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German Pages 207 [214] Year 2021
Der Kraftfahrzeugverkehr. Richtlinien für polizeibeamte und Kraftfahrer Von
Polizeihauptmann Georg Aumer Mehrer an der Höheren Polizeischule Jena.
Mil 79 Abbildungen und Figuren.
Berlin und Leipzig 1928.
Walter de Grugter L Eo. vormals G. I. Göschen'sche Berlagshandlung — I.'Guttentag, Verlags buchhandlung — Georg Reimer — Karl I. Trübner — Veit Comp.
PedrucktbetL.W.Hayn'sErbe»,Potsdam.
Vorwort. Der Verkehr mit Kraftfahrzeugen hat auch in Deutschland in den letzten Jahren start zugenommen und wird mit der fortschreitenden Besserung der wirt schaftlichen Lage und mit der Vervollkommnung der Fabrikationsmethoden immer mehr unsere Strahen erobern. Das Anwachsen der motorisch betriebenen Fahrzeuge hatte eine starke Steigerung der Verkehrs unfälle im Gefolge und auf keinem anderen Wirt schaftsgebiete werden derartige Opfer gefordert. Diese Tatsache löste für den Gesetzgeber die Notwendigkeit aus, durch Vorschriften den Verkehr mit Kraftfahr zeugen sicher zu gestalten. Die zahlreichen, meist in kurzen Zeitabständen folgenden Verordnungen ver suchen der raschen Entwicklung dieser Verkehrsart Rechnung zu tragen. Angesichts der häufigen Änderung der gesetzlichen Bestimmungen ist es für den Polizeibeamten wie für den Kraftfahrer schwer, sich zurechtzufinden. Deshalb wurde auf Anregung des Thürin gischen Ministeriums für Inneres und Wirtschaft dieses Buch versaht, das dem Polizei beamten und dem Kraftfahrer das Wichtigste, nach Stoffgebieten geordnet, vermitteln möchte. Der Berfasser.
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Vorwort zur 2. Auflage. Die gute Beurteilung, die das Büchlein in den Polizeizeitschristen und in den Blättern der Kraftfahr verbände erfuhr, seine besondere Verwendbarkeit für den Einzeldienstbeamten, ferner seine Einführung bei Behörden, Polizei- und Fahrschulen und die gute und rasche Unterstützung, die das übersichtliche Sammelwerk jedem Kraftfahrer gibt, erreichten, daß die erste Auf lage nach kaum einem Jahre vergriffen ist. Die vorliegende Neubearbeitung unter Berücksichti gung der Verordnungen über Kraftfahrzeugverkehr vom 16. März und 13. Juli 1928 und der inzwischen er gangenen Obergerichtsentscheidungen, bringt einschnei dende Änderungen. Ihr Hauptziel war wieder, nur das Wesentliche und für die Praxis das Brauchbarste zu bieten. Der Verfasser.
Inhaltsverzeichnis. Leite Abkürzungen................................................................................. Gesetzliche Grundlagen für die Regelung des Kraftfahrzeug verkehrs ......................................................................................
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A. Begriffe und Einteilung derKraftfahrzeuge .... I. Begriffe: 1. BetriebsfertigesEigengewicht (b. G.)................. 2. Pferdestärke............................................................... 3. Hubraum, Berechnung für bereits zugelassene
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Kraftfahrzeuge.......................................................... 4. Wege............................................................................ 5. Wegebenutzer............................................................... 6. Dunkelheit....................................................................
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7. Kraftfahrzeug............................................................... 8. Luftreifen................................................................... II. Einteilung der Kraftfahrzeuge: 1. Kraftwagen................................................................... 2. Kraftrad........................................................................ 3. Kleinkraftrad............................................................... 4. Zugmaschine ohne Güterladeraum (Zog.) . . 5. Ausnahmen B. Beschaffenheit, Ausrüstung und Ladung....................... I. Beschaffenheit:
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1. Geräuschverursachung durch mangelhafte Aus puffvorrichtung und Bedienung............................ 2. Rauch- und Geruchverursachung........................... durch fehlerhafte Konstruktion....................... durch mangelhafte Bedienung....................... 3. Geräuschverursachung d. unsachgemäße Ladung II. Ausrüstung: 1. Bereifung................................................................... a) bei Kraftfahrzeugen (PKW. LKW. Zog. und Kleinkrafträder) bis 3 t b. E............................. b) bei Kraftfahrzeugen über 3 t b. E......................
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Inhaltsverzeichnis. Leite
c) bei Anhänger-, Bei- und Borsteckwagen bei Krafträdern......................................................... d) bei Anhängewagen............................................ Gültigkeit bereits erteilter Befreiung von der elastischen Bereifung.......................... Fristen für Inkrafttreten der BereifungSvorschristen.................................................... Ausnahmen.................................................... aa) für Kraftfahrzeuge, die der KFP. nicht unterfallen................................................ bh) für Schleppzüge....................................... cc) für Anhängeachsen.................................. dd) Zog. in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben................................................ 2. Lenkvorrichtung und Bremsen.......................... 3. Hupe, Pfeifen, Fanfarentrompeten, Klaxons, Sirenen...................................................................... Ausnahmen................................................................. a) für Zog. bis 2,75 t b. E....................................... b) für Kraftfahrzeuge der Wehrmacht, Post und staatliche Polizei................................................ 4. Beleuchtung.................................................... a) des Kraftfahrzeugs.............................. Beleuchtungszeit en...................... übermäßig starke Scheinwerfer . . Stark wirkende Scheinwerfer...................... b) Beleuchtung der Kennzeichen.......................... bei Kraftfahrzeugen........................................ bei Mitführen v. Anhängewagen u. -achsen Verbindung d. Beleuchtung d. Kennzeichen mit Stromkreis der Hauptbeleuchtung. c) Schlußlicht......................................................... aa) bei Mitführen von Anhängewagen oder -achsen.......................................................... bb)6ei Schleppzügen.......................................
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Inhaltsverzeichnis.
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Seite cc) bei Zog. mit b. E. bis 3,5 t....................... dd) bei Kraftfahrzeugen, die der KAP. nicht unterfallen................................................
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d) Die Sucherlampe................................................. Interpretation des Reichsverkehr.Min. . . Verbindung mit Stromkreis der übrigen Beleuchtung..................................................
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öffentlicher und privater Weg........................... e) Beleuchtungszeiten.............................................
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5. Vorrichtung zur Verhinderung der Inbetrieb nahme durd) Unbefugte........................................ 6. Schild 7. Bergstütze...................................................................
8. Spiegel........................................................................ III. Ladung und Belastung............................................. C. Zulassung................................................................................. I. Höhere Verwaltungsbehörden................... a) Reich...................................................... 38 b) Länder.................................................. 39 II. Zulassungsbescheinigungen....................... 40 1. Polizeiliche Bescheinigung zur Vorführung 2. Die Zulassungsbescheinigung.............. 41 a) Berichtigung derselben....................... 41
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aa) bei Eintreten von Änderungen am Kraft fahrzeug ........................................................... 41 bb) bei Zuteilung anderer Kennzeichen ... 41 b) Umschreibung derselben......................... 44 aa) bei Wohnsitzwechsel........................... 44 bb) bei Besitzwechsel................................ 44 c) Wiederinbetriebnahme innerhalb 8 Monaten . 44 d) Reuzulassung.............................................. 45 aa) bei Änderung der Kraftquelle usw. 45
bb) bei Wiederinbetriebnahme nach 8 Monaten 3. Die Probezulassung................................ 45 a) für ein zur Zulassung angem.Kraftfahrzeug
45 45
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Inhaltsverzeichnis. Seite
b) für Kraftfahrzeuge von Kraftfahrzeugfabriken usw.............................................................................. c) zur Überführungsfahrt.................................... Zulässigkeit der Probefahrt.......................
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Fehlen der Voraussetzung dazu .... 4. Ausweis des amtlichen Sachverständigen ...
49 49
5. Ter internationale Fahrausweis....................... 6. Zulassungspapiere für fremdländische Fahrzeuge a) bei Fehlen des internationalen Ausweises . b) mit internationalem, in Deutschland aus gestelltem Fahrausweis................................ D. Kennzeichnung........................................................................
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I. Beschaffenheit............................................................... Übersicht über die Unterscheidungszeichen ... II. Anbringung der Kennzeichen.......................... 62 1. bei Kraftwagen................................................. 62 a) vorderes Kennzeichen.............................. 62 b) hinteres Kennzeichen.............................. 65 2. bei Krafträdern und Kleinkrafträdern....
3. bei Anhängern................................................ 67 4. Die Anbringung mehrerer verschiedener Kenn zeichen ........................................................................ III. Befestigung des Kennzeichens.......................... 68 IV. Ausführung desselben....................................... 68 Matze und Farbe................................................ V. Lesbarkeit des Kennzeichens............ Beeinträchtigung derselben..............................
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1. Teutsche.............................................................. 75 2. Das NationalitätSabzeichen........................... 76 3. Das länglich-runde (Zoll-) Kennzeichen ...
Ausnahmen. a) Zog. bis 3,5 t............................................
60 60
70 7t 71
VI. Stempelung......................................................... 73 Abstempelung durch fremde Polizeibehörde...
VII. Arten der Kennzeichen.........................................
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Inhaltsverzeichnis.
9 Leite
b) Kraftfahrzeuge der Feuerwehr und Ztrakenreinigung............................................................ c) Kraftfahrzeuge zurBorführung..................... d) Kraftfahrzeuge, die derKFV. nicht unterfallen E_ Führerschein........................................................................ I. Ausnahmen................................................................... 1. Elektrokarren........................................................... 2. Zog. mit b. E. bis 3,5 t.......................................... 3. Kleinkrafträder....................................................... 4. Fahrschüler................................................................ Beschränkung zum Führen durch Festsetzung eines Mindestalters.............................................. II. Arten des Führerscheines.......................................... 1. Für deutsche Fahrzeuge...................................... a) Klasse 1............................................................... b) Klasse 2............................................................... c) Klasse 3................................................................ 2. Der internationale Fahrausweis..................... 3. Papiere für Führer ausländischer Fahrzeuge in Deutschland....................................................... F. Die Ausbildung zu Kraftfahrzeugführern...................... Fahrlehrerschein................................................................ Konzession (Erlaubnis).................................................... Ausbildungsbefugnis für öffentliche Körperschaften, Fahrschulen, Kraftfahrzeugfabriken usw.................. Voraussetzung für die Annahme von Personen zur Ausbildung.................................................................... G. Die Benutzung öffentlicher Wege.................................. I. Befahren mit Kraftfahrzeugen............................. II. Wegeverbote und Verkehr-beschränkungen ... a) Wegeverboie und -beschränkungen .... b) Beschränkung der Fahrgeschwindigkeit... H. Die Fahrgeschwindigkeit................................................... I. DaS Fahren allgemein............................................... II. Höchstgeschwindigkeit....................................................
79 79 79 79 80 80 8t 80 80 80 81 81 81 81 81 85
85 85 85 88 88
88 88 88 91 91 92 93 93 95
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Inhaltsverzeichnis.
Leite III. Geschwindigkeitsfeststellungen................................... 96 a) Stoppen durch zwei Beamte.......................... 97 b) Stoppen durch einen Beamten...................... 98 Warnung vor Autofallen............................... 99 Unzuverlässigkeit der Tachometer.................. 99 IV. Beispiel zur Errechnung der Geschwindigkeit ... 99 V. Geschwindigkeitstabelle................................................. 100 J. Fahrordnung.......................................................................... 100 I. Das haltende Fahrzeug............................................ 100 II. Tas in Bewegung befindliche Fahrzeug .... 102 1. Einhalten der Straßenseiten...............................102 2. Einbiegen....................................................................... 103 3. Ausweichen....................................................................... 103 4. Überholen....................................................................... 104 a) von Wegebenutzern................................................. 104 b) von Schienenfahrzeugen........................................ 105 5. Tas Borfahrtsrecht...................................................... 105 K. Anhänger...................................................................... 107 I. a) Anhängewagen u. -achsen b. Kraftfahrzeugen 107 Ter vorschriftsmäßige Anhänger .... 108 Bremser, selbsttätige Bremsvorrichtung . 108 Bescheinigung darüber........................................ 108 Milführen mehrerer Anhängewogen usw. 108 Unterschied zwischen Anhängewagen und -achse...................................................................109 Kennzeichnung...................................................... 109 b) desgleichen von Zog................................................. 109 II. bei Krafträdern................................................................... 110 III. bei Schleppzügen................................................ iio IV. Anhängen gewöhnlicher Fuhrwerke............................ 111 V. Anhänger von Kraftfahrzeugen, bieder KFB. nicht unterfallen........................................................................ 111 L. Tas Kleinkraftrad.........................................................................Ul Keine Zulassung........................................................... 111 Bescheinigung über die zugeteilteKennzeichnung 111
Inhaltsverzeichnis.
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2eitc Probefahrt................................................................. 111 Altersgrenze für Führer....................................... 11« Untersagnng der Führung................................... 116 Strafbestimmung.................................................... 142 .^s. Zeichen.................................................................................. 116 I. des Kraftfahrzeugführers.................................................. 116 1. Warnungszeichen.................................................... 116 L. Verkehrszeichen.................................................... 118 II. der Polizei........................................................................... 119 1. Zeichen des Beamten................................................. 121 2. Lichtzeichen.......................................................................122 III. Verkehrszeichen.................................................................. 122 1. Schilder für Höchstgeschwindigkeiten....................... 123 2. desgleichen vor besonderen Gebäuden .... 123 3. Lperrschilder.................................................................. 124 a) für dauernde Sperrungen.................................... 124 b) an Sonn- und Feiertagen.................................... 125 4. Internationale Warnungszeichen........................... 126 5. Schilder für Parkplätze usw....................................... 127 IV. Abzeichen für Blinde usw................................................ 128 X. Untersagung des Betriebes...................................................... 128 I. in bezug auf das Kraftfahrzeug.................................... 128 II. in bezug auf den Führer................................................ 130 O. Steuer............................................................................................ 130 Festsetzung............................................................................... 131 Steuersätze.......................................................................... 132 P. Strafvorschriften.......................................................................138 I. Vergehen............................................................................... 138 a) Führerflucht und Verlassen inhilfloser Lage. 138 b) Benutzung eines nicht zugelafsenen Kraft fahrzeuges..................................................... 139 c) Fahren ohne Fahrerlaubnis................................140 d) Vorschriftswidrige Kennzeichnung.................. 140 II. Übertretungen................................................................... 141 III. Anzeigenmuster.................................................................. 142
Inhaltsverzeichnis.
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Sette tz. Hinweise auf Feststellungen bei Kraftfahrzeugunfällen 145 Abwehrende Tätigkeit der Polizei, l Unterbringung im Krankenhaus, Inanspruchnahme von Verkehrs mitteln usw.).....................................................................146 Vorbeugende Tätigkeit der Polizei............................... 147 Erforschung der strafbaren Handlung bei einem Unfall 147 Strafantrag..............................................................................148 Fahrt in Ausübung des Amtes. Berufes oder Gewerbes 148 Absperrung des Unfallortes.................................................150 Lichtbildnahme..................................................................... 150 Sicherung der Spuren........................................................ 150 Fahrspur............................................................................. 150 Schleuderspur.....................................................................151 Bremsspur......................................................................... 152 Bremsweg und Haltemöglichkeit................................... 152 Defekt am Kraftfahrzeug.................................................... 154 Verletzung der Fahrvorschriften....................................... 155 Hemmungen beim Führer................................................156 Reaktionsfähigkeit.............................................................156 Alkoholbeeinflussung........................................................ 157 Ermüdung......................................................................... 157 Text der Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr vom 16. III. 28 und vom 13. VII. 28....................................... 158
Abkürzungen. KFG. KFB. KFS. RG. KG. ObLG. OLG. StGB.
— — — — — — — --
Gesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen. Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr. Kraftfahrsteuergesetz. Reichsgericht. Kammergericht. Oberstes Landesgericht München. Oberlandesgericht. Strafgesetzbuch.
Inhaltsverzeichnis.
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Sette tz. Hinweise auf Feststellungen bei Kraftfahrzeugunfällen 145 Abwehrende Tätigkeit der Polizei, l Unterbringung im Krankenhaus, Inanspruchnahme von Verkehrs mitteln usw.).....................................................................146 Vorbeugende Tätigkeit der Polizei............................... 147 Erforschung der strafbaren Handlung bei einem Unfall 147 Strafantrag..............................................................................148 Fahrt in Ausübung des Amtes. Berufes oder Gewerbes 148 Absperrung des Unfallortes.................................................150 Lichtbildnahme..................................................................... 150 Sicherung der Spuren........................................................ 150 Fahrspur............................................................................. 150 Schleuderspur.....................................................................151 Bremsspur......................................................................... 152 Bremsweg und Haltemöglichkeit................................... 152 Defekt am Kraftfahrzeug.................................................... 154 Verletzung der Fahrvorschriften....................................... 155 Hemmungen beim Führer................................................156 Reaktionsfähigkeit.............................................................156 Alkoholbeeinflussung........................................................ 157 Ermüdung......................................................................... 157 Text der Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr vom 16. III. 28 und vom 13. VII. 28....................................... 158
Abkürzungen. KFG. KFB. KFS. RG. KG. ObLG. OLG. StGB.
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Gesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen. Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr. Kraftfahrsteuergesetz. Reichsgericht. Kammergericht. Oberstes Landesgericht München. Oberlandesgericht. Strafgesetzbuch.
Gesetzliche Grundlagen für die Regelung des Kraftfahrzeugverkehrs. 1. Das Gesetz über den Verkehr mit Kraftfahr zeugen vom 3. 5. 09 in der Fassung vom 21. 7. 23. 2. Die Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr vom 16. 3. 28.
Dazu die folgenden Anlagen: a) Verordnung über die Ausbildung von Krastfahrzeugführern vom 1. 3. 21 in der Fassung vom 15. 3. 23, b) die Anweisung über die Prüfung der Führer von Kraftfahrzeugen (zu 8 14 Abs. 4 KFV.), c) Bekanntmachung über Kraftfahrzeugverkehr vom 5. 12. 25 mit folgenden Anlagen: aa) Anweisung über die Prüfung von Kraftfahr zeugen, bb) Muster für di« Listen, Zulassungsbescheini gungen, Kennzeichen und den Führerschein, cc) Plan für die Kennzeichnung der Kraftfahr zeuge, dd) Anweisung für die Beurteilung der Wirkung von Kraftfahrzeugscheinwerfern, ee) Anforderung an den Sachverständigen für di« Prüfung von Krastfahrzeugsiihr«rn und Kraftfahrzeugen.
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Gesetzt. Grundlagen f. d.Regelung d. Kraftfahrzeugverkehrs.
3. Gesetz über Kraftfahrzeuglinien vom 26. 8. 25. 4. Kraftfahrzeugsteuergesetz vom 21. 12. 27. 5. Internationales Abkommen über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 11. 10. 09. 6. Verordnungen über den internationalen Kraft fahrzeugverkehr vom 5. 12. 25 u. 31. 1. 28. 7. Die einschlägigen Landes- und Ortspolizeiver ordnungen.
A. Begriffe und Einteilung der Kraftfahrzeuge. I. Begriffe. 1. Betriebsfertiges Eigengewicht ist die Schwere eines Kraftfahrzeuges ohne Beladung, jedoch mit Be triebsstoff (Benzin und Öl). 2. Eine Pferdestärke — PS ist die Arbeit, welche zu leisten notwendig ist, um 75 kg in einer Sekunde 1 m oder 1 kg in einer Sekunde 75 m hochzuheben. Die tatsächliche Leistung eines Motors in PS nennt man Effektivstärke. 3. -ubraum. Die Steuernutzleistung in PS ist in Fortfall gekommen. Der Hubraum ist nach der Hub raumformel zu berechnen oder bei bereits zugelassenen Fahrzeugen mit Vevbrennungsmaschine (ausgenommen Omnibusse und L. K. W. mit b. E. über 2,5 t) nach den Steuerpferdestärken und zwar ist zu setzen bei Biertaktmaschinen eine Steuerpferdestärte — 261,8 ccm, bei Zweitaktmaschinen eine Steuerpferde stärke —174,5 ccm.
Bei vor dem 1. 4. 28 zugelassenen Kraftfahrzeugen Eintragung des Hubraumes in die Zülüssungs-Bescheinigung bis 1. 4. 29. Die Anbringung auf dem Fahrgestellschild hat sofort zu erfolgen.
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A. Begriffe und Einteilung der Kraftfahrzeuge.
4. Unter Wegen sind auch Plätze, Brücken «nb Durchgänge zu verstehen (§ 1 Ziff. 4 KFV.) (öffent licher und privater Weg s. BII 4).
5. Wegebenutzer find Schienenfahrzeuge, Fuhrwerke, Kraftfahrzeuge (einschl. Kleinkrafträder), Radfahrer, Reiter, marschierende Abteilungen, Aufzüge sowie ge triebene oder geführte Tiere, ausgenommen Hunde (8 1 Ziff. 5 KFV).
6. Al» Dunkelheit ist in den Monaten April bis September die Zeil von einer Stunde nach Sonnen untergang bis eine Stunde vor Sonnenaufgang, in den übrigen Monaten die Zeit von einer halben Stunde nach Sonnenuntergang bis eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang zu verstehen (§ 1 Ziffer 6 KFV ). Zeiten s. 8114. 7. Unter Kraftfahrzeugen allgemein versteht man Landfahrzeuge, die mit Maschinenkraft (Verbrennungsmotore, Elektrizität, Dampf) bewegt werden und nicht an Bahngeleise gebunden sind (§ 1 Ziff 1 KFV ). 8. Luftreifen sind Reifen, bei denen die in einem Schlauche eingeschlossene Luft schon bei unbelastetem Reifen unter Überdruck steht (§ 1 Ziff 7 KFV.). II. Einteilung bet Kraftfahrzeuge.
1. Ein Kraftwagen ist ein Kraftfahrzeug, im Sinne von A. I, Ziff. 7, das nach den folgenden Begriffen nicht als Kraftrad, Kleinkraftrad oder als Zugmaschine ohne Güterladeraum zu bezeichnen ist. Dazu gehören der Personenkraftwagen einschl. Kraftomnibus und der Lastkraftwagens Lieferwagen). Ein Kraftomnibus ist ein Personenkraftwagen mit
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II. Einteilung der Kraftfahrzeuge.
mehr als 8 Sitzplätzen cinschl. Führersitz (§ 1 Zisf. 3 KFV). 7. Lin Kraftrad (Kraftzwei- und Dreirad) ist ein Kraftfahrzeug, das aus zwei oder drei Rädern läuft und im betriebsfertigen Zustande nicht mehr als 350 kg wiegt und nicht ein Kleinkraftrad ist. An hänger, Bei- und Vorsteckwagen bleiben bei Fest-
Abb. 1. stellung des
Gewichtes
außer Betracht
(§ 1 Ziff. 2
KFV). 3. Ein Kleinkraftrad ist ein Kraftrad mit Antrieb durch Verbrennungsmaschine, deren Hubraum nicht mehr als 200 ccm beträgt (§ 47 KFV.). 4. Eine Zugmaschine ohne Giiterladeran» ist ein Kraftfahrzeug, bei dem außer dem Führersitz keine Ladefläche vorgesehen ist (Abb. 1). Wo im folgenden gewisse Vorschriften auf sie nicht
zutreffen, ist es besonders erwähnt. Aumer, Kraftfahrzeugverkehr. 2.Aufl.
2
18
A. Begriffe und Einteilung der Fahrzeuge.
5. Ausnahmen: Die Vorschriften über Kraftfahr zeuge gelten nicht für Kraftschlitten, Raupenkraft fahrzeuge (Abb. 2), Dampfstratzenlokomotiven und Straßenwalzen (Abb. 3), selbstfahrende Arbeits- und
Abb. 2.
Abb. 3.
B. Beschaffenheit, Ausrüstung u. Ladung d. Kraftfahrzeuges.
19
Werkzeugmaschinen zu landwirtschaftlichen und ge werblichen Zwecken (z. B. Motorpflüge, Motorsägen), ferner nicht für solche Kraftfahrzeuge, deren betriebs fertiges Gewicht in beladenem oder unbeladenem Zu stand 9 I (bei 2 Achsen) oder bei 3 Achsen 15 t über steigt (8 2 Abs. 4 KFV). Für sie ist der Gemeingebrauch der öffentlichen Wege durch Reichsrecht nicht gewährleistet. Ihre Zulassung richtet sich nach den landesrechtlichen Bestimmungen.
B. Beschaffenheit, Ausrüstung und Labung des Kraftfahrzeuges. I. Beschaffenheit.
Die Kraftfahrzeuge müssen so beschaffen sein, daß sie keine Gefahr für den öffentlichen Verkehr dar stellen, Feuer- und Explosionsgefahr ausgeschlossen sind und Belästigungen von Personen und Gefähr dung von Mensch und Tier durch Geräusch, Rauch, Dampf oder üblen Geruch nicht eintreten (§ 3 KFV.). Verbrennungsgase oder Dampf müssen durch Vor richtungen abgeführt werden, die schalldämpfend wirken. Einrichtungen, die geeignet find, die Schall dämpfung zu beseitigen oder abzumindern, sind ver boten (§ 3 KFV ). Der Führer ist dafür verantwortlich, daß das Kraftfahrzeug sich in ordnungsmäßigem Zustande be findet (§ 16 ÄS».). Der Hglter darf die Inbetriebnahme nicht an ordnen oder zulasten, wenn ihm ein Mangel bekannt ist (§ 16 KFV.).
B. Beschaffenheit, Ausrüstung u. Ladung d. Kraftfahrzeuges.
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Werkzeugmaschinen zu landwirtschaftlichen und ge werblichen Zwecken (z. B. Motorpflüge, Motorsägen), ferner nicht für solche Kraftfahrzeuge, deren betriebs fertiges Gewicht in beladenem oder unbeladenem Zu stand 9 I (bei 2 Achsen) oder bei 3 Achsen 15 t über steigt (8 2 Abs. 4 KFV). Für sie ist der Gemeingebrauch der öffentlichen Wege durch Reichsrecht nicht gewährleistet. Ihre Zulassung richtet sich nach den landesrechtlichen Bestimmungen.
B. Beschaffenheit, Ausrüstung und Labung des Kraftfahrzeuges. I. Beschaffenheit.
Die Kraftfahrzeuge müssen so beschaffen sein, daß sie keine Gefahr für den öffentlichen Verkehr dar stellen, Feuer- und Explosionsgefahr ausgeschlossen sind und Belästigungen von Personen und Gefähr dung von Mensch und Tier durch Geräusch, Rauch, Dampf oder üblen Geruch nicht eintreten (§ 3 KFV.). Verbrennungsgase oder Dampf müssen durch Vor richtungen abgeführt werden, die schalldämpfend wirken. Einrichtungen, die geeignet find, die Schall dämpfung zu beseitigen oder abzumindern, sind ver boten (§ 3 KFV ). Der Führer ist dafür verantwortlich, daß das Kraftfahrzeug sich in ordnungsmäßigem Zustande be findet (§ 16 ÄS».). Der Hglter darf die Inbetriebnahme nicht an ordnen oder zulasten, wenn ihm ein Mangel bekannt ist (§ 16 KFV.).
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B. Beschaffenheit, Ausrüstung u. Ladung d. Kraftfahrzeuges.
Der Führer ist insbesondere dafür verantwortlich, daß eine Belästigung von Personen oder Gefährdung von Fuhrwerken durch Geräusch, Rauch, Dampf oder üblen Geruch in keinem Falle eintritt (§ 17 Abs. 2 KFV). § 16 legt dem Führer die Verpflichtung auf, sich von dem ordnungsmäßigen
Zustand
Fabrt zu überzeugen.
des
Fahrzeuges
Antritt
vor
der
Unterläßt er dies und treten Geräusch,
und Rauchbelästigungen auf, fo macht er sich nach §§ 3 und 16
KFV. strafbar. §
17 macht dagegen den Führer verantwortlich, wenn bei
vorschriftsmäßig
ausgestattetem
Kraftfahrzeug
durch Geräusch oder Rauch auftreten.
Belästigungen
Strafbar nach §§
3
und 17 KFV. Bei
Anzeigeerstattung muß
also stets geprüft
werden,
ob
das Fahrzeug sich in ordnungsmäßigem Zustande befindet oder ob
bei
ausgestattetem Fahrzeuge
vorschriftsmäßig
der
Führer
absichtlich oder fahrläsiig den Anlaß zu belästigender Geräusch, oder Rauchentwicklung gegeben hat.
Zum Tatbestand einer Übertretung nach tz§ 3 und 16 oder
17 ist nicht die tatsächlich eingetretene Belästigung von Per
sonen erforderlich, sondern es genügt bereits die Hervorrufung einer naheliegenden Möglichkeit
dazu. (ObLG. vom 8. 4.
27
Rev. Reg. I 57/27). Der Stand der technischen Entwicklung im Kraftfahrzeug,
bau ist ein so hoher, daß der Gesetzgeber in der Verordnung nicht mehr wie früher nur vermeidbare Geräusch- und Rauch.
Verursachung
verbietet,
sondern
weiter
geht
und
eine
solche
Konstruktion und dauernde Beschaffenheit des Kraftfahrzeuges verlangt, die jede Belästigung ausschließen. Die
vorschriftsmäßige
Beschaffenheit
des Fahrzeuges muß
bei der Zulasiung durch die Typenbescheinigung oder durch das Gutachten eines amtlichen Sachverständigen erbracht werden.
1. Tritt also eine Belästigung durch Geräusche ein, so ist
I. Beschaffenheit. die schalldämpfende
21
Vorrichtung nicht mebr in
dem Zustande,
in dem das Fahrzeug zugelasien wurde, oder aber der Führer
läßt es an der notwendigen Sorgfalt fehlen. Im ersten Falle kann die schalldämpfende Vorrichtung un
brauchbar geworden sein, dann ist das Fahrzeug nicht mehr vor schriftsmäßig
und
darf,
solange
dieser
Mangel
besteht,
nicht
benutzt werden, oder aber die Schalldämpfung ist beseitigt oder
verändert worden. Die schalldämpfende Vorrichtung besteht entweder
a) wie in der Regel bei Kraftfahrzeugen aus einem Aus
pufftopf, der zwischen Motor und Ende des Auspuffrohres an gebracht ist (Abb. 4) oder
LLULLUF
Auspuffrohr Abb. 4.
b) wie bei Krafträdern aus einem in das Auspuffrohr ein-
getauten Widerstand. Systemen,
jeder
deren
Motorstärke
Im Handel sind eine große Anzahl von
Brauchbarkeit
festfteht.
nicht
Die
am
immer
meisten
für
Krafträder
vorkommenden
Arten der Schalldämpfung sind: der in das Auspuffrohr ein getaute Widerstand (Abb. 5) und der Fischschwanz.
_____ Auspuffrohr mit eingebautem Widerstand
Abb. 5. Wird der Auspufftopf beseitigt, oder der Widerstand aus den Auspuffrohr oder aus dem Fischschwauz usw. entfernt oder
22
B. Beschaffenheit,Ausrüstung u. Ladung d. Kraftfahrzeuges,
findet eine Durchlöcherung des Auspufftopfes (Abb. 6) oder des
Auspuffrohres zwischen Motor und Widerstand statt (Abb. 7),
so tritt Geräuschbelästigung auf und der Führer ist nach §§ 3 und 16 KFV. strafbar.
Jedes Kraftfahrzeug war bei der Zulassung und muß weiterhin mit einer Schalldämpfungsvorrichtung versehen sein. Die nicht selten geäußerte Ansicht, daß bei einem entsprechend langem Auspuffrohr (z. B. 2 m) diese Vorrichtung fehlen dürfte, ist irrig. Die stark erhitzten und
hochgespannten Verbrennungsgase
werden beim Fehlen des Auspufftopfes bzw. des Widerstandes oder bei einer die Wirkung vermindernden Abänderung der schalldämpfenden Vorrichtung unmittelbar, d. h. ohne ÜberWindung des Widerstandes vom Motor (Zylinder) durch das
Auspuffrohr ins Freie gestoßen und verursachen, da sie nicht
entspannt sind, knallartiges Geräusch.
Die Auspuffklappe ist an deutschen Fahrzeugen verboten (§ 3 KFV.) s. Abb. 8.
I. Beschaffenheit.
23
Ist sie an älteren Fahrzeugen noch vorhanden, so muß die
Klappe vernietet oder verschweißt sein.
Ausländische Fahrzeuge müssen die Auspuffklappe in Deutschland geschlossen halten (§ 8 d. V. über den internationalen Kraftfahrzeugverkehr). Tritt bei einem Kraftfahrzeug - Kraftwagen scheiden fast aus, dagegen ist dieser Unfug bei der weitaus größten Zahl von Krafträdern noch festzustellen - belästigendes Geräusch auf, obwohl die schalldämpfende Vorrichtung in Ordnung ist, so ist
I Motor l
Ausp.Topf
Ausp Klappe
Abb. 8.
der Führer der Verursacher. Der Anlaß zu dem unsportlichen und rücksichtslosen Verhalten der Mehrzahl der Motorradführer ist das Bestreben, dem Laien durch das „Rasenlassen" des Mo-
torS oder durch die schußartigen Explosionen einen besonders starken Motor vorzutäuschen und die Aufmerksamkeit aus sich zu lenken. Das durchdringende Knallen wird durch die Zuführung von überreichem Gasgemisch bei stehendem oder fahrendem Fahrzeug und durch das Abreißen der Zündung nach verstärkter Gaszufuhr erreicht. Gleichgültig ist für die Straffälligkeit nach §§ 3 und 17 KFV., ob Fahrlässigkeit oder Vorfatz vorliegt, denn die KFV. fagt, Belästigungen durch Geräufche dürfen in keine« Falle
eintreten. 2» XauHbeläftigUNg.
Sie ist unter denselben Gesichts
punkt« strafbar wie die Geräufchverurfachung, und zwar weil a) das Fahrzeug seiner Beschaffenheit nach nicht jede Be lästigung von Perfonen
oder
Gefährdung von
Fuhr-
B. Beschaffenheit, Ausrüstung u. Ladung d. Kraftfahrzeuges,
24
werken durch Rauch,
Dampf oder üblen
Geruch aus-
schließt (§§ 3 und 16 KFV.) oder
b) der
Führer nicht die gehörige Vorsicht
in der Bedie
nung des Fahrzeuges hat walten lasten und deshalb die
vorerwähnten
Mißstände
sind
ausgetreten
(§§
3
und
17 KFV.). Eine Belästigung wird eintreten:
bei Fahrzeugen alter Konstruktion oder wenn Vergaser oder Zündung nicht in Ordnung sind oder das Gasgemisch zu reich
an Brennstoff ist, so daß ein Teil desselben unverbrannt als Ruß ausgestoßen wird, oder sich zuviel Ol im Kurbelgehäuse
angesammelt
hat
die Kolbenringe
oder
nicht genügend
ab
gedichtet find.
In den beiden letzten Fällen wird das Ol durch den Ansaug hub in
die Zylinder gedrückt, und
dingungen
zur
Entzündung
Verbrennung überhaupt
kommt,
da
es unter anderen Be
als
Benzin,
erfolgt
die
nicht, oder nur unvollständig und er
wird als Gas ausgestoßen. Sind die Rauchschwaden dunkel oder schwärzlich, so werden
sie von unverbranntem Brennstoff herrühren, sind sie bläulich mit
starkem
Olgeruch,
so
liegt
die
Ursache
in
zu
Ölung oder in der Schadhaftigkeit der Kolbenringe.
reichlicher
Weißes
Papier kurze Zeit an das Auspuffrohr gehalten, wird im ersten Falle Rußflecken, im letzten dagegen zahlreiche Olflecken
tragen. Über Rauchbelästigung durch Kraftfahrzeuge wird kaum ge klagt, wohl aber durch Motorräder und besonders durch Zog.
Letztere Hinterlasten, da Ol als Brennstoff verwendet wird, oft eine übelriechende Rauchfchwade, die sich in engen oder stark be bauten
Straßen,
besonders
bei
feuchtem
hält und ungemein belästigend wirkt.
Wetter,
stundenlang
Für Zog. galten dieselben
Vorschriften wie für die sonstigen Kraftfahrzeuge.
Neben der Anzeige nach §§ 3 und 16 bzw. 17 KFV. kann bei belästigender Geräusch,
oder Rauchverursachung, wenn der
I. Beschaffenheit.
25
Grund dazu in der nicht ordnungsmäßigen Beschaffenheit des Fahrzeuges vermutet wird, durch die Polizeibehörde Vorführung und Untersuchung des Fahrzeuges auf Kosten des Eigen
tümers veranlaßt werden (§ 351 KFV.) f. Abschnitt N.
Ist
aber der Mangel einwandfrei festgestellt und trotz Aufforderung
nicht behoben worden, so kann durch die höhere Verwaltungs behörde die Zurücknahme der Zulassung verfügt werden (§ 35KFV.). Verstößt ein Führer wiederholt und trotz Bestrafung gegen die Vorschriften über Geräusch- oder Rauchverursachung, so kann ihm durch dieselbe Behörde der Führerschein zeitlich oder dauernd entzogen werden (§ 36) s. Abschnitt N. Verantwortlich bleibt stets der Halter, wenn er das Fahrzeug trotz ihm bekannter Mängel verkehren ließ, oder aber der
Führer, wenn er das Fahrzeug benutzt, obwohl ihm der nicht ordnungsmäßige Zustand desselben bekannt ist. Eine Berufung auf die Zulassung ändert daran nichts. Zum Tatbestand einer Übertretung nach §§ 3 und 16 oder 17 ist übrigens nicht die tatsächlich eingetretene Belästigung von
Personen erforderlich, sondern es genügt bereits die Hervorrufung einer naheliegenden Möglichkeit dazu (ObLG. vom 8. 4. 27 Rev. Reg. I 57/27).
3. Die Ladung muh so verteilt, verwahrt oder be festigt sein, daß sie starkes Geräusch nicht verursachen kann (§ 4'0 KFV.j. Der Führer ist dafür verantwortlich, daß die La dung sich in ordnungsmäßigem Zustande befindet (§ 16 KFB.). Danach kann verlangt werden, daß die einzelnen Teile der Ladung stumpf verpackt, d. h. mit entsprechendem Packmaterial (Stangen, Latten, Holzwolle) gesichert werden, so daß bei den durch das Fahren entstehenden Erschütterungen die aufgelade nen Gegenstände nicht aneinander schlagen. Neben Bestrafung
na» §§ 4 und 16 kann auch Polizeiversügung ergehen und der
26
B. Beschaffenheit, Ausrüstung u. Ladung d. Urastfahrzcuges.
Führer bzw. bi« Firm« durch Zwangsmittel zur Beachtung der Vorschriften gezwungen werden.
Ladung s. B III.
II. «MMHftMNg.
1. Settifang. a) Kraftfahrzeuge (PKW., LKW., Zog., Krafträder und Kleinkrafträder) mit b. E. bis 3 I und Sachsige Kraftfahrzeuge mit b. E. oder Gesamtgewicht über 9 t müssen mit Luftreifen versehen sein (§ 3- KFV.). Abb. 9.
Abb. 9. Durchschnitt durch Luftreifen. Kraftfahrzeuge der öffentlichen Stratzenreinigung (Spreng- und Müllwagen usw.) dürfen, auch wenn ihr b. E. 3 t nicht übersteigt, hochelastische Voll gummireifen tragen (§ 36a KFV ). Für Feuerwehr-
II. Ausrüstung.
27
kraftfahrzeuge mit b. E. bis 3 t kann die höhere Derwaltungsbehörde die Verwendung hochelastischer Voll gummireifen statt Luftreifen zulassen (§ 36as KFV). b) Alle anderen Kraftfahrzeuge müssen hochelasti sch« Bollgummi- (s. Abb. 10) oder Luftreifen tragen (8 3- KFV.).
c) Für Anhänge-, Bei- und Vorsteckwagen von Krafträdern ist Lustbereisung erforderlich (§ 33* KFV). d) Anhängewagen müssen mit Luftreifen oder hocheloftifcher Bollgummiberrifung versehen sein (§ 32 Abs. 1 Z. 2). Anhänger s. Abschnitt K. Di« au«nabm»weise Zulaffung nicht elastischer SBtmfung ist in Fortfall gekommen. Für LKW. und Anhängewagen be reit» erteilte Auenahmen (Eisenbereifung) gelten bi« Ablauf, längsten« aber bi« zum I. 1. 30.
28
B. Beschaffenheit, Ausrüstung u. Ladung d. Kraftfahrzeuges. Die Bereifung-vorschriften treten für vor dem 1. Juli 1928
zugelassene
Kraftfahrzeuge
mit
dem
1. Juli
1929 und
für
deren Anhänger mit 1. Januar 1930 in Kraft. Nach dem 1. Juli 1928 zugelasiene Kraftfahrzeuge unterfallen den Vor-
schriften über Bereifung fofort.
Bei Elektrokarren, die vor
dem 1. 1. 1929 zugelassen find und deren b. E.
1,75 t nicht
übersteigt, darf bis zum 1. 1. 33 gewöhnliche oder hochelastifche Bereifung statt Luftreifen verwendet werden. Ansuahmeu: Die Vorschriften über Luft- bzw. hochelastifche
Vollgummibereifung finden keine Anwendung: aa) auf Kraftfahrzeuge, die der Verordnung vom 16. 3. 1928 nicht unterfallen, also Dampfstraßenlokomotiven, Dampf
straßenwalzen, zweiachfige Kraftfahrzeuge über 9 und dreiachfige über 15 t b. E. und felbstfahrende Arbeit-- und Werkzeug maschinen zu landwirtschaftlichen und gewerblichen (Motorpflüge, Motorsägen) (§ 2* KFV.),
Zwecken
bb) auf Schleppzüge, d. b. angehängte fich nicht mit eige ner Kraft fortbewegende Kraftfahrzeuge (§ 34 KFD.). DaSchleppen gewöhnlicher Fuhrwerke, also solcher, die sonst durch Tiere fortbewegt werden, ist nicht geregelt. Sie können be liebige Bereifung tragen. Werden sie aber regelmäßig benutzt, so treffen die Bestimmungen für Anhänger zu (KG., Verkehr-r.
vom 25. 5. 1920),
cc) auf Anhängeachsen (die KFV. spricht Hängewagen),
nur
von An«
dd) auf Zog. mit b. E. bis 2,75 t und Stundenhöchst, geschwindigkeit bis 8 km, die in landoder forstwirtschaftlichen Betrieben verwendet werden und auf von solchen Zog. mitgeführte Anhängewagen (§ 402 KFV.).
