Der Edel Stein [Reprint 2021 ed.] 9783112445464, 9783112445457


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Der Edel Stein [Reprint 2021 ed.]
 9783112445464, 9783112445457

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DER E D E L

S T E I N .

D

E

R

E D E L G

E

T

S T E I N I

C

H

T

E

T

.VON

BONERIUS

AUS HANDSCHRIFTEN

BERICHTIGET

USD MIT EINEM

WÖRTERBUCHE V E R S E II E N VON GEORGE

FRIEDERICH

BENECKE

B E R L I N IN D E R ~ R » A I I S C H Ü L - B U C H H A N D L U N G

i 8 I 6.

SEINEM

BRUDER

CHRN DAN- B E N E C K E M I T G L I E D E DES R A T H E S DER FREIEN BUNDESSTADT HAMBURG

WIDMET

D I E S E S BÜCH

ZUR ERINNERUNG VERGANGENER ZEITEN u n s A Ii S

ÜENIMAIIIi

UNVERGÄNGLICHER

DER

LIEBE

UND

HERAUSGEBER.

TREUE

VORBERICHT D E S

Dis

H E R A U S G E B E R S .

buchlin

W o l heifsen':

mag

der

EDEL

STEIN"

*

denn nicht nur trägt

es die Kraft

irt sieht

den Menschen zu •witzigen und zu warnen* so wie es edle Steine gibt j

welche die Ge»

sundheitr des Leibes stärken

und

sichern;

sondern es ist auch erfreulich anzuschauen j Mar und rein j hell und milde* wie der Smaragd oder der Amethyst.

Defshalb

es auch von je her * und so weit die

* BONERIUS

VORR.

Z.64.

wurde Deut-

V O R B E R I C H T

VIII

sehe

Sprache

reicht,

geliebt

wie die -vielen Abschriften sen j

die selbst noch

Bücher grofs Ein

der

wurde * als kaum noch die

Kunst

mufs

solcher jedem

ich mich

erschien*

dieser

Edelstein

nun

zugänglich

die unter

darf

nicht

ver-

sondern

fand

von neuem einzige

ans

Ausgabe

r

Fabeln

i j S j zu

aus Zürich

nicht mehr in unsern Buchläden Zwar

erst vor Fabeln

hat Herr Hofrath

einigen

Jahren

veranstaltet;

eine allein

seiner ausdrücklichen

er Au-

defshalb

dem Titel

so ist.

der seine

und

der Minnesinger''

ist.

sehen war,

der

gekommen

sryn*

die

der

Exemplar

liegen*

will:

zu stellenda

den Zeiten

BÜRG

Zeiten

bewogen * das Buch

desselben*

haben

Buches*

unsere

weiden

war * und,

ein einziges

oder verschlossen

gen daran ¡Licht

erfunden

des gedruckten auf

graben

bewei-

und der Abdruck*

haben*

war j, dafs nur

desselben

desselben

Tag

zu drucken

Verbrauch

gelesen:

auf den heutigen

sich erhalte//, 'veranstaltet

und

zu ESCHEN.

Ausgabe sein

Ab-

Erklärung

DES

HERAUSGEBERS.

3X

zufolge> vorzüglich

auf solche 'Leser gerich-

tet j

die alte Sprache

welche durch

geschreckt werden* während die

gegenwärtige

Ausgabe

einzig

bestimmt

ist* welche durch die alte

angezogen

und allein für

werden>

den alten Dichter Gestalt dort

kennen zu lernen.

darauf

ständlich

ankam*

sey*

dafs Alles,

solche

und welche in seiner

dafs Alles Allen

setzen*

werden;

es

Text mufste

denn

die-

aufgefundenen

so wie sie auch höchst

die älteste ist. Ihr zunächst *

in Hinsicht auf innern JVertli schrift*

einen

Pergament'Hand-

bis jetzt

bey weitem die beste*

an>

unzuläs-

sondern

die Zürcher

se ist unter allen

OßEnnn

ver-

echt'Sey.

schlechterdings

schrift zu Grunde gelegt

wahrscheinlich

wünschen*

So wie es also

sig * aus mehreren Handschriften durchgehends

Sprache

eigentümlichen

so viel als möglich,

zu

Leser

so kam es hier darauf

Es war daher zusammen

zurück

beschriebene die mithin

steht die von

Strafsburger

da zu Hülfe

Handgenommen

V O R B E R I C H T

wurde ein

wo die Zürcher

3

Versehen

war.

te auch Behufe

verglichen

Zürcher

Schrift j

ich

der

und gemma

BOXRRIX

zu unterstützen als gefälliges

bescheiden

,

beschränken* einiger

Fabeln,

kamwomit mich

SCHIVUIQHÄIJSIsb

die ganze

Sein

zu

seyn*

gen

überlassen \

Sorgfalt

Handschrift

auf keine

und es bleibt

stände unmöglich

mehr zu

ich * ohne mehr als un-

nehmen; Zeit

kleine

Erbieten j mit gleicher konnte

auf

OXERLIN'S

die Güte hatte.

und Genauigkeit vergleichen.»

wurde

daher

Handschrift

verehrungswürdige

zum

anstellten,

mich

Vergleichung

der Strafsburger

hat-

Hoffnung

mufste

Druck

wozu noch die

Ich

Ausgabe

meine

die

verdient,

diese Vergleichung

allein und

besonders

zu werden.

der gegenwärtigen

können;

vermutheri

ohne Zweifel

Hoffnungj

•vereitelt* den

hätten

ist * oder

zu

Handschriften> t

•von neuem

zu

des Schreihers

Beide

Strafsburger

mangelhaft

mithin

Weise einer

was für jetzt

machten,

-

ankünfti-

die

Um-

Die

vier

DES

XI

HERAUSGEBERS.

Wolfenbütteischen

Handschriften

zu Gebote standen,

,

von denen

die

zwey

schlecht und zwey mittelmäfsig

sind ,

nur zu kleinen Verbesserungen

von

fehlem

benutzt;

wurde

von

und ein ähnlicher

den Abweichungen

sehen Handschrift Wenigen,

gemacht,

was

und

LANG

und

den

kannt

Vaticanischen

gemacht

Damit hange

die

Gebrauch, Scherzi'

und von

werde,

aus

ADELUNG

für

manches

beRechen?

so sind in einem die

Verän verzeichnet

andere

nichts

darbot.

weniger

zeichnung absichtiget.

j

und

Bemerkens der

Indefs wurde

dabey

als eine . vollständige

.Auf-

aller verschiedenen

Lesearten

Ein solches Unternehmen

höchst langweilig,

An-

deryngeri

werthe angegeben , das die Vergleichung Handschriften

der

Öttingischenj,

Handschriften

Textes treulich

auch

dem

haben.

Belege

des Zürcher zugleich

Schreibe-

aber von Allem gehörige,

Schaft gegeben

ganz wurden

der

seit mehreren Jahren vermifsten

mir

und unnütz

bewäre oben-

V O R B E R I C H T

XII

clrein.

Die Abschreiber

und die/s gilt *

leideri von den meisten Alt-Deutschen Schriften

sind so fahrlässig

dankenlos

zu Werke

was sie nicht

gegangen*

verstanden

Hand' und ge-

haben

so sinnlos

dert> so oft die alte_ Sprache nach he ihres Zeitalters Umgeformtj dreistetj

und endlich

denen Lesearten ben wolltej abdrucken

Mafsga-

Landstriches

sich so häufig

wenn man alle

vollständig

man jede müfste.

die Echtheit

tu prüfen

ihres

geän-

eigenes Machwerk einzuschieben

anzukleben , dafs*

der

und

das

Handschrift

des Textes

und

verschie-

beysammen

Da übrigens

er-

ha-

wörtlich derjenige»

dieser

unternimmt * vor allem

Fabeln die,Zür-

cher Ausgabe zur Hand haben mufsj so habe ich die Belege der aufgenommenen

Lese-

arten nur alsdann angegeben * wenn sie nicht schon in jener Ausgabe

zu finden sind.

den äufserst seltenen Füllen blofs meiner Vermuthung folgtej

In

in denen ich ist gewis-

DES

senhaft ten

ÄiiI

HERAUSGEBERS.

angezeigt,

was in den

Handschrif-

steht. Da einige Handschriften

dert Erzählungen

ein volles

enthalten,

Herausgeber * fürs

Hun-

so ist auch

der

erste wenigstens j an die-

se Zahl gebunden j wenn es ihm auch als wahrscheinlich

däucht*

um das Hundert

hinzu gefügt

kann weder für

Die Schlufsrede

das volle Hundert •war ursprünglich angegeben;

vielleicht

worden noch

gar ieine

oder die angegebene der hinzu

geändert.

Scherzischen

vielleicht

etwas beweisen.

de nach Mafsgabe Vermehrung

dafs erst später>

voll zu machen,

ein ganzes Zehent

mehr

Zahl

ist. gegen

In

ihr Zahl wur-

gekommenen

So heifsb es in der

Handschrift:

D i a e bischafl't hau ich geseit

in der Wolfenb.

B:

Zvvey und n e w n t z i g peyspil hab ich geseit

in der

Strafsburger:

H u n d e r t bischaft hab ich gelcif.

Eine

'vollkommen

genügende

Entscheidung

TOR B E E I C H T

XIV.

der Frage liefse sich nur aus einer alten 'vollständigen chen

Handschrift

aber schwerlich

nehmenj

mehr

und,

derglei-

zu ßnden

sejn

wird. Die erste Pflicht 3 die dem einer alten

Schrift

obliegt,

so echt als möglich unserer

alten

fordern

in dieser

geschilderten

istj

gebe;

und

einheimischen Hinsicht^

Dichtkunst

Beschaffenheit

yllt

der

Handschrif-

Es kann auch

Fälle

die

einzi-

auf

wel-

und

da

selbst

nicht ist.

ich bey Ausdrücken

\

ohne

geblieben

ist*

deutung

geändert

hat*

gro-

Zu

diesem

* die

leicht

weil zwar das

in der Sprache sich

und

Diefs

da nach

werden,

Vor-

der Anfänger

fse Schwierigkeit mifsverstanden

mehr

nöthigen

gegenwärtigen

wir besitzen,

habe

wegen

denjenigen

Sprache

das

Zwecke

für

bey der

verweisen

nun haben

ich es für

mir um so nöthiger* ches

sie

so habe

Piücksicht

TVörterbuch

* weil

Buch

Bedürfnifs

siges

Da

dar bieten *

Alt- Deutscher

er^verben

noch

Schwierigkeiten

ein anderes sind*

ist.

immer

Gabe.

Fabeln

weniger

geeignet

also

willkommene

ihres Inhaltes als irgend

verbreitet

sind

eine

XV

aber

Wort die

so wie

Beauch

XVI

VORBERICHT

bey Stellen j

in welchen die richtige

dung

der

Worte

verfehlt

Serbin-

werden

konnte*

eine kurze Erinnerung

unmittelbar

Text

diefs ist auch

gesetzt.

Eben

schehen * wo die Möglichkeit

aus den von Andern

viir

dünkenden

ging;

den

da

ge-

eines Mif¿Ver-

ständnisses irrig

unter

gegebenenj

Erklärungen

hervor

diese also bitte ich zu vergleichen

j

ehe
und

rere Stellen

mit einander

ihn

abgerissene

durch

nem flüchtigen quemere

Gelegenheit

in so weit sie in diesen Fabeln

kommt j im Ganzen

dem

kein Gedeihen;

Lesen

un-

zu vergleichen Bemerkungen

zu, verleiten.

Gründlichen

vorziehen

vormeh* als zu ei-

Das Bebringt

und wer nur erst sucht * finde!

DBS

HERAUSGEBERS.

det gar oft manches> ohne Nachtheil Gewunnen

sagt der ehrliche re und

das ihm sonst *

* unbekannt kunst

schöne

XVII

geblieben

nicht wäre.,

i s t n i c h t ein tröm^ ;

BQNKRIUS

und dieses wah-

TVort gilt auch

auf unsere alten Dichter.

in

Hinsicht

Es bedarf

eifrigen

Forschens und stets wacher Aufmerksamkeit um mit Jedem

Ausdrucke

den Nichtigen

* und

klaren Begriff zu verbinden $ und es wird eine lange und ßeifsige uns alles

Übung erfordert * bis

was wir lesen so geläußg

dafs die Gegenwart Vergangenheit

verschwindet

sich zur

Einheimisch

* und

belebt.

werden kann man nun

freylich,

man

durch

aber eingeführt

das hier beygegebene

buch seinet

wie ich hoffe*

liehen Dienste aus

an.

OBF.RLIN

bemerken>

ist j wird und

nicht noch

und Wörter-,

unerspriefs-

Dafs es weder

des Bodmerischen

wer-

einen Andern:

dazu, bietet

druck

die

Gegenwart

blofs durch sich selbst; den kann

wird»

ein

ein

der Kenner

auch ihm wird für

Ab-

Auszug

sehr

bald

schnelle

xyiu

V O B. B JE R I C H I

Übersicht lung

die

alphabetische

brauchbarer

Was betrifft

seyn.

die' Bezeichnung so beruht

t

aus

haupt,

sind

Zwecke

der

aus der Natur

diese

,

seyn

Grundsätze

Schrift zeichen unserer

aus dem Schreibegebrauch schriften.

Sprachlaute

hier zu weitläuftig

Abgeleitet

dem

der

diese auf Grundsätzen

welche zu erörtern würde.

Zusammenstel-

über-

Spracheund

der bessern Hand-

Die von je her

auch

bey unsern

Deutschen Schreibern sich zeigende und höchst zweckmäfsige

Vorsicht ,

den

durch schwankende Zeichen mufs als höchstes setz anerkannt diefs thut , lauben,

1

werden;

kann

irre zu

niclit machen,

durchgreifendes und

so bald

Geman

man

sich z. B. nicht

er-

das h bald für

h und bald für

ch,

das z bald für •.

und

Leser

z und bald für

• Lateinische

Buchstaben sind

aus dem einfachen Deutsche gibt,

s zu

Grunde,

setzen

gebraucht

weil es keine

eben so wenig als Schwedische

DES

HERAUSGEBERS,

oder Portugiesische; nigkeiten,

Doch

die/s sind

die höchstens innerhalb

den der Schule

XIO^.

•verhandelt

Klei-

den

werden

Wän-

mögein.

\

Wichtiger entbehrlich

da gegeni im djedem

ist eine Kehntnifs,

ze > -welche unsere

der

alten Dichter

auf das Versmafs

Grundsätin

Hinsicht

Es Wird

daher

nicht überflüssig seyn * diese Grundsätze

* die

gröfsten dichte len*

befolgten.

Leser un-

Theils für

alle

Alt - Deutsche

gelten j hier kürzzusammen und auch

Ge-

zu stel-

zu wiederi hohlen zum Besten derer* denen es noch nicht bekannt

seyn

dßs Bekanntere

möchte.

I. Der herrschende

Schritt

ist der

sche3 doch wechseln bisweilen ische Zeilen

mit iambischen

zählt

jede

eine

kurze

die

mit

hende

ihr

abj

trochäische Syllbe

weniger

im Gleichmafs

iambischei

z. B,

iambitrochänur Zeile als ste-

V O B B E B. I C H B Das er tut als gar unrecht Das muge^ herren unde knecht (*). II. Männliche,

uncl weibliche

der Zeilen wechseln

Ausgänge

willkührlichund

die letzte kurze Syllbe gilt III. Ob die Zeile für

nichts. oder

für

trochäisch gelten soll* entscheidet

der

.Ausgang wie

iambisch

derselben;

eine Zeile

also

folgende

böser rat ist ein arges kleit (*) ist als iambisch anzusehen — v— vv

{und auch

v — v würde* der Regel

II. zu folge j iambisch seyn )., da man mang ror wachsen sach (3) hingegen

ist

trochäisch.

IV. Das gewöhnliche Mafs der Zeile in den folgenden achtx ben.

Fabeln

sind

der trochäischen , sieben SyllAusnahmen

len von sechs*

(*) LXII, 17.

iambischen

sind iambische Zeiund trochäische

(*) XXX, 46.

von

(3) LXXXIII, 6.

DES

HERAUS GEBERS. !

XXI

fünf Syllben.

Üb er schritten

dieses Mafs

niemahls.

wird

V. Die beiden durch den Reim

gebunde-

nen Zeilen haben gleiches

Mafs\

h. hat die erste Zeile acht

Syllben»

so hat die zweyte auch acht* falls

sie trochäisch

die zweyte trochäisch j

oder»

ist j sieben;

die erste Zeile sechs Syllben gleichfalls

d.

hat

s

so hat

sechs,

oder j

fünf.

Diese beiden unter IV. und V. aufgezeichneten

Regeln stehen für

die-

s e Fa beln

so fest j

der

Echtheit

des Textes

dafs zum

sie

Prüfstein

dienen» VI. Statt

der ersten beiden Iamben

steht

häufig ein Choriamb: Recht als das grüne lob den walt (T) Warheit ist aller eren hört (*)

(,') V o r r . 58.

( 4 ) XI, 46.

VoB.BEB.ICHT

XXII

auch wohl ein

Antispast:

des scher-hülfen nam menlich war (*)

oder der Doppel-

Trochäus:

böser rat ist ein arges kleit (*)

Ehen so steht, Trochäen

statt der ersten

der

beiden

Antispast:

der boin balde stille lag ( 3 )

oder der doppelte

Jambus •

der was ein diep.

VII. Die vorletzte

fehlt

W a r er kam (*).

der

Zeile

bisweilen , und es kommen

nicht

selten

kurze Syllbe

Verse vor*

wie z. B.

folgende

sind: in siner hochen wisheit ( 5 ) das trost du kleinen tierlin (*) verbirgt des herzen valscheit ( 7 ) das er kund manig klugkeit ( 8 ) hette dur sin klügkeit ( 9 )

( * ) X X I X , 5.

( s ) X X X , 46.

("3) X X V , 24.

(4) X ,

( s ) X I I I , 5.

( 6 ) H I , 27.

( 8 ) X X , 4.

C)XX,19.

3

.

CJ V I , 4o.

DES

HERAUSGEBERS.

XXIII

mit werken hast verdienot ( T ) t

nu hat er ein gewonlieit ( s ) kein tier was so fieissan ( 3 )

Einige dieser Zeilen liefsen sich zwar auf das volle Mafs zurück führen

3

wenn man annähme ([was allerdings bisweilen der Fall zu seyn scheint dafs der Doppellaut zu zwey Syllben gedehnt wird; aber bey andern läfst sich doch ein solcher slusweg nicht wohl treffen. VIII. Die Ängstlichkeit * mit welcher man jetzt

bey dem Schreiben der Verse

dem Leser die Syllben vorzählt * ist neue Sittej

und das Häkchen*

oft mit übertriebener Sorgfalt

das jede

Verkürzung bezeichnet * ist der alten Schrift fremd.

Sie schwankt zwi-

schen der Sorge für

Verständlichkeit

und zwischen der Sorge für Versmafs _»

(') XXII, 62.

(*) L X X V , 4.

(3) L X X X I V , 9.

V O R B E R I C HT

XXIV und

dieses Schwankenj

ganz

guten

Gründe

das

seine

hat*

mufs

auch in unsern ¿Abdrücken alter dichte haft

beybehalten

werden.

Ge-

Fehler-

würde es zwar seyn*

mit

chem, alten Schreiber ¿last zu

mansetzen

wo das ist für zwey volle Syllben

gilt;

aber wo es für Eine steht * da

mag

nach

Willkühr

das ist oder dast ge-

schrieben xver den. TVer die Syllben nachzählen

willy

der mufs wissen * dafs nicht nur das e am Ende eines Wortes*

so wohl vor einem

cal als auch vor einem sondern

auch

Endsyllben bald gezählt

und

das e der

Vo-

Consonant* unbetonten

Vor syllben ( b e , g e )

bald nicht gezählt

wird*

dafs waren ( häufig auch wan geschrieben),

alles, gegen, vigent, tugent, ku-

nig u. dgl. einsyllbig gebraucht

werden

"können * dafs man vor Alters schrieb :

DES

HERAUSGEBERS.

XXV

dirré keller ist sufser spise vol (*) Statt dafs rnan jetzt

schreiben

müfstc:

dirr' kell'r ist silfser spise vol; er mufs wissen ¿ dafs wurden si, sprachen si, do si statt wurden's, sprachen's, do s'

steht;

dafs so ist so'st, es ist e'st, do ich do'ch, ze vil z'vil, mit dem andern mit'm andern, du andern cf andern, ze der zer, uf den uf' n u. w.

galt:

dergleichen * sage ich * mufs jenige wissen * der die Verse

der-

nachmes-

sen will. Aber Verse herzählen

und

Verse

herí es en ist zxveyerley¿ ist so verschieden von einander

als die

der Kriegerscharen

von den

des Tänzers

Wie

sind.

Verse i in Hinsicht

XV. 44.

Schritte Schritten

Alt-Deutsche

auf diesen

Tanz-

XXVI

V O K B U R I C H T

Schritt j vorzulesen

sind,

das müssen

wir von unsern südlichen lernen:

Nachbarn

wir haben diese Kunst

renund

verlo-

mit ihr gar vieles was keine

Nachahmung

Griechischer

Versmafse

ersetzt. Überhaupt sehr,

vergessen

wir nur

wie wichtig es ist3 für das

zu lesenj und nicht

für, das

Dichter müssen durchaus werden*

und

Dichter.

Ihr freyerecht

Gangj

vollens

laut

zu Ohr

jiuge. gelesen

unsere

alten

Deutscher

das warme Blut>

das

durch

die sldern

ihrer Rede rinnt und

den

Gedanken

mit dem Thau der Empfin-

dung benetzt j und so vieles was kein ,Wörterbuch mancher

zu lehren

Sprachmeister

vermag

und

wohl gar für

Fehler erklärt * kann allein durch

das

Ohr begriffen werden;

denn für

das

Ohr j für

den Sänger

und für

den

Vorleser,

wurde es ursprünglich

ge-

DES

HERAUSGEBERS.

XXVII

schrieben * und Laut und Ton allein vermögen das Todte zurück, zu rufen ins Leben» so wie nach einer alten Sage der Löwe seine tödt gebornen TVelfen durch seine Stimme wieder zum Leben erweckt. Die weitere Ausführung dieses Gegenstandes gehört nicht hierher; aber verhehlen kann ich es nicht j dafs ich das taubstumme Lesen * wodurch die neue Zeit der alten so entschieden entgegen steht* für eine Pest halte, die im Finstem schleicht. Der Grundj wefshalb so viele schlecht schreiben * ist, weil sie nicht hören was sie geschrieben haben; und der Grund* wefshalb gerade die geistigste Blüthe des Schönen unbeachtet verduftet * ist, weil man sich gewöhnt nur die Staubfäden der Blume zu, überzählen.

VORBEK.1CHT

XXVIII

Gern möchte

ich dem Leser

dieser

beln recht viel von dem. Verfasser erzählen;

aber,

nig zu sagen ,

leider,

wir doch

wenn

nicht

in

uns genannt

Jahrhunderts

schrieb,

und die ganze

Art

aus denen

lieh jemand

Dafs

BOXE-

seine beweisen

wollte,

LESSING

des

überzeugen,

aus den Sprüchen, genheiten

gehöre

schwer-

der nicht den

Ren-

mit

wel-

Man hat zwar

auch

die bey mehreren

Gele-

in diesen Fabeln vorkommen,

und

die wir jetzt wollen,

vierzehnten

zu setzen sey , werden

ihn ansah.

LBSSISQ

Sprache Die

ner mit eben der Vorliebe ansieht, cher

dreyzehnten

seines Vortrages.

dafs er in die zxveyte Hälfte Jahrhunderts

und

des

zeigt

nicht,

Vorrede

hätte.

in der Mitte

beWüfs-

Nahmen

der

nxus ungefähr

Gründe,

ich nur we-

auf Vermuthung.

selbst seinen

er sich

Schlufsrede

derselben

und selbst dieses Wenige

ruht gröfstentheils ten

vermag

Fa-

dafs

im

lesen,

FRIGEDAnk

BONERIVS

schließen

in eine spätere

als jene Sammlung.

Richtiger

Zeit wäre

DES

•Wohl der umgekehrte oft dergleichen denklicher

XXIX

HERAUSGEBERS.

Schlufs;

Sprüchwörter

Zeit

im Munde

führt

BONERTVS

an*

die seit un~

des Volkes waren j

aber er nennt niemahls

einen

FRIOEDAIIK^

der

doch

des dreyzehnten

Jahr-

schon am Ende

hunderts HUGO

in solchem

VON

Ansehen

stand *

nie versäumte

TRIMPSRÖ

dafs

dem

Denk-

>

Spruche

den

hochverehrten

setzen; wahrscheinlich lung -—Zahl

erst

nach

Wem

Nahmen

also wurde diese Zeiten

BONERIUS

übrigens

und Gewicht

beyzu-

gemacht.

in Fragen

der Stimmen

Samm-

dieser

.Art

etwas

gelten>

der mag sich erinnerndafs

nicht nur

SCHBRZ

und

in die Mitte

ßoDMER diese

dreyzehnten dafs auch

Fabeln

Jahrhunderts

setzen*

sondern

einer der einsichtsvollsten

Kenner

unserer alten Dichter* den man nicht

DOCES*

nes Herausgebers Gründen

für

zeihen

Ii.

kann*

dieselbe Zeit

so scheint

Bibliotheks-Custos

der Parteylichkeit

Was das Vaterland trifft*

des

dieses

aus

ei-

triftigen

entscheidet. unseres Dichters die

be-

nordwestliche

VORBERICHT

S.XX

Schweiz gewesen

zu seyn.

nicht nur verschiedene Sprache

hin*

Darauf

deuten

Eigenheiten

seiner

so wie auch einzelne

Wörter

z. B. ziger, flu, u. m. sondern auch der Nähme seines Gönners

VON

JOHAIT

RINKXNBKRG'*-

welcher, übrigens wohl schwerlich der rosr

JOHANN

ist j von dem uns die Samm-

RINKXI?BBRQ

lung von Minnesingern

siebenzehn

in eine

und dieselbe Form gegossene

SpruchgedichtQ

aufbewahrt•

war.,

hat,

Der- letzte

H E R vor seinem Nahmen steht *

Standes*

der Gönner unseres

da

kein

bürgerlichen hin-

BONKHIVS

gegen wahrscheinlich aus dem bekannten ade~ ligen

Geschlechte. Die Kenntnifs der Lateinischen

durch welche

Sprache*

in den Stand

BONERIVS

gesetzt

wurde seinen Stoff aus den Lateinischen beldichtern teinische *

zu nehmen*

Endung*

Fa-

so wie auch die La-

die er seinem

Nahmen

machen es höchst wahrscheinlich *

er ein Geistlicher Erfahrung

war;

hinweisende

und die auf Bekanntschaft

dafs

eigene mit.

DES I

dem

HERAUSGEBERS.

XXXt

Klosterleben 3 so wie die

desselben,.

lassen

Kloster gastlicher

Empfehlung

vermuthen,

dq/s er

war * woher es denn

ein auch

kommt , dafs er in der Schlafsrede , so wie sie in ein paar Ritter

Handschriften

Gottes

len, .aufweiche stützt,

genannt

lautet,

wird.

sich diese meine

ein

Die

Stel-

V~6rmuthung,

sind-.II, 27 u. f . LXXXIV, 85. LXXXV,

10.

Nachrichten Abdrücken

von den Handschriften

dieser Fabeln ,

so wie von

Was bisher über sie gesagt oder für worden ist , 'findet man in dem Grundrifs

zur Geschichte

sie durch Friedr. Joh. Gust.

sie

gethart

Literarischen

der Deutschen

Poe*

und Prosaisten

( Th.I.

Lexicon

von

Carl

S. 1 6 1 . Th. V. S. 769.

u. Th. VI. S. 58 a).

Es ist also überflüssig

ses hier abermahls

zu wiederhohlen;

Ansehung

und

l

und in dem

BÜSCIIINQ'

JCHVENS*

1

Allem,

Heinr. von. der H-dom

Deutscher, . Dichter Heinr.

Und

der vier bereits erwähnten

die-

nur

in

Wol-

X X X I I

V

fenbüttelschen

o R B E R

I C

H

Handschriften,

seyn , noch, folgendes

zu

den

vpn

schriften,

LBSSZNO

in allem Betracht verdiene fsen j dafs zwar nicht Vollständigkeit sern Lesearten 1

Hand-

*j* sagt * ' dafs sie die er st e zu hei'

das Alter

aber-die-

und der Reichthum

an bes-

ihren Vorzug JESCHB^BURO

ausmacheund das

Zeugnifs

dafs sie sich am meisten dazu

bey der Festsetzung

des Textes zum

gelegt zu werden' "f"f\ dieser Handschrift

un-

x

der auch H. Hofr. gibt *

nöthig

die zweyte

beschriebenen.

LESSINQ

, von der

wird es

bemerken.

TVolfenb. A bezeichnet ter

T

Die

lautet folgender

eigne, Grunde

Überschrift Mafsen:

Hie vähet an das puch das ist genant detf weit lauft vnd es hat ein meister gemacht Esopus ynd heysset der guidein stein &c.

Beyträge zur Gesch. und Litteratur. Beytr. V, 5.20.

•J- LESSING'S

•J--J- Vorrede zu BON ER3 S Edelstein S. XVI. Sie

»ES

HERAUSGEBERS.

XXXIII

Sie hat keine Jahr zahl * gehört aber offenbar an das Ende

des fünfzehnten

Sie enthält

Jahrhunderts.

sechs und neunzig Fabeln > und

ist also allerdings

die vollständigste

den JVolfenbüttelschen

unter

Handschriften

: übri-

gens aber kann ich ihren IVerth bey -weitem. nicht so hoch anschlagen ; ich sie für nicht

viel mehr

die allerschlechteste*

halte

wenn -ihr

etwa fVolfenb. B

T. ) in dieser Hin-

(LESSING'S

sicht den Rang streitig überschrieben:

geschrieben

ist)

steht

sagt,

und

H. Hofr.

GOTTSCHED

•welche Zahl

ist Seite.

Hand Anno

las diefs

1402,;

er möchte nicht darauf

dafs

•wohl gewiß

spätem

die Jahrzahl

GOTTSCHED

ten

Antwort:

und auf der letzten

von einer etwas

35» 1 X X X X I I . JLESSINO

Diese

hie hebt sich an ein maister:

Esopus genant, (die freylich

macht.

richtig

ESCIIENEURG

iSga zu lesen. wirklich

gelesen glaubt,

habe ; es

sey

Ist die Frage>

da steht j

weiter nichts als 92; die ***

wet-

so ist

die

Hunder--

XXXIV

r O H B E S I C H T

te sindj

Wie gewöhnlich J nicht

Was H. Ho/r.

für

USCHSNBURO

das. abgekürzte

las j. ist

i3oo

und wenn

Domini,

stände * so könnte

¿ingegeben;

man die Handschrift

so gut\ in das sechszehnte

Jahrhundert

aen als in das Jahri^QQ..

Übrigens

nur

1402

GOTTSCHEDS

(in dem ganz richtig

nicht

92

ein

eben $etscheint

Druckfehler

der guLe Mannder

1492 gelesen halte*

ZU>^

wohl unschuldig.

ist Wolfenb. re

i458j

C

und fängt

den Blätter sind Jahrzahl zehenten

ist vom

Jah-

Fabel

'Ieg-

mit der XIII,

lichs zit sich richtet*

UKülfenb.

III.)

QLESSING'S

an;

die vorher

gehen-

abgerissen,

D

(

LESSZNO'S

IV. )

Jiat

keine

gehört aber an, das Ende des funfJahrhunderts

vierzig Fabeln;

j

und

was folgte

enthält

scheint

nur

abgerissen

zu seyn. Diese beiden letzten ben zwar rnen

als

neuere die

Handschriften

Sprach•

Zürcher

und

Pergament

ha-

§chreibefor-

Hand-

DES-

Schrift3

H E R A U S G E B E KS.

sind aber

bei \weitem, besser als

und B, und scheinen Handschrift

^XXV"

mit der

aus Einer

Quelle

A

Scherzischen geflossen

seyn.

Vielleicht

erwartet

noch eine Nachricht

mancher

von andern

schen Fabeln * dergleichen bliotheken gen.

handlung BONEMVS

lie-

theils würde eine solche

Ab-

Grenzen

es unbescheiden

thun reicht*

einer

weit übersehreiten

weit besser

Alt-Deut-

zu München

die

vorzugreifen*

hier

z. B. in den Bi-

zu TVien und

Allein

Leser

seyn

3

Vorrede theils

andern

die einen Wunsch befriedigen

im Stande

bin.

können

zu würde

Gelehrten der

Art

als ich

zu

Mein Zweck ist er-

und meine Mühe belohnt * wenn der

E D E L S T E I N fleifsiger gelesen und besser verstanden

wird*

in seiner gegenwärtigen

und wenn dieses Gestalt

etwas

Buch dazu

XXXVi

VORBER. D

beyträgt i

die gründliche

Alt-Deutschen

HERAUSG,

Kenntnifs

unserer

Sprache und Dichtkunst

befördern.

Güttingen*

Jan. 1816. G. F. B E N E C K E .

zu

XXXVII

INHALTS - VERZEICHNIS. Seite. Vorrede.

3

I . V o n einem lianen und einem edeln steine. II.

V o n einem äffen und von einer m u s .

.

.

V . Von einem wolfo und einem schafe. V I . Von einem fros und einer muse.



.

.

I I I . Von ainem j s g e r und einem tiger tier. IV. Von einem bom uf einem berge.;

.

S

.



.

.

IJ

.

.

.

17

.

.

,



. 2 0 •

23

V I I . Von einem hunde und einem schafe.

.

.

.

25

V I I I . Von vier tieren die waren gesellen.

#

.

.

28

J X . V o n einem hnnde der trug ein stüke.

.

.

X . V o n einem diebe der k a m zä der e,







34

X I . Von einem . w o l f e und einem storche.

.





36

X I I . V o n einem hunde und einer brekin.

.





40

X I I I . V o n einem slangen in dem h u s e gespiset.

(

(

43

X I V . Von einem esel und einem lowen.

.

.

X V . Von eirier veltmus u n d einet etatmus.

.

.

X V I . V o n einem fuchse und einem arn.

.

.

X V I I . V o n einem aren und einem sneggen.

.

.

X V I I I . V o n . e i n e m fuchs und einem rappen. .

» 3 1

.

45 .48 .53

.

.

55 .57

X I X . V o n einem alten lowen X X . V o n einem Kund und einem esel.

.

.

.

62

X.XXVÜI

I N H A L T S — V E R Z E I C H N I S S.

X X I . Von einem lowen und einer muse,

.

X X I I . Von einem wigen der was siech.

.

Seite. . 6$

. .

X X I I I . Von einem swalmen und von hanie.

.

. 6 8 .

X X I V . Von liitan die baten umb «in künig.

71

.

.

X X V . Von froschen die wolden lian einen künig. X X V I . Von einem!wigen und von den tuben.

. .

X X V I I . Von einem hunde und einem diebe.

77 80

.



85





89

.

82

X X I X . Von einem scher - hüllen,

87

X X X . Von, einem larobe und einem wolfe, sLXXI.

Von eine.m i h e n hunde.

X X X I I . Von einem

jeger

4

.

.

X X V I I I . Von.einem Wjslfe und einem schafe.

7

.

.

.

.

und einem Jiasen,

.

»

X X X I fl. Vpn eines g,ei£äe. und '^inero Wolfe.

.

X X X I V . Von einern sUngen der wunt wart.



91

• . 9 $ •

.99

X X X V . Von einern Wolfe einem schafe und einem hirz, XOJ X X X V I . Von einer fliegen und einem kalwen manne.

105

X X X V I I . V o a einem fuchse und einem Sterken.

-

iqj

X X X V I I I Von einem- Wölfe der Viuit ein bilde.

«.

1X1

.

XI4

.

IXj(

X X X ' X . . V o n ; einem rüste und pfawen. X L . Von einem rn.uU und einem bremen.





X L I . Voi» einet fliegen und einer ambeifsen.

Iii

.

X X I I . Von. einer ambeis und einem hostüfEen.

.

.

123

? i L I I I . .Von, einex mute: und von iren kündend

#

. .127

X L I V . Von tieren und dein gefugel,

.

132

.

.

.

XLV. Von einer wiesei die wart gevangen.

.

X L V I . , V o n einem fros jmd .einem ochsen-.

.

.

.

X L V H . Von einem I i wen und einem bitten.



X3L.VIII. Von dem ritten, und iron. tUr-fLo»

.

.

138 .

.

.135 14I . XtX

INHALTS - V E R Z E I C H N I S S E

XXXJ^ Seite,

X L I X , Von ;dem habek und der Jira.

.

.

.

154

L . Von. eioeip lowen und von einem rosse.

.

.

159

L I , Von. ein ein rosse und von einem esel,

.

.

lös

LH-. Von einem man und sinem sune und einem esel.' 166 L I I I . Von,einem beschulten esel,

.

.

.

171

L i y . .Von „einer naclitegal und einem eperwer.

,

176

L V . Von einem wolfe und einem fuchse,

.

.

179'

LVr. Vpn j:inetn Jiirz und einem jeger.

.

.

183

^

r

184

.

19t

J.VII. Von f i l i e r frowen und einem diebe. LVJII. Von dtiftn. w-Uwen romerin.

.

, .

,

197

LX. Von dem magen, den henden u m i iuisen,.

&IX. Von einem, Kunde und. einem wölfe^

.

SCT-

L X J . Von einem juden und von einem morder. L X I I . Von einem amptman und einem ritter.

203

.

S.1Z

#

215

,

L X I I I . Von einer, frowen und einem wolfe.

.

L X I V . Von einem .»neggen und einem arn,

»

L X V . Von einem krebs und sinem sune. LXVI.-Von .der sunnen und dem- winde.

.

Scf

> .

.

.

LXVir. Von einem esel und eines lowen hüte. L X V III. Von einem fro» und einem fuchse«

21?211 .

224



• 227

L X I X . Von einem hunde der trug ein -schellen.



¿30

L X X . Von einer kotzen von musen und von einer schallen 233 L X X I . Von einem slangen der was gebunden. L X X H . Von bavolnem gute«

.

.

.

.

.

54Ö

L X X r I I . Von awein gesellen und «inem bern, L X X I V . Von drin gesellen.

.

L X X V . Von einem kalwen ritterei.

.

. •

L X X V I . Von einem lioger und einem zolner.

236 •

.

245 248

.

. 253 .

25(5

XL

_

INHALTS-VERZEICHNISSE

-LXXVII. Von zweien heven,

.

.

.

Seite. 259

.

jLXXVIII. Von einem lowen und von einem ochsen.

262

L X X I X . Von einem äffen und von den tieren.

26$

.

LXXX. Von einer gense die leite ein guldin ei.

.

L.XXXI. Von einem pfawen und einem kranithe.

271

LXXXII. Von einem pfaffen und von einem esel.

.

LXXXIIT. Von einer eiche und von einem rorer-

275

.

278

LXXXIV. Von vier ochsen und von einem Wolfe.

.

LXXXV. Von einem ritter der wart ein munefe,

281

.

LXXXVI, Yon „einer tannen und von dornen.

268

.

LXXXVII. Von einem edeln steine eines keiserg.

285 .

289

^

298

LXXXVIII. Von einem nidigen und von einem gitigen» 295L X X X I X . Von einem «sei and drien brudern,

.

XC. Von einem lowen und von einer geisse.

. 298

.

.

302

XC1. Von dem der kalt und heis hat in dem munde.

304

XCII. Von einer nachtegal wart gevangen.

.

308



515

XCIIF. Von Wolfen, Linen und hunden.

. •

.

313

XCIV. Von einem der konde das swarze buch. XCV. Von zwein die mit gaben wolden gesigen.

--» 320

XCVI. Von einer katzen die wart besenget,

.

XCVII. Von einem kinde hies Papirius,

.

. .

.

324 ^327

XCVIII, Von einem bischoffe und einem erzpriester,

332

XCIX. Von einem

viu. VON

VIER

TIEREN

DIE

WAREN

GESELLEN. Von

5

b'oser

geselleschaft.

V l E R gesellen kamen über ein, Das alles solde sin gemein, W a s si bejaglen uf der vart; Das selb mit eid gevestnet wart. Das was ein lowe freissam, Ein geis, ein ochse der was zam; Ein schaf der vierd geselle was,

44. daß man keinen Handel ohne sie

abschliefst,

VII. 45

28 Du valscheit die ist nu so wert, Das man ir zallen kofen gert. Du valschen zungen hant das recht; Si machent ki'umb das e was siecht.

4J>

viu. VON

VIER

TIEREN

DIE

WAREN

GESELLEN. Von

5

b'oser

geselleschaft.

V l E R gesellen kamen über ein, Das alles solde sin gemein, W a s si bejaglen uf der vart; Das selb mit eid gevestnet wart. Das was ein lowe freissam, Ein geis, ein ochse der was zam; Ein schaf der vierd geselle was,

44. daß man keinen Handel ohne sie

abschliefst,

VIII.: 8 ; Als ich an einem bliche lös. Ein hirz begegnet inen da, Des. wurden si alle fro.

10

Do der von: in gegangen wart,. Do wart da fiir nicht lang gespart. E r }yart zerhowen schier, Und wart gefeilt in. vier. Do sprach der. lowe .freissan:

15

'Den ersten teil den wil i c h h a n j Der sol mir dur~min edelkeit Vor uch allen sin bereit* Den andern teil git mir min kraft Und mine grofse Meisterschaft.

so

Der dritte sol mir nicht engan, Wan ich alrmeist gevochten han» -Mir belib och den der vierde teil, Dii friin tschaft lan ich an ein heil,

12. Da wurde nicht lange gesäumt. 23. Wenn mir nicht auch der vierte Theil bleibt, so . . , Vgl. v i r , 8. 24. So mag aus der Freundschaft, die wir uns geschworen haben, werden was da will. S, das Wort Heil im Worterb.

30 25

Vili. Die w i r zesainen han gesworn.' Si vorchlen al des lovven zornj I r teil den musten si da lan, Und musten hungrig dannan gan. Es beschicht noch (und ist och recht),

5o

35

4o

So sich geliehen wil der knecht Dem herren, dur sin tumben müt, Def^schadgot sich; und ist nicht gut Mit herren kriesin essen. Si hant sich des vermessen,' Der sich da dicht hüten w i l , Sie werfen im der kriesin slil In du ögen; das gelob m i r , Dar uf so stat ir aller gir. Er sprichet, wen man teilen sol: 'Ich gan dir dines rechten wol. Ilab dir das kalp, la mir du k u ! W i l t du des nicht, so var ich z u , Und nim du ku zesamt dem kalp.', Sus wirt der arm bedenthalp

44> bedenthalp, auf beiden Seitelt, alt im andern.

in einem Falle so wohl

Vili. 45 Geschelkt.

Das mag nicht anders wesen;-

Vor g e w a l t mag k u m ieuian

45

gewesen.

IX. VON E I N E M

HUNDE

EIN Von

DER

TRUOG

STUIKE.

UT) e r i g e r

gitekeit.

M a n liset von eim hunde, Der trug in sinem munde Ein stuk fleisches das was g r o s , Des sin geslechle nie verdros. A n einen Lach trug in sin weg. Do vant er weder brug noch steg; D o was weder schif noch m a n ; Ze füs so must er über gan. Do er kam verren in deu bach,

IX. Von übermäfsiger

¡Iahtucht.

5

Vili. 45 Geschelkt.

Das mag nicht anders wesen;-

Vor g e w a l t mag k u m ieuian

45

gewesen.

IX. VON E I N E M

HUNDE

EIN Von

DER

TRUOG

STUIKE.

UT) e r i g e r

gitekeit.

M a n liset von eim hunde, Der trug in sinem munde Ein stuk fleisches das was g r o s , Des sin geslechle nie verdros. A n einen Lach trug in sin weg. Do vant er weder brug noch steg; D o was weder schif noch m a n ; Ze füs so must er über gan. Do er kam verren in deu bach,

IX. Von übermäfsiger

¡Iahtucht.

5

io

D e n schatten er des fleisches sach, D a s er in sineiri' munde Irüg. E r sprach: ' I c h hette wol genug, Mocht ich d a s stuk z u disera han»' V i l schier er ginnen do began,

15

U n d wold das stuk begrifen: D o Jinist im- das entslifen, Das er vor in dein munde hat. D o stunt er ledig unde mat. Das. er sin stuki hat verlorn

20

D u r gitekeit, das was im zorn. D e r schatten'ltT betrogen hat.

Das noch beschicht an manger stat, Das v i l dik ein tumber w a n , Betrüget frowen unde man. 35

D e r sicher, dur Unsicherheit, L a t , das wirt im dike leit. W e r nimet das nicht sin enist, V i l licht des sineri im gebrist. Gitekeit wirt niemer gutj

225. TVer

das Gewisse aufgibt für das Ungewisse,

IX. 5o Si trübet raanges mannes mut. Gilekeit die schiket das, D a s f l u n i friinde wirt gehas. Gitekeit die stiftet zorp; Von ir wirt manig sei verlorn. Gitekeit gemeinder hat In bürg, ze dorF, und in der staf^ D e r vogt, der Schultheis, und der r a t , Und was er weibel und boten hat, Der m e i e r , , u n d , d e r riqhter, Der fiirsprech,

und 4er heimlicher,

Der brugger, und der t o r w a r t , Der hirte, und der ban\yart, Pfaffen, leien, jung und a l t , Münch und jwumen inanigvaU, Der bischof, uud der cappelan, Der abt, d e r p i ' o b s t . u n d der dechan, W a s mao. finget oder seiit, Si lebent al in .gitekeit.

Ä

34

-

1

X. VON

EINEM

DIEBE

ZÜO Von

DER

DER

KAM

E.

i

unrechter

froide.

E I N wip nam zi! der e ein man, Der was einr diep.

War er ,kan,

Do stal er alles 'daä er' vänt; Diepstal was im wo! erkant. 5

Sin nachgeburen Waren fro; Ein hochzit machten'Si im do, Si lobten al'die werderi e ; D o wart getanz'et' machels me. Ein wiser man ein bischaft sprach^

10

Do er die tumbe froide sach: Den sunnen einekeit verdros« Das er sold werden erbelos

6. Sie gaben

ihm ein

Fest,

X. i3

35

Und ane kint, das was im zorn. Er nam ein wip, das nicht verlorn W u r d e sin gesiecht. Do wart ein. gros gebrecht

15

Von der erd, als ich uch sage. Zu got hup, sich ein grofse klage. Du erde sprach: , ' G o t » herre min! lemer mus ich verdorben sin.

20

E i n sun hat mich so verbrant; Gewint er kint, ich bin geschant Und verdoiben iemer me. Er tut mir einig alse w e ; Gewint er erben unde kint,

a5

Die für in verre beider sint» O We, wie sol ich dan gestan!' — Also ist es um den, diep getan, Der einig grofsen schaden tut; Gewint er kint, das ist nicht gut.

3o

26. Die für in (so ist ohne Zweifel tu feie«) die noch weit heifser sind als er. JVollta man ir beyhehalten, so könnte man erklären! So sind ihre Feuer (die Feuer des Vaters und der Kinder) dann weit heifser. — Das mit dem Comparativ verbundene für regiert immer den Accusativ,

C 2

X. oi

36 W a n man sieht dike, das du kint V i l bosei- den du -Vetter sintt Da von sich nieman frowen sol Mit den, die schalkeit wesent vol. 55

W e n das unkrut über gat Das g u t ; und wen der hose iiat Gesellen! des mus schaden lian Bede fröwen unde man.

XI, VON

EINEM

WOLFE

UND

EINEM

STORCHE. Von

böser

undankberi.

E I N wolf kam nach siner art Hungrig uf des rübes vart. Vil schiere wart er do gewert Des röbes, des sin Iierz begert.

