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German Pages 394 Year 1978
Datenvermittlungstechnik (EDS)
Fachbücherei »Nachrichtentechnik«
Der Dienst bei der Deutschen Bundespost Postieitfaden. Leitfaden für die berufliche Bildung Band 6: Fernmeldetechnik Teil 11: Datenübertragung - Datenfernverarbeitung Teilband IV: Datenvermittlungstechnik (EDS) Herausgegeben von Ing. (grad.) Norbert Dauth Bearbeitet von Ing. (grad.) Hermann Cassens, Ing. (grad.) Günter Giller, Ing. (grad.) Heinz Reh, Ing. (grad.) Erhard Roggenkamp, Ing. (grad.) Wolfgang Roth, Ing. (grad.) Armin Söring, Ing. (grad.) Klaus-Peter Steinruck, Ing. (grad.) Peter Tannhäuser, Ing. (grad.) Klaus Witt, Ing. (grad.) Helmut Zipprich, alle FTZ Darmstadt
Datenvermittlung/technik CEDS)
&
R.v. Decker’s Verlag G. Schenck
Heidelberg - Hamburg 1978
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Der Dienst bei der Deutschen Bundespost: Postleitf.; Leitf. berufl. Bildung. - Heidelberg, Hamburg: v. Decker.
Bd. 6. Fernmeldetechnik
Teil
11.
Datenübertragung,
Datenvermittlungstechnik
Datenfernverarbeitung.
(EDS)
/ [hrsg. von Norbert
arb. von Hermann Cassens ...]. -— 1. Aufl. - 1978. (R. v[on] Deckers Fachbücherei: Nachrichtentechnik)
ISBN
NE:
©
für d.
Teilbd.
Dauth.
4.
Be-
3-7685-5277-2
Dauth,
Norbert
[Hrsg.]
1978R. v. Decker’s Verlag, G. Schenck GmbH,
Heidelberg
- Hamburg
Gesamtherstellung: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH u. Co., Husum
ISBN
3-7685-5277-2
Geleitwort
Im Jahre 1971
war im Rahmen
Teil 6/III der Band
der Postleitfäden Band
6 Fernmeldetechnik
als
»Telegraphentechnik III, Fernschreib- und Datenvermittlungs-
technik« erschienen. Die von der Deutschen Bundespost geplante Einführung des »Elektronischen Datenvermittlungssystems (EDS)« führte schon 1974 zu den ersten Überlegungen, dem neuen Vermittlungssystem einen eigenen Band zu widmen. Schwierigkeiten auf verschiedenen Gebieten und nicht zuletzt die stürmische Entwicklung der Dateldienste haben die Herausgabe des Bandes hinausgezögert. Nachdem im Jahre 1976 bereits die 2. Auflage des Teilbandes »Dateldienste« erschien, kann nun auch der Band Datenvermittlungstechnik vorgelegt werden. Da das
elektronische Wählsystem zwar mit dem elektromechanischen System zusarnmen-
arbeitet, technisch aber völlig neue Wege beschreitet, haben es die Verfasser dankenswerterweise übernommen, nicht nur das neue Vermittlungssystem darzustellen, sondern auch die Zusammenhänge mit digitalen Netzen aufzuzeigen.
Den Verfassern und dem Verlag sei gedankt, daß für alle, die sich mit EDS befassen
wollen,
hiermit
ein
umfassendes
Werk
präsentiert
werden
Grundbegriffen bis zu Systemfragen, von Leistungsmerkmalen
kann,
das von
bis zur Stromver-
sorgung alle für das neue Datenvermittlungssystem relevanten Punkte anspricht. Es
ist zu hoffen, daß dieses Buch sowohl in der Aus- und Fortbildung als auch bei der täglichen Arbeit hilfreich ist und Anklang Schwierigkeiten dieser Band nun erscheinen
Dank ausgesprochen. Darmstadt
findet. Daß trotz aller Mühen und kann, dafür sei allen Beteiligten der
Robert
Goedecke
Vorwort
Vor gut 40 Jahren wurde bei der Deutschen Bundespost das erste automatisch arbeitende Fernschreib-Vermittlungssystem in Betrieb genommen. Die Grundkonzeption der damals eingesetzten Technik wurde bis 1974 für die Lieferung der Fernschreib-/ Telex-Vermittlungsstellen beibehalten. Mitte der 60er Jahre begann in der Bundesrepublik Deutschland sich ein Bedarf an Datenfernübertragung zu entwickeln. Die Deutsche Bundespost mußte, um die
entsprechende Vermittlungskapazität bereitzustellen, neue Wege beschreiten. Beginnend mit ersten Überlegungen im Jahre 1965 wurde in Zusammenarbeit mit der einschlägigen Industrie ein neues Vermittlungssystem für den Fernschreib- und Da-
tenverkehr entwickelt: das Elektronische Datenvermittlungs-System EDS. Nach
einer Erprobungsphase
mit einer Versuchsvermittlungsstelle
konnte Mitte 1975 mit der Datenvermittlungsstelle Mannheim
in München
weltweit erstmalig
ein vollelektronisch arbeitendes System in Betrieb gehen, das bis zu 16 000 Teilneh-
meranschlüsse und Leitungen über ein Zeitvielfach verbinden kann. Inzwischen sind im Bereich der Deutschen Bundespost mehr als 10 Datenvermittlungsstellen in EDS-Technik eingeschaltet, die über 60 Prozent der Telex- und Datexanschlüsse erfassen. In weiteren acht Ländern sind Datenvermittlungsstellen in EDS-Technik in
Betrieb bzw. im Aufbau. In dem vorliegenden Buch soll, beginnend mit den Grundbegriffen der »Telegrafie«, eine Einführung in die elektronische Datenvermittlungstechnik erfolgen. Dabei soll nicht nur die Funktion des eigentlichen Systems erklärt werden, sondern es soll auch die Umwelt mit betrachtet werden: Auslegung des Datennetzes, Planung und Aufbau der Datenvermittlungsstellen, Fernmeldestromversorgung, Bereitstellung der Umweltbedingungen usw.
Das Buch wurde in gemeinsamer Arbeit von den im Fernmeldetechnischen Zentralamt an der Einführung des Elektronischen Datenvermittlungssystems tätigen Entwicklungs- und Projektierungsingenieuren erstellt. Den Firmen Siemens AG und Standard Elektrik Lorenz AG ist für die Bereitstellung von Beiträgen zu danken, die eine Erweiterung der behandelten Themenkeise in Richtung Weiterentwicklung der EDS-Technik bzw. des Einsatzes von speicherprogrammierten Datenvermittlungssystemen in der Fernschreib-Neben-
stellentechnik bringen. Frankfurt
VI
Norbert Dauth
Inhalt
Geleitwort
V
Vorwort
VI
1. 1.1.
Grundbegriffe . Digitale Übertragungstechnik
1 1
1.1.2. 1.1.3. 1.1.4.
Code . Gleichlaufverfahren. Verzerrung .
2 2 3
1.1.5. 1.1.6.
Zeichengeschwindigkeit . Transfergeschwindigkeit .
1.1.1.
_Übertragungsgeschwindigkeit
1
.
5 5
1.1.7.
_ Schrittgeschwindigkeit
5
1.2. 1.2.1.
Vermittlungstechnik Verkehrsangebot
6 6
1.2.2. 1.2.3. 1.2.4. 1.3. 1.3.1. 1.3.2.
1.3.3.
1.3.4.
2. 2.1. 211. 2.1.2. 213. 214. 215. 2.1.6. 2.2. 2.3. 2.4. 2.4.1.
2.4.2. 2.4.3.
6
Hauptverkehrsstunde _ Verlustwahrscheinlichkeit Erreichbarkeit Netztechnik . Digitales Netz Analoge Datenübertragung.
6 6 6 6 7
Synchrones Netz
Plesiochrones Netz
8
.
8
Forderungen an ein digitales Netz . . .. . 2.2 2 2220. CCITT-Empfehlungen nenn FSerie 0.0 oo R-Serie . 2222 oo nenn nenne. SSeriee 2... oo onen. USerie 2.2.2. oo En eennnnnnenen. VSerie 2. oo onen. X-Serie a ISO- und ECMA- „Empfehlungen DIN-Normen . . 2 2. Em nn nn. Fehlerwahrscheinlichkeit Bitfehlerwahrscheinlichkeit
.
Zeichenfehlerwahrscheinlichkeit Blockfehler . 2. 2 2. CC oo
.
2.22
.
. . mn
.
222
2
9 9 1 33 14 16 1| | 20 |
nenn...
21
2 2 2 2 2 nn nn. rn nen.
22 22 vu
2.5. 2.5.1. 2.5.2. 2.5.3. 2.6.
3.1. 3.2. 3.3. 3.4. 3.5. 3.6.
4.1. 4.2. 4.2.1. 4.2.2. 4.3.
5.1. 5.1.1. 5.1.2. 5.1.3. 5.1.4. 5.1.5. 5.1.6. 5.2. 5.2.1. 5.2.2. 5.2.3. 5.2.4. 5.2.5. 5.3.
6.1. 6.1.1. 6.1.2. 6.2. 6.2.1. VII
Verbesserung
Querparität
.
22 22 23 23 23
der Übertragungsgüte.
Längsparität
Zyklische Blocksicherung Verfügbarkeit
.
Möglichkeiten der Fernschreib- und Datenübermittlung Prinzip
einer Fernschreib-/Datenverbindung
.
Fernschreib- und Datenübermittlung im Telexnetz
.
Datenübermittlung im Datexneiz . . . Datenübermittlung im Öffentlichen Direktrufnetz . Datenübermittlung im Fernsprechwählnetz Datenübermittlung über private Drahtfernmeldeanlagen
Bausteine eines digitalen Datennetzes Datenvermittlungsstellen Datenumsetzerstellen . Einkanal- -Datenanschlußsysteme
Mehrkanal-Datenübertragungssysteme Datenfernschaltgeräte Bestehende digitale Wählnetze Telexnetz Netzaufbau . . Betriebsabwicklung .
Rufnummernplan
Gebühren . Verkehrsstruktur Verwendete Technik Datexnetz Netzaufbau . Betriebsabwicklung.
. . .
Rufnummernplan Gebühren . Verkehrsstruktur Gentexnetz .
. . .
Datenvermittlungstechnik Durchschaltetechnik Direktwahl . Indirektwahl
.
Speichertechnik
Nachrichtenvermittlungstechnik
.
.
.
.
25 26 26 27 23 28 29 31 31 32 32 33 33 35 35 35 37 37 38 39 39 39 39 40 40 40 40 43
44 44 44 45 45 45
6.2.2. 6.3. 6.3.1. 6.3.2. 6.3.3. 6.3.3.1. 6.3.3.2.
71. 7.2. 1.3. 73.1. 7.3.2. 7.4. 7.5. 75.1. 7.5.2. 71.5.3. 7.5.4. 7.5.5. 7.5.6. 7.5.7. 7.6.
8.1. 8.1.1. 8.1.2. 8.2. 8.2.11. 8.2.2. 8.3. 8.4. 8.5. 8.6.
9.1. 9.2. 9.3. 9.4.
46 46 46 46 46 47 47
Datenpaket-Vermittlungstechnik Systemausführungen Elektromechanische Technik . Quasielelektronische Technik . Elektronische Technik Elektronisches Raumvielfach . . Zeitvielfach . Betriebliche Leistungsmerkmale Grundforderungen . . .
Geschwindigkeitsstufen Wahlverfahren Wahlverfahren Wahlverfahren
Leitweglenkung
der EDS-Technik
.
auf den Teilnehmer- Anschlußleitungen auf der Verbindungsleitung .
Besondere Leistungen Teilnehmerbetriebsklasse
Rundschreibverbindungen Kurzwahleinrichtung . Direktruf . . Gebührenzuschreiben
Ansagetext
.
.
Anschlußkennung Betriebssignale
Kenndaten der EDS-Technik . . Statische
.
Leistungsfähigkeit
.
.
Dynamische Leistungsfähigkeit Speichereinheit
.
Adressierkapazität Speicherkapazität
.
Programmsteuerungseinheit Anschlußkapazität . Leistungsaufnahme
Klimawerte . Raumbedarf
Datenaufbau des EDS Dateneinheiten Adressierung des Kernspeichers EDS-Befehlsformat
Programmerstellung
.
49 49 49 50 50 51 51 52 52 52 53 53 54 55 55 55 57 57 57 57 57 57 58 58 59 59 59 60 61 62 63 65
10. 10.1. 10.2. 10.3. 10.3.1. 10.3.2. 10.3.3. 10.4. 10.5. 10.6.
Speichereinheit Verarbeitungseinheiten . Programmsteuerungseinheit Leitungsanschlußeinheit Geräteanschlußeinheit Takterzeugungseinheit Modulare Redundanz Schnittstellen
67 67 68 68 68 68 69 69 69 70
11. 11.1. 11.2. 11.3. 11.3.1. 11.3.2. 11.4. 11.4.1. 11.4.2. 11.4.3. 11.4.4.
Speichereinheit . Aufgaben der Speichereinheit Baueinheiten der Speichereinheit Speicherbanken Speicher Speicheroperationssteuerung . Speicher- und Anforderungssteuerung Schnittstellen Speicher- -Ein-/Ausgabesteuerung Ablaufanforderungssteuerung Speicherteststeuerung .
zı 1 71 73 74 78 82 8 83 87 90
12. 12.1. 12.1.1. 12.1.2. 12.1.3. 12.1.4. 12.2. 12.2.1. 12.2.1.1. 12.2.1.2. 12.2.1.3. 12.2.1.4. 12.2.2. 12.2.2.1. 12.2.2.2. 12.2.3. 12.3. 12.3.1. 12.3.2. 12.3.3.
Programmsteuerungseinheit
Systemaufbau der EDS-Technik
Systemkonfiguration
.
.
Aufgaben der Programmsteuerungseinheit . Programmaufnahme . Das Abarbeiten der Programme Programmunterbrechung und Wiederaufnahme Programmaufnahme nach Fehlerreaktionen Aufbau der Programmsteuerungseinheit . Die Register der Programmsteuerungseinheit . Schnittstellenregister Prozeß-Register (Mehrzweckregister) Rechenwerkregister Sonderregister . . Steuerungen der Programmsteuerungseinheit . Steuerungen der Betriebsebene . Steuerungen für Fehlerfälle
Mischung und Elementaroperationen
Befehlsliste . Befehle für Speichertransfer und Löschen . Arithmetische Befehle . Zähl-, Sprung- und Entscheidungsbefehle .
.
92 92 92 93 94 95 95 97 97 100 101 101 102 102 104 105 107 107 107 107
12.3.4. 12.3.5. 12.3.6. 13. 13.1. 13.2. 13.2.1. 13.2.2. 13.2.3. 13.2.3.1. 13.2.3.2. 13.2.4.
13.2.4.1. 13.3. 13.3.1. 13.3.2. 13.3.2.1. 13.3.2.2. 13.3.2.3. 13.3.3. 13.4. 13.4.1. 13.4.2. 13.4.3. 13.4.3.1. 13.4.3.2. 14. 14.1. 14.2. 14.2.1. 14.2.2. 14.2.3. 14.3. 14.3.1. 14.3.2. 14.3.3. 14.3.4. 14.3.5. 14.3.6. 14.3.7.
Logische, Verschiebe- und sonstige Befehle
Spezialbefehle
.
Organisations- und Prüfbefehle Leitungsanschlußeinheit
108 108 109
.
.
.
110 111 113 113 114 116 116 117 117 118 119 120 122 122 122 123 124 125 125 125 126 126 127
.
Aufgaben der Leitungsanschlußeinheit . Codewandler . Aufgabe der Codewandler .
Aufbau der Codewandler
.
Funktionsprinzip der Codewandler Codierung der ILN. Decodierung der ILN. Systemanschlußgruppe C
Funktionsprinzip der SAGC. Übertragungsablaufsteuerung Register der UEAS.
Betriebszyklen der UEAS. Hauptzyklus für Flankenbearbeitung
Nebenzyklen 1. Ordnung für die Flankenbearbeitung . Nebenzyklen 2. Ordnung für die Flankenbearbeitung . Steuerungskompiex
der UEAS
Codewandlerteststeuerung Aufgabe der CWTS Testprinzip der CWITS
.
Betriebszustände der CWTS Diagnosetestzustand
Routinetestzustand
.
.
.
.
Geräteanschlußeinheit Die Stellung der Geräteanschlußeinheit imn Aufgaben . .
Struktur der GE.
Prinzipielle Eigenschaften
.
Äußere und innere Schnittstellen
Datensicherung Gerätekanalsteuerung Leistungsfähigkeit Datenkanäle
Ausbaustufen . . Kanal- und Kabelprioritäten .
Registerstruktur . . Befehlsliste und BefehlsformateSteuerbereiche und Programmpuffer..
.
128 System EDS
und ihre
128 128 128 130 130 132 132 132 134 134 135 136 138 xl
14.3.7.1. 14.3.7.2. 14.3.8. 14.3.9. 14.3.10. 14.3.11. 14.4. 14.5. 14.5.1. 14.5.2. 14.5.2.1. 14.5.2.2. 14.5.2.3. 14.5.2.4. 14.5.2.5. 14.6. 14.7.
Steuerbereich PE>GE. Steuerbereich GE>PE. Anforderungssystem
Ablaufsteuerung der GKS. Ablauf einer Daten- Ein-/Ausgabeoperation a am "Selektorkanal
Urladen . Geräteschnittstellenanpassung Diagnose-Ebene der GE. Hardware-Einrichtungen zur Diagnose i in der GE
Sicherungssoftware der GE . Fehlerlokalisierungsprogramm der GKS: ZLGKS. Fehlerlokalisierungsprogramm
der GSA:
Technische Daten und konstruktiver Aufbau der GE. Takterzeugungseinheit Takterzeugung Taktverteilung . Zentrale Taktverteilung . Dezentrale Taktverteilung . Taktüberwachung und Umschaltung
16. 16.1. 16.2. 16.2.1. 16.2.2. 16.2.3. 16.3. 16.3.1. 16.3.2. 16.3.3. 16.4. 16.4.1. 16.4.2.
Periphere Geräte. . Aufgaben der peripheren Geräte Speichergeräte . . . Magnetplattenspeicher ps.
Xu
.
Wartungsprogramm der GE: ZWFGE. Test- und Anzeigefelder der GE ..
15. 15.1. 15.2. 15.2.1. 15.2.2. 15.3. 15.4.
17. 17.1. 17.2.
GLGSA
Diagnoseprogramm der GKS: ZDGKS Diagnoseprogramm der GSA: GDJAGSA
157 157 157 158 161 161 162
. .
Taktsplitten im Wartungsfall .
Großspeichersteuerung und Plattenspeicheranpassung Ablauf einer Daten-Ein-/Ausgabe Ein-/Ausgabegeräte
.
Wartungsblattschreiber
Blattschreibersteuerung . Bedienungsblattschreiber Anzeigegeräte für Systemzustände
Kontrollplatz
Signalabfrageeinrichtung.
Programmausstattung der EDS-Technik Programmiersprachen Programmbausteine
139 140 140 142 143 150 151 152 152 152 152 153 153 153 153 153 155
.
.
164 164 165 166 170 172 174 174 174 176 176 176 176 178 178 180
173. 17.3.1. 17.3.2. 17.3.3. 17.4.
Betriebssystem 2. Die Organisationsprogramme
181 181 182 182 182
Die Sicherungsprogramme.. . Übersetzer- und Dienstprogramme
Anwenderprogramme
18. 18.1. 18.2. 18.2.1. 18.2.2. 18.2.3. 18.2.4. 18.2.5. 18.3. 18.4.
Verbindungsabläufe . Grundlegende Datenfelder und Bausteine der Vermittlungstechnik Vermittlungstechnische Programme .
19.
Prinzip der rechnertechnischen und vermittlungstechnischen Bedie-
19.1. 19.2. 19.3. 19.3.1. 19.3.1.1. 19.3.1.2. 19.3.1.3. 19.3.1.4. 19.3.1.5. 19.3.2. 19.3.3. 19.3.4. 19.3.4.1. 19.3.4.2. 19.3.4.3. 19.3.4.4. 19.3.4.5. 19.3.4.6. 19.3.4.7. 19.3.4.8. 19.3.4.9.
Ruferkennung bis Richtungswahl . . Richtungswahl . . 2.2222...
Belegen und Durchschalten Verbindungsüberwachung auf A- Polarität (Auslösen) . Auslösen der Verbindung LEAS: Unterprogrammkomplex der Leitungs- Ein/Ausgabe Weitere vermittlungstechnische Programmbausteine
. .
nung des EDS .
Allgemeines . Prozedur und Format der Ein-/Ausgaben . Überblick über die system- und vermittlungstechnische Bedienung Systembedienung on Bedienvorgänge der zentralen Systemeinheiten, der Speicherbanken und der LE- und GE-Peripherie. .
Abfragen und Änderung der Namensliste der Geräte.
Bedienvorgänge zur Organisation der Bedienblattschreiber Fixpunktorganisation . . Lesen von Kernspeicherinhalten Dienstprogramme . Laden und Starten relativ ladbarer Programme Abfragen und Änderungen der vermittlungstechnischen Bedienung
Leitungsproportionale
Anzeigefelder,
Leitungsbeschreibung
und
Zustand einer Leitung
Bündelproportionale Anzeigefelder, Bündelbeschreibung und Bündelliste . . . . Datenfelder der Richtungswahl .
Betriebsklassenmatrix Quotierungstabelle
.
Betriebs- und Testmeldungen Mitlesen Trennen von Verbindungen
Verkehrsstatistik
.
184 184 187 188 193 194 202 202 204 206
207 207 207 208 208 208 209 210 210 211 211 211 212 212 212 213 213 214 214 214 215 215 XII
19.3.4.10. 19.3.5.
Test einer gestörten Leitung Bedienung der Rufdatenaufzeichnung
19.3.5.1. 19.3.5.2. 19.3.5.3. 19.3.6. 19.3.6.1. 19.3.6.2.
Wechsel von Rufdatenplatten. Zuweisen von Rufdatenplatten . . Sonstige Bedienvorgänge der Rufdatenaufzeichnung Bedienvorgänge für den Sonderdienst Rundschreiben Abfragen und Änderungen für den Sonderdienst . Dienstplatten
20. 20.1. 20.2. 20.2.1. 20.2.2. 20.3. 20.4. 20.5. 20.6. 20.7.
Sicherung des Systems Sicherungstechnische Begriffe Fehlererkennung Softwarefehler Hardwarefehler
21. 21.1. 21.1.1. 21.1.2. 21.1.3. 21.2, 21.3. 21.3.1, 21.3.2. 21.4.
Rufdatenerfassung im EDS Rufdatenaufzeichnung
22. 22.1. 22.1.1. 22.1.2. 22.1.3. 22.1.4. 22.2. 22.2.1. 22.2.2. 22.2.3. 23. 23.1.
Konstruktiver Aufbau des EDS . Schranksystem Schrankaufbau Endstützen HF-Schirm und Funkentstörschrank . Flächenrost . . Baugruppenausführung . Flachbaugruppen
XIV
Fehlerspeicherung Funktionszustände
Fehlerroutinen
Sicherungssoftware
.. der Systemeinheiten .
Ablauf eines Fehlerfalles
215 216 216 216 216 217 217 218
.
.
219 219 219 219 220 224 225 227 229 230
. .
.
.
232 233 233 234 236 237 238 238 241 241
Datensätze Puffern und Abspeichern der Rufdaten . . Datenorganisation der Rufdatenplattenspeicher . Rufdatenübertragung . Rufdatenverarbeitung Gebührenerfassung Verkehrswerterfassung Sicherung der Rufdaten .
Baugruppenrahmen Verdrahtung Planung des Integrierten FernschreibDatenanschlußprognose .
und Datennetzes
.
243 243 243 245 245 245 246 246 247 249 251 251
23.2. 23.3. 24. 24.1. 24.2. 24.3. 24.4. 24.4.1. 24.4.2. 24.4.3, 24.4.4. 24.4.5. 25. 25.1. 25.1.1. 25.1.2. 25.1.3. 25.1.4.
25.2. 25.2.1. 25.2.2. 25.2.3. 25.2.4. 25.2.5. 25.2.6. 25.3. 25.3.1. 25.3.2. 25.4. 25.4.1. 25.4.2.
Festlegen der Versorgungsbereiche Übertragungswege Planung
252 252
.
einer Datenvermittlungsstelle
.
Allgemeines Planungsbogen Verkehrsparameter und Grenzwerte . Unterlagen für das Erstellen des Anlagenprogrammsystems Richtungswahlplan . . Richtungsliste und Knotenliste . Bündelliste Leitungsliste Sonstige Listen Aufbau einer Datenvermittlungsstelle Musteraufstellungsplan und Raumanordnung . DVST-Raum Plattenspeicherraum . DUST-Raum mit Datenverteiler Bedienungsraum und Betriebsräume . Systemanordnung Geplanter Endausbau. Zulässige thermische Belastung . Maximale Leitungslängen . Günstige Anordnung für den technischen Betrieb. Berücksichtigung des redundanten Aufbaus .
Zulässiger Einbauplatz im EDS-Schrank
Verkabelung . Kabelarten und Vorfertigung der
Regelverkabelung
Kabel
Datenverteiler . . Bauform des Datenverteilers . Beschaltung des Datenverteilers .
26. 26.1. 26.2.
Betreiben von Datenvermittlungsstellen
27. 27.1. 27.2. 27.3.
Lüftungstechnische Fragen Klimabedingungen . . Ausführungen der Lüftungsanlagen Luftführung im DVST-Raum
Betriebsabwicklung
.
Unterhaltung
. .
.
254 254 255 256 258 260 262 262 262 265 266 266 268 268 268 271 272 272 272 273 273 274 274 278 278 280 283 283 283 284 284 286 288 288 290 290
XV
28. 28.1. 28.1.1. 28.1.2. 28.2. 28.3. 28.4. 28.5. Anhangi
Stromversorgung
Stromrichter Stromversorgungsgeräte (SVO) . . Aufbau und Wirkungsweise der Stromversorgungsgeräte
Stromzuführung . . Erdungsfragen Wechselrichter für Plattenspeicher . Netzersatzanlage Nebenstellenanlagen für den Textverkehr Das SIEMENS
SYSTEM
Anhang 2 Das SIEMENS
SYSTEM
102
Sachverzeichnis
XVI
.
307
.
EDS in taktgesteuerten Netzen
Anhang 3 Rechnergesteuerte SEL-Speichervermittlungssysteme
294 296 296 297 299 302 303 304
ADX
319
345 373
1.
Grundbegriffe
1.1.
Digitale Übertragungstechnik
Blickt man
in der Geschichte der elektrischen Nachrichtentechnik zurück, so findet
man als erste praktische Anwendung für einen körperlosen Nachrichtenaustausch die Telegrafie. Bei der Nachrichtenquelle werden in einem Sender die zu übermittelnden Zeichen in Stromimpulse umgewandelt. In der Nachrichtensenke erfolgt mit Hilfe eines Empfängers die Rückwandlung in die ursprünglichen Zeichen (Bild 1.1.).
Sender
I
——
Emp-
- - - -— — ——J
Nachrichtenquelle
fänger Nachrichtenserke
Bild 1.1. Nachrichtenfluß
Dabei stehen als Übertragungsmedien entweder der elektrische Strom in galvanischen l.eitern oder elektromagnetische Schwingungen im Raum zur Verfügung.
Die Wandlung
und Rückwandlung der zu übermittelnden Nachricht erfolgt bei
der Telegrafentechnik (heute: Fernschreib- und
Datentechnik)
in festgelegten Stu-
fen. Daher spricht man von einer digitalen! Nachrichtenübertragung. Bei den meisten Anwendungen werden nur zwei Kennzustände genutzt, z. B. Strom - kein Strom, so daß man kann.
dann
von einer binären?
Nachrichtenübertragung
sprechen
Zwischen Sender und Empfänger müssen Vereinbarungen über die anzuwendende Übertragungsgeschwindigkeit, werden.
1.1.1.
den
Code
und
das
Gleichlaufverfahren
getroffen
Übertragungsgeschwindigkeit
Die kleinste Nachrichten- bzw. Informationseinheit in einem Übertragungssystem stellt das Bit (Mehrzahl:
die Bits, als Einheit: bit) dar. Unter dem
Begriff Ȇber-
tragungsgeschwindigkeit« versteht man die in der Zeiteinheit max. übermittelte Zahl von Bits = Binärentscheidungen, Dabei wird nicht zwischen Nachrichten1 digitus (lateinisch) = Finger ® bini (lateinisch) = je zwei
(= Informations-)bits und Steuerbits unterschieden (siehe auch Zeichengeschwindigkeit). Als Einheit wird bit/s oder entsprechende dezimale Vielfache davon, z.B. kbit/s, Mbit/s, verwendet.
1.1.2.
Code
Zwischen Sender und Empfänger muß einer Vereinbarung hinsichtlich der Zuordnung von »Strom-« zu »Kein-Strom-«Folgen getroffen werden, Der aus den Anfän-
gen der Telegrafie bekannte Morsecode ist wegen der unterschiedlichen Länge der einzelnen Zeichen technisch nicht einfach zu beherrschen. Die heute in der Fernschreib- und Datentechnik angewendeten Codes sind jeweils auf einer einheitlichen Zahl von Bits je Zeichen aufgebaut, z. B. 5-Bit-Codes, 7-Bit-Codes.
Einen geordneten Vorrat einer solchen Zeichenfolge nennt man Alphabet.
1.1.3.
Gleichlaufverfahren
Zwischen Sender und Empfänger muß beim Nachrichtenaustausch Gleichlauf bestehen, d. h. innerhalb einer Bitfolge muß Synchronismus 3 bestehen. In der Nach-
richtentechnik werden zwei Gleichlaufverfahren angewendet:
das Start-Stop-Ver-
fahren und das Synchronverfahren. Start-Stop-Verfahren
Beim Start-Stop-Verfahren wird jedem zu übermittelnden Zeichen ein Start- und ein Stopbit hinzugefügt. Dabei kann das Stopbit eine größere Zeiteinheit einnehmen als die übrigen Bits (Bild 1.2.).
Start-
bit
1
2
3
4
5
Stop-
bit
Informationsbits
Bild 1.2. Bitfolge beim Start-Stop-Verfahren Zwischen
den
einzelnen
Zeichen
kann
eine beliebig
lange
Pause
eingeschoben
werden. Der Empfänger wird erst beim Eintreffen des neuen Startbits synchronisiert. Das Start-Stop-Verfahren wird bei niedrigen Übertragungsgeschwindigkeiten eingesetzt, um unmittelbar elektromechanische Geräte, z. B. Fernschreibmaschinen,
steuern zu können. Der mechanische Aufbau der Maschinen ist bei diesem Verfahren leichter zu beherrschen als beim Synchronverfahren. Nachteil des Start-Stop-
D&D
® synchron (griechisch) = gleichzeitig
Verfahrens: Die effektive Leistung des Übertragungssystems sinkt spürbar durch das Hinzufügen der »Synchronisierbits«,je Zeichen. Z. B. wird bei einem 5-BitCode und einfachem Startbit bzw.
information übermittelt.
1,5fachem Stopbit 2,5:5 =
50 0/0 Synchronisier-
Synchronverfahren
Beim Synchronverfahren wird der Gleichlauf zwischen Sender und Empfänger nur in größeren Zeitabständen kontrolliert. Entweder wird am Anfang
einer
zu über-
mittelnden Zeichenfolge Synchronisierinformation gesendet (= Rahmensynchronisation) oder in »Sendepausen« wird durch Synchronisierzeichen der Gleichlauf zwischen Sender und Empfänger aufrechterhalten. Im ersten Fall spricht man auch von einem »Zeichenrahmen« (Bild 1.3.). Der »Bitsynchronismus« wird aus den laufend (Bild 1.4.).
ke
—
SYN
SYN
Zeichenrahmen
SYN
1
abgeleitet
—
2
Synchronisierzeichen
eintreffenden Zeichen
3
n
Intor mationszeichen
Bild 1.3. Rahmensynchronisation
x
x+1
1x+2|
syn | x+3
Bild 1.4. Laufende Synchronisation 1.1.4.
Verzerrung
Bei der analogen fänger bestimmte
Nachrichtenübertragung müssen zwischen Sender und Emp-
Dämpfungswerte
eingehalten
werden.
Im
Gegensatz
dazu
dür-
fen bei der digitalen Nachrichtenübertragung vorgegebene Verzerrungswerte nicht überschritten werden. D. h., beim Empfänger darf die Zeitlage eines Informationsbits gegenüber dem Sollwert nur um einen zulässigen Betrag verschoben sein. Für die einzelnen Gleichlaufverfahren sind verschiedene Definitionen für die Verzerrung festgelegt. Auch muß für die Messung von Verzerrungswerten eine bestimmte Zeitdauer vereinbart werden, um durch »Ausreißer« keine Verfälschun-
gen des Meßergebnisses zu erhalten.
Für die Auslegung von Fernschreib- und Datennetzen ist die Start-Stop- und die isochrone Verzerrung von Bedeutung. Start-Stop-Verzerrung
Hierunter versteht man die max. Verzerrung von Biteinsätzen innerhalb eines Zeichens, bezogen auf die 1-0-Startbitflanke des betreffenden Zeichens. Als Bezugsachse dient das Sollzeitraster eines Normzeichens (Bild 1.5.). Sollzeichen
Start-
1
bit
ah
2
3
Lk
Atz
5
At3
Alu
Sto P-
Sollzeitraster
JAts
Empfangsseite
Bild 1.5. Start-Stop-Verzerrung As
= t
mar
Der absolute Wert der größten Verzerrung bezogen auf die Sollbitdauer gibt die Start-Stop-Verzerrung
an.
At I = Em].
j00%
°
Vereinbart ist eine Meßdauer von 15 Sekunden, jeweils für vor- bzw. nacheilende Werte. Isochronverzerrung
Beim Senden von Dauerwechseln (1-0-Bitfolgen) ist auf der Empfangsseite kein Bezugspunkt innerhalb eines Zeichens gegeben. Bei der Isochronverzerrung, die u. a. mit Hilfe solcher Dauerfolgen gemessen wird, dient als Bezugsebene das Sollzeitraster der Bitfolgen (Bild 1.6.).
x
|X+1
1 X+2 | X+3 | X+4 | X+5
Sollzeitraster
l |
rn ı
ı
Bild 1.6. Isochronverzerrung
4
Empfangsseite
oa
l I !
_
| | | | I
Die Isochronverzerrung ist festgelegt aus Größtwert — Kleinstwert der gemesse-
nen Verzerrungen bezogen auf die Sollbitdauer. | At max | — | A t min III
ds
1.1.5.
|
» 100 %o
°
Zeichengeschwindigkeit
Für den Benutzer eines Fernschreib- und Datennetzes ist der effektive Durchsatz an Nachrichten
(Informationen)
von
Bedeutung.
Steuerinformationen werden
da-
bei nicht berücksichtigt. Z. B. beträgt die Zeichengeschwindigkeit bei einer Übertragungsgeschwindigkeit von 50 bit/s, bei Anwendung des Start-Stop-Verfahrens mit einfachem Startbit und 1,5fachem Stopbit und bei einem 5-Bit-Code 50 bit/s G+5+1,5) bit/s - 30 bit/s
1.1.6. Wird
=6
2 3
. . . Zeichen/s oder 400 Zeichen/min.
Transfergeschwindigkeit bei der Übertragung
von Nachrichten mit Fehlersicherungsverfahren gear-
beitet, so sinkt die in der Zeiteinheit tatsächlich übertragene Zeichenzahl um
die zu
wiederholenden Nachrichtenmengen. Unter Transfergeschwindigkeit versteht man dann die durchschnittliche je Zeiteinheit übertragene und als richtig erkannten Zeichen oder Datenübertragungsblöcke.
1.1.7.
Schrittgeschwindigkeit
Der kürzeste Abstand zwischen unterschiedlichen Signalzuständen wird als Schritt-
dauer (T) bezeichnet. Dabei können je nach Anzahl der möglichen Signalzustände ein oder mehrere Bits übertragen werden (Bild 1.7.). Signalzustand
ı
2
Schritt—> dauer
OLl"
3
"r
quarternäres Signal
4
0
1
|
|
|
daraus abgeleitetes binäres Signal
Bild 1.7. Erläuterung zu Schrittgeschwindigkeit Unter Schrittgeschwindigkeit wird der Kehrwert der Schrittdauer T, Die Einheit ist mit Baud (Bd) vereinbart. 1Bd
— 1
Ss
verstanden.
12.
_Vermittlungstechnik
1.2.1.
Verkehrsangebot
Der in eine bestimmte Richtung fließende Verkehr wird als Verkehrsangebot bezeichnet. Gemessen wird dieses Verkehrsangebot in Belegungszeit in der Zeiteinheit. Die Einheit dieser Größe ist an sich 1. Um jedoch keine Verwechslungen mit anderen relativen Aussagen aufkommen zu lassen, wird das Meßergebnis in Erlang an1 Ei = 27 1.2.2.
m
gegeben. h
_
1 min 1min
USW.
Hauptverkehrsstunde
In der Vermittlungstechnik, unabhängig, ob für Fernsprechen,
Fernschreiben
oder
Datenübertragung, legt man die Einrichtungen für die Hauptverkehrsstunde (HVStd) aus. Dabei wird entsprechend internationaler Empfehlungen unter der Hauptverkehrsstunde das durchschnittliche Verkehrsangebot der an fünf aufeinanderfolgenden
Werktagen
hintereinanderliegenden
größten Verkehrsangebot verstanden. 1.2.3.
vier
Viertelstunden
mit
dem
Verlustwahrscheinlichkeit
Die Vermittlungssysteme werden bei der Planung so ausgelegt, daß in der Hauptverkehrsstunde eine vorgegebene Verlustwahrscheinlichkeit B bezogen auf das Verkehrsangebot nicht überschritten wird. Z. B. bedeutet B =
1°/,, daß von 100 Ver-
bindungsversuchen 99 angenommen und ein Verbindungswunsch abgewiesen wird. 1.2.4.
Erreichbarkeit
Bei einem Verbindungswunsch werden in Abhängigkeit von dem jeweiligen Vermittlungssystem ein Teil oder alle Leitungen (N), die zum angegebenen Ziel führen,
geprüft, ob noch Verbindungsmöglichkeiten bestehen. Das optimale Vermittlungssystem arbeitet mit voller Erreichbarkeit k = N. Mit höherer Erreichbarkeit steigt die Auslastung einer Leitung in einem Bündel (Bild 1.8.).
1.3.
_Netztechnik
1.3.1.
Digitales Netz
Die Übertragung von Fernschreibnachrichten bzw. digitalen Daten erfolgt immer in digitaler Form. Bei der Datenübertragung in einem digitalen Netz kommt jedoch noch hinzu, daß die Information in den Durchschaltepunkten des Netzes als Basissignal behandelt wird. Die zu einer Wähl- oder Standverbindung hintereinander-
6
on
S
o
Verkehrswert je Leitung A © 2 oO
Ertl
05
Bild 1.8.
04
"
0
20
40
60
Verkehrswert
80
Leitungszahi
in
N
einer Leitung
Abhängigkeit
Leitungszahl
von
der
geschalteten Datenübertragungs- und Datenanschlußsysteme werden jeweils mit dem Basissignal angesteuert. Dadurch werden die in den einzelnen Übertragungsabschnitten aufgelaufenen Störeinflüsse ausgeschaltet (Bild 1.9.). F-Anschlufnetz —f
k—-Fernnetz
Sr-ParI__|
Datenanschlunsystem
Durch
—
—J
e-Anschlunnetz —>|
Zar
78
I__| Burch-
sehafe" Multiplex -Datenüber-"W9j5° tragungssystem
|
Datenanschlunsystem
Datenübertragungssystem
Bild 1.9. Digitales Netz
Falls mit einer einheitlichen lichen Coderahmen,
Übertragungsgeschwindigkeit
z. B. 5-Bit-Code,
und
gearbeitet wird, kann außer
einem
einheit-
der Basissignal-
gewinnung auch noch die bis zum jeweiligen Durchschaltepunkt aufgelaufene Verzerrung ausgeglichen werden. 1.3.2.
Analoge Datenübertragung
Die auch bei einer analogen Datenübertragung in digitaler Form vorliegende Information wird in den Durchschaltepunkten des Netzes entsprechend dem Dämpfungsplan
verstärkt.
Dadurch
werden
auch
die im
Zuge
der Übertragung
einge-
streuten Störspannungen mitverstärkt. Bei der Rückwandlung der Nachricht bzw. der Daten im Empfänger steigt entsprechend die Fehlerwahrscheinlichkeit. Eine Mehrfachausnutzung der Übertragungswege entfällt (Bild 1.10.).
Durchschaltepunkt
Durchschaltepunkt
Datenüber tragungssystem
Bild 1.10. Analoge Datenübertragung 1.3.3.
Synchrones Netz
In einem synchronen Netz arbeiten alle Einrichtungen mit einem einheitlichen Takt. D. h. Sender, Schaltpunkte und Empfänger müssen mit dem Einheitstakt versorgt werden. 1.3.4.
Plesiochrones Netz
In einem plesiochronen4 Netz versorgen die einzelnen Schaltpunkte die jeweils angeschlossenen Sender/Empfänger. Jedoch sind die Taktunterschiede zwischen den einzelnen »Inseln« so gering, daß durch den Einsatz von Pufferspeichern während
einer Verbindung keine Erhöhung der Fehlerwahrscheinlichkeit eintritt.
* plesiochron (griechisch)
=
benachbart zeitgleich
2.
Forderungen an ein digitales Netz
2.1.
CCITT-Empfehlungen
Im CCITT! sind in den letzten Jahrzehnten eine Reihe von Empfehlungen erarbeitet worden, die die internationale Zusammenarbeit zwischen den Fernschreibund Datennetzen der einzelnen Verwaltungen bzw. Betriebsgesellschaften sicherstellen sollen. Auch werden in jüngster Zeit Empfehlungen veröffentlicht, die Mindestforderungen hinsichtlich betrieblicher Leistungsmerkmale von Datennetzen festlegen.
Die CCITT-Empfehlungen werden im vierjährigem Rhythmus überarbeitet und ergänzt. Die z. Z. vorliegende Serie ist in »Orangebüchern« veröffentlicht, die auf der letzten Vollversammlung des CCITT im Herbst 1976 in Genf verabschiedet wurden. Die wichtigsten Empfehlungen, treffen, werden nachfolgend aufgeführt:
2.1.1.
die die Fernschreib- und
Datennetze
be-
F-Serie
Die Empfehlungen
der F-Serie behandeln den Telegrafenverkehr und die damit
zusammenhängenden Gebührenfragen. In der Empfehlung F.1 ist u. a. das Internationale Telegrafenalphabet Nr. 2 veröffentlicht, das für den Telex- und Gentex-
dienst verbindlich ist. Die nachfolgende Abbildung Code:
(Bild 2.1.) zeigt diesen 5-Bit-
t CCITT = Comite Consultatif International Telegraphique et T&lephonique (franz.) = Internationales Beratendes Kommitee für Telegrafie und Fernsprechen
Kombi- | Buch- [Zifternnation | staben-| lage Nr. lage Start|
Bit-Nr. 1
12
|3
|4 | 5
[stor
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21
A B c D E F 6 H I J K L M N 0 P Q R S T U
? : 4) 3 1) 1) 1) 8 ande { ) ‚ 9 0 1 4 ’ 5 7
A|IZjIZIJA|JAJA|Z AIZ|JAJA|Z|Z|Z A|A|ZI|IZI|IZ|JA|Z A\ZJAJA|Z|JA|Z AIZ|A|JAJAJA|Z A|JZJAIZ|ZIA|Z A|JAIZJAI|IZIZ|IZ AIAJA|IZ|JA|Z|Z A|JA|Z|IZJAJA|Z A|Z|ZJAIZIA|Z A|ZIZ|ZIZIAIZ A|JA|ZJA|A|Z|Z AIAIA|Z|Z|Z|Z AA|A|ZIZI|IAIZ A|JA|JA|A|Z|Z|Z AlJA|IZIZ/JA|Z|Z A|ZIZ|Z|JA|ZIZ A|JA|Z|JA|ZI|JA|Z A|\ZJA|ZJAJA|Z AJIA|I|AJA|JA|ZIZ A\Z|z/zZ|AJAIZ
22 23 24, 25 26
V w x Y zZ
= 2 / 6 +
A|JA)|Z|Z|Z|Z|Z A|IZ|Z|A|JA|Z|IZ A|IZ/IA[lZ|Z|Z|Z A|Z|JAIZJA|Z|Z A|Z|JAJAJA|Z|Z
27
[wagenrückauttwi 3
28
IZeilnvorschwizi ı
29 30
Buchstaben Bu) 39 |Zittern (Zi) 5)
I AJAIAJAI|
Bei Lochstreifenbetrieb stellt A kein Loch, Z ein Loch dar. I)..... Für nationalen Dienst zugelassen
2)..... 3)..... U)...
5).....
Für Blattschreiber Auch als »Löschzeichen« bei automatischem Senden verwendet Zur Auslösung des Kennungsgebers
der
Gegen-
stelle im internationalen Telex- und Gentexdienst Komb Nr. 29 (Bu) und Komb: Nr. 30 (Zi) dürfen keinen Zwr auslösen.
ZIA|Z
IAlAlzlalalalz | AT
ZI
ZI
ZI
ZI
Z|Z
A|IZ|IZIA|Z|Z|Z
31
Zwischenraum (Zwr)
AIA|JA|IZ|AJA
32
[nicht verwendet
AIAIAJA[JAIAIZ
Z
Bild 2.1. Internationales Alphabet Nr.2
F. 10: Die maximale Zeichenfehlerwahrscheinlichkeit in Telegrafenverbindungen, die über Kabelwege führen und mit 5-Bit-Code/Start-Stop-Verfahren arbeiten, darf 3. 10-5 nicht überschreiten.
F. 60: Die Empfehlung behandelt die Regeln für den Telexverkehr. U. a. wird gefordert, daß die Netze der Länder, die den Telexdienst betreiben, so
weit wie möglich direkt verbunden werden sollen. Auch werden hier die für den
internationalen Telexverkehr üblichen Codeausdrücke aufgeführt. Da diese Bezeichnungen z. T. auch in den neuen Datennetzen Verwendung finden, werden sie
nachfolgend aufgeführt: ABS Abwesend (absent) Streichen (anuler) ANUL BK Ich schalte ab (break) 10
CFM COL CRV DER DF GA INF
Bitte bestätigen/ich bestätige (confirmez) Bitte wiederholen/ich wiederhole (collationnement) Empfangen Sie gut?/Ich empfange gut (receive) Gestört (derangement) Verbindung hergestellt (droit £ils) Sie können übermitteln (go ahead) Anschluß zeitweise nicht erreichbar, bitte Auskunft (information)
JIFE
Dienststelle wegen Feiertag geschlossen (jour ferie)
MNS MOM MUT NA NC NCH NI NP NR OCC OK
Minuten (minutes) Warte (momente) Verstümmelt (mutile) Verkehr nicht erlaubt (not admitted) Gassenbesetzt (no eircuits) Anschlußnummer geändert (number changed) Keine Leitungskennung zu erhalten (no identification) Unter der gerufenen Nummer kein Anschluß (no person) Bitte geben Sie Ihre Rufnummer an (number) Besetzt (occupe) Zustimmung (oll correkt)
P PPR
Beenden Sie Ihre Übertragung (stop) Papier (papier)
R
Erhalten (recu)
anrufen
RAP
Ich rufe Sie wieder an ((rappellerai)
RPT
Wiederholen
SSSS
Bereit zur Datenübertragung CCITT-Empfehlung S. 15
SVP TAX
Bitte (s’il vous plait) Wie hoch ist die Gebühr?
TESTMSG THRU
Bitte senden Sie Prüftext (message) Sie haben Verbindung mit einem Telexplatz (through)
W WRU XXXXX
Wörter (words) Wer ist da? (who Irrtum
TPR
2.1.2.
(r&petez)
(taxe)
Fernschreiber (teleprinter)
are you?)
R-Serie
In dieser
Serie
werden
alle Fragen
behandelt,
die
die Mehrfachausnutzung
von
Fernsprech-Stromwegen für Wechselstrom-Telegrafensysteme betreffen. Nach den Festlegungen über Begriffe der Telegrafenverzerrung wird die normierte Belegung von WT-Systemen mit 50-, 100- und 200-Bd-Kanälen festgehalten. Wichtig für die Auslegung von Fernschreib- und Datennetzen sind die folgenden
Empfehlungen:
11
R. 50:
Telegrafenleitungen
sind
so auszulegen,
daß
nicht 28 0/, übersteigt. Dabei bleibt die Verzerrung,
die
synchrone
Verzerrung
die durch die Sendeeinrich-
tung verursacht wird, unberücksichtigt. Außerdem soll ein einzelner Kanal T-Leitung nicht mehr als 10 %/s isochrone Verzerrung aufweisen (Bild 2.2.).
oO
---- —4WT
---- —
BEN Be
wr
H-----4wr
210 %——e — 5, 210
————
H-----4
einer
O0
a
5, 128 %
Bild 2.2. Isochrone Verzerrung bei T-Leitungen R. 57: Bei der Planung von Vermittlungsnetzen mit Start-Stop-Verfahren (50 Bd) ist darauf zu achten, daß die Start-Stop-Verzerrung der Teilnehmeranschlußleitung einschließlich des Sendeapparates nicht größer als 12 %/, ist. Außerdem sind in den Fernleitungsabschnitten folgende Verzerrungswerte einzuhalten: Zahl der WT-Kanäle 1 2 3 4 5
isochrone Verzerrung 10% 18% 24 0/9 28 0/0 -
Start-Stop-Verzerrung 8% 13 %/0 17% 21% 25 %/o
Die gesamte Start-Stop-Verzerrung der am Eingang der Teilnehmeranschlußleitung empfangenen Zeichen darf nicht größer als 30 ®/, sein (Bild 2.3.). e———
DO P----—wr e—
.
Fernleitung——-
------Jw
Teilnehmer-
anschlun Leitung
H-----— 0
312 %—H ösr 230%
Bild 2.3. Start-Stop-Verzerrung in T-Vermittlungsnetzen R.58: Am Ausgang Start-Stop-Verzerrung,
des nationalen Telex- bzw. Gentexnetzes darf die gesamte einschließlich der Verzerrung der Sendeeinrichtung, nicht
größer als 22 0%/, sein. Dabei wird unter der Start-Stop-Verzerrung der maximale
Verzerrungswert bezogen auf Zeichen verstanden, der bei einer Meßdauer von 30 s auftritt (Bild 2.4.).
12
Nationales—— Netz
O
P—----
fe — Internationale Leitung
WT
--- —-
6.7: 22% —————a
Bild 2.4. Start-Stop-Verzerrung im internationalen Verkehr
R. 60: Hier sind die Bedingungen für Zeichenentzerrer für Start-Stop-Zeichen in 5-Bit-Codes
aufgeführt.
Der
Empfangsspielraum
der
Entzerrer
soll
mindestens
40 %/, betragen. Die Kennzeitpunkte zwischen dem Beginn der Startbits zweier Zeichen soll mindestens sieben Einheitsschritte auseinanderliegen. 2.1.3.
S-Serie
In der S-Serie sind die Empfehlungen über Fernschreibmaschinen zusammengefaßt. Einige der Empfehlungen, die die Zusammenarbeit zwischen Fernschreibmaschinen betreffen, seien näher erläutert:
S. 3: Fernschreibmaschinen oder andere Endeinrichtungen, die mit einer Schrittgeschwindigkeit von 50, 75 oder 100 Baud und dem Internationalen Telegrafenalphabet Nr. 2 arbeiten, sollen mit einem Sendezyklus von mindestens 7,4 (oder 7,5) Einheitsschritten arbeiten. Der Drehzahlfehler, d.h. die Abweichung gegenüber der Nennschrittdauer von 20 ms, darf nicht größer als £ 0,75 0/, sein. Außerdem soll die Empfangsseite noch einwandfrei Zeichen aufnehmen, die mit einem Nenn-
Sendezyklus von 7,0 Einheitsschritten abgegeben werden. Die Start-Stop-Verzerrung des Senders soll bei einer Meßdauer von 15 kleiner als 10 %/, sein. Der Empfangsspielraum des Empfängers soll bei 50- und 75-BdMaschinen nicht kleiner als 35 %/, und bei 100-Bd-Maschinen nicht kleiner als 30 0/0 sein. S. 6: Hier werden Angaben
über die Belegung des Kennungsgebers festgehalten.
Nach dieser Empfehlung sollen alle am internationalen Telexdienst beteiligten Teilnehmerendeinrichtungen mit einem Kennungsgeber ausgerüstet sein. Die Auslösung dieses Kennungsgebers geschieht durch die Kombination Nr. 4 (D) des Alphabets Nr. 2 nach vorausgegangenem Empfang der Komb. Nr. 29 (Ziffernum-
schaltung). Der Kennungstext wird im Telexnetz aus 20 Zeichen gebildet: 1 x Buchstaben-
(oder
Ziffern-Jumschaltung
1 x Wagenrücklauf 1 x Zeilenvorschub 16 Zeichen, die von den einzelnen Verwaltungen festgelegt werden 1 x Buchstabenumschaltung Damit bei Sendungen von Lochstreifensendern nicht der Kennungsgeber der Empfangseinrichtung ausgelöst wird, darf die Komb. Nr. 4 bei vorausgegangener
Ziffernumschaltung von Empfangslochern nicht abgelocht werden.
13
S.15: Hier werden die Bedingungen genannt, die bei der Datenübertragung über das Telexnetz zu beachten sind. Im Regelfall soll die Datenübertragung in einem 5-Bit-Code und im Start-Stop-Verfahren erfolgen. Der Sendung ist viermal die Komb. Nr. 19 (= S) voranzusetzen.
2.1.4.
U-Serie
In dieser Serie sind alle Empfehlungen über die Fernschreib-Vermittlungstechnik zusammengefaßt. Größtenteils sind dies Angaben über Signalisierungsverfahren. U. 1: Diese Empfehlung behandelt die Signalisierungsverfahren im internationalen Telexdienst. Bei automatischen Betrieb zwischen den Teilnehmern wird dabei folgende Tabelle angegeben: Signal
Typ A
Anrufbestätigung Wählaufforderung
Signalisierungsverfahren | TypB
Dauerstoppolarität
Wählzeichen
Impuls von 40 ms (+ 8 ms) Startpolarität Fernschreibzeichen
Verbundensignal
Impuls
Besetztzeichen
von
150 ms
(+ 11 ms) Startpolarität, anschließend mindestens 2 s Stoppolarität Fernschreibzeichen, anschließend Startpolarität
Impuls von 25 ms Stoppolarität (Toleranzgrenzen 17,5... 35 ms) Impuls von 25 ms Stoppolarität (Toleranzgrenzen 17,5 ... 35 ms) Nummerschalterimpulse oder Fernschreibzeichen Stoppolarität
Dauer
zwischen
2s und
8s
1. Impuls von 165 ... 260 ms Stoppolarität von 1,5s Dauer (£ 30%). Diese Signalfolge kann wiederholt werden, bis Auslösung erfolgt. 2. Impuls
von
165
...
260
ms
Stoppolarität, anschließend Fernschreibzeichen und dann Startpolarität von 1,5 s Dauer
Gestört,
Nummer geändert, Nummer nicht erreichbar
Schlußzeichen, dem
normaler-
weise Fernschreibzeichen vorausgehen
(+ 20/0). Diese Signalfolge kann wiederholt werden, bis Auflösung erfolgt.
1. Dauerstartpolarität.
Dieses Zeichen soll möglichst nicht benutzt werden. 2. wie bei Besetztzeichen 1 3, wie bei Besetztzeichen 2
U. 6: Betrügerischer Transitverkehr im internationalen Telexdienst soll dadurch verhindert werden, daß die erste Ziffer der Wählinformation gibt, daß Transitverkehr erwünscht ist.
im Ankunftsland
an-
U. 11: In dieser Empfehlung wird das Signalisierungsverfahren für den interkontinentalen
TypC.
14
automatischen
Transitverkehr
im Telex-
und
Gentexdienst
angegeben:
U. 12: Hier wird das Signalisterungsverfahren Typ D für den End- und Transitverkehr im Telexdienst und entsprechend für internationale Leitungen zwischen anisochronen Datennetzen angegeben. Die Einführung dieses Signalisierungsverfahrens
ist gerade im
Hinblick
auf die Einführung
des Elektronischen
mittlungssystems von der DBP unterstützt worden Bild 2.5.). Vorwärtsrichtung A
Rückwärtsrichtung
Z
freie Leitung f
Anruf
A
Datenver-
Rückwärtsrichtung
zZ
A
Z Vermittlungsstelle nicht empfangsbereit
1..2 Zeichenlängen
Wahl Klassenzeichen usw. 3) Netzkennzahl
2!
0..1 Zeichen-
{
länge
{
Wahlendezeichen £)
u
D 3
x Y z Ä Oo 0 N _
h ' i k t m n o
I
x y z ö 8 6 8 DEL
Bild 2.6. Internationales Alphabet Nr. 5 (7-Bit-Code)
2.4.
Fehlerwahrscheinlichkeit
Die Güte eines Datennetzes wird durch die zu erwartende mittlere Fehlerwahrscheinlichkeit bestimmt. Dabei kann die Fehlerwahrscheinlichkeit auf die Zahl der übermittelten Bits, Zeichen oder Datenblöcke bezogen werden.
2.4.1.
Bitfehlerwahrscheinlichkeit
Die mittlere Bitfehlerwahrscheinlichkeit gibt an, auf wieviel richtig empfangene Bits ein falsches kommt. Die Bitfehlerwahrscheinlichkeit allein gibt noch keine endgültige Aussage
über
die Güte
einer Datenübertragung.
Verteilung der Bitfehler innerhalb der Gesamtdauer Fehlersicherungsverfahren
eine
Korrektur
der
Je nach
der statistischen
der Übertragung kann durch
falsch
übermittelten
Bits
erreicht
werden. Ein einheitliches Meßverfahren zur Bestimmung
ist noch nicht festgelegt, so daß Zusatzangaben
der Bitfehlerwahrscheinlichkeit
über Meßdauer usw. erforderlich
sind. Je nach der Netzart (analoges Netz/digitales Netz) werden heute mittlere Bitfehlerwahrscheinlichkeit von 10-2 bis 10-7 erreicht, d.h. auf 10 000 bis 10 000 000
übermittelte Bits kommt
ein Fehler.
Die anzustrebende
mittlere
Bitfehlerwahr-
scheinlichkeit für Datennetze liegt bei 10-®.
21
2.4.2.
Zeichenfehlerwahrscheinlichkeit
Wenn die Bitfehler während des betrachteten Zeitabschnitts statistisch gleichmäßig verteilt wären, dann wäre Bit- und Zeichenfehlerwahrscheinlichkeit durch den verwendeten Coderahmen direkt voneinander abhängig. Da jedoch die Bitfehler häufig gebündelt auftreten, ist die mittlere Zeichenfehlerwahrscheinlichkeit zahlenmä-
Big etwas günstiger als wie sie sich aus dem verwendeten
Code an sich ergeben
würde.
Beim Telexnetz wird durch den CCITT eine mittlere Zeichenfehlerwahrscheinlichkeit von 3 - 10-5 gefordert, d.h. auf 100 000 übermittelte Zeichen dürfen drei falsch übermittelte Zeichen kommen. 2.4.3.
Blockfehler
In Datennetzen wird die Güte der Übertragung häufig auf Datenblöcke bezogen. International ist für Meßzwecke ein Block mit 511 Bits, belegt nach einem vorgegebenen Muster, eingeführt. Die empfangenen Meßdaten werden dann mit dem im Meßgerät abgespeicherten Bitmuster verglichen. Zur Beurteilung der Übertragungs-
güte stellt die Zahl der Blockfehler, bezogen auf 100 oder 1000 gesendete Blöcke, die umfassendste Aussage dar.
2.5. Die
Verbesserung der Übertragungsgüte bei der Datenübertragung
auftretenden
Bitfehler,
die sich als Zeichen-
Blockfehler auswirken, können durch entsprechende Maßnahmen gar korrigiert werden. 2.5.1. Die
oder
erkannt und so-
Querparität einfachste Form
der Datensicherung
stellt die Ergänzung
eines Zeichens
um
ein Prüfbit dar. Dieses Prüfbit stellt je nach Gleichlaufverfahren die Ergänzung des zu
sendenden
Zeichens
auf
eine
gerad-
oder
ungeradzahlige
Quersumme
dar
(Bild 2.7.). et
1152] 3] 4215| P
Wert
st
0
1
0
0
1
Ungerade Querparität bei Start- Stop-Verfahren
1
|1|2]3147]5]|6|7 | P
Wert "
0
1
0
0
1
0
1
1
Gerade Querparität bei Synchronverfahren
P=Prüfbit Bild 2.7. Bildung des Prüfbits bei Querparität
Die Übertragungsgüte erhöht sich bei diesem Verfahren etwa um den Faktor 100. 22
2.5.2.
Längsparität
Bei der Sendung von Datenblöcken kann die Übertragungsgüte durch die Einführung von Prüfbits in der »Längsrichtung« erhöht werden. Selbstverständlich muß dabei die Blocklänge vereinbart sein (Bild 2.8.). Zeichen
1 2 ' ı ı
. a Längsporität
ı ı
N
Bild 2.8. Bildung des Prüfzeichens bei Längsparität
Einschließlich der Querparität erhöht sich die Übertragungsgüte bei Einsatz der Längsparität etwa um den Faktor 10%. 2.5.3.
Zyklische Blocksicherung
Eine weitere Erhöhung der Übertragungsgüte kann durch den Einsatz einer zyklischen Blocksicherung erreicht werden. Dabei werden die Bits eines Datenblocks mit einem fest vorgegebenen Muster in einem Schieberegister verknüpft. Am Schluß der Übertragung des Datenblocks wird der Inhalt des Schieberegisters übermittelt. Am Empfangsort werden die einzelnen Bits ebenfalls mit dem gleichen fest vorgegebenen Muster verknüpft. Der dabei entstehende Registerinhalt muß mit dem übermittelten Ergebnis übereinstimmen (Bild 2.9.). Zeichen
1 2 !
l Zeichenin-
halt
des
1*
N
Schieberegisters
{
l
1
ı
I Bild 2.9. Zyklische Blocksicherung
Die Übertragungsgüte wird bei der zyklischen Blocksicherung etwa um den Faktor 108 verbessert.
2.6.
Verfügbarkeit
Für einen Anwender einer Datenfernübertragung - sei es über eine Festverbindung oder über eine Wählverbindung - ist die Verfügbarkeit der Verbindung ausschlaggebend. National und international bestehen noch keine Vereinbarungen über die 23
Definition der Verfügbarkeit eines Übertragungsmediums.
ihren Bereich festgelegt, daß
eine Festverbindung
Die DBP
hat intern für
eine Verfügbarkeit
destens 99,5 %/, aufweist, d. h. bei 100 Stunden Betriebsdauer max.
von min-
30 Minuten aus-
fallen darf. Natürlich gilt diese Angabe nur als statistischer Mittelwert. In der Praxis werden jedoch wesentlich günstigere Werte erreicht.
24
3. Möglichkeiten der Fernschreib- und Datenübermittlung
Die Deutsche Bundespost betreibt ein Fernmeldenetz, daß zum überwiegenden Teil 6 95°/u) für den Fernsprechverkehr
genutzt wird. Innerhalb
dieses Fernmeldenet-
zes stehen eine Reihe von Möglichkeiten in Fernschreib- und Datenvermittlung zur Verfügung, die von der DBP als »Dateldienste« angeboten werden. Dabei sind aus benutzungsrechtlicher Sicht zwei Gruppen zu unterscheiden: Öffentliche Netze und posteigene Stromwege. Im allgemeinen stellt die DBP Verbindungen zwischen Teilnehmerhauptanschlüssen her. Das Gesetz über Fernmeldeanlagen (FAG) aus dem Jahre 1892 läßt jedoch zu, daß der Fernmeldeverkehr zwischen Grundstücken, die dem gleichen
Inhaber gehören und wirtschaftlich gemeinsam genutzt werden, über private Drahtfernmeldeanlagen abgewickelt werden darf. Da die Inhaber solcher Grundstücke selten eigene Fernmeldekabel verlegen, was nach entsprechender Vereinbarung mit dem Wegeunterhaltungspflichtigen ansich möglich ist, stellt die DBP im Rahmen des Dienstes »Überlassen von posteigenen Stromwegen« Fernmeldewege zur Verfügung. Im nachfolgenden
Übersichtsbild
(Bild
3.1.) sind
die Möglichkeiten
schreib- und Datenübermittlung im Fernmeldenetz der DBP dargestellt: Fernschreib- und
Digitales
Datenübermittlung
Fernschreib- und
I
I Genternetz 150 bit/s
I
S-Bit-Codes beliebige Codesf 15-Bit- Code | Start-Stop-Vert. | | Stort-Stop-vert. | IStort-Stop-vert.! oder Synchronwerlj lifür postinterne | 2.4 kbit/e vorzugsweise
8-8it-Rahmen
Synchronverf.
lab 1976)
Öffentfiches Netz
der DBP
Feste Verbindungen
__ıL_ 0 J
Dotexnelz 50--200 bit/s
das Fernmeldenetz
Datennetz
Wählverbindungen
Telexnelz 50 bıl/s
über
zur Fern-
ITetegrommüber- |
mitttung) OT
4
[öftentliches Diposteigene Telerektrulnetz tür dj | gratensirumwege
Übermittlung di-| |50 bit/s Igitater Nachrichter] | 00 bit/s [pe Biss 200 bit/s 200 bil/s
12 «eis [24 kbil/s 48
kbil/s
9,6
kKbil/s
48
Fernsprechwäühlnetz
200 bil/s 600/12 kbil/s 2.4 Kita 20/20 Zeichen
posleigene Fernsprechsirom]
wege 300--3,4 kHz
posleigene |Breilbandstrom-
wege {0 kitz; 48 kHz: A40KHz; 1,2 MHz: 5 MHz)
kbit/s
posteigen Stromwe[ge im Rohmen
FaG
des
Bild 3.1. Fernschreib- und Datenübermittlung durch die DBP
25
3.1.
Prinzip einer Fernschreib-/Datenverbindung
Bei der Übermittlung Datenstationen
digitaler Nachrichten
über einen
sind immer
Übertragungsweg
zwei Fernschreiber bzw.
miteinander
verbunden.
Dabei kann
dieser Übertragungsweg über ein Wählnetz laufen oder festgeschaltet sein. Die Datenstation wiederum besteht aus zwei Einheiten: die Datenübertragungseinrichtung (DÜE) Datenstation
DEE
H4+1 |
und die Datenendeinrichtung (DEE) A
DüE
ee
Datenslation
Seen
_
Fernschreib- /Datenverbindung
DüE
HI |
—
DEE
Schnill-
stelle
..... .....
B
sl
Schnitt-
DEE DÜE
(Bild 3.2.).
stelle
Datenendeinrichtung Datenübertragungseinrichtung
Bild 3.2. Prinzip
einer Fernschreib-/Datenverbindung
Die Fernschreib-/Datenverbindung beginnt bzw. endet an den Schnittstellen zu den
Datenendeinrichtungen.
In öffentlichen
Netzen
ist an
dieser Schnittstelle
die
Verantwortungsgrenze der Verwaltung. Die Datenübertragungseinrichtung ist daher grundsätzlich posteigen. Bei einer herkömmlichen Fernschreibverbindung entfällt die Datenübertragungseinrichtung. Die Schnittstelle zu den privaten Teilnehmereinrichtungen liegt dabei in der Posttrenneinrichtung bzw. Fernmeldesteckdose.
3.2.
Fernschreib- und Datenübermittlung im Telexnetz
Entsprechend den CCITT-Empfehlungen müssen im Telexnetz folgende Bedingungen bei der Fernschreibübermittlung eingehalten werden: — Übertragungsgeschwindigkeit 50 bit/s — Internationales Telegrafenalphabet Nr. 2 (siehe Punkt 2.1.1.) — Start-Stop-Verfahren Falls andere 5-Bit-Codes angewendet werden, muß der jeweiligen Sendung ein Datenumschaltesignal vorangehen: viermal Komb.
Nr. 19 (= S). Zum Senden bzw.
zum Empfangen können im einfachsten Fall die vorhandenen Lochstreifensender bzw. -empfänger eingesetzt werden. Es können aber auch beliebige, jedoch von der
DBP zugelassene Datenendeinrichtungen mit dem Telexnetz verbunden werden. Dabei wird entweder eine Umschalteeinrichtung zwischen Fernschaltgerät und Fernschreibmaschine eingesetzt oder es erfolgt ein direkter Anschluß der DEE.
jedoch sichergestellt sein, daß beim Empfang »Wer
26
ist da?« die Kennung
Es muß
der Komb. Nr. 4 (Ziffernseitig)
ausgesendet wird. Höher-
=
oder niederwertigere Codes
als ein 5-Bit-Code dürfen im Telexnetz werden (Bild 3.3.). Private Teilnehmereinrichtungen
zur Datenübermittlung
nicht verwendet
Private Teilnehmereinrichtungen
- Telexverbindung —
UmE
D
Fo 4
|
-- --—--
]
Schnilt-
4.
I
Schnit-
sielle
stelle
DEE DEE
DEE
>. a
OÖ
..... Datenendeinrichtung
FGt
.....
UmE
.....
Fernschaltgerät
Umschalteeinrichtung
Bild 3.3. Datenübermittlung im Telexnetz
Die Schnittstelle zur privaten Teilnehmereinrichtung kann Zweidraht-Einfachstrom, Vierdraht-Einfachstrom- oder Vierdraht-Doppelstrom sein. Künftig ist auch eine Schnittstelle entsprechend der CCITT-Empfehlung
X. 20 möglich.
Die mittlere Bitfehlerwahrscheinlichkeit bei 95 °/o der Verbindungen 5.10-8,
3.3.
liegt bei
Datenübermittlung im Datexnetz
Z. Z. ist nur eine Übertragungsgeschwindigkeit von 50 bis 200 bit/s zugelassen. Der
Code darf frei gewählt werden. Stoppolarität aufweisen, damit weise auslösen. Es kann sowohl verfahren angewendet werden.
Jedoch muß ein Zeichen einen Mindestanteil an die Vermittlungseinrichtungen nicht fälschlicherdas Start-Stop- als auch das Synchron-GleichlaufDie Datexfernschaltgeräte sind im Gegensatz zum
Telexnetz posteigen (Bild 3.4.).
Privale Teilnehmereinrichtung
DEE
Private Teilnehmereinrichtung
. Datexverbindung
DFG I 20l
|
__________L
DFG 200
|
Schnittstelle
DEE
DFG
200
Schnittstelle
_...... Datenendeinrichtung .....
DEE
Datenfernschaltgerät
für 200 bit/s
Bild 3.4. Datenübermittlung im Datexnetz
27
Die
Schnittstelle
entspricht
der CCITT-Empfehlung
V. 21.
auch die T-Schnittstelle mit 4-Draht-Doppelstrom zugelassen.
Übergangsweise
ist
Die Bitfehlerwahrscheinlichkeits bei 95 /, der Verbindungen beträgt 2 - 10-8.
Ab 1976 ist die Einführung der Geschwindigkeitsstufe 2,4 kbit/s geplant: Datex 2400. Dabei wird der Verbindungsaufbau mit 200-bit/s-Zeichen erfolgen. In der Übertragungsphase wird auf 2,4 kbit/s übergegangen. Firmenbeitrag: Taktgesteuerte Netze.
3.4.
Weitere
Einzelheiten
siehe
Datenübermittlung im öffentlichen Direktrufnetz
Im öffentlichen Direktrufnetz für die Übermittlung digitaler Nachrichten werden zwischen Hauptanschlüssen für Direktruf (H£fD) festgeschaltete Verbindungen hergestellt. Dabei stehen folgende Übertragungsgeschwindigkeiten zur Verfügung: — 50; 200 bit/s; 1,2; 2,4; 4,8; 9,6 und 48 kbit/s. Besondere Vorschriften hinsichtlich Codes bzw. Gleichlaufverfahren sind noch nicht festgelegt. Die Datenübertragungseinrichtungen
sind grundsätzlich posteigen.
Die Schnittstellen entsprechen den einschlägigen CCITT-Empfehlungen. Da das Öffentliche Direktrufnetz nur für die digitale Nachrichtenübermittlung
ausgelegt ist, ist im Gegensatz zur Datenübertragung über Stromwegen keine Sprechverständigung zwischen den Endstellen möglich. Für den Übergang auf Fernsprech-Nebenstellenanlagen ist die Schaltung von Datenanschlußleitungen gestattet. Außerdem können im selben Ortsnetz private Direktrufleitungen betrieben werden.
3.5.
Datenübermittlung im Fernsprechwählnetz
Zur Übermittlung von Daten über das Fernsprechwählnetz stellt die DBP Serienmodem
mit den Übertragungsgeschwindigkeiten
200 bit/s; 600 bit/s/1,2 kbit/s und
2,4 kbit/s bzw. Parallelmodem mit 20/40 Zeichens zur Verfügung. Da in den Vermittlungsstellen
keine
Regenerierung
der
Datensignale
von einer »analogen« Datenübertragung (Bild 3.5.).
28
erfolgt,
spricht
man
hier
a
Private Teiln
m
-
dr ' Ehtun g
Private
&
Schnittstelle
oee a
|
en ne ht u n g Schnittsleile
HH
oüe
KT
1
Teilnehmer-
©
PL
---------
vüe
|
H1-Hoee
—sersrecnrrsnaun
mE
L--+-41WD | L__43
Schniltsielle
AWD DEE DÜE
..... Automatische Wähleinrichtung für Datenverbindungen ...... Datenendeinrichtungen ..... Datenübertragungseinrichtungen
Bild 3.5. Datenübermittlung
im Fernsprechwählnetz
Es ist kein besonderer Code vorgeschrieben. Folgende Schnittstellen stehen zur Verfügung: Übertragungsgeschwindigkeit
CCITT-Empfehlung
200 bit/s
v.21
2,4 kbit/s
V.26 bis
1,2 kbit/s
20/40
Zeichen/s
v.23
V.30
Die Fernsprechverbindung wird entweder manuell mit Hilfe der Datenübertragungseinrichtung (DÜE) zugeordneten Fernsprechapparate oder automatisch mit Hilfe der automatischen Wähleinrichtung für Datenverbindungen (AWD) hergestellt. Um einen selbsttätigen Betrieb der angerufenen Station zu gestatten, ist in die DÜE eine automatische Anrufbeantwortungseinrichtung (AAE) eingebaut.
Die Bitfehlerwahrscheinlichkeit liegt bei 95 °/, der Verbindungen bei 5 - 10-5 (200 bit/s) bzw. 2 - 10-4 (600 bit/s/1,2/2,4 kbit/s).
