Das Soldbuch des Deutschen Ordens 1410/1411: Teil II: Indices mit personengeschichtlichen Kommentaren 9783412212810, 9783412205836


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Das Soldbuch des Deutschen Ordens 1410/1411: Teil II: Indices mit personengeschichtlichen Kommentaren
 9783412212810, 9783412205836

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Das Soldbuch des Deutschen Ordens 1410/1411

Veröffentlichungen aus den Archiven Preussischer Kulturbesitz Herausgegeben von Jürgen Kloosterhuis und Dieter Heckmann Band 23,II

Das Soldbuch des Deutschen Ordens 1410/1411 Teil II: Indices mit personengeschichtlichen Kommentaren

Bearbeitet von Sven Ekdahl

2010 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN

Redaktion: Dieter Heckmann

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2010 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau.de Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Satz: Peter Kniesche Mediendesign, Tönisvorst Druck und Bindung: Strauss GmbH, Mörlenbach Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-412-20583-6

Inhalt Einleitung........................................................................................................................... Der Solddienst 2 / Das Jahr 1409 5 / Der Prager Schiedsspruch König Wenzels von Böhmen vom 8. Februar 1410 5 / Söldnerwerbungen des Deutschen Ordens für einen Angriff auf Polen am 1. Juni 1410 6 / Verhandlungen in Käsmark zwischen Sigmund von Ungarn, Vytautas und Jagiełło 7 / Unterbrechung der Kriegsvorbereitungen des Ordens und Werbungsstopp für Söldner 7 / Der „Thorner Tag“  7 / Folgen für die Söldnerwerbungen des Deutschen Ordens 8 / Die Ordenssöldner bei Tannenberg 9 / Von der Niederlage bis zum Ersten Thorner Frieden 9 / Der Thorner Frieden und die Söldnerfrage 10 / Über die Herkunft der im Soldbuch aufgeführten Söldner 10 / Ausblick 11 / Danksagung 11

1

Personenindex I: Nicht zu Söldnern und Gästen gehörende Personen................

13

Personenindex II: Söldner und Gäste . (mit personengeschichtlichen Kommentaren)..........................

16

Konkordanz zu Personenindex II.................................................................................. 377 Ortsindex............................................................................................................................ 387 Quellen und Literatur...................................................................................................... Ungedruckte Quellen................................................................................................ Gedruckte Quellen und Literatur.......................................................................... Gemeindelexika..........................................................................................................

391 391 392 406

Abkürzungen und Siglen................................................................................................. 407

Einleitung Der sog. „Große Krieg“ zwischen dem Deutschen Orden in Preußen und PolenLitauen 1409–1411, der mit der schweren Niederlage des Ordens in der Schlacht bei Tannenberg am 15. Juli 1410 seinen Höhe- und Wendepunkt erreichte, war von epochaler Bedeutung in der Geschichte Ostmitteleuropas, nicht nur wegen der Folgen für die direkt beteiligten Länder und eine Reihe von Randstaaten, sondern auch wegen der symbolischen Bedeutung der Tannenberger Schlacht bis in unsere Zeit hinein1. Vor diesem Hintergrund ist das Soldbuch des Deutschen Ordens von 1410/1411, seit 1988 als erster Teil der Edition im Druck vorliegend, eine besonders wertvolle Quelle2. Es enthält Abrechnungen für die Mehrzahl der Soldtruppen des Deutschen Ordens von Mitte Juni 1410 bis zum Ersten Thorner Frieden Anfang Februar 1411, gibt Auskunft über die Kriegs- und Söldnergeschichte des Ordens jener Jahre sowie über die Finanz- und Verwaltungsgeschichte und vermittelt Informationen von Wert für die genealogische und numismatische Forschung. In diesem zweiten Teil der Edition sollen die genealogischen Aspekte durch personengeschichtliche Kommentare in den Mittelpunkt gestellt werden. Sie isoliert zu betrachten, reicht aber nicht aus, wenn man etwas tiefer in die Materie eindringen will, weshalb hier zunächst ein Überblick über die Problematik des Geschehens und die Hintergründe

1 Sven Ekdahl, Die Schlacht bei Tannenberg 1410. Quellenkritische Untersuchungen. Band I: Einführung und Quellenlage, Berlin 1982 (Berliner Historische Studien 8; Einzelstudien I); ders., Die Schlacht von Tannenberg und ihre Bedeutung in der Geschichte des Ordensstaates, Der Deutsche Orden. Beiträge zu seiner Geschichte, Deutsche Ostkunde 35 (1989), S. 63–80; ders.: Tannenberg/Grunwald – ein politisches Symbol in Deutschland und Polen, Journal of Baltic Studies 22 (1991), S. 271–324; ders., Die Grunwald-Denkmäler in Polen. Politischer Kontext und nationale Funktion, in: Das Denkmal im nördlichen Ostmitteleuropa im 20. Jahrhundert. Politischer Kontext und nationale Funktion, Lüneburg 1997 (Nordost-Archiv. Neue Folge 6), S. 75–107; ders., Tannenberg-Grunwald-Žalgiris: Eine mittelalterliche Schlacht im Spiegel deutscher, polnischer und litauischer Denkmäler, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 50 (2002), S. 103–118; ders., The Battle of Tannenberg-GrunwaldŽalgiris (1410) as Reflected in Twentieth-Century Monuments, in: The Military Orders, vol. 3: History and Heritage, hrsg. von Victor Mallia-Milanes, Aldershot 2008, S. 175–194. 2 Das Soldbuch des Deutschen Ordens 1410/1411. Die Abrechnungen für die Soldtruppen. Mit ergänzenden Quellen bearbeitet und ediert von Sven Ekdahl. Teil I: Text mit Anhang und Erläuterungen. Redaktion: Iselin Gundermann, Köln, Wien 1988 (Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz 23/I). – Im Folgenden zitiert: Soldbuch I.

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Einleitung

der Entstehung dieser Quelle gegeben werden soll3. Es sei auch auf die Einführung im ersten Teil verwiesen4. Der Solddienst Voraussetzungen für das Aufblühen des Söldnerwesens in Ostmitteleuropa zu Anfang des 15. Jahrhunderts schufen politische und religiöse, wirtschaftliche und soziale Entwicklungen in den betroffenen Ländern, wozu noch Veränderungen in Kriegstechnik und Kriegsführung kamen5. Die Söldner wurden zumeist kurzfristig angeworben und dienten nur einige Monate im akuten Bedarfsfall, um die Kosten für den Auftraggeber so niedrig wie möglich zu halten. Die einzelnen Etappen dieser Prozedur waren Anwerbung im Heimatland der kriegsdienstwilligen Leute mit eventueller Zahlung eines Vorschusses zur Deckung der Ausgaben für Ausrüstung und Marsch zum Bestimmungsort, Musterung nach der Ankunft dort, Kriegsdienst im Feldheer oder als Burgbesatzung und schließlich Auszahlung des Soldes in einer Höhe, die auch die Unkosten für eine zwei oder drei Wochen dauernde Hin- und Rückreise decken sollte6. Geriet der Söldner in Gefangenschaft, kam ein weiteres Moment dazu: Befreiung durch Gefangenenaustausch oder Freikauf. Schäden im Dienst an Pferd und Ausrüstung wurden vom Orden grundsätzlich nicht ersetzt, aber häufig erhielt der Geschädigte durch Entgegenkommen des Ordens stattdessen ein „Geschenk“ oder eine „Ehrung“, die in der Praxis einem Schadensersatz gleichkam. Weitere Details wurden mündlich oder schriftlich vertraglich vereinbart7.

3 Damit soll auch dem Wunsch eines der vielen Rezensenten von Teil I entsprochen werden (Michael Burleigh, in: The English Historical Review, Vol. 107, No 423, April 1992, S. 455). Auf die Besprechungen aus verschiedenen Ländern – alle durchweg sehr positiv – kann hier nicht eingegangen werden. 4 Soldbuch I, S. 1–22. 5 Vgl. hierzu Uwe Tresp, Söldner aus Böhmen. Im Dienst deutscher Fürsten: Kriegsgeschäft und Heeresorganisation im 15. Jahrhundert, Paderborn, München, Wien, Zürich 2004 (Krieg in der Geschichte 19) (mit umfangreichem Literaturverzeichnis). Der Schwerpunkt in der Darstellung Tresps liegt zeitlich bei den Hussitenkriegen und den Kriegen um die Mitte des 15. Jahrhunderts, vieles trifft jedoch auch für die Zeit um 1410 und auf das Söldnerwesen des Deutschen Ordens zu. 6 Sven Ekdahl, Soldtruppen des Deutschen Ordens im Krieg gegen Polen 1409, in: Fasciculi Archaeologiae Historicae XV: Le convoi militaire, hrsg. von Tadeusz Poklewski-Koziełł, Łódź 2002 (2003), S. 47–64, hier S. 49–51; ders., The Teutonic Order’s Mercenaries during the ’Great War’ with Poland-Lithuania (1409–11), in: Mercenaries and Paid Men. The Mercenary Identity in the Middle Ages. Proceedings of a Conference held at University of Wales, Swansea, 7th–9th July 2005, hrsg. von John France, Leiden 2008 (History of Warfare 47), S. 345–361. 7 Ders., Verträge des Deutschen Ordens mit Söldnerführern aus den ersten Jahrzehnten nach Grunwald, in: Questiones Medii Aevi Novae 11: Arms and Armour, hrsg. von Jan Szymczak, Warszawa 2006, S. 51–95. Ein gutes Beispiel von 1409/1410 in Soldbuch I, Anhang 1, S. 147– 148.



Einleitung

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Die Söldner waren entweder voll gerüstete „Spießführer“ oder Armbrustschützen. Mit Ausnahme der sog. „Schiffskinder“ (Matrosen) sollten sie alle beritten sein8. Söldnerhaufen zu Fuß, sog. Trabanten, erschienen erst später9. Die kleinste Einheit war „ein Spieß“, der normalerweise aus dem Spießführer, einem Armbrustschützen und einem Knappen mit Handpferd (Kriegspferd) für den Ersteren bestehen sollte10. In der Praxis kamen aber häufig Abweichungen vor. In den Abrechnungen des Deutschen Ordens werden auch drei berittene Armbrustschützen als ein Spieß gerechnet11. Die Pferde der Armbrustschützen dienten nur als Transportmittel12. Diese Spieße wurden zu Gruppen („Gesellschaften“) zusammengestellt, die ihrerseits Bestandteile noch größerer Einheiten („Rotten“) sein konnten. Der Aufbau war hierarchisch mit verschiedenen Schichten von Anführern bis hinauf zu den „Rottmeistern“ oder „obersten Rottmeistern“, die manchmal dem Hochadel angehörten, wie z. B. Wenzel von Dohna13. Die Werbung geschah offen oder im Geheimen, je nach den Erfordernissen der politischen und militärischen Lage14. Eine wichtige Voraussetzung war in beiden Fällen, dass der Landesherr in dem Land, in dem die Werbung stattfinden sollte, sein Einverständnis erklärte, denn er konnte seinem Adel verbieten oder gestatten, in fremden Kriegsdienst zu treten. Er war somit ein wichtiger Verhandlungspartner, der durch Geschenke oder Geldzahlungen wohlwollend gestimmt werden konnte. Die 8 Zu den Matrosen siehe ders., „Schiffskinder“ im Kriegsdienst des Deutschen Ordens. Ein Überblick über die Werbungen von Seeleuten durch den Deutschen Ordens von der Schlacht bei Tannenberg bis zum Brester Frieden (1410–1435), in: Kultur und Politik im Ostseeraum und im Norden 1350–1450, Visby 1973 (Acta Visbyensia, 4. Visby-symposiet för historiska vetenskaper 1971), S. 239–274. 9 Die älteste Erwähnung im Ordensarchiv ist das Angebot eines Söldnerführers aus Meißen vom 29. April 1433, dem Hochmeister Paul von Rusdorf 400–500 drabanten nach Preußen zuzuführen. Jeder von ihnen würde eine dicke Joppe, einen schwarzen Eisenhut, ein gutes Setzschild (eine Pavese) und eine starke Armbrust haben. Sven Ekdahl, Die Armbrust im Deutschordensland Preußen zu Beginn des 15. Jahrhunderts, in: Fasciculi Archaeologiae Historicae V, Łodź 1992, S. 17–48, hier S. 32 Anm. 206. Was die Mitte des Jahrhunderts betrifft, s. Tresp, Söldner aus Böhmen, S. 391–395. 10 Ekdahl, Soldtruppen (wie Anm. 6), S. 50; ders., The Teutonic Order’s Mercenaries (wie Anm. 6), S. 349–350. Siehe auch Soldbuch I, S. 26. 11 Ebd., S. 26 Anm. 12 u. 13. Ausführlich hierzu Sven Ekdahl, Zwei Musterungslisten von Deutschordens-Söldnern aus den Jahren 1413 und 1431, in: Arma et ollae (Festschrift für Andrzej Nadolski), hrsg. von Marian Głosek (et al.), Łódź 1992, S. 49–61. 12 Ders., Das Pferd und seine Rolle im Kriegswesen des Deutschen Ordens, in: Das Kriegswesen der Ritterorden im Mittelalter, hrsg. von Zenon H. Nowak, Toruń 1991 (Ordines Militares. Colloquia Torunensia Historica 6), S. 29–47; ders., Horses and Crossbows: Two Important Warfare Advantages of the Teutonic Order in Prussia, in: The Military Orders 2: Welfare and Warfare, hrsg. von Helen Nicholson, Aldershot 1998, S. 119–151, hier S. 136–151. – Auch im Internet: www.deremilitari.org/RESOURCES/ARTICLES/ekdahl.htm 13 Vgl. unten: Personenindex II, Nr. 110. 14 Zu den folgenden Ausführungen siehe Ekdahl, Soldtruppen bzw. The Teutonic Order’s Mercenaries (wie Anm. 6). Auf S. 64 im Aufsatz „Soldtruppen“ ist die Instruktion für den Hochmeisterdiener Nammyr bei seiner Werbungsreise abgedruckt.

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Einleitung

Werbung als solche übertrug man entweder ausgeschickten Werbern oder aber einem Vertrauensmann, der im Lande lebte und mit dem man gute Kontakte unterhielt. Es wurden auch schriftliche Anfragen oder Aufforderungen vom Hochmeister an geeignete Leute verschickt. Außer diesen eigentlichen Söldnern, die kurzfristig geworben wurden, gab es zumindest auf Seiten des Deutschen Ordens eine Gruppe mit Solddienst zu anderen Bedingungen15. Es handelte sich dabei um Fürsten und Adlige, die mit dem Orden einen längerfristigen Vertrag über Kriegsdienstleistungen mit einer bestimmten Anzahl von Spießen für eine bestimmte Anzahl von Jahren gegen Bezahlung in bar geschlossen hatten. Besondere Verhältnisse lagen in der 1402 erworbenen Neumark vor, denn genau wie im Kulmerland war die Ritterschaft dort nur verpflichtet, Kriegsdienst in Form von Landwehr innerhalb der eigenen Grenzen zu leisten16. Diese Sachlage versuchte der Orden zu ändern, indem er den dortigen Adligen ein freies Dienstverhältnis gegen Sold anbot. Die Anzahl der Söldner aus der Neumark, die in Preußen eingesetzt werden konnten, blieb jedoch relativ gering, was vor allem mit der strittigen Schadensersatzfrage zusammenhing. Gelegentlich wurden Kompromisse geschlossen, indem nur die Hälfte des Soldes gezahlt, dafür aber Schadensersatz geleistet wurde17. Für diejenigen Söldner, die aus Schlesien und anderen im Süden und Südwesten gelegenen Ländern und Gebieten kamen, erfolgte der Anmarsch zumeist über Crossen an der Oder, wo ihr Solddienst begann. Von dort bis zur Ankunft in den Ordensburgen in Pommerellen, vor allem in Schlochau, aber beispielsweise auch in Tuchel und Konitz, vergingen zwei Wochen. Erst durch Hinzufügung von zwei Wochen zu dem im Soldbuch vermerkten Dienstbeginn erfährt man also die Ankunftszeit in Pommerellen. Für die Untersuchung, welche der Söldner rechtzeitig angekommen sind, um an der Schlacht bei Tannenberg teilnehmen zu können und welche zu spät erschienen sind, ist diese Kenntnis von größter Bedeutung18. Ein wichtiger Anreiz für den Eintritt in den Solddienst war nicht nur das zu erwerbende Geld in Form von beispielsweise preußischen Mark und ungarischen Gulden, sondern auch die Verlockung, sich im Feindesland durch die Gefangennahme von Gegnern, durch Raub und Plünderung bereichern zu können19. Immaterielle Beweggründe können auch eine gewisse Rolle gespielt haben20.

15 Ders., Soldtruppen (wie Anm. 6), S. 50–51. 16 Was das Kulmerland betrifft, s. ders., Über die Kriegsdienste der Freien im Kulmerland zu Anfang des 15. Jahrhunderts, Preußenland 2 (1964), S. 1–14, hier S. 7–10. 17 Ders., Soldtruppen (wie Anm. 6), S. 51. Ausführliches über die Solddienstvereinbarungen: ders., Verträge (wie Anm. 7). 18 Ders., Kilka uwag o Księdze żołdu Zakonu Krzyżackiego z okresu „Wielkiej wojny“ 1410– 1411, Zapiski Historyczne 33, H. 3, (1968), S. 111–130. Vgl. Soldbuch I, S. 4–5 Anm. 28–29. 19 Ders., Verträge (wie Anm. 7), passim, u.a. S. 61. Aufschlussreiches Beispiel ebd. auf S. 90–91. 20 Ders., The Teutonic Order’s Mercenaries (wie Anm. 6), S. 358. Dazu die Bemerkung von John France in der Einführung ebd., S. 9.



Einleitung

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Das Jahr 1409 Der Krieg wurde 1409 durch die samaitische Frage ausgelöst21. Das zwischen Preußen und Livland gelegene Samaiten war 1398 im Frieden von Sallinwerder vom litauischen Großfürsten Vytautas (poln.: Witold; 1392-1430) in einem Tausch dem Orden zugesprochen worden, konnte aber nicht von diesem befriedet werden. Als im Mai 1409 ein Aufstand in Samaiten ausbrach, der von Litauen unterstützt wurde, wollte der Hochmeister Ulrich von Jungingen (1407-1410) umfassende Kriegsoperationen durchführen und sandte zu diesem Zweck in geheimer Mission zwei Ordensdiener aus, um in Stettin, Meißen, Thüringen, Braunschweig und Lüneburg Kreuzfahrer – die auf eigene Kosten ausziehen sollten – und 200 Spieße Söldner, das sind etwa 600 Mann, anzuwerben. Andere Werber waren in Schlesien aktiv. Bei Verhandlungen auf der Marienburg mit polnischen Unterhändlern am 1. August 1409 versuchte der Hochmeister, Rückendeckung des polnischen Königs Jagiełło (lit.: Jogaila; 1386-1434) für einen Krieg zur Niederschlagung des Aufstandes in Samaiten zu erhalten. Da ihm dieses misslang und die polnischen Unterhändler mit einem Eingreifen ihres Königs drohten, fasste er den Beschluss, zunächst Polen zu bezwingen und begann wenige Tage danach den Krieg. Die Kriegshandlungen 1409 verliefen erfolgreich für den Orden, der große Gebiete im nördlichen Polen durch drei eingedrungene Heere verwüsten konnte. Sie endeten am 8. Oktober mit einem Waffenstillstand, der zunächst bis zum Johannistag, dem 24. Juni 1410, gelten sollte, später aber bis zum 4. Juli verlängert wurde. Die überwiegende Mehrzahl der Ordenssöldner des Jahres 1409 stammten aus Schlesien, aber auch die Lausitz, Sachsen, die Neumark und die pommerschen Herzogtümer können als Herkunftsgebiete der Anführer und damit auch ihrer Leute ermittelt werden22. Als grober Richtwert für die Gesamtstärke sind 800 Spieße genannt worden. Die Gesamtkosten für diese soldener im kryge ken Polan 1409 beliefen sich nach Eintragungen im Treßlerbuch des Ordens auf rund 46.000 Mark23. Im Jahr darauf dürften sie mindestens viermal so hoch gewesen sein24. Der Prager Schiedsspruch König Wenzels von Böhmen vom 8. Februar 1410 Wie in den Urkunden des Waffenstillstands vom 8. Oktober 1409 festgelegt, sollte König Wenzel von Böhmen zur Fastnachtszeit des kommenden Jahres einen Schieds21 Zum Folgenden s. Ekdahl, Die Schlacht (wie Anm. 1), S. 5–6; ders., Die Schlacht von Tannenberg und ihre Bedeutung (wie Anm. 1), S. 63–64; ders., Soldtruppen (wie Anm. 6), S. 47, 51–52. 22 Ebd., S. 53–56. 23 Ebd., S. 63. 24 Nach Berechnungen von Jürgen Sarnowsky, Die Wirtschaftsführung des Deutschen Ordens in Preußen (1382–1454), Köln, Weimar, Wien 1993 (Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz 34), S. 406, hat der Deutsche Orden während des Krieges 1409–1411 insgesamt etwa 226000 Mark für Soldtruppen ausgegeben. Wahrscheinlich war die Summe noch höher, weil nicht alle Abrechnungen erhalten geblieben sind.

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Einleitung

spruch in dem Konflikt zwischen dem Deutschen Orden und Polen fällen25. Nach der präzisen Aussage des Thorner Annalisten erfolgte sein Ausspruch am 8. Februar 1410. Dieser für 60000 Gulden vom Hochmeister erkaufte Schiedsspruch fiel zugunsten des Deutschen Ordens aus und wurde von den polnischen Gesandten nicht angenommen. Es war jetzt offensichtlich, dass Wenzel nicht länger eine aktive neutrale Rolle als Vermittler spielen konnte. Dieses wiederum öffnete neue Möglichkeiten für König Sigmund von Ungarn, seinen Bruder von der Schiedsrichterrolle zu verdrängen, in den Konflikt einzugreifen und somit einen Krieg zu verhindern, in den er seit einem Vertrag mit dem Hochmeister vom 20. Dezember 1409 als Verbündeter des Ordens hineingezogen werden würde, falls Jagiełło „ungläubige“ Hilfstruppen heranziehen sollte. Zu ihnen zählten nach Auffassung des Ordens auch die Litauer, obwohl ihr Land nunmehr christianisiert war26. Ein Krieg mit Polen-Litauen würde Sigmunds Möglichkeiten vermindern, sich mit dem Schisma und der politischen Lage auf dem Balkan zu beschäftigen. Söldnerwerbungen des Deutschen Ordens für einen Angriff auf Polen am 1. Juni 1410 Nach der Ablehnung von König Wenzels Prager Schiedsspruch durch Jagiełło betrachtete Hochmeister Ulrich von Jungingen einen Überraschungsangriff auf Polen vor dem Ende des vereinbarten Waffenstillstands als legitim und ließ unter großer Geheimhaltung in Schlesien und den angrenzenden Gebieten westlich der Oder 600 Spieße Söldner (1800 Mann) anwerben und nach Preußen führen27. Als Zeitpunkt für den Angriff bestimmte er den 1. Juni. Die verbündeten Herzöge von PommernStettin und Pommern-Wolgast sollten ebenfalls mit ihren Streitkräften zum Ordensheer stoßen. Der Plan schien perfekt: Das Ordensheer würde Polen vom Norden her angreifen, während der Bündnisvertrag mit Sigmund zu garantieren schien, dass der Gegner auch von der ungarischen Seite angegriffen würde.

25 Zum Folgenden s. Sven Ekdahl, Die Söldnerwerbungen des Deutschen Ordens für einen geplanten Angriff auf Polen am 1. Juni 1410. Ein Beitrag zur Vorgeschichte der Schlacht bei Tannenberg, in: Militärgeschichte des Preußenlandes, hrsg. von Bernhart Jähnig, Marburg 2010 (Tagungsberichte der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung 25) (im Druck). 26 Ders., Christianisierung – Siedlung – Litauerreise. Die Christianisierung Litauens als Dilemma des Deutschen Ordens, in: Die Christianisierung Litauens im mitteleuropäischen Kontext. Sammlung von Vorträgen. Materialien zur internationalen wissenschaftlichen Konferenz, gewidmet dem 750. Jubiläumsjahr der Taufe des Mindaugas, König von Litauen. Vilnius, Museum für Angewandte Kunst, am 26. und 27. September 2001. Zusammengestellt von Vydas Dolinskas, übersetzt von Klaus Berthel, Irma Daugvilaitė, Irena Tumavičiūtė, Vilnius 2005, S. (173) 189–205 (auch auf Litauisch, S. 173–188). 27 Ders., Die Söldnerwerbungen (wie Anm. 25).



Einleitung

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Verhandlungen in Käsmark zwischen Sigmund von Ungarn, Vytautas und Jagiełło Angesichts dieser Kriegsplanung seines Verbündeten entschied sich König Sigmund für neue Verhandlungen und traf sich im April mit dem litauischen Großfürsten in der ungarischen Grenzstadt Käsmark28. Er bot Vytautas die Königskrone an, offenbar ein Versuch, die polnisch-litauische Union zu sprengen, aber das Angebot wurde vom Großfürsten abgelehnt. Der polnische König befand sich in Neu Sandez jenseits der Grenze und war auch an den Verhandlungen beteiligt. Als wichtigstes Ergebnis wurde beschlossen, vor dem Ende des Waffenstillstands neue Friedensgespräche in Thorn mit Sigmund als Vermittler zu führen. Ende April stellte Jagiełło zu diesem Zweck einen langen Geleitbrief für Sigmund mit Gefolge für die Reise durch Polen mit 1500 Pferden aus. Vytautas hatte sich damit einverstanden erklärt. Unterbrechung der Kriegsvorbereitungen des Ordens und Werbungsstopp für Söldner Am 11. Mai erhielt Hochmeister Ulrich von Jungingen durch den in ungarischen Diensten tätigen Ritter Christoph von Gersdorff Nachricht von den Vereinbarungen in Käsmark. Ihm blieb nun nichts anderes übrig, als sich dem Willen seines mächtigen Bündnispartners zu fügen und angesichts der geplanten neuen Verhandlungen in Thorn am 17. Juni die weit gediehenen Kriegsvorbereitungen für den Überraschungsangriff auf Polen am 1. Juni abzubrechen. Schon begonnene Söldnerwerbungen in Böhmen durch den Komtur von Thorn, der sich in Prag befand, wurden eingestellt und die Söldner abgewiesen. Entsprechend groß war unter ihnen die Entrüstung29. Der „Thorner Tag“ In Thorn bereitete man sich nun intensiv darauf vor, die zu erwartenden hohen Gäste würdig zu empfangen. Lebensmittel und Futter für die vielen Pferde wurden in die Stadt gebracht und Ulrich von Jungingen zog mit einem Teil seiner Streitmacht, hochrangigen Gästen (unter ihnen die Herolde der Markgrafen von Meißen, der Landgrafen von Thüringen und des Herzogs von Braunschweig30) und den 600 Spie28 Zum Folgenden: ders., Diplomatie und Söldnerwerbung vor der Schlacht bei Žalgiris, in: Lietuvos istorijos studijos 25, Vilnius 2010 (im Druck); ders., Politics, Diplomacy and the Recruitment of Mercenaries before the Battle of Tannenberg – Grunwald – Žalgiris in 1410, in: The Military Orders 5: Politics & Power, hrsg. von Peter Edbury, Aldershot (im Druck); ders., Dyplomacja i werbowanie żołnierzy zaciężnych w czerwcu 1410 r. W przededniu bitwy grunwaldzkiej, in: Średniowieczne bitwy i wojny. Rzeczywistość i narodowy mit. Wokół bitwy pod Grunwaldem i jej życia pośmiertnego, hrsg. von Jan M. Piskorski (im Druck). 29 Ebd. 30 Ekdahl, Die Schlacht (wie Anm. 1), S. 277 (mit Belegen aus den Görlitzer Ratsrechnungen).

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Einleitung

ßen Söldner, die sich bereits in Preußen befanden, dorthin. Die Söldner waren Anfang Juni über die Weichsel ins Kulmerland bei Pien auf Schiffen übergesetzt worden31. Die erwarteten litauischen und polnischen Verhandlungspartner blieben aber aus und von den Ungarn erschien lediglich eine Delegation ohne den König und mit nur 200 Pferden. Das Ganze war ein Fiasko für die Ordensdiplomatie und eine große Demütigung des Hochmeisters und des Ordens. Folgen für die Söldnerwerbungen des Deutschen Ordens Angesichts alarmierender Berichte aus Polen und Litauen hatte Ulrich von Jungingen nach einer zweiwöchigen Unterbrechung der Söldnerwerbungen im Mai die Wiederaufnahme befohlen und schrieb am 24. Mai dem Komtur von Thorn, der sich in Prag befand, dass er 300 Spieße anwerben sollte, die rechtzeitig zum Ende des Waffenstillstands am Johannistag in Preußen zu sein hätten. Einige Tage später erging an ihn der Befehl, so viele Söldner wie möglich anzuwerben. Die vom Orden abgewiesenen Söldner hatten aber bereits die Seite gewechselt und waren in den Dienst des polnischen Königs getreten. Dieser hat sie gern aufgenommen und ihnen sogar Ersatz für solche Schäden versprochen, die ihnen während des Marsches nach Preußen zustoßen könnten. Es ist von zwei großen Haufen mit böhmischen Söldnern die Rede32. Am 3. und 4. Juli, während des Marsches nach Preußen, haben viele schlesische Söldner im polnischen Heer Absagebriefe an den Hochmeister ausgestellt33. Eine weitere Folgeerscheinung der unterbrochenen Werbungen, die in vollem Umfang erst Anfang Juni wieder aufgenommen wurden, ist im Soldbuch ersichtlich. Wie schon in meinem Beitrag von 1968 nachgewiesen, sind rund 2000 Söldner zu spät nach Preußen gekommen, um sich mit dem Hauptheer des Ordens vereinigen zu können, als dieses Anfang Juli von Thorn abmarschierte, um dem Feind entgegenzutreten34. Sie wurden in Burgen und Städten westlich der Weichsel einquartiert. Nur etwa 3700 der im Soldbuch vorkommenden Söldner konnten deshalb bei Tannenberg eingesetzt werden. Zu spät gekommen ist auch Heinrich der Ältere, Herr zu Plauen, mit einem offenbar recht ansehnlichen Truppenkontingent, das aber bei der Verteidigung der Marienburg helfen konnte35. Es steht somit fest, dass einige tausend Söldner nur wenige Wochen vor Tannenberg entweder zu den Polen übergegangen oder zu spät nach Preußen gekommen sind, um in der Entscheidungsschlacht eingesetzt werden zu können. Der Hochmeister hat sich allzu sehr auf die Zusagen des ungarischen Königs verlassen und die Or31 Ders., Die Söldnerwerbungen (wie Anm. 25). 32 Ders., Diplomatie und Söldnerwerbung (wie Anm. 28). 33 Ders., „In Crastino, die sancti Procopii.“ Überlegungen zu einer falsch interpretierten Datumsangabe in der Cronica conflictus. (Festschriftsbeitrag, im Druck). 34 Ders., Kilka uwag (wie Anm. 18), passim, u.a. die deutsche Zusammenfassung auf S. 130. 35 Vgl. Soldbuch I, S. 14. Siehe auch den Chronisten Posilges Fortsetzer, in: Scriptores rerum Prussicarum III, Leipzig 1866 (Nachdruck Frankfurt am Main 1965), S. 318.



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densdiplomatie hat eine schwere Niederlage erlitten, der bald eine reale Niederlage auf den Feldern bei Tannenberg folgen sollte. Die Weichen für diese Entwicklung wurden in Käsmark von König Sigmund von Ungarn gestellt. Die Erinnerung daran ist noch lange im Deutschen Orden lebendig geblieben36. Die Ordenssöldner bei Tannenberg Zu den 3700 im Soldbuch aufgeführten Söldnern, die bei Tannenberg gekämpft haben, müssen jene 1800 (600 Spieße) hinzugezählt werden, die bereits früher für den geplanten, aber nie stattgefundenen Angriff auf Polen am 1. Juni angeworben worden waren, ferner die vom Komtur von Thorn nach Preußen mitgebrachten 300 Spieße. Für sie wird es besondere, nicht überlieferte Abrechnungen gegeben haben37. Das ergibt eine Gesamtsumme von 6400 Söldnern auf Seiten des Ordens in der Schlacht. Wie aus dem Soldbuch, den Gefangenenverzeichnissen (Anh. 24 der Edition) und auch einigen anderen Quellen ersichtlich, wurden die meisten von ihnen gefangengenommen, viele jedoch gegen das Versprechen, sich später in Krakau einzufinden, um sich mit Ausrüstung schätzen zu lassen, „auf die Hand“ freigelassen38. Von der Niederlage bis zum Ersten Thorner Frieden Durch die Anwerbung vieler Söldner und die Ankunft freiwilliger Hilfstruppen in Preußen im Herbst 1410 erfolgte eine relativ schnelle Rückeroberung Preußens nach der polnisch-litauischen Besetzung39. Probleme verschiedener Art in den Heeren der Litauer und Polen trugen auch hierzu bei. Allerdings musste der Orden Niederlagen in einigen weiteren Schlachten hinnehmen: bei Polnisch-Krone am 10. Oktober (als ein livländisches Hilfsheer besiegt wurde), bei Tuchel am 6. und bei Gollub am 28. November40. An sämtlichen Schlachten waren auch Ordenssöldner beteiligt. Später beklagte sich der neue Hochmeister Heinrich von Plauen darüber, dass er gegen seinen Willen von den Anführern der Söldner und anderen Hilfstruppen gedrängt worden sei, einen Frieden zu schließen, obwohl die Streitmacht des Ordens im Herbst und Winter 1410 immer stärker geworden sei. Seiner Behauptung nach war sie nun der des polnischen Königs überlegen. 36 Beispiele bei Ekdahl, Diplomatie und Söldnerwerbung (wie Anm. 28). 37 Das Soldbuch beginnt mit Solddienstzahlungen ab dem 15. Juni 1410 (vgl. ebd., S. 25 Anm. 9). Frühere Zahlungen müssen an anderer Stelle aufgeführt worden sein, vielleicht in der verschollenen Fortsetzung des Treßlerbuchs. Siehe dazu Soldbuch I, S. 10–11. Denkbar ist, dass diese Fortsetzung im Ordensheer mitgeführt wurde und bei Tannenberg verloren ging. 38 Als ein Beispiel von vielen im Soldbuch sei der Söldnerführer Nickel von Kottwitz erwähnt, s. dazu unten, Personenindex II, Nr. 296. 39 Mit diesem Thema wird sich der polnische Historiker Krzysztof Kwiatkowski im Rahmen eines von der Universität Toruń/Thorn initiierten Forschungsprojekts eingehend befassen und dabei auch die Söldnerfrage berücksichtigen. 40 Siehe dazu die Ausführungen in Personenindex II, Nr. 117 (mit Quellenhinweis).

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Der Thorner Frieden und die Söldnerfrage Nach den Forderungen des Fehderechts mussten bei einem Friedensschluss alle Gefangenen ohne Lösegeld freigelassen und die eroberten Burgen, Städte und Landstriche dem Vertragspartner ohne Behinderung übergeben werden41. Um diese Bestimmung zu umgehen, hat Jagiełło in einem „geheimen Zusatzprotokoll“ vom 31. Januar 1411, also einen Tag vor dem Abschluss der Thorner Friedens, 100000 Schock böhmischer Groschen vom Orden gefordert und von ihm die Zusicherung zur Zahlung dieser Summe in vier Raten erhalten. Über die Umsetzung dieser Vereinbarung gab es später viel Streit, und viele Söldner verblieben deshalb noch lange in polnischer Gefangenschaft. So sollen Gefangene aus dem Ordensheer bei dem Bau der Klosterkirche für die schwedische heilige Birgitta in Lublin verwendet worden sein42. Das 1412 vom Orden erstellte Gefangenenverzeichnis (in zwei etwas unterschiedlichen Exemplaren überliefert) spiegelt diesen Streit wider, denn es war als Beweismaterial gegen Polen im Ofener Schiedsspruch König Sigmunds im Sommer 1412 vorgesehen43. Über die Herkunft der im Soldbuch aufgeführten Söldner Die überwiegende Mehrzahl der Ordenssöldner im Jahr 1410 stammte aus Schlesien, aber viele kamen auch, wie 1409, aus der Ober- und Niederlausitz, aus Sachsen, Meißen und anderen Teilen des deutschen Reichs. Auffällig ist die relativ geringe Anzahl von Böhmen, denn man hätte angesichts der Tatsache, dass es eine DeutschordensBallei Böhmen gab, viel mehr Unterstützung von dort erwartet44. Der Grund für die geringe Beteiligung von böhmischen Söldnern hängt mit der oben geschilderten politischen und diplomatischen Entwicklung in Ostmitteleuropa von Februar bis Juni zusammen. Die wichtigsten Stationen sind Prag, Käsmark und Thorn. Vor allem hat die Einstellung der Söldnerwerbungen während zwei Wochen im Mai 1410 und der daraus resultierende Übertritt großer Söldnerrotten aus Böhmen in den Dienst des polnischen Königs katastrophale Folgen für den Deutschen Orden gehabt. Hinzu 41 Zum Folgenden siehe Sven Ekdahl, Abschrift des Verpflichtungsbriefes des Hochmeisters Heinrich von Plauen bezüglich der Bezahlung von 100000 Schock böhmischer Groschen an den König von Polen vom 31. Januar 1411, in: Polen im Zeitalter der Jagiellonen 1386–1572 (Schallaburg 8. Mai–2. November 1986), Wien 1986 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge, Nr. 171), S. 521–522 (Katalogtext Nr. 584 b). 42 Sven Ekdahl, Heliga Birgitta, slaget vid Tannenberg och grundandet av klostret Triumphus Mariae i Lublin, in: Skandinavien och Polen. Möten, relationer och ömsesidig påverkan, hrsg. v. Barbara Törnquist-Plewa, Lund 2007 (Slavica Lundensia 23), S. 1–24, hier S. 10; ders., St Birgitta of Sweden, the Battle of Tannenberg (Grunwald) and the Foundation of the Monastery Triumphus Mariae in Lublin, in: Między Śląskiem a Wiedniem (Festschrift für Krzysztof A. Kuczyński), hrsg. von Aleksander Kozłowski, Małgorzata Znyk, Płock 2008, S. 287–301, hier S. 297. 43 Soldbuch I, S. 178. 44 Vgl. Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1382– 1411, Bonn 1967 (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 22).



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kommt die verspätete Ankunft anderer Söldner in Preußen. In dem vielschichtigen Geflecht von Ursachen für die Niederlage des Ordensheeres bei Tannenberg45 spielen diese bisher in der Forschung nicht beachteten Tatsachen eine wesentliche Rolle. Ausblick Das Soldbuch von 1410/1411 dokumentiert als hervorragende Quelle den Anfang einer Entwicklung, die bis zum Ende des Deutschordensstaates Preußen 1525 fortdauern sollte. In keinem der vielen folgenden Kriege konnten die Ordensritter auf Söldner verzichten, auch und vor allem nicht im Dreizehnjährigen Städtekrieg 1454146646. Die kostspieligen Soldtruppen trugen zur Auszehrung der Ordensfinanzen bei, waren aber zugleich eine Art „Lebensversicherung“ des Ordens. Es gab unter den Söldnern Verlierer, die ihren Einsatz mit dem Leben bezahlten, aber auch mächtige Gewinner, wie die spätere Geschichte Preußens um die Mitte des 15. Jahrhunderts in aller Deutlichkeit zeigt. Da die finanziellen Ressourcen des Ordensstaates nun nicht länger ausreichten, um den Solddienst zu bezahlen, mussten die Söldnerführer zusätzlich mit Landbesitz zufriedengestellt werden. So entstand der Großgrundbesitz vieler bekannter ostpreußischer Adelsgeschlechter, die auch in unserem Soldbuch manche Spuren hinterlassen haben. Danksagung Dieser Band, der zweite Teil meiner Soldbuchedition, ist nicht in „einem Stück“, sondern in mehreren Etappen mit langen Unterbrechungen entstanden. Begonnen wurde das Projekt unter der Ägide von Dr. Friedrich Benninghoven, damaliger Direktor des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz (1974–1990), dem ich einen herzlichen Dank für seine langjährige freundschaftliche Förderung und anregende Forschungen zur Kriegsgeschichte des Deutschen Ordens in Preußen und Livland 45 Hierzu Sven Ekdahl, Die Flucht der Litauer in der Schlacht bei Tannenberg, in: Zeitschrift für Ostforschung 12 (1963), S. 11–19 (im Internet: www.warfareeast.co.uk/main/Schlacht.htm); ders., Aufmarsch und Aufstellung der Heere bei Tannenberg/Grunwald (1410). Eine kritische Analyse, in: Krajobraz grunwaldzki w dziejach polsko-krzyżackich i polsko-niemieckich na przestrzeni wieków. Wokół mitów i rzeczywistości, hrsg. von Jan Gancewski, Olsztyn 2009 (Biblioteka „Mrągowskich Studiów Humanistycznych“, Historia, nr 1), S. 31–103. (Ungünstiges Schlachtgelände, Stand der Sonne während der Schlacht, vorgetäuschte Flucht eines Teils des litauischen Heeres u.a.m.) – Zur Flucht der ungarischen Heeresabteilung im Ordensheer s. ders., Diplomatie und Söldnerwerbung (wie Anm. 28). 46 Wilhelm Rautenberg, Böhmische Söldner im Ordensland Preußen. Ein Beitrag zur Söldnergeschichte des 15. Jahrhunderts, vornehmlich des 13jährigen Städtekriegs, 1454–1466. Phil. Diss., 2 Bde., Hamburg 1953; Marian Biskup, Das Problem der Söldner in den Streitkräften des Deutschordensstaates Preußen vom Ende des 14. Jahrhunderts bis 1525, in: Das Kriegswesen der Ritterorden im Mittelalter, Toruń 1991 (Ordines Militares. Colloquia Torunensia Historica 6), S. 49–74; Tresp, Söldner aus Böhmen (wie Anm. 5), passim.