36. das gut, das gute

Kraut.

X. oi

36 W a n man sieht dike, das du kint V i l bosei- den du -Vetter sintt Da von sich nieman frowen sol Mit den, die schalkeit wesent vol. 55

W e n das unkrut über gat Das g u t ; und wen der hose iiat Gesellen! des mus schaden lian Bede fröwen unde man.

XI, VON

EINEM

WOLFE

UND

EINEM

STORCHE. Von

böser

undankberi.

E I N wolf kam nach siner art Hungrig uf des rübes vart. Vil schiere wart er do gewert Des röbes, des sin Iierz begert.

36. das gut, das gute

Kraut.

XI. s I n der geschieht \v*aj t iiii eiè geis. V i l freislich er do it> ai bei«, D a von er gro£sen. sehaden ào E n p f i e n g ; des want .eu'.gar un fro. E i n ' beiiii isn in., d'ea* Jüele» sin . E e l e i b , das: es nicht' « s «deh. in D u r kein- a a eli e mochte Jioméri. Het

er so' fiaslich. nñ'ht: g e a w i e n

D u spis,

es w e r im nicht gescliecben.

I c h mus bi' d e r ' w a r h e i t

jechen,.

Ic.lt.Wold, das f'iowen unde D i e sich .frasheit w m e n l

man,

an,

Bescheche ills dem w o l f b é s c h a c h , 5 0 s c l i r ü w a - m a t i g e r w b und ach ; E s sigent f u o w e n oöeinmari y 5 1 mufsten mângen a r t z a t häux. D e r w o l f der w a s in grofseb n o t , E r w a n d er. inustö lígeii tot» E i n artzat m u s t e r Buchen

^anjl

D a s hat, sin-: frasJiek i m g«tari¿

E r kaïn da er den storchen vaut. E r sprach, er Wolde im du pfant

5. In der- geschickt bey dieser

•Gelegenheit.

XI. 27

38

5o

Losen um dri hundert pfunt* W i e er in machete gesunt; Er Wold im liehen unde geben, W i e er im hülfe umb sin leben.-

55

Er sprach: ' H e r wolf, tunt uf den munt! Ich wil üch machen schier ^gesunt.' Er slies das höbt in sinen kragen; Das bein geriet sich vaste wagen'; Us- siner kelen zoch er do

io

Das bein; des wart der wolf vil fro. Do sprach e r : ' H e r , -ir sunt mir, gebend Sit ir nu von mir hant das leben, Das mir gelobt hat ilwer munt, Sit ir nu worden sint gesunt.'

45

Es wer noch biilich unde recht, Das burger, riller unde knecht Hielten stets, das si gelobent. Ich wenne, das si vaste tobent,: Die ir werfe velschcnt und ir wort;; W a r h e i t i s t a l l e r e r e n hört.

30, umb sin leben in Hinsicht seines Lebens, Leben behielte. 54. Der Knochen fing an sich stark zu

bewegen.

dafs er das

XI. 4 7

39

Der wolf sprach: 'Wns^sol ich dir geben? Von mir so hast du doch din leben. Das'stunt ein wil zemal an m i r ; Ich het wol ab gebissen dir Din höbt.

5o

Diu leben das sol sin

D u r dinen dienst dii gäbe m i n , Die du von mir solt liinnan tragen.' D e n spot must er dur trüwen haben. Das must im biliich wesen zorn.

55

Man spricht:, es si nicht halbs verlorn-* W a n alles, das lpian ze diensle tut Dem bösen; wan siu swacher müt Alle zit uf bosheit stat. D a von ist miner lere r a t ,

6o

W e r sin dienst wil bewenden w o l , Das der dem g u t e n clienen sol; So wirt im pm sjn erebeit Lon sines dienstes wolJjereiL

56

Man sagt im Sprichwort: Nicht halb, sondern ganz ist verloren, was man dem Bösen zu Dienste thut.

4o

XII. i

XII. VON

EINEM

HUNDE

UND

EINER

BREKIN.

Von

untruwe.

E i n brekin zu eim huade sprach: 'Ich lidén ser vil ungemaeb. Ich gan vol junger" hunden, Und warten miiier stunden; 5

Ich weis nicht, war ich keren sol,

1

W e r mich in sinem husé dol, Unz ich fdr bringen miné friichf. Woldst du es tun, dur dine zucht, Und liefsest des geniefsen mich, lo

Das ich ze ganzem frunde dich Hab us erweit für al dii weit:

4. miner stunden, meines ß . W o l d s t d a es tun —

Vgl. VIII, 23,

Gebährens. Trolltest

du das nicht

thun . .

XII. 1» Ich mus mich heben uf das'velt, Ich müs verderben ane trost. W u r d ich von miner burdi erlost I n dinem h a s ; ich loben d i r ,

i5

Das ich w i r us gan, wen du mir Es tust mit dinen Worten kunt.' Des antwurt ir der ander hunt Und sprach: ' Du solt geniefsen w o l , Das du bist junger hunden vol.

äö>

Dar zu bist du min gesiecht; Es dunkt mich billich ünde recht, Das ich dich nicht las sterben, Und ane gemach' verderben. Min hus das sol dir offen sin.

2$

G a n g , leg dich an das bette m i n . ' Der hunt entweich der brekin do Us sim gemach; des wart si fro. Des hat er vön ir keinen dank; Si tet ein ungetniwen wank.

5o

Do si Von irer burdi k a m ,

19. D a solt geniefsen es soll dir zu Gute 27. Us sim gemach aus seiner Ruhe und

kommen, Bequemlichkeit,

42

XII. 52 Und das der usser hunt vernam; Da ilt er bald hin wider hein. D a vant er weder fleisch noch beinj

55

Sin lius was junger hunden vol. E r sprach: ' D i r ist geSchechen wol; Du solt us minem huse gan, Und solt mich wider dar in lan.' Si beslos ir oren und das h u s ,

Äo

Gewalleklich treip si in us. I r zukersufsö woft si brach An i m ; des lejt er ungemach, W a n si wold in nicht inne lan. Vor dem huse must er stan,

45

Da er si in gelassen h a t , Do si was alles-trosles mat. W e r zuckersufse wort kan geben,* 1

Und da bi kan valschlich lebep, Der dem gelobt, der wirt betrogen.

So

' W a s nicht ist ->var, das ist erlogen.' Vor den honigsufsen Worten H u t der sich an allen orten, Der unbetrogen welle sin: Das rat ich uf dii t.rüwe min.

55

W a n von der wollen sufsekeit

XII. 56;

43

Geschieht vil manig herzeleitj Si Iriegent fröwen unde:man» wider>seit 5 Den tuben. • Des kamen si- iü not f.. 51 wanden al geligentot» Si mochten sicher nicht*'gesia Vor im; des littens grofgen pin Und äugest.- In irhei'ze« 10 Trugen si grofsen einerzeu—i

8o

XXV.. fio

60 So im wol si, so hab vergilt, Und; begebe,-nicht der dingen, Da mit im mag misselingen«. Als du frosghe» hant. getan 5 Des müfsent ai noch in sorgen,stau. X X VL VON EINEJVl WJGEN UND VON DEN TUBEN. Von- 'b'äsen: -viogten. Es hup sieh ein urlig gros,Des mangen vogel ser verdros. Als uns diibischaft-hat geseifc, 50 hat der wige> wider>seit 5 Den tuben. • Des kamen si- iü not f.. 51 wanden al geligentot» Si mochten sicher nicht*'gesia Vor im; des littens grofgen pin Und äugest.- In irhei'ze« 10 Trugen si grofsen einerzeu—i

xxyi. Ii Z e rate giengen si gemein» Und kamen des al über e i n , Das si mochtia kum genesen. A n e einen vogl.

Das soldi wesen

D e r habk; des kraft die were g r o s . Den wigen macht er sigelos, Und hulf den tuben usser-not! Das si nicht al gelegin tot.' Und do derjjtabk ir voget w a r t , E r koppet bald in sine art, Und eizogte sinen zorn. D i e tuben waren al verlorn, I r enkeine mocht g'enesen; W a n der ir schiririer solde Wesen, D e r was ir vigent.

Du. schaf verirt

Sint, wen der w o l f ze hirte wirt. D e s wigen urlig besser was D e n tuben, J e n des vogtes has. W a s der mensche wirken w i l , Sicht er uf des endes z i l , So mag im kume missegan,

25. Die Schafe

wissen nicht

aus noch

F

ein.

XXVI. 3a

83 E s sin fröwen oder man.

W e r under zwein bösen nemen sol Du wal, dem wil ich raten wol, 55

Das er nem (das wirt im gut) Das den mimen schaden tut. W e n der ze hüler ist erkorn Das volk verderbt, so sint verlorn Beide fiowen unde m a n ;

4o

Vor im sich uieman fristen ¿an.

XXVII.'

VON

EINEM

Von

H U N D E UND DIEBE.

enpfangener

EINEM

gabt.

E I N diep eis mals geslichen kan Ze einem husj do vant er stau

XXVII. Von enpfangener gäbe. Von Bestechung.

XXVI. 3a

83 E s sin fröwen oder man.

W e r under zwein bösen nemen sol Du wal, dem wil ich raten wol, 55

Das er nem (das wirt im gut) Das den mimen schaden tut. W e n der ze hüler ist erkorn Das volk verderbt, so sint verlorn Beide fiowen unde m a n ;

4o

Vor im sich uieman fristen ¿an.

XXVII.'

VON

EINEM

Von

H U N D E UND DIEBE.

enpfangener

EINEM

gabt.

E I N diep eis mals geslichen kan Ze einem husj do vant er stau

XXVII. Von enpfangener gäbe. Von Bestechung.

XXVII. 5: Einen h u n t , der wachet Wolf Als noch ein hunt von rechte sol. Do hette gern der diep verstoln, Mocht es sin von dem hunt verholn. Der hunt den diep vil ser an bal, Das man Wo! horte sinen schal» Der diep dem hunde gäbe bot, Und sprach züzim: ' N i m hiß dis broll Swig stille, und vermeld mich nicht!' Der hunt sprach: ' D u bosewichtj Nem ich din gab, so wer verlorn Mis meisters fleisch und och sin k o r n j D u linder in dem stalle W e r i n verloren alle. Tn diner spis lit gallen vil» • Die mich der spis beroben w i l , Die mir min meister alle tage Gibet.

Hör was ich dir sage:

Teglich spis gevelt mir bas, Den in der nacht ein kleiner fras. Din spise mag mir nicht das geben, Das ich sol hau die wil ich leben. A r m wil ich nicht iemer silj, U m dii kleinen spise din. Ein angel dine^ spise treit. F 2

u

X X V I I . 28 Fluchst du nicht bald, es wirt dir leit.' Der hunt.hup bald an unde bal;

So

Der diep sich balde dannan stal. W e r gab enpfat der bindet sich Dem, der si gitj da von rat ich, Das er sich betrachte wol, Der du gab enpfachen sol.

35

Nieman sol dur kleines gut Uf geben sinen frigen mjlt. In der gab verborgen ist Dike manger böser listj Als disem hunt nach was beschechen*

4o

In der gab solt du ansechen, W e r si gebe, und dur was Si werd gegeben. Tust du das^ So wirt du gab, gelobe mir, Ane zwivel mitze dir.

XXVIII.

85

XXVIII. VON E I N E M

WOLFE

UND

EINEM

SCHAFE. Von

missentrri'we.

E I N Wolf ze einem schafe sprach, Do er es grofse tragen sach: ' W e n dine frucht nu wirt geborn, So achte, das si nicht verlorn Werde; ich wil ir huter wesen,

5

So mag din kint vil wol genesen.' Und do das schaf den wolf ersach, Vil zornlich es do zuzim sprach: 'Ker hin! Din hüte ist mir unmer. Du bist mir in den ögen swer.

10

Uf liegen, triegen stat din mut, Und bist ze nute anders gut. Tages röben, nachtes stein, Das ist din werk. Eis diebes heln Treist du uf dinem hobte.

i5

Der dir wol gelobte,

86

20

fi5

So

55

XXVIII. 17 Der wer ein tor. Fhich! unser hunt Uf dinen spor gerennet kunt. Ergas dir got! begrift er dich; An hüte rnüst du lassen mich.' Der wolf der floch vil balde, Und ilte zu dem walde. Sin kint beliüt das schefelinj Der wolf nicht sold ir huter sin, Ze dienste but sich inanig man Dem, den -er wold verderbet lian. Der wis man sprach, das man nicht sol Geloben allen geislen wol. Dir sol sin truwe wol sin kunt, Dem du bevelchen wilt ze stunt Din lip, din gut, din ere. Von dem valschen kere Dinen sin und dinen mut. Gelob nicht ze bald: das wirt dir gut, Das ist an dirre bischaft schin> Dem wolfe nicht das schefelin Geloben wolde harte wol, W a n er was aller bosheit vol.

XXIX. 1

XXIX VON

EINEM

Von

SCHER

üppiger

HÜFFEN.

vorchte.

E i s lag« ein scher nach .einer art Gieng uf siner spise vart, Und sties uf einen huflen gros, Das selbe och noch tunt sin genos. Des scher-huffen nam roenlich warf Man und frowen kamen dar. Si wundert, was das mochte wesen Si wanden nieman mochte genesen, Und vorchten, das der berg das velt Sold über gan und al dü weit. Si stünden verre und sachen z u ; Enkeiner getorste nachen dü Dem grofsen wunder. Das was w o l j Si stünden aller vorchte vol.

XXIX. Von üppiger vorchte Von eitler Furcht^'

88 15

XXIX.

i5

Z e jungest kam ein scher-mus Geluflen von dem huffen u s ; D o wart in lachen und in spot Ir aller vorcht verwandelot. Sich hebet manig grofser w i n t ,

20

Des regne doch vil kleine sint! Nach grofsem torjre dike beschicht, D a s man gar kleines wetter sieht. E s drowt mit Worten manig

taan,

D e r doch wenig, schirmen kan. 35

Das urlig halbes das sint w o r t ; D e r liant dii frowen gröfsen hört. E i n kleine sache dike tut Gros vorcht in manges menschen mut: A l s disen luten hie beschach;

So

E i n kleine sache ir herzen brach. Das ane trost wip unde man W a r e n , das hat ein mus getan.

24. schirmen

fechten,

25. D a s u r l i g h a l b e s , die Hälfte TVörterb..

des Krieges,

S. halb im

s?

XXX. 1

XXX. VON

EINEM

LAMBE

UND

EINEM

WOLFE. Von

bösem

rate.

E s hat ein man ein lemmelin, l ) a s hat verlorn du m u l e r s i n j Ze sinen geifsen tet er das, D a es vil wol behütet w a s ; Ein geis fiirwas du muter sin,

5

D i e sog das kleine lemmelin. Zuzim ein Wolf gegangen kan; Mit sufsen Worten vieng er an, Und sprach zu dem lemmelin; ' G o t grus dich, trut gespile m i n ! Mir ist leit din ungemach. Das din geselschaft ist so s w a c h , Das muget m i c h , und ist mir leit.

i e . s w a c h niedrig,

gemein.

10

X X X . 14 Ich sold dirs lange haft geseit. 15

W a s liorent dich dis boke an? W a s fnintschaft magst du züzin han? Gang mit m i r !

La dis boke sin!

Ich f ü r dich zu der muter d i n j Die> mag dich gespisen wol 20

Mit guter milch, der ist si vol.* Das lemmelin autwurt und sprach: ' H e r wolf, do ich dich erst an sach, D o entsas ich dinen valschen rat Und och diu argen missetat.

s5

Ich wil min frünt nicht über geben, Mit den behütet ist min leben. Vil lieber wil ich spis enpfan Von einer geifse, und sicher sLan, Den ich ze verre volge dir.

56

Din valscher rat misvallet m i r . ' Alsus beleib das lemmelin Behüt w o l , von den sinnen sin. Sicher leben das ist gut^ Und git och fiolich'en mut.

35

W e r sich von fninden scheiden wil, Genüfset er des,' des ist nicht vil. Es ist mit so gut so guter r a t j

X X X . 38 Der mensch ist selig, der den hat. De.r gutem rate volgen wil, Der gewinnet nicht narüwen vil Um sine werk. Das ist *wol schin An disem kleinen lemmelin. Der aber.bösen rat wil han Und volgen, der mag kum gestan An eren und an biderbkeitj Böser rat ist ein arges kleit.

XXXI. VON

EINEM

Von

ALTEN

dien st e

HUNDE.

verlorn.

E i s mals ein her hat einen hunt, Der was im lieber den ein pfunt, Do er was jung, .stark unde snel, Sin stimme stark, sin bellen hei. Do der kam ze sinen tagen, Do must der hunt sin alter klagen? Das hat im schaden vil getan.

X X X . 38 Der mensch ist selig, der den hat. De.r gutem rate volgen wil, Der gewinnet nicht narüwen vil Um sine werk. Das ist *wol schin An disem kleinen lemmelin. Der aber.bösen rat wil han Und volgen, der mag kum gestan An eren und an biderbkeitj Böser rat ist ein arges kleit.

XXXI. VON

EINEM

Von

ALTEN

dien st e

HUNDE.

verlorn.

E i s mals ein her hat einen hunt, Der was im lieber den ein pfunt, Do er was jung, .stark unde snel, Sin stimme stark, sin bellen hei. Do der kam ze sinen tagen, Do must der hunt sin alter klagen? Das hat im schaden vil getan.

92

XXXI, 8 Sin beifsen must er äbe l a n ; E r hat sin snelli gar v e r l o r n ;

10

Das was sinem herren zorn. Eis ,mals .der bunt ein hasen vieng?. D o der im us dem munde engieng, D e r her von zorne slug den hunt., D o c h was er an das ungesunt;

j5

Sin k r a f t , sin jugerit ~was! dahin: . Das wart des hundes ungewin. D e r hunt do süfzen began, Sin herren sach er a n ; Mit grofser vofchte sprach er do:

30

* G o t , her! wie ist mir beschechen so? D o ich was j u n g ,

snel unde stark,

Enkeiner rob sich mir verbarg; E s muste , alles wesen tot W a s ich gesach. 25

N u Ilde ich not.

Des guten ist vergessen g a r ; M i s diens|es. niemet nieman w a r . W a s ich gutes li.ab. getan, D a gedenket leider nieman an. D i e w i l ich g a p , do was ich w e r t ;

g. Sin beifsen Sein

Jagen.

XXXL 5ö Menlich gäbe nu begert.* * Man lobt mich ser in miner jugent," D o ich was in miner besten tugent; N u bin ich a l t , undüät da hin Min lop, min ere.' Uf disen sin Gedenk der junge (das rat i c h ) , W e m er ze dienste biete sich. I n dienste wirdet manger k r a n k , Ane nutz und ane dank. Der wise das betrachten sol. W e n spricht (ich weis och selber wol) Das d e r dienst wird niemer gut, Den man dem argen menschen tut; Noch kein minne langer w e r t , Den die wil man dienstes gert; Als bald der dienest abe gat, Als bald man von der minne lat.

37, trank schwach —

er opfert seine Kräfte

40, ich weis ich weiß's,

weifs es.

94

XXXII,-*

XXXIL VON

EINEM

JEGER

UND

EINEM

HASEN. Von

Zuversicht.

In einen walt ein jeger kam •Mit sinen hunden. Das vernam Von dem gedon der hasen schar. Si wolden flien; si enwissen war. —* 5

Ir aller vorchle was nicht klein; Ze flucht waren bereit ir beinj Si konden al gefliechen wol. — An einen graben wassers vol Si kamen uf der selben vart,

10

Da marrig fros erschroken wart. Do mochten si nicht über fcomen; Du vorcht hat in du kraft benomen. Du frosche fluchen an den grünt. Do sprach ein has: 'Mir ist wol kunt,

i5

Das ander tier och vorchte hant; Des liant du frosche mich ermant.

XXXII. 17

95

W i r sullen gut gedinge h a n , 50 mag uns kume missegan. H a n t gülen m ü l !

Nieman verzage I

W i r sullen flien, wen man uns jage.

20

A n Zuversicht lit unser heil, Und unser ere der beste teil •An flucht: d i e sun wir nicht ab l a n j Unser v o r d e m hants öch getan.' 51 fluchen vast: das tet in n o t j

s5

Si wanden al geligen tot. Man spricliet, wer von vorchten stirbt, Das der im selber das e r w i r b t , Das man in sol in mel begraben, G u t gedinge sullen haben J u n g , alt, frowen unde m a n , So mag in kume missegan. G u t gedinge machet das, Das der geniset, der siech was, Zuversicht ist alweg gut}

55

S7. Wer vor Furcht stirbt, den soll man in Wiehl he graben: ein Sprichwort, über dessen Veranlassung oder Beziehung Uh keinen befriedigenden Auftchlufs zu geben vieifs.

XXXII. .36

96

Si sterket manges menschen mut. Zuversicht, der die mag h a n , Der mag in leide wol gestan. W e r verzwivelt ane not, 4o

Dem mochte weger sin der tot, Verzwiveln grofsen schaden t u t , Es verderbet sei und mut; D a von nieman verzwiveln, solj Nach übel kumet dike wol.

XXXIII. VON

EINER

GEISSE

UND

EINEM

WOLFE. Von

kinden

gehorsam!.

E I N geis wold uf ir weide g a n j Do lies si in dem stalle stan

40. weg ei besser.

Ein

XXXII. .36

96

Si sterket manges menschen mut. Zuversicht, der die mag h a n , Der mag in leide wol gestan. W e r verzwivelt ane not, 4o

Dem mochte weger sin der tot, Verzwiveln grofsen schaden t u t , Es verderbet sei und mut; D a von nieman verzwiveln, solj Nach übel kumet dike wol.

XXXIII. VON

EINER

GEISSE

UND

EINEM

WOLFE. Von

kinden

gehorsam!.

E I N geis wold uf ir weide g a n j Do lies si in dem stalle stan

40. weg ei besser.

Ein

XXXIII. 3 E i n junge geis, ir tochterlin. Zuzir sprach si: ' L a nieman in! Du solt du tur beslossen l a n ;

5

Har us solt du bi mite gan. Belib da, Snne (das ist dir g u t ) , 50 bist du vor dem wolf behut.* Do du gejs in beslossen w a r t , V i l schier ein wolf kam uf die vart.

10

E r gieng zum stalle trugenlich, Und gebarete gelich D e r alten geifse in valschekeit A n stimme, an wandel, unde seit D e r jungen geifse: ' L a mich i n ,

l5

Min trut liebes tochterlin!' 51 sprach: ' W e r bist du?

Stant da v o r !

Ich tun nicht uf des stalles tor. Min muter hat yerbotten m i r , Das ich nicht us. hin kom ze dir.

20

Ich ken dich w o l ; din stim ist velsch, Dich liilfet weder lutsch noch welsch.

12. Und gebarete gelich der alten geifse in valschekeit Und gab sich verstellter JVeise das Ansehet* der alten •Ziege.

G

X X X I I I . 23

98

D u kunst har in nicht, samer got! Ich wil behalten das gebot,

s5

Das mir verbot min muterlin, Das ich nieman lies har in. Du bist ein w o l f j das sich ich wol, W a n du bist aller schalkeit rol.' Der wolf must vor der tür gestan,

So

Vil hungrig must er dannan gan. Ach herre got, wie vil der ist U f e r d e , die denselben list Erzogent; die honig sufse wort H a n t , und meintat unde mort

55

In ir herze sint begraben! Die mügen wol valsche spräche haben. Ir~wort, ir werk sint ungelich; Si triegent, liegent valscheklich. Ir wort hant honges süfsekeit,

4o

Ir werk der gallen bitlerkfrit. Guter hüt bedarf er wol, Der sich vor in hüten sol. Uns lert dis bischaft och da bi, E r si jung, alt, oder wer er si,

45

Das er an allen argen list Halte das im geholten ist.

XXXIV. i

99

XXXIV. VON EINEM

SLANGEN

DER

WÜNT

WART.

.Von

ufisicherheit.

WEN liset von eim slangen das, Das er in einem huse Was Gar heimlich und gewonet wol. — Mich wundert das, der giftes vol W a s , wie der gut mochte wesen, — Das in der huswirt lies genesen, Das tet er von menschlicher art; Der mensche senft geschaffen wart. Doch ist küm ieman alse g u t , Das nicht^erzurnet werd sin'mut. Das tut dis wort m i n u n d e d i n j Das ist vil dike worden schin. Das machet under friinden has. W e r m i n u n d d i n nicht, wissent das,

3. heimlich

vertraulich, G 2

5

10

XXXIV. i5

100 15

S o tet nxeman dem andern leit. D e r slange kam in gros erbeit V o n z o r n , und uf der selben stußt W a r t er von dem huswirte wunt. Z o r n scheidet frünt und mage gut.

20

W e r sich v o r zorne hat b e h u t , D e r tut kein

unbescheidenlieit.

D e m wirte wart das selbe l e i t , D a s er den slangen hat v e r w u n t j E r bat in in der selben sfunt, 25

D a s er verges und lies g e s t a n j E r iiets in sinein zorn getan. D e r slange antwurt i m z e h a n t , U n d s p r a c h : ' D a s swert leg us der h a n t , D a mit du hast verwundet

5o

mich}

T u s t du das n i c h t , so vorcht ich

dich.'

H i n w a r f der w i r t das messer do ; D e s w a r t der slang unmassen f r o . N o c h besser ist der mensche v i l , D e r dike z ü r n e t , und öch wil 55

Vergessen b a l d , uiyi öch dabi

2 i . kein unbescheidenlieit nichts

unüberlegtes.

XXXIV. 36

loi

Hulde suchen, den der si y Der selten zürnet, und verrucht Das er genade seilen sucht. Wen ein mensche rüwen hat Und leit um sine missetat,

. 4o

Der sol och als das abe lan, Da mit er schaden hat getan. Geweren rüwen got enpfat, \

Wenne ex. von Wer aber alzit Ze sünden und Und hose werk Der rüwe mag

ganzem herzen gatj ist bereit ze schalkeit, nicht miden wil, in nicht helfen vil.

45

XXXV. VON E I N E M W O L F E E I N E M S C H A F E UND E I N E M HIRZ. Von

betwungnem

eide.

E i s r wolf eis rnals ze gerichte sas, Als ich an einem buche las.

XXXIV. 36

loi

Hulde suchen, den der si y Der selten zürnet, und verrucht Das er genade seilen sucht. Wen ein mensche rüwen hat Und leit um sine missetat,

. 4o

Der sol och als das abe lan, Da mit er schaden hat getan. Geweren rüwen got enpfat, \

Wenne ex. von Wer aber alzit Ze sünden und Und hose werk Der rüwe mag

ganzem herzen gatj ist bereit ze schalkeit, nicht miden wil, in nicht helfen vil.

45

XXXV. VON E I N E M W O L F E E I N E M S C H A F E UND E I N E M HIRZ. Von

betwungnem

eide.

E i s r wolf eis rnals ze gerichte sas, Als ich an einem buche las.

XXXV. 5

loa V i l unrechtes gieng da f ü r ; D e r valsch dem rechte hat du tur 6

Beslossen.

D a s w a r t vil w o l schin

A n einem tumben schefelin. Das wart von einem hirz beklagt U m g e l t : des w a s es nach v e r z a g t ; Doch es sin. unschulde bot. 10

D e r wolf sprachs ' E s tut i m not D e m h i r z e ; ich müs i m des gestan; E s sold i m lang vergullen han. D a s sprich ich bi dem eide m i n , H e r h i r z , und w e r du sache min,"

l5

Ich must h a n p f e n n i n g oder pfant.* Do a n t w u r t i m das schaf z e h a n t , Und sprach zem hirze:

«Ich weis wol;

D a s ich lieh, h e r r e , gelten s'ol. Des gebent m i r ein k u r z e n t a g ,

4. Der vftlsch die Unredlichkeit, Sache.

dem re^te

10. Es tut im not dem hirze sein Geld nöthig.

Der Hirsch hat

15. pfenning bares

Geld.

der

gerechten allerdings

X X X V . 2ö

JOS

Ich wil üch gellen an ufslag.'

so

Das schaf sach wol und merkte das, Das es gar. über izüget was, Und müste tag erwerben $ Wand es ,wold nicht verderben. Wenne für bricht der herren zorn,

sS

So aSnt-du armen gar verlofn. VVa unrecht ze rechte wirt, Da wirt der unschuldige verirt. W a

der

richteriwolf wil

Wesen,

Da mag der rechte kum genesen.

5o

Das schaf hat angest unde not j Es wart ¡verteilet an den tot Mit unrecht und mit valscheit. Es spracht 'Ich.!«Wersch einen elt, Her hirz, das ich üch gelten wil

55

[Was ich söl uf das selbe zil, Das ir mir nehnent. Lant mich gan! Min eit den wiLich steten han.*; Das schaf nam urlob und gieng dan; Mit listen es dem wolf entran.

4o

Ein schalk den andern hinder gat, -

SS. Dafe es gegen seinen Gegner nichts ausrichten home.

XXXV. 43

45

5o

55

Recht als der fuchs mit fuchse vat» Do der tag des geltes kaii, Der hirz das gelt vordren began. 'Bi dem eide, so du mir Gesworn hast, solt du gelten mir Sprach er. Das schaf aiitWurie-; do Und sprach: .'Her hirz, es ist nicht also. Ich sol üch nüt,. Ich wenne, ich si Vor gote lidig upde frj. Ich müst üch sweren einen' eity Des ich valschlich wart an i geseit. Het ich den eit do nicht gesWorn, Der wolf het mir den liplzerfcorn» Und liette mich"vereisen. Des ei des sol got vergessen.' B e t w u n g e n eit sol binden nicht* D e r von rechter vorcht beschicht. W e r dur Vorcht gelübde tut

42. Recht als der so wie derjenige, 50. S. Schwabensp.

welcher . . v*

Kap. 346. ff. 5. Er ist vor got ledig.

51. 52> Ich mufste eidlich die Schuld anerkennen 1 der ich fälschlich verklagt wurde.

wegen

IOJ

XXXV. 6o Ane sin und ane mut,

60

A n laster mag er da von g a n , ; A l s och das schefelin hat getan. Rechte vorcht ein steten, man Von solkem eide entschuldigen kan.

XXXVI. VON EINER

FLIEGEN

•KALWEN

Von

UND

EINEM

MANNE.

schuldigem

spotte.

E i n flieg unstumekliche flog. Ein kalwen man s i d i k betrüg, Dik si im an sin stirnen sas; Sin selbers er och nicht veigas, E r slüg dar balde mit der hant;

5

Do was si snel und floch zeliant.

60. Ohne es so zu meinen und zu wollen, der kann, ohne dafs es ihm zum Vorwurfe gereicht,

von seinem Eide

abweichen.

IOJ

XXXV. 6o Ane sin und ane mut,

60

A n laster mag er da von g a n , ; A l s och das schefelin hat getan. Rechte vorcht ein steten, man Von solkem eide entschuldigen kan.

XXXVI. VON EINER

FLIEGEN

•KALWEN

Von

UND

EINEM

MANNE.

schuldigem

spotte.

E i n flieg unstumekliche flog. Ein kalwen man s i d i k betrüg, Dik si im an sin stirnen sas; Sin selbers er och nicht veigas, E r slüg dar balde mit der hant;

5

Do was si snel und floch zeliant.

60. Ohne es so zu meinen und zu wollen, der kann, ohne dafs es ihm zum Vorwurfe gereicht,

von seinem Eide

abweichen.

xo6

xxxvi;

7

Du fliege spotten do hegan, Das sich geslagen hat der man, Und flog aber wider dar. 10

Der man nam ir vil eben war; E r sprach: ' H ö r , flieg, was .ich dir sage! i Ub ich dir dinen spot vertrage, Und ich mich selben zechen stunt Slage, dennoch bin ich gesunt.

i5

Du macht nicht wol ertoden mich; Ist aber das ich treffe dich Ze e i n e m mal, so bist du tot.' W e r sich selben leit in not Dur Meinen schaden j den er tut»,

So

, Der mag wol han ein tumben mut. Mang tor die ding an vachet, Da im sin schade nachet, Als dise fliege hat getan, Do si sas uf den kalwen man,

25

Do si im tet vil kleine not, Und gab sich selben an den tot.

j o . nam ir vil eben, war sah sie sehr wohl, pp'örterb. ig, zechen stunt zehen

Mahl.

S. eben im

XXXVI. 27 Nieman dem andern schaden solj E r sül e sich betrachten wol, Das er vor schaden si behut. T u t er das, das wirt im gut.

5o

D u flieg ir spot nicht abe lie; Als dike si dem slag engie, Vil balde si spotten began; Den spot must hän der kälwe man. T o r e n spot wirt niemer gut;

35

Doch spottent si, was ieman t u t : Des mufsent si verderben, Und gar ze spotte werden! Ze spotte wirt vil gern der m a n , Der alzit nicbt wan spotten kan.

4o

•Wer alle menschen effen wil, D e r wirt vil licht der äffen spil. Niemanne tu du kleinen schaden, D a von du grofsen mufsist tragen»

2g. »ich betrachte» 59, vil gern

gar

darauf

leicht.

Rücksicht

nthmen.

XXXVII.

I

XXXVII. VON EINEM FUCHSE

UND EINEM i

STORKEN. Von

widergelte

an

schalkeit.

E I N fuchs eis mals ein störten LUT (Des was der Stork vil w o l gejuüt);._ E r sprach: ' V i l lieber fründemin«.. N o c h hüte solt du b i mir sin.. 5

W o l süllen w i r noch hille leben$ Ein Do

gros Wirtschaft w i l ich uns geben.' ü b e r tisch d e r

Stork 3 o

kan,

U n d w a n d ein g r o f s e Wirtschaft h a n ; Der 10

fuchs dein S t o r k ein schalkeit, b o t , -

D ü spise er do gar

versot,

Das da nicht wan ein brüge wart. D ü spis wart von dem stork gespart, E r hat da nicht wan hunger gros j

6 Ein grofses

Gastmahl.

X X X V I I . 14

109

Der Wirtschaft in vil s er verdros. D e r fuchs as vaste unde trank, Der

Stork

hat manigen gedank,

"Wie er deqj fuchse sin schalkeit Vex-gelten mocht; wan im was leit, Das er must hungrig dannan gan; Das hat im der fuchs getan.

20

E r flog uf siner weide vart, D a im ein veifse heune wart. Die wart vil srhier gebrateil w o l j E r macht si guter specien vol. Nach dem fuchse flog er do, Und lüt in.

Des wart er vil f r o ;

E r sprach:

' D u irst mich seilen.' —

25

• W o l dan! ich wil dir gellen Din Wirtschaft und din spise g a r , Die du mir schanktest, ane var.'

5o

D6r fuchs do vil hungrig was. D e r stork beslos bald in ein glas Du. sinen spise j die was gut.

3?. D u irst mich selten Du kommst mir gar nicht

ungelegen.

S. die abweich. Lesearten, und selten u. irren im ll 30. ane var ist mit gelten zu verbinden.

öiUrb.

XXXVII. 34

110

Des wart betrübt des fuchses mut. 35

Er'sach du spis, und smakt st wolj Des wart sin Up gelustes vol. ( W e r sieht das im nicht werden mag, Gelüst in. des, das ist ein slag Und kumer in sinem herzen, )

4o

Der fuchs leit grofsen smerzen; Vil hungrig müst er dannan gani Als hat er öch dem Stork getan. i Ub der trieger wirt betrogen, Und der lugner angelogen,

45

W e r mag im, des?

Es ist vil wölj

Nieman den andern triegen sol. W e r trugt und lügt, der wirt unwert, Ze keinen eren man sin gert, Valsches'triegens ist so vil, 5o

Das mans ze rechte haben wil. W e r trügt und lügt im selber schadet, Wand, er sin sele mit sünden ladet. Tore mich, so effe ich dich; Da gewinst du nicht, noch minder ich.

45. Wer mag im de»? S. XXIII 37. LVIII 85.

XXXVII. 55

III

Wer an geverd tut das er sol,

55

Dem wirf von recht gelonet wol.

XXXVIII. VON

EINEM

WOLFE

EIN Von

DER

VANT

BILDE.

betrogener

s c h o n i.

E I N wolf eis ihals lief über lant, Do er eis ^menschen bilde r a n t , Us einem stein gesriitten wol. Sin höbet was gezierde vol, Sin stirne schon, sin ogen clar;

5

Sin wangen waren rosenvar; Sin munt Was rot, sin kele wisj Es was geziert uf allen pris. Und do der Wolf das bild / ersach, Vil ser erschrak e r , linde sprach : 'Her got, was mag dis wunder sin! Si es ein mensch » das tu mir schin!'

10

XXXVII. 55

III

Wer an geverd tut das er sol,

55

Dem wirf von recht gelonet wol.

XXXVIII. VON

EINEM

WOLFE

EIN Von

DER

VANT

BILDE.

betrogener

s c h o n i.

E I N wolf eis ihals lief über lant, Do er eis ^menschen bilde r a n t , Us einem stein gesriitten wol. Sin höbet was gezierde vol, Sin stirne schon, sin ogen clar;

5

Sin wangen waren rosenvar; Sin munt Was rot, sin kele wisj Es was geziert uf allen pris. Und do der Wolf das bild / ersach, Vil ser erschrak e r , linde sprach : 'Her got, was mag dis wunder sin! Si es ein mensch » das tu mir schin!'

10

xxxyiii, Mit

disen Worten u n d also

Gieng Er

kert

er h i n z u d e m b i l d e do< es h i n ,

er k e r t e s

harj

Doch nam er vil eben war, i Das es hat ögen, und nicht sach, Und öch hat munt, und nicht ensprach. A n alles werk sin hende wan i Sin fufse músten stille stau. Do dis der wolf wart inne, E r gedacht in sinem sinne: ' W a s sol das ög, das nicht gesicht? W a s sol der raunt, der nicht ensprichl? Der sin gezierde dar an leit, Das ist ein grofse ùppekeit (Sprach der wolf).

Ich wene, das

D e r sei gezierde stünde bas, Dan dem libe, des ögen blint Und oren an gehende sint.* Dil sei den lip wol zieren mag, D e r lip der sei tut grofsen slag. W a s sol ein lip an sei, an mût ?

wan

waren.

is

XXXVIII,'34 Sin schoni ist ze. nichte gut, Und ist, an alle gnade, gar

55

E i n bilde, wer sin niminet war. Der bilden vil uf ertrich ist, Die noch erdenkent mangen list, W i e si 'der "weit gefallen" wol." I r schin ist als ein briinnent kol,

4o

Der uf der stunt ze eschen w i r t ; U n d mist .und w u r m e ir lip gebirt. I r og gesechent nicht gesicht; I r munt riicht guter Worten spricht j I r oren ze hören sint bereit

45

Nicht wan. §pot und üppckeit; I r liende werkent selten g u t ; I r w o r t , ir werk sint u n b e h u t j I r iufse sint ze sunden stiel; Vergift ir zung ist und ir k e l j

5o

Z u allem gut si trege sint; Si heifsent wol der weite kint Und ein .bild i an bescheidenheit,* Als hie der wolf nu hat geseit.

35

Und er ist durchaus weiter nichts als ein Bild, ihn jemand genau betrachtet.

53. ein Bild' ohne

Verstand.

II

sobald

U4

SSX1X. K

XXXIX. von einem r ü s t e und p f a w e n . Von

entlenter

schoni.

E I N rust sich schowen began, Do was er swarz und ungetan; Als waren öch ander sin genos , Doch in der swerzi ser verdros. 5

E r gedacht, wie das gevider sin Mocht gewinnen liechlen schin. U f der vai't tarn er zehant Da er eis pfawen vedren vant; Die halten manger hande schin,

10

D a mit der rust du vedren sin Bekleit und allen sinen lip. Do hup sich schier ein grofser kip. Der rust versmachte sin genos Und ander vogel klein und g r o s ;

i5

Das würkte der entlente schin Der vedren, die nicht waren sin. Ir geselschaft woW er nicht me han,

XXXIX,

i8

E r geriet hin zu den pfawen ganj Den wold der rust geliehen sich, W a n sin gevider was herlich. W i e es aber kerne dar, Des natn der pfavve vil eben war, Das es entlente schoui was. Wider den rüst gevieng er has. In mute ser sin üppekeit, Das er mit im sich hat bekleit. Mit kraft fur;do der pfawe d a r , Den rust bestrafet er da gar, Und zoch im us als sin gevider; Das wuchs dem rüste nie sit wider. Er, was, geschaut, Wan er stunt blos Sin spottet manger sin genos* Ze spot er billich werden sol, Wer^ üppekeit ist alse vol, Das er von torheit des begert, Des sin natur in nicht gewei t. So hocher berg, so tiefer talj So hocher, er , so tiefer val,. Liebi die geköfet ist, Geribne Varwe, valscher list,^ Daran gelit kein stelekeit. H 2

XXXIX.

II6

4A

W e r sich selben über trait, Der mag wol schier« nider komen. W i r han das• dike-wol vernomen,^ 45

Das arme liochvart ist ein spotj Riehe difimut minnet got. W e r went, das er der beste si, Dem wont ein göeh vil nacher bi. Het der rust nicht me begert,

5o

Den sin natur jn hat gewert, Und het sich selben bas erkantf E r wer als berlich nicht geschant.

XL.

VON

EINEM

MULE

UND

EINEM

BREMEN. Von

vertragende.

W E N liset von einem mule das, Das er in einen wagen was Gespannen, der was: vast geladen, Dennoch zoch er iu ans schaden,

XXXIX.

II6

4A

W e r sich selben über trait, Der mag wol schier« nider komen. W i r han das• dike-wol vernomen,^ 45

Das arme liochvart ist ein spotj Riehe difimut minnet got. W e r went, das er der beste si, Dem wont ein göeh vil nacher bi. Het der rust nicht me begert,

5o

Den sin natur jn hat gewert, Und het sich selben bas erkantf E r wer als berlich nicht geschant.

XL.

VON

EINEM

MULE

UND

EINEM

BREMEN. Von

vertragende.

W E N liset von einem mule das, Das er in einen wagen was Gespannen, der was: vast geladen, Dennoch zoch er iu ans schaden,

XL. 5 Wan er was gefiltert wol,

n 7 8

Gutes howes ,was er vol. Sin meister was im wol erkanl; Ein ruten trug ei; in der hant, E r treip in vast, er múste gan. In dirre not ein brerae kan

10

Geflogen herteklich. E r sprach, Do er den mul alrerst an sacht 'Her imil, ir lüufsents nii har geben! Verdrossen wil ich iiwer leben Machen^ das gelobent mir; Dar uf so stat mis herzen gir. I r miigent mir dur mit engan, Unruwe must ir von mir han.' Nach dem gedrówe der mul uf sach, Zu dem bremen er do sprach: ' D u swalmen-as, was ist din gir? Wie getarst du drovven mir? Du arme, erlose gediet, Dich hasset als das dich gesiet. Und twung mich nicht mis meisters not,

25

13. ir mufsents nu har geben ihr milfst euch nun allts gefallen lassen.

XL.

26

D i n lusent musten ligefi tot. D i n kelzen wirt dir wol geleit, Diu drowen und din schalkeit, Die du mir nu hast gelaii, 5o

W an du mich- siehst gezomet gani U n d w e r ich fri und ane bant, Ich het erleidet dich ze>hant. N o c h inüs ich dir nu v i l vertragen, I^Van ich ziich mines meisters wagen.*

55

N o c h vil der bösen schalten i s t , D i e vindent mängen argen list. W e n n e w o l i r schibe gat, U n d übel um die guten stat, So t o n t si rüssent als der b r e m j

4o

V i l herte wunden gebent si dem Mit Worten, der doch wol genesen M a g , und sicher vor in Wesen. I r wort die snident als ein s w e r t , I r w e r k sint böser eren wert.

37. Wenn

sie im Glücke

Scheibe oder das Rad

sind;

eine Anspielung

der Glücks-

39. kont statt lioment kommen.

Göttinn.

auf

die

XL. 45 Es sin jung, alt, wip oder man,

45

Si mufsent von dem bremen hau Und liden starkem Worten stral; Ir schalkeit merkt man über al.

XLI.

V O N E I N E R F L I E G E N UND EINER AMBEISSEN. Von

scheltworien.

E I N krieg hup sich in einer zit Von Worten, und ein herter strit. Ein flieg ein ambeifsen ersach, Vil schalklich si d.o zuzir sprach; 'Gang hin, du arme creatur! Din leben wirt dir gar ze sur. Du vichtes fru und spate y

47. «tral Pfeil».

5

XL. 45 Es sin jung, alt, wip oder man,

45

Si mufsent von dem bremen hau Und liden starkem Worten stral; Ir schalkeit merkt man über al.

XLI.

V O N E I N E R F L I E G E N UND EINER AMBEISSEN. Von

scheltworien.

E I N krieg hup sich in einer zit Von Worten, und ein herter strit. Ein flieg ein ambeifsen ersach, Vil schalklich si d.o zuzir sprach; 'Gang hin, du arme creatur! Din leben wirt dir gar ze sur. Du vichtes fru und spate y

47. «tral Pfeil».

5

XU. s

I2Q Wie

dich got berate

D e r swachen s p i s e so du lebst, 10

D u r die du zallen aiten strebst,: A l s in dem silii -der esel tut. Verdrossen ist alweg din m u t ; D u r u w e s t w e d e r nacht noch tag. D a v o n sich nicht geliehen mag

15

D i n swaches leben und das min. I c £ Kin s t o l z ,

edel unde vin.

U f der erden nnist.du g a n ; S o Aug ich uf.

W e n sieht mich stall

M i t wolligst u f d e s k ü n g e s tisch. 20

E s si das fleisch oder der v i s c h , D a s is ich ab dem teller sin. D a r zu so trink ich k l a r e n w i n U s silber und us golde r o t ; S o w i r t d i r w a s s e r k u m m i t not.

25

A l l e w u n n e ist m i r bereit. U f i r höbt mich du. klingin t r e i t ; S o bist du in dem Jiuffen d i n , U n d norest recht alsam ein s w i n ; M i t p f e l l o r ist m i n stul b e r e i t ;

15. swaches leben niedriges, armseliges Leben.

XLI. 5 o

toi

Din hus mit dornen ist bekleit. A n wunne, an weide bin ich r i c h j Din leben ist minem ungelich.' Do dise wort du flieg gf.sprach, Du ambeis grimeklich uf sach, Und sprach: ' S w i g , du verschämtes t i e r !

55-

W i e getarst du dich geliehen m i r ? Unschuldig ist das leben m i n ; Bos ijnd vergiftet ist das din» Mir ist in minem huffen bas, Den dir in des künges palas.

4o

Din fliegen ist unruwen vol; I n miner armut ist mir wol. W i e vil du hast, das ist dir ze klein; W i e klein-ich h a b , das ist gemein Mir und den gespilen min.

45

W a s du solt han, x das ist nicht din, Du must es röben oder stelen; M i n spis wil ich vor nieman helen. Des minen menlich mir wol g a n ;

31. An wunne, an weide Ich habe vollauf für jetzt und für künftige. Zeiten. 35. verschämtes schamloses,

unverschämtes.

X L I . 5ö So

Dich hassent fiöwen unde man. Nicht wan ze schaden bist du gut, Du trübest manges menschen mut, Du swechest alles ,, das din muntv Anrurt; da von kunt dik dii stunt,

55

^Das man dich mit dem wadel slat, So man mich ungeslagen^lat; W a n ich tun niemane kein leitj. D u bist vol aller boslieit.' Dis bischaft sol sin den geseit^

60

Die herte wort mit hertekeit Der Worten wellent gelten. Es hebt sich dik ein schelten Von kleinen Worten.