3.6.
Datenübermittlung über private Drahtfernmeldeanlagen
Die Verwaltung
überläßt für private Drahtfernmeldeanlagen
posteigene
Strom-
wege. Dabei wird dem Teilnehmer Telegrafen-, Fernsprech- oder Breitbandstromwege zur Verfügung gestellt. Die Datenübertragungseinrichtungen, mit Ausnahme
bei den T-Stromwegen, sind privat (Bild 3.6.).
29
. . Private Teilnehmereinrichtungen
DEE
posteigener
im EDS
Adressierung des Kernspeichers
Der logische Aufbau des EDS-KSP ist durch die Begriffe Speicher-Bezirk und Speicher-Wort gekennzeichnet. Jeder Bezirk hat eine Speicherkapazität von 21° — 65 536 Worten zu je 32 Bits. Aus konstruktiven Gründen kann eine EDS-Anlage z. Z. maximal vier Speicherbezirke aufnehmen. Das entspricht einer maximalen Speicherkapazität je EDS-Anlage von 262 144 Speicherworten, auch mit 256 K be-
zeichnet. Der Buchstabe K steht darin als Faktor für den Wert 210 — 1024. Die Speicherworte eines Bezirks sind jeweils von O0 bis 65 535 durchnumeriert. Die Nummern
werden
Wort-Adressen
genannt.
In den EDS-Befehlen
wird durch
Angabe der Wort-Adresse bestimmt, in welchem Speicherwort sich die zu verarbeitende Information befindet. 62
Zur anschaulichen Darstellung des KSP-Inhalts
mein das Listenformat verwendet.
(Befehle und Daten) wird allge-
Jede Zeile entspricht einem Speicherwort,
die
Zeilennummer der Wort-Adresse. Wie unter Punkt 9.1. schon erwähnt, kann ein Speicherwort in verschiedene, kleinere DE gegliedert sein (H. B, Z, A). Jede DE
muß mit einem Speicherzugriff direkt erreichbar sein. Befehle, die eine DE kleiner als ein Wort verarbeiten, haben deshalb ein zusätzliches Adressenmerkmal, den sogenannten Adressenanhang (AAH). Der AAH gibt die Nummer der DE innerhalb des adressierten Wortes an (siehe Bild 9.2.).
| Kernspeicher
Wort-Adresse:
Speicherbezirk
1
-
] 4101 0 4102 Ö s103 | 20 | 21] 4104 | Z 1
Bildliche Darstellung
|
22]
1 2 1 te2 Z3 ] ZA z3] Z4
eines Kernspeicherbereichs
aus Bezirk
1.
Die Lage der dickumrandeten Dateneinheit »Ziffer< ist durch die Adressenmerkmale Bezirk
I,
gekennzeichnet.
Wort-Adresse
4103,
Adressenanhang
5
Bild 9.2. Kernspeicher- Adressierung
Die Adresse einer DE ist somit durch drei Begriffe festgelegt: — — —
9.3.
die die den für
Nummer des Speicherbezirks (Werte 0 bis 3) Wortadresse (Werte O0 bis 65 535) Adressenanhang (Werte O bis 31 für Anzeigen, Bytes und O bis 1 für Halbworte).
O bis 7 für Ziffern, 0 bis 3
EDS-Befehlsformat
Der Befehl ist die kleinste Funktionseinheit
eines Programms.
Jeder EDS-Befehl,
mit Ausnahme einiger Spezialbefehle mit eigenem Format, läßt sich in drei Hauptbestandteile gliedern (siehe Bild 9.3.): —
Der Operationsteil drückt aus, welche Aufgabe
(Operation) der Befehl ausfüh-
—
Die Adresse, bestehend aus Bezirksnummer, Wortadresse und Adressenanhang, bezeichnet die Lage der zu verarbeitenden Dateneinheit im KSP.
—
Die Nummer
ren soll und wie lang die zu verarbeitende DE ist (z. B. ein Halbwort in ein Register laden, ein Byte aus einem Register in den KSP abspeichern usw.).
(PE)
des zur Zwischenspeicherung in der Programmsteuerungseinheit
zu verwendenden
Arbeitsregisters.
In der PE
stehen
leiterspeicher) mit einer Länge von je 16 Bits zur Verfügung.
16 Register
(Halb-
63
Operations-
Operanden
Teıl
— Teıl
1. Operand
Operationscode
Zei
2. Öperand — —
und
4
—
— — Quelle
oder
Dateneinheit
Quelle —
Operationscode
mit
Operationsmodus
—
Nummer
4
—
—
—
Ziel
Adresse
ges
der
Dateneınheit
Arbeitsregister
im
Bild 9.3. Hauptbestandteile
KSP
der
EDS Befehle
Die beiden zuletzt genannten Befehlsteile bilden den Operandenteil (1. und 2. Operand). Die Länge der EDS-Befehle ist einheitlich auf ein Wort (= 32 Bits) festgelegt. Die einzelnen Befehlsteile sind als Binärmuster im Befehlswort abgebildet. 7 Der Operationscode (OPC) hat immer eine Länge von einem Byte (Bits) und steht bei allen Befehlen links an erster Stelle des Befehlswortes. Von den möglichen
256 Kombinationen sind etwa 130 zur Definition von Operationscodes verwendet worden.
Die Operanden sind in den übrigen 24 Bits untergebracht. Da nicht alle möglichen Befehlsteile gleichzeitig mit ihrem vollen Wert in einem Speicherwort Platz haben, wurden zwei Formatvarianten gebildet: a) Befehle, in denen eine DE desselben Speicherbezirks angesprochen wird, in denen auch der Befchl steht. In diesen Befehlen fehlt die Bezirksnummer, und für die Arbeitsregister-Nummer stehen nur drei Bits zur Verfügung; es können
nur die Register 0 bis 7 als Arbeitsregister verwendet werden. Durch diese Einschränkungen verbleiben im Befehlswort 16 Bits für die Wortadresse, so daß jeder beliebige Adressenwert eines Bezirks (0 bis 65 535) im Befehl angegeben b)
werden kann.
Befehle,
mit denen
eine DE
in einem fremden
Speicherbezirk angesprochen
wird oder in denen die Arbeitsregister 8 bis 14 verwendet werden müssen (das Register 15 wird von der Hardware der Programmsteuerungseinheit benutzt
und darf vom Programmierer nicht verwendet werden). Der Adressenteil dieses Befehlsformats ist auf 9 Bits gekürzt, dafür können aber alle 15 Register sowie die vier Speicherbezirke angegeben werden. Zur Adressierung von Speicherworten, deren Adresse den Wert 511 übersteigt, kann
das Register 14 als sogenanntes Basisregister (Registerinhalt max. 65 535) zum Indizieren der Adresse verwendet werden.
Vom Programmierer wird das Befehlsformat nach a) bevorzugt, weil diese Befehle eine kürzere Laufzeit in der Programmsteuerungseinheit haben.
Bild 9.4. zeigt das Beispiel eines EDS-Befehls
nach Format
a) in Maschinen-
sprache (Binärmuster) für die Aufgabe:
Addiere den Inhalt der DE addierende Wert steht in dem
‚Ziffer‘ zu dem Inhalt des Arbeitsregisters 4. Der zu KSP-Wort
mit der Adresse
Nr. 5. Das Ergebnis wird in Register 4 zwischengespeichert. 64
1028 in der DE
(Ziffer)
Binärstelle im KSP-Worl
_ le
Befehlscode [Binärmusler]
z|a|s[to|
8/1
Bezeichnung a. Befehlstele
111
jr2|3]
10|1|11 [0/0]?
OPC/OPM
_Ps[rs
31
0}1|110|0|0|0]0)0|8|1/0!0/0/0/0)0!0|1|0/0
FIJ|AAH|
Erläuterung der Befehlsteile und deren Inhalt: OPCIOPM __..... Operationscode mit
ARN
KSP-Wortadresse
Operationsmodus.
Inhalt:
(OPC) den Inhalt der Dateneinheit ZIFFER halt des bezeichneten Arbeitsregisters
Fe
ADDIERE
(OPM)
zum
In-
Format des Befehls. Der Inhalt »(d< bedeutet, daß der Befehl nach dem unter a) beschriebenen Format aufgebaut ist
Va
Indizierungshinweis. Der Inhalt »&« bedeutet, daß anstelle eines Indexregisters der Adressenanhang (AAH) im Befehlswort steht.
AAH
en
ARN
en
und kennzeichnet die Lage der »ZIFFER< im adressierten KSP-Wort Arbeitsregister-Nummer. Der Inhalt entspricht dem dezimalen
.....
soll Der Inhalt stellt die Dezimalzahl
KSP—
Wortadresse
Adressenanhang. Der Inhalt entspricht dem dezimalen Wert 5
Wert 4 und kennzeichnet das Arbeitsregister in der PE, zu dessen Inhalt der Inhalt der bezeichneten DE addiert werden 1028
dar. In dem
Speicher-
wort mit dieser Adresse liegt die zu verarbeitende DE
Bild 9.4. Beispiel eines Befehls im EDS-Maschinenformat
9.4.
Programmerstellung
Die Erstellung eines Programms bzw. eines Programmsystems beginnt normalerweise mit einer Aufgabenanalyse und der Darstellung der Lösungswege in Form von Ablaufdiagrammen. Diese Methode zur Beschreibung des Funktionsablaufs ist eine unentbehrliche Hilfe für eine schnelle und sichere Erledigung der späteren Pro-
grammierarbeit. Sie veranschaulicht in übersichtlicher Weise die organisatorischen Zusammenhänge und die zeitliche Folge der einzelnen Ablaufschritte, sowie die gegenseitige Abhängigkeit der verschiedenen Teilaufgaben. Anhand
der Ablaufdiagramme
werden
die einzelnen Arbeitsschritte
in Befehls-
folgen übersetzt. Der Programmierer bedient sich hierzu bestimmter Formulierungsvorschriften,
Programme und
Programmiersprachen
wurden
der spezifischen
entsprechend
Aufgaben
genannt.
Für
die
der physikalischen
besondere
Programmierung
der
EDS-
entwickelt
(siehe
Eigenschaften
Programmiersprachen
der Anlage
Punkt 17.1.). Zur Erstellung eines umfangreichen Programmsystems wie es beispielsweise das EDS-System
darstellt, wird eine größere Anzahl
Programmierer
eingesetzt. Jedem
Programmierer obliegt die Lösung eines Teils der Gesamtaufgabe. Die in einer der EDS-Programmiersprachen verfaßten Programmteile
müssen,
bevor sie in den Kernspeicher des EDS geladen werden können, in die EDS-Maschinensprache übersetzt werden. Dies bedeutet, daß jeder Befehl in ein Binärmuster
65
umgewandelt werden muß. Dieser Übersetzungsvorgang wird in einer EDV-Anlage mit Hilfe eines eigens hierfür entwickelten Übersetzungsprogramms, dem ‚EDSAssembler‘, abgewickelt. In gleicher Weise werden die von den Vermittlungsstellen auf Ablochbelegen zu liefernden Anlagen-Parameter (Richtungs- und Leitweglisten, Leitungs- und Bündelbeschreibungen) mit Hilfe von ‚Listen-Generatoren‘
(Teile des Übersetzerprogramms) in das Datenformat der EDS-Anlage übersetzt und mit den Anlagenprogrammen verknüpft. Die so in die EDS-Maschinensprache übersetzten Programmteile (ProgrammModule) werden durch ein weiteres Dienstprogramm, den sogenannten BINDER, zu einem im EDS ablauffähigen Programm, dem Anlagenprogramm-System zusammengefügt (‚gebunden‘). Nach diesem Übersetzer- und Binderlauf ist das gesamte EDS-Programmsystem auf einem Magnetplattenstapel, der EDS-System-
platte, gespeichert. Der Plattenstapel wird zur EDS-Anlage transportiert und dort in ein Magnetplattengerät eingesetzt. Von der Systemplatte wird das Anlagenprogramm-System in den EDS-Kernspeicher geladen und steht danach zum Betreiben der Anlage als Vermittlungssystem zur Verfügung.
Erstellen des EDS-Anlagenprogramms, L-
Programmbausteine in Assemblersprache aut Lochkarten { Primärprogramme }
EDS
r MAKROASSEMBLER
(
Übersetzen der
Programme in die . EDS-Maschinensprache zu einzelnen Programm-Moduln
Programm-Moduln
BINDER
Binden der Moduln zu zusammenhängenden Phasen, Generieren des EDS-Anlagen= programms und Speichern auf EDS- Systemplalte
Transport zur
—
EDS-Anlage
EDS-Systemplatte
EDS-
Anlagel
Laden
der
Phasen in den
EDS -KSp
Bild 9.5. Erstellen des EDS-Anlagenprogramms
66
Bild 9.5. zeigt schematisch das
10.
Systemaufbau der EDS-Technik
10.1.
Systemkonfiguration
Das System EDS ist als Multiprozessorsystem ausgelegt. D. h., es können gleichzeitig mehrere rechnertechnische Vorgänge parallel ablaufen. Um eine Speichereinheit sind Vermittlungseinheiten angeordnet, die die Vermittlungs-, Steuer- und Überwachungsfunktionen durchführen. Hinzu treten noch periphere Einheiten und Bediengeräte. Bild 10.1. zeigt die Systemkonfiguration einer Datenvermittlungsstelle in EDS-Technik. ==
| Bedienungs-
|
einrichtungen)
l
Neiz-
schnittstelle
Zn:
Fernschreibund
Datennetze
I | | H
—
|
LE UEAS
PE
GE GKS GSA
ı
Dr
„1
to
ı —
ı
SAS
—
—
L ——
au
|
oe
(
|
|
13 1
|
PE
| gruppe __m_
7 r—
|
mn
ml
—
Schnittstelle der
T
nn
4-4 T
IT17
4
SAS
T
en ...
Leitungsanschlußeinheit Übertragungsablaufsteuerung
Speicher- und Speicherbank
— OD)
u GE
|
497
GKS
£
G
|
SA
+ opoooo T
Geräteperipherie
1
| +
|_Systeminterne Anlagenschnittstelle
Speichereinheit
nu on on
m
Im.
unse
on
mn
|
|
un nn
am
|
.
|
|
| |I
rn | GKS F | 65A
PE
Bloc.
7
={
ı
Systeminterne Anlagenschnitistelle_
Code
l
SAS SB
|
_—. Fr
—
essen
ı
I| SE
702...
T
Bedienungsund Testeinrichtungen
=H
|!
8 |
Anforderungssteuerung
Programmsteuerungseinheit
Geräteanschlußeinheit Gerätekanalsteuerung Geräteschnittstellenanpassung
Bild 10.1. EDS-Systemkonfiguration
67
10.2. .
Speichereinheit
Die Speichereinheit stellt den Mittelpunkt des Systems EDS dar. Die gesamte „statische“ Intelligenz, die in Form von Programmabläufen und Leitungsbeschreibungen vorliegt, ist hier abgespeichert. Ausnahmen: sehr umfangreiche Prüfprogramme, die selten benötigt werden, sind in peripheren Magnetspeichern abgelegt. Ebenso die zur Gebührenermittlung erforderlichen Rufdaten.
Als Speicherlemente dienen Ringkernmagnete. Dabei speichert ein Kern ein Bit
mit der jeweiligen „Ja-“ (=
1) bzw. „Nein-“ (=
®) Aussage.
Weiterhin besorgt die Speichereinheit die Durchschaltung der auf den einzelnen Systemanschlüssen zur Vermittlung anstehenden Polaritätswechsel. Eine
Speicher-
und
Anforderungssteuerung
(SAS)
koordiniert
die Zusammen-
arbeit der beiden parallel arbeitenden Speichereinheiten und stellt den Verarbeitungseinheiten entsprechend ihrer Priorität Speicherzyklen für die Abarbeitung von Programmen
und für die Durchschaltung von Polaritätswechseln zur Verfügung.
10.3. _ Verarbeitungseinheiten Im System EDS stehen drei Verarbeitungseinheiten Programmsteuerungseinheit (PE) Leitungsanschlußeinheit (LE) Geräteanschlußeinheit (GE)
10.3.1.
zur Verfügung:
Programmsteuerungseinheit
Alle in den einzelnen Programmabläufen chereinheiten —
„Und“,
„Oder“,
geforderten
„Vergleichen“,
Verknüpfungen
„Addieren“,
von Spei-
„Verschieben“
usw.
— werden in der Programmsteuerungseinheit ausgeführt. Dabei werden die auszuführenden Verknüpfungen in Form von Befehlen von der Speichereinheit der Programmsteuerungseinheit
übergeben.
Die Programmsteuerungseinheit ist dem Rechenwerk eines kommerziellen Datenverarbeitungssystem vergleichbar. Sie stellt die „dynamische“ Intelligenz einer Datenvermittlungsstelle in EDS-Technik dar.
10.3.2.
Leitungsanschlußeinheit
Die Leitungsanschlußeinheit hat die Aufgabe, die Anschluß-/Verbindungsleitungen an die Bedingungen eines rechnergesteuerten Vermittlungssystems anzupassen. Die durch
den
geometrischen
Anschluß
festgelegte
„Adresse“
der
einzelnen
Leitung
wird bei einem eintreffenden Polaritätswechsel mit Hilfe eines Codewandlers ermittelt
und
zusätzlich
mit
der entsprechenden
Polarität
der Übertragungsablauf-
steuerung angeboten. Von der Speichereinheit erfolgen entsprechende Rückmeldun68
gen für weiterzuvermittelnde oder auszusendende Polaritätswechsel. Über den Codewandler wird wieder aus der parallel anstehenden „Adresse“ die geometrische
Lage der anzusteuernden Polarität ausgelesen.
Leitung
ermittelt.
Zusätzlich
wird
die auszusendende
Weiterentwicklungen des Systems EDS sehen vor, daß anstelle der einzelnen Polaritätsdurchschaltung eine bitgruppenweise Durchschaltung der zu vermitteln-
den Nachricht erfolgt. Die Leitungsanschlußeinheit
übernimmt dann zugleich die
Taktung der angeschlossenen Netze. 10.3.3.
Geräteanschlußeinheit
Über die Geräteanschlußeinheit werden externe Großspeicher und Bediengeräte an das System EDS angeschlossen. Mit Großspeichern wird die Speicherkapazität einer Datenvermittlungsstelle
beträchtlich
erhöht.
Jedoch
vermindert
sich
damit
wie-
derum die mittlere Zugriffszeit zu einer bestimmten Programmschleife. Über eine Gerätekanalsteuerung können drei Selektorkanäle für schnelle DatenEin-/Ausgabe und ein Multiplexkanal für langsame Geräte betrieben werden. Geräteschnittstellenanpassungen
gestatten,
systemfremde
Bediengeräte
leicht
an
das System EDS anzuschließen. Über die Geräteanschlußeinheit erfolgt auch das „Urladen“ der Speichereinheit, d. h. das erstmalige Einbringen von Programmen nach dem Aufbau einer Datenver-
mittlungsstelle.
10.4.
Takterzeugungseinheit
Alle Systemeinheiten: Speichereinheit, Programmsteuerungseinheit, Leitungsanschlußeinheit und Geräteanschlußeinheit werden mit einem Arbeitstakt von 5 MHz versorgt, der von der Takterzeugungseinheit geliefert wird. Auch
aus Verfügbarkeitsgründen
zwei
Takterzeugungseinheiten,
hier sind wieder
die parallel arbeiten,
vorhanden.
10.5.
Modulare Redundanz
Wie schon aus Bild 10.1. ersichtlich ist, sind alle Systemeinheiten des EDS gedoppelt (=
„redundant“) vorhanden. Jeder Befehlsablauf wird parallel ausgeführt und
das Ergebnis beider Verarbeitungsarbeiten bzw. beider Speichereinheiten wird verglichen. Ungleichheit des Ergebnisses, bezogen auf ein Bit, führt zum Stillstand des
Systems. Mit Hilfe einer Schnelldiagnose wird der Fehler lokalisiert und die schadhafte Systemeinheit abgeschaltet. Die modulare Redundanz gestattet im Gegensatz zur parallelen Redundanz,
daß
bei Ausfall zweier gleicher Systemeinheiten, die in unterschiedlichen Arbeitsketten liegen, daß das Gesamtsystem trotzdem arbeitsfähig bleibt (siehe Bild 10.2.). Bei der Leitungsanschlußeinheit
ist die modulare
Redundanz
nicht bis
in den
Systernanschluß ausgeführt, da hier eine Häufung von Bauelementen, die bei einer 69
Fehlerhafte
System-
einheit
Parallele Redundanz: Ausfall des Gesamtsystems
Modulare Redundanz: Verminderte Redundanz im Fehlertall
Bild 10.2. Parallele und modulare Redunanz Doppelung vorhanden wäre, eher wieder die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Anschlusses erhöht. Die Redundanz ist soweit getrieben, daß ein Fehler maximal 64 Systemanschlüsse treffen kann.
10.6.
Schnittstellen
Innerhalb des Systems EDS werden einheitliche Schnittstellengruppen gebildet. Eine systeminterne Anlagenschnittstelle normiert die Übergabepunkte zwischen den Speichereinheiten und den Verarbeitungseinheiten (siehe Bild 10.1.). Die Systemanschlüsse sind über eine einheitliche Netzschnittstelle geführt. Unabhängig von der
jeweiligen Leitungsart — Verbindungsleitung/Anschlußleitung, Telexnetz/Datexnetz, Geschwindigkeitsstufe 1/2 — werden hier die physikalischen Anschlußbedingungen einheitlich erfüllt. Eine weitere Schnittstellennormierung ist zu den peripheren Geräten hin erfolgt. Mit dieser Vereinheitlichung von Schnittstellen wird das Nachrüsten von später zu entwickelnden Systemeinheiten bzw. peripheren Geräten sehr erleichtert.
70
11.
Speichereinheit
11.1. Das
Aufgaben der Speichereinheit Bild über die Struktur einer Datenvermittlungsstelle
deutlich
die zentrale
arbeitungseinheiten Sie
arbeiten,
mit
Stellung
haben
im
Ausnahme
der Speichereinheit.
Regelfall der
keine
Die
in EDS-Technik
zeigt
aufgabenorientierten
Ver-
Querverbindungen
parallellaufenden
untereinander.
Verarbeitungseinheiten
(VE),
unabhängig voneinander und korrespondieren nur mit der Speichereinheit. Eine Informationsübergabe oder eine Arbeitsanweisung von einer Verarbeitungseinheit an eine andere erfolgt in jedem Fall über die Speichereinheit. Die Speichereinheit dient deshalb
als Bindeglied zwischen
den Verarbeitungseinheiten
und
ist für die
sinnvolle Verteilung von Arbeitsabläufen zuständig. Eine weitere Aufgabe der Speichereinheit besteht im Speichern von Informatio-
nen. Das können einzelne Befehle von Programmen sein, oder Daten, die für die Durchführung des Vermittlungsbetriebes erforderlich sind. Selbstverständlich müssen die Informationen änderbar, bzw. beliebig oft wiederauslesbar sein.
Aufgrund ihrer zentralen Stellung ist der Speichereinheit noch eine weitere Auf-
gabe
zugeordnet
worden.
Sie ist für die Verwaltung
der Funktionszustände
der
zentralen Systemeinheiten (Verarbeitungseinheiten und Speicherbanken) zuständig.
Von der Speichereinheit aus wird also festgelegt, ob eine Verarbeitungseinheit am normalen Betriebsgeschehen teilnimmt oder ob diese VE zur Fehlersuche in den Prüfzustand versetzt bzw. bei erkannten Fehlern in den Ausfallzustand überführt wurde.
11.2.
Baueinheiten der Speichereinheit
Entsprechend den unterschiedlichen Aufgaben der Speichereinheit ist diese Systemeinheit in mehrere Funktionsblöcke gegliedert. Für das Speichern von Programmen und Daten wurde ein Magnetkernspeicher mit einer Maximalkapazität von 8,4 Mio Bit vorgesehen. Dieser Speicher wurde aus
verschiedenen Gründen als Multispeicher ausgeführt, bei dem die Gesamtkapazität auf max. 16 selbständig und unabhängig voneinander arbeitende »Speicherbanken« aufgeteilt ist.
Durch die Aufteilung der Gesamtkapazität ergibt sich eine geringere Fehlerwirkungsbreite innerhalb der Speichereinheit. Bei einem Speicherfehler muß nicht
vollkommen auf redundantes Abspeichern verzichtet werden, sondern nur jeweils über den Kapazitätsbereich einer Speicherbank. Weiterhin ergibt sich durch das
71
Multispeicherkonzept der Vorteil, daß die relativ teure Bereitstellung von Speicherkapazität den unterschiedlichen Bedürfnissen stufenweise angepaßt werden kann. So benötigt z.B. eine AuslandsKopf-Vermittlungsstelle mehr Speicherplatz für die Aufnahme aufgabenspezifischer Programme als eine gewöhnliche Datenvermittlungsstelle. Ferner ist der Speicherplatzbedarf auch abhängig von der Anzahl der Anschlußleitungen. Da alle Verarbeitungseinheiten nur mit der Speichereinheit korrespondieren, bestimmt der Speicher in hohem Maße die Arbeitsgeschwindigkeit des Gesamtsystems. Durch die Verwendung mehrerer selbständig arbeitender Speicherbanken erhöhte man die Speicherzugriffsrate, denn damit wurde es möglich, daß gleichzeitig mehrere Speicherzugriffswünsche bearbeitet werden können. Diese Möglichkeiten erforderte wiederum eine SE-interne Steuerung, die jeder Verarbeitungseinheit einen Verbindungsweg zu jeder der 16 Speicherbanken er-
möglicht, immer
dabei
nur
aber berücksichtigen
für eine
VE
eine
muß,
daß
jeder
Speicheroperation
Einzelspeicher
ausführen
kann.
Die
momentan
Steuerung
dient damit zur Bereitstellung von Ein- und Ausgabewegen zum Speicher und wird entsprechend mit Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung (SEAS) bezeichnet (siehe Bild 11.1.). sB
Speichereinheit
SE
sB
KSP
KSP
SOPS
SOPS
’
i
r
”
’
)- IN
ABAS
_—.
u
mar. 16
'
—
°
lo
SEAS
[m
0
ZI
zu den Verarbeitungseinheiten (VE)
ABAS
KSPP
SAS SB SEAS SOPS
STS
_
_.....
Ablaufanforderungssteuerung
oo.
Speicher- und Anforderungssteuerung Speicherbank Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung Speicheroperationssteuerung
.....
_..... _.....
2...
Kernspeicher
Speicherteststeuerung
Bild 11.1. Struktur der Speichereinheit
72
|
STS
___.
SE-Schnittstelle
|
—----—
VE-Schnittstelle
Die Verteilung von Arbeitsabläufen und die Verwaltung der Funktionszustände der Systemeinheiten
(ABAS)
werden
wahrgenommen.
gemeinsam
Das Kernstück
von
einer
der ABAS
register, in das einerseits die Arbeitsanweisungen
Ablaufanforderungssteuerung
ist ein Ablaufanforderungs-
der Verarbeitungseinheit
einge-
tragen werden und das andererseits zur Darstellung der Funktionszustände der Systemeinheiten dient. Mit einer Arbeitsanweisung für eine Verarbeitungseinheit kann entweder der Ablauf eines Programms gefordert sein, oder auch der Ablauf einer Folge von hardwaremäßig festgelegten Logikschritten innerhalb einer VE. Aus dem Grund spricht man allgemein von Abläufen, die von den Verarbeitungseinheiten angefordert und bearbeitet werden. Daraus resultiert die Bezeichnung
dieser Steuerung.
In der Speichereinheit wurde eine weitere Steuerung vorgesehen,
die ausschließ-
lich zum Testen der Speicherbanken dient und nicht am normalen Betriebsablauf
teilnimmt. Es ist die Speicherteststeuerung, mit deren Hilfe die Fehlersuche an den Speicherbanken vereinfacht und beschleunigt wird. Mit dieser Steuerung trug man
der erhöhten Ausfallwahrscheinlichkeit der Speicherbanken Rechnung, die sich aufgrund der großen Anzahl von Bauelementen in den vielen SB ergibt. Die drei angesprochenen Steuerungen nutzen gemeinsame Schnittstellensignale zu den Verarbeitungseinheiten und Speicherbanken. Man faßte sie zur Ersparnis
spezieller Schnittstellen und zur Verminderung von Signallaufzeiten zu einer Verdrahtungseinheit, der Speicher- und Anforderungssteuerung (SAS), zusammen. An der Speicher- und Anforderungssteuerung werden die 16 Verarbeitungsein-
heiten über einer normierten VE-Schnittstelle und die 16 Speicherbanken über die ebenfalls normierte Speicherschnittstelle angeschlossen. 11.2.1.
Speicherbanken
Wie unter Punkt
11.2. schon dargestellt, ist der Arbeitsspeicher in 16 Speicherban-
ken unterteilt. Eine Speicherbank ist eine geschlossene Funktionseinheit. Sie ist in der Lage, die von den Verarbeitungseinheiten gewünschten Speicheroperationen (Speicherzyklen) selbsttätig auszuführen. Innerhalb einer Datenvermittlungsstelle können Speicherbanken unterschiedlicher Technologien und Arbeitsgeschwindigkeiten angeschaltet werden. Aufgrund der normierten Schnittstelle ist es lediglich erforderlich, daß alle Speicherbank-Typen die Schnittstellenbedingungen erfüllen. Die unterschiedlichen Arbeitsgeschwindigkeiten (Zykluszeiten) der Speicherbank werden durch Schaltereinstellungen in der SEAS berücksichtigt. Ein SB-Anschluß an der Speicher- und Anforderungssteuerung ist für eine SB-
Normkapazität von 16 KWorten
KWort
entspricht 210 Worten
—
mit 32 Informationsbits je Wort ausgelegt. Ein
1024 Worte, Bei den max.
gibt sich damit eine Gesamtkapazität von 256 KWorten Es ist auch möglich, Speicherbanken
KWorten
16 SB-Anschlüssen er-
oder 262 144 Worten.
mit Kapazitäten von 32 KWorten
oder 64
anzuschließen. Die Gesamtkapazität läßt sich dadurch jedoch nicht er73
höhen, vielmehr reduziert sich dadurch die Anzahl der nutzbaren SB-Anschlüsse entsprechend. Speicherbanken bestehen aus den Funktionsblöcken Speicher (SP) und Speicheroperationssteuerung (SOPS).
Als Speicher sind zur Zeit Magnetkernspeicher (HSP) möglich.
(KSP)
und
Halbleiterspeicher
Die Speicheroperationssteuerung ermöglicht die Abwicklung von unterschiedlichen Speicheroperationen, wie z.B. das Auslesen einer Speicheradresse oder das Abspeichern von Information unter einer vorgegebenen Adresse.
11.2.1.1.
Speicher
Seit der Beherrschung der Technologie zur Herstellung hochintegrierter Schaltkreise ist man bemüht, geeignete Halbleiterspeicher zu entwickeln. Dem Vorteil der ge-
ringeren Kosten pro Bit Speicherkapazität und der erreichbaren höheren Arbeits-
geschwindigkeit steht heute noch der schwerwiegende Nachteil des Informationsverlustes bei Spannungsausfall gegenüber. Aus diesem Grund wurde noch bei der jüngsten Entwicklung eines SB-Typs für das EDS ein Magnetkernspeicher verwendet. Es ist dies die Speicherbank-V, die die bis vor kurzem verwendete SB-T ablöst.
Die SB-T enthält einen 4-Draht-Koinzidenzspeicher mit einer aus diskreten Bau-
elementen erstellten Ansteuerungslogik. (Als diskrete Bauelemente werden nicht integrierte Bauteile, wie Transistoren, Widerstände, Dioden usw. bezeichnet.) Der Magnetkernspeicher der SB-V ist im Gegensatz zur SB-T ein 3-Draht Speicher mit einer Adreßansteuerungslogik aus überwiegend integrierten Bauelementen.
Das Funktionsprinzip eines Koinzidenzspeichers beruht auf der Teilung des zur Ummagnetisierung eines Speicherkernes erforderlichen Ansteuerstromes auf 2 Adreßdrähte. Durch Anordnung der Speicherkerne in Form eines Koordinatensystems entsteht eine KSP-Matrix bei der alle Kerne derselben Zeile bzw. derselben Spalte von einem zugehörigen Y- bzw. X-Adreßdraht durchzogen sind (siehe
Bild 11.2.). Fließt ein Adreßstrom auf einem Y-Draht, so werden alle Kerne, die auf diesen Draht gefädelt sind, halb erregt. Das genügt jedoch nicht, um die Kerne umzumagnetisieren. Wenn gleichzeitig auf einem X-Draht auch ein Adreßstrom von der Größe des halben zur Ummagnetisierung erforderlichen Stromes fließt, werden
auch die auf diesen Draht gefädelten Kerne halb erregt. Nur der im Kreuzungspunkt des X- und Y-Adreßdrahtes liegende Kern wird von beiden Halbströmen in gleicher Richtung durchflossen. Der resultierende Gesamtstrom reicht aus, um diesen Kern umzumagnetisieren. Nach Abschaltung der Adreßströme
artigen Hysteresis
des Kernmaterials
bleibt in dem Kern
die neue
aufgrund
der rechteck-
Magnetisierungsrichtung
lange erhalten, bis er wieder mit entgegengesetzt gerichteten Strömen
beliebig
ummagneti-
siert wird. Die Magnetisierungsrichtung enthält damit die Information, ob in den Kern eine »@«
74
oder
»1«
eingeschrieben
wurde,
Zum
Auslesen
der Information
aus
einem
r #
1
”,
N
'
Y
vollerregter Speicherkern
halb erregter Speicherkern {keine Ummagnetisierung]
Bild 11.2. Kernspeichermatrix
Speicherkern ist es erforderlich, die Adreßströme auf dem entsprechenden X- und Y-Draht in der Richtung fließen zu lassen, daß der Kern in die Magnetisierungsrichtung der @-Lage, versetzt wird. Wenn der Speicherkern vor dem Fließen der Leseadreßströme in der 1-Lage war, wird auf einem Lesedraht beim Ummagnetisieren des Speicherkerns eine Induktionsspannung erzeugt. Dieser Spannungsim-
puls wird als 1-Signal gewertet. War der Kern vorher schon in der P-Lage, unterbleibt die Ummagnetisierung und damit der Induktionsspannungsimpuls. Das wird
dann als gelesene ® gewertet (siehe Bild 11.3.). Nach dem Lesen ist die Information, die vorher im Kern gespeichert war, gelöscht. In einem zweiten Arbeitsgang muß, wenn die Speicheroperation LESEN ausgeführt werden sollte, die alte Information wieder eingeschrieben werden. Soll
eine Speicheroperation SCHREIBEN
ausgeführt werden,
so betrachtet man
den
Lesevorgang als Löschvorgang und schreibt statt der ausgelesenen die neu abzuspei-
chernde Information in den Kern. Die beiden Vorgänge,
Lesen
bzw.
Löschen
und
Wiedereinschreiben
bzw.
Neu-
beschreiben des Speicherkerns, bezeichnet man als Speicherzyklus. Die dafür benötigte Zeit ist die Zykluszeit, ein wichtiger Leistungskennwert eines Speichers (siehe Bild 11.4.). Lesen Löschen em
——
Wiedereinschreiben Neu Speicherzyklus
beschreiben —
(SB-T:1us ! SB-V: 800 ns)
>
Bild 11.4. Speicherzyklus
75
y-Draht A
|Lesestrom Schreibstrom
x -Draht Lesestrom
“fe
_Schreib-, strom
Lese-/Inhibitdraht
\
Bild 11.3. 3-D-Ansteuerung eines Speicherkerns Ein weiterer Kennwert eines Speichers ist die Zeitspanne, die vom Zyklusstart bis zur Bereitstellung der gelesenen Information verstreicht. Man bezeichnet diesen Wert mit Zugriffszeit, der einschließlich speicherinterner Signallaufzeiten etwa die
Hälfte der Zykluszeit beträgt. Mit einem Speicherzyklus soll nun nicht nur auf ein einzelnes Bit zugegriflen werden, sondern man will unter einer Speicheradresse ein ganzes Speicherwort an-
sprechen. Die Dateneinheit »Wort« bezeichnet die Zusammenfassung von 32 Bits. Entsprechend umfaßt ein Halbwort 16 Bits und ein Byte 8 Bits. Zur Datensicherung bildet man für jedes Byte ein Paritätsbit, das zusätzlich mit abgespeichert wird. Da-
mit ergibt sich eine Summe von 36 Bits, die unter einer Speicheradresse zusammengefaßt sind. Da in einer Matrix bei einer anliegenden Adresse nur ein Kreuzungspunkt gebildet wird, kann aus ihr jeweils nur ein Bit gelesen werden. Beim Zugriff auf ein
ganzes Speicherwort sind entsprechend 32-+4 Matrizen erforderlich, die gleichzeitig
mit der selben Adresse angesteuert werden. Die Summe der Speicheradressen auf einer Matrix ergibt sich aus der Anzahl der Koordinatenkreuzungspunkte. Bei 64 X- und 128 Y-Adreßdrähten ergibt sich eine Adreßkapazität von 8 K = 213 Adressen.
76
Bei der Speicherbank-V sind nun 18 solcher Matrizen auf einer Kernspeicherbaugruppe (Speichermodul) enthalten. Die Adreßdrähte sind entsprechend dem Bild
11.5. über alle 18 Matrizen
geschleift, die damit gleichzeitig angesteuert wer-
Matrix
Bır
x0
ür
f
X 127
127
X0
Bild 11.5. Matrixanordnung
den. Zur Bildung eines kompletten Speicherwortes werden immer 2 Speichermoduln mit derselben Adresse angesteuert. Von jedem Modul gewinnt man dabei so daß die 32 Informationsbits und 4 Paritätsbits unter einer Adresse werden.
18 Bits, erreicht
Beim Auslesen einer Speicheradresse fließt der X- und Y-Adreßstrom so, daß in jeder Matrix der angesprochene Speicherkern in die ®-Lage versetzt wird. An jeder der 36 Matrizen kann auf dem Lesedraht, der jeweils alle Kerne einer Matrix durchläuft, die Information abgegriflen werden, ob der betreffende Kern die Information »1« enthielt. Diese Information wird in ein Wortausgangsregister der
Speicheroperationssteuerung geladen. Die Speicherzelle,
so bezeichnet
man
die Gesamtheit
der mit einer Adresse
er-
reichbaren Bits, ist nach dem Lesehalbzyklus gelöscht. Sollte aus der Zelle nur gelesen werden,
muß
mit dem
zweiten Halbzyklus
die gelesene Information
wieder
eingeschrieben werden. Dabei fließen nun die Adreßströme in »Schreibrichtung«.
Um zu verhindern, daß auf jeder Matrix der angesprochene Kern in die 1-Lage gebracht wird, muß auf den Matrizen, deren Kern in der ®-Lage verbleiben soll, ein
Halbadreßstrom kompensiert werden. Hierzu nutzt man den im Schreibhalbzyklus nicht benötigten
Lesedraht
aus.
Es
wird
durch
ihn
ein Strom
gesandt,
der
dem
Schreibadreßstrom entgegengerichtet ist und im Kern einen resultierenden Strom ergibt, der den Kern nicht ummagnetisieren kann. Man bezeichnet diesen Strom als Inhibitstrom. Der Lesedraht bei der Speicherbank-V wird also doppelt ausgenutzt. Darin besteht der wesentliche Unterschied zur SB-T. Diese hat einen gesonderten Inhibitdraht für jede Matrix, was natürlich erheblich höhere Fertigungskosten verursachte.
77
Die Schwierigkeit der Fertigung einer 4-Draht-Matrix wird deutlich, wenn man berücksichtigt, daß der Innendurchmesser der Speicherkerne nur 0,32 mm beträgt. An die kleinen Abmessungen der Kerne ist man aus Gründen der erstrebten
hohen Arbeitsgeschwindigkeit (= kleine Zykluszeit) gebunden, denn das Ummagnetisieren von mehr Magnetwerkstoffvolumen würde längere Zeit in Anspruch nehmen. Aus
Gründen
einer vereinfachten Fertigung werden
die Matrizen bei der Spei-
cherbank-V nur für eine Adreßkapazität von 8 K ausgelegt. Um 16 K zu erhalten ist ein weiteres Modulpaar erforderlich. Somit die Normkapazität eines SEAS-Speicherbankanschlusses. Der Baugruppenrahmen der Speicherbank-V nimmt jedoch durch sich für diesen Banktyp eine Maximal-Kapazität von 32 solchem
Fall bleibt
der Nachbaranschluß
eine Kapazität von ergeben 4 Moduln
8 Moduln auf, woKWorten ergibt. In
an der Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung
unbelegt.
Bild 11.6. zeigt deutlich die 8 Speichermoduln und links davon die Speicherope-
rationssteuerung.
Bild 11.6. SB-V
11.2.1.2.
Speicheroperationssteuerung
Die Speicheroperationssteuerung (SOPS) enthält die Logik zur Steuerung der verschiedenen Speicheroperationen und außerdem noch Überwachungsschaltungen zur Kontrolle des fehlerfreien Ablaufes der Speicherzyklen. Zur Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung hin erfüllt die SOPS die Bedingungen der SE-Schnittstelle, zum 78
Kernspeicher hin werden SB-interne Schnittstellensignale zur Steuerung laufes der Speicherzyklen gegeben.
des Ab-
Zur Kennzeichnung einer anzusprechenden Speicherzelle sind 18 Adreßbits erfor-
derlich. Diese Anzahl ergibt sich aus der max. Adreßkapazität des Arbeitsspeichers von 2'8 —
256 KWorten
Speicherbankadresse ke— SBAD — ee —
(siehe Bild 11.7.).
Speicherwortadresse
SWAD
———————>
ol112T3]o]+12]3]4]5 [5 [7 [8 [s hof Jı2|13 he- zur Adresde
sierung von
2° = 16 SB pro
Ie—
Zur
Adressierung
'=16 KWorten
von
je SB
2%
—————
SAS
zur Adressierung von 218: 256 KWorten je SAS ———3
Bild 117. Adressierungsschema
Da diese Kapazität auf 16 SB-Anschlüsse verteilt ist, ergeben sich 4 Bits zur Adressierung der Speicherbank (Speicherbankadresse SBAD) und 14 Bits zur Kennzeichnung eines der 16 384 Speicherworte in einer Speicherbank (Speicherwortadresse SWAD). Bei Speicherbanken mit Kapazitäten von 32 KWorten wird zur Internadressierung zu den 14 Bits Speicherwortadresse das niederwertigste Bit der Speicherbankadresse hinzu genommen. Durch dieses Bit verdoppelt sich die Möglichkeit der Internadressierung bei gleichzeitiger Verminderung der adressierbaren
SB-Anschlüsse. Anhand eines von einer speicherzyklusfordernden Verarbeitungseinheit angebotenen Speicheroperationscodes (SOPC) und Speicheroperationsmodus (SOPM) steuert die SOPS
den Ablauf eines Speicherzyklusses. Der Speicheroperationscode
ist nicht identisch mit dem Operationscode eines Befehls. Während
letzterer eine
Arbeitsanweisung für die Programmsteuerungseinheit ist (z. B. ein Register zu laden oder Daten zu addieren), bestimmt der Speicheroperationscode den Arbeitsablauf
in der Speicherbank. Bild 11.8. zeigt das Blockschaltbild der Speicheroperationssteuerung.
Folgende Speicheroperationen sind mit dem Kernspeicher möglich: LESEN Der Inhalt der adressierten Speicherzelle wird gelesen und in das
Wortausgangsregister
störte Information
geladen.
Die
beim
wird über eine Verknüpfung
Lesen
zer-
wieder in
die Zelle zurückgeschrieben.
SCHREIBEN
UND
Die adressierte Speicherzelle wird gelesen und damit gelöscht. Im zweiten Teil des Speicherzyklusses wird die neue Information aus dem Worteingangsrtegister über die Verknüpfung in die Zelle eingeschrieben.
Der Inhalt der adressierten Zelle wird ausgelesen und in das
Wortausgangsregister
geladen.
Die
einzuschreibende
Infor-
79
mation wird durch bitweises logisches Verknüpfen nach der UND-Funktion mit der im Worteingangsregister enthaltenen Information gebildet und dem KSP angeboten. Diese Operation läuft wie die UND-Operation
ODER
ab, Die logi-
sche Verknüpfung geschieht jedoch nach der ODER-Funktion. Diese EDS-spezifische Speicheroperation wurde zur Einspa-
LESEN/ÄNDERN
rung von Speicherzyklen vorgesehen. Hierbei wird das Speicherwort gelesen und an die VE ausgegeben. Beim Wieder-
einschreiben werden bestimmte Bits mit neu angebotener Information
beschrieben,
geschrieben. wären
Ohne
der
diese
Rest
dazu 2 Speicherzyklen
Adresse
wird
spezielle
unverändert
zurück-
Operationsmöglichkeit
nötig.
Y
1
Steuerungt—>]
. SpeicherSpeicherwort- | onerations- | adresse code u.- Modus
von
und
32
Verknüpfung
Speicherwort
zur
KSP kWorte
I
Übernahme[Register
[ Aussade-Register
|
| Ausgabe-Schalter
|
Speicher-Ein/Ausgabesteuerung
Bild 11.8. Blockschaltbild der SOPS Für viele Informationen
ist ein ganzes Speicherwort
fern, Adressen, Besetztmerkmale
usw.). Um
viel zu lang (z. B. Wählzif-
nun keinen Speicherplatz ungenutzt
zu lassen, ermöglicht der Speicheroperationsmodus den Zugriff zu Teilen eines Speicherwortes. Man teilte das Speicherwort in 8 Gruppen zu je 4 Bits auf. Eine solche Gruppe
bildet die Dateneinheit »Ziffer«. Für jede Ziffer ist nun ein Bearbeitungsmerkmal
vorgesehen, das besagt, ob sie der mit dem Speicheroperationscode gekennzeichneten Speicheroperation unterzogen werden soll oder nicht.
Die
sich ergebenden
8 Bearbeitungsmerkmale
bilden
den
Speicheroperations-
modus (SOPM), der entsprechend dem Bild 11.9. eng mit dem Speicherwort verknüpft ist. Auf logisch 1 gesetzte Bits des Speicheroperationsmodus bedeuten, daß die ent-
sprechenden Ziffern des Speicherwortes der aktiven (= inhaltsverändernden) Spei\
80
Speicher-
[o| | [3]x
wort
7la
eZifter D>
Byte
ıs|16 ke
|
23[24 ——
Halbwort
IB
3
1
Ö Wort
Bild 11.9. Speicheroperationsmodus cheroperation unterzogen werden sollen. Ziffern, für die das zugeordnete SOPMBit auf ® steht, werden unverändert wieder in die Speicherzelle zurückgeschrieben. Wenn kein Bit des Speicheroperationsmodus auf log. 1 gesetzt ist, wird mit keinem Teil des Speicherwortes die Operation ausgeführt, die der SOPC angibt. Das Speicherwort wird nur gelesen. Neben den angesprochenen Speicheroperationen, bei denen der Kernspeicher
immer einen Speicherzyklus ausführt, können 4 weitere Operationen ohne KSP-
Aufruf in der Speicherbank ablaufen. Es sind dies die Operationen zum Auslesen der 4 Fehlerregister einer Speicherbank sowie zur Durchführung von Tests der internen Fehlerüberwachungsschaltungen. Die Fehlerregister einer Speicherbank werden bei jedem Speicherzyklus mit Informationen geladen, die im Fehlerfall Auskunft darüber geben welche Speicher-
operationen mit welcher Adresse ablief bzw. welche Art von Fehler erkannt wurde. Die Fehlerregister werden nach Erkennen eines Fehlers konserviert, so daß kein unbeabsichtigtes Überschreiben geschehen kann. Fehlerregister sind diese wieder aufnahmebereit.
Erst nach dem
bungslosen
Die
In jeder Speicherbank Ablauf
sind Überwachungsschaltungen
der Speicherzyklen
kontrollieren.
Auslesen
der
enthalten,
die den
rei-
wichtigste
ist die schon
angesprochene Paritätsüberwachung. Man bildet für jedes Byte ein Paritätsbit, das stets einen solchen logischen Zustand einnimmt, daß die Summe der auf »1« gesetzten Bits in dem Byte geradezahlig ist. Beim Auslesen eines Speicherwortes bildet man erneut für jedes Byte ein Paritätsbit. Das neu gebildete Paritätsbit muß bei fehlerfreiem Zykluslauf gleich dem mit abgespeicherten Paritätsbit sein.
Die weiteren Überwachungsschaltungen kontrollieren, ob die Speicherbank evtl.
fälschlicherweise aufgrund eines Durchschaltefehlers der SEAS angesprochen wurde bzw. ob ein erneuter Zyklusstart noch vor Beendigung des gerade laufenden Zyklusses erfolgte.
8
11.4.
_Speicher- und Anforderungssteuerung
Wie bereits unter Punkt 11.2. angesprochen, ist die Speicher- und steuerung (SAS) eine Zusammenfassung der drei Logikkomplexe
AnforderungsSpeicher-Ein-/
Ausgabesteuerung, Ablaufanforderungssteuerung und Speicherteststeuerung. Sie ist der zentrale Teil der Speichereinheit und bildet durch die Zusammenfassung der Anschlüsse der Verarbeitungseinheiten einen Zentralpunkt für das Gesamtsystem. Die Speicher- und Anforderungssteuerung ist mit Test- und Anzeigefeldern ausgestattet, mit deren Hilfe im Wartungsfall Schnittstellensignale von und zu den Verarbeitungseinheiten und Speicherbanken kontrolliert werden können, um Fehler leichter einzugrenzen.
11.4.1.
Schnittstellen
Die beiden Schnittstellen der Speicher- und Anforderungssteuerung
sind für die
VE-Seite, wie auch für die SB-Seite normiert worden. Dadurch ergibt sich die Mög-
lichkeit, jeden VE-Typ an jedem beliebigen VE-Normanschluß zu betreiben. Ebenso können an den 16 SB-Anschlüssen Speicherbanken unterschiedlicher Technologien und Arbeitsgeschwindigkeiten gemischt betrieben werden. Für die Zykluszeiten der Speicherbanken ist ein Spielraum von 400 ns bis zu 3,2 us gegeben. Die Zykluszeit einer Speicherbank wird mit Schaltern, die dem betreffenden Normanschluß fest zugeordnet sind, eingestellt. Selbstverständlich muß die parallellaufende Speicher-
bank am selben Anschluß in der anderen Speichereinheit die selbe Zykluszeit haben um einen sinnvollen Parallellauf abzuwickeln. Wegen
der hohen Arbeitsgeschwindigkeit ist ein paralleler Signaltransfer auf der
Schnittstelle erforderlich. Diese gleichzeitige Signalübergabe erfordert pro Signal jeweils eine Ader im Schnittstellenkabel, Für jeden VE-Anschluß ergeben sich dadurch 127 Signaladern, die auf 3 Schnittstellenkabel verteilt sind. Da viele Signale der VE-Schnittstelle zur Steuerung der Betriebszustände in Verbindung mit der Ablaufanforderungssteuerung
verwendet
werden,
ist die Schnittstelle
zu
den
SB
nicht mehr so umfangreich. Die SE-Schnittstelle umfaßt nur noch 108 Signaladern pro SB-Anschluß die auf 2 Schnittstellenkabel verteilt sind. Als Schnittstellenkabel werden 60adrige HF-Fachkabel verwendet, deren Länge aus Laufzeitgründen
innerhalb einer VSt immer gleich sein muß und außerdem auf eine Maximallänge von 14 m begrenzt ist. Die Notwendigkeit dieser Forderung wird erkennbar wenn man berücksichtigt, daß die Signallaufzeit auf dem Kabel etwa 30 ns pro Meter beträgt.
Die Kabeladern werden auf Flachbaugruppen abgeschlossen, wobei die Baugruppenplatte gleichzeitig als Kabelstecker dient, der an dem entsprechenden Einbauplatz der SAS gesteckt wird.
8
11.4.2.
Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung
Die Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung (SEAS) steuert den Verkehr zwischen den Verarbeitungseinheiten und den Speicherbanken. Ihre Funktion wurde von der wesentlichen Forderung nach einer hohen Speicherzugriffsrate geprägt. Um den Bedarf an Speicherzugriffsmöglichkeiten zu verdeutlichen, sei noch ein-
mal auf das Übertragungsprinzip
des EDS
hingewiesen.
Jeder zu übertragende
Polaritätswechsel erfordert für die Leitungsanschlußeinheit einen Speicherzugriff, um die Abnehmerleitung aus der Zubringerzelle - einer Zelle im Speicher — auszu-
lesen. Für die Übertragung eines Fernschreibzeichens bedeutet das durchschnittlich 4 Speicherzugriffe der LE. Neben der Leitungsanschlußeinheit fordern aber auch die anderen Verarbeitungs-
einheiten Speicherzyklen, die ebenfalls möglichst schnell abgewickelt werden sollen. Eine gleichzeitige Speicherzugriffsmöglichkeit von mehreren Verarbeitungseinheiten ist darum unumgänglich. Man stellte deshalb in der Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung
parallele Wege
zwi-
schen den 16 VE- und 16 SB-Anschlüssen her, was wiederum eine Steuerung erforderte, die Doppelbelegungen von Speicherbanken auf jeden Fall verhindern muß. Zur
Einsparung
von
Durchschaltewegen
schlüsse zu VE- bzw. SB-Knoten
zusammen.
faßte
man
je
Die Knoten
4 VE-
und
4 SB-An-
sind auf der VE-Seite
von A bis D und auf der SB-Seite von W bis Z gekennzeichnet. Die an den Knoten angeschlossenen 4 Verarbeitungseinheiten oder Speicherbanken werden zusätzlich
mit Ziffern von 1 bis 4 benannt. Damit bestehen an der Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung
die VE-Anschlüsse
von Al
bis D4
und
die SB-Anschlüsse
von W1
bis
Z4 (siehe Bild 11.10.). Die VE-Knoten sind mit den SB-Knoten voll vermascht, so daß einerseits jeder
VE-Anschluß zu jedem SB-Anschluß verbunden werden kann, andererseits aber auch gleichzeitig mehrere Verbindungen von VE-Anschlüssen zu SB-Anschlüssen
bereitgestellt werden können. Da jeder VE- bzw. SB-Knoten zu einem betrachteten Zeitpunkt nur für einen Verbindungsweg belegt werden kann, ergibt sich eine Beschränkung von max. 4 gleichzeitigen Verbindungswegen zwischen Verarbeitungseinheiten und Speicherbanken. Will nun eine Verarbeitungseinheit auf eine Speicherzelle zugreifen, um Daten zu
lesen bzw. abzuspeichern oder um den nächsten Befehl eines gerade bearbeiteten Programms zu lesen, dann stellt diese VE der Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung auf einer Schnittstellenader eine Speicherzyklusanforderung (SZA). Anhand dieser Signale von den Verarbeitungseinheiten erkennt die Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung, welche der 16 VE die Bearbeitung eines Speicherzyklusses wünschen. Gleichzeitig mit der Speicherzyklusanforderung wird von der Verarbeitungseinheit die Adresse der Speicherbank, zu der sie zugreifen will, mitgesendet. Die Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung wählt aus den anliegenden Zyklusanforderungen Verbindungsmöglichkeiten aus, die gleichzeitig und ohne gegenseitige Be-
hinderung an den VE- und SB-Knoten erfüllt werden können. Als Entscheidungs-
83
Schnillstellenkabel der SE - Schniltstelle JInformotionsteilungen zu den 58
Steuerleilungen von und zu den SB
&
DT
r
n
Eingabeziell Eingabe-
kopplung
auswahl-
steuerung Eingabeauswanl
Y
| Ausgabe-
Eingabe- [ >)
Informalions-
Jnformaliansleilungen von den SB
“ GSS222ns2S2raRQn \
WE
auswahl
\
Ausgabe-
Infornalions
ausgaberegisler
sebereg
€
auswahl-
8 |
steuerung
8
Ausgabekopplung Ausgabeziell
eingaberegister
1
vl,
< A A
\ usgabeschallung 8
C
D
Auswahl-
verknuptung 53 \
Intor
lungen
von den VE
u
52
a
IITTITTII IT TI
zB,
u
Sleuerleitungen von und zu den VE
Jntormalionsleilungen
0035555 zu den VE
—f
‚
Schnitislellenkabel der VE-Schnillslelle
A,B,C,D..... VE-Knoten W,X,Y,Z..... SB-Knoten VGL _..... Vergleicher
SZA
2...
Speicherzyklusanforderung
SBAD SSP SZ
_..... on 1.
Speicherbankadresse Speichersonderpriorität Speicherzyklusquittung
SEM
_.....
Speichereingabemeldung
SAM
..... Speicherausgabemeldung
Bild 11.10. Prinzipbild der SEAS
kriterium hat man den VE- und SB-Anschlüssen sogenannte Normalprioritäten in Bezug auf den Zugriff zum Speicher zugeordnet. Diese sind von A1, B1, C1, DI, A2...D4 sowie von W1, X1, Y1, Z1, W2... Z4 fallend. Für besonders dringende
Speicherzugriffe besteht die Möglichkeit, daß eine Verarbeitungseinheit eine über allen Normalprioritäten stehende Speichersonderpriorität erhält. Bei gleichzeitig mehreren Speichersonderprioritätsforderungen (SSF) wird unter diesen Wünschen wieder nach Normalprioritäten entschieden. Bei der Auswahl von Verbindungswegen wird ebenfalls berücksichtigt, ob die als Ziel gewünschten Spei-
cherbanken frei sind und zur Bearbeitung eines Speicherzyklusses angestoßen werden können. Ist eine Speicherbank besetzt, bleibt die Speicherzyklusanforderung der Verarbeitungseinheit so lange unberücksichtigt, bis der gerade laufende Zyklus
in der SB beendet ist.
Ein Beispiel möge die Funktion der Eingabeauswahlsteuerung, teilung von Speicherzyklen zuständig ist, veranschaulichen:
die für die Zu-
Die Verarbeitungseinheit B1 fordert einen Speicherzyklus in der Speicherbank
X3,
während
beiden
die VE
Zykluswünsche
B3
gleichzeitig eine SZA
können
für die SB W1
nicht gemeinsam
Fällen der Eingabeweg über den VE-Knoten
gestellt hat. Diese
erfüllt werden,
B führt. Aufgrund
weil in beiden
der höheren Nor-
malpriorität wird der Zykluswunsch der VE B1 zuerst berücksichtigt. Mit der Bereitstellung des Eingabeweges ergeben sich auf der VE-Seite Sperren für die 3 anderen VE desselben Knotens, auf der SB-Seite wird der Zugriff aller anderen 12 VE
zu den Banken des belegten SB-Knotens ausgeschlossen. Dieser Nachteil der gegen84
seitigen Behinderung
wurde
durch
Trennung
der Informationsein-
und
-ausgabe-
wege erheblich gemildert. Durch diese Maßnahme ist es möglich, den Durchschalteweg sofort nach der Informationseingabe wieder aufzutrennen und für andere Eingabewege bereitzustellen.
—|
T=-
200 ns
SZA
, T1
von_B1
2 ı
3
4
Eingabe
"7681
7
5
yklus|ın
6
7
X3
EAW AAW
SZA von B3
—
EAW |
Ausgabe an Bi
Eingabe 83 Zyklus]
in
W1
AAW
Ausgabe an B3
Bild 11.12.
Zyklusablauf
Während des Zykluslaufes ist es nicht erforderlich, daß von der Speicherbank ein Verbindungsweg zur Verarbeitungseinheit besteht. Erst wenn die Speicherbank die gelesene Information ausgeben will, muß nach dem selben Prinzip der Eingabeauswahl
ein
Ausgabeweg
von
der
Ausgabeauswahlsteuerung
bereitgestellt
werden.
Hierzu wird in einem Zuordnungsregister gespeichert, für welche Verarbeitungseinheit eine Speicherbank einen Zyklus abwickelt. Zu dieser Verarbeitungseinheit muß dann ein Ausgabeweg bereitgestellt werden. Die Vorgänge der Eingabeaus-
wahl mit anschließender Eingabe sowie die Ausgabeauswahl mit der Bereitstellung eines Ausgabeweges läuft in der Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung nach einem vorgegebenen Taktraster von 200 ns ab. Im Bild 11.12. ist der auf das Beispiel be-
zogene Zyklusablauf dargestellt. Einen 200 ns-Zeitabschnitt bezeichnet man mit r (Tau) oder »SEAS-Arbeitsintervall«. In jedem r findet eine EingabeauswaHhl statt, deren Ergebnis in dem anschließenden r für 200 ns die möglichen Eingabewege bereitstellt. Für jeden Verbindungsweg
von einer Verarbeitungseinheit zu einer Speicherbank werden drei Aussagen getroffen. Es sind dies die Signale Eingabeauswahl (EAW), Eingabekopplung (EK) und Eingabeziel
(EZ).
Mit
der
Eingabeauswah:
wird
die
Verarbeitungseinheit
mar-
kiert, die zu ihrem VE-Knoten durchgeschaltet wird. Die Eingabekopplung besagt, zu welchem SB-Knoten der VE-Knoten gekoppelt wird und das Eingabeziel nennt die Speicherbank, die den geforderten Zyklus bearbeiten soll. Mit dem Zyklusstart in einer Speicherbank wird in der Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung der Besetztzustand der SB markiert und ein der SB fest zugeordneter SB-Schrittzähler gestartet, der die Anzahl der seit Zyklusstart vergangenen SEAS-
Arbeitsintervalle vorhanden,
summiert.
mit denen
Für
die Anzahl
jeden
SB-Schrittzähler
sind
der SEAS-Arbeitsintervalle
2 Schaltergruppen
eingestellt wird, die
85
bis zum Erreichen der Zugriffszeit und der Zykluszeit der Speicherbank verstreichen müssen. Bei Übereinstimmung des Schrittzählerstandes mit der Zugriffszeiteinstellung wird noch während
des Zykluslaufes ein Merkmal
gesetzt, daß das inzwischen ge-
lesene und in der Speicherbank bereitstehende Speicherwort zur Verarbeitungseinheit ausgegeben werden kann. Aufgrund dieser Merkmale von den verschiedenen Speicherbanken wird in jedem x eine Ausgabeauswahl (AAW) durchgeführt, deren Ablauf dem der Eingabeauswahl entspricht. Bei Übereinstimmung des Schrittzählerstandes mit der Zykluszeiteinstellung wird
die Speicherbank wieder als frei gekennzeichnet, damit weitere Zyklusanforderungen für die SB berücksichtigt werden können. Nach jedem der möglichen
Ausgabeauswahlintervall schließt sich für 200 ns die Bereitstellung Ausgabewege von den Speicherbanken zu den Verarbeitungsein-
heiten an. Der Verarbeitungseinheit wird zur Kennzeichnung der Speicherausgabe ein Schnittstellensignal »Speicherausgabemeldung (SAM)« zugesandt, woraufhin diese die angebotene Information in ihre Eingangsregister übernimmt und die Zyklusabwicklung damit abgeschlossen ist. Bei Parallellauf von Verarbeitungseinheiten ist es erforderlich, daß zwei VE zum selben SB-Knoten geschaltet werden bzw. daß eine Speicherbank ihre Information an
zwei
VE-Anschlüsse
ausgibt.
Diese
Durchschaltwege
werden
aufgrund
von
Parallellaufmerkmalen, die aus der Ablaufanforderungssteuerung stammen, gebildet. Ein Parallellauf von Verarbeitungseinheiten ist lediglich zwischen den Knoten A und B bzw. C und D möglich. Außerdem müssen die Indexziffern der parallellaufenden Verarbeitungseinheiten gleich sein (z. B. Al, Bil und C3, D3).
Neben den angesprochenen Logikkomplexen enthält die Speicher-Ein-/Ausgabe-
steuerung noch Informationsvergleicher mit zugehöriger Auswerteschaltung, die beim Parallellauf der Verarbeitungseinheiten überwachen, ob identische Schnittstellensignale von beiden VE ankommen. Ist dies nicht der Fall, werden beide Verarbeitungseinheiten in den Prüfzustand versetzt und es läuft im weiteren eine
Fehlerbehandlung an. Ferner besteht in der Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung die Möglichkeit, bestimmte Speicherbereiche per Schaltereinstellung vor Veränderung zu schützen. Solche Zellen
können dann nur gelesen werden. Erkennt der Funktionsblock »Speicherbereichsschutzsteuerung«,
daß
eine Verarbeitungseinheit
einen
inhaltsverändernden
Spei-
cherzyklus mit einer geschützten Speicherzelle abwickeln will, so wird dieser Zyklus in einen »Lesezwangszyklus« umgewandelt, bei dem die angesprochene Speicherzelle nur gelesen und nicht in ihrem Inhalt verändert wird. Die Verarbeitungseinheit wird, weil sie als fehlerverdächtig gilt, in den Prüfzustand versetzt. Die Reaktionen der Vergleicherauswertung und der Speicherbereichschutzsteue-
rung bei Erkennen eines Fehlers zeigen deutlich, daß die Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung
direktem ABAS
86
eng
Wege
mit
der
werden
geändert, worauf
Ablaufanforderungssteuerung
die Betriebszustände
(ABAS)
verknüpft
der Verarbeitungseinheiten
die fehlerverdächtigen Einheiten
von normalen
ist. Auf
in der
Betriebs-
system abgetrennt sind und keine weiteren Störungen im Betriebsgeschehen verursachen können. Das ist eine der Hauptaufgaben der ABAS.
11.4.3.
Ablaufanforderungssteuerung (ABAS)
Die ABAS nimmt aufgrund der von ihr wahrgenommenen Aufgaben eine Schaltzentralenfunktion im EDS ein. Für beide Aufgaben — ÜbErgabe von Abläufen von einer VE an eine andere und Verwaltung von Funktionszuständen der Systemeinheiten - ist ein gemeinsames Register, das Ablaufanforderungsregister (ABAR), zuständig. Das ABAR
hat 192 Bitstellen (AB-Bits), von denen die Bit 9 bis 63 für die erst-
genannte Aufgabe verwendet werden. Diese Bits bilden den Teil ® des ABAR und stellen Dringlichkeitsstufen
(Prioritäten
von
9-63
steigend)
für
die Bearbeitung
verdrahteter oder programmierter Betriebsabläufe dar. Jedem im EDS vorkommenden Betriebsablauf ist eine AB-Bit-Nummer zugeordnet, die seine Priorität und damit die Dringlichkeit angibt, mit der der Ablauf bearbeitet werden soll. Abläufe mit höherer Priorität können solche mit niedriger Priorität unterbrechen.
Wenn eine Verarbeitungseinheit die Bearbeitung eines Ablaufes wünscht, sendet sie der ABAS ein Bearbeitungsmerkmal zum Setzen des entsprechenden AB-Bits im ABAR mit dem zusätzlichen Hinweis, daß die ABAS den Bearbeitungsauftrag an die zuständige VE »verteilt«. Die enge Bindung der ABAS an die Eingabeauswahlsteuerung der Speicher-Ein-/ Ausgabesteuerung erfordert es, daß eine Verarbeitungseinheit, die eine ABAS-Ope-
ration anstoßen will, sich mit einer Zyklusanforderung (SZA) und der zwingend vorgeschriebenen Speicherbankadresse, der SB W1, an die SEAS wendet und auf die Zuteilung eines »Speicherzyklusses« wartet. Die von der ABAS benötigten Signale sind von dem Informationseingabeweg der Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung zum SB-Knoten W abgezweigt. Bei Zykluszuteilung kann dadurch die Verarbeitungseinheit über den SB-Knoten W Informationen an die ABAS senden. In der SB W1 wird dabei gleichzeitig ein Speicherzyklus gestartet, der im Regelfall als Lesezyklus abläuft und dessen Informationsausgabe von der zyklusfordernden Verarbeitungseinheit nicht weiter berücksichtigt wird.
Die von der Verarbeitungseinheit an die ABAS zu sendenden Signale enthalten
als Bearbeitungsmerkmal einen speziellen Operationscode für die ABAS - den Ablaufanforderungscode (ABC) - und ferner die Bits 2 bis 9 der Speicherwortadresse. Auf diesen Leitungen wird von der Verarbeitungseinheit die Priorität des zu verteilenden Ablaufes dual codiert angeboten. Der Ablaufanforderungscode umfaßt 4 Bits, von denen jedes Bit für eine bestimmte Arbeitsanweisung an die ABAS steht. Die Bedeutung der ABC-Bits ist in Bild 11.14 dargestellt. Durch die direkte Zuordnung eines Bits zu einer Operation ist es möglich, daß durch 2 gesetzte Bits gleichzeitig zwei Arbeitsaufträge von einer Verarbeitungseinheit an die ABAS übergeben werden können. Eine ablaufanfordernde Verarbei-
87
ABC s
- Code
|
ABAS-Operation
[olıl2l3l
Lı
Löschen
——H
Setzen
eines AB-Bits eines
AB-Bits
1
Operation
"Auswählen’
nu
Operation
‘Verteilen’
ABC-
Bild 11.13. Ablaufanforderungsgeräte
setzen
Decoder
Priorität AB-Bit Nr weg
-SB|
SEAS
(Schal
auszug VE-Nr. Kennbit
SBAD ABC
SWAD
(Priorität 36) |
Nr. 6
vE
Nr.2
Bild 11.14. Verteilvorgang der ABAS tungseinheit sendet der SWAD-Leitungen 2 bis teilen« des Ablaufes an teilvorgang ist im Bild
ABAS gleichzeitig die Aufträge zum Setzen des auf den 9 codierten AB-Bits im ABAR und den Auftrag zum »Verdie VE, die für die Bearbeitung zuständig ist. Dieser Ver11.14. dargestellt und läuft folgendermaßen ab:
Die Verarbeitungseinheit am Normanschluß 6 stellt eine Speicherzyklusanforderung für die SB W1 bei gleichzeitig gesetztem ABC-Code für einen Setz- und Verteilvorgang in der ABAS (ABC = 1010). Auf den Leitungen derSWAD-Bits 2 bis 9
sendet die Verarbeitungseinheit der ABAS triebsablaufes (z. B. Priorität 36). Anhand des entsprechend eingestellten
die Operationen »Verteilen« und »Setzen«
die Priorität des zu bearbeitenden Be-
ABC-Codes
erkennt
die ABAS,
daß
sie
ausführen soll. Daraufhin werden die
SWAD-Leitungen 2 bis 9 ausgewertet und das entsprechende AB-Bit (36) im ABAR gesetzt. Mit dem gesetzten Bit wird gekennzeichnet, daß ein Ablauf mit der Dringlichkeit 36 zur Bearbeitung angefordert wurde. Dieses AB-Bit bleibt so lange gesetzt, bis mit der Bearbeitung des Ablaufes begonnen wird. Aufgrund der Arbeitsanweisung »Verteilen« greift die ABAS auf das interne Ablaufverteilregister (AVR) zu. In dem AVR ist für alle verteilbaren AB-Bits (Teil ® des ABAR) jeweils eine AVR-Zelle zu 5 Bits vorhanden. Vier Bits einer solchen
88
Zelle enthalten die codierte VE-Nummer der Verarbeitungseinheit, die für die Bearbeitung des Ablaufes zuständig ist. Das fünfte Bit, das »Kennbit«, markiert mit dem Zustand ® die Gültigkeit des Eintrags der betreffenden AVR-Zelle. Der Inhalt
der AVR-Zellen ist programmiert änderbar und kann neuen Erfordernissen jeder-
zeit angepaßt werden. In dem Bild 11.14. wird
aus der AVR-Zelle
36 die Verarbeitungseinheit
Nr.
2
ausgelesen. Über einen Decoder wird dem entsprechenden VE-Normanschluß eine »Paritätsausgabemeldung
(PAM)«
auf
einer
eigens
dafür
vorgesehenen
Schnitt-
stellenleitung zugeleitet. Gleichzeitig gibt die ABAS an alle VE-Normanschlüsse die Nummer der zu bearbeitenden Priorität auf den Leitungen der Speicherwortausgabe Bit 6 bis 11 aus.
Nur die Verarbeitungseinheit, die auch die Prioritätangabemeldung erhält, über-
nimmt den Arbeitsauftrag von der ABAS und der Verteilvorgang ist beendet. Die angesprochene Verarbeitungseinheit liest mit Beginn der Bearbeitung
aus
dem der Priorität zugeordneten Steuerbereich nähere Angaben über den zu bearbeitenden Ablauf aus. Mit derselben Speicherzyklusanforderung sendet sie der ABAS den Auftrag zum Löschen des AB-Bits. Wenn es sich um eine Programmsteuerungseinheit handelt, wird mit dem Löschauftrag gleichzeitig der Auftrag für die ABAS-Operation »Auswählen« erteilt. Aufgrund des Auswahlauftrages stellt die ABAS fest, ob im ABAR noch ein AB-Bit gesetzt ist, für dessen Bearbeitung die auswählende Verarbeitungseinheit zuständig ist. Die ABAS wählt die höchste für die Verarbeitungseinheit gesetzte Priorität aus
und sendet sie mit »PAM« an die auswählende VE. Während sich die Operationen»Verteilen« und »Auswählen« nur auf den Teil ®
des ABAR beziehen, gelten die beiden anderen - »Setzen« und »Löschen« — auch für den Teil 1 (Bit 64-191). In diesem Teil werden die Funktionszustände der Systemeinheiten dargestellt.
Durch Setzen von entsprechenden Bits kann eine Systemeinheit vom Betriebszustand in den Prüfzustand oder in den Ausfallzustand versetzt werden. Aufgrund der gesetzten Funktionszustandsbits werden Schnittstellensignale abgegeben, die hardwaremäßig eine Trennung der betreffenden Systemeinheit vom Betriebssystem vornehmen.
Bei gesetztem
Ausfallbit wird
z.B. die Schnittstelle
Ein-/Ausgabesteuerung zu der betreffenden Einheit gesperrt. Neben den Funktionszustandsbit enthält der Teil 1 des ABAR
an der Speicher-
noch besondere
Bits, die bei Fehlererkennung der SE-internen Überwachungsschaltungen gesetzt werden (Fehlerbit SE). Ferner ist für jede Verarbeitungseinheit ein Fehlerbit setzbar, wenn innerhalb der VE ein Fehler erkannt wurde und ein Eintrag im Fehlerregister der betreffenden VE erfolgte.
Weitere
Bits kennzeichnen
Speicherbanken.
den
Parallellauf
von
Verarbeitungseinheiten
bzw.
Aufgrund gesetzter Parallellaufbits wird mit Steuersignalen in die
Eingabeauswahllogik der Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung eingegriffen, um z.B. Doppelbelegungen eines SB-Knotens bei der Eingabe von zwei Parallellaufenden Verarbeitungseinheiten zu gestatten.
89
Im Bild 11.15 sind die verschiedenen Gruppen der AB-Bits im Teil 1 des ABAR dargestellt.