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aussprechen möchte. Auch den ihm nachfolgenden Direktoren Professor Dr. Werner Vogel (1990-1995) und Professor Dr. Jürgen Kloosterhuis (seit 1996), bin ich für ihr großes Entgegenkommen sehr zu Dank verpflichtet. Meine Frau Heide Ekdahl hat die Mühe auf sich genommen, das maschinenschriftliche Manuskript in den Computer zu übertragen, ohne ihre wertvolle Hilfe würde es wohl noch in der Schublade schlummern. Sprachliche Besserungsvorschläge erhielt ich von meiner ehemaligen Kollegin im Geheimen Staatsarchiv, Frau Gisela Klauß. Für gute und konstruktive Zusammenarbeit bin ich Herrn Archivoberrat Dr. Dieter Heckmann sehr verbunden, er hat die Arbeit umsichtig zum Druck befördert. Es soll auch genannt werden, dass es ein unschätzbarer Vorteil gewesen ist, Zugang nicht nur zu den Archivalien, sondern auch zu der Bibliothek des Geheimen Staatsarchivs und – was besonders hervorzuheben ist – zu den kostbaren genealogischen Beständen der Bibliothek des „Herold. Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin e.V.“, gehabt zu haben. Während der Arbeit war „Mut zur Lücke“ gefragt. Gewiss können bei fast jedem der behandelten Namen weitere Forschungen angestellt und neuere und neueste Literatur herangezogen werden, dieses soll aber künftigen Forschern überlassen werden. Es ging mir in erster Linie darum, ein Gerüst aufzubauen, um das herum weitere genealogische und historische Untersuchungen angestellt werden können. Wichtig erschien mir vor allem, archivalische Zeugnisse aus dem reichen Fundus des Ordensarchivs im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz an das Licht zu befördern und den Benutzern zugänglich zu machen. Möge deshalb die Entdeckerfreude, die ich während der Arbeit empfunden habe, auf sie übertragen werden und zu weiteren anregenden Forschungen führen. Für die Aufnahme in die Reihe „Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz“ danke ich dem Direktor des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz, Herrn Professor Dr. Jürgen Kloosterhuis, und Herrn Archivoberrat Dr. Dieter Heckmann. Dem Nestor der Erforschung der Kriegsgeschichte des Deutschen Ordens im Mittelalter, Initiator und Förderer des Soldbuchprojekts HERRN DR. FRIEDRICH BENNINGHOVEN, DIREKTOR DES . GEHEIMEN STAATSARCHIVS PREUSSISCHER KULTURBESITZ A.D., in Dankbarkeit gewidmet Berlin, am Neujahrstag 2010

Sven Ekdahl

PERSONENINDEX I Verzeichnet Personen, die im ersten Teil der Soldbuchedition (1988) vorkommen, dort jedoch nicht als kriegsteilnehmende „Söldner und Gäste“ des Deutschen Ordens genannt werden oder als solche anzusehen sind, ferner die in der Edition genannten Historiker. Ihre Namen sind kursiv gesetzt. Abezier, Johannes, als Johannes III. Bischof von Ermland (1415–1424) 12. Albrecht III., Herzog von Sachsen-Wittenberg (gest. 1422) 144. Alexander s. Vytautas. Alffter, Johann von, Waldmeister von Tuchel (1400), Kellermeister von Tuchel (1402), Hauskomtur von Schlochau (1410) 13, 54, 126, 140ff., 152f. Ausk, Ulrich von, Landkomtur von Böhmen (1402–1413) 13, 107. Baden, Arnd von, Komtur von Schlochau (1410 März 30–1410 Juli 15) 149f. Biberstein, Wenzel von, Herr zu Sorau und Beeskow 144. Biskup, Marian 4, 146. Bogislaw VIII., Herzog von Pommern-Wolgast, auch als Herzog von Stolp bezeichnet (geb. um 1363/64–68, gest. 1418) 149. Brendel, Bohemund, Treßler (1410 nach Nov. 9–1414 Jan.), Komtur von Graudenz (1414?–1434 Jan. 17) 9, 11, 13, 15, 87, 103, 107, 109, 126, 131, 136, 139, 156, 161, 204. Briquet, C[harles]-M[oïse] 6, 7. Bunzlau, Nikolaus, Kanzler des Fürstentums (Bistums) Breslau, Bevollmächtigter König Wenzels und König Sigmunds (1409–1420) 13, 76, 161, 163–169, 176. Buwer s. Puwer. Dietrich II. von Mörs, Erzbischof und Kurfürst von Köln (1414–1463) 15, 192. Egloffstein, Johann von, Bischof von Würzburg (1402–1411) 198. Egloffstein, Konrad von, Deutschmeister (1396–1416) 198. Ekdahl, Sven 4, 13. Franczke, Herr, Kaplan des Herzogs Ludwig von Brieg 147. Gans, Hermann von, Großkomtur (1410 nach Nov. 9–1412 April 10), Pfleger von Mösland (Meselanz) (1417–1418) 9, 11, 13ff., 72, 92, 103, 121, 130f., 156ff., 187, 200, 203. Goll, Jaroslav 3. Hohenkirchen, Jost von, Komtur von Schlochau (1410 nach Nov. 9–1411 Okt. 27) 13, 61, 87, 137f., 158. Hollack, Emil 3. Jähnig, Bernhart 5. Jagiełło s. Władysław II. Jagiełło. Joachim, Erich 1ff., 8.

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Jogaila s. Władysław II. Jagiełło. Johann (Hans), Diener des Hochmeisters Heinrich von Plauen 180, 191. Johann (Hans) III., Herr zu Cottbus (gest. 1431) 171. Johann IV., Herzog von Sachsen-Lauenburg (gest. 1414) 144. Johannes, Schreiber des Bohemund Brendel 15. Johannes der Täufer 100. Jungingen, Ulrich von, Hochmeister (1407 Juni 26–1410 Juli 15) 22, 26, 88, 144, 147, 149–152. – sein Diener s. Nammyr. Kassau, Engelhard, Vogt der Neumark (1410 nach Nov. 9–1411 Anf. April) 128. Kirsau s. Kassau Kniprode, Winrich von, Hochmeister (1352–1382) 106. Köhler, Gustav 2, 7. Koeppen, Hans 3, 9. Konrad III. „Der Ältere”, Herzog von Oels 14, 92. Konrad IV. „Senior“, Herzog von Oels 14, 92. Konrad Kanthner, Herzog von Oels, 14, 92. Kuczyński, Stefan M[aria] 4. Küchmeister, Michael, Vogt der Neumark (1410 März 30–1410 nach Nov. 9), Oberster Marschall (1411 vor April 7–1414 Jan. 8), Hochmeister (1414 Jan. 9–1422 März 10) 12, 14f., 180, 190, 192, 202. Kujot, Stanisław 3. Kutowski, Ernst 1–4, 14f. Langschenkel, Simon, Komtur von Tuchel (1410 nach Nov. 9–1411 vor Sept. 29) 13, 56, 105, 120. Ludwig II., Herzog von Brieg (1409–1436), seit 1420 auch Herzog von Liegnitz 13, 26, 88, 114, 116f., 147. Łówmiański, Henryk 5. Merheim, Thomas von, Treßler (1407–1410 Juli 15) 37. Mošin, Vladimir 7. Nammyr, Diener des Hochmeisters Ulrich von Jungingen 22. Nuweman, Johannes 102. Osenbruck, Conrad, Bürger in Konitz 140. Ossebrug s. Osenbruck. Ozinbrucke, Jacob, Ratsherr in Konitz 140. Panzer, Konrad 8. Pelech, Markian 5, 146, 162, 178, 187. Pezeler, Erasmus, Bürger in Breslau 162. Pfotenhauer, P[aul] 2. Piccard, Gerhard 6, 7. Plauen, Heinrich von, Komtur von Schwetz (1407 Juli 7–1410 Nov. 9), Hochmeisterstatthalter (1410 Juli 15–1410 Nov 9), Hochmeister (1410 Nov. 9–1413 Okt. 14) 5, 11f., 14, 34, 53, 76, 121, 131, 137, 143ff., 148, 150, 152, 154–158, 160–181, 187f., 190f., 199ff.



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– sein Diener s. Johann (Hans). Plauen, Heinrich von (Bruder des Hochmeisters), Komtur von Danzig (1410 nach Nov. 9–1413 Okt. 18) 188, 200. Posilge, Johann von 2. Przemko, Herzog von Troppau (1365–1433) 11. Puwer, Jokob ( Jocup), Herr 98. Quentin, Paul, Bürgermeister in Frankfurt an der Oder und Vertrauensmann des Deutschen Ordens (1390–1416) 13, 170, 173f. – Lucia, seine Frau 173. Rainald, Herzog von Jülich-Geldern (1402–1423) 15. Rautenberg, Wilhelm 3, 5. Rudolf III., Herzog von Sachsen-Wittenberg (gest. 1419) 144. Rusdorf, Paul von, Hochmeister (1422 März 10–1441 Jan. 2) 192. Sayn (Seyn), Johann Graf von, Komtur von Balga (1404–1410 März 30), Komtur von Thorn (1410 März 30–1410 Juli 15) 192. Schubert, F[riedrich] W[ilhelm] 2. Schwelborn, Heinrich von, Komtur von Tuchel (1404 Febr. 22–1410 Juli 15) 37, 150. Senftopp, Nikolaus, Bürger in Danzig 162. Sigmund (Sigismund) von Luxemburg, König von Ungarn (1387–1437), deutschrömischer König (1411–1437), Kaiser (1433–1437) 14, 161, 178, 184f., 196f. Stein, Peter von, Glockenmeister in Marienburg (1398–1415) 9, 13, 89, 101–104, 111, 113f., 124, 136, 204. Strelyn, Peter, Bürger in Breslau 162. Swantibor I. (auch Swantibor III. genannt), Herzog von Pommern-Stettin (gest. 1413) 14. Štěpán, Václav 3. Tzappe, Heyne, Bürger in Konitz 141. Vietinghof, Konrad von, Ordensmeister in Livland (1401–1413) 157. Voigt, Johannes 2. Vytautas (polnisch: Witold), Großfürst von Litauen (1392–1430) 45. Waldenfels, Eberhard von, Komtur von Thorn (1410 nach Nov. 9–1413 Mai 14) 161f. Waschinski, Emil 3. Weber, Lotar 2. Wenzel IV., König von Böhmen (1363–1419) 143, 161. Wirsberg, Georg von, Großschäffer von Königsberg (1408–1411 vor März 21), Komtur von Rehden (1411 vor März 21–1411 Juni 27) 8f., 13, 45, 101, 111–114, 121f., 124f., 127, 129f., 132–136, 154, 156, 161f. Witold s. Vytautas. Władysław II. Jagiełło (litauisch: Jogaila), Großfürst von Litauen (1377–1401), König von Polen (1386–1434) 13, 25, 36, 45, 86, 131, 160, 162, 173, 182, 191f. Wormditt, Peter von, Generalprokurator des Deutschen Ordens an der Kurie (1403– 1419) 4, 13, 91, 93, 95f., 98, 102, 121f., 130, 132f., 135f., 181, 191. Zcappe s. Tzappe.

PERSONENINDEX II Verzeichnet in alphabetischer Folge Personen, die im ersten Teil der Soldbuchedition (1988) als kriegsteilnehmende „Söldner und Gäste“ des Deutschen Ordens genannt werden oder von denen angenommen werden kann, dass sie solche waren. Mit Seitenhinweisen auf die Edition und Angabe sämtlicher Namensvarianten. Die in der Edition vorkommenden Namen werden in den Rubriken „normalisiert“ und steil gesetzt, wenn ihre Schreibweise in der genealogischen Literatur bekannt und gebräuchlich ist. Bei kursiv gesetzten Namen ist das nicht der Fall, weshalb die Schreibweise der jeweiligen Quelle (Soldbuch, Gefangenenverzeichnis etc.) übernommen worden ist. Auch wenn Zuschreibungsprobleme oder sonstige Unsicherheitsfaktoren vorliegen, wird der Name kursiv gesetzt, um den Benutzer darauf aufmerksam zu machen. In dem Fall erübrigt sich zumeist die Wiederholung des Namens in Kursivschrift unter der Rubrik. Bei der Nennung des zuerst aufgeführten Mitglieds eines Geschlechts wird dieses, sofern möglich, kurz vorgestellt, dazu werden einige genealogische Literaturhinweise gegeben, ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird versucht, die im Soldbuch und in den zusätzlichen Quellen (Anhang 1–26) vorkommenden Personen möglichst zu identifizieren und Angaben aus Quellen und Literatur, die in diesem Zusammenhang von Interesse sein könnten, in knapper, erzählender Form zusammenzustellen. Dabei werden oft auch andere Mitglieder des Geschlechts genannt, sofern sie bei der Durchsicht der Quellen und der Literatur aufgefunden wurden und erwähnenswert erschienen. Das betrifft vor allem Personen, die in bislang unveröffentlichten Deutschordensquellen entdeckt wurden, weil sie wohl sonst für längere Zeit der Forschung verborgen geblieben wären. Deshalb sind sie sozusagen „mit ins Boot“ genommen worden. Es soll ausdrücklich betont werden, dass diese Ergänzungen nur als Hilfe zu verstehen sind und in keiner Weise bereits vorhandene oder geplante zukünftige familiengeschichtliche Untersuchungen ersetzen. Hier war „Mut zur Lücke“ gefragt. Die dabei erfassten zusätzlichen Personen und Orte sind in den Indices und in der „Konkordanz zu Personenindex II“ nicht mit aufgenommen worden, weil das weit über das Ziel der Untersuchung hinausgehen würde. Dasselbe betrifft den Wunsch, die heutigen polnischen Ortsnamen in runden Klammern den deutschen Ortsnamen beizufügen – auch in diesem Fall mussten Abstriche gemacht werden. Es blieb deshalb bei den deutschen Ortsnamen. Bei ihrer Ermittlung leisteten das „Gemeindelexikon für die Provinz Schlesien“ (Berlin 1908) und das „Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen“ (Berlin 1909) gute Dienste. Als nützlich erwies sich auch „Müllers Großes Deutsches Ortsbuch (vollständiges Gemeindelexikon)“ in der zweiten Auflage von 1926. Ausdrücklich soll darauf hingewiesen werden, dass die späte Erwähnung einer Person im Soldbuch oder in den als Anhang herausgegebenen Quellen keineswegs



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immer als Ausschlusskriterium für eine Teilnahme an der Schlacht bei Tannenberg taugt. Viele Söldner sind nachweislich nach der Niederlage des Ordens und der ersten Soldzahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 nach Hause gezogen, um dann im Herbst desselben Jahres erneut in den Dienst des Ordens zu treten, obwohl sie vielleicht immer noch „gefangen“ waren. Es hängt damit zusammen, dass die meisten der Söldner nach der Niederlage „auf Wiederstellung“ freigelassen worden waren. Da die Mehrzahl der „Söldner und Gäste“ des Ordens in den Quellen namentlich nicht aufgeführt wird, weil diese sich mehr oder weniger anonym in Rotten oder „Gesellschaften“ befanden, ist auch eine völlige Nichterwähnung kein absolutes Ausschlusskriterium. Jeder Fall muss für sich geprüft werden und sehr oft ist es nicht möglich, eine Antwort zu geben. Nur gelegentlich sind auch einfache Söldner namentlich erfasst. Am Ende jeder Untersuchung folgt eine kurze Zusammenfassung des Kriegsdienstes der abgehandelten Person. Um Hinweise zu erleichtern, sind die Namen mit Nummern versehen. Die Familiennamen werden in der Regel in der heutigen Namensform gebracht, ansonsten kursiv in der im Soldbuch oder in den anderen Quellen überlieferten Fassung. Absolute Konsequenz war hierbei weder angestrebt noch möglich. Bei den Namen wurden „ö“ als „oe“, „ß“ als „ss“ und „ü“ als „ue“ eingeordnet. Auf Wunsch der Redaktion wurden alle Abkürzungen „v.“ für „von“ in Adelstiteln aufgelöst. Die Namensvarianten sind in der „Konkordanz zu Personenindex II“ erfasst. 1. Abschatz, Tyle von (26f., 88f.) Abesticz, Tyle 26f., 88f. Abesticz 88 Tyle 88 Schlesischer Uradel, der 1311 urkundlich zuerst erscheint und vor allem im Neumarktschen sowie in den Fürstentümern Liegnitz und Wohlau verbreitet gewesen ist. Im 19. Jahrhundert erloschen. Der Name schrieb sich im 15. Jahrhundert u.a. Abestacz (CDS 24, S. 189; 28, S. 7) und Abstitz oder Abstetz. Siehe Perg.-Urk., Schiebl. 32, Nr. 7 (Regesta II, Nr. 3743) und XIII, Nr. 56 (Regesta II, Nr. 3777). Näheres bei Kneschke 1, S. 6; Blažek I, S. 1; von Procházka I, S. 23. Nach Sinapius I, S. 231, war Tyle Zeuge bei Herzog Ruprecht I. von Liegnitz im Jahr 1407. Er lebte noch 1423, denn er kommt in jenem Jahr im Landbuch des Fürstentums Liegnitz vor (Pfotenhauer, S. 204 Anm. 1). Es ist demnach anzunehmen, dass er im Fürstentum Liegnitz begütert gewesen ist. Tyle von Abschatz gehörte zu den Söldnern in der großen Rotte des Nickel von Kottwitz (s. diesen) und hat somit an der Schlacht bei Tannenberg am 15. Juli 1410 teilgenommen. Während der Soldauszahlung auf der Marienburg am 20. Juli erhielten er und seine drei Begleiter (gesellen) Heinz von Liebenau, Peter von Zoltitz und Heyncze Brox Sold für 13 Spieße und 2 Schützen und für 3 Wochen „Zehrung“ (Zehrgeld) für die Rückreise, außerdem Schadenshilfe in Höhe von 26 Mark für Verluste, die sie erlitten hatten. Tyle ist jedoch mit 3 eigenen Spießen in Preußen geblieben, wobei die ausgezahlte Zehrung als Sold verrechnet wurde, er befand sich

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jedenfalls im August/September in Graudenz (Soldbuch, S. 88). Danach bildeten sich neue Söldnergruppen. Der Dienst des Tyle von Abschatz endete am 2. Februar 1411, unmittelbar nach dem Thorner Frieden. Außer Sold erhielt er nun Zehrung für 2 Wochen für die Rückreise. 2. Adelsbach, Kunze von (127) Adelsbach, Cuncze Ausgestorbener schlesischer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus bei Freiburg und Waldenburg (Kr. Waldenburg) im Fürstentum Schweidnitz-Jauer (Blažek I, S. 1f.). Das Geschlecht war auch früh im Raum Breslau und später bei Münsterberg und Oels auf Gütern ansässig. Weiterführende Literaturangaben dazu finden sich bei von Zedlitz-Neukirch 1, S. 81, und Kneschke 1, S. 12. An Mitgliedern des Geschlechts, die aus der Zeit um 1400 in den Quellen vorkommen, können Nicolaus Adilsbach oder Adylungsbach 1390 und 1394 (CDS 9, S. 75 und 79) und Herman Adilsbach 1422 (CDS 10, S. 275) genannt werden. Im Jahr 1312 war ein Conrad de Adelsbach Urkundenzeuge Herzog Bernhards von Schlesien, des Herrn zu Fürstenberg und Münsterberg (CDS 10, S. 68). Kunze von Adelsbach gehörte zu den vom Großschäffer des Ordens, Georg von Wirsberg, im Herbst 1410 angeworbenen Söldnern, deren Dienst am 16. Oktober in Crossen an der Oder begann. Zusammen mit Klaus von Zeiskenberg hatte er 7 Spieße und 2 Schützen. Nach der Beendigung der ersten Dienstzeit befanden sie sich ab dem 11. Dezember 1410 unter den Söldnern des Herrn Konrad von Reibnitz. 3. Alesch/Alisch (Aleš) (183, 194) Alchoni (Dativ) 183 Alsche (Dativ) 194 Es handelt sich um einen Vornamen, dessen böhmische Namensform Aleš lautet. Alesch war ein böhmischer Söldner, der in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen wurde und während der Gefangenschaft vom Orden 10 Mark als Unterstützung erhielt. Aus rechtlichen Gründen wurde solche Unterstützung als Geschenk des Hochmeisters bezeichnet (vgl. Soldbuch, S. 178f.; Ekdahl, Verträge). Vermutlich ist dieser Söldner nicht identisch mit Alisch Spiskola (s. diesen). Es hat mehrere Träger des Vornamens gegeben, genannt sei als bekanntes Beispiel Herr Alesch von Sternberg (Šternberk), an den sich der Hochmeister des Deutschen Ordens in einem Brief vom 31. März 1436 wandte (OF 13, S. 329f.; Regest in Fb. 66, Bl. 262). 4. Almsdorf, Dietrich von (85) Almesdorf, Dittherich von Wenig bekanntes, ausgestorbenes Adelsgeschlecht, dem das Dorf Pirken bei Komotau (Chomutov) in Böhmen gehörte (Weizsäcker, S. 37 und 43). In der Landkomturrechnung Böhmen-Mähren 1402–1408 erscheint ein Deutschordensbruder Fridrich van Almosdorff (Hemmerle, S. 86). Das Geschlecht scheint aber auch in Meißen begütert gewesen zu sein, denn 1405 stellte Markgraf Wilhelm I. in Rochlitz eine Urkunde für Margarete und Barbara Almestorff aus (CDSR I.B.2, S. 541). Dafür



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spricht auch die Rottenzugehörigkeit des im Soldbuch vorkommenden Dietrich von Almsdorf, denn er befand sich mit 1 Spieß in der Meißner Rotte ( Jon von Köckritz u.a.m.), die bei Tannenberg gekämpft hat. Am 7. Oktober 1410 verließ er Preußen mit Zehrung für 3 Wochen. 5. Altenaw, Frederich von (88) Es handelt sich möglicherweise um ein Mitglied des alten, erloschenen Grafengeschlechts von Altena, welches aus der Grafschaft Mark stammte (Kneschke 1, S. 55). Siehe ferner Jäger-Sunstenau, General-Index, unter Altenau. Die Vermutung liegt nahe, dass Friedrich etwa im südlichen Teil der Mark Brandenburg oder in der Niederlausitz begütert gewesen ist. 1490 sind zwei Mitglieder, Hans und Friedrich, einer brandenburgischen Familie von Altenow urkundlich belegt (Riedel A, XI, S. 274, Nr. XXV). Friedrich von Altenaw, der Ordenssöldner von 1410, wird auch in einem Brief des Hochmeisters Michael Küchmeister vom 28. Dezember 1420 erwähnt. Der Inhalt des Briefes befand sich im OF 11 (seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen) und wird im Fb. 66, S. 196, wie folgt wiedergegeben: „Der Hochmeister dankt den jungen Herrn von Cotbus, Albrecht von Holczendorff, Friedrich von Altenow u. Kunz Hoendorff für ihre Bereitwilligkeit, dem Orden zu dienen, erklärt aber, ihnen vor der Rückkehr des Hans Ponnekow, der in seinem Auftrage in Deutschland sei und wahrscheinlich auch zu ihnen kommen werde, keine entscheidende Antwort geben zu können“. Aus dem Soldbuch geht hervor, dass Frederich von Altenaw mit seinen „Gesellen“ (d.h. Begleitern) nicht weniger als 45 Spieße nach Preußen brachte. Sein Dienst für den Orden begann am 6. Dezember 1410 in Crossen an der Oder und endete am 7. Februar 1411. 6. Anebos, Heynrich (39) Weitere Angaben über diesen Söldner wurden nicht ermittelt. Er hatte 2 Spieße und gehörte zu den Kriegsleuten, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen brachte. Demnach wird er an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. Zunächst befand er sich in der „Gesellschaft“ oder dem „Haufen“ des Herrn Nikolaus Schrank (s. diesen). Es kann vermutet werden, dass er aus Schlesien oder Böhmen/Mähren stammte. 7. Angel/Angyl, [N.N.] (183, 193) Nach der Behauptung von Štĕpán handelt es sich zweifellos um einen Angehörigen des böhmischen Adelsgeschlechts Andĕl von Ronovec, aus dem zwei Mitglieder von ihm namentlich genannt werden, Peter und Jan (ders., S. 10f. und Anm. 49). Vgl. dazu Gf. Meraviglia-Crivelli, S. 252. Weitere Literaturhinweise zu diesem erloschenen Geschlecht bei Štěpán, S. 11 Anm. 49. Ob diese Deutung richtig ist, soll dahingestellt bleiben, denn sie setzt eine auffällige Veränderung des Namens in den Gefangenenverzeichnissen voraus. Als denkbare Alternative sei erwähnt, dass es zu Eger ein bürgerliches Geschlecht Angil gegeben

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hat. Ein Bürgermeister Rudusch Angil siegelte dort 1352 (Seyler, Bürgerliche Wappen, S. 1). Der Söldner Angel/Angyl, der als Böhme bezeichnet wird, wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen. Vom Deutschen Orden erhielt er 10 Mark als Unterstützung während der Gefangenschaft. 8. Appolt, Marquard von, Herr (183, 194) Opolt, her Marquard von 183 Oppolt, her Marqwart von 194 her Marqwart 194 Der Name dieses böhmischen Herrn ist nach Štĕpán, S. 10, verstümmelt, weshalb keine Zuordnung möglich ist. Es mag sich jedoch um ein Mitglied des bei Kneschke angeführten alten fränkischen Adelsgeschlechts Appold oder Appolt handeln, dessen Vorfahren in Thüringen sesshaft gewesen sein sollen, ohne jedoch mit der alten thüringischen Familie von Apolda in verwandtschaftlicher Verbindung zu stehen (Kneschke 1, S. 96). Zum Geschlecht Apolda vgl. Jurek, S. 191f. Über den Kriegseinsatz des Herrn Marquard ist nichts Näheres bekannt, weshalb auch nicht mit Sicherheit behauptet werden kann, dass es sich um einen Söldner handelt. Wir wissen nur, dass er in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen worden ist und vom Orden insgesamt 30 Mark und 20 Schock alte Groschen an Unterstützung erhalten hat. 9. Arnsdorf, Kaspar von (63) Arnsdorff, Casper Wohl schon vor dem 17. Jahrhundert erloschenes schlesisches Adelsgeschlecht, als dessen Stammsitz Arnsdorf bei Liegnitz (Lkr. Liegnitz) genannt wird (Kneschke 1, S.  112 mit älterer Literatur, und Blažek III, S. 2). In dem Absagebrief OBA 2025 von etwa 1411–1413, in dem eine große Anzahl vor allem schlesischer Adliger dem Hochmeister Heinrich von Plauen und dem Orden entsagten, kommt auch ein Ruprecht Arnestorff vor, wohl ebenfalls ein Mitglied desselben Geschlechts. Kaspar von Arnsdorf diente mit 1 Spieß in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz, die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat und die bis zum 30. Januar 1411 in Preußen geblieben ist. Die Erwähnung seines Namens geschah im Zusammenhang mit einer Auflistung der Söldner in der Rotte Kittlitz am 17. Oktober 1410. 10. Assel (Ossel), Nickel von der (29) Ossel, Nickel von der Schlesisches Adelsgeschlecht, das sich nach dem Ort Aslau (Kr. Bunzlau) nannte. Früh in Schlesien ausgestorben, findet sich das Geschlecht später u. a. in Sachsen wieder; s. Kneschke 1, S. 129, und vor allem Wernicke, S. 416–419, außerdem Pfotenhauer, S. 208 Anm. 50. Der Vorname Nickel war in der Familie beliebt und kommt entsprechend häufig vor. 1390 erscheinen die Brüder Heinrich und Nickel, wobei es sich bei dem Letzteren um den späteren Ordenssöldner handelt. Im Liegnitzer Urkundenbuch erscheint



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er häufig als Zeuge und scheint die besondere Gunst der Herzöge genossen zu haben. So erhielt er als Diener Herzog Ruprechts 1389 ein Pferd im Wert von 12 Mark (UB Liegnitz, Nr. 345, S. 288). Seine Söhne hießen Hertel und Heinze von der Ossel. Näheres hierüber bei Wernicke, S. 418, wo auch sein Solddienst für den Orden im Jahr 1410 Erwähnung findet. Nickel von der Assel (Ossel) und Pauwel Bewer dienten in der Rotte des Nickel von Kottwitz und nahmen am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 11 Spieße und 2 Schützen in Empfang. Sie gehörten somit zu den Teilnehmern an der Schlacht von Tannenberg. Siehe auch unter Pauwel Bewer. 11. Atze, Johannes von (48) Acz, Johannes Ausgestorbenes schlesisches Adelsgeschlecht, das noch in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Fürstentum Liegnitz begütert war. Dazu Sinapius II, S. 509, und Kneschke 1, S. 133. Siehe auch Pfotenhauer, S. 204 Anm. 2. Von den Mitgliedern des Geschlechts wird am häufigsten Heinrich von Atze erwähnt. Er gehörte zum Hofgesinde der Herzogin Agnes von Schweidnitz (CDS 27, S. 179f.), wird 1394 als „unser Herren Mann“ bezeichnet und erscheint als Urkundenzeuge des Hauptmanns von Frankenstein (CDS 10, S. 240). Ein Brief des Bischofs Wenzel von Breslau aus dem Jahr 1408 führt Heynricus Aczcze in Habirdorff (Habendorff, Kr. Reichenbach) an (ebd., S. 259f.). Mitte des 15. Jahrhunderts war Sigismund von Atze Propst in Liegnitz (CDS 28, S. 95 und 98; auch UB Liegnitz, S. 451f.). Näheres über Johannes von Atze wurde nicht ermittelt. Wir wissen nur aus dem Soldbuch, dass er sich mit 1 Pferd in Nickel von Zeitz’ „Gesellschaft“ in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz befunden hat und deshalb nicht zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg gehörte. Sein Solddienst endete am 25. September 1410. Ob das im Soldbuch auf S. 134 Anfang Februar 1411 ohne Erwähnung des Vornamens genannte Mitglied des Geschlechts (Acz) mit Johannes Acz identisch ist, muss dahingestellt bleiben. 12. Atze, [N.N.] von (134) Acz Möglicherweise identisch mit Johannes von Atze, der in diesem Fall erneut in den Solddienst des Ordens getreten wäre. Aus den Angaben im Soldbuch geht nur hervor, dass Acz zusammen mit Nickel von Borwitz 5 Spieße gehabt und wie dieser zuerst bei Hans von Redern gedient hat. Dienstbeginn dürfte der 16. Oktober 1410 gewesen sein. Siehe unter Nickel von Borwitz. 13. Aulock, Heinrich von (I) (35, 134) Awlok, Heynrich Schlesischer Uradel, der 1252 urkundlich zuerst erscheint. An Literatur s. Kneschke 1, S. 148; GHdA 38, 1966, S. 108; Adelslexikon I, S. 156; Jurek, S. 192f. In den Jahren 1421–1430 ist ein Heinrich von Aulock auf Laubsky im Fürstentum Oels (Kr. Oels)

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urkundlich belegt. Er und sein Bruder Kunisch kommen ebenfalls in einer Urkunde von 1419 vor (Haeusler, Geschichte, S. 289, 409). Bereits 1409 ist im Treßlerbuch des Deutschen Ordens von Hannos Awlok, eyme uslender, der ken der Memel zoch, die Rede (ebd., S. 587). 1414 finden wir ihn in einem Absagebrief an den Orden als Gefolgsmann (volger) Herzog Konrad Kanthners von Oels (OBA 2111). Siehe ferner CDS 9, Nr. 849, S. 120 von 1425 und OBA 4790 von 1427 (Hannus Uloke). Im Jahr 1410 befanden sich zwei Aulocks, die beide den Vornamen Heinrich trugen, im Solddienst des Ordens. Ob es sich bei einem von ihnen um den oben genannten Heinrich von Aulock auf Laubsky handelt, lässt sich allerdings nicht feststellen. Ein Heinrich von Aulock erreichte Preußen in der Rotte des Kaspar von Gersdorff und nahm an der Schlacht bei Tannenberg teil. Am 20. Juli 1410 erhielten er, Hans von Schellendorf und Gunzel von Seydlitz Sold für 7 Spieße und eine Ehrung in Höhe von 7 Mark für erlittenen Schaden. Im Dezember 1410 und im Februar 1411 erscheint Heynrich Awlok wieder im Zusammenhang mit zwei Soldzahlungen. Nach den mit Hochmeister Ulrich von Jungingen vereinbarten Verträgen hatten die Söldner keinen Anspruch auf Schadensersatz, erhielten aber durch Entgegenkommen des Deutschen Ordens nach der Schlacht bei Tannenberg statt dessen „Ehrungen“ in unterschiedlicher Höhe. Siehe dazu die Soldbuchedition, S. 26 Anm. 16 und Anhang 1 ebd. (S. 147f.), ferner Ekdahl, Verträge, S. 59f. 14. Aulock, Heinrich von (II) (47, 50, 52f., 141) Awlok 47, 50, 52f. Ullouk (Vllouk), Heynrich 141 Vgl. Heinrich von Aulock (I). Ein anderer Söldner mit demselben Namen erreichte Preußen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau und wurde mit ihr zunächst in der Stadt Konitz untergebracht. Diese Rotte hat nicht an der Schlacht bei Tannenberg, wohl aber an der Verteidigung der Marienburg teilgenommen; s. unter Czenke von Borsnitz. Bei den Soldzahlungen im Herbst 1410 kommt dieser Awlok wiederholt vor. Er hatte 1 Spieß. Sein Vorname Heinrich ergibt sich aus der Eintragung auf S. 141 im Soldbuch, die sich auf die Ereignisse in Konitz Mitte Juli 1410 bezieht. Am 20. Dezember begab er sich wieder nach Hause. 15. Austicz von Mysenaw; Awsticz,[...] eyme myssener (179, 190) Der Name dieser Person – wohl ein Söldner – findet sich nur in den beiden Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 (Soldbuch, S. 178–201). Da kein Familien- oder Ortsname Mysenaw ermittelt wurde, ist davon auszugehen, dass es sich um einen Meißner handelt, wie in der Hs. B des Verzeichnisses behauptet wird. Austitz hat während des Krieges mit seinen Gesellen auf Seiten des Deutschen Ordens gekämpft und ist dabei zusammen mit ihnen gefangengenommen worden, vermutlich in der Schlacht bei Tannenberg. Er dürfte zu der Meißner Rotte gehört haben. Während der Gefangenschaft erhielt er 10 Nobeln als Unterstützung vom Orden.



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16. Awschicz, Conrad (86) Ein entsprechendes Geschlecht wurde nicht ermittelt, obwohl es offenbar diesen Familiennamen gegeben hat. Den Beweis liefert die Erwähnung von Hans Awschitz in CDLS II, 2, S. 413. Über Konrad ist nur bekannt, dass er 1 Spieß befehligte und sich in der Rotte aufhielt, die im Herbst 1410 von Jon von Köckritz angeführt wurde. Jene „Meißner Rotte“ hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Im Zusammenhang mit der letzten Soldzahlung vor ihrer Rückkehr (am 7. Oktober 1410) wurden 25 Söldner namentlich erwähnt, unter ihnen auch Conrad Awschicz. 17. Balkendorff, Conrad (166) Näheres über diesen Söldner konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Es handelt sich wohl um einen Schlesier. Im Februar 1411 erhielt er zusammen mit Markus und Kaspar von Schellendorf und den „Freunden und Gesellen“ einen Schuldschein des Hochmeisters Heinrich von Plauen über 168 Mark. 18. Bankesky/Bankofsky (187, 199) Eine Person dieses Namens wurde nicht ermittelt. Kommt der Name etwa abgewandelt von „Bakowski“ oder „Pankowski“? Vgl. Kneschke 1, S. 177 und Heyer von Rosenfeld, S. 182. Dieser Söldner wird zusammen mit einem Landky/Lantky in den Verzeichnissen OBA 1616 aufgeführt. Sie wurden am 10.10.1410 in der Schlacht bei Polnisch Krone gefangengenommen und erhielten während der Gefangenschaft 10 Mark als Unterstützung vom Deutschen Orden. 19. Bankrese, Albrecht (128) Ein Geschlecht mit diesem Namen wurde nicht ermittelt. Vielleicht handelt es sich um eine norddeutsche Umformung von „Pankraz“? (Frdl. Mitt. von Prof. Ludwig Igáli-Igalffy, Wien.) Ein Notar des Konsistoriums (wohl des Rates) in Breslau Pancratius de Husberg erscheint 1369 (CDS 1, S. 42), und ein Görlitzer Bote Pancratius kommt mehrfach in CDLS II,2 vor (s. das Orts- und Personenverzeichnis von E. Seeliger, ebd., S. 812). Dieser Söldner nahm am 25. November 1410 Geld für vier Wochen Dienst ab dem 28. Oktober entgegen. Er hatte 2 Schützen, mit denen er bis zum 3. Februar 1411 im Ordensland geblieben ist. 20. Barthoschdorff, Close von (64) Der Name leitet sich möglicherweise von Barschdorf in Schlesien (Lkr. Liegnitz) ab. Im Jahr 1348 ist dafür der Name Bartuschesdorf belegt (vgl. UB Liegnitz, S. 114). Ein Hanko von Bartuzdorff erscheint 1373 als Urkundenzeuge Herzog Ludwigs I., des Herrn zu Liegnitz und Brieg (ebd., Nr. 288, S. 194). Für eine schlesische Herkunft spricht auch, dass sich Close im Winter 1410/1411 in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz befand. Er befehligte 2 Spieße. Sein Solddienst endete am 30. Januar 1411.

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21. Behaim (Beheim) (186, 197) Bahym 186 Bahim 197 Unter den böhmischen Söldnern, die in der Schlacht bei Polnisch Krone im Herbst 1410 gefangengenommen wurden, befand sich auch ein Mitglied des oben genannten Geschlechts. Über die verschiedenen Linien und die Verbreitung des Geschlechts im Reich unterrichtet die im General-Index von Jäger-Sunstenau angeführte Literatur (S. 38 ebd.). Siehe auch Kneschke 1, S. 272ff. In den Regesta Imperii XI sind nicht weniger als sieben Beheims aufgeführt, von denen einige aus Nürnberg stammten und wohl dem dort ansässigen Patriziergeschlecht böhmischer Herkunft angehörten (B. von Schwarzbach). Der Deutsche Orden gewährte den fünf verzeichneten Böhmen je 5 Mark als Unterstützung während der Gefangenschaft. 22. Beh(e)men, [die] (149, 186, 193f., 197) Behemen 149 (Anm. b), 186 Behmen 193f., 197 Vgl. Boemis 23. Behme/Behem, Hannus (106, 115, 185, 197) Behme, Hannus 106, 115, 197 Behem, Hannus 185 Es hat mehrere Familien und Personen mit diesem Namen gegeben, weshalb eine Identifizierung unmöglich ist. So gab es ein Breslauer Stadtgeschlecht Behme, zu dem ein Hans, genannt der lange Hans, gehörte; er war 1407 Schöffe im Rat der Stadt. Siehe dazu CDS 11, S. 91. Allgemein zu diesem Geschlecht s. Pusch 1, S. 130– 133. Ein Johann Beheme war 1416 Urkundenzeuge des Markgrafen Wilhelm II. von Meißen (CDSR I.B.3, S. 504), und in den Ordensquellen um 1418 wird ein Hannus Beheme als Reuße bezeichnet (OBA 2708). Ebenfalls im Jahr 1418 erscheint Johannes Beheme de Kernicz als Zeuge und des Königs von Böhmen Mann im Landbuch des Fürstentums Schweidnitz-Jauer von 1412-1419 (Pfotenhauer, S. 204f. Anm. 4). Er gehörte dem Geschlecht von Seydlitz (Seidlitz) an und wird deshalb in einer in Schweidnitz ausgestellten Urkunde als „Hannß Behme Seidlitz zu Kerniz gesessen“ bezeichnet (von Seydlitz und Kurzbach, Beiträge II, S. 27; vgl. ebd. S. 29, 34, 36ff.). Erwähnt werden soll auch Hannus Behme aus Bernstorff, der 1427 von der Stadt Görlitz als Fußsöldner aufgenommen wurde (CDLS II,1, S. 436). Um 1440 kommt ein Hans Bheme als Söldner der Stadt Breslau vor (von Czettritz und Neuhaus II, G.8 und G.9. – Zum alten schlesischen Adelsgeschlecht Behem s. Kneschke  1, S. 274. Naheliegend ist die Identifizierung mit dem Hannos Beme, der in einem Absagebrief an den Orden von 1414 als Gefolgsmann Herzog Konrad Kanthners von Oels bezeichnet wird (OBA 2111). Der Beginn des Solddienstes für Hannus Behme im Jahr 1410 lässt sich nicht feststellen, weil dieser Söldner erst im Zusammenhang mit seiner Gefangennahme



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in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 namentlich in Erscheinung tritt. Er war Geselle des Nickel von Loeben und gehörte zu den Dienern des Königs von Ungarn. Dies deutet darauf hin, dass er erst im Herbst 1410 nach Preußen. gekommen ist. Der Sold des Nickel von Loeben und seiner Gesellen für die Zeit vom 22. September bis zum 20. Oktober 1410 wurde wegen ihrer Gefangenschaft von Herrn Heinz von Ohlau in Vertretung in Empfang genommen (Soldbuch, S.  102). Hannus Behme wurde offenbar gegen sog. Wiederstellung freigelassen, denn wir finden ihn gegen Ende des Jahres nochmals im Soldbuch (S. 115, 106f.). Am Heiligabend begab er sich mit anderen Söldnern (Hannus Trenhoff, Peter Hennenberg, Heynrich Lockaw und Peter von Sperling) mit insgesamt 12 Spießen und 2 Schützen zu Wolfhart von Rachenau. Sein Dienst endete am 5. Februar 1411. Während seiner Gefangenschaft erhielt er 5 Mark als Unterstützung vom Orden. 24. Behme, Mattis (73) Ein Mathes oder Mathis Behme (Beheme) kommt in Görlitzer Urkunden um 1430 und 1442 vor (CDLS II, 2, S. 123; IV, S. 228). Möglicherweise ist er identisch mit dem Mattis Behme, der nach den Angaben im Soldbuch zu den Söldnern in der Rotte des Hans von Stewitz gehörte. Ihr Dienst für den Orden begann am 18. Juni 1410, aber sie sind zu spät nach Preußen gekommen, um an der Schlacht bei Tannenberg teilnehmen zu können. Teile der Rotte, darunter auch Mattis Behme mit 2 Spießen, verließen das Ordensland nach der Soldzahlung am 8. Oktober 1410. Sie haben für die Rückreise Zehrung für einen halben Monat erhalten. 25. Behme/Beheme, Ulrich (183, 194) Beheme, Ulrich 183 Behme, Ulrich 194 Ulrich war Diener eines Herrn von Kittlitz, wobei nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob es sich um Herrn Hans oder Herrn Polke von Kittlitz handelt. Beide haben an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Ulrich wurde in dieser Schlacht gefangengenommen und erhielt vom Orden 7 Schock alte Groschen im Wert von 14 Mark als Unterstützung. In den Gefangenenverzeichnissen wird er unter den Böhmen aufgeführt. Vgl. dazu Štĕpán, S. 10 unter Oldřich. Im Jahr 1400 verzichtete Leutko, Sohn eines Ulrich Beheme, „auf allen Besitz zum Rabin im Schweidnitzer Weichbild gegen das Kloster Grüssau“ (von Czettritz und Neuhaus II, D.95). 26. Beme, Peter (27) Dieser Söldner ist wohl identisch mit dem Peter Beheme, der zusammen mit seinem Bruder Nickel Erbherr auf Voitsdorf, Kr. Goldberg-Haynau, war und in drei Urkunden des Jahres 1411 vorkommt (UB Liegnitz, S. 287, 289 und 291). An einer dieser Urkunden vom 28. September 1411 befindet sich an einem Pergamentstreifen „ein kleines Siegel in schwarzem Wachs, im Wappen drei Schlüssel mit der Umschrift Petir Boeme“ (ebd., S. 289).