W e r das tut,

Der hat nicht senftes menschen mut. 65

W e r nicht wil wissen wer er s i , Der schelt siner nachgeburen dri, So wirt es im vil schier erkant; Den geloben gebents im in du hant.. Ein senftes antwurt stillet zorn;

70

Von zorn gros friintschaft wirt verlorn. Zorn ist aller sünden tur; W e r die beslust, so gant har für Du tugende mit ir senflikeit.

XLI. 74 Ein hertes wort das. ander treit. Ein selde fugt der ander wol;

75

Ein unselde.dd andern riten sol.

XLII. VON E I N E R

AMBEIS

UND

EINEM

HOSTUFFEN. Von

erbeit

und von

mufsekeit.

W e n spricht ein wort, und dunkt och mich: •Wer s i c h w a r n e t der w e r e t

sich;

W e n er ze sinen tagen kunt, Hat er den gut, das ist im gesunt. Daran gedacht ein ambeis wol;

5

Si schikte, das ir hus wart vol.

75. Auch hier bewährt sich das Sprichwort: Kein kommt allein, so wie kein Unglück kommt• 6. Si schikte Sie sorgte dafür,

Glück allein

XLI. 74 Ein hertes wort das. ander treit. Ein selde fugt der ander wol;

75

Ein unselde.dd andern riten sol.

XLII. VON E I N E R

AMBEIS

UND

EINEM

HOSTUFFEN. Von

erbeit

und von

mufsekeit.

W e n spricht ein wort, und dunkt och mich: •Wer s i c h w a r n e t der w e r e t

sich;

W e n er ze sinen tagen kunt, Hat er den gut, das ist im gesunt. Daran gedacht ein ambeis wol;

5

Si schikte, das ir hus wart vol.

75. Auch hier bewährt sich das Sprichwort: Kein kommt allein, so wie kein Unglück kommt• 6. Si schikte Sie sorgte dafür,

Glück allein

XLII. $

124 Als balde do der sumer k a n , Vil vast si erebeiten began. I r gebein nie ruwe enpfieng, 10

W a n das si f r u und spate gieng W e r b e n umb ir libes nar. Si sprach: ' D a kunt ein winter h a r , 50 man nicht vil wol werken mag. Vil licht kunt etswen och der tag,-

l5

Der ut gehielt, der funde es wol. D e r wise sich fur sechen sol A n spise.

Das git im hochen m u t ,

Und ist och f u r den hunger gut.' D u ambeis erbeit unde lief, 20

Du. langen zit si wening slief Des sumersj wan si wisle wol, W e r nicht erbeitet, so er sol W e r b e n um dii spise s i n , Das der mus liden grofsen pin.

25

D u ambeis ir hus wol versach. 51 zoch sich in an ihr gemach Mit ir gespilen uf die zit, So rifen valient unde snit.

s6. an ir gemach zu

gemächlichst

Ruhe.

XLII.

29

D o l a m ein hoslüffel gerant, D e r u f dem velde nicht m'e vant Siner spise.

Er

w a s in not,

E r must von hunger ligen lot. E r iam

gestofsen an du t ü r ;

Dil ambeifse J;rat bald har f ü r . S i sprach:

' H e r , w a s ist ü w e r not

E r spracji: / I c h bin nach hungers' D a r zu der rife und och der

sne,

D i e tünt m i r beide harte w e . T e i l mit m i r du spise

din,

O d e r ich mus verdorben sin.' D u ambeis a n t w u r t , unde sprach M i t grofsen züchten, do si sach D e n hostüfTei i a g r o f s e m

kumer,

D e r ir gespotlet hat den s u m e r , U n d ir gros u n r u w e hat g e m a c h t , D o si ser um ir spise v a c h t : ' J u n g h e r , ir sült da usse s i n ; 1 U c h wirdet nicht der spise min. I r sprungent vast und flügent h o c h , D o ich mit erbeiten in zoch

36. nach beynaht.

XLII. 5 i

55

60

65

Du spls, die ich nu niefsen sol. W e r w o l t u t d e r v i n t och w o l , Ir müst an spise hinnan gnti; Des ich mich wol verwegen han.' Sus kam der hostüilel in not; Ich wenne er müst geligen tot. W e r dur den sumer slafen wil, Und den kunt uf des winters zil, Durst und hunger müs er hanj Vil kum er es gebessern kan. W e r müfsig gat in siner jugent, Noch stelt uf ere noch uf tugent, W e l wunder üb dem missegat, Wen er vor alter nicht vervat? Die wil das isen hitz ist vol, Vil bald man' es den smiden sol. Die wil der schone summer wert, Sol man gewinnen des man gert.

54. Des ich mich wol verwegen han das ist nun einmahl nicht zu • ändern, 6 j. nicht vervat unfähig

wird.

Dabey

bleibt

es,

XLII. 69

127

Die wil der junge krefte h a t , S o werb um gut: das ist min rat.

7a

XLIII. VON

EINER

MUS,E

IREN Von

den

UND

VON

KINDEN. bieggerren.

E s ist von guti der nalur, Das meistig alle «eeatur Mit flifse minnent iru kint,. D i e von ir lip geboren sintj E i n e m i n r , du ander i n e ;

5

I r kinden schaden tut in w e ,

E i n mus mit grofsem flifse zoch I r kint, alsam ein muter noch I r kinden tut.

Do. das zit k a u ,

Das si sold um ir. spise gan, S i s p r a c h : " ' N u horent, mine kiut!

10

XLII. 69

127

Die wil der junge krefte h a t , S o werb um gut: das ist min rat.

7a

XLIII. VON

EINER

MUS,E

IREN Von

den

UND

VON

KINDEN. bieggerren.

E s ist von guti der nalur, Das meistig alle «eeatur Mit flifse minnent iru kint,. D i e von ir lip geboren sintj E i n e m i n r , du ander i n e ;

5

I r kinden schaden tut in w e ,

E i n mus mit grofsem flifse zoch I r kint, alsam ein muter noch I r kinden tut.

Do. das zit k a u ,

Das si sold um ir. spise gan, S i s p r a c h : " ' N u horent, mine kiut!

10

XLIIL 12

128

15

cd

2;>

oo

W e l frunde oder vigent sint, Das mugent.ir nicht wissen wol. Das lant ist alles freifsen volj Da volgent ir dem rate m i n , Und lassent üwer loferi sin, Und belibent in dem hus.' Sus schiet von in du alte müs. Du jungen lofen viengen an. Si mochten sich mit nüt enthan; Si liefen i n , si liefen us. Do kam e i r i h a n e in das hus Geflogen mit den henneir sin. Vil stolz was sines kambes schin; Sin sporn im. sufer stunden an. Du müse wunderon Legan, W e r der herre möchte wesen. Si wanden vor im nicht genesen. Nu fluchens hin, nu fluchens har. i Der han nam i r vil kleinen war. Do das gestos also zergieng, Der hane, zu der lür us gieng In den hof nach, siner nar.j Du hennen zoglen mit im dar.

55

Als bald do er kam für du tür» Du müse liefen bald her für.. Si

XLIII.

37

Si wolden gar an vorchte wesen, Das si wan vor dem han genesen} D e s twang si ir tumber mut. D o lag ein katze bi der glut Vil senfteklichen * unde slief. D u schar der müsen um si lief. Si Sachen al du kat^en a n ; D o was vil geislichen getan I r geberd und och ir schin» Si gedachten, das mag gar wol sin E i n senftes tier, klug unde zart. D o liefens uf der selben vart D u jungen muse in und us. M i t dem so kam du alte mus G e l u f e n us dem. waHer D u jungen' fluchen balde W i d e r an du selben stat, D o si du alt gelassen hat. Du. alt sprach: ' H a n t ir min gebot Behalten?' —

'Ja w i r , samer got

(Sprachen du jungen alle)! H a r kam mit grofsem schalle

47. Ein tanfies Thier, schön und lieb.

I

130

60

65

70

XLIII. 5g Ein kronter her mit sinen sporn; W i r vorchteu sere sinen zorn, Und flachen bald in unser hus,' — 'Neina (sprach dii alte raus), Er tut üch nicht. Er. lat üch ganj Ir mügent vor im wol gestan.» Du jungen sprachen aber do (Des wart du alte nicht vil f r o ) ; ' W i r saclien bi dem füre Ein tierli, was gehiire. Es hat gar geislichen schin. Sin höbet uf du.jiifse ,sin Hat es geneiget unde slief. W e n unser keine zuzim lief, •

75

Dar umb es nie gerurte sich.' Du alte sprach: ' W e mir, das ich Ie wart geborn! Ai'me gediet r Erkennent ir du katzen niet? Der groste vigent, den wir han, Das ist du katze. Lassent stan,

68- Ein tierli, wa« gehüre. Der Nominativ des Beziehung. Pronomens wird bisweilen, ausgelassen. Vgl, U , Q. 72. Wen unter keine Wenn

eine v,on uns.

XLIII. 79 Und fliechent, als liep lieh si das leben I r senftes bilde kan wol geben i Uch der gallen bitterkeit. Fliechent ir nicht, es wirt uch leit.' Dis bischaft höret wol die au (Es sin frSwen oder m a u ) , Die lebent uf der erde Also, das ir geberde Und ir werk siiit ungelich. W e r mag vor den gehuten sich? Bose werk, geberde gut Triegent manges menschen inut. Es gat dik der in schafes w a t , Der eines WölfeS' herze h a t . Den an den wollen nieman, W a n an den werken erkennen kan. Es treit maug mensch eis engels schin, Und hat doch tüvelichen sin. Der ist als ein besuiter mist, Der innan ful und smekent ist; Und ist ein grap gemalet wol, Das inwendig ist wurmen vol. Ein ufrecht leben, das ist gut. W e r sich vor sünden hat behut, I 2

XLIII. io3 U n d wort und.werk geliehe sint Der mag wol werden goles kint.

XLIV. VON

DEN

TIEREN

UND

DEM

GEFUGEL. Von

unstetikeit..

E i s mals, als ich lieh sagen wil» Erhüp sich unfridens ¡yil. 'Du tier sprachen, in wer gegeben D u erde, uf der si soldin leben, 5

Und werben um ir spise. Recht in der selben wise D ü erde sprachen du vogel a n j Si soldin luft und erde h a n , Die beidi het in got gegeben,

ao

Dar um wolden si beid ir leben W a g e n , du vogel und dii tier. Ein hertes urlig wart vil schier

XLIII. io3 U n d wort und.werk geliehe sint Der mag wol werden goles kint.

XLIV. VON

DEN

TIEREN

UND

DEM

GEFUGEL. Von

unstetikeit..

E i s mals, als ich lieh sagen wil» Erhüp sich unfridens ¡yil. 'Du tier sprachen, in wer gegeben D u erde, uf der si soldin leben, 5

Und werben um ir spise. Recht in der selben wise D ü erde sprachen du vogel a n j Si soldin luft und erde h a n , Die beidi het in got gegeben,

ao

Dar um wolden si beid ir leben W a g e n , du vogel und dii tier. Ein hertes urlig wart vil schier

X L I V . i-3 Erhaben, wer da helle recht» Dar kamen riter >unde knecht; Der streit ward stark, gros unde hert.

J.1)

D o heltin «ich vil gern erwert Dii v o g e l d o c h ein wank geschach A n inen. Do das erst ersach Ein fledermus, si lies ir schar Und flog hin zu den tieren dar.

20

Si sast sich wider ir gediet, A l s ir ir zages lierz geriet. Si floch, do.man ir dorfte w o l j Des wart si billich Jasters vol. Der adlar do gestofsen kan;

2S

V i l vast schrei er idix vogel an» E r gap ixt herxe unde mut, A l s noch vil dik der keke tut. D u vogel sigten, das beschach; Den tieren von leide 11; herze brach,

5o

Das si den aker milslen lan» D u fledermus geflogen kau

17. ein wank gescliach an inen, den Rücken.

sie kehrten den Feinden

24. wodurch, sie von Rechts wegen alle Ehre verlor.

XLIV. 53 W i d e r ze der yogel schar. D u vogel füren balde d a r , 35

Und machten blos du fledermus» Und stiefsen ei vil schalklich us» Dar zu wart ir bus gegeben,; Das si des nachtes sold ir lebett" Spisen, und öch fliegen sol,

io

Der zweien herren dienet wol» Das si es beide mufsent han Vergut, der inus vil f r u ufstan.r W e r den sinen von vorchten l a t , W e l wunder, üb dem missegat.

45

W e l mensche als unstete i s t , / Das er durch sinen argen Iisc Sin friinde lasset an der n o t , Der sol von schämen werden rot. W e r den vigenden gestat,

5o

Und du inren burger l a t , D e r sol billich verderben Und ane eren sterben:

50. Und diejenigen,

die mit ihm in der Burg sind,

ver•

XLIV. 55 A l s dise mua hie hat getan; Des mus si iemer blos gestan Ane er,

an rat, an wirdekeit.

Ii' ist nicht t i l ,

55

den das si leit.

XLV. VON

EINER

WISEL

DIE

WART

GEVANGEN, Von

dienste

ane

willen.

I N einem hus ein wisel gieng E i s mals». die vil der müsen vieng, S i kam ze jungest uf du v a r t , D a s och si gevangen wart. A l s balde do si das ersach, Z u dem wirte si do sprach: ' W i r t , du solt mich lassen g a n ,

6. witte Herrn des Hauset

5~

XLIV. 55 A l s dise mua hie hat getan; Des mus si iemer blos gestan Ane er,

an rat, an wirdekeit.

Ii' ist nicht t i l ,

55

den das si leit.

XLV. VON

EINER

WISEL

DIE

WART

GEVANGEN, Von

dienste

ane

willen.

I N einem hus ein wisel gieng E i s mals». die vil der müsen vieng, S i kam ze jungest uf du v a r t , D a s och si gevangen wart. A l s balde do si das ersach, Z u dem wirte si do sprach: ' W i r t , du solt mich lassen g a n ,

6. witte Herrn des Hauset

5~

XLV. & Und solt mich billich. leben lan; W a n ich hab verdienet^ w o l , 10

Das mau mich nicht toden sol. Nim w a r , wie reine si din hus! Hie loft kein ralte noch kein mus. W i r t , du solt mir ze lone geben, Das du mich gerne lassest leben.

i5

Gedenk an alle min erbeit! Ze.dienste wiL ich dir sin bereit.' D e r wirt der sprach: ' E s ist wol w a r , D u hast min hus gereinet gar Von müsen und von ratten gros,

20

Der mich öch selber dik verdros. Das tet du um du spise din, Und nicht dur den willen min. D u woldest m i r nicht nütze wesed» Dur das d u mochtisf wol genesen,

fi5

Viengt du du müse, die vigent |lin Beide waren unde-min. Dur dinen frashek tet du das; Dur das du mochtist desle bas Allein essen du spise min,

3o

D u woldest ane gemeinder sin. W a r umbe soldist du genesen^ Sit du min vigent bist gewesen?

X L Vi 3 3 D u hast verhont min f l e i s i n i n brot D a r umbe must du ligen tot.' Das konde du'wisel nicht versagen , D a von must si de«* zörn Vertragen. Ane willen si gedienet h a t ; Si wart eitodet uf der st.at» D e r guLe werk ane H i l l e n tut, •Wie mag das iemer werden gut? Gut wille zieret Weiit und w e r t , Gut wille verdienet des lones hört. D u wisel hat? nicht willen gut, W i e si gediende; wän ii' mutW a s , wie s i wol mocht genese», Und och t r splie sicher wesen. I r böser wille : verhonde das, Das doch dem wirte nutze was. Gut wille. klein werk machet gros'i Gut wille stat flicht lones blos. W a guter wille ist ane spot Und gute w e r k ; die lobet got.

35. verhont

verderbet,

5 1 . ane spot mit aufrichtigem

Herten,

ij 8

XL VI. x

XLVI. VON

EINEM

FROS

UND

EINEM

OCHSEN. Von

übermute.

E i n fros mit sinem sune. ka« Eis mals gesprungen uf den plan, Da er ein grqfsen ochsen sach; Des kam der fros m ungemach. 5.

El- sprach: ' G o t h e r , was sol ich d i r . D a r umbe danken, das du mir Hast ein als swachen lip gegeben?' Dar z u , versmacht ist gar min leben Vor mangeln, tier, jdie grofse isint,



Als och dis gegenwärtig rinU'i Der fros het gern: gelichet sich Dem ochsen; yaste blat et sich*,. Do sprach sin sun; ' T r u t vatter m i n ,

7. ein als swachen lip

einen so unansehnlichen ¡Leih, *,

XLVI. i 4 Es hilft nicht. , L» din biegen sin! D u macht nicht wol dem wider streben,. Das din natur dir hat gegeben.' Dar umb wold-er nicht äbe lan, Sin hochvart Wold er. für sich han. Zern andern male blat. er sich Vil vast, und sprach: 'Macht ich gelich Dem grofsen ochsen werden, So beschach mir uf der erden Nie so liep, .uf miuen eit.' Der sun sprach: ' V a t t e r , mir ist leit, Das du dich, marterst ane not» Ich vorcht, du. werdest ligen tot. Du macht wol,komen um den Volg m i r ! Las Sb dis herzen: kip! T r u t vatter, volg dem rate m i n , Und las din üppig biegen- sin!' Der alte sprach: ' E s i s t e i f t s p o t ! Ich tun es nicht, so helf mir got! Ich mus gros werden als das r i n t ; Des hant ere alle mine kint.' E r blate sich, unz er zerbrach.

13. wold er für sich Lau wollte er durchsetzen.

XLVI. 36 Het er gehebt sin gut gemach, Lioht wer im nicht also geschechen.

&5

5o

55

Wen hat! es dike me gesechen, Wer mer ereni wolde, Den er begeren solde, Das dem vil ze weriing wart. Wer mit vergifter liochvart Gebleget ist, das ist nicht' gut.; Uf nit, uf has so stat sin raut. Der ob im ist,, das ist im leitj Dem undern er dur nut vertreit'; Der geliche naus hail einen has.. Im ist vil leU»- mag ieman bas; Den er. Da' vaniso were wot, Das al sin lip wen ogen vol, Der nidig ist; idun das er; sechey Wa kein gut ieniane: geschechen Da von er .wur.de blastes vol, Das er zerklaclile (das. Wer wolf}r Und das gescheche in kurzer.ifiist, Als disem fi fU geschechen ist..

52. Wo iigend etieas gutes jemand

widerjiihra.

XLVII. i

141

XLVII. VON E I N E M L Ö W E N

UND

EINEM

HIRTEN, Von

angedenkuiige

dienstes.

D E R hunger einen lowen twang, Das er lief uf der Bieren vang; Um sine spise das geschach. Des kam er in gros ungemach. In sinen fus stach in ein d a m s

5

Sin hein geswal, und Wart ersworn Sin fus. E r leit gros erebeit Von dem dorn, als man uns seit. In dem fufse beleih der d o r n , Und tet im we. Das was im zorn.

10

E r t o n d im' selber usser not Gehelfen nicht.

D e r fus was t o t j

D u andern tnusten stille stan. E r lief nicht; er mocht kume gan. Des lôwen smerze der was gros, Des dornes in vil ser verdros.

i5

X L V I L 17

142 E r wist nlcht was er soldé tun, Noch minx-e den ein tobes hun.

W e r rticht ist siech, noch siech nie wart ? 20

Der stíche enkeinen artzat. Docli der lowe kam in den mut, Das er gedachte, was im gut Ze sinem siechtag móchte wesen, Das er mocht an dem fus genesen«

25

W e r siech ist, der gelernet woL Kleine wunden nieman sol Versmachen (secht, das ist min rat) j W a n d in vil dike missegat. D e n lowen lerte sin natur

3o

Und och sin -wnnde, die was sur» Das er eis artzaltes begert; Des wart er vil schier gewert. E r kam da er ein hirten v a n t , Von dem dei» low wart bald erkant.

55

Der hirt wand komen um sin leben; D ú schaf wold er itn gerne geben, D u r das er in nicht leite tot. Und do er was in dirre n o t .

18. ein tobes hun ein einfültiges Huhiu

XLVII. 3 9 Der low gebarie senfteklich; Des wart der hirte fioden rieht

4o

E r zogt dem Jurten sinen füs D a r u m h e , das im wurde büs Und heil an sinem fus getan. Der hirt geriet sich bald entstan, Das der lywe were wunt

45

Und siech $ das> wart dem hirten kunt. Den dorn er in dem fufse sach, Da V9n der low hat ungemach,; Den zoch er us mit sin er haut; D e r low genesen was zehant.

5o

Do du sache wart hin geleit Sines smerzen, do wart er gern«!*. Sinen artewt er sjchö\yen began, Sin bild er in sin herze n a n ; Und saste das in sinen m ü t ,

55

W i e er vergelten mocht das g u t , Das im der hirte hat getan. Noch stat w o l , das ein biderb man D u r keine sache vergessen sol,

51. Da die Ursache seines Schmerzes gehoben war, er froh.

wurde

XL VII. 60

*44 60

65

70

75

80

W e r im tut übel oder wol. Der lowe frolich da-nnan gie, Den hirt er bi den schafen lie. Dar nach nicht lange wart gespart, W a n das der low gevangen wart, In viengen romer, als man seit. Mit grofsem schalle wart er geleit In einen palas, der was gros. Vil sicherlich man in beslos Zu andern tieren freissain. Mit der spis, die in gezam, Alle tag spist man du Ii er. W a s man in gap, das was vil schien ,Von den tieren veressen gar. Dar nach über manig jar Der selbe hirt gevangen wart, Der den lowen hat ernart An sinem füfae. Der selbe man Hat grofses schaden vil getan; Dar umb verteilet \vart sin leben. Ze spis wart er den tieren geben,

67. In einen palas In einen mit Pfahlwerk Raunt.

eingeschlossenen.

Die

XLVII. 8 1 Die solden in veressen. Der low hat nicht vergessen Des gutes, so im was beschechen. Den man geriet er vast ansechen. Er sach, das er der selbe w a s , Der im des half, das er genas. In todes vorchte stunt der man. Der lowe senftekliche kan Zuzim gegangen. Uf der stunt Küst er den hirt an sinen munt; Er neig im mit dem häbte sin* Und tet im ganzer trüwe scliin; Mit dem sweife er von im treib Du andern tier," das er beleih Lebent. Dis sachen romer a n , Beide fröwen unde man. Si wundert, was es mochte wesen, Das der hirt ie moclit genesen. Der hirt der seit in uf der stunt, W i e der lowe was worden w u n t , Und wie er im den dorn us zoch. Dar an gedacht der lowe noch. Des lowen truw half usser not Dem hirten; wan er were tot Mit rechter urteil da gewesen. K

X L VII. 10 6

146

D u romer liefsens beide genesen» D a si das grofse wunder gesan, Und liefsens beide dannan gan. Vil frolich do der hirle w a r t j 110

Der low zogt och uf sine vart. Alte tniwe die sint gut, Si trostent manges menschen mut. Das sol nicht verre ab herzen s i n , Das, verre ist ab der ögen schin.

ii5

A n dienst man lang gedenken sak Dienst tut getrüwen herzen wol. Der alte f n i n t ist dike g u l j Der alte vigent schaden tijt. W e r dienstes gar vergessen wi1,

120

Es wirt gut r a t , üb dem nicht vil Gedienet w i r t , , Es ist nicht halbs Verlorn, das man i m l u t , wan als. Undankberi wirt niemer gut, Si treit uf ir den laster-hut.

125

W ä n d e der lovve dankber was, Des genos der hirte, das er £ e n a s ; Und wer er dankber nicht gewesen, So wer sin artzat nicht genesen.

XLVIII, i

i,

XLVIII» VON

DEM

RITTEN

..DER Von

UND

VON

FLO.

übrigem

gemache.

E i n ritte begegent einer flo Eis mals, do war si nicht gar fro, Si hat ein übel nacht gehebt^ Und hat vil herteklich gelebt} Als was dem ritten och bescliechen.

$

Beide gerieten si vei'jechen Ein andren, ¡nach dem g r ü s , ir not, Dü flo sprach: ' I c h bin hungers tot. Miner spise wand ich sicher sin. Ich sprich es uf dü tiüwe min»



Her ritte, das ich dise nacht Nicht anders tet wan das ich v a c h t j Das mich gar kleinen doch vervieng. Ich sag dir, wie es mir ergieng« Ze einem kloster dar kam ich Gesprungen, da ich wände mich K 2

15

X L VIII. 17

148 W o l spisen, da m i r misselang.

Uf ein Loches bette ich sprang, Das was gebettet zarteklich 20

Der eptischin.

D i e was gar rieh)

Das schein an ir geberde w o l , Aller klu^keit was si vol. Do si des abends nider gieng. Und sich an ir gemach enpfieng, 25

Vil gern ich het min spis genomen. Si wart gewar, das ich was komea Us der güter an den lip. Si schrei: —

Trmendrut,

belip

Nicht laiige I Kum h e r wider i n i 5o

Mich bist neiswas. W a s mag das sin? Hast dii nicht ersechen wol Du linlachen?

T n i w e , ich sol

Dir zürnen ; das gelobe n u r . Zünd bald das Hecht I Laa- ttligen d i r ! — 55

Ich floch vil balde (sprach du flo); Das ich e n t r a n , des wa3 ich frö.

21. 22. Das war an ihrem Äufsern wohl zu sehen, was nur schön und fein hpifst. hatte sie an. sich. 32. Truwe Sey gewifs-, traun!

Vgl. L X X X I I I , 32.

Alles

X L V I I I . -5 7 Und do das liecht erloschen wart, Do kam ich uf der selben vart Wider uf das bet als e. Aber schrei du frowe: Q we! W i e stat es um das belle min? Entziind das liecht! Da floch ich bald.

W a s mag dis sin Es tet mir not;

W e r ich begriffen, ich wer tot.. Das triben «i du langen nacht; Mir wart da nicht, Was ich gevacht. Des bin ich hungrig unde las; Got welle, das ijur bescheche bas.' Der ritte sprach: ' N u la das sin! Min

nacht ist als bos als du din

Gewesen.

Mir ist nicht vil bas

Gesin den dir; gelob mir das. In ein hus ich gester kan. Ein wip ich marteron began; Ich erschotte ir gelider Krefteklich; do sas si nider Bald, und sot ein starken bri, Und as. Do stunt ein züber bi Mit wasser, des trank si genug. Ein büten si har für do trüg Vol tüchen, die si solde

XLVIII. fo

*5° W e s c h e n , und enwolde M i r kein lilwe lassen. Si hat mich gar verwassen. 65

Si rüwet nie du langen ¡nacht $ Mit uuruwe si sere vacht. S i stalet mir gros Ungemach. Des morgens,

do der tag uf bräcli,

D e n züber uf ir hobt si n a n , 76

U n d zogte zu dem bach hin dan, Und spült ir lueh.

Das tet mir w e ;

Ich mocht da nicht beliben m e j Ich bin gemartert j am eil ich. W i r süllen wecbselen, das rat i c h , 75

Unser herbrig beide, Und morn, bi nnserm eide, Süllen wir har wider komen Und süllen schaden unde fromen Ein andren beide hie verjechen,'

80

D u flo sprach: ' D a s sol beschechen!' D e r ritte bald u f sin gewin Zogte z u dem kloster h i n ,

64. verwassen

verflucht*

66. Voller Unruhe lief sie immer umher.

X L V I I I . 83 Und erschüt der eptischin ir lider. I r jungfröwe half ir balde n i d e r j Si wart gedeket harte wol. Ir keinnate was rales vol. Si sprach: ' M i n rugge und och min D i e ridwend vast.

Ein ziegel-stein

Solt du m i r machen balde heis; Und würde mir ein sanfter sweis, I c h mocht v i r lichte wol genesen. u Och hab ich selbe das gelesen, Das man du fufse riberi sol M i t essich und mit salze w o l . Eoswasser sol man balde haben, D a mit sol man min höbet laben} Das ziicht us bose Iiiize. A c h t , eben, wenne ich switze, So iiim den beiz und deke mich. L a nieman i n , des bit ich dich, Das der sweis nicht erwinde. Sag och dem gesinde, Das si alweg sin bereit Z e tunde bald als man in seit.

86. rates vol voll Vorrath aller ArU

XLV1II. i o 5

2 D u soll och gewarnet s i n , Das man mit flifse hüte min A n tränke und an spise. Ein mus von einem rise Mit mandel-milche wol bereit Das mache; das si dir geseit. Zuker-violet solt du dich W a r n e n ; das erkulet mich,

Und mag des bas ze stule gan. -Ein granat-epfel solt du h a n , 1x5

D e r mir erfrische m i n e n m u n t . Ich danken dirs, wirt ich gesunt.' Des ritten wart enpflegen w o l ; D u flo was den noch hungers vol. A n du herbrig kam si hin,

120,

D a e der rilte was gesin, D a ir do vil gut gemach Von der wescherin geschach» Si hat ir tuch getruknet wol. I r hus was armute v o l }

»05. Du sollst auch alle Vorkehrungin treffen. 111. Veilchen - Conserve schaffe an.

X L V I I I . 125

153

Wirtschaft was da Iure.

ri/>

Si saste sich zu dem füre, Und as das si do1 mochte han. Dar nach si slafen began; U f ir stro-rsak leit si sich do» Des wart gemeit dii hungrig flo.

l5o

Du fröw lag $lille unde slief; Du flo uf unde nider lief. Du spis ir nieman werte; Si hat des si begerte Du langen nacht.

Des morgens fru

155

Kamen si ze samen du I)eide, der ritte und och du. flo. I r herbrig waren si vil fro. Der ritte sprach: 'Mir ist gar wol! Dil eptischin mir betten sol Atzechen wuchen oder me.' Do sprach du flo: 'Mir ist och nicht we Uf dem slrö-sake beschechen. W e n sol mich disen sumer sechen U f dem stro-sake wesen fro.'

i45

Von einander schieden si do.

135. Viel tu essen und zu trinken urar da nicht zu

finden.

X L VIII. 147 W e r dem siechlag losen w i l , Dem mag sin werden wol ze vil. W e n spricht, das überig gemach l5o

Gesunde hite machet swach. Nach sinen statten wirt der man Siech dike, als ich vernomen han. Mit ernst (Iii wescherin vertreip Den ritten, der doch lang beleip

155

B i der klugen eptischin; Des müs er iemer selig sin.

X L IX. VON

DEM

Von

dem

HABEK der

sinen

UND

DER

vigent

KKA.

spiset.

E I N liabek hat genistet hoch U f einem bome, da er zoch

147. dem sieclitag losen der Krankheit mit Ängstlichkeit pflegeji. 151. nach sinen statten braucht.

Gehör gehen,

nach den Arzneymitteln,

die

sie er

X L VIII. 147 W e r dem siechlag losen w i l , Dem mag sin werden wol ze vil. W e n spricht, das überig gemach l5o

Gesunde hite machet swach. Nach sinen statten wirt der man Siech dike, als ich vernomen han. Mit ernst (Iii wescherin vertreip Den ritten, der doch lang beleip

155

B i der klugen eptischin; Des müs er iemer selig sin.

X L IX. VON

DEM

Von

dem

HABEK der

sinen

UND

DER

vigent

KKA.

spiset.

E I N liabek hat genistet hoch U f einem bome, da er zoch

147. dem sieclitag losen der Krankheit mit Ängstlichkeit pflegeji. 151. nach sinen statten braucht.

Gehör gehen,

nach den Arzneymitteln,

die

sie er

XLlXi

5

155

A l l e jar sin jungeh fiuclit. N u halte bi der selben zucht Nicht verrfe ein kra ir nest gemacht*

f>

D a hup sich gras gevalterschaft. D u kra hat not und erebeit U m swache spis.

Das was ir leit,

K e v e r unde wiirnle, Und ander mang gelürme W a s ir spis.

10

Do «ach si w o l ,

Das ir gevattern nest was vol Guter spise ltianigvale. Was

das v e l t hat Und der W a l t ,

E s werin tier oder vogellin, Das bracht der habk den kinden sin. D o das du trege kra ersach, Z e ir gemachein rfi do sprach: ' H ö r mich, truter büle m i n ! Das wir sin trege," das ist wöl schin.

20

K e i n vogel kunnen w i r gevän; Des mufsen dike wislos stan Unser nest und unser kint. Eis dinges hab ich mich besint,

4. zueilt die Brut;

die Jungen,

die grofs gezogen

werden.

156 25

5o

55

4o

45

X L I X . -25 Das unser nest wirt spise vol. Ist das es dir gevellet w o l , Ich wil dem habk sin eiger stein, Und brüten us (das solt du h e l n ) ; So werdent edel unser kint Ünd frech als öcli du hebke sint, Und wirt unser geslechte gros, Und werden niemer spise los, Und wirt erllöchert unser müt.* Do sprach der man: hingen

ihn.

lii:

I7Q W e n mag es wol ze mere sagen. W e n sieht w o l , das si narren sint; A n witzen sint si beide blint.* 75

Und do der alte das ersach, Das nieman wol von inen sprach, Vil ser er süfzen began. Sinen sun den sach er an, Und sprach: ' H ö r was ich dir sage!,

80

Es si das m i c h der esel trage, Oder d i c h , so sin wir t o r n j Treit er uns b e i d e ,

so ist e r verlorn}

Gat er 1 e r , so sin wir n a r r e n ; Tragen wir i n an einem sparren, 85

So ist nieman v tober danne wir; Da von so wil ich raten d i r , Das du tuest recht und wol; W e r recht t u t , der wirt seiden vol.' A n strafung mag kum ieman wesen.

go

W e r ni«g an hinderrede genesen? W e r an den eren wil gestan, Der sol dur kein red abe lan; E r sol tun, was im fuget wol. D u weit ist schalkeit alse v o l ,

q5

W i e vil ein mensche gutes tut,

73

m

LH. 96 E s dankt du weit hielit halbes gut. Gesechent ist vil luteit blint, D e r herzen alse giftig sint, W a s si liorenl oder sechent, Das si dar zu das hoste jeclient.

XÖO

D e r sich vor den gehuten kan (13s sin den fröwen oder m a n ) , D e r mag wol groslich loben g o t , Kunt er hin an der weite spot.

LIII. VON

EINEM

Von

Von

BESCHINTEN

schuldigem

ESEL.

spotte.

einer fröwen seit man das,

Das si in hertem liimden was.

97. Eine Menge von Leuten ist mit sehenden Augen blind. — Einen andern Sinn können diese JVorte nicht haben; auch ist diese sprachgemiifse Erklärung in jeder Hinsicht die beste.

m

LH. 96 E s dankt du weit hielit halbes gut. Gesechent ist vil luteit blint, D e r herzen alse giftig sint, W a s si liorenl oder sechent, Das si dar zu das hoste jeclient.

XÖO

D e r sich vor den gehuten kan (13s sin den fröwen oder m a n ) , D e r mag wol groslich loben g o t , Kunt er hin an der weite spot.

LIII. VON

EINEM

Von

Von

BESCHINTEN

schuldigem

ESEL.

spotte.

einer fröwen seit man das,

Das si in hertem liimden was.

97. Eine Menge von Leuten ist mit sehenden Augen blind. — Einen andern Sinn können diese JVorte nicht haben; auch ist diese sprachgemiifse Erklärung in jeder Hinsicht die beste.

LIII. Ir ungewdrte das was gros.* W i p l i c h e r ere was si b l o s ; 5

Ir werk bos w a r e n u n d e swacli. Von ir seit alles das si sach; Es werin f r o w e n oder m a n , U n g w ü r t must si von allen han, U f einer lioehen bürg si sas

10

Bi einer s t a t , da ein margt was. W e r ir gesindes ze raargle k a m Vil böser m e r e n er v e r n a m , D i e m a n von siner f r o w e n seit. I r unglimpf was in allen leit.

l5

Dil frowe öch nicht abe l i e , W e n n e ir knecht von margte gie, Si sprach: ' W a s seit man in der stat? W a s sint dii m e r , die m a n da h a t ? Sag a n , sag a n , was mag es s i n ?

20

Gedenkt ieman ze gute m i n ? ' I r knecht der s p r a c h : ' W a s sol ich sagen? Ich hör vil luten ab üch klagen. A l l e s , das uf und n i d e r gat, N i c h t w a n von uch ze reden h a t ,

5. Allenthalben

Sprach matt schlecht von ihr.-

3

LIII. 2.5

173

Alle tag und alle zit,

a5

I r aller zunge selten gelit; W a s munt hat und öch reden kan, Die scliellent ucli, wip unde man.' Du fröwe sprach: 'Das ist mir leit. Es lidet menig mensch erbeit A n sache und ane schulde g a r ; Des wirt ich selber wol gewar.' Dar nach heimliche für si zu;

oa

A n dem lag des mergtes fru Hies si ein esel schinden (Das Sold nieman bevinden),

55

Das er doch lebent beleip. An den margt man in do treip,' Ein gasßeü u f , du andren nider; Nu fürt man har, nu fürt man wider. Sin hut er selb ze margte trüg Uf in gebunden, die was klug, Als noch der esel hüte siflt. Es werin w i p , man oder kint,

4,0

Einer ze dem andern sprach ,

45

40. Nu fürt man Nun führte Z. 64.

man 'n,

man ihn.

So

auch

LIII

174 W e r den beschinten esel sach: 'Mich wundert, was das meine.' Du fröwe Wist es alleine, W a r urabe er beschunden wart. 5o

I r geschaeh. ein gute värt, I r wart vergessen genzeklich; E s wer jung, alt, arm oder rieh, Von ir gebresten nieman seit. Das was nicht ir gesinde leit.

55

D o ir knecht uf ze hove kan, Si sprach: 'Gedacht min hüt ieman An dem margle?

Das wer mir leit.' «

•Nein es, frowe, uf mirien eitl i Uwer wart hüt nicht gedacht. 60

Ein beschinler esel wart dar bracht, Den schowet alles das; da was; 1 Uwer menlich, da vergas. Si namen alle des esels war; Nu fürt man h i n , nu fürt man bar.

65

Der esel üch -ze trost ist komen; W i r lian hüt nicht von üch vernomen.* Dü frowe spracht 'Gesach mich got,

67. Gesach mich got Gott Lobt

Wohl

miri

LIII. 68 Das'gelegen ist der lilten spot! Ze trost ist mir der esel komen, Yil red hat er mir abgenomen,' Rede nieman verbieten k a n , Es sin fröwen oder man. W e r in der. gemeinde munt Mit arger hinderrede kunt, Der sol das nicht abe i a n , E r süIIe ein beschinten esel han. E r bedarf eis witen erm eis wol» D e r menlichem verschieben sol Den munt. Da von so rat ich das» Das man sich hüte desto bas, Und ieklich mensche als ufrecht lebe, Das er der rede kein ursach gebej Und tut er das, so sorge nicht W a s ieman arger von im gicht.

UV. 1 LIV. VON

EINER EINEM

Von

e i in

NACHTEGAL

UNO

SPERWER.

bösen

ende.

E I N nachtegal genistet hat Eis mals an ein heimliche stat, Da si gar sicher wolde wesen, Das wol ir kint mochtin genesen; 5

Nu fugt sich, das ein sperwer kan Geflogen; zu dem nest hin dan Uf ein ris, da du nachlegal Stunt, und sang ir sufsen schal. Do si den sperwer erst ersach,

10

Mit grofsen vorchten si do sprach: 'Gnade, truter herre min! JMug es an üwern hulden sin, So lassent mine kint genesen.' Der sperwer sprach: ' E s mag nicht wesen. Doch

LIV.

i5

Doch —

macht du singen a]se wol>

Das ich dich biilich ereil sol Urnb dine k i n t , nu dar, sing a n ! '



D u nachlegnl $iifzen. began. Jr herze slunt in bitiepke.it; Doch,

als si,wer an alles leitj

Must si gebaren.

Das tet, n o t j

Si vorehte ser ir kinden tot. Mit dem munde si do s a n g ; I r herz in grofsem jamer rang. Des mocht si nicht genießen wol. Schal keit was der spei w e r v o l , E r tot du kint an. ir gesicht; Das mochte si erwenden nicht. E r zart in uf ir h e r z e n ; Des leit si grofsen smerzen. I r kinden tot der tet ir w e ; Si schrei vil lut ach und o w e , U n d klagt den unschuldigen tot I r kinden,, und ir selbers not. D a r nach nicht lange wart gespart,, D e r sperwer uch gevangen wart

15. Kannst du indefs so schön singen,

M

dafs

LIV. 07 In einem netze.

D a das ersacli

D u nachtegal, vil schier si sprach; •Ein Los ende sol er haben, Der in den sünden ist erlaben, Und nicht erbarmen Wolde sich I V Uber min kint noch über mich. W e l wunder, üb der Jidet notl E r sol von schulden ligen tot.* Ein bos leben wer das hat,Dar an ein bos end gerne stat. E r hat gelük, wer alweg tut Böslich, wirt sin ende gut.. Ein wolf sieht man vil selten tragen u Eis schafes sWeif. (Jeh hör ich sagen, W e r alweg in den sünden strebt, Und dar zu an erbermde lebt,. Das der sol an erbermde not Liden , und dar zu den tot; A l s disem sperwer ist beschechen: Das ist w o l , des mus ich jechen.

. Ein wolf". . . . böses

Leben

hat

sprichwörtliche nicht

leicht

Redensart, ein

statt:

gutes

Ein End*.

LV. X

i79

LV. VON

EINEM

WOLFE

UND

EINEM

FUCHSE,

Von

v e r r a t u n g e.

E I N wolf eis mals, als man uns seit| Hat sich mit spise liinder leit. In einer flu hat er ein hol Mit guLer spis gefiillet w o l ; Da wold er lange ruwe han,

£

Zuzim ein fuchs gegangen t a n Mit füchselichem sinne, W a n er was worden inne Der spise.

Er het gern betrogen

Den wolf, und us dem hol erlogen,

10

E r wold des w&lfes spise han, *

Da er hin "zu dem wolfe kan, E r sprach: ' G o t grus dich, bruder min! W i e macht du so gar lange sin A n mich?

Das ist mir swere gar,

Ich sage dir och das für w a r , M *

j5

L V . 17 Das ich din nicht vergessen kan.' Do sach der wolf den lugner an, " *

20

25

5b

55

Und sprach: ' H e r fuchs, ich Weis das wol]f Du bist mir holt; und ist doch vol Din arges herze trugenheit. Das ich üt han , das ist dir leit, Din sufsen wort sint ungelich Den werken. Balde von mir strich; Dir wirt nicht der spise min.' Do sprach der fuchs: ' S o las ich sin.*: Dannan schiet er mit bilterkeit., Vil ser im wag du. smacheit, Die im der wolf halte getan. Einen hirten sach er slan Uf einer wise. Zu dem er sprach: 'Ich wil dir schiken gut gemach Von dem wolfe, Volge m i r ! Sin hus das wil ich zeigen dir. A n dinem vigende s'olt du dich Nu rechen balde; das rat ich. W i l t du in hän, er wirt dir wol.

32. Ich will dir dazu 'helfen, dafs du in Zukunft vor PVolfe vollkommen ruhig seyn kannst.

dem

38 E r lit dort us in einem h o l , D a er dur niit dir mag engan.' Sin schaf lies do der hirte stan. E i n spies nam er in sine hant; Mit dem fuchse kam er zeliant D a ei^ den wolf halte gelan. E r geriet in stechen, unde slan. Und'do der wolf ertodet was, D e r fuchs des wolfes hus besas, D a r zu sin spis im och beleip; Das tet verratung, die er treip. Doch wart es nicht vil lang gespart, W a n das och er verraten wart. Im, wart gespannen für das hol E i n netze, das was striken vol. D o wart der fuchs gevangen, Sin schalkeit was zegangen. W e r unrechtekeit ist vol, D e r wirt vil kum geweschen wol. W e r nicht kan wan triegen Und ane schäme liegen,

52. striken vol voll

Schlingen.

L V . 59

182 Es ist wol, wirt der betrogen', 60

Und wirt och billich angelogen. Liegen, triegen sint zwei ding, Die beide gar an ere sint. Ein lugner vert wol dur das lant ; W i l er har wider, er wirt geschant«

$5

Kein unfûge langé wert. W e l mensch des andern schaden gert,1 Der wirt geschadget: das ist war. Kein unfüg weret drifsig jar. In dem strik gevangen wart

70

Der fuchs, den er gestriket hat Dem wolfe.

Das tet sin arger* list»

Dank hab der an geverde ist t

68• allgemeiner, zum Spxichworte gewordener Glaube• So sagt 1. B. J o H AN s r o x Rijroesjfrssne: D i i wisen jeclient, und ist och

war,

D a s kein unmafse nie gewerce drifseg jar.

Samml. von Minnes. I. iß7. b

LVI. i

183

LVI. VON

EINEM

HIRZ

UND

EINEM

JEGER.

Von

schedlicher

minne.

E i n hirz eis mals dursten. began. Zii einem brunnen er do k a n , Der was schon, luter unde klar. In dem wasser nam er war Sin selbers, wie gestellet was Siii stolzer lip.

&

Und do er das

Gesach, sin gehürne geviel im w o l , Sin höbet was gezierde vol. In grofsen Übermut er kam; ¡Was er von keinem tier vernam

10

Gutes, das was im nicht gelich. Sin herze das was fröiden rieb.

10. Was er von irgend einem Thiere Gutes vernahm, war nichts gegen ihn.

das

LYI.

i5

D a r nach sach er an sine b e i n ; D i e w a r e n mager uncle klein. 15

D i e gevielen im ze m a f s e

wol;

D e s Was der hira betrübde vol. Sin fuTse w a r e n im u n w e r t Und och sin bein. —

W e r noch das s w e i t

V e r s m a c h t , da mit er wol sin leben 20

B e h ü t e n m a g , und das w i l geben S i n e m v i g e n d e in du h a n l j W e l w u n d e r , üb der w i r t geschant. D o sus der h i r z sin fufse hat Versmachet,

25

u f der selben stat

M i t sinen hünden k a m ein j e g e r . D e n hirz treip er v o n sinem D e r h i r z der ßoch. R a n d e bald, U f in.

50

leger.

D e r jeger nach

w a n i m w a s gach

D e n hunden w a s och not 5

D e n h i r z w o l d e n si haben tot. D o floch der h i r z v i l b a l d e , U n d kerte hin zem

walde.

Z e statten k a m e n i m sin b k i n j S i n r h ö r n e n helfe die w a s klein«

13. ze mafse gar wenig.



LVL 35 Und do er wart alsus verjagt* Und in den walLkam unverzagt, Des im sin fiis und sine bein Geh ulfen halten, die er klein Geschelzet hat: schier er gehieng A n sinen hörnen,

da in. vieng

Der jeger mit den hiuiden do. Des wart der hirz vil gar upfro. Sin fus im hülfen usser not; Sin gehiirne gap in in den tot. W e r minnet das im schaden tut, Und hasset das im were gut, Der tut nicht recht; docli ist ir vil Der lüten.

W e r och spisen wil

Sinen vigent, das wirt ijn leit. Mang mensch sin vigent b i i m treit; W e n er gewinnet oberhant, E r setzt sich wider in zehant, Und 1iit im angest unde n o t ; Vil licht bringt er in in den tot. Dem hirz gevielen wol sin h ö r n , Von den sin lebeü wart verlorn. Das selb geschieht och manchem m e , Der minnet das, das im tut w e ,

LVI. 5g

186 Und hasset das im were gut. 60

Gros üppefceit gut selten tut.

LVII.

V O N E I N E R F R O W E N UND E I N E M DIEBE.

Von

fro.wen

untruwe.

W e n liset von zwein menschen, das Ir herz mit minne verstriket was. Das was ein man und öch.sin w i p , Die hat er liep als sinen lip. 5

Die starken minne schiet der tot; Der man der starp. Da kam in not D u fröwe von ir minne gros. Alles trostes wart si blos, Da si verlor ir lieben manj

10

S i wold von nieraan trost enpfan. Si schrei und wend an underlas: X

Ob im si stetekllche sas.

7

LVI. 5g

186 Und hasset das im were gut. 60

Gros üppefceit gut selten tut.