Teil @
|
Teil 1 Fehler:
PB | AB
|PAR|
Fv | pv | av | EV
SE Bit
|O
63/64
ABAR-Wort 0 PB
on
Prüfzustand SB
FVOOC
en
Fehlerbit
AB PAR
80
1.002
96
3
112
128
4
PVP
_..... Ausfallzustand SB _..... Parallellauf VE oder SB
|144
on
AV oo... EV...
VE
[160
5
|176
Prüfzustand
VE
Ausfallzustand VE Einschaltzustand VE
Bild 11.15. Ablaufanforderungsregister
Mit
den
vorangegangenen
Erläuterungen
ist die
Schaltzentralenfunktion
des
ABAR verdeutlicht worden. Für die Sicherungssoftware bildet das ABAR ein wichtiges Hilfsmittel bei Entscheidungen bezüglich der Fehlerlokalisierungsstrategie und für Konfigurationsaufgaben. Darum ist es erforderlich, daß der Inhalt des ABAR
schnell und unkompliziert ausgelesen werden kann. Hierzu gruppierte man das ABAR in 6 Worte zu 32 Bits und ordnete jedes Wort einer Speicherzelle mit den Adressen
von 8 bis 13 in der SB
W1
zu. Mittels einer hardwaremäßigen
Sonder-
lösung wird beim Auslesen dieser Speicherzellen immer der Inhalt des entsprechenden ABAR-Wortes
ausgegeben.
Die Speicherzellen
darum für andere Zwecke unbenutzt.
8 bis 15 in der SB W1
bleiben
Bei Konfigurationsaufgaben ist es vielfach erforderlich, daß mehrere AB-Bits im Teil 1 des ABAR gleichzeitig gesetzt bzw. gelöscht werden müssen. Da mit dem ABC-Code
Möglichkeit
nur jeweils ein AB-Bit
des
gleichzeitig
gesetzt oder gelöscht werden
mehrfachen
Setzens
oder
kann,
Löschens
wurde
ebenfalls
die
mit
Speicheroperationen im Bezug auf die Speicheradresse 8 bis 13 geschaffen. Das Setzen wird mit einer ODER-Operation und das Löschen mit einer UND-
Operation in die dem anzusprechenden ABAR-Wort entsprechende Speicherzelle durchgeführt. Dabei gilt die Einschränkung, daß nur immer AB-Bits im zweiten Halbwort eines ABAR-Wortes diesen Operationen zu unterziehen sind. 11.4.4.
Speicherteststeuerung
Die Speicherteststeuerung dient zum
Testen der an der Speicher- und Anforde-
rungssteuerung angeschlossenen Speicherbanken. Der Anstoß für einen Testablauf kann entweder manuell mit Schaltern am Testfeld der SAS oder automatisch durch
programmiertes Setzen eines AB-Bits (Startbit STS) erfolgen.
Vor einem Testlauf werden die erforderlichen Informationen in acht Testregister
geladen. Dieses kann wieder manuell vom Testfeld der SAS oder automatisch per 90
Programm
erfolgen. Die Testregister enthalten die Angabe, welche Speicherbank
getestet werden soll, wieviel Testdurchläufe ausgeführt werden sollen, welcher Adreßbereich innerhalb der SB zu testen ist, mit welcher Operation die SB an-
gesprochen werden soll und welche Information die Speicherteststeuerung in den
Speicher schreiben soll. Eine weitere Bedingung zum Testen einer Speicherbank besteht darin, daß die SB vom Betriebssystem abgetrennt ist. Es muß ihr Ausfallbit AB im ABAR gesetzt
sein. Die Speicherteststeuerung hat keine eigene Schnittstelle zu den Speicherbanken. Sie benutzt die Informationswege der Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung mit. Über Weichenschaltungen, die direkt von der STS gesteuert werden, erfolgt der Informa-
tionsaustausch zwischen der STS und
der Speicherbank
bei gleichzeitiger Sperre
der SEAS-Durchschaltewege zu der betreffenden SB. Die wichtigsten Testmöglichkeiten der Speicherteststeuerung
sind die Operatio-
nen »Kritisches Muster« und »Adressentest«. Bei ersterer wird eine beliebig wählbare Information
je nach
angesprochener
Adresse
original oder
invertiert in den
Speicher geschrieben. Durch die Fädelweise der Speichermatrizen ergibt sich dabei die kritische Situation, daß die Störspannungen auf den Lesedrähten ein Maximum
erreichen und die Gefahr besteht, daß das Nutzsignal von
den Störungen
über-
deckt wird. Beim Auslesen der Speicherzellen wird dann verglichen, ob die gelesene Information der eingeschriebenen gleicht. Ist das nicht der Fall, sendet die Speicherteststeuerung der Speicherbank ein Signal zum Konservieren der Fehlerregister, um hieraus nähere Angaben zur Fehlereingrenzung zu erhalten. Die Speichertest-
steuerung bricht den Test dann ab und signalisiert den Fehler mit einer Lampe
am Testfeld bzw. durch Setzen eines AB-Bits im ABAR (Fehlerbit STS). Bei fehlerfreiem Lauf kann der Test manuell abgebrochen werden bzw. wird nach Ablauf der im Testregister angegebenen Anzahl von Durchläufen der Test beendet und ein AB-Bit zur Kennzeichnung des fehlerfreien Durchlaufes gesetzt (Quittungsbit STS).
Beim Adressentest wird in jede Speicherzelle ihre eigene Adresse eingetragen. Im
folgenden Durchlauf wird die Richtigkeit der ausgelesenen » Adreßinformation« kontrolliert und die Adresse invertiert eingeschrieben. Dieser Vorgang wird fortlaufend wiederholt bis der Test abgebrochen wird oder ein Fehler erkannt wurde.
Während man mit dem Test »Kritisches Muster« das sichere Erkennen des Nutzsignales aus den Störungen überprüft, wird mit dem Adressentest die Speicherbank auf Adreßverfälschung überwacht. Diese Fehler sind ohne die speziellen Tests
schwierig einzugrenzen.
Die weiteren Testmöglichkeiten
der Speicherteststeuerung
dienen weniger zum Testen der Funktionsbereitschaft einer Speicherbank als viel-
mehr zur Fehlereingrenzung bei erkanntem SB-Fehler.
Bei manueller Fehlersuche an einer Speicherbank bietet die Speicherteststeuerung eine wertvolle Hilfe. Mit ihr kann der Speicher fortlaufend zur Bearbeitung von Speicherzyklen angestoßen werden. Die sich dabei ergebenden zyklischen Signale mit 800 ns Wiederholzeit lassen sich gut oszillographieren. 91
12.
Programmsteuerungseinheit
12.1.
Aufgaben der Programmsteuerungseinheit
\.
Die Programmsteuerungseinheit (PE) ist eine zentrale Einheit im System EDS. Ihre
Hauptaufgabe ist die programmierte Durchführung des Verbindungsauf- und -abbaus. Darüberhinaus erfüllt sie zentrale Aufgaben für die Systemsicherheit. Im einzelnen sind dies folgende Vorgänge: — Programme aufnehmen — Programme abarbeiten
— Programme unterbrechen und wiederaufnehmen — Programme nach Fehlerreaktionen aufnehmen. 12.1.1.
Programmaufnahme
Programme, das sind Folgen von Befehlen, stehen im Kernspeicher der Speichereinheit. Die Programmsteuerungseinheit muß zur richtigen Zeit das richtige Programm aufnehmen. Der Anstoß zur Programmaufnahme kommt von der Ablauf-
anforderungssteuerung (ABAS) der Speichereinheit durch ein gesetztes AB-Bit. Ein AB-Bit wird gesetzt (ein Ablauf angefordert) — von der Leitungsanschlußeinheit etwa alle 5 ms für das Vermittlungsprogramm, um empfangene Polaritätswechsel, die nicht zu durchgeschalteten Leitungen gehören, zu bewerten, — von der Geräteanschlußeinheit aufgrund einer Eingabe über ein angeschlossenes Bedienungsgerät oder als Quittung nach einem abgeschlossenen Datentransfer, — von der Programmsteuerungseinheit selbst durch ein Programm, wenn sich in
diesem
Programm
die Notwendigkeit
ergibt, ein weiteres
Programm
abzuar-
beiten. ‚ Die Ablaufanforderungssteuerung gibt die Nummer des gesetzten AB-Bits (1...63) an die Programmsteuerungseinheit. Aus dieser Information muß die PE die Programmstartadresse (= Adresse des ersten Befehls eines Programms) ermitteln. Die Zuordnung zwischen Nummer des AB-Bits (= Priorität) und Programmstartadresser erfolgt über Datenfelder der Speichereinheit. Jeder Priorität ist im Kernspeicher ein Datenfeld von 16 Worten, genannt Steuerbereich, fest zugeordnet. Aus der Nummer des empfangenen AB-Bits errechnet die Programmsteuerungsein-
heit die Adresse des entsprechenden Steuerbereichs. In diesem Steuerbereich findet sie weitere Informationen aus denen sich die Programmstartadresse, u. U. über ein
weiteres Datenfeld (-- Programmpuffer), ermitteln läßt. Die Programmstartadresse wird in das Befehlszählregister
92
(siehe Punkt
12.2.1.) der Programmsteuerungsein-
heit eingetragen. Damit ist die Programmaufnahme
abgeschlossen und die Abar-
beitung des Programms kann beginnen.
12.1.2.
Das Abarbeiten der Programme
Die Abarbeitung der Programme
EDV-Anlagen.
erfolgt im EDS
in gleicher Weise wie bei anderen
Unterschiedlich ist lediglich Art und Aufbau der Befehle. Neben
den allgemeinen Befehlen wie Lesen, Schreiben, Rechnen usw., hat EDS
eine Reihe
von Spezialbefehlen, die auf die besonderen Zeitbedingungen bei Vermittlungsvorgängen zugeschnitten sind. Die Abarbeitung eines Programms bedeutet, daß Befehl für Befehl gelesen, interpretiert und ausgeführt wird, solange bis ein Endbefehl gelesen wird und die Programmsteuerungseinheit erkennt, daß das Programm abgearbeitet ist. Zum
Lesen
eines Befehls
wird
eine
Zyklusanforderung
an
die Speichereinheit
gestellt. Als Adresse dient der Inhalt des Befehlszählregisters. Das Befehlslesen ist abgeschlossen,
wenn
die Speichereinheit
das
angeforderte
Speicherwort
(den
Be-
fehl) an die Programmsteuerungseinheit ausgegeben hat. Um die Abarbeitungszeit eines Programms
so kurz wie möglich zu halten, besitzt die Programmsteuerungs-
einheit einen Befehlspuffer, in dem die letzten 16 Befehle zwischengespeichert wer-
den. Arbeitet die Programmsteuerungseinheit kurze Programmschleifen (kurze Programmstücke, die sich wiederholen), ab, so können die Befehle aus dem Befehlspuffer verwendet werden. Dadurch wird die Zeit, die normalerweise zum Lesen eines Befehls erforderlich ist, eingespart.
Nach dem Lesen muß
der Befehl interpretiert werden. Das Befehlswort ist im
EDS immer 32 Bits lang. Für die Angabe um welchen Befehl es sich handelt und welches Datenformat verwendet wird (Wort, Halbwort, Byte, Ziffer, Anzeige), wer-
den 8 Bits benötigt. Für die Adressierung des Operanden im Kernspeicher sind 18 Bits erforderlich und für die Angabe, welcher Teil des Wortes in der Programmsteuerungseinheit verwendet werden soll, den Adressanhang, maximal
5 Bits. Außerdem
sind für die
zeitgerechte Abwicklung der Vermittlungsprogramme folgende spezielle Adressierungsverfahren
erforderlich:
Indizierung,
Inkrementbildung,
Datenblockadressie-
rung und Substitution. Zur Kennzeichnung dieser Verfahren sind 4 Bits erforderlich und zur Adressierung des Indexregisters nochmals 4 Bits (16 Register). All diese Informationen
sind verschlüsselt in einem 32 Bits langen Befehlswort
gebracht,
dergestalt,
und zwar
daß
sich einige Möglichkeiten
unter-
der Adressierung
gegenseitig ausschließen. Aufgabe der Befehlsinterpretation ist es nun, aus dem Befehlswort die Art des Befehles, das Datenformat (Modus), die Nummer des Ar-
beitsregisters, die vollständige Adresse und den Adressenanhang zu ermitteln und
in Registern festzuhalten. Außerdem bereitet die Programmsteuerungseinheit das Lesen des nächsten Befehles vor, indem sie den Inhalt des Befehlszählregisters um den Betrag 1 erhöht.
Das Ausführen des Befehls erfolgt nach der Interpretation. Bei der Interpretation
93
wurde erkannt, um welchen Befehl es sich handelt. Diese Information bereitete den Anstoß der entsprechenden Befehlsausführungssteuerung vor. Durch das Endekriterium der Interpretation wird die Befehlsausführungssteuerung angestoßen. In
dieser Steuerung ist hardwaremäßig verdrahtet, welche Operationen im einzelnen nacheinander ablaufen müssen. Folgendes Beispiel soll dies näher erläutern: Z.B.
wird bei einem
Addierbefehl
ADH
(Addiere
Halbwort)
als erstes eine Zyklusan-
forderung mit der durch die Interpretation ermittelten Adresse an die Speichereinheit gestellt. Gleichzeitig wird der Inhalt des im Befehl angegebenen Arbeitsregisters zum PE-internen Addierer durchgeschaltet. Dann wartet die Programmsteuerungseinheit auf die Datenausgabemeldung der Speichereinheit. Wenn die angeforderte Information eintrifft, wird sie ebenfalls zum Addierer durchgeschaltet. Anschließend wird das Ergebnis (Ausgang des Addierers) in das Arbeitsregister zurückgebracht. Bei vermittlungstechnischen Spezialbefehlen laufen natürlich mehrere
Operationen abhängig von gelesenen Daten nacheinander ab. Bei Sprungbefehlen
wird während der Befehlsausführung das Befehlszählregister geändert und damit das Programm an einer anderen Stelle fortgesetzt. Durch bestimmte Organisations-
befehle werden, falls im Programm vorgeschen, AB-Bits für weitere Programme gesetzt. Nach Abschluß der Befchlsausführung wird die Steuerung zum Befehlslesen angestoßen. Da während der Normalisierung das Befehlszählregister um den Betrag 1 erhöht wurde, wird jetzt der darauffolgende Befehl gelesen, falls nicht wie bei einem Sprungbefehl der Inhalt des BZR geändert wurde und das Programm an einer anderen Stelle fortgesetzt wird. Die Befehlsausführungssteuerung des ENDBefehls stößt nicht das Lesen des nächsten Befehls an, sondern die Programmsteue-
rungseinheit wird in den Zustand »Bereit« überführt und eine neue Programmaufnahme kann gestartet werden.
12.1.3.
Programmunterbrechung
und Wiederaufnahme
Den einzelnen Programmen sind verschiedene Prioritäten (Dringlichkeiten) zugeordnet, und zwar gibt die Nummer des AB-Bits gleichzeitig die Dringlichkeit an.
Ergibt sich während des Laufes eines Programms die Notwendigkeit, ein dringen-
deres Programm abzuarbeiten, so kann das laufende Programm unterbrochen und das dringendere Programm aufgenommen werden. Nach Ende des dringenden Programms wird das ursprüngliche an der Stelle, an der es unterbrochen wurde, wieder aufgenommen. Bei der Unterbrechung müssen alle wichtigen, in der Pro-
grammsteuerungseinheit vorhandenen Informationen (Registerstände) festgehalten werden. Hierzu dient der Steuerbereich, der bei der Programmaufnahme schon erwähnt wurde. Abgespeichert werden die Inhalte der 16 Arbeitsregister (siehe Punkt 12.2.2.), die Inhalte einiger Sonderregister und die Fortsetzungsadresse (= Befehlszählerstand). Bei der Wiederaufnahme werden diese Informationen aus dem
Steuerbereich zurück in die Programmsteuerungseinheit gebracht. Es besteht die Möglichkeit, daß weitere Unterbrechungen folgen. In diesem Fall erfolgen dann die Wiederaufnahme nach der entsprechenden Priorität, d.h. wenn ein Programm 94
‚beendet wird, wird zuerst das Programm mit der höchsten Priorität wiederaufgenommen. 12.1.4.
Programmaufnahme
nach Fehlerreaktionen
Wird im System ein Fehler erkannt (in der Hauptsache durch Vergleicher), so wird der Fehler an die Ablaufanforderungssteuerung (ABAS) gemeldet und ein AB-Bit
(Nr. 64-191) gesetzt. Die ABAS gibt das Schnittstellensignal »Fehlerunterbrechung (FU)« an die Programmsteuerungseinheit ab. Aufgrund des Signals FU führt die Programmsteuerungseinheit eine normale Programmunterbrechung durch und startet eine vereinfachte Programmaufnahme (Fehlerunterbrechungsroutine FÜR) mit einer Festadresse (ohne Steuerbereich)
für ein Fehlerlokalisierungsprogramm.
Bei Vergleicherfehlern der Programmsteuerungs- oder Speichereinheit ist diese
Programmaufnahme
nicht
möglich,
Prüfzustand überführt werden
da
die
fehlerverdächtigen
Einheiten
in
den
und die Funktionszustände von PE und SE nicht
mehr übereinstimmen. Für solche Fehier sind besondere Programmaufnahmesteuerungen vorgesehen (PE-Prüfroutine, SE-Prüfroutine), die zuerst dafür sorgen, daß
die Programmsteuerungs- und Speichereinheit zusammenarbeiten können (gleiche Funktionszustände) und dann mit einer Festadresse das Fehlerlokalisierungsprogramm
für PE oder SE starten.
12.2.
Aufbau der Programmsteuerungseinheit
Den konstruktiven Aufbau der Programmsteuerungseinheit zeigt Bild 12.1. Die Programmsteuerungseinheit besteht aus einem 4-zeiligen Rahmen in Sivarep-BTechnik,
einem Testfeld und zwei Anzeigefeldern. Der Rahmen
baugruppen
enthält die Flach-
auf denen die einzelnen integrierten Schaltungen untergebracht sind,
sowie Stecker für Kabel zur Speichereinheit, zur Stromversorgung und zur Taktein-
heit. Das Testfeld hat diverse Lampen und Schalter. Die Lampen zeigen den jeweiligen Zustand der Einheit an. Die Schalter werden für Testzwecke im Fehlerfall benötigt. Am Anzeigenfeld erkennt man den momentanen Stand aller wichtigen Register und Signale der Programmsteuerungseinheit. Bild 12.2. zeigt die Grobstruktur der Programmsteuerungseinheit. Die PE besteht
aus drei Funktionsblöcken: Informationsregister, Steuerung und Mischung. Programmsteuerungs- und Speichereinheit sind über Schnittstellenleitungen mitein-
ander verbunden. Die Steuerung der Programmsteuerungseinheit empfängt Schnitt-
stellensignale zum Anstoß der PE, sendet und empfängt Signale für Datenzyklen mit der Speichereinheit, empfängt Signale aus denen sie die Arbeitsfähigkeit des Gesamtsystems ableiten kann und signalisiert erkannte Fehler zur SE. Die Ausgänge der Steuerung werden
in der Mischung
zusammengefaßt.
Da die
Steuerung aus mehreren Einzelsteuerungen besteht, und deren Steuersignale teilweise gleich oder ähnlich sind, werden in der Mischung die Steuersignale in ihre
95
Bild 12.1. Konstruktiver Aufbau der Programmsteuerungseinheit
SchnittstellenSteuersignale
|!
Steuerung
Informaltionseingabe {von der Speichereinheit ) BefehlsdecodierSignale
Steuersignale
Mischung
|
Informationsregister
Elementar-
operationen
|
Informationsausgabe {zur Speichereinheit)
96
Bild 12.2. Grobstruktur der Programmsteuerungseinheit
grundlegenden Bestandteile, den Elementaroperationen, zerlegt. Die Elementaroperationen (Ausgänge der Mischung) führen zu den Informationsregistern. Hier bewirken sie die im Registerteil vorgesehenen (verdrahteten) Operationen, z.B. Information durchschalten, Register laden oder löschen, zählen schieben.
Der Registerteil der Programmsieuerungseinheit ist über Informationsleitungen, das ist der überwiegende Teil der Schnittstellenleitungen, mit der Speichereinheit
verbunden.
Über
die
Eingabeleitungen
Programmsteuerungseinheit beitende Daten
(=
Ausgabeleitungen
Kernspeicherworte.
und Prioritäten
Das
der abzuarbeitenden
der SE)
sind Befehle
Programme.
erhält die
oder zu bear-
Über
die Infor-
mationsausgabeleitungen werden Daten bereitgestellt, die zur Speichereinheit abgegeben
werden
welchem
und
weitere Informationen
Speicherwort
(Adresse)
welche
bereitgestellt, die der SE
Speicheroperation
angeben,
(Operationscode
mit
und
-modus, Ablaufanforderungscode) durchzuführen ist. Die Verbindungssignale zwischen Informationsregistern und Steuerung sind die Befehlsdecodierersignale. Wird ein Befehl gelesen, so werden die ersten 8 Bitstellen interpretiert und je nach Art
des Befehls ein bestimmtes Signal (Befehlsdecodiersignal) zum Anstoß einer Teilsteuerung für diesen bestimmten Befehl abgegeben.
12.2.1.
Die Register der Programmsteuerungseinheit
Register sind speichernde, aus Flip-Flops aufgebaute Schaltungskomplexe. Sie nehmen Informationen auf und speichern sie, bis sie durch neue Informationen überschrieben werden. Die Informationsübernahme geschieht getaktet. Neben der
Speicherfunktion haben einige Register eine bestimmte Verknüpfung der einzelnen Bitstellen untereinander, um ein Schieben oder Zählen zu ermöglichen.
Bild 12.3. zeigt die vereinfachte Registerstruktur der Programmsteuerungseinheit. Die Länge der einzelnen Register (Anzahl der Bitstellen) wird im Bild angegeben. Die dargestellten Datenwege zwischen den Registern sind vorbereitet. Die Durchschaltung erfolgt aber erst mit den von der Steuerung aktivierten Elementaroperationen. Die Register lassen sich zu Gruppen zusammenfassen. Diese Registergruppen werden nachstehend kurz erläutert.
12.2.1.1.
Schnittstellenregister
Die Schnittstellenregister sind für die Zusammenarbeit zwischen Speichereinheit und Verarbeitungseinheit erforderlich. Eine besondere Bedeutung haben in der Programmsteuerungseinheit die Prioritätenregister. Das Register PER enthält die letzte von der Speichereinheit ausgegebene Priorität. Im Register PTR steht immer die höchste noch abzuarbeitende Priorität und im Register PSR steht die Priorität des gerade
laufenden
Programms.
Das
Register
UBR
stellt cine
Unterbrechungs-
97
98
E--__
L------ ----
2EOR
\
71-11 903
L0-00u03
r----
FER
|
se
se2
SEI
sE2
SEI
se2
SEI
sE2
AAR
_..... Adressanhang-Register
OPR
_..... Operations-Register
Addierer
PBR
_.....
Arbeitsreg-Nummer-Reg.
PER
_.....
ZLR BE-DEC
_... .....
ACR
_.....
Ablaufanforderungs-
ADD
_...
ANR
_.....
ADR
OCR
Code-Reg.
_..... Adress-Register
ABR AIR BLR BKR BZR DAS DAV DBR EDBR
..... _..... _..... _..... _.... _..... _..... _..... nn...
EIR FER
Wortausgangreg. Tel® Wortausgangreg. Teill Block-Register Bezirks-Adress-Register Befehlszähler-Register Datensammler Datenverteiler Datenbezirks-Adress-Reg. Worteingangsreg. Teil®
_..... Worteingangsreg. _..... Fehlerregister
Teill
INR
_..... Indexreg.-Nummer-Reg.
OMR
_.....
dar.
PSR _..... PTR _..... RNR _..... SER on SIR... SAR u... UBR _..... UER _..... ZWR _.....
OM-DEC
Speicheroperations-
Code-Reg.
Programmbezirks-
Adress-Reg.
Prioritäts-Eingangs-Reg.
Prioritäts-Status-Reg. Prioritäts-Tausch-Reg. Register-Nummern-Reg. Schieberegister Teil ® Schiebeeregister Teil l Speicherauswahl-Reg. Unterbrechbarkeits-Reg. Überlaufreg. Zwischenregister Zählregister Befehlsdecoder
..... Operationsmodusdecoder
SpeicheroperationsModus-Reg.
4% Bild 12.3. Registerübersicht
schranke
_...
Dieses
der Programmsteuerungseinheit
Register
kann
durch
einen
Befehl
geladen
werden.
Eine
Unterbrechung ist nur möglich, wenn die neue Priorität (im PTR) mindestens so groß wie die Unterbrechungsschranke ist und natürlich größer als die Priorität im Register PSR.
Neben den Adressregistern ADR/BKR hat die Programmsteuerungseinheit die Register BZR und PBR, um die Adresse des nächsten Befehls zwischenzuspeichern. Beim Befehlslesen wird die Information vom Register BZR/PBR in das Register ADR/BKR
übertragen.
Zusätzlich
hat das
Register
BZR/PBR
die
Aufgabe,
die
Adresse des nächsten Befehls durch Zählen »plus eins« zu ermitteln. Die Zählfunktion ist über die dynamischen Eingänge der Master-Slave-Flip-Flops realisiert, wohingegen das Laden über die statischen Eingänge mit zugesetztem Takt erfolgt.
Das Datenbezirksadreßregister (DBR) wird während der Normalisierung eines Befehls geladen. Bei Befehlen mit Bezirksangabe wird die Information zum Register BKR weitergeschaltet. Hat der Befehl keine Bezirksangabe, so ändert sich
das Register BKR nicht, d.h. es behält die Information des Registers PBR vom vorangegangenen Befehlslesen. Bei einem Sprungbefehl steht die neue Befehlsadresse nach der Normalisierung im Register BKR/ADR und wird dann in das Register PBR/BZR übertragen. Das
Adreßanhangregister
(AAR)
wird vom
Befehl bei der Normalisierung
ge-
laden und gibt der Programmsteuerungseinheit an, welcher Teil eines Speicherwortes der Operation unterliegen soll. Aus der Speichereinheit werden immer ganze Speicherworte gelesen und
eine
bestimmte
durch das Register AAR
Dateneinheit
ausgewählt,
wird über dem Datensammler
die weiterverarbeitet
wird.
Zum
Ab-
99
speichern einer Information wird vom Register AAR über dem OperationsmodusDecodierer (OM-DEC) das Register OMR geladen und somit nur ein bestimmter Teil des Wortes in der Speichereinheit überschrieben. 12.2.1.2.
Prozeß-Register
(Mehrzweckregister)
Das Kernstück der Programmsteuerungseinheit
bilden 16 Mehrzweckregister.
Hier
werden die von der Speichereinheit abgerufenen Daten gespeichert und zur Bearbeitung für Addierer,
tungsergebnisse
Schieberegister
werden
und Zählregister bereitgestellt. Die Bearbei-
wieder in den
Mehrzweckregistern
gepuffert bis sie zur
Speichereinheit abgegeben, oder durch einen Befehl ausgewertet werden. Außerdem
werden in diesen Registern Informationen für die Adreßrechnung gespeichert.
16 Blockregister (BLR) mit je 16 Bitstellen bilden den Blockregistersatz. sind aus 16-Bit-Speicherbausteinen aufgebaut. In einem Speicherbaustein sind gleichen Bitstellen aller 16 Register untergebracht und jeder Speicherbaustein nur einen Eingang und einen Ausgang. Daraus folgt, daß zu einer bestimmten
Sie die hat Zeit
immer nur ein Register angesprochen werden kann (siehe Bild 12.4.). Die Auswahl 16-Bit-Speicherbauslein
für Bit 15 der
0.15
12 (89-15)
16-Bit-Speicherbaustein tür Bit O der Register 0..15
7] 21 22 23 Inhalt des RNR tür Register
12
3 2 RNRIX) des
Registers
erfolgt
über
Bild 12.4. Adressierung der Blockregister 2 Adreßkoordinaten.
Da
die Adreßkoordinaten
aller
Speicherbausteine parallel geschaltet sind, wird immer das im Schnittpunkt der Ko-
ordinaten liegende Register angesprochen. Das Registernummernregister (RNR) enthält die beiden Adreßkomponenten RNX und RNY zur Adressierung eines Blockregisters. Das RNR wird entweder vom Register ANR oder vom Register INR über die Codierschaltungen
2X
100
1 aus 4 direkt von der Steuerung über Elementaroperationen geladen.
Das
Arbeitsregister-Nummernregister
(ANR)
wird
bei der Normalisie-
rung eines Befehls vom Befehlswort geladen und enthält die Nummer des in diesem Befehl zu verwendenden Arbeitsregisters. Das Indexregister-Nummernregister (INR) wird bei der Adreßrechnung verwendet. Es wird vom Befehlswort geladen und, falls der Befehl mit Indizierung arbeitet, wird addiert. 12.2.1.3.'
der Inhalt dieses
Registers zu
der im
Befehl
angegebenen
Adresse
Rechenwerkregister
Das Rechenwerk der Programmsteuerungseinheit besteht aus einem 16-Bit-Addierer mit den beiden Ansteuerregistern: Zwischenregister (ZWR) und Schieberegister Teil 1 (SIR), einem Zählregister mit den Operationen + 1 und — 1 und einem Schieberegister (SOR, SIR). Der Addierer besteht aus vier 4-Bit Volladdierern und ist nicht speichernd.
Durch Elementaroperationen lassen sich vier Verknüpfungen einstellen. Das Über-
laufregister (UER) nimmt den Überlauf auf und ist erforderlich, wenn Worte (Dateneinheiten zu 32 Bits) addiert werden sollen. Außerdem wird es für die Anzeigenbefehle benötigt. Das Zählregister ist aus 16 Master-Slave-Flip-Flops aufgebaut. Die dynamischen Eingänge werden für die Zählfunktion benötigt und somit erfolgt das Laden über die statischen Eingänge. Damit die Informationsübernahme trotzdem ge-
taktet abläuft, wird über Gatter die Eingangsinformation mit dem Systemtakt und dem Taktfreigabesignal (Elementaroperation) verknüpft. An den Takteingängen der Flip-Flops liegt der Zähltakt. Das Schieberegister (SÖR/SIR) wird als Eingangsschaltung für den Addierer und für die Verschiebebefehle verwendet.
12.2.1.4.
Sonderregister
Die übrigen im Bild 12.3. dargestellten Außerdem
das
Register zählen zu den Sonderregistern.
gibt es weitere Sonderregister, die in Bild 12.3. nicht enthalten sind, z. B.
Prüfzustandssimulationsregister
(PZR),
das
Speicherschutz-Ungültigkeitsre-
gister (SUR), das Speichersonderprioritätenregister (SPR), Bild 12.3. enthält außerdem den Datensammler und den Datenverteiler. Dies sind keine Register, sondern
Informationsweichen ohne Speicherfunktion.
Das Operationsregister (OPR) wird bei der Normalisierung vom Befehlswort geladen und enthält den Code des Befehls. Über den nachgeschalteten Deco-
dierer wird über ein Befehlsdecodiersignal die entsprechende Befehlsausführungssteuerung markiert. Das Speicherauswahlregister (SAR) bietet die Möglichkeit bei zwei parallel arbeitenden Speichereinheiten gezielt bestimmte Zyklen nur mit einer SE ablaufen zu lassen. Dies ist für das Wiedereinschalten einer SE oder für Testzwecke erforderlich.
101
Das Fehlerregister (FER) gibt bei aufgetretenen Fehlern die Fehlerursache an. Die einzelnen Bitstellen des Fehlerregisters sind jeweils bei den einzelnen Überwachungsschaltungen realisiert und somit über alle Baugruppen verteilt. Ausgewertet wird das Fehlerregister durch Lokalisierungs- und Diagnoseprogramme.
12.2.2,
Steuerungen der Programmsteuerungseinheit
Durch die Steuerung werden Zyklen mit der Speichereinheit abgewickelt und Informationen in den Registern der Programmsteuerungsseinheit in vielfältiger Weise
miteinander verknüpft. Bild 12.5. zeigt die Steuerungskomplexe. Schni | steuerung
Fehlerüber -
E__72027 FE! |
11
Y
wachungssleuerung
Itı
I t
t 1!
I
I ProgrammEu] 1} unterbrechungsi | I
steuerung
Fehler-
routinensteuerung
ı I1
L
ProgrammD eufnahmePT steuerung
fe-
Bedienungs-
I I
1
\
Betehls-
= Sleuerungen der Betriebsebene
[2] = Steuerungen für Fehierlälle
'
----
= Speicherzyklen
= wichligsien Verbindungen zwischen
| |
den
Steuerungen
|
ı l | ger hlsdecodi | *ionale jeren| |
|I
I I u
y
_J
L1
MR
°
ı
Befehls-
\
or malisierung.
fi lesesleuerur
ii
Rücksetzsleuerun:
! ı I
oo
I |
I ı
|
sleuerung
ı
|
sleuerung
Befehts-Ausführungssieuerung
J s
BEREIT
{beim
|
Endbefehl)
Betehlspuflersteuerung!
Bild 12.5. Steuerungen der Programmsteuerungseinheit 12.2.2.1.
Steuerungen der Betriebsebene
Die Schnittstellensteuerung
ist das Bindeglied zwischen der Speichereinheit
und den Steuerungen der Programmsteuerungseinheit. Schnittstellensignale werden
von der Speichereinheit empfangen und auf die anderen Steuerungskomplexe verteilt. Schnittstellensignale der übrigen Steuerungen werden zusammengefaßt und zur Speichereinheit abgegeben. Die
übrigen
Steuerungen
der
Betriebsebene
sind
Ablaufsteuerungen
und
im
Prinzip wie Schieberegister aufgebaut. Zeitlich nacheinander stoßen sie bestimmte Operationen an und können Haltebedingungen haben, z. B. zwischen Zyklusanforderung und Ausgabemeldung. Der Steuerfluß wird vielfach in Abhängigkeit von
bestimmten Informationen verzweigt. Untereinander sind die Steuerungen, wie im Bild 12.5. ersichtlich, durch Sondersignale verbunden. Die Ausgänge der Steuerun-
gen (im Bild 12.5. nicht dargestellt) sind die eigentlichen Steuersignale. Sie werden in zeitlicher Folge von den Steuerungen abgegeben und in der Mischung in Elemen102
taroperationen
zerlegt.
Die
Elementaroperationen
stoßen
im
Registerteil
die ein-
zelnen Operationen an, z. B. Durchschalten der Information von Register zu Re-
gister, Zählen, Schieben. Die Programmaufnahmesteuerung hat die Aufgabe, die zu einer bestimmten Priorität gehörende Programmstartadresse zu ermitteln. Dies erfolgt über
Speicherzyklen (Steuerbereich und u. U. Programmpuffer) und Verknüpfung der Information im Registerteil. Z. B. muß die Steuerbereichsadresse aus der Priorität ermittelt werden. Diese Steuerung wird gestartet, wenn
— die Programmsteuerungseinheit kein Programm abarbeitet (Zustand BEREIT) und ein AB-Bit für die PE gesetzt ist. Dies wird der PE durch das Schnittstellen-
signal Prioritätsausgabemeldung (PAM) AB-Bits
(—
Priorität)
mitgeteilt. Die Nummer
steht anschließend
des gesetzten
im Prioritätstauschregister
(PTR)
der
PE. — vorher ein Programm unterbrochen wurde. Als
Ergebnis
der Programmaufnahme
steht
die Programmstartadresse
im Be-
fehlszählregister, die Befehlslesesteuerung wird angestoßen. Die Programmunterbrechungssteuerung hat die Aufgabe, alle wichtigen Informationen für die Fortsetzung eines Programms in den Steuerbereich der
unterbrochenen Priorität abzuspeichern. Dies sind wie unter Punkt 12.1.3. bereits
erläutert,
der Befehlszählerstand,
der Inhalt der 16 Blockregister
und
einige Son-
derregister. Angestoßen wird diese Steuerung, wenn ein neues Programm angefor-
dert wird (PAM), dessen Priorität (PTR) höher ist, als die Priorität des gerade laufenden Programms (PSR) und mindestens so hoch wie die Unterbrechungsschranke.
Auch durch die Fehlerroutinensteuerung kann die Programmunterbrechung angestoßen werden. Eine Unterbrechung ist nur zulässig wenn ein Befehl gerade beendet ist und der nächste Befehl: gelesen werden soll. Nach der Unterbrechung folgt die Aufnahme des neuen Programms. Im Steuerbereich der neuen Priorität wird die Priorität des unterbrochenen Programms vermerkt und in der Programmsteuerungseinheit wird eine Markierung (Sondertegister »U«) gesetzt. Die Wiederaufnahme des unterbrochenen Programms erfolgt durch den END-Befehl aufgrund des Sonderregisters »U«. Die Befehlslesesteuerung soll das nächste Befehlswort in das Eingangsregister (ER, EiR) der Programmsteuerungseinheit bringen. Dies geschieht entweder durch einen Speicherzyklus aus der Speichereinheit oder, falls der Befehl kurz vorher schon einmal gelesen wurde und noch im Befehlspuffer zwischengespeichert ist, direkt aus dem Puffer. Angestoßen wird diese Steuerung vom Endsignal einer Befehlsausführungssteuerung (außer beim END-Befehl), durch die Prograrmmaufnahmesteuerung, oder im Fehlerfall durch eine Fehlerroutinesteuerung.
Die Befehlspuffersteuerung arbeitet mit der Befehlslesesteuerung zusammen. Wenn ein Befehl gelesen werden soll, vergleicht sie den Inhalt des Befehlszählregisters mit den Adressen der 16 im Befehlspuffer gespeicherten Befehle. Sie veranlaßt, falls der Vergleich positiv ist, daß der Befehl aus dem Befehlspuffer in
103
das Eingangstegister EÖR/EIR übertragen wird. Muß der Befehl aus der Speichereinheit gelesen werden, so sorgt sie dafür, daß er gleichzeitig in den Puffer eingetragen wird.
Die Befehlsnormalisierungssteuerung wird angestoßen, wenn ein Befehl im Eingangsregister EÖR/EIR steht. Sie hat die Aufgabe, diese neue Information aufzubereiten und auf die entsprechenden Register zu verteilen, damit das Eingangsregister für die u. U. folgenden Datenzyklen wieder zur Verfügung steht. Dabei laufen folgende Vorgänge ab: — das Register OPR wird geladen und über den Decodierer entsteht ein Befehlscodierersignal, welches eine bestimmte Befehlsausführungssteuerung vorbereitet. — die Register INR, ANR, AAR und DBR werden geladen. — der Inhalt des Befehlszählregisters wird für den nächsten Befehlszyklus um eins erhöht. — die Adreßrechnung wird durchgeführt und das Ergebnis in das Adreßregister eingetragen. Dabei ist, falls es sich um Substitution handelt, ein weiterer Speicher-
zyklus erforderlich. Am Ende der Normalisierung wird das Startsignal an alle Befehlsausführungssteuerungen abgegeben. Starten kann jedoch nur die Steuerung, bei der auch das Befehlsdecodierersignal aktiv ist.
Die
Befehlsausführungsstewuerungen:
Für
jede
Befehlsgruppe
(z.B.
Sprungbefehle oder Addierbefehle) ist eine eigene Befehlsausführungssteuerung vorhanden. Diese Steuerungen führen die in den Befehlen angegebenen Verknüpfungen durch. Am Ende der Befehlsausführungssteuerung wird die Befehlslesesteuerung zum Lesen des nächsten Befehls angestoßen. Dieser Kreislauf wiederholt sich bis zum END-Befehl oder bis zu einer Programmunterbrechung. Der ENDBefehl prüft ob das Register »U« gesetzt ist. Wenn keine Unterbrechung vorliegt
(U = ®), bringt er die Programmsteuerungseinheit in den Zustand »BEREIT« und
ein neues Programm kann aufgenommen werden. Wenn jedoch das U-Bit gesetzt ist, wird aus dem Steuerbereich des gerade beendeten Programms die Fortsetzungspriorität gelesen. Mit dieser Fortsetzungspriorität hat die Programmsteuerungsein-
heit Zugriff zum Steuerbereich des unterbrochenen Programms und kann die Fortsetzungsinformation aus dem Steuerbereich der unterbrochenen Priorität auslesen. Anschließend wird die Befehlslesesteuerung für die Fortsetzung des Programms (Lesen des nächsten Befehls) angestoßen.
12.2.2.2.
Steuerungen
für Fehlerfälle
Die Fehlerüberwachungssteuerungen dienen der Fehlereigenerkennung Programmsteuerungseinheit. Diese Überwachungsschaltungen sind
der
— Vergleicher an der Schnittstelle zur Speichereinheit,
— Zeitüberwachungen der Ablaufsteuerungen, — Zeitüberwachungen der Programme, — Plausibilitätsprüfungen (z.B. fehlende Programmstartadresse, ohne vorangegangene Zyklusanforderung). 104
Ausgabemeldung
Wenn Unregelmäßigkeiten erkannt werden, setzt die Programmsteuerungseinheit über die Schnittstellensteuerung je nach Fehlerart das F-, P-, A-Bit der PE oder, falls der Fehler in der Speichereinheit vermutet wird, das P-Bit der SE. Die Speichereinheit gibt daraufhin das Schnittstellensignal Fehlerunterbrechung (FÜ) an die Programmsteuerungseinheit ab und signalisiert die Funktionszustände. Das
gleiche Signal FU erhält die PE auch dannn, wenn in anderen Systemeinheiten die Fehlerüberwachungsschaltungen
ansprechen.
Viele
Fehler
werden
jedoch
nicht
durch die Fehlereigenüberwachung, sondern durch Vergleicher in der Speichereinheit oder durch den Routinetest erkannt. Dies führt ebenfalls zu Funktionszustandsänderungen. Die Fehlerroutinensteuerungen
dienen
der Programmaufnahme
im Feh-
lerfall. Sie werden durch das Schnittstellensignal FU oder durch bestimmte Funk-
tionszustände angestoßen. Siehe hierzu Punkt 12.1.4. Die Bedienungssteuerung ermöglicht dem Personal, über das Testfeld Eingriffe in den laufenden Steuerungsfluß vorzunehmen und so Fehler schneller einzu-
grenzen. Die Rücksetzsteuerung hängt mit den Fehlerüberwachungs- und Fehlerroutinensteuerungen zusammen. In bestimmten Fehlerfällen werden die Betriebssteuerungen und einige Register der Programmsteuerungseinheit rückgesetzt, damit der Fehler nicht über die Schnittstelle andere Systemeinheiten stört. Wird im Fehlerfall
ein Lokalisierungs- oder Diagnoseprogramm gestartet, so erfolgt ebenfalls ein Rücksetzen, um bei den entsprechenden Tests von eindeutigen Bedingungen aus-
gehen zu können.
12.2.3.
Mischung und Elementaroperationen
Die Ausgänge
der Mischung
der Steuerung sind die Steuersignale.
zusammengefaßt.
Verschiedene
Diese Steuersignale werden
Steuersignale
verursachen
in
gleiche
oder teilweise gleiche Operationen. Sie können somit in grundlegende Operationen,
das sind Elementaroperationen, zerlegt werden. Die Elementaroperationen führen
zu den Registerbaugruppen. Bei einem Verzicht auf die Mischung müßten die Eingangsschaltungen aller Register wesentlich umfangreicher werden, da sehr viele
Steuersignale zu jeder Registerbaugruppe führen müßten.
Bild 12.6. soll die Wirkung der Mischung verdeutlichen. Die Mischbaugruppe für
das Adreßregister ist im Prinzip dargestellt. Steuersignale von verschiedenen Steuerungen werden in Elementaroperationen zerlegt. Näher betrachtet wird das Steuersignal X@®@® der Befehlslesesteuerung. Dieses Signal soll die Information vom Register PBR/BZR in das Register BKR/ADR übertragen, damit anschließend der nächste Befehl durch eine Zyklusanforderung gelesen werden kann. Das Steuersignal wird in 4 Elementaroperationen zerlegt. Durch zwei Elementaroperationen
wird die Information vom Register BZR zum Eingang des Registers ADR und vom
PBR zum Eingang des BKR durchgeschaltet. Die anderen beiden Elementaroperationen bereiten den Takteingang der Register ADR und PBR vor. Die Information
105
GBL- X 08 {von der Belehlsung]
Mischbaugruppe für, ADR
Intormationseingabe
Steuersignale Takltreigabe
Systemtakt] >17 PT
— |
\
q
Zänıtakt
zii ü u
Verknuplung
N Zz
= < w
ı
3 =
lE
»|= =
23
”
ao
«|
/
und
Taktfreigabe
für PBR—BKRA
“
se. -DBZ 90 Registerbaugruppe
O i ale von anderen ____|
s .
{
Intormationsausgabe
\Y
Durchschatlesignal
der Ein-/Aus-
gänge zum Zählen—_
Elementaroperationen
Ayıa
nn
IT
Registern
are - 082 15
Dalensignale
Informationseingabe y
y
e
211171[
IT
Intormationsdurchschaltung
Sysiemlakt
1 /
J
ADR Informalionsousgabe «e.- DAR
80
ae - DAR15 Dalensignale
Bild 12.6. Mischung und Elementaroperationen
steht erst nach dem Taktimpuls am Ausgang der Register BKR/ADR zur Verfügung. Nach der Operation nimmt die Steuerung das Steuersignal wieder weg.
UOxm
Die im Bild 12.6. verwendeten Signalnamen sollen kurz erläutert werden. Die ersten 3 Buchstaben des Signalnamens stellen die Baugruppenkurzbezeichnung dar. Nach dem Bindestrich steht die Signalart:
= — =
Elementaroperation (Ausgang der Mischung) Steuersignal (Ausgang der Steuerung) Datensignal (Ausgang des Registers)
—
Sondersignal (z. B. zwischen zwei Steuerungen)
Die nächsten Zeichen geben einen Hinweis auf die Wirkung des Signals. GBL-X@® bedeutet: Steuersignal @® der Grundablaufsteuerung. Die Grundablaufsteuerung ist die Baugruppe auf der die Befehlslese- und Befehlsnormalisierungssteuerung realisiert ist. ...- EARBZ bedeutet: Elementaroperation die den Weg vom Befehlszählreregister zum Adreßregister durchschaltet. Insgesamt gibt es ca. 200 Elementaroperationen. Sie sind in der Liste der Elementaroperationen beschrieben. ...- DBZ15 bedeutet: Datensignal Bit 15 des Befehlszählregisters. Bild 12.6. zeigt neben der Mischbaugruppe zwei Registerbaugruppen. Register haben im allgemeinen eine Informationseingabe von mehreren Registern, eine In106
formationsdurchschaltung, eine Taktfreigabe mit dem Systemtakt, die eigentlichen Speicher-Flip-Flops und eine Informationsausgabe. Einige Register haben außerdem Zusatzfunktionen wie Zählen, Verschieben, Unden, ADR erfolgt das Laden über die dynamischen Eingänge
Odern. Beim Register der D-Flip-Flops. Da-
gegen werden beim Register BZR (nur eine Informationseingabe) die dynamischen Eingänge der IK-Flip-Flops für die Zählfunktion (bei der Befehlsnormalisierungs-
steuerung — BZR+ 1) benötigt. Die Informationseingabe muß daher über die statischen Eingänge erfolgen. Da das Laden aber ebenfalls getaktet erfolgen soll, muß der Takt vorher zugesetzt werden.
12.3.
_Befehlsliste
Nachfolgend sind die in der Programmsteuerungseinheit verwendeten Befehle aufgeführt. Anstelle des Punktes tritt der Hinweis auf Wort (W), Halbwort (H), Byte (B) oder Zifler (Z).
12.3.1.
Befehle für Speichertransfer und Löschen
LRD
Lade Register direkt
LR-
Lade
LRA LL-
Lade Register mit Adresse Lade Register und lösche DAE
SRTRTRR
12.3.2.
ADD AD: ATKAD KASBD SB12.3.3.
Register mit Dateneinheit
(LRH), Byte (LRB), Ziffer (LRZ)
(DAE)
d.h.
Wort
(LRW),
Halbwort
Speichere Register in DAE Tausche Register mit DAE Tausche Register mit Register Arithmetische Befehle
Addiere direkt Addiere mit DAE Addiere mit DAE und übertrage Summe Komplementiere AR und addiere direkt Komplementiere AR und addiere DAE Subtrahiere direkt Differenz ins AR Subtrahiere mit DAE Zähl-, Sprung- und Entscheidungsbefehle
EHSPZ
Erhöhe Inhalt der DAE Springe nach Zählen
UZ-
Überspringe nach Zählen mit DAE
107
SPR UPA UPB RSB SUL SKU SRN SRU UID UIUUD UU. UGD UGUKD UK: 12.3.4. ORODR O-R URUDR U:.R BDR B-R VRR VRH VLR VLH EBF NOP END STP 12.3.5. LAN LAS LAL PBS KBS 108
Springe nach Adresse Springe nach Unterprogramm Springe nach Unterprogramm mit Bezirksnummer Rücksprung aus Unterprogramm
Springe, wenn UER = 1 Springe, wenn UER Springe, wenn Reg. Springe, wenn Reg. Überspringe, wenn Überspringe, wenn Überspringe, wenn Überspringe, wenn
= 0 = 0 ungleich 0 Reg. = Direktoperant Reg. = DAE Reg. ungleich Direktoperand Reg. ungleich DAE
Überspringe, wenn Reg. > Direktoperand Überspringe, wenn Reg. > DAE Überspringe, wenn Reg. < Direktoperant
Überspringe, wenn Reg. < DAE
Logische-, Verschiebe- und sonstige Befehle ODER mit DAE, Ergebnis in DAE ODER direkt, Ergebnis ins AR ODER mit DAE, Ergebnis ins AR UND mit DAE, Ergebnis in DAE UND direkt, Ergebnis ins AR UND mit DAE, Ergebnis ins AR Bitweise Addition direkt, Ergebnis ins AR Bitweise Addition mit DAE, Ergebnis ins AR Verschieben rechts rund Verschieben rechts heraus Verschieben links rund Verschieben links heraus Ersetze Befehl Nulloperation Programmende
STOP
Spezialbefehle
Lies Anzeige Lies und setze Anzeige Lies und lösche Anzeige Prüfe Bit und springe
Kombinierter Sprung
KRS BLG FRG VUE BEB EPF ESF 12.3.6. AAS AAL VAA AST AAF LOR LST LSP LUB TRL LSR LSU LPZ LSA UAL SZR SUR SSR LVR SVR LTR LSF SFE EIS LUZ TSB PUE TLA
Kombinierter Rücksprung Freiliste belegen
Freiliste freigeben
Verbindungsüberwachung Bilde LE-Befehl Empfange Stoppflanke Empfange Startflanke
Organisations- und Prüfbefehle Ablaufanforderung setzen
Ablaufanforderung löschen Verzögerte Ablaufanforderung Arbeitsregisterpaar mit Speicherwort des Steuerbereichs vertauschen Ablaufanforderung
Lade Organisationsregister Lade Spannungstestregister
Lade Sonderprioritätsregister Lade Unterbrechbarkeitsregister Lösche Prioritätstauschregister
Lade Sonderregister Lade Speicherschutz-Ungüiltigkeitsregister
Lade Prüfzustandssimmulationsregister
Lösche Speicherauswahlregister
Lösche Unterbrechungsanzeige
Speichere Zustandsregister Speichere Unterbrechbarkeitsregister Speichere Sonderregister
Lies Ablaufverteilregister Schreibe Ablaufverteilregister
Lies Prioritätstauschregister Lies Speicherbank-Fehlerregister Speichere Fehlerregister Einschalten SE Lösche Überwachungszähler Teste Speicherbank Prüfe Überwachung Teste »Lesen Ändern«
109
13.
Leitungsanschlußeinheit (LE)
Die LE ist das Bindeglied zwischen den Nachrichtenleitungen des Datennetzes und den zentralen Einheiten des Vermittlungssystems. In Zusammenarbeit mit der Speicher-, Programmsteuerungs- und Geräteanschlußeinheit führt die LE vermittlungstechnische Prozeduren wie Verbindungsauf- oder -abbau und Verbindungsüberwachung aus. Die Durchschaltung von Daten von einer Zubringerleitung zu einer Abnehmerleitung wird durch das Zusammenwirken von LE und Speichereinheit realisiert. Die modulare Struktur (Bild 13.1.) ermöglicht einen stufenweisen Ausbau der LE. 00
s
00
SAGCA BetrieblErsatz
SAGA SAG C ECW ACW UEAS SE
..... _..... _..... _..... oe... un
15 SAGC
Betrieb lErsatz
Systemanschlußgruppe A Systemanschlußgruppe C Eingabe-Codewandler Ausgabe-Codewandler Übertragungsablauf-Steuerung Speichereinheit
Bild 13.1. Konfiguration der Leitungsanschlußeinheit
Sie gliedert sich in folgende Funktionseinheiten: — Systemanschlußgruppe A (SAG A) — Systemanschlußgruppe C (SAG C) 110
— Ein-Ausgabe-Codewandler (EACW) — Übertragungsablaufsteuerung (UEAS) — Codewandlerteststeuerung (CWTS) Um eine hohe Verfügbarkeit des Gesamtsystems zu sichern, sind alle Schaltungen,
deren Ausfall den Betrieb von mehr als 64 Leitungen stören würde, verdoppelt.
13.1.
Aufgaben der LE
Die Schnittstelle zwischen Vermittlungssystem und Datennetz realisiert auf der Vermittlungsseite die Systemanschlußschaltung (SA). Sie ist jeder Leitung individuell zugeordnet. Für die systeminterne Bearbeitung von Zustandsänderungen (Polaritätswechseln) der Leitungen wird die SA und damit die Leitung durch einen Dualcode
gekennzeichnet.
Diesen
Code
bezeichnet
man
als Interne
Leitungsnummer
(ILN). Die ILN dient zur Adressierung eines Speicherwortes (Zubringerzelle). Die Zubringerzelle ist das vermittelnde Element des EDS. Der Ablauf von vermittlungstechnischen Prozeduren wird durch Programme gesteuert. Diese Abläufe erfordern daher eine Wechselwirkung zwischen LE und Programmsteuerungseinheit. Bei jedem auf der Leitung eintreffenden Polaritätswechsel (PW) liest die LE mit Hilfe der ILN die zugeordnete Zubringerzelle und bewertet ihren Inhalt. Befindet sich die Leitung im durchgeschalteten Zustand, d. h. der Vermittlungsvorgang ist abgeschlossen, so enthält die Zubringerzelle die ILN der gewählten Abnehmerleitung. Diesen Zustand kennzeichnet das Durchschaltebit (D-Bit). Im Fall, daß das D-Bit auf logisch 1 gesetzt ist, wird die ILN decodiert
und die Abnehmerleitung durch den PW (Bild 13.2.). ZubringerECW Nr. der SA
Pw
PW
ACW
auf den neuen Kennzustand eingestellt
Nr. der SA
Zubringerzellen Block
Bild 13.2. Durchschaltung
111
Wenn das D-Bit nicht gesetzt ist, befindet sich die Leitung im Verbindungsaufbau oder -auslösestadium. Die eintreffenden PW sind Teile von Vermittlungsinformationen, die durch eine Zusammenarbeit von Programmsteuerungseinheit und LE ausgewertet
werden
müssen.
Die Zubringerzelle beinhaltet in diesem Falle die Adresse
eines Datenblockes,
der dieser Leitung für die Dauer des Verbindungsaufbaues und der Auslösung indi-
viduell zugeordnet ist (vergl. Kap. 18). Die Programmsteuerungseinheit muß über den Empfang des PW in Kenntnis gesetzt werden. Hierfür bildet die LE eine Notiz (Bild 13.3.). Sie enthält die Richtung des PW, seinen Eintreffzeitpunkt und die ILN. LVEAS
PE
BB
h 4 |
N
1
| I I I
1
H-De =---7 I}
3-1
NB
|
---
L_e-
KIDBERH
- -
t1
——
LE
schreibt
BB
die Notiz
Befehlsblock
—
.....
Anslesen
i|| Bild 13.3. Speicherbereiche, die dem
Datenaustausch
SE
Die
Oo...
DBZ_..... Direktbefehlszelle NB oc... Notizblock ——— ..... Eintragen
in den
Notizblock.
rungseinheit mit Hilfe eines Programmes
Er
zwischen
wird
von
UEAS
und PE dienen
der Programmsteue-
in festen Zeitabständen bearbeitet.
Die Programmsteuerungseinheit liest und löscht nacheinander die eingetragenen Notizen. Die Auswertung der gelesenen Notiz erfolgt durch einen Programmteil des
für diese Leitung
erforderlichen
Vermittlungsprogrammes.
Die Startadresse des
Programmteiles entnimmt die PE aus dem Datenblock. Diese Startadresse wurde vom vorangegangenen Programmteil im Datenblock für den Empfang des nächsten
PW vorbereitet, d. h. neben der Änderung von Datenfeldern wird auch die neue Startadresse (Programmfortsetzungsadresse) eingetragen. Die Aufgabe des Programmteiles besteht nun darin, den Polaritätswechsel entsprechend dem Verbindungsstadium zu bearbeiten. Das Ergebnis dieser Prozedur kann z. B. das Wahlaufforderungszeichen an den Zubringer sein. Bei dieser Reak-
tion muß das abgelaufene Teilprogramm der LE einen entsprechenden Auftrag geben. Diesen Auftrag bezeichnet man als LE-Befehl (vergl. Kap. 18). Er enthält eine Zeitangabe
für den Ausführungspunkt,
eine Codierung
für die Art des Auf-
trages und die ILN. Der LE-Befehl wird im Befehlsblock zwischengespeichert. Gesteuert von der LE-Uhr wird der Befehlsblock in einem festen Zeitraster abgearbeitet. Die LE liest dabei nacheinander alle eingetragenen Befehle und prüft, ob der vorgegebene Ausführungszeitpunkt mit der aktuellen Systemzeit übereinstimmt. Ist dieser Zeitvergleich negativ, so wird der nächste Befehl gelesen. Bei positivem Vergleich führt die LE den gelesenen Befehl aus und löscht die Befehls-
112
blockzelle.
Sie decodiert den
Auftrag,
der darin bestehen
kann,
daß
ein PW
als
Wahlaufforderung an die Systemanschlußschaltung zu senden ist. Als Quittung für die Befehlsausführung erstellt die LE eine Notiz. Sie bereitet die Fortsetzung des Wahlprogrammes vor.
Das Ende der Befehlsblockabarbeitung ist das Kriterium für den Start des Notizblockabarbeitungsprogrammes. Zur Überwachung von Zeitabständen, die ein Vielfaches des Befehlsblockabarbeitungs-Zeitrasters sind, erstellen die Programme Weckaufträge. Das sind LE-Befehle, die die LE veranlassen eine Notiz zu schreiben, ohne die Polarität der zugeordneten Leitung zu ändern. Dieser LE-Befehl wird ebenfalls in den Befehlsblock eingetragen. Für Befehle, die nicht in dem festen Zeitraster ausgeführt werden
sollen, erstellt
das Vermittlungsprogramm einen Direktbefehl, den es in eine der LE zugeordneten Steuerbereichszelle einträgt. Diesen Befehl führt die LE ohne den durch die Befehlsblockabarbeitung entstehenden Zeitverzug aus. Nachdem die Vermittlungsprogramme den Durchschaltezustand herstellten, übernehmen die Programmsteuerungseinheit und die LE die Überwachung der Ver-
bindung auf Auslösekriterien (vgl. Kapitel 18). In der Zubringerzelle bilden 3 Bits einen leitungsindividuellen Zähler (Verbindungsüberwachungsbit).
Die Programm-
steuerungseinheit erhöht in regelmäßigen Zeitabständen diesen Zähler. Die LE setzt ihn durch jeden eintreffenden PW zurück. Erreicht der Zähler einen markierten Stand, so erkennt dies die Programmsteuerungseinheit als Auslösesignal und startet die Verbindungsausiöseprogramme.
Für Testzwecke kann der Datenfluß einer Verbindung mitgelesen werden. In der Zubringerzelle ist diesem Fall das Substitutionsbit (S-Bit) gesetzt.
Die LE erkennt
dann bei der Bewertung der Zelle, daß ein Polaritätswechsel sowohl an eine Teilnehmer- oder Verbindungsleitung als auch an eine Mitlesemaschine gesendet werden muß. Die Zubringerzelle enthält eine Anfangsadresse einer zweizelligen Liste (Substitutionsliste), die zuvor mit der ILN des Abnehmers und der Mitlesemaschine
beschrieben wurde. Das Zellenformat entspricht dem der Zubringerzelle. Die LE liest nacheinander die beiden Zellen, decodiert die dort angegebenen ILN und stellt die Leitungen auf die neuen Kennzustände ein (Bild 13.4.).
13.2.
Codewandler
13.2.1.
Aufgabe der Codewandler
Ein Polaritätswechsel (PW) bewirkt in der SA eine Anforderung, d.h. ein Signal, das Bearbeitungsvorgänge auslöst. Auf den angeschlossenen Datenleitungen Können mehrere PW gleichzeitig auftreten, die zu entsprechenden Anforderungen führen. Die Aufgabe des Eingabeteiles des EACW und der SAG A ist es, aus räumlichem Nebeneinander ein zeitliches Nacheinander zu schaffen. Die Codewandler ordnen jedem PW eine 12 Bit lange Codierung (Teil-ILN) zu. Der Ausgabeteil des EACW decodiert in Zusammenarbeit mit der SAG A die ILN 113
JNan
PW
PW
_JLNab
"=
! (Abnehmer)
2[Mitlesemasch.}
SLAAD PW SLAD=SLAAD+IT
! t
| ‘
s
.D
- - PIbgol
Zub ZelienBlock
_———
.....
SLAD SLAAD
_..... aktuelle Subst. Zellenadresse ..... Anfangsadr. der Substitutionsliste
—
.....
Zub. Zellenzyklus Subst.
Zyklen
Bild 13.4. Substitution
der Abnehmer und wählt damit eine SA aus. Der mit dem Decodiervorgang übermittelte PW steuert die Sendeschaltung. Sie bildet aus dem PW 13.2.2.
Aufbau
ein Dauersignal.
der Codewandler
Der Aufbau der Codewandler erfüllt zwei grundsätzliche Forderungen: — Der Ausbaugrad des Vermittlungssystems kann aufgrund der modularen Struktur den Änderungen des Netzes (Zuwachs oder Abnahme von Anschlußeinhei-
ten) angepaßt werden.
— Die Möglichkeiten der integrierten Schaltkreistechnik sind optimal ausgeschöpft.
Beide Forderungen lassen sich durch eine oktale Struktur für den logisch-funktio-
nellen Aufbau erfüllen. Dem maximalen Ausbau der Codewandler (8 SAG A und 1 EACW) wurden 4096 Anschlußmöglichkeiten zugrunde gelegt. Jeder Systernan-
schluß innerhalb der Codewandler muß
daher durch eine 4-stellige Oktalzahl (12
Bit) identifiziert werden. Eine Oktalstelle, im weiteren auch Koordinate genannt, kann 8 Werte annehmen (© bis 7). Die binäre Darstellung dieser Koordinate er-
fordert 3 Bit. Die SAG A ermöglicht die maximale Aufnahme von 512 Systemanschlüssen. Der Buchstabe A kennzeichnet den Typ. Besonderes Merkmal ist die Fehlerwirkungsbreite 64 (siehe unten) und die Bearbeitung von PW. Die SAG A ist bezüglich ihres 114
Aufbaues
eine selbständige Einheit. Ihre Logikbaugruppen
erfordern einen SIVA-
REP-Doppelrahmen mit sieben Streifen (siehe Bild 13.5.). Die kleinste Ausbaustufe ist durch die Zusammenfassung von 8 SA auf einer Doppelbaugruppe vorgegeben. Da die SAG A durch den EACW gesteuert wird, kann man sie funktionell als dezen-
tralen Teil des EACW bezeichnen.
Test- und
Anzeigefeld
Codierschaltungen
SystemanschluNschaltungen
Schnittstellenkabel vom/zum DVT
Bild 13.5. SAGA,
Teilausbau für 80 Anschlüsse
Die Schaltungen des EACW bilden den zentralen Codierungsteil. Er bietet die Anschlußmöglichkeit für 8 SAGA (Bild 13.6.). Die teilweise Verdoppelung der SAG A sichert eine hohe Verfügbarkeit. Es sind alle Baugruppen gedoppelt, deren Ausfall die Funktion
von mehr als 64 Anschlüssen stören würde
(Fehlerwirkungs-
breite 64) (Bild 13.1.). Die doppelt vorhandenen Baugruppen sind zu zwei voneinander funktionell unabhängigen Systemen zusammengefaßt. Jeweils ein System ist
im
Betriebszustand,
während
das
andere
den
Ersatzzustand
einnimmt
(Betriebs-
Ersatz-Verfahren). Die Funktionszustände können ohne Betriebsstörung getauscht werden.
115
Bild 13.6. Ein-Ausgabe-Codewandler Die EACW-Schaltungen
bilden ebenfalls zwei funktionell unabhängige
Systeme,
die im Betriebs-Ersatz-Verfahren betrieben werden. Das Betriebs-Ersatz-Verfahren schließt Fehlerkennung durch Parallelvergleich aus. Die Datenwege müssen daher systematisch überprüft werden. Diese Aufgabe übernimmt
die
Codewandler-Teststeuerung.
Überwachungsschaltungen
erkennen
Fehler, die eine hohe Wirkungsbreite haben. Fehlermeldungen führen zum sofortigen
Wechsel
der
Funktionszustände
und
zum
Start
einer
programmgesteuerten
Diagnose der Codewandlerschaltungen. An
die Übertragungsablaufsteuerung
können
sieben EACW
angeschlossen wer-
den, das entspricht einer theoretischen Beschaltungskapazität von 28 672 System-
anschlüssen. Die kritische Beschaltungsgrenze liegt jedoch unter diesem Wert. Gewohnheiten der Benutzer (Anzahl der Anrufe, Verbindungsdauer) und Anlagen-
konfiguration bestimmen die Beschaltungsgrenze. 13.2.3.
Funktionsprinzip der Codewandler
13.2.3.1. Codierung
der ILN
(Bild
13.7.)
Die Koordinaten der Teil-ILN werden in Anlehung an das Dezimalsystem und die in der Vermittlungstechnik gebräuchliche Bezeichnungsweise Einer-, Zehner-, Hunderter- und Tausender-Koordinate genannt.
Die durch den PW bewirkte Anforderung löst den Codiervorgang aus. Beginnend 116
00 4
LT
57 4
‚tunasse!
!
Systemanschlußlschoffungen
-!-------
---
00 ı
} '
Leitungsseite
- ----
(SA)
---
ı
jf \ I
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5 \
s
Leitungsseite SA
ame
I
il
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en)
-MmFZ
FE
SAGA
af
En
En Taus.
Hund.
coon Zehn.
Einer FH FE zZ
FE
EACW
-
Polar.
Freigabeschaltung ”
-
CODEOO
P
Hunderter Zehner Einer
VEAS Bild 13.7. Codierung der Teil-Internen
Leitungsnummer
VEAS Bild 13.8. Decodierung der Teil-Internen
Leitungsnummer
bei der Tausender-Codierung werden nacheinander die Koordinaten eingestellt und damit die 12 Bit lange Teil-ILN erstellt. Mit der Auslösung der Einer-Koordinate wird das Kennbit für die Richtung des PW gebildet. Der EACW stellt an die Übertragungsablaufsteuerung eine Bearbeitungsanforderung und speichert das Codierergebnis bis es in deren Dateneingaberegister übernommen wird. Ein weiterer Co-
dierschritt innerhalb der Übertragungsablaufsteuerung kennzeichnet mit 3 Bit den EACW-Anschluß. Die somit gebildete 15stellige Binäradresse identifiziert eindeutig die anfordernde SA. 13.2.3.2.
Decodierung der ILN (Bild 13.8.)
Die Decodierung der ILN, d.h. die Auswahl einer SA, beginnt in der Übertragungsablaufsteuerung. Sie wertet die ersten drei Bit aus und ermittelt somit den EACW. Diesem
werden
die restlichen 12 Bit der ILN
übergeben.
Eine
Matrix
wertet
die
Tausender- und Hunderter-Koordinate aus und verknüpft sie anschließend mit der Zehner-Koordinate. Die letzten Bit stellen die Einer-Koordinate ein. Die somit ausgewählte SA übernimmt den PW und ändert damit den Kennzustand der angeschlossenen Leitung. 13.2.4.
Systemanschlußgruppe C (SAG C)
Die SAG C ist eine Funktionseinheit der LE. Die Verbindung zu den zentralen Einheiten erfolgt über die UEAS-Schnittstelle. Die SAG C ermöglicht den Anschluß von 32 Datendirektverbindungen mit den Übertragungsgeschwindigkeiten 200,
1200, 2400, 4800 und 9600 bit/sec an das Vermittlungssystem. Sie wird nur für die 117
betriebsinternen Anschlüsse eingesetzt. Der Datenaustausch über SAG C erfolgt durch Zeichen von 11 Bit Länge mit Start- und Stopschritt. Die SAG C setzt die seriell ankommenden Daten zeichenweise um und bietet sie der UEAS in paralleler Form an. Die Daten werden über eine Leitungsnotiz der PE zur weiteren Bearbeitung zugeleitet. Sendedaten werden über einen Direktbefehl der UEAS
die SAG C zur Übernahme der Daten auffordert. 13.2.4.1. ED SD Io!
Funktionsprinzip
r „IPSU 51 Pt !
_
_
—{4
777
der SAG
_
_
It------
Mr
H+
L
---
-
Al
SPU
MT
..... Serien-ParallelUmsetzer ..... Parallel-SerienUmsetzer _..... Mikrotelegramm
ECW
.....
ACW
..... Ausgabe-
PSU
}
l
1
Puffer
Eingabe-
Codewandler Codewandler
Steuerung
ECW Codierteit
ACW Decodierteil
Teil- JLN
u.MT
r
UEAS
Der lele tät. frei.
- 20... Steuersignale — 0... Daten
IP...
Puffertakt -
Steuerung
J)
15
r PSUlS ---Jp 1 I 401 m
1-4
Bit-u. Zeichentakti
C (Bild 13.9.) _
Umsetzerteil
|
übergeben, die daraufhin
Bild 13.9. Grobstruktur
UEAS
der SAGC
Serienparallelumsetzer (SPU) setzt die in Serie ankommenden Daten in paralForm um. Im Ruhezustand ist auf der Sende- und Empfangsleitung StoppolariDer Wechsel von Stop- nach Startpolarität gibt die Bit- und Zeichentaktsteuerung Der Schiebetakt der Bittaktsteuerung ist so ausgelegt, daß er jedes ankom-
mende
Bit in der Schrittmitte abtastet. Die zu den
Zeichen
gehörenden
Bits (An-
laufschritt, 8 Informationsbit und Stopschritt) werden im Eingangsregister (Schieberegister)
zwischengespeichert.
Das
Zeichen
bildet
zusammen
mit
zwei
weiteren
Steuerbits eine Dateneinheit für systeminterne Bearbeitung (Mikrotelegramm). Die Zeichentaktsteuerung erkennt das Ende des Zeichens und stellt eine Anforderung an die Eingabecodewandler
(ECW).
Der ECW
bildet einen den Anschluß identifi-
zierenden 5 Bit langen Code (Teil-ILN). Die Codierung und Übergabe an die UEAS erfolgt nach dem Prinzip der SAG A. Der Ausgabecodewandler (ACW) decodiert die Teil-ILN. Mit 2 Bit der Teil-ILN wird die Zehnerkoordinate ausgewählt. Die 118
restlichen 3 stellen die Einerkoordinate ein. Das Übergabesignal der UEAS wird auf den durch die Teil-ILN eingestellten Weg als interne Anforderung an den ausgewählten
Umsetzer
gegeben.
Diese Anforderung
steuert über
die Puffertaktaus-
wahl die Übernahme des MT in einen 8zelligen Puffer. Sobald 8 Zeichen an den Puffer übergeben worden
sind, setzt die Puffertaktsteuerung eine Endemarke
und
verhindert eine weitere Zeichenübernahme vom ACW. Die Puffertaktsteuerung veranlaßt die Übernahme des 1. Zeichens aus dem Puffer in das Schieberegister des Parallel-Serienumsetzers
(PSU). Der Bit-Schiebetakt
schiebt die gespeicherte Information aus dem Register. Die Informationsbit stellen die Sendeschaltung auf die entsprechende Polarität ein. Ist ein Zeichen ausgesendet, so wird das nächste Zeichen aus dem Puffer in den SPU übernommen. Diese Prozedur wiederholt sich bis alle 8 Zeichen des Puffers bearbeitet sind. Er gibt dann eine
Puffer-Leermeldung ab. Die Leermeldung löst eine Anforderung an ECW mit
dieser Anforderung
durchgeschaltete
Information
meldet
dem
aus. Die
Bearbeitungs-
programm dieser Leitung, daß der Puffer erneut 8 Zeichen übernehmen kann. 13.3.
Übertragungsablaufsteuerung (UEAS)
13.10.)
Anzeigenfeld der UEAS
Anzeigenteld
d. cwrs
(Bild
>
Testfeld
Bild 13.10. UEAS,
Test- und Anzeigenfeld mit einem Teil der Logikbaugruppen
119
Die UEAS bearbeitet die vermittlungstechnischen Prozeduren der LE. Sie steuert und überwacht die angeschlossenen Codewandler. Die UEAS realisiert einerseits
die
Systermnorm-Schnittstelle
zur
Speichereinheit
und
andererseits
die
UEAS-
Schnittstelle zu den Codewandlern. Die UEAS-Schnittstelle
ist in sieben Einzelanschlüsse
(G ©
bis G 6) unterteilt,
die aus sicherungstechnischem Grund verdoppelt sind. Während jeder dieser Anschlüsse für Polaritätswechsel-Verkehr ausgelegt ist, ermöglichen die Gruppenan-
schlüsse G 4 bis G 6 wahlweise Polaritätswechsel- und Mikrotelegramm-Verkehr (Bild 13.1.). Für Test- und Diagnosezwecke kann über einen weiteren Anschluß eine Datenaus-Dateneingabe-Schleife geschaltet werden.
Zwischen UEAS und EACW bzw. SAG C werden Zustandsänderungen der Leitungen (PW oder MT) und Codierungen (Teil-ILN) ausgetauscht. Mitgeführte Steuerbits kennzeichnen die Art der Zustandsänderung. Die für die Steuerung und Überwachung der Codewandler notwendigen Signale werden ebenfalls über diese
Schnittstelle geführt. Die UEAS Einheit. Die
bildet mit der Codewandlerteststeuerung (CWTS) eine konstruktive CWTS benutzt die Dateneingabe- und Ausgaberegister sowie die
Register der Systemnorm-Schnittstelle mit, bearbeitet jedoch
die von der UEAS
übernommenen Daten selbständig. Die UEAS kann man in zwei unterschiedliche Funktionsbereiche unterteilen: — in die Datenwege, die Auswahlfelder und Register, durch die die zu bearbeiten-
den Daten laufen
— und in die Steuerungen,
13.3.1.