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Peter Beme diente zusammen mit Rulant von Schellendorf und Heinz von Schellendorf in der großen Rotte des Nickel von Kottwitz und hat demnach bei Tannenberg gekämpft. Am 20. Juli 1410 erhielten die drei Söldner auf der Marienburg Sold für 17 Spieße, ein Geldgeschenk wegen des bei Tannenberg erlittenen Schadens und eine Soldvorauszahlung für 3 Wochen, die als Zehrung für die Rückreise verwendet werden konnte und wohl auch wurde. 27. Bennewitz, Nickel von (84) Benewicz, Nickel Sächsisches Adelsgeschlecht, das sich im 13. oder 14. Jahrhundert nach der Niederlausitz wandte und im 17. oder 18. Jahrhundert erloschen ist (von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 12; vgl. Kneschke 1, S. 306). Dieses Geschlecht ist nicht mit dem Breslauer Patrizier- und Ratsherrengeschlecht Benewitz zu verwechseln (Pusch 1, S. 136). Der Ordenssöldner Nickel von Bennewitz diente im Jahr 1410 in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. mit 2 Spießen und 1 Schützen. Er hat somit an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Nach der Soldzahlung am 7. Oktober verließ er Preußen. 28. Berbisdorf, Jon von (77) Berwichsdorff, Jon von Nach Adelslexikon XVII (Nachträge), S. 73f., meißnisches Geschlecht, das mit Johannes Berbißdorff, Bürgermeister von Freiberg, 1347 urkundlich zuerst erscheint. Das Stammhaus wird von Kneschke mit Berbisdorf bei Chemnitz (Amtshauptmannschaft Chemnitz) angegeben, „doch steht auch Berbisdorf bei Moritzburg mit der Familie in Verbindung, da auf diesem Sitze die von Berwigestorf 1445 erscheinen“ (Kneschke 1, S. 317, Literatur ebd.); von Mülverstedt gibt Berbisdorf bei Moritzburg (Amtshauptmannschaft Großenhain) als Stammhaus an (ders., Ausgest. Preuß. Adel/ Sachsen, S. 13). 1405 ist eine Elisabeth von Berwigistorff urkundlich belegt (CDSR I.B.2, S. 542). Jon von Berbisdorf befand sich im Jahr 1410 mit 1 Spieß und 1 Schützen in der geselschafft des Jon von Schönfeld, deren Dienst am 22. Juni begann und die nicht an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Der Dienst endete am 5. Oktober, als die Söldner mit Zehrung für 3 Wochen Preußen wieder verließen. 29. Bertholdsdorf, Paul (55) Bertholdisdorff, Pauwel Johannes Voigt sieht hierin einen österreichischen Söldner aus dem Adelsgeschlecht Perchtoldsdorf (Namen-Codex, S. 119), aber es gibt auch andere Deutungsmöglichkeiten. So ist 1409 ein Allexius Bertoldisdorf als Bürgermeister zu Jauer belegt, er stammte offenbar aus Bertholdsdorf im Kreis Striegau (CDS 35, S. 52f.). Im Land Glatz gab es ein Bertholdisdorf und das Geschlecht Bertolsdorf (so!), aus dem während der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts u.a. Ernst, Hans und Stephan nachzuweisen sind (UB Glatz, Personenverz. auf S. 557f.; vgl. Volkmer und Hohaus, Glatzer



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Amtsbuch und Glatzer Stadtbuch). Von anderen Ortschaften mit diesem Namen soll hier nur noch Bertholdsdorf im Kreis Reichenbach erwähnt werden. Pauwel Bertholdisdorff hatte 2 Spieße und war Geselle des Herrn Georg von Czettritz. Er gehörte zu den Söldnern, die bei Herrn Czenke von Borsnitz blieben, als Georg von Czettritz Preußen verließ und wird nur im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 17. Dezember 1410 namentlich erwähnt. Sein Dienst endete am 30. Januar 1411. 30. Bewer, Pauwel (29) Über diese Familie wurde nichts Näheres ermittelt. 1430 ist ein Glogauer Bürger Johann Bewerer urkundlich belegt (CDS 28, S. 73). Ein Jacob Bewer erscheint in einem Ordensbrief von 1458 (OBA 15068). Pauwel Bewer befand sich zusammen mit Nickel von der Assel (Ossel) in der Rotte des Nickel von Kottwitz. Am 20. Juli 1410 nahmen sie auf der Marienburg ihren Sold für 11 Spieße und 2 Schützen in Empfang. Die ungewöhnlich hohe Vorauszahlung, die sie durch Nickel von Kottwitz erhalten hatten, deutet darauf hin, dass sie ihre Ausrüstung z. T. erst mit Hilfe dieses Geldes erworben haben. Angaben über Geldgeschenke des Ordens wegen erlittenen Schadens in der Schlacht bei Tannenberg fehlen, ebenso die sonst übliche Ergänzung, dass für drei weitere Wochen Sold oder Zehrung ausgezahlt seien. 31. Beyer, Casper (33, 103) Es gab eine ganze Reihe Familien Beyer im schlesischen Raum, sowohl bürgerliche als auch adlige, weshalb eine Zuordnung zu einer bestimmten Familie mit Fragezeichen zu versehen ist. Nach der Vermutung von Pusch 1, S. 150, handelt es sich um ein Mitglied der Breslauer Ratsfamilie Beyer (nämlich Kaspar, der 1417 als verstorben genannt wird), aber Puschs Hinweis auf die Tabelle bei Anders, S. 102, die wiederum auf dem Namen-Codex von Johannes Voigt aufbaut, ist kein hinlänglicher Beweis. Zu diesem Kaspar Beyer siehe auch Pfeiffer, Tabelle 4, S. 325. Eine Alternative zu dieser Deutung kann freilich hier nicht gegeben werden, denn der Name Kaspar wurde ansonsten nicht ermittelt. – Vgl. Kneschke 1, S. 404f. Casper Beyer diente 1410 als Söldner in der Rotte des Kaspar von Gersdorff und hat somit bei Tannenberg mitgekämpft. Er und Nickel von Debschitz erhielten am 20. Juli auf der Marienburg Sold für 10 Spieße und 1 Schützen sowie 20 Mark als Schadenshilfe. Möglicherweise ist Kaspar im selben Jahr ein zweites Mal nach Preußen gekommen, diesmal in der Rotte des Heinrich von Ponickau, für die der Solddienst am 16. Oktober begann (vgl. Soldbuch, S. 103). Wohl Anfang Februar 1411 erhielten er und Wenczlaw Wach außer ihrem Sold für 2 Spieße und 2 Schützen Zehrung für einen halben Monat. 32. Beyer, Hannus (119f.) Grundsätzlich gilt, was zu Casper Beyer gesagt wurde: Eine sichere Identifizierung des Geschlechts und der Person ist nicht möglich. Unter Hinweis auf Anders, S. 102,

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geht Pusch 1, S. 145, davon aus, dass es sich um ein weiteres Mitglied der Breslauer Ratsfamilie Beyer handelt, nämlich um Hans d. J., gestorben 1461: „In seiner Jugend hatte er als Rottenführer des Deutschen Ordens an der Schlacht von Tannenberg teilgenommen“. Vgl. Pusch 4, S. 28. Siehe auch Pfeiffer, Tabelle 4, S. 325. Näheres über diesen Hans Beyer bei Pusch 1, S. 145f. Es ist wohl derselbe Hannos Beyer, der nach von Czettritz und Neuhaus II, G.71a, im Jahr 1450 Hauptmann von Breslau war. Erwähnt werden soll auch eine Eintragung in den Görlitzer Ratsrechnungen zum Jahr 1408: Einen botis keyn Prebus zu dem von Hockenburn von Hannus Beyers weyn, den wir hatten in unserm gefencnisse, 4 gr. (CDLS III, S. 557). Ein Söldner Hans Beyer aus Görlitz findet sich in CDLS II,2, S. 135. Entgegen der oben zitierten Behauptung von Pusch hat Hans Beyer nicht an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen, denn nach Aussage des Soldbuches dienten er, Peter Heydwolff und Hannus Pfyffer zuerst in der Rotte des Otto von Nostitz, die nicht bei Tannenberg gewesen ist (s. unter Otto von Nostitz). Als ihr Rottenführer Ende November 1410 Preußen verließ, wechselten sie zu Czaslau von Gersdorff über, der am Silvesterabend nach Hause zog. Da sie bereits unter Otto von Nostitz Zehrung erhalten hatten, wurde ihnen anheimgestellt, entweder zwei Wochen länger zu dienen oder aber das entsprechende Geld bei der Rückreise dem Komtur von Tuchel zu übergeben. Sie hatten 3 Spieße. 33. Beyersdorf, Heinz von (187, 199) Beyerdorff, Hencze von 187 Beyersdorf, Henczel 199 Sächsisches Adelsgeschlecht, das im 13. (vielleicht sogar im 12.) Jahrhundert urkundlich zuerst erscheint und im 17. Jahrhundert erloschen ist. Die Familie besaß u.a. Beiersdorf im Kreis Liebenwerda. Roitzsch im Kreis Bitterfeld war lange ihr Hauptsitz. Näheres bei Kneschke 1, S. 405 und von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 17. Vgl. Lehmann, Urkundeninventar, S. 66, Nr. 152, sowie u.a. UB Liegnitz, Nr. 527, S. 326f., und CDSR I.B.2, S. 535. Heinz von Beyersdorf wurde in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen und kommt in den beiden Verzeichnissen OBA 1616, Hs. A und B, als Empfänger von 4 Mark als Unterstützung durch den Orden vor. Weitere Angaben über ihn und seinen Dienst für den Deutschen Orden wurden nicht ermittelt. 34. Biber, Heinz (165) Biber, Heyncze Nach Witting, Steiermärkischer Adel, S. 252, gehörte das erloschene Geschlecht Biber dem steiermärkischen Uradel an. In Oberösterreich gab es ein Geschlecht Piber (Frhr. Weiß von Starkenfels, S. 250, 770). Erwähnt werden soll auch die bürgerliche Breslauer Ratsfamilie Bieber des 16. und 17. Jahrhunderts, die ursprünglich offenbar in Wohlau ansässig war (Pusch 1, S. 154). Diesen Söldner dürfen wir als Schlesier bezeichnen, denn er wird zusammen mit einer Reihe schlesischer Adliger aufgeführt. Da der Orden nunmehr finanziell nicht



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in der Lage war, das Soldgeld sofort auszuzahlen, stellte der Hochmeister Heinrich von Plauen am 5. Februar 1411 in Thorn einen Schuldbrief für sie aus. 35. Bibran, Martin von, Herr (182) Beberaw, her Mertin Über die Verbindungen dieses heute erloschenen schlesischen Adelsgeschlechts mit dem fränkischen Geschlecht Bibra sind verschiedene Behauptungen und Vermutungen aufgestellt worden. Nach Kneschke 1, S. 412f., der sich auf ältere Literatur stützt, sollen sie „eines Stammes sein“, während Blažek I, S. 9, dafür keinen zwingenden Grund sieht. Er zählt „die von Bibran“ zum schlesischen Uradel. Siehe auch die recht ausführliche Darstellung bei Wernicke, S. 420-425. Martin war Sohn eines Seifried von Beberow oder Beberaw in der Bunzlauer Gegend. In den Jahren 1403-1411 erscheint er in Urkunden, die mit Zinsverkäufen u.ä. zu tun haben; dazu Wernicke, S. 420f. Eine Erklärung für die Benennung „Herr“ in dem Gefangenenverzeichnis OBA 1616 (Hs. A), das unsere Quelle ist, wird bei Wernicke allerdings nicht gegeben. Offenbar war her Mertin Beberaw Ritter, was auch in zwei Urkunden des Deutschen Ordens vom 22. Februar 1419, in denen er als Zeuge vorkommt, bestätigt wird. Es handelt sich um Perg.-Urk., Schiebl. LIII, Nr. 36 (Regesta II, Nr. 1942), und Nr. 38 u. 42 (ebd., Nr. 1943). Der Name wird dort Bebraw und Beberan geschrieben. Herr Martin erscheint nicht namentlich im Soldbuch, sondern nur in der Hs. A des Gefangenenverzeichnisses. Daraus geht hervor, dass er in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen wurde. Seine soziale Stellung kommt durch die hohen Geldbeträge, mit denen er vom Orden während der Gefangenschaft unterstützt wurde, zum Ausdruck. Insgesamt waren es 180 Gulden. Auch weiterhin war Martin von Bibran als Söldnerführer für den Deutschen Orden tätig. Am 29. Mai 1417 schrieb Hochmeister Michael Küchmeister an einige Adlige, unter ihnen Merten Beberel, sie sollten jetzt keine Söldner mehr anwerben, da der römische König den Frieden wohl verlängern werde (OF 8, verschollen, S. 454f., hier nach Fb. 66, S. 58). Am 11. März 1418 ersuchte der Hochmeister Merten von Beberach, 30 Spieße, aber nicht mehr, für ihn anzuwerben, besonders (Armbrust-) Schützen, und diese zum Zuzuge bereitzuhalten (OF 10, verschollen, Nr. 227, hier nach Fb. 66, S. 111). Die Beziehungen waren offenbar gut, denn Anfang 1419 wurde Martin von Bebirach im Auftrag des Hochmeisters in diplomatischer Mission an den König von Böhmen gesandt. Am 23. Februar stellte Michael Küchmeister einen Kredenzbrief für ihn aus (OF 10, verschollen, Nr. 351, hier nach Fb. 66, S. 142). 36. Birchen, Hans von (184, 195) Byrchen, Hannus 184 Bierchin, Johannes 195 Aus diesem schlesischen Geschlecht ist Mitte des 14. Jahrhunderts u.a. ein Günther urkundlich belegt. Er kommt 1350 in einer Landschöffenliste vor und wird von Pfeiffer, S. 157, dem Adel zugerechnet. 1352 und 1357 erscheint Guntherus Byrchin als Zeuge in zwei Urkunden des Dorfes Domslau (Lkr. Breslau); siehe CDS 4, S. 20, 23.

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Weitere Angaben über das Geschlecht mit Literaturhinweisen und Nennung einiger Mitglieder aus der Zeit um 1400 bei Jurek, S. 313f. Der Ordenssöldner Hans von Birchen wird im Soldbuch nicht namentlich erwähnt, aber wir erfahren aus den Gefangenenverzeichnissen, dass er Geselle (Begleiter) des Herrn Heinz von Borsnitz gewesen und in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen worden ist. Vom Orden erhielt er 10 Mark als Unterstützung während der Gefangenschaft. Dieser Hannos Byrichen gehörte zu den Unterzeichnern eines Absagebriefes an den Orden (daz wyr nochgeschreben ryttern und knechten euwir und der euwern fynde syn wellen), der von einer großen Anzahl schlesischer Adliger vor dem 19. Juli 1414 ausgestellt wurde (OBA 2112). 37. Birchen, Heinrich von (55) Byrchen, Hey[n]rich Dieser Söldner erscheint nur einmal im Soldbuch und zwar im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 17. Dezember 1410. Er hatte zu diesem Zeitpunkt 8 Pferde und gehörte zu den Gesellen des Herrn Georg von Czettritz, „die bei Herrn Czenke [von Borsnitz] blieben, als Herr Georg hinauszog“. 38. Birkenhain, [N. N.] von (47, 50, 52, 141) Byrkenhayn 47, 50, 52 Byrkenhaen 141 Schlesisches Adelsgeschlecht, nicht mit Birkhahn oder Birckhahn oder mit der bürgerlichen Familie Birkenhan (vgl. Pusch 1, S. 163ff.) zu verwechseln. Nach Sinapius I, S. 265, kam das Geschlecht im 14. Jahrhundert im Treibnitzschen vor. Siehe ferner Kneschke 1, S. 436, und Jurek, S. 202. Der Name findet sich aber auch im 15. Jahrhundert, wobei allerdings nicht klar ist, ob es sich um dasselbe Geschlecht handelt (CDSR II, 2, S. 203; 5, S. 66, 167, 176; 15, S. 56). Hierbei ist der Name wohl von Birkenhain (-Limbach) bei Wilsdruff (Amtshauptmannschaft Meißen) hergeleitet. Der bekannteste Vertreter des Adelsgeschlechts dürfte Johann von Birkenhain gewesen sein, der 1364 Landeshauptmann zu Militsch war (Haeusler, Geschichte, S. 366). Der Ordenssöldner Birkenhain, dessen Vorname nicht bekannt ist, hatte 3 Spieße in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg befand er sich demnach in Konitz. Als der Hauskomtur von Schlochau am 18. Juli 1410 die Auslagen der Söldner an deren Wirte in Konitz bezahlte, betrug die Summe für Byrkenhaen 4 Mark und 3 Firdung. Siehe die Darstellung unter Czenke von Borsnitz. Der Solddienst Birkenhains endete am 15. November 1410, als er das Ordensland verließ. 39. Bischoffswerder, Siegfried von (119) Bisschoffeswerder, Syfryt Aus Bischofswerda in der Oberlausitz stammendes Geschlecht, das mit Rüdiger von Bischofswerde, Bürger in Görlitz, 1305 urkundlich erscheint und nach Erwerb von Ebersbach bei Görlitz (Lkr. Görlitz) um 1400 in den Landadel überging. Siehe hierzu



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Adelslexikon XVII (Nachträge), S. 93f., und von Boetticher, Die von Bischoffswerder, vor allem S. 81 und 86. Die Mitglieder des Geschlechts schrieben sich mal mit, mal ohne „von“ oder „de“; diese vorangestellten Wörter galten übrigens zu damaliger Zeit keineswegs als das Kriterium eines adligen Namens. An weiterer Literatur s. Knothe, S. 127–131, und von Boetticher, Adel, S. 22-25. Vgl. Kneschke I, S. 442, Wernicke, S. 425f., und Jurek, S. 203. Ein Heynrich Bisschoffwerder ist in einem Absagebrief vom Juli 1414 als Hofgesinde des Herzogs Bernhard von Oppeln aufgeführt (OBA 2111). Im Weichbild der Stadt Polkwitz (Kr. Glogau) gab es 1418 einen Bernhard Bisschoffwerde (CDS 28, S. 56). Ein undatierter Brief OBA 28886 führt den Namen Heyncze Bischoffwerder an. Zu einigen weiteren Mitgliedern des Geschlechts s. das Register von Seeliger in CDLS II, hier S. 755. Der im Soldbuch vorkommende Siegfried von Bischoffswerder wird in einer am 30. November 1411 in Prag ausgestellten Urkunde des böhmischen Königs ebenso wie Nickel von Logau (die strengen Nickel von Lagaw und Seyfrid von Bischofswerde) als Machtbote Herzog Wenzels, des Bischofs von Breslau, erwähnt (UB Liegnitz, Nr.  455, S. 290f.). 1417 kommt er als Zeuge in einer in Schweidnitz ausgestellten Urkunde Sigmunds von Pogrell, des Hauptmanns in den Fürstentümern Schweidnitz und Jauer, vor (CDS 35, Nr. 105, S. 59). In einer anderen Urkunde von 1419, ausgestellt in Prag, bestätigten Herzog Ludwig von Brieg und Bischof Konrad von Breslau einen Schuldbrief über 150 Mark, die Seyfrid Bischoffswerde und Franzke von Haugwitz von Schweidnitzer und Breslauer Juden geliehen hatten (UB Liegnitz, Nr. 511, S. 316f.). Nähere Angaben über den Kriegsdienst Siegfrieds für den Deutschen Orden im Jahr 1410 sind dem Soldbuch nicht zu entnehmen. Es geht nur hervor, dass er und Nickel von Zedlitz um die Jahreswende 1410/1411 (wohl Anfang 1411) eine zweiwöchige Vorauszahlung als Handgeld („offrasschunge“) für 2 Spieße erhalten haben. Ob Siegfried mit dem unten behandelten Bisschoffeswerder identisch ist oder nicht, lässt sich nicht feststellen. 40. Bischoffswerder, [N. N.] von (62) Bisschoffeswerder Siehe unter Siegfried von Bischoffswerder. Es kann nicht festgestellt werden, ob es sich um ein und dieselbe Person handelt. Dieser Söldner wird im Soldbuch als Geselle des Herrn Hans von Kittlitz mit 2 Spießen und 1 Schützen aufgeführt. Er ist demnach in der großen Rotte des Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen gekommen und hat bei Tannenberg gekämpft. Am 3. Oktober 1410 erhielt er zusammen mit den anderen Gesellen und Herrn Hans von Kittlitz eine Ehrung (Geldgeschenk) vom Orden und für 2 Wochen Zehrung für die Rückreise aus Preußen. Im Übrigen siehe unter Hans von Kittlitz. Genannt werden soll in diesem Zusammenhang auch, dass sich ein Söldner namens Bischoppeswerder oder Bischoffswerder im Jahr 1431 in der Rotte des Friedrich von der Heyde befand (OBA 5742, 5758). Druck der letztgenannten Quelle bei Ekdahl, Zwei Musterungslisten, S. 59ff.

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41. Blankenstein (Blanckenstein), Friedrich von, Herr (67, 74f., 92) Blankensteyn, her 67, 74f. Blankensteyn 74 Blankensteyn, her Frederich von 74 Blankensteyn, Frederich 92 Aus dem sächsischen Kurkreis stammender Uradel unbekannten Stammhauses, der 1313 urkundlich auftritt und sich nach der Niederlausitz, Schlesien und später nach Mähren und Ungarn ausbreitete (Adelslexikon 1, S. 424). An älterer Literatur s. Kneschke 1, S. 457f., und Blažek II, S. 10. In Schlesien besaß das Geschlecht seit 1390 das Gut Buckowin im Fürstentum Oels (Buckowintke, Kr. Oels). In jenem Jahr hatten die Gebrüder Theoderich und Konrad von Blankenstein – der letztere war Rat des Herzogs Konrad von Oels – das Gut gekauft, später kamen weitere Güter in demselben Fürstentum und im Fürstentum Sagan hinzu. Herr Friedrich von Blankenstein führte im Sommer 1410 29 Spieße und 2 Schützen aus dem Fürstentum Oels nach Preußen. Sie erreichten Pommerellen erst am 2. Juli und haben nicht an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen (dazu Ekdahl, Kilka uwag, S. 117–123). Bereits nach Ablauf der ersten Dienstzeit Mitte August scheint Herr Friedrich seine Rotte in Preußen zurückgelassen zu haben, um weitere Söldner in Schlesien anzuwerben; er kam erst Anfang Dezember zusammen mit Nickel von Peiskersdorf und dem Kanzler (Hans) des Herzogs Konrad von Oels ins Ordensland zurück. Sie hatten am 26. November Crossen an der Oder mit 62 Spießen erreicht. Bis zum Abschluss des Thorner Friedens dürfte sich Herr Friedrich von Blankenstein dann in dieser neuen Rotte des Nickel von Peiskersdorf aufgehalten haben. 42. Bock, Stefan von (187, 199) Bok, Steffan 187 Borg, Stefan 199 Die hier vorgeschlagene Zuschreibung zum schlesischen Adelsgeschlecht Bock (auch Bog, Bok, Pogh etc.) setzt voraus, dass der auf S. 199 vorkommende Name „Borg“ verschrieben oder verderbt ist. Bei diesem Geschlecht handelt es sich um meißnischen, später auch nach der Niederlausitz und Schlesien übergesiedelten Uradel, der 1203 urkundlich zuerst erscheint. Literaturhinweise in Adelslexikon I, S. 451f., ferner u.a. Kneschke 1, S. 494f., und Blažek, S. 9. Andere Geschlechter mit demselben Namen werden u.a. von von Mülverstedt angeführt (ders., Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 20f.). Vgl. Jurek, S. 204. Ein Mitglied des Geschlechts mit dem Vornamen Stefan wurde nicht ermittelt, dagegen erscheinen in einer Urkunde vom 30. Dezember 1420 ein Ritter Hannus Pok (Bock), sein Bruder Nickel und seine Mutter Kónne. Sie waren zu Girlachsdorf, Kr. Bolkenhain, gesessen und Erbherren zu Diesdorf, Kr. Striegau (CDS 35, S. 63). Im Jahr 1427 begegnet ein Herman Bok zu Kuviczkow in herzogs Kenteners landen als ein burge (Bürge) (CDLS II,1, S. 477). Mit „Herzog Kanthners Land“ ist das Fürstentum Oels gemeint. Steffan Bok geriet in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 in Gefangenschaft und ist in den Verzeichnissen OBA 1616 zusammen mit vielen anderen Schlesiern aufgeführt. Vom Deutschen Orden erhielt er 4 Mark als Unterstützung.



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43. Bockau, Oswald von (85) Bockaw, Oswalt von Nach von Mülverstedt ist das Geschlecht Bockau (Bogkau) ein kleines, wenig. bekanntes Adelsgeschlecht des Stiftes Merseburg, das nach geringer Ausbreitung. und Begüterung im 16. Jahrhundert erlosch (ders., Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 22). Der Name erscheint in einem Brief des Statthalters der Ballei Thüringen an den Hochmeister vom 11. Mai 1432, in dem er mitteilt, dass er diesem zwei neu aufgenommene Thüringer Deutschordens-Brüder schickt: Also schick ich hie uwern gnaden die ersamen hern Johann von Hongend und hern Oswalt von Bockauwe, Doringe, [...] (OBA 6086). Der Söldner Oswald von Bockau befand sich im Jahr 1410 in der Rotte des Meißners Jon von Köckritz (u.a.m.) und hat demnach bei Tannenberg gekämpft. Nach den Angaben im Soldbuch diente er mit 10 Pferden. Man fragt sich deshalb, warum die ausgezahlte Summe bei der letzten Soldabrechnung am 7. Oktober 1410 lediglich der für 4 Pferde entsprach. 44. Boehn, [N. N.] von, Herr (181) her Bone Das uradlige pommersche Geschlecht von Boehn stammt der Überlieferung nach aus Boenen bei Kamen in Westfalen. Es ist wahrscheinlich über die brandenburgischen Böhne (Bohne) nach Pommern gekommen, wo die Familie 1279 urkundlich zuerst erscheint. Das Geschlecht war zunächst in und um Kolberg gesessen, später auch in der Gegend von Köslin, Schlawe und Stolp. Andere Familienangehörige waren in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in der Neumark begütert, wo besonders Arnd de Bone hervortrat. Siehe hierzu vor allem das Vorwort bei von Boehn. Weitere Literatur u. a. in Adelslexikon 1, S. 473. Der her Bone war nach dem Gefangenenverzeichnis OBA 1616 (Hs. A) Ritter und hatte einen Gesellen, der ebenfalls Ritter war. Sie sind unter der Rubrik Mewe aufgeführt und haben zusammen 14 Mark als Unterstützung vom Orden erhalten, wohl eben auf der genannten Burg. Nähere Angaben über die Person, über den Kriegsdienst oder die Umstände der Gefangennahme werden nicht gemacht. 45. Boemis (183) Vgl. Beh(e)men 46. Bogenhusen, Heynrich (103) Dieser Söldner mit 1 Spieß in der Rotte des Herrn Heinz von Ohlau dürfte erst im Herbst 1410 nach Preußen gekommen sein. Er ließ sich mit Hilfe anderer Quellen nicht ermitteln. Ob es sich um einen Schlesier handelt, muss dahingestellt bleiben. Zwei Ortschaften Bogenhausen befinden sich im süddeutschen Raum; sie gehören zu München bzw. zum Bezirksamt Rottenburg Laaber (Müllers Ortsbuch, S. 98).

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47. Bogschütz, Hans (187, 199) Bowmschatcz, Hannus 187 Bogeschatcz, Hannus 199 Ein Adelsgeschlecht mit diesem Namen wurde nicht in der Literatur ermittelt, aber es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den Hannos von Boguschicz, der im Jahr 1408 als Besitzer des Dorfes Bogschütz, Kr. Oels, belegt ist (Haeusler, Geschichte, S. 388). Der Name „Bowmschatcz“ ist als verderbte Form zu betrachten. Ebenfalls im Fürstentum Oels gab es um 1410 einen Nicolaus Bogeschiz, der „ein Beamteter Herzogs Conrad des Dechanten von Oels gewesen sein dürfte“ (CDS 4, S. 252 Anm. 2). Ein Kanonikus zu Glogau und Breslauer Domvikar, der 1418 und 1426 als Urkundenzeuge in Erscheinung tritt, hieß Johannes Bogschicz (CDS 24, S. 174f.). Damit ist nicht gesagt, dass eine verwandschaftliche Beziehung besteht, denn „Bogschütz“ und Orte mit ähnlich lautenden Namen gab es in verschiedenen Teilen Schlesiens. Hans Bogschütz wurde in der Schlacht vor Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen. Nach den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 erhielt er vom Orden 5 Mark als Unterstützung. 48. Bohnke/Behnke (183, 194) Es handelt sich um einen böhmischen Söldner, der in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen wurde. Näheres über ihn ist nicht bekannt. Štĕpán, S. 10, nennt ihn ohne weitere Angaben Bohuněk. Vom Deutschen Orden erhielt er 10 Mark als Unterstützung während der Gefangenschaft. 49. Bohusch von Perutze (Bohuš z Peruce), Herr (39, 179, 183, 189. 193) Bohusse von Perucze 39 her Bogusch von Porusch 179, 189 her Bohusch 183, 193 Sberucze (verballhornt aus: z Peruce) 183, 193 Der Name dieses böhmischen Adligen erscheint sowohl im Soldbuch als auch in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616, denn er ist als Söldner nach Preußen gekommen und wurde bei Tannenberg gefangengenommen. Angaben darüber und über die Schäden, die er während der Ausschreitungen gegen die Ordenssöldner in Danzig Anfang August 1410 erlitten hat, finden sich in einem Brief des römischen Kaisers Sigmund vom 21. Juni 1437, den dieser an Hochmeister Paul von Rusdorf richtete. Zu den Ereignissen in Danzig s. Ekdahl, Danzig, wo auch der Brief Sigmunds abgedruckt ist (ebd., S. 146f.). Siehe ferner Regesta Imperii XI, Nr. 11830, und Štĕpán, S. 9f. In den Gefangenenverzeichnissen wird der Name verderbt wiedergegeben, so, als habe es sich um zwei verschiedene Personen gehandelt. Aus „z Peruce“ ist „Sberucze“ geworden. Peruč (Perutz) liegt etwa 10 km östlich von Laun und 30 km nordwestlich von Prag. Herr Bohusch gehörte zu den Söldnern, dy her Wenczlaw von Donyn herinbrochte (S. 37). Während der Soldzahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 nahm er Geld für 10 Spieße und 1 Schützen in Empfang. Von finanzieller Unterstützung wegen



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Schäden, die er in der Schlacht bei Tannenberg erlitten habe, ist dagegen nicht die Rede (S. 39). Er war bei Tannenberg gefangengenommen worden, wurde jedoch wie die meisten anderen Söldner gegen das Versprechen, sich zu einem bestimmten Termin in Krakau einzufinden, zeitweilig „auf Wiederstellung“, „auf die Hand“, freigelassen (Zu diesem Begriff s. Ekdahl, Verträge, S. 63.). Nach den Soldzahlungen am 20. Juli sandte ihn Heinrich von Plauen, der Stellvertreter des gefallenen Hochmeisters, nach Danzig, wo er zusammen mit anderen Ordenssöldnern helfen sollte, die Stadt zu verteidigen. Während der genannten Ausschreitungen erlitt er Schäden in unbekannter Höhe. Nach Angaben des deutsch-römischen Kaisers Sigmund in dem oben genannten Brief von 1437 musste der streng Bohusse von Perutcze, unser diner und lieber getruer, nach dem Thorner Frieden 4 Wochen im Gefängnis verbringen und selbst das geforderte Lösegeld aufbringen. Auch sei die ihm von den Amtsleuten des Treßlers in Heilsberg gezahlte Schadenshilfe (nämlich 40 Mark und danach nochmals 10 Mark; Soldbuch, S. 179 und 189 bzw. 183 und 193) bei weitem nicht ausreichend gewesen, denn es fehlten noch 350 Schock böhmische Groschen, d. h. rund 525 Mark. Spätere Aufforderungen an den Orden, die Schuldsumme zu zahlen, seien nach Sigmund erfolglos geblieben (Ekdahl, Danzig, S. 146f.). Inwiefern das Eingreifen des Kaisers zugunsten von Herrn Bohusch von Perutze von Erfolg gekrönt gewesen ist, geht nicht hervor, aber gerade das Schweigen der späteren Quellen in dieser Angelegenheit deutet darauf hin, dass eine gütliche Regelung bald erfolgt ist. 50. Bolberitz, Bernhard von (84) Bolfericz, Bernhart von Adelsgeschlecht aus der Oberlausitz, das sich nach dem westlich von Bautzen gelegenen Dorf Bolbritz (Amtshauptmannschaft Bautzen) nannte. Erste urkundliche Erwähnung bereits 1283, dann wieder erst im 15. Jahrhundert, als drei verschiedene Linien des Geschlechts (Pietzschwitz, Seitschen und Förstchen) in Erscheinung traten. Das Stammgut war dann nicht mehr im Besitz der Familie. An Literatur seien genannt: Kneschke, 1, S. 543, Blažek II, S. 11, Knothe, S. 135–139, und von Boetticher, S. 26. In CDLS II,1, S. 43 und 317 finden sich die Namen Hans (Hannus), Heinrich und Gerhard, dagegen nicht Bernhard, der auch sonst nicht ermittelt werden konnte. Der Söldner Bernhard von Bolberitz hatte 2 Spieße in der Meißner Rotte des Jon von Köckritz und hat demnach an der Schlacht von Tannenberg teilgenommen. Sein Name kommt allerdings erst im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 7. Oktober 1410 vor. Das Geld in Höhe von 77 Gulden wurde nicht von ihm persönlich, sondern in Vertretung von Lorenz von Leschke in Empfang genommen. Der Grund dafür ist nicht bekannt. 51. Boltze, Clericus von (184, 195) Bolcze, Clericus 184 Boltcze, Clericus 195 Erloschenes schlesisches Adelsgeschlecht der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer. Stammsitze waren die Zeiskenburg bei Freiburg (Kr. Schweidnitz) und der Boltzen-

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stein im Jauerschen. Das Geschlecht scheint sich früh in mehrere Linien geteilt zu haben, die sich nach ihren Stammsitzen nannten, so Boltz(e), Czeisberg und Grunaw (Grunau). Siehe beispielsweise Heinrich und Sander von Grunau, die ebenfalls im Soldbuch vorkommen. Häufigste Erwähnung im 14. Jahrhundert und am Anfang des 15. Jahrhunderts. Siehe Blažek II, S. 11, Kneschke 1, S. 547, und Wernicke, S. 426f. Die ältere Geschichte des Geschlechts behandelt Jurek, S. 204ff. Im Landbuch C der Fürstentümer Schweidnitz-Jauer wird im Jahr 1375 ein Hofmeister Herr Clericus Boltze nicht weniger als elfmal erwähnt; er war zugleich Burggraf zu Falkenstein. Sein Bruder Nickel war Hofmeister und Burggraf zu Hornsberg. Siehe CDS 27, S. 9 (Anm.) und 177; ebd. 35, S. 42, und die Ausführungen bei von Czettritz und Neuhaus I u. II. Der nur in den Gefangenenverzeichnissen namentlich erwähnte Clericus Bolcze kann mit dem oben genannten Hofmeister und Burggraf nicht identisch sein, denn dieser starb um 1400. Stattdessen könnte es sich etwa um einen Sohn oder Neffen handeln. Er wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt vom Deutschen Orden 30 französische Schildgulden als Unterstützung. 52. Boltze, Hans von (184, 195) Bolcze, Johannes 184 Bolcze, Hannus 195 Bei diesem Mitglied des Geschlechts mag es sich um den Johannes Bolcze, genannt Cyras (Cziras) handeln, der am 20. Mai 1408 als Urkundenzeuge in Erscheinung tritt (Landbuch K, fol. 66, des Fürstentums Schweidnitz-Jauer, Regest bei von Czettritz und Neuhaus II, A.25b). Am 16. Mai 1410 kommt er als Urkundenzeuge unter dem Namen „Hans Ziras“ vor; ebd., O.7. – Es gibt aber auch eine weitere Möglichkeit, denn ein „Johannes von Grunaw“ (Grunau) aus dem Geschlecht Boltze ist am 8. Mai 1419 als Urkundenzeuge belegt (ebd., E.56). Ebenso wie Clericus wurde auch Hans oder Johannes Boltze bei Tannenberg gefangengenommen. Die ihm vom Orden gewährte Unterstützung betrug 10 Mark. 53. Borne (Borna) Franzke [Truchseß] von, Herr (132f., 165) Borne, der vom 132f. Borne, her Franczke von 165 Wie unten dargelegt werden soll, handelt es sich nicht um ein Mitglied des märkischen uradligen Geschlechts von dem Borne, das 1264 urkundlich im Havelland auftritt. Zu jenem Geschlecht s. Adelslexikon II, S. 16, ferner ausführlich Schmidt, Die Familie von dem Borne. In der genannten Arbeit von Schmidt wird im 18. Kapitel (Bd. 1, S. 273–280) Herr Franzke von Borne unter Bezugnahme auf die Angaben im Soldbuch und auf dem Schuldschein des Hochmeisters von 1411 sowie unter Hinweis auf Johannes Voigts Namen-Codex erwähnt (ebd., S. 274). Die Überschrift jenes Kapitels lautet: „Versprengte Glieder der Familie von Born, von dem Borne, deren Zugehörigkeit zu dem alten pommersch-neumärkischen Geschlecht wahrscheinlich ist, ohne daß der genealogische Zusammenhang nachgewiesen werden kann“.



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Es gibt jedoch eine ganze Reihe von Urkunden, teilweise mit Siegeln, aus denen der Schluss gezogen werden kann, dass Herr Franzke nicht dem märkischen, sondern dem alten meißnischen Geschlecht Truchseß von Borne (Borna) entstammte. Es handelt sich um Urkunden aus den Jahren 1403–1405, aus denen hervorgeht, dass Herr Franciscus oder Frenczel (Frenczil) vom Borne in Schlesien gesessen war und zwar zu Puze (Pwze) im Saganschen Weichbild (Pause, Kr. Sagan) (CDS 28, S. 254f.). Sein Siegel mit der Umschrift S.FRANCZKEN.VON.BORNE und der Darstellung eines Adlers im Schilde beweist die Zugehörigkeit zum Geschlecht Truchseß von Borne. Die Ausführungen von Schmidt über dieses Geschlecht im Kapitel 17 seines Buches (Bd. 1, S. 219– 239) sind demnach zu ergänzen. Vgl. hierzu Kneschke 1, S. 576, und Jurek, S. 207. In den Görlitzer Ratsrechnungen erschienen in der Woche nach dem 18. November 1413 her Franczko von Warnsdorff unde der von Borne, die mit Wein und Bier geehrt wurden (CDLS III, S. 663). Ebenfalls geehrt wurden in der Woche nach dem 1. August 1416 Herr Ulrich von Biberstein, Herr Buske von Landsberg und her Frenczil von Bone (ebd., S. 731). Siehe ferner ebd., S. 747 (1418) und CDLS II, S. 186 (1424). In diesem Zusammenhang kann auch Kezeman vom Borne genannt werden, er kommt in dem Absagebrief an den Orden von 1414 als volger (Gefolgsmann) Herzog Konrad Kanthners von Oels vor (OBA 2111). Am 8. Januar 1411 zahlte der Orden einen Monatssold für 46 Spieße und 2 Schützen an Herrn Franzke von Borne („den von Borne“) und Heinrich von Hocke, die allerdings nicht selbst das Geld in Empfang nahmen. Von diesen Söldnern gehörten 20 Spieße und 1 Schütze dem von Borne, der nachträglich mit ihnen nach Preußen gekommen und zu Herrn Franzke von Warnsdorf gestoßen war. Sie hatten noch keine Vorauszahlung (offrasschunge) erhalten. Demnach sind sie erst nach dem 16. Oktober 1410 in den Solddienst des Ordens getreten. Für die Zeit ab dem 8. Januar 1411 bis zum Abschluss des Thorner Friedens am 1. Februar stellte der Hochmeister Heinrich von Plauen am 5. Februar einen Schuldschein für eine Reihe von Söldnern aus, unter ihnen Herr Franzke von Warnsdorf und Herr Franzke von Borne. Wie die bereits angeführten Belegstellen in den Görlitzer Ratsrechnungen beweisen, standen die beiden auch später in enger Beziehung zueinander. Siehe ferner die Darstellung unter Herrn Franzke von Warnsdorf. 54. Borsnitz, Czenke von, Herr ([11], 45–49, 51, 53ff., 59, 67ff., 118f., 124, 135, 140, 142) Borsnicz, her Czenke 45, 51, 53, 69 her Czenke 46–49, 53ff., 59, 67f., 118f., 124, 135 Borsnicz, her Czenke von 53 Borsenycz, her Czenke von 53 Borsnicz, her 54 Borsenytz, her Zcenke von 140 Burssenytz, her Zcenke von 140 Borssenitz, her Zcenke von 142 Burssenitz, her Zcenke von 142 Bursnitz, her Zcenke von 152

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Schlesisches Adelsgeschlecht, das schon im 13. Jahrhundert urkundlich vorkommt; s. Blažek I, S. 14, wonach das Geschlecht Ende des 17. Jahrhunderts erloschen ist. Vgl. Kneschke 1, S. 583f. Die ältere Geschichte des Geschlechts bis Ende des 14. Jahrhunderts wird ausführlich erörtert bei Jurek, S. 207f. (unter Borschnitz). Czenke (Tschenko) von Borsnitz erscheint in den Jahren 1418 und 1419 öfter als Zeuge im Breslauer Landbuch (Pfotenhauer, S. 205 Anm. 6). Im Juni 1410 führte Herr Czenke von Borsnitz zusammen mit Herrn Nickel von Logau eine größere Söldnerrotte mit 120 Spießen nach Preußen. Ihr Solddienst begann am 18. Juni in Crossen an der Oder, am 2. Juli werden sie die Komturei Schlochau in Pommerellen erreicht haben. Die Annahme liegt nahe, dass sie zu spät gekommen sind, um sich mit dem Hauptheer des Ordens zu vereinigen, das gerade in diesen Tagen – wohl am 1. oder 2. Juli – von Thorn nach Deutsch-Eylau aufgebrochen ist. Der Grund für den Abmarsch war die unerwartete Nachricht von dem Weichselübergang des polnischen Heeres, der die Ordensführung vor neue strategische Aufgaben stellte. Jedenfalls hat diese Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau nicht an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen, sondern war zur Zeit der Schlacht in der Stadt Konitz in Pommerellen untergebracht. – Zur Problematik s. Ekdahl, Kilka uwag, S. 115–123, 130; vgl. die Einführung in der Soldbuchedition, S. 13. – Als der Hauskomtur von Schlochau Johann von Alffter von der Niederlage des Ordensheeres bei Tannenberg Nachricht erhielt, bezahlte er am 18. Juli die Auslagen der Söldner bei deren Wirten in Konitz und sandte sie als Verstärkung zur Marienburg, wo sie rechtzeitig vor Beginn der Belagerung durch das polnisch-litauische Heer eintrafen. Siehe hierzu die Soldbuchedition, Anhang 3 und die im Soldbuch mit eingebundene Aufstellung Johann von Alffters über die Auslagen in Konitz (S. 140ff.), ferner ebd., S. 54f. Die Stärke dieser Rotte, 120 Spieße, ergibt sich aus den Angaben im Zusammenhang mit den Soldzahlungen (ab S. 45). Viele der Söldner werden namentlich erwähnt, da der Orden bemüht war, ihren Dienst bis zum Verlassen des Landes möglichst genau zu erfassen. Die damit verbundenen Schwierigkeiten gehen aus den Eintragungen deutlich hervor. Herr Czenke von Borsnitz hatte 5 eigene Spieße im Solddienst. Außerdem erhielt er Ende 1410 vom neuen Hochmeister Heinrich von Plauen eine Ehrung in Höhe von 320 Gulden (S. 53). Am 30. Januar 1411 wurden der letzte Sold und die Zehrung für einen halben Monat ausbezahlt. Als der Waffenstillstand am 9. Dezember 1410 vereinbart wurde, gehörte Czenke von Borsnitz zu den Ratgebern des Hochmeisters. Siehe die Bestätigung des Waffenstillstandes durch Heinrich von Plauen (Druck: Lites ²II, Nr. 64, S. 455ff., hier S. 457) und den Brief von Plauens an die Fürsten und Stände des Deutschen Reiches vom 14.  Dezember (Druck: Voigt und Schubert, Jahrbücher, Beil. 3, S. 395–399, hier S. 397). Der Name des Söldnerführers findet sich auch in dem Verpflichtungsbrief des Hochmeisters bezüglich der Bezahlung von 100 000 Schock böhmischer Groschen an den König von Polen vom 31. Januar 1411 und in zwei Verzeichnissen der Bürgen des Ordens für die Bezahlung dieser Summe (Druck: Pelech, Der Verpflichtungsbrief, Anh. I, S. 59–62, hier S. 59; II. S. 62f., hier S. 63; III, S. 63). Sein Vorname schreibt sich in diesen Quellen Czenke, Czennike (bei Voigt unrichtig „Czenneko“) und Tschenke.