LVII.

V O N E I N E R F R O W E N UND E I N E M DIEBE.

Von

fro.wen

untruwe.

W e n liset von zwein menschen, das Ir herz mit minne verstriket was. Das was ein man und öch.sin w i p , Die hat er liep als sinen lip. 5

Die starken minne schiet der tot; Der man der starp. Da kam in not D u fröwe von ir minne gros. Alles trostes wart si blos, Da si verlor ir lieben manj

10

S i wold von nieraan trost enpfan. Si schrei und wend an underlas: X

Ob im si stetekllche sas.

7

LVjr. i 3 D a er wart in das grap geleite D o hup sich jamer unde leit, Si wold nicht von dem grabe k o m e n j A l l e r trosl was ir benomen. Si schrei vil lut ach und o w e ; W e d e r regen noch der sne Mocht si gescheiden von dem igrabe. Si lebt in grofser ungeliabe Beide du nacht und och den t a g , Das si do anders nicht enpflag; I r ruwe die was' kleine. E i dem grabe sas si alleine, Und wende bi dem f ü r e j K u r z w i l was da Iure. N u fügt sich uf der selben v a r t , Das einer da erhangen w a r t , Hin von dem grab über ein v e l t j Des hüt ein m a n , dem gap man gelt Das er nicht dannan solde k o m e n j W ü r d von dem galgen ab genomen D e r diep, das w e r dem richter z o r n , U n d müst sin höbet han verlorn.

26. Alle

Zerstreuung war verbannt.

L V i r . 55

183 35

4o

45

5o

55

Do der das für sach, und das wip Klagen hört ir rnannes lip, Vil ser in dürsten began. Zu dem grab gieng er hin dan, 1 Und sach du fröwen, die was stolz, An das für bracht er ir holz, Das si vor froste würd behüt, Und sprach: 'Frowe, hant gutes , mut! Sit4ot ist üwer lieber man, Ir solt üch zu den lebenden hau. Ein andre niüter einen freit Als guten, der üch üwer leit Minret und üwer ungemach.' So er dü fröwen me ansach, So er ie me in minne bran. Der man gar von im selber tan. Er sprach: 'Liebe frowe min, Mocht es an üwern huld^n sin, Ich wold ergetzen üch für war Alles leides. Nement war! W a s lip und sei erzügen mag i Dast üwer hüt uf disen tag.'

39. stolz von schöner

Gestalt.

L V I I , 5 7/

1.89

Dil fröwe wüste logen D u trechen von den ogen. D e n man sach s i . v j l lieplich an, Und sprach: ' Mocht ich an dir nu han

60

Mit warlieit das du hast geseit, Ich wold ab lan mis herzen leit, Und wolde tun den willen din.' E r sprach: ' M i n f r o w e , das sol sin!' G a r lieplich er si umbe vieng,

65

V i l liebes, er mit ir begieng, Das ich nicht nu w i l sagen hie. D a r nach do dise red ergie, U n d yon, Das ich mis liebes mannes tot Klage und weine die wil ich lebe. Ein andern man mir nieman gebe.

Gar nicht für die Abgeschiedenheit

von der Welt

ge-

L V I I I . 65 Min man was so rechte gut, Das er mir weder herz noch mut Betrübte nie bi minen tagen; Da von sol ich in billich klagen. W u r d mir nach im ein b ö s e r m a n t Leit nnd ser taust ich ienjer lian; A n man ist mir verre bas. Nem ich ein s e n f t e n m a n ; dur was Sold ich in vorchten iemer sin, W e n er kern ab den. ogen m i n , Das der tot berobte mich A n ime? —

Secht, da von wil ich,

Beiiben gar an alle m a n , Und wil ein küsches leben han.' /

W e l f i o w v e r l u r ir lieben m a n , Mag si wol ane man bestan,

j

Belib also: das ist min rtit. Vil manger witwon missegat. W e n si kunt zu der andern e , Geschieht ir den ach unde w e , W e r mag ir des? —

S i hats getan.

85. Wer mag ir des? S. XXIII, 37.

XXXVII,

L V I I I . 86

igS W e r si beliben ane man D u r trùwe tìnd dur stetekeit, So het si frode ane leit. D a von si nieman klagen sol, i 90

Ub si unlrostes wirdet voi; Das da riset nebent* abe, Das ist nicht wol. —

Ir schaden hab»

I r selber, Avel f i o w alse tut, D a von gepinet wirt ir niut.

91. D a s da riset nebent a b e , D a s ist nicht w o l . Es wäre nicht recht, wenn das Mafs ihrer Leiden voll

würde,

wenn etwas

beyhin fiele.



Das

nicht

1Sprich-

wort hat sich noch in der Haustafel strenger Kinderzucht erhalten : Es ist kein Streich verloren als der beyhin

fällt.

LIX. i

197

LIX. VON

EINEM

HUNDE

ÜND

EINEM

WOLFE.

Von

friheit

und

von

eigenschaft.

E s giengen zwe'n gesellen gut, Die hatten ungelichen mut, Uf der strafse dur einen walt; Ir kose das was manigvalt: Es was ein wolf und och ein hunt.

5

Si kamen ufder selben stunt Uf eine wise; das geschach. Vil sdhier der wolf zem hunde sprach: 'Sag an, trut geselle min, Was raeinet diner hüte schin?

10

Da bist so stolz und bist so glat; Du macht wo] guter spise sat An sorge werden alle läge.» Dec hunt sprach: * Hör was ich dir sage! Min lieber meister spiset mich Von sinem tische, dur das ich

i5

L I X . 17

198 Behut sin hof und öch sin hus. W e r uts üt tragen w i l dar u s ,

Das kund i c h ; dar u m bin ich liep. 30

Ich las den rober noch den diep Nüts mit us dem huse tragen; , Hie mit ich m l n e spis bejagen.' Do sprach der w o l f : ' D a s ist v i l gut. So hast du dik riiwigen m u t ,

25

So ich mus in den sorgen streben, W i e ich gespis min armes leben. Und w e r es an dem willen d i n , Din geselle wold ich gerne s i n , Das ich min spise mochte han

00

A n sox-ge.' — D e r hunt sprach: 'Nu wol dan> H e r w o l f , in mines meisters hus Mit mir!

da tribt üch nieman us.'

Der Wölf der Wärt der rede f r o ; M i t einander giengen si do. 35

Der wolf des hundes kelen sach; Zuzim er do v i ! balde spraoh: «Sag a n , trut geselle m i n , W a s meinet, das du kele din Ist beschaben und beschorn?

4o

Dur was hast du das h a r v e r l o r n ? » Der hunt sprach: fDas w i l ich dir sagen.

LIX. 4i> Des tags mus ich ein kelben tragen, Und raus an einem seile stan Gebunden; nienent mag ich gan, Ich mus stetlich gevangen sin; Das lide ich dur du spise min.' Do dise red alsus geschach, Der wolf do ze dem hunde sprach: ' N e i n a , trut geselle min, Dur nüt wil ich gevangen sin. Als leit ist mir noch nicht min leben, Das ich dur spis uf welle geben Min friheit: das gelobe mir. Din guten spis die hab du dir, Und hab öch mangen langen tag! So wil ich ¡essen, das ich mag Haben, mit frigen mute. Das kunt mir bas ze gute. Ich wil den frigen willen min Nicht geben um du spise din.* Süs lief der Wolf ze walde, Der hunt ilt heim vil balde.

55. Und habe sie manchen langen

Tag*

200

L I X . 63 Richer ist ein armeip m a n , Der fri gemute wol mag h a n ,

65

Den der ist rieh und dienen m u s j Dem wirt vil selten sorgen büs. Der eigen ist, w a ist des m u t ? Er hat doch weder lip noch gut. Es ist nicht s i n , das selb er h a t ,

70

D e r ane frigen willen stat. Friheit zieret alles leben, Und kan wol gut gemute geben. Friheit hochet wip und m a n , !Den armen si rieh machen kan.

75

Friheit ist der eren h ö r t , Si über krönet werk und wort, Mich dunkt, er hab ein armes leben, D e r frigen willen uf mus geben. Friheit gat f ü r alles gut

80

Der weite. — W e r sin frigen m u t Uf git u m silber und um golt, Dem wirt ze teil des rüwen solt t

LX. i

20I

LX. VON

DEM

MAGEN -UND

Von

nide

DEN

HENDEN

FUSSEN.

und

von

hasse. v

E i s mals hup Sich ein grofse klag« Under fründen, als ich üch sage. Dil fufse klagten kumber gros; Du hende erbeitens verdros; Si klagten alle uf den buch, Und sprachen, er wer ein rechter sluch, Und wer ein mufsigere; Doch W u r d er selten lere, Er wold sin alweg spise vol, Und xnufsig sin, das tet im wol; W a s du fus mochtin erlöfen, Und du hende geköfen, Es wer den krnmb oder siecht, Das kern im alles sament recht. Si sprachen zim: 'Es mag nicht sin! Du miist och mit uns liden pin, Und müst och erbeite han

5

10

15

202

20

s5

3o

55

XX. i8 Als w i r , wilt du mit uns geslan.' — W a s sol ich üch nu sagen nie? Dem buch was angest unde we. Si wolden im nicht spise geben, Das er behalten mocht das ieben, Noch hende noch du fufise. Das was im gar unsufse. W i e vil er doch mit ilifse bat,^ Das er von spise würde sat, Des eret in noch fus noch hant. Do wart der mage siech zehant, Er verlor sin hitz und sin natür. Das wart den henden gar ze *sur Und och den fufaen (Das was wöll). Der lip wart siech tages vol, Von krankeit beslos sich der munt, Du hende brachen hin zeslunt, Du. fufse mochten nicht me gaü. Enkeine spis mocht er "enpfan; Sus wurden hende und fiifse tot Mit schulde von des magen not.

58. Mit schulde Von Rechts.iqegen.. Der gewöhnlichere Ausdruck von schulde oder von schulden wurde wahrschein' lieh wegen des gleich folgenden von abgeändert.

LX. 59

203

Und hettin si im spis gegeben, Si betten wol beliebt ir leben.

io

Ein friint bedarf sls fründes W0I5 Sin frünt nieman hassen sol« Nit tut niemanne herzeleit, Den dem selben, der in treit. W e r nicht'-dem andern wil vertragen,

45

1

Dur sinen nit, wem wil der klage«, 1 Ub er dar umbe kunt in -not, Und lit mit sinem iründe tot, Als hie den henden ist beschechen: Das ist vil woli des mus ich jechen.

ß0

LXI. VON

EINEM EINEM

Von

JUDEN

UND

VON

MORDER.

of;fenunge

des

E i s mals ein jude wölde gan Dur eiiien wait. Do must er han

m o r d e s*

LX. 59

203

Und hettin si im spis gegeben, Si betten wol beliebt ir leben.

io

Ein friint bedarf sls fründes W0I5 Sin frünt nieman hassen sol« Nit tut niemanne herzeleit, Den dem selben, der in treit. W e r nicht'-dem andern wil vertragen,

45

1

Dur sinen nit, wem wil der klage«, 1 Ub er dar umbe kunt in -not, Und lit mit sinem iründe tot, Als hie den henden ist beschechen: Das ist vil woli des mus ich jechen.

ß0

LXI. VON

EINEM EINEM

Von

JUDEN

UND

VON

MORDER.

of;fenunge

des

E i s mals ein jude wölde gan Dur eiiien wait. Do must er han

m o r d e s*

LXI Geleite; wan der walt was vol Mörder; das wusle der jude wol. Zii dem tünge er do kan, Und bat geleit.

Das sold er han.

Sprach der künig, und gebot Sinera schenken uf den tot, Das er in sold geleiten wol. • Das tun ich , als ich billich sol Sprach der schenke.

Do zehant.

Nam er den juden an sin hant Und furt in uf du strafse. Der jude trüg unmafse Vil goldes uf der selben, yart, Der schenke des wol inne wart. In sinem mute er sere vacht ( W a n stunt und stat vil diehen macht)» Wie er dem juden tet den tot. Er gedacht: ' D u kunst us aller not, Wirt dir das golt. W e r wil es sagen, Oder wer mag uf dich denne klagen? Du bist allein: hab guten mut; 1 Umb dises mort dir meman tut.' Und do der jude das ersach, Vil tief er siit'zet unde sprach: 'Ich zwivel nicht, und weis es wol»

LXI. 28 Das dises mort got offenen sol. E üb es würd verswigen g a r , Du vogel machtens offenbar, D i e hie fliegent, samir got.' Das diicht den schenken gar ein «pot. D o er das swert hat us gezogen, Und in wold slan, do kam geflogen Ein rephun HS den hürsten dar. D o sprach der schenke: ' J u d e , nim war D e n tot,

den ich dir nu an t u n ;

D e n wirt offenende das rephun.' E r slüg den juden, und nam das gut, Und gieng heim,

und hat hochen müt.

Dar nach nicht lange wart gespart, Das mang rephun gesendet wart D e m künge, und wurden schon bereit» D e r schenk ein rephun, als man seit T r u g für sinen herren dort. D o gedachte er an des juden Wort, Das er an sinetn tode sprach, D o er das rephun fliegen sarh. Vil ser er lachen began, Des mocht er sich nicht über han. Und do der künig das ersacli, V i l senfteklich er zuzim sprach:

'

LXI

20Ö

55

60

65

70

•Sag an, schenk, was meinest du, Da& du hast gelachet nu, Do du an seche das rephun?' E r sprach: ' H e r r e , das wil ich tun»' Und seit i m , wie er hat getan Dem juden, mit diim er solde gan,. Und geleiten dur den walt, Da sin untniwe was manigvalt. Also wart offenbar das mort Dem klinge. Das tet sin s elbers-Wortj, Der das mort och hat getan. Des must er an den galgen gan. Het er das rephun nicht geseehen, Des mordes het er nicht verjechen«, E r wart erhangen, das was wol.' Dur gut man nieman morden sol. W e r unrecht tut dur gitekeit, W i r t der erhangen, wem ist das leit» Von schulden der verderben sol, Des herz verratenge ist vol. W e r dur gut wil übel tun,.

59, geleiten

geleiten

'n,

geleiten

ihn.

LXI. 74

207

Den sol melden das rephun, Als disem schenken ist beschechen:

Die liefsen alle an der not. Do kam ein akerkneclit och d a r ; Des kempfen nam er eben w a r , Und gedachte:

4

W i l got helfen mir

Nach unschulden, so hab ich schier Den rilter überwunden.' Und uf der selben stunden T r a t er frolich in den ring. ' D a s ist ein gemelliches ding

31. an gesprochen

verklagt.

40. Die liefsen Die. liefsen. 'n 1 Heften ihn. 43- gemelliches

spafshaftei.

o

L X I I . 4g

310 (Sprach der ritter freissan), 5o

Das min ein gebur sus spotten l a n j Spottes gib ich kn genug;* Mit zorne er da an in sliig. Der gebure^stunt v i l w o l besint; Der slag der wag im als ein wink

55

Dem ritter tet er keine not; Doch wold der ritter haben tot Den geburen, lind slug aber dar* Der gebur »am des vil eben w a r j Grofser wisheit er enpflag.

60

E r gab dem ritter einen; slag Dur sinen arm5 das tet im we. Der ritter slüg enkeinen me;Im was der arm verseret. Sin unghik wart genieret;

65

Von nide hat er verlorn sin leben. Der alt wart uuschuldig gegeben. Sus offenet got du,' rechtekeit; Untriiwe wart da hin geleit. W e r den andern verraten wil, D e r suchet Ursache vil.

Wenne es gat an rechte not, So sint dii friinde alle tot.

LXII,

7

3

i n

W e r frünt ist, oder nicht enist, Das beweret not in kurzer frist. Getrüwer frunt git guten mütj Unschulde och das.selbe tut.. Das recht b¡11 ich beschirmen sol Den rechten; wer aber ist vol Untniwe, der äol nicht genesen, u

Och hab ich selber wol gelesen,

fe

Das du lugi müs zergan, So man du warheit sieht gestan. Das ist billich unde recht. Den ritler slug der akerknechtj Und wand er was gederbe,

8.'»

Wart ef sis herren erbe, Als der Ysopus hat geseit. — Got geb uns fi'od und niemer leltJ

O 2

LX1IL 1

212

LXIII.

V O N EINER F R O W E N UND EINEM WOLFE. Von

wiben

triegende.

E I N wolf eis mals h u n g r o n b e g a n , A l s m a n liset i n . d e m A v i a n . U s dem wald k a m er h a r u s Gegangen f ü r ein einig hus.5

I ) a was ein f r ö w e , die hat ein k i u t , A l s noch vil m a n g e frei wen

aint.

Das kinf das w e i n d e u n d e schrei* D u f r ö w e bot dem kinde ein e i , U n d s p r a c h : ' S w i g , m i n liebes k i u l ! ao

S w i g s t du nicht,

der wolf dich n i n l ;

D e m w i l ich dich schiere geben. S w i g , w i l t du behan din leben.' Do dis drowen und dise wort

4. ein einig hus ein einzeln stehendes

Haus.

L X I I I . _iv* Vor der tür dgr wolf er Ii o r t , E r wand des kindes sicher wesen, Und dacht, er mochte wol genesen, W ü r d im das im gelobet Was. Du früjfre hat enkeinen has W i d e f ir ikint noch mini* noch me. Das kint weinde vast als e , Unz das es; in; swigeri kari.. Der wolf machte nocli da stan, Nieman gap im der spise jsolt; Dar zu so was. im nieman. boll. E r slunt unz uf den mitten tag, Vil grofses hungers er enpilag. Do er alsus betrogen.» w a r t , Do kam e r : u f derselben sra'rt D a er sin kint vant und sin wip. Elach und hungrig was. sin lip. D u wvilpje sprach: ' W i ß kunst du so Betrübt?

Mich dankt, du sist u n f r o ,

W a s dir joch huLe si geschechen.' 'Das ist war* des mus ich jecljen (Sprach der wolf zur, w u l p e n d o ) . . W i e mocht min herze wesen f r o Mit lerem buche?

Das mag nicht sin

W a n ane spis und ane win

LXin. 5g W i r t selten ieman froden vol. 50

mag

ist

vol,

so s i n g ich.

wol,

Mich hat hüt ein .wip betrogen, Und liat mir herlichen gelogen. 51 sprach, si wold inir geben ir kint, I r Wort wan s'nel,ler den der w i n t j I r herz was unglich und ir munt» Mang freis von bösen wiben kunt. Unstet ist manger fröwen m ü t ; Under zwein ist t u m eine gut, W i b e n schalkeit die ist gros;Unstetekeit si nie verdros. Gut gelübde erfrowet 'den goch; W i r t im nicht, so hat er och Ze allem schaden gar den spot: Als mir beschechen ist^ samer G o t L Von einem wibe.

Das ist war —

Ich sprich es gar .an allen var Wer

von

den

Betrogen,

der

wiben lob

nicht

guten

Das wil ich» wolf, beweren w o l j Schalkeit sint si alle" vol.'.

enwirt wirt.

txiv: i

¿15 LXIV.

VON E I N E M SN EG GEN UND E I N E M ARN. Von

begirde

über

du

natur.

EIN snegge sin1 nalurverkoi r Sin tragkeit in vi! sei- verdros» Das er nicht löfen-mochte wol ifoch fliegen, seclit, des wart er vol Betrubde und 'widernmles gar. Do kam er zu dem' adelar Geslichen, und geriet im klagen Sin not, und sprach; *Ich wil lieh sagen-, Kurz ist- -min lageweide Das kunt mir dik ze leide. Wolt ir mich leren fliegen, Ich wold0

Ein wiser man an seclven aol, W e r im rat übel oder wol. W e r wol rat und übel tut, Des menschen rat ist seilen gut. Du solt den schöwen harte w o l ,

55

XC. 3 6

3o4 Der um din leben raten sol. D e r mag ein ratgeb wesen gut, Der ralel das er selber tut. Du solt des rales end an seclien, 4o

W a s von dem rate müg gescliechen. Dur nüt so volge dem raigeben, Der dir ratet an das leben. W e r ab der flu du geis her komen, Ir leben het ir der lowe genomen.

XCI. VON

DEM

DER

HAT

IN

"Von

KALT

DEM

UND

HEIS

MUNDE.

zwivaltigen

zungen.

E s gieng ein man us in der zit Eis tages, do vil snewes lit.

36. um din leben da wo es dein Leben

gilt.

Gar

XC. 3 6

3o4 Der um din leben raten sol. D e r mag ein ratgeb wesen gut, Der ralel das er selber tut. Du solt des rales end an seclien, 4o

W a s von dem rate müg gescliechen. Dur nüt so volge dem raigeben, Der dir ratet an das leben. W e r ab der flu du geis her komen, Ir leben het ir der lowe genomen.

XCI. VON

DEM

DER

HAT

IN

"Von

KALT

DEM

UND

HEIS

MUNDE.

zwivaltigen

zungen.

E s gieng ein man us in der zit Eis tages, do vil snewes lit.

36. um din leben da wo es dein Leben

gilt.

Gar

XCI. 5

3Q5

Gar ver kam er in einen jwaltj Sin erbeit wurden manigvalt. Er leit von hunger grofse not,

5

Von froste »wand er ligen tot. Do er sich also ver vergieng, Ein :waltman in gullich enpfieng In sin hus, und bots im w o l , IQ

Als ein wirt sim gaste sol. Und do er in das hus hin kam, Vil schier er atemen began Von frostes wegen an sin hant. Als bald dem wirt das wart erkant, Er spraqh, warumb ers het getan.

i5

D o antwurt im der fremde man: f

Ich atmeman du hende min,

Das si dester wermer mugin sin.' D o sprach der >valtman: «Das ist gut, Das dir der aten hitze tut,'

30

Er macht ein fur, und sast in nider, Von grofsem frost half er im wider. Dar nach und er also gesas, Er wolds im bieten den noch bas, Und tet im grofse liebi schin, Und gap im ze essen und warmen win, Und sprach, er wer im gar gesunt. U

a5

XCI. 28

306

5o

55

4o

45

Er salzt den köpf bald an deninunt, Und wólde trinken ane Var. Do wart er schier der liitz gewar Des wines, und blies bald dar an.' Do sprach zuzim der waltman: 'Was meint das, das du na hast getan} Das solt da mich nu wissen lan.* Er sprach: (Ze heis ist mir der win, Da von so njus ich blasen dar in, Das er werd kalt ein wenig bas.* Do sprach der waltman: 'Was ist das; Das du treist beide heis und kalt In einem munt? Und wurd ich alt, Ich kond sin nicht vergessen. u Och han ich mich vermessen, Der mus us minem liuse gan, W e n man sieht heis und kalt gehan In sinem'munt. So ker hin us! Du belibest nicht in minem hus.» Er wart vértriben; das was wol. 1 Zwo zangen menlich schlichen aol,

s8. den köpf den,-Becher.

X C I . 49

307

W i e mag ieman sicher sin", V o r dem, der ganzer trüwe schin Vor in sinem munde treit, Und hinden nicht wan arges seit. Zwar der ist ein unsteter m a n , W e n man sieht zwo zungen han. Manig hus must od beliben,

55

Sold man alle die vertriben, Die zweier zungen hänt gewalt. E r si rieh, arm, jung oder alt, Leigen oder pfaffen, Kurz oder lang geschaffen j

60

Es sin fröwen oder man, W e r mag vor zweien zungen gestan?, K u m sich ieman gehuten mag. Si sl&chent manchen hinderslag U f den selben da zehant,

65

Den si vor geleket hant. Si tun alsam der scorpio, D e r leket v o r , und ist och f i O j So er sich balde richet Und mit dem sweife stichet.

6g. richet rächet.

70

XCI. 71

308 Erger ist zweier ¿ungen munt Und böser den ein arger hunt.

Vor im mag nieman sicher wesen, Noch böser noch guter genesen. y5

Eis mals er dri ze tode slat, Sich selb, und den, den er verrat Mit Worten, und den dritten man« Der sin verraten höret an. Slach us der zweig er zungen munt

80

Us dinem hus, wilt du gesunt Und an betrubde wol beliben. Du solt in gar bald vertribenj Als öcli der waltman hat getan» Des mu» er lop und er& han.

XCII.

VON

EINER

NACHTEGAL

WART

GEVANGEN. Von

weltlicher

torheit.

E i n weidman vieng ein vogellin, Das, was klein, stolz unde v i n ,

XCI. 71

308 Erger ist zweier ¿ungen munt Und böser den ein arger hunt.

Vor im mag nieman sicher wesen, Noch böser noch guter genesen. y5

Eis mals er dri ze tode slat, Sich selb, und den, den er verrat Mit Worten, und den dritten man« Der sin verraten höret an. Slach us der zweig er zungen munt

80

Us dinem hus, wilt du gesunt Und an betrubde wol beliben. Du solt in gar bald vertribenj Als öcli der waltman hat getan» Des mu» er lop und er& han.

XCII.

VON

EINER

NACHTEGAL

WART

GEVANGEN. Von

weltlicher

torheit.

E i n weidman vieng ein vogellin, Das, was klein, stolz unde v i n ,

XCII. 3 E i n nachtegal w a s es genant. A l s schier ers nam in sine h a n t , Und er es wold ertönet h a n , Sprach das vogellin: ' L a s mich g a n ! Du m a c h t nicht sat werden von m i r . D r i leren w i l ich geben d i r , M i t den du wirdest seiden v o l , Ist das du si behaltest wol.* E r sprach: ' S a g a n !

W a s m a g das sin?.'

Do sprach das kleine vogellin: ' D u solt geloben niemer d a s , Das ungelöblich si.

Durch w/s

Sol man des geloben i c h t , Das nie geschach noch niemer geschieht? Das ander i s t , das du kein leit Solt haben, noch kein erebeit I n dinem herzen um die d i n g , Die also hin vervaren sint, Das si nicht w i d e r mügen k o m e n : Das licht nieman kan gefromen. So ist du dritte lere m i n , Das du nicht solt geflissen sin U m das, das dir nicht werden mag. E r tut im selber grofsen s l a g , Der nicht behaltet dis gebot,,

X C I I . 28 Und mag wol sin der lilten spot. Dis lere solt du behalten w o l , So

So macht du wisheit werden vol.' D e r man der wart der lere f r o , Den vogel lies er fliegen do Ü f einen böm.

D o das geschach,

D e r vogel zu dem manne sprach: 35

' D u hast unwislich gar getan, Das d u , t o r , mich hast gelan Fliegen*

Das müs dir schade s i n j

W a n ich trag in dem libe min Ein stein, der ist edel unde grosi 4o

W e r in hat wirt nicht sigelös. E r zerstöret allen gift. Ein strufsen- ei er über trift A n grofse.

Den hast du\ verlorn.'.

Der tore hette wol gesworn, 45

Es wer alles gewesen w a r . Der 1er hat er vergessen g a r , Die im der vogel hat gegeben. E r wart betrübt als um sin leben. E r gelobte das unmüglich w a s ,

5o

Und wart geflissen ser um d a s , W i e er den vogel mocht gevan, D o sprach der voget zu dem m a n :

XCII. 53 5Iemer must du ein narre sin! Nu hast du doch der lere min Nicht behebt, das du gelobst die ding Die gar ungeloblich sint, Das ich hab einen grofsen stein I n m i r , dem ich doch bin zu klein. Dar zu leit und smerzen Hast du in dinem herzen, Das du, toi-, mich hast verlorn. u Och ist dinem herzen zorn. Das du nicht macht vachen mich. Min weg und din sint ungelich. Du haltest nicht jler lere m i n , D a von must du ein tore sin.' Ein tor wirt dik geleret wol, Doch ist sin herze göcheit vol. W e r das gelobt das nicht mag sin, Das ist nicht grofser wilzen schin. W a s , an got, nieman wenden k a n , Das sol man hin ze gotte lan. W e r gert das im nicht werden mag, Das ist sinem herzen ein grofser. slag. E r ist nicht wise, der des begert, Des er niemer wirt gewert.

XCII. 77 W i e vi! nu hocher lere hat Du weit, inang mensche dar us gat» Das er gelobt das nicht ist gut, 80

Und siner sele schaden tut, Und vichtet nach den dingen, Da im mus misselingen: Als diser tore hat getan. Sin herze mos in rüwen stan,

85

Der rechter 1er nicht volgen wil. Noch der selben toren vil Ist, die ich nu nicht nennen hie» Der narre ein tore dannan gie.

XCIII. VON

WOLFEN,

HIRTEN

UND

HUNDEN. Von

nutze

der

lerer.

VON einem urlig hör ich sagen, Dasi kan nieman über tragen»

XCII. 77 W i e vi! nu hocher lere hat Du weit, inang mensche dar us gat» Das er gelobt das nicht ist gut, 80

Und siner sele schaden tut, Und vichtet nach den dingen, Da im mus misselingen: Als diser tore hat getan. Sin herze mos in rüwen stan,

85

Der rechter 1er nicht volgen wil. Noch der selben toren vil Ist, die ich nu nicht nennen hie» Der narre ein tore dannan gie.

XCIII. VON

WOLFEN,

HIRTEN

UND

HUNDEN. Von

nutze

der

lerer.

VON einem urlig hör ich sagen, Dasi kan nieman über tragen»

XCIII.

5

Es ist stark und herte g a r , Und hat gewert vil manig j a r , Und wert noch, als ich mich vei-siche, Zwischen den Wolfen und dem viche; Den hirten was es och gemeing D u wolfe kamen über ein, Das si gern wolden haben fride (Das swurens alle bi der v/ide D e n hirten und dem vich) also, Das man in solde geben do Mit geding alle dii h u n d e , Die man uf erden funde. Si hettin das vil wol v e r n o m e n , I r unfrid wer von inen komen. Si sprachen: ' W a s wir krieges h a n , Das hant uns als du Ii und getan. W u r d e n du hunde tot geleit, So wer zergangen unser leit, Und wiird gestillet unser m u t , Und wer och unser fruntschaft gut.' — Du. hirten wurden so betrogen.; D u hunde wurden hin gezogen,_ Und wurden geben in den tot. Das vi^h das kam in grofse not Und du hirten in erbeit gros.

x e n i . 28

314 Si wurden alle sigelos, Beidi du hirten und du scliaf. 5o

W e n n e den beruffet der slaf, Der hüten unde wachen sol, 50 schikt sin vigent sin ding wol. W e r i n alle hunde tot, D u schafe musten liden not.

55

Des hundes triiwe die ist gros, A n triiwe ist nieman sin genos. Sin zunge wunden heilen k a n j D u wolf sin kele billet an. E r wachet vast und hütet wol,

4o

Da von man in nicht geben sol Den Wolfen, Secht, das ist min rat. Die selben truw der lerer hat. Der lerer zunge die ist gut, 51 heilet lip, sei unde mut.

45

E r wachet dur den herren sin. Ist er trdw, das ist wol schin, Ub er der schafe hütet wol Vor v ketzer-Wolfen, als er sol.W e r mag gestan an lere gut?

S0

W i e mag ein mensche sin behut, Und vor den Wolfen sicher Wesen t

xeni. 5a V o r den kum ieman mag genesen? W e n den Wolfen wirt der hunt Gegeben, und der lerer munt Beslossen, so slnt du schaf verlorn.

55

Got hat du lerer us e r k o r n , Das si der kelzer wulfin munt A n bellen sullen, sam der hunt A n billet den* w o l f und den üiep. Der

wol

leeret,

der

ist

got

liep,

60

XCIV. VON

EINEM

D E IL K O N D E

S WARZE Von

BUCH.

betrogener

früntschaft.

M A N list von einem pfaffen das, Das er in siben kùnslen was Geleret w o l , und anders vii K o n d er w o l , als ich ùch sagen wil. Nigromantie kond er w o l ;

DAS

xeni. 5a V o r den kum ieman mag genesen? W e n den Wolfen wirt der hunt Gegeben, und der lerer munt Beslossen, so slnt du schaf verlorn.

55

Got hat du lerer us e r k o r n , Das si der kelzer wulfin munt A n bellen sullen, sam der hunt A n billet den* w o l f und den üiep. Der

wol

leeret,

der

ist

got

liep,

60

XCIV. VON

EINEM

D E IL K O N D E

S WARZE Von

BUCH.

betrogener

früntschaft.

M A N list von einem pfaffen das, Das er in siben kùnslen was Geleret w o l , und anders vii K o n d er w o l , als ich ùch sagen wil. Nigromantie kond er w o l ;

DAS

XCIV. 6

316

Die buch sint swarz und freifses vol. J i u hat er einen gesellen gut, Und wold erkennen sinen müt Und sin früntschaft,

üb si ganz

Gegen im wei'ei und ane schranz.

,10

E r fürt in uf ein wise breit, Und sprach züzim: ' W ü r d dir geseit, Das du söldest ane wan Lant und lüt besessen han, i5

Mocht mir kein gut von dir geschechen?' ' J a , ir sölden wol gesechen, Ich tet üeh ganze trüwe schin. I r sülden her und meister sin Alles des, des mich beriete got:

20

Das sag ich üch an allen spot.' D e r meister bracht mit liste zu, Das sin gesellen duchte d u , W i e wol geritten drissig-man ¿üzim kement uf den plan,

25

Und tetint alle du gelich, W i e er wer ein künig rieh, Und wer gewaltig in Kipper-lant.

15, Dürfte ich hoffen,

dafs du mir etwas

Gutes

erzeigtest.

XCIV. 28 Dannan fürlens in zehant Mit eren in sin küriigrich, Das er besas gewalteklich. Z u im da sin geselle kan Und sprach--: 'Gedenkent, her» dar an, Das ir mir lobtent in der stunt, D o üch dis küngrich was unkunt, D o wir lieb gesellen wan. A n gäbe sunt ir mich nicht lan. A l s gut sol w e r gäbe wesen, Das ich ane armüt müg genesen.' D e r kung sprach: ' W a s ist das geseit? Ich hab weder liep noch leit Von üwer fnlntscliaft aie w r t o m e n . Wannan sint ir nu har komen? Kein gut uch hie von mir beschicht. W e r ir sint, das weis ich nicht.' Der meister antwurt unde sprach, Do er des künges müt an sach: 'Ich bin der üch das hat geben* N u ist so arg xiwer leben, Das ich üch genzlich röben wil Des gutes; ir hant des ze vil. 1 Uwer künigrich wil ich üch nemenj Vil licht komen wir den ze semen,

XCIV. 53

3iS U n d sint gesellen den als e.'

D u gespenst zergie u n d wart nicht nie, 55

Do vant sich der vertriben m a n Slan bi sira gesellen uf der b a n , A n kunglich ere u n d ane gewalt. Sin herzeleit was manigvalt. Vil schier zuzim der meister s p r a c h ,

6d

Do er i n als betrübten sach: ' W i e do?

Sag a n , was w i r r e t dir?.

D a s solt du balde sagen mir.' •— ' I c h weis n i c h t , was ich_sagen sol. M i n herz ist grofses Wunders vol. 65

I c h was gewaltig" unde rieh E i n k u n i g ; n u sitz ich dem gelich Als ich was e und öch n u bin. Des ist verirt mins herzen sin.» D e r meister sprach; ' G e s e l l e min-)

70

Alsus zergat der weite schin. D u weit hat keine stetekeit» N a c h froiden k a n si geben leit. N a c h riche git si arnmt. M a n sieht och wol wie ere tut,

75

E r gut sitten wandlen k a n ; Si ergochet f r ö w e n uude m a n .

XCIV. 77,

319

Gewalt und er vergessen tut Vil 'dik des alten fründen gut; Als hat getan dinr ereil scliin, Das du vergessen hattest min. Trüwe tut den fründen wol 5 Dienst nieman vergessen sol.

80

W e r ganzer trüwen vergessen wil," Den gelich ich dem vederspiel. Du frowen, als ich höre sagen, Mügent ir trüwe wol getragen.

85

Gelob m i r , also tut du weit5 /

Si gelobet wol, und git bos gelt: Als dir din küngrich hat getan. Des sieht man dich in ruwen stau*'

30

77. Gewalt und Ehre, zu der man gelangt, dafs man des alten Freundes vergißt. ß6. Haben nicht schwer an ihrer Treue gar wenig Treu« ).

macht gar

zu tragen

oft,

(halen

xcv. XCV. VON

Z WEIN WOLDEN

Von

DIE

MIT

GÄBEN

GESIGEN.

enpfachunge

dpr

gaben.

Vil trieges machet min und din, Das wart an einem kriege schin, Von dem ich gelesen hau. Es kriegeten zwen riche man Mit einander umbe gut. Der krieg wert lange, und slunt ir mut, Das ieglicher wold haben recht. Si machten ein gar gros gebrecht. Des wart ir sache hin gezogen, Dur das ir keiner wurd betrogen, Vor den, der ir herre was ( W e r sold du sache richten bas?), Das kein unrecht sold ergan. Gut recht solden si beide han. Do du sache gesetzet wart, Dar nach nicht lange wart gespart,

X C V . 17 Vil heimlich do der eine m a n 2 u dem hern gegangen ¿ a n , Und Ijracht ; i m einen ochsen gros« Den hern der klage nicht verdros. Der man sprach: 'Lieber herre m i n , Lat üch min sach bevolchen sin! Min sach ist gut, min wort sint siecht Ich bit nicht anders den das recht.* Der herre spracht ' D a s sol geschechenl Din gäbe, spl ich wol ?in sechen. Des rechten ich mich wol verstan.* Dis red vernam der ander m a n ; Mit rate f£r er balde z u , Und brachte heimlich eine kii Deä heyren fiöwe. Das geschach} Vil fleifseklich er zuzir sprach: 'Gena.de, edle frowe m i n , Lat lieh min sach bevolcljen sin,' —, ' Swig stille, und hab guten m u t , Din sache sol noch werden gut.' —• D u fröwe zu dem herren sprach^ Do si du schonen ku ersach:

27, Ich sehe tvohl, wer die gerechte Sache hat,

X

333

io

45

5o

55

6o

XCV> 3Q ' D u r rninen willeli hilf döm'blah, Das er sin sache mdge behan, Und gewin das gut! Des bit ich dichJ Der belte nicht terziche mich!» Der her gelobt def frowen das.1 Als schier e r zu gerichte sas, Do «kamen och du zwene man, Und sold ir krieg ein ende hau. Si legten beide für i r klage. Der richler , nach der fröwen sage, Geslunt dem, der do gap dii kuv 'Red ochs (sprach der ander d u ) ! W i l t du nicht reden? Es ist zit. • Zu miner sach nicht lenger bit. ( Red an, min ochs.' Des bit ich dich! Dur mite solf du lassen mich!* Der herre sprach« 'Es mag »icJit s i n , Das reden inüg der ochse din.' — Du kü den munt beslossen hat Dem ochsen: anö' stimme fer stat. Der fröwen run6n und du ku Gesigten in der sache du. Der ochs verlos sin sache g a r , Des wart sin meister wol gewar.

XCV. € 5 Empfangne gab? binden kan; Gab entrichtet manchen man. limpfangne gäbe selten tut An frowen noch an mannen göt. Empfangne gäbe das gebirt. Das dike cecht zu unrecht wirt«. W e r das recht dur gäbe lat, Und dem rechten nicht gestat, Der heifist ein zwivelhaftig man j W e r mag- sich ain den gelan? Ein richter, der recht richten wil. Der bedarf» defceiner gäbe vil. Durch liebe noch durch früntschaft, Durch gäbe noch durch slpschaft Sol kein richter abe lan; Das recht das sol er vaste han. W o dii fröwe runet z u , Und empfangen wirt dii ku t Do mag der arme kum gesigen: Dii ku hat recht, der ochs Was geswigeii. Das schikte gar der frowen r a t , Der dike schediich geraten liat.

XC VI. %

xcvr. VON

EINER K A T Z E N D I E WART BESENGET.

Von

kestung

der

frowen.

S T A T macht diebe, das ist war. i Übrig gezierdje schadet garj Wer sich der mafset, der tutwol,' Als uns dis hisclraft leren'sol.

5

10

i5

Ein burger hat in sinem hus: Ein katze, dje vil xnange mus Vieng; die was stolz und wol gemein Ir was alzit vi} spis bereib Ir balg was. schon,, wis unde glat. Der man. ein nachgebiu en hat t : Dem geviei du katze vaste wo!» • Sin herze was begirde vol, Wie er du katze mocht gehan. Den balg sach er begirlich an, Der was wis alsam der sne.

XGVI. Nach der katfeeb w a s im we f Dur mit wold er si lassen genespiu Er sprach:

D&r b a l g - s e i miiie wfisen

Des mag ich gcmefsen Wirl^ F ü n f Schilling e r ' f t i i r gelten 9öl.'

Dar nach nicht liftige Wart gespart* Der katzen-diepigeiiiefldot wart , Und wart dem bürge?" kunt getan*, W i e er du; katzen wollte hart Getodet, durch des balgest schin: Der burger sprach: ' E s mag nicht sin Sit das dei balg i r Schadeft - Uit, Ich schik w o l ,

5» werd behul,

Und min gevatter si las leben« Ein arzenie w i l ich ir geben.' Mit einem schöbe für er z u , Der katzen balg besengt er du, Das er wart röt und ungestalt; Flekig wart er manigvalt. Also behiit der burger doSin katze. W e r noch tet also, Des katze wurde wol fcehut. W e l fröwe hat üppigen m u l , Und stellet uf gezierde gios

XCVJ. 4x5 ( D e s mange frowe nie veriros.)v W e r die wo! behüten w i l , D e r volg ivs willens nicht ze vil. Den balg er ir besengen sol, Das si keim ändern man ze^wol Gevalie dijj-ch des balges schin. So stete mag kein frowe sin, W i l si sich, der weite gelten, Gar schier geswechet wirt ir leben. W e l c h e r frow ir man -wol gevalt, Die lebt in eren manigvalt. Wiplich geberd und fröwen - zucht Die sint für aller weit gerucht.. Ein wip, schon, kusch und wol beliut, Geli och et manges mannes muU Nie nicht uf erden besser wart Den ein fröw von giiter art. F r u m m e r fröyven lip und mut Vor allem wandel ist behut; Die sol man unbesenget l a n ; D e r k a t z e n - d i e p lat si wol gan.

52. Die gehen aber alles dasjenige, Menschen am Herten liegt.

was gewöhnlich

den

XCVII.

i

XCVII. VON

EINEM

KINDE

HIES

PAPI-

RIUS,

Von

wiplichein

rate.

MAN list von einem kind alsus, u Des namen liies Papirius; Sin lip was jung, sin sin wäs alt, Sin herz uf wisheit was gestalt. Zu Rom er in das rat-hus? katn»

$

Mit sinem' vatter und mangem m a n ; W a n er grofser witze enpflag. N u fugt es sich uf einen tag, ,Do geschach ein sunderliche t a t , D a r um gar heimlich was ir rat. u

,

10

Och kamen si des über e i n , Das nieman, weder gros noch klein, Von dem rate solde sagen. Do geriet des kindes muter fragen j W o er so lange wer gesin. E r sprach: ' V i l liebe muter m i n ,

ift-

XGVII. Ich gieng mit mime vatier us, Und tarn hin uf das r a t - h u s ; Da sach ich mangen wisen man In einem grofsen rate slan.* Du muler sprach züzim zehant: ' W a s , meinet, das si hüte hant 50 lange geraten?' — 'Muter m i n , Das ich das sage, das mag nicht sin« Das ich offene der Romer rat, Das man hüt vast verboten hat.* Do sine muter höret das, Das der rat verboten was, Do wart ir nach de? sache not. 51 wold den knaben haben tot; Si ölug in vast. Der knabe sprach, Do er du müter zornig sach: 'Ich wil dir sagen, was der rat Ist, den man hüte geraten hat. Es ist, üb e i n fröw zwene man Zu der e ze recht sol h a n , Oder e i n man zweie wip.' Si sprach: 'Samer sei und lip! Vil besser ist, das zwene man Ein fröwe zu der e gehan, Denne e i n man zweie wip.

XCVIL

m



D a wirt niemer ganzer l i p ; Si gewiinnen nierner guten tag. Z e w a r , üb ichs gefugeft-'mag, ; Ich sol es frilich üoder stan.'

45

Z u andren fröwen geriet si gan. Si tet eine wipliche tat» Und öffnete der Herren r a t , A l s ir der knabe hat geseit. Si sprachen aller ' H e r z e . - l e i t

fio

Und krieg muste» wir immer h a n , Ist das zwo frowen e i n e m

man

Sölden undertenig sin.' — ' W o l u f , liebe gespielen m i n , (Sprach eine zu der andern d u )

AS

W i r sullen a l l e , morgen f r u , •V

In den rat mit einander gan,> Und sullen das bi nute lau ; Unser not sun wir in k l a g e n , Unde hören was si sagen.» D o dise saclie also geschach, Und der rat du frowen s a c h , Si wundert was das mochte sin. Si enpfiengens w o l , und liefsens in.

64. Sie empfiengen sie wohl und lieften sie ein.

60

XCVH. 6 5 Als si du sache hatten veraoraen, W a r umb du .fiowen weren komen, Si richteil si gutlich wider hein, Und sprachen: ' W i r sun über ein Des komen, „das e i m manne wol Mit e i n e m wibe genügen soL* Du frowen giengen hein. Do sprach der ratshern eins f W a mag dis spotliche mer Den fiowen sin gekomen h e r ? ' Do sprach der knab Fapirius: 4 Do ich gester kam in unser hus, Do wold min, rnuter wissen das, W e s man ze rate worden was. Des wold ich si nicht wissen lau, Do begunde si mich vaste slan. Ein lugen erdacht ichvuf der stunt, Und sprach das wort, das üch ist kunt Worden von den fiowen nu,' Si sprachen alle: 'Dank hab du!' Und verboten, das nicht me Kein kint kern in den rat als e , W a n diser knab, was: acht jar alt} Siner wisheit er nicht engalt.

XCVII. 89

331

Der da heimlich raten wil» Der getrüwe kinden nicht ze vil. T o l s l ü t , u n d kiht, und'trunken man Mugent kein heimlicheit behan. Unstet ist och der frowen müt, Des sint ir wort nicht wo.l behut. .Was eine weis« wie schad es si, Das wissen schier zwo öder dri*. W o von dir mag geschechen leit, Das las. den frowen üngeseit. Was du verholen wellest han, Das solt du kein wip wissen lan. Doch man si dar umb loben sols S i m u g e n das v e r h e l e n w o l » D a s s i nicht w i s s e n . , . Unbehut Unde witzlos ist ir mut: Das ist hie wol worden schin. Dank hab, der ane si mag sin!

102» Dasselbe Sprichwort, ¿as auch im Englifchen den ist —

90

g5

100

IQR

vorhan-

A woman conceals what she knows not — ,

und auf das Ijlotspur anspielt: —

I well believe,

Thou wilt not utter what thou dost not know.

333

XGVIII

XCVIII. VON

EINEM EINEM

Von

BISCIIOFFE

UND

ERZSPRIESTER.

unwirdigem

ampte,

V o n einem bischof list mau d a s , Das er in hochen eren- sas, Gelerter pfaffen hat er vil,: Sin wirdekeit was ane zil. 5

N u hat er einen jüngeling B i i m , der was sis vettern kint» E r hat och einen wisen man Zu erzpriester gesetzt hin danj N u fugt es sich uf einen tag,

10

D a s der erzpriester siech l a g , Und also siech w a s , das er starp. D e r jungling um das ampt warp. Der bischof tat als er begert, Doch des ampts was er unwert.

i5

Dar nach nicht lange wart gespart, W a n das dem bischof gesendet wart

I

XCVI^.,17 Ein korp^ was guley Liren voL Des danket er dem boten wol. G a r liep was im der prisant. Ze sim gesind sprach er zehanti ' W e m mag ich getiüwea wol, Der mir der biren hüten sol? W u r d mir der biren eine verlori^. Das wer mir nicht ein kleiner z o r n j Do sprach der junglings 'Herrey. m i r j Ich liüt ir wol, nach üwer g i r , Das keine wirt vei-lorn; • 50 wirt gestilt üwer z o r n / Zern Jüngling sprach der bi$cho£du: 'Mich dunkt, du siat ze jung dar zu» Ich getrüvve dir nicht der biren w o l , Eim andern ich si bevelchen $o,l. Ich vorchfj ge^> ich si in diuen gewalt 51 wurden gessen alze bald. Ich wil bi nüt der biren dir Getrüwen, das gelobe mir.* Dis rede hört ein wiser man« Mit ernst sach er den bischof aq.