2. Jedes Kraftfahrzeug mutz mit einer zuverlässigen Lenkvorrichtung und mit 2 voneinander unabhängigen Bremsen, von denen für eine die Feststellbarteit er forderlich ist, versehen sein (§ 41 KFD ). Für Kraft-
29
II. Ausrüstung.
rüder ist die Festftellbarkeit der Bremse nicht notwen dig (§ 4- KFD.). Steuerungen mit totem Gang mit mehr als 30° find nicht mehr als vorschriftsmäßig anzusehen.
3. Eine am Kraftfahrzeug befestigte Hupe zum Abgeben von Warnungszeichen mutz vorhanden sein. Mindesten eine Hupe ist erforderlich, mit der diese Zeichen auch beim Stillstehen des Motors abgegeben werden können (§ 4l KFV.). Außerhalb geschlossener Ortsteile darf zur Abgabe von Warnungszeichen auch eine Pfeife benutzt werden (§§ 47 und 19- KFV.) s. Abschnitt M 1. Die
Benutzung
von
Fansarentrompeten,
Klaxons
und
Sirenen ist bei deutschen Fahrzeugen verboten. Ausnahme«: a) Zog. mit b. E. bis 2,75 t und Stundenhöchstgeschwindig«
keit bis 8 km auf ebener Bahn brauchen keine Hupe zu führen (§ 402 KFV.), . b) Kraftfahrzeuge der Wehrmacht, Reichspost und der staatlichen Polizei (§ 42 KFV.) und der Feuerwehr (§ 44 KFV.) können auch andere Warnungszeichen geben, c) Kraftfahrzeuge der Reichspost brauchen eine Hupe nicht
zu führen (§ 42- KFV.).
4. Beleuchtung. a) Beleuchtung des Kraftfahrzeuges. Nach eingetretener Dunkelheit und bei starkem Nebel müssen Kraftfahrzeuge mindestens mit zwei in gleicher Höhe, die seitliche Begrenzung des Fahrzeuges anzeigenden Laternen versehen sein. Der Lichtkegel muß derart auf die Fahrbahn geworfen werden, daß diese auf minde stens 20 m vom Fahrzeuge aus vom Führer übersehen
30
B. Beschaffenheit, Ausrüstung u. Ladung d. Kraftfahrzeuges,
werden kann. Der Abstand der Laternen von der Außenkante des Fahrzeuges darf nicht mehr als 40 cm betragen, übermäßig stark wirkende Scheinwerfer find verboten (§ 45 KFV.). Stark wirkende müfien inner halb beleuchteter Ortschaften, ausgenommen bei starkem
Nebel, und wo es die Sicherheit des Verkehrs, ins besondere das Begegnen mit anderen Fahrzeugen er fordert, abgeblendet werden (§ 173 KFB.). Für Krafträder genügt eine Laterne, es sei denn, daß ein Beiwagen auf der linken Seite des Kraft rades mitgeführt wird, dann muh dieser auch eine
Laterne tragen (§ 4- KFB ). Zwischen den Vorderrädern angebrachte Laternen erfüllen die Forderung der seitlichen Begrenzung des Fahrzeuge- nicht, es sei denn, daß außer diesen noch zwei weitere (Ochsenaugen)
auf den Kotflügeln vorhanden find. Nach dem Stande der Beleuchtungstechnik wird überwiegend
nur noch Glühbirnenbeleuchtung vorkommen. Als übermäßig stark gelten:
aa) elektrische Scheinwerfer mit Glühbirnen
von 21 — 35 Watt oder von 41 - 70 Hefnerkerzen, wenn Glühbirnen und Scheiben unmattiert oder Scheiben nicht geriffelt
find, bb) elektrische Scheinwerfer mit Glühbirnen
über 35 Watt oder
über 70 Hefnerkerzen. Als stark wirkend gellen:
aa) elektrische Scheinwerfer mit Glühbirnen von mehr als 11-20 Watt oder 11-40 Hefnerkerzen, wenn die Lichtkegelmitte auf die
31
II. Ausrüstung.
Fahrbahn in mehr als 30 m von dem Fahrzeug trifft
und
die
Lichtstärke
nicht
mindestens
auf
% herab
gemindert ist, bb) desgleichen von 21 - 35 Watt oder von 41-70 Hefnerkerzen,
wenn
Licht-
die
kegelmitte in einer Entfernung entweder von
15 bis
60 m vor die Fahrbahn geworfen wird und die Licht
stärke nicht mindestens auf % herabgesetzt ist, oder mehr
als
60
m
von
dem
Fahrzeug
trifft
und
die
Lichtstärke nicht auf ’/n herabgemindert ist. Die Scheinwerfer gelten aber nur dann als stark wirkend, wenn die Glühbirnen oder Scheiben mattiert
oder
sonst
gedämpft
find.
Andernfalls
liegen
über-
mäßig stark wirkende Beleuchtungskörper vor. Abzublenden
find alle
stark
wirkenden Scheinwerfer.
Es
genügt nicht etwa, nur die nach der Straßenmitte zu liegenden
Beleuchtungskörper in ihrer Lichtwirkung herabzumindern.
b) Beleuchtung der Kennzeichen. Bei Dunkelheit oder starkem Nebel ist das hintere Kennzeichen und das Kennzeichen bei Krastzroeirädern deutlich erkenn bar zu beleulyten (§11 für Kennzeichen fest zugelasse ner Kraftfahrzeuge, § 48 KFB. für Kennzeichen der Kleinkrafträder). Bei Mitführen von Anhängowagen oder -achsen muh das Hintere Kennzeichen, wenn es an der Rück
seite des letzten Fahrzeuges angebracht ist, bei Dunkel heit oder starkem Rebel beleuchtet fein. Ist das Hintere Kennzeichen an den beiden Seitenwanden des Kraft wagens angebracht, so ist Beleuchtung derselben nicht notwendig, aber das letzte Fahrzeug mutz dann ein Schlußlicht führen (§ 32° KFB.).
32
B. Beschaffenheit,Ausrüstung u. Ladung d. Kraftfahrzeuges.
Vorrichtungen zum Abstellen der Beleuchtung vom Sitze des Führers oder vom Innern des Wagens aus sind nur zulässig, wenn beim Abstellen gleichzeitig sämtliche Laternen verlöschen (§ 11 KFV.). Häufig ist der Beleuchtungskörper zu schwach
oder
so
an
gebracht, daß der Lichtkegel nur einen Teil de- Kennzeichen beleuchtet. Es erscheint daher angebracht, die polizeiliche Ab
nahme eine- Fahrzeuges auf späte Nachmittagsstunden anzu beraumen, so daß bei Tageslicht die Kennzeichnung usw. und bei Dunkelheit die Beleuchtung überprüft werden kann.
c) Schlußlicht. Bei Dunkelheit oder starkem Nebel ist an der Rückseite folgender Fahrzeuge eine Laterne zu führen, die weihes oder gelbrotes Licht nach hinten wirft: aa) an mitgeführten Anhängewagen oder -achsen, bei denen das Kennzeichen statt an der Rückseile des letzten Anhängers an den beiden Seitenwänden des Kraftfahrzeuges angebracht ist (§ 32° KFV), bb) an Schleppzügen, das sind angehängte, nicht mit eigener Kraft fortbewegte Kraftfahrzeuge (§ 34 KVF.), cc) bei Zog. mit b. E. bis 3,5 t und mit Stunden höchstgeschwindigkeit bis 15 km (§ 403 KFV.); das Kennzeichen darf fehlen. dd) Für Kraftfahrzeuge, die nach §
2* (f. A, II5) den
Vorschriften der KFV. nicht unterfallen, ist Schlußlicht zwar
nicht nötig, aber da die Benutzung öffentlicher Wege für sie
nicht gewährleistet ist,
können
durch
die Landesregierung all
gemein geltende Vorschriften erlassen und nach allgemeinem Pclizeirecht von den Polizeiverwaltern durch Polizciverfügunq
oder Polizeiverordnung für den einzelnen Fall oder allgemein jxtgdungen getroffen werden.
33
II. Ausrüstung.
d) Die Sucherlampe. Der Sucher ist erlaubt, er mutz jedoch so gestellt sein, datz entgegenkommende Wegebenutzer nicht geblendet werden.
Der Reichsverkehrsminister hat eine authentische Interpretation zum § 11 Abs. 1 Satz 2 der Verordnung vom 5. 12. 25 (jetzt 16. 3. 28) gegeben, nach der die Sucherlampe eines Kraftfahrzeuges in den Stromkreis der Beleuchtung des Fahrzeuges derart eingeschaltet sein muh, datz beim Abstellen der Beleuchtung des Hinteren Kennzeichens vom Sitze des Führers oder vom Innern des Wagens aus sämtliche Laternen des Fahrzeuges, also auch der Sucher, verlöschen. Dadurch ist die Anbringung eines Schalters an der Sucher
lampe, um sie bei Nichtbedarf abzustellen, nicht verboten. Die über die Beleuchtung der Kraftfahrzeuge des Hinteren
Kennzeichens
und
des
Schlußlichtes
bestehenden
Vorschriften
gelten nicht nur für das bewegte, sondern auch für da- auf
öffentlichen Wegen aufgestellte Fahrzeug. Ein
gebung
öffentlicher
Wegebaupflichtigen oder stimmt weg,
im Sinne
Weg
ist übrigens nicht nur jene
ist der,
(Wegerecht),
wenn
auch
durch
die
Kraftfahrzeuggesetzdie
durch
den
dazu
be
Wegebaubehörde
sondern auch nicht
der
Fahrbahn,
der sogenannte Privat
rechtlich, so
doch tatsächlich
von
jedermann benutzt wird oder werden kann. Ein Verstoß gegen die Beleuchtungsvorschriften liegt nicht
nur vor, wenn die Beleuchtung überhaupt fehlt, sondern auch
dann, wenn sie, wie die- bei Hinteren Kennzeichen häufig zu beobachten, mangelhaft ist. Verantwortlich bleibt stet- der Führer und Halter.
Berufung
auf
die
Zulassung
ändert
an
der
nicht-.
e) veleuchtungszeiten siehe umstehende Tabelle, «unter, Kraftfahrzeugverkehr.
L.Aufl.
Die
Straffälligkeit
Z
34
B. Beschaffenheit, Ausrüstung u. Ladung d. Kraftfahrzeuges.
c
2« 5?
1
D
X 3 -tS O JO 0
£
16" 1 17oo
8" 8°° 730 700
= 1
i
1. Hälfte Januar .... 2. Januar .... 1. „ Februar.... 2. .. Februar.... 1. „ März........... 2. „ März........... 1. „ April........... 2. April........... 1. „ Mai............. 2. .. Mai............. 1. „ Juni ........... 2. „ Juni ........... 1. .. Juli............. 2. „ Juli............. 1. „ August......... 2. „ August......... 1. „ September. 2. „ September. 1. „ Oktober.... 2. „ Oktober.... 1. „ November.. 2. „ November.. 1. „ Dezember .. 2. Dezember ..
sj
IG15 1630 17®° 1725 1755
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g «
£3 s Cf B O 3 £
55 2 2 0
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i
1815 18" 19" 1925 20°° 20" 2O20 2O20 20°° 194» 19°° 183° 18»° 17" IG" IG15 1G°° 15" 1G°°
i ' i
173° 18»°* 1830 18" 19" 20" 2O30 21®° 21" 21" 21"
1 2100
1 | i 1
20« 2O00 193® 19»» 17" 17" 16" 163° 16" 1630
()3° ()°° 5" 4" 420 400 34° 340 3" 410
!
7"
■
730 700 63»
1
i i
j
4" 500 52 ° 550
G" G" 715 730 8°° 8"
! 1
6 00 7)30 4" 3" 3" 300 2" 2"
315 345 400 420 4« 5" 6" 6" 700 730 7"
1 Der Gesetzgeber hat es unterlassen, die Sonnenunter- und Aufgangszeiten in der KFV. anzugeben. Die Schwankungen innerhalb eines Halbmonats sind so gering, daß es für die Praxis angebracht ist, Halbmonatsdurchschnittszeiten zu neh men. Die Beleuchtungszeiten sind zugunsten des Kraftfahrers ans- bzw. abgerundet.
35
II. Aufrüstung.
5. Vorrichtung zur Verhinderung der Inbetriebnahme durch Unbefugte (§ 4* KFV.). Abb. 11.
Uottichhiruf xur ZfaAindtNr/rf du* (Jnbrtw&nabmtsstMussd must
sein)
Abb. 11.
Entfernt sich der Führer, so mutz er diese Vorrich tung in Wirksamkeit setzen (§ 28- KFV.). Für Krafträder und Kleinkrafträder ist diese Vor richtung nicht vorgeschrieben (§ 41 KFV ). Der Führer hat sich „entfernt", wenn er fich derart wegbegibt, daß er gegen eine unbefugte Inbetriebnahme nicht so*
3*
36
B. Beschaffenheit, Ausrüstung u. Ladung d. Kraftfahrzeuges,
fort einzuschreiten vermag, z. B. der Droschkenführer holt Ge päck aus einem Hause, ober der Führer liefert im Hause Waren
ab.
Entfernen liegt nicht vor, wenn er ein paar Schritte zur
Haustür geht, um zu klingeln, oder fein Fahrzeug vor einem
Gartenkaffee aufstellt, von dem aus er es im Auge hat.
6. An sichtbarer Stelle des Fahrgestells mutz ein Schild mit folgenden Angaben angebracht sein: Her steller des Fahrgestells, Fabrikationsnummer desselben, Pferdestärke der Maschine, bzw. des Motors, bei Kraft rädern, PKW. und LKW. bis 2,5 t b. E. Hubraum der Maschine und b. E. Bei Verbrennungsmaschinen muh außerdem die Fabriknummer der Antriebsma schine auf dem Zylinder eingeschlagen sein. Diese An gaben müssen mit denen der Zulassungsbescheinigung übereinstimmen (§ 45 KFV). 7. Bergstiitze (§ 41 KFV ). Sie ist für alle Kraft fahrzeuge. ausgenommen Krafträder, vorgeschrieben, wenn nicht durch eine Bremse die unbeabsichtigte Rückwärtsbcwegung verhindert werden kann. Für Anhängewagen ist sie ebenfalls verlangt (§ 32' KFD.). Die höhere Verwaltungsbehörde kann aber für ihren Bezirk allgemein davon befreien und die Polizeibehörde für ihren Bezirk im einzelnen Falle entbinden, über die Entbindung ist eine Bescheinigung mitzuführen (§ 32* KFV ). Bei den heute gebauten Personen- und Lastkraftwagen er
füllen die Handbremsen meist den Zweck der Bergstühe.
8. Spiegel. Lastkraftwagen mit b. E. und zulässiger Belastung über 3,5 t müssen auf der linken Seite mit einem Spiegel versehen sein, der den Führer in die Lage versetzt, die Fahrbahn rückwärts zu beobachten (§ 4» KFV.).
C. Zulassung.
37
III. Ladung und Belastung. Die Ladung muh so verteilt, verwahrt oder be festigt sein, daß sie weder Personen oder Sachen be schädigen oder verunreinigen, noch starkes Geräusch oder das Umschlagen des Fahrzeuges verursachen kann (§ 4'° KFV.). Der Führer ist dafür verantwortlich, daß die zu lässige Belastung nicht überschritten wird und die Ladung sich in vorschriftsmäßigem Zustande befindet (§ 16 KFV). Geräuschverursachung
wegen
Beladung
mangelhafter
s.
BI, 3. Die
zulässige
Belastung
(kg oder Personen, einschließlich
Führer) ist aus der Zulasiungsbescheinigung zu ersehen. Bei
Personenkraftwagen
ist
nicht
die
in
der
Typen
bescheinigung angegebene Tragfähigkeit des Wagens nach Kilo gramm maßgebend, sondern die in der Zulassungsbescheinigung
angegebene erlaubte Höchstbelastung mit Personen.
Ob Kinder
als Personen im Sinne der Vorschriften anzusehen
find,
ist
in vernünftiger Gesetzesauslegung zwar zu verneinen, aber der Feststellung im Einzelfalle zu überlasten (ObLG. v. 24. 1. 28).
C. Zulassung. Ein Kraftfahrzeug, das zum Verkehr auf öffent lichen Wegen in Betrieb genommen werden soll, muh von der für den Wohnort des Eigentümers zuständi gen höheren Verwaltungsbehörde zugelassen sein (§ 5 und 6 KFV.). Di« Zulassung erfolgt auf Antrag be« Eigentümer« und nach Prüfung de« Fahrzeuge« in technischer Hinficht durch den
C. Zulassung.
37
III. Ladung und Belastung. Die Ladung muh so verteilt, verwahrt oder be festigt sein, daß sie weder Personen oder Sachen be schädigen oder verunreinigen, noch starkes Geräusch oder das Umschlagen des Fahrzeuges verursachen kann (§ 4'° KFV.). Der Führer ist dafür verantwortlich, daß die zu lässige Belastung nicht überschritten wird und die Ladung sich in vorschriftsmäßigem Zustande befindet (§ 16 KFV). Geräuschverursachung
wegen
Beladung
mangelhafter
s.
BI, 3. Die
zulässige
Belastung
(kg oder Personen, einschließlich
Führer) ist aus der Zulasiungsbescheinigung zu ersehen. Bei
Personenkraftwagen
ist
nicht
die
in
der
Typen
bescheinigung angegebene Tragfähigkeit des Wagens nach Kilo gramm maßgebend, sondern die in der Zulassungsbescheinigung
angegebene erlaubte Höchstbelastung mit Personen.
Ob Kinder
als Personen im Sinne der Vorschriften anzusehen
find,
ist
in vernünftiger Gesetzesauslegung zwar zu verneinen, aber der Feststellung im Einzelfalle zu überlasten (ObLG. v. 24. 1. 28).
C. Zulassung. Ein Kraftfahrzeug, das zum Verkehr auf öffent lichen Wegen in Betrieb genommen werden soll, muh von der für den Wohnort des Eigentümers zuständi gen höheren Verwaltungsbehörde zugelassen sein (§ 5 und 6 KFV.). Di« Zulassung erfolgt auf Antrag be« Eigentümer« und nach Prüfung de« Fahrzeuge« in technischer Hinficht durch den
38
C. Zulassung.
amtlichen Sachverständigen. Da- Gutachten des amtlichen Sachverständigen kann durch Typenbescheinigung ersetzt werden. I. Höhere Derwaltnag-dehörden.
a) Reich: Beim Reichsheer, der Reichsmarine und Reichspost üben die Befugnisse der höheren Verwaltungsbehörde die folgenden Dienststellen (§ 39 KFV.) aus:
1. Für
das
Reichsheer:
die
Wehrkreiskommandos,
und
zwar: I Königsberg, II Stettin, III Berlin,
V Stuttgart, VI Münster, VII München;
IV Dresden,
2. für die Reichsmarine: die Marinestationskommandos der Ost» und Nordsee in Kiel und Wilhelmshaven, 3. für die Reichspost: die Oberpostdirektionen.
b) Länder: 1. in Preußen:
für den Landespolizeibezirk Berlin der
Polizeipräsident,
für die Landkreife die Landräte, für die Stadtkreise und staatlichen Polizeibezirke die PolizeiverwaUe, für die kreisfreien Städte der Pro
vinz Hannover die Polizeiverwalter, 2. in Bayern:
die Bezirksämter,
für München die Polizeidirektion, für die unmittelbaren Städte die
Magistrate; 3. in Sachsen:
die Kreishauptmannschaften, in Dresden, Leipzig und Chemnitz die Polizeipräsidenten,
I. vöbcrc ^envnltmiflÄbebörben.
39
in Zwickau und Plauen die Polizei-
ämter;
4. in Württemberg:
die Oberämter, für Stuttgart das Polizeipräsidium,
5. in Baden: 6. in Thüringen,
die Bezirksämter;
7. in Hessen: 8. in Hamburg:
die Landräte, für Stadtkreise der Stadtvorstand; die Kreisämter;
für die Stadt Hamburg die Polizei für
behörde, Hamburg Land
die Landherren,
schäften, für das Gebiet des Hamburger Amtes Ritzebüttel das Amt Ritzebüttel
in Cuxhaven;
9. in Mecklenburg. Schwerin:
10. in Oldenburg:
die
Technische Schwerin;
Kommission
in
im Landesieil Oldenburg die Polizeidirektion in Oldenburg, in den Landesteilen Lübeck und Bir-
kenfeld die Regierung in Eutin und Birkenfeld;
11. in Braunschweig:
die Kreisdirektoren, für die Stadt Braunschweig die Po-
lizei direktion;
12. in Anhalt:
die Kreisdirektionen, für die Stabte Dessau, Dernburg, Köthen und Zerbst die Polizei-
13. in Bremen: 14. in Lippe: 15. in Lübeck:
die Polizeikommission des Senat»;
Verwaltungen; die Regierung in Detmold; das Polizeiamt in Lübeck;
C. Zulassung.
40 16. in Mecklenburg-
Strelitz:
die
Technische
Kommission
in Neu
strelitz;
17. in Waldeck:
der Landesdirektor in Arolsen,
18. in Schaumburg-
Lippe:
die Landesregierung in Bückeburg.
II. ZulassungsLescheinigun-en.
Über die Zulassung wird eine Bescheinigung aus gehändigt. Zugleich mit der Zulassung wird bestimmt, welches Kennzeichen das Kraftfahrzeug zu führen hat (Zuteilung des Kennzeichens). Die Zulassung gilt für das Reich. Die Zulassungsbescheinigung ist bei Fahrten stets mitzuführen und dem zuständigen Be amten auf Verlangen vorzuzeigen (§ 15, für Klein krafträder § 48 Abs. 4 KFB.).
1. Die polizeiliche Bescheinigung zur Borführung des Kraftfahrzeuges. Wie oben erwähnt, wird als Be stätigung der erfolgten Zulassung des Kraftfahrzeuges eine Zulassungsbescheinigung ausgehändigt und ein Kennzeichen zugeteilt. Da das Kennzeichen polizeilich abgestempelt und der Beweis über erfolgte Bezahlung der Kraftfahrzeugsteuer vor Aushändigung der Zulas sungsbescheinigung erbracht sein mutz, wird der Eigen tümer aufgefordert, zwecks Prüfung und Abstempe lung (sog. Abnahme) den Wagen bei der Polizei behörde vorzuführen. Als Beweis für die berechtigte Fahrt ohne Zulassungsbescheinigung hat er die Auf forderung der Polizeibehörde Lei der Fahrt mit sich zu führen und auf Verlangen dem zuständigen Polizei beamten vorzuzeigen (§ 39 KFD ).
41
II. Zulassungsbescheinigungen. Muster.
Frankfurt a. M ., d. I. 7. 28.
Der Polizeipräsident.
Auf Ihren Antrag vom 25. 6. 28 habe ich Ihren Perfonenkraftwagen unter
I T-15 701 zugelasien.
Sie werden hiermit erfucht, das Fahrzeug zur
polizeilichen Abnahme beim Polizeipräsidium vorzufahren.
Der Polizeipräsident.
I. D.: Auerbach. 2.
Die Zulaffungsbescheinigung.
Sie wird nach erfolgter polizeilicher Abstempelung des Fahrzeuges ausgehändigt (Abb. 12) und gilt so lange, als die folgenden Änderungen nicht eintreten. Der freie Raum der 3. und 4. Seite ist für Nachtra gungen vorgesehen (Neuabstempelung des Kennzeichens durch eine nicht zuständige Polizeibehörde, Verwen dung, Fahrgeschwindigkeit, Fahrbereich und Änderun gen am Fahrzeug, ohne datz eine Neuzulassung not wendig wurde). a) Berichtigung der ZulasiungSbescheinigung. aa) Treten bei einem zugelasienen Kraftfahrzeug Änderun
gen
ein (Verwendungszweck,
Bereifung),
fo
hat
der Eigen
tümer die Berichtigung innerhalb zwei Wochen bei der Zulaffungsbehörde zu beantragen.
Ein Sachverständigengutachten ist
nicht erforderlich (§ 68 KFV).
Nichtbeachtung ist Übertretung,
bb) Teilt die höhere Verwaltungsbehörde mit Zustimmung
der obersten Landesbehörde den bereits zugelasienen Kraftfahr
zeugen andere Kennzeichen zu, so haben die Eigentümer die Zulasiungsbefcheinigung innerhalb 14 Tagen zur Berichtigung vor zulegen (§ 6® KFV.).
(1. Seite)
(2. Seite) Firma, die das Fahr gestell hergestellt hat
|
I
Fabrtknummer des Fahrgestells
j !
!
-lrt und Bestimmung
1
|
des Fahrzeilgs
|
ZulassitngSbescheinigung. Herrn in
Straße Nr.
ist unter der Erkennungsnummer
Art der Kraftquelle
-
Pferdestärken der Maschine
oder des Motors
umseitig beschriebene Kraft das rad zum Verkehr auf öffentlichen Wegen und Plätzen zugelassen worden. , den
Hubraum der Maschine Eigengewicht des betriebs fertigen Fahrzeugs
ten
Zulässige Belastung (kg oder Personen ein schließlich Führer)
§
(Warne der höheren Verwaltungsbehörde)
(Stempel)
Liste Nr.
a 5.
AchS- und Felgendrulke im beladenen Zustand (nur bei Fadrzeugen, deren (Gesamtgewicht — einschließlich Ladung — i 5 t übersteigt)
Abb. 12.
(4. Seite)
(3. Seite)
ten
iv
(Name der Polizeibehörde)
(Stempel) (Raum für nachträgliche Eintragungen.)
U3vunönl;Alpjsqsvunjjv)ns?
, den
•
Die Zulassungsbescheinigung ist aus gehändigt.
C. Zulassung.
44 b) Umschreib««-.
Verlegt der Eigentümer eines Kraft
aa) Wohnsitzwechsel.
fahrzeugs feinen Wohnsitz in den Bezirk einer anderen höheren
Verwaltungsbehörde, so hat er die Erteilung einer neuen Zu-
(und
laffungsbescheinigung zu beantragen.
bescheinigung
oder
damit Kennzeichnung)
ist
Antrag
Dem
die
beglaubigte
eine
unverzüglich
bisherige
Abschrift
Zulasiungsbeizu
derselben
Nach Erteilung ist die alte Zulasiungsbescheinigung an
fügen.
die frühere höhere Verwaltungsbehörde abzugeben (§ 6* KFV.). Geht ein zugelasienes Kraftfahrzeug an
bb) Desitzwechsel.
einen anderen Eigentümer über, so muß der bisherige Eigen
tümer dies unverzüglich unter Angabe des Namens, Wohnortes und
der
Wohnung
neuen
des
Eigentümers
behörde seines Wohnortes mitteilen.
der
Zulasiungs-
Die Zulasiungsbescheini
gung ist dem neuen Eigentümer gegen Empfangsbescheinigung
auszuhändigen.
Der nunmehrige Eigentümer hat bei der für
ihn zuständigen
Zulasiungsbehörde unter Beifügung der alten
Zulasiungsbescheinigung
oder einer
beglaubigten Abschrift
der
selben die Erteilung einer neuen Zulassungsbescheinigung zu be»
antragen (§ 66 KFV.). Der Wechsel
Übertretung.
des Wohnsitzes und des Eigentümers ändert
an der Zulassung des Fahrzeuges nichts, es kann daher weiter
benutzt werden (ObLG. vom 20. 2. 25 Rev. Reg. I 12/25).
Unterläßt
bei Wohnsitzwechsel
der Eigentümer
oder
der
neue Eigentümer den Antrag auf Umschreibung der Zulasiungs bescheinigung zu stellen, so verstößt er gegen § 6 KFV. und
§ 21 KFV.
c) Wiederinbetriebnahme innerhalb acht Monaten.
Hat
der
Eigentümer
eines
Kraftfahrzeuges
der
höheren
Verwaltungsbehörde mitgeteilt, daß er fein Kraftfahrzeug nicht mehr
verwendet
(Zulasiungsbescheinigung
ist
abgegeben
und
Stempel des Kennzeichens ist vernichtet) und gleichzeitig bean tragt, daß die bisherige Zulasiung nur bis acht Monate ruhen
soll, so
kann
er bei Wiederinbetriebnahme die bisherige
lasiungsbescheinigung
und
das
bisherige
Zu
Kennzeichen wiederer-
I l. Zulassungsbescheinigungen.
45
Hallen. Ein Sachverständigengutachten ist nicht erforderlich, wenn er die Erklärung abgibt, daß am Fahrzeuge solche Ände
rungen,
die
eine
Neuzulasiung
erforderlich
machen
(f. unten d), nicht vorgenommen wurden (§ 6" KFV.).
würden Dies
gilt auch, wenn der Eigentümer feinen Wohnsitz verlegt oder das Fahrzeug
in
einen
anderen
Besitz
übergegangen
ist
(§ 6"
KFV.).
Sie ist sofort vor Inbetriebnahme des
d) Neuzulassung.
Fahrzeuges, also nicht erst in zwei Wochen, durch den Eigen tümer unter Beifügung eines Gutachtens eines amtlichen Sach
verständigen bei der höheren Verwaltungsbehörde zu beantragen: aa) bei
Änderung
der Art
des
Antriebes,
bei
Einbau
eines stärkeren Motors oder einer in ihrer Bauart oder Über setzung veränderten Bremse oder Lenkvorrichtung (§ 63 KFV.), bb) bei Wiederinbetriebnahme eines Kraftfahrzeuges, dessen Außerbetriebsetzung der höheren Verwaltungsbehörde mitgeteilt
wurde (Abgabe
der
Zulassungsbescheinigung,
Ablieferung des
Kennzeichens bzw. Vernichtung des Dienststempels, Ruhen der
Steuer), wenn feit dem Tage der Abmeldung acht Monate ver flossen sind (§ 65 KFV.). Benutzung zu d ohne Neuzulassung ist Vergehen.
3. Die Probezulaffung. Liegt für den Eigentümer eines Kraftfahrzeuges, der die Zulassung beantragt hat, aber noch nicht er teilt bekam, die Notwendigkeit vor, eine Fahrt zu unternehmen, so kann ihm durch die für seinen Wohn ort zuständige höhere Verwaltungsbehörde eine mög lichst kurz befristete Probezulassungsbescheinigung aus gestellt und dazu ein Probekennzeichen verabreicht werden (§ 411 KFV.) Abb. 13. b) Krastfahrzeugfabriten, Zweigniederlassungen von solchen, Kraftfahrzeughändlern und solchen Gewerbe treibenden, die Zubehör- oder Bestandteile von Krafta)
46
C. Zulassung.
(Auf »elftem Papier. Breite 10 cm, Höhe 15 cm. Typendruck.)
Firma, die das Fahrgestell hergestellt hat, und Fabriknummer de- Fahrgestells
Bestimmung des Fahrzeugs
(2. Seite)
Art der Sraftquelle Anzahl der Pferdestärken der Maschine oder des Motors
Eigengewicht des betriebsfertigen Fahrzeugs Bei Fahrzeugen, deren Gesamt gewicht (einschl. Ladung, 5 t übersteigt, die Achs- und Felgen drucke im beladenen Zustand
Abb. 13.
Zulässige Belastung (kg oder Personen einschließlich Führer)
(1. Seite)
O»
ja
11. Zulassungs besche inigunge n.
47
sahrzeugen liefern, ober Kraftfahrzeuge instanbsetzen, erhalten, wenn die Inhaber zuverlässig sind, auf An trag widerruflich und ohne Vorlage eines Sachver ständigengutachtens ober einer Typenbescheinigung eine im Verhältnis zu ihrem Betriebe stehenbe Zahl von ausgefertigten Probezulassungsbescheinigungen. In diese Bescheinigungen haben sie bie Beschreibung des Fahrzeuges einzutragen. Eine entsprechende An zahl von Probetennzeichen wird ausgegeben, bzw. ab gestempelt. Der Verwendungszweck der letzteren für Kraftfahrzeuge oder für Krafträder ober für beide Arten ist bestimmt. Für Serienfahrzeuge, das sind Fahr zeuge, die auf Grund einer Typenbescheinigung in grö ßerer Anzahl hergestellt sind, kann eine Sammelzulasfungsbescheinigung erteilt werden. Die Kennzeichen find nach Lösung der Steuerkarte durch die Polizei behörde abstempeln zu lassen. Einer Vorführung be darf es nicht (§ 41*) Abb. 14. Über die Fahrten ist eine Liste zu führen, die dem zuständigen Beamten auf Verlangen vorzuzeigen ist (8 417 KFV.). c) Das überführungsfahrtkennzeichen. Auf Antrag einer Kraftfahrzeugfabrit können zur Überführung von Kraftfahrzeugen vom Herstellungsort nach einem anderen Ort Zulassungsbescheinigungen von viertägiger Gültigkeit ausgestellt werden. Die Polizeibehörde stempelt das Kennzeichen nach Vorlage der Bescheini gung und der Steuerkarte ab. Sicherheitshinterlegung von 25 RM., die verfällt, wenn das Kennzeichen nicht rechtzeitig abgeliefert wird, überführen kann jede Person, die im Besitze des Führerscheines ist (§ 41" KFD).
C. Zulassung.
48
(Auf Meitze» Papier. Breite 10 cm, Höhe 15 cm. Typendruck.) Firma, die das Fahrgestell hergestellt hat, und Fabriknummer des Fahrgestells
Bestimmung de- FahrzeugArt der Kraftquelle
(2.
Seite)
Anzahl der Pferdestärken oder des Motors
Eigengewicht zeugs
des
der
Maschine
betriebsfertigen Fahr
Bei Fahrzeugen, deren Gesamtgewicht (einschl. Ladung) 51 übersteigt, die Achs und Felgendrucke im beladenen Zustand
Zulässige Belastung (kg einschließlich Führer)
oder
Personen
......................... , den........ten.............. ........... 19.......
(1.
Seite)
Abb 14.
(Unterschrift des Eigentümers)
4‘J
II. Zulassungsbeschcinigungen. Als Probefahrten gelten Fahrten: aa) zur Feststellung edcr zum Nachweis
der
Gebrauchs-
fähigkeit eines Fahrzeuges und von Kraftfahrzeugbestand- oder Zubehörteilen, wenn sie durch die Absicht der Erprobung ver anlaßt sind oder ihr in der Hauptsache dienen,
bb) von Kauflustigen, denen das Fahrzeug kostenfrei oder
nur gegen Erstattung der Barauslagen, nicht aber gegen täg liche usw. Miete überlasten wird, ec) zur Überführung eines Fahrzeuges an einem anderen Ort, del) zur Abschleppung eines Fahrzeuges, das auf öffentlichen Wegen fahrunfähig geworden ist (§ 41,n KFV.). Als Probefahrten gelte« nicht: aa) Reklame- und Vorführungsfahrten zur Erregung der
Kauflust, bb) Fahrten angeblicher Kauflustiger, die außer den Bar
auslagen eine Vergütung für die Benutzung des Fahrzeuges zu zahlen haben (§ 4110 KFV.). Die Beladung des Fahrzeuges ist bei Probefahrten ohne Sie muß sich nur im in der Probezulaffungsbefchei-
Belang.
nigung angegebenen Rahmen halten. Probefahrten dürfen auch an Sonn- und Feiertagen stattfinden, wenn nicht gewerbepoli zeiliche
Rücksichten hinsichtlich der Sonntagsruhe
gewerblicher
Arbeiter vorherrschen. Die Beteiligung an Renn- und Zuverlästigkeiisfahrten darf erfolgen, wenn die Fahrten tatsächlich der Erprobung der Leistung und Zuverlässigkeit des Fahrzeuges dienen. Ist der Zweck aber der, das Fahrzeug dem Publikum vorzuführen, alfo Re
klame zu
machen, so
liegt
das unbefugte Jngebrauchnehmen
eines nicht zugelastenen Fahrzeuges vor (ObLG. vom 29. 9. 25, Rev. Reg. I 420/25).
4. Der Ausweis des amtlichen Sachverständigen. Der amtliche Sachverständige bedarf zu Probefahrten keiner Probezulassungsbescheinigung. Es genügt sein Ausweis als amtlicher Sachverständiger (§ 37 KFB.). Aumer, Kraftfahrzeugverkehr. 2. Aust.
4
50
C. Zulassung.
5. Der internationale Fahrausweis. (Internatio nales Abkommen über den Verkehr mit Kraftfahr zeugen vom 11. 10. 09 und Verordnung über den in ternationalen Kraftfahrzeugverkehr vom 5. 12. 25 und vom 31. 1. 28. a) Fahrzeuge aus Staaten, die dem internationalen Abkommen beigetreten find, haben in Deutschland den internationalen Fahrausweis mitzuführen (f.Abb. 15).
Der internationale Fahrausweis gilt für ein Jahr und wird für deutsche Fahrzeuge zum Verkehr im Auslande (Vertragsstaaten) von der höheren Verwal tungsbehörde ausgestellt. Für deutsche Fahrzeuge ist er im Jnlande nicht verwendbar.
6. Zulassungspapiere für Fahrzeuge aus Staaten, die dem internationalen ALlommen nicht Leigetreten find. a) Führer autzerdeutscher Fahrzeuge, die in das deutsche Reichsgebiet gelangen wollen und einen in ternationalen Fahrausweis nicht führen — der Staat, aus dem der Besitzer öder der Führer des Fahrzeuges
kommt, ist dem internationalen Abkommen nicht bei getreten, oder es ist die Ausstellung eines inter nationalen Fahrausweises nicht nachgesucht worden (Grenzverkehr) — haben folgende Papiere vorzu weisen: aa) eine Bescheinigung ihrer Heimatbehörde, aus der hervorgeht, dah die Verkehrssicherheit des Fahr zeuges gewährleistet ist.
bb) an Stelle des Führerscheines ein entsprechendes ausländisches Zeugnis.
51
II. Zulassungsbescheinigungen.
(hiinrelnviht)
Abb 15.
(Seite i-
Verkehr mit Kraftfahrzeugen. Internationales Abkommen vom 11. Oktober 1909.
Internationaler Fahrausweis für den zeitlich beschränkten Verkehr im Ausland. Dieses Ausweisheft ist in alleu Vertragsstaaten*) nur ein Jahr vom Ausstellungstag gültig.
Ausstellung des Ausweisheftes. Ort:
Tag: D
(Stempel
der
Behörde) *) Dies sind folgende Staaten: Deutschland, Belgien, Bulgarien, Däuemark, Danzig, Finland, Frankreich nebst Algerien, Marokko (fran zösische Zone) und Tunis, Griechenland, Großbritannien nebst BritischIndien (mit Ausnahme der unter britischer Oberhoheit stehenden Ge biete eingeborener Fürsten und Stammeshäupter), Gibraltar, den Inseln Alderney, Guernsey, Jersey sowie Malta, ferner der Irische Freistaat, Italien, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Monaco, die Niederlande nebst Niederländisch-Indien, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Rußland, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechoslowakische Republik, Ungarn.
52
C. Zulassung.
Abb. 15.
(Seite 2)
Deutsches Reich. Angaben über das Fahrzeug Eigentümer des \ Name: Vorname: Fahrzeugs: Wohnort: Art des Fahrzeugs (Wagen, Dreirad u|to.): Bezeichnung des Herstellers: Angabe des Typs des Fahrgestells: Ordnungsnummer in der Typenreihe oder Fabriknummer des Fahrgestells: i Anzahl der Zylinder:.............. des | Anzahl der Pferdestärken Motor: ............ j Motor» oder Bohrung der Zy-
Form: .............. Farbe: ..................................... / Gesamtzahl der Plätze: .......... Eigengewicht des Fahrzeugs (in Kilogrammen: Erkennungsnummer des Kennzeichens:
i
Aufbauten: .......
Angaben über den oder die Führer. Name: Vorname: Ort der Geburt: Tag der Geburt: Wohnort: Name: Vorname: Ort der Geburt: Tag der Geburt: Wohnort:
.......
I
53
II. Zulassungsbescheini gu n g e n.
Abb. 15.
(Leite 3)
Deutsches Reich. Visa beim Eintritt in das Deutsche Reich
Visa beim Austritt aus dem Deutschen Reich
Ort:
...................
Ort:
Tag:............................................
Tag:
D........ Zoll.........................
D.. ...... Zoll.....................
(Stempel der Zollstelle)
(Stempel der Zollstelle)
Ausschluß eines Führers, l Dem Herrn
Zulassung eines neuen Führers.
(Name und Vorname)
der nach dem Vorstehenden durch die Behörde von (Land) ermächtigt wor den ist, ist die Führung des Kraftfahrzeugs im Gebiete des Deutschen Reichs durch untersagt worden. (Stempel der Behörde)
Der (Die, Das) , den
(Unterschrift)
, den
Der (Die, Das) (Unterschrift)
(Stempel der Behörde)
Name: Vorname: Ort der Geburt: Tag der Geburt: Wohnort:
54
C. Zulassung. Abb. 15.
(Seite 4 bis 60)
(Hier folgen die ausländischen Einlageblätter, wie sie nach Anordnung des Reichskanzlers gemäß den Angaben der beteiligten frem
deil Regierungen zusammenzustellen sind.)
II. Zulassungsbescheinigungen.
Abb. 15.
(Hier einzufalzen)
(Seite 61)
Photographie (Stempel der Behörde)
Photographie (Stempel der Behörde)
55
Vorderseite
Das umseitig beschriebene Kraftfahrzeug ist hier eingegangeu und unter der
-s
Erkennungsnummer
eingetragen worden.
RM OZebühr für die Zuteilung des Kennzeichens ist gezahlt und gebucht unter Nr
RM Sicherheit i
, den
19 (Unterschrift)
(Amtsstempel)
19
Das Kennzeichen ist abgenommen worden.
RM Sicherheit ist
zurückgezahlt worden. (Amtsstempel)
(Unterschrift)'
(Auf weißem Papier)
Ausgegangen am
Abb. 16
geleistet und gebucht unter Nr
für die Rückgabe
Namen und Wohnort des Eigentümers
hat
Fabriknummer des Fahrgestells Art der Kraftquelle
Anzahl der Pferdestärken der Maschine
oder des Motors
’ uaöunÖimaCpjaqgOunßDjn# ’ n
Firma, die das Fahrgestell hergestellt
Eigengewicht des Fahrzeugs
Zulässige Belastung (kg oder Personen zahl einschl. Führer) Ql O
^lür
Nummer
Kraftfahrzeug
- ------- "
~_7_~
mit
dem
länglichrunden
Kennzeichen
ist ein internationaler Fahrausweis ausgestellt
Das Kennzeichen ist daher beim Ausgang des Fahrzeugs aus
dem Reichsgebiet nicht abzunehmen.