Register
die den Datenfluß
der UEAS
(Bild
steuern.
13.11.)
Das Dateneingaberegister (DER) übernimmt von den Codewandlern die Teil-ILN und das Ereignis (PW oder MT). Die vorgeschaltete Datenaus-
wahl
(DAW) fügt eine 3 Bit lange Codierung zur Kennzeichnung des Gruppen-
anschlusses hinzu. Der Adressaddierer (ADD) enthält die durch Schalter einstellbare Anfangsadresse des Zubringerzellenblockes. Durch Addition der Anfangsadresse zu
den ersten 5 Bit der ILN wird die Zubringerzellen-Adresse gebildet. Das Hilfsregister (HIR) dient zur Zwischenspeicherung Adressaddierer
geführten
Bit. Diese
Speicherung
ist erforderlich,
Vorgänge die ILN in der ursprünglichen Form benötigt wird.
der über den da für weitere
Die jeweils 10 Bit langen Befehlsblock(BBZ) bzw. Notizblockzähler (NBZ) generieren Adressen, die, nachdem sie durch Festadressen auf 18 Bit erweitert wurden, die zugeordnete Speicherzelle adressieren. Der Uhrenzähler (UHR?) liefert die für die Bearbeitung der vermittlungs-
technischen Prozeduren erforderliche interne Systemzeit. Das Adressenausgaberegister (ADR) beinhaltet die Speicherwortadresse. 120
Nebenzykl-
Datenausg Steuerung
ln
Puffer-St.
4
T
88Z
NBZ
[ UHRZ
]
0
Zykl- AuswahlSteuerung
Stufe
T
nm
Nebenzykl- Puffer
|
Worteing.Bewerter
lacrlsarberjomr] [__AoR__]
|
WAR
Zykl-Puffer
]
Jb
Datenwege =
se
00
$teuerwege
[
WER
]
ar sE
Bild 13.11. Grobstruktur der UEAS Das
Wortausgaberegister
SE gegeben werden
(WAR)
enthält die Dateneinheit, die in die
soll. Die beiden Register werden über die Adressenauswahl
(AAW) und Wortauswahl (WAW) geladen. Das Ablaufcode(ACR), Speicherauswahl(SAR), Operationsmodus(OMR) und Operationscoderegister (OCR) be-
stimmen die Art und Form des auszuführenden Speicherzyklusses. Das Worteingaberegister (WER) übernimmt die Speicherzelle. Das
Datenausgaberegister
(DAR)
stellt die Abnehmer-ILN
und das
Ereignis für die Ausgabe-Codewandler bereit. Der Zykluspuffer (ZP) dient zur Zwischenspeicherung von Adressen und Codierungen für die UEAS-Steuerungsabläufe (UEAS-Zyklen). Der ZP ist ein dreistufiges Register. Bei jeder Speichereingabe werden Zyklus-Code und Speicheradresse bzw. ILN in letzte freie Stufe des ZP geschrieben. Jede Speicherausgabemeldung an die UEAS schiebt den ZP-Inhalt der Stufe c in den Worteingabebewerter (WEB). Die nachfolgenden Stufen werden taktgesteuert nachgezogen.
Mit Hilfe des Codes und dem Inhalt des WER kann der Bewerter weitere UEASHardware-Abläufe
starten
(Nebenzyklen).
im verstufigen Nebenzykluspuffer
Dies
erfordert
eine weitere
Pufferung
(NZP). 121
Der ZP und NZP ermöglicht den Speicherzyklusfolgebetrieb zwischen UEAS und Speichereinheit. Die Speicherzyklusanforderungen der UEAS sind daher bei maximaler Belastung lückenlos aneinander gereiht. 13.3.2.
Betriebszyklen der UEAS
Die Register und Auswahlschaltungen werden entsprechend den Aufgaben der UEAS unterschiedlich verknüpft. Dies erfolgt durch festverdrahtete Hardware-Abläufe (Zyklen). Eine Bearbeitungsreihenfolge (Priorität) sichert einen systemgerechten Ablauf der Zyklen. Sie sind für die UEAS-interne Bearbeitung durch einen individuellen Code gekennzeichnet. Man unterscheidet drei Zyklusgruppen: — Hauptzyklen sind alle Abläufe, die von der Leitungsseite durch Polaritätswechsel oder Mikro-
telegramme, von der Speicherseite durch Ablaufanforderungen, von den Uhrenzählern in festen Zeitabständen oder von der Codewandlerteststeuerung gestartet
werden. — Nebenzyklen
1. Ordnung
Die von der Speichereinheit ausgegebenen Zellen bewertet die UEAS mit Hilfe des Zyklus-Codes. Der Bewerter kann in Abhängigkeit von Code und Zelleninhalt Nebenzyklen 1. Ordnung auslösen. — Nebenzyklen 2. Ordnung sind Zyklen, die von Nebenzyklen abgeleitet werden. 13.3.2.1.
Hauptzyklus für Flankenbearbeitung
(FL)
Der FL-Zyklus wird durch einen Polaritätswechsel angestoßen. Die UEAS übernimmt von den anfordernden Codewandlern die Teil-ILN, fügt 3 Bit der Gruppencodierung hinzu und bildet durch Addition der Festadresse die
Zubringerzellenadresse. Anschließend führt die UEAS einen LESEN/ÄNDERNSpeicherzyklus aus. Sie löscht damit die VUE-Bit (vergl. Kap. 18) und bringt das Polaritätsbit auf den aktuellen Stand. Aufgrund des Zubringerzelleninhaltes (F-, K-, D- und S-Bit; vergl. Kap. 18) wird ein Nebenzyklus bzw. eine Folge von Neben-
zyklen ausgelöst oder die neue Polarität an den Abnehmer übertragen. 13.3.2.2.
Nebenzyklen 1. Ordnung für die Flankenbearbeitung
13.3.2.2.1. Zyklus für die Leitungsnotiz einer Flanke (LNF) Ist das D-Bit in der gelesenen Zubringerzelle nicht gesetzt und das Flankenbehand-
lungs-Bit (F-Bit) = 1, so folgt auf den FL-Zyklus der LNF-Zyklus, d. h. die UEAS erstellt eine Notiz. Sie wird mitttels eines SCHREIBEN-Speicherzyklusses in die nächste
freie Zelle des Leitungsnotizblockes
zähler liefert hierfür die Speicheradresse. 122
eingetragen.
Der
Leitungsnotizblock-
Die Speichereinheit schreibt den alten
Inhalt in das Worteingaberegister der UEAS, die daraufhin prüft, ob alle Bits dieser Zelle auf Null gesetzt sind. Ist diese Bedingung nicht erfüllt, so wurde eine Notiz überschrieben. Durch einen Nebenzyklus 2. Ordnung wird die Programmsteuerungseinheit veranlaßt, alle Vermittlungsprogramme zurückzusetzen.
13.3.2.2.2.
Zyklus für partielles Löschen
der Flankenbehandlungsbit
(PLF)
Sind in der Zubringerzelle die F- und K-Bits auf 1 gesetzt, so wird zunächst ein LNF-Zyklus ausgeführt und im Anschluß daran das F- und K-Bit in der Zubringerzelle gelöscht. 13.3.2.2.3.
Zyklus zum Substituieren einer Flanke (SUF)
Dieser Zyklus wird durch das Substitutions-Bit (S-Bit) der Zubringerzelle gestartet, die in diesem Falle die Adresse der Substitutionsliste enthält. Durch einen LESEN/ ÄNDERN-Speicherzyklus wird mit dieser Adresse die erste Substitutionszelle gelesen. Das Format dieser Zelle entspricht dem der Zubringerzelle. 13.3.2.3.
Nebenzyklen 2. Ordnung für die Flankenbearbeitung
13.3.2.3.1.
Zyklus zum weiteren Aussenden einer substituierten Flanke (SSF)
Dieser Zyklus arbeitet die Substitutionsliste ab. Es wird jeweils die vorangegangene Adresse um 1 erhöht und damit die nächste Zelle dieser Liste durch einen LESEN/ ÄNDERN-Speicherzyklus bearbeitet. 13.3.2.3.2.
Hauptzyklus für Uhrzeiteinträge (U)
Änderungen des Uhrenzählers, die dem Zeitraster von 5 ms entsprechen, lösen diesen Zyklus aus. Das Bitmuster des Zählers wird dann in die im Speicher zugeordnete Uhrenzelle eingetragen. Dieser Zelle entnimmt die Programmsteuerungseinheit
die aktuelle interne Systemzeit. 13.3.2.3.3.
Hauptzyklen für die Befehlsblockabarbeitung
(B)
Mit diesem Ablauf wird der Befehlsblock abgearbeitet (vergl. Kap. 13.1). 13.3.2.3.4.
Hauptzyklus zum Lesen und Löschen der Direktbefehlszelle (DZ)
Eine Ablaufanforderung für die LE startet den DZ-Zyklus. Die UEAS löscht nach Übernahme
dieser Anforderung
liest und
die Direktbefehlszelle. Die UEAS
codiert den Befehl und führt die entsprechenden Operationen aus.
de-
Die Abläufe der Mikrotelegramm-Bearbeitung entsprechen denen der FL-Zyklen.
123
13.3.3.
Steuerungskomplexe der UEAS
Die UEAS läßt sich in sechs funktionell selbständige Steuerungskomplexe unterteilen, die nach dem Anforderungs-Quittungs-Verfahren zusammenarbeiten.
Die
Dateneingabesteuerung
steuert
den
Verkehr
zwischen
dem
EACW-Eingabeteil und der UEAS. Diese Steuerung empfängt die Anforderungen der angeschlossenen Codewandlergruppen. Stehen gleichzeitig mehrere Anforderungen an, so wird durch eine Prioritätslogik eine Gruppe ausgewählt und ein Quittungssignal an diese Gruppe gesendet.
Die Zyklusauswahlsteuerung sammelt die Zyklusanmeldungen der Dateneingabe-, Uhren-, Befehlsblock- und Nebenzyklus-Steuerungen. Die Anmeldung mit der höchsten Priorität wird ausgewählt und der Takt für die Datenübernahme in das Wortausgaberegister und in den Zykluspuffer erzeugt. In Abhängigkeit der ausgewählten
Zyklusanmeldung
werden
die Adressen-
und Wortauswahl-
schaltungen gesteuert. Der Zykluspuffer wird mit dem Zyklus-Code und der Adresse beschrieben.
Die
Zyklusauswahlsteuerung
stellt nun
eine Speicherzyklusanfor-
derung und sendet nach Eintreffen der Speicherzyklusquittung die in den Schnittstellenregistern vorbereiteten Daten an die Speichereinheit. Die Zykluspuffersteuerung steuert, angestoßen vom Datenüber-
nahmetakt
der Zyklusauswahlsteuerung,
die Übernahme
der Zyklus-Daten
in die
niedrigste freie Stufe des Zukluspuffers. Durch einen von der Speicherausgabemeldung abgeleiteten Impuls wird der Pufferinhalt stufenweise weitergeschoben und die Pufferstufe wieder freigegeben. Der Worteingabebewerter bewertet in Abhängigkeit des ZyklusCodes der Pufferstufe ® der Speicherworteingabe und steuert die Anforderung an die Datenausgabesteuerung, die Zwischenspeicherung von Nebenzyklusdaten im
Nebenzykluspuffer und die Anmeldung
von Zyklen aufgrund
von Ablaufanforde-
rungen. Die Nebenzykluspuffersteuerung steuert die Übernahme von Nebenzyklusdaten in die niedrigste freie Pufferstelle. Jeweils die Stufe & stellt Anmeldungen an die Zyklusauswahlsteuerung. Sobald diese Anmeldung bearbeitet ist, wird die Stufe © als frei gekennzeichnet und die Pufferinhalte um eine Stufe weitergeschoben. Die Datenausgabesteuerung steuert den Datenaustausch zwischen
der UEAS gabewertung
und dem EACW-Ausgabeteil (ACW). Nachdem aufgrund des Worteinund
einer
Quittung
der
Datenausgabesteuerung
die
ILN
und
das
Ereignis in das Datenausgaberegister übernommen wurden, bildet die Steuerung ein ACW-Datenübergabesignal. Das Übergabesignal wird nach der Decodierung der ersten drei ILN-Bits gezielt an den durch den Gruppencode gekennzeichneten ACW gesendet. Der daraufhin die bereitstehenden Teil-ILN abruft und decodiert.
124
13.4.
_Codewandlerteststeuerung (CWTS)
Die besondere Redundanzstruktur der EACW-
und SAG
A-Baugruppen
(Betriebs-
Ersatz-Verfahren) ermöglicht keine Fehlererkennung durch Parallelvergleich. Zur Überwachung, Prüfung und Diagnose ist die Funktionseinheit CWTS konzipiert. Sie ist konstruktiv in der UEAS eingeordnet. 13.4.1.
Aufgabe der CWTS
Die CWTS prüft routinemäßig alle Datenwege in den verdoppelten Baugruppen des Betriebs-EACW. Der Zeitabstand dieser Routineprüfung wird durch Schalterstellung festgelegt. Nach
Steuerung
das
unterzogen
einem
Ersatzsystem
fehlerfreien Prüflauf schaltet die Betriebs-Ersatz-
in Betrieb,
das
nun
ebenfalls
der
Routineprüfung
wird.
Um Fehler mit hoher Wirkungsbreite sofort erkennen zu können, wurden passiv Überwachungsschaltungen geschaffen. Beim Ansprechen dieser Überwachungen wird das geprüfte Ersatzsystem in Betrieb genommen. Fehler, die bei Routineprüfungen oder durch die Überwachungsschaltungen
ge-
meldet werden, stoßen eine programmgesteuerte Fehlerdiagnose an. Die CWTS erfaßt nicht die Sende- und Empfangsschaltungen der SA. Sie müssen in die Leitungsprüfung einbezogen werden. Bei Fehlern, die in den einfach vorhandenen Schaltungen der SAG A oder SAG C liegen, kann nicht auf ein Ersatz-
systern umgeschaltet werden. Wirken sich diese Fehler auf weitere Teile des Systems aus, so erfolgt eine Sperrung dieser Schaltungen. Ein Diagnose-Programm ermög-
licht eine weitgehende Fehlereingrenzung. 13.4.2.
Testprinzip
Die CWTS
der CWTS
baut mittels Steuersignalen eine Testschleife über die Codewandler
und
die UEAS auf (Bild 13.12.). Damit die Sendeleitung durch den Test nicht gestört wird, werden die Testdaten vor der Sendekippstufe der SA abgezweigt. Die CWTS sendet eine Test-ILN an den ACW. Die aufgrund des Decodiervorganges ausgewählte SA simuliert einen PW und löst damit eine Anforderung an die zugehörigen Codierschaltungen aus. Sie bilden eine ILN, die die UEAS zur CWTS abzweigt.
Vergleicherschaltungen prüfen die Identität der gesendeten und empfangenen ILN. Ist dieser Vergleich positiv, so stellt ein zweiter Testlauf mit der gleichen ILN
die
Eingangskippstufe, die durch die simulierte Anforderung verändert wurde, in die ursprüngliche Lage. Auch das zweite Testergebnis wird über die Vergleicherschaltung geführt. Ist der Vergleich
negativ,
so kann
auf einen Fehler
in den
Codierschaltungen
geschlossen werden. Die CWTS erstellt in diesem Falle ein Testprotokoll, das über das Wortausgaberegister der UEAS in eine fest zugeordnete Speicherzelle (Testprotokollzelle) geschrieben wird. Die UEAS steuert diesen Ablauf und setzt eine 125
T
T
\
I
—
Betrigab
SAG-A
1
ı Ersatz
|
Testschleife
T l
ECW
1 I
ACW
EACW
L
JLN-Vergleich
ewig
|
UEAS
SE Bild 13.12.
Testprinzip der CWTS
Ablaufanforderung
(AB-Bit)
für das Diagnoseprogramm
der Codewandler.
Das
Diagnoseprogramm wertet die Testprotokollzelle aus. Während des Testes muß der EACW für Anforderungen, die nicht die CWTS auslöste, gesperrt werden. Durch das Testsperren entsteht für PW, der an diesen
EACW
angeschlossenen
Leitungen
eine kurzzeitige Wartesituation,
die zu einer
geringen Verzerrung führt.
13.4.3.
Betriebszustände der CWTS
13.4.3.1.
Diagnosetestzustand
Die Funktion der CWTS
kann durch 10 verschiedene Befehle gesteuert werden. Die
Befehlsübergabe geschieht über eine der CWTS
zugeordnete Speicherzelle (Test-
startzelle), die von den Diagnose- oder Anwenderprogrammen
Über eine Ablaufanforderung wird daraufhin einen Befehl ausführt.
126
beschrieben werden.
die Information der CWTS
übergeben.
Die
13.4.3.2.
Routinetestzustand
Im Routinetestzustand erzeugt die CWTS
(gesteuert durch die UEAS-Uhr)
in einem
Zeitraster von 20 ms Test-ILN. Diese ILN wird mit dem Inhalt des Ausbaugrenzregisters verglichen. In diesem Register ist der aktuelle Ausbaugrad (höchste ILN) der DVST eingetragen. Ein Testlauf mit der erzeugten ILN wird nur ausgeführt, wenn sie kleiner oder gleich dem Inhalt des Ausbaugrenzregisters ist. Wenn alle SA getestet sind, übernimmt das Ersatzcodewandlersystem nun ebenfalls dem Routinetest unterzogen.
den
Betrieb.
Er
wird
127
14.
14.1.
Geräteanschlußeinheit GE
Die Stellung der Geräteanschlußeinheit GE im System EDS und ihre Aufgaben
Wie bereits im Abschnitt 10. 2. erwähnt, zählt die Geräteanschlußeinheit GE zu den Verarbeitungseinheiten VE des Systems EDS. Sie bildet gemeinsam mit der Leitungsanschlußeinheit LE im System EDS das
Bindeglied zwischen der System-Peripherie und der Speichereinheit SE. Während
an der LE das integrierte Datennetz (Teilnehmer-, Verbindungs- und eventuell Steuerleitungen) sowie der Kontrollplatz angeschlossen werden, dient die GE zum
Anschluß
äußerer
Großspzicher
(zunächst
nur Plattenspeicher)
sowie
der Blatt-
schreiber für die rechnertechnische Bedienung (Wartung). Die GE erfüllt somit im System EDS vergleichbare Aufgaben wie das Ein-/Ausgabewerk einer kommerziellen Datenverarbeitungsanlage. Um die Programmsteuerungseinheit PE zu entlasten und damit die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems zu erhöhen, wurde die GE mit einem einfachen eige-
nen Rechenwerk sowie mit speziellen Steuerungen für die Daten-Ein-/Ausgabe ausgestattet. Dadurch sind Operationen in der GE möglich, die parallel zu Tätigkeiten in anderen VE
(PE, LE) ablaufen.
14.2.
Struktur der GE
14.2.1.
Prinzipielle Eigenschaften
Die GE besteht aus den Funktionsblöcken Gerätekanalsteuerungen GKS und Geräteschnittstellenanpassungen GSA. Aus Gründen der Verfügbarkeit ist die GE in sich gedoppelt aufgebaut. Es sei allerdings bereits hier darauf hingewiesen, daß zur Erzielung der vollen Redundanz über die GKS hinaus eine hardwaremäßige Ver-
doppelung von GSA, Steuerelektroniken STE und Geräten alleine nicht ausreicht, sondern, daß hierzu noch zusätzliche Leistungen der Software (GE-Befehle, Kanalprogramme) erforderlich sind.
Um
das simultane Ausführen von Befehlen in den peripheren Geräten zu er-
möglichen,
wurde
die GKS
mit
den
hierfür notwendigen
Steuerungen
sowie
mit
Einrichtungen zum Zwischenspeichern von Daten und Befehlen ausgestattet. Das Sammeln und Zwischenspeicherung von Daten in der GKS dient besonders bei schnellen Geräten zum Überbrücken von Wartezeiten an den SE und wegen der geringeren Zyklenzahl auch zur Verminderung der SE-Belastung. Diese Aufgaben lassen sich nur durch die Verwendung einer großen Zahl von Registern durchfüh-
ren; entsprechend ist die GKS registerintensiv. 128
Die GSA dient in erster Linie zur Anpassung des Systems EDS an eine normierte Schnittstelle eines bestimmten Gerätespektrums. Die Aufteilung der GE in GKS und GSA hat den Vorteil, daß bei Verwendung einer neuen Gerätefamilie mit anderen Schnittstellenbedingungen sich lediglich die
Anpassungen ändern, nicht aber die Kanalsteuerung mit ihren komplizierten Abläufen (Bild 14.1.).
Datenausgabe
7-7
|
SEI
GKS I lg
&
Simultanarbeil der
Nu
6
II
Dateneingabe
Tom
II LaJ
Lg
maxımal GSA
GSA
nnzl Simultanarbeit
STE
Schreibbetehl
>
SE
der beiden SE
Parallel- oder Si-fGKS multanarbeit
lg GSA Ss
®
Parallel- oder Simultanarbeit
ro
STE
GERATE
Lesebetehl
Vergleichereinrichtung Kennzeichnung der Flufrichtung der Vergleichsinformalion
Hardwareeinrichtung
zur Erzeugung
bzw. Prüfung
von
Paritätsbits
Bild 14.1. Struktur der GE
129
14.2.2.
Äußere und innere Schnittstellen
Als Bindeglied zwischen der SE und der Geräteperipherie weist die GE zwei äußere Schnittstellen auf: — VE-
oder Anlagenschnittstelle zwischen SE und GKS
— Peripherie-Schnittstelle zwischen GSA und den peripheren Geräten Die Arbeitsweise der GKS an der VE-Schnittstelle entspricht der jeder anderen VE im System. Die Logikschaltungen zur Erfüllung der Signalkonventionen sowie die zur Abgabe zw. Übernahme von Informationen notwendigen Register sind in
allen VE einheitlich und in der GE im Funktionsblock »Normanschlußsteuerung«
zusammengefaßt. Die Datenübergabe an der VE-Schnittstelle geschieht je nach Betriebsart der Kanäle wort- oder byteweise. Um bereits bei der Einführung des Systems EDS ein erprobtes Gerätespektrum zur Verfügung zu haben, wurde zunächst die Standard-Schnittstelle des Siemens-
Systems 4804 als Schnittstelle zwischen GSA und den peripheren Geräten vorgeschen. Die Datenübergabe
an der Peripherie-Schnittstelle geschieht byteweise.
Durch die Aufteilung der GE in die Funktionskomplexe GKS und GSA entsteht
zusätzlich
eine
GE-interne
Schnittstelle.
Sie
hat
synchrones
Zeitverhalten.
Auf
Grund interner Zeitbedingungen darf die Kabellänge zwischen GKS und GSA nicht mehr
als 6 m betragen.
Die Datenübergabe
an dieser Schnittstelle geschieht byte-
weise. Außer den 42@4 Signalen weist diese Schnittstelle noch Steuerleitungen zum Zu- und Abschalten von GKS und GSA im Prüf- und Ausfallzustand, Signalleitungen für Fehlermeldungen
der GSA
sowie Leitungen
und Logikschaltungen
als
Vorleistung für eine geplante neue Gerätefamilie auf. Diese Vorleistungen werden als notwendig erachtet, weil das 48@4-Gerätespektrum nur geringe Diagnosemöglichkeiten während des laufenden Betriebes bietet (Bild 14.2.).
14.2.3.
Datensicherung
Die Datensicherung zwischen
den SE und den STE und umgekehrt
geschieht ent-
weder durch Vergleicherschaltungen oder durch Prüfbits. Da im fehlerfreien Betrieb die zentralen Einheiten einer EDS-Anlage alle gedoppelt sind und parallel arbeiten, ist die Datensicherung zwischen der Speicher Ein-/Ausgabe-Steuerung SEAS und den GSA bzw. umgekehrt durch Vergleicherschaltungen realisiert. Es existieren Vergleicher in den GKS und GSA für die Datenausgabe und in den SE für die Dateneingabe.
Die Sicherung der Daten zwischen GKS und STE bzw. umgekehrt geschieht durch Prüfbits. Bei der Datenausgabe wird in der GKS jedem Datenbyte ein Prüfbit zugefügt, dessen Richtigkeit geeignete Schaltungen in der STE prüfen. Bei der Dateneingabe wird in der STE ebenfalls jedem Datenbyte ein Prüfbit zugefügt. Die
Richtigkeit wird hierbei in der GKS überwacht. Geprüft wird jeweils die ungerade Querparität auf »1«. Während ein durch Vergleicher festgestellter Fehler sofort zur Unterbrechung 130
Datenformat
Wort/Byte
. \
Zu den SE - [
L
——-
——VE-
Schnittstelle
L
GKS M
S]S[S
1f2[3]»]2[3
Duuod
Datenformat
Byte +» Paritätsbit
- —
—— GE
- interne
Schnittstelle
GSA
OT Datenformat
Byte +» Paritätsbit
2
—
Standard - Schnittstelle
4004
STE
GERÄT
M S1...53
=Multiplexkanal
mit
=Selektorkanäle
1
Angabe bis
der
Unterkanäle
1
bis
3
3
Bild 14.2. Schnittstellen der GE
der Datenübertragung und zur automatischen Fehlerlokalisierung mit anschließender
Diagnose
der
defekten
Systemeinheit
führt,
wird
die
Datenübertragung
bei
Paritätsfehlern nicht unterbrochen. In den Kernspeichern wird an Stelle des fehlerhaften Bytes lediglich »FFıs« eingetragen. Allerdings wird am Ende der Daten-
übertragung dem Organisationsprogramm gegeben.
GE
(OGE)
von diesem Fehler Kenntnis
131
14.3. 14.3.1.
_ Gerätekanalsteuerung GKS Leistungsfähigkeit
Die GKS muß als Bindeglied zwischen der Speichereinheit und der Geräteperipherie den Anforderungen beider Schnittstellen genügen. Die maximale Verarbeitungsgeschwindigkeit wurde deshalb in Abhängigkeit von der Speicherzykluszeit, der Belastung durch das Organisationsprogramm GE (Ein-/Ausgabewünsche durch die Programme des Systems) sowie auf Grund der Laufzeiten der Anforderungs- und Quittungssignale in den Ein-/Ausgabekanälen auf 0,9 Mbyte/sec festgelegt. Da die heute verwendeten externen Großspeicher eine Datenübertragungsrate
von 312 kbyte/s haben, ist es möglich, an der GE zwei dieser Geräte simultan zu betreiben. Wird eine Speicherzykluszeit von 1 us und eine wortweise Übertragung der Information
zwischen
GKS
und
SE
unterstellt, bedeuten
die 0,9 Mbyte
eine
dynamische Speicherbelastung von 22,5 %/o.. Wegen dieser großen möglichen Speicherbelastung beansprucht die GE eine hohe Anschlußpriorität (C1/D1) an der Speicher- Ein-/Ausgabesteuerung SEAS. 14.3.2.
Datenkanäle
Um Simultanbetrieb mehrerer peripherer Geräte mit dem System zu ermöglichen, war es notwendig, in der GKS in Richtung zur Peripherie mehrere Datenkanäle vorzusehen. Je nach Betriebsart unterscheidet man zwei Kanaltypen: — Selektorkanal
— Multiplexkanal. Der prinzipielle Unterschied zwischen beiden Kanalarten besteht darin, daß an einem Selektorkanal immer nur eine Steuerelektronik STE mit einem Gerät tätig sein kann, unabhängig davon, wieviele STE und Geräte an diesem Kanal angeschlossen sind. Der Datenverkehr zwischen SE und GKS geschieht bei dieser Kanalart grundsätzlich wortweise. Bei der Datenausgabe wird das aktuelle Datenwort zunächst in der GKS in Registern zwischengespeichert und anschließend Byte für Byte zur Peripherie übertragen. Bei der Dateneingabe werden je vier von der Peripherie eintrefliende Datenbytes
in den selben Registern gesammelt und sodann
wortweise in die SE übertragen. Durch das Zwischenspeichern bzw. Sammeln der Datenbytes innerhalb der GKS ergibt sich bei dieser Kanalart ein hoher Datenfluß bei gleichzeitiger Verminderung der dynamischen Speicherlast. Der Selektorkanal ist deshalb zum Anschluß von peripheren Geräten mit hohen Datenübertragungsraten (z. B. Plattenspeicher) vorgesehen. An eınem Multiplexkanal dagegen können simultan mehrere STE mit ihren Ge-
räten arbeiten. Hierbei werden
die Datenbytes
der tätigen Geräte innerhalb des
Kanals zeitlich geschaltet übertragen. Der Datenverkehr zwischen SE und GKS
ge-
schieht bei dieser Kanalart byteweise. Durch den Simultanbetrieb mehrerer Geräte muß zur eindeutigen Kennzeichnung eines Datenbytes die jeweilige Geräteadresse des sendenden bzw. empfangenden peripheren Gerätes mit übertragen werden 132
Gerät 1 Adresse eines Datenblockes im Grofspeicher
Zugriffszeit
Dotentransierzeil
Kanal
Gerät 2 Adresse eines Dalenblockes im Grofspeicher
lrei
. Zugrittszeil
Selektorkanal
h—
Kanal
frei
rn)
Kanal
belegt,
Geräl
Konal
belegt,
Datentransfer
—
Geräleodresse
Datenbyte
Kanal
lälig, aber
frei
kein
im
Datentransfer
im
Kanal
Kanal
Geräteadresse
Dotenbyte
Kanal Irei
Gerälteadresse
Datenbyte
Kanal
frei
.
Multiplexkanal
Bild 14.3. Unterschiedliche Betriebsweisen von Selektor- und Multiplexkanal
Zur Steuerung der Daten-Ein-/Ausgabe sind bei beiden Kanaltypen in der GKS bestimmte Informationen erforderlich. Hierbei handelt es sich u. a. um die Angabe der Art der Geräte-Operation
die durchzuführen
ist (z. B. Lesen
oder Schreiben),
um die Kernspeicheradresse auf der die Daten abgespeichert bzw. von der die Daten gelesen werden sollen sowie um die Anzahl der zu übertragenden Datenbytes. Zur Speicherung dieser Informationen ist deshalb jedem Kanal ein Registersatz mit jeweils vier Registern in der GKS fest zugeordnet. Diese sogenannten Kanalregister
werden
in der Einleitungsphase
einer
Ein-/Ausgabe-Operation
von
der SE her mit den erforderlichen Steuerinformationen geladen. Da ein Selektorkanal für Simultanbetrieb mehrerer Geräte nicht geeignet ist, genügt für einen Selektorkanal ein Kanalregistersatz zur Speicherung der Steuerinformationen. Durch die Möglichkeit des Simultanbetriebes mehrerer STE und Geräte am Multiplexkanal ist es dagegen notwendig, für jedes an diesem Kanal angeschlossene
Gerät einen eigenen Registersatz zur Speicherung der Steuerinformationen zur Verfügung zu stellen. In der zur Zeit realisierten Ausführung der GE sind diese sogenannten Unterkanalregistersätze aus Aufwandsgründen nicht in der GKS, sondern in einem bestimmten Bereich im Kernspeicher realisiert. Die Steuerinformationen für das zu bedienende Gerät werden für die Zeitdauer der Übertragung eines Datenbytes
aus
dem
entsprechenden
Unterkanalregistersatz
in
den
SE
in
den
Kanalrtegistersatz des Multiplexkanals in die GKS übertragen. Nach der Bearbeitung des Datenbytes werden die Steuerinformationen bis zur nächsten Byteübertragung dieses Gerätes wieder in den SE abgespeichert, d.h. der Inhalt des Kanalregistersatzes am
Multiplexkanal wird
auf Grund
der Simultaneigenschaften
stän-
dig ausgetauscht. Auf Bild 14.4. ist die Struktur eines Kanal- bzw. Unterkanalregistersatzes dargestellt. Durch die Simultaneigenschaften wird am Multiplexkanal bei der Übertragung eines Datenbytes zusätzlich Zeit zur Übertragung der Geräteadresse und der Steuerinformationen benötigt, so daß die Übertragungsgeschwindigkeit an diesem Kanal-
typ um ein Mehrfaches geringer ist als am Selektorkanal. Der Multiplexkanal wird 133
KRo
GA
8
2| 2 |salez
Al
|BAlee|salpz
A2
K_
4)
el 2] 2] 2] 2
16
16
KR
oPk
KR2 KR3
KZ ce
8
CA
un
Geräteadresse
A222
KZU KB
nn _...
Al
on
Kanalbefehlsadresse
B
nen
GB
on
BA
_.....
Datenbyte |
| SA. | VA OPK
8
KB Datenbyte
& 8
Datenbyte
8
Kanaladresse Speicherauswahl Speicherbezirk
_..... Operationskode des Kanalbefehls Byteadresse
16
B Datenbyte
8 Datenwortadresse
Kennzeichenteil Kanalzustandsbyte (wird GE-intern gesetzt) Anzahl der zu
übertragenden Datenbytes Gerätezustandsbyte
innerhalb
des aktuellen Datenwortes
Bild 14.4. Struktur eines Kanal- bzw. Unierkanalregistersatzes
deshalb zum Anschluß langsamer bzw. mittelschneller peripherer Geräte verwendet. An diesem Kanal werden z. Z. nur die zwei Blattschreiber für die rechnertechnische Bedienung 14.3.3.
angeschlossen.
Ausbaustufen
Die GE besitzt in der kleinsten Ausbaustufe zwei und im Vollausbau vier DatenEin-/Ausgabe-Kanäle,
wobei jeweils einer im Multiplexbetrieb arbeitet. An
jedem
in der GKS realisierten Selektorkanal kann nur eine, am Multiplexkanal können maximal drei GSA angeschlossen werden. Es besteht kein Unterschied zwischen der Selektor- und Multiplexkanal - GSA. Die Kanalerweiterung geschieht in der GSA. An einer GSA können bis zu vier 40884-Standardschnittstellenkabel mit jeweils einer STE angeschlossen werden. 14.3.4.
Kanal- und Kabelprioritäten
Durch die im Vergleich zu den peripheren Geräten hohe interne Arbeitsgeschwindigkeit der GKS ist es möglich, alle vorhandenen Kanäle simultan zu betreiben. Da die Ablaufsteuerung der GKS so ausgelegt ist, daß zu einer Zeit immer nur ein
Ablauf gesteuert werden kann, die unterschiedlichen Kanaltypen bzw. die angeforderten Abläufe aber bestimmten
Realzeitbedingungen
unterliegen, war es notwen-
dig, den verschiedenen Kanälen und Abläufen bestimmte Prioritäten im Hinblick auf ihre Steuerung durch die GKS zuzuordnen. Die Steuerung des Informationsaustausches an den Schnittstellen zu den GSA geschieht in der GKS
durch zwei Schnittstellenschaltungen,
und eine für alle Multiplexkanäle.
Unter der Voraussetzung gleichartiger Anforderungen
rung für Selektorkanäle gilt folgende Prioritätenfolge: 134
eine für alle Selektor-
an der Schnittstellensteue-
Selektorkanal 1 — Selektorkanal2 — Selektorkanal 3. Innerhalb der Schnittstellensteuerung des Multiplexkanals gilt wieder unter der Voraussetzung gleichartiger Anforderungen an den einzelnen GSA-Anschlüssen die Prioritätenfolge: Unterkanal 1 — Unterkanal2 — Unterkanal 3. Aufgrund der Simultaneigenschaften des Multiplexkanals besteht auch die Möglichkeit, daß mehrere 484-Kabel einer an diesem Kanaltyp angeschlossenen GSA gleichzeitig Anforderungen stellen. Sie werden in der GSA gleichfalls nach festgelegten Prioritäten behandelt. Unter der Voraussetzung gleichartiger Anforderungen gilt dort:
Kabel1
14.3.5. Damit
—
Kabel2
—
Kabel3
—
Kabel 4.
Registerstruktur die GKS
die ihr gestellten Aufgaben
erfüllen
konnte,
mußte
sie mit einer
großen Anzahl Register ausgestattet werden. Als Bindeglied zwischen SE und Peripherie besitzt die GKS zwei Schnittstellen, so daß dort jeweils Register zur Aufnahme der Sende-, Empfangs- bzw. Steuerinformation erforderlich sind. Die Register an der VE-Schnittstelle sind im Funktionsblock »Normanschluß« zusammengefaßt und in allen VE einheitlich ausgeführt. Es handelt sich hierbei um
Register zur Aufnahme der Speicherwort-Ein-/Ausgabe-Information, Speicheroperationscode, Speicheroperationsmodus, Speicherauswahl, Speicheradresse und Priorität. Da die Steuerung des Informationsaustausches an den Schnittstellen zu den GSA in zwei Schnittstellensteuerungen geschieht, sind die Register für die Daten-Ein-/
Ausgabe sowie die zum Empfang und zur Ausgabe der Steuersignale doppelt vorhanden. Die eigentlichen Arbeitsregister der GKS werden von den Kanal-, Unterkanal-, Puffer-, Befehls- und Zählregistern dargestellt. Während die Kanal- und Pufferregister zur simultanen Steuerung von Kanalprogrammen dienen, werden die
Unterkanalregister zur simultanen Steuerung von Geräten am Multiplexkanal benötigt. Wie bereits unter 14.3.2. beschrieben, besitzt jeder Kanal zur Steuerung der Daten-Ein-/Ausgabe
vier
Register,
die
als
Kanalregistersatz
bezeichnet
werden.
Die in der GKS vorhandenen vier Kanalregistersätze sind zu einem Kanalregisterblock mit gemeinsamen Ein- und Ausgang zusammengefaßt. Jedes der 16 Register dieses Blockes hat eine Länge von 32 Bitstellen. Jedem Gerät am Multiplexkanal ist ein Unterkanalregistersatz fest zugeordnet. Wie bereits erwähnt sind sie z. Z. aus Aufwandsgründen in den SE realisiert und werden durch Kernspeicherzellen repräsentiert. Die Kanal- und Unterkanalregister-
sätze sind hinsichtlich ihrer Struktur einheitlich definiert.
Die 16 Pufferregister dienen zum Zwischenspeichern von Informationen für Abläufe der GKS und für die Zyklussteuerung. Sie sind ebenfalls zu einem Block mit
135
gemeinsamen Ein- und Ausgang zusammengefaßt. Die einzelnen Register sind den Abläufen in der GKS fest zugeordnet und besitzen jeweils eine Länge von 32 Bitstellen. In den Befehlsregistern werden GE- und Kanalbefehle gespeichert und in angeschlossenen Logikschaltungen dekodiert (siehe unter 14.3.6.). Zur Befehls- und Datenadressenzählung sowie zur Zählung der zu übertragenden
Datenbytes ist ein 18-Bitstellen langes Zählregister vorhanden. Es besitzt die Eigen-
schaft des Vor- und Rückwärtszählens. In weiteren Registern der GKS werden u. a. Fehler- und Funktionszustände ver-
merkt. Sie speichern z.B. das Ansprechen Ausfallmeldungen von
den GSA.
oder Überwachungsschaltungen
(Siehe hierzu unter 14.5.). Während
sowie
das Fehler-
register zur Fehlerlokalisierung dient, wird das Funktionszustandsregister zur Isolierung fehlerhafter GSA benutzt (Bild 14.5.).
14.3.6.
Befehlsliste und Befehlsformate
Im System EDS sind den einzelnen VE bestimmte Aufgaben zugeordnet, die sie mit Hilfe ihrer individuellen, den Aufgaben besonders angepaßten, Steuerwerken ausführen. Die Aufgabenverteilung auf die verschiedenen VE führt zur Entlastung der PE und damit zur Leistungssteigerung des Gesamtsystems. Die Informationen zur Steuerung der Tätigkeiten der GE werden von der PE: in einem Übergabebereich (Steuerbereich) in der SE in Form von besonderen Be-
fehlen übergeben. Die Befehlsliste der GE umfaßt GE-, GSA- und Kanalbefehle. GE-Befehle (7 Stück) sind Instruktionen an die GE und dienen zur Einleitung und Beendigung
eines
Datentransfers
sowie
zu
Prüf-
Wortlänge. GSA-Befehle sind aus bestimmten fung und Diagnose der GSA.
Wie
werden.
GE-Befehle
GSA-Befehle
können
auch
haben
und
Diagnosezwecke.
GE-Befehlen
GSA-Befehle
die Länge
abgeleitet
nicht zu
GE-Befehle
und
haben
dienen
zur Prü-
Programmen
verkettet
eines Bytes.
Kanalbefehle sind Befehle an die Kanäle bzw. an die Steuerelektroniken STE der
Geräte. Sie geben u. a. die Art der Ein-/Ausgabeoperation an, wie z. B. LESEN oder SCHREIBEN. Im Gegensatz zu den GE- und GSA-Befehlen können Kanalbefehle zu Programmen verkettet werden. In der GE werden drei Gruppen unterschieden:
Gruppe
1
Gruppe
2
Gruppe
3
Kanalbefehle, die geräteindividuell modifiziert werden können. (Modi-
fikationen werden nur bei Großspeichern durchgeführt).
Kanalbefehle, die von der Hardware erzeugt werden und einheitlich für alle Geräte sind. Sie können nicht verkettet werden. Kanalbefehle,
die
nur
beim
nischen Biattschreibers BSW
136
direkten
Speicherzugriff
gültig
sind.
Sie
können nur von der Blattschreibersteuerung BSST des Wartungstech-
angegeben werden. Mit Hilfe der Direkt-
K- Br,
REGISTER
PRIORITÄTSUOR-
SPLICHERWORT-LIMGANGSREGISTER
Y. ELERENTAR OPERAT.
BEFEHLS-
DATEWIS = WAHLLOGIK
MARALRESISTER R251452.9
PUFFERREGISTER (16. 2.32 87)
ABTLREAMALIEGISTER {0 2 32 800)
FEHLER“
LEI
REGISTER
FUNKTIORSZU-
REGISTER
OLTIPLEIRAMAL
our
MOM SELERTORKAHÄLE
BEGISTERSTAUKTUR GK5
aıs 'egqgojsue
SygV
(16 u 32 BIT)
"USPIOM 7999Y19A JUpru U9UUOY ae yone purs agedsny/-urg
SPEICHERWORT-AUSGANGSAEGISTER
Ve SCHRITTSTELLE
Iap uauonelsdo
SYD Anynasaaısılay 'SpIpNg
——
OPK
8
d
|
A
|
K
“|
SA
8
® OPK
31 _..... Operationskode des GE-Befehls | Diagnoseteil (wird nur verwendet bei den Befehlen DAK,LDR und LSR) R nu Registerteil (wird nur verwendet bei den Befehlen LDR und LSR) Ko. Kanaladresse GA... Geräteadresse GE — Befehlsstruktur 2
2
D|R
OPK
4
D on Diagnoseteil zur Angabe der Prüfvariante R nn Registerteil OPK _..... Operationskode des GSA-Befehls GSA — Befehlsstruktur OPK
8I_2I_ 2T_ 2T 2 BA | oo |sa |ez
16
A2
®
31 8
KZ
®.....
®
8
16
Be
®
OPK
BA SA |: VA A KZ
63
_.....
1... en un on
Operationskode
des Kanalbefehls
Byteadresse innerhalb des aktuellen Datenwortes Speicherauswahl Speicherbezirk Datenwortadresse in den SE Kennzeichenteil
Bun Anzahl Kanalbefehlsstruktur
der zu übertragenden
Datenbytes
Bild 14.6. Befehlsstrukturen
Kanalbefehle der Gruppen 1 und 3 haben die Länge eines Doppelwortes. Bild 14.6. sind die Formate der GE-, GSA-, und Kanalbefehle dargestellt.
14.3.7.
Auf
Steuerbereiche und Programmpuffer
Jeder Programm- bzw. Hardwareablauf in den VE ist einer bestimmten Ablaufpriorität zugeordnet. Sie werden durch den variablen Teil des Ablaufanforderungsregisters ABAR repräsentiert. Die Abläufe sind entsprechend dem Inhalt eines Ablaufverteilregisters AVR
den einzelnen VE zugeordnet. Abläufe werden somit durch
Setzen der entsprechenden Bitstellen im ABAR
angefordert,
über das AVR
als
Priorität an die zugehörige VE weitergeleitet (verteilt), die dann den gewünschten
Ablauf startet. Für jede Ablaufpriorität befinden sich im Kernspeicher zur Übergabe der erforderlichen Steuerinformationen
bereiche bezeichnet. 138
16-zellige Übergabebereiche.
Sie werden als Steuer-
14.3.7.1.
Steuerbereich PE—
GE
Alle Ablaufanforderungen für Daten-Ein-/Ausgaben durch die GE sind einer Ablaufpriorität zugeordnet. Es genügt deshalb ein einziger Steuerbereich zur Über-
gabe der notwendigen Informationen. Auf Bild 14.7. ist die Struktur dieses Steuerbereiches PE — GE dargestellt. Von den 16 Zellen werden nur die ersten fünf benötigt. Die restlichen Zellen sind unbenutzt. Zelle
®
Zelle
1
Zelle
2
GE - Befehl Beginnadresse GB
8
Kanalprogramms
des
KB
8
D....... ö
Zelle 3
INFORMATION
I
Zelle
INFORMATION
II
4
Die restlichen
KAW GB
Zellen
sind
_..... Kanaladreßwort _..... Gerätezustandsbyte
INFORMATION
I
Die
mation
INFORMATION
II
"| anz‘
unbenutzt
KB ANZ
Zelle 3 wird
benutzt.
{KAW)
...n 1... nur
von
Der Befehlsablauf
bei Signal-
und
Kanalzustandsbyte Anzeige
den
GE-Befehlen
DAK
DAK
und
LDR
findet dort die Prüfinfor-
Informationsumkehr.
Der Befehlsab-
lauf LDR findet dort die Information, mit der das adressierte Register geladen werden soll.
Die Zelle 4 wird nur von den GE-Befehlen DAK und LSR benutzt. Der Befehlsablauf DAK hinterlegt in dieser Zelle die
Ergebnisse der durchgeführten Signal-
und Informationsum-
kehr. Der Befehlsablauf LSR hinterlegt dort adressierten Register gelesene Information.
Bild 14.7. Steuerbereich PE—
die
aus
dem
GE
Die Zelle & sowie in Abhängigkeit vom jeweiligen GE-Befehl die Zellen 1 oder 3 werden vor dem Setzen der Ablaufanforderung PE — GE programmiert durch die PE mit den Steuerinformationen
beschrieben,
die nach
Übernahme
der Anforde-
rung durch die GE gelesen werden. Handelt es sich bei dem in Zelle © eingetragenen GE-Befehl
um Starten Gerät (STG), so übergibt die PE noch in die Zelle 1
die Beginnadressc des von der Geräteperipherie abzuarbeitenden Kanalprogramms.
Die Zellen 3 und 4 werden nur bei Prüfbefehlen benötigt. Die GE muß spätestens 35 ms nach Befehlsanstoß in Zelle 2 die Ausführung des
GE-Befehls durch Setzen von Anzeigen und Abspeichern von Zustandsbytes quittiert haben. Diese Meldungen der GE werden von Anmeldeteil programms OGE in der PE ausgewertet.
des Organisations-
Parallel zum Eintrag der Quittungsinformationen in Zelle 2 löscht die GE das von der PE gesetzte AB-Bit im ABAR. Erst jetzt kann die PE den nächsten GE139
Befehl
in
den
Steuerbereich
eintragen.
Durch
diese
Arbeitsweise
benötigt
der
Steuerbereich PE — GE keinen Programmpuffer. 14.3.7.2.
Steuerbereich GE — PE
Durch den GE-Befehl STG wird eine Datenübertragung zwischen der SE und einen peripheren Gerät eingeleitet. Am Ende des Befehlsablaufs STG, d.h. zu Beginn der Abarbeitung des Kanalprogramms geht die Initiative von der GE auf das Gerät über. Von nun an bestimmt das Gerät die Zeitpunkte, zu denen die einzelnen Datenbytes übertragen werden sollen. Die eigentliche Datenübertragung wird somit nur zwischen der SE, der GE und dem jeweiligen Gerät abgewickelt, also unab-
hängig von der PE und dem dort gerade laufenden Programm. Die Datenübertragung zwischen der SE und einem peripheren allgemeinen
dann beendet, wenn
Gerät wird im
der Datentransfer des letzten Befehls des Kanal-
programms durchgeführt wurde. Da die eigentliche Datenübertragung unabhängig von der PE,
endigung
d.h. nicht unmittelbar von
eines
Kanalprogramms
und durch Setzen des AB-Bits GE
durch
ihr gesteuert, geschieht,
Übermittlung
geeigneter
muß
ihr die Be-
Informationen
— PE von der GE mitgeteilt werden. Durch die
Möglichkeit des Simultanbetriebes mehrerer Geräte an den verschiedenen Kanälen
der GE können die Beendigungsmeldungen der einzelnen Geräte zeitlich sehr dicht hintereinander eintreffen, ohne daß sichergestellt ist, daß sie sofort von der PE
übernommen und ausgewertet werden, weil die PE u. U. gerade höherpriorige Abläufe bzw. Programme bearbeitet. Dem Steuerbereich der Ablaufpriorität GE — PE ist deshalb ein Programmpuffer zugeordnet, in den die GE die Beendigungsmeldungen der Geräte in der Reihenfolge des Auftretens einträgt. Durch Setzen des AB-Bits GE — PE wird der PE hiervon Mitteilung gemacht. Auf den Bildern 14.8 und 14.9. sind die Struktur des Steuerbereichs GE — PE und eines Warteschlangenelementes (Pufferelement) des zugehörigen Programmpuffers dargestellt. 14.3.8.
Anforderungssystem
Als Bindeglied zwischen der Geräteperipherie und der SE kennt die GKS sowohl systerninterne als auch systernexterne Anforderungen. Systeminterne Anforderungen werden grundsätzlich vom Programm (PE) abgegeben. Dies geschieht durch den Eintrag eines GE-Befehls einschließlich der eventuell zusätzlich erforderlichen Informationen - z.B. Kanaladreßwort - in den
Steuerbereich PE — GE. Anschließend wird durch das Setzen und Verteilen des
zugehörigen AB-Bits die GKS
über das ABAR
angestoßen.
Die systemexternen Anforderungen werden immer dann von der Geräteperiphe-
rie abgegeben,
wenn
das Betriebssystem
(Programm)
von Vorgängen
pherie unterrichtet werden soll. Bei diesen Ereignissen kann es sich um — Bedienungsanforderungen durch den Operateur,
140
an der Peri-
Zelle
9 | PE - Programmstartadresse
Zelle 10] P|D
Hier
l
l
ohne
|Programmpuffer - Eingabeadresse
Bedeutung
Programmpuffer-Ausgabeadresse
Die restlichen Zellen sind
L P=1
u...
D=]1
5
Hinweis
für die PE,
grammpuffer handelt
I
unbenutzt daß
|
]
es sich
hier um
nächst wie ein 2zelliges Pufferelement
1
Zelle
2
Zelle
3
Zelle
4
einen
mit
Pro-
GA
|
«
4|
's
8
Zellen
[programmputter-Eingabeadresses 3
2]
sA|ez
B....22.22... ® GB
behandelt.)
PE
PE - Programmstartadresse
I ||
2
16,
"s
"
16
Programmpuffer-Eingabeadresse + 4
8
KB
. weiterer
A1
16
B
l l
Programmpufferelemente
l
l l
| Zelle N
Steuerbereich
. Hinweis für die PE, daß es sich hierbei um einen 2zelligen Frogrammpuffer handelt (Die Programmaufnahme - Routine der PE kennt nur 1- oder 2zellige Pufferelemente. Der 4zellige Puffereintrag der GE wird von der PE zu-
Bild 14.8. Steuerbereich GE— Zelle
- -
Die Zellen ® bis 8 werden nur bei Programmunterbrechungen in der PE benutzt, um die 16 Arbeitsregister sowie einige Sonderregister sicherzustellen.
®...
..d
16)
Programmpulter -Anfangsadresse
1
nn Geräteadresse
nenn zu...
Be .... ... ...
Kanaladresse Speicherauswahl
Speicherbezirk Adresse des zuletzt bearbeiteten Kanalbefehls Gerätezustandsbyte Kanalzustandsbyte
+ 2
..... Bytezählerstand bei Beendigung der Datenübertragung Eintrag in Zelle 2 2 Inhalt des KR& des aktuellen Kanalregistersatzes Eintrag in Zelle4 2 Inhalt des KR2 des aktuellen Kanalregistersatzes Zelle N Programmpufferendemarke für die GE
Die Adresse im rechten Halbwort der Zelle I wird benötigt, weil die Zelle 4 nicht durch die Programmaufnahme — Routine der PE sondern per Programm von der PE gelesen wird. Die Zelle 3 enthält die fiktive Programmpufferendemarke
für die PE.
Bild 14.9. Programmpuffer GE — PE
141
— Programmgesteuerte Anforderung (PCH
— Beendigungen von »OFF LINE«-Operationen schneller peripherer Geräte, — Beendigungsmeldungen
von Datenübertragungen,
— bestimmte Fehlermeldungen der Peripherie handeln. Alle externen Anforderungen werden mit jeweils einen Eintrag in den vierzelligen Programmpuffer sowie durch Setzen und Verteilen des AB-Bits GE — PE über das ABAR
der PE, d. h. dem Programm,
mitgeteilt. Die Art der externen Anforde-
rung wird durch entsprechende Bitstellen im Kanal- bzw. Gerätezustandsbyte näher gekennzeichnet. Interne und externe Anforderungen zusammen bilden somit die Grundlage des Zusammenwirkens der GKS einschließlich ihrer Geräteperipherie mit dem Programm. 14.3.9.
Ablaufsteuerung der GKS
Als Abläufe
werden
mögliche
Tätigkeiten
der GKS
bezeichnet,
die in Form
von
zeitlich nacheinander getakteten Kippstufen realisiert sind. Die Abläufe in der GKS werden durch — den Eintrag eines GE-Befehls in den Steuerbereich PE — GE mit anschließendem Setzen und Verteilen des entsprechenden AB-Bits — Geräteanforderungen — Fehlerüberwachungen
— Abläufe
angestoßen. Entsprechend den genannten Möglichkeiten
wird in der GKS
nach Befehls-, Be-
dienungs-, Fehler- und Ablaufanforderungsabläufen unterschieden.
Die Ablaufsteuerung der GKS ist so realisiert, daß zu einer Zeit immer nur ein Ablauf gesteuert werden kann. Um dennoch allen internen und externen Ablauf-
anforderungen zeitlich gerecht werden zu können, war es notwendig — die Abläufe in Teilabläufe und
— die GKS in Ablaufsteuerungen sowie in autonome Teilsteuerungen zu gliedern.
Teilabläufe enden an sogenannten Haltepunkten dann, wenn bestimmte Tätig-
keiten von den autonomen Teilsteuerungen ausgeführt werden können, ohne daß eine unmittelbare Kontrolle dieser Tätigkeiten durch einen Ablauf selbst erforder-
lich ist. Während der Tätigkeit der autonomen Teilsteuerung kann wieder ein Teilablauf eines anderen Ablaufs gestartet und ausgeführt werden. In der GKS ergibt sich somit eine zeitliche Verschachtelung von Teilabläufen der verschiedenen Abläufe. Diese Arbeitsweise ist auf dem Bild 14.10. dargestellt. Die wichtigsten autonomen Teilsteuerungen der GKS sind die Zyklussteuerung, die Schnittstellensteuerungen der Kanäle sowie die Auswahllogik. Die Zyklussteuerung dient zusammen mit der Normschnittstellensteuerung zur Durchführung der von der GKS gewünschten Lese- und Schreibzyklen in den SE. Die Schnittstellensteuerung für die Kanäle ist zweimal vorhanden, getrennt für Selektor-
142
und Multiplexkanäle.
Sie haben
die Aufgabe,
die Zusammenarbeit
zwi-
Ablaul A— —
TA3
-——_———
—-— —
-——_-
—_
Takt
I Ablaut 8
—
+
—
I
—
—
|
|
|
! |
— I
|
x
TA6
a
|
NE
I I
#
D—
—
—
2 Haltepunkt
TA
— eines
I
TAS
| |
1
—
—
—
Ta 1
—
TA5
_—
-—--4Hp —
| Ri
|
PH —-—- - — —
|
--+---235 l
|
*
| _-—-
-—-
—
——_——_—_
|
|
!
*
|
|
I
'
|
l I
ı
_
|
|
ablautce] ASP — ——- — — — — — -
Ablaul
_ —
|
—_
l TAO
*
_— oo —
Ablaufs
Teilablauf
Haltepunkte eines Ablaufs sind zu Zeitpunkten definiert, zu denen entweder autonome Steuerungen der GKS für den Ablauf tätig werden oder der Ablauf endet. Jeweils an den Haltepunkten wird in der Auswahllogik entschieden, welcher Ablauf bzw. Teilablauf als nächster in der GKS gestartet werden soll. Bild 14.10. Folge
schen
den
von Teilabläufen
Ablaufsteuerungen
in der GKS
und
der
Geräteperipherie
Steuersignale zu generieren, zu überwachen geben bzw. zu übernehmen.
zu
und zu bewerten
ermöglichen, sowie
Daten
d.h. auszu-
Der eigentliche funktionelle Mittelpunkt der GKS stellt eine Auswahllogik dar, die jeweils an den Haltepunkten unter Berücksichtigung von zusätzlichen Auswahlparametern den nächsten Teilablauf auswählt und startet. Die Auswahl geschieht nach folgendem Prinzip: Von allen angeforderten Teilabläufen ist bekannt, welche autonomen Teilsteuerungen von ihnen benötigt werden.
Die autonomen Teilsteuerungen selbst melden der Auswahllogik ihren Belegt- oder Freizustand. Diese von den Abläufen bzw. von den Teilsteuerungen gelieferten Kriterien werden als zusätzliche Auswahlparameter bezeichnet. Erst wenn alle zusätzlichen Auswahlparameter für einen Teilablauf erfüllt sind, unterliegt er der eigentlichen Prioritätsauswahl. Hierzu sind den einzelnen Abläufen der GKS auf Grund ihrer Realzeitforderungen feste Prioritäten zugeordnet. Die Auswahllogik wählt somit immer den Teilablauf mit der höchsten Priorität aus, für den alle zusätzlichen Auswahlparameter erfüllt sind.
14.3.10.
Ablauf einer Daten- Ein-/Ausgabeoperation am Selektorkanal
Nachfolgend ist der Ablauf einer Ein-/Ausgabeoperation der GE schematisch an Hand der Bilder 14.11. bis 14.14. dargestellt. Wenn dabei von Tätigkeiten der PE die Rede ist, so handelt es sich um Operationen, die durch Software gesteuert werden, sofern nicht ausdrücklich auf Hardware-Routinen hingewiesen wird.
©®
®
Vor Einleitung der Operation in der GE muß die PE in der SE das erforderliche Kanalprogramm sowie die notwendigen Daten-Ein-/Ausgabebereiche zur Verfügung stellen. Die Ein-/Ausgabeoperation wird eingeleitet, indem die PE den GE-Befehl 143
PE
ramm
eic
1. Kanalbelehl
SE
2, Kanalbelehl
| | 3. Kanalbefeh
AB-Bit
-Ein-/Ausgabebereich
|1 | Nr. 54
VE-Nr. GE)
AVR
ster GE - Befehl -Startadresse
GE
tueller Antordern
des Gerätebytes
STE/ Gerät Bild 14.11.
144
Prinzip einer Datenübertragung hier: Einleitung Teil 1 (Abkürzungen siehe Seite 149)
am
Selektorkanal
GB
PE
Die Quittungsinformationen
werden
ausgewertet
Steuerber 1. Kanalbetehl 2. Kanalbetehl
SE
3. Kanalbetehl
ler GA
K
AB-Bit
|O
Pufterr
|Nr. 54
[ABA
erblock
Konalpro.-Startadr. KB
GE
STE/ Gerät Bild 14.12. Prinzip einer Datenübertragung am Selektorkanal hier: Einleitung Teil 2
(Abkürzungen siehe Seite 149)
145
PE
Kanal 1. Kanalbefehl Ausgabebereich 2. Kanalbefehl
SE
3. Kanalbetehl
Kanalbelehl Byte | Byte ! Byte | Byte
GE
@ 14
STE/ Gerät Bild 14.13. Prinzip einer Datenübertragung am Selektorkanal hier: Datenübertragung (Abkürzungen siehe Seite 149)
146
byteweiser Datentransfer
PE
Auswertung
der
Rückmeldedaten
+
S E
KB
Hardware - Ablaut
|letzter B-Stand
‘AAF’ der GE
GE
STE/ Gerät Bild 14.14.
Prinzip
einer Datenübertragung am
Selektorkanal
hier: Beendigung und Abspeicherung der Rückmeldedaten
(Abkürzungen siehe Seite 149)
147
»STG« und die Adressse des Kanalprogramms in den Steuerbereich PE — GE
©®
(Zellen © und 1) hinterlegt.
Anschließend fordert die PE den GE-Ablauf durch das Setzen und Verteilen des Ablaufanforderungsbit 54 im ABAR an. Das AB-Bit 54 wird über das AVR verteilt und damit die GE angestoßen. Die GE liest und interpretiert den GE-Befehl. Da es sich um den Befehl »STG« handelt, liest sie anschließend noch die Adresse des Kanalprogramms. Beide Informationen werden zunächst im Pufferregisterblock zwischengespeichert.
Durch die Ausgabe der aktuellen Geräteadresse Gerät. veranlaßt, sein Gerätezustandsbyte zur GE Das Zustandsbyte wird in der GE ausgewertet Kanalregistersatzes zwischengespeichert. Es gibt
wird das so angesprochene zu übertragen. und im KR3 des aktuellen Auskunft darüber, ob das
Gerät in der Lage ist, die Ein-/Ausgabeoperation auszuführen. Ist dies der Fall, so werden die aktuellen Kanal- und Geräteadressen sowie die
Adresse des zu bearbeitenden Kanalprogramms im KRQ des zugehörigen Kanalregistersatzes in der GE abgespeichert. An Hand der Kanalprogramm-Startadresse liest die GE den ersten auszuführenden Kanalbefehl.
Nach einer kurzen Speicherung im Pufferregisterblock wird er im KRi KR2 des zugehörigen Kanalregistersatzes abgespeichert. Der Operationscode
des Kanalbefehls
wird
an das Gerät
ausgegeben.
ist das Gerät über die Art des Datentransfers - z.B. LESEN BEN - unterrichtet. Im Steuerbereich
PE —
GE
(Zelle 2) hinterlegt die GE
und
Damit
oder SCHREI-
Quittungsinformatio-
nen für die PE. Hierbei handelt es sich um Zustandsinformationen des adressierten
Gerätes
und
Kanals
sowie
um
eine
Anzeige.
Die
Anzeige
gibt
Aus-
kunft darüber, ob die Ein-/Ausgabeoperation von der GE eingeleitet werden konnte. Anschließend löscht die GE das AB-Bit 54 im ABAR.
Da die GE beim Schreiben der Quittungsinformationen in Zelle 2 des Steuerbereiches PE — GE keinen Programmablauf der PE anfordert, muß die PE selbst dafür sorgen, daß die Quittungsinformationen von ihr ausgewertet werden. Die PE überprüft deshalb nach dem Setzen des AB-Bits PE— GE laufend
diese Steuerbereichszelle in einer Programmschleife (maximal 35 ms) auf das Eintreffen der Zustandsbytes und Anzeige.
Nachdem die PE die Quittungsinformationen gefunden hat, beginnt sie mit deren Auswertung. War kein Fehler aufgetreten, so ist die Ein-/Ausgabeoperation erfolgreich eingeleitet. Die PE wendet sich wieder anderen Aufgaben zu.
Nach dem Einleiten der Ein-/Ausgabeoperation geht die Initiative auf das Gerät über. Das Gerät stellt an die GE Bedienungsanforderungen. Während der Datenübertragung arbeitet die GE unabhängig von der PE mit dem Ein-/ Ausgabegerät zusammen, das aufgrund der Kanalbefehle die gewünschten Ein- oder Ausgaben durchführt.
Der Datentransfer zwischen Gerät und GE erfolgt byteweise. 148
®
Durch
das Zwischenspeichern
(KR3)
des aktuellen Kanalregistersatzes wird ein wortweises Übertragen
der einzelnen
Bytes im Datensammelregister
Daten am Selektorkanal zwischen der SE und GE ermöglicht. Die
vom
Gerät
kommenden
Daten
(bei einem
Lesebefehl)
werden
von
von der
GE mit Hilfe von Speicherzyklen wortweise in den bereitgestellten Eingabe-
bereich in der SE abgespeichert. Die an das Gerät zu übertragenden Daten (bei einem Schreibbefehl) werden ebenfalls mit Hilfe von Speicherzyklen aus dem vorgesehenen Ausgabebereich der SE von der GE wortweise gelesen. Die Ein-/Ausgabeoperation wird von der GE dadurch gesteuert, daß sie die
®
einzelnen Kanalbefehle des Kanalprogramms nacheinander aus der SE liest, jeweils in den Kanalregistern KR1 und KR2 abspeichert, den jeweiligen Operationskode interpretiert und zur Befehlsausführung an das Gerät ausgibt. Die Ein-/Ausgabeoperation wird normalerweise nach Ausführung des gesamten Kanalprogramms beendet. Die Beendigung geschieht entweder durch die GE, wenn alle im letzten Kanalbefehl angegebenen Datenbytes übertragen sind oder durch das Gerät, wenn es selbst das Ende der Datenübertragung erkennt (Datenblockende). In beiden Fällen übergibt das Gerät mit der Beendi-
gungsmeldung sein aktuelles Gerätezustandesbyte.
Die Mitteilung vom Operationsende an die PE geschieht in Form einer Programmpuffereintragung durch die GE. Hierzu holt sich die GE zunächst aus dem Steuerbereich GE>PE Zelle 9 die PE-Programmstartadresse (= Adresse des OGE-Rückmeldeteils) und die aktuelle Puffereingabeadresse (= Schreibmarke). Der Steuerbereich GE>PE ist der Priorität 34 zugeordnet.
©
Die GE speichert anschließend die Rückmeldedaten in das durch die Schreibmarke adressierte 4-zellige Programmpufferelement (Warteschlangenelement) ab und veranlaßt eine Ablaufanforderung an die PE durch das Setzen des AB-Bits 34 im ABAR.
®®
@
Das AB-Bit 34 wird an die PE über das AVR verteilt.
Die Programmaufnahme-Routine
(Hardware)
der PE wird angestoßen:
Die PE liest die Steuerbereichszelle 10 der Priorität 34 und interpretiert deren Inhalt. Sie stellt fest, daß es sich um einen Steuerbereich mit Programmpuffer handelt.
Die aktuelle Pufferausgabeadresse
(=
Lesenmarke)
steht im rechten
Halbwort der gelesenen Steuerbereichszelle 10. _Gesteuert durch die Programmaufnahme-Routine übernimmt die PE die Pro-
@
grammpufferzellen 1 und 2 in fest vorgegebene Register. Die Pufferzelle 4 wird nicht mehr durch die Hardware-Routine sondern programmgesteuert in Register der PE gespeichert. Anschließend startet die PE das Auswerteprogramm
für die Rückmeldedaten. Verwendete Abkürzungen auf den Bildern 14.11. bis 14.14.: AAF
ABAR ANZ AVR
u.
... 0m u.
Ablaufanforderung
Ablaufanforderungs-Register Anzeige Ablaufverteil-Register
149
B
nenn
Bytezähler
D
une
GA GB
aan nu
Kennzeichen, ob einzelliger (D Programmpuffer
KB KR®B...3
on 2...
BZ
|
letzte Al +2.
.....
| PA
PEA SA
(Anzahl der zu übertragenden
rnune Speicher-Bezirk
|
14.3.11.
®) oder zweizelliger (D
Geräteadresse Gerätezustandesbyte Kanaladresse Kanalzustandsbyte Kanalregister ®...3
Adresse des zuletzt bearbeiteten Kanalbefehls Kennzeichnen, ob STB mit Programmpuffer
P=®)
nn
Programmpuffer - Ausgabeadresse
een
Verarbeitungseinheit
|...
VE
=
Datenbytes)
+ 2 (P =
=
1) oder
1)
nicht
(Lesemarke)
Programmpuffer — Eingabeadresse (Schreibmarke) Speicherauswahl
Urladen
Grundsätzlich wird unterschieden zwischen arbeitsspeicher- und plattenspeicherresidenter Software. Arbeitsspeicherresidente Software sind Programme und Daten, die auf Grund
ihrer Wichtigkeit,
ihres häufigen
Gebrauchs
und
ihrer Realzeitbe-
dingungen während des Betriebs ständig in den SE stehen. Hierzu zählen u.a. die wesentlichen Teile der Vermittlungsprogramme mit den zugehörigen Datenfeldern, die wichtigsten Teile des Betriebssystemes wie Leitungs- und Geräte-Ein-/Ausgabeprogramme sowie alle Fehlerlokalisierungsprogramme der zentralen Einheiten.
Unter plattenspeicherresidenter Software werden Programme und Daten verstanden, die nur bei Bedarf für kurze Zeit von den Plattenspeichern in den Arbeitsspeicher geladen werden.
Sie können
nach Bearbeitung
durch andere Information
in den SE wieder überschrieben werden. Das Laden der Software von den peripheren Speichern geschieht normalerweise mit Hilfe eines Programms dem sogenannten Lader. Er zählt zur arbeitsspeicherresidenten Software. Bei der erstmaligen Inbetriebnahme einer Anlage bzw. bei jedem vollständigen Neuladen der SE kann zunächst nicht auf ein Ladeprogramm in den SE zurückgegriffen werden. Es befindet sich deshalb in der GKS eine Hardwareroutine — der
Urladeablauf -, mit deren Hilfe ein einfaches Ladeprogramm, der sogenannte Urlader, in den Arbeitsspeicher übertragen wird. Der Urlader dient dann dazu, die arbeitsspeicherresidenten Programme und Daten in die SE zu laden. Der Urladeablauf der GKS kann nur im manuellen und rückgesetzten Zustand der Anlage durch eine Taste am Testfeld der GKS angestoßen werden. Die Steuerinformationen für die Daten-Ein-/Ausgabe werden hierzu nicht aus dem Steuerbereich PE-GE entnommen, sondern müssen in einer Bereitstellungsphase vom Testfeld — Geräte- und Kanaladresse — sowie als fest verdrahtete Informationen — Kanalbefehl - in den entsprechenden Kanalregistersatz geladen werden. Mit diesen Steuerinformationen wird eine Befehlseinleitung zum Starten des
150
adressierten
Eingabegerätes
durchgeführt.
Der Urladeablauf
ist in der GKS
nur
an einem Selektorkanal ablauffähig, so daß im System EDS das Eingabegerät ein Plattenspeicher ist. Auf Grund des an den Plattenspeicher ausgegebenen besonderen Operationscodes geht der Plattenspeicher in eine Grundposition — Zylinder &, Spur & - und überträgt von dort einen Datenblock in die SE, beginnend bei der Speicherwortadresse 228220. Der Urlader darf somit nur die Länge eines Datenblocks haben und muß bei Plattenspeichern immer auf Zylinder & und Spur @® beginnen. 14.4.
Geräteschnittstellenanpassung GSA
Die GSA hat Durchschalte-, Auswahl-, Überwachungs- und Anpassungsfunktionen zu erfüllen. Hierbei handelt es sich um die Anpassung an die Zahl der Signallei-
tungen als auch um die Pegelanpassung. Eine GSA enthält deshalb für jedes angeschlossene Kabel zwei besondere Flachbaugruppen auf denen geeignete Senderund Empfängerbausteine die Umsetzung der 48@4 Standard-Schnittstellenpegel in TTL-Pegel vornehmen und umgekehrt. Da die peripheren Geräte eine eigene Taktversorgung haben, müssen die von der Peripherie eintreffenden aktiven Signale in der GSA in das EDS-Taktraster eingephast und taktsynchron an die GKS übertragen werden. Eine Einphasung der Signale geschieht durch Übernahme der Signalzustände in taktgesteuerte Kippstufen. Die Erweiterung eines Kanals auf mehrere Schnittstellenkabel wird in der GSA
vorgenommen. Eine Aufgabe der GSA besteht deshalb auch darin, das richtige Kabel auszuwählen, d.h. die Signalleitungen des ausgewählten Kabels durchzuschalten und die der übrigen Kabel zu sperren. Die Kabelauswahl kann sowohl von der GKS durch die Ausgabe der Geräteadresse als auch durch
die Ablaufanforderungssignale
SERVICE
REQUEST
(SR)
und INTERRUPT (INT) der Geräteperipherie angestoßen werden. Hierbei hat der Auswahlanstoß durch die GKS Priorität gegenüber denen der Peripherie. Im Ruhezustand
sind alle Kabel freigegeben. Die Freigabe
geschieht grundsätz-
lich durch die GKS. Jede GSA ist über eine selektiv sperrbare Zweifachschnittstelle mit den beiden im Normalbetrieb
parallel arbeitenden GKS
1 und GKS
2 verbunden.
Die paralle-
len Signale aus GKS 1 und GKS 2 - mit Ausnahme der Signale, die Auskunft über den Betriebszustand der beiden GKS geben - werden gemischt und in Vergleicherschaltungen auf Identität und Synchronismus geprüft. Ist eine der GKS ausgefallen, so wird aufgrund der genannten Zustandssignale die Zweifachschnittstelle nur zur defekten GKS gesperrt und die Vergleicherschaltungen stillgelegt. Die GSA mit allen an ihr angeschlossenen Geräten ist dann nur noch mit der intakten GKS verbunden.
151
14.5.
_Diagnose-Ebene der GE
Die Diagnose-Ebene Softwareteil.
14.5.1.
der GE
gliedert sich grundsätzlich in einen Hard- und
Hardware-Einrichtungen
einen
zur Diagnose in der GE
Die GE verfügt über Hardware-Einrichtungen zur Diagnose
— innerhalb der GE und — an der Schnittstelle zu den peripheren Geräten. Zu diesen Einrichtungen gehören die: — Funktionszustandsregister zur Realisierung von Funktionszuständen sowohl in der GKS wie in der GSA — Überwachungseinrichtungen Fehlerregister in der GKS und GSA zur Erfassung von durch Überwachungseinrichtungen festgestellten Fehlern
— Prüfbefehle — Diagnose-Routine mit VE-allgemeinen und -individuellen Ablaufteil - in den GSA integrierten Gerätesimulations-Teststeuerungen GSTS 14.5.2.
Sicherungssoftware der GE
Die Sicherungssoftware der GE läßt sich in drei Komponenten gliedern. Es handelt sich hierbei um Programme zur — Fehlerlokalisierung — Diagnose und — Wartung
Durch die unterschiedlichen Betriebsweisen von GKS und GSA - parallel bzw. simultan — sind diese beiden Funktionskomplexe der GE verschiedenen übergeordneten Lokalisierungs- und Konfigurationsprogrammen des Systems zugeordnet. 14.5.2.1.