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55. Borsnitz, Gunzel von (46, 50f., 53, 141) Borsnicz, Gonczel 46, 51, 53 Borßenicz, Gunczel 50 Borsitz, Guntzel 141 Gunzel (Gunzelin) von Borsnitz ist bereits 1386 als bischöflicher Hauptmann zu Ottmachau, Kr. Grottkau, urkundlich belegt (Pfotenhauer, S. 205 Anm. 6). Im Jahr 1410 hatte Gunzel 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Siehe unter Czenke von Borsnitz. Am 20. Dezember begab er sich wieder nach Hause. 56. Borsnitz, Heinz von, Herr (36, 64–67, 69, 184, 187, 194, 199) Borsnicz, her Heyncze 36, 64-67, 69, 184 Borsnicz, her Heyncze von 64 Borsnicz, Hencze 187 Borsnicz, her Heyncze 194 Borsnicz, her Hincze 194 Borsnicz, Hincze 199 Herr Heinz von Borsnitz ist 1407 als Rat des Herzogs Konrad III. von Oels belegt. Durch ihn fasste das Geschlecht im Fürstentum Oels festen Fuß (Blažek I, S. 14). In dem Absagebrief schlesischer Adliger an Hochmeister Heinrich von Plauen von etwa 1411–1413 (OBA 2025) kommt neben fünf anderen Mitgliedern des Geschlechts (Kunze, Hannus, Jon, Nickel und Paczko) auch Hencze von Bursniczs vor. Im Jahr 1431 wurden die verstorbenen Heinz von Borsnitz und sein Sohn Kunze in einem Brief des Herzogs Konrad von Oels erwähnt (Pelech, W sprawie okupu, I, S.  136 Anm. 23). Bereits im Krieg 1409 war Heinz von Borsnitz ein bedeutender Söldnerführer des Deutschen Ordens (Ekdahl, Soldtruppen, S. 53, 58-60; ders., Mercenaries, S. 354). In einem Brief vom 5. September desselben Jahres wird her Heyntze Borsnicz als Ritter bezeichnet (OBA 1129). Siehe ferner OBA 1134 und das Treßlerbuch zum Jahr 1409, S. 569, wo er zusammen mit Opitz von Seidlitz angeführt wird. Vgl. Kutowski, S. 459f. Im Jahr 1410 nahm Herr Heinz von Borsnitz mit seiner Rotte an der Schlacht bei Tannenberg teil und wurde dabei gefangengenommen. Am 20. Juli erhielt er auf der Marienburg Sold für 40 Spieße und war demnach zeitweilig „auf die Hand“, d. h. „auf Wiederstellung“, freigelassen worden. Aus den Verzeichnissen im Anhang 24 der Soldbuchedition geht hervor, dass er dann noch einmal gefangengenommen wurde, nämlich in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410. In dem Verzeichnis OBA 1406 von etwa November 1410, das von M. Biskup ediert worden ist (Biskup, Z badań, S. 701–712), heißt es auf S. 709f.: Woytek Serpsky und Micola Zlosnewa sollen ledig machen Peter Kossicz und Hencz von Borsnitz, und ap sie der nicht konnen ledig gemachen, so sollen sie sich widder gestellen off Wynachten. Werden sie ouch ledig, so sollen sie die 15, vor die sie gelobet haben, gleich wol gestellen. – Die genannten Polen Wojciech Sierpski und Mikołaj Leśniewski waren zu Starosten von Soldau bzw. Osterode ernannt worden und bei der Wiedereroberung Preußens im Herbst 1410 dem

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Orden in die Hände gefallen (Biskup ebd., S. 709 Anm. 103). Sie wurden in Osterode gefangengehalten (ebd., S. 709). Näheres über das Schicksal des Heinz von Borsnitz um diese Zeit geht aus den Quellen nicht hervor, da er offenbar in Polen gefangengehalten wurde. Siehe hierzu auch Kutowski, S. 473 Anm. 1. Mehrere seiner Begleiter („Gesellen“) sind indessen in Preußen im Solddienst des Ordens geblieben, zum Teil bis zum Abschluss des Thorner Friedens. Die komplizierten Aufstellungen im Soldbuch zeugen von den Bemühungen des Ordens, die Dienstzeit der einzelnen Söldner möglichst genau festzuhalten. 57. Borsnitz, Hermann von (47, 51f.) Borsnycz, Herman von 47 Borsnicz, Herman 51 Herman 52 Adliger aus Schlesien, der 1415 im Neißer Lagerbuch von 1414 bis 1418 belegt ist (Pfotenhauer, S. 205 Anm. 6). In dem Absagebrief schlesischer Adliger an Hochmeister Heinrich von Plauen von etwa 1411–1413 (OBA 2025) ist auch Herman von Bursniczs zu finden. Hermann von Borsnitz hatte 2 Spieße in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau und wird zusammen mit Pritzlaw von Borsnitz aufgeführt. Die Vermutung liegt nahe, dass sie Brüder waren. Nach einer Soldauszahlung am 15. November 1410 dienten Hermann und Pritzlaw von Borsnitz vermutlich in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz bis zum 30. Januar 1411 mit 4 Spießen und 2 Schützen. Vgl. dazu die Angaben im Soldbuch auf S. 54 oben. 58. Borsnitz, Konrad von (47, 49, 141) Borsenycz, Conrad von 47 Borsnicz, Conrad 49 Borssenitz, Conrad 141 Schlesischer Adliger, der in dem Absagebrief OBA 2025 als Conrad von Bursniczs aufgeführt ist. Er ist möglicherweise identisch mit dem Cuncze Borsnitcz von der Hartha, der 1429 im Kampf gegen die Hussiten fiel (vgl. SS. rer. Siles. VI, S. 156). Bei dem Ortsnamen handelt es sich wohl um Hartha im Kr. Lauban. Vgl. die Darstellung unter Heinz von Borsnitz. Im Jahr 1410 befand sich Konrad von Borsnitz mit 4 Spießen als Geselle des Czenke von Borsnitz in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Am 10. September begab er sich angeblich nach Hause (recessit), verließ aber erst nach einer Soldzahlung am 8. Oktober mit den 4 Spießen Preußen (S. 49). 59. Borsnitz, Pritzlaw von (47, 51f.) Borsenycz, Pryczlaw von 47, 52 Borsnicz, Priczlaw von 51 Schlesischer Adliger. Da er stets zusammen mit Hermann von Borsnitz aufgeführt wird, liegt die Vermutung nahe, dass sie Brüder waren.



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Pritzlaw von Borsnitz hatte 2 Spieße und 2 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Nach einer Soldauszahlung am 15. November 1410 dienten er und Hermann von Borsnitz vermutlich in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz bis zum 30. Januar 1411 mit 4 Spießen und 2 Schützen. Vgl. dazu die Angaben im Soldbuch auf S. 54. 60. Borsnitz, Wenzel von (65) Borsnicz, Wenczlaw Schlesischer Adliger, wohl aus dem Fürstentum Oels, der als Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Am 3. Oktober 1410 erhielten er, Janke, Hans von Kahle und Nickel Prilse Sold für 5 Spieße und 2 Schützen. 61. Bortwitz, Siegfried von (84) Bortwicz, Syfrit von Der Name leitet sich vermutlich von Bortewitz bei Dahlen (Amtshauptmannschaft Oschatz), etwa 40 km östlich von Leipzig, ab (vgl. CDSR II,1, S. 206). Mitglieder des Geschlechts kommen in mehreren Meißner Urkunden vor, so beispielsweise ein Ritter Fr. de Bortewicz 1306 (CDSR II,15, S. 216), Syfridus de Bortewicz 1338 (ebd., II,1, S. 350), Hans genant von Borthewicz 1384 (ebd., II,15, S. 260), Heinrich Bortewicz 1384 (ebd., S. 41), ein Edelknecht Ditteriche von Bórtewicz 1385 (ebd., S. 260f.) und Katharina von Bortewitz 1405 (ebd., I.B.2, S. 542). Die Behauptung von Pfotenhauer, S. 205, dass es sich bei Siegfried von Bortwitz um ein Mitglied des schlesischen Geschlechts von Borwitz handelt, ist somit nicht zutreffend. Möglicherweise ist er identisch mit dem Sifrid von Borthowitcz, wegen dessen Aufnahme in den Deutschen Orden der Vogt der Neumark im Jahre 1430 zwei Briefe an den Hochmeister schrieb (OBA 5429 und 5446). Siegfried von Bortwitz hatte 1 Spieß in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. Er hat demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. 62. Borwitz, Heinrich von (112) Borowitz, Heynrich Schlesischer Uradel, dessen Stammreihe mit Nikolaus (Nickel) von Borwitz beginnt (Adelslexikon II, S. 25). Das ursprünglich aus Polen stammende Geschlecht war bereits im 14. und 15. Jahrhundert in Schlesien mit mehreren Gütern ansässig. Näheres bei von Zedlitz-Neukirch 1, S. 290, und Kneschke 1, S. 587f., beide mit weiterführenden Literaturangaben. Nach von Zedlitz-Neukirch befand sich im Jahr 1425 ein Heinrich von Borwitz am Hof Herzog Ludwigs II. von Liegnitz. In diesem Fürstentum besaß das Geschlecht die Güter Koitz und Leusersdorf (Lkr. Liegnitz). Ein Heinrich Burwitz kommt 1418 als Zeuge in einer in Freystadt ausgestellten Urkunde vor (CDS 24, S.  3). Erwähnt werden kann auch Conrod von Borowicz, der 1411 als Landrichter und „Mann des Königs“ im Fürstentum Schweidnitz-Jauer erscheint (CDS 35, S. 54).

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Heinrich von Borwitz wird mit 3 Spießen erst im Zusammenhang mit einer Soldauszahlung im Dezember 1410 genannt. Er dürfte zu den schlesischen Söldnern gehört haben, die von Georg von Wirsberg angeworben worden waren und ihren Dienst am 16. Oktober 1410 antraten (vgl. Soldbuch, S. 45 Anm. 136). Am 5. Februar 1411 verließ er Preußen. 63. Borwitz, Nickel von (134) Borowicz, Nickel Mit Nickel von Borwitz beginnt die Stammreihe des Geschlechts (s. Heinrich von Borwitz). Er und sein Bruder Christoph besaßen Wiltschkau (Wültschkau, Kr. Neumarkt) und waren auch im Liegnitz’schen begütert. Im Jahr 1414 begleiteten sie die schlesischen Herzöge zum Konstanzer Konzil (Kneschke 1, S. 587). 1418 kaufte Nickel nach dem Liegnitzer Landbuch von 1414 bis 1422 Zinsen in Ober Heide (Pfotenhauer, S. 205 Anm. 7), 1423 war er Urkundenzeuge des Herzogs von Liegnitz (UB Liegnitz, S. 330) und 1426 erscheint Nickel Borewitz als Schöffe beim Landgericht in Liegnitz (ebd., S. 345 u. 350). Letztmalig kommt er als Urkundenzeuge des Hauptmanns der Fürstentümer Schweidnitz-Jauer am 20. Dezember 1433 vor (CDS 35, S. 74). Nickel von Borwitz und ein weiterer Söldner vom Geschlecht Atze erhielten am 4. Februar 1411 Sold für 5 Spieße, mit denen sie 19 Tage dem Orden gedient hatten. Das Geld nahm stellvertretend für sie Herr Peter von Schellendorff in Empfang; der Grund dafür ist nicht bekannt. Sie waren vorher in der Rotte des Hans von Redern und dürften demnach erst am 16. Oktober 1410 in den Dienst des Ordens getreten sein (s. unter Franzke von Redern). 64. Bose Hannus (33). Vielleicht soll dieser Name nicht als „Bose Hannus“, sondern als „Hannus Bose“ gelesen werden? In dem Fall würde es sich um ein Mitglied des sächsischen uradligen Geschlechts Bose handeln. Siehe dazu u.a. GGT U 1902, S. 144, und Adelslexikon II, S. 26f. (mit weiterführender Literatur). Für die im Soldbuch angegebene Lesart geben die Quellen nicht viel her. Ein Posehannus arbeitete im Jahr 1406 mit seinen Gesellen in einem Steinbruch und wird in den Görlitzer Ratsrechnungen jenes Jahres mehrfach erwähnt (CDSL III, S. 520–523, 525–530, 531–534). Der Name Possehanns findet sich auch in Quellen der 1420er Jahre (CDLS II, S. 506, 529). Bose Hannus und Heinrich von Mesenau sind im Jahr 1410 als Ordenssöldner in der Rotte des Nickel von Kottwitz nach Preußen gekommen. Demnach haben sie bei Tannenberg gekämpft. Nach der Schlacht erhielten sie auf der Marienburg am 20. Juli 1410 Sold für 20 Spieße und 1 Schützen. 65. Boskowitz, Hans von (106, 185, 197) Paschkowicz 106 Pascowicz, Hannus 185 Paskowitcz, Hannus 197



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Mährisches Herrengeschlecht, das 1213 urkundlich zuerst erscheint (Procházka II, S. 15–20, mit ausführlichen Literaturangaben auf S. 15). In Schlesien, wo das Geschlecht in der männlichen Linie 1597 erlosch, findet sich zuerst 1322 ein Peter von Boskowitz (Blažek III, S. 4). Hans von Boskowitz war Geselle des Nickel von Loeben und gehörte zu den Dienern des Königs von Ungarn, die bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen wurden. Er wurde gegen einen Polen ausgetauscht: Janeke Dolanke liberabit Hannos Paskowitz (Biskup, Z badań, S. 705). Nach den Verzeichnissen OBA 1616 erhielt er während der Gefangenschaft 5 Mark als Unterstützung vom Orden. Wann der Gefangenenaustausch stattgefunden hat, steht nicht fest. Bekannt ist lediglich, dass der Sold für die bei Polnisch Krone gefangengenommenen Gesellen des Nickel von Loeben, unter ihnen Paschkowicz mit 4 Pferden, am 18. und 31. Dezember 1410 von Peter Schweinichen von Loeben in Empfang genommen wurde. 66. Boskowitz, [N.N.] von (61f.) Paschkowicz 61f. Paskowicz 62 Dieses Mitglied des Geschlechts wird im Zusammenhang mit Soldzahlungen am 5. September und 3. Oktober 1410 genannt. Zusammen mit einem Rothenburg und Hans von Tader befehligte er 9 Spieße, für die am 3. Oktober auch für 2 Wochen Zehrung für die Rückreise gezahlt wurde. Vermutlich haben Boskowitz und Hans von Tader danach Preußen verlassen. Boskowitz diente in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz, die wiederum mit Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen gekommen ist. Ob er von Anfang an dabei gewesen ist und somit auch an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, ist aber anzunehmen. Er stammte wohl aus Schlesien, wie seine oben genannten Begleiter Rothenburg und Tader. 67. Bramer, Hans von (56, [145]) Brammer, Hannus Nach Kirnbauer von Erzstätt, 1. Abt., S. 38, handelt es sich um ein niederösterreichisches Adelsgeschlecht, das sich ursprünglich Bromber, später Bramber, Prember und häufig bloß Brams oder von Brams nannte (Bramer von Brambs). Der Name findet sich aber auch in Schlesien, im Fürstentum Breslau, denn am 10. Mai 1399 vermachte Paschco Bramyr seiner Frau Elisabeth 10 Mark jährlichen Zins auf seinen Besitz zu Pirschen (von Czettritz und Neuhaus II, B.20), 1414 verkaufte derselbe Paschke Bramer ein Vorwerk (Pfeiffer, S. 173), und 1420 erschienen in Breslau Paschke Bramber und andere „Königliche Manne(n), die uff der Banck sitzen“ (von Czettritz und Neuhaus II, E.58). Im Jahr 1426 finden wir Jakob Bramer (Pfeiffer, S. 226) und 1447 Heinz Bramer (von Czettritz und Neuhaus II, G.54). Im Soldbuch ist der Name von Hans von Bramer erst im Zusammenhang mit einer Soldzahlung für 3 Spieße und 1 Schützen am Silvesterabend 1410 zu lesen. Weitere Auszahlungen folgten, zuletzt am 6. Mai 1411 (die Angabe „Mai 5. 1410“ am Rande der Edition, S. 56, ist ein Versehen). Mit dem Orden gab es um diese Zeit

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Unstimmigkeiten wegen der Besoldung von 2 Spießen, für deren Dienst angeblich nicht Hans von Bramer, sondern sein Vetter Geld vom Komtur von Tuchel empfangen hatte. Trotz der späten Erwähnung steht fest, dass Hannus Brammer früh in den Solddienst des Ordens getreten ist und an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Vermutlich befand er sich zu jener Zeit in der großen Rotte des Nickel von Kottwitz. Diese Annahme stützt sich auf eine Äußerung in einem Brief desselben an den Hochmeister des Deutschen Ordens, der nach dem Tod Ulrichs von Jungingen auf dem Schlachtfeld von Tannenberg freilich erst Hochmeisterstatthalter war, nämlich Heinrich von Plauen. In diesem in Krakau ausgestellten Schreiben von etwa Oktober 1410 teilt der bei Tannenberg gefangengenommene Nickel von Kottwitz die Höhe der von den Polen geforderten Lösesumme mit und schildert auch die Verluste, die er während des Auflaufs gegen die Ordenssöldner in Danzig (Anfang August 1410) erlitten hat (s. dazu unter Nickel von Kottwitz). In dem Brief heißt es ferner: Auch betthe ich euwir gnade von Hannus Bram wegn, meyns frundis, der auch geschaczt ist uff 150 bhemysche schok unde off 1 panczir unde off 2 armbrist, der euwirn gnadin auch groz gedint hat, daz ir deme auch sin frundin usrichtunge thut; [...]. Dieser Bitte wurde sicherlich bald entsprochen, denn Nickel von Kottwitz war einer der bedeutendsten Söldnerführer des Deutschen Ordens. Jedenfalls ist aus dem Brief zu schließen, dass Hans von Bramer ebenfalls bei Tannenberg in Gefangenschaft geraten ist. 68. Braun, Hans von (32) Brune, Hannus Vermutlich handelt es sich um ein Mitglied des alten schlesischen Adelsgeschlechts Braun, das sich im 16. Jahrhundert über die Grenzen Schlesiens hinaus verbreitete. Siehe Kneschke 2, S. 25f., mit weiteren Literaturhinweisen. Hannus Brune (auch Brunow, Brüne) erscheint in den Jahren 1405–1409 mehrmals als Urkundenzeuge von Johann, Herzog von Schlesien und Herr zu Glogau und Sagan (CDS 24, S. 167; 28, S. 47ff.; 31, S. 19ff.). Er ist wohl nicht identisch mit Johanes Brune, burger czu dem Sagan, der 1381 ebenfalls als Urkundenzeuge erwähnt wird (CDS 4, S. 301). Zu den Landleuten und Mannen im Weichbild und Land zu Groß Glogau gehörte nach einer Urkunde vom 16. August 1410 ein Niclos Brunow (CDS 28, S. 51f.). Hans von Braun ist in der Rotte des Nickel von Kottwitz nach Preußen gekommen und hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielt er auf der Marienburg Sold für 4 Spieße. 69. Braun, Simon von (30, 61ff.) Brune, Symon Wohl schlesischer Adliger aus der Herrschaft Glogau und Sagan; vgl. Hans von Braun. Simon von Braun und Hans Kauer dienten in der Rotte des Nickel von Kottwitz und haben an der Schlacht von Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielten sie auf der Marienburg Sold für 10 Spieße und 2 Schützen und außerdem ein Geldgeschenk in Höhe von 7 ½ Mark wegen ihres in der Schlacht erlittenen Scha-



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dens. Im Herbst 1410 dienten sie in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz. Symon Brune wird letztmalig bei einer Soldauszahlung am 17. Oktober 1410 namentlich erwähnt (S. 63), dürfte aber bis zum Thorner Frieden zu den Söldnern des Hans von Kittlitz gehört haben. 70. Breme, Hans (159) Breme, Hans Der Familienname Breme kommt gelegentlich in schlesischen und sächsischen Quellen vor. Ein Kaele Breme war 1417 Bürger zu Sprottau (CDS 31, S. 22), während Kaspar und Nickel Breme im Jahr 1410 in Oberebersbach (Neustadt Saale) gesessen waren (CDSR II.2, S. 358; vgl. ebd. S. 249 zum Jahr 1390). In der Stadt Retz in Nieder-Österreich gab es 1418 einen Ratsmann Laurentius Breme (CDS 31, S. 23). Siehe ferner u.a. CDS 28, S. 33. Der Söldner Hans Breme hatte 3 Spieße am Jahresende 1410, als er vom Komtur von Schlochau eine letzte Soldzahlung für 2 Monate und außerdem für 2 Wochen Zehrung für die Rückreise aus Preußen erhielt. Im Soldbuch selbst wird er nicht namentlich erwähnt, weshalb der Beginn seines Dienstes für den Orden nicht festgestellt werden kann. 71. Briesen, Erhard von (93) Pryse, Erhart Vermutlich handelt es sich um ein Mitglied des sächsischen/lausitzischen Geschlechts von Briesen, das sich nach Kneschke 2, S. 71f., früher Briese schrieb und wohl von der gleichnamigen, ursprünglich neumärkischen Adelsfamilie zu unterscheiden ist. Siehe ferner Blažek III, S. 73; Knothe, S. 141f.; von Boetticher, S. 27; Jurek, S. 314f. Erhart Pryse wird nur einmal kurz im Soldbuch erwähnt. Er und Barthus Forchener hatten 3 Schützen bei Nickel von Peiskersdorf, für die ab dem 12. Januar 1411 für 3 Wochen Sold berechnet wurde. 72. Brille, Hannus (78) Von den im General-Index von Jäger-Sunstenau aufgeführten Geschlechtern mit ähnlich lautenden Namen dürfte keines in Frage kommen. In den durchgesehenen Quellensammlungen fanden sich ebenfalls keine Hinweise. Von Hannus Brille ist somit lediglich bekannt, dass er als Deutschordens-Söldner bei Tannenberg in der Rotte des Kaspar von Gersdorff gekämpft hat. Am 14. September erhielt er einen Monatssold für 1 Schützen und wurde in dem Zusammenhang namentlich erwähnt. Er dürfte sich um diese Zeit unter den Söldnern des Otto von Nostitz befunden haben. 73. Brox, Hannus (131) In der einschlägigen Literatur wurden keine Angaben über dieses Geschlecht gefunden, weshalb auch nicht gesagt werden kann, ob der Name eventuell von der Stadt Brüx in Böhmen abgeleitet ist. Diese Stadt hieß im Mittelalter u. a. Brox. Vgl. CDLS III, S. 156: Henricus notarius versus Brox ad dominum nostrum ducem 70 gr. Jedenfalls wird man behaupten können, dass die im Soldbuch genannten Hannus und Heinz

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beide Schlesier waren, denn sie dienten mit anderen Söldnern zusammen, die nachweislich aus Schlesien kamen. Über den Solddienst des Hannus Brox ist nur bekannt, dass er und Hans von Schwobsdorff im Januar 1411 Sold oder Zehrung für 2 Wochen für 13 Spieße erhielten. 74. Brox, Heyncze (26, 113) Dieser Söldner ist vermutlich Schlesier, vgl. Hannus Brox. Er diente zusammen mit Tyle von Abschatz, Heinz von Liebenau und Peter von Zoltitz in der Rotte des Nickel von Kottwitz, die bei Tannenberg gekämpft hat (siehe unter Tyle von Abschatz). Später dürfte er unter Heinrich von Schwobsdorff gedient haben. Im Januar 1411 heißt es von ihm, dass er sich zu Herrn Martin von Busewoy (Buswa) geschlagen hat, wie es auch Hans von Schwobsdorff und Tunkel taten, während Heinrich von Schwobsdorff das Ordensland bereits verlassen hatte. 75. Brusnitz, [N.N.] (42) Vielleicht handelt es sich um ein Mitglied des schlesischen uradligen Geschlechts Briesnitz (Brisnitz), das im Fürstentum Schweidnitz und im Land Glatz gesessen war. Siehe dazu Blažek I, S. 15. Dieser Söldner befand sich unter den Leuten, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen brachte, und die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. Zusammen mit Hans vom Lohe erhielt er am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 4 Spieße, darunter eine Vorauszahlung für 3 Wochen Solddienst oder Zehrung für die Rückreise. 76. Bryge, Nyclos von der (141) Bryge heißt „Brieg“, und es ist denkbar, dass es sich einfach um einen Herkunftsnamen mit Bezug auf diese Stadt handelt. Denkbar ist auch eine Zuordnung zu dem schlesischen bürgerlichen Geschlecht Brieger, von dem mehrere Mitglieder als Bürgen, Schöffen und Ratsmänner in Breslau und Glogau nachgewiesen werden können (vgl. Blažek I, S. 15). Ein Nickel Briger war 1418 und 1420 Glogauer Hofschöffe (CDS 28, S. 56, 58), und 1447 siegelten die Brüder Nickel und Bartusch Briger von Wilkow (Wilkau, Kr. Glogau) als Bürgen (ebd., S. 92). In einem Signaturbuch von 1430 im Breslauer Stadtarchiv findet sich der Name Jakusch vom Brige, während ein Nicolaus de Brega um 1435 Abt von Heinrichau war (SS. rer. Siles. VI, S. 99 u. 177). Siehe ferner u. a. CDS 9 und 11. Der Ordenssöldner Nyclos von der Bryge war während der Schlacht bei Tannenberg in der Stadt Konitz untergebracht. Es kann nicht festgestellt werden, zu welcher Rotte er gehörte, aber vermutlich diente er unter den Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Auf jeden Fall ist bekannt, dass der Hauskomtur von Schlochau seine Auslagen in Höhe von 3 ½ Mark bei den Bürgern in Konitz bezahlte, als die Söldner am 18. Juli 1410 aufbrachen, um zur Verteidigung der Marienburg zu eilen.



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77. Bubna, Raczko (von), Herr (185, 196) Kubena, her Barczke 185 Bubena, her Raczke 196 Böhmischer Uradel mit dem Stammhaus Buben bei Pleschnitz (Plešnic), Bezirk Mies. Im Jahr 1394 erscheint der „ehrbare Knecht“ (cliens) Stacho de Bubna als Burggraf auf Pottenstein. Unter seinen vermutlichen Söhnen Drzkraus dictus Stoklasa, Wenceslaus dictus Warlich et Raczko, famose et strenui milites de Buben teilte sich das Geschlecht 1415 in die Linien Bubna und Warlich von Bubna (Adelslexikon II, S. 148). An älterer Literatur s. Kneschke 2, S. 115f., und Gf. Meraviglia-Crivelli, S. 42f. – Nach Štĕpán, S. 10f., hier S. 11, war Stacho bereits 1389 königlicher Burggraf auf Pottenstein. Einige Angaben über Raczko (Racek) finden sich bei Štĕpán, S. 11. Wie aus den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 hervorgeht, gehörte er zum Hofgesinde König Sigmunds von Ungarn und wurde in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 von den Polen gefangengenommen. Vom Orden erhielt er während der Gefangenschaft 25 Mark als Unterstützung, ferner 190 Gulden für den Schaden, den er erlitten hatte, und schließlich weitere 30 Gulden. Später nahm er als Diener Sigmunds am Konstanzer Konzil teil. Die von ihm dabei gemachten Schulden in Höhe von 697 rheinischen Gulden wurden nach einem Verzeichnis vom 14. Mai 1418 vom König ersetzt (Regesta Imperii XI, Nr. 3181; vgl. Nr. 3175). 1423 verpfändete ihm Sigmund 30 Schock Kammerzins vom Städtchen Evanovic um 400 Schock Groschen (ebd., Nr. 5699). 78. Buchberg, Reynold (Reymolt) von (182, 192) Vielleicht ein Mitglied des altbayerischen Geschlechts Puchberg (s. Seyler, Abgest. Bayerischer Adel, I, S. 4; III, S. 81, 118). Es gab auch ein altadliges Geschlecht Buchberg, das gegen Ende des 17. Jahrhunderts aus Böhmen nach Schlesien kam (dazu Blažek, S. 47). Ein Ritter Heinrich Buchberger (aus Buchberg, Bezirksamt Wolfratshausen in Bayern?) erscheint in den Regesta Imperii XI, Nr. 3340, denn am 17. Juli 1418 wurde über ihn die Reichsacht verhängt. Die Teilnahme des Reynold von Buchberg an der Schlacht bei Tannenberg geht aus den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 (Soldbuch, S. 182, 192) hervor. Vom Deutschen Orden erhielt er 2 Mark und 30 Gulden als Unterstützung. Im eigentlichen Soldbuch wird er nicht namentlich genannt, weshalb auch nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob er als Söldner gedient hat oder eventuell auf eigene Kosten nach Preußen gezogen ist. 79. Buchow, Heinrich von (128) Buchaw, Heynrich Vorpommersches Adelsgeschlecht, dem schon 1382 Waschow bei Lassan im Kr. Greifswald gehörte und das 1676 in männlicher Linie erloschen ist (Kneschke 2, S. 122). Ein Monchow von Buchow war an der spektakulären Gefangennahme des Herzogs von Geldern im Jahr 1386 beteiligt. Siehe die Vorladung des Bischofs von Pomesanien von 1389 (Perg.-Urk., Schiebl. 51, Nr. 5; Regesta II, Nr. 1184), Druck bei

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Voigt, Cod. dipl. Pruss. IV, Nr. 59. Die Gefangennahme behandelt Paravicini, Preußenreisen 1, S. 245–252. Wann der Solddienst des Heinrich von Buchow begonnen hat, lässt sich nicht feststellen, denn er und ein anderer Söldner namens Jorge Stryfing waren zunächst in der Ordensburg Driesen in der Neumark untergebracht und erhielten ihr Geld für insgesamt 8 Spieße vom Vogt der Neumark, dessen Rechnungsbuch verschollen ist. Siehe dazu die Einleitung der Soldbuchedition, S. 14 Anm. 71. Erst für den Zeitraum 22. Januar bis 12. Februar 1411 kommen sie im Soldbuch vor. Am letztgenannten Tag bekamen sie für 3 Wochen Sold und für 2 Wochen Zehrung für die Rückreise aus dem Ordensland. 80. Budin, Hans von (184, 196) BÕden, Hans 184 Budin, Hannus 196 In seinem Buch über den Adel des Görlitzer Weichbildes um die Wende des 14. und 15. Jahrhunderts schreibt Walter von Boetticher über das Geschlecht von Budin: „Als Glied eines bis jetzt ganz unbekannten Geschlechts begegnet uns erstmalig im Jahre 1416 Peter von Budin“ (von Boetticher, S. 28). Offenbar ist der Ordenssöldner Hans von Budin, der 1410 bei Tannenberg gefangengenommen wurde und vom Orden 20 Gulden als Unterstützung erhielt, ein weiteres Mitglied des genannten Geschlechts. 81. Busewoy, Kitzold von (58ff.) Buswa, Kyczolt 58ff. Kyczolt 60 Schlesischer Uradel, der 1217 urkundlich zuerst erscheint und vor allem in den Fürstentümern Liegnitz, Brieg, Glogau und Jauer begütert gewesen ist (heute erloschen). Dazu Blažek III, S. 5f., Kneschke 2, S. 172 (mit Hinweisen auf ältere Literatur), Wernicke, S. 432–436, Pfotenhauer, S. 205 Anm. 9. Im Jahr 1407 kaufte Kitzold oder Kytschold zusammen mit seinen Brüdern Hans, Christoph und Georg ( Jorge) 23 Mark jährlichen Zinses auf Alt-Jäschwitz (Kr. Bunzlau) und Giersdorf (Wernicke, S. 435). Wohl im Hinblick auf seinen bevorstehenden Solddienst für den Deutschen Orden traf er am 31. Oktober 1409 letztwillige Verfügungen. Er kam offenbar wohlbehalten aus dem Krieg zurück und kaufte Ende 1412 Zinsen in Schmellwitz bei Schweidnitz, Lkr. Schweidnitz (Pfotenhauer, S. 205 Anm.  9, nach dem Landbuch von Schweidnitz-Jauer von 1407 bis 1419). Weitere Zinskäufe im Weichbild Schweidnitz im Mai 1412 verzeichnet von Czettritz und Neuhaus II, F.22, A.28 und E.42. Siehe ferner Wernicke, S. 435, aus dessen Angaben u. a. hervorgeht, dass Kitzold noch im Jahr 1423 urkundlich belegt ist. Erwähnt werden soll an dieser Stelle auch Jorge Busewoy aus Oels, der in einem Absagebrief schlesischer Adliger aus dem Jahr 1414 vorkommt (OBA 2111). Kyczolt Buswa befand sich ursprünglich in der Rotte der Herren Georg von Czettritz, Kunze Thamme von Seydlitz und Heinrich von Czirn, deren Solddienst am 18.  Juni 1410 begann. An der Schlacht bei Tannenberg hat diese Rotte nicht teilgenommen. Am 15. Oktober erhielt Kitzold Sold für 3 Spieße, am 12. November



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zusammen mit Nickel von Seydlitz Sold für 8 Spieße und am 10. Dezember, ebenfalls zusammen mit Nickel von Seydlitz, Sold für 13 Spieße. Später kamen weitere Söldner hinzu, sodass die Gruppe bei der Beendigung des Dienstes am 2. Februar 1411 18 Spieße und 1 Schützen unter Kitzold von Busewoy, Kretzing, Nickel von Hundt, Hans von der Wiese und Nickel von Seydlitz umfasste. 82. Busewoy, Martin von, Herr (113, 130f.) Buswa, her Mertin 113, 130f. her Mertin 131 Der Ritter Merten Busuwo erscheint bereits um 1400 in einer Urkunde des Sprottauer Stadtarchivs (CDS 31, S. 17f.). Nach dem Brieger Lehnsregister von 1402 bis 1432, Fol. 79, war er 1410 Herr auf Leisersdorf im Kreis Goldberg-Haynau (Pfotenhauer, S. 205 Anm. 6). 1413 war er Zeuge Herzog Wenzels, des Bischofs von Breslau (UB Liegnitz, S. 294). 1414 waren er und Hertel von Busewoy auf Bielau (wohl Bielau im Kr. Goldberg-Haynau) gesessen (Blažek III, S. 6), und im selben Jahr kommt er im Liegnitzer Landbuch von 1414 bis 1422, Fol. 20, als Bürge vor (Pfotenhauer, S. 205 Anm. 6). Noch um 1425 findet sich der Name Mertin Bussewa in einer in Auras, Kr. Wohlau, ausgestellten Urkunde (von Czettritz und Neuhaus II, F.26). Die Angaben auf S. 130 des Soldbuches belegen, dass Herr Martin von Busewoy zusammen mit Herrn Knyte von Landskron(e) und Girbrecht von Schellendorf im Oktober 1410 in den Solddienst des Deutschen Ordens getreten ist. Die Rotte bestand aus 140 Spießen und 1 Schützen. Diese Söldner gehörten offenbar zu denjenigen, die vom Großschäffer Georg von Wirsberg im Herbst 1410 angeworben worden waren. Von ihm, vom Prokurator und vom Münzmeister zu Thorn erhielten sie zunächst einen Vorschuss (offrasschunge) und Sold bis zum 27. November 1410. Noch bei der Soldzahlung am 22. Januar 1411 war die Spießanzahl unverändert geblieben. Zur gleichen Zeit erhielt Herr Martin Sold für 6 Schützen, die er in der Neumark zurückgelassen hatte (Soldbuch, S. 131). Später kamen 13 weitere Spieße von Hans von Schwobsdorff und Hannus Brox hinzu, weshalb die Rotte bei der letzten Soldzahlung am 5. Februar 1411 155 Spieße und 1 Schützen umfasste. Nun erhielt Herr Martin auch eine Ehrung des Ordens in Höhe von 60 Schildgulden. Bereits vorher hatte er 36 Schildgulden erhalten vor eyn pfert, vorloren czum Rayczes, als her mit unserm homeyster dar reyt czum konyge (ebd.). Diese Angabe bezieht sich auf Verhandlungen zwischen dem Hochmeister Heinrich von Plauen und dem polnischen König Władysław Jagiełło in Raciąż in Polen zwischen dem 10. und dem 13. Dezember 1410. Von der Bedeutung dieses Söldners zeugt auch der Umstand, dass er sowohl in dem Verpflichtungsbrief des Hochmeisters bezüglich der Bezahlung von 100 000 Schock böhmischer Groschen an den König von Polen vom 31. Januar 1411 als auch in zwei Verzeichnissen der Bürgen für die Bezahlung jener Summe aufgeführt ist (Pelech, Der Verpflichtungsbrief, S. 59 und 62f.). 83. Bycz, Heinrich von (86) Möglicherweise ist der Name als „Picz“ gleich „Peitz“ zu lesen. Peitz in der Niederlausitz liegt etwa 10 km nordnordöstlich von Cottbus. Ein Zabel von Peitz war Burg-

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mann zu Schiedlo 1317 (Lehmann, Urkundeninventar, Nr. 330, S. 145). Jurek führt in seinem Buch auf S. 315f. ein Geschlecht Byczeń auf. Heinrich von Bycz diente mit 2 Spießen in der Meißner Rotte des Jon von Köckritz u.a. und wird demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. Er erscheint namentlich im Soldbuch im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 7. Oktober 1410, als Jon von Köckritz für ihn und 52 weitere Spieße Sold und für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise in Empfang nahm. 84. Byssenburg, Petir (42) Ob der Name etwa mit Bissenberg, Kr. Wetzlar, oder Peißenberg bei Weilheim in Oberbayern in Verbindung steht, soll dahingestellt bleiben. Vgl. Seyler, Abgest. Bayerischer Adel, S. 26. Aus dem Soldbuch geht lediglich hervor, dass Petir Byssenburg 8 Spieße und 2 Schützen hatte und zu dem großen Söldnerhaufen des Herrn Wenzel von Dohna gehörte. Für den Schaden, den er in der Schlacht bei Tannenberg erlitten hatte, erhielt er 9 Mark vom Orden geschenkt. 85. Canitz (Kanitz), Hans von (44, 184, 195) Kanicz, Hannus von 44, 195 Konicz, Hannus von der 184 Meißnischer Uradel, der 1185 urkundlich zuerst erscheint und früh in zwei Stämmen auftritt, deren näherer Zusammenhang nicht feststeht. Der namengebende Stammsitz ist Canitz bei Wurzen in Sachsen (Amtshauptmannschaft Grimma). Der mit dem Deutschen Orden nach Preußen gekommene Stamm hat die Schreibweise „Kanitz“ angenommen. Näheres im Adelslexikon II, S. 226ff., mit Literaturhinweisen. Zu den Besitzverhältnissen des Geschlechts im Mittelalter siehe auch von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 31. Der Ordenssöldner des Jahres 1410 ist vermutlich identisch mit dem Hans von Kanitz, der in einer Urkunde vom 3. Juli 1409 als Bürge erscheint. In jener Urkunde ohne Angabe des Ausstellungsortes gelobt Heinrich von Kanycz den Markgrafen Friedrich IV. und Wilhelm II. umme das gevengniße, da sie mich ynne gehad haben, ihnen und ihren Leuten keinen Schaden zu tun, sondern sich an „Gleich und Recht“ genügen zu lassen. Als Bürgen werden genannt: Albrecht von Probyn, Caspar, Hans und Ulrich von Kanycz (CDSR I.B.3, Nr. 119, S. 105). Hannus von Kanicz war 1410 Geselle des Herrn Hans von Waldau und hatte 2  Spieße. Er wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und ist in den Gefangenenverzeichnissen zusammen mit Herrn Hans von Waldau, Herrn Heinrich von Haugwitz, Friedrich von Splassau und Heyde von Könneritz aufgeführt. Während der Gefangenschaft wurden sie vom Deutschen Orden finanziell unterstützt. Ein Hans von Canicz gehörte im Jahr 1436 zu einer Reihe von Söldnern, die gegenüber dem Hochmeister Paul von Rusdorf für die Forderungen des Heinrich von Maltitz an den Orden eintraten (OBA 7193). Siehe auch CDLS II,2, S. 406, 603.



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86. [Canitz/Kanitz], Nickel Nitzke von (133, 165) Nickel Niczke Nach Angabe des Herausgebers von CDS 28, S. 81, 83,102, stammte Nickel Niczke aus dem meißnischen uradligen Geschlecht derer von Canitz (Kanitz). Der Name Nickel Niczke (Nitczke, Nitczschke) kommt in den Jahren 1418–1457 mehrfach in Glogauer Urkunden vor. So ist am 10. März 1418 von „dem erbarn Nickel Nitczke und dessen Gute zu Grosen Wirbenicz [Groß Würbitz, Kr. Freystadt; vor 1820 Kr. Glogau] im Glogauer Weichbild“ die Rede (CDS 28, S. 56, vgl. S. 58). 1420 gehört er zu den „Mannen und Bürgern auf der Hofbank“ in Glogau (ebd., S. 58), 1422 ist er dort Hofrichter (ebd., S. 61) und 1428 Hofrichter und Zaudener (ebd., S. 71). Im Jahr 1440 erscheint er zweimal als Urkundenzeuge seines Herzogs (ebd., S. 81, 83). Einer Urkunde von 1457 ist zu entnehmen, dass Groß Würbitz ihm früher gehört hat (ebd., S. 102). Dieses ist wohl so zu deuten, dass er vor 1457 gestorben ist. Nickel diente als (Armbrust-)Schütze in der Rotte, deren Anführer die Herren Franzke von Warnsdorf, Kaspar von Dohna und Nickel von Kittlitz waren, und deren Solddienst am 16. Oktober 1410 begann. Bei der letzten Soldzahlung am 23. Dezember wurde ein Monatssold des Nickel Niczke versehentlich nicht ausgezahlt. Die betreffenden 4 Mark nahmen stattdessen Herr Kaspar von Dohna und Jenchin von Helwigsdorff (hier verderbt: Helmisdorff) am 3. Februar 1411 vertretungsweise entgegen. Trotzdem blieb der Orden u. a. Nickel Niczke Geld schuldig, wie aus dem Schuldbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen vom 5. Februar 1411 hervorgeht (Soldbuch, S. 165). Die Höhen der Einzelsummen sind nicht bekannt. 87. Chotienitz/Chotiemicz (Chotěnic, Chocenic), Janko von (176) Nach Blažek III, S. 7, handelt es sich um böhmischen Uradel, der sich nach dem gleichnamigen Stammsitz im ehemaligen Kauřimer Kreis nannte. Janko von Chotienitz wurde 1396 bevollmächtigter Landeshauptmann der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer. Er besaß Auras (Kr. Wohlau), das er 1412 an Peter von Schellendorf verkaufte. 1401 erwarb er Fürstenstein (Kr. Waldenburg) und Freiburg (Kr. Schweidnitz) sowie den Zoll von Landeshut. 1429 wird er noch als Zeuge bei der Verpfändung des Fürstentums Münsterberg angeführt. Abweichend hiervon heißt es bei von Czettritz und Neuhaus I, S. 124, dass Ritter Janko von Chotienicz 1407 zum Landeshauptmann der Fürstentümer ernannt wurde, nachdem er 1402 Fürstenstein erworben hatte: „Diese Ernennungen gingen zweifellos vom Böhmischen Herrenbund aus, wenn sie auch im Namen des Königs Wenzel geschahen.“ Als der Waffenstillstand zwischen dem Deutschen Orden und Polen am 8. Oktober 1409 geschlossen wurde (Weise, Staatsverträge I, Nr. 74, S. 74ff.; vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 55) gehörte Janken von Chotczemicz, hauptman czu Braslaw und czur Swydenicz, zur Gesandtschaft des römischen Königs Wenzel. Ebenfalls verhandelte er im Mai 1410 zusammen mit Herrn Benesch von Donyn (Dohna) als Bevollmächtigter Wenzels mit den Ordensgesandten über die durch das Nichterscheinen der polnischen Gesandten zum vorgesehenen Richttag in Breslau geschaffene Lage und legte Protest ein (Perg.Urk., Schiebl. 63, Nr. 10; Regesta II, Nr. 1663; vgl. Nr. 1660f.). Vgl. Ekdahl, Söldnerwerbungen. Auch sonst kam er mit den Belangen des Ordens häufig in Berührung, weshalb sein Name im Ordensbriefarchiv und in anderen Quellen wiederholt erscheint.

