Der römische Triumph in Prinzipat und Spätantike 9783110448009, 9783110445688

The triumphal procession is the most spectacular staging of victory in Roman antiquity and one of the most persistent ri

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German Pages 607 [608] Year 2016

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Table of contents :
Vorwort
Inhalt
Abkürzungen
Verzeichnis der Karten
Der römische Triumph in Prinzipat und Spätantike. Probleme – Paradigmen – Perspektiven
Teil 1: Der römische Triumph im frühen Prinzipat
The Late Republican Triumph: Continuity and Change
Die Transformation des Triumphes in augusteischer Zeit
Tracht, Insignien und Performanz des Triumphators zwischen später Republik und früher Kaiserzeit
Die Triumphe der julisch-claudischen Zeit
Teil 2: Der römische Triumph in der hohen Kaiserzeit
Josephus’ Portrait of the Flavian Triumph in Historical and Literary Context
Die Dynamik von Herrschaftsdarstellung und Triumphideologie im ausgehenden 1. und frühen 2. Jh.
Sieg und Triumph in der Zeit von Antoninus Pius bis Commodus
Der Triumph im Dienste dynastischer Politik
Die Stadt Rom als triumphaler Raum und ideologischer Rahmen in der Kaiserzeit
Turning Victory into Defeat: Negative Assessments of Imperial Triumphs in Greco-Roman Literature
Teil 3: Der römische Triumph im dezentralisierten Imperium
Two Third-Century Triumphal Decennalia (ad 202 and 262)
Zwischen Severus Alexanders Triumph über die Sāsā niden im Jahre 233 und den Triumphfeierlichkeiten Diocletians und Maximians im Jahre 303. Zum römischen Triumph im dritten Jahrhundert n. Chr.
Triumph in the Decentralized Empire
Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons in Prinzipat und Spätantike
Teil 4: Der römische Triumph in der Spätantike
Der römische Triumph und das Christentum. Überlegungen zur Eigenart eines öffentlichen Rituals
Roma tardoantica come spazio della rappresentazione trionfale
The Topography of Triumph in Late-Antique Constantinople
The Decline and Fall of the Ancient Triumph
Indizes (Namen, Orte, Begriffe, triumphale Inszenierungen)
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Der römische Triumph in Prinzipat und Spätantike
 9783110448009, 9783110445688

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Der römische Triumph in Prinzipat und Spätantike

Der römische Triumph in Prinzipat und Spätantike Herausgegeben von Fabian Goldbeck und Johannes Wienand

ISBN 978-3-11-044568-8 e-ISBN (PDF) 978-3-11-044800-9 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-044766-8 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Einbandabbildung: Silberner Skyphos (sog. ‚Becher von Boscoreale‘) mit Triumph des Tiberius. Paris, Musée du Louvre (inv. BJ2367). © bpk | RMN - Grand Palais | Hervé Lewandowski Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com

Der Kaiser kann jeden Auftritt zum Triumph machen. Jörg Rüpke

Vorwort Die politische Bedeutung des römischen Triumphs hat sich in augusteischer Zeit grundlegend gewandelt. Im Prinzipat verlor das Ritual seine Funktion als Medium inneraristokratischer Konkurrenz und entwickelte sich zum zeremoniellen Brennpunkt der militärischen Repräsentation des Kaisers. Die Forschung hat sich bisher auf den republikanischen Triumph konzentriert, da das Ritual unter den Bedingungen der Alleinherrschaft zu einem monotonen und politisch irrelevanten Spektakel verkommen sei. Das Gegenteil ist der Fall: Seit die historische Forschung erkannt hat, welchem Profilierungsdruck die Figur des römischen Kaisers ausgesetzt war, liegen die konzeptionellen Voraussetzungen bereit, eine Gewinn bringende Untersuchung des kaiserzeitlichen und spätantiken Triumphzeremoniells als Medium politischer Kommunikation durchzuführen. Der vorliegende Band bietet erstmals eine umfassende Behandlung des Themas von der spätrepublikanischen Zeit bis in die poströmische bzw. byzantinische Ära hinein und beleuchtet das Ritual aus unterschiedlichsten historischen, philologischen und archäologischen Perspektiven. Hervorgegangen ist dieses Unterfangen aus einer altertumswissenschaftlichen Konferenz zum römischen Triumph in Prinzipat und Spätantike, die vom 4. bis 6. Oktober 2012 im Festsaal der Humboldt Graduate School Berlin stattfand. Ohne die wertvolle Unterstützung von verschiedenster Seite wären weder die Konferenz noch der Band möglich gewesen. Der Kulturwissenschaftliche Sonderforschungsbereich 619 ‚Ritualdynamik‘ und das Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie die althistorischen Lehrstühle der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Humboldt-Universität zu Berlin haben das Vorhaben in logistischer, personeller und finanzieller Hinsicht großzügig unterstützt – ein besonderer Dank hierfür gilt Prof. Dr. Bruno Bleckmann, Prof. Dr. Kai Trampedach, Prof. Dr. Aloys Winterling und Prof. Dr. Christian Witschel. Mitarbeiter und studentische Hilfskräfte der Alten Geschichte in Berlin, besonders Dr. Jan Meister und Friderike Senkbeil, haben während der Tagung für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Herzlich danken möchten wir auch der Fritz Thyssen Stiftung, die durch einen namhaften Beitrag die Konferenz überhaupt erst ermöglicht hat. Dank gebührt ferner Mejra Reichert (Düsseldorf), die uns bei der Redaktion der Beiträge unterstützt hat. Schließlich danken wir De Gruyer, besonders Dr. Mirko Vonderstein und seinem Team, für die gute Zusammenarbeit sowie – last but not least – den Autoren für ihre Begeisterung und ihr Engagement für das gemeinsame Projekt. Fabian Goldbeck / Johannes Wienand

November 2016

Inhalt Abkürzungen  XI Verzeichnis der Karten  XII Johannes Wienand, Fabian Goldbeck und Henning Börm Der römische Triumph in Prinzipat und Spätantike. Probleme – Paradigmen – Perspektiven  1

Teil 1: Der römische Triumph im frühen Prinzipat Carsten Hjort Lange The Late Republican Triumph: Continuity and Change  29 Tanja Itgenshorst Die Transformation des Triumphes in augusteischer Zeit  59 Jan B. Meister Tracht, Insignien und Performanz des Triumphators zwischen später Republik und früher Kaiserzeit  83 Fabian Goldbeck Die Triumphe der julisch-claudischen Zeit  103

Teil 2: Der römische Triumph in der hohen Kaiserzeit Steve Mason Josephus’ Portrait of the Flavian Triumph in Historical and Literary Context  125 Gunnar Seelentag Die Dynamik von Herrschaftsdarstellung und Triumphideologie im ausgehenden 1. und frühen 2. Jh.   177 Christoph Michels Sieg und Triumph in der Zeit von Antoninus Pius bis Commodus  215 Katarzyna Balbuza Der Triumph im Dienste dynastischer Politik  255

X 

 Inhalt

Tonio Hölscher Die Stadt Rom als triumphaler Raum und ideologischer Rahmen in der Kaiserzeit   283 Martijn Icks Turning Victory into Defeat: Negative Assessments of Imperial Triumphs in Greco-Roman Literature  317

Teil 3: Der römische Triumph im dezentralisierten Imperium Lukas de Blois Two Third-Century Triumphal Decennalia (ad 202 and 262)  337 Matthias Haake Zwischen Severus Alexanders Triumph über die Sāsāniden im Jahre 233 und den Triumphfeierlichkeiten Diocletians und Maximians im Jahre 303. Zum römischen Triumph im dritten Jahrhundert n. Chr.  357 Clifford Ando Triumph in the Decentralized Empire  397 Peter Franz Mittag Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons in Prinzipat und Spätantike  419

Teil 4: Der römische Triumph in der Spätantike Rene Pfeilschifter Der römische Triumph und das Christentum. Überlegungen zur Eigenart eines öffentlichen Rituals  455 Paolo Liverani Roma tardoantica come spazio della rappresentazione trionfale  487 Sarah Bassett The Topography of Triumph in Late-Antique Constantinople  511 Guy Halsall The Decline and Fall of the Ancient Triumph  555 Indizes (Namen, Orte, Begriffe, triumphale Inszenierungen)  569

Abkürzungen Da der vorliegende Band Beiträge in drei verschiedenen Sprachen vereint, die zusammen eine historische Entwicklung von etwa sieben Jahrhunderten abdecken und dabei eine Vielzahl an Quellen von der römischen Republik bis in die byzantinische Zeit hinein diskutieren, ist die Orientierung an einem einheitlichen Standard für Referenzen und Abkürzungen kaum möglich. Die verwendeten bibliographischen Abkürzungen (Autoren, vormoderne Werktitel und moderne Referenzwerke) folgen im Wesentlichen den Abkürzungsverzeichnissen des Neuen Pauly, des Oxford Classical Dictionary und des Patristic Greek Lexicon. Zeitschriftentitel werden nach L’Année Philologique abgekürzt. Abkürzungen folgender Referenzwerke treten häufig auf: AE BMC CIL Gnecchi ILS InscrIt LTUR MGH MIB MIR PG PIR RIC SEG

L’Année épigraphique Coins of the Roman Empire in the British Museum Corpus Inscriptionum Latinarum I medaglioni romani Inscriptiones Latinae Selectae Inscriptiones Italiae Lexicon Topographicum Urbis Romae Monumenta Germaniae Historica Moneta Imperii Byzantini Moneta Imperii Romani Patrologiae cursus completus, series Graeca Prosopographia imperii Romani Roman Imperial Coinage Supplementum Epigraphicum Graecum

Verzeichnis der Karten Das in diesem Band verwendete Kartenmaterial wurde freundlicherweise vom Ancient World Mapping Center, University of North Carolina at Chapel Hill, bereitgestellt. Karte 1 | map 1: Rom in der späten Republik | Rome in the Late Republic  33 Karte 2 | map 2: Rom beim Tod des Augustus (14 n. Chr.) | Rome at the Death of Augustus (ad 14)  62 Karte 3 | map 3: Das römische Reich 69 n. Chr. | The Roman Empire in ad 69  184/185 Karte 4 | map 4: Das römische Reich in severischer Zeit | The Roman Empire under the Severans  218/219 Karte 5 | map 5: Rom beim Tod Trajans (117 n. Chr.) | Rome at the Death of Trajan (ad 117)  289 Karte 6 | map 6: Das römische Reich unter Diocletian und Konstantin | The Roman Empire of Diocletian and Constantine  400/401 Karte 7 | map 7: Konstantinopel in der Spätantike | Constantinople in Late Antiquity  514

Johannes Wienand, Fabian Goldbeck und Henning Börm

Der römische Triumph in Prinzipat und Spätantike Probleme – Paradigmen – Perspektiven

Abstract: This chapter provides an introduction to the aim and purpose of the volume. Starting from an overview of the history of research on the Roman triumph, we take a closer look at the most significant stages of historical development of the ritual itself: the consequences of its monopolization by the first Roman princeps, its forms and functions in the high empire, its transformation in the era of a decentralized empire, and its development under the Christian monarchs. We thereby introduce the individual chapters of this volume and sum up the essential insights gained throughout the volume.

Das Definitionsproblem Der Triumphzug ist das spektakulärste und zugleich langlebigste Ritual der römischen Antike: Die augusteischen fasti triumphales lassen die Geschichte der Siegesprozession mit dem Triumph des Romulus und damit im Gründungsjahr der Stadt Rom beginnen, und der ‚Triumph Belisars‘ im Jahr 534 n. Chr. anlässlich der (Rück-)​ Eroberung Nordafrikas stellt noch immer nicht das Ende der antiken Triumphgeschichte dar – von der mittelalterlichen und neuzeitlichen Rezeption der Siegesfeier ganz abgesehen. Der Triumph musste sich dabei immer wieder aufs Neue den sich wandelnden gesellschaftlichen Rahmen­ bedingungen anpassen. Am deutlichsten zeigt sich die Adaptionsfähigkeit des Rituals im Zuge der Transformation von einer aristokratischen res publica hin zur römischen Monarchie, im Übergang von der paganen Kaiserzeit zur christlichen Spät­antike und im Zuge der Etablierung eines neuen hauptstädtischen Palastkaisertums in Konstantinopel. Über alle Veränderungen hinweg konnte der Triumph eine hohe politisch-gesellschaftliche Relevanz bewahren und blieb stets eines der aufsehenerregendsten und vielschichtigsten rituellen Ereignisse im römischen Imperium. Für die römische Kaiserzeit und Spätantike wurden bisher indes weder die genaue historische Entwicklung noch die soziokulturelle wie politische Bedeutung des Triumphs systematisch und umfassend untersucht. Mit Blick auf den Forschungsstand stellte Michael McCormick vor nun schon 30 Jahren in seiner wegweisenden Studie Eternal Victory fest: „A systematic analysis of the development of the ceremony under

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the empire remains to be written“.1 Dieses Verdikt ist nach wie vor gültig, und es betrifft ungeachtet des wichtigen Beitrags, den McCormick selbst zum Verständnis speziell des spätantiken Triumphs geleistet hat, nicht nur den frühen Prinzipat und die hohe Kaiserzeit, sondern auch das spätrömische Imperium: Denn wenngleich die verfügbaren Zeugnisse zum römischen Triumph mehrheitlich der Zeit des Prinzipats und der Spätantike entstammen, so beschränkt sich die Aufmerksamkeit der altertumswissenschaftlichen Forschung doch bis heute vornehmlich auf den Triumph republikanischer Zeit – einer Epoche, in der magistratischen Imperiums­trägern nach herausragenden Siegen über äußere Feinde vom Senat das Privileg einer Siegesparade durch die Hauptstadt des Reiches gewährt wurde.2 Mit der Ausbildung der Alleinherrschaft in Rom änderte sich zwar die kommunikative Funktion des Rituals grundlegend, damit lässt sich aber die weitgehende Kon­ zentration der Forschung auf den republikanischen Horizont kaum sachlich begründen. In der Regel wird vorgebracht, der Triumphzug sei unter den Bedingungen der Alleinherrschaft zu einem monotonen und vor allem auch politisch irrelevanten Spektakel verkommen, das keine eigen­stän­dige systematische Untersuchung erfordere.3 Das Gegenteil ist der Fall: Zwar stellte der Triumph­zug unter den Bedingungen des römischen Kaisertums kein Medium inner­aristokratischer Konkurrenz mehr dar, da faktisch nur der Herrscher selbst oder seine präsumtiven Nachfolger noch triumphieren konnten (während militärisch erfolgreiche Mitglieder der römischen Aristokratie vorübergehend mit den ornamenta triumphalia abge­funden wurden, bis auch diese Ehrung im zweiten Jahrhundert auslief). Doch gewann der nun viel seltener gewordene Triumph im Zuge seiner Monopolisierung durch den princeps eine hohe Bedeutung als zeremonieller Brennpunkt für die militärische Rolle des Kaisers. In dieser Funktion ist der Triumph in Prinzipat und Spätantike aufs Engste ver­woben mit der soziopolitischen Entwicklung der römischen Monarchie insgesamt: Das Ritual war stets rückgebunden an die kaiserliche Sieges­ideologie im Speziellen und die imperiale Herrschaftsrepräsentation im Allgemeinen, und es stellte eine besonders öffentlichkeitswirksame Facette der kaiserlichen Bemühungen um symbolische Profilbildung, politische Integration und Dynastieerhalt dar. Mit dem kontinuierlichen historischen Wandel der politischen, administrativen und ökonomischen Strukturen

1 McCormick 1986: 14. 2 Aus der Vielzahl neuerer Arbeiten zum republikanischen Triumph seien nur die folgenden Monographien genannt: Auliard 2001; Itgenshorst 2005; Bastien 2007; Beard 2007; Pittenger 2008; Östenberg 2009a; Luke 2014; Lange/Vervaet 2014. 3 Zur Idee eines Endes des römischen Triumphs bzw. einer Veränderung hin zu einem inhaltsleeren Spektakel siehe beispielhaft die unten in den Anmerkungen 7, 8 und 9 genannte Literatur. Angelegt ist dieser Gedanke in gewisser Weise bereits in der antiken Überlieferung, wenn man bedenkt, dass die fasti triumphales unter Augustus augenscheinlich eine Art Schlusspunkt unter die Triumphgeschichte setzen sollten. Auch Dionysios von Halikarnassos (Ant. 2.34.3) setzt die republikanischen Triumphe von den Siegesritualen seiner eigenen Zeit ab.



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des Reiches über die Jahrhunderte hinweg änderten sich immer auch die jeweiligen Voraus­setzungen für die Plausibilisierung des monarchischen Herrschaftsanspruchs im römischen Imperium. In seiner Funktion für die symbolische Kommunikation zwischen dem Herrscher und seinen Subjekten war der Triumph hiervon stets ganz direkt betroffen: mehr denn je war er in Prinzipat und Spätantike ein Ritual „with a history“, wie es Mary Beard formuliert hat. Diese Erkenntnis erzwingt eine kritische Reflexion der vielfältigen modernen Bemühungen um ein klare Definition dessen, was ein römischer Triumph eigentlich ist – welche Kriterien also erfüllt sein müssen, um überhaupt von einem Triumph sprechen zu können. Die vom Staatsrecht her denkende ältere Forschung hat zur Klärung dieser Frage die verstreuten Angaben der antiken literarischen Quellen zur Vergabepraxis des Triumphs in republikanischer Zeit zusammengetragen, in diesem Kriterienkonglomerat dann ein regelrechtes ius triumphandi zu erkennen geglaubt und aus den entsprechenden Rechtsnormen schließlich die Definition des Triumphs abgeleitet. Schon für das Verständnis des republikanischen Triumphs ist dieses Vorgehen fragwürdig, und gänzlich problematisch wird es, wenn die so gewonnene Definition des Triumphs auf den kaiserzeitlichen und spätantiken Horizont angewendet wird. So lässt sich beispielsweise vom dritten bis ins frühe fünfte Jahrhundert hinein eine regelrechte Ära des Bürgerkriegstriumphs ausmachen, die erst jüngst überhaupt als solche erkannt wurde,4 weil (auf der Basis von Valerius Maximus) ein Triumph ex sanguine Romano als contradictio in adiecto angesehen wurde. Die rigide Trennung von Triumph und Bürgerkrieg geht allerdings schon in der späten Republik nicht mehr ganz auf, wie ebenfalls erst in den letzten Jahren bemerkt wurde.5 Die forschungsgeschichtliche Wirkung des staatsrechtlichen Triumphverständnisses bestimmt also bis heute ganz wesentlich unseren Blick auf den Triumph, auch wenn sich inzwischen die Stimmen mehren, die das heuristische Fundament einer solchen Definition des Rituals infrage stellen und die Grenzen der Übertragbarkeit republikanischer Kriterien auf die römische Monarchie betonen. Denn ein ius triumphandi im strengen Sinne gab es nie. Die republikanische Praxis der Genehmigung oder Ablehnung von Triumphen lässt sich überzeugender als Resultat inneraristokratischer Aushandlungsprozesse beschreiben, in denen rechtliche Argumente zweifelsohne Gewicht hatten, in denen aber auch eine Vielzahl anderer formeller und informeller Überzeugungsmittel zum Einsatz gebracht wurden. Miriam R. Pelikan Pittenger hat den Charakter des senatorischen Ringens um die Genehmigung oder Zurückweisung von Triumphen auf den Punkt gebracht: „The ‚elaborate casuistry‘ surrounding Roman triumphal criteria was hammered out mainly by aristocrats in arguments among themselves“.6 Der republikanische Triumph hat sich

4 Wienand 2011; Lange 2012; Wienand 2012: 199–229; Wienand 2015; Haake 2016. 5 Lange 2009; Lange 2013; Havener 2016; Lange 2016. 6 Pittenger 2008: 50f., Zum Thema „triumphal decision making“ siehe insgesamt ibid. 33–53, dort

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 Johannes Wienand, Fabian Goldbeck und Henning Börm

in enger Wechselwirkung mit einem normativen Feld entwickelt, dessen Kräfte aus inneraristokratischen Aushandlungsprozessen hervorgegangen und nicht einfach einem starren rechtlichen Regelwerk entsprungen sind. Die Frage nach der Definition des Triumphs muss also nochmals neu gestellt werden. Denn mit der Monopolisierung der politisch-militärischen Entscheidungsgewalt durch den princeps wurde den überkommenen senatorischen Kontrollmechanismen die Grundlage entzogen. Unter den Bedingungen der römischen Monarchie musste sich erst ein neues Verständnis davon entwickeln, welche Kriterien den Triumph überhaupt noch als solchen auszeichnen konnten und welche Bedeutung dem Ritual für die Ausgestaltung der Beziehung zwischen dem Triumphator und den Mitgliedern der Senatsaristokratie zukam. Die Monopolisierung des Triumphs durch den princeps ging also unmittelbar einher mit einer bemerkenswerten Flexibilisierung des Rituals. Jeder Versuch, den kaiserzeitlichen und spätantiken Triumph mit den Kriterien der republikanischen Triumphvergabe zu definieren, ist daher notwendigerweise zum Scheitern verurteilt. Folglich vermögen auch Deutungen des Triumphs nicht zu überzeugen, die die Geschichte des Rituals wahlweise unter Augustus (19 v. Chr.), Diocletian (303 n. Chr.) oder Honorius (403/4 bzw. 416 n. Chr.) enden lassen ‒ als mit L. Cornelius Balbus letztmalig in der Kaiserzeit die Ehre eines Triumphs einer Person zugesprochen wurde, die nicht dem Kaiserhaus angehörte;7 als unter Diocletian und Maximian der letzte pagane Triumph stattfand;8 oder als mit Honorius letztmalig ein Kaiser als Triumphator durch die Stadt Rom paradierte.9 Wie persistent der Drang der Forschung ist, der Analyse des römischen Triumphs eine klare Definition des Rituals zu Grunde zu legen und damit ‚eigentliche‘ von ‚uneigentlichen‘ Triumphen zu unterscheiden, zeigt sich selbst noch bei Mary Beard, die mit der „subversive suggestion“ aufwartet, der Flavische Triumph von 71 n. Chr. sei „the first triumph that was more of a ‚revival‘ than living tradition, more afterlife than life“.10 Ganz zu Recht hat freilich schon Nietzsche bemerkt: „definierbar ist nur das, was keine Geschichte hat“.11 Der Triumph aber ist ein historisches Phänomen.

auch mit Verweisen auf die ältere Literatur. Zum ius triumphandi auch Goldbeck/Mittag 2008 und Lundgreen 2014. 7 Die Zäsur von 19 v..Chr. wird etwa von Rüpke 1990: 233f. betont; allerdings treten ab der Wende vom vierten zum fünften Jahrhundert auch siegreiche Generäle wieder im Triumphzug auf, wenn auch nicht unbedingt als Triumphatoren im republikanischen Sinne – so etwa Eutropius, Fravitta, Stilicho und Belisar (siehe dazu McCormick 1986: 48–51, speziell 50f.: „the highest officials of the eastern government came to enjoy honors which had long since been considered an imperial monopoly“). 8 So etwa Künzl 1988: 119, 134; Balbuza 2002: 365. 9 So Versnel 1970: 1, allerdings mit der fehlerhaften Angabe, Honorius habe im Jahr 403 „the last official triumph known to us“ in Rom gefeiert; den Tatsachen näher kommt McCormick 1986: 57, wenn er mit Blick auf Honorius’ Triumph des Jahres 416 von „the last recorded triumphal observances of the Roman emperor in the ancient capital“ spricht. 10 Beard 2007: 328. 11 F. Nietzsche, Zur Genealogie der Moral II §12.



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Wesentlich überzeugender als die genannten Grenzziehungen ist daher die Einschätzung Michael McCormicks, der mit Blick auf die kaiserzeitlichen und spätantiken Triumphe von „relentless change in their number, nature and identity within the context of overall continuity“ spricht.12 Für das Verständnis des römischen Triumphs ist viel gewonnen, wenn diese Einschätzung ernst genommen und in der Analyse des Rituals auf eine allzu rigide Definition dessen, was ein Triumph ist, verzichtet wird. Der Triumph endete nicht mit dem Untergang der Republik, er endete nicht mit der flavischen Siegesfeier, er endete nicht mit der Ausbildung eines mobilen, hauptstadtfernen Residenzkaisertums, er endete nicht mit dem Beginn der christlichen Monarchie, er endete nicht mit der Ausbildung eines neuen hauptstädtischen Palastkaisertums in Konstantinopel, er endete nicht mit dem Untergang Westroms, und er endete nicht einmal mit dem Verzicht des Kaisers, selbst als Triumphator in der Prozession mitzuziehen. Für die römische Kaiserzeit und Spätantike lassen sich Beispiele anführen von Triumphen, denen kein militärischer Sieg vorausgegangen ist, die ohne Präsentation von Beute oder ohne Einbindung der Senatorenschaft stattfanden, die weit abseits der Hauptstadt oder sogar gänzlich ohne Beteiligung eines (lebenden) Triumphators durchgeführt wurden. Dies bedeutet nicht, dass der Triumph beliebig gewesen wäre oder dass sich das Ritual nicht von anderen Ritualen (etwa dem Adventus oder Dank- und Bußprozessionen) abgrenzen ließe. Über die weit mehr als tausendjährige Geschichte der römischen Siegesprozession hinweg lassen sich zwischen den einzelnen Triumphzügen aber im besten Falle ‚Familienähnlichkeiten‘ im Sinne Wittgensteins feststellen, kein definitorisch klar umrissener Wesenskern, der all diesen unterschiedlichen Triumphen gemeinsam wäre. Für die Möglichkeit, den römischen Triumph als historisches Phänomen zu verstehen, ist diese Unterscheidung elementar. Denn daraus folgt die Notwendigkeit, den römischen Triumph in Prinzipat und Spätantike einer ebenso umfassenden wie detailgenauen systematischen Untersuchung zu unterziehen – und genau dies möchte der vorliegende Band leisten: Mit den versammelten Beiträgen, die das kaiserzeitliche und spätantike Triumphritual vom ersten vorchristlichen bis ins siebte nachchristliche Jahrhundert hinein aus unterschiedlichsten Perspektiven durchdringen, soll unser Verständnis des Rituals einen entscheidenden Schritt vorangebracht werden. Um dieses Vorhaben forschungs­geschicht­lich zu verorten, soll nun zunächst ein Überblick über die altertumswissen­schaft­liche Auseinandersetzung mit dem kaiserzeitlichen und spätantiken Triumph folgen, bevor die Grundzüge der historischen Entwicklung skizziert und die einzelnen Beiträge des Bandes eingeordnet werden.

12 McCormick 1986: 35f.

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 Johannes Wienand, Fabian Goldbeck und Henning Börm

Deutungen und Perspektiven Seit die altertumswissenschaftliche Forschung erkannt hat, welchen Profilierungs­ druck die Desintegrationsanfälligkeit der politischen Ordnung auf die Figur des römischen Kaisers ausgeübt hat,13 liegen die konzeptionellen Voraussetzungen bereit, eine Gewinn bringende Untersuchung des kaiserzeitlichen und spätantiken Triumph­ zere­moniells als Medium politischer Kommunikation in Angriff zu nehmen. Dem kommt die überaus günstige Quellenlage entgegen: Der Triumph ist nicht nur eines der am besten dokumen­tierten politischen Rituale der römischen Antike,14 der überwältigende Teil der Zeugnisse entstammt zudem, wie erwähnt, der Zeit der römischen Monarchie. Die kaiserliche Selbst­dar­stellung als Imperator und Triumphator lässt sich dabei an einem vergleichsweise breiten Spektrum unterschiedlichster Quellen untersuchen – zunächst und vor allem natürlich in der kaiserzeitlichen, spätantiken und byzantinischen Literatur, aber auch in der numismatischen, epigraphischen und archäologischen Evidenz: reichhaltige Zeugnisse informieren uns über die Spezifika einzelner Sieges­zeremonien, bieten aber nicht zuletzt auch wertvolle Einblicke in die affirmativen und subversiven Diskurse, die sich mit der Rolle des Kaisers als Triumphator verbinden. Die altertumswissenschaftliche Forschung widmet den vielfältigen Zeugnissen rund um den römischen Triumph seit Langem eine besondere Aufmerksamkeit. Zunächst standen dabei Genese, Entwicklung, Form und Ablauf des Triumphs im Zentrum des Interesses. So hat sich die ältere Forschung um die Rekonstruktion der exakten Route der pompa triumphalis bemüht, die Bedeutung der einzelnen Segmente des Rituals analysiert (Präsen­tation der Beute und der Gefangenen, Tracht und Insignien des Triumphators, Triumphruf und Spottlieder der Soldaten, Opferzeremonie, Bankett etc.) und nicht zuletzt auch staats­rechtliche Fragen diskutiert (insbesondere mit Blick auf das ius triumphandi).15 Parallel hierzu fand eine umfassende archäologische Auseinandersetzung mit einzelnen Triumph­monu­menten wie Triumphbögen, Siegessäulen, Statuen und Obelisken statt, aus der eine wertvolle Materialbasis und ein besseres Verständnis der stil- und kunsthistorischen Entwicklung hervorgegangen ist.16 Eine anschauliche Synthese, wie sie Ernst Künzl im Jahr 1988 mit seinem Büchlein Der römische Triumph: Siegesfeiern im antiken Rom vorgenom-

13 Flaig 1992; Diefenbach 1996; Ando 2000; Diefenbach 2002; Gotter 2008; Gotter 2015. 14 Vgl. Rüpke 1990: 223: „Der Triumph kann als der eindrucksvollste und am besten belegte aller mit dem Krieg verbundenen Riten angesprochen werden“. 15 Forschungsüberblick und -kritik bei Itgenshorst 2005: 31–41; vgl. Beard 2007: 80–96. 16 Exemplarisch sei hier nur auf das monumentale Werk zum spätantiken Bildschmuck des Konstantinsbogens von Hans Peter L’Orange und Armin von Gerkan (L’Orange/Gerkan 1939) und Richard Brilliants Studie zum Triumphbogen des Septimius Severus verwiesen (Brilliant 1967). Hilfreich im Sinne einer Datensammlung sind etwa die Listen römischer Triumphbögen, die 1888 von Paul Graef und 1904 von Arthur Frothingham publiziert wurden.



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men hat, führte diese Stränge zusammen, übersah im Bemühen um die Rekonstruktion eines Idealtypus des römischen Triumphs aber zugleich, dass längst wertvolle Ansätze bestanden, das Ritual als kommunikativ flexibles und damit auch historisch wandelbares Medium des Politischen zu verstehen:17 So hatten bereits Jean Gagé, Andreas Alföldi, Johannes Straub, Wilhelm Enßlin, Gilbert Picard, J. Rufus Fears und andere Altertumswissenschaftler wichtige Voraussetzungen für ein wesentlich umfassenderes Ver­ständnis der Entwicklung der kaiserlichen Sieges­ideologie im Allgemeinen und des römischen Triumphs im Speziellen geschaffen.18 Von archäologischer Seite wurden diese Analysen schon früh ergänzt durch Studien zur politischen Semantik zen­traler Chiffren römischer Sieghaftigkeit und individueller triumphaler Bildprogramme, aber auch durch umfassende Untersuchungen der Entwicklung des öffent­lichen Raums in Rom, in den großen Residenzstädten sowie in der neuen Reichshauptstadt Konstantinopel: entlang der Prozessionswege haben sich hier bemerkenswert vielschichtige triumphale Erinnerungs- und Repräsentationsräume entwickelt, die den einzelnen Triumph als performatives Kommunikationsmedium zweifelsohne mitgeprägt haben.19 Die grundlegenden Fragen nach dem politischen Stellenwert des Triumphs und seiner Bedeutung für die imperiale Repräsentation und für die Konstruktion römischer Identität sind in den vergangenen Jahrzehnten nun ganz zu Recht immer stärker in den Vordergrund gerückt.20 Der Schwerpunkt der historischen Deutungsversuche des Triumph als politischem Ritual liegt dabei jedoch eindeutig weiterhin auf der Ära der römischen Republik. Für die Zeit nach 19 v. Chr. dagegen – als mit L. Cornelius Balbus vorerst letztmalig ein römischer Aristokrat, der nicht Mitglied des Kaiserhauses war, einen Triumph feiern konnte (während zugleich Agrippa ostentativ auf einen solchen verzichtete)21 – wurden bis heute lediglich Teil- und Detailaspekte untersucht. Auch die wenigen monographischen Behandlungen bleiben auf spezielle Themenfelder

17 Künzl 1988. 18 Gagé 1933a; Gagé 1933b; Alföldi 1934 und 1935 (repr. in Alföldi 1970); Straub 1939; Enßlin 1943; Barini 1952; Picard 1957; Fears 1981; Heim 1991; Heim 1992. 19 Abgesehen von zahlreichen archäologischen Einzeluntersuchungen zu speziellen Monumenten (etwa den Triumphbögen der flavischen, severischen und konstantinischen Zeit oder den Sieges­ säulen von Traian, Marc Aurel, Theodosius, Arcadius und Marcian) haben sich aus archäologischkunsthistorischer Perspek­tive insbesondere Richard Brilliant, Tonio Hölscher und Franz Alto Bauer grundlegend mit der militärischen Repräsentation in Rom befasst und damit wichtige Grundlagen auch für das Verständnis des Triumphzugs gelegt: Brilliant 1963; Hölscher 1967; Bauer 1996. Zu Konstantinopel hat erneut Franz Alto Bauer wesentliche Grundlagen gelegt, gefolgt von Sarah Bassett: Bassett 2004. Emanuel Mayer hat sich mit der kaiserzeitlichen Ausgestaltung des öffentlichen Raumes in den Residenzstätten befasst: Mayer 2002. 20 Vgl. (in Auswahl) Brilliant 1999; Flaig 2000; Balbuza 2002; Flaig 2003a; Flaig 2003b: 32–48; Flower 2004; Beck 2005; Itgenshorst 2005; Bastien 2007; Beard 2007; Hölkeskamp 2006; Pittenger 2008; Östenberg 2009a; Rosenberger 2009. Wienand 2012; Lange/Vervaet 2014; Havener 2016. 21 Wardle 1994.

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beschränkt und ergeben bisher noch kein Gesamtbild des römischen Triumphs unter den gewandelten Bedingungen der Monarchie. Die wichtigsten Studien der jüngeren Zeit, die sich explizit mit dem Triumph in der Kaiserzeit und/oder Spätantike befassen, sollen im Folgenden knapp vorgestellt werden. Die erste Studie, die sich um ein Gesamtverständnis des römischen Triumphs in Prinzipat und Spätantike bemüht hat, stellt die 1986 publizierte Arbeit Eternal Victory aus der Feder des Mediaevisten Michael McCormick dar.22 Erstmals wird hier die Frage nach der politisch-militärischen Bedeutung des römischen Triumph unter den Bedingungen der monarchischen Herrschaftsordnung systematisch verfolgt. Allerdings ging es dem Autor dabei mehr um die Vorgeschichte der byzantinischen Siegeszeremonien, um die der Hauptteil der Arbeit kreist, als um eine eigenständige Untersuchung des römisch-kaiserzeitlichen und spätantiken Triumphs. Im Detail bleibt die Untersuchung für diese (aus der Perspektive McCormicks: frühe) Phase dann auch lückenhaft und teils inhaltlich problematisch – so wird beispielsweise der republikanische Hintergrund kaum beleuchtet, was sich nachteilig auf die Deutung des kaiserzeitlichen Triumphs auswirkt. Speziell für den spätantiken Horizont ist McCormicks breit angelegte und scharfsinnige Analyse aber bis heute nicht durch ein neueres Werk abgelöst worden. Auch Mary Beards The Roman Triumph aus dem Jahr 2007 kann McCormicks Arbeit nicht ersetzen.23 Ungeachtet aller Verdienste, die Beards Buch zukommen – so hat das Werk zweifellos dazu beigetragen, die Sensibilität für den Triumph in der Kaiserzeit zu schärfen –, bietet es schon deswegen keine eigentliche Geschichte des Rituals unter den Bedingungen der römischen Monarchie, weil die Autorin auf eine Detailanalyse der Funktion, Struktur und Dynamik des Triumphs in der nach­ republikanischen Zeit zugunsten einer Dekonstruktion moderner Rekonstruktionen weit­ge­hend verzichtet.24 Die kommunikative Funktion des Rituals unter den sich wandelnden Prämissen der politischen Ordnung im römischen Reich gerät von diesem Zugang her aus dem Blick – oder gelangt erst gar nicht in den Fokus. Der politischen Semantik des kaiserzeitlichen Triumphs näher kam bereits zuvor Katarzyna Balbuza in einer Reihe an Aufsätzen, vor allem aber in ihrer 2005 publizierten Dissertation Triumfator.25 Balbuza stellt den Triumph vornehmlich in den Kontext der kaiserlichen Sieges­ideologie und begreift die Siegesfeier in erster Linie als Akt kaiserlicher Selbstdarstellung. Der Propagandabegriff, dem hier eine entscheidende heuristische Funktion zukommt, ist allerdings auch für die Antike inzwischen grund-

22 McCormick 1986. 23 Beard 2007. 24 Vgl. auch die Kritik bei Blösel 2008. 25 Balbuza 2005. Von Balbuza liegen inzwischen eine Reihe an Einzeluntersuchungen in Aufsatzform vor: Balbuza 1999; Balbuza 2002; Balbuza 2004a; Balbuza 2004b; Balbuza 2014. In Beard 2007 werden die damals bereits publizierten Texte nicht rezipiert.



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sätzlich problematisiert worden,26 ihren Wert für die Forschung aber behält die Studie schon durch die quellengesättigte Rekonstruktion der Triumphgeschichte der frühen und mittleren Kaiserzeit auf. Weniger an der politischen Dimension als an der performativen und ästhetischen Qualität des Triumphs ist Ida Östenberg in ihrer Studie Staging the World aus dem Jahr 2009 interessiert (ebenfalls flankiert von einer Reihe an Aufsätzen).27 Die Untersuchung reicht bis in die trajanische Zeit hinein und stellt eine wertvolle Bereicherung für unser Verständnis der spezifischen Kommunikations- und Rezeptionsbedingungen des Rituals dar. Besondere Impulse gehen von Östenbergs Werk auch in methodischer Hinsicht aus, denn ihr ist es gelungen, unter einer kulturwissenschaftlichen Fragestellung handwerklich überzeugend die literarischen Quellen mit der archäologischen, epigraphischen und numismatischen Evidenz zusammenzuführen. Eine Erweiterung unserer Kenntnis des rituell-räumlichen Settings römischer Triumphe in der Kaiserzeit wird auch von der in Druckvorbereitung befindlichen Habilitation Raum und Ritual im römischen Triumph des Archäologen Sven Schippo­reit zu erwarten sein, die sich dem Charakter der via triumphalis als zentralem römischem Erinnerungsort von der mittleren Republik bis in die hohe Kaiserzeit hinein widmet – auch aus diesem Vorhaben sind bereits Aufsätze hervorgegangen.28 Neben den genannten Projekten und Publikationen lassen sich weitere Detail­ untersuchungen jüngeren Datums anführen, die unser Verständnis der römischen Siegesideologie in Prinzipat und Spätantike in Teilbereichen erweitern und vertiefen.29 Ein umfassendes Verständnis der soziopolitischen Bedeutung des Triumphrituals unter den Vorzeichen einer monarchischen Herrschaftsordnung geht daraus allerdings bislang nur in eingeschränktem Maße hervor, auch weil die einzelnen bekannten Triumphe noch immer nicht gleichermaßen gut erforscht sind und es damit kaum möglich ist, ein synthetisches Gesamtbild zu erlangen. So ist etwa die Literatur zum triumphalen Einzug Konstantins in die Stadt Rom nach dem Sieg an der Milvischen Brücke im Jahr 312 kaum zu überblicken, während so spektakuläre Ereignisse wie die Triumphzüge von Caligula, Nero und selbst Vespasian/Titus sowie Lucius Verus und Marc Aurel, Pupienus und Balbinus, Theodosius, Honorius oder auch Belisar bzw. Justinian kaum auf ihre politische Semantik hin untersucht und bisher nicht in die Entwicklung des römischen Triumphs insgesamt eingeordnet wurden. Damit harrt auch eine vermeintlich überforschte Sieges­inszenierung wie der

26 Siehe hierzu insbesondere die Diskussion in Weber/Zimmermann 2005. 27 Östenberg 2009a; siehe auch Östenberg 2009b; Östenberg 2010a; Östenberg 2010b; Östenberg 2013; Östenberg 2014a; Östenberg 2014b. 28 Schipporeit 2008; Schipporeit 2010; Schipporeit 2014. 29 Seelentag 2004; Wienand 2012; Havener 2016. Aktuell noch in Arbeit bzw. in Druckvorbereitung sind die Habilitationsschriften von Matthias Haake zum römischen Kaisertum des dritten Jahrhunderts und von Felix Maier zur militärischen Herrschaftsrepräsentation im Übergang zum spätantiken Palastkaisertum.

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Triumph Konstantins noch einer überzeu­genden Deutung als spezifisches Glied einer langen Kette kaiserlicher Triumphrituale.30 In Form einer monographischen Studie ist eine ebenso umfassende wie detaillierte Analyse des römischen Triumphs von der ausgehenden Republik bis in die Spätantike hinein unter den skizzierten Voraussetzungen aktuell kaum zu bewältigen. Der vorliegende Band führt daher ein breites Spektrum an Spezialisten unterschiedlicher altertumswissenschaftlicher Fachdisziplinen mit unterschiedlichen epochalen Schwerpunkten und unterschiedlichen inhaltlichen Blickwinkeln zusammen, um ein ebenso breit ausgerichtetes wie detailgenau angelegtes Unter­suchungsraster zur Analyse des römischen Triumphs gewinnen zu können. Entlang der wesentlichen historischen Veränderungen, politisch-militärischen Problemkonstellationen und gesellschaftlichen Umbrüche soll auf diese Weise ein besseres Verständnis der soziokulturellen Dimension des Triumphs vom ersten vorchristlichen bis ins siebte nachchristliche Jahrhundert hinein gewonnen werden. Um dieses Gesamtvorhaben inhaltlich zu umreißen, werden nun die Grundzüge der Entwicklung und damit auch die dynamisierenden Faktoren des historischen Wandels skizziert, innerhalb dessen sich die konkrete Gestalt und die kommunikative Funktion der individuellen Triumphe zu formieren hatten. Die entsprechenden Überlegungen bilden zugleich den konzeptio­ nellen Rahmen, innerhalb dessen die einzelnen Beiträge des vorliegenden Bandes verortet sind. Wenn diese im Folgenden in die Darstellung der übergreifenden soziopolitischen und kulturellen Zusammenhänge eingeordnet werden, geht es weniger um eine Zusammenfassung der individuellen Beiträge (dies leisten die Abstracts, die ihnen vorangestellt sind) als um das Gesamttableau der historischen Entwicklung des römischen Triumphs von der ausgehenden Republik bis in die poströmische (Westen) und byzantinische (Osten) Zeit hinein.

Monopolisierung und Flexibilisierung des Triumphs Die monarchische Herrschaft in Rom ist aus einer republikanischen Aristokratie heraus entstanden, deren politische Ordnung im Ringen der großen Clans um Macht, Einfluss und Prestige unterging. Auch wenn sich die Transformation der Gesellschaft hin zur Monarchie in einem ausufernden Bürgerkrieg vollzog und im Rückblick gera-

30 Ansätze bieten Diefenbach 2007: 133–153; Wienand 2011; Lange 2012; Wienand 2012, 199–280; Wienand 2015; Haake 2016: 270–281. Die Forschung hat sich in ihrer Auseinandersetzung mit diesem Ereignis fast ausschließlich auf die Frage nach der Christianisierung (speziell bzgl. der These vom Verzicht auf den Gang zum Kapitol) konzentriert und dabei zentrale Aspekte der Inszenierung übersehen, die auf einen grundlegenden Wandel des Rituals in Zeiten der Herrschaftsteilung und der Bürgerkriege verweisen.



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dezu als ‚Roman Revolution‘ erscheint,31 so hat es einen radikalen Systembruch mit der alten Ordnung doch nie gegeben. In der symbolischen Kommunikation zwischen dem princeps als neuem erstem Mann im Staate lässt sich im Gegenteil eine regelrechte Reaktivierung der republikanischen Werte, Institutionen und Interaktionsmodi erkennen, und die grundlegende Asymmetrie zwischen dem (faktischen) Monarchen und seinen (ideellen) aristokratischen Peers wurde in die traditio­nalistische Rhetorik eines republikanischen consensus universorum gekleidet – die Alleinherrschaft blieb in Rom eine grundsätzlich sekundäre Ordnung.32 In einem ganz bestimmten, für die spätrepublikanische Welt entscheidenden Feld der symbolischen Kommunikation aber hätte der Bruch zwischen Republik und Monarchie nicht deutlicher zum Ausdruck gebracht werden können: beim Triumph. In den gut dreißig Jahren von Pompeius’ Triumph des Jahres 61 v. Chr. bis zu Octavians ‚dreifachem Triumph‘ des Jahres 29 v. Chr. wurde im Schnitt jedes Jahr in Rom ein Triumphzug gefeiert – und alleine in den drei Jahren von 29 bis 27 v. Chr. fanden nicht weniger als acht Triumphe in den Straßen der Urbs statt.33 Die Triumphe, die nach 19 v. Chr. noch unter Augustus in den gut dreißig verbleibenden Herrschaftsjahren des ersten princeps durchgeführt wurden, lassen sich dagegen an zwei Fingern abzählen. Der Triumphator hieß in beiden Fällen Tiberius, und dieser triumphierte vor allem deshalb, weil er zum Nachfolger des Augustus aufgebaut werden sollte. Dass Augustus selbst dagegen die triumphale Ehre ablehnte, hat Tanja Itgenshorst auf die griffige Formel ‚der Princeps triumphiert nicht‘ gebracht.34 Ebenso entscheidend ist aber, dass vorerst auch sonst (fast) niemand (mehr) triumphierte. Im vorliegenden Band liegt es zunächst und vor allem an Carsten H. Lange, Tanja Itgenshorst und Jan Meister, dieser Entwicklung Sinn abzuringen und sowohl die radikale Zäsur in der Triumphgeschichte als auch die Kontinuitätslinien zu deuten, die über den augusteischen Bruch hinausweisen und eine Fortsetzung der römischen Triumphgeschichte für weit mehr als ein halbes Jahrtausend ermöglicht haben. Wie also lässt sich diese entscheidende Scharnierstelle verstehen? Augustus hat den Triumph ganz offenbar für den Monarchen und sein unmittelbares Umfeld monopolisiert und das Ritual zugleich im Sinne einer triumphalen Aura personell absorbiert – dabei wurde der Triumph, so könnte man auch sagen, von Augustus im dreifachen Hegel’schen Sinne ‚aufgehoben‘. Dass nun (vorerst) kaum mehr eine Siegesparade in Rom stattfand, musste jedem aufmerksamem Beobachter die militärische Entblößung der Aristokratie und die Konzentration aller Machtmittel in den Händen einer einzigen Person prägnant vor Augen führen. Damit war der senatori-

31 So der Titel von Ronald Symes wegweisender Studie zum Untergang der Republik (Syme 1939). 32 Winterling 2003; Gotter 2008: 185f.; Gotter 2012. 33 Die Triumphe sind übersichtlich zusammengestellt im Katalog römischer Triumphe von 340 bis 19 v. Chr., der Itgenshorst 2005 beiliegt (hier die Nummern 258 bis 289). 34 So der Titel von Itgenshorst 2008.

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schen Elite eine zentrale Bühne der Profilierung ihrer Leistungen für die res publica genommen,35 zugleich aber verloren ambitionierte Senatoren mit dem Triumph auch ein Instrument, das sich in den vorausgegangenen Jahrzehnten in ihren Händen zu einer der schärfsten Waffen des inneraristokratischen Konkurrenzkampfs entwickelt und die Funktionsfähigkeit des politischen Systems insgesamt bedroht hatte: „die römische Republik hat sich zu Tode triumphiert“, wie Egon Flaig es pointiert formulierte.36 Im Prinzipat konnte der Triumph keine vergleichbar dysfunktionale Wirkung mehr innerhalb der Aristokratie entfalten, weil er den Mitgliedern der Elite nicht mehr als Bezugspunkt für ihre Statuskonflikte zur Verfügung stand. Das Ritual konnte dem Monarchen aber auch nicht dazu dienen, sich mit den regulären Mitgliedern der Aristokratie zu messen: Da er für die Aristokratie unerreichbar war, bot der Triumph dem princeps keine Möglichkeit, in einem direkten Vergleich seine Überlegenheit im Einsatz für die res publica zu unterstreichen. Durch diese tiefgreifende Neuverortung des Triumphs im Gesamtspektrum der innergesellschaftlichen Aushandlungsprozesse war dann offenbar zunächst tatsächlich unklar, welche Funktion dem Ritual überhaupt noch zukommen konnte: Seine eigene überlegene soziale Stellung konnte Augustus bereits mit der bloßen Zurückweisung vom Senat verliehener Triumphe bezeugen, und auch die Triumphe des Tiberius unterstrichen weniger dessen eigenes Prestige als vielmehr die unangefochtene Souveränität des Augustus: Durch den in die pompa integrierten Kniefall des Triumphators vor Augustus kam nur umso deutlicher der überragende Status des princeps zum Ausdruck.37 Der princeps triumphierte also nicht, weil er nicht triumphieren musste. Zugleich ließen sich auf diese Weise potenzielle Konflikte mit Legaten vermeiden, denen der princeps das militärische Kommando übertragen hatte. Um zu verstehen, weshalb die Triumphgeschichte an dieser Stelle nicht einfach endete, lohnt es sich, die julisch-claudischen Triumphe einer genaueren Untersuchung zu unterziehen, und genau dies nimmt Fabian Goldbeck in seinem Beitrag zu diesem Band in Angriff. Caligula griff den Triumph wieder auf, nur um deutlich zu machen, dass der Kaiser tatsächlich, wie Rüpke es formulierte, jeden Auftritt zum Triumph machen konnte, selbst gänzlich unabhängig von konkreten militärischen Errungenschaften: Dio berichtet, Caligula habe erst seine Soldaten am Strand Muscheln sammeln lassen und hierfür im Anschluss einen Triumphzug gefeiert. Auch Caligulas berüchtigter Ritt über die Bucht von Baiae war als Triumph konzipiert,38 und Nero zog später mit

35 Eich 2008. 36 Flaig 2003b: 299. 37 Suet. Tib. 20. 38 Muscheln: Dio 59.23.2ff.; Ritt übers Meer: Dio 59.17; vgl. Sen. de brev. vit. 18.5, Ios. ant. Iud. 19.5f., Suet. Cal. 19, 32.1, 52. Siehe dazu auch Kleijwegt 1994 und Winterling 2003, 120–124.



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seinem ‚Musen-Triumph‘ nach.39 Die Triumphe von Caligula und Nero waren zweifelsohne darauf ausgelegt, den consensus universorum zielgenau an der Scharnierstelle zwischen Kaiser und Senat zu sprengen. Innerhalb der julisch-claudischen Triumphgeschichte sowie in der Logik der monarchischen Herrschaftsordnung stellen diese Inszenierungen aber alles andere als Aberrationen des Triumphs oder gar Ersatzhandlungen dar: Sie zeigen nur, zu einem welch flexiblen Instrument der politischen Kommunikation das Ritual im Zuge seiner monarchischen Rekalibrierung geworden ist. Als ähnlich perfide, wenn auch nicht ganz so offenkundig, lässt sich der Triumph des Claudius lesen, der seine Rolle als aktiver Feldherr auf ein Minimum reduzierte: Claudius ist im Jahr 43 n. Chr. eigens für wenige Tage nach Britannien gereist, um lediglich noch die Einnahme des sturmreifen Camulodunum persönlich als Feldherr zu leiten und damit die Legitimität seines Anspruchs auf einen Triumph zu unterstreichen.40 Unter den Bedingungen des ohnehin monarchisch monopolisierten Triumphs lässt sich der (immerhin nicht ganz unerhebliche) Aufwand, den der Kaiser hier betreibt, um im entscheidenden Moment bei der kämpfenden (oder besser: siegenden) Truppe zu sein, auch als ostentatives Minimalinvestment in die Glaubwürdigkeit der monarchischen Repräsentation verstehen: Claudius scheint es darum gegangen zu sein, die Bereitschaft des princeps zum Ausdruck zu bringen, sich auf die Logik der republikanisch verbrämten Diskursregeln einer Monarchie im senatorischen Biotop einzulassen, zugleich aber zu betonen, dass doch der Kaiser Herr des Verfahrens war und letztlich selbst entscheiden konnte, ob die Feldherrnrolle entbehrlich war oder nicht.

Neue Paradigmen Die gewonnene Flexibilität blieb dem Triumph über die gesamte Kaiserzeit und Spätantike hinweg erhalten, auch wenn der Triumph nach dem Ende der iulisch-claudischen Dynastie nur noch selten in solch dezidierter Weise wie bei Caligula und Nero für Zwecke der politischen Konfrontation instrumentalisiert wurde. Dass sich der Triumph zum Referenzpunkt einer – gerade auch mit Blick auf die Beziehung von Kaiser und Senat – wieder stärker konsensorientierten militärischen Repräsentation des Kaisers entwickeln konnte, ist nicht zuletzt den Impulsen geschuldet, die vom fla-

39 Hierzu Beard 2007, 268–271 und Meier 2008. 40 Suet. Claud. 17; Cass. Dio 60.23.1–6. Claudius ließ sich während seines Prinzipats 27mal als im­ perator akklamieren und übertraf damit Augustus. Wie problematisch sein Britannientriumph trotz allem war, dürfte die ausgesucht ehrenvolle Behandlung des eigentlichen Befehlshabers Aulus Plautius dokumentieren, der mit einer ovatio abgefunden wurde. Zur Bedeutung des Britannientriumphs vgl. Osgood 2011: 92.

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vischen Triumph des Jahres 71 n. Chr. ausgegangen sind: Erst dieses Ereignis scheint ein Paradigma des monarchischen Triumphs hervorgebracht zu haben, aus dessen Perspektive ein neronischer Musentriumph (und damit auch die Triumphe Caligulas) absonderlich, ja nachgerade pervers erscheinen musste – ein Paradigma zumal, an dem sich die späteren Triumphe auf lange Zeit hinaus noch messen lassen mussten. Die besondere Stellung, die dem flavischen Triumph nicht nur für die Etablierung einer neuen Herrscherdynastie und damit zugleich für die Festigung der römischen Monarchie insgesamt zukommt, ist in der Forschung längst erkannt worden. Dass das Ereignis aber auch eine besondere Bedeutung für die gesamte römische Triumphgeschichte aufweist, zeigt sich in aller Deutlichkeit erst in einem diachronen Zugriff auf die Entwicklung des Rituals von der ausgehenden Republik bis in die Spätantike. Dass der flavische Triumph in der literarischen und materiellen Überlieferung so deutliche Spuren hinterlassen hat wie kein anderer Triumph, scheint aus dieser Perspektive kein bloßer Zufall zu sein. Die Möglichkeiten, die damit bestehen, das Ritual bis in einzelne Details der Inszenierung hinein zu erforschen, aber auch in seinem diskursiven Horizont zu ergründen, sind noch lange nicht ausgeschöpft: Selbst ein wohlbekannter und intensiv erforschter Text wie die Beschreibung des flavischen Triumphs im Werk des Flavius Josephus hält noch neue Erkenntnisse bereit, wenn seine Erzählstrukturen – wie im vorliegenden Band von Steve Mason – einer erneuten aufmerksamen Lektüre unterzogen werden. Der flavische Triumph setzte also neue Maßstäbe. Anders als noch in julischclaudischer Zeit wurde der Triumphzug in der Folge fast durchgehend in einer Weise konzipiert, die als Verdichtung der unveräußerlichen Eigenschaft des Kaisers als ewigem Triumphator gedacht und zugleich auf die Integration aller relevanter politischer Statusgruppen ausgelegt war – mit dem siegreichen Monarchen an der Spitze der gesellschaftlichen Hierarchie. Der Triumph wies damit ein bedeutendes Potenzial zur Inszenierung der kaiserlichen Suprematie innerhalb eines wohl­ge­ord­ne­ten, im Innern friedvollen Imperiums auf, und dieses Potenzial wurde im Laufe der Kaiserzeit immer weiter ausgebaut. Der Umstand, dass auch weiterhin kaum ein kaiserzeitlicher Triumph einem anderen glich, lässt sich dabei am plausibelsten als Symptom eines systemischen Charakteristikums der römischen Herrschaftsordnung verstehen, die sich nach wie vor eher im einzelnen Kaiser als in der Monarchie als Staatsform verkörpert hat. Dieses Faktum manifestiert sich in erstaunlich starken und wechselhaften Profilbildungen der einzelnen Kaiser, von denen auch der Triumph als einer der öffentlichkeitswirksamsten Aspekte kaiserlicher Selbstdarstellung betroffen war. Dabei fällt auf, dass sich der Umgang der einzelnen Kaiser mit dem Siegesritual nicht einfach entlang der in der althistorischen Forschung noch immer gängigen Differenzierung von demonstrativ senatsnahen und offensiv monarchisch auftretenden prin­ cipes erklären lässt: Angesichts unregelmäßiger Konjunkturen und Stagnationen im Einsatz des Triumphzeremoniells ist also interessant zu sehen, welche Strategien sich im Umgang mit dem Ritual erkennen lassen und wie sie von den Kaisern zur politischen Kommunikation eingesetzt wurden.



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Neben der stark dynastisch aufgeladenen Inszenierung von Sieghaftigkeit im flavischen Triumph41 kommen hier die Triumphe Domitians nach den Siegen über Chatten42 und Daker ins Spiel, ferner die diversen Triumphe Traians (darunter der ‚postume Triumph‘) sowie die demonstrative Ablehnung eines angebotenen Triumphs durch Septimius Severus bei gleichzeitiger Inszenierung einer pompa für seinen Sohn Caracalla (und der Errichtung eines Triumphbogens). Es zeigt sich also auch nach dem Ende der julisch-claudischen Dynastie weiterhin eine bemerkenswerte – und bislang nur in Ansätzen diachron untersuchte – Bandbreite an Möglichkeiten, wie ein römischer Kaiser mit der Siegesfeier umgehen konnte. Welche Faktoren dabei für den je spezifischen Umgang der einzelnen Herrscher mit dem Ritual ausschlag­gebend waren, in welchem Maße sie sich auf hergebrachte Verfahren einließen und wo sie neue Wege einschlugen, wird im vorliegenden Band für die Zeit von den Flaviern bis zu den Severern von Gunnar Seelentag und Christoph Michels untersucht, während sich Katarzyna Balbuza in ihrem Beitrag speziell auf den Aspekt der dynastischen Repräsentation konzentriert und Tonio Hölscher die zunehmende Ausgestaltung der Stadt Rom zu einem triumphalen Repräsentations- und Erinnerungsraum in den Blick nimmt. In der Gesamtschau zeigen die vier Beiträge, zu welch einem wirkmächtigen Instrument der monarchischen Profilierung der Triumph geworden ist, obgleich das Ritual nach wie vor nicht häufig stattfand – ein Faktor, den Tonio Hölscher im Sinne einer programmatischen Inszenierung auf die Formel des ‚biographischen Rituals‘ bringt. Die hohe Bedeutung, die durch diese Verdichtung dem einzelnen Triumphzug zukommt, lässt sich auch in den subversiven Diskursen greifen, die – wie Martijn Icks in seinem Beitrag herausarbeitet – mit unterschiedlichsten narrativen Techniken an diesen spezifischen Ereignissen der monarchischen Repräsentation ansetzen, um das affirmativ konzipierte Sinnangebot zu unterwandern und auf diese Weise einen geeigneten Ansatzpunkt für eine wirkmächtige Herrscherkritik zu gewinnen.

Dezentralisierung und Bürgerkrieg Die weitere historische Entwicklung des kaiserzeitlichen Triumphs ist durch den Umstand geprägt, dass sich die römische Monarchie immer stärker auf einen eigengesetzlichen Herrschafts­apparat stützte, der sich dem Milieu der stadtrömischen Senatsaristokratie langsam aber sicher entzog. Andere soziale Gruppen gewannen als Interaktionspartner des Kaisers an Bedeutung: Die Führungselite einer sich ausdifferenzierenden Zivil- und Militäradministration, die Gardetruppen, aber auch die in den Provinzen (vor allem entlang der Reichsgrenzen) stehenden regulären Heeresein-

41 Vgl. auch Ash 2014. 42 Vgl. zuletzt Smith 2015.

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heiten, zu denen der römische Herrscher als aktiver Feldherr eine an Intensität gewinnende Bindung einging, ferner auch der wachsende Hofstaat und provinziale Eliten. Durch die zunehmende Bedeutung des militärischen Sektors ent­wickelte sich die triumphale Herrschaftsrepräsentation dabei zu einem der wich­tig­sten Interaktionsund Kommunikationsfelder zwischen dem Souverän und seinen Subjekten, und das gesamte Imperium wurde mehr und mehr zu einem Resonanzraum kaiserlicher Sieghaftigkeit. Im Zuge dieser Entwicklung gewannen Siegesparaden in Provinz- bzw. Residenz­städten an Bedeutung, die von den Zeitgenossen ohne Weiteres als trium­ phi angesehen wurden. Zwischen dem dritten und sechsten Jahrhundert sind Feierlichkeiten dieser Art in Antiochia, Aquileia, Emona, Karthago, Mailand, Ravenna, Sirmium und Trier bezeugt – abgesehen natürlich von Rom und Konstantinopel.43 Von der Ausweitung der kaiserlichen Siegesideologie blieben auch andere Herrschaftsrituale nicht unberührt: So wurde der kaiserliche Adventus mehr und mehr mit triumphalen Konnota­tionen aufgeladen, um die unverlierbare Eigenschaft des Kaisers als ‚ewiger Triumphator‘ auch jenseits spezifischer Siegesprozessionen mit einer gewissen Regelmäßigkeit öffentlichkeitswirksam zum Ausdruck bringen zu können.44 Lukas de Blois untersucht in seinem Beitrag zu diesem Band zwei Decennalienfeiern des dritten Jahrhunderts, die in diesem Sinne mit triumphalem Sinngehalt aufgeladen wurden und damit aufschlussreiche Indikatoren für die charakteristischen Verschiebungen der Kommunikationsmodi zwischen Kaiser und Untertanen in dieser Zeit darstellen. Auch Triumphmonumente begegnen ab der mittleren und hohen Kaiserzeit zunehmend fernab der Hauptstadt vor allem in Regionen mit hoher Militärpräsenz, aber auch in Städten, die einen besonderen Bezug zum Herrscherhaus aufweisen – etwa im nordafrikanischen Leptis Magna, das als Geburtsstadt des Septimius Severus mit einem Triumphbogen ausgestattet wurde. Auch die Triumphzüge selbst waren in der Zeit der Soldatenkaiser und der Tetrarchie starken transformativen Kräften ausgesetzt, wie Matthias Haake in seinem Beitrag herausarbeitet. Die zahlreichen militärischen Konflikte im Innern des Reiches machten Siege in Bürgerkriegen zu einem beinahe seriellen Phänomen. Da zugleich die Abhängigkeit des Herrschers von der Loyalität der militärischen Führungsschicht weiter wuchs, rückte die Rolle des Kaisers als Krieger und Sieger ins Zentrum römischer Herrschaftsrepräsentation.45 Die steigende Distanz des Souveräns zur römi-

43 Zu den Siegesfeiern in Provinzstädten siehe insbes. McCormick 1986: 35–79. Nicht für alle, aber für einige der genannten Städte ist der Begriff triumphus bzw. θρίαμβος belegt. Schon in republikanischer Zeit deutete sich durch den triumphus in monte Albano (vgl. Rosenberger 2009) an, dass der Bezug zu Rom „nicht als konstitutiv für den Triumph überhaupt angesehen wurde“, wie Rüpke 1990: 227 bemerkt. 44 Zum triumphalen Charakter von Adventuszeremonien vgl. MacCormack 1981; Dufraigne 1994; Lehnen 1997; Vitiello 2000; Benoist 2005: 195–272. 45 Ein instruktives Beispiel ist der Galeriusbogen in Thessaloniki, der den Caesar Galerius im Reiterduell mit dem Perserkönig zeigt und dabei offenbar Elemente der sasanidischen Siegesikonographie aufgreift; vgl. Canepa 2009: 83–99.



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schen Senatsaristokratie ließ in dieser Situation zu, was durch die innenpolitischen Konkurrenz­situationen erzwungen wurde: die zunehmend offenkundige Einbindung der victoria civilis in das Repertoire kaiserlicher Selbstdarstellung. Auch auf die konkrete Ausgestaltung des Triumphrituals hat sich diese Entwicklung klar erkennbar ausgewirkt: Deutlicher als je zuvor konnte ab dem dritten Jahrhundert der militärische Erfolg im Bürgerkrieg in die Siegesinszenierung einge­ bunden werden – bis hin zur Präsentation und Schändung des abgeschlagenen Hauptes des unterlegenen Gegners.46 Die Anstößigkeit der Tötung römischer Bürger im Bürgerkrieg wurde dabei durch spezifische Strukturelemente der historischen Entwicklung abgemildert: Der römische Bürgerstatus hatte seit der Constitutio Antonini­ ana von 212 an Kohäsionskraft verloren, während regionale und lokale Zugehörigkeiten an lebens­weltlicher Bedeutung gewannen. Im Militär bildeten sich zunehmend regionale Identitäten aus, gegenüber denen das römische Bürgerrecht sukzessive an Strahlkraft verlor. Trotz dieser Entwicklungen behielt aber der Tod römischer Soldaten ein nicht unerhebliches Potenzial zu subversiven Diskur­sivierungen, entzog sich tendenziell positiven Sinngebungen und ließ sich folglich auch nur sehr begrenzt und nur mit entsprechend aufwendigen Vermittlungsbemühungen für die Darstellung kaiserlichen Kriegsruhmes einsetzen.47 Deutliche Kritik an einem Triumph ex san­ guine Romano ist so auch im vierten und fünften Jahrhundert noch greifbar. Dennoch haben die genannten Entwicklungs­tendenzen die klaren Distinktionslinien zwischen äußeren und inneren Siegen zunehmend aufgeweicht und neue Formen römischer Sieges­inszenierung möglich werden lassen. Die Entwicklungsphase der römischen Monarchie, die sich durch die genannten Strukturmerkmale auszeichnet, umspannt das gesamte dritte und vierte Jahrhundert. In dieser Zeit stellt sich die Herrschaftsordnung ganz wesentlich als militärisch geprägtes, mobiles und hauptstadt- wie senatsfernes Residenzkaisertum dar. Mitten durch diese Ära verläuft allerdings eine der forschungsgeschichtlich wirkmächtigsten Epochenzäsuren: die Scheidelinie zwischen Prinzipat und Spätantike. Der Triumph ist einer der prägnantesten Faktoren, an denen sich die Berechtigung dieser Epochenzäsur zeigt. Denn mit der ersten erfolgreichen militärischen Aktion, die ein römischer Kaiser unter dem Schutz des Christengottes vollzog, endet die Geschichte des Triumphs als paganen Rituals: Als Konstantin am 29. Oktober 312, am Tag nach der Schlacht an der Milvischen Brücke, siegreich in die Stadt Rom einzog, war der Triumphzug religiös neutralisiert – die Kulthandlungen am Tempel des Iuppiter Capitolinus, die zuvor den Ziel- und Höhepunkt des Triumphs ausgemacht hatten, fanden nicht mehr statt. Jenseits der Entpaganisierung des Rituals aber weist der konstantinische Triumph Charakteristika auf, für deren Erklärung eine scharfe

46 Vgl. Haake 2016: 263f., 271–274; Kristensen 2016; Wienand 2016. 47 Wienand 2011.

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Trennung von Prinzipat und Spätantike weniger hilfreich erscheint. So diente etwa im dritten und vierten Jahrhundert der Triumph in der altehrwürdigen Kapitale dem mobilen, hauptstadt- und senatsfernen Kaisertum eines dezentralisierten Imperiums unabhängig von seiner religiösen Konstruktion stets vorrangig dazu, Signale des bedingungslosen Suprematieanspruchs gegenüber Mitherrschern, Usurpatoren oder potenziellen Thronaspiranten ins Imperium auszusenden. Clifford Ando hat für diesen Band die Aufgabe übernommen, die Bedeutung des Triumphs im dezentralisierten Imperium Romanum auch jenseits der Fragen nach der religiösen Entwicklung der römischen Monarchie zu klären. Einen komplementären Ansatzpunkt, die scharfen Kontraste zwischen Prinzipat und Spätantike auszugleichen, findet Peter Franz Mittag in der Analyse der Bild- und Textprogramme kaiserlicher Münzen und Medaillons mit Triumphatordarstellungen. Auf Grund ihrer seriellen Produktion und der vergleichsweise guten Überlieferungslage bieten diese Objekte eine hervorragende Materialbasis, um in diachroner Perspektive die Entwicklung der Ikonographie einer triumphalen Repräsentation des Kaisers zu analysieren, und auch hier zeigen sich deutliche Kontinuitätslinien, die den heuristischen Wert der traditionellen Epochenzäsuren relativieren.

Christentum und Palastkultur Bereits bevor die religionspolitischen Richtungsentscheidungen der tetrarchischkonstan­tinischen Zeit die Rahmenbedingungen römischer Herrschaftspraxis auf eine Weise verän­der­ten, die sich nach wie vor einer schlüssigen Gesamtbewertung entzieht, konnten sich die militärischen Facetten der kaiserlichen Selbstdarstellung zum Dreh- und Angelpunkt einer in steigendem Maße religiös-kosmischen Überhöhung des Monarchen entwickeln.48 Im dritten und vierten Jahrhundert – unter den Bedingungen eines hauptstadt- und senatsfernen, institutionell eng an die Armee gebundenen, in hohem Maße mobilen und religiös über­formten Residenz- bzw. Soldatenkaisertums – wirkte die militärische Konzeption der römischen Monarchie insgesamt tief in die ideellen Fundamente kaiserlicher Herrschaft hinein und stellte somit auch eines der intensivsten Experimentierfelder monarchischer Herrschafts­repräsentation dar.49 Mit der zunehmenden Formalisierung des höfischen Zeremoniells speziell in tetrarchisch-konstantinischer Zeit konnte sich so die seit dem frühen Prinzipat greifbare Vorstellung des Kaisers als ewigem Triumphator weiter verdichten. Gilbert

48 Zum Wandel des Verhältnisses von Herrscher und Heer im dritten und vierten Jahrhundert vgl. insbes. Whitby 2004; Le Bohec 2009. 49 Vgl. zum prekären Kaisertum des vierten Jahrhunderts die Beiträge in Wienand 2015. Insbesondere durch prestigeträchtige Siege über die Perser versuchten in dieser Phase mehrere Augusti, ihre Stellung zu festigen; vgl. Börm 2016.



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Picard hat in diesem Zusammenhang von einer ‚formation de la théologie absolutiste de la victoire‘ gesprochen.50 Die Christianisierung der römischen Monarchie brachte hier zunächst nur sehr bedächtige Modifikationen der militärischen Herrschaftsrepräsentation mit sich.51 Durch die ‚Konstantinische Wende‘ betraten jedoch mit christlichen Funktionsträgern ganz neue politische Akteure die Bühne des römischen Staates, die trotz ihrer teils konflikthaft ausgetragenen inneren Uneinigkeit erstaunlich konsequent die neu geschaffenen Handlungsspielräume nutzten und sich in rasch steigender Intensität in die Auseinan­dersetzung um die Ausgestaltung eines christlichen Kaiserbildes einbrachten. Dabei zeigte sich von Anfang an, dass das Erbe der christlichen Tradition (die sich über drei Jahrhunderte hinweg in einem konflikthaften Verhältnis zum römischen Staat ausgebildet hatte) der Zustimmung christlicher Akteure zur Selbst­ beschreibung des Kaisers als christlichem Herrscher bestimmte Grenzen setzte – Grenzen, die sich besonders deutlich mit Blick auf die militärische Rolle des Imperators greifen lassen. Die Möglichkeiten konkreter Einflussnahme blieben für Vertreter des Christentums allerdings noch über eine gewisse Zeit hinweg auf wenige, eng definierte Interaktionskontexte wie Synoden, Kirchweihen und Herrscherbegräbnisse beschränkt. Die höfische Kultur und das Militär wiesen dagegen ein relativ hohes Beharrungsvermögen auf und wurden deutlich langsamer von christlichen Ansprüchen an die kaiserliche Selbstbeschreibung affiziert. Für die Triumphzüge nach Konstantin lässt sich dementsprechend zunächst auch keine grundlegende Neuausrichtung des Triumphrituals jenseits des bloßen Verzichts auf pagane Opfer­handlungen greifen, wie Rene Pfeilschifter in seinem Beitrag anhand einer detaillierten Untersuchung der spätantiken Triumphe bis in die mittelbyzantinische Zeit hinein herausarbeitet. Mit der Christianisierung der römischen Monarchie wurde der Triumph also zunächst kein christliches, sondern ein religiös neutrales Ritual. Dass christliche Elemente die Inszenierung und Rezeption des Triumphs dennoch in immer stärkerem Maße mitprägen konnten, arbeiten Paolo Liverani und Sarah Bassett heraus. Ihre komplementär konzipierten Beiträge richten sich auf Rom (Liverani) und Konstantinopel (Bassett) als den beiden wichtigsten öffentlichen Räumen triumphaler Herrscherinszenierungen in der Spätantike. Ähnlich wie dies Tonio Hölscher in seinem Beitrag zur Triumphaltopographie Roms in der Kaiserzeit gezeigt hat, wird hier deutlich, wie die Räume, innerhalb derer der spätantike Triumph situiert ist, das Ritual ganz wesentlich mitgeprägt haben. Rom und Konstantinopel schlagen dabei freilich unterschiedliche Richtungen ein: Während die Präsenz römischer Kaiser in Rom weiter abnimmt und schließlich ganz ausläuft,

50 Vgl. Picard 1957: insbes. 463–508. Fears 1981 hat in diesem Sinne eine ‚theology of victory at Rome‘ gesehen. 51 McCormick 1986: 80 weist zu Recht darauf hin, dass „the positive contribution of Christianity to victory celebrations was anything but swift and obvious“.

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werden in Konstantinopel mit dem sich herausbildenden hauptstädtischen Palastkaisertum neue Voraussetzungen für die militärische Herr­ schafts­ repräsentation geschaffen, die den öffentlichen Raum der Stadt bis weit in die byzantinische Zeit hinein prägen sollten.52 Mit dem Wandel der römischen Monarchie hin zu einem neuen hauptstädtischen Kaisertum verband sich auch eine weitere einschneidende Veränderung des Triumph­ rituals: Denn fast ausnahmslos alle Augusti zwischen 395 und 610 delegierten das Kommando der Truppen grundsätzlich an ihre magistri militum, comites und duces und statteten den Grenzheeren keine Besuche mehr ab.53 Dennoch monopolisierte der Kaiser als victor ac triumphator auch weiterhin das Prestige, das sich aus konkreten Erfolgen des Militärapparats ergab, und so konnten auch Triumphe weiterhin gefeiert werden, und dies wieder öfter denn zuvor, da das Ritual in den Jahren um 400 entscheidend verändert wurde: Der letzte Kaiser, von dem eine Teilnahme an der pompa bezeugt ist, ist Honorius.54 Danach zog der Triumphator nicht mehr wie in den Jahrhunderten zuvor gemeinsam mit den siegreichen Truppen durch die Stadt, sondern distanzierte sich demonstrativ von den Soldaten, indem er die pompa tri­ umphalis in der Kaiserloge im Circus erwartete.55 Damit änderte sich die Semantik des Triumphrituals nochmals deutlich, und nun konnte auch ein dem Volk und Heer entrückter princeps clausus jeden tatsächlichen oder vermeintlichen Sieg demonstrativ für sich in Anspruch nehmen, ohne zuvor persönlich an der Front gewesen zu sein. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist der Triumph über die Vandalen im Jahr 534, der ungeachtet der Darstellung Prokops wohl nicht eigentlich vom Heermeister Belisar, der in der Parade mitzog, sondern vom thronenden Justinian gefeiert wurde und im Kern den damals seit Jahrzehnten etablierten Formen spätantiker Siegesfeiern folgte.56 Nach einer über tausendjährigen Entwicklung des römischen Triumphs war es gelungen, den herrscherlichen Anspruch auf Sieghaftigkeit von der persönlichen Bewährung als Feldherr zu entkoppeln.57

52 Zu diesen gewandelten Bedingungen siehe Martin 1985; Diefenbach 1996; Martin 1997; Diefenbach 2002; Meier 2003; Brennecke 2007; Meier 2007; Pfeilschifter 2013; Maier 2015. 53 Vgl. Lee 2007: 30–37. 54 Prosp. Tiro ad ann. 417; vgl. McCormick 1986: 57f. Die Quadriga wurde fortan hingegen eher mit einem kaiserlichen processus consularis verbunden. 55 Siehe hierzu McCormick 1986: 47–64; Börm 2013: 69–71. 56 Prok. Hist. 4,9,1–12. Vgl. Börm 2013. Die Antwort auf die Frage, ob Justinian der Triumphator des Jahres 534 war, hängt ganz wesentlich von der Bewertung einer Aussage des Johannes Lydos (de Mag. 2.2) über den Loros der Kaiser ab. Diefenbach (in Vorbereitung) argumentiert, Justinian habe sich in diesem Zusammenhang als imago dei inszeniert, vor der sich der triumphierende Heermeister Belisar niederzuwerfen hatte. 57 Vgl. z.B. Synes. de regn. 15.20; Prisk. Frg. 9.3.11–21 (Blockley). In den Quellen wird dieser Schritt durchaus kritisiert.



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Auch unter diesen gewan­delten Vorzeichen stellte die Vorstellung einer durch göttliche Begünstigung und natürliche Veranlagung verbürgten Sieghaftigkeit des Kaisers noch immer eine zentrale Bezugsgröße monarchischer Repräsentation dar – und bis in die byzantinische Zeit hinein wurden in Konstantinopel nach militärischen Erfolgen (und sei es nur die Niederschlagung eines Aufstands) Dankesprozessionen durchgeführt, Sieges­monumente errichtet, litterae laureatae in die Provinzen verschickt und von Zeit zu Zeit auch regelrechte Triumphzüge gefeiert.58 Im Zuge der zunehmenden Christianisierung des römischen Reiches wurden dabei jedoch in immer stärkerem Maße christliche Funktions­träger in die Rituale einbezogen, die auch die Deutungshoheit über einzelne Aspekte des monar­chischen Zeremoniells erlangen konnten. Auch der zunehmend christlich besetzte öffentliche Raum prägte als Kulisse, aber teils auch durch liturgische Zwischenstationen den Triumph immer stärker mit. Hierbei flossen Diskursmuster aus der christlichen Tradition in das Ritual ein und vermischten sich mit traditionellen Aspekten. Besonders deutlich zeigt sich die formative Kraft, die die Christianisierung auf das römische Siegesritual ausüben konnte, am Beispiel des Herakleios: Seinen Sieg über die Perser feierte er mit der Restitution des Wahren Kreuzes in Jerusalem. Der triumphale Adventus des Kaisers in der Heiligen Stadt verband dabei im Jahr 630 Rückgriffe auf den Einzug Christi am Palmsonntag mit Aspekten des römischen Siegeszeremoniells. Mit Blick auf die Christianisierung muss entsprechend grundsätzlich nach den Struktur­bedingungen gefragt werden, die den histori­schen Wandel des Triumphrituals, zugleich aber auch seine Persistenz bis weit in die post­römische bzw. byzantinische Zeit hinein ermöglichten. Den Abschluss des Bandes bildet folgerichtig der Beitrag Guy Halsalls zum ‚Decline and Fall of the Ancient Triumph‘. Bis in die poströmische Zeit (im Westen) bzw. in die byzantinische Zeit (im Osten) hinein lässt sich die hohe Bedeutung des Triumphrituals für die herrscherliche Selbstdarstellung greifen – auch wenn das Ritual durch den kulturellen Wandel des siebten Jahrhunderts einem so tiefgreifenden Wandel unterworfen war, dass hier nun vielleicht tatsächlich vom Ende des römischen Triumphs gesprochen werden kann. Wie dem auch sei: Bis dahin lässt sich der römische Triumph entlang einer überaus reichen Quellenlage über sieben Jahrhunderte hinweg als bedeutendes monarchisches Herrschaftsritual verfolgen. Der Triumph war dabei stets ein aufschlussreiches Symptom der historischen Entwicklung, und er scheint manchmal auch als ihr Movens gewirkt zu haben. Der schillernden Geschichte dieses faszinierenden Rituals widmen sich die Beiträge dieses Bandes.

58 Siehe hierzu grundlegend MacCormack 1981 und McCormick 1986.

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Teil 1: Der römische Triumph im frühen Prinzipat

Carsten Hjort Lange

The Late Republican Triumph Continuity and Change Abstract: The Late Republic saw transformations of conventions across a wide range of political phenomena and rituals, including that of the most prestigious of all war rituals, the triumph. During the Republic the triumph served as a medium for negotiating status and prestige within a highly competitive aristocratic society, whereas during the Principate it was a medium for negotiating status and prestige under a monarchy. This chapter seeks to address certain issues relevant to later Imperial developments: turning points in Late Republican triumphal history, the granting of triumphs in absentia, monopolisation of the triumph, triumphal competition and civil war. This promises to shed light on the political impact of the Late Republican triumph. Scholarly consensus suggests that the Augustan period was a turning point in the history of the Roman triumph. While this is undoubtedly true, there were other key processes and moments during the Late Republic. This chapter will argue that Imperial triumphs cannot and should not be isolated from the Late Republican transformation of the Roman triumph.

The Political Impact of the Late Republican Triumph During the Republic the triumph was a medium for negotiating status and prestige within a highly competitive aristocratic society, whereas during the Principate it was a medium for negotiating status and prestige under a monarchy.1 Nonetheless, the Late Republic saw transformations of conventions across a wide range of political phenomena and rituals, including that of the most prestigious of all war rituals, the triumph.2 With Augustus and the coming of the Principate the triumph rapidly be-

1 For a description of this development, see Wienand 2012: esp. 14–17. Unless otherwise stated, all translations are those of the Loeb Classical Library, with minor corrections. For a more developed argument of the ideas presented here, see Lange 2016. 2 On Republican triumph, see Auliard 2001; Itgenshorst 2005; Bastien 2007; Beard 2007; Krasser et al. 2008; La Rocca and Tortorella 2008; Pittenger 2008; Östenberg 2009a; Lundgreen 2011: 178–253; Lange/​Vervaet 2014. The traditional view of the (Late) Republic has been challenged by Flower 2010, who advocates six distinct Republics and concludes that the 50’s should not be viewed as part of republican history (149). For a tabulation of the different Republics, see page 33 (“Late Republics”: 139–88; 81–60, with 88–81 as a transitional period). But to omit the period from the 50’s down to 28–27 seems extreme and it may even, unintentionally, mark out the proceeding period as one of relative

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came the exclusive prerogative of Augustus and his house.3 Yet the monopolisation of the triumph had already begun at an earlier point. Lesser commanders, at times even lacking an independent imperium, enjoyed generous opportunities to triumph under the patronage of the dynasts. The triumvirs clearly encouraged their supporters holding provincial commands to claim triumphs: indeed, twenty such commanders celebrated triumphs between 43 and 26.4 Caesar did the same: the grant of triumphs ex Hispania to his legates, Fabius Maximus and Pedius, who had no indepen­dent imperium are part of this development.5 A survey of the triumph from Marius to Augustus clearly reveals, unsurprisingly, the importance of the supreme commanders during the period: Marius, Sulla, Pompeius, Caesar, and the triumvirs, including their supporters, constitute a substantial part of the period’s triumphal history. This development is connected to the issue of monopoly of the supreme command and as

normality. The key definition as to whether Rome was still a republic is in how the Romans defined it themselves. In that sense, to omit everything after 50 makes little sense. See also Höl­keskamp 2009 on the question of the Late Republic and normality. However, the final period of the crisis, the triumvirate and Young Caesar’s route to power, is once more overlooked. This debate ultimately centres on the ways in which we approach the nature and role of civil strife and civil war in Roman society; whether we challenge representations of it as an aberration and argue instead for its relative normativity as a feature of Roman life. The danger is that we create blind-spots if we omit the final part of the outgoing Republic. 3 Cornelius Balbus in 19 proved to be the last commander from outside the imperial family to triumph, but there was no deliberated policy on the matter (contra Itgenshorst 2008; Luke 2014: 248). Due to chronology this development is not easily connected to the decline of triumphs: Augustus declined triumphs in 25 (Flor. 2.33.53; Cass. Dio. 53.26.5), in 20 (Cass. Dio 54.8.3 is wrong, as becomes evident in Aug. Res gest. 4.1 and the Fasti Triumphales), Agrippa in 19 and 14 (Cass. Dio 54.11.6, 54.24.7). Dio Cassius (55.24.7–8, events in 14) is clearly wrong to suggest that people like Agrippa did not triumph after Augustus declined to triumph. 4 Beard 2007: 298; Rich 2013: 555–556. 5 Bell. Hisp. 2.2; Cass. Dio 43.31.1, 42.1; Degrassi 1947: 86–87, 567. According to Lundgreen (2011: 210– 211, 252) an independent imperium and a magistracy was always (“Während nur wenige Kriterien [wie Amt und imperium] als feste Regel vorliegen mussten”) part of the granting of a triumph. Whether we consider these cases to be exceptions or irregularities, they did occur, and only if the last period of the Late Republic is omitted does the problem disappear. In this particular case it was later regularized in the Fasti Triumphales, where Pedius is called ‘proconsul’ (by the time of the triumph Fabius was consul), so as to suggest that they had indeed held an independent imperium. Civil war period or not, there was still a marked need to justify within the traditional conventions of the Roman past. In 36 Domitius Calvinus triumphed ex Hispania (Degrassi 1947: 86–87, 569; Fasti Barb. (Degrassi 1947: 342–343), even though the province was under the command of Young Caesar (Cass. Dio 48.42.4). Lundgreen seems to overlook the last years of the Late Republic in order to argue that the question of triumphal rules/conventions can be considered within the larger contexts of Roman political rules and rule conflicts. He has a section on Sonderfälle (232–236) and one on triumphs against the rules (236–244), but in my view this misrepresents the discussion, as many triumphs mentioned in our evidence are mentioned because they are spectacular (and thus different) or indeed a Sonderfall, where something about it was unusual enough to be interesting, be it the fighting, the granting of triumph, or the procession.



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a result the demise of the joint consular commands.6 This was a change in military and political practice. Indeed, ‘proconsular’ imperium increasingly meant peaceful administration. After a victorious commander had been acclaimed by the army, he sent a despatch to the Senate in which he reported the victory and requested the decreeing of a sup­ plicatio. When the commander returned to Rome seeking a triumph, a Senate meeting was held outside the pomerium to hear his report and decide upon his request. The procedure thus usually included two rounds of votes in the Senate.7 It is from these debates, as reported primarily by Livy for the late third and early second centuries, that we generally hear of the various conventions governing the award of triumphs.8 Livy writes (38.50.1–3): Plus crimina eo die quam defensio valuisset, ni altercationem in serum perduxissent. Dimittitur senatus in ea opinione ut negaturus triumphum fuisse videretur. Postero die et cognati amicique Cn. Manlii summis opibus adnisi sunt, et auctoritas seniorum valuit, negantium exemplum proditum memoriae esse, ut imperator, qui devictis perduellibus, confecta provincia exercitum reportasset, sine curru et laurea privatus inhonoratusque urbem iniret. Hic pudor malignitatem vicit, trium­ phumque frequentes decreverunt. The accusations would have had more weight that day than the defence had they not prolonged the debate to a late hour. The Senate adjourned, having given the impression that the triumph would be refused. The next day the relatives and friends of Manlius exerted all their efforts and the elder senators also prevailed by their influence, saying that no precedent had been handed down in tradition that a commander who, after decisively defeating the enemy and accomplishing the task assigned to him as his province, had brought home his army, should enter the City without the car and laurel, a private citizen and without honour. Respect for this tradition prevailed over ill-will and a full session voted the triumph.

Manlius Vulso’s assignment had been for peace, but according to the decem legati he had continually attempted to break this peace and sieze Antiochus by treachery. When he requested a triumph after his Galatian campaign in 187 the legati opposed because of the irregular way the war was begun.9 Livy suggests that the Senate’s criteria for triumph were closely associated to mos maiorum, although the Senators in this case had to be reminded (by the friends and family of the patrician Manlius) that this was all very simple: a triumph should be presented if the enemies of the state had vanquished, the commander had completed the sphere of duty and settled peace, and had brought the army back. There may however be a schism between different

6 Vervaet 2012; Vervaet 2014. 7 For the traditional procedure of requesting a triumph, see Dion. Hal. Ant. 3.22.3; Liv. 3.63.5–11. 8 For triumphal regulations see Auliard 2001; Itgenshorst 2005: esp. 180–188; Beard 2007: esp. 187– 218; Pittenger 2008; Goldbeck/Mittag 2008; Lundgreen 2011: 178–253. 9 Rich 1976: 61–62; Lundgreen 2011: 189 is correct in stressing that in comparison to Val. Max. 2.8.4, suggesting that the empire needed to be enlarged to gain a triumph: Liv. 38.50 is less rigid.

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precedents and the “simple convention” mentioned by Livy.10 This schism is evident in what follows. This chapter will address the triumphal developments of the Late Republic, from C. Marius onwards, until the triumvirate (to 29, the triple triumph of Augustus), but does not claim to be exhaustive. It seeks primarily to address certain issues of relevance for later Imperial developments, both with regards to continuity and change: turning points in Late Republican triumphal history, the granting of triumphs in absentia, monopolisation, competition and civil war. This promises to shed light on the political impact of the Late Republican triumph. The underlying assumption is that imperial triumphs should not be isolated from the Late Republican transformation of the Roman triumph.11 However, we must first consider the question of a possible Augustan distortion of the evidence and the triumphal tradition.

The Evidence: Inventing Triumphs? The single most important piece of evidence for the Republican triumph is the Fasti Triumphales, a list of triumphs from that of Romulus (753: Degrassi 1947: 64–65, 534) to the year 19 bc (Cornelius Balbus: Degrassi 1947: 86–87, 571), adorning the arch of Augustus on the Forum Romanum (cf. map 1).12 Beard (2007: 76) appropriately asks how far back we can trace this rigorous attention to detail, but this is mainly a problem regarding early Roman history, of little or no concern to us here, although there were voices of concern in late Republican Rome. Cicero (Brut. 62) complains about the distorting effect of funeral orations on the records of Roman history, including falsi trumphi: Quamquam his laudationibus historia rerum nostrarum est facta mendosior. Multa enim scripta sunt in eis quae facta non sunt, falsi triumphi, plures consulatus, genera etiam falsa et ad plebem transitiones, … Yet by these laudatory speeches our history has become quite distorted; for much is set down in them which never occurred, false triumphs, too large a number of consulships, false relationships and transitions of patricians to plebeian status, …

10 On politics and the granting of triumphs, see Richardson 1975; Develin 1978; Beard 2007: 199–214; Pittenger 2008. 11 On the view that the there was a distinct continuation from the triumvirate to the Principate, see Lange 2009; Rich 2010; Rich 2012. The classic treatment is Syme 1939: 3 n. 2. 12 See Rich 1998, who suggests that the arch preserved is the arch of Actium. Later alterations meant it could accommodate the standards in order to celebrate the Parthian settlement (cf. Lange 2009: 163–166; contra Nedergaard 2001).

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1. Saepta Julia 2. Theater and Porticus of Pompey 3. Temple of Juno Moneta 4. Forum Julium 5. Temple of Jupiter Optimus Maximus 6. Ara Maxima 7. Temple of Ceres 8. Temple of Diana 9. Tabularium 10. Temple of Concord 11. Mundus

Ancient World Mapping Center 2011

Pons Sublicius

12. Curia Julia 13. Temple of Dei Consentes 14. Temple of Saturn 15. Rostra 16. Tabernae Argentariae Novae 17. Regia 18. Temple of Castor & Pollux 19. Fountain of Juturna 20. Shrine of Vesta 21. Domus Publica

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Ridley (1983) advocates that history is corrupted because our ancient sources made extensive use of family records, but he never asks whether these family archives were the only source of information. Importantly, Cicero is complaining about family histories, not historical record per se. Livy (8.40.3–5) provides us with another example: Nec facile est aut rem rei aut auctorem auctori praeferre. Vitiatam memoriam funebribus laudibus reor falsisque imaginum titulis, dum familiae ad se quaeque famam rerum gestarum honorumque fallenti mendacio trahunt; inde certe et singulorum gesta et publica monumenta rerum confusa. Nec quisquam aequalis temporibus illis scriptor exstat, quo satis certo auctore stetur. It is not easy to choose between the accounts or the authorities. The records have been vitiated, I think, by funeral eulogies and by lying inscriptions under portraits, every family endeavouring mendaciously to appropriate victories and magistracies to itself – a practice which has certainly wrought confusion in the achievements of individuals and in the public memorials of events. Nor is there extant any writer contemporary with that period, on whose authority we may safely take our stand

Livy is confused because he knows a triumph was held, but he does not know which magistrate had celebrated it (8.40.4–5), thus suggesting confusion rather than corruption. The Fasti Triumphales mentions that the two consuls triumphed (322: Fulvius Curvus and Fabius Maximus Rullianus: Degrassi 1947, 70–71, 542), whereas Livy identified the dictator Cornelius Cossus for the celebration (39.15). Livy is clearly in this case unhappy with the state of the evidence and may even have picked the wrong man, but, importantly, he records the two alternative versions.13 This story refers to early Roman history and Livy simply sets out the problems of historians working on periods with little or distorted evidence (see Oakley 1997–2005: 2.757–772; 1.30–33). He refers to a specific and problematic example. Flower (1996: 134) suggests that the two references in Cicero (Brut. 62) and Livy (8.40) show the influence of funerary laudations. However, Livy is writing about the remote past and even Cicero must be talking mainly about the invention of past triumphs for contemporary purposes. The case mentioned by Livy reveals why Rome kept catalogues of a commander’s booty and why lists of triumphs, such as the Fasti Triumphales, were erected in Rome. Family records no doubt were a problem, as well as a source of information, but Livy’s comments show more than anything an awareness of the problem. We do not have reason to suspect much if any distortion in the Late Republican entries of the Fasti Triumphales. According to Beard (2007: 77, 61–67; 72–80 on the Fasti Triumphales) the Fasti Triumphales does not present us with a “single orthodox triumphal chronology”.14 She

13 The Fasti Triumphales is supported by Plin. Nat. hist. 7.136; Vir. ill. 32.1; Oakley 1997–2005.2: 757– 760, esp. 759–760, on Liv. 38.1–40.4, suggesting that the glamorous battle mentioned in Livy is an annalistic invention (Liv. 8.38.2–39.5). 14 Itgenshorst (2005: 219–221) suggest that Augustus sought to situate himself within the Republican



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points to triumphs mentioned only on the fasti, but not in Livy, and highlights conflicting evidence regarding Scipio in 206 and the case of Manlius Vulso in 187.15 Richardson (1975: 52) rightly suggests that Polybius’ reference is a passing one and sources which mention a refusal are less likely to be distorted. One should also add that Polybius was closely associated with the Cornelii Scipiones. The second example is more difficult, as Florus often derives, directly or indirectly, from Livy.16 But why should we assume that Livy mentioned all triumphs? Surely the surprise would be greater if Livy mentioned triumphs not present on inscribed lists of triumphs. Beard (cf. Bastien 2007) seeks problems and inconsistencies, which is reasonable, but a few examples should not in general make us distrust Rome’s triumphal history. The (Late) Republic was a period of extensive debate about triumphs, including past triumphs. Political debates on specific triumphs suggest a growing importance of proof of proper conduct in triumphal matters; whether this was always the case when triumphs were voted is a very different matter. The triumph had always been part of the political process at Rome, but this does not automatically make the evidence profoundly unsound. Official records and dedications from the Capitoline would probably have been used as the main sources for the compilation of the Fasti Triumphales. We know of various (state) records detailing triumphs: Caesius Bassus mentions ancient tablets on the Capitoline erected by commanders who were going to celebrate a triumph.17 Sempronius Gracchus put up a tablet in the temple of Mater Matuta with a detailed account of his exploits in Sardinia, including the number of dead or captured enemies (8.000) and subsequent triumph (Liv. 41.28.8–10). The famous triumphal inscriptions of Pompeius Magnus similarly describe the defeated enemies and towns captured in great detail.18 Cicero adds that a catalogue of booty was submitted to the state treasury (Verr. 2.1.57: in tabulas publicas ad aerarium (Servilius Vatia Isauricus); Liv. 30.45.3; Östenberg 2009a, 87–89). This is supported further in the case of Pompeius. Pliny, talking about pearls, refers to the official triumphal records of Pompeius (Nat. hist. 37.12: Id uti planius noscatur, verba ex ipsis Pompei triumphorum actis subiciam

tradition, and especially place his ovations of 40 and 36 within it as they were civil war victories. She claims that ovations were not part of Republican triumphal lists. But ovations are mentioned on the independent Fasti Barberiniani and were thus likely part of the Republican tradition, unlike the Alban Mount triumph (see Lange 2014). The Fasti Barberiniani may well be older than the Fasti Triumphales (Feeney 2007: 167 n. 1). 15 Scipio: Polyb. 11.33.7: triumph celebrated; cf. App. Iber. 38, versus Liv. 28.38.4–5: no triumph; cf. Val. Max. 2.8.5; Cass. Dio frag. 57.56; Beard 2007: 78. There is unfortunately a lacuna in the Fasti Triumphales; Manlius Vulso: Liv. 39.6–7: triumph celebrated, versus Flor. 1.27: no triumph; Beard 2007: 78–79. 16 On Florus and the use of Livy, see Di Bessone 1993: 80–117. 17 De Saturnio Versu, in Keil, Gramm. Lat. 6, p. 265. 18 Diod. 40.4; Plin. Nat. hist. 7.97–8, mentioning two inscriptions. Diodorus also proposes that the frontiers of the empire were extended, thus echoing triumphal conventions (Val. Max. 2.8.4). See Nicolet 1988: 32–33.

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[“To make my point clearer, I shall append statements taken directly from the official records of Pompeius’ triumph”]). This seems to be a record of triumph, not merely the booty. All this information should also be seen in light of the commander’s quest for a triumph, which began in the field, as mentioned above. After the army had acclaimed the victorious commander as imperator he sent a despatch to the Senate, adorned with laurel, in which he reported the victory.19 A further example from the Late Republic supports the view that the Romans were concerned with the authenticity of their past. Maximus Allobrogicus (consul 121) claims that his ancestor Aemilius Paullus triumphed three times (ILS 43), but only one triumph before Pydna should be accepted (Ridley 1983: 375; Oakley 1997–2005: 1.56, n. 139). Only two triumphs are recoded on the Fasti Triumphales.20 This example is telling not so much in terms of a false triumph, but due to the crucial detail that the claim was not accepted beyond the family. One should of course add that Augustus might have had a vested interest in restricting the number of people with three triumphs, a list that included himself (see Beard 2007: 79 for a very different reading, focusing on invented triumphs). There can be little doubt that the Fasti Triumphales also draws on the annalistic tradition.21 The problems regarding the reliability of the Fasti Triumphales is thus logically greater for the regal period and the early Republic. It seems wise to accept with Oakley that Beloch’s (1926: 86–92) dismissal of the Fasti Triumphales before 300 is extreme, but also to accept, again with Oakley, that it would have been easier to invent triumphs for the period before 300 (Oakley 1997– 2005: 1.56–57).22

19 The classic treatments are Mommsen ³1887 and Ehlers 1939. Beard is overly sceptical about the possibility of reconstructing customary practices, e.g. on ‘laurelled letters’ (2007: esp. 203). See also Beard’s (2007: 187–218) critique of Mommsen’s systematisation of the triumph and the official requirements for receiving a triumph. However, even according to Mommsen triumphal regulations were inconsistent (³1887: 126–136, esp. 134). 20 Degrassi 1947: 80–81, 554, 556 for the years 181 and 167, which is clearly mentioned as his second triumph. 21 On the annalistic tradition and its use of archival material, see Oakley 1997–2005.1: 21–108, 4.475– 492; Rich 2011a, also discussing the extent to which annalists distorted archival evidence for the Middle Republic or supplemented it by invention. The archival material of the period will have included the Annales Maximi, but the record of senatorial decrees was probably the most important source. 22 Oakley 1997–2005.1: 56 (from 389 authentic); Rich 2013: 551. In general on the Fasti Triumphales and the falsifications of the triumphal tradition, see now Bastien 2007: 41–118; Beard 2007: esp. 61–67, 72–80. Bastien (2007: 79–80, 295) agrees that although numerous falsifications can be found in the Fasti Triumphales for the later fourth and early third century, the catalogue is mostly sound thereafter, with the exception of the bloodless triumphs of 180, when the consuls were granted triumphs just for deporting Ligurians (Liv. 40.38 has no mention of military exploits). However, the naval triumph of Fabius Labeo 188 is a precedent (Liv. 37.60.6, 38.47.5–6). The question of falsifications is in part a reflection of our modern understandings of triumphal conventions.



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The question remains as to how one should approach the Fasti Triumphales as evidence. It is certainly not a fasti (Feeney 2007: 168), but a monumental inscribed lists of triumphs. There are some peculiarities in this catalogue of triumphs. Two examples will suffice: usually the victors appear with the name of their father and grandfather (Balbus is the exception, due to his Spanish ancestry). Therefore, it is striking that the kings before Tarquinius Superbus appear without a grandfather; Tullius lacks even a father. There is little reason to assume that the Romans believed their kings to be purely mythical (see Smith 2011). The Romans thought of their kings as historical figures (contra Beard 2007: 302: “apart from a handful of the early kings with murky or mythical ancestry”). As such, they refrained from inserting fictitious names. The construction of the lists is deliberate – surely – but it does not follow that it is deliberately false. It is more probable that the compilers sought to include what they knew – to construct an accurate account of their past. A later example from 172 again shows that the Fasti Triumphales includes peculiarities: [C. Ci]cer[eius - f., qui s]crib(a) [fuera]t, pro pr(aetore) ex Corsica in monte Albano k. Oct. an. D[XXCI] (Degrassi 1947: 80–81, 556).

The Cicereius entry is intriguing because of the inclusion of the fact that the man was a scriba. Indeed, the reason for declining Cicereius’ request for a triumph appears partly to have been his social status, having been a clerk of Scipio Africanus.23 This is certainly no invention, but a fact and whoever was putting the list together thought it striking enough to include. We must accept that the information used for the Fasti Triumphales may come from different sources and genres.24 Importantly, this piece of information – scriba – stands out from the Fasti Triumphales and thus it is unlikely to have derived from a republican triumphal list, inscribed or otherwise. This is extra information of a quite different origin and suggests that the Alban Mount triumphs were not part of the triumphal records of Rome (see Lange 2014). This reveals that the Fasti Triumphales is not exclusively an archival document, but a piece of historicoantiquarian reconstruction, so its compilers might have felt entitled to include further detail that seemed appropriate. The Fasti Barberiniani may well be older than the Fasti Triumphales (Feeney 2007: 167 n. 1). They do not use the same formula and thus there are two independent traditions.25 Even if for victorious commanders during the Republic victories and triumphs were the ultimate expression of the competitive ethos found in the elite, the Fasti Triumphales and other lists were designed in part to

23 Val. Max. 3.5.1b, 4.5.3; Fasti Urbisalv.; Degrassi 1947: 338–339. See Brennan 1996: 328; Beard 2007: 291; Pittenger 2008: 46–47. 24 Beard 2007: 62: “Each entry is given in a standard format, with the full name of the general, the formal title of the office he held, the name of the peoples or places over which he triumphed, and the date of the ceremony – the day, month, and year from the founding of Rome: …”. 25 Beard 2007: 66, 302–305; Stiehl 1957: 26–27.

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regulate this competitiveness. The case of Marius clearly reveals the competitiveness of the Late Republic.

Marius and a Transformation of the Triumph Non possum fidei causa imagines neque triumphos aut consulatus maiorum meorum ostentare, at, si res postulet, hastas, vexillum, phaleras, alia militaria dona, praeterea cicatrices advorso corpore. Hae sunt meae imagines, haec nobilitas, non hereditate relicta, ut illa illis, sed quae ego meis plurumis laboribus et periculis quaesivi (Sall. Iug. 85.29–30).26 I cannot, to justify your confidence, display family portraits or the triumphs and consulships of my forefathers; but if occasion requires, I can show spears, a banner, trappings and other military prizes, as well as scars on my breast. These are my portraits, these my patent of nobility, not left me by inheritance as theirs were, but won by my own innumerable efforts and perils.

Sallust’s version of the speech of Marius as consul in 107 includes the above reference to triumphs: as a new man (cf. Iug. 73.7) Marius cannot boast of famous ancestors, only military experience; he cannot rely on them for elections, only on his own virtus.27 The speech is deliberately contrasting the nobiles and Marius (cf. 85.25), at the same time answering critics’ claims that he was unsuited for office (Flower 1996: 22). Triumphs were a powerful weapon in Roman politics. Having won the consular election of 107, Gaius Marius was assigned Numidia by plebiscite – he, that is to say a tribune on his behalf, was behind the vote taking place – even though the Senate had already renewed Caecilius Metellus in his African command (Sall. Iug. 73.7, 82.2). Metellus was recalled and given a triumph in 106 and the title ‘Numidicus’ (Degrassi 1947: 84–5, 561). The triumph of Metellus was no doubt meant to counter Marius’ command, implying that the war was all but concluded, and also served as a consolation for being in effect stripped of his command.28 However, the ultimate proof of the

26 Cf. Sall. Iug. 85.29–30; cf. Val. Max. 6.9.14. 27 For the speech of Marius, see Evans 1994: 71–73; Flower 1996: 16–23; McDonnell 2006: esp. 273. On Marius and virtus, see McDonnell 2006: 265–280. Marius used his martial reputation to challenge senatorial consensus (2006: 265), and dedicated a temple to Honos and Virtus, as did earlier Romans associated with Virtus such as Claudius Marcellus. Marcellus’ temple was dedicated in 205 by his son. See McDonnell 2006: esp. 206–240. Marcellus also challenged senatorial consensus with his Alban Mount triumph (Lange 2014). 28 Sall. Iug. 84.1: Marius as one of the populares. See Lintott 1996: 90, 86–103 on the career of Marius. Lintott rightly sees Marius’ command as a forerunner of a series of major commands carried by the people to Caesar, Pompeius and Crassus. The precedent may have been Scipio Aemilianus command in Africa in 147 (91). On Claudius Metellus and Marius, see McDonnell 2006: esp. 271.



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ending of the war and pacification of the enemy territory was the capture of the enemy leader. Velleius Paterculus writes (2.12.1):29 Designatusque iterum consul in urbem reversus secondi consulatus initio Kal. Ianuariis eum in triumpho duxit. He returned to the city as consul designate for the second time, and on the kalends of January, at the inauguration of his second consulship, he led Jugurtha in triumph.

In the case of the triumph over Jugurtha, Marius was, according to Sallust, elected consul in absentia (Iug. 114.3), whilst still holding his African imperium. But this does not seem to have been a problem for Marius at the time.30 Marius waited outside the pomerium and then entered the city in triumph, in the traditional manner. However, after his sacrifice on the Capitoline he went to the Senate meeting in triumphal dress – an unprecedented act. The senators took offence and in the end he had to change.31 Plutarch suggests two possible reasons for his behaviour: absent-mindedness or a vulgar showing of good fortune. Evans (1994: 81, n. 89. See also Beard 2007: 228, 273) suggests that Plutarch’s story is apocryphal, but his view that an experienced politician like Marius would not make such a mistake seems unconvincing. The elogium of Marius on the Forum Augustum also tells that he entered the Senate in his triumpha­ lis vestis, which may suggest that this was an honour.32 Whatever the case, this was something new. Plutarch furthermore suggests that Marius summoned the Senate on the Capitoline, thus implying that it was intentional (Plut. Mar. 12.5). Marius now received Gaul as a province and the hopes and welfare of the state rested in his hands (Iug. 114.4). Livy cites military necessity due to the threat of the Cimbri, and claims that the consulship of Marius was renewed for several years when he was away (Liv. Per. 67). The willingness to take traditions beyond their limits is thus already apparent. But it is even more so in the triumph of Marius in 101. Having defeated the Cimbri, Marius was ordered back to Rome and given a triumph by the Senate. However, he instead chose to return to the war, helping Lutatius Catulus against the Teutones, only later returning to Rome to celebrate his triumph over both the Teutones and the Cimbri (Degrassi 1947, 562). Plutarch mentions the refusal of Marius, clearly suggesting that the triumph was an honour given to him as opposed to something he requested (Mar. 24.1) (see below). He suggests that Marius’ concern was for his soldiers, who were still fighting the war and thus would be deprived of the

29 For the triumph of Marius 104, see Degrassi 1947: 84–85, 561–562. 30 See now Morstein-Marx 2009. He points out that the right to pursue the consulship in absentia was conferred in the Law of the Ten Tribunes of 52. 31 Sall. Iug. 114.3; Liv. Per. 67: Marius triumphali veste in senatum venit quod nemo ante eum fecerat; Plut. Mar. 12.5; Cass. Dio 48.4.5. 32 Elogium: CIL VI 8.3 40957 = 31598; cf. Geiger 2008: 154–155. Evans 1994: 81 n. 89 suggests that Livy is talking about an honour.

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victory celebrations. Once more, military necessity seems to have been a key factor for the decision, namely the threat of invasion. This may have been part of an on-going discussion about the ending of wars (for Marcellus’ return in 211: Liv. 26.21.2–4: he had been ordered to leave his soldiers in Sicily).33 Returning to Rome, the joint triumph of Catulus and Marius is a fascinating piece of triumphal history due to the disagreement between the two victorious commanders.34 According to Plutarch (Mar. 27) Marius’ men took valuables from the battlefield, but the standards and trumpets were taken to the camp of Catulus, suggesting that he, not Marius had won the battle. This is highly revealing for the question of how one accounted for victories. Disputes arose amongst the respective soldiers of the two commanders. Finally arbitrators were taken to the battlefield and shown bodies, which again suggested that the victory belonged to Catulus (a scenario that would have been much more complicated in, for example, Spain or Asia Minor). However, due to his earlier victories and the dignity of rank (Marius was a consul, Catulus a proconsul) Marius was given the victory. In the end he decided to share the triumph with Catulus, in part because Catulus was ready to use force if he was not given his share in the victory (contra Val. Max. 9.12.4, who states that the Senate gave Catulus share in the triumph). After his victory over the Teutones and the Cimbri, Marius received numerous honours including five days of thanksgiving.35 Marius was consul seven times, surpassing all before him. He began and succeeded in his political career due to his military successes.36 We may accept, with Hölkeskamp,37 that the careers of prominent commanders of the Second and Third Samnite War and especially the Second Punic War were extraordinary, and perhaps even in some sense irregular, while the careers of the most prominent figures in the last century of the Republic were highly irregular and contrary to the rules, with Marius as a notorious example (cf. Evans 1994: 79). Or we could begin with Marius, emphasizing that later politicians emulated and exceeded a dangerous precedent set by Marius (Evans 1994, 78). In either interpretation, Marius began a process which is central to our understanding of the triumphal development during the Late Republic. This becomes apparent when we consider triumphs presented to victorious commanders in absentia.

33 The period in question also saw fighting against the pirates (M. Antonius’ triumph 102: Degrassi 1947: 561–562) and in Sicily (slave war, ovation of M. Aquillius 99: Degrassi 1947: 562). 34 See Degrassi 1947: 562 for Catulus’ triumph. 35 Cic. Prov. cons. 26–27; Cic. Rab. perd. 27: title pater patriae; Cic. Sest. 37: saviour of the country; Leg. Man. 60: hopes of the Empire should be reposed to Marius alone; Val. Max. 8.15.7; Plut. Mar. 27.5. 36 Sall. Iug. 63.2–3; Plut. Mar. 3.2–4.1; Val. Max. 6.9.14. Cicero does mention him in his list of great men: Pis. 58; Cat. 4.21. 37 Hölkeskamp 2010: 28–29 n. 11; cf. Hölkeskamp 2011: esp. 9, where he advocates that the Middle Republic should not be viewed as a period of stability, but one in which the political competition was a defining part of its culture.



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Triumph in absentia Traditionally the Senate met outside the pomerium to hear the victorious commander’s report and decide upon his request for a triumph.38 However, as we shall see this convention gradually came under pressure during the Late Republic and in the end developed into the honour-system of the Principate. Marius, as already mentioned, was ordered back to Rome after having defeated the Cimbri and awarded a triumph. He instead decided to return to the war against the Teutones, and only later returned to Rome to celebrate a triumph (Degrassi 1947: 562). Plutarch (Mar. 24.1) suggests that the triumph was an honour given to him and thus probably voted in absentia, as opposed to something he requested at a Senate meeting in Rome. The refusal and its reasoning’s (the soldiers still being in the north, or the dire situation, which had already occurred before he returned to Rome according to Plutarch) suggests that he declined something he had not requested. He very likely returned to Rome, even though the situation was dire, after being summoned, in order to decline a triumph, voted to him already in his absence due to his great military success. Valerius Maximus has a puzzling insistence at 2.8.3 (based on an otherwise unknown and perhaps apocryphal anecdote) that it was an offence to decline a triumph. This however is contradicted by Augustus’ frequent refusals of triumphs (Aug. Res gest. 4.1).39 Some scholars assume that Marius only postponed his triumph,40 but then he would most probably have celebrated two triumphs later, not two-in-one as he did. The Fasti Triumphales entry is lost, but the single triumph is clear from the elogium of Marius from the Forum Augustum (see below).41 This implies refusal of the triumph given in absentia in the first place, but in the end celebrating the Cimbri victory together with the victory over the Teutones. The honour given to Marius by the Senate before his actual arrival at Rome is a major turning point in triumphal history. A triumph in absentia was awarded to the same person who had been elected to the consulship in absentia. The precedent of triumphs voted in absence would be repeated to honour the dynasts. In 48 the Senate voted a triumph to Caesar (celebrated in 46: Degrassi 1947: 566– 567, the Fasti Triumphales entry is lost) over Juba and the Romans fighting with him, before the war had even begun (Cass. Dio 42.20.1–5) and then, after the victory, 40 days’ supplicationes (Cass. Dio 42.20.5, 43.14.3).42 According to Dio Cassius (43.14.2– 3) Caesar returned to Rome where he celebrated his achievements and the honours

38 The commander requested permission (Liv. 31.47.7: ut triumphanti sibi in urbem invehi liceret; cf. Mommsen ³1887: 134). 39 See Goldbeck/Mittag 2008: 62–63. The cited instance of Fulvius Flaccus is otherwise unattested. 40 So Itgenshorst 2005: Gesamtkatalog Nr. 234; Lundgreen 2011: 196, 244–246. 41 CIL VI 8.3 40957 = 31598; see Degrassi 1947: 562 for more evidence. 42 42.20 is a critique of civil war triumphs, not triumphs given in absentia (cf. 51.19.1, 19.5 on Actium and Alexandria). Cass. Dio may be trusted on the decrees of the Senate (Lange 2009: 125–157).

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given to him by the Senate before his return, including a triumph, in a chariot drawn by white horses and accompanied by all his lictors (Weinstock 1971: 68–71 on the white horses). We may safely assume that most of Caesar’s triumphs were voted to him by the Senate as soon as informed of his victories, and before he returned.43 Dio Cassius refers to excessive honours (42.19), equalling his description in 44.3, describing honours given without prior victory: at 44.3 we hear of the right to wear triumphal dress and the right to offer spolia opima, as if Caesar had slain an enemy commander. These honours were given to Caesar without prior victories. Similarly, the 44 ovans ex monte Albano was an honour presented to Caesar without victory,44 as was the joint ovation of Antonius and Young Caesar in 40. The 44 and the 40 ovations are both remarkable for the fact that they were awarded for reasons other than military victory. This is exceptional on the Fasti Triumphales and clearly brings them together. In the Philippics (13.7–9) Cicero mentions the decision of the Senate in 44 to honour Lepidus with a triumph ex Hisp. (13.9) . He clearly states that it was decreed in absentia, without apparent difficulties.45 After Mutina the same pattern appeared again: a triumph was voted to Decimus Brutus, given in absentia, but in the end never celebrated, as he was killed before he returned to Rome.46 Young Caesar’s triumphs and ovations were also probably voted to him by the Senate before he returned, on learning of his successes. This is the case for the war against Sextus Pompeius in 36 (Cass. Dio 49.15.1; App. Civ. 5.130) and the Actian and Alexandrian triumphs.47 Even as late as 27 M. Licinius Crassus seems to have been voted a triumph in absentia.48 The returns of victorious generals such as Caesar and Young Caesar constitute a major change to the known pattern of triumphal returns, as they did not involve a meeting with the Senate outside the pomerium. This development, it would seem, dates to Marius.

43 See Lange 2013: 75–78. The triple triumph of Young Caesar 29 was the first to be celebrated on three consecutive days; Caesar’s first four triumphs had been within one month, but with intervening days (Suet. Iul. 37.1). The Res Gestae (4.1), Suetonius (Aug. 22) and all other sources distinctly mention three triumphs and not a multi-day triumph, as celebrated earlier: Quinctius Flamininus (Liv. 34.52.3–4; Degrassi 1947: 78–79, 553) and Aemilius Paullus (Liv. 45.40; Plut. Aem. 32–34; Diod. 31.8.9–13; Degrassi 1947: 80–81, 556) both celebrated three day-triumphs, Pompeius two days (Plin. Nat. hist. 7.26.98–99; App. Mithr. 116–117; Plut. Pomp. 45; Cass. Dio 37.21.2; Degrassi 1947: 84–85, 566). Itgenshorst 2005: Gesamtkatalog 368, rightly points out that the numerous crossings of the pomerium within such a short period, as the case was with the triumphs of Caesar 46, rendered the ritual an absurdity. Similarly, it is probable that Young Caesar, somewhat bizarrely, processed through the city on each day in 29. 44 Cass. Dio 44.4.3; Suet. Iul. 79; Degrassi 1947: 86–87, 567. 45 Itgenshorst 2005: Gesamtkatalog 384 is wrong to suggest that the Lepidus incident was a novelty. 46 Cic. Ad Brut. 7(1.3), 9(1.5.1); Liv. Per. 119; Vell. Pat. 2.62.4; Cass. Dio 46.40.1. 47 Cass. Dio 51.19.1, 19.5; on the honours presented to Young Caesar after Actium and Alexandria, see Lange 2009: 125–157. 48 Cass. Dio 51.25.2; Degrassi 1947: 86–87, 571.



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Competition and conventions: Triumph hunting A related development that emerged from the competitiveness of the Late Republican political culture was the lengths to which some commanders would go to secure a triumph.49 Some were even willing to find alternatives: Antonius may have celebrated a triumph in 34 over the Armenian king Artavasdes in Alexandria.50 The story is dismissed by Dio Cassius (49.40.3–4), no doubt because it was celebrated outside Rome (earlier examples include the Alban Mount triumph. See Lange 2014). However, Plutarch uses the word ethriambeusen (Ant. 50.4), a standard Greek term for triumph. In a situation where Young Caesar had won against Sextus Pompeius (36: Degrassi 1947: 86–87, 569) and in Illyria (33, celebrated 29: Degrassi 1947: 570) Antonius no doubt felt he had to respond. He conquered Armenia, perhaps to counter what he had lost during the Parthian campaign. The triumph in Alexandria was taken to show that the allegations claiming Antonius wished to transfer the city of Rome to Cleopatra and the seat of government to Alexandria might indeed be true (Cass. Dio 50.4.1). Antonius took a calculated risk and lost the war of words, even if he in principle was within triumphal conventions, although Alexandria is hardly the Alban Mount. Antonius is only mentioned on the Fasti Triumphales for the joint ovation with Young Caesar for avoiding civil war (40: Degrassi 1947: 86–87, 568). Even Lepidus had two triumphs to show.51 Monuments were also part of this quest to legitimise the victorious commanders and their triumphs by commemorating their achievements through a visual reminder of their victories (most famously Augustus in Res Gestae 19–21 provides a triumphal list of monuments, many of them connected to or associated with the triple triumph of 29 and the ending of the civil war). The triumph and associated monuments were designed to shape perceptions of the war they celebrated. Marius thus set up monument(s) on the Capitoline.52 The erection of public monuments in the city of Rome was intensely competitive: they were destroyed by Sulla as part of his attack on the legacy of Marius, but later restored by Caesar (Plut. Caes. 6; Vell. Pat. 2.43.4; Suet. Iul. 11.2; Val. Max. 6.9.14). The competitive society of Rome also produced another peculiarity: some commanders gained triumphs for achievements that did not really warrant one at all. In

49 On triumphal ambition, see Beard 2007: 190–199. A classic example is Cicero, trying to get a triumph, although at the same time denying it (Att. 6.3.3, 9.7.5). See Gotter 1996: 120 for more evidence. 50 Vell. Pat. 2.82.3–4; Plut. Ant. 50.6; cf. Pelling 1988: 241, dismissing this as a triumph, and instead suggesting a Dionysiac procession. 51 47: Degrassi 1947: 566; Cass. Dio 43.1.2, suggesting that nothing was conquered and that he had not fought an enemy, the result being that only money from plundered allies was sent to Rome. 43: Degrassi 1947: 86–87, 567. 52 For the discussion of whether this was one of two distinct tropaia, see now Spannagel 2003. The tropaia was also part of the political polemic with Catulus, who also put up a monument.

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74 Servilius Isauricus triumphed over pirates, even though, according to our evidence, his campaign was rather unsuccessful.53 Cicero (Pis. 58, context 56–58) mentions Servilius, contrasting him and others to Pompeius: “What can have been your motive in bringing a formidable war to its conclusion, and showing such eagerness to have that laurel wreath decreed to you by the Senate?” (Quid est quod confecto per te formi­ dolosissimo bello coronam illam lauream tibi tanto opere decerni volueris a senatu?). Cicero is of course being polemic, but it is not difficult to accept his view that not all triumphs warranted such celebration. Perhaps the clearest examples from the Late Republic are the wars against Mithradates. They, somewhat surprisingly, warranted no less than four triumphs between 81 and 61 (on Mithradates and Rome, see now Madsen 2009). In a speech by Cicero delivered in 66 in support of the proposal made by Gaius Manilius, a tribune of the people, that Pompeius be given sole command against Mithradates, he focuses on this very point (Leg. Man. 3.8): Etenim adhuc ita nostri cum illo rege contenderunt imperatores, ut ab illo insignia victoriae, non victoriam reportarent. Triumphavit L. Sulla, triumphavit L. Murena de Mithridate, duo fortissimi viri et summi imperatores, sed ita triumpharunt, ut ille pulsus superatusque regnaret. Verum tamen illis imperatoribus laus est tribuenda, quod egerunt, venia danda, quod reliquerunt, propterea quod ab eo bello Sullam in Italiam res publica, Murenam Sulla revocavit. For hitherto our generals have maintained the conflict with the monarch in such a way as to bring home the trappings of victory over him, not victory itself. One triumph over Mithradates was celebrated by Lucius Sulla and another triumph by Lucius Murena, brave men and great generals both, but their triumphs left Mithradates beaten and conquered – yet still on the throne! None the less those generals deserve praise for what they did, pardon for what they left undone, since both were recalled to Italy from the war, Sulla by a crisis at home and Murena by Sulla.

Two men had celebrated triumphs against Mithradates, who nevertheless was still on the throne: Sulla in 81 (Degrassi, 1947: 84–85, 563) and Licinius Murena over the same enemy and during the same year (Degrassi, 1947: 84–85, 563). Murena’s triumph seems particularly undeserved as he ended the campaign losing a battle to Mithradates.54 Murena’s triumph was probably awarded by the dynast Sulla, similar to the procedure of the triumvirs later: a triumph for a subordinate commander. When Licinius Lucullus later returned to Rome without ending his war against the king (Vell. Pat. 2.33.1), he had to use his political influence in order to receive a triumph, but not before, according to Cicero, he had endured three years of waiting at the gates of

53 App. Mithr. 93; Claud. In Eutrop. 1.217; See Degrassi 1947: 564 for more evidence. 54 Keaveney 2005: 161; contra Mastrocinque 1999: 97–99. Itgenshorst 2005: Gesamtkatalog 333 suggests that Murena might have triumphed ex Asia, which is supported by Gran. Licin. 36.5. The Fasti Triumphales entry is fragmented. In fact, in none of the Mithradates entries has the enemy name survived.



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Rome. He finally entered in triumph during the consulship of Cicero.55 The triumph was thus not granted at first, but Lucullus refused to accept this and after three years acquired what he wanted (Plut. Luc. 37). In the end it was Pompeius who defeated Mithradates, having taken over Lucullus’ command by popular vote (Plut. Pomp. 30: Pompeius took over the war as well as the triumph), as Marius had done before.56 The ‘sense of an ending’ implicit in the ritual of the triumph was stretched in the case of Mithradates.57 However, precedents could be found: in the Middle Republic it was not uncommon for a victory and triumph not to bring an end to the war, such as in the Samnite Wars and the First Punic War. The war aim of defeating Mithradates completely was a difficult one; and the result was four triumphs. Like Marius before him, Pompeius took the war ritual to its limits: Pompeius’ African triumph (Degrassi 1947: 564), for which the date is uncertain, followed the suppression of the Marian opposition led by Domitius Ahenobarbus.58 Having returned to Rome, Pompeius insisted on triumphing against the wishes of Sulla. Sulla is said to have based his objection on Pompeius’ commanding as a privatus – indeed, he was not even a senator.59 After his Spanish campaign Pompeius wanted both a triumph (71: Degrassi 1947: 565) and the right to stand for the consulship of 70, which caused opposition in the Senate. In the end threats won the day and Pompeius achieved his aims, even though he had held neither praetorship nor quaestorship and was only 34 years of age (Cic. Leg. Man. 62; App. Civ. 1.121, 3.88). In 62 Caecilius Metellus Creticus triumphed over Crete (Degrassi 1947: 84–85, 566) but according to Velleius Paterculus Pompeius sought to claim a share in his triumph, as he commanded the sea and inland territories, even though Metellus brought an end to the Cretan war.60 The flexibility of triumphal conventions, working as it was through precedents (Liv. 38.50.1–3) meant that they often reflect back on a competitive society and Realpolitik. Victories in war were central in the establishment of commanders pre-eminence in Roman politics. However, this gradually changed during the Late Republic, in response to the fact that many wars during this period were civil wars (Lange 2013).

55 Degrassi 1947: 565; Mur. 33, 37, 69; Acad. 2.3. 56 In 46 Caesar triumphed over the son of Mithradates, Pharnaces (Degrassi 1947: 567). 57 cf. Liv. 26.21.2–4; Rüpke 1990: esp. 225–228. 58 For the date between 82 and 79, see Beard 2007: 16 and n. 28 with evidence. 59 Plut. Pomp. 14. On the lack of status of Pompeius: Plut. Sert. 18.2; Cic. Leg. Man. 61; Plin. Nat. hist. 7.95; Val. Max. 8.15.8. See Beard 2007: 14–18; Lundgreen 2011: 233–236 on the controversies of this triumph. 60 2.40.5: quippe ornamentum triumphi eius captivos duces Pompeius subduxerat; cf. 34.2; Liv. Per. 99; App. Sic. 6; Flor. 2.13.9; Cass. Dio 36.17a.

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Civil War 44–43 There is debate as to whether two incidents in 44–43, the arrangements with Sextus Pompeius in order to avoid further civil war and the full-blown civil war at Mutina, are still part of what one might reasonably call Republican history.61 During the period from 87 to 82, Sulla and his adversaries fought Rome’s first civil war. In 88 Sulla had Marius and others declared public enemies (hostes).62 There is no doubt that the honour-system was changing, but it had been from the early years of Marius at least. Most surprising, perhaps, is the involvement of the Senate in this development (contra Antonius, Lepidus and Young Caesar, as well as the murderers of Caesar). Here we need to question the normativity of a concept of peace that has only acquired its normalness in the modern age. Peace was never the norm in Roman society, where warfare was essential, and in the case of the Late Republic, civil discord and civil war was normal. In fact it would seem that the justifications for war were partly transformed into justifications for civil war.

Aemilius Lepidus Cicero (Phil. 5.40–1) mentions a proposal he made to honour Lepidus because he had avoided civil war with Sextus Pompeius (in 44), the last of Pompeius’ sons in Spain.63 Dio Cassius (45.10.6) agrees and claims that Sextus Pompeius had received back his fathers’ estate in Spain. Lepidus even received a supplicatio for these negotiations (Cic. Phil. 3.20–24, 28 November; 5.38–41; Cic. Fam. 10.34–35). This was proposed by Antonius and Cicero’s presentation in the Philippics seems to suggest that it was decreed.64 Surprisingly, Cicero maintains that supplicationes had never been requested or decreed for civil war victories.65 However, his own supplicatio (for the conspiracy of Catilina) suggests that relief from a civil threat was certainly a possible reason (Cic. Cat. 3.15; Pis. 6; Phil. 2.13). Amidst the civil war, foreign wars appear to have faded into the background and the Senate attempted to appease Lepidus by

61 Cf. Gotter 1996: 233–266, claiming it is part of Republican history. See above note 2 on this issue. There is a growing body of scholarship on the impact of civil war in the ancient world: Price 2001; Osgood 2006; Osgood 2014; Breed et al. 2010; Welch 2012; Wienand 2012; Börm et al. 2016; Havener 2016a; Lange 2016 etc. 62 Flower 2006: 90–98. On the hostis declaration, see Nippel 1995: esp. 66–67. 63 Lepidus in Spain: Vell. Pat. 2.63.1; App. Civ. 2.107, 3.46; Cass. Dio 43.51.8, 45.10.6. For Sextus Pompeius’ restoration and subsequent proscription, see Manuwald 2007: 683–695, esp. 686 (Phil. 5.39– 40); Welch 2012: esp. 134–136. 64 Cic. Phil. 5.19; cf. Cass. Dio 45.10.6; Manuwald 2007: 409. 65 Cic. Phil. 14.22–4; 22: numquam enim in civili bello supplicatio decreta est (“for no public thanksgiving has ever been voted in a civil war”).



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decreeing him honours (Sumi, 2005: 189–191). Cicero (Phil. 5.41) clearly suggests that these motions were meant to keep Lepidus on the side of the “Republicans”, seeking with such measures to conciliate him. Cicero (Phil. 13.7–9) recalls further honours given to Lepidus such as an equestrian statue and a triumph (9): Haec causa fuit cur decerneretis statuam in rostris cum inscriptione praeclara, cur absenti triumphum. Quamquam enim magnas res bellicas gesserat et triumpho dignas, non erat tamen ei tribuendum quod nec L. Aemilio nec Aemiliano Scipioni nec superiori Africano nec Mario nec Pompeio, qui maiora bella gesserunt; sed quod silentio bellum civile confecerat, cum primum licuit, honores in eum maximos contulistis. This was the reason why you voted him a statue on the Rostra with a splendid inscription and a triumph in absentia. He had indeed achieved important military successes worthy of a triumph, but that did not warrant our granting to him what was not granted to Lucius Aemilius or to Aemilianus Scipio or to the elder Africanus or to Marius or to Pompeius, men who conducted greater wars. But because he had brought a civil war to a conclusion without an uproar, you conferred the greatest honors upon him at the first opportunity.

Lepidus’ triumph of 43 may have been in part for victories in Spain.66 The question of triumph in absentia is also relevant here. The honour conferred on Lepidus and not on Paullus, the Scipios, Marius (wrongly I would suggest) and Pompeius is surely having his triumph decreed in absence: all those had to wait in the usual way until their return for the decree. We thus know that following the agreement with Sextus Pompeius the Senate decreed Lepidus a thanksgiving (28 November 44: Cic. Phil. 3.20–4) and a gilt equestrian statue (Phil. 5.41). This passage seems to imply that they also voted him a triumph in absence as a further honour: the triumph will in principle have been for his military successes, but the fact it was decreed in advance was a further honour for successful negotiations with Sextus Pompeius. The Fasti Triumphales and the Fasti Barberiniani both suggest that the triumph was won ex Hispania (Degrassi 1947, 86–7, 567; 342–3 [Fasti Barb.]): M. Aimilius M. f. Q. n. Lepidus II, IIIvir r(ei) p(ublicae) [c(onstituendae)], pro co(n)s(ule) ex Hispa­ nia pridie k. [Ian. a. DCCX] Fasti Barb.: M. Aemilius Lepidus iterum ex Hispania prid. k. Ian. [tr]iumphavit, palmam de[dit].

There might after all have been more to it than ex Hispania: Caesar’s Spanish triumph in 45 unequivocally broke the taboo on civil war triumphs. His final triumph after

66 Lepidus’ triumph: Degrassi 1947: 86–87, 567; Fasti Barb., see Degrassi 1947: 342–343; Cic. Phil. 13.7–9; Vell. Pat. 2.67.4; App. Civ. 4.31. When Lepidus later joined Antonius the Senate rescinded his honour and he was declared a hostis: Cic. Fam. 12.10.1; Ad Brut. 21(1.12.1–2), 23(1.15.9); Vell. Pat. 2.64.4; App. Civ. 3.96; Cass. Dio 46.51.4. Sehlmeyer 1999: 247–249; Gotter 1996: 139–140 both stress a triumph for avoiding civil war.

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Munda was over only civil opponents.67 But Caesar’s triumph was no doubt recorded as simply ex Hispania (although we lack the Fasti Triumphales entry). Elsewhere I have examined this convention at some length, concluding that a commander – with the exception of a few complicating examples, Munda and Mutina, which we cannot ignore – usually could not expect to triumph after an exclusively civil war, but only a civil war that could also be represented as foreign; it was by nature of their external character that these conflicts qualified for a triumph (Lange 2013; Lange 2016).68 The principle that triumphs should not be held for civil wars could only have been articulated in the first century when civil wars actually broke out. Significantly, the victoria civilis aspect of the triumphs was rarely denied: even if the Fasti Triumphales labelled the Munda victory as ex Hisp., there were no foreign enemies. It was convenient, perhaps, that the war was fought in Spain. The foreign aspect, however absurd, was crucial in the justification, even if the civil war was there for all to see. One possible reading of Cicero, again as a means of justification, seems to be that there was a great difference between starting a civil war and fighting one. Initiating civil war was inexcusable, fighting one certainly not so. Caesar’s justification was the rei publicae causa (‘for the sake of the commonwealth’).69 The war at Actium was represented as a foreign war, as the spear rite of the fetiales in 32 shows (Rich 2011b: 204–9). This way Young Caesar successfully avoided starting a new civil war. But there were Romans helping Cleopatra and these citizen–enemies automatically became hostes when taking up arms against the res publica, thus turning a foreign war into a civil war (Lange, 2009: 60–93; 2013). These semantic confusions played an important role in the justifying of Rome’s new wars – civil wars. In Brundisium in 40 Antonius and Young Caesar avoided a civil war and as a result both triumvirs were given an ovation (two similar entries): Imp. Caesar Divi f. C. f. IIIvir r(ei) p(ublicae) c(onstituendae) ov[ans, an. DCCXIII] quod pacem cum M. Antonio fecit, [–––] (Degrassi, 1947: 86–7, 568; cf. 342–3, Fasti Barb.).

There was no enemy and the ovations were given purely for avoiding a civil war. This was peace through diplomatic concord, as opposed to civil war, as was Lepidus’ settlement with Sextus Pompeius. There was, however, one major difference: Lepidus received a triumph, not an ovation.70 Caesar’s ovation in 44 provides a precedent for an ovation without a preceding war, or indeed an enemy.71 The fact that Sextus Pompeius did not receive a triumph, jointly with Lepidus, may mean one of two things:

67 Liv. Per. 116; Vell. Pat. 2.56; Suet. Iul. 37; Plin. Nat. hist. 14.97; Quint. Inst. 6.3.61; Plut. Caes. 56.7; Cass. Dio 43.42.1–3; Flor. 2.13.88; Sumi 2005: 63–64. 68 For triumph and civil war, see also Östenberg 2014; Havener 2016b. 69 Civ. 1.9.5; cf. 1.8.3, 1.9.3; Gall. 6.1.2. 70 See also Osgood 2006: 191; Beard 2007: 267. 71 Degrassi 1947: 86–87, 567.



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either he was still in principle perceived as the tolerated (former) enemy, or, alternatively, Lepidus received a triumph only after victories against the Spanish. But the question arises as to what Spanish victories they might be. Perhaps Cicero was trying to avoid the trouble of having to justify a blatant civil war triumph, by referring to numerous Spanish victories (as does the Fasti Triumphales). Or alternatively, our evidence may just be focusing on the most important matter at hand – namely civil war. Whatever the answer, Sextus Pompeius was not voted a thanksgiving.72 After having successfully avoided a civil war with Sextus Pompeius, and after Antonius’ politics of reconciliation after the murder of Caesar, Rome was now closing in on yet another civil war.

Mutina At Mutina, the opening battle of Forum Gallorum took place on 14 April (Cic. Fam. 10.30). Seven days later, the second battle of Mutina was fought. According to Appian (Civ. 3.72) the second battle was not entirely conclusive, but Antonius decided to withdraw towards Gallia Narbonensis (on 22 April) as he thought Young Caesar’s forces would break into Mutina. After the battle Decimus Brutus was singled out as the main victor and awarded a triumph by the Senate. During the summer the Senate addressed the soldiers of Young Caesar without consulting him first (Vell. Pat. 2.62.5; Cass. Dio 46.41.2). In August Young Caesar marched on Rome and demanded the consulship, although not eligible. He was chosen consul on 19 August (Suet. Aug. 26.1; App. Civ. 3.88; Cass. Dio 46.41–43). Decimus Brutus, now on the run, was captured and killed by Antonius’ men before he could celebrate his triumph. In the Res Gestae (1.1) Augustus’ main justification in 44–43 was that Antonius, a Roman consul, started the war against Decimus Brutus at Mutina.73 Cicero had used a similar argument in Philippics 14, defending the legitimacy of the imperatorial acclamations of Aulus Hirtius, Vibius Pansa Caetronianus, and Young Caesar. This speech was delivered on 21 April 43 in support of a proposal to recognise the three commanders’ acclamations and to decree supplicationes, raising the latter to fifty days.74 Cicero,

72 Velleius Paterculus (2.67.4) tells the story that at the triumph of Lepidus and that of Munatius Plancus, proconsul in Transalpine Gaul (Plancus: Degrassi 1947: 86–87, 567; Fasti Barb., see Degrassi 1947: 342–343), the soldiers shouted that it was over Germans not Gauls, the Latin word germanus meaning brother (cf. Quint. Inst. 8.3.29; Woodman 1983: 155). This was not because the triumphs were necessarily granted after civil wars, but because both men had actively put close family members on the proscription list (both having their brothers included: App. Civ. 4.12). 73 Aug. Res gest. 1.3: Young Caesar was given imperium and as praetor he was ordered to make sure Rome would come to no harm. For a description of the period surrounding Mutina, see Gotter 1996: 173–194. 74 Cic. Phil. 14.36–38, 14.11, 14.29; Cass. Dio 46.38.1–2; Cic. Fam. 11.18.3; App. Civ. 3.74; Cass. Dio

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who since January had been trying to get Antonius declared a hostis,75 argues that decreeing supplicationes would imply that Antonius was a hostis and thus make the acclamations as imperator legitimate. In sections 22–4 he maintains that thanksgivings and imperatorial acclamations had not occurred in earlier civil wars. The importance of judging Antonius as an enemy of Rome is already set out in the fourth Phi­ lippic, delivered as a contio on December 20, 44 (Manuwald 2007: 463–486). Cicero explains (4.1): Nam est hostis a senatu nondum verbo appellatus, sed re iam iudicatus Antonius (“For Antonius had been pronounced a public enemy by the Senate – in actuality, though not yet in words”). In Phil. 6.6 (cf. 4) the Senate’s order to Antonius not to attack Mutina is even compared with that to Hannibal not to attack Saguntum. Again, as a means of legitimisation, Antonius is described as a public enemy (see Manuwald 2007: 766–767). In the end Antonius and his followers were indeed declared public enemies, and a triumph was voted to Decimus Brutus.76 The justification was thus that, since they were enemies not citizens, it was permissible to triumph over them. Crucially, Antonius was declared a public enemy after the battle on 26 April (Syme 1939: 174). Decimus Brutus never returned to Rome and thus never celebrated his triumph, and as a result no triumph was recorded on the Fasti Triumphales. Havener rightly points out that there was no prolonged debate about the triumph of Decimus Brutus.77 None of our evidence suggests that this triumph was a problem due to the fact that it followed a civil war. Velleius Paterculus (2.62.4–5) and Livy (Per. 119) both criticise the decision, but only because Young Caesar did not also receive one. Surprisingly, Cicero (Ad Brut. 23[1.15.9]) only demanded an ovation for Young Caesar. However, other sources show that this proposal cannot have led to a senatorial decree, since all agree that there was no honorific mention of Young Caesar (Liv. Per. 119; Vell. Pat. 2.62.4–5; App. Civ. 3.74; Cass. Dio 46.40). Appian, however, speaks later of Young Caesar unsuccessfully requesting a triumph (Civ. 3.80, 82, 89). In the list of honours after Mutina, Young Caesar clearly received less than he had wanted. As a result he may even have declined the ovation, which was certainly never celebrated, as can be deduced from Aug. Res gest. 4.1 ([bis] ovans triumphavi) mentioning two ovations,78 and the triumphal Fasti.79 The answer as to why the Senate decided as it did may be found in Cicero: the elite in Rome thought the war was over (Fam. 11.12, 11.10.3). Decimus Brutus may

46.39.3: suggesting 60 days as the only source. See also Gotter 1996: 136–137. 75 See Gotter 1996: 92–146. 76 Cic. Ad Brut. 7(1.3), 9(1.5.1); Liv. Per. 119; Vell. Pat. 2.62.4; Cass. Dio 46.40.1. 77 Havener 2016b: 154. 78 Cf. Suet. Aug. 22.1, closely resembling the words of Augustus, although he wrongly assigns an ovation to Philippi. 79 40: Degrassi 1947: 86–87, 568 (Fasti Triumphales), 342–343 (Fasti Barb.) and 36: Degrassi 1947: 86–87, 569 (Fasti Triumphales), 342–343 (Fasti Barb.). Gotter 1996: 137 wrongly suggests that we do not know if he accepted it.



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at the same time have overestimated the extent of his victory (Gotter 1996: 186, n. 92). In effect the Senate’s decision to offer a triumph for Decimus Brutus went far beyond the Munda precedent, since the triumph was to be celebrated not ex Hispania, but over Italy itself. One can only imagine what the Fasti Triumphales entry would have read: ex Italia, or perhaps it would still have been ex Gallia, even though the status of Gallia Cisalpina had changed. There certainly was no foreign enemy at hand. Even so, this was perhaps the first time where such an exclusively civil war triumph had been directly – politically – justified by a hostis declaration. The case of Caesar was quite different: a Senate decree of 48 had authorised Caesar to fight the Pompeians in Africa and to be arbiter of war and peace (Cass. Dio 42.20.1). The justification seems to have been that, since they were collaborating as it were with foreign powers, he was within his rights to fight them. The Senate also carried Caesarian precedents further by voting Decimus Brutus 50 days’ supplicatio and Cicero proposed that he be included in the fasti (Ad Brut. 23[1.15.8]). There is a difference between the triumph of Decimus Brutus after Mutina and Lepidus’ triumph, in that one was after an exclusively civil war, while the other was after a Spanish triumph (ex Hisp.), thus similar to the joint ovation of Antonius and Young Caesar in 40. There are no room for exceptions in Valerius Maximus (2.8.7: no triumphs for civil war), and he is supported by Cicero it seems. Munda and Mutina were exclusively civil wars, but Mutina does not necessarily show that Cicero was wrong as such; it shows rather a semantic confusion during the period. According to Havener hostis is mainly a political catchword: when the res publica was under violent threat from the citizens themselves, this was countered by magistrates so that the state came to no harm.80 This is a reasonable point, but this is mainly about justification, whatever political realities lay behind. Whether it really made the war external is rather beside the point here – and in this case it certainly did not. Munda was no doubt recorded as simply ex Hispania, because it presented fewer problems for conceptualising a civil war victory. And even if the Romans all knew that these wars were civil wars, civil war victories are as such not part of the Fasti Triumphales, only a civil war avoided (Antonius and Young Caesar 40). The Fasti Triumphales suggests normativity here: there were no triumphs after exclusively civil wars, although this perhaps only came to be because Decimus Brutus died before entering Rome in triumphal procession. The triumvirs did not follow these controversial precedents for holding triumphs for wars which were exclusively civil (hostis declarations or not) and there were no triumphs following Philippi and Perusia. This did not change with the sole rule of Augustus: the Actian and Alexandrian wars were waged ostensibly against the ruler of Egypt, and accordingly merited triumphs. In the end the enemy was omitted for

80 Cic. Phil. 5.34, 8.14; Rab. perd. 20; Sall. Hist. 1.77.20; Aug. Res gest. 1. Havener 2016b: 155–156; cf. Lintott 1999: 89–93.

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Actium, and only a geographical reference was given. Two wars within two years against the same enemy would have appeared exaggerated, and thus Actium, the turning point of the war, was simply left without a named enemy. Roman citizens of course fought in these wars on the opposing side, and thus the wars were civil as well as external, yet this was something Young Caesar made no attempt to conceal.

Conclusion C(aius) Marius C(ai) f(ilius) / co(n)s(ul) (septies), pr(aetor), tr(ibunus) pl(ebis), qu(aestor), aug(ur), tr(ibunus) mil(itum). Extra / sortem bellum cum Iugurtha rege Numidiae / co(n)s(ul) gessit, eum cepit et triumphans in / secundo consulatu ante currum suum / duci iussit. Tertium co(n)s(ul) absens creatus / est. (Quartum) co(n)s(ul) Teutonorum exercitum / delevit. (Quintum) co(n)s(ul) Cimbros fudit, ex iis et / Teutonis iterum triumph[avit]. Rem pub(licam) turbatam / seditionibus tr(ibuni) pl(ebis) et praetor(is), / qui armati Capitolium occupaverunt, (sextum) / co(n)s(ul) vindi­ cavit. Post (septuagesimum) annum patria per arma / civilia expulsus armis restitutus (septimum) / co(n)s(ul) factus est. De manubiis Cimbric(is) et Teuton(icis) / aedem Honori et Virtuti victor fecit. Veste / triumphali calceis patriciis […] [text: Geiger 2008: 154; CIL VI.8.3 40957 = 31598]. Gaius Marius C.f., seven times consul, praetor, tribune of the plebs, quaestor, augur, military tribune, contrary to the rule governing provincial assignments, waged war as consul against Jugurtha, the king of Numidia, and captured him, and celebrating a triumph in his second consulship, ordered that the monarch be led before his chariot. In his absence he was declared consul for a third time, and in his fourth consulship annihilated an army of the Teutones and in his fifth routed the Cimbri. He again celebrated a triumph [this time] over the Cimbri and the Teutones. In his sixth consulship he liberated the state when it had been thrown into chaos by the seditions of a tribune of the plebs and a praetor who had armed themselves and occupied the Capitoline hill. When he was aged more than seventy years he was expelled from his country through civil strife and was restored through force, and made consul for a seventh time. From the spoils of the Cimbri and the Teutones as victor he dedicated a shrine to Honour and Virtue. In triumphal robed and patrician shoes [he entered the Senate]” [trans. Evans 1994].

The elogium of Marius and those of the other summi viri (Suet. Aug. 31.5) in the Forum Augustum reveals, as does the Fasti Triumphales, a society interested in and concerned with the past.81 At the centre of attention is Augustus in a quadriga, presented as the culmination of Roman history.82 The great majority of the summi viri were victorious commanders and their victories and triumphs were essential parts of their elogia. Indeed any deserving of triumphal honours received a bronze statue in the Forum of Augustus (Cass. Dio 55.10.3). Suetonius adds that their statues presented them in triumphal costume (Aug. 31.5). Evans, who suggests that Marius entered the

81 On the Forum Augustum, see Rich 1998; Spannagel 1999; on the elogia, see Spannagel 1999: 317– 344; Geiger 2008. 82 For the chariot, see Rich 1998: 115–125.



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Senate in triumphal garb as an honour (1994: 81, n. 89), argues that an elogium does not usually contain anecdotal information (1994: 2–3). Moreover, Spannagel suggests that Marius’ elogium does not fit the bipartite pattern of the elogia of the other prin­ ceps vir (1999: 318–20), and as a consequence he believes it was erected elsewhere. However, other elogia from the forum of Augustus do include comparable anecdotal information: Aeneas, or so we are told, was not present at the war with Laurentum,83 Furius Camillus did not allow migration to Veii,84 and Fabius Maximus, who was a cautious commander (Dux aetatis suae cautissimus et re[i] militaris peritis­ simus habitus est), did not win, but denied Hannibal several victories.85 The designation as a cautious commander is certainly interesting, being an appraisal of the man based on more than the factual information given; and is all the more conspicuous alongside the military victories of the other summi viri. Similarly, it does seem curious to mention that Marius waged war against Jugurtha contrary to the rule governing provincial assignments. The elogia on the forum as well as the Fasti Triumphales support the scholarly consensus suggesting that the Augustan period was a turning point in the history of the Roman triumph. There is no need to deny that a tremendous change took place with Augustus. But the Late Republic also saw substantial change, even to the ritual of the triumph itself. The triumph was later monopolized by the imperial family and as a consequence there were fewer actual triumphal processions.86 While this is undoubtedly true, there were other key developments during the Late Republic, and Marius and the continuous civil war were as much a turning point as was Augustus – whether we accept 29 or 19 as the turning point – who becomes merely the last, albeit the most successful, in a long line of Late Republican dynasts. There was a change in the monopolisation of the triumph during the reign of Augustus, but the roots of this change must be sought in the previous seventy or so years, and the patronage of the great dynasts was as important as the granting of the triumphs by the Senate. Similarly, the granting of triumphs in absentia may go back to Marius. This became the norm from Caesar onwards, stretching further into the Principate. We must, therefore, trace the imperial

83 From a copy found in Pompeii: Degrassi 1937: 69–70; cf. Augusta Emerita: AE (1996), 864 a-b. 84 Forum Romanum: Degrassi 1937: 38–39; cf. Geiger 2008: 140–141. 85 Arretium: Spannagel 1999: 319; Degrassi 1937: 60–62; Geiger 2008: 145–146 suggests that the role as Cunctator may be important due to a similar strategy used by Augustus. This elogium is accepted by Spannagel (1999: 333–334) even though the information given is curious, and very different from the other elogia. 86 Östenberg 2009b sums up current scholarship: “The age of Augustus formed a true turning point in history that is reflected clearly in the celebration of the triumph”. Cf. Balbuza 1999; Itgenshorst 2005: esp. 9–12, 219–226; Beard 2007: 295–305. As regards the monopolisation of the triumph after 19, this did of course change triumphal practices and did no doubt have implications for post-Augustan sources writing about earlier Republican triumphs. However, we should also accept that the triumph was a ritual with a history, defined by conventions, dating to the Republican period.

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triumph back to at least the time of Marius, and emphasize that later politicians emulated and exceeded the dangerous precedents he set. The triumph was, as ever, part of the rhetoric of political legitimation for the victor. This goes for Augustus, as well as for all the other victorious commanders. The main reason why there is so much focus on Augustus is the poor state of our evidence for the earlier period, with a substantial part of this material being Augustan, including the vital Fasti Triumphales. But even if this is not exclusively an archival document, but a historico-antiquarian reconstruction, there is little reason to think that it is deliberately false. The tendency to approach Augustus, trying to reveal his deceptive ways, what we might term the right-or-wrong approach to history, is still immensely popular. However, the project should also involve us trying to understand what actually had happened in the past.87 The political competition in Rome during this period was extreme, whether we focus on the breaking of rules or the inherent flexibility of triumphal conventions, but we should not forget that this was hardly new. However, the main difference between the Late Republic and earlier triumphal history is the appearance of civil war. The civil war of the Late Republic no doubt changed the triumph: this process had certainly started with Marius and Sulla and thus one cannot overlook the last years of the Republic. Civil war was part of life in Late Republican Rome and as a result it became an integral part of the granting of triumphs. Perhaps the most extreme period was 44–43, when the triumph of Decimus Brutus at Mutina in particular stands out. The Senate’s criteria for a triumph had changed inasmuch as they acted increasingly as a forum for justification for the political dynasts of the period. And when the Senate acted on its own, as happened after Mutina, the result was in fact the most extreme infringement of triumphal law during the period: a triumph to Decimus Brutus after an exclusively civil war, fought in Italy itself. But this quickly changed and the civil wars were accommodated into this prestigious war ritual, but only if the victories did, however loosely, include a foreign victory or enemy. The flexibility in the process of granting a triumph, visible in Livy 38.50.1–3, is typical of Roman political culture. However, it was abused during the Late Republic in as much as the continuous granting of honours, including the triumph and other triumphal honours, rendered the honour-system all but obsolete. Nevertheless, the changes during the reign of Augustus to triumphal honours and triumph-like celebrations were clearly the result of the late Republican transformation of triumphal conventions. Young Caesar celebrated his triple triumph in 29, which included two triumphs in a single war, both fought with the same purpose and against the same enemy. As I have suggested elsewhere (Lange, 2009, esp. 79–90), Actium was indeed considered as both a foreign and a civil war in the official ideology of the regime. After 29 Augustus declined all future triumphs in order to preserve the uniqueness of this triple triumph (Res gest. 4.1). As a consequence triumph-like honours became all

87 See Lendon 2009.



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the more important (Lange 2015). The flexibility of triumphal conventions, as found during the Late Republic, thus continues during the age of Augustus. Imperial triumphs simply cannot and should not be isolated from the Late Republican transformation of the Roman triumph, and there is a distinct development from the Late Republic and the triumvirate to the Principate.

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 Carsten Hjort Lange

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Tanja Itgenshorst

Die Transformation des Triumphes in augusteischer Zeit Abstract: On the one hand, the paper deals with the modifications of the republican victory rite during the period of Octavian/Augustus: The number of triumphs celebrated at Rome diminished; after 27 bc, the princes of the gens Julia were the only generals allowed to celebrate the victory rite, while victorious generals who did not belong to the family of Augustus were decorated with the newly invented ornamenta triumphalia. While Augustus himself did not celebrate triumphs any more after 27 bc, he used the triumphal theme to develop a new way of self-representation, which was adopted by some of his successors. On the other hand, the analysis of the transformation of the victory rite brings to light a profound change of its functions. While the triumph persisted under Augustus, it became a means to illustrate the ‘eternalized’ leadership qualities of the monarch as well as to present a capable successor to the populus Romanus. The triumph thus persisted but its celebration was no longer based on the consensus within the ruling class. Henceforth, its conditions as well as its specific form were entirely determined by the will of the prince.

Vorbemerkungen Über den Triumph in der Zeit des Octavian/Augustus, seine Bedeutung und Rolle in dieser Umbruchphase der römischen Geschichte, ist in den letzten 25 Jahren viel geschrieben worden. Spätestens seit Paul Zankers Augustus und die Macht der Bilder wurde der reiche Fundus an kunsthistorischen Zeugnissen für die althistorische Forschung unmittelbar zugänglich, wodurch die Bilderwelt der augusteischen Zeit direkt mit den Fragen nach dem Wandel des politischen Systems seit der Späten Republik verbunden werden konnte. Diese Perspektive, die gerade für den Triumph in seiner bildlichen wie performativen Dimension eine große Rolle spielt, hat dann den Boden für zahlreiche weitere Arbeiten zu diesem Thema gelegt, wobei in zunehmendem Maße auch die literarische Produktion der augusteischen Epoche, Prosa wie Dichtung, in die Untersuchungen mit einbezogen wurde.1

1 Vgl. zum Triumph nur Beard 2003: passim, sowie zur augusteischen Literatur bereits Luce 1990; Galinsky 1996; Miller 2009 und zuletzt Fuhrer 2012. In Sammelbänden wurden 2005 die augusteische Kultur (Galinski 2005) und 2008 der Triumph in Bildkunst und Text der augusteischen Zeit analysiert (Krasser/Pausch/Petrovic 2008). Vgl. zuletzt Lange/Vervaet 2014 sowie Itgenshorst 2017.

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 Tanja Itgenshorst

Dabei wurde die Bedeutung des Triumphes in augusteischer Zeit durchaus kontrovers beurteilt. In diesem Zusammenhang spielt die in der Forschung lange diskutierte Frage, ob bzw. in welchem Maße der augusteische Principat generell eher als Zäsur oder als grundlegender Neuanfang, als Revolution oder vielmehr als lange Übergangszeit gelten kann, auch für die Untersuchung des Siegesrituals eine wich­tige Rolle. Bis heute umstritten sind dabei vor allem die Beurteilung des Quellenwertes der Zeugnisse seit augusteischer Zeit sowie die Auffassungen von der paganen römischen Religion.2 Darüber hinaus hängt das jeweilige Bild vom augusteischen Triumph offenbar auch davon ab, aus welcher Perspektive bzw. von welcher Epoche her man sich dem Gegenstand nähert: Der Vergleich mit der Praxis der republikanischen Zeit lässt den augusteischen Triumph generell eher als defizitär erscheinen, während der Blick aus der Kaiserzeit „zurück“ auf den Triumph unter Octavian/Augustus tendenziell Kontinuität nahezulegen scheint.3 Im Folgenden soll versucht werden, diese Polarität in der bisherigen Forschung in einigen Details noch einmal neu zu beleuchten. Damit soll zugleich der Boden für die Untersuchung des Siegesrituals in der Hohen und Späten Kaiserzeit bereitet wer­ den, der der überwiegende Teil der weiteren Beiträge dieses Bandes gewidmet ist. In einem ersten Schritt wird zunächst der Triumph in republikanischer Zeit betrachtet, da dessen einzelne Elemente, die in der Kaiserzeit weiterhin eine Rolle spielten, dort ihren Ursprung haben. Dabei beschränke ich mich auf eine kurze, idealtypische Skizze.4 Im weiteren geht es dann um den Triumph unter Octavian/Augustus, wobei die republikanische „Vorgeschichte“ nur zu Beginn eine Rolle spielt; im weiteren Verlauf werden die Siegesfeiern der augusteischen Zeit im Hinblick auf ihre Zukunftsträchtigkeit betrachtet, mithin als Ausdruck einer Übergangsphase, einer ZwischenZeit, ähnlich wie dies Walter Eder bereits im Jahr 1990 für die Beurteilung des augusteischen Principats insgesamt getan hat.5

2 Vgl. nur Östenberg 2007, sowie Tarpin 2009: 129 u.ö., der die in Itgenshorst 2005 vorgestellte Perspektive als „démarche hypercritique“ qualifiziert. Vgl. zudem etwa Martini 2008: 76, der, anders als beim hier gewählten Ansatz, grundsätzlich vom „römische(n) Traditionalismus in rituellen Angelegenheiten“ ausgeht. 3 Vgl. etwa Künzl 1988: passim; dagegen Itgenshorst 2008: bes. 46–51. 4 Vgl. zur Entwicklung der Triumphe in der Späten Republik auch generell den Beitrag von Carsten Lange diesem Band. 5 Vgl. etwa Eder 1990: 83–84: „The inquiry into the true nature of the principate is, then, no longer a question of the transition from one form of government to another. Instead, another problem has come to the fore: that of the creeping, barely discernible transition into a system in which a genuine republican principle – the formation of a social and political power based on personal relationships and dependencies – was carried to extremes… .“



Die Transformation des Triumphes in augusteischer Zeit 

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Die Triumphe in der Republik: Merkmale und Funktionen In republikanischer Zeit war der Triumph zunächst zentraler Bestandteil des religiös semantisierten Zyklus, der die Vorbereitung, Durchführung und erfolgreiche Beendigung von Kriegszügen begleitete.6 Die Prozession hatte den Tempel des Iuppiter Optimus Maximus auf dem Capitol in Rom zum Ziel (vgl. Karte 2); indem der siegreiche Feldherr am Ende der Pompa der Kultstatue des Gottes den Lorbeerzweig in den Schoß legte, beendete er den Feldzug, der, jedenfalls in der idealtypischen Rekonstruktion, ebendort vor dem Auszug des Heeres in den Krieg begonnen hatte.7 Indem an der Prozession neben dem Feldherrn auch das am Kriegszug beteiligte Heer teilnahm, wurden außerdem die Soldaten von der Sphäre des Krieges (militiae) über das Pomerium in die befriedete Sphäre der Stadt Rom (domi) hinübergeführt – ein Vorgang, der soziologisch gesehen von großer Bedeutung war, da er diesen für die Soldaten äußerst sensiblen Moment rituell einhegte und begleitete.8 Am Ritual selbst nahmen in republikanischer Zeit als aktive Akteure neben dem siegreichen Feldherrn und seinen Soldaten auch (und nicht nur als passives Publikum) die stadtrömischen Bewohner teil, die hier als populus Romanus in seiner zivilen, der Sphäre domi angehörenden Gestalt eine zentrale Bedeutung hatten.9 Im Triumph wurde durch die Vorführung der Kriegsgefangenen und der Beute zudem in concreto gezeigt, über welche Feinde das römische Heer gesiegt hatte; insofern besaß er auch eine bedeutende kommunikative Dimension. Durch die Zurschaustellung der von den Feinden erbeuteten Waffen, Gegenstände und Gelder wurde in der Prozession darüber hinaus deutlich gemacht, welche materiellen Werte als Folge des militärischen Sieges in den Besitz der res publica überführt wurden.10 Auch der Feldherr und Triumphator selbst wechselte mit der Überschreitung des Pomeriums von der kriegerischen in die zivile Sphäre. Für seine persönliche Stellung besaß dieser Übergang aber noch eine weitere Dimension: Der siegreiche Befehlshaber, Mitglied der Senatsaristokratie, war durch sein imperium und die dadurch ermöglichten Verdienste im Krieg für eine begrenzte Zeit in gewisser Weise über die alltägliche, von omnipräsenten Hierarchien und Kollegialitätsprinzip geprägte Rolle eines Magistrats und Senators herausgehoben worden. Diese Sonderstellung musste er nach dem erfolgreichen Ende der Kampagne aufgeben, um sich wieder in die Reihen des Senats einzuordnen. Der Übergang wurde ihm offenbar dadurch erleichtert, dass er mit der aufwendig inszenierten Rückkehr in die Stadt, in der Erscheinung an die

6 Vgl. dazu bereits Versnel 1970 und v.a. Rüpke 1990. 7 Vgl. Rüpke 1990 sowie 2008; Favro 1994; Martini 2008: passim. 8 Itgenshorst 2005: 210f. 9 Vgl. dazu nur Brilliant 1999 passim sowie Östenberg 2009: 6–14 u.ö. 10 Östenberg 2009: bes. 19–127. Vgl. dazu auch Flaig 2003b.

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Karte 2: Rom beim Tod des Augustus (14 n. Chr.)

1. Mausoleum of Augustus 2. Sundial of Augustus 3. Altar of Augustan Peace 4. Agrippa’s Pantheon 5. Saepta Julia 6. Baths of Agrippa 7. Theater & Porticus of Pompey 8. Villa Publica 9. Porticus of Octavia 10. Forum Julium 11. Forum Augustum 12. Porticus of Livia 13. Theater of Marcellus 14. Temple of Jupiter Optimus Maximus 15. Temple of Apollo

Ancient World Mapping Center 2011

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16. Temple of Ceres 17. Temple of Diana 18. Tabularium 19. Temple of Concord 20. Curia Julia 21. Temple of Saturn 22. Rostra 23. Porticus of Gaius & Lucius 24. Arch of Augustus 25. Temple of Divus Julius 26. Regia 27. Temple of Castor & Pollux 28. Temple of Vesta 29. Domus Publica



Die Transformation des Triumphes in augusteischer Zeit 

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Kultstatue Iuppiters angeglichen, noch einmal für einen einzigen Tag eine über alle Sterblichen hinausgehobene Position demonstrieren konnte.11 Der spektakulären, religiös konnotierten Überhöhung der Person des siegreichen Feldherrn folgte also am nächsten Tag, nach Abschluss des Rituals, seine Reintegration in das Kollektiv der Senatoren – auch wenn sein „symbolisches Kapital“ durch den Triumph vermehrt worden war.12 Dass beides – die Überhöhung der individuellen Stellung und die anschließende Aufgabe der Sonderposition – unmittelbar miteinander verknüpft war, zeigen Episoden wie diejenige um C. Marius: Der Feldherr war nach seinem Triumph im Jahr 104 v. Chr. im Ornat des Triumphators zur Senatssitzung erschienen; der Versuch, die herausgehobene Stellung über den Tag des Siegesrituals hinaus weiter zu beanspruchen, wurde jedoch von den übrigen Senatoren sofort unterbunden.13 Im Zentrum der Aushandlungen über die Frage, ob ein siegreicher Feldherr einen Triumph feiern durfte, stand der Senat, die Gewährung erfolgte stets nach der Durchführung eines für bestimmte Phasen der republikanischen Epoche gut bezeugten Verfahrens,14 dessen Kern die Debatte der Senatoren über die Triumphwürdigkeit der militärischen Verdienste bildete.15 Zudem konnten auf Senatsbeschluss für siegreiche Feldherren und Triumphatoren in der Stadt Rom, auf dem Forum oder auf dem Capitol, Ehrenstatuen errichtet werden.16 Die Erinnerung an die einzelnen Triumphe, die in gewisser Weise eine Möglichkeit darstellte, den Ruhm des prinzipiell ephemeren Triumphes zu verewigen, war in republikanischer Zeit aber vor allem Sache der einzelnen Familien gewesen. Die Untersuchung dieser „Erinnerungspolitik“ hat gezeigt, dass hier insgesamt große Heterogenität herrschte: nicht nur die jeweiligen Medien der Erinnerung wurden ganz unterschiedlich gewählt, sondern es lassen sich auch inhaltlich deutliche Unterschiede feststellen.17 So belegt die Erwähnung der Triumphe in den erhaltenen Inschriften,

11 Vgl. dazu bereits Versnel 1970; Beard 2007 sowie die idealtypische Rekonstruktion bei Itgenshorst 2005: 193–203. 12 Vgl. generell Flaig 2003a. 13 Liv. Per. 67: Marius triumphali veste in senatum venit quod nemo ante eum fecerat. Plut. Mar. 12.5: Μετὰ δὲ τὴν πομπὴν ὁ Μάριος σύγκλητον ἤθροισεν ἐν Καπετωλίῳ, καὶ παρῆλθε μὲν εἴτε λαθὼν αὑτὸν εἴτε τῇ τύχῃ χρώμενος ἀγροικότερον ἐν τῇ θριαμβικῇ σκευῇ, ταχὺ δὲ τὴν βουλὴν ἀχθεσθεῖσαν αἰσθόμενος, ἐξανέστη καὶ μεταλαβὼν τὴν περιπόρφυρον αὖθις ῆλθεν. 14 Vgl. dazu Itgenshorst 2005: bes. 159–179; Jaeger 1997; Pittenger 2009 sowie bereits Phillips 1974 zur Übersicht der Triumphdebatten bei Livius. 15 Für die Triumphe der Endphase der Republik sind die Einzelheiten dieses Verfahrens allerdings kaum bezeugt; vgl. dazu hier den Beitrag von Carsten Lange. 16 Die Häufigkeit solcher Ehrungen durch den Senat in republikanischer Zeit ist in der Forschung allerdings umstritten; vgl. dazu etwa den Beitrag von Tonio Hölscher in diesem Band. 17 Vgl. zu den antik belegten individuellen Weihungen Itgenshorst 2005: 105–110, bzw. zur Rolle der Familien Itgenshorst 2005: 125–142, sowie generell Bastien 2007: 315–397. Die Frage, ob bereits in republikanischer Zeit für jeden Triumphator auf Senatsbeschluss eine Ehrenstatue in Rom errichtet wurde, wird in der Forschung kontrovers beurteilt; tatsächlich gibt es für die republikanische Zeit

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 Tanja Itgenshorst

dass „triumphatores novi“ und ihre Familien besonderen Wert darauf legten, die Erinnerung an die Triumphwürdigkeit ihrer Verdienste wachzuhalten, während etablierte „Triumphatorenfamilien“ (Cornelii Scipiones, Caecilii Metelli, Fabii Maximi etc.) in der Regel zwar an ihre militärischen Verdienste erinnerten, nicht unbedingt aber an die daraus folgenden Triumphe.18 Der gesamte Kontext des Siegesrituals war in der Republik durch latente Konfliktträchtigkeit19 sowie durch die Existenz von „Nebenpfaden“ gekennzeichnet. Feldherren, denen der Triumph nicht bewilligt wurde, hatten offenbar die Möglichkeit, auf eigene Kosten einen triumphus in monte Albano zu feiern; der Senat konnte aber auch einen „kleinen“ Triumph in Form einer Ovatio gewähren. Insgesamt muss betont werden, dass die Feier eines Triumphes in der Stadt Rom für alle beteiligten Akteure und Akteursgruppen in republikanischer Zeit in bestimmten Situationen erwartbar war: Idealtypisch gesprochen, hatte jeder Krieg, der mit einem eindeutigen Sieg, der Rückkehr des Feldherrn nach Rom sowie der Rückführung des Heeres in die urbs abgeschlossen wurde,20 einen (großen oder kleinen) Triumph zur Folge.

Die Triumphe seit Octavian/Augustus: zwischen Tradition und Innovation Nach dem Sieg Octavians bei Actium war de facto eine neue Gesamtsituation entstanden, die sich in der einen oder anderen Weise auswirken konnte. Zunächst einmal

keinen eindeutigen Quellenbeleg dafür. Vgl. dagegen aber bereits Lahusen 1983: 69; Sehlmeyer 1999: 139–140; Rüpke 2006. 18 Itgenshorst 2005: 142–147. 19 Vgl. zur Konfliktträchtigkeit Itgenshorst 2005: bes. 193–206; die Argumentation stützt sich hier unter anderem auf die Quellenbelege zur Späten Republik, etwa die zu verschiedenen Triumphen bezeugten Spottverse (zum Triumph Sullas 81 v. Chr.: App. Civ. 1.101; Triumph Caesars 46 v. Chr.: Suet. Caes. 49–50, Plin. Nat. hist. 19.144, Cass. Dio 43.20.2; Triumphe des L. Munatius Plancus bzw. M. Aemilius Lepidus 43 v. Chr.: Vell. Pat. 2.67.4). Vgl. dagegen aber Hölkeskamp 2006: bes. 265f. Bemerkenswert ist übrigens, dass trotz der Konfliktträchtigkeit über einen enorm langen Zeitraum die alternativen Formen der Siegesfeier (Ovatio, triumphus in monte Albano) dem stadtrömischen Triumph keine ernsthafte Konkurrenz machen konnten. Einen neuralgischen Punkt stellte in anderer Hinsicht eine durch Livius bezeugte Senatsverhandlung des Jahres 191 v. Chr. dar, in der P. Cornelius Scipio Nasica, der einen Triumph beantragt hatte, auf das Zögern des Senats mit der Bemerkung reagierte, ein Triumph werde sein persönliches Ansehen nicht mehr weiter steigern können (Liv. 36.40.8–9). Wenn dem livianischen Bericht zu trauen ist, war es der umsichtigen Reaktion der Senatoren zu verdanken, dass eine bedeutende Familie der Senatsaristokratie hier nicht gänzlich aus dem Bezugssystem des Siegesrituals ausscherte; vgl. Itgenshorst 2005: 167–169. 20 Vgl. zur Differenzierung des Charakters der Triumphe in den verschiedenen Phasen der Republik die Vorschläge von Tarpin 2009: 130–136.



Die Transformation des Triumphes in augusteischer Zeit 

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stellte sich der Sieger (jedenfalls, was das Siegesritual anging) ganz in die republikanische Tradition: Im Spätsommer 29 v. Chr. feierte Octavian in Rom an drei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils einen Triumph über die Illyrer, einen zweiten aufgrund des Sieges von Actium und einen dritten über Ägypten.21 Er stellte sich dabei unter anderem dadurch in die republikanische Tradition, dass die Gegner im Bürgerkrieg, über die er gesiegt hatte, nicht direkt erwähnt wurden;22 bekanntlich war ja schon die Vorbereitung der entscheidenden Konfrontation mit Antonius, jedenfalls laut den erhaltenen Quellen, als ein Feldzug gegen die ägyptische Herrscherin dargestellt worden.23 Allerdings waren die wenigen Vorbilder für solche Mehrfach-Triumphe in der römischen Vergangenheit nicht gerade Ausdruck der genuinen Tradition der res publica libera: Die vier Triumphe Caesars im Jahr 46, die den Zeitgenossen des Jahres 29 sicher noch in lebendiger Erinnerung waren, zeigten den siegreichen Feldherrn bereits als Dictator – ebenso übrigens wie die Siegesfeiern des großen M. Furius Camillus, der zwischen 396 und 367 insgesamt viermal einen Triumph gefeiert hatte. Und am Beginn der Tradition der römischen Siegesfeiern hatte, jedenfalls laut den ein Jahrzehnt nach Octavians Triumphen veröffentlichten Triumphalfasten, der Dreifachtriumph des Stadtgründers Romulus selbst gestanden; ihn als Bezugspunkt zu nehmen (was Augustus offensichtlich in mehr als einer Hinsicht tat), sprengte eindeutig den republikanischen Rahmen. Octavian stellte sich mit seinem mehrfachen Triumph des Jahres 29 also zwar grundsätzlich in die vorhandene, republikanische Tradition; die Art und Weise, wie er dies tat, wies aber bereits über den republikanischen Rahmen hinaus.24 Die Schließung des Ianustempels im selben Jahr lässt sich übrigens in ganz ähnlicher Weise als ambivalenter Akt verstehen; so sollte auch hier auf eine republikanische Tradition angespielt werden, die allerdings (jedenfalls für uns heute) kaum bezeugt ist.25 In den folgenden Jahren änderte sich die Einbettung des Triumphrituals in die religiösen wie politischen Interaktionsfelder der res publica dann in vieler Hinsicht. Dabei spielten die Neuregelungen des Jahres 27 v. Chr. eine entscheidende Rolle, die die mögliche Zahl an potentiellen Triumphatoren aus „staatsrechtlicher“ Perspektive drastisch einschränkten. Da seit diesem Zeitpunkt, jedenfalls de iure, nur noch der Princeps selbst bzw. seine Legaten überhaupt die Möglichkeit besaßen, Kriege gegen

21 Die wichtigsten Quellenbelege: Suet. Aug. 22; Verg. Aen. 8.714; Hor. Carm. 1.37.22; Liv. Per. 133; Strab. 12.3.6; Macrob. 1.12.35; Vell. Pat. 2.89; App. Illyr. 28.83; Cass. Dio 51.21; Oros. 6.20.1; Zonar. 10.31. 22 Laut den durch Valerius Maximus implizit dokumentierten Kriterien für triumphwürdige Verdienste (Val. Max. 2.8.1–7) stellte ein Sieg über Gegner im Bürgerkrieg in republikanischer Zeit keinen legitimen Grund für die Vergabe eines Triumphes dar; vgl. Val. Max. 2.8.7. 23 Plut. Ant. 60; Cass. Dio 50.4.3ff. 24 Die Analyse dieses dreifachen Triumphes wird dadurch erschwert, dass über ihn erstaunlich wenige Details bekannt sind. Vgl. zu diesem Problem auch Tarpin 2009: bes. 136–141. 25 Aug. Res gest. 13; vgl. dazu Cass. Dio 51.20.4; Suet. Aug. 31.4.

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äußere Feinde zu führen, reduzierte sich der Kreis der zukünftigen Triumphatoren unwillkürlich auf das Umfeld des Augustus; insofern stehen bereits die Siegesfeiern des Jahres 27 selbst, in der politisch noch ganz unerprobten neuen Gesamtlage nach den Neuregelungen vom Anfang des Jahres, in einem besonderen Spannungsfeld.26 Danach lässt sich beobachten, dass die Zahl der gefeierten Triumphe deutlich zurückgeht; laut Triumphalfasten wurden von 29 bis 19 v. Chr. fünf Triumphe gefeiert, danach berichten die literarischen Quellen bis zum Tod des Augustus noch von insgesamt zwei Triumphen und zwei Ovationen – diese vier Siegesfeiern wurden mit Tiberius und Drusus an zwei Angehörige der Familie des Princeps vergeben. Damit zeigt sich, dass die Neuregelung der Vergabe des militärischen imperium seit 27 v. Chr. tatsächlich einen Wandel zur Folge hatte, indem der Princeps nun seine eigenen potentiellen Nachfolger zur Kriegführung ermächtigte.27 Viel aussagekräftiger als diese bloße Aufzählung von Siegesfeiern ist die Rekonstruktion des semantischen Umfeldes dieser Feiern: So bestand eine deutliche Veränderung gegenüber der republikanischen Zeit darin, dass nun zum ersten Mal die Ablehnung von Triumphen durch potentielle Triumphatoren zu beobachten ist.28 Bei Cassius Dio findet sich eine ganze Reihe solcher Ereignisse verzeichnet, und zwar zunächst von Seiten des Princeps: Im Jahr 26 v. Chr. hatte ein gewisser M. Vinicius militärische Erfolge gegen die Kelten errungen; aufgrund dieser Verdienste wurde vom Senat ein Triumph für Augustus beschlossen. Der Grund für diese Entscheidung war klar, galt doch der Besitz des militärischen imperium als Voraussetzung für die Gewährung eines Triumphes. Aus demselben Grund wurden auch Imperatorakklamationen für den Princeps ausgesprochen, die ja ebenfalls an den Besitz des militärischen imperium gebunden waren.29 Dass Augustus es dann ablehnte, den gewährten Triumph zu feiern,30 zeigt, dass der neugekürte Princeps nicht dazu übergehen wollte, die Feier eines Triumphes von den zugrundliegenden militärischen Verdiensten zu trennen: dass ein Mann in Rom als Triumphator einzog, der selbst gar keinen Sieg errungen hatte, sollte, jedenfalls im Jahr 26 v. Chr., ausgeschlossen werden. Neun-

26 Laut Appian wurde bereits der Triumph des Valerius Messalla 27 v. Chr. über die Gallier vom Senat auf Initiative des Augustus beschlossen: … καὶ περὶ Ἄκτιον ναυαρχήσαντα κατὰ τοῦ Ἀντωνίου στρατηγὸν (sc. Καῖσαρ) ἔπεμψεν ἐπὶ Κελτοὺς ἀφισταμένους καὶ νικήσαντι ἔδωκε θριαμβεῦσαι. (App. Civ. 4.38). Vgl. dazu ausführlicher Schipporeit 2008: 97. 27 So sahen die Römer nach dem Triumph des L. Cornelius Balbus im Jahr 19 v. Chr., dem letzten Triumph in den Fasti Triumphales, zunächst sieben Jahre lang keinen Triumph, bis Drusus im Jahr 11 und Tiberius im Jahr 9 v. Chr. jeweils eine Ovatio feierten. Zwei Jahre später triumphierte Tiberius (das war der erste vollgültige Triumph nach 12 Jahren), und nach weiteren 18 Jahren feierte Tiberius noch einmal einen Triumph. Vgl. dazu auch die Übersicht im Anhang. 28 Vgl. dazu bereits ausführlicher Hickson 1991: passim sowie Itgenshorst 2008: 270–271. 29 Diese letztgenannte Ehrung wurde von Augustus nicht abgelehnt; vgl. nur Aug. Res gest. 21 sowie Hickson 1991: 131 zur Akkumulation dieser Verleihungen des Imperatortitels an den Princeps. 30 Cass. Dio 53.26.5.



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zehn Jahre später, nach der Rückkehr des siegreichen Tiberius aus Germanien, wurde sowohl für Tiberius als auch für Augustus ein Triumph beschlossen; Augustus lehnte es ab, den Triumph zu feiern, während Tiberius als Triumphator in die Stadt einzog. Und im Jahr 9 n. Chr. schließlich wurde nach den Erfolgen des Tiberius in Pannonien wiederum ein Triumph für beide beschlossen, den zu feiern Augustus erneut ablehnte, während Tiberius ihn (allerdings mit einer Verzögerung von drei Jahren) schließlich im Jahr 12 feierte.31 Cassius Dio bezeugt darüber hinaus aber noch weitere Ablehnungen von Triumphen, und zwar von Seiten des M. Agrippa – und hier liegt die Sache grundsätzlich anders: Denn den Triumphbeschlüssen des Senats für M. Agrippa in den Jahren 19 und 14 v. Chr. lagen militärische Verdienste in Spanien bzw. am kimmerischen Bosporus zugrunde, die dieser als Feldherr selbst errungen hatte.32 Die von Cassius Dio geäußerte Vermutung, dass die Ablehnungen Agrippas, der ein enger Vertrauter des Princeps war, die Wirkung eines exemplum auf andere ambitionierte Feldherren entfalten sollten, besitzt durchaus Plausibilität.33 Eine deutliche Erweiterung des semantischen Umfeldes von Sieg und Triumph bestand in den erstmals für 12 v. Chr. bezeugten sogenannten ornamenta triumphalia, deren konkrete Form bis heute nicht eindeutig rekonstruierbar ist. Dabei ist die, wiederum bei Cassius Dio als τιμαὶ ἐπινίκιαι bezeugte, erstmalige Verleihung vielsagend. Laut Dio hatte der Senat im Jahr 12 v. Chr. (wie bereits erwähnt) einen Triumph für Tiberius und Drusus beschlossen, der von Augustus verhindert wurde; gleichzeitig wurden Tiberius und Drusus nun jeweils die ornamenta triumphalia verliehen.34 Der Präzedenzfall der Verleihung an Tiberius lässt jedenfalls den Schluss zu, dass diese ornamenta als Ersatz für den vom Princeps untersagten Triumph dienten. Seit den 10er Jahren wurden die ornamenta triumphalia zur regulären Ehrung für alle erfolgreichen Feldherren; seit 2 v. Chr. ging ihre Vergabe zudem immer mit der Aufstellung einer Statue des Geehrten auf dem neu geweihten Forum Augusti einher.35 Die orna­ menta triumphalia waren also eine neue Ehrung, die den Triumph nicht vollständig ersetzte, aber das Verfahren der Triumphvergabe in gewisser Weise entlastete: nun

31 Cass. Dio 53.26.5, 55.6.5f., 56.17.1f. 32 Cass. Dio 54.11.6, 24,7. Übrigens erwähnt Cassius Dio eine erste Ablehnung eines Triumphes durch den Feldherrn bereits für das Jahr 38 v. Chr. (Cass. Dio 48.49.4) – wobei hier möglicherweise von einem Anachronismus auszugehen ist; vgl. dazu Beard 2007: 288. 33 Ebd.; vgl. Hickson 1991: 128f., sowie ausführlicher Schipporeit 2008: bes. 108ff. 34 Cass. Dio 54.31.4: καὶ αὐτῷ (sc. Τιβερίῳ) διὰ ταῦτα ἡ μὲν βουλὴ τά γε ἐπινίκια ἐψηφίσατο, ὁ δ᾽Αὔγουστος ταῦτα μὲν οὐκ ἐπέτρεψεν ἑορτάσαι, τὰς δὲ τιμὰς ἐπινικίους ἀντέδωκε. Allerdings durfte Drusus im folgenden Jahr dann doch in der Ovatio in die Stadt einziehen. Vgl. zum Verhältnis zwischen ornamenta-Verleihungen und militärischen Verdiensten Eck 1999: passim sowie zu den orna­ menta triumphalia generell immer noch Peine 1884, mit den Quellenbelegen. 35 Cass. Dio 55.10.3.

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gab es eine (neue) Alternative zum vollgültigen Triumphzug, die auch an Männer verliehen wurde, die keine Mitglieder der Familie des Princeps waren.36 Daneben wurden aber seit 27 v. Chr. zu Ehren von Augustus wiederholt „Siegesmonumente“ beschlossen und errichtet, die sich nicht auf einen der drei im Jahr 29 gefeierten Triumphe bezogen, sondern auf andere Ereignisse als militärische Siege anspielten.37 Ein besonders augenfälliges Beispiel war die Rückgabe der Partherfeldzeichen im Jahr 20, die durch Monumente mit triumphaler Symbolik verewigt wurde.38 Zudem wurden ab dem Jahr 26 v. Chr. mehrfach für Augustus Bogenmonumente errichtet, die nicht an einen gefeierten Triumph erinnerten, sondern vielmehr auf die Ablehnung eines Triumphes durch den Princeps folgten. Das erste solche Beispiel zeigt wiederum, dass diese Ehrung für Augustus direkt zu den militärischen Verdiensten eines anderen, tatsächlich siegreichen, Feldherrn in Beziehung stand: denn der Bogen wurde in den Alpen errichtet, also dort, wo, wie bereits erwähnt, M. Vinicius seine Erfolge gegen die Kelten errungen hatte.39 Außerdem erhielt Augustus das Recht, am ersten Tag des neuen Jahres den Triumphalornat zu tragen.40 Besonders aber im stadtrömischen Kontext wurden seit 27 v. Chr. in vielfacher Weise Bildelemente verwendet, die auf die Sieges- und Triumphthematik anspielten. Eine zentrale Rolle spielten hier die Göttin Victoria sowie die Schiffsschnäbel als Symbol für einen Seesieg, was sich leicht mit dem Sieg bei Actium in Verbindung bringen ließ.41 Darüber hinaus tauchte hier das Motiv der Triumphalquadriga auf, ohne dass ein direkter Bezug auf einen der Triumphe des Princeps erkennbar war – am deutlichsten im Zusammenhang mit der Weihung des Augustusforums im Jahr 2 v. Chr.: Laut den Res Gestae wurde mitten auf dem Platz eine Statue des Princeps in der Quadriga aufgestellt, deren Titulus den Dargestellten als pater patriae bezeichnete – hier war also das Bild der Sieghaftigkeit nicht mehr in erster Linie an die Rolle des siegreichen Feldherrn gekoppelt, sondern mit der Rolle des Patrons des gesamten populus Romanus verbunden.42

36 Vgl. die Übersicht im Anhang. 37 Vgl. nur Zanker 1987; Itgenshorst 2004 sowie die Beiträge von Schipporeit, Martini, Schäfer und Theisen in Krasser/Pausch/Petrovic 2008. 38 Cass. Dio 54.8.3 erwähnt hier die Errichtung eines Triumphbogens: … καὶ προσέτι (sc. Αὔγουστος) καὶ ἐπὶ κέλητος ἐς τὴν πόλιν ἐσήλασε καὶ ἁψῖδι τροπαιοφόρῳ ἐτιμήθη. Vgl. dazu die bei Hofter 1988 belegten Münzprägungen (Nr. 341, 342, 344) sowie die Überlegungen von Spannagel 1999: 224ff. 39 Die Tatsache, dass Dio hier (53.26.5) von einer ἁψις τροπαιοφόρεν spricht, macht den Bezug auf die militärischen Verdienste deutlich. 40 Cass. Dio 53.26.5; auch der Ehrenbogen aus Anlass der Rückgabe der Partherfeldzeichen wird von Dio als „beutetragender Bogen“ bezeichnet: Cass. Dio 54.8.3f. 41 Vgl. dazu bereits Hölscher 1967 bzw. 2006; Zanker 1987: 88ff.; sowie jetzt den Beitrag von Tonio Hölscher in diesem Band. 42 Aug. Res gest. 35.



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Parallel zu dieser Vervielfältigung der zeitgenössischen semantischen Bezüge auf die Triumphthematik wurde vom Princeps aber auch die Pflege der Erinnerung an die Triumphe der Vergangenheit in massiver Weise vorangetrieben: Was in republikanischer Zeit im stadtrömischen Kontext nicht möglich gewesen war (und wohl auch nicht für nötig befunden wurde), wurde nun, spätestens nach 19 v. Chr., in Stein gefasst, nämlich eine Liste aller gefeierten Triumphe, Ovationen sowie Triumphe in monte Albano, die nun in stummer Eintracht Zeile für Zeile vier übermannsgroße Kolumnen der Wand eines Monuments am Forum Romanum füllten.43 Damit waren die vielen Konflikte der Vergangenheit um die Vergabe einzelner Triumphe sowie die häufig fein austarierten Rangunterschiede im Zusammenhang mit der Gewährung der Siegesfeiern in der Rückschau verschwunden. Was blieb, war die Botschaft der fortgesetzten erfolgreichen militärischen Expansion, die sich in der Nennung der jeweiligen besiegten Feinde für jeden Betrachter nachvollziehen ließ. Die Tatsache, dass jeweils der „Rang“ des Triumphes (Triumph, Ovatio, triumphus in monte Albano) erwähnt wurde, betonte hier nicht die Heterogenität der Ehrungen, sondern zeigte, dass all diese unterschiedlichen Siegesfeiern letztlich an derselben militärischen Erfolgsgeschichte teilhatten.44 Seit 2 v. Chr. korrespondierte dieser Liste aller Triumphe auf dem Forum Augusti ein Statuenprogramm, das eine Auswahl derjenigen Männer darstellte, die im Triumph oder der Ovatio in die Stadt eingezogen waren. Diese Homogenisierung der Erinnerung an die Triumphe der Republik kann in gewisser Weise als eine Enteignung der familienspezifischen Erinnerung gelesen werden: Nunmehr wurde im öffentlichen Raum kollektiv an diese großen Feldherren erinnert, was zuvor vor allem den einzelnen Familien vorbehalten gewesen war.45 Die Zusammenschau all dieser parallel verlaufenden Entwicklungen in augusteischer Zeit – also die insgesamt abnehmende Zahl der gefeierten Triumphe sowie die Einführung der ornamenta triumphalia, daneben die Zurückweisung von beschlossenen Triumphen mit nachfolgender Stiftung von Siegesmonumenten, zudem die generelle Monumentalisierung des Triumphes im Stadtbild – zeigt deutlich, dass sowohl das Jahr 27 v. Chr. mit den rechtlichen Neuregelungen als auch das Jahr 19 v. Chr. mit dem letzten Triumph in den Fasti Triumphales (und außerhalb der Herrscherfamilie) Zäsuren darstellen, an denen ein immer weiter zunehmender Gestaltungsspielraum des Princeps in bezug auf den Triumph erkennbar wird.46 Die wenigen Nachrichten, die wir von der Rolle des Senats in diesem Zusammenhang überhaupt noch besitzen, deuten darauf hin, dass dieses Gremium für die Vergabe von Triumphen praktisch

43 Degrassi 1947. Vgl. zu den verschiedenen Rekonstruktionsversuchen der ursprünglichen Aufstellung v.a. Spannagel 1999. 44 Itgenshorst 2004: passim sowie bereits Luce 1990; vgl. dazu jetzt aber Carsten Langes Beitrag in diesem Band. 45 Vgl. zum Augustusforum generell nach wie vor grundlegend Spannagel 1999. 46 Vgl. die Übersicht im Anhang.

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keine entscheidende Rolle mehr spielte: bereits der Beschluss eines Triumphes für Messalla im Jahr 27 scheint, jedenfalls laut Appian, vor allem auf die Initiative des Princeps zurückzugehen,47 und die erwähnte „Kassierung“ mehrerer senatorischer Triumphbeschlüsse durch den Princeps in den folgenden Jahrzehnten zeigt, dass das Gremium, aus welchen Gründen auch immer, seine Entscheidungsgewalt in Bezug auf den Triumph verloren hatte.

Bedeutungswandel bei Monumenten und Handlungen Welche Rolle kam nun den Siegesfeiern in der augusteischen Zeit selbst zu, welche Funktion besaßen in diesem Zusammenhang die Monumente mit „triumphalem“ Charakter? Die im Jahr 12 v. Chr. erstmals verliehenen ornamenta triumphalia stellten, wie gezeigt worden ist, zunächst offenbar einen Ersatz für die Feier eines Triumphes dar. Sie wurden in der Folge dann zur regulären Ehrung für militärische Verdienste von Feldherren außerhalb der Familie des Herrscherhauses und boten insofern vermutlich eine pragmatische Lösung für die drohenden rechtlichen Aporien: Für die Feier eines Triumphes wie für die Akklamation zum Imperator war seit der republikanischen Zeit der Besitz des militärischen imperium Voraussetzung gewesen, und dessen Besitz war ja seit 27 v. Chr. auf den Princeps bzw. seine Legaten beschränkt worden – eine Regelung, die offenbar weiterhin respektiert werden sollte.48 In den Jahren ab der Zeitenwende nahm die Zahl der Verleihungen von ornamenta triumphalia jedenfalls deutlich wahrnehmbar zu, was dafür spricht, dass diese Form der Ehrung militärischer Verdienste üblich wurde.49 Die Siegesmonumente haben sich im gleichen Zeitraum zunehmend von der Feier eines realen Triumphes gelöst; viele der uns bekannten Monumente aus augusteischer Zeit rufen somit nicht das Ritual selbst in Erinnerung, sondern demonstrieren vielmehr in abstrakterer Weise Sieghaftigkeit. Besonders deutlich zeigt dies, wie bereits erwähnt, die Triumphalquadriga des Princeps selbst auf dem Augustusforum: Er erscheint dort als gleichsam zeitloser Triumphator, wobei er in dieser Rolle nicht als victor, sondern als pater patriae bezeichnet wird. Die Rolle des Triumphators

47 Vgl. oben Anm. 26. 48 Die wichtige Frage der Existenz eines imperium maius kann hier nicht diskutiert werden; interessanterweise wird diese Frage dann unter Tiberius von Valerius Maximus als Problem bereits in die Zeit des Ersten Punischen Kriegs zurückprojiziert (Val. Max. 2.8.2). 49 Vgl. dazu die Übersicht im Anhang.



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wurde also mit anderen Rollen aus dem „Repertoire“ des Princeps verbunden.50 Dies kann als eine Entlastung des Herrschers selbst gedeutet werden, da die Präsentation der eigenen Sieghaftigkeit in der Selbstdarstellung nicht mehr notwendig an den Nachweis persönlicher militärischer Verdienste gebunden war: das „Berufsrisiko“ auf dem Schlachtfeld war also, etwa im Vergleich mit den Strategien der Herrschaftslegitimation der hellenistischen Könige,51 im augusteischen Principat deutlich anders gelagert. Wenn man die nach der Publikation der Fasti Triumphales noch gefeierten Triumphe betrachtet, fällt auf den ersten Blick auf, dass mit Drusus (Ovatio 11 v. Chr.) und Tiberius (Ovatio 9 v. Chr., Triumphe 7 v. Chr. und 12 n. Chr.)52 nur noch junge Männer aus der Familie des Princeps triumphierten; Tiberius war es ja dann auch, der schließlich der Nachfolger des Augustus wurde. Der Triumph schien nunmehr also in erster Linie dazu zu dienen, der stadtrömischen Öffentlichkeit einen fähigen Nachfolger für den aktuellen Herrscher vorzustellen – die Sieghaftigkeit, die der Princeps selbst gleichsam verewigt verkörperte, wurde also durch den potentiellen Nachfolger selbst auf dem Schlachtfeld nachgewiesen. Der letzte Triumph gegen Ende der Herrschaftszeit des Augustus, den Tiberius im Jahr 12 n. Chr. über Pannonier und Dalmater feierte, war laut Sueton zudem durch ein neues Element gekennzeichnet. Er fand unter dem „Vorsitz“ des Princeps statt: Bevor Tiberius als Triumphator in der Pompa den Weg zum Capitol hinaufzog, stieg er von der Quadriga und kniete vor seinem Adoptivvater nieder.53 Was aus republikanischer Perspektive einen unzulässigen Eingriff in das Ritual darstellte, nach dessen Regeln der Triumphator am Tag des Triumphes der ranghöchste sterbliche Mensch in der Stadt Rom war,54 kann in der neu entstandenen Ordnung des Principats als eine neue Facette des Triumphes verstanden werden, die zum bisher Gesagten passt: Indem Tiberius als Triumphator vor Augustus, der laut Sueton die Feier leitete (praesidens pater), die Knie beugte, zeigte er eine Tugend, die seit 27 v. Chr. als eine der „Kardinaltugenden“ des Princeps galt, nämlich pietas – die Ehrerbietung vor den Göttern und dem eigenen Vater – und präsentierte sich dadurch umso überzeugender als würdiger Nachfolger.55 Sowohl Tapferkeit bzw.