Fehlerlokalisierungsprogramm
Das Lokalisierungsprogramm
der GKS
der GKS ZLGKS
ZLGKS
ist ein Hilfsprogramm der zentra-
len Konfiguration und Lokalisierung. Es wird von den zentralen Konfigurations-
und Lokalisierungsprogrammen ZENKON/ZENLOK in 3 verschiedenen Betriebsfällen benutzt, um die Funktionsfähigkeit der GKS zu prüfen: — zum Aufbau eines fehlerfreien Parallelsystems beim Neustart,
— zum Zuschalten einer ausgefallenen GKS während des Vermittlungsbetriebes und — zum Lokalisieren und Ausschalten der fehlerhaften GKS nach Ansprechen des SE- oder eines GSA-Vergleichers. Das ZLGKS ist arbeitsspeicherresident.
152
14.5.2.2.
Fehlerlokalisierungsprogramm
der GSA
GLGSA
Das Programm GLGSA hat die Aufgabe, die Signal- und Datenwege zwischen der GKS und der GSA zu überprüfen sowie die Register der GSA auf Lesbarkeit und sinnvollen Inhalt hin zu untersuchen. Das GLGSA ist plattenresident und wird nur bei Bedarf in den Arbeitsspeicher geladen. 14.5.2.3.
Diagnoseprogramm
der GKS
ZDGKS
Das Programm ZDGKS dient zur automatischen Diagnose der GKS. Das Programm hat bausteinartige Struktur und gliedert sich in Funktionstest- und Analysebausteine. Die Funktionstestbausteine dienen zum Aufspüren von Fehlern, während die Analysebausteine die aufgespürten Fehler bis auf wenige fehlerverdächtige
Flachbaugruppen eingrenzen. Kennzeichnend für das ZDGKS
ist, daß alle Abläufe
der GKS sowie Teile der autonomen Steuerungen mit Hilfe des VE-individuellen Diagnoseablaufs der sogenannten »Protokolliertung von Elementaroperationen«
geprüft werden. Das ZDGKS läuft unter der Priorität 4 ab und ist plattenspeicherresident. Auf Grund seines Umfangs ist das ZDGKS in Programmsegmente unterteilt, die bei
Bedarf nacheinander in den Arbeitsspeicher geladen werden. 14.5.2.4.
Diagnoseprogramm
Das Diagnoseprogramm
der GSA
für die GSA
GDIAGSA
gehört zur Sicherungssoftware
der GE-Peri-
pherie. Es wird im Fehlerfall vom Programm RAGEPKON zum Eingrenzen fehlerverdächtiger Flachbaugruppen in der von RAGEPLOK lokalisierten GSA benutzt. Das GDJAGSA ist plattenspeicherresident und läuft unter der Priorität 4. 14.5.2.5.
Wartungsprogramm der GE ZWFGE
Das ZWFGE
ist das von anderen Programmen völlig unabhängige Funktionsprüf-
programm für die GKS, GSA, GSTS und BSST. Es dient zur Unterstützung der manuellen Fehlersuche in diesen Hardware-Komplexen, wenn die automatische Fehlereingrenzung durch die Diagnoseprogramme erfolglos bleibt. Das ZWFGE ist so ausgelegt, daß es die Betriebs- und
Überwachungsschaltungen der genannten
Einheiten sowohl im Voll- wie im Halbsystem prüfen kann. Entdeckt das Programm
einen Funktionsfehler, läuft es auf einem STOP-Befehl
(Programmstop). 14.6.
Test- und Anzeigefelder der GE
Zur manuellen Steuerung von Abläufen sowie zur Anzeige von Registerinhalten und Betriebszuständen im Testfall besitzen GKS und GSA getrennte Test- und 153
Anzeigefelder. Das Testfeld der GKS ist als ein vom GKS-Rahmen unabhängig montierbares Feld ausgeführt und wird mit Hilfe von Kabeln an die GKS angeschlossen. Das Testfeld der GSA ist auf einer CABA-Baugruppe montiert und wird zusanımen mit dieser Baugruppe in den GSA-Rahmen gesteckt. Das Anzeigefeld für die GKS gliedert sich in drei Teilfelder (A,B, C) und besteht aus 10 Anzeigenbaugruppen mit je 48 Anzeigen. Es ist über dem Testfeld angeordnet. Das Anzeigefeld der
GSA besteht aus einer Anzeigebaugruppe mit 48 Anzeigen. Die Test- und Anzeigefelder der GE
sind auf Bild 14.15. dargestellt.
Be
Bild 14.15. Testund Anzeigenfelder der GE
154
Bild 14.16. Einbaurahmen
14.7.
Die
Technische Daten und konstruktiver Aufbau der GE
Versorgungsspannung
der
GKS
beträgt
+5V
und
Stromversorgung vom Typ SV4F+5 entnommen. Die Versorgungsspannung der GSA beträgt ebenfalls
zeiligen Stromversorgung vom Typ SVIF+5 GSA
der GSA
wird +5V.
entnommen.
einer Sie wird
vierzeiligen einer ein-
Zusätzlich benötigt die
noch für die Signalumsetzungen an der 4004-Standard-Schnittstelle die Span-
nungen —5V
und — 12V. Sie werden auf der Baugruppe SVSA in der GSA
aus
der Spannung +5V erzeugt. Die Schaltungslogik der GKS ist auf insgesamt 125 Flachbaugruppen realisiert. Sie sind in einem siebenzeiligen Rahmen untergebracht,
der sich aus einem zweizeiligen und einem fünfzeiligen der Sivarep B-Technik zusammensetzt.
Die GSA wurde auf insgesamt 22 Flachbaugruppen realisiert. Sie sind in einem zweizeiligen Sivarep B Rahmen untergebracht, wobei die erste Zeile als Sonderkonstruktion ausgeführt ist, die zum Stecken der vier möglichen 4004-Kabel dient (Bilder 14.16. und 14.17.).
155
ee Pr
Bild 14.17.
Einbaurahmen
156
der GKS
15.
Takterzeugungseinheit
Bei der EDS-Technik laufen, wie bei allen Techniken der elektronischen Datenverarbeitung, die internen Schaltungsabläufe nach einem zentral erzeugten Taktraster ab. Man erzielt dadurch einerseits einen Synchronlauf parallel arbeitender Systemeinheiten, andererseits werden unterschiedliche Laufzeiten von zusammen-
wirkenden Signalen innerhalb einer Systemeinheit zeitlich einander angepaßt. Für die Erzeugung und Verteilung des Systemtaktes ist eine Takterzeugungs-
einheit zuständig, die aus Sicherheitsgründen doppelt vorhanden ist. Die redundante Takterzeugung ist erforderlich, weil bei einem Ausfall des Systemtaktes keinerlei Schaltungsabläufe und Durchschaltefunktionen in einer Datenvermittlungsstelle mehr möglich sind, der Totalausfall wäre dann die Folge.
15.1.
Takterzeugung
Zur Takterzeugung dient ein Quarzoszillator mit einer Frequenz von 20 MHz. Die erzeugten Sinusschwingungen werden in einem Begrenzer zu Rechteckimpul-
sen umgeformt. Über einen Frequenzteiler und geeignete Verknüpfungsglieder werden die Taktphasen TP1* und TP3* mit einem Impuls-/Pausenverhältnis von 1:3 und einer Frequenz von 5 MHz gebildet. Im Bild 15.1. sind die Taktphasen 1 und 3 in invertierter Phasenlage dargestellt. Diese Darstellung wurde gewählt, weil die Takte invers erzeugt und ver-
teilt werden, was auf dem Oszillogramm Bild 15.2. sichtbar ist. Die weiteren im Bild
15.1.
erzeugt.
gezeigten
Sie werden
Taktphasen
im Bedarfsfall
phasen benötigen,
direkt vom
erforderlich,
im
TP2,
TP1
und TP3
Die beiden Takterzeugungseinheiten weil
Normalbetrieb
rend die andere als »Heiße übernehmen kann.
15.2.
TP4
und
TP1P3
werden
auf den Flachbaugruppen,
Reserve«
abgeleitet.
arbeiten nicht synchron.
eine
TE
das
Gesamtsystem
nicht
zentral
die solche TaktDieses
ist nicht
versorgt,
wäh-
mitläuft und jederzeit die Taktversorgung
Taktverteilung
Die zentral erzeugten Taktphasen müssen zur Versorgung aller Flachbaugruppen, die den Systemtakt benötigen, aufgefächert werden. Dabei gilt die Forderung, daß die Taktflanken sehr genau abgeglichen sind um zeitlich aufeinander abge-
157
=
e— T=2200ns ——>I Impuls pe Pause : —
50ns
150 ns
|
Tpı*
TP3
TP2
|
TPıP3
Bild 15.1. Taktphasen der EDS
Zeitmanstab:
5Uns/cm
Spannungsmallstab:
——
TPT
_ |
Testfeld TE2 Korrespondenz tür Splilbetrieb
Tpa*
Streitenleiter rechts
[TP3% Taktfehler
TE2
1-16
Fehlermeldung
17-32
Der Taktumschalter
steuert in Verbindung
mit dem
Umschalter
der zweiten
Takterzeugungseinheit die Aussendung eines »Vorbereitungssignales« (VB*) von der Betriebs-TE. Die Reserve-TE darf dieses Signal nicht aussenden. Die Taktempfangseinheiten entscheiden anhand des aktiven VB*-Signals, von welcher
Takterzeugungseinheit der Systemtakt weiterverstärkt wird. Damit ist sichergestellt, daß alle Systemeinheiten den Takt von derselben Takterzeugungseinheit weiterverwenden. Die
Taktvervielfachung
fächert
die Taktphasen
1 und
3 auf je 16
Ausgänge
auf und steuert damit max 16 Taktkabelverstärker für TP1* und TP3* an. Die Taktkabelverstärkerbaugruppen enthalten vier Einzelverstärker für jeweils einen Taktkabelanschluß. Jeder Einzelverstärker bietet die Möglichkeit des Taktflankenabgleiches, damit alle 64 Taktkabelanschlüsse zur selben Nanosekunde die Taktflanke an die Empfangseinheiten aussenden. Das Vorbereitungssignal unterliegt bei der Verteilung an die Taktempfangseinheiten den selben strengen Forderungen bezüglich seines Abgleiches wie die Taktphasen 1 und 3. Das ist nötig, damit bei der Taktumschaltung nicht einige
Systemeinheiten, die das VB*-Signal von der Reserve-TE früher als andere emp-
fangen, schon auf den Takt von der Reserve-TE umschalteten, während ren noch den Takt der ehemaligen Betriebs-TE weiterverstärken.
die ande-
Das VB*-Signal wird wie die Taktphasen über max. 16 Taktkabelverstärker zu den 64 möglichen Taktkabelanschlüssen verteilt. Die Taktkabel bestehen jeweils aus drei Koaxialleitern und haben innerhalb einer Datenvermittlungsstelle alle die gleiche Länge. Nur so sind bei der Taktverteilung Laufzeitunterschiede zu vermeiden, denn ein Längenunterschied von etwa 20 cm hätte schon einen Taktversatz von einer Nanosekunde zur Folge. Im Bild 15.4. sind die Taktkabel, sowie die abgleichbaren Taktkabelverstärker deutlich
zu erkennen.
Toklkabelverstärker tür das VB-Signal
Korrespondenzkahel zur anderen TE
Irimmkondensatoren für den Taktabgleich
Taklkabetverstärker
für
TP3
Taklgenerator, -uberwachung und Taktumschaller TEN
i
=
=
DEREN
w‘
Taktkabel zu der Taklempfangse:nheiten
Bild 15.4. Rahmen
160
der Takterzeugungseinheit
j
\
Taktkabeiverslärker
für
TPi
15.2.2.
Dezentrale
Taktverteilung
Über ein Taktkabel wird jeweils eine Taktempfangseinheit — das kann eine Verarbeitungseinheit, eine Speicherbank oder eine Untereinheit einer Verarbeitungseinheit wie Geräteschnittstellenanpassung
oder Ein-/Ausgabe-Codewandler
sein —
mit dem Systemtakt TP1* und TP3* versorgt. In einem Taktverstärker 1 (TV1) wird anhand des Vorbereitungssignales VB* ausgewählt, von welchem Taktkabel, also von welcher Takterzeugungseinheit der Takt weiterverwendet werden soll. Der TV1 bietet wieder die Möglichkeit eines Taktflankenabgleiches. Man gleicht auf einen festen Bezugspunkt, der für das gesamte System gilt, ab. Ein TV1 kann max. 16 Taktverstärker 2 (TV2) speisen, die jeweils für die
Versorgung getrennte
einer Baugruppenzeile
abgleichbare
Verstärker,
zuständig sind. Ein TV2
von denen
je zwei den
enthält wieder vier
TP1*
bzw.
den
TP3*
weiterverstärken. Da an einen Verstärker max. 16 Lasten anschaltbar sind, speist ein Verstärkerpaar die Baugruppen der Einbauplätze 1 bis 16 mit TP1* und TP3*, das andere versorgt die Plätze 18 bis 32. Der TV2 selbst ist immer auf dem Platz 17 gesteckt. Die Versorgung der Baugruppenzeilen geschieht über sogenannte Streifenleiter, die über alle Einbauplätze links bzw. rechts des TV2
geschleift sind und zu Überwachungszwecken wurden. Von den
Streifenleitern
aus
wird
jeder
wieder an den TV2
Einbauplatz,
bei
dem
zurückgeführt der
Systemtakt
benötigt wird, versorgt.
15.3.
Taktüberwachung und Unsschaltung
Die Taktüberwachung ist wieder in einen zentralen dert. Die zentrale Überwachung erfaßt Fehler vom
vervielfachung.
Wird
hier ein Fehler erkannt,
und dezentralen Teil geglieTaktgenerator bis zur Takt-
so wird vom
VB*-Signal entsprechend geändert, damit nun in allen TV1 TE weitergeleitet wird.
Durch der
den asynchronen
Taktumschaltung
Betrieb
darauf
Taktumschalter das
der Takt der Reserve-
der beiden Takterzeugungseinheiten muß
geachtet
werden,
daß
die
Taktfolge
von
TP1
bei und
TP3 eingehalten wird und daß kein kürzerer Impulsabstand als 200 ns auftritt. Kürzeren Taktzeiten vermag die Hardware nicht mehr mit Sicherheit zu folgen. Bei der Taktumschaltung wird darum überwacht, daß vor dem Aussenden ersten Taktimpulses von der Reserve-TE eine Mindestzeit von 200 ns nach
des Be-
ginn des letzten von der Betrieb-TE abgegebenen Taktimpuls verstrichen ist. Entsprechend dem Bild 15.5. kann sich dabei im ungünstigsten Fall eine Pausenzeit von 350 ns ergeben. Diese Tatsache bringt es dann mit sich, daß das Gesamtsystem für 200 ns in Ruhe verharrt. Die dezentrale Taktüberwachung erfaßt Taktfehler bis hin zu den Streifen-
leitern. Der über die Leiter verteilte Systemtakt wird wieder auf den TV2 zurück-
161
Takt
von
der
_
Betriebs- TE
DE
Takttehl
eher
< 200 ns Takt von der Reserve - TE
Takt, der zugeführt
dem System wird
| J
| L
Bild 15.5. Taktumschaltung
geführt
und
überprüft,
ob Taktverfälschungen
durch
einen
defekten
Taktabneh-
mer auf dem Streifenleiter entstanden. Da bei einem nach der Zusammenfassung der Taktphasen im TV1 auftretenden Fehler eine Umschaltung auf die Reserve-TE keinen Erfolg bringt, wird bei
dezentralen und
Fehler
die betroffene
der Taktfehler
Systemeinheit in den Ausfallzustand
versetzt
signalisiert.
15.4.
Taktsplitten im Wartungsfall
Wenn
im Fehlerfall
die Diagnoseprogramme
nicht zum
Erfolg führten
ist eine
weitere Fehlersuche mit Wartungsprogrammen in einem vom Betriebssystem abgetrennten Wartungshalbsystem nötig. Dabei ist es vielfach erforderlich, daß zur Fehlereingrenzung der Ablauf des Wartungsprogramms unterbrochen wird. Auch muß der Weiterlauf des Programms in einzeln abrufbaren Schritten möglich sein, um an den Anzeigefeldern die sich aus dem Programmlauf ergebenden Signale auf Richtigkeit überprüfen zu können. Die Unterbrechung des Programmlaufes ist durch anhalten des Systemtaktes
zu den Einheiten
des Wartungshalbsystemes
möglich.
Der
Abruf
weiterer
Pro-
grammschritte wird dann durch kurzzeitige Freigabe des Taktes von jeweils nur 200 ns erzielt. Das entspricht einem TP1* und TP3*. Diese Möglichkeit der einzeln abrufbaren Taktabschnitte nennt man »Einzelauswahl« (EA), im Gegensatz zur »Dauerauswahl« (DA), bei der der Systemtakt ununterbrochen an die Taktempfangseinheiten gesendet wird. Selbstverständlich darf der Takt zu den Systemeinheiten, die den Vermittlungsbetrieb aufrecht erhalten, nicht unterbrochen werden. Darum ist es erforderlich, daß bei Einzelauswahlbetrieb beide Takterzeugungseinheiten zur Speisung der Systemeinheiten herangezogen werden: eine für das Betriebssystem — mit Dauerauswahlbetrieb -, die andere zur Versorgung des Wartungshalbsystems — mit Ein-
zelauswahlbetrieb -. Mit Schaltern am Testfeld
der Takterzeugungseinheiten
eingestellt, welche Systemeinheiten tes versorgt werden.
162
von welcher
TE
beim
wird
Splitten
die Zuordnung des
Systemtak-
Wenn im Wartungshalbsystem nun der Takt angehalten werden soll, wird von der speisenden Takterzeugungseinheit das VB*-Signal passiv gestellt, so daß die Taktverstärker 1 der betroffenen Einheiten keine Taktdurchschaltung mehr vornehmen. Der Abruf weiterer Takte geschieht durch Tastendruck am Testfeld der Spei-
cher- und Anforderungssteuerung. anlaßt,
jeweils
für 200
andere
TE
Dauerauswahlbetrieb
Dadurch
ns das VB*-Signal
wird die Takterzeugungseinheit verzu
aktivieren,
worauf
die TV1
immer
Gesamtsystems
heran-
nur einen TP1* und TP3* den Wartungseinheiten zuführen. Im Falle eines Taktfehlers an der Takterzeugungseinheit, die das Betriebssystem speist, wird der Splitbetrieb der beiden TE automatisch beendet und die gezogen.
im
zur
Versorgung
des
163
16.
Periphere Geräte
16.1.
Aufgaben der peripheren Geräte
Im System EDS werden neben den zentralen Einheiten periphere Geräte (externe G., Anschlußgeräte)
eingesetzt, die sich nach ihrer Aufgabenstellung in drei Grup-
pen einteilen lassen: a) Geräte zur Ein- oder Ausgabe von Daten b) c)
Geräte zur Speicherung großer Datenmengen (Massenspeicher) Geräte zur Anzeige von Systemzuständen Aufgabe des Systems EDS ist der Auf- und Abbau von Verbindungen
den angeschlossenen Teilnehmergung von Daten in Form dafür nötigen Programme
und Verbindungsleitungen,
zwischen
sowie die Übertra-
von Polaritätswechseln zwischen diesen Leitungen. Die und Daten bleiben über einen längeren Zeitraum gleich;
die Daten zur Steuerung der einzelnen Verbindungen werden von den Teilnehmern durch die Wahlinformation geliefert. Es fallen daher nur geringe Datenmengen an, die während des Betriebes neu in das System eingegeben werden müssen. Ebenso beschränkt sich die Ausgabe von Daten auf geringe Mengen, die zur Überwachung und Aufrechterhaltung des Betriebes notwendig sind. Diese Daten werden mit Hilfe von 100-Bd-Blattschreibern in das System ein- und vom System ausgegeben. Da-
durch stehen für alle Ein- und Ausgabevorgänge Protokolle zur Verfügung, die im Fehlerfall Hinweise auf die Art des Fehlers geben können. Der Programmvorrat des Systems EDS besteht zu einem großen Teil aus Siche-
rungsprogrammen, die nur im Fehlerfall ablaufen müssen. Diese Programme werden wegen der hohen Kosten von Kernspeichern auf periphere Speicher ausgelagert und im Bedarfsfalle zum Ablauf in den Kernspeicher geladen. Ebenso werden die Daten zur Gebührenberechnung (Rufdaten) und die Daten für Sonderdienste aus Kostengründen auf periphere Speicher ausgelagert. Als periphere Massenspeicher
werden im System EDS Magnetplattenspeicher mit auswechselbaren Plattenstapeln eingesetzt. Dadurch ist es möglich, bei Ausfall des Rufdatenrechners oder der Übertragungsstrecke die Rufdaten durch Austausch der Plattenstapel sicherzustellen und die Übertragung zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen. Ferner können umfangreiche Programm- und Datenänderungen durch Austausch der Plattenstapel und neues Laden des Kernspeichers in kurzer Zeit durchgeführt werden.
Bei einem zentral gesteuerten Vermittlungssystem wie dem EDS können auch kleine Fehler schwerwiegende Auswirkungen auf das Gesamtsystem haben. Um den Zustand der Anlage ständig überwachen und frühzeitig Maßnahmen zur Besei-
tigung von Fehlern einleiten zu können, wird der Zustand optisch auf einem Lampentableau im Kontrollplatz angezeigt. Es sind jedoch nicht alle Zustände durch das 164
Programm erfaßbar, so daß z. B. Ausfälle von Lüftern über eine besondere Überwachungseinrichtung, die Signalabfrageeinrichtung erfaßt und den Sicherungsprogrammen im Kernspeicher zur Verfügung gestellt werden (Bild 16.1.). J
J
SAE-D BSW
BSST SAE-Z
!
eje|e
|
KPL
Tu
|
|
I
LE |
Ice
|
Bsst
BSw
fm
272
PS lErsatz)
SH]
|
|
Ss
GSPST
B5B
}
GSPST
BSB LE GE
..... Leitungsanschlußeinheit _..... Geräteanschlußeinheit
PSA ..... PS...
_...... Signalabtrageeinrichtung
BSST
S: Selektorkanal _..... Blattschreibersteuerung
SAE
Plattenspeicheranpassung Plattenspeicher
KPL
_.....
Z: zentral D: dezentral Kontrollplatz
GSPST
.....
M
BSW
Multiplexkanal
.....
Wartungsblattschreiber
BB
Großspeichersteuerung
_..... Bedienungsblattschreiber
Bild 16.1. Periphere Geräte im System EDS
16.2.
Speichergeräte
Die Kosten für die Speicherung eines 32-bit-Wortes im Kernspeicher betragen etwa 30 DM. Um bei den Daten, zu senken, werden sie auf
Kosten nur etwa 0,003 DM
die nicht ständig benötigt werden, die Speicherkosten externe Massenspeicher ausgelagert, bei denen die
für ein Wort betragen. Verbunden mit einer Senkung
der Kosten ist jedoch eine Erhöhung
der Zugriffszeit. Sie beträgt bei den Massen-
speichern einige Millisekunden gegenüber Mikrosekunden beim Kernspeicher. Die im System EDS verwendeten Magnetplattenspeicher werden über eine Steuerelektronik, die Großspeichersteuerung und Plattenspeicheranpassung (GSPST, PSA) an 165
die Selektorkanäle der Geräteanschlußeinheit angeschlossen. Aus Gründen der Redundanz sind sowohl die Plattenspeicher als auch die Steuerelektroniken doppelt vorhanden. Für die verschiedenen Aufgaben stehen für jedes Halbsystem drei Plattenspeicher sowie ein weiteres Reservegerät zur Verfügung.
Die Aufteilung sieht in jedem Halbsystem einen Plattenspeicher als »Systemplatte« vor. Auf diesem Gerät sind alle Daten, die das Betriebssystem benötigt, gespeichert. Ein Gerät dient der Aufzeichnung der Rufdaten, aus denen später auf dem Rufdatenrechner die Gebühren ermittelt werden, und auf einem weiteren Ge-
rät werden die Daten für die Sonderdienste gespeichert.
16.2.1.
Magnetplattenspeicher
PS
Die magnetischen Speicher lassen sich in Magnetkern- und Magnetschichtspeicher einteilen. Der Magnetplattenspeicher zählt zur Gruppe der Magnetschichtspeicher. Er verwendet die Oberfläche von eisenoxidbeschichteten Aluminiumplatten als Datenträger. 11 solcher Platten mit einem Durchmesser von 356,4 mm werden durch
Abstands- und Haltevorrichtungen übereinandergeschichtet zu einem Plattenstapel verbunden. Von den so entstehenden 22 Oberflächen werden die oberste und unterste durch Schutzplatten (gegen mechanische Einwirkungen) abgedeckt, so daß für die Datenaufzeichnung 20 Oberflächen zur Verfügung stehen, die von oben nach
unten mit 0 bis 19 numeriert sind. Jede Oberfläche ist in 203 konzentrische Kreise
eingeteilt, die sogenannten Spuren, die von außen nach innen mit O bis 202 numeriert sind. Die letzten 3 Spuren dienen dabei als Reserve, so daß für die Datenaufzeichnung 4000 Spuren zur Verfügung stehen.
20 übereinanderliegende Spuren des gleichen Durchmessers werden als Zylinder bezeichnet. Jeder Plattenoberfläche ist ein kombinierter Schreib-Lese-Löschkopf fest zugeordnet. Die 20 Köpfe sind auf einem Wagen kammartig übereinander montiert.
Der
Wagen
ist radial zum
Plattenstapel
beweglich
und
kann
203
feste
Positionen, entsprechend den 203 Zylindern einnehmen. Über einen zweistufigen Auswahlvorgang kann durch mechanische Bewegung des Wagens jeder Zylinder und innerhalb des Zylinders durch elektrische Auswahl jeder Kopf aufgesucht werden, wodurch eine bestimmte Spur für das Schreiben oder Lesen zur Verfügung steht. Jede der Spuren ist durch die Angabe der Zylinder- und Kopfnummer eindeutig definiert und kann für adressiert werden (Bild 16.2.).
den
als Positionieren
bezeichneten
Steuervorgang
Während des Betriebes dreht sich der in das Gerät eingesetzte Plattenstapel mit einer Drehzahl von 2400 U/min. Dabei schweben die Köpfe auf einem durch Belüftung erzeugten Luftpolster in einem Abstand von etwa 3 „m über, bzw. unter den Platten ohne sie zu berühren. Durch dieses Prinzip der fliegenden Köpfe sind die Plattenstapel praktisch verschleißfrei. Der mechanische Teil des Plattenspeichers besteht aus dem Spindelantriebsmechanismus und dem Positioniersystem. Zum Antrieb des Plattenstapels dient ein Asynchronmotor, dessen Drehbewe-
166
Obere Schutzplatte
Sı_
m
_
N
Zylinder
Untere Schutzplatte {Indexplatte}
Spur (Zylinder) $
Spur (Zylinder)
22
Bild 16.2. Magnetplattenstapel, Aufbau
gung über einen Keilriemen auf die Spindel übertragen wird. Mit Hilfe einer Wirbelstrombremse wird bei Ausschalten des Gerätes der Plattenstapel abgebremst. Das Positioniersystem bewegt den Wagen, auf dem die Köpfe montiert sind, mit Hilfe eines Tauchspulenantriebes, der durch die Angabe der Zylindernummer gesteuert wird. Der
elektrische Teil des Plattenspeichers
besteht aus der Stromversorgung,
der
Schreib-Lese-Elektronik und der Logik für die Steuerung der Abläufe. In der Stromversorgung wird die Wechselspannung von 120/208 Volt in die benötigten
Gleichspannungen von + 5; + 20; + 36 und + 40 Volt umgesetzt. Die SchreibLese-Elektronik hat die Aufgabe, den jeweils verwendeten Kopf auszuwählen, die
Daten auf die Spur aufzuzeichnen und die aufgezeichneten Daten wieder zurückzugewinnen.
167
Die Logik schließlich steuert und überwacht die Abläufe,
die zum
Positionieren,
Schreiben und Lesen notwendig sind. Der Plattenspeicher ist in einem Gehäuse von 96,5 cm Höhe, 70 cm Breite und 95,5 cm Tiefe untergebracht. Unter einer während des Betriebs geschlossenen
Haube sind das Positioniersystem und der Plattenstapel auf einer Montageplatte angeordnet. Für Wartungsarbeiten sind vorn und hinten Türen vorhanden, durch
Bild 16.3. Plattenspeicher geöffnet
Für den Betrieb wird der Plattenstapel nach Entfernen des unteren Schutzdeckels auf den Spindelantrieb aufgeschraubt, wodurch sich gleichzeitig der obere Schutzdeckel löst. Nach dem Einschalten des Gerätes werden die Platten mit Hilfe von Reinigungsbürsten von eventuellen Staubresten befreit. Gleichzeitig beginnt der Plattenstapel sich zu drehen und erreicht nach etwa 20 Sekunden 90 /, der Nenndrehzahl. Zu diesem Zeitpunkt ist der sogenannte Bürstenzyklus abgelaufen und die Köpfe werden geladen. Dabei fährt der Wagen mit dem Kopfvielfach vorwärts, bis
die Köpfe sich innerhalb des Plattenstapels befinden. Durch entsprechende Ausformung legen sie sich dabei bis auf einen Abstand von etwa 3 um an die Plattenoberflächen an und schweben in diesem Abstand, gehalten durch das Luftpolster. Der Wagen bewegt sich dabei weiter zum Platteninneren hin, bis eine Begrenzung durch einen Weggeber festgestellt wird. Dann wird die Bewegung des Wagens
umgekehrt, ein Differenzzähler in der Logik wird mit dem Wert 203 geladen und der Wagen wird, gesteuert durch den Inhalt des Differenzzählers, der bei jedem überfahrenen Zylinder um 1 vermindert wird, auf den Zylinder O positioniert. Bei
Stillstand des Wagens wird in der Schreib-Lese-Logik der Kopf 0 ausgewählt und 168
der Plattenspeicher meldet das Ende dieses »First Seek« (Einnehmen der Grundstellung)-Ablaufes an die Großspeichersteuerung. Diese kann dann die Schreib-, Lese- und weiteren Positioniervorgänge steuern. Die
von
der Großspeichersteuerung
übertragenen
Daten
werden
bitseriell auf
die jeweils ausgewählte Spur aufgezeichnet. Da die Plattenstapel austauschbar sind und
Drehzahlenunterschiede
zwischen
den
einzelnen
Geräten
unvermeidbar
sind,
erfolgt die Aufzeichnung in einem Verfahren, bei dem aus der gelesenen Information eine Synchronisierung erzeugt werden kann, nämlich in Wechseltaktschrift nach DIN 66 010. Dabei kann beim Lesen aus jedem Bit ein Taktimpuls gewonnen werden, wodurch auch eine größere Anzahl von aufeinanderfolgenden Nullen oder Einsen einwandfrei voneinander getrennt werden kann.
Bei der Wechseltaktschrift ist jedes Spurelement (Bit) durch einen Flußwechsel gekennzeichnet. Eines der beiden Binärzeichen (die Eins) ist durch einen zusätz-
lichen Flußwechsel in der Mitte des Spurelementes dargestellt. Der zeitliche Abstand zweier Bit beträgt 400 ns, damit beträgt die Kapazität einer Spur 62 500 Bit oder 7800 Bytes, von denen für die Datenaufzeichnung etwa 7200 zur Verfügung stehen. Für jeden Flußwechsel werden von der Großspeichersteuerung ein Taktund bei einer
Eins ein
Datenimpuls
von jeweils 100 ns übertragen,
die nach ent-
sprechender Umformung als Wechseltaktschrift auf die Spur aufgeschrieben werden. Beim Lesen werden dann aus der Wechseltaktschrift wieder Takt- und Datenimpulse erzeugt und an die Großspeichersteuerung übertragen (Bild 16.4.). pos. Sättigung
Sättigung 0
T T
D
.....
.....
400. ns
1
TDT _Wons_
0
0
T
0
T
1
1
1
ToroTrpdr
Taktimpulse
Datenimpulse
Bild 16.4. Wechseltaktschrift nach DIN 66010 und Takt-Datenimpulse
169
Die auf einer Spur zur Verfügung stehende Kapazität von etwa 7200 Bytes ist in vielen Fällen zu groß, um
mit einem
Schreib- oder Lesevorgang
steuerung
damit
Datenübertragung
geschrieben
oder
gelesen werden. Jede einzelne Spur wird daher in eine variable Anzahl von Blöcken eingeteilt, die einzeln geschrieben oder gelesen werden können. Da die konzentrischen Spuren keinen Anfang und kein Ende besitzen, ist auf der untersten Schutzplatte ein Schlitz, der Index angebracht, der das Ende der Spur und damit gleichzeitig den Anfang kennzeichnet. Dieser Schlitz wird optoelektronisch abgetastet und als Impuls bei jeder Umdrehung des Plattenstapels an die Großspeicherübertragen,
die
die
zwischen
Plattenspeicher
und Geräteanschlußeinheit steuert. Die einzelnen Blöcke der Spur sind voneinander durch Blocklücken getrennt, in denen jeweils eine Neusynchronisierung auf den folgenden Block erfolgt. Zur eindeutigen Kennzeichnung und Kontrolle von Positioniervorgängen steht am Anfang jeder Spur eine Spuradresse. Sie enthält neben einem Byte für den Spurzustand
die Zylinder- und Kopfnummer.
Das Spurzustandsbyte ermöglicht es,
defekte Spuren zu kennzeichnen und eine Ersatzspur zuzuweisen. Der auf die Spuradresse
folgende
Spurkennblock
entspricht
in seinem
Aufbau
den
Datenblöcken
und enthält im Falle einer defekten Spur die Adresse der Ersatzspur, so daß mit Hilfe dieser Adresse auf die entsprechende Ersatzspur positioniert werden kann. Ferner enthält der Spurkennblock Angaben über die Anzahl der Blöcke innerhalb der Spur und gibt die Anzahl der benutzten Blöcke an. Die einzelnen Datenblöcke dienen zur Speicherung der aufzuzeichnenden Daten. Jeder einzelne Block besteht aus drei Feldern, dem Kennungs-, Schlüssel- und
Datenfeld. Das Kennungsfeld so daß jeder Block
gibt neben der Spurnummer
über diese Blockadresse
eindeutig
die Blocknummer an,
adressierbar
ist. Es
enthält
weiter Angaben über die Länge der folgenden Felder. Im Schlüsselfeld werden Daten aufgezeichnet, die zur näheren Kennzeichnung des Blockes
dienen.
Es kann
angabe im Kennungsfeld Null.
wahlweise
entfallen,
in diesem
Fall ist die Längen-
Das Datenfeld schließlich dient der Speicherung der eigentlich aufzuzeichnenden Daten.
Die
einzelnen
Felder der Blöcke
werden
voneinander
ebenfalls
durch Block-
lücken getrennt, in denen beim Lesen die Einsynchronisierung auf das folgende Feld durchgeführt wird (Bild 16.5.).
16.2.2.
Großspeichersteuerung und
Plattenspeicheranpassung
GSPST/PSA
Die Geräteanschlußeinheit ist für eventuelle spätere Erweiterungen
und Änderun-
gen mit einer universellen Schnittstelle ausgerüstet. Zum Anschluß der Plattenspeicher ist daher die Zwischenschaltung einer Steuerelektronik, der Großspeichersteuerung nötig, um die Signale der Schnittstelle auf die Erfordernisse der Geräte umzusetzen. An die Großspeichersteuerung, die für den Anschluß verschiedener
170
Drehrichtung
Letzter
Datenblock
Datenfeld
Y
Wi}
2
Schlüsselfeld
Blocklücken
Bild 16.5. Spur-
und Blockeinteilung auf Magnetplatten
Arten von Speichern vorgesehen ist, werden über eine spezielle Anpassung, Plattenspeicheranpassung die Plattenspeicher angeschlossen. Anschließbar
sind an
eine Anpassung
bis zu 8 Betriebsgeräte
und
die
ein Ersatz-
gerät, vier Anpassungen können an eine Großspeichersteuerung angeschlossen werden, so daß insgesamt 32+4 Geräte möglich sind.
Aufgabe der Großspeichersteuerung und Plattenspeicheranpassung ist die Steuerung und Synchronisation des Datenverkehrs zwischen Geräteanschlußeinheit und den Plattenspeichern.
Großspeichersteuerung und Plattenspeicheranpassung sind in drei Schränken von
zusammen
157,7 cm
Höhe,
189 cm
Breite und 63 cm Tiefe
untergebracht.
Über
eine Standard-Anschluß-Logik werden die von der Geräteanschlußeinheit gesende171
ten Signale ausgewertet, die Abläufe bei Befehlseinleitung und -Ausführung steuert und der Befehlsabschluß an die Geräteanschlußeinheit zurückgemeldet. ten
ge-
In einem Puffer werden die zu übertragenden Geräteadressen, Befehle und Dazwischengespeichert, um die unterschiedlichen Geschwindigkeiten zwischen
Kernspeicher und Plattenspeicher auszugleichen. Die Geräteanschlußlogik steuert die
Abläufe
zwischen
Puffer
und
Plattenspeicheranpassung.
Sie
wertet
das
Da-
tenformat der Spur aus und setzt die Daten von der parallelen in die serielle Form um und umgekehrt. Die wesentlichen Aufgaben der Plattenspeicheranpassung sind die Auswahl des adressierten Gerätes und die Versorgung der Plattenspeicher mit Steuerinformation für die Positionierung. In einem Speicher steht für jeden angeschlossenen Plattenspeicher die gegenwärtige Zylindernummer. Durch Subtraktion von einzunehmendem
Zylinder und gegenwärtigem
und sendet diese zusammen
Zylinder errechnet die Anpassung
mit einer Angabe
die Differenz
der Positionierrichtung an den je-
weils ausgewählten Plattenspeicher.
Über eine Folgesteuerung werden beim Einschalten die einzelnen Plaitenspeicher durch die Anpassung nacheinander an das Wechselspannungsnetz geschaltet, um eine Netzüberlastung durch dic hohen
meiden. 16.2.3.
Einschaltströme der Plattenspeicher
zu ver-
Ablauf einer Daten-Ein-/Ausgabe
Der Ablauf einer Daten-Ein-/Ausgabe erfolgt immer dann, wenn Daten vom Kern-
speicher auf den Plattenspeicher oder umgekehrt übertragen werden sollen. Am Beispiel eines Schreib- und anschließenden Lesevorganges soll die Zusammenarbeit zwischen GE, GSPST und PS erläutert werden. Nachdem das Organisationsprogramm erkennt, daß Daten
auf
dem
Platten-
speicher abgespeichert werden sollen, muß die erforderliche Steuerinformation in Form
von GE-Befehlen und Kanalbefehlen
im Kernspeicher bereitgestellt werden.
Die GE wird durch Setzen und Verteilen einer Ablaufanforderung angestoßen und liest den GE-Befehl aus ihrem Steuerbereich. Daraus entnimmt sie den Operationscode »Starten Gerät« und die Adresse von Kanal und Gerät. Die Geräteadresse wird an die Großspeichersteuerung übertragen und von dieser überprüft. Ist das adressierte Gerät vorhanden, gibt die GSPST eine Quittungsmeldung an die GE. Diese fordert von der GSPST den Gerätezustand in Form des Gerätezustandsbytes an. Das Gerätezustandsbyte (GB), das Auskunft darüber gibt, ob das adressierte Gerät in der Lage ist, die gewünschte Operation durchzuführen, wird als Quittungsinformation in den Steuerbereich der GE eingetragen. Erkennt die GE aus der Untersuchung des GB, daß das Gerät die Operation ausführen kann, sendet sie
den Operationscode des Kanalbefehls an die GSPST und lädt den restlichen Teil zur weiteren Steuerung der Abläufe in ihre Register. Die GSPST decodiert den Operationscode und erkennt daraus, daß Daten auf die Platte geschrieben werden sollen. 172
Für die Datenübertragung stehen zwischen GE und GSPST zweimal 9 Informationsleitungen zur
Verfügung,
über
die Adressen,
Befehle,
stände parallel (8 Bit und 1 Paritätsbit) übertragen werden.
Daten
und
Gerätezu-
Die Art der Information auf den Leitungen DOUT (Data out, Datenausgabeleitungen) und DIN (Data in, Dateneingabeleitungen) wird durch zwei Steuerlei-
tungen angegeben. Über weitere Steuerleitungen werden der zeitliche Ablauf gesteuert und Quittungssignale ausgetauscht. Nach der Decodierung des Operationscodes durch die GSPST fordert diese die einzelnen Datenbytes nacheinander von der GE an, setzt sie von der parallelen Form in die serielle um und überträgt sie an den Plattenspeicher. Die Anzahl der zu übertragenden Datenbytes entnimmt die GE dem Kanalbefehl. Sind alle Bytes übertragen worden, sendet die GE ein Endesignal an die GSPST, die damit der GE wieder den Gerätezustand meldet. Die GE untersucht den Zustand des Gerätes
und
sendet, wenn
dieser in Ord-
nung ist, den Operationscode für die nächste Operation an die GSPST. Diese erkennt, daß gelesen werden soll und überträgt die seriellen Daten von der Platte nach Umwandlung parallel an die GE. Diese überwacht wieder die Anzahl der zu übertragenden Bytes. Sind alle Bytes übertragen worden, sendet die GE wieder das
Endesignal an die GSPST, die damit den Befehl beendet. Damit das Organisationsprogramm den Ablauf der Datenübertragung auf Fehlerfreiheit überprüfen kann, erfolgt am Ende einer aus mehreren Kanalbefehlen bestehenden Befehlskette ein Eintrag in einen Puffer zum Rückmeldesteuerbereich GE an PE. Hier wird der Zu-
stand des Gerätes und des Kanals abgespeichert. Die GE verständigt die PE durch Setzen und Verteilen einer Ablaufanforderung, diese nimmt ein Programm auf und kann mit Hilfe dieses Programms
die erfolgte Datenübertragung
durch
werten der Quittungsinformation im Puffer auf Fehlerfreiheit überprüfen. Bei der Datenübertragung
Aus-
zwischen GE und GSPST wird neben den 8 Informa-
tionsbit zusätzlich noch ein Paritätsbit übertragen, das je nach Richtung in der GE erzeugt und in der GSPST überprüft wird oder umgekehrt. Mit Hilfe des Paritätsbits läßt sich die Datenübertragung gegen Verfälschung einzelner Bits sichern, jedoch ist der Kapazitätsanteil hoch und die Sicherung nicht für alle Fälle ausreichend. Zur besseren Ausnutzung der Kapazität der Plattenspeicher und zur Erhöhung der Sicherheit ersetzt man bei der Aufzeichnung auf die Platte das Paritätsbit durch ein zyklisches Blocksicherungsverfahren. Dazu werden
in der GSPST die Paritätsbits abgetrennt, der gesamte Block nach der Serienwandlung in ein Schieberegister exklusiv geodert und zyklisch eingeschrieben und am Ende des Blockes auf die Spur aufgezeichnet. Beim Lesen von der Platte wird in der gleichen Weise vorgegangen und die dabei erzeugte Sicherungsinformation mit der aufgezeichneten verglichen. Tritt beim Vergleich eine Ungleichheit auf, erfolgt
eine Fehlermeldung an die GE. Als weitere Sicherheit wird die Anzahl der 1-Bits innerhalb des Blockes gezählt und ebenfalls am Ende des Blockes aufgeschrieben und beim Lesen wieder verglichen. Dadurch lassen sich bei geringem Kapazitätsverlust die Daten wirksam gegen Verfälschungen sichern.
173
16.3.
Ein-/Ausgabegeräte
Die Ein-/Ausgabegeräte des Systems EDS
lassen sich in zwei Gruppen einteilen:
a) Geräte zur vermittlungstechnischen Bedienung b)
Geräte zur rechnertechnischen Bedienung Für beide Zwecke werden Blattschreiber in 100-Bd-Ausführung jedoch unterschiedlich an das System angeschlossen sind.
16.3.1.
Weartungsblattschreiber
eingesetzt,
die
BSW
Für die Unterhaltung (Wartung) des Systems EDS Ein-/Ausgabegeräte zur Verfügung. Portokollblattschreiber, der andere
stehen zwei Blattschreiber als
Im störungsfreien Zustand dient der eine als als Dialogblattschreiber. Für den Protokoll-
blattschreiber sind programmtechnisch nur Ausgaben zugelassen, der Dialogblattschreiber erlaubt sowohl Ein- als auch Ausgaben. Wird die Anlage im Störungsfall in zwei Teilsysteme aufgetrennt, kann der dem Vermittlungsbetrieb zugeordnete Blattschreiber beide
Aufgaben
Beide Blattschreiber werden
wahrnehmen.
über je eine Steuerelektronik,
die Blattschreiber-
steuerung, an je einen Multiplexkanal der GE angeschlossen. Die Blattschreiber sind anstelle des Fernschaltgerätes mit einer Umsetzerbaugruppe ausgerüstet, über die alle im Blattschreiber vorhandenen Kontakte, Lampen und Magneten über getrennte Leitungen an die Blattschreibersteuerung geführt sind. Durch die Verwendung von Geräten mit Speichersender und automatischer Ziffern-Zeichenumschaltung wird die Bedienung stark vereinfacht. Über eingebaute Streifenlocher und Lochstreifensender ist die Eingabe mittlerer Datenmengen durch Lochstreifen mög-
lich. 16.3.2.
Blattschreibersteuerung BSST
Aufgabe der Blattschreibersteuerung ist es, den Datenverkehr zwischen den Blattschreibern und der GE zu steuern. Dazu setzt sie das internationale Telegrafenalphabet Nr. 2 in den parallelen 8-Bit-Code der GE-Schnittstelle um. Die Blatt-
schreibersteuerung kennt drei Betriebsarten: Programmgesteuerte Ein-/Ausgabe Direkt-Ein-/Ausgabe (DEA) und
(PEA),
Lokalbetrieb Die
Betriebsart
PEA
ermöglicht
den
programmgesteuerten
Dialogverkehr
mit
dem System EDS. Dabei werden die Ein-/Ausgaben über Kanalbefchle gesteuert.
Das System gibt Meldungen und Protokolle aus und der Bediener kann Abläufe durch Eingabe von Zeichen steuern. Am Ende einer Ein-/Ausgabeoperation schaltet die Blattschreibersteuerung auf Lokalbetrieb um, so daß es möglich ist, Kommentare zu den Meldungen hinzuzufügen.
Für Wartungszwecke ist es mit der Betriebsart DEA 174
möglich, direkten Zugriff
zur Speichereinheit zu nehmen. Wegen der Gefahr unbeabsichtigten Überschreibens von Daten ist diese Betriebsart während des störungsfreien Betriebes durch einen Schalter an der BSST gesperrt. Mit den Befehlen der DEA besteht die Möglichkeit, das Ablaufverteilregister zu beschreiben und auszulesen, Ablaufanforderungsbits zu setzen und zu löschen und Daten wortweise in den Kernspeicher zu schreiben und auszulesen. Im Lokalbetrieb können Lochstreifen für spätere Eingaben hergestellt und kontrolliert, sowie Ergänzungen zu den Ausdrucken geschrieben werden (Bild 16.6.).
GE
Anpassung
Standard - Anschiun
Zwischenspeicher
Ein- /AusgabeSteuerung
Anpassung
|
Blattschreiber
T 1005
T 1005
Bild 16.6. Struktur und Anschluß
der
Blattschreibersteuerung
175
16.3.3. Neben
Bedienungsblattschreiber den Wartungsblattschreibern
für die rechnertechnische Bedienung
stehen
für die vermittlungstechnische Bedienung die Bedienungsblattschreiber (BSB) zur Verfügung. Die Steuerung der BSB erfolgt programmtechnisch, über die Leitungsanschlußeinheit, an die die BSB wie Teilnehmer- und Verbindungsleitungen ange-
schlossen sind. Über die BSB werden die Tätigkeiten für Betrieb, Überwachung und Änderungen
16.4.
der vermittlungstechnischen Funktionen
ausgeführt.
_Anzeigegeräte für Systemzustände
Im Systemraum ist normalerweise kein Personal anwesend. Alle Betriebszustände des Systems werden daher in den Bedienraum signalisiert, wo die Anzeige akustisch und optisch am Kontrollplatz erfolgt.
16.4.1.
Kontrollplatz
Die aus drei Lampenfeldern mit je 100 Lampen bestehenden Anzeigen des Kontrollplatzes sind im Aufsatz eines Tisches untergebracht, der als Arbeitsplatz mit einem Fernsprecher und Ablagemöglichkeiten für Arbeitsunterlagen ausgerüstet ist. Der Gesamtzustand der Anlage wird ständig durch die einzelnen Lampen widergespiegelt. Durch drei Zustände der Lampen: a) aus b) blinken und c) Dauerlicht wird angezeigt, ob die den einzelnen Lampen zugeordneten Einheiten und Untereinheiten sich a) im normalen oder b), c) in einem Sonderzustand befinden, aus dem
sie nur b) durch manuelle Eingriffe oder c) programmgesteuert in den normalen
Zustand versetzt werden können. Störungen werden zusätzlich durch einen Gong akustisch signalisiert, um auch den Bediener, der gerade mit laufenden Arbeiten beschäftigt ist, aufmerksam zu machen (Bild 16.7.).
16.4.2. Neben
Signalabfrageeinrichtung den programmtechnisch
erfaßbaren Zuständen
des Systems wie Ausfall-,
Prüfzustand werden am Kontrollplatz auch Zustände angezeigt, die dem Programm
nicht ohne weiteres zugänglich sind, wie z. B. Ausfälle von Stromversorgungen und Lüftern. Diese Zustände müssen aber, um programmgesteuert an den Kontrollplatz ausgegeben werden zu können, in Form von Tabellen im Kernspeicher zur Verfügung stehen. Diese Umsetzung von Kontaktzuständen in Daten wird mit Hilfe der Signalabfrageeinrichtung durchgeführt. Die Signalabfrageeinrichtung besteht aus dem für jede Schrankreihe einmal vor-
handenen dezentralen und dem zentralen Teil. 176
Bild 16.7. Kontrollplatz und Bedienungsblattschreiber Die vom dezentralen Teil erkannten Zustände werden an den zentralen Teil gemeldet, dort zwischengespeichert und periodisch oder bei Änderungen durch ein
Steuerprogramm in den Kernspeicher übertragen, von wo aus sie mit einer gerin-
gen Verzögerungszeit
auf dem
Kontrollplatz
angezeigt
werden.
Um auch im Systemraum jederzeit einen Überblick über den Zustand der Anlage
zu haben,
sind an den
Endstützen
der Schrankreihen
Lampen
vorhanden,
die als
wichtigste Zustände den Ausfall von Lüftern und Stromversorgungen, Temperaturüberschreitungen und Marginal check anzeigen.
177
17.
Programmausstattung der EDS-Technik
Das Anlagenprogrammsystem (APS) umfaßt alle Funktionen, die die EDS-Anlage sowohl als Rechner wie als Vermittlungssystem erfüllen soll. Entsprechend den
umfangreichen Teilaufgaben setzt sich das Gesamtprogramm aus vielen Programmkomponenten zusarnmen. Der größte Teil des APS befindet sich ständig im EDSKernspeicher und steht damit ununterbrochen dem schnellstmöglichen Zugriff durch die Verarbeitungseinheiten (PE, LE, GE) zur Verfügung. Zur Erhöhung der Betriebssicherheit ist das gesamte
APS
auf
Magnetplatten
(EDS-Systemplatten) gespeichert. Die Magnetplattengeräte am EDS sind dauernd in Betrieb, so daß beim Auftreten von Programm-
oder Datenfehlern das APS oder
Teile davon unverzüglich in den EDS-Kernspeicher neu geladen werden können.
Im APS sind auch Programme enthalten, die nur in bestimmten Betriebsfällen für kurze Zeit benötigt werden (z. B. Programme für die Systermwartung, für Fehlerdiagnose oder Hilfsfunktionen). Aus Ersparnisgründen werden diese Programm-
teile nur bei Bedarf in einen eigens hierfür reservierten, zentralen KernspeicherBereich geladen.
17.1.
Programmiersprachen
Zum Erstellen der Programme muß sich der Programmierer bestimmter Formulierungsvorschriften, Programmiersprachen genannt, bedienen. Sie beschreiben, in welcher Form die einzelnen Anweisungen bzw. Befehle eines Programms verfaßt werden müssen. Im EDS werden grundsätzlich zwei Darstellungsformen unter-
schieden: die Maschinensprache und die maschinenorientierte Sprache.
a) Die Maschinensprache
Sie beschreibt die maschineninterne
Darstellung
Form
des EDS-Befehls
(—
Binärmuster).
Das Format
jedes Befehls
in binärcodierter
in Maschinensprache
ist in
Abschnitt 9.3. näher beschrieben. Grundsätzlich ließe sich jedes Programm in Maschinensprache codieren. Dies wäre jedoch ein sehr mühsames Verfahren, weil für jeden Befehl ein Binärmuster mit einer Länge
von je 32 Bits konstruiert werden
müßte.
Um
die Programmier-
arbeit zu erleichtern und die Programmierzeit zu verkürzen, sind Programmiersprachen entwickelt worden, die zur Darstellung der einzelnen Befehlsteile oder sogar kleiner Funktionsabläufe umgangssprachliche Formulierungen vorsehen. Die Programmiersprache, die der Maschinensprache
178
am ähnlichsten ist, ist die maschinen-
orientierte Programmiersprache. kommerziellen
b) Die
EDV-Anlagen,
Sie wird allgemein,
mit Assemblersprache
auch in der Anwendung
in
bezeichnet.
EDS-Assemblersprache
Für jeden Befehlsteil eines Maschinenbefehls existiert genau ein Ausdruck in mnemotechnischer Form. Das Befehlsbeispiel aus Abschnitt 9.3. wird in EDS-Assemblersprache wie folgt geschrieben: ADZ 4 1028,5 Der Ausdruck >ADZ«< ist der Operationscode (OPC) mit Operationsmodus (OPM). Er enthält die Befehlsoperation >ADDIERE (= OPC) den Inhalt der Dateneinheit ZIFFER (= OPM): zu dem Inhalt eines Arbeitsregisters. Die Zahl unmittelbar rechts neben dem OPC (ein- oder zweistellig) bezeichnet die Nummer des Arbeitsregisters, zu dessen Inhalt der in der Dateneinheit stehende Wert zu addieren ist. Die nachfolgende Zahl (hier: 1028) ist die Adresse des KernspeicherWortes, in dem die zu verarbeitende Dateneinheit steht. Die Zahl rechts vom Komma (hier: 5) bezeichnet die Nummer der Dateneinheit in dem adressierten Wort.
Die Kernspeicher-Wortadressen können in der Assemblersprache auch durch eine symbolische Adresse dargestellt werden. Zum Beispiel kann der Programmierer dem Zahlenwert 1028 die symbolische Bezeichnung »TABELLE Störimpulsbehandlung
'E’ #= 4Oms
Wecken
Abschnitt
Wird Stoppolarität
10
empfangen?
nein
—— Grobweckerzelle
belegen
ja (kein
-
Störimpuls]
>
Besetztzeichen-Erkennung Wecken
'E'
”Y 340. ms
Wecken Wird Stoppolarität empfangen ? ja
{ Verbunden-
4
nein.
y{Besetztzeichen)
Signal)
Bild 18.14. Belegen und Durchschalten — Fortsetzung
197
das Verbundenzeichen erwartet. Wieder wird ein Empfangsprogramm gerufen, mit dem der Empfang des Verbundensignals sichergestellt wird. Für den Fall, daß das Verbundensignal aufgrund einer Störung ausbleibt, wird im Inlandsverkehr mit einem Langweckauftrag eine Überwachungszeit von 15-16 Sekunden gesetzt.
Abschnitt 10 (Bild 18.14.) Ein Polaritätswechsel von logisch ® nach 1 kann drei unterschiedliche Bedeutungen einnehmen: — Beginn eines Störimpuls — Einleitung eines Besetztzeichens — Anfang des Verbundensignals. Diese drei Möglichkeiten werden über zwei Grobweckaufträge mit nachfolgender Abfrage
der Polarität erkannt.
Dem
Empfang des Verbundenzeichens erkannt.
vorgegebenen
Beispiel folgend,
wird
der
Abschnitt 11 (Bild 18.15.)
2
Überwachung densignals
des Verbun-
aufheben.
RDABLO mit neuen aktualisieren
Daten-
Abschnitt
11
Verbindungsüber wochung auf Auslösung (Startpolarität) setzen
Leitungsart der ank., Leitung ermitteln y
T | Y
T | Y
T 1 Y
—ı | Y V
ASEA FS-Wahl N
Bild 18.15.
Der
Langweckauftrag
über
15-16
Belegen
Sekunden
und Durchschalten
—
Fortsetzung
(für Inlandsverbindungen)
für die
Überwachung des Verbundenzeichens wird gelöscht. Der Rufdatenblock wird aktualisiert und die Verbindungsüberwachung auf Auslösen (Startpolarität oder logisch
&) für.die abgehende Leitung wird gesetzt. Es muß sich die Prozedur für das Durchschalten anschließen. Da es auch hier unterschiedliche Prozeduren gibt, wird über die Leitungsbeschreibung der ankommenden Leitung (rufende Leitung) das Programmstück ermittelt, das die nötige Behandlung übernimmt. Dem gewählten Beispiel entsprechend, wird das Programm
mit der Programmarke schluß mit Fs-Wahl
Abschnitt 12 (Bild 18.16.) 198
fortgesetzt, mit der die Weiterbehandlung
(Tastaturwahl)
erfolgen muß.
rufender
An-
Rückwärtsrichtung substituiert durchschalten
|
Rufe Emptangsprogr.
|
Rufe Emptangsprogr.
|
Zeichenempfang
Langweckerzelle
belegen
->
Hochlautzeit der gerutenen FS- Maschine abwarten Zeichen empfangen
Langweckerzelle
Wecken
belegen
'S'Ay
2s
KG - Empfangsüberwechen
Wecken
'E'W 2s Wecken
Je nach Programm technischer Situation: -Wecker für Hochlaufzeit lösche -Sendung von "Zi,D” {Wer da?)
"zi,
{wer
abbrechen
D"
da?)
zum Gerutenen senden
-KG-Empfangs-Überwachung löschen
Wecken Zeichenempfang
beenden
Abschnitt
J
12
Rufe Sonderprogr.
CILN wechsein)
"DF” zum Rufenden senden
- >
Bild 18.16. Belegen und Durchschalten — Fortsetzung
199
Hier wird ein Programmabschnitt erreicht, der trotz Vereinfachung wegen der Vielfältigkeit der zu behandelnden Situation unübersichtlich darzustellen ist. Programm-
technisch wird die abgehende Leitung behandelt. Für eine rufende (ankommende) Anschlußleitung
mit Fs-Wahl
wird von der Ursprungs-DVST
der Kennungsgeber
automatisch abgerufen, wie es in dem gewählten Beispiel der Fall ist. Fernschreibanschlüsse mit Fs-Wahl werden schon zum Wahlbeginn umgepolt. Sie
müssen die Kennung oder einen Ersatz für die Kennung als Zeichen dafür erhalten, daß sie verbunden sind. Da das Verbundenzeichen programmtechnisch vom EDS bereits erkannt wurde, steht es fest, daß der gerufene Anschluß belegt wurde. Der Gerufene könnte sofort den Kennungsgeber auslösen oder mit dem Senden beginnen. Solche Zeichen sollen nicht verloren gehen, sie sollen dem rufenden Anschluß zugesendet werden. Gleichzeitig ist es aber nötig, die Zeichen zu erkennen, denn wenn der gerufene
Teilnehmer vor dem Kennungsgeberabruf durch das EDS mit dem Senden beginnt, gelten die gesendeten Zeichen als Kennungsersatz. Um programmtechnisch eintreffende Fernschreibzeichen
zu erkennen,
muß
in
der Zubringerzelle mit gesetzten FK-Bits (Bit 16-31) die Adresse eines Datenblocks
stehen, damit über den KBS-Befehl eine Programmadresse gefunden werden kann, mit der der Zeichenempfang erkannt und bewertet wird. Die Bit 16-31 müssen aber gleichzeitig die ILN der gerufenen Leitung aufnehmen, damit die Übertragungs-
Ein-/Ausgabe-Steuerung (UEAS) eintreffende Polaritätswechsel bei gesetztem D-Bit zur Partnerleitung sendet.
Zwei Adressen — ILN und Adresse eines Datenblocks - können nicht gleichzeitig in der Zubringerzelle sein. Es gibt den Ausweg beide Adressen in eine Liste (hier: zwei Worte) einzutragen und die Adresse der Liste in den Bits 16-31 der Zubringerzelle zu vermerken. Eine solche Liste trägt die Bezeichnung und sie ist in diesem Fall im VDABLO untergebracht.
»Substitutionsliste«
Beim substituierten Durchschalten der Rückwärtsrichtung wird die Substitutionsliste gebildet, die Adresse der Liste wird in die Bits 16-31 der Zubringerzelle eingetragen und das S-Bit der Zubringerzelle wird gesetzt. Im folgenden verzweigt das Programm und es wird zweimal die Empfangs- und einmal
die Senderichtung
der
Leitung
getrennt
behandelt.
Es wird
zunächst
das
Programmstück der Senderichtung beschrieben: Unter Berücksichtigung der am längsten währenden Hochlaufzeit älterer Fernschreibmaschinen wird mit einem Weckauftrag eine Wartezeit von 1-2 Sekunden realisiert. Wenn dieser Weckauftrag beendet ist, wird die Kombination »Zi und D« (Wer da?) gesendet.
Parallel zu diesem sendeseitigen Programm ist empfangsseitig ein Programmteil aktiviert, das über die gesetzten FK-Bits Fernschreibzeichen empfangen soll, wobei die zu empfangenden Zeichen in der Regel die Kennung ist. Ehe dieser Zweig weiter verfolgt wird, soll der zweite empfangsseitige Programmzweig beschrieben werden: Es ist möglich, daß die Kennung - der Zeichenempfang
— ausbleibt, weil z. B. der Kennungsgeberabruf durch einen Übertragungsfehler bit200
verfälscht wurde. Um diesen Fall abzudecken wird ein Langweckauftrag über 2-3 Sekunden gegeben. Läuft dieser Weckauftrag ab, ist die Kennung ausgeblieben. Der Zeichenempfang des ersten empfangsseitigen Programmzweigs wird beendet. Dem
Rufenden wird als Ersatz für die Kennung »DF« (siehe Abschnitt 2.1.1.) zugesandt. Wenn Zeichen empfangen werden, wird der Zeichenempfang im ersten empfangsseitigen Programmzweig verlassen. Anzeigenbits charakterisieren die Situation, in der sich das Programm beim Zeichenempfang befindet. Je nachdem wie diese Situation ist, werden folgende unterschiedliche Dinge veranlaßt: — Der Langweckauftrag für das Abwarten der Hochlaufzeit wird gelöscht; — Das Senden von »Zi, D« wird abgebrochen; — Der Langweckauftrag für die Überwachung zurückgenommen.
des
Kennungsgeberempfangs
wird
Abschnitt 13 (Bild 18.17.)
2
Rückwartsrichtung durchschalten
Vorwärtsrichlung durchschalten
|
Abschnitt
13
Vermittlungstechnischen Datenblock freigeben. Rufdatenblock mıt neuen Daten aktualisieren. Rufdaten abspeichern und Rufdatenblock freigeben. Verbindung ist aufgebaut
Bild 18.17. Belegen und Durchschalten — Fortsetzung
Der Verbindungsaufbau ist jetzt nahezu abgeschlossen. Die substituierte Durchschaltung der Richtung vom gerufenen zum rufenden Teilnehmer wind aufgehoben und in eine absolute Umschaltung umgewandelt:
In der Zubringerzelle der gerufenen
Leitung wird das S-Bit gelöscht. Danach wird in den Zubringerzellen der gehenden und ankommenden Leitung das D-Bit gesetzt und in die Bits 16-31 wird die ILN der Partnerleitung eingetragen. nische Maßnahmen:
Es verbleiben
organisatorische und
gebührentech-
- Der RDABLO wird aktualisiert. — Die Rufdaten werden übergeben und die Adressen des RDABLO und VDABLO werden freigegeben. Die Verbindung ist aufgebaut und das vermittlungstechnische Programm ist beendet bis es durch die Verbindungsüberwachung beim Erkennen
der Auslösung
er-
neut angestoßen wird, 201
18.2.4,
Verbindungsüberwachung
auf A-Polarität
(Auslösen)
Abschnitt 14 (Bild 18.18.) (
START
)
Verbindungsüberwachung auf Auslösen [ Dauer - Start-
Polarität2 A-Lage) ist abgelaufen
.
Abschnitt
14
Bild 18.18. Verbindungsüberwachung
Die Verbindungsüberwachung ist ein eigener Programmkomplex. Die Verbindungsüberwachung auf Dauerstartpolarität (logisch ® oder A-Lage) erkennt das Auslösen. Wenn ausgelöst wurde, liegt Polarität in A-Lage an. Dadurch wird alle 140 ms ein Zählbit gesetzt. Wenn zwischen 420-560 ms erkannt wird, daß schon drei Zählbits gesetzt sind, wird dies als Schlußzeichen bewertet. Es wird das Vermittlungsprogramm an der Stelle angestoßen, an der das Auslösen beginnt.
18.2.5.
Auslösen
der Verbindung
Abschnitt 15 (Bild 18.19.) Beim Auslösen wird die ankommende
(rufende) und abgehende
(gerufene) Leitung
getrennt behandelt. Es werden als erstes die Vorgänge betrachtet, die für die ankommende Leitung gültig sind:
Der Leitung wird ein VDABLO und RDABLO zugeordnet. Die Adresse des VDABLO wird in den Bits 16-31 der Zubringerzelle eingetragen. Bei diesem Vorgang wird das D-Bit gleichzeitig gelöscht. Der Auslösezeitpunkt wird im Rufdatenblock vermerkt. Von der Annahme ausgehend, daß die rufende Leitung die auslösende Leitung ist, wird jetzt das Schlußbestätigungszeichen gesendet. Um Konfliktfälle durch zu schnelles Wiederbelegen von Leitungen zu vermeiden, werden zwei Schutzzeiten (Wartezeiten) realisiert. Während der Schutzzeit I (ungefähr 600 ms) ist die Leitung an- und abgehend gesperrt und während der anschließenden
Schutzzeit II (ungefähr 1400 ms) ist die Leitung nur noch abgehend als nicht frei charakterisiert. Nachdem die Schutzzeiten abgelaufen sind, werden die Rufdaten
sichergestellt. Die Adressen des VDABLO
und RDABLO
werden freigegeben und
die Zubringerzelle muß für die Ruferkennung aufbereitet werden. Die FK-Bits werden auf Einzelnotiz gesetzt und die Bits 16-31 werden mit der Adresse des allgemeinen Datenblocks beschrieben, der die Programmadresse enthält, mit der der Vermittlungsaufbau begonnen wird. Die Leitung ist ausgelöst und die erneute Ruferkennung ist vorbereitet worden. Wenn jetzt die Auslösung der abgehenden Leitung betrachtet wird, ergeben sich 202
Trennen
der Verbindung einleiten
ankommende Leitung
1
VDABLO und RDABLO zuordnen ]}
abgehende Leitung
-]
VDABLO
D-Bit in Zubringerzelle löschen und Adresse des VDABLO in Zubringerzelle eintragen
l
D-Bit in Zubringerzelle löschen und Adresse des VDABLO in Zubringerzelle eintragen
Zeit der Auslösung im RDABLO vermerken
FR
zuordnen
I
Abschnitt
nein
Wurde Schlufzeichen empfangen ? yrein Schlunbestätigung senden Grobweckerzelle
Wecken
'E
Schlunzeichen {PW®)
auf
senden
|
Verbindungsüberwachung Startpolarität (A-Loge) anschalten
belegen
'E’*%% 600ms
Lig. ank.
|
[PW®)
Schutzzeit I Wecken
_15
Wurde Schlußzeichen empfangen ?
frei
[
Grobweckerzelle
belegen
I
Wecken '’E'*%% 1780 ms
]
Schlunbestätigungszeichen Überwachung
Wecken
"x
Lig. frei Rufdaten und
aktualisieren
abspeichern
Adresse des RDABLO
VDABLO und freigeben
Zubringerzelle für die Ruferkennung aufbereiten
Die
Leitung ist ausgelöst
Bild 18.19. Auslösen
203
einige Parallelen. Auch hier wird ein VDABLO zugeordnet und Datenblocks wird in die Zubringerzelle der Leitung vermerkt, gleichzeitig gelöscht wird. Der Annahme entsprechend wird das sendet. Die Schlußzeichenbestätigung wird über das Ablaufen
die Adresse dieses wobei das D-Bit Schlußzeichen geder Verbindungs-
überwachung auf Startpolarität erkannt. Die Verbindungsüberwachung wird durch das Setzen eines Anzeigenbits aktiviert. Um den Fehlerfall abzudecken, daß eine Schlußbestätigung ausbleibt, wird mit
einem Grobweckauftrag eine Überwachungszeit von 1780 ms realisiert. Wenn diese Weckzeit
abläuft,
ist der
Fehler,
keine
Schlußzeichenbestätigung
empfangen,
er-
kannt. Abschnitt 16 (Bild 18.20.) Im Normalfall läuft die Verbindungsüberwachung auf Startpolarität ab und die Schlußzeichenbestätigung gilt als erkannt. Der Weckauftrag für den Fehlerfall, daß dieses Zeichen ausbleibt, wird gelöscht. Es werden die schon erwähnten Schutzzeiten I und II durchlaufen und, wie es schon für die ankommende Leitung beschrie-
ben wurde, wird nachdem der VDABLO freigegeben worden ist, die Zubringerzelle
so aufbereitet, daß ein neuer Ruf erkannt und behandelt wird. Die abgehende Leitung ist ausgelöst.
18.3.
LEAS:
Unterprogrammkomplex
der Leitungs-Ein-/Ausgabe
Alle vermittlungstechnischen Vorgänge, die programmtechnisch häufiger zu lösen sind, wurden in Unterprogrammen, im sogenannten Programmodul LEASPRG (neu: LEACPROG) (Leitungs-Ein-/Ausgabe) realisiert. Die Unterprogramme des LEAS werden durch Makro-Aufrufe erreicht. Die Vielfalt der Aufgaben dieser Unterprogramme kann nur angedeutet werden, z.B.: Belegen von Weckerzellen, Weckaufträge geben, Flankenempfang, Zeichenempfang, Mikrotelegramme und
Zeichensendung. Neben den Unterprogrammen
ist die Notizblockroutine Bestandteil des LEAS.
Wie schon unter Punkt 18.1. erwähnt, ist diese Routine der Programmbaustein, der über die Notizen des Vermittlungsprogramm gezielt zum Ablauf bringt. In der Notizblockroutine ist die Behandlung von Sondernotizen eingeschlossen, Sondernotizen sind dadurch gekennzeichnet, daß das Bit 16 der Notiz logisch 1 ist und, daß das Format dieser Notizen von dem der Normalnotiz abweicht. Da die Ver-
mittlungsprogramme nicht mit einer eigenen Priorität, sondern mit der Leihpriori-
tät der Notizblockroutine ablaufen, können sie nicht durch Setzen von Ablaufanforderungsbits (AB-Bits) angestoßen werden. Damit andere Programme (zZ. B. Vermittlungsüberwachung) Teile des Vermittlungsprogramms gezielt anstoßen können,
ist das Mittel »Sondernotiz« (Organisationsnotiz) geschaffen worden.
204
Verbindungsüber wachung auf Dauer-Startpolarität ist abgelaufen
Überwachung
auf
Schlun-
bestätigungszeichen
Grobweckerzelle
belegen
| Wecken
löschen
Schutzzeit I
'E' X
600
ns
Abschnitt
16
Wecken Ltg.
ank.
Wecken
frei
'E' Ar 1400 ms
Wecken Ltg.
Adresse
frei
[
des VDABLO treigeben
Zubringerzelle für die Ruferkennung aufbereiten Die
Bild 18.20. Auslösen
—
Leitung ist ausgelöst
Fortsetzung
205
18.4.
Weitere vermittlungstechnische Programmbausteine
Das unter 18.2, benutzte Beispiel beschränkt sich auf einen kleinen Teil der zu lösenden vermittlungstechnischen Problematik. Die vielen unterschiedlichen Signalisierungsvarianten machen im In- und Auslandsverkehr eine ganze Reihe unterschiedlicher Programmprozeduren erforderlich. In der Regel werden für unterschiedliche Geschwindigkeitsstufen (z. B. 50 bit/s Telex und 200 bit/s Datex) die gleichen Programmteile benutzt. Da, wo die Prozeduren der unterschiedlichen Geschwindigkeitsstufen voneinander abweichen, sind
unterschiedliche Programmteile realisiert (z. B. Empfang von 200 bit/s-Wahl). Auch für die Sonderdienste sind zusätzliche Programmbausteine nötig. Für den Sonderdienst Rundsenden ist es z. B. nötig, daß das EDS eine Verbindung zu einem Teilnehmeranschluß herstellt, damit die Rundsendenachricht abgesetzt werden
kann. Solche Verbindungen, die nur zu einem Anschluß aufgebaut werden, tragen die Bezeichnung
Stichverbindung
und werden
über eigens dafür vorgesehene
Pro-
gramme hergestellt. Obwohl es das Bemühen ist, die Anzahl der vermittlungstechnischen Programm-
Bausteine und -Varianten klein zu halten, um die Durchsichtigkeit und Programm-
pflege zu erleichtern, kann die Vielfältigkeit aller vermittlungstechnischer Programme schon jetzt als umfangreich bezeichnet werden und durch die weitere Entwicklung werden die Programmvarianten wohl noch zunehmend sein.
206
19.
19.1.
Prinzip der rechnertechnischen und vermittlungstechnischen Bedienung des EDS
Allgemeines
Die wesentlichsten Elemente, die für die EDS-Bedienung vorgesehen sind, sind die Prüf-, Test- und Wartungsfelder der Systemeinheiten, die Wartungsblattschreiber (BSW) und die Bedienblattschreiber (BSB). Nachfolgend wird die Bedienung beschrieben, die vom Operator wahrgenommen wird. Die Bedeutung der Prüf-, Test- und Wartungsfelder der Systemeinheiten
bleibt einem anderen Abschnitt vorbehalten.
Die BSW sind über die Geräteanschlußeinheit, die BSB über die Leitungsanschlußeinheit an das EDS angeschlossen. Von dieser Tatsache absehend, sind sie in
ihren Funktionsmöglichkeiten nahezu gleichbedeutend. »Nahezu« muß gesagt werden, weil vom
BSW
im Gegensatz zum BSB
die Direkt-Ein-/-Ausgabe möglich ist.