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Ob die abgedruckte Urkunde (Soldbuch, S. 176) über die getilgte Schuld des Ordens in Höhe von 1400 Gulden mit einem Solddienst des Janko von Chotienitz zu tun hat, geht nicht hervor, ist aber anzunehmen. Es ist interessant festzustellen, dass Janko am 13. August 1410 auf Fürstenstein für den Fall seines Todes sechs namentlich genannte Vormünder seiner Kinder erwählte (Regest nach dem Landbuch K, Fol. 151, des Fürstentums Schweidnitz-Jauer bei von Czettritz und Neuhaus II, S. 9f.). Dies könnte darauf hindeuten, dass ihm ein gefährliches Unternehmen, etwa ein Zug nach Preußen, bevorstand. Allerdings befand er sich noch am 30. September 1410 in Schweidnitz (ebd., S. 68). 88. Crompusch, Georg von (184, 195) Crompuch, Georg 184 Krompasch, Jorge 195 Schlesisches Adelsgeschlecht, das seinen Namen von der Ortschaft Crompusch (Krompusch, Kr. Oels) führte. Nach Sinapius I, S. 322, werden Angehörige des Geschlechts von 1380 bis 1504 genannt. Siehe ferner Kneschke 2, S. 362 sowie vor allem Haeusler, Geschichte, S. 229, 336, 387 und 391f., und ders., Urkundensammlung, S. 166. Im Jahr 1380 ist ein Peczko von Crompusch belegt (Haeusler, Geschichte, S. 336, 391f.), während Petir Crompusch, hauptman czu Melicz und meystir Heynrich Crompach, kelner czu Trebnicz in einer Urkunde des Herzogs Konrad IV. von Oels vom 15. November 1414 unter den Zeugen erscheinen (Haeusler, Urkundensammlung, S. 166). Sowohl Jorge Krumpasch als auch Weyke Crumpach aus Oels gehörten zu den Adligen, die 1414 dem Orden entsagten (OBA 2111). Im Jahr 1411 war ein Nickel von Crompusch Besitzer der gleichnamigen Ortschaft (Haeusler, Geschichte, S. 392), wohl derselbe Nickel, der in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen wurde (s. unten). Da er und Georg von Crompusch in den Gefangenenverzeichnissen zusammen aufgeführt werden, liegt die Vermutung nahe, dass sie Brüder waren. Beide erhielten 20 Gulden als Unterstützung vom Deutschen Orden. 89. Crompusch, Nickel von (184, 195) Crompuch, Niclus 184 Crompasch, Niclos 195 Siehe unter Georg von Crompusch. Erwähnt werden kann, dass auch im Jahr 1469 ein Niclas Krompach als Söldner des Ordens erwähnt wird (Perg.-Urk., Schiebl. XIII, Nr. 23; Regesta II, Nr. 3207). 90. Crymmen, Hannus (86) Grymmen, Hannus Krymmen, Hannus Crymmen, Hanus Crymenn, Hannus Es gab in Meißen ein Geschlecht mit diesem Namen, das vielleicht dem Adel zuzurechnen ist. Ein Heinrich von Crymmen (Krymmen), gesessen zcu Nuenwalde, d.  h. Nauwalda bei Elsterwerda, kommt in den Jahren 1368-1380 mehrmals in CDSR II,2



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vor (ebd., S. 93, 153f., 185, 187f., 194). Er besaß ein Siegel. Ob die in den Quellen vorkommenden Personen mit dem Namen Grymme demselben Geschlecht angehören, ist ungewiss. In einer Urkunde von 1387 findet sich Hermann Grymme (CDSR I.B.1, S. 166), während Nikel Grymme und andere piderbe (biedere) leute mere in einer Urkunde vom 22. Dezember als Zeugen erscheinen (ebd., I.B.3, S. 177). Ein Görlitzer Söldner Grymme wird in CDLS II,2, S. 116, erwähnt. Siebmacher zählt ein Geschlecht Grimm oder Grimben zu dem schlesischen Adel (dazu Blažek III, S. 82). Für eine Herkunft des Ordenssöldners Hannus Crymmen aus Meißen spricht der Umstand, dass er sich eben in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. befand. Jene Rotte hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Bei einer Soldzahlung am 7. Oktober 1410 hatte Hannus Crymmen 4 Spieße, bei der letzten Zahlung am 20. November waren es nur 3 Spieße und 2 Schützen. 91. Czakowicz, Pauwel (30) Der Name dieses Söldners wird von Voigt „Zakowitz“ geschrieben (Namen-Codex, S. 124). Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit dem Geschlecht Czakowecz (Cakovec). Siehe dazu Procházka I, S. 64; II, S. 45f. Jedenfalls wird man behaupten können, dass er aus Bautzen stammte, denn es heißt in den Görlitzer Ratsrechnungen des Jahres 1414: Heinrich Numan, Niclos Maxen kein Budissin durch Pauel Czhakewicz wille pro familia [d. h. für die Dienerschaft] 12 gr. (CDLS III, S. 679). Im Jahr 1426 gehörte Reichard Czakwicz von Budissin zu den „strengen und wohltüchtigen Herren“, die als Vermittler zwischen Gotsche Schoff auf dem Greifenstein und der Stadt Görlitz eine Einigung herbeiführten (CDLS II,1, S. 316). Pauwel Czakowicz und seine Gesellen erhielten am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 17 Spieße und 2 Schützen. Sie sind in der großen Rotte des Nickel von Kottwitz nach Preußen gekommen und haben an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. 92. Czartowicz, Hannus (65, 67f.) Der Name ist von der entsprechenden Ortschaft Czartowicz oder Kartowicz im Fürstentum Oels abgeleitet (Tschertwitz, Kr. Oels). Einige Besitzer sind bei Haeusler, Geschichte, S. 442, angeführt: Jakusko (1324), Kunczko (1418), die Brüder Nikolaus und Jakusch (1435), Nikolay Cincke (1466). Genannt werden können auch Nasborn von Czartkowicz, dessen Name sich in einem offenen Brief des Herzogs Bernhard von Falkenberg aus dem Jahr 1401 findet (CDS 2, S. 93), und Petir von Czartewicz, der zu den volgern des Herzogs Konrad Kanthner von Oels zählte und in dem Absagebrief an den Orden vom Sommer 1414 anzutreffen ist (OBA 2111). Die schlesische Herkunft des Söldners Hannus Czartowicz geht auch daraus hervor, dass er zu den Gesellen des Herrn Heinz von Borsnitz gehörte. Nach der Schlacht bei Tannenberg, an der sie teilgenommen hatten, halfen sie, die Marienburg zu verteidigen (Soldbuch, S. 64). Hannus blieb in Preußen bis zum 30. Januar 1411, als er wieder nach Hause zog. Die Anzahl seiner Spieße wird zunächst mit 1 Spieß und 1 Schützen (4 pfert), dann ab dem 3. Oktober 1410 mit 2 Spießen (6 pferd bzw. 2 spyse) angegeben.

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93. Czeczelicz, Micolai von; Czyczelicz, Mykolay; (Mikulás z Čečelic) (183, 193) Dieser böhmische Söldner wurde zusammen mit zwei Brüdern bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt vom Orden 10 Mark als Unterstützung (insgesamt bekamen sie 30 Mark). Der Name ist wohl von der böhmischen Herrschaft Čečelic (Žiželic) abgeleitet, vgl. dazu eine Urkunde König Sigmunds vom 31. Dezember 1421, in der er bekennt, Ulrich von Rosenberg 7000 Schock preußische Groschen für den Verkauf der Herrschaft Žiželic schuldig zu sein und ihm für diese Summe das Schloss Hlubokâ (Frauenberg) verpfändet (Regesta Imperii XI, Nr. 4688). Bei Štĕpán, S. 10, wird lediglich der Name „Mikulás z Čečelic s 2 bratry“ angegeben. 94. Czeczelicz/Czyczelicz [N.N.] (183, 193) Zwei Brüder des böhmischen Söldners Nikolaus von Czeczelicz/Czyczelicz (siehe diesen). 95. Czenkgroffe, Heinrich (186, 198) Czenkgroffe, Heinrich 186 Czenkgrofe, Hinrich 198 In einer Urkunde vom 7. März 1398 bekennt Ritter Hans von Hesseburg, Amtmann zu Heldburg (Kr. Hildburghausen), dass Landgraf Balthasar von Thüringen ihm und seinen Gesellen und Knechten, unter ihnen Heincze Czentgrefe, für in seinem Dienste verlorene Hengste (Kriegspferde), Pferde (Reit- und Zugpferde), Zehrung und Harnisch Ersatz geleistet habe und gelobt für sich und die Genannten, dass deswegen kein weiterer Anspruch erhoben werden solle (CDSR I.B.2, S. 95). Derselbe Balthasar – nun als Markgraf von Meißen – stellt 1402 in Gotha eine Urkunde für Heinze Zcenggrefe aus (ebd., S. 529). Drei Jahre später findet sich in einer weiteren Urkunde ein Hans Czenggreve zu Eisfeld (Kr. Hildburghausen), Pfarrer zu Schalkau. Es ist gut möglich, dass Heincze und Heinrich identisch sind. Im Jahr 1410 war der Letztgenannte nach den Angaben im Soldbuch Diener des fränkischen Adligen Herrn Erkinger von Seinsheim, der in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 von den Polen gefangengenommen wurde. Dasselbe Schicksal erlitten auch einige seiner Diener, wie Heinrich Czenkgroffe. Während der Gefangenschaft erhielt dieser vom Orden eine Unterstützung in Höhe von 30 englischen Nobeln und 6 preußischen Mark. 96. Czettritz, Franz von ([9], 159) Czederytcz, Francze Schlesischer Uradel, der 1243 urkundlich zuerst erscheint (Adelslexikon II, S. 395f., Literatur ebd.). Ausführlich von Czettritz und Neuhaus, I–II. Man wird wohl davon ausgehen können, dass Francze Czederytcz ein Mitglied des Geschlechts von Czettritz gewesen ist, obwohl der Familienname etwas anders geschrieben ist und der Vorname Franz in dem oben genannten Werk von Hugo von Czettritz und Neuhaus nicht vorkommt. Über ihn ist lediglich bekannt, dass er im Januar 1411 mit 2 Spießen vom Komtur von Schlochau für 2 Monate Sold und für 2 Wochen Zehrung für die Rückreise aus Preußen erhalten hat.



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97. Czettritz, Georg ( Jorge) von, Herr ([9], 54f., 57ff., 82, 135f., 140, 142, 154, 181, 191) Czeteres, her Jorge von 54, 82 Czeteres, her Jorge 55, 57, 59, 135f. Czeteres 57 her Jorge 55, 57ff. Zceterytz, her Jurge von 140, 142 Ceteris, her Jorge van 154 Czeteris, her Jorge von 181 Keteris, her Jorge 191 Georg von Czettritz (Konradswalder Linie) wurde etwa zwischen 1370 und 1374 als dritter Sohn des Ritters Hermann von Czettritz auf Schwenkfeld (in Schwengfeld, Lkr. Schweidnitz) geboren. Eine ausführliche biographische Darstellung findet sich bei von Czettritz und Neuhaus I, S. 113–139. Die dort auf S. 113ff. geäußerte Vermutung, dass Georg früh mit Sigmund von Ungarn in Verbindung getreten ist und 1396 an der Schlacht bei Nicopolis teilgenommen hat, lässt sich wohl urkundlich nicht nachweisen, fest steht dagegen, dass er von 1398 an häufig im Landbuch von Schweidnitz-Jauer als Zeuge vorkommt und sich seit 1401 als Ritter bezeichnet. Am Mittsommertag 1410 gab er seiner zweiten Frau, einer Tochter des Sigmund von Pogrell, ein Leibgeding – sicherlich eine Vorsichtsmaßnahme angesichts seines bevorstehenden Zuges nach Preußen (Regest bei von Czettritz und Neuhaus II, E.6). Nach dem „Großen Krieg“ finden wir Georg von Czettritz im März 1412 als Fürsprecher der Ordensinteressen während der Verhandlungen mit dem böhmischen König Wenzel auf der Prager Burg (OBA 1674). Am 8. August 1414 wurde ein Soldvertrag zwischen dem Hochmeister Michael Küchmeister und einigen schlesischen Söldnerführern, unter ihnen auch Georg von Czettritz, geschlossen (OF 8, verschollen, S. 93, Regest im Fb. 66, S. 11; vgl. Ekdahl, Verträge, S. 70). Nach diesem erneuten Kriegsdienst begab er sich zusammen mit Ritter Nikolaus von Reibnitz auf eigene Kosten zum Konstanzer Konzil (von Czettritz und Neuhaus II, E.46). Aus dem Jahr 1417 gibt es mehrere Quellen mit Bezug auf Soldstreitigkeiten zwischen ihm und dem Deutschen Orden (siehe u.a. OF 8, S. 440 und 461, Regesten im Fb. 66, S. 55 und 59, ferner OBA 2503 und 2650). Diese Zwistigkeiten betrafen den Solddienst 1414. Damit enden die Beziehungen des Georg von Czettritz mit dem Orden. Ab 1417 erscheint er in den Urkunden als Kanzler und Hofrichter und 1422–1426 als Unterhauptmann der Fürstentümer Schweidnitz-Jauer. Um diese Zeit wird er auch wiederholt Unterhauptmann von Breslau genannt. Über sein weiteres Leben siehe die genannte eingehende Darstellung bei von Czettritz und Neuhaus, Bd. I. An der Schlacht bei Tannenberg hat Georg von Czettritz entgegen der von Hugo von Czettritz und Neuhaus geäußerten Vermutung (I, S. 117f.) nicht teilgenommen. Seine Rotte erreichte Pommerellen erst Anfang Juli, wurde dort zurückgehalten und war zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz untergebracht. Vgl. dazu das Soldbuch, S. 54f. und 140ff., ferner die Ausführungen unter Czenke von Borsnitz. Zusammen mit Kunze von Seydlitz und Heinrich von Czirn hatte Georg von Czettritz zunächst 156 Spieße, mit denen er sich an der Verteidigung der Marienburg beteiligte

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(vgl. Soldbuch, S. 82). Ab August 1410 wird die Anzahl seiner eigenen Spieße mit 93 angegeben. Am 8. Oktober erhielten er und seine Gesellen eine Ehrung in Höhe von 400 Gulden, was ihn wohl auch zum weiteren Solddienst für den Orden bewegen sollte. Am 10. Dezember 1410 verließ er Preußen mit einem Teil seiner Rotte. Bei einer Schlacht oder Belagerung im Herbst 1410 (also nicht bei Tannenberg) ist Georg von Czettritz gefangengenommen worden, denn er wird in den abgedruckten Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 (Soldbuch, S. 181 und 191) aufgeführt. Die näheren Umstände seiner Gefangennahme lassen sich nicht ermitteln, jedoch ist zu vermuten, dass er wie die Mehrzahl der Söldner von den Polen „auf Wiederstellung“ freigelassen wurde mit der Auflage, sich spätestens am 20. Dezember 1410 in Krakau wieder einzufinden. Dafür spricht das Datum seines Auszuges am 10. Dezember und die Tatsache, dass die vier in der Vorbemerkung zum Anhang des Soldbuches (S. 145f.) erwähnten Verpflichtungsurkunden gefangengenommener Ordenssöldner am 20. Dezember 1410 in Krakau ausgestellt worden sind. Von Anfang Februar bis Ende Mai 1411 und dann wiederum ab Anfang 1412 ist seine Anwesenheit in der Heimat durch wiederholtes Erscheinen in Schweidnitz urkundlich belegt (vgl. von Czettritz und Neuhaus I, S. 118f. mit entsprechenden Regesten in Bd. II). 98. Czettritz, Heinrich von ([9], 53) Czeteres, Heynrich Nach der Vermutung von Hugo von Czettritz und Neuhaus (I, S. 53-59) dürfte es sich bei den im Soldbuch vorkommenden Heinrich und Hermann von Czettritz um Brüder gehandelt haben, welche Söhne des Konrad von Czettritz zu Tschechen und Schlaupitz (Lkr. Schweidnitz und Kr. Reichenbach) und Vettern des Herrn Georg von Czettritz waren. Sie traten am 3. Dezember 1409 ihren Brüdern Friedrich und Ulrich allen Besitz in den Fürstentümern Schweidnitz und Jauer ab, was als Folge eines Entschlusses, in fremde Kriegsdienste zu gehen, aufgefasst werden kann (von Czettritz und Neuhaus I, S. 53 und 55; II, B.17). Ob diese Vermutung richtig ist, lässt sich wohl nicht mit Sicherheit beweisen. In Betracht gezogen werden könnten wohl auch Heinrich von Konradswalde (Konradswaldau, Kr. Schweidnitz) – ein Bruder des Herrn Georg von Czettritz – und sein Sohn Hermann. Vgl. ebd., S. 66–69. Heinrich von Czettritz wird nur einmal im Soldbuch namentlich genannt. Am 13. Dezember 1410 erhielten Lorenz Reichel, Rabe und Heinrich von Czettritz Sold für 5 Spieße und 2 Schützen. Aus der Eintragung geht hervor, dass sie in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau gedient hatten. Da sich diese Rotte zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz befand, trifft die von Hugo von Czettritz und Neuhaus vermutete Teilnahme an der Schlacht nicht zu. Am Vorabend des Thorner Friedens, am 30. Januar 1411, verließ Lorenz Reichel mit seinen Gesellen Preußen (Soldbuch, S. 54).



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99. Czettritz, Hermann von ([9], 47, 50, 52, 141) Czeteres, Herman 47, 50 Czeterys, Herman 52 Zceterytz, Herman 141 Siehe unter Heinrich von Czettritz. – Hermann von Czettritz diente in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau mit 2 Spießen und 2 Schützen, die bei Soldauszahlungen im September und November 1410 erwähnt werden. Die von von Czettritz und Neuhaus (I, S. 53) vorgenommene Identifizierung des im Soldbuch vorkommenden Rabe (s. hierzu auch unter Heinrich von Czettritz) mit Hermann von Czettritz ist lediglich eine Vermutung. Wenn sich dieser Hermann unter dem Namen Rabe zusammen mit Lorenz Reichel und Heinrich von Czettritz zu weiterem Solddienst verpflichtet haben sollte, so würde das bedeuten, dass er vom Orden für die Rückreise Zehrung für eine Woche zuviel erhalten habe. Nach der Soldzahlung am 15. November 1410 (S. 52) begab er sich wieder nach Hause. 100. Czin, Bertholt (144) Im Namen-Codex von Johannes Voigt (S. 124) wird Czin als Zin oder Zinne gedeutet und Bertholt Czin demnach als Pommer, als Mitglied des alten pommerschen Geschlechts von der Zinne, das lange Zeit in der Gegend um Pyritz begütert war. (Siehe dazu von Mülverstedt, Abgest. Adel/Brandenburg, S. 109.) Ob diese Deutung richtig ist, soll hier dahingestellt bleiben. Aus den Angaben im Soldbuch geht lediglich hervor, dass Bertholt Czin zum Hofgesinde des Herzogs von Sachsen gehörte und zusammen mit Marquard von Itzenplitz erst nach dem Abschluss des Thorner Friedens (1. Februar 1411) mit 150 Pferden in Preußen ankam. Deshalb erhielt diese Rotte keinen Sold, sondern nur eine geringe Abfindung in Höhe von 300 Gulden, sicherlich sehr zum Verdruss der Betroffenen. 101. Czirn, Heinrich von (54, 57, 59, 133, 140, 142, 165) Czirna, Heynrich 54, 57, 59 Czirnaw, Heynrich von 57 Czirnaw, Heynrich 57, 59 Czirne, Heynrich 133 Zcyrnow, Heynrich von 140, 142 Czirren (Dativ), Heynrich 165 Das Geschlecht Czirn (auch Zirn, Tschirne etc.) ist ein altes schlesisches Adelsgeschlecht, das schon 1307 im Besitz von Tschirne (Lkr. Breslau) und 1331 Konradswaldau (Lkr. Schweidnitz) war. Literatur hierüber, allerdings nur ältere, findet sich bei Kneschke 2, S. 392f., hier S. 393. Ein Ritter Heinrich von Czirn erscheint bereits 1368 als Urkundenzeuge im Fürstentum Schweidnitz (CDS 28, S. 30) und kann bis 1388 zweifelsfrei identifiziert werden (von Czettritz und Neuhaus II, B.8). Vgl. ebd. D.3 zum Jahr 1364. In den Jahren 1400, 1406 und 1412 kommt ebenfalls in Schweidnitzer Urkunden ein Heinrich von Czirn vor, der jedoch kein Ritter zu sein scheint, denn die Regesten bei von Czettritz und Neuhaus führen in diesem Fall keine Bezeichnung „Ritter“ oder

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„Herr“ an (siehe ebd., E.8, E.20 und F.23). Im letztgenannten Regest einer Urkunde vom 7. November 1412 heißt es: „Nickel, Bernhard und Siegmund Gebrüder, von Debeschicz genannt, haben verkauft Heinrich von Czirnen zur Olßen gesessen [wohl Olssen, Dorf im Weichbild Löwenberg] 11 Mk. für 110 Mk. auf ihre Güter zu Wernhersdorf und Mertinsdorf im Weichbilde Landeshut.“ Es spricht doch vieles dafür, dass der hier genannte Heinrich mit dem gleichnamigen Ordenssöldner, offenbar ebenfalls kein Ritter, identisch ist. Erwähnt werden soll aber auch die von Pfotenhauer (S. 213 Anm. 109) vorgebrachte Deutung, dass es sich bei dem Ordenssöldner um „Hain von Czirnaw (Tschirne), ein[en] aus der Hussitenzeit wohl bekannten Ritter“ handelt. Allerdings wird Hain in den Quellen eben Hayn und nicht Heynrich geschrieben, weshalb diese Behauptung mit einem Fragezeichen zu versehen ist. Siehe die Urkundenbelege von 1432 (OBA 6245) und 1433 (CDS 27, S. 182) bis zum Jahr 1447 (von Czettritz und Neuhaus II, G.44). Von 1445 bis 1447 war Hain Unterhauptmann auf Bolkenhain (ebd.). Seine Teilnahme an den Hussitenkämpfen schildern übrigens die Chroniken in den SS. rer. Siles. VI und XII (siehe die Register ebd. unter „Czirne“ bzw. „Tschirn (Czirnaw)“). – Ein weiteres Mitglied des Geschlechts war Hofeman von der Czyrne, der dem Orden im Jahr 1414 entsagte (OBA 2112; vgl. 2111). Bereits im Jahr 1409 gab es im Ordensland Preußen einen Söldner Hincze von Czirn (Ekdahl, Soldtruppen, S. 53), wohl derselbe, der 1410 als Heynrich Czirna etc. Solddienst für den Orden leistete. Zusammen mit Herrn Georg von Czettritz und Kunze von Seydlitz hatte er eine große Rotte mit 156 Spießen, für die der Solddienst am 18. Juni 1410 begann. Von diesen Spießen gehörten 30 dem Heinrich von Czirn. Zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg waren die Anführer in Herbergen in Konitz untergebracht. Das Geld, das der Hauskomtur von Schlochau am 18. Juli für sie auslegte, sollte später vom Sold abgezogen werden (Soldbuch, S. 54f.; vgl. S. 140ff.), was vermutlich nicht geschehen ist. Im Herbst 1410 wechselte die Anzahl der Spieße, für die Heinrich von Czirn Sold erhielt, denn einige Spieße sind bei Herrn Georg von Czettritz geblieben, während andere zu Heinrich gestoßen sind (S. 59). Bei der Soldzahlung am 24. Dezember 1410 (S. 133) waren es insgesamt 22 Spieße. Offenbar ist Heinrich von Czirn mit ihnen bis zum Abschluss des Thorner Friedens in Preußen geblieben, denn am 5. Februar 1411 stellte Hochmeister Heinrich von Plauen einen Schuldschein über die fehlende Summe aus (S. 165). Das Geld wurde zu Ostern 1411 in Breslau ausgezahlt. 102. Dachs, Nickel von (33, 35) Dachse, Niclos Schlesisches Adelsgeschlecht aus dem Stammhaus Polsnitz (Kr. Waldenburg), 1713 erloschen. Das Geschlecht nannte sich zuerst nur Dachs, nahm aber später den Beinamen Polsnitz nach seinem Besitz an (Kneschke 2, S. 396f.; Blažek I, S. 82, III, S. 37). Niclas Dachs von Fridelandt (Friedland, Kr. Falkenberg) war 1393 Urkundenzeuge bei einer Verschreibung des Herzogs Ladislaus von Oppeln (CDS 6, S. 19). In Görlitzer Quellen von 1428 (CDLS II, 1, S. 547 u. 623) sowie wiederholt in den dreißiger Jahren des 15. Jahrhunderts wird Nickel Dachs auf Hammerstein (westlich



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der Stadt Reichenberg in Böhmen) genannt (vgl. CDLS II, 2, S. 93, 463, 602, 733). Siehe auch von Boetticher, S. 239. Im Jahr 1410 diente Nickel von Dachs in der Rotte des Kaspar von Gersdorff. Er hat an der Tannenberger Schlacht teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielten er, Hans von Wygelsdorff, Hans von Gersdorff und Hans von Penzig Sold für 52 Spieße und zusammen 50 Mark Hilfe vom Orden für Schaden, den sie in der Schlacht erlitten hatten. Außerdem nahm Nickel bei dieser Gelegenheit in Vertretung den Sold für 40 Spieße der abwesenden Kaspar von Stewitz und Frenzel von der Eibe entgegen. 103. Debschitz, Nickel von (35) Doboschicz, Nickel Oberlausitzer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus (später Döbschütz) nördlich von Reichenbach, der 1280 urkundlich zuerst erscheint. Wechselnde Namensform, im 15. Jahrhundert u. a. Dobeschicz. Näheres bei Kneschke 2, S. 431f., Knothe, S. 148–152, und von Boetticher, S. 35f. (unter Döbschitz). Weitere Literaturhinweise im Adelslexikon II, S. 432. Nickel von Debschitz vom Stammhaus Döbschütz (Lkr. Görlitz) war 1416 Hofgerichtsschöffe und ließ sich als solcher 1417 zweimal in den Sitzungen vertreten. Auch in den folgenden Jahren bis 1437 erscheint er gelegentlich in den Quellen (dazu Knothe, S. 150, und von Boetticher, S. 36, mit Belegen). Im Soldbuch kommt Nickel nur einmal vor. Er hatte in der Rotte des Kaspar von Gersdorff bei Tannenberg gekämpft und erhielt am 20. Juli 1410 auf der Marienburg zusammen mit Caspar Beyer Sold und Geld für erlittenen Schaden. Zusammen hatten sie 10 Spieße und 1 Schützen. Siehe ferner unter Kaspar von Gersdorff. 104. Diebitsch, Heinrich von (184, 196) Dewicz, Heinrich 184 Dewicz, Hinrich 196 Die an sich naheliegende Annahme, dass es sich um ein Mitglied des mecklenburgisch-pommerschen, uradligen Geschlechts Dewitz handelt, findet sich bei Gantzer, Bd. I, S. 186. Näheres über jenes Geschlecht Dewitz mit Literaturhinweisen im Adelslexikon II, S. 467f. Hier wird stattdessen die Ansicht vertreten, dass dieser Söldner dem schlesischen uradligen Geschlecht Diebitsch angehörte. Jenes Geschlecht erscheint urkundlich zuerst 1311 und wird in den Quellen u.a. auch Debicz, Debytsch und Dewitsch geschrieben. Die Stammreihe beginnt mit Heinrich von Diebitsch (um 1400), Hofmeister des Herzogs Ludwig II. von Liegnitz 1435 (UB Liegnitz, S. 381f., 384). An Literatur sei erwähnt: Kneschke 2, S. 475f.; Adelslexikon II, S. 471f.; von Diebitsch, Aufzeichnungen. In einer Urkunde vom 21. Juni 1418, ausgestellt in Breslau, lässt Heinrich Dewytcz, Hauptmann des verpfändeten Schlosses Blatnicza im Lande Turcz (Turocz) in Ungarn, als Beauftragter der Herzogin Offka von Oppeln, u.a. zwei Urkunden Sigmunds von Ungarn von 1405 und 1410 vidimieren (CDS 31, S. 22f.), und am 8. Juli 1445

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erscheint Heincze von Dewitz, ebenfalls in Breslau, als Bürge für Herzog Wilhelm von Troppau (von Czettritz und Neuhaus II, G.16). Die Annahme liegt nahe, dass wir es hier mit dem Ordenssöldner des Jahres 1410 zu tun haben. Heinrich von Diebitsch wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und vom Orden mit 20 Gulden unterstützt. Er kommt namentlich nur in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 zusammen mit anderen Schlesiern vor, weshalb Näheres über seinen Kriegsdienst nicht ermittelt werden kann. 105. Dobisch, Wylrich (34) Angaben über ein Geschlecht mit diesem Namen wurden nicht gefunden. Voigt, Namen-Codex, S. 120, führt Wilrich Dobisch als Schlesier auf. Am ehesten kommt wohl der oberschlesische Ort Dobischau, Kr. Kosel, in Frage (vgl. hierzu Kneschke 2, S. 512). Mitglieder eines Adelsgeschlechts von Dobischau werden in CDSR I.B.2, S. 350 (Jan von Dobischaw, 1403) und in CDS 2, S. 62ff. (Mitte des 15. Jhs.) erwähnt. Genannt werden sollen auch Clymek, Barthus und Stancko von Dobischow, die aus dem Fürstentum Oels stammten und 1414 dem Orden entsagten (OBA 2111). Wylrich Dobisch diente im Jahr 1410 als Söldner des Deutschen Ordens in der Rotte des Kaspar von Gersdorff und hat demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielt er auf der Marienburg zusammen mit Gelfrich von Kalckreuth und Luther von Pakusch Sold für 18 Spieße und 1 Schützen. Außerdem zahlte der Orden 18 Mark als Hilfe für Schäden, die sie in der Schlacht bei Tannenberg erlitten hatten. 106. Dohna (Donin), Georg von, Herr ([8], 74f.) Donyn, her Jorge von Das edelfreie Geschlecht, das 1127 urkundlich zuerst im Pleißenlande auftritt, befand sich seit 1144 urkundlich im Besitz der Reichsburggrafschaft Donin (auch Dohnen u.ä; seit dem 15. Jh. Dohna), die später teilweise unter böhmische Lehnshoheit fiel. Nachdem im Jahr 1402 die Markgrafen von Meißen den Burgsitz Dohna zerstört und auch die Feste Königstein erobert hatten, wandte sich das Geschlecht – wie schon früher einzelne Sprossen – nach Schlesien, der Lausitz und nach Böhmen. Zwar bestätigte König Sigmund um 1420 von neuem den Burggrafenstand, doch die Grafschaft Dohna mit ihren weiten Besitzungen war und blieb für immer verloren. 1454 ließ sich das Geschlecht in Preußen nieder. Diese preußische Linie blühte weiter, während die anderen Linien im Laufe der Jahrhunderte erloschen. Siehe Adelslexikon II, S. 516f., mit weiterführenden Literaturangaben. An älterer Literatur seien genannt: Kneschke 2, S. 534-537, und Gf. Dohna, Aufzeichnungen I-II. Wertvoll ist auch die leider nur maschinenschriftlich vervielfältigte Dissertation von Rautenberg, Böhmische Söldner, I–II, vor allem I, S. 28-61, mit den entsprechenden Anm. in II, S. 8–33. Zu beachten ist ferner Gf. zu Dohna, Burggrafen. Siehe auch Jurek, S. 213ff. Jedenfalls nicht namentlich erwähnt ist im Soldbuch ein Bernhard von Dohna (Donin), der in einem Vertrag des Hochmeisters Michael Küchmeister mit einigen Söldnerführern vom 8. August 1414 genannt wird (Ekdahl, Verträge, S. 70).



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Der im Soldbuch als Geselle des Herrn Friedrich von Blankenstein aufgeführte her Jorge von Donyn dürfte der schlesischen Linie des Geschlechts entstammen, denn nur dort kommt gelegentlich der Vorname Jorge/Georg vor. So gab es um die Mitte des 14. Jahrhunderts einen Georg von Dohna, der auf die Pfarre von Seifersdorf (welches Seifersdorf ?) verzichtete (Gf. Dohna, Aufzeichnungen II, S. 132f.). Ein anderer Jorge von Donyn war 1444 Urkundenzeuge, als Herzog Wlodko der Stadt Guhrau ihre Privilegien bestätigte (ebd., S. 136, Anm. 7g). Ob er mit dem Burggrafen Georg von Dohna, der Probst zu Glogau war und noch in einer Urkunde von 1457 vorkommt, identisch ist, soll hier dahingestellt sein (vgl. ebd., S. 137). Besonders interessant erscheint eine bisher unbeachtet gebliebene Quellenangabe im OBA 2105 vom 13. Juli 1414. Es handelt sich um einen Absagebrief mehrerer Adliger umbe unsers gnedigen hern des koniges willen unde herczog Cunrades willen, Kentner genant, an den Hochmeister und den Deutschen Orden. An erster Stelle steht her Jorge banerherre von Donyn, herpherre (so! Lies: Erbherr) czu Sarnow. Siehe auch OBA 2111. Dieser Ortsname ist als Sarnau (Kr. Kreuzburg) zu identifizieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei dem Ordenssöldner Herrn Georg von Dohna um diesen Bannerherrn von Sarnau in Schlesien. An der Schlacht bei Tannenberg hat er nicht teilgenommen, denn die Rotte des Herrn Friedrich von Blankenstein, in der er sich mit 13 Spießen befand, kam erst am 2. Juli 1410 in Pommerellen an und wurde dort zurückgehalten (Ekdahl, Kilka uwag, S. 117, 121; vgl. die Einleitung zur Soldbuchedition, S. 13). Bei der letzten Soldzahlung am 8. Oktober 1410 erhielt Her Jorge von Donyn nicht nur Geld für seine 13 Spieße, sondern auch eine Ehrung des Ordens in Höhe von 50 Gulden. Anschließend verließ er Preußen. 107. Dohna (Donin), Heinrich von, Herr ([8], 40) Donen, her Heynrich von Unter den vielen Mitgliedern des Geschlechts mit dem Namen Heinrich gibt es sieben, die als Deutschordenssöldner des Jahres 1410 in Frage kommen könnten: Von der Linie Grafenstein Heinrich X. und Heinrich XI. (Gf. Dohna, Aufzeichnungen II, S. 19, 27f.); von der Seitenlinie Neurode Heinrich XIII. und Heinrich XIV. (ebd., S. 100, 102); von der Lausitzer Linie möglicherweise Heinrich VI. (ebd., S. 108f.) sowie Heinrich XVI. (ebd., S. 110–113); von der schlesischen Linie Heinrich V. (ebd., S. 134). Da her Heynrich von Donen nur einmal im Soldbuch erwähnt wird, gibt es keine Anhaltspunkte für eine Identifizierung. Einen möglichen Hinweis bietet lediglich der Umstand, dass sich Herr Heinrich unter den Söldnern befand, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen brachte. In einem Schuldbrief der Brüder Wiesel von Tschammer, Ritter, und Heinrich von Tschammer, Knappe, für den Deutschen Orden vom 26. Juni 1391 erscheint ein Knappe Heinrich von Dohna als einer der Bürgen (Perg.Urk., Schiebl. XII, 5; Regesta II, Nr. 1239). Ebenfalls wird ein Herr Heinrich von Dohna als Bürge des Herzogs Konrad Senior von Oels in einem Brief desselben an Hochmeister Michael Küchmeister vom 9. Oktober 1417 genannt (OBA 2583). Wie die anderen Söldner, dy her Wenczlaw von Donyn herinbrochte, hat auch Herr Heinrich von Dohna an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Dabei erlitt er

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offenbar starke Verluste, denn bei der Soldauszahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 erhielt er nicht nur Sold für 4 Spieße und 2 Schützen (sowie für 3 Wochen Soldvorauszahlung oder Zehrung für die Rückreise), sondern auch 50 Mark Schadenshilfe vom Orden, eine ungewöhnlich hohe Summe. 108. Dohna (Donin), Kaspar von, Herr (131ff.) Donyn, her Casper von Es handelt sich um Kaspar I. von der Lausitzer Linie der Dohnas. Er war Sohn Heinrichs VI. auf Pförten bei Forst in der Niederlausitz (Kr. Sorau) und wird auch selbst als Besitzer von Pförten bezeichnet. Er trat früh in den Dienst der Markgrafen von Brandenburg und erscheint bereits 1386 als Zeuge bei einer Belehnung; später wurde er Vogt der Neumark (der Markgrafen von Brandenburg) und als solcher zuerst 1383 urkundlich erwähnt (Riedel, A. 24, S. 97). Weitere Angaben über seine Person mit Quellenhinweisen finden sich bei Gf. Dohna, Aufzeichnungen I, S. 109ff. Er dürfte bald nach dem Jahr 1418 gestorben sein. In einem Brief des (Deutschordens-)Vogts der Neumark an den Hochmeister vom 15. März 1421 wird zwar her Casper von Donien erwähnt, aber wir wissen nicht, ob es sich dabei um Kaspar I. oder um seinen Sohn Kaspar II. handelt (OBA 3399). Von den Beziehungen des Herrn Kaspar zum Deutschen Orden zeugen einige Quellen im Ordensarchiv: OBA 724, 1050, 1418 und die Pergamenturkunde Schiebl. 64, Nr. 16 (Regesta II, Nr. 1674) vom 22. Dezember 1410. Aufschlussreich ist vor allem der lange offene Brief des Hochmeisters Heinrich von Plauen an Fürsten und Herren vom 14. Dezember 1410 (OBA 1418), denn darin wird Kaspar von Dohna unter denjenigen Herren aufgezählt, die ihm zur Annahme eines freydetages geraten hätten. Nach den Angaben im Soldbuch darf man annehmen, dass der Solddienst des Herrn Casper von Donyn Mitte Oktober 1410 begann und bis zum 3. Februar 1411 dauerte. Die Anzahl seiner Spieße dürfte hoch gewesen sein, lässt sich aber nicht feststellen, denn die Spieße werden im Soldbuch zusammen mit denen der Herren Franzke von Warnsdorff und Nickel von Kittlitz (um die Jahreswende insgesamt 168 Spieße) bzw. Jenchin von Helwigsdorff (im Januar 1411 insgesamt 211 Spieße) aufgeführt. 109. Dohna (Donin), Wentsch von, Herr ([22], 59, 69f., 72) (der von Donyn 22) Donyn, her Wenczsch von 59 Donen, her Wencz von 69 Donyn, her Wenczsche von 69, 70 Donyn, her Wencz von 70, 72 Dieser Söldner ist nicht mit seinem bekannteren Verwandten Wenzel von Dohna, dem Burggrafen von Grafenstein, zu verwechseln. Es handelt sich vielmehr um ein Mitglied der Glatzer Linie der Burggrafen von Dohna, um den Erbherrn zu Neurode (Kr. Neurode), 25 km südlich von Schweidnitz. Um die beiden voneinander zu unterscheiden, werden ihre Vornamen im Soldbuch „Wenczsch“ oder „Wencz“ bzw. „Wenczlaw“ geschrieben.



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Dieses Prinzip scheint jedoch nicht immer in anderen Quellen zu gelten.Als Beispiel hierfür kann die Erwähnung der edelen Wentsch und Benusch, gebruder von Donyn in der Waffenstillstandsurkunde von Hochmeister Ulrich von Jungingen und König Władysław Jagiełło vom 8. Oktober 1409 genannt werden (Weise, Staatsverträge I, Nr. 74, S. 74–76, hier S. 75). Ähnlich heißt es auch in anderen Quellen, wie in der Chronik des Johann von Posilge (SS. rer. Pruss. III, hier S. 304). Der Herausgeber Ernst Strehlke vertritt die Ansicht, dass hier eine Verwechslung mit Wenzel von Dohna vorliegt (ebd., Anm. 2), was möglicherweise auch zutreffen könnte, denn der ebenfalls genannte Benusch war Bruder von Wenzel und nicht von Wentsch. Auszuschließen ist, dass es sich bei Wenczsch um den gleichnamigen Sohn des zu Beginn des 15. Jahrhunderts im Kampf gefallenen Otto Mul von der Stammlinie Donin-Benatek handeln könnte, denn dieser wird nach 1401 nicht mehr in den Quellen erwähnt. „Die über ihn kursierenden Nachrichten aus späteren Jahren beruhen auf einer Verwechslung mit seinem gleichnamigen und gleichzeitigen Grafensteiner Vetter“, heißt es bei Gf. Dohna, Aufzeichnungen I, S. 106, 114 Anm. 18, 128f., das Zitat auf S. 129 Anm. 5. Der hier in Frage kommende Herr Wentsch, Burggraf von Dohna und Erbherr zu Neurode, kommt in den Urkunden des Landes Glatz öfter vor. So wird er 1412 zusammen mit seinen Brüdern Otto, Stephan und Bernhard aufgeführt (UB Glatz, S. 57). Die letzte Erwähnung stammt aus dem Jahr 1422 (ebd., S. 204). In den Görlitzer Ratsrechnungen gibt es während der Woche vom 7. bis zum 13. Juni 1410 eine Eintragung Dy von Hokynburn (d.h. Hackeborn) quomyn her unde her Wencz von Donyn, dy von Hockynburn, wurdyn gerit (geehrt) myt wyne, bire 13 gr. – Her Wencz wart gerit 10 gr. (CDLS III, S. 629). Es waren Söldnerführer mit ihren Rotten auf dem Weg nach Preußen. Der Solddienst des Herrn Wentsch begann am 18. Juni 1410 in Crossen an der Oder. An der Schlacht bei Tannenberg hat er nicht teilgenommen. Zusammen mit den ebenfalls aus dem Schweidnitzer Gebiet stammenden Herrn Meye von Schweinichen und Heinz von Ronau hatte er 33 Spieße (Soldbuch, S. 69). Als Heinz von Ronau Mitte August die Gruppe verließ und Heinz von der Reibnitz an seine Stelle trat, verringerte sich die Spießanzahl auf 12 Spieße und 2 Schützen. Am 22. Oktober 1410 verließ auch Herr Wentsch Preußen mit 3 Spießen und 1 Schützen (Soldbuch, S. 70 Anm. 240), nachdem er zusammen mit zwei anderen Söldnerführern eine Ehrung des Ordens in Höhe von 100 Gulden erhalten hatte. Die übereinstimmenden Angaben über die Anzahl der Spieße lassen vermuten, dass der auf dem Einband des Soldbuchs erwähnte von Donyn mit Herrn Wentsch identisch ist (ebd., S. 22). Eine Eintragung in den Görlitzer Ratsrechnungen für die Woche 19.-25. Juli 1410 wirft Rätsel auf und soll deshalb hier nicht unerwähnt bleiben. Demnach wurde der Stadtdiener Herman gesandt zu her Wencz von Donyn, alz he quam von unserm heryn dem konyg (CDLS III, S. 635). Wie dieses zu deuten ist, ist unklar. Liegt hier etwa eine Verwechslung vor, oder hat sich tatsächlich Herr Wentsch um diese Zeit nicht im Ordensland aufgehalten, sondern sich statt dessen in diplomatischer Mission in Schlesien und in der Oberlausitz befunden?