50 Ähnliches ließe sich übrigens auch für das Verhältnis von Triumph und Adventus seit augusteischer Zeit nachweisen; vgl. dazu jetzt auch Meister 2013. 51 Vgl. hierzu nur Gehrke 1982: passim. 52 Vgl. zu diesen Siegesfeiern ausführlicher Balbuza 1999; Itgenshorst 2008: bes. 28–35, sowie den Beitrag von Fabian Goldbeck in diesem Band. 53 Suet. Tib. 20: … a Germania in urbem post biennium regressus triumphum, quem distulerat, egit prosequentibus etiam legatis, quibus triumphalia ornamenta impetrarat. ac prius quam in Capitolium flecteret, descendit e curru seque praesidenti patri ad genua summisit. 54 Vgl. etwa Itgenshorst 2008,: 32–33, 46. 55 Ebenfalls laut Sueton soll der Princeps nach der siegreichen Rückkehr des Tiberius drei Jahre zuvor verhindert haben, dass dieser ein cognomen mit Bezug auf den Sieg über die Germanen annahm. Als Begründung soll Augustus gesagt haben, dass Tiberius mit dem cognomen zufrieden sein

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Sieghaftigkeit als auch pietas erschienen hier, im Kontext des Triumphes, als zentrale Tugenden des zukünftigen Herrschers. Die Betonung der Sieghaftigkeit des aktuellen Herrschers hatte sich dagegen zunehmend von militärischem Sieg und der Feier eines Triumphes gelöst. Die literarischen Quellen enthalten im Übrigen auch Hinweise betreffend die „rituelle Topographie“ der Siegesfeier, die sich möglicherweise direkt auf den Ablauf der Triumphfeier ausgewirkt haben. So berichtet Cassius Dio, dass seit der Weihung des Mars Ultor-Tempels im Jahr 2 v. Chr. laut der Verfügung des Princeps alle Feldherren nach der Feier eines Triumphes dem dortigen Mars ihr Szepter und ihren Lorbeerkranz weihen sollten.56 Diese Nachricht könnte als Hinweis darauf gedeutet werden, dass ab diesem Zeitpunkt der Marstempel auch das Ziel der pompa triumpha­ lis gewesen ist – anders als in der republikanischen Tradition, in der der Triumphzug ja damit abgeschlossen wurde, dass der Triumphator der Kultstatue im Tempel des Iuppiter Optimus Maximus auf dem Capitol einen Lorbeerzweig in den Schoß legte.57 Allerdings ist die Textüberlieferung bei Cassius Dio an dieser Stelle nicht über jeden Zweifel erhaben. Erstens wäre es möglich, dass der Autor hier unterschiedliche Informationen seiner Vorlagen miteinander verwechselte: So berichtet Dio zum Jahr 20 v. Chr., dass Augustus nach der Rückgabe der Feldzeichen durch Phraates Opferhandlungen angeordnet sowie die Weihung eines Tempels für Mars Ultor auf dem Capitol in Auftrag gegeben habe, und zwar in Nachahmung des Tempels für Iuppiter Feretrius auf dem Capitol.58 Zwar geht man in der Regel davon aus, dass dieser Tempel (dessen Existenz in der Forschung zudem umstritten ist) nicht unmittelbar mit dem Triumphritual zu tun hatte, sondern eher in den Kontext der militärischen Erfolge des Licinius Crassus sowie dessen Ambitionen, Spolia opima zu weihen, gehört.59 Ein Zusammenhang mit dem Triumph erscheint aber (wenn man von der Historizität des Tempels ausgeht, wofür manches spricht) dennoch nicht ausgeschlossen.60 Falls also Cassius Dio diese beiden Marstempel miteinander verwechselt hat, wäre es immerhin möglich, dass die Weihung des Lorbeerzweigs nach wie vor auf dem Capitol stattfinden sollte, wodurch der Eingriff in die Triumphroute als weniger gravierend erschiene.

werde, das er beim Tod seines Adoptivvaters erhalten werde (Suet. Tib. 17: sed de cognomine interces­ sit Augustus, eo contentum repromittens, quod se defuncto suscepturus esset). 56 … καὶ τοὺς πέμψαντας αὐτὰ τῷ Ἄρει τούτῳ καὶ τὸ σκῆπτρον καὶ τὸν στέφανον ἀνατιθέναι …; Cass. Dio 55.10.3. 57 Vgl. in diesem Sinne etwa Itgenshorst 2008: 33f. 58 … ἀμέλει καὶ θυσίας ἐπ’ αὐτοῖς καὶ νεὼν Ἄρεως Τιμωροῦ ἐν τῷ Καπιτωλίῳ, κατὰ τὸ τοῦ Διὸυ τοῦ Φερετρίου ζήλωμα, πρὸς τὴν τῶν σημείων ἀνάθεσιν καὶ ψηφισθῆναι ἐκέλευσε καὶ ἐποίησε, καὶ προσέτι καὶ ἐπὶ κέλητος ἐς τὴν πόλιν ἐσήλασε καὶ ἁψῖδι τροπαιοφόρῳ ἐτιμήθη. Cass. Dio 54.8.3. 59 Vgl. dazu jetzt Schipporeit 2008: 111f., sowie bereits Schäfer 1998. 60 Dazu würde passen, dass Cassius Dio in diesem Zusammenhang von einer Ovatio des Augustus berichtet (s. Anm. 38) – die allerdings mehr als umstritten ist.



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Zudem ist der Text bei Dio an der zuerst genannten Stelle, die von der Weihung des Mars Ultor-Tempels berichtet, nicht vollständig erhalten: Unmittelbar vor dem Bericht über die Weihung des Tempels klafft eine Lücke im Text. Die in den Handschriften überlieferte Buchstabenfolge ρει ist erst im späten 18. Jahrhundert zu Ἄρει ergänzt worden, und der einige Sätze später erwähnte Bezug auf „diesen Mars“ (τῷ Ἄρει τούτῳ) wird dadurch nicht eindeutiger, da ja der ursprüngliche Bezug nicht klar ist.61 Eine zweite Beobachtung betreffend die Route des Triumphes bezieht sich auf die Schilderung der Begräbnisfeier des Augustus im Jahr 14 n. Chr., die wiederum bei Cassius Dio überliefert ist. Dort heißt es, dass außer dem Leichnam drei imagines des Herrschers, davon eines im Triumphalornat, ein anderes in der Triumphalquadriga, von verschiedenen Plätzen Roms her (vom Palatin sowie der Curia) zunächst zum Leichenzug zusammengeführt wurden. Dazu gesellten sich die Bilder seiner Vorfahren und seiner bereits verstorbenen Verwandten (mit Ausnahme von Caesar), ebenso wie diejenigen der anderen hervorragenden Römer, unmittelbar von Romulus angefangen. Besonders hervorgehoben wird durch Cassius Dio das Bildnis des Pompeius, dem die von ihm unterworfenen Völker folgten.62 Nach der laudatio funebris, die nach Dio von Tiberius gehalten wurde, verließ der Zug die Stadt und passierte dabei die Porta Triumphalis, durchquerte das Triumphtor also in der umgekehrten Richtung eines Triumphzuges. Wenn man diese pompa funebris als eine (modifizierte) pompa triumphalis auffasst, kann man darin eine (aus republikanischer Sicht) unzulässige Veränderung des Rituals sehen, die dessen Sinn umkehrte: der Übertritt des siegreichen Feldherrn und seines Heeres durch die Porta Triumphalis musste immer von außen nach innen, von der Sphäre militiae in die Sphäre domi, erfolgen, da sonst das Ritual der Beendigung des Krieges seinen Sinn verlor.63 Die Tatsache, dass es sich in diesem Fall um einen verstorbenen Triumphator handelte, der zudem offensichtlich nicht von seinem Heer begleitet wurde, legt allerdings, so würde ich heute meinen, vielmehr den semantischen Kontext der pompa funebris selbst nahe. Denn zwischen pompa funebris und pompa triumphalis gab es schon spätestens seit der mittleren Republik Überschneidungen: so weist die bekannte Beschreibung einer aristokratischen pompa funebris von Polybios ausdrücklich darauf hin, dass die verstorbenen Vorfahren einer Familie jeweils in der Amtstracht ihres höchsten Amtes, die früheren Triumphatoren aber immer in der Goldtoga, einer Form des Triumphalornats, dargestellt wurden.64 Dass in einer pompa funebris Triumphatoren auftraten, die in dem Triumphzug entgegengesetzter Richtung die Stadt durchzogen und verließen, war also grundsätzlich ein bereits für den republikani-

61 Cass. Dio 10.2, 10.3. 62 Cass. Dio 56.34.2. 63 Vgl. in diesem Sinne Itgenshorst 2008: 48. 64 Polyb. 6.53.7f.

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schen Betrachter vertrautes Bild, auch wenn der Leichenzug üblicherweise die Stadt wohl nicht durch das Triumphtor verließ.65 Dagegen stellte ein anderes Detail der testamentarisch verfügten Pompa in der Wahrnehmung der Zeitgenossen vermutlich einen viel deutlicheren Einschnitt dar, nämlich die Tatsache, dass in der pompa funebris des Augustus die herausragenden Männer aller großen Familien mit auftraten: Somit bündelten sich in der Person des Verstorbenen die Verdienste und virtutes der gesamten republikanischen Nobilität, was durchaus als eine symbolische Enteignung der betreffenden gentes verstanden werden konnte.66

Zusammenfassung: Die Transformation des Triumphes im Übergang zum Prinzipat Der Triumph verschwand also, obwohl er nunmehr viel seltener als reale Pompa zu sehen war, nicht aus der Realität der stadtrömischen Bevölkerung, sondern blieb auf verschiedenen Ebenen – durch die Monumente im öffentlichen Raum, aber auch durch die zeitgenössische Literatur – bildlich wie begrifflich präsent. Diese Tatsache hat sicher mit dazu beigetragen, dass trotz der geringen Anzahl tatsächlich gefeierter Triumphe Begriff und Idee des Triumphes lebendig blieben und unter den späteren Herrschern auch über lange Zeitintervalle hinweg jeweils wieder neu belebt und aktualisiert werden konnten.67 Eine wichtige Rolle spielte dabei neben den seit dem Dreifachtriumph Octavians gestifteten Monumenten zweifellos die jahrhundertalte Präsenz des Triumphes im Stadtbild Roms, an die Augustus ebenso wie seine Nachfolger in ihrer Selbstdarstellung immer wieder anknüpfen konnten.68 Das Triumphritual unter Augustus durchlief somit eine Transformation, die den Charakter dieser kulturellen Praktik grundsätzlich veränderte und die Qualität des Triumphes für die nachfolgenden Jahrhunderte präfigurierte. Diese Entwicklung bildete dabei in unmittelbarer Weise die Verschiebungen im politischen Machtgefüge ab, die unter dem ersten Princeps ihren Anfang genommen hatten. Dies lässt

65 Diese Problem ist auch deswegen kaum lösbar, da wir mangels Quellenbelegen noch immer keine Gewissheit darüber besitzen, dass die Porta Triumphalis ein Stadttor war, das ausschließlich für ­Triumphzüge benutzt und dessen umgekehrtes Durchschreiten tatsächlich als Verletzung der etablierten rituellen Praxis verstanden wurde. Vgl. dazu zuletzt die (optimistischen) Überlegungen von Martini 2008: 80, sowie (skeptischer) Schipporeit 2008: bes. 102. Dass in augusteischer Zeit die Motive von Triumph und pompa funebris jedenfalls in der Dichtung in einem engen Wechselverhältnis standen, hat Dennis Pausch am Beispiel von Vergils Aeneis gezeigt (Pausch 2008). 66 Vgl. dazu Itgenshorst 2004. 67 Vgl. dazu jetzt generell Krasser/Pausch/Petrovic 2008 sowie Fuhrer 2012. 68 Vgl. dazu Hölscher 2006 sowie den Beitrag von Tonio Hölscher in diesem Band.



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sich exemplarisch an der Rolle des Senats illustrieren: Während in republikanischer Zeit der Triumph von der Bewilligung dieser Ehrung durch den Senat abhing, mithin durch einen breiter gelagerten Konsens innerhalb der politisch-sozialen Elite getragen wurde, hat Augustus seit 27 v. Chr. immer wieder deutlich gezeigt, dass das Recht einen Triumph zu feiern, nunmehr allein von ihm selbst abhing. Hierbei scheint mir der kaiserlichen Ablehnung bzw. Verhinderung von Triumphen, die bereits vom Senat beschlossen worden waren, eine deutliche Signalwirkung zuzukommen, die besonders an den Senat adressiert war.69 Welche Rolle spielten alle diese Facetten der Transformation des Triumphes seit der augusteischen Zeit nun in der Wahrnehmung der Zeitgenossen? Wie hier gezeigt worden ist, waren seit dem Jahr 26 v. Chr. militärische Siege und Triumphe nicht mehr unmittelbar miteinander verbunden, was der stadtrömischen Bevölkerung vermutlich nicht entgangen ist. Zugleich traten aber auch keine anderen Voraussetzungen in verbindlicher Weise an die Stelle des Sieges auf dem Schlachtfeld. So war die Durchführung des Siegesrituals nun nicht mehr für alle an einem Triumph beteiligten Akteursgruppen in bestimmten Situationen erwartbar. Der Triumph wurde damit schlichtweg zu einem Element im Repertoire der Selbstdarstellung des jeweiligen Herrschers, was sich auch daran zeigt, dass die Kaiser nun die Freiheit besaßen, die Feier eines Triumphes an andere Orte des Reiches zu verlegen, ihn zu travestieren oder mit anderen Prozessionsformen zu verschränken.70 Somit bestand hier, gerade vor dem Hintergrund der langen Geschichte des Siegesrituals, die sich in der Selbstwahrnehmung der Römer in der Kaiserzeit bis auf den Stadtgründer Romulus zurückführen ließ,71 eine Spannung zwischen der Bewahrung der Tradition und einer deutlich wahrnehmbaren Dynamik. Die lange Tradition des Triumphes war, besonders im stadtrömischen Kontext, deutlich präsent und konnte auch beim Publikum einer Siegesprozession jederzeit „abgerufen“ und aktualisiert werden – und dies über alle Transformationen hinweg, denen der Triumph möglicherweise bereits in der Republik, sicherlich dann aber seit Augustus unterworfen war. Dieser Traditionsbezug war dabei offenbar ein entscheidendes Kennzeichen, das für das Fortleben des Triumphes konstitutiv war, da er in gewisser Weise eine Unver-

69 Zugleich war die Ablehnung einer durch den Senat beschlossenen Ehrung des Princeps ein neues Element in der Interaktion zwischen Princeps und Senat, das auch von Augustus’ Nachfolgern immer wieder genutzt wurde. Vgl. zu den Kommunikationsstrategien zwischen dem Kaiser und den übrigen Aristokraten seit Augustus Seelentag 2004, den Beitrag von Gunnar Seelentag in diesem Band sowie die Arbeiten von Aloys Winterling, so z.B. Winterling 2011. 70 Für das Verständnis der Triumphe, die außerhalb Roms an anderen Orten des Reiches gefeiert wurden, ist die Analogie mit dem kaiserlichen Adventus von zentraler Bedeutung; vgl. dazu nur Mittag 2009 und Meister 2013. 71 Vgl. zu den gegensätzlichen Auffassungen zum Ursprung des Triumphes nur Rüpke 2006 sowie Versnel 2006.

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änderbarkeit dieser kulturellen Praktik suggerierte – auch wenn dessen konstitutive Elemente tatsächlich gar nicht mehr gegeben waren. Axel Michaels hat einmal vorgeschlagen, die Unveränderbarkeit als ein Kriterium für Rituale anzunehmen, und zwar gerade aus der Perspektive der beteiligten Personen:72 Das Kriterium der Unveränderbarkeit der Rituale nimmt die(se) Aura (sc. des Primordialen) auf. Mythisch oft dadurch zum Ausdruck gebracht, daß an einen uranfänglichen Zustand erinnert wird oder daß Rituale als die Inszenierung dieses primären, elementaren, archetypischen Zustands gelten. Mir scheint nun, daß Bedeutung, Sinn, Zweck und Funktion von Ritualen ganz wesentlich im Glauben an diese Unveränderbarkeit zu sehen sind. Rituale sind gerade deshalb starr, stereotyp, unveränderlich und weitgehend unveränderbar, weil sie sich gegen den Wechsel richten …

Damit soll im vorliegenden Zusammenhang nicht gesagt werden, dass der Triumph selbst sich nicht veränderte; wie hier gezeigt worden ist, war das Ritual gerade in augusteischer Zeit (und darüber hinaus) durch eine starke Dynamik gekennzeichnet. In der Wahrnehmung der Zeitgenossen ging es bei der Feier von Triumphen aber vor allem darum, das Alte, Traditionelle zu aktualisieren – und zwar sowohl für den Herrscher selbst als auch für das „Publikum“ der Feier. Exemplarisch lässt sich dies bei Augustus zeigen, der auch in zahlreichen anderen Bereichen die Begriffe, Kategorien und Institutionen der Republik zur Absicherung seiner Machtposition nutzte und in bestimmten Fällen republikanische Praktiken inszenierte – so auch beim Triumph. Ich möchte vermuten, dass dieser demonstrative Vergangenheitsbezug auch für die nachfolgende Zeit konstitutiv blieb und, jedenfalls von Zeit zu Zeit, immer wieder aktualisiert werden konnte. Mit Michaels’ Worten:73 Rituale sind … Inszenierung von Zeitlosigkeit, der Versuch, sich gegen Veränderung zu stemmen, weil eben diese Tod bedeutet.

Dabei war der Triumph seit Augustus nicht mehr die einzige, aber doch eine besonders spektakuläre Möglichkeit, Sieghaftigkeit sowie andere Qualitäten zu demonstrieren, die einen fähigen Monarchen auszeichneten. Auch wenn der gesamte rituelle Rahmen, etwa eines auf einen breiteren Konsens gelagerten Entscheidungsverfahrens nach bestimmten Kriterien sowie die Beteiligung weiterer Akteursgruppen bei der Herstellung dieses Konsens, nicht (mehr) gegeben war, konnte der Kaiser akzidentiell, also bei der Durchführung des Triumphes selbst, die Tradition der stadtrömischen Triumphfeiern wiederbeleben und möglicherweise auch variieren und modifizieren. Dabei wurde die Feier von Triumphen keineswegs völlig beliebig, sondern folgte ihrer-

72 Michaels 1999: 44 (Hervorhebung T.I.). 73 Ebd.



Die Transformation des Triumphes in augusteischer Zeit 

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seits einer gewissen Logik: Wenn die späteren Kaiser einen Triumph feierten, wurden dabei immer wieder eine oder mehrere derjenigen Funktionen aktualisiert, die bereits unter Augustus erkennbar waren: die Demonstration militärischer Sieghaftigkeit, die Präsentation eines fähigen Nachfolgers oder auch die Positionierung des Herrschers gegenüber der zuweilen immer noch latent konkurrierenden Aristokratie in Rom und dem Reich. Die Tatsache, dass der Triumph sich damit, wie ich meine, von einem genuin rituellen Kontext gelöst hatte, ermöglichte seine fortschreitende Transformation, die bis weit über das Ende des europäischen Mittelalters hinausreichte und letztlich, jedenfalls in seiner metaphorischen Dimension, bis heute andauert.74

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Die Transformation des Triumphes in augusteischer Zeit 

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 Tanja Itgenshorst

Anhang: Übersicht der Siegesfeiern, Monumente und Ehrungen zwischen 29 v. Chr. und 13 n. Chr. Triumphe und Ovationen

ornamenta triumphalia

Zurückweisung von Triumphen

‚Triumphmonumente‘ des Augustus ohne Anspielung auf einen gefeierten Triumph

[38: Zurückweisung eines Triumphes durch Agrippa?]

29: Octavian: 3 Triumphe

28: Calvisius Sabinus 28: C. Carrinas 28: Autronius

27: Licinius Crassus

27: Valerius Messalla

26: Sex. Apuleius

21: Sempronius

19: L. Cornelius Balbus

[Ende FASTI TRIUMPHALES]

11: Nero Claudius Drusus (= Drusus): Ovatio

12: Tiberius (nach der Verhinderung eines Triumphes durch Augustus)

27: Bogen in Rom aus Anlass der Wieder­ her­stellung der Via Flaminia

26: Zurückweisung eines Triumphes durch Augustus

26: Bogen in den Alpen aus Anlass des Sieges von M. Vinicius

19: Zurückweisung eines Triumphes durch Agrippa

19: Bogen in Rom aus Anlass der Rückgabe der Partherfeldzeichen

7: Zurückweisung eines Triumphes durch Augustus

[2: Quadriga auf dem Forum Augusti]

14: Zurückweisung eines Triumphes durch Agrippa

11: Drusus (nach der Verhinderung eines Triumphes durch Augustus)

11: L. Calpurnius Piso 9: Ti. Claudius Nero (= Tiberius): Ovatio

11: P. Sulpicius Quirinus (?)

7: Tiberius: Triumph 1 v. Chr.: L. Domitius Ahenobarbus 2./3. n. Chr.: L. Passienus Rufus 4: M. Vinicius



Triumphe und Ovationen

Die Transformation des Triumphes in augusteischer Zeit 

ornamenta triumphalia

Zurückweisung von Triumphen

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‚Triumphmonumente‘ des Augustus ohne Anspielung auf einen gefeierten Triumph

6: C. Sentius Saturninus

6 (?): Cossus Cornelius Lentulus

7: M. Valerius Messala Messalinus

9: M. Aemilius Lepidus, 9: Zurückweisung M. Plautius Silvanus, eines Triumphes C. Vibius Postumus, durch Augustus Nero Claudius Drusus Germanicus 12: Tiberius: Triumph

11/13: C. Cornelius Lentulus

9: Bogen in Pannonien aus Anlass des Sieges von Tiberius

Jan B. Meister

Tracht, Insignien und Performanz des Triumphators zwischen später Republik und früher Kaiserzeit Abstract: In Rome it was common for status to be expressed through gestures, performance and dress. The Roman triumph can thus be viewed as a status elevation marking out the body of the triumphator as a special body. Perhaps even more important however are the ‘post-triumphal’ honors allowing the ex-triumphator to wear laurel at the games and to parade the triumphal garb post-mortem in the pompa fune­ bris. The nature of those two forms of status elevation is quite different. For during the triumph the triumphator is marked out as an individual outshining his peers, after the triumph however he is just one among several viri triumphales, thus distinguished not so much as an individual but rather as a member of a special group within the aristocracy. When looking at these post-triumphal honors, one finds a remarkable amount of continuity from the late Republic well into the second century ad. For while from Augustus onwards normal senators were no longer able to celebrate a triumph, the introduction of the ornamenta triumphalia nonetheless ensured the continuity of the post-triumphal honors in a de facto post-triumphal era. Thus the aristocracy as such did not change and still featured among its members the distinguished group of viri triumphales. The disappearance of the ornamenta triumphalia in the second century is therefore best explained as a consequence of structural changes within the imperial aristocracy rendering the continued existence of this special group superfluous.

Triumphale und post-triumphale Statuserhöhung Die römische Gesellschaft war ausgesprochen statusbewusst. Dieses Statusbewusstsein war keine abstrakte Formel, sondern manifestierte sich sehr konkret in den Körpern der Beteiligten. Dadurch, wie Körper miteinander in Interaktion traten und wie sie sich durch Kleidung und Insignien voneinander unterschieden, wurden gesellschaftliche Hierarchien im Alltag ganz konkret physisch erlebbar. Wer vor wem aufstand, auswich oder vom Pferd stieg, wurde genaustens beobachtet und daraus Rückschlüsse auf den Status der Beteiligten gezogen.1 Mindestens so aufmerksam

1 Die ältere Forschung von Mommsen bis Kroll hat sich durchaus für diese Form der „Etikette“ interessiert, doch erst in jüngerer Zeit – v.a. im Zuge körpergeschichtliche Ansätze – sind diese Aspekte wieder vermehrt ins Blickfeld gerückt: Vgl. dazu in neuerer Zeit Meister 2012: 225–249; Moreau 2002;

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wurde auf die Kleidung geachtet: Wer welche Kleidung zu tragen hatte, war streng geregelt.2 Entsprechend war es primär die Kleidung, die anzeigte, was man war, ob Senator, Ritter, Bürger oder Nichtbürger. Abweichungen wurden penibel registriert. Ein kleines Beispiel mag dies illustrieren: Ende der 60er Jahre v. Chr. zeigte sich der erfolgreiche General Pompeius in der Öffentlichkeit mit weißen Beinbinden. Im Urteil der Zeitgenossen war der aus moderner Sicht eher unscheinbare Vorgang deutlich mehr als eine kleine modische Extravaganz. Cicero und Atticus korrespondierten missbilligend über jene Beinbinden und ein gewisser Favonius soll gar ausgerufen haben, es sei egal, an welchem Körperteil das Diadem sitze.3 Die Beinbinden waren also alles andere als unscheinbar, sondern erschienen den Zeitgenossen als Statusanmaßung, ja gar als Indikator für monarchische Ambitionen. Wir haben es also mit einer Gesellschaft zu tun, die nicht nur sehr statusbewusst war, sondern auch peinlich genau darauf achtete, wie Statusansprüche in den Körpern durch entsprechende Interaktionen oder Insignien manifestiert wurden. Triumphatoren stellten in dieser Gesellschaft einen Sonderfall dar: Für die Dauer eines Tages wurden die sonst üblichen Hierarchien außer Kraft gesetzt und der Triumphator einem König oder gar einem Gott gleich aus der Gruppe der übrigen Aristokraten hervorgehoben. Dies erfolgte nicht nur durch die Pracht der Pompa, sondern auch durch eine entsprechende Inszenierung seines Körpers.4 Wie das funktionierte, ist in den Grundzügen bekannt: Während des Triumphs fuhr der Triumphator auf einer Quadriga, trug eine spezielle Tracht, einen Kranz und ein Szepter.5 Welche Ehre dies

Barghop 1994: 85–87, 106–112; eine interessante Fallstudie zu Körperpositionen beim Gastmahl bietet Roller 2006. 2 Vgl. hierzu den klassischen Aufsatz von Kolb 1977; ferner Meister 2012: 41–51 mit weiterer Literatur. 3 Cic. Att. 2.3.1; der Ausspruch des Favonius ist bei Val. Max. 6.2.7 und Amm. 17.11.4 überliefert. Allgemein zu dieser Episode s. Meister 2012: 113. 4 Dass der Triumphator für einen Tag in Rom quasi König war, aber gerade diese besondere Herausstellung seiner Person Teil des Rituals war, das zu seiner Wiedereingliederung in die Aristokratie führte, betont Itgenshorst 2005: 193–200; vgl. in dieselbe Richtung zielend Östenberg 2009: 280–282. Die Angleichung des Triumphators an Jupiter wurde in der älteren Forschung stark betont – v.a., weil man sich davon Rückschlüsse auf den religiös-kultischen Ursprung des Rituals erhoffte (Bonfante Warren 1970 und Versnel 1970: 56–93, vgl. in neuerer Zeit auch Janda 2009). In den neueren Forschungen spielt dieser Aspekt eher eine untergeordnete Rolle, da gerade die Entwicklungsfähigkeit und Dynamik des Rituals betont werden und insbesondere Beard 2007 auf den Umstand hinweist, dass im Triumph mit vielen Rekonstruktionen und erfundenen Traditionen zu rechnen ist. Eine neue Theorie zu den Ursprüngen hat Rüpke 2006 vorgelegt, der argumentiert, dass es nicht um eine Nachahmung Jupiters geht, sondern um die Angleichung des Triumphators an Ehrenstatuen (wobei die Rotfärbung des Gesichts Terrakotta-Statuen imitieren soll) – die Ursprünge des Rituals wären damit eng verknüpft mit der ab dem 4. Jh. v. Chr. fassbaren Tradition, Ehrenstatuen aufzustellen; Rüpke 2008 hat diesen Ansatz weiter vertieft und in Bezug zur pompa funebris gestellt – vgl. Itgenshorst 2005: 37–39 mit einigen kritischen Anmerkungen; grundsätzlich ablehnend dagegen Versnel 2006. 5 Zum Ornat vgl. Beard 2007: 225–233; eine neuere archäologische Untersuchung, die u. a. detailliert auf die Forschungsprobleme rund um den Kranz (bzw. die Kränze) des Triumphators eingeht, bietet



Tracht, Insignien und Performanz des Triumphators 

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in den Augen der Römer darstellte, lässt sich am ehesten daraus erschließen, dass es primär die Art des Einzugs und des Ornats war, die den Triumph von der minder angesehenen Ovatio unterschieden. Denn auch beim „kleinen Triumph“ konnten Gefangene und Beute mitgeführt werden, der zentrale Unterschied war also nicht die Pompa, sondern der Umstand, dass der Feldherr zu Fuß (bzw. zu Pferd) einzog, statt der toga picta (wahrscheinlich) bloß die toga praetexta trug und mit Myrten- statt mit Lorbeerzweigen bekränzt war.6 Auch in der Interaktion wurde genau darauf geachtet, dass der Triumphator während seines Triumphs ohne Zweifel der ranghöchste Anwesende war. Das zeigt sich deutlich in einer bei Valerius Maximus und Plutarch überlieferten „Sitte“. Demnach pflegte der Triumphator zwar die Konsuln zur cena tri­ umphalis einzuladen, forderte sie dann aber auf, die Einladung auszuschlagen, damit kein Ranghöherer als er selbst anwesend sei.7 Die einmalige Statuserhöhung des Triumphators während des Triumphs war jedoch nur ein Aspekt. Gerade wenn man nicht primär auf die Pompa schaut, sondern auf den Ornat, mit dem sich der Triumphator schmückte, so wird deutlich, dass es auch etwas gab, was ich als „post-triumphale“ Statuserhöhung bezeichnen möchte. Denn auch nach seinem Ehrentag blieb der Ex-Triumphator zusammen mit den anderen viri triumphales als besonders ausgezeichnete Personengruppe innerhalb der Aristokratie erkennbar.8 Im Alltag mussten sich gewesene Triumphatoren zwar mit der normalen senatorischen Tracht begnügen, doch bei festlichen Anlässen wie Spielen oder Opfern hatten sie das Recht, erneut den Lorbeer zu tragen. Dieser Festkranz sorgte dafür, dass gewesene Triumphatoren als prestigeträchtige Spitzengruppe unter den Senatoren hervorstachen und dass bei Spielen und Opfern diese inneraristokratische Hierarchie auch gegenüber der stadtrömischen Bevölkerung sichtbar zum Ausdruck gebracht wurde.9 In einer Gesellschaft, die in weißen Beinbinden einen Affront sah,

Bergmann 2010: 48–94. Von den zahlreichen älteren Arbeiten sei hier lediglich verwiesen auf Alföldi 1970: 143–161; Marquardt 1886.2: 542–544 und Mommsen ³1887.1: 410–412. 6 Vgl. Rohde 1942: 1898–1900; dass es primär die Art des Einzuges war, die den Unterschied ausmachte, bezeugen sowohl die Beschreibung bei Plut. Marc. 22 und Dion. Hal. Ant. 5.47.2f. (wo zudem erklärt wird, dass bei der Ovatio nur die toga praetexta getragen werde) wie auch die knappe Begriffsklärung bei Suet. Prata fr. 176. Speziell zum Myrtenkranz s. Plin. Nat. hist. 15.125f.; Plin. Nat. hist. 15.19 spricht freilich davon, dass bei der Ovatio ein Olivenkranz getragen werde, doch damit sind wahrscheinlich die Teilnehmer, nicht aber der Feldherr gemeint. Ebenso scheint der Myrtenkranz beim Triumph in monte Albano getragen worden zu sein s. Plin. Nat. hist. 15.126 und Val. Max. 3.6.5. 7 Val. Max. 2.8.6; Plut. Mor. 283 a (= Qu. R. 80). 8 Ich fokussiere hier dem Thema entsprechend auf das am Körper sichtbare Ornat und lasse die ebenfalls zu den post-triumphalen Ehren zählenden Triumphalmonumente weg, wenn auch gerade in Anbetracht der neueren Studien von Rüpke (2004 und 2008) sehr direkte Bezüge zwischen Körper und Ornat und den triumphalen Ehrenstatuen bestehen könnten. Generell zu Triumphalmonumenten s. Itgenshorst 2005: 89–147 sowie den Beitrag von Tonio Hölscher in diesem Band. 9 Mommsen ³1887.1: 438 mit Belegen. Dieses Vorrecht gilt nicht nur für den Lorbeer der Triumphatoren, sondern für jeden Bürger, der eine corona erworben hatte (also auch z.B. für die Bürgerkrone oder

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 Jan B. Meister

war eine solche Auszeichnung eine nicht zu unterschätzende Ehre. Die post-triumphale Statuserhöhung war nicht zuletzt deshalb so bedeutend, weil sie auch über den Tod hinaus bestehen blieb: Ein Triumphator wurde im Triumphalgewand bestattet und wenn seine imago bei den Bestattungen seiner Nachkommen mitgeführt wurde, trug diese ebenfalls die toga picta.10 Einen vir triumphalis unter den eigenen Ahnen zu haben, war daher ein erheblicher Prestigezugewinn, stach doch dieser Ahn in der pompa funebris aufgrund seiner Tracht ganz besonders hervor.11 Der Triumphator erhielt also eine momentane Statuserhöhung während des Triumphs, bei der er allein im Mittelpunkt stand, und eine dauerhafte post-triumphale Statuserhöhung, bei der er als einer von mehreren Triumphatoren bei Festen besonders hervorgehoben wurde.

Experimente und Provokationen in republikanischer Zeit Konkurrenz um Prestige und Status war kennzeichnend für die republikanische Aristokratie. Es ist daher wenig überraschend, dass auch in Bezug auf die Inszenierung von Triumphatoren und Ex-Triumphatoren experimentiert und provoziert wurde.12 So versuchten zahlreiche Triumphatoren, sich nicht nur durch besonders prächtige Umzüge hervorzutun, sondern auch durch Innovationen in Sachen Ornat oder Performanz. Die Forschung der letzten Jahre – insbesondere Mary Beard – hat nachdrücklich davor gewarnt, den Ornat des Triumphators als unveränderlich und starr zu sehen, und den Blick für Veränderungen und Variationen geschärft.13 Das heißt nicht, dass alles möglich war, aber die Römer hatten sehr wohl ein Bewusstsein dafür, dass der Triumphalornat Wandlungen unterlag. Dass sich der Triumphator den Körper mit Zinnober rot eingefärbt habe, ist beispielsweise eine Sitte, die in spätrepublikanischer Zeit eindeutig nicht mehr praktiziert wurde. So beruft sich der ältere Plinius, der uns dies überliefert, auf den augusteischen Gelehrten Marcus Verrius Flaccus. Dieser wusste offenbar zu berichten, dass Camillus seinen Triumph so gefeiert habe und dass noch zu seiner eigenen Zeit, also unter Augustus, ein Reflex dieser Sitte

den Myrtenkranz desjenigen, der eine Ovatio gefeiert hat). 10 Mommsen ³1887.1: 440–442. 11 Generell zur Bedeutung der pompa funebris für die Inszenierung aristokratischen Prestiges in der Republik s. Flower 1996: 91–158; Flaig 2003: 49–68; Walter 2003; vgl. auch Hölkeskamp 2006: 387–390. Einen direkten Bezug zwischen pompa funebris und Triumph sieht Rüpke 2008, der sowohl im Triumphator als auch in den imagines Anspielungen auf Ehrenstatuen sieht – ein interessanter, aber gerade in Hinblick auf die imagines nicht unproblematischer Ansatz. 12 Zu Provokation und Transgression als politischem Habitus der ausgehenden Republik s. Hölscher 2004, der bezeichnenderweise mehrere Beispiele aus dem Bereich des Triumphes anführt. 13 Beard 2007: 225–233.



Tracht, Insignien und Performanz des Triumphators 

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lebendig sei, da Zinnober den Duftölen beigemischt werde, die bei der cena trium­ phalis verwendet würden.14 Römische Antiquare hatten also offenbar keine Probleme damit, sich vorzustellen, dass ein Camillus anders aufgetreten sei als Triumphatoren in ihrer eigenen Gegenwart. Veränderungen glaubte man auch in der Toga des Triumphators rekonstruieren zu können: So hätten angeblich frühere Triumphatoren eine toga purpurea getragen, die dann von einer toga picta abgelöst worden sei.15 Auch der Kranz soll sich verändert haben, indem der ursprüngliche Lorbeerkranz später durch einen Goldkranz ersetzt worden sei.16 Ob diese Entwicklungslinien stimmen, ist eine andere Frage, sie zeugen aber von einem Bewusstsein dafür, dass der Triumphalornat zwar gewissen Regeln gehorcht, aber gleichzeitig auch einem Wandel unterliegt. Das scheint mir wichtig, um zu verstehen, weshalb es Triumphatoren möglich war, innerhalb des Ornats immer wieder kleine, aber offenbar viel beachtete Abweichungen von den allgemeinen Regeln vorzunehmen. Die Grenze zwischen einer bloßen Dehnung der Regeln und einer bewusst provokativen Transgression konnte dabei freilich fließend sein.17 Viele Abweichungen betreffen die zu tragenden Kränze. Hier versucht der ältere Plinius Regeln aufzustellen, zählt jedoch primär eine Reihe von Ausnahmen auf: So trug Crassus bei seiner Ovatio über Spartakus einen Lorbeer- statt einen Myrten­ kranz,18 einige Triumphatoren hätten dagegen beim großen Triumph den Myrtenstatt den Lorbeerkranz getragen und ein Marcus Valerius – welcher genau ist unklar – trug gar zwei Kränze, einen aus Myrte und einen aus Lorbeer.19 Auch bei der Kleidung konnten die Regeln gedehnt werden. Marius sorgte für Empörung, weil er sich entge-

14 Plin. Nat. hist. 33.111f.: enumerat auctores Verrius, quibus credere necesse sit Iovis ipsius simulacri faciem diebus festis minio inlini solitam triumphantiumque corpora; sic Camillum triumphasse; hac reli­ gione etiamnum addi in unguenta cenae triumphalis et a censoribus in primis Iovem miniandum locari. Das schließt nicht aus, dass die Rotfärbung (und v.a. die damit verbundene Angleichung an Statuen) ursprünglich ein gewichtiger Bestandteil des Rituals gewesen sein kann: s. Rüpke 2006. 15 Festus p. 228 Lindsay (= 209 Mueller). Ein weiteres Problem ist die Frage, in welchem Verhältnis die inschriftlich überlieferte vestis alba triumphalis (CIL VI 8546 = ILS 1763) zu den beiden anderen Gewändern steht. Ob dieses – wohl auch auf dem Berliner Tondo mit der severischen Kaiserfamilie abgebildete – weiße Triumphalgewand, vom Namen abgesehen, überhaupt einen Bezug zum Triumph hatte, bei dem m.W. in der literarischen Überlieferung ausschließlich die Farben Purpur und Gold Erwähnung finden, scheint mir fraglich. 16 Gell. 5.6.6f.; Festus p. 504 Lindsay (= 367 Mueller). 17 Grundlegend zu Transgressionen in der späten Republik ist Hölscher 2004. Zu Regelkonflikten in der römischen Republik s. Lundgreen 2011: bes. 178–253 zum Triumph; vgl. auch Lundgreen 2014. Lundgreen geht von einer generellen Verhärtung anfangs eher flexibler Regeln aus, was die sichtbaren Regelverletzungen, wie sie Hölscher analysiert, überhaupt erst möglich machte. Im Gegensatz zu Hölscher bezweifelt Lundgreen jedoch, dass diese „Devianz“ – nur weil sichtbar und nicht geahndet – auch akzeptiert war: vgl. Lundgreen 2011: 299–301. 18 Plin. Nat. hist. 15.125. Diesen musste er sich freilich durch ein SC bewilligen lassen, s. Cic. Pis. 58 und Gell. 5.6.23. 19 Ebd. 15.126.

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gen der Tradition nicht umzog und in der Triumphaltracht vor dem Senat erschien – ein Regelbruch, der als Provokation aufgefasst wurde.20 Doch auch Pompeius soll bei seinem dritten Triumph nicht die normale toga picta, sondern eine aus der Beute stammende Chlamys getragen haben, die angeblich Alexander dem Großen gehört hatte.21 Davon, dass dies ähnlich empörte Reaktionen hervorgerufen hätte wie das Verhalten des Marius, erfahren wir nichts – möglicherweise bewegte sich Pompeius mit der Chlamys, die als Beutestück im Triumph ja nicht gänzlich fehl am Platz war, noch innerhalb eines tolerierten Spielraums für Variationen. Auch performativ, insbesondere beim Triumphwagen, waren Möglichkeiten zur Variation gegeben. In grauer Vorzeit soll Camillus Anstoß erregt haben, weil er mit weißen Pferden triumphierte – es gibt gar eine Tradition, die besagt, dass er deshalb verbannt worden sei.22 Die Historizität der Geschichte ist mehr als fraglich, doch in der späten Republik war sie aktueller denn je. Denn unter den zahlreichen Ehrungen, die Caesar nach seinem Sieg im Bürgerkrieg erhielt, war auch ein Beschluss, der es ihm erlaubte, im Jahr 46 mit weißen Pferden zu triumphieren – offenbar waren weiße Pferde auch in historisch hellerer Zeit ein Mittel, um als Triumphator besonders zu glänzen.23 Die aus moderner Sicht eindeutig ausgefallenste Variante eines Einzugs leistete sich Pompeius: Bei seinem afrikanischen Triumph ließ er statt Pferde Elefanten vorspannen.24 Dass das extravagante Gefährt nicht durch die porta triumphalis passte, wird in den Quellen als peinliches Missgeschick dargestellt, könnte aber sehr wohl Teil einer geplanten Inszenierung gewesen sein. Denn da Pompeius anschließend auf eine normale Quadriga umsteigen musste, absolvierte er das Ritual letztlich doch in der traditionellen Form und beruhigte damit die Gemüter, für die bereits weiße Pferde eine Anmaßung darstellten. Andererseits passt die damit transportierte Symbolik durchaus zum Sendungsbewusstsein des Generals: Die porta triumphalis war zu klein, um den Triumphator Pompeius, der sich seit kurzem mit dem Beinamen

20 Liv. Per. 67; Cass. Dio 48.4.5; Plut. Mar. 12.5. Vgl. Hölscher 2004: 85. 21 App. Mithr. 117. Zur viel diskutierten „Alexander-Imitatio“ des Pompeius s. aus jüngerer Zeit Kühnen 2008: 53–75; skeptisch dagegen Martin 1998, deren Versuch, eine Imitatio abzustreiten, zwar mit Recht auf die negativen Seiten des Alexanderbildes und die damit verbundene Problematik Alexanders als Vorbild hinweist, in seiner Radikalität aber letztlich nicht zu überzeugen vermag. 22 Weiße Pferde, die als auftrumpfend und anmaßend empfunden wurden, erwähnen Liv. 5.23.5f., 28.1; Plut. Cam. 7.1; Zonar. 7.21 (= Cass. Dio 6). Die Tradition, dass der Eroberer Vejis deshalb verbannt wurde, findet sich bei Vir. ill. 23.4; Cass. Dio 52.13.3; Diod. 14.117.6. 23 Cass. Dio 43.14.3. Die Geschichte um Camillus’ Verbannung dürfte, da Diodor sie bereits kennt, wohl nicht erst als Reaktion auf Caesars Triumph und damit als historiographische Rückprojektion entstanden sein, sondern bereits in der von Diodor benutzen Annalistik vorgelegen haben. In diesem Fall dürfte sie aber durch Caesar eine ganz neue Aktualität erhalten haben – vielleicht hatte die „Ehrung“ des Diktators gar einen subversiven Charakter. 24 Plin. Nat. hist. 8.4; Plut. Pomp. 14.4; vgl. auch Gran. Lic. 36.3f. (ed. Criniti). Generell zu diesem – von mehreren Ausnahmen gekennzeichneten – Triumph s. Lundgreen 2011: 233–236.



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„Magnus“ schmückte, durchzulassen.25 Die Elefanten waren also wohl keine peinliche Panne, sondern eine gezielte Provokation, die im Rahmen der Tradition experimentierte, ohne jedoch radikal mit ihr zu brechen.26 Ähnlich wie man während des Triumphs experimentieren konnte, gab es auch nach dem Triumph einigen Spielraum. Die Regel war, dass gewesene Triumphatoren bei festlichen Anlässen ihre Kränze tragen durften, doch einige durften noch mehr. C. Duilius, der 260 den ersten großen Seesieg über die Karthager errang, erhielt zusätzlich zu den üblichen Ehren das Sonderrecht, sich von Flötenspielern und Fackelträgern begleiten zu lassen, wann immer er vom Gastmahl heimkehrte – ein Vorrecht, das normalerweise der Triumphator am Tag seines Triumphes genoss, wenn er von der cena triumphalis nach Hause ging, das Duilius nun aber auf Lebzeiten erhielt.27 Eine andere Form der Ehrung waren Beschlüsse, die es gewesenen Triumphatoren erlaubten, nicht nur den Kranz, sondern auch das Triumphalgewand bei besonderen Anlässen zu tragen. Überliefert ist eine solche Ehrung für Aemilius Paullus, den Sieger über Makedonien, und für Pompeius.28 Wenn man diese Ausnahmen von den allgemeinen Regeln betrachtet, so geht es in allen Fällen darum, eine Hierarchie zu kreieren: Triumphatoren versuchen, während des Triumphes besonders hervorzustechen, um ihre Vorgänger (und Nachfolger) nach Möglichkeit zu überbieten, und bei den Sonderrechten nach dem Triumph geht es ebenfalls darum, einen Triumphator aus der Zahl der übrigen noch lebenden Triumphatoren besonders hervorzuheben. Auffallend ist jedoch, dass beide Bereiche unterschiedlich reglementiert gewesen zu sein scheinen. Während der Triumphator offenbar eine relativ große Eigeninitiative besaß, was die Ausgestaltung seines Ornats während des Triumphs anbelangte, so war dies für die Zeit nach dem Triumph deutlich strenger geregelt. Während Valerius beschließen konnte, zwei Kränze zu tragen,

25 Dass die Idee, zu groß für ein Stadttor zu sein, keineswegs absurd ist, zeigt Amm. 16.10.10, wo von Constantius II. berichtet wird, dass er sich (obschon klein) unter der porta triumphalis geduckt habe. Vgl. auch die ironische Bemerkung bei Cic. De orat. 2.267. 26 Anders: Beard 2007: 17; vgl. aber Hölscher 2004: 83f., der hierin eine gezielte Provokation sieht. Ähnlich auch die Deutung von Rosivach 2009 und Lundgreen 2011: 234 m. Anm. 692, 299 sowie Havener 2014: 170. 27 Flor. 1.18.10; vgl. Amm. 26.3.5; Cic. Cato 44; Val. Max. 3.6.4; Vir. ill. 38.4. Auf dem Augustusforum war dies auch inschriftlich festgehalten s. CIL VI 40952 (… h]uic per[mis]sum est u[t ab e]pulis domum / [cum tibici]ne e[t f]unali rediret …); zu Duilius als exemplum s. Roller 2009: bes. 223f. zu diesem Ehrenrecht. Generell zur Tradition des triumphus navalis, die mit Duilius einsetzt, s. Dart/Vervaet 2011. 28 Vir. ill. 56 zu Paullus und Vell. Pat. 2.40.4 sowie Cass. Dio 37.21.4 zu Pompeius, vgl. ferner die Anspielung bei Cic. Att. 1.18.6. Im Einzelnen ist freilich vieles bei Pompeius’ Ehren unklar: Die Triumphaltracht durfte er zu den Zirkusspielen tragen, doch ob er bei den übrigen Spielen die toga praetex­ ta und eine corona aurea (Velleius) oder den Feldherrenmantel und Lorbeer (Dio) tragen durfte, ist in der Forschung ebenso umstritten wie die Frage, was unter der corona aurea genau zu verstehen sei. Vgl. hierzu die grundlegenden Arbeiten von Kraft 1985 und Alföldi 1985: 27–30, 225–233 sowie Meister 2012: 111–113.

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weil er ein Gelübde abgelegt hatte, und Pompeius offenbar von sich aus beschloss, Elefanten vorzuspannen oder Alexanders Chlamys zu tragen, sind die besonderen Ehren für Triumphatoren nach dem Triumph von Duilius’ Flötenspieler bis zu Pompeius’ Triumphalgewand stets entweder durch einen Volksentscheid oder einen Senatsbeschluss gedeckt.29 Man kann vermuten, dass das damit zu tun hat, dass die Statuserhöhung in jeweils unterschiedlichen Relationen erfolgte: Während des Triumphs war der Triumphator sowieso der temporär Ranghöchste, da waren auch Extravaganzen, mit denen die allgemeinen Regeln gedehnt oder gar durchbrochen wurden, noch eher tolerierbar. Nach dem Triumph freilich war er einer von mehreren Ex-Triumphatoren, die alle denselben hohen Status für sich beanspruchten und entsprechend darauf achteten, dass keiner besonders heraus stach. Wer hier durch spezielle Insignien glänzen wollte, konnte das nur tun, wenn er den Konsens der res publica hinter sich wusste. So soll denn auch Pompeius seine toga picta nur einmal getragen haben – der populare Volksentscheid, der ihm dies erlaubte, war offenbar zu umstritten, um eine tatsächliche Akzeptanz aller zu garantieren, weshalb es dem General klüger erschien, freiwillig auf diese Ehre zu verzichten.

Caesar und Augustus – triumphale Ehre für den Alleinherrscher Mit Caesars Sieg im Bürgerkrieg und der anschließenden Etablierung des Principats änderten sich die Voraussetzungen im Vergleich zur Republik grundlegend. Denn die Existenz eines de facto Alleinherrschers veränderte die Regeln, in denen sich die aristokratische Konkurrenz bislang abspielte. Dies zeigt sich deutlich bei Caesar. Nachdem er den Bürgerkrieg gewonnen hatte, stand er letztlich außer Konkurrenz – ein Umstand, der sich bekanntlich in zahlreichen Ehrbeschlüssen niederschlug. Einer davon betraf auch den Triumph und erlaubte es ihm im Jahr 46 nicht nur die bereits erwähnten weißen Pferde, sondern auch sämtliche 24 Liktoren mitzuführen, die ihm damals als Diktator zustanden, dazu noch die Liktoren, die er während seiner ersten, und jene, die er während seiner zweiten Diktatur besessen habe – also insgesamt 72.30 Cassius Dio berichtet freilich, dass sich das Publikum über diese „überaus anstößige Masse“ (ἐπαχθής ὄχλος) der Liktoren empört habe.31 Damit hatte sich einiges verändert: Während republikanische Generäle durch kleine Nuancen an ihrem Ehrentag

29 Dass Crassus ein SC benötigte, um bei seiner Ovatio den Lorbeer zu tragen (s.o.), könnte ebenfalls damit zusammenhängen, dass er damit auch das Recht erhielt, nach der Ovatio den Lorbeer zu tragen, d.h. in Bezug auf die post-triumphalen Ehren mit den „echten“ Triumphatoren gleichzuziehen. 30 Cass. Dio 43.14.3. 31 Cass. Dio 43.19.2f.



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besonders zu glänzen suchten, führte Caesars herausragende Stellung dazu, dass ihm von Seiten seiner nominellen Standesgenossen Ehren angetragen wurden, die republikanische Extravaganzen wie das Tragen zweier Kränze geradezu lächerlich erscheinen ließen. Bezeichnend ist jedoch auch der Unmut, den er dadurch erregte: Auch wenn alle Ehrungen durch offizielle Beschlüsse gedeckt waren, so spiegelte das doch weniger einen Konsens innerhalb der res publica über die Caesar zustehenden Ehren wider als vielmehr die unerhörte und damit per se anstößige Machtstellung des Diktators gegenüber den republikanischen Institutionen.32 Ähnliches lässt sich bei Caesars post-triumphalen Ehren feststellen: Während Pompeius lediglich das Recht erhalten hatte, bei Zirkusspielen die toga picta zu tragen, erhielt Caesar das Recht, jederzeit den Lorbeer und schließlich gar eine corona aurea und eine Purpurtoga zu tragen.33 Ob die beiden letztgenannten Insignien einen Bezug zum Triumph aufweisen oder ob es sich um Elemente der alten Königstracht handelt, ist in der Forschung lange kontrovers diskutiert worden und braucht hier nicht nochmals aufgerollt zu werden.34 Denn ob königlich oder nicht: Es war ein Ornat, der Caesar für alle sichtbar von seinen Standesgenossen abhob und der die weißen Beinbinden, mit denen Pompeius nicht einmal zwanzig Jahre zuvor derart Anstoß erregt hatte, geradezu lächerlich bescheiden erscheinen ließ. Dass es sich um post-triumphale Ehren handelte, machte die Sache noch schlimmer: Die 72 Liktoren waren ein einmaliges Ärgernis gewesen, doch Caesars offensive Inszenierung der eigenen Person in einem Ornat, der ihn quasi auf Dauer deutlich von seinen nominellen Standesgenossen unterschied, ließ das de facto existierende Machgefälle auch physisch offenbar werden. Mit den Strukturen der res publica, die einen Monarchen nicht vorsahen, war das kaum zu vereinbaren. Der Tyrannenmord war bis zu einem gewissen Grad die logische Konsequenz.35 Augustus ging einen anderen Weg. Im Jahr 40 feierte er eine Ovatio – wobei nicht ganz klar ist, aus welchem Anlass.36 Wichtig in unserem Zusammenhang ist

32 Ausführlich zu dieser Problematik s. Meister 2012: 110–118; zu den problematischen Ehrungen für Caesar nach Pharsalos ferner Schlinkert 1998. 33 Lorbeer: Suet. Iul. 45.2; Cass. Dio 43.43.1; Purpurtoga und Goldkranz: Cass. Dio 44.6 (s. auch Anm. u.). 34 Cass. Dio 44.6.1, 44.11.2, 46.17.5 spricht von einer Königstracht; Cic. Div. 2.37; Phil. 2.85 sprechen von einer purpurea vestis bzw. toga, ebenso Val. Max. 1.6.13 und Plin. Nat. hist. 11.186; ausdrücklich von einem Triumphalgewand wissen dagegen Cass. Dio 43.43.1 (freilich nur bei den Spielen) und Plut. Ant. 12.1. Zur Problematik s. Alföldi 1970: 147f.; ferner Beard 2007: 225–233. Zum Kranz s. Kraft 1985; Alföldi 1985: 105–160 sowie jetzt Bergmann 2010: 58–92. Es ist durchaus denkbar, dass die Ambivalenz der Symbolik von Caesar selbst so beabsichtigt war. 35 Dazu ausführlich Meister 2012: 110–118. 36 Cass. Dio 48.16.1 berichtet von einer Ovatio anlässlich des Siegs über L. Antonius bei Perusia, doch Cass. Dio 31,3 erwähnt einen Einzug wie bei einer Ovatio der beiden Triumvirn Octavian und Antonius anlässlich ihrer Versöhnung, was zum Eintrag in den augusteischen Triumphalfasten passen würde (InscrIt. XIII 1.1b: Imp. Caesar Divi f. C. f. IIIvir r(ei) p(ublicae) c(onstituendae) ov[ans], quod pacem

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jedoch vor allem ein damals gefasster Ehrbeschluss, der es Octavian erlaubte, den Lorbeer bei allen Anlässen zu tragen, bei denen Triumphatoren ihn anzulegen pflegten.37 Das heißt, dass Octavian bei Festlichkeiten nicht im Myrtenkranz, sondern im prestigeträchtigeren Lorbeer erscheinen durfte und so den übrigen Ex-Triumphatoren gleichgestellt wurde. Im Vergleich zu den überbordenden Ehren für Caesar war dies geradezu bescheiden. Auch in der Folgezeit beließ es Augustus bei einzelnen Sonder­rechten: 36 v. Chr. durfte er eine Ovatio feiern und erhielt das Recht, immer den Lorbeer zu tragen.38 Hier zeigt sich nun der Unterschied zu Caesar deutlich. Denn anders als Caesar, der sich freute, den Lorbeer tragen zu dürfen, lehnte Octavian einige der ihm angetragenen Ehren ab.39 Unter diesen muss sich auch der Lorbeerkranz befunden haben, denn genau dieselbe Ehre wurde ihm im Jahr 29 erneut angetragen.40 Ob er sie beim zweiten Mal annahm, wissen wir nicht. Doch Augustus blieb auch in der Folgezeit darauf bedacht, Maß zu halten. Im Jahr 25 erhielt er das Recht, jeweils zum Ersten des Jahres das Triumphalgewand zu tragen.41 Man muss sich dabei vergegenwärtigen, dass diese Ehrung deutlich hinter den Privilegien zurückblieb, die ein Aemilius Paullus oder ein Pompeius genossen hatten. Dafür, dass Augustus später noch weitere Privilegien erhalten hätte, fehlen jegliche Indizien.42 Dieses im Vergleich zu Caesar sehr bescheidene Auftreten passt gut zum sonstigen Verhalten des (späteren) Augustus, der es vermied, seinen Körper mit monarchischem Pomp zu umgeben. So lobt der antike Biograph Sueton nicht nur die bescheidene Kleidung des Augustus, sondern auch, dass er sich in einer geschlossenen Sänfte verbarg, wenn er nicht das Konsulat bekleidete.43 Ziel dieser Maßnahme war es wohl, Ehrbekundungen aus dem Weg zu gehen, die er als de facto Monarch zwar sicher erhalten hätte, die ihm aber als de jure privatus nicht zustanden.44 Vor

cum M. Antonio fecit, [--- an. DCCXIII; vgl. auch Fasti Barb.: Imp. Caesar ovans, quod pace(m) cum [M. Antoni]o fecit, palmam dedit). Bei Suet. Aug. 22 ist dagegen von einer Ovatio die Rede, die anlässlich des Sieges bei Philippi stattfand. Vgl. Itgenshorst 2005: Katalog Nr. 274. 37 Cass. Dio 48.16.1. 38 Cass. Dio 49.15.1. 39 Freude Caesars: Suet. Iul. 45.2; vgl. Cass. Dio 43.43.1; Ablehnung Octavians: Cass. Dio 49.15.3. Anders argumentiert Alföldi 1985: 147, der meint, dass es sich um zwei verschiedene Kränze (einmal den Lorbeerkranz und einmal eine corona aurea) gehandelt habe – der Text selbst gibt das freilich nicht her. 40 Cass. Dio 51.20.2. 41 Cass. Dio 53.26.5 (Anlass waren militärische Siege in den Alpen und den Pyrenäen). 42 Deutlich wird dies v. a. durch den Umstand, dass Augustus, als Tiberius nach zwei Ovationes – Drusus 11 v. Chr. (Cass. Dio 54.33.5; Suet. Claud. 1.3) und Tiberius 9 v. Chr. (Cass. Dio 55.2.4; Vell. Pat. 2.96.3, 2.122; Suet. Tib. 9.2) – im Jahr 7 v. Chr. den ersten großen Triumph seit 19 v. Chr. feierte, diesen auf den 1.1. legte, also just auf jenen Tag, an dem auch er offiziell im Triumphalornat erscheinen durfte (Cass. Dio 55.8.1–2; vgl. ebd. 55.6.5; Suet. Tib. 9.2; Vell. 2.96.3, 2.122.) – dazu u. 43 Kleidung: Suet. Aug. 73; dazu Meister 2012: 118–120; geschlossene Sänfte: Suet. Aug. 53.2. 44 Dazu Meister 2012: bes. 239–241.



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diesem Hintergrund mag es auch nicht überraschen, dass Augustus nach 29 v. Chr. auch keinen Triumph mehr feierte, obschon ihm dies ohne Weiteres möglich gewesen wäre. Offenbar hatte sich über die Jahre eine Form des Auftretens eingespielt und bewährt, die es Augustus vorteilhafter erscheinen ließ, seinen herausragenden Status als Alleinherrscher nicht in herausragenden Insignien und Zeremonien physisch zu manifestieren, sondern die Fiktion nomineller Gleichheit auch performativ umzusetzen. Der Verzicht auf das Feiern (zu) vieler Triumphe gehörte hier ebenso dazu wie der Verzicht darauf, dauernd im Triumphalornat zu erscheinen. Freilich stellte sich bei einer solchen Politik unweigerlich die Frage, wie mit anderen Triumphatoren umzugehen sei.

Das kaiserliche Monopol auf triumphale Ehren In Hinblick auf triumphale Ehren markiert das Jahr 19 v. Chr. bekanntlich eine einschneidende Zäsur. Damals triumphierte mit L. Cornelius Balbus der letzte Senator, der nicht dem Kaiserhaus angehörte.45 Die Zäsur ist jedoch nicht ganz so radikal, wie sie im ersten Moment erscheinen mag. Denn wenn man, wie ich das getan habe, unterscheidet zwischen post-triumphaler Statuserhöhung, durch die der Triumphator als einer von mehreren Triumphatoren gegenüber den restlichen Senatoren besonders hervorgehoben wird, und der Statuserhöhung während des Triumphs, durch die der Triumphator als quasi-Monarch für einen Tag ganz allein im Mittelpunkt steht, so fällt auf, dass Augustus lediglich letzteres unterband. Die Gründe hierfür können verschieden sein: Sicherlich sah Augustus es als problematisch an, diese Bühne einem Einzelnen zu überlassen, zumal, wie dargelegt, der Triumphator während seines Triumphes einen erheblichen Spielraum zur Selbstinszenierung besaß, der sich auch der Kontrolle eines Princeps entzogen hätte. Das andere Problem war, wie und ob der Princeps selbst in die Zeremonie hätte einbezogen werden können: Die einfachste Lösung wäre gewesen, sich unsichtbar zu machen, so wie die zur cena eingeladenen Konsuln, die dann aber nicht erscheinen. Gegenüber zahlreichen zivilen Würdenträgern verfuhr Augustus so: Er vermied es, zu Fuß durch die Stadt zu gehen, wenn andere Konsul waren, und scheint auch bei Spielen, bei denen er selbst nicht den Vorsitz führte, nur in Ausnahmefällen anwesend gewesen zu sein, um dem präsidierenden Magistraten nicht die „show zu stehlen“.46 Doch der Triumph mit seiner starken militärischen Konnotation scheint ein Bereich gewesen zu sein, den Augustus nach dem Jahr 19 keinem anderen mehr allein überlassen wollte oder konnte. Wenn man jedoch den

45 Zu Balbus’ Triumph s. Itgenshorst 2005: Katalog Nr. 297. Generell zum Verschwinden des Triumphes unter Augustus s. Itgenshorst 2008 und zur augusteischen ‚Triumphalpolitik‘ jetzt grundlegend Havener 2016: 277–362. 46 S. Anm. o.; zur Abwesenheit des Princeps bei den Spielen anderer s. Meister 2012: 234–239.

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Princeps in das Ritual einbinden musste, so veränderte sich dadurch zwangsläufig sein Charakter in dem Sinne, dass es nicht mehr primär die Feier des Triumphators war, sondern die Feier des Triumphators mit oder gar unter dem Princeps. Versuche, den Machthaber in die Triumphe seiner Untergebenen einzubinden, gab es durchaus. Das erste Beispiel fällt noch in die Zeit des Triumvirats: Als mit P. Ventidius ein Legat des Antonius die Parther besiegte, erhielten sowohl er als auch Antonius, unter dessen Auspicien dies geschah, einen Triumph zugesprochen.47 Auch Augustus scheint, je nachdem wie man Dio deutet, im Jahr 8 v. Chr. zusammen mit Tiberius einen Triumph erhalten zu haben, den er aber für sich, nicht jedoch für Tiberius, ablehnte.48 Dass kaiserzeitliche Generäle nicht mehr triumphieren konnten, weil sie unter den Auspicien des Princeps kämpften,49 war also keineswegs von vornherein ausgemacht. Vielmehr scheint man sich bewusst gegen die anfangs denkbare Option eines Doppeltriumphes entschieden zu haben. Die im Falle des Ventidius in einigen Quellen anklingende Kritik, dass der Sieg sein und nicht des Antonius’ Verdienst sei,50 kann eine mögliche Erklärung bieten: Den Princeps als Triumphator zu inszenieren, wenn er selbst nicht aktiv gesiegt hatte, hätte Anlass zu Kritik bieten und damit kontraproduktiv sein können. Da war es tendenziell besser, gar niemanden triumphieren zu lassen. Es gab freilich auch Versuche, den Princeps in das Ritual einzubeziehen, ohne dass er selbst als Mit-Triumphator auftrat. Dies zeigen die beiden Triumphe des Tiberius.51 Im Jahr 8 v. Chr. bewilligte der Senat Tiberius und Augustus einen Triumph, den Augustus selbst zwar nicht mitfeiern wollte, der aber sicher nicht zufällig auf den 1. Januar des Folgejahrs gelegt wurde.52 Denn dies war just der eine Tag im Jahr, an dem Augustus, gestützt auf sein Sonderrecht aus dem Jahr 25, ebenfalls im Triumphalornat auftreten durfte und so – ohne selbst zu triumphieren – mit dem Triumphator gleichziehen konnte. Beim zweiten Triumph des Tiberius im Jahr 12 n. Chr. wird noch deutlicher, zu welch völlig neuen Ideen man greifen musste, um den Princeps irgendwie in das Ritual einzubinden. Sueton beschreibt die Zeremonie folgendermaßen: Bevor er [Tiberius] seinen Wagen zum Kapitol hin lenkte, stieg er ab und fiel vor seinem Vater, der den Vorsitz hatte, auf die Knie.53

47 Cass. Dio 49.21.2; vgl. allg. zu diesem Triumph Itgenshorst 2005: Katalog Nr. 278. 48 Cass. Dio 55.6.5f. Gefeiert wurde der Triumph erst 7. v. Chr. – zu den Hintergründen s.u. 49 So die Argumentation z.B. bei Vell. Pat. 2.115.3. 50 Cass. Dio 49.21.3; Plut. Ant. 34.5. 51 Zu den Triumphen des Tiberius s. jetzt ausführlich Havener 2016: 356–360. 52 Cass. Dio 55.8.1–2; s.o. Anm. 42. 53 Suet. Tib. 20.1: ac prius quam in Capitolium flecteret, descendit e curru seque praesidenti patri ad genua summisit. Das starke Bewusstsein für Hierarchien zeigte sich bereits beim adventus des Tiberius im Jahr 9 (als besagter Triumph beschlossen, aber vorerst aufgeschoben worden war): Suet. Tib. 17.2 (nihilo minus urbem praetextatus et laurea coronatus intravit positumque in Saeptis tribunal senatu



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Hier fallen zwei Dinge auf: Das eine ist der Kniefall des Triumphators, der die Hierarchie zwischen Augustus und Tiberius in kaum zu überbietender Deutlichkeit in den Körpern sichtbar werden lässt. Das zweite ist der Umstand, dass Augustus den „Vorsitz“ führte. In republikanischer Zeit ist m.W. nichts von einem Vorsitz bekannt und es ist auch nicht ersichtlich, warum und wozu es nun einen gebraucht hätte. Der Vorsitz macht jedoch aus einer anderen Perspektive Sinn: Es gibt zahlreiche Indizien, dass es Usus war, dass Vorsitzende bei den Spielen den Triumphalornat trugen.54 Es ist daher naheliegend, dass auch der Vorsitzende des Triumphes dieses Recht quasi ex officio zugestanden erhielt. Augustus wäre somit durch einen originellen Kniff in der Lage gewesen, wie bereits im Jahr 7 v. Chr. erneut im Triumphalgewand zu erscheinen, um so sicher zu stellen, dass das hierarchische Verhältnis zwischen ihm und Tiberius keine Fragen offen ließ. Dieser Umgang mit Tiberius’ Triumphen zeigt zweierlei. Zum einen war Augustus offenbar nicht willens, den Triumph als Ehrentag einem anderen zu überlassen – nicht einmal dem designierten Nachfolger. Zum anderen war er aber auch nicht bereit, sich, wie Caesar dies getan hatte, bezüglich Insignien und Tracht Sonderrechte verleihen zu lassen, die ihn weit über seine nominellen Standesgenossen erhoben hätten: Um sich selbst in den Triumph einzubinden und trotzdem sicherzustellen, dass die Hierarchie zwischen ihm und dem Triumphator gewahrt blieb, musste er sich also allerhand Tricks einfallen lassen – den Triumph auf den einen Tag im Jahr legen, an dem er selbst als Triumphator erscheinen durfte, oder einen Vorsitz einführen, der ihm den Auftritt im Triumphalgewand erlaubte. Das Dilemma des Augustus war also, dass er den Triumph zwar keinem anderen überlassen wollte, gleichzeitig aber davor zurückschreckte, sich durch besondere Ehrbeschlüsse dauerhaft so hervorheben zu lassen, dass er jeden Triumphator überstrahlt hätte. Dass nach 19 v. Chr. kein normaler Senator mehr triumphierte, ist daher nur folgerichtig.

Die ornamenta triumphalia und die Kontinuität post‑triumphaler Ehren Für die post-triumphalen Ehren gilt die Zäsur des Jahres 19 v. Chr. nicht in gleichem Ausmaß. Nachdem Agrippa im Jahr 14 v. Chr. einen Triumph ablehnte, was für Dio

astante conscendit ac medius inter duos consules cum Augusto simul sedit; unde populo consalutato circum templa deductus est). 54 Mommsen ³1887.1: 412–414 mit den Belegen, ferner Bernstein 1998: 48–51. Eine zentrale Belegstelle ist die Einrichtung der Augustalia im Jahr 14 n. Chr., unter dem Vorsitz der Volkstribune, denen – obschon nicht einmal curulische Magistrate – damit einhergehend das Recht zugestanden wird, als Vorsitzende das Triumphalgewand zu tragen, s. Tac. Ann. 1.15.2; Cass. Dio 56.46.

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den historischen Wendepunkt darstellte,55 war schon rasch ein Ersatz zur Stelle: Sueton erläutert in seiner Tiberius-Vita, dass Tiberius schon vor seiner Ovatio im Jahr 9 v. Chr. und seinem Triumph zwei Jahre später mit den ornamenta triumphalia geehrt worden war; dies, so der Biograph, sei eine neue Ehre gewesen, die bisher noch niemandem zuteil geworden sei.56 Was die ornamenta genau waren, erfahren wir nicht.57 Die Quellen betonen jedoch mehrfach, dass sie statt eines Triumphes verliehen wurden.58 Damit dürften sie ihren Trägern die Rechte verliehen haben, die üblicherweise einem Triumphator zustanden, nämlich bei Feierlichkeiten den Lorbeerkranz zu tragen und so rein äußerlich als viri triumphales erkennbar zu sein; das tatsächliche Tragen des Triumphalgewands wird sich, wie in republikanischer Zeit, auf das funus begrenzt haben.59 Dazu passt die literarisch überlieferte lex templi des 2 v. Chr. geweihten Mars Ultor-Tempel. Dort wird festgehalten, dass Triumphatoren und Inhaber der ornamenta gleichermaßen mit einer Statue auf dem Augustusforum geehrt werden sollten.60 Träger der ornamenta triumphalia sollten also bezüglich der post-triumphalen Ehren „echten“ Triumphatoren gleichgestellt werden. Das Interessante ist, dass diese Lösung offenbar ausgezeichnet funktionierte. Das zeigt eine unter Claudius überlieferte Geschichte sehr deutlich: Angeblich hätten die Legionen dem Kaiser einen Brief geschrieben und ihn gebeten, doch künftig all seinen Legaten schon vor dem Antritt ihres Kommandos die ornamenta triumpha­

55 Cass. Dio 54.24.7f. nennt die Ablehnung eines Triumphes durch Agrippa im Jahr 14 v. Chr. als den entscheidenden Wendepunkt; allerdings hatte Agrippa schon in den Jahren 19 (54.11.6) und 38 v. Chr. (48.49.4) auf Triumphe verzichtet, ohne dass dies Konsequenzen gehabt hätte – im Gegenteil, s. Cass. Dio 54.12.1f. 56 Suet. Tib. 9.2: Quas ob res et ovans et curru urbem ingressus est, prius, ut quidam putant, trium­ phalibus ornamentis honoratus, novo nec antea cuiquam tributo genere honoris. Drusus hatte freilich bereits anlässlich seiner Ovatio im Jahr 11 v. Chr. die ornamenta triumphalia erhalten (Suet. Claud. 1.3). Zu den ornamenta triumphalia s. Havener 2016: 338–356; Eck 1999a; Maxfield 1981: 101–109; Gordon 1952: 305–330; Boyce 1942; Peine 1885 sowie generell zu den ornamenta Mommsen ³1887.1: 455–467, bes. 465f. zu den ornamenta triumphalia. 57 Die einzige konkrete Beschreibung bietet Suet. Claud. 17.3: secuti et triumphalia ornamenta eodem bello adepti, sed ceteri pedibus et in praetexta, M. Crassus Frugi equo phalerato et in veste palmata, quod eum honorem iteraverat. Da es sich aber um den Triumph eines anderen handelt, lassen sich daraus keine verallgemeinernden Schlüsse ziehen. Hier scheint es großen Interpretationsspielraum gegeben zu haben, so ließ auch Augustus im Jahr 29 v. Chr. – also lange bevor der Triumph durch die ornamenta triumphalia ersetzt wurde – alle am Sieg beteiligten Senatoren in der toga praetexta in seinem Triumph mitmarschieren, vgl. Cass. Dio 51.2. 58 Tac. Agr. 40.1; Vell. Pat. 2.115.3; Cass. Dio 54.24.8, 31.4. 59 So Mommsen ³1887.1: 465; eine gründliche Diskussion der Quellen bietet Boyce 1942: 131–134, deren Argumentation, wonach Träger der ornamenta triumphalia kaum im Triumphalgewand hätten dargestellt werden können, wenn sie das nicht auch realiter getragen hätten (ebd. 133), freilich nicht zu überzeugen vermag. 60 Cass. Dio 55.10.2–5; vgl. Suet. Aug. 29.2. Zu den Statuen als Teil der ornamenta triumphalia s. Peine 1885: 7–11.



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lia zu verleihen, damit diese sich nicht zu waghalsigen, die Soldaten gefährdenden Unternehmungen hinreißen ließen.61 An der Historizität des Briefes kann mit guten Gründen gezweifelt werden, doch auch wenn es sich um eine Fiktion handelt, ist der Brief deshalb nicht minder aufschlussreich: Er setzt nämlich voraus, dass die orna­ menta für kaiserzeitliche Aristokraten ein so erstrebenswertes Ziel darstellten, dass sie ihr militärisches Handeln danach ausrichteten. Zu dieser Attraktivität trug sicherlich der Umstand bei, dass die Vergabepraxis keineswegs so inflationär gehandhabt wurde, wie man das gelegentlich lesen kann.62 Antike Autoren klagen zwar immer wieder über eine allzu großzügige Vergabepraxis, doch wirklich erhärten lässt sich dies nicht63 – im Gegenteil: Als Claudius im Jahr 43 Cn. Hosidius Geta wegen seiner militärischen Glanzleistungen in Britannien mit den ornamenta auszeichnete, vermerkt Dio explizit, dass er dies tat, obschon Geta noch nicht das Konsulat bekleidet hatte.64 Damit wird umgekehrt impliziert, dass in der Regel nur Konsulare in den Genuss dieser Ehre kommen konnten. Ähnlich wie bei Claudius klagen die Quellen auch bei Nero über eine inflationäre Vergabepraxis.65 Doch konkret lässt sich nur ein Fall benennen, der aus dem üblichen Rahmen fällt: Nach der Niederschlagung der Pisonischen Verschwörung verlieh Nero die ornamenta triumphalia unter anderem an einen Prätorier, den späteren Kaiser Nerva, und an einen Ritter, den Gardepräfek-

61 Suet. Claud. 24.3; Tac. Ann. 11.20.3. Der einzig mir bekannte „Beleg“, dass Senatoren die ornamen­ ta nicht als attraktiv erachteten, ist Cass. Dio [Exc. Val.] 58.48 und betrifft die Spätzeit des Tiberius, wo Delatoren damit ausgezeichnet worden seien und verdiente Männer aus genau diesem Grund auf die Ehre verzichteten; in Anbetracht des Schweigens von Tacitus und Sueton ist der Quellenwert dieses Exzerpts jedoch gering. 62 Dass „unter dem haltlosen Regiment der späteren julisch-claudischen Kaiser … völlige Willkür ein[riss]“, wie Mommsen ³1887.1: 466 meinte, und dies gar zum Niedergang der ornamenta triumpha­ lia beigetragen habe (ebd.), lässt sich so nicht halten. Davon zeugt nicht zuletzt der Umstand, dass auch noch nach der „Denaturierung“ der Auszeichnung unter den Julier-Claudiern Plinius die Ehre für bedeutsam hält (Epist. 2.7.1) und unter Domitian gar außer Agricola keine einzige Verleihung bekannt ist (Tac. Agr. 40.1, 44.3; Cass. Dio [Xiph.] 66.20.3). 63 Vgl. dazu den Katalog von Peine 1885: 15–85 sowie dessen Aktualisierung und Ergänzung bei Gordon 1952: 305–330. Die tatsächliche Evidenz legt nahe, dass die Vergabe nach Augustus zunehmend strikter gehandhabt wurde (ebd. 308). Eck 1999a betont, dass die Vergabe in der Regel (freilich mit einigen gewichtigen Ausnahmen und Unsicherheiten) an militärische Erfolge und damit verbundenen Imperatorenakklamationen der Kaiser gekoppelt blieb. 64 Cass. Dio 60.20.4; vgl. 60.23.2. Eine weitere Ausnahme der Regel (ebenfalls 43/44 in Britannien) stellt der spätere Kaiser Vespasian dar (Suet. Vesp. 4.2; Tac. Hist. 2.77.1, 2.78.2, 4.8.4). Die beiden anderen Nichtkonsulare, die unter Claudius ausgezeichnet wurden – M. Crassus Frugi (Suet. Claud. 17.3) und L. Iunius Silanus (Suet. Claud. 24.3; Tac. Ann. 12.3.2; Cass. Dio [Exc. Val.] 61[60].31.7) – waren der Schwiegersohn bzw. der designierte Schwiegersohn des Princeps, die damit gezielt als Nachfolger aufgebaut wurden. 65 Vgl. die Klagen bei Tac. Ann. 13.53.1; ebenso Suet. Nero 15.2, dort freilich scheint dies nicht durchwegs ein negativer Zug zu sein, jedenfalls führt der Biograph diese Praxis in dem Teil der Vita an, wo die nicht tadelnswerten oder gar löblichen Taten geschildert werden (vgl. ebd. 19.3).

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ten Tigellinus.66 Unter Tiberius ist gar ein Fall überliefert, wo die ornamenta explizit verweigert wurden: Dolabella, der als Prokonsul von Africa – d.h. unter eignen Auspicien – einen Sieg errungen hatte, ersuchte den Senat formell um die Verleihung der ornamenta triumphalia, was Tiberius ablehnte, um nicht das Prestige von Dolabellas Vorgänger zu schmälern, der die ornamenta bereits erhalten hatte.67 Beides – sowohl dass Dolabella um die Ehre explizit nachsuchte, als auch der Umstand, dass Tiberius sie verweigerte – zeugt vom hohen Prestige, das den ornamenta anhaftete und das Handeln der Akteure bestimmte. Dementsprechend hebt Tacitus, wenn er die Meriten einzelner Senatoren aufzählt, den Erwerb der ornamenta triumphalia auch jeweils besonders hervor.68 Es scheint also, als ob die ornamenta triumphalia von der Aristokratie durchaus als adäquater Ersatz für den Triumph angesehen wurden. Das wird verständlich, wenn man sich von der Vorstellung löst, dass der an einem einzigen Tag stattfindende Triumph das alleinige Ziel gewesen sei, das ein römischer Aristokrat vor Augen hatte. Mindestens so wichtig war das, was ich eingangs als post-triumphale Statuserhöhung bezeichnet habe, d.h. der Umstand, dass der Triumphator nach seinem Triumph zu der Spitzengruppe der viri triumphales gehörte. Und genau hier liegt die Funktion der ornamenta triumphalia: Sie garantierten, dass es auch ohne Triumph weiterhin eine solche Spitzengruppe gab. In der Kaiserzeit war dies tendenziell sogar noch wichtiger als in der Republik, denn mit den Suffektkonsuln erhöhte sich die Zahl der Konsulare im Vergleich zu früher massiv. Einfach nur Konsular zu sein und bei Feierlichkeiten die toga praetexta tragen zu dürfen, transportierte also nicht mehr die gleiche Exklusivität wie in republikanischer Zeit, wohingegen die toga praetexta in Kombination mit dem Lorbeer des Triumphators ein Privileg war, das auch in der Kaiserzeit nur eine kleine Gruppe für sich beanspruchen konnte. Wichtig waren die ornamenta triumphalia wohl nicht zuletzt auch in Hinblick auf das aristokratische funus. Denn wie Harriet Flower gezeigt hat, setzte sich die Tradition der pompa funebris auch in der Kaiserzeit fort.69 Auch hier dürften die Träger der ornamenta den republikanischen viri triumphales gleichgestellt und im Triumphalgewand bestattet worden sein, und die Schauspieler, die später ihre imago trugen, dürften weiterhin als Triumphatoren im Zug der Ahnen mitmarschiert sein. Auch wenn die politische Bedeutung dieser Inszenierung mit dem Wegfall der Wahlen zurückging und die alten Nobilitätsfamilien allmählich ausstarben, so darf die Bedeutung dieses Rituals für die Manifestation aristokratischen Prestiges nicht

66 Tac. Ann. 15.72.1. 67 Tac. Ann. 4.26.1; Dolabellas Vorgänger Iunius Blaesus war ein Onkel Seians, weshalb Tacitus hier von einer gezielten Bevorzugung ausgeht; vgl. auch Tac. Ann. 3.72.4. 68 Vgl. z.B. Tac. Ann. 3.48.1, 4.44.1f., 6.10.3, 12.3.2, 12.28.2. Bei Vespasian sind die ornamenta trium­ phalia gar ein Argument für dessen Kaiserfähigkeit: Tac. Hist. 2.77.1, vgl. 4.8.4. 69 Flower 1996: 256–269. Erst unter den Severern gibt es Indizien dafür, dass die pompa funebris möglicherweise verboten wurde.



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unterschätzt werden – auch hier sicherten die ornamenta triumphalia trotz evidenter Diskontinuitäten den Schein von Kontinuität. Doch die ornamenta triumphalia „funktionierten“ nicht nur für die Aristokratie, sondern auch für den Princeps. Aristokraten einen Triumph zuzugestehen war für ihn problematisch, doch mit der post-triumphalen Statuserhöhung hatte er offenbar keine Probleme. Dafür gibt es drei mögliche Gründe. Erstens waren post-triumphale Ehren schon in republikanischer Zeit strenger reguliert als der Triumph selbst: Welche Insignien Ex-Triumphatoren bei welchen Anlässen tragen durften, war genau festgelegt und kontrollierbar. Zweitens handelte es sich nicht um eine herausgehobene Einzelfigur, sondern um eine Gruppe nominell Gleicher, zu der selbstverständlich auch der Princeps selbst gehörte. Drittens bestand schon in der Republik die Möglichkeit, einzelne Triumphatoren besonders auszuzeichnen und aus der Menge der anderen hervorzuheben. Einige Kaiser scheinen denn auch solche Privilegien für sich in Anspruch genommen zu haben – von Caligula wird überliefert, dass er oft das Triumphalgewand getragen habe, Claudius besaß bereits im Jahr 41 das Recht, während Festen das Triumphalgewand zu tragen, trug es aber nur, während er opferte, und Domitian erwirkte sich das Vorrecht, das Triumphalgewand im Senat zu tragen.70 Tendenziell wurde also, wie Andreas Alföldi es formulierte, die Triumphaltracht im Verlauf der Kaiserzeit zur „kaiserlichen Gala“. Freilich ist bemerkenswert, wie langsam dieser Prozess letztlich verlief: Selbst die Ehrenrechte eines Domitians blieben deutlich hinter dem zurück, was Caesar am Ende der Republik besessen hatte. Ein monarchischer Ornat ließ sich nicht mit der Brechstange einführen, sondern erst über einen langen von Experimenten und Rückschlägen begleiteten Prozess. Verdiente Aristokraten mit den ornamenta triumphalia gegenüber dem Rest auszuzeichnen und sich selbst gegenüber dieser Spitzengruppe ebenfalls ein bisschen – aber nicht zu viel! – abzuheben, war Teil dieses Prozesses.

Die Transformation der Aristokratie und das Ende der post-triumphalen Ehren Bleibt zum Schluss die Frage, weshalb diese scheinbar so gut funktionierende Lösung im Verlauf des 2. Jahrhunderts plötzlich abbricht. Der letzte epigraphische Beleg für die Verleihung der ornamenta triumphalia datiert (wahrscheinlich) ins Jahr 136,

70 Caligula: Suet. Cal. 52.1; Cass. Dio [Xiph.] 59.26.10; Claudius: Cass. Dio 60.6.9 (das könnte damit zusammenhängen, dass er damals noch keinen echten Triumph gefeiert hatte – ein Punkt, den Sueton [52.1] bei Caligula explizit kritisiert); Domitian: Cass. Dio 67.4.3; generell zur Entwicklung der Triumphaltracht zur kaiserlichen „Gala“ s. Alföldi 1970: 143–161; vgl. auch Mommsen ³1887.2: 416f.

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danach scheint es keine Verleihungen mehr gegeben zu haben.71 Ich sehe zwei mögliche Gründe, die beide struktureller Natur sind: Einer könnte sein, dass die ornamenta zu gut funktionierten. Auch wenn der Brief der Legionen an Claudius nicht historisch ist, so reflektiert er doch das Problem, dass Kommandanten, statt ruhig die Stellung zu halten, versucht sein konnten, Kriege anzuzetteln, um ornamenta zu erringen. So gesehen waren die ornamenta, gerade weil sie für die Aristokratie attraktiv waren, für eine vorsichtige, auf Stabilität und Sicherheit bedachte Grenzpolitik längerfristig kontraproduktiv. Der zweite Grund könnte in den geehrten Personen liegen: Im Verlauf der Kaiserzeit tritt zunehmend das Phänomen auf, dass gerade die angesehensten Mitglieder der Aristokratie kaum noch militärische Kommanden bekleiden. Der Grund hierfür sind die schnelleren Karrieren, die Patrizier in der Regel absolvieren, was ab flavischer Zeit zur Folge hatte, dass sie nicht erst als prätorische Legaten militärische Erfahrung sammelten, sondern gleich zum Konsulat gelangten. Für große Militärkommanden kamen diese angesehenen, aber unerfahrenen Herren danach offenbar nicht mehr in Frage.72 Ob dahinter die gezielte Absicht steht, besonders angesehene Männer von militärischen Posten fernzuhalten, ist eine andere Frage, sicherlich werden aber vor diesem Hintergrund die ornamenta triumphalia zunehmend dysfunktional. Da ihre Verleihung primär an militärische Siege gekoppelt blieb, bedeutete das de facto, dass gerade die angesehensten Senatoren von dieser Ehrung und der damit verbundenen Statuserhöhung ausgeschlossen blieben. Wenn man sich versinnbildlicht, wie sich die Binnenhierarchie des Senates im äußeren Erscheinungsbild der einzelnen Senatoren manifestierte, so wird das Problem offenkundig: Wer eine Blitzkarriere hinlegte und früher als üblich das Konsulat bekleidete, durfte bei Feierlichkeiten dennoch nur die toga praetexta tragen und war so allen anderen Konsularen gleichgestellt, wohingegen die viri triumphales durch ihren Lorbeerkranz deutlich erkennbar unterschieden waren. Dass diese besondere Statuserhöhung nun zunehmend den „falschen“ Personen zukam, dürfte mit ein Grund gewesen sein, weshalb sie längerfristig verschwand: Die alten Nobilitätsfamilien starben allmählich

71 CIL XI 5212 = ILS 1058 bezogen auf T. Haterius Nepos; während lange eine Datierung zwischen 138 und 142 favorisiert wurde, hat Eck 1999b mit überzeugenden Argumenten eine Datierung ins Jahr 136 (anlässlich der Niederschlagung des jüdischen Aufstands) propagiert – Haterius wäre dann nicht mehr der letzte Beleg, sondern müsste sich diese „Ehre“ mit den 136 ebenfalls ausgezeichneten Legaten von Syrien und Judäa teilen. Allgemein zum Niedergang der ornamenta s. die knappe Diskussion bei Gordon 1952: 307f., der sich (mit Recht) gegen die Annahme wendet, der Niedergang sei dem Umstand geschuldet, dass die Triumphaltracht zum Amtskleid der Konsuln wurde (was erstens nur bedingt stimmt und zweitens nichts mit den ornamenta triumphalia zu tun hat), die Frage aber letztlich offen lässt. 72 Dazu grundlegend Eck 1974: 217–220 – Eck betont, dass sich dies fast zwangsläufig aus den Beförderungskriterien heraus ergibt und somit einer funktionalen Logik gehorcht, die es überflüssig macht, dahinter eine gezielte Absicht der Kaiser zusehen, besonders angesehene (und damit gefährliche) Senatoren vom Heer fernzuhalten. Vgl. auch Eck ²2000: 229f.



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aus und die neuen Patrizier schöpften ihr Prestige nicht mehr aus militärischen Leistungen – die posttriumphalen Ehren als Mittel zur Binnendifferenzierung der Aristokratie waren damit durch die allmähliche Veränderung dieser Aristokratie überflüssig geworden.

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Fabian Goldbeck

Die Triumphe der julisch-claudischen Zeit Abstract: The paper analyzes how the first emperors after Augustus have dealed with the triumph. They obviously could (and had to) take into account the republican tradition as well as Augustus’ innovations. Each of the emperors from Tiberius to Nero used the old republican ritual in his own unique way and to his own specific needs, thereby proving how flexible and open to innovation the triumph (still) was. During the first decades of the principate the emperors made use of the triumph to clearly distinguish themselves from the sometimes overbearing predecessor, to reinterpret the role of the princeps, to demonstrate devotion to the Roman tradition, or, eventually, to establish the emperors’s independence of common Roman standards. In this respect, the particular use each princeps made of the triumph is a key to understand his principate on the whole.

Einleitung Es ist eine klassische Frage der Prinzipatsforschung, wie die Nachfolger des ersten Princeps mit Augustus, dem Paradigma schlechthin der römischen Alleinherrschaft, umgegangen sind. Für den Triumph allerdings ist ihr bisher kaum systematisch nachgegangen worden – ein Desiderat, das an dieser Stelle in Angriff genommen werden soll.1 Die Frage impliziert zugleich zwei Prämissen, auf die ich eingangs hinweisen möchte. Zum einen gehe ich davon aus, dass Augustus den Triumph so entscheidend (um-) geprägt hat, dass die Triumphfeiern seiner Nachfolger als wie auch immer geartete Reaktionen auf die Vorgehensweise des ersten Kaisers (und dann sukzessive seiner Nachfolger) verstanden werden müssen. Nach der Herrschaftszeit des Au­gustus war (auch) in Bezug auf den Triumph die Situation so grundlegend verändert, dass eine ungebrochene Fortsetzung der bzw. Rückkehr zur republikanischen Praxis unmöglich geworden war. Gerade in der jüngeren Forschung besteht Einigkeit darüber, dass Augustus wesentliche Akzente gesetzt hat, so dass es berechtigt erschien, von einem „Einschnitt“, einer „Zäsur“ etc. zu sprechen.2 Die antiken Quellen betonen diesen

1 Einen systematischen Überblick über die Triumphe der Kaiserzeit mit Schwerpunkt auf den literarischen Quellen hat Barini 1952 vorgelegt. Das Werk ist allerdings nicht nur veraltet, sondern wegen der mangelnden Quellenkritik heutzutage allenfalls noch als Fundgrube zu den Ausführungen antiker Autoren nutzbar. 2 Vgl. neben Itgenshorst 2005 und 2008 auch Beard 2007, die von „revolution“ (295) spricht.

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Einschnitt zwar interessanterweise kaum.3 Dennoch darf man wohl davon ausgehen, dass die Zeit des Augustus auch für die Römer im 1. und 2. Jahrhundert als Einschnitt in der „Triumphgeschichte“ deutlich zu erkennen war. Denn die erfolgten Veränderungen waren kaum zu übersehen. Hält man sich an das, was T. Itgenhorst4 zur „augusteischen Zäsur“ herausgearbeitet hat, können die folgenden Aspekte als „Neuerungen“ des Augustus gelten: –– Erfolgreiche Kommandeure betraten nicht mehr selbst triumphal die Stadt, sondern erhielten die ornamenta triumphalia. –– Triumphe waren damit abrupt zu einem ziemlich seltenen Ereignis geworden. Augustus selbst lehnte ihm angetragene Triumphe ab und wusste die anderer zu verhindern. So triumphierte von 19 v. Chr. bis 14 n. Chr. einzig Tiberius zweimal (7 v. Chr. und 12 n. Chr.),5 hinzu kommt eine ovatio, ebenfalls durch Tiberius (9 v. Chr.) sowie eine für seinen Bruder Drusus, die er allerdings wohl nicht mehr feiern konnte.6 –– Tatsächlich triumphierte somit nicht einmal der princeps selbst, zunächst kamen lediglich dessen präsumtive Nachfolger, d.h. Tiberius sowie Drusus (maior), der immerhin eine ovatio erhielt, in den Genuss, einen eigenen Triumph durch­ zuführen. –– In zuvor nicht gekanntem Ausmaß wurden dagegen einzelne Elemente aus dem Kontext der konkreten Performanz (also vom Einzug in die Stadt) gelöst, am deutlichsten zu sehen im Umgang mit dem Ornat und den ornamenta.7 –– In der konkreten Ausgestaltung der Siegesfeier hatte Augustus schließlich de­monstriert, dass sich die Siegesfeier trotz ihrer 700-jährigen Vergangenheit an die neuen Gegebenheiten anpassen ließ: Das gilt neben der – wohl nirgends formell festgestellten – Einschränkung des in Frage kommenden Personenkreises auch für die Bestimmungen der sog. Lex templi des Augustus-Forums, derzufolge

3 Am ehesten bei Cassius Dio wird man fündig, der vermerkte, dass seit Agrippas Ablehnung des Triumphs 14 v. Chr. „kein ihm in der Stellung vergleichbarer Mann mehr einen Triumph zu­ge­spro­ chen bekam“ (54.24.8; vgl. noch die Einschätzung bei Proc. Bell. 4.9 zum Triumph Belisars). Dionysios von Halikarnassos (Ant. 2.34.3) setzt die Triumphe der republikanischen Zeit von denen der eigenen ostentativ ab und beklagt, dass zu seiner Zeit der Triumph nurmehr eine Zurschaustellung (epideixis) von Reichtum anstelle echter arete sei und sich weit von der alten euteleia entfernt habe. Tacitus und Sueton bieten nichts Vergleichbares. Auffällig ist, dass gerade in der hier behandelten Zeit, in der sich sehr vieles in Bezug auf den Triumph veränderte, Valerius Maximus und Gellius Texte verfassten, die den (republikanischen) Triumph als unveränderliches Set von Regeln beschrieben, dazu s. Goldbeck/ Mittag 2008. 4 Zum Folgenden bes. Itgenshorst 2008. 5 Cass. Dio 55.8.1 bzw. Suet. Tib. 16f. 6 Cass. Dio 55.2.4; Vell. Pat. 2.96.3; vgl. PIR2 C 941 (Tiberius) bzw. Cass. Dio 54.33.5; Suet. Claud. 1.3 (Drusus). Dass Drusus seine ovatio wegen seines Todes nicht mehr hat feiern könne, ist in der Forschung nicht unumstritten, vgl. aber die Argumentation bei Rich 1999: 549. 7 Vgl. dazu den Beitrag von J. Meister in diesem Band.



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der Mars-Ultor-Tempel nun derjenige Ort sein sollte, an dem die Triumphierenden ihren Lorbeerkranz niederlegen sollten, während traditionell der Tempel des Iuppiter Capitolinus als End- und Zielpunkt der Triumphe galt.8 Während des Triumphes des Tiberius ex Germania war ferner sichtbar geworden, dass sogar eines der Hauptmerkmale republikanischer Triumphprozessionen, nämlich die temporäre Überhöhung eines Einzelnen, durchbrochen werden konnte: Tiberius unterbrach seinen Zug zum Kapitol und beugte vor Augustus das Knie.9 Gut möglich ist zudem, dass die Route, die die Prozession nahm, sich von der der spätrepublikanischen Zeit unterschied.10 Zweitens wird angenommen, dass die Entscheidung, wann, wie und in welcher Form triumphiert werden konnte, letztendlich beim Prinzeps lag oder dass zumindest des­sen Ansichten entscheidende Auswirkungen hatten. Zwar erfolgten die Beschlüsse über Triumphe und Ovationen auch in der Kaiserzeit i.d.R. durch den Senat. Man wird aber wohl davon ausgehen dürfen, dass erst nach vorherigen Konsultationen mit dem Kaiser entschieden wurde. Die Veränderungen gegenüber der Republik waren also grundlegender Natur. Dennoch lässt sich zeigen, dass der Triumph auch unter den ersten Kaisern weiterhin ein Experimentierfeld blieb,11 das deutliche Strukturähnlichkeiten mit seinem (spät‑)​ republikanischen Vorgänger aufweist und keineswegs nur zur Profilierung der Sieghaftigkeit des Princeps und seiner Dynastie verwendet wurde.12 Es lässt sich vielmehr argumentieren, dass der Triumph und verwandte Ehrungen in julisch-claudischer Zeit wesentliche Instrumente waren, mit denen die Herrscher ganz unterschiedliche Deutungen ihrer Herrschaft nahelegen konnten. Bewusst moderni­stisch formuliert könnte man sagen: Der Umgang mit dem Triumph hatte geradezu programmatischen Charakter für den jeweiligen Prinzipat.13 Der Übersicht halber sei mit einer knappen Rekapitulation begonnen, welche Feiern sich – teils mit Abstrichen – berücksichtigen lassen: Unter den principes von

8 Cass. Dio 55.2. Ferner war der Tempel auch der Ort, wo der Senat über die Bewilligung von Triumphen entscheiden sollte; auf dem Forum wurden in Zukunft außerdem die Feldherren mit ornamenta triumphalia mit einer Statue geehrt. 9 Suet. Tib. 20. 10 Vgl. Schipporeit 2008; s. aber Beard 2007: 92ff., die herausgearbeitet hat, dass die Triumphroute ohnehin eher variabel gewesen sein dürfte bzw. wir über ihren Verlauf nur ausschnittsweise Aussagen treffen können. 11 Dass schon der republikanische Triumph weniger ein festgefügtes Ritual war, sondern in seiner Geschichte immer weitreichende Neuerungen erfuhr, hat die Forschung der letzten Jahre umfassend dargestellt, vgl. nur etwa Beard 2007; Itgenshorst 2004; Pittenger 2009. 12 Zu dieser Funktion von Triumphen s. zuletzt etwa Balbuza 2004 und ihr Beitrag in diesem Band. 13 Es versteht sich, dass damit keinesfalls impliziert werden soll, römische Kaiser hätten eine regelrechtes „Regierungsprogramm“ gehabt, mittels dessen sie ihre Herrschaft ausübten.

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Tiberius bis Nero, also in einem Zeitraum von über 50 Jahren, sind lediglich zwei Triumphe im engeren Sinne sowie vier ovationes bezeugt: Im Jahr 17 triumphierte Germanicus nach Feldzügen in Germanien, 44, also knapp 30 Jahre später, feierte Claudius einen Triumph wegen der Eroberung Britanniens. Wegen ihrer Erfolge in Illyrien und Armenien wurde Germanicus und Drusus (minor) je das Recht einer ovatio verliehen, wobei Germanicus die seine nicht mehr durchführen konnte. Aulus Plautius führte 47 eine ovatio nach seiner Rückkehr aus Britannien durch und war damit bekanntlich der erste und lange Zeit der letzte, der nicht aus der domus Augusta stammte. Eine weitere ovatio ist für Caligula im Jahr 40 nach seiner Rückkehr von der Kanalküste bekannt. Nero soll angeblich eine ovatio de Parthiis gefeiert haben (54), ob diese tatsächlich stattfand, ist unklar. Dass es darüber hinaus noch weitere Triumphe und Siegesfeiern gab, von denen wir nichts wissen, ist angesichts einer insgesamt guten literarischen Überlieferungslage unwahrscheinlich. Zu diesen Siegesfeiern kommen in der hier behandelten Zeit eine Reihe von Feiern, die mehr oder weniger eindeutige Bezüge zu Triumphen haben. Dabei ist die Abgrenzung, ob man sie in diesem Rahmen über Triumphe berücksichtigt, natürlich schwierig, z.B. wenn ihnen keine formellen Beschlüsse des Senats vorausgegangen sind. Zur Sprache kommen sie hier deswegen, weil sie schon in der Antike selbst in den Kontext des Triumphrituals gestellt worden sind. Darunter fällt Caligulas berühmter Ritt über die Bucht von Baiae ebenso wie Neros Empfang des Tiridates in Rom und seine glanzvolle Rückkehr von seiner „Künstlerreise“ im Osten. Ganz eindeutige Kriterien, die aus moderner Sicht entscheidbar machen, welche Siegesfeiern der Kaiser man als „Triumphe“ auffasst und welche nicht, lassen sich nicht zwingend entwickeln, weswegen ich für diesen Überblick einen weiten Triumphbegriff gewählt habe, um die Bandbreite der Möglichkeiten auszuleuchten, wie ein princeps in julisch-claudischer Zeit mit der republikanischen Tradition des Rituals verfahren konnte.

Die Triumphe von Tiberius bis Nero Tiberius Der erste Triumph nach Augustus’ Tod, den Germanicus 17 n. Chr. de Cheruscis Chat­ tisque et Angrivaris quaeque aliae nationes usque ad Albim colunt beging, hatte eine längere Vorgeschichte: Schon zu Beginn des Jahres 15 wurde ihm der Triumph durch Senatsbeschluss zuerkannt, und zwar obwohl er noch in Germanien Krieg führte bzw. gerade erst seine Kampagne plante, deren Ausgang noch nicht abzusehen war.14 Die

14 Tac. Ann. 1.55: Druso Caesare C. Norbano consulibus decernitur Germanico triumphus manente bello.



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Gründe für dieses Vorgehen sind schwer ersichtlich: Zwar hatte Germa­nicus im Jahr 14 bereits erste militärische Erfolge erzielt, zugleich muss aber allen Beteiligen klar gewesen sein, dass der Krieg damit noch lange nicht beendet war, sondern die entscheidenden Phasen erst noch kommen sollten.15 Entsprechend schwer tut sich die Forschung, den Vorgang zu bewerten; meist meint man, in dem ehrgeizigen Temperament des Germanicus den ausschlaggebenden Faktor sehen zu dürfen oder in Tiberius’ Bemühen, die Leistungen des beliebten Germanicus auch zu würdigen.16 Bemerkenswert bleibt jedenfalls, dass der Beschluss über den Triumph zu einem Zeitpunkt fiel, als der letztendliche Erfolg der Unternehmungen völlig offen war. Als Germanicus zwei Jahre später tatsächlich triumphierte, geschah dies angeblich erst auf wiederholtes Drängen des Tiberius, Gemanicus möge endlich nach Rom zurückkehren und den schon bewilligten Triumph feiern. Erfolge habe er genug gehabt, man müsse stets mit der Möglichkeit von Rückschlägen rechnen, und nicht zuletzt solle er doch auch seinem Adoptivbruder Drusus die Chance geben, sich in Germanien auszuzeichnen. Tacitus zufolge erkannte Germanicus aber den wahren Grund für Tiberius’ Drängen, nämlich den Neid auf seinen Erfolg.17 So kehrte er denn tatsächlich in die Hauptstadt zurück. Quasi den Auftakt zum eigentlichen Triumph bildete nun eine noch Ende des Jahres 16 erfolgte, also vorzeitige Monu­mentalisierung des Triumphs mit einem Bogenmonument in Rom. Er erinnerte v.a. an die Wiedergewinnung der Feldzeichen, die Varus verloren hatte. Sehr wahrscheinlich trug dieser Bogen nämlich die Worte ob recepta signa cum Varo amissa ductu Germanici, auspiciis Tiberii.18 Dann erst, am 26. Mai 1719 feierte Germanicus seinen Triumph. Nach Tacitus’ Bericht wurden die erwartbaren Beutestücke, Gefangene und simulacra von Bergen, Flüssen und Schlachten in Germanien präsentiert. Besonders auffällig sei der Anblick von Germanicus mitsamt seinen fünf Kindern auf dem Triumphwagen gewesen. Ins-

15 Zu den Details der Züge des Jahres 14 vgl. Koestermann 1957: 433 („kaum mehr als eine militärische Demonstration“) und ausführlich Timpe 1968 (auch für die Germanienfeldzüge dieser Jahre insgesamt). Timpe nimmt (wie schon Mommsen u.a.) daran Anstoß, dass Tacitus’ Erwähnung des Dekrets ungewöhnliche Züge aufweist, und versucht zu erweisen, dass der Beschluss dezidiert für die Erfolge von 15 erfolgt sei. Sein Argument (44f.), dass für 14 ja schon Ehrungen für die Feldzüge dieses Jahres erfolgt seien, ist aber kaum stichhaltig. 16 So etwa Koestermann 1957: 430; vgl. anders Timpe 1968: 44–46. 17 Tac. Ann. 2.26. 18 So Tac. Ann. 2.41.1. Ferner wurden am Ende dieses Jahres (16) ein Tempel der Fors Fortuna und am Tiberufer ein sacrarium genti Iuliae sowie ein goldenes Standbild des Augustus in Bovillae geweiht; ob ein Zusammenhang mit dem Triumph des Germanicus bestand, geht aus Tacitus’ Bericht aber nicht hervor. – Aus späterer Zeit erinnern an diesen Triumph Bogenmonumente in Rom, am Rhein und am mons amarus (Syrien) sowie eine Statue des Germanicus im Triumphalornat (vgl. Tab. Siar. Frg. I 18f. mit Lebek 1989: 86). Eine Schwertscheide aus Germanien zeigt Germanicus, der Tiberius eine geflügelte Victoria überreicht, auf dem ebenfalls abgebildeten Schild die Aufschrift felicitas Ti­ beri, s.u. 19 Tac. Ann. 2.41.2; vgl. InscrIt XIII 2.186f.

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geheim habe bei den Zuschauern aber die Angst vorgeherrscht, Germanicus drohe ein ähnliches Schicksal wie seinem Vater Drusus, dem die Zuneigung der plebs nur Unglück gebracht habe.20 Bei Tacitus wird somit der Triumph zu einem sinnfälligen Ausdruck des komplizierten Verhältnisses zwischen Tiberius und Germanicus und dem bekannten späteren Schicksal des letzteren, während die Zurschaustellung des gefeierten militärischen Erfolgs eine untergeordnete Rolle spielt. Ganz anders allerdings lautet der Bericht bei Strabon: Bei ihm steht explizit im Vordergrund, dass im Triumph diejenigen als Gefangene vorgeführt wurden, die durch Verrat die clades Variana herbeigeführt hatten, nämlich die Cherusker und besonders ihre Anführer, darunter bekanntlich Thusnelda und Thumelicus, Frau und Kind des Arminius.21 Es spricht viel dafür, sich bei der Frage nach der Sinnhaftigkeit des Germanicus-Triumphs eher an Strabon als an Tacitus zu halten, wenigstens wenn man sich für die Intention des Kaisers interessiert. Anders als dieser suggeriert, ging es Tiberius nicht um eine vorzeitige Abberufung seines Adoptivsohnes, dem er den Erfolg in Germanien nicht gönnen wollte. Vielmehr waren mit der Rückgewinnung der Feldzeichen und den erzielten Teilerfolgen die Voraussetzungen dafür ge­schaffen, den Prinzipat des Tiberius durch die Feier des Triumphs mit dem des Augustus vergleichbar zu machen: Die Wiedergewinnung der Feldzeichen wurde – besonders durch die Weihung des Bogens mit seiner Inschrift – in eine Reihe mit dem größten außenpolitischen Erfolg des Augustus gestellt: Der Rückgewinnung der von Crassus einst an die Parther verlorenen Feldzeichen, an die der Partherbogen des Augustus erinnerte.22 Und Tiberius war sehr darauf bedacht, dass das auch unmissverständlich erinnert wurde, denn die signa waren eben zwar ductu Germa­ nici, aber auspiciis Tiberii zurückgewonnen worden: Die Parallele zu Augustus,23 der wenige Jahre zuvor im Triumph des Jahres 12 die Unterordnung des Tiberius unter ihn unmissverständlich zum Ausdruck gebracht hatte, dürften auch den Beobachtern des Jahres 17 nicht verborgen geblieben sein. Velleius Paterculus jedenfalls hatte das verstanden, wenn er bemerkt, dass Germanicus nur durch Tiberius’ praecepta zum domitor Germaniae hatte werden können.24 Durch einen Zufallsfund aus Germanien ist außerdem belegt, dass die zentrale Stellung des Kaisers nicht nur in Rom durch den monumentalen Bogen und seine Inschrift, sondern auch in Kleinkunst festgehalten wurde: Eine Schwertscheide (des sog. „Schwert des Tiberius“), die man in Mainz gefunden hat, zeigt sehr wahrscheinlich Tiberius, der von Germanicus eine

20 Tac. Ann. 2.41.2f. Die Bemerkungen bei Vell. Pat. 2.129 bieten wenig, abgesehen davon dass hier gerade die Eintracht zwischen Tiberius und Germanicus durch Verweis auf den Triumph betont wird. Keinen Widerhall findet in anderen Quellen die Behauptung des Tacitus, dass der Krieg gar nicht beendet gewesen sei, vgl. z.B. Suet. Cal. 1; Strab. 7.4.1; Oros. 7.4.3. 21 Strab. 7.4.1. 22 S. Cass. Dio 54.8.3. 23 So auch Timpe 1968: 51ff. 24 Vell. Pat. 2.129.



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Victoria (mit der Bezeichnung Vic(toria) Aug(usta)) erhält, und trägt die Legende feli­ citas Tiberi.25 Ebenso wenig dürfte es schließlich ein Zufall sein, dass es ausdrücklich Tiberius war, der, wenn auch nomine Germanici – dem Volk eine Schenkung in Höhe von 300 Sesterzen aushändigte und sich auch in Rom damit nochmals als der eigentlich Verantwortliche für den Erfolg inszenierte.26 Man könnte sogar sagen, dass Tiberius durch den Triumph des Jahres 17 mit Augustus nicht nur gleichzog, sondern ihn übertraf: Unter seiner Oberaufsicht war die Scharte der clades Variana unter Augustus beseitigt worden, und obendrein konnten in der anschließenden Siegesfeier tatsächlich Beute und hochrangige Gefangene präsentiert werden, was Augustus nicht möglich gewesen war.27 Kein Wunder also, dass Tiberius den Germanicus zur Rückkehr drängte. Die Vorstellung, dieser könne womöglich in Germanien doch noch auf ernstzunehmende Schwierigkeiten stoßen oder gar eine verheerende Niederlage kassieren, muss ihn beunruhigt haben.28 Nach dieser aufwendigen „Triumphpolitik“ zu Beginn seiner Regierungszeit zeigte sich Tiberius wesentlich zurückhaltender. Zwei ovationes für Germanicus und Drusus wurden parallel im Jahr 19 n. Chr. Beschlossen.29 Dieses Mal war das Verdienst für die Ehren bereits geleistet, da Drusus den Marbod dazu gebracht hatte, sich nach Italien unter die Fittiche der Römer zurückzuziehen, während Germanicus auf dem Verhandlungswege die Einsetzung des Artaxias als König von Armenien bewerkstelligt hatte. Für beide wurde je ein Bogenmonument zu beiden Seiten des MarsUltor-Tempels auf dem Augustusforum errichtet, auf denen die Bilder der Caesaren präsentiert wurden. De facto konnte nur Drusus seinen Einzug in die Stadt durchführen, da Germanicus noch im Osten des Reiches den Tod fand. Wie bei Augustus ging man auch unter Tiberius flexibel mit dem Ritual der ovatio um: Drusus betrat wegen Germanicus’ Tod die Stadt zunächst einmal ohne ovatio. Er verließ daher im Jahr 20 die Stadt noch einmal, um die Auspizien wieder einzuholen – ein Vorgehen, das in der Republik kaum denkbar gewesen wäre, hingegen unter Augustus bereits einmal praktiziert worden sein könnte.30 Genauere Details über den Einzug sind leider nicht bekannt. Die Doppelovatio sollte aber wohl die Eintracht der beiden ersten Anwär-

25 S. etwa Spickermann 2003: 90f. und Spickermann 2006: 173. 26 Tac. Ann. 2.42. 27 Überdies hatte man die römischen Gefallenen immerhin mit einer ordentlichen Bestattung ehren können, wie Cass. Dio hervorhebt (Cass. Dio 57.18.1 [Xiph.]). 28 Vgl. in diesem Sinne Tac. Ann. 2.36, der Tiberius betonen lässt, die Gefahren seien groß und man habe nun bereits genug erreicht. 29 Tac. Ann. 2.64. 30 Tac. Ann. 3.11 u.19. Tacitus schreibt ausdrücklich, dass Drusus vor der ovatio die Stadt noch einmal verließ, um seine auspicia zu erneuern (Drusus urbe egressus repetendis auspiciis mox ovans introiit). Tiberius’ Triumph des Jahres 12 n. Chr. war schon einige Jahre früher beschlossen worden, aber wegen der Varuskatastrophe „vertagt“ worden. Gleichwohl war Tiberius in der Zwischenzeit wieder in der Stadt gewesen, vgl. die Belege bei Itgenshorst 2008: 31–33.

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ter auf Tiberius’ Nachfolge versinnbildlichen und der Stadt vor Augen führen, dass Rom gleich über zwei potentielle principes verfügte. Es liegt nahe, dass Tiberius dabei dem Handeln des Augustus folgte. Denn eine doppelte ovatio hatte es 11 v. Chr. schon einmal gegeben, als Tiberius und Drusus maior je ein Einzug in die Stadt zu Pferde zugestanden worden war.31 Wie diese beiden leiblichen Brüder sollten dann auch Drusus minor und sein Adoptivbruder Germanicus gemeinsam auftreten – Ironie der Geschichte, dass erneut einer der beiden starb.32 Die verbleibende Regierungszeit des Tiberius ist in Bezug auf Triumphe und ova­ tiones ereignisarm, sieht man davon ab, dass der Kaiser eine ihm angebotene ovatio ablehnte.33 Nicht unerwähnt bleiben sollte aber, dass Tiberius anlässlich der Einsetzung des Drusus zu seinem Nachfolger – er verlieh ihm die tribunicia potestas – auch darauf verwies, dass Drusus ein vir triumphalis sei – obwohl Drusus einen Triumph nicht gefeiert hatte. Das könnte dafür sprechen, dass die Unterscheidung zwischen ovatio und triumphus zumindest in der Rückschau an Bedeutung verlor. In diese Richtung deutet nämlich auch die monumentalisierte Erinnerung an die ovatio des Drusus im Jahre 19: Als er 23 n. Chr. starb, wurde verfügt, dass in Erinnerung an ihn die selben Ehren für ihn beschlossen werden sollten wie für Germanicus, der ja tatsächlich einen triumphus gefeiert hatte.34 Lebek hat plausibel gemacht, dass auf einem anlässlich seines Todes wohl nahe Mainz errichteten Ehrenbogen eine Sta­tuengruppe mit Drusus im Triumphwagen (in curru triumphali) errichtet wurde.35 Tiberius hat sich somit insgesamt weitgehend an Augustus orientiert, indem er seine mutmaßlichen Nachfolger per ovatio in die Stadt einziehen ließ, selbst aber auf die Position eines Triumphators verzichtete, also „zurückhaltend“ agierte. Hinter seinem Vorgänger und Adoptivvater zurückstehen wollte oder konnte er allerdings nicht: Aus diesem Grund setzte er alles daran, gleich zu Beginn seiner Herrschaft auf dem Feld der triumphalen Inszenierung mit Augustus gleichzuziehen.

Caligula Caligula kann als derjenige gelten, der erstmals endgültig ernst machte mit dem, was Augustus und Tiberius allenfalls angedeutet hatten: dass den Kaisern mit dem Triumph eine inszenatorische Plattform zur Verfügung stand, die bei Bedarf sehr weitgehend von der republikanischen Feier eines Sieges in Rom abgelöst werden konnte.

31 Vgl. Cass. Dio 54.33, 55.2; Vell. Pat. 2.96; Suet. Tib. 9; Claud. 1. 32 Vgl. zu dieser Deutung Balbuza 2004. 33 Die Niederschlagung der Aufstände gallischer Stämme unter Führung des Florus und des Sacrovir sei, so der taciteische Tiberius, zu unbedeutend, als dass er, der als junger Mann Triumphe gefeiert und abgelehnt habe, ein solches inane praemium nötig habe: Tac. Ann. 3.47. 34 Tac. Ann. 4.9.2. 35 Vgl. Lebek 1989 zu CIL VI 31200 b col. 1.



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Caligula zeigte dabei konkret gleich zwei Möglichkeiten auf: Einerseits inszenierte er Auftritte in Rom mit deutlichen Anklängen an die Triumphfeier, die jedoch mit Siegen oder sonstigen Erfolgen im Felde nichts zu tun hatten. Der erste Rückgriff dieser Art auf den Triumph erfolgte bereits, als er die Gebeine seiner Mutter und seiner Brüder von ihren Exilorten nach Rom holte und sie im Mausoleum des Augustus beisetzen ließ. „Dabei trug er“, vermerkt Cassius Dio, „eine purpur­gesäumte Toga und ließ sich wie bei einem Triumph von Liktoren begleiten“.36 Noch im selben Jahr, am 30. August 37, legte er die Triumphatorentracht bei der Weihung des Augustustempels erneut an, ein Anlass, der auch mit zahlreichen Schauspielen begangen wurde, wie es auch anlässlich von Triumphen üblich gewesen war. Caligula selbst fuhr auf einem Triumphwagen mit sechs Pferden ein.37 Eine ihm wohl nach einer Verschwörung gegen ihn vom Senat angediente ovatio lehnte er dagegen ab.38 Auf der anderen Seite demonstrierte er bei zwei Gelegenheiten, dass der Kaiser auch bei der Feier seiner militärischen Erfolge auf den Senat, der die Triumphe in der Vergangenheit beschlossen hatte, und sogar auf die Stadt Rom nicht angewiesen war. Ersteres zeigte sich nach seinem Zug nach Germanien und Gallien mit der ab­schließenden ominösen Muschelsammlung an der Kanalküste im Jahr 40.39 Zweiteres betrifft den berühmten Ritt über die Bucht von Baiae. Die genaue Chronologie zu beiden Ereignissen ist unklar, da Dios Bericht – der einzige uns erhaltene chronologische – nicht über jeden Zweifel erhaben ist.40 Unstrittig ist zumindest soviel, dass Caligula am 31. August 40 in Rom per ovatio einzog.41 möglicherweise hatte der Kaiser eigentlich einen großen Triumph geplant. Davon geht zumindest Sueton aus, der explizit davon spricht, der Kaiser habe sich

36 Cass. Dio 59.3.5. Der Hinweis Dios auf die Liktoren „wie bei einem Triumph“ könnte sich darauf beziehen, dass die Liktoren ihre fasces mit Lorbeer geschmückten hatten (vgl.: ῥαβδούχοις τισὶν ὥσπερ ἐν ἐπινικίοις κοσμηθείς). 37 Cass. Dio 59.7.1, Datierung nach Kienast ²1996: 85. Die Verwendung der Triumphaltracht und des currus triumphalis muss freilich nicht überbetont werden. Möglicherweise handelte es sich dabei schon in der Republik um ein Vorrecht der Spielegeber. Darauf deutet u.U. die Angabe bei Tac. Ann. 1.15 hin, der berichtet, unter Augustus hätten die Volkstribune als Spielegeber zwar nicht auf dem Triumphwagen in den Circus fahren, wohl aber die Triumphatorentracht tragen dürfen. Allerdings dürfte die Einschränkung der „Triumphfähigen“ der Fahrt auf dem Wagen und dem Anlegen des Ornats in der frühen Kaiserzeit eine neue Bedeutung verliehen haben, worauf ja auch die Angabe bei Tacitus hindeutet. – Hinzu kommen an Verwendung von Triumphsymbolik in dieser Zeit noch Münzen, mit denen unter Caligula an Germanicus’ Triumphwagen erinnert wurde (RIC I2 57). Im Unterschied zu den oben dargestellten Vorgängen spielt hier aber allein Germanicus eine Rolle, während Tiberius’ Ansprüche um die Rückholung der Feldzeichen unerwähnt bleiben. 38 Cass Dio. 59.16.10. Zum Kontext: Winterling 2003: 89–102. 39 Cass. Dio 59.21–23; Suet. Cal. 43–49. 40 Wir wissen daher z.B. nicht, ob der Ritt über das Meer vor oder nach dem Germanienzug stattfand. Erschwerend hinzu kommt die generell für Caligulas Handlungen festgestellte manifeste Verzerrung der Ereignisse in den späteren Quellen. Allgemein Winterling 2003. 41 Suet. Cal. 49.2: natali suo.

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der Vorbereitung seines Triumphs gewidmet, sich nach triumphwürdigen Gefangenen (ἀξιοθριάμβοτος) umgesehen, diesen Triumph dann aber später aufgegeben oder verschoben. Dio dagegen behauptet von vornherein, dass der Senat nur eine ovatio beschlossen habe.42 Endgültig klären lässt sich der Widerspruch nicht, denkbar scheint mir aber Folgendes: Die Senatoren fassten zunächst, nämlich nach der Niederschlagung von Gaetulicus’ Aufstand bei den Rheinarmeen den für Bürgerkriegsauseinandersetzungen passend scheinenden Beschluss einer ovatio. Caligula war damit offenbar nicht zufrieden und beschwerte sich, man habe ihn um den iustus triumphus gebracht, den er aufgrund seiner Verdienste an der Kanalküste zu feiern gedachte.43 Falls ihm die Senatoren in einem zweiten Schritt doch einen großen Triumph beschlossen haben sollten44 und er dann auf den Triumph verzichtete, ließe sich das als bewußter Affront gegen den Senat verstehen, auf dessen nachträgliche Willfährigkeit der Kaiser gerne verzichtete. Dass er jedenfalls im Zusammenhang mit seiner ovatio deutlich zu verstehen gab, für wie nichtig er die Zustimmung des Senats erachtete, scheint klar. Sueton schreibt, Caligula habe den Senatoren drohend angekündigt, er werde in der Tat nach Rom kommen, dabei habe er auf sein Schwert geklopft und schließlich ein Edikt verkündet, wonach seine Rückkehr nur denen gelte, die dies wünschten, nämlich Ritterstand und Volk.45 Die ovatio Caligulas ist damit zwar einerseits konventionell im Anschluss an den militärischen Erfolg gefeiert und inszeniert worden: Gezeigt wurden (angeblich nur scheinbare) gefangene Germanen, Persius weiß von Königsmänteln und Kriegs­wagen, und vielleicht sind auch die Muscheln als Zeichen des Siegs am Oceanus in diesem Kontext zu sehen.46 Auf der anderen Seite verstand es der princeps aber schon hier zu zeigen, dass er dem ihm feindlich gesonnen Teil der res publica – dem Senat – keinen Anteil mehr an diesem Sieg zuzusprechen bereit war. Wesentlich mehr Eindruck bei antiken wie modernen Beobachtern hat allerdings noch der Ritt über die Bucht von Baiae gemacht.47 Hier führte der Kaiser vor, dass er seine überragende Stellung mit den Mitteln eines Triumphes ohne Senat und Volk, ohne porta triumphalis und ohne Kapitol und andere Tempel, d.h.: ohne Rom ein­ drucksvoll repräsentieren konnte. Er schuf sich quasi einen Triumph sui generis. Der

42 Laut Cass. Dio bewilligte der Senat Caligula eine ovatio (59.23.2). Suet. Cal. 47–49 behauptet, der Kaiser habe sich auf einen triumphus vorbereitet, diesen dann aber entweder aufgegeben oder verschoben (omitto vel dilato triumpho). 43 So Suet. Cal. 48.2. Cass. Dio 59.23.2f. vermerkt pauschal, dass der Kaiser sich ärgerte, wenn man ihm „kleine Ehrungen“ (μικρά τινα ψηφισθείη) verlieh, was ein Hinweis auf die ovatio sein könnte. 44 Darauf könnte Cass. Dio 59.23.6 hindeuten, der von einer zweiten Gesandtschaft berichtet. 45 Suet. Cal. 49.1. 46 Suet. Cal. 47; Pers. 6.43–47; Cass. Dio 59.52.1–5 (Xiph.). 47 Schon die Datierung ist unklar. Während Winterling 2003: 120 den Vorgang nach der gallischen Expedition ansiedelt, d.h. in das Jahr 40, geht Kleijwegt 1994: 654 mit anderen davon aus, dass er schon 39 und damit vor dem Zug nach Gallien stattfand.



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Kaiser fuhr dabei in einem Triumphwagen, der von berühmten Rennpferden gezogen wurde, über eine temporäre Brücke, ihm folgten Prätorianer und andere Soldaten sowie ausgewählte Freunde – nicht etwa Senatoren! – , eine parthische Geisel, sowie zahlreiche Beutestücke. Auf der Mitte der Brücke hielt er eine Rede an seine Soldaten, und auch das Gastmahl, das sich nicht selten an Triumphe der Vergangenheit angeschlossen hatte, fehlte in Baiae nicht.48 Kein Beobachter dieses Schauspiels kann die Anspielungen auf den „klassischen“ Triumph übersehen haben.49 Vielmehr musste jeder zu dem Schluss kommen, dass Caligula hier kundtat, dass sein Referenzrahmen nicht mehr die republikanische Vergangenheit, ja nicht einmal Augustus und Tiberius waren, sondern zwei große Militärs der griechischen Zeit: Xerxes, den er mit seiner Meeresquerung übertroffen haben wollte, und Alexander, dessen Brustpanzer er eigens für diesen Anlaß anlegte.50

Claudius Diese weitgehende Neudeutung des Triumphes machte zunächst nicht Schule, im Gegenteil. Caligulas Nachfolger Claudius reagierte offenbar gerade auf dessen Vor­ gehen mit einer demonstrativen Hochachtung vor den überkommenen Triumphtraditionen. Tacitus berichtet von einem Ausspruch des Claudius, es sei von den maiores die Meinung vertreten worden, nur über ungeschwächte Völker und Könige erlange man Triumphe.51 Man kann diese Aussage so verstehen, dass Claudius nicht nur ex­tra­vagante Inszenierungen wie die des Caligula skeptisch betrachtete, sondern sich überhaupt dezidiert an früheren Zeiten zu orientieren suchte und für sich somit andere Maßstäbe als sein Vorgänger formulierte. Das bedeute aber nicht, dass er auf das Prestiges eines Triumphators verzichtete. Denn weil er mit der Verleihung der ornamenta triumphalia an ihn nicht zufrieden gewesen sein soll, die eine zu geringe Auszeichnung für seine maiestas waren, suchte er nach dem ge­eigneten Anlass für einen iustus triumphus und fand diesen in Britannien.52 Zwar hatte er nur 16 Tage

48 Vgl. Suet. Cal. 19, 32.1, 52; Cass. Dio 59.17; Sen. Brev. vit. 18.5; Ios. Ant. Iud. 19.5f. Zusammenfassend Winterling 2003: 120–124. Besonders auffällig ist, dass Caligula als erster voran fuhr, während Triumphatoren normalerweise die mittlere Position einnahmen. 49 Unklar ist dagegen heute, ob Caligula Bezüge zu einer „realen“ militärischen Operation beabsichtigte und – falls ja – zu welcher. Bei einer Datierung in das Jahr 39 liegt die Bezugnahme auf Taten des Augustus oder Alexanders des Großen nahe (so Kleijwegt 1994: 658f.). Datiert man das Ereignis in das Jahr 40, dürfte es sich um eine Feier der Taten in Germanien und Gallien handeln. In jedem Fall ändert sich aber wenig an den hier interessierenden Bezügen zum Triumph im Allgemeinen. 50 Zur Deutung v.a. Winterling 2003: 123f. und Kleijwegt 1994. 51 Tac. Ann. 12.20. 52 Suet. Claud. 17. Vgl. aber Cass. Dio 60.8.6, der bemerkt, Claudius’ Freigelassene hätten den Kaiser gedrängt, die ornamenta anzunehmen, obwohl er an den dahinter stehenden Taten in Mauretanien

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selbst auf der Insel verbracht, feierte bei seiner Rückkehr (44) dann aber einen Triumph, und zwar indem er laut Dio alles „gemäß dem Herkommen“ – κατὰ τὸ νομιζόμενον – vollzog, also gerade das Gegenteil von Caligula tat.53 Die Orientierung an früheren Siegesfeiern lässt sich in den Details des claudi­schen Triumphs nun in der Tat mehrfach beobachten. Zwar verlieh er, was un­gewöhnlich scheint, pauschal sämtlichen Senatoren, die ihn begleitet hatten, die ornamenta. Auch ließ er für den praefectus praetorio eigens ein Standbild errichten und ihm einen Sitz im Senat verleihen, ebenso auch dem praefectus vigilum. Um den Anschein einer Neuerung zu vermeiden, betonte er aber jeweils, dass schon Augustus ebenso verfahren sei.54 An republikanische Vorbilder knüpfte er ebenfalls an: indem er während des Zuges durch die Stadt mittels tituli auf Goldkronen von erheblichem Gewicht hinweisen ließ, die die Provinzen Hispania citerior und Gallia comata zu diesem Anlass übersandt hatten.55 Auf den ersten Blick ungewöhnlich war, dass er bei seinem Weg zum Kapitol eine besonders auffällige Geste vollführte, indem er auf seinen Knien und gestützt von seinen beiden Schwiegersöhnen die Stufen hinauf­rutschte.56 Auch hierfür scheint es aber ein Vorbild gegeben zu haben, und zwar C. Iulius Caesar, der bei seinem Vierfachtriumph im Jahre 46 ebenso verfahren sein soll, wenn auch ohne die Unterstützungsgesten anderer Personen.57 Schließlich mündete die Siegesfeier in ein umfangreiches Spektakel, bei dem gleichzeitig in zwei Theatern Pferderennen, Bärenhatzen, Wettkämpfe und Waffentänze aufgeführt wurden, überdies wurden auch noch Aufführungen mit Bühnenkünstlern vorgeführt. All dies versah Claudius wiederum mit dem Anschein republikanischer Legitimität: Die zuletzt genannten Aufführungen wurden ausdrücklich mit Zustimmung des Se­nats begangen, und er selbst legte sich für diesen Anlass eine konsularische Amtsgewalt zu, was ihm ein „normales“ imperium und ebenso ein auspicium verschaffte.58

gar nicht beteiligt gewesen war. Cass. Dio 60.6.9 berichtet, dass Claudius zu Beginn seiner Herrschaft den Ornat nur beim Opfern, nicht aber bei Spielen trug, möglicherweise um zu demonstrieren, dass er den Umstand, noch nicht triumphiert zu haben, respektierte. 53 Bereits bei dem Beschluss des Senats über den Triumph waren außerdem zwei Triumphbögen (in Rom und in Gallien), sowie der Titel Britannicus für ihn und seinen Sohn sowie Ehrungen für Messalina beschlossen worden: Cass. Dio 60.22. Zum Folgenden vgl. aus der jüngsten Forschung bes. Osgood 2011: 91–101. S. ebd. für ein Altarmonument, das eventuell analog zur augusteischen Ara Pacis zusätzlich zur Erinnerung an Claudius’ Sieg geweiht worden sein könnte. 54 Cass. Dio 60.23. Osgood 2011: 92 betont zwar „several innovations“ in Claudius’ Triumph, dennoch bleibt festzuhalten, dass der Prinzeps selbst großen Wert darauf legte, gerade die Orientierung an früheren Beispielen herauszustellen. 55 Plin. Nat. hist. 33.54, zu Kronen im Triumphzug vgl. Östenberg 2009: 119–127 mit den Belegen für die republikanische Zeit. 56 Cass. Dio 60.23. Ferner soll selbst der Eunuch Posides mit einer hasta pura ausgezeichnet worden sein (Suet. Claud. 28). 57 Cass. Dio 43.21. 58 Cass. Dio 60.23. Vgl. Levick 1993, die die Annahme des imperium damit erklärt, dass Claudius



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Kurzum: Claudius war zwar der erste Princeps, der selbst einen prächtigen Triumph feierte – seit dem Triumph des Octavian 29 v. Chr.59 hatte dies kein Allein­ herrscher mehr getan. Dabei nahm Claudius aber besonders auffällig auf mehrere Phasen der Geschichte des Triumphs Bezug – ebenso auf die republikanische (Amts­ gewalt) wie die caesarische (Knierutschen) und expressis verbis die augusteische. Gleichzeitig konterkarierte er freilich das Vorbild des Augustus, dessen Zurückhaltung nach 29 er gerade nicht nachahmte. In den folgenden Jahren, also nachdem er seinen Prinzipat ähnlich wie Tiberius mit einem aufsehenerregenden Triumph hatte beginnen lassen, triumphierte Clau­ dius nicht mehr. Allerdings fand er eine Reihe von Wegen, dennoch das traditionelle Siegesritual für sich zu nutzen. Einerseits zeigt sich dies in der Erinnerung an seinen eigenen Triumph und an die triumphalen Ehrungen seiner Vorfahren. Hierfür nutzte er die Münzprägung. Erinnert wurde sowohl sein eigener Triumph aus dem Jahr 44 über Britannien60 als auch der seines Vaters Drusus maior, der 11 v. Chr. eine ovatio ex Germania zuerkannt bekommen hatte.61 In beiden Fällen wurde auf den Münzrückseiten ein Ehrenbogen abgebildet und mit den Beischriften De Germanis bzw. De Britannis der Anlass für den Triumph genannt.62 Neben diesen Verweisen auf die posttriumphalen Ehren für ihn und seine Fa­milienmitglieder hielt er die Erinnerung an seinen eigenen Triumph über Britannien aber auch durch mehrere festliche Inszenierungen wach. So gewährte er drei Jahre nach seinem Triumph Aulus Plautius eine ovatio für seine Erfolge als Statthalter in Britannien, bekanntlich die einzige (und letzte) für einen Nichtangehörigen des Kaiserhauses. Sinn dieser Aktion dürfte weniger die Belohnung des Plautius gewesen sein, als vielmehr, dass hierdurch erneut an die Eroberung Britanniens durch den Kaiser erinnert wurde. Dies zeigte sich auch direkt während des Einzugs in die Stadt: Der Kaiser selbst ging Plautius dabei entgegen und begleitete ihn bis zum Kapitol, so dass auch der Kaiser nochmals an der römischen Bevölkerung vorbeischreiten

sonst mit der Abwesenheit der amtierenden Konsuln hätte rechnen müssen. 59 Vgl. die Angaben bei Itgenshorst 2005 im Katalog (CD-ROM). 60 RIC I2 33 (Aureus 46/47 n. Chr.); RIC I2 34 (Denar 46/47 n. Chr.), RIC I2 45 (Denar 49/50 n. Chr.); alle mit einem Triumphbogen und der Aufschrift De Britannis auf dem Revers. Der reale Bogen des Claudius ist m.W. nicht lokalisiert. 61 RIC I2 3, 4, 98, 114, jeweils mit dem Bogen des älteren Drusus auf dem Revers (datiert in die Jahre 41–43). Zur ovatio des Drusus, die dieser wegen seines Todes nicht mehr durchführen konnte, vgl. Suet. Claud. 1, der den Bogen an der via Appia bezeugt, sowie Cass. Dio 55.2. 62 Außerdem ließ er den Bogen für seinen Onkel Tiberius am Pompeiustheater beenden, den man aufgegeben hatte, und ehrte so auch seinen Onkel, wobei unklar ist, ob dieser Bogen auch explizit mit den Triumphen des Tiberius verbunden war. S. Suet. Claud. 11. Vgl. Levick 1993: 144 zu den in den Provinzen für Claudius gestalteten Monumenten, darunter ein Bogen in Kyzikos und mutmaßlich das Sebasteion in Aphrodisias.

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konnte, ohne sich selbst eine ovatio verleihen zu lassen, für die er militärisch nicht aktiv gewesen war.63 Im Jahr 50 nutzte er ähnlich die Gefangennahme des britannischen Königs Caratacus: Der König wurde samt seinen Angehörigen und der gemachten Beute in Rom in einem Einzug präsentiert. Der König soll dabei vor dem Kaiser eine Rede ge­halten haben, nach der Claudius ihn und seine Angehörigen begnadigte, wie es ge­legentlich in der Vergangenheit bei Triumphen den wichtigsten Gefangenen gewährt worden war. Dass die Anwesenden den Verweis auf den Triumph verstanden, belegt Tacitus’ Nachtrag, die Senatoren hätten den Vorgang als ebenso bedeutend angesehen wie die Vorführung des Syphax durch Scipio maior beim Triumph 201 v. Chr. und des Perseus durch Aemilius Paullus 167 v. Chr.64 Bedeutendere Siege bzw. Triumphe ließen sich wohl kaum als Referenzrahmen nennen, wobei auffällt, dass republikanische Feiern, nicht etwa Triumphe von Caesar oder Augustus, als Bezugspunkte dienten. Sueton berichtet außerdem, dass Claudius auf dem Marsfeld eine expugnatio veranstalten ließ, die die Einnahme einer Stadt und die Unterwerfung der britannischen Könige zeigten, der Kaiser selbst erschien dabei im Feldherrnmantel65 gekleidet. Im Jahr 52 schließlich inszenierte er eine Seeschlacht, bei er eine Art Feldherrnrede hielt und wiederum einen entsprechenden Mantel trug. Anschließend wurde, vielleicht in Anlehnung an einen Triumph, ein Festmahl ausgerichtet.66

Nero Damit kommen wir abschließend zu Claudius’ Nachfolger Nero, dessen Umgang mit dem Triumph sich von denen seiner Vorgänger deutlich unterschied. Zu Beginn seiner Herrschaft wurden ihm vom Senat wegen seiner militärischen und diplo­matischen Initiative in den Auseinandersetzungen mit den Parthern gleich mehrere triumphale Ehren zuerkannt: er durfte an supplicatio-Tagen die Triumphatorentracht tragen, in einer ovatio in die Stadt einziehen und ein Bild von sich im Mars-Ultor-Tempel errich-

63 Suet. Claud. 24.3; Cass Dio 60 (61).30 (Xiph.). Eutrop. 7.13 vermerkt das Ereignis ebenfalls und zusätzlich, dass Claudius zur Linken des Plautius schritt. Ob man daraus auf eine Unterordnung des Kaisers unter seinen Legaten schließen darf, ist zweifelhaft. 64 Tac. Ann. 12.38. Östenberg 2009: 135 wertet die Vorführung im Index als Triumph. Dafür könnte Hist. 3.45 sprechen, jedoch ist die genaue Schilderung der Vorgänge in den Annalen wohl ausschlaggebend, die den Vorgang nicht als Triumph erscheinen lässt. Levick 1993: 148 schätzt die Inszenierung als „virtually another triumph“ ein. 65 Der Umstand, dass Claudius den Feldherrnmantel (paludamentum) und nicht den Triumphal­ ornat trug, könnte andeuten, dass letzterer vielleicht sogar schon zu „gewöhnliche“ Tracht des Kaisers geworden war und Claudius sich hier dezidiert in seiner Rolle als Feldherr präsentieren wollte. 66 Suet. Claud. 21. Vgl. Tac. ann. 12.56.



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ten, mit derselben Größe wie das Kultbild.67 Ob und inwiefern Nero davon Gebrauch machte, geht aus Tacitus’ Bericht nicht hervor. In den kommenden Jahren jedenfalls verhielt sich der Kaiser zurückhaltend und verlieh seiner Herrschaft vorerst keinen triumphalen Glanz. Womöglich genügte dem Kaiser vorerst, dass er noch zu Lebzeiten seines Vorgängers Claudius triumphali veste in einer Prozession zur Feier seiner erstmaligen Anlegung der toga virilis in die Stadt eingezogen war.68 Erst gegen Ende seiner Herrschaftszeit, ab dem Jahr 65, änderte sich dies massiv, und zwar in zweifacher Weise: Der Kaiser zeigte nun erstens, dass der Weg Caligulas, also die kreative Umdeutung des Triumphes, sogar in Rom selbst in Szene gesetzt werden konnte. Zweitens löste Nero den Triumph endgültig von seinem traditionellen Kontext, indem er nicht einmal mehr vorgab, selbst militärische Erfolge gefeiert zu haben. Erstmals deutete er dies nach der Pisonischen Verschwörung an. Nicht nur hielt er eine Rede im Senat, wie wenn er über Kriegstaten berichten wollte. Er verlieh auch an Petronius Turpilianus, M. Cocceius Nerva und Tigellinus die ornamenta und ließ sie mit den entsprechenden Statuen auf dem Forum Augusti ehren.69 Damit waren die triumphalen Ehren bereits nicht einmal mehr an Erfolge im Bürgerkrieg gekoppelt, sondern an die Aufdeckung eines Mordversuchs am Prinzeps: Die Vereitlung der Verschwörung kam in dieser Deutung einem Sieg über Roms Feinde gleich, so dass die Rettung des Kaisers gleichsam als Rettung der res publica erscheinen sollte.70 Es war aber besonders der Konflikt um Armenien, den Nero gegen Ende seiner Herrschaft dazu nutzte, sich auch als Triumphator zu präsentieren. Bereits 62 ließ der Kaiser auf dem Kapitol einen (nicht erhaltenen) Bogen errichten, auf dem eine Statue Neros in der Triumphaltoga und im Triumphwagen zu sehen war. Begleitet wurde der Kaiser von Victoria und Pax.71 In einer minutiös geplanten Zeremonie kam vier Jahre später, im Mai 66 Tiridates (II.) nach Rom, um sich der Anerkennung seiner

67 Tac. Ann. 13.7f. Ob diese ovatio jemals stattfand, ist unklar und m.E. unwahrscheinlich. Einige Jahre später (58), noch immer im Zusammenhang mit den Partherkonflikten, wurde Nero nach der Zerstörung von Artaxata als Imperator akklamiert, und erneut fanden supplicationes in Rom statt, ferner wurden Statuen und ein Bogen sowie der consulatus perpetuus für Nero beschlossen (Tac. Ann. 13.41.4). Ob von Nero selbst beabsichtigt war (wie von Tacitus unterstellt), dass der Einzug in Rom nach dem Mord an Agrippina Anklänge an einen Triumph wecken sollte, muss hier offen bleiben (vgl. Tac. Ann. 14.13). Griffin 1984: 230 ist m.E. zurecht eher skeptisch, denn die bei Tacitus und Dio (Tac. Ann. 14.13; Cass. Dio 61.15.1, 16.1–4, 17.1) berichteten Details deuten nicht zwingend auf einen Triumph, sondern lassen sich auch mit anderen rituellen Zügen in Verbindung bringen, vgl. anders Champlin 2003: 219–221. Ferner wurden 62 wegen der Erfolge im Osten auf dem Kapitol Bögen und tropea errichtet. 68 Tac. Ann. 12.1–4; Suet. Nero 7.2; vgl. Champlin 2003: 215f. 69 Tac. Ann. 15.72. Vgl. CIL XI 5743 = ILS 273 (Nerva) und Suet. Nero 15.2. Auch Epaphroditus erhielt dona militaria, s. ILS 9505 und Champlin 2003: 218; Eck 1976. 70 So auch Champlin 2003: 219. 71 Vgl. Tac. Ann. 15.18 mit Champlin 2003: 216f.

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Herr­schaft über Armenien durch Nero zu versichern.72 Nachdem Nero den Tiridates schon in Neapel erstmals empfangen und seine Huldigung entgegengenommen hatte, begab man sich in die Hauptstadt. In Anwesenheit von Soldaten und der mit Lorbeer geschmückten Stadtbevölkerung sowie des Senats empfing Nero im Triumphalornat und umgeben von Feldzeichen und Standarten den Tiridates, der einen Kniefall vor dem Kaiser vollführte, ihn als seinen Herrn (δεσπότης) und Gott anredete und anschließend von Nero gekrönt wurde. Nachdem Nero nochmals zum Imperator ausgerufen worden war, brachte er – ganz wie in einem Triumph traditioneller Prägung vorgesehen – seinen Lorbeerkranz zum Kapitol und schloss außerdem den Ianustempel, wie es auch Augustus 29 getan hatte. Aufwendige Spiele und Gastmähler schlossen sich an. Wenig später wurde nach Dio sogar Artaxata, die Hauptstadt Armeniens, in Neronia umbenannt. Auch wenn das Schauspiel, das hier inszeniert wurde, nicht eben unseren Vorstellungen von einem „normalen“ Triumph entsprechen mag, ist belegt, dass die antiken Beobachter den Vorgang sehr wohl als Triumphfeier verstanden. Nicht nur Dio spricht von einem – wenn auch nicht dem Herkommen entsprechenden – Triumph;73 auch der ältere Plinius, der den Vorgang möglicherweise sogar selbst gesehen hat, kennt den Vorgang als triumphus Armeniacus.74 Nero hatte also dem Triumph eine neue Facette abgewonnen, wobei er über alle seine Vorgänger hinaus nicht nur die Notwendigkeit eines regelrechten Sieges über den Gegner für nebensächlich, sondern auch den Ablauf des Rituals selbst als praktisch vollständig veränderbar erachtete. Denn der siegreiche Kaiser hatte nicht nur nicht selbst „im Felde“ einen Sieg errungen. Er zog nicht einmal mehr selbst als Sieger in die Stadt ein, sondern ließ den „Besiegten“ zu sich kommen.75 Neros kreativer Umgang mit der Siegesfeier zeigte sich schließlich ebenso deut­ lich bei seiner „triumphalen Rückkehr“ von seiner Griechenlandreise:76 Wie schon bei

72 Zum Folgenden vgl. die Berichte bei Suet. Nero 13; Cass. Dio 62(63).2–7; vgl. Aug. Res gest. 13. – Bereits drei Jahre zuvor hatte Tiridates bei Rhandeia vor einer Statue Neros sein Diadem niedergelegt und gelobt, es nur aus den Händen des Kaisers wieder zu empfangen (Cass. Dio 62.23.2–4). Dio bezeichnet auch die Reise des Tiridates durch das Reich nach Rom als ὥσπερ ἐν ἐπινικίος. (63 [62].2). Zur Beurteilung der angeblichen Erfolge in der Auseinandersetzung um Armenien vgl. kritisch Heil 1997: 136–141, der die Feierlichkeiten in Italien als Verschleierung der tatsächlich unbefriedigenden Ergebnisse der römischen Politik deutet. Zum Folgenden s. v.a. Champlin 2003: 221–229. 73 Cass. Dio 62.23.4 (Exc. Ug 39 [p. 391]): τὰ ἐπινίκια ἔπεμψε παρὰ τὸ νενομισμένον. 74 Plin. Nat. hist. 30.16. Vgl. Champlin 2003: 224f. 75 Champlin 2003: 225–229, hat zurecht darauf verwiesen, dass auch die Interessen des Tiridates Berücksichtigung fanden, wovon besonders seine überaus ehrenvolle Behandlung während seiner Reise durch die römischen Provinzen zeugt. Wie Champlin aber richtig sieht, dürften die Anklänge an die zoroastrische „Religion“ der römischen Bevölkerung kaum verständlich gewesen sein, selbst wenn Nero (wie Champlin meint) sie zu deuten wusste. 76 S. Meier 2008 mit der älteren Literatur. Neros Einzug in Rom war bereits eine Reise in Italien durch verschiedene Städte (angefangen in Neapel) vorausgegangen. – Inwieweit man Neros Rückkehr aus Griechenland als „Triumph“ ansprechen kann, ist in der Forschung umstritten. Anders als für den



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seinen Einzügen in Neapel und Antium und auf Neros Albanum, ließ der Kaiser für seinen Einzug eine Bresche in die Mauer schlagen und zog so nach Art griechischer Sieger in die Stadt.77 Wie Sueton weiter berichtet, fuhr er auf dem Triumphwagen des Augustus in Rom ein, bekrönt mit dem olympischen Siegerkranz und gekleidet in Purpurgewand und Chlamys, wobei seine anderen Siegerkränze wie einst die Beutestücke der Triumphatoren präsentiert wurden, einschließlich erläuternder tituli. Dem Wagen folgten statt der Soldaten seine „Applaudierer“ sowie Ritter und Senatoren. Anstelle des Iuppiter-Tempels bildete der Apoll-Tempel den Zielpunkt dieser Triumphprozession.78 Der Anspruch Neros war dabei durchaus der eines Siegers. Er propagierte sogar, dass er als erster aller Römer seit dem Beginn der Welt diesen seinen „Künstlersieg“ errungen habe.79 Weit deutlicher noch also als Caligula hatte Nero so klar gemacht, dass man ausgesprochen flexibel mit dem traditionsreichen Siegesritual umgehen konnte, um die kaiserliche Rolle performativ zu gestalten.80

Fazit Welches Bild lässt sich zusammenfassend für die „Triumphgeschichte“ von Tiberius bis Nero zeichnen? Zunächst ist zu bemerken, dass alle Kaiser dieser Zeit ihre Herrschaft mit wenigstens einem triumphalen Zug schmücken wollten und bis auf Tiberius, der ja schon zweimal triumphiert hatte, dabei auch selbst in der ein oder anderen Weise in Erscheinung traten. Auch wenn Augustus und Agrippa mit der Ablehnung der ihnen angebotenen Triumphfeiern Bescheidenheit demonstriert hatten, konnten oder wollten die nachfolgenden principes mit Ausnahme Neros nicht darauf verzich-

triumphus Armeniacus spricht keine der antiken Quellen unzweideutig von einem Triumph. Zwar gibt Sueton (Nero 25) die Rufe der am Einzug beteiligten Augustani wieder, die sich selbst als milites tri­ umphi eius bezeichneten, Champlin 2003: 231 hat aber gezeigt, dass dies gerade dafür spricht, dass den Augustani selbst die Problematik der Situation be­wusst war. Champlin vermutet, insbesondere aufgrund der Routenführung, die bewusste Inszenierung eines „Anti-Triumphs“. Inwieweit Nero (und auch die übrigen Anwesenden) selbst nun eher einen Triumph oder geradezu die Travestie eines solchen zu feiern meinten, lässt sich nicht entscheiden (wenngleich Champlin sicher zu Recht die Verschmelzung römisch-triumphaler mit griechischen Elementen betont). Unstrittig ist aber, dass Neros Inszenierung in Rom ohne die Folie des römischen Siegesrituals undenkbar gewesen wäre. 77 Suet. Nero 25; Cass. Dio 63.20. 78 Suet. Nero 25. Lt. Cass. Dio begab sich Nero zwar auch auf das Kapitol, aber auch Dio lässt den Zug im Kaiserpalast enden, verliert allerdings kein Wort über den Apollo-Tempel. 79 Cass Dio. 63.20. Zur Deutung im Gesamtkontext des Neronischen Prinzipats s. Rilinger 1996: bes. 147f. 80 Meier 2008: 600, sieht darin – ähnlich wie zahlreiche andere – geradezu eine „Entwürdigung des altrömischen Triumphs“, mit dem Nero letztlich auch gegenüber der plebs „den Bogen überspannt haben“ dürfte; er macht also diese Inszenierung für die Entfremdung zwischen Volk und Prinzeps maßgeblich verantwortlich.

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ten, sich wenigstens einmal als militärische Sieger zu präsentieren, und zwar gleich zu Beginn ihrer eigenen Herrschaft. Dann erst übten auch Tiberius und Claudius Zurückhaltung. Möglicherweise geschah das, um ihre Siegesfeiern nicht selbst durch inflationäre Verwendung bei weniger bedeutenden Anlässen zu entwerten, vielleicht auch um nicht noch zusätzlichen Anlass zu Herrscherkritik zu geben. Nur Nero fällt hier deutlich aus dem Rahmen.81 Ferner lässt sich ausmachen, dass der Triumph eines der Mittel war, mit denen ein Kaiser quasi seine Interpretation seines Prinzipats unterstreichen konnte – in gewisser Weise ein programmatisches Ritual. Auch hierzu passt, dass dies bald nach Herrschaftsantritt geschah. Tiberius demonstrierte, dass er sich zwar einerseits an Augustus orientierte, d.h. nicht selbst triumphierte, sondern die potentiellen Nachfolger ehren ließ; zugleich machte er aber deutlich, dass unter seiner Führung die Befriedung Germaniens, an der Augustus gescheitert war, erreicht wurde und er mit der Rückführung der verlorenen Feld­zeichen mit ihm gleichgezogen hatte. Caligula zeigte, dass er anders als sein Vorgänger die traditionellen Ehrungen durch den Senat gering achtete und im Bereich des Triumphs ggf. eigene Wege fand, seiner überragenden Stellung Ausdruck zu verleihen. Dies bot wiederum Claudius die Möglichkeit, sich gerade auch in Bezug auf den Triumph zu profilieren, wobei er Anklänge an die Republik ebenso wie an die beiden ersten Alleinherrscher Roms deutlich werden ließ. Schließlich verschaffte Nero sich in Rom selbst „Auftritte“, die zwar ohne das Triumphritual nicht denkbar gewesen wären, zugleich aber die Unabhängigkeit des Kaisers von den traditionellen Normen verdeutlichten. Als gelehrige Schüler des Augustus erwiesen sich somit alle Kaiser bis Nero: Sie benutzten den Triumph je für sich und je für ihre spezifischen Zwecke derart, dass die hier behandelte Zeitspanne mit gutem Recht geradezu als „Experimentierphase“ gesehen werden kann. Einiges davon sollte sich auf jeden Fall als prägend erweisen: Das Verhalten Vespasians, aber auch schon des Vitellius, der ebenfalls mit starken Anleihen beim Triumphritual nach seinem Sieg im Krieg gegen Otho in Rom einzog, zeigt, dass auch sie sich möglichst bald triumphal in Rom präsentieren wollten und auf die genaue Gestaltung ihres Einzugs in die Stadt einige Mühe verwendeten. Vitellius soll, berichtet Sueton, auf dem Weg in die Hauptstadt stets per medias civitates ritu triumphantium gezogen sein. Als er schließlich Rom erreicht hatte, betrat er die Stadt in militärischer Aufmachung mit Feldherrnmantel und Schwert, ließ Feldzeichen und Fahnen präsentieren und seine Soldaten ihre Waffen zeigen. Sein erster Gang führte ihn direkt auf das Kapitol, wie es für einen Triumphator üblich war. Er ließ damit keinen Zweifel daran, dass er als Sieger aus dem Kampf gegen Otho her-

81 Erklären lässt sich das womöglich mit Neros besonderer Auffassung seiner Stellung als „Künstler-Kaiser“, der auf die traditionellen Felder inneraristokratischer Konkurrenz kaum Wert legte. Vgl. neben Rilinger 1996 auch Meier 2008; Griffin 1984: 230–234 vermutet eine erst allmähliche und späte Einsicht Neros in den Umstand, dass das taciteische Diktum ducis boni imperatoria virtus (vgl. Tac. Agr. 39.3) auch für ihn gelte.



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vorgegangen war, und scheute sich nicht einmal, diesen Sieg in einem Bürger­krieg inszenatorisch auszuschlachten.82 Im Gegensatz zu dem, was in der Forschung bis in jüngste Zeit zu lesen ist, war das Triumphritual mit dem Beginn der Kaiserzeit jedenfalls keineswegs „erstarrt“, sondern in seiner Dynamik mindestens so lebendig wie in der Republik – nun als monarchisches Ritual allerdings auf eine signifikant differente Weise.

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82 Zu Vitellius’ Einzug in Rom s. Suet. Vit. 10f.; Tac. Hist. 2.88f.; der flavische Triumph ist ausführlich (wenngleich mit problematischen Charakteristika) bei Ios. Bell. Iud. 7.123–157 überliefert. Tacitus behauptet im Gegensatz zu Sueton allerdings, Vitellius sei in der Toga in die Stadt eingezogen (Hist. 2.89.1), s. dazu Richter 1992: 168 m. Anm. 501 und Fear 1995. Zu Vitellius vgl. ferner Murison 1993: 145–149, zum flavischen Triumph in diesem Band den Beitrag von S. Mason.

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Teil 2: Der römische Triumph in der hohen Kaiserzeit

Steve Mason

Josephus’ Portrait of the Flavian Triumph in Historical and Literary Context Abstract: Students of the Roman triumph usually amputate Josephus’ account (Bell. Iud. 7.121–162) for comparison with others. This has encouraged the view that he gives an official Flavian description of something he may not even have seen. The present chapter argues that reading Josephus’ triumph story as an integral part of his Judaean War produces a different picture. In the War’s periodic structure, the end of the work reprises the beginning. Josephus writes to challenge simplistic accounts, according to which Vespasian and Titus crushed a contemptible Eastern Menace (Bell. Iud. 1.1–8). Writing from a Judaean-elite perspective, Josephus dismantles this view. Pompey took Judaea for Rome more than a century earlier, and Augustus’ friend Herod established Judaea as Rome’s trusted regional broker, a relationship that has endured. Vespasian took over the suppression of conflict in this longstanding province from its legate; it was no foreign conquest. In taking Jerusalem, Titus admitted his dependence on the Judaean God. The Flavian triumph, fons et origo of Judaean humiliation, was a sham. Lacking real Kriegsbeute, the Flavians constructed a spectacle themselves, fabricated make-believe scenes, and were reduced to featuring sacred objects as booty. (Contrast Pompey.) Josephus was not in a position to object, and anyway he understood the need for public dissembling. His portrayal of the triumph was in the vein of ‘safe criticism’, and it became useful for Titus.

Introduction What are we to do with Josephus’ description of the Flavian triumph in the summer of 71 ad (Bell. Iud. 7.121–157), honouring Vespasian and Titus for their victories in his Judaean homeland? His is our fullest surviving account of a triumph, and the only one by an implied eyewitness. If it omits much that might interest us, it is nonetheless formally complete, tracking the procession from the previous night’s purifications through early morning sacrifices, the parade with its awe-inspiring displays, and at the end of the day a cathartic execution, sacrifice, and feasting. Mary Beard, imagining such an account being newly found, aptly calls it “the kind of text that ancient historians and literary critics would die for”.1 Or is it too good to be true? Many historians continue to find in Josephus’ portrayal another piece of Flavian propaganda, the literary counterpart of the scenes depicted

1 Beard 2003: 543.

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on the Arch of Titus, and some even doubt that our reporter was an eyewitness. Partly with a view to preparing for the use of Josephus’ passage in triumph research, partly for the sake of understanding Josephus, I propose to rethink the meaning of his description as one part of his Judaean War.

State of the Question Wilhelm Weber (1921) doubted that Josephus even read his account properly, let alone that he composed it. As “prophet of the new Caesar”,2 he must have copied the triumph story from the same Flavian source that Weber posited as the spine (books 3–7) of the Judaean War. A Jewish author, he reasoned, could not have penned such a matter-of-fact description of this celebration of his nation’s bloody defeat, which ends with Jerusalem’s spoils being deposited in Vespasian’s pagan Temple of Pax (Bell. Iud. 7.156–58). Weber also found the account too vague to be the work of an eyewitness, and considered the repeated mention of “the Jews” odd for a Jewish historian. He even thought he had detected a smoking gun, where the true Roman author of the passage betrayed his hand.3 I shall return to that passage at the end of the chapter. Source-critical explanations no longer beguile as they once did, when they seemed to offer our forebears a scientific rigour that would keep the humanities respectable. Nevertheless, both Weber’s perception that Josephus relayed a quasi-official version and his doubts about our reporter’s presence have survived the many shifts in scholarship since then. Otto Michel and Otto Bauernfeind, who prepared their influential translation of the War in the late 1950s, doubted that Josephus was on hand, given the distasteful role he would have had to play as either Judaean Gefolgsmann or as the captured general of Iotapata, high atop a scenic float.4 Ernst Künzl’s Der römische Triumph (1988) concurred. Künzl devoted his first two chapters to the Flavian spectacle, anchoring it in the quotation of Josephus’ whole passage.5 This marked a break with earlier triumph research, which had paid scant regard to the Jewish historian.6 Künzl shared the general assumption that Josephus stood “bereits auf der Seite der Römer und nicht mehr auf der seines Volkes”.7 The

2 Weber 1921: 246, 283 (“er hat auch diesen Bericht von einem andern abgeschrieben und ihn nicht einmal sorgfältig durchgesehen”). 3 Weber 1921: 282–283; on Bell. Iud. 7.148–149. 4 Michel/Bauernfeind 1969 (De Bello Iudaico) 2.2: 242. They suppose therefore that he uses some (unknown) source material, and retreating into a highly conventional descriptive mode out of extreme caution over against both Roman and Judaean readers. 5 Künzl 1988: 9–29. 6 Laqueur 1909; Ehlers 1939; Versnel 1970. 7 Künzl 1988: 9.



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Jewish author’s Lobeshymnen for the Flavians, he argued, facilitated their conversion of a minor provincial success into the epochal defeat of a foreign enemy. Although the campaigns for Jerusalem and Masada (!) were “bemerkenswerte militärische Operationen”, they did not necessarily entail a triumph; Josephus’ assistance was crucial in the transformation.8 Künzl also doubted that Josephus was an eyewitness,9 given the account’s dispassionate tone and unclear vantage point. Finally, Künzl was concerned that Josephus omits key elements from a proper three-stage triumph: prisoners and booty at the front, triumphators with Roman dignitaries next, and then the army. Josephus mentions only the first stage and a half. Even if he borrowed most of his account, however, Künzl took it as a straightforward (einfach) and uniquely valuable portrayal by someone close to the events.10 Josephus’ stock has continued to rise in matters triumphal, so high that Tanja Itgenshorst (2005) gives him a role in her study of the Republican ritual. She includes Josephus alongside imperial historians who describe the Republican triumph (Plutarch, Appian, Dio/Zonaras) because she finds that they all portray a (Max) Weberian ideal type, rather than events they actually knew about. She doubts that Josephus was present, on the ground that he furnishes a series of “superlative commonplaces”. He speaks vaguely of the scenes portraying cities, fortresses, and walls being overrun, of rivers, captured generals, even ships (Bell. Iud. 7.147) – while obscuring the one critical scene of action: Jerusalem.11 His admitted dashes of particular colour seem to Itgenshorst minor: Jerusalem’s temple spoils and the execution of Simon bar Giora. Such information, however, he could have gathered in Rome long after the triumph. For her his account is “ein literarisches Monument, das – wie die Friese im Titusbogen – die Angehörigen des Kaiserhauses preisen sollte”.12 Before proceeding I would note some emerging problems. First, as we shall see, Josephus’ description is distinctive in more ways than are commonly recognized. Second, if he borrowed a generic account, who had an interest in preserving and circulating such a thing? Third, if we consider his account defective (Künzl), how should we explain that? If he borrowed an official Flavian statement (Weber), either he transmitted it unchanged or he tailored it to suit his interests. If the former, why would the official account include such lacunae and lack of proportion? If the latter, why posit another source at all, rather than suppose that his source was his own observation, which he then shaped to suit his interests? Finally, why does the (correctly observed) vagueness of his description, with all those rivers and ships, suggest that Josephus

8 Künzl 1988: 9. The fall of Masada occurred in the spring of either 73 or 74. Even Künzl’s impossible date of 72 would have put it a year after the triumph. 9 Künzl 1988: 14–15. 10 Künzl 1988: 9. 11 Itgenshorst 2005: 26–27. 12 Itgenshorst 2005: 28–29.

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was not there, and not that the triumph itself portrayed these things – that the vagueness was on the side of the parade organizers? Mary Beard has insisted on Josephus’ importance for research on the triumph.13 Although she remarks on the “disconcertingly deadpan fashion“ in which he describes Jerusalem’s fate,14 this does not suggest to her that his account is borrowed. Rather, Josephus’ dispassion exposes him as a committed turncoat and regime apparatchik. But historians should find value where moralists do not: “If we want to understand how any political regime wants itself to be seen, where better to go than to the writings of one of its lackeys? “15 It would be pointless to deny that Josephus’ triumph episode presents puzzles, on any reading. We do not know what really happened, and it is conceivable that he missed the event – perhaps he had a migraine, to say nothing of possible political reasons for sending him to Ostia that day – and borrowed what students call ‘the notes’. Our questions must be, however: Why would we think so? What are the possible explanations of the oddities in his portrayal, and which explanations work best in view of his narrative context? The contributions surveyed above detach Josephus’ narrative for comparison with triumph-segments from other authors. Our impulse to liberate passages of interest from ancient texts for separate study is understandable. Life is short, and we must share the labour of ancient history among varied fields. Military historians, scouring Josephus for data concerning legionary practice, excise his account of the Roman army on manoeuvres (Bell. Iud. 3.70–107) as a dataset to be mixed and matched with material from Arrian. Historians of Julio-Claudian Rome surgically remove his account of Gaius Caligula’s assassination (Ant. Iud. 19.1–273), with little concern for the wound this leaves.16 There may be little wrong with this, to a point. Whatever Josephus might have meant, he undeniably said what he said, and surely no one will be injured if we compare his words about the number of cavalry or ballistae accompanying a legion with other evidence. But in many cases, our inquiries into historical problems will depend on our understanding of the perspective and meaning of our evidence. It matters whether Plutarch or Josephus was trying to give a proportionately balanced picture, why he featured what he did, what kind of access he had, whether he was being sarcastic

13 Beard 2003. 14 Beard 2007: 152. 15 Beard 2003: 543. Cf. 556: “With Josephus’ Bellum Judaicum we are probably getting as close as we ever can to the ‘official version’ (or one of the ‘official versions’) of the Flavian accession” (556). And 558: Josephus was “besotted with the Flavians”, a “Flavian apparatchik”. 16 Cf. Goldsworthy 1996: 105–111; Keppie 1998: 197–198, where Josephus’ “idealised account” in Bell. Iud. 3 forms much of the conclusion; Gilliver 1999: 9 et passim. Wiseman 1991 is devoted to Josephus’ portrait of Gaius, but never asks about the place or themes of this section in relation to the larger narrative of Antiquities.



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or ironic, and in general what his stake might have been. From this point of view, detaching a segment of Josephus’ narrative for comparative study would be like amputating his left foot and calling it a prosthetic – a self-contained apparatus available for anyone’s use, rather than a vital part of another body. Josephus composed literary accounts with beginnings, middles, and ends – a shape that the chaos of real events does not provide. His portrait of the Flavian triumph is one element of his own complex narrative. Unlike Pliny’s encyclopaedia of Natural History, with its index for emperors on the go, the War is not a reference work. Josephus did not likely expect anyone to begin reading the narrative in Book 7. Nor should we begin there, if our goal is to understand what he wished to communicate in light of the interpretative cues he provided. While research on the Roman triumph has treated Josephus as a spokesman for the Flavian regime, scholarship on Josephus’ corpus has been putting ever more blue water between his outlook and the interests of his imperial patrons.17 His War’s biblical, Jewish, and priestly roots, especially his debts to Jeremiah and Daniel, have become ever clearer.18 Some scholars have found value in the post-colonial categories of hybridity and mimicry, to elucidate Josephus’ position vis-à-vis Roman power.19 I would rather say that his debts to Polybius and his well-earned place among ‘Greek writers under Rome’, given the typical ambivalence of such writers toward Roman power, should deter us from making simple assumptions about Josephus’ identity or allegiances.20 Studies of the triumph story from the perspective of Josephus scholarship are rare. Barbara Eberhardt’s 2005 contribution appears to stand alone thus far. Given her awareness of the rest of Josephus’ work, Eberhardt cannot accept that he wrote a literary counterpart to the friezes on the Arch of Titus, and so offers a study of both. The arch has even the Gods serving the Flavians, she argues, whereas Josephus portrays the commanders serving God. When Josephus describes Vespasian moving the Torah and temple curtains to his Palatine residence (Bell. Iud. 7.162), he both honours the emperor and shows him honouring Judaism. Vespasian both asserts his control and implies his own submission to God.21 I am not sure that an ancient audience could have detected such a clear impression from Josephus’ account. But I agree that, like any evidence, it needs to be interpreted contextually.

17 See already Lindner 1972; Rajak 1983; Bilde 1988; Mason 1991 (reading War, Antiquities, and Life as coherent); Mason 2003, 2005a. McLaren 2005 finds Josephus critical of Titus as general. On the common Denkmuster across Josephus’ corpus, Schreckenberg 1977: 173; Rajak 1998. 18 Cohen 1982; Gray 1993: 70–79; Mason 1994; Spilsbury 2003. On the centrality of Passover to War’s narrative, Colautti 2002; Siggelkow-Berner 2011. 19 The most thorough exposition is Barclay 2006; cf. Barclay 2005 for orientation. 20 On Josephus and Polybius, Cohen 1982; Eckstein 1990. On Polybius and Rome, Eckstein 1995. On Greek writers under Rome, e.g., Swain 1996. 21 Eberhardt 2005: 274–275, 277.

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Martin Goodman’s study of Jewish-Roman relations in connection with the war (2007) includes a discussion of the triumph, which may serve to crystallize our problem. A renowned Josephus Kenner, Goodman still finds a mismatch between the trunk of the War and the triumph story. Of this “vivid eyewitness account” he remarks: “In the light of his [Josephus’] heartfelt comments elsewhere about the disaster which had befallen the Jews, the description of the ceremony is remarkable for its consistently Roman viewpoint”.22 Let us take this perception of dissonance as an invitation to rethink the triumph passage in light of the whole, which was not Goodman’s aim. Does it really sit so awkwardly with the preceding narrative? If so, in what sense? From this perspective we may reconsider not only the puzzles identified above – dispassionate tone, vague locations, lack of proportion, failure to divulge the author’s vantage point – but also one that seems to have escaped notice. Josephus’ description of the Flavian triumph combines that fogginess as to location with lurid images of unrestrained Roman violence. Since these appear to be out of keeping with the more formal and ritualistic symbolism found on monuments related to early imperial triumphs, we might also ask why his account has both traits.23

Context: Josephus’ Judaean War Josephus composed the War following his arrival in Rome, accompanying Titus (below), in the summer of 71 (Vit. 422; cf. Bell. Iud. 7.117–21). As he prepared his work, he seems to have followed the normal ‘publication’ practice of give and take in an author’s environment, presenting sections to local audiences via recitation and draft, taking some criticism.24 Though he hoped that the whole world would read his book, he wrote first for that lively local context. By the time of Vespasian’s death in June of 79 he had substantially finished (Vit. 361–63; Ap. 1.50–51). So he was writing through the decade in which the Judaean War was prominent in Roman public awareness, not as an event a thousand miles away but as the defining achievement of Vespasian and Titus both, the great test they had passed, justifying their current reshaping of the city after Nero and the civil war. The last datable event in Josephus’ work is Vespasian’s dedication of the Pax Compound in the summer of 75 (Bell. Iud. 7.158–62). This is not the place to investigate Flavian Rome.25 Three points are, however, germane for Josephus’ context. (a) First, if the joint triumph of Vespasian and Titus was confined to a single day by a dearth of plausible plunder (below), the diffuse afterglow faced no such constraints. They promulgated their Judaean victory at least

22 Goodman 2007: 452, 445. 23 Hölscher 2006: 43; Lusnia 2006: 294–295. 24 Mason 2005b. Cf. Ios. Bell. Iud. 1.1–8.22 for the social context, 1.13–16 for criticism. 25 Inter alia Boyle/Dominik 2003.



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as fully as any predecessor had exploited an actual foreign conquest. (b) The open secret, however, was that their success in Judaea was no foreign conquest.26 (c) The real war that Vespasian had fought to achieve power was the one that dared not speak its name: a bloody civil war fought on the battlefield against other Romans, which took many more legionaries’ lives than the series of sieges in Judaea.27 Then, as now, political leaders trying to heal the nation after civil conflict preferred to funnel public anxieties toward foreign enemies real and imagined.28 Mommsen long ago remarked on the unseemly gap between what the Flavians achieved in Judaea and their celebration of it:29 Dass Kaiser Vespasianus, ein tüchtiger Soldat, es nicht verschmäht hat wegen eines solchen unvermeidlichen Erfolgs über ein kleines längst unterthäniges Volk als Sieger auf das Capitol zu ziehen und dass der aus dem Allerheiligsten des Tempels heimgebrachte siebenarmige Kandelaber auf dem Ehrenbogen, den der Reichssenat dem Titus auf dem Markte der Kampfstadt errichtete, noch heute zu schauen ist, giebt keine hohe Vorstellung von dem kriegerischen Sinn dieser Zeit.

The Flavians knew what they were doing and so did Josephus, but political need supervened. Political theorists have long recognized the difference between force, normally applied sparingly where risks are containable, and the leveraging of force in the projection of power. Tonio Hölscher has explored this issue in the Graeco-Roman world. Military victory was a real but fleeting event on some distant battlefield, he observes, whereas political power was “a long-term structural concept” in the capital itself.30 There was no necessary correlation between the two. An emperor’s decision to convert some field success into his own landmark achievement required forethought, energy, and expense. A narrative had to be constructed and disseminated intact: the event’s meaning had to be created. Not least, the field victory had been achieved “by a marginal group of socially inferior people” far away, but now the Roman populace had to be brought to own it in union with their princeps.31

26 E.g., Mattern 1999: 191–194; Millar 2005: 102; Goodman 2007: 438–444. 27 In general see Wellesley 2000; Morgan 2006. Although the figure of 40,000 casualties on each side in the first Battle of Cremona, between the forces of Otho and Vitellius (Cass. Dio 64[63].10.3 [Xiph.]) is grossly exaggerated, any estimate of losses in 68–69 will greatly exceed those of Vespasian’s three or Titus’ four legions, besieging towns in Judaea. 28 For Augustus’ triumphs see Gurval 1995: 25, 28. Only at the end of his life could that emperor acknowledge that his accession ended civil war as well, albeit still without mentioning Antony (Aug. Res gest. 1–4). After his death, Velleius gave the civil restoration its full weight (2.89.3–4). Cf. Beard 2007: 123–124: “a triumph in civil war … was a contradiction in terms.” 29 Mommsen 1894.5: 538–539. 30 Hölscher 2006: 27. 31 Hölscher 2006: 35.

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Hölscher’s description of the usual means for transforming a field victory into power – initial festivities and defining rituals including the triumph; memorial monuments; new public buildings (temples, theatres, baths) as alleged benefits from the spoils of conquest; and ‘the creation of an ideological atmosphere’ in which military success was essential to the public good32 – dovetails with Henry St. John Hart’s exploration (1952) of what the Flavians did in the 70s and 80s to transform their provincial success into a statement of power: a joint triumph, conspicuous monuments and public buildings in Rome, and a flood of coinage in all denominations, unprecedented in duration and scope – and I would add, including many more than the famous Iudaea capta / devicta types.33 The Flavians knew how to create propaganda, then, and Josephus’ War does not answer that need. He opens his prologue with a complaint about the rampant hostility toward Judaeans in literary accounts arising from, precisely, the ubiquitous desire to flatter the Flavians for their Judaean achievement (1.1–2, 7–8): Those who did not happen to be at the events, but are collecting random and incoherent tales through hearsay, are writing them up sophist-like, while others who were there are misrepresenting the events, either through flattery toward the Romans or through hatred toward the Judeans – their compositions comprise denunciation in some cases and encomium in others, but nowhere the precision of history. … Moreover, they dare to entitle those [books] ‘histories’, in which they present nothing sound and seem, to me at least, to miss their target. For, whereas they want to portray the Romans as great, they always vilify and denigrate the Judean side (καταβάλλουσιν δὲ ἀεὶ τὰ Ἰουδαίων καὶ ταπεινοῦσιν). I just do not see how those who have conquered insignificant people should seem to be great. And they [these writers] respect neither the length of the war nor the mass of the army that exhausted itself on the Roman side, nor the greatness of the generals, who sweated so much in the vicinity of Hierosolyma. I suppose that, by denigrating their [the generals’] achievement, they regard them too as unworthy!

In an atmosphere of obsequiousness, in fact because of the lasting relief they promised from the bloody civil war that had filled the streets of Rome, easterners with rebarbative superstitions became an easy target.34 Against such reflexive anti-Judaean rhetoric, Josephus opens a space for a Judaean explanation of this conflict, as a Jerusalem aristocrat addressing an intellectual elite in Rome that is willing to go beyond the themes being hammered home by imperial chisellers. In what follows I shall propose that the misrepresentations Josephus complains about in the prologue of his masterwork are those that he traces at the end to the Flavian triumph. To explain why this should be the case, I need to survey the structures and contents of the work as well as its thematic repertoire.

32 Hölscher 2006: 36–37. 33 Mattingly/Sydenham 1926: 1–153; Hart 1952; Meshorer 2001: 185–193. For arguments that Domitian and even Nerva continued the numismatic celebration see Hendin 52010: 403–459. 34 On the humiliations of the triumph for Judaeans see Esler 1995.



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Fig. 5.1: Relative Volume Size (by Word Count) in Josephus’ Judaean War

Contents and Structures The greatest obstacle to the notion that Josephus wrote his War as a Flavian history – this a product of early twentieth-century criticism and not self-evident – is the disposition of its content. In a work of about 125,600 words, the weight is decidedly at the beginning, long before the Flavians enter the scene in Book 3. Book 1 is the longest by far; Books 1 and 2 occupy 42% of the work by word weight. Since Josephus created War’s book divisions himself,35 we must conclude that instead of allowing his content to flow naturally from one standard book-roll to the next,36 he stuffed some to overflowing (1 and 2) while leaving others (6–7) much less busy. Evidently, then, he wanted to begin the Flavian campaign, and more importantly his own military activity, in Galilee in Book 3, to conclude the destruction of Jerusalem at the end of Book 6, and to leave Book 7 for the aftermath. He could have included Book 7 (local fallout, Roman triumph, desert fortresses) with 6 in a single volume, which would still have been shorter than Book 1. But plainly he preferred to keep them separate, at almost exactly the same length. That choice gave the fall of Jerusalem its full impact, allowing a certain relief of mood in Book 7 after the relentless tension before the climax. Perhaps he was influenced by the seven-volume structure of Caesar’s original Gallic War.

35 Ant .Iud. 13.298; Eus. Hist. eccl. 2.21.3, 3.6.1, 3.6.20, 3.9.3. 36 Contrast Ap. 1.320. In the 20-volume Antiquities (ca. 306,488 words total), each volume comes close to the mean of 15,324 words, the Vita appendix being typical at 15,835 words.

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From this overview two conclusions emerge. First, Book 1 is important. Many readers or hearers would presumably not have gone beyond that double-strength roll. Since Books 1 and 2 are both crucial and Flavian-free (outside the prologue), no matter what Josephus should say about imperial family when they appear (see the end of this section), the work as a whole could not reasonably have served as clear propaganda in their behalf. Second, Josephus’ effort to reserve each volume (of whatever size) for a particular story-arc shows that he gave the work a structure based on those volumes, rather than on the mass of his material. Nor does he make the slightest effort toward chronological proportion: the periods covered in a volume vary from 167 years in Book 1 to just a few months in others (Books 3, 6). Before considering the question of structure, we should tour the contents. 1. From the primal Judaean civil strife (stasis) that created Onias’ dissident temple in Egypt and the Hasmonean Revolt to the funeral of Herod the Great, with a preview of the Herodian succession problem (ca. 170–174 bc). War’s compact Hasmonean story (1.31–122) foregrounds their alliances with Rome, against oppressive Seleucid rule (1.38, 48), then their rapid acquisition of territory and political agility in rapidly changing political contexts. These traits are found abundantly in King Herod, whose long rule emerges out of Roman civil war. Herod’s story is tragic, however: his brilliant success in ruling from Jerusalem, strengthening bonds with Judaea’s neighbours and the subject poleis, is undone by his inability to escape his passions, women, and domestic intrigues. 2. From the Herodian succession struggle to Josephus’ control over the northern defences in anticipation of the legions, with a Jerusalem preview (4 bc–66/67 ad). During the succession hearings, before Augustus in Rome (4 bc), revolts erupt in Judaea. The subsequent narrative intertwines regional tensions, especially JudaeanSamarian issues, with Roman attempts at direct or indirect (native-Judaean) governance. In War (Bell. Iud. 2.117–18; contrast Ant. Iud. 17.354, 18.2) Judaea appears as a province, and the focus is on the varying natures of the equestrian agents based in Caesarea. Nevertheless, Judaea’s leaders habitually turn to the emperor himself or his provincial legate in Antioch for redress – and always find it, until Nero’s final years. Their failed diplomatic effort to Judaize Caesarea generates violence throughout the region, then intervention by the legate from Antioch, resulting in the loss of a legion. The final section describes the Jerusalem leadership’s ostensibly reluctant preparation for Roman retaliation. This is the reason for Josephus’ dispatch to Galilee: to raise and train an army while fortifying the towns, in spite of his recognition that military conflict with Rome will be disastrous. 3. From Vespasian’s appointment to the fall of Josephus’ northern command and most of Galilee (spring to late autumn, 67 ad). The narrative clock slows dramatically. After a survey of the terrifying Roman forces and a digression on the invincibility of the legions, it treats in slow-motion the few weeks of Josephus’ brilliant generalship through his surrender. Otherwise, the war in Galilee appears as a non-event, following the main city’s pre-emptive capitulation (Sepphoris). The Galilean war is thus



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over after Josephus’ surrender at Iotapata. As a favour to their host Agrippa II (Herod’s great-grandson), however, Vespasian and Titus confront a newly restive Tiberias and the militants who flee from there to Tarichea and Gamala. 4. From these eastern Galilean remnants (of rebellion against Agrippa) to the summer of 69 in Judaea; civil war in Rome to Vespasian’s remote victory; Titus’ return to Caesarea in preparation for Book 5 (late 67–December 69). Vespasian and Titus deal with the fortress Gamala as well as remnants at Tabor and Gischala. Gischala falls quickly and bloodlessly, but its leader John fatefully escapes to Jerusalem. He dominates the first half of Book 4 as “tyrant”, faithlessly arranging for Idumaeans to enter the city and murder the popular chief-priestly notables. The latter half belongs to Simon bar Giora, whom the surviving notables welcome as a lethal antidote to John’s poison, inadvertently creating a stalemate with two tyrants. The final section shifts to Rome for the civil war following Nero’s death, with the despicable Vitellius, an effeminate like John. 5. From the growing factionalism in Jerusalem to the siege of Titus and the horrors of murder and famine (December 69–June 70). Titus’ campaign is described in five parts: narrative, digression on the impregnable stronghold Jerusalem (emphasising walls and surrounding depths), narrative, Josephus’ grand speech, narrative. Each narrative moves back and forth between Roman and Judaean conditions and changes lenses from wide-angle to zoom, as individuals on each side come into sharp focus for a moment. We also watch gentle Titus gradually (not steadily) hardening, as his efforts to secure an early surrender with carrots and sticks are rebuffed. 6. From Titus’ renewed siege to the fall of Jerusalem (ca. late June–early September 70). The dramatic climax draws many threads together. The book opens with dispirited Romans redoubling their efforts by returning to basics (discipline, columns, ramps) against their seemingly unconquerable, death-defying, and endlessly resourceful foe. Jerusalem’s internal miseries reach their nadir in the harrowing famine and the aristocratic Maria’s cannibalism (6.193–219). New of this atrocity fires Titus with a determination to bury the city, though he too is trapped in the divinely orchestrated play and cannot do what he wants. When he finally resolves to spare the temple, it burns anyway and the city falls. 7. From the fall of Jerusalem to the end of Onias’ temple in Egypt, with a glance at the author’s post-war life (September 70 – ca. 75 ad). The overall shape of Book 7 contrasts the dire consequences for Judaeans in Syria and Egypt and in the Roman triumph with compelling stories of Judaean heroism (Machaerus) and thoughtless disaster (Masada). The book ends with the closing of Onias’ dissident temple and reminders of the author’s towering virtue. This overview, though no more objective than any other, suggests a few observations. First, the War has a plot. The deep background in Hasmonean-Roman-Herodian politics, which shape Judaea’s relationship with its neighbours, yields regional tensions under later Herodian and direct Roman rule, producing the defeat of Cestius and war with Rome. Book 4 begins the counterflow into Jerusalem, where the murder

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of virtuous leaders, the rise of tyrants from outside, famine, extreme bloodshed, and pollution of the holy sanctuary generate an almost unbearable strain (though the outcome is known). The burning temple at the end of Book 6 provides the climax, after which Book 7 explores varied consequences. That dramatic structure seems obvious enough, but there are other structural signals (below). Second, Josephus knows well the rhetorical mandates of variation (of scene, angle, style, tone), vivid portrayal or enargeia, and symmetry. After building tensions to a certain point, he punctuates his narrative by shifting to a different scene, introducing a powerful set speech (below) or a geographical description, or dropping in a philosophical diversion. The most impressive of these last is his lengthy description of Judaea’s three schools (2.119–166), in which the utopian Essene “legion” (tagma) illustrates Judaean male virtue, with its Spartan-like community of shared property, contempt for death, and smiling at torture. Freest from scenic variation is Book 6. By that point, with all preliminaries established, Josephus can lock his audience in a fast train to Jerusalem’s destruction. There is no escape. He forces us to look without relief at gruesome violence, oozing corpses, famine, bloodshed, infant cannibalism, pollution, and destructive purging fire. Third, several volumes share a similar internal structure. Josephus frames an extended central narrative in briefer opening and closing panels, which are on quite different subjects. This is clearest in Book 2 (opening in Rome with the succession hearings, then the main story of regional conflict in Judaea until the Cestius ambush, then the closing panel on Josephus’ preparations for war in Galilee [for Bk 3]), in Book 3 (opening frame on the Roman army, closing panel on the return of Agrippa’s cities, central narrative on Josephus as defender of Iotapata), and in Book 4 (opening frame on the remnants of Galilee, main section on the establishment of John and then Simon as tyrants in Jerusalem, closing shift to Rome for the post-Neronian civil war). Moreover, several volumes coil the narrative, so to speak, around a central spindle. After building toward a critical scene in the centre, the story begins to unravel again. The volume thus becomes a large periodos with a rough sort of ring composition. In Book 1 the middle by word count falls either at the beginning or near the end of Herod’s capture of Jerusalem (1.340–57), depending on whether one includes the prologue. In Book 2, the end of the fateful Caesarea conflict (2.292), which Josephus makes the foundation of war (2.284), comes at the halfway point (i.e., at 10,269 words of 22,520). The precise midpoint of Book 6 coincides with the dramatic conclusion to Maria’s cannibalism: Titus’ resolve to bury the city (2.219: at 6,202 words of 12,462). It is hard to see this pattern as mere coincidence, for even within a passage such as the one on the philosophical schools we find a concentric structure, suggesting that Josephus favoured this design.37

37 The twelve initiates’ oaths provide the fulcrum (Bell. Iud. 2.139–142), signposted by the rare verbs ἐγκρίνω and ἐκκρίνω on either side (2.138, 143). Moving outward from there are corresponding stops



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Given Josephus’ tendency to use concentric structures even on a grand scale, as in his Antiquities and Life,38 we might examine War for such a plan. We should then look for something pivotal in the middle of Book 4. That is what we find – and not because we wish to find it. Of Book 4’s 17,624 words, the exact midpoint falls after word 8,812. Just one sentence before that is the decisive turning point of both Book 4 and the work. This is the end of the encomium on the chief priests Ananus and Jesus (4.325), who have been managing Judaea’s defensive effort since the defeat of Cestius. Their murder at the hands of Zealots and Idumaeans ushers in the tyranny that leads to final disaster. Josephus’ encomium on these men – “the capture of the city began with the death of Ananus, and from that very day came the overthrow of the walls and the ruin of the Judaean commonwealth, on which they saw the leader of their own rescue slaughtered in the middle of the polis” (4.318) – makes the centrality of the episode clear. Near the end of War he will restate its decisive importance: the murder of these men removed the last traces of piety and all remnants of the nation’s political integrity (7.267). Within Book 4 Josephus furnishes this pivotal episode with a grand gateway. John’s Zealot faction entices a force of Idumaeans to enter the city and do away with these leaders, whom John has portrayed as tyrants (4.224–313). The skilled Idumaeans accomplish their task efficiently and in good faith, but abruptly discover that they have been misled about where the real tyranny lies, and so storm out of Jerusalem in disgust at John (4.345–65). The artificiality of these gateposts – Idumaeans enter, commit the crime, and leave – is clear from the fact that Idumaeans continue to appear in War, remaining a significant factor in the sequel (4.566, 5.248–50, 6.381), unaware that the author has sent them home! This much alerts us to watch for signposts of symmetry. There are many, though such patterning is not a matter of mathematical precision, much less of a mysterious hidden code. Arranging episodes near the beginning to be reprised near the end (not necessarily in exact order) is simply the art of ring composition on a large scale. It helps to create the impression of shape, and brings a satisfying sense of closure to the themes gradually opened in the first half.39

– reverence for the sun as a deity (2.128, 148), “make it a point of honour” (2.123, 146), the rare agentnoun “despiser” (of wealth or of death, 2.122, 151), women, children, and sex (2.119–121, 160–161), and finally Pharisees and Sadducees (2.119, 162–166). 38 Mason 2001: xxi–xxvii. 39 Matching pairs include: Antiochus Epiphanes (Bell. Iud. 1.31–40, 7.219–244; cf. 5.460); anachronistic references to Medes (1.50, 62, 7.244–46); Masada, fortified and destroyed (1.175–182, 7.252–406, 455); Pascha (a rare Aramaic term in an Atticizing work) with its “many sacrifices” (only at 2.10, 6.423); heaping of corpses from civil strife, worse than in a foreign war (2.30, 6.259, 421); souls of the good enter the ‘most refined ether’ (2.152, 6.47); a “pseudoprophet” costs many lives (2.261, 6.285); burning of temple porticoes, with victims dying five ways (2.229–230, 405, 6.233); Agrippa’s and Titus’ orations (“Don’t foolishly rely on …”; 2.362, 6.328–332); Josephus imprisoned, makes prediction; prediction ful-

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In light of these correspondences, Josephus’ remarks at the beginning of the Antiquities take on a particular meaning. There he explains that he had contemplated including the ancient past – the main subject of Antiquities – as part of War. Because the size would have been excessive, however, “I separated that [work] by itself and measured off a balanced composition, with the beginnings and the ending proper to it” (ταῖς ἰδίαις ἀρχαῖς αὐτοῦ καὶ τῷ τέλει τὴν γραφὴν συνεμέτρησα; 1.6–7). The verb συμμετρέω is architectural, used also for the matching of columns to create balance (Bell .Iud. 1.411, 5.192; Ant. Iud. 8.74). Josephus was conscious of constructing War by means of corresponding volume-columns. This interest in symmetry, then, prompts us to watch for links between the triumph in Book 7 and War’s foundations in Book 1. In that regard we might wonder why Josephus begins the story with such a long pre-history of the Judaean-Roman war, extending back two centuries, granted precedents in Herodotus, Polybius, and even Thucydides’ archaeology for tracing remote causes. Of the many possible explanations – the exemplary practical politics of the Judaeans’ forebears, and the characteristic turmoil in Roman leadership – the most obvious is that an investigation of this war, which the Flavians are so relentlessly celebrating, ought to begin with the earliest relations between the two peoples. Since our topic is the triumph passage and we cannot examine those earlier sections properly, I would suggest the following broad strokes. First, the JudaeanRoman relationship began as an alliance of friendship (Bell. Iud. 1.38, 48), and this has remained in place ever since, no matter which Roman was in power. The alliance took definitive shape in Augustus’ intimate friendship with Herod, the main subject of Book 1, and has continued ever since. Herod’s great-grandson Agrippa II and this king’s sister Berenice remain close friends and allies of the current Flavian regime. Second, in managing the various ethnic groups of southern Syria, the Romans have always favoured their Judaean friends, establishing native rule from Jerusalem whenever possible. No Samarian, Ascalonite, or Scythopolitan has had such connections or power. The emperor Claudius, whose protégé Vespasian had been – and whose temple on the Caelian hill he was rebuilding after Nero’s contempt for it (Suet. Vesp. 9.1) – had been very close to Herod’s grandson Agrippa I, not least because the Judaean royal played a critically constructive role in his accession. Claudius showed a deep interest in the region, intervening dramatically to protect Judaeans’ interests, and this was partly because of his dependence on advice from Agrippa II, who had grown up in imperial households and returned to Rome whenever possible.40

filled and Josephus released (3.387–408, 4.622–629); Galilee and the north subdued; the south except Jerusalem subdued (4.120, 4.490). 40 Bell. Iud. 2.204–217, 232–246 (Claudius recalls and banishes his own procurator for siding with the Samarians, sending a tribune back to Jerusalem to face mob justice and beheading); cf. Ant. Iud. 19.356–365.



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Third, then, the ‘Judaean War’ cannot be understood as a national revolt, of the usual (German, British, Batavian) kind, led by local elites and auxiliary forces. It arose rather from a tragically perfect storm of events: ongoing regional aggravations, a legacy of both Hasmonean and Herodian dominance, the collapse of trust in Roman support during young Nero’s final years of incompetence and insult, and the growing Judaean vigilantism (“tyranny”) that resulted. Even as things came apart, however, the ethnos remained deeply divided (in stasis) about the best course of action, while the elite did its best to protect the people. It was only a pair of interlopers in Jerusalem, John and Simon, whose vanity pushed them too far to surrender, who led Jerusalem to the final catastrophe. Finally, this survey of War’s contents already identifies outright and systematic contradictions of Flavian propaganda. In converting its provincial success into a foreign conquest, the regime aimed for the stars. The abundance of their coinage speaks eloquently (notwithstanding debates about particulars), as do the friezes of the restored Arch of Titus and the relentlessly triumphal themes on the monuments of the Haterii tomb relief.41 Clearest of all, because it is the most textual, is the inscription copied by a medieval traveller from an Arch of Titus that once stood in the Circus Maximus. This purported to give the Senate’s reasons for honouring the new princeps after his father’s death: Because on the advice and counsel of his father, And under his auspices, he subdued the nation of the Judaeans. The city of Hierosolyma, either attacked in futility or left entirely untried by all the leaders, kings, or nations before him, he destroyed.42

The exaggerations here are well known: the pliant Senate ignores even the renowned Pompey the Great, as well as Antony’s general Sosius, who had both recorded triumphs for Judaea,43 never mind the Babylonian, Persian, and Macedonian rulers who had taken the city long before. To be sure, such delusions were normal politics.44 Josephus’ lengthy back-story, by contrast, features Pompey’s admirable way of capturing Jerusalem in 63 bc – though violent, it restored the temple service and did not disturb the precious furnishings of the sanctuary – and establishes it clearly as the moment when Judaea actually came under Roman control (Bell. Iud. 1.127–58).

41 On the arch, see Pfanner 1993; on the Haterii relief, Jensen 1978; Leach 2006. 42 Quod praeceptis patri[s] consiliisq[ue] et auspiciis gentem Iudaeorum domuit et urbem Hierusoly­ mam omnibus ante se ducibus regibus gentibus aut frustra petitam aut omnino intem[p]tatam delevit (CIL VI 944). Tommaso Leoni of York University, Toronto, is completing a doctoral dissertation on this arch. In the meantime see Ciancio Rossetto 2000.1: 108–109. 43 For Pompey’s and Sosius’ triumphs see the fasti in Degrassi 1954: 108, 110. 44 Cf. Pomponius Mela on Claudius’ alleged opening of long-closed Britain (4.49), neglecting Caesar and the intervening decades of contact.

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Josephus mentions Pompey’s eager return to Rome, for what his audience knew to have been a memorable triumph for the East (1.157–58). I have noted that Josephus makes Sosius’ recapture of the city from the Parthians (with a nod to Pompey, 1.343) the centre-point of Book 1 (1.327–57). Lacking Pompey’s innate virtue, Sosius would have looted both city and temple if Herod had not prevented him by paying off the army, the general most liberally (1.354–56). The capture of Jerusalem by Pompey and recapture by Sosius are not only related in detail as they happen. They are anticipated in the prologue (Bell. Iud. 1.19) and recalled at numerous later points. No reader of Josephus could be in doubt about this.45 From that point Judaea remains an integral part of the empire, and Josephus’ detailed narrative could make no sense without that assumption. The Flavian claims about a great new foreign conquest thus appear deeply untrue – not that there is anything wrong with that, necessarily, given the nature of political leadership. Josephus also makes it clear that Vespasian did not go to Judaea to conquer a foreign enemy. Nero dispatched him from Achaea to quash disturbances that the legate of Syria had tried unsuccessfully to handle (Bell. Iud. 3.1–7). Vespasian, then, would be entrusted with “command of the armies in Syria” (3.7). If Cestius had been successful, Josephus’ narrative does not create any expectation that either he or Nero would have contemplated a triumph, and the Roman audience knows that Nero held no triumph even for Corbulo’s historic settlement with the Parthians. In Josephus’ narrative, at any rate, provincial disturbances have occurred with some frequency, some of them as potentially serious as the one in 66. He even has Titus address the rebels as “You, who from the time when Pompey first took you by storm, have never ceased your revolts (οἳ πρῶτον μὲν ἀφ᾿ οὗ Πομπήιος εἷλεν ὑμᾶς κατὰ κράτος οὐκ ἐπαύσασθε νεωτεροποιίας)” (Bell. Iud. 6.329) – rather giving the game away. When Herod’s death (4 bc) sparked massive unrest, the legate Varus had to come south with three legions – the same as Vespasian’s core force (Bell. Iud. 2.39–79; Ant. Iud. 17.250–97). When Quirinius, legate of 6 ad, conducted a census to bring Judaea under his direct control, there was another flare-up (Bell. Iud. 2.117–18; Ant. Iud. 17.354–18.10). Three decades later (39–41 ad), Gaius instructed the legate Petronius to take three legions plus auxiliaries to steamroll the expected resistance to the installation of his statue(s) in Jerusalem (Bell. Iud. 2.185–87). The legates L. Vitellius (under Tiberius) and Ummidius Quadratus (under Claudius) removed equestrians who were exacerbating the ethnic strife in the south (Bell. Iud. 2.239–44; Ant. Iud. 18.88–89). When the ageing Cestius came south, therefore, with the equivalent of two legions plus auxiliaries and allies (Bell. Iud. 2.499–502), he too was executing his duties as legatus Augusti in his provincia, not planning to conquer a foreign people for Rome.

45 Bell. Iud. 2.356, 392, 5.396–398, 408–409, 506, 6.436.



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Vespasian’s assumption of the legate’s task did not change the nature of the conflict in the south. So the whole prospect of a triumph for his eventual success, rather than Josephus’ description of it, seems odd from the perspective of Josephus’ narrative. This literary mismatch fits the historical situation: the Flavian triumph for Judaea was odd.