Direkt-Ein-/-Ausgabe heißt, daß direkt -— ohne Bedienungsprogramm - in den Kernspeicher geschrieben oder aus dem Kernspeicher gelesen werden kann. Das
Schreiben in den Kernspeicher ist natürlich nur möglich, wenn der ungeschützte Bereich adressiert wird oder, wenn der Speicherschutz aufgehoben wurde. Wird in den geschützten Bereich geschrieben (z. B. Programmkorrektur), ist eine neue Quersummenbildung erforderlich.
Alle normalen Bedienvorgänge über BSB/BSW sind programmgesteuert.
Die Bedienung gliedert sich in 2 Abschnitte: — Systembedienung (rechnertechnische Bedienung) — Vermittlungstechnische Bedienung
19.2.
Prozedur und Format der Ein-/Ausgaben
Die Bedienung wird durch das Drücken der Anruftaste des Blattschreibers eingeleitet, wenn der Blattschreiber noch in Ruhelage ist. Die Hochlaufzeit des Motors muß abgewartet werden. Jeder Bedienvorgang wird durch die Eingabe des Zeichens »+« begonnen. Das EDS quittiert die Bedienungseinleitung durch die Ausgabe eines Kennzeichens für eine zu erfolgende Eingabe: »I« — Input, einer Laufnummer und der Uhrzeit in Stunden und Minuten. Danach wird der eigentliche Bedienvorgang erwartet. Mit Bedienvorgängen können Systemzustände, Systemparameter oder vermittlungstechnische Eigenschaften abgefragt oder geändert werden. Die eigentliche Prozedur der Eingabe für das Ändern oder Abfragen ist bei der system- und vermittlungstechnischen Bedienung identisch. Jeder Bedienvorgang
207
wird durch einen Code, der die gewünschte Abfrage/Änderung markiert, gestartet. Nach dem Code müssen die Parameter eingegeben werden, die die Abfrage/Änderung im einzelnen bestimmen. Als Schlußzeichen der Bedienungs-Ein-/-Ausgabe müssen die Zeichen »+++«
eingegeben werden. Wenn
die Eingabe zum Abfragen oder Ändern formal richtig war, wird der Be-
dienvorgang durch die Ausgabe der Zeichen ».,« als Positivquittung bestätigt. Bedienvorgänge
wiesen.
mit einem
Formatfehler,
werden
mit den Buchstaben
Als Beispiel für einen Bedienvorgang ist nachfolgend des Datums und das Sperren einer Leitung dargestellt.
+
+
174 0115 ERDA +++ 174 01.15 22108 DATE:
„
.
175 01.15 VBLF 4711 ’SPER”
.
.
+++
.
„,
.
die Abfrage
»ERR«
abge-
der Zeit und
12/23/76 -—
175 01.16 00253 /STRT — Alle Details der Bedienungs-Ein-/-Ausgabe sind in einem Operatorhandbuch
EDS ausführlich beschrieben.
19.3.
des
Überblick über die system- und vermittlungstechnische Bedienung
Unter Punkt 3.1. bis 3.3. wird die Systembedienung und unter Punkt 3.4. bis 3.6. die vermittlungstechnische Bedienung mit einigen Beispielen dargestellt, die einen
Überblick verschaffen und zugleich die typische Charakteristik aufzeigen sollen. Gleichzeitig sollen die Beispiele dazu beitragen, deutlich zu machen, daß die Bedien-
vorgänge teilweise nur dann möglich sind, wenn bestimmte Vorbedingungen erfüllt sind. Allerdings wird nicht im einzelnen beschrieben, wann und wie zuverlässig Plausibilitätskontrollen sind.
19.3.1.
Systembedienung
19.3.1.1.
Bedienvorgänge der zentralen Systemeinheiten, der Speicherbanken und der LE- und GE-Peripherie
— Abfrage
der Funktionszustände
der Systemeinheiten
Mit dem Code CRC können die Funktionszustände der Systemeinheiten abgefragt
werden. Die einzelnen Funktionszustände sind: B = Betriebszustand P = Prüfzustand A — Ausfallzustand W Wiedereinschaltzustand (nur bei Speichereinheit) = nicht angeschlossene Einheit Durch die Parameterangabe zum Code CRC hat die Abfrage folgende Varianten: — Abfrage der Funktionszustände der zentralen Einheiten
208
Abfrage der Funktionszustände der Speicherbanken — Abfrage der Funktionszustände der GE-Peripherie
— Abfrage der Funktionszustände der LE-Peripherie — Abfrage der Funktionszustände der Codewandler
- Ändern der Funktionszustände oder diagnostizieren der zentralen Systemeinheiten Um zentrale Systemeinheiten abzuschalten oder zu diagnostizieren oder um sie nach der Fehlerbeseitigung dem Betrieb wieder zuzuführen (einzuschalten), gibt es
den Bedienvorgang mit dem Code CSU. Die Parameterangabe zum Code CSU gibt an, was mit möglich:
welcher
Operationscode ON ONF ONWC OFF STDI ENDI
Systemeinheit
passieren
soll.
Es
sind
folgende
Parameter
Einschalten einer Einheit mit vorangehender Diagnose Einschalten einer Einheit mit vorangegangener Funktionsprüfung Einschalten einer Einheit ohne Prüfung Sperren einer Einheit Starten der Diagnose einer Einheit im Rundlauf Beenden der Diagnose einer Einheit
Plausibilitätskontrollen verhindern, daß zwei redundante Einheiten gleichzeitig in den Ausfallzustand gebracht werden können. Im Gegensatz zu dem Code CRC ist es mit dem Eingabecode CSU nicht möglich, die Systemeinheiten der Leitungs- und Geräteanschlußeinheit-Peripherie und der Speicherbanken anzusprechen. Hierfür gibt es Bedienvorgänge mit eigenen Codes, die von der Funktion her der Bedienung mit dem Code CSU entsprechen: — Der Code CSB ist für die Speicherbanken vorgesehen.
— Der Code CSCW ist für die LE-Peripherie reserviert.
— Leitungen einer Zehner- (8 Stück) oder Hunderterkoordinate (64 Stück) werden mit dem Code CSHT, einzelne Leitungen mit dem Code CSL angesprochen. Das Zuschalten einer Codewandlersteuerung wird mit dem Code CSCT einge-
leitet.
— — — —
CSI wird für die Geräteschnittstellenanpassung benutzt. Der Code CSC dient für die Gerätesteuerung. Der Code CSD ist für die Geräte der GE-Peripherie. Beim Ausfall beider Systemplatten —- LOAD ERROR ON BOTH SYSDISKS übernimmt der Bedienvorgang CSS eine übergeordnete Funktion.
19.3.1.2.
Abfragen und Änderung
-
der Namensliste der Geräte
Die Geräte der GE-Peripherie sind in einer Namensliste eingetragen. Diese Liste kann mit dem Eingabecode ERDT abgefragt werden. Neueinträge werden mit dem Code EADV durchgeführt und das Löschen von Einträgen leitet der Code EDDV ein.
209
19.3.1.3.
Bedienvorgänge zur Organisation der Bedienblattschreiber
Abfragen und Ändern
der Organisationslisten der Bedienblattschreiber:
zelnen Bedienungsblattschreiber (BSW nung eine unterschiedliche Bedeutung;
und BSB) z. B.:
haben
im
Rahmen
Die einder
Bedie-
— Jede freilaufende Systemausgabe wird an einem vorherbestimmten Blattschreiber ausgegeben.
— Nicht jeder Bedienvorgang soll von jedem Bedienblattschreiber ausführbar sein. Um
solche Berechtigungen schaffen zu können, ist eine Organisationsliste für Be-
dienblattschreiber und eine Gruppenbildung vorgesehen. Alle Bedienblattschreiber
sind von »0« beginnend durchnumeriert, wobei die Nummer die Konsolenbezeichnung ergibt. Mit dem Code ERCL und der Konsolennummer als Parameter können die physikalischen Eigenschaften der Bedienblattschreiber erfragt werden. Für BSW wird z.B. die Kanal- und Geräteadresse die Ausgabe zu einer Abfrage sein. Mit dem Code ECCL kann die Zuweisung geändert werden.
Zustandsänderung und -abfrage von Bedienblattschreibern: Mit dem Code ERCC
wird die Abfrage eingeleitet, ob ein Bedienblattschreiber betriebsbereit oder nicht betriebsbereit ist. Das Sperren eines Blattschreibers wird mit dem Code EBTC begonnen. Für das Entsperren ist der Code EUTC vorgesehen.
Gruppenbildung der Bedienblattschreiber: Zusätzlich zu den bisher aufgeführten Organisationslisten gibt es für die Bedienblattschreiber eine Gruppenbildung. Alle Bedienblattschreiber sind einer Gruppe zugehörig, wobei eine Gruppe aus nur einem
Bedienblattschreiber bestehen kann. Jede Gruppe hat eine Ersatzgruppe. Mit dem Bedienvorgang EATC kann die Zuordnung des Bedienblattschreibers zu einer be-
stimmten Gruppe geändert werden. Mit dem Code ERCG kann ermittelt werden, ob eine Gruppe betriebsbereit ist oder nicht. Der Code Gruppe.
EBCG
dient zum
Sperren,
der Code
EUCG
zum
Entsperren
einer
Mit dem Code ERRP kann abgefragt werden, welche Ersatzgruppe einer Gruppe zugehörig ist. Das Ändern der Ersatzgruppe wird mit dem Code ECRP eingeleitet. Zuweisen von Meldungstypen:
Alle freilaufenden Meldungen
bezeichnung haben, über die die Ausgabe
solcher Meldungen
sollen eine Typen-
den Gruppen
der
Bedienblattschreiber zugeordnet werden kann. Mit dem Bedienvorgang ERTY kann die Zuordnung eines Meldungstyps (Komplexes) zu einer Gruppe abgefragt werden. Der Code ECTY leitet die Neuzuord-
nung von einem Meldungstyp
(Meldungskomplex)
zu einer Gruppe
ein. Hierbei
kann festgelegt werden, daß die Meldung bei einer Gruppe dupliziert wird. 19.3.1.4.
Fixpunktorganisation
Bestimmte Bereiche im Kernspeicher beinhalten Daten, die, wie z. B. die Beschreibung
210
einzelner Leitungen,
ständige Änderungen
unterlegen
sind.
Da
diese Daten
im Anlagenprogramm
der Systemplatten gedoppelt vorhanden
sind, muß
sicher-
gestellt sein, daß diese Daten von Zeit zu Zeit aktualisiert werden können. Alle Datenbereiche, die häufiger geändert werden, sind deshalb zu einem Fixpunkt-
bereich zusammengefaßt worden. Mit einem Fixpunktschreiben wird der Fixpunktbereich im Anlagenprogramm der Systemplatten durch einen Übertrag des Fix-
punktbereiches aus dem Kernspeicher aktualisiert. Das Fixpunktschreiben wird mit dem Code EWCP eingeleitet. Vor dem Fixpunktschreiben muß die Schreibsperre
der Systemplatte aufgehoben werden und nach dem Schreiben ist die Schreibsperre wieder einzulegen. Wenn der Fixpunktbereich der Systemplatte aktualisiert wird, so sagt man: Es wird ein neuer Fixpunkt gebildet. Das Alter und die Laufnummer des letzten Fixpunktes kann mit ERCP abgefragt werden. Bei einem Neustart gehen alle Datenänderungen im Kernspeicher verloren, die nach dem letzten Fixpunktschreiben ausgeführt wurden.
19.3.1.5.
Lesen von Kernspeicherinhalten
Mit dem Code ERMX kann sedezimal, mit ERMA speicher gelesen werden. 19.3.2.
alphanumerisch aus dem Kern-
Dienstprogramme
Zum EDS-Betriebssystem gehören einige Dienstprogramme. Mit den derzeitigen Dienstprogrammen können folgende Aufgaben erfüllt werden: — Vergleich des Inhalts zweier Plattenspeicher — Ausgabe von Plattenspeicherinhalten zu einem Bedienblattschreiber
— Duplizieren des Inhalts von Plattenspeichern — Einrichten von Systemplatten Zu diesen bereits vorhandenen Dienstprogrammen werden noch neue hinzukommen.
Auch
der Umgang
mit
den
Dienstprogrammen
wird
über
Bedienvorgänge
gesteuert.
19.3.3.
Laden und Starten relativ ladbarer Programme
Mit dem Code ELPR werden Bedienvorgänge eingeleitet, die ein relativ ladbares Programm vom Plattenspeicher aus dem Anlagenprogramm in den Kernspeicher laden und starten. Zu den mit dem Code ELPR ladbaren Programmen zählen die unter Punkt 3.2. aufgeführten Dienstprogramme, Wartungsprogramme - z. B. für die Blattschreiber steuerung -, Funktionsprüfprogramme und Routinetestprogramme für Überwachungsschaltungen.
211
19.3.4.
Abfragen und Änderungen
der vermittlungstechnischen Bedienung
19.3.4.1.
Leitungsproportionale Anzeigenfelder, Leitungsbeschreibung und Zustand einer Leitung
Die leitungsproportionalen Anzeigefelder, die z. B. festlegen, ob eine Leitung (ILN) beschaltet ist, ob sie gesperrt ist, können mit dem Code VRLF/VRLA und mit der ILN als Parameterangabe abgefragt werden. Zum Setzen von Anzeigenbits (z.B. Sperrbit, Beschaltet-Bit) dienen die Code VBLF/VULF und mit VILF/VOLF werden Anzeigen gelöscht.
In bestimmten Datenfeldern sind die einzelnen Leitungen beschrieben. Die Datenfelder tragen die Bezeichnung Leitungssatz 1, 2 und 3. In der Leitungsbeschreibung sind alle Angaben enthalten, die die Leitung im Detail beschrieben. Zur Lei-
tungsbeschreibung gehören z. B. die Angaben, ob es sich um eine Tx-, Dx-, Gx-Leitung handelt, welche Wahlart (z. B. Nummernschalter- oder Tastaturwahl) für die Leitung zutrifft, mit welcher Wahlgeschwindigkeit gearbeitet wird und ob die Leitung
einem
Bündel zugehört. Wenn
die Leitung
einem Leitungsbündel
zugehörig
ist,
kann die Leitungsbeschreibung weniger umfangreich sein, weil viele leitungsbeschreibenden Dinge für alle Leitungen des Bündels zutreffen und deshalb in der Bündelbeschreibung (s. Punkt 3.4.2.) untergebracht sind. Die Leitungsbeschreibung
enthält dann die Bündelnummer.
Dadurch ist angegeben, zu welchem Bündel die
Leitung gehört. Die Beschreibung einer Leitung (ILN) wird mit dem Code VRLD abgefragt. Mit dem Code VCLD kann die Leitungsbeschreibung (Leitungssatz 1, 2 und 3)
geändert werden, wenn die ILN zuvor gesperrt wurde. Über
den Bedienvorgang
mit
dem
Code
VRLV
kann
der Verbindungszustand
einer ILN abgefragt werden. Wenn die Abfrage für eine Leitung getätigt wird, für die der Verbindungsaufbau abgeschlossen wurde, wird neben anderen die ILN der Partnerleitung ausgegeben. Diese Abfrage ersetzt mehr oder weniger die herkömmliche Vorwärts-
19.3.4.2.
und Rückwärtsverfolgung.
Bündelproportionale Anzeigenfelder, Bündelbeschreibung und Bündelliste
Entsprechend den Bedienvorgängen für einzelne Leitungen gibt es Bedienvorgänge für Bündel. Hierbei gilt es zu beachten, daß programmtechnisch auch die Leitungen zu Sammelanschlüssen oder Nebenstellenanlagen zu einem Bündel zusammengefaßt sind.
Mit dem Code VRBF können die Bündelproportionalen Anzeigen (z. B. Bündel-
sperre) abgefragt werden. Geändert werden diese Anzeigen mit dem Eingabecode VBBF und VUBF, wobei VBBF zum Setzen und VUBF zum Löschen von An-
zeigen dient.
Für die Abfrage der Bündelbeschreibung ist der Eingabecode VRBD mit der Bündelnummer als Eingabeparameter vorgesehen. Die Bündelbeschreibung ergänzt die Leitungsbeschreibung und ist im Bündelsatz 1 untergebracht. Wie schon unter
212
Pkt. 3.4.1. erwähnt,
beinhaltet die Bündelbeschreibung
alle Daten,
die die Lei-
tungen eines Bündels gemeinsam haben. Das bedeutet, daß die Angabe über Wahlgeschwindigkeit und Wahlcode nicht im Leitungssatz sondern im Bündelsatz untergebracht ist.
Die Bündelbeschreibung kann, wenn alle Leitungen des betreffenden Bündels außer Betrieb sind, oder, wenn das Bündel gesperrt ist und alle Leitungen des Bündels frei oder gesperrt sind mit dem Eingabecode VCBD geändert werden. Hierbei sind nur Änderungen
der für den
abgehenden
des Inhalts des Bündelsatzes 1 möglich. Der Bündelsatz 2,
Auslandsverkehr
eine bündelbezogene
Programmistart-
adresse enthält, Kann derzeitig nur mit direkter Eingabe geändert werden. Die Bündellisten, die alle die dem Bündel zugehörigen Leitungen (ILN)
ent-
halten, werden mit dem Code VRBL abgefragt und mit VCBL geändert. Bei großen
Bündeln mit mehr als 100 Leitungen ist ein Zusatzparameter anzugeben, um die Leitungen anzusprechen, die ab der 100. Position in der Bündelliste stehen. Mit VFBG können die Anzeigenbits aller dem Bündel zugehörigen Leitungen
leitungsproportional abgefragt werden. 19.3.4.3.
Datenfelder der Richtungswahl
Ein Ändern der Datenfelder der Richtungswahl (Bewertungsstufen und Leitweglisten) ist nur dann möglich, wenn der Programmkomplex Richtungswahl gesperrt
ist. Das bedeutet, daß eine EDS-Anlage für die Zeit der Änderung der Richtungs-
wahl nicht vermitteln kann. Es wird sichtbar, daß bestimmte Bedienvorgänge nur während der betriebsschwachen Zeit durchgeführt werden dürfen, Der Eingabecode VBRS ist für das Sperren, VURS für das Entsperren der Richtungswahl vorgesehen. Die Wählzeichenbewertung, also das Ergebnis der Richtungswahl, wird mit dem Code VRRW abgefragt. Die Abfrage des Inhalts der Leitweglisten ist mit dem Eingabecode VRRR mög-
lich. Beim Abfragen mit VRRW und VRRR wird der exakte Abfragewunsch mit Parameterangaben spezifiziert. Auch beim Ändern des Inhalts der Bewertungsstufen und Leitweglisten sind natürlich Eingabecode, Parameterangaben und Eingabevariable bei der Eingabe erforderlich. Die Änderung der Wählzeichenbewertung wird mit dem Code VCRB, die Änderung der Leitweglisten mit VCRR eingeleitet.
19.3.4.4.
Betriebsklassenmatrix
Innerhalb einer Geschwindigkeitsstufe (Benutzerklasse) ist das Bilden von Betriebs-
klassen möglich. Programmtechnisch
müssen von vornherein eine Reihe von Be-
triebsklassen eingerichtet sein. Es ist eine Festlegung getroffen worden, welche Betriebsklasse mit welcher Betriebsklasse berechtigt ist, Verbindungswünsche realisiert zu bekommen. Eine solche Zulässigkeit wird über die Zulässigkeitsmatrix der Betriebsklassen der einzelnen Benutzerklassen geregelt.
213
Die Zulässigkeitsmatrix der Betriebsklasse kann mit dem Eingabecode VRBM abgefragt und mit VIBM
19.3.4.5.
geändert werden.
Quotierungstabelle
In AuslandskopfVSt kann es vorkommen, daß ankommender Verkehr für ein bestimmtes Land
(z. B. USA-Verkehr)
anteilmäßig
auf unterschiedliche Bündel ver-
schiedener Verkehrsgesellschaften zu verteilen ist. Eine solche Verkehrsverteilung
wird über eine Quotierungstabelle gewonnen. Der Inhalt dieser Tabelle sind Bündelnummern. Ein Lesezeiger entnimmt mit jedem ankommenden Ruf der Quotierungstabelle eine Bündelnummer und wird danach um 1 erhöht. Dadurch ist sichergestellt, daß der nächste Ruf zur nächsten Bündelnummer in der Tabelle führt. Die Quotierungstabelle kann mit dem Code VROT abgefragt und mit VCOT geändert werden.
19.3.4.6.
Betriebs- und Testmeldungen
Für alle wesentlichen vermittlungstechnischen Ereignisse gibt es Meldungen.
Diese
Meldungen können als Betriebsmeldung oder als Testmeldung eingerichtet werden.
Als Betriebsmeldung wird eine Meldung immer, wenn das vermittlungstechnische Ereignis eintritt, daß die Meldung veranlaßt, zu einem Bedienblattschreiber ausgegeben. Als Testmeldung wird die Meldung nur für ausgewählte Leitungen ausgegeben, die überwacht werden sollen. Mit dem Code VCTB kann eine Meldung zur Betriebs- oder Testmeldung umgewandelt werden. Die Parameterangabe »Priorität« ist hierbei in der Regel mit 0 anzugeben, damit die Poolreserve nicht unnötig verbraucht wird. VRTM ist ein Code, mit dem die Leitungen zu ermitteln sind, die durch Test-
meldungen überwacht werden. VCTM wird als Bediencode benutzt, um die Überwachung von Leitungen einzurichten oder aufzuheben. Die Meldungen, die für die Ereignisse vorgesehen sind, die sehr häufig eintreten - z.B. »ARZ EMPF« (Anrufzeichen empfangen) - sollten nie zur Betriebsmeldung gemacht werden, führen würden.
19.3.4.7.
da
sie in verkehrsstarker
Zeit
sofort
zu
einer
Poolüberlastung
Mitlesen
Es ist möglich, bestimmte Leitungen zur Fehlereingrenzung programmiert durch Mitlesen zu überwachen. Mit dem Code VRML kann abgefragt werden, welche Lei-
tungen durch Mitlesen überwacht werden und mit VCML Mitlesen eingerichtet oder aufgehoben werden.
214
können Leitungen zum
19.3.4.8.
Trennen von Verbindungen
Gelegentlich kann es betrieblich erforderlich sein, Leitungen, die im Schreibzustand (durchgeschalteter Zustand) sind, auszulösen. Eine solche Zwangsauslösung kann unter Angabe der ILN einer der beiden an
der Verbindung beteiligten Leitungen mit dem Code VDLT 19.3.4.9.
durchgeführt werden.
Verkehrsstatistik
Über die Rufdatennachverarbeitung kann man unterschiedliche Verkehrsstatistiken (z.B. Zielfaktormessung) erhalten. Damit eine solche Verkehrsstatistik gewonnen werden kann, ist es notwendig,
eine für die Statistik erweiterte Rufdatenaufzeichnung zu betreiben. Hierfür gibt es eine Reihe von Bedienvorgängen:
Mit dem Code VRLS wird abgefragt, welche Leitungen/Bündel für die Rufdatenaufzeichnung für Verkehrsstatisik eingerichtet sind. Der Code VCVL dient zum Einrichten und Löschen für die Verkehrsstatistik von Anschlußleitungen und VIVB/ VOWVB ist für das Einrichten/Löschen der partiellen Verkehrsstatistik von Bün-
deln da.
Mit dem Code VIVE wird der Ablauf der Verkehrsstatistik gestartet und mit VOWVE beendet. Es muß nicht sein, daß mit VCVL oder VIVB eine Rufdatenaufzeichnung für Statistik für einzelne Leitungen gemacht wird. Es kann auch eine generelle Statistik für die gesamte Datenvermittlungsstelle gestartet werden. Wird eine generelle Statistik gemacht, so entfallen die Bedienvorgänge mit VIVB/VCVL, Der Code VRVA leitet die Abfrage ein, welche Art Verkehrsstatistik zum Ab-
fragezeitpunkt betrieben wird. 19.3.4.10.
Test einer gestörten Leitung
Verbindungsleitungen, die die Belegung nicht mit einem Anrufbestätigungszeichen (ARZ) quittieren, werden als gestört gekennzeichnet und werden fortan nicht mehr belegt. Das EDS hebt diesen Störzustand auf, wenn auf einer gestörten Leitung ein Polaritätswechsel von O nach 1 (von A- nach Z-Lage = PW 1) erkannt wird. Da bei gehend gerichteten Leitungen nicht damit zu rechnen ist, daß ein solcher Polaritätswechsel nach der Entstörung auftritt, müßte die Leitung ständig gestört bleiben. Um dies zu vermeiden, ist der Bedienvorgang mit dem Code VSVL entstanden. Mit VSVL wird für eine Leitung gezielt eine Belegung vorgetäuscht, die, wenn die Leitung entstört ist, mit einem Anrufbestätigungszeichen quittiert wird und dadurch
den Störzustand aufhebt. . Wichtig ist, daß dem Bedienpersonal die gestörten Verbindungsleitungen bekannt sind, damit die entsprechenden Leitungen mit dem Code VSVL überprüft werden können.
215
19.3.5.
Bedienung der Rufdatenaufzeichnung
Für die Rufdatenaufzeichnung sind die Plattengeräte mit der Bezeichnung P2, P3, P4 und P5 vorgesehen. Normalerweise findet die Aufzeichnung der Rufdaten auf den Platten P 2 und P 3 statt. Die Platten P4 und P5 sind Platten für die Sonderdienste, auf denen für die Rufdatenaufzeichnung eine Hilfsdatei realisiert ist, die benötigt wird, wenn z.B. die Platten P2 und P3 gewechselt werden.
19.3.5.1.
Wechsel von Rufdatenplatten
Beim normalen
Plattenwechsel wird mit dem Bedienvorgang
RCRF
die Rufdaten-
aufzeichnung von den Rufdatenplatten zur Hilfsdatei auf den Dienstplatten umgeschaltet. Danach werden die Platten gewechselt. Die Rückschaltung der Rufdatenaufzeichnung zu den Rufdatenplatten (P2 und P3) geschieht mit dem Code RACD.
Normalerweise
müssen
jedoch vor der Rückschaltung
die Rufdatendateien
gegeben werden. Die Freigabe aller Dateien einer Platte geschieht mit dem RFD, die Freigabe einzelner Dateien mit RFF.
19.3.5.2.
frei-
Code
Zuweisen von Rufdatenplatten
Wenn eine Rufdatenplatte - z. B. wegen eines Fehlers vorübergehend außer Betrieb war — und nach der Instandsetzung den Betrieb wieder aufnehmen soll, muß die
Rufdatenplatte zugewiesen und zugeschaltet werden. Die Platten werden mit dem Bedienvorgang RADD RACD zugeschaltet.
Der
Code
RAD,
zugewiesen und wie schon beschrieben freigegeben und mit
der das Zuweisen
und
Zuschalten
kombiniert,
ist möglichst
nicht zu verwenden, weil dadurch Einzelaufzeichnung folgt, die erst mit dem zweiten RAD und einem Wechsel zur nächsthöheren Rufdatendatei verlassen wird.
19.3.5.3.
Sonstige Bedienvorgänge der Rufdatenaufzeichnung
Für die Rufdatenaufzeichnung sind 4 Dateien vorgesehen: Datei 1, Datei 2, Datei 3
und Datei 4. Die Datei 4 ist die Hilfsdatei, die auf den eigentlichen Rufdatenplatten und gedoppelt auf den Diensteplatten ist. Der Bedienvorgang mit dem Code RCF
ermöglicht es, die Rufdatenaufzeichnung von einer Datei zur anderen zu wechseln. Es kann betrieblich notwendig werden, eine Rufdatenplatte für eine befristete Zeit - z.B. für die Wartung — wegzuschalten. Mit dem Code ROD wird ein solches Wegschalten durchgeführt.
Beim Plattenwechsel werden die Rufdaten vorübergehend auf die Hilfsdatei der
Diensteplatte aufgezeichnet. Nach dem Plattenwechsel müssen die aufgezeichneten
Daten in die Hilfsdatei der neuen Rufdatenplatte kopiert werden. Dies Kopieren wird mit dem Code RWFF
angestoßen. Mit dem Code RRAT
wird ein Bedienvor-
gang eingeleitet, der als Abfrage dient und auflistet, welche Plattengeräte für die Rufdatenaufzeichnung
216
zugewiesen
sind.
Mit dem Code RRFT können die Dateizustände von den für die Rufdatenaufzeichnung zugewiesenen Platten abgefragt werden. Die Rufdaten werden in Blöcken auf die Rufdatenplatten gebracht. Mit RRDR können die Blöcke gelesen werden. Wenn man wissen will, wieviel Platz in der für die Rufdatenaufzeichnung aktuellen Datei noch vorhanden ist, kann man dies mit dem Bedienvorgang RFF erfragen.
Mit RSM
werden die Testmeldungen
der Rufdatenaufzeichnung
ein- und aus-
geschaltet.
19.3.6.
Bedienvorgänge für den Sonderdienst Rundschreiben
Derzeitig ist nur der Sonderdienst Rundschreiben realisiert. Obwohl die Bedienvorgänge aller Sonderdienste im wesentlichen bekannt sind, wird deshalb hier zunächst nur auf das Rundschreiben eingegangen, weil nur hierfür die Bedienvorgänge
schon anzuwenden sind.
19.3.6.1.
Damit
Abfragen
und Änderungen
der Sonderdienst
für den Sonderdienst
Rundschreiben
Rundschreiben
nicht zu einer Überlastung
des Systems
führt, sind Zähler realisiert, die als Grenzwertzähler dies verhindern: 1. Zähler für die Begrenzung der gleichzeitig laufenden Eingaben
2. Zähler für die Begrenzung der gleichzeitig laufenden Ausgaben
3. Zähler für die im System wartenden Ausgaben Mit dem Bedienvorgang SCRE kann der Grenzwert des 1. Zählers, mit SCRA des 2. und mit SCRW des 3. Zählers verändert werden. SRRM leitet die Abfrage ein, die den gültigen Grenzwert bekannt gibt. Eine Abfrage mit dem Code SRRA liefert folgendes Ergebnis: — Anzahl der gerade vorhandenen Rundschreibaufträge — Anzahl der gerade laufenden Eingaben
— Anzahl der gerade laufenden Ausgaben — Anzahl der gerade wartenden Ausgaben Während der Einführungsphase des Dienstes Rundschreiben ist es wichtig, statistische Details über den Dienst zu erfahren. Es gibt unterschiedliche Gründe, die zum Abweisen von Rundschreiben führen. Mit der Abfrage SRRS kann man in Erfahrung bringen, wie oft die unterschiedlichen Abweisebedingungen zum Tragen gekommen sind. Mit SRR wird der Dienst Rundschreiben gesperrt und mit SOR entsperrt.
Bevor eine Rundschreibnachricht dem gewünschten Empfänger zugeschrieben wird, ist zu prüfen, ob in dem Kennungsgeber des Empfängers die gewählte Ruf-
nummer enthalten ist. Es gibt Auslandsrichtungen, in denen keine Kennung zu erwarten ist, die die Rufnummer enthält. Solche Auslandsrichtungen müssen vom Sonderdienst Rundschreiben ausgeschlossen werden. Das Sperren von Auslandsrichtungen wird mit SRRL und das Entsperren mit SURR eingeleitet.
217
19.3.6.2.
Diensteplatten
Rundschreibnachrichten
werden
auf einer
Magnetplatte
zwischengespeichert.
Für
das Zwischenspeichern sind 2 Platten vorgesehen, die den gedoppelten Speichern dienen. Sind 2 Platten außer mäßig aktuellste Platte 2 Diensteplatten außer gewartet zu werden, so geschaltet werden. Mit
Betrieb, so kann mit dem Bedienvorgang SADA die inhaltsin Betrieb genommen werden. Normalerweise sind keine Betrieb. Wenn nur eine Platte außer Betrieb war, um z.B. kann diese Platte mit dem Bedienvorgang SAD wieder zudem Code SBD werden Platten abgeschaltet. Der Geräte-
zustand eines Plattengerätes für die Dienste wird mit dem Code SRDC
218
abgefragt.
20.
Sicherung des Systems
20.1.
Sicherungstechnische Begriffe
Ein zentral
gesteuertes Vermittlungssystem reagiert, bedingt durch seinen Aufbau,
viel empfindlicher auf Fehler, als dies bei einem direkt gesteuerten System der Fall ist. Schon kleinste Fehler in zentralen Einheiten können das ganze System blokkieren. Daher wurden beim System EDS alle zentralen Einheiten doppelt vorgesehen, die in Parallelarbeitsredundanz (siehe 10.3.) betrieben werden. Diese Sicherheitsmaßnahme ist aber nur dann voll wirksam, wenn Fehler schnell erkannt wer-
den. Außerdem muß bis zur Beseitigung der Störung die entsprechende Einheit elektrisch so von den übrigen Einheiten getrennt werden, daß sich eventuelle Fehlsignale nicht negativ auf das Restsystem auswirken können. Beim System EDS wird in diesem Zusammenhang zwischen der Fehlererkennung, der Lokalisierung, der Konfigurationsänderung und der Diagnose unterschieden. Tritt ein Fehler in einer Systemeinheit (SYE) auf, und wird dieser vom gerade laufenden Programm oder von einer Hardwareeinrichtung, die sich nicht unbedingt in der defekten Einheit befinden muß, bemerkt, so wird dies als Fehlerer-
kennung bezeichnet. Der Fehler wird erst dann als lokalisiert betrachtet, wenn er auf eine Einheit eingegrenzt ist. Mit der Fehlererkennung kann eine gleichzeitige Lokalisierung verbunden sein. Ist dies nicht der Fall, so besorgen spezielle Programme diese Aufgabe. Nachdem ein Fehler auf eine Einheit eingegrenzt wurde, folgt die Fehlersuche innerhalb der Einheit, was als Diagnose bezeichnet wird. Da aber die Diagnose während des laufenden Betriebes erfolgen soll, müssen bestimmte Einheiten von ihrer Vermittlungsarbeit entlastet und auf die Fehlersuche ausgerichtet werden. Dieses
Aufteilen
der
SYE
in
eine
Systemhälfte,
die
Vermittlungsaufgaben
und
eine Hälfte, die Diagnoseaufgaben wahr nimmt, wirdals Konfigurationsänderung bezeichnet. In diesem speziellen Fall wird auch von einem Splitten des Systems gesprochen. Nach beendeter Reparatur muß demzufolge, um den alten Zustand wieder herzustellen, eine Rekonfiguration vorgenommen werden. 20.2...
Fehlererkennung
20.2.1.
Softwarefehler
Durch das vielfältige Zusammenspiel der verschiedensten Programme können Konfliktsituationen in der Software
entstehen, die nicht alle vom
Programmierer vor-
hersehbar sind. Die Softwarefehler werden nach einer »Anlaufphase«, eine gewisse Zeit nach dem erstmaligen Einschalten einer DVST
also wenn
vergangen ist, ge-
219
gen Null gehen, da ein behobener Fehler nicht mehr auftreten kann. Nur nach einer größeren Programmänderung, z. B. durch Einrichtung eines neuen Dienstes, ist mit
dem Ansteigen von Softwarefehlern zu rechnen. Die vollständige Beseitigung der Softwarefehler ist recht schwierig, da manche Fehler sich nur bei sehr komplexen Programmkonstellationen zeigen, die nicht immer einfach zu reproduzieren sind. Softwarefehler können die Ursache sein, daß Verbindungen nicht aufgebaut oder zu früh ausgelöst oder Bedienungseingaben nicht ordnungsgemäß ausgeführt werden. Bemerkt werden solche Fehlerauswir-
kungen von den Bedienungspersonen oder den Benutzern der Anlage. Ein Teil der Softwarefehler wird aber auch durch Hardwareeinrichtungen entdeckt. In einem solchen Fall kann die Fehlersuche nicht sofort gezielt beginnen. Deshalb muß zunächst immer die Hardware überprüft werden, bevor der Fehler in den Programmen 20.2.2.
gesucht wird.
Hardwarefehler
Während sich Softwarefehler fast ganz ausmerzen lassen, ist dies bei den Hardwarefehlern, bedingt durch die Alterung der Bauteile, nicht möglich. Daher ist der Großteil der Sicherungsmaßnahmen des Systems EDS auf die Gruppe der Hardwarefehler abgestimmt. Im Abschnitt 10.3. wurde schon erwähnt, daß alle zentralen Einheiten in Parallelarbeitsredundanz betrieben werden. Dies wird bei der Fehlererkennung ausge-
nutzt. An der Normschnittstelle der SE zu den VE sitzen Vergleicher,
die den
taktsynchronen
Parallel
jedes
VE-Paares
kontrollieren
(Bild
20.1.).
parallel laufende Verarbeitungseinheiten
vE2
»
nann
>
VE
ch ve-Nom-
schnittstelle
Parallellauf
Fehlermeldungen bei unterschiedlichen bei unterschiedlichen Signalen für die Intormationssignalen Zyklussteuerung
Bild 20.1. Lage der Vergleicher (VGL) der Speichereinheit (SE)
220
in der Speicher-Ein-/Ausgabesteuerung
(SEAS)
laufende Verarbeitungseinheiten werden immer an benachbarten Normanschlüssen (z. B. Al-B1, A2-B2, ... C4-D4) angeschlossen, weil sich nur zwischen diesen die Vergleicher für die Zyklussteuerung befinden. Um die SEAS-Durchschaltewege
in den VE-Test mit einzubeziehen, liegen die Vergleicher für die Information (z. B. Wortinhalt,
Bankadresse,
Wortadresse)
hinter den Knoten
A-B
und
C-D.
In der
SE werden fast 70 Einzelinformationen (Bit) von jeder der parallel laufenden VE
kontrolliert. Ist nur eines dieser Signale von beiden VE unterschiedlich, so wird der
Vergleicher aktiv und ein Lokalisierungsprogramm wird angestoßen, welches entscheiden muß,
Ähnliche
ob die VE1
Vergleicher
oder VE2
defekt ist.
wie in der SE, befinden sich auch in jeder VE. Diese
haben die Aufgabe, den Parallellauf der beiden SE zu kontrollieren. Im einzelnen
werden auch hier die Signale, die der Zyklussteuerung dienen, und die Wortinformationen verglichen. Erkennen die VGL in den VE eine Differenz, so geben sie entsprechende Fehlersignale ab, damit die fehlerhafte SE lokalisiert wird. Spricht ein Vergleicher in einer VE oder SE an, so darf nicht in jedem Fall ein Lokalisierungsanstoß erfolgen. Wurde nämlich der Parallellauf zweier Einheiten bei der Fehlersuche mit Absicht aufgehoben, so muß dies bei der Vergleicherauswertung berücksichtigt werden, weil sonst der Vermittlungsbetrieb ständig von programmtechnisch höherbewerteten Lokalisierungsprogrammen unterbrochen würde. Ein Vergleicher kann einen Fehler im System immer nur auf zwei Einheiten genau lokalisieren. Bei dem Ansprechen von anderen Fehlererkennungseinrichtungen kann dagegen
die Lokalisierung schon auf eine Einheit erfolgt sein. Zu diesen
Einrichtungen gehören die Überwachungsschaltungen, die in den verschiedensten Ausführungen in jeder Systemeinheit vorhanden sind. Ändert sich die Versorgungsspannung einer Einheit um mehr als + 5 %/, vom Sollwert, so meldet die entsprechendeSpannungsüberwachung den Fehler. Auch bei Ausfall oder zu starker Verfälschung
des Systemtaktes
werden
Schaltungen
in
jeder Einheit aktiv. In den VE sind außerdem noch als allgemeine Überwachungseinrichtungen Kontrollen für das ordnungsgemäße
Zusammenspiel
mit den SE vorgesehen.
Es wird
im einzelnen geprüft, ob noch Verbindung zu jeder SE besteht (ein Normschnittstellenkabel könnte defekt sein) oder ob jede Speichereinheit auf einen Zykluswunsch der VE zuerst mit einer Quittung und dann mit einer Speicherausgabemeldung reagiert. Neben den allgemeinen Überwachungen gibt es in der Programmsteuerungseinheit zusätzlich die Kontrolle, ob ein gelesener Befehl überhaupt decodierbar (im Befehlsvorrat
vorgesehen)
Speicher gelesen.
ist. Sonst
wurde
eventuell
Bei einer Programmaufnahme
ein falsches
wird geprüft,
Wort
aus
dem
ob die Programm-
startadresse ungleich Null ist, denn kein Programm beginnt bei der Adresse Null. Damit die PE nicht unbemerkt bei der Abarbeitung eines Programmes aussetzt,
wurde ein Überwachungszähler eingebaut, der in regelmäßigen Abständen per Befehl rückgesetzt werden muß. Dieser Zähler addiert Dauerimpulse unabhängig
221
von der PE ausgeführten Tätigkeit. Wird
er vor Ablauf von ca. 32 ms nicht rück-
gesetzt, so gibt er ein Signal ab, daß die PE nicht einwandfrei arbeitet. Als weitere Zeitüberwachung der PE kontrolliert eine Schaltung, ob bei der Ausführung eines einzelnen Befehls eine Maximalzeit überschritten wird. Dauert der Grundablauf
eines Befehls
(u. a. Adreßbildung,
wo weitere
Informationen
in
der SE stehen, die aufgrund des gerade ausgeführten Befehls gelesen werden müssen) länger als ca. 13 us, so wird diese Zeitüberwachung aktiv.
Die einzelne Befehlsausführung wird noch in zweiter Hinsicht überwacht. Bei
einem Befehl dürfen nur ganz bestimmte Elementaroperationen und damit ganz bestimmte Register angestoßen werden. Soll z. B. die Befehlsausführung das Laden
eines Arbeitsregisters beinhalten, so darf dabei das Addierregister nicht angesprochen werden. Die Überwachung der Steuersignale prüft deshalb bei jedem Befehl, ob nur Signale aus der richtigen Gruppe meldung.
Auch
aktiv werden.
Sonst erfolgt eine Fehler-
die anderen VE haben spezielle Überwachungsschaltungen.
So prüft die
GE, ob ihre gelesenen Befehle zulässig sind und ob die Kanal- und Geräteadressen stimmen. Die richtige Übertragung der Information zwischen der Gerätesteuerung
und den Geräten wird durch eine Paritätskontrolle überwacht. Bei der LE gibt es als spezielle Überwachung die Prüfung des Synchronlaufes der beiden Übertragungsablaufsteuerungen und die Verbindungsüberwachung zwischen
UEAS und EACW. Fehlererkennungsschaltungen gibt es nicht nur in den VE, sondern auch in den Speicherbanken. Zu den wichtigsten Überwachungen gehört neben der Spannungsund Takt- die Paritätskontrolle. Im Gegensatz zur GE wird aber in der SE auf gerade Parität geprüft. Eine SB ist außerdem in der Lage, die Durchschaltewege der SEAS zu überwachen. Wird eine SB von der SEAS angesteuert, so vergleicht die SB ihre eigene Adresse mit der geforderten Bankadresse. Bei einer Differenz liegt ein SEAS-Fehler vor. Um die Fehlererkennungseinrichtungen zu unterstützen, was besonders bei sporadischen Fehlern sehr wichtig ist, kann die Versorgungsspannung manuell geändert werden. Die Änderung kann + 5°, oder + 8°/, vom Sollwert betragen und gezielt in einer Einheit vorgenommen werden. So ist es möglich, mit manuellem Eingriff, ein Testprogramm für eine Systemeinheit nacheinander bei verschiede-
nen Spannungen
laufen zu lassen. Die eingesetzten Bauteile
(Integrierte Schalt-
kreise) werden dadurch in ihren Toleranzgrenzen betrieben und zeigen so eher einen eventuellen Defekt. Die Worst-Case-Testwerte (ungünstigste Fälle, bei denen die Funktionsfähigkeit noch garantiert wird) für die Spannung sind bei IC der
Reihe SN74N 4,75 V und 5,25 V. Außer
spezielle rung
den
schon
genannten
Fehlererkennungsschaltungen
Hardwareprüfeinrichtungen
(STS)
als Untereinheit der SAS
eingesetzt.
dient zum
Die
werden
noch
zwei
Speicherteststeue-
Erkennen von Speicherbankfeh-
lern. Nach der Programmierung durch den Operator beschreibt die STS gezielt eine SB mit einem kritischen Testmuster und vergleicht dann die Soll- mit der gelesenen 222
Istinformation. So können Informationsverfälschungen
in den SB erkannt werden,
ohne wie bei einem Softwaretest das System splitten zu müssen.
Bei der LE gibt es eine ähnliche Einrichtung zum Testen der Ein-/Ausgabecodewandler und der Systemanschlüsse, die Codewandlerteststeuerung (CWTS). Alle 20 ms wird, ohne den Betrieb zu stören, ein Systemanschluß (SA) kurz gesperrt (Bild 20.2.). I
FE
TTTT u,
Ä
If
| |
| |
ABAS
|
—
|
|
SEAS
sts ._— _
|
SB
j | |
| |
|
.....
2...
ABAS
.....
SEAS
..... Speicher-Ein-/
SIS
...
CWTS
.....
UEAS
| BE2
.....
aus VEAS 1
CWTS
I--------
| | [Eacw
|
u
5
T
LAS 1
SS) ------
SA--A
on -----
m
SAG ..... SA... SEE ...
IE
Eacw | -- -- - -
Pac
ran
VEAS2 LAS 2
Speicherbank
SAS
....
Speicher- und Anforderungssteuerung
Ablaufanforderungs-
steuerung
Ausgabesteuerung Speicherteststeuerung
Übertragungs-
ablaufsteuerung Codewandlerteststeuerung Leitungsanschluß-
steuerung
Ein-/Ausgabecodewandler Systemanschlußgruppe Systemanschluß Speichereinheit
Leitungsanschlußeinheit
Bild 20.2. .—
Lage der Speichersteuerung (STS) und der Codewandlerteststeuerung (CWTS;)
imsSystem
Die interne Leitungsnummer (ILN) dieses SA wird dann von der CWTS an den Ausgabecodewandler gegeben. Der SA wird angesteuert und verhält sich nun, als
wenn auf der Leitung ein Polaritätswechsel eingetroffen wäre. D. h., der Eingabecodewandler
sucht
auf
Grund
der künstlichen
Anforderung
den
SA
heraus
und
meldet diese ILN der CWTS, die sie mit der ausgesendeten ILN vergleicht. Liegt kein Fehler vor, wird der nächste SA geprüft. In einer vollausgebauten DVST dauert die Prüfung aller SA ca. 5,3 min. Da die EACW
die neue Testrunde mit der anderen CWTS
EACW-Gruppe
nicht parallel laufen, wird
durchgeführt.
Bemerkt
die
eine Unstimmigkeit, so gibt sie ein Fehlersignal ab, und dann wird per Pro-
gramm die CWTS gezielt angestoßen, um den Fehler einzugrenzen. Neben der Fehlererkennung durch Hardwareeinrichtungen gibt es auch die vorbeugende Fehlererkennung durch Software. Diese Programme laufen routinemäßig ab und werden daher auch als Routinetestprogramme bezeichnet. Die Tests glie223
dern sich in zwei Gruppen — den Routinetest der Funktionen und den Routinetest ‚der Überwachungsschaltungen. Der Routinetest der Funktionen soll die Einsatzbereitschaft der zentralen Einheiten, wie PE, PO, SB und ABAS überwachen (Bild 20.3.).
or
Routinetestrahmenprogramm
|
|
PE1TEST
PE 2TEST
sB #TEST
ee
| ABAS 1-| TEST
Bild 20.3. Routinetestprogramme für zentrale Einheiten Dieser Routinetest läuft auf niedriger Priorität und stößt sich ständig selbst an.
Daher
werden
in verkehrsschwachen
Zeiten
vom
System
überwiegend
gramme abgewickelt. Der Routinetest wird von einem Rahmenprogramm
Testprogesteuert,
welches die speziellen Funktionstestprogramme für die Einheiten und Teileinheiten der Reihe nach anstößt. Fehler können von den Programmen unmittelbar selbst erkannt werden, oder bei einem Test wird eine Hardwarefehlererkennungsschaltung
aktiv. Während der Routinetest für die Funktionsprüfung der zentralen Einheiten ständig aktiviert ist, wird der Routinetest für die Prüfung der Überwachungsschaltungen nur einmal im Monat gestartet. Der Anstoß erfolgt durch Operatoreingabe in einer verkehrsschwachen Zeit, da er mit einer Beeinträchtigung des Betriebes ver-
bunden ist. Routinetestprogramme geben die Sicherheit, wareeinrichtungen ohne Fehler sind.
20.3. Wird
daß
auch weniger
benutzte
Fehler
so
Hard-
Fehlerspeicherung cine
Fehlererkennungsschaltung
durch
einen
aktiv,
gibt
sie ein
Signal ab, welches gespeichert wird. In jeder Einheit ist dafür das Fehlerregister (FER) vorgesehen. Das erste Byte hat in allen FER der Verarbeitungseinheiten die selbe Bedeutung. Bit & dient als Kennbit und ist immer auf »1«. Ist es nach dem Übertragen des FER von der VE über die SE zur PE auf »®«, so erkennt die prüfende PE daran, daß die FER-Information falsch ist. Die Bit 1-7 zeigen Fehler an, die an der Normschnittstelle zwischen VE und SE erkannt wurden. Abhängig von einem gesetzten Bit 1...7 oder 16... 31 erlangen die Bit 8-15 eine bestimmte Bedeutung, so daß durch die Mehrfachausnutzung dieser Bitstellen in dem nur 32 Bit langen FER noch Zusatzinformation über die Fehlerart gemacht werden können. Ist z. B. Bit 4 gesetzt (Fehlermeldung der Zyklussteuerung), so zeigen die Bit 8-15 z. B. an, daß es sich um eine fehlende Speicherausgabemeldung der SE2 handelt (Bild 20.4.).
224
FER
1 \
\ Normschnitt-
stellenfehler (Anordnung bei allen VE identisch)
IN
v
Zusatzinformation
(Bedeutung ist abhängig von der Fehlergruppe]
V
VE
individuelle
/ Fehler,
z.B. von den internen wachungsschaltungen kannt wurden
die
Überer -
Kennbit
Bild 20.4. Fehlerregister (FER)
einer Verarbeitungseinheit
Bei den SB wurde auf die Mehrfachausnutzung der Bitstellen verzichtet. Dafür haben die SB-T zwei FER. Das FER1 beinhaltet Fehlermeldungen der Strom-
und Taktversorgung, der Paritätskontrolle und die Bank- und Wortadresse des zuletzt gelesenen Wortes, während im FER2 immer dieses Wort gespeichert wird (Bild 20.5.). Die neueren SB-V wurden sogar mit vier FER versehen. Damit kann zusätzlich noch das zuletzt geschriebene Wort und der Operationscode und -modus gespeichert werden. x FER
1
31 Poritäsbit;
FER 2
SB-Adr.;
Wort-Adr.;
Fehlermeldungen
Zuletzt
gelesenes
Wort
Bild 20.5. Fehlerregister (FERI
und FER2)
Eines haben die VE- und SB-FER
einer Speicherbank
gemeinsam:
Bei einer Fehlermeldung werden
die entsprechenden FER sofort eingefroren und können nur durch Auslesen wieder gelöscht werden. Dies geschieht im allgemeinen durch die Lokalisierungsprogramme. Da die Speicherbanken ihre eigenen FER
magertes FER«.
haben, genügt in der SAS
ein »abge-
Im Ablaufanforderungsregister werden Bitstellen für die Kenn-
zeichnung von Fehlern ausgenutzt, die die VE gemacht haben und die von der SE erkannt wurden. Dazu gehören Fehler, wie die zu lange Anforderung von Sonder-
priorität, das Schreiben in geschützte Speicherbereiche oder der gestörte Parallellauf zweier VE mit Ansprechen des VGL in der SE.
20.4.
Funktionszustände der SYE
Wie schon unter 20.1. vermerkt, darf eine defekte Systemeinheit das Restsystem nicht durch Störsignale beeinflussen. Daher sind für die SYE verschiedene Funktionszustände vorgesehen, und es besteht die Regel, daß nur SYE mit gleichem Funktionszustand Daten austauschen können.
225
Bei den SE, den SB und den VE gibt es drei allgemeine Zustände. Für jede SYE und jeden dieser Zustände ist im ABAR ein Bit vorgesehen, welches am Anzeigenfeld der SAS
optisch ausgegeben wird.
Betriebszustand B: Die SYE ist eingeschaltet, Takt und Spannung sind in Ordnung, im ABAR sind keine negativen Bit gesetzt — die SYE arbeitet normal. Prüfzustand P: Die SYE ist fehlerverdächtig und wird lokalisiert oder sie ist fehlerbehaftet und wird diagnostiziert. Ausfallzustand A: Die SYE wurde zu Reparaturzwecken
eine Störung der Strom- oder Taktversorgung. Wenn
ausgeschaltet
oder
hat
kein gravierender Hard-
waremangel vorliegt, ist eventuell noch manueller Betrieb möglich (Regelbetrieb ist der Automatikbetrieb).
Neben diesen allgemeinen Zuständen gibt es noch für die SE den
Wiedereinschaltezustand W:
In diesem Zustand wird der Kernspeicherinhalt
einer
SE auf den aktuellen Stand gebracht - für diese SE sind daher nur Eingaben und keine Ausgaben von Daten erlaubt. Zur Kennzeichnung des W-Zustandes ist im ABAR
ein Bit vorgesehen.
und für die PE den Zustand Nachahmung des Prüfzustandes N: Die PE ist die führende SYE bei einer Fehlersuche. Damit sie Daten mit einer SE im P-Zustand austauschen kann, ahmt sie der SE den Prüfzustand nach. Ist eine PE selbst fehlerbehaftet, so ist sie im
P-Zustand. Der
Funktionszustand
N
wird
im
Gegensatz
zum
B-, P-, A-
oder
W-Zustand
nicht im ABAR sondern in einem Register der PE gespeichert. Dieses 2 Bit lange Prüfzustandsimulationsregister
(PZR)
sagt
aus,
ob
der N-Zustand
sich auf die
SE1 oder SE2 bezieht (Bilder 20.6.-20.10.). Zwischen VE
und
SBi
ist kein Transfer mög-
lich, da beide verschiedene Funktionszustände haben. Mit den übrigen SB können Daten ausgetauscht werden.
VE
Bild 20.6. Transfer zwischen
VE
und SE, bei der eine SB defekt ist Es
ist kein
Transfer
möglich,
da
der VE und SE verschieden sind.
die
Zustände
VE
Bild 20.7.
226
Unterbrochene Verbindung zwischen VE und SB, obwohl die SB keinen Defekt haben
7 PE2
?
jr
?
SE2
z GKS2
Wenn kein Spannungsausfall vorliegt, ist ein Datentransfer zum Zwecke der manuellen Feh-
lersuche eventuell noch möglich.
Bild 20.8. Abgesplittetes Halbsystem für manuelle Fehlersuche N
>
PEI
P
sei
PE2
Bei dieser Konfiguration kann die Fehlersuche in der PE2 vornehmen.
PEI
eine
Bild 20.9. Abgesplittetes Halbsystem für automatische Diagnose „A
w
SEI
Die PE überträgt den Inhalt der SE2 in die SE1. Eine VE kann bei dieser Konfiguration in die
N
8
B PE
SE1
schreiben, nicht aber aus ihr lesen.
VE B
SE2
Bild 20.10. Konfiguration für das Aktualisieren der SEI nach beendeter Diagnose
20.5.
Fehlerroutinen
Die Fehlerroutinen
sind Hardwareabläufe
in der PE,
die bei einem
Systemfehler
und den damit verbundenen Änderungen der Funktionszustände im ABAR gezielt angestoßen werden und dafür sorgen, daß ein bestimmtes Lokalisierungsprogramm abläuft. In der PE sind folgende Routinen vorgesehen: FUR Fehlerunterbrechungsroutine PPR Programmsteuerungsprüfroutine SPR Speicherprüfroutine SUR Speicherumschaltroutine EIR Einschaltroutine Liegt ein Einfachfehler im System
vor oder sind beide UEAS
oder beide GKS
fehlerverdächtigt, so startet die FUR. Das gerade laufende Betriebsprogramm wird unterbrochen und die Lokalisierung muß nun entscheiden, welches Diagnoseprogramm für welche SYE vorzusehen ist. Dann kann der Vermittlungsbetrieb fortgesetzt werden. Sind beide PE fehlerverdächtigt, so läuft die PPR an. Beide PE machen ihre Prüftests simultan. Ein Fehler wird dabei im Normalfall durch die internen PEÜberwachungsschaltungen erkannt, womit die Lokalisierung abgeschlossen ist. Haben Vergleicher an den VE unterschiedliche Informationsausgabe der beiden SE erkannt, so muß die SPR starten. Die PE versucht zunächst nur einen Datentransfer mit einer SE zu beginnen. Führt dies nicht zum Erfolg, so schaltet die SUR
227
die PE auf die andere SE um. Das Prüfprogramm läuft im allgemeinen abwechselnd in beiden SE, bis der Fehler lokalisiert wurde. Ist die Anlage nicht mehr betriebsfähig, weil eventuell beide SE oder PE im Ausfallzustand sind, so läuft zum autom. Hochfahren des Systems die EIR an. Dabei versucht die EIR, daß die PE1 mit der SEI oder die PE1 mit der SE2 oder die PE2 mit der SE1 oder die PE2 mit der SE2 ein System zusammenschaltet, bei dem von
jedem Einheitentyp mindestens eine Einheit vertreten ist. Die SYE werden vor dem Zuschalten
geprüft,
damit
das
System
nicht
sofort
wieder
zusammenbricht.
Die
EIR sorgt nach einem Totalausfall des Systems für eine rasche erneute Betriebsbereitschaft (Bilder 20.11. — 20.15.). s
VE
5
B SE
B
] PE
VE
Wechselt eine VE wegen eines Fehlers in den P-Zustand über, so läuft durch die FUR die Lokalisierung an. Dabei änderungen nötig.
sind keine Konfigurations-
FÜR
Bild 20.11. Fehlerunterbrechungsroutine P 8 SE
Spricht
PEI
ein
SE-Vergleicher
wegen
ungleicher
PE-Signale an, so wechseln beide PE in den P-
Zustand, und die PPR beginnt. Dadurch wird eine SE auch in den P-Zustand versetzt, und dann arbeiten die PE. simultan ihr Testprogramm ab.
PAR p PE2 PPR
Bild 20.12. Programmsteuerungsprüfroutine
8
Beide SE werden bei ungleichen Informationen an einer VE in den P-Zustand versetzt. Durch
SE1 VE
=
die SPR
® sE2
pE 7
nimmt
die PE
außerdem
stand ein, und das Testprogramm
den
N-Zu-
läuft nun
ab-
wechselnd in der SEI und SE2. Die Umschaltung erfolgt durch
das Programm.
Bild 20.13. Speicherprüfroutine ö SEI 5
N VE
P
PE
sE2
SUR
Bild 20.14. Speicherumschaltroutine
228
Es liegen die selben Voraussetzungen wie bei der SPR vor. Zeigt der erste Datentransfer mit einer SE keinen Erfolg, so wird die Umschaltung auf die andere SE hardwaremäßig durch
die SUR vorgenommen.
8
SE1
A
Bei
PE1
oder
gramm
EIR 8
PE
Systemzusammenbruch
in A)
an,
läuft
welches
eines betriebsfähigen zung
A sE2
einem
ist,
daß
durch
für das
(beide
SE
ein Pro-
Zusammenschalten
Systems sorgt. Vorausset-
mindestens
dem Typ in Ordnung ist.
PE2
die EIR
eine
Einheit
von
je-
EIR
Bild 20.15. Einschaltroutine
20.6.
Sicherungssoftware
Die Sicherungsprogramme
gehören zum Betriebssystem, also zu einem Programm-
komplex, der in allen EDS-Anlagen gleich ist. Sie gliedern sich in acht Teilbereiche
für die verschiedenen
Aufgaben,
wie nachfolgende Darstellung
Überwachungsprogramme
Lokalisierungsprogramme
Konfigurationsprogramme
Diagnose programme
Off- Line-Wartungsprogr.
On-Lıne-Wartungsprogr.
Koordinıerungsprogramme
Allgemeine Programme
(Bild 20.16.) zeigt:
Sicherungsprogramme
Bild 20.16. Sicherungssoftware
Auch in verkehrsschwachen Zeiten sollen Fehler im System früh erkannt werden. Überwachungsprogramme testen routinemäßig (diese Programme werden deshalb auch Routinetestprogramme genannt) alle Funktionen der SYE. Nach der Fehlererkennung werden die Lokalisierungsprogramme gestartet. Sie grenzen einen Fehler auf die softwaremäßig kleinste abtrennbare Ein-
heit oder -untereinheit ein. Das wäre z.B. bei der SE die SB. Ist die Eingrenzung eines Fehlers auf eine Einheit abgeschlossen, so stoßen die Lokalisierungsprogramme die Konfigurationsprogramme an. Sie splitten das System in eine Betriebs- und eine Diagnosehälfte und laden das entsprechende Diagnoseprogramm vom Plattenspeicher in den Kernspeicher. Konfigurationsprogramme werden auch nach einem Operatoraufruf aktiv, wenn es darum geht,
SYE zu- oder abzuschalten.
Diagnoseprogramme
.
grenzen
einen
Fehler
in
einer
SYE
auf
wenige
Flachbaugruppen ein, und sorgen dafür, daß das Ergebnis auf einem Blattschreiber ausgedruckt wird. Läßt sich mit Hilfe des Diagnoseausdrucks der Fehler in einer SYE nicht beheben, so muß der Operator ein Off-line-Wartungsprogramm vom Platten-
speicher in das Testhalbsystem
laden. Durch schrittweisen Ablauf
einzelner Be229
fehle und Hilfsmittel wie Logikprobe, Oszilloskop, den Test- und Anzeigefeldern können
Fehler gefunden
werden.
Für die Fehlersuche in externen Geräten wie Großspeichersteuerung oder Blatt-
schreibersteuerung
sind On-line-Wartungsprogramme
vorgesehen,
die im
laufenden Betrieb nach Aufforderung durch den Operator Tests durchführen. Koordinierungsprogramme bilden die Brücke zwischen der Sicherungssoftware und den Organisations- und Anwenderprogrammen. Als Bindeglied zwischen den einzelnen Komplexen der SSW dienen die Allgemeinen Programme. Die Startadressen der Lokalisierungsprogramme nach einem Hardwareanstoß sind hier ebenso definiert, wie die Anordnung der Übergabedaten zwischen Lokalisierungs- und Konfigurationsprogrammen.
20.7.
Ablauf eines Fehlerfalles
An diesem Beispiel soll gezeigt werden, welche Abläufe im Fehlerfall im System automatisch starten, damit eine große Verfügbarkeit erreicht werden kann. Als Fehler wird ein Defekt eines Bauteils der PE2 angenommen. Programmsteuerungseinheiten kennen keinen Ruhezustand. Das heißt, wenn alle anstehen-
den höherwertigen Programme abgearbeitet sind, wickeln die PE den Routinetest in einer Dauerschleife ab, bis wieder ein höherwertiges Programm diesen Lauf unterbricht. Ein Fehler wird sich also bei der Bearbeitung einer der nächsten Befehle zeigen, was im Mikrosekundenbereich liegen kann. Die Fehlererkennung ist möglich durch interne Überwachungsschaltungen in der PE, das Routinetestprogramm oder durch Ansprechen der SE-Vergleicher, weil PE1 und PE2 im Synchronlauf
unterschiedliche Signale an die SE gesendet haben. Der letzte Fall soll hier ange-
nommen werden. Das bedeutet, daß die SE für die PE1 und PE2 die Prüfbit im ABAR setzt und damit sind beide PE wegen des Fehlerverdachts im Prüfzustand. Über die Normschnittstelle erhalten nun PE1 und PE2 die Meldungen von den
SE, daß sie selbst und die parallele PE im P-Zustand sind. Damit wird die Hardwareroutine PPR in den PE aktiv. Das gerade laufende Programm wird abgebrochen, weil die Lokalisierung auf der höchsten Priorität läuft. Durch die PPR wird nun die SE1 in den Prüfzustand gebracht, damit ein Datenaustausch zwischen den
PE und der SEI stattfinden kann. Während der Lokalisierung sind alle übrigen VE
und die SE2 im B-Zustand, so daß Zyklen zwischen den UEAS und der SE2 abgewickelt werden können. Durchgeschaltete Ltg. werden also nicht gestört. Ein Verbindungsaufbau ist z. Z. nicht möglich.
Die Befehlszähler der PE werden mit einer festen Startadresse durch die PPR
geladen,
und
dann
beginnt
den
Softwareteil
der Lokalisierung.
Hierbei
beide PE nicht mehr parallel, sondern simultan. Das Testprogramm baut,
daß
in der Regel bei den Tests eine interne
arbeiten
ist so aufge-
Überwachungsschaltung
in der
defekten PE anspricht. Damit geht die Fehlermeldung von der PE2 an die SE und als Rückmeldung
230
wieder von der SE an beide PE. Dies bewirkt einen Programm-
halt in den PE,
Tragen,
denn jetzt kommt
eine andere
die Fehlerunterbrechungsroutine.
Hardwareroutine
Durch
in der PE1
eine Hardwarelogik
zum
startet die
FÜR aber nur in der fehlerfreien PE, so daß nach Aufnahme des FUR-Programms und anschließendem Rücksprung in das PPR-Programm die Lokalisierung abge-
schlossen ist. Auf hoher Priorität laufen jetzt automatisch Konfigurationsprogramme an, um
alles für die Diagnose vorzubereiten. Die SYE müssen folgende Funktionszustände haben: eine SE in B, eine SE in P, die defekte PE in P, die fehlerfreie PE in N,
alle übrigen VE in B. Dann kann das erste Teilstück (Segment) des Diagnosepro-
gramms vom Plattenspeicher in den Kernspeicher geladen und gestartet werden. Die Programm-Segmente kommen in der SE in einen Overlaybereich (Software), der eine begrenzte Länge hat. Das Diagnoseprogramm läuft nur auf kleiner Priorität, so daß ein Vermittlungsprogramm die Diagnose unterbricht, wozu die fehlerfreie PE allerdings in B gehen muß. Nach erfolgreicher Diagnose wechseln alle SYE durch erneut anlaufende Konfigurationsprogramme wieder in den B-Zustand über, nur die defekte PE2 geht in den A-Zustand. Das Lokalisierungs- und Diagnoseergebnis wird auf einem Blattschreiber ausgegeben. Reichen die Blattschreiberhinweise für eine Fehlerbeseitigung aus, so kann der
Bediener die reparierte PE mit einer Bedienungseingabe wieder zuschalten. Die Rekonfiguration wird aber nur ausgeführt, wenn die PE zuvor ein Testprogramm ordnungsgemäß durchlaufen hat. Kann der Fehler durch das Diagnoseprogramm nicht eingegrenzt werden, so muß das Off-Line-Wartungsprogramm (in diesem Fall das Programm für die PE) durch
eine Bedienungseingabe vom Bediener in eine SE geladen werden. Das Wartungshalbsystem besteht aus einer SE, einer GKS und der defekten PE. Ein Vermittlungsbetrieb ist weiterhin möglich.
Durch manuellen Betrieb der Wartungs-SYE kann der Bediener Testprogramm-
abschnitte
gezielt
ablaufen
lassen
und
dabei
mit
Meßgeräten,
wie
Oszilloskop,
Logikprobe und Digitalmultimeter den Fehler eingrenzen. Diese Art der Fehlersuche ist sehr zeitintensiv und beeinflußt daher stark die Wahrscheinlichkeit für den Totalausfall des Systems. Die Reparaturzeit setzt sich zusammen aus einer Zeit für automatische Abläufe im System, wie Lokalisierung, Konfiguration und Diagnose und einer Zeit für manuelle Tätigkeiten und Anstöße. Da diese manuelle Tätigkeiten den Hauptteil der Reparaturzeit ausmachen, hängt die Systemsicherheit zum großen Teil vom Fachwissen des Bedienungspersonals ab.
231
21.
Rufdatenerfassung im EDS
Zu dem Aufgabenspektrum
einer DVST
gehört neben dem
Herstellen von Verbin-
dungen auch die Bereitstellung folgender, für den Betriebs- und Verwaltungsdienst wichtiger Informationen: Ermittlung der Gebühreneinheiten (GE) je Verbindung und Teilnehmer Summenbildung je Rechnungsmonat für die Fernmelderechnung.
sowie
Ermittlung von Sondergebühren für Verbindungen mit Sonderdiensten. Hierzu zählen insbesondere die Dienste »Rundsenden« und »Gebührenzuschreiben«. Aufzeichnen von Verbindungsdaten an Auslandsleitungen mit minutenweiser Gebührenzählung (sogenannte »1-+ 1-Zählung«). Aus den aufgezeichneten Daten
wird für jede Verbindung ein einzelnes Gebührenblatt gedruckt. Erfassen der Belegungsminuten je Auslandsbündel und Kalendermonat
für die
zwischenstaatliche Gebührenabrechnung mit ausländischen Verwaltungen. Registrierung von Verkehrsmeßwerten (Bruttobelegunszeiten an Verbindungs-
und Anschlußleitungen, Besetztfälle, Verkehrsfluß in Abhängigkeit von Quellund Zielbereichen) zur Ermittlung des Betriebsmittelbedarfs und zur Kontrolle der Betriebsabwicklung. Bedarfsweise Aufzeichnung von Verbindungsdaten an Anschlußleitungen zur
Überprüfung
auf korrekten Ablauf der Gebührenrechnung
(Zählvergleichsein-
richtung). Die herkömmliche Vermittlungstechnik benötigt zur Erfassung dieser Daten besondere elektromechanische Einrichtungen: Gebühreneinheiten-Zähler mit Zeit-Zonen-Zähler zum Erfassen der GE. Zeiterfassungseinrichtungen (ZEE) mit Lochstreifenempfänger je Auslandsleitung mit »1+1-Zählung«.
Rollenzähler je Auslandsleitung
zur Erfassung der Belegungsminuten
für die
Auslandsabrechnung. Verkehrsmeßgeräte wie Erlangmeter und Besetztzählgeräte. Zählvergleichseinrichtungen (ZVE).
In der EDS-Technik werden alle die anfangs genannten Informationen durch programmgesteuerte Datenerfassung gewonnen. In den Vermittlungsanlagen in EDS-Technik werden von jeder Verbindung die benötigten Informationen auf Mag-
netplatten gespeichert und nach dem Transport zu einer zentralen EDV-Anlage zu den gewünschten Ergebnissen verarbeitet. Die während des Verbindungsablaufs aufgezeichneten Informationen werden »Rufdaten« genannt.
232
21.1.
Rufdatenaufzeichnung
Während des Verbindungsaufbaus, d. h. vom Zeitpunkt der Ruferkennung bis zum Durchschalten der Verbindung sowie während des Auslösevorgangs von der Schluß-
zeichenerkennung bis zur Freigabe der rufenden Leitung, werden alle wichtigen vermittlungstechnischen Ergebnisse und Betriebszustände in einem Vermittlungsdatenblock
zwischengespeichert
(vergl.
Abschnitt
18.:
Verbindungsabläufe).
Aus
der Menge der gespeicherten Vermittlungsdaten werden diejenigen, die für die Ge-
bührenabrechnung, Verkehrsstatistik usw. benötigt werden, in einen Rufdatenblock
übertragen und zu einem Rufdatensatz zusammengefaßt. Ein Rufdatenblock ist wie der Vermittlungsdatenblock ein zentraler KernspeicherBereich, der unmittelbar nach der Ruferkennung der rufenden Leitung zugeteilt und nach der Verbindungs-Durchschaltung wieder freigegeben wird. Nach der Schlußzeichenerkennung wird der ankommend belegten Leitung erneut ein Rufdatenblock bis zur Freigabe der Leitung zugeteilt.
21.1.1. Aus
den
Datensätze Daten
des Verbindungsaufbaus
Verbindungsabbaus ein »Endesatz« gebildet. Der Anfangssatz
Informationen:
hat eine
Länge
von
wird
ein
20 Bytes
»Anfangssatz«, und
enthält
aus denen
des
u.a. die folgenden
— Die interne Leitungsnummer (ILN) der rufenden Leitung zur Kennzeichnung des
Verbindungsursprungs und des gebührenpflichtigen Anschlusses. — Die gesamte, am Eingang der rufenden Leitung empfangene Wahlinformation, aus der später die Gebühren- bzw. Entfernungszone ermittelt wird. — Der Zeitpunkt des Beginns der Gebührenpflicht. Es wird die aktuelle Uhrzeit zwischen 0 und 24 Uhr mit einer Genauigkeit von 100 ms eingetragen.
— Eine Markierung die anzeigt, ob der Verbindungsaufbau erfolgreich oder erfolglos war. — Die Art der Gebührenabrechnung: Berechnung der GE zu Lasten des rufenden Teilnehmers, Berechnung der Gebührenminuten für Verbindungen mit 1+ 1-Zählung oder
Berechnung der Belegungsminuten an Auslandsleitungen.
Während
des Zeitraumes,
in dem
im EDS
die Programme
für Verkehrsstatistik
eingeschaltet sind, wird der Anfangssatz um 8 Bytes mit folgendem Inhalt erweitert: — Fehler, die beim Verbindungsaufbau festgestellt den Rufenden, Besetzt- oder Gestörtfall usw.),
wurden
(Wahlabbruch
durch
— Belegungs- und Freigabezeiten der Leitungen zur Ermittlung der Brutto-Belegungszeiten. Der Endesatz mit einer Länge von 6 Bytes hat folgenden Inhalt:
— Die ILN der rufenden Leitung als Verknüpfungsmerkmal
zum Anfangssatz,
— Zeit der Schlußzeichenerkennung als Endezeitpunkt der Gebührenpflicht. Es wird 233
wie beim Anfang der Verbindung die aktuelle Uhrzeit mit einer Genauigkeit von 100 ms eingetragen.
Bei eingeschalteter Verkehrsstatistik wird in zwei zusätzlichen Bytes noch die Freigabezeit der rufenden Leitung zur Ermittlung der Brutto-Belegungszeit eingetragen.
Bei
bestimmten
Sonderdienstverbindungen
bleibt der Rufdatenblock zur Aufnahme
wie
Rundsenden
der Verbindungsdaten
und
Hinweisgabe
während
der ge-
samten Verbindung der rufenden Leitung zugeschaltet. Dadurch entstehen kombinierte Datensätze, in denen sowohl die Informationen über Verbindungsauf- und -abbau als auch zusätzliche Aufgaben über den beanspruchten Sonderdienst enthal-
ten sind. So muß z. B. bei dem Sonderdienst Rundsenden die Anzahl der vom Auftraggeber verlangten und die Anzahl der vom EDS
erreichten Rundsende-Empfän-
ger registriert werden, damit aus diesen Werten in der Rufdatenverarbeitung die Höhe der Sondergebühr für die Inanspruchnahme des Dienstes ermittelt werden kann. Neben den
eigentlichen Rufdaten,
die die Verbindungsabläufe
beschreiben,
er-
zeugt das System selbst in bestimmten Fällen Datensätze, durch die der Rufdatenverarbeitung
besondere,
für
die
Gebührenabrechnung
wichtige
Systemereignisse
mitgeteilt werden. Solche Ereignisse sind die Ur-, Neu- und Restarts sowie jeder
Tageswechsel (Datumwechsel)
um Mitternacht.