SQ. So habt ihr kein» Vtranlastung

tum

Verdrutse,

334

XOVBII. E r sprach:

4o

4 Nu

mus erbarmen got,

Das ir begangen hant de'n! spot, Das ir so manig sele hant Dem bevolen, der üch ist bekant, Sin kintheit und sin jugent. Da von ir iemer mugent

45

Ungefmach haben unde Ieit. Dem i r du biren haut verseit, Der sol der seien pfleger Wesen! W i e mag do das schaf genesen, So der wolf zem harten'wirt?'

So

U f der strafse wirt Verirt D e r , den der blinde füren Solj Valien'si beide, das ist wol. Du schafe gar verirret smti W e n ze einem * hirten wirt ein kinti

55

W i e berichtet der ein andern m a n , Der sich berichten nicht enkan? W i e mag der gespisen wol Du schaf, der'meiner wirdet vol, Und lebet Ster in gitekeif.

55. berichtet \¿eiset auf den rechten

tVeg,

39

x c v m ; 60 Ze s c h e r e n sint sie alle'bereit. S p i s t e n si du schaf als gern, Als wol als si si kunnen scliern, Du schafe stunden dester bas. • Nu gat ir arger list uf das, W i e du schafe werden gescliorn« 1 Ub si iemer werden verlorn, Dar uf hant si versorget gar": Si enruchen wie du sele var. Der wi?e b'is'chof der beval Dem jungen seien ane zal, Und wold im doch bevelchen nicht Du biren. Das dike nöch geschieht, Das der der seien hüten sol, Dem man der bim nicht getruvvet wol.

67. Darauf haben sie lange ausgesorgt, sie sich nicht.

darum

X C ^ i

33? X C I X . VON

E III E M

T O R E C H T E N

S C H U L P F A F E E N.

V o n

n a t ü r l i c h e r

t o r l i e it.

V o n einem ritter Hat m a n d a s , D a s er in hoclien eren s a s , I n richtum und in wiidekeit. Sinen aun hat er geleit 5

Z e scliul.

N u tarn, er uf die Irift,

D a s er. dii buche und dii sciirift G a r kleinen geriet verstan. D e r rltler Wold nicht abe l a n . E r het vil gern ein pfaffeu gut »o

U s im gemacht}

das was sin müt;

Z e schul sant er i n gen Paris j

5. Nun trieb er sein» Sachen so, dafs $r weder lesen noch tchreiben lernte. g. Er hätte gern einen Gelehrten aus ihm gemacht,

Itt

X C I X . 13

337

In künsten sold er werden wis. Mit grofser. koste er do was, Doch er nicht vil dev buchen las. E r vant da der gesellen v i l ,

15.

Die alle übten seiten-spil. Z e Paris lebt er mangen tag, Vil kleiner wisheit er enpflag. Sin Zerung was unmafsen gros, Des sinen valter ser verdros.

20

Do er wider ze Jande kan, Und solde kunst gelernet han, Sin vatter was unmafsen fro» E i n grofse Wirtschaft m a c h t

er do;

Sin friinde lüt er al gemein,

a5

Beide arme, riche, grofs und klein. D o s i ze Semen kamen d a r ,

Si namen des pfaiTen eben war. Sin geberde waren klug, Nach pfaflenlichen sitten, genüg.

3o

Nu sach er an du Stuben-tür; Do was ein loch geboret f ü r ,

sg. Sein

Äusseres war schon genug,

nes Mannes,

ganz

der sich zum Gelehrten

Y

nach der Art

gebildet

hat.

ei-

XCIX, 3 ? Dar in was ein ku-z'agel geslagen. Do geriet der hoche pfaffe sagen: 'Min herze hat grofs wunder genoraen W i e dur das loch du t u si komen, Und in der tur beliben ist Der zagel.* — Zu der selben frist Gieng er vvon den liiten us, Und stelt sich für sis vatter hus, Und lugte vast den himel an. Der mont geriet gar schon uf gan. Der pfaffe- sach vast um ¿ich do«. Sin frunde waren alle f r o j Si wanden alle sicher wesen y .Er liet aslronomiam gelesen, Und wer ein her in hocher kunst. Do was noch wilze noch vernunst. Do er den mont so ane sach, Er gieng wider in, und sprach: «Eis dinges mich grofs wunder nint, Das ich mit flifse hab besint, Das d e r mont so gelich uf gat D e m monde, den ich in der stat Sach zu Paris; des wundert mich, Si sint einander so gelich, E r mus sin ein gar wiser m a n ,

XCIX. 58

'339

Der die zwen under scheiden kan.' D o der ritter das ersach, Ze sinen frunden er do sprach:

60

' V o n schulden ist mim herzen zorn! Kost und eiheit ist gar verlorn Ari mime sun, das dankt mich wol, W a n er ist aller torheit Vol.* Der vatter und die friinde sin

65

Musten in ein toren lassen sin. Wer

von natur ist unbesint,

Und minder witz hat den ein kint» Den mag du. schule zu Paris A n sinnen niemer machen wis,

70

Ist er ein esel und ein goph» Das selb ist er zu Paris och., W a du natur verirret ist» W a s schikt da lvocher pfaffen list? W a s hilft, das einer ze schule vert >

,75

Und gros gelt ane nutz verzert, Und hört vil hoche meister lesen? Eiti tor mus er doch iemer Wesen. Gute buch gewint er wol, Gut pfaffe er niemer •yvex'den solt Hie heim ein tor, ein narre dort,

Y 2

g0

XCIX. 8a

34°

Torecht sin werk, und tumb sin wort» Er was ze schule, als man las; Er wurde kein pfaffe fürbas.

c. VON

EINEM

KUNIGE

EINEM Von

5

10

einem

UND

SCHERER. guten

ende.

E i n margt hup sich in einer stat. Der margt vil grofser friheit hat: Es weren frowen oder man, W e r da wold fce margte gan, Der hat fiide siben tage. Nu höret was ich üch sage. Der selbe margt was wol behut, Do was veil aller leige gut. Swas ieman zö kof begert, Des wart er uf der stat gewert. Ein hocher pfaffe, an kùrislen rieh, Kam uf den margt, und tet gelich,

VON

XCIX. 8a

34°

Torecht sin werk, und tumb sin wort» Er was ze schule, als man las; Er wurde kein pfaffe fürbas.

c. VON

EINEM

KUNIGE

EINEM Von

5

10

einem

UND

SCHERER. guten

ende.

E i n margt hup sich in einer stat. Der margt vil grofser friheit hat: Es weren frowen oder man, W e r da wold fce margte gan, Der hat fiide siben tage. Nu höret was ich üch sage. Der selbe margt was wol behut, Do was veil aller leige gut. Swas ieman zö kof begert, Des wart er uf der stat gewert. Ein hocher pfaffe, an kùrislen rieh, Kam uf den margt, und tet gelich,

VON

C.

i3

Als er ein t ö f m a n Wolde Wesen* E r sprach: ' W e r iemer w i l genesen, D e r kof des er mug haben h e i l j Grofse wisheit hab ich veil.' F ü r den küng du rede kan. Sine knecht sant er hin d a n , Das si dur nicht vermitten, W a n das si snelle ritten, Und koftett im du wisheit. E r sprach, -im were gar nicht leit, W a s si dar um müsten geben. D u knecht vernamen das gar eben. Grofs silber si do namen. bo

si zem meisler k a m e n ,

Si sprachen

sint ze üch gesant;

M i n h e r , der k ü n g , hat üch ermant, Das ir das silber sullet nemen, U n d sullet im der wisheit geben.' E r nam das silber, tind sast sich nider, Und schreib ein w o r t , und sant es wider D e m künge bi den knechten sin. Das wort ze tütsche Von latin

gij. von latin: Respice

fineml

342

4o

45

So

55

C. 35 Spricht: D a s o l t d a s e u d a n s ö c h e n D i n e r w e r k , u n d was g-eschechen D i r dar um m u g e k u n f t i g l i c h ! D e r wisheit solt du flifsen dich, — 'Dem klinge bringet dis gebot Von mir.' Das ducht si gar ein spot. Si helten alle des gesworn, Das silber were ganz verlorn/ Dar um du wisheit was gegeben J Da mit der kunig doch sin leben Behuf. — Der köf geviel im wol. Das wort was grofser wisheit vol. E r liies es schriben an du tur Mit guldin buchstaben. W e r da fnc Gieng, der mocht es eben lesen. Der kling wer anders tot gewesen Eis mals, als ich lieh sagen wil«. Heimlicher vigende hat er vil, Die stalten al uf sinen tot Gar heimlichen j das si in not Nicht kernen fiir du missetat. Nu giengens heimlichen ze rat (Ir aller tiüwe die was klein); Gemeinlich kamens über e i n , Das si grofs gut wolden geben

C. 6o,

343

Eim scherer, der dem küng sin leben 6o Neme, so er in soldé scheren. Si wolden in des gutes geweren, Ais bald ais er es het gelan. Nu wold der scherer heimlich gan Zu dem küug in den palas> 65 Und wold ze stunde enden das, Dar un) er enpfangen hat das gut. In grofse vorchle kam sin mut, Do er du schrift zem ersten las, Die an dem tor geschriben was: 70 Das end d i n r w e r k s o l t d a a n s e c h e n , U n d w a s d i r d a r um m u g e g e s c h e c h e n ! Gar vaste zittern er began, Ein totlich varwe er gewan. Der kung erschrak, do ei- in sach j5 Ais bleich. Vil bald er zuzim sprack: 'Sag an, was ist din not! Oder du must liden den toL* Er bekant das mort, das er wold han An dem kúnige getan, fio Des in dü schrift erwendet hat, Die an der tur geschriben stat. Also beliielt der kiing sin leben. Sin vigende músten alie geben

C. 85

344 Im das gut; «las was vil wol. Das köfte wort was nutzes vol. W e r das end an sechen kan Sinr werk, der ist ein wiser man. W e r das end an sechen. wil» 90

Der kumt nicht uf des rüwen ziL Das ende wol vertriben kan Bose w e r k , wer das sieht an. E i n gut end machet alles gut, E i n gut end niemer libel tut.

g5

Der schif-man an dem ende stat, Und rieht das schif, das es eben gat. W e r sich an das ende leit, Der gewinnet seilen grofses leit.

V O N

E N D E

D E M

D E S

B U C H E S .

W e R du bischaft merken w i l . Der setze sich uf des endes zil. Der nutz lit an dem ende gar Dqr bischaft, wer sin nimet war. Dii getat ist nicht also gewesen

5

Der bischaft, als maus höret lesen. Dar um list man ein bischaft gut. Das wiser werd des menschen mut. Hundert bischaft hab ich geleit A n dis buch, die nicht bekleit

10

Sint mit klugen wollen.

3. Wer Ende

die Fabel richtig ansehen ioill, derselben.

I i . mit klugen Worten mit zierlichen

der merke auf das

Worten.

S C H I i U S SR. 12

346 Einvalt an allen orten

U u d uagezieret sint min w o r t ; Doch liant si kluger sinnen hört. 15

E i n d ü r r e schal dik in ir treit Ein kernen grofser siiisekeit. Ein, kleiner garte dik gebirt D u f r u c h t , der man getröstet w i r t . Siechte wort und siecht geticht

20

Die lobt m a n in der weit nu nicht; W e l s wort krumb sint geflochten, D e r hat nu vast gevochteü. Dem siechte wort nicht nütze sint, Kein nutz, er von den krumben nint«

ü5

E s predigt manger hochen r a t , D e r doch sich selben nicht verstat. D e r wol das swert gebruchen k a n , D e m ist es nutz.

Vil manig man

Treit sjjer, messer unde swert, 56

Die doch sint kleines nutzes wert I n siner hant. —

E i n ende hat

ig. der man getröstet wirt die Hülfe und JLabsal gewahrt. ig, Ungekünstelte Worte

und, ungekünstelte Einkleidung,

S C H £ U S SR. 52 Dis buch, das hie geschriben stat. Wer das list oder höret lesen, Der niufse selig ieraer wesen. Und der, der es ze lutsche bracht

347

55

Hat von latin, des mus gedacht Iemer ze gute werden In hlmel und uf erden; Er ist genant B o n e r i u s . Bitten wir got alle alsus: Her! frist uns vor der helle glut, Und hilf uns, das wir sin behüt Vor des libes reten, Und vor der weit geteten, Und vor des tuveis samen.

4o

45

Kint alle, sprechent: a m e n !

43. Vor den Verführungen der sinnlichen Begierden, vor den Werken der Welt, und vpr dem Samen, den der Teufel ausstreut.

B

E

L

E

TÜR

G DIE

AUFGENOMMENEN

DES

E

VERÄNDERUNGEN

TEXTES UND

BEMERKENSWERTHE

DER

ABWEICHUNGEN

HANDSCHRIFTEN.

B

E

L

E

i v n

E

DIE

•AUFGENOMMENEN DES

G

VERÄNDERUNGEN

TEXTES v s o

BEMERKE N.SWERTHE DER

ABWEICHUNGEN

HANDSCHRIFTEN,

V o n r . gg. In der Vatican. HS. steht, phirius.

statt Bonerius, Pol»

IT. I i . nicht worden kunt Sch, 14, nicht enwart Sch. aß, welich Sch. III. &4- schützen 'Strafsb. 27. das trost du

Mehrere.

30. Nach dieser Zeile finden sich in den meisten Handschriften noch folgende vier Zeilen: Ze mal wold er sicher wesen Vil kiim wag iejnan genesen Von der strale die der jrnunt TJs schiefset zu der selben stunt Sie sind offenbar Einschiebsel eines Abschreibers, und die IVoljenb. Handschrift B verbürgt das Herauswerfen derselben. 41, Der In den Handschriften steht Er, 55. D u valsche zunge Sch,

35®

a b w e i c h e n d e

72. Die letzten acht Zeilen fehlen in tinigen

Handschriften.

I V . 1 2 . E r belsor den e Straf.sb. 26. uf stat

Mehrere.

y. 4' Nach der vierten Zeile stehen in den bisher verglichenen Handschriften noch'folgende vier Zeilen: Trinken nach dem willen sin Und trunken bede der nicht hat win' D e r lernt wassei; trinken w o l D e r wolf was lekernheite v o l . Sie tragen so offenbar das Gepräge eines aberwitzigen Einschiebsels an sich, dafs ich mich nicht überwinden konnte, sie stehen zu lassen. 7. trinken nicht enlast Sch. g. schaden Sch. 1 3 . lier flieht Sch. ig. sol der widerkip 22. mirs

Strafsb.

Mehrere.

26. nicht gewere TVolfenbi B . D» 37*. Dis biscliaft höret w o l die an Wolfenb, V i . 6. grofser Wolfenb. 24. hungerig

B und Sch.

D.

Strafsb.

52. Nach dieser Zeile stehen in der Strafsb. HS. noch folgende zwey Zeilen: De9 frosches untrüwe schikte das Das er ein spis des wigen was, 37. W »

Mehrere.

V I I . 3. klagte Sch. 22. ein wolf ein giren ein w i g e n steht und ein wigen.

in den

Handschriften

51.

L E S J E A R T E N .

3S3

51. dar Sch. 32. Die es schufen Die Otting, Handschr. lieset diefs schufent? und allerdings mufs ' schaffen' einen Accusativ oder einen mit ' dafs'' anfangenden Satz nach sich haben. 42. Nach diesen Zeilen sind in mehreren Handschriften die beiden folgenden Zeilen eingeschoben: Valschekait- nu. dike gat Mit fursten an des riches rat. T i l l . 19. teil git mir min kraft Sch. 23. der vierde teil Sch. 27. Ir teil den Wolfenb. I X . 1. eira

D.

Sch.

3. fleische« Sch. 14. er ginnen do tJSolfenb. Bi 38. weibel

Mehrere.

41. brugger Strafsb— Zum Thorwart pafst sich niemand besser als der Brückengeld- Einnehmer. Andere Handschriften lesen bürger, die Wolfenb. B putel. X . 12. sold

Sch..

1 5 . sin. In den Handschriften steht ir. Die hatten immer d i e sunne im Sinne.

Abschreiber

24. mir Sch. 26. für in. In der Zürch. Ausg. i r ; Scherz: w o die vast heifser sint. Wolfenb. A und D : dieselben denn vil heifser sint. ( I n Wolfenb. B ist diese Fabel ausgelassen und Q fängt erst mit Fab. XIII. an.) Der Fehler ist wahrscheinlich dadurch entstanden, dafs den Abschreibern ld'as der Sonne beygelegta

z

A b w e i c h e n d e

354

männliche Geschlecht ungeläufig, und die heifser für ein ding unverständlich war. XI.

6. freislicli Strafsb.

Sek.

10. nicht us Seh, 20. rriufsten S,:h. 34. sich vaste wagen

Strafsb.

44. Ich wenne das t si vaste tobent Strafsb. 46. 'aller eren

Strafsb.

48- dooh Wolfenb.

D.

59. alle zit uf bosheit stat Sch. X I I . 23. las Sch. 'XIII. 23. in das hus Wolfenb. 40, den der

D.

Mehrere.

X I V . 23. 24. Aus der Strafsi. HS. aufgenommen. 26. Wand so si went Wolfenb. 36. Von toren spot Wolfenb, X V . 10. w i r sullen Wolfenb. »2. w a Wolfenb.

C.

C.

C. D .

C. D .

»7. beraten Strafsb. Sch. Wolfenb. 26. ratzen

C. D .

Mehrere.

30. si enwiste w a r si solde gan Sch. 40. geslichen och Sch. und Mehrere. 44. Dirre Sch, 47. nagen

Strafsb.

48. den ich die vorchte wolde tragen Strafsb. X V I . 32. das stio das e» v i l rast enbran Seh.

Redensart

1 E S E A R T E N , 46. Ein vent

Strafsb.

XVII. 1. zunge stiftet Sch. 24. schalkeit Wolfenb.

C.

29. scliendet Sch. 42. körnent Sch. 44. mufsen selig sin Wolfenb.

C.

XVIII. 1. eis mals habe ich hinein gesetzt.

Vgl- L X I I I ,

4* 5. Mit einem kes den er gezogen Von einem spiclier hatte do

Strafsb,

r

7. von erst ersach W ol[enb. D. g, uch Wolferib. D. und Vatican. 400., 24. 25. 26. Strafsb. Sch. Wolfenb.

D.

45. der da bi Sch. X I X . 4. gebresten Wolfenb. 1 7 . dar zu Wolfenb.

C. Vatican. 86.

C.

21. lief Seil bald Wolfenb.

C.

24. Erzoiget liatte Wolfenb.

C. D .

32. Wer junger Wolfenb. 54. Den Wolfenb.

C.

D.

37. Noch besser der si Wolfenb. X X . 7. N u »prang es

Strafsb.

23. Sch wol Sch, go. in den silen Wolfenb.

C.

56. Dem mag Sch. Wolfenb. X X I . 22. fri gan Wolfenb.

C.

24. Ich w i l es Wolfenb.

C.

D.

C. Vatic, ß6.

3Jö

A B W E I C H E N D E 46. dannan floch TVolfenb, D. 50. nicht wonet mehrere.

XXII. 25. dine TVolfenb. C. D . 37. Lettist da Sch. 43. Got darüber TVolfenb. C. D. B. got gcnem sein TVolfenb, A. 50. Gau si Sch, 66, wes TVolfenb. C. XXIII. 4, Ilanf 11 acli mange synde treit Sch. Hanf nach vil purden treit TVolfenb. B. Hanf noch vil frucht treit TVolfenb, A. und Bamb. Druck. Hanf noch vil manig pürde treit TVolfenb. C. Hanf noch vil mangen bund treit

TVolfenb.D,

12. so sint wir unentrunnen TVolfenb, B , C, 17. mir nu Sch. 51. Jr sult dem anvang wider stan Und sullent uf den afcer gan Und essen uf du hanf-sat Straftb. 26. Da wir TVolfenb. T). 46. verseolien Sch. TVolfenb. C. XXIV. 29. was sin herz bsgert Vil balde in das gewert Das folek und must eigen Wesen Seh. 33. Ir Keiner Sch. 43. engan Sch. XXV. 2. den was nach ir nature wol- TVolfenb. C. 17. tremel; roling TVolfenb. B.

rannen TVolfenb. C.

L E 8 E A E T E N. 58. So eigne er sich Wolfenb.

357

C.

X X V I . 6. Si wanden al geligen tot Si mochten sicher nicht gesin Strafst. 40. Nach dieser Zeile stehen in dar Zyrch, jtusg. noch folgende 4 Zeilen, die sich in keiner andern Handschrift finden: Der wise si der hüte sich Vor bösen Vögten das rat ich Sich was dir schade muge< sin Dias mide und v-olg dem rate min. Sie können zum Beweise dienen, dafs selbst die vorzüglichste Handschrift dieser Fabeln nicht frey von unechten Zusätzen ist. Vgl. X X X V 1 J ' , 56. X X V I I . 10. dis brot

Strafsb,

I I . S w i g stille Wolfenb.

C.

25. Arm w i l ich Strafsb. Wolfenb. 40. solt du an suchen Wolfenb.

C. Sek.

C. D.

X X V I I I . In der Strafsb. wie in allen andern Handschriften Steht {eben so wie im Lateinischen) statt schaf s w i n oder l i w i n w e l c h e s letzte W^Ort nicht Löwin, sondern Sau bedeutet; ' im JVTittel- Latein lefa. 8, vil zornlich es do zu?.im sprach 34. dicht ze bald

Strafsb.

Strafsb,

X X I X . 8. mochte Strafsb, 21. dike Strafsb. 30.. herzen

Strafsb.

X X X I . 44. man dienstes Sch. Wolfenb. X X X I I . 38. in leide Sch. Wolfenb:

C.

C.

358

A B W E I C H E N D E

X X X I V . 44. w e n n e er Sch. Woljerib. X X X V . 13. sold i m Sch. .Wolfenb. X X X V I . 28- er sul e.

C.

C.

In der Ziirch. Ausg.

er siille. In

Wol-

fenb, C. er sol sich v o r . X X X V I I . 13. E r hat da n i c h t ) so alle Handschriften.

E r as

da nicht w a n h u n g e r g r o s , wie in der Ziirch. Steht, gibt zwar den Sinn: Gastmahle

mit weg als Hunger;

ist so spitzfindig,

Ausg.

er brachte nichts von dem allein die

dafs ich as für einen

TVemlung Schreibfehler

halte, 87. 28. D e r fuchs sprach du erest m i c h seltene D e r storch sprach i c h w i l dir gelten Wolfenb.

B.

E r sprach d u hiefsest m i c h essen D e s han i c h dir n i c h t vergessen Wolfenb.

C.

U n d lut ine des w a r t er f r o U n d sprach du irrest m i c h selten Sch. Man

sieht,

die Abschreiber fanden

eben so gut wie

die spätem Herausgeber an dieser Stelle Anstofs. ist übrigens vollkommen den Personen

wechseln,

er sprach angezeigt Fabel,

klar,

ohne dafs

dieses durch

wird, davon enthalten die

die LXXIV.

Sit

und dafs die sprechen-

u. andere' mehrere

ein

XLIX,

Beyspiele,

32. 33. In der Zürcher Ausg. heifsen diese Zeilen s D e r Stork beslos sich i n ein glas M i t siner spise JVäre

diese Leseart

durch

Bauer erklären,

TVort

in dem Liede

von Minnts,

richtig,

so miifste man

eine Bedeutung, Kristans

von Hamle

glas

in der das (Samml.

I, 46b. als der s y t i c h i n dem g l a s ) cd-

L E S E A R T iings

vorkommt.



dafs

Bon

B R so von

dem Latein.

Dichter

ab-

wich,

Ich

habe

daher

sin er

ijx D u

sine

s p i t e verändert,

5 6 . Nach

Zeile

nach,

folgt

alle

an-

Handschriften. dafür

noch.

eben so wenig

dafs diese. Erklärung dieser

spise

Sinne

setzte dieses:

wahrschein-

kommen.

So lesen a lle

und erklärt

zweifle,

ist -nicht

dem

überein

ESCIIEUBVXG

ich,

et

Mit

womit,

54. n o c h m i n d e r i c h Hafr.

Allein

3S9

lich ,

dern Handschriften

'

EN.

Hr,

nimmer

als ich.

sich rechtfertigen

in der Zürcher

Ith läfst.

Pergament•

Handschrift: W a s d u w i l t da» m a n g e g e n d i r Tu, Da

das t u d u gegen

keine andere

nicht

wahrscheinlich

Versehen

XXXVIII.

Statt

dieses

hat,

blofs

es

einem Zusatz

40«

Handschriften.

Pergament

lind

von

als unechter

vgl, XXVI,

29. D a n d e m l i b e , so alle

bar ein

diese Zeilen

dafs

so müssen sie

werden,

l i b e in der Zürcher.

XXXIX.

ist,

herrührt,

ausgestrichen

mir

Handschrift

- Handschrift

An ist

dem offen-

Schreibefehler..

r u s t steht

in Wolfenb.

C ruch

in D r a b

und

der Zürch.

Per-

in A k r a . 50. i n h a t g e w e r t XL.

1 2 . alrerst

Sch.

24. als das Sch. XLI.

12. verdrossen gament-HS., fehler

Pp'clfenb.

Wolfenb.

G.

Wolfenb,

C.

so

alle

Handschrn

ausser

in der v e r t r o f f e n wohl

nur ein

Schreib-

ist.

1 9 . des Istinges

alle

HS.

X L I I I . 7 3 . D a r u m b alle HS. Druck-

C.

oder

war umb

Schreibefehler.

der Zürch.

Ausg.

ist

360

A B W E I C H E N

HE

XLIV. 25. d«r adlar do. Die Zürch. Ausg. 80, offenbar falsch. 50. und du inren bürgern Wolfenb. C. • die nidern burger Zürch. Ausg. die sinen burger Strafsb. und sinen bürgen $ch. und das sein geborget hat W^olfenb. B. und sein frewnt verderben lat IVolfenb. A. Man Sieht, die Abschreiber verstanden das Echte nicht, und änderten naqh Gutdünken. XXVI. "27. du macht wol komeri so alle Handschriften. 54. Siu bild gleichfalls, XLV1II. 32. 33. Die linlachen t r i w ich dir sol Ich zürne das gelobe mir Zürch. Ausg. Die linlachen uff die t r u w die ich dir sol Ich zürne das globe mir Sek. Die leynlachen truen ich dir »ol Ich tzürn es das gelaub mir Wolfenb. A. Die leylachen trawen ich sol Mit dir zornen des gl#ub mir Wolfenb. B. Die blachen t r w ich dir sol Ich zürnen es das glaube mir Wolfenb. C. Die Meine in den Text aufgenommene Verbesserung scheint mir nothwendig. 52. Gesin den dir Wolfenb.

C.

XLIX. 34. D o sprach Sehr Wolfenb. 78—Ich hab alle HS.

C.

L B S B A H T E K L. 62. »im liste],eit Strafib., Ein Wort niemahls gegebene LI. 74*

361 Istekeit hat es siehst

armen so alle HS.

£.111. 3. 8.. Statt ungewtiirte -steht iu Seh. Z. 3, komber, Z. 8. ungunst, in Wolfenb. A und B böses w o r t , in Wolfenb. C Z. 3. ungemüt Z. 8- ungewiirte. — Man sieht, das Wort war schon frühe unverständlich. 10. ein mercket Sek. und so dvrehgehends. Ausgabe hat blofs 3^, mergtes. S9. Das ist mir leit Sek, Wolfenb, 38. * An denmargt Seh. Wolfenb.

Die Zürch.

C. C.

67. gelopt si got Seh. In den Wolfenb. Handschriften fehlen die vier Zeilen, die auf Z, 66. folgen, LIV. Diese Fabel fehlt in der Zürch. und in der Scherz, Handschrift und in W'olfenb, B und C. 4G. d$r mit den Sünden ist beladen WoIfenb,

A.

51. alweg Wolfenb. A. Zürch. Ausg. alw€i, das ich für einen Schreibfehler halte, der durch das vorhergehende wer veranlafst wurde, LVIII, 90. wirdet so die HS.

Zürch, Ausg. werden!;

LX. 30. Enkaine spis so habe • ich die Leseart der Zürcher Ausg. ein kleine spis verändert. In Wolfenb. A heifsen die beiden Zeilen: D y fftfs nit mochten gegan mer Und och sein speifs mocht enpfahen als ee in Wolfenb. C; Die fßfg die mochtent nit me gon Kein speifs mocht er nit me enpfachen Ja W^olfenb. B ist diese Fabel und der Anfang der folgenden ausgerissen. In der Zürch, Ausg. ist keine

A B W E I C H E N D E abweichende

Leseart

'angegeben;

nicht mit Gewifsheit

eher HS, mit dem gedruckten

46. dur sinen nit.

sich

iiberein

nuit,

Ausg.

indefs

dafs die

In beiden Wolfenb.

Zur-

stimmt. ein

Druck•

HS,.

steht,

nitj nutz.

L X I . 2 4 . 28. 29. 30. ist aus Wolfenb. geschlechtslose Zürch.

Ausg.

34.

und in wold

15.

nicht alles,

LXII.

Text

In der Zilrch,

oder- Schreibefehler. statt

es läßt

daraus schliefsen,

Form

C dem Worte

gegeben,

i n o r t die

die es auch

in

der

ändern HS. finden tirid ¿ie

Er-

Z. 61 und 63 hat.

C.

Wolfenb.

in der Otting.

40. Nach dieser Zeile folgt

HS.

nit halbes.

im Zürch.

Abdr

Not lert fruut erkennen wol In not man frunden helfen sol. Da sie sich in keiner Zahlung zur Unzeit .von

dem

so scheinen sie ein

unterbrechen,

Abschreiber

eingeschaltetes

Sprüchlein

zu

ieyn.

LXIII.

42.

berlichen

Wolfenb.

C.

LXV. 12. Ein alter krebs alle Wolfenb. IIS. 51.'wer wunden alle Wrolfenb. HS. 56.

itate göehsperk steht in bey Sch, narrensberg.

LXVIII. 50. Min munt LXIX.

5.

Wolfenb.

gebarte, geberte

Wolfenb.

Au.

A.

C und Bamb.

in der Zürch.

Ausg.

ler , wie sich schon aus dem Glossar 43,

wer sich von hochva.rt über treit, der Zürch, Ausg. fehlt sich, das kann.

gensperk

ist

und

Dr. Druckfeh-

ergibt. so alle HS. wohl nicht

In fehle»

L E S E A R T E N , L X X i r . 2» getan.

363

gelan in der Ziirch» Ausg. ist offenbarer

Druckfehler. 45. der mir» beval ¿0 iit oAre« Zweifel zu lesen, der mir beval Ziirch.

Ausg.

E r sagt mir Wrolfenb.

C.

D o erschrak die irawe es tet ir not E w i geselle sprach ir w e r t tot D e r mir seit er w e r in not ' In Wolfenb.

Otting, u: Zürch.

HS.

A fehlt Z. 43. 44. 45. 46.

79, D i e f r a w ab dem gericht© kam

Otting.

du f r o w e ab der trüpffen kam Zürch. HS. C , Strafsb, L X X I V . 72. W e k uf.

W e k in uf Wolfenb.

Wolfenb,

C. W o l uf

Wol-

fenb. A. B. 1 0 7 . Z e sure Wardt Wolfenb. C . D i e sclialckeit zubracll Wolfenb. B. D i e schalckeit schier zerbrach PF~olfenb.A. II6. Nach dieser Zeile folgt

im Zürch.

Abdr.:

W e r liegen w o l und triegen kau V i l k a m er das mag ab gelan Sie haben ganz das Gepräge

der Unechtheit,

und

keine andere Handschrift kennt sie. L X X V I I . 14- J e s weges getzawet i m dester bas Wolfenb. B . So v i l slaunt im des weges dester bas W^ölfenb. A. L X X V I I I . 38- den w e i b e l Schreibe• oder

41. genützet der Ziirch. Ausg. sind Druckfehler.

L X X I X . 24. In der Ziirch. Ausg. I f f e n s alle zu. alle fehlt in den drey Wolfenb. Handschriften, und mit Recht. L X X X . 31. Got erhört kein gitekeit Handschriften

so die drey

und eine Zürcher.

Wolfenb.

Die Leseart

der

364

A 3

W E I C & E N D E

Zürcher Pergament'Handschrift Gut erlöst kein gi't tekeit so wie auch die Leseavt der Strafsb. Handschrift gut erlöschet kern giteJkeit und der Sch. gut erlöschet kein grktekeit scheinen mir keinen passenden Sinn zu geben. B o DMB R S Erklärung: nimia c.u,pidit,as nihil boni sortit-ur schiebt dem Worte gut einen, falschen Sinn unter, und dafs Reichthum den .Durst, nach Golde nicht löfcht, wird nachher gesagt. Auch ist bey beiden Erklärungen das Wörtchen kein anstöfsig. L X X X V . I I . lut unde gut. In der Zürcher -Ausg. lip unde g u t : ein offenbares Versehen des Schreibers, der l i p mit lut verwechselte, wie Z 49. steht. Andere Handschriften lesen ere unde gut. 28. gangheil. / Die Zürcher Papier- HS. hat ganz h e i l ; JVolfenb. C s i «int ganz heil ( v)as durchaus gegen den Sinn der Erzählung ist) ; TVolfenb. B sint sie geil; Wolfenb> A in ihrer gewöhnlichen sinnlosen Umnebelung : J a sprach der ritter sy sein w o l g a y l Auch sint sy weder jutik noch alt S y haben geprechen manigvalt, L X X X I X . 55 . . . 60. Aus der Strafsb. X C . 9. fraifses Wolfenb.

HS.

C.

IS. hie stant Wolfenb.

C.

24. din w e r k sint krunib diu w o r t sint siecht 28 da han Wolfenb.

C.

X C I . 20. das dir der aten liitze tut 24, den noch bas Wolfenb.

Strafsb.

C.

1 5 . Und tet i m grofae liebi scliin Wolfenb.

C.

Strafsb.

I , B S E A R T E N» 26. Und gap im essen und trinke» vrin TVolfenb.C. zu essen und zu trinken Warmen w i n TVolfenb. A. TVas im Texte steht, ist von mir aus beiden Handschriften zusammen gesetzt. 28. E r satzt TVolfenb. C, 36. D a von so mus TVolfenb. C. 44. W e n man sieht heis und kalt gelian so, glaube ich, ist tu lesen. XCII. 15. 80I man des geloben iclit TVolfenb. C. 21. Das si nicht wider t r ü g e n komen TVolfenb. C. 43. An grofse den hast du verlorn

TVolfenb.C.

54. N u hast du doch TVolfenb. C. 57* 5 8• -Aus den Lesearten zusammen gestellt. 68. goclieit Strafsb.

verschiedener

Handschriften

torlieit TVolfenb. C.

72. ze gotte lan Strafsb. TVolfenb. C. 74. Das ist sinom herzen ein grofser »lag TVolfenb. B. 79. das nicht ist gut alle

Handschriften.

X O N . 4. vil manig TVolfenb. C. 1 . . .16. Strafsb. 30. 31. Strafsb. — ruket vor.

OBe RLJN schlug statt beruftet be-

W e n der gaut in dem sclilauff TVolfenb. C. 41. Secht TVolfenb.

C.

47. der schafe TVolfenb. C. 53. 54-

Strafsb.

58, anbellen sullen TVolfenb. C. 60. der ist TVolfenb. C.

A B W E I C H E N D E

366

X C I V . 10. Gegen im were Wolfenb.

C.

I I . Erfurt in nf ein wise breit 43. Ii ein gut 1] cli liie Wolfenb.

Strafsb. C.

47. Ich bin der üch dis hat geben Wolfenb. 6l. was wirret dir

Strafsb.

74. Man aicht och w o l Wolfenb. 76. Si ergöchet Wolfenb. 80. Das du Wolfenb.

C.

folgenden

Handschrift

so blieb mir nichts übrig, Lesearten

Strafsb.

C.

vorzügliche

re Schreibweise

C.

ertoiet

XCV. Da mir in dieser und den fünf keine

C;

stand,

als sie erstlich in die

umzuschreiben,

auszuwählen,

Erzählungen

zu Gebote

und dann besten

schienen.

Jede derselben einzeln zu belegen, würde eine

unfrucht-

bare Arbeit seyn; gemeinen, früher

und ich bemerke daher nur im

dafs da,

gedruckten

OBEXLIN

die mir die

älte-

diejenigen

wo sich Abweichungen Texte

denen sich entweder

von

der

Strafs-

Handschrif-

Nur in den wenigen Fällen, der von mir gelieferte

auf meine Vermuthung

gründet,

der Eschenburgischen

ben könnte,

diese auf den

und auf den Wolferih.

ten A Ii. B beruhen.

liittelsclien

dem

bekannt gemachten Lesearten

burger Handschrift

dieses,

finden,

Text

oder in denen

Ausgabe

sind die Lesearten Handschriften

All'

von

zufolge,

in bloji man glau-

der beiden

Wolfen-

und des Bamberger

Druckes

angegeben. 79. W u das küssen rumet nu Wolfenb.

B.

W o das küssen nympt zu Wolfenb. W o das küssen rynnet zu Bamb. 83. Das tet des kussens rat Wolfenb. da* thet des kusses rat Bamb.

Dr.

A.

Dr. A. B.

X - E S E A R T E N ,

BÖ7

84. Mit dieser Zeile endigt die Erzählung in Woljenb.

B.

X C V I . 55. N y e auf erden besser wart Dann ein weib mit guter ar{ Der ir leibe sele und gut Vor allem wandel ist beliut. Woljenb. B . 60. Mit dieser Zeile endigt die Erzählung in PVoljenh,

B.

XCVII. 7. So W^oljenb. B . 30. So Woljenb. B . 47. Seyt stet ir weiplicli art Woljenb.

B.

X C V I I I . 4 1 . 42. Das ir si so tnangem bevolen habt Dem der euch kennet w o ! Woljenb. B . Dem ir bevolclien habt so mancher hant Dem der euch was bekant Woljenb. A . Das ir so manch falde liant Bevolchen der euch ist bekant. Banib. DT. 50. 51. 52. Und auf der strafsen vert W o der blinde füren sol Den plinden Valien si baide das ist wol. Woljenb. B . Und auf der strafs wirt verirt Der der den plinden füren sol Valien sy payde das ist w o l . Woljenb. A . AufF der strafse wird verirt Der der den blinden füren sol. Bamb. Dr. 55. Wie berichtet der einen man Woljenb. A. B , Wi» bericht der einige man Bamb. Dr.

36$

AfB

W E I C H E N D E

C. 26. Do si zu dem meister kamen Wolfenb. B . 35. Und spiicht du solt das ennde anseilen. Deiner wergk was dir geschehen Mag dorumb kunstigliclien. ' Wolfenb. B . Spricht du solt das ent sehen Deiner werk so mustu jehen Das du' nit pesser kunst liabst gehört ; Weder hie noch dort. Wolfenb. A. Sprach du solt das'end ansehen Deiner werk wan was dir gesclieen D i r darumb mug gesclieen kunstlich Hamb, Dr. 39. 40. So Wolfenb. B . 46., Das was grofser wishsit vol TVolfenb. B . 56. N u gingen si auf heimlichen rat Wolfenb. 69. Do er die scliriflt zum ersten ansacli. Das an dem tor geschahen was Wolfenb. B . D o er die Schrift wart sehen an Do er vber al sah geschriben stan Wolfenb. A . Do er dy schrifft tsacli an D o begund er aldo.stille stan „ Bamb. Dr.

B.

79. D e r k u n i g lies in Valien

Umb den moit den ;er wolt haben getan Des in die sclirifr ermanet hat Wolfenb. B . Erbekant des mordes den e r w o l t haben getan Das er durch der schrift willen-must lan D f im das widerwendet het Wolfenb. A. Der

X i ^ S E A U T E N i

3 %

Der kunig liefs in schnelle fallen Und .yil schwerlichen schlahen Der bekant des morde» den er wolt haben gethan Des er durch der schrift must lau Die ym das erwendet liat Das auJT der tliur gescliribon «tat Bamb. Dr. 87. 88. So Woifenb. 95 . . 97. So Woifenb.

B. B.

Von dem e n d e des buche»,

4. W e r sin nimet war. Woijenb. B. 9. Zweyundneuntzig peyspil hab ich geseit TJ^olfenb. B . upd doch ist diese Schlujsrede überschrieben: Von dem ennde des buchs. X C I . Capitel.

34. yiuf diese Zeile folgt in Woijenb. B: Und dem es zu willen sey D i s gedieht der mufs wesen frey Vor allem ungliick ymermere Sein selc empfindet nymer wea Von Ridenburg ist er genant Got mufs er ymer sein bekant. Woifenb. A hat diese Zeilen genau so wie Bamb. und es steht also, statt Ridenburg, Rindenperg. In der Vatican. Hfi. Nro. 400. lauten die Zeilen i Und der dem ez zu liebe sy Geticlit der müsse wesen f r i V o r allem vnlucke ymer m« Sine sele bevinde niemer w e Von meygenberg ist er genant Got müsse er ymer sin bekant. Da die Zeilen in der Strafsb. Handschrift fehlen, auch aus andern Gründen für spätem Zusatz zu ten sind, so habe ich sie ausgelassen, Nachdem Aa

Dr%

und' halsi»

ABWEICH.

L E SE A R T E N .

ein Mahl eingeschoben Waren, so setzte, wie es scheint, jeder Abschreiber den Nahmen desjenigen hinein, für den er seine Abschrift verfertigte, 39. Er

genant benerius Wolfenb, B.

43> 44- Vor des leibe» taten Und yor der vverlt geratten Wolfenb. B.

A —ALD

373

A. a wird den Wörtern abe, ab herunter hinab) statt ob

ab.

abermahls,

aph

Interj. ach.

das

ach

du

S. gan. lan. n e m e n . zuken. wieder.

36,9.

57,17-

geschieht i'r den ach unde w e ¿8, 84.'

das Leid.

86,22.

Achtgeben,

acht eben gib genau Acht

für etwas sorgen 22,46. aker

4ß< 40.

«ch u n d o w e schiigen 54,32.

a c h s die Axt

achten der

um ihnen mehr Klang zu ge-

Präpos. von. a b dem leller 4i,2l> hinweg von, von Qwie noch in den Zusammensetzungen; herab, 47,113.114. 52.17.47. 57.73- 53,74- ö 7>23- — über 53,22.

abe, ab aber

angehängt,

so neina 43> 62. w a r t a 20,34.

ben,

das Feld,

28,4.

48,98.



72,84.

das Schlachtfeld

44, tfl.

d u a k u s t oder d l i a k ü s t e Bosheit, Arglist 84,25. 55. 56. SS. 8. 36. 90.52. /Wim sagt noch in der Schweiz1 ani ahust ohne Gefährde j s. S T A z. D * » ' s Idiot. J, 8I> al

all, ganz.

« l l e n t a g den ganzen. Tag 74,27.

l i p seinen ganzen Leib alder, s. ST

ald ALD

oder so, 16. ER,

allen sinen

39,11. Noch in der Schweiz

gewöhnlich

374 a l r

A L R aller 6 5 , 1 4 .

als

ANE

a l r e m zuerst 40,12.

alrmeist am

a l r m e n l i c h jedermann

sten 8,22. a 1r e c h t



ganz rtcht

allermei-

86,56.

50,52. 75> 37»

Orr. 74, iO, oZjo. al« stat JO steht 1,32, als hat er och dem Stork g e t a n so hatte er 37,42. al« b a l d do so bald als 13,18. als schier so bald als 7 $ , I I .

iDíe,

als h i e nach, g e s c h r i b e n stat V

sowie,

39> 3- 35< 42. -72.59- —

al» leit i s t m i r n o c h n i c h t m i n leben m u t e r einen treit als g u t e n als

alles.

VOTT.

als

Adv.

ganz

als a m 68.

VI.

59,51.

ein andre

57,46.

34,41. 35,29. 5 7 . 1 1 4 '

66,10.

74,13.

( a u ¿ a l und mm

s a m e ) so wie,

dem Engl.

t

y

ort.

87>23*

a l s e- also 10,24.alsus alt

alt.

( a u s al und s u s , dem. Engl.tlius)

Vorr.76.

sin l i p w a s j u n g , sin sin w a s alt $ 7 , 4 . — —

und alt alweg

so,

jung

jedermann,

immer (Engl,

always) 32,35.

41,11.

48, IC3.

SU

47dli

a III b e i S die Ameise

a n e ,

a 11, ohne,

41,3.

an anegende ohne Anfang.

V or r. I . 2.

4,

47• a n e ,

an

Präpos.

an.

l e s e n in einem 8, 8. 57.

i ) mit dem Dative:

r.n einem b u c h e

an dem margte auf dem Markte

es stiint an m i r es war in meiner Gewalt

der not lassen

in der Noth stecken ISssen 44' 47-

an dem w i l l e n d i n

wolltest

gesiebt vor ihren Augen werden 84,34-

a n

du so giltig seyn

54,27.

53,

z.i, 49.

an

w e r es

59,27. an i r

an den t r u w e n lan

der w a r l i e i t stau immer die

untreu

IVahrheit

ANE ÎdgêTl ßß, 7 t.

ARG

2) mit Aem Accusât.:

Tod drohen 5,20.

375

an den lip drowen Jen.

an i r g e m a c h zu ihrer Ruhe 42, 26- l e g

dich an das bette min

in mein Bett

verteilen zum Tode ver rtheilen

12,26,

55,32.

liab ich gelelt an dis buch in dieses Buch,anc,

an

Adv, an.

gen.

gelegen,

men.

reden,

sprechen, dli

S. bellen,

v'achen.

gewinnen, sagen.

Schi.

10.

gevachen.

liengen.

Sechen,

an den tot

hundert bischaft

hören.

sigen.

gegan-

lügen,

singen,

re-

smeken.

srofsen.

andacllt

der Gedanke

an etwas,

die Erinnerung

8-,

24. a n d e r 75.

ander,

ein selde fugt der ander Vl-ol der andern

w i r sullen beide ein andren v c i j e c l i e n

der sagen 48, 79-

es m a g kein anders w e s e n

res , nicht anders

76,38.

du

anegeilde

der Anfang.

dli

a n g e d e n k u n g

der

ä n g e l der Stachel,

ant

das

die Ente

a n t w u r t

a n t w u r t e n

Vorr.

41'

einan-

kein

Ande-

I.

das Andenken

tpise treit trägt in sich du

beide

47. Überschr.

z. B. einer Biene,

' e i n angel dino

27,27.

79,19. die Antwort 4T> 9-

antworten,

er a n t w u r t antwortete

7,9.

42,

41. der

a r der Adler

das. a r b r o s t

die Armbrust

Franz. arbeleste) arg

böse 73>52. rern 3,56. 43.

16,5. (von

etreuf

balistariui.

3 , 1 7 . 57. und

Läste-

53, 54- 91, 72. — ' — neidisch, eigennützig

insbesondere

von

Verl'dumdem

31, 42.

So Fr ig ed. 903.: ein arger man nicht

enwolt

•375

Ä R G - B E G

Vi nden gut, das er es geben solt. Vgl. Samml. von Minnes. II. 165 b. wie Wirt des riehen argen rat. •(3er a r l z a t (Lat.

artista)

der Arzt

11,20.

a r t z n e n heilen 68> 22. «3 a s a S die Speise.