Themes Josephus’ War is not, however, an essay with an argument-like thesis or a simple Tendenz that everything subserves. It is a rich and varied history, with many detours, bays, and inlets. Like a film or novel, however, it is a story and it sustains a coherent story world. Along with its recurring devices (e.g., speeches, digressions, patterning), consistent Atticizing style, register, and authorial voice, this coherence results from the interweaving of many durable themes, which change aspect as they recur in new configurations from beginning to end. Different readers would identify and arrange these themes differently. I offer the following suggestions. The single most important message that any ancient historian needed to convey was one rarely made explicit. Namely: he was a man of character, gravitas, and auc­ toritas.46 Unlike their modern academic counterparts, who try to win respect through their ability to explain evidence, ancient historians – usually statesmen in retirement – viewed their craft as a moral and literary undertaking. History was another expression of their public character, revealed also in their service to the polis and perhaps military efforts. Instead of trying to show how they knew what had happened, therefore, following Thucydides’ gold standard they tended to regard events and character as good or bad moral exempla. We see this in Josephus’ War, which never explains how he knows things, or presents evidence for the weighing of possible explanations. He begins by stating his unique status and eyewitness credentials, in lofty dismissal of rivals (1.1–3), and proceeds with a narrative that everywhere implies, “As you can see from my judgements about human nature and military affairs, I am a man of character. You can trust me to tell you the (moral) truth about what happened.” As for the explicit themes, instead of trying to enumerate them I shall bundle them under four heads: those connected with the Judaean character, with managing the polis, with Jerusalem’s unfolding tragedy, and with the temple’s holiness, pollution, and purification. None of this is evidently Roman or Flavian. Masculine character. In advocating for his people against the rampant vilification that stemmed from the triumph, lays primary stress on the piety and virtue of the Judaean people, from their heroic Hasmonean days through their impassive devotion under fire from Pompey to the many phases of the recent conflict – in which he serves

46 Marincola 1997: 128–174.

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as a shining example. To establish this theme Josephus distinguishes the question of political choices (below) from that of innate character. At the end, for example, he portrays Roman soldiers amazed at the unexpected daring of Masada’s inhabitants, the “nobility of their resolve” to take their own lives, and their “contempt of death” (7.405–6). He does not shrink from crediting the most misguided rebels with such traits. After acknowledging the courage of a centurion he had come to know, he proceeds to list those who “fought with distinction” from John’s and Simon’s factions (6.81–92), for which he had only contempt in other respects. They all shared the Judaean disdain for death and devotion to the laws. Josephus thus emphasizes that, contrary to the portraits current in Rome (and on Flavian coinage), the Judaean character is rooted in courage and endurance. We have seen that his prologue cleverly raises this point as an oblique boost to the Flavians, for having overcome such martial valour, but that cannot be his main motive given the context. Namely, because Judaean men possess such qualities, they often wrong-foot and embarrass even the storied legions. Sparta still provided the model of a disciplined male community averse to luxury, inured to hardship and pain, and ready to die before violating ancestral laws.47 Related language concerns manliness (ἀνδρεία, ἀνδρίζω, ἀνδραγαθία), fortitude (καρτερία), discipline of life (ἄσκησις, δίαιτα), and especially contempt for death (θανάτου καταφρόνησις). Consider some examples: 2.151–53 [of the Essenes, who live simply and without private property]: Despisers of terrors, triumphing over agonies by their wills, considering death – if it arrives with glory – better than deathlessness. The war against the Romans proved their souls in every way: during it, while being twisted and also bent, burned and also broken, and passing through all the torture-chamber instruments … not once gratifying those who were tormenting [them], or crying, but smiling in their agonies and making fun of those who were inflicting the tortures, they would cheerfully dismiss their souls, [knowing] that they would get them back again. 4.89–90 [Vespasian rests his soldiers in Caesarea before the final campaign]: For he saw that a good deal of work remained in the vicinity of Jerusalem. … And he reckoned that even without walls, the determination of those men and their daring actions would be difficult to cope with. So he trained his soldiers just like athletes for contests. 5.315–16: The Judaeans, for their part, careless of their sufferings, were intent solely on the damage they could inflict, and death itself seemed to them trivial if it meant attacking and killing one of the enemy. Titus, by contrast, took as much care for the security (ἀσφαλείας) of his soldiers as for success. Saying that the reckless charge was foolish, and that it was only valour if accompanied by forethought and avoiding the risk of casualty, he directed his side to show their manliness in ways that posed no risk to themselves (ἐν ἀκινδύνῳ τῷ κατὰ σφᾶς ἐκέλευσεν ἀνδρίζεσθαι).

47 Ios. Ap. 2.225; cf. Ollier 1933; Tigerstedt 1965–1978; Hodkinson/Powell 1994: 273–346.



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6.11–14 [of the Roman legionaries]: … Their bodies were by now falling beneath their labours, their souls in the face of repeated reverses. … Worst of all was the discovery that the Judaeans possessed a fortitude of soul (τὸ παράστημα τῆς ψυχῆς) superior to faction, famine, war, and such disasters. They [Romans] began to suppose that the attacks of these men were irresistible, that their cheerfulness in distress was invincible. 6.42–44 [Titus to his elite forces]: How shameful if the Judaeans, for whom defeat carries no real shame since they have learned to be slaves, should … hold death in contempt (θανάτου καταφρονεῖν) and repeatedly strike at our middles – not in hope of triumph, but for the raw demonstration of their manly courage (ἀλλὰ διὰ ψιλὴν ἐπίδειξιν ἀνδρείας) – whereas you, who control more or less all the land and sea, … should not even once venture into the enemy’s ranks.

In the narrative context, then, Josephus’ famous digression on the Roman legions in connection with Vespasian’s arrival outside Galilee (3.70–109), beloved of military historians, takes on ironic hues. Josephus declares that the legions have never been beaten, no matter what tricks, tactics, terrain, or numbers confront them (3.106). They absorb the shocks of battle with equanimity and never panic (3.74). But this digression comes shortly after he has described the disastrous rout of Cestius’ army with a loss of 5,300. In that story he observes that the legionaries were too terrified to face their Judaean attackers (Bell. Iud. 2.540–55). Looking ahead, the digression establishes the quality of the army Josephus is about to face with his hastily recruited and unreliable irregulars – against which his genius generalship nevertheless brings him savourable victories. Finally, the later narrative in the vicinity of Jerusalem highlights legionary confusion, ill discipline, and failure to match Judaean courage (also Bell. Iud. 5.81–97, 466–90, 6.20). For example Bell. Iud. 5.81: “At that time it seemed that the entire legion would have been in peril, had not Titus, when their plight was reported to him, sent help. He castigated them for their cowardice, and brought back those who were running away”. Rome’s famous army provides the perfect foil for Josephus to highlight a higher Judaean virtue, and correct ambient impressions. Polis-related themes. By opting to begin his narrative with the hot-word stasis (Bell. Iud. 1.31) Josephus signals his familiarity with a longstanding discourse about polis management. Innocent of democracy, he assumes a world of poleis administered in the best interests of the populace, but not by them. Cities are properly run by the foremost, powerful, or notable men (οἱ πρῶτοι, ἄριστοι, γνώριμοι, δυνατοί). These men are omni-competent aristocrats, like Josephus himself. They come from noble families, which cultivate their youth for leadership in all forms. The same men become, as circumstances require, judges, advocates, orators, generals, priests (hereditary in Judaea) of civic cult, landowners, and indeed writers. Their principal role is to keep the rabble (usually τὸ πλῆθος, also ὁ δῆμος or ὁ λαός) quiescent. Dangers to concord (ὁμόνοια), which is to say civil strife (στάσις), come from various directions: rival poleis competing for status in a province, hot-headed youths who respond from passion rather than political wisdom, women in general, demagogues

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who whip up the masses with rhetorical wizardry and promise things that cannot be realized (γόης/γοητεία, ἀπάτη/ἀπατάω), otherworldly fanatics, and violent men (“bandits”), often in the service of some resentful wealthy person.48 A particularly rich thread in the Graeco-Roman tradition, manipulated neatly by Josephus, concerns the nature of political ‘freedom’ or ‘autonomy’, as against ‘slavery’. Paradoxes abound. Submission to Rome is unquestionably a kind of slavery, as the rebels assert, yet it also offers the best hope for internal self-regulation and preservation of the ancestral ways (τὰ πάτρια/ἔθη, οἱ πάτριοι νόμοι). Only demagogues rally the people with memories of glorious days past and vain hopes of radical freedom. They play the justice/fairness card before the gullible, but what they actually offer is slavery – to their personal tyrannies. Josephus shows that he has thought much about such issues, which fill the pages of Thucydides and especially Polybius.49 All of this was common coin in elite discussions of the day.50 Pervasive in ancient thinking was the notion that the statesman managed the potentially volatile populace by appearing to share their sentiments (and likely sharing them indeed, to a point) – calling for justice, fairness, redress – while gradually bending them to his own, politically sounder view of things (see Plut. Mor. [Praec.] 800a–b). Since oratory was the principal tool, the last thing one expected a political leader to declare in public speech was his heartfelt views. Such honesty was for prophets, whose role in life was to be stoned, not for political leaders.51 If we begin from such assumptions and values, Josephus’ portraits of himself and his chief-priestly colleagues, which have reeked of humbug to modern audiences, appear much more plausible, though not for that reason historically accurate. He introduces the chief priest whose murder will later mark War’s krisis (2.648–51): In Jerusalem, Ananus the chief priest and those of the powerful men who were not sympathetic to the Romans were preparing the walls and many war machines. Throughout the whole city, projectiles and body armour were being forged. … Ananus, nonetheless, harboured the intention of bending the insurgents and the recklessness of those called ‘Disciples’ [or Zealots] to the more beneficial course, as he gradually side-lined the preparations for war. But he succumbed to the violence.

This is not to say that political leaders felt no sense of honour, but only that they did not equate honour with a simple, public honesty. The honourable leader identified himself with the welfare of the polis. His selfless desire to pilot the ship of state to a

48 On Polybius’ use of these themes see Eckstein 1995: 28–236. 49 For Thucydides see Mader 2000, though I cannot agree with his larger argument about the purposes of Josephus’ use of this master text. 50 Plut. Mor. [Praec.] 813d-816a, 819a, 824e-f; Dio Chrys. Or. 32, 38, and 46. 51 Liddell Hart 1941: 7–8.



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safe harbour valorized whatever misleading appearances and rhetoric were necessary (see below on Vespasian).52 Another relevant and fertile theme in the War concerns fortune or circumstances and the abrupt reversal of these (τύχης/πραγμάτων μεταβολαί). Just as Polybius affirmed history’s value for statesmen in “bearing nobly the reversals of fortune” (1.1.2), filled his narrative with such reversals, and shows how Rome overcame fortune’s turns,53 fortune language turns up in seminal situations in Josephus’ War. Alongside Rome’s upheavals (Bell. Iud. 1.5, 23) come reversals suffered by Jerusalem, the happiest city now fallen (Bell. Iud. 1.11), a succession of Roman, Seleucid, Hasmonean, and Herodian figures (e.g., Bell. Iud. 1.95, 270, 282, 353, 2.113), and Josephus the captured general (3.394–95). Whereas Claudius honoured his fortune, Gaius and Nero abused theirs.54 Especially important is the Polybian and prophetic image of nations rising and falling under divine control, which appears as inscrutable fortune to mortals. Fortune is at Rome’s back for the moment.55 Tragic Themes. Human vulnerability to fortune might equally be connected with tragedy, our third cluster of themes. Aristotle made pity and fear the hallmarks of tragedy.56 Although everyone now agrees that there was no formal tragic sub-genre of history,57 Josephus’ War maintains a decidedly tragic ethos. The prologue awakens themes of pity, compassion, and lament over the fate of nation and mother-city (Bell. Iud. 1.10–12). The key words (ἔλεος, ὀλόφυρσις, οἶκτος/οἰκτίζω/οἰκτείρω) reoccur some 115 times in the narrative. Josephus begs pardon for allowing his passions (πάθη) to intrude. Weeping women and children abound. In Book 1 King Herod establishes the framework (note drama at Bell. Iud. 1.471, 530, 543) as a strong protagonist whose very ways of being – including his passion for his wife and a fortune that must exact revenge for his prosperity – bring his downfall (esp. Bell. Iud. 1.429–32, 556). Honora Chapman has demonstrated Josephus’ debt to classical tragedy, especially in the story of Maria’s cannibalism (Bell. Iud. 6.193–219).58 War’s tragic ethos also offers Josephus a point of intersection, which he exploits, with the biblical tradition of lament associated with Jeremiah.59 Temple purity, pollution, and purification. War’s tragic atmosphere cannot be separated from our final thematic group, which concerns cultic pollution and purification. Sophocles’ Oedipus the King revolves around a case of pollution (miasma) that must be driven from the land: “it is blood-guilt that keeps the polis in a storm” (Oed.

52 Cf. Bell. Iud. 4.248–250, 319–321. 53 Polyb. 1.4.5, 35.2, 2.4.3–4, 7.1–2, 18.28.4–5, 39.8.2 (40.12.19). 54 Claudius Bell. Iud. 2.207, 213; Gaius 2.184; Nero 2.250. 55 See Lindner 1972; Bell. Iud. 2.373, 387, 3.354, 359, 396, 5.122, 367. 56 Arist. Poet. 1449b, 1452b, 1453a–b, 1456b. 57 McDonald 1975: 4; Marincola 2003. 58 Chapman 1998. 59 Cohen 1982.

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tyr. 97–103). The later volumes of War, similarly, speak of the pollution of Jerusalem’s sacred precincts through bloodshed, and of the need for purging by fire. Josephus foreshadows the catastrophe early in a scene just after Herod’s death, when Passover pilgrims, who come to offer animal sacrifices, become sacrificial victims themselves (Bell. Iud. 2.10–13, 30, 197). Passover, the ultimate celebration of freedom (from Egyptian slavery, 4.402), becomes the locus of bloodshed, captivity, and final destruction.60 Josephus thus reinforces the paradox of a drive for ‘freedom’ from Rome, which perversely turns Judaeans into victims.61 Here is a representative passage (Bell. Iud. 5.17–19): Those who had hurried from the ends of the earth to this renowned sacred site themselves fell before their sacrifices, and honoured an altar universally revered by Greeks and barbarians with a libation from their own slaughter. Foreign bodies kneaded themselves together with the local dead, commoners with priests, and the blood from corpses of all provenance flowed into pools in the divine precincts. Most miserable city, what have you suffered comparable to this from the Romans, who came in purging with fire your own internal defilements?

Although Josephus consciously writes history, therefore, we cannot isolate that as a pure genre free of tragedy, rhetoric, ethnography, geography, or moral philosophy. The Flavians. Given our topic, and given that colleagues have so often found in Josephus’ War an official Flavian version, I must include brief comments on his portraits of Vespasian and Titus – though they appear late and hardly constitute an enduring theme. The first thing to say is that Josephus portrays them not as ‘the Flavians’, but as two quite different men.62 Since Titus has the larger role, we turn first to him.63 No one doubts that Josephus portrays Titus favourably: at least not with hostility and perhaps as fortune’s darling, rather Scipio-like. Then again, Scipio knew something about fortune’s turns.64 Josephus’ Titus takes pity on the captive Josephus because he sees “how powerful fortune is, and how abrupt the shift in balance of war, and that nothing in human affairs is stable” (Bell. Iud. 3.396). Titus also acknowledges that only the Judaean God could have granted him victory against steadfast Jerusalem (Bell. Iud. 6.411–12). Josephus expresses a kind of admiration, giving his own char-

60 Colautti 2002; Siggelkow-Berner 2011. 61 Bell. Iud. 2.209, 264, 443, 4.177–178, 394. 62 On a similar point but concerning Josephus’ different relationships with them in Rome, see den Hollander 2012. 63 Titus’ name occurs 132 times in War, but he also appears as “Caesar” from Bell. Iud. 5.63, for a total of roughly 200 named appearances, with much of the action also following occasional mentions of his name. He is the supreme Roman commander in Judaea through Books 5 and 6. Although Vespasian’s name appears 116 times, a third of these (from 4,588) concern his forces in Rome and himself as emperor. He is much less prominent as a character in Galilee and Judaea. 64 App. Pun. 132, serving for Polyb. 38.22.



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acter to declare in a speech that a spring in Jerusalem increased its yield upon Titus’ arrival (Bell. Iud. 5.409) – though this comes in a speech full of unusual rhetorical mischief. There may well have been a genuine affection between the two men, given that Titus had preserved Josephus’ life (below) and Josephus may have saved Titus.65 In any case, Josephus portrays his powerful coeval as a terribly nice young fellow, personally courageous and everyone’s would-be saviour. After saving Josephus, Titus finds himself regularly coming to the rescue of his undisciplined and frightened legions (above). He is usually clement toward his prisoners, and allegedly tries to save Jerusalem from its own residents. Yet this niceness is an image that sits awkwardly with the all-conquering hero of Flavian propaganda, and the triumph. Consider some examples. Titus is said to be tricked and fooled by John of Gischala into letting him “celebrate the Sabbath” – and escaping Titus’ grip (Bell. Iud. 4.92–120, esp. 103, 116). This is a fateful episode because it enables John to enter Jerusalem. Titus is nearly tricked again by an ordinary Judaean fighter who pretends to surrender, supremely confident that he can deceive and trap Titus’ Romans (Bell. Iud. 5.317–30). Josephus comments: “Titus, in his simplicity, believed him (πιστεύσας δ᾿ ἐξ ἁπλότητος ὁ Τίτος) and really hoped that the Judaeans were changing their mind” (5.319). Only our wily Judaean reporter saves kind-hearted Titus’ force. Most importantly, in spite of Titus’ firm decision to spare the temple, it goes up in flames, because of the flat-out disobedience of his soldiers. All the young commander can do is wave his arms and scream impotently at his wilfully deaf men (Bell. Iud. 6.233–66). A nice young man, then, but not the masterful Titus portrayed in Rome – or in the triumph. Titus does not use carrots exclusively, to be sure. As his impatience and exasperation build, he orders the crucifixion of one prisoner and later many hundreds, though only of those who have fought the Romans, in an effort to intimidate the rebels in the city (Bell. Iud. 5.289, 446–51). But this uncharacteristic harshness backfires when the rebels tell Jerusalem’s residents that this how Titus treats deserters. More characteristically, when Arab allied soldiers take to cutting open Judaean deserters to find any secreted gold pieces and this practice involves legionaries, Titus is appalled, ineffectively (5.548–61). I said that Titus saved Josephus. The man he saved him from was Vespasian, who is a very different character from the son in Josephus’ narrative. Though Vespasian is often exasperated by Josephus outside Iotapata, and even injured by one of Josephus’ archers (Bell. Iud. 3.176, 207, 213, 236, 283), Josephus credits him with courage, discipline, and great sagacity. This comes through more in the general tone of his narrative, however, in the way that Vespasian takes care of his army and prepares for campaigning, than in words of glowing admiration. The story of Josephus’ surrender to Vespasian is revealing, all the more because it is rarely analyzed from this perspective.

65 Insightful comments are in Yavetz 1975.

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Trying to draw him out from the cave where he is hiding after the legions breach the walls of Iotapata, Vespasian first sends two tribunes, telling them to pledge Josephus safety “as a way of persuading him to come up” (Bell. Iud. 3.344). But given all the faithless pledges made in this war, also by Judaeans, Josephus does not believe them: he expects to die if he walks out (3.345). So Vespasian sends another tribune, Nicanor, who is somehow known to Josephus. This one dilates extravagantly on the Romans’ innate kindness and declares how admired Josephus is by Vespasian for the courageous fight he has put up. Nicanor adds a series of moral arguments about friendship and Vespasian’s personal solicitousness for his enemy (3.346–50). Josephus is not convinced by Nicanor either, but finally he surrenders, allegedly because of his divine mission (3.351). In other words, the surrender is Josephus’ act of piety and courage: with no trust whatsoever in Vespasian’s promises, he will nonetheless entrust his life to God’s hands. It is not often noticed (I have never seen the observation) that all of Vespasian’s appeals and pledges turn out to be lies, just as Josephus expected. The Roman simply wanted him in his hands, and was willing to give whatever assurances were needed to smoke him out. Josephus saw through Vespasian’s dissembling, however. He would not have come out had he not been sure of his divine mission. Thus, when Josephus arrives in the Roman camp most of the Romans are enraged with him as the cause of their long siege. He is evidently about to be lynched. Young Titus, however, impressed by the humble condition this young captive of his own age (NB: not because of any prior plan), manages “to bring over most of them to his view, to have pity for Josephus. Indeed, he [Titus] became the greatest factor in influenc­ ing his father for [Josephus’] preservation (πλείστη δ᾿ αὐτῷ καὶ παρὰ τῷ πατρὶ μοῖρα σωτηρίας ἐγένετο). Thus persuaded by his son, Vespasian still orders that Josephus be watched with the tightest security” (3.397–98). Indeed, even after Josephus makes his prediction about Vespasian’s accession, the tough old commander assumes this is merely a tactic from the prisoner’s side to secure his safety (3.403: ὑπελάμβανεν ταῦτα περὶ σωτηρίας πανουργεῖν). This language seems to confirm that Vespasian has not otherwise made any commitment to spare Josephus. Although Josephus is not in a position to spell out the implications, they seem clear. He would have been tortured or executed by Vespasian had it not been for Titus’ change of heart and consequent efforts to persuade his father. Vespasian’s ploys were thus precisely as empty as Josephus had assumed. The old general’s habitual thinking in terms of deception and necessary lying contrasts sharply with Titus’ earnest gullibility. Josephus may have considered this all standard practice, and not intended to blame Vespasian. After all, Josephus is clear about his own ability to lie whenever it was called for, not least in that mischievous speech mentioned above. Even in War he is explicit about this. Realizing that his redoubt at Iotapata could not hold out against Vespasian, he planned to flee with its leading men, so he now lets his sophisticated literary audience know; there was no point in their dying with the town’s fall



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(Bell. Iud. 3.193–206). When the rabble (τὸ πλῆθος) of Iotapata learned of his intention and surrounded him, however, “suppressing any reference to his own safety Josephus insisted that it was for theirs that he would make his escape” (Bell. Iud. 3.197) – to bring nonexistent reinforcements. Josephus writes his whole autobiography as the story of leaders lying constantly, to the populace and to each other, as each tries to achieve his aims (Vit. 21–22). His Judaean enemies try every trick to get him in their hands for execution (Vit. 217–24, 280–89), but he is a brilliant liar himself – though in the service of Good (Vit. 126–28, 141–44, 226). The illiterate πλῆθος is there to be lied to, by men of quality. What else should one do: reason with them? Josephus’ picture of his erstwhile enemy Vespasian is not necessarily damning, then, whether in his dealings with him at Iotapata, or after his surrender, or in the triumphal procession recounted later. But nor is this obsequious flattery. In the case of Gamala (below), Josephus contrasts Vespasian’s poor judgement with Titus’ characteristic saving of the day. In sum, when Josephus finally comes to speak of the Flavians from Book 3, his focus remains on his own virtues, secondarily on God’s use of the Romans to effect divine purposes. Of the two, Vespasian is the reflexive strategist and deceiver, thrown into relief by Titus’ artlessness. If Josephus does not openly criticize either man, he also says little that could count as unequivocal praise.

Josephus’ Triumph Story: In the End is the Beginning I have devoted most of the chapter to context on the premise that it is indispensable part of interpretation. Whether the object before us is a material or a literary survival, understanding it requires a dialectic between the part and the whole (or various wholes), as well as between the words we are reading and the things to which the words refer. Because the cell that is Josephus’ triumph story carries the DNA of the whole War, we need to consider both. Finally, then, I hope to show that Josephus included the triumph in this artistic creation – no one forced him to mention it – because it was the fons et origo of the outlook against which he has oriented his entire Judaean War. This does not mean, I stress, that Josephus considered falsehood in politics reprehensible. They had their reasons for deceiving the Roman πλῆθος, which our urbane commentator could understand. Nevertheless, the triumph was the embryo of the universe of untruth that was taking over Josephus’ Rome through the following decade. Before we turn to the procession itself, three preliminary matters connected with the immediate literary context merit attention: the Flavians’ preference for a shared triumph, Josephus’ own presence at the event, and the triumphators’ overnight stay at the Temple of Isis.

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The Shared Triumph. Josephus claims that when Titus arrived home the Senate offered separate triumphs to father and son, but they opted instead for a joint event (Bell. Iud. 7.121). In the context of the following account (not to mention the likely knowledge of informed contemporaries), I would suggest, this appears to be a note of ironic humour, perhaps all the more in view of Josephus’ general attitude toward Vespasian as a man willing to deceive as necessary to get the job done. Even with a joint triumph they will be hard pressed to fill a single day, Vespasian rather dubiously attaching himself to Titus’ temple spoils. Where is Vespasian’s own victory plunder? Well he might have preferred a joint triumph, since a whole day for his own achievements – exhibiting grain and crude pottery from Galilee, rocks from Judaea’s villages – would have been risible. Josephus as Eyewitness? As we have seen, Josephus does not explain his vantagepoint, and trying to imagine where he was is not easy. If he was present, there are three main possibilities: he was with the triumphing Romans, with the processing captives, or among the massed spectators. Anything is possible, but his narrative suggests the perspective of an observer. As a (low-level) client of the imperial family, would he have needed to fight for a spot among the masses? Perhaps he was offered a seat with foreign notables, in the Circus Maximus for example. We do not know, and he does not help us. However that may be, the problem is not unique to the triumph story, and any solution for this case should take the larger narrative into account. It is part of Josephus’ literary art (contrast the autobiography) that, aside from a personal prologue (Bell. Iud. 1.1–30) and corresponding reflections at the very end (7.443–53), he keeps his character largely out of sight.66 On the one hand, this has to do with his ostentatious conformity to the demand of history that an author’s feelings not intrude (Bell. Iud. 1.9–12). The same logic leads him to describe his character in the third person, perhaps in homage to Caesar’s Gallic War. On the other hand, the same appearance of narrative detachment actually allows him to highlight his character more vividly, reserving him for star turns where he occupies the spotlight and keeping him away from ‘extra’ roles. When the actor Josephus appears, he bursts on the scene fully formed as the general entrusted with defending Galilee (2.562–84; Book 3 passim). We have no idea where he has been or how he acquired these credentials. Where was he when Cestius Gallus arrived outside Jerusalem to find the city gates closed to

66 The first-person singular pronoun occurs 100 times in War. Of these, 5 are in the personally oriented prologue. Most of the rest come in quoted speech by various characters. Half a dozen times Josephus uses the peculiar Platonic formula (Men. 81a) ἔμοιγε δοκεῖν (“it seems to me at least”), in his narrator’s voice. A striking example is Bell. Iud. 3.202, where he says of the people who wanted to prevent him fleeing Iotapata, “not because they begrudged him his security, it seems to me at any rate, but from the hope for their own, because they could not imagine that they would suffer anything awful as long as Josephus remained with them.” Josephus mentions the character Josephus about as often, chiefly from the end of Book 2 through Book 3.



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him, the shock that generated the Judaean-Roman conflict? Josephus describes how members of the elite tried to open the city gates to Cestius, but were prevented by the rebels (Bell. Iud. 2.533–34). Since he was normally resident in Jerusalem, we might suppose that he witnessed this, but he does not say so. Where was he when Gessius Florus was abusing the population or when Queen Berenice was publicly humiliated, or later during the events leading to the burning of the temple (e.g., 6.250–54)?67 We have no idea. After his exploits as commander and the drawn-out surrender, the actor Josephus leaves the stage again, resurfacing only to deliver brilliant set-piece speeches, which confirm the statesman’s talents he had displayed earlier (5.361–420, 6.94–129). Outside of these roles, with minor exceptions, he hovers invisibly as narrator (also producer, screen-writer, and director) above the action, or behind the camera, seemingly able to pass through city walls and enter the private or collective thoughts of Romans and Judaeans alike. Josephus’ ethereal narrative voice in War is not, then, a problem of the triumph narrative alone, and we may not conclude that because he does not explain his whereabouts in this case, he was not present. From his later writings we hear two relevant points. First, after his release from chains he was present in the Roman camp, forced to attend constantly on Vespasian and Titus and assist them with intelligence, while remaining an object of suspicion to the army (Vit. 416; Ap. 1.48–49). Second, the list of benefactions he recites at the end of his autobiography includes the note that Titus’ chose him as personal travel companion on the weeks-long voyage from Alexandria to Rome (Vit. 422–23). Although we have no idea how Titus actually treated him – how many times he invited him to ‘Captain’s Table’ – Josephus could not easily have made up this shared voyage. That notice in the autobiography is helpful because War 7 describes both Titus’ pleasant crossing and the city of Rome’s eager reception with typical anonymity, characteristically omitting Josephus’ presence from the scene (Bell. Iud. 7.119–20): When he had completed a voyage as pleasant as he could have wished, Rome held a reception and welcome for him just like the one for his father, except that for Titus it was more brilliant in that the father himself was there to greet and receive him. And for the mass of the citizens, the sight of the three [with Domitian] now together in one place afforded an other-worldly joy.

In this case, the notice in the Life encourages us to think that Josephus was part of Titus’ entourage when he disembarked to this warm reception, and that is why Josephus could capture it so vividly. Since this passage leads immediately to the preparations for the triumph (Bell. Iud. 7.121), we have no reason to think that he was not part of those proceedings too, though he does not say so.

67 See Chapman 1998: 103 n. 352.

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In short, Josephus’ lack of clarity about his observer position, though it might arise from his absence, is also what we would expect, in view of War’s general technique, if he had been present. Similarly, Josephus’ dispassionate tone is not a special problem of the triumph story, but matches his narrative voice through much of the work. Books 4 to 6 are somewhat different, admittedly, as he describes the murder of the chief priests and excoriates the rebels whom he holds responsible for the crimes that ensued – a historian’s transgression for which he also conspicuously apologizes (Bell. Iud. 1.9–12, 5.20). But in Books 1 to 3 he is remarkably dispassionate and balanced, as he narrates the gradual unravelling of Judaea’s regional position and conflicts with neighbours or with the equestrian governors. A good illustration is his description of the fateful conflict in Caesarea (Bell. Iud. 2.266–70). Even the massacre of an alleged 20,000 Judaeans is described as briefly as language permits, the fact itself speaking more eloquently than any moralizing commentary that he could add (2.457). In the same way, I would suggest, it is enough for him to narrate those elements he chooses from the triumph, against the background of the War as a whole, for his audience to receive a general impression that needs no explicit commentary. Temple of Isis. Josephus’ claim that the Flavians passed the night before the triumph in the domed Temple of Isis on the Campus Martius, near the surviving Pantheon, which they also featured on coins of the early 70s, has seemed to create several problems. Josephus writes (Bell. Iud. 7.123): While it was still night the entire soldiery had proceeded out in their companies and ranks and under their commanders, around the gates – not those of the palaces above but rather [the gates] near the Temple of Isis, because that is where the imperators were staying during that night (Τοῦ δὲ στρατιωτικοῦ παντὸς ἔτι νύκτωρ κατὰ λόχους καὶ τάξεις ὑπὸ τοῖς ἡγεμόσι διεξωδευκότος καὶ περὶ θύρας ὄντος οὐ τῶν ἄνω βασιλείων ἀλλὰ πλησίον τοῦ τῆς Ἴσιδος ἱεροῦ, ἐκεῖ γὰρ ἀνεπαύοντο τῆς νυκτὸς ἐκείνης οἱ αὐτοκράτορες).

Although he shows no interest in explaining this choice of accommodation, which is incidental to his explanation of the soldier’s forming-up ground, Josephus’ clarification (not the palace gates, but …) suggests a deviation from what might have been expected. Systematically dismantling scholarly constructions of the Roman triumph, Mary Beard takes this as an example. She cites a sizeable group of experts who have confidently moved the Flavians’ lodging from the Isis temple to the unmentioned villa publica, on the ground that its adjacent parkland could better accommodate the massed troops, and because that would have been more echt römisch for such a traditional event.68 The scholars in question understand Josephus to say that the soldiers formed up near the Temple of Isis because the Flavians were also staying near the

68 Beard 2007: 95–96.



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Temple of Isis – in the villa publica. Although Beard considers it an equally plausible reading, I cannot see it: ἐκεῖ surely means “there, in that place”. Why choose such words if not to say that the soldiers formed up near the Temple of Isis because that is where the generals were staying? Josephus could as easily have mentioned some other place, and should have done, if that was where they were staying. Without committing herself on the sense of the sentence, Beard proposes that if the Temple of Isis did house the imperators, this was: a careful allusion to the fact that in the civil wars of just two years earlier, Titus’ younger brother Domitian was said to have escaped his opponents thanks to an ingenious disguise as an attendant of the Egyptian goddess. What better place … to sleep over than the temple of the goddess whose protection had saved the young hope of the dynasty?

A careful allusion indeed, but who would have been able to detect it, given all the possibilities? Both Tacitus and Suetonius relate that Domitian escaped Vitellius’ forces and the burning Capitol in December of 69 by dressing as a priest of Isis.69 That is true, but as the temple at Pompeii shows most impressively, Isis was immensely popular in Rome, Italy, and throughout the empire.70 The cult had not fared well at times under the late-Republican Senate, Augustus, and Tiberius. Gaius’ alleged enthusiasm might not have helped the Goddess’ image.71 Nevertheless, by the mid-first century Rome hosted three significant Isea: the one in view here at the north end of the Campus Martius, in a compound with a matching Serapeum; on the Via Labicana heading southeast out of the city; and a chapel on or near the Capitoline hill.72 Many other evocations of Egypt could be found throughout the city, in smaller temples, pyramids, altars, and exotic art.73 The short-lived emperor Otho was said to have been a devotee of Isis.74 Quite apart from Domitian’s escape tactic, at any rate, the Flavians themselves had an investment in Egypt, Isis, and Serapis. We cannot discount the possibility of their genuine interest in these cults. Vespasian had made Alexandria his base for challenging Vitellius when he left the Judaean campaign, and stories circulated about omens he had received in Egyptian temples. He may have been initiated in the cult of Serapis, given the eerie experiences he is said to have had in connection with it.75

69 Suet. Dom. 1.2; cf. Tac. Hist. 3.73. 70 See Bricault 2013; Bricault/Leclant 2001; Bricault/Versluys/Meyboom 2007. 71 Reasons for regarding Gaius as an Egyptophile and Isis enthusiast are in Köberlein 1962. Balsdon 1964: 91 offers sober qualifications, conceding that this emperor “was interested in things Egyptian, and sponsored the building of the first great temple of Isis in the Campus Martius”. Barrett (1989: 219– 222) points out that even the “fact” of Gaius’ building the Isaeum on the Campus Martius’ is insecure. 72 Roullet 1972: 37. See also Richardson 1992: 211–213. 73 Roullet 1972: 37–52. 74 Suet. Otho 12.1. 75 Suet. Vesp. 7.

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Fig. 5.2: Left-most monument from Haterii tomb relief showing arch near Temple of Isis, populated by Isisrelated images and surmounted by Judaean-victory motifs. Museo Gregoriano Profano, Vatican. Photo Scala, Florence. Courtesy of Scala / Art Resource, New York

After Jerusalem’s fall, Titus also lingered in Egypt, reportedly wearing a traditional diadem while sacrificing to the Apis bull, and staying long enough to make Vespasian nervous about his son’s growing power in the East.76 Egypt had been important to the war in Judaea. Titus brought 2,000 legionaries from there. He appointed as commander over his force the experienced AlexandrianJudaean Tiberius Julius Alexander, who had just completed a term as Egyptian Prefect and had decades earlier served as Claudius’ Judaean prefect (Bell. Iud. 5.43–46). Alexander arrived after suppressing Judaean riots in the Egyptian capital (Bell. Iud. 2.490– 98). Alexander was chosen because of his early support of Vespasian, months before the outcome of the civil war was known (Bell. Iud. 5.46): it was he who administered the Egyptian legions’ oath of loyalty to Vespasian on 1 July (Bell. Iud. 4.617), 69. Since the date of this acclamation, extraordinarily, became Vespasian’s dies imperii, Tiberius Alexander and Egypt remained of fundamental importance to the Flavians. Alexander might later have been given the Prefect of the Praetorian Guard, possibly as Titus’ colleague.77 So we must wonder whether Domitian’s fortunate escape, before the arrival of Vespasian and Titus in Rome, was really a sufficiently obvious referent for their stay in Isis’ temple. (Where Domitian stayed is unclear.) Material evidence suggests higher stakes. The Haterii tomb relief, which exudes triumphal motifs across all of the Flavian monuments it portrays, begins on the left with an “arch by … Isis” (arcus

76 Suet. Tit. 5. 77 Turner 1954: 62–64.



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Fig. 5.3: Sestertius of Vespasian (RIC II2.1 117; 71 CE; Rome), featuring domed, tetrastyle Temple of Isis in Campus Martius. © Trustees of the British Museum (ref. 1852,0609.1).

ad Isis) (Fig. 5.2). The arch itself is both filled with Isis imagery – Anubis, cista, Isis, sistrum – and surmounted by clear captive-Judaea symbols.78 Moreover, just when the Flavians were most avidly disseminating their triumphal coins, in the early 70s, they included copper coins depicting the Temple of Isis, an innovation in imperial coinage and different in spirit from Augustus’ Aegypto capta (Fig. 5.3). Although it is conceivable that all this relates to Domitian’s escape, the more obvious connections are with victory in Judaea. The popularity of Isis offered the Flavians a vehicle for transforming their success in an eastern province into something more meaningful for Rome. Their imagery suggested the pacification of the recurring primal threat of the East, with Egypt, Alexandria, Isis, and Serapis firmly integrated and supportive. I might add that in Flavian visual representations of Judaeans, bearded and trousered, they seem indistinguishable from Parthians.79 Concerning the space needed for the Flavian army outside the Flavians’ lodging (or incubation?), context is also important. What sort of Flavian army processed? Not long before the triumph account, Josephus has explained that none of the legions returned to Rome with the generals. The redoubtable X Fretensis remained as the garrison of the new praetorian province (Bell. Iud. 7.5). Legio XII Fulminata, which had failed spectacularly under Cestius (and otherwise), was removed to the Euphrates frontier (7.18). The other two (V Macedonica, XV Apollinaris) remained with Titus until he reached Egypt, where they were dispatched to former bases in Moesia and Pannonia (7.19, 117). So it is not clear which or how many soldiers were present for the acclamations and parade. They might well have been taken from those under Antonius Primus and Mucianus in the civil war (e.g., III Gallica from Syria) and/or those used in the recent Batavian war. In any case, the army of the Judaean campaign is not in view, and the parading force may have comprised some representative cohorts only.

78 Jensen 1978: 89–92. 79 Cf. Gergel 2001 and RIC II2.1 Vespasian 233, 1245 and Titus 369 (71, 77/78 80/81 ad, Judaean prisoners on reverse), RIC II2.1 Vespasian 430 (70 ad, Titus spearing Judaean) and Titus 29 (79 ad, prisoner beneath trophy).

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In reading Josephus’ triumph account we should watch for other notices that continue the Egypt/Isis theme and magnify a purely Judaean victory into something vaguely largely and eastern. I would also point out that the beginning from Isis’ temple already makes it more difficult to imagine Josephus’ borrowing a generic triumph template.

The Procession For convenience I shall divide Josephus’ account into six parts. Each one is in significant tension with his preceding narrative. The unavoidable implication is that Flavian propaganda about what happened ‘over there’ was bathed, then expensively clothed, in deception. This knowledge did not prevent Josephus from being awed by the greatest show on earth in his lifetime. But the relationship between the awe-inspiring ceremony and the truth about Judaea, as told by Josephus himself, seems clear.

Preparations (7.122–30) Josephus begins with a notice that reflects familiar conditions (Bell. Iud. 7.122): “When the day for the procession associated with the victories was announced beforehand, none of the countless rabble in the city was left at home. They all went out ahead of time, determined to find places to stand. These they secured, leaving only the narrowest possible thoroughfare for what they were going to watch”. Even those of us who would never camp out for concert tickets recognize such crowd behaviour. Everyone loves a parade. Plutarch relates that security guards had to hold back the crowds to keep a path clear for Aemilius Paullus’ triumph (Aem. 32.3). Josephus’ opening comment, reflecting his usual tone of distance from the lumpen rabble (τῆς ἀμέτρου πληθύος), also highlights the political point of the event: to shore up domestic support in Rome, where it really matters. The vulgus is relatively predictable and biddable, however. The important actors come next. After emerging from Isis’ temple, the imperators do everything that Roman tradition expects. Clad in purple robes and laurel, without weapons, they are welcomed by the Senate, Rome’s magistrates, and equestrians of standing. They sit on ivory stools, receive the soldiers’ acclamations for their prowess (αὐτοῖς τῆς ἀρετῆς μαρτυρίας ἀποδιδόντες ἅπαντες), draw their cloaks over their heads and offer prayers to the Gods, give a short (i.e., Roman-style) speech, provide a breakfast for the soldiers while they themselves repair to the porta triumphalis for refreshment, and finally offer sacrifices before crossing the pomerium. Josephus emphasizes by repetition the tra­ ditional nature of all this. The ritual was, along with its elements of purification from bloodshed and reintegration, a celebration of the commanders’ virtue and the favour of Rome’s Gods. They play their expected, reassuring, politically necessary role.



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But what has this to do with the truth of events in Judaea? Not much. Josephus has made it a theme, increasingly stressed toward the climax, that the Judaean God ‘went over’ to render His assistance to the Romans, without which they could have achieved nothing. God used them to purge his sacred house, which native tyrants had polluted.80 As we have seen, just a few paragraphs before Josephus’ triumph story, Titus himself has openly declared, upon seeing Herod’s constructions up close: “God was the one who brought the Judaeans down from such defences, for what could human hands or machines have achieved against these towers?” (Bell. Iud. 6.411). Still, to establish their power he and his father must do what a Roman public expects – with the single twist that they signal the assistance of Isis. That was at least getting warm. This opening section is where the Roman Senate and army play critical supporting roles. For without them there was no imperial power. Künzl’s observation (above) that Josephus does not explain the three stages of the procession, and the placement of these groups within them, appears to me a category mistake. Josephus was not a journalist, preparing a complete introduction to the Roman triumph for foreign viewers. As a resident of Rome (by now a citizen), writing in the first instance for local audiences familiar with triumph basics, he was writing his own story and focusing on the elements of the Flavian event that he wished to highlight.

Flowing rivers of treasure (7.132–35) The display of marvellous treasures was essential to triumphal logic. When an imper­ ator brought new peoples under Rome’s imperium, he did so in large measure to be seen as guaranteeing Rome’s prosperity and security with the flood of new income. A critically important part of the procession, typically leading the parade, was the display of such acquired bounty. Plutarch says that when Aemilius Paullus was awarded a three-day triumph for his victory over Perseus’ Macedonia (168 bc), after intense debate about whether he even merited a triumph, the first two days were needed just to display all the beautiful statues, paintings, and colossal figures, transported on 250 chariots, then the mountains of captured Macedonian weaponry and armour, all polished bronze and steel in massive piles, along with 3,000 men carrying 750 large bowls of coined silver, ornamented drinking horns, bowls, and cups (Aem. 32.4–8). Even the third day, which finally featured the prisoners and the triumphator, was wrapped in the seemingly endless captured Macedonian gold and silver. For Pompey’s third triumph, likewise, he brought all kinds of stuff from the east: hundreds of entire ships, wagons overflowing with gold, 2,000 drinking cups made of onyx and gold, 75 million silver drachmae, and all manner of royal paraphernalia

80 E.g., Bell. Iud. 2.390, 3.293, 351, 4.366, 370, 5.19, 39, 278, 343, 368, 378, 396–398, 6.38, 101, 110, 371, 399, 7.319, 323, 333.

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(App. Mithr. 115–16). And Dio remarks that Augustus brought enough treasure from Egypt to exhibit on all three days of his triumph (51.21). When we recall that Pompey’s two-day triumph in 61 bc already included Judaea and its Hasmonean king Aristobulus, along with more than a dozen other principalities, and yet Pompey did not even bother displaying treasure from Judaea (below), the one-day Flavian affair begins to look rather pale, creating a treasure mountain from a molehill. The Flavians and their enablers apparently tried for a kind of Pompeian effect, but now with the Judaean tail wagging the eastern dog. Triumphing generals were not supposed to raid Rome’s own storage vaults, private collections, and public buildings to put the city’s existing wealth on display. That would be cheating. Yet that is what Josephus’ narrative obliquely suggests. This is where the notion of a triumph over Judaea created real problems. Aside from the fact that Judaea was really an ethnic region in a long-held province (even if we imagine Caesarea as capital of ‘Judaea’, it was not Judaean and did not revolt), and so this conquest did not add to Rome’s imperium, the land simply had little wealth of the triumph-worthy kind. It had no Persian, Greek, Macedonian, or Egyptian monarch, no poleis filled with beautiful statues and paintings, no exotic foreign weaponry. It was a mostly agrarian, village-based economy. Galilee’s main cities had either capitulated pre-emptively (Sepphoris) or been spared because they were not in rebellion against Rome (Tiberias, Tarichea). Beautiful Caesarea, which had many triumphable goods, was not conquered, and nor were the many Greek-style poleis of the region. Only Jerusalem had significant wealth, chiefly because of its status as sole temple city for Judaeans world-wide. It was an enduring sore point with some Romans that Judaeans from all provinces were allowed to send money there (Tac. Hist. 5.5, 8), though Josephus emphasizes the Spartan simplicity of Judaean life, as we have seen. Especially after repeated raids by Nero’s latest procurators, Jerusalem could not have produced the usual sort of world-scale treasures that a triumph needed, granted Josephus’ note that deposits of (private?) wealth had been discovered in the tunnels beneath the city just before Titus’ departure (Bell. Iud. 7.114–15). Judaea’s well-known resources were balsam, date-palms, olive oil, and bitumen (Tac. Hist. 5.6). Although Pliny claims that the Flavians did exhibit balsam trees (Nat. hist. 12.111–13), neither they nor wagonloads of bitumen could really amaze onlookers without considerable cosmetic assistance, certainly not in the way that the glittering spoils of Aemilius, Pompey, and Augustus had done. What should the Flavians do, then, for the ‘wow factor’ at the front of the procession? Josephus claims indeed to have been wowed by what they put on display. Coming from Jerusalem, and knowing the temple intimately, he had never seen anything like this before. He claimed to be nearly speechless (“impossible to find adequate words to describe”, 7.132), and took to repeating himself: “amazing and expensive” (7.133, 136, 137, 140), “rare” (7.134, 135). A prosperous individual who managed to secure just one of these things, he reflects, would be counted rich, but the triumph made such treasures appear almost trivial in value, so large and continuous were the



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heaps: “a flowing river, one might say” (7.134). How could we ever have imagined such things to be rare? (7.135). The problem is that none of this had much to do with Judaea. Although it is conceivable that the Flavians found it all in the temple vaults or the tunnels, Josephus does not say so. He says that the display was calculated to show “the vastness of the Roman imperium” (7.133: τῆς Ῥωμαίων ἡγεμονίας ἔδειξε τὸ μέγεθος) – not what was brought from Judaea. His vague notes about the items on display, which simply amounted to everything one could imagine, confirm this. The show included the greatest conceivable items, “whether of works of craft or objects of wealth or natural rarities” (7.132). Heading the parade were “silver, gold, and elephant [ivory], fashioned in every kind of way” (7.135), “both woven carpets in the rarest purple being carried, and vividly accurate representations embroidered, in the Babylonian style” (7.134: τὰ μὲν ἐκ πορφύρας ὑφάσματα τῆς σπανιωτάτης φερόμενα, τὰ δ᾿ εἰς ἀκριβῆ ζωγραφίαν πεποικιλμένα τῇ Βαβυλωνίων τέχνῃ). There were also precious translucent stones, some set in gold crowns (7.135). We need not doubt that the abundance amazed our Judaean observer, though this was not because he recognized it. The woven carpets might be the “purple objects” from the temple that Vespasian will later take to the Palatine (7.162), though he does not make the connection. Otherwise, his language suggests broadly eastern themes: elephant/ivory (repeated at 7.141, 151), abundant purple and gold, Babylonian-style embroidery, precious stones, and gold crowns. ‘Accurate representation’of human or animal life, at least, was not a Judaean strong point, as it risked violating the biblical commandment against images.81 Josephus has, it is true, earlier mentioned a single large “Babylonian” curtain hanging before the temple sanctuary, in blue, natural linen, purple, and red, (5.212–14). But that curtain appears as a singular wonder at Jerusalem’s world-famous holy site, whereas many curtains and hangings, vividly embroidered to depict life, are on display here. The other spectacular woven carpets about to be mentioned are clearly Roman (7.141). Josephus’ reference to diaphanous stones is intriguing (7.135). Various types of rock allow light through, but Josephus’ phrase (λίθοι διαφανεῖς) was used by other ancient authors for pearls or topaz. They associated both with the Red Sea or points east.82 The gold crowns in which some of these stones were set evoke the luxury of either eastern royalty or Roman largesse. War has mentioned gold crowns five times. First, the last Roman to triumph for Jerusalem, Sosius, “dedicated a gold crown to God” – presumably to the temple (Bell. Iud. 1.357). Second, the deceased King Herod was laid out with his gold crown, diadem, sceptre, and much purple (1.671). Third, Josephus describes the complicated and unique headgear of the high priest, which included a

81 Bell. Iud. 1.649–659, 2.5–13, 170–171, 185–195. 82 Theophr. Lap. 36; Agath. Mari eryth. 96; Strab. 16.4.6; Athen. Deipn. 3.45 [Kaibel].

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sort of gold crown (5.235). Fourth, Titus distributed gold crowns to his own soldiers, along with spears, standards, and other ornaments after their victory (7.14). Finally, the Parthian king Vologaeses presented Titus with an excellent gold crown for his Judaean victory (7.105). Of these, we should presumably discount the high priest’s headgear because it was such a complicated affair, the gold coronal elements combining with many others (cf. Ant. Iud. 3.172–78). And there was only one. The only Judaean royals who might own crowns, the Herodians, have been intimate friends of emperors.83 Surely, their crowns were not on display. Or if they were, this would have been a friendly loan or donation and not spoils of war. It would be an exquisite irony if Josephus had in mind the sort of gold crown that Sosius (a real triumphator) had dedicated to the temple. But since Titus was able to produce gold crowns en masse for his soldiers, it is not clear that the crowns in question come from Judaea. Although a great deal of costly stuff was reportedly on display, then, Josephus leaves room for the impression that the organisers scavenged whatever they could, to dazzle Rome’s populace with a sense of eastern conquest, indicating the luxury of potentates, and to reaffirm the scale of Rome’s imperium under such mighty conquerors. He gives no clear signal that all this was even intended to be seen as Kriegsbeute, rather than as a general celebration of empire, as he says. If the two Flavian imperators together, sharing a joint triumph, could scarcely produce enough booty for one day, we might wonder about their claim to have built the Flavian Amphitheatre “from the spoils of war”. The Haterii relief portrays that iconic structure with a triumphal quadriga over the entrance. This would fit with Geza Alföldy’s reconstruction of the original lettering on an architrave, by tracking the plugholes behind a fifth-century inscription written over it, which carried the claim that the massive building was funded by war spoils ([ex] manubis).84 Alföldy proposes that the reconstructed statement was one of at least four, each executed in highly visible 20-cm gold letters over the main entrances, and that a much larger version of the same declaration would have stood conspicuously on the amphitheatre’s internal podium.85 While admiring the brilliant detective work involved, I would add the reflection that political leaders do not always tell the truth. The Flavians had reasons for making such a bold claim, other than the possibility that they actually funded the Colosseum from Judaean spoils. Clearly, they felt they needed to aggrandize a little provincial victory, and claiming to have funded a stupendous public structure from their eastern war continued the triumph’s impression of endless bounty flowing from Flavian virtue.

83 Bell. Iud. 2.181–182, 206–215, 3.29, 443–445, 4.498–500; cf. Cass. Dio 66(65).15. 84 Alföldy 1995; Feldman 2001. 85 Alföldy 1995: 223–226.



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Gods, animals, prisoners (7.136–38) The sense of imperial detachment, deceit, and desperation continues. Josephus next mentions “statues of their Gods, amazing in size and of formidable craft, not one of them lacking an expensive covering of some kind” (7.136), “animals of many kinds” all decked out and accompanied by attendants in rich costume, and then the Judaean prisoners – presumably the 700 that Titus had earlier selected (7.118). The reference to their Gods (literally “among them”) seems again to be our Judaean’s restrained emphasis on the triumphators’ omission of any reference to the Deity who actually won Jerusalem for them. It is not too much, in view of Josephus’ work as a whole,86 to detect bemusement at the ways in which the Romans had fashioned and accessorized these images, of what counted for “Gods” among them (7.136: οὐ παρέργως πεποιημένα … ῆς ὕλης τῆς πολυτελοῦς). By the time of the Flavian triumph, Rome was long accustomed to seeing exotic animals from Africa and the East:87 elephants, leopards, lions, panthers, bears, camels, giraffes, hippos, crocodiles, and so on. But what sort of animals from Judaea could stand behind Josephus’ terse reference to the “animals of many kinds” (ζῴων τε πολλαὶ φύσεις)? It would have been a challenge to impress a Roman audience. Josephus diverts attention to the rich costumes adorning beasts and handlers alike. His failure to indicate what sort of animals were on view, while expressing amazement at all the hand-made treasures, the stones, and the costumes, might be explained in various ways. The most obvious possibility, in light of Roman triumphal tradition (e.g., Plut. Aem. 33.2) and given the dressing up of the animals and their attendants, is that these were to be sacrificial victims: oxen, perhaps with pigs and rams, which would soon meet their ends (Bell. Iud. 7.155). But Josephus is not squeamish about sacrifice, and his brief emphasis on the variety of species does not help us to think of sacrifice. The other logical alternative with long traditional support would be exotic animals from the supposedly conquered land. In this case, perhaps he cut the explanation short from embarrassment. If the animals had been impressive (elephants, bears, and giraffes), mentioning them would have exposed all too obviously the fraudulent character of the parade, since they were not native to Judaea. Before the modern draining of the marshes in Galilee (not the focus of Flavian fighting), there were exotic amphibians in the region. But frogs and turtles were not triumphworthy. Perhaps the Romans had brought hyenas or mountain lions from the Judaean desert? If they corralled some horses, donkeys, and lizards, that would have been embarrassing in a different way.

86 Ant. Iud. 1.22, 4.138–139, 8.271, 317, 18.344; Ap. 1.225, 254, 2.239, 244, 247. Josephus is diplomatically restrained on the subject of foreign Gods (cf. Ap. 2.237) in comparison to the Wisdom of Solomon (e.g., chapters 12–15). 87 Liv. 39.22, 44.18; Plin. Nat. hist. 8.96.

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In describing the recurring ivory, it is striking that Josephus opts for the ambiguous word ἐλέφας (Bell. Iud. 7.136, 141, 151), which means “elephant” unless the context requires ivory, rather than the clearer derivative ἐλεφάντινος (as at Bell. Iud. 7.126). Whatever these varied animals were, Josephus passes over them abruptly to focus on the great care taken to dress everyone up: both the unnamed animals (παρ­ ήγοντο κόσμον οἰκεῖον) and their attendants, the latter decked out (κεκοσμημένον) in genuine deep purple laced with gold. Speaking of costumes, Josephus’ description of the prisoners, who come next, makes the air of deception explicit. “Next one could see that even the crowd of captives was not undecorated, but the colourfulness [or embroidery, variety] of their clothes and their own beauty concealed from sight the ugliness of the injuries on their bodies” (7.138: οὐδὲ τὸν αἰχμάλωτον ἦν ἰδεῖν ὄχλον ἀκόσμητον, ἀλλ᾿ ἡ τῶν ἐσθήτων ποικιλία καὶ τὸ κάλλος αὐτοῖς τὴν ἀπὸ τῆς κακώσεως τῶν σωμάτων ἀηδίαν ἔκλεπτε τῆς ὄψεως). The parade is all about cosmetics. Still reading the story in context, we may detect Josephus’ fellow-feeling here and a hint of sarcasm. This was, after all, a war he had fought on the losing side, and he had seen plenty of injury and death. As for these prisoners, he has related that the finally jaded Titus allowed his soldiers to kill and pillage in Jerusalem, in the usual way. (We get the feeling that they would have done so anyway.) Only when the men became “weary of slaughtering”, and yet a large number of Judaeans remained alive, did he order the remainder to be penned up in the temple’s Court of Women. From now on, the soldiers were to kill only those who offered resistance, though in typical disregard of Titus they took the opportunity to dispatch the weak and elderly. They preserved only the young and fit, because these might be useful to them (Bell. Iud. 6.414). All of these captives Titus left to the tender mercies of his friend Fronto, who became judge, jury, and executioner. He promptly did away with anyone whom another prisoner identified as a troublemaker, evidently seeking to lighten his load indiscriminately, while taking care only to preserve “the tallest and most attractive for the triumph” (Bell. Iud. 6.417). Even so, during this horrifying genetic lottery many perished from starvation, some because their hateful guards allowed them no food, others because they bravely refused to eat (Bell. Iud. 6.419). Josephus remarks in a different context (Vit. 419) that he was personally able to free nearly two hundred people, especially women and children of families he had known – and this without even exacting a fee! – as a favour granted by Titus. We may confidently assume that those who survived all of this, as well as the voyage to Rome, had been maltreated, adding to whatever scars combat may have left. It was from Fronto’s select group, then, that Titus made his own medium and final selections for the trip to Rome (Bell. Iud. 7.118–20). This was the one area in which the Flavians must have realized the need to display a credible enemy. Yet even here Josephus clearly remarks on the pretence. This was of course not the occasion to let people see what these men had suffered. For present



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purposes – the Flavians’ greater glory – they needed to look strong and up­right. The irony is that Josephus has presented Judaean fighters as genuinely courageous, far superior to the legionaries man for man. The Flavians, having imprisoned and mistreated them, must now rehydrate and polish them up for the big display.

Floats and gigantic battle tapestries (7.139–47) The most spectacular artifice comes next, in the extravagant visual recreation of what the Flavians claim to have accomplished in Judaea – still in the absence of much that comes from Judaea itself. If we have seen plenty of cosmetic decoration already, this section is filled with the language of manufacture, art, and construction (ποιέω, κατασκευή, μίμημα): What produced the greatest amazement was the construction that held up the scaffolds, because on account of their size there was alarm over the unconvincing stability of the foundation. For many of them had been built to three or even four storeys in height, and the luxuriousness of the construction was intended to generate pleasure – albeit mixed with terror. On many of them were woven carpets laced with gold, and all were framed in carefully wrought gold and elephant [ivory]. Through several representations [perhaps: artistic liberties, counterfeits], the war, now all chopped up into segments, produced a vivid spectacle of itself, running from one [scene] to the next (διὰ πολλῶν δὲ μιμημάτων ὁ πόλεμος ἄλλος εἰς ἄλλα μεμερισμένος ἐναργεστάτην ὄψιν αὑτοῦ παρεῖχεν). On display were: a prosperous countryside being ravaged; entire phalanxes of the enemy being killed, also some running away and some being taken captive; walls of great height and thickness being wrecked by machines; the strongest of fortresses being stormed; the most populous city compounds on the tops of hills being seized; an army pouring inside walls; every place filled with slaughter; the hands of the impotent raised in supplication; fire engulfing holy places [or temples]; the destruction of houses on top of their owners; and after much wasteland and gloom, rivers flowing not over cultivated land, or as drink for man or beast, but through a land aflame on every side – for the Judaeans committed themselves to the war and so had these sufferings coming (ταῦτα γὰρ Ἰουδαῖοι πεισομένους αὑτοὺς τῷ πολέμῳ παρέδοσαν).

The final clause presumably reflects not our author’s perspective but rather the logic underlying the production: all this was on display because (γάρ) this is what the Judaeans brought on themselves in allegedly choosing war with Rome. The terror that the exhibit was meant to arouse in Rome’s viewers (ἔκπληξις, 7.140) was justified by ostensible Judaean belligerence. The tenor of the description matches the boastful and brutal surviving material evidence: Roman legions led by Titus, especially, dominated the enemy at every turn, with rampant destruction and no regrets. Here Josephus’ description breaks through the general vagueness and exaggeration of the representation, with vivid and abundant fire, blood, and destruction. I might suggest that the sentiment is not surprising in a military context. Even enlightened western powers today do not shrink from threatening perceived enemies with a reduction to rubble (after due shock and awe). In such contexts no special

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thought is given to holy places if they are part of the enemy’s defences, or to women, children, and the aged. Not only does the general plotline of the Flavian production as Josephus presents it differ sharply from his foregoing narrative, but none of the particular scenes he relates from Rome matches any scene he has described in Judaea. The closest parallel to the army’s “pouring over the walls” of a hilltop city – albeit not a populous one – comes in his story of the siege of Gamala. But in Josephus’ account (Bell. Iud. 4.19–38), after the legionaries pour over the walls there – at the misguided urging of Vespasian, while Titus is away and before he returns to save the situation (4.70–71) – they face catastrophe. It is Vespasian’s Roman soldiers who find themselves caught on rooftops, which collapse under their weight, and who thus die in the rubble. Vespasian’s Inszenierung for the triumph, as Josephus presents it, is a work of fantasy. Another index of imposture is Josephus’ reference to “entire phalanxes of the enemy [i.e., Judaean]” being killed. In his account Judaeans fight either as guerrilleros, raiding and ambushing the legions, or by launching sorties from besieged cities. They could not and did not face the legions on the battlefield, as the Macedonian phalanxes had done. Again, the plurals “well-populated compounds of poleis on hilltops” and “fire engulfing temples” (or even “holy places”) suggest scenes unsuited to Judaea’s hills. So do the unnamed rivers passing through formerly productive country, now ablaze; in fact, the only significant river was the marginal Jordan. The whole presentation, a contextual reading of Josephus’ description implies, was a deception offered to Rome’s masses, intended to aggrandize the Flavians by depicting the supposedly large, exotic, and wealthy land they had conquered. But this was a production, like that of a film loosely ‘based on real events’ and based in a make-believe landscape. And if the scenes on the luxurious tapestries were already fake, who were the ‘generals’? Perched precariously above each high scaffold, Josephus continues (7.147 with 140), “was stationed the general of the captured city – what manner he was taken.”88 It would be interesting to know who these men were, given that there were few cities, and those in the north had capitulated. Josephus presents himself in War 3 as the only real general in that large zone, with John of Gischala about to escape to Jerusalem. Nor, it seems, were the men held responsible for Jerusalem’s resistance, John and Simon (soon to be executed), perched atop a float. According to Josephus, the toughest site for the Romans, before Jerusalem and aside from his own Iotapata, was Gamala. But

88 Bell. Iud. 7.147: τέτακτο δ᾿ ἐφ᾿ ἑκάστῳ τῶν πηγμάτων ὁ τῆς ἁλισκομένης πόλεως στρατηγὸς ὃν τρόπον ἐλήφθη. Elsewhere Josephus uses ὃν τρόπον as the direct object of a transitive verb, which would have been clearer. Here the sentence is grammatically complete before ὃν τρόπον ἐλήφθη. The closest parallel is at Vit. 412, where Josephus says that his War already explained many things, including “[in] what manner I was taken alive and bound. …” That passage does not refer to a particular pose, but a series of events. It seems easiest to imagine a pose in the triumph account, though some kind of mime of a series of events is possible.



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he has claimed that the leaders of that resistance died in the fight, leaving only two female survivors from the whole population (Bell. Iud. 4.65–69, 81–83). Incidentally, we might wonder what became of the “law” that was of such concern to Josephus at the moment of his own surrender, according to which Judaean generals were to die in combat (Bell. Iud. 3.400). Who, then, were the “generals” of all those large enemy cities on hilltops? Were ordinary prisoners from Jerusalem perhaps forced to play such roles? Whoever they were, Josephus’ language appears to suggest that each man was required to hold the physical posture in which he had supposedly been captured, as Thackeray translates in the Loeb edition: “in the attitude in which he was taken”.89 The stress position involved does not bear contemplating, but it does recall Pompey’s reported concern to depict the deceased Mithridates and Tigranes in fighting pose, then as beaten, and finally as running away from him (App. Mithr. 117). It seems to have been important to let the population relive the personal danger faced by the imperator. In any case, the air of detachment from Judaean reality continues. Yet another unrealistic element of the Flavian production, which Josephus mentions as tersely as the variety of animals (perhaps also from embarrassment), was a large number of ships: πολλαὶ δὲ καὶ νῆες εἵποντο (Bell. Iud. 7.147). Pompey, scourge of eastern pirates, reportedly brought 700 intact ships into Rome’s harbours and exhibited ramming prows in the procession (App. Mithr. 116). Augustus’ naval battle at Actium was extremely famous. Vespasian, too, was apparently eager to claim a great naval victory. Throughout his reign he issued coins depicting Victoria on the prow of a ship, with the legend Victoria Navalis.90 On what basis? Harold Mattingly and Edward Sydenham explained the coins as “undoubtedly” referring to Vespasian’s use of sea power to cut off Vitellius’ supplies in the civil war; they speculated that Vespasian needed to emphasize this against Antonius Primus’ decisive but unauthorized land battle at Cremona/Bedriacum.91 That might explain the coins, but the “many ships” in the triumph for Judaea could not easily be explained in terms of the civil war, and we should prefer an explanation for both, if one is available.92 The only waterborne victory mentioned by Josephus was a small engagement on the Kinneret Lake (Sea of Galilee), as Vespasian and Titus assisted their friend King Agrippa II in dealing with his opponents there (Bell. Iud. 3.445). Since local industry was lake-based, the rebels were able to flee in their boats outside of Roman bowshot (3.497–502). The shipless but determined Vespasian therefore ordered his men to build rafts and pursue the sailors, whom they indeed trapped and killed en masse (3.505,

89 So too Barton 2001: 88–89; Beard 2003: 553; Beard 2007: 152 (“the Jewish generals were stationed, acting out the moment of their capture”). 90 E.g., RIC II2.1 Vespasian 284f., 335–338, 605, 1178, 1244. 91 Mattingly/Sydenham 1926: 7. 92 I agree here with Kokkinos 2010: 9–11.

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522–31). We may doubt that Vespasian transported either his hastily-built rafts or the rebels’ little skiffs as memorials of this episode. We can only wonder, then, whether he ordered ships built or commandeered more impressive barques. The nature of the conflict in Judaea did not invite naval engagements, but claiming such a victory was no more of a stretch than the triumph as a whole. Scholars are understandably reluctant to trace Vespasian’s great admiralship to the rafts on the Kinneret, given the rational assumption of proportionality between the event and its celebration,93 but there was nothing about the Flavian triumph that suggested proportionality in relation to the events. The whole project of a triumph for Judaea required extensive fabrication.

The temple spoils (7.148–52) The only spoils that Josephus unambiguously identifies are those that he now mentions. Most of these he covers with the comment that they were “abundantly” (χύδην) present. The three that were most striking, he says, were those that had been trapped in Jerusalem’s burning temple (διέπρεπε δὲ πάντων τὰ ἐγκαταληφθέντα τῷ ἐν Ἱεροσολύμοις ἱερῷ, 7.148): the golden table and golden lampstand from the inner sanctuary and “the Law of the Judaeans”. Josephus will soon remark, again perhaps reflecting his view of the father, that Vespasian (not Titus) prided himself on the golden objects (σεμνυνόμενος ἐπ᾿ αὐτοῖς) and therefore chose to display them in his own Pax Forum (7.161). Josephus’ perception that the golden table and candelabrum were the most impressive components of the triumphal parade is confirmed in an extraordinarily independent way by the southern panel frieze from the Arch of Titus, which highlights precisely those two pieces of furniture in its vivid portrayal (Fig. 5.4). This independently confirmed reality, a rare circumstance in ancient history, indicates the limited scope of the spoils from Jerusalem: nothing like the riches brought by Pompey. The Law, however, Vespasian would keep in his palace (7.162). The “abundance” of temple treasures here might have something to do with Josephus’ description at Bell. Iud. 6.387–90 of a priest and a temple treasurer who bargained with Titus for their lives, near the end of the siege, by offering him treasures from the temple storehouses if he would guarantee their safety. Hardened by that point against those who had remained in the city after months of appeals for surrender, Titus insisted on receiving the goods: golden lampstands, tables, large and small bowls, priestly garments, purple and red cloth (to repair the main veil), and costly spices.

93 Smallwood (1981: 309 n. 65) finds the naval coinage too abundant to be traceable to “the minor Roman naval action on the Sea of Galilee”.



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Fig. 5.4: Main procession scene from the Arch of Titus, Rom, Forum Romanum, featuring candelabrum and golden table. Courtesy of Steven Fine and the Arch of Titus Project.

In the structure of the War, this Flavian exhibition of the temple’s large lamp­ stand and table creates a sort of inclusio with the scene of Pompey’s arrival in Jerusalem back at the beginning (Bell. Iud. 1.152–53). There Josephus relates that the city was on edge as the Roman general walked where only the high priest was permitted to go, and saw what no other human was supposed to see: the lampstand and table inside the Holy Place. Although they were of solid gold, however, and there was also sacred money amounting to 2,000 talents nearby, Josephus insists that Pompey touched none of it. The Antiquities parallel adds that he refrained “because of piety, but behaved in a way that was worthy of his virtue” (Ant. Iud. 14.72). Instead he directed the temple officials to cleanse their sanctuary and reinstate the sacrifices. Pompey triumphed for his eastern victories in unprecedented style, but he did not need the temple’s sacred furniture for that. How pathetic was it, then, that the Roman general who actually brought Judaea under Roman imperium saw no need to rob the temple of its furniture, whereas Vespasian not only took these sacred objects but had to make them the focus of his supposedly joint triumph with Titus (it was Titus alone who conquered Jerusalem), in the absence of other such booty, and further yet that he “prided himself” on these items from the temple so much put them on display in his forum? It seems that the closest analogue to Vespasian in Josephus’ works is the infamous Seleucid Antiochus IV:

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for he had seen much gold in the temple along with other dedicated ornamentation of great value … so he stripped the temple bare and carried off the very vessels of God: the golden lampstand, the golden altar [of incense], the table … and did not hold back even from the curtains, which were made of fine linen and scarlet (Ant. Iud. 12.149–50).

All of this Judah Maccabee had to replace before rededicating the temple at the first Hanukkah (Ant. Iud. 12.318–19). Granted that Titus had destroyed the temple, unlike the other leaders. But he had the (pious) option of leaving the sacred furniture for a rebuilt sanctuary. In War Josephus has mentioned the lampstand and table again when describing the temple as context for the siege (5.216–18). There he explained the cosmic significance of both the seven lamps (representing the planets) of the golden candelabrum and the twelve loaves set on the golden table (representing the zodiac; cf. Ant. Iud. 3.182). When he now says in his description of the triumph that the number seven (of the lamps) has a special significance for Judaeans, this appears to be what he has in mind. In Antiquities he will mention these two principal objects of temple furniture (along with the altar of incense and censers) several times.94 The language he uses in the triumph passage to describe the design of the temple’s lampstand also matches his diction elsewhere (Bell. Iud. 7.149): There was a golden table, many talents in weight, and a lampstand: although it was likewise of gold, the structure was different from that [of lampstands] in our normal use. There was a central stem fixed to the foundation (ὁ μὲν γὰρ μέσος ἦν κίων ἐκ τῆς βάσεως πεπηγώς), but smaller branches had been drawn out of this, having an arrangement resembling that of a trident, though each of them had been fashioned as a lamp at the top. There were seven of them, however, showing clearly the prestige of the number 7 among the Judaeans (τριαίνης σχήματι παραπλησίαν τὴν θέσιν ἔχοντες, λύχνον ἕκαστος αὐτῶν ἐπ᾿ ἄκρον κεχαλκευμένος· ἑπτὰ δ᾿ ἦσαν οὗτοι τῆς παρὰ τοῖς Ἰουδαίοις ἑβδομάδος τὴν τιμὴν ἐμφανίζοντες).

This language anticipates Josephus’ first description in the Antiquities, where he describes the ten decorated segments of each branch, “out of which it [the lampstand] was constructed from a single base up to the top” (ἐξ ὣν ἀπὸ μιᾶς βάσεως συνετέθη πρὸς ὕψος), mentions its weight (though there just one talent), and highlights the planetary connection of the number 7 (Ant. Iud. 3.141). At the very end of War itself Josephus describes the dissident temple of Onias in Egypt, which Vespasian ordered destroyed (cf. Bell. Iud. 1.33). There he explains that, although most of the furniture was modelled on that in Jerusalem’s temple, the Egyptian lamp was very different from the one he has described. Instead of a menorah, Onias had a single lamp fashioned in gold and hung from a chain (οὐ γὰρ ἐποίησε λυχνίαν αὐτὸν δὲ χαλκευσάμενος λύχνον χρυσοῦν, Bell. Iud. 7.428–29).

94 Ant. Iud. 3.144, 182, 193, 199, 8.90, 104, 10.145, 12.250.



Josephus’ Portrait of the Flavian Triumph 

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I stress this unity of diction and conception because for Weber this passage was the smoking gun that betrayed Josephus’ use of a Roman account. Weber could not fathom how Josephus could have said that the menorah resembled a trident or that it looked different from lamps in “our common use”, unless a Roman voice was speaking through him. But given Josephus’ immediate stress on the seven lamps and their significance, it seems that he mentioned the well-known trident structure (e.g., Poseidon’s) to convey the basic idea of a central stem with protruding arms, which is quite unlike what λυχνία might suggest without explanation. His sentence structure implies this: a gold table, which needs no comment (a table is a table), and lampstand, also of gold but (unlike the table) not the usual type. This lampstand was not, in other words, like the familiar chamber-and-wick, pottery volute lamps found across the Mediterranean basin. Where did the Flavians get their display copy of the temple’s Law? Josephus does not include it among the treasures handed over by priests to save their lives (above). He claims elsewhere, however, that immediately after the fall of the temple he himself rescued “sacred volumes, with Titus’ permission” (Vit. 418). We must wonder, though we cannot know, whether Josephus donated his own treasured scrolls of the Law from the temple, for the triumph and for safekeeping in Vespasian’s palace afterwards. ­Vespasian was in no position to read the Hebrew text, but he might have seen this as a numinous object or talisman. Thus far I think we may agree with Eberhardt (above), that Josephus’ comment about Vespasian’s taking the Law to his palace implies some sort of special respect or wonder. Even in this brief section on Judaea’s distinctive treasures, Josephus resorts quickly to the theme of Flavian manufacture. Immediately following the temple spoils, he says, “many people were carrying statues of Victory; everything was constructed of elephant-ivory and of gold”. Finally came the triumphing father and son. “Domitian rode alongside, himself magnificently decorated” (Δομετιανὸς δὲ παρίπ­πευεν αὐτός τε διαπρεπῶς κεκοσμημένος, 7.152). Again we see unsparing decoration, shine, and appearance, but very little substance from Judaea except what was raided from the temple.

Execution of Simon bar Giora, and rampant celebration (7.153–57) Aemilius Paullus forced King Perseus to shuffle along behind his children and their attendants in pathetic humiliation (Plu. Aem. 33.6–34.2). Pompey reportedly exhibited an enormous statue of the deceased Mithridates along with 324 generals and royals whom he had fought (App. Mithr. 116). Augustus had portrayed the dead Cleopatra (Cass. Dio 51.21.8). The Flavians had no great generals or monarchs to put on display – since, again, they had “conquered” one of their own provinces. They had to use Simon bar Giora as a symbol of the make-believe enemy nation, as though Simon were the champion of war against Rome. In Josephus’ narrative,

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as we have seen, the conflict began because of regional tensions exacerbated by the truculence of Nero’s equestrian officials. Although Simon participated in the initial harassment of Cestius Gallus’ force (Bell. Iud. 2.521), his energies were directed against Judaea’s aristocratic leaders and at local enemies to the north and south of Judaea (Bell. Iud. 2.652–53, 4.504, 511, 551). He was reportedly kept out of Jerusalem’s governance altogether, even as war was well underway and throughout Josephus’ time in Galilee, until the Faustian bargain of Book 4 that brought him into Jerusalem as a hoped-for antidote to John (Bell. Iud. 4.573–76). The notion that Simon was a great leader responsible for a war against Rome does not match Josephus’ much more intricate story of the war’s origins. The reality might of course have been quite different also from Josephus’ story, but our present task is to understand the triumph narrative in its literary context. Josephus closes this account (skipping over four years) with Vespasian’s dedication of the Forum of Peace, where most of the memorabilia and the treasures from Jerusalem would be on permanent display (7.158–62). Honora Chapman has reasonably proposed that the site became a place of pilgrimage for Judaeans visiting or residing in Rome, because of the sacred furniture it held.95 In sum, the Flavian triumph as Josephus presents it was a thoroughly manufactured, artificial affair. Impressive, no doubt, but almost everything in it that inspired awe was created by the organizers for the occasion: the abundant gold and ivory, the gigantic tapestries depicting battle scenes, the costumes of the prisoners, the imposing statues of Roman Gods, mysterious animals, attendants, and everyone’s expensive clothing and jewellery. It seems that even the piles of treasure at the front of the procession came chiefly from other collections. Josephus’ language also emphasises manufacture, making, fashioning, adornment, decoration, and (Roman) expense. This was a far cry from the triumphs that had required two days or more simply to show off the captured booty. Even sharing their triumphs, Vespasian and Titus could manage only a day. This defect in the material content of the triumph was the consequence of its fraudulent foundation. It was a tour de force, converting a revolt suppressed within a longstanding province into an old-fashioned conquest of a powerful foreign enemy. It was a sham. The best the Flavians could do by way of making it significant was, first, multiply the Judaeans’ cities, poleis, temples, and even military phalanxes (to avoid crediting Judaeans as fighters), and second, evoke the resonant theme of the Eastern Menace: Isis temple, ubiquitous ivory, lavishly decorated crowns, and embroidered Babylonian-style fabrics. All this could only be by way of insinuation, however, if the commanders were to avoid risking ridicule. The central message of the triumph was more secure, and plausible as far as it went. Rome had been challenged. The Flavians answered the call as no one else could

95 Chapman 2009.



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have done, ruthlessly dominating and destroying the enemy’s cities and laying waste to their country. Lapidary Flavian commentary, still visible in the friezes of the surviving Arch of Titus, the inscription from the lost arch, and the Flavian coinage, confirms the general message. Josephus’ presentation, the ironic distance of which becomes clear in the context of his work, offers a different perspective on the same phenomena. This is what the Flavians did with their struggles in Judaea?

Summary and Conclusions In this chapter I have tried to make a methodological contribution to the study of the Roman triumph through the examination of a specific case: Josephus’ portrait of the Flavian ritual. As to method, the following points have emerged. First, if our problem is to reconstruct aspects of the triumph (e.g., imperial intentions, structure of the procession), we do not know in advance what happened. We first seek to understand surviving evidence and then hypothesize the lost realities that might explain this evidence. Josephus’ portrayal, our principal narrative source for the Flavian event, is an integral part of a much larger narrative. So we need to interpret it in light of that larger story. Although Josephus undoubtedly wrote the account, he purports to describe what the Flavians actually did. This point tends to get lost if we criticize him for not writing a different kind of account. There was a triumph in 71 ad, and Josephus is not writing about his ideal. Writing in Rome during the following decade, he was constrained by what had actually happened. Making his own conscious and unconscious choices about selection, emphasis, and diction, to be sure, he nevertheless purports to describe what those people did. His room for manoeuvre, if he was going to include the triumph episode, was limited to the retelling. As to substance I have argued the following. First, Josephus wrote his War to tell a Judaean story, one that countered and recontextualized the claims of Flavian propaganda on many levels. Reviewing the whole history of relations between Jews and Romans, he stresses the roles of Pompey and Sosius in taking Judaea for Rome – and their respect for the temple. He portrays the Judaeans, ever since that time, as Rome’s natural allies in southern Syria, the perennial regional tensions, the close bonds between Herodians and emperors as between Jerusalem’s elite and the legate, and the problems created by the hated Nero’s last equestrian representatives in that situation. This was in no way a national revolt, then, or a foreign conquest. Vespasian was sent to fix a Syrian legate’s failure. Josephus also emphasizes the nobility and courage of the Judaean character, especially at the expense of the famed legions, the political wisdom of Judaea’s proper leaders, and the supreme control of the Judaean God in using the Romans to do his bidding. Every politically aware person realized that the Flavian triumph and its unprecedented fallout in propaganda were the transmogrification of success in a provincial

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revolt into an Augustus-like, epoch-making defeat of an Eastern Menace. Josephus was in no position to criticize the regime, and there is no reason to think that he considered such an exercise in political deception strange, given the circumstances in Rome. Against the background of his detailed narrative of the war, he could afford to sit back and be ironic. The triumph account itself contains elements that might raise eyebrows among a clued-in audience: the stress on construction, manufacture, and cosmetics, the Roman or vague provenance of the booty, the unseemly focus on plundered sacred furnishings rather than enemy luxury goods, Vespasian’s priding himself on Titus’ spoils, and the possible jibe about their opting for a joint triumph. Against War’s detailed descriptions of events, places, and persons, the whole triumph is exposed as a fraud. From the scenes of rivers and hilltop cities being overwhelmed to the dressed-up prisoners and “many ships”, from the gratitude to Rome’s Gods to the theme of unstoppable legionary domination, it was an exercise in make-believe. Josephus does not need to spell this out. In the periodic structure of his War, this conclusion underlies the logic of the whole: he writes to redress the humiliation of Judaea emanating from the triumph. That he was practising ‘safe criticism’ is proven by the general perception that this is a Flavian account, even a quasi-official one.96 From a certain distance one does not notice the splinters, or even barbs. Two questions remain: Does Josephus’ tone of amazement not signal complicity? And why would Titus (NB: not Vespasian) have authorized the dissemination of such an account after reading it in the late 70s (Vit. 361–63)? On Titus’ endorsement, we should not underestimate the value of independent accounts in establishing credibility. Recall that Josephus’ works were preserved and beloved in Church circles, not because he was a Christian but because he was a Jew, who nevertheless wrote things that Christians found either directly useful or sufficiently malleable. Similarly, Titus might have found value in Josephus’ indisputably excellent composition because of its clear independence of outlook. The triumph was long over and had served its purpose; the Flavians were established in power. Such a mature work of balance by a Judaean statesman, which raised the stature of the defeated side and could help to normalize Roman-Judaean relations, was not at odds with Titus’ interests. Further, Titus might have appreciated Josephus’ portraits of him as a different kind of man from his father. In Rome, his tough side was by now clear enough.97 Josephus’ depictions of him were surely not what he would have written about himself. Because they were unquestionably independent, obviously written by a Judaean aristocrat from his foreign perspective, they were all the more useful. If the cost was that Titus appeared too sincere and earnest at times, his reportedly characteristic clemency, personal courage, and habit of saving situations – not least from his father – offered more than enough political compensation.

96 On safe criticism see Ahl 1984. 97 See the related analysis from a different perspective in Yavetz 1972.



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On Josephus’ amazement, finally, how could he not have been impressed as he sat with Rome’s populace through such a historic event? This does not seem strange. Foreign diplomats and journalists were undoubtedly amazed by Soviet and Nazi spectacles, including the 1936 Olympics in Berlin, even if they felt dirty for such feelings, and fearful of what they portended. The Flavian triumph was the greatest spectacle ever witnessed by Josephus’ generation. Against the background of War he could register genuine amazement – at the lengths to which supporters of the regime had gone to transform their application of force in Judaea to political power. Josephus’ portrait is arguably the crowning irony of a history that is tragically ironic to its core.

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Gunnar Seelentag

Die Dynamik von Herrschaftsdarstellung und Triumphideologie im ausgehenden 1. und frühen 2. Jh. Abstract: In the first two centuries ad we see remarkable dynamics in how the emperors displayed their personal victoriousness by way of staging triumphs, assuming victory titles and accepting imperatorial acclamations: After very few triumphs in the decades leading up to the Flavians, Domitian and Trajan celebrated their images of capable military commanders and triumphant generals in ways previously unknown. After them, Hadrian and Antoninus Pius performed no triumphs at all and accepted but one imperatorial acclamation each, whereas Marcus Aurelius and Lucius Verus again stressed their triumphal achievements. This chapter locates these fluctuations in the context of other contemporary manifestations of charismatic leadership, in which similar dynamics can be observed, especially the ideologeme of the princeps as the caretaker of Italy and the Empire and of the princeps being part of a dynasty constituted by filial succession. I suggest that displaying triumphal victoriousness was one of the emperor’s deliberate strategies to outdo contemporary competitors and as such was meaningful in a socio-political system in which the monarch’s position was delicate and dependent upon acceptance.

Die bemerkenswerte Dynamik des Triumphes Der Triumph gilt uns als eine der wesentlichen Manifestationen der Herrschaftsdarstellung römischer Kaiser. Immer wieder wird betont, dass es Rituale wie der Triumph gewesen seien, ihre Reflexion in zahlreichen Medien und ihre Monumentalisierung im Stadtbild Roms, welche die Sieghaftigkeit der Principes betonten und damit unabdingbare Säulen der Stabilität ihrer Regierung und des politischen Systems überhaupt waren. Daher seien die römischen Kaiser in höchstem Maß bemüht gewesen, Triumphe zu feiern. Die Wirklichkeit des Frühen Principats sieht allerdings anders aus. Nach dem Dreifachtriumph des Augustus im Jahre 29 sollte es 73 Jahre dauern, bis mit Claudius im Jahre 44 wieder ein Princeps auf dem Capitol Iuppiter den Kranz des Triumphators weihte. Und erst weitere 26 Jahre später sollte die Siegesfeier des Vespasian und Titus den Bewohnern der Hauptstadt den nächsten kaiserlichen Triumph bieten. Noch einmal 13 Jahre musste man warten bis zum ersten Triumph Domitians:  Ich danke – wie immer – Sabine Seelentag für vielfältige Unterstützung und – zum ersten Mal – Eva Seelentag für ihrem Vater gewährte Studierstunden.

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 Gunnar Seelentag

Vier Gelegenheiten, den Kaiser triumphieren zu sehen, in den ersten 111 Jahren des Principats, sind eine recht magere Ausbeute für jenes Ritual, dem wir eine zentrale Funktion in der kaiserlichen Herrschaftsdarstellung beimessen.1 Dann allerdings veränderte sich etwas. In den 15 Jahren seines Principats zog Domitian dreimal als Triumphator durch Rom, und nach der anderthalbjährigen Regierung Nervas sollte Trajan in 19 Jahren ebenfalls 3 Triumphe feiern. Da in der Folge aber weder Hadrian noch Antoninus Pius triumphierten, dauerte es danach ganze 48 Jahre, bis mit Marc Aurel und Lucius Verus erneut ein kaiserlicher Triumph auf das Capitol zog. Wir beobachten also nach einer über 100 Jahre dauernden Phase seltener Triumphe eine deutliche Zunahme dieser Siegesfeiern unter Domitian und Trajan, danach die fast vollständige Abkehr vom Triumph für ein halbes Jahrhundert, dann wieder eine sprunghafte Zunahme des Rituals in der zweiten Hälfte des 2. Jh. n. Chr. Diese Entwicklung korrespondiert mit der Dynamik anderer Manifestationen kaiserlicher Sieghaftigkeit. Denn auch in der Annahme imperatorischer Akklamationen und Siegerbeinamen beobachten wir eine Inflation unter Domitian und Trajan, unter Hadrian und Antoninus Pius dann einen jahrzehntelangen äußerst zurückhaltenden Umgang mit dieser Praxis. Ein Ziel meines Beitrags ist es zu zeigen, dass es einerseits über den vermeintlichen Bruch zwischen Domitian und Trajan hinweg bemerkenswerte Kontinuitäten der Herrschaftsdarstellung gab; dass wir andererseits vor allem unter den Adoptivkaisern wesentliche Schwankungen beobachten. Ich möchte untersuchen, welche Ursachen diese Schwankungen hatten und mit welchen Entwicklungen in anderen Bereichen der Herrschaftsdarstellung sie einhergingen. Denn es wird sich zeigen, dass die Triumphideologie als eine der wesentlichen Facetten der Imago römischer Kaiser eingebettet war in ein Netzwerk von Themen charismatischer Herrschaftsdarstellung, das erst in ihrer Zusammenschau Sinn ergibt und uns die Frage stellen lässt nach dem Kern der Stabilität der Principatsordnung und den wesentlichen Strategien, derer sich die Kaiser zur Plausibilisierung ihrer Herrschaft bedienten. Hierbei wird deutlich werden, dass unter diesen weniger die Auseinandersetzung mit den toten Vorgängern

1 Dies ergibt die ‚strenge‘ Zählung von Triumphen. Nicht einbezogen sind hier Triumphe von anderen Mitgliedern des Herrscherhauses: So triumphierte Tiberius als Caesar zwei Mal, Germanicus ein Mal. Ebenso wenig zählen hier triumphähnliche Umzüge oder Festakte mit triumphalen Elementen – also die 2 ovationes des Augustus sowie die jeweils eine des Drusus, Caligula, Nero und Domitian. Gerade letztere Differenz erscheint mir wesentlich. Denn nach meiner Beobachtung unterschied sich der Triumph des frühen Principats in den für seine Zuerkennung festzustellenden Voraussetzungen – nämlich der Anwesenheit des später derart Geehrten am Kriegsschauplatz – sowie in seiner Semantik wie überhaupt in seiner Relevanz und öffentlichen Wahrnehmung ganz wesentlich von solchen ausdrücklich als ‚Nicht-Triumphen‘ markierten Inszenierungen mit bloßen ‚triumphalen Elementen‘. Zu diesen Kriterien s. unten. – Auf die geringe Zahl von Triumphen im frühen Principat weist auch Beard 2007: 69–71 hin. Einen Überblick der Anlässe bieten Kienast 32004 ad loc. und der Beitrag von K. Balbuza in diesem Band.



Die Dynamik von Herrschaftsdarstellung und Triumphideologie 

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im Vordergrund stand, sondern maßgeblich die Profilierung gegenüber den eigenen Zeitgenossen – und damit potenziellen Konkurrenten des Princeps.

Sieghaftigkeit als Element der Herrschaftsdarstellung römischer Kaiser Die Herrschaftsdarstellung römischer Kaiser war ein stets dynamischer Prozess, in dem etablierte und innovative Elemente zusammenspielten. Ihre Motive basierten wesentlich auf senatorischen Werten und Handlungsmustern der Republik, und seit dem Principat des Augustus bildeten sie ein recht stabiles Inventar. So wurden einem Princeps von Beginn seiner Herrschaft an gewisse Eigenschaften zugestanden, zentrale Bestandteile der monarchischen Rolle. Allerdings wurden auch bestimmte daraus resultierende Taten von ihm erwartet. Dies war eine Hypothek für jene Kaiser, welche die ihnen von Vorneherein und grundsätzlich zugestandenen Eigenschaften nicht konkretisierten und bestätigten.2 Obgleich der Fundus der Inhalte und Ausdrucksformen von Herrschaftsdarstellung über Jahrhunderte stabil blieb, beobachten wir durchaus Akzentverschiebungen von einem zum anderen Kaiser und auch innerhalb einer Regierungszeit.3 Neue Umstände und neue Taten des Herrschers ließen neue Inhalte in die Herrschaftsdarstellung einfließen. Dabei wurden innovative Aussagen mittels erprobter Ausdrucksformen, etablierter Visiotypen etwa, in den etablierten Bestand eingebettet.4 Daher stellten die Bilder des Herrschers, wie sie uns in den unterschiedlichsten Medien erscheinen, immer nur Momentaufnahmen eines fortwährenden Prozesses dar. Und doch sind solche extremen Ausschläge in der Herrschaftsdarstellung, wie wir sie beim Blick auf den Triumph in den ersten beiden Jahrhunderten des Principats beobachten, ganz bemerkenswert. In der Forschung findet diese Dynamik bislang

2 Zum hier zugrunde gelegten Konzept des römischen Principats als eines Akzeptanzsystems, zum Phänomen der Herrschaftsdarstellung unter diesen Bedingungen und zu jenen gesellschaftlichen Gruppen, die von den kaiserlichen Botschaften angesprochen wurden und ihrerseits auf diese Einfluss nahmen, s. die Arbeiten von Egon Flaig, bes. 1992, und Seelentag 2004: bes. 12–42. Zum Inventar der Herrschertugenden s. etwa Charlesworth 1937; Wallace-Hadrill 1982; Noreña 2001 und 2011. 3 Es sind nicht zuletzt die uns in bemerkenswerter Typenvielfalt erhaltenen römischen Reichsmünzen, welche von der kaiserlichen Zentrale in enger Abstimmung mit dem Princeps emittiert wurden, die uns ein für die hier behandelte Zeit differenziertes Bild von Themen der Herrschaftsdarstellung vermitteln. Zu den Möglichkeiten wie dem notwendigen methodischen Caveat einer Untersuchung dieses Mediums s. etwa Wolters 1999: 320–39, und 2003; sowie Noreña 2011. 4 Visiotypen sind visuelle Versatzstücke und Bedeutung tragende Elemente einer systemisch zu verstehenden Semantik von Bildsprache. Die Standardisierung dieser Versatzstücke ermöglicht schnelle Identifikation und Verständnis bei ihren Betrachtern, ihre absichtsvolle Kombination lässt immer wieder neue Bildaussagen entstehen, s. Seelentag 2004: 103 und 303, zurückgehend auf Pörksen 1997.

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keine ausreichende Beachtung. Allzu sehr stehen wir wohl unter dem Eindruck des antiken Narratives, das einen Bruch zwischen Flaviern und Adoptivkaisern betont, die Einheit der Adoptivkaiser dagegen hervorhebt. Die hier skizzierte Dynamik ist sicherlich in gewissem Maß damit zu erklären, dass ein Kaiser stets bemüht sein musste, seinen Vorgänger zu übertreffen. Gerade beim Thema der Sieghaftigkeit leuchtet dies unmittelbar ein: Sie stammte aus republikanischer Tradition und war seit Beginn des Principats eine zentrale Facette der charismatischen Komponente der kaiserlichen Imago. Und sie stellte, deutlicher als andere Felder der Herrschaftsdarstellung, die Verbindung des Herrschers zur wesentlichen Säule seiner Macht dar, zu den Legionen. Kein Kaiser konnte es sich leisten, hier schlechter abzuschneiden als sein Vorgänger.5 Dies ist aber nur die halbe Erklärung. Schließlich konkurrierte ein Princeps nicht im Wesentlichen mit seinem toten Vorgänger, sondern mit seinen lebenden Zeitgenossen. Hatte der Vorgänger Kriege geführt, hatten auch zahlreiche Senatoren sich als Generäle militärisch profilieren können, hatten gar ornamenta triumphalia erhalten.6 Die zeitgenössische Erhebung der Sieghaftigkeit zu einem zentralen Ideologem der Herrschaftsdarstellung brachte es mit sich, dass senatorische Generäle aus ihren militärischen Erfolgen ein überproportional großes Prestige zogen – mehr als Leistungen auf anderen Gebieten dies vermochten. Nun machte das Wesen des Principats es notwendig, dass der Herrscher sich innerhalb jenes in der Republik wurzelnden, lange etablierten Referenzrahmens von Taten und Tugenden zu beweisen hatte, innerhalb dessen auch die Senatoren ihren Ruhm suchten.7 Allein ein ‚schlechter‘ Kaiser versuchte, seine soziale Überlegenheit auf Feldern außerhalb dieses Referenzrahmens zu beweisen.8 So mussten profilierte Generäle gerade einem neuen Kaiser, der sich bislang nicht militärisch ausgezeichnet hatte, als Gefahr erscheinen. In einem der Kernbereiche aristokratischer Kompetenz und Ehre mehr geleistet zu haben als der Princeps, machte sie zu potenziellen Rivalen um den Thron. Vor allem mit ihnen musste der neue Kaiser sich messen, musste selbst mehr Ehre als sie erwerben. Dies

5 Zanker 1997 sieht diese Konkurrenz der Principes mit ihren Vorgängern als wesentlichen Katalysator für die monumentale Ausgestaltung Roms. 6 Hierzu s. den Beitrag von Jan Meister in diesem Band. 7 So war es konsequent, dass die kaiserliche Familie schrittweise, über einen Zeitraum von etwa 45 Jahren, alle wesentlichen Rituale der Zurschaustellung von Sieghaftigkeit den Senatoren genommen und für ihre eigenen Mitglieder monopolisiert hatte. So war der letzte Triumph für einen Nichtangehörigen der Kaiserfamilie jener des Cornelius Balbus im Jahre 19. v. Chr.; die letzte Imperatorenakklamation erhielt 22 n. Chr. Iunius Blaesus; der letzte Siegerbeiname (‚Chaucius‘) wurde 41 Gabinius Secundus übertragen; die letzte ovatio feierte 47 Aulus Plautius. Die letzten ornamenta triumphalia wurden unter Hadrian vergeben. – Zur Monopolisierung des Triumphes s. Cass. Dio 54.24.7–8 und vgl. konzis Beard 2007: 69–71 und Itgenshorst 2005: 219–226; und ausführlich Eck 2010 sowie den Beitrag von Tanja Itgenshorst in diesem Band. 8 Hierzu s. etwa Hekster 2002; Winterling 2004, 2008a; Meier 2008; Ronning 2011; Gotter 2011; Icks 2012.



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wird sehr deutlich in den Argumenten, welche die taciteischen Historien Mucianus vorbringen lassen, weshalb Vespasian gegen Vitellius eine Usurpation unternehmen solle: „Dass es möglich ist, vom Heer zum Princeps gemacht zu werden, dafür ist Vitellius sich selbst Beweis genug: ohne Kriegsdienst, ohne militärischen Ruhm emporgehoben… . Dir stehen neun Legionen bereit… und deine unvergleichliche Erfahrung. … Dein Haus hat ein triumphale nomen!“9

Die Flavier Nach dem Ende der iulisch-claudischen Dynastie war dem neuen Herrscher Vespasian die Möglichkeit genommen, Legitimation aus jenem Erbcharisma zu beziehen, das die Principes von Augustus bis Nero besessen hatten. Stattdessen machten die drei flavischen Kaiser das Ideologem der kaiserlichen Sieghaftigkeit zur wesentlichen Facette der charismatischen Komponente ihrer kaiserlichen Imago.10 Doch unter Domitian gewann die Darstellung des Kaisers als eines fähigen Feldherrn und Siegers eine noch einmal andere Qualität als unter seinen Vorgängern. Dies lässt sich damit erklären, dass weder Vespasian noch Titus dem jüngeren Bruder Domitian die Möglichkeit gegeben hatten, sich in ihrem jeweiligen Principat an der Spitze von Truppen zu profilieren und jene Erwartungen zu erfüllen, die an ein Mitglied der herrschenden Dynastie bezüglich seiner militärischen Leistungskraft gestellt wurden. Daher ist es verständlich, dass, als Titus nach so kurzer Regierungszeit überraschend starb, Domitian von Beginn seiner Regierungszeit an um militärische Erfolge bemüht war.11

9 Tac. Hist. 2.76–77, bes. 76.4 und 77.1, sowie Suet. Vesp. 4.1–2; vgl. etwa Tac. Agr. 39.2 mit Bezug auf die militärischen Erfolge des Agricola und die vermeintlichen falsi triumphi Domitians: „Das war das Fürchterlichste [für Domitian], dass der Name eines Privatmannes über den des Princeps gestellt würde.“, Übers. nach R. Feger, Stuttgart 1973; auch Tac. Hist. 1.52 zu den Überlegungen des Jahres 68, welcher senatorische Statthalter die Usurpation gegen Galba wagen könnte: „Mit Recht habe Verginius gezögert, der Spross einer Ritterfamilie, der Sohn eines unbekannten Vaters: nicht gewachsen der Herrschaft, hätte er sie übernommen – in Sicherheit, hätte er sie abgelehnt. Dem Vitellius aber verliehen die drei Consulate seines Vaters, dessen Censur, die Kollegenschaft mit dem Kaiser im Amt schon längst die Würde eines Imperators.“, Übers. nach H. Vretska, Stuttgart 1999. – Zu dieser steten Konkurrenz s. Lendon 1997: bes. 108–120, und s. Seelentag 2009c mit Fallbeispielen aus dem Vierkaiserjahr. 10 Dies wird auch in der Beobachtung deutlich, dass nach Augustus weder Tiberius noch Caligula, weder Claudius noch Nero den Namen Imperator geführt hatten. Die Principes des Vierkaiserjahres trugen diesen Namen wieder, allerdings war seine relative Stellung innerhalb ihrer verschiedenen Namensbestandteile noch nicht etabliert und einheitlich. Und so waren es erst die Flavier, die Imperator als ersten Namensbestandteil – gleichsam als Vornamen des Princeps – festlegten und dadurch zu einem prominenten Element der Herrschaftsdarstellung machten. Hierzu s. Campbell 1984: 122–133. 11 Wahrscheinlich war nicht vorgesehen, dass der jüngere Bruder tatsächlich einmal Princeps würde. Eher hoffte man auf eine lange Regierungszeit des Titus und dann dessen – freilich niemals

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Im Frühjahr 83 überschritt er den Rhein und stieß in das Kernland der Chatten vor. Doch schon im Herbst beendete er den Feldzug, und Anfang 84 feierte er seinen ersten Triumph.12 Überdies führte der Kaiser bereits seit Sommer 83 den Namen Ger­ manicus. Diesen hatte er nicht als bloßen Siegertitel angenommen, sondern als einen tatsächlichen Namensbestandteil.13 In der Republik war die Zuerkennung von Siegerbeinamen an siegreiche Imperatoren eine etablierte Praxis: Africanus, Asiaticus, Numidicus, Creticus sind nur einige Beispiele. Diese Beinamen wurden den militärischen Führern inoffiziell übertragen; es gibt kein Zeugnis dafür, dass Senat oder Volksversammlung sie nach festen Regeln vergaben.14 Voraussetzung scheint allerdings gewesen zu sein, dass der Betreffende zuvor einen Triumph über das entsprechende Volk gefeiert hatte. Und Voraussetzung für den Triumph war wiederum, dass der Feldherr persönlich auf dem Kriegsschauplatz gewesen war, seine Truppen höchstselbst in den Krieg geführt hatte und seine Legionen ihn dort zum Imperator ausgerufen hatten. Diese in republikanischer Zeit gründenden Regeln behielten ihre Gültigkeit bis weit jenseits der von mir behandelten Zeit. Sie waren das Alleinstellungsmerkmal des kaiserlichen Triumphes gegenüber allen anderen Arten von Siegesfeiern oder bloßen Feiern mit triumphalen Elementen, wie etwa der ovationes. Allein dem älteren Drusus hatte der Senat – postum – den Titel Germanicus verliehen, und zwar mit der Erlaubnis, ihn als cognomen zu vererben. Das war denn auch der Grund, warum Germanicus, Caligula, Claudius und Nero diesen Namen trugen.15 Tatsächlich herrschte während des ersten Jahrhunderts eine

geborenen – Sohnes. Zur Rolle der beiden Caesares in der Herrschaftsstellung Vespasians s. Seelentag 2007, 2009a und 2010. Zu Domitian s. nun maßgeblich Gering 2012 mit der älteren Literatur. – Zu den Zwängen und Vorgaben, unter denen die jeweilige Herrschaftsdarstellung Domitians und Trajans stand, s. Seelentag 2004: 113–129. 12 Die Datierung des Triumphes auf Ende 83 oder Anfang 84 ist umstritten; s. die Diskussion bei Ungern-Sternberg 1989: 161 Anm. 1; Strobel 2010: 89–96. – Der Senat hatte dem Princeps diesen Triumph als Bestandteil eines ganzen Pakets außergewöhnlicher Ehrungen zugestanden. Hierzu gehörten etwa auch die Designierung zum ordentlichen Consulat für 10 Jahre sowie das Recht, im Senat im Triumphgewand zu erscheinen und sich entsprechend von 24 statt 12 Liktoren begleiten zu lassen. Im Jahre 85 folgte die Ernennung zum censor perpetuus; Strobel 2010: 82–83. – Sommer 2009: 183–187 deutet diese Ehrungen als die Manifestationen von Bemühungen Domitians, nicht um Akzeptanz zu werben, sondern nach legitimer Herrschaft auf der Grundlage überlegenen Charismas zu streben. Zum Hintergrund dieser Kategorien s. Sommer 2011. 13 Das zeigen zahlreiche literarische Anreden Domitians, etwa durch Martial, Statius, Quintilian (hier nur ein Mal: Inst. 10.1.91), und die spezifische Eradierungspraxis des Namens auf Inschriften: Imperator Caesar [[Domitianus]] Augustus [[Germanicus]], so etwa CIL XIII 8258 und 8259 aus Köln; hierzu s. Merkelbach 1979. – Die Relevanz des Germanensieges und der Annahme des GermanicusNamens demonstriert Mart. 2.2, wenn er ihn in den Kontext der republikanischen und der bisherigen flavischen Praxis einordnet. 14 Kneissl 1969: 21–22. Ausnahme ist Sulla Felix; s. Fetzer 1952: 110–111. 15 Vitellius nannte sich Germanicus anstelle Caesar, also Aulus Vitellius Imperator Germanicus Augustus beziehungsweise Germanicus Imperator Augustus.



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gewisse Abneigung gegen die Annahme von Siegerbeinamen. So hatte etwa Claudius in Britannien einen Sieg seiner Truppen miterlebt, woraufhin ihm der Titel Britan­ nicus angetragen wurde. Er nahm ihn allerdings nicht an, sondern reichte ihn 43 an seinen Sohn weiter, feierte selbst aber im folgenden Jahr einen Triumph de Britan­ nis.16 Ähnlich verhält es sich mit Vespasian und Titus. Sie hatten ihren Triumph über die Juden gefeiert, einen entsprechenden Siegerbeinamen aber nicht angenommen. Damit war Domitian der erste Princeps überhaupt, der einen Siegerbeinamen führte. Doch nicht allein hierin bot er seinen Nachfolgern ein Beispiel. Als Domitian im Jahre 83 nämlich für Monate in den Krieg zog, leitete er eine wesentliche Entwicklung der Herrschaftsdarstellung ein: die oft jahrelange Anwesenheit des Kaisers an der Front – und damit seine Abwesenheit aus Rom, die das Akzeptanzsystem vor schwere Probleme stellte. Schließlich beruhte die Akzeptanz des Kaisers auf seiner erfolgreichen Zurschaustellung von Nähe mit den Senatoren wie auch der Plebs Urbana. Andererseits betonte die persönliche Führung eines Feldzuges die charismatische Komponente der kaiserlichen Imago: der Kaiser als eigenhändiger Sieger, der in seinem Namen, mit seiner Person untrennbar verbunden, seine Sieghaftigkeit trägt. Diese im Grunde hellenistische Ideologie des ‚siegreichen Königs‘ hatte seit dem letzten Jahrhundert der Republik mit der Person eines großen Imperators siegbringende Felicitas verbunden; im Principat fand sie ihren Niederschlag nicht zuletzt in den Kulten der Venus Victrix und der Victoria Augusti, jener Sieghaftigkeit, die unmittelbar mit der Person des Herrschers verbunden war.17 Die Bilderwelten zeigen jedenfalls, dass dieses persönliche Eingreifen des Kaisers in die Kriegshandlungen eine wesentliche Facette seiner Imago war.18 Allerdings wurde Domitians Imago des sieghaften Kaisers, Triumphators und Trägers eines Siegerbeinamens schon im Jahre 85 empfindlich gestört, als dakische Stämme in Moesia einfielen (vgl. Karte 3). Erneut begab sich der Kaiser höchstselbst an die Front. Er siegte und feierte 86 seinen zweiten Triumph, nun über die Daker. Allerdings wurde schon im darauffolgenden Jahr ein römisches Heer an der Donau vernichtet. Den Aufbruch in den Krieg verhinderten zwei Ereignisse, die womöglich einen Akzeptanzverlust des Kaisers aufgrund dieser Niederlage beziehungsweise des Auseinanderklaffens von Anspruch und Wirklichkeit der herrscherlichen Sieghaftigkeit reflektierten. Denn 87 wurde eine stadtrömische Verschwörung gegen Domitian aufgedeckt, 89 erhob sich Antonius Saturninus, Statthalter der Germania Superior, gegen den Kaiser. Nach einer Strafexpedition gegen die Chatten, welche die Usurpa-

16 Cass. Dio 60.22.1–2. 17 Kneissl 1969: 22–23 mit Hinweis auf Hölscher 1967: 138–172; s. Gehrke 1982 zum Typus des ‚Siegreichen Königs‘ in den hellenistischen Monarchien. 18 Seelentag 2004: 35–36; Strobel 2010: 86. S. etwa jene Münzbilder, die den Kaiser als siegreichen Reiter darstellen beziehungsweise die Personifikation des Rheines unter römischen Pferdehufen oder unter dem Stiefel Domitians zeigen, so BMC Domitian 298, 377f.

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Die Dynamik von Herrschaftsdarstellung und Triumphideologie 

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tion unterstützt hatten, konnte Domitian endlich an die Donau ziehen.19 Dort allerdings musste er nach einer Reihe von Niederlagen einen Verhandlungsfrieden mit dem Dakerkönig Decebalus schließen, in dessen Folge Rom Subsidien an die Daker zahlte. Dies hielt Domitian aber nicht davon ab, im Jahre 89 seinen dritten Triumph zu feiern, über Chatten und Daker. Doch schon im Jahr 92 fielen Markomannen und andere Stämme in Pannonien ein und vernichteten eine Legion, sodass Domitian erneut an die Donau zu eilen hatte. Dies beschädigte den Kaiser noch weiter. Wahrscheinlich war es gerade das Ausbleiben dauerhafter Siege, das Domitian dazu zwang, seine Kriegszüge derart intensiv zu feiern. Da der Kaiser darauf setzte zu betonen, dass allein seine persönliche Anwesenheit auf dem Schlachtfeld – seine charismatische Führerschaft – dazu geeignet sei, die Feinde zu vernichten, bedeutete dies im Umkehrschluss nichts Gutes, wenn trotz dieser Anwesenheit Erfolge ausblieben. Niederlagen fielen unmittelbar auf den Kaiser selbst zurück und beschädigten das mit seiner Person verbundene Charisma. Domitian war also zum Opfer einer von ihm selbst beschleunigten Entwicklung geworden. Die Erinnerung an zu früh und zu intensiv gefeierte Triumphe wurde zu einem der wesentlichen Kritikpunkte des Pes­ simus Princeps. Und doch muss eines festgehalten werden: Selbst nachdem Domitian über die Daker triumphiert hatte, nahm er nicht etwa auch noch den Siegerbeinamen Dacicus an. Dies zeigt deutlich, wie innovativ und die Konventionen dehnend die Entwicklung der folgenden Jahre gewirkt haben muss.

Nerva und Trajan War schon die Übertragung eines Siegerbeinamens an Domitian bemerkenswert gewesen, dürften im Jahre 97 Nervas Annahme des Siegerbeinamens Germanicus und seine Adoption Trajans, der hierbei ebenfalls diesen Namen erhielt, große Irritationen hervorgerufen haben.20 Nun hatte Nerva keinen militärischen Erfolg aufzuweisen, er hatte nicht einmal Legionen geführt. So war es nur verständlich, dass er angesichts der von Domitian so betonten militärischen Leistungskraft bemüht war, mit seinem Namen Sieghaftigkeit zu verbinden. Allerdings war der Kaiser nicht in

19 Der hierfür nötige Abzug von Truppen aus Britannien und die daraus resultierende Zurücknahme der Grenzen wie auch der Ausbau der Grenzsicherung an Rhein und Donau machten Domitian in dieser Hinsicht zu einem wegweisenden Vorgänger Hadrians. 20 Nerva nahm diesen Namen an, als er dem Iuppiter Capitolinus einen Lorbeer weihte, um die Nachricht eines Sieges des Pompeius Longinus in Pannonien zu feiern. Plin. Paneg. 8.6–9.2 lässt nicht ganz deutlich werden, ob zunächst nur Nerva den Namen annahm und er dann erst Trajan adoptierte, sodass Trajan das Germanicum nomen als aus seiner Adoption resultierenden Namensbestandteil erhielt; oder ob Trajan ihn gleichzeitig und gleichberechtigt mit Nerva und somit als echten Siegerbeinamen empfing. In jedem Fall brach Nerva als erster mit den oben skizzierten Konventionen der Annahme von Siegerbeinamen.



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der Lage, den Rückhalt von Legionen und Garde zu gewinnen, und so wurde Nerva in einem Szenario drohender Usurpation militärisch unter Druck gesetzt.21 Auch jüngere Darstellungen betonen gelegentlich noch, dass der alte Nerva, um seine Regierung zu retten, den fähigen General Trajan adoptierte, ihn zum Mitinhaber und Stütze seiner Herrschaft machte. Tatsächlich hatte Trajan zum Zeitpunkt seines Regierungsantritts keine militärischen Erfolge aufzuweisen.22 Mit dem Panegyricus des jüngeren Plinius aus dem Jahre 100 bietet sich uns die einzigartige Gelegenheit, Einblick in das Labor der Herrschaftsdarstellung zu erhalten. Diese Danksagung anlässlich seines Suffectconsulates ist eine Manifestation jener fortlaufenden Kommunikation zwischen Senatoren und Princeps, die beiden Seiten dazu diente, das Verhältnis zueinander zu reflektieren. Es galt, das Gegenüber zu akzeptieren, gleichzeitig aber auch die eigenen Bedürfnisse deutlich zu machen und Forderungen zu stellen.23 Und so versucht der Panegyricus, geboren aus der Situation zu Beginn der trajanischen Regierung, den Princeps darin zu bestätigen, dass kein Zweifel an seiner grundsätzlichen Sieghaftigkeit bestehe. Der Redner als Exponent des Senats versichert, dass es eine plausible Erklärung der bislang ausgebliebenen Konkretisierung dieser grundsätzlichen Sieghaftigkeit gebe. Kurzum, er beteuert, dass Trajan vom Senat akzeptiert werde. Daneben formuliert Plinius aber auch Wünsche für die Zukunft. Drei große Strategien bieten der Panegyricus und andere Medien der Zeit, mit den fehlenden Kriegstaten des Kaisers umzugehen: die Erfolge Domitians zu schmälern, die bisherigen Taten Trajans zu überhöhen und schließlich neue Felder der Herrschaftsdarstellung zu erschließen, auf denen Trajan konkurrenzlos glänzen konnte. Die erste Strategie bestand also in dem Bemühen, die kriegerischen Erfolge Domitians zu demontieren. Schließlich boten dessen Triumphe, mit denen er vorzeitig beendete Kriege feierte, Angriffsfläche genug. Und so charakterisiert der Panegyricus Domitian denn auch als „jenen Imperator, auf dessen militärisches Versagen man am sichersten dann schließen konnte, wenn er einen Triumph feierte.“ Und wie zur Illustration zeichnet Plinius einen solchen falsus triumphus des Pessimus Princeps als

21 Reflektiert ist dies in Plin. Paneg. 5–6 und Epist. 9.13.11. – Zu den Auseinandersetzungen um die Nachfolge Nervas s. Alföldy/Halfmann 1973; Eck 2002; Grainger 2003; Seelentag 2004: 44–47; Strobel 2010: 150–171. 22 Allein zwei Gelegenheiten konnte eine informierte Öffentlichkeit mit Trajan als erfolgreichem Führer von Legionen verbinden – beide allerdings von zweifelhaftem Charakter. Zum einen war Trajan im Jahre 89 als Statthalter von Spanien an der Spitze einer Legion an den Rhein geeilt, um seinen Beitrag zur Niederschlagung der Usurpation des Antonius Saturninus zu leisten. Doch diese Hilfestellung für Domitian kam zu spät, da bereits Lappius Maximus, Statthalter Untergermaniens, den Usurpator besiegt hatte. Zum anderen hatte Trajan als Statthalter Obergermaniens im Jahre 97 besagte militärische Drohkulisse aufgebaut, um die Entscheidung Nervas über dessen Nachfolge zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Hierzu s. Seelentag 2006 und 2016. 23 Seelentag 2004: 214–296 und 2011b; Ronning 2007: 24–136; Geisthardt 2015: 83–145.

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einen Mummenschanz unechter Triumphwagen und vorgetäuschter Siegeszeichen.24 Ganz ähnlich äußert sich Tacitus zu etwa der gleichen Zeit im Agricola: „[Domitian] war sich wohlbewusst, dass vor kurzem sein grundloser Sieg über Germanien nur zum Gespött gewesen war. Er hatte über den Handel Leute gekauft, denen man durch Kleidung und Haartracht das Aussehen von Gefangenen gegeben hatte.“25 Diese Schmähung setzte zugleich auch die Erfolge jener Consulare herab, die unter Domitian wegen ihrer militärischen Erfolge ausgezeichnet worden waren und nun – in den ersten Regierungsjahren Trajans – größeren militärischen Ruhm besaßen als der neue Kaiser selbst.26 Die zweite Strategie des Panegyricus hatte zum Ziel, vergangene Taten Trajans auszuschmücken und dem Kaiser sichere Erfolge in Aussicht zu stellen. Es ist höchst erstaunlich, dass gerade Trajan der Nachfolger Nervas wurde. Zwar können wir recht plausibel rekonstruieren, wie er sich durchsetzte und vor allem wer seine maßgeblichen Helfer waren. Doch es ist vollkommen unklar, wieso ausgerechnet er, der kaum militärisches Profil besaß, diesen Männern zur Übernahme der Herrschaft befähigt schien. Nun gehörten seine profiliertesten Unterstützer der Generation und dem Freundeskreis seines Vaters an.27 Und diesem Traianus Pater wird im Panegyricus einige Aufmerksamkeit zuteil. An vier Stellen ist nämlich betont, dass er ein trium­ phalis vir gewesen sei, beziehungsweise – wie Plinius es bewusst übertreibt – dass er einen Triumph gefeiert habe. Tatsächlich hatte er als Statthalter Syriens im Jahr 73

24 Plin. Paneg. 11.4 und 16.3 (Übers. Kühn 2008). – Ähnlichen Anwürfen waren auch andere ‚schlechte‘ Kaiser ausgesetzt; Caligula: Suet. Cal. 46–47; Nero: Suet. Nero 25, Cass. Dio 62.20.1–6; Commodus: SHA Comm. 11.10–11. 25 Tac. Agr. 39.1; s. auch 18.6 über die Zurückhaltung des Agricola: „Doch er benutzte die Gunst der Umstände [seines Sieges] nicht zum Prahlen und nannte es nicht Feldzug oder Sieg, Besiegte gezügelt zu haben. Nicht einmal mit lorbeergeschmückten Briefen berichtete er seine Taten [sc. dem Senat und Kaiser]“ (Übers. Feger 1973). 26 An erster Stelle ist hier zu nennen Cornelius Nigrinus Curiatius Maternus, der – neben Iulius Agricola – höchstdekorierte Consular der domitianischen Regierung und Rivale Trajans um die Nachfolge Nervas, der von seiner Statthalterschaft in Syria aus versucht hatte, den Kaiser zu seinen Gunsten zu bewegen. Hierzu s. Plin. Epist. 9.13.11 sowie Alföldy/Halfmann 1973; Eck 2002 und 2002a; Grainger 2003; Seelentag 2004: 123–129, 287–291; Eck/Pangerl 2008; Strobel 2010: 150–171. Hätte Cornelius Nigrinus den Principat errungen, so lässt sich freilich allein spekulieren, hätte es keinen pessimus princeps Domitian gegeben, und die uns überlieferte Erinnerung an den letzten Flavier sähe ganz anders aus. 27 Welche persönlichen Eigenschaften Trajan über seinen Stammbaum hinaus besaß, die ihn als einen für die Nachfolge Nervas der Unterstützung ranghoher Senatoren würdigen Kandidaten erschienen ließen, ist nicht zu klären. Auch der Einwand, Trajan sei im Jahre 97 doch Statthalter Obergermaniens gewesen und somit potenziell capax imperii, hilft nicht weiter. Denn weshalb hatte man ihm – entgegen der zu dieser Zeit für Patrizier üblichen Karrieremuster – diese Position überhaupt anvertraut? In jedem Fall erwies er sich seinen Unterstützern gegenüber als dankbar, wie seine Personalpolitik der folgenden Jahre erkennen lässt. Den Kreis dieser Helfer rekonstruierten Eck 2002 und Grainger 2003; zu den Ulpii s. Bennett 1997: 11–26; zu den Karrieremustern s. Eck 1979: 217–220.



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einen Grenzkonflikt mit den Parthern zugunsten Roms entschieden. Der neue Kaiser war also Sohn eines Parthersiegers! Hier tritt der Gedanke zutage, dass ein solcher Vater nur einen herausragenden Sohn zeugen konnte, dem die Prädisposition zum Siegen schon in der Wiege lag.28 Ich nehme an, dass es dieses Ansehen des Vaters war, welches maßgeblich dazu beitrug, dem Sohn den Weg zu ebnen. Hierin werden Bemühungen um einen Aufbau von Erbcharisma deutlich.29 Längere Passagen widmet Plinius der Erklärung, warum der neue Princeps auch zweieinhalb Jahre nach seiner Thronbesteigung noch keinen militärischen Erfolg aufwies – obwohl er sich doch nach seinem Regierungsantritt monatelang an Rhein und Donau aufgehalten hatte, also an jenen Grenzen des Reiches, die schon Domitian reiche Gelegenheit zur Kriegsführung und zum Erwerb militärischen Ruhmes geboten hatten.30 Dies erforderte bemerkenswerte Rhetorikmanöver. Denn Plinius verschweigt die fehlenden Siege nicht, sondern betont sie ausdrücklich, verbrämt sie jedoch in charakteristischer Weise: Trajans Nicht-Sieg sei nämlich viel größer als die konventionellen oder gar aufgeblähten Siege seiner Vorgänger. Lasse doch die forti­

28 Plin. Paneg. 9.2, 16.1, 58.3, 89.3. – Für diesen Erfolg hatte Vespasian eine imperatorische Akklamation angenommen und seinem Feldherrn die ornamenta triumphalia verliehen. – Plin. Paneg. 14.1 ist etwa darum bemüht, den Germanicus-Titel Trajans zu erklären. Dies führt zu bemerkenswerten rhetorischen Manövern. So verweist Plinius darauf, dass schon in Syrien, als der junge Trajan im Stab seines Vaters diente, es sein Heranstürmen gewesen sei, welches die Parther in Schrecken versetzte und bändigte; dass der junge Mann es also gewesen sei, dem sein Vater die Ehrung als triumphalis vir verdankte, wofür Trajan damals schon den Titel Germanicus verdient habe. 29 Während der ersten Jahrzehnte des Principats hatten sich die Herrscher jeweils auf die familiäre Verbindung mit ihrem Vorgänger berufen können. Die Flavier hatten zu Beginn ihrer Regierung dagegen ihre militärische Leistungskraft stark gemacht; zur gleichen Zeit freilich ihren Zusammenhalt als Familie und ihren Rückbezug auf Augustus betont. Nun bezog sich Trajan also neben Nerva auf seinen leiblichen Vater. Beide genießen Prominenz im Panegyricus, sind aber divergierend gezeichnet: Nerva, ein schwacher Greis – Traianus Pater, ein Patrizier, Consular, Triumphator; s. Plin. Paneg. 9.2. Der leibliche Vater war also eher zitierfähig als der Adoptivvater. Diese Bemühungen um die Erzeugung von Erbcharisma werden denn auch darin deutlich, dass die proklamierte ‚Wahl des Besten‘ in den folgenden Jahrzehnten mittels Adoption vollzogen wurde. Der Principat war eine in dynastischen Kategorien funktionierende Ordnung. – Es ist bemerkenswert, dass Traianus Pater am Vorabend des Partherkrieges erneut große Relevanz in der Herrschaftsdarstellung seines Sohnes erhielt, als er wahrscheinlich im Jahr 112 vergöttlicht wurde. Am ehesten ist dies damit zu erklären, dass hier noch einmal die in der Familie Ulpius vermeintlich liegende Disposition zum Parthersieg betont wurde. Hierzu s. Seelentag 2004: 121–123, 451–454; 2009b. – s. auch Anm. 9 zur Relevanz des Vitellius Pater für die auctoritas seines Sohnes. 30 Vom Rhein war Trajan zunächst nicht nach Rom, sondern erst einmal an die Donau gezogen, um dort in eigener Person jenen Sieg mit einem Friedensschluss offiziell zu machen, der ihm ja bereits seinen Siegerbeinamen Germanicus eingebracht hatte. Auf diese Weise rechtfertigte er gewissermaßen im Nachhinein diese Manifestation von Sieghaftigkeit. Darauf reagierte Plinius in Epist. 10.4 übrigens mit der Anrede Imperator; s. Seelentag 2004: 158–161; Strobel 2010: 173–174. Bereits hier wird deutlich, dass die militärische Imago des Kaisers auch durch Friedensschlüsse, nicht allein durch höchstpersönlich gelenkte Schlachten Substanz erhalten konnte.

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tudo des Kaisers die Feinde Angst haben und den Kampf verweigern; seine modera­ tio aber halte ihn davon ab, über solche Angsthasen triumphieren zu wollen.31 Unter diesem Princeps werde Rom jedenfalls keine falsi triumphi sehen. Trajan sei derart sieghaft, dass seine vollständige Unterwerfung der Feinde sich darin offenbare, dass er nicht gegen sie gesiegt habe. „Das ist herrlicher als alle Triumphe!“, betont Plinius. Der Triumph ist hier also eine minderwertige, da fälschbare, Manifestation von konventionellen Siegen; ein Resultat der eitlen Selbstzurschaustellung früherer Kaiser – weit überragt von einer überragenden Sieghaftigkeit Trajans, welche Kämpfe, Siege und Triumphe eben von Vorneherein unmöglich mache, weil die Feinde sich erst gar nicht zu stellen wagten. Diese allzu rabulistische Erklärung war wohl doch nicht geeignet, eine ganze Regierungszeit lang zu tragen. Und so formuliert Plinius im Anschluss durchaus seine Vision eines trajanischen Triumphzuges.32 Mit Verben des Scheinens und Meinens sind hier erbeutete Waffen der Feinde und in Ketten gelegte Könige herbeibeschworen, geschlagene Heerführer und Massen von Gefangenen, alles dokumentiert durch umfangreiche Beute und Schautafeln. Als Höhepunkt erscheint Trajan im Wagen stehend, vor ihm die eigenhändig durchbohrten Schilde. Auch die spolia opima würden ihm zufallen – wenn doch nur einer der Barbarenkönige es wagte, gegen ihn anzutreten! Plinius beendet diese Vision mit bemerkenswerten Gedanken: „Wann immer in der Zukunft die Ehre des Reiches dir einen Angriffs- oder Verteidigungskrieg aufnötigen wird, es wird – dank deiner unlängst bewiesenen moderatio – klar sein: Du hast nicht deshalb den Sieg errungen, weil Du triumphieren wolltest, sondern du triumphierst, weil du gesiegt hast.“ Jede persönliche Ambition des Kaisers wird hier von Vorneherein als mögliches Motiv des Krieges und des Triumphes ausgeschlossen. Allein die verletzte Ehre des Reiches, die imperii dignitas, gilt als guter Grund. Überdies attestiert Plinius dem Kaiser, als Feldherr mit keinem seiner Vorgänger, mit keinem seiner Zeitgenossen konkurrieren zu müssen, beziehungsweise, dass keiner von jenen mit ihm konkurrieren könne: „Ohne Konkurrenten, ohne Vorbild sucht er nur sich selbst zu übertreffen.“ Und daher folge: „Wie er als einziger herrscht, so gebührt ihm als einzigem die Herrschaft.“ Der Redner bestätigt den Herrscher also in seiner Akzeptanz durch den Senat.33 Einige Zeilen später stellt er Trajan auch das aus Sicht der Senatoren wünschenswerte Verhalten vor Augen, das Voraussetzung für diese Akzeptanz sei, fordert also dieses Verhalten ein: Nun, unter Trajan, bräuchten die Generäle – anders als zuvor –

31 Plin. Paneg. 12, 13.1, 16.1–3. – Diese rhetorische Strategie bietet bereits Ios. Bell. Iud. 7.4.2, der betont, der Bataveraufstand wäre wegen des Heranstürmens des jungen Caesars Domitian aus Rom zusammengebrochen. Dabei war die Erhebung längst schon von den Truppen Vespasians beendet worden, bevor Domitian die Alpen überquerte. 32 Plin. Paneg. 16.3–17.3. 33 Plin. Paneg. 13.4–5.



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keine Angst mehr haben, dass der Princeps sie hasse und sie umbringen werde, wenn sie von ihren Soldaten geschätzt würden. Und als Trajan an der Front erschien, sei er zwar größer als alle anderen gewesen; und doch – betont Plinius – sei niemand durch ihn kleiner geworden. Tatsächlich fänden militärische Glanzleistungen, von einfachen Soldaten wie von senatorischen Anführern, die uneingeschränkte Zustimmung des Kaisers. Ja, Trajan ermuntere ausdrücklich dazu.34 In diesen Worten wird zum einen deutlich, dass ein Princeps die Taten seines Vorgängers als Hypothek empfand und sich durchaus von militärisch profilierteren Zeitgenossen herausgefordert sah; zum anderen ist auch die Bedrohung reflektiert, die jenen Männern durch den Kaiser drohte, sollte er nicht bereit oder in der Lage sein, auf diesem Feld mit ihnen zu konkurrieren. Zugleich formuliert der Senatsredner Plinius durch seine Affirmation Trajans als eines Princeps, der senatorische Kriegstaten zu schätzen wisse, die Forderung des Gremiums, sich gemäß solcher, an ihm gepriesener Taten und Tugenden auch tatsächlich zu verhalten. Dies ist der Mechanismus des affirmativen Forderns, der im kommunikativen Szenario des Panegyricus eine zentrale Rolle spielt.35 Während seiner gesamten Regierungszeit bemühte sich Trajan, militärische Erfolge zu erringen und zur Schau zu stellen. Die von den Flaviern gemachten Vorgaben bezüglich der kaiserlichen Sieghaftigkeit zu übertreffen und die eigenen Zeitgenossen zu überragen, war eines der zentralen Motive seiner Herrschaftsdarstellung. Dies manifestierte sich in so unterschiedlichen Bildern wie dem des allgegenwärtigen Schlachtenlenkers und Moderators seiner Truppen auf dem Relieffries der Trajans­ säule und dem des in der Mitte der Schlacht die Feinde eigenhändig niederstreckenden Reiters auf den Großen Trajanischen Fries. Und doch waren Trajans Erfolge nicht weniger zweifelhaft als diejenigen Domitians. Denn kurz nachdem er im Jahr 102 einen Triumph über die Daker gefeiert hatte, musste Trajan erneut an die Donau; erneut gegen einen Gegner antreten, dessen angebliche Vernichtung er bereits durch die Annahme des Beinamens Dacicus untrennbar mit seiner Person verbunden hatte.36 Man hätte Trajan also spätestens im Jahr 105 ebensolche falsi triumphi vor-

34 Plin. Paneg. 18.2–19.4. 35 Hierzu s. Seelentag 2004: bes. 30–34, 224–240, sowie 2011b. – Geiger 2008: 163–178 verzeichnet, dass von den sicher nachgewiesenen fünfzehn Männern, denen im Zuge ihrer Auszeichnung mit den ornamenta triumphalia Statuen auf dem Augustusforum aufgestellt wurden, sechs aus trajanischer Zeit stammten. Dies mag der Quellenlage geschuldet sein, immerhin verfügen wir mit dem jüngeren Plinius über eine zeitgenössische literarische Quelle. Allerdings ergibt es im Zusammenspiel mit den genannten anderen Manifestationen kaiserlicher Sieghaftigkeit in trajanischer Zeit Sinn, dass wir in diesem Principat tatsächlich eine Häufung der Ehrung von Senatoren mit ornamenta triumphalia und statua triumphalis beobachten. 36 Der Siegerbeiname Dacicus wurde Trajan nicht vom Senat, sondern im Rahmen einer contio verliehen, die er mit konsularischer Amtsgewalt einberufen hatte. Dies zumindest verzeichnen die Fasti Ostienses zum Jahre 102 n. Chr. = Smallwood Nr. 18. – Strobel 2010: 255 mit Hinweis auf die Ergänzung durch Mazzarino 1979: 172–84. – Zur Bildersprache dieser Monumente s. Hölscher 1987.

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werfen können wie seinem geschmähten Vorgänger. Dass der Kaiser am Ende seiner Regierung gleich vier militärisch motivierte Beinamen trug – Germanicus, Dacicus, Parthicus und Optimus – und dass er seinen Sieg in den Dakerkriegen in ungekanntem Ausmaß monumentalisieren und auf den Reichsmünzen verbreiten ließ, scheint ganz wesentlich jener Dynamik geschuldet, die Domitian erheblich beschleunigt hatte – und an der er gescheitert war.37 Auch Trajans großer Feldzug gegen die Parther endete letztlich ohne bleibenden Erfolg, ganz im Gegenteil, in der Katastrophe. Zudem war all dies erkauft mit jahrelanger Abwesenheit Trajans aus Rom, welche das Akzeptanzsystem auf eine schwere Probe gestellt haben dürfte. Nun sehen wir im Panegyricus und anderen Medien der Zeit aber nicht allein das Bemühen, Domitians Erfolge zu schmälern und die Leistungen Trajans zu überhöhen, um den Optimus Princeps als würdigen Herrscher darzustellen. Die dritte Strategie, mit der Trajan in Konkurrenz zu den Senatoren seiner Zeit trat, um aus diesem Vergleich als Sieger hervorzugehen, ging einen anderen Weg. Er erschloss sich nämlich ein ganz neues Feld von Herrschaftsdarstellung, als er sich als einen Fürsorger der Provinzen und Italiens darstellen ließ. Ein Beispiel hierfür stellen die von Trajan emittierten innovativen Münzbilder dar, welche betonten, dass gewisse bereits zum Reich gehörende oder von ihm gerade eroberte Regionen als Resultat seiner militärischen Macht in Frieden prosperierten. Tatsächlich waren Personifikationen von Provinzen zuvor stets als besiegt dargestellt worden; die Legenden der Reichsmünzen erklärten, die Provinz sei capta oder devicta. So hatten Münzen Domitians die Germania in Variationen jahrelang als eine geschlagene Gefangene abgebildet. Ganz anders die Bilder Trajans. Schon zu Beginn seiner Herrschaft ließ er die Personifikation Germaniens mit aufgestütztem Arm – einem Attribut der Securitas – auf einem Waffenhaufen sitzend abbilden, in ihrer ausgestreckten Rechten hält sie einen Zweig, das Attribut der Friedensgöttin Pax.38 Und ab dem Jahr 112 wurde ein bis dahin vorbildloses Bild auf Münzen emittiert, welches die friedlich prosperierende dacia avgvst(i) / provincia zeigte (Abb. 6.1). Die Personifikation der neuen Provinz trägt ihre einheimische Tracht und sitzt

37 Auch die Übertragung des innovativen Beinamens Optimus im Juni 114 durch den Senat war militärisch motiviert, da Trajan diesen anlässlich jener Erfolge erhielt, die auch zur Einrichtung der neuen Provinz Armenia während des Partherkrieges führten; s. CIL XVI 60 und dazu Kneissl 1969: 58–90; Strobel 2010: 332. – Im Übrigen war Optimus fester Bestandteil des Namens Trajans, ähnlich wie es Augustus seit 27 für Oktavian gewesen war. 38 S. etwa RIC II Domitian 274 und RIC II Trajan 15; zur Münzprägung Trajans siehe hier und im Folgenden stets auch Woytek 2010. – Mart. 10.7 greift die auf diesen Bildern und wohl auch in zahlreichen anderen Medien verbreitete Botschaft, Germania sei befriedet, auf und leitet daraus die Forderung ab, dann möge der neue Kaiser nun doch auch endlich nach Rom kommen. Hierzu s. Seelentag 2004: 385–386 sowie 2011a: 208–211. – Hinzu kamen noch Darstellungen der arab(ia) adq(uisita) von 109, sowie in einem weiteren Sinn die Typen rex parthis datvs und armenia et mesopotamia in potestatem p(opuli) r(omani) redactae; s. etwa RIC II Trajan 244f., 465–468, 667f. und 642.



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Abb. 6.1: Sesterz des Trajan (RIC 622; 112 n. Chr.; Rom). Numismatica Ars Classica Auction 87 (8 October 2015) Nr. 223

auf dem felsigen Untergrund, welcher das gebirgige Dakien symbolisiert. In ihrem Arm hält die Dacia einen Legionsadler, und vor ihr spielen zwei Kinder, die Produkte des Landes in ihren Händen halten, Kornähren und Trauben. Dieses Bild und seine Umschrift zeigen, dass die Provinz unter dem unmittelbaren Schutz des Kaisers stehe, und dass Trajan und seine Legionen für diese friedliche Prosperität verantwortlich seien. Die Kinder bezeugen die Perspektive Dakiens nach den Jahren des Krieges, und die landwirtschaftlichen Erzeugnisse deuten auf den Wohlstand des Landes hin. Prägungen wie diese stellten den Princeps also nicht nur als einen siegreichen Eroberer dar, wie es bis dahin im Principat Konvention gewesen war, sondern als Kultivator, unter dessen Schutz die Provinzen blühten.39 Trajan ging aber noch weiter, als er sein Handeln auf ein anderes, in republikanischer Tradition stehendes Feld ausdehnte, auf dem die führenden Männer seit Jahrzehnten schon glänzten: die Fürsorge für Italien. Die nun einsetzende planvolle und umfassende Fürsorge eines Kaisers für Italien war ein wirkliches Novum der Herrschaftsdarstellung. Mit dem Principat des Augustus war die Stadt Rom zum beinahe exklusiven Entfaltungsraum für die Herrschaftsdarstellung des Kaisers und der Mitglieder seiner Familie geworden. Die Plebs Urbana erwartete von ihrem Herrscher Bauwerke und Spektakel, seine Anwesenheit bei politischen Ritualen und seine Garantie der Kornversorgung. Auf diese Forderungen einzugehen und die stadtrömische Bevölkerung in ihrer Relevanz als eine durch kaiserliche Gesten privilegierte Statusgruppe zu bestätigen, waren wesentliche Bestandteile der Kommunikationsformen im Akzeptanzsystem und somit Garantie für die Stabilität der politischen Ordnung. Dementsprechend war es nur konsequent, dass der Princeps die Möglichkeiten der Senatoren zur Prachtentfaltung in Rom erheblich zu beschränken suchte, etwa ihrem monetären Aufwand für die von ihnen veranstalteten Spiele klare Grenzen zu setzen.

39 Sesterz, 112 n. Chr.: RIC II Trajan 622; Strack 1931: 207–209, Nr. 435, Taf. 7.8; zur Kontextualisierung s. Seelentag 2004: 380–393 und 2008a: 225–227. – Diese Botschaft, dass Teile des Reiches unter Trajan in dem vom Kaiser hergestellten und von seinen Legionen gewährleisteten Frieden prosperierten, war natürlich nicht allein auf das Medium der Münzen beschränkt. So betonten auch Teile des trajanischen Säulenfrieses, die den friedlichen Zug des Kaisers durch die Donauprovinzen und das gute Verhältnis des Herrschers zu den Provinzialen zeigen, dass die Städte des Reiches blühten – eine für römische Staatsreliefs bis dahin innovative Aussage, s. Seelentag 2008a und 2016.

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Abb. 6.2: Sesterz des Trajan (RIC 461; 103/111 n. Chr.; Rom). Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Obj. 18200254 (Foto: Lutz-Jürgen Lübke [Lübke und Wiedemann]) © Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin

Auf diese Weise wurde eine mit dem Herrscher konkurrierende Selbstdarstellung von Senatoren um die Gunst der hauptstädtischen Plebs verhindert.40 In Italien war die Situation eine andere. Anders als die Plebs Urbana war die italische Bevölkerung für die Akzeptanz des Herrschers nicht relevant, und so setzten die Principes kein gezieltes Programm einer Förderung Italiens in Gang. Gerade wegen dieses ausbleibenden kaiserlichen Engagements durften und mussten Senatoren und lokale Eliten in den ihnen verbundenen Orten als Wohltäter auftreten. Dies änderte sich, als Nerva trotz der Kürze seiner Regierungszeit eine Reihe von Maßnahmen verfügte, die als Manifestationen eines zusammenhängenden Programms zur infrastrukturellen Förderung Roms und Italiens zu verstehen sind. Unter anderem setzte er nach dem Vorbild der stadtrömischen frumentatio die Alimentarinstitution in Gang, welche dann Trajan auf Städte in ganz Italien ausdehnte. Fortan förderte der Kaiser in zahlreichen Städten Bauern mit Krediten und unterstützte Knaben und Mädchen mit regelmäßigen Geldzahlungen. Die Senatoren waren ausdrücklich aufgerufen, es dem Kaiser gleichzutun.41 Zwar konnten deren Stiftungen durchaus großzügiger bemessen sein als eine durchschnittliche des Kaisers, aber jeder Senator war eben nur in einem oder wenigen Orten engagiert, während das kaiserliche Programm flächendeckend wirkte. Die Maßnahme wurde mit großer Breitenwirkung verkündet. So zeigten verschiedene Münztypen mit der Beischrift alim(entatio) ital(iae) den Kaiser bei der Verteilung seiner Gaben an die Kinder Italiens (Abb. 6.2). Zeitgleich mit diesen Darstellungen und typologisch eng mit diesen verwandt wurden Stücke mit der Aufschrift rest(itutio) ital(iae) emittiert, auf denen der Kaiser die auf den Boden kniende Personifikation des Landes aufhebt (Abb. 6.3). In ihrer Linken hält Italia einen Globus, vor ihr steht abermals ein Kind, das seine Arme zum Princeps ausstreckt. Diese beiden Darstellungen zusammengenommen besagten, dass der Kaiser ein zuvor niederge-

40 Zanker 1997. 41 Zu den Maßnahmen Nervas und der trajanischen Förderung Italiens s. ausführlich Seelentag 2008a und 2008b. Zur technischen Seite der trajanischen Alimentarstiftungen s. etwa Eck 1979: 146–189, zu ihrer Kontextualisierung in der Ideologie des Principats s. auch Woolf 1990; Fell ²2001: 156–161; Jongman 2002. – Den kaiserlichen Appell an die Senatoren reflektiert Plin. Epist. 10.8.1.



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Abb. 6.3: Aureus des Trajan (RIC 105; 103/111 n. Chr.; Rom) British Museum R.7568 © Trustees of the British Museum

sunkenes oder niedergestoßenes Land wiederaufgerichtet hatte und dass dies ganz maßgeblich das Resultat der innovativen Ausdehnung seiner Fürsorge auf Italien war – am besten symbolisiert durch die Unterstützung von Kindern, den Hoffnungsträgern der Zukunft.42 Schaut man auf den gemeinsamen Kern der beiden eben skizzierten Innovationen in der trajanischen Herrschaftsdarstellung, wird eines deutlich: Ein Netzwerk politischer Schlagworte und komplexer Konzepte verkündete in zahlreichen Medien die neuartige Botschaft, dass der Kaiser fortan der Fürsorger nicht allein Roms, sondern ganz Italiens sei, und dass Trajan nicht allein ein großer Eroberer, sondern auch ein Kultivator seines Reiches sei, durch dessen segensreiches Handeln Italien und die Provinzen blühten. Eine Fülle von Inschriften, aufgestellt von Senat und Volk, pries den unübertrefflichen Vorrang des Herrschers.43 Den direkten Vergleich mit seinen Vorgängern trug Trajan also nicht allein mit etablierten Motiven der Herrschaftsdarstellung aus. Vielmehr griff der Kaiser bestimmte, in der bisherigen Herrschaftsdarstellung etablierte Inhalte auf, führte dann aber auch Innovatives ein, indem er die bestehenden Konventionen dehnte. Dabei adressierte die Botschaft, dass der Princeps der Fürsorger Italiens und der Provinzen sei, nicht etwa die Italiker und die Reichsbewohner. Sie waren nicht etwa zu einer systemrelevanten Säule des Akzeptanzsystems geworden. Vielmehr richtete sich Trajans Botschaft an die Senatoren seiner Zeit, war bemüht, ein ganz neues Feld der Konkurrenz mit ihnen zu eröffnen – um es zu dominieren. Die Botschaft, dass der Kaiser der Fürsorger seiner Untertanen sei, der Ernährer und Förderer der Kinder Italiens, war eine in ihrer Neuartigkeit kraftvolle Botschaft und eine zentrale Facette der charismatischen Komponente seiner Herrschaftsdarstellung.

42 Aurei, 109–111 n. Chr.: RIC II Trajan 230; 105f.; hierzu s. ausführlich Seelentag 2008a und 2008b. 43 Die Forschung hielt sich jahrzehntelang mit der Frage auf, welchen praktischen Zweck der Kaiser mit der Alimentarinstitution verfolgt habe: Wollte er das italische Bauerntum fördern? Sollten die finanziellen Anreize eine Geburtensteigerung bewirken, um die Rekrutierungsbasis für die Legionen zu verbreitern? Wir müssen akzeptieren, die eigentlichen Motive Trajans in dieser Sache wohl niemals ergründen zu können. Wir können allein feststellen, in welcher Weise sich der Princeps als Initiator der Stiftungen stilisieren ließ.

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Hadrian Im Jahre 117 starb Trajan in Kilikien. Der Leichnam wurde kremiert und nach Rom gebracht. Wenig später zog der Verstorbene als Divus Traianus Parthicus in einem Triumph in die Stadt. Auf der Quadriga standen das wächserne Bild des Toten und die goldene Urne, die seine Asche barg. Der Zug endete nicht auf dem Capitol, sondern auf dem Trajansforum, wo die Überreste des Kaisers in einer Kammer der Basis seiner Säule beigesetzt wurden.44 Die außergewöhnlichen Umstände dieser Zeremonie sollten uns nicht allzu sehr überraschen. Bereits 116, nach Trajans Einnahme von Ktesiphon, hatte der Senat dem Kaiser zusammen mit seinem Siegerbeinamen Parthicus einen Triumph über die Parther zuerkannt. Die Feier setzte also nur einen bestehenden Senatsbeschluss um. Außerdem konnten verschiedene Elemente dieses postumen Triumphes durchaus auf Vorbilder zurückblicken. Schon der Begräbniszug des Augustus hatte Elemente eines Triumphzuges beinhaltet. Das Bildnis des Princeps hatte ein Triumphgewand getragen, ein weiteres Abbild war auf einer Triumphalquadriga gefahren. Außerdem zeigte die pompa Darstellungen der von Augustus unterworfenen Völker, und das Mausoleum besaß Merkmale eines Grabmals wie auch eines Tropaions.45 Allerdings war der Tote auf dem Marsfeld und damit außerhalb des Pomeriums bestattet worden, während sich die Trajanssäule innerhalb dieser geheiligten Stadtgrenze befand. Eine Beisetzung innerhalb des Pomeriums war ein ganz und gar ungewöhnlicher Akt, den bereits das Zwölftafelgesetz verboten hatte. In republikanischer Zeit war diese Ehrung neben den Vestalinnen nur herausragenden Triumphatoren auf Senatsbeschluss zugestanden worden.46 Tatsächlich sollte Trajan bis in die Spätantike der einzige Herrscher sein, der hier beigesetzt wurde. Es waren wohl die militärischen Erfolge des Kaisers, die sich in seiner Titulatur verdichteten und sich in den Bildern der Säule, dem Aufnahmeort seiner Urne, monumental manifestierten, die Trajans Beisetzung nach Art der republikanischen Triumphatoren mehr als hinreichend zu rechtfertigen schienen. Laut der Historia Augusta hatte der Senat auch Hadrian den Triumph angeboten, dieser ihn aber abgelehnt.47 Es mag uns überraschen, dass der neue Princeps nach

44 Cass. Dio 69.2.3; SHA Hadr. 6.3; Aur. Vict. Epit. 13.11; Eutrop. 8.5.2–3: solus omnium intra urbem sepultus est, ossa conlata in urnam auream in foro, quod aedificavit, sub columna posita sunt. – Zum postumen Triumph s. Kierdorf 1986; Eck 1997: 110–111; Arce 2000. 45 Cass. Dio 56.34; Tac. Ann. 1.8; Suet. Aug. 100; s. Versnel 1970: 122–123. – Zu augusteischem Mausoleum und trajanischer Säule als Grablegen s. Davies 2000 mit der älteren Literatur. – Mit der Zeit wurde die bauliche Gestalt des Mausoleums um viele Elemente ergänzt, die es immer deutlicher optisch und konzeptuell an ein triumphales Monument der iulisch-claudischen Dynastie heranrücken ließen. So wurden etwa Beutestücke auf den Brüstungen platziert, im Park Ehrenstatuen errichtet. 46 Cic. Leg. 2.58; Plut. Quaest. Rom. 79; Plut. Publ. 23.1–3. 47 SHA Hadr. 6. – Wir sollten dieser Aussage Glauben schenken. Immerhin berichtet die Quelle an gleicher Stelle von der Übertragung des Titels des Pater Patriae, den die erste Münzemission tatsäch-



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den Vorgaben Domitians und Trajans darauf verzichtete, seine Sieghaftigkeit vorzuführen. Die Voraussetzungen hierfür erfüllte er, schließlich hatte er selbst Truppen im Partherkrieg geführt, war in eigener Person am Kriegsschauplatz gewesen. Ein Grund für seinen Verzicht mag gewesen sein, dass der Misserfolg dieses Krieges in den letzten Monaten allzu deutlich geworden war. Auf einen falsus triumphus, wie die trajanische Herrschaftsdarstellung ihn jahrelang Domitian vorgeworfen hatte und ihn damit zum festen Bestandteil der Imago des Pessimus Princeps gemacht hatte, konnte Hadrian verzichten. Doch das ist nicht die ganze Erklärung; dafür vollzog Hadrian eine zu deutliche Abkehr von der Politik Trajans. Der Triumph war nicht zuletzt ein deutliches Signal, dass der Partherkrieg zu Ende war. Sämtlichen Debatten um eine Wiederaufnahme der Kampfhandlungen war damit eine Absage erteilt. Tatsächlich hatte Hadrian schon innerhalb weniger Tage nach seinem Herrschaftsantritt die Kämpfe in Parthien eingestellt, die Legionen an die Euphratgrenze zurückgezogen und die eben erst gewonnenen Provinzen Armenia und Mesopotamia aufgegeben. Auch einen Teil der von Trajan eingerichteten Provinz Dakien gab der neue Kaiser innerhalb weniger Monate nach seinem Regierungsantritt preis, als er das Reich an der Donau verkleinerte und den Grenzverlauf topographischen Landmarken anpasste. Gleiches geschah kurze Zeit später in Britannien, wo die Agricola-Linie nicht gehalten wurde. In den folgenden Jahren dehnte Hadrian das Reich denn auch nicht weiter aus, er führte keine Angriffskriege. Stattdessen ließ seine Politik in den Provinzen ein anderes Konzept des Römischen Reiches erahnen. Denn Hadrian ließ nicht allein den Hadrianswall in Britannien errichten, auch an der Rhein- und Donaugrenze sowie in Nordafrika ließ er in Form von Grenzbefestigungen das Ende des imperium sine fine baulich markieren.48 Die trajanische Annexion von Nabataea hatte 109 die letzte Lücke in einem das gesamte Mittelmeer umspannenden Herrschaftsgebiet geschlossen. Keines der Völker jenseits der Grenzen ließ große Beute erwarten, denn die Regionen jenseits des Rheins und der Donau waren kaum urbanisiert, genauso wenig das nördliche Britannien oder die Wüsten südlich des römischen Einflussgebietes in Nordafrika. Der einzige lohnende Gegner waren die Parther. Doch Trajans Feldzug hatte gezeigt, welche Mittel es verschlang, 11 Legionen – ein Drittel des römischen Gesamtheeres – den Euphrat überschreiten zu lassen. Dabei hatte dieser massierte Angriff, der im Sturm sogar die parthische Hauptstadt Ktesiphon eingenommen hatte, zu nichts geführt. Der Gegner

lich in der kaiserlichen Titulatur verzeichnete. Diese war allerdings ohne das Einverständnis des aus Rom abwesenden Hadrian geprägt worden, und so fehlte der Titel denn auch ab der zweiten Emission bis 128, als Hadrian ihn schließlich annahm. Wenn also erwiesen ist, dass Hadrian ein Element des in der Historia Augusta verzeichneten Senatsbeschlusses ablehnte, scheint es recht plausibel, dass auch das zweite in dem gleichen Zusammenhang verzeichnete Element Historizität beanspruchen kann. 48 Fronto Princ. hist. 10; Eutrop. 8.6–7; und s. Millar 2004: bes. 182–190.

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war keineswegs geschlagen, und folgenschwere Aufstände im Rücken des römischen Heeres ausgebrochen.49 Kriege mit auswärtigen Feinden zu beginnen, dürfte sich bei dieser Ausdehnung des Reiches schlichtweg nicht mehr gelohnt, Aufwendungen für solche Feldzüge sich nicht länger amortisiert haben. Und so dürfte die deutliche Abkehr Hadrians von der Eroberungsideologie seines Vorgängers zu einem Gutteil pragmatischen Überlegungen geschuldet gewesen sein.50 In diesem Kontext war die Entscheidung Hadrians, zu Beginn seiner Regierung vier Consulare im Handstreich hinzurichten, nur konsequent. Diese hatten dem engeren Kreis Trajans angehört und erfolgreich Truppen geführt. Unter ihnen war Lusius Quietus, der von Trajan mit der Niederschlagung des jüdischen Aufstandes in Mesopotamia beauftragt gewesen war, welcher sich 116/7 im Rücken des voranstürmenden römischen Heeres formiert hatte. Unter ihnen war auch Cornelius Palma, immerhin zweifacher consul ordinarius, und Eroberer von Arabia.51 Cassius Dio hat völlig Recht, wenn er betont, dass diese Vier zu großen Ruhm, zu große Macht besessen hätten. Denn da Hadrian selbst darauf verzichtete, die kaiserliche Sieghaftigkeit zu betonen, waren Männer, die in viel größerem Maß als er diese Botschaft verkörperten, potenzielle Konkurrenten um den Thron und damit eine Gefahr für die Stabilität seines Principats. Doch die Abgrenzung von Trajan ging noch erheblich weiter. Die frühesten Münz­ emissionen für Hadrian, die von Rom aus verbreitet wurden, sofort nachdem die Nachricht vom Tod Trajans die Hauptstadt erreicht hatte, zeigten diese Titulatur: Imp(eratori) Caes(ari) Traian(o) Hadrian(o) Opt(imo) Aug(usto) Ger(manico) D(acico) Part(hico)

Offenbar hatte der Senat dem neuen Princeps alle Titel und Namensbestandteile seines Vorgängers als Paket übertragen. Die Aura der Sieghaftigkeit Trajans sollte auf Hadrian übergehen.52 Doch mit der zweiten Emission, die ebenfalls noch in das Jahr 117 datiert, fielen die Siegerbeinamen und der Optimus-Name fort, ebenso der Titel Pater Patriae. Im gleichen Zug inkorporierte die Titulatur des neuen Kaisers den Namen Nervas, der in der Titulatur Trajans seit Jahren schon nicht mehr aufgetaucht war. Offenbar war die erste Emission ohne die vorherige Prüfung des neuen

49 Hierzu s. Bennett 1997: 183–204; Speidel 2002: 36–40 und Strobel 2010: 348–398. 50 Zur Rezeption Hadrians sowie den Möglichkeiten, die Motive seines Handelns zu rekonstruieren und seine Biographie zu schreiben, s. Mortensen 2004; Strobel 2010: 411–416; Seelentag 2011a und Bradley 2012. 51 Für diese Leistung des Jahres 106 hatte Trajan seine fünfte imperatorische Akklamation angenommen. Palma selbst wurde mit den ornamenta triumphalia und einer statua triumphalis auf dem Augustusforum geehrt; s. Cass. Dio 68.16.2 und wohl auch CIL VI 1386 = ILS 1023. 52 Zur Titulatur Hadrians auf Münzen s. BMC III cxiv–cxx; den Überblick bei Strack 1933: bes. 38; sowie Kneissl 1969: 91–94.



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Kaisers entstanden, schließlich hielt sich dieser noch im Osten des Reiches auf; doch nun hatte Hadrian diesen vorschnellen Gehorsam korrigiert, indem er die auf den frühesten Münzen reflektierten Elemente der Sieghaftigkeit für sich abgelehnt und stattdessen eine engere Verbindung zu Nerva hergestellt hatte, dem ‚Begründer‘ der felicitas temporum.53 War im Laufe der trajanischen Regierungszeit die Titulatur des Kaisers auf Münzen und Inschriften beständig erweitert worden, wurde sie während des hadrianischen Principats immer kürzer. Denn nach dem Tod der Augusta Plotina, der Ehefrau Trajans, im Jahre 123 legte Hadrian sogar seinen Namensbestandteil Trai­ anus ab und verzichtete überdies auf das praenomen ‚Imperator‘, sodass er fortan auf Münzen schlichtweg hadrianvs avgvstvs hieß. Auch die Titulatur der Inschriften, sogar der Militärdiplome, ließ fortan jeden Hinweis auf eine Prominenz der Sieghaftigkeit des Kaisers vermissen.54 Dieser Befund der Siegerbeinamen und anderer Bestandteile der kaiserlichen Titulatur korrespondiert damit, dass sich Hadrian nur ein einziges Mal zum Imperator ausrufen ließ. An Gelegenheiten fehlte es nicht, denn der Princeps führte eine ganze Reihe von militärischen Expeditionen an den Grenzen des Reiches durch. Gekämpft wurde etwa in Britannien, Mauretanien, an der mittleren Donau und in Dakien.55 Die Nichtannahme von Imperatorentiteln war also eine bewusste Entscheidung. Allein nach dem großen Krieg in Iudaea und der Niederschlagung des Bar-Kochba Aufstandes akzeptierte Hadrian 135 oder – und dies ist eher wahrscheinlich – 136 eine imperatorische Akklamation. Bei dieser Gelegenheit wurden drei Senatoren mit den ornamenta triumphalia ausgezeichnet – die einzigen dieser Verleihungen in hadrianischer Zeit. Zu keinem Zeitpunkt seit dem augusteischen Principat waren so viele sena-

53 Der Wechsel datiert wohl in die Zeit von Mitte September bis Oktober 117; s. Strack 1933: 3 und Wolters 1999: bes. 304–306. Von Beginn seiner Regierung an verzichtete Hadrian auch darauf, sein Porträt dem seines Vorgängers in irgendeiner Weise ähnlich erscheinen zu lassen. Seit dieser Zeit verzichteten die meisten Münzvorderseiten auch auf die Darstellung des Princeps mit militärisch konnotierten Kleidungsstücken, etwa dem Brustpanzer. Offiziell sollte Hadrian den Titel eines Pater Patriae erst 128 annehmen. – Die langjährige Abwesenheit der Kaiser aus Rom resultierte immer wieder in solchen kommunikativen Missverständnissen. Ein ähnlicher Fall von Antizipation und Fehleinschätzung ließ sich schon zu Beginn des trajanischen Principats beobachten; s. Seelentag 2004: 56–61. 54 Nichtsdestotrotz bezeichneten einige an Hadrian gerichtete Schreiben oder ihn ehrende Inschriften den Kaiser durchaus mit militärischen Titeln. Allerdings stammen bis auf eine Ausnahme alle diese Zeugnisse aus dem Osten des Reiches, etwa aus Syria und Achaia, aus Cyprus und Iudaea, und zumeist aus der Anfangszeit der hadrianischen Regierung, so etwa der Meilenstein CIL III Suppl. 2.141771 a von 117 aus Syria, der dem neuen Kaiser vorschnell sämtliche Siegerbeinamen seines Adoptivvaters zuschrieb: Imp Caes Divi Traiani | Parthici Fil Divi Nervae | Nepoti Traiano Hadriano | Aug Germ Dacico Parthico | PM Trib Pot pp | Mil Pass II, und dazu Kneissl 1969: 93–95. 55 d’Orgeval 1950: 27–32; Birley 1997: 75, 79, 80, 90, 101 – ­ Domitian hatte 22 Akklamationen angenommen, Trajan immerhin 12.

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torische Heerführer zugleich mit diesen höchsten militärischen Ehren ausgezeichnet worden.56 Nun zeigt die Auswertung der uns bekannten Fälle, dass die kaiserliche Annahme einer imperatorischen Akklamation die notwendige Voraussetzung für die Auszeichnung von Generälen mit den ornamenta gewesen zu sein scheint. Bevor ein Feldherr sich damit schmücken durfte, einen Sieg errungen zu haben, musste dieser Sieg vom Kaiser für sich anerkannt worden sein: „Der eigentlich siegreiche senatorische Feldherr konnte immer dann die Abzeichen des Triumphes erhalten, wenn der Kaiser durch einen Triumph oder durch eine Akklamation den Sieg als triumphwürdig anerkannt hatte.“57 Wenn also Hadrian über Jahre oder gar Jahrzehnte keinen Sieg seiner Truppen und ihrer Feldherrn offiziell anerkannte, konnten diese Generäle auch nicht ausgezeichnet werden.58 Auf diese Weise machte der Kaiser den militärisch erfolgreichen Consularen seiner Zeit eine Profilierung unter ihren Standesgenossen unmöglich. Und so ist anzunehmen, dass Hadrian nach knapp 20 Jahren Regierungszeit jene eine imperatorische Akklamation nicht zuletzt und womöglich maßgeblich aus dem Grund annahm, um dreien seiner Generäle die ornamenta triumphalia verleihen zu können. Dies weist darauf hin, dass der Princeps mit der Erwartungshaltung der Senatoren konfrontiert war, Siege anzuerkennen und zu feiern, um eben auch die Reichselite an dieser prestigeträchtigen Ressource der militärischen Ehre teilhaben zu lassen.59 Der jüdische Sieg war auf diese Weise also anerkannt, und die Bronzestatuen der drei Feldherren wurden im Rahmen eines großen Festaktes in Rom aufgestellt – im Übrigen geschah dies seit diesem Zeitpunkt wohl nicht länger auf dem Forum des Augustus, sondern auf dem des Trajan. Überdies war das Ausmaß des Sieges im jüdischen Krieg allein schon durch den ungeheuren Sturz des Durchschnittspreises

56 Eck 2014: 224. – So verzeichnen etwa zwei Inschriften aus Dalmatien, CIL III 2830 und 9891 = ILS 1056 und AE 1904: 9 aus Burnum und Aequum, die Ehrung des Sex. Iulius Severus mit den ornamenta triumphalia, als Grund verzeichnet ist ob res in [Iu]dea prospere ge[st]as; Eck 1999: 225–227 und 1999a: 82–87 mit Nachweisen zu den beiden anderen Ausgezeichneten, Publicius Marcellus und Haterius Nepos. – Hiermit korrespondiert die Beobachtung, dass nach der Niederschlagung der Bar-Kochba Aufstandes zahlreiche Beteiligte dieses Krieges mit den dona militaria ausgezeichnet wurden, erheblich mehr etwa als nach den anderen Kriegshandlungen hadrianischer Zeit; s. etwa Birley 1997: 275. 57 Eck 1999: hier 227, zu dieser Regel und ihren Ausnahmen in tiberischer Zeit. – Zu den ornamenta triumphalia s. auch den Beitrag von Jan Meister in diesem Band. 58 Eck 1999a: 85 weist darauf hin, dass selbst dem Kaiser persönlich eng verbundene Senatoren wie Pompeius Falco und Platorius Nepos, die zur Zeit der kriegerischen Auseinandersetzungen in Britannien die Statthalter dieser Provinz gewesen waren, keine ornamenta triumphalia erhielten. Zu ihnen s. PIR2 P 449, 602. 59 Eck 1999: 225–226. – Eine gewisse Kompensation dieses Defizites bot womöglich Hadrians Weigerung, nach seinem dritten Consulat, welchen er von Januar bis April 119 bekleidet hatte, weitere Male das Oberamt zu übernehmen. Dies machte es einer größeren Zahl von Senatoren möglich, selbst diese Ehre zu empfangen.



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für Sklaven offensichtlich, als der Markt mit Zehntausenden Kriegsgefangenen überschwemmt wurde. Und doch verzichtete Hadrian auf eine solche Ausschlachtung seiner militärischen Erfolge in Rom, wie seine Vorgänger es etabliert hatten. Er feierte keinen Triumph und nahm keinen Siegerbeinamen an. Der jüdische Sieg fand keine nennenswerte Aufnahme in das monumentale Gedächtnis der Hauptstadt. Hatte etwa Vespasian das Amphitheatrum Flavium ausdrücklich aus den Versteigerungserlösen der jüdischen Beute errichten lassen und Trajan sein Forum aus denen der Dakerkriege, so gibt es doch kein einziges Monument Hadrians, dessen Errichtung dem stadtrömischen Publikum als das glorreiche Resultat der siegreichen Kämpfe des Kaisers in Iudaea präsentiert wurde.60 Ganz anders freilich wurde der Sieg der hadrianischen Truppen in der Levante dargestellt, wo ein umfassendes triumphales Repräsentationsprogramm bezeugt ist.61 So ließ der Kaiser in der auf dem Boden Jerusalems von ihm neu gegründeten Colonia Aelia Capitolina ein oder zwei dreitorige Triumphbögen mitten in der Stadt errichten; darüber hinaus ein gewaltiges Bogenmonument in der Nähe des Lagers der sechsten Legion bei Skythopolis, dessen monumentale Inschrift fragmentarisch erhalten ist. Zwei weitere Triumphbögen Hadrians, auch sie dreitorig, sind in Gerasa und Antinoë in Ägypten nachgewiesen. Dieser monumentale Umgang mit dem Sieg findet seine Entsprechung in der Münzprägung. Kein einziger Typ der Reichsprägung reflektiert das Siegesthema, was vor dem Hintergrund der flavischen und trajanischen Prägepraxis ein ganz erstaunlicher Befund ist. Allerdings ließ Hadrian in der mittlerweile umbenannten Provinz Syria Palaestina massenhaft Münzen in Umlauf bringen, welche den Namen der Colonia Aelia Capitolina mit den Bildern römischer und griechischer Gottheiten verbanden.62 Und hier – am Bogenmonument bei Skythopolis – war es denn auch, dass Senat und Volk von Rom den Princeps mit vollem Titel ehrten: Imperatori Caesari Divi Traiani Parthici Filio Divi Nervae Nepoti Traiano Hadriano Augusto Pontifici Maximo Tribunicia Potestate XX Imperatore II Cos III Patri Patriae.63 Nun hatten natürlich auch frühere Herrscher ausdrückliche Siegesmonumente in den Provinzen errichten lassen; erinnert sei hier nur an das augusteische Tropaion von La Turbie und das trajanische von Adamklissi.64 Doch diese Principes

60 Eine Ausnahme bildete jenes hadrianische Monument, das in unmittelbarer Nähe des Tempels des Divus Vespasianus errichtet war, mit seinem Inschriftenträger von bloßen 2 Metern Breite aber nur bescheidene Ausmaße hatte. Ob es sich um einen Bogen oder nicht eher eine Statuenbasis handelte, ist unklar. Hierzu s. Eck 2006: 579–585, hier 581, sowie Eck 2014: 220–226 zu CIL VI 974 = 40524. – Zur Finanzierung der genannten Monumente ex manubiis s. Alföldy 1995 und Seelentag 2004: bes. 366–368 und passim. 61 Zu diesen Monumenten s. konzis vor allem Eck 1999a, 2006 und 2014: hier 220–225; zum Bogen von Skythopolis und seiner Inschrift. 62 Meshorer 1989. 63 Eck/Foerster 1999. 64 Hierzu s. etwa Florescu 1965 und Rădulescu 1972.

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hatten eben auch – und vorrangig – den triumphalen Raum, welchen die Hauptstadt bot, umfassend genutzt. Hadrian war offenbar der erste Kaiser, der – und dies gegen die Entwicklungen der Herrschaftsdarstellung der letzten Jahrzehnte – deutlich zwischen dem hauptstädtischen und dem provinzialen Kommunikations- und Interaktionsraum trennte und letzteren bevorzugt in den Blick nahm. Wir können nur vermuten, warum Hadrian in Rom seinen Sieg nicht triumphal darstellen ließ; warum er eine derart deutliche Abkehr von den Praktiken der trajanischen Zeit, mit den kaiserlichen Erfolgen umzugehen, vollzog. Womöglich war es am Ende der Herrschaft Trajans um die Akzeptanz des Princeps nicht zum Besten bestellt gewesen. Wie wir sahen, war es in der von mir betrachteten Zeit die unbedingte Voraussetzung eines Triumphes, dass der Kaiser höchstselbst in den Krieg gezogen war. Dies aber bedeutete seine jahrelange Abwesenheit aus Rom. Wenn der Kaiser dann nicht eindeutig siegte, beschädigte dies seine Imago des charismatischen Anführers. Hinzu kommt, dass die damit einhergehende jahrelange Nähe des Kaisers mit den Legionen und die Stilisierung des Herrschers als Krieger von Senat und Plebs Urbana misstrauisch beäugt wurden. Das Bild der Legionen als einer korrumpierten und leicht entfesselbaren Soldateska ist in der Historiographie der trajanischen Zeit sehr präsent. Nicht umsonst ist es ein wichtiger Topos des Panegyricus, dass der Kaiser die Fähigkeit besitze, auf seine Truppen beruhigend einzuwirken und sie zu disziplinieren.65 Darüber hinaus dürfte das Auftreten des Kaisers in der Rolle des Triumphators – und womöglich gar deren Perpetuierung – einen wesentlichen Bruch mit der Vorstellung bedeutet haben, der Princeps sei grundsätzlich der ‚Freund‘ der Senatoren, wiewohl derjenige mit der größten auctoritas.66 Tatsächlich reflektiert die unter dem Eindruck des trajanischen Principats entstandene Historiographie eine gewisse Ambivalenz der Triumphpraxis. Nur zwei Beispiele seien hier genannt. Im Jahre 98 veröffentlichte Tacitus mit der Germania eine Reflexion über jene Grenze des Reiches, an der sich just in dieser Zeit Trajan aufhielt – und zwar unter dem Druck, sich militärisch zu profilieren. Die süffisante Bemerkung des Autors, gerade in jüngster Zeit habe man über die Germanen häufiger triumphiert als sie tatsächlich besiegt, gewinnt hier Bedeutung als zeitaktueller Kommentar. Und gegen Ende der trajanischen Regierung lässt Tacitus in den Annalen das Testament des Augustus im Senat verlesen. Es enthält den Rat, die Grenzen nicht weiter auszudehnen, sondern zu erhalten. Auch den Tiberius lässt Tacitus betonen, in Germanien sei mehr durch Klugheit als durch Gewalt zu erreichen. Deshalb solle der am Rhein stehende Germanicus nicht weiter Krieg führen, sondern nach Rom zurückkehren und den ihm doch bereits bewilligten Triumph feiern.67

65 Hierzu s. etwa Plin. Paneg. 15 und 18; ein Beispiel des Bildes blutrünstiger Legionen bietet etwa Tac. Hist. 2.56. – Flaig 1992: bes. 25–31 und 132–173; Seelentag 2004: 380–393, und 2006. 66 Hierzu s. Flaig 1992 und 1993 sowie Winterling 2004, 2008b und 2011; und s. Anm. 12 zu Domitian. 67 Tac. Germ. 37 sowie Ann. 1.11.4 und 2.26.2–5. – Über eine persönliche Einstellung des Tacitus kön-



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Welche Motive auch immer Hadrian damit verfolgte, er versuchte erst gar nicht, Trajan in der Zurschaustellung militärischer Leistungskraft zu überbieten. Auf einem anderen Feld der charismatischen Herrschaftsdarstellung knüpfte Hadrian allerdings nahtlos an seinen Vorgänger an, beziehungsweise war bemüht, ihn und vor allem seine eigenen Zeitgenossen zu übertreffen. Denn das Ideologem, dass der Princeps ein Fürsorger seiner Untertanen sei, welches Trajan sich zunutze gemacht hatte, um seinen eigenen Vorrang gegenüber den Senatoren zu demonstrieren, dehnte Hadrian noch einmal erheblich aus. So stockte er etwa die italische Alimentarstiftung maßgeblich auf, als er das Höchstalter für die Förderung signifikant anhob. Nun wurden Knaben bis zum Alter von 18 Jahren unterstützt.68 Hinzu kam eine Reihe unterschiedlicher Maßnahmen, die wir ebenfalls am ehesten als Manifestationen dieser FürsorgeImago verstehen sollten. So verzichtete der Kaiser auf das von den Städten Italiens abzuliefernde Kranzgold, welches diese beim Regierungsantritt eines Herrschers üblicherweise zu entrichten hatten, und gestattete die Reduktion der von den Provinzen zu stellenden Summen. Überdies erließ er römischen Bürgern in Rom und Italien jene Schulden, welche sie während der letzten 15 Jahre beim Fiscus angehäuft hatten. Auch große Teile der Provinzen wurden in der gleichen Weise privilegiert.69 Allerdings betonte Hadrian von Beginn seiner Regierung an, dass er nicht allein der Fürsorger Italiens, sondern des gesamten Erdkreises sei. Diese in ihrem Anspruch neuartige Botschaft wurde mithilfe der oben besprochenen Bildtypen verkündet, die unter der Regierung Trajans jenen als restitvtor italiae gezeigt hatten. Nun aber hob Hadrian als restitvtor orbis terrarvm die Personifikation des Erdkreises auf, und auch sie hielt einen Globus, wie Italia ihn getragen hatte, was die typologische Verwandtschaft der Bilder sehr deutlich machte (Abb. 6.4).70 Ein Bild, das nur zehn

nen wir nichts sagen; er schildert etwa den Rat des Tiberius als Verstellung, geboren aus Eifersucht auf den erfolgreichen Germanicus. In jedem Fall aber reflektiert Tacitus ein Thema, das sowohl zu Beginn wie am Ende des trajanischen beziehungsweise zu Beginn des hadrianischen Principats von besonderer Relevanz war. Da er die Szenen dieser Reflexionen allerdings in die Vergangenheit des frühen Principats verlegte, sah die Forschung in ihnen bislang kaum Quellen für die Zeit ihrer Entstehung, sondern behandelte sie eher als aussagekräftige Zeugnisse zur tiberischen Zeit. Es ist Zeit, sie auch als Stellungnahmen zur Herrschaftsdarstellung der Adoptivkaiserzeit auszuwerten. Hierzu s. Seelentag 2011a. 68 SHA Hadr. 7.8; Ulpian im 2. Buch über Fideicommisse, Dig. 34.1.14. Das Höchstalter für Mädchen war 14 Jahre. Trajan hatte offenbar nur usque ad pubertatem verfügt; s. Eck 1979: 162–165. – Um seine eigene Fürsorge zu beschreiben, bediente sich Hadrian des unter Trajan geknüpften und etablierten Netzes von Wertbegriffen und Konzepten; hierzu s. Seelentag 2008a. – Auch Sabina unterhielt sehr hoch dotierte Alimentarstiftungen, unter anderem wohl in Capua; s. Fronto Ad am. 1.14. 69 SHA Hadr. 7; CIL VI 967 = ILS 309. Dieser Schuldenschnitt wurde gefeiert durch die öffentliche Verbrennung der Schuldtafeln auf dem Trajansforum und deren Reflexion durch Münzbilder und Reliefs. Zu der Frage, ob womöglich bereits Trajan einen Schuldenschnitt vorgenommen hatte, s. Seelentag 2004: 476–478. 70 Sesterz, 123 n. Chr.: RIC II Hadrian 594b.

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Abb. 6.4: Sesterz des Hadrian (RIC 594b; 119/121 n. Chr.; Rom) Classical Numismatic Group eAuction 298 (13. März 2013) Nr. 157

Jahre zuvor ein neuartiges Konzept dargestellt hatte und als Bildformel innovativ gewesen war, wurde nun also verwendet, um das in ihrer geographischen und sozialen Wirkreichweite wesentlich ausgedehnte Konzept einer umfassenden kaiserlichen Fürsorge darzustellen.71 Die Bekanntheit des mittlerweile seit einigen Jahren etablierten Bildtyps erleichterte dabei die Akzeptanz der neuen Botschaft. Auf anderen Darstellungen ließ Hadrian sich als locvpletator orbis terrarvm abbilden (Abb. 6.5).72 Hier sitzt der Kaiser auf einem Podium, und die vor ihm stehende Personifikation der Freigebigkeit schüttet aus einem Füllhorn Geldstücke aus, welche die unterhalb stehenden Bürger in ihrem Togabausch auffangen. Dies war eigentlich eine konventionelle Liberalitas-Szene, doch hier zeigt sie den Princeps auf einer sella castrensis sitzend. Hierbei handelte es sich um den im Amtsbereich militiae zum Einsatz kommenden Hocker des Magistrats, somit das Gegenstück zur sella curulis des Amtsbereichs domi.73 Das war eine wesentliche motivische Innovation, denn jenes Attribut zeigt, dass Hadrian auf Reisen dargestellt ist. Zuvor hatten Szenen der Freigebigkeit nur die Bewohner der Hauptstadt als Empfänger gezeigt. Die hadrianischen Stücke zeigten Empfänger der kaiserlichen liberalitas, zu denen der Herrscher reisen musste, also Bewohner des Reiches. Hadrians Reisen waren Manifestationen einer notwendigen und bewusst gewählten Entwicklung von Herrschaftsdarstellung. Seine zahlreichen Besuche bei Heeresgruppen in den verschiedenen Provinzen erfüllten den Zweck, das Nahverhältnis von Kaiser und Legionen zu bestätigen. Schließlich schienen seit Beginn des hadrianischen Principats die Legionen zur Grenzsicherung verdammt, und Ehrerwerb durch Eroberung schien den Truppen kaum mehr möglich. Der persönliche Kontakt Hadrians mit den Soldaten, seine Teilnahme an Manövern und das Lob einzelner Truppenteile

71 Erst in den Jahren 134 bis 138 sollte sich Hadrian auch als der restitutor einzelner Provinzen darstellen lassen. Hierzu s. ausführlich Zahrnt 2007. 72 Sesterz, 123 n. Chr.: RIC II Hadrian 585a/b. – Ein rhetorisches Pendant zu diesen Botschaften bietet die Rom-Rede des Aelius Aristides, die das Blühen der Städte im Römischen Reich preist, s. etwa Ael. Arist. Or. 14.93–94. 73 Hierzu siehe Schäfer 1989.



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Abb. 6.5: Sesterz des Hadrian (RIC 585b; 119/121 n. Chr.; Rom). Numismatik Lanz Auktion 106 (27. November 2001) Nr. 404

in der adlocutio bedeuteten eine Ehrzuweisung an die Legionen.74 Darüber hinaus verkündeten der kaiserliche Zug durch die Reichsteile, die Vielzahl der Stiftungen, die Hadrian in den von ihm besuchten Städten einrichtete, wie natürlich die Münzserien, die in der Folge seiner Reisen geprägt wurden, den kaiserlichen Anspruch, dass die Provinzen des Reiches durch den von Hadrian gewährleisteten Frieden und seine Großzügigkeit prosperierten. Dies führte allerdings dazu, dass Italien, welches Trajan noch so hervorgehoben hatte, unter Hadrian ein stückweit marginalisiert wurde – auch weil sich der Herrscher durch seine Reisen jahrelang Rom und Italien entzog. In der Serie der hadrianischen Provinzmünzen war die Italia denn auch nur noch eine Personifikation unter zahlreichen anderen. Durch nichts weiter war sie unter diesen privilegiert.75

Antoninus Pius, Lucius Verus und Marc Aurel Womöglich war diese Abwesenheit aus Rom einer der Gründe dafür, dass Antoninus Pius Schwierigkeiten hatte, im Senat die Vergöttlichung Hadrians durchzusetzen.76 Heutige Darstellungen zeichnen Antoninus Pius als genügsamen und wenig kriegerischen Herrscher. Doch dies wird ihm nicht gerecht.77 Tatsächlich dehnte er zu

74 So war der Kaiser schon zu Beginn seiner Regierung durch die unruhigen Donauprovinzen gezogen, hatte dann expeditiones nach Germanien und Britannien angeführt, die afrikanischen Provinzen besucht und zwei Reisen an die Euphratgrenze unternommen. In Nordafrika hielt er die uns überlieferte Truppenansprache von Lambaesis, die wertvolle Einblicke in den Umgang des Kaisers mit seinem Heer in dieser spezifischen historischen Situation erlaubt; CIL VIII 2532 = 18042; ILS 2487 = 9133–5 und Speidel 2006. 75 Zu den kaiserlichen Reisen und ihrer Reflexion s. mit weiteren Nachweisen Halfmann 1986; Birley 1997; Boatwright 2000; Zahrnt 2007; Mortensen 2004: 205–206; Malitz 2006; Vitale 2012. 76 Cass. Dio 69.23.2–3 und 70.1.1–2.1; SHA Hadr. 27.1–2 und Pius 5.1–2.8.2; Eutrop. 8.7.3; hierzu s. Bowman 2000: 151. 77 Als repräsentativ sei das Urteil von Temporini 1997 zitiert: Sie attestiert dem Kaiser „einen ausgesprochen praktischen Sinn, Humor und eine gewisse Bauernschläue“ (142); auch „innenpolitisch war

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Beginn seiner Regierung die Reichsgrenzen aus, als er den britannischen Limes nach Norden verschob und dadurch die alte Agricola-Linie wiederherstellte. Auch in den folgenden Jahren sollte der Kaiser immer wieder Kriege führen, allerdings zumeist innerhalb der Reichsgrenzen; er betrieb also keine weitere Expansion. Anders als im Principat Hadrians spielen militärische Motive in der Münzprägung aber eine wichtige Rolle. Manche Jahre seiner Regierung sind von den entsprechenden Bildthemen sogar dominiert.78 Überdies begab sich Antoninus Pius nicht selbst an die Front, sondern bediente sich seiner Generäle. Er feierte keinen Triumph und nahm auch nur eine Imperatorenakklamation an, nämlich im Jahr 142 nach Erfolgen in Britannien. Womöglich tat er dies, hierin Hadrian ähnlich, um die senatorischen Generäle dieser Kämpfe militärisch auszeichnen zu können; die ornamenta triumphalia verlieh er ihnen aber wohl nicht. Nach unserem Kenntnisstand waren die hadrianischen Triumphalornamente die letzten ihrer Art im Principat überhaupt;79 auch wurden siegreiche Feldherrn fortan nicht mehr mit einer Triumphalstatue geehrt. Damit war den Angehörigen der Elite eine weitere Möglichkeit zur Binnendifferenzierung innerhalb ihrer Gruppe genommen worden; damit war auch ein Stück weniger wahrscheinlich gemacht, dass Senatoren den Kaiser selbst – vor allem einen neuen und im Krieg noch nicht profilierten Kaiser – an militärischem Prestige übertrafen.80 Ganz anders als sein Vorgänger aber verließ Antoninus Pius während seiner Regierungszeit Italien nicht. Die unter Hadrian begonnene Marginalisierung Italiens gegenüber den Provinzen des Reiches machte er rückgängig. Innovative Themen mit italischem Bezug in der Reichsmünzprägung waren unter ihm derart prominent, dass hierin ein Charakteristikum seiner Herrschaftsdarstellung zu sehen ist.81 Dies sollten wir nicht als Manifestation der Vorlieben einer ‚pastoralen Persönlichkeit‘ sehen, sondern vor dem Hintergrund der jeweiligen Regierungspraxis seiner Vorgänger, die eben einen Gutteil ihrer Regierungszeit außerhalb Roms verbracht hatten. Wahrscheinlich hatten die langen Kriegszüge und Reisen Trajans und Hadrians bei Senat und Plebs Urbana für erhebliche Verstimmung gesorgt.82

Antoninus ein perfekter Verwalter“ (143). Sie zeichnet das Bild des „ernsthaften, geistig geprägten Antoninus Pius“, der „zu den ‚Guten‘ in der langen Reihe der römische Kaiser“ gehört habe. Ihm „scheinen nach allem die antiken literarischen Quellen eher gerecht zu werden als manche seiner modernen kritischen Beurteiler.“ (144). 78 Siehe hierzu die Typenübersicht bei Strack 1937: 50–66. 79 Siehe den Beitrag von Jan Meister in diesem Band zu möglichen, aus Strukturen der Karrieremuster resultierenden Gründen für das Ende der Verleihung der ornamenta triumphalia. – Siehe den Beitrag von Christoph Michels zum antoninischen Britannienfeldzug. 80 Mittag 2009 und auch Mittags Beitrag in diesem Band weisen darauf hin, dass Pius der erste Princeps war, der sich in seiner Münzprägung als Triumphator abbilden ließ ohne einen Triumph gefeiert zu haben. Anlass hierfür war offenbar die Annahme seiner Imperatorenakklamation im Jahre 142. 81 Ausführlich hierzu Strack 1937 und Seelentag 2011a. 82 Wie eine solche Kritik ausgesehen haben mag und welche Folgen die Abwesenheit an sich für die Plebs Urbana und das Miteinander der Senatoren mit sich brachte, ist in jenen, unter dem Eindruck



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Die Antoninus Pius nachfolgenden Kaiser zogen wieder selbst an die Front.83 Die langjährige persönliche Anwesenheit von Lucius Verus und Marc Aurel auf den Kriegsschauplätzen des Reiches ist allerdings weniger damit zu erklären, dass diese Kriege von anderem Ausmaß gewesen seien als jene des Antoninus Pius. Vielmehr sollten wir sie als bewusste Absetzung von der Praxis jenes Vorgängers sehen, der sich über Jahrzehnte allein in Italien aufgehalten, sich nicht persönlich zu den Legionen begeben, ihnen kein einziges Mal in eigener Person das Bild eines tüchtigen Kriegsherrn vor Augen geführt, durch keine Rituale seine affektive Nähe ihnen gegenüber bezeugt und dadurch diese für die Akzeptanz des römischen Princeps eminent wichtige soziale Gruppe in eben diesem, ihr wohlbewussten Statusbewusstsein gekränkt hatte. Gerade diese lange Vernachlässigung der Bürgersoldaten unter Antoninus Pius erklärt, dass es in Zeiten durchbrochener Grenzen für Lucius Verus und Marc Aurel tatsächlich notwendig wurde, höchstselbst und in außergewöhnlichem Maße Präsenz vor Ort zu zeigen. Konsequent war dann auch, dass Marc Aurel zwei Triumphe feierte und zehn imperatorische Akklamationen sowie fünf Siegerbeinamen annahm, in deren Zahl und Qualität sich wiederum eine Steigerung der bis dahin von Trajan aufgelegten Höchstmarke ergab; deutlich etwa im Namen Parthicus Maximus.84

der trajanischen und hadrianischen Principate entstandenen Passagen des Tacitus und Sueton reflektiert, welche das kaiserliche Fernbleiben aus Rom behandeln, sei es nun jenes des Tiberius am Ende oder jenes des Vespasian zu Beginn deren jeweiliger Regierungszeit. Hierzu s. auch Anm. 69. – Schon Hor. Carm. 4.5 hatte anlässlich der Abwesenheit des Augustus während der Jahre 16 bis 13 v. Chr. betont, das Wohlergehen der res publica sei nicht gewährleistet, wenn der Kaiser in der Ferne weile. Der Segen sei der Bürgerschaft genommen, und allein durch die Heimkehr des Herrschers könne das Gemeinwesen prosperieren. 83 Zunächst konnte Marc Aurel in Rom bleiben, da sich Lucius Verus in den Partherkrieg begab, doch schon 168 brachen beide Kaiser gemeinsam zum ersten Mal an die Donau auf, und nach dem Tod des Lucius Verus führte Marc Aurel ab 169 die Kriege an der Donau allein weiter. Nach der Usurpation des Avidius Cassius in Syrien und Ägypten zog er von der Donau aus selbst in diese Provinzen, bevor er sich wieder in Richtung Rom aufmachte, nicht aber ohne über Kleinasien und Athen zu reisen. Erst im Jahre 176 kehrte er nach Rom zurück. Doch schon im Jahre 178 sollte Marc Aurel zum zweiten Mal in den Krieg an die Donau ziehen. Hierzu s. den Beitrag von Christoph Michels in diesem Band. – Einen Überblick über diese Zeiten der kaiserlichen Abwesenheit aus Rom bietet mit allen Belegen Halfmann 1986. 84 Die Siegerbeinamen waren Armeniacus, Parthicus Maximus, Medicus, Germanicus und Sarmati­ cus. Einher ging dies mit zehn imperatorischen Akklamationen. Lucius Verus hatte 3 Siegerbeinamen angenommen, fünf imperatorische Akklamationen erhalten und einen Triumph gefeiert; Commodus führte mindestens vier Siegerbeinamen, feierte einen Triumph als Princeps, einen zuvor bereits als Caesar, und nahm acht imperatorische Akklamationen an. Hierzu s. Kneissl 1969 und den jeweiligen Überblick bei Kienast 32004.

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Der charismatische Herrscher: Sieg, Fürsorge und dynastische Abkunft Von Beginn des Principats an inkorporierte die Imago des Herrschers maßgeblich auch eine Reihe charismatischer Facetten; sie machten seine auctoritas aus.85 Eine von ihnen war die Vorstellung der Sieghaftigkeit. In der Republik waren der militärische Sieg des Feldherrn und dessen Anerkennung durch die Standesgenossen in Form des Triumphes eine der herausragenden Manifestationen außergewöhnlicher Taten und Tugenden. Konsequent machte Augustus die kaiserliche Sieghaftigkeit denn auch zu einer Säule der charismatischen Komponente seiner Herrschaft. Als er ein Monopol auf den Triumph und auch auf andere traditionelle Felder der senatorischen Repräsentation, etwa die Fürsorge Roms, beanspruchte, war dies ein Mittel, hochrangigen Senatoren und damit Konkurrenten um den Thron Felder der Profilierung vorzuenthalten. Doch die charismatische Komponente der Imago des römischen Herrschers umfasste auch andere wichtige Facetten. Zur Zeit der iulisch-claudischen Dynastie war dies zu einem Gutteil ein Erbcharisma, das sich aus der Verwandtschaft des aktuellen Herrschers mit seinen Vorgängern und ultimativ mit Augustus herleitete. Nach dem Tod Neros offenbarte sich das arcanum imperii, dass der Kaiser auch außerhalb Roms gemacht werden konnte, und zwar als Resultat seiner bis dahin gezeigten militärischen Leistungen – zumindest stellt Tacitus dies als die Erkenntnis der Usurpationen im Vierkaiserjahr dar. Als Vespasian auf den Thron gelangte, der sich nicht auf das Erbcharisma der iulisch-claudischen Herrscher stützen konnte, und sich damit veranlasst sah, stärker als seine Vorgänger einen anderen charismatischen Aspekt seiner herrscherlichen Imago zu akzentuieren, erlangte das Ideologem der kaiserlichen Sieghaftigkeit seine herausragende Prominenz. Parallel betonte die Herrschaftsdarstellung der Flavier die Existenz einer neuen Dynastie, die zudem um Rückbezüge auf Augustus bemüht war. Hier sehen wir den Versuch, Erbcharisma neu zu generieren.86 Als Domitian an die Macht gelangte, war er Sohn und Bruder zweier Staatsgötter und – noch wichtiger – zweier erfolgreicher Feldherrn. Ohne eigene militärische Erfolge stand er unter dem Druck, seine Sieghaftigkeit schnell und eindrucksvoll nachzuweisen, und so handelte er nur konsequent, als er seine Feldzüge persönlich führte, als erster Herrscher einen Siegerbeinamen annahm und – nach Jahrzehnten äußerster Zurückhaltung mit dem Ritual – gleich drei Triumphe feierte. Nach dem erneuten dynastischen Bruch infolge der Ermordung Domitians und nach der kurzen Herrschaft Nervas kam Trajan an die Macht, der weder eine

85 Hierzu s. Stahl 2006 und Sommer 2011; gegen dieses Modell s. Lendon 2006 mit lediglich in ihrer Polemik beeindruckenden Argumenten. 86 Seelentag 2007, 2009a und 2010.



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prominente dynastische Filiation noch militärische Erfolge vorweisen konnte. Zu seinen Strategien, sich als charismatischer Herrscher zu präsentieren, gehörte das Bemühen, Erbcharisma zu generieren. Dies wird deutlich in den Versuchen, den Pater Traianus als Parthersieger zu stilisieren, und setzte sich fort in den Arrogationen der sogenannten ‚Adoptivkaiserzeit‘. Immerhin wurde die vermeintliche ‚Wahl des Besten‘ stets durch dessen Annahme als Sohn bekräftigt. Darüber hinaus zeugen die persönliche Kriegsführung Trajans und die daraus resultierenden drei Triumphe von dem Bemühen, gegenüber den Consularen seiner Zeit, die sich in den Kriegen seiner Vorgänger hatten auszeichnen können, seine Herrschaft zu rechtfertigen – mehr Charisma, mehr Ehre als jene zu besitzen. Daneben trat Trajan auf einem neuen und selbstgewählten Feld in Konkurrenz zu seinen Senatoren, als er – hierin Nerva folgend – betonte, ein alle anderen überragender Fürsorger Italiens zu sein. Hadrian baute diese Fürsorge noch einmal erheblich aus, als er betonte, ein Fürsorger des gesamten Erdkreises zu sein. Dies geschah als Gegengewicht zu seiner weitgehenden Aufgabe der Botschaft kaiserlicher Sieghaftigkeit, da er keine Kriege begann, keine militärisch konnotierten Titel führte, keine Triumphe feierte. Die Gründe hierfür sind wohl in der Pragmatik der Grenzpolitik zu suchen und der wegen der trajanischen Misserfolge im Partherkrieg nachlassenden Akzeptanz der Botschaft des sieghaften Kaisers. Die Reisen Hadrians durch zahlreiche Provinzen seines Reiches waren Medien, die Ernsthaftigkeit dieser Botschaft zu belegen, seine Besuche bei den an den Grenzen stationierten Heeresgruppen dienten dem Zweck, den Legionären, die eben nicht länger in Angriffskriegen Ruhm erlangen konnten, das Bild eines trotzdem um sie bemühten Feldherrn zu präsentieren. Hadrians damit einher gehende Abwesenheit aus Rom war allerdings eine Herausforderung für das Akzeptanzsystem. Weder diesem Modell der Herrschaftsdarstellung noch dem des Antoninus Pius, der während seiner gesamten Regierungszeit Rom nicht verließ, was wohl als eine Gegenreaktion auf die hadrianische Abwesenheit zu sehen ist, war Zukunft beschieden. Die nachfolgenden Kaiser steigerten noch einmal das von Trajan vorgegebene Bild der kaiserlichen Sieghaftigkeit, als sie wieder selbst in den Krieg zogen, die Praxis der Annahme von Siegerbeinamen neu aufleben ließen und deswegen auch wieder Triumphe feierten. Das politische System der frühen und mittleren Kaiserzeit genoss an sich große Akzeptanz, die Akzeptanz des einzelnen Princeps aber war jeweils prekär. Ein jeder Consular, der nach Einschätzung einer oder mehrerer der systemrelevanten Säulen des Akzeptanzsystems capax imperii erschien, konnte als Usurpator den Kaiser herausfordern.87 Sämtliches Streben der in diesem Beitrag betrachteten Principes nach Taten, welche ihnen Anerkennung bei Senat, Plebs Urbana oder Bürgersoldaten einbringen sollten, ist daher nicht in erster Linie als Manifestation einer mit ihren Vorgängern ausgetragenen Konkurrenz zu verstehen, sondern stellte vor allem das

87 Hierzu s. umfassend Flaig 1992 und Lendon 1997: bes. 108–120.

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Bemühen dar, die eigenen Statusgenossen – aus deren Reihen die Principes des 1. und 2. Jhs. häufig genug selbst stammten – zu übertreffen. Die Zurschaustellung triumphaler Sieghaftigkeit war dabei ein Alleinstellungsmerkmal des Herrschers; keiner der Senatoren seiner Zeit konnte ihn darin erreichen oder gar übertreffen. Mochten militärisch ausgezeichnete Mitglieder des Senats auch gelegentlich durch Inszenierungen hervorgehoben werden, welche sich triumphaler Symbolik bedienten, hatten die Principes die Feier von Triumphen doch im Wesentlichen für sich monopolisiert.88 Tatsächlich scheint – zumindest in der hier betrachteten Zeit – die für einen Triumphzug unbedingt notwendige Voraussetzung gewesen zu sein, dass der Kaiser höchstpersönlich am Schauplatz des Krieges gewesen war und seine Truppen ihn dort zum Imperator ausgerufen hatten. Die Geltung dieser Regel sollten wir sicherlich nicht auf legalistische Kriterien zurückführen; und doch überrascht diese Formalität in einer Zeit, in welcher wir zu Recht danach fragen dürfen, wer dem Kaiser hätte vorschreiben sollen, wie er seine Sieghaftigkeit auszudrücken hatte. Eine Erklärung mag tatsächlich darin liegen, dass ein Triumph sich in seinem Sinnpotenzial qualitativ von lediglich triumphähnlichen Inszenierungen unterschied, und dass diese Regel half, die Triumphfeier von letzteren abzugrenzen.89 In jedem Fall können wir festhalten, dass die kaiserliche Zurschaustellung von Sieghaftigkeit sich keineswegs einfach aus äußeren und womöglich kontingenten Umständen ergab, welche dem Imperium aufgezwungen wurden. Vielmehr standen hinter der Annahme einer Imperatorenakklamation und der persönlichen Führung eines Feldzuges an den Grenzen des Reiches wie hinter der Feier eines Triumphes und der Kreation eines Siegerbeinamens bewusste Entscheidungen der Principes. Jene mussten in Betracht ziehen, dass etwa eine lange Anwesenheit am Kriegsschauplatz Monate oder gar Jahre der Abwesenheit aus Rom und damit eine Erschwernis ihrer Kommunikation mit Senat und Plebs Urbana bedeuteten, und dass vorzeitiges Triumphieren über nicht endgültig bezwungene Feinde den eigentlich angestrebten Gewinn von Charisma konterkarierten. Dabei war das Ideologem des Kaisers als eines Siegers und Triumphators nur eine Facette der charismatischen Komponente der kaiserlichen Imago; gleichberechtigt standen daneben etwa die Ideologeme des Herrschers als Trägers von Erbcharisma und eines Fürsorgers. Und neben der charismatischen besaß die kaiserliche Imago dann auch legale und traditionale Komponenten, die ganz andere Ideologeme produzierten, etwa das Bild des Kaisers als eines den Gesetzen unterworfenen Herrschers, des ersten Bürgers wie auch des einflussreichsten Consulars oder des Vorstehers und Hüters des ersten Hauses von Rom.90

88 Hierzu s. die Anm. 1. 89 Ein ähnliches Festhalten an Formalien beobachten wir auch in der oben ausgeführten Regel, dass senatorische Generäle nur dann mit ornamenta triumphalia ausgezeichnet wurden, wenn der Kaiser zuvor eine imperatorische Akklamation angenommen hatte. 90 Hierzu s. Sommer 2011.