, den
19
(Unterschrift)
(9luf weißem P apier)
(Name der höheren Verwaltungsbehörde) (Amtsstempel)
A b b . 17
(Freier Rand)
worden.
das
59
I). Kennzeichnung. Fortsetzung des Tertes von 3. .vu
Zu aa unb bb ist Anerkennungsvermerk des zustän
digen deutschen Konsuls notwendig. cc) Die Steuerkarte eines Grenzzollamtes oder eines
inländischen Steuer- oder Zollamtes, oder wenn eine Steuerkarte nicht gelöst ist, eine Bescheinigung über die erfolgte Zuteilung eines Kennzeichens, Abb. 16.
b) Der Eigentümer des Kraftfahrzeuges kann aber
unbeschadet, ob sein Heimatstaat dem internationalen Abkommen beigetreten ist oder nicht, die Ausstellung
eines internationalen Fahrausweises beantragen. Mit
Erteilung des Ausweises bekommt das Fahrzeug nicht
das National-Abzeichen seines Landes, Kennzeichen
länglich-runde
(sog.
sondern
das
Zollnummer),
(s.
Abb. 17), das beim Verlassen des Reichsgebiets nicht abzuliefern ist.
D. Kennzeichnung. Nach
Beendigung
des
Zulassungsgeschäfts
wird
dem Kraftfahrzeug ein Kennzeichen zugeteilt (§ 6*,
für Probefahrten
§ 41,
für Kleinkrafträder
§ 483
KFV.). Die Kennzeichnung hat den Zweck, eine Kontrolle über die ordnungsmäßige Zulassung des Kraftfahr
zeuges zu
ermöglichen
und dem Publikum wie der
Polizei die Feststellung zu gewährleisten.
Bei der dauernd wachsende« Zahl der Kraftfahrzeug« ist es von großer Bedeutung, daß sich di« Kennzeichen in vorschrifts mäßigem Zustand« befinden.
59
I). Kennzeichnung. Fortsetzung des Tertes von 3. .vu
Zu aa unb bb ist Anerkennungsvermerk des zustän
digen deutschen Konsuls notwendig. cc) Die Steuerkarte eines Grenzzollamtes oder eines
inländischen Steuer- oder Zollamtes, oder wenn eine Steuerkarte nicht gelöst ist, eine Bescheinigung über die erfolgte Zuteilung eines Kennzeichens, Abb. 16.
b) Der Eigentümer des Kraftfahrzeuges kann aber
unbeschadet, ob sein Heimatstaat dem internationalen Abkommen beigetreten ist oder nicht, die Ausstellung
eines internationalen Fahrausweises beantragen. Mit
Erteilung des Ausweises bekommt das Fahrzeug nicht
das National-Abzeichen seines Landes, Kennzeichen
länglich-runde
(sog.
sondern
das
Zollnummer),
(s.
Abb. 17), das beim Verlassen des Reichsgebiets nicht abzuliefern ist.
D. Kennzeichnung. Nach
Beendigung
des
Zulassungsgeschäfts
wird
dem Kraftfahrzeug ein Kennzeichen zugeteilt (§ 6*,
für Probefahrten
§ 41,
für Kleinkrafträder
§ 483
KFV.). Die Kennzeichnung hat den Zweck, eine Kontrolle über die ordnungsmäßige Zulassung des Kraftfahr
zeuges zu
ermöglichen
und dem Publikum wie der
Polizei die Feststellung zu gewährleisten.
Bei der dauernd wachsende« Zahl der Kraftfahrzeug« ist es von großer Bedeutung, daß sich di« Kennzeichen in vorschrifts mäßigem Zustand« befinden.
6Ü
D. Kennzeichnung.
Häufig erhält der Beamte bei Feststellung mangelhafter Kennzeichnung die Antwort, da- Fahrzeug fei in dem Zustande zugelaffen worden. Wenn auch diese Behauptung im allge meinen nicht der Wahrheit entspricht, so wird doch bei manchen Abnahmestellen der „Abnahme" nicht die notwendige Sorgfalt
gewidmet und dadurch den Polizeibeamten der Dienst erschwert, da fie einerseits die Pflicht zur Beanstandung haben, anderseits aber von seiten der Führer die Schuld auf die abnehmende Stelle geschoben und dadurch der Beamte beim Einschreiten ge
hemmt wird. Es ist ohne weiteres einleuchtend, daß der Führer, dessen Kraftfahrzeugkennzeichen in Ordnung ist, sich eher in Grenzen
der Verkehrsbestimungen halten wird,
als
der,
welcher dem
Kennzeichen nicht dauernd Beachtung schenkt.
I. Beschaffenheit.
Das Kennzeichen besteht aus einem oder mehreren Buchstaben oder römischen Ziffern, dem Unterschei dungszeichen, zur Bezeichnung des Landes oder bei gröberen Ländern des Verwaltungsbezirkes und aus der Erkennungsnummer (§ 8 Abs. 1 KFD.). Das Unterscheidungszeichen (Buchstabe oder römi sche Ziffern) steht nach einem Plane des Reichsver kehrsministers für die einzelnen Bezirke fest (§ 8 Abs. 1 KFD.). Die Erkennungsnummer ergibt sich aus der Liste, in die jedes Fahrzeug bei Zulassung durch die höhere Verwaltungsbehörde einzutragen ist (§ 6 Abs. 2 KFD.). Übersicht über die Unterscheidttn-Szeichen
1. für das Reich: Reichswehr (Reichsheer und Marine) . R W Reichspost .....................................................R P
I. Beschaffenheit. 2. für Preußen:
61
Ziffer I und Buchstaben,
und zwar: Landeepol.-Bezirk Berlin
I A
Reg.-Bezirk Schneidemühl .... Prov. Ostpreußen und Reg.-Bezirk Marienwerder
IB
Prov. Brandenburg
IE
Prov. Pommern Prov. Schlesien
Reg.-Bezirk Sigmaringen Prov. Sachfen Prov. Schleswig-Holstein
Prov. Hannover
IC
I H I K .... IL IM ....IP IS IT IX IZ
Prov. Hesien-Nasiau Prov. Westfalen Prov. Rheinland
3. für Bayern: Ziffer II und Buchstaben,
und zwar: Stadtbezirk München Reg.-Bezirk Oberbayern Reg.-Bezirk Niederbayern Reg.-Bezirk Reg.-Bezirk Reg.-Bezirk Stadtbezirk Reg.-Bezirk Reg.-Bezirk Reg.-Bezirk
.
11 A I I B 11C
Rheinpfalz Oberpfalz Oberfranken Nürnberg Mittelfranken . . . . Unterfranken . . . . Schwaben und Neuburg .
11 D 11 E I I H 11 N IIS 11 U 11 Z
.
.
.
4. für Sachfen: Ziffern I—-V ohne Buchstaben, und zwar:
Kreishauptmannschaft Bautzen ... Kreishauptmannschaft Dresden ... Kreishauptmannschaft Leipzig . . . Kreishauptmannschaft Chemnitz ... Kreishauptmannschaft Zwickau ...
I 11 III IV V
D. Kennzeichnung.
62 5.
für Württemberg: Ziffer III mit Buch
A, C, D, E, H, K, M, P, 8. T, X, Y, Z IVB 6. für Baden Th 7. für Thüringen 8. für Hessen. Ziffer V und Buchstaben . O, R, S 9. für Mecklenburg-Schwerin M I M II 10. für Mecklenburg-Strelitz .... Ol, Oll, 11. für Oldenburg Olli B 12. für Braunschweig A 13. für Anhalt L 14. für Lippe SL 15. für Schaumburg-Lippe W 16. für Waldeck H H 17. für Hamburg 18. für Bremen HB 19. für Lübeck H L 20. für da- Saargebiet Saar staben
II. Anbringung des Kennzeichens.
1. Bei Kraftwagen. Bei Kraftwagen ist ein vor deres und ein hinteres Kennzeichen vorgeschrieben, a) Das vordere Kennzeichen. Es ist auf die Wan dung des Fahrzeuges aufzumalen oder auf einer rechteckigen Tafel anzubringen. Bei spitz zulaufenden Fahrzeugen kann es durch zwei Kennzeichen ersetzt werden, die beiderseits an den spitz zulaufenden Enden anzubringen sind (§ 8 Abs. 1 KFV.). Das Kennzeichen darf mit seinem unteren Rande nicht weniger als 20 cm vom Erdboden entfernt sein (§ 10 KFV.). Die Anbringung muh an leicht sicht-
63
I I. Anbringung des Kennzeichens. 1
(§ 8 Abs.
barer Stelle erfolgen
Kennzeichen darf niemals verdeckt
KFV.), und das fein
und
mutz
in
stets lesbarem Zustande erhallen werden (§ 10 KFV). Der
Forderung
des
§
10 wird
nicht genügt,
wenn
die
Kennzeichentafel an der Vorderachse des Fahrzeuges angebracht und durch die Federung verdeckt wird.
Abb. 18.
Abb. 18. Ferner nicht, wenn das Kennzeichen am Kühlerfuß ange bracht ist und der Kühler weit hinter den vorgewölbten Kot flügeln liegt oder wenn es sich bei einem mit Stoßvorrichtung versehenen Kraftfahrzeug in gleicher Höhe rückwärts oder unten
rückwärts befindet, Abb. 19. Läßt der Bau des Fahrzeuges -
zurückliegender Motor,
stark nach vorn gewölbte Kotflügel, Stoßabwehrvorrichtung eine Anbringung des Kennzeichens an diesen Stellen nicht zu, so ist es Sache der polizeilichen „Abnahme"stellen, zu fordern, das Kennzeichen zwischen den Lampen vor dem Kühler oder vor
64
IX Kennzeichnung.
Falsch anfibtocAte. cfann&eichtn Abb. 19.
der
Stoßvorrichtung
anzubringen
eine
(Abb.
20
und
21).
Der
des
Kennzeichens
zwischen den Lampen oder vor dem Kühler den
Luftzutritt zu
baufige
Einwand,
daß
Anbringung
letzterem beeinträchtigen würde, darf kein Hinderungsgrund sein,
II. 'Jlnbrinfliutfl des »en»Zeichens. ein« ordnungsmäßig« Anbringung zu verlangen.
In erster Linie
must da» Fahrzeug hinsichtlich de» Kennzeichen» so ausgestattet
sein, daß den Vorschriften genügt wird.
Im übrigen führen
eine groß« Anzahl von Fahrzeugen da» Kennzeichen zwischen den
Lampenhaltern vor dem Kühler, ebne daß sich dabei «ine wirk lich nennenswerte Hemmung der Küblung ergeben hat.
Abb. 21.
b) Da» Hintere Kennzeichen (§ 8 Abs. 3, § 10 und 8 41 Abs. 2 KFB). Die Anbringung kann durch Auf malen auf die Rückwand des Fahrzeuges oder in Form einer rechteckigen Tafel, dir auch Bestandteil einer Laterne sein kann, erfolgen (§ 8 Abs. 2 KFB.). Bei spitz zulaufenden Fahrzeugen kann das Kenn zeichen durch zwei Kennzeichen ersetzt werden, di« an den spitz zulaufenden Flächen zu befestigen find (§ 8 Abs. 1 KFD ), Abb. 22. Entfernung des unteren Randes nicht weniger als 45 cm vom Fußboden (§ 10 Aumer, Kraftfahrzeugverkehr.
2. Auft.
5
66
D. Kennzeichnung.
KFV ). Auch dieses Kennzeichen muh an leicht sicht barer Stelle (§ 8 Abs. 1 KFV.) angebracht sein, darf niemals verdeckt sein und mutz in stets lesbarem Zu stande erhalten werden (§ 10 KFV). Die Anbringung auf einem Kotflügel dürfte der Vorschrift nicht entsprechen, weil in diesem Zustande das Kennzeichen nur von einer Seite sichtbar ist; ebenso, wenn das Kennzeichen
Abb. 22. unter dem Gepäckhalter angebracht ist, weil es dann im Falle der Beladung verdeckt wird. Meist ist diese Vorrichtung erst nach „Abnahme" angebracht worden, so daß die Abnahmestelle diese Vorschriftswidrigkeit nicht abstellen konnte. Auch dao Aufmalen des Kennzeichens führt häufig zur teilweisen Uii» leserlichkeit, wenn es auf gewölbten Flächen erfolgt (Benzin tank) (Abb. 23). Bei Lastkraftwagen ist das Kennzeichen viel
fach unter dem Ladeboden angebracht, der es verdeckt. In allen Fällen unvorschriftsmäßiger Anbringung hat der Polizeibeamte einzuschreiten und neben der Anzeige nach § 10
II. Anbringung des Kenn,eichens.
67
KZV. auch Meldung nach § 35 KFV. »»r>nl«g«n (ftebe Adschnitt N).
2. Bei Kraftzweirädern unb Äleintraftröbern — nicht aber Kraftdreirädcrn, denn diese haben ein vor deres und hinteres Kennzeichen zu führen (§ 8 Abs. 5 KFB.) — ist nur die Anbringung eine» Kennzeichens — rechteckige beiderseitig beschrieben« Tafel — vorne
in der Fahrtrichtung notwendig (§ 8 Abs. 4 KFB ). S. Sei Anhängern. Werden ein »der mehrere An hängewagen oder -achsen mitgeführt, so ist das Hin tere Kennzeichen entweder an beiden Seiten des Kraftfahrzeuges oder an der Rückseite des letzten An hängers anzubringen. Zm ersteren Falle ist Schlutzlicht zu führen (§ 32 Äbf. 5 KFB ).
4. Die Anbringung mehrerer verschiedener Kenn; Zeichen ist verboten (§ 13 KFV ).
68
I). Kennzeichnung. Mehrere gleiche Kennzeichen dürfen angebracht werden. 93er*
boten ist auch nicht die Führung des Nationalität-abzeichens, der Firmenbezeichnung, der Wagen- oder Droschkennummer. Da. gegen ist strafbar
neben
dem
schwarz-weißen
Kennzeichen oder umgekehrt zu führen. verboten
neben
dem
länglich-runden
ein
rot-weißee
Weiterhin ist nach § 13
(Zoll-) Kennzeichen
die
Kennzeichnung des Heimatstaates zu tragen. Die Führung
des
Nationalitätsabzeichens (D) neben
den
Kennzeichen ist erlaubt, wenn der Führer im Besitze des inter nationalen Fahrausweises ist.
fübrung
Eine
Verpflichtung
zur Mit*
desselben besteht für deutsche Führer in Deutschland
nicht.
III. Befestigung des Kennzeichens. Dauerkennzeichen müssen, sofern nicht aufgemalt, mit Nieten, Nägeln oder Schrauben befestigt sein lvorderes Kennzeichen § 8 Abs. 2, hinteres Abs. 3, an Krafträdern Abs. 4, Kleinkrafträdern § 48 KFD ). Probetennzeichen können auch durch Anhängen be festigt werden (§ 37 Abs. 2 KFV).
Die Kennzeichen sind an Kraftwagen senkrecht oder annähernd senkrecht zur Längsachse des Fahrzeuges (§ 8 Abs. 1 KFV.), an Kraftzweiräder (§ 8 Abs. 4 KFV.) und Kleinkrafträder (§ 48 KFV.) an der Vor derseite in der Fahrtrichtung anzubringen. Falsche Anbringung Abb. 24.
IV. Ausführung des Kennzeichens. Das Kennzeichen ist auf einer rechteckigen Tafel anzubringen, daher ist es vorschriftsmäßig, wenn an dere Flächen verwendet werden (§ 8 Abs. 2 vorderes,
IX'. Nus führ miß des >remi;eicheiis.
Abs. 3 hinteres. Abs. 4 Krafträder, § 37 Ads. 2 Probe tennzeichen und § 48 KFV. Kleinkrafträder). Die Länge der Tafel ist nicht vorgeschrieben, weil sonst bei mehrstelligen Erkennungsnummern die Ab stände der einzelnen Ziffern voneinander nicht einge halten werden können. Die Höhe dagegen ist bestimmt. Als vorderes Kennzeichen bei Kraftfahrzeugen und
«bb. 24.
als Kennzeichen bei Krafträdern kommt nur eine Tafel in Frage, auf der die Zeichen in einer Reihe stehen (8 8 Abs. 2 und 4 KFV), während beim hin teren Kennzeichen das Unterscheidungszeichen auch über der Erkennungsnummer angebracht fein kann (§ 8 Abs. 3 und 5 KFV.). Schriftart ist die Balten schrift (8 8 Abs. 2 für vorderes, Abs. 3 für hinteres, Abs. 4 für Kraftradkennzeichen, 8 37 Abs. 2 für Probe fahrtkennzeichen, 8 48 KFV. für Kennzeichen des Kleinkraftrades).
D. Kennzeichnung.
70
Matze and Farbe der Keaazeichen Elektro karren bis 1,75 und wagen Kraftwagen bisO,5tb.E. aller Art und Kraft dreiräder
Kraft
Zv L ZK •8« •8*8 ß e 21 o Lar Lrar vord. hint. Dort), hint. ar ar Kennzeichen Kennzeichen mm | mm mm I mm
Randbreite
io
io
8
8
8
8
Schrifthöhe
75
100
60
60
60
60
Strichstärke der Zeichen
12
15
10
10
10
10
Abstand der Zeichen unterem, ander und vom Rande
20
20
12
12
12
12
Stärke des Trennung^ striches
12
15
10
10
10
10
25 I
30
18
18
18
18
140 260
84
84 156
84
84
Üänge des Trennungs striches
nur bei ein zeiligen Kenn zeichen
Höhe der Tafel ausfchl. Rand bei ;XE«} -l 115
i
Grundfarbe Farbe des Randes Schriftzeichen:
und
der
a) bei festzugelasfenenKraft fahrzengen aller Art...
b) bei Probefahrten
Bestimmung der Verordnung lKFB.) vom 16. 3. 28
schwarz r o t
grün
V. Lesbarkeit des Kennzeichens.
71
V. Lesbarkeit des Kennzeichens.
Das Kennzeichen muß in stets lesbarem Zustande erhalten werden (8 10 KFD. für Dauertennzeichen, 8 31 Abs. 2 für Probefahrttennzeichen und § 48 KFD. für Kennzeichen der Kleinkrafträder). Beleuchtungsvorrichtungen dürfen Kennzeichen von keiner Seite verdecken (§ 11 KFD.). Die Lesbarkeit wird beeinträchtigt:
1. Durch Verstaubung oder Verschmutzung.
Der
Führer
must sich von dem ordnungsmäßigen Zustand des Kennzeichens
Abb. 25. dauernd
Straßen
überzeugen.
unterziehen. Zwecke
er
muß
Die
entbindet
Bei
die
trockenem
des
Unbequemlichkeit
ihn
keineswegs
Wetter
einer
Kennzeichen
von
und
öfteren Hallen-
seiner
bei
nassen
Reinigung
zu
diesem
Verpflichtung.
Hauptsächlich ist darauf zu sehen, daß das Kennzeichen bei An
tritt der Fahrt vollständig gereinigt ist und daß beim Halten vor Gaststätten, Geschäften usw.
die
Reinigung, wenn nötig,
wiederholt wird. Wie oft der Kraftfahrer die Reinigung vorzunehmen hat,
ergibt sich aus der Forderung des Gesetzgebers, daß da- Kenn zeichen in stets lesbarem Zustand sein muß.
Das Kennzeichen muß auch
während
der Fahrt gereinigt
werden, wenn der Wagen besonder- schmutzige Stellen befahren hat, doch kaun dem Führer nicht zugemutet werden, beim Be-
72
D. Kennzeichnung.
fahren einwandfreier Wegestrecken, sich in kurzen Zeiträumen immer wieder von dem Zustand de- Kennzeichens zu überzeugen (ObLG. vom 10. 1. 25). 2. Durch Alter uud Schadhaftigkeit. Die Farbe der Kennzeichen wird im Laufe der Zeit durch Witterungseinflüffe zer
setzt und
die
Unterscheidungszeichen und
Erkennungsnummern
Abb. 26.
Abb. 27. verblassen. Durch Steinschlag usw. werden Teile der Lackfarbe abgestoßen und es entstehen Roststellen, Abb. 25.
3. Durch die Art der Anbringung. Teile der Befestigungs vorrichtung der Kennzeichen liegen in der Kennzeichenfläche, Abb. 26 und 27. Verschiedene Firmen liefern Fahrzeuge mit vorbereiteter vorderer Kennzeichenfläche, durch die ein Loch für die Anwurf,
kurbel geht, Abb. 28. Ein besonders häufig auftretender Mißstand ist das Herabbängenlassen der Kurbel vor dem vorderen Kennzeichen, ferner
VI. 3tenipetuiin des Nenn,zeigens.
73
die unsachgemäße Anbringung des Beleuchtungskörpers für das Hintere Kennzeichen, Abb. 29. Mangelhaft befestigte Antriebskurbel beeinträchtigt den les baren Zustand (KG. vom 18. 6. 25, 3. S. 101/25).
Abb. 29. VI. Stempelung des Kennzeichens.
Die Kennzeichen müssen mit dem Dienststempel der Polizeibehörde (polizeiliche Abnahmestelle) versehen sein. Die Abstempelung darf erst dann vorgenommen
74
I). Kennzeichnung.
werden, wenn die sorgfältige Prüfung der Erfüllung der Vorschriften (s. Abschnitt D) erfolgt ist. Die Anbringung des Stempels hat so zu erfolgen, daß da durch die Lesbarkeit des Kennzeichens nicht beeinträchtigt wird.
Ist der Dienststempel unleserlich geworden oder must das abgestempelte Kennzeichen erneuert werden, so ist das Kraftfahrzeug der zuständigen Polizeibehörde vorzuführen. Ist die Vorführung bei dieser nicht Vordere» und hinteres Kennzeichen für Kraftwagen.
Kennzeichen für Krafträder und Kleinkrafträder.
Abb. 30.
möglich, so kann die Abstempelung durch die nächst gelegene Polizeibehörde vorgenommen werden. Sie hat hierüber einen Vermerk in der Zulassungsbescheini gung, Seite 3 oder 4 zu machen (§ 12 KFV.). Von der Führung eines gestempelten Kennzeichens sind Kraftfahrzeuge befreit, die auf der Fahrt zur Polizeibehörde, zwecks Vorführung des Kraftfahrzeuges und Abstempelung des Kennzeichens, öffentliche Wege benutzen müssen. Als Ausweis dient die schriftliche
VII. Arten der Kennzeichen.
75
Aufforderung der Polizeibehörde, das Fahrzeug vor zuführen (§ 39 KFV.) f. C. II 1.
VII. Arten der Kennzeichen.
1. Die Kennzeichnung für deutsche Kraftfahrzeuge ergibt sich aus obigen Ausführungen (ZulassungsbeAndere Form des Hinteren Kennzeichens für Kraftwagen:
IIA 1084 Abb. 31.
scheinigung bzw. entsprechende Papiere siehe Abschnitt C), Abb. 30 und 31 (Maße s. D IV). 2. Kraftfahrzeuge aus Staaten, die dem internatio nalen Abkommen über den Kraftfahrzeugverkehr bei getreten find, haben, wenn sie deutsches Reichsgebiet betreten, neben dem Kennzeichen ihres Landes das
76
D. Kennzeichnung.
Ratiouulitütsabzeich«« zu führen. Beide Kennzeich nungen sind auf der Rückseite des Fahrzeuges sichtbar und leserlich, und bei Dunkelheit oder starkem Nebel beleuchtet, zu führen (§ 6 der Verordnung über den internationalen Kraftfahrzeugverkehr vom S. 12. 25), Abb. 32. Nach dem internationalen Abkommen über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen find für die Ver tragsstaaten folgende Unterscheidungszeichen (Nationalitätsabzeichen) festgesetzt:
Staat
Unter scheid dungS1 l zeichen
Deutschland ............... Argentinien ............... Belgien....................... Bulgarien................... Dänemark................... Danzig ..........................; Egypten....................... Finland.......................... Frankreich nebst Kolonien................. Griechenland ............. Grobbritannien nebst Gibraltar u. Malta. Angelo-normanische Insel Alderney.... \ Angelo-normanische Insel Guernsen Angelo-normanische Insel Jersey............. 1 Britisch-Jndien...........
D RA B BG DK DA ET 8F
F GR GB
GBA
GBG GBl BI
Staat
Arischer Freistaat ... Italien ....................... Liechtenstein............... Litauen........................ Luxemburg................. Monaco ...................... Niederlande................. Niederländisch-Jndien Norwegen................... Österreich..................... Polen............................ Portugal..................... Rumänien................... Rußland ..................... Schweden................... Schweiz........................ Spanien..................... Tschecho-Slowakei ... Ungarn........................
Unterscheidungszeichen
SE 1 FL LT L MC N L 1N N A PL P RM R S CH E CS H
Internationaler Fahrausweis f. C II 5 und Abb. 15.
VII. Arten der Kennzeichen.
77
3. Fremdländische Kraftfahrzeuge, deren Führer beim Übertritt über die Reichsgrenze den internatio nalen Fahrausweis nicht führen, weil ihr Heimat staat dem Internationalen Abkommen nicht beigetreten
Abb. 32. Teutsches RationalitätSzeicheu für Äraftwagrn mit internatianale« Fahrausweis Schrifthöhe 10 cm, Strichbreite 15 mm. Für Kraftrüder:
Schildbreite 18 cm, Schildhöhe 12 cm Schrifthöhe 8 cm, Strichbreite 10 mm
ist oder aber, weil dessen Ausstellung verabsäumt wurde, haben in Deutschland die Heimatkennzeichen zu entfernen oder unsichtbar zu machen. Sie erhalten von der deutschen Gren-zollbehörde ein länglich-rundes Kenn zeichen (Abb. 33). Beantragen und erhalten die Eigentümer oder
IX Kennzeichnung.
35 cm
>
Mb. 33. Beim errniübrrtritt aiwgtgebtnt» «miueichen für Rraftfal)rjtug( ohne Inkrneiieneltn Katzrausweib (feg. SeUnummtr) ebrr mit iittrrnatienelrn Fahrausweis gern. B. eem •!. 1.28.
E. Führerschein.
79
Halter in Deutschland den internationalen Fahraus weis (Abänderungsverordnung vom 31. 1. 28 zur VO. über den internationalen Kraftfahrzeugverkehr vom 5. 12. 25), so wird das Kennzeichen nach Abb. 33 auch beim Verlassen Deutschlands belassen (s. C II 6 und Abb. 16 und 17). Die Verteilung der Nummern auf die Grenzzollämter er
folgt durch
das
Reichsfinanzgrenzamt Berlin-Dahlem, Lentze-
Allee 8- 10.
Die höheren Verwaltungsbehörden find im Befihe der Ver-
teilungsüberficht, außerdem kann fie durch die
Reichsdruckerei,
Berlin SW 68, Oranienstraße 91, bezogen werden. Keines Kennzeichens bedürfen:
Ausnahme».
a) Zugmaschinen ohne Güterladeraum, deren betriebsfertiges Eigengewicht 3,5 t und deren Höchstgeschwindigkeit auf ebener Bahn 15 km in der Stunde nicht übersteigen.
Milführen einer Laterne
Für fie ist das
an der Rückseite, außer den beiden
vorderen, mit gelbrotem oder weißem Licht vorgeschrieben (§ 40 KFV.).
b) Kraftfahrzeuge der Feuerwehr im Dienste und der öffent lichen Straßenreinigung (§ 38 KFV.). c) Fahrzeuge,
die
zum Zwecke der Vorführung und Ab-
stempelung des Kennzeichens bei der Polizeibehörde vorgefahren
werden.
Die
Aufforderung
hierzu
ist
mitzuführen
(§
39
KFD.). d) Kraftfahrzeuge nach A II 5.
E. Führerschein. SBer auf öffentlichen Wegen ein Kraftfahrzeug führen will, bedarf der Erlaubnis der zuständigen höheren Berwaltungsbehörde (§ 14 Abf. 1 KFV ).
E. Führerschein.
79
Halter in Deutschland den internationalen Fahraus weis (Abänderungsverordnung vom 31. 1. 28 zur VO. über den internationalen Kraftfahrzeugverkehr vom 5. 12. 25), so wird das Kennzeichen nach Abb. 33 auch beim Verlassen Deutschlands belassen (s. C II 6 und Abb. 16 und 17). Die Verteilung der Nummern auf die Grenzzollämter er
folgt durch
das
Reichsfinanzgrenzamt Berlin-Dahlem, Lentze-
Allee 8- 10.
Die höheren Verwaltungsbehörden find im Befihe der Ver-
teilungsüberficht, außerdem kann fie durch die
Reichsdruckerei,
Berlin SW 68, Oranienstraße 91, bezogen werden. Keines Kennzeichens bedürfen:
Ausnahme».
a) Zugmaschinen ohne Güterladeraum, deren betriebsfertiges Eigengewicht 3,5 t und deren Höchstgeschwindigkeit auf ebener Bahn 15 km in der Stunde nicht übersteigen.
Milführen einer Laterne
Für fie ist das
an der Rückseite, außer den beiden
vorderen, mit gelbrotem oder weißem Licht vorgeschrieben (§ 40 KFV.).
b) Kraftfahrzeuge der Feuerwehr im Dienste und der öffent lichen Straßenreinigung (§ 38 KFV.). c) Fahrzeuge,
die
zum Zwecke der Vorführung und Ab-
stempelung des Kennzeichens bei der Polizeibehörde vorgefahren
werden.
Die
Aufforderung
hierzu
ist
mitzuführen
(§
39
KFD.). d) Kraftfahrzeuge nach A II 5.
E. Führerschein. SBer auf öffentlichen Wegen ein Kraftfahrzeug führen will, bedarf der Erlaubnis der zuständigen höheren Berwaltungsbehörde (§ 14 Abf. 1 KFV ).
E. Führerschein.
80 Dem Antrag
auf Erteilung der Erlaubnis
find folgende
Papiere beizufügen: a) ein Geburtsschein, b) ein amtsärztliches Zeugnis, c) ein Lichtbild (Brustbild 6X8 cm), d) eine Bescheinigung über die erfolgte praktifche Ausbildung
im Führen eines Fahrzeuges bei einer Fahrschule.
Sie
kann nachgereicht werden, wenn der Antrag bereits während der Ausbildung gestellt wird.
I. Ausnahmen.
Der Führerschein ist nicht nötig zum Führen von:
1. Elektrokarren bis 1,75 und anderen elektrisch an getriebenen Kraftfahrzeugen bis 0,5 t b. E. (§ 14 KFV.). 2. Zugmaschinen ohne Güterladeraum, deren be triebsfertiges Eigengewicht 3,5 t und deren Höchstgeschwindigkeit auf ebener Bahn 15 km in der Stunde nicht übersteigen (§ 40 KFV.); 3. Kleinkrafträdern. Führer unter 16 Jahren haben einen Ausweis der höheren Verhaltungsbehörde zu führen (§ 48 KFV.); 4. einem Schulfahrzeug durch den Fahrschüler (§ 3 Abs. 2 KFG.). Personen, die keinen Führerschein befitzen, dürfen zum Zwecke ihrer Ausbildung als Kraftfahrzeugführer Kraftfahrzeuge
führen, wenn fie von einem Fahrlehrer (f. F) begleitet find. Der Fahrlehrer gilt als Führer.
Das Führen von Kraftfahrzeugen aller Art, auch von solchen, zu denen, wie oben ausgeführt, ein Führer schein nicht notwendig ist, ist Personen unter 18 Jahren (§ 14 Abs. 2 KFV.), von Kleinkrafträdern für solche
81
II. Arten des Führerscheins.
unter 16 Jahren (§ 48 KFV.) nicht gestattet. Aus nahmen kann die höhere Verwaltungsbehörde zulassen. II. Arten des Führerscheines. 1. Für Führer deutscher Fahrzeuge im inländischen Verkehr. a) Führerschein der Klasse 1 für Krafträder (Zwei und Dreiräder) — mit Ausnahme von Kleinkraft rädern — mit einem betriebsfertigen Eigengewicht bis zu 350 kg. b) Führerschein der Klasse 2 für Kraftfahrzeuge über 2,5 t betriebsfertiges Eigengewicht und Zug maschinen ohne Güterladeraum, die nicht unter die Ausnahmen zu E I Ziffer 2 fallen. Irrtümlich wird angenommen, daß alle Lastkraftfahrzeuge unter Klaffe 2 zu stellen feien. Dem ist nicht so, vielmehr ge hören solche Lastkraftwagen (Lieferwagen) mit einem betriebs fertigen Eigengewicht unter 2,5 t in die Klaffe 3.
c) Führerschein der Klasse 3 für Kraftfahrzeuge bis zu 2,5 t betriebsfertiges Eigengewicht. Hierunter fallen auch Kraftzwei- und -dreiräder über 350 kg und Lastkraftwagen unter 2,5 t betriebsfertigem Eigen gewicht. Klasse 3a bis 2100 ccm Hubraum. Klasse 3b über 2100 ccm Hubraum Abb 34. Für welche Klaffe der Führerschein vorliegen muß, ergeben die Zulaffungsbescheinigung des Fahrzeuges (siehe Abschnitt C II) und das Schild am Fahrzeug (Abschnitt B II Ziff. 6). Aus
ihnen ist das Gewicht und gegebenenfalls der Hubraum zu er
sehen. Der Führerschein gilt mir für die Betriebsart (Elektro motor, Verbrennungsmaschine
oder Dampfmaschine) und
«umer, Kraftfahrzeugverkehr. 2. «ufl.
6
für
82
E. Führerschein.
(Auf aeefrlgreecw oder treeem glatten Letnwandpapier. Brette 10 cm, Höhe 15 cm, Lypendruck.) (1. Seite)
Führerschein I
I
Ausgestellt für
..................
I
, geboren am
j
1
ten
in
wohnhaft in
Straße Nr.
Abb. 34.
II. Arien des Führerscheins.
83
Abb. 34. (2. Seite)
i i Herr ist auf Grund der vor dem amtlich anerkannten Sach verständigen
Herrn in am
ten
19.
. .................. abgelegten Prüfung
. einen Kraftwagen . . x ermächttgt, —;—. {t . — mit (Motor) em Kraftrad
(Klasse)
, den
ten
(Name der höheren Verwaltung-behörde)
Liste Nr.
zu führen.
19
84
E. Führerschein. Abb. 34.
(3. Seite)
(Raum für da- Lichtbild des Inhabers)
i
(Stempel)
Eigenhändige Namensunterschrift des Inhabers:
Seite 4 bietet Raum für weitere amtliche Ein tragungen, Insbesondere für Vermerke über AuSNetznuus der SahrerlanbntS nach der Er gänzungsprüfung fit aubere Sahrzengtlasfe»!
F. Ausbildung von Kraftfahrzeugführern.
85
die Klasse (Klassen), für die er ausgestellt ist. Zum Fuhren eines Kraftfahrzeuges anderer Betriebsart oder anderer Klasse
muß der entsprechende Führerschein vorhanden fein. Jedoch kann mit Führerschein der Klaffe 3b ohne weiteres ein Fahr zeug der Klasse 3a geführt werden. Der Fübrerfchein der Klasse 3b kann ohne Prüfung auf die Klasse 2 erweitert werden, wenn der Nachfuchende dartut, daß er ein Fahrzeug der Klasse 3b bereits 1 Jahr geführt hat. Bei Erweiterung
auf Klasse
2
oder
Ausdehnung
eines
Führerscheines auf andere Klassen erfolgt durch die höhere Verwaltungsbehörde eine entsprechende Eintragung auf Seite 4 des Führerscheines.
2. Abb. 3. ohne Abb.
Der internationale Fahrausweis, f. C II 5 und 15. Papiere für Führer ausländischer Kraftfahrzeuge internationalen Fahrausweis, f. C II 6 und 16 und 17.
F. Die Ausbildung von Kraftfahrzeugführem. (V. betr. die Ausbildung von Kraftfahrzeugführern vom I. 3. 21 in der Fassung vom 15. 3. und 21. 10. 23.)
Wer Personen zum Führen von Kraftfahrzeugen ausbilden
will, bedarf der Erlaubnis (Fahrlehrerschein s. Abb. 35). Sie wird erteilt zur Ausbildung von Fahrzeugen verschiedener Be» triebsart und Führerklassen. Der Fahrlehrerschein ist bei Übung-- und Prüfung-fahrten mitzuführen und dem zuständi
gen Beamten und amtlichen Sachverständigen auf Verlangen vorzuzeigen. Er kann erteilt werden: a) im Sonderfalle zur Ausbildung einer bestimmten Person,
b) für Angestellte einer von einer Körperschaft de- öffent-
F. Ausbildung von Kraftfahrzeugführern.
85
die Klasse (Klassen), für die er ausgestellt ist. Zum Fuhren eines Kraftfahrzeuges anderer Betriebsart oder anderer Klasse
muß der entsprechende Führerschein vorhanden fein. Jedoch kann mit Führerschein der Klaffe 3b ohne weiteres ein Fahr zeug der Klasse 3a geführt werden. Der Fübrerfchein der Klasse 3b kann ohne Prüfung auf die Klasse 2 erweitert werden, wenn der Nachfuchende dartut, daß er ein Fahrzeug der Klasse 3b bereits 1 Jahr geführt hat. Bei Erweiterung
auf Klasse
2
oder
Ausdehnung
eines
Führerscheines auf andere Klassen erfolgt durch die höhere Verwaltungsbehörde eine entsprechende Eintragung auf Seite 4 des Führerscheines.
2. Abb. 3. ohne Abb.
Der internationale Fahrausweis, f. C II 5 und 15. Papiere für Führer ausländischer Kraftfahrzeuge internationalen Fahrausweis, f. C II 6 und 16 und 17.
F. Die Ausbildung von Kraftfahrzeugführem. (V. betr. die Ausbildung von Kraftfahrzeugführern vom I. 3. 21 in der Fassung vom 15. 3. und 21. 10. 23.)
Wer Personen zum Führen von Kraftfahrzeugen ausbilden
will, bedarf der Erlaubnis (Fahrlehrerschein s. Abb. 35). Sie wird erteilt zur Ausbildung von Fahrzeugen verschiedener Be» triebsart und Führerklassen. Der Fahrlehrerschein ist bei Übung-- und Prüfung-fahrten mitzuführen und dem zuständi
gen Beamten und amtlichen Sachverständigen auf Verlangen vorzuzeigen. Er kann erteilt werden: a) im Sonderfalle zur Ausbildung einer bestimmten Person,
b) für Angestellte einer von einer Körperschaft de- öffent-
(1. Sette)
(2. Seite) (Nichtzutreffende- Ist zu durchstreichen.)
Fahrlehrerscheln
F. Ausbildung von Kraftfahrzeugführern.
erhält hiermit widerruflich die Erlaubnis zur Ausbildung von Führern auf Kraft fahrzeugen
Ausgestellt für
mit Berbrennungsmafchine Klasse mit elektrischer Batterie Klasse mit Dampfmaschine Klasse
Die Erlaubnis gilt nur für Ausbildung von Führern im Dienste der
geboren am
(Firma, ÄuSbildungSunternehmen,Behörden usw.)
in
Dieser Fahrlehrerschein ist bei UbungSund Prüfungsfahrten mitzuführen; er verliett bei Entziehung des Führerscheins ohne weiteres seine Gülttgkeit.
wohnhaft in
, den
ten
1
ten
________
19
(Name der höheren Verwaltungsbehörde
(Stempel)
i Straße Nr
Liste Vtr. Abb. 35.
(3. Seite)
(4. Seite)
(Raum für weitere amtliche Eintragungen, insbesondere für Vermerke, betreffend Aus dehnung der Erlaubnis.)
•u ia (p ü a iQ a p (jD £
Eigenhändige Namensunterschrift des Inhaber-
i
oo
Abb. 35.
88
G. Benutzung der öffentlichen Wege.
lichen
Rechte- betriebenen Ausbildung-unternehmung oder für
im Dienste einer Behörde stehende Personen für die Au-bildung von Personen dieser Behörde,
an Inhaber und Angestellte von gewerbsmäßig betriebe nen privaten Ausbildung-unternehmungen (Fahrschulen), d) an Inhaber oder Angestellte einer zuverlässigen Kraft
fahrzeugfabrik
oder
-Niederlassung
oder
-Handlung
für
Aus
bildung von Personen für den eigenen Betrieb. Darüber hinaus muß, wer gewerbsmäßig ein privates Aus die besondere
bildungsunternehmen (Fahrschule) betreiben will,
Erlaubnis (Konzession) der höheren Verwaltungsbehörde haben (§ 2 V.). Es dürfen demnach ausbilden:
a) Ausbildung-unternehmungen von Körperschaften des öffentlichen Rechtes und Privatfahrschulen alle geeigneten Personen,
b) Behörden für ihren Bedarf, c) Inhaber von Kraftfahrzeugfabriken usw. (s. oben d); aa)
Personen,
die
als
Arbeiter,
Angestellte,
Vorführer,
Verkäufer usw. in ihrem Betriebe tätig sind, bb) Käufer von Kraftfahrzeugen nach Abschluß des Kauf
vertrages, cc) die Angestellten der Käufer zu bb. Zur
Ausbildung
als
Kraflwagenführer
darf vom
Fahr-
lehrer nur angenommen werden, wer durch amtsärztliches Zeug
nis
feine
körperliche
Eignung
nachweist;
eine
Person
18 Jahren jedoch nur mit besonderer Erlaubnis
unter
der höheren
Verwaltungsbehörde.
G. Benutzung der öffentlichen Wege. I. Befahren mit Kraftfahrzeugen tauch Kleinkrafträdern). Benutzbar für Kraftfahrzeuge ist jeder öffentliche Fahrweg, soweit die Benutzung für alle Kraftfahrzeuge
88
G. Benutzung der öffentlichen Wege.
lichen
Rechte- betriebenen Ausbildung-unternehmung oder für
im Dienste einer Behörde stehende Personen für die Au-bildung von Personen dieser Behörde,
an Inhaber und Angestellte von gewerbsmäßig betriebe nen privaten Ausbildung-unternehmungen (Fahrschulen), d) an Inhaber oder Angestellte einer zuverlässigen Kraft
fahrzeugfabrik
oder
-Niederlassung
oder
-Handlung
für
Aus
bildung von Personen für den eigenen Betrieb. Darüber hinaus muß, wer gewerbsmäßig ein privates Aus die besondere
bildungsunternehmen (Fahrschule) betreiben will,
Erlaubnis (Konzession) der höheren Verwaltungsbehörde haben (§ 2 V.). Es dürfen demnach ausbilden:
a) Ausbildung-unternehmungen von Körperschaften des öffentlichen Rechtes und Privatfahrschulen alle geeigneten Personen,
b) Behörden für ihren Bedarf, c) Inhaber von Kraftfahrzeugfabriken usw. (s. oben d); aa)
Personen,
die
als
Arbeiter,
Angestellte,
Vorführer,
Verkäufer usw. in ihrem Betriebe tätig sind, bb) Käufer von Kraftfahrzeugen nach Abschluß des Kauf
vertrages, cc) die Angestellten der Käufer zu bb. Zur
Ausbildung
als
Kraflwagenführer
darf vom
Fahr-
lehrer nur angenommen werden, wer durch amtsärztliches Zeug
nis
feine
körperliche
Eignung
nachweist;
eine
Person
18 Jahren jedoch nur mit besonderer Erlaubnis
unter
der höheren
Verwaltungsbehörde.