S. swalwen - rs.

a t z e c h e n achtiehen

48,141.

B, b a c h e n lacken

74,35t

balde,

bald.

bald

d Ü b a n der freye ebene Platz $4, 56. der

b a n w a r t ( v o n der ban die Feldmark, und der wart der Hüter) der Flurschütte, Feldhüter 9,42. ( auch TValdschutze, der auf die fj^aldfrevel zu achten hat).

b a s besser 1,18.

18,35- -24,32.

b a t s t ü b e n - . v a r w e rothe TVangen, die man aut det heißen Badstube mitbringt 75, 33. vgl. riben. b e d a c h t s. bedeken. b e l l e s. beide. b e d e k e n Prät. bedachte, Part, bedacht bedecken 67,13. b e d e n t h a l p auf beiden Seiten 8,44. (halbe Seite, wovon noch unser deinethalben, der Wahrheit halben u. m. b e v e l c h e n , b e v e l e n der Aufsicht und Obhut einet Andern übergeben 72,23. b e v i n d e n erfahren 2,7.

53,56.

b e g a n Prät. begie, Part, began, irgend eine gute oder löse Handlung begehen, mit im begie es mangen schimpf es

•375

Ä R G - B E G

Vi nden gut, das er es geben solt. Vgl. Samml. von Minnes. II. 165 b. wie Wirt des riehen argen rat. •(3er a r l z a t (Lat.

artista)

der Arzt

11,20.

a r t z n e n heilen 68> 22. «3 a s a S die Speise.

S. swalwen - rs.

a t z e c h e n achtiehen

48,141.

B, b a c h e n lacken

74,35t

balde,

bald.

bald

d Ü b a n der freye ebene Platz $4, 56. der

b a n w a r t ( v o n der ban die Feldmark, und der wart der Hüter) der Flurschütte, Feldhüter 9,42. ( auch TValdschutze, der auf die fj^aldfrevel zu achten hat).

b a s besser 1,18.

18,35- -24,32.

b a t s t ü b e n - . v a r w e rothe TVangen, die man aut det heißen Badstube mitbringt 75, 33. vgl. riben. b e d a c h t s. bedeken. b e l l e s. beide. b e d e k e n Prät. bedachte, Part, bedacht bedecken 67,13. b e d e n t h a l p auf beiden Seiten 8,44. (halbe Seite, wovon noch unser deinethalben, der Wahrheit halben u. m. b e v e l c h e n , b e v e l e n der Aufsicht und Obhut einet Andern übergeben 72,23. b e v i n d e n erfahren 2,7.

53,56.

b e g a n Prät. begie, Part, began, irgend eine gute oder löse Handlung begehen, mit im begie es mangen schimpf es

EEG - BEI

377

machte manchen Spafs mit ihm 20, II. vil 6potte9 er an imbegie er neckte ihn 14,9- vil liebes er mit ir begii er nahm allerhand mit ihr vor, das ihr gar nicht unange* nehm war 57,66. sich began sein Leben hinbringen* durch die fVelt kommen 64> 46. b e g e g n e t ! begegnen, begejjnot begegnet (eine Form, noch im iß. Jahrh, gewöhnlich war ) ,5,19.

dii

b e g e r e n e i n e s d. Lust zu etwas haben> es sich wün' sehen 4,9. 50,25. 84-15b e g i n n e n Prüt. began, begunde, begonde. Part, begun« neu anfangen, mit dem Infinit, ohne zu. suizen er began ig, 25. 20, 39. begirlicll

lüstern 96,14.

b e g n ü g e n , mich begnügt eines d. wer hat des in begnügen &ol womit er sich begnügen soll 25,53. den einen den begnügte nie der eine konnte nie genug kriegen 88, 9b e g r i f e n Prüt. begreif Part, begriffen ergreifen, packen 9, 15. 45,44. 77,4- —— mit der Hand fühlen 2, 9. b e h a b e n , b e h a n Part, behebet behalten, nicht verlieren. sin leben behan 55,57. 57,90. Co,40. 63,12. im Gedächtnifs behalten, 92,55b e h a l t e n aufheben, bewahren 72, 21. —— erhalten, umkommen lassen 83, 32. Bin Gebot halten

nicht Vorn

19- 33' 24- 43' 5 20. 3,54- 86,14. b e i d e , b e d e beide 52,47. ir beder leben 6,3Ö. riclner 66,19. so wohl . . . als auch 2,36. das

b e i n der Knochen 11,36. ——

b e i s i. bissen.

das Bein 5 3 , 1 3 .

beide

fcEI-BER

378

d a s b e i f s e n das Jagen 31,8. b e i t e n warten, beit min warte auf mich 64> 4977.19. 81,56.

68157'

b e j ä g e i i erwerben, sich verschaffen S , J . 20,23. 59,22. b e k e n n e n sehen {Engl, bekomme zu Gesicht 3,18-

to ken). 24.

mir wirt beiant ich

b e k l e i d e n bekleiden, begleite bekleidete. bekleit bekleidet 39, II. 26. b e k O m e n begegnen 52,9. —— vorkommen 35,38. b e k o r e n kosten 4,12. bekumbern

sinen

s i n sichbemühen

Vorr.

40.

b e l i b e n Prät. beleih, Vnj't. belibeii bleiben, tiberlassen werden 8> 23. —— wegbleiben 48, 28. stecken bleiben ZI, 10. b e l l e n Prät. bal bellen. a n b e l l e n anbellen 27,?. der

beiz

der Pelz 48, 99.

b e r a t e n Prät. beriet, Part, beraten (von tut Vorrath), ein Keller beraten w o l reichlich versehen 15,17. wie dich got berate der swachen spise versehe mit der dürftigen Speise 41,8. des micli beriete got was-mir Gott gäbe 94,19. bereiten 61, 43.

Prut, u. Part, bereit bereiten,

zubereiten 49,41»

b e r i c h t e n auf den rechten Weg weisen 98,55. berlich, berliehen 39,52. 63,42.

offenbar (von bar blofs)

b e r ö b e n berauben, das der tot berobt&mi«h an ime der Tod mir ihn raubte 58,76. berufen?

bezaubern, behexen 93,30.

6,44. dafi

B E S C H - B E S T

l)e S c h e c h e n 57)104. I05.

Prät, bescliach, Tart, basclieclien m i r beschicht mir widerfährt,

2,62.64.

j , 4 . 44.

hergegangen

1T 1

5' 2 3-

schechen s o ? ,31,20.

du

> 7-

48, SO.

sey 71, 3g.

tcliiefsen Oberd.

J, 7.

w i e ist m i r be-

vgl. gcsclieclien. der Verstand

b e s c h i e f s e r i Frtit, bescliofs. für mich,

geschehet

mir geht es

w i e der sache si besclieclien wie ei

bescIie j denh eit

Werth

37$

38,53.,

es beschiefst m i c h es hat

nicht bescliiefsen, kleinen (Adv.) 60,14,

So

wie ers chiefsen

be-

noch in

gewöhnlich.

b e S C Ii i n tl e n

Prät. beschinte,

Part, beschint u. besclmn-

den schinden 53,46. 49. 60. 76. besinnen

überlegen,

das ich m i t flifse hab besint

ber ich viel nachgedacht habe 99,52. eines d. etwas überlegen,

worü-

sich besinnen

durch Nachdenken

ausfindig mn-

chen 4g, 24. 76,39. b e s i n t gefafst, besintlich

besonnen ¿2,53. iiberlegsam

78,12.

b e s l i e f s e n verschliefsen 12,39. b e S n i e n beschneyen b es t a n

y. n. bestehen,

in stetem

-22,32. 37,32.

41,72.

43, 97. bleiben.

Dienste beharren 2,40..

an stetem dienst bestan ane m a n bestan

ohne

Mann bleiben 58, SO. bestan

v. a. unternehmen 70,39.

b e s t o b e n

benebelt 74,80.

In der Schweiz,

ber verwirrt im Kopfe

gebräuchlich

ein wenig betrunken i

s. S r a lx> e r.

b e s t r a f e n tadeln

ist,

wo auch sto-

bedeutet

bestobeu

65,47.

b e s t r ä f e n heftig berupfen 39,28. Vgl. straupfen in St A t Bij'i

Idiot.

B E S W — b e s w e r e n traurig machen 2,6. sich betrachten

36,2s.

betrogen

erwägen,

B I E vgl. swer. Überlegung anstellen 27,33.

tauschend, falsch 381 Überschr.

b e t r ü b e n trüb machen 5, 8. 16. dli

betrubde

die Betriibnifs 56,16. 64,5. Ql> gl.

d u b e t t e die Bitte ic,5. betten

ein Bett bereiten 48,140.

betwingen 9.

einen

e i n e s d . einen zu etwas zwingen ßo»

82,12. 62.

betwungen du

25,47.

erzwungen 35,57.

b e t W U n g n i S die Unterjochung ¿5, Überschr,

bewenden

an einen Ort hinkehren,

sinen dienst bewen-

den 11, 6l. b e w e r e n (von war oder were wahr) beweisen, bewähren 14,1. 62, 74. 63, 59. 68, 20; 46. rgl. Nib. L. 340a sich beweren 68,16. 1) i bey. b i d e r b vornehm, ungesehen 41,55der biderbe Steht dent busen entgegen, d. h. dent gemeinen, niedrigen Menschen, vgl. Heinr. 41- • . • 4'5du

b i d e r b l t e i t der vornehme Stand, welchem man steht 21,5. 30,45. 78,36.

das einsehen,

ii

der

b i e g g e r der Scheinheilige 43, Überschr. (Begtiarde, Bicgger, B ekorne war der Nähme einer äußerst zahlreichen Secte, die sich das Ansehen eines hohen Grades von Frömmigkeit zu gehen suchte, und wurde irt der Folge gleichbedeutend mit Cleifsner. So erklärt das alle FVör'

BIE — B L E terb. v. 1482 B e g h a r d u j Gleysehner. Beghfirdis

et

Beguinabus

38i S.Moshbihi

de

ed.JVZARTini.

Lip-

sia e. Z790. 3. Rieten

Prüf, ich biete, du bùteit, erbätet. Imper. but. Prä t.

bot.

Part, geboten

bieten,

das schaf sin unschulde bot

35> 9> 7-2» 42. erklärte, es sey nicht schuldig, könne sich nicht puf die Klag» einlassen,

der fach» dem Stork ein schalkeit

bot; spielte dem Storch einen boshaften Streich 37,9.

er

bot es im w o l er erwies ihm alle Freundschaft gl, 9. 24. d a s b i 1 (1 e das Bild

43,80.

b i n d e n verpflichten, der si g i t .27,31.

w e r gab enpfat der bindet sich dem betwungen eit sol binden nicht 35, 57«

d à b i r die Birn 9 g , 1 7 . i l VI b i s c h a f t 31.

die zur Belehrung erdichtete Geschichte

dis bischaft diese Fabel 33,43.

'mère, sventure,

bit

Orr.

als uns dù bischaft hat geaeit 26,3«

b i s s e n Prüt. beis, Part, gebissen beißen das

f

Personif. so ivia 11, 6. 2t, 1J3.

das 'Säumen 5,36.

b i t e n säumen 7x, 49. 95, 58. jdu

b i t t e l ' k e i t der bittere Schmerz, der Ingrimm,

ir her-

ze stunt in bitterkeit C4> 19- 65> 27bla

blau

81/21.

b l a c l l flach, platt, eingefallen der blast

das Aufblähen,

Anstrengung,

63,30.

Aufblasen,

des nides blast

di

womit die auf jedes fremde Gut neidische Ei-

fersucht sich bläht oder aufblüset,

das thörichte

Bestreben,

es jedem gleich zu thun 2g, 64. ¿¡6,53. sich

bl e g e n

Prüt. blate, Part, gebleget sich bläheit,

blasen 46,14. 19. 43.

84,37-

S. G.

auf-

B L I —!

382 b l i n t blind ¿9,30. blos

B R E K

an witzen blint ohne Verstand

e i n e s d. ohne dasselbe,

stes blos 5 7 . 8 .

aller sorgen blos 4,30.

lones blos 45> 5°-

noch hat,

die

Hö-

wiplicher ere blos 55,

4. aller früiitschaft blos S4>4°Schwach (eine Bedeutung,

52,74.

nicht hinreichend, das Wort

in der

zu

Schweif

S. $ r A LB E X) ane gewonheit dii natur ist blos

65.4bos

schlecht,

gemein

ein schwaches Auge. tes, elendes Pferd.)

14,16.

vergl.

We-

biderb.

b O S h e i t das Böse das jemand

böslich

ein böses oge

ein böses pfert ein schlech-

böser sin an kliigkeit an artigem

sen nachstehen 20,ZI. du

(So Parc. si09.

Parc.¡660.

thut

62,24*

böse 61, 7$.

1. b r e c h e n

brechen,

dü schalkeit i&-ze sure brach ßel zu

ihrem eigenen Nachtheil aus 74,107. ( Ein metaphor. Ausdruck , der von der Bedetitung des Wortes brechen, sauer werden, hergenommen zu seyn scheint; so sagt man: diu Milch bricht, der Wein bricht). d u r c Ii b r e c h e n .

diti wunder» herra, nie durch

brach keins menschen sin kein menschlicher durchschaute, für

b r e c l i eil

hervor, hin 2.

.der

Verstand

Vorr.

zorn, seil allzeit bricht für 35,25.

b r e c h e n kraftlos werden

14. bricht

7J>7I« 60, 34i

leuchten. brechen

brecht chen)

je deine ¡Wunder

thut einen Angriff

brechen Uf

begriff,

der tag brach uf brach an 48, 6$.

der Lärm,

W^ortwechsel

(von brechen spre-

76,40.

b r e i t grofs. dü b r e k i n

sin gewalt Wirt klein der e was breit 87, die Jagdhündinn,

Bracke

12,1.

BREM - B U S

3,83

d e r b r e m e die Brems» 40,10. dll

b r e tS C h e

die äufsere grüne Hülse der Niisss 2, g.

der Schweiz noch gebräuchlich,

s,

In

STALBEH.

b r i e s c h e n tchreyen wie ein Esel 82, 53, bringen

Iringen. fdr

bringen

ZU

brinnen, brennen,

xa.lj.

b r i i n n e n PrSt. bran, Part, gebiunnen v. u.

69,6t.

b r u g e die Brahe 37,11.

der

bringe»

bringen 94, 31.

in Teuer stehen 30)40.

b r u c h e n brauchen dii

zur Welt

b r i n g e n zu Wega

S. G.

b r U g g e r der Einnehmer des Brückengelds 9, 41. '

d e r b r u 11 n e n das Wasser brüten

56,2.

vgl.Nib.4279.

Iii.3^6.

brüten. US

brüten

ausbrüten,

49» 57-

mit dem Brüten fertig Seyrx

du eiger us braten die Eyer

ausbrüten

49,28der das

buch

der Bauch

buch

das Buch,

60,5. das swarze böch kunnen

sieh auf

die schwarze Kunst verstehen $4> Übersthr, 6. der

b ü l e eine Person die man liebt, Gatte,

Geliebter,

Sey es Sohn,

Bruder,

truter bule min redet die Kräh0 ihren

Mann an 49,19. du

bürde

die Leibesbürde

12,14. — —

das Bund, die Gai-

be 23,4. du

bus

die auferlegte Strafe,

ir wart bus gegeben

er muste bus enpfan 85,47. — — Übel,

die Befreyung

dem wirt vil selten sorgen bus 59, 66.

nem eine» d. ihn davon befreyen 50,33. 47» 42-

44,37.

von einem bus tun ei-

B Ü T

384 dü

bute

ein grofses

sehe liegt

48,60,

-

rundes

D A S

fVaschgefäfs,

worin

dl»

TVä*

c. 18. 36,12, 4°> 33. d li v e r t r a g e n d e die Schonung, das Nichtahnden einer Beleidigung ( Engl, forbearance ) 40, Überschr. d u v e r t r a g u n g e die Schonung 78, Überschr. V e r t r e i t verträgt.

S. vertragen.

V e r t r i b e n Tritt, vertreib, Part, vertriben vertreiben. sine jar hinbringen, verschwenden 4>49- M'1 gut ssin Geld verzehren, ausgeben 58,32. und wer ir leben nicht vertriben sie wären nicht um ihr Leben gekommen 84' 92. 1 vertriben sin eines d. es verlieren, si werin sin nicht vertriben sie hätten ihn nicht verloren 89,58. der vertriben man $4> 55« V f r w a s s e n verfluchen, (60t alle die verwasse Samml. von Minnes, I. 24b,) Part.verwassen verfluchet 5,49. 18, 45. 48, 64. sich v e r w e g e n vermessen.

eines d. es beschließen 42,54,

vgl,,

v e r z a g e t s i n eines d. durch etwas allen Muth verlieren 35,8- So Samml. von Minnes. 11,103. Winter, diner kunft wer ich verzaget. Verziehen verweigern, abschlagen ( Schon bey Kr, s o : verziehen denegare)\g8, 34. einen eines d. es ihm versagen 95, 42. ( Sonst auch häufig mit dem Dative der Perstfn. tVx rn h. Maria S, 4 Iw. 6893. Trist. 12699 ).' v e s t e n e n bestätige», fest machen, mit eide vestenen ß, 4, das

v e t t e r l i n das liebe Vetterchen 49,47. 54.

der

v e t t i c h Plur. du vetke der Fittich 64,16.

richten

s;t,vechten. Cc

81, 48,

V I E

403



V O £

v i e fing t. Tangen. V i e n g t fingest 45,25. der

vigent

der Feind 3,46,

• e c k e n hassen, V i 1 Adj. viel.

S. rangen,

Nach diesem

oder Flur,

( Das Part, des alten yijeÄ,

wovon unser Fehde

orte steht der Genitiv

v i ! guteT nussa 2,2.

ge einer Menge

abstammt).

von Leuten

des

Sing.

v i l luten z u n g die

3,4.

v i l grofses schaden 47'

78.

doch ist ir v i l der lüten 50,47.

und

das Verb. steht im Siugul.

v i l dieben 61,

Ii.

gesechent ist v i l luten

blint Q2, 97. V 1 1 Adv.

sehr, gar.

v i l dik sehr oft.

kleinen gar wenig 43,30. xaanger.

v i l fro. v i l gros,

vil

v i l licht gar leicht 9,"2g.

vil

v i l schier sehr bald '4J, 32.

nicht v i l gar nicht,

betrübte sie nicht wenig 43'66. V i 11 /ein , zart 83.22.

v i l ser 3, 24.

des w a r t du alte nicht v i l fro das Vgl.

k u m e und selten.

stolz; und« v i n schön und zart

V i n d e II Prut. v a n t , Conj. f un de.

er sol \yol vinden der w o l

tat eine gute Behandlung finden

J, 72. 76,42. 4S> 52-

¿t g e h i e l t der f u n d e es w o l 42., 15. — — f l i e c h e n

ersinfiett

Imp. fluch, Prät. Hoch u.

6,17. 1 5 , 3 1 . 32,20.

n a fluchens flohen sie

flöget der

du

Prut.

flog,

Part, g e f l o g e n

4,48*

81,76.

m i t flisse angelegentlich

f l i s s e n sich befleifsen

flu

fliegen

fluch

fliehen

ilugout

42, 49.

f l I S der Fleifs

sich

der

40,36.

verk. fiien, Präs, i c h llieehe du fluchest erfliicht,

w i r fliechen u. w.,

fliegen

92,2.

ein kahler Felsen,

der

vogel

das

VOg e l l i n

100,3g.

eine Steinwand

Flur, du vogel, der Vogel das Vögellein

¿5,14.

23,6.

55,3. 78,25. 90,3. 39,14.

V Q G - F R ß

401

d e r v o g e t , V o g t der Schutzherr 9.37. afi, I4. v o 1 völlig, i i vollen (uieibl. Accus, das Sing.) «i bot 7.2,4a.

unschuld«

V o n durch, wegenaus. von durste 5,3. Ton »in er schuld durch seine Schuld 7,7. Ton den (innen sin durch sein« Vernunft 30,33, von coro« 3 1 , 1 3 . von torheit jp, 35. —— davon• defswegen, daher, mithin Vorr. 39. 5 , 1 5 , 46,49. 52,86. 14< 94- -Auch von da getrennt: da er von l a m dadurch er kam 7tf, 60. VOT

vorn

¡}T,51,68.

——

vor an dem dritten c«g

vorher,

82.17. du

v o r c h t e Plur. vorehte die Fureht 3,83. $4, IQ.

v o r c h t e n Präs. ich Torehta 34,30. 46, t6. Prit. ich voroht 8, 26. der fuchs vorcht d»r kinden sin war. bange um ferne Kinder 16,17. der

vordere

der Vorjahr

33,14.

du v o r a m ä c h u n g die Verachtung ßr, Ülerschr. d u

f V a 8 h e i t die Frefsgier

11,16.

45> 27-

f r a s 1 i c h gefräfsig n, 13. f r e c l l kraftvoll, Stark 49,30. 84' 7- ( Vgl- Samml. van Min' nes. II. 231 b ). So noch in der Schweiz, s. S r j i j j j i , der

f 1' e i S ( aus dem alten Worte bare , Schreckliche

43,14.'

63,46.

ei» und v e r ) das Furcht90.9.

9^,6.

( ¿ u freiis»

Iw. 669. ). f r e i SS a m furchtbar

8,5- 47. «9- 02,49. 84,9-

f r e i s l i c h schrecklich 11, 6. d e r

f r e V e 1 die

Gewalttätigkeit

66, 5 1 5 4

f r e m d sonderbar 79.14» Ce

2

i6-

FRI-FUL fr igen

mit Freyheit

24,11. frilich

versehen.

irlip,

ir gut gefriget wat

befreyen 70,42, ungehindert

76,17.

aus allen Klüften,

ohne sich

durch etwas abhalten zu lassen 97, 45T r i S t e l l bewahren, schirmen 26,40. 7°, 58- 83,24' du

frode

(froide)

SchL^Xi

die Freude 62,88.

f r 0 m rechtschaffen, gut 3,63. du

f V O m e das Glück, 48,78» 74> ö-

das Beste.

schaden unde fromell

schaden unde fromen liden in der e mit ei-

nem Gatten Gliick for worse) ,58,20«

und Unglück theilen

( Engl,

for better

ze fromen andern zum. Besten 71, 5v

f r O m e n zum Vortheil gereichen,

es mus mich iferner fro-

men ich 'werde mich immer glücklich schätzen 15,.%.

Vgl.

gefromen. der du

f r OS der Frosch 6,1, f 1* U C h t die Frucht' 1,4z.

der besten fruchte der besten

Frucht 4, 7fru

und fTU

frühe 48,133.

cher Ausdruck,

fru uf stan ein noch gewöhnli-

um. etwas zu bezeichnen,

das sich nicht wohl

ausführen liefst 44' 42. f U C. Ii S e 1 i C h fuchsmiifsig f l i e h s i n fuchsartig, du

fuge

f Ugen

55,7. 7J, 34.

fuchsen 16,36.

die Geschmeidigkeit, v. n.^' passen.

Vgl. wuliin.

gute Manier

66,61.

si fuget dir sie pafst für dich 75, 52.

ein selde fugt der ander wol ein. Glück pafst gut zum andern 41,75, pafst 52,93. f U 1 faul 43, 98.

er sol tun was im fuget wol was gut für ihn

F Ü R das

flir

-r

G

4°5

das Feuer 2, ig,

f ü r Präpos. mit dem Accusative, vor. f ü r den Iierren vor den Herrn 20,36. für dii ttlr 43,35. für einen riehter komen 66,17. fü* dich, für sich vorwärts, der tore sol für sich gan vorwärts, weiter gehen 1,41. das ec nicht für sich selber mag dafs er selbst nicht mehr vorwärts kommen kann ig, 8. sin hochvart wold er für sich han er wollte sie durchsetzen 46,18• du solt für dich lernen gan* 65,17. 45. —— für darüberhinaus (in welcher Bedeutung wir jetzt vor rfiit dem Dative setzen miifsten). die für in verre heifser sint die weit heifser sind als er 10, 26. ich habe dich ze ganzem fninde us erweit für al du weit vorzugsweise, vor der ganzen Welt 12, IX. ftiheit gat für alles gut über allen Reichthum 59,17* f ü r Adv. vor. her für hervor 43> 36» S. brechen, gan. komen. seclien. tragen. Wesen.

bringen,

f ü r b a s ( d e r Comparativ des Adv. für durch das angehängte bas besser gebildet , so wie im Engl, uppermore u. m.) weiter hin 99, 84. f ü r e n Priit. fürte, Part, gefürt führen, furt si führte sit 15,16.: mit dem Infinit, ohne zu, erbeiten füren 69,36: d e r f ü r s p r e c h derRechtsbeystand, der

f u s der Fufs.

Advocat 9,40. 7 2 , 6 1 .

du valscheit hat iren fus gesetzet iu du

weit 7,38.

G. g

wurde in der alten Schreibeweise gebraucht um Vocale zu trennen, so wie wir jetzt z. B. in mähen, Mühe das h, oder das dem i nachgesetzte j (das mit diesem zusammen

F Ü R das

flir

-r

G

4°5

das Feuer 2, ig,

f ü r Präpos. mit dem Accusative, vor. f ü r den Iierren vor den Herrn 20,36. für dii ttlr 43,35. für einen riehter komen 66,17. fü* dich, für sich vorwärts, der tore sol für sich gan vorwärts, weiter gehen 1,41. das ec nicht für sich selber mag dafs er selbst nicht mehr vorwärts kommen kann ig, 8. sin hochvart wold er für sich han er wollte sie durchsetzen 46,18• du solt für dich lernen gan* 65,17. 45. —— für darüberhinaus (in welcher Bedeutung wir jetzt vor rfiit dem Dative setzen miifsten). die für in verre heifser sint die weit heifser sind als er 10, 26. ich habe dich ze ganzem fninde us erweit für al du weit vorzugsweise, vor der ganzen Welt 12, IX. ftiheit gat für alles gut über allen Reichthum 59,17* f ü r Adv. vor. her für hervor 43> 36» S. brechen, gan. komen. seclien. tragen. Wesen.

bringen,

f ü r b a s ( d e r Comparativ des Adv. für durch das angehängte bas besser gebildet , so wie im Engl, uppermore u. m.) weiter hin 99, 84. f ü r e n Priit. fürte, Part, gefürt führen, furt si führte sit 15,16.: mit dem Infinit, ohne zu, erbeiten füren 69,36: d e r f ü r s p r e c h derRechtsbeystand, der

f u s der Fufs.

Advocat 9,40. 7 2 , 6 1 .

du valscheit hat iren fus gesetzet iu du

weit 7,38.

G. g

wurde in der alten Schreibeweise gebraucht um Vocale zu trennen, so wie wir jetzt z. B. in mähen, Mühe das h, oder das dem i nachgesetzte j (das mit diesem zusammen

406

GAB -

GAN

')gnogen anter der Gestalt des y erscheint» t. B. Feyor) brauchen. So schrieb man meige TVlay, mugen verdrießen, brfige Brühe, frigen freyen, «clirigcn schreyen, tigern seyen, biegen blähen, leigen Layen u.m. Schon in den Möns. Gl. findet sich eigir ova. Doch wurde diefs •nicht gleichförmig beobachtet; so schrieb man bald zweier bald rweiger zweyer. Vgl. W.

d II gäbe

das Geschenk, die Bestechung 95, Überschr. 26, 63 69. 76.

37, Überschr. 9,31.

g a C1) jach, mir i«t gach ich bin eilig 77,16. uch si, nicht ze gach mit rate übereilt euch nicht in eurer Beratschlagung 88> 18- nach sinem esel vrai im gach er wollte sehr gern seinen Esel wieder haben 67, 36. im w»s gacli ui in er war auf ihn erpicht, ersessen 56,28. 78.20. —— im wart gach zefluchter machte geschwind, dafserfort kam 69,13. ' gachen Verstärkungsform von gan gehen 51,22. gan (ich gan ich gan

gSnne) s.

gunnen.

gieng oder gie, Imper. gang, mit dem Infinit, «uchen gan 11,2», werben gan 88>

86,46.

G E I

geislich

G E L

auf den Geist-* den Verstand sich beziehend

4, Uberschr. wer



geistlich,

geislich ist wer ein

85, 68-

das Gegehtheil Geistlicher

ist,

geislich laben 'Klosterleben

geislich g e w a n t Monchskleidung wie sie einem Mönche

von

l,23.

weltlich,

im Kloster

lebt

2, Überschr. 27. 85, S,

05,64.

geisliche w e r k e

ziemen Ö5, 63. — —

geislichex t c h i n

ein frommes Aufsere 43> 69. geislichen der

Adv. fromm , nach Art eines Geistlichen

g e i s t Plur. du geiste 28,28. ,84,73.

g e k O f e n erwerben g e l a r j lassen, g e l a n g e n darnach gelegen an

verlangen,

gelegen

anlegen,

S. leiten.

g l i c i j gleich, ¿6, II.

solch 5, 34.

g e l i c h sin zu verglei~

darnach aussehen,

erwarten lassen

68,

dem g e l i c h als eben so wie 94> 66.

gelich

der meines Gleichen

94,25.

c h e n tun.

(Vgl.

En. 12014.

g e l i e h e n 'bergleichen

33.

15031.

Iu>. 2205. 6242,

94, 84. —

ge'iit -liegt

15780.

Wei-

den. gli-

)•

»ich g e l i e h e n sich gleich

81,25:

g e 1 i c h S ri e V der Heuchler liegen,

k e i n v o g e l m a g sin

du. geliphe tun in derselben Trist.

stellen 8,30. 39, ¡9- 46, M.

s e l i g e n

ist.

e q u a l ) iQ, 14.

yOUT

g e l i c h e die Gleiche, sethun

der

einrichten 74»33.

S. legen.

u w o r g l i c h Q Engl, du

verlangt

legen.

chen seyn 35.

m i c h g e l a n g t eines d. mich

20,44.

g e l e i t geleitet. gelich,

60,12.

unterlassen 3,

gelei't,gelegt,

der

43'

lg, 35, 44.

41. . still* stehen 3, 4. .¡53,

G E L

-

GERl

bey gelegt s*yn, aufhören 66,1. beri kommen ,32,26. der

g e 1 i n) P f die Nachsicht,

411

tot geligen um das Erlaubnift

Li-

20,12.

g e l i n g e n gelingen, des weges gelang im de«e bas er hatte weniger Schwierigkeit vorwärts zu kommen 77,14, Vgl. Hilgen.

g e 1 i t liegt. das

S. geligen.

g e l i t das Glied 17,25.

g e l l l g mit der Galla de ) behajtet 51,39. geloben

geloben

g e l o b e n glauben das

Plur. gelider 48,55.

( einer bekannten Krankheit der Pfer-

6,22. 28,28.

g e l t die Vergeltung, Bezahlung Vorr.$I. 79,40. 50, I I . an alles gelt unentgeltlich ¡25,3. bo» gelt geben "ein schlechter Bezahler seyn 94• 88- . die Zahlung einer Schuld, die Schuld selbst, er wart beklagt um gelt 35, j(. der tag des geltes der Zahlungstag 55,43. in grofaom gele bin ich gelan ich bin viel schuldig, habe viel zu bezahlen Ii, 89. 88, 2.

g e l t e n vergelten, der mit übel giltet gut 13,31. 34. • eine Schuld bezahlen 35, Ig. 46. »ol ich im utsut das gilt ich 79, 64. das 'das

geluke-rät

Aas Rad der Gliicksgöttinn

g e 1 li r m e das Ungeziefer

75,46.

{die Wurzel des

Wortes

ist mir unbekannt) 49> g e l ü s t e n gelüsten, das

gelusi gelüstet

64,36.

1 g e m a c h Ruhe, Bequemlichkeit, behagliches Leben 12,24.28- J,3> 17- 20,18. sin gemach haben ruhig seyn *4>5- 46,35. 5 J > 2 3- ich w i l dir «cliiken guE gemach voa

GEM — G E N

413

dem wolfe ich will dir dazu helfen, dafs da vor dem WoU Je vollkommen ruhig seyn kannst 55,32. mit geschickt gemach ich finde meine Bequemlichkeit 48, 121. der

g e m a c h e ! der Gemahl 4g, 18.

g e m a s s e n TVIafse halten, sich müfsigen 35, 27g emein Jdj. gemeinschaftlich 8,2. 70,26. 74,2. HO. den hirten was es och gemein die Hirten betraf es gleichfalls 93>6>

, '

g e m e i n Adv. insgesammt 26,11. — . sammen 23,7. tili g e m e i n die Gemeinde 71,31. die Gemeinde,

\

al gemein alle zu-

du

gemeinde lebt 53,73.

der

g e m e i n d e r derjenige der mit jemand in Gemeinschaft oder Gesellschaft steht 9, 35. 45> 30« So wird das TV ort noch in der Schweiz, statt Associe gebraucht, S. ST ALI) ER.

g e m e i n l i c h gemeinschaftlich gemeit ——

froh

47,52.

die Leute unter denen man

x00, 58.

eines d. 43,130.

69,20.

82,7.

der ritter- w o l gemeit der mannhafte Ritter 75, II.

( So Nib. 4008. 4i54• 8360; 8448.) 96,7g e m e l l i c h spafshaft

62,48- {Engl,

gamesome).

g e i n u t gemuthet, in einer gewissen Stimmung, hoch gernut j wol gern ut 37,2. ungelich gemüt 73,2. geniut gleichbedeutend mit w o l gemut 75,6. das

g e m u t e die Stimmung Wille 59,64.

der Seele, 4p, 44.



der

dli

g e n a d e die Verzeihung 34» 38. gnade! verzeiht mir, haltet mir zu Gnaden 34, II- 95> 33- —— an alle gnade

GEN-GER durchaus, ohne ein milderes Urtheil hoffen zu können 34* 38. im Oberd. noch allgemein gebt äuchlich. g e n e n d e n Prät. genant Muth fassen 16,28. ( Audaces fortuna juvat. Eis sprichet: der genant dev gena» G. Amur 1985. ) sich

g e n e r e n sich retten, sich bergen 13,10.

g e n e s e n er geniset, genas, genesen am Leben bleiben 3, 36. 16,28. i7>39- 47» 126.128- 54,4- 7-T.7Ö- (vgl. Klage 3522."). in Ruhe und Frieden bleiben 76,37. la mich genesen 3,68. 5,10. vor etwas genesen sich gegen etwas schützenff,46. 13^ 3. 67,44. von einer Krankheit genesen, u. überhaupt aus einer Noth, oder Verlegenheit gerettet werden 22,1. SS- 32,34. 47» 50. 65,16. 72,62. 82. von aller not genesen 67,18. d e r g e n e i S t der Feuerfunke 76,47. g e 11 i e f s e n eines d. v.n. Nutzen davon haben, das Ge. gentheil von engelten (vgl. Nib.8807. ) 1,18. 12, 9. 20,8. 36. 51.17- 74»I03. g e n i e f s e n etwas v. a. sich zu Nutze machen 17, ig. g e n o s Sing. u. Plur. min genos der meines Gleichen ist, und so mit din, sin u.w. manger sin genos 39,32. 24,14. 64,30. 53,48. 93,30. das selbe noch tünt 6in genos 2cj, 4- 39.3 13g e n o t genau,

genot und gar ganz und gar 23,24.

g e n u g genug3 mit dem Genitive, nug 82,2.

527.

als noch pfaJTen ist ge-

g e n z e k l i c t t , g e n z e k l i c h e n Adv. vollkommen 2,25. g e r a t e n auf etwas gerathen, anfangen (von I. rat) mit dem Infinitiv ohne zu. si gerieten schiigen 7,22. 18, 22. g e r e n eines d ( ein Verlangen nach etwas haben 4> 44*

G E R

4X4 g e r e t geredet

— G E S C H

84,41.

g e r i c h t e n richterlich entscheiden fx, 35, g e r i n g e

Adv.

wenig,

¿es

w e r t er s i c h g e r i n g e 76,28»

g e r n e , g e r n gar leicht, oft. man Jö, 39. 5^,46. du

gerucllt

der Gegenstand

ze spotte wirt vil gern des

des Bemühens,

der Sorge

(von

ruelion ), für aller weit gerucht mehr als alles worauf di» Welt grofsen Werth das

leg t gfi, 52.

g C r U 11 e das Geflüster

gesaclx bey!

mich Gott

Lol>

got !

7 j , 36.

Gott segne mich/

geaach mich g o t ,

Gott

steh» mir

da« g e l e g e n i s t d e r

lülen «pot! wohl mir, dafs das Geschwätz der Leute ein Ende hat! 53, 67. ( Vgl. die abweichenden Lesearten, oben S. j6t. ). So Gottfried von Nifen: Gejach in g o t , der ir v i l reinen libes hat g e w a l l !

pf^chl

ihm,

der

sie

in

seine

Arm» schliefst I ]Vlein» Beytr. I 24 (ivo' in der verberge' henden Zeile ein Ausrufungszeichen -zu setzen ist); —— D e r l i e h e got m i c h ie gesacli 1 Sprach d«r litter und

fro. Wohl 213.

Z. X14.

mir.' Gott Loht ——

das

M r n c i f

dich got ie

Samml

gegach

Gott

wa»

B. I. sey

S. dir

gnädig! ßx,l6, — Ausdrucke dieser Art weiden gewöhnlich auf eine sehr mannichfaltigt Weise gebraucht, weil sie sich am Ende in Interjectionen verwandeln , mit denen man keinen vollkommen klaren Begriff mehr verbindet. — Dii letzte Stelle zu lesen W « d i r , da» dich got ie. gesaeh ( s p h ) l daucht mir nicht richtig;. g e s a t t e 11 sättigen 7 4,3S. g e 6 C h e c ll e II geschehen. Da» gescliach -. ein Ausdruck, der öfters dem Ton der £1Zählung nur eine gewisse IIvhe oder Fülle gibt 6 , 1 9 . 07,23. Vgl. b e s c h i c k e n .

d u g e s c h i e h t e die Folge der Ereignisse,

TOB,geschieh-

( G E S E

- G E S P

te es also k a m es begab sich einmaht I g . 82,13.

i n der geschieht

415

i, I . 5 2 , 8 . 7ü, 38. 75,

bey dieser Gelegenheit

w e n er gat uf der geschieht

wenn er damit

11, 5.

beschäftigt

ist

85> 60. gesechen

sehen,

gesiclit sieht 3 6 , 2 3 .

gesecherit mit sehenden Augen gesei

t gesagt

Oer

gesiüt sieht

40,Z4.

3 8 , 43- 5-ä,97«

s. sagen,

geselle bindung

1,40,

derjenige

ist 10, 37,

mit dem man in einer gewissen

73> an vielen

Stellen,

fix,

Ver-

Überschr.

94,

sich ü b e r s i e h gesellen

sich

31-35sich

g e s e l l e n sich gesellen,

zu einem gröfsern das

gesellen

77>4l
b braucht häufig dieses das

g e S i 11 d e die Dienerschaft

"das

gesiecht

Au-

Augen71,43. (Auch

Jo-

Particip),

9g, 80.

das Geschlecht',

das nicht v e r l o r n w'urd«

sin gesiecht dafs sein Geschlecht

nicht ausstürbe

g e s l e c h t e , rein gesiechte eine

Person

10,14.

.ir

ihresmeines

Ge-

schlechtes, iß, 3. 49, 50. das

g e s m i d e

g e s n i d e n

Prät.

das Metall

07,4.

gesneit schneiden

du

g e s p e n s t

das Phantom

du

gespiele,

gespielin

g e s p i s e n

füttern

seinen Unterhalt d a9 g e s p - i e c l l

30,19

g4,54. die Freundinn

49,63.

verschaffen

80,20.

15,15.41.

sifl leben gespiseu

sich

59,26.

die Reichsversammlung,

Parliament

79,1.

416

GESS-GET

g e S S e n gegessen.

S. geessen.

g e s t a 1 1 gestältet ßr, 19. vgl. stellen. g e S t a n stehen, vor der tür gestan 33,29. — Stehen bleiben, nicht davon laufen 43, 6c. 67,26. —— bestehen, seinen Stand behaupten jo,21. 32> 38- 5T> 7- 58,42. 60, IS, an eren und biderbkeit bestan bey Ehren und Ansehen bleiben 30,45- 52, 91. Bestand haben, von Dauer seyn 5 1 . 71. €2, 82. 63,44.46. gestanlassen auf sich beruhen lassen 34,25. —— einem gestan einem beystehen 24,23. 44,49. 7&53- 95' 49einem gestan eines d. ihm darin beytreten 3 5 , 1 1 . g e s t a t g e n gestatten g e S t e r gestern das

13,17.

48,53-

g e s t o f s e der Stöfs 77,29. — tolles Hin - und Herrennen 43,31. (So noch in der Schweiz, s. Stal»eä'i Idiot.). Vgl. stofsen.

g e s t r i t e n e i n e m sich in einen Kampf mit einem einlassen 75.13. g e S U n t unbeschädigt 36,14. vorteilhaft 42,4. den eines d. dadurch geschützt werden 73,52. g e s w e l l e n Prät. g e s w a l , schwellen geswindeil swindet ich Davon unser gebräuchlich,

gosunt w e i -

4l>6.

Prät. geswant, Part, geswunden, mir gewerde unmächtig 50,43Engl, to swoon. Wort S cliwindel. (Noch in der Schweiz s. ir^iBin).

g e t a n beschaffen, also ist es um den diep getan eben so verhält es sich mit dem Diebe 10,28- do was v i l geisliclieh getan ir geberde 43, 44. dri irovven jung und wol getan von schöner Gestalt (bien faites) 53, 3. g e l a r s. getirren.

du getat

GET — GEZ

417

d d g e t a t Flur, getete, das Werl., das Geschöpf Schi. 44 die Thatsache Schi. 5. d a s g e t i c h t der Vortrag, d a s g c l o n e t gedone. gehrauch ). g et O r Ste

die Einkleidung

Vorr.il,

ß, 65. Schi.

( D a s t ist gegen den alten

19,

Sprach-

geturren.

g e t r a g e n tragen

64,17.

g fe l l'U w e n zuversichtlich glauben 72,62.

trauen,

sich

verlassen 97,90. 98.21. einem g e t r u w e n eines d. sich in Hinsicht einer Sache auf ihn verlassen 98, 31. g e l l i r r e n Präs. Indicat. g e t a r , g e t o r s t e , sich unterstehen

Preis. Conj. g e t u r r e ,

(Engl,

to d a r e )

5t32.

Prät, 29,12.

5*. 21. 70.39. d e r g e \V a 1 1 die Gewalt 5, Übers ehr. . g e w e r wahr 5,26. 3^,43. nes. 1.12J. 130. ) das

g e w e r be

( So auch w e r , Samml.

das Geschäft,

vonMi

w a s ist das g e w e r b e din ?

was machst du da ? 49' 4$* g e w e r e n einen eines d. einem etwas tutheilen 58,26. 64,38. g e w e r t w e r d e n sein Theil bekommen 88,54gew e r t w e r d e n eines d. 4,10. gewinnen

bekommen,

fcint

g e w i n n e n 10,12.

Jp, 2.

ein

totlich v a t w e er g e w a n 700,74. an

gewinnen

abgewinnen,

ihm gewann nichts das-gezelt

das Zelt,

im g e w a n n i c h t an

ab 66,36.

d u valscheit hat ir gezelt uf gesla-

gen 7,40. gezemen

einen einem angemessen seyn 47, 70. 68,34Dd

G E Z - GOT

4iS

d u g e z i e r d e der Schmuck, auch der von der Natur verlit• hine 38,4-

56, 8- 96,2.

d € r g e z i i g e der Zeuge 7, Überschr.

66,46.

g i C }l t s. jechen,

g i e f s e n Part, gössen giefsen 77,9. d e r g i f t das Gift 92, ni. ginnen der

den Mund aufsperren 9,14. gir

der Geyer

7,21.

dli g i r das Verlangen, der Wunsch 8, 38. was ist tlin gir? was willst du? 40,21. 72,94. g i t gibt.

$8,26.

S geben.

d u g i t e k e i t die Gier, Habsucht 9,29. g i t i g gierig, habsüchtig 88,23» g l i c h *. gelick. g l i c h s n e r s. geliclisner. g n a d e s. genade. g n O t s. genot. der

göch

der Narr,

Geck 39, 48. 63, 51.

d u g ö c h e i l ^ i ^ Narrheit 92, 08. g ö c h s p e i ' k Narrenberg, ein erdichteter Ortsnahme, so wie lier Ii ¡genot von Darbion ( Samml. von Minnes. IL J79. ), Rüwental, Triibenhusen, Suitenliain, Sorgenrein {Samml. von Minnes. II. 188b. ) u.,m. 65,56. Vgl. triegolf. g ö s s e n gegossen s. giefsen. g O t Plur. gotte Gott 22,17.20.21. ins Kloster gehen

2,28.

——

«ich got geben

G R A

-

G U T

419

d e r g r a t eigentlich die fortlaufende, auf beiden Seiten ab. schüssige Höhe eines Berges, dann überhaupt der Gipfel 4,25. dcTgrat der tilgenden Vorr. 25. g r i f e n Priit: greif, Part, gegriffen greifen d u r c h g r i f e 11 vollkommen begreifen V0 T r. 9. g r i r a schrecklich, der. grimme tot 4g, 80. 5/, Ig. imer lovye 90, 5.

ein grim-

g r i m m e k 1 i c h grimmig 5 , 1 s. 41,3 4. g f o f s e schwanger. grofse tragen schwanger gehen 28,3» ( Vgl. Wh x n it. Maria S. 136. ). groslich

sehr 53,103.

g r ü b e n eine Grube graben

6,33.

g r ü n d e l o s grundlos Vorr. 6. ( So heifst der Abgrund in der alten Sprache das abgründe. Das u rührt von dem e am Ende her. S. maget). s i c h g r ü n e n frisch werden, noch in der Schweiz ergrünen der

g r U S das Grausen 75,25.

der

g r u s der Grufs.

aufleben 89,50. So wird gebraucht, s, S T A L D E R.

g U n n e n (wird eben so conjugirt wie kunnen können') einem eines d. zufrieden seyn dafs er es habe. Wol gunnen, Abel gunnen ( Unser heutiges gönnen ersetzt das Wort nicht) 8,40. 24,12. 22. g u r t e n Prüt. gurtete, verk. gurte (nie garten, welches von garen herkommt) gürten 66,32. das

gut

Geld oder Geldes Werth, Reichthiimer 61,68 73.

72,21. d ü g u t e r (auch der gulter, das l u i t e r , Jsuter) die Bett' decke 48,27.

_ , Dd 2

420

HAB — HAN H.

d u h a b e die Sicherheit, das Bewahrtseyn (von ten , bewahren) 86,24. 90,2g.

haben hal-

heblse, Habicht 18,18. 49,30. haben verk. ban, l'rät. hatte verk.hat, Part, geliebt haben so wohl als halten. ich han ich habe 3,47. da liest da hast 83,45. hain haben, Sprachform einer Mundart, des

der

habek,

h a b k Flur,

Reims wegen gehraucht 15, II.

den eit han den Eid halten

35,38. 73>7- sich zu einem han 57,44. das er an din ore hat sinen munt seinen Mund hielt 73,39. het er gehebt «in gut gemach wäre er in Ruhe geblieben ( vgl. gemach ) 46,35. »i hat gehebt sie hatte gehabt 48,3. 88,26.28. sich über han- eines d. sich dessen enthalten 61,50.

der

h a v e n der Topf 77,49.

hain haben, S. haben. halb jidj. mit Bezeichnung der Geschlechter, halb, es ist nicht halbes verlorn 11,56. 41,121. das nrlig halbe» 29,25. es dunht du weit nicht halbes gut 52,96. («So Samml. von Minnes. I. 154a. ich wer halber tot). d l i h a l b e die Seite; daher bedenthalp von beiden Seiten 8> 44- hef tislialp von der Seite des Heftes 77,39, Ii a n hahen,

icli han ich habe, s. haben.

d e r h a n der Hahn.i, 2. l i a n t habet, haben. du

haut die Hand 60,27. —— die jirt, Sorte, uie noch in unserm allerhand die hatten rr.anger liande schin 395

ze haut s, zeliant.

dli h a n t - g e t a t Vo er. II.

das Geschöpf in Beziehung auf Gott

II A R — h a r , h e r her 33,6.