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In jedem Fall können wir erst in der Zusammenschau mit anderen großen Themen der Herrschaftsdarstellung die hier skizzierte überaus dynamische Entwicklung der Triumphideologie im ausgehenden 1. und frühen 2. Jahrhundert n. Chr. angemessen kontextualisieren.

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Christoph Michels

Sieg und Triumph in der Zeit von Antoninus Pius bis Commodus Abstract: The purpose of this article is twofold. On the one hand it analyses the context of three triumphal processions and points out which political messages were transmitted during the ritual or by measures taken in close temporal vicinity; on the other hand it asks, at a more general level, for the significance of the charismatic image of the ruler as victor from Antoninus Pius to Commodus. This is an aspect which is often neglected when looking at the reigns of the “humanistic” rulers Pius and Marcus Aurelius. Pius’ British expedition and the subsequent construction of the Antonine wall, rather than arising from economic or strategic considerations, should be taken as a measure of the new princeps to compensate for his lack of military prestige. Marcus happened to share both his triumphs with a co-ruler, first with the actual Parthian victor L. Verus and then with his son Commodus who was only fifteen at the time. While Verus was apparently much more keen on stressing his martial prowess, Marcus was, of course, also aware how much the militaristic aspect of his position mattered when dynastic stability was concerned and used it to present his son as the next emperor. Commodus eventually broke out from the established forms of imperial self-representation and styled himself as Hercules invictus and pacator orbis while showing his virtus in the arena.

Einführung Sieghaftigkeit war – trotz grundlegender Unterschiede zum hellenistischen Königtum – eine wesentliche, die charismatische Dimension des Prinzipats prägende Facette des römischen Herrscherideals.1 Bereits in der Politik und Repräsentation des

Ich danke Jörg Fündling herzlich für die Lektüre des Manuskripts dieses Beitrags und die zahlreichen Hinweise. Gunnar Seelentag bin ich für die frühzeitige Einsicht in seinen Beitrag verpflichtet. Den Herausgebern gilt mein Dank für die freundliche Betreuung und die konstruktive Kritik. 1 Stäcker 2003: 405–445; Hekster 2007a, 2007b. Zu Versuchen, den Prinzipat mit Webers Konzept der charismatischen Herrschaft zu fassen, vgl. Gotter 2008; Sommer 2011. Zur Sieghaftigkeit „des“ hellenistischen Königtums s. grundsätzlich Gehrke 1982. Hinsichtlich der Bandbreite möglicher Inszenierungen der militärischen Potenz der Principes wird oft zu Recht der Kontrast zwischen der Darstellung des alexandergleich voranpreschenden Kaisers Trajan im sogenannten Großen Trajanischen Schlachtenfries, der den Sieg über die Daker beinahe im Alleingang erringt, und der quasi-realistischen Wiedergabe der Rolle des Feldherrn im Reliefband der Trajanssäule, der den gleichen Princeps

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 Christoph Michels

Augustus lag es dabei begründet, dass einerseits nur vergleichsweise wenige Triumphe in der Kaiserzeit zu verzeichnen sind, andererseits die persönliche Anwesenheit der Principes bei Kriegszügen keineswegs als zwingend notwendig erachtet wurde. Von einzelnen konnte dies indes als Spezifikum zur Profilbildung genutzt werden.2 Dass dieser Aspekt von den Herrschern der Frühen und Hohen Kaiserzeit ganz unterschiedlich stark betont wurde, ist wohl mit dem Profil des jeweiligen Princeps und nicht zuletzt kontingenten Faktoren zu erklären, stand der Kaiser doch gerade in Krisensituationen für den Erfolg seiner Armeen. Die relative Offenheit des Systems lässt sich nun auch bei den hier untersuchten Kaisern – Antoninus Pius, M. Aurel mit L. Verus und Commodus – feststellen, die deutlich unterscheidbare Akzente setzten. Selbst wenn in der hier behandelten Zeit andere Teilaspekte des Herrscherprofils, wie die Wohltätigkeit, an Bedeutung gewannen, blieb die Sieghaftigkeit doch weiterhin ein wichtiges Rollenelement, dessen Erfüllung natürlich besonders in Zeiten äußerer Bedrohungen gefordert wurde. Greifbar wird dies bereits durch die imperatorischen Akklamationen, von denen Hadrian und Pius immerhin je zwei, Marcus zehn, L. Verus fünf und schließlich Commodus acht annahmen.3 Zu betonen ist auch die Präsenz „militärischer“ Themen in der Reichs­prägung dieser Herrscher. Im Folgenden stehen zwei Aspekte im Mittelpunkt. Zum einen wird generell nach der Bedeutung der Sieghaftigkeit als Element der Herrschaftsrepräsentation in unserem Zeithorizont gefragt. Dies wird für den „friedlichen“ Kaiser Antoninus Pius anhand von dessen Britannienexpedition untersucht und ist relevant für die Klärung des Kontextes der beiden Triumphe des Marcus, die er 166 und 176 mit seinem jeweiligen Mitherrscher feierte, als Nutznießer der Siege seines Adoptivbruders L. Verus und dann zusammen mit seinem Sohn Commodus. Der frühe Triumph des Commodus von 180 wird in einem Ausblick auf dessen Alleinherrschaft behandelt. Diesen drei Triumphzügen und ihrem Ablauf gilt dann zum anderen angesichts des Rahmenthemas dieses Bandes besonderes Interesse. Die pompae des Marcus sind dabei hinsichtlich der Exzeptionalität von jeweils zwei Triumphatoren und der daraus resultierenden

als Planer und Organisator fern der Kämpfe zeigt, angeführt; vgl. Seelentag 2004: 35f. Da der Princeps in seiner Stellung als Mittler zu den Göttern und durch sein imperium maius Oberbefehlshaber der römischen Armee der Garant ihrer Sieghaftigkeit war, fielen ihm und ggf. Mitgliedern seiner Familie die Triumphe bzw. imperatorische Akklamationen zu und nicht dem jeweiligen Feldherren; vgl. Ando 2000: bes. 285f.; Noreña 2011: 150f. 2 Vgl. dazu die Beiträge von Tanja Itgenshorst und Fabian Goldbeck in diesem Band sowie nun die Untersuchung von Havener 2016; vgl. Beard 2007: 69–71; Campbell 1984: 59–69; Flaig 1992: 162f. Persönliche Anwesenheit kennzeichnete die militärische Selbstdarstellung Domitians, was jedoch nach ausbleibenden Erfolgen und Rückschlägen negativ auf ihn zurückfiel, vgl. dazu den Artikel von Gunnar Seelentag in diesem Band. 3 Kienast 1996: 130, 135, 139, 144, 149.



Sieg und Triumph in der Zeit von Antoninus Pius bis Commodus 

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Folgen für den Ablauf der Feierlichkeiten zu untersuchen, wozu speziell dynastische Implikationen gehören.4

Die Britannienexpedition des Pius Dass Sieghaftigkeit ein Element der kaiserlichen Imago war, dessen Ansprache sich in radikal unterschiedlicher Ausprägung vollziehen konnte, auf das jedoch nicht völlig verzichtet werden konnte, zeigt sich unter Antoninus Pius. Die jüngere Forschung hat gezeigt hat, wie einseitig und unvollständig unser Bild seiner Herrschaft als eine reine Friedenszeit ist.5 Für unser Thema ist dabei besonders die Unternehmung in Britannien von Interesse, da sie durch ihren expansiven Charakter unter den Kriegen des Pius hervorsticht (vgl. Karte 4). Der Feldzug wurde wohl direkt nach Pius’ Herrschaftsantritt im Juli 138 geplant und Ende des Jahres 139, in der ersten möglichen Feldzugssaison, durch den offenbar bereits mit entsprechenden Instruktionen nach Britannien gesandten Statthalter Q. Lollius Urbicus eröffnet.6 Die Kämpfe, von deren Verlauf wir nichts wissen, scheinen 142 im Wesentlichen abgeschlossen gewesen zu sein, denn im Sommer dieses Jahres nahm Pius seine zweite imperatorische Akklamation an.7 Bedeutsamer als die eigentlichen Kampfhandlungen war die Entscheidung, den erst vor wenigen Jahren fertiggestellten Hadrianswall aufzugeben und die britannische Grenzbefestigung etwa 150 km nach Norden an die Forth-Clyde-Linie zu verlegen.8 Auch wenn der Antoninuswall in der Rückschau nur ein Zwischenspiel

4 Für einen Überblick zu dynastischen Botschaften im Kontext von Triumphzügen s. Balbuza 2004 sowie ihren Beitrag in diesem Band. 5 Zur „Außenpolitik“ des Pius vgl. Hüttl 1936: 227–322; Stroheker 1966; Rémy 2005: 227–249; Linz 2009: 201–210; Speidel (im Druck). 6 Breeze 1980: 45; Hanson/Maxwell 1983: 60; Rémy 2005: 231. Nicht nur auf Basis von SHA Pius 5.4 und eines Auszugs einer Rede Frontos (Pan. Lat. 8[5].14.2) ist davon auszugehen, dass die Expedition auf Befehl des neuen Princeps durchgeführt wurde; vgl. Breeze 1980: 45. Lollius, ein aus dem afrikanischen Tiddis stammender homo novus, hatte unter Hadrian eine senatorische Laufbahn absolviert, während des Bar-Kochba-Aufstandes militärische Erfolge errungen und war nach einem Konsulat 135/136 in den Jahren 137–139 Statthalter der Germania inferior. Die kurze Zeitspanne zwischen den beiden Posten des Lollius legt nahe, dass er direkt von seiner germanischen Statthalterschaft nach Britannien reiste, s. Millar 1982: 9f.; vgl. Birley 2005: 138. Zu seiner Laufbahn s. Birley 2005: 136–140 Nr. 24; Hüttl 1933: 65f. Dass Lollius von Germanien nach Britannien wechselte, war nicht ungewöhnlich und wurde schließlich zum Normalfall, s. Birley 2005: 138. Für 139 sind unter seiner Statthalterschaft Baumaßnahmen in Corbridge bezeugt, wo Agricolas Straße den Tyne überquerte – möglicherweise auch der Ausgangspunkt seines Feldzugs (RIB 1147, 1148); vgl. Frere ³1987: 16f. 7 ILS 340; AE 1995: 1824 = RMD IV 264 (1. August 142); Rémy 2005: 363 Anm. 25. 8 Aus dem archäologischen Befund geht hervor, dass der neue Grenzwall den Hadrianswall ersetzte, s. Breeze/Dobson 1985: 10f. Die Datierung des Antoninuswalls ist noch immer umstritten. Während die Arbeiten noch unter Urbicus im Jahre 142 (s. Hanson/Maxwell 1983: 112f.) begannen, ist nur

218 

 Christoph Michels

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1

Wall of Antoninus Hadrian’s Wall Eburacum Deva

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Castra Regina LOMBARDS Vindobona Carnuntum Argentorate R AE TIA Lauriacum UPPER Brigetio NORICUM GERMANY Gorsium

Lugdunum Burdigala

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1 2 3 4 5

Alpes Graiae et Poeninae Alpes Cottiae Alpes Maritimae Lower Pannonia Syria Palaestina

Karte 4: Das römische Reich in severischer Zeit

R I

Lepcis Magna

C A



 219

Sieg und Triumph in der Zeit von Antoninus Pius bis Commodus 

E

F

G Legionary base (normally a single legion) Principal settlement with legionary base adjacent Not all legions’ bases are known. Bases and provinces (boundaries, names) around A.D. 200 are shown.

SARMATIANS

Aquincum

DACIA Potaissa Z Apulum IA Sarmizegetusa S

GOTHS

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BLACK SEA

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NI HY C APPADOCIA BIT Amida Tig Byzantium Nicomedia Ancyra r Melitene MESOPO TAMIA is Perinthus Caesarea Nicaea Samosata Resaina (Mazaca) Cyzicus Singara LEMNOS Carrhae OSR OENE Faustinopolis Pergamum Issus LESBOS A S I A Sura Mytilene Antioch Tarsus Smyrna Oriza Euphrates SYRIA A I C Ephesus LYCIA COELE ILI C Raphaneae Corinth Palmyra Emesa C YPRUS SYRIA Myra Berytus PHOENICE Paphos Tyre

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A E G Y P T U S Ancient World Mapping Center 2011

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A

220 

 Christoph Michels

war, da er nach einer Generation wieder aufgegeben wurde,9 bedeutete seine Anlage doch eine klare Abkehr vom Konzept Hadrians.10 Wenngleich nicht auszuschließen ist, dass es vor Ort einen konkreten Auslöser des Kriegs gab, der jedoch bei Pausanias, dem einzigen erhaltenen Autor, der sich dazu äußert, aufgrund mehrerer Textpro­ bleme nicht mehr nachvollziehbar ist, so betonte Gillam doch zu Recht, dass es sich bei der Militäraktion der folgenden Jahre um eine „aggressive campaign“ handelte.11 An ihrem Ende stand eine (begrenzte) Expansion.12 Eine Forschungsrichtung hat dies mit strategischen Erwägungen vor Ort erklären wollen, doch vermögen sie gerade aufgrund der recht schnellen Aufgabe der neuen Anlage nicht zu überzeugen.13 Eine externe, „politische“ Perspektive schlug indes Birley vor.14 Bemerkenswert und zentral für die Interpretation dieser Unternehmung

schwer zu ermitteln, wann sie abgeschlossen waren. Unklar ist nämlich, ob es bereits in den späten 150ern eine Phase gab, in der die gerade erst errichtete Wallanlage und die sie begleitenden Lager aufgrund von Unruhen wieder geräumt wurden, vgl. Hanson/Maxwell 1983: 137–151; Frere ³1987: 135–150; dagegen jedoch Hodgson 1995; ders. 2009, akzeptiert etwa bei Shotter 22004: 49. Eine Übersicht der (hypothetischen) Entwicklung findet sich bei Swan 1999: 399–401. 9 Die kontroversen Positionen und Ansätze bei der Rekonstruktion der stufenweisen (oder abrupten?) Aufgabe des Walls sowie der hinter ihm liegenden Kastelle werden deutlich bei Breeze 1976 und Hodgson 2009. 10 Zum Aufbau des Walls s. Hanson/Maxwell 1983: 75–103; Breeze 2006: 71–102. 11 Gillam 1958: 67; Breeze 1980: 46; Frere ³1987: 133; Rémy 2005: 232. Paus. 8.43.4: ἀπετέμετο δὲ καὶ τῶν ἐν Βριττανίᾳ Βριγάντων τὴν πολλήν, ὅτι ἐπεσβαίνειν καὶ οὗτοι σὺν ὅπλοις ἦρξαν ἐς τὴν Γενουνίαν μοῖραν, ὑπηκόους Ῥωμαίων. Eine Vorstellung verschiedener Interpretationsansätze findet sich bei Frere ³1987: 133. Die vielfältigen Probleme können hier nur angedeutet werden. So stellt sich die Frage, von welchen Briganten bei Pausanias die Rede ist, denn diese waren eigentlich seit Agricola Provinziale, s. Frere ³1987: 173; Hartley/Fitts 1988: 34–67. Pausanias könnte zudem auch die Kämpfe der 150er Jahre meinen, vgl. Strack 1937: 62 und Salway 1965: 184–186. Rémy 2005: 231–235 sieht die Briganten in beiden Kriegen als Auslöser; vgl. a. Hodgson 2009. Gravierender ist, dass die Forschung bis heute das von Pausanias genannte Genunia (Γενουνίαν μοῖραν) nicht verorten konnte, vgl. Hind 1977: 229–232. Daher ist eine Verwechslung mit den in der Provinz Raetia beheimateten Brigantii vermutet worden, in deren Nachbarschaft der Stamm der Genauni bezeugt ist, s. Hind 1977; Rivet/Smith 1979: 47. Möglich ist zudem ein spätantiker Texteingriff, da in allen Handschriften eine Abweichung von der sonst bei Pausanias zu findenden Schreibweise der Einwohner Britanniens mit Epsilon (Βρεταννοί) festzustellen ist. Die Verwendung des Iota in Britannia (ἐν Βριττανίᾳ) ist eine sonst erst spät auftauchende Übernahme aus dem Lateinischen, s. Rivet/Smith 1979: 47; vgl. zustimmend Birley 2005: 147f. Anm. 49. 12 Ökonomische Motive für diese Gebietserweiterung, die immer wieder vermutet wurden, s. etwa Hanson/Maxwell 1983: 68f., sind letztlich nicht nachzuweisen, wie Breeze 1988: 12f. richtig anmerkte. 13 Hind 1977: 233f.; Frere ³1987: 134; Hodgson 2009. Archäologische Befunde: Hanson/Maxwell 1983: 63f. Aufgrund der Probleme mit der Identifikation der Kriegsgegner als Brigantes wurde daher auch vermutet, dass Pausanias den Stammesnamen als Synonym für „nördliche Britannier“ verwendete, s. Frere ³1987: 133. Einflussreich war der Ansatz Gillams, den Hadrianswall zwar als taktisch wirksam, jedoch als an der falschen Stelle, zu weit im Süden, angelegt, zu werten, s. Gillam 1958: 66f.; Hanson/ Maxwell 1983: 68; Birley 2000: 60. 14 Birley 1974: 17; Breeze 1991: 227.



Sieg und Triumph in der Zeit von Antoninus Pius bis Commodus 

 221

ist nämlich, dass die Entscheidung für den Feldzug sehr bald nach Pius’ Herrschaftsantritt gefallen sein muss.15 Seine Stellung in dieser Zeit war durchaus problematisch, denn der bislang nicht sonderlich hervorgetretene, bereits einundfünfzigjährige Senator war von Hadrian erst zum Nachfolger bestimmt worden, nachdem L. Ceionius Commodus, der Vater des späteren Augustus L. Verus, überraschend gestorben war. Hadrian verpflichtete Antoninus zudem dazu, L. Verus und M. Aurelius zu adoptieren. Letzterer war wohl der eigentliche Wunschkandidat Hadrians, während Pius von der Forschung als bloßer „Notstopfen“ gewertet wurde.16 Wenngleich die Position des Pius in der Rückschau als gesichert gesehen werden kann, gab es offenbar in den Anfangsjahren Widerstand, der vor 142 sogar Grundlage für mindestens einen Usurpationsversuch war.17 Die Unzufriedenheit mit der Auswahl des neuen Princeps wird sich bei Teilen der Oberschicht mit der kritischen Sicht auf die passive Ausrichtung der Außenpolitik der letzten Jahrzehnte vermischt haben, die sich in der Zeit des Pius fortsetzte, jedoch kein so deutliches negatives Echo in der literarischen Überlieferung fand wie im Falle Hadrians.18 Der als eher unmilitärisch erscheinende Antoninus

15 Birley 1974: 17; vgl. Breeze 1980: 45 und 1988: 18. 16 SHA Aur. 5.1. Zur Nachfolgeordnung Hadrians vgl. Fündling 2006: 1027–1086; Birley 1997: 295f.; Notstopfen: Pflaum 1964: 118 („bouche-trou“). 17 In diesen Kontext mag auch die Entfernung des Scipio Orfitus – angeblich auf eigenen Wunsch – aus dem Amt des praefectus urbi gehören. Birley 2000: 56 hat zu Recht betont, dass dieser entgegen üblicher Praxis offenbar in der Folgezeit nicht mit einem zweiten Konsulat geehrt wurde; s. SHA Pius 8; vgl. Fündling 2008: 63f. Zu den wohl zwei Usurpationsversuchen s. SHA Pius 7.3–4; Michels 2016. Ein Senatsurteil über (Cornelius) Priscianus wird in AE 1936, 98; FO2 50 greifbar: XVII K(alendas) Oct(obres) de Cornelio Prisciano in sen(atu) [iud(icium)] | [cor]am factum quod provinciam Hispaniam hostiliter | [inq]uietaverit. Der Eintrag datiert auf den 15. September 145 und rückt Priscianus’ Aktivitäten damit in die ersten Jahre des Pius. Die unsichere Position des Pius in den Anfangsmonaten manifestiert sich im Streit um die Konsekration Hadrians, s. SHA Hadr. 24.3–5, 27.2–4; Pius 2.3; Cass. Dio 70.1.2f. 18 Zur Sicht der Historia Augusta auf die Außenpolitik dieser beiden Herrscher s. Stroheker 1966. Eine negative Beurteilung des mangelnden militärischen Engagements Hadrians und damit indirekt auch der Politik des Pius wird bereits bei Fronto Princ. hist. 10–12 greifbar, s. bes. 10: Lucio Parthis aut dil­ ectu novi Quirites sumendi fuerunt aut fortissimi ex subsignanis deligendi militibus tristi et molli militia corruptis. Namque post imperatorem Traianum disciplina propemodum exercitus carebant, Hadriano et amicis cogundis et facunde appellandis exercitibus satis impigro, et in summa instrumen­tis bellorum; quin provincias manu Traiani captas variis bellis ac nunc constituendas omittere maluit quam exerci­ tu retinere. Eius itinerum monumenta videas per plurimas Asiae atque Europae urbes sita, cum alia multa tum sepulchra ex saxo formata. Non solum in gelosas sed etiam in alias meridionalis sedis terras profectus est saluti his provinciis, quas trans Euphratis et Danuvii ripas sitas Traianus spe Moesiae et Asiae provinciae addere posse se imperio Romano adnexuerat. Has omnes provincias, Daciam et Par­ this amissas partes, ultro restituit. Exercitus in Asia se pro scutis atque gladiis salibus (oder salicibus?, s. dazu Davies 1968: bes. 82f.) sub pellibus delectare: ducem neminem umquam post eiusmodi vidit. Hier ist natürlich der topische Charakter der zum Lob des L. Verus hinführenden Passage zu berücksichtigen (vgl. Fündling 2002 zum Topos des auf Vordermann bringenden Generals). Doch ist dieser Argumentationsgang als völlig isolierte, keinen Zuspruch in der senatorischen Oberschicht findende

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 Christoph Michels

mochte für die Fortsetzung dieser Politik stehen und war möglicherweise auch deswegen von Hadrian als Nachfolger ausgewählt worden.19 Birley sah dementsprechend die Expansion nach Schottland als „a sop thrown to the marshals, the militares viri, whose ambitions had been thwarted for more than twenty years“.20 Dies kann jedoch aus verschiedenen Gründen nicht überzeugen, nicht zuletzt weil, wie Campbell gezeigt hat, es diese festumrissene Gruppe von Militärspezialisten innerhalb der Senatorenschaft nicht gab.21 Daher hat D. Breeze zu Recht in der imperatorischen Akklamation an sich bzw. in dem mit ihr assoziierten militärischen Prestige das eigentliche Ziel des Pius ausgemacht, d.h. in der Erfüllung eines wichtigen Aspekts im Rollenprofil des römischen Princeps, der charismatischen Sieghaftigkeit.22 Als naheliegende Parallele ist Claudius herausgestellt worden.23 Fast genau einhundert Jahre zuvor hatte dieser – unter schwierigen Bedingungen und fast

Meinung des Fronto kaum vorstellbar. S. dazu Davies 1968: 84; Poignault 1999: 249; Méthy 2003: 109f. Noch deutlicher wäre die Kritik Frontos an Pius, träfe die Rekonstruktion der zweiten Auflage der Fronto-Ausgabe van den Houts bei 209.9–11 zu: Aurel(ius) sanctus imp(erator) retinuisse se fertur a sanguine abstinendo uni omnium Romanorum principum Numae regi aequiperandus, vgl. Poignault 1999: 249–251. Zum Problem des Numa-Vergleichs vgl. Fündling 2006: 306f. K 68 ad SHA Hadr. 2.8. Eine kritische Tradition bezüglich der fehlenden militärischen Erfolge des Pius scheint bei Aurelius Victor durch, trotz einer insgesamt gänzlich positiven Darstellung; s. Aur. Vict. Caes. 15.5: Nisi forte triumphorum expertem socordiae videtur; quod longe secus est, cum maius haud dubie sit neque quem­ quam turbare ausum composita neque ipsum ostentandi sui bellum fecisse quietis gentibus. Vgl. Stroheker 1966: 250; Witzmann 1999: 178. 19 So vermutet von Birley 1974: 17. 20 Birley 1974: 17 und 1979: 474f. 21 Zu einer grundsätzlichen Kritik des Konzepts der viri militares s. Campbell 1975; Campbell 1984 mit der heftigen Replik von Alföldy 1985; vgl. a. Geisthardt 2013. Campbell operierte mit einer unzureichenden Datengrundlage, wie Birley 1992: bes. 15 betont hat, doch erschüttert dies nicht die grundsätzlichen Zweifel, vgl. Flaig 1992: 569–573; Mattern 1999: 1–23, bes. 16–18. Speziell zu den „Trajanic marshals“ s. Campbell 1975: 14–16. Dagegen, dass Pius „den Generälen“ die Möglichkeit gab, Ruhm zu erwerben, spricht auch die Auswahl des Q. Lollius Urbicus als Oberbefehlshaber der Unternehmung, war er doch ein homo novus und Protegé Hadrians; s. Shotter 22004: 46; Birley 1981: 114 und 2005: 138f. Als Legionslegaten dienten unter ihm wohl A. Claudius Charax (legio II Augusta), sowie möglicherweise P. Mummius Sisenna Rutilianus (legio VI Victrix) und C. Curtius Iustus (XX Valeria Victrix); Birley 2005: 139, 255f. Nr. 27, 251f., die ebenfalls nicht dieser Gruppe zugerechnet werden können. Von Posten, die sich aus der Kampftätigkeit ergaben, konnten ohnehin nur Wenige profitieren, vgl. Breeze 1980: 47; Hanson/Maxwell 1983: 60. Auch für Urbicus hielt sich das Prestige anscheinend in Grenzen, denn unter Hadrian wurden zum letzten uns bekannten Mal die ornamenta triumphalia vergeben; s. Eck 1999a. Um seine Heerführer anlässlich der Niederschlagung des Bar-Kochba-Aufstands auszeichnen zu können, hatte Hadrian eigens die einzige weitere imperatorische Akklamation seit seinem Herrschaftsantritt angenommen; s. Eck 1999a: 225; Eck 1999b, 82–87; Eck 2003: 166–170. Bei einer ähnlichen Motivation des Pius für den Krieg im Norden wäre die erneute Vergabe dieser Ehrenzeichen zu vermuten, für die es aber keine Hinweise gibt. 22 Breeze 1980; Breeze 2006: 181f.; Rémy 2005: 231; Fündling 2008: 62; Linz 2009: 202. 23 Vgl. etwa Hanson/Maxwell 1983: 61; Breeze 2006: 13.



Sieg und Triumph in der Zeit von Antoninus Pius bis Commodus 

 223

Abb. 7.1: Sesterz des Antoninus Pius (142–144 n.Chr.; Rom). Vs.: ANTONINVS – AVG PIVS P P TR P, Porträt des Pius mit Lorbeerkranz n. r.; Rs: IMPERA – TOR II Victoria (Britannica) n. l. auf einem Globus stehend, Kranz und Palmzweig haltend; im Feld, BRI – TAN / S – C. Numismatica Ars Classica, Auktion 64 (17.05.2012), Nr. 1184

im gleichen Alter wie Pius an die Herrschaft gekommen – innerbritannische Konflikte zum Anlass genommen, durch einen Eroberungsfeldzug kurz nach seinem Herrschaftsantritt die Defizite seiner militärischen Imago zu kompensieren.24 Für diese Interpretation des britannischen Feldzugs des Pius spricht, dass dieser trotz mehrerer weiterer Konflikte während seiner dreiundzwanzigjährigen Herrschaft nur für diesen eine imperatorische Akklamation annahm. Der Britannienerfolg fand außerdem einen deutlichen Niederschlag in der Münzprägung, die auch insgesamt stärker von militärischen Motiven geprägt ist, als dies die literarische Überlieferung vermuten lassen würde, denn „nur wenige Jahre sind völlig von Kriegstypen frei“.25 Prägungen mit Siegessymbolik finden sich bereits 139; ein besonderer Schwerpunkt für die Siegesthematik ist dann für die Jahre 140–144 festzustellen.26 In diesen Jahren werden mit Sieg assoziierte Personifikationen und Götter dargestellt, die in ihrer eher allgemein gehaltenen Siegessymbolik auch auf andere Militärerfolge bezogen werden könnten, welche sich vielleicht aus den zeitlich kaum greifbaren, weiteren Aufständen ergaben, und generell die Sieghaftigkeit des Kaisers verkündeten.27 Münzen mit der Rückseitenlegende imperator ii vor allem in Kombination mit Victoria (mitunter britannica) stellten dagegen einen direkten Bezug zum siegreichen Abschluss der britannischen Unternehmung her (Abb. 7.1).28 Als einziger Konfliktherd der Herrschaft des Pius wird Britannia zudem als Personifikation auf Münzen abgebildet, vielleicht auch ein Hinweis auf die Vergrößerung der Provinz durch im Krieg gewonnene Landnahme.29

24 Levick 1990: 137–148; Hekster 2007a: 101; Osgood 2011: 84–106. 25 Strack 1937: 52. 26 Strack 1937: 52. 27 Hüttl 1936: 259–261. 28 Strack 1937: 52–54 hatte die Münzen mit der Nennung der zweiten imperatorischen Akklamation alle ins Jahr 143 datiert, da er noch von einer Annahme des Titels Anfang 143 ausging; vgl. aber AE 1995, 1824 = RMD IV 264 (1. August 142) sowie ILS 340. S. a. Hölscher 1967: 96. 29 Zur Darstellung der Britannia s. Strack 1937: Nr. 825. Die Kombination von imperatorischer Akklamation und Britannia-Aufschrift auf den Stücken Strack 1937: Nr. 123 (Aureus); Strack 1937: Nr. 926, 927, 927a, 928 (Sestertii). Die Darstellung der Britannia folgt dabei allerdings nicht den klassischen capta-Münzen, denn wie auf Münzen Hadrians, zu denen es Ähnlichkeiten, aber auch manche Un-

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Dass es Pius war, dem der Ruhm dieser Unternehmung gebührte, auch wenn er nicht selbst vor Ort agierte, betonte Fronto in einer wohl anlässlich seiner Designation zum Konsul gehaltenen Rede, die sich lediglich in einem spätantiken Exzerpt erhalten hat: Itaque Fronto, …, cum belli in Britannia confecti laudem Antonino principi daret, quamvis ille in ipso urbis Palatio residens gerendi eius mandasset auspicium, veluti longae navis gubernaculis praesidentem totius velifactionis et cursus gloriam meruisse testatus est.30 Das Bild des Steuermannes ist ein gängiges Motiv, das sich in anderem Kontext auch in der Romrede des Aelius Aristides findet.31 Dass Fronto den Ursprung des Sieges römischer Waffen in der Führung des Princeps eigens hervorheben musste, lässt jedoch vermuten, dass die siegbringende Qualität dieses Princeps aufgrund des Missverhältnisses der Realität zum Ideal unterstrichen werden musste.32 Obwohl nun der Vergleich mit Claudius Gemeinsamkeiten aufzeigt, werden aber auch Unterschiede deutlich. So reiste Claudius zum Abschluss des Feldzugs nach Britannien und stellte dadurch sicher, dass er in Rom einen Triumph feiern konnte.33 Pius verzichtete darauf und ließ den Feldzug komplett von seinem Legaten Urbicus führen. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Eine Rolle mag jedoch gespielt haben, dass nach langen Zeiten der Abwesenheit des Princeps Hadrian gerade das Verbleiben in der Hauptstadt für die Akzeptanz bei der senatorischen Elite entscheidend war.34 Gekoppelt mit dem vergleichsweise geringen Umfang des Feldzugs verbot sich jedenfalls daher ein Triumph. Der Verzicht auf Siegestitel oder -monumente weist ebenfalls auf diese „zurückhaltende“ Präsentation des Britanniensieges. Die zweite imperatorische Akklamation war ausreichend, um früh mit Hadrian gleichziehen zu können, der seine 2. Ausrufung zum Imperator erst sieben Jahre zuvor anlässlich

terschiede gibt, fehlt jeglicher Unterwerfungsgestus, s. Toynbee 1924: 148–150. Britannia erscheint ein zweites Mal in den 150er Jahren in verändertem Bildschema auf Münzen (dieses Mal wird sie mit auf die Faust gestütztem Kopf gezeigt), vgl. Strack 1937: 62 mit Anm. 164; RIC III Antoninus Pius 930, 934. 30 Pan. Lat. 8(5).14.2: „So nun beteuerte auch Fronto ..., als er den Princeps Antoninus für den Abschluss des Krieges in Britannia lobte, dass jenem, obwohl er im Palast der Stadt (Rom) verbleibend den Befehl über jenen delegiert hatte, als wenn er am Steuer eines Kriegsschiffs gestanden hätte, der Ruhm für den Start und ganzen Verlauf zu komme“. 31 Stroheker 1966: 251f.; Ael. Arist. Or. 26.68 [= 14.68 Dindorf]. 32 Ein ähnliches Bild evoziert Ael. Arist. Or. 26.33 [= 14.33 Dindorf], allerdings ohne explizit militärische Konnotation: ὥστε οὐδὲν δεῖ φθείρεσθαι περιιόντα τὴν ἀρχὴν ἅπασαν, οὐδ’ ἄλλοτε ἐν ἄλλοις γιγνόμενον τὸ καθ’ ἕκαστον βεβαιοῦσθαι, ὁπότε σφίσι τὴν γῆν πατοίη· ἀλλ’ εὐμάρεια πολλὴ καθημένῳ πᾶσαν ἄγειν τὴν οἰκουμένην δι’ ἐπιστολῆς. αἱ δὲ μικρὸν φθάνουσι γραφεῖσαι καὶ πάρεισιν ὥσπερ ὑπὸ πτηνῶν φερόμεναι („Deshalb hat er es nicht nötig, mühsame Reisen durch das ganze Reich zu unternehmen, bald bei diesen, bald bei jenen Völkern zu erscheinen und die einzelnen Fälle zu regeln, wenn er ihr Land betritt. Er kann es sich leisten zu bleiben, wo er ist, und den ganzen Erdkreis mit schriftlichen Befehlen zu regieren. Sie sind kaum abgefasst, da treffen sie auch schon ein, als seien sie von Flügeln getragen“). 33 Osgood 2011: 87. 34 Vgl. in diesem Sinne auch G. Seelentag in diesem Band S. 206.



Sieg und Triumph in der Zeit von Antoninus Pius bis Commodus 

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Abb. 7.2: Sesterz des Antoninus Pius (145 n.Chr.; Rom). Vs.: ANTONINVS – AVG PIVS P P TR P, Porträt des Pius mit Lorbeerkranz n. r.; Rs.: Pius in einer Quadriga n. l. Adlerzepter haltend. UBS Gold & Numismatics, Auktion 73 (05.09.2007), Nr. 377

der Niederschlagung des Bar-Kochba-Aufstandes erhalten hatte.35 Durch die Gebiets­ erweiterung wurde sogar eine gewisse Distanzierung vom ungeliebten Vorgänger erreicht. Ein genereller Politikwechsel war jedoch nicht intendiert, und dies deckt sich auch mit dem, was wir von der politischen Sozialisation des Pius wissen. Umso erstaunlicher ist es, dass wir im Gegensatz zu Hadrian kaum kritische Stimmen zum wenig martialischen Auftreten des Pius fassen können.36 Ein zentraler Faktor dürfte seine wesentlich bessere Beziehung zum Senat gewesen sein, dessen Mitglieder das Bild eines Princeps für die Nachwelt ja wesentlich formten. Ein besonderer Schwerpunkt der Herrschaftsrepräsentation des Pius, seine pietas und das Rollenbild des civilis princeps, vermochte dazu beizutragen.37 Gleichzeitig zeigt sich aber, dass ein Mindestmaß an militärischem Prestige als Teilaspekt der „Gesamtimago“ unverzichtbar war.38 Es ist vielleicht kein Zufall, dass Pius der erste Princeps war, der in seiner Münzprägung Elemente der Triumphalsymbolik zeigte, die – vom Ritual entkoppelt – der Darstellung des processus consularis beigegeben wurden (Abb. 7.2).39 Wie Peter F. Mittag zu Recht hervorhebt, ist davon auszugehen, dass dies keine Innovation des Pius war und diese Elemente schon früher in anderen Medien der Herrschaftsrepräsentation erschienen; auf Münzen tauchen sie aber zuerst unter Pius auf.40 Mittag sieht hier eine „Loslösung der Idee der Sieghaftigkeit von konkreten Siegen“, was als passend für eine Zeit ohne gewaltige Triumphe erscheint.41

35 Weiß 2008: 39. 36 Vgl. etwa SHA Hadr. 21.8. 37 Zum Konzept s. Wallace-Hadrill 1982. 38 Zum Begriff s. Seelentag 2004: 35–42. 39 Künzl 1988: 128f; Mittag 2009. 40 Hölscher 1967: 84f.; Mittag 2009. 41 Mittag 2009: 454.

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Der Triumph der „Samtherrscher“ von 166 Nach dem Triumphzug für den bereits verstorbenen Trajan hatte es weder unter Hadrian noch unter Antoninus Pius einen Triumph gegeben.42 Umso einschneidender war es daher sicher für die stadtrömischen Zuschauer, als Ende 166 zum ersten Mal nach 48 Jahren eine pompa triumphalis begangen wurde, zumal diese – wie der letzte Triumph – anlässlich von Siegen über den großen Feind im Osten, die Parther, stattfand. Die Siegesnachricht wurde von dem Tribun Iunius Maximus überbracht, den man zum Dank für seine Rede vor dem Senat eigens in einem Schnellverfahren zum Quaestor designierte.43 Darüber hinaus war die pompa dadurch exzeptionell, dass zum ersten Mal zwei regierende Augusti an ihr teilnahmen.44 Die Forschung hat zu Recht auf den jüdischen Triumphzug des Jahres 71 als Parallele für diesen Triumph hingewiesen. Wie Titus den in Iudaea gewonnenen Ruhm mit seinem Vater teilte, so ging nun der vom Mitaugustus L. Verus im Osten gewonnene Erfolg auf Marcus über.45 Im Detail zeigt der Vergleich jedoch gerade die Unterschiede zwischen den beiden historischen Konstellationen und das Konfliktpotential unter den Bedingungen der 166 bestehenden Ordnung. Titus war zwar als Sohn des Princeps, jedoch vom Grundprinzip her als „einfacher“ Feldherr mit dem Abschluss des Krieges beauftragt worden. Vespasian gebührte als dem „Oberbefehlshaber“ der Truppen, sowohl in seiner Funktion als Princeps als auch als ursprünglich den Feldzug leitender General, der Triumph, der unter seinen Auspizien erfochten worden war.46 Die Situation von 166 stellte sich gänzlich anders dar. Nachdem Marcus – offenbar entgegen der Planung des Pius und aus bis heute umstrittenen Gründen – seinen Adoptivbruder zum untergeordneten Mitkaiser erhoben hatte, fiel es in dem bald nach dem Herrschaftswechsel ausgebrochenen Partherkrieg dem jüngeren Augustus zu, dieser Gefahr durch Ausübung des Oberbefehls entgegenzutreten (vgl. Karte 4).47 Dass angesichts einer solchen Bedrohung einer der Augusti vor Ort präsent sein

42 Zum postumen Triumph Trajans s. den Beitrag von G. Seelentag in diesem Band S. 196–197 mit der einschlägigen Literatur. 43 Alföldy/Halfmann 1979; vgl. AE 1972: 576; Bull. Epigr. 1974: 277 Nr. 490. 44 Zu Ursachen, Verlauf und Folgen des Partherkrieges des L. Verus s. hier nur Dodd 1911; Strobel 1994: 1317–1325; Birley 2000: 121–148; Birley 2012: 217–221; Fündling 2008: 75–93 und 2009 zum Bild der Nachwelt von der Rolle des Verus; Linz 2009: 210–220. Zentral für die Vorgeschichte des Krieges ist nun die Neudatierung des Konsulates des L. Neratius Proculus, da damit der in ILS 1076 erwähnte Partherkrieg auf den Krieg des L. Verus zu beziehen ist und für die Zeit des Pius entfällt, s. Weiß 2007. 45 Fündling 2009: 237. 46 Das zeigt sich wohl auch in dem Ios. Bell. Iud. 7.121 berichteten Beschluss des Senats, Vespasian und Titus zwei separate Triumphzüge zu gewähren. Vater und Sohn entschieden sich jedoch für eine gemeinsame pompa. 47 Die Forschung hat die klare Vorrangstellung des Marcus in der Konstruktion des ‚Doppelprinzipats‘ hervorgehoben, die sich u.a. darin manifestierte, dass Marcus alleiniger Inhaber des Ober-



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sollte, lag wohl trotz der gegenteiligen, statischen Politik des Pius auf der Hand.48 Beide Kaiser können dabei allerdings zu Beginn ihrer Herrschaft als gleichermaßen militärisch unerfahren bezeichnet werden, hatte Pius doch darauf verzichtet, sie während seiner Herrschaft mit der Führung der Truppen vertraut zu machen oder zumindest in die Grenzregionen zu senden.49 Dies bedeutete gleichzeitig, dass keiner von beiden bereits über ein im militärischen Sektor gewonnenes Sozialprestige verfügte. Die militärische „Imago“ des Princeps ist ein Aspekt, der bei Betrachtungen gerade des Marcus oft in den Hintergrund tritt, während die von ihm geführten Kriege eher wie notwendige Übel erscheinen.50 Zwischen der in den Selbstbetrachtungen greifbaren Reflexion, der konkreten Regierungspraxis und insbesondere der kaiserlichen Herrschaftsrepräsentation ist aber deutlich zu unterscheiden.51 Dass Verus nun auf diese „prekäre Orientmission“ gesandt wurde, lag daher vielleicht weder so sehr an dessen höherer körperlicher Befähigung zur Kriegführung (so Cassius Dio), noch sollte der Feldzug, wie in der Historia Augusta zu lesen, der Erziehung bzw. der Entfernung des ungeeigneten Mitkaisers aus Rom dienen.52 Die Mission mag, wie Jörg Fündling vermutete, vielmehr damit erklärt werden, dass Marcus sich als „leitender“ Augustus gegen einen durch einen möglichen Misserfolg

pontifikats war. Auch das Namensystem der Augusti spricht dafür, nahm L. Verus doch Gentil- und Cognomen des älteren Augustus gleich einem Adoptivsohn an. Schwiegersohn des Marcus wurde er durch Hochzeit von dessen Tochter Lucilla. Vgl. dezidiert Rosen 1991; s.a. Birley 2000: 116f.; Fündling 2008: 73f.; Fündling 2009: 244–246. Dass Pius L. Verus nicht zum Nachfolger aufbaute, wird trotz der geringen Quellendichte deutlich. Einschlägig, jedoch zu pauschal ist SHA Verus 3.4–5: diu autem et privatus fuit et ea honorificentia caruit, qua Marcus ornabatur. nam que in senatu ante quaesturam sedit neque in itinere cum patre sed cum praefecto praetorii vectus est nec aliud ei honorificentia adno­ men adiunctum est quam quod Augusti filius appellatus est. Im Jahre 154 war Verus zwar Consul, doch wurde dies nicht in der Münzprägung angezeigt, s. Börner 2012a: 97, vgl. Callu 1991: 117–120. Seine untergeordnete Stellung wird auch in der Münzprägung greifbar, s. Börner 2012a: 164–168; Börner 2012b: 284. 48 Seelentag 2011: 312f. möchte dies vor allem mit der „Vernachlässigung der Bürgersoldaten“ durch den im Reichszentrum residierenden Pius erklären. 49 Fündling 2009: 244. 50 Die Kriegführung bzw. die Imago des Kaisers als siegreicher Feldherr spielt etwa bei der die Interdependenz von Philosophie und Herrschaftspraxis des M. Aurel untersuchenden Studie von Horst 2013 konzeptionell keine Rolle. 51 Vgl. Rosen 1993; Hekster 2011: 319–326. 52 Cass. Dio 71.1.3: ὁ δὲ Λούκιος ἔρρωτό τε καὶ νεώτερος ἦν, τοῖς στρατιωτικοῖς τε ἔργοις καταλληλότερος. SHA Verus 5.8: et haec quidem post Parthicum bellum, ad quod eum misisse dicitur Marcus, ne vel in urbe ante oculos omnium peccaret, vel ut parsimoniam peregrinatione addisceret, vel ut timore bellico emendatior rediret, vel ut se imperatorem esse cognosceret. (vgl. SHA Aur. 8.9, wonach die Anwesenheit des Marcus in Rom erforderlich war). Zitat nach Fündling 2009: 238. Dass Verus jedenfalls nicht von Beginn an die Rolle des „militärischen Arms“ der Regierung zugedacht war, ergibt sich aus den in seinem Namen geprägten Münzen, bei denen sich – im Gegensatz zu Marcus’ Prägungen – zunächst keine Militärmotive finden, s. Börner 2012a: 167f.

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bewirkten (und angesichts fehlenden militärischen Charismas potenziell für beide Herrscher fatalen) Prestigeverlust absichern wollte.53 Der dann nur durch den Import der „Pest“ geschmälerte, durchschlagende Erfolg des „Juniorkaisers“ Verus war jedenfalls nicht abzusehen gewesen.54 Verus wiederum sah klar die sich ihm durch den gewonnenen Krieg eröffneten Möglichkeiten der Statusaufwertung gegenüber Marcus, in dessen Augen er – soweit wir das fassen können – wohl immer eine untergeordnete Rolle spielte.55 Dies wird auf unterschiedlichen Ebenen greifbar. So nahm Verus – worauf Hadrian und Pius verzichtet hatten – sukzessiv und damit bereits für Teilerfolge vor Kriegsende die Beinamen Armeniacus (163), Parthicus maximus (165) und schließlich Medicus (166) an.56 Mit dem Parthicus maximus-Titel übertrumpfte L. Verus alle vorangehenden Parthersieger; ein spezieller Bezug bestand wohl darüber hinaus zu dem Optimus-Titel Trajans.57 Durch die Dreizahl der Epitheta zog er mit einem Krieg bereits mit den drei Titeln Trajans (Germanicus, Dacicus, Parthicus) gleich. Mehrere Ehrungen für L. Verus aus dem Osten, die auf seine militärische Leistung reagierten, haben sich erhalten.58 Lange Zeit wurde dazu auch das sogenannte Parthermonument von Ephesos gezählt, schien es sich doch auf einen konkreten Krieg zu beziehen und Verus in überraschender Weise in den Mittelpunkt zu rücken. Doch haben sich im letzten Jahrzehnt die Hinweise auf eine Datierung des Bauwerks in die Anfangszeit der Regierung des Antoninus Pius verdichtet.59 Rezeptionsgeschichtlich am wichtigsten sind zwei literarische Zeugnisse. In

53 Fündling 2009: 238. Zur den Aufbruch des Verus anzeigenden Münzprägung s. Dodd 1911: 210–215; Börner 2012a: 174f. 54 Zur „Pest“ und ihren durchaus umstrittenen Folgen sei hier nur auf den Überblick und die Literaturangaben bei Fündling 2008: 95–99 mit 199 Anm. 21 sowie Hekster 2011: 324 Anm. 37 verwiesen. 55 S. die Zusammenstellung der dahingehenden Maßnahmen bei Strobel 1994: 1324–1334. Zur Sicht des Marcus auf seinen Adoptivbruder s. Fündling 2009: 243 Anm. 18. Bezeichnend ist die kurze Notiz der Selbstbetrachtungen 1.17.6, in der Marcus dem Adoptivbruder für die von diesem gezeigte τιμή und στοργή dankt; zu diesbezüglichen Äußerungen in seiner Korrespondenz mit Fronto s. Quet 2002: 111 mit Anm. 157; vgl. Fündling 2009: 243 mit Anm. 18. 56 Kneißl 1969: 97–106; Johne 1967: 177f. 57 Strobel 2001: 115. Als Aufgreifen des erstarkten Selbstbewusstseins des L. Verus oder seiner Projektion kann die Ehrung des L. Verus als propagator imperii in CIL XIV 106 gewertet werden, ein Titel, der freilich nicht auf offizieller Ebene verwendet wurde, der aber, wie Birley 2000: 145 bemerkt, nicht völlig aus der Luft gegriffen war, da die Provinz Syria durch die Eroberung von Dura-Europos erweitert worden war. 58 Zur epigraphischen Evidenz für Ehrungen des Verus im Osten (Syria, Arabia und Dura Europos) s. Bowersock 2001: 74–76. Sichere und potenzielle Überreste von anlässlich des Parthererfolgs errichteten Denkmälern im Osten wie im Westen bespricht Gabelmann 2001. 59 Zur lange Zeit als communis opinio geltenden Datierung in die späten 160er bzw. frühen 170er s. hier nur Fündling 2009: 240–242 mit der älteren Literatur. Vgl. Nollé 2003, der das „Parthermonument“ als Kultstätte eines zu Anlass des Parthererfolgs eingerichteten Kultes der Victoria Romanorum interpretiert, s. Nollé 2003: 474f. gegen eine u.a. von Engelmann 1996 vertretene Identifikation des Monuments als Siegesdenkmal namens Νείκη Καίσαρος, denn ein Monument dieses Ausmaßes nur



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Abb. 7.3: Sesterz des Lucius Verus (161 n.Chr.; Rom). Vs.: IMP CAES L AVREL – VERVS AVG, Porträt des Verus mit Lorbeerkranz n. r.; Rs.: CONCORD AVGVSTOR TR P, Marcus Aurelius und Lucius Verus einander gegenüber stehend und die Hände reichend; im Feld S – C; in ex. COS II. ArtCoins Roma, Auktion 6 (10.12.2012), Nr. 993

der Korrespondenz des einstigen Rhetoriklehrers der beiden Principes, M. Cornelius Fronto, mit seinen ehemaligen Schülern finden sich diesbezüglich mehrere Reflexe. Die etwas irreführend als „Principia historiae“ bekannten Ausführungen zur angemessenen, d.h. panegyrischen Darstellung des Parthererfolgs des Verus sind dabei von besonderer Bedeutung, erfahren wir doch u.a., dass L. Verus an einem commen­ tarius seiner Feldzüge arbeitete.60 Kritik an der enkomiastischen Präsentation des Feldzugs durch eine Reihe von (erfundenen?) Historikern findet sich indes in Lukians Schrift Πῶς δεῖ ἱστορίαν συγγράφειν.61 Diese Veränderung des Statusverhältnisses der beiden Principes trug nun die Möglichkeit von Spannungen in sich, wobei es hierfür nicht notwendig ist, Verus von Beginn an ein bewusstes Arbeiten gegen seinen Adoptivbruder zu unterstellen. Für die Zeit nach dem Parthersieg berichtet die Verusvita vom mangelnden Respekt des Verus für seinen Mitaugustus.62 Demgegenüber war die Eintracht der beiden Herrscher (Concordia Augustorum) zu Beginn des Doppelaugustats Thema der Münzprägung gewesen (Abb. 7.3) und ähnlich dem Motiv der Concordia exercituum erlaubt vielleicht gerade das herrschaftsstabilisierende Beharren auf Einigkeit Rückschlüsse auf Spannungen innerhalb der domus Augusta.63 Andererseits ist es auffällig, dass

für einen von beiden Kaisern (was aus dem Singular Καίσαρος folgt), würde völlig aus dem Rahmen fallen. Für die Zeit des Pius würde das hingegen kein Problem darstellen. Unklar ist, ob in den Schlachtszenen des „Parthermonuments“ überhaupt ein konkreter Krieg dargestellt ist, vgl. Faust 2012b: 143–167. Die von Fündling betonte Bedeutung der zentralen Stellung des L. Verus in der sog. Adoptionsszene wöge für Interpretation und Datierung in der Tat schwer, wenn es möglich wäre, sie als kompositorisch gesichert zu sehen, was aber in der archäologischen Forschung durchaus umstritten ist, s. dazu Oberleitner 2009: 220 und dagegen Fittschen 2009: bes. 164f. Eine Datierung des „Partherdenkmals“ in die Frühzeit der Herrschaft schlug in jüngerer Zeit zuerst Liverani 1996/7 vor, vgl. vor kurzem Faust 2012a und 2012b: bes. 160–164. 60 p. 202–214 ed. van den Hout (p. 202 Naber; p. 198–218 Haines); s. Strobel 1994: 1327–1334 mit weiteren Stellen; Poignault 1999; Méthy 2003; zur Datierung s. Champlin 1980: 136. Die Principia historiae entstanden wohl 166 zusammen mit einem Brief an M. Aurel. 61 Vgl. dazu bes. Strobel 1994: 1359f. 62 SHA Verus 8.6–9.6. 63 Börner 2012a: 164–169; Strobel 2001: 113.

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die Prägung der Concordia im Jahr 164 für Marcus und für Lucius bereits 162 endet.64 Peter Franz Mittag hat vor kurzem darauf hingewiesen, dass das Aussetzen dieser Prägungen möglicherweise Anzeichen von Differenzen seien, allerdings primär für den modernen Forscher, während sie für den antiken Betrachter kaum wahrnehmbar gewesen seien.65 Die Münzen der beiden Principes zeigen auch mit Hinblick auf das für uns zentrale Thema des Auftauchens von Militär- bzw. Siegesmotivik eine signifikante Entwicklung.66 Während sich nach Kriegsbeginn zunächst auch bei Marcus entsprechende Motive finden,67 ist für die Zeit vom 10. Dezember 164 bis 9. Dezember 165 insofern ein „Auseinanderdriften“ feststellbar, als Marcus Themen der Innenpolitik betont, während bei Lucius das Kriegsgeschehen im Mittelpunkt steht.68 Mittag erklärt diesen Befund aus dem Ungleichgewicht, das die Leistungen des L. Verus (bzw. seiner Feldherren, aber das spielt hier keine Rolle) hervorriefen und das Marcus durch Herausstellung seiner eigenen, innenpolitischen Leistungen habe kompensieren wollen.69 Seit dem 10.12.165 sind dann „wieder verstärkt gemeinsame Themen“ feststellbar, also in der Phase, in der bereits der siegreiche Kriegsabschluss gefeiert wurde.70 Zeigen sich hier bereits Unterschiede, so fiel schon in der Antike der unterschiedliche Umgang der beiden Augusti mit den Siegesbeinamen auf, welche die Adoptivbrüder ebenso wie die imperatorischen Akklamationen teilten. Neben dem Auftrumpfen des L. Verus, der in der Darstellung der Historia Augusta nichts zu den Siegen beigetragen hatte, steht die Zurückhaltung des M. Aurelius.71 Die Historia Augusta begründet dabei das Zögern des Marcus bei der Annahme des Armeniacusund Parthicus maximus-Titels mit der Bescheidenheit des Princeps (per verecundiam primo recusavit).72 Die in der Marcusvita nur unspezifisch (postea) angegebene zeitli-

64 Fündling 2009: 245 betont, dass das Münzmotiv mit L. Verus in Form städtischer Prägungen in den Osten „wandert“, Quet 2002: 89f. Doch ist es die Frage, inwiefern diese Motive durch L. Verus gesteuert waren, oder ob die entsprechenden Städte nicht vielmehr von sich aus ein wichtiges Thema der Münzen des Doppelaugustats aufnahmen. 65 Mittag 2012: 350. 66 Zur Münzprägung im Kontext des Orientfeldzuges des Verus s. Dodd 1911; s. zudem Börner 2012a: 170–240 und Mittag 2012 passim zur Gestaltung der Münzprägung der beiden Principes in der Zeit des Doppelaugustats (161–169). 67 Mittag 2012: 349–351; insbesondere ist hier auf Medaillons hinzuweisen, s. Mittag 2012: 357–359. 68 Mittag 2012: 353. Dies zeigt sich besonders in den Medaillons. 69 Mittag 2012: 360f. 70 Mittag 2012: 354. 71 SHA Aur. 8.12–14: et Verus quidem, posteaquam in Syriam venit, in deliciis apud Antiochiam et Daphnen vixit armisque se gladiatoriis et venatibus exercuit, cum per legates bellum Parthicum gerens imperator appellatus esset, cum Marcus horis omnibus rei publicae actibus incubaret patienterque de­ licias fratris sed perinvitus ac nolens ferret, denique omnia quae ad bellum erant necessaria Romae positus et disposuit Marcus et ordinavit. Vgl. SHA Verus 6.7–7.10. 72 SHA Aur. 9.1–2: gestae sunt res in Armenia prospere per Statium Priscum Artaxatis captis, dela­



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che Distanz betrug wohl in etwa ein Jahr und dementsprechend hat Wolters vermutet, dass Marcus seinem Mitaugustus am Jahrestag der Titelannahme folgte.73 Ein solches Szenario könnte nun so gedeutet werden, dass Marcus Lucius bei den Titeln bewusst Vorrang gewährte.74 Doch gibt es auch Hinweise auf eine weniger harmonische Konstellation. Auffällig ist bereits, dass Marcus die Siegesbeinamen nach dem Tode des Verus, 169, wieder ablegte, was die Historia Augusta mit seiner moderatio erklärt.75 Diese betonte Zurückhaltung ist ein Element, das für die Rolle des Marcus als civilis princeps durchaus eine wichtige Rolle spielte, das aber in diesem Kontext wohl nicht das (entscheidende) Movens war. Der Medicus-Titel, der vielleicht anlässlich des Parthertriumphs angenommen wurde, taucht zudem nur sehr kurz in der Münzprägung auf. Marcus nahm ihn zusammen mit dem Parthicus maximus-Titel an.76 Die Unterdrückung des Titels mag als Ausdruck von Spannungen gesehen werden.77 Dass L. Verus die Verweigerung der Siegerbeinamen durch Marcus keineswegs als Ehrerweisung ihm gegenüber begrüßte, wissen wir aus seiner Korrespondenz mit Fronto. In einem Brief des ehemaligen Rhetoriklehrers an seinen gelehrigen Schüler gratulierte Fronto dem jüngeren Augustus für dessen eloquente, auf die Einsetzung eines neuen armenischen Königs folgende Erfolgsmeldung, die im Senat verlesen worden war und den wieder einmal erkrankten Fronto in schriftlicher Form erreicht hatte.78 Mit dieser Meldung war offenbar die eindringliche Bitte an den „Senior Augustus“ zur Annahme des Beinamen Armeniacus verbunden, der Marcus wohl entsprach.79 Strobel vermutete

tumque Armeniacum nomen utrique principum. quod Marcus per verecundiam primo recusavit, postea tamen recepit. Profligato autem bello uterque Parthicus appellatus est. sed hoc quoque Marcus delatum nomen repudiavit, quod postea recepit. 73 Wolters 1999: 324. 74 Wolters 1999: 325; so auch Mittag 2012: bes. 360f. 75 SHA Aur. 12,9: sed Marcus tanta fuit moderatione ut, cum simul triumphasset, tamen post mortem Lucii tantum Germanicum se vocaret, quod sibi bello proprio pepererat; mit Johne 1967: 177–180; Börner 2012a: 242. 76 Kneißl 1969: 100f. Eine Prägung mit allen Siegestiteln, s. Dodd 1911: 249 mit Anm. 104. 77 Strobel 2001: 116. Medicus-Titel und Triumph Börner 2012a: 213f., 217f. vgl. bereits Dodd 1911: 250. Ob man daraus aber den Schluss ziehen kann, dass der Titel „was not taken quite seriously“, erscheint zweifelhaft. SHA Verus 7.9 und 8.5 spricht von der Annahme von Titeln anlässlich des Triumphs, womit freilich auch verkürzend zwei Ereignisse gemeint sein können. Kneißl 1969: 100 vermutete eine Annahme des Titels nach der 4. imperatorischen Akklamation im Sommer 166. 78 Fronto Ad Ver. 2.1.1: ex eloquentia autem tua, quam scriptis ad senatum ita litteris declarasti, ego iam hic triumpho. 79 Fronto Ad Ver. 2.1.3: Dausara et Nicephorum et Artaxata ductu auspicioque tuo armis capta sunt, sed arcem munitam et invictam et inexpugnabilem, quae in fratris tui pectore sita est, ad nomen Arme­ niaci quod recusaverat sumendum, quis alius quam tu, aut quibus aliis tu quam eloquentiae copiis ad­ ortus es? Comitem tibi ad impetrandum adscisti exercitum, sed loquentem exercitum oratione pugnan­ tem. Wie Marcus auf die Forderung seines Mitaugustus reagierte, wird aus dem stark fragmentierten Text, der sich in der Ausgabe van den Houts deutlich von dem Brief bei Haines unterscheidet, nicht

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daher, dass die Bescheidenheit des Marcus ein vorgeschobenes Argument war.80 Die u.a. von Kneißl vertretene Deutung, dass Marcus aus Abneigung gegen die maßlosen Siegestitel des Mitaugustus ihre Annahme zunächst verweigerte, berücksichtigt nicht, dass Lucius mit der Anerkennung der Titel auch eine Würdigung seiner Erfolge und damit eine Statusaufwertung erreichte.81 Dass dies zum Problem werden konnte, zeigt sich in der „Rede auf Kyzikos“ (Or. 16) des Aelius Aristides, die dieser anlässlich der Wiedereinweihung des Hadrianeums in Kyzikos 166/7 hielt. Hier ist es innerhalb der Doppelherrschaft eindeutig Marcus, dem der Ruhm zukommt und der mit Ale­ xander d. Gr. verglichen wird, während die Siege des L. Verus im Osten übergangen werden.82 Die für uns in dieser Frage nur bedingt nachvollziehbaren Spannungen führten jedenfalls zu einer in der Historia Augusta greifbaren Tradition, dass Marcus den von Verus errungenen Kriegsruhm für sich selbst wollte,83 die eigentliche Leistung jedoch sowieso bei ihm lag, während L. Verus sich eher durch seine skandalösen Umtriebe hervorgetan habe.84 Stein des Anstoßes war somit für Marcus weniger eine als aus dem Rahmen fallend empfundene Ostentation des L. Verus, sondern die für das Mächtegefüge innerhalb des Doppelaugustats möglicherweise destabilisierende Wirkung dieser Siegesrhetorik. Eine Übernahme der Titel konnte den Druck auf Marcus, selbst militärisches Charisma aufzubauen, sogar noch erhöhen, war doch Lucius durch das Teilen des Ruhms eines von ihm allein errungenen Erfolgs in einer Position der Stärke. Der gemeinsame Triumphzug war als Kulmination der Siegesfeiern somit als Konsens (bzw. die Concordia Augustorum) vermittelndes Ritual zwingend notwendig. Als Mitinhaber der Auspicien hatte Marcus jedoch auch Anspruch auf die Teilnahme.85 Dass der Triumphzug am 12. Oktober 166 stattfand, wie häufig zu lesen, ist nicht explizit belegt.86 Dafür sprechen jedoch mehrere Indizien. Die Historia Augusta

völlig klar (positive Reaktion ohne nähere Diskussion des Textes laut Strobel 2001: 115). Fronto gibt zunächst seine Gedanken nach Lektüre der Rede wieder und prophezeit, dass Marcus angesichts der gezeigten Eloquenz des Verus gar nichts anderes übrig bleibe als zu akzeptieren, ein weiteres Kompliment, das natürlich nicht politischen Zwang und erfolgreichen Druck implizieren will. In diesen Überlegungen erreichte ihn, zumindest berichtet er es so, ein Brief mit der Antwortrede des Marcus. Es ist von der Logik des Briefs her nun kaum vorstellbar, dass Fronto Lucius Überlegungen mitteilte, die sich durch die Rede des Marcus als falsch erwiesen. Der gesamte Duktus des Briefs spricht m.E. zudem dafür (vgl. etwa Antoninus erat quom imperio obsequens; tu autem, Luci, cum obsequio eras prae amore imperiosus.), dass sich Lucius durchsetzen konnte. 80 Strobel 2001: 115f. 81 Kneißl 1969: 109f.; Strobel 2001: 115f. 82 Quet 2002: 99–101; Ael. Arist. Or. 16.26. Zur Datierung s. Quet 2002: 77–81. 83 SHA Aur. 9.4–5, 20.2–4. Vgl. Strobel 2001: 116f. 84 SHA Aur. 8.14; zum negativen Bild des Verus s. Fündling 2009. 85 Dodd 1911: 221. 86 Vgl. etwa Birley 2000: 147; Dodd 1911: 250 vermutete indes einen Termin in den letzten Tage des Jahres 166.



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berichtet für diesen Termin von der Ernennung des damals fünfjährigen Commodus und seines höchstens vier Jahre alten Bruders M. Annius Verus zu Caesares.87 In der Marcusvita erfahren wir, dass L. Verus dies zusammen mit dem gemeinsamen Triumph vom Senat erbat.88 Dass beide Maßnahmen an einem Tag stattfanden, ergibt sich daraus freilich nicht. Peter Herz hat – vom 12. Oktober als Termin des Triumphs ausgehend – hervorgehoben, dass dieser Tag offenbar mit Bedacht gewählt wurde, fiel er doch mit den in dieser Zeit immer noch begangenen Augustalia überein, die an den Tag der Rückkehr des ersten Princeps aus dem Osten im Jahre 19 v.Chr. und seine Rückgewinnung der römischen Feldzeichen erinnerten.89 Der in beiden Fällen gegebene Bezug zu den Parthern spricht m.E. im Umkehrschluss dafür, dass die pompa an diesem Termin stattfand. Eine Anknüpfung an die Leistungen des Augustus fand zudem durch die Verleihung der corona civica an Marcus und Lucius statt.90 Im Kontext des Triumphs kam es außerdem zur Annahme des pater patriae-Titels durch beide Augusti – ob aufgrund der innenpolitischen Leistungen des Marcus, wie die Historia Augusta berichtet, mag man bezweifeln.91 Die Einigkeit der Adoptivbrüder wurde dadurch unterstrichen, dass sie bei dem gemeinsamen Triumph zusammen in einem Triumphwagen fuhren. Das Ereignis wurde in der Münzprägung der Folgezeit festgehalten.92 Dass der Sieg gemeinsam errungen wurde, wird auf Medaillons hervorgehoben; besonders eingängig ist ein Medaillon mit den Büsten der beiden Herrscher auf dem Avers, während auf dem Revers, begleitet von der Legende victoria avgg(ustorum), die stehenden (von mehreren Figuren in Militärtracht begleiteten), im Handschlag vereinten Augusti dargestellt sind. Über ihren Händen schwebt eine Victoriola und zu ihren Füßen findet sich

87 SHA Comm. 11.13, 1.10; PIR2 A 698. 88 SHA Aur. 12.8: corona praeterea civica oblata est ambobus; petiitque Lucius ut secum Marcus tri­ umpharet. petiit praeterea Lucius ut filii Marci Caesares appellarentur. Da, wie ausgeführt, Marcus die Teilnahme am Triumph zustand, ist die Antragstellung wohl als bewusste Geste gegenüber dem Senat zu verstehen. Gleiches gilt auch für die Verleihung des Caesar-Titels, mit dem zwar keine formalen Rechte verbunden waren, der jedoch einer Designation zum Nachfolger gleichkam. Pro­blematisch ist es daher, wenn Balbuza 2004, 80 schreibt, L. Verus habe die beiden zu Caesares ernannt („proclaimed“). Dies stand nicht in der Entscheidungsfreiheit der Principes und insbesondere nicht des „Juniorpartners“ Verus. Dass Marcus vorhatte, den Doppelaugustat zu verstetigen, kann man von dieser Statuserhebung kaum ableiten; zu groß war hier die Wahrscheinlichkeit, dass einer der beiden nicht das Erwachsenenalter erreichen würde. 89 Herz 2003: 52; CIL I2 332; Aug. Res gest. 29; die fortgesetzte Durchführung der Augustalia auch in seiner Zeit, also im frühen 3. Jh., bezeugt Cass. Dio 54.34.2. Dass es sich im Falle des Augustus faktisch um einen rein diplomatischen Erfolg handelte, ist dabei ohne Belang, da er nicht als solcher präsentiert wurde und Augustus einen Ehrenbogen erhielt. 90 SHA Aur. 12.8; Verus 7.9, 8.5 mit Fündling 2008: 89f. 91 SHA Aur. 12.7: posteaquam autem e Syria victor rediit frater, patris patriae nomen ambobus decre­ tum est, cum se Marcus absente Vero erga omnes senatores atque homines moderatissime gessisset. Fündling 2009: 237. 92 Szaivert ²1989: Nr. 137–136; RIC III M. Aurelius 940.

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Abb. 7.4: Bronzemedaillon von Marcus Aurelius und Lucius Verus (163–166 n.Chr.). Vs.: IMP ANTONINVS AVG COS III – IMP VERVS AVG COS II, Porträt­büsten der beiden Augusti mit Lorbeerkränzen, in Toga, vis-à-vis; Rs.: VICTORIA AVGG, M. Aurelius l. und L. Verus sich im Handschlag verbunden gegenüberstehend, über den Händen Victoria, am Boden zwischen den Kaisern kauernder Barbar, sie begleitend mehrere Figuren in Militärtracht © The Hunterian, ­University of Glasgow 2013

ein kauernder Barbar (Abb. 7.4).93 Die Existenz eines stadtrömischen Triumphbogens nur für Verus, wie er durch die Nennung eines arcus divi Veri (Parthici) in den Regionenkatalogen bezeugt zu sein scheint, würde diesem Schema grundsätzlich widersprechen, doch ist die Überlieferung, wie Nollé hervorhebt, unsicher und der Bogen wäre dem Namen zufolge auch erst nach dem Tod des Verus errichtet worden. Die in Nordafrika errichteten Bögen waren jedenfalls beiden Augusti gewidmet.94 Neben der Aufwertung der Herrschaftsstellung der beiden Principes zeigt sich bei dem Triumphzug insbesondere, wie er genutzt wurde, um die Dynastie in den Mittelpunkt zu rücken. Dass Verwandte, insbesondere die Söhne des Kaisers, im Triumph mitzogen, hatte es seit Augustus und wohl auch schon in den Zeiten der republikanischen Triumphatoren gegeben.95 Neu war im Jahre 166 die Teilnahme der, wie die Historia Augusta betont, unverheirateten Töchter des Marcus (d.h. ohne Lucilla?).96

93 Quet 2002: 129–131 mit Abb. 17; vgl. Szaivert ²1989: Nr. 1036–1041; Gnecchi 1912.2: 43 Nr. 2 mit Taf. 71.4; Börner 2012a: 219. 94 Palombi 1993; Nollé 2003: 475. Gabelmann 2001: 485–489 diskutiert mögliche Fragmente des Bogens in Rom. 95 Beard 2007: 224f. Vgl. den Überblick bei Balbuza 2004 und den Beitrag in dem vorliegenden Band. 96 SHA Aur. 12.10: in triumpho autem liberos Marci utriusque sexus secum vexerunt, ita tamen ut et puellas virgines veherent. Fündling 2009: 238, versteht diese Stelle so, dass die verheiratete Tochter, also Lucilla, die Gattin des L. Verus, nicht am Triumph teilnahm. Für die Teilnahme von Frauen am Triumph in der Republik gibt es keine Hinweise, vgl. Flory 1998: 490. In der frühen Kaiserzeit wandelt sich dieses Bild, vgl. Flory 1998: 491f. Cass. Dio 60.22.2 berichtet, dass der Senat Messalina das Recht verlieh, am Britannientriumph ihres Gatten Claudius in einem carpentum teilzunehmen, vgl. Flory 1998: 492f. Zeugnisse für die Beteiligung von Frauen gibt es dann nach Flory erst wieder für das 3. Jh. Ihrer Ansicht nach, s. Flory 1998: 494, hatte sich im 2. Jh. jedoch bereits die Teilnahme von weiblichen Dynastiemitgliedern als akzeptierter Brauch herausgebildet. Lucilla befand sich nun nicht mehr unter der manus des Marcus (herzlichen Dank an J. Fündling für diesen Hinweis) und hatte bereits zumindest ein Kind geboren (Fronto Ad Ver. 2.4; die Datierung bei Champlin 1980: 134; zu den Kindern M. Aurels s. Ameling 1992). Eine Herabsetzung des Mitaugustus hätte es sicher bedeutet, wenn ande-



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Die Herausstellung der weiblichen Nachkommenschaft fügt sich ein in die bereits mit Trajan einsetzende, dann aber besonders unter Antoninus Pius forcierte Aufwertung der weiblichen Mitglieder der Kaiserfamilie.97 Hatten diese in den vorausgegangenen Jahrzehnten, in Ermangelung männlicher Nachkommen, eine ganz wesentliche Rolle für die Kontinuation der Herrschaft gespielt, so zeigte sich in ihrer Inklusion nunmehr die Vitalität der Dynastie.98 Im Moment, doch dies mochte sich aufgrund der hohen Mortalitätsrate der Kinder des Marcus und der Faustina ändern, wurde die dynastische Stabilität jedoch vor allem durch die beiden jungen Söhne Annius Verus und Commodus verkörpert, die durch die oben erwähnte Erhebung zu Caesares bereits als zukünftige Nachfolger präsentiert wurden.99 An den Triumphzug schlossen sich Spiele an, denen beide Principes im Triumphalgewand gekleidet beiwohnten.100 Der allgemeinen negativen Darstellung des L. Verus in der Historia Augusta folgt die Kennzeichnung des triumphierenden Verus, die seine Vorliebe für Schausteller he­rausstreicht.101

Die Donaukriege und der Triumph M. Aurels mit Commodus von 176 Während der hauptstädtischen Feierlichkeiten braute sich an den Nordgrenzen des Reiches bereits der nächste Konflikt zusammen, der um den Jahreswechsel 166/7 zum Ausbruch kam.102 Zu seiner Lösung zogen beide Augusti, nach einer durch die

rerseits Faustina minor am Triumph teilgenommen hätte, doch schweigen die Quellen dazu. Bemerkenswert ist der von Börner 2012b: 286 angemerkte Umstand, dass die Nachkommenschaft des Verus nicht in der Münzprägung erscheint. So gesehen könnte die Präsentation von Marcus’ Kindern auch dessen Vorrang im Doppelaugustat hervorgehoben haben. 97 S. dazu Weiß 2008. 98 Vgl. Fündling 2009: 238; Börner 2012a: 218. 99 Börner 2012a: 218–220; von Saldern 2003: 11f. 100 SHA Aur. 12.11: ludos etiam ob triumphum decretos spectaverunt habitu triumphali. Vorläufer und Parallelen des Tragens des Triumphalgewands abseits des Zuges bei Alföldi ²1977: 143–161. 101 SHA Aur. 8.7: his accessit, quod, quasi reges aliquos ad triumphum adduceret, sic histriones eduxit e Syria, quorum praecipuus fuit Maximinus, quem Paridis nomine nuncupavit. Die Stelle besagt allerdings nicht, dass die Schauspieler am Triumph teilgenommen hätten (so Balbuza 2004: 80), was ein äußerst ungewöhnliches Element gewesen wäre, vgl. zu den Einsatzfeldern der Histrionen Leppin 1992, Die Anwerbung von Schaustellern durch Verus ist demgegenüber in positivem Kontext erwähnt: Fronto Princip. hist. 17: ex summa civilis scientiae ratione sumpta videntur, ne histrionum quidem ce­ terorumque scenae aut circi aut harenae artificum indiligentem principem fuisse, ut qui sciret populum Romanum duabus praecipue rebus, annona et spectaculis, teneri; imperium non minus ludicris quam seriis probari; maiore damno seria, graviore invidia ludicra neglegi… ; zur inschriftlichen Evidenz vgl. Leppin 1992: 205–210, 275, 286. Vgl. a. Fündling 2008: 91. 102 SHA Aur. 12.13: dum Parthicum bellum geritur, natum est Marcomannicum, quod diu eorum, qui

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Pest bedingten Verzögerung, im Frühling 168 ins Feld.103 Ein zweites Mal in Rom zu verbleiben, verbot sich für M. Aurel nach dem im Vorangehenden Gesagten. Warum Lucius jedoch ebenfalls mitzog, ist aus heutiger Perspektive nur schwer zu beurteilen. Die Verusvita berichtet, Marcus habe den Mitaugustus (aufgrund seiner Defizite) nicht erneut allein in den Krieg schicken wollen, habe ihn aber auch – causa luxu­ riae – nicht in Rom belassen können; nur folgerichtig ist es in dieser Darstellung, dass L. Verus sich kaum in die Kriegsvorbereitungen einbringt.104 Nach ersten Erfolgen und dem Entschluss, den Krieg fortzusetzen, wollten die Augusti zunächst den Winter 168/9 in Aquileia verbringen. Als sie dann aber – wohl auf Drängen des Verus – doch nach Rom zurückkehrten, starb Lucius überraschend in Altinum.105 Wie sich die Kriegführung und ihre Repräsentation weiterentwickelt hätten, muss daher offenbleiben.106 Die Botschaft, die mit dem gemeinsamen Aufbruch in den „Germanenkrieg“ vermittelt werden sollte, war jedoch sicher die, dass die expeditio mit großem Einsatz und in Eintracht der beiden Herrscher geführt werden würde.107 Der Kriegsverlauf selbst tut hier nichts zur Sache. Sein Ausbruch jedoch könnte vor dem Hintergrund des hier behandelten Themas der militärischen Imago des Princeps von zentralem Interesse sein, hat doch Karl Strobel vor einigen Jahren die These aufgestellt, dass es sich bei den „Markomannenkriegen“ M. Aurels keineswegs um Verteidigungskriege handelte.108 Vielmehr habe Marcus von Beginn an einen Eroberungskrieg geführt, um mit einem Germanensieg den Orienttriumph seines Mitaugustus zu übertrumpfen.109 Die Zielsetzung der „Markomannenkriege“ und die Frage nach den Plänen der Einrichtung zweier neuer Provinzen ist nun ein bis heute äußerst umstrittener Komplex, der an dieser Stelle nicht im Detail aufgearbeitet werden kann.110 Es ist sicher nicht unwahrscheinlich, dass sich im Verlauf der Kriege

aderant, arte suspensum est, ut finito iam orientals bello Marcomannicum agi posset. Zum Kriegsverlauf s. hier nur Birley 2000: 148–152, 155–183 sowie bes. 249–255; Birley 2012: 222–231; Strobel 2001 passim sowie zur Chronologie Birley 2010: 37–39. Zur Münzprägung der „Markomannenkriege“ s. Dodd 1913; Wolters 1999: 320–339; Börner 2012a: 241–339. 103 Die Hoffnung auf glückliche Rückkehr der beiden Principes vom gemeinsamen Donaufeldzug zeigt sich in Prägungen der Fortuna Redux (Marcus: RIC 177, 187, 197, 204, 956–958, 962; Lucius: RIC 582–586, 596, 1476–1477, 1483). 104 SHA Verus 9.7–8 mit Fündling 2008: 98 und 2009: 254. 105 SHA Verus 9.11; Aur. 14.8. Birley 2000: 155–158, 250. 106 Fündling 2009: 254 fragt z.B., ob man es als gesetzt sehen kann, dass beide Augusti den kompletten Krieg beaufsichtigt hätten. 107 Fündling 2009: 254. 108 Strobel 2001 gefolgt von Eich 2009: 598–603. Zum Begriff s. SHA Aur. 22.7. 109 Strobel 2001: bes. 122–124; Eich 2009: 598–603 übernimmt die von Strobel rekonstruierte Initiative des Marcus, allerdings mit einer gänzlich anderen Stoßrichtung als Strobel, da er die Markomannenkriege aus makrohistorischer Perspektive als Fortsetzung von Versuchen einer „fiskalischen Erschließung“ neuer Gebiete zur Finanzierung des Imperiums und seiner Armee sieht. 110 SHA Aur. 24.5, 27.10. Forschungsüberblick bei Birley 2010: 40–43, der sich ebd. 46 für entspre-



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„ein weiträumig angelegtes, strategisches Konzept“ entwickelte, das die Einrichtung neuer Provinzen inkludierte.111 Birley hat hierfür u.a. ein Medaillon des M. Aurel und des Commodus angeführt, das um das Jahr 178 datiert (also an den Beginn der 2. Germanienexpedition) und die auf dem Avers dargestellten Marcus und Commodus auf dem Revers als propagatores imperii, „Erweiterer des Reiches“, bezeichnet.112 Die Anfänge des Kriegs sind allerdings kaum als Initiative Roms zu deuten.113 Die von Strobel als Argument ins Feld geführte Aushebung von zwei neuen Legionen seit 165, der II und III Italicae, war zwar in analogen Fällen der Vergangenheit zumeist mit dem Plan einer Eroberung verbunden gewesen, kann in unserem Fall jedoch mit der Notwendigkeit erklärt werden, die XII Deiotariana und IX Hispana zu ersetzen – wie Strobel selbst einräumt.114 Zwar ist ihm durchaus zuzustimmen, dass mit diesem Akt auch eine politische Botschaft transportiert wurde – bereits der Name der neuen Legionen mag als programmatisch gesehen werden115 – doch ist damit nicht notwendigerweise der Plan einer großangelegten Eroberung zu verbinden, insbesondere ist die Aushebung aber in sich kein Argument für den Ruhmerwerb als Motivation für den Krieg.116 Gegen eine solche Deutung scheint mir vor allem auch zu sprechen, dass die beiden Augusti den Krieg zusammen leiteten, Marcus also im Falle einer längeren Lebenszeit des Lucius wohl keinen „separaten“ Ruhm erworben hätte. Dass Marcus den Feldzug persönlich leitete, kann dagegen durchaus mit der Notwendigkeit erklärt werden, ebenfalls militärisches Prestige aufzubauen. Die nach den Begräbnisfeierlichkeiten für L. Verus wiederaufgenommenen Kämpfe zeitigten trotz großer Verluste schließlich Erfolge in derartigem Ausmaß, dass Marcus zusammen mit dem gerade elfjährigen Commodus – der Bruder Annius

chende Eroberungsabsichten ausspricht; vgl. Birley 2012: 229f. 111 Lehmann 2011: 98 f. 112 propaga/toribvs / imperii, von einem Kranz umgeben. Birley 2000: 253f.; Birley 2010: 46; vgl. a. Kaiser-Raiß 1980: 16 mit Anm. 73 und Taf. 1.7; Hekster 2001: 42; Alföldy 1971: 64, 68 hat dagegen erwogen, propagator nicht im Sinne von „Erweiterer“ sondern „Fortpflanzer“ zu verstehen. Der militärische Charakter dieses Titels ist jedoch bereits unter Trajan zu fassen und zeigt sich dann besonders unter den Severern, s. Noreña 2011: 226, 264. 113 Zwar sieht die SHA Aur. 12.13 es als Verdienst der römischen Militärführung, den Kriegsbeginn wenigstens noch bis auf die Zeit nach dem Ende des Partherkriegs verzögert zu haben (bellum suspen­ sum), doch ist es fraglich, ob dem wirklich so war, Kehne 2001: 309f. 114 Strobel 2001: 122f.; vgl. zu diesem Aspekt bereits Alföldy 1971: 399 mit den Gegenargumenten und Beispielen 401 mit Anm. 57. 115 Fündling 2008: 94. 116 Gegen die Deutung Strobels s. Lehmann 2011: 35; sowie Birley 2010: 41 Anm. 18 mit dem allerdings nicht zwingenden Argument, zahlreiche Stellen der Selbstbetrachtungen, in denen das Streben nach Ruhm verworfen würde, stünden dagegen. Zwischen den Selbstreflexionen des Marcus und den Notwendigkeiten der Herrschaft, zu der auch das Bedienen von Rollen gehörte, ist deutlich zu trennen.

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Verus war 169 gestorben – am 15. Oktober 172 den Germanicus-Titel annahm.117 Der Ruhm des Germanenerfolgs ging damit auf den Sohn über, ebenso wie seine Ernennung zum Caesar 166 eine Assoziation mit dem Parthertriumph erreicht hatte.118 Noch im Jahre 175 befand sich Marcus an der Donaufront, als er von der Nachricht der Usurpation des Avidius Cassius offenbar völlig überrascht wurde und sich daher zu einem Friedensschluss mit den Jazygen gezwungen sah.119 Es ist eine eigenartige und in ihrem Ablauf bis heute unklare Episode. Obwohl der Usurpa­tions­versuch nach gerade drei Monaten und sechs Tagen ein Ende fand, indem Cassius von seinen eigenen Leuten ermordet wurde, ist er hier auf zwei Ebenen von Relevanz.120 Zum einen illustriert er wiederum die Bedeutung, aber auch die Grenzen militärischen Charismas. Denn Avidius Cassius stützte sich auf sein in mehreren erfolgreichen Militäraktionen vor allem während des Partherkriegs erworbenes „Charisma“. In einem fragmentarischen Brief an die Bürger Alexandreias beruft sich der von Bowman überzeugend mit Avidius identifizierte Autor auf die durch Ausrufung der Truppen erworbene Legitimität (κεχε[ι]ροτονη[μένος] | μὲν αὐτοκράτωρ ὑπὸ τῶν γενναιοτάτ[ων] | στρατιωτῶν).121 Dass Cassius hier keine Anomalie darstellt, sondern auch für Marcus die enge Bindung zur Armee essenziell war, zeigt die Annahme des mater castrorumTitels durch Faustina.122 Eine konkrete Reaktion des Marcus auf die Usurpation war offenbar u.a. die Annahme des Sarmaticustitels – wiederum zusammen mit Commodus – und eine stärkere Betonung des Germanicustitels.123 Zum anderen hatte die Usurpation zur Folge, dass Commodus augen­blick­lich und auch weiterhin umso deutlicher als Nachfolger herausgestellt wurde.124 Dem diente auch, dass er seinen Vater auf dessen Orientreise begleitete, die Marc Aurel trotz des vorzeitigen Endes des Aufstandes unternahm.125 Bei der Rückkehr aus dem Osten im Spätherbst 176 galt es nun den voran­ gegangenen, außenpolitischen Erfolg zu feiern. Damit überein fallen die letzten Maßnahmen zur Nachfolgesicherung des Commodus. In Vorbereitung auf den nun wie-

117 SHA Comm. 11.4; CIL X 6001 = ILS 389; vgl. Kneißl 1969: 106. Vielleicht wurde Commodus in diesem Jahr auch ein erstes Mal den Soldaten vorgestellt, vgl. von Saldern 2003: 12f.; Hekster 2002: 32; s. dazu Börner 2012a: 275. 118 Priwitzer 2009: 179f. 119 Cass. Dio 72.17; vgl. Birley 2000: 184; Fündling 2008: 142. 120 Zeitangabe bei Cass. Dio 72.27.3. Zum Ablauf des Aufstands sei hier nur auf die detaillierte Behandlung durch Priwitzer 2009: 175–210 hingewiesen; vgl. a. von Saldern 2003: 13–21. 121 SB 10.10295; Bowman 1970; akzeptiert bei Birley 2000: 228, 285 Anm. 5; Fündling 2008: 144. 122 Speidel 2012, der den dialogischen Charakter der Beziehung zwischen Kaiser und Armee illustriert. 123 Kneißl 1969: 107. 124 Priwitzer 2009: 198–199. Dem diente 175 die Vorstellung vor den Truppen ebenso wie die Verleihung der toga virilis wie die Ernennung zum princeps iuventutis, SHA Comm. 2.1. Auch in der Münzprägung dieser Zeit zeigt sich eine Herausstellung des Commodus, s. Börner 2012a: 285–299. 125 Von Saldern 2003: 21–23.



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derum von zwei Feldherren zu feiernden Triumph wurde Commodus mit dem Titel imperator und wohl ebenso mit dem imperium proconsulare ausgestattet.126 Nicht sicher ist, ob, wie Herz vermutete, Commodus zu diesem Zeitpunkt bereits Augustus wurde oder ob seine formelle Erhebung erst in der ersten Hälfte 177 stattfand.127 In den Arvalakten erscheint er jedenfalls zuvor bereits als particeps imperii.128 Der 27. November galt jedoch möglicherweise als dies imperii.129 Commodus erhielt ebenfalls die tribunicia potestas und wurde 177 auch pater patriae.130 Der gemeinsame Triumph war jedenfalls für einen so jungen Mann wie Commodus eine enorme Ehre und dadurch eng mit seiner endgültigen Installation als Mitherrscher und Nachfolger verbunden. Er weist damit wiederum dezidiert dynastische Bedeutung auf. Bereits beim Einzug in die Stadt scheint es zu triumphähnlichen Feierlichkeiten gekommen zu sein, die als ludi Sarmatici kommemmoriert wurden und sich vom 27. November bis in den Dezember zogen.131 Wohl am 23. Dezember 176 feierte Marcus zusammen mit seinem Sohn einen Triumph über Germanen und Sarmaten für die erste expeditio Germanica.132 Die durch eine widersprüchliche Quellenlage bedingte Theorie von zwei getrennten Triumphzügen kann aus verschiedenen Gründen nicht überzeugen.133 Der gewichtigste ist sicher die Parallele zum Triumph mit L. Verus. Hier wie dort musste die Botschaft der pompa der in Zusammenarbeit errungene Sieg sein (auch manifestiert in den gemeinsam angenommenen Siegestiteln) und zwar sowohl für den Fall, dass Commodus, wie Herz vermutet, bei den ludi triumphales zum Augustus erhoben worden war, als auch für den Fall, dass dieser letzte Schritt zur Samtherrschaft erst 177 erfolgte. Ein separater Triumph des erst Fünfzehnjährigen ist jedoch kaum haltbar und findet keine Stütze in den nichtliterarischen Quellen.134 Auf Münzen wie auch im

126 SHA Comm. 2.4, 12.4–5. von Saldern 2003: 23–24; Hekster 2002: 37–38. 127 Herz 2003: 52, 55. Die Verleihung des Augustustitels erfolgte auf jeden Fall vor dem 17. Juni 177, s. Kienast 1996: 147. Hekster 2002: 38–39; von Saldern 2003: 24–27. 128 Scheid, Commentarii fratrum Arvalium Nr. 88. 129 Herz 2003: 52, 55. 130 Von Saldern 2003: 24f.; Börner 2012a: 308. 131 Salzmann 1981: 219f.; Levin 1982: 432; Herz 2003: 55. 132 SHA Comm. 2.4 und 12.5 (Datumsangabe, hier fehlt die Nennung des Vaters); SHA Aur. 17.3 sowie Eutrop. 8.13.1. 133 Herz 1978: 1175; dagegen jedoch mit Recht von Saldern 2003: 26f. 134 Eine im Codex Einsidlensis erhaltene Inschrift, die wohl dem verlorenen Triumphbogen zuzuordnen ist, wurde zwar dafür in Anspruch genommen, da sie scheinbar zu einem Monument gehörte, das lediglich M. Aurel geweiht war. CIL VI 1014, 31225 = ILS 374: S(enatus) p(opulus)q(ue) R(omanus) | Imp(eratori) Caes(ari) divi Veri Parth(ici) max(imi) fratr(i) | divi Hadriani nep(oti) divi Traiani Parth(ici) pronep(ti) divi Nervae abnep(oti) | M(arco) Aurelio Antonino Aug(usto) Germ(anico) Sarm(atico) | pontif(ici) maxim(o) tribunic(ia) pot(estate) XXX imp(eratori) VIII co(n)s(uli) III p(atri) p(atriae) | quod omnes omnium ante se maximorum imperatorum glorias | supergressus bellicosissimis gentibus deletis et subactis [ - - - ] Doch ist zum einen nicht sicher, ob die Inschrift wirklich einem Triumphbogen zuzuordnen ist. Zum anderen hat Stucchi 1988/1989: 231f. mit CIL VI 8,2 p. 4316; vgl. a. von Saldern

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Abb. 7.5: Sesterz des Marcus Aurelius (177 n.Chr.; Rom). Vs.: M ANTONINVS AVG GERM SARM TR P XXXI, drapierte Panzerbüste mit Lorbeerkranz n. r.; Rs.: IMP VIII COS III P P / GERMANIS (sic!) / S C, Mar-cus Aurelius und Commodus in Quadriga n. r. Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung, Stuttgart Auktion 1 (22.11.2010), Nr. 458

einstigen Reliefschmuck des verlorenen Triumphbogens wurde jedenfalls nur ein gemeinsamer Triumph dargestellt (Abb. 7.5).135 Dass Commodus dabei im Wagen seines Vaters mitfuhr, obwohl er doch bereits die toga virilis erhalten hatte, unterstrich die enge Zusammenarbeit von Vater und Sohn.136

2003: 27, vermutet, dass ein Teil des Textes (quod omnes omnium ante se maximorum imperatorum glorias | supergressus) erst in den Inschriftentext eingefügt wurde, nachdem der Name des Commodus der damnatio memoriae zum Opfer gefallen war. Stucchi ergänzte stattdessen: et Imp(eratori) Caes(ari), Imp(eratoris) Caes(aris), M(arci) Aureli Antonini Aug(usti) f(ilio), L(ucio) Aurelio Commodo, Gem(anico) Sarm(atico). Ein solcher Texteingriff wäre nicht ohne Parallelen, bleibt aber letztlich hypothetisch. 135 Das zu dem Zyklus von elf erhaltenen Reliefbilder des verlorenen Triumphbogen (heute im Konservatorenpalast aufgestellt und am Konstantinsbogen verbaut) gehörige Relief mit der Darstellung des eigentlichen Triumphzugs (Helbig4 Nr. 1444; Ryberg 1967: 15–20; Koeppel 1986: 50–52) zeigte auf dem Triumphwagen neben Marcus Aurelius ursprünglich auch den die Zügel haltenden Commodus, der aber nach der damnatio memoriae entfernt wurde, s. Stucchi 1988/1989: 235 Anm. 42 mit den Überresten der Figur des Commodus; vgl. Koeppel 1986: 50; Beard 2007: 225. Seine Präsenz kann allerdings nicht, wie Ryberg 1967: 18f. richtig bemerkte, als Argument für einen gemeinsamen Triumph genutzt werden, da der Sohn auch bei einem einzeln gehaltenen Triumph trotzdem im Wagen des Vaters mitgefahren sein könnte. Er war ursprünglich ebenfalls im Relief dargestellt, welches das congiarium der beiden Herrscher zeigt, vgl. Koeppel 1986: 73f. Ein Münztyp, der Commodus allein in der Triumphalquadriga zeigt (RIC III M. Aurelius 1553; BMC IV S. 667*), ist kein Beweis für einen alleine abgehaltenen Triumph, so Ryberg 1967: 18, bezieht er sich doch vermutlich auf seinen ersten Konsulat, s. Kolb 1987: 50; Börner 2012a: 313f. Die beiden Herrscher werden jedoch auf Bronzemedaillons (Gnecchi 1912.2: 29 Nr. 19 [M. Aurelius] und 1912.2: 67 Nr. 139f. [Commodus]) zu zweit auf der Triumphalquadriga stehend gezeigt, vgl. a. Kaiser-Raiß 1980: Taf. 2.11. Über dem Gespann, das links von einem Soldaten(?) angeführt wird, ist eine fliegende Victoria dargestellt; s. Hölscher 1967: 87. Eine Zuordnung dieser Prägungen zum processus consularis anlässlich des ersten Konsulats des Commodus ist daher zweifelhaft (vgl. Mittag 2009: 452), wie auch schon für vorangehende Prägungen des L. Verus und des M. Aurelius (Gnecchi 1912.2: 33 Nr. 50 [für M. Aurelius] und 1912.2: 47 Nr. 17–19 [L. Verus]), die offensichtlich als Vorbild für die späteren Medaillons dienten; s. Dodd 1913: 303. Die wohl auf den processus zu beziehenden Prägungen des Pius zeigen diese zusätzlichen Elemente nicht; vgl. Mittag 2009: 450 mit Abb. 1 und 2. Die Darstellung von Rüstungsgegenständen auf dem Revers von Prägungen des Commodus (RIC III M. Aurelius 633) mit der Beischrift de germ zeigt zwar keinen Bezug zum Vater, doch ist hier auch nicht auf das konkrete Ritual der pompa angespielt, sondern auf die Beteiligung des Caesar am Sieg. 136 Mehrere andere Möglichkeiten der Begleitung wären denkbar. Söhne von republikanischen Tri-



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Mit diesem gemeinsamen Triumphzug wird nun zumeist eine ungewöhnliche und in ihrer Deutung umstrittene Episode zusammengebracht, von der lediglich die Historia Augusta berichtet:137 iam in suos tanta fuit benignitate Marcus, ut cum in omnes propinquos cuncta honorum ornamenta contulerit, tum in filium – et quidem scelestum atque impurum – cito nomen Caesaris et mox sacer­ dotium statimque nomen imperatoris ac triumphi participationem et consulatum. quo quidem tempore sine … imperator filio ad triumphalem currum in circo pedes cucurrit.

Die Geste ist, wie Frank Kolb gezeigt hat, durchaus als historisch zu werten, in ihrer Deutung jedoch stark umstritten.138 Dass es sich lediglich um ein Anzeichen von Müdigkeit des Kaisers handelte, wie dies Grimal erwog, kann sicher ausgeschlossen werden, denn in diesem Fall würde man eine andere Form der literarischen Darstellung erwarten, steht die Handlung doch hier für sich und muss in den Augen des Autors der Historia Augusta nicht weiter erklärt werden.139 Es liegt also nahe, dass es sich um ein bewusst in das Ritual eingefügtes, in seiner Bedeutung verständliches Element handelte. Der Abstieg vom Wagen ist daher häufig als eine Form der Selbsterniedrigung und Ehrerbietung des Marcus verstanden worden. Die Frage war nur: wem gegenüber? Grundsätzlich kommen sowohl die Zuschauer als auch Commodus infrage, da er im Wagen stehenblieb. Die „praktische“ Erklärung Birleys, letzteres sei eine Notwendigkeit gewesen, da einer schließlich den Wagen habe lenken müssen, kann vom Ablauf des Rituals her nicht überzeugen und hätte ohne weiteres dadurch gelöst werden können, dass ein oder zwei Helfer nebenhergehen und die Außenpferde am Zaumzeug führen.140 Wenn das Ziel eine Ehrbezeugung gegenüber Senat und Volk

umphatoren hatten den Vater, wenn noch minderjährig im Wagen, wenn bereits erwachsen auf den Zugpferden reitend begleitet (Liv. 45.40). Als Vespasian und Titus 71 den judäischen Triumph feierten, fuhr Vespasian in einem ersten Wagen voran, Titus, ebenfalls Triumphator, folgte in einem zweiten, während Domitian auf einem Pferd neben ihm ritt, s. Ios. Bell. Iud. 7.152. Bei Oros. 7.9.8, der berichtet, Vespasian und Titus seien in einem Wagen zusammen gefahren, handelt es sich wohl um einen Irrtum. 137 SHA Aur. 16.1–2: „Übrigens ging die Güte des Marcus gegen die Seinen so weit, dass er nicht nur sämtliche Verwandten mit allen Ehren überhäufte, sondern sogar seinen Sohn, wohlverstanden den Commodus – diesen verruchten Wüstling –, schleunigst mit dem Caesartitel und hernach mit einer Priesterwürde und alsbald mit dem Titel ‚Imperator‘, der Heranziehung zum Triumph und dem Konsulat auszeichnete. (2) Bei jener Gelegenheit betrat übrigens … der Kaiser zu Fuß den Zirkus neben dem Triumphwagen, auf dem sein Sohn (stehen blieb).“ Zu Versuchen der Textrekonstruktion in dem für uns zentralen, jedoch problematischen Satz quo quidem tempore sine … imperator filio ad trium­ phalem currum in circo pedes cucurrit s. Kolb 1987: 28–30. 138 Kolb 1987: bes. 46. 139 Grimal 1991: 230. 140 Birley 2000: 197: „This was to do honour to the spectators, and Commodus presumably had to stay in the chariot to control the horses.“ Ein Soldat(?), der das Triumphalgespann mit den darin

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gewesen wäre, dann hätte sich doch eher eine gemeinsame „Runde“ im Circus ohne Wagen angeboten. Für den Autor der Historia Augusta stand die Antwort auf diese Frage fest, erwähnt er doch diese Begebenheit in einem Abschnitt, in dem er die in seiner Sicht negativ zu bewertende, da übertriebene Ehrerbietung des Marcus gegenüber seinem unwürdigen (scelestum atque impurum) Sohn kritisierte.141 Kolb hat nun durch mehrere Parallelfälle gezeigt, dass der Geehrte in vergleichbaren Situationen immer der im Wagen Fahrende war.142 Die von ihm angeführten Beispiele entstammen jedoch sämtlich nicht dem Bereich des Triumphzugsrituals sondern vielmehr als besonderes Element des adventus bzw. des processus consularis.143 Der „Lauf“ (cucur­ rit) des Marcus nähme sich denn auch als überaus eigenartiges Element bei einem Triumphzug aus,144 war die gemeinsame Ehrung der beiden Imperatoren doch gerade der Kern der Botschaft des Zeremoniells. Die Szene wird umso schwerer vorstellbar, wenn tatsächlich aus dem unvollständigen sine … imperator entweder sine purpura oder sine insignibus zu rekonstruieren wäre, denn dass Marcus ohne die entsprechenden Insignien triumphiert hätte, wäre ein allzu großer Traditionsbruch gewesen.145 Kolb vermutete daher, die Ehrerbietung habe während der pompa circensis anlässlich des Konsulatsantritts des Commodus stattgefunden (nicht beim eigentlichen proces­ sus consularis).146 Diese Rekonstruktion ist auch vor dem Hintergrund der Textgestaltung möglich, da sich quo quidem tempore auch auf den im vorangehenden Satz zuletzt genannten Konsulat beziehen kann. Sicherheit ist in Anbetracht der momentanen Quellenlage zwar nicht zu erreichen, es spricht jedoch einiges für die Kolbsche Erklärung.147 Die Ehrung wies freilich über die konkrete Situation hinaus und kann vielleicht schon als ein Schritt auf dem Weg zur Herrschaftsübergabe gesehen

stehenden Triumphatoren anführt, ist, wie bereits oben erwähnt, auf einem Bronzemedaillon dargestellt, vgl. Kaiser-Raiß 1980: Taf. 2 Nr. 11. 141 Kolb 1987: 46f. 142 Kolb 1987: 34–44. 143 Vgl. etwa die in diesem Zusammenhang besonders interessanten Begrüßungen der jeweils siegreich zurückkehrenden Feldherren Tiberius und Titus durch Augustus (Cass. Dio 56.1.1) respektive Vespasian (Ios. Bell. Iud. 7.119); s. zusammenfassend Kolb 1987: 51. 144 Auf die Neuartigkeit dieses Elements verweist auch Balbuza 2004: 80f.; vgl. Kolb 1987: 48. Nicht zwingend erscheint jedoch Kolbs Argument, der Gestus hätte nur dann Sinn gemacht, wenn Marcus die ganze Strecke und nicht nur im Circus Maximus zu Fuß mitgegangen wäre. Dieser Einwurf ist recht willkürlich und berücksichtigt nicht, dass dem Gestus vor der im Circus versammelten Bürgerschaft eine besondere Bedeutung zukam, da hier ein besonders großes Publikum versammelt war, vgl. Ios. Bell. Iud. 7.131. 145 S. den textkritischen Apparat bei der Historia Augusta-Ausgabe Hohls p. 61 sowie Kolb 1987: 29f., 49f. Das Wort sedente fällt als Rekonstruktion aus, s. Kolb 1987: 29. 146 Kolb 1987: 50f. Entsprechend dieser Deutung möchte Kolb hinter filio das Wort consule ergänzen. 147 Dass Marcus an der entscheidenden Stelle als imperator angesprochen wird, kann, muss aber nicht im technischen Sinne als Bezeichnung des Triumphierenden verstanden werden, da der Begriff in der Historia Augusta regelmäßig zur nicht kontextgebundenen Bezeichnung des Kaisers synonym zu princeps verwendet wird, vgl. Lessing 1906: 256–259.



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werden. Da Marcus kränklich war, konnte er damit rechnen, dass diese nicht erst in ferner Zukunft erfolgen würde.148 Die große Bedeutung, die dem Konflikt und dem Sieg – der keineswegs das Ende der Kriegshandlungen im Donauraum darstellte149 – beigemessen wurde, zeigt sich nicht zuletzt in seiner Darstellung an der Marcussäule. Nachdem die columna Pii den militärischen Aspekt im Vergleich zur Trajanssäule stark reduziert hatte,150 ahmte die Marcussäule das trajanische Vorbild wieder direkt nach.151 Die Datierung der Säule ist umstritten, doch hat Beckmann auch aufgrund des bemerkenswerten Umstands, dass Commodus nicht im Säulenfries abgebildet wurde, jüngst vermutet, dass sie unmittelbar aus Anlass des Triumphes erbaut wurde.152 Ein Element, das im Vergleich mit der Trajanssäule neben der extremeren Gewaltdarstellung hervorgehoben wurde, ist, dass der Kaiser nun wesentlich stärker hervortritt, die Bildaussage, dass Krieg und Sieg „Demonstration seiner Macht“ sind, erfuhr somit eine Steigerung.153 Da sich die Lage an der Donau erneut verschärft hatte, brachen die beiden Augusti am 3. August 178 zur expeditio Germanica secunda auf;154 den Feldzug leitete Marcus dabei symbolträchtig in seiner Funktion als Fetialpriester ein, indem er – wie einst Augustus vor Actium – einen blutigen Speer in zu Feindesland erklärten Boden schleuderte.155 Nach den Erfolgen des Jahres 179, die Marcus seine 10. und Commodus seine 3. Akklamation einbrachten, erlag Marcus Aurelius jedoch am 17. März 180, zu Beginn der neuen Feldzugssaison, wohl bei Sirmium einer Krankheit und hinterließ den noch nicht abgeschlossenen Krieg seinem Sohn.156

148 Vgl. in diesem Sinne auch die Bezeichnung des Commodus durch den Sterbenden als „aufgehende Sonne“ laut Cass. Dio 71.34.1. 149 Auf Rückschläge ist es wohl auch zurückzuführen, dass die Beinamen Germanicus und Sarmaticus seit 178 nicht mehr auf Münzen auftauchen, s. Kneißl 1969: 107f. sowie Anm. 154. 150 Jordan-Ruwe 1995: 95. Sie war beschränkt auf die sie bekrönende Panzerstatue. 151 Jordan-Ruwe 1995: 84f. 152 Beckmann 2011: 29–34. Eine postume Datierung wird aber aktuell auch noch erwogen, vgl. Jordan-Ruwe 1995: 87–91. 153 Hölscher 2000: 99. Dieser Eindruck ergibt sich auch dadurch, dass Marcus hier im Gegensatz zur Trajanssäule, wo Decebalus der Gegner Roms ist, kein König gegenübersteht. Daher ist Marcus „in seiner Majestät allein“, s. Hölscher 2000: 99. 154 SHA Comm. 12.6. Die Siegestitel Germanicus und Sarmaticus verschwinden 178 entsprechend von den Münzen, vgl. Wolters 1999: 335; Birley 2000: 205; Börner 2012a: 317f. 155 Cass. Dio 71.33.3; vgl. dazu Motschmann 2002: 194–204, der die Wiederbelebung dieses seit 32 v.Chr. nicht mehr bezeugten Brauchs in eine Sakralisierung des Kriegs und seiner Herausstellung als bellum iustum motiviert sieht. 156 SHA Aur. 24.9. Birley 2000: 209f.; Fündling 2008: 170f.

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Ausblick: Sieghaftigkeit unter Commodus War die Regierungszeit des M. Aurel wesentlich durch zwei große Konflikte geprägt, den Partherkrieg und die opferreichen Expeditionen an der Nordfront des Reiches, so erscheint in den literarischen Quellen die Herrschaft des Commodus – trotz diverser (erfolgreicher) Kriege –157 in der Rückschau als eine außenpolitisch vergleichsweise friedliche Zeit. Commodus wiederum, der schließlich jegliche Akzeptanz bei Senat und Volk – nicht aber bei der Armee – verlor und trotz seiner postumen Rehabilitierung unter den Severern als einer der mali principes erinnert wurde, wird in der ihm feindlich gesonnenen Überlieferung als wenig geeigneter Feldherr dargestellt, ein Bild, das aber auch als Teil gängiger Tyrannentopik zu sehen ist.158 Seine Relativierung ist vor allem durch die epigraphische Überlieferung möglich, hier jedoch weniger von Bedeutung als die Art und Weise der Repräsentation der Sieghaftigkeit dieses Princeps.159 Äußerst negativ wurde in der Antike wie in weiten Teilen der Forschung bis in jüngere Zeit seine Entscheidung gewertet, den väterlichen Germanenkrieg noch 180 zu beenden und einen – von der späteren Überlieferung wie wohl auch einem Teil der zeitgenössischen Oberschicht als unvorteilhaft bewerteten – Frieden zu schließen.160 In der Folgezeit betrieb er eine eher als defensiv zu charakterisierende Politik, legte jedoch in der Selbstdarstellung weiterhin einen starken Fokus auf das sieghafte Charisma des Princeps.161 Seine diesbezüglichen Aktivitäten zu Regierungsbeginn stellten dabei zum einen eine Kontinuation der Politik seines Vaters dar.162 Als Commodus im Oktober 180 nach Rom zurückkehrte, feierte er anlässlich des Abschlusses des Germanenkrieges (imp. IV) vielleicht am 22. Oktober einen erneuten Triumph, den, wie eine Inschrift für den Curator des Zuges verrät, triumphus felicissimus Germanicus secundus.163 Über

157 Vgl. die Auflistung bei SHA Comm. 13.5. 158 Von Saldern 2003: 68f. 159 Hekster 2011: 326f. Für eine Übersicht über die unter Commodus geführten Kriege s. von Saldern 2003: 68–97. 160 Hekster 2002: 42–49; von Saldern 2003: 33–44; Priwitzer 2009: 147–150 mit der Literatur und den Ausnahmen von dieser Wertung. 161 Hekster 2011: 326f; Hekster 2007b: 103. 162 Vgl. von Saldern 2003: 45f. 163 SHA Comm. 3.6: Romam ut rediit, subactore suo Saotero post se in curro locato ita triumphavit ut eum saepius cervice reflexa publice oscularetur. CIL XIV 2922 = ILS 1420: T(ito) Flavio T(iti) f(ilio) Ger­ mano | curatori triumphi felicissimi | Germanici secundi [[3]] | [[6]] | [[3]] exornato | sacerdot(i) splen­ didissimo pontif(ici) minor(i) | proc(uratori) XX her(editatum) proc(uratori) patrimoni(i) pro­c(uratori) ludi | magni proc(uratori) ludi Matutini proc(uratori) reg(ionum) urbi(s) | [a]diuncto sibi officio viarum | [ster]nendarum urbis partibus duabus | [proc(uratori)] XX her(editatum) Umbriae Tusciae Piceni | [region]is Campaniae proc(uratori) ad alimenta | [Lucan(iae)] Brutt(iorum) Cala­br(iae) et Apuliae | cur(atori) [sartor]um tectorum operum publ(icorum) | et aed(ium) [sacrar(um)] aed(ili) IIvir(o) flam(ini) divi Aug(usti) | IIvir(o) q(uin)q(uennali) patrono coloniae | Cerdo lib(ertus) patrono incomparabili | cum



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den Ablauf des Zuges ist nichts Näheres bekannt. Seine Erwähnung dient der Historia Augusta jedoch als Beispiel für die öffentlichen Verfehlungen des Commodus, wie dies ähnlich bereits bei Verus der Fall war. Im Falle des Commodus berichtet die Vita davon, dass der Kaiser seinen im Wagen bei ihm stehenden Kämmerer (a cubiculo) Saoterus mehrfach geküsst habe. Warum der Freigelassene sich überhaupt in dem Wagen befand, erwähnt die Historia Augusta nicht. Da er offenbar hinter ihm stand, hielt er wohl die corona triumphalis über das Haupt des Commodus. Der Skandal lag dabei nicht im Küssen eines Mannes, sondern in der Transgression der Statusgrenze, kam doch nur einem Mitglied der Senatsaristokratie ein Wangenkuss zu.164 Da die Historia Augusta direkt danach berichtet, Gleiches sei im Theater geschehen, dient die Anekdote der Herausstellung der unangemessenen Stellung des im Jahr darauf ermordeten Kämmerers.165 Priwitzer hat aufgrund von Parallelberichten zu Caligula die Historizität der Anekdote bezweifelt.166 Dass es sich, wie Meyer-Zwiffelhoffer vermutet, analog zu Aloys Winterlings Interpretation von Caligulas Verhalten um eine bewusste Provokation des Kaisers gegenüber der Senatsaristokratie handelte, mit der Commodus auf Distanz zu dieser Statusgruppe gehen wollte, ist dagegen schwer vorstellbar, auch wenn Meyer-Zwiffelhoffer darin zuzustimmen ist, dass die ostentative Prachtentfaltung des jungen Princeps am Hof einen Bruch mit der civilis princepsIdeologie darstellte.167 Inwiefern der Triumph an sich „berechtigterweise“, d.h. anlässlich eines wirklichen Erfolgs, stattfand, hängt wesentlich von der Bewertung der Kriegsziele des Marcus ab; die jüngere Forschung hat jedenfalls auf die Tragfähigkeit des 180 abgeschlossenen Vertragswerks hingewiesen.168 Dass ein Triumph als demonstrativer Abschluss notwendig war, ergibt sich daraus, dass bereits 176 ein entsprechender Erfolg verkündet worden war, und steht noch in Tradition zu Marcus.169 Eine Parallele mag in der Situation von 117/8 gesehen werden, als Hadrian durch die Feier eines postumen Triumphs für Trajan Debatten um eine Fortsetzung/Wiederaufnahme des Partherkrieges beendete. Mit dem erst 182 – einhergehend mit der 5. imperatorischen Akklamation – angenommenen Germanicus maximus-Titel zeigt sich hingegen der Versuch (vgl. Verus),

Flavis Maximino et Germano | et Rufino fili(i)s equo publ(ico) ornatis. S.a. Hier. Chron. 208f.; Jord. Rom. 273 Die Commodusvita (12.7) datiert lediglich den Einzug. Ob der Triumph am gleichen Tag stattfand, ist nicht klar; der Vergleich zu 176 spricht eher dagegen. 164 Kaiser-Raiß 1980: 19; Hekster 2002: 50 Anm. 61; von Saldern 2003: 52. 165 Zur Ermordung des Saoterus s. von Saldern 2003: 52–54. 166 Priwitzer 2009: 121f. 167 Meyer-Zwiffelhoffer 2006: 203. 168 S. Hekster 2002: 48f.; von Saldern 2003: 36–40 mit der Literatur. 169 Hekster 2002: 47 Anm. 40 entdeckt in Aur. Vict. Caes. 17.2; Eutrop. 8.15.1 Reflexe einer Präsentation des Kaisers als persönlich in diesem Krieg Kämpfender (vgl. Eus. Chron. Rom. 15.1; Oros. 7.16.2). Dies vermag ich hier nicht zu erkennen.

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die Erfolge des Vaters zu übertrumpfen.170 Sah Kneißl hierin eine nachträgliche Aufwertung des Kriegsendes von 180, so hat von Saldern sie mit der in ihrer Datierung unklaren expeditio Germanica tertia verbunden, was eine gewisse Überzeugungskraft besitzt.171 Dass Commodus in dieser Anfangsphase den in konkreten Feldzügen errungenen militärischen Ruhm betonen wollte, zeigt sich zudem durch die Annahme des Britannicus-Titels nach Beendigung des Kriegs in Britannien.172 Auf die Feier eines Triumphs wurde in diesem Falle jedoch verzichtet, und es zeigt sich in der Folgezeit, dass Commodus keineswegs ein primär martialisches Bild seiner Herrschaft inszenierte. Nachdem sein Beiname Pius ab 182 eine Anknüpfung an Antoninus und dessen pietas verdeutlicht hatte,173 umfasste zwar der einst von Sulla getragene Titel Felix seit 185 auch eine sieghaft/militärische Dimension, ging aber doch wesentlich darüber hinaus, indem er den göttlichen Schutz seiner Herrschaft umfasste, ein Element, das sich mit der Zeit verstärkte bzw. schließlich in ein die Konventionen sprengendes Maß ausuferte.174 Spielt mit vier verschiedenen Münzserien Pax eine im Vergleich zu Marcus (je eine Serie mit Verus und Commodus) gesteigerte Rolle, so fällt ebenfalls die Herausstellung der Virtus des Augustus als Garant dieser Ordnung ins Auge.175 Gleichzeitig ist ein allmählicher Wegfall der mit konkreten Militärunternehmungen verbundenen Siegestitel in der Münzprägung festzustellen.176 An ihre Stelle tritt die enge Assoziation, ja Identifikation mit Hercules Invictus, wobei sich die generelle Unbesiegbarkeit des Herrschers aus seiner felicitas und virtus ergibt.177 Als gänzlich neues Element kommt des Weiteren die Selbststilisierung des Commodus als Gladiator hinzu, die in der jüngeren Forschung als Surrogat für die virtus des Feldherrn gedeutet wurde, in der senatorischen Oberschicht als Normbruch freilich keine Akzeptanz finden konnte.178 Diese oft als Ausdruck von Cäsarenwahn gewerteten Formen der Repräsentation des Commodus sind v.a. von Hekster eingehend untersucht worden; ob sie wirklich Teil einer „politischen Vision“ waren, wie Meyer-Zwiffelhoffer dies rekonstruiert hat, bleibt mit Zweifeln behaftet.179

170 Kneißl 1969: 114f. 171 Vgl. dagegen Kneißl 1969: 113–115; von Saldern 2003: 80–83. 172 Von Saldern 2002: 70–76. Zu der negativen Beurteilung der Titelannahme bei SHA Comm. 8.4 s. Kneißl 1969: 116. 173 Hekster 2002: 92f. 174 Kneißl 1969: 115; Hekster 2002: 93f. 175 Kaiser-Raiß 1980: 47f. 176 Kaiser-Raiß 1979: 57. 177 Fears 1981: 813f.; Hekster 2002: 117–129. Die enge Verbindung zu Hercules Invictus mag dabei bereits in die Zeit der Samtherrschaft mit seinem Vater zurückreichen und im Ansatz keine Innovation des Commodus sein, s. Priwitzer 2009: 151–153. 178 Fears 1981: 814; Hekster 2002: 146–162. Vgl. SHA Comm. 11.10: nomina gladiatorium recepit eo gaudio quasi acciperet triumphalia. Vgl. Priwitzer 2009: 102f. 179 Meyer-Zwiffelhoffer 2006.



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Bemerkenswert ist jedenfalls, dass Commodus zumindest bei Teilen der Armee bis über seinen Tod hinaus Popularität besaß.180

Fazit Die vorangehende Untersuchung hat für den Zeitraum von 138–192 mit der Sieghaftigkeit einen Teilbereich des römischen Herrscherbildes in den Blick genommen und seine Ausgestaltung untersucht. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Regierungszeit Marc Aurels zunächst gemeinsam mit seinem Adoptivbruder L. Verus und in der Schlussphase zusammen mit seinem Sohn Commodus. Wenngleich das Nebenei­ nander ganz unterschiedlicher Aspekte der Herrschaftsrepräsentation zu konstatieren ist, unter denen die Sieghaftigkeit keineswegs die alles dominierende Einzel-Imago ist, so zeigte sich doch, dass es in die Irre führen würde, diese Dimension gänzlich auszublenden bzw. als ein lediglich durch die von außen hereingetragenen Kriege bedingtes, unvermeidbares Phänomen zu werten. Dies wird im Falle des betont senatorischen „Friedenskaisers“ Antoninus Pius besonders anhand der Britannienexpedition deutlich, deren Zweck es offenbar war, dem bis zu diesem Zeitpunkt militärisch nicht hervorgetretenen Pius zu Beginn seiner Herrschaft ein Mindestmaß an sieghaftem Charisma zu verschaffen. Gleichzeitig ermöglichte sie es dem neuen Princeps, sich von der Politik des in Senatskreisen ungeliebten Vorgängers abzugrenzen. Die Imago des Herrschers als sieghafter Feldherr zeigt sich dann jedoch besonders bei L. Verus, der durch eine maximale Ausnutzung des im Partherkrieg gewonnenen Prestiges seine nachgeordnete Position in der Doppelherrschaft aufwerten wollte. Darauf reagierte der „Philosophenkaiser“ Marcus Aurelius, der sich der Bedeutung eines militärischen Charismas bewusst war und es in zwei Triumphzügen zum Ausdruck brachte. Diese Triumphe sind unter den Bedingungen der jeweils gegebenen Doppelherrschaft zu sehen, stellen sich aber dennoch ganz unterschiedlich dar. Galt es 166, in einem Akt demonstrativen Konsenses die Stabilität der Herrschaft zu verdeutlichen, diente der Triumph von 176 zusammen mit mehreren weiteren Maßnahmen dem Aufbau des gerade erst fünfzehnjährigen Commodus zum Nachfolger. Unter diesem „malus princeps“ ist mit dem Triumphzug von 180 anlässlich des Abschlusses des väterlichen Germanienkrieges noch ein Anknüpfen an etablierte Repräsentationsformen feststellbar, die mit der Annahme des Germanicus maximus-Titels allerdings eher an L. Verus erinnern. Eher evolutionär entwickelt sich dann jedoch eine

180 Hekster 2002: 164–168. Wichtig ist hier v.a. eine postume Altarweihung des decurio Aelius Tittianus aus Dura Europos (Speidel 1993; AE 2002: 1501): Pro salu|te Com(modi) | Aug(usti) Pii F(elicis) | et victo|riam d(omini) n(ostri) | imp(eratoris), pac(atoris) | orb(is), Invict(i) | Rom(ani) Her[c(ulis)]. | Ael(ius) Tittia|nus, dec(urio) coh(ortis) | II Ulp(iae) eq(uitatae) Com(modianae), | Genio Dura | votum solv(it) | (ante diem) XVI Kal(endis) Piis, | Flacco et Claro | co(n)s(ulibus).

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neuartige Darstellung der militärischen Potenz des Princeps, die, losgelöst von einzelnen Erfolgen, seine generelle Sieghaftigkeit bereits durch den felix-Titel, besonders aber durch die folgende Identifikation mit Hercules Invictus verdeutlichte. Mit dem Rückzug des Herrschers aus dem konkreten Kriegsgeschehen ging eine Inszenierung seiner virtus als Gladiator einher. Die zum Schluss alle Maße sprengenden Formen seiner gottgleichen Selbstdarstellung konnten beim Senat (und schließlich auch beim Volk) keine Akzeptanz mehr finden – bei der Armee hingegen scheint Commodus noch über seinen Tod hinaus beliebt gewesen zu sein. Die für die untersuchten Herrscher durchaus unterschiedliche Ausgestaltung dieses Bereichs illustriert wiederum die Dynamik des Herrschaftsrepräsentationssystems des Prinzipats, das, wie deutlich wurde, nicht losgelöst von der Kontingenz historischen Geschehens und der Politik des individuellen Herrschers zu analysieren ist. Gleichzeitig treten jedoch auch Grundanforderungen an den „Aufgabenkanon“ des Princeps zutage, die sein politisches Handeln determinieren konnten. Dies wird gerade auch anhand der Triumphzüge in unserem Zeitabschnitt greifbar.

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Katarzyna Balbuza

Der Triumph im Dienste dynastischer Politik Abstract: Due to the lack of a definite policy concerning succession to the throne in imperial Rome, dynastic policy required strong means of persuasion. The triumph fulfilled an important and useful political role in the imperial era, not only as proof of an emperor’s military victories, but also for domestic policy. While promoting a new emperor and a new dynasty, it was also supposed to be the promise of peace and to impress the power of the state on the citizens. The emperor’s monopoly on the triumph (a monopoly instituted by Augustus), besides other essential aspects, served the policy of succession to the throne. Analysis of every emperor’s triumphal policy shows that the triumph was often awarded on the basis of well-thought-out dynastic policy. This interesting strategy of creating an ideology of victory began under Augustus, and was then taken up and continued by a successive line of emperors who used the triumph in order to realize specific political aims or to evoke certain social reactions.

Triumph und Siegesideologie im Prinzipat Der kaiserliche Triumph und verwandte militärische Rituale stellten einen bedeutenden Ausdruck der römischen Siegesideologie im Prinzipat dar.1 Sie alle bedurften entsprechender Inszenierungen, die als „Propaganda“ verstanden werden können. Urheber der kaiserzeitlichen Siegesideologie war Augustus. Durch sorgfältige Ver­än­ de­rungen schuf er im Rahmen seiner „triumphalen Politik“ ein ganz neues Bild des römischen Triumphators, in dem sich göttliches Charisma und Unbesiegbarkeit des Kaisers zu einer neuen Einheit verbanden. Von den nachfolgenden Kaisern wurde dieses Konzept triumphaler Herrschaft übernommen, und auch die Politisierung des Rituals, die schon in der Republik einsetzte, wurde weiter vorangetrieben. Monopo-

Die Frage des Triumphs im Dienste der dynastischen Politik römischer Kaiser habe ich bereits im Jahr 2004 behandelt (vgl. Balbuza 2004b). Im vorliegenden Aufsatz untersuche ich das Thema in einem erweiterten und aktualisierten Rahmen. 1 Zum kaiserlichen Triumph und zur Siegesideologie in Auswahl: Gagé 1933: 1–43; Barini 1952; Payne 1962; Hölscher 1967; Fears 1981: 736–826; McCormick 1986; Künzl 1988; Rüpke 1990; Schneider 1990: 167–205; Hickson 1991: 124–138; Beard/North/Price 1998: 73–113; Balbuza 1999: 267–299; Ando 2000; Balbuza 2002: 361–366; Beard 2003: 543–558; Flaig 22004: 32–48; Itgenshorst 2004: 436–458; Balbuza 2004a: 25–33; Balbuza 2004b: 63–82; Itgenshorst 2005; Balbuza 2005; Benoist 2005; Hölscher 2006: 27–48; Beard 2007; Krasser/Pausch/Petrovic 2008; Itgenshorst 2008: 27–54; Östenberg 2009a; Lange 2009: 148–157; Schipporeit 2010: 151–161; Balbuza 2015; Popkin 2016.

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 Katarzyna Balbuza

lisierung und Politisierung des Triumphs durch den Kaiser2 (im Prinzipat zog kein siegreicher Feldherr mehr in Rom als Triumphator ein, sondern erhielt „nur noch“ die ornamenta triumphalia3) stellten die wichtigsten Kennzeichen der neuen politischen Ordnung dar. Die Kompensation erfolgreicher Feldherren mittels der ornamenta zeigt, dass der Triumph in der Kaiserzeit nicht nur Ausweis der durch den Kaiser oder seine Legionslegaten errungenen militärischen Siege war, sondern auch für die Innenpolitik, nicht zuletzt für die dynastische Politik, eine zentrale Rolle spielte.4 Da in Rom konkrete Regelungen für die Thronfolge fehlten, bedurfte die dynastische Politik des Kaiserhauses entsprechend innovativer Strategien. Triumph und triumphales Herrschaftskonzept ließen sich durch drei unterschiedliche Strategien für dynastische Ziele einsetzen: (1) durch die von Augustus begründete Einschränkung des Rechts auf Durchführung eines Triumphs oder einer Ovation auf den Kaiser und männliche Angehörige des Kaiserhauses, (2) durch eine zurückhaltende Politik der Belohnung erfolgreicher Feldherren mit triumphalen Ehren und (3) durch den republikanischen Brauch, dass auch minderjährige Familienmitglieder des Triumphators am Triumphzug teilnehmen konnten.5 Marleen Flory hat richtig bemerkt: „The appearance of the little girls – as well as the young sons – showed that one motive of the victory parade was the advertisement of dynastic continuity“.6 Der Sinn des Triumphes in Bezug auf die dynastische Politik beruhte nicht nur auf der Propagierung der politischen Thronfolger, sondern erfüllte die Funktion eines „Schwungrades“ im Kontext der Machtübergabe auf die nächste Generation. Wie Mary Beard (in einem Vergleich mit heutigen Zeremonien) zutreffend zum Flavischen Triumph des Jahres 71 n. Chr. bemerkt, war die Triumphzeremonie hier eine „Flavian coronation, the official launch party and press night of the Flavian dynasty“.7 Mit meiner Untersuchung möchte ich den Nachweis führen, dass der Triumph im Prinzipat nicht nur der Präsentation der Nachfolger diente, sondern auch eine wichtige Rolle für die Einführung neuer Dynastien spielte (und dies nicht nur in der Zeit der Flavier).

2 Die Ausnahme von der Regel war eine Ovation, die Claudius dem Aulus Plautius im Jahr 47 n. Chr. für seine Erfolge als Statthalter in Britannien gewährte. Aulus Plautius erhielt diese Ehre als letzter Feldherr in der Kaiserzeit (Tac. Ann. 13.32; Suet. Claud. 24.3; Eutrop. 7.13). Der Terminus „Thronfolger“, den ich in diesem Beitrag verwende, betrifft die politischen Akteure, die von den Kaisern in der Prinzipatszeit zu präsumtiven politischen Nachfolgern auserkoren wurden. Der Terminus weist kein antikes Äquivalent auf; vgl. Campbell 1984: 136–142. 3 Cass. Dio 54.24.7. Eck 1984: 142–145; Eck 1999: 223–227; Beard 2007: 295–305. 4 Balbuza 2004a: 63–82; Beard 2007: 296–297, 322–323. 5 Zur Teilnahme der Söhne im Triumphzug siehe App. Pun. 66; Cic. Mur. 11; Liv. 45.50.4–8; Vell. Pat. 2.59.3; Val. Max. 5.7.1, 10.2; Tac. Ann. 2.41.4; Ios. Bell. Iud. 7.152; Suet. Tib. 6.4; Suet. Dom. 2.1; Zonar. 7.21. 6 Flory 1998: 492. 7 Beard 2003: 548.



Der Triumph im Dienste dynastischer Politik 

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Abb. 8.1: Denar des Octavian (RIC I2 263; 29 v. Chr.; Brundisium/Rom). Vs.: Victoria steht r. auf Rostra, hält Lorbeerkranz und Palmzweig; Rs.: IMP CAESAR, Octavian in Quadriga r., hält Lorbeerzweig, lenkt die Pferde. © The Trustees of the British Museum

Auf die Zusammenhänge zwischen Triumphen, Ovationen und ornamenta trium­ phalia einerseits und Fragen der Sukzession andererseits machte schon Frances Hick­ son8 aufmerksam. Ihre Untersuchungen beschränken sich auf Augustus und seine Angehörigen, eine ähnliche Praxis findet sich indes die gesamte Prinzipatszeit hindurch. Ziel der Kaiser war, das Volk auf die Machtübernahme durch einen militärisch erfahrenen Kandidaten vorzubereiten, der eine geeignete Veranlagung zur Regierung des Imperiums aufwies und in der Regel mit dem Kaiser verwandt war. Die Zeit von 44 bis 27 v. Chr. war geprägt von einer Politik, in der die Rache an den Caesarmördern und der Kampf um das politische Erbe im Vordergrund stand. Octavian besiegte die Caesarmörder in der Schlacht von Philippi in Makedonien im Jahr 42 v. Chr. und führte zwei Feldzüge gegen den Sohn des Pompeius Magnus, Sextus Pompeius (von 42–36 v. Chr.)9 und gegen Marcus Antonius (in den Jahren 32–30 v. Chr.) durch.10 Diese militärische Aktionen brachten Octavian fünf oder sechs triumphale Ehrenbeschlüsse ein:11 zwei Ovationen12 und den dreifachen Triumph13, anlässlich dreier Siege über Dalmatien, anlässlich des Sieges bei Actium und über Ägypten, zelebriert in der Zeit vom 13. bis 15. August 29 v. Chr. (Abb. 8.1).14 Nach dem großen Triumph änderte Octavian seinen Regierungsstil. Für die vorliegende Fragestellung besonders interessant sind entsprechende Modifikationen in der Art und Weise, wie er seine Sieghaftigkeit propagierte. Signifikant ist der konsequente Verzicht in der

8 Hickson 1991: 129. 9 Suet. Aug. 16. 10 Suet. Aug. 17. 11 Laut Cass. Dio 48.16.1, zog Octavian im Jahr 40 v. Chr., vor der Ovation des Marcus Antonius, nach Rom in einer Prozession ein, die dem Triumph ähnlich war: Hickson 1991: 125. 12 Die erste Ovation des Augustus: FtrCap. ad a. 40; TTrBarb. ad a. 40; Aug. Res gest. 4.1; Suet. Aug. 22.1; Cass. Dio 48.31.3. Die zweite Ovation: FtrCap. ad a. 36; TTrBarb. ad a. 36; Aug. Res gest. 4.1; Suet. Aug. 22.1; App. Civ. 5.130; Cass. Dio 49.15.1–6. Möglicherweise führte Octavian noch eine dritte Ovation (chronologisch frühere) nach der Schlacht von Mutina im Jahr 43 v. Chr. durch (Cic. Ad Brut. 1.15); vgl. Keaveney/Madden 1983: 244–247; siehe auch Humphrey/Reinhold 1984: 60–62. 13 Lange 2009: 148–156. 14 TTrBarb. ad a. 29; Aug. Res gest. 4.1; Verg. Aen. 8.714; Liv. Per. 133; Strab. 12.3.6, 12.3.35; Vell. Pat. 2.89.1; Suet. Aug. 22.1, 41.1; Tib. 6; Flor. 2.21.10; App. Illyr. 28; Cass. Dio 51.21; Oros. 20.1; Macrob. 1.12.35; Zonar. 10.31; Vgl. Prop. 2.1.31–34; RIC I2 Augustus 263.

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Annahme von Siegesehrungen.15 Seine Rückkehr nach Rom aus Spanien und Gallien am 4. Juli 13 v. Chr.16 fand in der Nacht statt.17 Der Senat war lediglich durch die Weihung der Ara Pacis Augustae eingebunden. Dieser Altar war mit Reliefs reichhaltig ausgestaltet, in denen die Ideale des aureum saeculum zum Ausdruck gebracht werden. Die Bescheidenheit des Augustus in Bezug auf die Annahme von Ehrungen kommt hier gut zum Tragen. Die Siegespropaganda des ersten Princeps konzentrierte sich darauf, die kaiserlichen Tugenden virtus, iustitia, clementia und pietas herauszustellen, die eng mit Göttern wie Victoria und Pax verbunden waren.18 Der dreifache Triumph des Octavian krönte alle militärische Siege und inaugurierte eine neue, glückliche Zeit in Rom und zugleich die Übernahme der Macht durch die Iulier. Ihre Verdienste und die Herkunft der gens Iulia hat Augustus oftmals betont.

Octavian/Augustus Die ersten Beispiele für den Gebrauch des Triumphes im Rahmen der dynastischen Politik stammen aus der Zeit des Octavian/Augustus. Der erste Princeps bemühte sich bereits seit 27 v. Chr. darum, ein neues Prinzip zu etablieren, nämlich militärische Erfolge zu belohnen, das Privileg, einen Triumph zu feiern, aber auf seine möglichen Nachfolger zu beschränken. Der letzte Triumphator, der nicht mit dem Kaiser verwandt war, aber noch einen „republikanischen“ Triumph feiern konnte, war Lucius Cornelius Balbus im Jahr 19 v. Chr. Mit seinem Namen enden die augusteischen Fasti Triumphales.19 Die dynastische Politik des Octavian/Augustus war gekennzeichnet von einer eigenartigen Variabilität und Flexibilität. Grundlage war offenbar, dass der Thronfolger aus dem Kreis der Familie stammen sollte. In den ursprünglichen Plänen des Octa­ vian spielte einer seiner nahen Verwandten, der Sohn der Octavia Minor, der Schwester Octavians,20 Marcus Claudius Marcellus, eine bedeutende Rolle.21 Im J. 39 v. Chr., als dreijähriger Junge, wurde er mit Pompeia, der Tochter des Sextus Pompeius,22

15 Zurückweisungen der Triumphe durch Augustus in den Jahren 26 v. Chr., 7 v. Chr. und 9 n. Chr. (Aug. Res gest. 4.1; Cass. Dio 53.26.5, 55.6.5–6, 56.17.1–2); vgl. Itgenshorst 2008: 35–39. 16 Halfmann 1986: 159. 17 Cass. Dio 54.25.3. Zum Thema der triumphalen oder quasitriumphalen Rückkehr des Augustus vgl. Lange 2015: 133–143. 18 Fears 1981: 807. Zur Pax-Propaganda von Augustus vgl. Weinstock 1960: 44–58 und Stier 1975: 13–40. 19 FtrCap. ad a. 19; Strab. 3.5.3; Vell. Pat. 2.51.3; Plin. Nat. hist. 5.36; Solin. 29.7. Vgl. Östenberg 2009b: 53–75. 20 PIR2 O 66. 21 PIR2 C 925; Kienast 52011: 70. 22 App. Civ. 5.73; Cass. Dio 48.38.3.



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verlobt. Infolge der neuen politischen Situation heiratete Marcellus schließlich im Jahr 25 v. Chr. Julia, die einzige Tochter Octavians.23 So hoffte Augustus offenbar, der Dynastie einen Nachfolger zu garantieren.24 Ins politische Leben wurde Marcellus durch seine Teilnahme am dreitägigen Triumph Octavians eingeführt. Zusammen mit Tiberius, dem Stiefsohn Octavians, begleitete Marcellus zu Pferde an der rechten Seite den Triumphator.25 Die Teilnahme des damals dreizehnjährigen Marcellus und des Tiberius am Triumph wunderte niemanden. Es war üblich, dass im Triumphzug auch die Familie bzw. die Söhne des Triumphators präsent waren. Da Octavian keine Söhne hatte, beschloss er, dass ihn Marcellus und Tiberius begleiten sollten. Dass der Platz an der rechten Seite des Triumphators dem Marcellus zugeteilt wurde, spielte eine bedeutende Rolle. Auf ihn setzte man die hauptsächlichen dynastischen Hoffnungen im Falle von Octavians Tod.26 Es ist schwierig zu entscheiden, welche Rolle ihm Augustus selbst zuteilte (collega imperii?, Thronfolger?).27 Bemerkenswert ist, dass im Jahr 25 v. Chr. (im gleichen Jahr veranlasste Augustus die Heirat von Marcellus und Iulia) Marcellus als tribunus militum zusammen mit Tiberius am Kantabrischen Krieg teilnahm. Nach Beendigung des Krieges richteten beide Feldherren mit Augustus’ Zustimmung Spiele in Spanien aus.28 Ein Jahr später wurde Marcellus zum aedilis designatus ernannt. Das Amt trat er im Jahr 23 v. Chr. an. Im gleichen Jahr erhielt er das Recht, den Konsulat zehn Jahre früher als gewöhnlich zu bekleiden.29 Diese Beschleunigung der politischen Karriere des Marcellus weist darauf hin, dass Marcellus von Augustus bevorzugt wurde. Augustus’ Plänen war allerdings keine lange Dauer beschieden. Als Marcellus im Jahr 23 v. Chr.30 starb, musste Augustus seine dynastischen Pläne ändern. Der neue mögliche Nachfolgekandidat (?) oder (vielleicht) der Regent / ‚zeitweiliger‘ Thronfolger wurde Marcus Vipsanius Agrippa,31 der alte Freund und nahe Mitarbeiter Octavians,32 erfahrener Feldherr und wahrscheinlich Teilnehmer des Triumphes im Jahr 29 v. Chr.,33 zudem Kollege Octavians im Konsulat der Jahre 28 und 27 v. Chr. Der Karriereverlauf Agrippas ist beeindruckend,

23 Plut. Marc. 30.6; Suet. Aug. 63.1; Cass. Dio 53.27.5. Levick 2010: 80 datiert diese Eheschließung ins Jahr 24 v. Chr. 24 Corbier 1995: 179, 182; Brandt 1995: 10; Syme 1960: 341. 25 Suet. Tib. 6.4. 26 Vell. Pat. 2.93; Cass. Dio 53.30.1–2. 27 Brandt 1995: 1–17; Sawiński 2011: 359–367; Sawiński 2016: 19–27. 28 Vell. Pat. 2.93; Cass. Dio 53.26.1. 29 Cass. Dio 53.28.3. 30 Vell. Pat. 2.93; Plut. Marc. 30.6; Cass. Dio 53.30.4–6. 31 Die politische Karriere des M. Vipsanius Agrippa: PIR1 V 457; Roddaz 1984; Kienast 52011: 71–73. Zur Diskussion über die Rolle der Agrippa in der dynastischen Politik des Augustus (Thronfolger, potentieller Regent oder ‚zeitweiliger‘ Thronfolger – bis zur möglichen Thronbesteigung von Caius und Lucius Caesar) siehe jetzt Severy 2003: 68–76; Sawiński 2016: 27–41. 32 Crook 1955: Nr. 347. 33 Kienast 52011: 72.

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aber erst von 23 v. Chr. an, also nach dem Tod des Marcellus,34 lässt sich ein gezielter Aufbau zum Thronfolger, potentiellen Regent oder ‚zeitweiligen‘ Thronfolger des Augustus erkennen. Im selben Jahr wurde ihm das imperium proconsulare35 für fünf Jahre zugesprochen, im Jahr 18 v. Chr. wurde es dann für weitere fünf Jahre verlängert. Agrippa erhielt auch die tribunicia potestas für fünf Jahre.36 Diese beiden Amtsgewalten wurden ihm erneut für noch einmal fünf Jahre im Jahr 13 v. Chr. zugesprochen.37 Dank des imperium proconsulare wurde Agrippa in den Jahren 23–2238 und 17–13 v. Chr.39 zum Repräsentanten des Augustus im Osten des Reiches, dann in Gallien und Spanien in den Jahren 20–19 v. Chr.40 sowie in Pannonien im Jahr 12 v. Chr.41 Im Jahr 21 v. Chr. bewirkte Augustus die Ehe zwischen Agrippa und seiner einzigen Tochter Iulia, Marcellus’ Witwe. Aus dieser Beziehung mit Iulia gingen fünf Kinder hervor, u.a. Caius (20 v. Chr.) und Lucius (17 v. Chr.), die im Jahr 17 v. Chr. von Augustus adoptiert wurden. Ihre Adoption erwähnte Cassius Dio in seinem Werk zusammen mit den ludi saeculares von 17 v. Chr.42 Marcus Agrippa war der erste für die höchste Macht auserwählte und von Augustus mit Triumphen ausgezeichnete Thronfolger, potenzielle Regent oder ‚zeitweilige‘ Thronfolgekandidat. Agrippa wurden zwei Triumphe zuerkannt, im den Jahren 19 und 14 v. Chr.43 Allerdings nahm er vermutlich keinen dieser Triumphe an, wohl um den Präzedenzfall (nämlich eine Durchbrechung des Triumphmonopols, das vom Kaiser und seinen designierten Thronfolgern gehalten wurde) zu vermeiden. Aber nicht auf alle Auszeichnungen verzichtete Agrippa. Nach der Schlacht bei Actium bekam er das vexillum caeruleum,44 und im Jahr 19 v. Chr. die acclamatio imperatoris, wahrscheinlich für die in den Kämpfen mit Kantabriern und Asturiern erreichten Erfolge.45 Im Jahr 17 v. Chr. hielt Agrippa als XVvir sacris faciundis

34 Die Quellen zeigen den möglichen Konflikt zwischen Agrippa und Marcellus; vgl. Vell. Pat. 2.93; Plin. Nat. hist. 7.149; Suet. Aug. 66.3; Tib. 10.1; Cass. Dio 53.32.1. 35 Ios. Ant. Iud. 15.10.2, 16.3.3. 36 Vell. Pat. 2.90; Tac. Ann. 3.56; Cass. Dio 54.12.2, 54.12.4. 37 Cass. Dio. 54.28.1. 38 Ios. Ant. Iud. 15.10.2; Cass. Dio 53.32.1. 39 Strab. 16.2.19; Ios. Ant. Iud. 16.2.1–5, 16.6.4–5, 7; Plin. Nat. hist. 5.78; Cass. Dio 54.24.4–6; Malal. 9.225. 40 Gallien: Strab. 4.6.11; Cass. Dio 54.11.1–2. Spanien: Vell. Pat. 2.90; Cass. Dio 54.11.2–6. 41 Cass. Dio 54.28.2. 42 Cass. Dio 54.18.1–2. 43 Der Senat sprach Agrippa den ersten Triumph im Jahr 38 v. Chr. zu (Cass. Dio 48.49.3), dieser aber lehnte ab. Die nächsten Triumphe wurden in den Jahren 19 v. Chr. (Cass. Dio 54.11.6) und 14 v. Chr. (Cass. Dio 54.24.7–8) beschlossen. Zur Zurückweisung der Triumphe durch Agrippa vgl. Reinhold 1933: 28–29; Roddaz 1984: 75–76; Simpson 1991: 137–138; Wardle 1994: 58–64; Itgenshorst 2008: 39– 40. Zur Bedeutung der Triumphablehnungen des Agrippa vgl. Eck 1984: 139; Hickson 1991: 128–129; Itgenshorst 2005: 222. 44 Suet. Aug. 25.3; Cass. Dio 51.21. 45 CIG II1 1878; ILS III2 8897. Vgl. Hanslik 1961: 1256; Daniel 1933: 68.



Der Triumph im Dienste dynastischer Politik 

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zusammen mit Augustus ludi saeculares ab. Sein Tod im Jahr 12 v. Chr.46 machte die langjährigen dynastischen Pläne des Augustus zunichte. Bis zum Tod des Agrippa, also bis zum Jahr 12 v. Chr., kündigte die triumphale Politik des Augustus keine Machtübernahme seiner Stiefsöhne Tiberius und Drusus (d. Älteren) an. Trotz ihrer militärischen Erfolge wurden sie von Augustus nur mäßig und mit größter Zurückhaltung belohnt. Weil Augustus der oberste Befehlshaber war, durften sie bis zur Designation keine Triumphe feiern. Die Folge war, dass die Erfolge der Stiefsöhne die Anzahl der imperatorischen Akklamationen des Augustus erhöhten.47 Im Jahr 15 v. Chr. veranlasste Augustus seine Stiefsöhne zur Stärkung der römischen Oberherrschaft in Rätien. Als kaiserliche legati besaßen sie nicht das höchste imperium, deshalb konnten sie nicht mit einem Triumph rechnen, der dem Kaiser als oberstem Befehlshaber vorbehalten war. Als Resultat der erfolgreichen Expedition nahm Augustus seine zehnte imperatorische Akklamation an.48 Im Jahr 12 v. Chr. ordnete Augustus Tiberius nach Pannonien ab. Als Belohnung für den geschickt durchgeführten Feldzug sprach der Senat dem Tiberius das Recht auf einen Triumph zu. Nach der Verhinderung des Triumphes durch Augustus, wodurch er seinen Belohnungsprinzipien treu bleiben wollte, verlieh er dem Tiberius am Ende des Jahres 12 v. Chr. (als Ersatz) die ornamenta triumphalia.49 Im Jahr 12 v. Chr. schickte Augustus auch Drusus den Älteren auf eine militärische Mission nach Germanien. Für die erreichten Erfolge verlieh der Senat dem Drusus im Jahr 11 v. Chr. die ornamenta triumphalia.50 Zusätzliche Auszeichnung für die beiden Feldherren war seitens der Armee je eine acclamatio imperatoris, zu der es an der Front kam. Trotz alledem gönnte Augustus jedoch diesen Titel dem Tiberius und Drusus nicht.51 Er selbst nahm als oberster Befehlshaber imperatorische Akklamationen für die Erfolge des Tiberius in Illyrien und für die Erfolge des Drusus des Älteren in Germanien an.52 Erst nach dem Tod des Agrippa änderte Augustus das Verhältnis zu den Stiefsöhnen in Bezug auf die Triumphauszeichnungen. Im Jahr 11 v. Chr. wurde den beiden ein imperium proconsu­ lare zugesprochen.53 Als kaiserlicher Sonderabgesandter leitete Tiberius bis 9 v. Chr. die Kämpfe in Pannonien und Dalmatien, wo er den Aufstand der pannonischen und dalmatischen Stämme unterdrückte.54 Drusus den Älteren, der seit 12 v. Chr. einen militärischen Feldzug in Germanien führte, nominierte Augustus zum Sondergesand-

46 Cass. Dio 54.28.2–3. 47 Cass. Dio 54.33.5. 48 CIL V 8088, 8094 = ILS 5816, 8100, 8101, 8105; RIC I2 Augustus 162–173. 49 Suet. Tib. 9.2; Cass. Dio 54.31.4–5. Vgl. Ross Taylor 1936: 169–173; Hohl 1952. 50 Suet. Claud. 1.3; Cass. Dio 54.33.5. 51 Cass. Dio 54.33.5; Levick 1999a: 36; Vassileiou 1983: 213–214. 52 XI. Akklamation: RIC I2 Augustus 174–175; Cass. Dio 54.31.4. XII. Akklamation: CIL III 3117, VI 701, 702 = ILS 91; X 8035; RIC I2 Augustus 176–184, 186–97; Cass. Dio 54.33.5. Vgl. Syme 1979: 310. 53 Drusus: Cass. Dio 54.33.5; Tiberius: Cass. Dio 54.34.3. 54 Liv. Per. 141; Aug. Res gest. 30; Suet. Aug. 21.1; Cass. Dio 54.36.2–3, 55.2.4.

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ten.55 Für seine Erfolge wurden Tiberius und Drusus im Herbst des Jahres 11 v. Chr. mit einer Ovation ausgezeichnet.56 Laut Ronald Syme war die Ovation kein Preis für die schon erzielten Erfolge beider Brüder, sondern für die, die sie in der Zukunft erzielen sollten.57 Falls diese Hypothese zutrifft, „nominierte“ Augustus hier öffentlich die Thronfolger. Tiberius feierte seine Ovation am 16. Januar 9 v. Chr. nach der erfolgreichen Rückkehr aus Illyrien;58 Drusus konnte seine Ovation wegen seines unerwartetes Todes nicht mehr erleben. Laut Cassius Dio sollte ein großes Fest veranstaltet werden; man ordnete Feriae Latinae an, so dass Drusus seine Erfolge während der Feiertage hätte zelebrieren können. Außer den erwähnten Auszeichnungen beschloss der Senat den Bau eines Ehrenbogens, geziert mit den Siegesabzeichen, an der Via Appia,59 einen Grabstein in Mogontiacum60 sowie die Verleihung des Siegestitels Germanicus für Drusus und seine Nachkommen.61 Auch imperatorische Akklamationen genehmigte Augustus den beiden Heerführern erst nach 11 v. Chr. Drusus der Ältere erhielt eine oder zwei imperatorische Akklamationen im Jahr 10 oder 9 v. Chr.62 Tiberius erhielt seine erste acclamatio imperatoris wahrscheinlich im Jahr 10 v. Chr. als legatus Augusti in Pannonien und Dalmatien.63 Seine zweite Akklamation (im Frühsommer des Jahres 8 v. Chr.) erhielt er, als die militärische Expedition des Drusus in Germanien endete.64 Während der Regierungszeit des Augustus erhielt er noch fünf weitere Akklamationen (im Jahr 5 oder 6 n. Chr. [imp. III], 8 n. Chr [imp. IV], 9 n. Chr. [imp. V], 11 n. Chr. [imp. VI?] und 13 n. Chr. [imp. VII?]).65 Nach dem Tod des Drusus 9 v. Chr. beschloss Augustus, Tiberius endgültig zu den höchsten Staatsehren zuzulassen. 8 v. Chr. ernannte ihn der Kaiser zum Oberbefehlshaber im germanischen Krieg (in den Jahren 9–7 v. Chr.),66 nach dem Tiberius die nächste imperatorische Akklamation

55 Liv. Per. 141; Consol. ad Liv. 17–18; Vell. Pat. 2.97; Flor. 2.30; Suet. Claud. 1.2; Cass. Dio 54.36.3, 55.1.2–4; Oros. 6.21. Zu germanischen Kriegen des Drusus des Älteren vgl. Timpe 1967: 289–306; Timpe 1982: 38–42; Welwei 1986: 128–130; Wolters 1989: 25–26; Abramenko 1994: 371–383; Deininger 2000: 749–773. 56 Tiberius: Vell. Pat. 2.96.2–3; Suet. Tib. 9.2; Cass. Dio 54.34.3, 55.2.4. Drusus: Suet. Claud. 1.3; Cass. Dio 54.33.5. 57 Syme 1979: 311; Rich 1999: 549. 58 Zu Ovation und Datum vgl. Ross Taylor 1937: 185–193; Bersanetti 1947: 3–16; Syme 1979: 312–313, 326–329; Rich 1999: 550; Swan 2004: 48. 59 Suet. Claud. 1.3; RIC I2 Claudius 69–72, 98. Vgl. DeMaria 1988: 272–274; Lebek 1991: 47–78. 60 Vgl. Lebek 1989a: 46–62. 61 Die Triumphauszeichnungen für Drusus: Suet. Claud. 1.3; Cass. Dio, 55.2.5. Zum Siegestitel: Flor. 2.30. Zu den Feriae Latinae Swan 2004: 49–50. 62 Tiberius und Drusus: Tac. Ann. 1.3.2. Zu den Akklamationen des Drusus vgl. Vassileiou 1983: 213– 214; Syme 1979: 313–314. 63 Datierung nach Syme 1979: 312–314. Nach Kienast 52011: 78 im Jahr 9 v. Chr. 64 Cass. Dio 55.6.5; Syme 1979: 313. 65 Cass. Dio 55.28.6. Vgl. Syme 1979: 320; Kienast 52011: 78. 66 Vell. Pat. 2.97; Suet. Aug. 21.1; Tib. 9.1–2; Tac. Ann. 2.26; 12.39; Cass. Dio 55.6.5; Eutrop. 7.9.



Der Triumph im Dienste dynastischer Politik 

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mit Augustus (die 14. des Augustus und die zweite des Tiberius) annahm.67 Der Preis für die militärischen Erfolge in Germanien war für Tiberius ebenfalls das Recht auf einen triumphus curulis ex Germania, den Tiberius zusammen mit Augustus am Tag seines zweiten Konsulantritts, d.h. am 1. Januar 7 v. Chr., feierte.68 Dieser Triumph war der erste, den ein Mitglied des Herrscherhauses seit dem Dreifachtriumph Octavians feierte. William Lacey stellte fest, dass Tiberius’ Triumph Teil eines Programms war, das zum Ziel hatte „proclaiming Tiberius as the New Agrippa, and guardian of the heritage of the Caesars“.69 Ann Kuttner fügte hinzu: „It was thus one-half of the process by which Augustus now took steps to establish Tiberius as his prospective successor, replacing Agrippa …“.70 Eine administrative Bestätigung dieser Worte stellte die Tatsache dar, dass Augustus bald nach dem Triumph im Jahr 6 v. Chr. Tiberius die tribunicia potestas für fünf Jahre verlieh. In gleichem Jahr verließ Tiberius Rom und begab sich nach Rhodos, was den Rückzug aus dem politischen Leben bedeutete. In dieser Situation begann Augustus sein Enkelkind, Caius Caesar, Sohn des Marcus Agrippa und der Iulia, zu fördern. Augustus adoptierte ihn schon im Jahr 17 v. Chr. Im Jahr 5 v. Chr. wurde er consul designatus. Kurz danach, im Jahr 1 v. Chr., bekam Caius auf dem Gebiet der östlichen Provinzen des Reiches das imperium proconsulare (Suetonius nannte Caius Caesar praepositus Orientis71).72 Des Weiteren hatte er die Aufgabe, die römischen Vormachtstellung in Armenien wiederherzustellen und die Normalisierung der römischen Beziehungen mit den Parthern zu bewerkstelligen.73 Für sein erfolgreiches Handeln erhielt Caius Caesar nach der Eroberung der Festung Artagira imperatorische Akklamation seitens der Armee.74 Die dynastischen Hoffnungen des Augustus auf die politische Machtübernahme durch Caius Caesar waren jedoch unfruchtbar. Kurz danach, im Jahr 4 n. Chr., starb der Enkel des Augustus.75

67 Cass. Dio 55.6.4–5. Tiberius als Imperator II: ILS 95, 147. 68 CIL VI 8.2, 40334; Vell. Pat. 2.97; Suet. Tib. 17, 20; Cass. Dio 55.6.5–6, 55.8.2. Vgl. Ov. Fast. 1.647; Suet. Tib. 9.2. Nach Kuttner 1995: 143–154 verewigt der zweite Silberbecher von Boscoreale (Cup II, 2) die Szenen aus dem Triumph des Tiberius vom Jahr 7 v. Chr. Contra Zanker 1997: 229, der der Meinung ist, dass der Silberbecher den zweiten Triumph des Tiberius über Pannonien aus dem Jahr 12 n. Chr. zeigt. 69 Lacey 1996: 50–53. 70 Kuttner 1995: 148. 71 Suet. Tib. 12.2. 72 Cass. Dio 55.10.18. 73 Zur Tätigkeit des Caius Caesar in den östlichen Provinzen vgl. Romer 1979: 199–214; Herz 1980: 285–290; Halfmann 1986: 166–168. 74 Cass. Dio 55.10a.7; Schumacher 1985: 216; Syme 1979: 315. 75 Zum Thema Tod des Caius Caesar vgl. Vell. Pat. 2.102; Suet. Aug. 65.1–2; Flor. 2.32.

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Abb. 8.2: Aureus des Tiberius (RIC I2 1; 14 n. Chr.; Lugdunum.). Vs.: Kopf des Tiberius, r.; Rs.: IMP VII TR POT XVII, Tiberius in Quadriga r., hält Lorbeer­ zweig und Zepter. © The Trustees of the British Museum

Am 26. Juni 4 n. Chr. adoptierte Augustus Tiberius76 und verlängerte seine tri­bu­ nicia potestas um zehn Jahre (im Jahr 13 verlängerte er sie erneut für zehn Jahre).77 Gleichzeitig, in den Jahren 4–678 und 10–1279 war Tiberius Feldherr mit imperium pro­ consulare in Germanien und in den Jahren 6–9 n. Chr. in Pannonien.80 Nach dem Krieg wurde für ihn der Triumph beschlossen. Wegen der Trauer nach der Niederlage der römischen Truppen des Quinctilius Varus im Teutoburger Wald beschloss Tiberius, den Triumph zu einem späteren Zeitpunkt zu feiern. Letztlich fand dieser zweite Triumph des Tiberius ex Pannonis Dalmatisque am 23. Oktober 12. n. Chr. statt (Abb. 8.2)81 und diente, wie jener im Jahre 7 v. Chr., der Förderung des Nachfolgers. Wie Paul Schrömbges richtig bemerkte, sollte der zweite Triumph des Tiberius als eine Zusammenfassung der dynastischen Propaganda des Augustus betrachtet werden.82 Den Triumph zelebrierte Tiberius gegen Ende des Prinzipats des Augustus. Bei der Zeremonie handelte es sich um eine feierliche Einführung der neuen Dynastie unter Tiberius’ Alleinherrschaft (an diesem Triumph nahmen auch Germanicus und Drusus der Jüngere teil). Seit 13 v. Chr. verfügte Tiberius über ein imperium aequum d.h. ein imperium maius in allen römischen Provinzen.83 Solche Amtsgewalten, ohne jeglichen Zusammenhang mit den Kampagnen in den Provinzen, liefen auf die Ernennung Tiberius zum Nachfolger des Augustus hinaus.

76 Vell. Pat. 2.103; Suet. Tib. 15.2, 21. Zum Adoptionsdatum vgl. Scheid/Broise 1980: 234; Bernecker 1980. 77 Cass. Dio 55.13.2. Kienast 52011: 77. 78 Vell. Pat. 2.104–109; Cass. Dio 55.28.5. 79 Vell. Pat. 2.120–121; Suet., Tib. 18; Cass. Dio 56.24.6, 55.25.2–3. 80 Vell. Pat. 2.110–115; Suet. Tib. 16; Cass. Dio 55.29–32, 55.33.1, 55.34.4–7, 56.12–16. Kienast 52011: 77. 81 Fasti Praen. (Inscr. It. 13.2.134–135 = EJ: 54): Ti. Caesar triumphavit ex Ilurico; RIC I2 Tiberius 1; vgl. 221–224; Suet. Tib. 20.1; Vell. Pat. 2.121.2–3. 82 Schrömbges 1986: 54–57; vgl. Levick 1999a: 68–81. 83 Vell. Pat. 2.121.1; Suet. Tib. 21.1.



Der Triumph im Dienste dynastischer Politik 

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Tiberius Es ist bemerkenswert, dass Augustus die dynastische Politik des Tiberius beein­ flusste. Auf diese Art und Weise brachte er Tiberius zur Adoption des Germanicus, obwohl Tiberius mit Drusus dem Jüngeren einen eigenen Sohn hatte. Diese Adoption erfolgte im 4 n. Chr., am Tag der Adoption des Tiberius und Drusus des Älteren durch Augustus.84 Weiterhin, im Auftrag des Augustus, wurde Germanicus im Jahr 7 n. Chr. nach Pannonien geschickt, um die dort von Tiberius unternommenen Kriegshandlungen gegen pannonische und dalmatische Stämme zu unterstützen. Germanicus erhielt so die Möglichkeit, militärische Erfahrung unter dem Kommando des Tiberius zu gewinnen.85 Für die Unterdrückung des illyrischen Aufstands in den Jahren 7–9 n. Chr.86 gewährte der Senat dem Germanicus im Jahr 9 n. Chr. die ornamenta trium­ phalia.87 Zu dieser Ehre kam er in außergewöhnlich jungen Jahren, noch vor Prätur und Konsulat. Die Beschleunigung der Senatskarriere des Germanicus und seine Auszeichnungen, die früher erst nach der Erlangung von höchsten Ämtern im Staat verliehen wurden, erfüllten einen konkreten Zweck in der dynastischen Politik des Augustus. Im Jahr 11 n. Chr. wurde Germanicus zusammen mit Tiberius nach Germanien geschickt, weswegen ihm wahrscheinlich das imperium proconsulare verliehen wurde.88 Ein Jahr später verließ Tiberius Germanien, und Germanicus übernahm die Führung der rheinischen Legionen. Seine Aufgabe war es, Rache für die erlittene Niederlage der Römer in der Schlacht im Teutoburger Wald im Jahr 9 n. Chr. zu nehmen und die Feldzeichen (signa) zurückzugewinnen. Nach dem Tod des Augustus und der Übernahme der Macht durch Tiberius musste Germanicus die Rebellion von vier Legionen in Niedergermanien unterdrücken. Anlässe für die Rebellion gab es viele.89 Nach den antiken Quellen war einer der Gründe die Unzufriedenheit der Legionen wegen Tiberius’ Machtübernahme. Der bevorzugte Kandidat der Legionen als Thronfolger war nämlich Germanicus.90 Eine militärische Mission in Germanien (in den Jahren 14–17 n. Chr.)91 wurde durch Tiberius, der in der Zwischenzeit den Thron

84 Suet. Tib. 15.2. 85 Zur Meinung des Augustus über die militärischen Fähigkeiten des Tiberius vgl. Suet. Tib. 21.3–5. 86 Cass. Dio 55.31.1. 87 Cass. Dio 56.17.2; Peine 1885: 37–38 Nr. 7; Gordon 1952: 314 Nr. 17; Barini 1952: 37–38. 88 Cass. Dio 56.25.2. Nach Tacitus (Tac. Ann. 1.14) bekam Germanicus ein imperium proconsulare erst im Jahr 14 n. Chr. 89 Suet. Tib. 25.2; Tac. Ann. 1.31, 1.35; Cass. Dio 56.23.1–3, 57.5.4; Vell. Pat. 2.125. 90 Suet. Tib. 25.2; Cal. 1.1; Tac. Ann. 1.31. 91 Über die Tätigkeit des Germanicus in Germanien in den Jahren 14–16 n. Chr. vgl. Tac. Ann. 1.49–51. Knoke 1922; Christ 1956: 74–102; Koestermann 1957: 429–479; Akveld 1961: 35–70; Timpe 1968; Gallotta 1981: 293–316; Wolters 1989: 229–245.

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Abb. 8.3: Dupondius des Caligula (RIC I2 57; undatiert; Rom). Vs.: GERMANICVS CAESAR, Germanicus in Quadriga r. mit Zepter; Rs.: SIGNIS RECEPT DEVICTIS GERM, Germanicus mit Aquila in einer Panzer und Tunika l. stehend. © The Trustees of the British Museum

bestieg, beendet.92 Noch während des Krieges wurden für Germanicus der Triumph93 und für seine Legaten ornamenta triumphalia be­schlossen.94 Dem Germanicus waren diese Würden jedoch offenbar nicht wichtig. Er plante die Fortsetzung des Feldzuges in Germanien.95 In seinem Bericht nach Rom versprach er die Eroberung Germaniens im nächsten Jahr, wodurch er hoffte, die Siege seines Vaters, Drusus’ des Älteren, zu wiederholen und somit unvergesslich zu bleiben.96 Als Germanicus schließlich nach Rom kam, feierte er (am 26. Mai 17 n. Chr.) den Triumph de Cheruscis Chattisque et Angrivariis quaeque aliae nationes usque ad Albim colunt (Abb. 8.3),97 der seine germanischen Erfolge in den Jahren 14–16 n. Chr. verewigte. Diese pompa triumphalis war spektakulär. Den Triumphator, der im currus triumphalis fuhr, begleiteten fünf Kinder: Nero Drusus, Drusus Caesar, Caligula, Agrippina Minor und Drusilla.98 Statuen der Kinder des Germanicus – seiner Frau, des Vaters, der Mutter, der Schwester und des Bruders – zierten den Triumphbogen, der im Jahr 19 n. Chr. im Circus Flaminius errichtet wurde. Die Skulpturen standen neben der Statue des Germanicus,

92 Tac. Ann. 2.26. 93 Tac. Ann. 1.55. Timpe 1968: 44–46. 94 A. Caecina Severus, cos. 1 v. Chr., L. Apronius, cos. suff. 8 n. Chr. und C. Silius A. Caecina Largus, cos. 13 n. Chr. Vgl. Cass. Dio 56.17.2; Tac. Ann. 1.72: Decreta eo anno triumphalia insignia A. Caecinae, L. Apronio, C. Silio ob res cum Germanico gestas. A. Caecina Severus: Tac. Ann. 1.2; Peine 1885: 40 Nr. 1; Gordon 1952: 315 Nr. 23. L. Apronius: Vell. Pat. 2.98, 2.116.3; Tac. Ann. 1.72; Peine 1885: 41 Nr. 2; Gordon 1952: 315 Nr. 22; C. Silius A. Caecina Largus: Tac. Ann. 1.72, 4.18; Peine 1885: 41 Nr. 3; Gordon 1952: 315 Nr. 23. Timpe 1968: 46 und 56 datiert den Triumph des Germanicus und die ornamenta ihren Legaten auf das Jahr 15 n. Chr. 95 Tac. Ann. 2.41. 96 Zur imitatio Drusi von Germanicus vgl. Tac. Ann. 2.7–8, 2.14. Wolters 1990: 9. 97 Tac. Ann. 2.41.1: C. Caelio L. Pomponio consulibus Germanicus Caesar a. d. VII. Kal. Iunias tri­ umphavit de Cheruscis Chattisque et Angrivariis quaeque aliae nationes usque ad Albim colunt. vecta spolia, captivi, simulacra montium, fluminum, proeliorum; bellumque, quia conficere prohibitus erat, pro confecto accipiebatur. Augebat intuentium visus eximia ipsius species currusque quinque liberis onustus. Siehe auch Tac. Ann. 1.55.1; Vell. Pat. 2.129.2; Fast. Ost. 41; Fast. Amit. (Degrassi 1963: 462); Strab. 7.1.4; RIC I2 Gaius 57; Suet. Cal. 1.1. 98 Strab. 7.1.4.



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der als Triumphator in der Triumphquadriga zu sehen war.99 Mittels dieser Skulptur­ dekoration verbanden sich gleich zwei Aspekte der Macht – ein dynastischer und ein triumphaler. Ein Recht auf einen Triumph hatten Mitglieder der kaiserlichen Familie auf Grund ihrer göttlichen Tugenden.100 Der im Jahr 23 n. Chr. für Drusus Minor errichtete Bogen hatte vermutlich eine vergleichbare Form sowie ähnliche dekorative Elemente und stellte dieselbe dynastische Ideologie dar.101 Abgesehen von den militärischen Begabungen des Germanicus und seinen Erfolgen in Germanien sowie den Auszeichnungen, von denen alle in Rom wussten, dass sie nicht aufrichtig verliehen wurden, plante Tiberius wahrscheinlich nicht, die Macht an Germanicus zu übertragen.102 Ein Jahr nach seinem Triumph wurde er Kollege des Tiberius im Konsulat103 und beinahe auf der Stelle vom Kaiser in den Osten entsandt (er bekam das imperium proconsulare maius über alle Provinzen des römischen Ostens).104 In der Zwischenzeit förderte Tiberius seinen eigenen Sohn, Drusus den Jüngeren. Er schickte ihn im Jahr 14 n. Chr. und später in Jahren 17–20 n. Chr. (damals verlieh er ihm das imperium pro­ consulare) nach Illyrien mit der Aufgabe, Soldatenunruhen niederzuschlagen.105 Laut Tacitus sollte Drusus durch diese Mission militärische Erfahrung und die Sympathie der Legionen gewinnen.106 Für die Erfolge des Germanicus in Armenien107 und die des Drusus in Illyrien (die Bildung des Klientelstaates regnum Vannianum in Noricum108) erhielten beide Feldherren vom Senat eine Ovatio zuerkannt. Zusätzlich wurden an den beiden Seiten des Mars Ultor Tempels Ehrenbögen mit Statuen der beiden Brüder platziert.109 Wie Tacitus bemerkte, waren diese Auszeichnungen keine Preise für die militärischen sondern für die diplomatischen Erfolge.110 Germanicus konnte die Ovation mehr nicht feiern. Bald (am 10. Oktober 19. n. Chr.) starb er unerwartet in Daphne bei Antiochia.111

99 Tab. Siar. I, 18–25. 100 Diese Idee brachte Ovid in seinen Werken zum Ausdruck; vgl. Ov. Fast. 1.532, 6.810; Trist. 3.1.41, 4.2.10; Fast. 1.721. 101 Die analogen Ehrungen für Drusus den Jüngeren erwähnt Tac. Ann. 4.9.2. 102 Vgl. Tac. Ann. 2.43; Suet. Tib. 25.2–3. Zu Tiberius’ dynastischer Politik siehe jetzt Sawiński 2016: 93–133. 103 Tac. Ann. 2.42, 2.53. 104 Tab. Siar. I, 15–17; Tac. Ann. 2.43. Vgl. auch Vell. Pat. 2.129. Koestermann 1958: 331–375. 105 Tac. Ann. 2.44–46, 2.62–63, 3.11; Vell. Pat. 2.129. Vgl. Kienast 52011: 82. 106 Tac. Ann. 2.44. 107 Tab. Siar. I, 16–18; Tac. Ann. 2.56; RIC I2 Gaius 59. 108 Tac. Ann. 2.63–64. 109 Tac. Ann. 2.64. Für Drusus der Jüngeren vgl. auch Tac. Ann. 3.11, 19; CIL XIV 244. 110 Tac. Ann. 2.64. 111 Zum Tod des Germanicus: Tac. Ann. 2.71–73; Suet. Tib. 39.1. Seine postumen Auszeichnungen: Tac. Ann. 2.83; Tab. Siar. passim; Tab. Hebana, passim; Weinstock 1957: 144–154; Weinstock 1966: 891–898.

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Abb. 8.4: Dupondius des Vespasian (RIC II.12 688; 74 n. Chr.; Rom). Vs.: IMP CAESAR, Vespasian r. in Quadriga, mit Zweig und Zepter; Rs.: VESP AVG, Victoria steht r. auf Rostra, hält Lor­ beer­kranz und Lor-beerzweig. © The Trustees of the British Museum

Der einzige mögliche Nachfolgekandidat nach Germanicus’ Tod war Drusus der Jüngere. Nach der Ovation, die am 28. Mai 20 n. Chr. stattfand,112 wurde er zum zweiten Mal zum Konsul erwählt, allerdings waren alle kaiserlichen Bemühungen, ihn auf den Thron zu setzen, durch seine Ermordung zwei Jahre später hinfällig.113 Die kaiserliche Siegesideologie, die manchmal der dynastischen Politik unter­ ge­ordnet war, war im Falle von Tiberius nur eine „Scheinpolitik“. Die von Augustus erzwungene Adoption des Germanicus hinderte Tiberius an der Realisierung eigener dynastischer Pläne. Die Notwendigkeit, die Erwartungen des Augustus zu erfüllen, hatte zur Folge, dass Tiberius den Germanicus für seine Erfolge mit hohen Triumphauszeichnungen belohnte. Dies jedoch sollte ihn letztlich das Leben kosten. Als Tiberius seinen eigenen Sohn mit der Ovation zum Thronfolger aufbauen wollte, verlor er ihn für immer.114

Die Flavier Die nächsten Fälle dynastisch motivierter Triumphpolitik stammen aus der Zeit der Flavier. Der vom Senat an Vespasian und Titus verliehene Triumph für die erfolgreiche Beendigung des jüdischen Aufstandes war sowohl eine ausgezeichnete Gelegenheit für die Selbstdarstellung des Kaisers und seiner beiden Söhne, Titus und Domitian, als auch eine Inthronisationsfeier der neuen flavischen Dynastie.115 Trotz der Tatsache, dass beide Imperatoren (Vespasian und Titus) einen eigenen Triumph zuerkannt bekamen, beschlossen sie, ihre Triumphe gemeinsam zu feiern (Abb. 8.4 und 8.5).116 Die ausführlichste Beschreibung des Triumphzuges gibt Flavius Josephus.

112 Zur Datierung vgl. Woodman/Martin 1996: 133–134. 113 Am 14. September 23. n. Chr.: Cass. Dio 57.22.1–4a; Tac. Ann. 4.7–12. Zu postumen Auszeichnungen für Drusus vgl. Tac. Ann. 4.9.2; Lebek 1989b: 83–91. 114 Suet. Tib. 39.1. 115 Sievers/Lembi 2005: 262; vgl. auch Roehmer 1997: 219–221, 248–259. 116 Ios. Bell. Iud. 7.121–122; RIC II2.1 Vespasian 688, 1127; Suet. Tit. 6.1; Vesp. 8.1, 12.1; Cass. Dio 65.12.1a; Oros. 9.8; Eutrop. 7.20. Vgl. Makin 1921: 25–36; Graf 1937: 66–67; Homo 1949: 273–276; Barini



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Abb. 8.5: Aureus des Vespasian (RIC II2.1 1127; 71 n. Chr.; Lugdunum). Vs.: IMP CAESAR VESPASIANVS AVG TR P, Kopf des Vespasian r. in Lorbeerkranz; Rs.: TRIVMP AVG, Vespasian r. in Qua­ driga, hält Lorbeerzweig und Zepter. Viktoria krönt den Kaiser mit dem Lorbeerkranz. © The Trustees of the British Museum

Seiner Darstellung zufolge war die Feier des Triumphes außergewöhnlich.117 Nach der Erfüllung aller triumphalen Rituale fuhren beide Triumphatoren zwar gemeinsam in die Stadt ein, allerdings auf zwei quadrigae, während Domitian zu Pferde neben dem Vater und dem Bruder teilnahm. Der zweite Sohn Vespasians nahm also im Triumph­zug den Platz ein, der normalerweise für die Familie des Triumphators reserviert war. Das römisches Volk sah alle drei Flavier zusammen (τοὺς τρεῖς ἐν ταὐτῷ γεγονό­τας).118 Mary Beard bemerkte richtig, dass der Triumph „represents Titus’ first public appearance in the city, so formally heralding his return home; and, as Josephus emphasizes, it marks the first moment when the new dynasty, father and two sons, were on display together as ‘the imperial family’ in the two years since Vespasian had first been acclaimed emperor by troops in Egypt on 1 July 69“.119 Diese Triumph­zeremonie half Vespasian bei der Förderung der beiden Söhne, speziell des Titus, der sein Nachfolger werden sollte.120 Der Kaiser verheimlichte seine dynasti­ schen Pläne nicht. Cassius Dio berichtet, der Kaiser habe bekannt gegeben, dass entweder sein Sohn oder niemand zum Kaiser werde.121 Titus verkörperte die Hoffnung des Volkes. Ihm, nicht Vespasian, fiel der ganze Siegesruhm zu.122 „As soon as Titus reaches Rome, the dynasty is in place“, schreibt Mary Beard.123 Seit Beginn seiner Regierung teilte Vespasian mit Titus fast alle kaiserlichen Staatsehren und Staatsämter (seit dem 1. Januar 70 consul, ab dem 1. Juli 71 tribunicia potestas, in den Jahren 73–74 censor).124 Während der Regierung Vespasians erlangte Titus die außerge-

1952: 95–100; Martinet 1981: 56–57; Jones 1984: 78–79; Künzl 1988: 9–29; Levick 1999b: 65–66; Beard 2003: 543–558; Schipporeit 2010: 151–161. 117 Ios. Bell. Iud. 7.116–157. Auch Orosius (Oros. 7.8.) beschrieb in seinem Werk den Triumph als magnificum … pulchrum et ignotum antea cunctis mortalibus inter trecentos viginti triumphos; vgl. Edmondson/Mason/Rives 2005: 101–109. 118 Ios. Bell. Iud. 7.120–121. 119 Beard 2003: 550. 120 Vgl. Levick 1999b: 187; Beard 2003: 554. 121 Cass. Dio 65.12. 122 Vgl. Suet. Vesp. 12.1. 123 Beard 2003: 553. 124 Zur politischen Rolle, die Titus während der Regierungszeit des Vespasian in Rom spielte, vgl.

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wöhnlich hohe Anzahl von vierzehn imperatorischen Akklamationen.125 Neben den Staatsämtern und Staatsehrungen, die er gemeinsam mit dem Vater ausübte, wurde er vom Juni des Jahres 71 an zum Mitregenten. Die neue Dynastie nutzte den Triumph sowohl zur Gewinnung kaiserlicher Autorität als auch zur Legitimierung und Stabilisierung der Macht der neuen Dynastie.126 Leszek Mrozewicz schrieb, dass Vespasian ge­kenn­zeichnet sei von einer „arrogantly conspicuous aspiration to establish his own dynasty, which had to engender discussion in the senate, if not an opposition“.127 Laut Flavius Josephus war der Tag des Triumphes ein Sieg über die Feinde des Kaisertums und ein Tag, der definitiv den Bürgerkrieg beendete. An diesem Tag wurde die Hoffnung auf die glückliche Zukunft geboren.128 Diese Worte fassen die Ziele der flavischen dynastischen Propaganda zusammen: pax, securitas und die Hoffnung auf die Zukunft.129 Titus war der erste römische Kaiser, der die Macht von seinem leiblichen Vater erbte. Der flavische Triumph war daher nicht nur die übliche Feier des Sieges, sondern vor allem ein Schlüsselpunkt in der dynastischen Politik der Flavier. Er war nach Mary Beard ein „key dynastic moment, where Julio–Claudian history stopped – and Flavian history started“.130 Sie fasst damit zusammen, was sie als Grundtendenz im Bericht des Josephus zu erkennen glaubt: Er „… brought together the elements of imperial ‘arrival’ in Rome, triumph and accession ritual, in a combination that was to become the hallmark of imperial accession later in the empire. … It heralded the arrival of a new dynasty rather than just a new emperor, succession assured and visible in the shape of two grown-up sons. … With Josephus’ Bellum Iudaicum we are probably getting as close as we ever can to the ‘official version’ (or one of the ‘official versions’) of the Flavian accession.“131 Die wichtigsten Szenen des jüdischen Triumphzuges sind in den Reliefs des Titusbogens auf der Velia in Rom festgehalten.132 Dieses Monument entstand in der Regierungszeit von Titus’ Bruder Domitian. Laut der Inschrift des Bogens133 war der Bau dem vergöttlichten Titus von Senat und Volk von Rom gewidmet worden (formal handelt es sich also um ein Konsekrationsmonument). Während auf dem nördlichen

Jones 1984: 77–99; Kienast 52011: 111–112. 125 Kienast 52011: 112; Buttrey 1980: 18–27; Jones 1984: 80 Anm. 14. 126 Vgl. Suet. Vesp. 25.1; Cass. Dio 65.12.1; Eutrop. 7.20.3; Aur. Vict. Caes. 9.4. 127 Mrozewicz 2010: 34. 128 Ios. Bell. Iud. 7.157. 129 Vgl. Jones 1984: 78–79. 130 Beard 2003: 558. 131 Beard 2003: 556. 132 Zum Titusbogen auf der Velia: Pfanner 1983; Künzl 1988: 19–24; Roehmer 1997: 248–259; Edmondson/Mason/Rives 2005: 119–126. Zur Darstellung des Triumphzuges auf dem Titusbogen und bei Josephus: Kähler 1958–1960: 252–254; Beard 2003: 543–558; Eberhardt 2005: 257–277; Edmondson/ Mason/Rives 2005: 101–109, 119–126. 133 CIL VI 945 = ILS 265.



Der Triumph im Dienste dynastischer Politik 

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Abb. 8.6: Rom, Titusbogen. Durchsgangsrelief: Detail des südlichen Reliefs; Foto: Anna Estera Mrozewicz

Durchgangsrelief in einer Triumphquadriga Titus dargestellt ist, sind auf dem südlichen Relief auch Vespasian und Domitian zu sehen (siehe Abb. 5.4 auf S. 167). In einer kleinen Figurengruppe auf der Attika des Bogens, in der rechten oberen Ecke des südlichen Reliefs, sind zwei quadrigae dargestellt. Zwischen ihnen steht ein Reiter (Abb. 8.6). Vermutlich handelt es sich hier um einen Verweis auf den gemeinsamen Triumph des Jahres 71, die quadrigae würden also auf Titus und Vespasian verweisen, in der Mitte wäre Domitian zu Pferde dargestellt. Durch die Betonung des dynastischen Aspekts mittels dieses Apotheosemonumentes gewann Domitian eine offizielle ideologische Basis für seinen Regierungsantritt. Dank der Konsekrierung des Titus wurde Domitian als erster römischer Prinzeps zum Bruder eines Divus.134

Die Adoptivkaiser Dynastische Elemente lassen sich auch bei Trajans postumem Triumph feststellen (Abb. 8.7). Zelebriert kaum ein Monat (im August 118 n. Chr.) nach Hadrians adventus

134 Roehmer 1997: 257–259.

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Abb. 8.7: Aureus des Hadrian (RIC II 26; 117–118 n. Chr.; Rom). Vs.: DIVI TRAIANO PARTH AVG PATRI, Büste Trajans in Lorbeerkranz r.; Rs.: TRIVMPHVS PARTHICVS, Trajan in Quadriga stehend r., hält Lorbeer­zweig und Zepter. © The Trustees of the British Museum

in Rom, stellte er den Abschluss des misslungenen Feldzuges Trajans gegen Parthien dar.135 Während dieses „makabren Schauspiels“136 nahm eine Wachsstatue Trajans den Platz des Triumphators ein. Hier fand sich also eine pompa triumphalis mit einer pompa funebris gewissermaßen ‚vermischt‘. Nach der Beisetzung Trajans fanden Ludi Parthici, statt.137 Folgt man Wolfgang Kuhoff, so sollte der postume Triumph Trajans gerade auch bei der plebs urbana die unklaren und undurchsichtigen Hintergründe von Hadrians Adoption und Machtübernahme in den Hintergrund treten lassen.138 Dieses triumphale Schauspiel war für Hadrian daher ein wichtiges Element der Herrschaftslegitimation, eine Demonstration seiner Pietas gegenüber dem Adoptiv­ vater.139 Einen eindeutig dynastischen Unterton weisen auch die beiden Triumphe Marc Aurels auf. Den ersten feierte er am 12. Oktober 166 gemeinsam mit Lucius Verus, seinem Adoptivbruder.140 Diese Feier war auch die Gelegenheit für die öffentliche Prä­ sentation der Söhne Marc Aurels, M. Annius Verus141 und Commodus, die zu Caesaren erhoben wurden.142 Die Idee des gemeinsamen Triumphes und der Verleihung der Caesaren-Titel stammte von Lucius Verus. Der zweite Triumph Marc Aurels, mit dem die siegreiche expeditio Germanica zelebriert wurde, fand am 23. Dezember 176 statt (Abb. 8.8).143 Nach der Historia Augusta feierte Marc Aurel ihn gemeinsam mit seinem Sohn Commodus, der einen Monat zuvor zum Imperator ausgerufen worden war. Der Kaiser ging neben dem Triumphwagen im Zirkus zu Fuß, sein Sohn dagegen fuhr in der

135 SHA Hadr. 6.3; RIC II Hadrian 26. Richard 1966: 351–362. Vgl. Den Boer 1975: 203–212; Kierdorf 1986: 147–156; Arce 2000. 136 Strobel 2010: 406. 137 CIL VI 10194 = ILS 5088. 138 Kuhoff 1993: 83. 139 Strobel 2010: 406–407. 140 SHA Verus 7.9, 8.5 und 7; SHA Aur. 12.7–10; Eutrop. 8.10. Vgl. Watson 1971: 151–152; Birley 1987: 147–148. 141 PIR2 A 698. 142 SHA Aur. 12.7–10; SHA Comm. 11.3. 143 SHA Aur. 16.1, 17.3; SHA Comm. 2.4, 3.6, 12.5; RIC III Commodus 306, 319, 376; Eutrop. 8.13.



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Abb. 8.8: As des Commodus (RIC III 319; 181 n. Chr.; Rom). Vs.: M COMMODVS ANTONINVS AVG, Kopf des Commodus in Lorbeerkranz r.; Rs.: TR P VI IMP IIII COS III P P S C, Commodus mit Zepter in Triumph­ quadriga l. © The Trustees of the British Museum

Triumphquadriga.144 Diese eindeutige Abweichung von der Tradition wurde in keiner Weise von den antiken Autoren kommentiert, obwohl die Teilnehmer des Triumphes sie bestimmt zu deuten wussten bzw. zu Deutungen angeregt wurden. Vielleicht war das Verhalten Marc Aurels eine Demutsgeste. Es könnte indes auch ein Versuch, Commodus dem Volk und den Göttern zu, oder nur ein Hinweis auf die „Amtsmüdigkeit“ des Kaisers gewesen sein. Nach Meinung von Anthony Birley zeigte Marc Aurel auf diese Weise den Respekt für die Zuschauer, währenddessen habe Commodus in der Triumphquadriga bleiben müssen, um die Kontrolle über das Pferdegespann nicht zu verlieren.145 Höchstwahrscheinlich handelte es sich jedenfalls bei Marc Aurels Verhalten um eine bewusste Strategie, die die politische Förderung des Commodus, also des präsumtiven Thronfolgers, zum Ziel hatte. Commodus, ähnlich wie Titus, feierte zuerst seinen Triumph und wurde anschließend Kaiser. Die Reihenfolge der Ereignisse bestätigt diese Interpretation. Kurz vor dem Triumph, im November 176 n. Chr., ruft der Senat Commodus zum consul designatus und Imperator aus.146 Die Nominierung des Commodus zum Mitregenten erwähnt die Historia Augusta in der Marcus-Vita: Romam ut venit (sc. Marcus), triumphavit et inde Lavinium profestus est. Commodum deinde sibi collegam in tribuniciam potestatem iunxit.147 In dem Protokoll der Arvalbrüder von 176 wurde Commodus als particeps imperii bezeichnet.148 Nach dem Triumph verlieh Marc Aurel dem Commodus die Tribunizische Gewalt.149 Sechs Monate später (Mitte 177) wurde er zum Augustus und zugleich zum Mitregenten erhoben.150 Wie Falko von Saldern zutreffend bemerkte: „Für die kaiserliche Propaganda

144 SHA Aur. 16.1. Die Quellenlage zum gemeinsamen Triumph von Marc Aurel und Commodus ist Gegenstand kontroverser Deutungen. Zur Diskussion vgl. v. Rohden 1896: 2467; Angelicoussis 1984: 152–155; Kuhoff 1993: 281 mit Anm. 443; v. Saldern 2003: 26–27. Vgl. die Darstellungen in der Kunst (Relief aus dem Konservatorenpalast: Koeppel 1986: 50–51) und auf einigen römischen Medaillons (MIR 1069). Zu dieser Stelle in der Historia Augusta: Kolb 1987: 28–51. 145 Birley 1987: 197. 146 SHA Comm. 2.4. Vgl. v. Saldern 2003: 24. 147 SHA Aur. 27.4–5. 148 Scheid/Broise 1998: Nr. 88. 149 Zum Datum der tribunicia potestas siehe v. Saldern 2003: 24–26. 150 Nach Kienast 52011: 147 erfolgte dies vor dem 17. Juni.

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war aber gerade der gemeinsame Triumph wichtig, da so der Anteil des Commodus an den Siegen im Norden gebührend herausgestellt und gleichzeitig die enge dynastische Legitimation betont werden konnte.“151 Obwohl Marc Aurel vielleicht bewusst war, dass Commodus nicht der beste Kandidat für den kaiserlichen Thron war, wollte er die Tradition der fiktiven Übergabe der Macht an den „Besten“ durchbrechen und wiederum das Vererbungsprinzip in Kraft setzen.152

Die Severer Das nächste Beispiel für die Stellung des Triumphrituals im Dienste dynastischer Politik liefert Septimius Severus, der kurz nach der Machtübernahme seine beiden Söhne für die präsumtive Thronfolge ernannte. Um das Jahr 196, als der Kaiser nach den Kriegen nach Rom zurückkam, nahm er den ihm vom Senat zuerkannten Tri­umph nicht an, angeblich weil er befürchtete, der verdeckten Feier eines Bürger­kriegs­sieges verdächtigt zu werden.153 Im nächsten Jahr dagegen, als Caracalla zum Augustus und Geta zum Caesar erhoben wurden,154 läutete er eine Kampagne im Osten gegen die Parther ein (der sog. Zweite Partherkrieg), dem weniger eine expansive Außenpolitik als das Verlangen nach Ruhm zu Grunde lag.155 Nach der Eroberung von Ktesiphon fand wahrscheinlich am 28. Januar 198 eine Siegesfeier namens victoria Parthica maxima statt156 und der Kaiser nahm den Beinamen Parthicus Maximus an.157 Der His­ toria Augusta zufolge lag der erneuten Ablehnung des Triumphes durch Severus eine Gelenkkrankheit zu Grunde, die den Kaiser nach eigener Aussage daran hinderte, im Triumphwagen zu stehen.158 Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die kaiserliche Ablehnung die Förderung des Thronfolgers Caracalla bezweckte. Der Kaiser gab sich mit einem adventus159 zufrieden, und den Triumph feierte später – der Historia Augusta zufolge – Caracalla.160 Der adventus des Severus im Jahre 202 und zugleich

151 v. Saldern 2003: 27. 152 Grimal 1991: 47, 215–216. 153 SHA Sept. Sev. 9.10–11: Atque ob hoc reversus triumpho delato appellatus est Arabicus Adiabeni­ cus Parthicus. Sed triumphum respuit, ne videretur de civili triumphare victoria. Excusavit et Parthicum nomen, ne Parthos lacesseret. 154 ILS 8916. 155 Herodian. 3.9; SHA Sept. Sev. 15.1. 156 Datierung: Fer. Dur. col. I, 14–15; Kienast 52011: 156. 157 SHA Sept. Sev. 16.3. 158 SHA Sept. Sev. 16.6–7: Deferentibus sibi patribus triumphum idcirco recusavit, quod consistere in curru affectus articulari morbo non posset. Vgl. Newby 2007: 203–204. 159 RIC IV.1 Septimius Severus 248. 160 SHA Sept. Sev. 16.7: Filio sane concessit, ut triumpharet; cui senatus Iudaicum triumphum decre­ verat, idcirco quod et in Syria res bene gestae fuerant a Severo. Über den etwaigen jüdischen Triumph



Der Triumph im Dienste dynastischer Politik 

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Abb. 8.9: Denar des Septimius Severus (RIC IV.1 259; 202–210 n. Chr.; Rom). Vs.: SEVERVS PIVS AVG, Kopf des Septimius Severus in Lorbeerkranz, r.; Rs.: Bogen des Septimius Severus in Rom. Auf der Attika des Bogens Qua­dri­ga von sechs Pferden, flankiert von zwei Reitern. © The Trustees of the British Museum

der mutmaßliche Triumph des kaiserlichen Sohnes wurden gemeinsam mit der Heirat von Caracalla und Plautilla161 sowie mit der Decennalienfeier begangen.162 Zweifellos inaugurierten alle obigen Feierlichkeiten die Herrschaft der neuen Dynastie. Die Förderung von Caracalla und Geta bzw. ihre Darstellung als präsumtive Thronfolger durch Septimius Severus ist auch in der bildenden Kunst zu beobachten. Besonders interessant sind zwei Bögen, die in Rom und in Leptis Magna errichtet wurden. Im Jahr 203 wurde auf dem Forum Romanum ein Bogen errichtet.163 Von der Inschrift, die sich auf der Attika erhalten hat, erfahren wir über die Datierung und den historischen Kontext des Bogens.164 Die dynastischen Ambitionen des Septimius Severus bezeugt die Statuengruppe des Bogens, die aus einem Triumphwagen mit sechs Pferden, Triumphator und den beiden ihn flankierenden Reitern besteht. Vermutlich sind hier Septimius Severus und seine beiden Söhne, die präsumtiven Nachfolger, dargestellt. Diese bronzene Gruppe ist nicht erhalten geblieben, aber sie ist noch auf römischen Münzen des Severus zu sehen (Abb. 8.9).165 Besonders interessant ist auch ein Attikarelief des severischen Quadrifrons aus Leptis Magna. Die Reliefverzierungen des Bogens entstanden zur Verewigung der Sieges des Severus über die Parther.166 Ihr Thema sind eine zweimal dargestellte Triumphprozession mit der Präsentation

von Caracalla spricht nur die Historia Augusta. Skeptisch: Hasebroek 1921: 70–71; Birley 1988: 135. Contra: Rubin 1980: 211–212. 161 Über die Bedeutung solcher Heiratspolitik für die dynastischen Pläne siehe Spielvogel 2006: 133–140. 162 Cass. Dio 77.1.1–5. Vgl. Herodian. 3.10.1–2; SHA Sept. Sev. 16.6–7; Herz 1975: 36. Zu den Decenna­ lia: Chastagnol 1984a: 104–124; Chastagnol 1984b: 91–107; Spielvogel 2006: 133–140; Lichten­berger 2011: 268–271. Zur Häufung staatlicher Feierlichkeiten vgl. Merten 1968: 16. Nach der Datierung von Kienast 52011: 162 und Payne 1962: 185 im Jahr 200, 201 oder 202 n. Chr.; nach Herz 1975: 36: April 203 n. Chr. Zum Triumph vgl. Barini 1952: 146; Payne 1962: 184–185; Balbuza 2005: 190, 208-209. 163 Zum Septimius-Severus-Bogen vgl. vor allem Brilliant 1967; vgl. auch DeMaria 1988: 305–307 Nr. 89; Newby 2007: 202–206. 164 CIL VI 1033; ILS 425. 165 RIC IV.1 Septimius Severus 259. 166 Anders Scott Ryberg 1955: 160 mit Anm. 55. Zum Bogen siehe Strocka 1972; Newby 2007: 206–211. Die Inschrift des Bogens ist nicht erhalten geblieben, daher sind die Datierung des Bogens und sein Kontext schwer zu präzisieren.