G. Benutzung der öffentlichen Wege. I. Befahren mit Kraftfahrzeugen tauch Kleinkrafträdern). Benutzbar für Kraftfahrzeuge ist jeder öffentliche Fahrweg, soweit die Benutzung für alle Kraftfahrzeuge
I. Befahren mit Kraftfahrzeugen.
89
oder bestimmte Arten derselben oder in bestimmter Richtung nicht verboten ist (§ 29 KFD.). Dtlastungsbestimmungen für Brücken gelten auch für Kraft fahrzeuge.
1. Aus Radfahrwegen und Fußwegen ist der Kraftfahrzeugverkehr grundsätzlich verboten. Krastzweiräder — nicht aber Kraftdreiräder und Krastzweiräder mit Beiwagen — dürfen dann Radfahrwege und solche Fußwege, die für den Radfahrverkehr freigegeben sind, benutzen, wenn die ausdrückliche polizeiliche Genehmi gung dazu vorhanden ist (§ 29 KFD). 2. Fehlen auf Straßen (Landstraßen, Feldwegen) erkennbare Fußwege und läßt es die Breite der Fahr bahn zu, so haben Kraftfahrzeuge mindestens 1 m Ab stand vom Straßenrand zu halten (§ 29 KFD.). Wo erkennbare Fußwege vorhanden find, dürfen fie selbst
dann nicht von Kraftfahrzeugen befahren werden, wenn der Zustand des Weges (Fahrbahn) ein so schlechter ist, daß die Benutzung fast unmöglich ist (KG. vom 23. 6. 25, 1 S. 492/25 und OLG. Rostock vom 9. 10. 25, AZ. 2 II, KO. 323).
3. Wo neben der befestigten Fahrbahn eine unbe festigte (Sommerweg) vorhanden ist, gilt jede als selbständiger Weg, d. h. auf jeder findet der Verkehr nach beiden Richtungen — rechte und linke Seite — im Rahmen der Fahrordnung statt. Ausnahmsweise darf, wenn dies erforderlich ist, beim Ausweichen und Überholen von einer auf die andere Fahrbahn gefahren werden. Abb. 36 (§ 2 Abs. 3 KFD.).
4. Das Wettfahren und die Veranstaltung von sol chen ist auf öffentlichen Wegen verboten. Genehmi gung für Zuverläffigkeitsfahrten erteilt die höhere
90
G. Benutzung der öffentlichen Wege.
Verwaltungsbehörde bzw. die »berste Landesbehörde (§ 31 KFV.). S. Fahrzeugen der Polizei und Feuerwehr, die sich durch besondere Zeichen bemerkbar machen, ist schon
Citaben
befestigt* fteasse
dimmet bieg
Gtaben Abb. 36.
bei ihrer Annäherung freie Bahn zu schassen (§ 25
KFV.). 6. Kranken- und Rettungswagen und in Tätigkeit befindlichen Spreng- und Kehrwagen ist Platz zu machen (§ 25 KFV ).
11. Wegeverbote und Verkehrsbeschränkungen.
91
7. Truppenkörper, geschlossene Polizeiverbände, Leichenzüge und Prozessionen dürfen nur durch im Feuerwehrdienste begriffene Fahrzeuge unterbrochen oder gehemmt werden (§ 25 KFB). II. Wegeverbot« und BerkehrsbeschrSnkungen.
Der § 30 KFB. sieht im Absatz 1 Wegeverbot« und Beschränkungen und im Abs. 2 Geschwindigkeitsbe schränkungen vor. a) Wegeoerbot« und Beschränkungen. 1. Verbote und Beschränkungen für die Benutzung öffentlicher Wege können für den gesamten Kraftfahrzeugverkehr oder für bestimmt« Arten von Kraftfahr zeugen oder für eine bestimmt« Fahrtrichtung erlassen werden. 2. Die Verbote und Beschränkungen können mit dauernder Geltung erlassen oder auf gewisse Zeiten beschränkt werden (z. B. Sonntag«, Tageszeiten mit Rücksicht auf anderweitig«« starken Verkehr usw.). 3. Voraussetzung zum Erlab derartiger Verbote und Beschränkungen ist, daß der Zustand der Wege oder der Zustand anliegender Gebäude oder die Eigen art des Verkehrs, insbesondere des Fußgängerverkehrs, diese Maßnahme notwendig machen. 4. Außer den unter 3 angeführten Voraussetzungen können Verbote und Beschränkungen für bestimmte Örtlichkeiten auch dann erlassen werden, wenn beson dere Verhältnisse dies erfordern (Krankenhäuser, Schulen, Parkstraßen usw.). 5. Die Befugnis zum Erlaß steht zu 1—3, »ernt es sich um Wege handelt, die nicht dem Durchgangs»«!-
92
G. Benutzung der öffentlichen Wege.
kehr dienen, den Polizeibehörden (in Preußen der Wegepolizeibehörde, in Thüringen dem Landrat, Ober bürgermeister), im anderen Falle, wenn fich also das Verbot oder die Beschränkung auf solche Wege erstreckt, die dem Durchgangsverkehr dienen, und zu 4 den obersten Landesbehörden, bzw. bei Übertragung durch letztere, den höheren Verwaltungsbehörden zu. b) Beschränkung der Fahrgeschwindigkeit von Kraft fahrzeugen. 1. Beschränkung im Rahmen der Vorschriften des allgemeinen Fuhrwerksverkehrs unter Wahrung der Geschwindigkeiten bis zu 30 km (§ 18 KFV. — f. II. 11.) durch die Ortspolizeibehörde. 2. Beschränkung zu 1, jedoch mit Festsetzung einer Höchstgeschwindigkeit unter 30 km für Kraftfahrzeuge bis 5,5 t, durch Ortspolizeibehörde, aber nur mit Zu stimmung der höheren Verwaltungsbehörde bzw. der obersten Landesbehörde. 3. Bei Vorliegen der Voraussetzungen zu II. a 3 und 4 kann die Fahrgeschwindigkeit für Kraftfahr zeuge bis 5,5 t öUcin, also außerhalb des allgemeinen Fuhrwerksverkehrs, durch die höhere Verwaltungs behörde mit Zustimmung der obersten Landesbehörde auf weniger als 30 km in der Stunde beschränkt wer den, wenn nicht Wege erfaßt werden, die dem Durch gangsverkehr dienen (§ 30 Abs. 2 KFV.). 4. Beschränkung zu 3, jedoch für Wege, die dem Durchgangsverkehr dienen und bei Beschränkung der Fahrgeschwindigkeit überhaupt — also nicht nur auf weniger als 30 km — und für alle Kraftfahrzeuge — also auch für solche über 5,5 t, die höhere Verwaltungs behörde mit Zustimmung der obersten Landesbehörde.
93
H. Fahrgeschwindigkeit.
5. Für Brücken und Eisenbahnübergänge kann die zuständige Polizeibehörde die notwendigen Geschwin digkeitsbeschränkungen ohne weiteres und in jedem Verhältnis anordnen. Der
§ 30 unterscheidet
zwischen
Wegen,
die dem Durch
gangsverkehr dienen und anderen Wegen.
Er stellt jedoch den
Unterschied zwischen beiden Arten nicht sest.
Das OLG. Braun-
schweig sagt in seiner Entscheidung vom 16. 4. 25 2 L 11/25:
Durchgangsverkehr ist derjenige, welcher über den Bezirk des engeren Kommunalverbandes oder benachbarter Ortschaften hin
ausreicht. Wegeverboie und Verkehrsbeschränkungen
im
Sinne
des
§ 30 KFV. find, wenn fich das Gebot oder Verbot an die Allgemeinheit richtet, als Polizeiverordnungen, wenn an eine be
stimmte Person oder
an einen Personenkreis,
als Polizeiver
fügung zu erlassen.
über Warnungstafeln siehe Abschnitt M. III.
H. Die Fahrgeschwindigkeit. I. Da» Fahren allgemein.
Die Fahrgeschwindigkeit ist so einzurichten, dah der Führer in der Lage bleibt, seinen Verpflichtungen Genüge zu leisten (§ 18 Abs. 1 KFV ). Seinen Verpflichtungen
Genüg« leisten heißt, di« Gewalt
über da« Fahrzeug so a«»üd«n, daß Gefährdungen von Menschen und Sachen aller Dorau«ficht nach und unter Berücksichtigung
auch «»»«rnünftigen Verhalten« de» Publikum« au«g«schl»sten
sind (RG. »em 12. 5. 25 ID 198/25).
Merkt der Führer, dah ein Tier vor dem Kraft fahrzeug scheut, so mutz er langsam fahren und -egebenensalls halten und den Motor abstellen (§ 20 KFV ).
93
H. Fahrgeschwindigkeit.
5. Für Brücken und Eisenbahnübergänge kann die zuständige Polizeibehörde die notwendigen Geschwin digkeitsbeschränkungen ohne weiteres und in jedem Verhältnis anordnen. Der
§ 30 unterscheidet
zwischen
Wegen,
die dem Durch
gangsverkehr dienen und anderen Wegen.
Er stellt jedoch den
Unterschied zwischen beiden Arten nicht sest.
Das OLG. Braun-
schweig sagt in seiner Entscheidung vom 16. 4. 25 2 L 11/25:
Durchgangsverkehr ist derjenige, welcher über den Bezirk des engeren Kommunalverbandes oder benachbarter Ortschaften hin
ausreicht. Wegeverboie und Verkehrsbeschränkungen
im
Sinne
des
§ 30 KFV. find, wenn fich das Gebot oder Verbot an die Allgemeinheit richtet, als Polizeiverordnungen, wenn an eine be
stimmte Person oder
an einen Personenkreis,
als Polizeiver
fügung zu erlassen.
über Warnungstafeln siehe Abschnitt M. III.
H. Die Fahrgeschwindigkeit. I. Da» Fahren allgemein.
Die Fahrgeschwindigkeit ist so einzurichten, dah der Führer in der Lage bleibt, seinen Verpflichtungen Genüge zu leisten (§ 18 Abs. 1 KFV ). Seinen Verpflichtungen
Genüg« leisten heißt, di« Gewalt
über da« Fahrzeug so a«»üd«n, daß Gefährdungen von Menschen und Sachen aller Dorau«ficht nach und unter Berücksichtigung
auch «»»«rnünftigen Verhalten« de» Publikum« au«g«schl»sten
sind (RG. »em 12. 5. 25 ID 198/25).
Merkt der Führer, dah ein Tier vor dem Kraft fahrzeug scheut, so mutz er langsam fahren und -egebenensalls halten und den Motor abstellen (§ 20 KFV ).
94
H. Fahrgeschwindigkeit. Ohne
weiteres
braucht der Führer also
nicht vor jedem
Pferdegespaun die Geschwindigkeit vermindern, doch wird es Pflicht, sobald er die Beobacht«»- macht, daß Tiere beim An lassen de- Motors scheue« oder bereit- vor einem anderen Kraftfahrzeug gescheut habe«.
Zum Langsamfahren oder Hatten ist der Führer auch dann verpflichtet, wenn durch das rasche Fahren Menschen oder Tiere in Gefahr gebracht werden (§ 20 KFB.). Grober Unfug schlechtem Zustand
(360 einer
11 StGB.) liegt vor, wenn bei durch Regen aufgeweichten Straße
Straßenbenuher infolge schnellen Fahren(ObLG. vom 26. 1. 26).
beschmutzt werden
Dem Führer ist weiter die Verpflichtung auferlegt, bei unübersichtlicher Fahrbahn, bei schlechter Beschaffen heit des Weges und bei lebhaftem Verkehr so langsam zu fahren, datz das Fahrzeug aus kürzeste Entfernung zum Halten gebracht werden taun (§ 18 Abs. 2 KFV ). Die Überficht über die Fahrbahn kann auf verschiedene Art behindert werden, z. B. durch hallende oder fahrende Fahr« zeuge, an Straßenkrümmungen, an und auf Brücken, durch
Nebel u. a. m. Ein
Kraftfahrer,
der
ein
ihm
die
überficht
hinderndes
Fahrzeug überholen will, muß damit rechnen, daß vor dem zu überholenden Fahrzeug Fußgänger den Fahrdamm überschreiten könnten und deshalb die Geschwindigkeit mäßigen (RG. vom
12. 5. 25 Iv 198/25). Bei behindertem Überblick
über
den Fahrdamm muß
der
Kraftfahrzeugführer ganz langsam fahren, weil er in Betracht zu ziehen hat, daß nicht nur auf der vor ihm liegenden Fahr straße, sondern auch in dem jederzeit möglichen Überschreiten
des Fahrweges durch Fußgänger Gefahrquellen liegen vom 28. 5. 24, Jur. Wochenfch. v. 1925, 973).
(RG.
95
II. Höchstgeschwindigkeiten.
Auch hat der Kraftfahrzeugführer an Straßenkreuzungen mit den von rechts und links drohenden Gefahren zu rechnen, auch wenn er das Vorfahrtrecht hat (RG. vom 12. 5. 25 ID 111/25). Lebhafter Verkehr muß zur Zeit des Befahrens herrschen. Die Geschwindigkeit, die einzuhalten ist, um das Kraftfahrzeug auf kürzeste Entfernung zum Halten zu bringen, wird sich nach der Beschaffenheit der Bremsen (alte Bremsvorrichtung, Vier radbremse), Glatteis, Schlüpfrigkeit richten. Bei Anzeigen ist deshalb hierauf zu achten. Das RG. sieht in der Entscheidung vom 12. 5. 25 ID 198/25 einen Bremsweg von 2—3 m als kürzeste Ent fernung an.
II. Höchstgeschwindigkeiten. Stundenhöchst geschwindigkeit
Fahrzeugart
innerhalb I außerhalb geschlossener Ortsteile
km 1. Kraftfahrzeuge bis 5,5 t Ge samtgewicht ...
1
8 der KFV-
Bemerkungen
km
30
keine Be schränkung
183
2. desgl. über 5,5t
30
30
18»
3. Alle Kraftfahrz. mit Anhänger..
16
—
183
Zu 1. Die höhere Ver waltungsbehörde kann Geschwindigkeiten bis zu 40 km zulassen.
Über den Begriff „geschloffener OrtSteil" sind starke Meinungsverschiedenheiten entstanden. Mehrere Obergerichte haben sich darüber in Entscheidungen geäußert, z. B.: OLG. Hamburg vom 17. 2. 25, Rill 14/25: Wichtig ist das Heraustreten des OrtSteileS aus der Gegend und der Um stand, daß in ihm die Übersichtlichkeit mangelt und stärkerer Verkehr zu erwarten ist, als auf der offenen Landstraße.
H. Fahrgeschwindigkeit.
96
OLG. Dresden vom 13. 3. 25, 2 St. 17/25: Der Begriff erfordert einen aus mehreren Gebäuden oder Gehöften bestehen den Teil eines Ortes, der mit anderen Orten oder Ortsteilen
zufammenhängen kann, in sich aber gefchloffen ist und sich in unverkennbarer Weife gegen die freie Feldmark abhebt.
OLG. Düffeldorf vom 22. 5. 25 S. 326/25: Geschloffener Ortsteil ist ein Teil der Ortschaft, der sich von der Feldmark
deutlich abhebt und den Eindruck der Zusammengehörigkeit her vorruft.
da sie
Mit diesen Entscheidungen wird der Polizeibeamte, bestimmt UmriffeneS nicht geben, wenig anzufangen wiffen.
Im
allgemeinen
wird
ausschlaggebend
sein,
Beleuch
ob
tungsanlagen und Bürgersteige vorhanden find und dadurch der Eindruck
der
Zusammengehörigkeit
gegeben
ist,
ob
oder
die
Häuser so nahe an der Straße liegen, daß die Möglichkeit des Auftretens eines Hinderniffes
Fahrer
nicht
fernung
zu
mehr
halten.
in
der
Schon
plötzlich sein kann, daß der
so
Lage von
auf
wäre,
diesem
rein
Ent
kürzeste
ficherheitSpolizei-
lichen Standpunkte aus muß für ländliche Ortschaften, durch
die die Landstraße geht oder hart daran vorbeiführt, der Begriff „geschloffener OrtSteil" im Sinne des § treffend anerkannt
und
dementsprechend
als zu
18 Abs. 3
gesetzliche
die
Höchst
geschwindigkeit eingehalten werden.
III. Geschwindi-keitsfeststelluu- durch Stoppen.
Voraussetzung
für
ein
einwandfreies
Stoppen
find
auf
fehlerloses Anzeigen nachgeprüfte Stoppuhren und die genaue Festlegung der Stoppstrecke. Die Stoppstrecke soll nicht unter 200 und möglichst nicht über 300 m lang sein.
hat
fich
300 m
herausgestellt, 10%
zu
der
Stoppstrecke
der Wegestrecke zuzuschlagen, so
Als praktisch von
200
bzw.
daß also statt
200 bzw. 300 m, die in Berechnung gesetzt werden, 220 bzw. 330 m zu durchfahren find.
Dieses Verfahren bedeutet einen
Vorteil für den Fahrer und macht das Ergebnis angriffsfester.
III. Geschwindigkeitsfeststellung durch Stoppen.
97
a) Da» Stoppe» durch zwei Beamte. Dor Beginn des Stoppens hat ein Stoppuhrenvergleich stattzufinden. Zweck
mäßig nimmt ein Beamter beide Uhren und bringt sie von der Nullstellung aus mit gleichzeitigem Druck in Gang. Die Prüfungszeit soll mindestens 30 Sekunden betragen. Nach dieser Gangzeit werden die Uhren gleichzeitig gesperrt. Sind in den Zeiten größere Unterschiede, z. B. über eine Sekunde, so ist das
Stoppen
mit
diesen
Uhren,
da
ein
einwandfreies
Ergebnis
nicht erzielt werden kann, zu unterlassen. Hat sich ein einwand freies gleichmäßiges Anzeigen ergeben, fo begeben sich die Be amten auf ihre Plätze an den Enden der abgemessenen Stopp strecke, und zwar der Beamte A auf Punkt a und der Beamte
B auf Punkt b, Abb. 37.
A
/UM?, Sobald ein Kraftfahrzeug mit der Hinterachse die Linie aa1 überfährt, gibt der Beamte A feinem Kameraden B ein Zeichen (Arm rasch herunterreißen, rasches Herabtreten vom Bürgersteig auf den Fahrdamm, bei Dunkelheit Lichtzeichen) und bringt gleichzeitig, wie auch der Beamte B, auf das Zeichen hin, die Stoppuhr in Gang. Beide Uhren beginne» von der
Nullstellung aus zu laufen. Der Beamte A vergewissert sich über die Kennzeichnung des Fahrzeuges. Ist das hintere Kennzeichen nicht in Ordnung, so gibt er seinem Kameraden B ein Zeichen zum Anhalten. Überfahrt das Fahrzeug nunmehr die Linse bb1, so gibt der Beamte B dem A ein entsprechendes Zeichen und bringt gleich-
Aumer, Kraftfahrzeugverkehr. s.Aufl.
7
98
H. Fahrgeschwindigkeit.
zeitig, wie auch A, auf da- Zeichen hin, die Uhr zum Stehen. Auch B vergewissert sich über
Kennzeichnung,
die
beide
und
machen sich Aufzeichnungen über die Kennzeichnung und Fahr zeit des Fahrzeuges.
In gleicher Weife ist zu verfahren, wenn ein Kraftfahrzeug
zuerst die Linie bb1 überfahrt, nur daß der Beamte B zuerst das Zeichen gibt. Ist da- Stsppgefchäft beendet, fo werden die Kennzeichen
und
Uhrzeiten
Unstimmigkeiten
verglichen.
menen Kennzeichnung oder größere
der aufgenom
in
Unterschiede in
Lauf
den
zeiten der Fahrzeuge (über eine Sekunde) machen da- Stopp
ergebnis über das Fahrzeug unbrauchbar. b) Das
Stoppen durch eine» Beamte«.
Stoppen- ist nur einwandfrei,
wenn
an
Diese Art des
Ende
einem
der
Stoppstrecke eine Kurve liegt oder die Straße hinter Gebüsch
oder Hausern herauStritt.
Eine gerade Strecke bringt kein an-
Das Stoppen auf diese Art ist an
griffsficheres Ergebnis.
aus beiden Richtungen kommenden Fahrzeugen möglich. aa) Jngangbringen der Stoppuhr, wenn das Fahrzeug mit
seiner Hinterachse die Linie AC überfährt und Sperren
des
Uhrwerke-, wenn die Rückseite de- Fahrzeuge- hinter Punkt B
verschwindet.
bb) Jngangbringen der Stoppuhr, wenn das Fahrzeug am Punkt
B
erscheint
und
Sperren
de-
Kraftfahrzeug mit seiner Rückseite
hat,
die
Uhrwerkes,
Linie
AC
wenn
das
überfahren
Abb. 38.
Der Polizeibehörde kann bei Anwendung beider Verfahren
nicht der Vorwurf der Engherzigkeit gemacht werden,
da im
Falle a und b da- Kraftfahrzeug eine um 10% längere Strecke
durchfährt, al- in Rechnung gesetzt wird. Weiter hat sich als zweckmäßig herausgestellt, Anzeige erst
dann zu erstatten, wenn eine
Geschwindigkeit von mindesten-
35 km festgestellt wurde. Die
Anwendung
der
Art
der
Feststellung
geschwindigkeit bestimmt die vorgesetzte Behörde.
der
Höchst
In Preußen
IV. Beispiel für die Errechnung der Geschwindigkeit. ist durch Ministerialerlaß vom 29. 6. 25
99
das Stoppen durch
zwei Beamte angeordnet. Eine Warnung vor sog. Autofallen, das find Stellen, an denen gestoppt wirb, stellt keine strafbare Handlung dar (OLG. Köln vom 20. 1. 28).
Es ist also weder eine Anzeige haltbar,
noch find polizeiliche Zwangsmittel erlaubt.
Die an den Kraftfahrzeugen angebrachten Tachometer find
zuverlässig
nicht
(ObLG.
vom
31.
3.
25
und
26.
3.
26).
Wohl aber können die Stoppuhren als Präzifionsinstrumente angesehen werden.
Der Beweis dafür dürfte durch ihre Ver
wendung bei Wettkämpfen aller Art erbracht fein.
IV. Beispiel für die Errechn«»- der Geschwindigkeit. Ein Kraftwagen durchfuhr die feftgelegte Strecke vo« 220 m -
in
der Berechnung werden nur
200 m
angesetzt 7*
-
in
J. Die Fahrordnung.
100 20 Sekunden.
Daraus ergibt sich nach folgender Formel eine
Stundengefchwindigkeit von 36 km.
3600 (Stundeufekunden) X i00 (Strecke) 20 (Fahrzeit des Kraftfahrzeuges)
V. SeftmiiiMgteltoteMle. Fahr zeit Sek.
5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
bei Stopp strecke von 200 m
144 120 103 90 80 72 65 60 55 51 48
300 m
216 180 154 135 120 108 98 90 83 77 72
Fahr zeit
bei Stopp sirecke von
Fahr zeit
Sek.
200 m 1i 300 m
Sek.
bei Stoppstrecke von 300 m
27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 —
40 38 37 36 34,8 33,7 32,7 31,7 30,8 30 —
16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26
45 42 40 37,8 36 34 32,7 30,8 30 28,8 —
67 63 60 56 54 51 49 47 45 43 41
J. Die Fahrordnung. I. Das haltende Fahrzeug.
1. Das zum Stillstand gelangende Kraftfahrzeug ist so aufzustellen, daß es den Verkehr nicht behindert (§ 28 Abs. 1 KFV.). Das Stehenlasien von Fahrzeugen in engen Straßen (vor Cafes, Geschäften usw.) oder auf Straßen überhaupt in Zeilen starken Verkehrs ist verboten. Wird also mit dem Kraftfahr-
J. Die Fahrordnung.
100 20 Sekunden.
Daraus ergibt sich nach folgender Formel eine
Stundengefchwindigkeit von 36 km.
3600 (Stundeufekunden) X i00 (Strecke) 20 (Fahrzeit des Kraftfahrzeuges)
V. SeftmiiiMgteltoteMle. Fahr zeit Sek.
5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
bei Stopp strecke von 200 m
144 120 103 90 80 72 65 60 55 51 48
300 m
216 180 154 135 120 108 98 90 83 77 72
Fahr zeit
bei Stopp sirecke von
Fahr zeit
Sek.
200 m 1i 300 m
Sek.
bei Stoppstrecke von 300 m
27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 —
40 38 37 36 34,8 33,7 32,7 31,7 30,8 30 —
16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26
45 42 40 37,8 36 34 32,7 30,8 30 28,8 —
67 63 60 56 54 51 49 47 45 43 41
J. Die Fahrordnung. I. Das haltende Fahrzeug.
1. Das zum Stillstand gelangende Kraftfahrzeug ist so aufzustellen, daß es den Verkehr nicht behindert (§ 28 Abs. 1 KFV.). Das Stehenlasien von Fahrzeugen in engen Straßen (vor Cafes, Geschäften usw.) oder auf Straßen überhaupt in Zeilen starken Verkehrs ist verboten. Wird also mit dem Kraftfahr-
I. Tno haltende Fahrzeug.
101
zeug nach der Be- oder Entladung nicht sofort weitergefahren, so darf das Verweilen nur erfolgen, wenn dadurch der Verkehr
nicht behindert wird. Eine Störung des Verkehrs ist zum Tatbestand des § 28 nicht notwendig. Es genügt bereits, daß die Flüssigkeit des Verkehrs, d. h. die Übersicht über den Fahrdamm, das Vorfahren oder Ausweichen gehemmt wird.
2. Die Aufstellung an engen Stellen, Wegekreuzungen und scharfen Wegekrümmungen, sowie an Halte stellen den Strassenbahnen und der Kraftomnibusse ist verboten (§ 28 KFV.). Enge Stellen find z. B. da, wo Bauzäune einen Teil des
Bürgersteiges einnehmen und dadurch das Publikum gezwungen ist, den Fahrdamm zu benutzen.
3. Der Führer darf nicht absteigen, solange das Fahrzeug in Bewegung ist (§ 28 Abs. 2 KFB.). Diese Bestimmung schließt sinngemäß ein, daß das Kraftfahrzeug stets vom Führersitz aus in Bewegung gesetzt werden
muß und daß also der Führer nicht außerhalb des Fahrzeuges dasselbe mittels Motor in Bewegung setzen darf. Ein Schieben des Fahrzeuges und das Bedienen der Lenkvorrichtung von außen ist nicht verboten.
4. Der Führer darf stch vom Fahrzeug nicht ent fernen, solange die Maschine oder der Motor läuft (8 28 Abs. 2 KFV.). 5. Vor dem Entfernen sind Vorkehrungen zu treffen, um Unfälle und Verkehrsstörungen zu vermeiden (An ziehen der Bremse, bei Dunkelheit Beleuchtung), auch ist die Vorrichtung zur Verhinderung der Inbetrieb nahme in Wirksamkeit zu setzen, stehe B. II. Ziffer 5 (§ 28 Abs. 2 KFV.j. Läuft der Motor, so darf sich der Führer auch dann nicht
entfemen, wenn eine mit einem Führerschein nicht versehene Person beim Fahrzeug bleibt.
Daß diese Person sachkundig ist,
102
J. Die Fahrordnung.
genügt nicht (OdLG. vom 26. I. 26). Die Beleuchtung der stehenden Fahrzeuge» ist netwtnbig (KG. v. 10. 3. 26).
II. Das iw Bewegwwg beftwdNche Kahrrewg.
1. Der Führer hat mit seinem Kraftfahrzeug, soweit nicht besondere Umstände entgegenstehen, di« rechte Seite de» Wege» einzuhalten. Langsam fahrende Kraftfahrzeug« haben innerhalb geschlossener Ortsteile möglichst die äußerste rechte Seite cinzuhalten.
Für die langsam fahrenden Fahrzeug« dedeutet der 2. Satz «in« wesentlich« Verschärfung der Rechtrsahrvorschrift. Sie er folgt« au- Gründe« der Flüssighaltung der Verkehre«.
Beim Durchfahren von scharfen oder unübersicht lichen Wegekrümmungen ist stets die rechte Seite ein zuhallen. Die link« Straßenseite darf nur beim Überholen oder — wenn dies nicht durch Polizei-Berordnung verboten ist — beim Anhalten an links liegenden Grundstücken benutzt werden (§ 21 Abs. 1 KFV.).
II. Das in Bewegung befindliche Fahrzeug.
103
2. Einbiegeu nach rechts in kurzer Wendung, nach links in weitem Bogen (§ 21 Abs. 2 KFB). Abb. 39 und 40. 3. Ausweichen. a) Entgegenkommenden Wegebenutzern (s. A. I. Ziffer 4) hat der Führer rechtzeitig und genügend nach
Abb. 40. rechts auszuweichen oder, wenn dies nicht möglich ist, zu halten, bis der Weg frei ist (§ 22 Abf. 1 KFB.). Der Führer muß einem entgegenkommenden, auf der rich tigen Straßenseite
befindlichen
Fahrzeug
so frühzeitig
aus
weichen, daß diese- auf eine größere Strecke hin freie Fahrt
hat.
Er darf nicht so lange warten, als er da-
wegen
seiner
Geschicklichkeit
in
dieser
Ausweichen
Betätigung
äußersten
Faller noch für möglich hält (RG. vom 8. 2. 26). Auf den Dorfftraßen usw. umherlaufendes Dieh (ohne Hirte» !der Treiber) und umherlaufende Hunde fallen nicht «»ter den Begriff Wegebenuher.
J. Die Fahrordnung.
104
links ist strafbar, auch wenn ein Unfall
Ausweichen nach
dadurch nicht verursacht wurde (OLG. Karlsruhe vom 20. 5. 13,
Recht-praxi- 1913, S. 141).
Das
Reichsgericht
sagt
aber im
Urteil
vom
29.
9.
25
I D 436/25, daß im Einzelfalle sehr wohl besondere Umstände
vorliegen können, die dem Kraftsahrzeugführer ein Abgehen von der Vorschrift, rechts auszuweichen, nicht nur erlauben, sondern
sogar gebieten.
Es muß sich
dann um
die Abwendung einer
drohenden Gefahr handeln.
Ist das Ausweichen unmöglich, so mutz er umkehren oder rückwärts fahren (§ 22 Abs. 2 KFV.). b) Entgegenkommenden Schienenfahrzeugen ist links auszuweichen, wenn der Abstand zwischen Schienen fahrzeug und rechtem Wegerand ein Rechtsausweichen nicht zuläht (§ 22 Abs. 1 KFV ).
4. Überholen. a) Eingeholte Wegebenutzer (s. A. I Ziffer 5) sind links -u überholen. Dem schnelleren Wegebenutzer ist, wenn er die Absicht zum Überholen äutzert, dies durch sofortiges Rechtshalten zu ermöglichen (§ 23 Abs. 1 KFV.). Überholen bezieht sich, im Gegensatz zum Ausweichen, auf sich bewegende und stehende Wegebenutzer (RG. vom 22. 9. 10, Rechtspflege 7, 70). Ein eingeholtrr Wegebenutzer hat die Pflicht, sich überholen
zu lassen.
Benutzt er also die linke Straßenseite, um ein Über
holen nicht zu ermöglichen, ohne daß dafür ausreichende Gründe
(z. B., weil er dort anhalten will) vorliegen, so macht er sich nach § 21 KFV. strafbar, weil er die rechte Seite de- Wege nicht einhält.
Hat
sich
der
Kraftfahrzeugführer
die
zweifelsfreie
Über»
zeugung verschafft - wiederholte- Hupen, auch Anwendung der
Kompression-pfeife
-,
daß
der
eingeholte
Wegebenutzer
die
105
II. Tas in Bewc^unti befindliche Fahrzeug. linke
Seite nicht
will und
freigeben
daß er auf der rechten
Seite de» vor ihm liegenden Wegebenuher» ungehindert vorbei
fahren
kann,
fo
darf
unter
er,
Beachtung
befonderer
Vor
sicht, recht» überholen (RG. vom 20. 5. 24 I D 4/24).
b) Schienenfahrzeuge sind rechts zu überholen, es fei denn, daß der Abstand zwischen Schienenfahrzeug und rechtem Wegerand dies nicht zulätzt (§ 23 Abs. 1 KFV.). c) An Haltestellen haltende Schienensahrzeuge dürfen auf der Ein- und Aussteigeseite nur in Schritt geschwindigkeit und nur in einem solchen seitlichen Abstande überholt werden, datz die Fahrgäste dadurch nicht gefährdet werden (§ 23 Abs. 2 KFV.). d) Nach dem Überholen darf die rechte Straßen seite erst wieder befahren werden, wenn der überholte Wegebenutzer dadurch nicht gefährdet wird (§ 23 Abs. 3 KFV). Das sogenannte Abschneiden ist also verboten. e) An unübersichtlichen Wegeftellen und da, wo die Fahrbahn durch Wegebenutzer oder auf sonstige Weise verengt ist, ist das Überholen verboten (§ 23 Abs. 4 KFV). Der Kraftfahrer
Straßenseite
nicht
darf
nicht genügend
Urt. vom 27. 10. 25
-
frei
wenn
vorfahren, oder
übersichtlich
die ist
linke
(91(8.
10 393/25).
An Straßenkreuzungen
darf nicht
überholt werden, wenn
die freie Übersicht beeinträchtigt ist (KG.).
Wenn 2 Hindernisse in gleicher Höhe der Fahrbahn liegen, ist da» Überholen verboten (RG. vom
11.
1.
25
-
IIID
552/25).
5. Vorfahrt. a) An Kreuzungen und Einmündungen von Wegen hat das auf dem -auptverkehrswege kommende Kraft-
106
J. Die Fahrordnung.
Abb. 42.
K. Anhänger.
107
fahrzeug die Borfahrt gegenüber dem Seitenwege kommenden (§ 24 KFD.). Hierdurch
soll natürlich nicht gesagt sein,
aus
daß
einem
der Haupt
verkehrsweg stets die breitere oder übersichtlichere Straße sein In älteren Städten wird sehr ost der Hauptverkehr in
muß. den
engen Straßen liegen, während
aus den
breiten
Villen
straßen geringerer Verkehr herrschen wird. Abb. 41.
b) Im übrigen hat das von rechts kommende Fahr zeug die Vorfahrt (§ 24 KFV). Abb. 42. c) Ordnet ein Polizeibeamter im Einzelfalle a und b Entgegenstehendes an, so ist dem nachzukommen (§ 21c KFV.).
K. Anhänger. Unter Anhänger ist nicht nur
für Kraftfahrzeuge
der typische Anhängewagen
zu verstehen, sondern schlechthin jeder an
gehängte Wagen (KG. vom 3. 3. 25, I S. 85/25). Man unterscheidet:
I. Kraftfahrzeuge (PKW., LKW. und Zog.) mit Anhänge wagen oder -achsen,
II. Krafträder mit Bei- und Vorsteckwagen, III. Schleppzüge, IV. Kraftfahrzeuge
mit
gewöhnlichen
angehängten
Fuhr
werken, V. Kraftfahrzeuge nach A II 5 (§ 2 KFV.), die nicht unter
die Verordnung fallen, mit geschleppten Fahrzeugen. Der Anhängebetrieh zu I—III ist durch die KFV. geregelt, zu IV und V dagegen reichsrechtlich überhaupt nicht.
3* i. Anhängewagen und -achsen von Kraftwagen. (Ein zugelassener Kraftwagen darf einen vorfchrifts-
a)
K. Anhänger.
107
fahrzeug die Borfahrt gegenüber dem Seitenwege kommenden (§ 24 KFD.). Hierdurch
soll natürlich nicht gesagt sein,
aus
daß
einem
der Haupt
verkehrsweg stets die breitere oder übersichtlichere Straße sein In älteren Städten wird sehr ost der Hauptverkehr in
muß. den
engen Straßen liegen, während
aus den
breiten
Villen
straßen geringerer Verkehr herrschen wird. Abb. 41.
b) Im übrigen hat das von rechts kommende Fahr zeug die Vorfahrt (§ 24 KFV). Abb. 42. c) Ordnet ein Polizeibeamter im Einzelfalle a und b Entgegenstehendes an, so ist dem nachzukommen (§ 21c KFV.).
K. Anhänger. Unter Anhänger ist nicht nur
für Kraftfahrzeuge
der typische Anhängewagen
zu verstehen, sondern schlechthin jeder an
gehängte Wagen (KG. vom 3. 3. 25, I S. 85/25). Man unterscheidet:
I. Kraftfahrzeuge (PKW., LKW. und Zog.) mit Anhänge wagen oder -achsen,
II. Krafträder mit Bei- und Vorsteckwagen, III. Schleppzüge, IV. Kraftfahrzeuge
mit
gewöhnlichen
angehängten
Fuhr
werken, V. Kraftfahrzeuge nach A II 5 (§ 2 KFV.), die nicht unter
die Verordnung fallen, mit geschleppten Fahrzeugen. Der Anhängebetrieh zu I—III ist durch die KFV. geregelt, zu IV und V dagegen reichsrechtlich überhaupt nicht.
3* i. Anhängewagen und -achsen von Kraftwagen. (Ein zugelassener Kraftwagen darf einen vorfchrifts-
a)
108
K. Anhänger.
mäßigen Anhängewagen mitführen (§ 32 KFB). Zur Vorschriftsmätzigkeit des Anhängowagens gehört: (§ 32 KFB.) 1. das Gesamtgewicht darf 7,5 t nicht überschreiten, 2. Luft- oder hochelastische Bereifung, Bereits erteilte Ausnahmen von der Gummibereifung für Anhängewagen gelten bis zum Fristablauf, jedoch längstens bis 1. 1. 30.
3. eine sicher wirkende Bremse und Bergstütze. Eine Befreiung von beiden kann durch die höhere Verwal tungsbehörde für ihren Bezirk allgemein erfolgen (§ 322 KFV). Kann die Bremse vom Führersitz aus nicht bedient werden, so ist auf dem Anhängewagen ein Bremser mitzuführen. Verständigung zwischen ihm und dem Führer mutz möglich sein (Klingelzug, Rufen, Zeichen). Ist der Anhängewagen mit selbsttätiger Bremse ausgestattet, die derart wirkt, datz der An hängewagen auch bei Lösung der Verbindung mit dem Kraftwagen zum Stehen gebracht werden kann, so darf der Bremser fortfallen. Eine Bescheinigung des amt lichen Sachverständigen (mit Fabriknummer des Anhängewagensj, daß diese Vorrichtung betriebssicher ist, ist dann mitzuführen.
4. die Verbindung mit dem Kraftwagen mutz mög lichst die Spurenfolge zulasten, 5. ein auhen sichtbar mit Rieten befestigtes Schild mit Unterscheidungsnummer, Eigengewicht, zulässiger Nutzlast und Felgendruck auf 1 cm Felgenbreite. Für die Vorschriftsmätzigkeit des Anhängewagens ist der Führer verantwortlich (§ 322 KFB). Das Mitführen von mehr als einem vorschrifts-
Anhängewagen und -achsen von Zog.
109
mäßigen Anhängewagen oder von Anhängeachsen (Mehrzahl) oder von einem unvorschriftsmäßigen An hängewagen ist nur mit Erlaubnis der Polizeibehörde und nur für deren Bezirk zulässig. Der Erlaubnisschein ist mitzufühen und dem zuständigen Beamten auf Ver langen oorzuzeigen (§ 32* KFV). Der Unterschied zwischen Anhängewage« und Anhängeachse
ist in der Verordnung nicht bestimmt. Man wird unter letz terer ein Gefährt ohne Ausbau zu verstehen haben. Unvorschriftsmäßig ist ein Anhänger, wenn er den Bedin gungen zu I nicht entspricht.
Die Kennzeichnung. Führt ein Kraftwagen An hängewagen oder -achsen mit, so muh außer dem vor deren Kennzeichen am Kraftwagen das Hintere (über einstimmend mit dem vorderen) an der Rückseite des letzten Fahrzeuges angebracht und entsprechend be leuchtet sein. Das Hintere Kennzeichen kann aber auch an beiden Seiten des Kraftwagens angebracht sein, dann ist eine Beleuchtung nicht nötig, aber an der Rückseite des letzten Fahrzeuges muß ein Schlußlicht vorhanden sein (§ 325 KFV.) s. B. II 4, b) Anhängewagen und -achsen von Zog. Rach tz 32 dürfen Anhängewagen usw. nur von Kraftwagen mitgeführt werden. Da die Zog. ein be sonderer Kraftwagen ist, ist die Mtführung von An hängern nicht durch die obige Bestimmung, sondern durch 8 40 KFV. geregelt. 1. Für Anhängewagen von Zog. mit b. E. über 3,5 t und Stundengeschwindigkeit über 15 km gelten, soweit diese Kraftfahrzeuge nicht unter 8 2* KFD. (s. A. II 5) fallen, die Vorschriften über Anhänger für Kraftfahrzeuge.
110
K Anhänger.
2. Für Anhängewagen von Zog. mit b. E. von 2,75 bis 3,5 t und Stundenhöchstgeschwindigkeit von 8 bis 15 km gelten die Vorschriften für Anhänger für Kraft fahrzeuge, jedoch kommt die Kennzeichnung in Fortfall. Schlußlicht ist erforderlich (§ 40* KFV). 3. Für Anhängewagen von Zog. mit b. E. bis 2,75 t und Stundenhöchstgeschwindigkeit bis 8 km gelten -die Vorschriften für Anhänger für Kraftfahrzeuge, aber die Bergstütze, Spurenfolge, Schild, Bremser und Kenn zeichen sind nicht erforderlich, jedoch Schlußlicht. An hängeachsen und mehrere Anhängewagen können ohne polizeiliche Erlaubnis mitgeführt werden. Die Gummibereifung ist erforderlich. Werden diese Zog. in einem land- oder forstwirt schaftlichen Betriebe verwendet, so kann für die An hänger auch die Gummibereifung fehlen (§ 40’ KFV). § 40 spricht nur »en Anhängemogeo und nicht auch »en Anhängoachsrn, daher kann engtnemmtn werden, daß bei An hängeachsen bei Zog. besonders ,u d 3 die Vorschriften nicht Anwendung finden (keine Gummibereifung).
Zu II. Ein zugelassenes Kraftrad darf Anhänger-, Bei- und Vorsteckwagen mitführen. Lustbereifung ist erforderlich (§ 331 KFV ). Wird der Beiwagen auf der linken Seite mitgeführt, so muß er bei Dunkelheit oder starkem Nebel mit einer hellbrennenden Laterne versehen sein (§ 4* KFV.).