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110. Dohna (Donin), Wenzel von, Herr ([8], 37, 149ff., 188, 200) Donyn, her Wenczlaw von 37 Donyn, her Wenczlow von 149f. her Wenczlow 151 Donyn, her Wenczlaw von 188 Donen, her Wenczla von 200 Das bekannteste Mitglied des Geschlechts am Anfang des 15. Jahrhunderts war Wenzel II. von der Grafensteiner Linie. Als Rat König Wenzels von Böhmen (seit 1388) und von diesem mehrfach in diplomatischer Mission verwendet, war er eine in der Oberlausitz bedeutende Persönlichkeit. Von seinen Gütern werden in den Görlitzer Ratsrechnungen (CDLS III, passim) vor allem zwei häufig erwähnt: Hirschfelde (Lkr. Oppeln) und Tzschocha (Kr. Lauban). Die Namen seiner Brüder waren Benesch (Benusch, Benisch u.ä.), Bernhard und Stephan. Sein Todesjahr ist nicht bekannt. Näheres über seine Person, seinen Güterbesitz und seine Tätigkeit am Hof König Wenzels vor allem bei Gf. Dohna, Aufzeichnungen II, S. 21–27. Siehe auch Knothe, S. 158, und von Boetticher, S. 37. Was hier hauptsächlich interessiert, sind die Beziehungen Wenzels von Dohna zum Deutschen Orden. Sie lassen sich wohl bis zum Jahr 1406 zurückverfolgen. Nach Angaben im Treßlerbuch des Ordens ist Mitte April 1406 ein gast von Donhin zu dem Großfürsten Vytautas (Witold) nach Litauen gezogen und erst am 21. November jenes Jahres zurückgekehrt (Treßlerbuch, S. 389, 395, 406). In der Forschung wird vermutet, dass es sich dabei um Wenzel gehandelt hat (vgl. Rautenberg I, S. 28f.; II, S. 8). Offenbar hat er am Feldzug des Großfürsten gegen Moskau teilgenommen, von dem in der Chronik des Fortsetzers von Posilge berichtet wird (SS. rer. Pruss. III, S. 282f.; siehe auch Treßlerbuch, S. 394, 397, 407, 409). Demnach hat der Orden Vytautas/ Witold ein preußisches Hilfsheer unter der Führung des Komturs von Ragnit und des Vogts von Samaiten als Unterstützung gesandt. Dem herren von Donheym wurden nach seiner Rückkehr (als her wider von herzog Wytouten gekomen was) umgerechnet 15 Mark gegeben (Treßlerbuch, S. 406). Nachdem Ulrich von Jungingen am 26. Juni 1407 zum Hochmeister des Deutschen Ordens gewählt worden war, brach der Meister von Livland am 1. Juli von der Marienburg auf, um nach Livland zurückzukehren. In seinem Gefolge befand sich ein Ritter von Donheym, der nun umgerechnet 15 Mark vom Orden erhielt, als her ken Lyefflande zoch (ebd., S. 429). Etwa gleichzeitig fiel ein russisches Heer aus Pleskau in Livland ein, verheerte viele Dörfer und kehrte mit großer Beute zurück. Der heimkehrende livländische Ordensmarschall unternahm deshalb am 18. August 1407 einen Feldzug gegen die Pleskauer und besiegte sie in einer Schlacht am 21. August (SS. rer. Pruss. III, S. 286). Näheres über die Beteiligung des Ritters von Dohna an dieser Schlacht findet sich in einem undatierten Brief (OBA 1438), der wohl im September 1407 geschrieben wurde. Darin bittet ein Ulrich Wietenbeck („Euer Gnaden untertäniger Diener“) den Hochmeister von dez von Donnen wegen, daz ive gnad sich erzaiggen im mit einer chlainen hilf, wan er fast notig ist und must sij niv pfert hinder im gelassen hun, [...]. Nur durch Unterstützung u.a. des Komturs von Ragnit habe Dohna Königsberg verlassen können. Um seiner Bitte Nachdruck zu verleihen, fügt



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der Briefschreiber hinzu, dass der von Dohna in der Schlacht (am 21. August 1407) tapfer gekämpft hat: Ach wis ive gnad, daz ez ein frummer man in dem streit gewesen ist. Die Fürbitte hatte offenbar Erfolg, denn am 8. Oktober 1407 erhielt der ritter von Donheym vom Orden 15 Schock Groschen (22 ½ Mark) als her wedir us der Russchen reyse us Lyfland quam (Treßlerbuch, S. 434). Weitere Geldauszahlungen in den Jahren 1408 und 1409 belegen, dass Wenzel von Dohna, dessen Vorname nun mehrfach erwähnt wird, im Dienst des Ordens stand, der seine diplomatische Erfahrung und Beziehungen zum böhmischen Hof zu schätzen wusste (Treßlerbuch, S. 478, 491, 512, 514, 538f., 547). Eine solche hochpolitisch wichtige Mission an den König von Böhmen ist unter dem Datum des 1. August 1409, wenige Tage vor der Kriegserklärung des Hochmeisters Ulrich von Jungingen an Polen, im Treßlerbuch festgehalten (S. 560). Unter der Überschrift „Die Söldner aus den Herbergen zu lösen“ findet sich darin am 1. Oktober 1409 eine Eintragung über Herrn Wenczlaw von Donheym, „als er mit unserem Hochmeister ins Feld zog“ (als her mit unserm homeyster reyse zoch) (S. 569 ebd.). Dieser Feldzug war nur von kurzer Dauer, denn am 8. Oktober wurde an der Grenze zwischen Schwetz und Bromberg ein Waffenstillstand zwischen dem Hochmeister und dem König von Polen bis zum 24. Juni unter Vermittlung König Wenzels von Böhmen geschlossen (Weise, Staatsverträge I, Nr. 74, S. 74ff.; vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 60f.). Unter den Gesandten des böhmischen Königs werden Wenzel (?) von Dohna und sein Bruder Benesch aufgezählt: die edelen Wentsch und Benusch, gebruder von Donyn (ebd., S. 75). Wie bereits unter Wentsch von Dohna erörtert, wird in der Forschung vermutet, dass es sich trotzdem nicht um Wentsch, sondern um Wenzel gehandelt hat. Am 21. Oktober erhielt Wenzel von Dohna 150 Gulden und 8 Mark als her in botschaft zum konige zu Bemen reyt, außerdem wurden ihm für die Reise verschiedene Kleidungsstücke angefertigt (Treßlerbuch, S. 561). Im Jahr 1410 finden wir Wenzel von Dohna als Urkundenzeuge auf der Marienburg, zusammen mit den Rittern Jon Sweynchen (wohl Jon Świnka aus Masowien) und Nikolaus von Renis sowie dem „Vasall“ Nikolaus von Kottwitz, Marschall des Herzogs von Sagan. Die Urkunden sind am 20. und am 23. April 1410 ausgestellt (Regesta II, Nr. 1649–1658). Bei dieser Gelegenheit wurde sicherlich vor allem die wichtige Frage der Söldnerwerbungen für den geplanten Überraschungsangriff auf Polen am 1. Juni 1410 besprochen (s. Ekdahl, Söldnerwerbungen). Die Görlitzer Ratsrechnungen geben darüber Bescheid, dass sich sowohl Wenzel von Dohna als auch Nickel von Kottwitz anschließend in die Oberlausitz bzw. nach Schlesien begeben haben, offenbar um Söldner für den geplanten Krieg zu werben (CDLS III, S. 627f.). Der Solddienst des Herrn Wenzel für den Orden begann am 15. Juni 1410, nämlich fünf Wochen vor dem 20. Juli (Soldbuch, S. 37). In den genannten Görlitzer Ratsrechnungen gibt es während der Woche vom 14. bis 20. Juni 1410 die folgende Eintragung: Erunge der heryn von Prusyn myt wyne, bire 21 ½ gr. – Her Wencela von Donyn wart ouch gerit myt wyne, bire 9 gr. – Eynen ritendyn botyn keyn dem Sagan zu Nikel von Kottewicz von der heryn weyn von Prusyn 6 gr. – So schreib unde gebot uns unser genediger here der konig, daz wir sy suldyn geleiten, 18 gr. – Do unsere dyner wider

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quomyn, denselben, daz sy gosyn [aßen] unde badegelt 7 ½ gr. (CDLS III, S. 629f.). Offenbar befanden sich nun die Söldnerhaufen auf dem Weg nach Preußen. Am 29. Juni 1410 sind sie in Konitz in Pommerellen eingetroffen. Ein Brief des Komturs von Schlochau hierüber an den Hochmeister erwähnt unter den Rottenführern Herrn Wenzel von Dohna mit 200 Spießen, Nickel von Kottwitz mit 150 Spießen und die Hackeborner mit 50 Spießen. Außerdem hatten sie 1000 unberittene Armbrustschützen, für die sie Pferde aufkaufen wollten, um dem Orden somit (besser besoldete) Spieße zu je drei berittenen Schützen anbieten zu können (Soldbuch, S. 149ff.; vgl. ebd., S. 37). Sämtliche Söldnerführer, die in dem Brief des Komturs von Schlochau angeführt sind – außer den bereits genannten waren es Fritze von Schoff, Kaspar von Gersdorff und Nickel Gewschke – , haben an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Wenzel von Dohna wurde dabei gefangengenommen. Vielleicht wurde er nicht wie die meisten anderen Söldner „auf Wiederstellung“ freigelassen, sondern während des weiteren Feldzuges als Gefangener im polnischen Heer mitgeführt. Das könnte der Grund dafür sein, dass sein Name im Zusammenhang mit den Soldzahlungen und Ehrungen auf der Marienburg am 20. Juli 1410 im Soldbuch nicht erscheint. In den beiden Gefangenenverzeichnissen ist er als Empfänger von 40 Gulden als Unterstützung durch den Orden während der Gefangenschaft aufgeführt (Soldbuch, S. 188 u. 200). Nach Angabe der Handschrift B wurde ihm dieses Geld in das belagernde Heer vor der Marienburg gesandt: Her Wenczla von Donen 40 golden in daz here gesand vor Mar(ienburg). Weitere Auskünfte über sein Schicksal in jenen Tagen liegen nicht vor, denn die Ordensquellen schweigen. Auf das Problem der schwer zu deutenden Eintragungen in den Görlitzer Ratsrechnungen im Juli 1410 wurde bereits oben hingewiesen (siehe unter Wentsch von Dohna). Leider weisen die sehr nützlichen Ratsrechnungen von Oktober 1410 bis Juni 1413 eine Lücke auf. Wenzel von Dohnas Beziehungen zum Deutschen Orden in späteren Jahren gehen dagegen aus einigen Quellen im Ordensarchiv hervor. Am 17. September 1413 bezeugte er zusammen mit einigen anderen Unterzeichnern auf der Marienburg, dass Hochmeister Heinrich von Plauen den Krieg mit Polen nicht veranlasst, sondern sich nur zur Gegenwehr entschlossen habe (Perg.-Urk., Schiebl. 64, Nr. 22; Regesta II, Nr. 1785). Durch die Gefangennahme und Absetzung Heinrichs von Plauen und die damit verbundene Verabschiedung der Söldner erlitt er finanzielle Verluste, die ihn veranlassten, sich wiederholt an den neuen Hochmeister Michael Küchmeister mit Geldforderungen zu wenden. Diese wurden jedoch immer von Küchmeister abschlägig beantwortet, am 13. Januar 1414 (OF 5, S. 217, hier nach Fb. 65, S. 322; vgl. Pelech, Der verlorene Ordensfoliant 5, Nr. 122, S. 172), am 13. Juli 1414 (OF 8, S. 82f., hier nach Fb. 66, S. 10) und am 23. Mai 1418 (OF 10, Nr. 269, hier nach Fb. 66, S. 111). Danach versiegen die Auskünfte in den Ordensquellen über Herrn Wenzel von Dohna. 111. Dolak/Dolag (Dolák) (183, 193) Der Name ist tschechisch und bedeutet „Talbewohner“. Štĕpán, S. 10, schreibt ihn: Dolák. Dieser Böhme wurde bei Tannenberg gefangengenommen und während der Gefangenschaft vom Orden mit 10 Mark unterstützt.



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112. Dossow, [N.N.] von (187, 199) Dosse Nach Adelslexikon III, S. 7, uradliges Geschlecht der Priegnitz mit gleichnamigem Stammhaus bei Wittstock an der Dosse, das mit Tyde de Dosse 1277 urkundlich zuerst vorkommt. Kneschke 2, S. 559, spricht von einem alten pommerschen Adelsgeschlecht, auch Dossau und Dossen genannt, das urkundlich zuerst 1330 in Erscheinung tritt und meist im Stettinschen begütert gewesen ist. Die Gebrüder Heyne und Thiedeke kommen 1363 und Henning 1431 vor. Roloff Dossow war 1432–1456 Bürgermeister zu Stettin. Vermutlich ist von demselben Geschlecht wie im Adelslexikon die Rede, obwohl die erste urkundliche Erwähnung unterschiedlich angegeben wird. Dosse war Diener des in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommenen Herzogs Kasimir von Pommern-Stettin. Es lässt sich nicht feststellen, ob dieser Diener, der vom Orden 6 Mark bekam, ebenfalls während der Tannenberger Schlacht gefangengenommen worden ist, oder ob er das Geld im Zusammenhang mit einer Reise zu dem in Polen gefangengehaltenen Fürsten entgegengenommen hat. Vgl. in diesem Zusammenhang Regesta Imperii XI, Nr. 2420: „Sigmund bessert dem Ritter Erhart Dosse sein Wappen“ (Konstanz, 1417 Juni 24). 113. Doupovec, Beneš (183, 194) Dupowicz, Bemisch 183 Dupuwitcz, Behnisch 194 Es dürfte sich zwar um ein Mitglied des böhmischen Adelsgeschlechts Doupovec handeln (siehe unter Bohuslav von Doupovec), aber andererseits ist auch bekannt, dass der Name von Bürgern getragen wurde. So erscheint ein Prager Bürger und Schöffe Jessco Dupowecz in einer Urkunde vom 6. September 1408 (Perg.-Urk., Schiebl. XVII, Nr. 3; Regesta II, Nr. 1610). Štěpán, S. 10, schreibt den Namen: Beneš Doupovcové. Über Beneš ist nur bekannt, dass er in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und vom Orden mit 10 Mark unterstützt wurde. 114. Doupovec, Bohuslav von, Herr (184, 195) Dopowicz, her Bahuslaw von 184 Dopowitcz, her Bosslaw 195 Uradliges böhmisches Rittergeschlecht (Blažek, S. 15). Štĕpán, S. 10, schreibt den Namen: Bohuslav Doupovcové. Ob Herr Bohuslav von Doupovec mit dem her Dupowicz identisch ist, der auf S. 183 und 194 des Soldbuches vorkommt (siehe unten), kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden. In einem Brief vom 9. Oktober 1414 berichteten zwei Ordensgesandte dem Hochmeister über ihre Verhandlungen mit dem König von Böhmen, dem Erzbischof von Prag und den böhmischen Herren. Die Gerechtigkeit des Deutschen Ordens sei erkannt worden, und dorumb och her Dupuwicz, diesser briefczeiger, mit seiner geselschaft ewer gnaden czu dinste gereten ist (OBA 2147). Es mag derselbe Ritter sein, der in einem Verzeichnis der Schulden, die König Sigmund in Konstanz gemacht hatte,

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aufgenommen ist: Item Duppowetz 102 g. r. Die Datierung ist vor dem 14. Mai 1418 (Regesta Imperii XI, Nr. 3175). Diese Liste wurde später kassiert und am 14. Mai 1418 durch eine neue ersetzt. Darin heißt es: Item dem Dupawitz 103 g. r. (ebd., Nr. 3183). Am 27. November 1420 verschrieb Sigmund dem Ritter Bohuslav Doupovec den Hof in Cirkvic und die Dörfer St. Jakob und Kojetic vom Kloster Sedlec um 684 Schock 39 Groschen (ebd., Nr. 4337). Herr Bohuslav wird lediglich in den beiden Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 und nicht im Soldbuch selbst erwähnt. Deshalb lässt sich auch nicht feststellen, ob er als Söldner oder als Gastritter für den Orden gekämpft hat. Jedenfalls wurde er bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt vom Orden eine Unterstützung in Höhe von 18 Gulden. 115. Doupovec, [N.N.] von, Herr (183, 94) her Dupowicz 183 her Dupuwicz 194 Möglicherweise identisch mit Herrn Bohuslav von Doupovec. Mit Sicherheit kann nur gesagt werden, dass der ohne Vornamen genannte Herr Doupovec an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat und dabei gefangengenommen wurde. Vom Orden erhielt er 10 Mark als Unterstützung. Falls er mit Herrn Bohuslav identisch ist, hat dieser entweder bei zwei Gelegenheiten Geld bekommen oder die Auszahlung ist doppelt verbucht worden. 116. Drolshagen, Elger von, Herr ([12, 15], 203f.) Drolshagen, her Elyer von 203 Elyer 204 Westfälisches, uradliges, später erloschenes Geschlecht mit gleichnamigem Stammhaus bei Olpe, Kr. Olpe (Kneschke 2, S. 583, und Gritzner 2, S. 32). Elger, dessen Name in den Quellen u.a. auch Aylger, Alger, Eliger und Illiger geschrieben wird, stammte aus der Diözese Köln (vgl. Perg.-Urk., Schiebl. XXIV, Nr. 73; Regesta II, Nr. 1938). Er diente bereits im Jahr 1409 dem Deutschen Orden als Söldner, denn im Treßlerbuch heißt es unter diesem Jahr: Soldener zu Nessaw: item 44 m. Elger von Drolshagen und Willam von Nesselrode soldener mit 4 spyssen of 1 monden (ebd., S. 568; vgl. S. 561). Vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 53 und 61. Vor allem in den Jahren 1416-1419 begegnet uns sein Name häufig in den Ordensquellen, denn um diese Zeit gab es einen heftigen Rechtsstreit zwischen ihm und dem Orden. Siehe dazu die Anm. 57 und 77 der Einführung zur Soldbuchedition, u.a. die dort angeführte Übersicht bei Limburg, S. 92f. und 96. Einer der Streitpunkte betraf Soldforderungen Drolshagens vor dem irsten kryge (OBA 2586). Angeblich hat er dem Orden gedient mit czehen pferden, do kegen im keyn gleich noch genuge sy wederfaren etc. (siehe Anm. 57 der Soldbuchedition). Inwiefern diese Forderungen gerechtfertigt waren, lässt sich heute nicht so leicht feststellen. Auffällig ist der Widerspruch, der darin besteht, dass Drolshagen nicht im Soldbuch aufgeführt ist, obwohl es ein Verzeichnis von etwa 1418 gibt, das Soldzahlungen an ihn im Jahr 1410/1411 bestätigt (Soldbuch, S. 203f.). Woher der Orden diese Angaben bezogen hat, ist unbekannt.



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Nach jenem Verzeichnis begann der Solddienst des Herrn Elger am 13. November 1410 mit 4 Spießen, für die er am 11. Dezember 1410 und am 8. Januar 1411 Sold in Empfang nahm. Inzwischen waren 3 weitere Pferde hinzugekommen, sodass sich die Anzahl der Spieße auf 5 erhöhte. Weitere Soldzahlungen erfolgten am 22. Januar und am 5. Februar 1411 in Thorn, wo Elyer auch eine Ehrung in Höhe von 20 Mark erhielt. Danach scheint er mit 1 Spieß Preußen verlassen zu haben. Seine Gesellen Johan Nuwekirche und Jurge von Snellendorff verblieben noch 9 Tage im Ordensland. Das Geld hierfür sowie für einen halben Monat Zehrung für die Rückreise wurde ihnen am 24. März 1411 vom Treßler übergeben. Insgesamt betrugen die Auszahlungen an die „Gesellschaft“ des Herrn Elger von Drolshagen 210 Mark (S. 204). In den Jahren 1412 und 1413 sind zunächst Elier und seine Stiefkinder und dann er allein als Besitzer eines Hauses in der Elbinger Tobiasstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2249f. und 2269). Mit Billigung der Älterleute des Hansekontors zu Brügge ließ der Komtur von Tuchel im Jahr 1412 zu Sluis ein Schiff festhalten, das Eliger gehörte (Pelech, Quellen zu Danzig, Nr. 17). Eliger gab sich damit jedoch nicht zufrieden und beharrte auf seiner Schuldzuweisung an den Elbinger Johann d. J. von Thorn. Zudem beklagte er sich über eine Entscheidung des Elbinger Rates in einer Erbangelegenheit zu Ungunsten seiner Frau. Dies führte zu einer Fehde mit Elbing, die er 1421 mit dänischer Unterstützung für sich zu entscheiden suchte (Carstenn, S. 195 und 197). 117. Edewart/Edward/Eydewart, Herr (181, 188, 191, 201) her Edewart 181, 191 her Edward 188 her Eydewart 201 Mit diesem Namen eines bedeutenden Söldnerführers sind Probleme verbunden, denn eine eindeutige Identifizierung steht noch aus. Die nächstliegende Annahme wäre die, dass es sich um ein Mitglied des alten schlesischen Adelsgeschlechts Reideburg handeln dürfte. Der Beleg dafür wäre die Angabe des polnischen Geschichtsschreibers Jan Długosz, dass in der Schlacht bei Tuchel im Herbst 1410 fünf Heerführer des Deutschen Ordens gefangengenommen wurden, unter ihnen Hedwarth Reydburg de Silesia (Długosz, Annales XI, S. 161). Vgl. hierzu den Kommentar der Herausgeber ebd., S. 279 Anm. 610: „De Eduardo Reidburg Silesio nihil certi scimus“. Długosz datiert die Schlacht bei Tuchel auf den Tag Simonis et Iude, d. h. den 28. Oktober. Sie fand jedoch erst eine Woche später, am 6. November, statt: Item quinta die mensis Novembris alter conflictus commissus est [d.h. nach der Schlacht bei Polnisch Krone/Koronowo am 10. Oktober]. Siehe dazu den Bericht einer unbekannten Person an einen Prälaten in Rom von um den 15. Dezember 1410, gedr. in Cod. ep. saec. XV, I, Nr. XLII, S. 35 f., hier S. 36, und das Bittschreiben des Tucheler Komtursstatthalter, Simon Langschenkel, an Heinrich von Plauen vom 10. Oktober 1410 um Verstärkung unter http://www1.uni-hamburg.de/Landesforschung/pub/ dh/dh382.htm. Zweifel an einer solchen Deutung sind jedoch angebracht, da in der Literatur kein Mitglied des Geschlechts von Reideburg mit diesem oder einem ähnlichen Namen bekannt ist, z.B. nicht in den Stammtafeln bei Neumann-Reppert (siehe unter Hans

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von Reideburg). Zwar sollen nicht Schlüsse e silentio gezogen werden, aber es wäre doch verwunderlich, wenn ein so hervorragendes Mitglied der Familie vollkommen unbekannt geblieben wäre. Eine weitere Deutungsmöglichkeit: Vielleicht handelt es sich um den in ungarischen Diensten stehenden Ritter Lorenz von Ederwar (Laurenuz Hédervári), der auch Hed- oder Heidenreichsturn genannt wird. Er war Türhüter und Stallmeister der ungarischen Königin 1413–1415, Marschall König Sigmunds 1429–1437 und bis zu seinem Tod 1447 Palatin. Siehe hierzu Regesta Imperii XI, Register S.  485, ferner Mályusz, S. 413. Namensähnlichkeit und sozialer Status sind auf jeden Fall vorhanden. Doch auch diese Deutung hat eine schwache Stelle, denn die eindeutigen Aussagen der Ordensquellen weisen auf einen Ritter aus Schlesien hin, nicht aus Ungarn. Aber vielleicht stand Lorenz von Ederwar während des Krieges 1409–1411 noch nicht in ungarischem Dienst. Schließlich soll auf eine gewisse Namensähnlichkeit mit dem wohl schlesischen Söldnerführer Herrn Conrad von Reydewort aufmerksam gemacht werden. Auf jeden Fall gab es Beziehungen zwischen dem Deutschen Orden und Herrn Edewart bereits vor dem Krieg 1409. In dem Abschnitt über die Verhandlungen auf der Marienburg zwischen dem Hochmeister Ulrich von Jungingen und der polnischen Gesandtschaft am 1. August jenes Jahres heißt es in einer Denkschrift des Deutschen Ordens vom November 1409 unter anderem: Czu der czit als die boten desse wort retten, do woren kegenwertik vil ritter und knechte, nemlich her Edwar mit vil soldenern, und nemlich die gemeyne stete des landes und sust der gancze hoff des homeisters und der gebiteger, die kegenwertig woren (OBA 1223, Bl. 5 recto). „Herr Edwar“ wird hier als hochrangiger Zeuge des Wortwechsels angeführt. Während des Krieges 1409 spielte er als Söldnerführer eine wichtige Rolle und kommt entsprechend häufig im Treßlerbuch vor. So heißt es dort auf S. 553: Item 50 ung. golden her Eydewort eyme ritter us der Slesya, sich uszurichten in dy reyse, d.h. den Angriff auf Polen Anfang August 1409. Auf S. 566 lesen wir: Item 110 golden, dy her Eydewart am selben tage enpfing, vortan zu geben Czedelicz und andern synen gesellen. Der Name wird unterschiedlich geschrieben, auch Eywart (ebd., S. 553ff., 565f., 569 und 583). Zum Krieg 1409 siehe Ekdahl, Soldtruppen, über Herrn Eydewort (etc.) ebd. S. 53f. Die Höhe der Summen, die der Deutsche Orden dem im Jahr 1410 in Gefangenschaft geratenen Herrn Edewart zahlte – 20 Mark in Danzig, 4 Mark in Mewe und schließlich nicht weniger als 315 Gulden in Thorn, davon 300 am 15. Juli 1411, dem symbolträchtigen Tag, – zeugt ebenfalls von der Bedeutung dieses Söldnerführers. Umso auffälliger ist das Fehlen seines Namens im Soldbuch selbst. Entweder hat er doch nicht als Söldner, sondern als Gastritter für den Orden gekämpft, oder es bestand zwischen ihm und dem Orden ein besonderer Soldvertrag, der Eintragungen in das Soldbuch überflüssig machte (vgl. hierzu Ekdahl, Verträge). In einem Gedenkzettel für Gesandte des Ordens zu Verhandlungen am polnischen Hof (Anfang 1411) wird auch Her Edwart genannt. Siehe dazu Pelech, Der verlorene Ordensfoliant 5, Nr. 13, S. 139f.



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118. Ehr, Philipp von der (73) Ere, Phylips von Ein aus der Pfalz stammendes Adelsgeschlecht, das sich ursprünglich Beckherr oder Peckher nannte und im 14. Jahrhundert nach Österreich kam und in Niederösterreich mit Braunstorf, Puchberg und Praittenaich ansässig wurde (Kneschke 3, S. 45 und Kirnbauer von Erzstätt 1. Abt., S. 75). Das Geschlecht wird sich auch außerhalb Österreichs verbreitet haben, denn im Mai 1414 bekundete der Hochmeister Heinrich von Plauen, dass er und der Orden keinen Anteil an den Gütern habe, „welche Herr Manzhik dem Nikolaus a. d. Ere genommen habe“; OF 8 (verschollen), p. 37, hier nach Fb. 66, Bl. 5. Philipp von der Ehr gehörte zu den Söldnern in der Rotte des Hans von Stewitz. Nachdem er am 8. Oktober 1410 Sold für 1 Spieß und 1 Schützen und außerdem Zehrung für 2 Wochen für die Rückreise erhalten hatte, verließ er Preußen. 119. Eibe, Frenzel von der (35) Ybe, Frenczel von der Dieses schlesische Adelsgeschlecht, das sich nach dem Dorf Eibau, etwa 15 km nordwestlich von Zittau, nannte, ist von Knothe, S. 171f. und von von Boetticher, S. 42f., behandelt worden. Siehe auch Blažek I, S. 27, unter Eibel. Bisher war nur ein Brüderpaar Benedikt und Wenzel bekannt, erstmalig 1405 urkundlich belegt. In CDLS IV, S. 305, wird zum Jahr 1444 Wentczlaw von der Eybe genannt, der im Register ebd. als Wenzel von der Eibel erscheint. Benedictus von der Eybe (Ybe) wird 1428 als des Königs Mann im lande zur Zittaw bezeichnet (CDLS II, 1, S. 623; vgl. ebd., S. 153, 327, 381, 516 und 615). Die Behauptung Johannes Voigts, Namen-Codex, S. 124, dass es sich bei Frenczel von der Ybe um einen fränkischen Söldner aus dem Geschlecht Eyb handelt, dürfte demnach unzutreffend sein. Es kann vielmehr angenommen werden, dass Frenczel, ebenso wie Benedikt und Wenzel, aus dem Zittauer Weichbild stammte. Frenzel von der Eibe hatte zusammen mit Kaspar von Stewitz 40 Spieße in der Rotte des Kaspar von Gersdorff nach Preußen geführt. Die beiden sind vermutlich in der Schlacht bei Tannenberg verwundet oder gefangengenommen worden, denn bei der Soldauszahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 waren sie nicht anwesend. Das Geld nahm an ihrer Stelle Nickel von Dachs in Empfang. Verwundung oder Gefangennahme mag auch ein Grund dafür sein, dass ihre Namen später nicht mehr im Soldbuch vorkommen. 120. Eichholtz, [N.N.] von ([8], 59) Eychholcz Dieses schlesische Adelsgeschlecht ist dem gleichnamigen Stammhaus (Eichholz, Kr. Liegnitz) entsprossen und wird schon 1346 mit einem Andreas erwähnt, der Marschall des Herzogs von Münsterberg war (vgl. CDS 10, S. 148, 170, 173). Gegen Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts dürfte es erloschen sein (Kneschke 3, S. 58 und Blažek I, S. 26). Bei dem ohne Vornamen genannten Söldner mag es sich etwa um den Niclos Eychholcz handeln, der ab dem Jahr 1416 im Liegnitzer Landbuch von 1414 bis 1422 als

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Zeuge häufig genannt ist (Pfotenhauer, S. 205 Anm. 12) und in einer Liegnitzer Urkunde von 1422 vorkommt (UB Liegnitz, S. 327). In Frage käme wohl auch Hannos Eychholcz, der wenige Jahre später als Landschöffe und Urkundenzeuge in Liegnitz in Erscheinung tritt (UB Liegnitz, S. 345, 351, 397, 441; betrifft die Jahre 1426–1449). Der Söldner Eichholtz hatte 2 Spieße und 1 Schützen in der Rotte des Herrn Georg von Czettritz (u.a.m.) und hat demnach nicht an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Er wird im Zusammenhang mit Soldzahlungen am 15. Oktober und am 12. November 1410 erwähnt. Bei der letztgenannten Gelegenheit hatte er zusammen mit einem Söldner Zeiskenberg (Czegenberg) und Magnus von Loeben 8 Spieße. Das Soldbuch erlaubt keine Feststellung, wie lange er danach in Preußen verblieben ist. 121. Engel, Pauwel (84f.) Eine Zuordnung dieses Söldners zu einem der im General-Index von Jäger-Sunstenau genannten Geschlechter Engel wäre mit Unsicherheiten verbunden. Siehe auch Kneschke 3, S. 112f. Ein Schöffe Petir Engil ist 1397 in Liegnitz belegt (UB Liegnitz, S. 244f.), ein Kaspar Engel aus Hirschberg befindet sich in CDLS II,2, S. 136. Von besonderem Interesse ist eine Urkunde des Bischofs Johann von Meißen vom 8. Mai 1440, in dem er die Stiftung des Altars der heiligen Märtyrer Livinus und Katharina in der Kreuzkapelle in Dresden bestätigt und dabei auch Fragen gewisser Zinse berührt. In dem Zusammenhang ist von einem Haus die Rede, in dem früher Paulus Engil gewohnt habe (CDSR II,5, Nr. 209, S. 169). Die Vermutung, dass wir es hier mit dem Söldner des Jahres 1410 zu tun haben, erscheint nicht ganz abwegig, zumal Pauwel Engel zu der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. gehörte. Er hat demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 7. Oktober 1410 erhielt er letztmalig Sold für 5 Pferde, d.h. 1 Spieß und 2 Schützen, und Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise. 122. Erkensteyn, Karl von (108) Ein entsprechendes Adelsgeschlecht findet sich nicht im General-Index von JägerSunstenau und beispielsweise auch nicht bei Kneschke. Da Karl von Erkensteyn im Soldbuch als Begleiter (geselle) des Herrn Erkinger von Seinsheim bezeichnet wird, dürfte es sich bei ihm um einen fränkischen Adligen handeln. Er und Stephan Masebach nahmen Ende Oktober 1410 in Vertretung für Herrn Erkinger Sold für 20 Spieße für einen Monat bis zum 24. November entgegen. 123. Eulenburg, Bothe von, Herr ([3], 185, 197) Yleburg, her Bothe von 185 Ilgenburg, Botthe von 197 Ilgenburg, Bote von 197 Uradliges, ursprünglich obersächsisches Geschlecht, das seit Ende des 12. Jahrhunderts als Inhaber der Herrschaft Eilenburg (Ileburg, Eulenburg) in der Mark Meißen, etwa 20  km nordöstlich von Leipzig, nachweisbar ist. Eilenburg wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts verkauft, worauf die Familie u.a. in der Lausitz, in Nordböhmen und



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in Preußen Besitz erwarb (Adelslexikon III, S. 194ff.; Literatur ebd.). Ausführlich Diplomatarium Ileburgense und Hollack, Nachrichten. Vgl. Tresp, Böhmische Söldner, S. 216 (Ilburg). Herr Bothe von Eulenburg wurde in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen und ist in den Verzeichnissen OBA 1616 (Anh. 24 der Soldbuchedition) unter dem Hofgesinde bzw. den Dienern des Königs von Ungarn aufgeführt. Während der Gefangenschaft erhielt er vom Orden 10 Mark und 100 Gulden. Nach der Ansicht von Hollack, Nachrichten III, S. 16, 57-63 u. Tab. II ebd., handelt es sich um Botho den Jüngeren (Puotha), den späteren Burggrafen von Elbogen in Nordböhmen, gest. 1434. Er hatte in Ungarn die Herrschaft Schintau erworben. Nach einer interessanten Mitteilung von von Mülverstedt im Diplomatarium Ileburgense II, S. 700, wurde „vor einer Reihe von Jahren gelegentlich verschiedener Nachgrabungen auf dem Schlachtfelde von Tannenberg“ ein Siegelstempel aus Messing mit der Umschrift s’ bothe. – von eilburg gefunden (Beschreibung ebd., S. 700; s. auch Tab. I, Abb. 1 ebd.). Der Siegelstempel befand sich bis 1945 im Besitz der Familie, ging aber, „wie die meisten Familienandenken, beim Russeneinbruch verloren“ (Eulenburg-Wicken, S. 15). Vgl. Ekdahl, Aufmarsch, über die archäologischen Quellen. Sowohl von Mülverstedt als auch Hollack sind der Ansicht, dass es sich in diesem Fall um einen anderen Botho als den oben genannten handelt, nämlich um Botho I. von Eulenburg-Sickau, gest. vor dem 9. März 1449. Dieser habe an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen und dabei seinen Siegelstempel verloren. 1419 wurde er vom Hochmeister Michael Küchmeister mit Sickau bei Schwetz in Pommerellen belehnt. Über ihn ausführlich Hollack, Nachrichten III, S. 10f. u. Tab. I; IV, S. 6–15. Im Soldbuch ist er nicht namentlich erwähnt. 124. Eulenburg, Otto von ([3], 84) Ylburg, Otto Otto von Eulenburg erhielt am 7. Oktober 1410 Sold und Zehrung für 5 Pferde, d.h. für 5 Reiter, in der Meißner Rotte Jon von Kokericz mit her Hannus von Waldaw, her Nickel von Heynicz unde Heynrich von Panowicz gesellen und hat somit an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Siehe unter Jon von Köckritz. Eine nähere Identifizierung ist wohl nicht möglich. „Aus seiner Bezeichnung als Meißner ersieht man nur, dass er ein naher Vetter der Söhne Otto Wends II. und der Sohn entweder Bothos V. (E) [Herr zu Eilenburg/Eulenburg], des ehemaligen Herrn des Mittelhauses, oder eines von dessen Brüdern war“. Zitat nach Hollack, Nachrichten III, S. 11. Siehe auch ebd., Tab. I. 125. Eulenburg, Otto von, Herr ([3], 184f., 196f.) Ulenburg (Vlenburg), Otto von 184 Yleburg, herr Otto von 185 Ilgenburg, Otto von 196f. Dieses Mitglied des Geschlechts wurde in der Schlacht bei Polnisch Krone (10.10.1410) gefangengenommen und ist in den Verzeichnissen OBA 1616 (Anh. 24

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der Soldbuchedition) unter dem Hofgesinde bzw. den Dienern des Königs von Ungarn aufgeführt. Da es sich um zwei Auszahlungen handelt, vermutet Hollack, Nachrichten III, S. 15ff. und Tab. II ebd., dass es zwei Herren von Eulenburg-Sonnewalde gewesen sind, nämlich die Brüder Otto IX., der Älteste, und Otto X., der Jüngere. Diese Annahme ist jedoch nicht zwingend, denn es ist denkbar, dass ein und derselbe Otto von Eulenburg bei zwei verschiedenen Gelegenheiten in der Gefangenschaft Geld vom Orden erhalten hat. Sonnewalde (Niederlausitz), Kr. Luckau, liegt etwa 70 km nördlich von Dresden und 40 km westlich von Cottbus. Bei dem von Ylenburg, eyme fryen herren, der [1409] mit dem borkgrafen von Norenberg her in qwam und qwam of solt (Treßlerbuch, S. 566; Ekdahl, Soldtruppen, S. 55) handelt es sich vermutlich um Herrn Otto von Eulenburg-Sonnewalde. In einem offenen Brief vom 3. Mai 1411, der in einer Abschrift von etwa 1435 überliefert ist, bezeugten Balthesar von Sliwen, comptar czÕr Liossen, unde Frederich von Sliwen, gebrudere, [... ,] daz er Otthe von Ilburg mit er Michille KÕchmeister, houptman in der NÕwen Marke obir Odir, uff senthe Borcharden abÕnt von dez Dueczen Ordens wegin von den Poln gefangen worden vor der Cronen, unde dezselben ern Otten gesellen czwene mit glefenigen bleben czÕr KÕnicz unde Hammersteyne. Für sie hätte Herr Otto keinen Sold erhalten (OBA 7116, von etwa 1435, Beilage). Etwas abweichender Druck im Diplomatarium Ileburgense I, Nr. 461, S. 317, danach wiedergegeben bei Hollack, Nachrichten III, S. 15. Aussteller des Briefes sind Balthasar von Schlieben, Komtur des Johanniterordens zu Lietzen in der Mark Brandenburg (später Herrenmeister des Johanniterordens) und sein Bruder Friedrich von Schlieben (s. diese). Das angegebene Datum für die Gefangennahme von Herrn Otto von Eulenburg und dem Vogt der Neumark Michael Küchmeister, nämlich Sankt Burkhards Abend (10. Oktober 1410), ist richtig, denn die Schlacht bei Polnisch Krone fand an jenem Tag statt. Hollack bezeichnet diesen Otto als Herrn von Eulenburg-Sonnewalde (s. oben) und vermutet außerdem, dass er identisch sei mit demjenigen Herrn von Eulenburg, der am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 36 Spieße und 1 Schützen empfing (s. unter Eulenburg, der von (I)). Näheres dazu bei Hollack, Nachrichten III, S. 16f., 28ff. und Tab. II ebd. Weiter handelt es sich nach Hollack um denselben Herrn von Eulenburg, von dem es im Treßlerbuch zum Jahr 1409 heißt: item 300 golden dem von Ylenburg, eyme fryen herren, der mit dem borkgroffen von Norenberg her in qwam und qwam of solt (Treßlerbuch, S. 566). In dem oben genannten Brief OBA 7116 von etwa 1435, dem eine Abschrift des offenen Briefes von 1411 beigefügt ist, werden die Aussteller des offenen Briefes „Hauptleute“ genannt, d.h. wohl auch Hauptleute für Otto von Eulenburg. Es ist nämlich von dem Brief die Rede, di im di houptluthe gegeben haben. Druck im Diplomatarium Ileburgense I, Nr. 516, S. 344ff., hier S. 345. – Die Richtigkeit dieser Behauptung kann in Frage gestellt werden, jedenfalls was Balthasar von Schlieben betrifft, denn er ist allem Anschein nach erst am 25. November 1410 in den Dienst des Ordens getreten.



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126. Eulenburg, [N.N.] von (I) ([3], 37) Ylenburg, der von Dieser Söldner, der ohne Angabe seines Vornamens aufgeführt ist, erhielt am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 36 Spieße und 1 Schützen. Entgegen der Behauptung bei Hollack, Nachrichten III, S. 11–14, hat seine Rotte an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Die Soldvorauszahlungen in Tuchel und Strasburg sprechen nicht dagegen, wie Hollack meint, dafür spricht aber die Ehrung in Höhe von 60 Gulden für erlittenen Schaden. Hollack vertritt die Ansicht, dass es sich um Otto IX. oder X., einen Herrn von Eulenburg-Sonnewalde, handelt (ders., Nachrichten III, S. 16f.). Vgl. oben unter. Eulenburg, Otto von, Herr. 127. Eulenburg, [N.N.] von (II) ([3], 180, 191) Eyleburg, der von 180 Ylenburg, der von 191 Um welches Mitglied des Geschlechts es sich hierbei handelt, steht nicht fest. Die Vermutung von Hollack, Nachrichten III, S. 11, dass es Botho I. von EulenburgSickau gewesen ist, lässt sich nicht beweisen. Siehe unter Eulenburg, Bothe von, Herr. 128. Falkenau, Georg (118) Falkenaw, Jorge Johannes Voigt, Namen-Codex, S. 120, vermutet hier einen Österreicher, aber eine solche Deutung ist nicht zwingend. Es mag sich um eine Herkunftsbezeichnung handeln, und es hat verschiedene Orte Falkenau gegeben, u.a. in Sachsen, in Schlesien (Kr. Grottkau) und – als Stadt und Gut – an der Eger bei Elbogen in Böhmen. In Prag gab es eine Kaufmannsfamilie mit diesem Namen, der 1424 von Sigmund ein Wappen verliehen wurde; es werden Heinrich und seine Söhne Bernhard, Jakob und Sebold erwähnt (Regesta Imperii XI, Nr. 5809). Was Bernhart betrifft siehe ferner ebd., Nr. 5909, 6573, 11133, 11599, 11778 und 12275 sowie CDLS II, 1, S. 248f. Ein Eberhart und ein Hans kommen ebenfalls vor (Regesta Imperii XI, Nr. 6771 und 12110). Im Fürstentum Schweidnitz-Jauer erscheint 1396 ein Altarist Herr Andreas Falkenau (von Czettritz und Neuhaus II, A.24). Jorge Falkenaw ist am 16. Oktober 1410 in den Solddienst des Ordens getreten und gehörte zu den Söldnern, die der Königsberger Großschäffer Georg von Wirsberg in Schlesien angeworben hatte. Am 5. Februar 1411 erhielten er und Hans von Reideburg Sold für 1 Spieß und 1 Schützen für 4 Monate, die sie dem Orden gedient hatten. 129. Falkenhayn, Heinrich von (105) Falkenhayn, Heynrich Nach Adelslexikon III, S. 221f., meißnischer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus im Stift Wurzen (Amtshauptmannschaft Grimma), der 1216 urkundlich zuerst erscheint und dessen sichere Stammreihe um 1300 beginnt. – Literaturhinweise ebd. – In älteren Arbeiten, wie Blažek I, S. 27f., wird das Geschlecht als schlesischer Uradel

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bezeichnet. Vgl. hierzu Kneschke 3, S. 197ff. und Jurek, S. 219f. In Schlesien breitete es sich vornehmlich in den Fürstentümern Schweidnitz, Jauer und Liegnitz aus und blühte in zahlreichen Häusern; bekannt ist vor allem Falkenhayn, Kr. Schönau. Ein Cuncze Falkenhan entsagte dem Orden im Jahr 1414 (OBA 2111). In CDLS II, 1–2 kommt wiederholt ein Peter Falkenhain vor (s. das Register von Seeliger in II, 2, S. 763). Heinrich von Falkenhayn erscheint u.a. in Urkunden der Städte Goldberg (1386) und Hainau (1407 u. 1409) – dazu Pfotenhauer, S. 205 Anm. 13 – sowie vor allem gegen Ende des 14. und am Anfang des 15. Jahrhunderts als Urkundenzeuge der Herzöge Ruprecht und Wenzel von Liegnitz (UB Liegnitz, passim, vgl. Register ebd.). So gehörte er zu den Zeugen einer Urkunde Wenzels vom 23. März 1409, ausgestellt in Liegnitz, in der dieser Stadt das Privilegium erteilt wurde, dass innerhalb einer Meile kein Kretscham stehen sollte (ebd., S. 282). Am 18. Dezember 1410 erhielten Wenzel von Sommerfeld und Heinrich von Falkenhayn Sold und für 2 Wochen Zehrung für 2 Spieße und 2 Schützen. Das Geld wurde für Solddienst ab dem 25. Oktober 1410 gezahlt. Vermutlich gehörten sie vor diesem Datum zu der Rotte des Herrn Heinz von Ohlau. 130. Falkenhayn, Nickel von (183, 194) Valkenhagen, Niclus 183 Flankenhain, Nickel 194 Das Geschlecht Falkenhayn nannte sich mitunter auch Falkenhagen, weshalb der Name Niclus Valkenhagen in der Handschrift A des Gefangenenverzeichnisses OBA 1616 kein Irrtum des Schreibers zu sein braucht. Dagegen ist der Name desselben Söldners in der Handschrift B ein offenbarer Fehler – Flankenhain statt Falkenhayn. Zwar gab es im Havelland in der Mark Brandenburg ein Adelsgeschlecht Falkenhagen, aber in diesem Fall spricht die Rottenzugehörigkeit des Söldners Nickel dafür, dass es sich um einen Schlesier und somit um ein Mitglied des Geschlechts Falkenhayn handelt. Zur Namensproblematik Falkenhagen/Falkenhayn siehe Kneschke 3, S. 196, und von Mülverstedt, Abgest. Adel/Brandenburg, S. 27. Eine am 13. Dezember 1418 in Ottmachau ausgestellte Urkunde betrifft einen Grenzstreit zwischen der Stadt Liegnitz einerseits und Nickil Falkenhayn und seynem brudir andererseits (UB Liegnitz, S. 314). In einer anderen Urkunde von 1420 erscheint Nickel Falkenhain als Zeuge des Herzogs Ludwig von Liegnitz (ebd., S.  318). Über den Solddienst des Nickel von Falkenhayn im Jahr 1410 gibt das Soldbuch selbst keine Auskunft. Dagegen geht aus der Handschrift A des Gefangenenverzeichnisses OBA 1616 hervor, dass er sich in der Rotte des Nickel von Kottwitz befunden hat und in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen wurde. Von seiner Gefangennahme im grosen stryte spricht auch die Handschrift B, die allerdings sowohl den Namen Falkenhayns als auch den des Rottenführers Kottwitz unrichtig wiedergibt.