H E I

'42 X

38,15.

liar

in

herein.

har

wid

er hierher zurück 55,64.

74,78.92.

h a r g e b e n s. geben. h a r t e sehr.- harte wol 28,37. 67,15.

harte we 42,3g.

has

Adj. feindselig. mit hasser zungen Vorr. hassen zungen gift Vorr. 61.

der

h a s die feindselige Gesinnung, allen ha» freundschaftlich 7 2 , 1 2 .

h a t hat, hatte.

der Neid

55.

manger

88,57-

ane

S. haben.

s i c h h e b e n sich erheben, entstehen, es hup sich eine klage 7 , 1 . 10, 18. ein urlig 26,1. ein wint 29,19. ein. kip 39, 12. fortgehen, icli rniis mich heben uf Jas velt 12,12. s i c h ü b e r h e b e n e i n e s

Höf-

wenn mir erlaubt ist zu sagen , wenn mir

der Strauch,

der hunden der Hunde 12,3.20. 35. us den hursten aifs dem

67,13-

h u s w i r t der Hausherr 34, 6. h u t die Haut 61,14. h u t der Hut.

hüte Häute 55,43.

S lasterliüt.

Gebüsche

HUT-IN hüte,

hUt

heute,

heut zu Tage

16,36.

425 53,

5.

sich hüPrut, Ii lu, eines 8i n n e k l i c h e n

inner 50.

Ad}.

inniglich

21,23.

dù'inren diejenigen dii ussarn die

(dagegen

die in der Festung sind 44' Belagerer).

IN -

JU

i n n e w e n d i g Adv. inwendig, innewendig erkennen. den Iiern, die in der erdichteten Geschichte enthaltene Lehr* ins Auge fassen VOrr. 72. i r ihr ihres ihrer ihren, sich 4,19. 7,32.44. 43, 4. 44, 56.

das

si i i selber hat bereit das sie sich selbst bereitet hatte 49*

41. i r d i n irden 77, 8. J l ' r e n zur Last fallen,

stören 37,27.

da,s is das Eis. i s t d a s wenn 22',6l. 36,16 llel

eitel, rein,

49,26 92,10. 97,52.

itel recht nicht mehr als recht,

völlig recht

24,52-

J. ja.

Nach ja (so wie auch nach n e i n ) wird das auf die. Frag» sich beziehende Pronomen gesetzt. Haut ir min gebot be-

halten? Ja wir 43,56.

Bruder, ist das war? Ja es 35>4I.'

j a m e r l i c h jämmerlich, erbärmlich 48> 73-

j e c h e n Präs. ich jeclie du gichsf er gicht wir jechen u. w. Prät. iach, sagen 11,14. bi der warheit jechen 17,3. in der warh«it jechen 50,51. 7J> 7°- 52,100. jechen eines d. es gestehen 63, 34. j o c h auch 63,33.

jung.

doch gQ, 7.

j«ng und alt jedermann 4°>45- wer junger tut wer

jung thut 19,32.

ze jnngest zuletzt 67.37.

j u n g e n sich verjüngen, gitekeit junget manigvalt 89,48: j U n g h e r junger Herr, Junker 42,47.

IN -

JU

i n n e w e n d i g Adv. inwendig, innewendig erkennen. den Iiern, die in der erdichteten Geschichte enthaltene Lehr* ins Auge fassen VOrr. 72. i r ihr ihres ihrer ihren, sich 4,19. 7,32.44. 43, 4. 44, 56.

das

si i i selber hat bereit das sie sich selbst bereitet hatte 49*

41. i r d i n irden 77, 8. J l ' r e n zur Last fallen,

stören 37,27.

da,s is das Eis. i s t d a s wenn 22',6l. 36,16 llel

eitel, rein,

49,26 92,10. 97,52.

itel recht nicht mehr als recht,

völlig recht

24,52-

J. ja.

Nach ja (so wie auch nach n e i n ) wird das auf die. Frag» sich beziehende Pronomen gesetzt. Haut ir min gebot be-

halten? Ja wir 43,56.

Bruder, ist das war? Ja es 35>4I.'

j a m e r l i c h jämmerlich, erbärmlich 48> 73-

j e c h e n Präs. ich jeclie du gichsf er gicht wir jechen u. w. Prät. iach, sagen 11,14. bi der warheit jechen 17,3. in der warh«it jechen 50,51. 7J> 7°- 52,100. jechen eines d. es gestehen 63, 34. j o c h auch 63,33.

jung.

doch gQ, 7.

j«ng und alt jedermann 4°>45- wer junger tut wer

jung thut 19,32.

ze jnngest zuletzt 67.37.

j u n g e n sich verjüngen, gitekeit junget manigvalt 89,48: j U n g h e r junger Herr, Junker 42,47.

K A

427

— K I N

K. k a 1 W kahl 36,2. 75, Üherschr. d 11 k a 1 W i die Kahlheit k a 11 kam. kein

S. N .

irgend ein.

70.

uf keinen sin in irgend einem

unser keine eine von uns 43, 72.

tes 46,52. fe

75,22.

ctf, 15.

56,10.

Betrachte

kein gut etwas

Gu-

v o n keinem Her von irgend einem '/Vi/ckein,

kein v o g e l

keinen Vogel

4g, 21.

Vgl. dekein u. enkein. kek

tapfer

44,2$.

d a s k e l b e i l das Halsband. 59,42. dlikele

der Hals,

Schönheit 5. — — k e l z e n

die Brust,

38,7-

als ein Haupttheil

das Innere des Halses, klaffen.

chen 40,21.

weiblicher

das Äussere des Halses 59,35. 3S. 8%,

Eine

die Kehle

Verstärkungs-Form

38,50. von iallen

( In der Schweiz kültschen,

sprs'

s. STALHER).

du. k e m 11 a l e die Stube 48, S6. der

kempfe

derjenige

der im Zwaykampfe

gegen den au-

dern auftritt 62, 33 35. keren

sich hinwenden,

kestigeil Vorr.

in guter Zucht

halten

(cast

12,5. ig a r « ) ,

zügeln

35.

dli k e s t u n g , hält

w a r i c h keren sol

k e S t i g U n g die Zucht in der man jemand

96, Üherschr.

( Schon in den Möns.

Gl.

i n harter«

c h e s t i g o , v i r g a ferrea). k i e s e n

Sehen 73,5 6.

das kint der

J6,

Flur, du k i n t , der k i n d e n , den kindan die Kin3.

43> 6.

8-

428

KII' -

K O L

j der

die

kip schnöde,

Gewalttätigkeit

feindselige

Eigensinn,

7,2 6. 66,36.64.

Wesen

die> Widersetzlichkeit

46, 28.

schwatzen

klagen

uf einen klagen als Kläger

klagen,

54. gegen

einen

60, 5- 6i, 22. die Kiaue,

du k l a w e

k l e i n Ad}. wenig.

s. W . 6,27.

w i e Mein ich h a b

Worten von wenigen cus at. des nig

V orr.

der

76.36.

k l a f f e n sprechen, auftreten

das

59,12. 69,24. 84> 51« """"

Worten

Singulars)

41>ß3.

5 o , 64.

44'

von kleinen

kleinen (weiblicher

Ac-

das was klein das war

we-

74.48»

k l e i n e n Adv. wenig,

v i l kleinen sehr wenig

43> 3 0 , 48> I3>

der eren k l e i t 58,6.

böser rat ist

80,14. k l e i t bekleidete das k l e i t

16,26.

das Kleid,

ein arges kleit 30, 46. k l u g schmuck, nett 43,47. 48,155- 5*> 9- 53.42- 02» I. II. klug an den sinnen gescheidt 74, II. d u k l u g k e i t äufserliche

Schönheit

48,22.

gewandes 67,60. 81,6062. — — tende

Vor

r. 66

der knecllt

Schi.

dii klugkeit des

das Artige,

Unterhal-

äo, 4.19.

der Knappe,

der Waffenträger.

l i t e r unda

kneclit 44,14. d e r k ö f m ^ a H Flur,

du köfman der Handelsmann

(1 Ü k o f Hl a n s c h a f t Handelsgeschäfte k ü f t gekauft

72, 20.

67,50.

d e r k o 1 die Kohle der

72,%.

38,40.

kolben

der Kolben,

den die Narren

führten

der 1,24.

kurze,

vorn

dickere

Stock,

K O M -

k o m e n

kommen,

K R A

k u m e t kommt 32,44.

vcrk. k m i t 15, 62.

l6> 40. 19, 7' 4-2) 1-2.14* flwc/i kiimet wie noch jetzt

kommt

und kömmt, fei k o m e n t sie kommen ve'rk. knn[ 40,39. ment

Conj. kommen,

Oi/ir kan (s N . ) . statten gi,

mögen kommen

es k o m t m i r w o l es kommt mir wohl vorfallen,

ll a 1" f l i r k o m e n komen 6i.

ko-

Pn'it. k a m zu

3a

f'll r k o m e n hin

JJ, 42-

geschehen

25,23.

an das Licht

~

kommen 4g, 52«

ungestört bleiben,

weg kommen

3,59.

70,20.

wider

komen

kommen

in

seinen

vorigen

Stand

75*48. ß r , 68. 33» 50

zurück

siues schaden

w ider k o m e n sich von dem erlittenen

Schaden

erhoh-

len 66, 44. fcont

verk. aus k o m e n t .

der

k ö p f Engl,

der Becher

S. k o m e n . (noch

gebräuchlich

in

Köpfchen,

c u p ) 91,28.

k 0p p e n

zurückschlagen

i n du art k o p p e n ,

{vgl.

das noch gewöhnliche

in sine a n koppen

turannehmen,

in die Art schlagen

ster- Gesangb.

(in MrLLEifs

seine Att

26,20.

Samml.

B.s.)

Vgl.

kippen). oder

Na-

AU

Mei-

S.31.

unartig

v o g e l koppet in sin art nach rechte, das

kose

k o s p e r

das Gespräch,

von grofsem

du. k o s t e

Werthe,

der Aufu\and

che ist das Wort

das Plaudern kostbar

99,13.

der

k r a g e n

der

k r a n k

69,55.

( I n unserer jetzigen

blofs in der Mehrheit

d u k r a Plur. d ü k r e i e n die Krähe d u k r a f t die Kraft,

(Franz. causer) 59,

49,5-62.

v o n todes k r a f t durch den Tod

der Schlund ¿er Kranich

11, 33. ß j , 12.

Spra-

gebräuchlich.'),

56, I I .

K R A - K U N

430 krank

schwach,

31. 31' 83,23'

das Gegentheil

ser jetziges krank du

von stark 31,37. 5/,44.

t r ä n k e spise dürftige Nahrung 90,8. heifst in der alten Sprache

77, {Un-

siech).

k l - a n k e i t die Schwäche 83, Überschr.

der

k r i e g der Streit,

kriegen

Rechtsstreit

eilten Rechtsstreit

6,25. 95,2. 97,5t.

führen,

einen Procefs

anfangen

76, 5 7- 95.4d u

k I1 i e S e die Kirsche

k r ö n e n

krönen,

Über k r u m b

8,33>

k r ö n t gekrönt 43> 59.

k l ' o n e n die höchste Krone seyn 59,76.

krumm

60,14.

——

hinterlistig.

k r u m b , »in w e r k nicht siecht 50,60. künstlich verschränkt k u m

komm.

k Um

s. k u m e .

der

k n m b e r

k ä m e ,

Sc hl. ZI.

die Beschwerde

k u m

nes.,1.

24

kaum

76.

nicht:

das kaum gewonnene,

ganz

sondern:

3, 8.12. 23. 6,38- 49» 86.

v i l k u m sicher nicht,

gewifs

das mit

65,10.71,58.

gewifs nicht 3 , 4 . 6 , 4 1 ,

22,23.

Vgl. selten.

klimet

fojmmt,

k ü n d e ,

kunt

S, komen. konnte.

S. kunr.ou,

d u k l i n d e k e i t die Klugheit, k u n d i g klug, k u n l i c h

schwerlich,

ist von dem alten k u m sehr ab-

so heifst das k u m g e w u n n e n Samml. von Wlin-

Mühe gewonnene.) 42,60.

sleclit.

60,3.

mit grofser Mühe,

nicht {unser jetziges gewichen;

Vgl.

sin w o r t sint k r u m b geflochten

Listigkeit

listig 74, Überschr.

kühn 7 5 , 1 3 .

16, Überschr. 7/, 72.

KUN-LAS

43*

d a s k l i n n e das Geschlecht 57,106. k u n n e t l , Prut- künde, konde können, verstehen 20,4. 94, 5k u n t kommt.

sich auf etwas

S. komen.

k u n t einheimisch, steht dem gast d.h. Fremden entgegen Í 5 , 40. vgl. 45- ( Vgl. Nib. 116. 156-). mjr ist kunt ich sehe 32,14. mir wirt kunt ich erJahre, bemerke 2,11, 47 < 46. k d r z e k l i c l ) kurz darauf 51, 24. t l ü k u r z w i l e die Zerstreuung, das Vergnügen

57,26.

k u s c h ohne vertrauten Umgang mit dem andern Geschlecht, tey er gesetzmafsig oder nicht 58,17. 78.

In 1 a lafs.

S. lassen.

l a b e l ) laben, erfrischen 48196. d u lache

die Pfütze

81,29.

l a d e n laden, beladen wand er sin sei mit Sunden ladot 37,52. lat ladet 89,50. einladen, zu Gasteladen, lût lud 3 7 , 1 . d e r l a d e n die Bohle, lant/öijfit.

^.lassen.

d a s l a n t das Land, kommen 99,21. las

uf der brugge laden 76,64,

müde 48,47.

za lande komeu ins Vaterland zurück

KUN-LAS

43*

d a s k l i n n e das Geschlecht 57,106. k u n n e t l , Prut- künde, konde können, verstehen 20,4. 94, 5k u n t kommt.

sich auf etwas

S. komen.

k u n t einheimisch, steht dem gast d.h. Fremden entgegen Í 5 , 40. vgl. 45- ( Vgl. Nib. 116. 156-). mjr ist kunt ich sehe 32,14. mir wirt kunt ich erJahre, bemerke 2,11, 47 < 46. k d r z e k l i c l ) kurz darauf 51, 24. t l ü k u r z w i l e die Zerstreuung, das Vergnügen

57,26.

k u s c h ohne vertrauten Umgang mit dem andern Geschlecht, tey er gesetzmafsig oder nicht 58,17. 78.

In 1 a lafs.

S. lassen.

l a b e l ) laben, erfrischen 48196. d u lache

die Pfütze

81,29.

l a d e n laden, beladen wand er sin sei mit Sunden ladot 37,52. lat ladet 89,50. einladen, zu Gasteladen, lût lud 3 7 , 1 . d e r l a d e n die Bohle, lant/öijfit.

^.lassen.

d a s l a n t das Land, kommen 99,21. las

uf der brugge laden 76,64,

müde 48,47.

za lande komeu ins Vaterland zurück

LASS— LAST

43 3

1 a S S e n r « r L l a j i , Präs, i c h lasse, l a , l a n , du l a s t , s e t , l a t , w i r Jan, ir l a n t , si l a u t ,

Prät. l i e s , l i e ,

l a , Part, g e l a s s e t , g e l a s s e n , gelan

lassen,

la mich genesen 5, lof ren lassen, lan

das

liegen,

aufgeben, Gewisse

fahren

lassen

nicht

stehen,

zurück lassen,

hindern,

stecken,

verlassen,

9,26.

erlasInvper,

d u last us d i n e m

herzen du hältst fern von deinem Herzen 22,68.

do si d u

alt gelasseil hat 43'54-

das

44> 47-

» i c h hat das liar gelasset,

41>6l.

57,79.

er

Jah-

das s i c h e r

s i " f n i n d e lasset an der n o t

h a t gelassen das an dem h o b t g e w a c h s e n w a s i c h h a b gelasset lue und gut 5 5 , 4 9 .

mich

75,27.29.

si w e n t d i c h an d e n

t r u w e n lan sie wollen dir untreu werden 84' 34-

sich

lan uf e t w . sich verlassen auf 75,54- §9,45seyn

lassen,

mehr 3,28nicht

lant ¿ w e r v o r c h t e sin la das sin

43' 49'

l a n ohnt

das

lassest.

Casus,

Sprache der

32,23.

ablassen,

von etwas abstehen

mit dem Accus,

i,

unterlassen,

57, 62.

die

Schande,

( Die jetzige

Schmach

Bedeutung

iß,'38-

35-ör.

des Wortes

44,24.

kennt die

alte

nicht).

l a s t e r - hut

der Schanden-Hut.

uf ir den l a s t e r - l i u t 41,124. mufste vielleicht chen getragen tirern bekannt, gen mufsten. Schande,

so

S. lassen.

l a s t e r 51,57.

nicht davon

55,26.

39. 13, 21. 53, 15.

last

euch sprich

i c h sin so mag es dabey bleiben,

60

aufgeben

fürchtet

lafs das nur gut seyn,

hat es auch nichts zu sagen abe

sin l a n

(Eine

in mehreren Fällen werden.

dafs sie einen grünen

Schmach

zu

denken,

hath

Jrt

vonHut

als schimffliches

W enigstens

An das Island,

u n d a n h b e i i treit besondere

ist von den

AbzeiBankerut-

oder gelben Hut oder das Angels.

möchte

wohl

zu

trahetli

gewagt

seynj. leben

LEB leben

lebent ierrier me

leben•

d a s l e b e n die ten die oberste der Stand

bürgerlichen

433

lebend für immer

5S> 51.

das leben rich25, 31.48. ——

Verhältnisse,

Gewalt im Staate ausüben

8- 96.48 ( A u c h die einzelnen Classen der Got liat dri leben geschaffen: Gebures xit-

4&>

Staatsbürger:

ter, pfaffen. Triged, 2060. in einem grawen lebene, ledig

LEI

Vgl. Altd. Wälder Engl,

B. 2.

S.70.

of Order grey),

er Stiitit ledig uhde mat 9,18.

leer, verlustig,

l e g e n Prät. leite, Part, geleit legen, ein fus leit er im u£ das knie 20, 37. an ein biich legen in ein Such niederlegen , aufzeichnen Schi. ,9. • einem etwas legen ihn zwingen es zu unterlassen 4°> 27. —— tot legen ums Leben bringen 47,37. Qq, 54- 9J.I9h i n l e g e n niederschlagen, nwirksam machen 47, 51. 62,68sich

hinder

legen

für die Zukunft das leger leiden

das Lager

des Wildes

unangenehm machen {das

genehm machen )

dli l e i g e

die Art

etwas

56,26. (regentheil von lieben an-

gl, 59.

( Holland.

aller leige gut

m.).

sich mit

17,34.

1 e i g e der Laye

der

mit elwas

versehen 55, 2.

ley,

noch übrig in einerleyr u,

100,8.

l e i t nicht so wie man es wünscht, widrig. was hut istliep, dag ist morne leit 75, 50. es Itomt mir ze leide es hat eine unangenehme Folge für mich 52, 34. das wart im leit das fiel sehr übel für ihn aus Qo, 19.

das 1e i t X4.

leit

die Betriibnifs

44,30.

leit tuu

19,26.

legte,

S,

legen. Ee

Leid

zufügen

/J,

L E I — L I

434 1 e i t leitete. 1 e i t litt.

P

S. leiten.

S. liden.

l e i t e n Prät. leitete, verk. leit, Part, geleitet, geleit leiten, z e lere leiten unterrichten 20, fuhren 47' 66. 5 153,

ze schule leiten zur Schule schicken 99, h i n l e i t e n hin führen,

liehen

verleiten 84> 46.

leihen 11, 29.

l i c h t leicht, nicht unwahrscheinlich 46,37. 81, 83. liden

Prät. leit,

Part, gelitten leiden,

ich liden ich leid*

12,2. 42. 47.7. l l d ex-

das lit.

l i d i g los und ledig 35,50. 71,52. l i e ließ.

S. lassen.

l i e c h t ; - i k f c t , hell,

glänzend gg, 6. 51,H.

d a s I i e c h t Jas Lieht

48,34.

l i e g e n lägen 28, II. liep

dem "Wunsche gemäfs (das Gegentheil von l e i t ) 75.5®.

94> 4°-

d a s l i e p das Erfreuliche, v i l liebes viel der Freude 57,66. —— der oder die Geliebte, das Liebchen 17,34. l i e p l i e h mit Liebe 57,58.65- 80. I i g e n Präs. du list er l i t , Prät. lag liegen. 86,26. l i n g e n gelingen, las dir lingen mache fort! meine Beytr. I. S. 244• )• d a s l i n l a c l l das Leilach, d e r 1 i p der Leib , satze des Geistes

(Vgl,

Bettuch 48, 32.

die Sinnlichkeit, Vorr.tfi.

48,32.

das Fleisch im Gegen•

S chl. 43.



das Leben.

LIS-LUG

435

5,20. um den 1/p lotnen 57,85» Person, sin lip er 36, als sinen lip wie sich selbst 57,4. ir mann es lip ihren Mann 57,36. ( So unzählige Mahle hey den Minnesingernt min lip ich, sin lip f r , ir lip sie u.m• Auf ähnliche Weise wird das Engl, bödy gebraucht; no body , every body u. m.). I i S t liegst.

S. ligen.

d e r I i s t Plur. du liste die Kunst, VPeisheit. hocher list J,38. (So gotes list Samml. vonMinnes. II. 239 a.). der äffen list die pFeisheit der Affen 79,44. • kluge Mafsregeln, mit listen bnder stan 72,1. der arge list eigennützige Klugheit 5,42. 44' 46- valscher list Betrug 59, 40. —— das Mittel gegen etwas, vor schänden w a r t nie besser list 27,35. d u l i s t e k e i t die Listigkeit l i t liegt.

50, 62.

S. ligen.

d a s l i t Plur. du lider (auch lide und l i t ) das Glied 52,62. l o b e n geloben, l o b e n loben

ich loben ich gelobe 12,15,

48,83.

94,33.

63,58.

l ü f e n Prüt. lief, Part, geluffen laufen 2" d e r l u s e n e r 4er Heimtückische, verborgen

liegen,

d a s l l i t Leute. ] u t lud.

heimlich

der Schleicher

lauern)

Plur. liite.

[von lüsen

84' 75-

der luten der Leute

3,I.

S. laden.

l u tz st Idein, wenig [Engl,

little) 75,67.

M. m a c h t kannst. m a g kann,

S. m u g e n .

S. mugen.

der mage, m a g der mage,

m a g der Magen

du m a g e t ,

dll m e g e d e

flau Form Mahl,

Maria

Vorr.%.

nmget und

34,19.

der Verwandte

60,28. 65,40. die Jungfrau,

( I n Hinsicht,

megede bemerke

dafs die alte Sprache,

ich hier Ein für

(gleich viel ob im Nominative

dern Casus

, den vorher gehenden

oino,

Juno,

gedoppelte alle

so bald sie den Wörtern

e anhängte, ine,

insbes, die

auf die

u in u verwandelte,

ein

oder in einem

Vocal umlautete

an-

, d. h. a

ant ente,. stat stete, vart

verte, kraft krefie, ror rore, not note, brüst brüste. nige

dieser

gedoppelten

Formen

meisten haben sich, als unnützer diefs geschah

und geschieht

•weibliche Wörter

gebildet

noch,

der lust

die Aderlässe;

düliUte,

Ei-

sich erhalten,

Überflufs,

werden,

du edele", schon du schone, liole,

haben wenn

verloren. vermittelst

die Eben des

o

kalt du kelte, der adel

gros dii grofse, das hol d u '

knrz du kurze,

und selbst auch bey Wörtern

das die nicht

Aderlafs weib•

L U M

436 der llimt

— M A G

der Leumund,

in hertem lümden sin

der Ruf.

53>2" d e r l u s e n e r 4er Heimtückische, verborgen

liegen,

d a s l l i t Leute. ] u t lud.

heimlich

der Schleicher

lauern)

Plur. liite.

[von lüsen

84' 75-

der luten der Leute

3,I.

S. laden.

l u tz st Idein, wenig [Engl,

little) 75,67.

M. m a c h t kannst. m a g kann,

S. m u g e n .

S. mugen.

der mage, m a g der mage,

m a g der Magen

du m a g e t ,

dll m e g e d e

flau Form Mahl,

Maria

Vorr.%.

nmget und

34,19.

der Verwandte

60,28. 65,40. die Jungfrau,

( I n Hinsicht,

megede bemerke

dafs die alte Sprache,

ich hier Ein für

(gleich viel ob im Nominative

dern Casus

, den vorher gehenden

oino,

Juno,

gedoppelte alle

so bald sie den Wörtern

e anhängte, ine,

insbes, die

auf die

u in u verwandelte,

ein

oder in einem

Vocal umlautete

an-

, d. h. a

ant ente,. stat stete, vart

verte, kraft krefie, ror rore, not note, brüst brüste. nige

dieser

gedoppelten

Formen

meisten haben sich, als unnützer diefs geschah

und geschieht

•weibliche Wörter

gebildet

noch,

der lust

die Aderlässe;

düliUte,

Ei-

sich erhalten,

Überflufs,

werden,

du edele", schon du schone, liole,

haben wenn

verloren. vermittelst

die Eben des

o

kalt du kelte, der adel

gros dii grofse, das hol d u '

knrz du kurze,

und selbst auch bey Wörtern

das die nicht

Aderlafs weib•

437

MAN — MEI liehen

Geschlechts

Gespötte, wirkenden der

mau

man

Kraft

der Mann,

manigvalt

Adj.

mafsen

Flur, du man 58,31.

82,36.

auf mancherley

——

Weise

57, 105*

59,4.

mannigfaltig

m a f s e die Mafse.

völlig

z« mafse sehr wenig

e i n e s d. sich in etwas mäfsigen

verarmt,

alle

der Verkürzung

des Ausdruckes

ne Art

Interjection:

einem

ankündigen

tröstetnde Hoffnung matt! dafs

{I5»

96,3.

ledig finde'mat §, 1 8 .

capot.

stes mat ohne

73,46.

' du bist matt'' Daher:

alles Hö——

Metaph.

messer h a t ,

das

ist.

der m a g

machen.

dem

ein vent dem

der

m a t das Matt 45b.

Garaus, den,

im Schach.

fluch den m a t !

es gemacht

mat an den das Garäus Strick.

III e d ll

Carl

S 12 a.

einen

machenden

den ewigen mat.

Reinmar

von Minnes.

58,51.

77,40«

der es macht,

ziechen

als

an des g a l g e n

57, 93.

Galgen

II. das

Metaph.

(

Vgl.

des w a r f in des g e l u k e s rat rechte i n

benes mat. Samml mehr

mat

So Samml. von-Minnes.

so wohl auf den, wird,

16,

86,3C\

ich sage d i r schach.

in Beziehung

dem

matt

wer lieftishalp da»

andern sprechen

d i n e m r u m e ist g e s p r o c h e n m a t

ei-

einem mat' sprechen

er schachmatt

Garaus

Aus

entsteht

klinge spricliet mat ein Bauer bietet dem Könige 46.

das

Sp viel hier von dieser rück-

Mensch.

a n e t w . erinnern Adv.

sich

.—

statt man in 53,40.64.

manigvalt

m a t

das stuj: das sinke, der Spott

des e.)

Zusammenzieh,

manen

du

sind:

das abgriinde.

Vergl.

von Zweter: II.

iemer.

rnegede

die Jungfrau.

d e r rneier

der Amtmann

S. du m a g e t . ,

9,39.

1111z an sines le-

128b.).

MEI-MER

438

d e r m e i g e j d e r m e i e der May

31, 35.

m e i n e n bedeuten, wa» meint das (Engl. what raeans) 53.47- 5p.i0.3g. 61,53. 91,33. d u m e i n t a t das Bubenstack (von mein falsch, böse') 33,34. der meister

der Herr

lehrter, ein Weiset men

1 , 3 . 40,7.

Vo r r. 30.

meister Ypocras j , 17.

59,15.

ein Ge-

auch vor dhm -Eigenn ah-

und da

im Mittelalter

Ge-

lehrsamkeit ausschliefslich nur bey den Geistlichen zu finden war, der Geistliche 2,3S- 94,21. d ü m e i s t e r s c h a f t die Herrschaft, Macht 8,20. 51,70. 66,12. 70,49: - — d i e Gelehrsamkeit, Kunst VO rr. 42. 68> 7- >~— die gesammten. Gelehrten, des keisers meisterschaft die gesammten Gelehrten an dem Hofe des Kaisers (so wie Dienerschaft, die gesammten Diener) 87,16. m e i s t i g meistens 4g,2. d e r m e k e wahrscheinlich ein Spottnahme für Bock, meckern 14,9. melden das

von

angeben, verrathen 84.28.

melw,

d a s m e l das Mehl

32,29. 74,22.

m e n 1 i C h jedermann 2g, 5. £¡3,78. das m e n s c h e

wörtl. das Männische,

der Mensch

44,45.

m e r e , m e r , me mehr, der mero der Vornehmere 21,53. 77,36.

Vgl.

ininre.

d a s m e r e das Meer Vorr.

7.

d a s m e r e die Neuigkeit, Nachricht 53,12.18. 57,81- ze mere sogen als eine Neuigkeit erzählen 52,72. (vgl. Samml. von Minnes. I. 12 b. betrachten, genau ins Juge fassen 4,20. 51,67. Schl.I. (So merkentir kel seht ihren Hals, Samml. von Minnes. II. 18. vergl. II. 261 b. 166a.).

merken

MES—MIS

439

d a s m e s s e r ein Meines Schwert 34,'2g. 31. Sehl. 111 i c h e 1 grofs.

29.

ein böm, der michel wunder hat 4,2.

III i C h e 1 S Adv., gewöhnlich vor dem Comparativ, viel. chels n e 10, g. Vgl. Samml.von Minnes. I. 127 b.

mi-

D l i e r mir (des Reimes wegen statt m i r ) 68, 4. d u rn i 11 e k e i t die Milde, 21, 50. 71,67. JX1111 mein,

mis meines, mime

Barmherzigkeit

13,39.

16,25.

meinem.

d u m i n n e die Liebe, Liehe zu Gott 2,33. Freundschaft 31,43. Geschlechtsliebe 57,2. Plur 57, 5. ( Vgl. N ib. 2579' Samml. von Minnes, I. ib. 2 a. Trist. 1220 u. m. ). l D i n n e n lieben, got minnen Vorr.2 63. ( TVird auch als Schmeichelwort gebraucht, nei'na lielfent fro beliben Samml. von Minnes. IL ).* n e i s w a s etwas 48> 30.

( E b e n so sagte man nei»war irgend

wohin, neiswen, nei&wie, neiswo). h e r a e n nehmen, nint nimmt, rian nahm 52,2. a b e n e m e n hinweg nehmen ß, 70. sich

an

nemen

eines

d. sich etwas

aneignen.

«ich der frasheit an nemen gefräfsig seyn 1

es sich anmafsen,

20, 53. 68,33. — —

es sich heraus nehmen

u,l6. 18,40.

'i hatten sich des an genomen,

das sie hatten ausgemacht,

beschlossen 84' 8.

h i n n e m e n hinweg nehmen, du saclie wirt hin genomen die Ursache wird gehoben,

entfernt

23,25.

N I C H - N O R a. n i c h t nicht i,7, 4,17. 98,24. 2. n i c h t nichts. (Von dem Substantive nicht kennt die alte Sprache wohl den Genitiv nichtes [nichtes nicht, so wie ichtes icht], aber kein ort nichts das für andere Casus aufser dem Genitive gebraucht würde. Aus ioht etwas bildete man durch das verneinende 11 nicht, wie früher aus eowecht, neowecht, Engl, ought, nought. Es ist nöthig, sich diesi alte und echte Bedeutung des TT^ortes nicht wohl einzuprägen, da man nur zu leicht das alte nicht mit dem'neueren nicht verwechselt.) 16, I4. 17,2. 43,63. 48t 46. 52,7. 73,59. — Ms ein Substantiv regiert dieses nicht den Genitiv 1,43. 42, 30. 48. 62,34. 94,54. 65. dur nicht durch nichts >00,19. (vgl. tiüt). —— nicht Waji nichts Hufser 36,40. 37, II. 4*> 51- 53>24- 69,30, n i d e r nieder, hinunter 6,21.

S. gan, helfen, setzen.

n i d i g neidisch 46, 51. 8ß, 36. X t i e m a n niemand.

ich tun nietnane kein leit 4'>57«

I l i e t n e r niemahls Vorr. 62. 11 i e n e n t nirgend hin 59,44.

nirgends 72, 7g,

I l i e f s e n geniefsen 42,Sit n 1 e t nicht (dem Rfime zu gefallen statt nit oder nicht) 43, "¡6. n i g e n v . n . Prät. neig, Part, genigen neigen 47,91. Activum. heifst neigen und ist regelmäfsig ).

(Das

d e r n i t feindselige Gesinnung, Mißgunst 3,3. 46> 44* 62,65. n i w a n nichts als.

die niemei liiwan arges Stift V orr. 62.

n o c h , roch wip noch man weder fVeib noch Mann 3,6. noch fus noch hant 60,27. weder man noch hnnt 3,29. das es liecht noch hitz enbirt 2,26, 97,75-' noreil

wühlen 41,2s.

( In der Schweiz nor g gen,

daher

NOT-NUT

444

das Norggli, ein Meines Schwein, s. STALHER.) ttülen, wirdt von süwen geredt und schormeiisen.

Noderp., PICTOR,

du.DOt

die Noth, und twung mich, nicht 111Í9 meistere 110t die Beschränkung meiner Fieyheit in der mein. Herr mich hält sine frúnde an der not lassen seine Freunde was 1101 verlassen wenn sie in Noth sind 44> 47nacht ir dar 119 welches Unglück macht ihr daraus? wie macht ihr so viel Aufhebens ? 75, 26. mit not mit grofser Mühe 4*> 24 49' 76.

mir ist not ich fühle eine heftige Begierde 56,29. do Wart ir nach der saclie not {eben so viel als we) 97,29. vgl. 96,16. not tun ohne Dativ

der Person,

nöthig

seyn.

das tet

35, ío.

73i 27.

not 5^,21« mit dem Dative der Person, a) er tut mir not er bringt mich in Noth 56,53. 262,2¡. b) es tut mit Bot ich habe Ursache dazu 16,17. o »a5- 48,43 5', 6. 52, 42. 58961. 72,41. 89,43» ( So auch im A. Heinrich. 559.). •

e $ tut mir not ich habe es nöthig

85,16J1U nun. (nun ist nu mit der zu dem darauf folgenden Zeitworte gehörigen Vemeinungs- Partikel, nun sach — nu ensachj. nu dar! Heran/ Auf1 54,17. (vgl. Samml. vott JVIinnes.

I . 2 b. 5 0 a.

126 a .

wol dan! Fort/ 59,50.

FMBEJIQ'S

IlÜt

Trist.

4748.

)•

N u

Genit. n¿tes, Dat. nute nichts { eine gedehntere, nachdrücklichere Aussprache von nicht, so wie út für iclit) 30, 37. 35,49. niits nút, nich tes nicht durchaus nichts 59,2t. ——' bi nóte bey nichten, auf keine Veranlassung 33,6. ' dur nute keines weges, in keiner Hinsicht 46, - 4Ó. 58,42. —— mit mite mitnichten 43,20- —— ze nute zu nichts 28,12. 86,13. y gl. 2. nicht.

nutz, nütze

nützlich

1,13.

2z,5$.

N U T

der

nutz Nutzen

der NutzenVorr.

mitzeilt

445

— P F Ä

des nutz ist klein der hat

wenig

10..

es nutzet m i c h nicht es hilft mich nichts

z, 12.29.

m i r nützet nicht mir hilft nicht 4> 18.

o. ©b über,

ob dem bist du Vorr.

als das Schaf 5 , 5 . 46)45-

13,

——

ob dem scliafe dicht bey.

hoher

ob im si ste-

tekliche sas 5 7 , 1 2 . oben

hin

sieht,

auf der Oberfläche.

erzählte

Geschichtchen

ne Lehre

Zu achttn

o f f e 11 e II offenbaren, du

w e r oben hin du biscliaft

und i n n e w e n d i g erkennet nicht V

O g e das Auge

enthalte-

Orr.11.

an das Licht bringen 61,28» 76; 53«

o f f e n u n g das Offenbaren

das

wer nur auf das

merkt•, ohne auf die darin

61,Überschr,

38,23.

o l d oder Cvgl. a l d ) 85> 29-

P. der

palas werk,

der Pallast

41,40.

oder einer Mauer

100,6$.

ein mit

umschlossener Raum,

ein

Pfahl' Zwinger

47,67. der

p f a f f e

der Geistliche,

von l e i g e ) 72xl.

94,1.

p f a f f e n 1 i C h nach der Weise auf hohen .Schulen

der Gelehrte

(das

Gegentheil

99= 9- 74* 78. eines Pfaffen,

war 93,30.

oder eines der

N U T

der

nutz Nutzen

der NutzenVorr.

mitzeilt

445

— P F Ä

des nutz ist klein der hat

wenig

10..

es nutzet m i c h nicht es hilft mich nichts

z, 12.29.

m i r nützet nicht mir hilft nicht 4> 18.

o. ©b über,

ob dem bist du Vorr.

als das Schaf 5 , 5 . 46)45-

13,

——

ob dem scliafe dicht bey.

hoher

ob im si ste-

tekliche sas 5 7 , 1 2 . oben

hin

sieht,

auf der Oberfläche.

erzählte

Geschichtchen

ne Lehre

Zu achttn

o f f e 11 e II offenbaren, du

w e r oben hin du biscliaft

und i n n e w e n d i g erkennet nicht V

O g e das Auge

enthalte-

Orr.11.

an das Licht bringen 61,28» 76; 53«

o f f e n u n g das Offenbaren

das

wer nur auf das

merkt•, ohne auf die darin

61,Überschr,

38,23.

o l d oder Cvgl. a l d ) 85> 29-

P. der

palas werk,

der Pallast

41,40.

oder einer Mauer

100,6$.

ein mit

umschlossener Raum,

ein

Pfahl' Zwinger

47,67. der

p f a f f e

der Geistliche,

von l e i g e ) 72xl.

94,1.

p f a f f e n 1 i C h nach der Weise auf hohen .Schulen

der Gelehrte

(das

Gegentheil

99= 9- 74* 78. eines Pfaffen,

war 93,30.

oder eines der

N U T

der

nutz Nutzen

der NutzenVorr.

mitzeilt

445

— P F Ä

des nutz ist klein der hat

wenig

10..

es nutzet m i c h nicht es hilft mich nichts

z, 12.29.

m i r nützet nicht mir hilft nicht 4> 18.

o. ©b über,

ob dem bist du Vorr.

als das Schaf 5 , 5 . 46)45-

13,

——

ob dem scliafe dicht bey.

hoher

ob im si ste-

tekliche sas 5 7 , 1 2 . oben

hin

sieht,

auf der Oberfläche.

erzählte

Geschichtchen

ne Lehre

Zu achttn

o f f e 11 e II offenbaren, du

w e r oben hin du biscliaft

und i n n e w e n d i g erkennet nicht V

O g e das Auge

enthalte-

Orr.11.

an das Licht bringen 61,28» 76; 53«

o f f e n u n g das Offenbaren

das

wer nur auf das

merkt•, ohne auf die darin

61,Überschr,

38,23.

o l d oder Cvgl. a l d ) 85> 29-

P. der

palas werk,

der Pallast

41,40.

oder einer Mauer

100,6$.

ein mit

umschlossener Raum,

ein

Pfahl' Zwinger

47,67. der

p f a f f e

der Geistliche,

von l e i g e ) 72xl.

94,1.

p f a f f e n 1 i C h nach der Weise auf hohen .Schulen

der Gelehrte

(das

Gegentheil

99= 9- 74* 78. eines Pfaffen,

war 93,30.

oder eines der

P F A

446

-

P F L :

d a s p f a n t ' i J a s Pfand. einem d u p f a n t losen einen frey halten, ihm eine Summe Geldes für Reist - und Zehrungskosten bezahlen, worin auch, nach einer bis in das sechzehnte Jahrhundert gewöhnlichen Sitte, das Ehrengeschenk begriffen war, womit Fürsten, Ritter, Städte, auf eine anständige Weise, Gelehrte und Künstler belohnten. So erbietet sich der Wolf, als ein vornehmer Herr, seinen Arzt, den Storch, mit drey hundert Pfund zu belohnen, oder nach einem zartem und ehrenvollem Ausdruck, i n j dii p f a n t ze losen u m d i i h u n d e r t p f u n t n, 27. Auch das was von dem Volke für den Haushalt des Königes bezahlt werden mufste, wurde mit diesem damahls für schonend und zart geltenden. Ausdrucke bezeichnet, und-so ist die Stelle Nib. 5890. zu erklären. Vorzüglich erhielten die g e r e n d e n , die Dichter, Sänger, Spielleute u. m. die Belohnung für ihre Kunst von der Freygebigkeit der Grofsen unter diesem Nahmen. S. Samml. von Minnes. II. 4 a. 69 a. Alt Meister- Gesangb. (JUrx.i.Efl'i Samml. Th. 2 ) S.g.ccc. Albr, Dürers Tageb. in Mvrr's Journ, zur Ilunstgesch. Th.J. S.56.

d e r p f a w e der Pfau 39,8. der p f e l l o r ,

p f e i l e ein kostbares Seidenzeug,

ohne theils mit »ingewebtem Golde oder Silber Gothischen pell Seidenstoff, liuin,

theils

(aus dem

wurde das JVlittel-Latein.

und aus diesem p a i l l e ,

paglio,

pfelle

pal-

gebildet)

429P f e D d e n strafen, vorzüglich an Geld strafen 79,63. der p f e n n i n g

baares Geld 35,15.



derPfenning

16,$. d a s p f e r i t das Pferd

50,6.

d e r p f e i l der Pfeil

3,58.

d a s p f l a g das Jas

73,26.

Flag,

Plagg

ist in

PFU - R A T dieser Bedeutung noch in mehreren Gegenden gebräuchlich, s. Staldek I. 178.).

447 der

Schweiz

das pflint

ein Pfund, eine nach Zeit und Ort in ihrem TVerthe sehr verschiedene gröfsere Einheit zur Berechnung des Geldes i, 31. 31, 2. 76, 55.

der

p i n Plur. pine die Pein 26,8. 74, 67. ^

p i n e n quälen.

den m u t pinen das Herz quälen 58> 94«

der plan

das Feld 46,2. 50,2. 78,2. 79,32. 94,24. der für die ritterlichen Übungen bestimmte Platz 4,23.

der pris' tigt,

das Lob. nf allen p r i s zu jedem -preislich, herrlich 38 > 8.

der prisant

das Geschenk

Lobe

—-

berech'

93,19.

R. r a c l l rächte.

S. reellen.

der rappe

der Rabe

18,3.

1. d e r r a t der Ausgang, das Gerathen in oder zu etwas (vgl. das Isl. rata gehen). —— So wie überhaupt alle gleichlautende, aber ursprünglich wohl sehr verschiedene r a t noch sehr im Dunkel liegen,_ so konnte dieses um so leichter verkannt werden , da in der oft vorkommenden und zum Theil noch gewöhnlichen Redensart es w i r t r a t , häufig ein ganz anderes rat vorkommt. Schwerlich möchte sich aber mit irgend einem der bisher anerkannten r a t z.B. folgende Stelle, in der rat und ende als gleich geltend gebraucht sind, befriedigend erklären lassen: Liebe hat DiJio leides ejide. Mines herzen t r o s t , n n w e n d e , Da» des lieb e n m i r m i t l e i t ielit w e r d e rat. Samml. von Minnes. I.

PFU - R A T dieser Bedeutung noch in mehreren Gegenden gebräuchlich, s. Staldek I. 178.).

447 der

Schweiz

das pflint

ein Pfund, eine nach Zeit und Ort in ihrem TVerthe sehr verschiedene gröfsere Einheit zur Berechnung des Geldes i, 31. 31, 2. 76, 55.

der

p i n Plur. pine die Pein 26,8. 74, 67. ^

p i n e n quälen.

den m u t pinen das Herz quälen 58> 94«

der plan

das Feld 46,2. 50,2. 78,2. 79,32. 94,24. der für die ritterlichen Übungen bestimmte Platz 4,23.

der pris' tigt,

das Lob. nf allen p r i s zu jedem -preislich, herrlich 38 > 8.

der prisant

das Geschenk

Lobe

—-

berech'

93,19.

R. r a c l l rächte.

S. reellen.

der rappe

der Rabe

18,3.

1. d e r r a t der Ausgang, das Gerathen in oder zu etwas (vgl. das Isl. rata gehen). —— So wie überhaupt alle gleichlautende, aber ursprünglich wohl sehr verschiedene r a t noch sehr im Dunkel liegen,_ so konnte dieses um so leichter verkannt werden , da in der oft vorkommenden und zum Theil noch gewöhnlichen Redensart es w i r t r a t , häufig ein ganz anderes rat vorkommt. Schwerlich möchte sich aber mit irgend einem der bisher anerkannten r a t z.B. folgende Stelle, in der rat und ende als gleich geltend gebraucht sind, befriedigend erklären lassen: Liebe hat DiJio leides ejide. Mines herzen t r o s t , n n w e n d e , Da» des lieb e n m i r m i t l e i t ielit w e r d e rat. Samml. von Minnes. I.

448

R A T — RECH

162 b . —

Dafs es also ein solches

keinen Zweifel;

zorn., schin u. m. ) ein Adverb deutung ausfallend, für

die Ausdrücke

passendsten.

es geräth zum

1633.

so w u r d e es deste besser r a t ,

rat

Guten,

der Reichthum

ist,

Samml. von Minnes.

im Innern des Hauses, der Vorrath

IVeisheit.

Sc hl. 25.

——

rat r i , 60. Schi. gung,

44,55.

26,11.

der Rath

——

ins beson48,86.

und

den man ertheilt.

43.

TVeisheit

mitier lero

dieÜberlegung, der Beschlufs

«eil nicht ze gacli S8> IS• •78.

I. 79 b .

es predigt mancher liochen Tat

m i t rate 55,29. 97,10. 13 20.

schlagen

So Iw.

und ebend. 935. des

r a t Plur. rete etwas das mit Verstand

ausgedacht

l""g

wenn- u.w, 47, J20.

Vgl.

am

ausfal-

Iw. 3402.

dere in Küche und Keller, 5. d e r

allerdings

es w i r t gut r a t , es w i r t besser rat

E> w i r t gut r a t , lib u,w. es wird gut

110 a. Nib.C88i.

der

rat anzunehmen mit der Be*

lend,

der

leidet

wert, zier,

ausschlagend ; und das scheint

w i r t danne g u t rat. —

2.

Substantiv gab,

vielleicht isf aber auch (gleich

ze

rate

Beratschla-

ze rate g a n 70,26.

berat-

m i t rate si

w e r d e n beschliefsen

die gesammten Rathsherren,

die

97,

Rathsversamm-

9< 37- 7o, 18- 9 7 , 5 7 . 6 3 .

ratgeb

der Rathgeber

90,37.

r a t e i l einen Rath ertheilen.

e r r a t er rathet 72,92.

der u m

din leben raten sol der dir da wo es das Leben gilt rathert soll 90, 36. ertheilt,

der dir Tatet an das leben der dir einen

wodurch dein Leben

lerathschlageh, ratzen r e c h e n

rasseln.

verhandeln

gefährdet

wird 90,43.