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 Katarzyna Balbuza

Abb. 8.10: Aureus des Septimius Severus (RIC IV.1 311; 201 n. Chr.; Rom). Vs.: IMPP INVICTI P II AVGG, Büsten des Septimius Severus und Caracalla mit Lorbeerkranz; Rs.: VICTORIA PARTHICA MAXIMA, Victoria mit Palmzweig und Lorbeerkranz, laufend l. © The Trustees of the British Museum

parthischer Gefangener sowie die concordia Augustorum und eine Opferzeremonie.167 In der allegorischen Dar­stellung auf dem nordwestlichen Relief wird Severus in der Triumphprozession von seinen beiden Söhnen begleitet. Sie wurden auch als Triumphatoren abgebildet. Wie Volker-Michael Strocka argumentierte, illustrierte die künstlerische Dekoration des Bogens kein konkretes historisches Ereignis, sondern bezog sich auf die militärischen Erfolge des Severus im Osten.168 Der Hauptsinn des Quadrifrons in Leptis Magna war die Verbildlichung der Ambitionen der severischen Dynastie durch Verwendung der Triumphthematik.169 Die hohe Bedeutung der Siegesideologie in der dynastischen Politik spiegelt sich zudem in den severischen Münzen wider. Auf den anlässlich der Ernennung der Söh­ne zu Augusti ausgeprägten Münzen wird die Thronübernahme mit der Sieges­ symbo­lik verknüpft. Die Prägung mit der Umschrift impp invicti pii avgg umringte die mit Siegeskränzen versehenen Köpfe der beiden Söhne des Severus. Der Revers mit der Umschrift victoria parthica maxima stellte die Siegesgöttin Victoria dar. Sie scheint in Richtung auf die Thronfolger zu schreiten, um sie mit dem Siegeskranz zu krönen (Abb. 8.10).170 Im Namen des Caracalla wurden im Jahr seiner Erhebung zum Augustus Münzen mit der Umschrift severi avg pii fil geprägt.171 Auf dem Revers wurde Caracalla mit der Statue der Victoria in der Hand abgebildet. Septimius Severus hielt es offenbar für nötig, beständig die jedem Kaiser innewohnende Sieghaftigkeit zu betonen und auf diese Art und Weise den Herrschaftsanspruch zu festigen. Der Zusammenhang zwischen dem Sieg und der Übernahme des kaiserlichen Thrones ist auch im Falle Getas sichtbar. Als er (im Jahre 209) zum Augustus erhoben wurde, prägten Severus und Caracalla Münzen, auf denen beide Söhne des Severus zu sehen waren. Auf den Münzen ist zwischen den beiden Söhnen die Victoriastatue

167 Vgl. Kähler 1958–1960: 336–337; Scott Ryberg 1955: 160–161; Ward–Perkins 1948: 59–80. 168 Strocka 1972: 165–167. 169 Vgl. Newby 2007: 206–211. 170 RIC IV.1 Septimius Severus 311. 171 RIC IV.1 Caracalla 45, 411, 413.



Der Triumph im Dienste dynastischer Politik 

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zu erkennen.172 Die dann im Namen Getas geprägten Münzen waren mit der Inschrift concordiae avgvstorvm versehen und stellten die beiden von Victoria gekrönten Kaiser dar.173 Andere Inschriften kündeten von der Blütezeit Roms, die die Regierungszeit der beiden Söhne des Severus mit sich bringen werde.174 Die Förderung von Caracalla und Geta, die die dynastische Linie fortsetzen sollten, ist auch bei der Prägung der Münzen mit Abbildungen des Severus und Bezugnahme auf seine Siege sichtbar. Die Siege über Parther und Araber wurden nicht nur als Erfolge des Siegers selbst, sondern auch seiner Söhne dargestellt. Die Anwesenheit der Siegessymbolik im Zusammenhang mit der dynastischen Politik ist schließlich bei den Goldmünzen, die anlässlich der Ernennung der Söhne des Kaisers geprägt wurden, zu sehen. In seiner Triumphpolitik beförderte Septimius Severus das Bild eines kämpferischen Herrschers, der den Frieden garantiert.175

Zusammenfassung Mittels des Triumphes beförderten die römischen Kaiser ihre dynastische Politik. Sie propagierten präsumtive Thronfolger, und oft inaugurierte ein Triumph eine neue Dynastie. Unregelmäßigkeiten während der Regierungszeit des Augustus und die Art und Weise der Thronübergabe hatten zur Folge, dass andere Mittel zur Förderung verschiedener möglicher Nachfolger gesucht wurden. Die vom Kaiser gewählten Thronfolger wurden mit Triumphen und anderen Triumphehren belohnt, ihre Karriere wurde beschleunigt, man setzte sie im Rahmen schwieriger außenpolitischer Maßnahmen ein – und man feierte sie als Triumphatoren, um sie dem römischen Volk zu präsentieren.

172 RIC IV.1 Caracalla 152; RIC IV.1 Septimius Severus 255, 330a. 173 Vgl. RIC IV.1 Geta 165, 184. 174 RIC IV.1 Severus 513 (saecvli felicitas), 98 (imperii felicitas). 175 Vgl. RIC IV.1 Septimius Severus 128.

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 Katarzyna Balbuza

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Tonio Hölscher

Die Stadt Rom als triumphaler Raum und ideologischer Rahmen in der Kaiserzeit Abstract: Since the Roman state began in middle-republican times to expand to a Great Power of the Mediterranean, the public spaces of the city of Rome were shaped into stages of political memory and used for ritual manifestations of military rule and imperial ideology. The article deals with triumphal spaces of Rome as structured places of interaction between public architecture and political actors; regarding the power of the emperor the leading question concerns the interrelation between dynamic change and static stability. The investigation is conducted on three levels: first, the practice of public building with allocated roles of the emperor, the senate and other actors, transforming the cityscape into a stage of the omnipresent imperial victor; second, the practice of public actions and rituals within the spaces of triumphal architecture, creating vital experiences of imperial rule; third, the gradual change of public architecture from memorials of dynamic history to the ‘eternal’ presence of universal power, and the transformation of the triumph procession from a testimony of a specific glorious event to an obligatory biographical ritual that every new emperor was expected to perform. As a consequence, the question is raised whether Max Weber’s three types of legitimate rule should be complemented by a forth type of ‘ideological rule’.

Dynamik und Statik als Kategorien historischer Machtbildung Die Bedeutung des römischen Triumphrituals in der Kaiserzeit, so haben die Initiatoren dieses Bandes zu Recht festgestellt, ist in der Forschung verkannt worden, weil die Triumphe der Kaiser nicht den Erwartungen entsprachen, die die Historiker an Phänomene von historischer Bedeutung gestellt haben. Dabei geht es zum einen um die Formen: Kaiserliche Triumphe, so das gängige Urteil, seien zu einem monotonen Spektakel verkommen und stellten darum eine inhaltsleere Fortführung einer Tradition dar, die ihre eigentliche vitale Entwicklung in der Republik gehabt habe. Zum anderen, aber damit zusammenhängend, geht es um die politischen Inhalte: Unter  Ich danke Fabian Goldbeck und Johannes Wienand herzlich für gründliche, kritische und hilfreiche Lektüre des Beitrags: womit ich nicht beanspruche, dass sie mit allen hier vertretenen Ansichten einverstanden sind. – Manche der folgenden Überlegungen gehen von früheren eigenen Arbeiten aus. Daher die indezente Zahl von Selbst-Zitaten.

284 

 Tonio Hölscher

Abb. 9.1: Forum Romanum zur Zeit des Augustus. Nach: F. Sear, Roman Architecture (1989) fig. 27.

den Vorgaben der Alleinherrschaft sei der Triumphzug ein für die Machtverhältnisse irrelevantes Zeremoniell geworden, das kein zentrales historisches Interesse verdiene. Die Gegenposition, die ein angemesseneres Verständnis der Phänomene einleiten soll, geht zu Recht grundsätzlich von der Tatsache aus, dass in den literarischen, epigraphischen und bildlichen Zeugnissen den Triumphen der Kaiser eine außerordentliche Bedeutung beigemessen wird. Im Besonderen stellt sie überzeugend die beiden genannten Ansichten und Ansätze in Frage: Triumphzüge der Kaiserzeit weisen formal in der Tat eine beträchtliche Vielfalt der zeremoniellen Realisierung auf; und sie entfalten inhaltlich in dem heute aktuellen Verständnis des römischen Kaisertums als einer ‚Herrschaft ohne Verfassung‘ ein beträchtliches politisches Potential für die Begründung von Macht. Ich will diesen gut begründeten Positionen nicht widersprechen, will sie aber durch eine komplementäre Position ergänzen: Der römische Triumph der Kaiserzeit besitzt neben einem gewissen Potential der okkasionellen Veränderung durchaus stark konstante Züge – und gerade darin besteht ein großer Teil seiner Stärke und Bedeutung. Das heißt, das das Defizit des traditionellen Verständnisses des kaiser-



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zeitlichen Triumphes nicht nur in der Verkennung seiner Dynamik, sondern vor allem auch in der Missachtung des historischen Potentials seiner Statik besteht. Als Historiker – und darin sind Archäologen selbstverständlich eingeschlossen – haben wir gelernt, Geschichte als Wandel zu sehen, historische Kräfte nach ihrem Potential der Veränderung zu messen und die Bedeutung historischer Personen und Gruppen nach ihrer Individualität, ihrer Differenz gegenüber Vergangenheit und Umwelt zu beurteilen. Dagegen besitzen wir kein vergleichbares Instrumentarium, um Konstanz und Statik in ihrer geschichtlichen Bedeutung zu verstehen. Das Triumphritual der römischen Kaiserzeit scheint ein guter Anlass zu sein, diese Positionen zu überdenken. Damit soll gewiss nicht das Rad wieder in die Gegenrichtung zurückgedreht werden. Worum es geht, ist: Dynamik und Statik des Triumphs gegeneinander aufzurechnen und sie zueinander ins Verhältnis zu setzen. Ohne Zweifel sind die Triumphzüge der Kaiserzeit von einer gewissen Veränderungsdynamik geprägt – dabei muss dann genauer gefragt werden, die weit die Veränderungen das Ritual als solches betreffen oder aber ihren historischen Kontext, die Umstände der betreffenden Feldzüge und die politische Situation in Rom. Wenn dagegen im Folgenden die statischen Elemente besonders stark betont werden, so zum einen deshalb, weil sie die größeren Schwierigkeiten für ein angemessenes historisches Verständnis zu bieten scheinen, zum anderen, weil ein bisher wenig beachteter Faktor, die triumphalen Räume, diese Perspektive nahe legt.

Öffentliche Räume als Bühne der Macht Rom als ‚triumphaler Raum‘: Was ist das? Und was impliziert es? Ein Beispiel mag das Spektrum der Phänomene und Fragen beleuchten, die mit dem Begriff zusammenhängen (vgl. Abb. 9.1). Nach der Schlacht von Actium, also zum Zeitpunkt der Begründung seiner Alleinherrschaft, weihte Octavian an der Ostseite des Forums in Rom den Tempel für seinen Adoptivvater, den Divus Iulius. Das Kultbild stellte Caesar in priesterlichem Habit mit dem Lituus des militärischen auspiciums dar, ein umlaufender Fries weist mit Victorien, die aus Ranken wachsen, auf Caesars Sieghaftigkeit als Grundlage einer neuen Glückszeit hin. Vor der Fassade war das Tempelpodium als Rednertribüne gestaltet, an der erbeutete Rostra der Flotte des Antonius und der Kleopatra angebracht waren. Octavian schloss damit den Gründungssieg seiner Herrschaft an die Siege seines vergöttlichten Vaters an. Zu Seiten des Tempels aber wurden vom Senat zwei Ehrenbögen für Octavian/Augustus errichtet, die seine Siege feierten: einer für Actium, ein zweiter für den Erfolg gegen die Parther. Beide Bögen trugen Standbilder des Princeps in einer triumphalen Quadriga, der zweite Bogen war außerdem wahrscheinlich mit den Fasti der Konsuln und der Triumphatoren geschmückt, die von den Anfängen Roms bis zu Augustus als Ziel der römischen Geschichte führten. Die Ostseite des

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Forums hatte mit dem Tempel und den Ehrendenkmälern eine repräsentative Fassade erhalten, die wie ein Bild die einzigartige Stellung des neuen siegreichen Herrschers dokumentierte. Die übrigen Seiten des Platzes wurden entsprechend umgestaltet.1 Doch der Begriff der ‚Repräsentation‘ ist nicht ausreichend: Das Konzept des ‚öffentlichen Raumes‘ enthält mehr als die bildhafte Wirkung der Architektur: Es schließt die Akteure, das heißt die Initiatoren, Nutzer und Betrachter, und ihre Aktionen und Verhaltensweisen ein. Neuere Konzepte des kulturellen Raumes haben zu einem neuen Verständnis von Architektur und Urbanistik geführt, das über die traditionellen statischen Begriffe des ‚Stadtbildes‘ und der ‚Repräsentation‘ hinausführt. Kulturelle Räume entstehen durch soziales Handeln, das den vorgefundenen Elementen des Raumes Bedeutung zuweist, den Raum durch neu geschaffene Elemente bedeutungsvoll gestaltet und durch sinn-gesteuerte Aktionen Menschen, Architekturen und natürliche Umwelt zueinander in Beziehung setzt.2 Zunächst die Initiatoren der Architektur. Der Tempel war nach Caesars Tod von den Triumvirn gelobt und dann von Octavian allein eingeweiht worden. Neben den Kultstätten verschiedener Gottheiten am Forum war das eine ungeheuerliche Vereinnahmung des Zentrums der Stadt durch den neuen Prätendenten der Alleinherrschaft: ein massiver Akt eines durchgesetzten Machtanspruchs. Die Bögen dagegen waren vom Senat und Volk errichtet: architektonisch als Beitrag zu dem Gestaltungswillen des Princeps, politisch als Ehrung und Zustimmung der Bürgergemeinschaft zu seinem Anspruch. Das ist eine konzertierte Rollenverteilung, die auch für die anderen Bauten des Forums und darüber hinaus für die ganze Stadt gilt: Augustus tritt nicht als urbanistischer Allein-Akteur auf, sondern errichtet das neue Rom in einer gemeinsamen Aktion zusammen mit Senat, Rittern und Volk, den Vertretern der großen republikanischen Familien, seinen politischen Gefolgsleuten, den früheren Anhängern des Antonius, Mitgliedern des Ritterstandes, den Berufs-Kollegien und schließlich den Mitgliedern seiner eigenen Familie. Es ist eine reziproke Praxis des Konsenses: Der Herrscher setzt für die Gemeinschaft Akzente, die Gemeinschaft antwortet darauf und legitimiert ihn in seiner Machtstellung. Diese aktionale Bedeutung der Architektur ist allerdings am stärksten im Akt der Entstehung: Im Lauf der Zeit tritt der interaktive Charakter der Bauten zurück, und sie schließen sich zu einer homogenen Kulisse des Prinzipats zusammen.3 Sodann die Benutzer: zunächst die offiziellen Akteure. Die Kaiser und andere Exponenten der res publica benutzten den Raum vor den Gebäuden für ihre Auftritte. Tiberius hielt von der Rednertribüne vor dem Tempel seine Laudatio auf den verstor-

1 Im Einzelnen ist hier vieles, vor allem die Identifizierung und Lage der Bogenmonumente, umstritten. S. dazu Zanker 1972: 12‒17; Coarelli 1985: 258‒324; Nedergaard 1993; Freyberger 2009: 58‒70. Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen. 2 Sozialer Raum: Lefebvre 1974; Delitz 2009; Muth 2014. 3 Allgemein s. dazu unten S. 304 f.



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benen Augustus, Traian verkündete von dort seine Schenkungen an das römische Volk. Vor dem Podium befand sich eine weitere Tribüne, auf der die Praetoren Recht sprachen, ebenfalls mit dem Tempel des Divus Iulius im Hintergrund.4 Die realen Protagonisten wurden ergänzt durch ideale Akteure. In dem Tempel waren die Götter und in den Denkmälern die Kaiser konzeptionell präsent. Alles was in den Räumen vor den Fassaden geschah, wurde im Bezug auf die Gottheit bzw. den Gründer des Prinzipats und auf deren ideologische Bedeutung vollzogen. Tiberius bei seiner Rede auf Augustus ebenso wie Traian bei der Verkündigung seiner Schenkung, und auch der Praetor bei der Rechtsprechung agierten im Angesicht des Divus Iulius; wahrscheinlich wurden bei solchen Gelegenheiten, wie bei religiösen Festen, sogar die Türen des Tempels geöffnet, um einen unmittelbaren Sichtkontakt zwischen dem Kultbild und dem Staatsakt herzustellen. Spätere Triumphatoren zogen durch die Ehrenbögen des Augustus in das Forum ein, wie lebende Abbilder des ersten kaiserlichen Triumphators.5 Schließlich das Publikum. Seit Augustus galt eine Verordnung, dass das Forum nur in der feierlichen Staatstoga betreten werden durfte, die ihre Träger zugleich zu gemessenen und würdigen Verhaltensformen zwang. Bei Staatsakten wurden Bevölkerung und Militär auf dem Forum nach sozialem Rang aufgestellt; dabei erhielt das Militär Plätze vor den Tempeln, deren Gottheiten für das Wohl und die Sicherheit der res publica zuständig waren. Damit waren nicht nur die führenden Staatsmänner, sondern alle Benutzer und Besucher des Forums in die aktive Konstituierung des öffentlichen Raumes eingebunden.6 Kurzum: Die öffentlichen Räume Roms waren weit mehr als der gängige Begriff des ‚Stadtbildes‘ suggeriert: Es waren Räume der Interaktion zwischen den wichtigsten konzeptionellen Akteuren der res publica: den politischen Protagonisten, den Göttern und dem Volk. Das gilt insbesondere auch für die ‚Triumphalen Räume‘. In den Aktionen und Interaktionen entfalteten die Räume eine ungemein starke semantische Bedeutung und Wirkung.

‚Triumphale Topographie‘: Elemente und Synthese Die ‚Triumphale Topographie‘ der Stadt Rom wurde durch verschiedene Bauten, Denkmäler und andere Elemente konstituiert, die jeweils verschiedene Funktionen im öffentlichen Leben Roms erfüllten. Dabei besteht eine Grundvoraussetzung des kaiserzeitlichen Triumphs darin, dass die triumphalen Räume in der Grundstruk-

4 Tiberius: Suet. Aug. 100. Traian: s. die sog. Anaglypha Traiani: Torelli 1982: 89‒118. 5 S. dazu Hölscher 2006b. 6 Toga auf dem Forum: Suet. Aug. 40. Staatsakte auf dem Forum: unten S. 303.

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tur bereits in der Republik ihre Gestalt erhalten hatten. Die Forschung ist allzu sehr gewohnt, die Wirklichkeit historischer Epochen ausschließlich aus deren eigenen zeitgenössischen Manifestationen zu rekonstruieren; Bauwerke, Denkmäler und Stadtbilder werden nach Intention und Wirkung zur Zeit ihrer Entstehung untersucht. Doch ein großer Teil der materiellen Lebenswelt, insbesondere der städtischen Lebensräume, bestand damals wie heute in Bauten und Anlagen, die aus langen Vergangenheiten vorhanden waren und Maßstäbe setzten. Gerade beim Triumph bewegte man sich ständig zwischen einer prägenden Vergangenheit und einer aktu­ ellen Gegenwart.

Tempel und Denkmäler für militärische Siege Die triumphale Topographie Roms war vor allem durch Tempelbauten und öffentliche Denkmäler geprägt. In beiden Gattungen sind aufschlussreiche Veränderungen der ‚triumphalen Praxis‘ zwischen Republik und Kaiserzeit deutlich (vgl. Karte 1 und Karte 5). Seit der ersten expansiven Phase Roms im späteren 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. pflegten die römischen Feldherren Tempel für die Götter zu geloben und zu errichten, denen sie ihre Siege verdankten. In der Regel waren das Gottheiten, die in einem weiteren Sinn mit den militärischen Erfolgen zu tun hatten: entweder Spezialgötter wie Iuppiter Stator und die Tempestates, denen für ihr Eingreifen in die Schlacht gedankt wurde, oder Gottheiten politischer Begriffe, wie Victoria, Fides, Spes, Virtus, Honos und Pietas, deren Wirken dabei honoriert wurde. Ein großer Teil der Neubauten von Tempeln in der mittleren und späten Republik sind derartige Siegestempel. Sie repräsentierten die wichtigsten Leitbilder des mos maiorum, der in dieser Epoche als Maxime der politischen Führungsschicht ausgebildet wurde.7 Gegenüber diesen einzelnen Manifestationen von Sieg und Triumph tat Augustus nun einen entscheidenden Schritt: Indem er gleich zu Beginn seiner Herrschaft innerhalb eines Jahres insgesamt 82 Tempel der Hauptstadt restaurieren ließ, machte er sich vor allem das ganze Panorama von Siegeskulten der Expansion zu einem Weltreich aus der Republik zu eigen. Einige dieser Tempel, deren Gottheiten ihm besonders nahe standen, wie Apollo, Mars und Neptunus, verband er mit der eigenen Person, indem er sie am eigenen Geburtstag oder an anderen Gedenktagen seiner Laufbahn neu dedizierte und ihnen damit ‚kaiserliche‘ Festtage gab.8 Darüber hinaus schlossen Augustus mit dem Tempel für Mars Ultor und Vespasian mit dem Templum Pacis an die republikanische Tradition an und stellten ihre triumphalen Siege in den

7 Hölscher 1978: 349; Hölkeskamp 1987/²2011: 238‒240; Pietilä-Castren 1987; Ziolkowski 1992; Orlin 1997; Walter 2004: 131‒154, zu den Tempeln 134‒136; Itgenshorst 2005: 89‒147. 8 Gros 1976: 31‒36.



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Karte 5: Rom beim Tod Trajans (117 n. Chr.)

zentralen öffentlichen Räumen der Stadt als Fundament ihrer Herrschaft vor Augen. Auffallend ist allerdings, dass dieser Zusammenhang zwischen Triumph und Sieges­ tempel in der Kaiserzeit immer lockerer wurde: Schon von Claudius ist kein Tempel nach seinem Britannien-Sieg bekannt, auch Traian errichtete nach den Daker-Kriegen keinen Tempel, eben so wenig wie Marc Aurel nach den Markomannen-Kriegen. Wahrscheinlich waren die großen Kriegsrituale Roms so stark an die Tempel des Iuppiter Optimus Maximus und des Mars Ultor gebunden, dass für neue Siegestempel

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keine sinnvollen Funktionen mehr einzurichten waren. Mehr und mehr fand man andere Formen der Verstetigung von Siegen: Das Traians-Forum und die CaracallaThermen feiern Siege ohne Tempel. Daneben gaben die Feldherren der Republik ihrem ephemeren Ruhm durch permanente Denkmäler dauerhaften Ausdruck. Eine neue Gattung waren Beutedenkmäler: Während nach traditioneller Praxis erbeutete Güter in Besitz genommen oder dem Staatsschatz zugeführt und umgenutzt wurden, wurden seit der mittleren Republik Beutestücke denkmalartig in der Öffentlichkeit aufgestellt: Schon im 4. Jahrhundert machten die Rostra von Antium an der Rednerbühne und die vergoldeten Samnitenschilde über den Tabernen das Forum zu einem triumphalen Raum. In anderen Fällen wurde Beute in bedeutungsvolle Standbilder umgesetzt.9 Auch diese Praxis weitete Augustus massiv aus, indem er nicht nur erbeutete Rostra von der Flotte des Antonius und der Kleopatra an der Rednerbühne vor dem Tempel des Divus Iulius anbrachte, sondern auch viele andere Bauten und Denkmäler Roms mit Rostra schmückte, von einem Ehrenbogen für die Erneuerung der Straßen bis zur Basis des Apollo Palatinus; der Sieg bei Actium war mit diesen Symbolen in der ganzen Stadt präsent.10 Besonders provozierend waren Denkmäler, die entlang des Triumphweges errichtet wurden, in kompetitivem, oft polemischem Bezug aufeinander (vgl. Abb. 9.2). Bereits 264 v. Chr. präsentierte M. Fulvius Flaccus einen Teil der von ihm geraubten 2000 Bronze-Bildwerke aus Volsinii auf Sockeln vor den Tempeln der Fortuna und der Mater Matuta, beim Eintritt des Triumphweges in die Stadt; im Jahr darauf konterte sein Rivale Mn. Valerius Messalla mit einem Gemälde seines Sieges über Hieron und die Karthager, das er kurz vor dem Ende des Weges an der Curia anbrachte. Seit dem frühen 2. Jahrhundert v. Chr. kam vor allem die Gattung der Bogen-Monumente mit bekrönenden Standbildern von Göttern hinzu, die den Weg des Triumphzuges vom Eintritt in die Stadt bis zum Ziel auf dem Kapitol säumten.11 Diese Manifestationen der Feldherren, der Triumphzug wie die Beutedenkmäler, waren im Grundzug Dokumentationen der Feldzüge und Dank für die Götter. Dagegen hatten die Denkmäler des Senats für die Feldherren einen explizit ehrenden Charakter. Das gilt insbesondere für die öffentlichen Bildnisse der siegreichen Feldherren und dann der Kaiser, die die zentralen Orte im Stadtbild beherrschten. Sie wurden in den meisten Fällen nicht von den betreffenden Personen selbst, sondern von anderen Instanzen zu deren Ruhm errichtet. Die größte Ehre war, wenn der Senat ihre Verdienste und ihre Ausnahmestellung durch permanente Präsenz im Bild in

9 Hölscher 1978: 318‒3200. 10 Cass. Dio 51.21‒22. Hölscher: 1985: 83‒87; Fähndrich 2005: 233. 11 Zum Weg des Triumphzuges als symbolischer Raum bereitet Sven Schipporeit eine ausführliche Untersuchung vor. S. vorläufig Schipporeit 2008; La Rocca 2008. Beutedenkmäler des M. Fulvius Flaccus: Torelli 1968. Gemälde des Mn. Valerius Messalla: Plin. Nat. hist. 35.22. Bogen-Denkmäler der Republik: De Maria 1988: 262‒266, n. 49‒54.



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Abb. 9.2: Rom, Stadtzentrum: Route des Triumphweges (Hubert Vögele, Heidelberg).

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den Räumen des öffentlichen Lebens anerkannte, vor allem auf dem Forum und dem Comitium. Spezifische Typen von Bildnisstatuen und Ehrendenkmälern stellten besondere militärische Qualitäten vor Augen, etwa Säulendenkmäler, z.T. mit rostra geschmückt, oder Reiterstandbilder. Auch hier hat Augustus die Vergangenheit für sich vereinnahmt. Auf dem republikanischen Forum und in anderen öffentlichen Räumen waren die Ehrenstatuen sukzessive zu einem Panorama der großen Vergangenheit Roms zusammengewachsen. In der Kaiserzeit scheint es hier seit Augustus zu Selektionen und Systematisierungen gekommen zu sein, die diesen Bestand an Bildnissen nach ihrer bleibenden Bedeutung filterten. Auf dem eigenen neuen Forum aber hat Augustus die Protagonisten der Expansion als Vorläufer der eigenen Siege zusammengefasst und in den Portiken des Augustus-Forums mit neuen Bildnissen zu einem kohärenten Schaubild von summi viri zusammengeführt, mit dem eigenen Bild in der triumphalen Quadriga im Zentrum – das bezeichnenderweise eine Stiftung von Senat und Volk war. Gleichzeitig wurde der Princeps durch eine starke Vermehrung von Bildnisstatuen in allen Teilen der Stadt präsent gemacht. Wie häufig und an welchen Orten sie ihn in spezifisch triumphalen Aspekten darstellten, ist nicht mehr zu erkennen. Aber besonders markant waren die Bogendenkmäler, die aus Anlass eines Triumphs errichtet waren und die im Wesentlichen als Sockel für Bilder des Kaisers in der Triumphquadriga dienten.12 Alle diese Denkmäler waren zur Zeit ihrer Errichtung seit der mittleren Republik einmalige Manifestationen in der Konkurrenz der mächtigen Feldherren und ihrer Familien gewesen. Und dieser okkasionelle Charakter blieb den Denkmälern in einem gewissen Maß für alle Zukunft eingeschrieben. Die Ehrenbildnisse hielten nicht nur individuelle Personen, sondern auch bestimmte historische Situationen vor Augen. Und auch an den Tempeln blieb, anders als in Griechenland, stets das Gedächtnis an die historischen Männer und Ereignisse der Gründung haften. Rom wurde damit, wie keine andere antike Stadt, zunehmend zu einer kommemorativen Landschaft seiner eigenen Geschichte. Doch mit steigendem zeitlichem Abstand von der Gründung müssen die Aspekte der sukzessiven Manifestationen von Ruhm und des Kampfes um individuelle Macht sich mehr und mehr verschliffen haben, und die Tempel schlossen sich zu einem zunehmend homogenen urbanistischen Panorama all der Gottheiten und ideologischen Konzepte zusammen, die die kollektive Macht des römischen Imperium begründeten. Sie alle hatten ihren Platz nebeneinander in dem staatlichen Festkalender und waren insgesamt Gegenstand simultaner öffentlicher Kulte, durch die die Gemeinschaft der Bürger sich dieser göttlichen Mächte versicherte. In dieser tendentiellen Entzeitlichung übernahmen Augustus und die späteren Kaiser die

12 Ehrenstatuen der Republik: Hölscher 1978: 324‒344; Sehlmeyer 1999; Papini 2004. – Summi viri auf dem Forum Augusti: Spannagel 1999: 256‒358. – Bildnisse des Augustus: Boschung 1993.



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religiös-ideologische Topographie der Stadt, als einen ideologischen Raum, in dem Gegenwart und Vergangenheit ineinander aufgehoben waren.13 Auf die massive Ausweitung der triumphalen Präsenz des Kaisers antwortete die Bevölkerung im Bereich ihrer Wohnsitze. Repräsentative Häuser konnten nach außen mit Stirnziegeln geschmückt werden, die die Siegesgöttin Victoria mit einem Tro­ pae­um zeigten, oft auf dem Globus der Weltherrschaft stehend oder von capricorni, dem Sternzeichen des Augustus, flankiert. Für die Innenräume stellten Bildhauerwerkstätten Schmuckreliefs zum Einlassen in die Wände her, die Victoria mit Symbolen von Seesiegen zeigten. An beweglichen Gegenständen gab es ein Spektrum von einfachen Tonlampen über Fingerringe mit Gemmen und Glaspasten bis zu – allerdings seltenen – vornehmen Kameen und Silbergefäßen mit triumphalen Motiven, die eine diffuse ‚triumphale‘ Atmosphäre verbreiteten.14

Strukturierung der Räume Die Verteilung der spezifisch ‚triumphalen‘ Räume in der Topographie von Rom wirkt auf den ersten Blick diffus, zeigt aber deutliche Schwerpunkte. Eine besondere Häufung von Bauten und Denkmälern für Siege liegt an den konzeptionellen Angelpunkten des Triumphweges (vgl. Abb. 9.2): am Eingang in die Stadt um die Porta Triumphalis, im Zentrum um das Forum und am Ziel auf dem Kapitol. Dabei weisen die einzelnen Gattungen charakteristische Konzentrationen auf.15 Tempel, die nach Siegen geweiht wurden, finden sich über das Stadtgebiet verteilt, mit besonderer Dichte aber im Bereich des rituellen Eingangs des Triumphzuges, der Porta Triumphalis: außerhalb des Pomeriums die Tempel des Apollo und der Bellona, mit der columna bellica für das Ritual der Eröffnung des Krieges; dazu die Kultbauten von Feldherren um den Circus Flaminius und am Forum Boarium; innerhalb der Mauer mehrere Tempel um das Forum Boarium. Auf dem Weg des Triumphzuges war dies – nachdem das Forum und das Kapitol bereits mit politischen und religiösen Bauten ausgestattet waren – der Raum, in dem sich die besten Gelegenheiten boten, das spektakuläre Ritual mit einer imposanten und bedeutungsvollen religiösen Kulisse zu rahmen. Ähnliche, wenngleich nicht ganz so dichte Eingangsbereiche mit Siegesmonumenten wurden an anderen wichtigen Zugängen der Stadt

13 Rom als Erinnerungsraum: Walter 2004: 131‒154, zur Entzeitlichung s. 132 und 139: „Anfangs Monumente des politischen Wettbewerbs wurden sie (d. h. die Denkmäler) erst sekundär zu Haltepunkten der geschichtlichen Erinnerung“. Itgenshorst 2005: 89‒147; dazu die Beiträge bei Stein-Hölkeskamp, Hölkeskamp 2006. 14 Hölscher 1985: 89‒102; Maderna-Lauter 1988. 15 S. dazu vorläufig Hölscher 2001. Zum Triumphweg s. die Arbeiten von E. La Rocca und S. Schipporeit: oben Anm. 11.

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geschaffen: um die Porta Capena, dem Zugang von Süden über die Via Appia, und entlang der Via Flaminia, dem Zugang von Norden.16 Ehrenstatuen für siegreiche Feldherren dagegen sind vor allem im Bereich des Forums konzentriert. Die ersten Standbilder, für C. Maenius und F. Camillus, wurden am Comitium errichtet; andere folgten an bedeutungsvollen Orten des Forums: etwa das Reiterstandbild des Q. Marcius Tremulus beim Tempel der Reiterpatrone Castor und Pollux, oder das hochragende Säulendenkmal des C. Duilius im Zentrum des Platzes. Hier dienten die Bildnisse der Protagonisten der römischen Expansion als Vorbilder für alle politischen Aktivitäten und Entscheidungen von Senat und Volk.17 Auf dem Kapitol dagegen häuften sich Beuteweihungen an Iuppiter Optimus Maximus, den obersten Gott aller Siege, dem das abschließende Opfer des Triumphrituals dargebracht wurde. Die geweihten Rüstungen und Waffen wurden im Lauf der Zeit so zahlreich, dass schon um die Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. eine erste ‚Säuberung‘ vorgenommen werden musste.18 Auf den ganzen Weg des Triumphzuges wurden die Bogenmonumente verteilt. In republikanischer Zeit waren sämtliche fornices von Feldherren mit Bildern von Gottheiten auf die Prozession bezogen, in der Kaiserzeit sind schon außerhalb der Mauer Bögen für Germanicus, Tiberius, Domitian, Hadrian, innerhalb der Porta triumphalis zwei für Titus und einer für Konstantin, um das Forum für verschiedene Kaiser von Augustus bis Septimius Severus und auf dem Kapitol für Nero und Traian bezeugt. Hinzu kamen Bogenmonumente über anderen Zugangsstraßen, vor allem der Via Appia und der Via Flaminia.19 Eine neue Praxis der Kaiserzeit bestand dann darin, dass die Herrscher neue öffentliche Räume schufen, die zwar im wesentlichen nicht ‚triumphalen‘ Funktionen dienten, die aber von einer kohärenten ‚triumphalen‘ Ideologie durchdrungen waren (vgl. Abb. 9.3). Insbesondere die kaiserlichen Forumsanlagen inszenierten die Macht des Herrschers auf militärischer Grundlage. Das Augustus-Forum war dem Mars Ultor geweiht, in den Portiken repräsentierten die Porträts der republikanischen Staatsmänner vor allem die kriegerische Erfolgsgeschichte Roms, und im Zentrum stand der Kaiser selbst auf einer triumphalen Quadriga, umgeben von den Personifikationen der Provinzen des Reiches. Ähnliches gilt für das Traians-Forum, das aus der Beute der Daker-Kriege finanziert war und in dem Standbilder der Offiziere, Feldzeichen der beteiligten Legionen, dekorative Friese mit Sieges-Symbolen und der bildliche Kriegsbericht der Säule sich zu einem vielstimmigen Triumph-Konzert für den kaiserlichen Sieger zusammenschlossen. Selbst das Templum Pacis des Vespasian mit seinen Rosen-Rabatten und den Meisterwerken griechischer Bildkunst, die aus der Domus

16 S. dazu Coarelli 1988; Coarelli 1997: 363‒538. 17 Sehlmeyer 1999: 45‒141; Papini 2004: 147‒205. 18 Reusser 1993: 46. 19 De Maria 1988: 262‒325, n. 49‒104.



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Abb. 9.3: Rom, Kaiserfora. Nach: T. Hölscher, Klassische Archäologie, Grundwissen (2015) Abb. 38.

Aurea Neros hier dem Volk wiedergegeben wurden, war kein Kunstmuseum, sondern ein Kosmos der Weltherrschaft: mit Darstellungen der archetypischen Siege Alexanders des Großen gegen die Perser und der Pergamener gegen die Kelten, Bildern des Nils und der Skylla als Zeichen der Macht über ferne Länder und Meere, und so fort.20 Diese kaiserlichen Anlagen stellten, gegenüber den triumphalen Tempeln und Denkmälern der Republik, spektakuläre neue Räume im Stadtbild von Rom dar: in ungleich größeren Dimensionen, mit einheitlicher Planung und visueller Beziehung aller Elemente zueinander. Es waren massive Eingriffe in das Konzept der Stadt, die jeweils neue Gravitationszentren im gesamten urbanistischen Gefüge bildeten und damit die einzigartige Macht des betreffenden Kaisers vor Augen führten. Und diese Manifestationen unterschieden sich auch konzeptionell voneinander. Auf Schlagworte vereinfacht: Augustus setzt sich mit seinem Forum ins Verhältnis zur Tradition der Republik, Vespasian antwortet mit dem öffentlichen Garten des Templum Pacis auf Neros Domus Aurea, Traian setzt mit seinem Forum so stark wie keiner seiner Vorgänger auf die eigene Leistung von Kaiser und Heer, auf die Effizienz einer neuen Verwaltungselite – und kann dabei sogar auf den bisher selbstverständlichen Kult einer Gottheit verzichten. Jede dieser Anlagen muss neu und einzigartig gewirkt haben. Und doch ist die starke Verbindung mit Traditionen der Republik nicht zu übersehen. Das Forum des Augustus war ex manubiis errichtet wie die republikanischen Siegestempel. Im Plan und Konzept schließt es eng an republikanische Tempelplätze wie die Porticus Metelli an. Die Galerien von Bildstatuen rufen die großen Männer und

20 Augustus-Forum: Zanker 1970; Spannagel 1999. – Traians-Forum: Zanker 1970. – Templum Pacis: Bravi 2012: 167‒181. – Neue Grabungen und Forschungen: La Rocca 2001.

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Leistungen der Republik ins Gedächtnis; sie stellen eine systematisierte Version der gewachsenen Ensembles von republikanischen Ehrenstatuen auf dem alten Forum dar. In anderer Weise ist das Forum des Traian ein Ensemble aus traditionellen Funktionsbauten: Hallenplatz und Basilica, geordnet nach Prinzipien, die seit republikanischer Zeit an Forumsanlagen und Militärlagern durchgespielt worden waren. Selbst die Kaiserdenkmäler im Zentrum schlossen an ältere Traditionen an: Die Quadriga des Augustus auf seinem Forum verwies auf den Triumphwagen republikanischer Feldherren, die Reiterstatue und das Säulendenkmal Traians standen ebenfalls in Traditionen der Republik. Die Einzigartigkeit der Kaiser bestand darin, dass sie in einzigartiger Weise die alten kollektiven Traditionen verkörperten. Die Aspekte der Kontinuität verstärken sich bei einem Blick auf die Funktionen der Anlagen (siehe unten). Darüber hinaus wurden auch andere Gebäude und Anlagen mit Echos auf die Siege des Kaisers ausgestattet. In der Curie des Senats errichtete Augustus die berühmte Statue der Victoria auf dem Globus, die die Beratungen des hohen Gremiums unter das Motto der Weltherrschaft stellte. Das Mausoleum des Augustus und die vorgelagerte Sonnenuhr enthielten ägyptische Obelisken, die den Sieg über Kleopatra als Grundlage seiner Macht einschärften. Nicht zuletzt waren die Unterhaltungsstätten der Volksmassen symbolische Räume der umfassenden römischen Weltmacht: Im Circus Maximus stellte Augustus einen Obelisken auf, unter dem die Wettrennen zu einem archetypischen Kampf um den Sieg wurden; hinzu kamen eine Zählmaschine mit Delphinen als Zeichen der Seeherrschaft und mindestens eine Statue der Victoria auf einer Säule. Im Colosseum, das von Vespasian aus der Beute des Jüdischen Krieges errichtet wurde, nahmen die Gladiatorenspiele und Jagden auf exotische Tiere den Charakter vernichtender Kämpfe gegen die Mächte der Fremdheit, des Unrechts und der Wildnis an.21 Die vornehmsten dieser Orte und Räume von Sieg und Triumph stammten aus der Vergangenheit der Republik und hielten die großen Ereignisse, Taten und Tugenden der römischen Geschichte präsent. Die Kaiser haben diese triumphale Topographie nur partiell weiter entwickelt. Im Wesentlichen haben sie die vorgefundene Topographie übernommen, sie prächtiger ausgebaut, sich darin bewegt und sie auf diese Weise aktuell gemacht. Insgesamt aber stellten die triumphalen Räume in der Kaiserzeit doch eine grundsätzlich neue Situation dar. Während die Feldherren der Republik jeweils mit einzelnen Bauten oder Denkmälern einzelne triumphale Orte schufen, die dann im Lauf der Zeit zu triumphalen Räumen zusammenwuchsen, hat unter Augustus die konzertierte Aktion der urbanistischen Erneuerung Roms dazu geführt, dass die ganze Stadt zu einem gegliederten triumphalen Gesamtraum zusammengefasst wurde, in dem der

21 Victoria in der Curia: Hölscher 1967: 6‒47. – Obelisken am Mausoleum des Augustus: von Hesberg/Panciera 1994: 32‒33. – Circus Maximus: Humphrey 1986 – Colosseum: Alföldy 1995.



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Kaiser als endgültiger Sieger und Erbe aller früheren Siege omnipräsent war. Dem entsprach, dass die Siege, insbesondere die Schlachten, nicht nur unmittelbar nach dem Ereignis, sondern permanent gefeiert wurden: Die Schlacht von Actium wurde noch Jahrzehnte später Gegenstand von Denkmälern. Siege wurden räumlich und zeitlich von den Schlachten abgekoppelt, sie waren nicht nur eine Leistung, sondern eine Eigenschaft des Augustus. Damit war ein entscheidender Schritt zu einer umfassenden Siegesideologie getan: Der Kaiser war nicht mehr nur faktischer Sieger in einzelnen Feldzügen, die in einzelnen Monumenten gefeiert wurden, sondern war im Besitz einer übergreifenden allgemeinen Sieghaftigkeit. Diese war das ideologische Äquivalent zu dem umfassenden imperium proconsulare maius, das dem Kaiser die Stellung des obersten Kriegsherrn, über den ausführenden Feldherren, verlieh. Diese wurde nicht nur in einzelnen Denkmälern gerühmt, sondern durchdrang alle öffentlichen Räume der Hauptstadt.22 Ideologien von umfassenden Herrschaftssystemen tendieren zu räumlicher, zeitlicher und thematischer Universalität. Seit dem frühen 1. Jahrhundert v. Chr. brachten die großen Feldherren der Republik in ihren Denkmälern zunehmend den Anspruch zum Ausdruck, die römische Herrschaft bis an die ‚Grenzen der Welt‘ im Norden und Süden bzw. Osten und Westen auszudehnen. Marius errichtete in Rom komplementäre Monumente für seine Siege über die Germanen im Norden und Jugurtha im Süden; Sulla, Pompeius und Caesar übertrafen sich mit Tropaia bei Chaironeia im Osten, in den Pyrenäen im Westen und bei Zela in Kleinasien; in der Hauptstadt selbst wetteiferten Pompeius und Caesar mit spektakulären Kunstwerken aus exotischen Materialien: Pompeius zeigte in seinem Triumph ein Bildnis von sich aus Perlen vom Roten Meer, Caesar weihte im Tempel der Venus einen Brustpanzer von Perlen aus Britannien.23 Eine umfassende Präsenz der siegreichen Herrschaft Roms im ganzen Reich wurde jedoch erst in der frühen Kaiserzeit erreicht. Ein weit gespanntes geographisches Konzept wird in Bogenmonumenten für Augustus im Auftrag des Senats deutlich, die die wichtigsten Überlandstraßen, nicht zuletzt für die Bewegung von Heeren, an ihrem Anfang in Rom und ihrem Ende bei einem der Überseehäfen markierten: die Via Appia und ihre Fortsetzungen wurden 30 v. Chr. am Forum Romanum und in Brundisium, die Via Flaminia 27 v. Chr. am Pons Mulvius und in Ariminium mit Ehrenbögen ausgestattet. Noch ambitiöser und systematischer waren die Ehrenbögen, die für Germanicus nach seinem Tod beschlossen wurden: in Rom beim Circus Flaminius, in

22 Dauerhaftigkeit des Sieges seit Caesar und Augustus: Hölscher 1967: 150‒156, 157‒164; Fears 1981. 23 Tropaea des Marius: Prop. 3.11.46; Vell. Pat. 2.43.4; Val. Max. 2.2.3, 2.5.6, 4.4.8, 6.9.14; Suet. Aug. 6.1. – Sulla: Plut. Sulla 19.9‒10; Paus. 9.40.7. Camp 1992. – Pompeius: Sall. Hist. 3.89; Strab. 3.4.1‒9, 4.1.3. Castellvi/Nolla/Rodá 1995. – Caesar: Cass. Dio 40.48.2. – Bildnis des Pompeius aus Perlen vom Roten Meer: Plin. Nat. hist. 37.14‒16. – Panzer Caesars aus Perlen von Britannien: Plin. Nat. hist. 9.116; Plut. Caes. 23.3; Cass. Dio 39.53.2. Hölscher 2004: 95‒96.

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Germanien bei Mainz und in Syrien. Darüber hinaus haben Städte im Reich den Sieg von Actium und die Rückführung der signa von den Parthern mit Denkmälern gefeiert, die die Begründung einer neuen Zeit überall präsent machten. Die Konzepte und Maßnahmen der Hauptstadt und des Imperiums ergänzten einander.24

Triumphale Räume und rituelle Praxis Was bedeuten diese Phänomene für das Verständnis des Triumphs in der politischen Praxis der Kaiserzeit? Entscheidend ist, in welcher Weise sich die triumphalen Manifestationen in die Wirklichkeit des Lebens einprägten. Der Triumphzug, als einmaliges Spektakel, rief starke Emotionen hervor und blieb auf diese Weise in Erinnerung. Dabei beruhte die Wirkung auf der performativen Präsenz der Teilnehmer an der Prozession und auf der Partizipation der Zuschauer. Dasselbe gilt für die ephemeren Veranstaltungen von Gastmählern, Theater- und Circusspielen, die kollektive Hochstimmung und mehr oder minder bleibende Dankbarkeit an den Stifter hervorriefen. Im Gegensatz zu diesen emotionalen Events appellierten die rühmenden Denkmäler des Senats für den Triumphator wie die Beutestiftungen des Feldherrn dauerhaft an die visuelle Anschauung und sicherten ein unzerstörbares Gedächtnis. Auch sie aber waren Teil und Faktoren der Lebenspraxis. Die Bedeutung der triumphalen Räume, mit ihren Sakralbauten und Denkmälern, bestand, über ihre bildhafte, repräsentative Präsenz hinaus, in den Handlungen, aus denen sie entstanden und die sie generierten. In diesem Sinn bedürfen die statischen Elemente der öffentlichen Räume der Dynamisierung in menschlichen Aktionen.

Bauten und Denkmäler als Aktion Die Errichtung von öffentlichen Anlagen, religiösen Bauten und politischen Denkmälern war stets ein Akt, der zwischen den politischen und gesellschaftlichen Akteuren ausgehandelt wurde. Die Akteure bedienten sich verschiedener Medien, die zueinander ins Verhältnis gesetzt wurden. Dabei wurde die Praxis grundsätzlich von eingespielten Strukturen und Regeln geleitet, die im einzelnen Fall entweder bestätigt oder auch überdehnt und modifiziert, selten aber völlig gesprengt wurden. Die Fragen, die sich dabei ergeben, sind: Wer gestaltete die triumphalen Räume? Wer gab die Denkmäler in Auftrag? Wer profitierte davon in welchem Sinn? Wie agierte und reagierte

24 Bogendenkmäler Forum und Brundisium: De Maria 1988: 236 Anm. 8, 267‒268 Anm. 56. Pons Mulvius und Ariminum: De Maria 1988: 269 Anm. 58, 260‒262 Anm. 48. Actium und Parther-Erfolg: Schäfer 1998; Zachos 2001.



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die Gemeinschaft gegenüber den Protagonisten? Wie änderten sich die Praktiken bei Veränderung der politischen Grundsituationen? Seit der mittleren Republik war die Konstituierung triumphaler Räume, wie oben dargelegt, eine Sache der reziproken Balance zwischen der Gemeinschaft der Bürger, konzentriert im Senat, und den führenden Feldherren: Der Senat gewährte dem Feldherrn Anerkennung durch die ephemere Ehre des Triumphs und die dauerhafte Auszeichnung durch eine Ehrenstatue, der Feldherr seinerseits gab den Sieg gewissermaßen durch Schenkungen und Stiftungen an die Gemeinschaft zurück. In der späten Republik wurde diese Balance mehr und mehr aufgekündigt durch die exzessiven Ansprüche der großen Heerführer, die mit gezielten Provokationen und Transgressionen ihre Kraft des Durchsetzens gegenüber dem Senat erprobten und demonstrierten – bis Augustus diese Praxis umdrehte. Seitdem spielte der Senat die Rolle, dem Kaiser extreme Ehren anzutragen, und dieser konnte sie dann, je nach seiner Auffassung von der Stellung des Herrschers, mehr oder minder stark reduzieren. Diese Praxis wird besonders deutlich bei der Gründung des Pantheon und der Ara Pacis eingespielt. Beim Pantheon, einer Stiftung des Agrippa, bestand zunächst der Plan, eine Bildnisstatue des Augustus im Inneren des Baues unter den Bildern der Götter aufzustellen; diese hohe Ehrung hat Augustus abgelehnt, und man fand die Lösung, dass Augustus und Agrippa Statuen in der Vorhalle erhielten. Vierzehn Jahre später, als Augustus aus Gallien und Spanien zurückkehrte, trug der Senat ihm höchste Ehren an, darunter einen Altar in der Curia für seine Rückkehr und persönliche Asylkraft gegenüber allen, die sich innerhalb des Pomeriums in seinen Schutz begaben; wieder lehnte Augustus ab, und man einigte sich auf einen monumentalen Altar für die Göttin des von ihm gesicherten Friedens, die Ara Pacis Augustae. Es wäre sicher falsch, in beiden Fällen Kommunikationsschwierigkeiten oder gar gegensätzliche Auffassungen zu erkennen, die man besser im Voraus im kleinen Kreis gelöst hätte: Es sind öffentliche Akte der Bestimmung der Rolle des Kaisers. Eben so verfehlt wäre es, hier eine reine Inszenierung einer republikanischen Fassade zu sehen, da der Kaiser ja doch die Fäden in der Hand gehabt habe: Denn die Form, die Praxis der verteilten Rollen, ist entscheidend: In dieser Form wurde die Macht ausgehandelt und praktiziert. Die damit erreichte Balance entsprach in mancher Hinsicht wieder mehr der Situation der mittleren Republik, aber die antithetische Dialektik der Rollen von Herrscher und Gemeinschaft war ungleich pointierter geworden.25 Diese Rollen werden gerade in jenen öffentlichen Anlagen der Hauptstadt deutlich, die militärische Herrschaft, Siege und Triumphe zum Thema haben. Sie sind durchweg als konzertierte Aktionen entstanden: Der Kaiser stiftete und baute für das ‚Volk‘, aber Senat und Volk ehrten ihn dafür. Unmittelbar nach dem Sieg gegen Antonius weihte Octavian das von ihm errichtete Senatsgebäude, die Curia Iulia ein, stattete sie mit einer Statue und einem Altar für Victoria aus, und gab damit die von ihm

25 Cass. Dio 53.27.2‒4, 54.25.3. Hölscher 2000: 247‒259.

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errungene Weltherrschaft Roms an den Senat zurück; Senat und Volk aber ehrten den Princeps am selben Ort mit dem goldenen Ehrenschild, auf dem seine vier Kardinaltugenden virtus, clementia, iustitia und pietas gerühmt wurden. Später errichtete Augustus den Tempel des Mars Ultor, ein Votiv für seine frühen Siege, im Rahmen eines Forums mit sehr weiten politischen und juristischen Funktionen, aber das Monument im Zentrum zu seinen Ehren, das den Kaiser in einer triumphalen Quadriga darstellte, war eine Stiftung von Senat und Volk. Traian baute nach den Dakerkriegen die größte aller Forumsanlagen zum Nutzen der Bevölkerung und rühmte in der bildlichen Ausstattung die siegreichen Legionen und verdienten Offiziere, doch wieder wurden die zentralen Denkmäler für den Kaiser selbst, eine Reiterstatue auf dem vorderen Platz und die Säule mit seinem Bildnis im rückwärtigen Hof, vom Senat und Volk errichtet. Die Säule wurde sogar in einem eigenen Akt, ein halbes Jahr nach dem Forum, eingeweiht, sicher nicht weil sie nicht rechtzeitig fertig geworden wäre, sondern um den Akt der Ehrung des Kaisers von dem der kaiserlichen Stiftung zu trennen und als Antwort der Gemeinschaft auf seine Wohltaten erscheinen zu lassen.26 Alle Denkmäler der expliziten Rühmung des Kaisers sind nicht von ihm selbst zum eigenen Ruhm, sondern von anderen Instanzen als Ehrung errichtet worden, in Rom selbst vor allem von Senat und Volk, im ganzen Reich aber auch von einer Vielzahl weiterer Institutionen, Gruppen und Personen, von Provinzen, Städten, Corporationen, Amtsträgern, bis hin zu Privatpersonen. Das gilt insbesondere für die große Zahl der Kaiserbildnisse, aber auch insbesondere für die Bogenmonumente, die zum Ruhm des kaiserlichen Triumphators errichtet wurden. Hier wird der Wandel von der Republik zur Kaiserzeit besonders deutlich, er scheint sogar terminologisch zum Ausdruck gebracht worden zu sein: Die republikanischen Bögen, fornix/fornices genannt, waren von den Feldherren selbst gestiftet, sie trugen Bilder von Göttern; dagegen wurden die Bögen der Kaiserzeit vom Senat und Volk zu Ehren des Herrschers errichtet, dessen Bildnis auf einer Quadriga sie trugen. In einem Herrschaftssystem, das auf Konsens basierte, konnte es nicht anders sein: Rühmung und Anerkennung des Herrschers musste von außen kommen.27 Die öffentliche, auch die ‚triumphale‘ Repräsentation des Kaisers in Denkmälern ist darum nicht adäquat mit dem häufig gebrauchten Begriff der ‚Selbstdarstellung‘ zu erfassen. In der Regel handelt es sich um Manifestationen von Konsens. Es soll nicht geleugnet werden, dass dabei ein mehr oder minder starker allgemeiner Erwartungsdruck vom Kaiser ausging, aber damit ist die Praxis nicht ausreichend erklärt: Entscheidend war auch hier die äußere Form der verteilten Rollen. Der Senat hatte zwar nicht mehr die Kontrolle über die Macht, aber er machte seine Zustimmung als entscheidenden Faktor sichtbar.28

26 Victoria und clupeus virtutis: Hölscher 1967: 6‒17, 102‒112. 27 Grundsätzlich: Mayer 2002: 5‒18; Dally 2007; von den Hoff 2009. 28 S. zur Terminologie Bergmann 2000, die den Begriff der ‚Repräsentation‘ vorzieht.



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Diese Praxis war auch in der Kaiserzeit noch stark von der jeweiligen okkasionellen Situation geprägt. Wiederum ist es allerdings deutlich, dass mit fortschreitender Zeit der Charakter als Zeugnis einer bestimmten historischen Situation mehr und mehr in der Weiternutzung aufgehoben wurde. Auch diese Denkmäler wurden zu einem sich sukzessiv ergänzenden, aber simultan wahrzunehmenden Panorama kaiserlicher Herrschaft und Größe.

Bauten und Denkmäler in Aktion Nach der Fertigstellung und Dedizierung waren die triumphalen Bauten und Denkmäler nicht stumme Zeugen der Vergangenheit, sondern prägende Faktoren des öffentlichen Lebens. Bauwerke und Denkmäler stellten das einmalige Ereignis des Sieges auf Dauer. Sie machten das Ereignis über räumliche und zeitliche Distanzen in der Mitte der Gesellschaft präsent. Sie gaben den Mitgliedern der Gesellschaft einen Anstoß und die Möglichkeit, diese Ereignisse und ihre Protagonisten in ihr Leben einzubeziehen und mit ihnen umzugehen. Das Ritual des Triumphs und andere Manifestationen siegreicher Macht entfalteten sich grundsätzlich in dem strukturierten Raum der Stadt: als Übergang zwischen Draußen und Drinnen, mit der Überschreitung der rituellen Stadtgrenze, der Umkreisung des Palatin, der Durchquerung des Forums, bis zum zentralen Kultplatz auf dem ‚heiligen Berg‘, dem Kapitol (vgl. Abb. 9.2): Dabei waren jene ‚triumphalen Räume‘ von besonderer Bedeutung, die am stärksten mit Monumenten geschmückt waren: der Bereich um die Porta Triumphalis als Ort des Durchgangs, Circus Maximus und Forum als Orte der größten Sichtbarkeit für die Massen der Zuschauer, und das Kapitol als Bühne des abschließenden Opferrituals. Reliefs von kaiserlichen Staatsdenkmälern lassen erkennen, wie stark diese Vorgänge in Bezug auf die Architektur gesehen wurden. Der Einzug Marc Aurels auf dem Triumphwagen durch die Porta Triumphalis wird vor der Fassade des Tempels der Fortuna Redux geschildert, sein großes Siegesopfer vor der Kulisse des kapitolinischen Tempels in Szene gesetzt (vgl. Abb. 9.4). Die Gottheiten, Fortuna und Iuppiter, waren in ihren Tempeln anwesend und prägten durch diese konzeptionelle Präsenz die Räume des Rituals. Ähnliches gilt für die weiteren Tempel für göttliche Mächte des Sieges entlang des Parcours: Sie alle verkörperten die religiös-ideologischen Kräfte, die den Maßstab für den aktuellen Triumph darstellten. Der Triumphzug brachte die Tempel und Gottheiten, die er in das Ritual einbezog, zu aktueller Bedeutung.29 Auf dem Weg durch die Stadt passierte der Zug verschiedene Bogenmonumente früherer Triumphatoren. Wenn der siegreiche Kaiser auf seinem Viergespann durch

29 Hölscher 2006a.

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Abb. 9.4: Triumph-Opfer des Marc Aurel auf dem Kapitol. Rom, Palazzo dei Conservatori. Nach: I. Scott Ryberg, Panel Reliefs of Marcus Aurelius (1967) pl. XV.



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den Bogen fuhr, muss er für die Zuschauer als lebendes Abbild der goldbronzenen Quadriga seines Vorgängers über der Attika des Monuments erschienen sein. Das Forum mit seinen vielen triumphalen Denkmälern stellte darüber hinaus einen vielfach nutzbaren Raum für andere Rituale von ‚triumphalem‘ Charakter dar. Die Unterwerfung des Tiridates vor Nero wurde hier in einer spektakulären Zeremonie vor der Kulisse der Tempel, mit dem Kapitol im Hintergrund, in Szene gesetzt. Und die Begräbnisrituale der Kaiser wurden auf dem Forum als Beginn eines ‚umgekehrten Triumphs‘ vom Zentrum zur Grabstätte außerhalb der Stadt begangen.30 Aber auch die weiteren ‚triumphalen Räume‘ erhielten ihren Sinn erst in Handlungen der Nutzung. Vor allem die Tempel für Gottheiten des Sieges waren Orte des regelmäßigen staatlichen Kultes, bei dem die Gemeinschaft, kollektiv oder individuell partizipierend, Götter wie Iuppiter Stator oder göttliche Mächte wie Victoria und Fortuna, Fides, Virtus, Honos und Pietas verehren, sich ‚zu eigen machen‘, und damit als verbindlich anerkennen konnte. In entsprechender Weise stellten die Ehrenbildnisse auf dem Comitium exemplarische Referenzgrößen für die Argumente und Entscheidungen bei den politischen Versammlungen von Senat und Volk dar: Man konnte sich auf die vorbildlichen res gestae und virtutes der großen Männer berufen, deren konzeptionelle Präsenz ebenso stark war wie die der Gottheiten in den Tempeln.31 Auch in dieser Nutzung liegt ein starkes Moment der Entzeitlichung: Die göttlichen Mächte wie die vorbildlichen Männer schlossen sich im Kult wie in der politischen Praxis zu einem Panorama verbindlicher Normen von überzeitlichem Charakter zusammen. Aufschlussreich sind die triumphalen Forum-Anlagen der Kaiser (vgl. Abb. 9.3). Das Forum des Augustus, das in seiner Entstehung wie in seiner Ausstattung triumphale Aspekte vereinigte, sollte auch kriegerischen Funktionen dienen: Im Tempel des Mars Ultor sollte der Senat die Entscheidungen über neue Kriege und über die Verleihung des Triumphs an siegreiche Feldherren führen. Hier sollten triumphierende Feldherren Triumphalszepter und Lorbeerkranz weihen. Augustus deponierte hier die von den Parthern zurückgewonnenen Feldzeichen, spätere Feldherren stellten ausgewählte Beutestücke auf. Damit wurden zum Teil Funktionen, die seit alter Zeit im Tempel des Iuppiter auf dem Kapitol lokalisiert waren, auf das neue Zentrum des Augustus übertragen. Entsprechend wurden auch die rituellen Waffen des Kollegiums der Salier aus der Regia in den Tempel des Mars auf dem Augustus-Forum transferiert. Eigentlich allerdings war das neue städtische Zentrum für die Entlastung des alten Forums vor allem von den zunehmenden Aufgaben der Rechtsprechung geplant worden. Diese Aktivitäten fanden jedoch bezeichnenderweise im Rahmen und vor dem Hintergrund der ‚triumphalen‘ militärischen Macht Roms in der Inszenierung in Bildern und Ritualen statt. Und diese Inszenierung hatte, als Fortsetzung

30 Unterwerfung des Tiridates: Suet. Nero 13. Kaiserliche Begräbnisfeiern: Zanker 2004. 31 Exemplarisch Hölkeskamp 2012.

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von rituellen Praktiken des Kapitols und der Regia aus republikanischer Zeit, einen starken Aspekt der Tradition und Kontinuität.32 Das Forum des Traian führt diese Entwicklung konsequent weiter. Die visuelle Ausstattung ist weit stärker als bei Augustus auf Präsentation militärischer Macht ausgerichtet, die Funktionen dagegen sind völlig auf zivile Akte konzentriert: Die Kaiser inszenieren vor der Kulisse des Kriegsruhmes Staatsakte wie Schuldenerlasse und Verteilungen von (Geld-) Geschenken, im Übrigen dient der weite Platz und die monumentale Basilica vor allem für Gerichtsverhandlungen, und in den angeschlossenen Bibliotheken entfaltet sich intellektuelles Leben. Die Rituale des Triumphs werden an den alten Orten und Räumen belassen.33 Insgesamt war die triumphale Ideologie in Rom, durch Architekturen und Rituale, im Gedächtnis und als Leitbild, so präsent und ubiquitär wie in wenigen anderen historischen Gesellschaften.

‚Ideologische Herrschaft‘ zwischen Norm und Realität Normative Architektur Die ‚triumphalen‘ Orte und Räume der Stadt Rom stellten einen relativ statischen Faktor in der Ausübung der kaiserlichen Herrschaft dar. Sie waren zum Teil in den Grundstrukturen der Stadt, mit Zentrum, Grenze und Peripherie, vorgegeben, teils seit republikanischer Zeit durch die Praxis der Errichtung von Siegestempeln und Denkmälern sukzessiv verfestigt – und durch neue Projekte nur sehr begrenzt erweiter- oder veränderbar. In dieser Form bildeten sie den Rahmen für die aktuelle Realität der kaiserlichen Triumphe. Das wirft schließlich die Frage nach dem Verhältnis von Statik und Dynamik, von Norm und spezifischer Realität auf, von der wir ausgegangen waren. Die Inszenierung von Triumphzügen der Kaiserzeit hob stark auf die spezifischen Realitäten der einzelnen gefeierten Feldzüge und der eroberten Länder ab. Man gab sich große Mühe, die charakteristischen Leistungen der römischen Sieger, die exotischen Eigenarten der besiegten Völker und eroberten Länder, die physische Präsenz großer gefangener Gegner und die Einzigartigkeit der erbeuteten Schätze vor Augen zu führen. Selbst ein eher konventioneller Triumphzug wie der des Vespasian war nach der Beschreibung bei Flavius Josephus wie nach der Darstellung am Titus-Bogen ein

32 Funktionen des Augustus-Forums: Köb 2000: 225‒268; Neudecker 2010. 33 Funktionen des Traians-Forums: Köb 2000: 283‒304.



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einzigartiges, unwiederholbares Spektakel, mit sensationellen Schaustellungen der Siege und den Aufsehen erregenden Beutestücken aus dem Tempel von Jerusalem. Ganz zu schweigen von so exzentrischen Auftritten wie Caligulas Triumph über das Meer bei Puteoli und Neros Rückkehr aus Griechenland als musischer Triumphator.34 Dies alles spielte sich andererseits in einem relativ statischen Rahmen von ‚triumphalen Räumen‘ ab. Wenn man diese Räume und ihre Elemente, die Bauten und Denkmäler, nicht nur als tote Kulissen, sondern als bedeutungsvoll-aktive Faktoren des politischen Lebens sieht, dann ergibt sich eine bezeichnende Dialektik zwischen Statik und Dynamik.

Politische Ideologie und die Rituale des Kaisers Die Bauten und Denkmäler der triumphalen Räume repräsentierten einen Rahmen von ideologischen Normen und Erwartungen, die an die Tätigkeit des Kaisers gestellt wurden: virtus und honos, pietas und concordia, clementia und fides, fortuna, felici­ tas und aeternitas. Die Ideologie war nicht nur Interpretation und Bewältigung der vorausgegangenen realen Ereignisse, sondern vor allem auch Forderung an die Protagonisten für die Zukunft. Diese ideologischen Leitbilder der römischen Staatsmacht blieben während der Kaiserzeit weitgehend statisch in Geltung; dem entsprach ihre Fixierung in Kultbauten und Denkmälern und ihre Verankerung im Kalender der staatlichen Religion. Dem Kaiser seinerseits kam die Rolle zu, diese Normen in der spezifischen Realität der gegenwärtigen Situation umzusetzen. Diese Umsetzung der Leitbilder geschah natürlich zunächst in politischen Handlungen, doch ihre öffentliche Präsentation wurde in großen Ritualen vollzogen: virtus bei Profectio und Adventus und beim Triumph, pietas bei großen Staatsopfern, und so fort. Dabei ließen die Normen und Erwartungen zwar einen gewissen Spielraum der Gestaltung: Zum einen entstanden durch die unterschiedlichen historischen Umstände, bei Kriegszügen wie in anderen Handlungsfeldern, spezifische Vorgaben, die nicht nur die effektiven Aktionen des Kaisers, sondern auch die rituellen Repräsentationen prägten; zum anderen, und vor allem, konnte der Kaiser seine Rolle in einer gewissen Spielbreite persönlich definieren: etwa mit mehr Nachdruck auf seiner eigenen virtus oder der von den Göttern geschenkten felicitas, auf dem tatsächlichen Sieg oder der dankbaren pietas für den Erfolg, auf einer Selbstdarstellung als griechischer Künstler oder als römischer Sittenwächter, auf einer Stellung als primus inter pares oder als übermächtiger Alleinherrscher. Darüber hinaus konnte es auch, unabhängig von einzelnen Kaisern, zu einem mittelfristigen Wandel kommen: So werden im späteren 2. und im 3. Jahrhundert n. Chr. die alten Leitbilder zu pauschalen Beschwörungen von immerwährendem Sieg und Glück gesteigert.

34 Triumph Vespasians: Schipporeit 2010. Caligula und Nero: s. unten S. 309.

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Die antiken Historiker, und offenbar allgemein die Zeitgenossen, haben die Herrschaft der einzelnen Kaiser sehr stark als von deren individuellen Charakteren geprägt gesehen. Man sprach von ‚guten‘ und ‚bösen‘ Herrschern, und jeder von ihnen war in anderer Weise ‚gut‘ oder ‚böse‘. Manche moderne Historiker folgen ihnen darin und sehen statt des ‚Kaisertums‘ als Institution nur einzelne Kaiser und ihre persönliche Auffassung der Herrschaft. Wie weit sie ‚wirklich‘ so ‚gut‘ oder ‚böse‘ waren, kann zu Recht in Frage gestellt werden – aber auch das Urteil hat seine ‚Wirklichkeit‘. Sofern die Zeitgenossen daran glaubten, muss diese Nahsicht ernst genommen werden. Andererseits aber weisen aus einer distanzierteren Sicht viele Zeugnisse darauf hin, dass die individuellen Ausgestaltungen der Rolle des Herrschers nicht zu grundsätzlich gewertet werden sollten. Dabei handelt es sich vor allem um die Bilder der großen Staatsdenkmäler und der weit zirkulierenden Münzprägung. Man kann sich fragen, wie weit es berechtigt ist, das Bild dieser Medien als repräsentativ für die gesamte Auffassung der Herrschaft anzusehen. Gewiss kann es nicht darum gehen, die Unterschiede und die dynamischen Veränderungen der tatsächlich praktizierten Herrschaftsformen bei den verschiedenen Kaisern zu leugnen. Die Frage ist vielmehr, in welchem Verhältnis die relative Konstanz der Ideologie zu den Veränderungen der Herrschaftspraxis in den sich wandelnden Situationen und Verhältnissen der ‚Realität‘ steht. In diesem Sinn ist zu fragen, welche Bedeutung es hat, dass die sich ständig ändernde Vielfalt der Manifestationen kaiserlicher Herrschaft in den Denkmälern und Bildwerken der öffentlichen Repräsentation immer wieder auf ein begrenztes und weitgehend dauerhaftes Spektrum von ideologischen Leitbildern reduziert wurde. Die ideologischen Spielräume der einzelnen Kaiser waren offensichtlich insgesamt nicht sehr groß: Die Varianten waren immer auf einen einigermaßen festen Kanon von Normen bezogen. Die Leitbilder und ‚Tugenden‘, aus denen die Kaiser ihre Rolle definieren konnten, hatten unter Augustus mit dem clupeus virtutis einen festen Kern erhalten. Auf Münzen erscheint das Spektrum zwar etwas erweitert, aber dabei relativ konstant; Veränderungen ergaben sich im Lauf der Jahrhunderte nur langsam und nicht so sehr als Neuerungen, sondern eher als Ausgestaltungen und Emphatisierungen des bestehenden Kanons. An monumentalen Staatsdenkmälern werden vielfach immer wieder dieselben Rituale dargestellt, in denen diese Leitbilder gefeiert werden. Es sind mehr oder minder dieselben Leitbilder, die auch in den Tempelbauten seit der Republik das Stadtbild prägten und in deren öffentlichen Kulten die Gemeinschaft diese Leitbilder bestätigte.35

35 Zu den Leitbildern auf den kaiserzeitlichen Münzen s. Noreña 2011, der stark auf die statistisch unterschiedlichen Aktualisierungen der ‚virtues‘ unter den einzelnen Kaisern abhebt. Aus einer etwas weiteren Perspektive ist es jedoch offensichtlich, dass es sich vor allem um variierende Selektionen aus einem relativ konstanten Repertoire handelt. Zu der hier vertretenen Auffassung s. Timpe 2011: 136‒137: „Das Handeln der nach Charakter, Glück, Fähigkeiten, Dauer und historischer Bedeutung höchst unterschiedlichen kaiserlichen Persönlichkeiten variierte in konstitutioneller Hinsicht zwischen verhältnismäßig wenigen Verhaltensmustern und füllte insoweit trotz der farbigen Schicksale



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Die Differenzen zwischen den einzelnen Kaisern, die sich dabei ergaben, betreffen nicht so sehr den Kanon der Leitbilder als solchen, als vielmehr die Formen seiner Realisierung. Die Balance zwischen republikanischer Form und monarchischer Machtfülle, wie sie Augustus eingerichtet hatte, war zugleich sensibel und anstrengend. Vor allem im ersten Jahrhundert seiner Nachfolge versuchten darum bekanntlich verschiedene Kaiser, die Gewichte zu verschieben: zunächst Tiberius zurück zur Einbindung in die Senatsherrschaft, dann Caligula in die Gegenrichtung einer größeren Autonomie vom Senat. Und alle Kaiser, ob integrativ oder exzentrisch, strebten danach, die äußeren Formen der Herrschaft noch weiter zu steigern. Diese Unterschiede in der Herrschaftsauffassung waren vielfach entscheidend für Erfolg oder Misserfolg der einzelnen Herrscher. Im Grund aber entspringen diese Unterschiede wohl weniger einem – durch Erwartung und Druck von außen induzierten – Ideal der individuellen Profilbildung als solcher, als vielmehr einer tiefen Unsicherheit, in welchen Formen der Kaiser die gegenläufigen Anforderungen miteinander in Einklang bringen konnte: Denn letzten Endes scheiterten gerade die Kaiser, die am radikalsten auf distinktive Profilbildung setzten. Durchgehend aber blieben alle Herrscher, bei aller Verschiedenheit ihrer Herrschaftsformen, dem Kanon der ideologischen Leitbilder mit relativ begrenzten Varianten verpflichtet. Was sie anstrebten, war die ‚einzigartige‘ Monopolisierung einer relativ statischen kollektiven Ideologie.

Der Triumph als biographisches Ritual Der Triumph wurde bekanntlich von Augustus, und seitdem für alle Zeiten, auf den Kaiser und wenige Mitglieder des Kaiserhauses beschränkt. Zugleich mit dieser einschneidenden Maßnahme spielte sich eine Praxis ein, die eine weitere Steigerung der Ritualisierung bedeutete. Sie wird erkennbar, wenn man danach fragt, wann, wann nicht und wie oft die einzelnen Kaiser einen Triumph gefeiert haben. Das kann hier nur ganz holzschnittartig dargelegt werden. Octavian/Augustus hat seinen einzigen – dreifachen - Triumph zu Beginn seiner Herrschaft 29 v. Chr. gefeiert, für Siege über die Dalmater, über Antonius und Kleopatra bei Actium sowie für die Eroberung von Ägypten. Mit der Dreizahl war eine gewisse Universalität der Herrschaft impliziert: europäischer Norden, griechischer Osten, afrikanischer Süden, in Konkurrenz zu Pompeius, der sich seiner Siege auf den drei Kontinenten Europa, Asien und Afrika rühmte.36 Diese Universalität der triumphal begründeten Herrschaft war als Konzept ‚endgültig‘ und nicht mehr steiger-

der Imperatoren viel eher einen – durch das augusteische System und mit seiner Begründung – vorgegebenen Rahmen aus, als dass es diesen konstruktiv gestaltet und verändert hätte.“ Ich will auf diese Fragen an anderer Stelle zurückkommen. 36 Beard 2008: 7‒41.

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bar: Danach hat Augustus bekanntlich keinen weiteren Triumph beansprucht, weder nach den Feldzügen in Spanien 26 v. Chr. (mit denen er der Weltherrschaft den Westen zufügte) noch nach dem ‚Sieg‘ gegen die Parther 20 v. Chr., mit dem er die Herrschaft über den asiatischen Osten etablierte. Augustus hat diese doppelte Regelung in demonstrativen Akten deutlich gemacht: Er zeigte seine Positionen auf, indem er Gegenpositionen öffentlich ablehnte. Vielleicht war schon nach dem Sieg von Actium seine Ablehnung des ihm angetragenen Beinamens Romulus und seine Zustimmung zu dem Namen Augustus mit dadurch bestimmt, dass er nicht wie der Stadtgründer als dauerhafter Triumphator erscheinen wollte. Jedenfalls hat er es 26 v. Chr. nach dem Feldzug in Spanien und offenbar auch 19 v. Chr. nach dem Parthererfolg zugelassen, dass der Senat ihm einen Triumph zusprach – um ihn dann nicht anzunehmen. 19 und 14 v. Chr. ließ er den Senat Triumphe für Agrippa nach dessen Feldzügen in Spanien und am Bosporos beschließen, die dieser ebenfalls ablehnte. 12 v. Chr. beschloss der Senat einen Triumph für Tiberius, dem wiederum Augustus sich widersetzte. Fünf Jahre später trug der Senat Augustus und Tiberius einen gemeinsamen Triumph an, den der Kaiser für sich selbst ablehnte, für Tiberius aber diesmal zuließ; dasselbe wiederholte sich im Jahr 19 n. Chr. Dies alles können gewiss nicht unkoordinierte Aktionen des Senats und kurzfristige Korrekturen durch den Kaiser sein: Denn zweifellos hätte man Meinungsverschiedenheiten in informellen Gesprächen ausräumen können. Es sind konsequent gesetzte öffentliche Zeichen. Vorschläge wurden in der Öffentlichkeit gemacht, Beschlüsse offiziell gefasst, um die Ablehnung zu einer expliziten öffentlichen Manifestation zu machen. Auf diese Weise stellte Augustus nacheinander klar, dass er selbst für Siege unter seinem imperium maius keine Triumphe mehr feiern würde, dass er eine strenge Beschränkung des Triumphes sogar gegenüber Mitgliedern des Kaiserhauses durchsetzen wollte, und dass er jedenfalls selbst über die Verleihung entscheiden wollte.37 Augustus’ eigener dreifacher Triumph aber wurde dadurch, gewissermaßen in der Rückschau, zu einem Initiations-Ritual, mit dem er ein für alle Mal seine universale Sieghaftigkeit demonstrierte. Tiberius feierte seine zwei Triumphe vor dem Antritt des Prinzipats: den ersten 7 v. Chr. als Anerkennung einer gewissen, aber nur temporären Position als zweiter Mann im Staat, bis zur Volljährigkeit der von Augustus adoptierten Enkel, den zweiten 12 n. Chr. zur Bestätigung seiner Rolle als designierter Thronfolger. Wie bei Augustus konnten die Erfolge in Germanien und Pannonien als Demonstrationen universaler Herrschaft in den beiden wichtigsten Feindes-Richtungen Nord und Ost verstanden werden. Auch dies waren Initiations-Triumphe, nach denen Tiberius während seiner

37 Beiname Romulus: Suet. Aug.7.2. – Alles weitere bei Itgenshorst 2008. Beschluss des Triumphs nach Parthererfolg: Schäfer 1998: 60 mit Anm. 60. – Beschluss und Ablehnung des Triumphs für Tiberius 12 v. Chr.: Suet. Tib. 9; Cass. Dio 54.31.3‒4.



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Regierungszeit keine weiteren Feldzüge mehr übernahm und keinen Triumph mehr beging.38 Caligula strebte bald nach Regierungsbeginn, mit der Vorbereitung eines Feldzuges im Norden, militärischen Ruhm als Grundlage seiner Herrschaft an. Nach dem Scheitern der Unternehmungen in Germanien und gegen Britannien verzichtete er notgedrungen auf einen Triumph, ersetzte diesen dann aber durch den Super-Pseu­ do-Triumph bei Puteoli. Auch hier ist universale Herrschaft im Spiel: Mit der Überquerung des Meeres spielte er auf die intendierte Eroberung Britanniens an, zugleich brachte er als ‚Beute‘ einen gefangenen parthischen Prinzen mit zurück. Nichts kann besser den Zwang belegen, sich früh in einem spektakulären Ritual als überwältigender Sieger zu präsentieren.39 Claudius nahm Caligulas Britannien-Projekt auf, sobald die Verhältnisse in Rom es zu erlauben schienen. Er beging seinen Triumph extrem früh, nachdem er ganze 16 Tage an dem Feldzug teilgenommen hatte – und obwohl der Krieg sich noch weitere acht Jahre hinziehen sollte. Britannien galt seit Caesar als finis terrae und konnte auch ohne östlichen Gegenpart die Herrschaft über den orbis terrarum bedeuten. Der Osten meldete sich dann als neuer Erzfeind gleich nach dem Regierungsantritt Neros, als die Parther Armenien beanspruchten. Doch der Konflikt, mit Verhandlungen und Geiselstellungen, zog sich ohne einen triumphwürdigen Sieg in die Länge, und schließlich musste 66 n. Chr. die spektakuläre Unterwerfung des Tiridates vor dem Kaiser zum Ersatz dienen. Als Kompensation unternahm Nero, im unmittelbaren Anschluss daran, seinen Siegeszug durch die ‚Schlachtfelder‘ der musischen Festspiele Griechenlands und feierte bei der Rückkehr nach Rom seinen extravaganten ‚agonalen‘ Triumph. Universalität strebte er auf diesem Gebiet dadurch an, dass er in möglichst allen Kampfstätten in möglichst allen Disziplinen Siege erringen wollte.40 Geradezu ‚perfekt‘ war der Herrschaftsantritt Vespasians, bei dem der Sieg über Iudaea, die Übernahme des Prinzipats und der Triumph unmittelbar aufeinander folgten. Für seinen Sohn Titus, der gleichberechtigt mit dem Vater den Triumph mitgefeiert hatte, war diese Manifestation des Siegesruhmes vor dem eigenen Regierungsantritt, wie für Tiberius, ausreichend. Titus’ Bruder Domitian aber hatte bei diesem Triumph eine untergeordnete Rolle gespielt und strebte darum schon früh nach militärischer Bewährung, die ihm jedoch während der Regierung seines Vaters und seines Bruders versagt wurde. Nach Titus’ frühem Tod auf den Thron gelangt, suchte er darum sofort nach militärischer Legitimation, begann einen vielleicht nicht unbedingt nötigen Krieg gegen die germanischen Chatten und schloss ihn 83 n. Chr. mit einem Triumph ab, der offenbar von vielen als forçiert und eher dürftig bewertet wurde. Das mag der Grund gewesen sein,

38 Itgenshorst 2008. Zur Bedeutung des Triumphs von 7 v. Chr. s. auch Kuttner 1995. 39 S. dazu Winterling 2003: bes. 120‒124. 40 Champlin 2003: 210‒234.

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warum Domitian seine anschließenden Feldzüge gegen die Daker im Jahr 86 n. Chr. mit einem weiteren Triumph abschloss. Doch auch damals war noch längst kein endgültiger Sieg errungen, und so feierte er schließlich nach weiteren Feldzügen 89 n. Chr. einen doppelten Triumph über Germanen und Daker. Das hektische Streben nach rascher triumphaler Legitimation führte zu einer lange protrahierten Sequenz von immer wieder vorläufigen Initiations-Triumphen. Schließlich aber hatte auch Domitian das ‚universale‘ Spektrum von Siegen im Norden und im Osten abgedeckt. Diese triumphale Manifestation schien ihm dann offenbar ausreichend für seine weitere Regierung, denn später, nach dem Krieg gegen die Sarmaten, verzichtete er auf den erwarteten Triumph und legte nur den Lorbeerkranz im Tempel des Iuppiter nieder.41 Schließlich nahm Traian bald nach Regierungsantritt den Krieg mit den Dakern wieder auf und beendete ihn schon im Jahr darauf 102 n. Chr. mit einem Triumph. Da auch hier wieder der Friede vorzeitig abgeschlossen wurde und sich nicht als haltbar erwies, unterwarf er Dakien in einem zweiten Krieg und beging 106 n. Chr. einen zweiten Triumph über denselben Gegner, mit dem er, ähnlich wie Domitian, seinen ersten Triumph gewissermaßen überholte. Ob Traian später den Krieg gegen die Parther, in dem er starb, mit einem Triumph abgeschlossen hätte, ist nicht zu erkennen. Die triumphale Rückkehr seiner Asche, die sein Nachfolger Hadrian veranstaltete, sagt nichts über Traians eigene Absichten aus.42 Seit Augustus und bis Traian erhielt das Ritual des Triumphzuges für die Kaiser einen neuen biographischen Stellenwert. Das republikanische Ideal der möglichst großen Zahl von drei oder mehr aufeinander folgenden Triumphen hatte seine Geltung verloren. Die Herrscher feierten zumeist nur ein Mal, allenfalls zwei Mal einander ergänzend, einen Triumph, möglichst am Beginn ihrer Laufbahn: entweder noch als vorgesehene Thronfolger oder bald nach Regierungsbeginn. Sie suchten zum Teil Gelegenheiten zu Feldzügen, auch wenn sie nicht unbedingt nötig schienen, feierten Triumphe, auch wenn der Gegner noch lange nicht besiegt war, und gestalteten ihre Siege und Triumphe als Demonstrationen der universalen Herrschaft über die ganze Welt aus. In dieser Form traten sie von Anbeginn und ein für alle Mal demonstrativ als immerwährende und ubiquitäre Sieger in Erscheinung. Spätere Kriegszüge konnten sie daher ausführenden Feldherren überlassen, eigene spätere Siege brauchten sie nicht mehr im ganz großen Staatsritus zu begehen. Sieg wurde als Ergebnis einer dem Kaiser eigenen Sieghaftigkeit, das faktische Ereignis als Resultat einer dauerhaften Qualität erklärt. Der Triumphzug wurde in diesem Zusammenhang neu interpretiert: Er war nicht mehr in erster Linie ein Abschluss aller großen Feldzüge, sondern ein biographisches Initiationsritual des Kaisers, der sich dadurch vor oder zu Beginn seiner Regierung als fähig zur Übernahme dieser Aufgabe erwies.

41 Jones 1992: 126‒159. 42 Strobel 2010: 255‒260, 282‒285.



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Wenn dann Hadrian und Antoninus Pius auf einen Krieg und Triumph zu Beginn ihrer Regierung verzichteten, so wurde der von ihnen eingeleitete Umschwung in der Reichspolitik, der Verzicht auf weitere Expansion, auch im ausbleibenden Ritual deutlich gemacht. Als dann Marc Aurel und Lucius Verus die Praxis wieder aufnahmen, geschah das stärker als zuvor unter den konkreten Vorgaben der Angriffe auf das Reich. Möglicherweise kam die Funktion des ‚biographischen Rituals‘ dann mehr den aufkommenden Vota und Jubiläumsfeiern der Quinquennalia, Decennalia und Vicennalia zu.43 Aufschlussreich ist ein Vergleich mit dem Alten Ägypten. Erik Hornung hat gezeigt, dass jeder Pharao bald nach Beginn der Regierung einen Krieg gegen Fremdvölker in zwei polaren Weltgegenden, im Süden und Norden, führte. Das war, unabhängig davon, ob es nötig war oder nicht, eine rituelle Pflicht, mit der er die Ordnung der Welt aufrecht erhielt. An den Wänden der Tempel wurden diese ‚rituellen‘ Kriege der Pharaonen in Reliefbildern in stereotypen Formen gefeiert, sei es in dem bekannten Schema des ‚Niederschlagens der Feinde‘, sei es in Schlachtszenen, in denen der Pharao auf dem Wagen eine dominierende Rolle spielt. Möglicherweise wurden solche Bilder zum Teil auch dann aufgestellt, wenn solche Kriegszüge nicht oder nur sehr symbolisch stattgefunden hatten. Es ist eine Auffassung von den iterativen religiös-ideologischen Aufgaben des Herrschers, die Hornung mit „Geschichte als Fest“ bezeichnet.44 Die römische Auffassung geht längst nicht so weit in Richtung auf religiöse Ritualisierung der Rolle des Herrschers. Aber manche Züge werden durch den Vergleich erhellt. Das römische Kaisertum artikulierte sich und bestand, zu einem gewissen Grad, in rituellen Handlungen, die die soziale, politische und religiöse Ordnung des Reiches und der Welt aufrecht erhielten. Die Tempel für die Gottheiten dieser Ordnung hielten diese Ordnung auf Dauer visuell präsent und bewirkten als Orte der öffentlichen Kulte ihre Einbettung in das Leben der Gesellschaft. Der Kaiser war der oberste und in vieler Hinsicht einzige Realisator dieser traditionell vorgegebenen ideologischen Ordnung.

‚Ideologische‘ Herrschaft? Wenn man versucht, ein solches Konzept des römischen Kaisertums in Max Webers Kategorien der traditionalen, der legalen und der charismatischen Herrschaft einzuordnen, so gelingt das nicht leicht. Ich möchte daher zum Schluss die Frage aufwer-

43 Während der Berliner Tagung vorgeschlagen von Lukas de Blois. Vgl. in diesem Band S. 337–356. 44 Hornung 1966.

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fen, ob man nicht der Weber’schen Typologie einen vierten Typus zufügen sollte, den der ideologischen Herrschaft.45 Bis zu einem gewissen Punkt kann das römische Kaisertum, in Webers Sinn, teils als ‚traditionale‘, teils als ‚charismatische‘, in eingeschränktem Sinn sogar als ‚legale‘ Herrschaft angesprochen werden. Alle drei Kategorien erfassen aber nicht die hier beschriebenen Aspekte. ‚Legale‘ Grundlagen hat das römische Kaisertum zunächst in der Bestellung des Princeps durch den Senat und die Einbettung seiner Herrschaft in die Praxis dieses Gremiums. Es ist offensichtlich, dass damit nur begrenzte Komponenten der Kaiserherrschaft benannt sind. ‚Traditionale‘ Züge hat das römische Kaisertum in mindestens drei Aspekten: zum einen in seinen tendenziell ‚patrimonialen‘ Machtstrukturen, in denen de facto immer wieder „ein (normalerweise) nach fester Erbregel bestimmter einzelner die Herrschaft ausübt“; zum zweiten in seiner Begründung auf ‚republikanischen‘ Traditionen, die der Herrschaft eine Art „Heiligkeit altüberkommener („von jeher bestehender“) Ordnungen“ vermitteln; und zum dritten, dazwischen vermittelnd, in der Praxis der reziproken Anerkennung und der konsensualen, pietätvollen Ehrung, mit der das Verhältnis zwischen Herrscher und Gemeinschaft realisiert wurde. Was dabei aber unterbewertet wird, ist die dominante Autonomie der ideologischen Leitbilder gegenüber den Personen der Herrscher, die durch ihre ‚traditionale‘ Stellung als pater patriae wenig dagegen geschützt sind, an den Maßstäben dieses Kanons gemessen und vielfach verurteilt zu werden. ‚Charismatische‘ Aspekte sind dem römischen Kaisertum insofern eigen, als seit Augustus eine überragende virtus, das heißt höchste persönliche Leistungen und einzigartige heldenhafte Fähigkeiten, die Grundlage für eine angestrebte affektive Hingabe an den Herrscher darstellten. Der Triumph ist das höchste Distinktiv dieser Einzigartigkeit. Doch damit ist wieder nicht das ganze Spektrum erfasst. Denn daneben waren für ihn andere Leitbilder verpflichtend, wie pietas, clementia, iustitia, fides, concordia und constantia, die alles andere als außergewöhnliche individuelle Eigenschaften darstellten, sondern kollektive Verhaltensideale waren, die in entsprechender Weise für breite Schichten der Gesellschaft Geltung hatten. Der Herrscher, der diese Leitbilder realisierte, zeichnete sich allenfalls durch breitere Verantwortung, aber nicht durch einzigartige Eigenschaften und Fähigkeiten aus. Bekanntlich sind Webers Kategorien als Idealtypen konzipiert, die in der Realität nicht in Reinform auftreten, sondern Grundformen der politischen Legitimität bezeichnen, die in den historischen Herrschaftsordnungen in verschiedener Mischung realisiert sind. Die Herrschaft der römischen Kaiser lässt sich aber m.E. nicht ausreichend als Mischung von legaler, traditionaler und charismatischer Herrschaft beschreiben.

45 Weber 1922. Ich will auf diese Frage an anderer Stelle zurückkommen.



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Eine Herrschaft, die in einem wesentlichen Sinn als Realisierung eines vorgegebenen ideologischen Kanons verstanden wird, stellt einen eigenen Typus dar. Die Legitimität beruht im Wesentlichen auf den konsensual vorgegebenen ideologischen Leitbildern, die ihre Autonomie als kollektive Verhaltensmuster bewahren, weitgehend unabhängig von den individuellen Herrschern mit ihren legalen Einbindungen, traditionalen Herrschaftspositionen und/oder ihren charismatischen Führerqualitäten. Ideologische Herrschaft, wenn man sie so nennen darf, ist im römischen Kaisertum nicht in reiner Form vertreten, aber sie bedeutet einen wichtigen Faktor der Stabilität des Römischen Reiches.

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Martijn Icks

Turning Victory into Defeat Negative Assessments of Imperial Triumphs in Greco-Roman Literature Abstract: The triumphus conferred great military prestige on generals and emperors. Exploiting that prestige for their own purposes, Greco-Roman authors constructed subversive discourses around this ritual in their works. Through negative descriptions of triumphal processions, they could criticize, question or mock the accomplishments of triumphatores they did not like, undermining their glory and turning real or claimed victories into moral defeats. This literary weapon was particularly potent in the time of the Empire, when the senatorial elite had lost control over triumphal displays. ‘Bad’ triumphs of an extraordinary nature were attributed to Mark Antony, Caligula and Nero, criticizing their alleged transgressions of traditional Roman norms. However, more conventional triumphi could likewise come under attack by hostile historians and biographers, who used their descriptions of these events to define the limits of ‘good’ and ‘bad’ emperorship.

Introduction Crassus’s ill-fated military campaign against the Parthians in 53 bc did not only end in a humiliating defeat for the Romans, but also earned the general an ignominious death. After the unfortunate commander had died in a skirmish that broke out during peace negotiations, the Parthian general Surena cut off his head and hand, sending them to the Parthian king. Yet that was not the end of Crassus’s posthumous humiliation. According to Plutarch, Surena announced to the citizens of Seleucia that the defeated general was still alive and would be put on display. A mock procession was staged in the city, in which one of the Roman captives was dressed in female royal garb and forced to answer to the name of Crassus and the title of Imperator. He was led along the streets on horseback, accompanied by a curious entourage:1 Before him rode trumpeters and a few lictors borne on camels; from the fasces of the lictors purses were suspended, and to their axes were fastened Roman heads newly cut off;  behind these followed courtesans of Seleucia, musicians, who sang many scurrilous and ridiculous songs about the effeminacy and cowardice of Crassus; and these things were for all to see.

1  Plut. Crass. 32.2–3.

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Even if Plutarch had not remarked that Surena “insultingly” called the procession a triumph, this would be immediately clear to both the ancient and the modern reader. Many of the familiar elements of a Roman triumphal procession – the figure of the triumphator, the lictors accompanying him, even the ‘soldiers’ following him singing ribald songs – are present, albeit in distorted, farcical form. In short, Surena allegedly turned one of the Romans’ most important rituals against them, mocking Crassus for a ‘victory’ which revealed his unmanliness and gained him no other trophies than the heads of his own countrymen. Apparently, the symbolic power of a Roman triumph was so great that even enemies sought to appropriate it and use it for their own ends. The mock procession described in the Life of Crassus is not mentioned by any other source. Moreover, the parody could only have worked if we assume that Surena had quite a detailed notion of what went on at a Roman triumph – and that he expected the people of Seleucia to be familiar enough with the ritual to appreciate the display. The latter in particular seems doubtful. In all likelihood, the story has been elaborated or even completely invented by Plutarch to emphasize the disgrace of Crassus’s defeat. Yet that does not make the episode any less interesting. It only means that it is Plutarch, rather than Surena, who is the author of the dead general’s humiliation. Since Roman triumphal processions could confer great prestige on a general, they also provided his enemies with powerful tools to attack and subvert that prestige. This fact was not lost on ancient historians and biographers. Greco-Roman literature contains many examples of triumphs which are presented in an unfavourable light by the author. Usually, such hostile accounts do not describe the staging of mock processions, as in the case of Crassus, but criticize, question or mock the accomplishments of triumphing generals. Hence they undermine the triumphator’s glory and turn real or claimed victories into moral defeats. In her provocative study on the Roman triumph, Mary Beard already remarked on this, noting that “writers exploited the vocabulary of triumphal subversion to symbolize the emperor’s misconduct or to calibrate his impropriety.”2 We need not be surprised that emperors were favourite targets. After all, the master of the Roman world enjoyed unprecedented control over the triumphal ritual and could decide for himself when and how to employ it to boost his military prestige.3 Since the senate’s traditional right to grant or refuse triumphs had been reduced to anticipating or rubber-stamping the emperor’s wishes, the elite could only express its disapproval by constructing subversive discourses on triumphal displays – usually after the rulers in question were safely dead. Similar subversive discourses were constructed around other imperial rituals; for instance around imperial investiture ceremonies, which were often described in topical terms to depict candidates

2  Beard 2007: 272. 3  Benoist 2005: 195–239.



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for the purple as corrupt and power-hungry villains.4 Because the rituals at the root of these descriptions carried so much symbolic meaning, and because Roman audiences were generally familiar with the way the ritual was supposed to proceed, hostile authors could manipulate their accounts to signal that the person at the centre of the ritual was not up to the expected standards.5 Hence, literary accounts of rituals were an effective means to enhance the communication between text and readers. As the editors of the 2004 volume Rituals in Ink have correctly remarked: “If performed rituals matter in society, literary rituals must matter in texts.”6 In this article, I will explore the tendency of ancient authors to ascribe ‘bad’ triumphs to ‘bad’ emperors. Due to the critical nature of the historical and biographical genres, such negative examples are more numerous than purely positive interpretations of triumphs, which are mostly limited to panegyric. Whether these hostile accounts provide accurate reflections of ‘what really happened’ is not the issue here. Regardless of veracity, the reasons that historians and biographers give for mocking or condemning triumphing emperors and the strategies they employ to do so can tell us much about their norms and expectations. The central question is: how did Greco-Roman authors use the imperial triumph in their accounts to define the limits of ‘good’ and ‘bad’ emperorship?

Extraordinary triumphs Mark Antony Several ‘bad’ triumphs in Greco-Roman literature are marked as such by the trium­ phator deliberately ignoring the conventions of the ritual, shaping it into something new to suit his purposes. One famous example precedes the rise of the Empire. In his biography of Mark Antony, Plutarch goes into some detail about the commander’s military exploits in the East. Antony was co-ruling the Roman territories with Octavian at the time, but resided in Alexandria as Queen Cleopatra’s lover. In 34 bc, he marched his troops into the kingdom of Armenia, which had abandoned him in

4  See Icks 2011 and Icks 2012. A particularly good example is Ammianus’s farcical account of the elevation of the usurper Procopius (ad 365–366), who was “raised in a laughable manner to this dishonor of all honours” (26.6.16), although the passage presents Procopius as inept rather than villainous. 5  Buc 2001 has drawn attention to the manipulation of the descriptions of ruler rituals in early medieval sources, arguing that “in some political cultures at least, it may be ritual-in-text rather than ritual-in-performance that best legitimizes or delegitimizes” (8). Likewise, in her volume on the failure of ritual, Ute Hüsken has remarked that “All ritual texts are likely to express above all the agenda of those who composed the texts and of those in charge of transmitting them” (Hüsken 2007: 343). 6  Barchiesi/Rüpke/Stephens 2004: vii.

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his campaign against the Parthian Empire two years earlier. According to Plutarch, Antony persuaded the Armenian king Artavasdes II to come to him, “seized him, and took him in chains down to Alexandria, where he celebrated a triumph”. The details of this ritual are not described, but the biographer notes that “herein particularly did he give offence to the Romans, since he bestowed the honourable and solemn rites of his native country upon the Egyptians for Cleopatra’s sake”.7 Cassius Dio elaborates on the story, describing how Antony drove into the city upon a chariot “in a kind of triumphal procession”, presenting the spoils of war and the Armenian royal family to Cleopatra. The Egyptian queen made a splendid figure, sitting upon a gilded chair upon a platform plated with silver. However, “the barbarians addressed no supplications to her, nor made obeisance to her, … but merely addressed her by name”.8 In both accounts, Antony’s presumptuous decision to stage a Roman triumph in a foreign country, in honour of a foreign queen, indicates that he has turned his back on Rome and has become a foreigner himself. A regular triumph would culminate at the Capitol, where the victorious general would sacrifice to Jupiter, thus fulfilling the vows he had made before he set out and dedicating his victory to Rome’s supreme deity.9 Antony’s triumph culminates before the throne of Cleopatra, placing her at the centre of the ritual. This allegation enhances the portrait that both authors paint of Antony, namely that of a man who could not control his passions and was so smitten with the Egyptian queen that it seriously compromised his ability to act virtuously and sensibly.10 As Christopher Pelling has noted in his commentary on Plutarch’s biography, the author does not criticize Antony’s military confrontation with Artavasdes, but saves his vitriol for the ensuing triumph to strengthen the image of the talented general who loses his head over a beautiful woman.11 Significantly, even the captured Armenians in Dio’s account prove themselves Antony’s superiors in this regard, refusing to prostrate themselves before the Egyptian queen. Moreover, both Plutarch and Dio record a subsequent scene in which the Roman commander grants Cleopatra, her son Caesarion, and her children by Antony territories to rule over. These do not only include Antony’s recent and future conquests, but Roman lands as well – another affront that proved that Antony’s allegiance no longer lay with the people of Rome.12 Discussing the accounts of Plutarch and Dio, Ronald Syme has commented that “hostile propaganda has so far magnified and distorted these celebrations that accu-

7  Plut. Ant. 50.4: τὰ καλὰ καὶ σεμνὰ τῆς πατρίδος. 8  Cass. Dio 49.40.3: ἐν ἐπινικίοις τισὶν. 9  Künzl 1988: 85–94; Beard 2007: 82. 10  According to Plutarch, Antony’s love for Cleopatra was his “crowning evil” which “roused and drove to frenzy many of the passions that were still hidden and quiescent in him, and dissipated and destroyed whatever good and saving qualities still offered resistance” (Ant. 25.1). 11  Pelling 1988: 240. 12  Plut. Ant. 54.3–6; Cass. Dio 49.41.1–4.



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racy of fact and detail cannot be recovered”.13 Nevertheless, it is interesting that older accounts do not mention an Alexandrian triumph at all. Strabo merely states that Artavasdes was “carried off prisoner to Alexandria by Antony and was paraded in chains through the city”. Velleius Paterculus, whose portrayal of Antony is far from favourable, records that the general “obtained possession of the person of King Artavasdes by deceit, and bound him with chains”. He does not tell us what happened to the king afterwards, but in the same chapter, he records that Antony had ordered that he should henceforth be called the new Father Liber, and had driven through Alexandria in a Bacchic chariot, wearing a saffron robe of gold and holding a thyrsus in his hand.14 Other authors also mention that Antony associated himself with Dionysus.15 As A. J. Woodman has remarked, this strategy allowed the Roman general to emphasize his ties with the Ptolemaic dynasty, which had long been connected to the Dionysus cult, and to evoke the memory of Alexander the Great, who was also associated with the god.16 Therefore, Paterculus’s story may well be grounded in fact. Several modern scholars have assumed that Antony’s Dionysian procession was also the event at which Artavasdes was paraded through the streets in chains.17 However, it should be noted that Paterculus does not state this anywhere, nor does any other ancient author. At best, it can be argued that both events are mentioned in the same chapter and therefore may well have occurred at the same time. Yet even if we accept this hypothesis, it would not necessarily mean that Antony intended the procession to be seen as a ‘proper’ Roman triumph.18 Whether he did or not, it is significant that some authors chose to present it as such and hence turned their description of the event into an accusation. Most likely, this interpretation originated with Octavian and his supporters, who had every reason to cast suspicion on Antony as a traitor who had abandoned the rites and values of his ancestors.19 The story would have sounded plausible to most contemporary Romans, especially since a ‘genuine’ triumph also had Dionysian connotations.20 By the time that Plutarch and Dio wrote their accounts of Antony, the allegation that he had usurped the triumphal ritual for

13  Syme 1967: 270. Plutarch’s sources for Mark Antony’s biography are discussed by Pelling 1988: 26–31. They include Asinius Pollio and Q. Dellius, both of whom initially supported Antony, but abandoned him in the course of the war. The latter may have written against Antony in the propaganda wars of the late thirties. 14  Strab. 11.14.15; Vell. Pat. 2.82.3–4. 15  Woodman 1983: 213–214 lists several passages, such as Socrates of Rhodes, fr. 2, Sen. Suas. 1.6–7 and Plut. Ant. 24.3, 26.3. According to the latter, Dionysus was the god “to whom Antony always likened and attached himself most” (75.4). For non-literary evidence, see Tondriau 1949: 130–132. 16  Woodman 1983: 213–215. 17  Woodman 1983: 215; Huzar ²1986: 182–183. 18  Huzar ²1986: 182. 19  Beard 2007: 269. 20  Versnel 1970: 235–254, 288–299; Bastien 2007: 172–179.

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the sake of Cleopatra may well have been considered historical fact. History, as usual, was written by the victors.

Caligula The emperor Caligula offers a prime example of a ruler whose triumphal displays are mercilessly mocked by ancient authors. Lacking the military prestige of Augustus or Tiberius, the young emperor sought to compensate for this by launching a campaign against the northern barbarians. The results did not meet his expectations. After his troops had failed to gain any significant victories in Germany, the emperor marched towards the Channel, apparently planning to invade Britain. However, instead of crossing over to the unconquered island, he gave an order that has puzzled scholars to this day. As Suetonius records:21 Finally, as if he intended to bring the war to an end, he drew up a line of battle on the shore of the Ocean, arranging his ballistas and other artillery; and when no one knew or could imagine what he was going to do, he suddenly bade them gather shells and fill their helmets and the folds of their gowns, calling them ‘spoils from the Ocean, due to the Capitol and Palatine.’ As a monument of his victory he erected a lofty tower, from which lights were to shine at night to guide the course of ships, as from the Pharos. Then promising the soldiers a gratuity of a hundred denarii each, as if he had shown unprecedented liberality, he said, ‘Go your way happy; go your way rich’.

It has been suggested that Caligula issued his peculiar command to humiliate his soldiers because they refused to cross the Channel.22 Although this is a plausible explanation, neither Suetonius nor Cassius Dio mentions anything of the sort. Both authors prefer to present Caligula’s claim to have conquered the Ocean as genuine, thus strengthening the image of the young emperor as a madman with delusions of divinity. All the acts mentioned by Suetonius – the collection of booty, the erection of a victory monument, the promise of a donative – were regularly performed by victorious generals. Allegedly, the emperor also requested a grander triumph than had ever been celebrated before, but ultimately settled for the lesser honour of an ovation due to a conflict with the senate.23 According to Dio, the senators had hesitated at bestowing great praise on Caligula “for some trivial exploit or none at all”, reason-

21  Suet. Cal. 46. Cass. Dio 59.25.1–3 also mentions the story. 22  Balsdon 1934: 91–92; Wardle 1994: 312–315; Winterling ²2007: 112–113. Apparently, the soldiers initially refused to cross the Channel before Claudius’s invasion as well, because it fell outside the limits of the known world (Cass. Dio 60.19.2–3). Barrett 1989: 135–138 rejects the humiliation hypothesis, arguing that Caligula did not intend to cross the Channel at this time. 23  Suet. Cal. 47–49.2. Since Caligula only celebrated an ovation, he probably never requested a triumph at all: Barrett 1989: 138; Wardle 1994: 315–317.



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ing that this would only give the appearance that they were mocking their sovereign. Unfortunately, the emperor did not follow their logic and exploded in anger, coming within a hair’s breadth of destroying the senate altogether.24 Of course, the notion that the Curia would deny the emperor honours because he had not earned them is ludicrous. However, Dio’s account once more highlights the shrill contrast between Caligula’s military pretensions and his actual military track record, which was virtually non-existent. Even more peculiar than the story of Caligula’s victory over Oceanus are the accounts of his triumph at the Gulf of Baiae. It is possible that the emperor staged this ritual after his return from the shores of the Channel, although our sources treat these as two completely separate events.25 According to Dio, who offers the most detailed account, Caligula did not consider it a great achievement to drive a chariot on land and opted for something more challenging.26 He ordered the construction of a bridge made from ships crossing the waters between Puteoli and Bauli. The historian continues:27 When all was ready, he put on the breastplate of Alexander (or so he claimed) [ὥς γε ἔλεγε], and over it a purple silk chlamys, adorned with much gold and many precious stones from India; moreover he girt on a sword, a shield as well, and donned a garland of oak leaves.  Then he offered sacrifice to Neptune and some other gods and to Envy (in order, as he put it, that no jealousy should attend him), and entered the bridge from the end at Bauli, taking with him a multitude of armed horsemen and foot-soldiers; and he dashed fiercely into Puteoli as if he were in pursuit of an enemy. There he remained during the following day, as if resting from battle; then, wearing a gold-embroidered tunic, he returned in a chariot over the same bridge, being drawn by race-horses accustomed to win the most victories. A long train of what purported to be spoils [ὡς καὶ λάφυρα] followed him, including Darius, a member of the Arsacid family, who was one of the Parthians then living in Rome as hostages. His friends and associates in flowered robes followed in vehicles, and then came the army and the rest of the throng, each man dressed according to his individual taste.

After this dazzling display, Caligula climbed a platform and addressed his troops, praising them for their valiant efforts and granting them a donative. A feast ensued that lasted all night, with the emperor getting very drunk and hurling many of his men into the water. On this note, the celebrations ended.28

24  Cass. Dio 59.25.4–5: ἐπὶ μηδεμιᾷ ἢ μικρᾷ τινι. Presumably, the ‘divine honours’ which the senators withheld from Caligula were connected to the triumph he intended to celebrate (59.25.3). 25  Winterling ²2007: 120–124. In Dio’s chronological account, the triumph at Baiae (59.17.1–11) precedes the emperor’s victory over Oceanus (59.25.1–3). 26  Caligula’s desire to defy nature is a recurring theme in ancient literature. Whereas the emperor wanted to drive a chariot across water, Suetonius records that the triremes in which he had entered the Ocean were carried to Rome overland for most of the way (Cal. 47). 27  Cass. Dio 59.17.3–6. 28  Cass. Dio 59.17.6–10. Suetonius offers a shorter account: Suet. Cal. 19.1–3, 32.1. It is impossible to

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Aloys Winterling has plausibly interpreted the spectacle as an attempt to create a new kind of triumphal ritual combining Hellenistic and Roman elements. It did not only demonstrate the emperor’s unlimited power, but also hinted at his ability to cross the Channel and conquer Britain, should he want to. Moreover, it was a conscious move away from Rome and the senate, and therefore an unmistakable statement that Caligula wanted to detach himself from the Republican traditions of the principate and no longer sought the praise or approval of the Curia.29 In the eyes of Cassius Dio, however, the ritual just demonstrated the emperor’s unlimited hubris. The author mentions how Caligula boasted that even Neptune was afraid of him and his men, and how he made fun of Darius and Xerxes – kings who were themselves considered symbols of extreme pride – because their ship bridges over the Hellespont paled into insignificance next to his own construction.30 The emperor’s aspiration to be a new Alexander also bespeaks his inflated opinion of himself. It was all too easy for Dio to burst this bubble. When the historian casts doubt on the authenticity of Caligula’s breastplate, questioning whether it had truly belonged to the great conqueror, he also casts doubt on the emperor himself, ridiculing his absurd pretensions. The rest of Dio’s account likewise undermines Caligula’s prestige. It is important to note that the first part of the triumphal ritual is in fact no triumph at all, since it precedes the ‘victory’ celebrated in the second part. Rather, it is an enactment of the emperor going into battle, including the customary sacrifices to the gods before the start of the campaign and a mad dash over the bridge “as if he were in pursuit of an enemy”.31 The ‘captives’ the young ruler brings back with him were certainly not the spoils of any conquest, but had been brought from Rome to play their part in the spectacle. The ‘triumph’, in short, celebrates a victory the emperor had never really won, but which he only staged, like an actor in a play. Describing the feast that followed the performance, Dio notes that “fires were lighted on all sides, as in a theatre”, once more drawing attention to the artificiality of the event.32 The message seems clear. Real conquerors celebrated real triumphs, referencing battles that had actually taken

determine whether Dio is directly dependent on Suetonius, but the many similarities between both works at least suggest that they used the same sources (Wirth 1985: 42; see also Millar 1964: 85–86, arguing that it is an “attractive possibility” that Dio used Suetonius directly for his account of the reign of Augustus). 29  Winterling ²2007: 120–124. See also Kleijwegt 1994, who makes a compelling case that Caligula staged the Baiae spectacle as “a ritualized change of alliance after his fall-out with the senate” (669), using it to strengthen his ties to the military instead. 30  Cass. Dio 59.17.11. Suetonius also mentions Xerxes, but suggests that Caligula’s true reason for building the bridge was to defy a prediction by the astrologer Thrasyllus, who had told Tiberius that Caligula had no more chance of gaining the throne than of riding over the Gulf of Baiae with horses (Cal. 19.3). 31  Cass. Dio 59.17.4: καθάπερ ἐπὶ πολεμίους τινὰς. 32  Cass. Dio 59.17.9.



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place. Caligula, in contrast, had only phony victories to boast of. His triumph was full of sound and fury, signifying nothing.

Nero Like Caligula, Nero was not an emperor who enjoyed great military prestige. Instead of setting out to conquer foreign lands, he tried to manifest himself as a cultural leader, publicly performing as a singer and an actor.33 As part of this cultural program, he traveled to Greece in ad 67 to participate in the Olympic Games and several other festivals, winning many prizes for chariot-driving, singing and acting.34 Suetonius describes how the emperor returned to Italy in triumph, visiting several cities before he entered Rome:35 Returning from Greece, since it was at Naples that he had made his first appearance, he entered that city with white horses through a part of the wall which had been thrown down, as is customary with victors in the sacred games. In like manner he entered Antium, then Albanum, and finally Rome; but at Rome he rode in the chariot which Augustus had used in his triumphs in days gone by, and wore a purple robe and a Greek cloak adorned with stars of gold, bearing on his head the Olympic crown and in his right hand the Pythian, while the rest were carried before him with inscriptions telling where he had won them and against what competitors, and giving the titles of the songs or of the subject of the plays. His car was followed by his claque as by the escort of a triumphal procession [sequentibus currum ovantium ritu plausoribus], who shouted that they were the attendants of Augustus and the soldiers of his triumph.

The procession made its way through the arch of the Circus Maximus, across the Velabrum and the Forum, and ended at the temple of Apollo on the Palatine. Victims were slain along the route, while Nero was sprinkled with sweets and ribbons. Cassius Dio, who also records the event, mentions that the streets were decorated with garlands and that the whole population and the senate acclaimed the emperor as ‘Olympian Victor’, ‘Pythian Victor’, ‘our Hercules’ and ‘our Apollo’.36 Clearly, Nero’s entry in Rome as described by these authors is highly reminiscent of a triumphal procession. John Miller has pointed out that Nero seems to have introduced several variations on traditional triumphal elements. For instance, the wreath of laurel that a triumphator would traditionally wear on his head had been replaced

33  Morford 1985; Champlin 2003. 34  For more on Nero’s Greek tour, see Griffin 1984: 162–163; Morford 1985: 2024–2026; Alcock 1994; Champlin 2003: 53–61. 35  Suet. Nero 25.1. 36  Suet. Nero 25.2; Cass. Dio 63.20.1–6. Since the descriptions of Suetonius and Cassius Dio are quite similar, but differ in some of the details, they likely used a common source: Bradley 1978: 148; Griffin 1984: 230–231. Unfortunately, the corresponding passage in Tacitus’s Annales has been lost.

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with the olive crown of an Olympic victor; the signs which normally told the audience which states and cities had been conquered now bore the names of the games at which Nero had triumphed; and instead of his children accompanying him in the chariot, the emperor had a defeated lyre-player at his side.37 However, the aspects in which Nero’s procession radically differed from a traditional triumph are just as significant. Both Suetonius and Cassius Dio mention that the emperor entered the city through a breach in the city walls, a custom apparently practiced in Greece to welcome home athletes who had been victorious in the Panhellenic games.38 Rather than following the customary triumphal route, which went around the Palatine counter clockwise, Nero travelled in clockwise direction through the Circus Maximus, over the Velabrum and the Forum – tempting Edward Champlin to remark that Nero’s procession “looks like a deliberate anti-triumph”.39 Moreover, Suetonius records that the procession did not culminate at the Capitoline temple of Jupiter Optimus Maximus, but at the temple of Apollo on the Palatine. Instead of Rome’s supreme deity, it was the god of beauty and the arts to whom the emperor dedicated his victories.40 Catherine Edwards has interpreted Nero’s ‘cultural triumph’ as a deliberate provocation of traditional Roman values, parodying the triumphs of victorious generals from the past.41 Alternatively, it is possible that the emperor did not seek to provoke, but merely employed the familiar idiom of the ritual to create a new image. Considering Nero’s persistent attempts to present himself as a cultural, rather than a military champion, it seems likely that he would use the triumph as a model to stage his glorious return from Greece – especially since he also used triumphal symbolism in other non-military contexts, expanding the applicability of the triumphal vocabulary.42 Ultimately, however, it is impossible to determine how accurately the accounts of Suetonius and Cassius Dio reflect what actually happened in ad 67. The authors may very well have exaggerated the parallels of Nero’s procession to a regular triumph to highlight the (in their eyes) absurdity of the event. In other words, it may have been

37  Miller 2000: 416. 38  Suet. Nero 25.1; Cass. Dio 63.20.1. Vitruv. 9, praefatio 1 briefly mentions the welcoming ceremony for victorious Greek athletes, but has nothing to say on the breaching of city walls. 39  Champlin 2003: 231. 40  According to Dio, the procession visited the Capitol and then proceeded to the imperial palace, with no mention of a visit to the temple of Apollo (63.20.4). John Miller has suggested that the triumph’s culmination at the temple of Apollo was a reference to Virgil’s account of Octavian’s triumph of 29 bc (Aen. 8.714–722), which likewise culminated at this temple. The fact that Nero used Augustus’s triumphal chariot speaks in favour of this theory (Miller 2000). 41  Edwards 1994: 90. 42  Griffin 1984: 230–234. Examples include Nero receiving the Armenian king Tiridates dressed in the guise of a triumphing general (Suet. Nero 13.1; Cass. Dio 63.4.1–3) and conferring the ornamenta triumphalia on men for other than military services (Suet. Nero 15.2).



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Suetonius and Dio, rather than Nero himself, who turned the emperor’s return from Greece into a parody of a triumph.43 Suetonius certainly seems to employ this strategy in the next lines of his account, describing how Nero erected statues of himself as a lyre-player and only addressed the soldiers by letter or through an intermediary in order to save his voice. Allegedly, the artistically inclined ruler was even accompanied by an assistant who reminded him to spare his vocal organs and held a handkerchief to his mouth.44 Dio is even more explicit in his disapproval. The historian closes his account of the cultural triumph with an acid remark, aimed at the senators who acclaimed the emperor as Olympian Victor, Hercules and Apollo. “I might, to be sure”, he comments, “have used circumlocutions, but why not declare their very words? The expressions that they used do not disgrace my history; rather, the fact that I have not concealed any of them lends it distinction.”45 Obviously, these authors had little sympathy or understanding for what the emperor was trying to do. In their worldview, there was no room for a ruler who aspired to shine as an artist or a chariot-driver. If a victory had not been achieved on the battlefield, it did not count as a victory at all.

Regular ‘bad’ triumphs In the case of Caligula and Nero, criticism focused on their transgression of the traditional forms of the ritual as they had been established during the Republic – i.e. a procession through the pomerium of Rome, following a standard route and characterized by standard attributes and actions, such as the sacrifice of white bulls at the temple of Jupiter. Although variations in the repertoire of triumph were probably much greater than is often assumed, as Beard has argued, it is evident that events such as Caligula’s spectacle at Baiae and the ‘musical triumph’ of Nero fell outside the norms of what Greco-Roman authors understood as a ‘proper’ Roman triumph.46 Clearly, not all emperors were as creative (or as recalcitrant) as Caligula and Nero in inventing new forms of triumphal rituals. However, that did not mean their displays escaped criticism and mockery by ancient authors. Since the triumphs these emperors celebrated adhered more closely to traditional forms, literary attacks on these events were also more or less standardized. Every triumph constituted a claim that the emperor had gained a significant victory – a claim that could easily be contested. Claudius, for instance, is said to have celebrated a triumph of “great splendor” because of his conquest of Britain, although Suetonius claims that the emperor

43  Morford 1985: 2026. 44  Suet. Nero 25.3. 45  Cass. Dio 63.20.6 46  Beard 2007 : 80–106, 266–272.

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received dominion over the new territories “without any battle or bloodshed”. These words were not intended as a recommendation, since the author introduces the conquest with the remark that Claudius “made but one campaign and that of little importance”.47 Likewise, Dio records that Claudius accepted the ornamenta trium­ phalia for his annexation of Mauretania in ad 44, “though he had not gained any success and had not yet come to the throne when the war was finished”.48 A recurring motif in ‘bad’ triumphs is the use of fake prisoners or booty. Allegedly, when Caligula returned from his failed campaign in Germany, he made a selection of tall Gauls he deemed “worthy of a triumph”. These men were ordered to dye their hair red, let it grow long and learn to speak the Germanic language, so he could present them as captives in his triumphal procession.49 Domitian pulled off a similar trick when he celebrated his Germanic victory, purchasing ‘captives’ from traders. After the emperor had been forced to make peace with the Dacian king Decebalus, “he graced the festival that followed with many exhibits appropriate to a triumph, though they came from no booty that he had captured”. On the contrary, establishing peace with the Dacians had been a very costly affair, Dio informs us, and the so-called ‘booty’ actually consisted of imperial furniture! The fact that Domitian considered even the contents of his own palace as spoils of war made him conqueror over the Romans, rather than the Dacians, and betrayed the extent to which this tyrant had “enslaved even the Empire itself”.50 Small wonder, then, that Pliny the Younger was relieved when Trajan ascended the throne, so he could look forward to the day “when the Capitol shall see no masquerade of triumph, the chariots and sham trappings of a false victory, but an emperor coming home with true and genuine honour”.51 Also noteworthy is the case of Gallienus, whose triumph is related in great detail by the anonymous author of the Historia Augusta. Allegedly, the emperor treacherously slew a group of disarmed soldiers at Byzantium and then tried to sell this heinous deed as a major victory to the people of Rome. During the lavish celebration of his decennial festival, Gallienus proceeded to the Capitol in a splendorous procession, dressed in triumphal garb and accompanied by senators, knights and soldiers. Groups of men dressed as Goths, Sarmatians, Franks and Persians marched

47  Suet. Claud. 17.1–2: sine ullo proelio aut sanguine. Ironically, Suetonius claims that Claudius launched the campaign because he desired “the glory of a legitimate triumph”. 48  Cass. Dio 60.8.6. Other notable examples include Caligula being styled Germanicus and Britannicus because of his erotic conquests (Cass. Dio 59.25.5a; see Barrett 1989: 287 n. 56), Otho claiming credit for a victory against the Sarmatians which had been won in his absence (Tac. Hist. 1.79) and Theodosius I entering Constantinople as if he were celebrating a triumph in a period of crisis (Zos. 4.33.1). 49  Suet. Cal. 47. 50  Tac. Agr. 39.1; Cass Dio 67.7.2–4. 51  Plin. Paneg. 16.3: non mimicos currus, nec falsae simulacra victoriae.



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along in the parade, representing the peoples the emperor claimed to have subdued.52 However, As a band of Persians, supposed to be captives [quasi captivorum], was being led along in the procession (such an absurdity!), certain wits mingled with them and most carefully scrutinized all, examining with open-mouthed astonishment the features of every one; and when asked what they meant by that sagacious investigation, they replied, ‘We are searching for the Emperor‘s father’.53

Through this anecdote, the author undermines Gallienus’s credibility in one fatal stroke. Not only does he draw attention to the fact that the captives marching in the procession were fake, he also reminds his readers of the sad fate of Valerian, the first and only emperor ever to be taken captive by the Persians. Since Gallienus had not been able to free his father – worse, had not even tried – his boasts of military victory over these dreaded enemies rang hollow and revealed him as a hypocrite. In some instances, it is not the triumph as such which is questioned by the authors, but the behaviour of the emperor during the proceedings. The most shocking lack of decorum was allegedly displayed by Commodus, who saw no problems in seating Saoterus, his “partner in depravity”, next to him in the triumphator’s chariot and repeatedly kissed him for all the world to see. Even if the story is true, the fact that the biographer recorded only this scandalous detail from what must have been a splendorous occasion shows the remarkable degree to which ancient authors could determine a triumph’s status for posterity. At the other end of the spectrum, Constantius II acted more like a statue than like a human being during his triumphal entry in Rome in ad 357. Ammianus Marcellinus records how the emperor stood completely motionless in his chariot, gazing straight ahead without ever turning his face, “neither did he nod when the wheel jolted nor was he ever seen to spit, or to wipe or rub his face or nose, or move his hands about”. In fact, he only moved when he passed through high gates, for then he stooped, “although he was very short”.54 With this remark, Ammianus makes fun of an emperor who wanted to appear larger than life. As Richard Flower has remarked, the historian regularly compares people to images to undermine their authority, for instance when he describes the senators who come out to meet Constantius as “august likenesses of the patrician stock” – in other words, as mere reflections of their glorious ancestors. Likewise, the triumph-

52  SHA Gall. 7.2–8.7. As has been argued by Bray 1997: 187–188, the story about Gallienus’s treacherous slaughter of the Byzantines (which is not mentioned by any other source) is extremely unlikely. Clearly, it constitutes yet another attempt by the biographer to undermine the emperor’s military prestige. 53  SHA Gall. 9.5–6. 54  SHA Comm. 3.6; Amm. 16.10.9–11.

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ing emperor, behaving “as though an image of a man”, only demonstrates how far removed he is from the ideal he aspires to.55 It may well be that Ammianus did not just target Constantius II with his mocking description. As the author remarks, the emperor celebrated, “without a title, a victory over Roman blood”. The same criticism could be levelled at Theodosius I, who had entered Rome in triumph in ad 389 – and hence shortly before Ammianus’s work was published – after defeating the usurper Magnus Maximus. We can assume that the historian’s readers would have applied his accusation against Constantius to the present emperor, as well.56 This brings us to another aspect of triumphal criticism, namely the subtle art of discrediting contemporary rulers by focusing on similar bad behaviour by predecessors. Unfortunately, such allegations are often hard to substantiate. For instance, one might be tempted to read some criticism of Caracalla in Dio’s account of Caligula’s triumph at Baiae, since the claims that the Julio-Claudian emperor wore Alexander’s breastplate and had a certain Darius of Parthian origin among his ‘captives’ evoke Caracalla’s aspirations to model himself after the great Macedonian conqueror. At the same time, however, we should note that both these elements are already present in the biography of Suetonius, whom we could hardly suspect of holding a grudge against Caracalla.57 At best, therefore, Dio may be said to have reproduced the details in his narrative because he thought they would strike a chord with contemporary audiences. In short, determining authorial intentions remains a tricky business, and we can only seek to temper wild speculation with plausible reasoning.

Conclusion Since any Roman triumph essentially constituted a claim to military victory, we need not be surprised that most criticism of triumphal rituals aimed at the validity of these claims, questioning whether an emperor had truly earned this high honour. In the eyes of hostile historians and biographers, of course, he had not. As we have seen, Greco-Roman literature abounds with accounts of rulers who made use of fake captives or fake booty, or claimed honours that far exceeded their actual achievements. Perhaps the best example of an emperor who did not know when to stop tooting his own horn is Domitian, whose habit of erecting one triumphal arch after the other

55   Amm. 16.10.5: reverendas patriciae stirpis effigies; 10: tamquam figmentum hominis; Flower 2015: 830–833. See also Hartke 1951: 313–315. 56  Amm. 16.10.1; McCormick 1986: 80–83. Perhaps the most notable example of a ruler being criticized for celebrating a victory over Roman citizens with a triumphal procession is Julius Caesar: Plut. Caes. 56.7–9; App. Civ. 2.101. 57  Cass. Dio 59.17.1–7; Suet. Cal. 19.1–3, 52.



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allegedly caused an anonymous contemporary to write ‘It is enough’ on one of the ubiquitous monuments.58 Alleging that certain rulers had not earned their triumphs, ancient authors did not only diminish the military prestige that these men had sought to boost, but also revealed them as either madmen with delusions of grandeur, or as cynical hypocrites who tried to deceive their own people. As Beard has succinctly stated: “In its simplest terms, ‘good emperors’ held proper triumphs for proper victories, while ‘bad emperors’ held sham ceremonies for empty victories”.59 The best demonstrations of imperial hubris in Greco-Roman literature are triumphal celebrations that transgress the conventional forms of the ritual, shaping it into something new that was not in concordance with the mos maiorum. Caligula’s ‘triumph’ at Baiae is a prime example, demonstrating the arrogance of an emperor who took himself for a new Alexander and aimed to defy nature itself with his ride over water. Significantly, ancient authors could emphasize the triumphal aspects of certain imperial celebrations to make the emperor in question stand out as worse than he otherwise would. Mark Antony’s so-called ‘triumph’ in Alexandria demonstrates this nicely, since this event would not have carried such grave implications if Plutarch and Cassius Dio had simply interpreted it as a harmless Dionysian procession (as it perhaps was), rather than presenting it as a treacherous attempt to transplant one of Rome’s most sacred rituals to foreign soil. Suetonius and Dio may have employed a similar technique in their hostile descriptions of Nero’s ‘Greek triumph’. Clearly, this event would not have been nearly as ludicrous and shameful if it had not so closely paralleled a regular Roman triumph, since the similarities implied that the emperor presented his victories in chariot-driving and singing contests as equal to the military successes of regular triumphatores. Of course, we can only speculate to what extent this notion is due to literary distortion, and to what extent it was an unintended consequence of the way that Nero himself designed the ritual. Nevertheless, deliberately comparing an imperial celebration to a triumph made the targeted ruler vulnerable to accusations of transgression that would not be as poignant if the celebration was not interpreted in triumphal terms. It was even possible to go one step further: the idiom of triumph could be applied to situations that did not constitute any kind of celebration at all. Mary Griffin has drawn attention to Tacitus’s Neronian narrative, remarking how the author repeatedly makes a travesty of Roman concepts of military glory to highlight the emperor’s unworthiness.60 One intriguing example is Nero’s return to Rome after the murder of his mother. According to Tacitus, the young ruler fretted over the way the Roman people would receive him, but was calmed by his courtiers, who assured him that

58  Suet. Dom. 13.2. 59  Beard 2007: 271. 60  Griffin 1984: 230–231.

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every­ body would be rejoicing about Agrippina’s death. Travelling ahead of the emperor, these men … found, indeed, an alacrity which surpassed their promises: the tribes on the way to meet him; the senate in festal dress; troops of wives and of children disposed according to their sex and years, while along his route rose tiers of seats of the type used for viewing a triumph. Then, flushed with pride, victor over the national servility [publici servitii victor], he made his way to the Capitol, paid his grateful vows, and abandoned himself to all the vices, till now retarded, though scarcely repressed, by some sort of deference to his mother.61

Needless to say, a triumphal celebration like this never happened. The event was made up by Tacitus to stress the depths to which Rome had fallen – not only because of the boundless cruelty of Nero, who did not even shrink back from killing his own mother, but also because of the shameless servitude of the Roman people, who were prepared to applaud the emperor for his heinous deed. Describing Nero’s return as a triumph put it in stark contrast to the glorious deeds of the Roman generals of the past, whose exploits had truly been worth celebrating. The emperor’s alleged victory over Agrippina, on the other hand, signified nothing but his ultimate moral defeat.

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61  Tac. Ann. 14.13.



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Teil 3: Der römische Triumph im dezentralisierten Imperium

Lukas de Blois

Two Third-Century Triumphal Decennalia (ad 202 and 262) Abstract: This paper is about two third-century celebrations of decennalia, those of the emperors Septimius Severus (202 ad) and Gallienus (262 ad), which both had triumphal characteristics. Severus’ decennalia celebration was combined with Caracalla’s marriage to Plautilla, the daughter of Plautianus, Severus’ praetorian prefect. The combination of the procession, the games, the lavish gifts to people and guard, the extravagant wedding gifts, and the images and legends on gold coins that were issued at this occasion showed to an important set of receivers that Severus and his kin were financially powerful and capable of more generosity than their predecessors had been, and demonstrated how important and powerful the Severan domus divina was. Severus’ triumphal decennalia fitted in well with ancient Roman triumphal traditions and were undoubtedly well adapted to patterns of expectation about victorious imperial rituals in Rome, i.e. in the show-case of eternal Roman potential for victory. The lavish spending of money came on top of other financial outlays such as a doubling of the soldiers’ pay and expensive building activities. Severus obtained the means through windfalls in the East (Parthian War etc.), confiscations of the possessions of senators and other rich people who had chosen the wrong side in the civil wars of 193– 197, and a debasement of the silver currency. It is not very clear what Gallienus’ decen­ nalia in actual reality amounted to. Authors of literary sources are either extremely brief about them or ridiculed them as a kind of mock-triumph that summarized and condensed the negative characteristics of Gallienus’ rule. Numismatic evidence does not give much information about the details of Gallienus’ decennalia either. There are some slight indications that Gallienus’ ten-years’ celebration emphasized the consen­ sus universorum, including military loyalty, and some religious notions, not so much his dynasty and the concord within it, expansion of Roman territory, felicitas saeculi, and the material rewards of victory. Times had obviously been changing, and so had patterns of expectation to which emperors wished to relate.

Introduction This paper is about the decennalia of the emperors Septimius Severus and Gallienus, two third-century celebrations that included triumphal elements, but differed from one another in the way they were staged and in the way they were described by ancient authors. Severus’ decennalia were described reasonably well by Cassius Dio, an eye-

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 Lukas de Blois

witness, and Herodian, a near-contemporary.1 They left out many relevant details, but their descriptions do not seem to be too far from actual reality. Gallienus’ decennalia were celebrated in 262, at the tenth anniversary of his emperorship. In Caesares 33.15 Aurelius Victor tells us that Gallienus organized ludos ac festa triumphorum, without giving a date or any details, but it is reasonable to think that this celebration was actually held, if only because there is also numismatic evidence,2 and had a triumphal character. Gallienus’ celebration was staged, however, as a semi-fictional mocktriumph by the late-fourth century author of the Historia Augusta.3 Both decennalia were staged in Rome, i.e. in a showcase of Roman greatness, in which a multitude of monumental symbols of earlier triumphs and victories had merged into a static, normative framework for new individual expressions of the permanent potential for victory (German: Sieghaftigkeit) that was the obligatory hallmark of any emperor, and one of the main foundations of his power. Any ruler who wanted to march through Rome along the ancient routings of triumphal processions, from the Porta Triumphalis to the Forum of Augustus or the Capitol, had to interact with and interrelate to this framework.4 It represented the ideology of victory in stone, in authoritative, sometimes age-old, well-known images. The reception of imperial messages was influenced, or even determined, by a long tradition of schooling or learning,5 resulting in patterns of expectation. Static ideological structures such as the ceremonial centre of Rome heavily contributed to such schooling or learning. If the behavior, res gestae, imagery or celebrations of emperors deviated from such patterns of expectation, imperial representation became less credible. One of the most important imperial slogans postulated the perennial military superiority of the emperor, his unconquerable prowess; it is one of very few messages from imperial coinage that is also massively found on local coins, in various Greek-speaking provinces,6 and in dating formulas of papyrus texts from Egypt,7 and not just on imperial coinage.8

1 Herodian seems to have lived from about ad 180 to time after 250. See de Blois 2003: 148 n. 1, which gives a fairly full bibliography. 2 See below, p. 350. 3 The Historia Augusta, which was written by one author at the end of the fourth century ad, is a history of the emperors who reigned between 117 and 284. At least parts of it are semi-fictional, and cannot be regarded sound historiography. On this literary work see Bertrand-Dagenbach 1990: 7 (date of composition) and Hartmann 2008.1: 31–32, with a lot of references to earlier publications. See also Johne 2008.1: 45–51, and an Amsterdam dissertation, Burgersdijk 2009. 4 See Tonio Hölscher’s contribution to this volume. 5 According to Sturken/Cartwright 2001: 10–14, looking and perceiving involve learning and schooling to interpret relationships of power. 6 See Waddington 1904/1912: 272–639; idem 1925: 45, 95, 161; Ziegler 1993: 272–275, 288, 317; Emmeth 2001: 123–206; Butcher 2004: 380–473 (catalogue). 7 On the epithet anikètos in imperial titulature in papyrus texts in the third century ad see De Jong 2006: 107–110. 8 See Noreña 2011: 77–82 (Virtus Augusti), 109, 147–165 (victory ideology on imperial coins); Manders



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In the third century, an age in which imperial victoriousness or potential for victory was regularly in doubt, there were very few triumphal processions. One very famous one was the great triumphus of the emperor Aurelian in 274.9 Having eliminated the rising power of Palmyra, the Imperium Galliarum, which had been in existence since 260, and some bands of Germanic warriors he had certainly earned to celebrate this ancient, high-status ritual of victory, power, and ensuing abundance. There were, however, also celebrations of a different kind, such as adventus, quinquennalia, or decennalia, which had assimilated triumphal elements, in a kind of dynamic of rituals.

Severus’ decennalia In 202, having returned to Rome at last, Severus celebrated his first decennalia. In 76.1.1–3 Cassius Dio, a contemporary historian, senator and eye-witness,10 tells us: On the occasion of the tenth anniversary of his coming to power Severus presented to the entire populace that received the grain dole and to the soldiers of the praetorian guard gold pieces equal in number to the years of his reign. He prided himself especially on this largess, and, in fact, no emperor had ever before given so much to the whole population [i.e. of the city of Rome] at once; the total amount spent for the purpose was two hundred million sesterces. The nuptials of Antoninus, the son of Severus, and Plautilla, Plautianus’ daughter, were also celebrated at this time; and Plautianus gave as much for his daughter’s dowry as would have sufficed for fifty women of royal rank. We saw the gifts as they were being carried through the Forum to the palace. And we were all entertained together at a banquet, partly in royal and partly in barbaric style, receiving not only all the customary cooked viands but also uncooked meat and sundry animals still alive. At this time there occurred, too, all sorts of spectacles in honour of Severus’ return, the completion of his first ten years of power, and his victories.11

Remarkably enough, Dio does not specify the victories he mentions at the end of this passage. He could very well have meant all victories, including those in civil war. In the following lines Dio describes some details of the games that were given and paid by Severus and his praetorian prefect, his fellow North African and comrade Plautianus, now becoming father-in-law of Antoninus Caracalla. The quoted passage indicates that Cassius Dio was an eye-witness of the decennalia ceremonies and games,

2012: 77–87. 9 See Matthias Haake’s paper in this volume. On the history of the emperor Aurelian see Watson 1999: 23–116. 10 Dio’s full name was Lucius Claudius Cassius Dio Cocceianus (ca. ad 165–235) and he came from a distinguished family from Nicaea in Bithynia; Dio’s father was a senator, Marcus Cassius Apronianus. On Dio’s name, life and career see Millar 1964: 5–27; de Blois 1998: 3406–3407; Hose 2007: 461–467. 11 The translation into English was borrowed from E. Cary’s Loeb-edition (1968).

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and of Caracalla’s simultaneous marriage with Plautilla, Plautianus’ daughter. In Dio’s report the emphasis is on the city of Rome, fairly traditionally. The people who receive Severus’ handout are soldiers of the praetorian guard, based in the outskirts of Rome, and the odd 200,000 corn receivers living in the city. In Kostas Buraselis’ view, there were levelling tendencies under Severus, away from the predominant position of Rome and Italy, and he may be very right, but in this case we see traditional Rome-centred imperial representation.12 Herodian, another more or less contemporary writer, in 3.10.1–2 briefly remarks: After settling matters in the East Severus grew anxious to get to Rome with his sons, who had now reached the age of manhood. The journey was completed; the administration of each territory was set in order as the circumstances dictated and a visit was made to the armies in Moesia and Pannonia. Then he was received in triumph by the Roman people with great acclamations and ceremony, and instituted religious sacrifices for them and holidays, for which he provided spectacles and public festivals; he also made a generous distribution of money and held special victory games.13

In a comment to the passage Whittaker says that Herodian is here speaking of Severus’ decennalia, celebrated on the ninth of April, 202.14 Herodian uses words such as ‘received in triumph’ and ‘victory games,’ suggesting that these decennials had a triumphal character. After Severus’ decennalia there was an impressive monumentalization of his successes. The emperor was allowed to erect a triumphal arch at a conspicuous place on the Forum Romanum, near the Curia. It came into being about 203, at the time of Severus’ secular games.15 In the inscription on the arch Severus and his son and co-emperor Antoninus are presented as Parthicus Arabicus and Parthicus Adiabenicus and praised ob rem publicam restitutam imperiumque populi Romani propagatum and because of their insignes virtutes domi forisque.16 The Parthian campaigns are emphasized, the restoration of the state is not forgotten, and there is some emphasis on the new dynasty. Nothing relates to the violent elimination of Didius Julianus in 193, Pescennius Niger in 194, and Clodius Albinus in 197, and the subsequent liquidation of their supporters among higher orders in society. Severus accepts praise and honour because of an expansion of imperial territory, victories over foreign enemies, and services rendered to the res publica. This message undoubtedly repeated the one that had radiated from Severus’ decennalia procession.

12 Buraselis 2007: 47–66. 13 The translation into English was borrowed from C.R. Whittaker’s Loeb-edition (1969). 14 Whittaker 1969: 326 n. 1. 15 Birley ³1999: 155–160. On this arch see LTUR I (1993): 103–105 (C.R. Brilliant). 16 ILS 425 = CIL VI 1033.



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The words ob imperium populi Romani propagatum fitted in well with the permanent propaganda given out by the static triumphal structures in Rome, and with long-standing patterns of expectation created by imperial representation in words and images. Severus had won his wars, expanded Roman territory, and taken a lot of booty. This was not a complete falsehood. In 194 the forces of Pescennius Niger, one of Severus’ competitors for the throne, had been defeated by Severus and his staff in Asia Minor and Syria.17 Subsequently, in the spring of 195, a Roman army, led by Severus himself, invaded Mesopotamia, probably to help Nisibis and fight the Osrhoeni, Adiabeni and Arabs who had supported Pescennius Niger. It seems that Severus in this same year established a new province, called Osrhoene or Mesopotamia, which comprised most of newly conquered Northern Mesopotamia, but not Edessa, which stayed under the sway of the Abgarid dynasty. Whether Severus attacked the Parthians too is not very clear, but it does not seem very likely that he did.18 In late summer 197, after having eliminated Clodius Albinus, another competitor for the throne, at Lyon in Gaul, Severus returned to the East on campaign against the Parthians, probably to end their influence in Northern Mesopotamia. Severus was not successful in his protracted siege of Hatra, an Arab state that bordered on newly conquered Roman territory, and was considered to be a pro-Parthian kingdom. It seems that his army had to give up the siege because too many soldiers had fallen ill. In the autumn of 197 there was some success, though, because part of the Roman army rapidly moved to the Parthian capital Ctesiphon and sacked it. In 3.9.9 Herodian tells us a fairly mythical story about this military action: by accident a Roman fleet floated to the Parthian side of the river, went on to Ctesiphon and took it. The Parthian king Vologaeses III, beset with rebellion and family dissensions, gave up and Severus celebrated his victory in February 198.19 He did not follow up his successes in the Parthian empire, but instead resumed the siege of Hatra, again in vain, concluded a peace treaty with its king and consolidated the province of Mesopotamia, which received two legions, the legiones Parthicae I and III, both under equestrian praefecti legionis. Like Egypt this province was to be governed by an equestrian prefect.20 This was propagatio imperii indeed.

17 Cass. Dio 75.6.1–8.1; Herod. 3.1–4; SHA Sev. 8.6–9.2. 18 Cass. Dio 75.1–3. In 75.3.3 he criticizes the establishment of this new province because it became a source of constant wars and great expense. See also SHA Sev. 9.9–11. In 9.11 the author of the Hi­ storia Augusta says that Severus declined the honorary title Parthicus Maximus, not to provoke the Parthians. On the province of Mesopotamia and Osrhoene see Millar 1993: 114–116; Ross 2001: 47–57; Speidel 2007: 405–413. The first governor of the province of Mesopotamia was the eques Subatianus Aquila who in AE 1979: 625 presents himself as praefectus Mesopotamiae primus. After eleven years in this office he became praefectus Aegypti (AD 206, see P. Oxy. 1100). 19 See P. Dura 54 (Feriale Duranum) I 14–16. 20 Cass. Dio 75.9 and 11–12; Herod. 3.9.1–12; SHA Sev. 15–16. See Millar 1993: 121; Birley ³1999: 130–133; Potter 2004: 115; Christol 2006: 17.

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But what about the words ob rem publicam restitutam? These words may have applied to Severus’ victories in the civil wars, in other words to his liberating the Roman people from tyranny exerted by usurpers. It is more likely, however, that Severus wished to follow traditional patterns in receiving public honours in this inscription, disregarding opponents in civil war, and passing them over in silence. There is another explanation. The passage from Herodian’s work that I just quoted suggests that Severus actually tried to set things in order, not only in newly conquered territories,21 and in Egypt, where he instigated a process of municipalisation about ad 200,22 but in other territories as well. As was briefly indicated above, in 202 Severus integrated a strong dynastic element in his decennalia because he combined them with the wedding of his son Antoninus Caracalla to Plautilla, Plautianus’ daughter. Plautianus was still belonging to the ruling group. The wedding must have been quite extravagant, showing the power and wealth of Severus and Plautianus. Cassius Dio saw the lavish gifts being carried through the Forum Romanum. This wedding constituted a promise of continuity and prosperity. As Achim Lichtenberger shows, Severus’ monetary issues in gold of the year 202 that may be connected with the decennalia, strongly emphasize the connection between concord within the new dynasty, a symbol of concord within the empire, and ensuing success and prosperity. Gold coins of Severus himself, coming from the large gold issue of 202 show legends such as adventus Augustorum with Severus and Caracalla on horseback, aeternitas imperii with busts of Geta and Caracalla, felicitas saeculi with busts of Julia Domna and her sons, victoria Parthica with a Victoria figure, and vota decennalia with Severus sacrificing. A combination of victory-ideology, triumphal elements, dynastic and consequently imperial continuity, and age-long prosperity, well adapted to the age-old pairing of victory, triumph, and the material rewards of victory, now connected to the continuity of the Severan dynasty. Caracalla’s coins in the same large issue of aurei show the following legends and images: adventus Augustorum with Severus and Caracalla on horseback, concor­ dia aeterna with busts of Severus and Julia Domna, the same legend with Caracalla and his wife Plautilla standing up and clasping hands, the same legend with Caracalla and Geta in a similar pose, Plautilla Augusta with her bust, and propagatio imperii

21 Having concluded a peace treaty with the Parthian king Severus consolidated the province of Mesopotamia, which received two legions, the legiones Parthicae I and III, both under equestrian praefecti legionis. Like Egypt this province was to be governed by an equestrian prefect. See Cass. Dio 75.1–3; SHA Sev. 9.9–11. See above, note 18. 22 After having stayed in Syria in 198–199, Severus went to Egypt, among other things to reorganize it and probably to squeeze more money and supplies out of it. Major Egyptian communities, among them Alexandria, now got boulai that had to raise imperial taxes and military supplies. The liturgical system that used to go hand in hand with municipalization had of course come into existence much earlier, in the early decades of the Principate. See Bowman 1986: 67–71; Birley ³1999: 136–140.



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with Caracalla and his wife standing up and clasping hands.23 These images and legenda are showing the connection between concord within the dynasty, success, prosperity, and expansion of the Roman empire. In the passage from Dio’s work quoted above there is an emphasis on the amount of gold that Severus gave to people who had been registered as grain-receivers, as he briefly remarks, and to the Praetorians, that is, the new guard that Severus had set up in 193, after he had dismissed the old one. Dio tells us that Severus spent 200 million sesterces on this handout, which amounts to two million aurei, and consequently to ten aurei per person for 200,000 people.24 An unprecedented sum, and a strong token of Severan wealth and success. Of course the suggestion was that the emperor in this way shared his booty with the populace and his guardsmen, a very traditional thing to do, but much of the money must have come from other sources. The money cannot have come from mining because this source of income was decreasing since the days of Marcus Aurelius, especially in northwestern Spain.25 One important source of windfalls were the confiscations that Severus set in motion after the demise of his opponents in civil war. He had condemned to death many rich senators who reputedly had supported Albinus, and many proceres in the western provinces as well.26 This wave of terror mainly hit North Africa, Spain, and Gaul. According to Anthony Birley, an analysis of the names of the senators put to death reveals that more than a third of them were closely connected by birth or by property-ownership with proconsular Africa, Albinus’ homeland, and others were linked with Gaul and Spain, regions where Albinus had been strong.27 Properties were confiscated to such an extent that Severus needed specially appointed procurators, procuratores ad bona damnatorum, to administer them.28 Another source of extra income was debasement of the coinage, especially the silver denarius. According to Gitler & Ponting, already in ad 194 the silver content of this coin denomination dropped to a new low of 46 %, not 65 %, as is still commonly supposed. Mireille Corbier estimates that Severus devaluated the fineness of the denarius by about one third.29 More coins to one unit of silver procured more money to give to the soldiers and the populace of Rome. 30

23 Lichtenberger 2011: 268–269. 24 Lichtenberger 2011: 268. 25 Domergue ²2008: 214–217. On the decay of mining in northwest Spain see also Richardson 1998: 252f. 26 Cass. Dio 75.8.4–5. Other waves of terror followed the death of Plautianus: Cass. Dio 76.5.3–5 and 76.7–9. See also Herod. 3.8.6–8; SHA Sev. 12–15 passim. 27 Birley ³1999: 128. 28 Duncan-Jones 1994: 5–6. Such functionaries are mentioned in CIL XI 6337 = ILS 1422 (Ti. Claudius Zeno Ulpianus), and CIL VI 1634 = ILS 1423 (Q. Valerius Postimius Romulus). 29 Gitler/Ponting 2003: 7; Corbier 2005: 333, 339. 30 Opinions vary widely as to which kind of money was used to pay the armies, but it seems that,

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Severus needed the confiscations and the debasement of imperial coinage the more because the generous handouts of 202 in Rome were not the only extravagancy in imperial expenditure. There is, of course, Severus’ generally known expensive building-policy in Rome and Lepcis Magna, but this was not the main source of expenses. According to Richard Duncan-Jones military expenses ran to about 72 to 77 % of the imperial budget,31 and these costs rose rapidly under Severus. After his victory over Albinus, in 197, Severus had to replenish the ranks of his armies, for example at the Danube frontiers, which had yielded many men to Severus’ field armies and to his new praetorian guard. Besides he had to compensate for the many losses that the armies of Niger and Albinus but also his own army had sustained, and find recruits for his new legiones Parthicae I, II and III, in a post-plague period, in which workers as always in such periods could demand higher wages, prices had been rising, and demographic recovery at best was just taking off.32 These are the reasons why Severus now, in 197, doubled the soldiers’ pay. He had to induce more good recruits to enlist.33

The emperor Gallienus and his decennalia In the early autumn of the year 253 the short-lived emperor Aemilianus was killed by his own troops, and Publius Licinius Valerianus, his opponent, became emperor because the soldiers put more trust in him than in Aemilianus. Valerian was a senator of high standing, but he also had a lot of military and administrative experience. He was a conservative who adopted restitutor titles, used Severan slogans and images on his coins that had not been in use since 235, and persecuted the Christians.34 His

from the reign of Septimius Severus onwards, gold and silver coinage formed the most important means with which the military were being paid. See Wolters 2000–2001: 579–588; Manders 2012: 64, referring to Hekster 2003: 28 with n. 34. Cf. Corbier 2005: 342, 344, 350. 31 Duncan-Jones 1994: 45. 32 On the effects of the Antonine plague see Duncan-Jones 1996: 108–136. According to Scheidel 2002: 104, prices of commodities in Egypt may have doubled in the last quarter of the second century ad. On the three legiones Parthicae see Smith 1972: 485–7; Carrié 1999: 76f. They may have been raised either in 196, 197, or in the East, on the eve of Severus’ second Parthian war. The legiones Parthicae I and III stayed there, in the new province of Mesopotamia, whereas legio II Parthica became part of the army of Italy, as a reinforcement of Italy’s garrison and a kind of extra guard to the emperor. Severus’ army of Italy now consisted of the vigiles, the urban cohorts, the fleets of Misenum and Ravenna, the legio II Parthica, and the praetorian guard. See Carrié 1999: 75f.; Lee 2007: 10; Mennen 2011: 166. 33 On the doubling of the soldiers’ pay see Speidel 2009: 367, 371 (table 4), 380 (table 7); Phang 2001: 382 rightly remarks: “Severus’ military reforms were not merely to indulge the army; he probably sought to increase recruitment after the Marcomannic War, the Antonine plague, and the civil wars of 193–197 had decimated the army.” 34 See PIR2 L 258 (Valerian); Kienast ³2004: 214–216. On Valerian’s restitutor titles on coins and in inscriptions see Peachin 1990: 299 n. 7, 300 n. 16, 301 n. 21 (restitutor orbis), 300 n. 15 (restitutor generis



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son Publius Licinius Egnatius Gallienus, born about 213 or a few years later, became caesar and very soon the second augustus. Nothing is known about Gallienus’ preceding career.35 Valerian and Gallienus ruled together from October 253 to the spring or early summer of 260, and Gallienus sole reign lasted from the early summer of 260 to September 268. In the period of joint rule with his father Gallienus had followed Valerian in his appointment policies, ideology and imperial representation, but after 260 Gallienus turned out to be a very original ruler. He stopped persecuting the Christians, became the first emperor to write a formal letter to Christian bishops, no longer appointed senators to army posts or militarily tinged positions within the administration, and began to call his most important officers, i.e. the centurions and higher cadre of his mobile army, his protectores.36 Gallienus also intensified the military representation on his coins, gave his best coins and medallions to his military cadre, and presented himself as an almost superhuman being with divine attributes and qualities, a being that was protected by a range of gods who all became his comites and conservatores.37 Gallienus was an outspoken philhellene, found time to go to Athens, become an archon there, and have himself initiated in the Eleusinian mysteries, like the emperor Hadrian had done long ago.38 This may have happened in 264. When he was in Rome, he and his wife Salonina used to converse with the philosopher Plotinus and some philosophically minded friends, some of whom were persuaded by Plotinus to abstain from politics and administration, and concentrate on platonic wisdom.39 The period 253–268 was a time of military crises.40 Valerian and his helpers had to fight a serious war against the Persians who invaded the Roman province of Syria in 253, taking Antioch and many other places, besieged and destroyed the Roman stronghold Dura-Europos on the river Euphrates in 256, and invaded the Roman province of Mesopotamia in 259–260. The Persians could not take Edessa, a main stronghold in this province, but defeated Valerian’s army, which had tried to relieve the town, and took the emperor prisoner. Valerian never returned to his empire again. The Persians plundered at will in Mesopotamia, Syria, and eastern Asia Minor, but

humani), 300 n. 17, 301 n. 22 (restitutor orientis), 303 n. 35 (restitutor publicae securitatis ac libertatis conservator). 35 See PIR2 L 197 (Gallienus); Kienast ³2004: 218–220. 36 On these protectores see Christol 1977: 394–408; Cosme 2009: 234; Mennen 2011: 227–231. 37 On Gallienus’ reforms, ideology and representation see de Blois 1976: 23–119 (administrative, financial, and military policy), 120–169 (conception of emperorship), 175–185 (Gallienus and the Christians). On Gallienus and his military officers see Mennen 2011: 216–240. On Gallienus’ imperial representation, especially on coins, see de Blois 1976: 120–169 and Manders 2012: 269–297. Cf. Christol 2006: 154–156. 38 De Blois 1976: 146; Goltz/Hartmann 2008: 272. 39 See de Blois 1994: 172; Goltz/Hartmann 2008: 273. 40 A good short survey of the eventful reigns of Valerian and Gallienus is given by Drinkwater 2005: 41–48. More elaborate surveys are given by Christol 1975: 803–827; Kuhoff 1979: 11–35; Christol 2006: 131–162; Potter 2004: 252–262, and Goltz/Hartmann 2008: 223–295.

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were ultimately, in 260–261, driven out by remnants of the Roman armies and the Palmyrene prince Odaenathus. Until his death in 267 or 268 the latter kept the Persians at bay, supported as he was by an efficient army consisting of remaining Roman detachments, Palmyrene cavalry, and Syrian agrestes (country people, peasants) that had been mobilized.41 From about 250 there were continuous invasions by groups of Goths and other warrior bands into Dacia and over the Lower Danube into Moesia, Thrace, and in 254 and 267–269 even into Macedon and Greece. About 254 and 260 there were Germanic invasions into Pannonia Superior as well. In 254 the plundering of the most prosperous part of Pannonia was bought off by Gallienus through making an agreement with a Marcomannic chief called Attalus, though. The idea was that Attalus should defend part of the border.42 The Goths defeated the emperor Decius in 251, and kept plundering the Balkan regions until the emperors Gallienus, Claudius II and Aurelian put an end to this misery by annihilating one barbarian group after the other, from 267 to 271. In the beginning of the joint reign with his father, about 254–256, and again in 267–268, Gallienus was fairly successful in fighting these invaders. In the years 254 to 256 he created a mobile army consisting of cavalry and units of infantry that were permanently detached from their legions or auxiliary units. With this army Gallienus hunted down one plundering group of invaders after the other.43 From 254 or 255 warrior groups from over the Black Sea kept invading northern and western Asia Minor, until the emperors Tacitus (275–276), Florianus (276), and Probus (276–282) put an end to them. In 258–259 Valerian was not very successful at this front, but in 262 or 263 Gallienus was, and so was the Palmyrene prince Odaenathus in 267.44 The West and North Africa got into turmoil too. Restless Berber tribes had to be fought in North Africa.45 In 253–254 Alamannic warrior groups started to infiltrate into the Agri Decumates, in modern Baden-Württemberg, and in 256 the first of a series of Frankish and Alamannic inroads into Gaul took off. Gallienus had to leave the Danube regions to fight them, which he successfully did from 257 to 259. His new mobile army proved to be good also at this front. These wars went on until the emperor Probus made an end to them, after the plundering had culminated in 275–276.46

41 Festus 23; Oros. 7.22.12 (Syrian landfolk); Hartmann 2001: 163 (a combination of Romans and Palmyrenes). On Odaenathus’ death see Hartmann 2008: 357. According to Sartre 2005: 355, Odaenathus and his son Hairan were killed by conspirators between August 30, 267 and 29 August, 268. 42 On Gallienus’ treaty with Attalus see Speidel 2006: 73–80. To confirm the treaty, Gallienus took Attalus’ daughter Pipa as a concubine (or as a second wife, as Speidel thinks). 43 See Drinkwater 2005: 42–43; Goltz/Hartmann 2008: 233–234, 238–239, 283–287, 301–304, 314–315. On Gallienus’ new mobile amy see Nicasie 1998: 36–38; Cosme 2009: 212–215. 44 Drinkwater 2005: 42; Goltz/Hartmann 2008: 236. 45 See Witschel 2006: 148–149. 46 Drinkwater 2005: 43–44; Goltz/Hartmann 2008: 243–247, 255, 261–262, 274; Luther 2008: 329–330



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The invasions culminated in 260, after Valerian’s demise in the East. Franks and Alamans marched through Gaul into Spain and Italy, and there was continuous fighting and plundering in the Danube provinces, Asia Minor, and the eastern provinces. Usurpations of the imperial power were widespread after Valerian had disappeared. Already in 258 one of Gallienus’ best generals, Aureolus, had to put down Ingenuus in Pannonia. In 260 Postumus usurped imperial power in Cologne, on the Rhine, after he had destroyed Germans who were trying to return home with their booty. Regalianus was proclaimed emperor at the Middle Danube, but was eliminated by one of Gallienus’ generals or by a barbarian inroad. Having assembled remnants of the Roman armies and having successfully fought off looting Persian columns, Macrianus and Ballista took the purple in the East.47 In Egypt civil war broke out between the usurping praefectus Aegypti Mussius Aemilianus, and loyal supporters of the ruling emperor.48 Some minor usurpers are not even mentioned. Gallienus, having returned to Italy in 259, defeated the Alamans near Milan, early in 260. A local militia, together with some Roman detachments, annihilated the remainder north of the Alps, near Augsburg, in April of the same year.49 Macrianus was – on his way to Italy – in 261 defeated and killed by Gallienus’ general Aureolus at Mursa in Pannonia. Aemilianus was put down by Gallienus’ admiral Theodotus in 262. He had invaded Egypt by sea, from the north. Gallienus could not eliminate Postumus, though. In 261 and 265 he vainly tried to destroy him, but the provinces in Gaul, Britain, and the Iberian Peninsula remained loyal to Postumus and his successors until the emperor Aurelian reconquered these parts in 274. Nor did Gallienus manage to go to the East and attack the Persians, to punish them for what they had done to his father. So the empire survived, but not without damage. Dacia and the Agri Decumates had to be given up.50 In 262, the year of his decennalia, Gallienus had done a lot. During the joint reign with his father he had created a successful mobile army and defeated enemies at the Danube and Rhine fronts. Besides he had suvived the crisis of 260. So he might have celebrated a great, traditional triumphus in 262, at the tenth anniversary of his emperorship. In Caesares 33.15 Aurelius Victor tells us – as has been told above – that Gallienus organized ludos ac festa triumphorum, without giving a date or any details. In SHA Gall. 7.4–9.8, there is a more elaborate description of what is called a decennial festival. The author of the Historia Augusta does not connect the relatively long story about this celebration with the many things that Gallienus had done before 262, but

(Postumus); Kreucher 2008: 402–405 (Probus). 47 Goltz/Hartmann 2008: 248–266. 48 Goltz/Hartmann 2008: 266–268. 49 This event became known through the so-called Augsburg-inscription, published by Lothar Bakker. See AE 1993: 1231b. See Bakker 1993: 369–386; Drinkwater 2007: 53–57. 50 Drinkwater 2007: 52–61; Goltz/Hartmann 2008: 248–270.

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with an act of cruelty of the emperor at Byzantium, where he allegedly executed quite a few rebellious soldiers in a treacherous way. In the version of the Historia Augusta the emperor did this just before he went to Rome to celebrate his decennials.51 In this way, placing a story about this cruel action just before his ‘report’ on Gallienus’ decennial procession, the author of the Historia Augusta suggests that Gallienus did not deserve any triumphal procession because he had not conquered any enemies, but treacherously murdered lots of his own men. In 7.4 to 8.7 the author of the Historia Augusta relates: Now Gallienus, after the slaughter of the soldiers at Byzantium, as though he had performed some mighty feat, hastened to Rome in a rapid march, convened the senators, and celebrated a decennial festival with new kinds of spectacles, new varieties of parades, and the most elaborate sort of amusement. First of all, he repaired to the Capitol with the senators and the equestrian order dressed in their togas and with the soldiers dressed all in white, and with all the populace going ahead, while the slaves of almost all and the women preceded them, bearing waxen flambeaux and torches. There preceded them, too, on each side one hundred white oxen, having their horns bound with golden cords and resplendent in many-coloured silken covers; also two hundred lambs of glistening white went ahead on each side, besides ten elephants, which were then in Rome, and twelve hundred gladiators pompously dressed in golden cloaks of matro­ nae, two hundred tamed beasts of different kinds, tricked out with the greatest splendour, and waggons bearing pantomimists and actors of every sort, and boxers who fought, not in genuine combat, but with the softer straps. All the buffoons also acted a Cyclops-performance, giving exhibitions that were marvellous and astonishing. So all the streets resounded with merry-making and shouts and applause, and in the midst the emperor himself, wearing the triumphal toga and the tunic embroidered with palms, and accompanied, as I have said, by the senators and with all the priests dressed in bordered togas, proceeded to the Capitol. On each side of him were borne five hundred gilded spears and one hundred banners, besides those which belonged to the corporations, and the flags of auxiliaries and the statues from the sanctuaries and the standards

51 See SHA Gall. 6.8: ac ne quid mali deesset Gallieni temporibus, Byzantiorum civitas, clara navalibus bellis, claustrum Ponticum, per eiusdem Gallieni milites ita omnis vastata est, ut prorsus nemo superes­ set (“and finally, that no disaster might be lacking this times, the city of Byzantium, famed for its naval wars and the key to the Pontus, was destroyed by soldiers of Gallienus himself so completely, that not a single soul survived.”) The author continues in 7.2: (Gallienus) denique ad vindictam Byzantiorum processit. Et cum non putaret recipi se posse muris, receptus alia die omnes milites inermes armatorum corona circumdatos interemit, fracto foedere quod promiserat (“Then finally he went forth to avenge the wrongs of the Byzantines. And whereas he had no expectation of being received within the walls, he was admitted next day, and then, after placing a ring of armed men around the disarmed soldiers, contrary to the agreement he had made he caused them all to be slain.”). And in 7.4: interfectis sane militibus apud Byzantium Gallienus, quasi magnum aliquid gessisset, Romam cursu rapido convolavit convocatisque patribus decennia celebravit novo genere ludorum, nova specie pomparum, exquisito genere voluptatum (“now Gallienus, after the slaughter of the soldiers at Byzantium, as though he had performed some mighty feat, hastened to Rome in a rapid march, convened the senators, and celebrated a decennial festival with new kinds of spectacles, new varieties of parades, and the most elaborate sort of amusements”). This is very suggestive language, with which the author directly connects Gallienus’ festival to shameful deeds. I owe thanks to Martijn Icks who pointed this out to me.



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of all the legions. There marched, furthermore, men dressed to represent foreign nations, as Goths and Sarmatians, Franks and Persians, and no fewer than two hundred paraded in a single group.52

At the end of the next chapter, in 9.5–7, the author of the Historia Augusta continues: As a band of ‘Persians’, supposed to be captives, was being led along in the procession (such an absurdity!), certain wits mingled with them and most carefully scrutinized all, examining with open-mouthed astonishment the features of everyone; and when asked what they meant by that sagacious investigation, they replied, ‘we are searching for the emperor’s father’. When this incident was reported to Gallienus, unmoved by shame or grief or filial affection, he ordered the wits to be burned alive.53

In this passage the author of the Historia Augusta, ridiculing the emperor’s decenna­ lia-procession,54 points at the fact that Gallienus did not save his father Valerian from Persian captivity. The information the quoted passages are giving us does not seem to be very reliable, and does certainly not present a description of a traditional triumphus, which would have fitted in well with the victory ideology given out by the built-up centre of Rome. This celebration, as described in the Historia Augusta, is also very different from Septimius Severus’ decenalia-procession. There is no emphasis on a dynasty or domus divina, nor on imperial wealth and material success appearing from the magnitude of handouts to the soldiers and the populace of Rome. Already in 1968 Elke Merten argued that the account of this procession is a compilation of a number of features from a number of processions, such as the triumphal march, the Isis-procession, and the New Year-celebration, filled in with late fourth century anachronisms.55 She admits, though, that this story in the Historia Augusta may contain an element of historical truth. One historical element may be the presence of representatives of all kinds of people. In an article on the imperial cult in the period of the soldier-emperors Friederike Herklotz briefly but rightly remarks that the author of the Historia Augusta attributes to Gallienus a new kind of decennial celebration, describing a pompa tri­ umphalis in which the entire population of Rome participated, senators, knights, military, women, and slaves.56 This may be interpreted as a symbol of consensus uni­ versorum, a basis for the legitimacy of Gallienus’ rule. There is something remarkable about the soldiers, in this HA-passage. They are said to march along clad in white, in

52 SHA Gall. 7.4–8.7. The translation into English was borrowed from D. Magie’s Loeb-edition (London/Cambridge MA 1968). 53 SHA Gall. 9.5–7. 54 For this inverting of triumphal scenes in order to defame an emperor, and undermine his reputation, see Martijn Icks’ contribution to this volume. 55 Merten 1968: 99–100. 56 Herklotz 2008: 939. See SHA Gall. 8.1.

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a decursio albata, an equestrian prerogative. Alfred von Domaszewski was already aware of the importance of this passage.57 This albata decursio of the soldiers cannot be, however, but fiction. No emperor, not even Gallienus, gave equestrian status to all soldiers.58 Goltz and Hartmann interpret the Historia Augusta story about Gallienus’ decennial procession as mere fiction, but accept that there may have been a splendid celebration, saying: Im September 262 feierte der Kaiser (i.e. Gallienus) in Rom mit einem prächtigen Umzug und Spielen seine Decennalien. In dieser ersten Feier zum zehnjährigen Regierungsjubiläum eines Kaisers seit Severus Alexander konnte er zugleich die Festigung seiner Herrschaft und die Stabilisierung der Lage im Reich propagieren. Vom Festumzug gibt die Historia Augusta einen umfangreichen und farbenprächtigen, aber wahrscheinlich vollständig erfundenen Bericht: Gallienus habe in seiner pompa unzählige Tiere, Gladiatoren in Frauenkleidern, Schauspieler, Faustkämpfer und angebliche Kriegsgefangene vorgeführt, die als Goten, Sarmaten, Franken und Perser ausgegeben worden seien.59

There must indeed have been some celebration of the ten years jubilee. Aurelius Victor briefly mentions it, as has been told above, and there is some numismatic evidence. Wolfgang Kuhoff tells us that at the occasion of Gallienus’ decennalia coins were issued that showed a catalogue of virtues of the emperor, and good things he had brought and was to bring: liberalitas, aequitas, felicitas, laetitia, libertas, pax, providentia, salus, and securitas. At this occasion also protecting deities were presented on coins: Iupiter conservator, Mars pacifer, Apollo Conservator, and Diana felix. Double and quadruple gold pieces on their reverses show the words votis decennali­ bus, votis X et XX, and SPQR optimo principi. Kuhoff adds: “Dennoch fehlte auch jetzt nicht der Hinweis auf die Treue der Soldaten, derer mit den Legenden fides militum und fidei equitum gedacht wurde.”60 Erika Manders also discusses issues of coins that are connected with Gallienus’ decennalia. As she makes clear, 25 coin-types issued during Gallienus’ sole reign and propagating the divine associations of the emperor, evoke performances of sacrifices. Out of these 25 types, ten refer to vota decennalia, all of which recall Gallienus’ decennial jubilee. One type bears the legend vota vicen­ nalia, a reference to the vota performed for the following ten years of Gallienus’ rule. Seven coin types bear the legends votis, votis X or votis X et XX. Seven types present

57 Von Domaszewski 1902: 510–516. 58 A long time ago I demonstrated that Gallienus benefited his military cadres and soldiers in many ways, improving their career prospects and giving them better coins than any other people were getting. See de Blois 1976: 34–87; 95–98. 59 Goltz/Hartmann 2008: 270. In notes 226 and 227 on this page they give a full bibliography about Gallienus’ decennial procession. 60 Kuhoff 1979: 52, with photographs of these coins on pp. 52–53. Cf. Christol 2006: 156.



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the emperor as sacerdos.61 This indicates a religious bias more than a lot of merrymaking. A religious bias would fit in well with other forms of Gallienic imperial representation.62 So there are coins, but there is no triumphal arch. The arch that is known as the arcus Gallieni in actual reality is an Augustan gate in the Servian wall, which under Gallienus was inscribed with a text dedicated to this emperor.63 Within the Gallienus-biography in the Historia Augusta the story about the decen­ nalia-procession is an important element. It is situated right in the middle of the Vita, and the author spent more than two out of eighteen chapters to this one event, apparently using this story to summarize and condense his criticisms of Gallienus’ policies and way of life, and showing how extravagant and deceitful this emperor was. The story does not have much in common with historiography, it is libelling a bad emperor, concentrating slander into one largely fictitious report about an extravagant spectacle, a semi-fictional mock-triumph. Which are the bad actions and negative habits that are ascribed to the emperor and emphasized in these two chapters? First of all a lack of pietas towards his father (9.5–7). According to the author of the Historia Augusta, Gallienus should have freed him, before doing anything else. Instead Odaenathus tried to get back Valerian, the author of the Historia Augusta suggests. In other chapters of the biography this reproach of a lack of pietas is levelled at Gallienus too, in 1.1, 3.6, 3.8–9, 10.2, 10.5 (with 10.8), 13.4, and 17.1. Secondly his buffoonery and bad taste in joking (8.3). These bad characteristics are also meted out in 6.3–7, 12.2–5, 16.2, and 17.1. Thirdly his inclination towards luxuria, libido, voluptas, improbitas, to exaggerated ostentation, and too lavish games and spectacles in a time of need and despair (8.2–7), which is also criticized in 3.6–8, 4.3, and 16–17. The fourth bad habit is crudelitas, of which Gallienus is not only accused in SHA Gall. 9.7 but also in 7.2, where we are told that the emperor treacherously butchered mutinous soldiers at Byzantium, probably in 262 or 263. The fifth one is Gallienus’ predilection for women. In 8.1 and 8.3 female persons and attire are explicitly mentioned. In 16.6 the emperor is accused of inviting matrons to his council, and in 17.7 of frequently entertaining his concubines in his dining halls. The author of the Historia Augusta may have used a good source here. In Caesares 33.6 Aurelius Victor tells us, maybe using the same or similar sources, that Gallienus gave himself over to his love for his wife Salonina and his concubine Pipa, when Roman defenses were falling apart at all fronts, and he should have been fighting the enemies. Pipa was a daughter of the Marcomannic chief

61 Manders 2012: 291, in notes 126 to 129 referring to RIC V.1 Gallienus’ sole reign, n. 92, 333, 334, 406, 411, 440–442, 540, 597 (ten types referring to vota decennalia); n. 541 (vota vicennalia); n. 335 (votis); n. 93, 598 (votis x); n. 94–96, 599 (votis x et xx); n. 4, 153, 458–462 (sacerdos-types). 62 See above, p. 345. 63 See LTUR 1: 93 (E. Rodriguez Almeida): “Oggi viene unimamente riconosciuto come una delle porte del recinto murario serviano, ingrandita e monumentalizzata.”

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 Lukas de Blois

Attalus, an ally with whom Gallienus had made a treaty to get his help in defending the borders of Pannonia.64 When thinking of Gallienus and women, it is only logical to recall the emperor Julian who in Caesares 11 accused Gallienus of effeminatio, which is not equal to a predilection for women. One of the most remarkable series of coins ever to be struck in the Roman imperial period is that of aurei from Rome with the legend Gallienae Augustae and a portrait of Gallienus with female characteristics on the obverse, and the legend Victoria Aug. or Ubique Pax on the reverse, the emperor’s features being mingled with those of the goddess Ceres (Gr.: Demeter), one of the obvious deities of abundance, the logical sequel of victory and peace.65 This is an original and daring association with the divine, more than effeminatio, but a tradition of libeling Gallienus as effeminatus because of some of his personal habits may very well have been intensified by such coinage. The emperor Julian probably knew such invectives.66

Conclusion In conclusion. Septimius Severus’ decennalia were undoubtedly well adapted to patterns of expectation about victorious imperial rituals in Rome, i.e. in the showcase of eternal Roman potential for victory. He had expanded Roman territory, put the state in order, and had shared the material bonuses of his victories with the soldiers of the praetorian guard and the populace of Rome. Five years earlier he had doubled his soldiers’ and officers’ pay, thus enhancing the latters’ status. Building an impressive triumphal arch, Severus also contributed to the ideological victory framework in the centre of Rome, and made his fame perennial. He was silent about victories in civil wars and the ensuing confiscations, which had enriched him greatly. It is not very clear what Gallienus’ decennalia in actual reality amounted to, Aurelius Victor being extremely brief, and the author of the Historia Augusta ridiculing them as a kind of mock-triumph that summarized and condensed the negative characteristics of Gallienus’ rule. Numismatic evidence does not give much information about the details of Gallienus’ decennalia. There are some slight indications that Gallienus’ ten-years celebration emphasized the consensus universorum, including military loyalty, and some religious notions, not so much his dynasty and the concord within it, expansion of Roman territory, and felicitas saeculi, or the material rewards of victory. Times had obviously been changing, and so had patterns of expectation.

64 See above, p. xxx and n. xxx. 65 RIC V.1 Gallienus 74, 82, 128. See de Blois 1976: 151–154. 66 On Gallienus being accused of effeminatio see Alföldi 1967: 16–31.



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Gallienus’ ten years celebration probably did not attract much attention in Roman historiography because the emperor’s successes were overshadowed by continuous setbacks and crises. The most glorious expeditions were carried out by the Palmyrene prince Odaenathus, and the Imperium Galliarum was still in existence. This lack of attention in other literary sources must have given the author of the Historia Augusta ample latitude to invent all kinds of details. The decennial festivals of Severus and Gallienus show that in imperial times such celebrations could very well be used to exhibit the results of the imperial potential for victory, either in actual historical reality or in literary sources or in both. Triumphal elements could very well be integrated into decennial processions. It was not necessary to organize traditional triumphi.

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Matthias Haake

Zwischen Severus Alexanders Triumph über die Sāsāniden im Jahre 233 und den Triumphfeierlichkeiten Diocletians und Maximians im Jahre 303 Zum römischen Triumph im dritten Jahrhundert n. Chr. The emperor’s perennial victory can be traced across the physical and mental landscape of the late Roman world. Coins, monuments, legal depositions, panegyrics, Sunday services and games – all reflect the ways in which this facet of the imperial idea developed, and the significance it acquired. Above all … triumphal ceremonial, propaganda and public display celebrated and confirmed the victorious rulership of the emperor.1

Abstract: Compared to Republican times, triumphs were less often staged in Rome during the imperial period. The way in which this specific form of manifesting imperial victories and victoriousness was utilised between late Severan times and the Tetrarchy is the subject of the following study. However, the aim of this study is not a reconstruction of the respective triumphal spectacles. Rather, the specific semantics and the social significance of the triumphs within the context of imperial legitimisation shall be analysed by means of the triumphal ceremonies of Severus Alexander in 233, of Pupienus, Balbinus and Gordian III in 238, of Gallienus in 263, of Probus in 281, and of Diocletian and Maximian in 303.

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um die überarbeitete, mit einem knappen, insbesondere in Hinblick auf die moderne Forschungsliteratur keine Vollständigkeit anstrebenden Anmerkungsapparat versehene Fassung meines in Berlin gehaltenen Vortrags; einige der hier vorgelegten Überlegungen sind auch in einem „Siegreiche Kaiser und kaiserliche Sieghaftigkeit: Die Siegesinszenierung römischer Kaiser zwischen konkretem Ereignis und ‚ontologischem‘ Zustand im 3. Jh. n. Chr.“ betitelten Vortrag in der Sektion „Veni, vidi, vici – (Re)Präsentation von Sieghaftigkeit in der Antike“ auf dem 50. Deutschen Historikertag in Göttingen vorgestellt worden. Fabian Goldbeck (Berlin) und Johannes Wienand (Düsseldorf) gilt mein herzlicher Dank für die Einladung zur Berliner Triumphtagung, deren Teilnehmern für Anregungen und wertvolle Hinweise; Klaus-Peter Johne (Berlin) weiß ich mich ebenso zu herzlichem Dank für die kritische Lektüre des Manuskriptes in einem frühen Stadium verpflichtet wie Anna-Sophie Aletsee und Pamela Bonnekoh (beide Münster) für die Durchsicht des fertigen Textes. Für die überaus freundliche Zurverfügungstellung von Abb. 12.1 und 12.2 sowie die äußerst großzügige Erlaubnis, sie hier abzudrucken, sei Maria Letizia Gualandi (Pisa) sowie Rubens D’Oriano und Luisanna Usai (beide Sassari) sehr herzlich gedankt. Nicht mehr berücksichtigt werden konnte Börm 2016: bes. 617–624. 1 McCormick 1986: 5.

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 Matthias Haake

Einleitung Um in der römischen Kaiserzeit einen militärischen Sieg zu manifestieren und in den öffentlichen Raum des Imperium Romanum einzuschreiben, stand den diesbezüglich ‚rede- und handlungsfähigen‘ Akteuren ein nicht unbeträchtliches Repertoire an Möglichkeiten zur Verfügung. Bedenkt man die fundamentale Bedeutung von Sieg und Sieghaftigkeit für die Legitimation kaiserlicher Herrschaft, so nimmt die Omnipräsenz des Kaisers als Sieger in ganz unterschiedlichen Medien kaum Wunder.2 Eine besondere, spezifisch römische Form der Inszenierung kaiserlicher Siege war das seit alters her in der Hauptstadt in Szene gesetzte Ritual des Triumphes.3 Auch wenn dieser unter den Vorzeichen der römischen Monarchie nicht mehr wie zu Zeiten der Republik auf dem Kampfplatz der Konkurrenz innerhalb der römischen Führungsschicht ausgehandelt wurde,4 sondern seit Augustus exklusives Monopol des Kaisers war:5 Auch im Kontext der veränderten politischen Bedingungen stellte der in Kaiserzeit selten praktizierte Triumph eine herausragende Möglichkeit für den Kaiser dar, seine militärischen Erfolge in einem pompösen Spektakel in der Hauptstadt zu inszenieren und diese ephemere Präsentifizierung seiner erwiesenen Sieghaftigkeit dann in verschiedenen Medien reichsweit zu kommemorieren,6 um vermittels der Vergegenwärtigung seiner Siege seinen Herrschaftsanspruch zu fundieren.7

2 Vgl. dazu etwa die mittlerweile klassischen Ausführungen von McCormick 1986: 11–34; aus der jüngeren Forschung sei beispielsweise verwiesen auf die resümierenden Ausführungen von Wienand 2012: 13–24. 3 Zu den Ursprüngen des Triumphes, ausweislich zumindest der Fasti triumphales angeblich erstmalig im Jahr der Gründung Roms zelebriert (InscrIt. XIII 1, p. 65 I,1–2 mit p. 534), s. zuletzt Armstrong 2013; vgl. auch Bastien 2007: 121–149 und Beard 2007: 305–318. Zum Triumph in republikanischer Zeit s. nun maßgeblich Rich 2014. Eine ebenso kurze wie prägnante Darstellung des Triumphes von der Republik bis Konstantin hat Maiuro 2008 vorgelegt; s. auch Hölscher 2009: 189–192. Hölscher 2006 hat sich auf instruktive Weise mit der „transformation of victory into power“ beschäftigt und dabei sowohl die Republik wie auch die Kaiserzeit in den Blick genommen. 4 In diesem Zusammenhang sei verwiesen auf Flaig 2003: 32–48 und Hölkeskamp 2008: 97–104. 5 Auseinandergesetzt mit der Monopolisierung des Triumphs unter Augustus hat sich etwa Itgenshorst 2008; vgl. auch die prononcierten Ausführungen von Eck 1999: 223: Der Triumph des L. Cornelius Balbus am 27. März des Jahres 19 v. Chr. „war der letzte volle Triumph, den ein Mitglied der Senats­aristokratie feierte. Mit ihm schloß auch das offizielle Verzeichnis aller römischen Triumphatoren, das Augustus an dem Triumphbogen über die Parther auf dem Forum Romanum hatte anbringen lassen. Für weitere Triumphatoren war kein Platz mehr vorhanden. Das galt vor allem politisch. Die militärische Sieghaftigkeit, die Roms Weltherrschaft begründet und den politischen Einfluß der ‚triumphalen‘ senatorischen Familien gerechtfertigt hatte, sollte auf den alleinigen Machthaber, auf Augustus, übergehen und seine Position legitimieren. Der Triumph wurde sein ‚Reservatrecht‘, selbst wenn er nach einem konkreten Sieg persönlich keinen Triumph feierte.“ 6 Vgl. in diesem Zusammenhang etwa den kursorischen Überblick von Balbuza 2002 und Benoist 2005: 211–228; verwiesen sei auch auf die Ausführungen von Itgenshorst 2009: 273–275. 7 Vgl. McCormick 1986: 4.



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Die Inszenierung des Sieges und der Sieghaftigkeit in Form des Triumphzuges in einer Zeit zu analysieren, die Cassius Dio, so er sie noch erlebt hätte, wohl weit mehr als eine ‚Zeit von Rost und Eisen‘ wahrgenommen und charakterisiert hätte als die Jahrzehnte nach dem Tode Marc Aurels,8 ist das Ziel der nachfolgenden Ausführungen: Es geht um den Triumph in den sieben Jahrzehnten zwischen Severus Alexan­ ders Triumph im Jahre 233 und den Triumphfeierlichkeiten von Diocletian und Maximian im Jahre 303, mithin also um den Triumph in spätseverischer Zeit, während der sogenannten Soldatenkaiserzeit und zu Zeiten der Ersten Tetrarchie. Dabei kann und wird es auf Grund der in vielerlei Hinsicht problematischen Quellenlage nicht darum gehen, die jeweiligen Triumphspektakel zu rekonstruieren; vielmehr wird der Fokus darauf gerichtet sein, die konkrete Semantik und den situationsspezifischen sozialen Sinn der jeweiligen Triumphe im Kontext der kaiserlichen Legitimation zu analysieren, um abschließend die im Einzelnen erzielten Ergebnisse zu einem Resümee zusammenzuführen. Dieses Unterfangen kann allerdings nicht für alle Triumphgeschehnisse während der sieben Jahrzehnte zwischen den Jahren 233 und 303 durchgeführt, sondern wird exemplarisch angegangen werden:9 Berücksichtigung finden bei diesem Unterfangen die Triumphakte von Severus Alexander im Jahre 233, von Pupienus, Balbinus und Gordian III. im Jahre 238, von Gallienus im Jahre 263, von Probus im Jahre 281 und von Diocletian und Maximian im Jahre 303.

Ein Triumphator ohne Siegestitel: Severus Alexanders Triumph über die Sāsāniden zwischen Geschichte und Fiktion Der letzte Severer auf dem römischen Kaiserthron, Severus Alexander, war der erste Kaiser, der sich mit den Sāsāniden, die für über vier Jahrhunderte der Hauptgegner Roms im Osten sein sollten, militärisch auseinandersetzen musste – und zwar mit Ardašīr, dem ersten sāsānidischen Herrscher.10 Dieser war im Jahr 230 in die Provinz Mesopotamia eingefallen, hatte sie dabei verheert und unter seine Kontrolle gebracht.11 Ausweislich numismatischer Zeugnisse brach Severus Alexander im Jahr

8 Cass. Dio 77(76).36.4. 9 Vgl. zu den Triumphgeschehnissen zwischen 233 und 303 die immer noch nicht in jeder Hinsicht überholten Ausführungen von Barini 1952: 149–158, 169–189. 10 Zu ‚Alexander Severus und Ardašīr‘ s. Potter 1990: 370–380. Vgl. Felix 1985: 32–39 sowie Winter 1988: 45–46, 52–62 zu den antiken Quellenzeugnissen. 11 Vgl. in diesem Zusammenhang etwa Mosig-Walburg 2009: 26–27; s. hierzu und zum Folgenden auch Winter 1988: 46–49. Die Frage, ob Ardašīr tatsächlich auch die Provinz Syria bedrohte (Cass. Dio 80[79].4.1; Herod. 6.2.1) und in die Provinz Cappadocia einfiel (Zonar. 12.15), kann an dieser Stelle

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231 von Rom in den Osten des Imperium auf,12 um den sich in logistisch umfangreicher Vorbereitung befindlichen Krieg gegen die ‚neuen Perser‘ zu führen.13 Wie auch immer der genaue Kriegsverlauf gewesen sein mag:14 Einen wirklich großen und entscheidenden Sieg über Ardašīr vermochten die römischen Truppen während des durch hohe Verluste geprägten Feldzug nicht zu erringen15 – ein Umstand, der seinen Niederschlag in der Tatsache findet, dass der Kaiser offiziell keinen entsprechenden Siegestitel, wie etwa Persicus (Maximus), führte.16 Vor diesem Hintergrund mag die folgende Nachricht bei Festus und in der vita Severi Alexandri in der Historia Augusta auf den ersten Blick durchaus überraschen: Sowohl der Autor des Breviarium rerum gestarum populi Romani als auch der Verfasser der Historia Augusta erwähnen einen Triumph des Severus Alexander über die Perser, der am 25. September 233 in Rom zelebriert worden sei17 und der in der vita Severi

ebenso auf sich beruhen wie die auf Cassius Dio (80[79].4.1) und Herodian (6.2.2 u. 4.5) basierende Forschungskontroverse, ob die territorialen Ansprüche Ardašīrs im Osten des Imperium Romanum als Ausweis einer sāsānidischen Nachfolge der Achaimeniden zu verstehen sind; zum status quaestio­ nis vgl. knapp, aber präzise Börm 2008a: 426–427 (mit der wichtigsten Literatur in Anm. 26). 12 RIC IV.2 Severus Alexander 524; BMC VI, S. 76–77, S. 189 Nr. 751–752, S. 192 Nr. 775–776 u. 781–782; s. auch Herod. 6.4.2 und SHA Sev. Alex. 50.1. 13 Vgl. hierzu und zum Vorangehenden Halfmann 1986: 231 und Millar 1993: 149–150; s. in diesem Kontext auch ausführlich Królczyk 2013: 16–27 sowie auch Palermo 2012: 117–118 und Wiegels 2014: 97–100. 14 Vgl. umfassend Winter 1988: 49–68 mit den Bemerkungen von Kettenhofen 1990: 166; s. ferner auch Handy 2009: 92–94 und LeBohec 2009: 95–96. 15 Verwiesen sei in diesem Zusammenhang etwa auf Wiesehöfer 1982: 445; Potter 1990: 379; Kettenhofen 1995: 164–165; Dignas/Winter 2007: 19. 16 Vgl. dazu etwa Kneissl 1969: 167–168 sowie auch Gricourt 1965: 319–320, 324, 326; Winter 1988: 62; Shayegan 2004: 296–297 und Bertrand-Dagenbach 2013: 342–343; anders hingegen beispielsweise Jardé 1925: 81–82; Gascou 1981: 239 und Handy 2009: 94. Die Diskussion basiert auf einer für sich genommen wenig glaubwürdigen Nachricht in der vita Alexandri Severi über eine vorgebliche Senatsakklamation (SHA Sev. Alex. 56.9: Persice maxime, di te seruent! Vere Parthicus, uere Persicus) und einem zunächst und immer wieder fälschlich Severus Alexander zugewiesenen, tatsächlich aber Elagabal zuzuweisenden Meilenstein der Straße zwischen den antiken Ortschaften Nicivibus und Thubunae in der Provinz Numidia. Der Text des Meilensteins wurde zuerst „d’après un estampage de M. Jacquetton“ von Gsell 1902: 516–517 Nr. 27 veröffentlicht: [I]mp(eratore) Caes(are) M. Aurelio / [Ale]x[andro] Invicto Pio Felice Aug(usto), divi Magni Anto[nini fil(io)], divi Severi [nep(ote)], Part(h)ico max(imo) … Auf der Grundlage einer Abschrift „de M. Burat“ hat Grenier 1904: 227–228 Nr. 9 folgenden Text vorgelegt: Imp(eratori) Caes(ari) M. Aurelio [Antonino I]nvicto, Pio, Felici, Aug(usto), Divi Magni Anto[nini fil(io)], Divi Severi [Pii] Partic[i] [Maximi A]d[iabenici Maximi … nep(oti)]. Dass es sich bei den beiden Texten um dieselbe Inschrift handelt, hat Gsell erkannt und an entlegener Stelle bekannt gemacht (Atlas archéologique de l’Algérie, Paris 1908, Blatt 26 Nr. 179). In Unkenntnis der verbesserten Edition des Meilensteins hat Jardé in seiner einflussreichen Monographie über Severus Alexander auf Grundlage der Gsell’schen editio princeps und mit einer auf SHA Sev. Alex. 56.9 basierenden Ergänzung folgenden falschen Text publiziert (Jardé 1925: 81–82 Anm. 5): [I]mp. Caes. M. Aurelio / [Ale]x[andro] invicto pio [f]e-/lice Aug. Divi Magni Anto-/[nini fil.] Divi Severi [nep.] / Partico max. [Persico] max. 17 Festus 22.1; SHA Sev. Alex. 56.1–2; s. auch Hieron. Chron. a. 233 (p. 215 Helm). Das Datum ist in SHA



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Alexandri eingehend geschildert ist.18 Während diese Schilderung des Triumphspektakels zweifelsohne als Erfindung des spätantiken Autors anzusehen ist,19 wird die grundsätzliche Historizität des Triumphes bis auf sehr vereinzelte Stimmen nicht in Frage gestellt.20 Und diese Einschätzung ist, obschon ein letztendlicher Beweis für Triumphfeierlichkeiten im Rom des Jahres 233 zumindest auf der Basis der gegenwärtigen Quellenlage nicht zu erbringen ist, durchaus plausibel: Denn auch wenn Severus Alexander keine glänzenden Siege über die Sāsāniden vorweisen konnte, so gilt es doch festzuhalten, dass der Feldzug aus römischer Perspektive grundsätzlich zumindest nicht als kein Erfolg bewertet werden konnte, da sich Ardašīr – aus welchen Gründen auch immer – aus der Provinz Mesopotamia zurück­zog und die römische Herrschaft wieder etabliert wurde.21 Obschon sub specie victoriarum Romae das Resultat eher bescheiden und sein Zustandekommen alles andere als glorreich war, versuchten Severus Alexander und sein kaiserliches Umfeld daraus Kapital zur Propagierung kaiserlicher Sieghaftigkeit zu schlagen. Dazu nutzten sie die verschiedenen dafür zur Verfügung stehenden Medien – unter anderem münzten sie die Wiederherstellung des status quo ante im wahrsten Sinne des Wortes als glänzenden Erfolg aus. Aus einer ganzen Reihe entsprechender numismatischer Zeugnisse sei hier lediglich auf ein in besonderem Maße instruktives Zeugnis explizit hingewiesen,22 nämlich auf ein Bronzemedaillon, auf dessen Revers sich folgende Darstellung findet: Der in militärischer Tracht gekleidete, nach rechts gerichtete Severus Alexander mit Speer in der Rechten und parozonium in der Linken wird von einer hinter ihm stehenden Victoria bekränzt; zu seinen Füßen befinden sich zwei einander gegenüber lagernde Flusspersonifikationen, Euphrat

Sev. Alex. 56.2 genannt; vgl. Bertrand-Dagenbach 2014: 162 ad loc. 18 SHA Sev. Alex. 56.2–57.6; vgl. Bertrand-Dagenbach 2014: 160–164 ad loc. 19 Zum fiktiven Charakter der Darstellung des fraglichen Triumphspektakels in der Historia Augusta s. etwa Bertrand-Dagenbach 2013: 341; vgl. auch Dufraigne 1994: 79–80. 20 Für historisch erachten den Triumph des Severus Alexander etwa Barini 1952: 150; Kienast ²1996: 177; Potter ²2014: 166; Dignas/Winter 2007: 19; Królczyk 2013: 27 und Wiegels 2014: 101. Skeptisch hinsichtlich der Historizität haben sich hingegen Christol ²2006b: 74 und Bertrand-Dagenbach 2013: bes. 346 geäußert. 21 Zur Wiederherstellung der römischen Suprematie in der Provinz Mesopotamia sei lediglich verwiesen auf Winter 1988: 64–65. Ob der römische Erfolg mit den (in den griechischen und römischen Quellen überlieferten) hohen sāsānidischen Verlusten in den Kämpfen mit den Römern lag, oder aber mit einer in der neueren Forschung allerdings nicht unumstrittenen, von Ardašīr groß angelegten und in den frühen 230er Jahren begonnenen Offensive gegen das Kūšān-Reich in einem ursächlichen Zusammenhang steht, kann an dieser Stelle auf sich beruhen. Zu ersterer Sichtweise sei verwiesen auf Wiesehöfer 1982: 445 und Winter 1988: 64, für die zweite These vgl. Kettenhofen 1990: 166 unter Verweis auf Harmatta 1965: 186–195. Zur ‚Ostpolitik‘ Ardašīrs s. insbesondere Alram 2007: 233–240, v.a. 233–234, sowie ferner auch Göbl 1993: 53–55 und Sims-Williams 2008: 89. 22 Vgl. BMC VI S. 82–83; s. in diesem Zusammenhang auch Canepa 2009: 51–52 sowie Manders 2012: 81–82.

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und Tigris, die jeweils in einer ihrer Hände ein Schilfrohr halten und auf eine Urne gestützt sind.23 Doch nicht nur auf im Medium der Münzen und Medaillons finden sich Zeugnisse für Propagierung des Erfolges des letzten Severers über die Sāsāniden; auch in Stein gemeißelt finden sich entsprechende Hinweise für die Rezeption und Propagierung dieses Sieges, spiegeln doch eine Reihe von Inschriften den besagten Erfolg wider.24 Vor dem Hintergrund der essentiellen Bedeutung militärischer Erfolghaftigkeit für die Legitimation römischer Kaiser verwundert die angestrebte Nutzbarmachung des ‚Persersieges‘ und seine Inszenierung grundsätzlich nicht. Dies gilt umso mehr, wenn man zwei Komplexe in den Blick nimmt, die eng auf einander bezogen sind – nämlich die Person des Kaisers selbst und den historischen Kontext des Jahres 233: Zum einen war unter Severus Alexander bis zum Einfall Ardašīrs in das Imperium Romanum eine maximale ‚Kriegsvermeidungspolitik‘ verfolgt worden, um den unter Septimius Severus und Caracalla angewachsenen Einfluss des Militärs zu begrenzen und die unter den beiden ersten Severern auf Grund der zahlreichen militärischen Unternehmungen stark strapazierten Finanzen des Reiches zu konsolidieren.25 Gerade diese dezidiert nicht-kriegerische Politik,26 die Verhandlungen und Geldzahlungen präferierte und militärisches Vorgehen letztlich nur als erzwungene ultima ratio in Betracht zog,27 führte dazu, dass der Kaiser im Heer zeit seines Lebens als ‚Muttersöhnchen‘ angesehen worden sein soll28 und sich die Truppen nicht nur an der Ostgrenze zu Beginn der 230er Jahre weder in einem guten Zustand befanden noch sich Severus Alexander gegenüber sonderlich loyal verhielten, als die Sāsāniden in das Imperium Romanum einfielen.29 Eine Nahbeziehung zu den Truppen besaß Severus Alexander – trotz der vielmehr Wunsch denn Sein ausdrückenden zahlreichen fides exercitvs- und fides militvm-Prägungen30 – bis zum Ausbruch des Krieges gegen

23 BMC VI S. 207 Nr. 949* = Gnecchi 1912b: 81 Nr. 7 mit Taf. 99.6. Zu diesem Medaillon s. auch Canepa 2009: 52; Campbell 2012: 378 und Bertrand-Dagenbach 2013: 343. 24 Vgl. dazu Winter 1988: 62. 25 Verwiesen sei hierzu auf die Ausführungen von de Blois 2002: 16 und de Blois 2006: bes. 48 u. 51–52. 26 Wenn die für Severus Alexander verschiedentlich in Erwägung gezogene Iterierung des Imperatortitels zur Zählung der Herrschaftsjahre tatsächlich zutreffen sollte (vgl. dazu Loriot 1981: 225–229; Stylow 1989: 396–397; skeptisch hingegen: Kienast ²1996: 37–38), dann wäre in diesem Zusammenhang der Überlegung nachzugehen, ob dies mit der erwähnten dezidiert a-militärischen Prägung der Kaiserherrschaft des letzten Severers in Verbindung gebracht werden kann. 27 Sowohl mit Ardašīr zu Beginn der 230er Jahre als auch mit den 233 in Germanien eingefallenen Alemannen versuchte Severus Alexander durch Verhandlungen und angebotene Geldzahlungen eine kriegerische Auseinandersetzung zu vermeiden; vgl. dazu auf der Grundlage von Herod. 6.2.4–5 Winter 1988: 49–51 sowie Handy 2009: 72 unter Verweis auf Herod. 6.7.9 und Zonar. 12.15. 28 Herod. 6.8.3; vgl. in diesem Zusammenhang Bleckmann 2002: 291–298. 29 Vgl. hierzu Handy 2009: 70, 238–239. 30 Vgl. z.B. Handy 2009: 238–242 und Manders 2012: 90–91.