Zu III. Für den Schleppzug, das ist ein Kraftfahr zeug mit angehängten, sich nicht mit eigener Kraft fortbewegenden Kraftfahrzeugen, treffen die Bestim mungen über Anhänger nicht zu. Das letzte Fahrzeug mutz bei Dunkelheit öder starkem Rebel Schlußlicht
L. Kleinkraftrad.
111
tragen, und jedes geschleppte Kraftfahrzeug muß mit einem Bremser zur Bedienung der Bremse und Lenk vorrichtung versehen sein (§ 34 KFV). Arr IV. Das Schleppen von gewöhnlichen Fuhrwerken durch Kraftwagen und Zog ist reichsrechtlich nicht geregelt. Die Landesregierung kann aber Vorschriften erlassen. Bestehen solche
nicht, so ist das Schleppen erlaubt, soweit dadurch nicht die Vorschriften über Anhänger umgangen werden. Es kann sich also lediglich um ein einmaliges Anhängen aus einer Notlage heraus handeln. 3« V. Da diese Kraftfahrzeuge nicht unter die KFV. fallen, ist, wenn landesrechtliche Bestimmungen (§ 6 KFG.) nicht entgegenstehen, die Mitführung von Anhängern vollkom-
men frei.
L. Kleinkraftrad. Kleinkraftrad ist «in Kraftrad mit Antrieb durch Berbrenimngsmafchine, dessen Hubraum nicht mehr als 200 ccm beträgt (§ 47 KFV ). Für Kleinkrafträder gelten die Vorschriften für Krafträder sinngemäß (§ 48 KFV ). Führerschein, Zulassungsbescheinigung und Steuer karte find nicht erforderlich. Bor Inbetriebnahme muh dem Kleinkraftrad ein Kennzeichen zugeteilt worden sein. (Höhere Verwaltungsbehörde s. v I). über die erfolgte Zuteilung auch für Probefahrten (grünes Kennzeichen) wird dem Eigentümer eine Be scheinigung ausgestellt, di« bei Benutzung des Fahr zeuges auf öffentlichen Wegen mitzuführen und dem zuständigen Beamten auf Verlangen oorzuzeigen ist (§ 48 Abs. 4 KFV.). Abb. 43, 44, 45.
L. Kleinkraftrad.
111
tragen, und jedes geschleppte Kraftfahrzeug muß mit einem Bremser zur Bedienung der Bremse und Lenk vorrichtung versehen sein (§ 34 KFV). Arr IV. Das Schleppen von gewöhnlichen Fuhrwerken durch Kraftwagen und Zog ist reichsrechtlich nicht geregelt. Die Landesregierung kann aber Vorschriften erlassen. Bestehen solche
nicht, so ist das Schleppen erlaubt, soweit dadurch nicht die Vorschriften über Anhänger umgangen werden. Es kann sich also lediglich um ein einmaliges Anhängen aus einer Notlage heraus handeln. 3« V. Da diese Kraftfahrzeuge nicht unter die KFV. fallen, ist, wenn landesrechtliche Bestimmungen (§ 6 KFG.) nicht entgegenstehen, die Mitführung von Anhängern vollkom-
men frei.
L. Kleinkraftrad. Kleinkraftrad ist «in Kraftrad mit Antrieb durch Berbrenimngsmafchine, dessen Hubraum nicht mehr als 200 ccm beträgt (§ 47 KFV ). Für Kleinkrafträder gelten die Vorschriften für Krafträder sinngemäß (§ 48 KFV ). Führerschein, Zulassungsbescheinigung und Steuer karte find nicht erforderlich. Bor Inbetriebnahme muh dem Kleinkraftrad ein Kennzeichen zugeteilt worden sein. (Höhere Verwaltungsbehörde s. v I). über die erfolgte Zuteilung auch für Probefahrten (grünes Kennzeichen) wird dem Eigentümer eine Be scheinigung ausgestellt, di« bei Benutzung des Fahr zeuges auf öffentlichen Wegen mitzuführen und dem zuständigen Beamten auf Verlangen oorzuzeigen ist (§ 48 Abs. 4 KFV.). Abb. 43, 44, 45.
(1. Seite)
(2. Seite)
Bescheinigung.
Firma, die die Antriebs maschine hergestellt hat
Herrn
yabriknummer
der Antrtebsmaschine
Straße Nr.
ist für das umseitig beschriebene Klein kraftrad die Erkennungsnummer
Pferdestärken
Typendruck.)
der Antriebsmaschine
zugeteilt worden.
Zahl
der Zylinder Durchmesser , «et den | ten [
nungs-
(Name der höheren Verwaltungsbehörde)
Ma
i (Stempel)
der Zylinder
| Kolbenhub
schinen Art der Maschine
I i Liste Nr. I
«6b. 43.
19
«erbren-
i
Höhe 15 cm.
........ ...........
in
«iertnfh ober Zweitaktmaschi ne
o §
« u m e r,
Die Bescheinigung ist ausgehändigt
Kraftfahrzeugverkehr.
, den..... ten................... iS...
(Name der Polizeibehörde)
(Stempel)
2 . A u fl.
Raum für nachträgliche Eintragungen
(2. Leite)
(1. Leite)
Firma, die die Antriebs maschine herzest eilt hat Fabrtknummer
Hernr in
der AntriebSinaschine
Pferdestärken
ist zur Veranstaltung von Probefahrten mit dem umseitig beschriebenen Kleinkraftrad das grüne Probefahrtkennzeichen
der Antriebsmaschine
Zahl
der Zylinder
zugeteilt worden. , den .... tcn
1
io
(Name der höheren Berwaltungsbehvrde)
(Stempel)
Durchmesser
«er-
der Zylinder
!
bren-
I
ttnnas- I Hin» I
!
sch inen ;
Kolbenhub
....
!
I Art der Maschine
I
• (Btertakt- oder Zwettaktmaschine)
i
Abb. 44.
|
|
i________________
1
B reite 10 cm, Höhe
Typendruck.)
Straße Nr.
(A u f » e itz e « Papier.
Bescheinigung
(A u f m e is te « P apier.
Firma, die die Antriebs-
Bescheinigung
maschine hergestellt Imt
Herrn
!
Fabriknnmmer
|
der Antrieb-inaschtne
|
Straße Nr.
Pferdestärken
der Antrieb-maschine Zahl der Zhlinder
Bei Ver
zugeteitt worden
breit»
Diese Bescheinigung ist nur gültig, wenn die umstehende Beschreibung vom Eigen tümer ausgefüllt und unterschrieben ist. , den
oo
Durchmesser der Zhlinder
teil
19
iiung-.
Kolbenhub
maschinen
, i
Art der Maschine . (Btertakt- oder gweitakt maschine)!
(Name der höheren Verwaltungsbehörde)
, den...... teil
(Stempel)
Liste Nr.
(Unterschrift des Eigentümer-)
Abb. 45.
B reite 10 cm, Höbe 15 cm. Tnpendruck.)
ist (sind) zur Veranstaltung von Probe fahrten mit dem umseitig beschriebenen Kleinkraftrad das (die) grüne Probe fahrtkennzeichen
(Für Fabriken, Fahrzeughünblrr usw.)
19.
116
M. Zeichen.
Personen unter 16 Jahren dürfen Kleinräder nur mit Erlaubnis der höheren Verwaltungsbehörde führen. Die Bescheinigung darüber ist mitzuführen (§ 48* KFD). Jedes Kleinkraftrad muh mit einem Schilde ver sehen sein, aus dem die Angaben der Bescheinigungen 43—45 hinsichtlich der Maschine zu ersehen sind (§ 48 KFB.j.
Hat sich auf Grund von Tatsachen (Taubheit, schlechtes oder fehlendes Sehvermögen, Fallsucht, wie derholte Verletzung der Fahrvorschristen, häufige Be trunkenheit u. ä.) herausgestellt, dah eine Person zum Führen eines Kleinkraftrades ungeeignet ist, so kann ihr durch die höhere Verwaltungsbehörde ihres Wohn ortes die Führung zeitlich oder dauernd untersagt wer den (8 48* KFV.).
Die Strafbestimmungen des KFS. (§§ 21—25) gelten für Führer und Halter von Kleinkrafträdern nicht.
Strafbestimmung ist § 501 KFB.
M. Zeichen. I. Zeichen des Kraftfahrzeugführers.
1. Warnungszeichen. Der Führer hat überall da, wo es die Sicherheit des Verkehrs erfordert, durch deutlich hörbare Warnungszeichen auf das Nahen des Kraftfahrzeuges aufmerksam zu machen (§ 19 Abs. 1 NFV.).
116
M. Zeichen.
Personen unter 16 Jahren dürfen Kleinräder nur mit Erlaubnis der höheren Verwaltungsbehörde führen. Die Bescheinigung darüber ist mitzuführen (§ 48* KFD). Jedes Kleinkraftrad muh mit einem Schilde ver sehen sein, aus dem die Angaben der Bescheinigungen 43—45 hinsichtlich der Maschine zu ersehen sind (§ 48 KFB.j.
Hat sich auf Grund von Tatsachen (Taubheit, schlechtes oder fehlendes Sehvermögen, Fallsucht, wie derholte Verletzung der Fahrvorschristen, häufige Be trunkenheit u. ä.) herausgestellt, dah eine Person zum Führen eines Kleinkraftrades ungeeignet ist, so kann ihr durch die höhere Verwaltungsbehörde ihres Wohn ortes die Führung zeitlich oder dauernd untersagt wer den (8 48* KFV.).
Die Strafbestimmungen des KFS. (§§ 21—25) gelten für Führer und Halter von Kleinkrafträdern nicht.
Strafbestimmung ist § 501 KFB.
M. Zeichen. I. Zeichen des Kraftfahrzeugführers.
1. Warnungszeichen. Der Führer hat überall da, wo es die Sicherheit des Verkehrs erfordert, durch deutlich hörbare Warnungszeichen auf das Nahen des Kraftfahrzeuges aufmerksam zu machen (§ 19 Abs. 1 NFV.).
117
I. aCirfieii deo M nu t i n l) r u* im r ü b rerv.
a) Die Warnungszeichen sind innerhalb geschlossener Ortsteile — siehe H II — nur mit der Hupe (siehe B II Ziff. 3) kurz abzugeben, und zwar so, daß im Ge fahrenbereich befindliche Personen gewarnt, im weite ren Umkreis befindliche Personen nicht belästigt wer den (§ 19 Abs. 3 KFV.).
b) Außerhalb geschlossener Ortsteile darf auch eine Pfeife (Kompressionspfeife) benutzt werden (§ 19 Abs. 3 KFV.), wenn durch sie Pfiffe gleicher Tonhöhe in der Weise erzeugt werden, daß unter Druck stehende verbrannte Gase aus dem Zylinder oder der Auspuff leitung entweichen (§ 4 Abs. 7 KFV). Die
Kompresfionspfeife
darf
teile verwendet werden, wenn
innerhalb geschlossener Orts
die Hupe versagt (ObLG. vom
7. 10. 24 Rev. Reg. I 675/24). De» Wortlaut des § 19 wird häufig so ausgelegt, daß der Kraftfahrer vor dem Durchfahren unübersichtlicher Wegestellen
(Straßenkreuzungen, Straßenbiegungen) Warnungszeichen abzu geben habe.
Diese Auffassung führt bei dem heutigen starken
Verkehr, insbesondere in Großstädten, dazu, daß bei den fort
gesetzten
Warnungsfignalen
Belästigung des
eine
Publikums
und eine Abstumpfung gegen diese Warnungszeichen eintritt. OLG. Celle vom 8. 6. 25
LU 30/25
und
KG.
vom
12. 10. 25 3. S. 235/25 führen in ihren Entscheidungen aus:
Straßenkreuzungen und sonstige unübersichtliche Wegestellen ver
pflichten nicht fignales,
ohne weiteres
sondern
zur
Abgabe
eines
Warnungs-
die Sicherheit des Verkehrs muß dies be
dingen.
c) Das Abgeben langgezogener Warnungszeichen, die Ähnlichkeit mit Feuersignalen haben, und die An bringung und Verwendung unvorschriftsmäßiger Signalinstrumente ist verboten (§ 19 Abs. 4 KFV ).
118
M. Zeichen.
d) Das ALgeben von Warnungszeichen ist sofort einzustellen, wenn Pferde oder andere Tiere dadurch unruhig oder scheu werden (§ 19 Abs. 2 KFD). e) Kraftfahrzeuge der Wehrmacht, Reichspost, der staatlichen Polizei (§ 42 Abs. 1) und der Feuerwehr im Dienste (§ 44 KFD.) dürfen Warnungszeichen auch mit anderen Signalinstrumenten abgeben. Kraftfahr
Abb. 46. zeuge der Reichspost brauchen überhaupt keine Hupe zu führen (§ 42 Abs. 2 KFV.).
f) Die Benutzung von Signalinstrumenten zur Ab gabe von anderen als Warnungszeichen, insbesondere von Rufzeichen, ist innerhalb geschlossener Ortsteile verboten (§ 19 Abs. 3 KFD.).
2. Verkehrszeichen des Kraftfahrzeugführers. Der Führer hat ein beabstchtigtes Halten oder die Absicht des Umwendens und der Änderung der Fahrtrichtung anderen Personen rechtzeitig zu erkennen zu geben.
II. ({eichen der ^oli;ei;ur ^erfebr^regeluiui.
119
Zeichen hierzu: Hallen — durch senkrechtes Hochhalten des Armes, Abb. 46; Umwenden oder Verlassen der bisherigen Fahrtrichtung nach rechts (links) — durch wagerechtes Halten des Armes nach rechts (links), Abb. 47. Diese Zeichengebung kann auch durch mechanische Einrichtung erfolgen (§ 26 KFV).
Abb. 47. II. Zeichen der Polizei zur Verkehrsregelung.
Den Weisungen und Zeichen «der Polizeibeamten ist Folge zu leisten. Insbesondere hat der Führer auf den Haltruf oder das Haltezeichen eines als solchen kenntlichen Polizei beamten sofort anzuhalten. Zur Kenntlichmachung eines Polizeibeamten ist das Tragen einer Dienst mütze ausreichend. Den zur Regelung des Verkehrs aufgestellten Poli zeibeamten ist auszuweichen (§ 27 Abs. 1 KFV.).
120
M. Zeichen.
Abb. 49.
II. Zeichen der Polizei zur '^crtelirsrcflchiiifi.
121
1. Zeichen des Beamten. a) „Freie Fahrt!" — Winken in der Fahrt richtung, Abb. 48. b) „Achtung, Halten!" — Hochheben des Armes, Abb. 49. c) „Halt!" — Seitliches Ausstrecken eines oder beider Arme, Abb. 50 (S 27 Abs. 1 KFV ).
Für die Erkennbarkeit des Verkehrsbeamten und Beobach tung seiner Anordnungen wird es von großer Bedeutung sein, daß ter Beamte durch seine Haltung und die energische Aus-
führmg der Zeichen wirkt.
Er muß sich stets bewußt sein, daß
er für die Durchführung der Verkehrsbestimmungen und damit für tie reibungslose Abwickelung des Verkehrs verantwortlich ist.
Oie Zeichengebung darf den Kraftwagenführer
unklaren lasten, was der Beamte will.
nicht im
Daher muß sie be-
ftimuÄ und in den einzelnen Bewegungen abgehackt erscheinen.
122
M. ;jeidicn.
2. Lichtzeichen. a) „Freie Fahrt!" — grünes Licht. b) „Achtung, Halten!" — gelbes Licht. c) „Halt!" — rotes Licht. 6) „L a n g s a m fahren!" — Blinklicht (§ 27 Abs. 2 KFV.). III. Verkehrszeichen.
Auf Verbote und Beschränkungen ist durch War nungstafeln hinzuweisen (§ 30 Abs. 3 KFV). Die Übertretung der Verbote und Beschränkungen ist nur
strafbar, wenn Warnungstafeln vorhanden (KG. vom 26. 6. 2*7
s. S. 513/25) und wenn sie rechtzeitig und sicher zu erkennen sind (ObLG. vom 23. 3. 25 Rev. Reg. II 70/25). Das OLG. Dresden - Entfch. vom 7. 11. 23 —
führt im
gleichen Sinne aus und begründet: Die Fahrten der Kraftfahr zeuge erstrecken sich oft über verschiedene Verwaltungsbezirke, so
daß
es
dem
Gerechtigkeitsgefühle
widersprechen
würde,
wenn
man Kraftfahrzeugführer wegen Verstoßes gegen solche polizei liche Vorschriften belangen wollte, die den Kraftfahrzeugverkehr rein
örtlich verbieten oder beschränken,
ohne
daß sie von den
Vorschriften Kenntnis nehmen könnten.
Das Anbringen von Tafeln, die zu Verwechselungen mit solchen von der Polizeibehörde angebrachten Anlaß geben können, ist verboten (§ 30 Abs. 4 KFV.). 1.
Schilder für Höchstgeschwindigkeiten. (Abb. 51, 52, 53.)
2. Schilder vor besonderen Gebäuden. (Abb. 54, 55.)
3. Sperrschilder. a) für dauernde Sperrungen: (Abb. 56-61.)
123
III. ^ertebrszeicben.
Abb. 51.
Abb. 52.
Abb. 53.
Abb. 54.
Abb. 55.
124
M. Zeichen.
sFahrrädorl Motorräder
Abb. 56.
Abb. 59.
Abb. 57.
Abb. 60.
Abb. 58.
Abb. 61.
125
III. Verkehrszeichen.
Abb. 63.
Mb. 62.
Abb. 65.
Abb. 64.
Abb. 66.
126
XL Zeichen.
Achtung Kreuzung
Achtung bewachter Bahnübergang
Achtung Querrinne
Achtung unbewachter Bahnübergang
Warnkreuze vor Bahnübergängen. (§ 18 Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung.)
FV Uetertlafe mit Schrankt*
III. ^erkelirszeicheil.
Einbahns traße Abb. 72. Kahrtrichtun» (recht« btp». linke».
Abb. 73. P«rknn,splätzt.
Abb. 74. «erbet für «»fahrt.
127
12S
N. Untersagung des Betriebes.
b) für Sperrungen an Sonn- und Feiertagen: (Abb. 62-66.)
4. Internationale Warnungsschilder. Aufstellung 150—200 m vor der gefährlichen Stelle im rechten Winkel zur Fahrtrichtung und auf der rechten Wegeseite. (Abb. 67-71.)
5. Schilder für Parkplätze usw. (Abb. 72-74.) IV. Abzeichen für Blinde mtb Taub«.
Um Blinde, Schwerhörige und Taube vor Unglücksfällen im Straßenverkehr zu bewahren, tragen mit derartigem Leiden be
haftete Personen eine gelbe Armbinde mit 3 schwarzen Punkten (nebeneinander). Durch dieses Abzeichen sollen die Krastsahrzeugsührer aus besondere Vorsicht und die Polizeibeamten aus Unterstützung dieser Personen beim Überschreiten des Fahrdammes hingewiesen werden.
N. Untersagung des Betriebes. I. In bezug auf das Kraftfahrzeug. 1. Die Polizeibehörde kann jederzeit auf Kosten des Eigentümers die Untersuchung eines Kraftfahr zeuges veranlassen, um festzustellen, ob es den Anforde rungen, unter denen es zugelassen wurde, noch ent spricht (§ 35 Abs. 1 KFD. für Kraftfahrzeuge und § 42 für Kleinkrafträder). In dieser Bestimmung hat jeder Polizeibeamte ein wirk sames Mittel, solche Fahrzeuge, die infolge starker Auspuff-
12S
N. Untersagung des Betriebes.
b) für Sperrungen an Sonn- und Feiertagen: (Abb. 62-66.)
4. Internationale Warnungsschilder. Aufstellung 150—200 m vor der gefährlichen Stelle im rechten Winkel zur Fahrtrichtung und auf der rechten Wegeseite. (Abb. 67-71.)
5. Schilder für Parkplätze usw. (Abb. 72-74.) IV. Abzeichen für Blinde mtb Taub«.
Um Blinde, Schwerhörige und Taube vor Unglücksfällen im Straßenverkehr zu bewahren, tragen mit derartigem Leiden be
haftete Personen eine gelbe Armbinde mit 3 schwarzen Punkten (nebeneinander). Durch dieses Abzeichen sollen die Krastsahrzeugsührer aus besondere Vorsicht und die Polizeibeamten aus Unterstützung dieser Personen beim Überschreiten des Fahrdammes hingewiesen werden.
N. Untersagung des Betriebes. I. In bezug auf das Kraftfahrzeug. 1. Die Polizeibehörde kann jederzeit auf Kosten des Eigentümers die Untersuchung eines Kraftfahr zeuges veranlassen, um festzustellen, ob es den Anforde rungen, unter denen es zugelassen wurde, noch ent spricht (§ 35 Abs. 1 KFD. für Kraftfahrzeuge und § 42 für Kleinkrafträder). In dieser Bestimmung hat jeder Polizeibeamte ein wirk sames Mittel, solche Fahrzeuge, die infolge starker Auspuff-
129
I. In be.zuc, auf das Kraftfahrzeug.
qeräusche, Rauchentwicklung, mangelhafter oder starker Be leuchtung, mangelhafter Beleuchtung des Hinteren Kennzeichens, unvorfchriftsmäßiger Kennzeichen usw. den Anforderungen, unter denen sie zugelasien sind, nicht mehr zu entsprechen scheinen, zu melden und dadurch eine Untersuchung nach § 35 Abs. 1 KFD. zu veranlassen.
Muster. Polizei-Präsidium. 14. Polizei-Revier.
Frankfurt a. M., den 18. 2. 1927.
Tb 1276/27. Meldung. Der Gastwirt Johann Huber, geb. 16. 7. 1890 zu Worms, wohnhaft Birkenfeld, Bergstraße 15, befuhr am 17. 2. 1927, 10 Uhr vorm., mit seinem Kraftrad 0 III —
2809 die Westendstraße in Richtung Palmengarten. Dabei verursachte sein Fahrzeug besonders starken Lärm. Bei
Untersuchung des Motorrades stellte ich fest, daß das Auspuffrohr zwischen Motor und Auspufftopf mit 10 Off« nnnge« versehen war. Huber gab an, das Rad fei in diesem Zustande zugelassen worden. Die Papiere waren in Ordnung. Gegen Huber habe ich wegen vorschriftswidrigen Zustandes des Kraftrades und wegen Verursachung starken Geräusches nach §§ 3 und 16 KFV. in Verbindung mit § 21 KFG. Anzeige
vorgelegt. Werner,
Polizei-Oberwachtmeister.
2. Genügt ein Kraftfahrzeug den Anforderungen nicht mehr, so kann seine Ausschließung zum Befahren öffentlicher Wege durch die höhere Verwaltungs behörde verfügt werden (§ 35 Abs. 2 KFV ). Benutzung »ach Ausschließung ist Vergehen nach § 23 KFG.
«nmer, Kraftfahrzeugverkehr. L.Aufl.
9
1.10
O. Die Lteuer. II. 3* bqag aas bea Führer.
1. Wird aus Grund van Tatsachen festgestellt, dah eine Person zum Führen von Kraftfahrzeugen unge eignet ist, so kann ihr die Erlaubnis hierzu von der zuständigen höheren Verwaltungsbehörde dauernd oder zeitlich entzogen werden. Die Entziehung ist für das
ganze Reich wirksam (§ 36 Abs. 1 KFV.). Der Führerschein ist abzuliefern. Die Richtablieserung trotz Aufforderung ist Vergehen nach § 24 Ziff. 3 KFG. 2. Personen, die nur vorübergehend im Reichsgebiet ein Kraftfahrzeug führen, kann bei Vorliegen der Tat sachen zu II 1 die Führung des Kraftfahrzeuges durch die zuständige höhere Verwaltungsbehörde durch Verfü gung jederzeit untersagt werden (§ 36 Abs. 2 KFV ).
III. Bezüglich bet Kleinkrafträder stehe Abschnitt L.
0. Die Steuer. Die
Durchführung
des
Kraftfahrzeugsteuergesetzes
21. 12. 27 ist Aufgabe der Finanzämter.
bei
Kontrollen
steuert
find.
Steuerkarte
Bestrafung
darauf Wird
betroffen,
zuständig,
zu
fehen,
ob
fo
ist
sondern
die Kraftfahrzeuge
ver
Kraftfahrzeuges
ohne
des
der Führer
nicht
vom
Die Polizei hat aber
der
Polizeiverwalter
zur
Die
Polizei
28 nicht mehr nach
Pferde
das
Finanzamt.
meldet an letzteres (Muster f. unten).
Die Steuer wird ab
1.
4.
stärken, sondern nach dem Hubraum bzw. b. E. geregelt. entspricht:
i St.-?8 bei 2-Takt-Motorrn 174,5 ccm Hubraum, „
4
„
261,8 ccm
„
Es
1.10
O. Die Lteuer. II. 3* bqag aas bea Führer.
1. Wird aus Grund van Tatsachen festgestellt, dah eine Person zum Führen von Kraftfahrzeugen unge eignet ist, so kann ihr die Erlaubnis hierzu von der zuständigen höheren Verwaltungsbehörde dauernd oder zeitlich entzogen werden. Die Entziehung ist für das
ganze Reich wirksam (§ 36 Abs. 1 KFV.). Der Führerschein ist abzuliefern. Die Richtablieserung trotz Aufforderung ist Vergehen nach § 24 Ziff. 3 KFG. 2. Personen, die nur vorübergehend im Reichsgebiet ein Kraftfahrzeug führen, kann bei Vorliegen der Tat sachen zu II 1 die Führung des Kraftfahrzeuges durch die zuständige höhere Verwaltungsbehörde durch Verfü gung jederzeit untersagt werden (§ 36 Abs. 2 KFV ).
III. Bezüglich bet Kleinkrafträder stehe Abschnitt L.
0. Die Steuer. Die
Durchführung
des
Kraftfahrzeugsteuergesetzes
21. 12. 27 ist Aufgabe der Finanzämter.
bei
Kontrollen
steuert
find.
Steuerkarte
Bestrafung
darauf Wird
betroffen,
zuständig,
zu
fehen,
ob
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sondern
die Kraftfahrzeuge
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ohne
des
der Führer
nicht
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Die Polizei hat aber
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Polizeiverwalter
zur
Die
Polizei
28 nicht mehr nach
Pferde
das
Finanzamt.
meldet an letzteres (Muster f. unten).
Die Steuer wird ab
1.
4.
stärken, sondern nach dem Hubraum bzw. b. E. geregelt. entspricht:
i St.-?8 bei 2-Takt-Motorrn 174,5 ccm Hubraum, „
4
„
261,8 ccm
„
Es
131
Allgemeines. Die Iahressteuer beträgt:
bei Krafträdern für je 10 rem Hubraum oder einem Teil davon.............................................................................8 RM. bei Perfonenkraftwagen für je 100 mn Hubraum oder einem Teil davon....................................... 12 bei Kraftomnibus und Lastkraftwagen (m. Verbr.Mafch.) für je 200 kg b. (E................................ 30
,,
„
Diefe Sätze erhöhen sich um ein Zehntel, wenn das Kraft fahrzeug nicht durchweg mit Luftbereifung versehen ist, elektrisch oder mit Dampf betriebenen Kraftfahrzeugen
bei
und für Zog für je 200 kg.............................. 15 RM. Dazu kommt für Wegeabnutzung (§ 13 Abs. 2 Finanzausgl.Ges.): für das Rechnungsjahr 1928
„
„
1929
„
. .
. . . ...
20%, 15% der
obigen Tarifsätze.
Steuerkarlen werden für 1, ¥i oder % Jahr ausgestellt.
Probefahristeuerkarten auf die Dauer von 4-15 Tagen. Der Satz beträgt bei ihnen je Tag 1 RM. + 20 bzw. 15% für Wegeabnutzung. Muster.
Polizei-Verwaltung.
Gera, den 17. 3. 1927.
4. Polizei-Revier. Tb.-Mr. 560/27. Der
Personenkraftwagen
IS — 3065,
Eigentümer
Fabrikant Joseph Hinterhnber, Hannov.-Mündrn, Kasseler Straße 20, befuhr am 16. 3. 27, 14 Uhr die Lutherstraße, hier, ohne daß der Führer im Besitze einer Steuerkarte
war.
Der Führer Martin Müller gibt an, die Steuer-
karte sei verlorengegangen. Günter, Polizei-Oberwachtmeister.
9*
132
0. Die Steuer.
Sitittittil ei»schl. 20%. Steuerkarte sür
1 Jahr
’i Jahr
Ya Jahr
—
—
29 39 48 58 68 77 87 96 106 116 125 135 144 154
15 21 25 30 36 40 45 50 55 60 65 70 75 80
I
8 11 13 16 19 21 24 26 29
1
31
15 29 44 58 72 87 101 116 130 144
8 15 23 30 38 45 53 60 67 75
!1
1. Krafträder mit Antrieb durch Berbrennungsmasch. bis-------Hubraum
100 ccm.................... 200 .................... 300 .................... 400 .................. 500 .................... 600 .................... 700 .................... 800 .................... 900 .................... 1000 .................... iioo .................... 1200 .................... 1300 .................... 1400 .................... 1500 .................... 1600 ....................
—
1 i1 1
i ;
34 36 39 41
2. P.K.W. mit PerbrennungSmasch., oiiöflen. Äroftnmnibuffe
100 ccm .................... 200 .................... 300 .................... 400 .................... 500 ............... 600 .................... 700 .................... 800 .................... 900 .................... 1000 I ....................
4 8 12 16 20 24 27 31 35 39
133
teuertarif
^teuerkarte für 1 Zahr
1100 ccm................... 1200 ................... 1300 ................... 1400 ................... 1500 ................... 1600 ................... 1700 ................... 1800 ................... 1900 ................... 2000 ................... 2100 ................... 2200 ................... 2300 ................... 2400 ................... 2500 .................... 2600 ................... 2700 .................... 2800 ................... 2900 .................... 3000 .................... 3100 .................... 3200 .................... 3300 .................... 3400 *, ................... 3500 .................... 3600 .................... 3700 . .................... 3800 , .................... 3900 ................... 4000 .. ................... 4100 , .................... 4200 ........................... 4300 ................... 4400 ................... 4500 ...................
159 173 188 202 216 231 245 260 274 288 303 317 332 346 360 375 389 404 418 432 447 461 476 490 504 519 533 548 562 576 591 605 620 634 648
12 Jahr 82 90 97 105 112 119 127 134 142 149 157 164 171 179 186 194 201 209 216 223 231 238 246 253 260 268 275 283 290 297 305 312 320 327 334
U Jahr 43 46 50 54 58 62 65 69 73 77 81 84 88 92 96 100 104 108 111 115 119 123 127 130 134 138 142 146 149 153 157 161 165 169 172
134
0. Die «teuer.
Steuerkarte für 1 W I % Jahr | > 4 Jahr 4600 ccm 4700 4800 4900 5000 „ 5100 5200 5300 5400 5500 5600 5700 5800 5900 6000 6100 6200 6300 6400 6500 6600 „ 6700 6800 6900 7000 7100 7200 7300 7400 7500 7600 7700 7800 7900 8000
663 677 692 706 720 735 749 764 778 792 807 821 836 850 864 879 893 908 922 936 951 965 980 994 1008 1023 1037 1052 1066 1080 1095 1109 1124 1138 1152
| !
| | 1
i ' i
1
i
1
342 349 357 364 371 379 386 394 401 408 416 423 431 438 445 453 460 468 475 483 490 497 505 512 520 527 535 542 549 557 564 572 579 587 594
!
i
176 180 184 188 191 195 199 203 207 210 214 218 222 226 229 233 237 241 245 249 253 256 260 264 268 272 275 279 283 287 291 294 298 302 306
135
teucrtaris«
Steuertarte für v, Jahr Jahr
1 Jahr
8100 ccin.................. 8200 ........................ 8300 ........................ 8400 ........................ 8500 ........................ 8600 ........................ 8700 ........................ 8800 ........................ 8900 ......................... 9000 ........................ 9100 ........................ 9200 ........................ 9300 ........................ 9400 ........................ 9500 .. .................. 9600 ......................... 9700 ........................ 9800 ........................ 9900 ........................ 10000 ........................
1167 1181 1196 1210 1224 1239 1253 1268 1282 1296 1311 1325 1340 1354 1368 1383 1397 1412 1426 1440
601 609 616 624 631 639 646 654 661 668 676 683 691 698 705 713 720 728 735 742
310 313 317 321 325 329 333 337 340 344 348 352 356 359 363 367 371 375 378 382
3. Kraftomnibusse und L.K.W. mit Serbien* nungSmasch. mit Luft bereifung mit b. E. bis 200 kg .................. 400 ......................... 600 „ .................. 800 ........................ 1000 ........................ 1200 ........................ 1400 ........................ 1600 ........................ 1800 „ .................. 2000 ........................
36 72 108 144 180 216 252 288 324 360
19 38 56 75 93 112 130 149 167 186
10 20 29 39 48 58 67 77 86 96
136
0. Die «teuer.
Steuertarte für 1 Jahr >/r 2°hr x/x Jahr kg .................. ......................... ......................... ......................... ......................... ......................... ......................... ......................... ......................... .........................
396 432 468 504 540 576 612 648 684 720
204 223 242 260 279 297 316 334 353 371
105 115 125 134 144 153 163 172 182 191
4. wie 3 ohne Lust bereifung 200 kg .................. 400 ......................... 600 ......................... 800 ......................... 1000 ......................... 1200 ......................... 1400 ......................... 1600 ......................... 1800 ......................... 2000 ......................... 2200 ......................... 2400 ......................... 2600 ......................... 2800 ......................... 3000 „ .................. 3200 .................. 3400 „ .................. 3600 .................. 3800 .. .................. 4000 .........................
40 80 119 159 198 238 278 317 357 396 436 476 515 555 594 634 674 713 753 792
21 42 62 82 102 123 144 164 184 204 225 246 266 286 306 327 348 368 388 408
11 22 32 43 53 64 74 84 95 105 116 127 137 148 158 169 179 189 200 210
2200 2400 2600 2800 3000 3200 3400 3600 3800 4000
j , i i ' I I |! | 1
I
137
Steuertarif.
Steuerkarte für
1 Jahr
y2 Jahr |
*/4 Zahr
5. Elettr. oder m. Dampf betriebene Kraftfahrz. u. Zog mit b. E. bis
1
18 36 54 72 90 108 126 144 162 180 198 216 234 252 270 288 306 324 342 360
200 kg 400 600 800 „ 1000 1200 1400 1600 1800 2000 „ 2200 2400 2600 2800 3000 3200 3400 3600 .. 3800 4000
10 19
5 10 15 20 24 29 34 39 43 48 53 58 63 67 72 77 82 86 91 96
!
6. Probefahrtkennzeichen a) für Kraftfahrzeuge jeder Art für Tage Mark
fürTage Mark
b) für Krafträder ...
360
72
96
186
5 6 11 14
4 ü 10 12
6 1 7 8 9 12 1 13 15 1 16
38
8 10 14 17 |
9 11 15 18
20
138
P. Ltrafvorschriften.
P. Slrafvorschristen. Die Strafvorschriften in bezug auf Kraftfahrzeuge — nicht Kleinkrafträder — finden sich in den §§ 21 Lis 25 des Gesetzes über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. 5. 09, in der Fassung vom 21. 7. 23 und im § 50* der Verordnung vom 16. 3. 28.
I. Vergehen (für Kleinkrafträder nicht zutreffend), a) § 22 KFG. Der Führer eines Kraftfahrzeuges, der nach einem Unfälle es unternimmt, sich der Feststellung des Fahr zeuges und in seiner Person durch die Flucht zu ent ziehen, wird mit Geldstrafe bis zu 300 RM. oder mit Gefängnis bis zu 2 Monaten bestraft. Er bleibt jedoch straflos, wenn er spätestens am nächstfolgenden Tage nach dem Unfall Anzeige bei einer inländischen Poli zeibehörde erstattet und die Feststellung des Fahrzeuges und seiner Person bewirkt. Verläßt der Führer des Kraftfahrzeuges eine bei dem Unfälle verletzte Person vorsätzlich in hilfloser Lage, so wird er mit Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft. Sind mildernde Umstände vorhanden, so kann auf Geldstrafe bis zu 300 RM. erkannt werden. Unter Führer ist jede Person zu verstehen, die ein Kraft fahrzeug auf öffentlichen Wegen führt.
im
Besitze
Führung
eines
Führerscheines
übernommen,
des Fahrzeuges
Führerscheines zu sein,
so
liegt
Gleichgültig ist, ob fit
ist oder
nicht.
ohne
Hat
im Besitz
Jdealkonkurrenz
mit
sie
die
eines §
24
KFG. vor.
Ein Unfall kann an Personen, in oder außerhalb des Fahr
zeuges, an Tieren oder Sachen verursacht werden.
139
I. vergehen.
Unternehmen ist die Vorbereitung zur Flucht durch In standsetzung des Fahrzeuges oder das beginnende Wegfahren.
Gleichgültig ist hierbei, ob
der
Unfall vorsätzlich oder
fahr-
lässig verursacht wurde. Straffälligkeit tritt ein, wenn beide, das Fahrzeug und der Führer, oder nur eines von
wird. Das ObLG.
führt
in
beiden
der Feststellung entzogen
einer Entscheidung
aus,
daß
der
Kraftfahrzeugführer nach einem Unfälle so lange zu warten hat, bis der Verletzte (auch an Sachen) oder ein anderer, wenn auch nur mittelbar Beteiligter, die Feststellungen gemacht hat
oder sich überzeugt hat, daß seine Feststellung, weder vom Verletzten, noch von einer anderen Person gewünscht wird. Verlassen
in
hilfloser
Lage
liegt
vor,
wenn
der
Ver
letzte sich mit eigener Kraft nicht selbst helfen kann und der Führer in Erkenntnis dieses Zustandes sich entfernt. Ohne
Bedeutung ist hierbei, ob sich im Bereiche des Verletzten an dere Personen befinden, die Hilfe bringen könnten (OLG. Düsseldorf vom 4. 4. 25 S. 112/25 und KG. vom 7. 11. 24, 1
S. 987/24).
b) 8 23 KF«. Mit Geldstrafe bis zu 300 RM. oder mit Gefängnis bis zu 2 Monaten wird bestraft, wer auf öffentlichen Wegen oder Plätzen ein Kraftfahrzeug führt, das nicht von der zuständigen Behörde zum Verkehr zugelaffen ist. Die gleiche Strafe trifft den Halter eines nicht zum Verkehr zugelassenen Kraftfahrzeuges, wenn er vorsätzlich oder fahrlässig dessen Gebrauch auf öffent lichen Wegen oder Plätzen gestattet. Unter Zulassung ist die Erlaubnis der zuständigen Behörde zum Verkehr auf öffentlichen Wegen in bezug auf die Ver
kehrs- und Betriebssicherheit zu verstehen. Ob der Besitzer des Fahrzeuges noch auf der Zulassungs bescheinigung vermerkt ist, berührt den Tatbestand des § 23
140
P. Ltrafvorschriflen.
nicht. Ist ein Eigentum-wechsel vorgenommen worden und ist die erneute Zulassung nicht beantragt (Abschnitt C II Ziss. 2), so liegt eine Übertretung nach § 21 de- Gesetzes vor (ObLG.
vom 20. 2. 25, Rev. Reg. I 12/25).
c) $ 24 KFS.
Mit Geldstrafe bis zu 300 NM. oder mit Gefängnis bis zu 2 Monaten wird bestraft: 1. Wer ein Kraftfahrzeug führt, ohne einen Führerschein zu besitzen; 2. wer ein Kraftfahrzeug führt, obwohl ihm die Fahrerlaubnis entzogen ist; 3. wer nicht seinen Führerschein der Behörde, die ihm die Fahrerlaubnis entzogen hat, auf ihr Verlangen abliefert. Die gleiche Strafe trifft den Halter des Kraftfahr zeuges, wenn er vorsätzlich oder fahrlässig eine Person zur Führung des Fahrzeuges bestellt oder ermächtigt, die sich nicht durch einen Führerschein ausweisen kann oder der die Fahrerlaubnis entzogen ist. Die Fahrt zur Ablegung der Prüfung ohne Führerschein fällt darunter (ObLG. Stuttgart vom 25. 7. 25, Rev. Reg. 137/25). Wer glaubhaft nachweist, daß er einen Führerschein besitzt,
aber nicht bei sich führt, verstößt nicht nach § 24 KFG., son dern nach § 15 KFV. in Verbindung mit § 21 KFG. Unter § 24 fällt das Fahren eine- Fahrzeuge-, zu dem der Führer den notwendigen Führerfchein (Klasse) nicht hat.
d) K 25 KFG. Wer in rechtswidriger Absicht 1. ein Kraftfahrzeug, für welches von der Polizei behörde ein Kennzeichen nicht ausgegeben oder zugelassen worden ist, mit einem Zeichen ver-
II. Übertretungen.
141
sieht, welches geeignet ist, den Anschein der poli zeilich angeordneten oder zugelassenen Kenn zeichnung hervorzurufen,' 2. ein Kraftfahrzeug mit einer anderen als der polizeilich für das Fahrzeug ausgegebenen oder zugelassenen Kennzeichen versieht,' 3. das an einem Kraftfahrzeug gemätz polizeilicher Anordnung angebrachte Kennzeichen verändert, beseitigt, verdeckt oder sonst in seiner Erkenn barkeit beeinträchtigt,
wird, sofern nicht nach den Vorschriften des Straf gesetzbuchs eine höhere Strafe verwirkt ist, mit Geld strafe bis zu 500 RM. oder mit Gefängnis bis zu 3 Monaten bestraft. Die gleiche Strafe trifft Personen, welche auf öffentlichen Wegen oder Plätzen von einem Kraft fahrzeuge Gebrauch machen, von dem sie wissen, dah die Kennzeichnung in der in Abs. 1 unter Nr. 1 bis 3 bezeichneten Art gefälscht, verfälscht oder unterdrückt worden ist.
Unter Kennzeichen find alle behördlichen Kennzeichen zu verstehen, also auch Probefahrtkennzeichen, Nationalitäts abzeichen und die Kennzeichen der Grenzzollämter für Kraftfahr zeuge aus Staaten, die dem internationalen Abkommen nicht beigetreten find. Bei Verfälschungen von ordnungsmäßigen Kennzeichen kommt Bestrafung wegen Urkundenfälschung in Frage. II. Übertretungen.