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131. Falkenhayn, Trappen von (113) Falkenhagen, Trappen Auch in diesem Fall gilt, was unter Nickel von Falkenhayn gesagt wurde: Die Rottenzugehörigkeit spricht dafür, dass es sich um ein Mitglied des schlesischen Geschlechts Falkenhayn handelt. Diese Deutung findet sich auch bei Voigt, Namen-Codex, S. 120. Aus dem Soldbuch geht lediglich hervor, dass Trappen von Falkenhayn 2 Spieße Söldner nach Preußen gebracht hat und am 21. Dezember 1410 einen Monatssold für sie erhielt. Er befand sich zu jener Zeit in der Rotte des Heinrich von Schwobsdorff. 132. Filtz (Filz) [N.N.] von (30) Flicz Vermutlich ist der im Soldbuch vorkommende Name Flicz verschrieben für Filtz (Filz), wie auch von Pfotenhauer (S. 206 Anm. 14) angenommen. Zu diesem erloschenen schlesischen Adelsgeschlecht siehe ferner Kneschke 3, S. 250, und Blažek III, S. 79, mit dort angeführter Literatur. Vgl. Jurek, S. 316. Am Anfang des 15. Jahrhunderts erscheinen mehrere Mitglieder des Geschlechts in den Quellen, so ein Wolfhardus Vilcz 1401 im Liegnitzer Urkundenbuch (UB Liegnitz, S. 254). Dieser kommt auch 1418 als Wolfhard Filcz im Liegnitzer Landbuch von 1414-1422 (Fol. 18b) als des Königs von Böhmen Mann vor (Pfotenhauer, wie oben). Niclos von Viltz und Johann von der Vilcz waren Ordensbrüder (s. das Register zu Regesta I-II von Joachim-Hubatsch, S. 404, und das Treßlerbuch, S. 386). 1399 wurde Nikolaus von Viltz Komtur von Schönsee im Kulmerland. Er fiel elf Jahre später in der Schlacht bei Tannenberg (Ekdahl, Banderia, S. 188). Im Jahr 1421 war Hans Filcz zu Tzyris (Zyrus, Kr. Freystadt) gesessen (CDS 24, S. 72). Das im Soldbuch genannte Mitglied des Geschlechts hat zusammen mit Andris von der Gosse und Czaslau von Gebeltzig in der Rotte des Nickel von Kottwitz bei Tannenberg gekämpft. Am 20. Juli 1410 erhielten sie auf der Marienburg Sold für 19 Spieße. 133. Fogeler, Peter (80f.) Fogeler, Peter Es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den Hainauer Bürger Peter Fogeler (Vogeler), der in verschiedenen Quellen belegt ist. 1413 erscheint er als Ratsmann in Hainau (UB Liegnitz, S. 295), 1419 als Schöffenrichter daselbst (Pfotenhauer, S. 206 Anm. 15; mit Quellenbeleg). Ebenfalls kommt er in den Görlitzer Ratsrechnungen der Jahre 1413/1414 vor (CDLS III, S. 687, 689, 700). Im Treßlerbuch findet sich 1409 ein Hannos fogeler (S. 525 ebd.). Peter Fogeler wird im Soldbuch im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 17. Dezember erwähnt. Er und Opitz von Lockaw nahmen Geld für einen Monat Dienst mit 9 Spießen entgegen. Davon gehörten 2 Spieße Fogeler, wie aus der letzten Soldzahlung vom 4. Februar 1411 hervorgeht. Wann seine Dienstzeit angefangen hat, lässt sich nicht feststellen, denn es ist denkbar, dass er sich zunächst in einer größeren Rotte aufgehalten hat.

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134. Forchener, Barthus (93) Ein Geschlecht Forchener wurde nicht ermittelt. Vermutlich handelt es sich um einen Schlesier, denn es geht aus der Angabe im Soldbuch hervor, dass Barthus und ein anderer Söldner namens Erhard von Briesen (Erhart Pryse) ab dem 12. Januar 1411 drei Schützen in der schlesischen Rotte des Nickel von Peiskersdorf hatten. Es sind wohl dieselben Schützen, für die Peiskersdorf drei Wochen später Sold in Empfang nahm. 135. Franke, Nikolaus (143) Franke, Niclos Zu den Söldnern, die erst nach dem Abschluss des Thorner Friedens im Ordensland ankamen, gehörten 9 Spieße und 1 Schütze unter Kaspar Gleser und Nikolaus Franke. Da der erstgenannte nachweislich ein Breslauer Bürger war, wird man dieses auch für Franke annehmen können, obwohl der Name auch anderweitig belegt ist. So war 1387 ein Meister Niclas Franke Urkundenzeuge in Glogau (CDS 28, S. 234), und 1410 erwähnen die Ratsmannen daselbst ihren Pfarrer „Meister Niclas Franke“ (ebd., S. 51). 1433 und 1441 ist ein Bürger Nickel Franke, Oswalt genannt, in der Stadt Sagan belegt (CDS 32, S. 49f.). Der Name Franke oder Francke findet sich auch in vielen anderen Quellen als bürgerlicher Name. Was die Geldzahlungen an die genannten Söldner betrifft, siehe unter Kaspar Gleser. 136. Franzdorf, Hans (von) (47, 50, 52) Franczdorff, Hannus von 47, 50 Franczdorff, Hannus 52 Nicht ermittelt. Es könnte sich bei dem Ortsnamen um Franzdorf, Kr. Neiße, handeln. Dieser Söldner hatte 1 Spieß in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Sein Dienst für den Orden endete am 15. November 1410, als er wieder nach Hause ritt. 137. Fredeland, Pauwel von (141) Eine sichere Zuordnung dieses Söldners ist schwierig, da es sich um eine Herkunftsbezeichnung handeln kann, und es mehrere Orte Friedland (Fredeland etc.) gegeben hat, die in Frage kommen können, nicht nur die bekannte Stadt in Böhmen, sondern beispielsweise auch Orte oder Städte in Schlesien und in der Niederlausitz (Kr. Waldenburg, Kr. Falkenberg, Kr. Lübben). In der Neumark begegnen die Adligen Hennig und Hasse von Fredelande (u.a. OBA 2023 von etwa 1413), in Brandenburg finden sich einige Jahre später u.a. Michael und Joachim von Friedland (siehe das Namensverzeichnis bei Riedel). 1448 erscheinen die Brüder Heinz und Thomke von Friedland (Fredlannd) aus dem gleichnamigen Ort im Kr. Falkenberg (CDS 33, S. 34). Für eine Herkunft des Pauwel von Fredeland aus Schlesien spricht der Umstand, dass er sich zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz aufgehalten hat und demnach vermutlich einer der dort untergebrachten schlesischen Rotten angehörte. In erster Linie ist dabei an die Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau oder die des Herrn Georg von Czettritz zu denken. Die Unterbringungskosten



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in Konitz betrugen 4 Mark und 16 Scot, für die der Hauskomtur von Schlochau zunächst aufgekommen ist. 138. Froburg/Froberg, Peter (65, 67f., 96) Froberg 65 Freberg, Petir 67 Froburg, Petir 68 Froberg, Peter 96 Johannes Voigt sieht hierin einen Österreicher (Namen-Codex, S. 120) und denkt dabei offenbar an das österreichische Adelsgeschlecht Froburg, welches früher de Monte Gaudii hieß und ursprünglich aus der Schweiz stammt (Stammhaus im Kanton Solothurn). Siehe dazu Kneschke 3, S. 372. In Frage käme eventuell auch das elsässische uradlige Geschlecht Froberg (Montjoye) (s. Gritzner und Hildebrandt, S. 8). Vermutlich wurde der Name auch von bürgerlichen Geschlechtern getragen. Dafür spricht der Umstand, dass König Wenzel in einer Urkunde vom 25. Februar 1419 an den Bürgermeister und die Ratsmannen von Breslau einen Niclas Froburg ewer mitburger nennt (CDS 4, S. 177). Ein bischöflicher Konsistorialadvokat Peter Froburg oder Froberg wird um 1410 wiederholt in schlesischen Quellen erwähnt (CDS 4, S. 150; 24, S. 169; 28, S. 70). Eine weitere Deutung wäre die, dass es sich um einen Herkunftsnamen mit Bezug auf die Stadt Frohburg (Amtshauptmannschaft Borna) im Pleißenlande handeln könnte. Zwei Geschlechter kämen dabei in Betracht, teils eine Seitenlinie der Burggrafen von Altenburg, teils ein Ministerialengeschlecht der Wettiner. In den Jahren 1331–1379 ist ein Heinrich von Frohburg nachweisbar. Näheres hierüber bei Jurek, S. 221f. Die Zugehörigkeit des Söldners Peter Froburg (Froberg) zur Rotte des Herrn Heinz von Borsnitz spricht für eine schlesische Herkunft. Er hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen und gehörte zu den Verteidigern der Marienburg. Sein Name erscheint erstmalig im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 3. Oktober 1410, als er Geld für 1 Spieß erhielt. Bei späteren Zahlungen wird die Anzahl seiner Pferde mal mit 5, mal mit 4 angegeben. Am 14. November erhielt er für 2 Wochen Zehrung für die Rückreise (Soldbuch, S. 68), trat dann aber in Schlochau der Gesellschaft des Herrn Rorau bei, die er am 3. Dezember wieder verließ. Wie es scheint, endete damit sein Solddienst für den Orden (ebd., S. 96). 139. Gebeltzig, Czaslau von (30) Gebelczk, Czasslaw Schlesisches Adelsgeschlecht, vermutlich slawischen Ursprungs (Blažek I, S. 33). Die von einigen Autoren behauptete Zusammengehörigkeit mit dem in der Oberlausitz gelegenen Dorf Gebelzig (Kr. Rothenburg) ist nach Blažek unzutreffend. Dort saß ein Zweig des Geschlechts Gersdorff, welcher sich nach dem Besitz „Gebelzig“ nannte. (Siehe dazu Knothe, S. 223–226, von Boetticher, S. 47–50, und Jurek, S. 225f. Vgl. Kneschke 3, S. 461.) Czasslo Gebelczk befand sich 1431 zusammen mit Hans von Gebeltzig in der in Ordensdiensten stehenden Söldnerrotte des Friedrich von der Heyde. Siehe

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OBA 5742 (wo der Name Satcz Gebelcz geschrieben wird) und OBA 5758 (Druck bei Ekdahl, Zwei Musterungslisten, S. 59ff., hier S. 60: Czasslo Gebelczk gewopent, 3 gewopente schutzen, mit Melhasen synem bruder gewopent). Der besagte Hans von Gebeltzig (ebd., S. 60) war Hauptmann zu Schwiebus und erscheint 1416–1418 als Urkundenzeuge (CDS 24, S. 19, 20, 201). Er besaß Birkholz südwestlich von Schwiebus (CDLS III, S. 782 Anm. 1). Siehe auch OBA 2706. Ein Heinrich von Gebeltzig erscheint 1420-1447 wiederholt im Liegnitzer Urkundenbuch und war 1422–1436 Marschall des Herzogs Ludwig von Brieg (vgl. Blažek I, S. 33). Der Name kommt bereits 1401 in Brieg vor (CDS 9, S. 86). Czaslau von Gebeltzig diente 1410 in der Rotte des Nickel von Kottwitz und hat bei Tannenberg gekämpft. Am 20. Juli 1410 erhielten er, Andris von der Gosse und Filtz (Flicz) auf der Marienburg Sold für 19 Spieße. Da ihre Namen nicht weiter im Soldbuch erscheinen, kann vermutet werden, dass sie anschließend nach Hause gezogen sind. 140. Gebeltzig, Dietrich von (62f.) Gebelczk, Dittherich Von diesem Söldner ist nur bekannt, dass er sich im September und Oktober 1410 mit 2 Spießen bzw. 2 Spießen und 1 Schützen in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz befand. Vermutlich gehörte er demselben Geschlecht wie Czaslau von Gebeltzig an. Da die Söldner des Herrn Hans von Kittlitz in der großen Rotte des Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen gekommen sind, ist davon auszugehen, dass auch Dietrich von Gebeltzig an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Sein Dienstverhältnis endete am 30. Januar 1411. 141. Gellhorn, Matthes von (65, 67ff.) Gelhor, Mattis 65 Geelhor, Mattis 67, 68, 69 Schlesischer Uradel, der nach den Angaben im Adelslexikon IV, S. 68, mit Nickel Gelhor (1342 in den Quellen als tot bezeichnet) zuerst erscheint. Ebd. weitere Literaturhinweise, u.a. auf den Beitrag von von Gellhorn, wo die älteste Geschichte des Geschlechts etwas abweichend dargestellt wird. Demnach tritt es mit Nickel Gelhor zu Kuchendorf (Kr. Reichenbach) im Jahr 1350 urkundlich zuerst in Erscheinung. Seit dem Anfang des 15. Jahrhunderts gab es zwei getrennte Stämme (ebd., S. 49). In dem Artikel von von Gellhorn werden u.a. auch die beiden Ordenssöldner Matthes und Nickel erwähnt. Dabei handelt es sich angeblich um Sohn und Vater, um Mitglieder „des erloschenen Bankwitz-Gräflichen Stammes“ (ebd., S. 50). Inwiefern diese Behauptungen zutreffen, kann hier nicht überprüft werden. Nach demselben Autor beginnt der Bankwitz-Sonneberg-Altgrottkauische Stamm, um den es hier geht, um 1413 mit Peter von Gelhorn, Herrn auf Bankwitz (Kr. Schweidnitz). Mattis Gelhor diente als Geselle in der Rotte des Herrn Heinz von Borsnitz und gehörte also zu den Söldnern, die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen und anschließend die Marienburg verteidigt haben. Namentlich erscheint er zuerst bei einer Soldzahlung am 10. Oktober 1410, als er zusammen mit drei weiteren Söld-



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nern Sold für 5 Spieße und 1 Schützen entgegennahm. Selbst hatte er zu jener Zeit 1 Spieß und 2 Schützen (Soldbuch, S. 65, Anm. d-d). Bei einer weiteren Soldzahlung am 14. November findet sich die Angabe 3 Spieße und 1 Schütze. Außer Sold erhielt Matthes bei jener Gelegenheit 3 Mark für 2 Armbrüste und 1 Hundskogel, die ihm wohl während einer Kampfhandlung verlorengegangen waren. Am 12. Dezember nahm er zusammen mit Nickel von Prittwitz und einem Söldner aus dem Geschlecht von Haugwitz Geld für 29 Spieße aus der Rotte des Herrn Heinz von Borsnitz entgegen. Am 19. Dezember 1410 verließ er das Ordensland zusammen mit Jorge Slyfenicz. 142. Gellhorn, Nickel von (135) Gelhor, Nickel Siehe unter Matthes von Gellhorn, dessen Vater er angeblich gewesen ist. Vielleicht ist es derselbe Nickel, der zusammen mit Jorge und Hannos Gelhor zu den Mitunterzeichnern einer um 1425 in Auras ausgestellten Urkunde gehörte (von Czettritz und Neuhaus II, F.26). Von dem in den zwanziger Jahren des 15. Jahrhunderts in Görlitz wohnhaften Bäcker gleichen Namens wird man hier wohl absehen können (vgl. u.a. CDLS II, 1, S. 61 u. 638). Über den Dienstbeginn des Nickel von Gellhorn ist nichts Näheres bekannt, aber es kann vermutet werden, dass er zu den von dem Großschäffer des Ordens, Georg von Wirsberg, im Herbst 1410 angeworbenen Söldnern gehörte und sich in der Rotte des Sander von Grunau befunden hat. Dann wäre er am 16. Oktober 1410 in den Dienst des Ordens getreten. Aus dem Soldbuch geht nur hervor, dass er am 29. Januar 1411 Sold für 9 Spieße entgegengenommen hat, die von der Rotte des Sander von Grunau zu der des Herrn Czenke von Borsnitz übergewechselt waren. 143. Gersdorff, Christoph von, Herr (179, 188, 200) Gernsdorff, her Christoffer von 179 Gerisdorf, her Christoff von 188 Geersdorf, her Christolfel von 200 Oberlausitzer Uradel mit gleichnamigem Stammsitz (Gerhardisdorf etc., später Gersdorf ) bei Reichenbach, Lkr. Görlitz. Ältere Stammreihe und ältere Genealogie in GGT U 1923. Siehe auch Adelslexikon IV, S. 90–93, Literatur ebd. Ausführlich Knothe, S. 185–246 und von Boetticher, S. 45–83. Vgl. Kneschke 3, S. 494–497 und Jurek, S. 227. Identisch mit Herrn Christoph von Gersdorff auf Friedersdorf, Kr. Görlitz, Sohn des Niclos von Gersdorff, genannt Voigtländer oder Foitländer. Er führte den Beinamen „Rex“ (Knothe, S. 230, 233f. und von Boetticher, S. 58f.). Herr Christoph von Gersdorff zählte zu den einflussreichsten Persönlichkeiten unter dem Adel der Oberlausitz. In den Görlitzer Ratsrechungen wird er 1408 als Diener König Wenzels bezeichnet (CDLS III, S. 565), und ab 1409 wird er dort mit dem ehrenden Beiwort „Er“ ausgezeichnet (ebd., S. 597). In besonders enger Beziehung stand er zu König Sigmund von Ungarn. 1405 kam er von Ungarn nach Görlitz zurück (ebd., S. 450). 1408 nahmen er und der Amtmann Markus von Nürnberg im Auftrag Sigmunds die Zusatzsumme von 40 000 ungarischen Gulden für den Verkauf der Neumark

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in Empfang (Treßlerbuch, S. 598; vgl. Weise, Staatsverträge I, S. 68f.), und auch in den Jahren 1409 und 1410 befand er sich mit wichtigen Aufträgen als Botschafter Sigmunds in Preußen (Treßlerbuch; OBA 1065, 1288). 1410 hat er nicht nur mit Ulrich von Jungingen, sondern auch mit dem litauischen Großfürsten Vytautas (Witold) Verhandlungen geführt. In einem Brief Sigmunds an Heinrich von Plauen vom 7. September 1411 spricht der König von dem strengen ritter Christofen von Gerenstorf, unserm rate und lieben getruen (OBA 1557). Vgl. auch OBA 1378, 1475 und 1669. Einen besonderen Ruhm hat Christoph von Gersdorff dadurch erworben, dass er – unter dem entstellten Namen „Georgius Kerzdorff “ – in dem Fahnenbuch „Banderia Prutenorum“ des polnischen Geschichtsschreibers Jan Długosz wegen seiner Tapferkeit lobend erwähnt wird. Er habe als Anführer eines Georgsbanners (in der Handschrift mit verkehren Farben dargestellt und beschrieben) in der Schlacht bei Tannenberg gekämpft, wollte nicht unehrenhaft fliehen und sei gefangengenommen worden. Die mit diesem „falschen“ Georgsbanner verbundenen Probleme gehören zu den klassischen in der Tannenbergforschung. Vgl. dazu Ekdahl, Banderia, S. 89-94 und 176f. Die Gefangennahme von Christoferum de Hungar in der Schlacht bei Tannenberg wird u.a. in dem Brief des siegreichen polnischen Königs Władysław Jagiełło an seine Gattin vom 16. Juli 1410 besonders hervorgehoben. Er wird dort zusammen mit den ebenfalls gefangengenommenen Herzögen Konrad von Oels und Kasimir von Stettin aufgezählt (Druck u.a. in SS. rer. Pruss. III, S. 426; vgl. Ekdahl, Die Schlacht, S. 128–130). Christoph von Gersdorff hat bei Tannenberg nicht als Söldner gekämpft und kommt deshalb auch nicht im Soldbuch vor. Dagegen findet sich sein Name in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616, die in der Soldbuchedition mit abgedruckt sind. Er wird durch das Bündnis Sigmunds mit dem Orden verpflichtet gewesen sein, als Verbündeter an der Schlacht teilzunehmen. Wie aus den Gefangenenverzeichnissen hervorgeht, befand er sich während der Belagerung der Marienburg im polnischlitauischen Heer und bekam während dieser Zeit 50 ungarische Gulden vom Orden als Unterstützung. Nach dem Thorner Frieden erhielt er weitere Unterstützung in Form von 30 französischen Schildgulden, weil er immer noch gefangengehalten wurde. Vermutlich ist später eine reichliche Entschädigung in Höhe von 500 Schock böhmischer Groschen dem vesten und strengen ritter hern Christoff von Girsdorff im Auftrag des Hochmeisters Heinrich von Plauen durch Nikolaus Bunzlau, den Kanzler des Fürstentums Breslau, ausgezahlt worden, denn eine Schuldquittung über diese Summe ist erhalten geblieben (OBA 1669). Aus dem oben angeführten Brief Sigmunds an Heinrich von Plauen (OBA 1557) geht hervor, dass Christoph von Gersdorff im Herbst 1411 wieder in diplomatischer Mission nach Preußen gereist ist. Siehe ferner die Görlitzer Ratsrechnungen (CDLS III). 144. Gersdorff, Czaslau von (119, 120, 125) Geersdorff, Czaslaw von 119f., 125 Czaslaw 120 Czaschlaw 120 Identisch mit Czaslau von Gersdorff auf Friedersdorf, Lkr. Görlitz, einem Bruder des Herrn Christoph von Gersdorff (Knothe, S. 230f. und von Boetticher, S. 56f.). Er



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ist (ab 1390) von besonderer Bedeutung als erster adliger Femerichter, „als Richter des Femdinges, jenes außerordentlichen oberlausitzischen Gerichts, das seine Schärfe namentlich gegen Straßenräuber u. a. Verbrecher richtete, zu deren Bestrafung die ordentlichen Gerichte nicht ausreichten“ (Zitat nach von Boetticher, S. 56; vgl. dazu CDSL III, S. 131). In den Görlitzer Ratsrechnungen erhält er ab 1391 die ehrenvolle Benennung „Er“: Ern Tschaslow von Gersdorff dem vehimrichter zu seyner zerunge zu hulfe 4 sch. (CDSL III, S. 184). Gelegentlich wird er auch als ”dominus” bezeichnet: Item domino Czaschlow militi ... (ebd., S. 232; betrifft das Jahr 1393). Näheres über den Dienstantritt des Czaslau von Gersdorff als Söldner des Deutschen Ordens geht nicht hervor, bekannt ist lediglich, dass 6 seiner Spieße in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen wurden, und zwar mit den Spießführern Nickel von Gersdorff, Jon von Gersdorff und Hans von Herberger. Gegen Ende des Jahres hatte Czaslau 26 Spieße. Am Silvesterabend zog er wieder nach Hause. 145. Gersdorff, Hans von (33, 81, 188, 200) Geersdorff, Hannus von 33, 81 Gerhardisdorff, Hannus 188 Geersdorff, Hannus 200 Eine sichere Identifizierung ist nicht möglich, weil es mehrere Personen dieses Namens gegeben hat. Vielleicht handelt es sich um Hans von Gersdorff auf Kemnitz (Amtshauptmannschaft Löbau), Sohn des Barthold von Gersdorff auf Saubernitz, östlich von Gutta, und Bruder des Kaspar von Gersdorff (s. Knothe, S. 198, und von Boetticher, S. 66ff.). Als Indiz kann der Umstand gelten, dass Hans in der Rotte Kaspars gedient hat. – Als eine der weiteren Möglichkeiten käme sein Vetter Hans von Gersdorff (Grunehannus) in Betracht (Knothe, S. 198, von Boetticher, S. 66, 68). – Vgl. ferner von Boetticher, S. 69, 72. Hans von Gersdorff hatte zusammen mit Nickel von Dachs, Hans von Wygelsdorff und Hans von Pentzig 52 Spieße in der Rotte des Kaspar von Gersdorff und hat demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Dies wird auch auf S. 81 im Soldbuch ausdrücklich bestätigt. Ab Anfang August gehörten ihm 7 Spieße und 1 Schütze. Mitte November begab er sich nach Hause. Offenbar ist er Gefangener gewesen, denn nach den Verzeichnissen über die Gefangenen sind ihm 6 Mark als Unterstützung zuteil geworden (Soldbuch, S. 188, 200). 146. Gersdorff, Hans von, auf Reichenbach (87) Geersdorff von Rychenbach, Hannus Ritter Hans von Gersdorff war Sohn des Leuther von Gersdorff und mit seinen Brüdern auf Reichenbach, westlich von Görlitz (Lkr. Görlitz) gesessen. Über diese Linie Reichenbach unterrichten ausführlich Knothe, S. 188-195 (hier S. 193) und von Boetticher, S. 60-65 (hier S. 64). Hans war 1415 wie sein Bruder Tamme mit Herzog Ludwig von Brieg auf dem Konzil zu Konstanz und gehörte seit Ausbruch der Hussitenkriege zu den einflussreichsten Adligen der Oberlausitz. Gegen Ende der zwanziger Jahre des 15. Jahrhunderts tritt er in den Quellen zunächst als Unterhaupt-

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mann (miles subcapitaneus), dann als Hauptmann (ritter houptman) von Görlitz in Erscheinung. Siehe die Belege bei von Boetticher. Näheres über den Solddienst des Hans von Gersdorff auf Reichenbach im Jahr 1410 ist nicht bekannt. Es geht aus dem Soldbuch hervor, dass er am 20. November Geld für 2 Spieße empfing, die seit dem 24. Juli in Schlochau gedient hatten. Da sie gleichzeitig Zehrung für die Rückreise erhielten, werden sie das Ordensland am 20. November wieder verlassen haben. 147. Gersdorff, Heinrich (Heinz) von (34) Geersdorff, Heyncze von Eine sichere Identifizierung dürfte nicht möglich sein, da nicht weniger als zehn Personen mit dem Namen Heinrich oder Heinz in Frage kommen können (Näheres bei von Boetticher, S. 46, 47f., 50f., 59f., 65f., 70, 72f., 77, 79f., 81. Vgl. außerdem Knothe, S. 232, 239). Heinrich von Gersdorff hatte zusammen mit Leuther von Pentzig 10 Spieße und 2 Schützen in der Rotte des Kaspar von Gersdorff. Nach der Schlacht bei Tannenberg erhielten sie außer Sold 15 Mark Schadensunterstützung. Weiteres geht aus dem Soldbuch nicht hervor. 148. Gersdorff, Jon von (120, 188, 200) Geersdorff, Jon von 120 Gerhardisdorff, Jon von 188 Geersdorff, Jhon von 200 Da sieben Personen des Geschlechts Gersdorff zu jener Zeit den Namen Jon oder Jan führten (vgl. von Boetticher, S. 45f., 50, 66–68. 72, 76, 80, ferner Knothe, S. 200), ist wohl eine Identifizierung nicht möglich. Am ehesten kämen vielleicht die beiden folgenden in Betracht: Jan oder Jon von Gersdorff auf “Serchaw”, d.h. Särichen (Kr. Rothenburg in der Oberlausitz), und Jon von Gersdorff auf „Henichen“, d.h. Hähnichen, nordwestlich von Rothenburg im gleichnamigen Kreis. Beide waren im zweiten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts Schöffen in Hofgerichtssitzungen (von Boetticher, S. 67 und 80). Jon von Gersdorff gehörte zusammen mit Nickel von Gersdorff und Hans von Herberger zu den 6 Spießen aus der Rotte des Czaslau von Gersdorff, die vor Polnisch Krone gefangengenommen wurden (10.10.1410). In der Gefangenschaft erhielt er 20 Gulden als Unterstützung vom Deutschen Orden. 149. Gersdorff, Kaspar von (33–35, [36], 78, 149, 151) Geersdorff, Casper 33-35 Geerdorf, Casper 34 Gersdorf, Casper 35 Geersdorff, Casper von 78 Gerhartdorff, Caspar von 149, 151 Da mehrere Mitglieder des Geschlechts von Gersdorff um 1410 den Namen Kaspar führten, ist eine sichere Identifizierung nicht möglich. Vgl. Knothe, S. 205f., 211, 223, 232f. und 243; von Boetticher, S. 66–69, 74, 76f.



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Nach einem Brief des Komturs von Schlochau vom 29. Juni 1410 (Soldbuch, S. 149ff.) führten (Fritz) von Schoff und Kaspar von Gersdorff 50 Spieße und brachten außerdem zusammen mit Nickel von Kottwitz und (Herrn Hans von) Hackeborn mehr als 1000 unberittene Armbrustschützen, für die sie Pferde aufkaufen wollten (Zur Frage der Bedeutung und Verwendung von Pferden und Armbrüsten im Kriegswesen des Deutschen Orden um 1400 siehe die entsprechenden Arbeiten von Ekdahl: Die Armbrust; Das Pferd; Horses and Crossbows; The Strategic Organization). Die Rotte des Kaspar von Gersdorff hat bei Tannenberg gekämpft. Unter den annähernd 160 Spießen, die nunmehr zu seiner Rotte gehörten und im Soldbuch aufgeführt sind, befanden sich offenbar mehrere der genannten, vorher unberittenen Schützen, die in besser besoldete (Recheneinheiten) „Spieße“, zu je drei berittenen Schützen, umgewandelt worden waren. Zu dieser Praxis siehe Ekdahl, Soldtruppen, S. 49ff. und ders., Mercenaries, S. 349f. Auffallend ist der Umstand, dass Kaspar von Gersdorff im Soldbuch nicht als Empfänger von Soldzahlungen oder „Ehrungen“ vorkommt, und auch nicht in den Gefangenenverzeichnissen erwähnt wird. Es werden nur Söldner angeführt, die sich in seiner Rotte befunden haben. Der Grund dafür ist nicht bekannt. Vielleicht ist er in der Schlacht gefallen? 150. [Gersdorff ], Kaspar von, zu Heinrichsdorf (124, 188, 200) Heynrichsdorff, Casper von 124 Heynrischdorff, Caspar 188 Heinrichsdorf, Caspar 200 Ein anderer Kaspar mit seinen Brüdern Hans und Nickel waren Söhne des Barthold von Gersdorff und entstammten somit der Linie (Groß)hennersdorf des Geschlechts von Gersdorff. Kaspar wird mal mit dem einen, mal mit dem anderen, ihm und seinen Brüdern gemeinschaftlich gehörenden Gut genannt, also bald Kaspar von Kemnitz, bald Kaspar (von) Heinrichsdorf. Nachdem er 1422 das Niedervorwerk zu Rennersdorf gekauft hatte, hieß er auch Kaspar von Reynersdorf. Im Hofgerichtsbuch wird er 1417, 1418 und 1420 genannt, 1422 war er Hofgerichtsschöffe. Er ist 1420–1435 als Hauptmann des Christoph von Gersdorff auf Baruth (Amtshauptmannschaft Bautzen) belegt und war 1428 auch Klostervogt zu Marienthal. 1428 bot er der Stadt Görlitz seine Hilfe gegen die Hussiten an. – Siehe Näheres bei Knothe, S. 205f., 209 und von Boetticher, S 68f. Im Soldbuch erscheint der Name Kaspar von Heinrichsdorf im Zusammenhang mit einer Soldzahlung Anfang Februar 1411. Er und Heinrich von Rodewitz erhielten Geld für 12 Spieße und 1 Schützen. Außerdem geht hervor, dass sie sich ursprünglich in der Rotte des Czaslau von Gersdorff befunden haben. Durch die Verzeichnisse OBA 1616 ist die Gefangennnahme Kaspars im Dienst des Deutschen Ordens belegt, wobei allerdings nichts über die näheren Umstände ausgesagt wird. Während der Gefangenschaft wurde er vom Orden mit 12 Gulden unterstützt.

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151. Gersdorff, Nickel von (120, 185, 196) Geersdorff, Nickel von 120 Gerisdorff, Nickel von 185 Geersdorf, Nickel von 196 Nicht weniger als zwölf Mitglieder des Geschlechts von Gersdorff führten um jene Zeit den Vornamen Nickel, weshalb eine Identifizierung schwierig ist. (Siehe von Boetticher, S. 47, 53, 54f., 57f., 59, 65, 68, 70ff., 74, 78.) Die Tatsache, dass Nickel von Gersdorff in der Rotte des Czaslau von Gersdorff gedient hat, spricht jedoch dafür, dass es sich um den jüngeren Bruder Niclos („Voigtländer“ oder „Foitländer“) handeln könnte, der nach der Ansicht von Boettichers, S. 56, vermutlich Bruder des Czaslau war. 1409 saß er auf Glossen, Amtshauptmannschaft Löbau: Czachman unser diner kein Glossin zu Foitlender... (CDLS III, S. 592). In den Jahren 1414, 1418 und 1422 war er mehrmals Hofgerichtsschöffe, 1422 auch einmal Hofrichter. Um diese Zeit nahm er die Stelle eines Untervogts in der Oberlausitz ein. Vor allem in den zwanziger Jahren des 15. Jahrhunderts tritt er in den Quellen häufig in Erscheinung. Nickel von Gersdorff gehörte zu den 6 Spießen aus der Rotte des Czaslau von Gersdorff (zusammen mit Jon von Gersdorff und Hans von Herberger), die in der Schlacht bei Polnisch Krone in polnische Gefangenschaft gerieten. Nach den Verzeichnissen OBA 1616 gehörte er zum Hofgesinde des Königs von Ungarn (Soldbuch, S. 185 u. 196). Vom Orden erhielt er 10 Nobeln und 20 Gulden als Unterstützung während der Gefangenschaft. 152. [Gersdorff ], Nickel von, zu Paulsdorf (53) Pauweldorff, Nickel Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit handelt es sich in diesem Fall nicht um ein Mitglied des oberpfälzischen Adelsgeschlechts Paulsdorf, sondern um einen Gersdorff, der zu Paulsdorf (Deutsch Paulsdorf, Kr. Görlitz) gesessen war. Er war Sohn des Jon von Paulsdorf und ist 1406 als Söldner der Stadt Görlitz belegt (CDLS III, S. 496). Zehn Jahre später geriet sein Knecht in Gefangenschaft der Stadt Lauban: Czachman unde Vicencz kein deme Luban zu dem rote, als sie Nickel von Pauelsdorff knecht gefangen hatten, 8 gr. (ebd., S. 724). Siehe Knothe, S. 223 und von Boetticher, S. 47, der zwei weitere Belege aus dem Jahr 1420 anführt. Nickel Pauwelsdorff und Heyncze Morokot werden im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 13. Dezember 1410 erwähnt. Sie dienten mit 2 Spießen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Am 30. Januar 1411 verließen sie das Ordensland in der Rotte des Herrn Czenke. 153. Gerung, [N.N.], von (41) Gerung Über das Adelsgeschlecht Gerung schreibt G. A. Seyler: „Familie zu Rothenburg o.T., Wappengenossen der Einhart und der von Schreckenbach. – Heinz und Hans Gerung 1403, 1404“ (Seyler, Abgest. Bayerischer Adel II, S. 50). Das Gesagte braucht nicht zu bedeuten, dass der Söldner Gerung aus Franken stammte, denn das Geschlecht wird sich im Laufe der Zeit ausgebreitet haben. 1344



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wird ein Gerungus miles dictus de Lome in einer Urkunde König Johanns von Böhmen genannt (CDSR II, 6, S. 289f.), und ein Nigkil Gerung befand sich unter den „frevelhaften Beschädigern der Meißnischen Geistlichkeit und deren Güter“, über die das Konzil zu Basel am 17. März 1435 den Bann aussprach (ebd., 3, S. 52). In Moßwitz, Kr. Glogau, ist 1454 ein Merten Geryngk belegt (CDS 28, S. 99). Der Ordenssöldner Gerung befand sich im Jahr 1410 in der großen Rotte des Herrn Wenzel von Dohna und gehörte also zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg. Am 20. Juli erhielt er zusammen mit Herrn Nikolaus Schrank und einem Söldner Pesschik Sold für 6 Spieße und 2 Schützen und außerdem Schadenshilfe in Höhe von 2 Mark. Ausgezahlt wurde ferner Sold für 3 Wochen im Voraus bzw. Zehrung für die Rückreise. Der Name kommt später nicht mehr im Soldbuch vor. 154. Getring, Casper (38) Angaben über diesen Söldner wurden in Quellen und Literatur nicht gefunden. Johannes Voigt führt ihn in seinem Namen-Codex (S. 120) ohne landschaftliche Zuordnung auf, während Pfotenhauer ihn mit Schweigen übergeht und somit jedenfalls nicht als Schlesier betrachtet. Kaspar Getring hatte 5 Spieße zusammen mit Heinz Sirchin und Heinz Paschkendorff, die ebenfalls nicht ermittelt wurden. Sie gehörten zu den Söldnern, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen brachte. Am 20. Juli 1410 erhielten sie Sold auf der Marienburg für 5 Spieße und außerdem 5 Mark als Unterstützung für Schäden, die sie bei Tannenberg erlitten hatten. Da der Sold nicht für 5, sondern für 5 ½ Wochen berechnet wurde, dürfte ihr Dienstantritt ½ Woche früher als für die anderen Söldner in der Rotte des Herrn Wenzel von Dohna stattgefunden haben. Das wiederum kann vielleicht so ausgelegt werden, dass sie einen besonders langen Anreiseweg aus etwa dem böhmischen Raum hinter sich hatten. 155. Gewsch(k)e, Nickel (149) Der Name dieses Söldnerführers, der vielleicht aus der Neumark stammte, kommt im Soldbuch nicht vor. Er findet sich nur in dem als Anhang 2 abgedruckten Brief des Komturs von Schlochau an den Hochmeister vom 29. Juni 1410 (Soldbuch, S. 149ff.) sowie in einem vier Tage zuvor geschriebenen Brief desselben an denselben, in dem es heißt: Ouch so geruchit zcu wissen, das ich mit mynen luten zcu Fredelande [Friedland] ligge und mit mynen merkischen und mit etlichen soldenern, alse mit Nickel Gewschken und syner rotte wol mit 15 glefenyen, deme ich geschreben hatte, zcu mir zcu komen, sind her vor eyme jare ouch do gelegen hatte (OBA 1316). Demnach befand sich Nickel Gewschke bereits im Jahr 1409 im Solddienst des Deutschen Ordens, ohne dass sein Name etwa im Treßlerbuch genannt wird. Dieses hängt wohl mit den besonderen Verhältnissen in der Neumark zusammen, außerdem sind die Aufzeichnungen des Vogts der Neumark in einem besonderen Buch über die Söldner verschollen; siehe dazu Soldbuch, Einführung, S. 14 Anm. 71, und die Ausführungen unter Heinrich von Grünberg. Zur Problematik s. ferner Kutowski, S. 472. Näheres über das Schicksal des Nickel Gewschke während des Krieges 1410 ist nicht bekannt.