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die Sāsāniden mithin nicht. Ebenso wenig war bis dato die grundsätzlich so wichtige militärische persona in seinem kaiserlichen Rollenset angelegt;31 und um diese nach seiner persönlichen Teilnahme am Feldzug gegen Ardašīr zu profilieren und die Verbundenheit mit dem Heer zu demonstrieren, bot die Rückgewinnung der Provinz Mesopotamia trotz fehlender glanzvoller Siege eine zweifelsfrei willkommene, wenn auch etwas verzweifelt anmutende Möglichkeit. Dies muss umso mehr gelten, wenn man zum anderen den historischen Kontext des Jahres 233 in die Überlegungen mit einbezieht: Denn in diesem Jahr brachen in Obergermanien und Raetien germanische Verbände in römisches Reichsgebiet ein und zwangen den Kaiser, den östlichen Kriegsschauplatz zu verlassen und sich gen Nordwesten zu wenden, um erneut persönlich die römischen Truppen in den Kampf zu führen.32 Dass vor dem anstehenden kaiserlichen Feldzug in Germanien ein kurz zuvor errungener Erfolg im Orient zu nutzen versucht wurde, die soeben erwiesene militärische Leistungsfähigkeit von Severus Alexander zu propagieren, ist eine mehr als nur plausible Annahme. Anders als es die Schilderung Herodians suggeriert, wandte sich Severus Alexander jedoch nicht unmittelbar aus dem Orient nach Germanien.33 Der Weg zum neuen Kriegsschauplatz führte den Kaiser vielmehr über Rom, wo er – wie mit guten Gründen kaum zu bezweifeln, sondern vielmehr anzunehmen ist – seinen Sieg in der Ewigen Stadt durch einen ephemeren Akt in Szene setzte: Denn es ist schwerlich vorstellbar, dass Severus Alexander nicht versucht hätte, in Rom seinen Erfolg zu manifestieren. Wie diese stadtrömische Inszenierung des ‚Persersieges‘ en detail ausgestaltet war, lässt sich begründet nicht mehr entscheiden und mag und muss deswegen dahingestellt bleiben.34 Die Botschaft, die Severus Alexander und das kaiserliche Umfeld in der Hauptstadt, in der sich der Kaiser vor seinem Aufbruch in den Orient zeit seiner Herrschaft aufgehalten hatte, durch das triumphale Spektakel vermitteln wollten, ist jedenfalls evident: Der Kaiser hatte in Mesopotamien seine militärischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt und einen Erweis seiner Sieghaftigkeit erbracht. Dem Krieg gegen die Germanen war mithin in Ruhe entgegen zu sehen. Auf dem Revers eines in das Jahr 235 datierenden Bronzemedaillons ist diese Aussage ver(sinn)bildlicht: Dem militärisch gewandeten Severus Alexander schreitet nach links eine Victoria voran,

31 S. in diesem Zusammenhang nur die grundsätzlichen Ausführungen von Handy 2009: 245–246. 32 S. in diesem Zusammenhang etwa Bleckmann 2009: 174; Berger et al. 2010: 387–388; Lehmann 2011: 100 und Wiegels 2014: 100–103. 33 Herod. 6.7.5–6; vgl. dazu etwa Wiegels 2014: 101. Nicht zu überzeugen vermögen in diesem Zusammenhang die Ausführungen von Ando 2012: 74. 34 Leenen 1997: 160, 170, 206, 232–233 greift in seiner Arbeit wiederholt auf die Schilderung des Triumphzuges von Severus Alexander in der Historia Augusta zurück und hinterfragt die dort vorliegende Darstellung in Bezug auf deren Historizität oftmals nur in unzureichender Weise, so dass seine auf dieser Schilderung basierenden Schlussfolgerungen mit Skepsis zu betrachten sind; s. in diesem Zusammenhang S. 361 mit Anm. 19.

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die einen Kranz in ihrer rechten Hand hält; beiden folgen vier Soldaten, von denen zwei Standarten und zwei Schilde tragen. Die Gruppe überquert eine Bootsbrücke, unter der sich nach links gerichtet eine gelagerte Flusspersonifikation befindet – der Rhein.35 Dass der Versuch, den Feldzug gegen Ardašīr propagandistisch als Erfolg auszuschlachten, nur von begrenzter Wirkung war, zeigt nicht nur die Ermordung des Severus Alexander und seiner Mutter bei Mainz im Sommer des Jahres 235,36 sondern auch die prekäre Situation seiner Herrschaft in den letzten Jahren seines Lebens.37 Anders als bei den Zeitgenossen des letzten Severers stieß die kaiserliche Inszenierung als Persersieger in der späteren lateinischen historiographischen Tradition seit den Tagen der Enmannschen Kaisergeschichte auf eine positive Resonanz und fand ihren festen Platz im Bild des ‚guten Kaisers‘ Severus Alexander.38

Siegesfeiern w i e ein Triumph im annus horribilis 238: Das Ende der Maximini duo und der Sieg der Senatskaiser Pupienus und Balbinus Mit der Ermordung des Kaisers Maximinus Thrax und seines Sohnes, des Caesars Maximus, durch unzufriedene Truppenteile der legio II Parthica zur Mittagszeit eines frühen Julitages des Jahres 238 vor den Mauern Aquileias fand nicht nur das bellum Aquileiense ein Ende,39 sondern auch die gut dreijährige Herrschaft des ersten ‚Soldatenkaisers‘,40 der nicht lange zuvor von seinen Truppen noch wegen seiner militärischen Erfolge an der Donau mehrfach mit imperatorischen Akklamationen

35 BMC VI S. 209 Nr. 967* mit Taf. 31.976 = Gnecchi 1912b: 84 Nr. 7 mit Taf. 101.5; eine sehr gute Abbildung findet sich nun bei Deppmeyer 2013: 88 Abb. 2. 36 Verwiesen sei dazu auf Huttner 2008: 161 und Haegemans 2010: 56–57. 37 Vgl. Handy 2009: 164–165. 38 Hierzu sei verwiesen auf Winter 1988: 55–60 und Kettenhofen 1990: 166 sowie Bertrand-Dagenbach 1990: 123. Zu Severus Alexanders idealisierter Darstellung während des Feldzuges gegen die Sāsāniden in der Historia Augusta s. Rösger 1978; grundsätzlich zum letzten Severer als bonus prin­ ceps in der Historia Augusta vgl. Bertrand-Dagenbach 1990: 139–163 mit den einschränkenden Bemerkungen von Haake 2015: 277–278. 39 Die Bezeichnung bellum Aquileiense ist bezeugt in CIL VI 4122; zu dieser Bezeichnung s. Rosenberger 1992: 118–119. Das Datum ist nicht unumstritten; für einen Überblick über die Forschung und zum hier genannten Zeitraum vgl. Lippold 1991: 185–192 und Brandt 1996: 88–91. 40 Zu den Ereignissen vor den Mauern Aquileias im Sommer 238 vgl. etwa Huttner 2008: 176–177 und Haegemans 2010: 205. Grundsätzlich zu den Geschehnissen des Sechs-Kaiser-Jahres und den historischen Hintergründen sei lediglich verwiesen auf Börm 2008b: 72–78; Huttner 2008: 169–180 und nun insbesondere Haegemans 2010: 131–253 sowie ferner auch Herrmann 2013: 31–71; grundlegende Bedeutung kommt nach wie vor Kolb 1977 und Dietz 1980 zu.



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ausgezeichnet worden war.41 Die Leichen des im ersten Jahr seiner Herrschaft in zwei textidentischen Straßenbauinschriften als Aquileiensium restitutor et conditor gefeierten Kaisers,42 seines Sohnes und einiger Getreuer wurden, so berichtet es die wichtigste Quelle dieser Geschehnisse, Herodian, von den Mördern zur Schändung freigegeben und den Hunden und Vögeln zum Fraß überlassen – nicht jedoch, ohne zuvor Maximinus’ und Maximus’ Köpfe abgetrennt zu haben, um sie aufgespießt nach Rom zu senden.43 Ihren ebenso drastischen wie plastischen Niederschlag hat der Umgang mit der Leiche des nunmehr endgültig als Tyrannen stigmatisierten Kaisers auf einem überarbeiteten Sesterz des Maximinus Thrax mit dessen Triumphal-Porträt gefunden, der seit seinem Bekanntwerden nicht zu Unrecht viel Aufmerksamkeit erfahren hat: Die auf dem originalen Avers befindliche lorbeerbekränzte drapierte Büste des ersten ‚Soldatenkaisers‘ ist zu einem auf eine Lanze aufgespießten kranzlosen Kopf modifiziert worden, aus dem sich auf der Hinterseite eine Schlange oder ein Wurm windet und vor dessen Gesicht ein Vogel flattert, der die kaiserlichen Augen auspickt; aus der Victoria mit Kranz und Palmzweig auf dem Revers ist wiederum ein auf eine Lanze aufgespießter Kopf gearbeitet worden, dessen physiognomische Details auf Grund der Größe zwar nicht erkennbar sind, der aber dennoch eindeutig als Maximinus identifizierbar ist.44 Auf dem Weg von Aquileia nach Rom wurden die abgeschlagenen Häupter nicht nur den lorbeerzweigeschwänkenden Bevölkerungen der am Wege liegenden Städte präsentiert, sondern in Ravenna auch dem Kaiser Pupienus, der dort noch im Begriff war, ein Heer zu versammeln, um gegen Maximinus Thrax ins Felde zu ziehen. Die freudige und unverhoffte Kunde der Beseitigung von Maximinus und Maximus sowie die Anerkennung der beiden Senatskaiser Pupienus und Balbinus durch Maximinus’ vormalige Truppen veranlasste Pupienus zu Opfern und führte zu spontanen Siegesfeiern ob des leichten Sieges.45 Als einige Tage später die Siegesboten mit den abgeschlagenen Köpfen im Galopp in die Hauptstadt einritten und diese wie Trophäen an verschiedenen Orten der Bevölkerung präsentierten, lebend hatte Maximinus Thrax Rom nie betreten, brach gemäß Herodian, dessen Schilderung der Geschehnisse wie

41 Vgl. Balil 1965: 102–105. 42 IAquil 2892a + b; s. Witschel 2002: 382–383 Nr. 6 u. 7. Zur Datierung vgl. Witschel 2002: 340–341. 43 Herod. 8.5.9; s. hierzu etwa Brandt 2002: 68–69, der auch das Verhältnis der späteren Überlieferung zu dieser Passage sowie die Ausgestaltung der Ereignisse in der Historia Augusta (SHA Max. duo 23.6; s. auch Zonar. 12.16) beschreibt. 44 Es handelt sich um ein Exemplar des Typs RIC IV.2 Maximinus 90; s. BMC VI S. 238 Nr. 191–195 und Alram 1989: 82 Nr. 27–5 mit Taf. 27.44. Zur Bezeichnung des in dieser Prägung verwendeten Porträttyps als Triumphal-Porträt s. Alram 1989: 53. Das umgearbeitete Stück wurde erstmals umfassend und grundlegend bekanntgemacht durch Overbeck 1988: 170–171; vgl. außerdem etwa Brenot/Loriot/ Nony 1999: 63, 65 Nr. 5b sowie nun auch Wienand 2016. Zur Abbildung s. Overbeck 1988: 172 Taf. 3 u. 4; Alram 1989: Taf. 15 Nr. 6 und am besten Wienand 2016, Fig. 1. 45 Herod. 8.6.5–7; vgl. auch McCormick 1986: 18.

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die Parodie eines kaiserlichen adventus wirkt, eine unbeschreiblichen Freudenstimmung aus. Diese Freudenstimmung fand ihren Niederschlag in einem spontanen Zusammenkommen der stadtrömischen Bevölkerung im Circus Maximus und zahllosen Dankesopfern – allein der zweite Senatskaiser, Balbinus, soll mehrere Hekatomben dargebracht haben. Um die frohe Botschaft vom Ende der Maximini auch im gesamten Reich zu verkünden, wurden Gesandte mit Lorbeerzweigen in die Provinzen entsandt.46 Doch diese spontanen Dankes- und Siegesfeiern in den italischen Städten und Rom waren nichts im Vergleich zu dem, was sich kurze Zeit später in der Hauptstadt des Imperium Romanum ereignen sollte: Nachdem Pupienus zunächst von Ravenna nach Aquileia gezogen war, um dort aufwendige Opfer zu vollziehen, Gesandtschaften italischer Städte zu empfangen und Maximinus’ vormalige Truppen in seinen Heeresverband zu integrieren, zogen ihm bei seiner Rückkehr nach Rom sein Mitkaiser Balbinus und der Caesar Gordianus entgegen, um ihn willkommen zu heißen, und – so Herodian – Senat und Volk jubelten ihm zu w i e einem Triumphator.47 Dieser äußerst knapp formulierte Vergleich am Ende der herodianischen Darstellung von Pupienus’ Rückkehr nach Rom, der in der parallelen, von Herodian abhängigen Überlieferung in der vita Maximi et Balbini fehlt,48 ist nicht nur für eine textimmanente Interpretation des herodianischen Geschichtswerks in hohem Maße instruktiv, sondern auch für die Rekonstruktion der historischen Geschehnisse von zentraler Bedeutung, da es keinen Grund gibt, an der Richtigkeit dieser kurzen Aussage zu zweifeln: Der Sieg über Maximinus Thrax im Bürgerkrieg wurde bei Pupienus’ Rück-

46 Herod. 8.6.7–8; vgl. McCormick 1986: 18–19. Zu Herodians Schilderung der Geschehnisse als Paro­ die eines kaiserlichen adventus s. Christol ²2006b: 89. 47 Herod. 8.7.1–8 (… ὥσπερ θριαμβεύοντα …). Die Ausführungen von McCormick 1986: 19 Anm. 39 („John of Antioch’s reading θριαμβεύοντας, if correct, would mean that this triumphal entry was celebrated jointly by the coemperors.“) sind in ihrer vorliegenden Weise nicht in jeder Hinsicht zutreffend. Überliefert ist nämlich in den beiden auf einen Codex (x) zurückzuführenden Handschriftenfamilien des herodianischen Textes einerseits θριαμβεύοντας (in der Handschriftenfamilie i) und andererseits θριαμβεύσαντες (in der Handschriftenfamilie O); s. zuletzt app. crit. ad Herod. 8.7.7 ed. Lucarini (p. 173 app. crit. ad l. 17). Die Konjektur θριαμβεύοντα basiert auf dem wörtlichen Herodian-Exzerpt des Johannes Antiochenus (Joh. Ant. frg. 146,13 Müller [FHG IV, p. 597] = frg. 224,159 ed. Roberto [p. 404,159] = frg. 169,13 ed. Mariev [p. 324,4]; s. dazu auch das wörtliche Exzerpt aus Johannes Antiochenus in den Excerpta de insidiis, wo es ebenfalls θριαμβεύοντα heißt [Exc. de insid., p. 108,2 ed. de Boor (= Konst. Porph. Exc. hist. III, p. 108,2 edd. Boissevan/de Boor/Büttner-Wobst)]), das ebenso wie der Codex x direkt auf den Archetypus ω zurückgeht. Das älteste und als bestes erachtete Zeugnis bietet also nicht θριαμβεύοντας, sondern θριαμβεύοντα. Nur wenn man die Handschriftenfamilie i als bestes Zeugnis bewertete, wären McCormicks Überlegungen in der von ihm formulierten Weise hinsichtlich der gemeinsamen Triumpheinzugsfeierlichkeiten in Rom zutreffend. Zu den Handschriften des herodianischen Geschichtswerkes und ihrem Stemma vgl. Lucarini 2005: XI–XLII. 48 SHA Max. Balb. 13.1; vgl. in diesem Zusammenhang Brandt 1996: 211 (K 129). Die Ausgestaltung der Geschehnisse bei Pupienus’ Rückkehr nach Rom in der vita Maximini duo (24,8–25,7 mit Lippold 1991: 576–581 [K 470–479]) ist fiktiv; s. Dufraigne 1994: 198–199.



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kehr in die Hauptstadt aufwendig zelebriert, als Triumph wurden die Siegesfeierlichkeiten aber nicht in Szene gesetzt. Auch wenn eine eindeutige Deklarierung der Empfangszeremonie auf Grund der Quellenlage nicht möglich ist, so ist es doch plausibel, einen formalisierten Rahmen hinter dem knapp geschilderten Geschehen anzunehmen, bei dem man in seiner Grundstruktur wohl an eine pompa in der Gestalt eines adventus zu denken hat.49 Die dieser inszenatorischen Ausgestaltung zugrundeliegende Entscheidung der historischen Akteure verwundert nicht. Es gilt nämlich zu bedenken, dass der Sieg im Bürgerkrieg ein in der römischen Vorstellungswelt der Kaiserzeit in hohem Maße ambivalentes Ereignis war, das grundsätzlich überaus negativ konnotiert war.50 Daneben ist ein weiterer, ebenso wichtiger Grund für das zurückhaltende Agieren im Umgang mit dem Ende des Maximinus und seines Sohnes bei der Rückkehr des Pupienus nach Rom zu berücksichtigen, der pragmatischer Natur ist: Anders als es die Schilderungen der iubilatio universorum in den antiken Quellen vermuten lassen, gab es im Imperium Romanum durchaus nicht zu vernachlässigende Kräfte, die auf Seiten des Maximinus Thrax gestanden hatten und dessen Tod keineswegs mit (ehrlichen) Jubelbekundungen aufgenommen haben werden.51 In Anbetracht dieser Parteigänger von Maximinus musste es geraten erscheinen, in der noch keineswegs vollständig gesicherten Situation des Juli des Jahres 238 nicht mit zu großem Triumphgehabe aufzutreten. Von seiner Gewichtung her als der wichtigste Grund für diese Zurückhaltung und Vorsicht ist jedoch die Tatsache anzusehen, dass es sich bei den Pupienus nach Rom begleitenden Truppen um ein ‚Patchworkheer‘ handelte, in das die bis vor kurzem noch gegenüber Maximinus loyalen Verbände vor Aquileia integriert worden waren und deren Loyalität gegenüber den beiden Augusti Pupienus und Balbinus und dem Caesar Gordianus keineswegs zur Gänze außer Frage stand.52 Die Rücksichtnahme reichte allerdings nicht so weit, im Sommer Jahres 238 gänzlich auf eine inszenatorische Ausschlachtung des Erfolges über Maximinus Thrax im stadtrömischen Kontext zu verzichten, was angesichts der historischen Konstellationen auch kaum möglich gewesen wäre: Schließlich bestand für die beiden Senatskaiser sowohl hinsichtlich der Herrschaftskonstruktion, in der sie sich befanden, als auch in Bezug auf ihre jeweils eigene Position ein erheblicher Legitimationsdruck. Die aus diesem Grund gewählte Form des Siegesspektakels bei der Rückkehr des erfolg-

49 Grundsätzlich zum in der Kaiserzeit zu beobachtenden Prozess der ‚Triumphalisierung‘ des ad­ ventus vgl. Mittag 2009: 457–462. 50 Verwiesen sei in diesem Zusammenhang lediglich auf Haake 2016: bes. 281–287. 51 Vgl. dazu Loriot 1975: 697–699; Alföldy 1978: 82–85; Huttner 2008: 177 und Haegemans 2010: 259– 276. 52 Instruktiv sind in diesem Zusammenhang die Ausführungen Herodians über die Stimmungslage im Heer von Maximinus nach dessen Ermordung und während dem ersten Zusammentreffen mit Pupienus vor den Mauern Aquileias; s. Herod. 8.7.2–3. Aus Herod. 8.7.7 geht hervor, dass Pupienus mit den Truppen des Maximinus nach Rom zog.

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reichen Kaisers zeigt in aller Deutlichkeit, wie einerseits bewusst eine Transgression begangen wurde, man aber zugleich andererseits bemüht war, diese in einem maßvollen Rahmen zu halten. Besonders augenscheinlich wird dies, wenn man die sorgfältige Inszenierung bei Pupienus’ Rückkehr nach Rom der wohl bewusst ungeregelt gelassenen Freudenkundgebungen beim Einritt von Maximinus’ und Maximus’ abgeschlagenen Köpfen in die Hauptstadt gegenüberstellt. In beiden Fällen hat man es mit semantisch hoch aufgeladenen politischen Akten zu tun: Während im ersten Fall ein spontaner Freudenausbruch über das Ende der Herrschaft des Maximinus stattfindet, bei dem im Rahmen des Spektakels auf der individuellen Ebene en masse die Loyalität zu der aus den Augusti Pupienus und Balbinus sowie dem Caesar Gordian III. bestehenden Herrschertrias bekundet wird, hat man es im zweiten Fall mit einer sorgfältig choreographierten Inszenierung einer allgemeinen concordia zu tun – einem zentralen Ideologem in der nur wenige Wochen währenden Herrschaftszeit der Augusti Pupienus und Balbinus.53 Diese viel beschworene concordia zwischen den Kaisern und ihrem Caesar einerseits und zwischen Herrschern, Senat, stadtrömischer Bevölkerung und Heer andererseits war ein überaus fragiles Gebilde, das situativen Sachzwängen geschuldet war, nicht aber politischen Grundüberzeugungen.54 So verwundert es nicht, dass diese Inszenierung der concordia im Kontext der Siegesfeierlichkeiten im Juli des Jahres 238 nur mehr ein kurzes ‚Sommermärchen‘ bleiben sollte.55 Dies machen sowohl Herodian als auch der Autor der Historia Augusta in ihrer literarischen Ausgestaltung der Szenerie der triumphgleichen Feierlichkeiten deutlich: Während in der vita Maximi et Balbini finster dreinblickende Soldaten von drohendem Unheil zeugen,56 ist es in der herodianischen Darstellung gerade das Fehlen der Truppen, das einen beredten Verweis auf die kommenden Geschehnisse gibt:57 Nur wenige Wochen später, noch in der ersten Augusthälfte, wurden die beiden Senatskaiser von den Prätorianern niedergemetzelt – und der Caesar Gordian wurde zum neuen Kaiser proklamiert:58 Eine tiefergehende herrschaftsstabilisierende

53 Vgl. etwa RIC IV.2 Balbinus 1, 10 u. 22 sowie RIC IV.2 Pupienus 1 u. 20; s. grundsätzlich Noreña 2011: 132–135. Ein höchst instruktives Zeugnis, das einerseits die concordia zwischen den Pupienus, Balbinus sowie Gordian III. zur Schau stellt und das andererseits die hierarchischen Unterschiede zum Ausdruck bringt, ist eine heute in der Staatlichen Münzsammlung München befindliche Gemme mit den Büsten von Pupienus, Balbinus und Gordian III., auf der links der Kopf des Pupienus abgebildet ist, während rechts gestaffelt Balbinus und Gordian in den Stein geschnitten sind. Somit ist der Caesar gegenüber den Augusti bildlich ebenso zurückgesetzt wie Pupienus’ Vorrangstellung gegenüber Balbinus dadurch in Szene gesetzt ist, dass letzterer im Vergleich zu ersterem etwas zurückgesetzt ist: Brandt et al. 1972: 59 Nr. 2459 mit Taf. 223 Nr. 2459a; s. dazu Loriot 1971. 54 Vgl. in diesem Zusammenhang etwa Dietz 1976: bes. 424–425 und Huttner 2008: 172–175. 55 Zum Datum s. Lippold 1991: 192 und Brandt 1996: 91. 56 SHA Max. Balb. 12.7–9; s. Brandt 1996: 207–209 (K 124–127) 57 Zu den Vorkommnissen in Rom vgl. Huttner 2008: 178–179 und Haegemans 2010: 230–234. 58 Anders als verschiedentlich in der Forschungsliteratur zu finden, kann ein Altar aus dem kilikischen Aigeai nicht als Zeugnis in der Diskussion um die damnatio memoriae von Pupienus und



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Wirkung hatte die Siegesinszenierung im Juli des Jahres 238 für Pupienus und Balbinus nicht entfalten können.

Odaenathus siegt, Gallienus triumphiert: Die Feier eines Triumphes über die Sāsāniden im Jahre 263 Während im Imperium Romanum allerorten Chaos herrschte, machte in Rom laut Aurelius Victor Kaiser Gallienus „den Leuten, die von dem allgemeinen Unglück nichts ahnten, frechweg weis, alles sei friedlich, wobei er noch häufig, wie nach wunschgemäß ausgeführten Unternehmungen üblich, Spiele und Triumphalfeste veranstaltete, um die vorgetäuschten Verhältnisse desto nachdrücklicher zu bestätigen“.59 Auch wenn Aurelius Victors Charakterisierung des Zustandes des Imperium Romanum unter Gallienus keineswegs unzutreffend ist,60 so verhält es sich mit der Aussage über den die stadtrömische Öffentlichkeit täuschenden Kaiser anders: Hinsichtlich der angeblich zahlreichen kaiserlichen Feierarrangements ist Skepsis angebracht, da dieser Anschuldigung eindeutig die Absicht zu Grunde liegt, den ‚pessimus princeps‘ mit einem geradezu topischen Vorwurf aus dem Vorrat kaiserkritischer Argumente, dem des ,falschen Triumphes‘, zu diskreditieren.61 Dies bedeutet allerdings nicht, dass Gallienus nicht tatsächlich zumindest in zwei Fällen den Versuch unternahm, durch Feierlichkeiten in der Hauptstadt seine Herrschaft als stabil und militärisch erfolgreich in Szene zu setzen.62 Gemäß der Aussage der vita Gallieni duo tat er dies nämlich mit seinen Decennalienfeiern und der Zelebration eines Triumphes für einen von Odaenathus errungenen Sieg über die Sāsāniden.63 Auch wenn die Datierung der Decennalien- und Triumphfeierlichkeiten wie so viele Punkte der Chronologie der 260er Jahre nicht unumstritten ist: Unabhängig davon, ob Gallienus seine Decenna-

Balbinus verwendet werden; s. Weiß 1982: 192–194 (= SEG XXXII 1312; AE 1982, 897; BE 1983, 447). Grundlegend für den Text der Weihinschriften und deren Arrangement sind die nicht allein auf Au­ topsie und Fotografien, sondern auf einem Abklatsch basierenden Ausführungen von Gilbert Dagron und Denis Feissel in IdC, p. 124 (= SEG XXXVII 1249); vgl. ferner auch Sayar 2004: 255 Nr. 74 (= SEG LIV 1473) sowie Haymann 2014: 271–272 Nr. 18. Nicht zutreffend sind die Ausführungen von Ando 2012: 108–109 und Potter ²2014: 169 zu dieser Inschrift, da beide noch von der durch G. Dagron und D. ­Feissel obsolet gewordenen Konstitution des Textes im Rahmen der editio princeps ausgehen. 59 Aur. Vict. Caes. 33.15 (Übers.: Fuhrmann 2002): At Romae Gallienus pacata omnia ignaris publici mali improbe suadebat, uti rebus ex voluntate gestis solet, ludos ac festa triumphorum, quo promptius simulate confirmarentur. 60 Verwiesen sei an dieser Stelle allein auf die ausgewogene Darstellung von Christol ²2006b: 139–157. 61 Zur überaus negativen Darstellung des Gallienus im Geschichtswerk des Aurelius Victor vgl. Bird 1984: 27–29. 62 Vgl. in diesem Zusammenhang Merten 1968: 33–34 und Hartmann 2001: 175 Anm. 50. 63 SHA Gall. 7.4–9.7 u. 10.5.

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lien im Jahre 262 oder 263 feierte und den Triumph im Jahre 263 oder 264 beging – die Botschaft kaiserlicher Erfolg- und Sieghaftigkeit zu vermitteln, war unzweifelhaft das zentrale Anliegen.64 Betrachtet man die Situation des Imperium Romanum und des Gallienus in den frühen 260er Jahren, so verwundert dieses kaiserliche Ansinnen in keiner Weise. Denn nach und während einer ganzen Reihe desaströser Geschehnisse für das Reich und den Kaiser – erinnert sei in diesem Zusammenhang nur an die Gefangennahme seines Vaters und Mitkaisers Valerianus durch den Sāsānidenkönig Šābuhr im Juni des Jahres 260 sowie die zahlreichen Usurpationsversuche in Folge der ‚clades Valerianiana‘65 – konnte Gallienus seit dem Spätsommer des Jahres 260 vereinzelte Erfolge bei der Stabilisierung der Zustände im Imperium verzeichnen, ohne dass er allerdings jemals bis zu seiner Ermordung im Jahre 268 auch nur ansatzweise die weitestgehende oder gar vollständige Kontrolle über das Imperium hätte wiedererlangen können.66 Die ‚römischen Feste‘ des Gallienus eröffneten dem Kaiser die Gelegenheit, im Rahmen der Decennalien dem Anlass gemäß seine zwar in der Realität bis dato nur selten manifest gewordene, jedoch grundsätzlich ihm geradezu wesenseigene Erfolghaftigkeit zu propagieren67 und im darauffolgenden Jahr deren Konkretisierung nach militärischen Erfolgen des Odaenathus in Form eines Triumphes über die Sāsāniden zu zelebrieren.68 Während die triumphartig ausgestalteten Feierlichkeiten seines zehnjährigen Herrschaftsjubiläums, das erste dieser Art seit den Tagen des Severus

64 Grundlegend aufbereitet hat die auf Grund der Quellenlage schwierige Frage der Datierung der Decennalien Oppermann 1929: 45–49, der ebenso wie etwa Barnes 1976b: 69; Heil 2009: 181 und Kalligas 2014: 37 ad Porph. Plot. 4.1 für 263 argumentiert hat. Hingegen für 262 haben sich beispielsweise de Blois 1976: 135; Chastagnol 1983: 13 und Goltz/Hartmann 2008: 270 ausgesprochen, die in Anm. 226 weitere Literaturhinweise für die beiden in der Forschung diskutierten Positionen anführen. Den Triumph in 264 angesetzt haben Merten 1968: 34 und de Blois 1976: 135. Zur Ansetzung des Triumphes in 263 vgl. etwa Hartmann 2001: 168, 175 sowie Goltz/Hartmann 2008: 271–272, die in Anm. 231 auf weitere Literatur mit verschiedenen Ansätzen verweisen. Nachfolgend wird der Ansetzung der Decennalien für 262 und des Triumphes für 263 akzeptiert; eine Bedeutung für die herauszuarbeitende Semantik beider Feierlichkeiten besitzt diese Entscheidung nicht. 65 Zur Situation des Imperium Romanum nach der Gefangennahme Valerians vgl. Goltz/Hartmann 2008: 255–271, Geiger 2013: 93–129, 152–169 sowie prägnant Potter ²2014: 252–253. Zu den Usurpationen unter Gallienus in den 260er Jahren sei verwiesen auf Taylor 2010: 230–237, 263–284, 306–315. 66 Vgl. nur Christol ²2006b: 141–161; Ando 2012: 172–175 und Potter ²2014: 253–258. Zur Ermordung des Gallienus und ihren Hintergründen s. Hartmann 2006. 67 Ein überaus instruktives Beispiel ist in dieser Hinsicht eine Inschrift aus Ostia, die in den Kontext der Decennalien des Gallienus gehört (CIL XIV 5334): Invicto ⟦Gallieno⟧ exsuperan[tissimo] / Augu­ sto / protectori imperii Romani omniumque salut[is auctori?] / universi cives Ostienses / decennii voti compot[es]. Zu dieser Inschrift s. u.a. de Blois 1976: 113–114 sowie insbesondere Christol 2006a: 108– 112, 116–128 und auch Witschel 2011: 103–104 Anm. 256. Zu den Themen rund um die Decennalien des Kaisers in der Münzprägung vgl. Manders 2012: 291. 68 Zu Odaenathus’ Kämpfen gegen die Sāsāniden vgl. ausführlich etwa de Blois 1975: 10–21 und Hartmann 2001: 162–185.



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Alexander, hier nicht weiter Berücksichtigung finden sollen,69 ist auf den Triumph über die Sāsāniden an dieser Stelle genauer einzugehen. Über diesen schreibt der Autor der Historia Augusta:70 So erklärte denn Odaenathus alsbald den Persern den Rachekrieg für Valerian, um den sich der eigene Sohn nicht kümmerte. Er besetzte sogleich Nisibis und Carrhae, deren Bewohner sich ihm ergaben unter Vorwürfen gegen Gallienus. Übrigens ließ es Odaenathus an Ehrerbietung gegenüber Gallienus nicht fehlen; er sandte ihm nämlich die gefangenen Satrapen, fast als wolle er ihn verhöhnen und sich selbst ins Licht setzen. Als diese nach Rom eingebracht waren, hielt aufgrund von Odaenathus’ Sieg Gallienus einen Triumph, ohne seines Vaters zu gedenken, den er nur gezwungen unter die Götter versetzte, als er von dessen Tod hörte; übrigens war Valerian damals noch am Leben, denn die Todesnachricht war falsch gewesen. Odaenathus dagegen belagerte bei Ktesiphon eine Menge Parther und tötete zahllose Menschen, als er die gesamte Umgebung verheerte. Da aber sämtliche Satrapen aus allen Bezirken dorthin zur gemeinsamen Abwehr herbeigeeilt waren, kam es zu langen und wechselvollen Kämpfen; doch blieb der Sieg schließlich bei Rom.

Dass es Gallienus äußerst gelegen kam, wenige Jahre nach der verheerenden Niederlage seines Vaters gegen Šābuhr und nur ein Jahr nach seinen Decennalien in Rom einen Triumph über die Sāsāniden zu feiern, wurde bereits betont. Neben dieser Inszenierung kaiserlicher Sieghaftigkeit, die sich auch in Gallienus’ Siegestitel Per­ sicus maximus manifestiert,71 ist aber ein weiterer Aspekt hervorzuheben, den – so

69 Zu Gallienus’ Decennalien s. zuletzt Geiger 2013: 217–222. Geschildert sind Gallienus’ ‚Triumphaldecennalien‘ in der vita Gallieni duo (SHA Gall. 7.4–9.7). Die literarische Ausgestaltung der in diesem Rahmen inszenierten pompa ist allerdings ein höchst artifizielles Produkt aus der Feder des Autors; vgl. in diesem Zusammenhang die zwar nicht in jeder Hinsicht unhinterfragbaren, jedoch unzweifelhaft grundlegenden Ausführungen von Merten 1968: 32–100 und s. auch Herklotz 2008: 939; Icks 2014: 15–16 sowie die Ausführungen von Lukas de Blois in diesem Band (S. 344–352). 70 SHA Gall. 10.2–7 (Übers.: Hohl 1985 – mit geringfügigen Modifikationen): denique statim bellum Persis in vindictam Valeriani, quam eius filiusnelebat, indixit. Nisibin et Carras statim occupat traden­ tibus sese Nisibenis etque C[h]arrenis et increpantibus Gallienum. nec defuit tamen reverential Odenati circa Gallienum; nam captos satrapas insultandi prope gratia et ostenandi sui ad eum misit. qui cum Romam deducti essent, vincente Odenato triumphavit Gallienus nulla mentione patris facta, quem ne inter deos quidem nisi coactus rettulit, cum mortuum audisset, sed adhuc viventem, nam de illis morte falso comperarat. Odenatus autem ad Ctesifontem Parthorum multitudinem obsedit vastatisque circum omnibus locis innumeros homines interemit. sed cum satrapae omnes ex omnibus regionibus illuc de­ fensionis communis gratia convolassent, fuerunt longa et varia proelia, longior tamen Romana victoria. 71 Der unzweifelhaft mit Odaenathus’ Erfolgen gegen die Sāsāniden in Verbindung zu bringende Titel Persicus maximus ist für Gallienus epigraphisch erstmalig und seitdem äußerst vereinzelt im Dezember 263 bezeugt: CIL VIII 22765 = ILS 8923 = ILTun 3; s. dazu etwa Peachin 1990: 81–82. Die relevanten Belege finden sich beispielsweise aufgeführt bei Hartmann 2001: 168 Anm. 22. Keine Einigkeit besteht in der Forschung hinsichtlich der Frage, ob Persicus maximus ab 263 Bestandteil der offiziellen Kaisertitulatur war, oder erst seit der Periode März/September 266 – denn erst im September 266 gibt es überhaupt, dann aber sogleich in größerem Maße papyrologische Zeugnisse: P.Coll.Youtie II 68 u. P.Oxy. XIV 1689; vgl. erneut Peachin 1990: 81–82 sowie Hartmann 2001: 168 Anm. 22 oder Bureth

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steht mit guten Gründen zu vermuten – der Kaiser mit seinem Triumphzug herausstellen wollte: die zumindest semantische Unterordnung des siegreichen dux Roma­ norum und corrector totius Orientis Odaenathus,72 der sich nach seinem Erfolg über die Sāsāniden zum ‚König der Könige‘ hatte proklamieren lassen,73 unter Gallienus in einem ephemeren Akt. Auch wenn Odaenathus, der faktisch eine (nahezu) unumschränkte Machtstellung in der östlichen Reichshälfte des Imperium Romanum innehatte, zeit seines Lebens zumindest in römischen Kommunikationskontexten die Vorrangstellung des Gallienus nicht in Frage stellte,74 so musste es doch im Interesse des Kaisers liegen, angesichts seiner prekären Gesamtsituation die eigene überlegene Position vor allem im Zentrum seines ihm verbliebenen Machtbereiches nachdrücklich in Szene zu setzen. Und was konnte in dieser Hinsicht besser geeignet sein als ein Ereignis, das die kaiserliche Sieghaftigkeit manifestierte: der Triumph des Jahres 263.

1964: 120 mit einer Auflistung der entsprechenden Papyri. Während Hartmann 2001: 168 Anm. 22 die Ansicht vertritt, dass „[d]ie relativ späten Belege für den Siegestitel in den Papyri … nicht unbedingt gegen seinen offiziellen Charakter ab 263“ sprächen, ist Peachin 1990: 82 der Meinung: „If we must choose between a number of papyri that are consistent and three inscriptions, neither from Rome nor of an official nature, the former must surely be the better choice. … Ultimately, we must here trust the papyri, and should probably place the grant of this title roughly in the period March/September 266.“ Eine Entscheidung für eine der beiden dargelegten Positionen zu treffen, ist auf Grund des materiellen Befundes ein schwieriges Unterfangen. Dennoch scheint es plausibler, der von Michael Peachin vertretenen Position zu folgen und anzunehmen, dass die allesamt aus Nordafrika stammenden epigraphischen Belege für Persicus maximus als inoffizielle Bestandteile der Kaisertitulatur zu betrachten sind, die lokale Erwartungshaltungen widerspiegeln – nämlich dass Gallienus alsbald nach den Erfolgen des Odaenathus gegen die Sāsāniden einen entsprechenden Siegestitel in der Kaisertitulatur führen würde. Peachin 1990: 82 begründet das späte Auftreten des Siegestitels Persicus maximus folgendermaßen: „The hesitation in granting the title may have been caused by misgivings regarding the assumption of a victory title for wars completed by a client king.“ Neben Persicus maximus ist für Gallienus vereinzelt auch der Siegestitel Parthicus maximus bezeugt – und zwar erstmalig bereits 262 (IRT 956). Hartmann 2001: 167–168 Anm. 21 erklärt das Auftreten des Siegestitels Parthicus maxi­ mus 262 damit, dass „man nach Bekanntgabe der ersten Siegesmeldungen aus dem Osten (Eroberung Mesopotamiens?) Gallienus in Africa bereits 262 inoffiziell den Titel Parthicus maximus zusprach.“ Nicht wirklich erklärt wird auf diese Weise ein Beleg für diesen Siegestitel in CIL X 4784 = ILS 543 aus dem Jahr 265. Peachin 1990: 81 hat Parthicus maximus als Synonym für Persicus maximus aufgefasst. In der Münzprägung ist weder Persicus maximus noch Parthicus maximus bezeugt, sondern nur ein Verweis auf die victoria part(hica): RIC V.1 Gallienus 309 u. 310; s. Manders 2012: 281. Keinerlei weitergehenden Ausführungen in Bezug auf das Auftreten der Siegestitel Persicus maximus und Parthicus maximus finden sich bei Kneissl 1969: 177 und Kettenhofen 1990: 169. 72 Vgl. in diesem Kontext etwas Hartmann 2001: 151–160. 73 S. ausführlich in diesem Zusammenhang Hartmann 2001: 176–185. 74 Vgl. in diesem Zusammenhang etwa Potter 1996; Hartmann 2001: 186–211; Hartmann 2008: 349– 356 und Sommer 2008: 309–315; s. auch die knappen Bemerkungen von Christol 2006a: 152 und Geiger 2013: 128–129.



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Restitutor orbis, restitutor provinciarum, restitutor saeculi – victoriarum omnium nominibus inlustris:75 Kaiser Probus siegt allerorten und feiert einen Triumph in Rom Die sechsjährige Herrschaftszeit des Probus war durch eine Reihe von Kriegen gegen äußere und innere Feinde geprägt, die der Kaiser allesamt erfolgreich überstand. So kämpfte er beispielsweise in den Jahren 277 bis 278 gegen Alemannen und Franken in Gallien, besiegte germanische Völkerschaften in Raetien im Jahre 278 und befriedete im gleichen Jahr auch die Provinz Lycia-Pamphylia; zu Beginn der 280er Jahre war er im Kampf gegen das ‚Kölner Usurpatorenduo‘ Proculus und Bonosus siegreich.76 Wie es zu erwarten steht, versuchte Probus aus seinen mannigfaltigen militärischen Erfolgen, die etwa in seinen Siegesbeinamen Persicus maximus, Gothicus maximus und Germanicus maximus manifest sind, Kapital zur Sicherung seiner Herrschaft zu schlagen.77 Die sinnfälligste Inszenierung der Sieghaftigkeit des Kaisers war jedoch zweifelsohne der Triumph, den Probus im Jahr 281 in Rom beging und von dem erneut eine Schilderung in der Historia Augusta vorliegt, deren Fokus auf den in diesem Zusammenhang ausgerichteten Spielen liegt:78

75 Zu diesen Titeln bzw. Titelbestandteilen des Probus vgl. Kreucher 2003: 87–88. 76 Vgl. Kreucher 2003: 126–177 und Kreucher 2008: 400–414 zu den erfolgreichen militärischen Unternehmungen während der Herrschaftszeit des Probus. Zu Procolus und Bonosus s. auch Taylor 2010: 350–352. 77 Grundlegend zur Siegestitulatur des Probus sind Van’t Dack 1973 und Kettenhofen 1986 sowie ferner auch Kreucher 2003: 77–86; zur vereinzelten Verwendung des zu Persicus maximus inhaltlich deckungsgleichen Titels Parthicus maximus s. Sijpesteijn 1982: 109–110. Anders als beispielsweise Kreucher 2003: 158–161 und Mosig-Walburg 2009: 55–56 haben u.a. Winter 1988: 128; Peachin 1990: 97 und Taylor 2010: 353 zu Recht betont, dass der (nur papyrologisch bezeugte) Siegestitel Persicus maximus nicht auf einem (militärischen) Erfolg über die Sāsāniden basiert. Vielmehr lässt sich vermuten, dass dieser Siegestitel im Zusammenhang mit der gescheiterten Usurpation des Saturninus in Antiochia steht und den Erfolg über einen inneren Feind als Sieg über einen auswärtigen Gegner etikettiert; s. Suski 2007. Zu den Hintergründen dieser Praxis vgl. Haake 2016: 285. 78 SHA Prob. 19.1–8 (Übers.: Hohl 1985): Dedit Romanis etiam voluptates, et quidem insignes, delatis etiam congiariis. triumphavit de Germanis et Blemmyis, omnium gentium drungos usque ad quinqua­ genos homines ante triumphum duxit. venationem in circo amplissimam dedit, ita ut populus cuncta diriperet. genus autem spectaculi fuit tale: arbores validae per milites radicitus vulsae conexis late lon­ geque trabibus adfixae sunt, terra deinde superiecta totusque circus ad silvae consitus speciem gratia novis viroris effronduit. missi deinde per omnes aditus strutiones mille, mille cervi, mille apri; im damae, ibices, oves ferae et cetera herbatica Animalia, quanta vela li potuerunt vel inveniri. inmissi deinde po­ pulares, rapuit quisque quod voluit. edidit alia die in amphithetro una missione cenum iubatos leones, qui rugitibus suis tonitrus excitabant. qui omnes e posticis interempti sunt non magnum praebentes spectaculum, quo occidebantur; neque enim erat bestiarum impetus ille, qui esse e caveis egredientibus

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Für das Volk von Rom veranstaltete er Belustigungen, und zwar großartige, gewährte ihm auch Spenden. Er triumphierte über Germanen und Blemmyer und führte Abteilungen aller dieser Völker in einer Stärke bis zu je fünfzig Mann vor seinem Triumphwagen auf. Im Zirkus bot er eine höchst ansehnliche Hetze, wobei das Volk sich alles aneignen durfte. Mit diesem Schauspiel hatte es folgende Bewandtnis: starke Bäume wurden von den Soldaten mit den Wurzeln ausgehoben und durch ein System von Quer- und Längsbalken verankert; dann wurde Erde aufgeschüttet, so daß sich der Zirkus wie ein Wald ausnahm und im Schmuck frischen Laubgrüns stand. Dann ließ man durch sämtliche Eingänge tausend Strauße, tausend Hirsche und tausend Eber in die Arena; sodann Gazellen, Steinböcke, Wildschafe und andere grasfressende Tiere, soviel ihrer unterhalten oder aufgetrieben werden konnten. Dann erhielt die Bevölkerung Zugang und jeder konnte sich aneignen, was er wollte. Anderntags ließ er bei einer einzigen Vorführung hundert Mähnenlöwen, die ein donnerndes Gebrüll ausstießen, in die Arena des Amphitheaters. Diese Tiere wurden sämtlich aus dem Hinterhalt erlegt, so daß ihre Hinschlachtung kein erhebendes Schauspiel bot; denn es fehlte den Tieren das Ungestüm, das sie sonst zu zeigen pflegen, wenn sie aus den Zwingern entlassen werden; außerdem wurden viele, die sich nicht stellen mochten, mit Pfeilen erlegt. Sodann wurden hundert libysche Leoparden und des weiteren ebensoviele syrische vorgeführt; ferner gleichzeitig hundert Löwinnen und dreihundert Bären; all diese Bestien boten, wie feststeht, mehr ein großartiges als ein erfreuliches Schauspiel. Außerdem traten dreihundert Paare von Gladiatoren auf; unter diesen Fechtern befanden sich viele im Triumph aufgeführte Blemmyer, viele Germanen und Sarmaten sowie etliche isaurische Briganten.

Während die Historizität des in der Historia Augusta phantasiereich ausgestalteten Triumphes in der Forschung trotz eindeutiger anderweitiger Belege nicht angezweifelt wird,79 ist insbesondere die Frage, über wen Probus den Triumph feierte, nicht abschließend geklärt – und auch kaum mehr zu klären. Ob es allerdings angebracht ist, die Präsentation der Blemmyer und Isaurier solchermaßen vehement als Erfindung des Autors der Historia Augusta abzutun, wie dies in der jüngeren Forschung geschieht, erscheint trotz durchaus gewichtiger Gründe zumindest fragwürdig.80 Denn weder ist der gegen die Präsentation der Blemmyer im Triumphzug angeführte Vorbehalt, dass Probus sie wohl nicht persönlich besiegt hätte,81 stichhaltig, noch

solet; occisi sunt praeterea multi, qui dirigere nolebant, sagittis. editi deinde centum leopardi Libyci, centum deinde Syri; editae centum leaenae et ursi simul trecenti; quarum omnium ferarum magnum magis constat spectaculum fuisse quam gratum. edita praeterea gladiatorum paria trecenta Blemmyis plerisque pugnantibus, qui per triumphum errant ducti, plerisque Germanis et Sarmati, nonnullis etiam latronibus Isauris. 79 Vgl. etwa Halfmann 1986: 241 und Kreuscher 2003: 177–178 sowie 2008: 414; s. außerdem Paschoud ²2002: 138 ad SHA Prob. 19.1–2a. 80 Vgl. etwa Kreucher 2008: 414: „Die von der Historia Augusta behauptete Vorführung gefangener Blemmyer und Isaurier ist dagegen eine Erfindung.“ Anders hingegen u.a. Grünewald 1999: 127. 81 Mehrheitlich wird in der Forschung die Position vertreten, dass Probus nicht persönlich in das Kampfgeschehen involviert war; s. Kreucher 2003: 157. Verschiedentlich findet sich aber auch die Ansicht, dass Probus in Ägypten weilte und an den Kämpfen beteiligt war; vgl. etwa Schwartz 1970: bes. 385–386. Zu den Kämpfen gegen die Blemmyer zur Herrschaftszeit des Probus s. Kreuscher 2003: 155–157 sowie auch Lohwasser 2008: 577–578.



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ist der gegen die Präsenz der Isaurier vorgebrachte Einwand zwingend, dass es sich bei ihnen um Bewohner des Reiches handele.82 Zwar sind beide Argumente nicht zu widerlegen: Doch gilt es zu bedenken, dass die persönliche Teilnahme des Kaisers an einem militärischen Erfolg keine conditio sine qua non für einen späterhin aus diesem Erfolg resultierenden Triumph ist;83 ebenso ist zu berücksichtigen, dass die Isaurier zwar selbstverständlich Teil des Imperium Romanum waren, jedoch aus der Perspektive des Reichszentrums in geographischer Hinsicht an der Peripherie des Reiches lebende ‚barbarische Bürger‘ in den wilden Bergen Anatoliens waren,84 die für den restitutor provinciarum durchaus triumphzugstauglich gewesen sein können.85 Wie auch immer die Choreographie von Probus’ Triumphzug en detail ausgestaltet gewesen sein mag: Sein sozialer Sinn und seine intendierte Botschaft stehen außer Zweifel. Das Ziel war – viel eher als die Manifestation eines konkreten Sieges – die Vergegenwärtigung der kaiserlichen Sieghaftigkeit in der Ewigen Stadt, in der sich der Kaiser auf Grund seiner zahlreichen Feldzüge bis dato persönlich noch gar nicht präsentiert hatte.86 Und auch wenn es keine expliziten Hinweise diesbezüglich gibt: Es ist eine durchaus plausible, wenn auch nicht beweisbare Hypothese, dass der Triumph in Zusammenhang mit Probus’ Quinquennalien zu sehen ist87 – als Zurschaustellung der kaiserlichen Leistungsfähigkeit, als sinnfällig in Szene gesetzte ‚Leistungsschau‘ der überaus erfolgreichen ersten fünf Herrschaftsjahre des aeternus Augustus.88 Dass das damit einhergehende Versprechen auf eine gute Zukunft uneingelöst blieb und Probus trotz seiner zahlreichen militärischen Erfolge im Herbst des Jahres 282 von seinen gegen ihn aufbegehrenden Truppen auf dem Balkan erschlagen wurde, macht einmal mehr die strukturelle Prekarität kaiserlicher Herrschaft im dritten Jahrhundert deutlich.89

82 So aber beispielsweise Kreucher 2003: 178. 83 Exemplarisch verwiesen sei in diesem Zusammenhang auf den Triumph des Gallienus; s. S. 369–372. 84 Zum ‚Image‘ der Isaurier vgl. Feld 2005: 200–206; die dort aufgezeigten Entwicklungslinien der ‚Barbarisierung‘ der Isaurier im vierten und fünften Jahrhundert haben ihre Anfänge im dritten Jahrhundert. Zu den isaurischen Geschehnissen zur Herrschaftszeit des Probus s. auch Zimmermann 1996; Mitchell 1998: 161–169 sowie Kreucher 2003: 150–155 und Feld 2005: bes. 128–132. 85 Zur Präsentation von Bürgern des Imperium Romanum im Triumph vgl. die Ausführungen in Haake 2016: 267–270. 86 Vgl. auch Hartmann 1982: 192 sowie Halfmann 1986: 241. Kreucher 2003: 162–163 versucht hingegen wahrscheinlich zu machen, dass Probus um die Mitte des Jahres 279 in Rom gewesen wäre – allerdings überzeugen seine Argumente nicht. 87 In diese Richtung hat sich auch Chastagnol 1994: 1067 geäußert. 88 Zur Bezeichnung aeternus Augustus für Probus s. Di Vita-Evrard 1987: 196 zu IAM 2, 361 (= AE 1987, 1091a) – fälschlicherweise wird in beiden Fällen auf IAM 2, 360 und nicht auf IAM 2, 361 verwiesen; vgl. auch Di Vita-Evrard 1992: 226–228 zu IAM 2, 360 u. 361 und s. ferner Kreucher 2003: 86–87. Di VitaEvrard 1992: 235–243 hat herausgearbeitet, dass die aeternitas Augusti sinnfälligerweise insbesondere im Zusammenhang mit Herrscherjubiläen thematisiert wurde. 89 Zu Probus’ Ermordung sowie deren Gründen und Ursachen vgl. etwa Kreuscher 2003: 179–186.

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Siegen, siegen, immer nur siegen: Die Tetrarchie als saeculum victoriosum ac triumphale Zwischen dem 20. November und dem 9. Dezember des Jahres 301 wandte sich ein ‚Quartett der Sieger‘ an die Bevölkerung des Imperium Romanum. Zu diesem Quartett gehörten: der unbesiegbare Augustus Diocletian, sechsfacher Germanicus maximus, vierfacher Sarmaticus maximus, zweifacher Persicus maximus sowie einfacher Britan­ nicus maximus, Carpicus maximus, Armenicus maximus, Medicus maximus, Adiabeni­ cus maximus; der unbesiegbare Augustus Maximian, fünffacher Germanicus maximus, vierfacher Sarmaticus maximus, zweifacher Persicus maximus sowie einfacher Britan­ nicus maximus, Carpicus maximus, Armenicus maximus, Medicus maximus, Adiabeni­ cus maximus; der nobilissimus Caesar Constantius, zweifacher Germanicus maximus, zweifacher Sarmaticus maximus, zweifacher Persicus maximus sowie einfacher Britan­ nicus maximus, Carpicus maximus, Armenicus maximus, Medicus maximus und Adia­ benicus maximus und schließlich der nobilissimus Caesar Galerius, ebenfalls zweifacher Germanicus maximus, zweifacher Sarmaticus maximus, zweifacher Persicus maximus sowie einfacher Carpicus maximus, Armenicus maximus, Medicus maximus und Adiabenicus maximus.90 Mit dieser kumulierten Sieghaftigkeit im Rücken, verkündeten die ‚glorreichen Vier‘ in der Vorrede des sogenannten Höchstpreisedikts,91 die in toto trotz aller ideologisch fundierten Nivellierungstendenzen zwischen den Augusti einerseits und den Caesares andererseits die feinen Unterschiede innerhalb des tetrarchischen Systems deutlich vor Augen treten lässt:92 Das öffentliche Wohl, die römische Würde und Erhabenheit verlangen, daß das Geschick unseres Staates, dem neben den unsterblichen Göttern in der Erinnerung an die Kriege, die wir erfolgreich geführt haben, zu danken ist für den Zustand der Welt, die ungestört und in den Schoß tiefster Ruhe gebettet ist, und für die Segnungen des Friedens, für den viel Schweiß vergossen worden ist, gewissenhaft geregelt und in geziemender Form gefördert wird, so daß wir, die wir mit der gnädigen Gunst der Götter in der Vergangenheit die immer wieder aufwallenden Raubzüge barbarischer Völkerschaften durch eben deren Vernichtung unterdrückt haben, die für alle Ewigkeit gesicherte Ruhe durch die notwendigen Bollwerke der Gerechtigkeit schützen.

90 Die Siegestitel sind nach der Praefatio des sog. Höchstpreisediktes angeführt; s. Ed. Diocl. Praef. 1–4 Lauffer; s. dazu Barnes 1982: 18–19, 23–29. 91 Zum diocletianischen Höchstpreisedikt sei hier lediglich verwiesen auf Kuhoff 2001: 543–564; Corcoran ²2000: 178–179 Nr. 11 mit 347 u. 205–233 sowie Brandt 2004. 92 Ed. Diocl. Praef. 5 Lauffer (Übers.: Brandt 1998: 78–79 M 7): Fortunam rei publicae nostrae, cui iuxta inmortales deo bellorum memoria, quae feliciter gessimus, gratulari licet tranquillo orbis statu et in gremio altissima[e] | quietis locato, etiam pacis bonis, p[r]opter quam sudore largo laboratum est, dis­ poni fideliter adque ornari decenter honestum publicum et Romana dignitas | maiestasque desiderant, ut nos, qui benigno favore numinum aestuantes de praeterito rapinas gentium barbararum ipsarum na­ tionum clade conpres|simus, in aeternum fundatam quietem [deb]itis iustitiae munimen[ti]s saepiamus. – Zur Vorrede des Höchstpreisedikts und ihrer Rhetorik vgl. Corcoran ²2000: 207–213.



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Diesem geradezu weltenrettenden und allzeit mit Siegen beschäftigen Quartett gingen auch mit Ende des Jahres 301 nicht die Gelegenheiten aus, immer und immer wieder seine permanente Siegesfähigkeit und ubiquitäre Sieghaftigkeit unter Beweis zu stellen. Hinsichtlich dieses geradezu als ‚Siegesstress‘ zu bezeichnenden Zustandes hatte bereits zehn Jahre zuvor der Autor des anlässlich des Geburtstages des Augustus Maximian in Trier gehaltenen Panegyricus über die ‚Dyarchen‘ Diocletian und Maximian im Jahre 291 formuliert:93 … auf solche Weise feiert ihr einstweilen im Bewußtsein um eure Verdienste den Triumph, während ihr die Triumphfeiern selbst mit stets neuen Siegen hinausschiebt …

Trotz – beziehungsweise in der Diktion des Panegyrikers: wegen – der permanenten Kumulation von militärischen Erfolgen sollte es bis zu den Wochen zwischen dem 20. November und dem 13. Dezember 303 dauern, dass Diocletian und Maximian in Rom gemeinsam einen Triumph begingen.94 Dem Ort des Triumphgeschehens kommt dabei ebenso wie dessen Datum eine besondere Bedeutung zu. Zu einer Zeit, in der ‚Rom dort war, wo der Kaiser war‘, blieb der Ort für die Feier des Triumphes weiterhin Rom, das nach wie vor symbolische Zentrum des Reiches, in dem Diocletian anlässlich der Triumphfeierlichkeiten zum ersten und auch zum letzten Mal in seinem Leben weilte.95 Im Rahmen dieses Triumphes wurde nicht allein ein Sieg gefeiert, sondern eine auf Grund der Überlieferungslage nicht mehr klar bestimmbare Anzahl an Siegen. Denn auch wenn etwa in den kurzen Nachrichten zu diesem Ereignis bei Theophanes Confessor und Zonaras der Eindruck entstehen könnte, es handele sich um einen Triumph über den Sāsānidenkönig Narseh,96 so ist durch Eutrop, der in diesem Fall die bessere Quelle darstellt, bezeugt, dass es sich vielmehr um einen Triumph über zahlreiche Völkerschaften, ex numerosis gentibus, handelte.97 Dies verwundert nicht: Denn auch wenn Galerius’ Sieg über die Sāsāniden im Jahre 298,98 wie mit guten Gründen anzunehmen ist, im Rahmen des Triumphes Ende des Jahres

93 Pan. Lat. 11(3).4.3 (Übers.: Müller-Rettig 2008): … sic interim meritorum conscientia triumphatis, dum triumphos ipsos semper vincendo differtis, … . – Zu diesem, in der Forschung vielfach einem Autor namens Mamertinus zugewiesenen Panegyricus sei lediglich verwiesen auf Nixon/Rodgers 1994: 76–80 sowie Rees 2002: 68–94. 94 Ebenso umfassend wie grundlegend in diesem Zusammenhang sind die Ausführungen von Kuhoff 2001: 230–245; s. außerdem Barini 1952: 183–189. 95 Zur Position Roms unter den Tetrarchen und den diesbezüglichen Gründen und Ursachen vgl. u.a. Hekster 1999: 718–724 und Bauer 2012. 96 Theoph. Conf. Chron. AM 5796 (I, p. 10,14–17 de Boor); Zonar. 12.38. 97 Eutrop. 9.27.2. Vgl. in diesem Zusammenhang auch McCormick 1986: 19. 98 Zu Galerius’ zunächst wechselhaftem, letztlich aber erfolgreichen Krieg gegen die Sāsāniden unter Narseh s. etwa Barnes 1976a: 182–186; Kuhoff 2001: 166–184; Leadbetter 2009: 86–97, 105–110 und Mosig-Walburg 2009: 91–148.

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Abb. 12.1: Gussform mit Darstellung des gemeinsamen Triumphs von Diocletian und Maximian, gefunden im Hafenbereich von Olbia auf Sardinien (Terracotta, ∅ 19,4 cm), reproduziert mit freundlicher Genehmigung von Maria Letizia Gualandi, Rubens D’Oriano und Luisanna Usai

303 eine herausragende Rolle gespielt haben dürfte,99 da es sich bei einem Sieg gegen den östlichen Nachbarn um einen der prestigeträchtigsten militärischen Erfolge handelte, die sich ein römischer Kaiser anrechnen lassen konnte, so handelte es sich bei den Triumphfeierlichkeiten in den November- und Dezembertagen des Jahres 303 um weit mehr als nur um die Inszenierung eines einzigen, und sei es auch noch so herausragenden Sieges. Vielmehr ging es in Person der beiden Augusti Diocletian und Maximian um die Zurschaustellung der strukturell bedingten, dem Herrschaftssystem der Tetrarchie inhärenten Sieghaftigkeit. Dieses Anliegen musste bei der Vielzahl militärischer Erfolge der Tetrarchen geradezu einen Triumph ex numerosis gentibus bedingen, einen Triumph, in dem die zahlreichen großen und kleinen militärischen

99 Dies legt auch die im Chronograph von 354 vorliegende Schilderung des Ereignisses nahe; s. Chron. Min. I (MGH AA 9), p. 148.26–27 Mommsen.



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Abb. 12.2: Gipsabguss, erstellt anhand der Gussform; wie Abb. 12.1

Erfolge Diocletians und Maximians seit der Einrichtung ihrer gemeinsamen Herrschaft kumulierten.100 Gestützt wird diese Interpretation der Triumphfeierlichkeiten des Jahres 303 durch eine Verbindung der Feier der Siege und Sieghaftigkeit von Diocletian und Maximian mit dem zeitgleich von ihnen zelebrierten gemeinsamen Herrschaftsjubiläum: ihren als concordia-Festspielen konzipierten Vicennalien,101 die ‚zwanzig Jahre fortwährenden Glücks‘ feierten.102 Durch diese zu Beginn des vierten Jahrhunderts keineswegs mehr innovative Symbiose von Feierlichkeiten anlässlich eines Herr-

100 Vgl. in diesem Sinne auch Kuhoff 2001: 244. 101 Zu den diocletianisch-maximianischen Vicennalien s. neben den materialreichen Darlegungen von Kuhoff 2001: 230–243 auch Heil 2009: 183–186; zur ideologischen Konzipierung der Jubiläumsfeierlichkeiten s. prägnant Kolb 1987: 122 und vgl. auch bereits Alföldi 1970: 98–99. Die in diesem Kontext durchgeführten Schenkungen hat jüngst Beyeler 2011: bes. 86–87, 245–247 Nr. 2–3 u. 329 behandelt. 102 Dies in Anlehnung an eine Formulierung im auf Maximian und Konstantin im Jahre 307 gehaltenen Panegyricus (Pan. Lat. 7[6].10.1); s. zu dieser Stelle Rees 2002: 176 und Heil 2009: 185.

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schaftsjubiläums und eines Triumphes tritt der dem Jubelgeschehnis im November und Dezember des Jahres 303 innewohnende systemlegitimierende Charakter für die Tetrarchie noch deutlicher zu Tage.103 Anders als man bei dieser Angelegenheit eigentlich erwarten würde, wurden bei den Herrschaftsjubiläums-Triumphfeierlichkeiten der beiden tetrarchischen Augusti jedoch nicht die präsumtiven Nachfolger präsentiert104 – vielmehr waren diese, nämlich Constantius und Galerius, in Rom gar nicht zugegen.105 Diese Absenz der Nachfolger ist weder kontingent noch lediglich als intendierter Bestandteil der Inszenierung der Tetrarchie zu Ende des Jahres 303 anzusehen. Es spricht vielmehr Vieles dafür, dieses Festgeschehen, wie auch beispielsweise das auf den augusteischen Rostra errichtete Fünfsäulenmonument auf dem Forum Romanum,106 als semantisch hoch aufgeladenes, integrales Element im Kontext des anstehenden und dann am 1. Mai 305 vollzogenen Herrschaftswechsels von Diocletian und Maximian zu ihren Nachfolgern, Galerius und Constantius Chlorus zu verstehen.107 Im Vorjahr hatten nämlich die beiden Caesares in Abwesenheit der beiden Augusti ihre Decennalien in Rom gefeiert,108 die auch mit der Manifestation der caesarischen Sieghaftigkeit verbunden waren – erinnert sei in diesem Kontext an die zum Fünfsäulenmonument gehörige Decennalienbasis:109 Auf einem der Reliefs, das von zwei Tropaia eingerahmt ist, halten zwei Victorien einen auf einem Pfahl befestigten ovalen Schild mit der Aufschrift Caesarum / decennalia / feliciter;110 zu Füßen des Pfahls sitzen zwei Gefangene, die nicht konkrete unterworfene Feinde repräsentieren, sondern allegorisch – abgebildet in westlicher sowie östlicher Barbarenmanier – die Siege von Galerius und

103 In diesem Zusammenhang vgl. nur Laubscher 1975: 82 und Kolb 1987: 147; s. außerdem McCormick 1986: 19. 104 Zum kaiserzeitlichen Triumph als Bühne für die Präsentation des Nachfolgers sei allgemein verwiesen auf Balbuza 2004. 105 Die Frage der An- bzw. Abwesenheit der einzelnen Mitglieder des Herrscherquartetts bei den Triumphvicennalien des Jahres 303 ist in der Forschung kontrovers diskutiert worden; vgl. dazu überzeugend Kuhoff 2001: 243–244 mit Anm. 668. 106 Zum tetrarchischen Fünfsäulenmonument auf der westlichen Seite des Forum Romanum sei verwiesen auf die grundlegenden Arbeiten von L’Orange 1938: bes. 20–34; Kähler 1964 und Wrede 1981: 121–142; s. zuletzt Kolb 1987: 123–125; Brandt 1998: 64–68 M 3; Mayer 2002: 176–180; Diefenbach 2007: 87–89 sowie Bauer 2012: 57–69. Wie in der neuere Forschung aufgezeigt werden konnte, ist das Fünfsäulenmonument Teil einer großangelegten Umgestaltung des Forum Romanum zu einem tetrarchischen Gesamtmonument anlässlich der Triumphvicennalien des Jahres 303; neben der bereits angeführten Literatur sei auch verwiesen auf Liverani 2007. 107 In diesem Sinne vgl. Kolb 1987: 128–158 sowie auch Kuhoff 2001: 297–326; anders hingegen, jedoch nicht überzeugend s. etwa Thomas 1973: bes. 236–244. 108 Zu den Decennalien von Galerius und Constantius Chlorus vgl. nur Kuhoff 2001: 229–230. 109 Zur Decennalienbasis s. insbesondere L’Orange 1938: 1–20 sowie Koeppel 1990: 32–38; vgl. auch Kuhoff 2001: 239–242. 110 CIL VI 1203.



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Constantius im Osten und Westen des Imperium Romanum versinnbildlichen.111 Ein Jahr nach den ‚Triumphdecennalien‘ der Caesares feierten die beiden Augusti ihre mit einem Triumph verwobenen Vicennalien, während die Caesares an der Rhein- bzw. Donaugrenze weitere Siege errangen.112 Die durch die Abwesenheit der präsumtiven Nachfolger produzierte Leerstelle war also ein in höchstem Maße funktionaler Akt der Herrschaftsrepräsentation der Tetrarchen. Denn konnte es einen besseren Erweis der Erfolghaftigkeit und Funktionstüchtigkeit der Siegesmaschine Tetrarchie geben, die auch für die Zukunft als Herrschaftssystem glückliche Zeiten versprach? Dass der am Ende des Jahres 303 zelebrierte Triumph, der „letzte Triumph“, wie ihn einst Joachim Marquardt genannt hat,113 zwar ein hauptstädtisches Ereignis war, jedoch keineswegs auf Rom in seiner Außenwirkung beschränkt bleiben sollte, versteht sich von selbst.114 Untermauern lässt sich dies nunmehr auf überaus instruktive Weise auch durch ein „hapax fuori contesti“:115 Bei Ausgrabungen, die in den Jahren 1999 bis 2001 im Hafenbereich von Olbia auf Sardinien durchgeführt worden sind, ist eine Gussform aus Terracotta mit einen Durchmesser von 19,4 cm und einer Dicke von 2 cm zu Tage gekommen, in der der Triumph von Diocletian und Maximian dargestellt ist und mit der eine der vollständigsten Darstellungen eines römischen Triumphes überhaupt vorliegt (Abb. 12.1 und 12.2).116 Zentrum des Bildes, das aus etwa 150 Personen, dreizehn Tieren und vier Wagen besteht,117 sind zwei in einer Elefantenquadriga, einem semantisch hoch aufgeladenen Triumphsymbol,118 sitzende Kaiser

111 Vgl. Koeppel 1990: 32–34 mit Abb. 5 (Kat. 13) zu diesem Relief der Decennalienbasis. 112 So beispielsweise auch Kuhoff 2001: 243. 113 Vgl. Marquardt ²1884: 591. 114 Vgl. etwa Kuhoff 2001: 245. 115 So der Untertitel von Gualandi 2010. 116 Zu diesem in der Forschung bislang wenig rezipierten, jedoch exzeptionellen Fundstück vgl. umfassend Gualandi 2010 und Gualandi 2012, die dieses außergewöhnliche Objekt, das sich im Museo Archeologico Nazionale di Olbia befindet, vorgelegt hat. Zu den Maßen s. Gualandi 2010: 1916. 117 Diese Zahlenangaben finden sich bei Gualandi 2012: 14; nach Gualandi 2010: 1924 sind in der Gussform insgesamt 177 Figuren abgebildet: 160 Menschen, dreizehn Tiere und vier Wagen. 118 Vgl. grundsätzlich in diesem Zusammenhang Matz 1953: 22–46; Scullard 1974: 255–259 sowie nun eingehend Wienand 2012: 492–497; zum Elefanten im spätrepublikanischen und frühkaiserzeitlichen Triumph s. Östenberg 2014: 502–505; vgl. auch eingehender Östenberg 2009: 173–184. Zur Verwendung von Elefanten im Kontext kaiserlicher (Selbst-)Darstellung im dritten Jahrhundert s. beispielsweise Gualandi 2010: 1921 und Gualandi 2012: 15. Auch im Zeitalter der Tetrarchie findet sich wiederholt die Verwendung von Elefantendarstellungen im Kontext herrscherlicher Repräsentation; vgl. neben Kuhoff 2001: 245 Anm. 669 auch Gualandi 2012: 15. Verwiesen sei einerseits auf ein Goldmedaillon aus Rom, das anlässlich des Konsulatsantritts von Diocletian und Maximian am 1. Januar 287 geprägt wurde und auf dessen Revers die beiden Kaiser in einer Triumphalquadriga abgebildet sind, die von Elefanten gezogen wird und über der eine Victoria schwebt: Kent/Overbeck/Stylow 1973: 153 Nr. 580 mit Taf. 22.580 = Gnecchi 1912a: 12 Nr. 2 mit Taf. 5.2; s. Pink 1931: 17; Kolb 1987: 51 und Kuhoff 2001: 63 mit Anm. 180, 244–245 mit Anm. 669. Andererseits sei auf ein in seiner Deutung umstrittenes Relief vom Galeriusbogen in Thessaloniki hingewiesen (Fries B III 23), auf dem dem siegreichen Kaiser

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– Diocletian und Maximian bei ihren Triumphvicennalien.119 Auch wenn dies nicht der Ort ist, dieses exzeptionelle Stück einer detaillierten ikonographischen Analyse zu unterziehen,120 so ist es doch in hohem Maße relevant, dessen Funktion, die sich trotz der Singularität der Gussform mit guten Gründen annehmen lässt und die von zentralem Interesse ist, zu benennen: Mit Sicherheit lässt sich zwar nicht sagen, wie die Distribution der mit der Gussform produzierbaren ‚Triumphstücke‘ funktioniert haben mag und wer deren primäre Empfänger gewesen sein mögen: An der Intention aber, den in dieser Gussform verewigten und durch sie unbegrenzt vervielfältigbaren Triumphspektakel auf eine womöglich innovative Weise im Imperium Romanum zu propagieren, kann kein Zweifel bestehen.121

Auf der Suche nach den (verlorenen) Siegen: Römische Kaiser und das Imperium Romanum im Zeichen von Sieg, Sieghaftigkeit und Triumphen zwischen spätseverischer Zeit und der Tetrarchie „C’est la victoire qui a fondé l’Empire; c’est par elle qu’il se perpétue.“122 Obschon in gewisser Hinsicht banal, so ist diese Aussage doch fundamental für ein jedes Verständnis des römischen Kaisertums. Auszugehen ist dabei von der paradox anmutenden Konstellation, dass – verkürzt gesprochen – die faktische, nahezu uneingeschränkte Machtfülle des römischen Kaisers im scharfen Kontrast zur realen Instabilität seines persönlichen Regiments stand.123 Anders als die monarchische Ordnung, die im Imperium Romanum seit ihrer Implementierung durch Augustus in höchstem Maße legitim in dem Sinne war, als dass sie niemals im Laufe ihrer Geschichte seitens der herrschaftsrelevanten Gruppen als Institution in Frage gestellt worden ist, war nämlich die Herrschaft eines jeden Monarchen keineswegs per se legitim,124 sondern es bedurfte mitunter aufwendiger kommunikativer Akte durch den Kaiser, um die

Galerius wahrscheinlich von Virtus eine triumphale Elefantenquadriga zugeführt wird: Laubscher 1975: 80–82 mit Taf. 61–62 u. 137; s. außerdem Pond 1970: 70–72 sowie Pond Rothman 1977: 445 und Meyer 1980: 423–425 sowie Mayer 2002: 57–65, bes. 60. 119 So überzeugend Gualandi 2012: 15 120 Eine detaillierte Beschreibung findet sich sowohl in Gualandi 2010: 1917–1924 wie auch in Gua­ landi 2012: 12–14. 121 Vgl. in diesem Sinne auch Gualandi 2012: 18. 122 So Graillot 1919: 839. 123 Prägnant formuliert von Gotter 2008: 178–179 und Gotter 2012: 57. 124 Dies nach Flaig 1992: 188.



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Akzeptanz der herrschaftsrelevanten Gruppen zu erlangen125 – mit anderen Worten: der hohe Grad an Legitimität der Monarchie korrespondierte nicht mit der nur gering ausgeprägten Legitimität der Monarchen.126 Eine zentrale Rolle im Ringen um die Akzeptanz ihrer herrscherlichen Position spielte für die römischen Kaiser der militärische Sieg, der in eine elaborierte Siegestheologie eingebunden war.127 Dies verwundert kaum, wenn man bedenkt, dass es insbesondere die Zustimmung seitens der Truppen war, welche die notwendige Voraussetzung für eine stabile Herrschaft darstellte.128 Doch nicht allein gegenüber dem Heer war der militärische Erfolg ein wesentlicher Faktor bei der Erlangung von Zustimmung; auch für die Akzeptanz bei der Senatorenschaft, der stadtrömischen Bevölkerung und der Reichsbevölkerung war, aus durchaus verschiedenen Gründen, der Sieg ein wichtiger Baustein im kaiserlichen Repertoire zur Fundierung der Herrschaft.129 Wenn grundsätzlich gilt, dass dem militärischen Erfolg eine zentrale Bedeutung bei der Legitimierung der kaiserlichen Position zukam, dann müssen im Umkehrschluss militärische Misserfolge an den Grenzen des Reiches destabilisierende Auswirkungen auf die Herrschaft des römischen Kaisers haben. Dieses Charakteristikum der monarchischen Herrschaft in Rom erhält eine neue Dimension, wenn es nicht nur um vereinzelte Misserfolge eines Kaisers und deren Auswirkungen auf dessen Stellung geht, sondern wenn die Erfolglosigkeit gegen äußere Feinde trotz Herrscherwechseln in gewisser Weise als endemisch bezeichnet werden kann. Die mehr als wechselvollen Geschicke des Imperium Romanum in den der Herrschaft des Severus Alexander folgenden Jahrzehnten können als Kronzeuge dafür dienen, dass all dies nicht ex nihilo gesprochen ist.130 Die vielfältigen Strategien, mit denen sich die römischen Kaiser von Maximinus Thrax bis Diocletian bemühten, in Zeiten, in denen die Ressource Sieg nur sehr begrenzt zur Verfügung stand, ihre prekäre Herrschaft zu stabilisieren und ihr Leben zu bewahren, können nicht Gegenstand der nachfolgenden Überlegungen sein.131 Vor dem Hintergrund der Fallstudien zu den Triumphen der Jahre 233, 238, 263, 281 und

125 Vgl. dazu Gotter 2008: 180. 126 Vgl. Flaig 2011: 77: „[T]he monarchy was legitimate but the emperor’s position was not based on legitimacy but rather on acceptance.“ 127 Grundlegend ist in dieser Hinsicht noch immer Gagé 1933; s. auch Fears 1981: 804–824 sowie Martin 1997. 128 Es erscheint hinlänglich, in diesem Zusammenhang lediglich auf Flaig 1992: 132–173 zu verweisen. 129 Verwiesen sei an dieser Stelle noch einmal auf McCormick 1986: 4. 130 Vgl. hierzu etwa Christol 2006a: 67–233; LeBohec 2009: 219–252 und Potter ²2014: 211–294; s. auch Hartmann 1982: 75–113 und Ziolkowski 2011: 114–117, bes. 117. 131 Einen konzeptionellen Rahmen für diese Strategien bietet Martin 1984: bes. 115–120; verwiesen sei an dieser Stelle allein auf Hartmann 1982: 185–199.

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303 von Severus Alexander, von Pupienus, Balbinus und Gordian III., von Gallienus, von Probus sowie von Diocletian und Maximian soll hier vielmehr allein dem Umgang mit dem kaiserlichen Sieg als Legitimationsbasis für die Position römischer Kaiser zwischen spätseverischer Zeit und der Tetrarchie nachgegangen werden. Auszugehen ist dabei von zwei Entwicklungstendenzen, die sich im siegesrelevanten materiellen Befund recht deutlich ausmachen lassen und die einerseits partiell ihre Anfänge bereits im zweiten Jahrhundert haben, im dritten Jahrhundert aber verstärkt zu Tage treten und die andererseits zwar bereits in Ansätzen im dritten Jahrhundert zu beobachten sind, aber erst im vierten Jahrhundert voll zum Tragen kommen. Dabei handelt es sich zum einen um das Phänomen der viktorialen Entkonkretisierung: Nicht nur im Rahmen des Triumphes, sondern auch allgemein ist in der kaiserlichen (Selbst-)Darstellung zu beobachten, dass nicht ausschließlich ein oder mehrere konkrete Siege im Vordergrund standen, sondern dass die kaiserliche Sieghaftigkeit als geradezu wesenhaftige Eigenschaft des Herrschers eine dominierende Position einzunehmen begann; seinen Ausdruck findet dies etwa in allgemeinen Bezeichnungen wie etwa semper victor oder ubique victor.132 Um diesem ideologischen Aspekt das nötige Fundament zu geben, ist zum anderen eine ‚Ausweitung der Siegeszone‘ zu konstatieren, die sich besonders deutlich in der Siegestitulatur der römischen Kaiser manifestiert: in der zunehmenden Quantität von Siegen nämlich, die allerdings mit einer Reduzierung ihrer Qualität einherging. Zu welchen Konsequenzen diese beiden Entwicklungen führten, zeigt sich darin, dass monarchische Protagonisten immer wieder den Versuch unternahmen, in zunehmender Weise nicht nur Siege gegen äußere Feinde, sondern auch gegen innere Gegner als Ausdruck ihrer militärischen Siegespotenz zu verwenden – besonders sinnfällig tritt dies in Aurelians Triumph im Jahre 274 zu Tage:133 Doch die in der römischen Kaiserzeit lange Zeit undenkbare propagandistische Nutzbarmachung von Siegen im Kampf um den Kaiserthron blieb auch nach Septimius Severus, der als erster Kaiser seit Augustus in großem Maße versuchte, seine militärischen Erfolge gegen Kontrahenten im Kampf um die Herrschaft über das Imperium Romanum gezielt in der herrscherlichen Repräsentation einzusetzen, eine für den siegreichen Kaiser bis weit in die Spätantike hinein höchst ambivalente Angelegenheit. Und obschon die massive Präsentation von Bürgerkriegssiegen im vierten Jahrhundert zum Standartrepertoire der kaiserlichen Siegesinszenierungen gehörte,134 blieb diese Option der kaiserlichen (Selbst-)Darstellung stets eine zweischneidige Angelegenheit, auf die für gewöhnlich stets mangels hinreichender alternativer militärischer Erfolge verwiesen wurde, nicht aber auf Grund einer grundsätzlichen allgemeinen Akzeptanz dieser Siegesform. Dieses dem Bürgerkriegssieg und seiner Repräsentation inhärente Dele-

132 S. dazu etwa Kneissl 1969: 174, 184; vgl. in diesem Zusammenhang auch Ando 2000: 292–296. 133 Vgl. ausführlich hierzu und zum Folgenden Haake 2016: 265–270. 134 S. dazu jetzt Wienand 2015.



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gitimationspotential beschränkte sich allerdings nicht nur auf den Kampf um das Kaisertum, sondern ist, wenn auch weniger ausgeprägt, in ähnlicher Weise bei der aus der erfolgreichen Bekämpfung von aufständischen Reichsbewohnern resultierenden Siegespropagierung festzustellen, die beispielsweise im Panegyricus des Jahres 297 anklingt,135 explizit jedoch erstmals für Galerius im Jahre 311 in Form der Siegestitulaturen Aegyptiacus maximus und Thebaicus maximus nachweisbar ist.136 In gewisser Weise stellt das tetrarchische System einen Höhe-, keineswegs jedoch den Endpunkt der ‚Versieghaftigung‘ des römischen Kaisertums und der Maximalisierung der Präsentation militärischer Siege dar. Dies lässt sich plausibel erklären: Wenn der militärische Sieg von entscheidender Bedeutung für die Legitimation kaiserlicher Herrschaft war und in den Jahrzehnten der sogenannten Soldatenkaiserzeit immer massiver propagiert worden war, dann musste auf Grund der ideologischen Wirkmächtigkeit des Siegesparadigmas das von Diocletian ingeniös etablierte Herrschaftssystem der Tetrarchie in besonderem Maße durch militärische Erfolge legitimiert werden. Und in dem Moment, in dem dieses Herrschaftsmodel nach der Abdankung von Diokletian und Maximian zu korrodieren begann, musste wiederum geradezu zwangsläufig jeder nach der Macht strebende Akteur beweisen, dass er insbesondere auf der in diocletianischer Zeit faktisch wie auch propagandistisch überaus erfolgreich bespielten Siegesklaviatur noch mehr zu brillieren vermochte, um einerseits den erneuten Systemwechsel in der Herrschaftsform zu plausibilisieren und um andererseits die Konkurrenten zu übertrumpfen. Am Ende dieses überaus blutigen Agons stand auf Grund seiner innummeri triumfi Konstantin,137 der in seiner Selbstdarstellung wohl sieghaftigste aller römischen Kaiser.138 Dass diese omnipräsente Sieges- und Sieghaftigkeitspropagierung auch andere als die von Herrscherseite intendierten Folgen haben konnte, lässt sich womöglich an Hand eines unlängst publizierten Papyruscodex aus dem vierten Jahrhundert mit Werken des in die konstantinische Zeit zu datierenden Dichters Palladas von Alexandria aufzeigen.139 Dieser Papyruscodex enthält ein fragmentarisches Epigramm, das als eine kritische Reaktion auf die in der Tetrarchie so massiv betriebene und reichs-

135 Pan. Lat. 8(5).5.2; s. dazu Leadbetter 2000: 84–85. 136 Bezeugt sind diese beiden Siegestitulaturen im Edikt des Galerius zur Beendigung der Christenverfolgungen im April des Jahres 311: Eus. Hist. eccl. 8.17.3–5; s. auch die lateinische Übersetzung des eusebianischen Kirchengeschichtswerkes: Rufin. Hist. eccl. 8.17.3–4. In diesem Zusammenhang vgl. Corcoran 2006: 234; zu Galerius’ militärischem Vorgehen in Ägypten im Winter des Jahres 293/4 s. Leadbetter 2000. 137 So der erste Teil der Legende auf dem Avers eines konstantinischen Goldmedaillons, das anlässlich der Vicennalien Konstantins am 25. Juli 326 geprägt wurde: RIC VII S. 208 Nr. 49; für eine sehr gute Abbildung s. Wienand 2012: Abb. 104, 137. Ausführlich in diesem Zusammenhang vgl. zu diesem Trierer Medaillon Wienand 2012: 483–501. 138 Dazu sei insbesondere auf Wienand 2012 verwiesen; vgl. auch Humphries 2008. 139 P.CtYBR inv. 4000; s. Wilkinson 2012a.

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weit propagierte Kumulation von Siegestitulaturen interpretiert worden ist140 und das, wenn diese Lesart zutreffen sollte, wohl auch als implizite Kritik an Konstantins Praxis der exzessiven Repräsentation seiner militärischen Erfolge aufzufassen ist. In diesem Kontext sind auch die Triumphe als nach wie vor herausragende, semantisch besonders aufgeladene Manifestationen kaiserlicher Siege und Sieghaftigkeit in der Hauptstadt des Imperium Romanum zu verstehen und reihen sich in die herausgestellten Entwicklungstendenzen ein, unterliegt doch auch das Triumphritual entgegen einer lange in der Forschung vertretenen These der Statik dynamischen Transformationsprozessen:141 Auch in den in der Zeit zwischen den Jahren 233 und 303 zelebrierten Triumphen lässt sich beobachten, dass in zunehmendem Maße nicht mehr einzelne kaiserliche Siege im Zentrum des Geschehens standen, sondern die wesensmäßige Qualität der Sieghaftigkeit des Kaisers in den Vordergrund rückte. Diese Entwicklung bedingte auch die Ausweitung der triumphfähigen Erfolge – nämlich die Einbeziehung von Siegen im Bürgerkrieg in den Triumphzug. Neben diesen beiden Veränderungen in der Grammatik des Triumphrituals ist die sich noch einmal verstärkende Fusion von (stadtrömischen) Herrscherfesten und triumphalen Elementen zu betonen,142 die sich beispielsweise auch in den von Philippus Arabs aufwendig inszenierten 1000-Jahrfeierlichkeiten der Stadt Rom im Jahre 248 niederschlugen.143 Mit der Stadt Rom als Ort des Triumphgeschehens ist ein letzter Punkt angeschnitten: Obschon die Kaiser in der behandelten Epoche vielfach kaum mehr physisch in Rom präsent waren,144 blieb der klassische Ort für einen Triumphzug in dieser Zeit wie seit jeher noch das caput mundi. Der Sieg und Rom, Rom und der Sieg – das zwar keineswegs immer eine reelle, jedoch stets ideelle Symbiose. Es ist eine recht unscheinbare, nicht in jeder Hinsicht eindeutig interpretierbare kaiserzeitliche oder – wahrscheinlicher – spätantike Felskritzelei aus Hedeib al-Fala in der jordanischen Ḥisma-Wüste, die auf instruktive Weise, womöglich aber gar nicht intendiert, facettenreich die Omnipräsenz römischer, in Zeiten der Monarchie mithin also kaiserlicher Siege in der herrscherlichen Selbstdarstellung, soldatischen Erwar-

140 P.CtYBR inv. 4000, p. 11,27–35; vgl. Wilkinson 2012a: 86–87 mit 162–163 u. 163–166 ad loc. sowie Wilkinson 2012b. Für eine kritische Revision erster Reaktionen auf seine Thesen s. Wilkinson 2015. Vgl. außerdem Cameron 2016a und Cameron 2016b. 141 In diesem Zusammenhang s. etwa Beard 2007: 289–330. 142 Vgl. hierzu auch Rüpke 1990: 234: „Am Ende der Entwicklung steht der Kaiser als ewiger Triumphator, dessen Siegesqualität sich überall aktualisieren und der jeden Auftritt zum Triumph machen kann.“ 143 Zur Tausendjahrfeier Roms s. umfassend Körner 2002: 249–259; vgl. auch Benoist 1999: 163–165. Verwiesen sei in diesem Zusammenhang auch auf eine von Kolendo 1985 publizierte terra sigillata mit allegorischer Siegesprogrammatik. 144 Zu Rom als sedes imperii im dritten Jahrhundert s. u.a. Christol 1990.



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tungshaltung und untertänigen ‚Glaubensbereitschaft‘ widerspiegeln mag; in dieser Inschrift heißt es:145 Ῥωμέοι ἀεί νικῶσιν. Die Römer siegen immer.

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Clifford Ando

Triumph in the Decentralized Empire Abstract: Triumphs were everywhere in late antiquity, and nowhere. The language, gesture, trappings, and conduct associated with the ritual are frequently attested, even as the necessity of their association with specificities of that ritual broke down. As a related matter, in the fourth century the city of Rome ceased to be the essential center of politics or the necessary center of an imperial sacred topography. This decentralization, as it is often called, had particular import for those aspects of politics dependent on a symbolic and communicative system conducted through rituals of mass participation, witnessing and interaction, of which the triumph was surely one. The chapter commences by analyzing forms of decentralization and their consequences for the conduct of politics, before turning to the reduplication of ceremonial action in both capitol and elsewhere as a particular solution to the new spatial dynamics of political communication in the period.

Introduction Triumphs were everywhere in late antiquity, and nowhere. The language, gesture, trappings and conduct associated with the republican ritual are frequently attested, even as the necessity of their association with specificities of that ritual broke down. Things once called upon in order to express rejoicing and thanksgiving at particular victories were now deployed to call to mind—to claim, even—an inherent quality of victoriousness. This process, whose nascent stages are already visible in the first century of the monarchy, acquires a special dynamic in the third and fourth centuries. This occurs for a number of reasons. First, for reasons that were at times contingent, and at others a matter of policy, the city of Rome effectively ceased to be an imperial residence. To a point, political action and political power moved elsewhere. In consequence, the topography that had been central to the religious and political logic of the ritual was sundered from the communicative gestures it had framed. Second, as a related matter, a virtue was made of necessity, and new forms of politics, with new audiences, came tentatively (and in some cases temporarily) into being. The questions then arose, which were the appropriate audiences for ceremonial communication, and how could ceremonial conduct be iterated, reified or represented so as to communicate with as many of those audiences as possible, within a still meaningful temporality. Third, for at least two centuries, to wit, from the death of Commodus to the triumph of Honorius at Rome in 416, an extraordinary percentage of Roman victories occurred in contexts of civil war. The late Republic had spawned a significant body of reflection on this problem and pronounced victories ex sanguine Romano

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unsuitable as raw material for celebration or religious thanksgiving.1 Finally, the classical triumph had been a ritual—a very bloody ritual—in fulfillment of vow taken to Jupiter Capitolinus when the triumphator had departed the city as a magistrate in search of victory. It was by no means obvious how its religious, ethical and performative aspects could be reconciled to the evolving norms of Christian rulership. Some aspects of these issues were once the object of distinguished study, perhaps most importantly by Andreas Alföldi, Ernst Kantorowicz, and Sabine MacCormack, to which canon one might add the superb but rather different monograph of Michael McCormick.2 That said, the triumph in the imperial period as such has received surprisingly little attention. On the one hand, there has been a pronounced tendency for studies of the triumph to focus on questions of origins or at best on the Roman Republic: for one reason or another, the advent of monarchy is thought to have robbed it of significance, as though to study imperial triumphs would amount to collusion with the politics of the monopolization of military glory effected by Augustus and sustained by his successors, which we (and they) know to have been a sham.3 Alternatively, the importance of the triumph in its particularity is taken to have faded as alternative ritual and ceremonial means were devised to advance claims to victory and victoriousness.4 The neglect of the imperial triumph is nevertheless doubly surprising. On the one hand, scholars of Roman religion have long emphasized the profound capacity of Roman ritual to adapt to new social and political circumstances and to provide meaningful expression to new forms of social consensus.5 And on the other, Roman art and language very rapidly developed means to negotiate and therefore to discuss the attribution of credit to an emperor for victories won ‘through’ others, and it is a notable feature of the history of the triumph over the longue durée that such means drew on religious law in the early empire but the forms survived robustly into the reigns of the Christians Theodosius and Honorius.6 The decision by Fabian Goldbeck and Johannes Wienand to subject the imperial triumph to sustained scrutiny is therefore very welcome, indeed.

1 Lange 2012: 30; Wienand 2015: 189 n. 86. 2 Alföldi 1935; see also idem 1934; Kantorowicz 1944 and see also idem 1963; MacCormack 1981, capping a decade of literature; McCormick 1986. On the importance of Alföldi to Kantorowicz see Schmidt-Hofner 2015. 3 Rüpke 1990: 233–234; Beard 2007: 318–328 4 Kantorowicz 1963 (1944): 45–58; MacCormack 1981: 17–89, esp. 33–45. 5 Feeney 1998: 28–38; Scheid 1999. The flexibility of late Roman ceremonial forms was very much a theme of MacCormack 1981. 6 See, e.g., Eutrop. 7.13.2, where Claudius triumphs for a victory won per Cn. Sentium et A. Plautium, inlustres ac nobiles viros; or Pan. Lat. 8(5).5.4, regarding Constantius: deeds were done ductu atque auspicio numinis tui; or Pacatus ad Pan. Lat. 2(12).43.2: actutum fortissimi duces instruendo accingun­ tur triumpho. On the point of religious law see Ando 2000: 278–292.



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The startling shift that took place under Constantine, by which victories over fellow Romans in civil war were accommodated in the politics and ethics of the triumph in particular and imperial legitimacy more broadly, is now the object of an exemplary study by Johannes Wienand; its complicated pre-history has received detailed attention from Matthias Haake.7 In this chapter I therefore concentrate on the first two issues identified above, namely, the fate of the triumph as the conduct of politics ceased de facto to be centered on the city of Rome. This decentralization, as it is often called, had particular import for those aspects of politics dependent on a symbolic and communicative system conducted through ceremonies and rituals of mass participation, witnessing and interaction, of which the triumph was surely one.

The Many Forms of Decentralization Virtually all histories that touch on imperial politics of the third and fourth centuries observe in some fashion that the empire now became decentralized (cf. map 6): emperors were not only made outside of Rome, but they might pass their entire rulership away from the nominal capital. This development and its historical importance are often summarized through the citation of Herodian’s famous observation, “Rome is there, where the emperor is”.8 That said, the phenomenon is also generally taken as an historical given, not least because its outcome, the foundation of a second capital on the Bosporus and the emergence of New Rome as a center of empire in its own right, is understood teleologically so as to render earlier events intelligible as stages in a development that leads relentlessly and necessarily from the Antonine to the Theodosian, from the pagan to the Christian, from the Roman to the Byzantine empires. In part in consequence, the pragmatics of rule and sacred and political topographies have largely receded as foci for research.9 But even regarding Byzantium three decades after its (re)foundation as New Rome, it was possible for the leader of its Senate to observe that its continued status as an imperial capital was not to be taken for granted, earlier imperial residences having flourished temporarily and then receded in importance as imperial favor moved on.10 We should therefore always recall that emperors may have moved around or moved elsewhere, as it were, but they

7 Wienand 2015; see also Lange 2012. Haake 2016 is an immensely learned study; I do worry, however, that in an attempt to redress shortcomings in contemporaneous evidence, he situates evidence from the mid-fourth century and later in hermeneutic position vis-à-vis third century sources, which might prejudice his reading in favor of developments that were in fact much more strictly Constantinian. 8 Herod. 1.6.5: ἐκεῖ τε ἡ Ῥώμη, ὅπου ποτ᾿ ἂν ὁ βασιλεὺς ᾖ. 9 Weisweiler 2014 provides an exemplary survey of recent literature on the ideology of monarchy and changing relations between emperor and senatorial aristocracy in the fourth century. 10 Them. Or. 3.46d-47a, delivered in Rome on the occasion of Constantius’s triumphal entry in 357.

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were for a very long time not understood to have moved to one place, let alone to a fixed and permanent place. Rather than the pithy formulation of Herodian, one might instead adopt as heuristic the formulation of his near contemporary Callistratus, likewise an Easterner but who wrote in Latin. Regarding the pragmatics and politics of exile in the Severan age, Callistratus wrote: “A relegated person cannot stay in Rome, even if this condition was not included in his sentence, because Rome is the com­ munis patria; nor can a relegated person stay in the city in which the emperor stays or through which the emperor passes; for only those allowed to enter Rome may look upon the emperor, for the emperor is our pater patriae.”11 The non-linear and non-unitary arc connecting Callistratus to Themistius surely reveals the term ‘decentralization’ as too simplistic in and of itself to capture the range of political and practical issues at stake in the long sweep of history: the causes of so-called decentralization were multiple and contingent, and were often exogenous to the empire; decentralization was often de facto rather than de iure; lacking our notion of a court as an institution, the Romans possessed no framework with which to explain the significance of an emperor’s residence away from Rome; and when they finally discovered one, its term of art was that of a ‘new’ or ‘second Rome’.12 The use of the name ‘New Rome’ as much as anything reveals the ideological constraints that militated against the elevation to the status of a capital of the Tetrarchic residences and their fourth century successors, which were never so named. It is the great merit of Fergus Millar’s brief survey of the topic that he places the phenomenon of so-called Tetrarchic capitals in the context of earlier imperial journeys: it had been important since the residence of Octavian at Ephesus in the aftermath of Actium for cities to know where to find the emperor (and it is a remarkable and still significant fact that they could), and there is little reason to think that anyone in the third century felt even a prolonged residence on the Danube was seriously intended to displace Rome as center.13 This is one reason why a survey merely of the monumentalization of the cities that functioned as imperial residences can reveal only so much about the geographic patterning of political conduct in the third and fourth centuries, another reason being that remnants of the built environment tell us little about the location of

11 Callistr. Cognit. fr. 53 Lenel = Dig. 48.22.18.pr. 12 This is to set aside the problem that geographic decentralization was both a contributing factor as well as an effect of a different form of ideological distancing that took place between a classical senatorial aristocracy centered in Rome and the emergent sacred kingship of late antiquity. As the emperor detached himself from earthly forms of legitimation and classical forms of sociality binding him to the Senate, the Senate was simultaneously divorced from the offices and forms of military service that gave access to the imperial person and played a role in his selection. For a wonderful sketch of this transformation see Weisweiler 2014. That said, politics in an ancient communicative-technological regime required centers where significant populations could gather, and the history told in this chapter exists in a relation of materialist counterpoint to Weisweiler’s more transcendent perspective. 13 Millar ²1992: 40–57; see also Millar 1984.



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the administrative knowledge and archival information on which domestic imperial government increasingly relied.14 The terminology used by Callistratus exists in a symbolic rather than pragmatic register, and whatever one might say about the on-going importance of Rome to the pragmatics of government (not least as a hub and archive in processes of communication), the triumph likewise existed both within a set of communicative practices about very specific deeds of individuals but also served to hypostatize in a symbolic register highly abstract claims about the legitimacy of the current regime. Inquiry into the history of the triumph may therefore shed light not simply on the triumph itself but also on communicative practice, politics and topographies of the sacred in the high and late Roman empire. If, as regards decentralization, we need always to ask what the term means in any given context and what are the various forms that decentralization can take, regarding the triumph we should ask what implications the nonpresence of emperors had for its continuance: what was the appropriate audience for a triumph? Did Romans of Rome, and in particular senators, have to number among the viewers? Did the Senate have to approve, and what were the present political and later historical implications of the dissociation of the triumph from this belated Republican context? Did the triumph require a particular monumental context or sacred topography for legitimate performance? How long did the connection of the triumph to Jupiter last, and in particular, of course, Jupiter of the Capitol? In an essay of this scale, it will of course only be possible to sketch answers to some of these questions. We might begin with the problem of audience, which on one level is to pose the question regarding military action, cui bono? On a narrow reading, victories were advertised at Rome not simply because they were victories of the Roman people, but were also for the Roman people. In this perspective, the performance of triumphs, and parading of triumphal imagery and use of triumphal gestures, elsewhere than Rome may be understood as an index of the gradual transformation of the larger population of the empire from victims to subjects to residents to citizens, and hence gradually into beneficiaries of Roman militarism.15 But it is also clear that Roman victories were advertised to provincial populations from quite early on for other reasons, namely, to advertise the consequences of insurrection and power of Roman violence, and more complexly to bring about not simply resentful quiescence, but a reorientation of provincial subjectivities from identification with the victims to identification with purveyors of state violence.16 So, for example, after

14 On the monumentalization of imperial residences in the third and fourth centuries see Mayer 2002. 15 Ando 2000: 277–405 considers this problematic with two broad frameworks (that of the relationship of provincial populations to Roman military action in chapter 8, and of the construction/assimilation of provincial populations as/to Romans in chapter 9). See also Wienand 2015: 194, speculating about the relevance of the universalization of citizenship to the history of the triumph. 16 For a wonderful reading of Roman punishment along these lines see Gleason 2001; a famous exploration of the possibility of ancient dissent from this paradigm is Shaw 1996.

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the close of the war in Judaea in September of 70, Titus returned to Italy only after touring the eastern provinces, passing through Caesarea, Berytus, and Antioch before turning south toward Alexandria, whence he would depart for Italy in May of 71. At Caesarea and Berytus Titus held games to celebrate the birthdays of his brother and father, respectively.17 Of his route after departing Berytus Josephus writes: “Departing thence, he exhibited costly spectacles in all the cities of Syria through which he passed, making his Jewish captives serve to display their own destruction.”18 Josephus may have intended merely that Titus held gladiatorial games with Jewish victims in all the cities of Syria. Yet Titus was doing more than touring the eastern provinces. He had just won a war and was returning to Rome in triumph. He must have made a formal adventus into each city, which would naturally have constituted the formal entry into a city of a victorious imperator leading thousands of captives. Not for naught have many aligned the ideological and ceremonial aspects of the arrival with that of the triumph: inter alia, a triumph was always formally an arrival, as the norms of the triumph in the classical period required the general to remain outside the city until the triumph was granted and the general and his soldiers entered in momentary contravention of the rules separating military and civilian life.19 What is more, non-Jewish residents of the cities that witnessed Titus’ arrivals clearly understood the lesson that the ritual was intended to convey, with its careful enactment of relations of subjugation. The people of Antioch, for example, studied the symbolism of Titus’ adventus and drew the obvious conclusion that the Romans would soon punish the Jews everywhere. They therefore requested that Titus allow them to expel the Jews from their midst. When he refused, they made a second request: at least allow them to remove from public display the bronze tablets recording the privileges of the Jews. Titus was then forced to reject a petition that harmonized with the ideological implications of his own ceremony.20 The display of captives followed either by their slaughter or enslavement subsequently figures as a consistent theme in the rhetoric of thanksgiving in panegyrics delivered in triumphal contexts. (It receives less emphasis in historiography, the Historia Augusta being an exception to this rule.)21 This was indeed singled out as a topos in the third-century handbook of Menander Rhetor, in a moment of significant rhetorical emphasis. When closing a so-called imperial oration, Menander advised orators to “speak of the prosperity and good fortune of the cities: the markets are full of goods, the cities of feasts and festivals, the earth is tilled in peace, the sea sailed without danger, piety towards God is increased, honors are given to all in due

17 Ios. Bell. Iud. 7.37–40. 18 Ios. Bell. Iud. 7.96 (trans. Thackery). 19 Rüpke 1990: 35–36, 226–227; Beard 2007: 201–205. 20 Ios. Bell. Iud. 7.41–62, 7.110. 21 See, e.g., SHA Gall. 7.4–5; SHA Aur. 33–34, but esp. 34.1–3.



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fashion.” Menander then switched to the first person, suggesting the very words that his reader might use: We fear neither barbarians nor enemies. The emperor’s weapons are a safer fortress for us than our cities’ walls. We acquire prisoners as slaves, not by going to war ourselves, but by receiving them from the emperor’s victorious hand. What prayers ought cities to make to the power above, save always for the emperor? What greater blessing must one ask from the gods than the emperor’s safety? Rains in season, abundance from the sea, unstinting harvests come happily to us because of the emperor’s justice. In return, cities, nations, races, and tribes, all of us, garland him, sing of him, write of him. The cities are full of his images, some on painted tablets, some perhaps of more precious material.

Menander then returned to his didactic pose, addressing his reader in the second person once again: “After this, you must utter a prayer, beseeching God that the emperor’s reign may endure long, and the throne be handed down to his children and his descendants.”22 The corpus of third and fourth century panegyrics is of course distinctly heterogeneous, particularly on the Greek side, as neither Julian nor Themistius felt himself bound by its conventions. On the Latin side, however, gratitude for the enslavement or slaughter of captives—and remarks concerning their display—are a consistent feature in moments of triumph, with regular and emphatic distinction drawn between the orator and his people, who are aligned with Rome, over against the victims of Roman power, who deserve exactly what they get. For example, in a panegyric to Constantius very likely from March 1, 297, delivered in Trier, the orator rejoices that captives will be exploited for labor: In all the porticoes of our cities sit captive bands of barbarians, the men quaking, their savagery utterly confounded, old women and wives contemplating the listlessness of their sons and husbands, youths and girls fettered together whispering soothing endearments, and all these parceled out to the inhabitants of your provinces for service, until they might be led out to the desolate lands to be cultivated by them. It is a pleasure, by Hercules, to exult in the name of all the Gauls together and—I say this by your leave—to attribute the triumph to the provinces themselves. And so it is for me now that the Chamavian and Frisian plows …23

Whereas in the panegyric to Constantine from Trier in late summer 313, it is the suffering and terror felt by the barbarians, as well as their slaughter at the games, that earns joyful praise: What is lovelier than this triumphal celebration in which he employs the slaughter of enemies for the pleasure of us all, and enlarges the procession of the games out of the survivors of the massa-

22 Men. Rh., Περὶ ἐπιδεικτικῶν I–II p. 337.10–30 Spengler (trans. Russell/Wilson). 23 Pan. Lat. 8(4).9.1–3 (trans. Nixon/Rodgers).

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cre of barbarians? He threw so great a multitude of captives to the beasts that the ungrateful and faithless men experienced no less suffering from the sport made of them than from death itself.24

Indeed, Constantine’s eagerness to slaughter barbarians in the arena, and also to enslave them, is a regular theme in praises of him, and it is on occasion explicitly compared to the ancient practice of killing defeated kings at the climax of triumphs.25 Arising as many of them do outside of Rome, such passages testify to the universalization of the audience for triumphal display: ‘we’ are all materially and economically the beneficiaries of imperial action. Such texts also help one to see, if any help were needed, not simply that triumph over alien enemies remained normative, but the depth of resistance Constantine and his dynasty had to overcome in their effort to transform victories over Romans into the legitimate subject of triumphal display. Indeed, it bears observation that while display of the heads of defeated rivals for the throne rapidly became the norm (offering as it did notional proof that civil struggle had or should cease), the enslavement and slaughter of citizen soldiers in civil war never became the norm. It is likewise from the panegyric to Maximian at Trier that we find at least one instance in which the religious logic of the triumph was reduplicated in a local mirroring of the sacred topography of Roman triumph. Maximian had apparently entered into the consulate there and been summoned away that very day to respond to an incursion on the frontier.26 Returning victorious—with captives, as I have said—he held a triumph that included a sacrifice to Jupiter in fulfillment of a vow: I should say, with apologies to the gods, that not even Jupiter himself changes the face of his own heavens, O Emperor, as swiftly and easily as you doffed the toga praetexta and put on the cuirass… returning again from the fray in triumph (et rursus ex acie cum triumpho redisti) and filling the whole of this city, anxious at your sudden sortie against the enemy, with joy and exul-

24 Pan. Lat. 12(9).23.3 (trans. Nixon/Rodgers). 25 Pan. Lat. 7(6).4.2 (from 307); Pan. Lat. 6(7).10.1–12.3 (e.g., 12.3: “And so countless numbers were slaughtered, and very many were captured. Whatever herds there were were seized or slaughtered; all the villages were put to the flame; the adults who were captured, whose untrustworthiness made them unfit for military service and whose ferocity for slavery, were given over to the amphitheater for punishment, and their great numbers wore out the raging beasts” [trans. Nixon/Rodgers]); Pan. Lat. 4(10).16.4–6. See also, regarding Maximian, Pan. Lat. 10(2).5.2–3: “For you ... let the rest of the enemy, whose great numbers were ruinous to them, fall prey to the extremes of famine, and to plague after famine, intending then to employ bands of troops to capture them to adorn your triumph.” Note, too, the pleasure at the end of the passage: “Thus all the Chaibones, all the Eruli, were cut to pieces and slaughtered in such a massacre that the news of their extinction was brought to their wives and mothers left at home, not by some fugitive from the battle but by the renown of your victory.” 26 Pan. Lat. 10(2).6.2–3: “The sun in only one of its courses – and that a very short one – saw you both beginning your duties as consul and fulfilling the tasks of a commander. We saw you, Caesar, on the very same day (eodem die) taking up vows on behalf of the State and incurring the debt of them being answered.”



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tation, with blazing altars and sacrificial perfumes kindled in honor of your divinity. Thus twice, both at the beginning and end of that day, were religious ceremonies celebrated with equal solemnity, in that vows were pledged to Jupiter for what was to come and discharged by you for victory granted.27

Trier was of course a colony, and must have had a Capitolium, such that some, at least, of the traditional rituals that accompanied entry into office and the discharging of the vow then taken might be there fulfilled, or so the orator quite reasonably claims.28 This might seem to validate the assertion that Rome indeed was where the emperor was. But the situation was in fact not so simple.

The Form of Politics The triumph of Maximian at Trier in the late 280s raises a number of questions not simply about the triumph but more broadly about the nature of politics in the later Roman empire. For example, the ceremony at Trier might have been intended as preliminary to some truer, more proper triumph at Rome, as the ritual arrivals of Titus in the eastern cities prefigured his arrival at Rome. If this were so, the centrality of Rome to politics and the sacred might be said to have persisted. But was Rome in fact informed? What of the Senate? The classical triumph should be seen as the end result of long processes of communication and negotiation, commencing with letters from the commander to the Senate and People at a distance and culminating in negotiations between commander and Senate outside the pomerium. Throughout, all parties must have been taking the temperature of the populace, who might even support a triumph on the Alban Mount when the Senate would not. What were the costs and benefits to this conduct, and in particular to its ceasing to function in the fourth century? What form of politics took its place, with what form of social relations between the new absolutist emperors of the later fourth century and their former social peers in the Senate, now reconstituted as their subjects? For example, the Genethliacus of Maximian, delivered at Trier in 291, implies the broadcasting of news by Diocletian and Maximian, such that they were accumulating justifications for triumphs in anticipation of some culminating event.29 What is

27 Pan. Lat. 10(2).6.4–5, esp. 5: Ita utroque illius diei supremo tempore bis divina res pari religione celebrata est: Iovi dum pro futuris vovetur, tibi dum pro victoria solvitur. 28 Note the very general parallels between Trier and Rome drawn by the panegyrist from Autun, Pan. Lat. 6(7).22.5–6. The dispute over the lack of evidence for a Capitolium at Trier in the Augustan period was always mistaken, Trier’s status as a colony being later. 29 Pan. Lat. 11(3).4.3.

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more, they did indeed celebrate a joint triumph at Rome itself in 303, and so we award ourselves license to treat the triumph in Trier from 288/289 as indeed anticipating an eventual reduplication of the ceremony in the capital. I will consider the problem of the reduplication of ceremonial action in multiple locations in a moment. For now, allow me to focus on the communicative processes that necessarily preceded such complex forms of social action as mass celebration. The orator of Maximian’s Genethliacus also records that “laurels from the conquered nations inhabiting Syria, and Raetican and Sarmatian laurels caused you, Maximian, to triumph with pious rejoicing”.30 The term “laurels” refers to the laurel wreaths that traditionally decorated official communications bearing news of victory:31 hence, what is implied here is both communication from Diocletian to Maximian and, very likely, to all the provinces, but also the necessity of a response. For Maximian, this took the form of a triumph in echo of Diocletian’s own; for provincial communities, this would have necessitated local rituals of thanksgiving and, often enough, embassies conveying thanks and crown gold to the emperor. In fact, processes of communication often figure explicitly, or can be reconstructed, for a great majority of the triumphs attested in the third and fourth centuries: the Senate voted Severus a triumph in response to news he sent of victories of Arabia, Adiabene and Parthia;32 Severus wrote to the Senate and People about victories in his second Parthian campaign, in response to which the Senate voted him “every honor”;33 Caracalla wrote to the Senate about his eastern victories, prompting it to vote him triumphal honors, although according to Herodian, it knew he was lying34—it merits recollection that Dio repeatedly remarks on the ability of emperors to deceive the Senate at least in the short term, not least Trajan, whom the Senate awarded the right to celebrate as many triumphs as he had defeated nations;35 Maximinus sent letters about his victories, just as messengers wearing laurel wreaths were dispatched to all the provinces at his death,36 upon receiving news of Gordian’s vic-

30 Pan. Lat. 11(3).7.1. 31 Rüpke 1990: 215; Ando 2000: 117–118. 32 SHA Sept. Sev. 9.10–11. 33 Herod. 3.9.12; see also SHA Sept. Sev. 16.6–7. 34 Herod. 4.11.9. 35 Cass. Dio 68.29.1–3: “Yet he [Trajan] would declare that he himself had advanced farther than Alexander, and would so write to the senate, although he was unable to preserve even the territory that he had subdued. For this achievement he obtained among other honors the privilege of celebrating a triumph for as many nations as he pleased (ἐπινίκια ὅσων ἂν ἐθελήσῳ ἐθνῶν πέμψαι), for by reason of the large number of the peoples of whom he was constantly writing to them, they were unable in some cases to follow him intelligently or even to use the names correctly. So the people of Rome were preparing for him a triumphal arch (ἁψῖδα … τρπαιοφόρον ) besides many other tributes in his own forum and were getting ready to go forth an unusual distance to meet him on his return” (trans. Cary). See also 78.27.3 36 Herod. 7.2.8 and 8.6.8.



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tories, the Senate voted him and Timesitheus a triumph;37 and many more examples might be cited. In similar fashion, the distribution of news can often be inferred from notices regarding ritual responses to its arrival. An important case here also because it is poorly attested in western sources is the death of Ataulph the successor to Alaric in 415. According to the Chronicon Paschale, Olympiad 298, Indiction 13, year 7 (415 ad): “Also in the same year, in the month Gorpiaeus, on the 8th day before the Kalends of October, it was announced that the barbarian Ataulph had been killed in the regions of the north by Lord Honorius. Lamps being lit, on the next day chariot races were held, so that a procession, too, might be held.”38 One might say the same for the notices that appear in chronicles from both east and west regarding the many usurpers (Constantine, Jovinus, Sebastian, Sallust and Heraclian) who revolted after the sack of Rome: in some cases, what is recorded is the ceremonial parading of the usurper’s head, either from the location of death to the emperor’s residence, or to Rome, or around the provinces, a tradition, if you will, that comes to prominence upon the death of Avidius Cassius and continues with Cleander, Pertinax, Pescennius Niger, Clodius Albinus and Maximinus Thrax but becomes a regular feature of practice only under Constantine.39 A more interesting development in political communication concerns the twofold differentiation clearly visible in the late second and early third centuries, according to which emperors communicate simultaneously with the Senate and with the People but employing two different media, so that each is distinguished from the other as audience. Of course, emperors had long established distinctive relationships

37 SHA Gord. 27.9. 38 Chron. pasch. p. 572.8–12 Dindorf; in the west, see Hydatius Chronicle Olympiad 298, Honorius and Arcadius year 22, 416 ad (Atauulfus … per quendam Gothum apud Barciloniam inter familiares fabulus iugulatur) and Prosper Epitoma Chronicōn s.a. 415. 39 On the display of heads of failed candidates for the throne in the second century, see Dio 72(71).27.3.1–28.1, 73.13.6, 74.10.2, 75.8.3, and 76(75).7.3–4. Consularia Constantinopolitana s. a. 411 (Constantini tyranni in conto caput adlustum est XIIII kl. Octb.) and 413 (on Jovinus, Sebastian, Sallust and Heraclian); Theoph. Conf. AM 5903 (on Constantine: Κωνσταντῖνος ὁ λαμπρότατος ἐσφάγη καὶ ἄλλοι πολλοί) and 5904 (on Jovinus, Sebastian, Sallust and Heraclian); Hydatius Olympiad 297, Honorius and Arcadius year 17, 411 ad (Constantine), year 18, 412 ad (Jovinus, Sebastian and Heraclian revolt), Olympiad 298, year 18, 412 ad (Jovinus and Sebastian are killed), Olympiad 298, year 19, 413 ad (Heraclian executed at Carthage). Prosper Epitoma Chronicōn s.a. 411 (Constantine) and s.a. 413 (Heraclian). On the heads of Jovinus and Sebastian see the Additamenta contained in the Continuatio Havniensis of the Chronicle of Prosper, s.a. 413: capita eorum Ravennam perlata (Chron. Min. 1, p. 300). Note, too, the specific attention given to the heads of Jovian and Sebastian in the Ravenna Chronicle, s.a. 412: His consulibus occisi sunt in Galliis Iovinus et Sebastianus et venerunt capita eorum Ravennam III kal. Sep. et occisus est frater eorum Sallus. No such notice is provided for Heraclian, s.a. 413: His consulibus occisus est Heraclianus Kartagine non. Mart. (Bischoff & Köhler 1939: 127). On decapitation, with a particular emphasis on the fourth and fifth centuries see Omissi 2014 and Kristensen 2016.

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with Senate and populace and conducted these in distinctive spaces, and indeed played off one against the other. Thus the distinction is sometimes explicitly, at other implicitly drawn that the emperor communicated with the Senate by letter but with the people via ‘public paintings’ with captions describing the scene.40 The use of such tableaux is first described at Rome in connection with displays during triumphs, and their influence on public knowledge and indeed the historiographic tradition was already observed by Pliny the elder, who notes the fact that “our authors” give the names of the towns and peoples conquered by Cornelius Balbus even as Balbus had arranged for their nomina ac simulacra to be led in his triumph.41 In this context note the hope expressed by Pomponius Mela, to the effect that Claudius should provide in his triumph information about previously unsubdued and unknown peoples, was indeed fulfilled—though what Claudius appears to have done is have scenes from the war in Britain acted out in the Campus Martius, rather than merely depicted in twodimensional representations.42 Paintings with captions continued to play a role in triumphs, of course, both at Rome (e.g. under Aurelian) and elsewhere (e.g. in the triumph of Constantius at Trier in 297—unless the language there implies a recreation of the victory in spectacle, as under Claudius at Rome).43 Painted tableaux were also used to communicate with the populace at Rome and Constantinople when the emperor was not present.44 Their ubiquity as a form of communication and idealized representation is perhaps best captured, I have urged, by the comparisons made in the fourth century between real ceremonies and mere representations: the ideal ritual, Eusebius and Symmachus suggest, would be as pretty as a picture.45 This gradual opening-up of the communicative regime, reaching multiple audiences within the same urban space as well as across multiple urban centers, through varied media, merits reflection in connection with the way in which the ideological messages of distinct rituals and ceremonies became blurred under the monarchy. Formal imperial arrivals, adventus, could draw on and indeed instantiate the meaning of triumphs both because all triumphs were formally arrivals, but also

40 See, e.g., Herod. 3.9.12 (on Severus) and 7.2.8 (on Maximinus Thrax). 41 Plin. Nat. hist. 5.35–37 at 36; Pliny also provide a brief history of triumphal art at 35.22–23. Holliday 1997 inquires into the history of painted tableaux as a component of triumphal art under the Republic. Beard 2007: 143–186 makes a major interpretive and synthetic advance; see also Ando 2000: 210, 253–259. A full exposition of the problem using the much fuller evidence for the imperial period is a major desideratum. 42 Pomp. Mela 3.49; Suet. Claud. 21.6: edidit et in Martio campo expugnationeum direptionemque op­ pidi ad imaginem bellicam et deditionem Britanniae regum praeseditque paludatus. 43 Aurelian: SHA Aur. 34.2 (praelati sunt tituli gentium nomina continentes). Constantius at Trier: Pan. Lat. 8(5).5.4 (Illa vero, Caesar invicte, quae ductu atque auspicio numinis tui gesta sunt, quorum etiam spectaculo fruimur…). 44 On Rome see n. 38, above; Constantinople: Eunap. fr. 68 Blockley. 45 Eus. Vit. Const. 4.7; Symm. Or. 3.5. On these texts see Ando 2000: 256.



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because emperors, in monopolizing victory, instantiated victoriousness. As a related matter, adventus also carried the advantage for emperors that arrivals stood apart from the pragmatics and dynamics of intra-elite negotiation that the imperial triumph carried over from the Republic, to wit, that the Senate long continued to act as if it retained the prerogative to grant permission to triumph. By contrast, emperors could simply expect to be greeted upon arrival—no one needed to seek the permission of the Senate merely to arrive. What is more, aspects of an arrival, like mere communication, could be conducted bilaterally between emperor and people, even as the form of the ceremony demanded that senators express consensus with the people in acclamation and the other forms of political speech attendant in the ceremony itself. By studying the triumph both as a ceremony and as a component within a complex system of political communication, we can thus see how a ceremony that notionally brought together a community in unanimous expression of thanksgiving was constructed and achieved this end. The community might be rived; its constituent elements addressed separately; and the response of one or more parties made to put pressure on others to respond along similar lines. The result was an epiphanic show of unanimity and success.

The reduplication of ceremonial action Above I observed that the triumph of Maximian at Trier might be said to have been followed by a proper triumph at Rome. In a similar fashion, the usurper Priscus Attalus was captured in 415 and brought to the comes Constantius (who had also put down the usurpation of Constantine), and led thence to Honorius, who is presumed to have been at Ravenna at this time. There Attalus was ritually mutilated by having a hand cut off. A year later, Honorius triumphed at Rome, with Attalus the captive leading the way.46 In both these instances, the centrality of Rome was acknowledged by virtue of the ultimate celebration of triumph there. What is more, the celebrations occurred in a sequence, such that the contingent presence of the emperor in one place or another determined the temporality of reduplicated ceremonial and political action. (The same might be said of a prominent figure such as Themistius delivering an oration twice, as is likely with Or. 3, in Rome and likely in Constantinople, and is clearly attested for Or. 5, which was delivered first in Ancyra, where Themistius and representatives of the Senate congratulated Jovian on his entry into the consulate on the

46 On the role of Constantius and the ritual mutilation: Oros. 7.42.9 (unde discedens navi incerta moli­ ens in mari captus et ad Constantium comitem deductus; deinde imperatori Honorio exhibitus, truncata manu vitae relictus est). For the triumph at Rome: Prosper Epitoma Chronicōn s.a. 417. It is of course possible that the mutilation occurred in the context of the triumph. See also Marcellinus, Chronicle s.a. 411.

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date itself, while the oration was repeated at Constantinople as the eastern capital.)47 But this was not the only way to enact the communication and celebration of imperial successes across the landscape, and it was presumably essential that means to be devised to achieve this end, not only by way of prompting the sort of reciprocal action upon which imperial legitimacy rested (the emperor wins and his subjects acknowledge that and enact their gratitude in public), but also in order to universalize the benefits of victory, such that triumphs over an enemy in any one place are claimed as victories won to the benefit of Romans everywhere.48 Such reduplication had one form when there was more than one emperor: so Maximian could be described as celebrating triumphs in response to laurelled letters announcing victories by Diocletian, even as (one was assured) Maximian’s victories made Diocletian a co-participant in Maximian’s vows. As each made vows that required fulfillment in the ritual of triumph upon victory, so each bound the other to the votive logic and the victories of each would require the other to perform the ritual.49 Another possibility was the simple broadcasting of news and celebration of games, within the religious framework of the day. This became the dominant pattern at Rome and Constantinople when the emperor was not present: in this way, imperial action receives a public, ceremonial and religious response. So, for example, the triumph of Honorius at Rome in 416 was mirrored by theatrical games and chariot races in Constantinople presided over by the prefect of the city, the former is recorded on 28 June, the latter on 8 July, and the celebrations in the two capitals may well have been intended to be simultaneous.50 Likewise, the panegyric to Constantine of 313, delivered in Trier on the occasion of a triumph, may be mirrored by a notice in fasti of the Codex-Calendar of 354, recording Ludi Francici on 15 and 20 July. If the games were celebrated in response to Constantine’s victory over the Franks, then in this case, too, we have evidence of celebrations in the capital in response to ritual conduct by the emperor himself elsewhere. To echo Callistratus, the emperor may be pater patriae, but Rome remained the communis patria. The sources do not allow us to say with certainty whether this form of mirroring or reduplication of ritual action took place elsewhere than the two capitals. It is in the nature of our sources for these aspects of life that they focus on the emperor, Rome and Constantinople. This pattern is presumably itself significant. In support of this view, one might cite as a comparandum, pagan reflections on the sacred topog-

47 For the dual delivery and its significance see Socrates 3.26.3, together with MacCormack 1981: 352 n. 176, and see also RE s.v. Themistios (2) (W. Stegemann) V.A.2.1659. 48 On the long history of this as a theme in imperial political speech (regarding warfare and much else besides) see Ando 2000. 49 Pan. Lat. 11(3).7.1–2: Laurea ill … te … fecerunt pio gaudio triumphare; itidemque hic gens … deleta et Transrhenana victoria … Diocletianum votorum compotem reddiderunt. 50 For the sources see n. 38, above; on the possibility of simultaneity see McCormick 1986: 58.



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raphy of the fourth-century empire, on which I have written at length elsewhere.51 Here, beyond simple remarks on the centrality of Rome, such as one finds already in Minucius Felix, or the notion that rituals celebrated outside the metropole correspond in some unspecified way to more important rituals celebrated there, as was asserted most famously by Libanius, lie more complex claims by Ammianus Marcellinus. In narrating the campaigns of Julian in particular, but not only there, Ammianus records the simultaneous mirroring of events elsewhere with events in the religious sphere at Rome: the people at Rome spontaneously shouted, “Silvanus is conquered,” just prior to the usurper’s assassination; a haruspex at Rome knew the throne was vacant for ten days, while Valentinian traveled from his post at Ancyra to the army that had elected him (quod tunc evenisse extis Romae inspectis haruspex edixerat Marcus); Julian was disturbed by dreams and ordered a watch for omens, but they occurred at Rome, where the temple of Apollo burned that very night (eadem nocte); and more examples might be cited.52

Conclusion: Imperator triumphans In this way, several interrelated aspects of the high and late imperial triumph and the politics of victory are clarified. To begin with, the triumph was monopolized because the quality of victoriousness was one emperors could not afford to share. But monopolization—to claim not simply to be the only person who did in fact win battles, but the only one who could win them; to claim that all victories everywhere were won ductu atque auspicio numinis sui—must have played a role precisely in the abstraction of the quality of victoriousness from a merely practical potential for victory. Two results were, first, the arrogation of the accoutrements of triumph as constituents of imperial dress and livery: for example, laurel was used to garland documents announcing imperial accessions, and where they had once decorated the fasces of commanders at their triumphs, they came to adorn the fasces that preceded the emperor, always, and so on.53 Second, many other occasions, most notably arrivals, became occasions for populations to acclaim this quality of victoriousness: as its uniqueness assimilated it to a form of charisma or rendered it numinous, so arrivals acquired religious, even epiphanic dimensions, and thus became occasions for the formal recognition of this quality.54 It

51 Ando 2008: 120–197. 52 Ando 2008: 165–166. 53 Plin. Paneg. 8.2; Herod. 7.6.1–2. See also Alföldi 1970: 31, 71, 139, 154–156; Ando 2000: 117–118, 138, 200–201, 231–241, 299. 54 This naturally raises the methodological problem that the semiotics of rulership encroached on those of the triumph, and one must be very cautious before asserting that, e.g., the appearance of a

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is therefore unsurprising that imperial arrivals should be interpreted as encroaching in one direction on the triumph and in another on theological or liturgical territory.55 As a related matter, even the language of the triumph ceases to be a sure indication of a ritual performance. It is not simply that triumphare clearly tends toward synonymity with superare or vincere. It is also that Latin triumphans ceases to mark a moment of performance—and in particular a moment of triumph over someone— and comes to indicate a quality or capacity that inheres uniquely in the individual of whom it is used. It can be used in anticipation of some later moment when emperors will ascend the Capitol, which moment will always be triumphal;56 emperors triumph when their opponents surrender and do not fight;57 likewise, in Greek Herodian can describe Severus at the celebration of his Decennalia as νικηφόρος without implying the celebration of a triumph on that occasion.58 Hence, too, the ambiguity that attended imperial arrivals: the entrance of Constantius II into Rome in 357 is described by Ammianus as the realization of a desire for a triumph but the Consularia Constantinopolitana says only that “Constantius Augustus entered Rome four days before the Kalends of May and celebrated [his vicennalia]”;59 and likewise the entry of Maximian into Carthage on 10 March 298 has been interpreted by William Seston as a triumph but no certainty is possible; coins from the mint at Carthage proclaim only Felix Adventus, which proves nothing.60 One can only say that he was triumphal when he did so. This naturally raises the question, whether there were ways to claim victoriousness other than the triumph. The answer is a definitive yes, among which the most important was the imperatorial acclamation. Indeed, this served a dual function, because it advertised not only the victory that inspired the acclamation, but also the endorsement of it as a victory, and of oneself as victorious, by an essential constituency. Indeed, it might be said to do so in a fashion that granted that constituency a unique capacity to perform this recognition, and it was from the army and its acclamation that other constituencies were expected to take their cue. Certainly imperatorial acclamations become a feature of imperial titulature in a way that triumphs never do,

quadriga on coinage indicates the recent celebration of a triumph. 55 Kantorowicz 1944 = Kantorowicz 1965: 37–75. 56 Pan. Lat. 10(2).13.2. 57 Pan. Lat. 12(9).12.1 and 2(12).40.1 and 43.2. 58 Herod. 3.10.1–2. 59 Amm. 16.10.1 (Constantius … Romam visere gestiebat, post Magnenti exitium absque nomine ex sanguine Romano triumphaturus); Consularia Constantinopolitana s.a. 357 (et introivit Constantius Aug. Romae III k Mai. et edidit vicennalia). The text of the Consularia provides a number (XXXV); Mommsen emended, following the eastern information preserved in the Chron. pasch. p. 542 Dindorf (Κωνστάντιος Αἴγουστος εἰς τὴν ἑαυτοῦ εἰκοσαετηρίδα μετὰ πολλῆς φαντασίας καὶ παρατάξεως εἰσῆλθεν ἐν Ῥώμῃ). 60 Seston 1946: 120.



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and it is perhaps noteworthy that imperatorial acclamations—and congiaria—become attached to popular memory as recorded in the Codex-Calendar of 354, in a way that the triumph emphatically does not. This observation draws attention to another feature of the triumph in late antiquity, to wit, the rather light footprint it has left in late ancient literature. Aurelius Victor records very few triumphs in his period (Marcus Aurelius over Persia and Dacia; Gallienus in consequence of the victories of Odaenathus; and Aurelian); Eutropius records nearly 50 triumphs under the Republic but perhaps 7 in the imperial period, skipping over any number granted heavy notice by other writers in the Latin tradition.61 Perhaps in consequence one might say that where the qualities claimed in the triumph were important to politics, the triumph itself was an ephemeral act of communication, of claiming by one party and recognizing by his audience; but those claims had repeatedly to be made, and the validity of those claims vindicated in action, which had the effect of reducing the importance of any given iteration. The memory of a triumph had no power in politics, and thus less claim than we might expect upon historical memory. Which brings us back to the problem of the location and iteration of triumphal display and their many audiences. Political communication as it emerges from data about the triumph in late antiquity has a limited number of nodal points: it occurs between emperors—between Diocletian and Maximian, for example—and between emperors and the capitals of Rome and, eventually, Constantinople. This reflects other material and political manifestations of popular power: under Constantine, the liberation of Rome became a token of imperial legitimacy, and one could be deposed by the populace at Constantinople.62 This opens up a somewhat different perspective on the problem of decentralization: one index of its meaning and importance might be the moment when one didn’t rush to Rome (as Maximinus and Philip and Gallienus and Constantine did) or when one could afford to let it go (as Constantius could not, if his negotiations with Magnentius are any indication63). Autun might be liberated, and the population at Trier or Serdica or even Antioch or Alexandria might express its disapproval of an emperor, but their population had not the power, their topographies had no claim upon the imagination, to make their people an appropriate audience or their city-scapes an appropriate stage for a triumph that mattered.

61 The number under the Republic cannot be given because Eutropius occasionally says that there were multiple triumphs in a given year. Under the empire I believe the count is limited to 7.13.2, 7.20.1, 7.23.4, 8.10.2, 8.13.1, 8.13.2, and 9.27.2. 62 Wienand 2015; Kaldellis 2013; Kaldellis 2014. 63 On which see Šašel 1971.

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Peter Franz Mittag

Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons in Prinzipat und Spätantike Abstract: During imperial times the use of a depiction of the emperor in a quadriga on Roman imperial coins and medallions underwent several changes. While such coins were produced only on occasions of real triumphs during the first century – with a significant peak under the Flavians – Antoninus Pius used these images to propagate a processus consularis. Septimius Severus then expanded the range of occasions. Some coins were struck to promote his sons as successors, others were produced without any readily identifiable specific occasion. Thus the image was available to symbolize the emperor’s status and general capacity for victory. But the following emperors used the image mainly as reflection of the processus consularis. For that reason Probus had to invent a new depiction when he wanted to promote his real triumph in AD 281. His solution was the amplification of horses from four to six. A few years later Carinus and Numerianus solved the problem by adding a legend hinting directly at Carinus’ triumph. During the tetrarchy things changed again. The usual depiction for the processus consularis was at first replaced by an elephant drawn quadriga and later on by the standing emperor. For that reason the traditional depiction of the emperor in quadriga was again available. Since the Constantinian dynasty it was generally used on the occasion of the emperor’s jubilees or other festivities until it disappeared during the seventh century.

Einleitung Am Ende des Triumphzuges legte der Triumphator üblicherweise seinen Ornat und seine Insignien ab. Doch bereits während der späten Republik wurde diese Regel mehrfach durchbrochen und spätestens unter Augustus auf Dauer ausgehöhlt.1 Es

1 So trug etwa der vorsitzende Prätor bei den ludi Apollinaris den Triumphalornat (Iuv. 10.36, 11.195; Plin. Nat. hist. 34.5.20; Mart. 8.33.1), auch andere Magistrate bei bestimmten Opfern und Triumphatoren bei den von ihnen veranstalteten Spielen; s. Alföldi ³1980: 143 und Mommsen 1887.3: 398f., 412–414, 438f. Marius scheint der erste gewesen zu sein, der die ungeschriebene Regel des Gewandwechsels im Anschluss an seinen Triumph nicht befolgte und mit dem Triumphalgewand im Senat erschien (Liv. Per. 67: Marius triumphali veste in senatum venit, quod nemo ante eum fecerat). Allerdings beugte er sich dem Unmut der Senatsmehrheit, verließ den Senat und tauschte das Triumphalgewand gegen die ‚normale’ toga bevor er das Senatsgebäude wieder betrat (Plut. Mar. 12.5). Pompeius durfte während der Circusspiele eine corona aurea und den übrigen cultus triumphantium tragen sowie im Theater eine corona aurea und eine praetexta (Vell. Pat. 2.40.2).

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war anscheinend verlockend, die äußeren Zeichen des Triumphes über den Triumph hinaus nutzen zu können. Caesar erhielt nicht zuletzt aus diesem Grund kurz vor seinem Tod vom Senat das Recht zugestanden, den Lorbeerkranz und das Triumphalgewand zu nutzen,2 und sein Adoptivsohn wurde eine ähnliche Ehre in abgeschwächter Form und sukzessive zugebilligt.3 Aber nach wie vor wurde ein übermäßiger Gebrauch von Senatoren getadelt. So kritisierte Sueton Caligula dafür, dass er den Triumphalornat schon vor seinem Feldzug ständig genutzt habe,4 und Claudius wird andererseits von Cassius Dio dafür gelobt, das Triumphalgewand nur während einzelner Opfer getragen zu haben, obwohl es ihm auch darüber hinaus erlaubt gewesen sei5. Domitian nahm sich schließlich anscheinend selbst das Recht, den Senat im Triumphalgewand zu betreten.6 Diese wenigen Beispiele zeigen deutlich, welche Bedeutung die Kaiser dem kaiserlichen Triumphalornat zumaßen und wie genau die Verwendung von den senatorischen – und wohl auch anderen – Beobachtern registriert wurde. Für die Verwendung des Triumphalornats liegen jedoch nicht nur schriftliche Zeugnisse vor, sondern auch bildliche. Von besonderem Interesse sind dabei Münzen und Medaillons, die in reichsrömischen Prägestätten produziert wurden, da sie als ein vom Kaiser oder seinem direkten Umfeld kontrolliertes Medium in ganz besonderer Weise geeignet sind, die triumphale Herrschaftsrepräsentation widerzuspiegeln – ohne die senatorische Brechung der literarischen Zeugnisse.7 Auf den Münzen und Medaillons trägt

2 Cass. Dio 43.43.1 (Lorbeerkranz und Triumphalgewand), 44.4.2 (Triumphalgewand), 44.6.1 (Gewand, das früher die Könige trugen); App. Civ. 2.106 (Triumphalgewand bei Opferhandlungen); Cic. Phil. 2.85 (Lorbeerkranz und Triumphalgewand während der Lupercalia des Jahres 44 v. Chr.); Suet. Iul. 45.2 (Lorbeerkranz); vgl. Plut. Ant. 12.1 (Triumphalgewand) und Plin. Nat. hist. 11.186 (veste purpu­ rea processit). S. dazu auch Jehne 1987: 197f. und Hölkeskamp 2006: 359. 3 Während das Recht, den Lorbeerkranz zu tragen, möglicherweise auf Feierlichkeiten beschränkt blieb, lässt Cassius Dio darauf schließen, dass das Triumphalgewand lediglich am Jahresbeginn getragen werden durfte: Cass. Dio 49.15.1 (Recht, Lorbeerkranz zu tragen), 51.20.2 (Recht, bei allen Feierlichkeiten Lorbeerkranz zu tragen), 53.26.5 (Recht, am Jahresbeginn Lorbeerkranz und Triumphalgewand zu tragen). 4 Suet. Cal. 52; vgl. Cass. Dio 59.26.10, 59.7.1 betont aber auch ausdrücklich, Caligula habe das Triumphalgewand anlässlich der Einweihung des Augustustempels getragen, was die entsprechenden Münzen (RIC 36) allerdings nicht erkennen lassen. 5 Cass. Dio 60.6.9. 6 Cass. Dio 67.4.3. 7 Ich kann und will hier nicht die Diskussionen um die Frage wiedergeben oder gar vertiefen, inwiefern der Kaiser Einfluss auf die Gestaltung von Münzen und Medaillons nahm; siehe etwa Wolters 1999: 290–294 und jüngst den knappen Überblick bei Börner 2012: 4–7. Es scheint mir einiges dafür zu sprechen, dass der Kaiser oder sein direktes Umfeld zumindest Einfluss auf die Gestaltung der so genannten reichsrömischen Münzen nahm, also diejenigen Münzen die reichsweit gültig waren. Die lediglich für den lokalen Markt produzierten provinzialrömischen Münzen bleiben im Folgenden unberücksichtigt, da es sich hierbei – wenn überhaupt – nur in sehr seltenen Fällen um eine ‚Selbstdarstellung‘ des Kaisers handelte.



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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der Kaiser immer wieder Elemente des Triumphalornats oder erscheint in der Triumphalquadriga. Während der Lorbeerkranz schnell zur Standardkopfbedeckung des Kaisers avancierte und damit unklar ist, bis zu welchem Zeitpunkt die Benutzer der Münzen den Lorbeerkranz als Triumphalsymbol betrachteten,8 waren Darstellungen des Kaisers im Triumphalgewand und/oder auf dem currus triumphalis stehend eher selten und dürften daher jeweils bewusst gewählt worden und als bewusste Wahl erkennbar gewesen sein. Zum Triumphalgewand hat Andreas Alföldi bereits vor Jahrzehnten alle wesentlichen Belege zusammengetragen und die Entwicklungen in der Kaiserzeit nachgezeichnet,9 so dass dieser Aspekt im Folgenden nur am Rande behandelt werden soll. Vielmehr sollen hier diejenigen Darstellungen im Vordergrund stehen, die den Kaiser als Triumphator im currus triumphalis stehend zeigen oder davon abgeleitet sind.10 Der folgende chronologische Überblick soll einerseits Entwicklungen, Brüche und Kontinuitäten deutlich machen und andererseits die Funktion eines Kataloges übernehmen. In einem zweiten, kürzeren Teil werden wesentliche Aspekte nochmals zusammengeführt und vor allem im Hinblick auf Anlässe und mögliche Empfänger zugespitzt. Da Triumphatordarstellungen – wie sich zeigen wird – ab dem 2. Jh. zunehmend multifunktional eingesetzt wurden, scheint mir dies der sinnvollste Weg zu sein, um zum einen die groben Entwicklungslinien nachzeichnen zu können und zum anderen alle Nebenlinien zu erfassen. Zudem können die meisten Aspekte so direkt historisch eingeordnet werden.

Chronologischer Überblick Unter Augustus wurden auf Münzen, die in reichsrömischen Prägestätten außerhalb Roms entstanden, drei Ereignisse mit Hilfe triumphaler Elemente visualisiert: Einige Münzen, die wohl anlässlich des 29 v. Chr. gefeierten dreifachen Triumphes geprägt wurden (Abb. 14.1 [die Abbildungen in diesem Beitrag sind nicht maßstäblich]),11 zeigen den Kaiser als Triumphator in der Triumphalquadriga stehend und einen Zweig haltend. Anlässlich der Rückgewinnung der an die Parther verloren gegangenen

8 Plin. Nat. hist. 15.30.137: ex ea (aus dem Lorbeerhain ad Gallinas) triumphans postea Caesar laurum in manu tenuit coronamque capite gessit ac deinde imperatores Caesares cuncti. Suet. Galb. 1. 9 Alföldi ³1980: 143–161. 10 Zuweilen wird die tensa in numismatischen Publikationen als currus triumphalis gedeutet. Durch den andersartigen Wagenkasten, der einen kleinen Giebel trägt und auf dem sich niemals eine stehende Fibur befindet, ist die tensa jedoch jeweils leicht zu identifizieren. 11 In einer nicht sicher lokalisierbaren Prägestätte in Italien entstanden zwischen 32 und 29 v. Chr. aurei, die Octavian in einer quadriga zeigen, einen Zweig und die Zügel haltend: RIC 263f. (RIC 257f. zeigt eine tensa, keine Triumphalquadriga). Aus dem gleichen Anlass dürften denarii der Jahre 29 bis 27 v. Chr. geprägt worden sein, die Octavian in einer quadriga auf einem Bogen darstellen: RIC 267.

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Feldzeichen entstandene Münzen zeigen dagegen nur den Triumphalornat und den leeren currus triumphalis (Abb. 14.2),12 was angesichts der Tatsache, dass Augustus damals keinen Triumph feierte, eine denkbar große Annäherung an die direkte Darstellung des Kaisers als Triumphator darstellte. In Erinnerung an Straßenbaumaßnahmen entstanden in Spanien zudem aurei und denarii, auf denen Augustus in einer quadriga oder Elefantenbiga auf einem Bogenmonument zu erkennen ist (Abb. 14.3).13 Bogenmonumente mit Statuengruppen wurden in augusteischer Zeit auch andernorts anlässlich von Straßenbaumaßnahmen errichtet, wie beispielsweise die erhaltenen Bögen in Aosta und Rimini. Triumphalsymbolik wurde hier also in anderen Kontexten instrumentalisiert. Die direkte Darstellung des Kaisers als Triumphator in der Triumphalquadriga erscheint jedoch lediglich auf den Prägungen im Umfeld des Triumphes des Jahres 29 v. Chr. Alle bisher genannten Münzen wurden nicht in Rom geprägt, so dass nicht sicher bestimmt werden kann, wie direkt der Einfluss des princeps und seines direkten Umfeldes auf die Gestaltung der Prägungen war. In Rom waren ab ca. 19 v. Chr. offiziell wieder die traditionellen Münzmeister für die Gestaltung der Münzen zuständig, so dass sich zwar auch hier die Frage nach dem direkten oder indirekten Einfluss des Kaisers stellt, doch unterlagen sie in viel größerem Maß einer faktischen oder potentiellen Kontrolle durch Augustus bzw. sein persönliches Umfeld als die außer-stadtrömischen Prägestätten.14 Vor allem zwei Serien sind hier von besonderem Interesse. Denarii des Münzmeisters L. Vinicius aus dem Jahr 16 v. Chr. zeigen einen Triumphbogen – vielleicht den Partherbogen –, der von einer quadriga gekrönt wird, in der eine Figur steht, die in ihrer rechten Hand einen Lorbeer(?)-Zweig und in der linken ein Zepter hält (Abb. 14.4).15 Wenn auch sehr klein, so wird hier Augustus in Form

12 RIC 131–137; s. dazu u.a. auch Zanker ²1990: 190f.; 18 v. Chr. erscheinen auf in Spanien geprägten aurei und denarii eine leere tensa auf der Vorderseite und auf der Rückseite toga picta, tunica palmata, scipio und Kranz (RIC 96–101). Die Legende caesari avgvsto s p q r parenti cons(ervatori) svo hat schon Mattingly mit der Notiz bei Cassiod. Chron. ad 735 (MGH AA 11, 135) in Verbindung gebracht: Caesari ex provinciis redeunti currus cum corona aurea decretus est, quo ascendere noluit (nach Alföldi ³1980: 94). Gleichzeitig entstanden aurei und denarii, die auf der Rückseite eine tensa zeigen, auf dem sich ein Feldzeichen befindet (RIC 107–113). Aurei und denarii, die zwischen 18 und 16 v. Chr. ebenfalls in Spanien geprägt wurden, zeigen den Partherbogen, auf dem sich eine quadriga und zwei Figuren, die der quadriga Feldzeichen entgegenhalten, befinden (RIC 131–137). 13 Spanische Denarii aus dem gleichen Zeitraum zeigen Augustus in einer quadriga stehend auf einem Bogen, der über eine Brücke gespannt ist; die Legende nennt den Anlass: qvod viae mvn(itae) svnt (RIC 144f.). Aus dem gleichen Anlass wurden aber auch aurei geprägt, auf deren Rückseite der Kaiser in einer Elefantenbiga auf einem Doppelbogen erscheint (RIC 140f.), so dass es sich hier eher um einen Ehren- als um einen Triumphbogen handelt. 14 Bereits im ersten Jahr erscheint eine quadriga mit modius-ähnlicher Aufbau, in dem sich Kornähren befinden: RIC 303 und 313. Wenn überhaupt findet hier aber nur eine schwache Anspielung auf den Triumph statt, wahrscheinlicher dürfte eine Interpretation der quadriga als tensa sein. 15 RIC 359. Der Münzmeister C. Marius ließ 13 v. Chr. denarii prägen, die eine quadriga zeigen, auf der



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einer Statuengruppe als Triumphator präsentiert. Die zweite Serie entstand 7 v. Chr.; auf der Vorderseite wird der Kopf des Augustus von Victoria bekränzt (Abb. 14.5).16 Der Anlass für dieses ungewöhnliche Motiv, das zunächst einmal eher Sieghaftigkeit als Triumph symbolisiert, scheint der Triumph des Tiberius in diesem Jahr gewesen zu sein.17 Auch wenn Augustus nicht selbst triumphierte, so kam ihm als oberstem Befehlshaber doch diese Ehre in besonderer Weise zu. Die von Augustus wieder eingesetzten Münzmeister entschieden sich in beiden Fällen für eine indirekte Visualisierung des Triumphalgedankens. Eine direkte Darstellung des Kaisers als Triumphator unterblieb jedoch – wohl nicht zuletzt weil Augustus in dieser Phase keinen eigenen Triumph feierte. Die nächste Darstellung des Kaisers als Triumphator auf reichsrömischen Münzen findet sich unter Tiberius. In Lyon wurden von 13 bis 15 n. Chr. aurei und denarii geprägt, die Tiberius in einer Triumphalquadriga zeigen, einen Lorbeerzweig und ein adlergekröntes Zepter haltend (Abb. 14.6).18 Der Anlass dürfte der Triumph über Pannonien und Dalmatien gewesen sein, den Tiberius am 23. Oktober des Jahres 12 n. Chr. beging.19 Da die Edelmetallprägungen aus Lyon vornehmlich zur Bezahlung der an den Grenzen stehenden Truppen geprägt wurden, dürften diese die primären Adressaten gewesen sein. Während somit Tiberius sehr zeitnah seinen Triumph durch Münzen verherrlichen ließ, stellten dupondii, die Caligula im Namen des Germanicus prägen ließ, eine postume Ehrung dar (Abb. 14.7).20 Der grandiose Triumph des beliebten Vaters des Kaisers war bestens geeignet, das Ansehen Caligulas zu steigern, und dürfte aus diesem Grund auf den vor allem für das stadtrömische Publikum geprägten dupondii erinnert worden sein. Unter Claudius entstanden in der Reichsmünzstätte Caesarea in Kappadokien Didrachmen, die den Kaiser in einer quadriga zeigen, ein adlergekröntes Zepter haltend (Abb. 14.8),21 und Bezug auf den Britannientriumph im Jahr 43 n. Chr. nehmen. Auf diesen Triumph beziehen sich auch aurei und denarii aus Rom, die jedoch nicht den Kaiser als Triumphator zeigen, sondern einen Triumphbogen mit der verkürzten Inschrift de britann (Abb. 14.9).22 Auf stadtrömischen Münzen findet sich die Darstellung des lebenden Kaisers als Triumphator in julisch-claudischer Zeit somit nicht. Unter Tiberius und Claudius,

sich ein Palmzweig befindet (RIC 399). Allerdings hat die quadriga nicht den für den currus triumpha­ lis typischen Aufbau. Drei Jahre zuvor entstanden denarii, auf deren Rückseite Augustus mit Zweig und Zepter in einer Elefantenbiga dargestellt ist: RIC 280–284, 301 und 311. 16 RIC 426, 429, 430, 433 und 434; vgl. dazu auch Mittag ²2012: 27–29. 17 Cass. Dio 55.6.5 und 8.2. Zur Haltung des Tiberius in Bezug auf Triumphe s. Tac. Ann. 3.47. 18 RIC 221–224 (Aug.) und 1–4 (Tib.). 19 Vell. Pat. 2.121, 2; Fasti Praenestini (AE 1922, 96). 20 RIC 57. 21 RIC 122. 22 RIC 30, 33f., 44f.

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den einzigen beiden Kaisern, die einen regulären Triumph feierten, erscheint eine entsprechende Darstellung nur in Reichsmünzstätten außerhalb Italiens, und durch Caligula wurde damit der bereits verstorbene Vater geehrt. Unter den Flaviern findet die Darstellung des Kaisers bzw. seiner Söhne in der Triumphalquadriga dagegen auch Einzug in die stadtrömische Prägetätigkeit und erlebte dort eine gewisse Popularität – wohl nicht zuletzt aus Gründen der Legitimation der neuen Dynastie. Zunächst wurden allerdings in einer nicht näher lokalisierbaren, außerstadtrömischen Prägestätte zwischen 69 und 71 n. Chr. denarii geprägt, die Vespasian mit seinen beiden Söhnen in einer quadriga zeigen (Abb. 14.10).23 Die unsichere Datierung und Lokalisierung erschweren die Deutung. Sollten die Münzen erst 71 n. Chr. geprägt worden sein, nehmen sie wohl Bezug auf den Triumph Vespasians und Titus’ über Judaea – auch wenn Domitian realiter nicht im Wagen fuhr, sondern den Triumphzug auf einem Pferd begleitete.24 Dieser Triumph war auch der Anlass für in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 71 n. Chr. geprägte aurei, denarii und sestertii, auf denen Vespasian mit Zweig und Zepter in der quadriga erscheint, wobei er in einem Fall von Victoria bekränzt wird, im Hintergrund steht ein tuba-Bläser und vor dem Wagen wird ein Gefangener von einem Soldaten geführt (Abb. 14.11).25 In den beiden Folgejahren entstanden aurei, sesterii und asses mit einer einfachen Triumphatordarstellung für Vespasian26 und entsprechende aurei, denarii, sesterii sowie asses für Titus (Abb. 14.12).27 74(?) n. Chr. wurden zudem augusteische Münzen imitiert, die auf der Vorderseite Vespasian oder Titus in der quadriga und auf der Rückseite eine Victoria auf einer prora zeigen (Abb. 14.13).28 Während somit vor allem zu Beginn der flavischen Dynastie Triumphatorendarstellungen häufig waren, ließ sich Domitian als Alleinherrscher erst zwei Jahre nach seinem Triumph über die Daker und fünf Jahre nach dem Triumph über die Chatten als Triumphator auf Münzen darstellen. Aurei des Jahres 88 n. Chr. zeigen den Kaiser mit Zweig und Zepter im currus triumphalis (Abb. 14.14).29 Die folgenden Triumphatordarstellungen scheinen erst im Jahr 90/1 geprägt worden zu sein, also ein Jahr nach

23 RIC 1370–1372. 24 Ios. Bell. Iud. 7.132–152. 25 RIC 49, 250 und 1127 (Legende: trivmp avg; von Victoria bekränzt, von Trompeter, Soldaten und Gefangenem begleitet). 26 RIC 364, 388, 490 (im Namen von Domitian), 577, 595, 673 (im Namen von Domitian), 688 und 1559 (Antiochia). 27 RIC 370f., 431, 451, 462, 475f., 498, 531, 611, 635 und 1563 (Antiochia). 28 RIC 688 und 697. 79 n. Chr. wurden im Namen von Titus aurei und denarii geprägt, die auf der Rückseite eine quadriga mit Blume(n) zeigen (RIC 1072–1074). Titus kopierte zudem augusteische Münzen des Jahre 19 v. Chr., die eine quadriga mit modius-ähnlichem Aufbau und Kornähren zeigen (RIC 24–26, 42f.; s. o. Anm. 14), und ließ aurei und denarii prägen, deren Rückseite eine tensa trägt (RIC 360–362). 29 RIC 561.



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dem Triumph über die Daker und Germanen (Abb. 14.15).30 Diese Prägung wurde bis 95/6 n. Chr. fortgesetzt.31 Es gibt noch einen weiteren Unterschied zu den früheren flavischen Prägungen, denn während sein Vater entsprechende Darstellungen auf Münzen aller drei Metalle prägen ließ, finden sie sich bei Domitian nur auf aurei, so dass hier mit einem anderen bzw. eingeschränkten Empfängerkreis – vielleicht vornehmlich Soldaten oder Offizieren – zu rechnen sein wird. Ende 102 n. Chr. und damit wohl anlässlich des Triumphes über die Daker er­schien Trajan erstmals als Triumphator auf aurei und denarii,32 Prägungen, die auch 103 bis 108 n. Chr. fortgesetzt wurden (Abb. 14.16).33 Zudem wurde der postume Triumph Trajans über die Parther von Hadrian auf aurei gefeiert (Abb. 14.17).34 Auch im letzten Fall ist daher wohl mit einem eingeschränkten Empfängerkreis zu rechnen. Bis zur Herrschaft Hadrians ist die Darstellung des triumphierenden Kaisers somit sehr eng an konkrete Triumphe gebunden, auch wenn die entsprechenden Münzen zum Teil erst mit deutlichem zeitlichem Abstand oder auch über einen längeren Zeitraum hinweg geprägt wurden. In keinem Fall aber wurde die Darstellung für einen Kaiser verwendet, der nicht triumphiert hatte. Dies änderte sich unter Antoninus Pius, denn nun finden sich erstmals Triumphaldarstellungen, ohne dass sich ein Triumph nachweisen ließe.35 Diese Münzen und Medaillons müssen daher anders erklärt werden (Abb. 14.18). Naheliegend – und immer wieder postuliert – ist ein Bezug zum dritten und vierten Consulat des Kaisers sowie zum ersten und zweiten Consulats des caesar Marcus Aurelius im Jahr 140 bzw. 145 n. Chr., denn im Abschnitt der Münzen wird häufig geradezu demonstrativ der Consulat angegeben.36 Zuweilen wird der Kaiser von seinen beiden Adoptivsöhnen begleitet, was zusätzlich auf die gesicherte Thronfolge verweisen dürfte. Vielleicht erklärt sich durch den neuen Anlass auch die zuweilen geänderte Darstellung des Kaisers. Denn der Kaiser hält nicht immer Zweig und Zepter, sondern streckt zuweilen die rechte Hand geöffnet nach unten (Abb. 14.19), ein Gestus, der auch im Kontext von liberalitas-Darstellungen begegnet und daher als liberalitas- oder indulgentia-Gestus

30 RIC 700f. 31 RIC 748–750, 783. 32 MIR 139, 144. 33 MIR 145–147, 149, 156f., 166, 195, 273–275 und 308f. 34 RIC 26. 35 RIC 93 (aurei; Antoninus Pius zusammen mit Marcus Aurelius und Lucius Verus in einer quadri­ ga), 161 (aurei), 720 (sestertii; Vs.: antoninvs avg pivs p p imp ii; Antoninus Pius in einer quadriga), 766–7 (sestertii; Antoninus Pius in einer quadriga) und Gnecchi II: 22 Nr. 112 (Antoninus Pius mit zwei Kindern in einer quadriga), RIC 491 und 1360 (aurei, denarii und sestertii für Marcus Aurelius). 145 wurden auch aurei und sestertii anlässlich des zweiten Consulats des Adoptivsohnes und Nachfolgers geprägt: RIC 430 und 1246f. S. auch Mittag 2009: 452. 36 So etwa schon Mommsen 1887.3: 399 mit Hinweis auf die unten zu besprechenden Münzen des Maxentius; s. u.a. auch Strack 1937: 65 und Börner 2012: 47. Zur Frage, ob der Kaiser tatsächlich mit dem Triumphalwagen den processus consularis durchführte, s. auch Mittag 2009: 450f.

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gedeutet wurde.37 Dieses abgewandelte Motiv wurde in der Folgezeit immer wieder anlässlich von Consulaten verwendet. Die seltenen sestertii mit Triumphatordarstellung der Jahre 143/4 ließen sich so allerdings nicht erklären, denn in diesem Zeitraum war der Kaiser nicht consul. Eine mögliche Erklärung könnte sich aus der Vorderseitenlegende ableiten lassen, die den eher seltenen Legendenbestandteil imp ii enthält und somit Bezug auf die zweite imperator-Akklamation für Antoninus Pius im Jahr 142 nimmt.38 Sollten die Darstellung und die Legende nicht unbeabsichtigt kombiniert worden sein, wäre ein Bezug zwischen imperator-Titel und Triumphatordarstellung gegeben, aber in einer bis dahin neuartigen Weise, denn die imperator-Akklamation war zwar in der Regel die Folge eines militärischen Erfolges, zog aber keineswegs automatisch einen Triumph nach sich. Wenn diese Deutungen richtig sind, hätten wir unter Antoninus Pius somit zwei neue Anlässe für die Triumphatordarstellung: die Übernahme des Consulats und eine imperator-Akklamation. Ersteres steht in gewisser Hinsicht in augusteischer Tradition, denn der Kaiser hatte – wie bereits betont – beim Consulatsantritt, der beim Kaiser ja mit dem Jahresbeginn zusammenfiel, das Recht, den Ornat des Triumphators zu tragen.39 Letzteres war aber neu, denn ein militärischer Erfolg, der in einer imperator-Akklamation mündete, wurde zumindest auf Münzen zuvor nicht durch die Darstellung des triumphierenden Kaisers visualisiert. Spätestens hierin offenbaren die Münzen und Medaillons des Antoninus Pius ein wichtiges Innovationspotential.40 Aber trotz der neuen Anlässe für Triumphatorendarstellungen wurden auch weiterhin anlässlich eines Triumphes entsprechende Münzen und Medaillons geprägt. Den nächsten realen Triumph feierten Marcus Aurelius und Lucius Verus im Jahr 166 n. Chr. über die Parther. Sestertii, die sehr wahrscheinlich aus diesem Anlass entstanden und den seltenen Beinamen Medicus nennen, zeigen die beiden Kaiser in der Triumphalquadriga.41 Es handelt sich also wieder um die ganz klassische Verwendung des Motivs, das auch auf Medaillons des Folgejahres erscheint.42 Da Medaillons häufig zum Jahresbeginn geprägt wurden, wäre eine Deutung als processus consularis des Lucius Verus grundsätzlich denkbar,43 allerdings stehen im Wagenkasten beide Kaiser, die quadriga wird von Virtus angeführt und im Hintergrund erkennt man ein tropaeum mit Gefangenen, so dass doch ein Bezug auf den Triumph des Vorjahres näher zu liegen scheint. Medaillons und Münzen, die 176/7 n. Chr. im Namen von

37 S. etwa Schmidt-Dick 2011.2: 307. 38 Zur Datierung s. CIL X 515. 39 Die Quellen schweigen sich allerdings hinsichtlich des Rechts, den currus triumphalis zu benutzen, aus. 40 Gnecchi II: 22 Nr. 117 (147/8 n. Chr.) dürfte eine tensa und keinen currus triumphalis darstellen. 41 RIC 940 = MIR 137; s. dazu Börner 2012: 213f., 218. 42 Gnecchi II: 33 Nr. 50, 47 Nr. 17–19. 43 So Mittag 2009: 452; dagegen zurecht Börner 2012: 224.



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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Marcus Aurelius und/oder Commodus geprägt wurden, nehmen analog Bezug auf den Triumph de Germanis et de Sarmatis, der am 23. Dezember 176 n. Chr. gefeiert wurde (Abb. 14.20).44 Commodus kehrte während seiner Alleinherrschaft jedoch zu der von Antoninus Pius eingeführten Praxis zurück, anlässlich des processus consularis Triumphatordarstellungen zu prägen, wobei der Kaiser wiederum seine rechte Hand geöffnet nach unten hält. 181 entstanden sestertii und asses mit dieser Darstellung.45 Zwar wäre auch hier ein Rückbezug auf den im Herbst 180 gefeierte Germanentriumph denkbar, doch weisen weder Legende noch die Darstellung direkt auf diesen Triumph hin. Auch Münzen des Jahres 18346 sowie Medaillons und Münzen, die 186 und 190 emittiert wurden,47 scheinen auf den in diesen Jahren übernommenen Consulat zu verweisen, zumal die Abschnittslegenden den fünften bzw. sechsten Consulat nennen (Abb. 14.21). Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte sich also die Darstellung anlässlich des processus consularis etabliert, auch wenn auf den Medaillons Victoria den Kaiser bekränzt, also dessen Sieghaftigkeit unterstrichen wird. Damit war die folgende Entwicklung zur immerwährenden Sieghaftigkeit des Kaisers vorgezeichnet. Septimius Severus ließ wohl anlässlich des ersten und zweiten Consulats von Geta sowie des zweiten und dritten Consulats von Caracalla 205 bzw. 208 n. Chr. aurei, denarii und Medaillons prägen, die den caesar jeweils in einer quadriga zeigen, ein kurzes Zepter haltend und die rechte Hand im liberalitas- oder indulgentia-Gestus geöffnet nach unten ausstreckend (Abb. 14.22 und 14.23).48 Aber dies waren nicht die frühesten Prägungen, die Caracalla in einer Triumphalquadriga zeigen. Bereits 204 präsentieren ihn aurei als Triumphator.49 Damals war er weder consul noch hatte er triumphiert oder den imperator-Titel erhalten, so dass die Darstellung des Triumphators nunmehr losgelöst war von den bisher üblichen Anlässen. Letztlich war sie damit in Zukunft frei verfügbar. Dies ist ein Einschnitt, der jedoch keine nachhaltigen Folgen zeigte, auch wenn er zu einer gewissen ‚Aufweichung’ führte. Das zeigt sich beispielsweise bei Caracalla, der sich als Alleinherrscher 213 auf aurei, sestertii und asses als Triumphator präsentierte, wobei er zuweilen auch von Victoria bekränzt

44 MIR 382, 1069–11; Gnecchi II: 29 Nr. 19, 67 Nr. 139–140 (mit darüber nach links fliegender Victoria; Gnecchi datiert sie in das Jahr 177 n. Chr.; Börner 2012: 307 in das Jahr 176 n. Chr.); RIC 1563f. 45 RIC 306 und 319 = MIR 499; dazu: Kaiser-Raiss 1980: 63, die die Darstellung als processus consu­ laris deutet. 46 RIC 353 und 376 = MIR 564 und 582. 47 Gnecchi II: 61 Nr. 87–89, 63 Nr. 103–6; dazu Toynbee 1944: 85; siehe dort auch zu den späteren Beispielen. RIC 213, 464, 558, 568 und 577 = MIR 700 und 792. 48 RIC 28 und 63 bzw. RIC 87 und 103f.; Gnecchi II: 77 Nr. 4. 49 RIC 77. Zu den Triumphelementen der decennalia des Septimius Severus im Jahr 202 n. Chr. s. Herod. 3.10.2 in Verbindung mit Cass. Dio 77.1.1; dazu auch Merten 1968: 10, 16f., die darauf hinweist, dass es sich hierbei um den ersten belegten Fall einer Kombination von Herrschaftsjubiläum und Siegesfeiern handelt, und Birley 1999: 144.

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wird (Abb. 14.24 und 14.25).50 In diesem Jahr wurde zwar der Sieg über die Germanen gefeiert, ein Triumph scheint aber nicht abgehalten worden zu sein.51 Noch freier ging Macrinus mit einer vergleichbaren Triumphatordarstellung um. Der Kaiser trägt auf Münzen, die seit Ende 217 n. Chr. geprägt wurden, Zweig sowie Zepter und wird von Victoria bekränzt (Abb. 14.26).52 Vorausgegangen war eine Niederlage gegen die Parther,53 und einen regulären Triumph hatte der neue Kaiser auch noch nicht vorzuweisen. Zwar hatte er Anfang 217 n. Chr. die ornamenta consularia erhalten, einen processus consularis hat er aber nicht abgehalten. Auch wenn damit Macrinus den von Septimius Severus angedeuteten Weg sehr konsequent weiterbeschritt, so verwendeten die meisten der folgenden Kaiser die Darstellung häufig eher traditionell, also anlässlich des processus consularis bzw. eines realen Triumphes. Nur selten entstanden entsprechende Münzen oder Medaillons, die nicht direkt mit einem der beiden Anlässe in Verbindung gebracht werden können. Elagabal nutzte die Triumphatordarstellung sehr extensiv. In den Jahren 219 bis 222 n. Chr. ließ er regelmäßig entsprechende Münzen und auch vereinzelt Medaillons prägen (Abb. 14.27). Entsprechende aurei entstanden auch im Jahr 221 n. Chr., in dem Elagabal nicht consul war, so dass eine Bezug zum processus consularis zumindest in diesem Jahr eher auszuschließen ist.54 Aber das könnte auch für die anderen Prägungen gelten, denn der Kaiser wird sehr häufig von Victoria bekränzt und/oder hält neben dem Zepter auch einen Zweig, erscheint also in einer Form, die stärker an einen Triumphzug erinnert als der zumindest bis in severische Zeit für den processus consu­ laris zumeist verwendete Typ mit dem liberlitas- bzw. indulgentia-Gestus.

50 RIC 210, 499 (imp ii; von Victoria bekränzt) und 506 (imp ii; von Victoria bekränzt). 51 Schmidt-Dick 2011.2: 303 bezieht die Darstellungen dagegen auf den vierten Consulat in diesem Jahr. Das ist durchaus möglich, da die victoria Germanica wohl mit der dritten imperator-Akklamation zu verbinden ist, während RIC 499 und 520 den Titel imp ii tragen. Die Reihenfolge der Ereignisse ist aber alles andere als klar; vgl. auch die Zusammenstellung der epigraphischen Zeugnisse bei Mastino 1981: 121f. 52 RIC 36, 47–48 (mit Zweig statt Zepter), 152f., 160–163; jeweils von Victoria bekränzt. 53 Cass. Dio 79.26. 54 219 n. Chr.: RIC 26A (von Victoria bekränzt), 170f. und 174–175A (mit Zweig und Adlerzepter, zuweilen Adler darüber), 296–298 (von Victoria bekränzt); 220 n. Chr.: RIC 35 (mit Zweig, manchmal mit Stern im Feld), RIC 36 (mit Zepter und Zweig, von Victoria bekränzt), Gnecchi II: 79 Nr. 2 (im Feld Stern) und RIC 308–313 (mit Zweig und Zepter, im Feld Stern), 316f. (mit Zweig und Zepter und 316 auch mit Stern im Feld); 221 n. Chr.: RIC 180 (im Feld Stern); 222 n. Chr.: RIC 54f. und 182f. (mit Zweig und [Adler-]Zepter), 337f. (im Feld Stern). Da Elagabal keinen Triumph gefeiert zu haben scheint, kann die Darstellung hier somit nur generisch gedeutet werden. Anders: Schmidt-Dick 2011.2: 304. Neben diesen Triumphaldarstellungen findet sich abgewandelt auch eine quadriga, auf der sich der konische Stein von Emesa befindet: RIC 61f., 64f., 143f., 195–197 (sämtlich undatiert). Allerdings handelt es sich hierbei nicht um die Triumphalquadriga, sondern um eine tensa, wie sie üblicherweise für Götterbilder bei der pompa circensis verwendet wurden.



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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Sein Nachfolger Severus Alexander feierte im Jahr 233 wieder einen Triumph. Im gleichen Jahr – und wohl aus diesem Anlass – wurden aurei mit Triumphatordarstellung55 geprägt. Jedoch sind dies nicht die frühesten Münzen mit diesem Motiv. Bereits 222, 226 und 229 n. Chr. – offensichtlich anlässlich des ersten, zweiten und dritten Consulats – entstanden entsprechende Goldmedaillons (diese nur 222 n. Chr.)56, Bronzemedaillions, aurei, denarii, sestertii, dupondii und asses (Abb. 14.28).57 Severus Alexander verhielt sich somit scheinbar wieder sehr traditionell. Allerdings wurden 226 und 229 n. Chr. – also sieben bzw. vier Jahre vor dem Triumph – auch Medaillons geprägt, die den Kaiser eindeutig als Triumphator darstellen – entweder eine Victoriastatuette haltend, die einen Legionsadler trägt, oder von Victoria bekränzt und von vier Soldaten begleitet (Abb. 14.29).58 Auf der Vorderseite erscheint der Kaiser 226 und 229 n. Chr. zudem u.a. in einer neuen Büstenform. 226 n. Chr. trägt er einen Lorbeerkranz, tunica und toga und hält ein adlergekröntes Zepter. Aufgrund des scipio liegt die Vermutung nahe, es handele sich um die Tracht des Triumphators, also die tunica palmata und die toga picta.59 Anscheinend hatte sich die Triumphaltracht inzwischen zur sogenannten Consulartracht weiterentwickelt. Die Darstellung selbst findet sich unter den direkten Nachfolgern des Severus Alexander zunächst eher selten auf Münzen und Medaillons, unter Probus erlangt sie aber eine solch weite Verbreitung, dass man spätestens hier schwerlich immer einen konkreten Anlass für ihre Verwendung wird eruieren oder gar annehmen können, so dass der Begriff ‚Consulartracht’ ein wenig irreführend ist.60 229 n. Chr. trägt Severus Alexander eine Victoriola und

55 RIC 121; das genaue Aussehen ist unklar, da Cohens Beschreibung nicht aussagekräftig genug ist. 56 RIC 15. 57 222 n. Chr.: RIC 16f., 284f.; 226 n. Chr. RIC 56, 56A, 448 und 452 (von Victoria bekränzt); 229 n. Chr.: Gnecchi II: 81 Nr. 13f. und 18; RIC 98f. und 495–498. Eine singuläre – und scheinbar nur bei Cohen tradierte – Ausnahme bilden asses des Jahres 227 n. Chr.: RIC 471. 58 Gnecchi II: 81 Nr. 14f. 59 Gnecchi II: 81 Nr. 18. 60 Gordian III. (Gnecchi II: 91 Nr. 33; Rückseite: Kaiser in Triumphalquadriga), Trebonianus Gallus (Gnecchi II: 102 Nr. 5; Rückseite die vier Jahreszeiten), Volusian (Gnecchi II: 104 Nr. 3; Rückseite Volusian von Soldat bekränzt), Gallienus (Gnecchi II: 109 Nr. 31; Rückseite: Kaiser in Triumphalquadriga) und Tacitus (Gnecchi II: 114 Nr. 4; Rückseite: Adventus) und die folgenden Kaiser griffen diesen Vorderseitentyp auf. Ab Gallienus’ Alleinherrschaft findet er sich auch auf Münzen (RIC 225f., 238, 505, 541, 554, 602, 619, 628, 656: hier allerdings nominalbedingt mit Strahlenkrone, undatiert; RIC 412f.) und wird hier innerhalb weniger Jahre zu einer der typischen Büstenformen, so dass eine Verwendung nicht mehr an einen bestimmten Anlass gebunden gewesen zu sein scheint, auch wenn diese Büstenform – z.B. unter Probus – auffällig häufig mit einer Legende kombiniert wurde, die den Consulat des Kaisers besonders betont (vgl. Alföldi ³1980: 152). Aurelian: RIC 120, 218 (aber mit Globus statt scipio), 290 (alle nominalbedingt mit Strahlenkrone), Tacitus: RIC 46, 55, 120 (mit mappa und Legende weist auf dritten Consulat hin), 121, 200. Als Beispiel seien hier lediglich die entsprechenden Münzen des Probus genannt: RIC 15, 21, 36, 51, 59, 82, 83, 90, 91, 95, 98, 101, 102, 103, 110, 111, 112, 126, 136, 154, 156, 160, 161, 162, 164, 184, 185, 187, 188, 190, 199, 200, 201, 202, 203, 204, 207, 208, 229, 234, 238, 247, 325, 326, 331, 332, 333, 335, 337, 340, 341, 347, 348, 349, 352, 355, 357, 359, 360, 363, 364, 365,

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 Peter Franz Mittag

eine mappa (Abb. 14.30).61 Durch die mappa ist der Kaiser als Spielgeber ausgewiesen, am ehesten wohl als consularischer Spielgeber zum Jahresbeginn. Durch die Victoria bzw. Victoriola werden aber in viel stärkerem Maß als bisher Sieghaftfigkeit und Consulat verbunden. Die in der Spätantike betonte immerwährende Sieghaftigkeit des Kaisers ist hier bereits präsent.62 Maximinus Thrax ließ 236 n. Chr. Medaillons, sesterii und asses prägen, auf denen er im Triumphwagen steht und von Victoria bekränzt wird (Abb. 14.31); zuweilen wird der Wagen von einem Soldaten geführt.63 Trotz der starken militärischen Konnotation dürfte auch hier ein Bezug zum (einzigen) Consulat des Kaisers in diesem Jahr den Anlass für die Prägungen gebildet haben. Wiederum anders stellt sich die Situation unter Gordianus III. dar. Einige Münzen und Medaillons fallen in Jahre, in denen der Kaiser consul war, andere aber nicht. So finden sich die frühesten Darstellungen des Kaisers als Triumphator 240 n. Chr., also genau zwischen dem ersten und zweiten Consulat.64 240/1 n. Chr. wurden zudem Medaillons geprägt, die den Kaiser auf der Vorderseite im Triumphalgewand mit scipio oder im Panzer mit Victoriola auf Globus und auf der Rückseite als Triumphator, von Victoria bekränzt und von zwei Soldaten begleitet zeigen (Abb. 14.32).65 Anlass könnte zumindest hier der Antritt des 2. Consulats im Jahr 241 gewesen sein. 242 oder 243 n. Chr. entstanden aurei, auf denen der kaiserliche Triumphator von Victoria bekränzt wird, während ein Soldat die quadriga begleitet,66 vielleicht ein wenig früher asses mit ähnlicher Darstellung67. Diese Münzen lassen sich wiederum nicht mit einem Consulat in Verbindung bringen.68 Denkbare Anlässe für diese Prägungen könnten

367, 369, 370, 373, 374, 379, 379, 380, 381, 382, 387, 388, 391, 394, 395, 396, 397, 398, 401, 403, 404, 408, 410, 412, 414, 415, 416, 417, 418, 419, 421, 424, 427, 428, 429, 432, 433, 434, 435, 436, 441, 442, 443, 444, 446, 447, 449, 450, 452, 455, 458, 460, 461, 462, 465, 468, 470, 475, 476, 477, 478, 479, 480, 483, 484, 485, 486, 487, 488, 489, 490, 493, 494, 495, 496, 497, 498, 499, 502, 503, 504, 505, 506, 507, 508, 511, 512, 513, 514, 515, 516, 519, 520, 521, 522, 523, 524, 525, 528, 529, 530, 534, 535, 544, 546, 547, 549, 551, 552, 554, 555, 556, 559, 560, 566, 567, 568, 570, 571, 572, 598, 606, 609, 611, 614, 615, 624, 625, 626, 628, 629, 631, 632, 638, 643, 646, 652, 661, 663, 666, 667, 670, 671, 672, 691, 692, 693, 694, 701, 702, 704, 707, 709, 711, 712, 714, 715, 718, 719, 720, 721, 737, 739, 741, 747, 748, 749, 751, 756, 764, 765, 766, 767, 768, 769, 774, 776, 778, 781, 783, 786, 789, 795, 796, 797, 798, 803, 805, 806, 807, 808, 809, 810, 811, 812, 814, 815, 817, 818, 826, 836, 838, 839, 861, 862, 864, 865, 869, 870, 878, 885, 887, 889, 911, 912, Gnecchi I: 10 Nr. 4. 61 Stack’s auction (11.1.2010) Nr. 400. 62 Siehe auch Mittag 2009: 454. 63 Medaillon: Gnecchi II: 86 Nr. 3 = RIC 114; Münzen: RIC 27–29. Der denarius RIC 2 aus dem Jahr 236 ist nur durch Vaillant überliefert und damit nicht unproblematisch. 64 RIC 50B, 276. 65 Gnecchi II: 91 Nr. 33–36. 66 RIC 135. 67 RIC 320–322. 68 In der Münzstätte Antiochia findet sich Vergleichbares 239/40 n. Chr.: RIC 173.



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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die zahlreichen imperator-Akklamationen gewesen sein, die sich jedoch nicht exakt datieren lassen. Unter Philippus Arabs finden sich zum Teil elaborierte Triumphatordarstellungen im Jahr 247 n. Chr., in dem ein Triumph über die Germanen und Karpen gefeiert wurde, und im Jahr 248 n. Chr., in dem der Kaiser gemeinsam mit seinem Sohn den Consulat feierte und die 1000-Jahr-Feier Roms stattfand. Gold- und Bronzemedaillons zeigen Philippus I., der von einer Victoria bekränzt wird, und Philippus II. in einer frontal dargestellten quadriga, die links und rechts von einem Soldaten begleitet wird.69 Auf Bronzemedaillons erscheint der Kaiser zudem allein im currus triumpha­ lis, von Victoria bekränzt und von drei Soldaten begleitet.70 Besonders eindrücklich sind Medaillons, auf denen Victoria gemeinsam mit Mars die beiden Philippi auf den currus triumphalis geleitet, vor dem zwei Gefangene kauern (Abb. 14.33).71 Traianus Decius verzichtete auf entsprechende Darstellungen, doch Trebonianus Gallus ließ 252 n. Chr. – wohl ebenso wie Philippus I. vier Jahre zuvor aus Anlass des gemeinsamen Consulats mit seinem Sohn – seltene asses und Medaillons prägen, die die beiden auf dem Triumphalwagen zeigen.72 Unter Valerian wurden – vielleicht 254 n. Chr. aus Anlass der Annahme des Germanicus-Beinamens (?) – aurei mit der Legende victoriae avgg geprägt, die den Kaiser von Victoria bekränzt in einer Biga (!) darstellen.73 Cohen führt darüber hinaus auch einen sestertius auf, der zur Legende felicit avgvstorvm Valerian, Gallienus und Valerian II. in einer Triumphalquadriga zeigt, die auf beiden Seiten von einem Soldaten begleitet wird.74 Eine vergleichbare Darstellung und Legende findet sich auf Bronzemedaillons die anlässlich des gemeinsamen Consulats von Valerian und Gallienus 257 n. Chr. geprägt wurden.75 Ein nicht datiertes Medaillon kopiert in vereinfachter Form die erstmals bei Philippus I. und II. zu findenden Darstellung der Victoria, die die beiden Kaiser auf den currus triumpha­ lis bittet.76 Gallienus erscheint 25977, 26178, 26279 und 26480 n. Chr. in der Triumphalquadriga (Abb. 14.34). Die Münzen des Jahres 264 n. Chr. zeigen erstmals in der regulären

69 RIC 11 = Gnecchi I: 5 Nr. 2; Gnecchi II: 95 Nr. 8 (247 n. Chr.), 96 Nr. 2–4 (247 und 248 n. Chr.), 98 Nr. 10 (247 n. Chr.) und 99 Nr. 17. 70 Gnecchi II: 95 Nr. 9 (247 n. Chr.). 71 Gnecchi II: 97 Nr. 4. 72 RIC 98; vgl. auch den Kommentar S. 152, Gnecchi II: 103 Nr. 6f. 73 RIC 54. 74 Coh. 60 (nach Vaillant) = RIC 156. 75 Gnecchi II: 104 Nr. 3. 76 Gnecchi II: 105 Nr. 5. 77 RIC 313 (joint reign) und RIC 454 (sole reign). 78 RIC 150. 79 RIC 20; Gnecchi II: 109 Nr. 31. 80 RIC 412f. (mit „imperial mantle“ auf der Vorderseite).

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Münzprägung auch die bereits von den Medaillons des Severus Alexander bekannte Vorderseitendarstellung des Kaisers mit Lorbeerkranz und scipio im Triumphalgewand. Abgesehen von den 259 – noch während der gemeinsamen Herrschaft mit dem Vater – emittierten Münzen entstanden alle übrigen jeweils in Jahren, in denen Gallienus consul war.81 Darüber hinaus ließ er undatierte Bronzemedaillons prägen, die ihn mit Zepter und von Victoria bekränzt auf der Triumphalquadriga zeigen, vor ihm im Wagen steht ein Kind (sein Sohn?), das von einem heranfliegenden Genius bekränzt wird.82 Postumus prägte – möglicherweise anlässlich seines vierten Consulats im Jahr 268 n. Chr. – aurei mit Triumphatordarstellung.83 Neben dem Consulat waren somit auch diverse Siege und imperator-Akklamationen Anlässe für Triumphatorendarstellungen auf Münzen und Medaillons des 3. Jhs. Vor diesem Hintergrund ist es bemerkenswert und vielleicht sogar bezeichnend, dass Aurelian anlässlich seines grandiosen Triumphes im Jahr 274 n. Chr.84 keine vergleichbaren Münzen oder Medaillons prägen ließ. Die Darstellung scheint nicht mehr direkt mit einem Triumph verbunden worden zu sein. Das gleiche gilt für den Triumph, den Probus im Jahr 281 n. Chr. feierte; auch dieser Kaiser verzichtete damals auf Münzen oder Medaillons mit der klassischen Darstellung im currus triumphalis.85 Stattdessen entstanden in Lyon entsprechende aurei anlässlich des ersten Consulats 277 n. Chr.,86 im Folgejahr in Rom zum zweiten Consulat Bronzemedaillons,87 anlässlich des dritten Consulats im Jahr 279 n. Chr. in Rom, Ticinum und Siscia aurei, Antoniniane und denarii,88 zum vierten Consulat im Jahr 281 n. Chr. in Rom Bronzemedaillons89 und in Antiochia aurei90. Die einzigen Prägungen mit der Darstellung des Kaisers in einem Wagen, die im Jahr des Triumphes und im Folgejahr geprägt wurden und mit dem Triumph in Verbindung gebracht werden könnten, sind Medaillons aus Rom, auf denen der Kaiser in einem sechsspännigen (!) Wagen fährt (Abb. 14.35).91 Probus hält Zweig und Zepter, wird von Victoria bekränzt und von zwei oder sechs Soldaten begleitet. Es scheint so, als habe man anlässlich des Triumphes ein aufwändigeres Gefährt präsentieren wollen als die inzwischen vor allem mit dem Consulat verbundene quadriga.

81 Allerdings wurden anscheinend 266 aus Anlass des siebten und letzten Consulats keine entsprechenden Münzen produziert. 82 Gnecchi II: 107 Nr. 9. 83 RIC 256f.; Elmer 1974: Nr. 590. 84 SHA Aurel. 33f. 85 SHA Prob. 19.2. 86 RIC 1. 87 Gnecchi II: 117 Nr. 14. 88 RIC 247, 579 und 614. 89 Gnecchi II: 119 Nr. 35f. 90 RIC 914. 91 Gnecchi II: 116f. Nr. 12f. (Rs.-Leg. gloria orbis cos iiii bzw. cos v).



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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Auch Carinus und Numerianus ließen anlässlich ihres jeweils ersten Consulats 283 bzw. 284 n. Chr. in Rom aurei bzw. denarii mit Triumphatordarstellungen prägen – allerdings halten sie nun nicht mehr ein Zepter, sondern einen Zweig (Abb. 14.36).92 Carinus hielt zudem einen Triumph über die Quaden ab, der einzig auf undatierten Medaillons für Numerianus belegt ist, die Carinus und Numerianus in der Triumphalquadriga zeigen, angeführt von Victoria, begleitet von Soldaten, im Hintergrund ein tropaeum mit zwei Gefangenen, im Vordergrund zwei weitere Gefangene und Waffen. Während Probus das Außergewöhnliche des Triumphes durch eine Erhöhung der Pferdezahl symbolisierte, markierten Carinus und Numerianus die Sonderprägung mittels der Legende trivmfv(s) qvador(um) (Abb. 14.37).93 Es handelt sich damit um die erste mittels einer Legende explizit als Triumph bezeichnete Darstellung seit hadrianischer Zeit. Offenbar empfand man es als notwendig, die Darstellung durch die Legende zu erklären, da anscheinend die klassische Triumphatordarstellung inzwischen eher mit anderen Anlässen in Verbindung gebracht wurde. Mit dem Beginn der Spätantike erweiterte und veränderte sich das Bildrepertoire nochmals signifikant. Hatte Probus bereits mit einem sechsspännigen Wagen experimentiert, um die anlässlich eines tatsächlich gefeierten Triumphs geprägten Medaillons von den inzwischen für den Consulat üblichen Münzen und Medaillons mit Triumphatordarstellung abzuheben, erfanden Diocletianus und Maximianus anlässlich ihres gemeinsamen Consulats im Jahr 287 n. Chr. eine für diesen Anlass neuartige Darstellung. Auf Goldmedaillons wird die quadriga nun nicht mehr von Pferden sondern von vier Elefanten gezogen (Abb. 14.38).94 Elefanten erscheinen in der Münzprägung üblicherweise als Zeichen der aeternitas,95 so dass hier neben der Sieghaftigkeit der Kaiser eventuell auch die Dauer der gemeinsamen Herrschaft anlässlich des Consulats betont werden sollte. Diese zusätzliche Bedeutungsebene durchbricht die im Lauf des 3. Jhs. üblich gewordene Visualisierung des Consulats durch den als Triumph dargestellten processus consularis. Vielleicht machte es diese Änderung notwendig, das neue Bild auf Münzen mit einer erklärenden Legende zu versehen, wie es Maxentius anlässlich seines dritten Consulats im Jahr 310 n. Chr. tat: fel(ix) process(us) cons(ularis) iii avg(usti) n(ostri).96 Der processus consularis wurde von Maxentius aber auch dadurch visualisiert, dass der Kaiser frontal stehend, mit toga bekleidet, einen Globus und einen kurzen Stab haltend dargestellt wurde

92 RIC 226 und 427. 93 Gnecchi II: 123 Nr. 11. 94 Gnecchi I: 12 Nr. 1–2; Rückseitenlegende: impp diocletiano et maximiano ccss (= consulibus). 95 Während der Tetrachie: RIC V.2 S. 222 Nr. 13, S. 241 Nr. 205, S. 261 Nr. 349 und S. 304 Nr. 676. 96 RIC VI S. 378 Nr. 215–217. Im Jahr 303 n. Chr. feierten Diocletianus und Maximianus ihre vicennalia in Kombination mit einer Vielzahl von Triumphen. Sieghaftigkeit und Dauer der Herrschaft wurden auch hier kombiniert; s. etwa Kuhoff 2001: 230–245, bes. 233f. und Beard 2007: 324f.; zum adventus, der 303 n. Chr. einen weiteren Aspekt der Feierlichkeiten bildete, in der Spätantike s. auch MacCormack 1971.

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(Abb. 14.39)97 – oder indem der Kaiser nun einen sechsspännigen Wagen benutzte98. Die Darstellung des Kaisers in der üblichen Triumphalquadriga war damit wieder verfügbar geworden. In dieser Phase wurden aber keine naheliegenden Ereignisse wie adventus oder ingressus mit Hilfe der Triumphsymbolik visualisiert,99 vielmehr ließ Licinius 308/9 und 311–313 n. Chr. zu einer entsprechenden Darstellung die Legende secvritas avgg(ustorum) prägen (Abb. 14.40).100 Die offenbar dem Amt als immanent empfundene Sieghaftigkeit sorgt scheinbar für die durch die Kaiser gewährleistete Sicherheit des Reiches. 326 n. Chr. wurden in Trier Goldmedaillons geprägt, die auf der Rückseite die Legende aeterna gloria senat(us) p(opulus) q(ue) r(omanus) tragen und Constantinus I. und seinem Sohn Constantius II. nimbiert in einer Elefantenquadriga zeigen, die von zwei lictores begleitet wird (Abb. 14.41).101 Gleichzeitig wurden Goldmedaillons mit einer variierten Darstellung geprägt. Constantinus steht nun allein in einer Elefantenquadriga, wird von Victoria bekränzt, die Elefanten werden von Mahouts gelenkt und die Legende lautet innvmeri trivmfi avg(usti) n(ostri) (Abb. 14.42).102 Die von Diocletian eingeführte Elefantenquadriga wird nun also verwendet, um „unzählige“, aber nicht reale Triumphe zu symbolisieren. Andreas Alföldi hat wahrscheinlich machen können, dass beide Typen im Zusammenhang mit den vicennalia Constantinus’ I. entstanden.103 Constantinus I. feierte zunächst am 25. Juli 325 seine vicennalia in Nicomedia und wiederholte die Feier am 25. Juli 326 in Rom.104 Zumindest das für Constantius II. geprägte multiplum des ersten Typus und der zweite Typus zeigen auf ihren Vorderseiten eine Consularbüste, dürften also wahrscheinlich mit dem im Jahr 326 von Constantinus I. und Constantius II. übernommenen Consulat in Verbindung zu bringen sein. Consulat und vicennalia-Feiern werden hier also kombiniert.105 Das scheint auch für im gleichen Jahr in Constantinopolis geprägte legenden-

97 Z.B. RIC VI S. 372 Nr. 167–169 sowie S. 374 Nr. 179 und S. 375 Nr. 188 (felix process consvlat avg n). 98 RIC VI S. 383 Nr. 264 (Roma; fel process cons iii avg n). 99 Vgl. z.B. RIC VI S. 296 Nr. 111 (Ticinum): Constantin zu Pferd, Victoria und Soldat (felix adventvs avgg nn), S. 422 Nr. 1 (Carthago): Personifikation der Africa (felix advent avgg nn), S. 367 Nr. 136 (Roma): Roma sitzt auf Schild, beschreibt Schild mit vot xxx (felix ingress sen avg). 100 RIC VI S. 478 Nr. 195 und S. 482 Nr. 218A. 101 RIC VII S. 207 Nr. 467f. = Gnecchi I: 28f. Nr. 1. 102 RIC VII S. 208 Nr. 469. 103 Alföldi 1947: 14; siehe jetzt auch Wienand 2012: 483. 104 Hieron. Chron. a 326 (p. 231 Helm): vicennalia Constantini Nicomediae acta et sequenti anno Romae edita. 105 Weshalb diese Medaillons einzig in der Prägestätte in Trier entstanden, erklärt Wienand 2012: 499f. überzeugend mit der kurz zuvor erfolgten Säuberungswelle, die nach dem Sturz des Crispus wohl v.a. dessen Anhänger in der Residenz Trier und Gallien betraf. Die aufwendig gestalteten und wertvollen Medaillons konnten Loyalitätsbande zum Kaiser stärker helfen.



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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lose aurei zu gelten, die den Kaiser in der Triumphalquadriga zeigen (Abb. 14.43).106 Zehn Jahre später wurde in Constantinopolis diese Darstellung auf Medaillons wiederholt107 – wohl anlässlich der tricennalia. Die 330 und vielleicht auch noch 331 n. Chr. in Nicomedia geprägten Medaillons mit gleichem Motiv könnten dagegen anläss­ lich der Einweihung des benachbarten Constantinopolis geprägt worden sein.108 Sollten diese Deutungen korrekt sein, hätte Constantinus I. zwei neue Verwendungsfelder für die Triumphatordarstellung eröffnet: Herrscherjubiläen und andere Festtage.109 In den letzten Jahren tauchten im Münzhandel zudem zwei Medaillons auf, die die Legende trivmfvs avgvsti bzw. trivmfvs caesarvm tragen und jeweils eine in der Triumphalquadriga stehende Victoria zeigen (Abb. 14.44 und 14.45).110 Vergleichbare Darstellungen wurden zuvor stets mit einer Legende kombiniert, die auf die Sieghaftigkeit des Kaisers, also etwa victoriae avg(usti), nicht den kaiserlichen Triumph hinwies.111 Dass die Triumphalquadriga nun von Victoria besetzt wurde, war jedoch nur ein Gastspiel. Unter den Söhnen Constantinus’ I. lassen sich weitere Entwicklungen feststellen. Die Münzlegenden mit dem Titel triumphator werden nun konsequent mit der neuen Darstellung eines stehenden Kaisers, der eine Standarte hält, kombiniert und finden sich vor allem auf besonders schweren Silberprägungen mit der Legende trivmfator gentivm barbararvm, zuweilen auch auf Goldmultipla mit der Legende trivmfator omnivm gentivm (Abb. 14.46).112 Quadrigen und Wagen mit sechs Zugtieren finden sich dagegen vorzugsweise auf Goldmultipla mit anderer Legende oder ohne Legende. So erscheinen in Antiochia Constantius II. und Constans zwischen 347 und 350 n. Chr. gemeinsam in einem von sechs Pferden gezogenen Wagen (Abb. 14.47)113 bzw. Constantius II. fährt allein (Abb. 14.48)114. Im gleichen Zeitraum wurden dort auch Gold-

106 RIC VII S. 569 Nr. 1. 107 RIC VII S. 585 Nr. 103–106. 108 RIC VII S. 627 Nr. 164 = Gnecchi I: 22 Nr. 70; s. auch den Kommentar; und RIC VII S. 629 Nr. 170 = Gnecchi I: 21 Nr. 67. 109 Der Legendebestandteil trivmf(ator) erscheint als Teil der kaiserlichen Titulatur auf der Rückseite von Silbermedaillons, die anlässlich der Einweihung von Constantinopolis in dieser Stadt im Jahr 330 n. Chr. geprägt wurden: RIC VII S. 578 Nr. 53; sie zeigen die thronende Personifikation der Stadt. 110 Gorny/Mosch 155 (5.3.2007) Nr. 360; Rs.-Legende: trivmfvs avgvsti. Vgl. Triton VI (14.1.2003) Nr. 1095 ein vergleichbares Exemplar für Constantius caesar (trivmfvs caesarvm); siehe dazu Wienand 2012: 488. 111 Vgl. etwa Probus RIC 831–834 und 916f. 112 RIC VIII S. 146 Nr. 121 (Trier, Goldmultiplum), S. 149 Nr. 144–150 (Trier; Silbermultipla und schwere miliarenses), S. 320 Nr. 48f. (Aquileia; Silbermultipla), S. 328 Nr. 141 (Aquileia; Silbermultipla), S. 360 Nr. 146–148 (Siscia; Silbermultipla), S. 408 Nr. 61 (Thessalonica; Goldmultiplum). 113 RIC VIII S. 517 Nr. 67 = Gnecchi I: 29 Nr. 2. 114 RIC VIII S. 517 Nr. 68. Der gemeinsame Consulat im Jahr 346 n. Chr. scheint nicht der Prägeanlass gewesen zu sein.