Systemsätze enthalten grundsätzlich das Datum und die aktuelle, systeminterne
Uhrzeit sowie die Ursache, die zur Bildung des Systemsatzes führte. Aus den Aufzeichnungen über Systemstörungen können im Rufdatenrechner Zeit- und Datumfehler erkannt und g. F. korrigiert werden. Tageswechsel-Systemsätze werden zur
korrekten Gebührenberechnung für die Verbindungen benötigt, die am Ende des Tages noch nicht abgeschlossen sind.
21.1.2.
Puffern und Abspeichern der Rufdaten
Die in den Rufdatenblöcken aufgezeichneten Datensätze werden, jeweils unmittelbar vor der Freigabe des Rufdatenblocks, in einen Ausgabepuffer übertragen (siehe Bild 21.1.). Der Puffer ist ein Kernspeicherbereich mit einer festen Länge von 3520 Bytes. Diese Größe stimmt genau mit der Aufnahmefähigkeit einer halben Plattenspur überein (s. a. unter Abschnitt 16.4.). Im Puffer werden die Datensätze
lückenlos und unsortiert in rein zeitlicher Folge aneinandergereiht, bis der Puffer gefüllt ist. Der Puffer gilt dann als voll, wenn der nächste, abzuspeichernde Datensatz nicht mehr vollständig in den Puffer übertragen werden kann. Der Inhalt des
als »voll« gekennzeichneten Puffers wird dann dem Geräte-Ein-/Ausgabeprogramm (GEAS) zur Abspeicherung auf der nächsten freien Platten-Halbspur übergeben. Da das Aufsammeln der Datensätze in den Puffer auch während des Datentransfers zum Plattenspeicher gewährleistet sein muß, ist noch ein zweiter Puffer vorhanden. Beide arbeiten im ständigen Wechselbetrieb: wenn ein Puffer voll ist, wird zur Pufferüng weiterer Datensätze auf den anderen Puffer umgeschaltet und
234
Ver bindungsAufbau
Anfangs-
Verbindungs-
Sonderdienst-
Abbau
Verbindungen
Ereignisse
Sonderdienst-
System-
Satz
Satz
Ende-
Satz
Satz
N Sammeln
dungs-
der
N
Verbin=
und Systemsätze | Puffer I
in zeitlicher Folge, wechselweise in
N
Puffer II
13520
Pulfer I und II
System-
13520
Bytes]
Bytes)
N
N
Bedartsweise Abspeicherung auf Diensteplatten D1 u. D2
Doppel-Abspeicherung des Putferinhalts auf Rufdaten-Plattenspeicher Ri und R2, wechselweise von Puffer II und I RufdatenPlattenspeicher
DienstePlattenspeicher
Bild 21.1. Datenfluß der Rufdatenaufzeichnung
der Inhalt des vollen Puffers auf den Plattenspeicher übertragen usw. (Tandempuffer-Betrieb). Zur Sicherung
der Rufdaten
gegen
Verlust,
z.B.
bei Gerätestörungen,
werden
die EDS-Anlagen grundsätzlich mit zwei Rufdaten-Plattengeräten betrieben (Doppelaufzeichnung). Sobald ein Plattengerät oder der Übertragungsweg zwischen dem Zentralteil des Systems und dem Gerät ausfällt, schaltet die Sicherungssoftware selbstätig von Doppel- auf Einzelaufzeichnung um und meldet diese Konfigurationsänderung dem Operator durch Protokollausdruck. Fallen beide Geräte aus oder müssen die Rufdaten-Plattenstapel ausgetauscht werden, so wird ohne Unterbrechung die Rufdatenaufzeichnung auf den beiden Diensteplatten (Plattenspeicher für die Abwicklung der Sonderdienste) fortgesetzt.
235
21.1.3.
Datenorganisation
der Rufdatenplattenspeicher Allgemeine ‚Angaben über Plattenkennzeichnung und Platteninhalt
Zylinder 5,
Spur ®: 8 Tages-Elikette
un 1Jurr 2Junt SJuHL URL SJoHt eJunı URL)
Plattendatei 1 Umfang: 64 Zylinder & 1280 Spuren Inhalt: 1 Etikettspur, 1279 Spuren für Rufdaten 2 2558 Rufdatenblöcke! (maximal 345.330 Verbindungen) Zylinder 69, Spur ®: 8 Tages-Etikette fuHL 1]UAL2JUHL aJuaL JR SJURL efuRL JUHL8
Plattendatei
2
Innalt u. Format Datei 1
wie
Zylinder 133, Spur ©: 8 Tages-Etikette [uHL 1JuAL 2]un. SJunL 2JoALs[oHt efunL luHLe
Plattendatei
3
Inhalt u. Format Datei 1
wie
Zylinder 197, Spur ®: 8 Tages-Etikette [uHCIJURL 2JuRe URL AJUHLSJoRL e]oHe FloHL8 Plattendatei 4 ( Hilfsdatei } 3 Zylinder, 59 Rufdaten- Spuren, 118 Rufdatenblöcke, max. 15930 Vbag. Ersatzspuren
Bild 21.2. Datenorganisation
des Rufdaten-Plattenspeichers
Auf.der Rufdatenplatte sind drei Dateien mit je 64 Zylinder zu je 20 Spuren für die Speicherung der Rufdaten eingerichtet (siehe Bild 21.2.). Zusätzlich ist eine vierte Datei, die Hilfsdatei, mit drei Zylindern
vorhanden,
auf die nach einem
Platten-
wechsel die zwischenzeitlich auf der Diensteplatte aufgezeichneten Rufdaten kopiert werden. Von den 1280 Plattenspuren einer Datei ist jeweils die erste als UHL-Spur definiert (UHL = User Header Label = Benutzeretikett). Sie ist in 8 Etikettbereiche zu je 80 Bytes eingeteilt. Für jeden Tag, an dem Rufdaten auf den Platten-
speicher geschrieben werden, wird ein Etikett mit den Aufzeichnungsmerkmalen des betreffenden Tages beschrieben: — Das Datum des Tages, für den das Etikett gilt,
— die Adresse der Platten-Halbspur, auf die der erste Pufferinhalt des Tages abge236
speichert wurde
(Anfangsadresse)
sowie
die Adresse der letzten Halbspur
des
Tages (Endeadresse), — die genauen Uhrzeiten der ersten und letzten Abspeicherung des Tages (Anfangsund Endezeit mit 100 ms Genauigkeit),
— Verknüpfungsmerkmale zur vorhergehenden und nachfolgenden Plattendatei für Plausibilitätskontrollen. In die übrigen 1279 Spuren werden in zeitlicher Folge und lückenlos die Rufdaten eingetragen. Der Inhalt eines Puffers, das entspricht der Länge einer Halbspur, wird mit Block bezeichnet. Im Rufdatenrechner werden mit Hilfe der im Etikett eingetragenen
Anfangs-
und Endedaten
die aufgezeichneten
Rufdaten
wieder
in Tagesabschnitte, d.h. Tagesdateien unterteilt. Für die Berechnung der Aufnahmefähigkeit einer Rufdatenplatte sind zwei Be-
trachtungen anzustellen: a) Die Gesamt-Datenmenge,
die die drei Dateien
aufnehmen
können,
errechnet
sich aus der Anzahl der abzuspeichernden Blöcke: Jede Datei kann maximal 1279 mal 2 = 1558 Blöcke aufnehmen. Bei 135 Verbindungen ohne Statistikdaten pro Block bzw. 97 Verbindungen mit Statistikdaten pro Block faßt eine
Plattendatei maximal 345 330 bzw. 248 126 Verbindungen. Auf die drei Dateien einer Platte umgerechnet sind dies 1 035 990 Verbindungen ohne, bzw. 744 378
Verbindunger mit Statistikdaten. b)
Durch
die Zuordnung
von 8 Tagesetiketten zu jeder Datei ist die Einsatzdauer
einer Rufdatenplatte auf 24 Tage begrenzt. Sobald der 8. Tag seit der Einschaltung
der Platte
vergangen
ist, schaltet
das System
die Rufdatenaufzeichnung
auf die Folgedatei um, auch wenn die Kapazität der vorher betriebenen Datei
noch nicht erschöpft ist. Andererseits
erfolgt eine Umschaltung
auf die Folge-
datei auch dann, wenn durch hohes Verkehrsaufkommen oder bei eingeschalteter Verkehrsstatistik die maximale
des 8. Tages erreicht ist.
Aufnahmefähigkeit
einer Datei vor Ablauf
Die hier errechneten Werte sind technisch mögliche Höchstwerte. Aus organisatorischen Gründen, unter denen die Forderung nach einer möglichst schnellen Sicherstellung der Rufdaten an vorderster Stelle steht, werden die Rufdaten alle 1 bis 2 Tage zum Rufdaten-Rechenzentrum übermittelt.
21.2.
Rufdatenübertragung
Die auf Magnetplatten gespeicherten Rufdaten müssen zur weiteren Verarbeitung zu einem
zentralen
Rechner,
dem
Rufdatenrechner
übermittelt werden.
Für
den
Regelbetrieb ist eine besondere Datenübertragungsprozedur entwickelt worden, die eine on-line-Übertragung der Rufdaten zum Rufdatenrechner während des laufenden EDS-Betriebs ermöglicht. Während des Übertragungsablaufs werden die Daten durch
besondere
Sicherungsverfahren
(z.B.
zyklische
wiederholung) gegen Übertragungsfehler gesichert.
Blocksicherung
mit
Block-
237
Die Plattenstapel
können
aber auch körperlich zum
Rufdaten-Rechenzentrum
transportiert werden, wenn z. B. die Rufdaten-Übertragung ausgefallen ist oder der Plattenstapel infolge einer Gerätestörung ausgetauscht werden mußte. Im Rufda-
tenrechenzentrum stehen hierzu zwei Plattengeräte zur Verfügung, die mit denen der EDS-Anlage kompatibel sind. Während des Plattenwechselverlaufs werden die inzwischen anfallenden Rufdaten auf der Hilfsdatei der Diensteplatte zwischengespeichert und nach dem Zuschalten der ausgetauschten Plattenstapel auf die Datei 4 der Rufdatenplatte kopiert.
21.3).
Ruifdatenverarbeitung
Im zentralen Rufdatenrechner werden die auf den Rufdatenplatten aufgezeichneten
Rufdaten zu den Ergebnissen verarbeitet, die von den verschiedenen Bedarfsstellen (Fernmelde-Rechnungsdienst, zwischenstaatliche Abrechnung des Telex- und Datexdienstes, Verkehrs- und Gebührenstatistik usw.) benötigt werden (siehe Bild
21.3.). Der Ablauf dieses speziell für die Rufdatenverarbeitung entwickelten EDV-
Verfahrens vollzieht sich, grob betrachtet, in zwei Verarbeitungsschritten: a) Aufbereitung der Rufdaten Zunächst werden die Anfangs- und Endesätze mit der selben internen Leitungsnummer (ILN) zu Verbindungssätzen vereinigt. Anfangssätze, zu denen kein Ende-
satz gefunden wird (z.B. weil die Verbindung zum Zeitpunkt der Rufdatenübertragung bzw. des Plattenstapel-Wechsels noch bestand) werden in eine besondere Datei, der sogenannten Restdatei, eingetragen und bei der Verarbeitung der Rufdaten aus der nächsten Aufzeichnungsperiode wieder mit berücksichtigt.
Datensätze
werden
mit Aufzeichnungen
zusätzlich
für die Berechnung
in eine Statistik-Datei eingetragen
periode (normalerweise fünf Wochentage) besonderen Verarbeitungslauf verarbeitet.
von
Verkehrsmeßwerten
und bis zum
Ende
der Meß-
aufbewahrt und anschließend in einem
b) Verarbeitung der Rufdaten Die aufbereiteten Verbindungssätze werden in Abhängigkeit vom Verarbeitungsziel (Gebührenabrechnung Inland, Gebührenabrechnung Ausland, Verkehrswerter-
fassung)
der
entsprechenden
Programmkomponente
zugeführt und
zu den
ge-
wünschten Ergebnisdaten weiterverarbeitet.
21.3.1.
Gebührenerfassung
Vor dem Beginn der eigentlichen Gebührenberechnung werden den Verbindungssätzen, die als Ursprungskennzeichen nur die ILN enthalten, aus der RufnummernKartei die zur ILN gehörende Rufnummer des Teilnehmers zugefügt. Im Rufdatenrechner ist für jede DVST eine Rufnummernkartei angelegt. Sie enthält für jede Rufnummer einen Datensatz, in dem jeder ILN die Rufnummer, bei Sarnmelanschlüssen die Rechnungsnummer, die Fernmeldekontonummer
238
©
Aufnahme
der
Rufdaten
im
RD-RZ
Kurzeit Archiv
Änder ungs-
IT
RestDatei
Lochkarten
Aufbereitung
der
Rufdaten
Rest-
Statistik- Datei
Datei Gebühren-
Abrechnungsdatei | Langzeit-
—_— —
Verarbeitung
der
—---
—
Rutdaten
{ Gebührenabrechnung
Verarbeitung
)
Rufdaten
Formular FTZ an AuslandsVerbindungen mit Einzel = abrechnung
Monatlicher Sammelabrut
an Rechnungsdienst
der
[ Gebührenabrechnung }
Rufnummer. Kartei mit zählern
Abrufband
. Archiv
Belegungs= minuten an Ausl.- Bündel Auslands= abrechnung
MB
an
Formular an PTZ
PTZ
Bild 21.3. Datenfluß der Rufdatenverarbeitung
239
(FKTO),
die Nummer
(der für den
Anschluß
zuständigen
Rechnungsstelle,
die
Nummer der Absendegruppe (= Merkmal für den Tag, an dem die Fernmelderechnung abzusenden ist), sowie Zählerfelder zur Erfassung der Gebühreneinheiten und Sonderdienstgebühren zugeordnet sind. Der Inhalt der Rufnummernkartei muß jederzeit mit dem aktuellen Stand der
Datenbasis in der EDS-Anlage (Leitungs- und Bündelbeschreibung, Richtungswahlplan) übereinstimmen. Die Instandhaltung obliegt dem Personal der DVSt, das jede Beschaltungsänderung
an
Anschlußleitungen
(Zu-
und
Abschaltungen,
Umwand-
lung von Einzel- in Sammelanschluß usw.) unter Angabe des Änderungszeitpunktes auf einem Ablochbeleg dem Rufdaten-Rechenzentrum
mitteilen muß.
In dem anschließenden Programmteil wird aus der Differenz zwischen Ende- und Anfangszeit die gebührenpflichtige Verbindungsdauer errechnet. Falls erforderlich, wird die im Tageswechsel-Systemsatz eingetragene Uhrzeit zur Korrektur herangezogen. Die Tarifzone wird aus der vom Teilnehmer gewählten Rufnummer ermittelt. Die Verbindungsdauer wird nun durch den jeder Zone zugeordneten Zeittakt
unter Berücksichtigung des Tag- und Nachttarifs dividiert. Das Ergebnis, die An-
zahl der gebührenpflichtigen
Einheiten zu je 0,10 DM,
heiten-Zählerfeld in der Rufnummernkartei aufaddiert. Verbindungen
nach
dem
Ausland
der Zeittakt von der Netzkennzahl
werden
wird
in gleicher Weise
in das Gebühreneinberechnet, nur daß
des Ziellandes abhängt und kein besonderer
Nachttarif berechnet wird. Eine Sonderbehandlung erfahren diejenigen Auslandsverbindungen, bei denen der Gebührenansatz mindestens 11,00 DM pro Minute beträgt. Diese Verbindungssätze werden nach einer Formatumwandlung auf ein Magnetband geschrieben, welches im Rechenzentrum des PTZ Darmstadt weiter-
verarbeitet wird. Im RZ des PTZ wird für jede derartige Verbindung ein Einzel-
beleg ausgedruckt und an die jeweils zuständige Rechnungsstelle des Teilnehmers zur Vereinigung mit der monatlichen Fernmelderechnung versandt.
Einmal im Monat werden, in Abhängigkeit von der Absendegruppe, die Gebüh-
reneinheiten- und Sondergebührenzähler
netband
übertragen
aus der Rufnummernkartei
und die Zählerfelder
anschließend
gelöscht
auf ein Mag-
(Sammelabruf).
Das Rufdaten-Rechenzentrum sendet das so erzeugte Magnetband mit den Gebühren-Summen eines Rechnungsmonats zur Erstellung der Fernmelderechnung an das zuständige Rechenzentrum des Fernmelde-Rechnungsdienstes. Aus den Verbindungsdatensätzen der Auslandsverbindungen werden außer den Verbindungsgebühren je Teilnehmer auch die gebührenpflichtigen Belegungsminuten je Auslandsbündel und Kalendermonat errechnet und einmal monatlich auf Schnelldrucker-Formulare ausgedruckt. Die Ausdrucke werden im PTZ Darmstadt für die zwischenstaatliche Monatsabrechnung sowie für die Statistik StT9 benötigt. Der Inhalt der Formulare umfaßt genau den Zeitraum zwischen dem Monatsersten 00.00 Uhr und dem Monatsletzten 24.00 Uhr.
220.
21.3.2.
Verkehrswerterfassung
Die Verkehrsmeßwerte werden durch ein eigenes, umfangreiches Programmsystem erfaßt. Aus den Verbindungs-Datensätzen
sungsperiode (das sind gebnisse errechnen und — Verkehrsmessung an jedes Bündels in der
mit Statistikinformationen
einer Erfas-
i.d. Regel fünf Wochentage) lassen sich die folgenden Erbedarfsweise auf Schnelldrucker-Formular ausdrucken: Verbindungsleitungen. Es wird die Belastung (Erlangwert) Hauptverkehrsstunde und die Lage der Hauptverkehrs-
stunde angegeben.
— Der Konzentrationsfaktor in Prozent. Dies ist der Verkehrsanteil in der Hauptverkehrsstunde, bezogen auf den Gesamt-Tagesverkehr. — Die Anzahl der erfolglosen Verbindungsversuche. — Belastungsmessung an Anschlußleitungen mit Angabe der Besetztfälle bei ankommender und abgehender Belegung. — Erfassung der Verkehrsstruktur in Abhängigkeit vorgegebener Quell- und Ziel-
bereiche. Es werden die Verkehrswert-Anteile der erfolgreichen und erfolglosen Belegungen, die mittlere Belegungsdauer, Verbindungsdauer und Verbindungs-
aufbauzeit, sowie die Zahl der erfolglosen Rufe, nach Auslöseursachen aufgeschlüsselt, ermittelt. — Aufteilung des Tagesverkehrs in Viertelstundenwerten pro Tag und Woche, jeweils für einen ganzen Tag zwischen 0 und 24 Uhr. Aus den ausgegebenen Werten lassen sich Tagesverkehrskurven je Meßtag im Viertelstundenraster zeichnen.
Verkehrsmessungen werden entsprechend den bisherigen Regeln zweimal jährlich für die Dauer von je fünf Arbeitstagen (Montag bis Freitag) durchgeführt (= generelle Verkehrstatistik). Daneben sind jederzeit Einzeluntersuchungen an einzelnen Leitungsbündeln oder Anschlußleitungen (maximal 20 zur gleichen Zeit) möglich (sogenannte partielle Verkehrsstatistik). Die Auswahl der Erfassungsart trifft
der
EDS-Operator
durch
entsprechende
Eingabeformalismen
bei der
Ein-
schaltung der Verkehrsstatistik. Bei eingeschalteter partieller Statistik liefert das EDS nur für solche Leitungen zusätzliche Statistikdaten, die vom
EDS-Bediener
markiert worden
sind. Dadurch
bleibt die vom EDS an den Rufdatenrechner zu übertragende Datenmenge auf das notwendige Maß begrenzt.
21.4.
Sicherung der Rufdaten
An das Rufdatenerfassungsverfahren werden wegen des unmittelbaren Zusarmmenhangs mit der Berechnung von Gebühren besondere
Qualitätsforderungen gestellt.
Deshalb wurde bei der Entwicklung dieses Verfahrens besonderer Wert auf die Sicherung der Daten gelegt. Neben der allgemeinen Sicherung der EDS-Technik durch modularen Aufbau und durch eine umfangreiche Sicherungssoftware sind für die Aufzeichnung der Rufdaten in den EDS-Programmen u.a. folgende, programmtechnische Sicherheiten eingebaut: 241
— ständige Kontrolle und nötigenfalls Korrektur der EDS-Uhren, — Plausibilitätskontrolle bezüglich der Plattenspeicher-Adresse sowie der korrekten Zeitfolge beim Abspeichern der Rufdatenblöcke auf den Plattenspeicher, — Umschaltung der Rufdatenaufzeichnung auf die Diensteplatte (Hilfsdatei)
bei
Ausfall oder Abschaltung beider Rufdatenplatten, — Sperren des Vermittlungsbetriebs, wenn vorübergehend keine Betriebsmittel für die Rufdatenaufzeichnung verfügbar sind, — Doppelaufzeichnung auf zwei im Parallelbetrieb arbeitende Magnetplattenspeicher. Die Rufdaten-Übertragung ist durch ein in der EDV erprobtes Sicherungsverfahren gegen Bit- und Zeichenverfälschung gesichert. Im Rufdatenrechner werden die empfangenen Rufdaten auf zwei Magnetbänder parallel übertragen, von denen das eine bis zum Ende der Datenverarbeitung im
Archiv aufbewahrt wird. In den Verarbeitungs-Programmen werden Plausibilitätsprüfungen zur Erkennung von Zeitlücken oder Zeitüberschneidungen sowie auf Vollständigkeit und Richtigkeit der verwendeten Karteien durchgeführt.
Die Ausgabedateien mit den Verarbeitungsergebnissen werden doppelt auf zwei Datenträger (Magnetband oder Druckformular) aufgezeichnet. Das Doppel wird
solange im RDRZ-Archiv aufbewahrt, bis der Empfänger den guten Empfang und die Verarbeitbarkeit bestätigt hat. Für Nachforschungszwecke aufgrund von Gebührenreklamationen bzw. zur Aufklärung bestimmter Systemstörungen wird im RD-RZ ein bestimmtes Magnet-
band längere Zeit archiviert. Diese Magnetbanddatei enthält jeweils die aufbereiteten Verbindungsdaten einer Erfassungsperiode. Durch Bedienungsaufruf mit Angabe eines oder mehrerer Suchparameter (Ruf- oder Wahlnummer) können aus dieser Datei alle Verbindungs- und Änderungsaktivitäten zu den angegebenen Parametern ausgelistet werden.
242
22.
Konstruktiver Aufbau des EDS
22.1.
Schranksystem
Zur Unterbringung der EDS-Systemeinheiten
wurde ein Schranksystem
entwickelt,
das von dem Gestellaufbau der bisherigen elektromechanischen Vermittlungstechnik (offener
Gestellaufbau)
erheblich
abweicht.
Es
berücksichtigt
in seinem
struktiven Aufbau die hohe Arbeitsgeschwindigkeit des EDS-Systems
kon-
(kurze Ver-
bindungen der internen Verkabelung) und die durch das geringe Volumen der inte-
grierten Schaltkreise bedingte hohe Packungsdichte der Bauteile, die eine individuelle Belüftung (Entwärmung) einzelner Baugruppen erfordert. Alle System-/ Funktionseinheiten sind in den gleichen Schränken untergebracht. Wegen der hohen
Taktfrequenz werden,
des EDS
müssen
noch
damit sowohl benachbarte
besondere
Abschirmmaßnahmen
Fernmeldeeinrichtungen
getroffen
als auch die EDS-An-
lage selbst durch andere Einrichtungen nicht gestört werden (siehe auch VDE 0874 und 0875: Bestimmungen für Funkentstörmaßnahmen).
22.1.1.
Schrankaufbau
Konstruktiv bestehen die EDS-Schränke
aus dem Ober- und Unterteil, den Einbau-
rahmen und den Türen. Das Unterteil wird aus Vierkantholmen gebildet, die der Zuführung der Kühlluft dienen. Auf diesen Vierkantholmen des Unterteils werden die Einbaurahmen montiert. Je Schrank werden in den drei hintereinanderliegenden
Ebenen drei Einbaurahmen zur Aufnahme von System-/Funktionseinheiten angeordnet. Hierbei ist der mittlere Einbaurahmen feststehend, während die beiden äußeren schwenkbar sind. Ein EDS-Schrank hat auf der Vorder- und Rückseite je
eine
HF-dichte
810 mm
Falttür.
Die
und die Tiefe 900 mm.
Schrankhöhe
beträgt
2670 mm,
die
Schrankbreite
Einzelheiten können Bild 22.1. entnommen werden.
Durch diese Konstruktion der EDS-Schränke sind sämtliche Baugruppen, MeBpunkte usw. jederzeit gut zugänglich. Zwischen den Einbaurahmen sowie im Oberteil und Unterteil der Schränke ist ausreichend Platz zur Kabelverlegung. Zur Befestigung der Kabel sind hier Schellen und Klemmen vorhanden. Die vertikalen Holme
der
Einbaurahmen
dienen
der
Weiterführung
der
Kühlluft.
An
jeweils
einem Holm der Einbaurahmen - bei den äußeren schwenkbaren Einbaurahmen ist es der im Drehpunkt befindliche - sind an insgesamt 35 Stellen Auslässe vorgesehen, an die entsprechend den in diesen Einbaurahmen vorhandenen Funktionseinheiten Lüfterrohre zur direkten Kühlung der Baugruppen angeschlossen werden können (siehe Bild 22.2.). Zusätzliche Ableitbleche dienen der Luftführung innerhalb der Einbaurahmen. Die Belegung der Schrankebenen mit Funktions-/System-
243
kg
„anheben Ausloßstulzen
7
Einbaurahmen
Endstülze_
Lutter
Schrankuntertei
Vıerkontholm fur luftzuführung
Bild 22.1. Konstruktiver Aufbau der EDS-Schränke
Bild 22.2. Lüfterrohre mit Auslaßöffnungen
244
für
einheiten wurde durch
die Festlegung
von
sog.
Standardeinbaurahmen,
das
funktionsmäßig zusammengehörende Baueinheiten, normiert. 22.1.2.
sind
Endstützen
Jeweils sechs EDS-Schränke werden zu einer Schrankreihe zusammengefaßt Punkt 25.2.2.) und auf beiden Seiten mit einer Endstütze abgeschlossen. Über Endstützen wird die Kühlluft für die jeweilige Schrankreihe zugeführt. Je stütze sind dafür zwei Anschlußstutzen vorhanden. Für jede Einbauebene
(siehe diese Endeiner
gesehen.
EDS-
Schrankreihe sind je Endstütze ein Gebläse einschließlich Drehwechselrichter vorAußerdem
beinhalten
die
Endstützen
auf
der
einen
Seite
der
Schrankreihen je einen 3poligen Gefahrenschalter einschließlich der Sicherungsverteilung für die 60-V-Versorgung der Schrankreihe. Über den mit Gefahrenschaltern ausgestatteten Endstützen ist ein Stromschienenkanal angeordnet, der zur Auf-
nahme der 60-V-Versorgung, der 220-V-Leitungen drei getrennte Kammern unterteilt ist. 22.1.3.
HF-Schirm
sowie von Signalleitungen in
und Funkentstörschrank
Zur Herabsetzung der von der EDS-Anlage erzeugten Störfeldstärke und zur Abschirmung gegen äußere Störeinflüsse dient ein besonderer Anlagenschirm (HFSchirm). Dieser Schirm setzt sich aus den Schranktüren, den Bodenblechen der Schränke, den Endstützen, dem Funkentstörschrank als Abschluß der nach außen
führenden Systemanschlüsse und besonderen Abschirmblechen zusammen. Die Abschirmbleche verbinden die einzelnen Schrankreihen miteinander und stellen einen geschlossenen Raum
Funkentstörschrankes
oberhalb der Schrankreihen
reicht. Ein Funkentstörschrank
dar, der bis zur Mitte
wird mit
4096
des
Systeman-
schlüssen belegt, d. h., für eine DVST mit 16 384 Systemanschlüssen im Endausbau benötigt man vier Funkentstörschränke. Die Endstützen befinden sich außerhalb des HF-Schirms. Neuerdings werden die oberen und seitlichen Abschirmbleche
durch ein Drahtgewebe ersetzt. Die
Oberkante
des
HF-Schirms
liegt
3 100 mm
über
dem
Fußboden.
An
der
Unterseite der Abschirmbleche befindet sich die systemeigene Beleuchtung zwischen den EDS-Schrankreihen (je drei 60-W-Leuchten). Bild 22.3. zeigt den Aufbau des HF-Schirms einschließlich des darin befindlichen Flächenrostes. 22.1.4.
Flächenrost
Innerhalb des abgeschirmten Raumes oberhalb der Schrankreihen befindet sich ein Flächenrost zur Aufnahme
der internen Verkabelung
bis einschließlich zum Funk-
entstörschrank. Es wird hierfür der Flächenrost der drahtgebundenen Übertragungstechnik mit Rohren von 35 mm Durchmesser, jedoch entsprechend den Abmessungen und Abständen der EDS-Schränke mit geänderten Rastermaß, verwen-
245
Bild 22.3. Flächenrost und HF-Schirm
det. Der Flächenrost wird innerhalb des HF-Schirms auf der Schrankkonstruktion abgestützt. Der weiterführende Flächenrost für die Verkabelung vom Funkentstörschrank zum Datenverteiler beginnt erst außerhalb des abgeschirmten Raumes.
222.
Baugruppenausführung
22.2.1.
Flachbaugruppen
Die kleinsten im EDS austauschbaren Baueinheiten sind steckbare Flachbaugruppen. Diese bestehen aus Leiterplatten aus glasfaserverstärktem Kunstharz mit einer Höhe von 50, 110 oder 230 mm und einer Breite von 160 mm. Die Steckverbin-
dungsmöglichkeit der Baugruppe wird durch eine 24- bzw. 60- und bei den größeren Platten (230 X 160 mm) durch zwei 60polige Federleisten mit Gold-Doppelfederkontakten realisiert. Zur Aufnahme
246
der elektrischen Bauelemente werden die
Leiterplatten mit entsprechenden Bohrungen versehen. Auf fotomechanischem Wege wird die dünne äußere Kupferschicht der Platten bis auf die Stellen, die für Lötverbindungen vorgesehen sind, abgeätzt. Die Lötverbindungen werden dann nach ihrer Bestückung mit den Bauelementen in einem Lötschwallbad hergestellt. Die für EDS verwendeten Leiterplatten sind doppelt kaschiert, so daß Lötverbindungen auf beiden Seiten möglich sind. Zum Schutz gegen äußere Einflüsse werden die Leiterbahnen der gedruckten Schaltungen noch mit einer Lackschicht versehen. Bild 22.4. zeigt eine Flachbaugruppe.
Bild 22.4. Flachbaugruppe 22.2.2.
Baugruppenrahmen
Die zu einer Funktionseinheit gehörenden Flachbaugruppen werden konstruktiv in Baugruppenrahmen der Technik SIVAREP®B, die für EDS geringfügig abgewandelt sind (siehe Bild 22.5.), zusammengefaßt. Diese bestehen aus Rahmen unterschiedlicher Höhe (zwischen 184 und 664 mm), die zur Aufnahme der Flachbaugruppen mit Schienen in horizontale Streifen unterteilt werden. Je Streifen können 32 Flachbaugruppen untergebracht werden. Bis zu fünf Streifen für Flachbaugrup-
pen 110 X 160 mm, die durch sechs Schienen gebildet werden, lassen sich in einem Baugruppenrahmen übereinander anordnen. Beim Einsatz anderer Flachbaugruppen mit 50 oder 230 mm Höhe ändert sich die Anzahl der Streifen entsprechend. Für größere Funktionseinheiten können maximal drei Baugruppenrahmen zu einer konstruktiven Einheit verbunden werden.
247
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“075 "82 7%
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Bunjabaınarjazuı3 |
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anadsanaız auaıyas |
248
Bild 22.6. Flachbaugruppen
im Baugruppenrahmen
Zur Aufnahme der Flachbaugruppen dienen Führungen (siehe Bild 22.6.) und zwischen je zwei horizontalen Schienen befestigte Messerleisten mit hartvergolde-
ten Kontaktmessern. Die Flachbaugruppen besitzen Federleisten. Diese Kombination wurde deshalb gewählt, um bei einer Teilbestückung eines Baugruppenrahmens die aufwendigeren Federleisten einzusparen und weil die mechanisch empfindlicheren Kontaktmesser
an den beweglichen
Fiachbaugruppen
eher beschädigt
werden können als innerhalb der Baugruppenrahmen. Zur Versorgung der Flachbaugruppen mit den Betriebsspannungen und mit Erdpotential sind die Baugruppenrahmen mit waagerechten Streifenleitungen ausgerüstet, die an senkrecht auf der Rückseite der Baugruppenrahmen
neben den
seit-
lichen Rahmenprofilen verlaufenden Stromschienen angeschlossen sind. Die Streifenleitungen
22.2.3.
und Stromschienen
bestehen
aus Flachkupfer 4 X 4mm.
Verdrahtung
Zur internen Verdrahtung der Baugruppenrahmen sind die Messerleisten auf der Rückseite mit Vierkantstiften versehen. Diese Stifte sind verzinnt und haben einen Querschnitt von 1 mm?. Sie sind in einem Raster von 5 mm X 5 mm angeordnet. Verbindungen werden in lötfreier Drahtwickeltechnik (engl.: wire wrap) hergestellt. Hierbei wird der Schaltdraht, der einen Durchmesser von 0,4 mm
hat, mittels
einer Drahtwickelpistole mehrfach um
die zu verbindenden Stahlstifte gewickelt.
An
den
den
Stiftkanten
kommt
es
durch
hohen
Anpreßdruck
zu
einer
Kalt-
schweißung, (die sicherer ist als eine Lötverbindung. Auf einem Drahtwickelstift können zwei Schaltdrähte aufgebracht werden. Mit einem Spezialwerkzeug kann der Drahtwickel wieder entfernt werden. Eine Wiederverwendung des Schaltdrahtendes ist nicht möglich, d. h., beim Wiederauflegen des Schaltdrahtes muß dieser gekürzt werden.
249
Bild 22.7.
250
Verdrahtungsfeld
eines Baugruppenrahmens
23.
Planung des Integrierten Fernschreibund Datennetzes
Im Bereich der Deutschen Bundespost werden alle Netzbausteine, die auf binärer Grundlage die Vermittlung und Übertragung digitaler Nachrichten ermöglichen, im Integrierten Fernschreib- und Datennetz zusammengefaßt. Im einzelnen sind dies folgende Netzbausteine:
Datenvermittlungsstellen Datenumsetzerstellen Datenfernschaltgeräte (siehe auch Abschnitt 4).
23.1.
bzw.
Datenübertragungseinrichtungen
Datenanschlußprognose
Zur Planung
der erforderlichen Zahl von Datenvermittlungsstellen usw. benötigt
man eine Datenanschlußprognose. Jedoch versagen bei der Planung des Integrierten Fernschreib- und Datennetzes die sonst üblichen Prognosemethoden, da die angebotenen Dienste zur Zeit der Planung noch nicht verfügbar sind. Umgekehrt muß mit einem Planungsvorlauf von mindestens fünf Jahren zwischen dem Zeitpunkt der Festlegung eines Standortes für eine Datenvermittlungsstelle/Datenumsetzerstelle und der Inbetriebnahme dieses Netzknotens gerechnet werden. Um
die »Erfolgswahrscheinlichkeit«
zu erhöhen,
verwaltungen
Raum
im
europäischen
werden
im Auftrag der Fernmelde-
Teilnehmerbefragungen
durchgeführt,
die
Vorhersagewerte für dieZahl der zu erwartenden Datenanschlüsse zum Ziel haben. Eine
breit angelegte Studie — die Eurodata-Studie
-, die erstmals
1972
durchge-
führt wurde, kommt 1976 auf folgende Anschlußprognosewerte in der Bundesrepublik Deutschland (siehe Tabelle 23.1.): Datenanschlüsse in in binären Wählnetzen an
|
binären Festverbindungen
1975 109 000 12 400
|
1976 116 000 14 500
|
1980 152 000 30 000
|
1985 210 000 50 000
Tabelle 23.1. Datenanschlußprognose
Eine regionale Aufteilung auf die einzelnen Hauptvermittlungsstellenbereiche konnte dabei nur hinsichtlich der Zahl der Datenanschlüsse für alle Geschwindig-
keitsstufen gemacht werden. Eine Aufteilung auf einzelne Geschwindigkeitsstufen innerhalb eines Hauptvermittlungsstellenbereichs und eine Aufteilung auf geographische Schwerpunkte
wurde nicht vorgenommen.
Damit vollzieht sich die Pla-
nung mit einer verhältnismäßig großen Unsicherheit, zumal bis 1985 mit einer Verdoppelung der 1975 vorhandenen Datenanschlüsse, die in binären Wählnetzen
betrieben werden, zu rechnen ist.
251
23.2.
Festlegen von Versorgungsbereichen
Die Anschlußleitungen sollen möglichst kurz, die Datenvermittlungsstellen möglichst groß sein. Zwei Forderungen, die aneinander zuwiderlaufen. In der ersten Ausbaustufe des Integrierten Fernschreib- und Datennetzes werden bis 1980 in 19 Einsatzorten 24 Datenvermittlungsstellen in EDS-Technik errichtet (siehe Bild
23.1.). Die angrenzenden
Hauptvermittlungsbereiche
stellen
den
Versorgungsbereich
der betreffenden Datenvermittlungsstelle bzw. der Doppel-Datenvermittlungsstelle dar. Zusätzlich zu den innerdeutschen Verbindungsleitungen müssen für die Datenvermittlungsstellen Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart und München noch weitere Leitungen für den internationalen Verkehr eingeplant werden. Nach Möglichkeit soll eine Datenvermittlungsstelle alle Geschwindigkeitsstufen im eigenen Versorgungsbereich abdecken. Im Erstausbau sind dies:
Telex Gentex Datex 200 Datex 300
Datex 2400 Jedoch müssen hier zunächst den,
d.h.
für
gungsbereiche
23.3.
bestimmte
in der Anlaufphase
Geschwindigkeitsstufen
Abstriche werden
vorgenommen
übergreifende
wer-
Versor-
gebildet.
Übertragungswege
Die Datenvermittlungsstellen werden untereinander voll vermascht. Zusätzlich müssen noch für Festverbindungen Leitungen bereitgestellt werden. Um diesen
Leitungsbedarf zukunftssicher abdecken zu können, werden neben den herkömmlichen TF-Stromwegen in Fernsprech- bzw. Primärgruppenbandbreite noch PCM-
Kanäle zwischen den Einsatzorten der Datenvermittlungsstellen/Datenumsetzerstellen bereitgestellt. Dabei werden für die TF-Stromwege sowohl Kabel- als auch
Funkwege
benutzt.
zur Verfügung.
Für
Hier muß
die PCM-Übertragung man
rige Ausfallwahrscheinlichkeit anstreben.
252
stehen zunächst
durch Zweiwegeführung
nur
Kabelwege
eine entsprechende
nied-
7
Daterwermittlungsstellen
)
ın EDS -Technik
in Betrieb
Ku T
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Integriertes FernschreibDatenvermittlungsstelten EDS - Technik
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Stand
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1977
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Mannheim
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und
Datennetz der Deutschen Bundespost
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wiur
Bild 23.1. Integriertes Fernschreib- und Datennetz der DBP
253
24.
24.1.
Planung einer Datenvermittlungsstelle (DVST)
Allgemeines
Bereits beim Erstaufbau einer DVST wird das gesamte Schranksystem für einen möglichen Endausbau mit 16 384 Systemanschlüssen aufgebaut (siehe auch Pkt. 25.2.1.). Seit dem Einsatz des Betriebssystems BS1-S mit standardisierter Speicherbelegung (Speicher-Lay-out) ist die Speichereinheit unabhängig vom Ausbaugrad
der DVST
voll mit 16 Speicherbanken zu bestücken. Wegen der mit einer für alle
DVST gleichen Speicherbelegung verbundenen Vorteile wird dies auch für künftige Betriebssysteme der Fall sein. Ebenfalls unabhängig vom Ausbaugrad sind die Takterzeugungseinheit und die Geräteanschlußeinheit. Die Auslastung der Programmsteuereinheit ist abhängig von der Rufrate und der Inanspruchnahme der Sonderdienste und besonders derjenigen, die mit hoher Priorität ablaufen wie z. B. Rundsenden. Z. Z. werden DVST bis etwa 6 144 Systemanschlüsse mit einem, größere mit zwei PE-Paaren bestückt. Somit ist nur noch die Leitungsanschlußeinheit von dem Ausbaugrad, d.h. von der Anzahl der anzuschließenden Anschluß- und Verbindungsleitungen abhängig. Bei der Dimensionierung einer DVST wird also, abgesehen von der Anschlußund Übertragungstechnik, im wesentlichen nur die Anzahl der erforderlichen Systemanschlußgruppen-A und Ein-/Ausgabe-Codewandler sowie SAG-C und
SEG-C
festgelegt.
Für je 512 Systemanschlüsse (Anschluß-
+ Verbindungsleitun-
gen) wird eine SAG-A und für je 4096 SA oder 8 SAG-A ein EACW benötigt. Hieraus ergibt sich, daß eine DVST stets in Stufen zu je 512 SA (£ 1 SAG-A) aufgebaut wird oder erweitert werden kann.
Die Anzahl der Systemanschlüsse wird für einen Planungszeitraum von zwei Jahren nach der Inbetriebnahme der DVST (Zeitpunkt x + 2) festgelegt. Bei der Planung, die etwa 31/a Jahre vor der Inbetriebnahme
aufnahme aller an die DVST
beginnt,
wird
eine Bestands-
anzuschließenden Teilnehmeranschlüsse des künfti-
gen Versorgungsbereiches und der Verbindungsleitungen zu anderen DVST vorgenommen. Für jede Benutzerklasse/Geschwindigkeitsstufe (Telex, Gentex, Datex 50-200 bit/s, Datex 300 bit/s, Datex 2400 bit/s usw.) wird die Anzahl der Anschlußleitungen und die für die Verkehrsabwicklung erforderlichen Verbindungs-
leitungen getrennt ermittelt. Ihre Summe zuzüglich bestimmter Reserven ergibt die Anzahl der erforderlichen SA. Dabei ist zu beachten, daß bei der Inbetriebnahme
einer DVST
die untere Netz-
ebene des eigenen Versorgungsbereiches nach Möglichkit weitgehend unverändert übernommen wird, d.h., die vorhandenen Tx/Gx/DxVSt in TW39-/TW56-/TW
100-Technik bleiben zunächst bestehen. Innerhalb von drei Jahren werden diese 254
Vermittlungsstellen durch Datenumsetzerstellen (DUST) ersetzt und die Teilnehmer über Zeitmultiplex-Datenübertragungskanäle mittelbar an die DVST angeschlossen. Jeder Teilnehmer des Versorgungsbereiches ist dann entweder als Einkanal- oder als Mehrkanal-Datenanschluß an einen Systemanschluß der DVST
herangeführt. In der unteren Netzebene findet somit keine vermittlungstechnische
Vorkonzentration mehr statt. Für alle Teilnehmer des Versorgungsbereiches, bei denen die untere Netzebene unverändert übernommen wird, müssen die Einzelanschlüsse und zusätzlich die zwischenzeitlich zu den weiter bestehenden Vermittlungsstellen der alten Technik noch erforderlichen Verbindungsleitungen beschrieben werden. Nach Umstellung der unteren Netzebene stehen die dann freiwerdenden Verbindungsleitungen als Reservebündel zur Verfügung oder sie können nach
einer Neugenerierung
des
Anlagenprogrammsystems
für Anschlußleitungen
ge-
nutzt werden.
24.2.
Planungsbogen
Die Anzahl der Anschluß- und Verbindungsleitungen wird, unterteilt nach den Benutzerklassen/Geschwindigkeitsstufen und der Art der Anschlußtechnik’Veikabelung, für die Zeitpunkte x und x+2 Jahre (bei Asl zusätzlich «+1 und x+3)
in einem
mit den
Liefer-/Aufbaufirmen
festgelegten
Planungsbogen
aufgelistet.
Dieser Planungsbogen enthält u. a. a) Angaben allgemeiner Art wie Aufbauort, Bauaufsicht, Versandanschrift und Rechnungsempfänger b) Alle Planungstermine für die Übergabe von Unterlagen durch Auftraggeber und Auftragnehmer, die Durchführung des Bauvorhabens (Frühester Lieferbeginn, Bereitstellung zur Abnahme und Zwischentermine), die Beistellungen der DBP und sonstige Beschaffungen innerhalb des Bauvorhabens c) Planungswerte über Anschluß- und Verbindungsleitungen, Bündelzahlen, Verkehrswerte, Belegungsdauern von Asl und VI, Verteilung der Rufe/s auf Verbindungsarten, Sammelanschlüsse, Nebenstellenanlagen usw. d) Kabelführung zum Datenverteiler, zur Anschluß- und Übertragungstechnik sowie für Verbindungskabel zum Hauptverteiler usw. e) Fernmeldestromversorgung mit — 60 V für EDS - und LA-Technik, Drehstrom 120/208 V für Plattenspeichergeräte, unterbrechungsfreien 220 V-Wechselstrom sowie Angaben über die Netzersatzanlage f) Angaben über Datenverteiler und sonstige Nebentechnik wie Meßplatz, Anzeigefelder, Fernschreibmaschinen usw. Zusammen mit den vorläufigen Ausgaben des Richtungswahlplanes, der Richtungsliste und Bündelliste bildet der Planungsbogen die Grundlage zur Ausarbeitung des Angebotes durch die Liefer-/Aufbaufirma.
255
24.3.
Verkehrsparameter
Eine DVST
und
in EDS-Technik
gungen mit max.
Grenzwerte
kann
z. Z. nur bei Einhaltung
mehrerer
16 384 Systemanschlüssen beschaltet werden.
Randbedin-
Nachdem
die er-
forderliche Anzahl der Anschluß- und Verbindungsleitungen für die einzelnen Geschwindigkeitsstufen feststeht, muß deshalb geprüft werden, ob bestimmte Grenz-
werte eingehalten werden. Die Beschaltbarkeit wird durch die statische und dynamische Belastung der DVST begrenzt. Sieht man von der Adressierbarkeit der Leitungsanschlußeinheit,
die mit max.
28576
SA
niemals
erreicht wird,
und
der
Kapazität der peripheren Plattenspeicher, die auch als unkritisch angesehen werden kann, ab, so ergeben sich drei Grenzen durch — die max. zulässige Rufrate (dyn. Belastbarkeit der Programmsteuerungseinheit), — den Speicherplatzbedarf für Richtungswahldaten und Bündelbeschreibungen
(statische Belastbarkeit der Speichereinheit), und — den Umfang der vorhandenen Betriebsmittel wie
z.B. vermittlungstechnische
NPD
und Rufdatenblöcke (dynamische Belastung der Speichereinheit). Da es für eine DVST keine individuelle Speicherbelegung gibt, sondern aus wirtschaftlichen, technischen und betrieblichen Gründen je Betriebssystemversion für alle DVST nur eine einheitliche standardisierte Speicherbelegung erstellt wird, müssen zur Festlegung des Speicherplatzes für die Richtungswahldaten und die Betriebsmittel eine Reihe von Annahmen getroffen werden. Hierbei wurden bei der Bemessung der beschaltungs- und verkehrsabhängigen Datenfelder für die Speicherbelegung des Betriebssystems BS1-S von folgenden Annahmen ausgegangen: . Maximale Beschaltung mit 16 384 Systermanschlüssen
. Verhältnis Asl : VI>
2:1
. Mittlerer Verkehrswert/Vl = 0,6 Erl (g oder k) . Mittlerer Verkehrswert/Asl = 0,15 Erl (g und k) . Mittlere Belegungsdauer TMB = 70 s . Anzahl aller Bündel, einschließlich der für Sammel- und Nebenanschlußleitungen sind gleich oder kleiner als 998 (Maximalwert) 7. Anzahl der Sammel- und Nebenanschlußleitungen sind gleich oder kleiner als
10 ®/, der Gesamtzahl
der Asl
8. Für Richtungswahldaten (Numerierungsplan) werden im Mittel als 0,7 Worte/Systemanschluß benötigt 9. Asl werden mit Fs-Wahl und VI mit (4+1)-Wahl betrieben
nicht
mehr
10. Die Belegung der Datenblöcke/Ruf ist im Mittel 15 s bei Inlands- und 23 s bei 11.
(indirekten) Auslandsverbindungen Die DVST hat keine direkten Auslandsleitungen
12. Der Auslandsverkehr ist < !/3 des Gesamtverkehrs Die vorgenannten Parameter stellen keine absoluten Werte dar. Es sind variable Werte zwischen denen bestimmte Abhängigkeiten bestehen, so daß die Über-
schreitung einzelner Werte durch das Unterschreiten anderer Werte werden kann. 256
kompensiert
Die unter 2. bis 5. genannten Werte sind durch die Rufrate miteinander verknüpft.
Es gilt hier folgende
Asl —Y 2
Asl
VI ek +——--Y 2
TMB
VI
+Vl
Beziehung: -y
kV
[Kennziltern lur
P97
lfd.
Mr.
Bündel-
Kr.
4|51617]8]9
19
|S|ER b
I Zietwohistkd wahlslfe /_ERIY A
va
1
Verkehrsangebot | (DIE) k
An zahl der SA
Ausgabedatum
Bemerkungen
1
724 24 25|2]
.
ı
1244 41204
|
! ! L '8B0SC
=
Bündelliste
at... geänd. 475
Bild 24.4. Auszug aus einer Bündelliste
FIZA2,
IäiMT/M-3
tungszustand und bei Verbindungs- oder Sammelanschlüssen die Absuchreihenfolge. Es gibt unterschiedliche Datenerfassungsbelege der Leitungsliste für Ein-
zelanschlußleitungen,
Sammel-
gen und systembedingte
24.4.5.
und
Nebenanschlußleitungen,
Verbindungsleitun-
Sonderleitungen.
Sonstige Listen
Neben den wichtigsten oben erläuterten Datenerfassungsbelegen zur Erstellung der Datenbasis für eine DVST gibt es noch weitere Ablochbelege für die Richtungsliste Sonderdienste, Zusatzliste für Auslandsbündel (Zusatzinformation über
Signalisierung usw.) sowie eine Verzonungsliste und Gebührenliste für den Sonderdienst Gebührenzuschreiben.
265
25.
Aufbau einer Datenvermittlungsstelle
25.1.
Musteraufstellungsplan und Raumanordnung
Beim Entwurf des Aufstellungsplanes und darüber hinaus der gesamten Raumanordnung einer Datenvermittlungsstelle müssen sowohl technische Vorgaben als auch Forderungen für einen reibungslosen und optimalen Betriebsablauf der zur DVST gehörenden Arbeitsplätze berücksichtigt werden. Bild 25.1. zeigt ein Muster für die
Raumanordnung
einer
Datenvermittlungstelle
einschließlich
Datenumset-
zerstelle in einem Fernmeldedienstgebäude in Kernbauweise. Die gesamte Datenvermittlungs- und Datenumsetzerstelle mit allen zugehörigen Arbeitsplätzen und Nebenräumen sind in einer Geschoßebene untergebracht. Die technischen Ein-
richtungen der Vermittlungs- und der Umsetzerstelle tungstechnik befinden sich hierbei im Kernbereich
sowie
die zugehörige Lüf-
(ohne Tageslicht),
während die
mit Personal besetzten Fernmeldebetriebsräume in der Mantelzone des Gebäudes angeordnet werden. Autenthaltsraum
z
a
Unterrichtsraum UKrgr
raum
EN
raum
Insta +
re
Fs "
Störungsmeldeplatz
N
+
UKrgr9 EDS
+
Arb.o lur Raum UKrgr Eds
|Mıtlese-
Meßg. } T
ı r
Datenumsetzer
stelle
Li
wT1000 2D1000
ationskam +
Lager 1. elektron.
Ersatzschaltplatz
SIT
er
+
platz
Verteilplatz
von DVST
Bz2PrPl u.
DV/T
I,[r
| +
und Vorprüf.
Bedienungs-
Bild 25.1. Muster für die Raumanordnung
(DUST)
ED1000
DYST- Raum
wc
|
lekee tron.
Bgr. | raum|
4 r
Lüttungs-
Umkl.
EDS
H
Platlenspeicher-|
Datenmeßplatz
+
+
InetriebsKarteru. Schalt-| [giter P
latz
und DUST
Soweit die vorgenannten optimalen Raumverhältnisse nicht gegeben sind, z.B. in Altbauten, ist bei der Raumzuordnung das in Bild 25.2. angegebene Funktionsschema zu beachten. Dieses Funktionsschema zeigt die gegenseitige Bindung Abhängigkeit der einzelnen Räume und Arbeitsplätze zueinander. Für die gegenseitige Anordnung der Räume ist im einzelnen zu beachten:
bzw.
— Der Plattenspeicherraum muß sich wegen der max. zulässigen Kabellängen zwischen Großspeicheranschluß
(GSA)
und
Großspeichersteuerung
(GSPST)
(siehe
Punkt 25.2.) unbedingt in räumlicher Nähe des DVST-Raumes befinden. Außerdem soll der Zugang vom DVST-Raum
266
aus über eine Klimaschleuse erfolgen.
Lager f.
Krbeitsr.
elektron.
Lüftung
PS-
DVST-
Bgr.EDS]
Raum
Uhrgr
Raum
BPL InstK
DUuST
Raum
—
unbedingte starke
DMPLPF
räumliche
"7
Mitlese-
raum
Nähe
Bindung
vYpL
— — — - schwache Bindung
KSPL
T !
STOEMPA STOEMPL ..... BPL co... VVPPL_.... DMPL _...... KSPPL_ _... ERSPPL _..... IntK — ....
Störungsmeldeplatz Bedienungsplatz Vorprüf- und Verteilplatz Datenmeßplatz Kartei- und Schaltplatz WT-Ersatzschaltplatz Installationskammer
Bild 25.2. Funktionsschema der Raumbeziehungen einer DVST — Zur Verringerung
der Verkabelungskosten
ist die DUST
möglichst
angrenzend
an den DVST-Raum aufzubauen. — Auch die lüftungstechnischen Anlagen für die vorgenannten Räume sind wegen der umfangreichen Zu- und Abluftkanäle günstig zu diesen anzuordnen. — Aus
betrieblichen
Gründen
benötigt
der
Bedienungsplatz
einen
kurzen
und
schnellen Zugang zum DVST-Raum und zwar hier zum Hauptbediengang. — Beim Bedienplatz soll sich auch der Arbeitsraum für die Unterhaltungskräfte befinden. — Vom Datenmeßplatz aus, der möglichst an den Vorprüf- und Verteilplatz grenzen soll, muß
der DVT
günstig zu erreichen sein.
— Eine starke Bindung besteht auch zwischen dem Kartei- und Schaltplatz und dem Vorprüf- und Verteilplatz. — Der
Störungsmeldeplatz
kann
u. U.
räumlich
abgesetzt
untergebracht
werden,
weil hier die Störungsmeldungen nur entgegengenommen und anschließend ohne
weitere Bearbeitung über die Förderanlage an den VVPL weitergegeben werden. — Außerdem sind der Vorprüf- und Verteil-, der Kartei- und Schalt-, der Datenmeß- und der Bedienplatz durch eine Förderanlage miteinander verbunden. — Schließlich sollte sich das Lager für die Ersatzbaugruppen des EDS in einem
267
Nebenraum des DVST-Raumes,
der an derselben Lüftungsanlage angeschlossen
ist, befinden.
25.1.1.
DVST-Raum
Bild 25.3. zeigt einen Aufstellungsplan
der technischen
Einrichtungen
des DVST-
Raumes. Dargestellt sind die EDS-Schrankreihen einschließlich Funkentstörschrank mit dem HF-Schirm darüber, der Stromschienenkanal mit den zwei Übergabestellen für die 60-V-Zuführung, die Wartungsblattschreiber (BSW) rost von den Funkentstörschränken zur Datenumsetzerstelle.
Schrankreihen, der Schränke je Schrankreihe auf den
sowie deren Belegung mit System-/
Funktionseinheiten,
bezogen
(Systemanordnung)
erläuterten Gründen fest vorgegeben.
gen dieses Raumes betragen 9m
X
und der FlächenDie Anzahl der
Endausbau,
sind aus den unter Punkt
25.2.
Die Mindestabmessun-
18 m, die lichte Raumhöhe
mindestens 3,20 m.
Auf der einen dem Zugang zum DVST-Raum zugewandten Seite des Hauptbedienganges sind die beiden Wartungsblattschreiber unterzubringen. Auf dieser Seite befindet sich auch der Stromschienenkanal und die Endstützen Z, die die Gefahren-
schalter und die Sicherungen für je eine Schrankreihe beinhalten. In der Verlängerung des Hauptbedienganges soll sich auch der Zugang über die Klimaschleuse zum Plattenspeicherraum befinden. 25.1.7.
Plattenspeicherraum
Wegen der hohen Anforderungen der Plattenspeichergeräte einschließlich der zugehörigen Großspeichersteuerungen an die Umweltbedingungen (siehe Punkt 25.1.), werden
diese in einem besonderen
an den DVST-Raum
angrenzenden
Raum
auf-
gebaut. Einen Musteraufstellungsplan des Plattenspeicherraumes zeigt Bild 25.4. Zur Kabelverlegung und zur Führung der Zuluft ist dieser Raum mit einem doppelten Boden (lichte Höhe mind. 250 mm) ausgestattet. Vor und hinter den Gerä-
ten sind bis zum Abstand von mindestens 0,9 m Wartungsflächen freizulassen. Die Wartungsflächen vor den Plattenspeicher-Geräten und hinter den Großspeichersteuerungen sind gleichzeitig Zuluftzonen. 25.1.3.
DUST-Raum
mit Datenverteiler
Im Raum der Datenumsetzerstelle (DUST) werden der für Datenvermittlungsstelle und DUST gemeinsame Datenverteiler (DVT) und alle Einrichtungen der Anschluß-, Anpassungs- und Übertragungstechnik aufgebaut. Eine offene Gestellreihe ist zur Aufnahme von Sondereinrichtungen, wie Zentral-Prüfsender, Zeniral-Prüf-
empfänger, Technik zur Anschaltung des Fs-Meßplatzes 62 einschließlich Datexmeßplatz an EDS usw. vorgesehen. Der Ersatzschaltplatz (ERSPL) für die Übertragungstechnik
ist in der Nähe
des DVT
aufzubauen.
plan für eine DUST am Sitz einer DVST zeigt Bild 25.5. Der gesamte DUST-Raum
268
Einen Musteraufstellungs-
ist mit Flächenrost ausgestattet.
PS’- Raum
Iktimaschteuse
Sıchlierster
a|
>
Lagerraum
zum PS-Raumfl
LlN IN
>
auNere Begrenzung des HF-Schirms
Bgr.u.Men-/
für
elektron.
Prüfgeräte
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Übergabestelle 1tür 00V] m .— .— .
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DVYST-Raum
BSW
Iwor V-Zuführung
nu =
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-60
nn
Instk
Zugong
zum
DVST- Raum
Bild 25.3. Musteraufstellungsplan DVST-Raum
lu:
BSW
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Transporttür
wor!
Instk
| 1
.
-60 V-Zutührung
Zutaftrenensur Anittungae Gerare Ü wonte tur Natel
zum
Wartungs fHäche
L-.4----
017
sawunvuaydadsuapjd sap upjdsäunjjass{npasssnp "B'Sz p1g
(Za
Klimaschleuse DVST - Raum
schröge Ebene)
Zusatzgest. zps zPe f. Menolalz m mm
ng:
T *s8 VEEEFFFFFFFeS c
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Dvr v K
DUST - Raum ERSPL
Installationskammer
25.1.4.
Bild 25.5. Musteraufstellungsplan einer DUST
Bedienungsraum und Betriebsräume
Zur vermittlungstechnischen Bedienung des EDS und zur Überwachung des Betriebszustandes der Datenvermittlungsstelle einschließlich der Datenumsetzerstelle wird der Bedienungsraum mit folgenden Einrichtungen ausgestattet: — Kontrollplatz — Datensichtstation — Bedienungsblattschreiber für die vermittlungstechnische Bedienung — Bedienungsblattschreiber für Protokollausgaben — Bedienungsblattschreiber für bes. Meldungen
Anzeigefeld für Übertragungseinrichtungen der DUST. Im Bedienungsraum und in den Fernmeldebetriebsräumen für den Störungsmeldeplatz, Vorprüf- und Verteilplatz sowie den Datenmeßplatz ist wegen des durch die große Anzahl von Fernschreibmaschinen verursachten Geräuschpegels auf eine ausreichende Schalldämmung
zu achten. Die gegenseitige
Zuordnung
die-
ser Räume ist unter Punkt 25.1. und ihre betriebliche Funktion unter Punkt 26. beschrieben.
271
25.2. Die
Systemanordnung Unterbringung
EDS-Schränken
der EDS-Systemeinheiten
und
deren Untereinheiten
in den
kann nicht beliebig vorgenommen werden. Es sind vielmehr neben
den durch den konstruktiven Aufbau vorgegebenen Bedingungen und bestimmten betrieblichen Forderungen auch physikalische Grenzbedingungen wie Wärmeentwicklung oder Laufzeitprobleme zu beachten, die zusammen
einer freizügigen Be-
legung der EDS-Schrankebenen recht enge Grenzen setzen. Um eine günstige Systemanordnung zu erzielen, sind bei der Schrankbelegung folgende Parameter zu berücksichtigen: a) b) c)
der geplante Endausbau der DVST, die max. zulässige thermische Belastung einer Schrankreihe, die durch Laufzeit bedingten max. Leitungslängen zwischen heiten,
den
Systemein-
d) eine günstige Anordnung der Geräte für den technischen Betrieb, e) Berücksichtigung des redundanten Aufbaus der EDS-Anlage, f) zulässiger Einbauplatz im EDS-Schrank. 25.2.1.
Geplanter Endausbau
Wie bereits unter Punkt 22.1. erläutert, muß die EDS-Anlage wegen möglicher Störbeeinflussungen nach außen hin hochfrequenzdicht abgeschirmt werden. Es ist nun nicht zulässig, daß diese HF-Abschirmung, die durch das EDS-Schranksystem, den HF-Schirm darüber und den Funkentstörschränken gebildet wird, über längere
Zeit geöffnet ist. Daraus ergibt sich u. a. die Forderung, daß bereits beim Erstaufbau einer Datenvermittlungsstelle das komplette Schranksystem für den Endausbau aufgebaut wird. Da das Umgruppieren der Systemeinheiten oder von Teilen davon während des Betriebs später mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist, muB auch bei der Schrankbelegung sogleich die endgültige Belegung für den geplanten Endausbau berücksichtigt werden, d.h. der Erstausbau und die späteren Erweiterungen stellen nur Teilmengen des von Anfang an vorgesehenen Endausbaus dar.
25.2.2,
Zulässige thermische Belastung
Die jeder Schrankreihenebene zugeordneten zwei Lüfter können max. 35 Lüfterrohre, mit denen die EDS-Baugruppen gezielt entwärmt werden, versorgen. Bei den insgesamt
sechs
Lüftern
je Schrankreihe
(drei
Stück
in jeder
Endstütze)
kommt
man auf eine höchstzulässige Zahl von 90 Lüfterrohren je Schrankreihe. Entsprechend der unterschiedlichen Verlustleistung der verschiedenen Standard-Einbaurahmen sind zur Abführung der entstehenden Wärme mehr oder weniger Lüfterrohre notwendig. Für eine Speicherbank T sind dies z.B. sieben, für die zuge-
hörige Stromversorgungsgruppe drei und für eine SAGA vier Lüfterrohre. Die höchstmögliche thermische Belastung ergibt sich, wenn in einer Schrankreihe nur 272
Speicherbanken untergebracht werden. Hier sind für neun SB-T einschließlich der Stromversorgung, die in sechs EDS-Schränken
notwendig. Um
unterzubringen sind, 90 Lüfterrohre
eine einwandfreie Belüftung der EDS-Schränke zu gewährleisten,
dürfen deshalb nicht mehr als sechs Schränke je Schrankreihe aufgebaut werden. 25.2.3.
Maximale
Leitungslängen
Der Systemtakt in der EDS-Anlage beträgt 20 MHz. Aus den daraus resultierenden Laufzeitabhängigkeiten ergeben sich innerhalb der Vermittlungsstelle zulässige
Kabellängen, die nicht überschritten werden dürfen. Als Beispiel seien hier einige zulässige Kabellängen genannt: von
nach
zul. Gesamt-
Restmaß zur Verlegung
1
2
3
4
SAG A EACW SAS SAS GKS GSA
EACW UEAS UEAS SOoPS GSA GSPST
2- 5m 6- 11m 6- 11m 6- 11m 6m 23 m
1,0 5,7 5,35 6,8 32
Baueinheit
Baueinheit
SAG A
Kabellänge
SEU A
|
WT 1000/ZD 1000
|
APO1
Tabelle 25.1. Auswahl
auf dem
200 m
Kabelrost
m m m m m -
einiger Richtwerte für Kabellängen
In der Spalte 4 dieser Tabelle ist das Restmaß, das zur Verlegung auf dem Kabelrost zur Verfügung steht, angegeben. Dieses ergibt sich aus der zulässigen Gesamtkabellänge und dem Abstand auf beiden Seiten zwischen den Steckern an den Geräten und — daß die SAG A gebracht
— daß
dem Kabelrost. Hieraus kann man z. B. entnehmen, acht zu einem Eingabe-/Ausgabe-Codewandler (EACW) gehörenden nur in dem gleichen und in den beiden benachbarten Schränken unterwerden können,
die Speicheroperationssteuerung
(SOPS),
die
zusammen
mit
drei
Kern-
speichern eine Speicherbank T (SB-T) bildet, höchstens drei Schrankreihen von der Speicher- und Anforderungssteuerung (SAS$) entfernt, und
— daß der Eingabe-/Ausgabe-Codewandler nur zwei Schrankreihen von der Übertragungsablaufsteuerung (UEAS)
entfernt eingebaut werden
kann.
Die Taktleitungen in einer Vermittlungsstelle müssen, um Laufzeitunterschiede zu vermeiden, alle von gleicher Länge sein, und zwar entweder 11 oder 16 m. Für die Lage des vom EDS-Vermittlungsraum getrennten Plattenspeicherraumes ist die max. Kabellänge von 23 m bestimmend. 25.2.4.
Günstige
Anordnung
für den technischen Betrieb
Um den technischen Betrieb bei der Durchführung von Tests, bei der Fehlersuche usw. zu erleichtern, ist auf eine günstige Anordnung der Bedienungselemente, d.h. 273
der Test- und Anzeigefelder der zentralen Einrichtungen zu achten. Die Test- und Anzeigefelder der beiden Halbsysteme der EDS-Anlage müssen jeweils von einer Stelle aus bedient bzw. beobachtet werden können. Diese Forderung wird erfüllt, wenn die zentralen Einrichtungen so in einer Schrankreihe untergebracht werden,
daß ihre Test- und Anzeigefelder nach einer Seite zeigen. Die entsprechenden Geräte des zweiten Halbsystems sind spiegelbildlich in einer benachbarten Schrankreihe unterzubringen. In dem Bediengang zwischen diesen beiden Schrankreihen stehen sich dann immer die entsprechenden Test- und Anzeigefelder der zwei Halb-
systerne gegenüber. Die beiden Wartungsblattschreiber (BSW) sind auf einer Seite dieses Bedienganges anzuordnen. 25.2.5.
Berücksichtigung des redundanten Aufbaus
Wie unter Punkt 10.3. dargestellt, sind bis auf die Leitungsanschlußeinheit, die nur
zum Teil in sich redundant aufgebaut ist, alle Systemeinheiten zur Erhöhung der Betriebssicherheit gedoppelt. Dieser redundante Systemaufbau ist auch bei der Stromversorgung beibehalten. Die 60-V-Versorgung erfolgte bei den Datenvermittlungsstellen
ab
der
Fernmelde-Stromversorgungsanlage
über
zwei
getrennte
Stromzuführungen. Damit nun bei Ausfall von einer der beiden Stromzuführungen kein Totalausfall der Anlage eintritt, sind die Einheiten der beiden Halbsysteme auf die zwei Stromzuführungen aufzuteilen. Neuerdings wird jede EDS-Schrankreihe einzeln versorgt.
25.2.6.
Zulässiger Einbauplatz im EDS-Schrank
Einige Systemeinheiten bzw. Teile von solchen können sowohl in den vorderen und hinteren als auch in den mittleren Schrankebenen untergebracht werden. Einrichtungen, die Test- und Anzeigefelder enthalten, können selbstverständlich nur in den äußeren Schrankebenen untergebracht werden, um für die Bedienung zugänglich
zu sein. Andere stimmte
Einheiten,
Stromversorgungen
wie Speicher- und müssen
stets in den
Anforderungssteuerung mittleren
oder be-
Schrankebenen
einge-
baut werden. Unter Berücksichtigung aller vorgenannter Parameter wurde ein Belegungsplan für eine DVST
mit einem Endausbau von 16 384 SA entworfen (siehe Bild 25.6.).
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(gleichzeitig Drehpunkt der äußeren Einbaurahmen)
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275
Dieser Belegungsplan, der bezüglich der Anordnung der Systemeinheiten ein gewisses
Optimum
darstellt, besteht
aus
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»Standardschrankreihen«
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05
eines Einbaurahmens
(gleichzeitig Drehpunkt der äußeren Einbaurahmen) Bei Erweiterung einer bestehenden Anlage mit DE oder Aufbau einer Anlage mit LE + DE sind diese Ebenen für DE-Anteile vorzusehen.
Bild 25.7. Belegungsplan einer Datenvermittlungsstelle für 16 384 SA (künftig)
276
06
alle EDS-Bauvorhaben ab Einführung der Speicherbank SB-V verbindlich. Hinzu kommt
noch eine Schrankreihe,
die aus vier Funkentstörschränken
und zwei z. Z.
sind grundsätzlich nicht zugelassen. Die noch freien Schrankebenen
sind für später
noch unbelegten EDS-Schränken besteht. Abweichungen von dieser Regelbelegung hinzukommende
neue
Einrichtungen
(z.B.
Datendurchschalteeinheit
DE
oder
Zeichenbehandlungseinheit ZE) vorgesehen. Bei der Dimensionierung der Stromzuführung und der Lüftungstechnischen Anlagen wird deshalb auch für diese noch
leeren Schrankebenen eine bestimmte Verlustleistung angenommen.
Durch Verkleinerung (höhere Packungsdichte) der systemeigenen Stromversorgungseinschübe (SVE) wird sich bei künftigen Datenvermittlungsstellen die Anzahl der EDS-Schrankreihen auf vier Schrankreihen, zuzüglich einer für die Funkent-
störschränke, reduzieren. Einen solchen Belegungsplan zeigt Bild 25.7.
[ERBE]
Stondardschrankreihe \
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Baugruppenrahmen 32
Bild 25.8. Gliederung der standardisierten Aufbauunterlagen
277
Die
vorgenannten
»Standardschrankreihen«
werden
mit den
»Standardeinbau-
rahmen« bestückt. Diese sind normierte Belegungen für je eine EDS-Schrankebene mit mehreren funktionsmäßig zusammen gehörenden Baugruppenrahmen. In Bild 25.8. wird anhand eines Beispiels der schematische Aufbau der standardisierten Aufbauunterlagen (Belegungsplan der DVST - Standardschrankreihe Standardeinbaurahmen —- Baugruppenrahmen - Flachbaugruppe) gezeigt. 25.3.
Verkabelung
25.3.1.
Kabelarten und Vorfertigung
der Kabel
Im Gegensatz zur bisherigen elektromechanischen Vermittlungstechnik werden bei EDS
ausschließlich im Herstellerwerk vorgefertigte Steckerkabel
verwendet.
Beim
Aufbau der Datenvermittlungsstellen werden die Verbindungen zwischen den verschiedenen Funktions-/Systemeinheiten nur noch durch Stecken der in der jeweils erforderlichen Länge vorgefertigten Kabel hergestellt. Hierdurch wird der Montageaufwand auf der Baustelle erheblich verringert und damit die Aufbauzeit der EDS-Anlage
verkürzt.
Systemanschlüsse
Lediglich die
geführt werden,
nach
müssen
außen
am
führenden
Kabel,
Datenverteiler
in denen
noch manuell
die
auf
Verteilerstreifen aufgelegt werden. Das EDS arbeitet mit einem Grundtakt von 200 ns (£ 5 MHz). Von der gemeinsamen Taktversorgung werden nur 50 ns eines Taktes über die Taktleitungen den Funktionseinheiten zur Verfügung gestellt. Da die Ausbreitungsgeschwindig-
keit der elektrischen Pulse in Kabeln nur ca. 100 000 km/s & 10 cm/ns beträgt, darf bei Schaltvorgängen in einer Funktionseinheit, die innerhalb einer Taktphase
an die steuernde Funktionseinheit zurückgemeldet werden müssen, die zu überbrückende Kabelstrecke nur 5 m betragen. Beispiele für max. Kabellängen siehe Punkt 25.2.3. An die zu verwendeten Kabelarten sind deshalb hohe Qualitätsan-
forderungen zu stellen. Als Signalkabel zwischen Funktions- und Systemeinheiten wird, wenn nur kurze Laufzeiten zugelassen sind, ein 60adriges Flachkabel eingesetzt. Der Aderndurchmesser beträgt 0,18 mm. Von den 60 Adern dieses Kabels werden 20 als Signaladern benutzt. Jede Signalader ist von zwei Schirmadern umgeben, die zur Vermeidung gegenseitiger Beeinflussung auf beiden Seiten des Kabels bei den Baugruppen zusammengefaßt
samen wendet.
und
Taktversorgung
auf Erdpotential
gelegt werden.
Als Taktkabel
aller Systemeinheiten wird ein 24adriges
Bild 25.9. zeigt vorgefertigte und im Baugruppenrahmen
kabel. Für Verbindungen Systemanschlüsse
von
ohne
Laufzeitbedingungen,
der
Systemanschlußgruppe
zur gemein-
Bandkabel
wie z.B. die Verkabelung über
den
ver-
gesteckte Flach-
der
Funkentstörschrank
(siehe Bild 25.9.) zum Datenverteiler oder Leitungsanschlußgestell, wird ein 32paariges Systemkabel verwendet. Bei den ersten DVST kam hierfür ein 60adriges Systemkabel zum Einsatz. Auch für die Führung der Systemanschlüsse ab dem 278
Bild 25.9. Vorgefertigte und im Baugruppenrahmen (Werkfoto
Siemens
AG)
gesteckte Flachkabel
Funkentstörschrank werden vorgefertigte Kabel verwendet, die je nach Verkabelungsart (siehe Punkt 25.3.2.) ein- oder beidseitig mit Steckern versehen sind. Diese Kabel werden aufgrund der von der DBP zur Verfügung gestellten Planungsunter-
lagen von
der Aufbaufirma
in der erforderlichen Stückzahl
und Länge
geliefert
(siehe Bild 25.10.).