8 2i *8®. Wer den zur Erhaltung der Ordnung und Sicher heit auf den öffentlichen Wegen öder Plätzen erlasse-
142
P. Ltrasvorfchriften.
nen polizeilichen Anordnungen über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu 150 RM. oder mit Hast bestraft. Polizeilich« Anordnung«» dieser Art sind:
a) die Verordnung üb«r Kraftsahrzeugoerkehr vom 16. 3. 28 nebst Anlagen; b) Polizeiverordnungen
zur
Regelung
de»
Kraftfahrzeug
verkehr».
In der Anzeige ist di« verletzte Bestimmung der KFV.
bzw. einer Polizeiverordnung und der § 21 KFG. anzuziehen, z. B. Übertretung nach § 15 KFD. in Verbindung mit § 21
KFG.
S 50* «38. Wer den Vorschriften über den Verkehr mit Klein krafträdern zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft bestraft.
III. Anzeigenrnnster. Polizei-Verwaltung. 3. Polizei-Revier. Tb.-Rr. 1507/27.
Übertretung
nach § 18 Abs. 3 KFV. in Verbindung mit § 21 KFG. Beschuldigter:
Hans, Otto Müller, ged. 7. 4. 92 zu Mainz, Kraft fahrzeugführer, wohnhaft
Bonn, den 28. 3. 1927.
143
III. Anzeigenmuster. Frankfurt a. M., Westend-
strafte 3011. Am 27.3.1927, 15.30 Uhr, befuhr
mit
Beschuldigte
der
dem
Personenkraft
wagen I T -1792
die Koblenzer
Strafte in
Koblenz
Richtung
mit
einer Stundengeschwindig keit
von
45
Fahrzeug
Das
km.
die
durchfuhr
festgelegte Stoppstrecke von
220 m
in
16 Sekunden.
Das Stoppergebnis wurde durch zwei auf ihre Rich
tigkeit
geprüfte
Stopp
uhren erzielt.
Die
des
Richtigkeit
Stoppergebnisses
wird
durch Poliz« iwachtmeister Opelt und den Unterzeich neten bezeugt.
Müller hat feine Kennt
nis von dieser Anzeige.
Toben, An die Polizei-Verwaltung Bonn.
Polizei - Oberwachtmeister, Sophienstr. 2011.
144
P. Ltrafoorschristen. Jena, den 14. 1. 1927.
Polizei-Verwaltung. 2. Polizei-Revier. Tb.-Rr. 161/27. Vergehen
nach § 24 KFG. und Übertretung nach § 15 KFV. in Verbindung mit 8 21 obigen Gesetzes. Beschuldigter: Michael, meier,
Taver
Ober
geb. 6. 6. 92
zu
Gera, kaufm. Angestellter, wohnhaft Ziegenhain, Haus Nr. 14.
Der Beschuldigte be fuhr am 13. 1. 1927, 10.30 norm, mit dem Kraftrad Th — 2626
die Erfurter Straße in Richtung Weimar, ohne im Besitze eines Führer scheins der Klasse 1 und der Zulassungsbescheini gung zu sein. Obermeier gab an, daß er in Unwissenheit über die gesetzlichen Bestim mungen gehandelt habe, um so mehr» da ihm der Besitzer des Kraftrades,
. Hinweise aus Feststellungen bei Krastsabrzeugunsällen. 145 der Krastsahrzeughändler Müller, hier, Reugasse 1611 wohnhaft, das Rad ohne weiteres überließ. Das Kraftrad wurde, um die Fortsetzung der straf baren Handlung zu ver hindern, polizeilich fichergestellt. Müller wurde von dem Verbleib seines Ra des benachrichtigt und holte es am 14. 1. 27, 8.45 vorm. gegen anlie gende Empfangsbescheini gung ab. Gegen Müller wird be sondere Anzeige nach § 24 Abs. 2 KJG. vorgelegt. Beide haben Kenntnis von den Anzeigen. Töpfer I, An die Polizei-Verwaltung Jena.
Polizei - Oberwachtmeister, Am Grieß 20 wohnhaft.
Q. Hinweise auf Feststellungen bei Kraftfahrzeugunfüllen. Ein
Kraftfahrzeuguufall
ist ein
an-
dem
Betriebe eines
Kraftfahrzeuges plötzlich erwachsendes Ereignis, durch Tötung,
Körperverletzung
oder
das
GefundheitSfchLdigung
Armer, Kraftfahrzeugverkehr. 2.Aufl.
10
die
eines
. Hinweise aus Feststellungen bei Krastsabrzeugunsällen. 145 der Krastsahrzeughändler Müller, hier, Reugasse 1611 wohnhaft, das Rad ohne weiteres überließ. Das Kraftrad wurde, um die Fortsetzung der straf baren Handlung zu ver hindern, polizeilich fichergestellt. Müller wurde von dem Verbleib seines Ra des benachrichtigt und holte es am 14. 1. 27, 8.45 vorm. gegen anlie gende Empfangsbescheini gung ab. Gegen Müller wird be sondere Anzeige nach § 24 Abs. 2 KJG. vorgelegt. Beide haben Kenntnis von den Anzeigen. Töpfer I, An die Polizei-Verwaltung Jena.
Polizei - Oberwachtmeister, Am Grieß 20 wohnhaft.
Q. Hinweise auf Feststellungen bei Kraftfahrzeugunfüllen. Ein
Kraftfahrzeuguufall
ist ein
an-
dem
Betriebe eines
Kraftfahrzeuges plötzlich erwachsendes Ereignis, durch Tötung,
Körperverletzung
oder
das
GefundheitSfchLdigung
Armer, Kraftfahrzeugverkehr. 2.Aufl.
10
die
eines
146 Q. Hinweise auf Feststellungen bei Araflfahrzeugunfallen.
oder eine
Mensche«
entsteht.
Sachbeschädigung
unter
Ma«
scheidet:
1. den Unfall, der an einem Kraftfahrzeug ohne Zutun oder
Verschulden
anderer Wegebenuher (Kraftfahrzeugbrand,
ist
stoßen
und
zuge-
Fußgänger
Überschlagen,
Abstürzen,
Anfahren usw.); 2. den
Unfall,
auf
der
einen
Anschlag
zurückzuführen
ist
(Seilspannen, Nägellegen usw.); 3. den
Unfall,
der
durch
da-
vorschriftswidrige
Verhalten
Kraftfahrzeu-führer- oder durch die Schuld anderer
des
Wegebenutzer und Fußgänger verursacht wird.
Für die Polizei ergeben sich folgende Aufgaben:
1. Gefahrenabwehr und Vorbeugung für die Zukunft und der gegebenenfalls
2. Erforschung
zugrunde
liegenden
straf
baren Handlung.
Pflicht der Polizei ist es, in erster Linie die bei einem Ver
kehr-unfall zu Schaden
gekommenen Personen (Quetschungen,
Brüche, Gehirnerschütterungen, stark blutende Verletzungen) so gleich in ärztliche Behandlung zu bringen - abwehrende Tätig keit
-.
Bei schwereren Verletzungen wird stet- die klinische
Behandlung notwendig sein. Vor Überführung in ein Kranken haus ist zweckmäßig die Leitung desselben von der Einlieferung
fernmündlich zu
unterrichten,
damit Vorbereitungen
für
die
Unterbringung und für etwa notwendige operative Eingriffe be
reits getroffen werden können.
Der Polizeibeamte kann sich nach dem allgemeinen Polizeirecht,
wenn ihm selbst eigene oder staatseigene Mittel zum sofortigen
Transport nicht zur Verfügung stehen, jeder sich bietenden Ge-
legenheit bedienen. stützung
bei
In erster Linie ist zur Hilfeleistung (Unter
Unterbringung
in
Fahrzeug,
Beschaffung
des
Transportmittels usw.) der Verursacher des Unfalles verpflich
tet. mende
Darüber hinaus darf aber z. D. jeder des Weges kom
Kraftwagen in Anspruch genommen
werden.
Weigert
Hinweise auf Feststellungen beiKraftfahrzeuguilfällcn. die
der Verursacher oder
sich
aber
an
das
aufgeforderte Person,
dem von
nicht beteiligte
Unfall der
147
Verlangte
Polizei
(mündliche Polizeiversügung) auszuführen, so kann sie durch un
mittelbaren Zwang (Entfernung aus dem Fahrzeug und Ent
ziehung der Verfügung darüber usw.) dazu angehalten werden. Wird dabei gegen den Beamten mit Widerstand im Sinne des
§ 113 StGB. (Widerstandsleistung mit Gewalt, Drohung mit Gewalt brauch
oder
tätlichem Angriff) vorgegangen,
so
der
ist
Ge
der Waffe berechtigt, um den Widerstand zu brechen.
Aktiver Widerstand zieht Bestrafung nach §
113 des StGB.,
bloße Weigerung nach § 36010 StGB, nach sich. Der durch die Unterbringung Verletzter am oder im Wagen verursachte Schaden und sonstige Nachteile wie Lohnausfall usw. werden nach den Landesverwaltungsgesetzen vom Staate ersetzt,
wenn der Geschädigte nicht der Verursacher des Unglücksfalles, also ein Unbeteiligter, ist.
In
Verbindung
damit
auf
sei
den Autohilfsdienst
des
ADAC hingewiesen, der neuerdings in allen größeren Städten Hilfsstellen eingerichtet hat und auf Anruf sofort erscheint. Die vorbeugende Tätigkeit
der Polizei
hat
auf die
sich
Untersuchung der Ursachen zu dem Unfälle zu erstrecken. rungsgemäß
ist
ein
Straßenbeschaffenheil, hineinragende
großer
Teil
falschen
von
Unfällen
Kurvenbau,
Materiallagerung,
durch
in
auf
die
Gebüsch
Erfah
schlechte
Fahrbahn
unübersichtlich
gewordene Straßenkrümmungen, in Kurven falsch gesetzte Tele-
graphenstangen,
ungeweißte
Kurvensteine,
ungesicherte
Bahn
übergänge, fehlende Warnungszeichen u. ä. zurückzuführen. Durch sachgemäße Schilderung dieser Mißstände wird der Anstoß zur
Abhilfe gegeben und damit in Zukunft Unfällen vorgebeugt.
Wurde bei einem VerkrhrSunfalle ein Mensch getötet oder verletzt oder Sachschaden
verursacht, so liegt
die Vermutung
einer strafbaren Handlung nahe (§§ 222, 230, 232 bei Tötung und Verletzung eines Menschen,
303 bei
vorsätzlicher Sach
beschädigung, 316 bei fahrlässiger Transportgefährdung, 318 bei fahrlässiger Gefährdung des Betriebes einer Telegraphenanlage). 10*
148 O. Hinweise auf Feststellungen bei Kraftfahrzeugunfällen.
Aufgabe der Polizei ist e- daher nach § 163 StPO, die Ursache de- Unfalles zu ergründen und die B«-ei-«ittel für die straf«, bare Handlnng zu sicher». Erste- Crf-rderm- ist die objektive Einstein«- de- Be
amte« bei Klar««- der Schuldfrn-e.
Er darf »icht sch-« von
vornherein, wie in der Regel vo« Geschädigte» und Ze»ge« ge äußert, die Sch«ld bei« Kraftfahrzeu-fuhrer erblicke». Ist die strafbare Handlung unter Verletzung der erhöhten Sorgfaltspflicht des beruflichen oder gewerblichen Kraftfahr
zeugführers eingetreten, fo wird ein Strafantrag zwar nicht verlangt, aber, da die Feststellung des qualifizierten Tatbestan des nicht leicht ist, wird es zweckmäßig fein, ihn in jtbem Falle beizufügen. Selbstverständlich muß es dabei dem Verletzten überlasten bleiben, zu entscheiden, ob er den Antrag stellen will. Das Strafgesetz bedroht den mit höherer Strafe, der, ob
wohl vermöge seines Amte-, Berufe- oder Gewerbe- zur beson deren Aufmerksamkeit verpflichtet, unter Außerachtlastung dieser Pflicht, die körperliche Befchädigung eines Menschen herbeiführt. Das Gesetz geht hierbei von dem Grundsätze aus, daß Amt Beruf oder Gewerbe eine bestere Vorbildung, häufigere Übung
verlangen und damit eine größere Erfahrung begründen und deshalb auch eine erhöhte Verantwortlichkeit verlangt werden kann (RG. B. 22 S. 418, B. 28 S. 308, B. 26 S. 54,
B. 29 S. 226). Die Umschreibung des Begriffes Beruf ist in keinem Ge setze erfolgt. Der Beruf des Kraftfahrzeugführer- stellt eine selbstgewählte Leben-tätigkeit dar, bei der jemand seine Zeit und feine Kräfte den Kraftwagenfahrten dauernd widmet (RG. III S. v. 23. 4. 25). Gewerbe ist die fortgesetzte auf Erwerb gerichtete Tätigkeit. Gleichgültig ist hierbei, ob sie als Hauptbeschäftigung den eigentlichen Beruf darstellt. Das Vorhandensein eines gewerb»
lichen Betriebes ist aber erforderlich. Indes ist es ohne Belang, ob die Tätigkeit selbständig oder durch Gehilfen oder Lehrlinge ausgefübrt wird (RG. B. 50 S. 252). Nach Rechtsprechung
Q. Hinweise aus FeslsleUungeil bei Kraftfahrzeugunfällen. 149
und Literatur find unter Gewerbebetrieb nicht nur die begrifflich notwendigen Handlungen zu verstehen, sondern auch alle Hilfsund Nebenvorrichtungen. Wie weit allerdings dabei der Kreis
zu ziehen ist, und welche Jährten danach als gewerbliche anzufehen find, kann nicht in jedem Falle zutreffend bestimmt wer den, sondern muß der Beurteilung des Gerichtes überlasten bleiben. Gewerbe und Beruf find begrifflich nicht dasselbe, wenn fie
sich auch häufig bei Auslegung stark berühren, ja ineinander fließen. Berufs- bzw. Fahrten in Ausübung eines Gewerbes werden vorliegen: Beim Kraftfahrer der Wehrmacht, Post und staatlichen Polizei und der staatlichen und städtischen Betriebe, beim Einfahrer einer Kraftfahrzeugfabrik, beim Rennfahrer, Fahrlehrer, Vorführer von Autofabriken und -Handlungen,
weiter beim Autodroschkenführer, bei Führern von Autobusten von Kraftfahrlinien, beim Depeschenboten, bei Angestellten und Lehrlingen eines gewerblichen oder kaufmännischen Betriebes, wenn zu ihrer Betätigung neben der Arbeitsleistung im Be triebe oder Geschäft auch das Zustellen von Waren an Kunden
gehört. Ebenso wird die Geschäftsfahrt des Handlungsreisenden und des Wandergewerbetreibenden dazu zu zählen fein. Merk würdigerweise soll nach einer Entscheidung des ObLG. die Fahrt
des Arztes zum Besuch der Kranken nicht darunter fallen. Für den Polizeibeamten ist die Feststellung auf diesem Ge biete besonders schwer, insbesondere wenn eine Klärung ersorderlich ist, ob der Fahrer zur Zeit der Verursachung des Ver-
kehrsunsalles fich auf einer Berufs- oder Gewerbefahrt oder auf einer Vergnügung-- oder einer Schwarzfahrt befand, und weiter, ob bei letzteren auch die erhöhte Sorgfaltspflicht in Betracht zu ziehen ist.
Die Angabe des Beschuldigten, er habe fich auf
einer Berufsfahrt befunden, genügt nicht. Die Feststellung soll erst durch das Gericht getroffen werden. Der Beamte sei viel mehr ergründen, ob der Beschuldigte das Kraftfahrzeug im al-
gemeiueu zu Haupt- uud Rebeuzwecke« feines Berufes oder Gewerbes benutzt (RG. vom 30. 3. 28 I D 53/28).
150 Q. Hinweise aus Feststellungen bei Lirastsahrzeugunfällen.
In dieser Entscheidung legt also das RG. den überwiegen den Wert nicht mehr daraus, ob das Fahrzeug zur Zeit der Unsallsahrt in Ausübung des Berufes und Gewerbes benutzt wurde, sondern ob der Führer es gewöhnlich unter dieser Voraussetzung sährt.
Diese verschärfte Einstellung will daS RG. auch aus
seine srüheren Entscheidungen angewendet wissen, zieht also auch
die Vergnügung--
und Schwarzsahrt, die
nicht
in Ausübung
des Beruses oder Gewerbes ersolgt, in den Kreis der Fahrten,
bei denen der erhöhte Grad von Ausmerksamkeit im Sinne der
in Frage kommenden Gesetzesstellen zu verlangen ist, wenn das den Unsall verursachende Krastsahrzeug sonst von dem Führer
in Ausbildung seines Beruses oder Gewerbes gefahren wird. Die Absperrung des Unfall-rtes. Zur Sicherung der Spuren
und
Beweismittel
ist
der
abzusperren.
unverzüglich
Unsallort
Zweckmäßig wird dies, da meist mehrere Beamte nicht zur Ver. fügung stehen, mit Bindfaden, Stricken oder auch
durch vor«
sichtiges Legen von Sträuchern um die zu sichernde Stelle er
reicht werden. größte
Auf Schonung der Spuren aller Art ist dabei
Sorgfalt
zu
verwenden.
Anderseits
ist
so
bald
wie
möglich die Fahrbahn wieder freizugeben. Lichtdildnahme.
Zur unerträglichen Feststellung von Spuren
ist die Abnahme von Lichtbildern, wenn irgendwie möglich, er forderlich.
Es wird sich hierbei um folgende Aufnahmen han
deln: allgemeine Unfallstelle, Stellung und Lage des oder der
Fahrzeuge,
beschädigte
und
Sache
insbesondere Brems-
Fahrspur mit Reifenlauffläche. Sicherung der Fahr-, Schleuder,
und Bremsspur.
und Die
Spurensicherung hat von der Bereifung des Fahrzeuges aus zu
beginnen!
Man unterscheidet die Fahrspur (s. Abb. 75).
Da
ist der Abdruck de- Reifens, der durch die Reibung auf dem
Straßenoberflächenbelag gebildet wird.
Ist die Abnahme eines
Lichtbildes nicht möglich, so hat sonstige genaue Feststellung statt«
zufinden,
ob
das Reifenmuster
Straßenbelag übereinstimmt.
mit
dem
Abdruck
auf
dem
Ist nach einem Unfall das Fahr
zeug weggefahren, fo ist die festgestellte oder vermutliche Spur
Q. Hinweise auf Feststellungen bei Kraftfahrzeugunfällen. 151
durch Lichtbild oder Abgußnahme (Gips) oder schließlich zeichne risch zu sichern. Dabei ist eS besonders wichtig, solche Teile der Spur feftzuhalten, die zeigen, daß aus dem Reifen ein Stück der Riffelung oder des Musters ausgebrochen ist. Die eben dargelegte Sicherung dient zur Identifizierung des Fahrzeuges.
Abb. 75. Darüber hinaus muß die Fahrspur noch eine weitere Strecke rückwärts beobachtet werden, um Schlüffe auf die Einhaltung der Fahrordnung zu bekommen. Die Schleuderspur (s. Abb. 76). Sie entsteht hauptsächlich bei Befahren von glattem, feuchtem, vereistem usw. Oberflächen belag der Straße oder aber, wenn die Geschwindigkeit in Kur ven zu hoch ist oder wenn bei hoher Geschwindigkeit die Steue-
152 Q. Hinweise auf Feststellungen bei KrastfahrzeugunfLllen. rung plötzlich eine größere Drehung erfährt oder wenn in Kur ven bei höherer Geschwindigkeit plötzlich stark gebremst wird. Die Schleifspur ist nach ihrer Breite und Tiefe nach Maßen oder Lichtbild festzuhalten.
Häufig wird man aus ihr auf die Ge
schwindigkeit und auf die Gewissenhaftigkeit und Fahrtüchtigkeil des Führers Schlüsse ziehen können.
Bremswege. (Unterlagen aus „Automobil-Revue", Frankfurt a. M.)
Geschwindig keit
von km
Kraftwa gen
Hinterrad- u. Getriebe | bremse
mit
Vierradbremse
kann nach m zum Hulten gebracht werden
16 24 32 40 48 56 64 72 80 88 96
2,7 6,3 11,3 17,7 25,4 34,6 45 57 70,3 83 102
1,2 2,7 4,9 7,6 11 15 19,5 24,7 30,5 37 44
Die Bremsspur (s. Abb. 75). Durch die plötzliche starke Beschädigung der Bremse während der Fahrt werden die Räder des Kraftfahrzeuges festgehallen, d. h. sie drehen sich nicht mehr. Dadurch entsteht auf dem Straßenoberflächenbelag an Stelle des Reifenmusterabdruckes eine Schleifspur. Je höher die Ge-
schwindigkeit eines Fahrzeuges ist, desto länger wird es dauern, bis der Wagen zum Halten gebracht werden kann, und desto länger ist die Bremsspur. Aus dem Vorhandensein der Breme-
Q. Hinweise auf Feststellungen bei .Uraftfahrzeugunfällen. 153 spur kann man schließen, daß gebremst wurde, und weiter laßt sich aus der Länge des Bremsweges die ungefähre Geschwindig
keit feststellen, mit der das Kraftfahrzeug bis zum Eintreten des Unfalles fuhr. Für die Länge des Bremsweges ist von aus schlaggebender Bedeutung, ob das Fahrzeug mit gewöhnlicher Hinterrad- und Getriebebremse oder mit Vierrad-Bremse ausgestattet ist.
Letztere ermöglicht, da auf die vier Räder wirksam,
ein bedeutend früheres Halten.
_______ ______ Spur der Vorderräder
Abb. 76. Wie aus der obigen Aufstellung ersichtlich ist, braucht ein Kraftwagen bei einer Geschwindigkeit von 16 km bei alter Bremsvorrichtung 2,7 m, bei Vierrad-Bremse 1,2 m Brems
weg, um zu halten.
Bei einer Geschwindigkeit von 80 km
70,3 bzw. 30,5 m. Hat also zwischen zwei Kraftwagen ein Zusammenstoß stattgefunden und wird bei dem einen mit Vier-
rad-Dremse ausgestatteten ein Bremsweg von 37 m, bei dem
anderen mit alter Bremse ausgerüsteten ein solcher von 34 m festgestellt, so ist der erste Wagen mit mindestens 85 km, der zweite mit mindestens 56 km Stundengeschwindigkeit gefahren.
154 Q. Hinweise aus Feststellungen bei Krastfahrzcugunfällen. Tatsächlich
die Geschwindigkeiten
find
höher,
noch
der
denn
wirklich benötigte Bremsweg ist nicht zurückgelegt worden, weil der Zusammenstoß erfolgte.
Einen ungefähren Anhalt wird die
Unfallstelle geben, denn je höher die Geschwindigkeit beim Zu
sammenstoß war, desto vernichtender werden die Folgen sein. Die Feststellung des Bremsweges ist für den Schuldbeweis von großer Bedeutung, anderseits aber kann aus dem kürzesten
Bremsweg nicht ohne weiteres auf die Schuld geschloffen wer
den.
Ein Beispiel mag dies aufklären: Auf freier überficht-
licher Landstraße fährt ein Kraftwagen mit 100 km Stunden
Etwa 50 m vor einer unübersichtlichen Wege-
geschwindigkeit.
stelle bringt der Führer die Vierrad-Bremse in Tätigkeit, stößt
aber in der Kurve mit einem ihm entgegenkommenden Kraftfahrzeug
zusammen.
Wie
fich
hernach
herausstellt,
ist
die
Bremsspur des zweiten Wagens (Vierrad-Bremse) nur 3 m
lang, weil der Führer die Bremse erst, als er des ihm entgegenkommenden
Wagens
anfichtig
wurde,
zog.
Der
zweite
Wagen kann mit einer viel höheren Geschwindigkeit als der
erste gefahren fein. Wesentlich für die Länge des Bremsweges ist die Straßen beschaffenheit und die Beladung.
Je schlechter die Straßenober
fläche (naß, vereist, schmutzig) und je höher die Belastung, desto
mehr Zeit ist zum Halten nötig und desto länger ist also der
Bremsweg. Defekt am Kraftfahrzeug.
Häufig wird als Ursache von
Unfällen das Versagen der Bremse oder Lenkvorrichtung ange geben.
Solche Schuhbehauptungen
aufzunehmen.
find
Meist liegt der Fall so,
mit großer daß
Vorficht
der Führer
die
Vorrichtungen zu spät oder überhaupt nicht in Gang brachte.
Um
die
Richtigkeit
derartiger
Verteidigung-äußerungen
oder
aber um tatsächliches Versagen, das auf nicht sofort augenfchein-
lichen Fehlern begründet sein kann, festzustellen, ist entweder das Kraftfahrzeug
oder
aber, wenn sachgemäßer
Ausbau
gewähr
leistet ist, der angeblich defekte Teil in polizeiliche Verwahrung
zu nehmen und der Staatsanwaltschaft bzw. dem Gericht davon
Q. Hinweise auf Feststellungen bei Kraftfahrzengnnsällen. 155 umgehend Mitteilung zu machen.
Die Untersuchung durch den
amtlichen Sachverständigen wird die Richtigkeit der Behauptung
klarstellen.
Verletzung der Fahrvorschriften.
Mit Behauptungen,
der
Führer des Kraftfahrzeuges habe diese oder jene Fahrvorfchrift
verletzt, ist dem Richter nicht gedient, auch dann meist nicht,
Abb. 77. wenn zur Bekräftigung Zeugenaussagen angeführt werden. Des
halb ist jeder Anzeige und auch jedem Bericht über derartige Vorfälle
eine
Skizze
beizufügen.
Die
Zeichnung
den
muß
wirklichen Verhältnissen entsprechen und darf nicht ein Phan
tasieprodukt sein.
Es empfiehlt sich, die Pause eines offiziellen
Kartenblattes beizufügen. so ist besonders
bei
Wird aber eine Skizze angefertigt,
Straßenkreuzungen- und Mündungen
achten, ob diese recht-, spitz- oder stumpfwinkelig verlaufen.
zu
Die
Fahr- usw. Spuren, die Lage des Fahrzeuges und alle sonstigen
auf den Unfall Bezug habenden Verhältnisse find nach genauen Maßen derartig einzutragen, daß bei einer Ortsbesichtigung die
Rekonstruktion
des
Unfallortes
zeugend möglich wird (f. Abb. 77).
ohne
Schwierigkeiten
über
156 Q. Hinweise auf Feststellungen bei Kraftfahrzeugunsällen.
Hemmmtge» bei» Führer. Viel zu wenig Beachtung erfährt der Zustand des Führers und doch wird auch bei uns eine nicht geringe Zahl von Unfällen auf Alkoholgenuß und Ermüdung zurückzuführen fein.
(In Dänemark ist die Alkoholprüfung ein
geführt, d. h. jeder Kraftfahrer, der an einem Unfall beteiligt war, wird sofort der amtsärztlichen Alkoholprüfung unter worfen. Dabei hat sich ergeben, daß in 85% von Unfällen der Führer betrunken oder alkoholbeeinflußt war.) Das Eintreten eines Unfalles hängt ganz wesentlich von der Reaktionsfähigkeit des Führers ab. Die Zeit, die jemand
braucht, um auf eine ihn treffende Sinneswahrnehmung (Gehör, Auge) das Erforderliche zu veranlassen, nennt man Re-
aktionszeit. Auf den Kraftfahrer übertragen: der Führer eines Kraftfahrzeuges sieht plötzlich auf der Fahrbahn ein Hindernis auftreten. Die Zeit, welche nun verstreicht, bis er Gas weg nimmt und die Bremsen in Tätigkeit setzt, ist die Reaktionszeit. Sie ist bei den einzelnen Individuen verschieden und schwankt,
wie durch Versuche festgestellt wurde, zwischen 0,5 bis 3 und noch mehr Sekunden. Bei jüngeren Männern ist sie kürzer als bei alten, bei Frauen eher kürzer als bei Männern, bei Taxi führern infolge der langjährigen Übung kürzer als bei sonstigen Kraftfahrzeugführern.
Wie
sich
die Reaktionsfähigkeit
aus
wirkt, mögen folgende zwei Gegenüberstellungen zeigen: Eine Person hat eine Reaktionszeit von % Sekunde, führt sie
ein
Kraftfahrzeug mit
einer Stundengeschwindigkeit
von
48 km, so legt der Wagen in der Sekunde 13,3 bzw. in % Sekunde 6,6 m zurück, bis der Führer die Bremse in Tätig
keit setzt. Braucht dieselbe Person zwei Sekunden, bis sie nach Wahr nehmung des Hindernisses das Bremspedal herunterdrückt, so legt das Fahrzeug bei der gleichen Stundengeschwindigkeit noch 26 m zurück. Liegt also in erstem Beispiel das Hindernis
innerhalb 6,6 und im zweiten Falle innerhalb 26 in entfernt, so wird der Unfall eintreten, ehe zur Verhinderung überhaupt
etwas unternommen werden kann.
Q. Hinweise auf Feststellungen bei Kraftfahrzeugunfällen.
157
Der Genuß von Alkohol erzeugt bekanntlich nach kurzer Auspeitschung plötzliche Müdigkeit, d. h. mehr oder weniger
rasch vorübergehende Lähmungen der Gehirnfunktionen, die ent weder eine Willenshandlung vollkommen ausschließen oder aber stark verlangsamen. Nach Alkoholgenuß wird demnach die Re aktionszeit eine bedeutend längere und daher die Gefahr für Unfälle eine dementsprechend naheliegendere sein. Bei Feststel lungen ist eö daher notwendig, auch dieser Tatsache Rechnung zu tragen, insbesondere wann, wieviel und welche Art, ob zum Esten oder aus nüchternen Magen Alkohol genosten wurde.
Statistik und Preste berichten uns, daß die meisten Verkehrs unfälle in der Zeit von Freitag Abend bis Montag Mittag
fallen und auffallender Weife sind diese Tage auch mit dem stärksten Alkoholverbrauch belastet. In Verbindung damit sei erwähnt, daß der Polizeibeamte das Recht und die Pflicht hat, um Gefahren vorzubeugen, an getrunkene Führer, die, aus einer Gaststätte kommend, wegfahren wollen, am Fahren zu verhindern. Ob die Fahrgäste dagegen Einspruch erheben und ob es sich um einen angeftellten Fahrer oder um einen Herrenfahrer handelt, ist dabei selbstverständlich ohne Belang. Ermüdung. ES ist einleuchtend, daß ein Führer, der den ganzen Tag über gefahren ist (vielleicht auf schlechten Straßen, oder bei starkem Verkehr oder schlechtem Wetter, oder mehrere
Stunden gegen grelles Sonnenlicht), nicht mehr die normale Spannkraft besitzt. Bei Ergründung der Schuldfrage sind daher auch nach dieser Richtung Nachforschungen anzustellen. Zur Ergänzung sei darauf hingewiesen, daß die längere oder kürzere Reaktionszeit nicht das allein ausschlaggebende Moment für das Eintreten oder die Verhinderung eines Unfalles ist. Der Führer wird vielmehr in Erkennung seiner Pflichten bei
der Fahrgeschwindigkeit in Betracht ziehen müffen, daß vom Wegnehmen des Gases und der Inbetriebsetzung der Bremsen noch eine geraume Zeit vergeht, bis das Fahrzeug zum Halten gebracht werden kann (f. Bremsspur).
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr. Vom
16. Mär;
1928.
ErsterAbschnitt.
Kraftfahrzeuge im allgemeinen. A. Allgemeine Vorschriften.
§ 1.
1. als
Im Sinne nachstehender Vorschriften gelten: Kraftfahrzeuge
Landfahrzeuge,
die
Maschinen
durch
kraft bewegt werden, ohne an Bahngleise gebunden zu sein; 2. als
Krafträder
fertigem
die
Kraftfahrzeuge,
drei Rädern laufen, wenn ihr
Zustand
350
auf
nicht
Eigengewicht
nicht
Kilogramm
mehr
als
in betriebs
übersteigt;
An
hänger, Bei- oder Vorsteckwagen
bleiben bei Feststellung
der Fahrzeugart außer Betracht.
Als Krafträder gelten
außerdem
Kraftfahrzeuge
mit zwei
Laufrädern und
zwei
seitlichen, nur gelegentlich benutzten Stützrädern ohne An
hänger, Bei- oder Vorsteckwagen, wenn ihr Eigengewicht in
betriebsfertigem
Zustand
350
Kilogramm
nicht
über
steigt; 3. als Kraftomnibuffe Personenkraftwagen mit mehr als acht
Sitzplätzen (einschließlich Führersitz); 4. als Wege auch Plätze, Brücken und Durchgänge;
5. als
Wegebenutzer
Schienenfahrzeuge,
Fuhrwerke,
Kraft
fahrzeuge (einschließlich Kleinkrafträder), Radfahrer, Reiter,
159
Verordnung über Krastfahrzeugverkehr.
sowie getriebene oder
marschierende Abteilungen, Aufzüge
geführte Tiere, ausgenommen Hunde; 6. als Dunkelheit in den Monaten April bis September die
Stunde nach Sonnenuntergang bis eine
Zeit von einer
Stunde vor Sonnenaufgang, in den übrigen Monaten die
Zeit von einer halben Stunde nach Sonnenuntergang bis
eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang; 7. als Luftreifen Reifen, bei denen die in einem Schlauche
eingeschlossene Luft
Reifen unter
bei unbelastetem
schon
Überdruck steht.
Für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen gelten sinn
§ 2.
gemäß die den Verkehr von Fuhrwerken oder von Fahrrädern
auf öffentlichen Wegen allgemein regelnden Vorschriften, sofern nicht nachfolgend oder gemäß § 6 Abs. 3 des Gesetzes von der
obersten Landesbehörde andere Bestimmungen getroffen werden. Auf
welche
Kraftfahrzeuge,
im
öffentlichen
Fuhrgewerbe
verwendet werden, sowie auf die Führer dieser Fahrzeuge finden
neben den nachstehenden Vorschriften die besonderen Bestimmun
gen über den Betrieb der dem öffentlichen Fuhrgewerbe dienen den Fuhrwerke Anwendung. Wenn
neben
bahnen
der
befestigten
vorhanden
(Sommerweg)
ist,
so
eine
Fahrbahn
unbefestigte
gilt jede
der
für die Anwendung der Fahrordnung
beiden
in
Fahr §§
den
21
bis 23 - Beurteilung der rechten und der linken Seite — als
selbständiger Weg;
beim Ausweichen und Überholen darf auch
erforderlichenfalls vom Sommerweg auf die befestigte Fahrbahn und umgekehrt übergegangen werden.
Die
nachstehenden
Vorschriften
nicht
gelten
für
Kraft
schlitten, Raupenkraftfahrzeuge, Dampsstraßenlokomotiven, Stra-
ßeawalzen, ferner solche Kraftfahrzeuge, Gewicht
im
beladenen
deren betriebsfertiges
oder unbeladenen
oder bei Vorhandensein von 3 Achsen
Zustand
9
Tonnen
15 Tonnen übersteigt,
sowie selbstfahrende Arbeit-- und Werkzeugmaschinen zu land wirtschaftlichen
oder
gewerblichen
Motorpflüge, Motorsägen).
Zwecken
(z. B.
Dampf-,
Verordnung über Krastsahrzeugverkehr.
160
B. Das Krastfahrzeng. a) Beschaffenheit, Ausrüstung und Ladung. §
3.
besondere
Die Krastfahrreuge so
ins-
müßen verkehrssicher und
und
eingerichtet
gebaut,
ausgerüstet sein,
daß
Feuers- und Explosionsgefahr sowie jede Belästigung von. Per
sonen und Gefährdung von Fuhrwerken durch Geräufch, Rauch, Dampf oder üblen Geruch ausgeschlossen ist. der
Verbrennungsgase
Dampfes
bei
bei
Die Abführung
Dampfmaschinen
unter
hat
des
und
Verbrennungsmaschinen
Anwendung
aus-
reichender schalldämpfender Mittel zu geschehen; das Ende des
Auspuffrohres darf nicht nach abwärts gerichtet fein.
Die An
bringung von Auspuffklappen und andere Maßnahmen, die es ermöglichen, die Schalldämpfer in ihrer Wirkung abzufchwächen
oder auszuschalten, sind verboten. Kraftfahrzeuge, deren betriebsfertiges Eigengewicht 3 Tonnen
nicht übersteigt, und dreiachsige Kraftfahrzeuge, deren betriebs fertiges
Gewicht
im
oder
beladenen
unbeladenen
Zustand
9 Tonnen übersteigt, müssen mit Luftreifen versehen sein; alle
übrigen Kraftfahrzeuge müssen mit Luftreifen oder hochelasti schen Vollgummireifen versehen sein.
Die
Radkränze
dürfen
keine Unebenheiten besitzen, die geeignet sind, die Fahrbahn zu beschädigen. § 4. Jedes Fahrzeug muß versehen sein:
1. mit einer zuverlässigen Lenkvorrichtung, die gestattet, sicher
und rasch auSzuweichen; die zur Lenkung benutzten Wagen räder sollen nach beiden Seiten möglichst weit einschlagen,
um kurz wenden zu können; 2. mit
zwei
in
ihrer
Wirkung
voneinander
unabhängigen
Bremseinrichtungen, von denen jede auf die Räder einer
Achse oder kreuzweise auf die Räder verschiedener Achsen gleichzeitig einwirkt. muß
feststellbar
sein.
antrieb muß eine
Eine der beiden BremSeinrichtungen Bei
Kraftfahrzeugen
mit
Ketten-
BremSeinrichtung unmittelbar auf
die
Räder oder auf Bestandteile, die mit den Rädern fest ver-
Verordnung über Krastfahr^ugverkehr.
161
bunden sind, einwirten. Jede Bremseinrichtung muß für sich geeignet sein, das Fahrzeug auf kürzeste Entfernung zuw Stehen zu bringen;
3. mit einer von
Vorrichtung,
zuverlässigen
die
Steigungen
sofern
verhindert,
unbeabsichtigte
nicht
eine
der
die
beim
Befahren
Rückwärt-bewegung diese
Bremsen
Forde
rung erfüllt;
4. mit einer am Fahrzeug befestigten Hupe zum Abgeben von Warnungszeichen; falls
die
Hupe
mehrtönig
ist,
müßen
die verschiedenen Töne gleichzeitig in einem harmonischen Akkord
anklingen;
betrachten,
Hupen
wenn ein
als
find
klarer, von
vorschriftsmäßig
zu
Nebengeräuschen freier
Ton oder Akkord durch Schwingungen von Metallzungen, Platten (Membranen) oder anderen Teilen
erzeugt wird.
An jedem Fahrzeug muß mindesten- eine Hupe vorhanden
sein,
mit der auch
bei
stillstehendem Motor Warnungs
zeichen abgegeben werden können; 5. nach eingetretener Dunkelheit und bei starkem Nebel mit mindestens
zwei
in gleicher Höhe
angebrachten,
die
seit
liche Begrenzung des Fahrzeuges anzeigenden, hellbrennen den Laternen mit farblosem oder schwach gelblichem Glase,
die den Lichtschein derart auf die Fahrbahn werfen, daß diese auf mindestens 20 Meter vor dem Fahrzeug von dem Führer übersehen werden kann. kaute
der
die
Der Abstand der Außen-
seitliche Begrenzung
anzeigenden
Laternen
von der Außenkante des Fahrzeuge- darf nicht mehr al40 Zentimeter betragen,
übermäßig stark wirkende Schein
werfer dürfen nicht verwendet werden; 6. mit einer Vorrichtung, die verhindert, daß das Fahrzeug von Unbefugten in Betrieb gesetzt werden kann. Für Krafträder gelten nicht die Vorschriften über Festftellbarkeit der Bremse (Nr. 2) und Vorrichtungen zur Verhinde
rung der unbeabfichtigte« Rückwärtsbewegung (Nr. 3) und der
Inbetriebsetzung durch Unbefugte (Nr. 6); e- genügt eine hell brennende Laterne mit farblosem oder schwach gelblichem Glase Aumer, Araftfahrzeugverkehr. 3. Aufl.
H
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
162
(Nr. 5), ausgenommen, wenn ein Kraftrad einen Beiwagen auf der linken Seite mitführt; eine auf das Wagenrad des Bei wagens einwirkende Bremse (Nr. 2) ist nicht erforderlich. Jeder Kraftwagen, dessen Eigengewicht 350 Kilogramm übersteigt, muß so eingerichtet fein, daß er mittels der Maschine oder des Motors vom Führersitz aus in Rückwartsgang
gebracht werden kann. Die Griffe zur Bedienung der Maschine oder des Motors und der im Abs. I bis 3 angeführten Einrichtungen müssen so angebracht sein, daß der Führer sie, ohne sein Augenmerk von der Fahrtrichtung abzulenken, leicht und auch im Dunkeln ohne Verwechselungsgefahr handhaben kann. Jedes Kraftfahrzeug muß mit einem an einer sichtbaren Stelle des Fahrgestells angebrachten Schilde versehen sein, das
die
Firma,
die
das Fahrgestell
hergestellt
hat,
die
Fabrik
nummer des Fahrgestells, die Anzahl der Pferdestärken der Ma. schine oder des Motors (bei Krafträdern, Personenkraftwagen mit Ausnahme der Kraftomnibusse und bei Lastkraftwagen bis 2,5 Tonnen Eigengewichts sofern diese Fahrzeuge durch Ver brennungsmaschine angetrieben werden, auch den Hubraum der Maschine) und das Eigengewicht des betriebsfertigen Fahrzeuges
ergibt. Bei Verbrennungsmaschinen muß die Fabriknummer der Antriebsmaschine auf den Zylindern eingeschlagen sein. Bei Kraftfahrzeugen, deren Gesamtgewicht (einschließlich Ladung)
5 Tonnen übersteigt, muß sich die Angabe auf dem Schilde auch auf die zulässige Belastung, auf die Achsdrucke und auf die Felgendrucke auf 1 Zentimeter Felgenbreite - Basis der Gummireifen - im beladenen Zustand erstrecken. Bei einem Kraftfahrzeug im beladenen Zustand darf der Druck auf eine Achse 6 Tonnen, bei Vorhandensein von 3 Achsen 5 Tonnen und der Druck auf 1 Zentimeter Felgenbreite Basis
der
Gummireifen
—
150
Kilogramm
nicht
über
schreiten. Zum Abgeben von Warnungszeichen außerhalb geschloffener Ortsteile bestimmte Pfeifen (§ 19 Abs. 3) gelten als vor-
1G3
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr. durch sie Pfiffe gleicher Tonhöhe
schriftsmäßig, wenn
erzeugt
Weife
Gase
au-
daß
werden,
dem
Zylinder
Druck
unter der
oder
in der
verbrannte
stehende
durch
Auspuffleitung
die
entweichen.
Pfeife
Lastkraftwagen, deren Eigengewicht zuzüglich Belastung 3500
der zulässigen
Kilogramm übersteigt, müssen an
Seite mit einem Spiegel verfehen
der
linken
fein, der dem Führer die
Beobachtung der Fahrbahn nach rückwärts ermöglicht.