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multipla für Constantius II. geprägt, die den Kaiser in einer quadriga stehend zeigen, Münzen aus der rechten Hand verteilend und in der linken Hand ein Adlerzepter haltend; die Legende lautet zuweilen gloria romanorvm (Abb. 14.49).115 Offenbar wird hier die Triumphalsymbolik, die ja längst auch in andere Kontexte vorgedrungen war, mit der Freigebigkeit des Kaisers und dem (allgemeinen) Ruhm der Römer verbunden. Eine vergleichbare Darstellung findet sich in Thessalonica zwischen 350 und 355 n. Chr. wieder.116 Der konkrete Grund für die Freigebigkeit des Kaisers lässt sich aufgrund der unsicheren Datierung allerdings nur vermuten. Denkbar wären m.E. ein Consulatsantritt, ein adventus oder ingressus, aber auch – und das ist vielleicht am wahrscheinlichsten – ein Herrscherjubiläum.117 Die Goldmultipla Constantius’ II. aus Antiochia griffen Valentinianus I., Valentinianus II. und Eugenius auf, die aurei in Constantinopolis zwischen 364 und 367 n. Chr. sowie in Trier zwischen 388 und 392 n. Chr. bzw. zwischen 392 und 394 n. Chr. mit gleicher Darstellung und Legende prägen ließen.118 Valens ließ sich zudem zwischen 375 und 378 n. Chr. in Rom in Anlehnung an entsprechende Prägungen des Constantius II. als victor semper avg(ustus) in einem sechsspännigen Wagen darstellen, die rechte Hand erhoben, in der linken einen Globus halten und von zwei Victorien bekränzt (Abb. 14.50).119 Daneben wurden die Silbermultipla mit der Legende trivmfator gent(ium) barb(arum) der Constantinssöhne in Trier und Rom kopiert, in Trier wurde der Typus ausnahmsweise auch für solidi verwendet.120 In allen Fällen erschwert die ungenaue Datierung eine konkrete historische Verortung. Es werden aber wohl ähnliche Gründe und Anlässe vorgelegen haben wie unter den Constantinssöhnen. Die letzte Darstellung eines Kaisers in einem Wagen, auch dieses Mal ein Sechsspänner, findet sich auf Goldmultipla, die zwischen 397 und 403 in Constantinopolis

115 RIC VIII S. 518 Nr. 77f. (Nr. 77 = Gnecchi I: 31 Nr. 30; Nr. 78 ohne Legende). 116 RIC VIII S. 416 Nr. 145 = Gnecchi I: 31 Nr. 31. Eine völlig neuartige Darstellung findet sich in großer Zahl auf Bronzemünzen und einem singulären solidus aus Constantinopolis: RIC VIII S. 447 Nr. 1 (Constantinopolis, solidus), S. 143 Nr. 44 und 68, S. 178 Nr. 12 und 17, S. 206 Nr. 42, S. 431 Nr. 13f. (Heraclea), S. 449 Nr. 37 sowie S. 450 Nr. 39 und 52 (Constantinopolis), S. 471 Nr. 4 sowie S. 472 Nr. 18 und 25 (Nicomedia), S. 490 Nr. 4 sowie S. 491 Nr. 19, 25 und 30 (Cyzicus), S. 539 Nr. 4 und 12 sowie S. 540 Nr. 22 (Alexandria). Der vergöttlichte und verschleierte Constantinus fährt in einer quadriga gen Himmel und wird von dort durch die Hand Gottes begrüßt. Diese Darstellung dürfte jedoch eher von Soldarstellungen inspiriert gewesen sein als von Triumphatordarstellungen. 117 Patrick M. Bruun vermutete in seiner Anmerkung zu RIC VII S. 627 Nr. 164, hier habe es sich um eine largitio gehandelt. Ob wie bei RIC VII S. 585 Nr. 103–106 vermutet ein Herrscherjubiläum anzunehmen ist, lässt sich weder beweisen noch falsifizieren. 118 RIC IX S. 209 Nr. 1 (Kaiser mit nimbus) bzw. S. 30 Nr. 89 (Trier) bzw. S. 33 Nr. 100 (Trier); Gnecchi I: 38 Nr. 4 erwähnt ein entsprechendes Stück für Valentinian II. aus Trier, doch ist sein einziger Beleg ein entsprechender Eintrag bei Cohen. 119 RIC IX S. 122 Nr. 25 und Künker, Auktion 158, 28.9.2009, Nr. 839. 120 RIC IX S. 15 Nr. 16 (solidus) und S. 18 Nr. 22 (Trier), S. 123 Nr. 32 und S. 129 Nr. 52 (Rom).



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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für Arcadius und Honorius geprägt wurden und die Legende gloria romanorvm tragen (Abb. 14.51).121 Ob diese Medaillons anlässlich des Triumphes des Arcadius über die Goten im Jahr 400 n. Chr. entstanden sind, lässt sich nicht entscheiden, denn sie stehen in der Tradition entsprechender vorhergehender Prägungen, bei denen ein direkter Bezug zum Triumph nicht gegeben war. Viele der Goldmultipla des vierten Jahrhunderts sind extrem selten und wurden sicher nicht nur als Einzelexemplare geprägt. Ganze Serien dürften dem Schmelztiegel zum Opfer gefallen sein. Auch nach der Herrschaft des Honorius und Arcadius verschwand das ikonographische Motiv der Triumphatordarstellung nicht aus der Münz- bzw. Medaillonprägung, doch lässt es sich nur noch in einzelnen Exemplaren greifen. Unter Kaiser Mauricius entstanden entsprechende Goldmultipla122 und Henning Börm hat in seinem Beitrag auf ein nur literarisch überliefertes Goldmulti­ plum Tiberius’ II. aufmerksam gemacht.123 Sicher waren diese Goldmultipla sehr viel häufiger, als dieser Befund zunächst vermuten lässt, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass es regelmäßig wiederkehrende Anlässe – wie Herrscherjubiläen oder kaiserliche Feste – für ihre Prägung gab, die dazu führten, dass die in der Spätantike etablierten Goldmultipla mit Triumphatordarstellung auch noch bis ins 7. Jh. hinein hergestellt wurden.

Synthese Dieser chronologische Überblick macht deutlich, dass die Darstellung des Kaisers in der Triumphalquadriga einem mehrfachen Wandel unterlag und in einzelnen Phasen jeweils ganz unterschiedlich veranlasst war. Zudem wurde die Darstellung des Kaisers in der quadriga auf jeweils unterschiedlichen Sets an Nominalen propagiert. Anlässe und die sich in diesen unterschiedlichen Nominalen niederschlagenden je verschiedenen Adressatenkreise gehen zuweilen Hand in Hand, allerdings geben auch viele Prägungen Rätsel auf. Es ist nicht zuletzt deswegen hier nicht möglich, die Vielzahl an einzelnen Münzen und Medaillons stringent hinsichtlich der Anlässe, Adressaten oder anderer Kriterien systematisch zu erklären. Vielmehr sollen abschließend nochmals die großen Entwicklungslinien nachgezeichnet und einige Besonderheiten hervorgehoben werden. Folgende Tabelle mag zudem den Überblick erleichtern.

121 RIC X S. 240 Nr. 4 und 5 = Gnecchi I: 82 Nr. 1, vgl. S. 39 Nr. 7. 122 MIB 1. 123 Greg. Tur. Hist. Franc. 6.2: Aureus etiam singularum librarum pondere, quos imperatur misit, osten­ dit, habentes ab una parte iconicam imperatoris pictam et scriptum in circulo: Tiberii Constantini per­ petui Augusti; ab alia vero parte habentes quadrigam et ascensorem contenentesque scriptum: Gloria Romanorum.

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Kaiser (* = Triumph belegt)

Triumph

Tiberius*

AV (Lyon)

Germanicus* (postum)

AE

Vespasian*

AV, AR, AE

Domitian*

AV

Trajan*

AV, AR

Antoninus Pius Marcus Aurelius*

processus consularis

andere Anlässe

AV, AR, AE, AEM

AE

AE, AEM

Commodus

AE, AEM

Septimius Severus

AV, AR, AE

Caracalla

AV, AR, AE

Macrinus

AV, AR, AE

Elagabal Severus Alexander*

AV, AR, AE AV

Maximinus Thrax

AV

AV, AR, AE, AEM AE, AEM

Gordianus III. Philippus Arabs*

AV

AEM AVM, AEM

Trebonianus Gallus

AV, AR, AE

AEM AE, AEM

Aurelianus* Probus*

AEM

AV (Rom, Lyon, Ticinum, Siscia, Antiochia), AR (Rom, Lyon, Ticinum, Siscia), AEM

Carinus/Numerianus*

AEM

AV, AR

Diocletianus/ Maximianus

AVM

Licinius

AE

Maxentius

AE

Constantinus I.

AVM (Trier)

AV (Constantinopolis), AVM (Constantinopolis, Nicomedia)

Constantius II./ Constans

AVM (Antiochia, Thessalonica)

Valentinianus I.

AV (Constantinopolis), AVM (Trier)

Valens

AVM

Bis zum Tod Hadrians erscheinen nur solche Kaiser und Angehörige des Kaiserhauses in der Triumphalquadriga, die tatsächlich auch einen Triumph gefeiert hatten. Allerdings verzichteten die julisch-claudischen Kaiser darauf, sich selbst auf stadtrömischen Münzen entsprechend darstellen zu lassen. Tiberius ließ über mehrere Jahre hinweg in Lyon aurei prägen, die wahrscheinlich in erster Linie zur Bezahlung



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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der an den Grenzen stationierten Soldaten dienen sollten. Ganz bewusst wird damit nicht ein stadtrömisches Publikum angesprochen, sondern diejenigen, die den kaiserlichen Triumph ermöglicht hatten. Unter Vespasian änderte sich dies. Der Kaiser verdankte seine Stellung seiner militärischen Überlegenheit gegenüber innenpolitischen Gegnern, betonte aber verständlicherweise bewusst seine Sieghaftigkeit in Judaea. Dieser Sieg und der anschließende Triumph konnten als Beleg für die Qualifizierung Vespasians im Sinne kaiserlicher Selbstdarstellung genutzt werden. In großer Zahl wurden entsprechende Münzen in allen drei Metallen in Rom geprägt. Domitian, dessen Sieghaftigkeit für die eigene Selbstdarstellung zwar ebenfalls zentral war, wie sich nicht zuletzt an der Übernahme zahlreicher Siegerbeinamen zeigt,124 verzichtete jedoch darauf, stadtrömische Münzen in vergleichbarem Maß als Medium zu nutzen. Stattdessen ließ er lediglich aurei mit Triumphatordarstellung prägen, die sicher für einen kleineren Personenkreis bestimmt waren, als Silber- und Bronzemünzen, auch wenn sich dieser Personenkreis nicht explizit benennen lässt. Trajan scheint eine größere Verbreitung dieses Motivs angestrebt zu haben und ließ in Gold und Silber prägen. Bemerkenswert ist, dass alle genannten Kaiser nicht nur im Jahr des Triumphes entsprechende Münzen prägen ließen, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg und zumindest Domitian sogar jeweils erst einige Jahre nach den Triumphen selbst mit der Prägung beginnend. Antoninus Pius schuf mit dem Consulatsantritt und möglicherweise einer impe­ rator-Akklamation nicht nur neue Anlässe, sondern nutzte zudem das unter Hadrian signifikant weiterentwickelte Medium Medaillon. Medaillons wurden damals wahrscheinlich in erster Linie für Personen im engeren Umfeld des Kaisers hergestellt, so dass sich hiermit ein relativ gut definierbarer Empfängerkreis greifen lässt. Die bisher übliche Darstellung wurde anlässlich des processus consularis insofern abgewandelt, als der Kaiser nun nicht mehr Zweig und Zepter hielt, sondern nur noch ein Zepter und mit der rechten Hand geöffnet nach unten zeigte. Septimius Severus ging nochmals einen Schritt weiter und nutzte die Triumphatordarstellung vor allem zur dynastischen Selbstdarstellung, denn in allen drei Metallen wurden in großem Umfang anlässlich von Consulaten der Söhne und Nachfolger entsprechende Münzen geprägt. Allerdings eröffnete er auch weitere, letztlich aber unklare Anlässe. Ebenso wie Antoninus Pius hatte er keinen Triumph abgehalten, ja einen ihm vom Senat angetragenen Triumph sogar abgelehnt. Dennoch nutzte er für seinen adventus triumphale Symbole und ließ einen ‚Triumphbogen’ errichten.125 Den durch die Loslösung der Quadrigadarstellung auf Münzen von realen Triumphen oder dem processus consularis eröffneten neuen Spielraum nutzten auch Caracalla, Macri­ nus und Elagabal, wobei letzterer nahezu regelmäßig Triumphatorendarstellungen prägen ließ.

124 Siehe hierzu den Beitrag von Gunnar Seelentag, S. 183–186. 125 Vgl. Mittag 2009: 456–461.

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Severus Alexander kehrte jedoch (demonstrativ?) zu einer eher restriktiven Politik zurück und ließ nur anlässlich eines tatsächlich gefeierten Triumphes aurei und anlässlich von Consulatsantritten Münzen in allen drei Metallen sowie auch wieder Bronzemedaillons prägen. Seine Nachfolger scheinen jeweils sehr unterschiedlich agiert zu haben, ohne dass sich eine klare Linie erkennen ließe. Maximinus Thrax beschränkte sich – ähnlich wie Commodus – auf Bronzemünzen und -medaillons anlässlich des processus consularis, doch Gordianus III. benutzte die Darstellung wieder extensiv auf Münzen aller drei Metalle aus nicht näher bestimmbaren Anlässen. Lediglich Bronzemedaillons wurden anscheinend nur anlässlich des Consulatsantritts geprägt. Philippus Arabs und Trebonianus Gallus prägten fast nur noch Medaillons, ersterer ließ anlässlich seines Triumphes auch erstmals Goldmultipla herstellen. Diese wertvollen Medaillons waren sicher für einen exquisiten Empfängerkreis bestimmt. Bemerkenswerterweise verzichtete Aurelianus trotz seines grandiosen Triumphes anscheinend aber auf entsprechende Münzen oder Medaillons. Probus beschritt in vielerlei Weise neue Wege. Einerseits ließ er sich anlässlich seines Triumphes in einem sechsspännigen Wagen darstellen – vielleicht, weil die quadriga inzwischen vor allem mit dem processus consularis verbunden wurde –, zum anderen ließ er erstmals seit julisch-claudischer Zeit wieder verstärkt Gold- und Silbermünzen mit Triumphquadrigadarstellung anlässlich des Consulatsantritts außerhalb Roms prägen. Carinus und Numerianus prägten zwar anlässlich des processus consularis nur innerhalb Roms und kehrten zu Quadrigadarstellungen anlässlich eines Triumphes zurück, doch erhielten die entsprechenden Bronzemedaillons eine erklärende Legende. Die ursprüngliche Triumphatordarstellung war inzwischen so multifunktional einsetzbar, dass die Nutzer der Medaillons auf den Bezug auf einen konkreten Triumph explizit hingewiesen werden mussten. Mit Diocletianus und Maximianus wurden wiederum ganz neue Wege beschritten. Anlässlich des processus consularis erscheinen die Kaiser nun in einer Elefantenquadriga – und zwar einzig auf Goldmultipla. Überhaupt konzentrierten sich entsprechende Darstellungen in der Folge fast ausschließlich auf Goldprägungen, sieht man von den seltenen Bronzemünzen des Licinius und Maxentius einmal ab. Darüber hinaus scheint Constantinus I. der letzte Kaiser gewesen zu sein, der anlässlich des processus consularis in einem Wagen erschien. Herrschaftsjubiläen und andere Feste bildeten in Zukunft die Anlässe für entsprechende Darstellungen des Kaisers in einem Wagen, der von vier oder sechs Pferden gezogen wurde. Das Ende dieser letzten ‚Stufe’ lässt sich nur erahnen, denn angesichts des Wertes der großen Goldmultipla, die in nachvalentinianischer Zeit scheinbar die einzigen Prägungen bildeten, auf denen der Kaiser weiterhin in einem Wagen erschien, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass nahezu alle Exemplare eingeschmolzen wurden und die wenigen überlieferten Exemplare nur die sprichwörtliche Spitze des Eisberges bilden. In Byzanz lebte die Triumphatordarstellung nachweislich noch bis ins 7. Jh. fort; danach verliert sich jede Spur.



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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442 

 Peter Franz Mittag

Abb. 14.1: Italien, denarius, 29 v. Chr.; RIC 264; Roma Numismatics Ltd, Auktion V, 23.3.2013, Nr. 642

Abb. 14.2: Spanien, denarius, ca. 18 v. Chr.; RIC 99; NAC, Auktion 45, 2.4.2008, Nr. 65

Abb. 14.3: Spanien, denarius, 18 v. Chr.; RIC 145; CNG, Triton XI, 8.1.2008, Nr. 820

Abb. 14.4: L. Vinicius, denarius, 16 v. Chr.; RIC 359; Gorny & Mosch, Auktion 200, 10.10.2011, Nr. 2404

Abb. 14.5: P. Lurius Agrippa, as(?), 7 v. Chr., RIC 426; CNG, Triton XI, 8.1.2008, Nr. 830



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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Abb. 14.6: Tiberius, denarius, Lyon, 14–15 n. Chr.; RIC 2; Roma Numismatics Ltd, Auction V, 23.3.2013, Nr. 673

Abb. 14.7: Caligula für Germanicus, dupondius, Rom, 37–41 n. Chr.; RIC 57; Gorny & Mosch, Auktion 211, 4.3.2013, Nr. 557

Abb. 14.8: Claudius, Didrachme, Caesarea, 41–54 n. Chr.; RIC 122; CNG Auktion 85, 15.9.2010, Nr. 611

Abb. 14.9: Claudius, aureus, Rom, 46–47 n. Chr.; RIC 33; CNG, Triton XIV, 4.1.2011, Nr. 646

Abb. 14.10: Vespasian, denarius, 69–71 n. Chr.; RIC 1370; NAC Auktion 25, 25.6.2003, Nr. 415

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 Peter Franz Mittag

Abb. 14.11: Vespasian, aureus; Lyon, 70 n. Chr.; RIC 49; Ira & Larry Goldberg Coins & Collectibles, Auktion 41, 27.5.2007, Nr. 2786

Abb. 14.12: Vespasian für Titus, sesterius, Rom, 72 n. Chr.; NAC, Auktion 59, 4.4.2011, Nr. 950

Abb. 14.13: Titus, denarius, Rom, 74 n. Chr.(?); RIC 697; Gemini, Auktion IX, 9.1.2012, Nr. 317

Abb. 14.14: Domitian, aureus, Rom, 88 n. Chr.; RIC 561; UBS Gold & Numismatics, Auktion 78, 9.9.2008, Nr. 1581

Abb. 14.15: Domitian, aureus, Rom, 92–94 n. Chr., RIC 748; CNG, Triton VII, 12.1.2004, Nr. 906



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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Abb. 14.16: Trajan, denarius, Rom, 107–108 n. Chr.; MIR 273b; NAC, Auktion 59, 4.4.2011, Nr. 972

Abb. 14.17: Hadrian für Trajan, aureus, Rom, 117–118 n. Chr.; RIC 26 var.; NAC, Auktion 49, 21.10.2008, Nr. 206

Abb. 14.18: Antoninus Pius, aureus, Rom, 140 n. Chr.; RIC 93b var.; NAC, Auktion 49, 21.10.2008, Nr. 236

Abb. 14.19: Antoninus Pius, sestertius, Rom, 145–161 n. Chr.; RIC 767a; UBS Gold&Numismatics, Auktion 73, 5.9.2007, Nr. 377

Abb. 14.20: Marcus Aurelius, sestertius, Rom, 177 n. Chr.; RIC 1183 var.; Gorny & Mosch, Auktion Stuttgart 1, 22.11.2010, Nr. 458

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 Peter Franz Mittag

Abb. 14.21: Commodus, as, Rom, 181 n. Chr.; RIC 319; CNG, Auktion 70, 21.9.2005, Nr. 1036

Abb. 14.22: Geta caesar, denarius, Rom, 202 n. Chr.; RIC 28; Künker, Auktion 24, 16.3.2007, Nr. 9261

Abb. 14.23: Caracalla caesar, aureus, Rom, 205–207 n. Chr. ; RIC 87c; NAC, Auktion 34, 24.11.2006, Nr. 179

Abb. 14.24: Caracalla, aureus, Rom, 213 n. Chr.;RIC 210 var.; CNG Triton VI, 14.1.2003, Nr. 1016

Abb. 14.25: Caracalla, sestertius, Rom, 213 n. Chr.; RIC 409a; CNG, electronic auction 202, 14.1.2009, Nr. 368



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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Abb. 14.26: Macrinus, denarius, Rom, 218 n. Chr.; RIC 36; CNG, mail bid sale 82, 16.9.2009, Nr. 1044

Abb. 14.27: Elagabal, as, Rom, 219 n. Chr.; RIC 298; Gorny & Mosch, Auktion 176, 10.3.2009, Nr. 2428

Abb. 14.28: Severus Alexander, sestertius, Rom, 229 n. Chr.; RIC 495; NAC, Auktion 64, 17.5.2012, Nr. 1230

Abb. 14.29: Severus Alexander, Medaillon, Rom, 226 n. Chr.; Gnecchi II, 81,18

Abb. 14.30: Severus Alexander, bimetallisches Medaillon, Rom, 229 n. Chr.; Gnecchi II, 81,14 var.; Stack‘s auction, 11.1.2010, Nr. 400

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 Peter Franz Mittag

Abb. 14.31: Maximinus Thrax, sestertius, Rom, 236 n. Chr.; RIC 27; CNG, electronic auction 278, 25.4.2012, Nr. 345

Abb. 14.32: Gordianus III., Medaillon, Rom, 241 n. Chr.; CNG, electronic auction 271, 11.1.2012, Nr. 87

Abb. 14.33: Philippus I., Medaillon, Rom, 248 n. Chr.; Gnecchi II, 97, 4

Abb. 14.34: Gallienus, antoninianus, Rom, 260/1–2 n. Chr.; RIC 150 var.; CNG, Triton XIII, 5.1.2010, Nr. 337

Abb. 14.35: Probus, Aes-Medaillon, Rom, 282 n. Chr.; Gnecchi II, 117, 13



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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Abb. 14.36: Carinus, aureus, Rom, 283 n. Chr.; RIC 79; NAC 49, 21.10.2008, Nr. 409

Abb. 14.37: Numerianus, Bronzemedaillon, Rom, 283–284 n. Chr.; Gnecchi II, 123, 11

Abb. 14.38: Diocletianus und Maximianus, 5-aurei, Berlin, Münzkabinett, Acc. 1906/198

Abb. 14.39: Maxentius, 4-aurei, Rom, 310 n. Chr.; RIC VI, 372, 167; NAC, Auktion 34, 26.11.2006, Nr. 83

Abb. 14.40: Licinius, aureus, Siscia, 311–313 n. Chr.; RIC VI, 482, 218A

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Abb. 14.41: Constantin, Goldmultiplum, Trier, 326 n. Chr.; RIC VII, 207, 468, Wienand 2012: Abb. 105

Abb. 14.42: Constantin, Goldmultiplum, Trier, 326 n. Chr.; RIC VII, 208, 469, Wienand 2012: Abb. 104

Abb. 14.43: Constantinus, Festaureus, Constantinopolis(?), 326 n. Chr.; RIC 1; Künker, Auktion 153, 14.3.2009, Nr. 8964

Abb. 14.44: Constantinus, Medaillon, Constantinopolis; Gorny & Mosch, Auktion 155, 5.3.2007, Nr. 360

Abb. 14.45: Constantius caesar, Medaillon, Constantinopolis; Triton Auktion VI, 14.1.2003, Nr. 1095



Die Triumphatordarstellung auf Münzen und Medaillons 

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Abb. 14.46: Constans, 3-aurei, Trier, 342/343 n. Chr.; RIC VIII, 146, 121; Leu Numismatik AG, Auktion 93, 10.5.2005, Nr. 141

Abb. 14.47: Constantius II., Gold-multiplum, Antiochia, 347–350 n. Chr.; RIC VIII, 517, 67, Wienand 2015: Fig. 20.6

Abb. 14.48: Constantius II., 9-solidi, Antiochia, 347–350 n. Chr.; RIC VIII, 517, 68; Berlin, Münzkabinett, Acc. 1873/391

Abb. 14.49: Constantius II., Festaureus, Antiochia, 347–355 n. Chr.; RIC VIII, 518, 78; NAC, Auktion 24, 5.12.2002, Nr. 305

Abb. 14.50: Valens, Goldmultiplum, Rom, 375–378 n. Chr.; Künker Auktion 158, 28.9.2009, Nr. 839

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 Peter Franz Mittag

Abb. 14.51: Honorius, Gold-multiplum, RIC X, 240, 5; nach Octavius de Strada, De vitis imperatorum et caesarum Romanorum, Frankfurt am Main 1615

Teil 4: Der römische Triumph in der Spätantike

Rene Pfeilschifter

Der römische Triumph und das Christentum Überlegungen zur Eigenart eines öffentlichen Rituals Abstract: In modern literature and sometimes in the sources the term triumph is used in a loose sense. But not all victory celebrations were triumphs. A triumph proper was the victorious procession of the home-coming general and army through the streets and the jubilant crowds of the capital. The sacrifice to Iuppiter was not at the core of the ritual, and thus Constantine’s omission of the ascension to the Capitol was not the end. The triumph was performed in a secularized form throughout Late Antiquity. Against the scholarly consensus, a christianization of the triumph did not take place. The central elements of abasement of the defeated and of delight at the material gains of the campaign contradicted Christian doctrine. Amounts of booty and rows of captives did not conform to a pious culmination in church, and the humility of an emperor could not find expression in the humiliation of his (mostly Christian) enemies. Other imperial rituals as liturgical processions, ceremonial entries in a city (adventus) and victory celebrations in the hippodrome became more popular. This was not only because of the lacking christianization of the triumph – there was no more Christianity in the spectacles of the hippodrome –, but also for two other reasons: victories became a rare event in the turmoils of the era, and the emperors preferred to stay in their capitals instead of fighting wars in person. Nevertheless, triumphs continued to be celebrated until far into the Middle Byzantine period. It was perhaps Constantine V in the late eighth century who performed the last triumph in the traditional sense. Only in the following century the triumph became obsolete when emperors succeeded in combining their victories with a Christian form of adventus.

Eine triumphale Gabe für Christus Im Herbst 546 schlug der General Johannes Troglita die Berber. Im Triumph zogen Johannes und ein Teil seiner Armee in die Provinzhauptstadt Karthago ein. Die jubelnden Einwohner säumten die Straßen, sie ließen Kaiser Justinian hochleben und begrüßten die Heimkehrer mit Palmzweigen und Lorbeer. Die Soldaten marschierten in voller Kampfmontur, der Staub auf den Uniformen und das getrocknete Blut an den Lanzen bezeugten die schweren Kämpfe. Die gefangenen Frauen – die Männer waren von den Römern im Blutrausch massakriert worden – wurden auf Kamelen mitgeführt. Auf der Stirn trugen sie Spottworte, sie bangten um sich und um ihre Kinder, die sie auf dem Schoß hielten. Die Karthager wiederum freuten sich und ließen ihre Kinder an dem wohligen Grusel teilhaben, den die ungewohnten, dunklen und damit

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abschreckenden Gesichtszüge auslösten. Johannes betrat derweil mit seinen Soldaten die Kirche und betete. Seine Gabe legte der Bischof zum Dank für Rückkehr und Sieg auf dem Altar nieder. So weihte Johannes seine Opfergabe Chri­stus.1 Überliefert ist dieser Einzug nur bei dem Epiker Coripp. Seine Schilderung belegt eindrucksvoll, daß Rassismus nicht erst in der Neuzeit erfunden wurde. Darum soll es hier aber nicht gehen. Coripp zeichnet in seinen Versen das Idealbild eines christlichen Triumphs. Der Feldherr im Mittelpunkt, siegreiche Soldaten, jauchzende Bürger, niedergeschlagene Gefangene – und Kirche und Altar als Ziel des Weges. In Republik und Kaiserzeit hatte am Schluß das Opfer auf dem Kapitol gestanden. Doch schon Konstantin der Große hatte den Tempel des Iuppiter Optimus Maximus nicht mehr aufgesucht. Zwei Jahrhunderte später hatte die neue Religion vollständig gesiegt. In Karthago gab es keine Tempel mehr. Wie selbstverständlich zog Johannes zur Kirche. Christus hatte den Göttervater abgelöst. Angesichts ihrer historischen Logik leuchtet Coripps Erzählung sofort ein. So wie das Heidentum der neuen Religion wich, so trat die Kirche an die Stelle des Tempels. Der Triumph vollzog die Verwandlung der antiken Welt mit, er wurde verchristlicht. Diese Veränderung ist Gemeingut der Forschung. Sie ruht vor allem auf der fundamentalen Analyse von Michael McCormick, dessen Eternal Victory das Referenzwerk für jede Beschäftigung mit dem spätantiken und frühmittelalterlichen Triumph darstellt und noch auf lange Zeit darstellen wird. Eine wesentliche Entwicklungslinie ist für McCormick „The christianization of imperial victory celebrations“. So lautet die Überschrift des einschlägigen Abschnitts, aber er arbeitet seine These generell in den ersten, spätantiken Kapiteln deutlich heraus: Nach ihr geschah die Verchristlichung nicht in einem plötzlichen Umschlag. Im vierten Jahrhundert verzichteten die Kaiser schlicht auf das pagane Element, der Triumph wurde also religiös neutralisiert. Das geschah im Hinblick auf die Traditionen der Stadt Rom, in der immer noch die meisten Triumphzüge stattfanden (und auf jeden Fall diejenigen, über die wir einigermaßen Bescheid wissen), und, damit verbunden, in Rücksicht auf das hartnäckige Heidentum nicht weniger stadtrömischer Senatoren. Der Triumph verlor nach 400 etwas an Bedeutung, insbesondere in der neuen Me­tropole Konstantinopel wurden Feiern im Zirkus populär. Erst im sechsten Jahrhundert läßt sich dann eine Verchristlichung fassen, und zwar an einem Triumphzug Justinians von 559.2

1 Coripp. Ioh. 6.58–103: sic limina templi / magnanimus ductor signis comitantibus intrans / oravit do­ minum caeli terraeque marisque, / obtulit et munus, summus quod more sacerdos / pro redituque ducis pro victisque hostibus arae / imposuit, Christoque pater libamina sanxit (98–103). Pater beziehe ich mit Andres 1997: 158f., auf Johannes. Massaker: 5.439–527. Zum historischen Kontext vgl. Modéran 2003: 613–644; Vössing 2010: 216–218. 2 McCormick ²1990: bes. 67 (Justinian), 89 („religious neutrality“), 100–111 („christianization …“): „enough is clear to allow us to discern two phases: first, the neutralization of the pagan cult aspect of imperial celebrations, which introduced a kind of creeping christianization. The latter culminated in the second phase, which witnessed the emergence of specifically Christian victory rites“ (101).



Der römische Triumph und das Christentum 

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Johannes’ Triumph wird bei McCormick auch behandelt, doch spät und eher nebenbei, in einem Kapitel zu Siegesfeiern in den Provinzen. McCormick hat seine These nämlich bereits zuvor dargelegt, und zwar am kaiserlichen Triumph. Da Johannes kein Kaiser war, gleichzeitig seine Siegesfeier sich ohne weiteres in den Entwurf einfügt, hat McCormick sie vermutlich als Spiegelung der Verhältnisse in Konstantinopel betrachtet.3 Insofern ist sie für ihn lediglich eine Bestätigung des bereits Bewiesenen. Tatsächlich jedoch ist die Stelle von herausragender Bedeutung: Nirgends sonst in der antiken Literatur wird ein Triumph beschrieben, der in einer Kirche endet.4 Warum ist das so? Das kann natürlich an der Spärlichkeit unserer Quellen liegen. Meiner Meinung nach geht das Problem aber tiefer: Nicht nur läßt sich kein anderer abschließender Kirchenbesuch belegen, sondern überhaupt fehlen Indizien für eine Verchristlichung des Triumphes. Ein solcher Wandel hat in der Antike nicht stattgefunden, er gehört erst in die mittelbyzantinische Zeit. Das widerspricht McCormicks Befund nicht grundsätzlich, legt den entscheidenden Entwicklungsschritt aber deutlich nach hinten. Die folgenden Seiten gelten der Begründung dieser These. McCormick hat den Triumph sinnvollerweise zusammen mit anderen Arten der Siegesfeier behandelt. Auf eine Definition dessen, was einen Triumph überhaupt ausmacht und was ihn von den übrigen Formen abhebt, hat er dabei leider verzichtet. Daher gilt mein erster Abschnitt der Frage: Was war ein Triumph überhaupt? Danach beschäftige ich mich mit den anderen Siegesfeiern, bevor ich zu weiteren (vermeintlichen) Belegen für eine Verchristlichung in der Antike komme. Es folgen die Gründe für die ausbleibende Verchristlichung und die weitere Entwicklung des Triumphs. Am Schluß stehen ein Ausblick in die byzantinische Zeit, ein Fazit und, natürlich, ein Versuch, Johannes’ Triumph in die Entwicklung einzuordnen.

Was war ein Triumph? Die These von der spätantiken Verchristlichung des Triumphs hat fast etwas Unausweichliches. Für sie läßt sich, mit Recht, die innige Verquickung anführen, die christliche Symbolik, Liturgie und Lehre mit der Sieghaftigkeit des Imperiums eingingen.

3 McCormick ²1990: 258: „… the provincial ceremony was very much a miniature version of the old fourth-century triumphal entry, decked out with Christian elements“. 4 Auf die nächste Parallele hat McCormick 1989: 163f., 168–170, eindrücklich hingewiesen: den Einzug Chlodwigs in Tours 508. Der König brach nicht nur von der vor der Stadt gelegenen Martinsbasilika auf, er beschloß den Zug in der Kathedrale der Stadt. Anlaß zu einem Triumph hätte der entscheidende Sieg über die Westgoten im Vorjahr geben können. Doch Greg. Tur. Hist. Franc. 2.37f. beschreibt die Szene als Mischung aus adventus und konsularischer Prozession. Weder von Gefangenen noch von Beute ist die Rede. Hauck 1967: 46–50, hat wahrscheinlich gemacht, daß die munera für die Martinsbasilika auch aus erbeuteten liturgischen Geräten bestanden. Chlodwig stiftete sie aber vor seinem Einzug in die Stadt. Zum Ereignis vgl. Dufraigne 1994: 258f. mit Anm. 43; Becher 2011: 235–239.

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Doch gerade deshalb ist es wichtig, die Kategorien sorgfältig zu scheiden. Triumph ist nicht gleich Sieg, und Sieg ist nicht gleich Sieghaftigkeit. Die Römer haben selbst zur Verwischung beigetragen, indem sie das Ritual des Triumphzugs in Bögen, Statuen und Inschriften, auf Gemälden und Münzen memorierten. Die Flüchtigkeit des kurzen Aktes wurde so in eine potentielle Ewigkeit übertragen. Schon die Möglichkeit für den republikanischen Triumphator, bei besonderen Gelegenheiten erneut den Lorbeerkranz aufzusetzen, hatte in gewissem Sinne eine unregelmäßige Wiederholung des Triumphs erlaubt. Daß ihn die Kaiser dann dauernd tragen durften und das Triumphalgewand noch dazu, daß sie triumphale Akklamationen für die Siege ihrer Generäle annahmen, daß sie für ihre feierlichen Einzüge in Städten Elemente des Triumphzugs entlehnten – all das trug zu einer Verstetigung des Triumphes bei, die um so dringender wurde, je weniger es Anlaß für tatsächliche Triumphe gab. Der Verzicht der Kaiser auf Feldzüge in Person und das Ausbleiben großer militärischer Erfolge ließen es geraten erscheinen, die Eigenschaft anstatt des Ereignisses zu betonen, also die dauernde Sieghaftigkeit anstelle des flüchtigen Siegs. Dies ist McCormicks „Eternal Victory“.5 So richtig diese Beobachtungen sind, die er und andere gemacht haben, so wenig sagen sie über den Triumphzug selbst aus. Bei allem Transfer der symbolischen Bedeutung, bei aller Entlehnbarkeit einzelner Elemente blieb er selbst das, was er immer gewesen war: ein öffentliches Ritual, das heißt eine in ihrem äußeren Ablauf standardisierte, auf Wiederholung angelegte und stark symbolisch aufgeladene Handlungskette, durch welche Teilnehmer und Zuschauer in einen Gruppenzusammenhang integriert wurden. Das heißt nicht, daß das Ritual unverändert geblieben wäre. Der Triumphzug ist für die gesamte römische Geschichte nachweisbar, das zeigt eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an neue Strukturen. So überlebte der Triumph der Republik, der im aristokratischen Konsens der Senatoren gefeiert wurde, die Inbesitznahme durch den imperialen Machthaber. Als die Römer öfter in Bürgerkriegen kämpften, triumphierten sie auch öfter nach Bürgerkriegen. Mit der Zeit ging die Bindung an die Stadt Rom verloren, und schließlich machte der Sieg des Christentums das Opfer auf dem Kapitol obsolet.6

5 McCormick ²1990: 21–34, 68. Zu den Bauten, Denkmälern und Gemälden s. die Beiträge von Tonio Hölscher und Sarah Bassett in diesem Band, zu den Münzen den von Peter Franz Mittag. Kranz und Triumphalgewand: Alföldi ²1970: 137–140, 143–156; Beard 2007: 275–277; s. jetzt auch den Beitrag von Jan B. Meister in diesem Band. 6 Zur Augusteischen Zäsur s. den Beitrag von Tanja Itgenshorst in diesem Band. Den Unterschied zwischen dem republikanischen Triumph – „an honour conferred by peers“ – und dem des Kaisers hat jüngst Lundgreen 2014: 28, eingeschärft. Zu den Bürgerkriegen McCormick ²1990: 81–83; Lange 2013; Lange 2012; Wienand 2015. Zur Lösung von Rom seit dem 3. Jahrhundert vgl. den Beitrag von Ando in diesem Band. Die Flexibilität des Triumphrituals über die Jahrhunderte hinweg betont auch Wienand 2015: 173–176.



Der römische Triumph und das Christentum 

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Die Römer selbst reflektierten nicht viel über solchen Wandel, überhaupt fehlt es an theoretischen Betrachtungen zum Triumph. Immerhin bemerkt Varro, beim Versuch, die Etymologie von triumphare zu erklären, daß beim Triumph die Soldaten mit ihrem Feldherrn zurückkehren und durch die Stadt bis zum Kapitol ziehen.7 Die Synagoge, ein byzantinisches Lexikon des neunten Jahrhunderts, definiert Triumph in einem leider verstümmelten Eintrag als „Zurschaustellung eines Sieges, Festzug, gravitätisch auftreten“.8 Mehr als achthundert Jahre liegen zwischen den Äußerungen. Dennoch decken sie sich weitgehend, davon abgesehen, daß im Mittelalter vom Kapitol nicht mehr die Rede ist. Der siegreiche, öffentliche Umzug war das Wesentliche. Ich führe hier einen anderen Triumph aus der Zeit Justinians ein, nicht den eingangs erwähnten von 559 – dazu gleich mehr –, sondern den berühmtesten der Spätantike überhaupt: Belisars Vandalentriumph von 534. In der öffentlichen Zelebrierung ähnelte er durchaus Johannes’ Einzug in Karthago. Nur ging Belisar den gesamten Weg zu Fuß, und den Zielpunkt bildete der Hippodrom von Konstantinopel. Dort wurden die Beute, der gefangene König Gelimer und ausgewählte Vandalen dem thronenden Kaiser präsentiert, während das Volk von den Rängen zuschaute. Belisar aber beschloß seinen großen Tag im Staub, auf dem Boden liegend vor seinem Herrn Justinian. Mit Recht ist daher in der Forschung darauf hingewiesen worden, daß dieser Triumph mehr einer Justinians als Belisars war.9

7 Varr. Ling. 6.68: sic triumphare appellatum, quod cum imperatore milites redeuntes clamitant per urbem in Capitolium eunti ‘o triumphe’. 8 Synag. Θ 111 (= Suda Θ 494): θρίαμβος· ἐπίδειξις νίκης, πομπή. καὶ τὸ σεμνύνεσθαι … Ausführlich, aber sich in Details verlierend und allzu fehlerhaft ist Isid. Etym. 18.2. 9 Proc. Bell. 4.9.1–12. Weitere Quellen: Mal. 18.81; Iord. Get. 171f. Zu diesem Triumph vgl. McCormick ²1990: 125–129; Meier 2003: 150–165; Beard 2007: 318–320. Die Interpretation als Triumph Justinians wird in letzter Zeit aber zu weit getrieben, von Pazdernik 2006: 200–202, der Belisar im gleichen Zustand der Unterwerfung sieht wie Gelimer, und vor allem von Börm 2013: 63–75, 84–86. Nach diesem wurde Belisar vor Justinian gedemütigt, nicht anders als der geschlagene Gelimer, er konnte froh sein, daß er nicht in Ketten vorgeführt wurde. Diese Auffassung halte ich für überzogen. Ich kann meine Meinung hier nur kurz begründen. (1) Daß Belisar sich vor Justinian zu Boden warf und seine Füße küßte, entsprach dem Zeremoniell. Justinian selbst hatte es verschärft (früher hatte ein Kniefall genügt) – Proc. Arc. 30.21–26 mit Pfeilschifter 2013: 457–459 – und verzichtete schon deshalb in einer so herausgehobenen Situation nicht auf die Proskynese. Was äußerlich geschah, war also erwartbar. Belisar wurde nicht gedemütigt (oder, wenn man so will, nicht mehr als jeder andere Untertan). (2) Zunächst wurde Gelimer zu Boden gezwungen. Dann schreibt Prokop: τοῦτο δὲ καὶ Βελισάριος ἐποίει ἅτε ἱκέτης βασιλέως σὺν αὐτῷ γεγονώς (9.12). Auch Belisar vollzog die Proskynese, aber Prokop sagt nicht, daß er das gleichzeitig mit Gelimer tat und neben diesem lag. σὺν αὐτῷ bezieht sich nicht auf ἐποίει, sondern auf ἱκέτης. Anders gesagt: Belisar tat das gleiche, aber er befand sich nicht in derselben Situation. Sein Fall in den Staub erfolgte wahrscheinlich erst später (und sicher ohne calcatio colli). (3) Daß Belisar ‚Schutzflehender zusammen mit Gelimer‘ geworden war, erklärt sich zunächst ganz allgemein aus der jeder Proskynese innewohnenden Hilfsbitte (vgl. Alföldi ²1970: 46–53), im speziellen aber aus Prokops vorhergehendem Bericht: Einige seiner Offiziere hatten Belisar in Kon-

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Am interessantesten ist hier aber der Kommentar Prokops. In ihm kommt nämlich ein Bewußtsein um den geschichtlichen Wandel des Triumphs zum Ausdruck:10 Belisar kam mit Gelimer und den Vandalen in Konstantinopel an. Dort wurde er mit Auszeichnungen geehrt, welche in früheren Zeiten diejenigen römischen Feldherren erhalten hatten, welche die größten und spektakulärsten Siege errungen hatten. Ungefähr sechshundert Jahre waren schon vergangen, seit einer diese Auszeichnungen erlangt hatte – abgesehen von Titus und Trajan und anderen Kaisern, wenn sie im Krieg gegen irgendein barbarisches Volk gesiegt hatten. Belisar führte die Beutestücke und die Kriegsgefangenen vor und zog festlich mitten durch die Stadt. Triumphzug nennen das die Römer. Allerdings tat er es nicht auf die alte Weise, sondern er ging zu Fuß von seinem Haus bis zum Hippodrom, und dort gelangte er von der Startlinie bis zu dem Punkt, an dem sich der kaiserliche Thron befindet.

In den ersten Zeilen scheint es, als ob die Zeiten der Republik zurückgekehrt wären. Nach Jahrhunderten triumphiert wieder jemand, der nicht gleichzeitig Kaiser ist. Doch Prokop läßt die Illusion nur kurz leben. Nicht im Viergespann, nicht einmal

stantinopel als potentiellen Usurpator angeschwärzt. Justinian reagierte darauf nicht und bot dem General die Wahl, entweder in Africa zu bleiben, wo sein Nachfolger erwartet wurde, oder zurückzukehren. Belisar, der Wind von den Verleumdungen bekommen hatte, entschied sich für letzteres (4.8.1–8). Schon Prokop wußte nicht, ob Justinian sich von den Anschuldigungen beeindrucken hatte lassen. Durch die Entscheidung, sich in Konstantino­pel zu stellen, nahm Belisar den Vorwürfen aber allen Wind aus den Segeln. Ihm wurde ein glänzender Einzug gewährt, er erhielt das Konsulat und wurde der Generalissimus in einem noch größeren Unternehmen, dem Gotenkrieg. Belisar war sich freilich, so Prokop, beim Triumph seiner Sache nicht ganz sicher, schließlich traf er erst jetzt Justinian persönlich. Darauf zielt ἱκέτης. Belisars Gemütslage mag so gewesen sein, vielleicht war sie auch nur Prokops Zuschreibung. Entscheidend ist: Die psychologisierende Motivation Prokops (Mißtrauen – Bitte um Vergebung – Verzeihung) bedingt nicht die tatsächlichen Handlungen der beiden Protagonisten. Belisars Abberufung nach gewonnenem Krieg war ebenso selbstverständlich wie die Proskynese vor seinem Kaiser. (4) Die ausbleibenden Mißfallenskundgebungen des Volkes – schließlich wurde (angeblich) der Feldherr des erfolgreichsten Feldzugs seit Jahrzehnten vor aller Augen abgestraft – erklärt Börm mit Belisars Rolle in der Niederschlagung des Nika-Aufstands zwei Jahre zuvor. Daß die Bevölkerung derart zwischen Kaiser und General differenzierte, ja daß Justinian den damals Massakrierten gewissermaßen Genugtuung wiederfahren ließ, vermag ich mir nicht vorzustellen. Belisar stand, wenigstens nach außen hin, hoch in der Gunst (s. Punkt 3), Justinian hatte sich von der Gewalt des Januar 532 niemals distanziert, und er hatte damals angeordnet, was Belisar vollstreckte. Der Kaiser war also der letzte, der ein Interesse daran haben konnte, Ressentiments zu bedienen, die gegen Belisar aufgrund der damaligen Ereignisse bestanden. 10 Proc. Bell. 4.9.1–3: Βελισάριος δὲ ἅμα Γελίμερί τε καὶ Βανδίλοις ἐς Βυζάντιον ἀφικόμενος γερῶν ἠξιώθη, ἃ δὴ ἐν τοῖς ἄνω χρόνοις Ῥωμαίων στρατηγοίς τοῖς νίκας τὰς μεγίστας καὶ λόγου πολλοῦ ἀξίας ἀναδησαμένοις διετετάχατο. χρόνος δὲ ἀμφὶ ἐνιαυτοὺς ἑξακόσιους παρῳχήκει ἤδη ἐξ ὅτου ἐς ταῦτα τὰ γέρα οὐδεὶς ἐληλύθει, ὅτι μὴ Τίτος τε καὶ Τραϊανὸς, καὶ ὅσοι ἄλλοι αὐτοκράτορες στρατηγήσαντες ἐπί τι βαρβαρικὸν ἔθνος ἐνίκησαν. τά τε γὰρ λάφυρα ἐνδεικνύμενος καὶ τὰ τοῦ πολέμου ἀνδράποδα ἐν μέσῃ πόλει ἐπόμπευσεν, ὃν δὴ θρίαμβον καλοῦσι Ῥωμαίοι, οὐ τῷ παλαιῷ μέντοι τρόπῳ, ἀλλὰ πεζῇ βαδίζων ἐκ τῆς οἰκίας τῆς αὑτοῦ ἄχρι ἐς τὸν ἱππόδρομον κἀνταῦθα ἐκ βαλβίδων αὖθις ἕως εἰς τὸν χῶρον ἀφίκετο, οὗ δὴ ὁ θρόνος ὁ βασίλειός ἐστιν.



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beritten zieht Belisar durch die Stadt, sondern zu Fuß muß er gehen – bis er sich vor Justinians Thron niederwirft. Trotzdem ist für Prokop auch Belisars Siegesfeier ein Triumph, wenngleich keiner „auf die alte Weise“. Auf die Person des Siegers, ob General oder Kaiser, kommt es ebenfalls nicht entscheidend an, schließlich sind auch die Feiern Titus’ und Trajans Triumphe. Es waren andere Elemente, welche unverändert blieben. Sie bildeten den ‚Markenkern‘ des Triumphs: –– Heimkehr: Der Sieger kam in der Haupt- oder Residenzstadt an. –– Bewegung: Der Triumph vollzog sich im Zug durch die Stadt. Eine stationäre Feier im Hippodrom war kein Triumph. –– Öffentlichkeit: Möglichst viele Menschen aus allen Schichten sollten zuschauen. Auch deshalb war die Mobilität unabdingbar. Siegesfeiern im Palast, bei denen die Eliten unter sich blieben, konstituierten keinen Triumph.11 –– Sieg: Ein konkreter militärischer Erfolg über einen konkreten Feind wurde gefeiert, nicht eine potentielle Leistung oder eine dem Feldherrn inhärente Qualität. Wieviel Zeit seit dem Erfolg verstrichen war, spielte dabei keine Rolle. Schon in der Republik lagen oft Jahre zwischen Schlacht und Triumph. Das Geschehen auf dem Schlachtfeld mußte aber in Erinnerung gerufen werden, durch bildliche Darstellung, durch Anwesenheit beteiligter Soldaten, durch Mitführung gefangener Feinde oder durch Zurschaustellung gewonnener Beute. Ein Triumph war also ein Festzug des heimkehrenden Siegers durch und vor der gesamten Stadt. Seine Funktion bestand in der Reintegration der ausgezogenen Soldaten in die Gemeinschaft, und zwar durch ausdrückliche Anerkennung ihrer Lei­ stung.12 Eine weniger enge Definition würde zwar dem lockeren Sprachgebrauch der Gegenwart wie der Antike entgegenkommen, der ‚Triumph‘ mit ‚Siegesfeier‘ oder gar ‚Erfolg‘ gleichsetzt.13 Der präzisen inhaltlichen Erfassung des Rituals über die Jahrhunderte hinweg würde sie aber einen Bärendienst erweisen.

11 Unter Justinian sind zwei solcher Feiern bezeugt: Proc. Bell. 7.1.1–3 (540); Theoph. Conf. AM 6044 (p. 228 de Boor) (552). 12 Zu diesem schon in der Republik konstituierenden Punkt vgl. Itgenshorst 2005: 210f. 13 Zur Verwendung im übertragenen Sinne vgl. OLD 1979 s.v. triumpho 4f., s.v. triumphus 3f.; Forcellini et al. 1887: 811f. s.v. triumpho A 2 u. B 2; Lampe 1968: 654f. s.v. θριαμβεύω A, 655 s.v. θρίαμβος 1. S. auch Theoph. Conf. AM 5982 (p. 134 de Boor). Spätestens in mittelbyzantinischer Zeit bedeutete θριαμβεύω, selbst wenn es um die Feier kaiserlicher Erfolge ging, nicht mehr unbedingt einen Umzug durch die Straßen, schon gar nicht des Kaisers: Niceph. Brev. 66 (zum Vorgehen Konstantins V. gegen den Usurpator Artabasdos): Κωνσταντῖνος δὲ ἀπόμοιραν εἰς δίωξιν αὐτοῦ ἐκπέμψας αὐτόν τε χειροῦται, καὶ σὺν τοῖς υἱέσιν αὐτοῦ δεσμώτας ἐπὶ ἀγῶνος ἱππικοῦ ἕλκων θριαμβεύει ἐκεῖθεν τε ἐν εἱρκτῇ τηρεῖσθαι ἀσφαλῶς παραδέδωκεν; 83; Theoph. Conf. AM 6074 (p. 251f.); 6080 (p. 262); 6257 (p. 438); 6276 (p. 457). Vgl. auch Reiske 1830: 717; Börm 2013: 84; Ando in diesem Band, S. 414.

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Was war kein Triumph? Aus der Terminologie der Quellen allein ergibt sich noch nicht, wann ein öffentliches Spektakel ein Triumph war und wann nicht. Auch Prokop ist hier kein sicherer Führer. Nach der Schilderung von Belisars Heimkehr erzählt er zur Überraschung des modernen Lesers, daß der General wenig später einen Triumph auf die alte Weise feiern durfte. Er meint den Umzug des neuen Konsuls Belisar anläßlich seines Amtsantritts. Kriegsgefangene aus dem Vandalenfeldzug trugen ihn nämlich auf seinem kurulischen Stuhl durch die Straßen, und Belisar warf Gold- und Silbergegenstände aus der Vandalenbeute unters Volk.14 Im Triumphwagen fuhr Belisar also immer noch nicht, aber wenigstens mußte er nicht gehen, und die beim Zug in den Hippodrom offenbar ausgebliebenen Geschenke an die Zuschauer wurden nun freigiebig verteilt. Einen Triumph ergibt dies dennoch nicht, denn Belisar war längst heimgekehrt und gefeiert wurde in erster Linie nicht mehr der Sieg, sondern der Amtsantritt. Prokop kann dennoch behaupten, daß es einer war, weil dieses Ritual schon seit dem ersten Jahrhundert Elemente des Triumphs integriert hatte: Der Konsul trug das Triumphalgewand und hielt das Siegesszepter in der Hand.15 Beschwor nun ein Amtsinhaber bei der Gelegenheit auch noch den Glanz eines tatsächlich errungenen Sieges, so wird zumindest nachvollziehbar, warum dieser Umzug auf alle Beteiligten, die Zuschauer inbegriffen, wie eine Art von Triumph wirken konnte. Das bedeutendste Siegesritual der Römer wurde nicht nur in verschiedenen Medien wie Bögen und Münzen memoriert, es ging nicht nur ein in die Beschwörung permanenter kaiserlicher Sieghaftigkeit, es beeinflußte auch die Durchführung anderer öffentlicher Rituale. McCormicks ausgezeichnetes Buch leidet an dem Mangel, daß sein Autor die einzelnen Rituale erst gar nicht zu definieren versucht und sie so auch nicht recht voneinander abzugrenzen vermag. Bei ihm fallen sie alle in die breite Kategorie der „imperial victory celebrations“. In seinem zweiten Kapitel führt er sämtliche spätantiken Beispiele in chronologischer Reihenfolge vor. Damit hat er ein höchst nützliches Repertorium geschaffen, aber er hat auch adventus, liturgische Prozession und eben den Triumph in einen Topf geworfen.16 Dabei lassen sich die diversen Siegesrituale nicht nur idealtypisch voneinander unterscheiden, sondern auch in der Praxis, es sei denn, die Quellenlage macht einen Strich durch die Rechnung.

14 Proc. Bell. 4.9.15f. 15 Vgl. Beard 2007: 277–280, 320; Mommsen ³1887: 414–416; Meslin 1970: 53–61; Sguaitamatti 2012: 26–29, 140. 16 McCormick ²1990: 35–79, unter der Überschrift: „Out of the streets and into the circus: the development of imperial victory celebrations in the later Roman empire“. Wie der Titel deutlich macht, trennt McCormick die Feier im Zirkus durchaus von den Bewegungsritualen – mit großem Gewinn für die Analyse.



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Adventus nannten die Römer den feierlichen Einzug des Kaisers in eine Stadt.17 Für viele Wissenschaftler, nicht nur für McCormick, fallen adventus und Triumph seit dem vierten Jahrhundert zusammen, und einige begründen dies mit dem Wegfall des Opfers.18 Carsten Hjort Lange steht mit seiner Kritik, soweit ich sehe, bislang allein.19 Er sieht die Präsentation der Beute als Alleinstellungsmerkmal des Triumphs, doch sollte dieses Charakteristikum, wie ich oben argumentiert habe, breiter gefaßt werden: als Feier eines militärischen Sieges. Damit komme ich zu dem Triumph von 559, der gar keiner war. Als Justinian im August in Konstantinopel einzog, wurde er mit einem Kerzenspalier sowie mit einem großen Defilee der Eliten, der Silberschmiede, der Kaufleute und der übrigen Vereinigungen begrüßt. Am Palast wurde der Kaiser als Triumphator akklamiert. Elemente des Triumphes waren also vorhanden, und tatsächlich hatte Belisar vor dreieinhalb Monaten die Kotriguren und Slawen von der Stadt abgewehrt. Doch sonst deutete nichts auf diesen Erfolg hin. Weder Beute noch Kriegsgefangene noch Kombattanten nahmen am Einzug teil. Justinian hatte den Sommer mit der Inspektion der gefährdeten Langen Mauern verbracht, und jetzt wurde nicht der Kotrigurensieg gefeiert, sondern die Rückkehr des Kaisers. Es handelte sich um einen adventus, nicht um einen Triumph. Wahrscheinlich wurde ein Kaiser bei jeder Ankunft als Triumphator angesprochen. Die Sieghaftigkeit des Augustus wurde sehr häufig betont, sie war Routine. Deshalb kann nicht ein jeder derartige Hinweis ein ausreichender Beleg dafür sein, das dazugehörende Ereignis als Sieges- oder gar Triumphfeier zu werten.20 Noch größer ist die Distanz zu einer anderen Form der feierlichen Fortbewegung in der Stadt, den Prozessionen. Sie stellten eine zentrale christliche Frömmigkeitspraxis dar, die erst mit der Durchsetzung der neuen Religion zu einem wichtigen staatlichen und kaiserlichen Ritual wurde. Prozessionen fanden häufig statt, zu Bitt und Dank,

17 Allgemein zum adventus Dufraigne 1994: 41–74, 181–221, 249–268; MacCormack 1981: 15–89; Lehnen 1997; Pfeilschifter 2013: 334f. 18 McCormick ²1990: 16 mit Anm. 22, 42 Anm. 30, 67 (adventus von 559 ein Triumph), 90; Dufraigne 1994: 74–83, 89f. mit Anm. 260; Beard 2007: 324; MacCormack 1972: 726: „The empire gradually became Christian, and no subsequent emperors performed the sacrifice to Iuppiter Optimus Maximus. Thus the emperor’s victorious arrival, formerly triumph, was assimilated into the adventus ceremonial.“ Fraschetti 1999: 47–63, 243–258, hält einen christlichen Triumph, eben wegen des Wegfalls des Opfers, für einen Widerspruch in sich. Von Konstantins Einzug im Jahr 312 an habe es daher nur noch adventus gegeben, auch wenn pagane stadtrömische Aristokraten anderes glauben machen wollten. MacCormack 1981: 55f., 73, 80, verwischt noch auf eine andere Weise die Unterschiede. Sie gliedert den adventus in zwei Phasen: den eigentlichen Einzug und „the coexistence between emperor and subjects“ (55). Darunter rechnet sie so ziemlich jede Präsenz des Kaisers in der Stadt, und so wird bei MacCormack sogar Justinians Vandalentriumph zum adventus. 19 Lange 2012: 32, 41, 45: „Distinguishing between the triumph and the adventus is by no means simple, but it does not appear to be right to say that the distinction became virtually elided“ (45). 20 Const. Porph. Exped. milit. p. 138–140 Haldon (p. 497f. Reiske). Zum historischen Kontext vgl. Stein 1949: 536–540, 818f.; Pfeilschifter 2013: 63f.

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zum Feiern und zum Trauern. Stets führten sie zu Gott. Anlaß boten hohe kirchliche Festtage, Reliquientranslationen, Naturphänomene, Katastrophen wie Kometen oder Brände – und die jährliche Erinnerung an die Reliquieneinholung, den Ascheregen, das Erdbeben.21 Der Kaiser nahm häufig an öffentlichen Prozessionen und den damit verbundenen Gottesdiensten teil. Im frommen Zug mit seinen Mitchristen konnte der Herrscher vor aller Augen seine Rechtgläubigkeit erweisen. So überbrückten Prozessionen die Distanz zwischen Kaiser und Volk und leisteten einen erheblichen Beitrag zur Identifikation mit und zur Integration in die bestehende Ordnung. Manchmal verzichtete der Kaiser sogar auf seine Insignien, ging barfuß oder gekleidet wie ein gewöhnlicher Untertan.22 Das war nun das gerade Gegenteil zum Einzug eines erfolgreichen Feldherrn. Beim Triumph ging es nicht um Demut, sondern um die weitestmögliche Heraushebung des Siegers aus der Masse der gewöhnlichen Menschen. Daher ist auf die Prozessionen hier nicht weiter einzugehen – wenn sie nicht auch anläßlich von militärischen Erfolgen stattgefunden hätten. Nach einem kleineren Sieg über den aufständischen General Vitalian ging Kaiser Anastasios 513 in einer Prozession zu den heiligen Stätten, danach gab er Spiele.23 Im Detail wissen wir über die Reaktion Theodosius’ II. Bescheid, als ihm 425 während der Wagenrennen der Sieg seiner Armee über den Westkaiser Johannes gemeldet wurde. Der Kaiser verkündete dem Volk die Nachricht und forderte es auf, vom Vergnügen zu lassen und gemeinsam Gott zu danken. Die Spiele waren tatsächlich vergessen, noch im Hippodrom bildete sich eine Prozession, die mit Theodosius singend zu einer Kirche zog und dort den Rest des Tages im Gebet verbrachte. Daß der Kaiser spontan zu einem gemeinsamen Zug aufforderte und das Volk sich ohne weiteres formierte, zeigt, daß ein solches Verhalten nicht unüblich, vielmehr wohl sogar die Regel war.24 Natürlich hatte eine derartige Prozession nichts mit einem Triumphzug zu tun. Schließlich war eine Siegesnachricht eingetroffen, nicht das siegreiche Heer. In republikanischer Zeit hatte die suppli­ catio eine vergleichbare Funktion gehabt. Doch eines zeigen Züge zu Kirchen, die zum Dank für einen Sieg unternommen wurden, deutlich: Christliche Rituale konnten mit militärischen Erfolgen zusammengebracht werden, und zwar ohne große Schwierigkeiten. Das Christentum verlangte weder die Abschaffung von Kriegen noch verbot es

21 Belege für Prozessionen in Konstantinopel: Baldovin 1987: 182–189; Maraval 1985: 93–101; Croke 1981: 125 Anm. 19. 22 Zur Beteiligung des Kaisers vgl. Diefenbach 1996: 43–52; Diefenbach 2002: 24–31; Martin 1997: 54f.; Meier 2003: 489–502. Eine Aufstellung der Prozessionen in Konstantinopel, in denen der Kaiser mitging, findet sich bei Pfeilschifter 2013: 339 Anm. 89. 23 Ioann. Ant. frg. 311 Roberto. 24 Socr. Hist. eccl. 7.23.11f. Nur eine Variante davon war es, wenn Maurikios im Jahr 593 auf eine Siegesnachricht hin die gesamte Nacht betend in der Hagia Sophia verbrachte und am nächsten Tag eine Bittprozession für weitere Erfolge anführte (Theoph. Sim. Hist. 6.8.8; Theoph. Conf. AM 6080 [p. 262 de Boor]).



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die Freude über ihre erfolgreiche Beendigung. Der Krieg mußte nur mit dem richtigen Glauben geführt, der Dank dem rechten Gott abgestattet werden.

Honorius in Rom Eine solche Verbindung läßt sich natürlich auch für den Triumphzug vermuten, nur eben umgekehrt, in dem Sinne, daß das pagan-kaiserliche Ritual mit christlichen Elementen versehen wurde. Tatsächlich machte Justinian bei seinem Einzug 559 für ein Gebet in der Apostelkirche Halt.25 Der Stop erfolgte allerdings ziemlich am Anfang, auf das Begrüßungsdefilee im Herzen der Stadt war der Kaiser noch gar nicht getroffen. Die Apostelkirche stellte also weder das Ziel noch den Höhepunkt des Weges dar. Hinzu kommt, daß das Gebet einen sehr persönlichen Charakter trug. Justinian zündete nämlich Kerzen zum Gedächtnis an Theodora an, die dort begraben lag. Der Halt war also vielleicht spontan eingelegt, jedenfalls kann er nicht zum üblichen Protokoll gehört haben. Vor allem aber: Justinians Ankunft war ja gar kein Triumph, sondern ein adventus. Der letzte Einwand trifft nicht Honorius’ Einzug vom Herbst 403. Der Kaiser kam damals zum ersten Mal als Herrscher nach Rom. Claudian (also wieder ein Dichter) beschreibt ausführlich die Begeisterung der Bevölkerung, die den Weg des einziehenden Kaisers säumte. Anlaß war nicht nur Honorius’ sechstes Konsulat, sondern auch die Siege, die sein Heermeister und Schwiegervater Stilicho über Alarichs Goten errungen hatte. Claudian verknüpft in seinem Panegyricus diese Erfolge von Anfang an mit Honorius’ Romreise, und so überrascht es ein wenig, daß er bei der Schilderung des Einzugs selbst von Gefangenen und Beute nichts sagt. Doch Stilichos Siege bei Pollentia und Verona waren keine entscheidenden Schlachten gewesen. Alarichs Armee blieb im wesentlichen intakt, und viel Beute gab es bei den Goten ohnehin nicht zu holen. Claudians Schweigen erklärt sich also schlicht damit, daß der Kaiser bei seinem Einzug weder prominente Gefangene noch Gold und Silber vorweisen konnte. Im Gegenteil, die kaiserlichen Kassen waren so leer, daß Honorius sogar auf die üblichen Geldspenden an das Volk verzichten mußte.26 Gefangene Goten waren aber wahrscheinlich doch dabei, wenngleich es wenige und keine Anführer waren.

25 Const. Porph. Exped. milit. p. 138 Haldon (p. 497 Reiske). Im obengenannten Sinn äußert sich, neben McCormick ²1990, auch Liverani 2007: 96. 26 Claud. Hon. VI cos. 520–581; 603–610. Zum Kontext und zu den ausbleibenden Geldspenden vgl. Cameron 1970: 180–187, 382–386; Döpp 1980: 204–209, 229–231, 237–241; Dewar 1996: XXXII–XLIV; Dufraigne 1994: 80f., 217–220. Dewar 1996: 398, argumentiert, es habe zumindest „a token sparsio“ gegeben. Das mag sein, aber Claudian insistiert so sehr auf dem inemptus favor (607f.) des Volkes, daß eine nennenswerte Geldspende meiner Meinung nach ausgeschlossen ist. Der CIL VI 1196 bezeugte Bogen wurde vermutlich anläßlich von Honorius’ Triumph errichtet.

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Gegen Schluß des Panegyricus sagt Claudian nämlich, daß Honorius die Fasces mit gotischem Siegeslorbeer schmückt und „den Hals der triumphierten Donau niedertritt“.27 Der Dichter wählt hier das Präsens, weil er sein Werk an Ort und Stelle vortrug, im Januar 404, vermutlich vor dem Kaiser. Das Bild wäre angesichts der Übersichtlichkeit von Stilichos Siegen peinlich gewesen, wenn Honorius zuvor nicht tatsächlich seinen Fuß auf den Nacken eines gefangenen Goten gesetzt hätte. Es handelte sich um die calcatio colli, den widerlichen Brauch, auf dem Kopf des Gegners herumzutrampeln. Der Kaiser pflegte ihn bei den Spielen im Zirkus zu vollziehen, die anläßlich eines Triumphs stattfanden. Claudian beschreibt die Spiele nur wenige Verse vor dieser Stelle. Erfolgte aber eine calcatio colli, dann wurden die Gefangenen auch im Triumph mitgeführt. Über christliche Bestandteile von Honorius’ Triumph verliert Claudian kein Wort, nicht weil seine persönlichen Überzeugungen – über die wir nichts wissen – dagegenstanden, sondern weil dies den literarischen Gattungskonventionen widersprochen hätte. Um so mehr sagt Augustinus in zwei Predigten, was sowohl zum Autor als auch zum Genre paßt. Die Texte wurden erst in den neunziger Jahren publiziert, und ihr Herausgeber François Dolbeau bezog zwei Passagen auf den Triumph von 403. In ihnen ist die Rede von einem Kaiser, der nach Rom kommt und vor der Wahl steht, das Grab des Fischers Petrus oder das des Kaisers Hadrian zu besuchen. Er entscheidet sich, demütig und im frommen Gedanken an Christus, für Petrus. Augustinus spielt hier zweifellos auf einen tatsächlichen Besuch der Peterskirche an, aber weder datiert er diesen noch lassen sich die Predigten zeitlich sicher fixieren. Honorius hielt sich während seiner Regierung wenigstens sechsmal in Rom auf. Dolbeau hat jedoch recht damit, daß der erste, spektakulärste Besuch von 403/04 am ehesten geeignet war, in Africa zum Gesprächsthema zu werden. Die beiden Augustinusstellen bereichern also unser Wissen über diesen Romaufenthalt und ergänzen Claudians Informationen.28 Paolo Liverani hat aus den Passagen noch mehr geschlossen: Das Gebet in der Peterskirche habe den Höhepunkt von Honorius’ Ankunft markiert, er habe das Grabmal Hadrians rechts liegenlassen (im geographischen Sinne) und der Triumphalroute mit dem Petrusgrab ein neues Ende gegeben.29 Das scheint mir überinterpretiert. Ein Triumph konnte am Grabmal Hadrians vorbeiführen, dieses stellte aber

27 Claud. Hon. VI cos. 647f.: et sextas Getica praevelans fronde secures / colla triumphati proculcat Honorius Histri. Auch Dewar 1996: 419f. und Dufraigne 1994: 81, neigen zur Historizität. Es würde sich um die erste bezeugte calcatio eines Kaisers handeln. Unnötig ist aber beider Annahme, die Erniedrigung habe auf dem Trajansforum stattgefunden. Claudian springt in den Versen 641–648 von Schauplatz zu Schauplatz: Tiber, Palatin, Forum Romanum, Trajansforum und nun, wenngleich ungenannt (weil eben, v. 611–639, breit präsentiert), der Circus. 28 Augustin. Serm. pag. ingred. 26 (Dolbeau p. 266); De psalm. 21 serm. 4 (Dolbeau p. 557). Zur Datierung Dolbeau 1996: 245–247, 543–546. Zu Honorius’ Romaufenthalten vgl. Seeck 1919: 306, 312, 314, 320, 328, 332. 29 Liverani 2007: 83–85. S. auch seinen Beitrag in diesem Band. Wienand 2015: 172f., 197, argumen-



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nie eine besondere Station oder gar das Ziel des Zuges dar. Augustinus’ Bemerkung bezieht sich also kaum auf eine Änderung der Route. Überhaupt ist bei ihm von einem Triumph oder einem Einzug keine Rede. Der Bischof erläutert anhand der beiden Bauwerke den Gegensatz zwischen gewalttätiger, paganer Herrschaft und dem Heil Christi, er ist aber sparsam, was die Erklärung der Umstände betrifft.30 Es bedürfte keiner Belege, sondern ist im Grunde selbstverständlich, daß der fromme Honorius bald nach seinem Eintreffen die Peterskirche besuchte.31 Unter besonderem Zeitdruck stand der Kaiser dabei nicht, er blieb wenigstens bis Juli 404 in Rom. Das dürre venit imperator ist zu vage, als daß sich daraus schließen ließe, das Gebet habe gleich am ersten Tag oder gar in Verbindung mit dem Triumphzug stattgefunden. Hätte nicht im Gegenteil Augustinus es hervorgehoben, wenn der Kaiser nichts Eiligeres im Sinn gehabt hätte, als am Grab Petri zu beten?32

Demut und Demütigung Eine Verbindung von Christentum und Triumphritual läßt sich nicht belegen. Warum ist das so? Die neue Religion setzte sich im vierten Jahrhundert auch deshalb so schnell durch, weil sie die griechisch-römische Kultur grundsätzlich akzeptierte und oft nur was, was pagane Wucherung zu sein schien, bekämpfte. Zeigen läßt sich das gut an den öffentlichen Festen.33 So wurden die Brytai, bei denen Tanz und Pantomime eine

tiert vorsichtiger, hält aber an der Verbindung von Einzug und Kirchenbesuch fest. Ablehnend äußert sich dagegen Dufraigne 1994: 256. 30 Die Wahl zwischen templum imperatoris und memoria piscatoris, vor welcher der Kaiser steht, kommt in verkürzter Form noch öfter bei Augustinus vor: In psalm. 65.4, 86.8, 140.21; Serm. 335C (= Lambot 2) (PL Suppl. 2 p. 753); Epist. 232.3. Dies bestätigt, daß es ihm bei dem Beispiel mehr um die Verbildlichung der Entscheidung für Christus als um die Anspielung auf ein konkretes Ereignis geht. Ein Anklang findet sich auch bei [Leo M.] Serm. app. 16.1 (PL 54,511D). Allerdings ist hier nicht der Kaiser der Handelnde. Vgl. in diesem Sinne schon Fraschetti 1999: 262f., 268. 31 Schon Johannes Chrysostomos kann unter Theodosius I. auf solche Besuche als etwas Übliches verweisen: Adv. Iud. et Gent. 9 (PG 48,825); in 2 Cor. XXVI 5 (PG 61,582). Vgl. Fraschetti 1999: 263–265; Liverani 2007: 91. 32 Wahrscheinlich war Theoderich der erste Herrscher, der einen Einzug in Rom mit dem Besuch der Peterskirche verband. Noch bevor ihn im Jahr 500 Bischof, Senat und Volk begrüßten, begegnete er dem heiligen Petrus: occurrit beato Petro devotissimus ac si catholicus (Anon. Vales. 65). Das ist sprachlich verkürzt ausgedrückt, aber beatus Petrus dürfte, gegen König 1997: 160f., tatsächlich das Petrusgrab meinen und nicht Bischof Symmachus, der ja im nächsten Satz genannt ist. In diesem Sinne Moorhead 1992: 61 Anm. 114; Dufraigne 1994: 255 mit Anm. 30, 257f. Um einen Triumph handelte es sich damals freilich nicht. Zum Einzug Chlodwigs in Tours 508 s.o. Anm. 4. 33 Natürlich lief dieser Prozeß differenzierter ab, als ich hier darstellen kann. Kaiser und Amtsträger verboten um der öffentlichen Ruhe willen selten Feste im ganzen, sie waren meist mit dem Wegfall der Opfer zufrieden. Bischöfe, Priester und Asketen verhielten sich unterschiedlich, von der Billigung

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große Rolle spielten, ihrer heidnischen Elemente entkleidet und erfreuten sich als Unterhaltung ohne religiöse Konnotation bis Ende des fünften Jahrhunderts großer Beliebtheit, wenigstens in Konstantinopel.34 Die Brytai waren also in gewissem Sinne neutralisiert und damit für Christen annehmbar geworden, genau wie der Triumph annehmbar geworden war, seit er nicht mehr vor dem Tempel Iuppiters endete. Doch mit bloßem Weglassen war es nicht immer getan. Die Luperkalien veränderten sich stärker. Ihr prägendes Charakteristikum hatte bekanntlich in dem Lauf der halbnackten Luperci durch die Straßen Roms bestanden. Deren glücks-, nämlich schwangerschaftsverheißende Riemenhiebe gegen junge Frauen ließen sich nur schwer mit dem Christentum vereinbaren. Die Streichung des Opfers genügte hier also nicht. Der Umlauf wurde im fünften Jahrhundert vermutlich an Schauspieler delegiert, die Luperkalien boten nun eher Straßentheater als traditionelles religiöses Ritual. Doch diese Reform heizte die frivole, sexuell aufgeladene Atmosphäre des Festes nur an. Das zeigt der ebenso zornige wie wahrscheinlich vergebliche Widerstand des Bischofs Gelasius I. Erst der Untergang des antiken Rom im sechsten Jahrhundert dürfte den Luperkalien das Ende bereitet haben.35 Inzwischen, wohl nicht vor 500, waren sie aber in Konstantinopel eingeführt worden, und in der neuen Umgebung wurde das Fest weit größeren Veränderungen unterworfen. Diese Luperkalien können wir erst im zehnten Jahrhundert fassen, in einer Beschreibung des Zeremonienbuches. Gefeiert wurden sie unmittelbar vor der Fastenzeit, zu einem Zeitpunkt also, der häufig nahe am ursprünglichen Termin, dem 15. Februar, lag. Jetzt aber wurden sie in Abhängigkeit vom Ostertermin angesetzt. Zweimal wurde während des Festes ein Frühlingslied gesungen, das in christliche Akklamationen überging. Am wichtigsten aber war: Die Luperkalien fanden nicht mehr in den Straßen, sondern – wie manche Siegesfeier – im Hippodrom statt. Im Kern

dieser Linie bis zur Erzwingung eines weit schärferen Schnitts. Eine instruktive Skizze zu Augustinus und seiner sich wandelnden Einstellung zu ‚säkularen‘ Festen gibt Markus 1990: 107–121. 34 Für diese Interpretation stütze ich mich auf die Masterarbeit von Silvester Kreisel, Die Entpaganisierung Konstantinopels, Würzburg 2014, 84–88. Daß die Brytai von Kaiser Anastasios eingeschränkt wurden, hatte gerade mit ihrer Popularität zu tun: Während des Festes brachen in Konstantinopel 499/500 und 501 heftige Auseinandersetzungen zwischen den Zirkusparteien aus, die der Stadtpräfekt nicht unter Kontrolle bringen konnte (Ioann. Ant. frg. 309 Roberto; Mal. XVI p. 322 Thurn; Marcell. Chron. II p. 95 Mommsen; Suda Μ 47; vgl. Meier 2009b: 162f.). Das wäre nicht möglich gewesen, hätte es sich um eine religiöse Feier gehandelt, zu der sich die wenigen verbliebenen Heiden Konstantinopels einfanden. Die überwältigende Mehrzahl der Besucher bestand aus Chri­sten, die Zerstreuung suchten. Religiöse Gegensätze spielten bei den Kämpfen keine Rolle. Great­rex/Watt 1999 haben die schon von Bury 1923: 437 Anm. 5 vermutete Identität mit einem Fest in Edessa (Ios. Styl. 27, 30, 33, 46) sehr wahrscheinlich gemacht und eine mit dem Maiumas zumindest plausibel. Sie haben auch schon darauf hingewiesen, daß Christen ohne weiteres mitfeierten (20f.). 35 Zum Ablauf des republikanischen Rituals vgl. Ulf 1982: 29–78; Gelasius: Avell. 100. Ich folge der Interpretation von McLynn 2008 und North/McLynn 2008: 179–181: „the Lupercalia itself became traditional street theatre rather than traditional religious ritual“ (180).



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bestanden sie aus acht Wagenrennen. An den Lauf erinnerte lediglich ein komischer Schlußpunkt. Die Wagenlenker trugen den letzten Teil des abschließenden Rennens in einem Wettlauf zu Fuß aus: Je zwei von ihnen taten sich zusammen und imitierten ein Gespann. So lebte die Karnevalsatmosphäre der alten Luperkalien weiter, aber in einer entschärften Form, die mit dem Paganismus des einstigen Umlaufs nichts mehr zu tun hatte.36 Das Triumphritual wurde nicht nach Art der Luperkalien umgestaltet, sondern nach derjenigen der Brytai. Es wurde nur verweltlicht, die Änderung wurde nicht weitergetrieben in Richtung einer Verchristlichung. Keine Kirchenbesuche unterbrachen einen Triumph, keine Priester spendeten ihren Segen, das Kreuzzeichen gewann keinen prominenten Platz. Immer noch paßte das Ritual nicht recht zum neuen Glauben. Gerade bei Prokop, der in seinem Werk Christlichem eigentlich nicht viel Platz einräumt, wird dies deutlich. Zwei Anekdoten flicht er in seine Schilderung von Belisars Triumphzug ein, die beide die Distanz des Christentums anklingen lassen. Ein Jude nimmt Anstoß daran, daß unter der Beute auch Salomons Tempelschatz nach Konstantinopel gebracht wird. Nach Jerusalem müsse dieser zurückkehren, schließlich habe Geiserich deswegen den Palast in Rom er­obert und Belisar den der Vandalen. Als der christliche Kaiser davon hört, gerät er „in Furcht“, macht sich also die konstruierte Kausalität zu eigen. Anstatt die heiligen Gegenstände wie vorgesehen in den eigenen Palast zu schaffen, läßt Justinian sie eilig in die Kirchen Jerusalems bringen.37 Gleich nach diesem Einschub kommt Prokop auf den vornehmsten Gefangenen zu sprechen, König Gelimer. Als der im Hippodrom den Kaiser hoch auf seinem Sitz und zu beiden Seiten das Volk sieht, da wird ihm das ganze Ausmaß seines Unglücks klar. Doch Gelimer kontrolliert seine Gefühlsaufwallung und spricht nur ein Bibelwort dauernd vor sich hin: „Eitelkeit der Eitelkeiten, alles ist Eitelkeit.“ Der geschlagene Vandalenkönig meint damit nicht nur den Umschlag des eigenen Schicksals. Schon einige Kapitel zuvor hat Prokop Gelimer als einen Mann gezeichnet, der angesichts seines tiefen Falls nur mehr Gelächter für die Dinge der Menschen übrig hat. Und so zielt „Eitelkeit der Eitelkeiten“ nicht weniger auf die Macht Justinians, auf den Jubel des Volkes und auf die Flüchtigkeit des gesamten Szenarios. Daß das Zitat nicht aus der philosophischen Tradition der Griechen, sondern ausgerechnet aus dem (Salo-

36 Const. Porph. Caerim. 1.73 (p. 364–369 Reiske) (= 1.82 Vogt). Vgl. Grumel 1936: 428–432; Dagron 2000: 97f., 117, 130f., 168. Weitere von diesen Forschern identifizierte Relikte der alten Luperkalien scheinen mir zweifelhaft: das Auftreten des nicht weiter beschriebenen νεανίσκος (p. 366) als Akklamator (Anklang an die Jugendlichkeit der Luperci) und die Zügel der Wagenlenker (Anklang an die Riemen). Die Zügel werden im Text höchstens impliziert (ἡνιοχοῦντες ἀλλήλους, p. 367), und ihre Verwendung durch Wagenlenker bedarf kaum einer Reminiszenz an ältere Ritualstufen. 37 Proc. Bell. 4.9.5–9: ἔδεισε (9).

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monischen!) Prediger stammt, macht erneut die Reserve des Christentums gegenüber dem imperialen Spektakel deutlich.38 Es ist kein Zufall, daß sie sich an der Präsentation von Beutegut und an der Vorführung besiegter Feinde festmachte. Handelte es sich dabei doch um eine arrogante Zurschaustellung der eigenen Überlegenheit, anhand flüchtiger Äußerlichkeiten wie Geld und, noch schlimmer, anhand der Erniedrigung anderer Menschen, die zumeist Christen waren. Bei aller Anpassungsleistung der Kirche ist schwer vorstellbar, wie Beute und Kriegsgefangene mit christlichen Normen sichtbar zusammengebracht hätten werden können. Hätten das Gold und die Kunstgegenstände in der Hagia Sophia aufgeschüttet werden sollen? Hätte Gelimer vor dem Altar zu Boden gestoßen werden sollen? Hätte der Triumphator gar, in Anlehnung an den paganen Brauch, vor der Eucharistie innehalten sollen, bis die Nachricht kam, daß der gestürzte König erdrosselt worden war? All das war im christlichen Imperium nicht denkbar. Das Moment des Anstoßes lag dabei weniger in der Ausübung von Gewalt, die Welt war in diesem Punkt nicht wesentlich humaner geworden.39 Usurpatoren wurden oft hingerichtet. Gewöhnlich geschah dies aber, wie schon in der Republik, im Kerker, jedenfalls abseits der johlenden Menge. Kaiser Johannes wurde 425 zunächst eine Hand abgeschlagen, später wurde er enthauptet. Doch der dazwischenliegende Teil seines Martyriums fand öffentlich statt: Der verstümmelte Ex-Kaiser wurde im Zirkus von Aquileia, auf einem Esel sitzend, in einer Schandparade umhergeführt.40 Beim Triumphzug ging es nicht anders zu. Honorius ließ, wahrscheinlich im Jahr 416, den gestürzten Kaiser Attalus nach alter Sitte vor seinem Triumphwagen herlaufen, dann aber setzte er ihm, vermutlich im Zirkus, seinen Fuß in den Nacken. Nach der Zeremonie verlor Attalus zwei Finger seiner rechten Hand, durfte aber sein Leben behalten.41 Gelimer, mehr Landes-

38 Proc. Bell. 4.9.10f.: ματαιότης ματαιοτήτων, τὰ πάντα ματαιότης (11) (= Eccl. 1.2). Gelächter Gelimers: 4.7.14f. Die Salomonische Autorschaft des Predigerbuches wurde in der christlichen Rezeption der Antike nicht bezweifelt. Vgl. Schwienhorst-Schönberger 2004: 123–132. 39 Die Gladiatorenkämpfe wurden von christlichen Schriftstellern zwar häufig kritisiert – s. nur Tert. Spect. 12.1–4, 19.1–4, 20.5, 21.3f., 23.8, 25.4 –, doch oft mehr wegen ihrer verrohenden Wirkung auf die Zuschauer als wegen der Gewalt an sich. Ihr Verschwinden im 5. Jahrhundert hatte auch andere Gründe. Die Tierhetzen dagegen, selbst die Verurteilung von Straftätern ad bestias, erfreuten sich wenigstens bis ins späte 6. Jahrhundert hinein großer Beliebtheit (Theoph. Sim. Hist. 3.8.7f., 6.10.18). Vgl. Ville 1960: 271, 290–292, 294–297, 313–335; Wiedemann 2001: 149–162; Meier 2009a: 203–209, 224–228; Guilland 1966: 290–292. 40 Proc. Bell. 3.3.9. 41 Prosp. Chron. I p. 458 Mommsen; Philost. 12.5; Niceph. Call. Hist. 13.35 (PG 146,1044d); Olymp. frg. 14 Blockley; Oros. 7.42.9; Marcell. Chron. II p. 71 Mommsen. Vgl. McCormick ²1990: 56–58. Nur Nikephoros beschreibt die calcatio, danach erwähnt er sofort die (auch sonst bezeugte) Verstümmelung. Ob diese ebenfalls vor aller Augen erfolgte, läßt der Wortlaut nicht erkennen. Dagegen spricht ein textkritisches Argument: Der Philostorgiostext berichtet von der Vorbereitung der calcatio, hat dann eine Lücke von etwa 75 Buchstaben und setzt mit der Verstümmelung wieder ein (vgl. Bidez ³1981:



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feind als Rebell, kam noch glimpflicher davon und beschloß seine Tage wohlversorgt auf einem Gut in Kleinasien. Doch auch er wurde vor aller Augen erniedrigt, mußte in den Staub und erlitt wahrscheinlich ebenfalls die calcatio colli.42 Dieser Brauch, eine Innovation der Spätantike, sollte den Feind nicht mehr verletzen, aber er demütigte ihn stärker, als es eine Hinrichtung, fernab der Öffentlichkeit, hätte tun können.43 Gerade weil die Gewalt nur eine symbolische war, wurde die Demonstration menschlicher Arroganz noch augenfälliger. Christen sollten fromm sein, und die Mächtigen unter ihnen, gerade der Kaiser, bezeugten das am leichtesten durch Demut. Das Gegenteil von Demut ist Demütigung. Deshalb konnte der Triumph nicht verchristlicht werden.

Geeignete und weniger geeignete Ausweichrituale Der Verzicht auf Siegesrituale war in der Antike undenkbar. Solche Feste sind erst durch die Erfahrungen des 20. Jahrhunderts schal geworden, und so richtig auch nur in Deutschland. Die Feier von militärischen Erfolgen war und ist für die meisten Gesellschaften selbstverständlich, sie dient der Selbstvergewisserung, der Verarbeitung und der Rechtfertigung des Krieges. Das Bedürfnis nach öffentlichen Siegesfeiern machte den antiken Triumph freilich keineswegs unersetzbar. Guy Halsall zeigt in seinem Beitrag zu diesem Band, daß die germanischen Könige sich allmählich vom Triumph abwandten und nach 600 andere, christliche Formen der Siegesfeier bevorzugten. Meiner Meinung nach war das bei den Kaisern nicht anders. Nur verlief hier, in einer Gesellschaft mit ungebrochener Tradition, der Prozeß widersprüchlicher. Ein gewisses Problem stellte dabei das Ausbleiben von Anlässen dar. Seit dem fünften Jahrhundert gab es immer weniger spektakuläre Erfolge, die triumphal hätten gefeiert werden können. Beute von eindrucksvollem Wert und Kriegsgefangene in

XXf., 144). In der Lücke war zweifellos von der calcatio selbst die Rede, aber 75 Buchstaben dürfte das nicht eingenommen haben. Der von Philostorgios abhängige Nikephoros, der zugegeben knapper erzählt, benötigt nur wenige Worte dafür (mitsamt Vorbereitung). Im Rest der Lücke stand wahrscheinlich eine Überleitung zu einem anderen Schauplatz. Hinzu kommt eine inhaltliche Erwägung. Da die calcatio den Höhepunkt der öffentlichen Erniedrigung dargestellt haben muß, wäre zu erwarten, daß Attalus bereits zuvor verstümmelt wurde – falls die Entstellung im Zirkus geschah. Wahrscheinlich wurden Attalus die Finger später im Gefängnis abgehauen, bevor er ins Exil gebracht wurde. Anders Wienand 2015: 170, 195. Ando hält in seinem Beitrag zu diesem Band (S. 411 mit Anm. 46) eine öffentliche Verstümmelung für möglich, neigt aber zur gegenteiligen Ansicht. 42 Börm 2013: 68f., hat wahrscheinlich gemacht, daß eine calcatio colli auch bei Gelimer erfolgte. Zu weiteren Fällen aus dem 5. und 6. Jahrhundert vgl. Croke 2008: 450–452. 43 Unbehagen angesichts der calcatio äußerte schon Gagé 1933: 379: „Rien assurément de moins ‚chrétien‘ que le geste insultant par lequel l’empereur pose son talon sur la nuque des vaincus, tandis qu’éclatent les hymnes.“

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nennenswerter Zahl blieben vor allem im Westen aus. Insbesondere in diesem, für einen Triumphzug wesentlichen Bereich war das Simulieren von Erfolgen schwierig. Zum Glück gab es ein passendes Ausweichritual. Im adventus ließ sich der Mangel an frischem Lorbeer überspielen. Gerade weil der adventus keinen tatsächlichen Erfolg voraussetzte, wurde er so attraktiv für die Kaiser. Sieghaftigkeit ist dann wertvoll, wenn es an Siegen fehlt. In seinem grundsätzlichen Ablauf, dem Zug von außen ins Herz der Stadt, glich das Ritual ohnehin dem Triumph, nur daß die für Christen anstößigen Elemente, Zurschaustellung von erbeutetem Gut und Erniedrigung Gefangener, fehlten. Dem adventus fehlte der Triumphalismus, und das machte ihn in gewissem Sinne zum ‚besseren Triumph‘. Freilich, bei tatsächlichen Siegen stellte der adventus keinen funktionalen Ersatz dar. Gleiches gilt für die Dankprozessionen, die mit Gebet und Gesang zur Kirche führten. Hier konnte der Kaiser Gott und Sieg in einem feiern. Doch die Prozession galt der Nachricht vom Sieg, der Sieger selbst und sein Heer weilten in der Ferne und waren nicht eingeschlossen. Kehrten sie aber dann zurück, bedurfte es doch eines Triumphs – wenn sie denn zurückkehrten. Das aber geschah immer seltener, denn der Sieger war meist gar nicht erst aufgebrochen. Im Osten, wo noch nennenswerte Schlachten gewonnen wurden, verzichteten die Kaiser des fünften und sechsten Jahrhunderts nämlich weitgehend auf die persönliche Truppenführung. Den Erfolg schrieben sie sich freilich, nicht anders als im frühen Prinzipat, selbst zu. Ein Sieger, der Konstantinopel gar nicht verlassen hatte, brauchte natürlich keinen triumphalen Einzug mehr.44 Er feierte lieber an Ort und Stelle, und zwar im Hippodrom. Das Spektakel im Zirkus, mit Wagenrennen und Vorführung von Beute und Gefangenen, hatte schon im vierten und frühen fünften Jahrhundert einen Triumph beschließen können.45 Auch später ging ihm zumindest manchmal ein Zug der Gefangenen durch die Stadt voraus. 498 wurden die Rebellen Longinus und Indes „nach Art eines Triumphes“ in Ketten durch die Straßen geführt und dann im Hippodrom zu Füßen Kaiser Anastasios’ gezwungen. Doch der erste Teil war kein Triumphzug mehr, sondern eine Schandparade ohne Feldherr oder Kaiser. Auf die gleiche Art wurden die abgeschlagenen Häupter toter Feinde durch Konstantinopel getragen.46 Es lag nahe, solche Paraden gleich in den Hippodrom zu verlegen und auf den Umzug ganz zu verzichten. Denn ebenfalls schon seit dem vierten Jahrhundert hatte die Feier im Zirkus auch ein Ritual für sich gebildet, anläßlich einer Siegesnachricht oder einer Zelebrierung kaiserlichen Erfolgs außerhalb der Hauptstädte.47 Insofern

44 Zu diesem Zusammenhang s. schon McCormick ²1990: 47. 45 S. nur Claud. Hon. VI cos. 611–639 zu Honorius’ Triumph 403. Vgl. McCormick ²1990: 36f., 46. 46 Evagr. Hist. 3.35: θριάμβου δίκην; Marcell. Chron. II p. 95 Mommsen; Priscian. Anast. 171–173. Schon 468 wurde das Haupt des Hunnenkönigs Dengizich auf der Mese paradiert (Chron. pasch. p. 598 Dindorf). 47 Vgl. McCormick ²1990: 36–39, 41, 43, 45f.



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lag ein Muster bereit für ein Konstantinopel, das sein Herr als Sieger an den Grenzen nicht mehr betrat. Die meisten Nachrichten von Siegesfeiern im Zirkus mit kaiserlicher Beteiligung dürften lediglich eine stationäre Feier meinen. Kaiser Tiberios II. „triumphierte“ 576, als die Römer einen großen Sieg über die Perser errangen. Kriegsgefangene und Beute, unter anderem Rüstungen der Perser und 24 Elephanten, standen in reicher Zahl zur Verfügung. Das sorgte für ein großes Spektakel in Konstantinopel, aber Ein- und Umzug von Feldherr und Armee werden nicht erwähnt. Unsere Hauptquelle Johannes von Biclaro ist zu vage, als daß sich Sicherheit in diesem Punkt erlangen ließe. Für ein negatives Urteil spricht, daß der General Justinian im Osten blieb – der Caesar Tiberios aber hatte nicht einmal die Hauptstadt verlassen.48 Diese Erwägung fällt für das Jahr 582 allerdings weg. Damals zeichnete Tiberios den heimgekehrten General Maurikios aus, dann triumphierte er aufgrund von dessen Siegen. Ob sich hinter den „großen Ehren“ ein Zug Maurikios’ durch die Stadt verbirgt, muß angesichts der Knappheit der Nachricht erneut ungewiß bleiben.49 Da aber sieben Jahre später Wagenrennen und Tänze der Zirkusparteien den Kern einer Siegesfeier bildeten, „wie es die Römer bei Festen zu tun pflegen“, ist es plausibel, schon bei den früheren Gelegenheiten eine stationäre Veranstaltung im Hippodrom anzunehmen.50 Die Beschränkung auf das, was noch im vierten Jahrhundert höchstens der zweite Teil gewesen war, lag in der Logik eines Rituals, in dem der Triumphator nicht mehr mit dem Sieger auf dem Schlachtfeld identisch war. Gleichzeitig war sie Ausweis der fundamentalen Bedeutung des Zirkus für die Kommunikation zwischen dem Kaiser und seinem Volk.51 Allerdings: Gerade im Hippodrom fanden die Schandparaden, Mißhandlungen und brutalen Demütigungen statt. Für eine christliche Umgestaltung fehlte hier erst recht jeder Ansatzpunkt. Ich glaube, das Eigenartige an Belisars Triumph wird nun deutlicher. Der schnelle, vollständige und beutereiche Sieg über die Vandalen war ein spektakulärer und selbst für seine Urheber unerwarteter Erfolg gewesen. Er erinnerte an die glorreichen Kampagnen der Republik. Vor allem aber bedurfte es der Souveränität eines Justinian, der seinen Feldherrn durch die Straßen der Stadt ziehen ließ. Der Schlußakt im Hippodrom fiel nicht weg, aber die Heimkehr von General und Soldaten wurde wieder zum

48 Ioann. Bicl. s.a. 574: XXIV elephantos inter cetera, qui magnum spectaculum Romanis in regia urbe exibuerunt; Pasch. Camp. chron. I p. 749 Mommsen: in hoc anno triumphavit Tib(erius); Ioann. Eph. Hist. eccl. 2.48, 6.10; Theoph. Sim. Hist. 3.14.10. Vgl. McCormick ²1990: 68f., 129f.; Börm 2013: 83f. 49 Theoph. Conf. AM 6074 (p. 251f. de Boor): ἀπελθὼν δὲ Μαυρίκιος ἐν Κωνσταντινουπόλει ἐδέχθη ὑπὸ τοῦ βασιλέως μετὰ τιμῆς μεγάλης, καὶ ἐθριάμβευσε Τιβέριος τὰς νίκας Μαυρικίου … 50 Theoph. Sim. Hist. 3.6.4f.: ὡς εἴθισται Ῥωμαίοις πανηγυρίζουσιν (5); Theoph. Conf. AM 6080 (p. 262 de Boor). Vgl. McCormick ²1990: 69 mit Anm. 121, dessen Analyse der Entwicklung der Hippodromfeier (91–100) grundlegend ist. 51 Zur Kommunikation zwischen Kaiser und Volk vgl. Pfeilschifter 2013: 294–354; Cameron 1976: 157–192; zum Hippodrom Meier 2009a: 211–224.

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Kern der Siegesfeier. Wir sollten Prokop ernst nehmen, wenn er Belisars Triumph als etwas Außergewöhnliches herausstellt. Ich wiederhole das entscheidende Zitat:52 Ungefähr sechshundert Jahre waren schon vergangen, seit einer diese Auszeichnungen erlangt hatte – abgesehen von Titus und Trajan und anderen Kaisern, wenn sie im Krieg gegen irgendein barbarisches Volk gesiegt hatten. Belisar führte die Beutestücke und die Kriegsgefangenen vor und zog festlich mitten durch die Stadt. Triumphzug nennen das die Römer.

Beutestücke und Kriegsgefangene. Es war nicht so, daß es in der Spätantike gar keine Triumphe mehr gab, wie die ältere Forschung glaubte.53 Aber es war erst recht nicht so, zumindest nicht seit dem fünften Jahrhundert, daß Triumphe in großer Zahl gefeiert wurden. Der Triumph war eine Rarität, und schließlich wurde er ein eigenartiges Artefakt, das nur selten aus der Asservatenkammer geholt wurde. Schon Justinian verzichtete auf eine Wiederholung des Vandalentriumphs, obwohl der Sieg über die Goten sechs Jahre später einen wunderbaren Anlaß geboten hätte. Doch Witigis und die anderen gefangenen Anführer ließ er nicht in der Öffentlichkeit präsentieren, die reiche Beute führte er lediglich den Senatoren im Palast vor.54 Diese Enttäuschung der Erwartungen konnte sich nur ein Autokrat erlauben, der sicher im Sattel zu sitzen glaubte. Nach Justinian wurden Siegesfeiern wieder öffentlich. Es scheint in der Antike aber kein Triumph nach Belisars Art mehr stattgefunden zu haben, einer also, der sich durch Heimkehr, Bewegung, Öffentlichkeit und Sieg gleichermaßen auszeichnete.

Der byzantinische, christliche Triumph Alle besprochenen Rituale – die Hippodromfeier, die Prozession, der adventus, der Triumph – überlebten das siebte Jahrhundert und damit das Ende der Antike. Es ist hier nicht der Ort, ihre Entwicklung im Detail weiterzuverfolgen.55 Nur eines will ich hervorheben: wie Triumph und Christentum doch noch zusammenfanden.

52 Proc. Bell. 4.9.2f. (zit. o. Anm. 10). 53 Marquardt ²1884: 591: „Der letzte Triumph scheint im J. 302 von Diocletian gehalten zu sein.“ Dieses Zitat setzt McCormick ²1990: 1 an die Spitze seines Buches. Die Meinung wird auch heute noch vertreten (s. o. Anm. 18). 54 Proc. Bell. 7.1.1–3. Die Hinweise auf einen Durchzug Belisars durch Antiocheia (Schol. Basilic. 13.1.3 19 [p. 605 Scheltema/Holwerda]; 8 [p. 627]) sind zu vage, als daß sich hier von einem Triumphzug sprechen ließe. Vgl. dazu Laniado 2010: 273–278, 286f. 55 Die Hippodromfeier konnte in einer Weise gestaltet werden, die in ihrer gemessenen Behandlung der Besiegten dem Abschluß von Belisars Triumph ganz ähnlich sah (Const. Porph. Caerim. 2.19f. [p. 611–615 Reiske]). Bei anderen Gelegenheiten bot sie den Rahmen für Mißhandlungen und Erniedrigungen (etwa Niceph. Brev. 57, 66, 83; Theoph. Conf. AM 6198 [p. 375 de Boor], 6259 [p. 441]; für



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Kaiser Konstantin V. feierte 763 nach einem Bulgarensieg einen Triumph im Stil der Spätantike. Jede christliche Konnotation fehlte. Neu war nur, daß die Rolle des Siegers auf dem Schlachtfeld und die des Triumphators wieder ineinanderfielen. Konstantin war Belisar und Justinian in einem.56 Schon längst verließen die Kaiser Konstantinopel wieder und kommandierten in Person Armeen. Dadurch wuchsen der Wille wie die Möglichkeit zum Triumph, das Manko der mangelnden christlichen Durchdringung nahm Konstantin in Kauf. Doch als eine funktionale Alternative entstand, konnte der alte Triumph dann doch ersetzt werden. Die Alternative war nämlich christlich imprägniert und daher unbedingt vorzuziehen. Geboren wurde sie aus dem Ritual, das dem Triumph seit jeher so nahegestanden hatte: dem adventus. Nun war der adventus genauso ein paganes Einzugsritual gewesen wie der Triumph. Da ihm aber der militärische Anlaß fehlte, mangelte es ihm auch an Kriegsgefangenen und Beute. Einer christlichen Formung stand also nichts entgegen. Im adventus konnte sich ein ankommender Kaiser als guter Christ darstellen. Der entscheidende Schritt wurde noch in der Antike getan, als nämlich ein Kaiser der Demonstration seiner Frömmigkeit den Vorzug vor der Inszenierung seines Sieges gab. Dieser Kaiser war Herakleios. 628 oder 629 kehrte er aus dem Perserkrieg nach Konstantinopel zurück. Herakleios hatte das Reich gerettet, er hatte den wichtigsten und größten militärischen Erfolg seit vielen Generationen errungen. Seinen Sieg aber feierte er in Form eines adventus. Die Eliten kamen ihm schon in Hiereia, auf der asia­ tischen Seite des Bosporos, entgegen. An ihrer Spitze gingen der Patriarch Sergios und Herakleios’ Sohn Konstantin. Alle trugen Ölzweige und Lichter und brachten unter Freudentränen Akklamationen auf den Kaiser aus. Der Sohn fiel dem Vater zu Füßen, dann umarmten sich beide. Die Umstehenden stimmten Dankeshymnen auf Gott an. Tanzend vor Freude geleiteten sie Herakleios in die Stadt. Leider wissen wir nichts über den Einzug in Konstantinopel selbst, außer daß der Sieg mit mehrtägigen Wagenrennen und Geldspenden gefeiert wurde.57 Dieses Ende paßt nun wieder gut zu einem spätantiken Triumph. Doch angesichts der Begrüßung in Hiereia ist schlicht nicht vorstellbar, daß sich der Kaiser beim Durchschreiten der Mauern plötzlich als areligiöser Sieger gab. Die führende Position des Patriarchen, die bei Prozessionen üblichen Lichter, die Gebete – die Wendung wurde Gott zugeschrieben, und dieser Meinung war zweifellos auch Hera­kleios. Der

weitere Belege vgl. Guilland 1966: 302–306). Der Grund für die Ungleichbehandlung lag wie in der Antike in der Unterschiedlichkeit der Opfergruppen. Während Araber und Slawen relativ glimpflich davonkamen, wurden innere Feinde als die wichtigere Gefahr empfunden: gestürzte Kaiser, Gegner im Bürgerkrieg, Verschwörer, mißliebig gewordene Amtsträger, ja selbst Patriarchen. 56 Theoph. Conf. AM 6254 (p. 433 de Boor); Niceph. Brev. 76. Noch ein zweites Mal, wahrscheinlich 772, errang Konstantin einen Sieg, der nach dem Muster des ersten gefeiert wurde (Theoph. Conf. AM 6265 [p. 447]). Vgl. Rochow 1991: 179–181; Rochow 1994: 95f., 100; McCormick ²1990: 135f. 57 Niceph. Brev. 19; Theoph. Conf. AM 6119 (p. 327f. de Boor); Georg. Pis. Heracl. I 210–218; III frg. 54; Suda Η 465. Vgl. McCormick ²1990: 71f.; MacCormack 1981: 86–88.

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Kaiser konnte und wollte nicht als weltlicher Triumphator in seine Hauptstadt einziehen. Dem muß keine längere Überlegung vorangegangen sein, es ergab sich einfach so. Schätze und Kriegsgefangene fehlten ohnehin, nur vier Elephanten begleiteten den Kaiser.58 Über die Vereinbarkeit von Unverträglichem mußte Herakleios gar nicht nachdenken. Zweifellos suchte er noch im Zuge des adventus eine Kirche auf. Dies hatte ja schon Justinian getan, und vor diesem die Germanen Theoderich und Chlodwig.59 Die weitere Entwicklung des Ankunftsrituals ist wegen der Lückenhaftigkeit und der Vagheit unserer Quellen kaum zu fassen. Darauf kommt es hier aber auch nicht an. Ich beschränke mich auf zwei Beispiele, welche dank der detailreichen Überlieferung die, aus antiker Perspektive gesehen, Vollendung der Verbindung zwischen Triumph und Christentum gut illustrieren. Es handelt sich um den adventus des Kaisers Theophilos im Jahr 831 oder 837 und denjenigen Kaiser Basileios’ I. 878. Die exakten Schilderungen des Zeremoniells wurden im zehnten Jahrhundert auf Geheiß Konstantins VII. mit Justinians adventus von 559 zusammengestellt, und das mit gutem Grund: Trotz der dazwischenliegenden Jahrhunderte handelt es sich grundsätzlich um das gleiche Ankunftsritual. Die adventus des neunten Jahrhunderts erwecken dabei den Eindruck, weitaus formalisierter und bis ins letzte Detail geregelt zu sein. Doch diese Verdichtung des Zeremoniells mag bloß dem Umstand geschuldet sein, daß die späteren Berichte ausführlicher erzählen.60 Wichtiger ist die Verchristlichung des adventus. Justinian hatte lediglich in der Apostelkirche haltgemacht, und das aus individuellen Gründen. Herakleios’ Rückkehr war, trotz des Wenigen, das wir über sie wissen, schon intensiver christlich imprägniert. Theophilos aber warf sich, bevor er das Goldene Tor durchquerte, dreimal gen Osten zu Boden; der Zug gipfelte in einem Gebet in der Hagia Sophia; vor dem Eingang des Palastes war ein großes Kreuz aufgestellt, golden und edelsteinbesetzt; bevor er sich auf den danebenstehenden Thron setzte, bekreuzigte sich der Kaiser; die Zirkusparteien riefen „Heis Hagios“ aus. Bei Basileios war ein Höhepunkt erreicht: Dem adventus gingen zwei Kirchenbesuche außerhalb der Stadt voraus; die Zirkusparteien rühmten während des Zuges zum Goldenen Tor Gott in ausführlichen Akklamationen; in der Theotokoskirche am Konstantinsforum trafen Basileios und sein Sohn den Patriarchen, der in Prozession von der Hagia Sophia gekommen

58 Beute und Gefangene hatte Herakleios während des Waffenstillstands mit den Persern zurückgegeben (Seb. 39 [p. 128 Abgaryan]). Erst nach dem Aufenthalt in Konstantinopel wurden Reparatio­nen vereinbart (Niceph. Brev. 17). Zur Chronologie vgl. Howard-Johnston 1999: 26–28. 59 S. o. Anm. 4 und 32. 60 Const. Porph. Exped. milit. p. 140–150 Haldon (p. 498–507 Reiske). Die anderen Quellen zu diesen Triumphen fassen nur summarisch zusammen und zeichnen dadurch ein zumindest mißverständliches Bild, vor allem, wenn Sym. chron. 130,24 Wahlgren von Theophilos sagt: τὰ λάφυρα ἐθριάμβευσεν. Theophilos: Theoph. Cont. p. 114 Bekker. Basileios: Vit. Basil. 49 Ševčenko. Vgl. zu diesen Triumphen, neben dem vorzüglichen Kommentar Haldons, McCormick ²1990: 146–150, 154–157.



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war; nach Gebet und Entzünden von Kerzen gingen sie weiter, ein edelsteinbesetztes Kreuz wurde ihnen vorangetragen; angekommen an der Hagia Sophia, beteten sie in der Vorhalle und traten dann zusammen mit dem Patriarchen ein; ein Gottesdienst schloß sich an, bevor Basileios und sein Sohn den Palast erreichten.61 Ein weiterer, hier entscheidender Unterschied zum adventus Justinians liegt im Anlaß für die Einzüge Theophilos’ und Basileios’: Sie hatten Siege über die Araber erfochten. Schon in den Überschriften wird dies hervorgehoben. Der eine hatte „vollständig gesiegt“, der andere feierte eine „siegreiche Rückkehr“.62 Bei Theophilos sah das so aus: Die Zirkusparteien stimmten am Goldenen Tor Siegesakklamatio­nen an. Soldaten, die mitgekämpft hatten, begleiteten den Kaiser. Dieser selbst hielt vor dem Volk eine Rede über die militärischen Erfolge und erhielt dafür erneut Siegesakklamationen. Als Basileios und sein Sohn einzogen, trugen die Demarchen Siegesmäntel, die Zirkusparteien stimmten Siegesakklamationen an (die obenerwähnten, die ebenso Gott galten) und sangen Militärlieder. Am Goldenen Tor erhielten die beiden Lorbeerkränze als Zeichen des Sieges. Bei beiden Gelegenheiten waren Beute und Besiegte dabei, die beim Einzug präsentiert werden sollten. Theophilos wartete sogar sieben Tage vor der Stadt ab, bis die gefangenen Araber eingetroffen waren. So schien der adventus zum Triumph zu werden, die christlichen Elemente drohten mit der Erniedrigung der Feinde und mit der Freude an der Beute zu kollidieren. Doch was in der Spätantike ein unüberwindbares Problem dargestellt hatte, lösten Theophilos’ und Basileios’ Zeremonienmei­ ster ebenso einfach wie einleuchtend: Zunächst paradierten die Soldaten Gefangene, Schätze und erbeutete Waffen auf der geschmückten Mese, „sie triumphierten im Zug mitten durch die Stadt“.63 Erst danach zog der Kaiser ein, am selben Tag zwar, auf derselben Route, aber deutlich später und getrennt vom ersten Spektakel. Auf diese Weise blieb der Charakter eines christlichen adventus erhalten, ohne Gefangene und ohne Schätze. Tags darauf fanden Wagenrennen statt, bei denen die Araber und die Beute erneut präsentiert wurden, wahrscheinlich nach der Art der im Zeremonien­ buch enthaltenen Ablaufvorschrift für eine Hippodromfeier.64 So war der Triumph doch noch christlich geworden.

61 Haldon 1990: 275, bemerkt mit Recht: „the similarities between the triumphal processions described here, with their regular halts for prayer and visits to churches along the route, the singing and acclamations of the demes and others, and many other features, with the public processions of the Church, are numerous“. 62 Const. Porph. Exped. milit. p. 140 Haldon (p. 498 Reiske): ἡ ἀπὸ τοῦ φοσσάτου μετὰ νίκης ἐπάνοδος; p. 146 Haldon (p. 503 Reiske): ἐνίκησεν κατὰ κράτος. 63 Const. Porph. Exped. milit. p. 148 Haldon (p. 505 Reiske): ἐθριάμβευσαν μέσον τῆς πόλεως. 64 Const. Porph. Caerim. 2.19f. (p. 611–615 Reiske). Die Information über die Wagenrennen ist nur für Theophilos überliefert.

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Fazit: der römische Triumph ohne das Christentum Mein wesentliches Anliegen in diesem Aufsatz war herauszuarbeiten, daß nicht jede Siegesfeier ein Triumph war. Die antike Begrifflichkeit kann ein gefährlicher Führer sein. Ebenso verleitet ein auf den ersten Blick ähnlicher äußerer Ablauf dazu, Rituale in eins zu werfen, die tatsächlich unterschiedliche Funktionen erfüllten. Eine gegenseitige Entlehnung einzelner Elemente ändert an der Unzulässigkeit solcher Vermengung nichts. Beim adventus zog der Kaiser in eine Stadt ein, aber der Anlaß war, wie der Name ja sagt, lediglich seine Ankunft. Triumphiert wurde über nichts, Gefangene und Beute fehlten. Dankprozessionen wiederum konnten durchaus militärischen Siegen gelten, aber sie fanden auf die bloße Nachricht von einer gewonnenen Schlacht hin statt. Naturgemäß waren Feldherr und Armee noch nicht anwesend, und bei der Prozession handelte es sich nicht um einen Zug nach Hause, in die Stadt, sondern um einen Umzug in der Stadt. Adventus und Prozession dienten wie der Triumph der Selbstvergewisserung der Gemeinschaft, aber das ist bei öffentlichen Ritualen eine banale Feststellung. Was den Triumph von den anderen Ritualen abhob, ihm ein Alleinstellungsmerkmal verschaffte, war eine speziellere Funktion: In ihm erhielten die ausgezogenen Soldaten (nicht etwa nur der Feldherr) Dank und Anerkennung für ihren Einsatz im Dienst der Allgemeinheit. Auf diese Weise wurden sie in die Gemeinschaft reintegriert. Sieg, Rückkehr, Bewegung und Öffentlichkeit waren die unverzichtbaren Elemente eines Triumphzuges. Sie alle zusammen, aber auch nur sie. Der Triumph konnte mit Hilfe religiöser Ehrfurchtsbezeugungen in eine transzendente Weltordnung eingefügt werden, aber konstitutiv war diese Verbindung nicht. Deshalb fiel im vierten Jahrhundert das Opfer ohne Schaden für die soziale Funktion des Triumphs weg. Er bestand als weltliches Ritual weiter. Das geschah auch mit einer Reihe pagan aufgeladener Feste, war also gar nicht ungewöhnlich. Von christlicher Seite wurde auch, soweit wir wissen, keine Kritik an dem diesseitigen Ritual laut. Das lag einmal schlicht daran, daß Triumphe weitaus seltener stattfanden als die oft angegriffenen Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe. Zum anderen hätte die Äußerung von Vorbehalten leicht als Kritik am jeweiligen Kaiser aufgefaßt werden können. Trotzdem wurden Triumphe seit dem fünften Jahrhundert noch rarer. Das bewirkten andere Faktoren, die mit Religion nichts zu tun hatten. Angesichts der außenpolitisch schwierigeren Lage des Reiches gab es weniger Gelegenheiten für einen Triumph. Der adventus mit seiner allgemeinen Beschwörung von Sieghaftigkeit bot sich hier als gutes Ausweichritual an. Für ihn mußte man niemanden besiegen, sondern nur den Ort wechseln. Gleichzeitig verzichteten die Kaiser auf die persönliche Führung der Truppen. General und Herrscher wurden zwei verschiedene Personen. Kaum ein Kaiser aber brachte es über sich, jemand anderen triumphieren zu lassen. Dieser konnte eines Tages ja zum Usurpator werden. In der Folge wurde die stationäre Feier im Hippodrom wichtiger: Ein unbewegter, seine Hauptstadt kaum



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verlassender Kaiser feierte einen Sieg am besten in einem immobilen Setting. Justinians selbstsichere Großzügigkeit beim Vandalentriumph vermochte den Trend nicht umzukehren. Die Hippodromfeier erreichte den Höhepunkt ihrer Popularität erst in der byzantinischen Zeit. Ganz verdrängte sie den Triumph aber nicht. Sobald sich die Rahmenbedingungen änderten und ein Kaiser wie Konstantin V. wieder selbst Siege erfocht, gewann der triumphale Einzug in Konstantinopel seinen Sinn zurück. Christlich wurde der Triumph erst im neunten Jahrhundert, durch eine Neukonzeption des adventus. Dieser stand in seinem äußeren Ablauf dem Triumph ohnehin am näch­ sten. Als die Elemente, die bisher eine christliche Imprägnierung verhindert hatten, nämlich Gefangene und Beute, dem Einzug einfach vorgelagert wurden, wurde es möglich, den längst verchristlichten adventus mit einem militärischen Sieg zu verbinden. Erst jetzt trat ein, was einige Wissenschaftler schon für das vierte Jahrhundert ansetzen: Triumph und adventus fielen zusammen. Das Zeremonienbuch weiß für das zehnte Jahrhundert noch von einer anderen Art der Siegesfeier. Kaiser und Patriarch gehen in getrennten Prozessionen zum Kon­ stantinsforum. Jener schreitet die Stufen zum Fuß der Konstantinssäule empor, vor ein Kreuz auf einer Marmorbasis. Die kleine Kapelle auf dem Sockel hat er im Rücken, der Patriarch steht in der Kapelle. Dann präsentieren einige hohe Amtsträger, unter ihnen die Generäle der siegreichen Kampagne, die vornehmsten Gefangenen. Der Kaiser trampelt auf dem Kopf des Anführers herum, eine Lanze wird diesem in den Nacken gesetzt. Alle anderen Gefangenen fallen zu Boden. Da beugt sich ein Vorsänger aus einem Fenster der Kapelle und betet: „Welcher Gott ist groß wie der unsrige? Du bist der Gott, der Wunder wirkt.“ Das Gebet wird vorgetragen bis zur Stelle: „Unterwirf ihren Füßen jeden Widerpart und Feind“. Das Volk ruft vierzigmal: „Herr, erbarme Dich.“ Schließlich stimmt der Patriarch an: „Ein mitleidiger und menschenfreundlicher Gott bist Du.“ Nun dürfen sich alle Gefangenen erheben, auch derjenige, an dem der Kaiser die calcatio colli vollzogen hat.65 Die Szene wirkt auf uns befremdlich, ja abstoßend. Die Byzantiner hätten dar­auf verwiesen, daß die Barmherzigkeit Christi den besiegten Feinden das Leben rette und deren Anführer aus seiner unwürdigen Position befreie. Was ein Jahrhundert vorher noch getrennt geblieben war, wurde jetzt zusammengefügt, ja zum Kern eines neuen Rituals.66 Mit dem antiken Triumph hatte dieses Ritual, trotz des Namens, das

65 Const. Porph. Caerim. 2.19 (p. 607–612 Reiske): τίς Θεὸς μέγας, ὡς ὁ Θεὸς ἡμῶν· σὺ εἶ ὁ Θεὸς ὁ ποιῶν θαυμάσια … ὑποτάξαι ὑπὸ τοὺς πόδας αὐτῶν πάντα ἐχθρὸν καὶ πολέμιον … Κύριε, ἐλέησον … ἐλεήμων καὶ φιλάνθρωπος Θεὸς ὑπάρχεις (p. 611). Die maßgebliche Interpretation stammt von McCormick ²1990: 160–165, der das Vorbild für die Zeremonie in einer Siegesfeier von 956 sieht. Zum Ort vgl. Mango 1980. Die κεφαλοκλισία beim Gebet des Patriarchen meint nicht „the head (of the foremost emir) is bent down“ (so die Übersetzung von Moffatt/Tall 2012: 611), sondern die Neigung der Köpfe durch die Gemeinde (vgl. Sophocles ²1888: 662). 66 Vgl. McCormick ²1990: 163f.: „By its fusion of the liturgical thanksgiving service with a very politi-

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es im Zeremonienbuch trägt, schon wegen des fehlenden Einzugs nichts zu tun.67 Es wurde geboren aus der christlichen Prozession. In der Spätantike hatte es solche Szenen nicht gegeben. Gesellschaften gestalten das Verhältnis zwischen Religion und Sieg eben immer wieder neu, selbst dann, wenn die eine Kultur unmittelbar aus der anderen hervorgeht, so wie die byzantinische aus der antiken. Der Triumph war eines der langlebigsten Rituale der Weltgeschichte. Er wurde schon im frühen Rom gefeiert, und in Kaiserzeit und Spätantike behielt er, wie die in diesem Band versammelten Beiträge zeigen, seine zentrale Stellung. Möglich wurde das durch eine Struktur, die sich aus wenigen, prägnanten Elementen zusammensetzte. So blieb der Triumph immer als Triumph zu erkennen, was auch immer geändert wurde. Er konnte am Tempel des Iuppiter Optimus Maximus enden, auf dem Albanerberg oder im Hippodrom Justinians. Der Triumph überlebte sogar den Fall Roms und wurde in der Neuzeit zu einem wichtigen Erinnerungsort der westlichen Kultur, bis hin zu den großen filmischen Nachschöpfungen in Ben-Hur und The Fall of the Roman Empire. Die Macher dieser Filme vermochten einen überzeugenden Triumphzug zu kreieren, weil sie sehr wohl wußten, welche normativen Erwartungen sie bei ihren Zuschauern zu erfüllen hatten.68 Das Opfer auf dem Kapitol gehörte nicht in diese Kategorie. In die pagane Welt war der Triumph zwar vollständig integriert gewesen, doch auch in der christlichen vermochte er lange Zuspruch zu finden. Zweifellos bedeutete die religiöse Neutralisierung eine Schwächung, aber nicht primär deswegen nahm die Frequenz seit dem fünften Jahrhundert ab. Anstatt einfach zu verschwinden, wurde dieser weltliche Triumph über wenigstens vierhundert Jahre hinweg gefeiert, von Konstantin I. bis Konstantin V. Das ist ein bemerkenswertes Zeugnis dafür, daß im spätantiken Reich keineswegs jeder Akt im öffentlichen Leben nach seiner Stellung vor Gott bemessen wurde. Rom war vor Christus dagewesen, und so vermochte es seine Erfolge sehr lange auf vorchristliche Weise zu feiern.

Von Karthago nach Konstantinopel Wie paßt nun Johannes’ karthagischer Triumph zu all dem? Er wurde nicht in der Hauptstadt gefeiert, sondern in der Provinz, im Mittelpunkt stand kein Kaiser, sondern einer seiner Generäle. Die Definition eines Triumphs – Rückkehr, Bewegung,

cal triumphal ritual, the ceremony of 956 marks a new peak in the liturgy’s impact on imperial victory rituals.“ 67 Const. Porph. Caerim. 2.19 (p. 607 Reiske): ὅσα δεῖ γίνεσθαι, θριάμβου ἐπινικίων τελουμένου ἐν τῷ φόρῳ μετὰ λιτῆς. 68 Ben-Hur. A Tale of the Christ, Regie: William Wyler, USA 1959, Zeitindex: 88.–91. Minute. The Fall of the Roman Empire, Regie: Anthony Mann, USA 1964, 79.–84. Min.



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Öffentlichkeit und Sieg – ist aber vollständig erfüllt. Johannes’ Einzug läßt sich also nicht als adventus oder ein anderes Ritual ‚wegerklären‘. Nicht entscheidend weiter hilft der Blick auf Coripp. Der Dichter verherrlichte seinen Helden natürlich nach Kräften – das Epos heißt nicht umsonst Iohannis –, das berechtigt aber nicht dazu, den Triumph für erfunden zu halten. Die vorausgegangene Schlacht wird von Prokop bezeugt, die Rückkehr nach Karthago hat also ihren Sitz in der geschichtlichen Entwicklung.69 Ist vielleicht wenigstens der Abschluß in der Kirche erfunden? Coripp formuliert in der Passage für unser Empfinden eigenartig, er wählt pagane Ausdrücke anstelle christlicher: templum, munus, summus sacerdos, libamina.70 Doch das ist nicht ungewöhnlich: Die Vermeidung kirchlicher Begriffe ist in der klassizistischen Literatur der Spätantike üblich, zumal in einem Genre, das auf Ennius und Vergil zurückgreift.71 Die Erwähnung von Christus im letzten Vers macht hinreichend deutlich, wo die Handlung spielt. So bleibt als einziges Indiz für eine Erfindung, daß ein solcher Kirchenbesuch einzigartig dasteht. Doch das wäre ein Zirkelschluß. Es führt nichts daran vorbei, die Stelle als historisch zu betrachten. Johannes beschoß den Einzug in einer Kirche, sicherlich der Bischofskirche Karthagos, er betete und ließ ein Geschenk am Altar niederlegen. Daß die Soldaten ihm folgten, daß der Bischof die Gabe entgegennahm, beweist, daß Johannes hier nicht selbstherrlich oder idiosynkratisch handelte. Einen Triumph mit einem Besuch in der Kirche abzuschließen war im sechsten Jahrhundert also nicht nur denkbar, sondern auch machbar. Das ist aber keineswegs unvereinbar mit der oben skizzierten Entwicklung: Der Triumph war religiös neutralisiert, das heißt, er war offen für neue Deutungsversuche. Im rein christlichen Umfeld des Justinianischen Karthago mußte eine christliche Interpretation viel leichter auf Akzeptanz stoßen als im Rom des vierten Jahrhunderts. Der langfristige Trend ging ja auch in diese Richtung. ‚Langfristig‘ müßte ich dabei fettgedruckt schreiben, denn die Verchristlichung wird in Konstantinopel erst dreihundert Jahre später greifbar. Die Tradition einer Stadt, die schon manchen triumphalen Einzug gesehen hatte, hinderte eine schnelle Innovation, während die Seltenheit eines solchen Spektakels in Africa die Freiheit des Feldherrn deutlich erhöhte. Johannes’ Triumph war also tatsächlich von einer neuen Art, aber nicht von einer, die wegweisend wurde. Er blieb ein Solitär. Als Theophilos und Basileios zur Hagia Sophia zogen, taten sie das in unwissentlicher Nachahmung. In einem Punkt setzte sich aber auch Johannes nicht über das Herkommen hinweg. Schätze und Gefangene fanden keinen Eingang in die Kirche. Frauen und Kinder wurden draußen zur Schau gestellt, während Johannes und die Soldaten

69 Proc. Bell. 4.28.46. 70 Coripp. Ioh. 6.98–103 (zit. o. Anm. 1). 71 Vgl. Cameron 1982: 42f.; Hofmann 1989: 366; Leppin 2011: 263.

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beteten.72 Und die unspezifizierte Dankesgabe, die Johannes am Altar niederlegen ließ, stammte nicht aus der Beute. Solche wurde nämlich, von den Kamelen einmal abgesehen, gar keine mitgeführt: Johannes hatte sie im vollen Umfang den Soldaten versprochen, und diese hatten sie sicher so bald wie möglich verkauft. Die Gabe wird aus Brot und Wein bestanden haben.73 Johannes trennte zwar nicht, wie Theophilos und Basileios, zwischen eigenem Einzug und dem von Gefangenen und Beute. Er hatte wahrscheinlich nicht genügend Soldaten, um gleich zwei eindrucksvolle Züge zu bemannen. Das war auch gar nicht notwendig. Während des Einzugs scheint der General keinen Zwischenstop an einer Kirche gemacht zu haben. Erst ganz am Schluß trat das christliche Element hervor, während die unglücklichen Frauen und Kinder zurückblieben. Johannes respektierte das spätantike Empfinden. Auch bei diesem innovativsten aller spätrömischen Triumphe wurde eine Regel beachtet: Demut wurde nicht durch Demütigung verunreinigt.

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72 Coripp. Ioh. 6.97f.: horribiles vultus parvis ostendere natis / dum patres matresque libet, sic limina templi … 73 Coripp. Ioh. 5.408–416, 6.7f; McCormick 1989: 169, denkt an die Beute („quite possibly“). Shea 1973: 121, und Andres 1997: 158, erwägen die Möglichkeiten Beute und Brot/Wein. Der eine entscheidet sich für die zweite Alternative, der andere trifft keine Wahl. Daß keine Beute mitgebracht wurde, lassen alle Autoren außer acht.



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Paolo Liverani

Roma tardoantica come spazio della rappresentazione trionfale Abstract: If we consider the Roman triumph in the long run, we can identify some important changes in the ritual that leave traces in the path and in the monumental context. Four phases emerges from this analysis: (1) In the Republican period, the procession started from the Circus Flaminius and, after passing the Porta Triumphalis at the base of the Capitol, circled the Palatine counter-clockwise and finally crossed the Forum to climb to the temple of Jupiter Optimus Maximus; (2) As of 74 ad, following the Flavian enlargement of the pomerium, the procession marched along the Via Lata / Flaminia: after crossing the new Porta Triumphalis (= Arch of Portugal), continued to use the Republican path. However, this is a rite reserved to the emperor and monumental dedications are of a different type: no more temples, but arches, honorary columns and (under Constantius II) an obelisk; (3) After Constantine, the emperors did not go up to the temple of Jupiter on the Capitol: the end of the procession is a purely civic and secular one: the Curia of the Senate and the Rostra in the Forum. However, the visit to St Peter’s assumes more and more importance and the route from the Palatine to the Basilica progressively acquires an architectural dignity similar to the triumphal path; (4) The two sections of the route were merged in a single ceremony by Theodoric, who reverses the path of the adventus. The procession started from St. Peter’s and ended at the Forum. In the same period, the route between the Vatican Basilica and the Pons Aelius was also equipped with a monumental portico. In the following centuries, the example of Theodoric was followed – albeit with a degree of freedom – until the last adventus known of this type, that of Charlemagne.

Il percorso trionfale La bibliografia sul trionfo romano è molto vasta e negli ultimi anni l’interesse per questo tema si è ulteriormente intensificato con la pubblicazione di numerosi studi. Tuttavia rimane sensibile un certo sbilanciamento cronologico: in genere si dedica la massima attenzione alle fasi repubblicane del rituale e si conclude la narrazione con l’alto impero, che è il momento meglio documentato dalle fonti, ma che in nessun modo può essere considerato l’ultimo capitolo di questa storia.1 Un approccio di questo tipo produce l’erronea impressione che dal secondo secolo in poi il rituale del trionfo sia sparito senza lasciar traccia o quasi. Solo più di recente gli studi hanno cominciato a valorizzare la fase tardoantica in connessione con un

1 Cfr. l’introduzione di Goldbeck e Wienand a questo volume.

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nuovo interesse per il periodo e con una migliore conoscenza della topografia della Roma di quest’epoca.2 Se ci limitiamo alla configurazione topografica del trionfo e – dal IV secolo – dell’adventus, ci si accorge che gli studi oscillano tra due poli opposti. All’inizio del Novecento si pensava che il tracciato della processione potesse variare di volta in volta in maniera più o meno sensibile e arbitraria,3 in seguito Filippo Coarelli ha reagito con forza a questa idea proponendo un itinerario fisso già a partire da un’età notevolmente antica4 e la sua ricostruzione è entrata nella vulgata. Ora sembra che il pendolo torni verso l’inizio della sua corsa con i recenti contributi di Mary Beard5 e Peter Wiseman,6 che ipotizzano una variabilità assai maggiore del percorso. Se da un lato è ovvio che un rituale pubblico debba necessariamente basarsi su di un canovaccio fisso, poiché altrimenti la sua autorevolezza e il suo legame con la tradizione andrebbero persi, dall’altro non si può pretendere che mille anni di storia e di evoluzione urbanistica passino senza produrre adattamenti, slittamenti e aggiornamenti nel rito e nel cerimoniale. Proprio lo studio dell’età tardoantica può aiutare a bilanciare le due tendenze in una prospettiva di lunga durata. A tal fine nello studio che segue si cercherà di identificare e analizzare casi concreti di cambiamenti strutturali del rituale legandoli alla realtà topografica e monumentale: in questo modo potranno essere meglio evidenziati per contrasto anche gli elementi di continuità.

Il trionfo dopo l’ampliamento flavio del pomerio Il primo importante cambiamento del percorso trionfale è legato agli ampliamenti del pomerio e in particolare a quello voluto da Vespasiano. Come è noto, infatti, un punto critico della processione era l’ingresso nel pomerio, il confine giuridico-sacrale che delimitava la città stabilendo la differenza tra le competenze dei magistrati civili e di quelli dotati di imperium. Il trionfo era l’unica eccezione ammessa alla ferrea regola che vietava l’ingresso in città dell’esercito o di elementi di carattere militare. Era in base a questa regola che, per esempio, i comizi centuriati si tenevano nei saepta fuori dal pomerio e che in età repubblicana non era probabilmente possibile nemmeno erigere una statua loricata all’interno della città.7

2 MacCormack 1995; McCormick 1993; Fraschetti 1999; Liverani 2007b. 3 Morpurgo 1908; Makin 1921. 4 Coarelli 1968, 1977, 1988: 363–437. 5 Beard 2007. Come sempre le osservazioni della Beard sono estremamente acute e puntuali ed è salutare che qualcuno ricordi la fragilità delle nostre conoscenze per evitare di costruire ipotesi avventurose su basi esigue. D’altra parte è anche tipico dell’autrice il gusto iconoclasta che mira “a celebrare … la complessità storica” (295) e giunge talvolta a forzare l’evidenza pur di mostrarne la debolezza, senza un vero interesse ad avanzare proposte alternative. 6 Wiseman 2007, 2008. Su una linea simile Östenberg 2010. 7 Cadario 2006: 32–37.



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Fig. 16.1: Il limite del pomerio attraverso il Campo Marzio dopo gli ampliamenti di Claudio e Vespasiano

Le fonti repubblicane indicano il Circo Flaminio come l’area privilegiata per r­ accogliere l’esercito prima dell’ingresso trionfale in città e collocano la Porta Trium­ phalis – il varco di accesso attraverso il pomerio – alle pendici del Campidoglio, sul lato corrispondente.8 Nel primo secolo d.C. si ebbero in un breve periodo ben due ampliamenti del confine pomeriale, entrambi testimoniati da una serie di termini iscritti9 (fig. 16.1). Per quanto riguarda il primo – dovuto a Claudio nel 49 – non si hanno fino a oggi elementi specifici che permettano di ipotizzare uno spostamento della Porta Triumphalis repubblicana, mentre invece dovette venire incluso nel circuito pomeriale un tratto del Campo Marzio sud-occidentale, che comprendeva il Teatro di Marcello e il Circo Flaminio.10 Il secondo ampliamento del 74 fu deciso da Vespa-

8 Coarelli supra nota 4, sintesi in LTUR III, 333–334 (Coarelli) con bibliografia precedente. Beard 2007: 96–105 e Wiseman 2007, 2008 nel loro riesame delle fonti non sembrano valutare fino in fondo che cosa significasse il limite pomeriale; Filippi/Liverani 2016. 9 Andreussi 1988. 10 Le varie proposte differiscono di poco per questo tratto (Lugli 1934: 91–92, 95, tav. I; Labrousse

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siano11 e dovette inglobare anche una parte del Campo Marzio centrale. Il percorso preciso di questo confine è discusso, ma per il tema che qui interessa basta identificare il punto in cui la linea pomeriale attraversava la via Lata – attuale via del Corso – il che è determinabile con sufficiente approssimazione grazie ai cippi pomeriali di Via della Torretta.12 Poco più a est di questo rinvenimento, a cavallo della via Lata, sorgeva fino al 1662 l’Arco di Portogallo, un arco tardoantico così chiamato perché

1937; Rodrìguez-Almeida 1978–1980; Künzl 1988: 36–37 fig. 17; Poe 1984; Liverani 2005, 2007b; Sofia 2012. Gesemann 2003 include nel pomerio di Vespasiano la fascia del Campo Marzio sud-occidentale lungo il Tevere, ma esclude Circo Flaminio e Teatro di Marcello). Non è condivisibile la ricostruzione di Coarelli 2009b: 70–71, fig. 5 (per la prima volta con una pianta; cfr. anche Coarelli 2009c: 304– 309, fig. 1): secondo questo studioso il Campo Marzio centrale si troverebbe all’interno del pomerio e il Circo Flaminio all’esterno. Tale idea nasce probabilmente dall’attenzione prevalente attribuita al trionfo repubblicano, che porta a sottovalutare gli sviluppi di età imperiale. Le specifiche obiezioni all’inclusione del Circo Flaminio sarebbero: 1. la celebrazione dei ludi Tauri ancora sotto Antonino Pio nel Circo Flaminio; 2. poiché i cippi pomeriali rivolgono la loro iscrizione in direzione della città e quello alla Chiesa Nuova sarebbe rivolto a est, il Campo Marzio centrale sarebbe incluso nell’area urbana. Tuttavia: 1. la celebrazione di ludi dedicati alle divinità infere non implica necessariamente una collocazione extrapomeriale, in caso contrario dovremmo considerare fuori del pomerio anche il Comizio con il Mundus e il sacellum Ditis et Proserpinae (LTUR III, 288–289 [Coarelli]; V, 242 [Aronen]); 2. come si è osservato da tempo (Liverani 2005: 59), l’orientamento del cippo testimoniato (con esitazioni) dallo Jordan (Hermes 2, 1867, 407), può essere inteso come rivolto a sud-est, quindi in maniera compatibile con la ricostruzione che include il Circo Flaminio (Liverani 2007a: fig. 1). Contro l’inclusione del Campo Marzio centrale valgono invece pesanti obiezioni: non è possibile includere nel pomerio né i saepta, sede dei comizi centuriati, né l’Iseo Campense: i culti egizi infatti furono banditi dal pomerio per volere di Augusto (Cass. Dio., 54.6.6; Tac. Ann. 2.85; Suet. Tib. 36) e riammessi solo sotto Caracalla (SHA Carac. 9.10); inoltre prima del trionfo Vespasiano e Tito pernottarono πλησίον τοῦ τῆς Ἴσιδος ἱεροῦ “nei pressi del tempio di Iside” (Ios. Bell. Iud. 7.5.4): secondo Coarelli (1997: 165) si tratterebbe della Villa Publica e il luogo del pernottamento corrisponderebbe all’area occupata successivamente dal Divorum, ma tale ipotesi entra in contraddizione con la collocazione di quest’area all’interno del pomerio di Claudio proposta nei suoi ultimi contributi (Coarelli 2009b: 69–71, fig. 5; Coarelli 2009c: 304–309, fig. 1). Nell’ampliamento di Vespasiano non può essere compresa l’area che verosimilmente ospitava il sepolcri di Silla e di Giulia figlia di Cesare (LTUR IV: 286 [La Rocca], 291 [Coarelli]) e più tardi gli ustrini imperiali di Montecitorio (LTUR I: 75–76 [Danti]). Nella ricostruzione di Coarelli il Campo Marzio centrale sarebbe stato già inglobato da Claudio, ma di ciò non possediamo la più piccola evidenza: l’ipotesi si basa sulla presenza lungo la via Lata dell’Arcus Claudii (LTUR I: 85–86 [Rodrìguez-Almeida]), tuttavia Claudio trionfò sui Britanni nel 44 (dunque prima di estendere il pomerio) e l’arco dell’acquedotto Vergine fu monumentalizzato a ricordo dell’avvenimento solo nel 51–52 (CIL VI 920 = 31203), dunque la sua eventuale relazione con il pomerio è tutt’altro che evidente. Detto altrimenti: se Vespasiano utilizza ancora la Porta Triumphalis repubblicana (Ios. Bell. Iud. 7.5.4) quale significato avrebbe allora l’Arco di Claudio? Come si vede tale ricostruzione genera più problemi di quanti pretenda di risolvere. Infine la possibilità che il pomerio si estendesse addirittura all’area transtiberina (così già Labrousse 1937: 194–196) sembra poco verosimile: essa si basa sul cippo CIL VI 31538, reimpiegato in una domus tarda, ma l’attraversamento del Tevere avrebbe interrotto gli auspici dei magistrati (Bouché-Leclercq 1882: 230–234; Catalano 1978: 440–553). 11 Per la data Buttrey 1980: 24. 12 Romanelli 1933; CIL VI 40854, 40855.



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adiacente alla residenza dell’ambasciatore portoghese. Già da tempo si era proposto di identificarlo con una porta pomeriale,13 ma l’esame di un brano del panegirico composto da Claudiano per il sesto consolato di Onorio14 permette di riconoscervi l’arco che era stato dedicato all’imperatore per un adventus previsto per il 399 o il 400, ma non più verificatosi.15 Il testo fa intuire che si trattava di una struttura preesistente riutilizzata,16 inoltre questa collocazione è particolarmente significativa: l’arco era posto a un miglio dalla Porta Triumphalis repubblicana, in un punto cioè che – fino a Vespasiano – marcava il limite entro il quale potevano essere esercitati il ius provocationis, i giudizi del praetor urbanus, il potere degli edili e la tribunicia potestas;17 inoltre immediatamente a sud-ovest di questo stesso punto sorgeva l’Ara Pacis, il monumento che doveva commemorare il ritorno di Augusto dalla Gallia e dalla Spagna nel 13 a.C.18 In breve si deve concludere che l’Arco di Portogallo costituiva nella sua forma tarda l’erede della porta Triumphalis di Domiziano, quella descritta in un epigramma di Marziale19 e raffigurata in alcuni sesterzi e in diversi rilievi marmorei.20

13 Lugli 1934: 95; Lugli 1938: 270; Lugli 1970: 23; Castagnoli 1980: 67; Rakob 1987: 704 n. 39. 14 Claudian., VI Cons., 369–373: Ast ego frenabam geminos, quibus altior ires, / electi candoris equos et nominis arcum / iam molita tui, per quem radiante decorus / ingredere toga, pugnae monumenta dicabam / defensam titulo Libyam testata perenni / iamque parabantur pompae simulacra futurae / Tarpeio spectanda lovi … . “Già trattenevo la coppia di candidi cavalli con i quali avresti proceduto più in alto e dedicavo un arco al tuo nome, attraverso il quale avresti dovuto fare l’ingresso ornato della toga splendente, già erano costruiti i monumenti della battaglia che attestano con iscrizione perenne la difesa della Libia, e già si preparavano le figurazioni per la futura processione, che sarebbero state osservate da lontano da Giove Tarpeo”. 15 Liverani 2004, 2005. 16 Si noti l’opposizione sottile tra arcum dicabam e molita monumenta: l’arco è solo dedicato mentre i monumenti vengono costruiti: Liverani 2005: 60–61. 17 Per la distanza Torelli 1982: 29–30; per le fonti LTUR IV: 99 (Andreussi). 18 Rich 1998: 74–75; LTUR V: 136 (Patterson). 19 Martial 8.65 (93 d.C.): Hic ubi Fortunae Reducis fulgentia late / tempia nitent, felix area nuper erat: / hic stelit Arctoi formosus pulvere belli / purpureum fundens Caesar ab ore iubar; / hic lauru redimila comas et candida cultu / Roma salutavit voce manuque ducem. / Grande loci meritum testantur et altera dona: / stat sacer et domitis gentibus arcus ovat; / hic gemini currus numerant elephanta frequentem, / sufficit immensis aureus ipse iugis. / Haec est digna tuis, Germanice, porta triumphis: / hos aditus urbem Martialis habere decet. “Qui, dove per vasto tratto di Fortuna Reduce i fulgenti / tempi splendono, fino a poco tempo fa era una fausta area; / qui stette, bello della polvere della guerra del nord / con Il volto radioso di divina maestà, Cesare; / qui, le chiome coronate d’alloro e le vesti candide, / Roma salutò con la voce e con i gesti il suo condottiero. / Della grande importanza del luogo sono testimoni anche altri doni: / un arco sacro vi si erge e solennizza la sottomissione delle genti, / qui due carri gemelli contano numerosi elefanti, / e lui stesso effigiato in oro, basta come auriga a quei tiri immani. / Questa, o Germanico, è degna porta dei tuoi trionfi: / questi ingressi è giusto che abbia la città di Marte”. 20 Liverani 2005, 2006–2007, 2007b; Sobocinski 2009 discute il problema senza conoscere i miei ultimi due articoli.

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Fig. 16.2: Il punto della via Lata attraversato dal pomerio (rielaborazione da De Caprariis 1991–1992)

Tale modifica del percorso trionfale ha importanti conseguenze: già in età giulioclaudia l’ingresso in città dalla via Lata aveva guadagnato importanza, come dimostrano con la loro posizione l’Ara Pacis e l’arcus Claudii,21 posto poco più a sud a ricordo del trionfo britannico di Claudio. Vitellio entrando a Roma proveniva da Ponte Milvio e si diresse al Campidoglio,22 dunque utilizzò lo stesso percorso. Anche Vespasiano e Tito dovettero entrare per la stessa via, se è giusto che nel frattempo Claudio aveva incluso il Circo Flaminio nel pomerio. Quest’area ormai sparisce dalle fonti relative ai trionfi e agli adventus, mentre l’asse della via Lata compare regolarmente nella documentazione successiva anche se in maniera spesso implicita.23 Al com-

21 Cfr. infra nota 32. 22 Tac. Hist. 2.89; cfr. Suet. Vit. 10. 23 Liverani 2005: 62–65.



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plesso formato dalla nuova porta Triumphalis e dall’Ara Pacis Domiziano aggiunge un ulteriore elemento. I rilievi di Marco Aurelio sull’Arco di Costantino e ai Musei Capitolini permettono di collocare il tempio della Fortuna Redux subito all’esterno del pomerio e della nuova porta Triumphalis.24 Per la celebrazione della partenza e del ritorno dell’imperatore si dispone ormai un apparato monumentale assai articolato, con l’Ara Pacis subito all’interno della porta a marcare l’area intrapomeriale – dove regnano la pace e l’ordine civile – e con il tempio della Fortuna Redux subito all’esterno per accogliere il vincitore di ritorno dalle campagne belliche25 (fig. 16.2). In altre parole si tratta dell’equivalente topografico del concetto che la lingua latina definisce mediante l’opposizione domi bellique. La validità e funzionalità di questo schema si possono documentare ancora fino ai primi del V secolo d.C., quando Claudiano delinea un quadro che non sembra molto differente: proprio all’inizio del suo già citato panegirico26 il poeta pone un’allusione all’epigramma di Marziale per celebrare Onorio mediante il richiamo al tempio della Fortuna Reduce, ai vicini saepta e al Campo Marzio, con una calibrata operazione archeologica.27

I monumenti trionfali Questo momento di svolta nella cerimonia trionfale coincide con un cambiamento strutturale nel significato e nel ruolo del trionfo. Tale cambiamento è dovuto al passaggio dal regime repubblicano a quello imperiale, tuttavia la nuova posizione della porta Triumphalis e la modifica del primo tratto del percorso permettono di visua-

24 Liverani 2006–2007. 25 Un’ara dei Musei Capitolini reca una dedica della prima metà del III sec. d.C. in favore della casa imperiale (CIL VI, 830; Stuart Jones 1912: 51 n. 8, tav. 10; Koeppel 1969: 138, 151–152). Sul lato destro si riconosce la personificazione di una strada, verosimilmente la Flaminia, un miliario con l’indicazione del primo miglio e l’iscrizione salvos ire, mentre sul lato sinistro compare la Fortuna Redux seduta e l’iscrizione salvos venire. Si deve anch’essa riferire ai riti di profectio e adventus che si compivano in quel punto. 26 Claud., VI Cons. 1–7: Aurea Fortunae Reduci si templa priores / ob reditum vovere ducum, non di­ gnius umquam / haec dea pro meritis amplas sibi posceret aedes, / quam sua cum pariter trabeis repa­ ratur et Urbi / maiestas: neque enim campus sollemnis et urna / luditur in morem, speàes nec dissona coetu / aut peregrina nitet simulati iuris imago. / Indigenas habitus nativa Palatia sumunt, / et, patriis plebem castris sociante Quirino, / Mars Augusta sui renovat suffragia campi. “Se gli aurei templi della Fortuna Reduce i nostri padri / votarono per il ritorno dei condottieri, non mai più degnamente / la dea chiederebbe per i suoi meriti questi ampi sacrari / che nell’occasione in cui allo stesso tempo al consolato e alla Città si restituisce / la maestà: né infatti i solenni comizi e il voto / sono stati una formalità, né (è) un’apparenza dissonante per l’assemblea / o brilla come simulacro estraneo di un diritto ingannevole. / I nativi Palazzi assumono le vesti indigene / e, mentre Romolo associa il popolo ai patrii eserciti, / Marte rinnova i voti Augusti dei comizi”. 27 Liverani 2006–2007: 301; cfr. anche infra nota 48.

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lizzarlo con particolare evidenza. Esaminiamo quel che resta del trionfo dopo la sua celebrazione, le sue tracce visibili nel tessuto monumentale della città, ossia le dediche che lo accompagnano o lo seguono. In età repubblicana – e ancora in età augustea – il trionfatore cercava di lasciare una memoria permanente della sua vittoria costruendo con i proventi del bottino un edificio di particolare impatto monumentale, in genere un tempio.28 Se ne contano più di sessanta dall’inizio della repubblica ad Augusto, concentrati per lo più lungo il percorso della pompa trionfale: dunque nel Campo Marzio, nel Circo Flaminio, all’uscita dal Circo Massimo; meno strettamente legati alla processione, ma probabilmente ancora in vista di essa, erano quelli nell’area di Porta Capena e sull’Aventino. Esisteva un gruppo che, infine, prescindeva dal percorso trionfale e doveva la sua collocazione a motivazioni particolari. In ogni caso un numero considerevole di queste fondazioni testimoniava la competizione tra i vari trionfatori per affermare il proprio nome e quello della propria gens in concorrenza con gli altri personaggi e gruppi politici dell’epoca. Con l’avvento dell’impero la situazione cambia radicalmente: innanzitutto le esigenze competitive della nobiltà perdono di significato poiché il trionfo viene riservato all’imperatore o, al massimo, a membri della famiglia imperiale. In secondo luogo l’imperatore non dipende più solo dal bottino trionfale per finanziare le sue imprese monumentali, dunque la commemorazione del trionfo avviene principalmente attraverso l’erezione di monumenti specializzati – gli archi29 a cui potremmo forse aggiungere le colonne onorarie (i Säulenmonumente)30 – eretti dal senato, o direttamente dall’imperatore, sul percorso trionfale o comunque in punti urbanisticamente rilevanti del centro di Roma. Infine anche se l’imperatore ha indubbie esigenze di rappresentanza, non ha concorrenti da cui distinguersi e su cui prevalere, ma semmai deve richiamarsi alla tradizione dei suoi predecessori che già hanno arricchito di monumenti trionfali la città. In altre parole e schematizzando per amore di chiarezza: da un lato cambia il tipo di dedica trionfale (dal tempio all’arco) e la sua collocazione topografica (dal Circo Flaminio alla via percorsa durante il trionfo), dall’altro cambia il rapporto tra i monumenti dei diversi trionfi: esso passa da paradigmatico a sintagmatico, ovvero da concorrenziale e tendenzialmente alternativo diventa cumulativo e, si potrebbe dire, agglutinante. Non è più necessario che il nuovo arco cancelli o surclassi quello del predecessore: al contrario il loro effetto si somma in quanto l’imperatore, ripercorrendo l’itinerario tradizionale, riattraversa anche tutti gli archi dei suoi predecessori facendoli suoi, rinnovando e riattualizzando i loro trionfi. Se ripercorriamo idealmente la via della processione trionfale degli imperatori di IV secolo a partire dalla via Lata, il discorso diventa evidente (fig. 16.3): attraversata la porta Flaminia il corteo passava in breve successione tre archi: la Porta Triumphalis

28 Pais 1923: 489 ss.; La Rocca 2009: 42 con ulteriore bibliografia. 29 De Maria 1988; cfr. anche il contributo di Hölscher in questo stesso volume. 30 Jordan-Ruwe 1995.



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Fig. 16.3: Il percorso del trionfo in età imperiale

(Arco di Portogallo),31 l’arcus Claudii32 – il fornice dell’acquedotto Vergine monumentalizzato nel 51–52 d.C. a ricordo del trionfo britannico di Claudio – e l’arcus Novus33 – eretto per il trionfo e i vicennali di Diocleziano del 303. Raggiunte le pendici del Campidoglio e attraversato il Foro Olitorio e il Foro Boario,34 proseguiva attraverso il

31 Liverani 2004, 2005. 32 CIL VI 920=31203; Laubscher 1976; LTUR I: 85–86 (Rodrìguez-Almeida). 33 Laubscher 1976; LTUR I: 101–102 (Torelli). 34 È illogico far passare il corteo trionfale attraverso il vicus Iugarius, il Foro Romano e il vicus Tuscus invece che attraverso un percorso più diretto (Coarelli 1968, 1988: 365–366, 2012: 65–87): una simile deviazione farebbe arrivare il trionfatore al Foro Romano già prima di completare il percorso attorno al Palatino. Concordo con le critiche di Wiseman 2007: 445–446, 2008: 390 e Beard 2007: 102–105; quando Suet. Iul. 37.2 narra l’incidente di Cesare che nel 46 a.C. ruppe l’asse del carro trionfale Vela­ brum praetervehens, non si deve tradurre “attraversando il Velabro”, ma piuttosto “passando oltre il Velabro” nel senso in cui troviamo impiegato il verbo quando per esempio Cesare e Pompeo praeter­

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Circo Massimo entrando attraverso la porta centrale dei Carceres e uscendo all’estremità opposta attraverso l’arco dedicato a Tito35 per il trionfo su Gerusalemme. Risalendo lungo l’attuale via di S. Gregorio raggiungeva l’arco di Costantino36 e svoltava in direzione della via Sacra passando l’arco di Tito.37 Discendendo per la via Sacra attraversava un ulteriore arco per entrare nel Foro: si trattava del fornice – di discussa identificazione – che sorgeva tra la Basilica Pauli e il tempio del Divo Giulio.38 Prima di Costantino il corteo passava anche sotto l’arco di Settimio Severo,39 per salire in Campidoglio. Il percorso attraversava quindi ben sette-otto archi ed è ovviamente possibile che di qualcun altro si sia persa notizia. In età tarda, però, potremmo contare anche altri monumenti che, pur non avendo una connotazione trionfale altrettanto spiccata, potevano concorrere ad enfatizzare il percorso. Penso innanzitutto alle colonne onorarie del Foro: come è stato dimostrato, infatti, la risistemazione tetrarchica della piazza comportò una reduplicazione dei rostri orientali anche sul lato opposto mediante la

vectas Apolloniam Dyrrachiumque naves viderant (Caes. Civ. 3.30.1), cioè “avevano visto passare le navi oltre Apollonia e Durazzo”. Filippi/Liverani 2016. 35 CIL VI 944; LTUR I, 108–108 (Ciancio Rossetto). Wiseman 2007: 446–447 (seguito da Östenberg 2010: 314) contesta la possibilità di questo passaggio a causa della presenza di gradini (Humphrey 1986: 97–98), una difficoltà però che si incontra regolarmente in altri casi come l’arco di Tito sulla via Sacra e l’arco di Settimio Severo (cfr. infra note 37 e 39) e che doveva essere superata mediante opere provvisorie (pedane in legno o terrapieni) così come era previsto che altri spazi (per es. il Foro) venissero attrezzati con tribune temporanee. 36 LTUR I: 86–91 (Capodiferro). 37 Pfanner 1983. Anche per quest’arco (cfr. note 35 e 39) si pone il problema della differenza di quota che richiederebbe dei gradini e dunque ne impedirebbe l’attraversamento al corteo trionfale, oltre al fatto che si tratta di un arco che celebra il divo Tito, più che il trionfo (Coarelli 2012: 478–482). Fatta salva l’esigenza di una ricostruzione migliore dei livelli circostanti di età flavia (i basolati sono stati qui asportati perché considerati tardi), anche in questo caso come per l’arco del Circo Massimo (supra, nota 35) si può pensare a sistemazioni provvisorie. Inoltre, anche se è indubbio che Tito viene onorato come divus quindi assai dopo il trionfo del 71, va osservato che i rilievi del fornice illustrano in maniera enfatica il trionfo per la conquista di Gerusalemme e che non è inconsueto che un arco venga realizzato anche anni dopo l’occasione del trionfo: quello del Circo Massimo per esempio fu dedicato dieci anni dopo il trionfo e al solo Tito. 38 Si tratta dell’arco chiamato Arcus Nervae nell’Ordo di Benedetto Canonico (Valentini/Zucchetti 1946: 219; cfr. Mirabilia 24: Valentini/Zucchetti 1946: 56), che ancora si riconosce in un disegno del codex Escurialensis (fol. 20r.) e in uno di van Heemskerck: Hülsen 1888: 154–155, tav. 7; Coarelli 1985: 269–308; Steinby 1987: 156–167; Santangeli Valenzani 1998. Non entro nel merito della complessa discussione dell’identificazione sintetizzata da E. Nedergaard (LTUR I: 80–81, 81–85; Nedergaard 1994–1995); cfr. anche Rich 1998: 97–115; Rose 2005: 60–64, 94. 39 Brilliant 1967; LTUR I: 103–105 (Brilliant). Anche per quest’arco (cfr. supra note 35 e 37) esiste una discussione relativa al suo attraversamento: Giuliani (in Giuliani/Verduchi 1987: 35–39, tav. IV sez. A-A’) ha rilevato elementi oggettivi che costringono a ricostruire l’esistenza di una scalinata o di una cordonata in età severiana, modificata – forse in età dioclezianea – per realizzare un piano inclinato più dolce. L’argomento non è stato compreso da Coarelli (1999: 30–31; 2012: 479 n. 456) che rifiuta il dato.



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Fig. 16.4: Il Foro Romano a partire da Diocleziano (ricostruzione C.F. Giuliani)

costruzione di una tribuna del tutto simile, anch’essa dotata di cinque colonne onorarie (fig. 16.4).40 Inoltre si deve aggiungere l’erezione sul lato meridionale di altre sette colonne onorarie e, in un punto eccentrico della piazza ma sull’asse del Foro Transitorio, della colonna che sarebbe stata riutilizzata da Foca per il suo ritratto. L’accento sul Foro e sui Rostri – dai quali l’imperatore incontrava il popolo – rendeva necessaria una sottolineatura monumentale, che d’altronde fu ulteriormente rafforzata dalla decisione di Costantino di abolire l’ultimo tratto del percorso con la salita al Campidoglio e di terminare al Foro la processione. Tale monumentalizzazione non era legata in maniera particolare a un trionfo,41 ma da quell’epoca la colonna onoraria coronata da una statua dell’imperatore assume una funzione urbanistica importante e conosce una fortuna straordinaria: a Costantinopoli se ne contano almeno trenta,42 alcune delle quali di dimensioni superiori perfino a quelle delle colonne Traiana e Antonina. D’altronde l’accostamento tra archi e colonne onorarie viene proposto già da Plinio il Vecchio,43 secondo il quale “il significato delle colonne era quello di essere innalzati sopra gli altri mortali: lo stesso scopo hanno gli archi”.

40 Verduchi 1982–1984; Verduchi 1985; Giuliani/Verduchi 1987: 148–163 n. 24, 166–173 n. 25–31, 174– 177 n. 32, 184–187; LTUR I: 294–295, 307 (Verduchi); LTUR IV: 214–217, 217–218 (Verduchi); Liverani 2007a; Liverani 2005. 41 Cfr. però il suggerimento di Coarelli 1999: 33. 42 Jordan-Ruwe 1995: 124–204. 43 Plin. Nat. Hist. 34.27.

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Infine tra i monumenti trionfali va ricordato l’obelisco di Costanzo II.44 Esso era stato già destinato a Roma da Costantino, ma solo con l’adventus del figlio ne fu decisa definitivamente la collocazione sulla spina del Circo Massimo. La sua iscrizione chiarisce che si tratta di un dono conseguente al trionfo di Costanzo II, ossia alla vittoria sul ‘tiranno’ Magnenzio, che aveva permesso di riunificare l’impero. I toni trionfali del testo trovano corrispondenza nella collocazione nel Circo Massimo – che diventava così l’unico del mondo romano decorato addirittura da due obelischi – in un punto che non solo si trovava lungo il percorso trionfale, ma probabilmente fronteggiava il palco imperiale.45 Va ricordato per inciso che – accanto alla novità dell’uso trionfale di un obelisco – anche la sua iscrizione utilizzava una forma del tutto nuova per i monumenti pubblici: il testo presuppone un lettore che parla in prima persona rivolgendosi a Roma, presente nei suoi cittadini raccolti sulle gradinate. Inoltre esso da un lato mostra evidenti richiami all’epigrafia costantiniana della basilica di S. Pietro nella forma e nella terminologia, dall’altro costituisce il modello per l’iscrizione latina dell’obelisco di Teodosio a Costantinopoli.46 Dopo la svolta del I secolo d.C. nella struttura e nella conformazione topografica del trionfo, la cerimonia si evolve mantenendo una notevole continuità almeno per alcuni elementi caratterizzanti: la nuova Porta Triumphalis – sia pure con rifacimenti – mantiene infatti il suo ruolo dall’età flavia fino almeno all’inizio del V secolo. Si tratta di un dato notevole se si considera da un lato che l’adventus (mancato) di Onorio del 400 è l’ultimo caso in cui possiamo provare la permanenza del valore rituale del pomerio,47 dall’altro che la stessa occasione testimonia la sopravvivenza nelle forme della ritualità civica e ‘laica’ di un culto – quello della Fortuna Reduce – che altrimenti sarebbe dovuto terminare a seguito dei provvedimenti antipagani di Teodosio del 391. Che non si tratti di pura celebrazione letteraria da parte di Claudiano può essere dimostrato dalla presenza a Costantinopoli della dedica alla stessa Fortuna Reduce della Colonna dei Goti sormontata, secondo Giovanni Lido, da una statua raffigurante la dea,48 a memoria di una vittoria su questa popolazione.

44 Liverani 2012a, con una nuova edizione e commento dell’iscrizione CIL VI 1163 – ILS 736. 45 Polzer 1965; Golvin/Vergnieux 2004: fig. 4; G. Aja Sánchez 2007: 295 fig. 5 sinistra. 46 ILS 821; Liverani 2012a, 2014: 17–18. 47 Si osservi che tra l’altro ciò scredita la notizia secondo cui Aureliano avrebbe ampliato il pomerio in relazione alla costruzione delle mura (SHA Aurelian. 21.9–11; Liverani 2005: 56): ciò non esclude che alcune funzioni del pomerio fossero gradualmente venute meno, perché legate a consuetudini o competenze superate dai tempi (Giardina 2000: 31–34) o che le mura non costituissero un limite più semplice da riconoscere e da utilizzare per i controlli del dazio o – in ambito cristiano – per alcune pratiche liturgiche (Dey 2011: 215–217). 48 CIL III 733: Fortunae / Reduci ob / devictos Gothos; Joh. Lydus, De Mensibus 4.7; cfr. Peschlow 1991; Stichel 1999.



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Il trionfo e gli edifici da spettacolo Il parallelo tra il trionfo di Vespasiano e Tito e gli adventus dei primi anni del V secolo si può estendere a un aspetto forse non sufficientemente analizzato del percorso trionfale: quello dei luoghi in cui più esplicitamente il rituale assumeva l’aspetto di una rappresentazione. Riprendiamo la descrizione di Flavio Giuseppe del trionfo del 71: gli imperatori, dopo essersi recati alla Porta Triumphalis, “indossarono le vesti trionfali e, celebrato un sacrificio in onore delle divinità le cui statue adornavano la porta, diedero il via al corteo facendolo passare attraverso i teatri, affinché la folla potesse più agevolmente assistere allo spettacolo”.49 Ancora una volta è essenziale avere ben chiaro il contesto topografico e la situazione del pomerio stabilita da Claudio: come si è detto, la linea di confine doveva staccarsi dalle pendici del Campidoglio per inglobare il Circo Flaminio – se possiamo fidarci dell’indicazione del cippo di Claudio rinvenuto a S. Maria in Gonfalone – piegando infine verso il Tevere.50 Dunque il Teatro di Marcello doveva trovarsi già all’interno del pomerio, mentre – immediatamente a nord – rimaneva all’esterno la Porticus Octaviae, dove Vespasiano aveva incontrato il senato prima di entrare in città. Il passo cruciale per questa discussione è quello secondo il quale il corteo imperiale passò “attraverso i teatri”, almeno secondo la traduzione corrente.51 Nel 71 a Roma esistevano tre teatri: fuori del pomerio si trovavano quelli di Pompeo e di Balbo, all’interno quello di Marcello. Non possiamo pensare, però, che l’esercito, dopo aver celebrato i sacrifici alla porta Triumphalis, invece di entrare, tornasse indietro per passare per il teatro di Pompeo (e di Balbo?) e solo dopo questa diversione attraversasse finalmente la porta ed eventualmente il Teatro di Marcello, proseguendo infine verso il Circo Massimo.52 La soluzione della difficoltà sta nel significato del termine greco θέατρα, che – a differenza del suo omologo latino – mantiene il significato originario del verbo da cui deriva, θεάομαι, e designa in senso generico gli “edifici da spettacolo”. Lo stesso Flavio Giuseppe utilizza il termine in questo senso generico nel libro precedente, quando parla dei prigionieri mandati nelle provincie a morire di spada o per le fiere ἐν τοῖς θεάτροις,53 dizione che doveva

49 Ios. Bell. Iud. 7.5.4: τὰς θριαμβικὰς ἐσθῆτας ἀμφιασάμενοι τοῖς τε παριδρυμένοις τῇ πύλῃ θύσαντες θεοῖς ἔπεμπον τὸν θρίαμβον διὰ τῶν θεάτρων διεξελαύνοντες, ὅπως εἴη τοῖς πλήθεσιν ἡ θέα ῥᾴων. 50 CIL VI 31537; Coarelli 1977: 821–822; Andreussi 1988: 233. 51 Coarelli 1968: 70–71 lo intende invece come designazione di tribune provvisorie, ma un simile significato non è giustificabile in base al contesto e all’usus scribendi di Flavio Giuseppe. 52 Non comprendo la lettura di La Rocca 2008: 39 e fig. 6, che fa passare il corteo per i teatri di Pompeo e di Marcello, ma senza rispettare il testo di Flavio Giuseppe. D’Alessio 2012: 513–514 e n. 401, fig. a p. 513 tenta di risolvere la difficoltà ipotizzando percorsi differenti per l’esercito e per gli imperatori fino al ricongiungimento davanti alla Porticus Octaviae nella spianata del Circo Flaminio prima di attraversare il Teatro di Marcello. L’ipotesi però forza in maniera inaccettabile il testo di Flavio Giuseppe e la stessa logica del trionfo, che non permette di separare il corteo dal suo comandante. 53 Ios. Bell. Iud. 6.9.2: ἐν τοῖς θεάτροις σιδήρῳ καὶ θηρίοις. Künzl 1988: 36 già interpreta θέατρα come

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evidentemente comprendere circhi e anfiteatri. Quest’uso del termine era già stato notato anche in altri autori greci, come Plutarco e Dione Cassio.54 Flavio Giuseppe descrive quindi l’attraversamento da parte di Vespasiano e Tito del Teatro di Marcello e del Circo Massimo, una soluzione che permetteva a una grande quantità di pubblico la migliore visione del corteo evitando al tempo stesso di intasare le strade. All’evidenza testuale va aggiunta anche la peculiarità planimetrica dello stesso Teatro di Marcello in cui, contrariamente alla norma, la scena e la cavea formano due corpi staccati separati da uno spazio insolitamente ampio: dobbiamo dedurne che il passaggio di processioni, non necessariamente trionfali,55 fosse stato previsto già in fase progettuale.56 Tenendo presente questa conclusione è possibile forse interpretare in modo simile anche la descrizione di Dione Cassio del trionfo britannico di Claudio: l’imperatore infatti “celebrò i giochi trionfali assumendo per l’occasione una sorta di potere consolare; essi si tennero contemporaneamente nei due teatri (ἐν τοῖς δύο ἄμα θεάτροις); e spesso si assentava dallo spettacolo, mentre altri lo sostituivano nella sua funzione di supervisore”.57 Nel testo che segue Dione descrive prima le “corse dei cavalli” (τῶν δὲ δὴ ἵππων … ἀμίλλας: verosimilmente corse di bighe) intervallate da cacce all’orso, gare atletiche e danze pirriche, poi parla di spettacoli di artisti del teatro celebrati su concessione del senato. Le corse dovettero svolgersi evidentemente nel Circo Massimo, gli spettacoli in un vero teatro: potrebbe trattarsi anche in questo caso del Teatro di Marcello. Naturalmente si tratta di qualcosa di leggermente diverso da quanto viene descritto per il trionfo del 71, perché quelli di Claudio sono festeggiamenti successivi alla processione trionfale, per i quali i vincoli pomeriali non avevano valore. In seguito non abbiamo altre fonti che attestino l’uso trionfale dei teatri se non – ancora una volta – un passo di Claudiano58 dell’inizio del 400 relativo all’adventus

riferito al Teatro di Marcello e al Circo Flaminio; Martini 2008: 70 al solo Circo Massimo, ma ammette di non avere una spiegazione per il plurale. Quest’ultimo contributo d’altra parte non è aggiornato e ricostruisce il pomerio di Vespasiano (del 74) sulla base del trionfo (del 71) il che ovviamente è impossibile. Schipporeit 2010: 153 pensa al teatro di Marcello e al Circo Massimo e Flaminio. 54 Arena 2010: 72, 109, 134–136. 55 Nel 204, nell’ambito dei Ludi Saeculares di Settimio Severo, la processione notturna del 1° giugno attraversò il teatro di Marcello: Pighi 1965: 140–175; CIL VI 32328, III.32–35; Valli 2007: 40–41; Valli 2009: 309. 56 Monterroso 2009a, 2009b. In assenza di indicazioni delle fonti è poco prudente costruire troppe ipotesi, tuttavia è chiaro che l’attraversamento del teatro di Marcello lasciava aperta la possibilità di un utilizzo di almeno una parte del Circo Flaminio. Su questi temi si veda Filippi/Liverani 2014–2015: 82–87. 57 Cass. Dio 60.23.4. 58 Claud. Stil. 2.397–405: Quae tum Flaminiam stipabunt milia vulgi! / Fallax o quotiens pulvis deludet amorem / suspensum, veniens omni dum crederis hora! / Spectabunt cupidae matres, spargentur et omnes / flore viae, superes cum Pincia culmina consul / arduus, antiqui species Romana senatus. /



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di Stilicone: è la stessa Roma che parla prefigurando il solenne corteo che sarebbe passato per la via Lata. Il generale si sarebbe lasciato sulla sinistra il Pincio,59 avrebbe quindi ricevuto il plauso del popolo nel Teatro di Pompeo, mentre la Valle Murcia – cioè il Circo Massimo – avrebbe innalzato al cielo il suo nome facendolo echeggiare dalle alture circostanti: l’Aventino e il Palatino. La situazione è leggermente diversa dalle precedenti, in quanto Stilicone non era l’imperatore, tuttavia egli era il tutore di Onorio e l’uomo più potente dell’impero, dunque il suo adventus non si sarà differenziato troppo da quello imperiale, ma ne avrà seguito il copione. Anche in questo caso possiamo osservare il mantenimento di uno schema di base – l’accesso dalla via Lata e l’attraversamento dei luoghi di spettacolo – pur con adattamenti. Al posto del Teatro di Marcello compare infatti quello di Pompeo, ma il motivo sembra abbastanza ovvio: quest’ultimo era più capiente del precedente e già con Vespasiano doveva essere stato incluso nell’area del pomerio, è possibile dunque che già da tempo fosse stato inserito nel protocollo trionfale.

La svolta costantiniana Si può passare ora a un secondo e assai più noto momento di svolta nella storia del trionfo: l’età costantiniana. Come si è detto, la conversione di Costantino comportò l’eliminazione del traguardo finale della processione trionfale, il tempio di Giove Ottimo Massimo sul Campidoglio. Non importa qui la discussione sul momento esatto in cui Costantino compì il Verzicht, il “gran rifiuto”;60 più interessanti sono le conseguenze sul percorso e sul significato del rituale conseguenti a questa decisione. In breve si può dire che la riduzione del trionfo a un adventus – o se si vuole l’attribuzione di

Pompeiana dabunt quantos proscaenia plausus! / Ad caelum quotiens vallis tibi Murcia ducet / nomen Aventino Pallanteoque recussum! “Quante migliaia di persone allora riempiranno la via Flaminia! / O quante volte la polvere ingannevole deluderà il desiderio / sospeso del popolo, mentre sei creduto in arrivo in ogni ora! / Bramose le madri scruteranno e saranno cosparse tutte / le vie di fiori, quando oltrepasserai le cime del Pincio, / tu alto console, immagine romana dell’antico senato. / Quanti applausi ti tributeranno i prosceni del teatro di Pompeo! / Quante volte la valle Murcia [scil. il Circo Massimo] innalzerà al cielo il tuo / nome che rimbalza echeggiando dall’Aventino e dal Palatino!” 59 Colpisce questo riferimento al Pincio, che è sfuggito finora agli studi topografici e che costituisce la prima attestazione del toponimo. C’è da chiedersi il motivo di questa notazione: non si tratta di una collina particolarmente notevole nella topografia romana, ma nel V e VI sec. sarà occupata da una sede imperiale, la domus Pinciana o palatium Pincianum (LTUR II: 156–157 [Guidobaldi – Jolivet]). Di solito si pensa che il passaggio della domus privata alla proprietà imperiale sia avvenuto a seguito del sacco di Alarico, quindi dieci anni dopo l’ingresso di Stilicone, tuttavia il passo in questione potrebbe far sospettare una data anteriore. 60 Straub 1955; Paschoud 1971, 1992; Fraschetti 1999: 9–127.

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significati trionfali all’adventus61 – comportò la perdita della dimensione religiosa del rituale e la sua trasformazione in una cerimonia puramente civica, in cui la climax si raggiungeva al Foro Romano nell’incontro con il popolo dai rostra e con il senato nella curia. Questo momento era di grande importanza e ne abbiamo una serie di testimonianze abbastanza ricca: già Costantino nel 312 parla al popolo dai rostri e la sua immagine ci è preservata in un famoso pannello del suo Arco.62 Il modello stabilito da Costantino si ripete regolarmente: ritroviamo questo incontro rituale tra imperatore, popolo e senato per Costanzo II63 nel 357, per Teodosio64 nel 389 e per suo figlio Onorio65 nel 403. Ancora Teodorico al suo arrivo a Roma nel 500 continua a seguire scrupolosamente – almeno per questa parte – il protocollo tardoantico, come testimoniano l’Anonimo Valesiano66 e Fulgenzio di Ruspe:67 entrambi ricordano accanto all’incontro con il senato quello con il popolo, collocando il secondo rispettivamente ad Palmam e in loco qui Palma Aurea dicitur. Si tratta di una denominazione tarda dei rostri occidentali che va probabilmente spiegata con il ricordo della columna palmata, una colonna onoraria che sosteneva la statua dell’imperatore Claudio il Gotico, posta sui cd. Rostra Vandalica.68 La memoria di questa svolta cerimoniale è ancora viva nell’immancabile Claudiano: nel brano del panegirico per Onorio già citato,69 Roma ricorda che in previsione del mancato adventus di Onorio “si preparavano le figurazioni da portare in processione, quelle che Giove Tarpeo avrebbe osservato da lontano”. Il poeta utilizza con una precisa intenzione il verbo spectare, perché sottintende che il corteo non sarebbe salito al Campidoglio e che Giove si sarebbe dovuto limitare a osservare la scena dall’alto del colle una volta che la processione fosse giunta nel foro sottostante. La laicizzazione del trionfo mise in moto un processo le cui conseguenze divennero del tutto evidenti solo a distanza di tempo. Il rito rimaneva carico di tutta la simbologia trionfale, tanto più necessaria quanto meno le fortune belliche ne offrivano motivo. Di fronte a questo sovraccarico semantico, però, rimaneva vuota la dimensione religiosa, sempre fortemente presente nella ritualità romana, e come è noto i

61 Per semplicità uso la distinzione nel senso di MacCormack 1995, ma sarebbe forse necessaria una maggiore prudenza: cfr. Lange 2012: 45 e Pfeilschifter in questo volume. 62 Su tutta la questione vedi Liverani 2007c: si può ricordare che probabilmente sulla scena dell’arco sono raffigurati i rostri orientali e non – come comunemente si ritiene – quelli occidentali. 63 Amm. 16.10.13. 64 Paneg. II (XII) 47.3 Qualem te Urbi dies primus invexerit; quis in curia fueris, quis in rostris. 65 Claudian., VI Cons. 587 ss. 66 Exc. Vales 66 (MGH, AA IX.2.324): ingressus urbem, venit ad senatum et ad Palmam populo adlo­ cutus. 67 Vita Fulgentii 9; AASS Ian. I.37. 68 SHA Claud. 3.5; Liverani 2007c: 176–180. 69 Supra, nota 14.



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vuoti chiedono di essere riempiti: poco alla volta perciò si introdusse un nuovo traguardo consono alla nuova temperie religiosa in forme via via più strutturate. Tale traguardo era la basilica di S. Pietro in Vaticano, che ospitava la tomba del principe degli apostoli.70 All’inizio ciò avvenne senza un collegamento esplicito alla processione dell’adventus e inoltre è probabile che lo stato delle fonti non ci permetta di cogliere tutti i passaggi. Un accento trionfale già da parte di Costantino nelle dediche della basilica è abbastanza chiaro: l’iscrizione – purtroppo frammentaria – che si trovava sull’arcone absidale sembra qualificare la costruzione come piaculum71 a seguito di un’incursione, probabilmente quella dei Sarmati del 322,72 respinta vittoriosamente. Ancor più significativa l’iscrizione sull’arcone trionfale,73 che in maniera sottilmente allusiva celebrava la riunificazione delle due metà dell’impero sotto il dominio di Costantino dopo la sconfitto di Licinio.74 Non sappiamo purtroppo se l’imperatore abbia mai avuto occasione di visitare la basilica: mancano fonti esplicite, ma la possibilità è suggerita dalla croce che Costantino e la madre Elena dedicarono sulla tomba dell’apostolo.75 Trattandosi di una dedica congiunta non può essere successiva alla morte di Elena, avvenuta entro il 329, e potrebbe essere connessa alla celebrazione a Roma dei vicennalia dell’imperatore nel 326.

La visita alla basilica di S. Pietro e l’inversione del percorso È con Onorio, tuttavia, che possiamo riconoscere il percorso della visita che, in un momento imprecisato dopo l’adventus, l’imperatore compiva come pellegrino alla tomba dell’apostolo spogliandosi ritualmente per un momento dei suoi attributi imperiali. Ce ne fornisce testimonianza Agostino in diversi accenni sparsi nei suoi sermoni, ma soprattutto in uno di quelli rinvenuti a Mainz non molti anni fa,76 relativi

70 Liverani 2007a, 2007b. 71 ICUR II, 4095: Constantini … expiata … hostili incursione. Cfr. Krautheimer 1989: 9–15. 72 Cfr. anche Wienand 2012: 335–336. 73 ICUR II, 4092: Quod duce te mundus surrexit in astra triumphans / hanc Constantinus Victor tibi condidit aulam. (“Poiché sotto la tua guida il mondo s’innalzò trionfante verso gli astri / Costantino Vincitore ti costruì questa basilica.”). 74 Krautheimer 1989: 7–9; Liverani 2008: 155–158, 2012a: 476–478. 75 Lib. Pont. 34.17; ICUR II, 4093. È possibile che la croce sia riconoscibile sull’immagine della tomba di Pietro che ci conserva la capsella di Samagher: Ruysschaert 1954: 56–58; Longhi 2006: 60–65. Su tutti i problemi relativi alla fondazione costantiniana della basilica di S. Pietro cfr. ora Liverani 2015. 76 Aug., Cum pagani ingrederentur 26: Dolbeau 1991: 56, 1996: 266: Veniunt … reges Romam. … Ibi est sepulcrum piscatoris, ibi templum est imperatoris. Petrus ibi est in sepulcro, Hadrianus ibi est in templo. Templum Hadriani, memoria Petri. Venit imperator, videamus quo curavit, ubi genua figere voluit: in templo imperatoris, an in memoria piscatoris? Posito diademate, pectus tundit ubi est piscatoris cor­

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Fig. 16.5: Il percorso della visita imperiale a S. Pietro; 1. Arco di Arcadio, Onorio e Teodosio II; 2. Arco di Graziano, Valentiniano Il e Teodosio; 3. Sepolcro di Adriano; 4. Basilica di S. Pietro.

all’adventus del 403. L’imperatore doveva provenire dal Palatino attraverso la via che, costeggiando il Circo Flaminio, piegava verso nord attraverso le Porticus Maximae e giungeva al ponte Elio (fig. 16.5), a cui dava accesso l’arco di Graziano, Valentiniano Il e Teodosio.77 Lungo le Porticus Maximae doveva sorgere anche un secondo arco, un po’ più a sud del precedente, dedicato da Arcadio, Onorio e Teodosio II.78 Non sappiamo però se all’epoca dell’adventus di Onorio esso fosse già costruito: realizzato per

pus … . Cfr. Fraschetti 1999: 243–269; Liverani 2007a: 83–85; Liverani 2007b: 392–393; Wienand 2015: 172–173. 77 CIL VI 1184 = 31254. 78 CIL VI 1196. Per la posizione dei due archi cfr. Liverani 2007a: 86–87.



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commemorare una vittoria sui Goti potrebbe riferirsi sia a quella di Pollentia e Verona su Alarico nel 402, sia a quella di Fiesole su Radagaiso nel 406. In ogni caso è significativo che questa volta l’arco non venga eretto sul percorso tradizionale del trionfo, ma su quello che dalla città conduce a S. Pietro. In epoca successiva abbiamo menzione di visite a S. Pietro da parte di Valentiniano III79 nel 450 e di Antemio80 nel 467. Il coronamento di questo processo di cristianizzazione dell’adventus avvenne con Teodorico al suo arrivo a Roma nel 500. Il re goto intendeva mostrare il suo rispetto per la tradizione imperiale e per la chiesa cattolica, nonostante il suo arianesimo. L’Anonimo Valesiano lo definisce devotissimus ac si catholicus81 ed effettivamente nel suo zelo invertì addirittura l’ordine protocollare. Invece di visitare S. Pietro dopo aver incontrato popolo e senato al Foro, si recò alla basilica Vaticana prima ancora di entrare a Roma. Sono gli stessi anni in cui probabilmente il tratto di strada tra S. Pietro e ponte Elio venne monumentalizzato da una porticus,82 che completava simmetricamente sulla riva transtiberina le Porticus Maximae del Campo Marzio. Infine la porta S. Petri – quella che dava accesso al Ponte Elio passando sotto la mole del Sepolcro di Adriano – venne decorata per volere di papa Simmaco da una lunga iscrizione metrica, che presentava S. Pietro come ianitor, guardiano dell’accesso alla città, e da un affresco raffigurante Cristo,83 quasi ad anticipare la Chalke di Costantinopoli. La nuova ritualità di Teodorico si imporrà anche negli anni seguenti: la mattina successiva alla notte in cui era riuscito a conquistare Roma, Totila – pur essendo anch’egli ariano – volle mostrarsi a sua volta devotissimus e si recò subito a pregare a S. Pietro.84 Nel 663 Costante II arrivò a Roma provenendo dalla parte opposta della città ed entrò dunque dalla via Appia, ma attraversata la città lo stesso giorno e senza por tempo in mezzo si recò a S. Pietro e il giorno seguente completò le sue devozioni recandosi a S. Paolo.85 Infine anche Carlo Magno, arrivando il sabato santo del 774, rese omaggio a S. Pietro prima di entrare in città,86 mentre giungendo nell’800 per l’incoronazione arrivò dalla via Nomentana, ma anche in questo caso si recò per prima cosa alla basilica.87

79 Lettera di Valentiniano III a Teodosio II, Inter ep. Leonis, ep. 55 (PL 54, col. 857, 859). 80 Gelasius I, ad episcopos Dardaniae, CSEL 35, Ep. 95.61 (ed. Guenther 1895: 390–391). 81 Exc. Vales., 65–67 (MGH, AA IX, 65). 82 La prima attestazione (implicita) è in Procop., Bell. Goth. 1.22.21. 83 ICUR II, 4107; Grisar 1899: 96–97. 84 Procop., Bell. Goth. 3.16.22–23. 85 Lib. Pont. 78.2; Paul. Diac. Hist. Lang. 5.11; Fraschetti 1999: 256. 86 Lib. Pont., 97.35–39. 87 Ann. Laurissenses maiores, ann. 800 e Ann. q.d. Einhardi, ann. 800: MGH, SS rer. Germ. VI (ed. G.H. Pertz – F. Kurze 1895), 110–111.

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Conclusioni Se proviamo a sintetizzare quanto emerso dalla discussione precedente, possiamo proporre una periodizzazione schematica della storia del trionfo nella città di Roma basata sui dati topografici e monumentali che nelle sue grandi linee è piuttosto chiara: 1. in età repubblicana il corteo partiva dal Circo Flaminio e, passata la porta Triumphalis sotto al Campidoglio, aggirava in senso antiorario il Palatino per attraversare il Foro e salire al tempio di Giove Ottimo Massimo. 2. A partire dal 74 d.C., a seguito dell’ampliamento flavio del pomerio, si configura il trionfo della piena età imperiale il cui primo esempio è quello di Domiziano nell’83: la processione sfila sulla via Lata ma, dopo aver attraversato la nuova porta Triumphalis, continua a utilizzare il percorso repubblicano dal Foro Olitorio in poi. Si tratta però di un rito riservato all’imperatore e così anche le dediche monumentali che ne conservano testimonianza sono di un tipo differente, più consono al nuovo quadro politico e sociale. 3. Con la tarda età imperiale viene meno il traguardo capitolino e il fuoco della celebrazione diviene puramente laico e civico, rappresentato dall’incontro dell’imperatore – tanto più solenne quanto più raro – con il popolo e il senato nel Foro. Da questo momento inizia un lento processo in cui da un lato le connotazioni trionfali dell’adventus sono sempre meno legate all’effettivo successo militare delle armi romane, dall’altro si inizia ad aggiungere al percorso tradizionale dell’adventus la visita al sepolcro di Pietro,88 su un secondo itinerario che progressivamente acquisisce pari dignità urbanistica e architettonica. 4. La fusione dei due tronconi del percorso in un unico cerimoniale si attua con Teodorico, che capovolge il senso (reale e figurato) dell’adventus: il corteo parte da S. Pietro e procede verosimilmente verso il Circo Flaminio – con un ritorno involontario all’età delle origini. Ormai il significato della porta Triumphalis doveva essere dimenticato o comunque ininfluente, più significativo almeno da un punto di vista pratico doveva essere l’attraversamento della porta S. Petri e del Ponte Elio. Non sappiamo neppure se dell’antico percorso attorno al Palatino rimanesse qualcosa; in ogni caso il traguardo era ancora il Foro. Ancora più tardi restò vivo il significato della tappa iniziale a S. Pietro, ma – venendo meno la rappresentatività politica di popolo e senato – è difficile pensare che qualcosa dell’antico cerimoniale civico sopravvivesse ulteriormente: le fonti per Costante II ricordano solo le visite alle chiese e le razzie di bronzi; ancora meno motivi avrà avuto Carlo Magno di seguire l’antico cerimoniale civico. Fu probabilmente il fondatore del Sacro Romano Impero a concludere – almeno a Roma – la millenaria tradizione del trionfo.

88 Si potrebbe sospettare che in forma meno solenne esistesse anche una tradizione di visita alla basilica di S. Paolo: Liverani 2012b.



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Sarah Bassett

The Topography of Triumph in Late-Antique Constantinople Abstract: This paper will examine how the construction and placement of triumphal monuments came to shape the particular urban environment of late antique Constantinople in the period between the foundation of the city under Constantine in 324 and the death of Justinian in 565. It will do so by examining building traditions from three periods. The first, associated with the emperor Constantine (306–337) begins with the foundation of the city in 324 and closes with the death of the emperor in 337. The second emerges at the end of the fourth century during the reign of Theodosius I (379–395) and concludes during the reign of Theodosius II (408–450). The third runs from the reign of Anastasius (491–518) through that of Justinian (527–565). The aim of this survey is to offer a reconstruction of the city’s triumphal topography and with it, a sense of the ways in which monumental construction defined and harnessed imperial ideologies in an urban setting.

Introduction There is no question but that military victory remained central to the definition of imperial rule in the period of the later Roman Empire. Victory in battle not only ensured the integrity of empire in very real and practical ways, it also confirmed what was far more elusive a concept, the victor’s right to rule; for victory was a sign, an index of imperial virtus and with it of divine favor.1 That said victory as both fact and concept was also problematic. While the results of military success may have been long-lasting, victory in battle remained a discrete, finite event. How then was an emperor to guarantee its enduring fame? A variety of solutions presented themselves. Rituals, most prominent among them the triumph, celebrated victory newlyminted, stamping its import on a resident population through the awe and magnitude of spectacle.2 Commemoration of the ritual itself also prolonged the memory of the event. Thus, Constantinople celebrated Theodosius I’s fourth-century defeat of the usurper Magnus Maximus as late as the sixth century3, thereby guaranteeing the event’s regular irruption into consciousness within the repeating cycle of Roman time. But however opulent and awe-inspiring they may have been, these spectacles

1 Gagé 1933: 1–43; McCormick 1986: 4; Heim 1991: esp. 175–352; Heim 1992: esp. 324–326. 2 On spectacle: Brilliant 1999: 221–229. 3 Procop. Bell. 3.4.16 (ed. Dewey); McCormick 1986: 45.

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were ultimately ephemera whose sights, scents, and sounds disintegrated with the passage of time. For a true guarantee of eternal fame, an emperor needed to look beyond ritual and its attendant spectacle to other, more enduring solutions. Such solutions he could and did find in the relative permanence of monumental architectural and sculptural commemoration. Thus, in the first three centuries of the imperial age at Rome, works such as the arches of Titus (82), Septimius Severus (206), and Constantine (315), or the columns of Trajan (98–117) and Marcus Aurelius (161–180), commemorated imperial victory not only in terms of a specific person and military campaign, but also as an overarching ideological concept connected with the person and the office of the emperor.4 What was true for Rome in the period of the early empire became true for the New Rome, Constantinople, in the period of the late where a series of triumphal monuments, that is works of architecture, sculpture, and painting that made reference to imperial victory either by means of inscription or the visualization of people, insignia, and events, rose within the urban setting as enduring testaments of the eternal victory that the sixth-century historian Agathias writing on the military campaigns of Justinian’s general Narses referred to as “the birthright of Rome.”5 As the city increasingly became the locus of imperial rule over the course of the fourth and fifth centuries, monuments similar to the great arches and columns of Rome sprang up, commemorating not only individual success in battle, but also hammering home an ideology of imperial victory. In so doing these works of art and architecture created a topography of triumph for the capital that was designed to shape and define the city both in the moment and in perpetuity as the locus of imperial rule. This paper will examine the formation and development of this Constantinopolitan topography of triumph in the period between the foundation of the city under Constantine in 324 and the death of Justinian in 565. Three major developmental phases define the age. The first, associated with the emperor Constantine (305–337), begins with the foundation of the city in 324 and closes with the death of the emperor in 337. The second emerges at the end of the fourth century with an intense period of development during the reign of Theodosius I (379–395) and concludes early in the reign of Theodosius II (408–450). The third and final phase runs from the reign of Anastasius I (491–518) through that of Justinian (527- 565). The aim of this survey is two-fold: to offer a reconstruction of the city’s triumphal topography as it developed in the first two and a half centuries of its development and with it a sense of the ways in which the monumental physical elements of the urban environment defined and harnessed imperial ideologies of triumph to create a stage set against which the rhythms of urban life played out.

4 Hölscher 2006: 27–48, especially 28, 36, 39–45. 5 Agath. 12.2.2 (ed. Frendo).



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Triumphal monuments in the period of Constantine (324–337) Constantinople (cf. map 7) grew up on a hilly peninsula at the confluence of the Sea of Marmora, the Golden Horn, and the Bosporus.6 Founded in the seventh c. bc as Byzantium, its long history was mostly unremarkable until the late second century when it chose to support the would-be usurper Piscennius Niger (193–194) in his claims against Septimius Severus (193–211). This decision proved a poor calculation, and after a siege of almost three years Byzantium capitulated, at which time its walls were razed and the city demoted to colonial status. Shortly thereafter Septimius initiated a new building campaign to the southwest of the original city center that saw the partial completion of a new armature of colonnaded streets, the most important of which was the Mese, together with three major buildings: a forum known as the Tetrastoon; a bath complex called the Zeuxippos; and a circus, or hippodrome.7 A little over 100 years later this triad of unfinished structures became the matrix around which the building campaigns attendant upon the Constantinian development of the city coalesced. Between the foundation of the new capital in 324 and its dedication in 330, new city limits were drawn, a defensive wall erected, the Severan projects completed and enhanced. Thus the Tetrastoon, renamed as the Augusteion, was enlarged, while the Baths of Zeuxippos and the Hippodrome were completed and outfitted with sculptured décor. Next to and contiguous with the circus Constantine also added a palace.8 The restoration and improvement of the Severan buildings set the stage for the city’s western expansion. A new system of streets and public spaces based on the extension of the Mese structured the newly enclosed territory. A circular forum, the Forum of Constantine, straddled the Mese at the point where it crossed from the Severan city into the western territories. Beyond it a large tetrapylon marked the inter-

6 On the general historical and topographical development of Constantinople in antiquity and late antiquity see Mango 1959a; Janin 1964; Beck 1973; Jones 1971: 1–27; Dagron 1974: 13–19, esp. 13 n. 1 with a full list of primary sources; Müller-Wiener 1977: 16–22; Mango 1985; Krautheimer 1983: 41–67; Berger 1987; Bauer 1996: 143–268; Bassett 2004. 7 On the Tetrastoon see Mango 1959a: 42–47; Janin 1964: 59–62; Müller-Wiener 1977: 248. On the Baths of Zeuxippos see Casson 1928; Casson 1929; Casson 1930; Janin 1964: 222–224; Müller-Wiener 1977: 51; Guberti Bassett 1996; Bassett 2004: 25–26. On the Severan Hippodrome see Guilland 1970; Müller-Wiener 1977: 64–74; Bassett 2004: 20–21; Dagron 2011: 37–42. 8 For general development between 324 and 330 see Mango 1959a; Janin 1964: 21–30; Beck 1973; Dagron 1974: 13–47; Müller-Wiener 1977: 16–22; Mango 1985; Krautheimer 1983: 41–67; Bauer 1996: 143–268; Bassett 2004: 22–26. On the transformation from Tetrastoon to Augusteion see Mango 1959a: 42–47; Janin 1964: 59–62 and 73–77; Guilland 1969.2: 40–54; Bauer 1996: 148–167. On the Baths of Zeuxippos see above note 7. On the Great Palace see Mamboury 1934; Brett, Martiny/Stevenson 1947; Talbot Rice 1958; Mango 1959a; Guilland 1969.1: 3–367; Miranda 1976; Kostenec 1998.

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Ancient World Mapping Center 2011

1. Church of Holy Apostles 2. Column of Tyche 3. Column of Marcian 4. Arch of Theodosius 5. Curia 6. Column of Constantine 7. Milion

8. Basilica 9. Church of St. Maria in Chalcoprateis 10. Church of St. Sophia 11. Church of St. Eirene 12. Augusteion 13. Curia (Magnaura)

14. Baths of Xeuxippus 15. Column of Arcadius 16. Obelisk of Theodosius 17. Great Palace 18. Church of Sts. Sergius and Bacchus 19. Palace of Justinian

20. Monastery of St. Menas A. Neorion Harbor B. Phosphorion Harbor C. Harbor of Theodosius D. Harbor of Julian

Map 7: Constantinople in Late Antiquity

section of the Mese with a major north-south avenue connecting ports on the Golden Horn with those on the Sea of Marmora. Still further west the Philadelphion and a Capitolium marked the division of the Mese into two forks, one of which veered north to the Adrianople road, the other of which continued west to the Via Egnatia. The last major Constantinian project was the addition of the emperor’s mausoleum northeast of the Mese’s Adrianople spur.9

9 On streets see Berger 1997; Berger 2000; On the Forum of Constantine see Janin 1964: 62–64, 174–



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The Constantinian development was important in a variety of ways. To begin with, it was massive: under the emperor’s aegis the city nearly doubled its territory and with it its infrastructure. But physical expansion was only part of the story. Far more important was the institutional transformation that gave impetus to the architectural development. The building campaigns at the heart of the Constantinian renewal housed major Roman institutions that had been extraneous to the urban experience of Byzantium, a culturally Greek city. Further, these institutions were imperial. Thus in the elaboration of the circus-palace complex, Constantine and his planners constructed a venue for imperial residence, administration and display. Similarly the completion of the Baths of Zeuxippos provided the city with one of the most characteristic of all Roman public institutions, the imperial bath, while the development of the Forum of Constantine created the setting for administrative and ceremonial activities. Finally, the design of the project was crucial to its efficacy. With the extension of the Mese, Constantine and his planners created the basic framework for all future Constantinopolitan development. It was, moreover, a purposeful scaffolding, one that channeled all activity by moving it from west to east through a series of stage sets: the Forum of Constantine, the Mese, and, finally, what soon became the ultimate imperial venue, the Hippodrome.10 Along the route architectural language emphasized the imperial focus. The prominent use of trabeated building systems made of elaborately carved marbles created an image of imperial rule that gave ultimate expression to the new, Roman texture of the city’s life. Synonymous with the splendor and grandeur of the east, this architectural style was co-opted for imperial use in the second and third centuries when rising columnar facades and colonnaded avenues became the ni plus ultra in urban design and the means by which the cities of the Roman world expressed participation in the ongoing enterprise of empire. At Constantinople colonnaded avenues such as the Mese, and spaces such as the Augusteion and Forum of Constantine not only proclaimed this allegiance but also created the context for imperial rule.11 The Constantinian institutional development of Byzantium and its accompanying architectural manifestation brought a city that was essentially Greek into the Roman orbit.12 Of a piece with this development and integral to it was the use of public sculpture. As in any late Roman city, sculpture was an essential component of

176; Dagron 1974: 119–146; Müller-Wiener 1977: 255–257; Bauer 1996: 167–186; On the Philadelphion and Capitolium see Janin 1964: 410; Müller-Wiener 1977: 267; Krautheimer 1983: 55; Mango 1985: 28– 30; Berger 1988: 330–337; Speck 1995; Bauer 1996: 228–233; Bassett 2004: 31–32. On the Mausoleum of Constantine see Krautheimer 1964; Müller-Wiener 1977: 405–412, esp. 409 for complete earlier bibliography; Mango 1990: 54; Johnson 2009: 119–129. 10 Bauer 2000: 27–61. 11 Bassett 2004: 26–36; MacDonald 1986: 179–220. 12 Bassett 2004: 33–36 for general discussion.