Bild 25.10. Vorgefertigte Kabel KS53A
(SAG A - FES) (Werkfoto Siemens AG)
279
25.3.2.
Regelverkabelung
Man kann grundsätzlich zwischen einer »internen« Verkabelung, d. h. der Verkabelung der Funktions-
und Systemeinheiten
innerhalb des HF-mäßig
abgeschirmten
Teils der EDS-Anlage, und einer »externen« Verkabelung zu den Großspeichergeräten, den Wartungsblattschreibern und dem Kontrollplatz sowie den nach außen führenden Systemanschlüssen unterscheiden. Die erste ist durch die unter Punkt 25.2. erläuterte normierte Systemanordnung (Regelbelegung
der EDS-Schrankreihen)
fest vorgegeben
und
mit
wenigen
Aus-
nahmen für alle Datenvermittlungsstellen gleich. Auf sie soll deshalb hier nicht weiter eingegangen werden. Bei den nach außen führenden
Kabeln
müssen
bei der Planung
der Datenver-
mittlungsstellen folgende Kabellängen berücksichtigt werden, die unter keinen Umständen überschritten werden dürfen: von
nach
max. zul. Kabellänge
1
2
3
FES GSA GSPST SAEZ BSST
SEU, APO 1, WT 1000, ZD 1000 GSPST PSA (Sv-Kabel)/PSA (Signalk.) KPL BSW
175 23 73 150 50
m m m/T,6 m m m
Tabelle 25.2. Max. zulässige Kabellängen
Die Systemanschlüsse werden im Normalfall vom Funkentstörschrank direkt zur Vermittlungsseite (waagerechte Seite) des Datenverteilers verkabelt. Hierfür wird das vorgenannte 32paarige bzw. 60adrige Systemkabel verwendet (EDS-Schnittstellenkabel). Jedes Kabel beinhaltet 16 Systemanschlüsse; das sind 1024 Kabel bei
einer Datenvermittlungsstelle mit 16 384 Systemanschlüssen. Die 32 Signaladern je Kabel (eine Sende- und eine Empfangsader) werden am Datenverteiler auf Verteilerstreifen gelegt, während die 32 (bzw. 28 beim 60adrigen Kabel) Bezugspotential führenden Erdadern mit einem Kabelschuh zusammengefaßt und mit einem geerdeten Kupfergerüst im Datenverteiler verbunden werden. Der Zweck des Kup-
fergerüstes besteht darin, Verteilerelemente einzusparen; denn trotz der vieradrigen Führung im Kabel, die aus Beeinflussungsgründen wegen des niedrigen Pegels erforderlich ist, braucht im Datenverteiler nur zweiadrig rangiert zu werden. Zur
Herabsetzung der gegenseitigen Beeinflussung zwischen den einzelnen Adern des EDS-Schnittstellenkabels ist eine bestimmte Kabeladernaufteilung notwendig. Bild 25.11. zeigt diese Aufteilung für das 60adrige Kabel. Die Bezugspotential führenden Erdadern bilden hierbei einen Quasischirm.
Die Führung der Sende- und Empfangsadern eines einzelnen Systemanschlusses zwischen dem Funkentstörschrank über den DVT mit dem geerdeten Kupfergerüst zur
weiterführenden
Bild 25.12.
280
Übertragungs-,
Anpassungs-
oder
Anschlußtechnik
zeigt
Bild 25.11. Kabeladernaufteilung beim 60adrigen EDS-Schnittstellenkabel
EDS
V D
ab
DVT
Anschlun-/Übertragungstechnik
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Signalader .
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Erdader
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Signalader
Bild 25.12. Führung der Sende-IEmpfangsadern eines SA
Von der Vermittlungsseite des Datenverteilers werden die Systemanschlüsse zur Kabelseite zu den Übertragungseinrichtungen (WT- und ZD-Einrichtungen) und den Anschlußeinrichtungen
(SEU-A
der ED1000-Technik)
rangiert.
Die letzteren
liegen beidseitig am Datenverteiler auf, d.h. für jede über ED 1000 geführte Anschlußleitung sind zwei Rangierungen, eine für den Systemanschluß zum SEU-A und eine vom SEU-A zum Verbindungskabel des Hauptverteilers notwendig. Das
gleiche gilt für die Anpassungsschaltungen (APO1), die bei WT100- oder älteren WT-Einrichtungen zur Anpassung des Pegels der EDS-Leitungsschnittstelle A
(O/+ 5V) an den Pegel der älteren T-Übertragungstechnik (+/ — 20V) benötigt werden. Grundsätzlich können die Leitungsanschlußgestelle zur Aufnahme der SEU-A oder APO1 auch zwischen Funkentstörschrank und Datenverteiler verkabelt werden, wodurch
nur eine statt zwei Rangierungen
im Datenverteiler vor-
genommen werden muß. Neben diesem Vorteil hat diese Verkabelungsart aber auch Nachteile. Durch die unterschiedliche Verkabelung der Systemanschlüsse ist eine Blockbildung auf der Vermittlungsseite des Datenverteilers erforderlich, zu einem sehr frühen Zeitpunkt vor dem Aufbau der EDS-Anlage muß eine Grobverteilung der internen Leitungsnummern nach Art der Anschlußtechnik vorgenom281
men werden und schließlich ist der Austausch älterer WT-Einrichtungen zusammen mit ihren Anpassungsschaltungen nur bei gleichzeitiger Neugenerierung des Anlagenprogrammsystems (APS) möglich. ED1000-Einrichtungen werden deshalb nur zwischen
Funkentstörschrank
und
Datenverteiler
verkabelt,
wenn
die
Größe
des DVT für eine direkte Verkabelung nicht ausreicht, APO1 überhaupt nicht. Die Kabelführung, Kabelart sowie die Rangierung für die vorgenannten Fälle sind aus Bild 25.13. ersichtlich. Hierbei wurde jeweils nur ein Kabel oder die Rangierung nur eines Kanals dargestellt. SAG-A
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Erläuterungen:
a) Verkabelung ED 1000 für Ası zwischen FES und OVT {nur bei beschränkten Plotzverhältnıssen am DVT}
bl
Direkte Verkabelung
© ® ©
©
Ası über Ası oder ası oder ası
oder
der SA zum
ED1000 VI über VI uber VI
uber
DVT,
anschlielend
ım
DYT
zur
Erdadern
*) je 28 Erdadern bei Kabel S-YY 60x1x0,5
je 32 Erdadern bei Kabel S-YY 32" 2x0,4
Rangıerung
fur:
ZD1000 WTIOOO
WTIOD oder altere WT-Einrichlungen
Bild 25.13. Verkabelung der Systemanschlüsse
282
Kupferschiene
Zusammenfassung der Bezugspolenlial
führenden
25.4.
Datenverteiler
25.4.1.
Bauform
des Datenverteilers
Wie bereits erläutert, werden alle Systemanschlüsse des EDS
zum Datenverteiler
(DVT) verkabelt. Dieser hat die Funktion eines gemeinsamen Zwischenverteilers für die Datenvermittlungs- und Datenumsetzerstelle. Zum Einsatz kommt die
Technik des Hauptverteilers 71 mit Trennlisten 71 zu 100 Doppeladern (DA) der Kabelseite
(senkrecht)
71/512 zu 256 DA Am
Montageort
gebaut.
Dieses
30 x 8mm,
und
Anschlußstreifen
71 zu 64 DA
bzw.
auf
Schaltstreifen
mit Trennmöglichkeit auf der Vermittlungsseite (waagerecht).
wird noch das zusätzliche Kupfergerüst in den Datenverteiler ein-
besteht
aus je einer
Kupferschiene
mit
einem
Querschnitt
von
die oben und unten über die ganze Länge des Verteilers verlegt und,
mit Ausnahme des Verteilerbereichs der nur mit ED1000 belegt ist, zwischen allen Reihen auf der Kabelseite durch senkrechte Kupferschienen verbunden wird. Auf diese Schiene werden die mit Kabelschuhen zusammengefaßten 32 bzw. 28 Schirm-/ Erdadern aufgelegt.
25.4.2.
Beschaltung des Datenverteilers
Auf der Vermittlungsseite des DVT liegen die vom Funkentstörschrank direkt verkabelten Systemanschlüsse, die Tonfrequenzseite der ED1000 und die Hochpegelseite der APO1. Die Systemanschlüsse sind aufsteigend nach interner Leitungsnummer geordnet. Bei ED1000-Einrichtungen zwischen Funkentstörschrank und
DVT
werden zwei getrennte Blöcke gebildet innerhalb der die Systemanschlüsse
wieder nach interner Leitungsnummer
geordnet werden.
Auf die Kabelseite des Datenverteilers werden alle Verbindungsleitungen zum Hauptverteiler oder anderen Verteilern, die Telegrafen-/Datenübertragungseinrichtungen und die WT-Umschalteeinrichtungen abgestützt. In der Mitte des Daten-
verteilers zwischen den Trennlisten 71 der Zeilen 04 und Prüfleisten, die für Verzerrungsmessungen
am DVT
05 werden
besondere
oder für Vielfachschaltungen
benötigt werden, untergebracht, sowie in jeder zweiten Reihe ein Tastensatz für Meßleitungen zum Datenmeßplatz. Nur von hier aus besteht die Möglichkeit, Anschlüsse des EDS oder Kanäle von Telegrafen-/Datenübertragungseinrichtungen mit den Meßschnüren der Tastensätze zum Meßplatz durchzuschalten. Zwischen den Tastensätzen und dem Datenmeßplatz werden zur Pegelanpassung (der Meßplatz benötigt 20 V/20 mA) APO1 oder SEU-A/SEU-B in die Meßleitungen eingeschleift.
283
26.
Betreiben von Datenvermittlungsstellen
26.1.
Betriebsabwicklung
Der Betrieb der Datenvermittlungsstellen in EDS-Technik unterscheidet sich grundlegend von der Betriebsweise der Wähl-Vermittlungsstellen. Vorbeugende Arbeitsverfahren, die bei der Wähltechnik im Vordergrund stehen, werden durch korrektive Verfahren abgelöst. Eine Betriebszentrale übernimmt die Lenkung des rechner-, vermittlungs- und übertragungstechnischen Betriebes im Versorgungsbereich einer DVST. In dieser Betriebszentrale sind die Störungsmeldeplätze für Störungs-
meldungen, Fernschreib- und Datex-Meßplätze, Prüfungen,
Prüf-
und
Mitleseplätze
sowie
Registrierplätze für automatische
die Bedienungsplätze
zusammengefaßt
(Bild 26.1.). Datenvermittlungstellen anderer Bereiche
Rufdaten- Rechenzentrum
|
Rufdaten- ——+rechner
Gebührendaten an Rechenzentrum für Fernmelderechnungen Verkehrsdaten für
Auslandsabrechnungen
Verkehrsdaten Netzplanungen Betriebszentrale
Datenvermittlungsstelle
Bedienungsplalz | „, N
Datenvermittlungs-
Vorprüfplatz
einrichtungen
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Bild 28.4. Spannungsabfall und Induktivität auf den 60-V-Zuleitungen Von der Fernmeldestromversorgungsanlage wurden bei den ersten EDS-Bauvorhaben zwei getrennte Zuführungen mit einer höchstmöglichen Absicherung in der FSv-Anlage von 1000 A zur EDS-Anlage verlegt, wovon jede ein Halbsystem ver-
sorgte. Der redundante Aufbau des EDS wurde somit auch auf die Stromzuführung ausgedehnt. Deshalb war im Erstausbau der Datenvermittlungsstellen aus Sicherheitsgründen eine auch nur vorübergehende Versorgung über nur eine der beiden Zuführungen nicht zulässig. Für die zwei Zuführungen konnten bis zu den im Aufstellungsplan für den DVST-Raum (siehe Bild 28.3.) dargestellten Über-
gabepunkten 300
Kabel oder Flachkupferschienen verwendet werden. Ab den Über-
380]uY-Sq7 4ap givyaauuı 4 09 - nf Zunpanaamous 'ggz pnd
zu
den
weiteren
EDS-Schrankreihen
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Schrankreihe
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DV»5V und/oder OV 127 DV »15V OY -15V DV o2uv Endstutze [-8sE
(295mm? }
F Sv Anl
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Z
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unferbrochene
TOE
Ov -15V
OV »22v
Rıngleitung
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um
alle
Schrankreihen
Ov.5V {kommt
der
EDS -DYST
max, drei parallel geschallete
Kabel je Zuleitung möglich
OV5V SAS
nur ın zwei
Schrankreihen
UI zu den Systemeinheiten
zu den Systemeinheilen
©] Schutzieiter- Schiene Erdringleiler
OV«sv
undioder Ov 12V OVeSv
und/oder OV - 12V OV»a15V DV -15V DV + 24V
vor) Lüd
’ Lu6 Endstülze Y
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— —Jı
Anschlußmöglichkeit an geerdele Gebaudeleile
gabepunkten mußten wegen der konstruktiven Gestaltung des über den Endstützen Z verlegten Stromschienenkanals in jedem Fall Flachkupferschienen verlegt werden. In dem Stromschienenkanal wurden für die 60-V-Leiter Kupferschienen 80 X 20 mm
verwendet.
Inzwischen wurde das Konzept der - 60-V-Zuführung derart geändert, daß jede
EDS-Schrankreihe einzeln versorgt wird. D. h. für jede EDS-Schrankreihe wird von
der FSv-Anlage eine eigene Zuleitung verlegt. Als Übergabestelle gilt jetzt die Sammelschiene vor dem 3poligen Lasttrenner in der jeweiligen Endstütze Z. Der Nennstrom der vorgeschalteten Verbrauchersicherung einer Schrankreihenzuführung beträgt 315 A. Der aufgrund dieser Sicherungsnennstromstärke zuzuordnende Mindestquerschnitt wird nach VDE 0100 ermittelt. Um den max. zulässigen Spannungsabfall nicht zu überschreiten, können bis zu drei einadrige Leitungen oder Kabel parallel geschaltet
und
nebeneinander
geführt werden;
sie werden
gemein-
sam über die vorgenannte 315-A-Sicherung gegen Überlast gesichert. In jeder Endstütze Z ist ein dreipoliger Gefahrenschalter eingebaut, mit dem die ganze Schrankreihe abgeschaltet werden kann. Zur Versorgung einer Schrankreihe sind ab den Gefahrenschaltern acht isolierte Kupferleiter und vier Rückleiter mit einer Querschnitt von je 70 mm? vorhanden, an
die in den mittleren nicht schwenk-
baren Schrankebenen die für die weitere Verteilung innerhalb eines Schrankes vorgesehenen Sicherungsschienen angeschlossen sind. Diese sind mit 6-A-, 25-A- und 2 X 25-A-Sicherungsautomaten bestückt. Damit hier aus Sicherheitsgründen später nicht unter Spannung gearbeitet werden muß, werden diese bereits beim Erstaufbau mit den erforderlichen Sicherungsschienen ausgestattet. An diese Sicherungs-
schienen sind die Stromrichter direkt angeschlossen. Die Stromverteilung für -60 V innerhalb der EDS-Anlage
28.3.
ist in Bild 28.5. dargestellt.
Erdungsfragen
Zur Schutz- und zur Betriebserdung (Potentialfestlegung auf der Sekundärseite der Stromrichter) wird ein besonderer, stromloser BSE-Leiter verlegt. Er wird unmittelbar von der O-V-Sammelschiene des Verteilfeldes im FSv-Raum, möglichst in seinem ganzen Verlauf parallel und mit geringem Abstand zum -60-V- und O-VLeiter, zur Endstütze Z der ersten EDS-Schrankreihe im DVST-Raum geführt. Der BSE-Leiter darf hier nicht mehr mit dem geerdeten Pol der 60-V-Stromversorgungsanlage verbunden werden. Im DVST-Raum befindliche Metallteile wie Wasserleitungs- oder Heizungsrohre, Lüftungskanäle, Eisenträger u.ä. werden jedoch möglichst gut leitend mit dem EDS-eigenen Erdungssystem verbunden. Als Min-
destquerschnitt für den BSE-Leiter sind 95 mm? vorgeschrieben. Dieser Querschnitt
muß evtl. vergrößert werden, um Betriebsspannung R BSE = Abschaltstrom
302
für den Kurzschlußfall die Bedingung
— RMinusleiter
zu erfüllen. Als Abschaltstrom werden bei Verwendung von 315-A-NH-Sicherungen 1700 A angenommen. Zur Datenumsetzerstelle und zum Datenverteiler wird eine weitere Erdleitung verlegt. Beide sind über die Flächenerdung des Flächenrostes miteinander verbunden. I
\
E
Stromversorgungsanlage mit Verteilung und AbPn Sicherung der Schrankreihenversorgungsleitungen
|
|
-60V
l
IM
|
BSE-Leiter gn-ge
2 95mm?
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Endstütze Y|
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unterbrochene
Ringleitung 2 95 mm
DO
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Abzweiganschlun
zum
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Abzweiganschlun
zur SL-Sammelschiene
(®) Abzweiganschlun
|
>
| I
EDS-Schranksystem
zu Erdpotential
ı I
in der Endstütze Z
führenden
I
Gebäudeteilen
+® ”
Bild 28.6. EDS-eigenes Erdungssystem
28.4.
Wechselrichter für Plattenspeicher
Die Plattenspeichergeräte einschließlich der zugehörigen Großspeichersteuerung mit der Plattenspeicheranschlußeinheit benötigen eine unterbrechungsfreie, gesicherte Drehstromversorgung
mit
120/208 V.
Hierfür
stehen für jede
Datenver-
mittlungsstelle zwei Dreiphasenwechselrichtergeräte mit einer Leistung von je 10,5 kVA
zur Verfügung,
von denen jeder Wechselrichter eines der gedoppelten Groß-
303
plattenspeichersysteme versorgt. Die Dreiphasenwechselrichtergeräte werden in der zentralen FSv-Anlage aufgestellt und aus der 60-V-Spannung gespeist. Für die Ein-
gangsspannung
gelten
die gleichen Toleranzen
wie für die EDS-Einrichtungen,
nämlich von 51-72 V. Da die Verbraucher einseitig gegen zwei Außenleiter angeschlossen werden, sind die Gleichrichteranlagen für 0-100 ®/, Schieflast ausgelegt. Sie bestehen aus je drei einphasigen statischen Wechselrichtern, die zu einem Drehstromsystem zusammengeschaltet sind. Sie werden konstruktiv in drei Standgehäusen untergebracht.
Die Ausgangsspannung der Dreiphasenwechselrichter ist mit dem Netz synchro-
nisiert. Sie wird über eine elektronische Netzumgehungsschaltung den Verbrauchern, d.h. den Großplattenspeichersystemen zugeführt. Im normalen Betriebsfall werden diese über die Netzumgehungsschaltung dauernd von den Drehrichtern versorgt. Nur bei einer Störung der Drehrichter, bei Ausfall der Gleichstromversorgung oder bei Überlastung der Drehrichter, was beim Einschalten der Plattenspeicher der Fall ist (Einschaltstrom < 25 A für ca. 6 Sekunden gegenüber 7,2 A im Normalfall) wird dann unterbrechungsfrei auf das Netz umgeschaltet. Hierzu ist im Netzeingang ein Anpassungstransformator erforderlich, der die Netzspannung von
220/380V auf die von den
Großplattenspeichersystemen
benötigten
120/208V
umwandelt. Die Wechselrichteranlagen sind noch mit einem zusätzlichen Handumgehungsschalter ausgerüstet, über den zu Prüfzwecken die gesamte Dreiphasenwechselrichteranlage freigeschaltet werden kann. Um im Gefahrenfall (Unfall, Brand) alle Einrichtungen im Plattenspeicherraum
gleichzeitig gemeinsam durch eine Schalthandlung spannungsfrei schalten zu Kön-
nen, wird hier eine Notabschalteeinrichtung vorgesehen und in den Zuleitungen vor den Niederspannungsverteilungen (NVt) für 120/208 V und 220 V einge-
schleift.
28.5. Wie
Netzersatzanlage oben
bereits
erwähnt,
muß
das
EDS
einschließlich
der peripheren
Groß-
speichersysteme unterbrechungsfrei mit Energie versorgt werden. Für Netzausfälle bis zu einigen Stunden wird die Energieversorgung durch die 60-V-Batterie gedeckt
und zwar für
- das EDS-System selbst, — die Dreiphasenwechselrichter der Großplattenspeicher und u. U.
- den Einphasenwechselrichter für die Wartungsblattschreiber und den Lüfter des Kontrollplatzes,
so daß
die EDS-Anlage
zunächst
ohne
Unterbrechung
weiter betrieben
werden
kann. Vor Aufbrauch der Batteriereserve muß, sofern keine ortsfeste Netzersatzanlage (NEA) ausreichender Leistung zur Versorgung der Datenvermittlungsstelle
einschließlich der lüftungstechnischen Anlagen vorhanden ist, eine fahrbare NEA bereitgestellt werden. Wenn es sich nicht nur um eine kurze Netzunterbrechung 304
handelt, müssen zur Erhaltung der Betriebsfähigkeit der EDS-Anlage die Zu- und Abluftventilatore für den DVST-Raum und die Klimaanlage (einschließlich Kältemaschine) des Plattenspeicherraumes in jedem Fall weiterbetrieben werden; d.h.,
um die Batteriereserve überhaupt ausnutzen zu können, ist zumindest hierfür eine ortsfeste NEA geringerer Leistung erforderlich.
305
Anhang 1.
Nebenstellenanlagen für den Textverkehr Das SIEMENS SYSTEM 102
Von Friedrich Röscheisen, Siemens AG, München
1.
Textverkehr — Grundlage betrieblicher Kommunikation
Wirtschaft und Verwaltung nutzen heute verschiedene, einander ergänzende Mittel der Verständigung: Einrichtungen für den Sprechverkehr, den Textverkehr, auch für Bild- oder Datenverkehr. Der Textverkehr ist in der betrieblichen Kommunikation von besonderer Bedeutung. Während die Sprache im direkten wie im Fern-Gespräch vor allem individuelle,
persönliche
Wirkungsmöglichkeiten
bietet,
werden
alle wesentlichen
geschäftlichen Vereinbarungen schriftlich festgehalten und weitergegeben; »Texte« bestimmen eindeutig, auch im rechtlichen Sinne verbindlich alle entscheidenden betrieblichen Vorgänge. Der normale Briefverkehr ist in vielen Betrieben das wichtigste Mittel der schriftlichen Verständigung - aber der Normalbrief ist im Vergleich zum Fernschreiben langsamer und teurer. Deshalb werden für die geschäftliche Korrespondenz zuneh-
mend
die modernen
Mittel der »Textkommunikation
per
Draht«
— Fernschreiben und auch Fernkopieren — genutzt.
Fernschreiben über das internationale Telexnetz hat sich in aller Welt durchgesetzt und wurde für fast eine Million Teilnehmer zu einem unentbehrlichen
Kommunikationsmittel. normierten Prozeduren
Die Erreichbarkeit aller Teilnehmer über die seit langem und die Möglichkeit des unbedienten Empfangs zu jeder
Zeit erleichtern seine Nutzung. Das sachbezogene knapp formulierte Telex ist zudem nicht nur schneller und sicherer, sondern auch billiger als der traditionelle Brief. Die
Vorzüge
des Fernschreibens
sind
allerdings
erst dann
voll
nutzbar,
wenn
dieses Mittel der Textkommunikation optimal organisiert, in den Betrieb integriert ist. Dies war bislang nur schwer möglich. Die bisher üblichen, mechanischen Fernschreiber standen meistens schon wegen ihres Platzbedarfs und der Geräuschentwicklung von den Arbeitsplätzen im Büro
getrennt in einer Fernschreibzentrale. Der Nachrichtentransport zwischen Arbeitsplatz und Zentrale verursacht Zeitverlust und Pesonalkosten.
So dauert es manch-
mal Stunden, bis ein im Betrieb angekommenes Fernschreiben den eigentlichen Empfänger erreicht, obwohl die Nachricht über das öffentliche Telexnetz in Sekunden selbst über Kontinente übermittelt wird. In der Zentrale ist das Absetzen der Nachrichten bestimmt durch die Behandlung von Besetztfällen, dringenden Rundschreiben, dem handvermittelten Auslandsverkehr oder dem Betrieb von Mietleitungen und erfordert Personaleinsatz auch über die reguläre Arbeitszeit hinaus mit relativ hohen Kosten.
307
Optimal organisierte Telex-Kommunikation erfordert deshalb vor allem: 1. Die Fernschreibmaschinen müssen dezentral, direkt an den Arbeitsplätzen aufgestellt werden. Dies ist mit den modernen, kleinen und leisen clektronischen Fernschreibern wie dem Siemens Fernschreiber 1000 möglich. 2. Die Textübermittlung sollte weitgehend automatisiert werden. Die Möglichkeiten dazu bieten moderne, computergesteuerte Telex-Nebenstellenanlagen mit
Speichervermittlungsbetrieb, die das öffentliche Netz im innerbetricblichen Bereich ergänzen und zusätzliche Dienste bieten.
Entsprechend diesen Bedürfnissen hat die Deutsche Bundespost benutzungsrechtliche Regelungen für Telex-Nebenstellenanlagen erlassen; sie bilden die Grundlage für den allgemeinen Einsatz der Nebenstellentechnik zur Textkommunikation. Die seit 6/76 bestehenden Regelungen ermöglichen den Anschluß des Telexnetzes,
internationaler Mietleitungen bzw. der Netze von Betriebsgesellschaften sowie den Anschluß von Nebenstellen mit 50... 300 Bd und den Alphabeten ITA 2 bzw. IA 5. Die Bestimmungen werden u. a. im Zusammenhang mit der Einführung des Dien-
stes »Bürofernschreiben« möglichkeiten bieten.
schrittweise erweitert werden und
2.
Anforderungen an Telex-Nebenstellenanlagen
2.1.
Speicherbetrieb
zusätzliche Betriebs-
Der Benutzer einer Fernschreib-Nebenstellenanlage möchte seine Nachrichten möglichst einfach absetzen können, d. h. ohne Besetztfälle im Netz bzw. beim gerufenen
Teilnehmer oder andere Einzelheiten des Verbindungsaufbaus und der Nachrichtenübermittlung berücksichtigen zu müssen. Moderne Telex-Nebenstellenanlagen müssen deshalb die Leistungsmerkmale sogenannter »Speichervermittlungen«
bieten; sie übernehmen
die vom Nebenstellen-
teilnehmer eingegebenen Nachrichten in einen Speicher und sorgen automatisch für ihre Weiterleitung z. B. über das öffentliche Telexnetz. Der Teilnehmer »adressiert«
die
Nachrichten
durch
über
die Tastatur
eingegebene
Rufnummern
oder
symbolische Rufnamen; durch die Angabe mehrerer Adressen kann er eine Nachricht auch an mehrere Empfänger verteilen. Die nach diesen bequemen Betriebsverfahren arbeitenden Speichervermittlungen waren bisher den Sondernetzen großer, meist internationaler Organisationen vorbe-
halten, etwa Flugverkehrs-, Wetter-, Polizei- oder Militärnetzen. Mit der Entwicklung moderner Kompaktrechner sowie durch die weitgehende Nutzung der öffentlichen Nachrichtennetze anstelle aufwendiger Mietleitungsnetze wurden die Lei-
stungsmerkmale
rechnergesteuerter
Speichervermittlungen
auch
mittleren
Unter-
nehmen und Organisationen zugänglich.
Um den besonderen Anforderungen im Bereich der Wirtschaft und Verwaltung optimal entsprechen zu können, muß die Technik des Speicherbetriebs allerdings weiterentwickelt bzw. ergänzt werden: 308
2.2.
Bürogerechte Bedienprozeduren
Die Nachrichtenformate
und Bedienprozeduren
der klassischen Speichervermitt-
lungen sind aus der konventionellen Vermittlungstechnik mit ihren begrenzten Möglichkeiten der Nachrichtenverarbeitung hervorgegangen und setzen geschultes Bedienpersonal voraus.
Die an den Arbeitsplätzen aufgestellten Nebenstellen-Fernschreiber sollen dem-
gegenüber von jedermann
einfach und bequem
bedient werden können.
Dies setzt
bürogerechte Bedienprozeduren voraus; der Benutzer sollte von der Anlage »geführt« werden, um Fehleingaben zu vermeiden. Um auch bereits vorhandene Fernschreiber bequem nutzen zu können, sollte die Zentrale Korrektur- und Redigiermöglichkeiten bieten.
Neben dem Bedienkomfort des Speicherbetriebs mit Büro-Bedienprozeduren sol-
len dem
Benutzer
von
Telex-Nebenstellenanlagen
aber
die Betriebsmöglichkeiten
an Hauptanschlüssen der öffentlichen Netze erhalten bleiben:
2.3.
Durchschaltebetrieb
In öffentlichen Nachrichtennetzen wie etwa dem Telexnetz werden stets direkte Verbindungen zwischen den Teilnehmern durchgeschaltet, die sog. »Dialogbetrieb« ermöglichen. Diese Betriebsweise ist nicht nur bei Fernschreib-Dialogen von Bedeutung,
sondern vor allem
für den immer
wichtiger werdenden
Nachrichtenaus-
tausch mit Computern. Wie etwa bei der automatischen Telexauskunft der DBP dafür Dialogbetrieb unerläßlich.
Telex-Nebenstellenanlagen
Speicherbetrieb
auch
die
müssen
Möglichkeit
bieten. Ein Beispiel einer modernen
SIEMENS SYSTEM 102, bei fassend berücksichtigt wurden.
3.
deshalb zum
neben
dem
Durchschalte-
o.a.
(oder
ist
bürogerechten Dialog)
-Betrieb
Nebenstellenanlage für den Textverkehr gibt das dem
die
genannten
Anforderungen
erstmals
um-
Das SIEMENS SYSTEM 102
Das SIEMENS SYSTEM 102 ist speziell zum Aufbau von Nebenstellenanlagen für den Textverkehr in Wirtschaft und Verwaltung konzipiert. Es vereint die Leistungsmerkmale rechnergesteuerter Speichervermittlungen mit bürogerechten zeduren und den Betriebsmöglichkeiten der öffentlichen Netze.
Das SYSTEM
102 ermöglicht
den wirtschaftlichen Aufbau
Bedienpro-
von Nebenstellen-
anlagen für den Textverkehr von etwa 20 Nebenstellen an.
309
PSE
ZE
BDE
Verarbeitungseinheit
LSE u —
B8BS
Anlagen-Stromversorgung
B8ST
Wiederstarteinrichtung
LSA
Zentrale
AnschluB-
.
baugruppen
APAA
|,,,.
APA1
...D
ER Nebenstellen
Telex-Amtsleitungen
..... Bedieneinheit
ZE PSE LE BBS
..... ..... ..... .....
LSE LSA
..... Lochstreifeneingabe ..... Lochstreifenausgabe
BTS
PST
LE
1
BDE
|
es |
Arbeitsspeicher
Zentraleinheit Plattenspeichereinheit Leitungsanschlußeinheit Bedienblattschreiber
..... Bediensteuerung
(Gebühren
und Statistik)
PST PS
..... Plattenspeichersteuerung ..... Plattenspeicher
LPS
..... Leitungspuffer-Steuerung
RPA ..... Rahmen für Puffer und Anschlußsätze MRB..... Meß- und Regelbaugruppen Bild 1: Anlagenkonfiguration
3.1.
Aufbau (Bild 1)
Den Kern des SYSTEMS 102 bildet die Zentraleinheit mit einem Kommunikationsrechner, der die Speicher- und Vermittlungsfunktionen der Anlage steuert. Er ist als
Kompaktrechner mit hochintegrierter Logik und Halbleiter-Arbeitsspeicher ausgeführt (Bild 2). Die Leitungsanschlußeinheit ermöglicht den Anschluß des Telexnetzes bzw. der Nebenstellen, der zentralen Plätze und des Journaldruckers der Anlage. Die Plattenspeichereinheit speichert neben den Nachrichtentexten auch Programme, Adreßlisten, Wiederanlaufdaten u. a. m. Der Systembedien- und Betriebssteuerplatz (Bild 3) dient zum Überwachen und 310
Bild 2: Der Kommunikationsrechner. Im Vorder-
grund sichtbar ist eine Arbeitsspeicherplatte mit 16 kByte
{8 + 1 Bit)
Bild 3: Der Systembedien- und Betriebssteuerplatz einer Anlage des SIEMENS SYSTEM 102. Er dient zum Überwachen und Steuern des Vermittlungsbe-
triebes und zur Kontrolle der technischen Funktionsfähigkeit der Anlage.
311
Steuern des Vermittlungsbetriebes und zur Kontrolle der technischen Funktionsfähigkeit der Anlage. Der Journaldrucker führt Buch über die ein- und ausgehenden Nachrichten. Der zentrale Vermittlungsplatz ist mit einer Sichtstation ausgestattet; dort werden z. B. nicht korrekt adressierte Nachrichten weitergeleitet.
Das SIEMENS SYSTEM 102 ist offen für Erweiterungen; die Anlagen arbeiten speicherprogrammiert mit modular strukturierten Programmen; Texte und Daten werden intern in einem 8-bit-Coderahmen dargestellt. Dadurch ist sichergestellt, daß die Anlagen mit vorhandenen Fernschreibern ebenso zusammenarbeiten können wie mit künftigen Textstationen für das Bürofernschreiben, mit Telexnetzen in
konventioneller Technik ebenso wie mit dem Fernschreib- und Datennetz der Deutschen Bundespost mit dem SIEMENS SYSTEM EDS.
3.2,
Betriebliche Leistungsmerkmale
Die Nebenstellenanlagen des SIEMENS SYSTEMS 102 bieten sowohl die Möglichkeit zum — Durchschaltebetrieb für den Dialogverkehr als auch zum — Speicherbetrieb mit bürogerechten Bedienprozeduren zum Speichern und Redigieren von Nachrichten. Die dem Nebenstellenteilnehmer gebotenen Betriebsmöglichkeiten sind zum Teil auch jenen externen Telexteilnehmern zugänglich, die über die Anlagendienste und
ihren Zugriffscode informiert wurden; den übrigen Telexteilnehmern gegenüber verhält sich die Anlage wie ein normaler Telex-Hauptanschluß bzw. wie eine konventionelle Nebenstellenvermittlung mit Durchwahl. 3.2.1.
Betriebsmöglichkeiten für Nebenstellenteilnehmer
Den Nebenstellenteilnehmern stehen der Bedienkomfort und die Dienste der Anlage uneingeschränkt zur Verfügung; sie können sowohl untereinander wie auch mit externen Telexteilnehmern verkehren, brauchen aber nicht zu berücksichtigen, über welchen Verbindungsweg — etwa Telex oder Mietleitungen - ihre Nachricht abge-
setzt wird. Um dem Nebenstellenteilnehmer die Bedienung seiner Schreibstation möglichst zu vereinfachen, wird er von der Anlage »geführt«; sie wertet jede seiner Eingaben sofort aus, bestätigt korrekte Anweisungen bzw. zeigt Eingabefehler an, damit sie gleich korrigiert werden können. Die Anlage meldet dem Benutzer jeweils durch Vordrucke wie z. B. »an:« oder »von:«, welche Eingaben sie gerade erwartet. Nach dem »:« des Vordrucks ist sie aufnahmebereit für die Eingaben, die der Benutzer mit »+«
312
abschließt.
Durchschaltebetrieb 3.2.1.1.
Der Durchschaltebetrieb ermöglicht Dialogverkehr mit Fernschreibteilnehmern oder
Computern mit höherem Bedienkomfort als direkt an Telex-Hauptanschlüssen.
Die Anlage unterstützt den Benutzer durch automatischen Verbindungsaufbau mit Tastaturwahl, z.B. mit symbolischen Rufnamen und automatischer Rufwieder-
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beim Betriebsablauf den Fernschreib-Dialogs eines holung im Besetztfall. Bild 4 zeigt am Beispiel Durchschaltebetrieb:
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Bild 4: Durchschaltebetrieb
313
Nach dem Drücken der Anruftaste schaltet die Anlage die Nebenstelle ein, druckt zum Zeichen der Betriebsbereitschaft die Uhrzeit aus und bietet mit dem Ausdruck f: die Wahl der gewünschten Betriebsfunktion an. Der Benutzer gibt »d+« Durchschalten, Dialog
ein. Mit dem Ausdruck
»an:«
fragt die Anlage
nach der Adresse
des gewünschten Teilnehmers. Nachdem der Benutzer z. B. eine Rufnummer oder einen symbolischen Rufnamen
eingegeben hat, baut die Anlage die gewünschte Ver-
bindung auf — mit automatischer Rufwiederholung in Besetztfällen. Danach geht die Anlage in den Durchschaltezustand über, in dem Dialogverkehr wie von TelexHauptanschlüssen aus möglich ist. Nach dem vom Benutzer eingegebenen Endezeichen »+ + +« baut die Anlage die Verbindung ab.
3.2.1.2.
Speicherbetrieb
Im Speicherbetrieb kann der Nebenstellenteilnehmer Nachrichten einfach an die Anlage absetzen, ohne sich um die eigentliche Übermittlung — etwa um Besetztfälle, die Verteilung an mehrere Empfänger oder die Übertragung zur gebührengünstigsten Zeit - kümmern zu müssen. Das SIEMENS SYSTEM 102 bietet für den Speicherbetrieb die Funktionen »Speichern« und »Redigieren«: —- Die Betriebsfunktion »Speichern« dient sowohl zur Eingabe von Nachrichten, die sofort oder zur gebührengünstigsten Zeit an einen oder mehrere Teilnehmer gesendet werden sollen, wie auch zur Eingabe von Nachrichtenentwürfen, die zunächst nur zwischengespeichert werden sollen. Schreibfehler während der Eingabe
sind einfach durch »Überschreiben« im Speicher zu korrigieren. — Durch die Funktion »Redigieren« kann der Benutzer zwischengespeicherte Nachrichten aufrufen, ggf. ändern und zum Senden freigeben sowie z.B. den Sendestatus einer Nachricht abfragen.
Durch diese Betriebsfunktionen erleichtert die Anlage bereits die Vorbereitung der Nachrichten; nach der Eingabe der Sendeanweisung übernimmt sie selbständig das Weiterleiten der Fernschreiben. Bild 5 stellt an einem Beispiel den Betriebsablauf beim Speicherbetrieb dar: Der Betrieb wird wie beim Durchschalteverkehr durch das Drücken der Anruftaste eingeleitet. Der Teilnehmer wählt »Speichern« durch »s+«. In der danach abgefragten Anschrift können auch mehrere Adressen angegeben werden, wenn die Nachricht an mehrere Empfänger verteilt werden soll. Im Speicherbetrieb fragt die Anlage mit »von:« den Namen des Absenders ab, damit er z. B. über etwaige Störungen beim Vermitteln seiner Nachricht benachrichtigt werden kann. Nach dem automatisch erzeugten Nachrichtenkopf kann der Benutzer formatlos den Nachrichtentext eingeben. Bei Schreibfehlern während der Eingabe kann er die Wort- bzw. Zeilenkorrekturfunktionen der Anlage benutzen; er kann damit das jeweils zuletzt eingegebene Wort bzw. die laufende Zeile löschen und seine Eingabe richtig fortsetzen. Bereits gespeicherte Absätze können durch die Redigierfunktion gelöscht,
berichtigt oder ergänzt werden. 314
Nach dem Ende der Texteingabe »+ + + « fragt die Anlage durch vanw-+« nach der Bearbeitungsanweisung; der Benutzer gibt entweder sofort eine der Sendeanweisungen (se, sh, sn Sende mit einfacher, hoher, niedri iger Pri 10r1 tät) oder zunächst
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Bild 5: Speicherbetrieb
315
eine der Zwischenspeicheranweisungen zs (Zwischenspeichern)
oder zd (Zwischen-
speichern und Drucken), wenn er den eingegebenen Entwurf erst später zum Senden freigeben will. 3.2.2.
Betriebsmöglichkeiten für Telexteilnehmer
Telexteilnehmer, welche die Anlage von fremden Hauptanschlüssen aus anwählen, werden häufig nicht wissen, daß der Anschluß mit einer automatischen Nebenstel-
len-Speichervermittlung ausgestattet ist bzw. mit den Betriebsmöglichkeiten einer derartigen Anlage nicht vertraut sein. Die Anlage muß sich deshaib gegenüber einem fremden Telexteilnehmer wie ein Hauptanschluß bzw. wie eine konventionelle Nebenstellen-Vermittlung mit Durchwahl verhalten. Andererseits sollen Telexteilnehmern, die über die Betriebsmöglichkeiten
der
Anlage informiert sind — etwa mit Telexanschlüssen ausgestattete Außenstellen eines Unternehmens - die Dienste der Anlage möglichst ebenso zur Verfügung stehen wie den (internen) Nebenstellen-Teilnehmern.
Aus diesem Grund bieten Nebenstellenanlagen des SYSTEMS
102 vom Telex-
netz aus die nachstehenden Betriebsmöglichkeiten:
— Nebenstellen-Durchwahl Diese Betriebsform entspricht der Durchwahl
konventioneller Nebenstellenver-
mittlungen.
— Automatische Speicherung bei besetzter Nebenstelle Die Anlage verhält sich wie eine unbesetzte Nebenstelle; die Nachricht wird zwischengespeichert und der Nebenstelle nach ihrem Freiwerden zugeschrieben.
— Speicherbetrieb für »privilegierte Telexteilnehmer« Bei
dieser
Betriebsform
sind
informierten
Telexteilnehmern,
welchen
der
Be-
rechtigungsschlüssel bekannt ist, die Anlagendienste ebenso zugänglich wie (internen) Nebenstellenteilnehmern.
3.2.3.
Betriebsüberwachung
und -steuerung
Die Vermittlungszentrale enthält mehrere, einander ergänzende Einrichtungen zur Überwachung und Steuerung des Betriebes. — Der Bedienblattschreiber des Vermittlungsrechners dient sowohl dazu, die tech-
nische
Funktionsfähigkeit
der Anlage
zu überwachen
und
aufrechtzuerhalten
(z. B. durch Einleiten der Plattenspeicherwartung) wie auch zum Überwachen und Steuern des Vermittlungsbetriebes (z. B. zum Definieren der symbolischen Rufnamen). — Der Journaldrucker führt Ein/Ausgabevermerke für jede gespeicherte und zum
Senden freigegebene bzw. für jede ausgesendete Nachricht. Mit Hilfe des Journaldruckers kann z. B. bei etwaigen Anlangenstörungen ermittelt werden, welche Nachrichten gespeichert, aber noch nicht vollständig gesendet sind.
316
- An der Sichtstation des zentralen Vermittlungsplatzes werden z.B. von Telexnetz
aufgenommene,
aber
unvollständig
adressierte
Nachrichten
weitergeleitet.
Darüber hinaus überwacht die Anlage durch besondere Prüfeinrichtungen und Prüfprogramme laufend ihre technische Funktionsfähigkeit. Sie zeichnet simultan zum Betrieb Fixpunktdaten auf dem Plattenspeicher auf, die für den Wiederanlauf nach Störungen wichtig sind. Die Nachrichten wie auch die Anlagenprogramme und Wiederanlaufdaten werden auf Wunsch parallel auf zwei unabhängigen Platten-
speichern aufgezeichnet; auf diese Weise kann der Betrieb der Anlage auch bei Aus-
fall eines Speichers voll aufrechterhalten werden. Eine automatische Umschalteinrichtung sorgt bei einem etwaigen Ausfall z. B. der
Zentraleinheit dafür, daß einzelne Nebenstellen direkt an das Telexnetz geschaltet werden; mit diesen »gesicherten Nebenstellen« bleibt der Betrieb mit den Leistungsmerkmalen der Telex-Hauptanschlüsse, allerdings ohne die Dienste der Anlage auf-
rechterhalten.
4.
Zusammenfassung
Fernschreib-Nebenstellenanlagen ergänzen das Telex-Netz im betrieblichen Bereich und steigern durch ihre Dienste den Bedienkomfort für den Benutzer. Die Nebenstellenanlagen des SIEMENS SYSTEMS 102 vereinen die Leistungsmerkmale rechnergesteuerter Speichervermittlungen mit bürogerechten Bedienprozeduren und den Betriebsmöglichkeiten der öffentlichen Wähl-Netze.
Durch die Dienste der Nebenstellenzentrale können die Benutzer der Nebenstellen komfortabel arbeiten. Dadurch wird der Fernschreibverkehr attraktiver und zieht Nachrichtenverkehr auch aus anderen Bereichen an sich. So wird das kostengünstigste Fernschreiben zunehmend eingesetzt — anstelle des (eiligen) externen Briefverkehrs — anstelle des teuren Fernsprechens
aber auch
— zur innerbetrieblichen Kommunikation,
Damit
lassen sich durch
Textverkehr
nicht
nur
der
z. B. anstelle teurer Botendienste.
den Einsatz moderner
betriebliche
Nebenstellenanlagen
Informationsfluß
auch die Kommunikationskosten verringern.
beschleunigen,
für den sondern
317
Anhang 2.
Das SIEMENS SYSTEM in taktgesteuerten Netzen
EDS
Von Hans Helmrich und Bernhard Schaffer Siemens AG, München, Zentrallaboratorium für Fernschreib- und Signaltechnik
1.
Ausgangslage
Das
internationale Telexnetz
ist ein hervorragendes
Beispiel für die Möglichkeit,
durch Kooperation aller beteiligten Verwaltungen und Betriebsgesellschaften zu einem einheitlichen, weltweiten Kommunikationssystem zu gelangen. Der Datenverkehr ist heute noch weit von diesem Zustand entfernt. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Die Anforderungen des Datenverkehrs an das Netz sind sehr vielfältig, mit einer Übertragungsgeschwindigkeit und einem Datenformat kommt man wegen der großen Zahl unterschiedlicher Datenstationen nicht aus. Die notwendige und vernünftige Vielfalt dieser Geräte - sie reichen von der einfachen Zehnertastatur bis zu mittleren Computern — wurde multipliziert durch die zahlreichen Hersteller. Eine Normenreihe wäre wohl kaum durchzusetzen gewesen; da heute die meisten Datenendgeräte in privaten, voneinander getrennten Sondernetzen arbeiten, war bisher das Bedürfnis nach Kompatibilität nicht allzugroß.
Als sich vor einigen Jahren die Erkenntnis durchsetzte, daß öffentliche Datennetze für den stark ansteigenden Datenverkehr unumgänglich sind, mußte man selbstverständlich Rücksicht auf die bereits vorhandenen Einrichtungen nehmen und u.a. die wichtigsten Eigenschaften von bestehenden Sondernetzen mit einbe-
ziehen. Hinzu kam der Wunsch der Deutschen Bundespost, den Fernschreibverkehr zusammen mit dem Datenverkehr in einem Netz zu führen [1]. Schließlich wurde klar, daß in den kommenden Jahren mit zunehmender Anzahl von Datenstationen eine allmähliche Verschiebung des Anwendungsschwerpunktes zu höheren Über-
tragungsgeschwindigkeiten zu erwarten war. Seit einiger Zeit ist neben dem Daten-
verkehr auch ein neuer Dienst für den Textverkehr [2], der gegenüber dem Telexdienst erheblich erweiterte und verbesserte Leistungsmerkmale aufweisen soll, Ge-
genstand der Diskussion. Dieser Teletex-Dienst kann mit den gleichen technischen Einrichtungen im Netz realisiert werden, wie sie für den Datenverkehr erforderlich sind. Die weitgehend gleichartigen Anforderungen, die Text- und Datenkommunikation an ein öffentliches Netz stellen, veranlaßten die Deutsche Bundespost
ihr
gesamtes Leistungsangebot für digitale Dienste im »Integrierten Fernschreib- und Datennetz« IDN zusammenzufassen, das 9/76 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Summe
dieser Anforderungen
bedeutet, daß ein öffentliches Datennetz
»Viel-
zweckdienste« bieten und so konzipiert sein muß, daß es sich stufenweise an den Bedarf anpassen läßt. Damit war die Entwicklung der Netzeinrichtungen praktisch vorgezeichnet.
319
Das Vermittlungssystem EDS, quasi das »Rückgrat« des IDN, wendet die Technik der Durchschaltevermittlung an, da diese für große öffentliche Netze mit Textund Datenkommunikationsdiensten als das optimale Vermittlungsverfahren erscheint. Daneben wird sich sicherlich — besonders für Sondernetze — auch die Technik der Paketvermittlung durchsetzen. Zum besseren Verständnis von Zweck und Nutzen taktgesteuerter Datennetze erscheint es angebracht, das nichttaktgesteuerte (transparente) Netz zusammenfassend darzustellen. Es ist im einzelnen ausführlich in den vorausgegangenen Kapiteln beschrieben (Kap. 5) 1.
2.
Das Netz ohne Taktsteuerung
Mehr
als
ein
Drittel
Netzeinrichtungen
aller
Datenstationen,
der Deutschen
die
Bundespost
heute
in der
angeschlossen
Bundesrepublik
sind, arbeiten
an
asyn-
chron im unteren Geschwindigkeitsbereich bis 200 bit/s. Nimmt man die Telexstationen hinzu, dann gehören weitaus die meisten aller Endgeräte der Start-StopKlasse an. Der Schwerpunkt wird zwar von den 50-Bd-Geräten gebildet; daneben gibt es aber ein breites Geschwindigkeitsspektrum der verschiedensten Terminals,
die entweder im 5-bit- oder 8-bit-Code und dort wieder mit einfachem oder doppeltem Sperrschritt arbeiten. Sollen diese Geräte unverändert in das öffentliche Datennetz übernommen und der Fernschreibverkehr mit dem Datenverkehr zusammengefaßt werden [1], dann ist es vorteilhaft, wenn dieses Netz in gewissen
Grenzen
unabhängig
vom
Zeichenrahmen
und
von
der
Schrittgeschwindigkeit,
also transparent, ist.
2.1.
Transparente Durchschaltung von Schrittumschlägen
Betrachtet man
die Schrittumschläge als kleinste Nachrichteneinheit und schaltet
sie in den Vermittlungsstellen
zeitgerecht durch,
Transparenz. Für das SIEMENS thode,
das
SYSTEM
Adressenmultiplexverfahren,
dann erzielt man
die gewünschte
EDS wurde hierfür eine spezielle Me-
entwickelt
(Kap.
13.1.).
Bild
1
zeigt
noch einmal schematisch das Prinzip. Jedem zu einem nicht vorbestimmbaren Zeitpunkt an der Systemanschlußschaltung eintreffenden Schrittumschlag wird durch den Eingabecodewandler die Adresse der ankommenden
Leitung hinzugefügt. Mit
dieser Zubringeradresse (AZ) wird im Verbindungsspeicher die die Abnehmeradresse (AA) enthaltende Zubringerzelle gelesen und damit der Schrittumschlag über
den Ausgabecodewandler an die Systemanschlußschaltung der abgehenden Leitung übergeben. Der Aufbau einer Verbindung wird dadurch abgeschlossen, daß mit
einem entsprechenden Programm schrieben wird.
die Abnehmeradresse in die Zubringerzelle ge-
ı Hinweis auf diese Kapitel sind mit »(Kap.Nr.)« bezeichnet.
320
Leitung
Leitung &
T
]
Systemanschlussschaltung
one
SystemAnschlussschaltung
su
N
su
Engabecodewandier
/
\
Ausgabecodewandler
Durchschaltung von Schrittumschlägen
$
4
/
2
AZ
AA Schrittumschlag Steuerung der Durchschaltung
4
SS
AZ $ peicher
Zubringerzelle
SU
Schrittumschlag
Adresse des Zubringers
Bild 1. Durchschaltung
AA
Adresse des Abnehmers
Schrittumschlägen
AZ
2.2.
*
>
.
von
Bündelung der Datenkanäle im Netz ohne Taktsteuerung
In Telegraphienetzen, in denen die Aufgabe besteht, die infolge der arrhythmischen Tastung anisochronen Datensignale zeitgerecht zu übertragen, hat sich die Fre-
quenzmultiplexbündelung bewährt; Frequenzmultiplexsysteme, wie z. B. die Wechselstrom-Telegraphiesysteme, erweisen sich als robust im Betrieb und übersichtlich für die Wartung. Daher hat auch CCITT
diese Übertragungssysteme
allgemein für
Telegraphienetze empfohlen (Kap. 2.1.2.). Datennetze für Asynchron-Datenendeinrichtungen lassen sich wie Telegraphie-
netze aufbauen (Bild 2) [3]. Nur müssen natürlich die Übertragungseinrichtungen für den Teilnehmeranschluß und für die Verbindungsleitungen die hier gewünschte Höchstgeschwindigkeit, z. B. 300 bit/s, erlauben. Außerdem liegt in Datennetzen,
anders als z. B. im Telexnetz, eine den Teilnehmern zugängliche, im einzelnen festgelegte und international vereinbarte Schnittstelle vor. Dadurch können die Teilnehmer
außer der im Telexnetz üblichen Fernschreibmaschine auch andere, wegen
der Verschiedenartigkeit der Datenfernverarbeitungssysteme in Code, digkeit und Ausstattung sehr unterschiedliche Datenendeinrichtungen
Geschwinan Daten-
netze anschließen.
Im Hinblick auf den zunehmenden Einsatz von Zeitmultiplexsystemen für Sprachübermittlung (PCM) im Orts- und Bezirksbereich werden schon seit längerer Zeit Verfahren diskutiert, mit Hilfe der isochronen Bitströme des PCM-Systems die anisochronen Datensignale zu übertragen. Dabei sind zwei Verfahren möglich: Bei transparenter
Übertragung
werden
je nach
dem
angewendeten
Multiplexver-
fahren für die Übertragung eines Schrittumschlages fünf bis zwanzig Bits des iso321
Teilnehmer |
‚
|
Teilnehmer-
Vermitt-
DE
r
3 2 ®|
Ei 3
{Orts-und
stelle 1
A-
e|
Verbindungsleitungen
anschlußleitung | lungs-
;
T
T
Sprach-
ana
TE
lungs-
Verbindungsleitungen { Fernbereich)
stelle 2
7
INH
r
9
Sprach-
m
kanal
PCM PCM-Primär-
!
C
system
B-]_NF-Kabel_FRDUE DUE
| |
[Alle Baugruppen sind
|
längs der
vertikalen Linien verschiebbar)
A-DEE Asynchron -Datenendeinrichtung
MUX
TN
PCM
WT
Vermitt-|
Bezirksbereich]
Übertragungssystem
Teilnehmeranschtuß
für den
Wechselstrom -Telegrafiesystem {Frequenzmultiplex)
B-DUE
Tr-DUE
Zeitmultiplex - Einrichtung PCM-Zeitschlitz Ie}
Basisband-Datenübertragungseinrichtung Datenübertragungseinrichtung
mit moduliertem
Träger
Bild 2. Netz ohne Taktsteuerung für Asynchron-Datenendeinrichtungen
chronen Bitstromes verwendet. Bei Verzicht auf die Transparenz und coderahmengebundener Übertragung kann eine Bit-zu-Bit-Zuordnung der Start-Stop-Zeichen und der synchronen
Bitströme erreicht werden.
In diesem Fall kann die in Bild 2
gezeigte Zeitmultiplex-Einrichtung aus einer zweistufigen bestehen: In einem ersten Multiplexer wird der Bitstrom von Kanals in mehrere isochrone Teilbitströme aufgetrennt. Im werden die Bits der Start-Stop-Zeichen in diese isochronen baut. Statt der Bitströme
von
PCM-Systemen
können
Multiplex-Hierarchie 64 kbit/s eines PCMzweiten Multiplexer Teilbitströme einge-
für die Anwendung
von
Zeit-
multiplexverfahren natürlich auch solche Bitströme herangezogen werden, die sich mit Hilfe von geeigneten Übertragungseinrichtungen auf den NF-Kabeln und den Analogkanälen der TF-Technik erzeugen lassen. Besonders geeignete Übertragungsverfahren für die isochronen Bitströme sind solche mit interner Taktbindung auf der Übertragungsstrecke. Sie erlauben eine wesentlich größere Übertragungsge-
schwindigkeit innerhalb einer vorgegebenen Bandbreite als die Verfahren für die Übertragung
anisochroner Signale.
Für die Bündelung von Telegraphie- und Datenkanälen bis 300 bit/s wurde vom CCITT die Empfehlung R. 101 ausgearbeitet. Sie sieht eine coderahmengebundene, bitweise Verschachtelung der Start-Stop-Zeichen in einem isochronen Multiplexbitstrom von 2400 bit/s vor. Die Kosten pro Kanal, — die natürlich auch von Leitungslänge und Bündelstärke abhängen -, sind bei solchen Zeitmultiplexsystemen im allgemeinen geringer als bei Frequenzmultiplexsystemen. Auf diese Weise ergibt sich eine Reihe von Alternativen für die Ausführung der Verbindungsleitungen, von denen in Bild 2 einige Beispiele wiedergegeben sind.
322
Frequenz- und Zeitmultiplex-Übertragungssysteme können im Netz ohne Taktsteuerung immer unabhängig voneinander, je nach Maßgabe der technischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten, eingesetzt werden.
2.3.
Anschluß
von asynchronen und synchronen Datenendeinrichtungen
Die bisher beschriebenen aller bekannten
Einrichtungen
und Verfahren
asynchronen Datenendgeräte.
Synchrone
gestatten
den Anschluß
Datenendgeräte
besitzen
in der Regel einen Pufferspeicher, der die Daten in Form isochroner Signale abgibt und aufnimmt. Der hierzu erforderliche Schrittakt wird an den Teilnehmer-Schnittstellen der an einer Verbindung beteiligten Endgeräte zur Verfügung kann aus der übertragenen Information abgeleitet werden.
gestellt. Er
Da isochrone Datensignale als ein Sonderfall anisochroner Datensignale
ange-
schen werden können, ist das transparente Netz grundsätzlich auch für den Anschluß von Synchron-Endeinrichtungen geeignet, wenn die Datenendeinrich-
tungen
über
die Teilnehmer-Schnittstelle
mit
dem
Schrittakt
versorgt
werden.
Es ist naheliegend, die Prinzipien der Übertragungsverfahren für AsynchronDatenendeinrichtungen auf der Teilnehmeranschlußleitung und den Verbindungs-
leitungen beizubehalten und lediglich den Bereich der Übertragungsgeschwindigkeiten über 300 bit/s hinaus zu vergrößern. Die für den Teilnehmeranschluß in den Telegraphie- und Datennetzen für Asynchron-Datenendeinrichtungen gebräuch-
lichen Gleich- und Wechselstromverfahren lassen sich auch bei höheren Geschwindigkeiten anwenden. Auf den Verbindungsleitungen kann ein dem WechselstromTelegraphiesystem entsprechendes, lediglich mit höheren Kanalgeschwindigkeiten und einer größeren Bandbreite des Übertragungsweges
arbeitendes Frequenzmulti-
plexsystem eingesetzt werden. Natürlich können auf den Verbindungsleitungen auch Zeitmultiplex-Übertragungssysteme eingesetzt werden. Dabei kann man die isochronen Datensignale durch entsprechende Codierung der Schrittumschläge in den Bitstrom der Übertragungsstrecke einordnen, dazu werden pro Schrittumschlag mehrere Bits benötigt (Absch.
2.2.).2 Man
kann aber auch für eine bestimmte
synchrone
Geschwin-
digkeitsklasse durch »Stopfeinrichtungen« eine Bit-zu-Bit-Zuordnung erzielen und damit den Bitstrom wesentlich besser ausnutzen. Der Takt für die Datenendeinrichtung wird in dem jedem Teilnehmer zugeordneten Anschlußgerät erzeugt und der Schrittsynchronismus verbindungsindividuell mit Hilfe der Schrittumschläge in der empfangenen
® Die
Hinweise
Nachricht hergestellt.
(Abschn.Nr.)
verweisen
auf diesen Beitrag.
323
3.
Das Netz mit teilweiser Taktsteuerung
Im Gegensatz zu den Geräten der Start-Stop-Klasse sind bei den heute eingeführten synchronen Endgeräten nur wenige, festgelegte Geschwindigkeiten üblich. Das liegt in erster Linie daran, daß bei der Datenübertragung auf Fernsprechkanälen mit Geschwindigkeiten über 1200 bit/s mehrstufige Modulationsverfahren erforderlich sind. Sie arbeiten nur mit isochronen Bitströmen fester Geschwindigkeit; diese sind seit längerer Zeit durch CCITT-Empfehlungen der V-Serie genormt (Kap. 2.1.5.). Der Schwerpunkt wird heute durch die Geräte mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 2400 bit/s gebildet.
Die Geschwindigkeitsklassen im Datennetz wurden in der CCITT-Empfehlung X.1 festgelegt. In dieser Empfehlung sind für Start-Stop-Datenendeinrichtungen die Klasse 1 (300 bit/s) und die Klasse 2 (50... 200 bit/s) vorgesehen, für synchrone Datenendeinrichtungen die Klassen 3 bis 7 (600... 48.000 bit/s). Mit Ausnahme
der Klasse?, die jedoch auch in Unterklassen mit diskreten Geschwindigkeitsstufen aufgespaltet wurde, ist für die Übertragung keine Geschwindigkeitstrans-
parenz erforderlich. Für den Bereich der Deutschen Bundespost hat man sich daher entschlossen, im IDN auf die durchgehende Geschwindigkeitstransparenz zu ver-
zichten und insbesondere für die synchronen
Geschwindigkeitsklassen
eine takt-
gesteuerte Übertragung vorzusehen. Dadurch ergeben sich Vereinfachungen und Bandbreiteneinsparungen in den Übertragungssystemen, eine einfache Taktversorgung sowie eine Erhöhung der Durchschalteleistung der EDS-Vermittiungen. Da Taklinsel Teil-
Teilnehmer-
nehmer!
anschlußleilung |
Mulli-
plexer |
1
Multiplex - Leitungen
tOrts-und
Bezirksbereiche)
Vermitt-
Verbindungsleitungen
lungsstelle1
zur
Vermittlungsstelle 2 PCM-Primärsystem 64 TF-Kanalgruppe
54
jn
11
{Alle
\
Die Zahlen an den Übertragungsstrecken geben die Ubertragungsgeschwindigkeit in kbit/s an
S-DEE Synchron-Datenendeinrichtung TN Übertragungssystem für den Teilnehmeranschluß
MUX Zeitmultiplex -Einrichtung Tl Takt im Vermittlungsbereich 1
Baugruppen
sind längs
B-DUE Basisband- Datenübertragungseinrichtung Tr-DUE Datenübertragungseinrichtung mit moduliertem Träger PCM _PCM-Zeitschlitzie) TA T2
Taktanpassung Takt im Vermittlungsbereich 2
Bild 3: Datennetz mit Taktinseln für 2,4-kbit/s-Synchron-Datenendeinrichtungen
324
der
vertikalen Linien verschiebbar]
in der ersten Phase nur die Übertragungs- und Teilnehmereinrichtungen,
doch
die EDS-Vermittlungsstellen
vom
Netztakt
gesteuert werden,
nicht je-
spricht man
hier von einem »Netz mit teilweiser Taktsteuerung«.
3.1.
Einführung von Taktinseln
Bei der Datenübertragung
dere Maßnahmen
zwischen zwei Synchron-Endgeräten
muß
durch
beson-
Gleichlauf der Bit- und Zeichentakte zwischen den beiden Teil-
nehmern hergestellt werden. Bei der Datenübertragung im Fernsprechnetz wird der
Bittakt durch
die Datenübertragungseinheiten
(Modem)
bereitgestellt;
die Syn-
chronisierung der Zeichentakte besorgen die Endgeräte durch Austausch von »SYN-Zeichen«. Ähnlich könnte man im transparenten Datennetz verfahren (Ab-
schn. 2.3.). Eine andere, sehr wirkungsvolle Maßnahme ist die Bereitstellung eines netzeinheitlichen Bittaktes im taktgebundenen
Datennetz
(Abschn.
3.). Außer
der
Datenübertragung läßt sich damit auch die Signalisierung zum Verbindungsaufund -abbau synchron mit der Datenübertragungsgeschwindigkeit durchführen. Dies
setzt allerdings
besondere
schn.
4.), vorhanden
sein
Einrichtungen
in den Vermittlungsstellen
voraus,
die in den EDS-Vermittlungen erst bei Einführung des taktgesteuerten Netzes (Abwerden.
Wie
in Bild
3 gezeigt,
läßt
sich
ein
günstiger
Kompromiß
erzielen mit den EDS-Vermittlungen im gegenwärtigen Ausbaustand
(eingerichtet
für
transparente
Durchschaltung
von
Schrittumschlägen
und
Start-
Stop-Wahl) und bereichsweiser Taktsteuerung im Übertragungsnetz. Dabei wird im Bereich einer Vermittlungsstelle von einem Taktgeber (der nicht mit dem EDSinternen Takt zusammenhängt!) an alle Übertragungseinrichtungen ein 64-kbit/s-
Takt, bzw. ein 3-kbit/s-Takt geliefert. Er wird in den Multiplexern der unteren Netzebene für den Übertragungstakt benutzt und steht damit am amtsfernen Multiplexer
zur Verfügung. Der auf 3 kbit’s heruntergeteilte Takt des einzelnen Datenkanals wird zum
Teilnehmer
übertragen
(Abschn.
3.2.), und zwar unabhängig
davon,
ob
eine Verbindung besteht oder nicht. Bei laufender Datenübertragung ist der Takt in der Information enthalten, im Ruhestand wird Leerinformation an das Endgerät gesendet. Da die Teilnehmer vierdrähtig angeschlossen sind, kann mit dem empfan-
genen Takt auch gesendet werden. Für Teilnehmer, die nicht über Multiplexer, sondern direkt an EDS angeschlossen sind, erhalten die amtsseitigen DÜE den Netztakt direkt (Bild 3). Damit ist im gesamten Nahbereich einer EDS-Vermittlung Bitsynchronismus für die 2,4-kbit/s-Endgeräte hergestellt (Taktinsel). Der Zeichen-
synchronismus muß durch Austausch von SYN-Zeichen zwischen den Endgeräten während
der Datenübertragungsphase
gewährleistet werden.
Jede Vermittlungsstelle kann eine solche Taktinsel bilden. Die Takte können sich in ihrer Frequenz geringfügig unterscheiden; Laufzeiten auf den Übertragungsstrecken auf.
zusätzlich treten unterschiedliche Dadurch entstehen an den Insel-
grenzen Taktunterschiede nach Frequenz und Phase.
Sie müssen
durch Taktan-
passungen ausgeglichen werden.
325
3.2.
Datenübertragung für Synchron-Endgeräte im Netz mit teilweiser Taktsteuerung
Für den einzelnen 2,4-kbit/s-Datenkanal werden im Multiplexer 3 kbit/s benötigt. Arbeitet man durchgehend, also auch auf den Teilnehmeranschlußleitungen und durch die Vermittlung, mit dieser Geschwindigkeit (Bild 3), so läßt sich zweierlei erreichen: Einmal werden die Geschwindigkeitsumsetzer zwischen 2,4 kbit/s und 3 kbit/s an den (im Netz mehrfach vorkommenden) Ein- und Ausgängen der Multi-
plexer eingespart; zum anderen kann mit den redundanten Bits die Bitfolgeunabhängigkeit erzielt werden. Zu diesem Zweck
übertragungseinheiten kommenden
8-bit-Zeichen
Empfangsrichtung nehmer-DÜE
werden
(Fernschaltgeräten) mit
je einem
in den teilnehmerseitigen Daten-
in Senderichtung
Anfangs-
und
die
Endebit
vom
ergänzt
von diesen Zusatzbits befreit. Von Teilnehmer-DÜE
wird also im gesamten Netz ein 10-bit-Zeichen übertragen,
Endgerät bzw.
in
zu Teildie Ge-
schwindigkeitsumsetzung findet also nur noch einmal in den teilnehmerseitigen Datenübertragungseinheiten (DÜE) statt. Die Endgeräte mit CCITT-Schnittstellen
V.26 (Duplex) bzw. V.26 bis (Halbduplex) können dadurch ungeändert arbeiten. Das Endebit hat in der Datenübertragungsphase stets den Wert »1«; dadurch sind
über eine Zeilenlänge hinausgehende
»0«-Folgen,
die zur Verbindungsauflösung
führen können, unterbunden. Auf diese Weise ist die Bitfolgeunabhängigkeit (Bitfolgentransparenz) der Information gesichert. Die mit 3 kbit/s arbeitenden Leitungseinheiten für den Teilnehmeranschluß können, wenn gewünscht, im späteren taktgesteuerten Netz (Abschn. 4.) für die Geschwindigkeitsklasse 4 (2400 bit/s) eingesetzt werden. Das hier beschriebene Übertragungsverfahren wird beim Dienst Datex 2400 im Netz mit teilweiser Taktsteuerung eingesetzt. Analog dazu wird bei den Diensten Datex 4800 und Datex 9600, die voraussichtlich 1978 eingeführt werden, mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 6 kbit/s bzw. 12 kbit/s gearbeitet. Die EDS-Vermittlungen sind in dieser Phase noch nicht für den Empfang und die Verarbeitung synchroner Signalisierungszeichen eingerichtet. Der Verbindungsaufbau wird daher mit dem Start-Stop-Signalisierungsverfahren der Geschwindigkeitsklassen 1 und 2 mit 200 bit/s (X.20) ausgeführt. Die zur Verbindungsauslösung benötigte Dauerstartpolarität wird in der Datenübertragungsphase durch »0«-
Folgen im Zeichen und Nullsetzen der Anfangs- und Endebits erreicht.
4.
Das taktgesteuerte Netz
Im transparenten Datennetz (Netz ohne Taktsteuerung) wird jeder Schrittumschlag des Binärsignals in jedem Übertragungsabschnitt und in jeder Vermittlungsstelle zeitgerecht durchgeschaltet. Damit ergibt sich ein großes Maß von Freizügigkeit für den praktischen Aufbau dieser Netze: Auf Grund wirtschaftlicher oder technischer Gegebenheiten können z.B. in einigen Übertragungsabschnitten etwa vorhandene Frequenzmultiplex-Datenkanäle weiterverwendet werden, während 326
gleichzeitig in anderen Übertragungsabschnitten die Datenkanäle im Zeitmultiplex gebündelt sind. Die Information wird in den Vermittlungsstellen in jedem Fall bitweise (schrittumschlagsweise) durchgeschaltet.
Für die vollständige Taktsteuerung der Datennetze spricht vor allem ihre damit verbundene größere Leistungsfähigkeit, besonders bei den synchronen Geschwindigkeitsklassen. Bei Taktsteuerung
kann die Durchschaltung in den elektronischen
Vermittlungsstellen und die in der Zukunft erforderlich werdende Einfügung von PCM-Strecken besonders effektiv durchgeführt werden. Außerdem tritt das bei transparenten Netzen nach Art des Telegraphienetzes in Rechnung
zu ziehende Problem
der Addition von je Abschnitt auflaufenden Telegraphieverzerrungen nicht auf, und durch die taktgesteuerte Abtastung erhöht sich die Sicherheit gegenüber Störungen.
Bei taktgesteuerten Netzen muß Gleichlauf
hergestellt
und
andererseits allerdings im gesamten Netz der
überwacht
werden
(Abschn.
4.5.).
Netze
mit
Takt-
steuerung sind besonders vorteilhaft für die Übertragung isochroner Datensignale, können aber grundsätzlich auch die von den Datenendeinrichtungen
digkeiten unterhalb von 600 bit/s abgegebenen tragen.
4.1.
bei Geschwin-
anisochronen Datensignale über-
Darstellung und Übertragung von Information in Bitgruppen
Neben den übertragungstechnischen Vorteilen ergeben sich in taktgesteuerten Netzen auch Vorteile für die Vermittlungstechnik;
ihre Durchschalteleistung läßt sich
nämlich erheblich steigern, wenn man von der bitweisen zur bitgruppenweisen Bearbeitung übergeht. Rechtzeitig begonnene Normungsarbeiten im CCITT lassen international
standardisierte
Bitgruppenformate
erwarten.
Das
von
den
Postver-
waltungen vorgeschlagene »Envelope« (Bild 4) besteht aus sechs oder acht Daten-
|
© m oa = nn
-alzisıla - - - --
& nn [7 Kl = »
Envelope
Datenbits Synchronisierbit
Zustandsbit
Bild 4: Struktur des (8+2)-Envelopes
bits, ergänzt mit einem Synchronisierbit und einem Zustandsbit [4,5]. Das Synchro-
nisierbit kennzeichnet die Lage der Envelopes im Bitstrom. Das Zustandsbit gibt an,
ob
die
im
Envelope
enthaltenen
Datenbits
Information
darstellen,
die
für
den anderen Teilnehmer bestimmt ist, oder Signalisierungsinformation, die für die Vermittlungsstelle
bestimmt
ist. Dieses
Unterscheidungsmerkmal
verhindert,
daß
in der Datenübertragungsphase eine zufällige Folge von Datenbits das Auslösen der Verbindung verursacht, garantiert also die Bitfolgeunabhängigkeit.
Das Hinzufügen
des Synchronisierbits und des Zustandsbits für die Envelopes 327
führt zu einer Anhebung der Bitrate um 25 Prozent, so daß im Netz folgende Übertragungsgeschwindigkeiten auftreten: 12 kbit/s für die Klasse 6 (9,6 kbit/s) 6 kbit/s für die Klasse 3 kbit/s für die Klasse 750 bit/s für die Klasse
5 4 3
(4,8 kbit/s) (2,4 kbit/s) (600 bit/s).
Die Envelopes können bequem im Zeitmultiplex übertragen werden. Ein Multiplexschema für (8+2)-Envelopes wurde vom CCITT in der Empfehlung X.51 festgelegt.
Demzufolge
werden
240
Envelopes
zu
einem
Rahmen
zusammenge-
faßt, der mit einer Bitrate von 60 kbit/s übertragen wird. Da der gesamte Multiplex-Bitstrom mit 64 kbit/s übertragen wird, stehen 4 kbit/s für die Rahmensynchronisation und die innere Systemorganisation zur Verfügung. Auf einer 64-kbit/sÜbertragungsstrecke können folgende Kanäle gebündelt werden:
Kanäle
5 Kanäle der Klasse 6 10 Kanäle der Klasse 5 20 Kanäle der Klasse 4 80 Kanäle der Klasse 3 bit/s Nutzinformation wiederholen sich
mit 600
(9,6 kbit/s) (4,8 kbit/s) (2,4 kbit/s) (600 bit/s). nach jedem
oder oder oder 80. Enve-
lope, Kanäle mit höherer Übertragungsgeschwindigkeit entsprechend öfter. Bild 5