Bei
Verwendung
Schlußlichtes
eines
einer
oder
Ein
richtung zur Anzeige der Abficht des Anhallens oder der beab sichtigten Änderung der Fahrtrichtung darf nur gelbrotes Licht benutzt werden.
Die Ladung muß fo verteilt, verwahrt oder befestigt fein, daß
sie
weder
unreinigen,
oder
Perfonen
noch
starkes
befchädigen
Sachen
das
oder
Geräufch
oder
ver
Umfchlagen
de-
Fahrzeuges verurfachen kann. Am Hinteren Ende des Fahrzeuge weit
Ladungen
herausragende
Strohkränze,
Lappen
oder
müssen
dergleichen
an
den
befonders
Enden
durch
kenntlich
ge
macht fein. b) Antrag auf Zulassung eine - Fahrzeuges. § 5.
soll,
hat
Wenn ein Kraftfahrzeug in Betrieb genommen werden der
Eigentümer
bei
der
für
seinen
Wohnort
zu
ständigen höheren Verwaltungsbehörde die Zulassung des Fahr
zeuges schriftlich zu beantragen. 1. Namen,
Beruf
Der Antrag muß enthalten:
(Gewerbe)
und
Wohnort
des
Eigen
tümers, 2. die Firma, die da- Fahrgestell hergestellt hat, sowie die Fabriknummer des Fahrgestells,
3. die
Art
des Fahrzeuge-
(Kraftrad,
Personenkraftwagen,
Kraftomnibus, Lastkraftwagen, Elektrokarren, Zugmaschine ohne Güterladeraum), bei Möglichkeit eine- Wechsels in
den Aufbauten nähere Angaben hierüber, 4. die Art
des
Antriebs
maschine, Elektromotor),
(Verbrennung-maschine,
Dampf
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
164
5. die Anzahl der Pferdestärken der Maschine oder des Motors (bei Krafträder«, Personenkraftwagen mit Aus nahme
der
Kraftomnibusse und
bei
Lastkraftwagen
bis
2,5 Tonnen Eigengewicht, sofern diese Fahrzeuge durch Derbrennungsmaschine angetrieben werden, auch den Hub raum und die Nummer der Maschine), 6. das Eigengewicht des betriebsfertigen Fahrzeuges,
7. die zulässige Belastung (in Kilogramm oder Personen ein-
schließlich Führer), 8. bei Fahrzeugen, deren Gesamtgewicht (einschließlich Ladung) 5 Tonnen übersteigt, die Achsdrucke auf 1 Zentimeter Felgenbreite — reifen — im beladenen Zustand, 9. bei Kraftomnibussen
mit Antrieb
und die Felgendrucke Basis der Gummi
durch
Verbrennung--
maschine und bei Lastkraftwagen mit gleichem Antrieb die Angabe, ob alle Räder mit Luftreifen versehen find, 10. die Angabe der gewerblichen oder landwirtschaftlichen Be rufsgenoffenschaft, falls der Eigentümer einer solchen an
gehört. Dem Antrag ist das Gutachten eines von der höheren Ver waltungsbehörde anerkannten Sachverständigen beizufügen, das die Richtigkeit der Angaben unter Abs. 1 Nr. 3 bis 9 sowie ferner bestätigt, daß das Fahrzeug den nach dieser Verordnung zu stellenden Anforderungen genügt. Da- Gutachten hat der
Antragsteller auf seine Kosten zu beschaffen. Die höhere Verwaltungsbehörde kann einer zuverlässigen ins Handelsregister eingetragenen Firma, zu deren Geschäftsbetrieb die Herstellung von Kraftfahrzeugen gehört und deren Sitz sich im Bezirke der Behörde befindet, auf schriftlichen Antrag nach einer auf Kosten der Firma vorgenommenen Prüfung (TypenPrüfung) widerruflich eine Bescheinigung darüber erteilen, dasi eine von ihr fabrikmäßig gefertigte Gattung von Kraftfahr» zeugen den Anforderungen dieser Verordnung genügt (Typen bescheinigung). Für im Ausland hergestellte Fahrzeuge kann eine solche Bescheinigung einer zuverlässigen, in- Handels-
Verordnung über ztraflfahrzeugverkehr. register
eingetragenen Firma,
zu
deren Geschäftsbetriebe
165 der
Handel mit Kraftfahrzeugen gehört und deren Sitz sich im Bezirke der Behörde befindet, auf schriftlichen Antrag aus gestellt werden, wenn der Nachweis erbracht wird, daß die Firma im Deutschen Reiche zum alleinigen Vertriebe von Kraftfahrzeugen der betreffenden Gattung berechtigt ist. Die
Typenbefcheinigung gilt fürs ganze Reich. Für ein Kraftfahr zeug einer solchen Gattung (Satz 1 und 2) kann die Firma
zu einer amtlich beglaubigten Abschrift der Typenbefcheinigung mit etwaigen Nachträgen unter laufender Nummer eine Er gänzungsbescheinigung ausstellen, die die Richtigkeit der im Abs. 1 unter Nr. 3 bis 9 vorgeschriebenen Angaben bestätigen
muß. Eine solche Firmenbescheinigung (Abschrift der Typen bescheinigung nebst Ergänzungsbescheinigung) ersetzt das Gut achten des amtlich anerkannten Sachverständigen (§ 5 Abs. 2) in
allen Fällen mit Ausnahme der des § 6 Abs. 3 Satz 2 und des § 35 Abs. 1 mit der Maßgabe, daß für Kraftomnibusse mit Antrieb durch Verbrennungsmaschine, Lastkraftwagen mit gleichem Antrieb, elektrisch oder mit Dampf angetriebene Kraft fahrzeuge sowie Zugmaschinen ohne Güterladeraum, ein amt licher Wiegeschein oder eine Bescheinigung über die unter be hördlicher Überwachung vorgenommene Wägung beizufügen ist.
Für ein Fahrzeug, das schon einmal zum Verkehr auf öffent lichen Wegen zugelassen war, darf eine Firmeubefcheiuigung
nur dann ausgestellt werden, wenn die Firma das Fahrzeug nochmals geprüft und sich von seiner vorschriftsmäßigen Be schaffenheit überzeugt hat; dies ist in der Bescheinigung zu ver merken. Über die mittels Firmenbescheinigung in den Verkehr gebrachten Fahrzeuge hat die Firma ein Verzeichnis zu führen und auf Verlangen den zuständigen Beamten vorzulegen. Firmenbescheinigungen können unter Mitverantwortung der Stammfirma - bei Fahrzeugen ausländischer Herstellung der Hanptvertretung im Sinne des Satzes 2
-
auch von den
Zweigniederlassungen, die dann gleichfalls zur Listenführung ver pflichtet sind, ausgestellt werden. Im Falle des Widerruft
166
Verordnung über Kraftsahrzeugverkehr.
(Satz 1 und 2) verliert die Typenbescheinigung ihre Gültigkeit
und ist nebst allen bereits gefertigten beglaubigten Abschriften zuständigen
der
höheren
die Abschriften
weit
Verwaltungsbehörde
nicht
als
abzuliefern,
so
in
den
Firmenbescheinigungen
Verkehr gegeben worden find. Für die Prüfungen nach Abs. 2 und 3 gellen die Vorschriften einer die
„Anweisung der
über
die
Prüfung
Reichsverkehrsminister
von
erlaßt.
Kraftfahrzeugen",
Er
davon
hat
dem
Reichsrat unverzüglich Kenntnis zu geben; erhebt der Reich-rat innerhalb eines Monats Widerspruch,
kehrsminister die
so
hat
der
Reichsver
beanstandeten Vorschriften aufzuheben.
Mit Zustimmung der obersten Landesbehörde und des Reichsverkebrsministers können versuchsweise auch Kraftfahrzeuge, deren
Beschaffenheit
oder Ausrüstung den Vorschriften
dieser Ver
ordnung oder der „Anweisung über die Prüfung von Kraft fahrzeugen" nicht
entspricht,
widerruflich
Verkehre
zum
zu-
gelassen werden. e)ZulassungzumVerkehrundKennzeichnung. § 6.
Die höhere Verwaltungsbehörde (§ 5 Abs. 1) entscheidet
über den Antrag auf Zulassung des Kraftfahrzeugs zum Ver kehr auf öffentlichen Wegen.
Die Zulassung gilt für das ganze
Reich.
Im Falle der Zulassung hat die höhere Verwaltungsbehörde
das Kraftfahrzeug in eine Liste einzutragen, dem Fahrzeug ein polizeiliches
Kennzeichen
(§
8)
zuzuteilen
und
hiervon
dem
Antragsteller Mitteilung zu machen, sowie über die Zulassung
und die Eintragung des Kraftfahrzeuges und die Zuteilung des
Kennzeichens eine Bescheinigung auszufertigen.
Die Aushändi
gung der Bescheinigung erfolgt durch die für den Ort, wo das
Kraftfahrzeug in Betrieb gesetzt werden soll, zuständige Polizei behörde.
Die
Bescheinigung
darf
erst
ausgehändigt
werden,
wenn den Vorschriften über die Entrichtung der Kraftfahrzeug, steuer genügt ist.
Die Muster der Liste und der Befcheinigung
schreibt der Reichsverkehrsminister vor.
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr. Treten
bereits
bei
zum
einem
zugelaffenen
Verkehr
Kraftfahrzeug
auf
167
öffentlichen
Änderungen
Wegen die
ein,
eine
Berichtigung der Liste und der Zulaffungsbefcheinigung erforder
lich machen, so hat der Eigentümer unter Vorlegung der Zu-
laffungsbefcheinigung die
Berichtigungen
innerhalb
2
Wochen
bei der zuständigen höheren Verwaltungsbehörde zu beantragen; ist
eine
Berichtigung
erforderlich
geworden,
weil
ein
Kraft
omnibus mit Antrieb durch Verbrennungsmafchine oder ein Last kraftwagen mit gleichem Antrieb an allen Rädern mit
Luft
reifen statt einer anderen Bereifung verfehen worden ist, fo hat
der Eigentümer den Bereifungswechsel in geeigneter Form nach
Bei Änderung der Art des Antriebs, bei Einbau
zuweifen.
einer stärkeren Maschine oder eines stärkeren Motors, einer in ihrer Bauart oder Übersetzung veränderten Bremse oder Lenk
vorrichtung bedarf eS einer erneuten Zulaffung, die der Eigen tümer sofort unter Beifügung eines Gutachtens (§ 5 Abf. 2) bei
der
zuständigen
höheren
Verwaltungsbehörde
zu
bean
tragen hat. Verlegt der Eigentümer eines Kraftfahrzeuges seinen Wohn ort in den Bezirk einer anderen höheren Verwaltungsbehörde, so hat er bei dieser unverzüglich die (Erteilung einer neuen Zu-
laffungSbescheinigung unter Beifügung der bisherigen oder einer
beglaubigten Abschrift davon zu beantragen; eines Sachverstän digengutachtens (§ 5 Abs. 2, 3) bedarf es in diesem Falle nicht. Dem Fahrzeug wird ein neues Kennzeichen zugeteilt.
Bei Aus
händigung der neuen Zulaffungsbefcheinigung ist die bisherige der höheren Verwaltungsbehörde zurückzugeben und von dieser der
vordem zuständigen höheren Verwaltungsbehörde unter Angabe des neuen Kennzeichens zu übersenden.
Das Kraftfahrzeug ist
in die Lifte einzutragen. Soll ein Kraftfahrzeug zum Verkehr auf öffentlichen Wegen nicht mehr verwendet werden, so hat der Eigentümer der zu
ständigen höheren Verwaltungsbehörde hiervon Mitteilung zu machen und ihr die Zulaffungsbefcheinigung sowie
das Kenn
zeichen abzuliefern; sobald dies geschehen, gilt das Fahrzeug als
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
168
Das Kennzeichen ist, sofern es nicht amtlich aus
abgemeldet.
gegeben ist, nach Vernichtung de- Dienststempels zurückzugeben.
Unterbleibt die Ablieferung, fo hat die höhere Verwaltungs behörde die Zulassung-bescheinigung und das Kennzeichen einzu
ziehen oder, soweit die Einziehung des Kennzeichens nicht zu-
lässig ist, den Dienststempel auf diesem augenfällig zu vernichten. In gleicher Weise ist auf Antrag der Steuerbehörde zu versah, ren, wenn eine neue Kraftfahrzeugsteuerkarle nicht rechtzeitig gelöst oder die Kraftfahrzeugsteuer nicht rechtzeitig entrichtet wird. Geht ein zum Verkehr auf öffentlichen Wegen zugelassenes Kraftfahrzeug
auf
einen
anderen
Eigentümer
über,
der
das
Fahrzeug weiterbenuhen will, so hat der bisherige Eigentümer den Eigentumsübergang unverzüglich der für seinen Wohnort zu
ständigen
höheren
Verwaltungsbehörde
unter
Angabe
von
Namen, Wohnort und Wohnung des neuen Eigentümers anzuzeigen; er hat ferner dem neuen Eigentümer die Zulassungs-
befcheinigung
gegen
Empfangsbestätigung
diese feiner Anzeige beizufügen.
auSzuhändigen
und
Mit Eingang der Anzeige und
der Empfangsbestätigung bei der höheren Verwaltungsbehörde
gilt das Fahrzeug in der Perfon des bisherigen Eigentümers als abgemeldet.
seinen
Der neue Eigentümer hat unverzüglich bei der für
Wohnort
zuständigen
höheren Verwaltungsbehörde
die
Erteilung einer neuen Zulassungsbefcheinigung unter Beifügung der bisherigen oder einer beglaubigten Abschrift davon zu bean
tragen; eines Sachverständigengutachtens (§ 5 Abf. 2, 3) bedarf es nicht.
War das Fahrzeug bisher von derfelben höheren
Verwaltungsbehörde zugelassen, so behält es fein Kennzeichen;
die
Liste ist zu
berichtigen.
War
das
Fahrzeug
bisher von
einer anderen höheren Verwaltungsbehörde zugelassen, so wird
es in die Liste eingetragen und ihm ein neues Kennzeichen zugeteilt.
War dem Antrag nur eine beglaubigte Abschrift der
bisherigen Zulassungsbescheinigung beigefügt, so ist gegen Aushändigung der neuen Zulassung-bescheinigung die bisherige zu
rückzugeben; diese ist der etwa vordem zuständigen höheren Ver waltungsbehörde unter Angabe des neuen Kennzeichens zu über-
16!)
Verordnung über Kraftfahrzcugverkehr.
Die neue Zulaffungsbescheinigung darf erst ausgehändigt
senden.
werden, wenn den Vorschriften über die Entrichtung der Kraftfahrzeugsteuer genügt ist.
Soll ein Kraftfahrzeug nur bis zur Dauer von acht Mo naten
zum
Verkehr
auf
öffentlichen
Wegen
nicht
verwendet
werden, so gilt Abs. 5 Satz 1 bis 3 mit der Maßgabe, daß die höhere Verwaltungsbehörde nach Eintragung des Tages der Ab meldung in die Liste die Zulaffungsbescheinigung auf Antrag des
Eigentümers bis zur Dauer von acht Monaten aufzubewahren
und von einer Zuteilung des Kennzeichens an ein anderes Kraft fahrzeug
während
dieser Zeit abzusehen hat.
dieser Zeit von
innerhalb
dem
bisherigen
Wird
oder
ihr
bei
einem
neuen
Eigentümer die erneute Zulaffung beantragt und von dem An
tragsteller die Erklärung abgegeben, daß Änderungen im Sinne des Abf. 3 an dem Kraftfahrzeug in der Zwischenzeit nicht ein getreten
find,
so
kann
fie auf
das Sachverständigengutachten
(§ 5 Abs. 2, 3) verzichten; im Falle erneuter Zulaffung ist dasselbe Kennzeichen (Abs. 2) wieder
zuzuteilen;
dem bisherigen
Eigentümer ist die bisherige Zulaffungsbescheinigung nach Ein-
tragung des Tages der erneuten Zulaffung in die Liste, einem neuen Eigentümer ist eine
neue
Zulaffungsbescheinigung
nach
Berichtigung der Liste auszuhändigen; für die Aushändigung der
Zulaffungsbescheinigung gilt in beiden Fällen Abs. und. 3.
2 Satz
2
Liegt der Wohnort des Eigentümers, der die erneute
Zulaffung des abgemeldeten Kraftfahrzeuges begehrt, im Bezirk
einer anderen höheren Verwaltungsbehörde, so ist der Antrag
an diese zu richten; für die erneute Zulaffung gilt Abs. 2; auf das Sachverständigengutachten kann verzichtet werden, wenn der Antragsteller erklärt, daß Änderungen im Sinne des Abs. 3 an
dem Kraftfahrzeug in der Zwischenzeit nicht eingetreten find. Die höhere Verwaltungsbehörde hat die bisherige Zulaffungsbeschei
nigung von der früher zuständigen höheren Verwaltungsbehörde einzufordern und dieser nach erfolgter Zulaffung unter Angabe
des
neuen
Kennzeichens
zurückzusenden;
die
früher zuständige
höhere Verwaltungsbehörde hat ihre Lifte zu berichtigen.
170
Perordnung über Krastfahrzeugverkehr.
Mit Zustimmung der obersten Landesbehörde kann die höhere Verwaltungsbehörde zum Verkehr auf öffentlichen Wegen zu-
gelassenen Kraftfahrzeugen ein anderes Kennzeichen zuteilen. In
diesen Fallen haben die Eigentümer die ZulaffungSbescheinigungen der höheren Verwaltungsbehörde innerhalb 14 Tagen zwecks Berichtigung vorzulegen. § 7.
Vorbehaltlich der Vorschrift im § 38 muß jedes auf
Wegen verkehrende
öffentlichen
Kraftfahrzeug
das
polizeiliche
Kennzeichen (§ 8) tragen. § 8.
Das von der höheren Verwaltungsbehörde zuzutei-
lende Kennzeichen besteht aus einem (oder mehreren) Buchstaben
(oder römischen Ziffern) zur Bezeichnung des Landes (oder engeren
Verwaltungsbezirkes)
und
au-
der
Erkennung-nummer,
unter der das Fahrzeug in die polizeiliche Liste (§ 6 Abf. 2) ein getragen ist.
Die Verteilung der Kennzeichen innerhalb
des
Reichsgebiets erfolgt nach einem „Plan für die Kennzeichnung
der Kraftfahrzeuge", den der Reichsverkehrsminister nach An
hörung der beteiligten obersten Landesbehörden aufstellt.
Das
Kennzeichen ist an der Vorderseite und an der Rückseite des
Fahrzeuges bringen.
nach außen
hin
an leicht sichtbarer Stelle anzu
Die Fläche des Kennzeichens muß zur Längsachse des
Fahrzeuges senkrecht oder annähernd senkrecht stehen.
Bei spitz
zulaufenden Fahrzeugen kann jedoch das vordere und das Hintere
Kennzeichen
durch
je
zwei
Kennzeichen
ersetzt
werden;
diese
müssen beiderseits an jedem spitz zulaufenden Ende des Fahr
zeuges auf Flächen angebracht fein, die zur Längsachse des Fahr,
zeuge- schräg, zur Fahrbahn senkrecht oder annähernd senkrecht stehen. Das vordere Kennzeichen ist in schwarzer Balkenschrift auf
weißem, schwarzgerandetem Grunde auf die Wandung des Fahr zeuges oder auf eine rechteckige Tafel aufzumalen, die mit dem
Fahrzeug durch Schrauben, Nieten oder Nägel fest zu verbinden ist.
Die
Buchstaben
(oder
die
römischen
Ziffern)
und
dir
Nummern müssen in eine Reihe gestellt und durch einen wage» rechten Strich voneinander getrennt werden.
Die Abmessungen
Verordnung über >rraftfahr;cttgvcrkehr. betragen: Randbreite mindestens
10 Millimeter,
171 Schriftböbe
75 Millimeter bei einer Strichstärke von 12 Millimeter, Ab
stand zwischen den einzelnen Zeichen und vom Rande 20 Milli meter, Stärke des Trennungsstrichs 12 Millimeter, Länge des
Trennungsstriches 25 Millimeter, Höhe der Tafel ausschließlich des Randes 115 Millimeter.
Bei dem an der Rückseite des Fahrzeuges mittels Schrauben, Nieten
oder Nägel
fest anzubringenden Kennzeichen find die
Buchstaben (römischen Ziffern) und die Nummer auf einer vier eckigen weißen, schwarzgerandeten Tafel in schwarzer Balken schrift au-zuführen. Die Tafel kann Bestandteil einer Laterne
sein (vergleiche § 11). Die Nummer kann unter den Buch* staben (römischen Ziffern) oder, durch einen wagerechten Strich getrennt, dahinter stehen. Die Abmessungen betragen: Rand breite mindestens 10 Millimeter, Schrifthöhe 100 Millimeter
bei einer Strichstärke von 15 Millimeter, Abstand zwischen den einzelnen Zeichen und vom Rande 20 Millimeter, Höhe der
Tafel ausschließlich des Randes bei zweizeiligen Kennzeichen 260 Millimeter, bei einzeiligen Kennzeichen 140 Millimeter, ferner bei einzeiligen Kennzeichen Stärke des Trennungsstriches 15 Millimeter, Länge des Trennungsstriches 30 Millimeter. Das Hintere Kennzeichen kann auch auf die Wandung des Fahr
zeuges aufgemalt werden. Kraftzweiräder find von der Führung des Hinteren Kenn« zeichens befreit. Bei ihnen genügt ein beiderseitig beschriebenes Kennzeichen, das an der Vorderseite in der Fahrtrichtung an leicht fichtbarer Stelle anzubringen ist. Das Kennzeichen ist in schwarzer Balkenschrift auf weißem, schwarzgerandetem Grunde
auf eine rechteckige, an den Vorderecken leicht abgerundete Tafel aufzumalen, die mit dem Fahrzeug durch Schrauben, Nieten oder Nagel fest zu verbinden ist. Die Buchstaben (oder die römischen Ziffern) und die Nummer müssen in einer Reihe stehen und durch einen wagerechten Strich voneinander getrennt sein. Die Abmessungen betragen: Randbreite mindestens 8 Milliweter, Schrifthöhe 60 Millimeter bei einer Strichstärke von
17 2
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
10 Millimeter, Abstand zwischen den einzelnen Zeichen und vom Rande 12 Millimeter, Stärke des Trennungsstriches 10 Milli
meter, Länge des Trennungsstriches
18 Millimeter, Höhe der
Tafel ausschließlich des Randes 84 Millimeter. Bei Elektrokarren, deren betriebsfertiges Eigengewicht 1,75
Tonnen nicht übersteigt, bei anderen Kraftwagen, deren betriebs
fertiges Eigengewicht 0,5 Tonnen nicht übersteigt, und bei Kraft dreirädern können das vordere und Hintere Kennzeichen (Abf. 2
und 3) auch mit den im Abf. 4 angegebenen Abmessungen aus geführt werden mit der Maßgabe, daß die Höhe der Tafel aus
schließlich
des
Randes
bei
zweizeiligen
Hinteren
Kennzeichen
156 Millimeter betragen soll. Die Muster für die Kennzeichen schreibt der Reichsverkehrs minister vor.
§ 9. Die Kennzeichen müssen mit dem Dienststempel der Poli zeibehörde (§ 6 Abs. 2 Satz 2) versehen sein.
Zum Zwecke der
Abstempelung des Kennzeichens hat die Polizeibehörde die Vor
Bevor sie die Ab
führung des Kraftfahrzeuges anzuordnen.
stempelung vornimmt, hat sie sich durch sorgfältige Prüfung da
von zu überzeugen, daß das Fahrzeug insbesondere auch den Vor-
schriften der §§ 8, 10 und 11 entspricht.
§ 10.
Die Kennzeichen dürfen nicht zum Umklappen ringe-
richtet sein; sie dürfen niemals verdeckt sein und müssen stets in
lesbarem
Zustand
erhallen
werden.
Der
untere
Rand
des
vorderen Kennzeichens darf nicht weniger als 20 Zentimeter, der des Hinteren nicht weniger als 45 Zentimeter vom Erdboden entfernt fein.
§ 11.
Bei Dunkelheit und bei starkem Nebel find Hintere
Kennzeichen so
zu beleuchten, daß fie deutlich erkennbar find.
Beleuchtungsvorrichtungen
dürfen
die
Kennzeichen
von
keiner
Seite verdecken; Vorrichtungen zum Abstellen der Beleuchtung vom
Sitze
find
nur
des Führers oder vom Innern des Wagens
zuläffig,
wenn
beim
Abstellen
Laternen (§ 4 Abs. 1 Nr. 5) verlöschen.
gleichzeitig
aus
sämtliche
Verordnung über Kraftfahrzengverkehr.
173
Bei Kraftzweirädern ist das an der Vorderseite angebrachte
während
Kennzeichen
der
Dunkelheit und
bei
starkem
Nebel
so zu beleuchten, daß es von beiden Seiten deutlich erkennbar ist. § 12.
Ist der Dienststempel
eines Kennzeichens
unkenntlich
geworden oder muß ein mit dem Dienststempel der Polizeibehörde versehenes Kennzeichen erneuert werden, so ist das Kraftfahrzeug
wiederum entsprechend der Vorschrift trn § 9 der Polizeibehörde vorzuführen; tritt die Notwendigkeit der Erneuerung an einem
Orte ein, von dem aus die Polizeibehörde, die die erste Stempelung des Kennzeichens vorgenommen hatte, ohne Zeitverlust nicht erreicht werden kann, so ist das Fahrzeug der nächsten Polizei
behörde vorzuführen, die alsdann den Dienststempel zu erneuern oder das erneuerte Kennzeichen mit dem Dienststempel zu ver
sehen und, daß dies geschehen, in der Zulassungsbescheinigung (§ 6 Abs. 2) ersichtlich zu machen hat.
§ 13.
Die Anbringung mehrerer verschiedener Kennzeichen
ist unzulässig.
C. Der Führer des Kraftfahrzeuge-. a) Die Zulassung zum Führen,
j
14.
auf
Wer
öffentlichen
Wegen
ein
Kraftfahrzeug
führen will, bedarf der Erlaubnis der zuständigen höheren Ver waltungsbehörde;
dies
gilt
nicht
für
ausschließlich
im
inlän
dischen Verkehre benutzte Elektrokarren, deren betriebsfertiges
Eigengewicht
1,75
Tonnen, und andere elektrisch
angetriebene
Kraftfahrzeuge, deren betriebsfertige- Eigengewicht 0,5 Tonnen
nicht übersteigt.
Die Erlaubnis gilt für das ganze Reich; sie
ist zu erteilen, wenn der Nachsuchende seine Befähigung durch
eine Prüfung dargetan hat und nicht Tatsachen vorliegen, die die Annahme rechtfertigen, daß er zum Führen von Kraftfahr
zeugen ungeeignet ist. Personen unter 18 Jahren ist das Führen von Kraftfahr zeugen, insbesondere auch von Krafträdern und elektrisch ange*
triebenen Kraftfahrzeugen im Sinne des Abs.
gestattet.
1 Satz 1, nicht
Ausnahmen können von der höheren Verwaltung--
174
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
behörde mit Zustimmung des gesetzlichen Vertreters zugelassen
werden. Den Nachweis der Erlaubnis hat der Führer durch eine
Bescheinigung (Führerschein)
zu
erbringen,
deren Muster
der
Reichsverkehrsminister vorschreibt. Für di« vorzunehmenden Prüfungen gellen die Vorschriften unter Ziffer I bis VII der als Anlage beigefügten „Anweisung
über die Prüfung der Führer von Kraftfahrzeugen". b)
Besondere
§ 15.
Pflichten
des
Führers.
Der Führer hat den Führerschein (§ 14 Abs. 3) so
wie die Bescheinigung über die Zulassung des Kraftfahrzeuges
(§ 6 Abs. 2 und § 41 Abs. 1, 2 und 11) bei der Benutzung des Fahrzeuges auf öffentlichen Wegen bei sich zu führen und auf
Verlangen den zuständigen Beamten vorzuzeigen. Personen, bei denen die Sehschärfe auf einem Auge ohne oder mit Glas weniger als 1/e beträgt oder das Sehvermögen
auf einem Auge ganz fehlt, müssen beim Führen eines Kraft
fahrzeuges mit offenem Führersitz eine staubdicht abschließende
Schutzbrille
tragen; sie dürfen einen Kraftwagen nur führen,
wenn er vor dem Führersitz eine Schutzscheibe mit selbsttätigem
Scheibenwischer hat.
§ 16.
Der Führer ist dafür verantwortlich, daß das Kraft
fahrzeug mit den nach dieser Verordnung vorgeschriebenen Ver merken und polizeilichen Kennzeichen versehen ist, daß das Kenn
zeichen in vorgeschriebener Weise beleuchtet ist, daß die zulässige Belastung nicht überschritten wird und daß das Fahrzeug und
die Ladung sich in vorschriftsmäßigem Zustand (§§ 3, 4) befinden; er hat sich vor der Fahrt von dem Zustand des Fahr
zeuges zu überzeugen.
Der Halter eines Kraftfahrzeuges darf
die Inbetriebnahme nicht anordnen oder zulassen, wenn ihm ein Mangel bekannt ist.
Stellen sich Mängel unterwegs ein, so
hat der Führer für Abhilfe zu sorgen.
§
17.
Der Führer ist zur gehörigen Vorsicht in Leitung
und Bedienung seines Fahrzeuges verpflichtet.
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
175
Der Führer ist insbesondere dafür verantwortlich, daß eine Belästigung von Personen oder Gefährdung von Fuhrwerken
durch Geräusch, Rauch, Dampf oder üblen Geruch in keinem
Falle eintritt. Stark wirkende Scheinwerfer müssen innerhalb beleuchteter Ort-teile, ausgenommen bei starkem Nebel, abgeblendet werden, ferner da, wo die Sicherheit des Verkehrs es erfordert, ins
besondere beim Begegnen mit anderen Fahrzeugen. Der Reichs verkehrsminister bestimmt, welche Scheinwerfer als übermäßig stark wirkend und welche als stark wirkend gellen und in welchem Grade stark wirkende Scheinwerfer in den Fällen des Satzes 1
abgeblendet werden müssen. § 18. Die Fahrgeschwindigkeit ist so einzurichten, daß der Füh rer in der Lage bleibt, seinen Verpflichtungen Genüge zu leisten. Ist der Überblick über die Fahrbahn behindert, die Sicher
heit de- Fahrens durch die Beschaffenheit des Weges beein» trächtigt, oder herrscht lebhafter Verkehr, so muß so langsam
gefahren werden, daß da- Fahrzeug auf kürzeste Entfernung zum Stehen gebracht werden kann. Die hochstzulässige Fahrgeschwindigkeit beträgt bei Kraft
fahrzeugen bis zu 5,5 Tonnen Gesamtgewicht innerhalb ge schlossener Ort-teile 30 Kilometer in der Stunde; die höhere Verwaltungsbehörde kann Geschwindigkeiten bi- zu 40 Kilometer zulassen. Bei Kraftfahrzeugen von mehr al- 5,5 Tonnen Ge samtgewicht beträgt die hochstzulässige Fahrgeschwindigkeit 30 Kilo meter in der Stunde. Bei Mitführen von Anhängern betragt die höchstzulässige Fahrgeschwindigkeit bei allen Kraftfahrzeugen innerhalb geschlossener Ort-teile 16 Kilometer in der Stunde. $ 19. Der Führer hat überall dort, wo es die Sicher heit des Verkehrs erfordert, durch deutlich hörbare Warnungs
zeichen rechtzeitig auf da- Nahen des Kraftfahrzeuges aufmerk
sam zu machen. Da- Abgeben von Warnung-zeichen ist sofort einzustellen, wenn Pferde oder andere Tiere dadurch unruhig oder scheu werden.
Verordnung über Krastfahrzeugverkehr.
176
Innerhalb
Ortsteile
geschloffener
dürfen
Warnungszeichen
nur mit der im § 4 Abf. 1 Nr. 4 vorgeschriebenen Hupe ab gegeben werde»; die Warnung-zeichen müffen kurz, ihre Klang
farbe und Klangstärke so beschaffen sein, daß im Gefahrbereich
befindliche Personen gewarnt, im weiteren Umkreis befindliche Personen aber nicht belästigt werden.
Außerhalb geschloffener
Ort-teile darf auch eine Pfeife benutzt werden. von
zur Abgabe
Signalinstrumenten
nungszeichen,
insbesondere
von
von
Rufzeichen,
Die Benutzung
anderen ist
als War-
innerhalb
ge
schloffener Ortsteile verboten. Das Abgeben langgezogener WarnungSzeichen, die Ähnlichkeit
mit Feuerfignalen haben, und die Anbringung und Verwendung
anderer als
der
im Abf.
3
genannten
Signalinstrumente ist
verboten. Merkt der Führer, daß ein Pferd oder ein anderes
§ 20.
Tier vor dem Kraftfahrzeuge scheut oder daß sonst durch das Vorbeifahren
mit
dem
Kraftfahrzeuge
Menschen
oder
Tiere
in Gefahr gebracht werden, so hat er langsam zu fahren sowie
erforderlichenfalls anzuhalten und die Maschine oder den Motor außer Tätigkeit zu setzen.
§ 21.
Der Führer hat mit seinem Kraftfahrzeuge, soweit
nicht besondere Umstände entgegenstehen, die rechte Seite des
Weges einzuhalten und darf die linke Seite nur beim Über holen oder beim Anhalten an links liegenden Grundstücken
soweit
dies
örtlich
nicht
verboten
ist
—
benutzen.
-
Langsam
fahrende Kraftfahrzeuge haben innerhalb geschloffener Ortsteile
möglichst die äußerste rechte Seite einzuhalten. fahren
von
scharfen
oder
unübersichtlichen
Beim Durch
Wegekrümmungen
ist stets die rechte Seite einzuhalten. Beim Einbiegen in einen andern Weg hat der Führer nach rechts in kurzer Wendung, nach links in weitem Bogen zu fahren. § 22.
Der Führer hat entgegenkommenden anderen Wege
benutzern rechtzeitig und genügend nach rechts auszuweichen oder,
falls dies die Umstände oder die Örtlichkeit nicht gestatten, zu
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr. halten, bis der Weg frei ist.
Jedoch hat der Führer entgegen
nach links auszuweichen, wenn
kommenden Schienenfahrzeugen
der Abstand zwischen
und
Schienenfahrzeug
dem
177
dem
rechten
Wegerand ein Rechtsausweichen nicht zuläßt.
Soweit bei Begegnung mit andern Wegebenutzern ein Aus
weichen unmöglich ist, hat der Führer nötigenfalls umzukehren oder rückwärts zu fahren, wenn ihm dies nach den Umständen des Einzelfalls am leichtesten fällt. § 23.
Der Führer hat eingeholte andere Wegebenutzer auf
Seite
linken
der
jedoch
rechts
zu
überholen.
zu
überholen,
es
hat
Schienenfahrzeuge
fei
denn,
daß
der
er
Abstand
zwischen dem Schienenfahrzeug und dem rechten Wegerand ein Rechtsüberholen
zuläßt.
nicht
Schnelleren
Wegebenutzern,
welche die Absicht zu überholen kundgeben, hat er dies durch so fortiges Rechtshalten zu ermöglichen.
An einer Haltestelle haltende Schienenfahrzeuge dürfen auf der Seite, auf der die Fahrgäste ein- und aussteigen, nur in
Schrittgeschwindigkeit und nur in einem solchen seitlichen Ab stand überholt werden, daß die Fahrgäste nicht gefährdet werden.
Nach dem Überholen darf sich der Führer erst wieder nach rechts wenden, wenn der überholte Wegebenutzer dadurch nicht gefährdet wird.
An
unübersichtlichen
Wegestellen
an
und
Stellen,
an
denen die Fahrbahn durch andere Wegebenutzer oder in sonstiger
Weise verengt ist, ist das Überholen verboten. § 24.
An Kreuzungen und Einmündungen von Wegen hat,
unbeschadet der von Polizeibeamten im Einzelfalle zu treffenden Anordnungen, das auf einem Hauptverkehrswege sich bewegende
Kraftfahrzeug die Vorfahrt gegenüber dem aus einem Seitenwege
kommenden
Fahrzeug;
im
übrigen
hat
das
von
rechts
kommende Fahrzeug die Vorfahtt. § 25.
Für Fahrzeuge der Polizei und Feuerwehr, die sich
durch besondere Zeichen
kenntlich machen,
Annäherung freie Bahn zu schaffen.
Rettungswagen
und
in Tätigkeit
«umer, -raftfahrzeugverkehr.
ist schon bei
ihrer
Ferner ist Kranken- und
befindlichen
L.Aufl.
Spreng- und
12
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
178
Kehrmaschinen
Platz
zu
machen.
Truppenkörper,
geschloffene
Verbände der Polizei, Leichenzüge und Prozessionen dürsen nur durch
die
im
begriffenen
Feuerwehrdienste
Fahrzeuge
unter
brochen oder sonstwie in ihrer Bewegung gehemmt werden. Kraftfahrzeuge, die sich auf Schienengleisen befinden, haben diese bei Annäherung von Schienenfahrzeugen unverzüglich zu
räumen. § 26.
Der Führer hat andern Personen die Absicht des
Stillhaltens durch senkrechte- Hochhalten des Arme-, die Abficht des Umwendens und des Verlaffens der bisher verfolgten durch
Fahrtrichtung
wagerechtes
Halten
des Armes
in
der
Richtung des Wechsels rechtzeitig zu erkennen zu geben; zum
Abgeben
Zeichen
der
kann
auch eine
mechanische
Einrichtung
benutzt werden. Den Weisungen und Zeichen der Polizeibeamten ist
§ 27.
Insbesondere hat der Führer auf den Haltruf
Folge zu leisten.
oder das Hallzeichen eines als solcher kenntlichen Polizeibeamten sofort anzuhalten.
Zur Kenntlichmachung eines Polizeibeamten
ist das Tragen einer Dienstmütze ausreichend.
Den zur Rege
lung des Verkehrs ausgestellten Polizeibeamten hat der Führer
Die von diesen Beamten gegebenen Zeichen be
auszuweichen.
deuten: 1. Winken in der Fahrtrichtung „Freie Fahrt". 2. Hochheben eines Armes „Achtung, Halten".
3. Seitliches Ausstrecken eines oder beider Arme „Halt".
Werden
„Freie
Lichtzeichen
Fahrt",
gelbes
so
verwendet, Licht
„Achtung,
bedeutet Halten",
grünes
Licht
rotes
Licht
„Halt", Blinklicht „Langsamfahren". Unberührt
bleibt
die
nach
§
129
des Vereinszollgesetzes
vom 1. Juli 1869 (BundeSgesetzbl. des Norddeutschen Bundes
S. 317) dem Führer obliegende Verpflichtung, im Zollgrenz bezirke den Anordnungen der Zollbeamten Folge zu leisten. Die
Zollbeamten bedienen fich derselben Haltzeichen wie die Polizei
beamten.
In
bürgerlicher Kleidung Dienst
verrichtende Zoll-
Verordnung über Ltraftfahrzeugverkehr.
179
beamte zeigen beim Haltruf oder beim Geben des Haltzeichcns eine grüne Armbinde mit Meffingfchild. § 28. Der Fübrer eines zum Stillstand gelangenden Kraft,
fahrzeuges hat dieses so aufzustellen, daß es den Verkehr nickt
behindert.
Insbesondere ist die Aufstellung an engen Stellen,
Wegekreuzungen und scharfen Wegekrümmungen sowie an Halte-
stellen der Straßenbahnen und Kraftomnibusse verboten. Der
darf von
Führer
dem Fahrzeug nicht absteigen, so
lange es in Bewegung ist, und darf sich von ihm nicht ent-
fernen, solange die Maschine oder der Motor läuft.
Fahrzeug
da-
nur
verlassen,
nachdem
er
die
Er darf
erforderlichen
Maßnahmen getroffen hat, um Unfälle und Verkehrsstörungen zu vermeiden; insbesondere muß er, falls er fich von dem Fahr
zeug entfernt, die Vorrichtung (§ 4 Abf. I samkeit
fetzen,
die
verhindern soll,
Nr. 6) in Wirk
daß ein Unbefugter das
Fahrzeug in Betrieb setzt.
D. Die Benutzung öffentlicher Wege. § 29. für
Der Verkehr mit Kraftfahrzeugen ist auf die hier
bestimmten Fahrwege
beschränkt.
Wo
keine
erkennbaren
Fußwege vorhanden sind und die Breite der Fahrbahn es zu
läßt, haben die Kraftfahrzeuge mindestens ein Meter Abstand vom
Straßenrande
zu
halten.
Auf
Radfahrwegen
und
auf
Fußwegen, die für Fahrräder freigegeben sind, ist der Verkehr mit Kraftzweirädern mit besonderer polizeilicher Genehmigung
zulässig. § 30.
Ein Verbot (auch für eine bestimmte Fahrtrichtung)
oder eine zeitliche Beschränkung de- Verkehrs mit Kraftfahr
zeugen überhaupt
oder
mit einzelnen Arten
auf bestimmten
Wegen, kann von den Polizeibehörden durch allgemeine polizei
liche Dorfchristen oder für den einzelnen Fall angeordnet wer den, soweit der Zustand der Wege oder anliegender Gebäude
oder die Eigenart des Verkehrs, insbesondere Rücksichten auf den Fußgängerverkehr, es erfordern.
die zeitliche Beschränkung nach Satz
Soweit da- Verbot oder
1
für bestimmte Örtlich-
12*
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr,
ISO mit
keilen
auf
Rücksicht
andere
besondere
ge
Verhältnisse
boten ist, steht die gleiche Befugnis den höheren Verwaltungs
zu.
behörden
Für Wegestrecken,
die
dem Durchgangsverkehre
dienen, steht die Befugnis nach Satz
l
2
und
der obersten
Landesbehörde zu; sie kann diese auf die höheren Verwaltungs behörden übertragen.
Die
Fahrgeschwindigkeit
von
Kraftfahrzeugen
kann
von
Ortspolizeibehörden nur im Rahmen von Vorschriften für den 1) beschränkt werden;
allgemeinen Fuhrwerksverkehr (§ 2 Abf. soll
hierbei
für Kraftfahrzeuge bis zu
5,5 Tonnen Gesamt-
gewicht eine Höchstgeschwindigkeit von weniger als 30 Kilometer
in der Stunde vorgeschrieben werden, so ist die Zustimmung der
höheren
erforderlich,
Verwaltungsbehörde
sofern
nicht
schon
durch Landesrecht die Genehmigung der obersten Landesbehörde ist.
vorgeschrieben
Die
Fahrgeschwindigkeit
von
Kraftfahr-
zeugen kann im übrigen von den höheren Verwaltungsbehörden unter den im Abs. 1 Satz 1 und 2 angegebenen Voraussetzungen
beschränkt werden, für Kraftfahrzeuge bis zu 5,5 Tonnen Ge samtgewicht
weniger
auf
als
30
Kilometer
in
der
Stunde
jedoch nur mit Zustimmung der obersten Landesbehörde.