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Fig. 17.1: Column of Constantine, Istanbul (photo: S. Bassett)

Fig. 17.2: Anonymous drawing of the Column of Constantine, The Freshfield Album (AD 1574), Trinity College Cambridge MS O.17.2, fol. 1. Courtesy of the Master and Fellows of Trinity College Cambridge



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urban display. Its presence alone signaled the wealth and status of the city, for sculpture was an expensive undertaking. Beyond that it was a vehicle for the expression of urban identity, for it was with sculptured installations that cities described and documented their histories. At Constantinople the display of sculptures of mythical figures together with historical monuments brought from the cities and sanctuaries of the Roman world created a new history for the place, one that ignored the experience of Byzantium. This history was built around a series of interlocking themes: Constantinople as a New Rome, the legitimate successor to and possessor of the rights and responsibilities of the Old Rome; Constantinople as the home to and guardian of Roman culture and tradition13 and, most importantly for our purposes, Constantinople as the seat of victory. Three major sculptured monuments in two of the city’s most prominent ceremonial spaces, the Forum and the Hippodrome, introduced this last theme to the urban setting: in the Forum, an honorific column supporting the image of Constantine, and, in the Hippodrome, two imported historical monuments, the Serpent Column and a statue of an ass driven along by its keeper. The Forum of Constantine, a colonnaded circular space with a Senate House on its north side and a nymphaeum on its south, sutured the new Constantinian territories to the old Severan center at the point where the Mese crossed the Severan wall into the city’s western sector. In so doing the space functioned as the hinge between east and west, old and new, and both its shape and the architectural elements of the orders that structured its form called upon traditional planning solutions associated with the urban centers of the eastern Empire where rounded forums inserted into city plans marked crucial urban junctures and created monumental civic spaces. 14 At Constantinople the Forum served as a kind of vestibule, greeting visitors arriving in the capital from the west. Overseeing the traveler’s welcome and anchoring the space visually was the centrally-placed honorific column (Fig. 17.1). Although greatly altered from its original state, the column, which is made of porphyry, still stands on the north side of modern Istanbul’s Divan Yolu, the Mese of late-antique Constantinople, encased in a base added in the eighteenth century to stabilize the structure. Drawings made prior to the addition of this modern base allow the column’s reconstruction. A set of seven drums bound together by gilded bronze wreaths rose from a squared base to a reconstructed capital (Fig. 17.2). A single relief on the north side of the base showed victories and tribute-bearing figures flanking a centrally-placed bust of Constantine in which the emperor wore a rayed crown (Fig. 17.3).15

13 Bassett 2004: 50–78. 14 On the Forum of Constantine generally see above n. 9. On circular forums in particular see Bassett 2004: 29–30; Segal 1997: 55–81; MacDonald 1985: 54–55; Parapetti 1983–1984. For an interpretation of the Forum’s circular shape as an evocation of the sanctuary of Apollo Grannus see Wienand 2012: 492. 15 See most recently Ousterhout 2014; Bardill 2012: 28–42, 125; Bassett 2004: 68–69, 194–204 with sources and bibliography.

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Fig. 17.3: Melchior Lorichs, Base of the Column of Constantine (after F. A. Bauer, Stadt, Platz und Denkmal in der Spätantike (1996) Taf. 20, 1)

Although prepossessing in its own right, the column and its base served a larger purpose. Specifically it functioned as the support for a monumental free-standing statue which the combined evidence of literary sources and graphic depictions describe as a nude male carrying a lance in one hand, an orb in the other (Fig. 17.4). Like the image of Constantine on the relief below, the statue above, which was of gilded bronze, also wore a rayed crown. All early sources identify this crowning figure as that of Constantine. In this instance, the emperor appeared in superhuman guise. The colossal scale of the statue together with its nudity established the figure



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Abb. 17.4: Personification of Constantinople with the Column of Constantine from the Tabula Peutingeriana, Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Cod. 324, Segm. VIII. Courtesy of Österreichische Nationalbibliothek, Wien

as heroic, while the orb and lance made the claim for universal imperial rule and the rayed crown connected the emperor to the sun, a relationship confirmed by an accompanying dedicatory inscription, “To Constantine who shines as the equal of the sun.”16 Material aspects of the monument enhanced this solar connection. The porphyry column shaft, gilded wreathes and statue lent the monument meaning by virtue of their actual substance. They did so in part through the symbolism of color: the use of purple and gold was controlled by and limited to members of the imperial household with the result that these restrictions made them the imperial colors bar none.17 But the use of porphyry and gold went beyond the symbolic. Both colors were understood as luminous, and these properties were seen actually to embody the divine ele-

16 Sources include Hesychios 41 (ed. Preger), Malalas 321 (ed. Dindorf) and Chron. pasch. I, 528 (ed. Dindorf). For specific reference to the dedication see Hesychios 41 and Leo Gramm. 87 (ed. Bekker). See Bassett 2004: 192–204 for documentation and discussion of statue. On the inscription see Bardill 2012: 106–109. As Bardill notes, Leo Grammaticus locates the inscription on one of the statue’s rays; however, it is far more likely that the inscription was on the base. He therefore associates it with an inscription mentioned but not recorded by Hans Dernschwam in the sixteenth century. This solar dedication would be consistent with inscriptions associated with other Constantinian statues. See Bardill 2012: 107 and Tantillo 2003: 986–996 for a statue in Leptis Magna and Walraff 2001a: 261 for a dedication in Termessos. 17 Delbrueck 1932; Reinhold 1976; Bradley 2009: 189–211.

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ments of the imperial person. The luster of gold is of course self-evident. Less so is that of the dark hard stone that is porphyry; however, ancient sources make it clear that purple was understood to have radiance. Pliny describes purple as a “precious color gleaming with the hue of a dark rose,”18 one that “adds radiance to [inluminat] every garment”.19 Notable in this discussion is the vocabulary of light and radiance used to describe purple. For Pliny and his contemporaries purple gleams (sublucens) and brightens (inliminat). Later authors are in accord, even going so far as to connect purple with the radiance of the sun. Philostratus the Elder comments, “…though it seems to be dark it [purple] gains a peculiar beauty from the sun and is infused with the brilliance of the sun’s warmth”.20 Suggested then in the use of porphyry and gold is the actual radiance of the sun in the person of the emperor.21 This use of solar iconography for the Constantinopolitan statue is of a piece with Constantine’s larger iconographic program as it emerged in the years after 310.22As is well known the emperor promoted his own association with the sun god, identified variously as Apollo, Sol or Sol Invictus, in contexts that ranged from the microcosm of coin issues to the macrocosm of such monumental installations as the Arch of Constantine at Rome. In so doing Constantine claimed the sun as his comes, enhancing and legitimating his own authority in such a way as to not only distinguish himself from his rivals in the Tetrarchy, who had promoted their own divine connections with Jupiter and Hercules,23 but to also embrace a more traditional imperial relationship with the divine to the extent that there was a strong tradition of imperial communion with the sun that had its origins as far back as the Augustan age.24 Thus, legends on coins and medallions assert the connection between Constantine and his divine companion by means of the written word, while images showing the emperor gazing wide-eyed towards the heavens with a rayed crown on his head confirm the intimacy between emperor and god.25 In a like vein Sol’s ascending chariot rises over Constantine’s victorious troops on the Arch of Constantine, suggesting divine oversight of the emperor’s mission (Fig. 17.5). The great statue in the Forum was arguably the supreme manifestation of this ongoing iconographic project. Standing as it did in the heart of the emperor’s new city

18 Plin. Nat. hist. 9.60.126 (ed. and trans. Rackham). 19 Plin. Nat. hist. 9.60.127 (ed. and trans. Rackham). 20 Imagines 128 (ed. and trans. Fairbanks). 21 See Bassett 2014: 78–95. 22 On Constantine and solar cult see Wienand 2012: 182–94; Bardill 2012: 89–104; Berrens 2004: 150–169; Tantillo 2003; Walraff 2001a; Wallraff 2001b: 127–137. 23 Drake 2009: 215–26, esp. 224. 24 Bardill 2012: 42–63; Berrens 2004. On Augustan art and its ideological programs see generally Rehak 2006 and Zanker 1988. 25 For examples of coin images see Bardill 2012: 87 (fig. 69), 89 (fig. 70), 93 (fig. 75), and Wienand 2012: 624–636 for a full range of bronze and gold issues.



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Fig. 17.5: Sol ascending above Constantine’s victorious army. Arch of Constantine, Rome (photo: S. Bassett)

it put Constantine and his relationship with the sun on overt and permanent display in the most stunning manner, promoting an understanding of the emperor as a figure locked in the intimate embrace of a higher power, a superhero hovering between the mortal and the immortal who ruled on earth in the image and with the authority of his own divine companion. In so doing it not only underscored Constantine’s divine mandate, but it also described his place in Roman history by summoning the image of two similarly imagined Roman colossi, a fifty foot high bronze portrait of Augustus in the guise of the Apollo on the Palatine Hill and Nero’s own solar colossus, a statue that stood by the Flavian Amphitheater in Constantine’s own day and whose presence was influential in the design and placement of the Constantinian arch.26 Constantine’s installation of the statue in the Forum may therefore be understood as an act of imitation. Like his predecessors, the emperor expressed his devotion to and relationship with the sun through the erection of a monument espousing the intensity of this connection to the divine through physical likeness. Such a comparison connected Constantine to Roman tradition, describing him as a New Augustus for the New Rome.

26 On the Constantinian allusion to the statues of Augustus see Bardill 2012: 44, 106. On the relationship between Nero’s colossus and Constantine’s statue see Bardill 2012: 51–53 and Bergmann 1997. For the Arch of Constantine and its placement with respect to Nero’s colossus see Marlowe 2006.

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As an honorific statue the image of Constantine in the Forum stood unrivaled, but in what sense could it have been considered as a triumphal monument, a player in the city’s topography of triumph? Those credentials were established less by the statue itself and more by the relief on the north side of the base where winged victory figures raised Constantine’s imago clipeatus on high between displays of military insignia as tribute-bearing supplicants stood by. The subject matter was clearly that of victorious acclamation. The question is, “which victory?” No source mentions the column in terms of military commemoration, yet the iconography of the base clearly showcased the idea of victory. While there may be other inscriptions whose existence remains unknown, current evidence suggests that the monument emphasized the emperor’s sustained and successful rise to sole imperial rule over victory in any particular military engagement. Thus the relief honored Constantine at eye level with a standard image of triumph, one germane to any victorious outcome. Above, atop the gleaming column, the radiant statue appeared against the backdrop of the sky to acclaim Constantine a heroic monarch who inaugurates a Golden Age and in so doing guides his people to salvation under the auspices of his solar patron.27 As the gateway to Constantinople the Forum established the identity of Constantine as a divinely guided ruler who brought salvation to his people through a series of military victories and his city as the locus of triumph. From the moment of the city’s foundation the Forum also served as the staging ground for imperial processions that celebrated the emperor and his virtues. Prime among these events was the annual May celebration honoring the city, its foundation and its founder. During this ritual a second gilded statue of Constantine traveled in a golden chariot from the Forum along the great colonnaded avenue of the Mese whence it entered into and processed around the Hippodrome in the company of white-robed attendants before coming to a halt opposite the imperial box. There the statue received tribute and supervised circus games.28 In moving from the Forum to the Hippodrome, the celebrations took over and occupied one the city’s other great ceremonial venues. The Hippodrome, the site of circus racing, was also the place where the emperor showed himself to the populace by appearing in the kathisma, the imperial box that provided direct access between circus and palace. As in the Forum that imperial appearance took place on a stage elaborated by architecture and sculpture. In the case of the Hippodrome, a venue dedicated to the pursuit of triumph, sculptured installations along the central barrier of the racetrack evoked the idea of victory in a variety of ways. Some such as a series of statues depicting the labors of Herakles provided exemplars for circus contestants.29 Others were associated specifically with military victory. This was the case

27 On the salvific nature of the image see Bardill 2012: 104–109. 28 For sources and discussion see Bardill 2012: 151–58; Bauer 2000. 29 Bassett 2004: 58–67, 212–232.



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Abb. 17.6: Serpent Column, Istanbul; Photo: Humboldt-Universität zu Berlin, Mediathek des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte (Altbestand). Courtesy of Dr. Georg Schelbert

with two installations, the Serpent Column and a statue depicting the figure of an ass being driven along by its keeper. The Serpent Column (Fig. 17.6), a set of three entwined bronze snakes, was brought from the sanctuary of Apollo at Delphi. Originally the serpents formed the support for a large tripod dedicated as a thank-offering by the Greek allies in the wake of their final defeat of the Persians at the Battle of Plataea in 479 bc. By the fourth century the tripod itself had been missing for several hundred years, thus leaving the serpents as the image of triumph.30

30 On the Serpent Column see Bassett 2004: 62, 224–227 with sources and earlier bibliography; ­Dagron 2011: 93.

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The Ass and Driver, long since destroyed, appears to have been a statue set up by Augustus at Nikopolis, a city founded in the aftermath of his victory at nearby Actium. Suetonius accounts for the idiosyncratic subject matter: At Actium as he [Octavian] was going down to begin the battle, he met an ass with his driver, the man having the name Eutyches [Prosper] and the beast Nikon [Victory]; and after the victory he set up bronze images of the two in the sacred enclosure into which he converted the site of his camp.31

The statue was thus a representation of a chance encounter between Octavian and a passerby understood as an omen foretelling the defeat of Antony, an image enshrining the memory of victorious destiny.32 The Serpent Column and the Ass and Driver are undeniably victory monuments as they commemorate and give thanks for specific military successes. But in which sense might they be understood as Constantinian triumphal images? That identity was a creation of their importation into their new Constantinopolitan context. Specifically, the new Hippodrome display venue changed the circumstances of the monuments’ viewing and in so doing invited speculation about the nature and meaning of these images that established a Constantinian connection. Although separated by centuries, the victories at Plataea and Actium share a common theme. At Plataea the Greeks mounted their ultimate defense against the Persian advance, thus putting an end to their would-be conqueror’s ambitions in the western Mediterranean and securing the safety of their homeland and way of life. At Actium, the defeat of Antony saw the consolidation of Octavian’s power and paved the way for his eventual rule as Augustus. In each case victory represented a major turning point in the fortunes of a people.33 Also important was the fact that the monuments not only perpetuated the memory of distinct historical events, but also invited comparison with recent events, specifically Constantine’s own victory over his rival Licinius in 324. The outcome of that battle, which took place at nearby Chrysopolis, was analogous to the victories at Plataea and Actium. As in these cases, victory represented not isolated success in the unfolding drama of an ongoing war, but the definitive defeat of a long-term rival. The monuments also invited particular associations. In the case of Plataea the Serpent Column evoked the image of Apollo, the god to whom it was originally dedicated and the figure with which Constantine associated himself in the nearby Forum.

31 Suet. Aug. 96: Apud Actium descendenti in aciem asellus cum asinario occurrit: homini Eutychus, bestiae Nicon erat nomen; utriusque simulacrum aeneum victor posuit in templo, in quod castrorum suorum locum vertit (trans. Rolfe). 32 Bassett 2004: 62, 213 with sources and commentary. 33 Bassett 2004: 65.



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Other Apollonian dedications, specifically a set of votive tripods that also came from the Delphic sanctuary, confirmed this association. In the case of Actium the analogy could be extended both to the person of the emperor and to the city itself. Just as Octavian’s defeat of Antony represented the end of any Republican power-sharing arrangements, so too the victory over Licinius brought with it a final consolidation of power: for the first time since his proclamation as emperor 20 years before Constantine became sole ruler of the Roman world. And like Augustus Constantine marked the occasion in concrete terms. In an act comparable to the Augustan foundation of Nikopolis, Constantine established Constantinople, a new city of victory, in the wake of his own military success.34 The Serpent Column and the Ass and Driver are in some respects unusual as victory monuments. Unlike the triumphal monuments of Rome, the great triumphal arches and columns with their explicit documentation of distinct imperial victories through word and image, the Constantinopolitan monuments worked by inference to connect Constantine to the enduring legacy of Greco-Roman military success. Thus, for the thoughtful observer, contemplation of the Ass and Driver might conjure various thoughts about the relationship between Constantine and Augustus: Constantine might have been understood as the heir to Augustan victory and with it universal rule. Likewise it is possible that through these associations he was proclaimed as a bringer of peace, with the result that his eponymous city might also be understood in the same expansive terms as a monument enshrining victory, peace, and the prosperity that grows from it. This evocation of Augustus and the concept of peace may also have played a role in the dedication of one of the city’s earliest Christian foundations, the “Old Church”, Hagia Eirene. Built immediately to the north of the Augusteion in what was probably a residential neighborhood associated with the pre-Constantinian city, the church, which was consecrated in 337 at the very end of Constantine’s reign by Paul the Confessor, bishop of Constantinople, represented the enlargement of an earlier Christian building. Destroyed subsequently in 532, its appearance is not known, although on the model of other Constantinian church foundations it is likely to have been a basilica richly adorned with marble, mosaic, and all the appropriate ecclesiastical trappings.35 Significant for our purposes is the dedication to Eirene, peace, a dedication that once again brings to mind Augustan associations. Specifically the church of Holy Peace may have been understood as a Christian analogue to the first-century bc Augustan Altar of Peace.36

34 Bardill 2012: 142–145; Bassett 2004: 65–66. 35 Socr. Hist. eccl. 2.16 (ed. Migne) records the foundation and dedication. On the church generally see Müller-Wiener 1977: 112–117. On the later rebuilding see Peschlow 1977. 36 Bardill 2012: 253. On the Augustan Altar of Peace see Rehak 2006: 96–137 and Zanker 1988: 120– 123, 158–160, 175–176, 179–183.

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Taken together the victory monuments of the Constantinian city created a distinct triumphal topography that unfolded along an axis that began in the west in the first major public space that a visitor arriving by land would encounter, the great urban vestibule of the Forum of Constantine, continued along the corridor of the Mese, and terminated in celebratory reception room of the Hippodrome. Along this axis, the idea of Constantinian triumph was proclaimed not in conjunction with the specific military battles of the emperor’s age, but in the larger historical context of Greco-Roman cultural tradition. In both the Forum and the Hippodrome sculptured installations linked past to present, and present to past to describe Constantine’s success as the logical and inevitable perpetuation of Greek and Roman military traditions, traditions that brought peace and enduring harmony from the grit and glory of military struggle and triumph. The desire to commemorate Constantinian military success in terms of the larger arc of Greco-Roman tradition was of a piece with larger habits of civic display. Throughout the capital sculptured installations complemented the powerful displays of empire architecture that shaped the city’s streets and public gathering places with themes describing Constantinople’s mythic origins and its place as the steward of Greco-Roman cultural tradition. Thus in the Forum, in the shadow of the emperor’s towering image, the sculptured display of statues depicting the Judgment of Paris in the nymphaeum on the south side of the plaza alluded to the mythic events that lead first to the outbreak of the Trojan war, eventually setting the stage for the collapse of Troy, the foundation of Rome and the New Rome, Constantinople, after it. Their sculptured visualization in Constantinople itself described the city’s history, rooting it deep in the soil of the heroic past. Nearby in the Baths of Zeuxippos further displays of sculpture around the theme of the Trojan war reiterated this connection, while the installation of a whole series of portraits of Greek and Roman culture heroes, poets, philosophers, and orators among them, described Constantinople as the locus of Greco-Roman cultural tradition. In both instances, the iconography of sculptured display outlined an urban identity in terms of shared values that derived from the common educational experience of the empire’s elite classes in traditions associated with paideia. In so doing it described Constantinople’s right to preeminence as a new imperial capital.37 Also important in this context was the status of the city’s sculptured holdings. Many of the monuments on display in the Constantinian city were imports from the cities and sanctuaries of the Roman world. Sources list twenty-five cities in addition to Rome from which statuary was culled. With the Serpent Column coming from Delphi

37 On sculpture in the Forum see Bassett 2004: 68–71, 188–208. On the Baths of Zeuxippos see Bassett 2004: 51–58, 160–185 and Guberti Bassett 1996. On the relationship between traditions of paideia and the Constantinopolitan sculptured displays see Bassett 2004: 57, 92 and Guberti Bassett 1996. On paideia in general see Brown 1992.



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and the Ass and Keeper from Actium, the triumphal monuments were, of course, part of this harvest. It is also possible that the statue of Constantine himself represented an instance of reuse and repurposing. With this in-gathering of some of the Roman Empire’s most well-known and venerated monuments Constantine and his urban designers established the preeminence of the capital by plugging into a centuries’ old tradition of appropriation that lent meaning to the works on display beyond their intrinsic subject matter. Sculptured appropriation described a power relationship between those who commandeered and those who relinquished cultural treasures. It was also a means of expressing continuity with the past through the appropriation of material legacy. In Constantinople the wholesale gathering and display of monuments from across the empire accomplished both of these things to express the preeminence of New Rome as a center of power.38 The search for common ground manifest in the Constantinian selection and display of triumphal monuments should be seen in the context of the larger urban enterprise. Rather than tapping into and emphasizing the nasty internal divisions of what had been a long-running civil war, the victory monuments of the Constantinian city sought to emphasize continuity with past magnificence by describing Constantine as a divinely guided ruler whose own triumphs not only echoed but were also in a sense preordained by the achievements of such predecessors as Augustus. It was also an enterprise that embraced the full range of fourth-century experience. As the combination of monuments suggests the imagery of pagan tradition was marshaled together with that of emerging Christian practice as victory and the reward of peace were claimed for emperor, city and empire.

Triumphal imagery of Theodosius I and his successors (379–450) The Constantinian development of the city created a great stage set for imperial spectacle,39 yet there is no solid evidence that any actual triumphal celebration actually took place in the capital prior to the end of the fourth century and the reign of Theodosius I.40 At this time the city’s honorific calendar saw a dramatic change in its

38 On reuse, appropriation and their implications in Constantinople see generally Bassett 2004. On spoils and their ideological power see Östenberg 2009. 39 Bardill 2012: 28–42; Bassett 2004: 68–69, 192–204 with sources and earlier bibliography, Bauer 2000. 40 McCormick 1986: 39 suggests the possibility that some sort of victory celebration took place in the new capital in 331–332 on the basis of coin issues and medallions and wishes to associate the Column of the Goths with this event; however, the Column is better dated to the early sixth century. See discussion below.

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Abb. 17.7: Theodosian obelisk, Istanbul (photo: S. Bassett)

makeup, with Theodosius staging no less than three triumphal processions during the course of his rule: the first in 380 celebrating the defeat of the Gothic army a scant two years after the military disaster at Adrianople that had seen the death of the emperor Valens in the field and the virtual annihilation of the Roman army at the hands of Gothic forces; a second in 386 marking the defeat of the Greuthungi; and, finally, a third in 391 commemorating his victory over the usurper Magnus Maximus, an event first commemorated at Rome in 389.41

41 On the Theodosian triumphs at Constantinople: McCormick 1986: 42–46 with sources.



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Fig. 17.8: Theodosian obelisk base, Istanbul (photo: S. Bassett)f

By any calculation, this burst of celebratory activity represented a full agenda; one matched only by the intensity of the emperor’s building campaign, a campaign that fundamentally changed the shape and image of the capital. When he first entered Constantinople in 380, Theodosius took possession of a city whose form was fully Constantinian. By the time of his death in 395 that form had been newly tailored to fit the needs and vision of the Theodosian house with the addition of a series of thematically coherent and strategically placed triumphal monuments: an arch known as the Golden Gate at the western edge of the city, an eponymous forum complete with historiated column on the Mese, and, in the Hippodrome, an obelisk with its supporting base.42 Perhaps the best known of these installations is the ensemble made up of the obelisk and its supporting base (Fig. 17.7). The monument remains in its original location on what was formerly the central barrier of the Hippodrome. Originally one of a pair erected by Thutmosis III at the Temple of Amun-Re in Luxor, the obelisk, which

42 Janin 1964: 32–42; Mango 1985: 37–50; Croke 2010; Bassett 2004: 79–97.

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was brought to Constantinople earlier in the fourth century, was probably intended as part of the Constantinian elaboration of the circus; however, it was only during the reign of Theodosius that it was actually raised into position. Two tiers make up the support: a smaller rectangular base at ground level which in turn supports a large cube with relief carvings on each of the four sides (Fig. 17.8). These reliefs depict Theodosius, his sons, and members of the imperial court at the circus games, while images documenting the installation of the obelisk and the games themselves alternate with dedicatory inscriptions in Latin and Greek on the lower base.43 Inscriptions and literary sources fix the date of installation at 390. They also establish the monument’s triumphal credentials. In the Latin inscription the obelisk speaks for itself: I was formerly reluctant to obey the serene masters Even when ordered to proclaim the victory after the extinction of tyrants, But since all things yield to Theodosius and his everlasting offspring, I was conquered and subdued in three times ten days And raised to high heaven on the advice of Proclus.44

Although the obelisk does not specify the Theodosius to which it refers, reference to Proclus,45 city prefect between 388 and 392, coupled with the reference subolique perenni makes it clear that the emperor in question is the first Theodosius. Less obvious is the identity of the tyrants mentioned in the second line of the inscription; however, these are most likely Magnus Maximus, usurper in the west in 383 and his son, Victor, appointed to the purple in 387. Shortly thereafter Theodosius dispatched both, an event that occasioned a triumph at Rome in 389.46 A second monument, the Golden Gate, now stands as an integral part of the western defensive wall constructed during the reign of Theodosius II (408–450) (Fig. 17.9).47 Although much remodeled due to its use as a fortification in the later Byzantine and Ottoman periods, the Gate can be reconstructed as a triple-arched, marbleclad entry with a high central arch and flanking lower passageways that are in turn framed by projecting bastions. A now-lost inscription gave the gate its name: haec loca Theudosius decorat post fata tyranni/aurea saecla gerit qui portam costruit auro (“Theodosius ornamented this place after having quelled the tyrants. He who builds a

43 Bruns 1935; Wrede 1966; Iversen 1972.2: 9–35; Kiilerich 1993: 31–49; Kiilerich 1998; Bassett 2004: 85–86, 219–222. 44 CIL III 737: Difficilis quondam dominis parere serenis / iussus et extinctis palmam portare tyrannis. / omnia Theodosio cedunt subolique perenni. / Ter denis sic victus ego somitusque diebut / iudice sub proclo su[pera]s elatus ad auras; Bruns 1935: 30; Wrede 1966: 189; Kiilerich 1998: 26. 45 PLRE 1, 746 (Proclus 6). 46 Wrede 1966; Kiilerich 1998: 28; Bassett 2004: 85–86, 219–222. 47 Müller-Wiener 1977: 297–300; Bardill 1999 with complete bibliography and historiographical overview; Bassett 2004: 95–96, 212.



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Fig. 17.9: The Golden Gate, Istanbul (photo: S. Bassett)

Golden Gate inaugurates a Golden Age”).48 Literary sources indicate that a monumental sculptured installation of the emperor in an elephant quadriga stood above the central arch flanked by statues of Victory and the tyche of Constantinople.49 Although association with Theodosius is secure, the question of which Theodosius is not. Long thought to have been a monument to Theodosius II because of its position in the defensive wall, the gate has been associated more recently with Theodosius I on the basis of autopsy demonstrating the lack of any substantial masonry bond between the bastions and the flanking walls. As J. Bardill has argued this absence suggests that the gate was originally a free standing monument predating the construction of the walls attributable to Theodosius I.50 Inscriptional and sculptured evidence support the association. The tyrants alluded to in the inscription must again be Magnus Maximus and Victor, and the elephant quadriga is likely to refer to a diplomatic gift of pachyderms to Theodosius I by the Persian King Shapur III in 384 or 387.51

48 Stryzgowski 1893. 49 For sources see: Bardill 1999: 686–690; Bassett 2004: 212. 50 Bardill 1999: 673–681. 51 Bardill 1999: 689.

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Fig. 17.10: Reconstructed plan of the Forum of Theodosius (after Bauer, Stadt, Platz und Denkmal in der Spätantike [Mainz 1996] fig. 63)

The third Theodosian installation was the Forum of Theodosius. Built between 386 and 393, the forum straddled the Mese west of the Forum of Constantine (Fig. 17.10). Archaeological excavation and literary sources indicate that it included a peristyle, entrance arches across on the east and west sides of the space, a basilica to the south of the road and an historiated column to the north. Two equestrian statues, one of Theodosius and the other of Arcadius, flanked the column. With its combination of basilica, courtyard, equestrian monuments, and historiated column, the Forum is generally understood as an evocation of the Roman Forum of Trajan designed to connect Theodosius with Trajan whom he claimed as an ancestor.52 Architectural details bolstered the claim expressed in the planning at large. Engaged columns on the archways leading into the Forum were conceived as representations of Herakles’ hand grasping his club. This distinctive design imitated columns from the Roman forum, underscoring not only the dynastic link but also Theodosius’ own herculean virtues: his strength both physical and moral and his courage. Similar dynastic claims were made by the centerpiece of the complex itself, the now lost historiated column. Although the column no longer survives, recovered fragments, descriptions and drawings indicate that the shaft bore a spiraling, sculptured frieze

52 On the Forum of Theodosius, also known as the Forum Tauri: Janin 1964: 72, 82–84: Guilland 1969.2: 59–62; Müller-Wiener 1977: 250–253 with earlier bibliography; Mango 1985: 45; Bauer 1996: 203–212; Bassett 2004: 82–83.



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Fig. 17.11: Sculptured fragment from the Column of Theodosius showing Roman soldiers in act of supplication (after Th. Mathews, Byzantium. From antiquity to the Renaissance, 2010. Fig. 16.)

on the model of the Column of Trajan. Likewise, its order can be reconstructed and has been shown to share the same set of Ionic base moldings as its Roman model.53 Sculptured imagery was integral to the column’s project of Theodosian glorification. Surviving fragments (Fig. 17.11) and a late sixteenth-century drawing indicate that the subject matter, which was martial, unfolded in a relief that wound from the bottom of the column to the top. Remaining fragments, few and battered, show Roman soldiers in their characteristic military attire. The drawing, which is far more extensive, records scenes of battle and a triumphal procession.54 In general the subject is thought to be that of Theodosius’s campaigns against the Greuthungi as the 386 date of the initial construction coincides with the emperor’s victory and his subsequent Constantinopolitan triumph. Details of the drawings certainly correspond to reports of the Gothic campaign; however, as B. Kiilerich has observed surviving reliefs introduce imagery that is at odds with the idea of barbarian defeat – specifically a scene showing Romans kneeling in supplication. Kiilerich therefore suggests Theodosius’ defeat of Magnus Maximus as the appropriate subject

53 On the details of architectural imagery see Faedo 1998; Faedo 1982; Becatti 1960: 83–150. 54 On the Column of Theodosius generally see: Kollwitz 1941: Giglioli 1952: 3–16; Becatti 1960: 83– 150; Kiilerich 1993: 51–54; Bauer 1996: 191–193. On the fragments see: Becatti 1960: 104–111; Kiilerich 1993: 52–53 with a complete inventory; Fıratlı 1990: 55–60. On the drawing (Louvre 4951, ex 32264) see: Becatti 1960: 111–150, plates 77–80.

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matter.55 If this is the case then the column would have had two subjects: the military campaign against the Goths and the victory over Maximus, the former at the lower portion of the column and consistent with the 386 start date, the latter at the top taking into account the subsequent defeat of Maximus in 387. This dual subject matter would also have been consistent with the display habits on the historiated columns in Rome, those of Trajan and Marcus Aurelius, both of which had two subjects. In the case of Trajan’s column, the two separate campaigns against the Dacians, and in the example of Marcus Aurelius, the wars against the Marcomanni and the Sarmatians. The obelisk, the forum, and the gate represent major additions to the urban stage. How did these monuments function, and what impact did they have on the city? Dates for the three projects cluster around 390 and as such suggest a systematic building campaign. The largest and arguably the most complex undertaking, the Forum of Theodosius, spanned the years between 386 and 392/393, and it was during this time that both the Golden Gate and the raising of the obelisk were completed. This chronological consistency suggests that the individual monuments should be understood as a set of discrete but related projects. Iconographic consistency between monuments underscores this idea. In the manner of any good triumphal monument, each project refers to Theodosian military success. The Golden Gate, the Forum, and the Obelisk base commemorate the defeat of Magnus Maximus, while the Forum also takes up the issue of the Goths. Emphasis is thus on the internal consolidation of power achieved through the vanquishing of pretenders, with the conquest of external foes given far less visual play. The defeat of the Goths should not, however, be dismissed lightly. Indeed, it was the victory over the barbarians that created the conditions necessary for the eventual dispatch of Magnus Maximus. Only with the elimination of this threat was Theodosius able to turn his attention to Maximus, a task undertaken almost immediately. The narrative structure of the historiated column reflects this dynamic relationship. The Gothic campaign in the lower half of the column quite literally supports the defeat of Maximus depicted above. Also important is the gradual build up of dynastic imagery. At the Golden Gate Theodosius stands alone, magnificent in triumph. In the forum his son and successor Arcadius joins him. At the hippodrome, the full dynastic panoply is on display. As this urban iconographic crescendo suggests, placement is also a consideration. On the one hand the location of the Theodosian monuments is unremarkable as it continues the planning trajectory established during the city’s Constantinian development. On the other hand, the combination of projects radically transformed the nature of the Constantinian scheme. To begin with at the same time that construction of the Golden Gate and the Forum of Theodosius, continued the Constantinian trajectory it also created new urban centers to compete with the older, Constantinian

55 Kiilerich 1993: 51.



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venues. The first thing a late fourth-century visitor arriving from the west would have seen was the Golden Gate with its fulsome reference to Theodosius: haec loca Theu­ dosius decorat, with the place being adorned understood not simply as the gate, but also as the city. Inside the city itself the first major public gathering space, adorned in the manner alluded to at the gate, was now the Forum of Theodosius. Here images sculptured and architectural upstaged the ensemble in the Forum of Constantine to trumpet the primacy of Theodosius. It did so through a combination of factors, the most obvious of which was the historiated column and its account of Theodosian military supremacy. In addition, a pair of equestrian monuments identified variously as Arcadius, Honorius, Theodosius, and Trajan not only glossed the military theme, but also injected a dynastic component, an idea supported by the architectural design of the complex and the visual appeal that the combination of historiated column, equestrian monument, and basilica made to the Roman Forum of Trajan and Theodosius’s Hispanic ancestry. In short, the forum offered a kind of visual panegyric of Theodosian grandeur that validated the emperor for his military prowess and confirmed his dynastic legitimacy. Finally, after a last journey along the Mese, across the Forum of Constantine, and into the Hippodrome, the most prominent monument in the circus, the obelisk with its image-encrusted base, nailed the Theodosian vision in place. Theodosius and his planners wove the emperor’s monuments into the cloth of Constantinople from the city’s western limit to its central core by creating a series of motifs whose images built upon and referred to one another across the city’s central trajectory, the Mese. The Golden Gate, the Forum, and the Obelisk each proclaimed Theodosian victory (and the same victory at that) not once, not twice, but three times. On each occasion there was a variation. At the western periphery announcement of the defeat of Maximus allowed the proclamation of a golden age. In the Forum, mid-way in the progress to the center, architectural elaboration created the setting for the historical reliefs that documented the nuts and bolts of battle, the struggles, set-backs, and eventual successes that lead to imperial victory. It also promulgated the idea of Theodosian dynastic continuity, not only within the emperor’s immediate family, but with the past, as evidenced by the appeal to Trajanic affiliations and ultimately the heroic link to Herakles. Finally, in the hippodrome, the outcome: the golden age promised at the Gate and realized under the aegis of Theodosius and his dynastic successors. The Theodosian additions to the Constantinopolitan plan were the first of any consequence since the Constantinian redevelopment of the 320s. Individually each represented a tour-de-force. Collectively, they altered the city in two respects: by shifting the physical focus to the west and by adding a major Theodosian component to the city’s imagery. On the face of it these additions were the product of a completely different imagination from that of the Constantinian planners. The types of monuments included in the Constantinian program – the Serpent Column and the Ass and Driver – evoked a wider historical context that rooted Constantinian and with it Constantinopolitan glory in the past. By contrast, the Theodosian monuments concen-

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trated on the present. But this contemporary emphasis also established a historical connection that made Theodosius a participant in the legacy of triumph promulgated in the city’s Constantinian victory imagery. Specifically, the repeated references to Magnus Maximus, an internal enemy, evoke the memory of Constantine’s defeat of his own internal bête noir, Licinius, thus connecting Theodosius to Constantine and through him to the great victories at Actium and Plataea. The comparison that made Theodosius the logical successor to Constantinian success also encouraged the idea of Theodosian superiority. Consider again the testimony of the obelisk: difficilis quondam dominis parere serenis. It then continues noting its specific submission to Theodosian will. In other words Theodosius has not only equaled the “serene masters” but surpassed them. As the obelisk and its base make clear, the Theodosian building program was in large measure rooted in rivalry, a rivalry with Constantine and his successors.56 That this dynastic competition was manifest in a series of triumphal monuments is in some ways surprising, especially given the fact that Theodosius, his military prowess notwithstanding, had nothing like the advantages or successes of his predecessor. Yet the insistence on triumphal imagery also makes sense given the extent to which military victory remained crucial to the definition of late-fourth-century imperial rule. It did so not as a manifestation of brute, unthinking force, but as an index of something altogether more profound, divine favor and the imperial virtus with which such favor was allied.57 Thus, with the projects at the Golden Gate, the Forum, and the Hippodrome, Theodosius and his planners reshaped the city, stamping it with permanent images of his own, enduring virtus, one that at once perpetuated and surpassed the glory of the past. The building campaigns of Theodosius I not only transformed Constantinople by endowing the city with an overt triumphal axis, but also set the stage for the development of triumphal topography under his successors Arcadius (395–408) and Theodosius II (408–450). In keeping with the trajectory established by the elder Theodosius, both son and grandson built along the triumphal arc that ran from the Golden Gate in the west to the terminus of the Mese at the nodal point of the Augusteion and its neighbor the Hippodrome in the east. Over the course of the first half of the fifth century projects ranged from the monumental creation of civic space in the Forum of Arcadius to the installation of more modest single monuments, a series of equestrian statues. The first addition to this triumphal scheme was the Forum of Arcadius. The Forum stood along the Mese in the western territories of the city about halfway between the Golden Gate and the Forum of Theodosius. Arcadius (395–408), son and successor to Theodosius, initiated the project just after the turn of the century in 402–403. Theo-

56 On Theodosian dynastic expression see Kiilerich 1998: 137–140; Bassett 2011: 34. 57 As above n. 1.



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Figs. 17.12 (above) and 17.13 (below): Anonymous drawings of the Column of Arcadius; details: west (above) and south (below) faces of the base. The Freshfield Album (AD 1574), Trinity College Cambridge MS O.17.2, fols. 13 and 12. Courtesy of the Master and Fellows of Trinity College Cambridge

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dosius II (408–50), Arcadius’ own heir, dedicated the complex in 421. Although destroyed long since, literary sources report that the Forum bore a strong resemblance to that of Theodosius I. Like its predecessor, the Arcadian forum included a combination of halls and exedra that provided the setting for a centrally-placed historiated honorific column. Virtually nothing of the complex survives. The column that was the centerpiece of the space was taken down in the eighteenth century. Only the base survives in situ; however, it is so poorly preserved as to be virtually useless for understanding the forum’s imagery. Literary sources and the drawings of various European travelers from the sixteenth and seventeenth centuries offer much better information. Views show the base carved on three sides with reliefs in registers showing members of the Theodosian household, military and civilian, and the imperial administration (Fig.  17.12). Christian motifs, specifically the Christogram born by angels and the cross, are integral to this display (Fig. 17.13). The spiraling relief on the column shaft depicted military campaigns on sea and land (Fig. 17.14). Byzantine sources add that a statue of Arcadius surmounted the column.58 Although the general outline of the column’s appearance is known, precise interpretation remains elusive. Most scholars interpret the base as a broadside for Theodosian dynastic concord, agreeing that the subject matter emphasizes the harmonious relationship between members of the Theodosian house together with the Christian nature of their imperial enterprise and its accompanying victories.59 These victories are laid

58 Freshfield 1922 with specific reference to the graphic record; Millet 1948: 361–365; Becatti 1960: 151–264; Guilland 1969.2: 59–62; Müller-Wiener 1977: 250–253; MacCormack 1981: 57–61; Mango 1985: 45; Bauer 1996: 203–212; Bassett 2004: 82–83. 59 See especially Grabar 1936: 74–79; Kollwitz 1941: 17; Grigg 1977. Fig. 17.14: Anonymous 17th-century drawing of the Column of Arcadius, Collection R. de Gaignières, Bibliothèque Nationale, Paris (after A. Geffroy, La colonne d‘Arcadius à Constantinople, d‘après un dessin inédit, in: Monuments et mémoires de la Fondation Eugène Piot 2 (1895), pp. 99–130, planche X–XII).



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out in the rising column; however, it is not clear which military ventures the relief celebrates. Current opinion favors the military action surrounding the suppression of the revolt of the Goth Gainas in late 399 by forces loyal to Arcadius, while earlier studies suggest that the column depicted campaigns mounted by Theodosius and Arcadius against the Goths.60 In spite of the questions surrounding the interpretation of subject matter, the overall conception of the forum and its column is clear: it is evident that the Forum of Arcadius was conceived on the model of its Theodosian predecessor, and that this architectural imitation gave permanent substance to the ongoing and interrelated themes of military victory and dynastic continuity. The imagery of the column underscored these ideas even further by showing the members of the family working together to achieve victory and celebrating the outcome of a campaign hard-fought as one. At the same time, the column also presented a new understanding of the concept of imperial victory. In the reliefs on the column base imperial figures and their retinue stand together with the signs of Christian victory, the Christogram and the cross. This coupling of Christian imagery with the traditional visual language of imperial triumph was unprecedented in the installations of Theodosius I, and represented a new departure in triumphal commemoration, one that presented military success and the virtus that underpinned it as a gift bestowed by the Christian God as a reward for faith and piety.61 The Forum of Arcadius was the last monumental public space to be built during the Theodosian age. It was not, however, the last Theodosian victory monument. The Forum of Theodosius saw the addition of two equestrian statues, one to Arcadius and one to Theodosius II;62 dedications that appear to have no specific victory associations but cement rather the dynastic aspect of the space. In addition, the installation of a bronze quadriga above the starting gates in the Hippodrome is attributed to Theodosius II.63 Said to have been brought from Chios and often associated with the Horses of San Marco in Venice, the quadriga appears to have served less as a monument enshrining specific military success, and more as an evocation of generic victory with all of its associations with virtus. As well, the fact of the monument’s reuse suggested association with past traditions of display initiated under Constantine. As such the quadriga suggested once again the comparison between Theodosian and Constantinian traditions of rule.

60 For arguments in favor of the Gainas connection see: Kollwitz 1941: 27–28; Becatti 1960: 164–187; Müller-Wiener 1977: 250; MacCormack 1981: 57–61; Liebescheutz 1990: 273–278; Kiilerich 1993: 59–60; Bauer 1996: 209; Kelly 2004: 260. For alternative interpretations see: Freshfield 1922: 92–98; Janin 1964: 83. 61 MacCormack 1981; Grigg 1977. 62 Becatti 1960: 88–104 especially for sources; Bauer 1998: 201. 63 Bassett 2004: 85, 222–223.

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Taken together the monuments of the Theodosian successors show a largely conservative elaboration of the initial Theodosian scheme. In keeping with the work of Theodosius I, Arcadius and Theodosius II, put their energies in to developing the western territories of the city, either with new spaces such as the Forum of Arcadius or in the addition of monuments such as the equestrian statues to extant display venues such as the Forum of Theodosius. As well, these projects worked within the urban trajectory laid out by the building projects of Theodosius I, thus consolidating the triumphal passage from periphery to center and with them the Theodosian emphasis on dynasty. This emphasis underscored Theodosian preeminence not merely in its immediate sense, but, as the Forum of Arcadius demonstrates, in its larger historical sense. With its placement along the arc of the Theodosian passage, and by imitating the shape and structure of the Forum of Theodosius, Arcadius not only linked his name and his victories to those of his father, but also solidified through reiteration the connection between himself, his dynasty and Trajan, the great Theodosian predecessor. At the same time, for as much as this second generation of Theodosian monuments follows the lead of the first, there is a fundamental difference in the nature of the victories they commemorate. Although the armies of Arcadius and Theodosius II achieved military success, they did so not under the active field command of the emperors themselves, but, in direct contrast to Theodosius I, through the work of proxy generals.64 Even so, the victories perpetuated in these monuments were presented as fully imperial achievements. Although hardly surprising, this disjunction between image and reality is important for what it says about the role given to public commemorative monuments in the Roman age. These were installations that not only perpetuated the memory of victory, but also had the power to shape and direct the details of that remembrance to best imperial advantage. The Forum of Arcadius represented the last major triumphal construction in Constantinople for nearly 100 years. Although fora commemorating Marcian (450–57) and Leo I (457–74) were built during the later fifth century, these projects appear to have had no triumphalist narrative associated with them. Placement confirms this sense, as neither had any overt connection to the Theodosian triumphal axis. The Forum of Marcian, identifiable from the honorific column that still marks the site, occupied the crest of a hill in the city’s western territory well north of the Mese. Location of the Forum of Leo is unclear; however, it is known from a fifteenth-century commentary by Manuel Chrysoloras that the space was on the acropolis of the old city in the area now occupied by the Topkapi Sarayi.65

64 McCormick 1986: 47–48; Blockley 1998. 65 On the Forum of Marcian see: Kollwitz 1941: 69–76; Bauer 1996: 213–214; On the Forum of Leo see: Mango 1985: 77; Bauer 1996: 215–217; Bardill 2004: 130; Dark/Harris 2008.



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Triumphal imagery from Anastasius I to the death of Justinian (491–565) It was only during the sixth century that the visual rhetoric of triumph returned to the Constantinopolitan cityscape. When it did, it did so in ways that were both familiar and innovative with the installation of a series of imperial monuments commemorating victories against the various barbarian groups menacing the empire: the Column of the Goths, an equestrian statue in the Hippodrome; an honorific column in the Augusteion; and a mosaic installation at the Chalke Gate. The first of these monuments was erected during the reign of the emperor Anastasius I (491–518), the last under Justinian (527–565). The Column of the Goths (Fig. 17.15), is the only one of these monuments to survive. Standing to a height of 18.5 meters it consists of a stepped sockle and a square base on which stands a Proconnesian marble column crowned by a Corinthian capital. Two inscriptions, one in Latin, the other in Greek, adorn the east and west sides of the base. The former, on the east side gives the column its name: Fortunae/ Reduci ob/ devictos Gothos (Fortune returned/ the Goths having been conquered). The latter, on the west side, reads: IC XC Nika (Jesus Christ Conquers). Literary sources complete the picture, noting that there was a statue either of Nike or the city Tyche surmounting the column.66 The Column has proved something of a cipher with proposals for its installation ranging from the third century through the eighth. Current scholarship favors a sixthcentury attribution to the reign of Anastasius I based on physical and textual analysis. U. Peschlow’s autopsy of the monument established a firm terminus post quem in the mid-fifth century based on the date of the columns materials, which are spolia. The earliest element of reuse, the capital, may be identified with Aphrodisian workshops of the Severan age, while the latest, the supporting sockle, shows affinities with late-fourth- and fifth-century materials found elsewhere in Constantinople. As this reuse of materials makes clear, the base can be no earlier than the middle of the fifth century, a fact that lead Peschlow to propose a date in the reign of Theodosius II.67 R. Stichel’s subsequent analysis of the Latin inscription in conjunction with a sixth-century reference to the column by John Lydus suggests the current association with Anastasius. The inscription shows clear signs of reworking: the letters are superimposed on an earlier text that has been smoothed over but not completely erased. Stichel understood this reworking as evidence of a damnatio memoriae. The inscription is the same as that mentioned by John Lydus, save for a reference to Pom-

66 Ioh. Lyd. Mens 4.132 (ed. Wünsch); Niceph. 1.305 (Bonn); Mango 1951: 61; Janin 1964: 85–86; Müller-Wiener 1977: 53; Peschlow 1991; Stichel 1999. 67 Peschlow 1991.

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peius. Lydus believed that the inscription referred to Pompey the Great; however, Stichel argues for a dedication to Pompeius, a nephew of Anastasius, who had led the Roman army against the Goths in 505 and was subsequently executed and subjected to a damnatio memoriae for taking up arms against Justinian in the Nika rebellion.68 According to Lydus, the Column of the Goths originally was part of a larger architectural complex near the church of St. Menas, an area that encompassed the Column’s current location in what is now Istanbul’s Gulhane Park.69 The Column now stands in a semi-circular depression that has long been associated with the kynegion, or amphitheater, of Constantinople on the basis of its shape; however, recent analysis of the terrain suggests that this setting may represent a nineteenth-century building up of the landscape in an effort to showcase the monument rather than the outline of an amphitheater. Although the area immediately beneath the column has not been investigated, early twentiethcentury excavation near the area revealed building remains that may date to as early as the sixth century and whose form suggests Fig. 17.15: Column of the Goths, Istanbul (photo: S. Bassett) 68 Stichel 1999. 69 Stichel 1999: 491–492.



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shops, baths, and other types of buildings consistent with the urban setting described in the sources.70 As a triumphal monument, the Column of the Goths appears as something of an anomaly in the annals of Constantinopolitan triumphal display. To begin with its dedication, apart from the question of erasure, is unusual as its honorand, Pompeius, was not an emperor. This lesser status is perhaps reflected in the column’s scale and make-up: at 18.5 meters it is not even half the height of the Column of Constantine, and its construction out of reused architectural members is certainly far from the lavish presentation of imperial monuments. Location is also interesting. Again in contrast to imperial monuments from the fourth century, the Column has no association with the city’s major triumphal axis. It is not altogether clear what to make of the Column of the Goths as a triumphal monument; however, it is useful to consider it in conjunction with another set of seemingly incongruous victory dedications, the charioteer statues that became increasingly elaborate over the course of the sixth century beginning with the reign of Anastasius.71 Unknown as a dedicatory genre before the sixth century, the charioteer monuments are unusual in a variety of ways, not the least their dedication and placement. Although in one sense the statues were perfectly appropriate to the place as monuments to actual circus victories, the commemoration of sportsmen along the circus’s central barrier seems at odds with the Hippodrome’s role as the premier urban venue for imperial glorification. Yet there the bases stood, cheek by jowl with the great Constantinian and Theodosian monuments, inviting comparison to them. How best to understand them? By the sixth century every victory, whether achieved by the emperor himself or through the agency of his loyal military command, was an imperial victory, the result and reflection of the emperor’s own overarching virtus. This understanding extended to the Hippodrome. To the extent that the circus races were part and parcel of the ritual associated with imperial commemoration, the victories that the statues celebrated could be connected to the imperial person.72 The charioteer monuments may offer a way to understand the Column of the Goths within the tradition of Constantinopolitan triumphal imagery. Appearing at the same moment as the Column, they share a similar approach to the commemoration of imperial victory. Like the column, the charioteer statues and their bases proclaim victory for the emperor by means of inference and proxies. As such they return to and develop a tendency first manifest in the second generation of Theodosian monuments, works such as the Column of Arcadius, a tendency to describe victories won for rather than by the emperor. This trend did not, however, represent a diminution of

70 Dark/Harris 2008: 65–68. 71 Cameron 1973: esp. 4–95 (on the extant bases), 117–149 (on the lost monuments); Dagron 2011: 101, 246. 72 Cameron 1973: 244–252; Dagron 2011: 246–251.

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imperial status. Rather, it suggests a new, more all encompassing definition of imperial success, one that had the capacity to embrace and penetrate into every aspect of Roman life by understanding and describing any and all victory as the emperor’s own. It is during the reign of Justinian that overt triumphal commemoration returned to Constantinople with the addition of three major monuments in the emperor’s name: an equestrian statue in the Hippodrome, an honorific column in the Augusteion, and a mosaic installation at the Chalke Gate. The first of these, the Hippodrome equestrian statue, was dedicated early in 530 by the Praetorian Prefect Julian to commemorate victory over the Persians at Dara. Later that same year, the City Prefect Eustathius added a second inscription trumpeting further success, the defeat of the Bulgars in the Balkans.73 As an initial foray into the project of imperial commemoration, the equestrian statue represented a conventional type of triumphal dedication. It was also a comparatively modest installation compared to the grandiose civic spaces masterminded by the Theodosians, especially given the fact that one monument served double duty by commemorating two military successes. It was not until later in Justinian’s reign that more imposing installations came to be a part of the urban setting in the form of the honorific column of in the Augusteion and the series of mosaics at the entrance to the Great Palace, the Chalke Gate. Both projects took place within the larger context of urban renewal necessitated by the Nika riots that erupted as a challenge to the emperor’s rule early in 532. In January of that year rioting broke out in the Hippodrome, and fires attendant upon the unrest left much of the city’s ceremonial center a charred ruin: before the disturbance was suppressed parts of the Hippodrome and the Baths of Zeuxippos had burned along with the Augusteion and its allied buildings, the Theodosian church of Hagia Sophia, the portico leading to the Great Palace and its major ceremonial entrance, the Chalke Gate.74 The rebuilding of this area, which began almost at once, saw the restoration of the Hippodrome and the Baths of Zeuxippos, renewal of the Chalke Gate, and a modification of the scale of the Augusteion to suit the needs of the reconstruction of what was clearly the jewel in the crown of the entire project, Hagia Sophia.75 As the work progressed in the Augusteion rubble was cleared and a good deal of sculpture that had survived the blaze removed to other areas of the city.76 This reorganization appears to have favored the preservation of honorific sculpture and the removal of pagan images. The effect would therefore have been to create a civic space dedicated primarily to imperial imagery.

73 Ant. Graec. 16.62; (ed. Paton); Croke 1980: 188–195; McCormick 1986: 64–65 74 Procop. Bell. 1.24.1–10 (ed. Dewey) on the outbreak of the riot and the destruction wrought. 75 Procop. Aed. 1.10.5–1.11.25 (ed. Dewey) on the reconstruction of the city. 76 Bassett 2004: 128 with sources.



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Abb. 17.16: anonymous drawing of the equestrian statue of Justinian in the Augustaion from a 15th-century manuscript (Univ. Library Budapest, Ms 35 fol. 144v) (after Müller-Wiener, Bildlexikon zur Topo-graphie Istanbuls, [Tübingen, 1977] fig. 282)

It was in this renewed context that the first of the monumental Justinianic victory monuments appeared, an honorific column supporting a colossal equestrian statue of the emperor. Although destroyed shortly after the Ottoman conquest, literary and graphic sources, allow its reconstruction as a towering column on the west side of the Augusteion. The column itself was built either of brick or ashlar, sheathed in bronze, and circled at regular intervals with gilded bronze wreaths. A Corinthian capital crowned the shaft and served as the base for a bronze equestrian statue showing Justinian astride a lively mount. The statue, itself colossal, faced east, and showed the emperor in military attire, his right arm extended with palm forward, his left hand carrying the globus cruciger, an orb surmounted by a crucifix,. A lavishly plumed helmet completed the emperor’s look (Fig. 17.16).77

77 For descriptions see: Procop. Aed. 1.2. (ed. Dewey); Const. Rhod. 42–50 (ed. James), Pachymeres PG 144: 917–924 (ed. Migne). Downey 1940; Lehmann 1959; Mango 1959b; Müller-Wiener 1977: 248– 249; Bauer 1996: 158–165.

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The exact impetus to the column’s dedication is unclear. Procopius connects the monument to Justinian’s wars against the Persians, but only in the most general sense: there is no reference to specific events. Modern scholarship assumes a date between 540 and 543, the period coinciding with a renewal of hostilities on the eastern frontier;78 however, given that victory monuments traditionally mark the resolution of war, not its initiation, it is also possible that the column commemorates an earlier and certainly more portentous event, the conclusion of the Perpetual Peace between Justinian and his Persian counterpart Khusro I in 531. If this is indeed the case, then the column may well have been erected in the 530s in the period immediately following the destruction wrought by the Nika riots. Whatever the exact date and motive for the dedication, the statue was intended as a clear evocation of imperial virtus. In the Roman world, an equestrian monument was, by definition, a statement of military prowess. Procopius glossed this meaning further by observing that the emperor’s armor was like that of Achilles. Thus, Justinian stood as a new Achilles, an association that suggests that the statue be understood not simply as a paean to Justinianic military success, but also as a visual panegyric of the emperor’s heroic character.79 There should be no doubt, however, but that that character was Christian. As the presence of the globus cruciger makes clear, Justinian’s heroic virtus operated both in the service of and as the outcome of Christian faith and piety. Column and statue also created meaning from and within the urban context. As an honorific column, Justinian’s was the latest in a sequence begun by Constantine and continued by the Theodosians. As such it invited comparison to its predecessors particularly that of Constantine.80 Both the overall design and the use of materials in the column built on that of the city’s eponymous emperor. Like Constantine’s column, Justinian’s included an almost identical series of encircling bronze rings at regular intervals along the shaft. And although the column used the soft sheen of bronze instead of the deep glow porphyry to create its visual effect, its use of material was similarly lavish, especially when compared to the more pedestrian example of the Column of the Goths, and so designed to evoke the splendor of the imperial person by deploying luminous materials. Finally in both the Constantinian monument and the Justinianic the emperor appeared in overtly heroic guise. In the former nudity conveyed heroic essence, while in the latter it was the equestrian genre and costume. The second Justinianic monument was the remodeled vestibule to the Great Palace,81 the Chalke Gate, one of the buildings destroyed during the mayhem of the Nika revolt and rebuilt in the aftermath of the rebellion. Procopius described

78 Müller-Wiener 1977: 248; Bauer 1996: 158. 79 Downey 1940. 80 Const. Rhod. 48–52 (ed. James). 81 Mango 1959a.



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the architecture of the Chalke as a pendentive dome rising from four barrel arches. Mosaics depicting war and victory in North Africa and Italy covered these vaults. They showed Justinian and Theodora at the center of the composition, receiving tribute from Vandals and Goths, while Belisarius lead the Roman army in Justinian’s name. There is some evidence that equestrian statues, perhaps of Belisarius and Justinian, also adorned the space.82 Whatever the case, reference to both the Vandals, defeated in 533, and the Goths, first beaten back from the walls of Rome in 538 and then subdued at Ravenna in 540 suggests a date of completion sometime in the early 540s. Like the installations of Constantine or Theodosius the Great, the Justinianic monuments stood not simply as isolated set pieces, but also as part of a larger display ensemble that created meaning through the placement and iconography of individual components. With respect to placement, it is striking that the Justinianic monuments cluster in the old, ceremonial spaces at the heart of the city, the very area destroyed in the Nika rebellion. As such they are of a piece with the larger architectural reclamation of the city. Indeed, in the case of the Chalke Gate, they were literally part of the reconstruction that reclaimed and renewed the areas destroyed in the riots. These reclaimed spaces – the Hippodrome, the Augusteion, and the Chalke Gate – were at the heart of the Constantinian development and the target of the great triumphal axis created by Theodosius I. They were the city’s historical center and focus since the fourth-century re-foundation and their reclamation in the aftermath of the fires therefore represented a necessary and logical decision to restore key public spaces. That said, it is evident that the rebuilding campaign transcended the pragmatic. The reconstruction of Constantinople that took place in the aftermath of the Nika riots was in its own way a triumphalist statement. Rising phoenix-like from the ashes of the city, buildings such as the Hagia Sophia and the Chalke, together with spaces such as the Augusteion were anything but workmanlike specimens of restoration. In their scale and ingenuity of design they represented an unequivocal demonstration of Justinian’s own triumph over adversity, adversity that had taken the form of an internal challenge to the emperor’s rule. In short, the rebuilding of the city was a means of proclaiming tyrants vanquished. If the architectural backdrop gave testament to domestic salvation, then the new monuments that were a part of this larger matrix addressed an alternative aspect of victory, the defeat of external foes. This idea was made explicit through a combination of word and image. Each of the Justinianic monuments is associated with victory over one of the various groups of non-Roman enemies: Bulgars, Persians, Vandals and Goths. Thus, the collective monumental reference is overwhelmingly to external victories that preserve the integrity of empire. The all-encompassing building campaigns of the 530s and targeted monumental displays that were inserted into this larger context offered a visual panegyric to impe-

82 Procop. Aed. 1.10,12–25 (ed. and trans. Dewey).

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rial success and the virtus that underpinned it. Thus, the overarching sense of triumphal commemoration outlined in the overall relationship between buildings and monuments was shaped and given distinct emphasis by the choice and placement of individual dedications within the larger architectural scheme. In some respects the kind of monuments and the focus their location created was in keeping with tradition. Thus the Hippodrome equestrian dedication indicates the persistence of the circus as a ceremonial venue. At the same time, however, there were new developments. Consider, for example, the Chalke. In terms of its triumphal imagery the vestibule was perfectly consistent with earlier Constantinopolitan tradition: its narrative of war and conquest was in keeping with the kind of story-telling seen on such earlier monuments as the columns of Theodosius and Arcadius. At the same time, however, the project represented a new departure. The lavishness of the construction suggested a new focus on the palace entrance as a locus of triumph. In addition, the venue, enclosed and of restricted access, was in complete contrast to the open-air and very public spaces of Hippodrome and fora. As well the medium, mosaic, was new. In contrast to the massive, three-dimensional displays so characteristic of Roman art, the Chalke conveyed the message of triumph through the ephemeral flicker of light and color. This emphasis on interior setting may be related to the Constantinopolitan celebratory agenda. Although Belisarius was awarded a public triumphal celebration in 534 in the wake of his North African success, the trend in the sixth-century appears to have been towards a more intimate triumphal ritual. Thus at the surrender of the Ostrogothic king Witigis in 540, there was no hippodrome celebration: only the display of booty in the palace marked the occasion.83 Sixth-century developments in the Constantinopolitan topography of triumph are in some ways confounding. On the one hand, there is a clear revival of interest in the commemoration of victory after a hiatus in the fifth century, and some of the means of commemoration, such as the use of equestrian statues and honorific columns demonstrate continuity with that earlier tradition. Likewise there is a desire to focus on and shape individual areas of the city in a manner familiar from the past. Just as Constantine developed the constellation of Hippodrome, Bath, and Forum as his display nexus and Theodosius I created the great dynastic avenue running from the western wall to the city center, so too Justinian concentrated his triumphal energies, in this instance on the area encompassing the Hippodrome, the Palace and the Augusteion. Further, as was the case with his predecessors, the iconography of victory remained in many ways stable. As with Constantine and Theodosius architectural renewal and expansion was a feature of triumphalist imagery. Likewise, the monuments commemorating the defeat of enemies domestic and foreign worked within established iconographic traditions and genres of display. Thus the equestrian monument in the

83 Procop. Bell. 7. 1. 2–3 (ed. Dewey); McCormick 1986: 66.



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Hippodrome or the honorific column in the Augusteion tapped a rich vein of Roman triumphal imagery that had been initiated centuries before. On the other hand, the revival of triumphal imagery, also points in new directions. At the Chalke Gate new spaces and new media were proposed as both the stage and the memorial for this most central act of imperial glorification, the triumphal commemoration. In the context of this development a new topographical relationship also emerged, one that set the stage for later Byzantine sensibilities. Just as the new entrance to the Chalke refocused attention on the Palace, the Justinian’s honorific column called attention not only to the Augusteion, but also to the Great Church that towered above it and for which the space served as a kind of forecourt. Together these strategic additions to the urban setting created an axis that called attention to the relationship between palace, city, and church and through them the dynamic between emperor, populace, and clergy that stood at the heart of late Roman rule.

Conclusions With the honorific column and the Chalke Gate complete the Constantinopolitan topography of triumph took what would essentially be its final form. Although Justinian, his architects, and planners could not have known it, their projects represented the last major additions until the thirteenth century when Michael VIII Palaiologos (1259–1282) celebrated the Greek return to the city after the collapse of the Latin occupation (1204–1261) with the erection of his own honorific column in a manner reminiscent of his late-antique predecessors.84 That he chose to draw on this ancient precedent has much to say about the staying power of the urban image created in late antiquity. The city created by Constantine and his successors in the fourth, fifth, and sixth centuries was the result of a series of discrete, intermittent developments in which each building phase successfully spoke to an individual agenda. It is therefore remarkable that each and every one of the emperors who turned his hand to this development integrated references to victory and triumph into his design as a substantial element in his vision. Whether in the grand public spaces of the Hippodrome, the Augusteion, or the imperial fora or the more restricted and comparatively intimate context of the Palace, it is clear that victory was an essential component of imperial identity. That the focus on and continuity of this type of imagery created a distinct and enduring portrait of imperial identity is obvious. Like the great triumphal installa-

84 On Michael VIII Palaiologos and the restoration of Constantinople: Talbot 1993: 243–261, esp. 258–260.

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tions at Rome, the monuments that rose along and within the avenues and spaces that structured the city of Constantinople were designed as long-lasting records of imperial triumph that bore witness to the virtus that created the conditions for victory and with it the divine favor that was the bulwark of imperial power. As such they created the perfect setting for the enactment of imperial ritual and the perpetuation of imperial memory. Like as not that ritual had little if anything to do with overt triumphal celebration. Triumphs were few and far between. Far more important in the life of the imperial city was the fixed ceremonial cycle structured the rhythms of urban life. Some of these events were civic and took place annually in a cycle that transcended the chronological boundaries of individual imperial reigns. This was the case with the foundation ceremonies, which were celebrated annually until the later fourth century when they were discontinued by Theodosius I.85 Other events, such as the celebration of imperial birthdays, were reign-specific, while still other occasions, such as weddings, funerals or the festivities attendant upon the welcoming of foreign embassies into the city were unique events. Whatever the case, from the fourth century on all took place in an environment whose public monuments and city spaces were defined by images of imperial triumph, images that embodied the sense of imperial virtue to buttress claims to authority on the part of the imperial house and its dramatis personae as they played out their roles before and with the citizens of Constantinople.86 Thus the Constantinopolitan triumphal monuments were more than a passive stage set. In the ancient world, architecture and the monuments associated it were the vehicles through which cities themselves expressed their import and status. The very materials of building and sculptured representation communicated wealth and prestige. High quality building was an expensive undertaking both in terms of materials and craftsmanship. The same was true for the display of sculptured monuments. Thus the ability to construct and maintain a city’s urban fabric was an index of prestige. It was also a marker of status given that the patronage of the individuals and institutions that provided for a city’s monumental architectural fabric and accompanying sculptured installations expressed the favor of those in authority towards a given place. Finally, and most importantly, the elaboration of cities was an expression of the idea of kallos (beauty).87 In the later Roman world the physical structure and appearance of cities made more than an appeal to the eye. Urban kallos was nothing less than the expression

85 For the foundation ceremonies sources include Malalas 13.8 (ed. Dindorff); Chron. pasch. AD 330 (ed. Dindorff); Parast. syn. chron. 56 (ed. and trans. Cameron/Herrin). For discussion see most recently Bardill 2012: 151–158 with extensive bibliography. On ceremony generally see MacCormack 1981 and McCormick 1986. On the range of ceremony see Croke 2010. 86 On the interactive and dialectical nature of ceremony see Van Nuffelen 2012. 87 On urban kallos generally: Saradi 1995. On the particular case of Constantinopolitan kallos: Bassett 2004: 46.



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of virtue, a virtue grounded in and expressive of the qualities of its patrons. Constantinople was no different than any other city in this regard. Thus, through architectural form, figured images, and inscriptions the installations constructed over the course of the fourth, fifth, and sixth centuries conjured an image of urban kallos, a beauty that identified the power of imperial virtus with the capital itself. Victory, triumph and all of their accumulated associations became integral to the definition of the place as the city became the literal embodiment of imperial virtus. With this dynamic energy built into its very fabric, Constantinople became the imperial city par excellence, a sacred locus of virtue triumphant that harnessed the sacred energy of the emperor himself to stand unrivalled among the cities of the Mediterranean world.

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Guy Halsall

The Decline and Fall of the Ancient Triumph Abstract: This chapter argues that although victory remained absolutely central to royal ideals and imagery, there was a crucial change between the late Roman and the early medieval western worlds. Though key features remained (processions etc.) there was a decisive shift of emphasis towards Christian celebration presided over by the church; towards thanksgiving rather than praise; and towards Old Testament imagery. It is argued that a key phase of this shift took place after the Justinianic wars of the mid-sixth century. This change is explained in terms of the renegotiation of the ideological bases of power caused by Justinian’s wars and the end of the Roman Empire. In this more Christian mode of thought, credit for victory was not appropriately given to mortal warriors, however skilful. Finally, the developments in the nature of ‘triumphal’ rulership are ascribed to a change in the ‘geo-political’ nature of the West and perhaps to a difference in the types of warfare being waged. The early medieval world was stalked by the ghost of Rome. It was a ghost which many early medieval rulers did their best to conjure, especially after the reign of Charlemagne. And yet, as with all hauntings, there was something unwelcome about the ghost of Rome, something uncanny, something out of time. This is perhaps nowhere clearer than in the celebration of successful warfare. One thing that certainly persisted from the classical world through late antiquity and into the early medieval period was the importance of military success to the notion of good kingship. Michael McCormick has demonstrated this very clearly.1 He skilfully brought together plentiful and impressive evidence of the continuation of kings being styled as triumphator or given other ostentatiously victorious epithets and titles; kings were addressed and praised in poetic and other works as victorious leaders; they continued to hold victory parades, some of which still bore at least some trappings of imperial Roman ritual; other public rituals celebrated victories and humiliated the defeated; kings were depicted visually in ways that echoed earlier Roman ideas of the victorious king.2 A famous example, used by McCormick, is the well-known Valdinievole plate showing the Lombard king Agilulf receiving the submission of barbarous enemies and flanked by winged victories.3 Alas, research by Cristina La Rocca and Stefano Gasparri casts reasonable doubt on the authenticity of this piece. But

1 McCormick 1986. Not the least task of the present paper is to attempt to say something significant and additional to McCormick’s monumental volume. 2 McCormick 1986: 260–387. 3 McCormick 1986: 289–293.

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 Guy Halsall

Fig. 18.1: The Valdinievole or ‘Agilulf’ plaque (gold, seventh century). Florence, Museo Nazionale del Bargello. © bpk | Scala – courtesy of the Ministero dei beni e delle attività culturali e del turismo

the general point stands.4 From the late Roman period through to the Carolingian Empire, the centrality of military success to the concept of good rulership remained a constant.5 There are indeed few times and places in the earlier Middle Ages where kings were not expected to lead their armies in person and to win battles. In that sense the importance of victory might be said to have been even greater than it had been during the Empire. The penalties for failure were high. At the very end of the period studied in my 2003 book on warfare, the Emperor Charles III – the so-called Charles the Fat – can be argued to have lost his throne because of his perceived failures against the Vikings. Simon MacLean has very cogently argued that, in the abstract, the actions that Charles took to defend his realm were no different from those pursued by previous members of his dynasty.6 Nonetheless, in the precise political circumstances of the 880s the failure actively to defeat the Vikings in battle presented a golden opportunity to Charles’ enemies to portray him as a Bad King.7 This was the case not least because the leader of his opponents, Count Odo, had been able to be presented as waging a heroic defence of Paris against the odds while Charles did nothing. Within a year Charles had been deposed and died. In West Francia, Odo replaced him as king.

4 Gasparri/La Rocca 2010. 5 Halsall 2003a: 25–30. 6 MacLean 1998: 74–95. See also MacLean 2003: 23–47. 7 Halsall 2003a: 30.



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Over a hundred years previously, the Mercian king Æthelbald was killed at night by his own bodyguard, in an act of betrayal that was evidently shocking even by Mercian standards.8 It seems plausible to associate this with the battle, two years previously, at Burford, where Æthelbald was beaten by the West Saxons, over whom he had claimed overlordship.9 Again, the picture is not so simple; some evidence suggests that Æthelbald had restored his dominance over the south.10 Nonetheless the talismanic value of battlefield success or failure remained high. If we continue our journey backwards through time towards the Roman era, further examples are presented. The defeat of the Austrasian army by the Thuringians in the 630s left Merovingian hegemony east of the Rhine in tatters, and nothing illustrates this better than Fredegar’s pathetic image of the young king Sigibert III sitting, weeping on his horse at the rout of his army by the rebellious Duke Radulf.11 Sixth-century Visigothic kings knew better than anyone the price of failure. At least two appear to have been killed or deposed as a result of military failure: Theudis was murdered shortly after a reverse outside Ceuta in (newly retaken) Roman Mauretania; Agila faced a revolt and lost his crown after suffering a defeat at the hands of the citizens of Córdoba.12 The principal exception seems to have been the Merovingian Francia between the death of Chlothar I (561) and that of Chlothar’s last surviving son, Guntramn of Burgundy, in 592/3. Although Chlothar’s sons had commanded armies during their father’s lifetime,13 they rarely led military forces when they were kings, usually delegating such a role to their dukes and patricians.14 Yet, to examine the poetry of Venantius Fortunatus is very quickly to discover that there was no evident lessening of the importance of war-leadership in the list of kingly virtues.15 Gregory of Tours seems, to judge from the Preface to Book V of the Histories, not necessarily to have had a problem with external warfare as a mark of good kingship. It was of civil war, within the regnum francorum, that he disapproved.16 Whether or not one believes it to be sincere (and I do not), the diatribe against Chilperic at Histories 6.46 makes a similar point.17 The diatribe takes the standard points of good kingship in turn and flips them into their negative. Rather than being a great war-leader, Chilperic was simply a ravager and desecrator of his own lands. It would seem, therefore, that such was the success of the Merovingians in establishing themselves securely on the

8 Anglo-Saxon Chronicle s.a. 757 (recte 755) (ed. Whitelock, doc. no. 1, p. 175). 9 Ibid. 10 Sawyer 1982: 100. 11 Fred. Chron. 4.87 (ed. Krusch). 12 Isid. Goth. cc. 42, 45–46 (ed. Mommsen Chron. min. 2, pp. 267–295). 13 E.g. Greg. Tur. Hist. Franc. 3.21, 4.16, 4.45, 4.47 etc. (ed. Krusch/Levison). 14 E.g. Greg. Tur. Hist. Franc. 4.30, 4.42, 5.4, 5.26, 6.11, etc. 15 E.g. Venant. Fort. Carm. 6.1, 6.1a, 6.2, etc. (ed. Reydellet). 16 Contra Goffart 1988: 220. 17 For my analysis of this passage, see Halsall 2002: 337–350.

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Frankish throne that – like the Roman Emperors in some periods, not least the sixth century – they had no need to demonstrate their martial ability in person. They could garner the laurels from any victories won by their subordinates while simultaneously evading the negative effects of defeat. Nevertheless, this phase seems to have been short-lived. By the later 590s, in a development probably related to the general crisis in the Frankish kingdoms at that point, the grandsons and great-grandsons of Chlothar I had returned to leading their armies in person.18 This probably remained the case throughout the rest of the Merovingian period, at least where kings had come of age.19 This is difficult to see given the lacunose sources for later Merovingian military history, their tendency to dwell on the activities of the chief palatine notables, and sometimes their pro-Carolingian provenance. Nonetheless, it is mentioned that adult kings accompanied their mayors on campaign and it may only be the burden of historiography that makes us assume that they did so merely as figureheads.20 Nonetheless, to be at least capable of military leadership remained a sine qua non of kingship throughout the early medieval period, something that perhaps reached its apogee towards the end of the millennium in the (to students at least) ever-amusing tale of King Sancho I Ramirez – ‘Sancho the Fat’ – of León (956–966).21 After ruling for two years, Sancho was deposed, supposedly for being too fat, his obesity allegedly preventing him from riding a horse and thus leading the army in the perpetual warfare against Christian and Muslim neighbours. However, the story had a happier sequel. After fleeing (quite slowly, one imagines) to the court of ’Abd al-Rahman III, Caliph of Córdoba, he slimmed sufficiently, under a régime managed by the court physician, to be able to retake his throne and reign for a further six years before (perhaps appropriately for a king whose epithet related to his diet) being poisoned. Even his murder, however, was possibly linked to Sancho’s failure to stop an upsurge of inroads by the kingdom’s neighbours. Nonetheless, all this fighting, as we shall see, took place in an early medieval political and military context which was quite different from that of the Roman Empire. When it came to the celebration of triumphal kingship, therefore, the resurrection of Roman models and idioms was far from straightforward, especially, as I hope to show, after c. 600. If we remain in Spain, but three centuries before the reign of the unfortunate Sancho I, we encounter some instances of changes to which I would assign more significance than did McCormick. Two texts can be placed alongside each other; McCor-

18 E.g. Fred. Chron. 4.17, 4.20, etc. 19 E.g. Fred. Chron. 4.87. 20 Ann. Mett. pr. s.a. 690 (recte 687) (ed. von Simson). 21 For which see, e.g. Collins 1983: 241–242.



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mick cited both.22 First we can take Isidore of Seville’s discussion of the triumph.23 The point I want to make (McCormick made it too24) is that it is entirely cast in the past tense. This is what the Romans did. There’s absolutely no sense that this sort of thing goes on any longer. McCormick rightly pointed out, however, that, whatever the impression given by Isidore, victory processions certainly persisted through the seventh century. Indeed they did but there is, in my view, a crucial difference. McCormick makes something of a sleight of hand; the Visigoths had a liturgy for triumphant return from war but he comments on this on the basis of the liturgy for the profectio belli.25 The latter ceremony is not about triumph; it is a ceremony for divine blessing before the start of a war. It still demonstrates the importance of victory and warfare, to be sure, and it has Roman connotations, if with contemporary Byzantium rather than with the late Empire, but a triumph it is not and in no sense, therefore, does it contradict Isidore. Even if McCormick is right, though, and the liturgy for victorious return looked much the same, crucial changes must be noted. Christian elements had intruded into Roman and post-imperial political ceremony for some time26 but the concentration on church ritual is nevertheless interesting. Certainly this looks qualitatively different from what we can detect of later fifth- and early sixth-century royal victory rituals, which were more firmly located within the late Roman tradition. Victorious kings – like Theudebert I of Austrasia when he took over the government of Provence in the 530s – held celebrations in the circuses, like later Roman emperors.27 The triumphal entry into towns, or at least the ceremony of adventus, continued28 and, as we shall see in a moment, victorious titles of entirely Roman nature were employed. McCormick assembled a substantial body of evidence for these practices. As intimated, they are entirely in harmony with the victory celebrations of contemporary emperors and this is probably not coincidental. As stated, the focus on Church ceremony seems different, even if victorious kings and emperors attended church as part of earlier celebrations (as Clovis did in 507), and even if public procession remained an element of later victory ritual. What seems to have occurred is an important shift in the relative importance of the elements; a complete break or rupture with earlier traditions is not postulated. I propose that Isidore’s setting of the classical triumph in the past tense is neither surprising nor coincidental. The importance of victory to rulers remained; triumphal processions there still were as well; but nothing that looked like a triumph. Even Clovis’ procession through

22 McCormick 1986: 302, 308–312. 23 Isid. Etym. 18.2 (ed. Lindsay). 24 McCormick 1986: 302. 25 McCormick 1986: 308–312. 26 No one showed that better than McCormick 1986: esp. 63–79; McCormack 1981. 27 Proc. Bell. 7.33.5 (ed. Dewing). 28 See, e.g., Greg. Tur. Hist. Franc. 8.1. MacCormack 1972: 721–752.

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Tours in 507,29 to which I will shortly return and which diverged considerably from the ‘proper’ Roman way of doing things, will have looked, I suggest, more like a triumph than anything Isidore might have seen. The particularly Old Testament emphasis in the Visigothic liturgy is striking and significant. The liturgy draws upon The Wisdom of Solomon as the king receives the banner and goes to war. This is especially interesting, given the usual stress upon peace that was involved in early medieval Solomonic kingship, recently discussed at length by Paul Kershaw.30 It is emblematic of the shift towards the Old Testament in royal ideology that occurred between the earlier and later sixth century. If one were to reprise the theme taken up by Daly in his important 1994 article on Clovis,31 it is interesting to compare Gregory’s treatment of the 507 campaign with what seem to be more contemporary data. Gregory describes Clovis’ triumphal return to Tours after Vouillé in terms that can be and have been assimilated into a straightforward late antique tradition.32 Indeed, the procession, the distribution of coin, the acclamation, are wholly in keeping with other royal triumphal celebrations (let us simply call them that) of the early sixth century. Gregory says that Clovis was thenceforth called consul aut augustus,33 a phrase that most historians have been wont to dismiss as a misunderstanding, even as they have accepted every other detail of the Bishop of Tours’ account.34 I am less confident that it should be rejected. In the context of the rather strange half-century between 476 and 526 it seems to me entirely possible that a Frankish king might have allowed himself to be acclaimed as augustus, just as his contemporary Theodoric of Italy allowed one of the Decii, no less, to erect an inscription describing him as gloriosissimus adque anclytus rex … victor et triumfator semper augustus.35 By way of comparison we can examine Gregory’s description of a miracle that predicted the Frankish victory.36 Clovis’ messengers entered the Church of Saint Martin, Tours, just as the priest intoned Psalm 17:40–41: “you girt me with strength in war and you cast down beneath me those who had risen up against me and you gave me the backs of my enemies” (cp 2 Sam. 22:41) – a prophecy fulfilled when the Goths turn their backs, iuxta consuetudinem, in battle.37 This Old Testament language seems to fit with Gregory’s very Old Testament Clovis.38 “Day in and day out God submitted

29 Greg. Tur. Hist. Franc. 2.38; McCormick 1989. 30 Kershaw 2011. 31 Daly 1994. 32 Greg. Tur. Hist. Franc. 2.38; McCormick 1989. 33 Greg. Tur. Hist. Franc. 2.38. 34 McCormick 1989: 157–159. McCormick is also unwilling to reject the imperial acclamation. 35 McCormick 1989: 158; McCormick 1986: 278–280. 36 Greg. Tur. Hist. Franc. 2.37. 37 Greg. Tur. Hist. Franc. 2.37. 38 On whom see Daly 1985.



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the enemies of Clovis to his dominion and increased his power, for he walked before Him with an upright heart and did what was pleasing in His sight”:39 what could be more resonant of an Old Testament leader than that? In keeping with the theme, in the aftermath of Vouillé the walls of Angoulême collapse before the royal gaze.40 In Gregory’s account of the Vouillé campaign itself, the next miracle he relates after that involving the messengers at Tours concerns a pillar of fire such as appeared before the Israelites (and seems to be taken from Venantius’ Miracles of Saint Hilary).41 ‘Giving me their backs’ seems not so far removed from the reference to the calcatio colli (Deut. 33.29) in Visigothic liturgy and other seventh-century sources.42 The clear difference between the depiction of these events suggests that Gregory’s description of Clovis’ celebration at Tours comes from sources closer in time to the event, while it may be reasonable to assume that his account of the other miraculous occurrences during the campaign come from sources nearer to Gregory’s own day (the 570s at that stage of the Histories43). As intimated, Gregory was not unusual in his Old Testament flavouring of contemporary warfare. After the defeat of an Arian uprising in Spain in 588, the inhabitants of Mérida celebrated “like the ancients” (in this case meaning the Israelites, which is significant in itself) and celebrated in the open, singing the victory song of Moses.44 Gregory’s contemporary John of Biclar described a Gothic victory over the Franks in the same or next year in entirely Old Testament language.45 And so on. A shift of emphasis away from Roman exemplars, towards those drawn from the Old Testament seems very clearly to have taken place.46 This shift of emphasis certainly requires explanation. Post-imperial rulers knew enough about the Roman triumph and what it looked like to have staged one if they wished. Isidore’s text makes that clear. So too does a possibly sixth-century bronze buckle plate from Meursault in Burgundy.47 This depicts a man riding in a two-horse chariot, carrying some sort of standard and possibly attended by a winged victory. The chariot horses appear to be trampling some sort of beast underfoot. Doubtless a seventh-century triumph would have looked like a bizarre caricature to any timetraveller from Republican or early imperial Rome, but it would have been recognisable as a triumph all the same. In that sense, and especially given that even late impe-

39 Greg. Tur. Hist. Franc. 2.40. 40 Greg. Tur. Hist. Franc. 2.37. 41 Greg. Tur. Hist. Franc. 2.37; Venant. Fort. Virtut. Sanct. Hil. 6.20–7.24 (ed. Krusch). 42 McCormick 1986: 310, 313. 43 For this dating, see Halsall 2007. 44 Vit. Pat. Emer. 12.6–7 (trans. Fear, pp. 99–100). 45 Ioh. Bicl. chron. 589? (ed. Mommsen Chron. min. 2, p. 218). 46 See also Hen 1998. 47 Poulain 1999.

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Fig. 18.2: Sixth-century buckle plate from Meursault, possibly depicting a triumph, in the Musée Archéologique de Dijon (inv. 996.4.1) © Musée archéologique de Dijon (photo: François Perrodin)

rial triumphs departed from the prescribed forms in many ways, the debate on which precise technical term correctly describes Clovis’ victory celebrations at Tours seems to me to miss the point. In 507, Clovis made a very clear appeal to classical imperial tradition and symbolic vocabulary. Within a century of his death, his successors had ceased even to try to do that. In explaining this change, one factor we must consider is the end of the typical elements of the Inszenierung of classical victory celebrations. The urban landscape of western Europe underwent serious contraction from the end of the third century, as is well known. From the beginning of the fifth century that contraction gathered pace dramatically in some areas, like Britain and Northern Gaul. Even in areas where the urban fabric survived better, such as southern Gaul, Spain and Italy, desertion, contraction and dereliction are well-attested. The actual construction of the public buildings that formed the back-drop to Roman triumphs had largely ceased, even in Italy, by the fourth century and in Rome itself after c. 400. Concerns about the dilapi­ dation of public buildings follow soon after. From about 700, the towns in the south of western Europe declined further. Whereas the fortunes of towns in the north-west revived from around 600, these settlements were very different from their Roman precursors and often located on slightly different sites. Everywhere, there was a significant reorganisation of what might be termed the spatial hierarchy of these towns, away from the classical centre, the forum, and towards Christian religious foci, often



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located on the perimeters of the Roman settlement, in former cemeterial areas. This is an element to which we must come back in due course, but it underlines the increasing Christianisation of the liturgies of rulership already touched upon. Directly related to these points is the decline of urban populations, the traditional audience for the classical triumph. The audience for such royal ritual appears to have become more restricted. These changes cannot but have affected the ability of post-imperial kings to stage triumphs of the old type. Yet, we should not be too mechanistic about this. Post-imperial kings liked the settings of imperial ritual. Their palace complexes reflected those of the emperors, including the same key elements: audience halls, access to large churches and areas for public display like arenas. The chief urban centre of the Merovingian kingdom of Austrasia, Metz, had all of these features, which of course were inherited from the town’s Roman past.48 Chilperic of Neustria cannily refused to respond to a challenge to battle issued by his brother, Guntramn of Burgundy, and nephew, Childebert II of Austrasia, and instead ostentatiously constructed circuses in Paris and Soissons.49 As noted, Theudebert of Austrasia had held races in the circus at Arles. The Northumbrian residence at Yeavering contained a structure (‘Building E’) that seems to have been built to resemble a cuneus (segment) of a Roman theatre or amphitheatre, and Charlemagne’s palace complex at Aachen contained numerous elements borrowed from imperial models. Later sixth-century kings (or at least rather unusual ones like Chilperic I) could think in terms of the urban crowd. Chilperic is said by Gregory of Tours to have threatened to assemble a crowd in Tours and given them a slogan to chant at their bishop.50 This is very redolent of classical urban politics. The location of Aachen and Yeavering, away from old Roman urban centres – in the case of Yeavering in the open countryside – and their other associations nevertheless point further towards the ruralisation and Christianisation of political assembly, to which I shall return. This development, away from the traditional Roman, civic foci for political procession and display, is sharpened by the fact that an urban revival began to take place in the north-west of Europe at exactly the point when, I suggest, western kings stopped using Roman-style ritual and when a move towards the enclosed, the ecclesiastical, for royal display comes into focus. After c. 600 it is even difficult to detect any continuation of the use of Roman public arenas for royal spectacle, at least before the Carolingian ‘renaissance’.51 As we shall see, the emphasis

48 Halsall 1995: 214–241. 49 Greg. Tur. Hist. Franc. 5.17. 50 Greg. Tur. Hist. Franc. 5.18 51 Charles III ‘the Fat’s’ use of Grand in Lorraine (dép. Vosges) for his coronation as king of West Francia was probably related to the large amphitheatre there. Note though that this once impressive structure was attached to a shrine of Apollo, not to a city or small town. Abandoned in the late fourth century, it is unclear how much of the building survived in the 880s but, even if overgrown, a large bowl would have remained, entirely suitable for a royal display. MacLean 2003: 126–128.

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shifted to the other scene of display, the church. In other words, early medieval kings had access to and could probably have restored or even constructed equivalents of, the sorts of urban settings for Roman-style triumphal celebrations. They chose not to. The origins of the Austrasian royal presence at Metz hint at a more complex explanation. The first Merovingian kings of this line, Theuderic I and his son Theudebert I, tried to make their base in the former imperial capital at Trier.52 Yet it seems that the remains of the imperial palatine complex loomed over them uncomfortably. It became clear that a royal identity could not so easily be inscribed on a site whose past weighed so heavily upon it. Thus, by the 560s at least, the Merovingians had moved up the Moselle to Metz, whose Roman remains could still be used, but on the kings’ own terms.53 This development compares well with similar moves in the mid- to late sixth century from old imperial centres to lesser, ‘second-division’ Roman towns: the Goths to Toledo; the Lombards to Pavia.54 This is part of a range of evidence suggesting that the traditional, Roman bases for royal (and other) ideologies had ceased to be viable after the Justinianic wars of the sixth-century. The difference between Gregory of Tours and his contemporaries’ accounts of victorious royal warfare and those of sources from the start of the sixth century, already mentioned, is another element of this evidence. With an emperor proclaiming the West to have been ‘lost’ to barbarians and thus in need of reconquest, continued reference to Roman ideals and bases of authority were simply no longer as viable. New sources were sought and these were readily available in the Bible, especially in the Old Testament; long established virtues – wisdom, piety, justice, victory – could continue to be celebrated but in different language and with different exemplars. In the 580s a Frankish prince was even named Samson,55 which might have been an attempt to recast the famously long-haired dynasty in more Old Testament mode. One reason for this shift is that Old Testament imagery was more generally appropriate in a world where politics and political units straddled or even lay entirely outside the former imperial limes. It should be stressed, again, that what is proposed is a significant shift of direction and emphasis, not a complete, radical break. Old Testament imagery had been used before, and classical exemplars continued to be alluded to afterwards. It may also be the case that from the late sixth or early seventh century, political ritual came to be increasingly focused upon the major churches of the realm, rather

52 See, for example Greg. Tur. Vit. Patr. 17 passim (ed. Krush/Levison). 53 This is the subject of a still unpublished paper delivered over a decade ago: ‘The unbearable weight of being post-Roman: Awkward ideologies in Merovingian Trier.’ Elements of the argument can be found in Halsall 2003b: 72 (reprinted in Halsall 2010: 228–229) and Halsall 2010: 163. 54 The Neustrian Frankish centre of Paris, too, can be seen as a second-rank Roman centre, but the Merovingians’ associations with the city began earlier as a result of Childeric I’s and Clovis’ links to the city. 55 Greg. Tur. Hist. Franc. 5.22. For an interesting but (to my mind) not entirely convincing treatment of this issue, see Goosmann 2012.



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than using traditional classical urban settings (the latter rather run down and derelict in any case by this date). Where these were the great martyrial or other basilicas, these were frequently located outside the old Roman centres in any case, leading to a certain shift in setting.56 Additionally, as well as being located in and around churches and monasteries, the foci for politics were increasingly rural, taking place on royal villae rather than in the former cities and smaller towns of the Empire. The audience for political display changed significantly too after the end of the Western Roman Empire. The Roman army had, obviously, been a major ‘player’ in imperial politics, but it had been only one element. The display of military strength and of the control of the army through the triumphal procession was thus aimed at an audience comprised of some of the other players: notably the senate and people of Rome itself. Even in the immediately post-imperial period it might have been that the parade of the army, the ‘barbarian’ element in politics, continued to have a similar function in manifesting power to the Roman landed aristocracy that still staffed the church and much of the bureaucracy in the successor kingdoms. Social and political change around 600 led to significant developments in the raising of armies and in the role played by ethnicity within the post-imperial realms. Rather than largely being raised from that element of the population that claimed non-Roman ethnic identity, as such identities came to be almost universal within the kingdoms the nature of armies mutated into forces drawn from the landed aristocracy and its followers.57 The army thus, effectively came to represent all of the significant elements within secular politics. It is thus unsurprising that the assembly of the army came to be the location par excellence for political ceremony. Laws were passed, for example, at musters of the army. Charters could be issued while on campaign.58 An additional element of the changes under discussion may have been a change in the ways in which people thought about victory. In 2003 I opened my book about warfare with a discussion of the fact that, for a society in which warfare played such a prominent role, there was a puzzling lack of attention to military detail in contemporary accounts of battles.59 This contrasted sharply with classical Greece, for example, where tactics were analogous and battle waged at similarly, brutally close-quarters. At the end of a somewhat inconclusive treatment, the best that I could do by way of

56 One ought not to over-emphasize this. The church of St Martin, Tours, for example, is barely a fifteen-minute walk from the old Roman amphitheatre. In other towns, churches had come to be associated with, and even built on, the site of the amphitheatre, as at Metz for example. Amphitheatres themselves were, of course, usually peripheral. 57 The process is described in Halsall 2003: 46–70. I would now modify the argument in places. Some clarifications are made in my contribution to the forthcoming Cambridge History of War, ed. Anne Curry. 58 E.g. Birch 1885: no. 389, pp. 539–540. The authenticity of this charter is, alas, disputable. 59 Halsall 2003: 1–6.

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conclusion was to suggest that – as several early medieval writers in fact said60 – whatever tactical skill one had, ultimately battle was such a lottery that the outcome could only reasonably be assumed to be in the hands of God. This in itself suggests one reason why there appears to have been a significant shift towards religious, ritual investment in the stages before battle, compared with those afterwards, and why there appears to have been a move from celebrating the military victor towards giving thanks to God for the judgement He made in awarding the victory. It cannot, of course, be claimed that the divine was believed to play no role in classical victory; as throughout this paper, what is suggested is an important shift of emphasis rather than a revolutionary change of practice. Thus, during battles divine signs are often given – particularly to holy men – that one side has been victorious, underlining the Almighty’s role in determining victory. In the late seventh century, for example, the Anglo-Saxon holy man Cuthbert received, at the precise moment of King Ecgfrith of Northumbria’s death, a vision that the king had been defeated and slain by the Picts.61 In this context it seems not unexpected that it would be hubris in the extreme to publically glorify a king or commander for winning a battle when credit for the victory came from God. This was a point that Gregory of Tours made many times in the Histories.62 Perhaps the most obvious illustration was the fate of Sigibert of Austrasia in late 575. Having defeated his brother Chilperic and hemmed him into the town of Tournai, Sigibert ignored the advice of Saint Germanus of Paris and proceeded to attend the siege and finish his brother off. While there he allowed himself to be hailed as king by the Neustrian Franks and raised on a shield. And that was precisely the moment that he was struck down by assassins sent by Chilperic.63 Emphasising this point, as the early medieval period progressed, the imagery of a triumphal entry into a city became increasingly restricted to depictions of Christ’s entry into Jerusalem. This would underline the hubristic element of putting on a triumph in the Christian post-imperial west. Adding to this, another possible explanation for the decline and fall of the Triumph might be sought more squarely in Roman ideas. Ammianus Marcellinus, in his well-known account of Constantius II’s triumph in Rome,64 expressed the view that celebrating a triumph over Romans was regarded as in somewhat bad taste. One feature that emerged from fifth-century politics, and was underlined by the middle of the sixth century, was that no western ruler had decisively acquired the mantle of Rome in such a way that he could celebrate his wars as victories over barbarians. It’s interesting that Theoderic of Italy seems to have tried to do this after his troops

60 E.g. Sedul. Scott. de rector. Christ. 3 (ed. Dutton, pp. 402–411). 61 Bede Vit. Cuth. 27 (trans. Colgrave). 62 E.g. Greg. Tur. Hist. Franc. 5. praef., 5.30, 6.31. 63 Greg. Tur. Hist. Franc. 4.51. 64 Amm. 16.10.1–3 (ed. Rolfe, pp. 342–349).



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took over Provence (from fellow Goths) in 508.65 In the early medieval West, warfare tended to be endemic and small-scale.66 When major victories were won, they were celebrated, but rarely if ever did they involve the utter conquest of a people, with their king dragged in irons through the streets. The shaming of beaten rebels has Roman roots (and biblical reference points too) but it does not seem to me to be quite the same thing. In the case of the humiliation of the usurper Paul and the defeated queen Brunhild, that shaming took place, in any case, before the army. It may have been in decline in the late Roman period, but the sort of warfare represented by the traditional triumph simply does not seem to have existed in the early medieval period. Whichever way one looks at it, whether ideologically or militarily, Isidore’s view is symptomatic. While victory remained of central importance to kingship, there was no longer any place for anything as inappropriate, or as antiquated, as a triumph.

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65 Cassiod. Var. 3.17 (trans. Barnish, pp. 54–55). 66 Halsall 2003: 134–143.

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Indizes Die folgenden Stellenregister verzeichnen relevante Namen, Orte und Begriffe sowie die in diesem Band diskutierten Inszenierungen triumphalen Charakters. Die Einträge verzeichnen jeweils den deutschen Terminus, die Verweise berücksichtigen aber immer auch die Beiträge in Englisch und Italienisch. So verweist der Eintrag „Inschriften“ beispielsweise zugleich auf „Inscriptions“ und „Iscrizione“.

Namen Römische Personen finden sich im Allgemeinen unter ihrem Gentilnomen; Ausnahmen bilden die Kaiser (Augustus etc.), ihre engeren Angehörigen (z.B. Germanicus) und Autoren literarischer Werke (z.B. Cicero), die wie im „Neuen Pauly“ unter ihrem gebräuchlichen Namen aufgeführt sind. Abd ar-Rahman III.  558 Aelius Aristides  224, 232 Aemilianus  344 M. Aemilius Lepidus (cos. ord. 6 n. Chr.)  81 M. Aemilius Lepidus (Triumvir)  42f., 46–49, 51 L. Aemilius Paullus  36, 47, 89, 92, 116, 156–158, 169 Aeneas  53 Æthelbald  557 Agathias  512 Agila  557 Agilulf  555f. Agrippa I.  138 Agrippa II.  135–138, 165 Agrippina  266, 331f. Alarich  409, 465, 505 Alexander III. (der Große)  88, 90, 113, 232, 295, 321, 323f., 330f. Ammianus Marcellinus  329f., 413f., 566 Ananus  137, 144 Anastasios  464, 472, 512, 541–543 M. Annius Verus  233, 235, 237, 272 Anonymus Valesianus  502, 505 Anthemius  505 Antiochos III.  31 Antiochos IV.  167 Antoninus (Sohn des Septimius Severus)  339f., 342 Antoninus Pius  177f., 205–207, 209, 215–228, 235, 246f., 311, 419, 425–427, 438f., 445 M. Antonius (Triumvir)  42f., 46, 48–51, 65, 94, 139, 257, 285f., 290, 299, 307, 317,

319–321, 331, 524f. M. Antonius Primus  155, 165 L. Antonius Saturninus  183 Appian  49f., 70, 127 Sex. Ap(p)uleius (cos. 30 v. Chr.)  80 Arcadius  437, 504, 532, 534–540, 543, 548 Ardašir  359–364 Aristobulos  158 Aristoteles  145 Arminius  108 Arrian  128 Artavasdes II.  43, 320f. Artaxias  109 Athaulf  409 Attalus (Markomannenführer)  346, 352 Augustinus  466f. Augustus {s.a. Octavian}  4, 11f., 29f., 32, 36, 41, 43, 49, 51–55, 59f., 62, 64–68, 71–77, 80f., 83, 86, 90–95, 103–106, 108–111, 113–116, 118–120, 125, 134, 138, 153, 155, 158, 165, 169, 172, 177, 179, 181, 193, 196, 202, 208, 216f., 233f., 243, 246, 255–265, 268, 277, 285–290, 292–297, 299f., 303f., 306–308, 310, 312, 322, 325, 358, 382, 384, 389, 419, 421–423, 521, 524f., 527 Aurelian  339, 346f., 384, 410, 415, 432, 438, 440 Aurelius Victor  338, 347, 351f., 369, 415 Aureolus  347 L. Autronius Paetus  80 C. Avidius Cassius  238, 409

570 

 Indizes

Balbinus  9, 357, 359, 364–369, 384 Ballista  347 Basileios I.  476f., 481f. Berenike (Schwester Agrippas II.)  138, 151 Bonosus (Usurpator)  373 Brunichild  567 Q. Caecilius Metellus Creticus  45 C. Caecilius Metellus Numidicus  38 Caesar  30, 33, 41–43, 46–49, 51, 53, 65, 73, 88, 90–92, 95, 99, 114–116, 133, 150, 257, 285f., 297, 309, 420 Caesarion  320 Caesius Bassus (Dichter)  35 Caius (Enkel des Augustus)  62, 260, 263 Caligula  9, 12–14, 99, 106, 110–114, 117, 119f., 128, 140, 145, 153, 182, 245, 266, 305, 307, 309, 317, 322–325, 327f., 330f., 420, 423f., 443 L. Calpurnius Piso Pontifex  80 C. Calvisius Sabinus  80 Caracalla  15, 274–277, 330, 337, 339f., 342f., 362, 408, 427, 438f., 446 Caratacus  116 Carinus  419, 433, 438, 440 C. Carrinas  80 Cassius Dio  41–43, 46, 66f., 72f., 90, 94f., 111, 114, 118, 158, 198, 227, 260, 262, 269, 320, 322, 324–326, 331, 337, 339, 342, 359, 420, 500 L. Ceionius Commodus  221 Cestius Gallus (cos. suff. 42 n. Chr.)  136f., 140, 143, 150f., 155, 170 Childebert II.  563 Childerich I.  564 Chilperich I.  557, 563, 566 Chlodwig I.  476, 559–562 Chlothar I.  557f. Chlothar II.  567 Chosrau I.  546 C. Cicereius  37 Cicero  32, 34f., 42, 44–51, 84 Claudian  465f., 491, 493, 498, 500, 502 Claudius  13, 96f., 99f., 106, 113–117, 120, 138, 140, 145, 154, 177, 182f., 222, 224, 289, 309, 327f., 410, 420, 423, 443, 489, 492, 495, 499f. Claudius Gothicus  346, 502 M. Claudius Marcellus  40, 258–260

Cleander  409 Clodius Albinus  340f., 343f., 409 Commodus  215f., 233, 235–248, 272–274, 329, 397, 427, 438, 440, 446 Constans  435, 438 Constantin I. (der Große)  9f., 17, 19, 294, 385f., 399, 405f., 409, 412, 415, 434f., 438, 440, 456, 480, 493, 496–498, 501–503, 512–522, 524–527, 529f., 532, 534–536, 539, 543, 546–549 Constantinus (Usurpator)  409, 411 Constantius I.  376, 380f., 405, 410 Constantius II.  329f., 414f., 434–436, 438, 498, 502, 566 Constantius (comes)  411 Coripp  456, 481 L. Cornelius Balbus  4, 7, 32, 37, 80, 93, 258, 410 A. Cornelius Cossus Arvina  34 P. Cornelius Dolabella (cos. ord. 10 n. Chr.)  98 C. Cornelius Lentulus  81 Cn. Cornelius Lentulus Gaetulicus  112 A. Cornelius Palma Frontonianus  198 P. Cornelius Scipio Aemilianus Africanus  47 P. Cornelius Scipio Africanus  35, 37, 47, 116, 146 L. Cornelius Sulla Felix  30, 43–46, 54, 246, 297 Cuthbert  566 Dareios  323f. Dareios (Gefangener des Caracalla)  330 Decebalus  186, 328 Decius  346, 431 Didius Iulianus  340 Diocletian  4, 357, 359, 376–385, 407f., 412, 415, 433f., 438, 440, 495, 497 Domitian  15, 99, 153–155, 169, 177f., 181, 183, 186–189, 191f., 197, 208, 268–271, 294, 309f., 328, 330, 420, 424f., 438f., 444 L. Domitius Ahenobarbus  45, 80 Cn. Domitius Corbulo (cos. suff. 39 n. Chr.)  140 Drusilla  266 Drusus (maior)  66f., 71, 80, 104, 108, 110, 115, 182, 261f., 265f. Drusus (minor)  106f., 109f., 264f., 267f. Drusus Caesar  266 C. Duilius  89f., 294 Ecgfrith  566 Elagabal  428, 438f.

Namen 

Ennius  481 Eugenius (Usurpator)  436 Eusebius (Bischof)  410 Eustathios (Stadtpräfekt von Konstantinopel)  544 Eutrop  377, 415 Q. Fabius Maximus (cos. suff. 45 v. Chr.)  30 Q. Fabius Maximus Allobrogicus  36 Q. Fabius Maximus Cunctator  53 Q. Fabius Maximus Rullianus  34 Faustina  235, 238 Favonius  84 Festus  360 Flavius Josephus  14, 125–173, 268–270, 304, 404, 499f. Florianus  346 Florus  35 Fredegar  557 Fronto  224, 229, 231 Fulgentius  502 L. Fulvius Curvus  34 M. Fulvius Flaccus  290 M. Furius Camillus  53, 65, 86–88, 294 Galerius  376f., 380, 385 Gallienus  328f., 337f., 344–353, 359, 369–372, 384, 415, 431f. Geiserich  469 Gelasius I.  468 Gelimer  459f., 469f. Germanicus  81, 106–110, 182, 264–268, 294, 297, 423, 438, 443 Germanus von Paris  566 Gessius Florus  151 Geta  274–277, 342, 427, 446 Gordian III.  359, 366–368, 384, 408, 430, 438, 440 Gregor von Tours  557, 560f., 563f., 566 Guntram I.  557, 563 Hadrian  177f., 196–206, 209, 216, 220–222, 224–226, 228, 245, 271f., 294, 310f., 345, 425, 438f., 445, 466, 504f. Hannibal  50, 53 Helena (Mutter Konstantins)  503 Heraclian (Usurpator)  409 Herodes I.  125, 134–136, 138, 140, 145f., 157, 159

 571

Herodian  338, 340–342, 363, 365f., 368, 399, 402, 408, 414 Herodot  138 Hieron  290 A. Hirtius  49 Honorius  4, 9, 20, 397f., 409, 411f., 437, 452, 465–467, 470, 491, 493, 498, 501–504, 535 Cn. Hosidius Geta  97 Indes (Usurpator)  472 Ingenuus  347 Isidor von Sevilla  559–561, 567 Tib. Iulius Alexander  154 D. Iunius Brutus Albinus  42, 49–51, 54 Iunius Maximus  226 Jesus (Priester)  137 Johannes (Usurpator)  464, 470 Johannes Lydos  498, 541f. Johannes Troglita  455–457, 459, 480–482 Johannes von Biclaro  473, 561 Johannes von Gischala  142, 147, 164, 170 Jovian  411 Jovinus (Usurpator)  409 Juba  41 Judas Maccabäus  168 Jugurtha  39, 52f., 297 Julia (Tochter des Augustus)  259f., 263 Julia Domna  342 Julian (Kaiser)  352, 405, 413 Julian (Prätorianerpräfekt)  544 Justinian (General)  473 Justinian (Kaiser)  9, 20, 455f., 459, 461, 463, 465, 469, 473–481, 512, 541f., 544–549, 564 Kallistratos  402f., 412 Karl der Große  505f., 555, 563 Karl III. (der Dicke)  556 Kleopatra  43, 48, 169, 285, 290, 296, 307, 319f., 322 Konstantin (der Große) {s. Constantin I.} Konstantin (Sohn des Herakleios)  475 Konstantin V.  475, 479f. Konstantin VII.  476 Leo I.  540 Libanios  413 Licinius  344, 434, 438, 440, 503, 524f., 536

572 

 Indizes

M. Licinius Crassus (cos. 30 v. Chr.)  42, 80 M. Licinius Crassus Dives  72, 87, 108, 317f. L. Licinius Lucullus  44f. C. Licinius Mucianus  181 L. Licinius Murena  44 Livius  31f., 34f., 39, 50, 54 Q. Lollius Urbicus  217, 224 Longinus (Usurpator)  472 Lucilla  234 Lucius (Enkel des Augustus)  260 Lucius Verus  9, 177f., 205, 207, 215f., 221, 226–239, 245–247, 272, 311, 426 Lukian  229 Lusius Quietus  198 Q. Lutatius Catulus (cos. 102 v. Chr.)  39f. Macrianus  347 Macrinus  428, 438f. C. Maenius  294 Magnus Maximus  330, 511, 528, 531, 533f., 536 C. Manilius  44 C. Manlius Vulso (cos. 189 v. Chr.)  31, 35 Manuel Chrysoloras  540 Marbod  109 Marc Aurel  177f., 207, 215f., 221, 226–247, 272–274, 302, 343, 415, 425–427, 438, 445, 512, 534 Q. Marcius Tremulus  294 C. Marius  30, 32, 38–43, 45–47, 52–54, 63, 87f., 297 Markian  540 Mauricius  437 Maxentius  433, 438, 440 Maximianus Herculius  4, 357, 359, 376–382, 384f., 406–408, 411f., 414f., 433, 438, 440 Maximinus Thrax  364–368, 383, 408f., 415, 430, 438, 440 Maximus (Sohn des Maximinus Thrax)  364–368 Menander Rhetor  404f. Michael VIII. Palaiologos  549 Minucius Felix  413 Mithridates  44f., 165, 169 Mussius Aemilianus  347 Narseh (Sasanidenkönig)  377, 512 Nero  9, 12–14, 97, 103, 106, 116–120, 130, 134f., 138–140, 145, 158, 170f., 181f., 208, 294f., 303, 305, 309, 317, 325–327, 331f., 521

Nero Drusus  266 Nerva  97, 117, 178, 186–188, 194, 198f., 208f. Nicanor  148 Numerianus  433, 438, 440 Octavian {s.a. Augustus}  11, 42f., 46, 48–52, 54, 59f., 64f., 74, 80, 92, 115, 257–259, 263, 285f., 299, 307, 319, 321, 402, 524f. Odaenathus  346, 351, 353, 369–372, 415 Odo  556 Ofonius Tigellinus  98, 117 Onias  134f., 168 Otho  120, 153 Palladas  385 L. Passienus Rufus  80 Paulus (Usurpator)  567 Paulus Confessor (Bischof)  525 Pausanias  220 Q. Pedius  30 Perseus V.  116, 157, 169 Pertinax  409 Pescennius Niger  340f., 344, 409, 513 P. Petronius  140 P. Petronius Turpilianus  117 Petrus  466, 503 Philippus I. (Arabs)  386, 431, 438, 440 Philippus II. (Sohn von Philippus I.)  431 Phraates  72 Pipa (Tochter des Markomannenführers Attalus)  351f. Plautianus  337, 339f., 342 Plautilla  275, 337, 339f., 342 A. Plautius  106, 115 M. Plautius Silvanus (cos. ord. 2 v. Chr.)  81 Plinius (d.Ä.)  35, 86f., 118, 129, 158, 410, 497, 520 Plinius (d.J.)  187–192, 328 Plotina  199 Plotinus  345 Plutarch  39–41, 43, 85, 127, 156f., 307, 317–321, 331, 500 Polybios  35, 73, 129, 138, 144f. Pompeia (Tochter des Sex. Pompeius)  258 Pompeius (Neffe des Anastasios)  542f. Sex. Pompeius  42f., 46–49, 257f. Cn. Pompeius Magnus  11, 30, 35f., 44–47, 73, 84, 88–92, 139–141, 158, 165–167, 169, 171, 257, 297, 307

Namen 

T. Pomponius Atticus  84 Pomponius Mela  410 Postumus  347, 432 Priscus Attalus  411, 470 Probus  346, 357, 359, 373–375, 384, 429, 432f., 438, 440 Proclus (Stadtpräfekt von Konstantinopel)  530 Proculus (Usurpator)  373 Prokop  20, 460–462, 469, 474, 481, 546 Pupienus  9, 359, 364–369, 384 P. Quinctilius Varus  107, 140, 264 Radagaisus  505 Radulf  557 Regalianus  347 Romulus  1, 32, 65, 73, 75 Romulus (Beiname des Augustus)  308 Sallust (Historiker)  38f. Sallust (Usurpator)  409 Salomon  469f., 560 Salonina  345, 351 Sancho I. (der Fette)  558 Saoterus  245, 329 Scriptores Historiae Augustae  196, 227, 230–235, 241f., 245, 272–274, 328, 338, 347–353, 360, 368, 371, 373f., 404 Sebastianus (Usurpator)  409 L. Sempronius Atratinus  80 Ti. Sempronius Gracchus (cos. 177 v. Chr.)  35 C. Sentius Saturninus  81 Septimius Severus  15f., 274–277, 294, 337, 339–344, 349, 352f., 362, 384, 408, 414, 419, 427f., 438f., 512f. Sergios (Patriarch)  475 L. Sergius Catilina  46 P. Servilius Vatia Isauricus  35, 44 Severus Alexander  350, 357, 359–364, 370f., 383f., 429, 432, 438, 440 Shapur I.  370 Shapur III.  531 Sigibert III.  557, 566 Silvanus (Usurpator)  413 Simon bar Giora  127, 135f., 139, 142, 164, 169f. Sophokles  145 C. Sosius  139f., 159f., 171 Spartacus  87 Stilicho  465f., 501

 573

Strabo  108, 321 Sueton  52, 71, 92, 94, 96, 111f., 116, 119f., 153, 263, 322, 325–327, 330f., 420, 524 P. Sulpicius Quirinus  80, 140 Surena  317f. Symmachus (Bischof)  505 Symmachus (Senator)  410 Syphax  116 Tacitus (Historiker)  98, 107f., 113, 116f., 153, 188, 202, 208, 267, 331f. Tacitus (Kaiser)  346 Tarquinius Superbus  37 Themistios  402, 405, 411 Theoderich  476, 487, 502, 505f., 560, 566 Theodosius I.  9, 330, 398f., 511f., 527–536, 538–540, 543f., 547f., 550 Theodosius II.  464, 511f., 530f., 536, 539–541 Theodotus  347 Theophanes Confessor  377 Theophilos  476f., 481f. Theudebert I.  559, 563f. Theuderich I.  564 Theudis  557 Thukydides  138, 141, 144 Thumelicus  108 Thusnelda  108 Thutmosis III.  529 Tiberios II.  437, 473 Tiberius  11f., 66f., 71, 73, 80f., 94–96, 98, 105–110, 113, 115, 119f., 140, 153, 202, 259, 261–268, 286f., 294, 307–309, 322, 423, 438, 443 Tigranes  165 Timesitheus  409 Tiridates  106, 117f., 303, 309 Titus  9, 125f., 130f., 135f., 140, 142f., 146–151, 153–155, 157f., 160–170, 172, 177, 181, 183, 226, 268–271, 273, 294, 309, 404, 407, 424, 444, 460f., 474, 492, 499f. Totila  505 Traianus Decius {s. Decius} Traianus pater  188, 209 Trajan  15, 178, 186–203, 205–209, 226, 228, 235, 245, 271f., 287, 289f., 295f., 300, 304, 310, 328, 408, 425, 438f., 460f., 474, 497, 512, 532–535, 540 Trebonianus Gallus  429, 431, 438, 440 Tullius (König)  37

574 

 Indizes

C. Ummidius Durmius Quadratus  140 Valentinian I.  413, 436, 438 Valentinian II.  436, 504 Valentinian III.  505 Valerian I.  329, 345–347, 349, 351, 370f., 431 Valerian II.  431 Valerius Maximus  3, 41, 51, 85 M. Valerius  87, 89 Mn. Valerius Messalla  290 M. Valerius Messalla Corvinus  70, 80 M. Valerius Messalla Messallinus  81 Varro  459 Velleius Paterculus  39, 45, 50, 108, 321 Venantius Fortunatus  557, 561 P. Ventidius  94 Vergil  481 M. Verrius Flaccus  86 Vespasian  9, 120, 125f., 129–131, 134f., 138, 140–155, 159, 164–172, 177, 181, 183, 201, 208, 226, 268–271, 288, 294–296,

304, 309, 424, 438f., 443f., 488f., 491f., 499–501 Victor (Sohn des Magnus Maximus)  530f. C. Vibius Pansa Caetronianus  49 C. Vibius Postumus  81 L. Vinicius  422, 442 M. Vinicius  66, 68, 80 M. Vipsanius Agrippa  7, 67, 80, 95, 119, 259–261, 263, 299, 308 Vitalian (Usurpator)  464 Vitellius  120, 135, 153, 165, 181 L. Vitellius (Vater des Kaisers)  140 Vologaises I.  160 Vologaises III.  341 Witigis  474, 548 Xerxes  113, 324 Zonaras  127, 377

Orte Aachen  563 Achaia  140 Actium  48, 51, 54, 64f., 68, 165, 243, 257, 260, 285, 290, 297f., 307f., 402, 524f., 527, 536 Adamklissi  201 Adiabene  408 Aegyptus  51, 65, 134f., 153–156, 158, 168, 201, 257, 269, 307, 311, 320, 338, 341f., 347 Africa  1, 38f., 45, 51, 98, 161, 197, 234, 307, 339, 343, 346, 401, 466, 481, 547f. Agri Decumates {s. Dekumatland} Albanum  119, 325 Alexandria  42f., 51, 151, 153–155, 185, 219, 238, 319–321, 331, 401, 404, 415 Alpen  68, 80 Altinum  236 Anatolien  375 Ancyra  185, 219, 411, 413 Angoulême  561 Antinoë  201 Antiochia  16, 134, 185, 219, 267, 345, 401, 404, 415, 432, 435f., 438, 451 Antium  119, 290, 325 Aphrodisias  185 Aquileia  16, 236, 364–367, 470 Arabia  198, 219, 408 Arles  563 Ärmelkanal  106, 111f., 322–324 Armenia  43, 106, 109, 117f., 197, 263, 267, 309, 319f. Ariminium  297, 422 Artagira  263 Artaxata  118 Asia Minor  40, 297, 341, 345–347, 471 Asia  307 Athen  345 Augsburg  347 Baiae  12, 106, 111–113, 323, 327, 330f. Balkan  346, 375, 544 Bauli  323 Bedriacum  165, 184 Berytus  219, 404 Bosporos  67, 308, 399, 475, 513f. Britannia  13, 97, 106, 113, 115f., 183, 197, 199, 206, 216–225, 246f., 289, 297, 309, 322, 324, 327, 347, 400, 410, 423, 492, 495, 500, 562

Brundisium  48, 257, 297 Burford  557 Burgund  557, 561, 563 Byzantion {s.a. Konstantinopel}  219, 328, 348, 351, 399, 401, 479, 513, 515, 517, 530, 533, 559 Caesarea  134–136, 142, 152, 158, 185, 219, 401, 404, 423, 443 Carrhae  219, 371, 401 Ceuta  557 Chaironeia  297 Chios  539 Chrysopolis  524 Cordoba  184, 218, 400, 557f. Cremona  165, 184 Dacia  193, 197, 199, 310, 328, 346f., 415 Dalmatia  184, 257, 261f., 264f., 423 Daphne  267 Dara  544 Dekumatland  346f. Delphi  523, 525f. Dura-Europos  345 Edessa  341, 345, 401 Emona  16 Ephesos  185, 219, 228, 402 Europa  307, 562f. Fiesole  505 Forum Gallorum  49 Galilea  133–136, 143, 150, 158, 161, 165, 170 Gallia  39, 51, 111, 258, 260, 299, 341, 343, 346f., 373, 491, 562 Gallia Cisalpina  51 Gallia Comata  114 Gallia Narbonensis  49 Gamala  135, 149, 164 Gerasa  201 Germania  67, 105–109, 111, 115, 120, 188, 192, 202, 218, 237, 247, 261–267, 298, 308f., 322, 328, 363 Germania inferior  265 Germania superior  183, 363 Gischala  135

576 

 Indizes

Griechenland  118, 292, 305, 309, 325–327, 346, 565 Hatra  341 Hedeib al-Fala  386 Hellespont  324 Hiereia  475 Hispania {s.a. Spanien}  30, 47f., 51, 401 Hispania citerior  114 Iberische Halbinsel  347 Illyrien  43, 106, 261f., 265, 267 Iotapata  126, 135f., 147–149, 164 Italia  44, 51, 54, 109, 153, 177, 192–195, 203, 205–207, 209, 325, 340, 347, 401, 404, 424, 442, 547, 560, 562, 566 Jerusalem  21, 125–128, 132–144, 146f., 150f., 154, 158f., 161f., 164–168, 170f., 201, 305, 469, 566 Jordanien  386 Judaea  125, 131f., 134–137, 139–141, 143, 150, 152, 154–161, 163–167, 169–173, 199, 201, 226, 309, 404, 424, 439 Karthago  16, 184, 218, 400, 414, 455f., 459, 480f. Kilikien  196 Kinneret  165f. Köln  347, 373 Konstantinopel {s.a. Byzantion}  1, 5, 7, 16, 19–21, 410, 411f., 414f., 434–436, 438, 456f., 459f., 463, 468f., 472f., 475, 479–481, 497f., 505, 511–551 Kreta  45 Ktesiphon  196f., 274, 341, 371 Kyzikos  232 La Turbie  201 Laurentum  53 Leptis Magna  16, 275f., 344 Libya  374 Luxor  529 Lycia  373 Lyon  341, 423, 432, 438 Macedonia  89, 139, 157f., 164, 257, 330, 346 Mailand  16, 347 Mainz  108, 110, 262, 298, 364, 503

Masada  127, 135, 142 Mauretania  199, 328, 557 Mérida  561 Mesopotamia  197f., 341, 345, 359, 361, 363 Metz  563f. Meursault  561f. Moesia  155, 183, 340, 346 Munda  48, 51 Mursa  347 Mutina  42, 46, 48–52, 54 Nabatea  197 Neapel  118f., 325 Nicomedia  434f., 438 Nikopolis  524f. Nisibis  341, 371 Nordafrika  1, 197, 234 Norden  274, 297, 307, 309–311 Noricum  267 Numidia  38, 52 Obergermanien  363 Olbia  378, 381 Osrhoene  341 Osten  10, 21, 106, 109, 140, 155, 161, 199, 226, 228, 232f., 238, 260, 267, 274, 276, 297, 307–310, 319, 337, 340f., 347, 359f., 381, 472f., 476 Ostia  128 Palmyra  339, 346, 353 Pamphylia  373 Pannonia  67, 71, 81, 155, 186, 260–262, 264f., 308, 340, 346f., 352, 423 Paris  526, 556, 563, 566 Parthien  43, 106, 140, 155, 160, 192, 196f., 201, 207, 215, 228, 230f., 234, 272, 274, 317, 320, 323, 330, 337, 340–342, 344, 364, 408 Pavia  564 Perusia  51 Philippi  51, 257, 431 Plataea  523f., 536 Pollentia  465, 505 Pompeji  153 Puteoli  305, 309, 323 Pydna  36 Pyrenäen  297

Orte 

Raetia  261, 363, 373, 408 Ravenna  16, 365, 366, 411, 547 Rhodos  263 Rom passim Rotes Meer  159, 297 Sagunt  50 Sardinia  35, 378, 381 Schottland  222 Schwarzes Meer  346 Seleukeia  317f. Sepphoris  134, 158 Sirmium  16, 243 Sizilien  40 Skythopolis  138, 201 Soissons  563 Spanien {s.a. Hispania}  37, 40, 45–49, 51, 67, 258–260, 299, 308, 343, 347, 422, 558, 561f. Sparta  136, 142, 158, Süden  297, 311 Syria  135, 138, 140, 155, 171, 188, 201, 298, 341, 345f., 374, 404, 408 Syria Palaestina  201

 577

Tabor  135 Tarichea  135, 158 Teutoburger Wald  264f. Thracia  346 Thüringen  557 Tiberias  135, 158 Toledo  564 Tournai  566 Tours  557, 560–566 Trier  16, 377, 405–408, 410–412, 415, 434, 436, 438, 564 Troja  526 Veii  53, 88 Venedig  539 Verona  465, 505 Volsinii  290 Vouillé  560f. Westen  10, 21, 297, 308, 346, 381, 472, 555, 564, 567 Yeavering  563 Zela  297

Begriffe Abgariden  341 Achill  546 Actium, Schlacht von  48, 52, 54, 64f., 68, 165, 243, 257, 260, 285, 290, 297f., 307f., 402, 524f., 527, 536 adlocutio  205 Adventus/adventus  5, 16, 21, 242, 271, 274, 305, 339, 342, 366f., 404, 410f., 414, 436, 439, 455, 462f., 465, 472, 474–479, 481, 488, 491f., 498–506, 559 aeternitas  305, 342, 433 Akklamation  31, 36, 49f., 66, 70, 118, 154–156, 177f., 182, 199f., 206f., 210, 215–217, 222–224, 230, 243, 245, 260–263, 269f., 272, 325, 327, 340, 364, 411, 413–415, 426, 431f., 439, 458, 468, 475–477, 522, 560 Akzeptanz  183, 190, 192–195, 202, 207, 209, 224, 244, 246, 248, 383 Alamannen  346f., 373 Alimentarinstitution  194f., 203 Altar  258, 299, 456, 470, 481f., 525 Altes Testament  555, 560f., 564 Amphitheater (allgemein)  500, 563 –– Amphitheatrum Flavium/Kolosseum  160, 201, 289, 296, 374, 521 –– Amphitheater von Konstantinopel  542 Angelsachsen  566 Angrivaren  106, 266 Antoninussäule {s. Säulen} Antoninuswall  215, 217, 219f. Anubis  155 Apollo  288, 290, 325, 327, 350, 520f., 524f. Ara Pacis  258, 289, 299, 491–493, 525 Araber  147, 277, 341, 477 Arco di Portogallo {s. Bögen} Arcus Claudii {s. Bögen} Arianer  505, 561 Arsakiden  323 Asturier  260 Augusteion  513, 515, 525, 536, 541, 544f., 547–549 auspicia  94, 98, 107–109, 114, 139, 224, 226, 232, 285, 413 Austrasien  557, 559, 563f., 566 Aventin  494, 501,

Bacchus {s. Dionysos} Bäder {s. Thermen} Balbus-Theater {s. Theater} Bar-Kochba-Aufstand  199, 225 Barbaren  146, 190, 234, 320, 322, 339, 346f., 375f., 380, 405f., 409, 460, 474, 533f., 541, 555, 564–566 Basiliken (allgemein)  525, 532, 565 –– Trajansbasilika  296, 304, 535 –– Petersbasilika  466f., 496, 498, 503–506 Begräbnis {s.a. Bestattung}  19, 32, 34, 73, 134, 196, 237, 303, 550 Berber  346, 455 Bestattung {s.a. Begräbnis}  86, 98, 196 Beute {s.a. spolia opima}  5f., 34–36, 52, 61, 85, 88, 107, 109, 113, 116, 119, 125–127, 132, 150, 158–160, 166–170, 172, 190, 197, 201, 285, 290, 294, 296, 298, 303–305, 320, 322–324, 328, 330, 341, 343, 347, 455, 459–463, 465, 469–479, 482, 548 Beuteweihungen  289, 294, 298, 303 Bibel/biblisch  129, 145, 159, 179, 464, 469, 567 Bilder/Bildnisse  34, 38, 73, 86, 98, 109, 116, 153, 155, 159, 161, 191–193, 196, 201, 203f., 206f., 210, 224f., 243, 246, 255, 286, 290, 292, 294f., 297, 299f., 306, 311, 320, 326, 329, 338, 341–344, 364, 381, 403, 405, 409f., 433, 515, 517f., 520–527, 529, 533, 535f., 538–540, 543f., 547–551, 566 Bischöfe  345, 456, 467f., 481, 525, 560, 563 Blemmyer  374 Bögen [Ehren- und Triumphbögen] {s.a. Tore} (allgemein)  6, 68, 201, 294, 300–303, 437, 458, 462, 494, 496f., 525 –– Arcadius, Honorius und Theodosius I.  504 –– Arcus Novus  495 –– Augustus  32, 62, 68, 80f., 108, 285–287, 289f., 292, 294, 297, 422 –– Claudius  115, 423, 492, 495 –– Domitian  294, 330f. –– Drusus [maior]  115, 262 –– Drusus [minor]  110, 267 –– Drusus [minor] und Germanicus  109 –– fornices  294, 300 –– Gallienus  351 –– Germanicus, Rom  107f., 266, 294, 297

Begriffe 

–– ––

Germanicus, außerhalb Roms  298 Gratian, Valentinianus II. und Theodosius I. 504 –– Hadrian, Rom  294 –– Hadrian, Jerusalem  201 –– Konstantin  294, 493, 496, 502, 512, 520f. –– Marc Aurel und Commodus  240 –– Nero  117, 294 –– Portogallo  487, 490f., 495 –– Severus, Rom  15, 275, 294, 340, 352, 439, 496, 512 –– Severus, Leptis Magna  16, 275f. –– Theodosius I.  514 –– Theodosius II.  530f. –– Tiberius  294 –– Titus  126f., 129, 131, 139f., 166f., 171, 270f., 294, 304, 496, 512 –– Trajan  294 –– Verus  234 Bosporos  67, 308, 399, 475, 513f. Briganten  374 Brücken (allgemein)  113, 323f., 364, 504, 505f. –– Pons Mulvius/Milvische Brücke  9, 17, 297, 492 Brytai  467–469 Bulgaren  475, 544, 547 Bürgerkrieg  3, 10, 15–17, 29, 32, 43, 45–54, 65, 88, 90, 112, 117, 120, 130–136, 139, 143, 153–155, 165, 270, 274, 337, 339–343, 347, 352, 366f., 384, 386, 397, 399, 406, 458, 527, 557 calcatio colli  466, 470f., 479, 561 Caesar [Titel]  109, 201, 233, 235, 238, 241, 257, 263, 266, 268f., 272, 274, 345, 364, 366–368, 376, 380f., 425, 427, 446, 450, 452, 473 Campus Martius {s. Marsfeld} Capitol  33, 35, 39, 43, 52, 59, 61–63, 71f., 94, 105, 112, 114f., 117f., 120, 131, 153, 177f., 196, 290, 293f., 301–304, 320, 322, 326, 328, 332, 348, 397, 414, 455f., 458f., 480, 487, 489, 492, 495–497, 499, 501f., 506, 514 Castor und Pollux  294 cena triumphalis  85, 87, 89, 93, 113, 116 Ceres {s.a. Demeter}  352 Chatten  15, 106, 182f., 186, 266, 309, 424 Cherusker  106, 108, 266

 579

chlamys  88, 90, 119, 323 Christen  172, 344f., 398, 455, 464, 468, 470–472, 558 Christengott {s.a. Christus, Jesus}  17, 464f., 472, 475–477, 479f., 539, 560, 566 Christentum/christlich  1, 5, 18f., 21, 172, 398, 455–458, 463–471, 473–482, 525, 527, 538f., 546, 555, 559, 562, 566 Christogramm  538f. Christus {s.a. Christengott, Jesus}  455f., 466, 480f., 505, 541 Circus (allgemein)  20, 456, 470, 472f., 476f., 513, 515, 530, 535, 543, 548, 559, 563 –– Circus Flaminius  33, 266, 289, 293, 299, 487, 489, 492, 494 –– Circus Maximus  33, 139, 150, 242, 272, 289, 296, 301, 325f., 366, 374, 494, 496 Circusspiele  91, 298, 466, 472f., 522, 535, 543 civilis princeps  225, 231, 245 clementia  258, 300, 305, 312 clupeus virtutis  300, 306 Comitium  292, 294, 303 concordia  33, 62, 143, 229, 232, 276f., 305, 312, 342f., 352, 368, 379, 538 Concordia (Gottheit)  230 constantia  312 Constitutio Antoniniana  17 corona {s.a. Kränze, Kronen}  44, 91, 233, 245 Curia  33, 62, 73, 289f., 296, 299, 323f., 340, 487, 502, 514 Daker  15, 183, 186, 191f., 201, 289, 294, 300, 310, 328, 346f., 424f., 534 Dalmater  71, 261, 264f., 307 damnatio memoriae  541f. Decennalia  16, 275, 311, 337–340, 342, 344, 347, 349–352, 369–371, 380f., 414 Decennalienbasis  380 Demeter {s.a. Ceres}  352 Demut  273, 464, 466f., 471, 482 Diana  350 dies imperii  154, 239 Dionysos  321 Divus Iulius  285–287, 290 domi  61, 73, 204, 340, 493 Donau  183–186, 189, 191, 197, 199, 219, 235–243, 344, 346f., 364, 381, 400–402 Donau (Personifikation)  466 Dyarchie  377

580 

 Indizes

Ehrenbögen {s. Bögen} Eirene (Personifikation)  525 Elbe  106, 266 Elefanten  88–90, 159, 161–163, 169, 348, 381, 419, 422, 433f., 440, 531 Elefantenquadriga {s. Quadriga} elogium  39, 41, 52f. Essener  142 Euphrat  155, 185, 197, 219, 345, 401 Euphrat (Personifikaton)  361 ex manubiis  160, 295 fasces  317, 413, 466 fasti Barberiniani  37, 47f. fasti consulares  285 fasti triumphales  1, 32, 34–37, 41–43, 47–54, 65f., 69–71, 80, 258, 285 Feldherr, Feldherren  13, 16, 20, 42, 44, 59, 61, 63–65, 67–70, 72f., 84f., 88, 90, 94, 126f., 129, 132, 139f., 143, 145, 147f., 150, 153, 155, 158, 164f., 167, 169, 171, 177, 180–182, 187, 190, 200, 206, 208f., 226, 230, 239, 244, 246f., 256, 259, 261, 264, 267, 288, 290, 292–294, 296–300, 303, 310, 317f., 320–322, 326, 332, 347, 404, 455f., 458–462, 464, 472f., 478–482, 512, 540 Feldzeichen {s.a. signa}  68, 72, 80, 107f., 118, 120, 233, 265, 294, 303, 422 Feldzug, Feldzüge  31, 43–45, 61, 65, 106, 127, 133, 135, 142, 147, 153, 155, 182f., 192, 197f., 208, 210, 217, 220f., 223f., 226f., 229, 237, 243, 246, 257, 261, 266, 272, 285, 290, 297, 304, 308–310, 317, 320, 322, 324, 328, 340f., 360f., 363f., 375, 408, 413, 420, 458, 462, 512f., 533f., 538f., 558, 560f., 565 felicitas  109, 183, 199, 246, 305, 337, 342, 350, 352 Festkalender  292, 305 fides  288, 305, 312, 350 Fides (Gottheit)  303 Flüsse {s. Donau, Elbe, Euphrat, Jordan, Mosel, Nil, Rhein, Tiber, Tigris} Fora (allgemein)  301–303, 517, 562 –– Arcadiusforum  536–540 –– Augustusforum  39, 41, 52f., 67–70, 80, 96, 104, 109, 117, 200, 289, 292f., 295f., 300, 303, 338 –– Forum Boarium  293, 495

–– –– –– ––

Forum Holitorium  495, 506 Forum Iulium  295 Forum Pacis {s. Tempel} Forum Romanum  32f., 62f., 69, 167, 275, 284–287, 289f., 292–294, 296f., 301, 303, 325f., 339f., 342, 380, 487, 496f., 502, 505f., 521, 533 –– Forum Transitorium  295, 497 –– Konstantinsforum  476, 479, 513–515, 517, 521f., 524, 526, 532, 535, 548 –– Marciansforum  540 –– Theodosiusforum  532–535, 539f. –– Trajansforum  196, 201, 289f., 292, 295f., 300, 304, 532, 535 fornices {s. Bögen} fortitudo  189f. Fortuna/fortuna (allgemein)  290, 301, 303, 305 –– Fortuna Redux  301, 493, 498, 541 Franken  328, 346f., 349f., 373, 412, 560f., 564, 566 Freigiebigkeit {s. liberalitas} frumentatio  194 Fünfsäulenmonument {s. Säulen} Gallisches Sonderreich  339, 353 Gastmähler {s.a. cena triumphalis}  89, 113, 118, 298 Gebete  156, 405, 464–467, 472, 475–477, 479, 505 Gefangene  6, 61, 85, 107–109, 112, 116, 127, 147f., 157, 161–163, 165, 170, 172, 188, 190, 201, 276, 304, 309, 321, 328, 350, 371, 380, 405, 424, 426, 431, 433, 455–463, 465f., 469–479, 481f. Gegner  17, 65, 118, 191, 197, 304, 310, 359, 384, 466 Geiseln  113, 309, 323 Gelübde {s. vota} Generäle {s.a. Offiziere}  42, 44, 59, 84, 88, 90, 94, 126f., 132, 134, 139f., 143, 145, 148, 150, 153, 155, 158, 164f., 167, 169, 177, 180, 187, 190, 200, 206, 226, 317f., 320–322, 326, 332, 347, 404, 455, 458, 461f., 464, 473, 478–480, 482, 501, 512, 540 Germanen  112, 202, 236, 238f., 244, 297, 310, 347, 363, 374, 425, 427f., 431, 476 Germania (Personifikation)  192 Gesang  325, 331, 405, 464, 472

Begriffe 

Geschenke {s.a. liberalitas, Stiftungen}  109, 287, 299, 304, 462, 481 Gewalt  51, 130, 134, 136, 139, 144, 340, 202, 243, 264, 403, 467, 470f. Gladiatoren {s.a. Spiele}  246, 248, 296, 348, 350, 374, 404, 478 Globus  194, 203, 223, 293, 296, 430, 433, 436, 546 Goldenes Horn  513 Goldenes Tor {s. Tore} Goten  328, 346, 349f., 373, 437, 465f., 474, 505, 528, 533f., 539, 541–543, 546–548, 557, 559–561, 564, 567 Gotensäule {s. Säulen} Gott (christlich) {s. Christengott, Christus, Jesus} Gottheiten/Personifikationen/mythologische Figuren {s. Anubis, Apollo, Castor und Pollux, Ceres, Christengott, Christus, Demeter, Diana, Dionysos, Eirene, Euphrat, Fides, Fortuna, Germania, Herkules, Honos, Isis, Jesus, Jupiter, Mars, Mater Matuta, Neptun, Nike, Oceanus, Poseidon, Rhein, Serapis, Sol, Spes, Tigris, Tyche, Venus, Victoria} Hadrianswall  197, 217 Hagia Eirene  525 Hagia Sophia  470, 476f., 544, 547, 549 Hasmonäer  134f., 139, 141, 145 Haterierrelief  139, 154f., 160 Hekatomben  366 Herkules  215, 246, 248, 325, 327, 405, 520, 522, 532, 535 Herrschaftsdarstellung {s. Selbstdarstellung} Herrscherkult {s. Kult} Hippodrom {s.a. Spiele}  459–462, 464, 468f., 472–474, 477–480, 513, 515, 517, 522, 524, 526, 529, 534–536, 539, 541, 543f., 547–549 Hochzeiten  337, 342, 551 Hof/höfisch {s.a. Palast}  16, 18f., 245, 402, 530, 558 honos  305, 408 Honos (Gottheit)  52, 288, 303 Ideologie  2, 7–9, 16, 54, 132, 177f., 183, 198, 203, 208, 210f., 245, 255, 267f., 276, 283, 294, 297, 304–307, 338, 342, 345, 349, 511f., 560, 564

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Ideologische Herrschaft  311–313 Idumäer  135, 137 Illyrer  65 imagines  38, 73, 86, 98 Imago (moderner Begriff)  177f., 180f., 183, 197, 202f., 208, 210, 217, 223, 225, 227, 236, 247 imperium (Amtsgewalt)  2, 30f., 39, 61, 66, 70, 114, 157f., 261, 264, 308, 488 imperium proconsulare  239, 260f., 263–265, 267, 297 Inschriften  34f., 47, 63, 108, 139, 160, 171, 195, 199, 201, 244, 270, 275, 277, 325, 340, 342, 362, 365, 387, 423, 458, 489, 498, 503, 505, 512, 519, 522, 530–532, 541–544, 551, 560 Insignien {s.a. Lorbeer, Kränze, Kronen, Zepter}  6, 83–101, 242, 419, 464 Isaurier  374f. Isis  149, 152–157, 170, 349 Israeliten  561 Iuppiter {s. Jupiter} ius triumphale/ius triumphandi  3, 6, 54 iustitia  258, 300, 312 Jazygen  238 Jesus {s.a. Christengott, Christus}  137, 541 Jubiläum  231, 311, 350, 370, 379–380, 419, 435, 436, 437, 440 Juden/jüdisch  126f., 129f., 146, 165, 169, 171f., 183, 198, 200f., 404 Jüdischer Krieg  125–173, 268, 296 Jupiter  17, 61, 63, 72, 105, 119, 177, 288, 289, 294, 301, 303, 310, 320, 326, 327, 350, 398, 403, 406, 407, 455, 456, 468, 480, 487, 501, 502, 506, 520 Jordan  164 Kaiserkult {s. Kult} Kalender  292, 305, 412, 415, 527 Kantabrier  260 Kapitol {s. Capitol} Karolinger/karolingisch  556, 558, 563 Karthager  89, 290, 455 Kelten  66, 68, 295 Kimbern  39–41, 52 Kirchen/kirchlich {s.a. Basilika}  19, 172, 455–457, 464–467, 469f., 472, 476, 481f., 505f., 525, 543, 545, 549, 555, 559f., 563–565

582 

 Indizes

Kleidung {s. chlamys, paludamentum, Toga, Tunika} Konsens/konsensuell/konsensual  11, 13, 53, 75f., 90f., 232, 247, 286, 300, 312f., 349, 398, 411, 458 Konstantinsbogen {s. Bögen} Konsul  36, 38–40, 49, 52, 85, 93, 198, 224, 263, 268f., 273 Konsular  97f., 100, 114, 188, 198, 200, 209f., 429f. Konsularfasten {s. fasti consulares} Konsulat  38f., 41, 45, 49, 52, 92, 97, 187, 258, 265, 267, 406, 411 Kränze {s.a. corona, Kronen}  31, 36, 44, 72, 83–85, 87, 89, 91f., 96, 100, 105, 118f., 156, 177, 203, 223, 225, 229, 233f., 240, 257, 268f., 272f., 275f., 303, 310, 323, 325, 361, 364f., 408, 412f., 420f., 423f., 427–432, 434, 436, 458, 477, 517, 519, 546, 558 Kreuz  21, 469, 476f., 479, 503, 538f., 545f. Kronen/krönen {s.a. corona, Kränze}  114, 118f., 159f., 170, 173, 245, 258, 276f., 290, 325f., 408, 422f., 429, 497, 505, 517–520, 541, 545f., 557 Kult/kultisch {s.a. Religion}  143, 134, 153, 292, 295, 303, 306, 311, 321, 498 laetitia  350 Legionen  96, 100, 128, 134, 140, 142f., 147f., 154f., 163f., 171, 180–182, 186f., 193, 197, 201f., 204f., 207, 237, 265, 267, 294, 300, 341, 344, 346, 349, 364 Legitimität/legitim  13, 43, 49f., 54, 71, 114, 181, 238, 270, 272, 274, 286, 309f., 312f., 349, 358f., 362, 367, 380, 382–385, 399, 403, 406, 412, 415, 424, 517, 520, 535 Liber {s. Dionysos} liberalitas {s.a. Geschenke, Stiftungen}  140, 204, 287, 299, 304, 322, 339f., 343, 350, 374, 425, 427, 462 libertas  350 Liktoren  42, 90f., 111, 317f., 434 lituus  285 Lombarden  555, 564 Lorbeer  31, 36, 44, 61, 72, 83, 85, 87, 91f., 96, 98, 100, 105, 118, 156, 223, 225, 229, 234, 240, 257, 264, 268f., 272f., 275f., 303, 310, 325, 365f., 408, 412f., 420–423, 429, 432, 455, 458, 466, 472, 477, 558

Lorbeerkranz {s. Kränze} Luperkalien  420, 468f. Marcellustheater {s. Theater} Marcussäule {s. Säulen} Markomannen  186, 236, 289, 346, 351, 534 Marmarameer  513 Mars  72f., 288, 350, 431 Mars-Ultor-Tempel {s. Tempel} Marsfeld  116, 152f., 196, 289, 489f., 494 mater castrorum  238 Mater Matuta  35, 290 Mauern  119, 127, 135, 137, 142, 144, 148, 151, 163f., 197, 217, 293f., 325f., 351, 364, 405, 463, 475, 513, 517, 530f., 547f., 561 Mausoleen (Augustusmausoleum)  62, 111, 196, 296 –– Hadriansmausoleum  466, 505 –– Konstantinsmausoleum  514 Medaillons {s.a. Münzen}  18, 233, 237, 345, 361–363, 419–452, 520 Menorah  168f. Merowinger  557f., 563f. militiae  61, 73, 204 Milvische Brücke {s. Brücken} moderatio  190, 231 Monopolisierung des Triumphs {s. Triumph} mos maiorum  31, 288, 331 Mosel  564 Münzen {s.a. Medaillons}  18, 115, 132, 139, 142, 152, 155, 157, 165, 171, 192, 194, 198f., 201, 205f., 223, 225, 229–231, 233, 239, 246, 275–277, 306, 338, 342–345, 350–352, 357, 361f., 414, 419–452, 458, 462, 560 Muslime  558 Nachfolge/Nachfolger  2, 11, 59, 66, 71, 74, 77, 89, 95, 103–105, 110, 119f., 177, 183, 188, 221f., 235, 238f., 247, 255–277, 310, 347, 398, 380f., 409, 419, 429, 439f., 527, 534–536, 540, 549, 562 Neptun  288, 323f. Niederlage  109, 126, 135, 137, 143, 145, 172, 183, 186, 264f., 317–332, 341, 345–347, 371, 428, 557f., 566f. Nika-Aufstand  542, 544, 546f. Nike {s.a. Victoria}  541 Nil  295

Begriffe 

Obelisken  6, 296, 487, 498, 528–530, 534–536 Oceanus  112, 322f. Ochsen  161, 348 Offiziere {s.a. Generäle}  30, 294, 300, 345, 352, 425 Olympische Spiele {s.a. Spiele}  119, 173, 325–327 Opfer [i.S. Opfergabe/Opfertier]  146, 161, 325, 327 Opfer [i.S. Opferhandlung]  6, 19, 39, 72, 85, 99, 114, 125, 146, 154, 156, 161, 167, 186, 244, 276, 294, 301f., 305, 320, 323f., 327, 340, 342, 350, 365f., 406f., 420, 437, 456, 458, 463, 468, 478, 480, 499 ornamenta triumphalia  2, 59, 67, 69f., 80f., 83, 95–100, 104, 113f., 117, 180, 199f., 206, 256f., 261, 265f., 328 Osmanen  530, 545 Ostern  468 ovatio  42f., 48, 50f., 64, 66, 69, 71, 80f., 85, 87, 91f., 96, 104–106, 109–112, 115f., 182, 256f., 262, 267f., 322 Ozean {s. Oceanus} Paganismus/pagan  1, 4, 17, 19, 60, 126, 399, 412, 456, 465, 467–470, 475, 478, 480f., 498, 527, 546 Palast  1, 5, 18, 20, 152, 166, 169, 328, 339, 461, 463, 469, 474, 476f., 513, 515, 522, 544, 546, 548f., 563 Palatin  73, 129, 159, 301, 322, 325f., 487, 501, 504, 506, 521 paludamentum  116, 120 Panegyrik/panegyrisch  187–192, 229, 319, 377, 385, 404–406, 412, 465f., 535, 546f. Panhellenische Spiele {s.a. Spiele}  326 Pannonier  71 Pantheon  62, 152, 299 Paraden {s.a. pompa, Prozessionen}  2, 11, 16, 20, 125, 128, 155–157, 159, 161f., 166, 256, 321, 329, 348f., 470, 472f., 555, 565 Parisurteil  526 Parther  43, 68, 80, 94, 106, 108, 113, 116, 140, 155, 160, 189, 192, 196f., 209, 215, 226, 228f., 231, 233, 238, 244f., 247, 263, 272, 274–277, 285, 298, 303, 308–310, 317, 320, 323, 330, 337, 340f., 371, 408, 421, 425f., 428

 583

pater patriae  68, 70, 198, 201, 233, 239, 312, 402, 412 Patriarchen  475–477, 479 pax  192, 270, 350, 352 Pax (Gottheit)  117, 130, 192, 246, 258 Pergamener  295 Perser  21, 139, 158, 295, 328f., 345–347, 349f., 360, 362–364, 371, 415, 473, 475, 523f., 531, 544, 546f. Petersbasilika {s. Basiliken} Pferde  42, 83, 85, 88, 90, 110f., 113, 161, 241, 257, 259, 269, 271, 273, 275, 317, 323, 325, 342, 419, 424, 433, 435, 440, 557f., 561 Pharaonen  311 pietas  71f., 167, 225, 246, 258, 272, 288, 300, 303, 305, 312, 351 Pikten  566 Piraten  44, 165 plebs urbana  183, 193f., 202, 206, 209f., 272 pomerium  31, 39, 41f., 61, 156, 196, 293, 299, 301, 327, 407, 487–490, 492f., 498–501, 506 pompa {s.a. Parade, Prozession}  350, 367 pompa circensis  242 pompa funebris  73f., 83, 86, 98, 196, 272 pompa triumphalis  6, 12, 15, 20, 51, 53, 59, 61, 71–74, 83–85, 105, 119, 125, 149, 156–171, 196, 215, 226, 233, 239, 266, 272, 275f., 317f., 320, 325, 328, 338f., 348f., 494, 528, 533, 559, 565 Pompeiustheater {s. Theater} Pons Mulvius {s. Brücken} Porta triumphalis {s. Tore} Porticus  295, 405, 499, 504f., 545 Poseidon  169 Prätorianer  97, 113f., 154, 339f., 343f., 352, 368, 544 processus consularis  225, 242, 419, 426–428, 433, 438–440 profectio  305, 559 Propaganda {s.a. Repräsentation, Selbstdarstellung}  8, 125, 132, 134, 139, 147, 156, 171, 255, 258, 264, 270, 273, 320, 341, 364, 384f. propagatio imperii  69, 206, 220, 225, 237, 294, 311, 337, 340–343, 352 providentia  350 Prozessionen {s.a. Paraden, pompa}  1, 5, 7, 16, 21, 51, 53, 61, 75, 105, 117, 119, 125,

584 

 Indizes

149, 156–158, 165, 167, 170f., 275f., 294, 298, 317f., 320f., 325–329, 331, 337–340, 348–351, 353, 405, 409, 462–464, 472, 474–476, 478–480, 488, 494, 497, 500–503, 506, 522, 529, 534, 555, 559f., 563, 565 Ptolemäer  321 Publikum  61, 75f., 90, 130, 201, 226, 241f., 273, 287, 298, 303, 325f., 397, 403, 406, 409f., 415, 423, 439, 458, 461f., 480, 502, 563, 565 Pythische Spiele  325 Quaden  433 Quadriga  42, 52, 68, 70f., 73, 80, 84, 88–90, 157, 160, 196, 267, 269, 271, 273, 285, 292, 294, 296, 300f., 303, 320f., 323, 325f., 327–329, 331, 381, 409, 412, 421–424, 426f., 430–440, 460, 520, 522, 532, 540 Quinquennalia  311, 339, 375 Regia  303f. Reiterstatuen {s. Statuen} Religion/religiös {s.a. Kult}  17–19, 60f., 63, 65, 287, 293, 298, 301, 305, 311, 340, 351f., 397f., 406f., 412f., 456, 463, 467f., 475, 478, 480f., 502f., 562, 566 Reliquien  464 Repräsentation {s.a. Propaganda, Selbstdarstellung}  2, 7, 13, 15f., 18–21, 59, 112, 155, 201, 208, 215f., 225, 227, 236, 244, 246–248, 260, 286, 288, 298, 300, 305f., 338, 340f., 345, 351, 380f., 384, 386, 420, 524, 532 res gestae  303, 338 res publica  1, 12, 44, 48, 51, 61, 65, 90f., 112, 117, 286f., 340 Residenzen  5, 7, 16–18, 129, 397, 399, 402, 409, 461, 491, 515, 563 Rhein  7, 112, 182, 189, 197, 202, 265, 347, 381, 557 Rhein (Flusspersonifikation)  364 Ritter  84, 97, 112, 119, 286, 328, 349 Rostra (Rom)  47, 257, 268, 285, 290, 380, 487, 502 –– Antium  290 Sachsen  556, 557, 566 Säkularspiele  340

salus  350 Samniten  40, 45, 290 Sarmaten  239, 310, 328, 349f., 374, 407f., 503, 534 Sasaniden  359–364, 369f., 371f., 377 Säulen (Ehren-/Siegessäulen allgemein)  6, 292, 294, 300, 487, 494, 496, 502, 512, 525, 529, 532, 534f., 546–549 –– Antoninussäule  243 –– Arkadiussäule  514, 537–539, 543, 548 –– Fünfsäulenmonument  380, 496f. –– Gotensäule  498, 541–543, 546 –– Justinianssäule  545f., 549 –– Konstantinssäule  479, 514, 516–521 –– Marc-Aurel-Säule  243, 512 –– Schlangensäule  517, 523–526, 535 –– Theodosiussäule  533f., 548 –– Trajansäule  191, 196, 243, 296, 512, 533f. Schändungen  17, 365, 411, 470, 472f., 541f. Schilde  190, 290, 300, 323, 364, 380, 566 Schlacht von Plataia  523f., 536 Schlangensäule {s. Säulen} Schwerter  108, 112, 120, 323 securitas  192, 270, 350 Selbstdarstellung {s.a. Propaganda, Repräsentation}  8, 14, 17f., 21, 71, 74f., 177–180, 191f., 194, 202, 208, 244, 248, 268, 300, 305, 385f., 439 sella castrensis  204 sella curulis  156, 204 Senat  2–4, 12–15, 17f., 31, 36, 38–42, 44–47, 49–54, 61, 63f., 66f., 69f., 75, 88, 90, 94, 98–100, 105f., 111–114, 117f., 120, 131, 139, 150, 153, 156f., 182, 187, 190–192, 195f., 198, 201f., 205f., 209f., 225f., 231, 233, 241, 244, 248, 258, 261f., 265, 267f., 273f., 283, 285f., 290, 292, 294, 296, 298–300, 303, 307f., 312, 318, 322–325, 332, 366, 368, 399, 403, 407–411, 420, 439, 487, 494, 499f., 502, 505f., 565 Senat und Volk von Rom  112, 183, 195, 201, 241, 244, 270, 286, 292, 294, 299f., 303, 366, 407f., 565 Serapis  153, 155 Severusbogen {s. Bögen} Siegestitel {s. Titel} Sieghaftigkeit  68, 71f., 77, 105, 177, 180f., 183, 190f., 197f., 208–210, 215, 247 signa {s.a. Feldzeichen}  107f., 265, 298

Begriffe 

Sol  520f. Soldaten  6, 12, 17, 20, 39, 40f., 49, 61, 97, 113, 118–120, 128, 131, 142f., 147, 152–156, 160, 162–164, 172, 191, 202, 204, 207, 209, 267, 318, 322f., 325, 327–341, 343f., 348–352, 364, 368, 374, 404, 406, 424f., 429–433, 439, 455f., 459, 461, 473, 477f., 481f., 533 Soldatenkaiser  16, 18, 349, 359, 365, 385 Spes  288 Spiele {s.a. Gladiatoren, Hippodrom, Olympische Spiele, Wagenrennen}  83, 85, 91, 93, 95, 118, 193, 235, 239, 259–261, 272, 298, 309, 325f., 337, 339f., 351, 369, 373f., 379, 404f., 412, 430, 464, 466, 522, 530 Spolia opima  42, 72, 190 Statuen (allgemein)  6, 52, 157f. –– Ehrenstatuen allgemein  63, 67–69, 96, 117, 200, 206, 266f., 292, 294–296, 299, 422f., 458, 488, 497, 543f. –– Reiterstatuen allgemein  536, 540f., 543, 547f. –– M. Aemilius Lepidus  47 –– Arcadius  538 –– Arcadius und Theodosius  532, 539 –– Augustus und Agrippa  299 –– Caligula, Jerusalem  140 –– Claudius Gothicus  502 –– „Esel mit dem Eseltreiber“  517, 523f. –– Germanicus  266 –– Justinian  545f. –– Konstantin  518–520, 522, 527 –– Nero  117, 327, 521 –– Severus  275 –– Trajan  296, 300 Stiftungen {s.a. Geschenke, liberalitas}  69, 160, 194, 203, 205, 292, 299, 300 summi viri  52f., 292, 295f. supplicatio  31, 40f., 46f., 49–51, 116, 398, 464 Tempel (allgemein)  132, 153, 163f., 170, 288–290, 292f., 295, 301, 303f., 306, 311, 456, 494 –– Amun-Re  529 –– Apollo  119, 293, 325f., 413 –– Augustus  111 –– Bellona  293 –– Castor und Pollux  294 –– Claudius  138, 289

–– –– –– –– –– –– ––

 585

Concordia  289 Fortuna Redux  290, 301, 493 Ianus  65, 118 Isis  149, 152–156, 170 Iulius  285–287, 289f., 496 Iuppiter Feretrius  72 Iuppiter Optimus Maximus/Capitolinus  17, 59, 61, 72, 105, 112, 119, 289, 301, 303, 310, 326f., 456, 468, 480, 487, 501, 506 –– Jerusalemer Tempel  126f., 129, 131, 135f., 139–141, 145, 147, 151, 158–160, 162, 166– 169, 171, 305, 469 –– Mars Ultor  72f., 96, 105, 109, 116, 267, 288f., 300, 303 –– Mater Matuta  35, 290 –– Templum Pacis  126, 130, 170, 288f., 294f. –– Venus  297 –– Vespasianus  289 Tetrarchie  16, 18, 357, 359, 376–382, 384f., 402, 419, 496, 520 Teutonen  39–41, 52 Theater (allgemein)  114, 132, 245, 499f., 563 –– Balbus-Theater  499 –– Marcellustheater  62, 489, 499–501 –– Pompeiustheater  33, 62, 499–501 Theaterspiele  298, 412 Theodosiussäule {s. Säulen} Thermen  132, 290, 513, 515, 526, 543f. Thron/thronen  20, 44, 180, 189, 198, 208, 265, 268, 274, 276f., 309, 320, 328, 341, 359, 384, 405f., 413, 459, 460f., 476, 556, 558 Thyrsos  321 Tiber  499 Tiere (allgemein)  161f., 165, 170, 296, 339, 350, 374, 381, 455, 471, 482 –– speziell wilde Tiere  161f., 165, 170, 348, 374, 406 Tigris (Flusspersonifikation)  362 Titel (allgemein)  198f., 201, 207, 209, 231f., 246, 248, 344 –– Casearentitel allgemein  272 –– Imperatorentitel allgemein  199, 239, 261, 317, 426f. –– Siegestitel allgemein  182, 207, 210, 224, 230, 232, 239, 246, 330, 360, 555, 559 –– Africanus  182 –– Armeniacus  228, 230f. –– Asiaticus  182 –– Britannicus  183, 246, 376

586 

 Indizes

Creticus  182 Dacicus   186, 191f., 198, 228 Germanicus  182, 186, 192, 198, 228, 238, 244f., 247, 262, 373, 376, 431 –– Mater Castrorum  238 –– Medicus  228, 231, 376, 426 –– Numidicus  38, 182 –– Optimus  192, 198, 228, 289 –– Parthicus  192, 196, 198, 201, 207, 228, 230f., 274, 340 –– Pater Patriae  40, 68, 70, 198, 233, 239, 312, 402, 412 –– Persicus  360, 371, 373, 376 –– Sarmaticus  238, 376 –– Triumphator  435 Titusbogen {s. Bögen} Toga  85, 98, 100, 117, 204, 234, 240, 287, 348, 406, 429, 433 Toga, goldene, 73 toga picta  85–88, 90f., 429 toga purpurea  87, 91, 111, 119 Tora  129 Tore {s.a. Bögen} (allgemein)  44, 150, 151f., 329, 351, 491, 493f., 496, 505f. –– Chalke  541, 544f., 547, 549f. –– Goldenes Tor  476f., 530–532, 534–536, 538 –– Porta Capena  294, 494 –– Porta Flaminia  494 –– Porta triumphalis  73f., 88, 112, 156, 293f., 301, 338, 487, 489, 491, 493–495, 498f., 506 Traiansforum {s. Fora} Traianssäule {s. Säulen} tribunicia potestas Triumph [zu einzelnen Triumphen s.u. das Register triumphaler Inszenierungen] –– Ablehnung  3, 11, 15, 35, 39, 41, 66–69, 75, 94f., 119, 274, 308 –– in absentia  29, 32, 39–42, 47, 53 –– biographisches Ritual  407–311 –– falsi triumphi  32, 36, 187, 190f., 197, 369 –– Flexibilisierung  4, 7, 10–13, 45, 54f., 103, 109, 119 –– Monopolisierung  1–4, 10–13, 20, 29f., 32, 53, 93–95, 208, 210, 255f., 260, 307, 358, 398, 413 –– Monumentalisierung  69, 74, 107, 110, 177, 192, 196, 338, 340, 403, 487f., 493–495, 497, 505f., 520 –– –– ––

––

religiöse Neutralisierung  17, 19, 456, 468, 480f., 502 –– Statik und Dynamik des Rituals  283–313 [bes. 304–313] –– triumphus in monte Albano  37, 42f., 64, 69, 407, 480 –– Verchristlichung  455–551 Triumphalfasten {s. fasti triumphales} Triumphalgewand  39, 42, 52f., 63, 68, 73, 83–101, 104, 111, 116–118, 196, 328, 348, 419–422, 426 Triumphatoren [siehe das Namensregister und das Register triumphaler Inszenierungen] Triumphbögen {s. Bögen} Triumphprozession {s. Paraden, Prozessionen} Triumphtor [Porta triumphalis] {s. Tore} Triumphwagen {s.a. Quadriga}  31, 42, 52, 88, 94, 107, 110f., 113, 117, 119, 188, 190, 233, 240–242, 245, 266, 272, 274f., 296, 301, 320f., 323, 325f., 329, 347, 420–440, 462, 470, 522 Triumphweg {s. via triumphalis} Triumviri  30, 44, 51, 94 Trojanischer Krieg  526 Tropaeum/Tropaia  196, 201, 293, 297, 380, 426, 433 Truppen {s.a. Legionen, Soldaten}  13, 15, 20, 152, 181–183, 191, 197f., 200–202, 204, 210, 226f., 238, 264, 269, 319, 322f., 332, 344, 360, 362–368, 375, 383, 423, 472, 478, 522, 566 Tugendschild {s. clupeus virtutis} Tunika  266, 323, 348, 429 Tyche  531, 541 Usurpationen/Usurpatoren  18, 181, 183, 187, 208f., 221, 238, 321, 330, 342, 347, 370, 373, 409, 411, 413, 470, 478, 511, 513, 529, 531, 567 Vandalen  20, 459, 460, 462, 469, 473f., 479, 547 Vatikan  487, 503, 505 Velabrum  325f. Venus  183, 297 Verfolgungen [Christenverfolgungen]  344f. Via Appia  33, 62, 262, 294, 297, 505 Via Flaminia  80, 294, 297, 487, 490, 492, 494, 501, 506

Begriffe 

Via Labicana  153 via triumphalis  9, 73, 290f., 293 Vicennalien  311, 350, 379, 381f., 414, 434, 495, 503 Victoria  68, 109, 117, 165, 169, 183, 223, 234, 257, 258, 268, 276f., 285, 288, 293, 296, 299, 303, 342, 361, 363, 365, 423f., 427–435 Victoria-Statue  169, 296, 299 Viergespann {s. Quadriga} vir triumphalis  86, 96, 98, 100, 110, 188 virtus  38, 74, 215, 246, 248, 258, 300, 303, 305, 312, 340, 511, 536, 539, 543, 546, 548, 550f.

 587

Virtus (Gottheit)  52, 288, 303, 426 vota  311, 320, 322, 342, 350, 398, 406f., 412 Wagenrennen {s.a. Spiele}  296, 409, 412, 464, 469, 472f., 475, 477f., 543, 563 Westgoten  557, 559–561 Wikinger  556 Zepter  72, 84, 159, 225, 264, 266, 268f., 272f., 303, 422f., 424f., 427–429, 432f., 436, 439, 462 Zirkus {s. Circus} Zuschauer {s. Publikum}

Triumphale Inszenierungen Das folgende Stellenregister verzeichnet diejenigen Inszenierungen triumphalen Charakters, die im vorliegenden Band diskutiert werden. Die Liste versteht sich ausdrücklich nicht als Zusammenstellung sämtlicher bekannter Inszenierungen triumphalen Charakters in Prinzipat und Spätantike. Da der Kaiser, wie es Jörg Rüpke formulierte, jeden Auftritt zum Triumph machen konnte, werden regelrechte Triumphe gemeinsam mit triumphalen Inszenierungen sonstiger Art gelistet (etwa triumphal inszenierten adventus- oder processus consularis-Zeremonien); nur bis zum Ende der Herrschaft des Augustus wird explizit vermerkt, wenn ein regelrechter Triumph gefeiert wurde (zum Problem der Definition des Triumphbegriffs für Prinzipat und Spätantike siehe die Einleitung). Genannt werden jeweils die Datierungen, die maßgeblichen Akteure der Inszenierungen sowie die Erfolge, auf die sie sich beziehen. Fragen der Historizität werden ggf. an Ort und Stelle diskutiert. 753 v. Chr., Romulus, Sieg über Caenina (Triumph)  1, 32, 65, 75, 358n3 753 (?) v. Chr., Romulus, Sieg über Antemnaten (Triumph)  32, 65, 75 752–717 v. Chr., Romulus, Sieg über Veii (Triumph)  65, 75 396 v. Chr., M. Furius Camillus, Sieg über Veii (Triumph)  65, 88 390 v. Chr., M. Furius Camillus, Sieg über Gallier (Triumph)  65 389 v. Chr., M. Furius Camillus, Sieg über Volsker, Aequer und Etrusker (Triumph)  65, 86f. 367 v. Chr., M. Furius Camillus, Sieg über Gallier (Triumph)  65 322 v. Chr., L. Fulvius Curvus und Q. Fabius Maximus Rullianus Siege über Samniten und Apuleier (Triumph)  34 264 v. Chr., M. Fulvius Flaccus, Sieg über Volsinii (Triumph)  290 260 v. Chr., C. Duilius, Sieg über Siziler (erster Navaltriumph)  89 211 v. Chr., M. Claudius Marcellus, Eroberung von Syrakus (in monte Albano)  38n27 206 v. Chr., P. Cornelius Scipio, Siege in Spanien (Triumph, unsicher)  35 201 v. Chr., P. Cornelius Scipio, Sieg über Hannibal, Karthago und Syphax (Triumph)  47, 116 194 v. Chr., T. Quinctius Flamininus, Sieg über Philipp V. (Triumph)  42n43 191 v. Chr., P. Cornelius Scipio Nasica, Sieg über Gallier und Boier (Triumph)  64n19 189 v. Chr., L. Aemilius Paullus, ex Hispania (Triumph, unsicher)  36 188 v. Chr., Q. Fabius Labeo, Sieg über Antiochos III. in Kleinasien (Navaltriumph)  36n22 187 v. Chr., Cn. Manlius Vulso, Sieg über Galater in Kleinasien (Triumph)  31, 35 181 v. Chr., L. Aemilius Paullus, Sieg über Ligurer und Ingauner (Triumph)  36 180 v. Chr., P. Cornelius Cethegus, Sieg über Ligurer und Apauner (Triumph)  36n22 180 v. Chr., M. Baebius Tamphilus, Sieg über Ligurer und Apauner (Triumph)  36n22 175 v. Chr., Ti. Sempronius Gracchus, Sieg in Sardinien (Triumph)  35 172 v. Chr., C. Cicereius, Sieg in Korsika (in monte Albano)  37 167 v. Chr., L. Aemilius Paullus, Sieg über Perseus (Triumph)  36, 42n43, 47, 89, 116, 156–158, 161, 169 146 v. Chr., P. Cornelius Scipio Africanus Aemilianus, Sieg in Afrika  47 106 v. Chr., Q. Caecilius Metellus Numidicus, Sieg über Jugurtha (Triumph)  38 104 v. Chr., C. Marius, Sieg über Jugurtha (Triumph)  39, 43, 52f., 63, 87f., 297, 419n1 102 (?) v. Chr., M. Antonius, Sieg über Piraten in Kilikien (Triumph)  40n33 101 v. Chr., C. Marius, Sieg über Kimbern und Teutonen (Triumph)  39–41, 43, 45, 47, 52f., 87f., 297 101 v. Chr., Q. Lutatius Catulus, Sieg über Kimbern (Triumph)  40, 43 99 v. Chr., M’. Aquilius, Sieg über aufständische Sklaven in Sizilien (ovatio)  40n33 81 v. Chr., L. Cornelius Sulla Felix, Sieg über Mithridates (Triumph)  44, 64n19, 297 81 v. Chr., L. Licinius Murena, Sieg über Mithridates (Triumph)  44



Triumphale Inszenierungen 

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79 v. Chr., Cn. Pompeius Magnus, Sieg in Afrika (Triumph)  45, 88–90 74 v. Chr., P. Servilius Vatia Isauricus, Sieg über Piraten (Triumph)  35, 44 71 v. Chr., Cn. Pompeius Magnus, Sieg in Spanien (Triumph)  45 71 v. Chr., M. Licinius Crassus, Erfolg gegen Spartakus (ovatio)  87, 90n29 63 v. Chr., L. Licinius Lucullus, Sieg über Mithridates (Triumph)  44f. 62 v. Chr., Q. Caecilius Metellus Creticus, Sieg auf Kreta (Triumph)  45 61 v. Chr., Cn. Pompeius Magnus, Siege in Kleinasien, Pontus, Armenien, Paphlagonien, Kappadokien, Kilikien, Syrien, über Skythen, Juden, Albaner und Piraten (Triumph)  11, 35f., 42n43, 44f., 47, 88–91, 139f., 157f., 165, 167, 169, 171, 297, 419n1 46 v. Chr., Caesar, Siege in Gallien, Ägypten, Pontus und Afrika (vier Triumphe)  41f., 45n56, 64n19, 65, 88, 90f., 114f., 297 45 v. Chr., Caesar, Sieg in Spanien (Triumph)  47f., 51, 330n56 45 v. Chr., Q. Fabius Maximus und Q. Pedius nach Siegen in Spanien (Triumphe)  30 44 v. Chr., Caesar, ohne konkreten Anlass (ovans in monte Albano)  42, 48 43 v. Chr., L. Munatius Plancus, Sieg in Gallien (Triumph)  49n72, 64n19 43 v. Chr., M. Aemilius Lepidus, Siege in Spanien (Triumph)  42, 47–49, 51, 64n19 43 v. Chr., D. Iunius Brutus Albinus, Triumph beschlossen nach der Schlacht bei Mutina (Triumph nicht gefeiert)  42, 49–51, 54 43 v. Chr., Imperatorische Akklamationen für A. Hirtius, C. Vibius Pansa Caetronianus und Octavian nach Sieg über M. Antonius  49f. 43 v. Chr., Octavian, Sieg bei Mutina (ovatio, unsicher)  257n12 40 v. Chr., Octavian, wegen Friedenschluss mit M. Antonius (ovatio)  35n14, 42f., 48, 51, 91f., 178n1, 257 40 v. Chr., M. Antonius, wegen Friedensschluss mit Octavian (ovatio)  42f., 48, 51 38 v. Chr., M. Vipsanius Agrippa, Siege in Gallien/Germanien (Triumph abgelehnt)  67n32, 80, 96n55, 119, 260 38 v. Chr., P. Ventidius, Sieg über Parther (Triumph)  94 36 v. Chr., Cn. Domitius Calvinus, nach Siegen in Spanien (Triumph)  30n5 36 v. Chr., Octavian, nach Sieg in Sizilien/über Sextus Pompeius (ovatio)  35n15, 42, 92, 178n1, 257 34 v. Chr., M. Antonius, Gefangennahme von Artavasdes II.  43, 319–321, 331 34 v. Chr., C. Sosius, Sieg in Judaea (Triumph)  139f., 159f., 171 29 v. Chr., Octavian, Siege in Dalmatien, bei Actium und in Aegypten (sog. „dreifacher Triumph“)  11, 32, 42f., 48, 51, 54, 65, 68, 74, 93, 115, 118, 158, 169, 177, 257f., 263, 285f., 290, 297, 307–308, 326n40, 402, 421f., 524 28 v. Chr., Calvisius Sabinus, Sieg in Spanien (Triumph)  11, 66, 80 28 v. Chr., C. Carrinas, Sieg in Gallien (Triumph)  11, 66, 80 28 v. Chr., L. Autronius Paetus, Sieg in Afrika (Triumph)  11, 66, 80 27 v. Chr., M. Licinius Crassus, Sieg über Thraker und Geten (Triumph)  11, 42, 66, 80 27 v. Chr., Valerius Messalla, Sieg in Gallien (Triumph)  11, 70, 66, 70, 80 27 v. Chr., Augustus, Wiederherstellung der Via Flaminia  11, 80 26 v. Chr., Sex. Apuleius, Sieg in Spanien (Triumph)  66, 80 26 v. Chr., M. Vinicius, Sieg über Germanen (Triumphalornat für Augustus an Neujahr beschlossen)  68, 80, 92 26/25 v. Chr., Augustus, diverse militärische Erfolge, u.a. in Spanien (imperatorische Akklamation, Triumph abgelehnt)  11f., 30n3, 54, 66, 68, 80, 104, 119, 258n15 21 v. Chr., L. Sempronius Atratinus, Sieg in Afrika (Triumph)  66, 80 20/19 v. Chr., Augustus, Rückgewinnung der Partherfeldzeichen, Triumph abgelehnt  30n3, 54, 68, 72, 303, 308, 421f.

590 

 Indizes

19 v. Chr., L. Cornelius Balbus, Sieg in Africa (Triumph)  4, 7, 30n3, 32, 37, 66, 69, 80, 93, 180n7, 258, 358n5, 410 19 v. Chr., M. Vipsanius Agrippa, Sieg über Kantabrer (Triumph abgelehnt)  7, 30n3, 67, 80, 96n55, 119, 260, 308 15/14 v. Chr., Augustus, Erfolge in Rätien, zehnte imperatorische Akklamation  261 14 v. Chr., M. Vipsanius Agrippa, erfolgreiche Kampagne am Kimmerischen Bosporus (Triumph abgelehnt)  30n3, 67, 80, 95f., 104n3, 119, 260, 308 12/9 v. Chr., Tiberius, Siege in Pannonien und Illyrien (ornamenta triumphalia, Triumph von Augustus abgelehnt, elfte imperatorische Akklamation des Augustus)  67, 70f., 80, 96, 261, 308 11 v. Chr., Drusus maior, Sieg in Germanien (ovatio, ornamenta triumphalia, Triumph von Augustus abgelehnt, zwölfte imperatorische Akklamation für Augustus)  66f., 70f., 80, 92n42, 96n56, 104, 110, 115, 261f. 11 v. Chr., L. Calpurnius Piso, Sieg über Thraker (ornamenta triumphalia)  80 11 v. Chr., P. Sulpicius Quirinus (?), Sieg über Homonadenser (ornamenta triumphalia)  80 10 v. Chr., Tiberius, Erfolge in Pannonien und Dalmatien, erste imperatorische Akklamation  262 10/9 v. Chr., Drusus maior, Erfolge in Germanien, imperatorische Akklamationen  261 9 v. Chr., Drusus maior, Sieg in Germanien, postumer Germanicus-Titel  182 9 v. Chr., Tiberius, Sieg in Pannonien und Dalmatien (ovatio)  66, 71, 80, 92n42, 96, 104, 110, 262 8 v. Chr., Augustus/Tiberius, Erfolge in Germanien, vierzehnte bzw. zweite imperatorische Akklamation  262f. 7 v. Chr., Tiberius, Sieg über Germanen (Triumph) / Augustus (Triumph abgelehnt)  11f., 66f., 80, 92n42, 94–96, 104f., 115n62, 178n1, 258n15, 263, 308, 423 1 v. Chr., L. Domitius Ahenobarbus, Sieg über Germanen (ornamenta triumphalia)  80 2./3. n. Chr., L. Passienus Rufus, Sieg in Africa (ornamenta triumphalia)  80 3 n. Chr., C. Caesar, Einnahme von Artagira, imperatorische Akklamation  263 4. n. Chr., M. Vinicius, Sieg über Germanen (ornamenta triumphalia)  80 6 n. Chr., C. Sentius Saturninus, Sieg über Germanen (ornamenta triumphalia)  81 6 (?) n. Chr., Cossus Cornelius Lentulus, Sieg über Gaetuler (ornamenta triumphalia)  81 7 n. Chr., M. Valerius Messalla Messalinus, Siege über Pannonier (ornamenta triumphalia)  81 9 n. Chr., M. Aemilius Lepidus, Siege über Pannonier (ornamenta triumphalia)  81 9. n. Chr., M. Plautius Silvanus, Sieg über Breuker und Dalmater (ornamenta triumphalia)  81 9 n. Chr., C. Vibius Postumus, Erfolge in Dalmatien (ornamenta triumphalia)  81 9 n. Chr., Germanicus, Niederschlagung eines Aufstands in Illyrien (ornamenta triumphalia)  81, 265 11/13 n. Chr., Cn. Cornelius Lentulus, Sieg über Daker und Sarmaten (ornamenta triumphalia)  81 12 n. Chr., Tiberius, Siege in Pannonien und Dalmatien (Triumph)  11f., 66f., 71, 81, 94f., 104, 108, 115n62, 178n1, 258n15 ,263f., 266f., 308, 423 14 n. Chr., Begräbnisfeier für Augustus   73f., 196 14/15 n. Chr., A. Caecina Severus, L. Apronius, C. Silius A. Caecina Largus, Erfolge in Germanien (ornamenta triumphalia)  266 17 n. Chr., Germanicus, Vater des Caligula, Siege in Germanien über Chatten, Angrivaren u.a.  106–109f., 178n1, 202, 266f., 423 19 n. Chr., Germanicus, nach Erfolgen in Armenien (ovatio, wegen Germanicus’ Tod nicht abgehalten)  106, 109f., 267, 308 19 n. Chr., Drusus minor, nach Erfolgen in Illyrien (ovatio)  106, 109, 178n1, 267f., 308 21 n. Chr., Tiberius, nach Niederschlagung von Aufständen in Gallien (ovatio abgelehnt)  110 22 n. Chr., Q. Iunius Blaesius, Sieg gegen Tacfarinas (ovatio, imperatorische Akklamation)  98n67, 180n7



Triumphale Inszenierungen 

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24 n. Chr., P. Cornelius Dolabella, Sieg in Afrika (ornamenta triumphalia durch Senat beantragt, von Tiberius abgelehnt)  98 37 n. Chr., Caligula, Rückführung der sterblichen Überreste von Caligulas Mutter und Brüdern nach Rom  111 37 n. Chr., Caligula, Einweihung des Augustus-Tempels im Triumphalornat und mit Triumphquadriga  111 39 (?) n. Chr., Caligula, Aufdeckung einer Verschwörung (?) (ovatio abgelehnt)  111 39/40 n. Chr., Caligula, „Ritt über das Meer“ bei Puteoli/Baiae  9, 12f., 106, 111–113, 305, 309, 322–325, 328, 331 40 n. Chr., Caligula, nach seinem Aufenthalt an der Kanalküste (ovatio)  106, 111f., 178n1 41 n. Chr., Claudius, Anlass unspezifisch (Triumphalornat)  99 41 n Chr., Claudius, Sieg in Mauretanien (ornamenta triumphalia)  113, 328 41 n. Chr., A. Gabinius Secundus, Sieg gegen die Chauken (Beiname Chaucius)  180n7 43 n. Chr., Cn Hosidius Geta, nach militärischen Erfolgen in Britannien (ornamenta triumphalia)  97 44 n. Chr., Claudius, Sieg in Britannien  13, 106, 113–115, 177, 183, 224, 234n96, 289, 309, 398n6, 410, 423, 490n10, 492, 495, 500 43 n. Chr. Britannicus (Sohn des Claudius), Sieg in Britannien (Verleihung des Siegerbeinamens Britannicus, von Claudius selbst abgelehnt)  114n53, 183 44 n. Chr., Claudius verleiht sämtlichen Senatoren (darunter Vespasian), die ihn in Britannien begleiteten, die ornamenta  96n57, 97n64, 98n68, 114 47 n. Chr., alle Legaten des Kaisers sollen von Claudius pauschal die ornamenta triumphalia erhalten  96f., 100 47 n. Chr., Aulus Plautius, Erfolge in Britannien (ovatio)  106, 115f., 180n7, 256n2 50 n. Chr., Claudius, Gefangennahme und Präsentation des Caratacus in Rom  116 51 n. Chr., Nero, Anlegen der toga virilis, Einzug in Rom triumphali veste  117 52 n. Chr., Claudius, Sieg in Britannien (expugnatio auf dem Marsfeld u.a.)  116 52 n. Chr., Claudius, Sieg in Britannien (Seeschlacht-Inszenierung in Rom)  116 54 n. Chr., Nero, Erfolge gegen Parther (Triumphalornat, Statue im Mars-Ultor-Tempel)  116f. 54 n. Chr., Nero, nach Sieg gegen Parther (ovatio, unsicher)  106, 116f., 178n1 65 n. Chr., Nerva, Tigellinus u.a., Beendigung der Pisonischen Verschwörung (ornamenta triumphalia)  97f., 117 66 n. Chr., Nero, Unterwerfung des Tiridates  9, 106, 117f., 120, 303, 326n42 68 n. Chr., Nero, Rückkehr aus Griechenland  9, 12f., 106, 118–120, 305, 309, 325–327, 331 69 n. Chr., Otho, Sieg über Sarmaten  328n48 69 n. Chr., Vitellius, Einzug in Rom  120f., 492 69 n. Chr., Vespasian, erste imperatorische Akklamation  154 71 n. Chr., Vespasian/Titus, Sieg in Judaea  4, 9, 13–15, 120, 125–173, 177, 183, 226, 241n136, 256, 268–271, 296, 304, 309, 403f., 424, 439, 488, 490n10, 492, 496, 499f. 73/74 n. Chr., Vespasian, imperatorische Akklamation nach Sieg über Parther  189n28 73/74 n. Chr., M. Ulpius Traianus (Vater des Kaisers) erhält die ornamenta triumphalia nach Sieg über Parther  189n28 83 n. Chr., Domitian, Sieg über Chatten, (Annahme der Siegerbeinamens Germanicus)  182 83/84 n. Chr., Domitian, Sieg über Chatten  15, 177f., 182f., 309, 424, 439, 491, 506, 84 n. Chr., Cn. Iulius Agricola, Sieg in Britannien (ornamenta triumphalia)  97n62 84 n. Chr., Domitian, Anlass unspezifisch (Recht auf Triumphalornat im Senat)  99 86 n. Chr., Domitian, Sieg über Daker  15, 177f., 183, 186, 309–310, 424, 439 89 n. Chr., Domitian, Sieg über Daker und Germanen  15, 177f., 186–188, 309f., 328, 424f., 439 93 n. Chr., Domitian, Sieg über Sarmaten (ovatio)  178n1, 310 97 n. Chr., Nerva/Traian, Annahme des Siegerbeinamens Germanicus  186, 189n30

592 

 Indizes

102 n. Chr., Traian, Sieg über Daker  15, 178, 191, 289, 294, 300, 310, 425, 439 102 n. Chr., Traian, Annahme des Siegerbeinamens Dacicus  191n36 106 n. Chr., Traian, Sieg über Daker  15, 178, 310, 534 106 n. Chr., Traian, fünfte imperatorische Akklamation nach Eroberung Arabias  198n51 106 n. Chr., Cornelius Palma, Eroberung von Arabia (ornamenta triumphalia)  198n51 116 n. Chr., Traian, Einnahme von Ktesiphon, Annahme des Siegerbeinamens Parthicus und Triumphzuerkennung  196 117 n. Chr., Traian/Hadrian, sog. „postumer Triumph“ Traians  15, 178, 196f., 226, 245, 271f., 310, 408n35, 425 117 n. Chr., Hadrian, Erfolg gegen Parther (Triumph abgelehnt)  196f. 135/136 n. Chr., Hadrian, imperatorische Akklamation nach dem Bar-Kochba Aufstand  199f., 216, 224f. 136 n. Chr., Sex. Iulius Severus, Publicius Marcellus, T. Haterius Nepos, Niederschlagung des jüdischen Aufstands (ornamenta triumphalia)  99f., 199f. 140 n. Chr., Antoninus Pius/Marc Aurel, processus consularis  225, 425f., 439 142 n. Chr., Antoninus Pius, imperatorische Akklamation  206, 216f., 222–224, 426, 439 145 n. Chr., Antoninus Pius/Marc Aurel, processus consularis  225, 425f., 439 163 n. Chr., L. Verus, Annahme des Siegerbeinamens Armeniacus  207n84, 228, 232 164 n. Chr., Marc Aurel, Annahme des Siegerbeinamens Armeniacus  207, 231f. 165 n. Chr., L. Verus, Annahme des Siegerbeinamens Parthicus maximus  207n84, 228, 232 166 n. Chr., L. Verus, Annahme des Siegerbeinamens Medicus  207n84, 228, 232 166 n. Chr., Marc Aurel, Annahme der Siegerbeinamen Medicus und Parthicus maximus  207, 231f. 166 n. Chr., Marc Aurel/L. Verus, Sieg über Parther  9, 178, 207, 215f., 226–235, 238f., 247, 272, 415, 426 172 n. Chr., Marc Aurel/Commodus, Annahme des Siegerbeinamens Germanicus  207, 237f. 174 n. Chr., Faustina, Annahme des Beinamens Mater Castrorum  238 175 n. Chr., Marc Aurel/Commodus, Sieg über Avidius Cassius  238 175 n. Chr., Marc Aurel/Commodus, Annahme des Siegerbeinamens Sarmaticus  207, 238 176 n. Chr., Marc Aurel/Commodus, Siege über Germanen und Sarmaten  207, 215f., 235–243, 247, 272–274, 289, 415, 426f., 534 179 n. Chr., Marc Aurel/Commodus, imperatorische Akklamationen  243 180 n. Chr., Commodus, Sieg über Germanen  207n84, 216, 244f., 246f., 329, 427, 440 181 n. Chr., Commodus, processus consularis  427, 440 182 n. Chr., Commodus, imperatorische Akklamation  245f. 182 n. Chr., Commodus, Annahme des Siegerbeinamens Germanicus maximus  207n84, 245f. 183 n. Chr., Commodus, processus consularis  427, 440 184 n. Chr., Commodus, Annahme des Siegerbeinamens Britannicus  207n84, 246 186 n. Chr., Commodus, processus consularis  427, 440 190 n. Chr., Commodus, processus consularis  427, 440 194 n. Chr., Septimius Severus, Sieg über Pescennius Niger  513 195/196 n. Chr., Septimius Severus, militärische Erfolge im ersten Partherkrieg, Rückkehr nach Rom  15, 274, 408 197 n. Chr., Septimius Severus, Sieg über Clodius Albinus  340, 341, 409 197/198 n. Chr., Septimius Severus, militärische Erfolge im zweiten Partherkrieg  274, 408 202 n. Chr., Septimius Severus, Decennalia  16, 274–276, 339–344, 352f., 439 204 n. Chr., Septimius Severus, Saecularfeier  340, 500n55 205 n. Chr., Geta/Caracalla, processus consularis  427, 439 208 n. Chr., Geta/Caracalla, processus consularis  427, 439 213 n. Chr., Caracalla, Sieg über Germanen  427f.



Triumphale Inszenierungen 

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216/217 n. Chr., Caracalla, militärische Erfolge im Kampf gegen Parther  408 217 n. Chr., Macrinus, Übernahme der ornamenta consularia  428, 439 219–222 n. Chr., Elagabal, unspezifische Anlässe  428, 439 222 n. Chr., Severus Alexander, processus consularis  429, 440 226 n. Chr., Severus Alexander, processus consularis  429, 440 229 n. Chr., Severus Alexander, processus consularis  429f., 440 233 n. Chr., Severus Alexander, Sieg über Sasaniden  359–364, 429, 440 236 n. Chr., Maximinus Thrax, processus consularis  430, 440 238 n. Chr., Pupienus/Balbinus/Gordian III., Sieg über Maximinus Thrax  9, 359, 364–369 241 n. Chr., Gordian III., processus consularis  430, 440 247 n. Chr., Philippus Arabs, Sieg über Germanen u. Karpen  431, 400 247/248 n. Chr., Philippus Arabs, Consulat u. 1000-Jahr-Feier  386, 431 252 n. Chr., Trebonianus Gallus, processus consularis  431, 440 254 n. Chr., Valerian, Annahme des Siegerbeinamens Germanicus  431 257 n. Chr., Valerian/Gallienus, gemeinsamer Consulat  431 261 n. Chr., Gallienus, processus consularis  431f. 262 n. Chr., Gallienus, processus consularis  431f. 262 n. Chr., Gallienus, decennalia  16, 328f., 337f., 344–353, 369–371 263 n. Chr., Gallienus, nach Sieg des Odaenathus über Perser  359, 369–372, 375n83, 415 264 n. Chr., Gallienus, processus consularis  431f. 268 n. Chr., Postumus, processus consularis  432 274 n. Chr., Aurelian, diverse militärische Erfolge  339, 410, 415, 440 277 n. Chr., Probus, processus consularis  432, 440 279 n. Chr., Probus, processus consularis  432, 440 281 n. Chr., Probus, processus consularis  432, 440 281 n. Chr., Probus, diverse militärische Erfolge  359, 373–375, 432, 440 283 n. Chr., Carinus, processus consularis  433, 440 283/284 n. Chr., Carinus/Numerianus, Sieg über Quaden  433, 440 284 n. Chr., Numerianus, processus consularis  433, 440 286 n. Chr., Maximian, Siege über Bagauden und Germanen  406n25 287 n. Chr., Diocletian/Maximian, processus consularis  381n118, 433, 440 288/289 n. Chr., Maximian, Sieg über Germanen  406–408, 411 296/297 n. Chr., Constantius I., Sieg über Allectus u. dies imperii  398n6, 410, 415 298 n. Chr., Maximian, adventus in Karthago  414 298 n. Chr., Galerius, Sieg über Perser  381n118 303 n. Chr., Diocletian/Maximian, vicennalia  4, 359, 376–382, 408, 415, 433n96, 474n53, 495 307 n. Chr., Constantin, Sieg über Franken  406 308 n. Chr., Constantin, Sieg über Bructeri  406n25 310 n. Chr., Maxentius, processus consularis  433f. 310 n. Chr., Constantin, Sieg über Maximian  406n25, 520 312 n. Chr., Constantin, Sieg über Maxentius  9f., 17f., 415, 463n18, 501–503, 520 313 n. Chr., Constantin, Sieg über Franken  412 323 n. Chr., Constantin, Sieg über Sarmaten  503 324 n. Chr., Constantin, Sieg über Licinius  503, 513–527, 536 326 n. Chr., Constantin, vicennalia u. processus consularis  385n137, 434–435, 440, 503 330/331 n. Chr., Constantin, Einweihung Konstantinopels  435 331/332 n. Chr., Constantin, Sieg über Goten  527n40 336 n. Chr., Constantin, tricennalia  435 347–350 und 350–355 n. Chr., Constantius II., unspezifische Anlässe  89n25, 435f.

594 

 Indizes

353/357 n. Chr., Constantius II., Sieg über Magnentius  329f., 399n10, 414f., 498, 502, 566 364–367 n. Chr., Valentinian I., unspezifische Anlässe  436 380 n. Chr., Theodosius I., Sieg über Goten u. adventus  528 386 n. Chr., Theodosius I., Sieg über Greuthungen  528, 534–536 388–392 n. Chr., Valentinian II., unspezifische Anlässe  436 389/391 n. Chr., Theodosius I., Sieg über Magnus Maximus  9, 328n48, 330, 398n6, 502, 511, 528–532, 534–536 392–394 n. Chr., Eugenius, unspezifische Anlässe  436 397–403 n. Chr., Arcadius, diverse Anlässe  436–437, 538f. 399/400 n. Chr., Honorius, adventus  491, 493, 498, 502 400 n. Chr., Stilicho, adventus  500f. 402 n. Chr., Honorius, Sieg über Alarich  505 403/404 n. Chr., Honorius/Stilicho, Adventus und Siege über Goten  4, 9, 465–467, 472n45, 502–506 406 n. Chr., Honorius, Sieg über Radagaisus  505 411 n. Chr., Honorius, Sieg über Constantin III.  409n39 413 n. Chr., Honorius, Siege über Iovinus, Sebastianus und Heraclianus  409n39 415 n. Chr., Honorius, Tod des Athaulf  409 415/416 n. Chr. Honorius, Sieg über Priscus Attalus  4, 9, 20, 397, 411f., 470 425 n. Chr., Theodosius II., Sieg über Johannes  464, 470 468 n. Chr., Leo I., Sieg über Dengizich  472n46 498 n. Chr., Anastasios, Sieg über Longinus und Indes  472 500 n. Chr., Theoderich, adventus  467n32, 502, 505f. 507 n. Chr., Chlodwig I., Sieg über Westgoten  559–562 508 n. Chr., Chlodwig I., Einzug in Tours  457n4, 467n32 508 n. Chr., Theoderich, Ausweitung des Herrschaftsgebiets  566f. 513 n. Chr., Anastasios, Sieg über Vitalian  464 530 n. Chr., Justinian, Sieg über Perser  544, 547f. 531/532 n. Chr., Justinian, Friedensschluss mit Chosrau I.  546–548 532 n. Chr., Justinian, Unterdrückung des Nika-Aufstands  542, 544, 546–548, 460n9, 533/534 n. Chr., Justinian/Belisar, Sieg über Vandalen  1, 9, 20, 104n3, 459f., 463n18, 469–471, 473f., 479, 547f. 535 n. Chr., Belisar, processus consularis  462 535 n. Chr., Theudebert I., Annexion der Provence  559 540 n. Chr., Justinian/Belisar, Sieg über Witigis  474, 548 542 n. Chr., Belisar, Sieg über Perser  16 546 n. Chr., Johannes Troglita, Sieg über Berber  455–457, 459, 480–482 559 n. Chr., Justinian, Sieg über Kotriguren/Slawen u. adventus  456, 459, 463, 465, 476 576 n. Chr., Tiberios II., Sieg über Perser  473 582 n. Chr., Tiberios/Maurikios, Siege des Generals Maurikios  473 588 n. Chr., Niederschlagung eines arianischen Aufstands in Mérida  561 588/589 n. Chr., Goten, Sieg über Franken  561 589/590 n. Chr., Maurikios, Sieg über Perser  473 593 n. Chr., Maurikios, Sieg über Slaven  464n24 613 n. Chr., Chlothar II., Sieg über Brunichild  567 628/629 n. Chr., Herakleios, adventus in Konstantinopel  475f. 630 n. Chr., Herakleios, restitutio crucis in Jerusalem  21 663 n. Chr., Constans II., adventus  505f. 673 n. Chr., Wamba, Sieg über den Paulus  567



Triumphale Inszenierungen 

763 n. Chr., Konstantin V., Sieg über Bulgaren  475, 479 772 n. Chr., Konstantin V., Sieg über Bulgaren  475n56 774 n. Chr., Karl der Große, adventus  505f. 800 n. Chr., Karl der Große, adventus  505f. 831 od. 837 n. Chr., Theophilos, Sieg über Araber u. adventus  476f., 481f. 878 n. Chr., Basileios I., Sieg über Araber, adventus  476f., 481f. 956 n. Chr., Konstantin VII., Erfolg im Kampf gegen Ali Saif ad-Daula  479f. 1261 n. Chr., Michael VIII. Palaiologos, Einnahme Konstantinopels  549

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