Rath ——

70,19. 97,23.

15,26,

Prüt. r ä c h , Part, gerochen rächen

19,19.

74,108.

er richet sich 91,69. r e c h t recht,

ze rechte haben für Recht halten

recht von Rechts wegen

37,56.

——

,37,50.

der rechte

von

derjeni'S*

RECH — RICH ge der gerechte

Sache

449

hat 7,35.37. 35» 30. 62,78.

So

Iw.

7589' das

r e c h t ,

des

man ein Recht

r e c h ten

hat 8 , 4 0 .

35,4. 62, Überschr. 77. dli

r e c b te

die

das Hecht,

44' ' 3-

dasjenige

worauf

die gerechte

Sache

So Iw. 7586.

Gerechtigkeit.

das gottej fechte werde

scliin 5, 50. du du

rechtekeit r e d e

die Unschuld,

das Reden,

die gerechte

das was man spiicht.

ist manigvalt 3 , 1 . 72,47'52. Rede

ist 57,68

reden

reden,

an d e r

r e k e

der

Nachrede

die Sache von der

di

g e r e t geredet

84,4t.

anfangen

derjenige

der

zu reden 95, 53.

JVaffcnthuten

zu

seinem.

Gewerbe

zusammen

haltende

14,1'

reif Band.

-der Reif,

das

umschliefsende

G o t i s t e i n e n d e l o s e r reif u m a l l e s i n e l i a n t - g e t a t

V orr. reinen riben

üble

59> 47- 66,25.

reden

macht

74,116.

der Ii'iten red

ins besondere

2> 39. 3>59 61. 52> 92. 53' 7 0 ,

Sache

10. reinigen

reiben,

Reibens

45,18. geribne varwe das Roth,

in der Badstube

das eine Folge

ist 39,4c. 67,49.

Vgl.

des

batstuben-

varwe, ridwen

zittern

(davon

unser rütteln,

in der Schweiz

rädeln)

48, 88. r i e h

mächtig,

«•rofser, druck, das

r i e h

gewaltig. allmächtiger

g o t , lierre r i e b e r , 10. Gott,

i r s i u t so e d e l und. so r i e h das Reich

riclier g o t

ist ein sehr gewöhnlicher

68,11. F f

18,13.

Auf

450

R I C H

— R U M

d u r i e h e äer Reichtham 94,73* r i c h t e n regieren, die höchste Gewalt haben 55,32.48. — eine Richtung gehen, si richten (richteten) si gutlich w i der liein sie wiesen, sie schickten sie in aller Güte wieder nach Hause 97, 6f. w i e du dich richte« also rieht ich mich 65,36. sich richten uf etw. seine Gedanken auf etwas richten, sich dazu anschicken 67,3t. US r i c h t e n besorgen, das rieht (richtete) er ug 62, 9. d e r r i n g der Kreis,

die Versammlung in der eine gerichtli-

che Handlung, ein gerichtlicher ZweykampJ u, dergl. vorgenommen wird 62,47. 89,4« d a s r i S der Zweig 54, g. r i S e n herunter fallen

(davon

das verkleinernd»

r

isein")

58, 91r i t e n Prät. reit reiten 52,6. 76,5. auf etwas sich bewegen ; von dem Esel der mit zusammen gebundenen Beinen an einer Stange getragen wird des ritens in v i l ser verdros 52, 64. unmittelbar auf etwas folgen, ein un« selde du andern riten sol ein Unglück soll dem andern auf dem Nacken sitzen 4', 76» d e r r i t t e 'das kalte Fieber 48,1. 8 t. röben

e i n e n e i n e s d., Um dessen berauben 94,49.

d e r r o c h der Rauoh rosenvar

2,31.

rosenfarb 38' 6-

r l i e h e n sich um etwas bekümmern 98,6g, d u r U d e die Räude,

die Krätze 76, 9.

r U d i g räudig 76, SSd e r r u g g e , d e r «rüg der Rücken 20,26, 8', 6.16. d e r r u m s e r der Ruhmredige 68,43.

R U N - SAK

451

r u n e n raunen, ins Ohr sagen 7j,37. d a s l ' u n e n das Einflüstern,

Einblasen 95,59.

d e r r u n s das Bett eines fliefsenden Wassers 77,2. du r u n t a v e l meln 75,9.

die runde Taftl,

an der sich Ritter versam-

r u s s e n summen (riissen wie ein Imb. Pict.) 40,39. d e r r u s t die Saatkrähe,

sonst auch Tuch genannt 39,!.

d e r r Ü W e die Reue. 22, Überschr. 27.33, 34,4g, d l i l' U W e die Ruhe 25, 57. r ü w e k l i c h e traurig 50,50. d a s r ü w e n die Betrübnifs 4,53. 59, Ja, s4> 90. r u w i g ruhig 59.24.

s. dll

S a c h e der Rechtsstreit (daher Sachwalter; Sachen braucht man noch in einigen Gegenden der Schweiz für zanken, s. Standes) 35,14.

d l i S a c h e die Ursache, du Sache sines smerzen 47,51. ane Sache und ane schulde 53,31dur keine saclie auf keine Weise, keines weges 11, II. 47,59. 57,86»agen

ich sage, du seist, er seit, Trat. Seite, Part, geseit

sagen Vorr.%.

33,15.

was ist das geseit? was heifst das?

71,22. 94' 39. an

sagen

anklagen 35, 52.

• w i d e r s a g e n Fehde ankündigen 26, 4. s a k t r e g e l Sackträger 51,20. Ff

2

R U N - SAK

451

r u n e n raunen, ins Ohr sagen 7j,37. d a s l ' u n e n das Einflüstern,

Einblasen 95,59.

d e r r u n s das Bett eines fliefsenden Wassers 77,2. du r u n t a v e l meln 75,9.

die runde Taftl,

an der sich Ritter versam-

r u s s e n summen (riissen wie ein Imb. Pict.) 40,39. d e r r u s t die Saatkrähe,

sonst auch Tuch genannt 39,!.

d e r r Ü W e die Reue. 22, Überschr. 27.33, 34,4g, d l i l' U W e die Ruhe 25, 57. r ü w e k l i c h e traurig 50,50. d a s r ü w e n die Betrübnifs 4,53. 59, Ja, s4> 90. r u w i g ruhig 59.24.

s. dll

S a c h e der Rechtsstreit (daher Sachwalter; Sachen braucht man noch in einigen Gegenden der Schweiz für zanken, s. Standes) 35,14.

d l i S a c h e die Ursache, du Sache sines smerzen 47,51. ane Sache und ane schulde 53,31dur keine saclie auf keine Weise, keines weges 11, II. 47,59. 57,86»agen

ich sage, du seist, er seit, Trat. Seite, Part, geseit

sagen Vorr.%.

33,15.

was ist das geseit? was heifst das?

71,22. 94' 39. an

sagen

anklagen 35, 52.

• w i d e r s a g e n Fehde ankündigen 26, 4. s a k t r e g e l Sackträger 51,20. Ff

2

SAM — SCHÄ s a m auf dieselbe sament

Weise

zusammen

tamnen),

{von

alles sament alles

zu-

60, 14.

sammen tamnen

7 p, IS- 79, 27.

versammeln

s a n i e r g o t, Gott,

§3,59:

wie' i, S.

samir

wahrhaftig,

Wortsinn mehrere

weiter

g O t so wahr mir Gott helfe, eine Bethcurungs

nicht

mehr gedacht

samir got 6, J.

sagen

- Formel,,

sanier sei und lip: bey meiner

wurde,

iQ, 33. 43,56.

bey

an-deren daher

auch

61, 31. ——•

Seele und bey meinem

Leben

97' 38. S a S t e setzte,

S. setzen,

s a t t e l 11 vom Reiter

wie tler alte tore v£r gesat-

gebraucht,

telt uf dem eselin ¿2, 39. s a t t e n sättigen

80,36.

S a t Z t e setzte.

S. setzen.

der sciiaclitelan s c h a d e schädlich schaden

21,57.

schaden,

schadgen

7 ß , 45.

der Burgvogt

Schaden

schal: verk. schadet

16, 45.

der schadgot sich 3 , 3 2 .

thun.

mensch des andern schaden g e r t ,

wel

der w i r t geschadget

55.67S c l l c l i f e t l anordnen, der

schal

alles Laute,

tes Klagen, der

einleiten

laute Freude

Schalk

der Schalk,

herzig macht,

lautes Lachen, derjenige

und dann hintergeht

10,34.

6j< 49» 69» 5.

27> 2 4 '

lautes Reden,

lau->

43, 58. 4 7 , 6 6 . 75»43,

d 11 S c h ä l k e i t die Schalkheit, überhaupt

7>32>

der den andern erst treu35, 41. 50, 57. 72,34. bisweilin

Bosheit

50» £ 0 . 3 8 . 53.94« 54>S6.

Arglist,

57.103.

S C H A -

SCIII

453

s c h a l k h a f t arglistig, boshaft 50,41. 57,103. 69,30.36. 74' 12- schalkhafte froide Freude am Bösen 69, Uberschr. S c h a l k l i e h Adv. höhnend, schmählich 41,4j 44,36. j8, 25. ( schelken wird riech im Oberdeutschen statt schelten schmähen gebraucht). d u s c h a l l e die Schelle

15-53. 70.28,59.

s c h a m l i c h schimpflich 20, 48. s c h a r T e n heraus stehen, sin rippe man im scharren sacli 51,36. üch scliarrent durch du hut du bein 57, 52. S C h a t schadet 16,45. s c h e i d schien.

S. schinen.

s c h e l k e i l iibervortheilen, betriegen 8, 45. 50,57. S e h e n d e n Part, geschendet verk. geschent «. geschant 2» Schanden machen, unglücklich machen so wohl als beschimpfen 6,46. geschant und verdorben 10,22 39, 30. 87,72. 85,49. strafen, sus wart geschant sin gitekeit 80, 2$. S c h e n k e n Prät, schanlite einem Gaste Speise und Trank vorsetzen 37, 30. d e r s c h e r , d li S C Ii e r rn U S der Maulwurf den Möns. Gl. scero, talpa) 29,1.15. dll S C h i b e die Scheibe oder das Rad der

( Schon in

Glücksgöttinn

4o, 37s c h i e r sogleich, bald ß, 32. 75,39. S c h i k e n bewirken 9,31. 66,4. 31. ßr, 3. 84,69. was schikt da was hilft da 99,74. — v e r s c h a f f e n 55, 32. Vorsorge treffen 4->6. 62, 6. sirt ding schiken seine Anstalten treffen 93, 32. siner sele ding schiken sein Testament machert Ö9,3. Vgl. selgeret. schimpfen 20, 29.

Spafs treiben i4>3'

schimpfen unde spilen

454

SCHI-SCHR

Schill

Adj. sichtbar,

14,22.

28,

zeigen.

offenbar.

93< 46. — —

das ist schin das zeigt sich achin tun sichtbar machen, er-

das tu mir scliin j g , 1 2 .

der tu im selber helfe

schin der erzeige sich selbst Hülfe 68> 38liebi schin 91,25. (vgl.

der s c h i n ) .

sich zeigen,

er tet im grofso

ich tet lieh ganze triiwe schin 94,17. schin werden offenbar

an des Licht

werden,

kommen 5,50. 35, 5. 49> 53'

w a r t an sinen iründen scliin,' das 62,36. 66,20.28.

do des

bosheit wiird der weite schin 69,56. der

schin chen.

der Glanz,

Schein 39,6. 68 20.

das Zei-

das ist nicht grofser w i t z e n schin das ist kein Zei-

chen von grofsem Erstände

92,70.

er tet im ganzer tiu-

w e schin er gab ihm durch Zeichen seine Treue zu erkennen~47, 92. Schinen

der

fechten (escrimer) 29,24. —

fight,

(rechten

Engl.

schirmen , to fence

schob

schon

( Vgl. schin Adj.")

Prät. schein scheinen.

schirmen to

der ogen schin 47,114.

der Strohwisch 96,31.

schön 66, 39.

dü s c h o n e ,

schonü

d l i s c h o s der Schofs Schot

unordentlich

»win 81,38.

die Schönheit

gekleidet,

(Zur

aufser dieser Stelle

1,16.

30,34«

20,1. zerlumpt.

Aufklärung

Schotter den ein

dieses Wortes,

nirgends vorgekommen

ist,

das mir vergleiche

man das Holländische schots, welches jetzt meistens in der Bedeutung

von plump f grob gebraucht

Erklärung

und Ableitung ist

schowen der

Rifs,

Schrunde 94,10.

( Vgl. Parc. 7111.

.200 a.).

BODMER'S

anschauen, betrachten 47»53«

schranz sehrt.

wird,

unstatthaft.)

*ne schranz unver-

Samml. von Minnes.

I.28 b.

II,

SCHK — S E L s c h r i e n , seil r i g e n

Prüf, schrei,

schreyen 7,22. n, 18. 25,29.

S c h l ' i nd e n aufreifsen.

45 S Prät. Conj.

schrüwe

49,70.

du hut begint uoh schrinden

51,60.

s c h l i c h e n scheuen, fliehen 91,4g. du

schulde,

schuld

durch seine 60,38.

die

7,7.

44- 61,71.

von siner schuld wegen

81,72. Verdient 53, Überschr.

schul pfaffe 99, Uberschn

der

Schuld,

mit schulde von Rechts

von schulde, von schulden von Rechts wegen 54>

schuldig der

Schuld

Schultheis

Sechen

der Schultheis

aussehen,

trauriges

der auf Schulen

erzogene

Geistliche

9, 37.

¿er sun vil jamerliche sach machte ein

Gesicht 52, 66.

an Sechen

ansichtig

werden 6,2.

14.

do du an

seclie da du fallest 61, 55. s i c h f ü r s e c h e n an etwas sich für die Zukunft mit etwas versorgen s e i e n

säen

42,16.

23,2.

s e i t sagt, sagte. S. sagen. selb,

selber

selb,

selber.

Nominat.

49,41. 68.38- 78, T2. 92,26. sin selbes 14,32. 25,55. 34. y . — not

selbes, selbers,

« n selbers 36,4.

Dat. mich selben 36,13.

s. sich) 18,36. 49> 99-

selb, selber ^7.11.

Genit.

'

ir selbers 54,

im selben (nicht

sich,

Accus, wer siel} selben leit in

36,18.

d u s e 1 d e das Glück

41,75.

Plur. seiden vol 58, 8g.

d u S e 1 e silier sele dinp scliiken seinen letzten TVillen ma(hen , im Latein ma

09,3.

des Mittelalters

i judi

care

pro

ani-

S E L - SICH

456 das

s e i g e r e t das Vermächtnifs ; der ursprünglichen tung nach,

ein Vermächtnifs

zum Heil

lassers . und meistens auch der (re medium

animae

niemahls

vgl. k n i n e )

74.91-

Ze s e m e n senden

Testament,

(Nib.

6', 36. 3 7 , 2 7 .

4712. 5325. 5627.

gewöhn-

38,47.

Si> 49-

5728.)

zusammen 9 4 , 5 2 .

senden. wider

senden

s e n f t sanft, freundlich, senfteklich

senftikeit

d a s s e r , seren

gut 34,$.

sanft

100,32.

41, 64

56,72.

5 0 , 1 2 . 61, 5 2 .

43,41.

Sanftheit

41,1%.

d l l s e r e der Schmerz

verwunden

setzen

zurück schicken

milde, freundlich

senft eklichen ¿Iii

V erwandien

( eine in allen alten Dichtern höchst

liche Bedeutung, 66,4.51.

Seelen seiner

, animarumdann

überhaupt 89, 13*

Vermächtnifs selten

Bedeu-

der Seele des Erb-

58,70.

86,18-

Prät. «atzte, s a s t e , sast setzen 24,IS-

i n sinen mut er dachte darauf 47> 55setzen seine Aufmerksamkeit, ten

2.2,42.

feindlich

behandeln

nid er 91,21. S1 sey.

ch l. 2.

sein Bestreben auf etwas richsich w i d e r einen-setzen

setzen,

er sast in nider

e r sast sich nider

er hiefs ihn

66,43.

s 1 sie. imfner Accusat,

s i c h e r Adv, sicher,

ihn

44> 21. 5 6 , 5 2 .

S. sin.

s i c h sich,

er saste das eicli uf etwas

das

nie Dativ ist ausgemacht

36,18. 4> 39'

sitzen

S I C H - SIN sicher

Sicheres,

das Gewisse.

457

w e r »icher,

dur Unsicher-

h e i t , lat 9, 25S i d e r später hin, nachher Ji, 18. der

siechtag

das körperliche

dem siechlag; losen

Übel,

die Krankheit

die Krankheit

47,23.

mit übertriebener

Ängst-

lichkeit pflegen 48, 147. min siechtag ist gros 50,29. nent ü w e r n

siechtag 68,23.

(So

tiine-weedage Zahnschmerzen

u. m.

im Niderd.

artz-

weedage,

Vergl. GitJMai's

Annt.

zu A. Heinr. J43. ). sigelos

aufser Stand

26,16.

sich zu vertheidigen.

sigelos sian 71,sigelos

sigeips machen

werden 83,42.

84,54«

den Sieg über einen davon

tragen.

92,40. 93,28. S1g en

siegen. ?

an

Si g e n einem

d u sutir.e hat an g e s i g t der liertekeit des w i n d e s 66, 48.

s i g e n t Seyen 2,16. du

signust

11, 19.

(sonst

S.G.

auch s i g n u n f t ,

V e r n u n f t ) wörtlich die Siegnahme, der

s i l e n das Rienlenwerk

so wie verminst und der Sieg

eines Zugthieres

21,13.

20,30. 41,

Ii.

s i n seyn 45.

Vorr. 20. s i n , s i e n , sigen seyen 26,32. 40, das s i ! das s i ! Ja, jai so soll es seyn 74,42.

s i n sein,

Genit, von er und es VOrr.

sin der

sein, seine, seinen 11,6l. sin

der Verstand

w a » alt 97,3.

eins, sis

Vorr.9. die Absicht,

in irgend einem Betracht 3,70. tracht 31,34-

uf

51. seines.

sin l i p w a s j u n g sin sin Hinsicht,

uf keinen sin

uf disen sin in diesem

den sin zu dem Zwecke 62,20.

klug ausgedachtes Mittel,

Bebin

si rieten al uf einen sin sie be-

458

S I N —

S L E .

rathschlagten sich über ein Mittel 7o, 19. Flur, sinne vernünftige Überlegung, von den sinnen sin durch seine vernünftige Überlegung 30,32« klug an den sinnen gescheidt 7 4 , 1 1 . guie sinne gute Lehren Vorr.6^, l>3^. kluge »inne schöne Lehren Schl,l/\. singen

singen.

a n S i n g e n anfangen zu singen, sinnelos

ohne Verstand,

»ing an!

17.

ein sinneloser man 5 7 , 1 1 3 .

d u S i p s c h a f t die Verwandtschaft

95, 76.

S I S seines. S 1 1 seit dem 39, 30. — der

sintemahl,

s i t die Art zu seyn 1,33. nicht bedrückendes,

-62,9.

76,2.

56.

11,38.40.

insbes.

nicht ungestümes IVesen.

verk. slan,

slat schlägt 41,55. US s l a c h e n

der

Vorr.

sanftes,

mit sitten

von sitten und von uustiimekeit 66, Überseht.

slachen

slafen

da

Prät. s l u g , ——

austreiben

er slaft schläft 4,43.

SI a g Schlag ).

der Schlag

tödten

15,63.

62, 54.

tut grofsen slag 38, 32-

s l a n g l i c h schlangenartig

schlagen.

61,34.

91,79.

Unglück

das ist ein slag 37,38. 02> 74-

d e r s l a i l g die Schlange

s l a t schlägt.

Part, geslagen

erschlagen,

(ein

harter

der lip der sei

92,26. 71,87z,28.

S. slachen.

s i e c h t gerade, krumb oder siecht 60,14. du gast nicht siecht nicht gerade aus 65,18. eben, du w e g e sint sieche 90^14. —— gerade, ehrlich, w e r einvalt ist und da b i siecht 74,102. — schlicht, ungekünstelt, min red ist siecht 72,47. siechte w o r t Vorr.45, 7,46. 50,60. Schi. 19. Vgl. krumb.

SLI-SO slinden

Prät. sland verschlingen

Wort) d e r

459

(richtiger

als unser

jetzige!

25,38.

s l U C n der Schlaucht

und dann ein S chimpfnähme,

Fresser und Säufer 60, 6,

( Vgl* IVIyllers

Samml.

der Th.

XF.33S der

s 1 UV ein langsames, ren

faules

Geschöpf

bedeutet in der Schweiz

derd. trüge seyrt, slurig, d li s m a . c h e i l

faul,

die verächtliche

S m e k e n riechen,

sich

smuketl

der

im Nie-

Behandlung

55, 28.

er smakte du Spi&e er roch sie 37, 3 j .

s m e k e n

( Conjunct,)

(schlau-

sluren

unlustig).

smehent üb ein Geruch verbreitend an

51,20.

schlendern,

beriechen

——

43, 98.

73,27.

sich schmiegen

83, 33-

das er sich smüko

77,46.

snegge

die Schildkröte

( s n e c k o , testudine G l . B o x l i . )

17.4- 64,28. snel

schnell

3, 34.

unstet,

Veränderlich,

i r w o r t w a n snel-

ler den der w i n t 63,44. du

snelli

sniden

die Schnelligkeit

Trat, sneit

hinder

du

schneiden,

sniden

verlästern

3,2.

snigen

schneyen

snien, snur

3r,g.

die Schnur

einen

Zeichendes

Mücken

6,II.28-

Gegensatzes,

S9> 56. 66, 7. 86, 28. —

Bedeutungen dagegen,

dieses TJ^örtwogegen

*u der Zeit wenn,

a l t , es w i r t i m leit 4,50. 8,30. 15,59. . . ,~»o so . . . als.

seinem

42,28.

S O 10 (aufser den noch gewöhnlichen chens)

ihn hinter

41,56.

so d e r w i r e

4*, 22.28.

a0

e» ist mit so g u t so guter rat 30, 37.

460

SOL -

SPA

— — so . . . so je . . . desto, so hocher berg so tiefer t a l ; so hocher er so tiefer val 39,37. 57,48. 83,53- S8> 53- 89, 49. — — statt jedes Casus des beziehenden Pron, 4> 7der «wachen spise, so du lebst deren du lebst 4*> 1° 4 2 » J3. —— bisweilen dieiit es auch nur zur Bezeichnung eines hleinen Nachdruckes oder zur Auffüllung der Rede, daruf so stat ir aller gir g, 3g. ze fös so must er über gan .9, 8. Ton mir so hast du doch dinleben dar zu so Was im nieman holt detrzu hatte er viel zu wenig 63, 24.

Freunde

d u S O I der Huf 84, U. Sülk

solch 35,64. 5 1 , 6 4 .

s o l l e n Präs. ich 60I, d u s o l t , er s o l , w i r sollen verk. son, t u n , irsollent verk. sont, sunt, sisollent uerfc.sunt, Prät. solde, Conj. solde 52, 28-29. 58,41- sollen. —— schuldig seyn. ich w i l gelten was ich sol bezahlen was ich schuldig bin 35,36. ich sol uch ,nut ich bin euch nichts schuldig 55-49- 79.64. d e r s o l t der Sold, Lohn. dem w i r t ze teil des riiwen solt 59,82. der spise solt die versprochene Speise 63, 33. s p a n n e n Prät. spien, Part, gespannen spannen

4°>3- 5 r >3T.

s p a r e n meiden, unterlassen, du spis wart von dem storch gespart wurde von dem. Storche nicht angeriüirt 3 7 , 1 2 . —— daher die so oft vorkommende Redensart da wart es nicht lange gespart oder do wart nicht lange gespart, aH Einer Stelle 8 , 1 2 . do wart da für nicht lang gespart, statt: bald darauf. Der darauf folgende Satz steht entweder ohne'Bindewort darnach nicht lange wart gespart, der sperwer och gevangen wart 8> 12. 54,35- S8> 39- i oder er fängt mit wari das ( dafs nicht) an , nu wart es och. nicht lang gespart, wan das der low gevangen wart 21, 25. 47»63. 55,50. 98,15-» oder auch mit das, darnach

S P A

-

nicht lange wart gespart, wart 6 1 , 4 1 .

461

S T A

Eine

das mang rÄphun gesendet

zweyte

ähnliche

Wärt nicht langer g e s p a r t , bedeutet 67, M

70,17.

Weise

angeknüpft

der

Der darauf folgende

sparren

s-p e c h e n

Redensart,

gleich" darauf Satz wird

auf eben die

uiie bey der ersten Redensart.

die Stange

do 51,26•

Vgl.

lui.

52,84.

sehen 73,20.

(I ü s p e c i e

die Spezerey

37,24.

d e r . s p i o h e c der Speicher d u s p i s e die Speise Spiseil

11,13.

essen geben,

spisen 5(5,48.

18, 5
'

STA steht,

«tant stehe

34.

17.

85, 71.

es fltünt a n m i r

Gewalt

j/,49.

stehen,

ne m i s h e r z e n 58,50.

liegen bleiben

die M^ahrleit

bey mir,

ihr Herz 54,19.

er besitzt

es war in

gerichtet

1 6 . 86,6.

Ii, 58.

•——

auf ewig meine ungetheilte

u f

entstehen.-

bit-

und

Liebe Sinn

ist

d a r u f so stat rnis h e r z e n g i r 40,

1, 42. 6 5 , 2 5 -

es nicht 43,78.

Stan

Herz

s t a n lassen e t w a s sich nicht

sen , es unterlassen thut

meiner

er stat in g a n z e r m i n -

d e r m u t stat u f b o s h e i t

darauf

3,

sagen

i r h e r z e stiint in b i t t e r k e i t der

terste Schmerz füllte

das,

stille

an der w a r h e i t »tan immer

damit

belas-

la s t a n , lassent stall

65,14.46.

lafst

85,48.

es stat d i k u f v o n m i l t e k e h d e n i

m e n s c h e n not und erebeit 7 / ( 6 7 . u n d e r

stan

75,1.57-

etwas

70,46.

entgegen

97,45-

wirken >

etwas

in grofsem gelt bin ich gelan,

vorbeugen

auf sich

nehmen.

das i c h a l l e i n r u u i

u n d e r stan 7 2 , 3 0 . S t a t steht. d Ü

Stat

S. stan. der Platz,

manchiiiahl tlarauf

der vorkommende

9,22.

56,24. —

die günstige

s t a t v i l R i e b e n m a c h t 61,18. der Vorschub, ten k o m e n d i k e der seine

Mensch

Krankheit

von Kirchberg

Flur,

wird

oft

Chronik

dadurch braucht

(in

krank, 48,151.

gegen ERHST'S,

T^ESTPHALEN

Mon.

nicht liilfet der arczedye list

w a n der

E.

J.

RON

S. mehrere Beyspiele

State h a b e n eines d. Iw.

2185•

si statet m i r 48,

z e stat-

dafs er So in

s i e c l i e v i i t o r b e n i s t : m a n s o l d e a l disen s c h a d e n

gar keine Ruhe

du s t a t t e »

Vorkehrungsmittel,

l i a n v o r m i t Staden.

3 t a t e n zufügen,

gleich

stuiit u n d

n a c h s i n e n statten w i r t d e r m a n s i e c h

Arzneyen

i n e d . T . 4 . 726 b )

an m a n g e r stat

Gelegenheit

96,1.

die Hülfsmittel,

56,33.

Fall,

u f d e r s e l b e n stat auf der Stelle,

6j.

in

bewaric HALTAUS,

g r o s u n g e n a a c l i sie liefs

mir

STE — STO stellen

Trat, «talte, Part,

let sin gestaltet

siyn.

gestellet, gestalt stellen,

ge8tei-

w i e gestellet -vyas sin stolzer lij»

56,5. — —

uf etwas stellen nach etwas trachten ( der Vo-

gelsteller').

si stalten uf des schafes lip sie trachteten

nach

dem Lehen

7,,25.

uf lop stellen 67,56.

ihm

uf ere und tilgend stellen 4.2,62. uf gezierde stellen 96,39.

uf wislieit was gestalt

97,4.

»in herz

die stalten uf sinen

tot

100, 53. S t e t beständig, jest von Character. ein steter man 35,63» Steter mut Beharrlichkeit, Festigkeit 4,11. min eit den wil icli steten han meinen Eid will ich treulich halten ( als einen festen ) 35,38. du

stetekeit

der Bestand,

daran Iit kein stetekeit

das

hat keyien Bestand 59,41. S t i f t e n etwas Dauerndes hervor bringen, arges stift ( s t i f t e t ) VOrr.

die iiiemer niwan

62.

S t o l z schön, ansehnlich, -prächtig 20,25. 41,16. 4$,24. 56,(5. 57,39. 59,11. 92,2. edel, hohes Sinnes, vil stolzer ist min meisterschaft 66, 12. stolz und hoch gemut

stolz und wt>l gemut 8r, 83.

82,3.

s t o l z l i c h in frohem Selbstgefühle 75, 12. stören

verjagener

'de 67,22.

(Vgl.

störte das gemeine vicli ab siner w e i -

Wigalois

in Myller's

Samml. Th.g.

X.

1275. roi' freuden si do störten ir v i l jemerlichen tage ) . Störung

Vertreibung,

von

Störunge spottes wie

man

das

Gespötte niederschlagen soll 75, Überschr. der Stos stofsen

der Stöfs,

einen stos nemen einen Stöfs

thun,

77,23.

s t o f s e n mit Heftigkeit heran kommen 44,25. (vgl. gestofse). a n s t o f s e n anstecken, in Brand stecken 16,31.

S T R — S U G

4^4

s t r a f e n einem etwas verweise/t 6$,42. d u s t r a f u n g der Verweis, Tadel

52,89. 65,49.

d u s t r a 1 e der Pfeil 3, 9. 40,47. S t r e b e n sich anstrengen,

zerarbeiten

6,21,

13,56.

41, 10.

s t r i c h e n Prät. streich , Part, gestrichen laufen, strich von mir mache dafs du fort kommst 55,24.

rennen.

5^,51- 55.25- 7o,II. s t r e l e n kämmen 86,16.

d e r S t r i k die Schlinge 23,15. 55, 52. {So noch in Fallstrick, verstricken). S t r i k e n wickeln, schlingen 66,35. Ji, 20. d a s s t r ö Gen. des strowe» das Stroh 16,27. 48, 129d e r s t l ' U S der Straufs 92,42. das s t a k ,

d a s S t u k e das Stück 9, Überschr.'$.

S t i l m l e i l verstümmeln. dii'zunge stumlet unde blendet durch die blutigen Händel die sie veranlafst IJ, 30. d l i s t u n t Gen. u. Dat. stirnt, bisweilen stunden eine Zeit, JWeile. stunt und stat Zeit und Gelegenheit 61,18 —— die Zeit des Gebärens. ich warten miner stunden ( Geint. des Sing.') 12,4. — — Mahl (so wie das Engl, t i m e ) zechen stunt zehen Mahl 36,13. — in der selben stunt sogleich 5,31. uf der selben stunt (stunden 62,46.). u£ dirre stunt mittler vi/eile, sodann , es dauerte nicht longa so 3,30. 34,18. 59> 6. • uf der 3timt sogleich 38, 40« 47,89.99. zu stunt heutiges Tages 20,30. ze aller stunt zu jeder Zeit jq, ö l . sufer

sauber, hübsch

S U f Z e n seufzen Slig

e n

25.

¡4,18.

Part, sog saugen 30,6.

sulle n

S U L - S W Á s u l l e n f. sollen. d e r s u n die Sonne 10, u . d e r s u n der Sohn S U n sollen,

¡Tgl. dú sunne.

46,13.

w i r sun wir sollen 32,23.

sun d er] i Ch

vorzüglich,

97,59.

aufserordentlich.

Eiligkeit vorzügliche Schönheit 81, 60.

S. sollen. siinderliclxe

ein sunderliche tat

97» 9S a n d e r l i e h e Jdv. du

sunne

die Sonne

S u n t sollet 94,36•

ins besondere 7 3 , 4 3 . 66,37.

sollen s, sollen.

S U r sauer, unfreundlich, lüstig, schmerzhaft, alle creatnre si si gilt oder sure Vorr.2% di'i wnrzel ist biiler , lierfc unde sur 4,14. der w i r t e r ist hert und sure 1 3 , 7 . du Wunde w a s sur 47, 30. das w a r t den hendeir gar ze sur 60, 30. d a s s u r e das Sauere, du sclialkei-t in ze Sure brach ihnen ein saurex Trank 74,107. ( y gl. brechen). S U S so (Engl,

wurde

thus) 3 , 2 3 .

SWach gemein, von niedrigem Stande (der swache wird dem werden dem Angesehenen entgegen gesetzt, s. Samml. von Minnes. I. 86 a.). So lieifst der Esel swach 14, 16. 51,9. 15. die Böcke 30, 12. der Karrengaul 51,44. gering, armselig, swacher Ion 21, 6. swache spise 4r> 9'» swaches leben 41,15. ein swacher lip klein ttnd unansehnlich, im Gegensatze gegen edle Heldengestalt 46,1. —— unedel in Beziehung auf die Gesinnung, swacher irut 5, 46. 11, 58* swache list 50, 56. die drey edlen Römerinnen hüten sich vor allem das swach und wandelbere w a i 5g, 1(5. — schwach, in der heutigen Bedeutung des Worts. Verzärtelung macht gesunde Leute swach 48, 150. 5 1 , 6 1 . Gg

466

SWA-TICH

d e r s w a l m (auch, 6 w a l w ) die Schwalbt das

S W a 1 m e n - a S das Schwalbenfutter

SWechen

seines Wierthes

drigen 4J> 53- 5 ^ 5 5 . einer i'erächtlichen der

£$,2.

s w e i i

und seiner Ehre

berauhen,

ernte*

leben w i r t geswecliet sie sinkt zu

Classe herab 96, 48.

der Schweif,

Schwanz

S W C l g schwieg.

S. e w i g e n .

SWeigen

twig,

Piüt,

40,21.

54,50.

Part, g e s w i g e i r

schweigen

machen.

g e s w i g e n w a s ir aller kel 2 5 , 2 2 . 95, 82. S W e r jeder der

(wahrscheinlich

e v e r ] zusammen gezogen) SWer

schwer.

geschlagen,

schon dein Anblick

die Bedrückung

s w e r e n

schwören 35, 34.

SWlgen

Prüt. s w e i g ,

23.

[Engl.

wliOSO-

m i r ist »wer in minem mute ich bin das Herz ist mir schwer 2J, 9.

den ögen s w e r •du s w e r e

aus so w e r

75,64. 7 5 , 1 6 . nieder-

du bist mir i n

ist mir zuwider

28,10.

7,3.

Part, g e s w i g e n schweigen

25, I J .

des spottes w a r t g e s w i g e n gar das Spotten hatte

und gar ein Ende

ganz

75, 40.

T. der

tag

die Frist,

werben 3 5 , 2 3 .

einen Kurzen tag geben 3 5 , 1 9 . ze sinen tagen komen alt

d u . t a g e w e i d e die Tagereise t a n gathan,

64> 9-

S. tun.

t i c k t e n anordnen,

als es got hat getichtet J j ; Z,

tag erwerden

466

SWA-TICH

d e r s w a l m (auch, 6 w a l w ) die Schwalbt das

S W a 1 m e n - a S das Schwalbenfutter

SWechen

seines Wierthes

drigen 4J> 53- 5 ^ 5 5 . einer i'erächtlichen der

£$,2.

s w e i i

und seiner Ehre

berauhen,

ernte*

leben w i r t geswecliet sie sinkt zu

Classe herab 96, 48.

der Schweif,

Schwanz

S W C l g schwieg.

S. e w i g e n .

SWeigen

twig,

Piüt,

40,21.

54,50.

Part, g e s w i g e i r

schweigen

machen.

g e s w i g e n w a s ir aller kel 2 5 , 2 2 . 95, 82. S W e r jeder der

(wahrscheinlich

e v e r ] zusammen gezogen) SWer

schwer.

geschlagen,

schon dein Anblick

die Bedrückung

s w e r e n

schwören 35, 34.

SWlgen

Prüt. s w e i g ,

23.

[Engl.

wliOSO-

m i r ist »wer in minem mute ich bin das Herz ist mir schwer 2J, 9.

den ögen s w e r •du s w e r e

aus so w e r

75,64. 7 5 , 1 6 . nieder-

du bist mir i n

ist mir zuwider

28,10.

7,3.

Part, g e s w i g e n schweigen

25, I J .

des spottes w a r t g e s w i g e n gar das Spotten hatte

und gar ein Ende

ganz

75, 40.

T. der

tag

die Frist,

werben 3 5 , 2 3 .

einen Kurzen tag geben 3 5 , 1 9 . ze sinen tagen komen alt

d u . t a g e w e i d e die Tagereise t a n gathan,

64> 9-

S. tun.

t i c k t e n anordnen,

als es got hat getichtet J j ; Z,

tag erwerden

TIE — TRA d a s 1 1 e r das vierftifsige tieren 3, 16.18. t o b einfältig , albern, einigen Gegenden

Thier

44>3*

467 v i l tieren, wa« det

ein tPbes hun ( e i n Ausdruck, von

Oberdeutschland

noch

der in

gebräuchlich

ist) 47.18. 49,90 52,85- 97. 91. toben

nicht bey Sinnen seyn , unldug seyn 65,30.

68, 55- 57»

74' 79t Ö g e n heimlich 57,57. d e r t o i d der Gipfel

eines Baumes

der

1,41.

t o r e der Thor

86,9'

t o r e c h t thöricht 5 2 , 5 3 . t o r e n zum Thoren haben 3 7 , 5 3 . t o t todi.

tot Ilgen umkommen 26, TS.

bringen 47,37t o t e n tüdten.

Vgl g e % e n

le

tot legen ums Lei en

Ken-

er tot er tödtete 5.36. So, 19.

84,66.

t S t e l i c f e •Herl'lKh tragen gen.

Präs. ich trage, du treist, er treit, Prät. trüg- tra-> eine Last tragen 77,43. hohlen, hinweg

tragen. Ton in kein tiet gros ere trug 84,20. Frucht tragen, zu vil oren treit laster 18, 38. eben tragen wag/recht tragen 77,42. hoch tragen hohen Muthes seyn 51,6. ( D a s hör icli du wisen sagen, Das du riehen lioche tragen, Dii armen truren unde klagen, Wigal. Dea entgegen gesetzten Begriff bezeichnet svvere tragen: Da« steht noch ein ieglich man Mit lichter kunst dem andern a n , Da« sin herze swere weit, Swenne er in sin liant leit Sin höbet und ers geneiget hat. T4-Tigal.). f l i r t r a g e n helfen, nützen, mich treit nicht für es hilft mir nichts 1,15. ( w a s treit dich für was hilft I. S. 23: si trug in nicht für et dir. Meine Beytr. G g »

T R A - T R O

468

u m b ein lob Trist. 15950. fürträglich,

Am längsten erhielt

sich

zuträglich ).

ü b e r t r a g e n

im eigentlichen

Sinne:

Samml. von TVlinnes. II. 215b.

aufwiegen

{ s.

ein m i l w e es über

trüge) ; dann metaphor„

ein urlig über tragen einen

Krieg

beendigen

heben,

beylegen,

9J,2.

sich übet

tragen ein zu grofses

Gewicht

sich zu viel einbilden,

w e r sieb selben über treit 39,

42.

auf sich selbst

w e r sich m i t hoclivart über treit 67, 59.

legen, wer

sich v o n hoclivart über treit 69, 43t d u t r a g k e i t die Trägheit du

t r e c h e die Thräne

trege

träge

57,58.

49,20.

t r e i t trägt.

S. tragen.

der trerael Minnes. II. t r i b e n Prät. t r l e g eil

4,45.

der Block 171 b. ).

25,17.

treip treiben

( von t r a m ,

s. Samml.

von

40,9.

Präs. ich t r i e g e , du trügst, er t r ü g t ,

Prät. trog

triegeh 8', 75du tl-iegende du

das Triegen

triegenheit

triegolf.

63,

die Betriegerey

Überschr. 73,16.

74,115.

wonolf triegolfs bruder ist TVähnen hat schon

manchen betrogen 80,23.

Vgl-

gochsperk.

d ü t l ' i f t die Art etwas zu treiben 99, ¡ . ner aus dem Lateinischen

So heifst es von ei-

übersetzten Erzählung

D a r nach

quam es in die drift Das man es an du liüde • Gesclireben hat ze düde. Barlaam tröm

Traum,

u. Josaf.

HS.

gewunnen Kunst ist nicht ein Lrom

und J/J/'issenschaft erwirbt man nicht im Schlafe

4> 42»

Kunst

T R O

tromen

träumen,

trösten, fen.

trüben

du

mir ist getromet mir hat geträumt

tröstete

wird

Schi.

trüben,

verk. trost tröstete

74,55.

3,27.

hel-

durch die uns ge-

Ig.

den müt trüben Kummer

verursachen

9> 3°*

52.

trugenheit

trugenlich

die Triegere,y,

triegerisch

die Hinterlist

trüknen

trocknen

trut geselle lieber Freund

ü n 33,16.

48,123.

trut ratter min

t r U t e n liebhosen tl-üwe

die

6, 39, 50, SS,

33, I I .

t r U t lieb,

du

469

du frucht, der man getröstet wirt

holfen

4*>

— T U N

6,3.

trut liebes tochter-

46,13,

20, 39. Treue,

auch häufig

im Vlur.

47» I I I . 72, 22

84,34truwen

glauben,

dli l u b e

die raube

das

tuch

Plur.

tlivellich du

t u g e n t

tigkeit, Sich

tun

diitüch Leinenzeug

traun.'

die Tauglichkeit,

Tüchtigkeit

die ältere nicht)

Gefälligkeit

21,52.

41,73-

(den

66,8.

sich klein machen

beschränk-

Sprache

ig, 12. 31, 32. Vgl.

bekom-

»i • • Nib.

(verschieden

Ar-

3925. von

83,33.

Prät. tat, tet, Part, getan, tan machen, thun,

83. 32>

48,61.11,

den das VPrort in der neuern kennt

48,12.'

43,96. 56. 56,36.

in einer traurigen Lage

6,26.

11,8.

*7i

18. 24,16. 56,42. 63,32. dü

u n f u g e

das

Unrecht das man Andern

rohes Zufahren, Vgl.

ungestüme

fuge.

Ungeveder

unbefiedert

64,

u n g e f u g e ungeschmeidig, du

Gewalt

u n g e h a b e

Leidwesen

ungestüm 57.20.

66,60.

anthut

55,65.

66.49.

5^,55-

UNG - U N S n n g e l i c h ungleich,

ley weitem 8h 42.

der

u IJ g e 1 i II) p f die Verlästerung

das

Ungemach

die Unruhe,

ungespottet

u n g e s u n t gebrechlich ungetan der

ungewin

72,58.

88,2.

gi,61.

31,14.

ungestalt 79,31.

53,14.

Angst

U n g e r n e i n nicht gemeinschaftlich ungespotten

473

Vgl. gesunt.

i . getan.

das Unglück , der Schaden

3Z116.

754.

88,34. das

ungewurte

( t o » wnrt)

schrieen seyn 53,3 g.

u n g e z a l t unaussprechlich, Vgl.

Samml

das

VerS.361,

mehr als man sagen kann 81 > 46.

von Minnes.

zalen sprechen TVernh.

der üble Ruf,

S die abweichend. Lesearten

I. 185 a. si ist liep ane zal. Maria

Von

S. 123.

u n g l i c h s. ungelich. der

a n g l j i n p T j, ungelimpf.

Unmassen

über alle Ma/sen

18, 6. 34, 32.

61,14.

u n rn e r verhafst 28, 9. d u u n r e c h t e die Ungerechtigkeit

35,33.

d u U n r e C Ii I e k e i t die Ungerechtigkeit du u n s c h u l d e

die Unschuld,

55,55.

w i l got helfen mir nach

unschulden so wie die Unschuld es verdient 26. 39, 25. 34. 56, 60. 79,40. 82, Übcrschr. schwätz ¿¡8,46.

l i p p i g eitel, 3462-) der

üppige vereine 29, Vberschr.

unnöthig,

—•—

eitel , eingebildet,

46, 30. 79, Vberschr

begierig etwas

(Nib.

vorzustellen

82, 4 1 .

u r d r u s die Unlust gz, 52.

urdriissig

eitler G.S'

( a u c h urdriitze)

( Vgl. verdriefsen ). verdriefslich,

peinlich,

ur-

drussig was »in leben 5 1 , 42. d Ü U r k a n t n i S Erkenntnifs das

U r 1 i g der Krieg

d ü u r t e i l das Urtheil. US heraus,

81. 74.

24,37.

mit rechter urteil 47,105«

hinaus 11, 10. 75, 54, 33, 20. 43>21-

us und inne 55,38. 85> 4. ziechen.

S, varen. richten,

aufsen.

stachen,

U S - W A N •il S S e aufsen. Usser 13.

da usse

-475

47.

aus. ussei not 17,42 26,17- 47 > I I - • (usser dem scliilde Nib. 395$.)•

US S e r .

der usser hunt der aufserhalb der Hütte

Hund

56,43.

71,

befindliche

12,32.

t i t etwas. Gen. iites, uts 4 2 22. 7J, 40. — — irgend etwas 59, 18, 75,64. {Vgl. ioht, nüt).

V.

siehe

uts tit

F.

w . W wird eben so wie g ( i . G ) gebraucht, um Vocale zu trertn&nr kl« jstawe, « w s n e w e s , Iio l i o w e s , t r u w e , seliriiwen, t u w i g , stro strowes, f r o w e . W a wo

22,48.

W a g wog.

S. wegen.

W a g e n bewegen {davon wackeln), stark bewegen 11, 34. 64,19. Wagen

wagen,

auf das Spiel setzen 44> II»

W a l l e n wandern, ¿er waller

Wan

aufser.

reisen 74, g,

TVandersmann

der waltman w a n leer,

»ich vaste wagen sich

66,2t>.

der Satyr ¡>i, g.

sin mag was wan

25,37.

du bist ze nute gut wan an ein für 86,14.

.Da-

U S - W A N •il S S e aufsen. Usser 13.

da usse

-475

47.

aus. ussei not 17,42 26,17- 47 > I I - • (usser dem scliilde Nib. 395$.)•

US S e r .

der usser hunt der aufserhalb der Hütte

Hund

56,43.

71,

befindliche

12,32.

t i t etwas. Gen. iites, uts 4 2 22. 7J, 40. — — irgend etwas 59, 18, 75,64. {Vgl. ioht, nüt).

V.

siehe

uts tit

F.

w . W wird eben so wie g ( i . G ) gebraucht, um Vocale zu trertn&nr kl« jstawe, « w s n e w e s , Iio l i o w e s , t r u w e , seliriiwen, t u w i g , stro strowes, f r o w e . W a wo

22,48.

W a g wog.

S. wegen.

W a g e n bewegen {davon wackeln), stark bewegen 11, 34. 64,19. Wagen

wagen,

auf das Spiel setzen 44> II»

W a l l e n wandern, ¿er waller

Wan

aufser.

reisen 74, g,

TVandersmann

der waltman w a n leer,

»ich vaste wagen sich

66,2t>.

der Satyr ¡>i, g.

sin mag was wan

25,37.

du bist ze nute gut wan an ein für 86,14.

.Da-

WAN

4 76

her nicht wn\\(zusammen gezogen « I w a n ) nichts aufser, nichts als, nur; s. nicht «. niwan, — — sondern n, 57. 47» 122» 7^.30. 18,4