Für
die Beschränkung der Fahrgeschwindigkeit von Kraftfahrzeugen
auf Wegestrecken,
die dem Durchgangsverkehre dienen, ist die
Zustimmung der obersten Landesbehörde erforderlich; diese kann
1
im Falle des Satzes stimmung
auf
die
die Befugnis zur Erteilung der Zu
höheren
im Falle des Satzes
2
Verwaltungsbehörden
kann sie den
übertragen;
Verwaltungs
höheren
behörden die Zustimmung allgemein erteilen, soweit es sich nicht
um
eine
zeugen
bis
Beschränkung zu
30 Kilometer
5,5
in
der
Tonnen
Geschwindigkeit Gesamtgewicht
der Stunde
handelt.
Kraftfahr
von
auf
Die
weniger
als
Bestimmungen
diese- Absatzes gelten nicht für Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Brücken und Eisenbahnübergängen. Auf Verbote und Beschränkungen nach Abs. 1
durch Warnungstafeln hinzuweisen. Das Anbringen von Tafeln, die
und 2
zu Verwechslungen
ist
mit
Verordnung über Ztraftfahrzeugvcrkehr.
181
den von der Polizeibehörde angebrachten Tafeln Anlaß geben können, ist verboten. § 31. Das Wettfahren und die Veranstaltung von Wett-
führten auf öffentlichen Wegen find verboten. Für Zuverläffigkeitefahrten und ähnliche Veranstaltungen zu Prüfungszwecken ist die Genehmigung der zuständigen Be hörde erforderlich; soweit mit ihnen Geschwindigkeitsprüfungen
verbunden find, ist die Genehmigung der obersten Landesbehörde erforderlich, die im Einzelfalle die Bedingungen festseht; fie kann die Befugnis zur Erteilung der Genehmigung auf die höheren Verwaltungsbehörden übertragen.
E. Mitführen von Anhänger». § 32. Ein zum Verkehr auf öffentlichen Wegen zugelaffener Kraftwagen darf einen Anhängewagen nur unter fol-
genden Bedingungen mitführen: 1. das
Gesamtgewicht
(einschließlich Ladung)
des
Anhänge-
wagens darf 7,5 Tonnen nicht überschreiten; 2. der Anhängewagen muß mit Luftreifen oder hochelastischen Vollgummireifen versehen sein; die Radkränze dürfen keine Unebenheiten befitzen, die geeignet find, die Fahrbahn zu beschädigen; 3. der Anhängewagen muß versehen sein: a) mit einer sicher wirkenden Bremse, b) mit einer zuverlässigen auf die Fahrbahn wirkenden Vorrichtung, die in Steigungen die unbeabsichtigte RückwärtSbewegung verhindert (Bergstütze); 4. die Verbindung zwischen Anhängewagen und Kraftwagen
muß so beschaffen sein, daß die Räder des Anhängewagens auch in Krümmungen möglichst auf den Spuren des Kraft
wagens laufen; 5. der Anhängewagen
muß von außen sichtbar ein mit Miete« befestigtes Schild haben, das in leicht lesbarer Schrift eine Unterscheidungsnummer, Eigengewicht, zu lässige Nutzlast sowie Felgendruck auf I Zentimeter Felgen-
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
182
breite
-
stand
angibt.
Der
ist
Führer
verantwortlich,
dafür
im beladenen Zu
—
Basis der Gummireifen
daß
Anhange
der
wagen den Bedingungen des Abf. 1 entspricht, und sich in ver kehrssicherem Zustand befindet. Wenn die Bremse des Anhänge wagens
nicht
bedient
des Kraftwagens aus
vom Führersitze
werden kann, so muß auf dem Anhängewagen ein Bremfer mit fahren und eine Verständigung zwischen diesem und dem Führer
möglich
sein;
dies
gilt
wenn
nicht,
der
Anhängewagen
eine
selbsttätige Bremse hat, die ihn auch bei der Lösung der Ver bindung
mit
dem
Kraftwagen
zum
Stehen
bringt,
der
und
Führer des Kraftwagens eine Bescheinigung eines amtlich an
erkannten Sachverständigen mit fich führt, in der unter Angabe der Fabritnummer des Anhängewagens bestätigt wird, daß besten selbsttätige Bremse ausreichend betriebssicher ist.
Die höhere Verwaltungsbehörde kann allgemein für ihren Bezirk von der Einhaltung der Bestimmung des Abf. 1 Nr. 3
Befreiung
gewähren. Anhängeachsen zur
Das Mitführen von
Lastenbeförderung
und von mehr als einem Anhängewagen ist nur mit Erlaubnis der Polizeibehörde
gleiche gilt
für
nur
und
das
für
Mitführen
den Bedingungen im Abf. 1 Nr. ist.
deren
eines
Bezirk zulässig; da
Anhängewagens,
wenn
1, 3, 4 oder 5 nicht genügt
Der Erlaubnis der Polizeibehörde bedarf es nicht, soweit
nur dem Erforderniste des Abs. 1 Nr. 3 nicht genügt ist und die höhere Verwaltungsbehörde von der Befugnis, gemäß Abf. 3
Befreiung
zu
gewähren,
polizeilicher Erlaubnis
Gebrauch
ist
gemacht
hat.
der Erlaubnisschein
bei
In
Fällen
der Fahrt
mitzuführen und den zuständigen Beamten auf Verlangen vor zuzeigen.
Das Mitführen
beförderung
kann
von
der
von
Anhängeachsen
höheren
zur
Personen
Verwaltungsbehörde
für
ihren Bezirk allgemein oder im Einzelfalle zugelasten werden. Bei Mitführen von Anhängewagen oder »achsen muß außer
dem vorderen Kennzeichen des § 8 Abs. 2 das Kennzeichen nach
5 8 Abs.
3 entweder an der Rückseite des letzten Fahrzeuges
Verordnung über Kraftsahrzcugverkehr. auf beiden
oder fein.
Seitenwänden
des
letzteren Falle muß
Im
bei
Kraftwagens
183 angebracht
Dunkelheit oder starkem
Nebel eine Laterne weißes oder gelbrotes Licht nach hinten wer
einer
fen;
nicht. § 33.
nes
Beleuchtung
der
seitlichen
Kennzeichen
bedarf
es
Ein zum Verkehr auf öffentlichen Wegen zugelasse-
Kraftrad
darf
Anhänger,
Bei-
oder
Vorsteckwagen
nur
mitführen, wenn sie mit Luftreifen versehen find und die Rad kränze keine Unebenheiten besitzen, die die Fahrbahn beschädigen könnten; auch muß der Anhänger, Bei- oder Vorsteckwagen mit dem Kraftrad in zuverläsfiger Weise gekuppelt sein.
Der Führer
ist dafür verantwortlich,
daß
der Anhänger,
Bei- oder Vorsteckwagen diesen Bedingungen entspricht und fich in verkehrsficherem Zustand befindet.
§ 34.
Die Bestimmungen des § 32 finden mit Ausnahme
der des Abs. 5 Satz 2, erster Halbsatz keine Anwendung auf
angehängte Kraftfahrzeuge, die fich nicht mit eigener Kraft fort
bewegen. Solche Schleppzüge müssen besonders vorfichtig fahren; geschleppte Kraftfahrzeuge müssen mit je einem Begleiter besetzt
sein, der Bremsen und Lenkvorrichtung bedient.
F. Untersagung des Betriebs. §
35.
Die Polizeibehörde kann jederzeit auf Kosten
Eigentümers
eine
Untersuchung
darüber
veranlassen,
ob
des ein
Kraftfahrzeug den nach Maßgabe dieser Verordnung zu stellen-
den Anforderungen entspricht. Genügt ein Kraftfahrzeug
diesen
Anforderungen nicht,
so
kann seine Ausschließung vom Befahren der öffentlichen Wege durch die höhere Verwaltungsbehörde verfügt werden.
§ 36.
Werden Tatsachen festgestellt, die die Annahme recht-
fertigen, daß eine Person zum Führe» von Kraftfahrzeugen un
geeignet ist, so kann ihr die Fahrerlaubnis dauernd oder für be
stimmte Zeit durch
die für ihren
Wohnort zuständige höhere
Verwaltungsbehörde entzogen werden; nach der Entziehung ist der Führerschein der Behörde abzuliefern.
Die Entziehung der
184
Verordnung über Kraftfahr-eugverkehr.
Fahrerlaubnis ist für das ganze Reich wirksam. I« Falle der Entziehung der Fahrerlaubnis für bestimmte Zeit kann deren Wiedererteilung von der nochmaligen Ablegung einer Prüfung
oder
der Erfüllung sonstiger Bedingungen abhängig gemacht
werden. Personen, die nur während eines vorübergehende» Aufent halts in dem Gebiete de- Deutschen Reich- ein Kraftfahrzeug
führen, kann aus Gründen, die nach Abf. 1 die Entziehung der Fahrerlaubnis rechtfertigen, die Führung des Kraftfahrzeuges durch Verfügung der zuständigen höheren Verwaltungsbehörde
jederzeit untersagt werden.
Die Untersagung ist für da- ganze
Reich wirksam. § 36a (eingefügt durch Verordnung vom 13. 7. 28). Soweit Kraftfahrzeuge nach ihrer besonderen Bauart Zwecken der öffentlichen Straßenreinigung dienen, ist die Derwendung hochelastischer Vollgummireifen an Stelle von Luft» reifen zulässig, auch wenn da- betriebsfertige Eigengewicht
3 Tonnen nicht übersteigt. Für Feuerwehrkraftfahrzeuge, deren betriebsfertige- Eigen» gewicht 3 Tonnen nicht übersteigt, kann die höhere Verwal tungsbehörde auf Antrag de- Eigentümers die Verwendung hochelastischer Vollgummireifen an Stelle von Luftreifen gestatten.
G. Ansnahmen. § 37. Als vorläufig zum Verkehr auf öffentlichen Wegen zugelassen gelten Kraftfahrzeuge während der durch den amtlich anerkannten Sachverständigen vorzunehmenden technifchen Prü fung. Die Vorschrift im § 15 Abs. 1 über die Mitführung der Zulassungsbescheinigung findet in diesen Fällen keine An
wendung. Während der Prüfung-fahrten haben die Kraftfahrzeuge ein besonderes Kennzeichen (Probefahrtkennzeichen) zu führen, auf das die Bestimmungen im § 8 mit der Maßgabe Anwendung finden, daß die Erkennungsnummer aus einer Null (0) mit einer oder mehreren nachfolgenden Ziffern besteht, daß das
Verordnung über Kraftfahrzeugvcrkehr.
185
in roter Baltenschrift auf weißem, rotgerandetem
Kennzeichen
Grunde herzustellen ist und daß von der festen Anbringung der Kennzeichen abgesehen werden kann. Derartige, mit dem Dienst
stempel der höheren Verwaltungsbehörde versehene Kennzeichen sind dem amtlich anerkannten Sachverständigen (§ 5) zur Ver
wendung bei diesen Prüfung-fahrten zur Verfügung zu stellen, j 38.
Von
Verpflichtung
der
Führung
zur
Kenn
de-
zeichen- (§ 7) find befreit:
1. die Kraftfahrzeuge der Feuerwehren im Dienste,
2. die zu Zwecken der öffentlichen Straßenreinigung dienenden
Kraftfahrzeuge. § 39.
Von der Verpflichtung zur Führung eine- gestem
pelten
Kennzeichens
Fahrt
zur
find
befreit
Polizeibehörde zwecks
Kraftfahrzeuge,
die
auf
der
Vorführung des Fahrzeuges
und Abstempelung des Kennzeichens (§§ 6 und 9) öffentliche
Wege benutzen müssen.
Als Ersatz für die fehlende Zulassungs
bescheinigung und gleichzeitig als Ausweis für diese Fahrt dient die schriftliche Aufforderung der Polizeibehörde, das Fahrzeug
vorzuführen. j
40.
Ausschließlich
im
Verkehre
inländischen
benutzte
Zugmaschinen ohne Güterladeraum, deren betriebsfertiges Eigen« gewicht 3,5 Tonnen und deren Höchstgeschwindigkeit auf ebener
Bahn 15 Kilometer in der Stunde nicht übersteigen, find von
den Vorschriften über die Kennzeichen (§§ 7 und 8), die Führer solcher Maschinen
von
(§ 14 Abs. 1) befreit. Au-schließlich im maschinen
ohne
der Vorschrift inländischen
Güterladeraum,
über
den
Verkehr
deren
Führerschein
benutzte
betriebsfertige-
Zug Eigen
gewicht 2,75 Tonnen und deren Höchstgeschwindigkeit auf ebener
Dahn 8 Kilometer in der Stunde nicht
übersteigen, find außer
dem von den Vorschriften über die Hupe (§ 4 Abs. 1 Nr. 4) und
den
von
solchen Zugmaschinen mitgeführten
Rückwärt-gang
(§
nicht die Vorschriften de- §
4
Abs.
32 Abs.
3)
befreit.
Für
Anhängewagen 1
Nr.
die
gelten
3b, 4 und 5,
Abs. 2-Satz 2 erster Halbsatz und Abs. 4 Satz 1 erster Halb-
Verordnung über Kraflfahrzeugvcrkehr.
186
satz.
Wird
Satz
1
eine
Zugmaschine
ohne
Güterladeraum
der
im
bezeichneten Art in einem land- oder forstwirtschaft
lichen Betriebe verwendet, so ist diese Zugmaschine auch von der Vorschrift über die Gummibereifung (§ 3 Abs. 2 Satz 1) befreit.
die von einer
Für
solchen Zugmaschine milgeführten
Anhängewagen gilt ferner nicht die Vorschrift des § 32 Abf. 1 Nr. 2
erster
Halbsatz;
der Druck auf
1
Zentimeter Felgen-
breite darf auch bei dem Anhängewagen im beladenen Zustand
150 Kilogramm nicht überschreiten. Zugmaschinen ohne Güterladeraum, die von den Vorschriften
über die Kennzeichen befreit find, müssen bei Dunkelheit oder
starkem Nebel außer den zwei vorderen Laternen eine Laterne führen, die weißes oder gelbrotes Licht nach hinten wirft.
Bei
Milführen von Anhängern muß die Laterne am Schlüsse des Zuges angebracht fein. § 41.
Soll ein Kraftfahrzeug zu Probefahrten auf öffent
lichen Wegen in Betrieb genommen werden, so hat der Eigen-
tümer bei der für seinen Wohnort zuständigen höheren Ver
waltungsbehörde die Zulassung nach §§ 5 und 6 zu bewirken. Ist
die Notwendigkeit der Probefahrten nachgewiesen, so erhält der Antragsteller an Stelle der Zulassungsbescheinigung nach § 6 Abs.
2 eine
sonderen
besondere Zulassungsbescheinigung nach einem be
vom
Reichsverkehrsminister
vorgeschriebenen
Muster
mit kürzester Befristung je nach Lage des Falles und ein Kenn zeichen nach
§
37
Abs. 2.
Für die
Abstempelung gilt
§ 9
sinngemäß.
Kraftfahrzeugfabriken, Zweigniederlassungen von Kraftfahr zeugfabriken, Kraftfahrzeughändler und solche Gewerbebetriebe,
die
Zubehör-
oder
Bestandteile
von
Kraftfahrzeugen
liefern
oder Kraftfahrzeuge instandsetzen, erhalten, wenn fie zuverlässig
sind, auf Antrag widerruflich im voraus ohne Vorlage eines Sachverständigengutachtens oder einer Ausfertigung der Typen
bescheinigung (§ 5 Abs. 2 und 3) eine dem Umfang ihres Ge
schäftsbetriebs entsprechende Zahl von der höheren Verwaltungsbehörde vollzogener Zulassungsbescheinigungen nach vom Reichs-
187
Verordnung über >trmnahrzeugverkchr.
die sie selbst die
verkehrsminifter vorgeschriebenem Muster, in
Beschreibung des Fahrzeuges cinzutragen haben, und eine ent-
sprechende
Anzahl
Kennzeichen
nach
37
§
Abs.
die
2,
ent
weder für Kraftfahrzeuge jeder Art oder nur für Krafträder
gelten, zu wiederkehrender Verwendung bei den einzelnen Kraft
fahrzeugen;
Kennzeichen
die
vorzulegen;
stempelung
eine
sind
der
zur
Polizeibehörde
Vorführung
des
Fahrzeuges
der Polizeibehörde (§ 9) ist nicht erforderlich.
Ab bei
Für eine von
einer Kraftfahrzeugfabrik auf Grund einer Typenbescheinigung
gleichzeitig fertiggestellte Gruppe von Fahrzeugen kann auch eine Zulasiungsbescheinigung
gemeinsame
nach
1
Satz
ausgestellt
werden, in die außer der Bezeichnung der Gattung die Fahr gestellnummern aller zu der Gruppe gehörenden Fahrzeuge ein zutragen sind. trieben
des
Die Vorschriften des Satzes
Reichs und
der Länder mit
1 gelten von Be
der
Maßgabe,
daß
von der Feststellung, ob die im Satz 1 enthaltenen besonderen
Voraussetzungen
vorliegen,
abzusehen
Die
ist.
Abstempelung
oder Ausgabe des Probefahrtkennzeichens darf nur gegen Vor-
legung der Kraftfahrzeugsteuerkarte erfolgen. Bei Probefahrten zur Prüfung der Verkehrssicherheit eines
Fahrzeuges ist besonders vorsichtig zu für
solche Fahrten
stimmte
kann die höhere
Wege vorschreiben.
Wird
fahren (§
18 Abf.
1);
Verwaltungsbehörde be
eine
Probefahrt über
die
Grenze des Reichsgebiets ausgedehnt, so sind Kennzeichen und
Zulasiungsbescheinigung vor Verlasien des Reichs dem deutschen Grenzzollamt abzuliefern.
Bei Entziehung der Probefahrtkenn-
zeichen durch die zuständige Verwaltungsbehörde oder bei Ab lauf der in der Zulasiungsbescheinigung vermerkten Frist find
Kennzeichen
und
Polizeibehörde
lieferung,
so
alle
erteilten Zulasiungsbescheinigungen der
unverzüglich sind
abzuliefern.
Kennzeichen
und
Unterbleibt
die
Ab
Zulasiungsbescheinigungen
einzuziehen; das Kennzeichen ist nach Vernichtung de- Dienst stempels in augenfälliger Weife unkenntlich zu machen, sofern
es nicht
amtlich
ausgegeben
ist.
In
gleicher Weife
ist auf
Antrag der Steuerbehörde zu verfahren, wenn eine neue Kraft-
188
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
fahrzeugsteuerkarte nicht rechtzeitig gelöst oder die Kraftfahrzeug steuer nicht rechtzeitig entrichtet wird. Bei Verkauf eines Fahrzeuges ist die Ausstellung der Zu-
lassungsbefcheinigung und die Zuteilung des nunmehr endgültig zu führenden
Kennzeichens unverzüglich
bei
der
zuständigen
höheren Verwaltungsbehörde (§ 5 Abf. 1) zu beantragen. War für das Fahrzeug eine Zulaffungsbefcheinigung nach Abf. 1 aus-
gestellt, fo
ist diefe dem Antrag beizufügen; die höhere Ver
waltungsbehörde sendet nach Zulassung des Fahrzeuges die Be
scheinigung an die Behörde zurück, die sie ausgestellt hat.
Dem
Antrag auf endgültige Zulassung eines Fahrzeuges, für das eine
Zulassungsbescheinigung nach
Gutachten
eines
Abs.
Sachverständigen
2
ist
das
Ausfertigung
der
ausgestellt war,
oder
die
Typenbescheinigung (§ 5 Abs. 2 und 3) beizufügen.
Über die nach Abs. 2 ausgestellten Zulassungsbescheinigungen hat der (Empfänger eine Liste mit Beschreibung der einzelnen
Fahrzeuge
und Angabe
bescheinigungen
zu führen;
über den
Verbleib
der
Zulassungs
er hat diese nach Beendigung der
Probefahrten, spätestens ein Jahr nach ihrer Ausstellung, un
mittelbar der Behörde, die sie ausgestellt hat, abzuliefern; dies
gilt auch für Zulassungsbescheinigungen nach Abs.
1, wenn sie
nicht an andere höhere Verwaltungsbehörden eingereicht sind.
Über alle Probefahrten ist eine Liste zu führen, in die jede einzelne Benutzung eines Probefahrtkennzeichens unter genauer
Bezeichnung des Wagens (Fabrikat, Fabriknummer des Fahr gestells und Motors) und Angabe des Führers, der Insassen,
der Zeit
der Abfahrt und Rückkehr, der Fahrstrecke und des
Zweckes der Probefahrt einzutragen ist. Die nach Abf. 5
und 6 zu führenden Listen find den zu-
ständigen Beamten auf Verlangen vorzuzeigen.
Bei Fahrzeugen, die auf Grund einer Zulassungsbescheini
gung nach Abs.
2
mit einem vorläufigen Aufbau
zu Probe
fahrten benutzt werden, darf auf dem Fabrikschild die Angabe
des Eigengewichts (§ 4 Abs. 5) fehlen und auf der ZulassungS-
bescheinigung als
Eigengewicht
des betriebsfertigen Fahrzeuges
Verordnung über Hraftfahrzcugverkebr.
189
das betriebsfertige Eigengewicht des Fahrgestells und als zu lässige Belastung die Tragfähigkeit des Fahrgestells angegeben werden. Die höhere Verwaltungsbehörde hat über die ausgegebenen
Probefahrtkennzeichen eine Liste zu führen.
Die Lifte muß er
kennen lasten, ob das einzelne Kennzeichen für Kraftfahrzeuge jeder Art oder nur für Krafträder gilt. Geht ein Probefahrt,
kennzeichen verloren, fo hat die höhere Verwaltungsbehörde dem Empfangsberechtigten ein Probefahrtkennzeichen mit einer anderen
Erkennungsnummer
zuzuteilen;
die
bisherige
Er
kennungsnummer darf erst nach Ablauf von drei Jahren erneut
ausgegeben werden. Als Probefahrten im Sinne vorstehender Vorschriften gelten
Fahrten zur Feststellung oder zum Nachweis der Gebrauchsfähigkeit von Kraftfahrzeugen, von Kraftfahrzeugbestand, oder Kraftfahrzeugzubehörteilen, wenn sie durch die Absicht der Erprobung veranlaßt sind und ihr in der Hauptsache dienen. Eine
Probefahrt liegt dann nicht vor, wenn das Fahrzeug einem Kaufliebhaber gegen eine Vergütung für die Benutzung des Fahrzeuges — abgesehen von dem Ersätze der durch die Fahrt verursachten baren Auslagen für Betriebsstoffe - überlasten wird. Als Probefahrten find ferner solche Fahrten nicht an zusehen, die mit ReName-, Probe- oder Vorführungswagen veranstallet werden und darauf abzielen, der Öffentlichkeit allgemein die zum Verkaufe gestellten Fahrzeuge vorzuführrn, um erst die Kauflust anzuregen. Überführung-fahrten stehen den Probefahrten gleich. Als Überführungsfahrten gelten Fahrten zur Verbringung des Fahrzeuge- an einen anderen Ort, wenn
die Fahrten durch die Absicht dieser Verbringung veranlaßt sind und ihr in der Hauptsache dienen, insbesondere Fahrten zur Verbringung von einer Herstellung-stätte an eine andere oder an eine Verkauf-stätte, bei Eigentum-wechsel oder Wechsel des Wohnort- de- Eigentümers an den neuen Einstellung-ort, bei Verkauf ins Ausland an einen Grenzort. Als Überführung--
fahrle» gellew ferner Fahrten
zum Zwecke des Abschleppens
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
190
eines
Wegen
öffentlichen
auf
Kraft
gewordenen
schadhaft
fahrzeuges von der Stelle, wo e- schadhaft geworden ist.
Antrag
Auf die
Herstellers
eines
Landesbehörde
oberste
von
kann
Kraftfahrzeugen
im Bedürfaisfalle widerruflich
ge-
nehmigen, daß für die Überführung von Kraftfahrzeugen von einer
Herstellungsställe
bestimmten
Zu-
Orten
anderen
nach
laffungsbefcheinigungen und Probefahrtkennzeichen auch mit folgender Maßgabe
ausgegeben werden: Der Hersteller hält Vor-
drucke von Zulassungsbescheinigungen mit viertägiger Gültigkeits dauer nach einem vom Muster vorrätig.
fahrzeug
von
der
Reichsverkehrsminister vorgeschriebenen übergibt
Er
überführen
stellungSort
einer Person,
HerstellungSstätte
lasiungsbescheinigung,
will,
in
auf
er
die
fahrzruges eingetragen hat.
deren
die
die
Kraft
ein
Ein-
neuen
einem
nach
eine Zu-
Verlangen
des
Beschreibung
Kraft-
Er händigt dem Überführer ferner
eine Steuerkarte mit viertägiger Gültigkeit nach näherer Be stimmung
Der Über
des Reichsministers der Finanzen aus.
führer legt die Zulaffungsbefcheinigung und die Steuerkarte bei
der
für die
zuständigen
HerstellungSstätte
Polizeibehörde
die Probefahrtkennzeichen (§ 37 Abf. 2) vorrätig hält.
vor, Einer
Vorführung des Kraftfahrzeuges bei der Polizeibehörde bedarf
es nicht.
Die Polizeibehörde trägt in die Zulassungsbeschrini-
gung und die Steuerkarle die Gültigkeitsdauer, die Nummer
zuzuteilenden ProbefahrtkennzeichenS,
des
in
die
Zulassungs
bescheinigung außerdem das Ziel der Überführungsfahrt ein und
vollzieht 25
die
Zulassungsbescheinigung.
Reichsmark Sicherheit
legen.
bei
Der
Überführer
der Polizeibehörde
zu
hat
hinter
Nach der Sicherheitsleistung erhält er außer der Zu-
laffungsbefcheinigung und Steuerkarle das Probefahrtkennzeichen ausgehändigt.
Dieses hat er mit der Zulassung-bescheinigung
alsbald nach Beendigung der Überführung-fahrt, spätestens un
verzüglich
nach Ablauf
der
Gültigkeitsdauer, an die
Polizei»
behörde zurückzugeben oder unter „Einschreiben" zurückzusenden.
Nach
dem
Empfang
sendet
die Polizeibehörde
die
geleistete
Sicherheit an den Überführer oder an eine von ihm bezeich-
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr. nete Stelle.
191
Werden Kennzeichen und Zulassung-bescheinigung
der Polizeibehörde nicht rechtzeitig zurückgeftellt, so verfällt die
Sicherheit;
gegebenenfalls
befcheinigung einzuziehen.
find
Kennzeichen
und
Zulasiungs-
Bei Verlust eines Probefahrtkenn-
Zeichens darf die bisherige Erkennungsnummer erst nach Ablauf
von drei Jahren erneut ausgegeben werden.
Die Polizeibehörde
hat über den Verbleib der Prebefahrtkennzeichen eine Liste zu führen. § 42.
Auf die Kraftfahrzeuge der Wehrmacht, der Reichs
post und der staatlichen Polizei finden die Bestimmungen dieser Verordnung mit der Maßgabe Anwendung, daß die Fahrzeuge Warnungszeichen auch mit anderen als den im §
genannten
Signalinstrumenten
abgeben
dürfen und
19 Abs. 3
daß
eine
jederzeitige Untersuchung der Fahrzeuge der Wehrmacht und der
Reichspost
und
die Ausschließung
dieser Fahrzeuge
durch
die
höhere Verwaltungsbehörde (§ 35) nicht zulässig ist. Die Kraftfahrzeuge der Reichspost brauchen außerdem nicht
mit einer Hupe zum Abgeben von Warnung-zeichen (§ 4 Abs. 1 Nr. 4) versehen zu sein.
Die für die Fuhrwerke der Reichs«
post nach Reichs- oder Landesgesetzen bestehenden Sonderrechte gelten auch für die Kraftfahrzeuge der Reichspost. § 43.
Für die Erteilung der Erlaubnis zum Führen von
Kraftfahrzeugen der Wehrmacht, der Reichspost und der staat lichen Polizei sowie für die Entziehung dieser Erlaubnis gelten
die besonderen Vorschriften unter Ziffer VIII der im §
14
Abs. 4 näher bezeichneten Anweisung. 5 44. Kraftfahrzeuge der Feuerwehren im Dienste brauchen
nicht mit einer Hupe zum Abgeben von Warnungszeichen ver
sehen zu sein (§ 4 Abs.
1
Nr. 4) und dürfen Warnungs
zeichen auch mit anderen als den im §
Signalinstrumenten abgeben.
19 Abs. 3 genannte»
Sie unterliegen nicht den Vor
schriften über die einzuhallende Fahrgeschwindigkeit (§ 18) und find befreit von den Vorschriften über das Ausweichen, Halten, Überholen und Vorfahre« in den in den §§ 22 bis 24 und 28
genannten Fallen und von sonst von den Polizeibehörden an-
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
192
geordneten Verboten oder Beschränkungen; das gleiche gilt für
im Dienste befindliche Kraftfahrzeuge der Wehrmacht und der staatlichen Polizei,
Landesbehörde
wenn
Gefahr im Verzug ist;
kann bei dringendem öffentlichen
die oberste
Interesse für
ihren Bereich anderen Kraftfahrzeugen die gleiche Befreiung ge währen; sie erläßt Vorfchriften über eine besondere Kenntlich, machung dieser Fahrzeuge.
H. Schluß. Heb Übergangsbestimmungen. § 45.
Welche Behörden unter der Bezeichnung „Polizei
behörde" und „höhere Verwaltungsbehörde" zu verstehen find, bestimmt die oberste Landesbehörde. Reichswehr- und Reichspostminister bestimmen je für ihren Dienstbereich die Dienststellen, welche die der höheren Verwal-
tungsbehörde zugewiesenen Befugnisse ausüben, a) bei Prüfung, Zulassung und fahrzeuge,
bei
Entscheidung
Kennzeichnung ihrer Kraft-
darüber,
ob
Anhängewagen
mit Bremse und Bergstütze versehen sein müssen, bei Zulassung des Mitführens von Anhängeachfen zur Personen-
beförderung (§ 5 Abs. 1 und 2, §§ 6 und 32 Abs. 3 und
1, 4 und 9, ferner
Abs. 4 Satz 4, §§ 37 und 41 Abs.
§ 41 Abs. 2 für ihre reichseigenen Betriebe); b) bei Prüfung ihrer Kraftfahrzeugführer sowie Erteilung und Entziehung
der Fahrerlaubnis (§§
14,
36
Abs.
1
und
Anlage); c) bei Anerkennung von Angehörigen ihres Dienstbereichs als Sachverständige (§ 5 Abs. 2 und Anlage Ziffer ITT). Die Mitwirkung der Polizeibehörde nach § 6 Abs. 2 Satz 2,
§§ 9, 12, 39 und 41
unterbleibt in diesen Fällen, die in der
Anlage vorgesehene braucht nicht stattzufinden. Der
Reichsverkehrsminister
fetzt
mit
Zustimmung
des
Reichsrats die Anforderungen fest, denen die von den höheren Verwaltungsbehörden anzuerkennenden Sachverständigen und die
der Wehrmacht und Reichspost genügen müssen.
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
193
§ 46. Der Reichöverkehröminifter setzt die Gebühren fest, die den amtlich anerkannten Sachverständigen für die Prüfung von Kraftfahrzeugen (§ 5 Abs. 2 und 3) und Kraftfahrzeug führern (§ 14 Abs. 4) zuftehen; er hat davon dem Reichsrat unverzüglich Kenntnis zu geben; erhebt der Reichörat innerhalb eines Monats Widerspruch, so hat der Reichsverkehrsminister diese Gebühren aufzuheben und die bisherigen wieder in Kraft
zu setzen.
Zweiter Abschnitt.
Kleinkrafträder. § 47. Als Kleinkrafträder im Sinne des § 27 des Ge setzes über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. Mai 1909/ 21. Juli 1923 und dieser Vorschriften gelten Krafträder (§ 1 Nr. 2) mit Antrieb durch Verbrennungsmaschine, wenn der Hubraum der Maschine nicht mehr als 200 Kubikzentimeter beträgt. Die Berechnung des Hubraums erfolgt nach den für die Berechnung des Hubraums von Kraftfahrzeugen im allge meinen geltenden Vorschriften.
§ 48. Für Kleinkrafträder, die nur innerhalb des Deutschen Reichs verwendet werden sollen, und ihre Führer gelten sinn gemäß die Vorschriften deö § 2 Abs. 1 und 2, § 3, § 4 Abs. 1,
2, 4 und 7, §§ 7 bis 13, 16 bis 31, 33, 35, 39, 42, 44 bis 46 des ersten Abschnitts dieser Verordnung mit folgenden Ände
rungen und Ergänzungen. 1. An einer sichtbaren Stelle der Antriebsmaschine oder des Fahrgestells muß die Firma, von der die Antriebsmaschine hergeftellt ist, deren Fabriknummer und die Anzahl ihrer Pferdestärken sowie ihr Hubraum angegeben sein. Die Angaben müffen auf ein durch Nieten befestigtes Schild oder unmittelbar auf das Kurbelgehäuse eingeschlagen oder eingeätzt sein; die Fabriknummer muß außerdem auf die Zylinder eingeschlagen sein. 2. Wenn ein Kleinkraftrad in Betrieb genommen werden soll, hat der Eigentümer bei der für seinen Wohnort zuftänAumer, Kraftfahrzeugverkehr.
L.Aufl.
13
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
194
Verwaltungsbehörde
höheren
digen
polizeilichen Kennzeichens schriftlich
Zuteilung
eines
beantragen.
Der
die zu
Antrag muß enthalten:
a) Namen, Beruf (Gewerbe) und Wohnort des EigentümerS,
b) die Firma, die die Antriebsmafchine hergestellt hat, sowie deren Fabriknummer, c) Anzahl
der Pferdestärken, Hubraum, Zahl
der Zy
linder, Durchmesser der Zylinder und Kolbenhub. Dem Antrag ist das Gutachten eines von der höheren
Verwaltungsbehörde
anerkannten
Sachverständigen
beizu
fügen, das die Richtigkeit der Angaben unter b und c bestätigt.
Dieses Gutachten kann ersetzt werden durch das
der zuständigen höheren
Gutachten einer Firma, die von
Verwaltungsbehörde ermächtigt worden ist, Gutachten im
Sinne des Satzes
tungsbehörde kann lässigen, Sitz
sich
auszustellen.
1
Handelsregister
ins
im
Die höhere Verwal-
eine solche Ermächtigung einer
Bezirke
eingetragenen
der Behörde
Firma,
befindet,
zuver
deren
auf fchrift-
lichen Antrag widerruflich erteilen, wenn entweder die Her-
stellung von Antriebsmaschinen oder der Handel mit Antriebsmaschinen
betriebe
ausländischer
der Firma
Firma nachweisen,
gehört;
Herstellung in
letzterem
zum Falle
Geschäfts muß
die
daß sie zum alleinigen Vertriebe von
Antriebsmaschinen der betreffenden Gattung im Deutschen
Reiche berechtigt ist.
Jedem von einer Firma ausgestellten
Gutachten muß ein polizeilich beglaubigter Abdruck der von
der
höheren
Verwaltungsbehörde
beigefügt fein.
Über die
erteilten
Ermächtigung
ausgestellten Gutachten hat die
Firma ein Verzeichnis zu führen und auf Verlangen dem
zuständigen Beamten vorzulegen.
Im Falle des Wider-
rufs verliert die Ermächtigung ihre Gültigkeit. Die höhere Verwaltungsbehörde
hat
von
jedem Falle
der
Erteilung
oder des Widerrufs einer Ermächtigung der Sammelsteüe für Nachrichten über Führer von Kraftfahrzeugen (Polizei-
Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr.
195
Präsidium in Berlin) Kenntnis zu geben. Die Sammelftelle erteilt Behörden Auskunft darüber, ob eine Firma im Besitze der Ermächtigung ist. 3. Die höhere Verwaltungsbehörde entscheidet über den An trag auf Zuteilung eines polizeilichen Kennzeichens. Im Falle der Zuteilung hat sie das Kleinkraftrad in eine Lifte einzutragen und dem Antragsteller von der Zuteilung des polizeilichen Kennzeichens Mitteilung zu machen sowie über die Zuteilung des Kennzeichens und die Eintragung des Kleinkraftrades eine Bescheinigung auszufertigen. Die
Aushändigung der Bescheinigung erfolgt durch die für Ort, wo das Kleinkraftrad in Betrieb gesetzt werden zuständige Polizeibehörde. Die Muster der Liste und Bescheinigung schreibt der ReichSverkehrSminifter vor. Treten bei einem Kleinkraftrad Änderungen ein,
den soll, der die
eine Berichtigung der Lifte und der Bescheinigung erforder lich machen, oder verlegt der Eigentümer eines Kleinkraft rades seinen Wohnort in den Bezirk einer anderen höheren
Verwaltungsbehörde, oder soll ein Kleinkraftrad zum Ver kehr auf öffentlichen Wegen nicht mehr verwendet werden oder geht ein Kleinkraftrad, dem ein polizeiliches Kenn zeichen zugeteilt ist, auf einen anderen Eigentümer über, so gelten die Vorschriften des § 6 sinngemäß. 4. Werden Tatsachen festgeftellt, welche die Annahme recht fertigen, daß eine Person zum Führen von Kleinkraft rädern ungeeignet ist, so kann ihr die für ihren Wohnort zuständige höhere Verwaltungsbehörde die Führung von Kleinkrafträdern dauernd oder zeitweise untersagen. Die
Untersagung ist für das ganze Reich wirksam. Von jeder Untersagung und deren Zurücknahme hat die höhere Ver waltungsbehörde der Sammelftelle in Berlin umgehend Mitteilung zu machen. In den Fällen der Untersagung sind die Gründe kurz anzugeben. Personen unter 16 Jahren ist das Führen von Kleinkrafträdern nicht ge stattet. Die höhere Verwaltungsbehörde kann auf Antrag
13*
Verordnung über K raftfahrzeugverkhr.
196
Ausnahmen genehmigen; sie stellt darüber besondere Aus
weise aus. Der Führer eines Kleinkraftrades hat die Bescheinigung (Nr. 3 Abs. 1 Satz 2) bei der Benutzung des Fahr-
zeuge- aus össentlichen Wegen bei sich zu sühren und aus
Verlangen den zuständigen Beamten vorzuzeigen.
5. Für
Prüfungen
technische
von
gilt
Kleinkrafträdern
die
Anweisung über die Prüfung von Kraftfahrzeugen (§ 5 Abs. 4) entsprechend. 6. Für die
Zuteilung von
Probefahrtkennzeichen gilt
§ 4!
Abs. 1, 2, 3, 5, 7, 9 und 10 entsprechend mit der Maß
gabe, daß das Probefahrtkennzeichen in grüner Balkenschritt auf weißem, grüngerandetem Grunde herzustellen ist, und
Stelle
daß der Führer an
einer Zulaffungsbescheinigung
eine Bescheinigung der höheren Verwaltungsbehörde über die Zuteilung des Probefahrtkennzeichens nach einem vom
Reich-verkehrsminister
vorgeschriebenen
Muster
mitzu
führen hat. Für Kleinkrafträder, die zum internationalen Ver«
§ 49,
werden
kehre
zugelasien
über
internationalen
1925
in
sollen (Abschnitt
Kraftfahrzeugverkehr
B
der Fassung der Verordnung vom
(ReichSgesetzbl.
I
S.
66) und
der Verordnung
vom
ihre Führer
5.
Dezember
16. März
1928
gelten die Vor-
schriften des ersten Abschnitts dieser Verordnung mit Ausnahme
des § 5 Abs. 3.
Dritter
Abschnitt.
Strafvorschriften. § 50.
krafträdern
Wer den Vorschriften über den Verkehr mit Klein» zuwiderhandelt,
wird
mit
Geldstrafe
bis
zu
150 Reichsmark oder mit Haft bestraft. Wer den sonstigen Vorschriften dieser Verordnung zuwider handelt, wird nach den
Strafvorschriften des
III. Abschnitts
des Gesetzes über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen bestraft.
Beiordnung über Kraftsahrzeugverkehr.
197
Anlage (§ 14 Abs. 4)
Anweisung über bk Prüfung der Führer von Kraftfahrzeugen. Für die Beurteilung von Personen hinsichtlich ihrer
I. A.
Eignung zum Führen von Kraftwagen nach
Körperbeschaffen,
heit und geistigem Zustand, insbesondere auch für die amtSärzt-
liche Untersuchung und Begutachtung, gilt folgendes: Als zum Führen von Kraftwagen geeignet find nur Perfönen anzusehen, die im allgemeinen einen gesunden und kräftigen Eindruck machen und eine regelrechte Körperbeschaffenheit, ins-
besondere ein ausreichendes Seh. und Hörvermögen, aufweisen.
Körperbeschaffenheit und geistiger Zustand sollen den nicht geringen
Anforderungen
der
eines
Tätigkeit
Kraftwagenführers
entsprechen; es dürfen keine Anzeichen dafür vorhanden fein, daß
sie sich in absehbarer Zeit verschlechtern.
Sind hierfür auch nur
Verdachtsgründe vorhanden, so ist die betreffende Person zunächst
als nicht geeignet anzusehen und wiederholt, nötigenfalls durch Fachärzte,
zu
unterfuchen,
bis
der
Zustand
zweifelsfrei
klar
gelegt ist. Im einzelnen ist folgendes zu beachten:
a) Kopf und Rumpf müssen frei beweglich fein, damit der Führer imstande ist, seitwärts und auch hinter sich zu sehen.
Der Rumpf muß so beweglich sein, daß der Führer sich so «eit bücken kann, um vor seinem Sitze am Spritzbrett be-
kindliche Vorrichtungen während der Fahrt zu betätigen. Ebenso müssen
die
oberen und
unteren Gliedmaßen
ge-
nügend freie Beweglichkeit zur Betätigung der verschiedenen
Hand- oder Fußhebel aufweisen.
Bei Versteifung, Ver
kürzung oder Verlust einzelner Finger ist in jedem einzelnen Falle zu prüfen, ob
der Führer imstande ist, mit
jeder Hand gesondert das Steuerrad festzuhalten und zu
drehen.
Dabei ist zu beachten, daß dasselbe oft erheblichen
und gewaltsamen Drehungen durch Unebenheiten der Fahr
bahn ausgesetzt ist, welche jede Hand einzeln überwinden