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156. Gindirsich (72) Der Name ist eine deutsche Abwandlung von Jindřich, d.h. Heinrich. Es könnte sich demnach um einen Söldner böhmischer Abstammung handeln. Er befand sich mit 1 Spieß in der Rotte des Hans von Stewitz. Am 8. Oktober 1410 verließ er das Ordensland mit Zehrung für 2 Wochen für die Heimreise. 157. Glatz, Nikolaus (179) Glocz, Nicolaus Die Breslauer Ratsfamilie Glatz oder Glotz gehörte zu jenen Patriziern, die sich dem Adel ebenbürtig fühlten und die Wappenfähigkeit beanspruchten. Hierüber ausführlich Pfeiffer, S. 243–268, der auf S. 293 auch Nikolaus Glatz erwähnt. Dieser Nicolaus Glocz kaufte 1415 vom Rat der Stadt Brieg 80 Mark jährlichen Zins auf die Renten der Stadt und ihre Güter für 960 Mark (CDS 9, S. 108). 1423 bestätigte Sigmund von Ungarn der (Witwe) Margarete Gloczynne eine inserierte Urkunde von 1407, worin der Meister der Kreuzherren im Mathiaskloster zu Breslau dem Niclas Glatz einen jährlichen Zins verschrieben hat (Regesta Imperii XI, Nr. 5533). Die Endung –ynne bezeichnet übrigens in den damaligen Quellen den Witwenstand einer Frau (s. dazu Ekdahl, Ein Privatbrief ). Über den Kriegsdienst des Nikolaus Glatz für den Orden im Jahr 1410 ist nichts weiter überliefert als dass er gefangengenommen wurde und während der Gefangenschaft 1 Mark als Unterstützung vom Orden erhielt. Diese Angabe findet sich nur in der Handschrift A des Gefangenenverzeichnisses OBA 1616, weil die entsprechende Seite der Handschrift B fehlt. 158. Glaubitz, Hans von (55) Glawbis, Hannus Meißnischer Uradel mit gleichnamigem Stammsitz bei Langenberg an der Elbe. Das Geschlecht hat sich auch in der Oberlausitz, in Niederschlesien, im Fürstentum Glogau und im Land Glatz verbreitet. Siehe Adelslexikon IV, mit Literaturhinweisen, außerdem Knothe, S. 246, und Jurek, S 228f. Ein Hannus von Gallenau, Glaubitz genannt, stellte 1399 eine im Klosterarchiv zu Kamenz aufbewahrte Urkunde aus (CDS 10, Nr. 294, S. 247), und nach den Görlitzer Ratsrechnungen gab es einen Hannus Glubaczh in Neukirch (Amtshauptmannschaft Bautzen), etwa 10 km östlich von Bischofswerda (CDSL III, S 730; vgl. dazu Knothe, S. 246). Wahrscheinlicher ist aber, dass es sich im vorliegenden Fall um den Hans von Glaubitz handelt, der in Wölfelsdorf (Kr. Habelschwerdt), etwa 5 km südlich von Habelschwerdt im Land Glatz ansässig war. Er erscheint in Urkunden von Glatz während der ersten Jahrzehnte des 15. Jahrhunderts und wird beispielsweise am 18. Dezember 1408 wie sein Bruder Konrad als Knappe bezeichnet:... per Conradum et Johannem armigeros dictos Glawbus ... (UB Glatz, S. 32f; s. ferner das Register ebd.). Für eine solche Deutung spricht der Umstand, dass Hans von Glaubitz im Soldbuch als Begleiter des Herrn von Czettritz aufgeführt wird, der auf Schwengfeld bei Schweidnitz (nördlich von Glatz) ansässig war. Siehe unter Georg von Czettritz. Als dieser am 10. Dezember seinen Solddienst für den Orden been-



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dete, wechselte Hans von Glaubitz zu Herrn Czenke von Borsnitz über. Er hatte um diese Zeit fünf Pferde. Im Juli 1414 entsagte Hannus Glawis als Gefolgsmann (volger) Herzog Konrad Kanthners von Oels dem Deutschen Orden (OBA 2111). Während des Krieges 1410/1411 befand sich ein Mitglied des Geschlechts in polnischen Diensten, nämlich ein Hartmicz Glubys (OBA 1406; Druck bei Biskup, Z badań, S. 711). Am 13. Februar 1411 gelobte Heinrich Glaubiß dem Orden Urfehde (Perg.-Urk., Schiebl. 64, Nr. 13; Regesta II, Nr. 1696. Druck bei Pelech, Die Auseinandersetzung, S. 100ff., hier S. 101). 159. Gleser, Kaspar (143) Gleser, Casper In diesem Fall handelt es sich ausnahmsweise nicht um einen adligen, sondern um einen bürgerlichen Söldnerführer, der immerhin 9 Spieße und 1 Schützen zusammengebracht hatte. Er war Bürger in Breslau. Den Beweis dafür liefert ein Brief des Komturs von Brandenburg an den Hochmeister vom 1. August 1422 (OBA 3848). Der Komtur befand sich im Auftrag des Ordens in Nürnberg und hatte dort wegen der hohen Aufenthaltskosten eine Anleihe in Höhe von 400 rheinischen Gulden bei einem Nürnberg Bürger aufnehmen müssen; das war eine Summe, die 130 Schock böhmischer Groschen entsprach. Die Modalitäten der Anleihe sahen vor, dass dieses Geld unverzüglich auf dem Jahrmarkt zu Brieg an den Breslauer Bürger Kaspar Gleser zurückgezahlt werden sollte: Erwirdiger her meister, so bitte ich euwir gnade begerlichen, das ir geruchet czu bestellen, das die hundert und dreissig schock bemisscher grosschen dem vorgenanten Caspar Glezer czu Bresslaw yo furderlich werden beczallt uff der Bryger jormarckt unvorczogen, als ich das hab gelobt (ebd.). Die Söldner des Kaspar Gleser erreichten das Ordensland erst, nachdem der Thorner Friede am 1. Februar geschlossen worden war. Deshalb erhielten sie lediglich eine Summe entsprechend Sold für 4 Wochen zur Deckung der Reisekosten und außerdem eine Ehrung für die beiden Anführer Kaspar Gleser und Nikolaus Franke in Höhe von 40 Schildgulden. 160. Globczaw, Hannus (65) Name und Herkunft dieses Söldners wurden nicht ermittelt, aber der Umstand, dass er zu den Gesellen des Herrn Heinz von Borsnitz gehörte und die Heimreise zusammen mit Sigmund von Leisnig unternahm, spricht dafür, dass er aus Schlesien, Sachsen oder Meißen stammte. Er hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen und ist auf der Marienburg mit belagert gewesen. Am 3. Oktober 1410 erhielten er und Sigmund von Leisnig Sold für 3 Spieße und 2 Schützen und verließen daraufhin Preußen mit Zehrung für 3 Wochen. 161. Gobel, Peter (115) Johannes Voigt vermutet in diesem Söldner einen Bayern oder Pfälzer (Namen-Codex, S. 120), aber den Namen gab es auch in Schlesien und Sachsen. So erscheint 1380 ein armiger Nikolaus Gobel als Urkundenzeuge des Bischofs von Meißen (CDSR II, 2,

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S. 181). Ein Niclas Gobil kommt 1413 in Glatz vor (UB Glatz, S. 540), während ein anderer Niclas Gobil 1418 als Untersasse des Erbherrn zu Prinkendorf (Lkr. Liegnitz) nachweisbar ist (UB Liegnitz, S. 314f.). 1419 hieß einer der Ratsmänner der Stadt Sprottau Lorenz Gobil (CDS 31, S. 23). Zu welchem Zeitpunkt Peter Gobel in den Solddienst des Ordens getreten ist, geht aus den Angaben im Soldbuch nicht hervor. Bekannt ist lediglich, dass er am 24. Dezember 1410 Sold für 4 Spieße für 5 Wochen Dienst in Empfang nahm und danach Preußen verließ. In welcher Rotte er sich vorher befunden hat, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, aber das „Umfeld“ ist eindeutig schlesisch. Am nächstliegenden ist die Vermutung, dass er in der großen Rotte von Wolfhart von Rachenau, Konrad von Hoberg, Nickel von Pogrell und Markus von Schellendorf nach Preußen gekommen ist. Deren Solddienst begann am 16. Oktober 1410. 162. Görlitz, Jakob von (117) Gorlicz, Jacobus von Schlesisches Adelsgeschlecht, welches nach Sinapius in den Fürstentümern Crossen und Glogau begütert war (Sinapius I, S. 410f.). Siehe auch Kneschke 3, S. 565 und Blažek II, S. 41. Der Name dieses Söldners kommt im Soldbuch erst im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 22. Januar 1411 vor. Bei jener Gelegenheit erhielten Jakob von Görlitz und Yserstryt Sold für 5 Spieße und 2 Schützen für 2 Wochen Dienst. Die gleiche Summe wurde ihnen zwei Wochen später ausgezahlt, als sie Preußen verließen. Sie werden jedoch bereits seit dem 16. Oktober 1410 dem Orden gedient haben, denn sie gehörten offenbar zu den Söldnern, die der Großschäffer Georg von Wirsberg im Herbst jenen Jahres in Schlesien angeworben hatte. Es steht nämlich fest, dass sich Yserstryt ursprünglich in der Rotte des Nickel von Pogrell befunden hat (Soldbuch, S. 116f.). Genannt werden soll auch Hannos von Gorlicz, der zu den Gefolgsleuten (volgern) des Herzogs Konrad Kanthner von Oels gehörte und dessen Name sich in einem Absagebrief an den Orden vom Juli 1414 befindet (OBA 2111). 163. Gössnitz, Dietrich von (86) Gosnicz, Ditterich von Vogtländisches Adelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammsitz im Kr. Altenburg. Ob der Name von diesem Ort oder von Gössnitz im Kr. Eckartsberga abzuleiten ist, ist nach Kneschke 3, S. 573, nicht geklärt. Siehe auch von Hefner, S. 28, und von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 7. Ein Titto von Gossnitz kommt 1328 urkundlich vor und Götz von Geussnitz auf Leubnitz (Amtshauptmannschaft Plauen) war 1445-1451 Vogt von Zwickau (Kneschke, S. 573). Dietrich von Gössnitz befand sich im Herbst 1410 in der Rotte der Jon von Köckritz u.a.m., weshalb anzunehmen ist, dass er zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg gehörte. Im Zusammenhang mit der Soldzahlung am 7. Oktober erhielten die Söldner dieser Rotte auch Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise, unter ihnen Dietrich von Gössnitz für 9 Spieße und 1 Schützen.



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164. Gor, Heinrich von (85) Gor, Heinrich Dieses oberlausitzische Adelsgeschlecht, das von Anfang des 14. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts belegt ist, führte nach der Vermutung Knothes (S. 249, 564) seinen Namen nach dem kleinen Gut Guhra, etwas 10 km nordwestlich von Bautzen und 5 km südwestlich von Neschwitz (Amtshauptmannschaft Bautzen). Knothe erwähnt fünf Mitglieder des Geschlechts, darunter auch einen Heinrich, der Mitte des 15. Jahrhunderts das Dort Warthe südlich bei Groß Särchen (Kr. Sorau) besaß. Weitere Angaben finden sich bei von Boetticher, S. 83f., der u. a. die Görlitzer Ratsrechnungen ausgewertet hat. Dort erscheint in den Jahren 1405–1419 häufig Niclos von dem Gore (vom Gor, Gor) als Diener zuerst Markgraf Josts und dann König Wenzels (CDLS III, S. 466–783 passim). Die Görlitzer nannten ihn „unser großer Förderer“ (ebd., S. 562). 1416 und 1419 ist er nach Preußen gezogen, im letztgenannten Jahr mit vil Bemischen leuthen mit hundert pherden (ebd., S. 783). In Absagebriefen an den Orden von 1414 begegnen Namen wie Otto Sezele czum Gore und Hannus von Goren, beide aus dem Fürstentum Oels, sowie Micolay von Gor (de Gora) und Maczek de Gora aus Troppau (OBA 2111). Hannus vom Goyr findet sich in OBA 2111 und 2112. Inwiefern es sich um Mitglieder ein und desselben Geschlechts handelt, kann hier nicht entschieden werden. Dasselbe betrifft den Johann von Goer oder Gohr(en), der nach Thielen 1428-1438 Komtur des Deutschen Ordens zu Strasburg war (S. 172) und 1438 als solcher zu Tuchel belegt werden kann (S. 175). Siehe dazu auch von Boetticher, S. 84. Der im Soldbuch aufgeführte Heinrich von Gor befand sich in der Meißner Rotte, die bei Tannenberg gekämpft hat. Siehe unter Jon von Köckritz. Bevor Heinrich Preußen verließ, erhielt er am 7. Oktober 1410 Sold für 4 Pferde und Geld als Zehrung für die Rückreise. 165. Gor, Jakob von (71) Gore, Jokob vom Über diesen Ordenssöldner lässt sich nicht viel aussagen. Er wird wohl kaum identisch sein mit dem Hofnotar Jacobus de Gora, der 1391 Urkundenzeuge des Herzogs zu Liegnitz und Bischofs zu Breslau war (CDS 33, Nr. 10, S. 144; Urkunde ausgestellt in Ottmachau). Am 5. November 1410 erhielt Heinz von Ronau Sold für u.a. Jakob von Gor, der sich mit zwei Spießen zu ihm begeben hatte. Woher er kam, wissen wir nicht, und unbekannt ist auch die Länge seiner Dienstzeit. 166. Gosel, Hannus (123) Vermutlich ein Schlesier nichtadliger Herkunft. In einer Aufzeichnung über Ausgaben der Stadt Görlitz für Fußsöldner und Hilfstruppen gegen die Ketzer im Mai 1427 findet sich der Name Mertin Gosel (CDSL II, 1, S. 423). Eine Kaufmannsfamilie Koseler ist in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Breslau zugewandert (Pusch 2, S. 395ff. Vgl. Blažek II, S. 56; III, S. 165). Der Dienstbeginn des Hannus Gosel lässt sich nicht feststellen. Es mag wie bei Fritz von Landskron(e), Konrad von Skal und Thomas Wolffgang der 6. November

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1410 gewesen sein. Mitte Januar 1411 wechselten Thomas Wolffgang, Hannus Gosel und Hans von Neudorf zu den Gesellen des von Plauwen über. Da das Soldbuch keine Auskunft über Auszahlungen an die beiden Herren von Plauen gibt, endet hier die Spur. Vgl. Soldbuch, S. 14. 167. Gosse, Andris von der (30) Johannes Voigt vermutet, dass es sich um einen „Mecklenburger oder Pommer“ handelt (Namen-Codex, S. 120), und denkt wohl dabei an ein Mitglied des Geschlechts Koss. Eine solche Deutung braucht jedoch nicht zutreffend zu sein. Die wenigen Anhaltspunkte, die wir haben, zeigen eher in Richtung Oberlausitz-Meißen. In den Görlitzer Ratsrechnungen lautet eine Eintragung im Jahr 1399: Item sante man mit dem houptmanne Heinrich von der Gossel acht schucczen kein der Horke und vorbas off dy heyde off dy slege, ... (CDSL III, S. 341f.). Es ist wohl derselbe Heinrich von der Gasse oder Gosse, der zusammen mit seinem Sohn in CDSR I. B. 2, S. 318f., genannt wird. Es handelt sich dabei um ein auf die Zeit um 1398-1401 zu datierendes Schriftstück. Die Burggrafen Johann III. und Friedrich VI. von Nürnberg, ihre Mannen und Untertanen klagen darin gegen die Markgrafen von Meißen Friedrich IV., Wilhelm II. und Georg, ihre Mannen und Untertanen wegen zahlreicher Räubereien und sonstiger Schädigung. Unter den Beschuldigten befinden sich auch Heinreichen von der Gasse (auch Gosse geschrieben) und sein Sohn (ebd., Nr. 475, S. 318f.). So kann die Vermutung geäußert werden, dass auch der Ordenssöldner Andris von der Gosse aus etwa derselben Gegend stammte, zumal er sich in der Rotte des Nickel von Kottwitz befand. Zusammen mit Czaslau von Gebeltzig und Filtz (Flicz) hatte Andris von der Gosse 19 Spieße, für die am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold gezahlt wurde. Die Söldner in der Rotte des Nickel von Kottwitz haben an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Da die Namen der drei genannten Personen nicht weiter im Soldbuch vorkommen, ist zu vermuten, dass sie nach der Soldzahlung Preußen verlassen haben. 168. Grecz, Hannus (86) Geographisch gesehen kann Grecz viele Orte bezeichnen, u.a. Grätz bei Troppau (CDS 2, S. 237), Alt Grätz (Starych Hradech) im Kr. Neustadt (CDS 33, S. 50), Graz (Grätz) in der Steiermark (CDS 34, S. 169) und Königgrätz in Böhmen (Treßlerbuch, S. 241). In Galizien findet sich ein Adelsgeschlecht mit diesem Namen (Heyer von Rosenfeld, S. 40). Kneschke wiederum bezeichnet „Gretz“ als „ein früher in Westpreußen vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches 1748 Lautensee im Kr. Stuhm besaß“ (Kneschke 4, S. 33). In schlesischen spätmittelalterlichen Quellen kommt der Name gelegentlich vor. So war 1328 Witko de Grecz Bürgermeister in Breslau (CDS 11, S. 100), im Jahr 1352 trugen zwei Vertreter der Schmiede in Liegnitz diesen Namen (UB Liegnitz, S. 131), und 1505 war Heinrich von Grätz (z Hradcze) Oberburggraf von Prag (CDS 6, Nr. 461). Der Umstand, dass Hannus Grecz im Zusammenhang mit Soldzahlungen an Söldner aus Meißen am 7. Oktober 1410 genannt wird und Geld von Ostirriches we-



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gen, der tot ist, entgegennahm, deutet jedenfalls auf ein Herkunft aus dem südlichen Raum hin. Er hatte 2 Spieße. 169. Gregor, Hans (61f.) Gregor, Hannus Markgraf Friedrich IV. von Meißen stellte am 5. März 1412 eine Urkunde für Siffrid Gregor zum Großenhain und am 7. Februar 1418 eine weitere für Brigide Gregor aus (CDSR I. B. 3, S. 489 und 511). Ob es sich um ein adliges oder bürgerliches Geschlecht handelt, geht nicht hervor. Weitere Personen mit dem Namen Gregor finden sich in schlesischen Quellen. So begegnet ein Martin Gregor in einer Glogauer Urkunde von 1418 (CDS 28, S. 57), und 1430-1438 findet sich im Liegnitzer Urkundenbuch ein Hans Gregor als Stadtrichter, Schöffe und Kaufmann in Liegnitz bzw. (1438) als Breslauer Bürger (UB Liegnitz, S. 368, 374, 381, 384, 388, 391f.). Ob er mit dem Ordenssöldner Hans identifiziert werden kann, ist natürlich unsicher. Um die Jahrhundertmitte gab es einen Alexius (UB Liegnitz, S. 466) und einen Jakob Gregor (CDS 28, S. 99). Hannus Gregor war Geselle des Herrn Hans von Kittlitz und erhielt am 5. September 1410 Sold für 16 Spieße und 2 Schützen für 1 Monat. Falls er sich von Anfang an in der Söldnergruppe oder Rotte des Herrn Hans von Kittlitz befunden hat, wird er zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg gehört haben, aber Näheres darüber lässt sich nicht sagen. Die Dienstzeit scheint mit der Soldzahlung am 3. Oktober beendet worden zu sein, denn der Name kommt später nicht mehr vor. 170. Gregorsdorf, Barthus von (67) Gregorsdorff, Barthus von Schlesisches Adelsgeschlecht aus dem Fürstentum Brieg. Nach Blažek II, S. 41f., ist es erst seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Dies trifft jedoch nicht zu, denn bereits 1391 ist ein Gunther von Gregorsdorff Urkundenzeuge des Herzogs Ludwig von Brieg (CDS 9, Nr. 533). 1443 sind Peter und Anna von Gregorsdorff urkundlich belegt (Pfotenhauer, S. 206 Anm. 17). Das Geschlecht behandelt auch Kneschke 4, S. 17f. Barthus von Gregorsdorf hatte 4 Pferde und diente zunächst in der Rotte des Herrn Friedrich von Blankenstein (s. diesen). An der Schlacht bei Tannenberg hat er demnach nicht teilgenommen. Wohl ab dem 14. August 1410 befand er sich unter den Gesellen des Herrn Heinz von Borsnitz, bei dem er jedenfalls 2 Monate lang gedient hat. Sein weiteres Schicksal lässt sich nicht ermitteln, da der Name nicht mehr erwähnt wird. 171. Grislim, Vincencius (29) Eine Identifizierung dieser Familie dürfte schwierig sein. In Breslau gab es um die Mitte des 15. Jahrhunderts eine Ratsfamilie Greseling (Grezeling, Griszling, Grizeling); siehe CDS 11, S. 100, vgl. Pusch 2, S. 56. Das Schloß Graslitz in Böhmen, 30 km nordöstlich von Eger, wird in einer Urkunde aus dem Jahr 1404 Greselin geschrieben (CDSR I. B.2, S. 399).

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Vincencius Grislim befand sich in der Rotte des Nickel von Kottwitz. Am 20. Juli 1410 nahmen er, Balthasar von Metzradt und Friedrich von Weidenbach auf der Marienburg Sold für 11 Spieße und eine Vorauszahlung für 3 Wochen Sold oder Zehrung in Empfang. Ein Geldgeschenk des Ordens wegen erlittenen Schadens in der Schlacht bei Tannenberg ist nicht vermerkt. 172. Grissaw, Bernhard von (86) Ein Geschlecht mit diesem Namen oder mit dem Namen „Grüssau“ nach dem Kloster Grüssau bei Landeshut (Kr. Landeshut) wurde nicht ermittelt. Vielleicht handelt es sich um eine verderbte Form von Grisslau? (Siehe dazu unter Heinrich von Grißlau.) Bernhard von Grissaw befand sich in der Meißner Rotte, die bei Tannenberg gekämpft hat. Näheres dazu unter Jon von Köckritz, der am 7. Oktober 1410 Sold für Bernhards 2 Spieße und 2 Schützen in Empfang nahm. 173. Grißlau, Heinrich von (85) Grislaw, Heinrich von Diese in Meißen schon 1181 urkundlich belegte, vielverzweigte Familie war u.a. auch in der Oberlausitz begütert. Näheres bei Blažek III, S. 14, Knothe, S. 250ff., und von Boetticher, S. 84ff. Siehe auch Wernicke, S. 444f., und Jurek, S. 230 (unter Greißlau). Der im Soldbuch vorkommende Heinrich von Grißlau hatte bei der Soldauszahlung am 7. Oktober 1410 2 Spieße in der Meißner Rotte (vgl. Jon von Köckritz) und gehörte demnach zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg. Dafür spricht auch, dass er vom Orden 20 Gulden geschenkt erhielt, wohl als Ersatz für erlittenen Schaden. Die Annahme liegt deshalb nahe, dass auch Heinrich aus Meißen stammte und mit dem Heinriche von Gryslow czu Prossentin gesessen identisch ist, der in einer Urkunde des Bischofs Rudolph vom 9. Mai 1412 zusammen mit dem gestrengin knechte Hanse von Gryslow erwähnt wird (CDSR II, 2, Nr. 842, S. 385f.). – Ein weiterer Heinrich von Grißlau besaß einige väterliche Güter in der Oberlausitz von 1403 bis vor 1420 und wird 1403 als czu Rudilstorffe gesessin genannt (Ober Rudelsdorf, Kr. Lauban). Siehe dazu Knothe, S. 254, und von Boetticher, S. 85. 174. Groß, Titze von (64) Gros, Tycze Die in Frage kommenden adligen Geschlechter Groß sind von G. A. von Mülverstedt untersucht worden (ders., Die von Groß, S. 89-97). Er stellt es dahin, ob der Deutschordenssöldner Titze (Dietz) „dem fränkischen oder dem meißnischen Geschlechte“ angehörte (ebd., S. 95 Anm. 4). Bei dem Erstgenannten handelt es sich um die Groß von Trockau, ein fränkisches uradliges Geschlecht mit gleichnamigem Stammhaus (vgl. Adelslexikon IV, S. 276), während die Groß in Meißen in verschiedenen Stämmen auftraten, die von von Mülverstedt aufgelistet werden. Der Ordenssöldner Titze Groß ist Mitte Oktober 1410 zusammen mit Nickel Mannelyn zur Rotte des Herrn Hans von Kittlitz gestoßen. Sie besaßen 5 Pferde. Angeblich hatten sie bis dahin keine Zehrung erhalten, was eine Identifizierung mit Tycze Grost (s. diesen) ausschließen würde, denn dieser hatte für seinen Spieß bereits



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am 7. Oktober Zehrung für 3 Wochen erhalten. Es soll jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass es sich doch um ein und dieselbe Person handelt, denn der Orden kann durch falsche Auskünfte der Söldner betrogen worden sein. Am 30. Januar 1411 nahm Herr Hans von Kittlitz Sold und außerdem Geld für 2  Wochen Zehrung für u.a. Titze Groß entgegen. Danach verließ seine Rotte das Ordensland. 175. Grost, Tycze (85) Vermutlich ist Grost als „Groß“ zu lesen, so dass es sich etwa um ein Mitglied des meißnischen Geschlechts Groß handeln dürfte. Die Möglichkeit einer Identifizierung mit Titze von Groß wurde bereits erörtert. Tycze Grost diente im Jahr 1410 in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. und hat demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 7. Oktober erhielt er Sold und Geld für Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise aus Preußen mit 1 Spieß. 176. Grotte, Johannes (Hannus) (184, 195) Dieser Söldner wird nur in den Gefangenenverzeichnissen erwähnt. Er befand sich in der Rotte des Herrn Heinz von Borsnitz, wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt während der Gefangenschaft 10 Mark als Unterstützung vom Orden. Es kann sich nicht um ein Mitglied des Adelsgeschlechts Grotta von Grottenegg (früher auch Grotte genannt) handeln, denn jenes Geschlecht kam erst im 16. Jahrhundert aus Italien nach Kärnten. Vielleicht ist es eine Herkunftsbezeichnung, die sich etwa auf Grottau südöstlich von Zittau (Amtshauptmannschaft Zittau) oder Crotta bei Maxen (Amtshauptmannschaft Pirna) bezieht. 177. Grünberg, Heinrich von (93f.) Grunberg 93f. Grunenberg, Heynrich 93f. Grunberg, Heynrich 93f. Neumärkischer Uradel, der 1269 urkundlich zuerst erscheint (Adelslexikon IV, S. 293, mit Literaturhinweisen ebd.). Siehe außerdem Kneschke 4, S. 70f., nach dem das Geschlecht schon 1334 mit Selchow und 1413 mit Kirchbaum und Reichenwald im Kr. Sternberg sowie mit Lübben im Kr. Frankfurt begütert war und später bis ins 18. Jahrhundert im Brandenburgischen mit mehreren Besitzungen angesessen war. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts kam eine Linie des Stammes nach Schlesien. Ältere Literatur findet sich bei Kneschke. Vgl. Jurek, S. 231. Von den im Soldbuch aufgeführten Söldnerrotten des Jahres 1410 ist diejenige Heinrichs von Grünberg, die aus 40 Spießen bestand, zuerst in den Dienst des Ordens getreten. Am 4. Oktober nahm Heinrich Sold für 4 Monate und 1 Woche entgegen, d.h. Dienstbeginn ist der 7. Juni gewesen. Trotzdem hat diese Rotte nicht bei Tannenberg gekämpft, denn sie war während der ganzen Zeit in Schlochau untergebracht. Auf die Ursache hierfür soll nur kurz eingegangen werden, sie hängt mit den besonderen Bedingungen für den Kriegsdienst der Neumärker zusammen. Diese

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konnten auf Grund ihrer besonderen Privilegien nicht gegen ihren Willen zum Kriegsdienst außerhalb der Landesgrenze der Neumark gezwungen werden und ließen sich nur als (freiwillige) Söldner in anderen Teilen des Ordenslandes verwenden. Die unterschiedliche Auslegung der Privilegien war eine ständige Quelle der Irritation zwischen dem Orden und der Ritterschaft. Ähnlich verhielt es sich übrigens im Kulmerland (Ekdahl, Kriegsdienste, vor allem S. 7ff.). Ab dem 4. Oktober bis zum Ende der Dienstzeit am 27. Dezember umfasste die Rotte Grünbergs 47 Spieße, außerdem nahm Heinrich einen Monatssold für 4 Spieße bis zum 1. November entgegen. Am 19. Oktober erhielt er eine Ehrung in Höhe von 200 Gulden. Am 27. Dezember 1410 verließ die Rotte Schlochau mit der üblichen Zehrung für 2 Wochen für die Rückreise. Das Geld nahm ein anderer Söldnerführer, Hans von Queis, in Empfang, denn Heinrich von Grünberg war mit den Problemen einer zweiten und noch größeren Rotte Söldner, die er dem Orden zugeführt hatte, beschäftigt (vgl. unter Hans von Queis). Unter der Rubrik Grunberg in der Nuwen Marke gibt das Soldbuch auf S. 94 einige knappe Auskünfte über diese zweite Rotte. Sie bestand aus 167 Spießen und 2 Schützen, die in Landsberg in der Neumark lagen und deren Dienst am 2. Dezember 1410 in Frankfurt an der Oder begonnen hatte. Über ihre Herkunft wird nichts ausgesagt. Ungewöhnlich sind die Mitteilung und die Tatsache, dass sie nur für 2 Wochen Sold erhalten haben. Hinter diesen knappen Angaben verbirgt sich ein heftiger Konflikt zwischen Heinrich von Grünberg und Hans von Queis einerseits und dem Deutschen Orden andererseits, der zwei Jahrzehnte dauern sollte. Als Vermittler traten vor allem die Burggrafen von Nürnberg bzw. Markgrafen von Brandenburg auf. Es ging um die Frage, ob die genannten Söldner Anspruch auf Sold hätten oder nicht. Der Deutsche Orden hat dieses verneint. Auf den Streit soll hier nicht eingegangen werden, es reicht mit einem Hinweis auf die beiden Quellen, die die Ansichten der Konfliktparteien am deutlichsten zum Ausdruck bringen. Es sind für die Söldnerführer ihr Brief vom 17. April 1411 an den Hochmeister Heinrich von Plauen (OBA 1516) und für den Orden eine Instruktion desselben Hochmeisters für seine Gesandten an den Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg vom 6.–11. Oktober 1412 (OBA 1744). Erörterung der Streitfrage und Druck der Instruktion bei Neitmann, S. 118–125, vor allem S. 123f. – Weitere, meist ungedruckte Quellen finden sich im Ordensbriefarchiv (OBA 1679, 1912, 2858, 3021, 4942, 5188, 5196, 5201), in den Ordensfolianten 5 (verschollen, s. Fb. 65, S. 314; vgl. dazu Pelech, Der verlorene Ordensfoliant 5, Nr. 95, S. 165), 6 (S. 62f., Druck bei Neitmann, S. 125ff.; S. 162f., Druck ebd., S. 130f.; S. 225f., Druck ebd., S. 134f.; S. 262ff., Druck ebd., S. 135f.), 8 (verschollen, s. Fb. 66, S. 14) und 10 (verschollen, s. Fb. 66, S. 114). 178. Grünberg, Peter von (159) Grunenberg, Peter Nach dem Brief des Schlochauer Komturs an den Hochmeister vom Januar 1411, in dem er vor einer möglichen Doppelbesoldung der Söldner warnt (Soldbuch S. 158f.), gehörten Peter von Grünberg 2 Spieße. Wie auch eine Reihe anderer namentlich auf-



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gezählten Söldner hatte Peter vom Komtur Sold für 2 Monate geleisteten Dienst und Zehrung für 2 Wochen us dem lande erhalten. 179. Grunau, Heinz von (46, 49, 51) Grunaw, Heyncze 46 Grunaw, Heyncze von 49, 51 Dieses zu dem Adel in der Oberlausitz und in Schlesien gehörende Geschlecht besaß bereits 1282 das Gut Grunau unweit Görlitz und ist 1744 erloschen (Kneschke 4, S. 70). Nach Knothe, S. 252f., nannte es sich nach dem bei Ostritz, 15 km südlich von Görlitz gelegenen Dorf Grunau und ist von der gleichnamigen Görlitzer Patrizierfamilie zu unterscheiden. Ein Heinrich von Grunau erscheint 1382 als Zeuge in einer Schweidnitzer Urkunde (CDS 35, Nr. 35, S. 43), und 1386 gab Heinrich Bolze von Grunau seiner Frau Margarethe all seinen Besitz zu Domanze im Weichbild Schweidnitz zu Leibgeding (von Czettritz und Neuhaus II, D. 75, S. 64). Schließlich geht aus einer am 17. Oktober 1401 in Schweidnitz ausgestellten Urkunde hervor, dass Heinrich und Sander von Grunau Brüder waren (ebd., N. 1, S. 289); sie wurden offenbar beide „Bolze“ genannt. (Siehe unter Clericus von Boltze; vgl. Sander von Grunau.) Heinz von Grunau hatte zusammen mit Georg von Logau 6 Spieße und 1 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau und befand sich demnach zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz. Siehe unter Czenke von Borsnitz. Später wird er in derselben Rotte mit 2 Spießen und 2 Schützen aufgeführt. Vermutlich blieb er bei Herrn Czenke von Borsnitz bis zur letzten Soldzahlung am 30. Januar 1411 (Soldbuch, S. 54). 180. Grunau, Kaspar von (46, 49) Grunaw, Casper Nähere Angaben über diesen schlesischen Adligen wurden nicht ermittelt. Er diente mit 3 Spießen und 2 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau, die zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz untergebracht war (siehe unter Czenke von Borsnitz). Am 15. Oktober 1410, nach der letzten Soldauszahlung, verließ er Preußen. Genannt werden soll in diesem Zusammenhang auch ein Niclos Grunow, der zu dem Hofgesinde des Herzogs Bernhard von Oppeln gehörte und in einem Absagebrief an den Orden von 1414 aufgeführt ist (OBA 2111). 181. Grunau, Sander von (135) Grunaw, Sander von 135 Grunaw, Sat von 135 Siehe unter Heinz von Grunau. Ein Herr Sander Bolze von Grunau erscheint bereits 1371 im Landbuch des Fürstentums Schweidnitz-Jauer, weil er seiner Frau ein Leibgeding gibt (von Czettritz und Neuhaus II, D. 31a, S. 54). In den folgenden Jahrzehnten findet sich der Name, bisweilen mit dem Zusatz „Bolze genannt“, in vielen weiteren Eintragungen. Siehe dazu das Register bei von Czettritz und Neuhaus II un-

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ter „Bolze“; ferner CDS 27, Nr. 13, S. 179, und CDS 35, Nr. 5, S. 248ff., hier S. 249. Ende des Jahres 1410 kommt er im Brieger Lehnsregister von 1402–1434 vor (Pfotenhauer, S. 206 Anm. 18), und Anfang 1411 gehört er zu den Bürgen des Hochmeisters für die Forderung Polens über 100 000 Schock böhmischer Groschen (Pelech, Der Verpflichtungsbrief, S. 59, 63). 1424 wird er als Ritter bezeichnet (Pfotenhauer, S. 206 Anm. 18). 1437 vergab König Sigmund Sander Bolcze von Gronau und seinem Vetter Hans Home alle Missetaten, die sie und ihre Diener in den vergangenen Kriegen in Schlesien begangen hatten (Regesta Imperii XI, Nr. 11688). Sander lebte noch 1441, starb aber vor 1446 (von Czettritz und Neuhaus II, E.78, S. 92 bzw. F.31, S. 105). Die lange Zeitspanne, während der der Name Sander von Grunau vorkommt, gibt Anlass zu der berechtigten Frage, ob es sich in all diesen Fällen um ein und dieselbe Person handelt. Ein Alter von über 90 Jahren wäre zwar zu jener Zeit höchst ungewöhnlich, ist aber wohl doch nicht ganz auszuschließen. Sander von Grunau führte im Herbst 1410 eine größere Anzahl Söldner aus Schlesien nach Preußen, wobei die Zahl mit 76 Spießen und 2 Schützen angegeben wird (Soldbuch, S. 135). Offenbar gehörte er zu den Söldnern, die der Großschäffer des Ordens, Georg von Wirsberg, geworben hatte, denn der Dienst begann am 16. Oktober 1410. Die letzte Soldauszahlung fand am 5. Februar 1411 statt. Bereits eine Woche vorher hatte Sander von Grunau eine Ehrung in Höhe von 100 Gulden erhalten. 182. Grunenwald, [N.N.] (159) Zwar gab es im 15. Jahrhundert im Baltikum ein Adelsgeschlecht „Gruenewaldt“ (Adelslexikon IV, S. 295), aber es handelt sich bei der Eintragung im Soldbuch wohl eher um ein bürgerliches Geschlecht aus Schlesien oder Sachsen. So ist ein Tyle Grunenwalt als Bürger und Schöffe zu Dresden 1362 urkundlich belegt (CDSR II, 5, S.  45), und ein Hans Grundwalt war 1515 Bürger zu Sprottau (CDS 24, S. 196). Siehe auch CDS 31. Der Söldner Grunenwald, der 2 Schützen hatte, kommt im Soldbuch nicht namentlich vor, sondern erscheint lediglich in einem Brief des Komturs von Schlochau an den Hochmeister vom Januar 1411, in dem es um geleistete Soldzahlung geht. 183. Grunhunt, Lenhart (32) Eine Adelsfamilie mit dem Namen „Grunhunt“, „Grünhund“ o. ä. wurde nicht ermittelt. Demnach ist anzunehmen, dass es sich um einen Söldner aus dem städtischen Bürgertum handelt, wohl einen Schlesier oder Lausitzer. Da er sich in der Rotte des Nickel von Kottwitz befand, hat er an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielt er auf der Marienburg Sold für 1 Spieß und 1 Schützen. 184. Gryns, Krig (85) Es hat nach dem General-Index von Jäger-Sunstenau (S. 309) ein Geschlecht „Crines“ gegeben; vielleicht ist der Name Gryns eine Abwandlung davon, obwohl nähere Anhaltspunkte nicht gegeben werden. – Was Krig betrifft, so gab es im 15. und 16. Jahr-



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hundert ein Breslauer Stadtgeschlecht Krickau, dessen Name u.a. auch „Kriegk“ und „Krig“ geschrieben wurde (Pusch 2, S. 432-438, mit dort angeführter Literatur). Beispiele finden sich u.a. in CDS 38, S. 48, 52, 56, 65; siehe ferne Blažek II, S. 69. Dagegen spricht, dass „Krig“ nach der Anordnung im Soldbuch eher als Vorname anzusehen ist. Der Söldner Krig Gryns hatte 2 Schützen und gehörte zu den Meißnern unter Jon von Köckritz u.a.m. Jene Rotte hat bei Tannenberg gekämpft und das Ordensland am 7. Oktober 1410 wieder verlassen. 185. Gusk, Wilrich von (179) Gusc, Vlrich (In der Edition steht unrichtig „Gust“) Adelsgeschlecht aus der Oberlausitz, welches seinen Namen (auch Guze, Guzich, Guzig, Guceke) von dem Dorf Gaußig in der Oberlausitz führte (Amtshauptmannschaft Bautzen) und von der Mitte des 13. bis gegen Ende des 16.  Jahrhunderts urkundlich erwähnt wird. An Literatur siehe Kneschke 4, S. 107 (unter Guschke); Knothe, S. 253–257; Blažek II, S. 44; von Boetticher, S. 86f. Wilrich von Gusk, wie sein Bruder Peter wohl ursprünglich zu Gaußig selbst gesessen, kommt in den zeitgenössischen Quellen um 1400 häufig vor, u.a. in den Görlitzer Ratsrechnungen (CDLS III, passim). Er war 1401 Unterhauptmann zu Bautzen, besaß 1406 Krischa (Kr. Görlitz) und wird in den Görlitzer Gerichtsbüchern bald als Schöffe, bald als Schiedsrichter aufgeführt. Er lebte noch 1417. In der Handschrift A des Gefangenenverzeichnisses OBA 1616 ist Vlrich Gusc mit 10 Mark als Unterstützung seitens des Ordens aufgeführt. Vermutlich hat er als Söldner des Ordens an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen, ohne im Soldbuch selbst namentlich genannt zu werden, und ist dabei in Gefangenschaft geraten. Nähere Angaben über seinen Kriegsdienst liegen nicht vor. 186. Haberland, [N.N.] von (38) Haberlant Das Geschlecht wurde 1598 in den böhmischen Adelsstand erhoben (Blažek I, S. 38), kommt aber bereits früher gelegentlich in den Quellen vor. Aus dem Jahr 1426 ist die Nachricht überliefert, dass sich eine Reihe Adliger miteinander vereinigt und den Martin Reynlein (siehe Martin Rynlyn) zu Haugsdorf im Weichbild Lauban geschädigt haben. Unter ihnen befand sich Nickel Haberland, der vermutlich ebenfalls aus der Gegend um Lauban stammte (CDLS II, S. 311f., hier S. 312). Nitschko Haberlandes son wird in einer Görlitzer Aufzeichnung im Jahr 1448 erwähnt (CDLS IV, S. 518). Im Soldbuch steht der Söldner Haberlant ohne Nennung des Vornamens. Er kam in der großen Rotte des Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen und hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Er und seine namentlich nicht genannten Begleiter erhielten am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 13 Spieße und 1 Schützen sowie 1 Mark Schadenshilfe für jeden Spieß. Da der Name später im Soldbuch nicht mehr vorkommt, ist anzunehmen, dass Haberland nach der Soldzahlung Preußen wieder verlassen hat.

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187. Hackeborn, Hans von, Herr (36, 143, 149) Hockenborn, her Hannus von 36, 143 Hakenborn 149 Ein im Südostharz und in der östlich und nördlich anschließenden Landschaft beheimatetes Adelsgeschlecht, von dem sich ein Zweig im 14. Jahrhundert in die Lausitz und nach Schlesien gewandt hat. Das Geschlecht ist im 15. Jahrhundert erloschen. Näheres bei Berg, S. 65–70, siehe auch Jurek, S. 231f. Herr Hans von Hackeborn ist 1405–1442 urkundlich belegt. Er war Herr von Priebus (Kr. Sagan) in der Niederlausitz, etwas 40 km nördlich von Görlitz (Berg, S. 68 und 70). Bereits 1409 stand Herr Hans im Solddienst des Deutschen Ordens, denn die Görlitzer Ratsrechnungen haben in der Woche 20.–26. Juli in jenem Jahr den Eintrag Item erte wir hern Hannus von Hokinborn, als her kein Prussen zhien wolde, mit einem pherde 5 sch. (CDLS III, S. 601), und das Treßlerbuch des Deutschen Ordens erwähnt 1409 eine Auszahlung in Höhe von 286 Mark an her Hannos von Hakborn us der Slesya. Dieser hatte ab dem 27. September während zwei Monate Solddienst mit 13 Spießen geleistet (Treßlerbuch, S. 564). Vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 54. Eine Eintragung in den Görlitzer Ratsrechnungen für die Woche 7.–13. Juni 1410 zeugt von dem Zug nach Preußen in jenem Jahr: Dy von Hockynburn quomyn her unde her Wencz von Donyn, dy von Hokynburn, wurdyn gerit myt wyne, bire 13 gr. – Her Wencz wart gerit 10 gr. (CDLS III, S. 629). – Die Zeichensetzung in der Edition ist wohl nicht richtig, denn nach “Hokynburn” soll doch kein Komma stehen. Ende Juni waren die Söldner in Konitz eingetroffen, wie aus dem als Anhang 2 in der Edition des Soldbuches abgedruckten Brief des Komturs von Schlochau vom 29. Juni hervorgeht (Soldbuch, S. 149ff.). Demnach führte der Hakenborner 50 Spieße. Hinzu kamen über 1000 Armbrustschützen gemeinsam für alle Rottenführer; siehe dazu unter Kaspar von Gersdorff und Nickel von Kottwitz. Nun geht aus dem Soldbuch hervor, dass Herr Hans von Hackeborn am 20. Juli auf der Marienburg Sold für 107 Spieße erhielt, als er aus der Schlacht bei Tannenberg kam, sowie eine Ehrung für erlittenen Schaden. Das sind offenbar die genannten 50 Spieße zuzüglich der ihm zustehenden Anzahl mitgebrachter Armbrustschützen, nun beritten und in Spieße umgerechnet. Herr Hans von Hackeborn unternahm Anfang 1411 eine dritte Preußenreise, erreichte aber das Ordensland erst, nachdem der Thorner Frieden geschlossen war. Vom Orden wurde er mit einer Auszahlung in Höhe von 144 Mark entschädigt. 188. Hammerstein, Hans von (126) Hamersteyn, Hannus Altes erloschenes schlesisches Adelsgeschlecht, welches sich nach einem im Fürstentum Wohlau gelegenen Sitz schrieb; vgl. Hammer (Kr. Wohlau). Ältere Literatur bei Kneschke 4, S. 182, siehe auch Blažek II, S. 45. Hans von Hammerstein war einer von vier Anführern einer Rotte, die erst im Herbst 1410 in den Solddienst des Deutschen Ordens getreten ist. Sie umfasste 60 Spieße, deren Dienstzeit am 24. November 1410 in Crossen an der Oder begann. Die anderen Anführer waren Hans und Heinz von Raussendorf und Stephan von Swarczenrode. Der Solddienst endete Anfang Februar 1411.



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Erwähnt werden soll in diesem Zusammenhang auch ein Peter Hammerstein von Seifridsdorf zu Jägerndorf (Lkr. Brieg), der in einer Urkunde vom 29. September 1421 genannt wird. Herzog Ludwig von Brieg verpfändet darin goldene Kleinodien an einige Adlige, unter ihnen auch Peter von Hammerstein (Perg.-Urk., Schiebl. 31, Nr. 35; Regesta II, Nr. 2102). 189. Hanffmus, Albrecht von (78) Hanffmus, Olbrecht Sächsisches erloschenes Adelsgeschlecht, das zuerst mit Hartwig von Hanffmus 1286 urkundlich in Erscheinung tritt (Kneschke 4, S. 186ff., und von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 64). Einige Mitglieder des Geschlechts aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts (Hans, Friedrich, Siegfried) finden sich in CDSR II, 2, S. 9 und 53; ebd., 5, S. 66. Albrecht von Hanffmus diente in der Rotte des Jon von Schönfeld mit 1 Spieß. Er gehörte demnach nicht zu den Teilnehmern an der Schlacht bei Tannenberg. Am 5. Oktober 1410 verließ er Preußen. 190. Hans (92) Hannus Kanzler eines der Herzöge von Oels, als Söldner nach Preußen geritten. Siehe unter Nickel von Peiskersdorf. 191. Hans ([183], 194) Hannus 194 Dieser Söldner, von dem nur der Vorname überliefert ist, war Geselle des aus Böhmen stammenden Micolaj von Weselitz. Beide wurden in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und erhielten nach der Hs. B. des Gefangenenverzeichnisses (OBA 1616) je 10 Mark als Unterstützung vom Deutschen Orden. 192. Hardefust (Hartfust), Heinrich, Herr (182, 192) her Harfust Die Familie, die in der wissenschaftlichen Literatur meist „Hardefust“ genannt wird, gehörte zu den alten Geschlechtern in Köln, die sich dem Adel ebenbürtig fühlten, turnierten und Connubium mit dem Landadel eingegangen waren. In der Stadt Köln stellten sie bis 1396 alle Mitglieder des engen Rats, des ausschlaggebenden Entscheidungsgremiums, und besetzten alle Schöffenstühle in dem Hohen weltlichen Gericht, das für Köln zuständig war. Das alles änderte sich nach einem Aufstand 1396. Damals wurden die alten Geschlechter entmachtet. Viele ihrer Angehörigen hatten hohe Geldbußen zu zahlen und für mehrere Jahre in die Verbannung zu gehen. Zu ihnen gehörte auch der Ritter Heinrich Hardefust. Er hatte eine hohe Strafe zu zahlen und musste sich zehn Jahre lang mindestens zwanzig Meilen von Köln entfernt aufhalten. Offenbar ist er damals nach Preußen gezogen. Das Jahr seiner Rückkehr nach Köln ist nicht bekannt. Jedenfalls ist er 1419–1435 sechsmal Ratsherr des neuen „Gaffelrates“ gewesen und 1421–1434 viermal als Bürgermeister nachzuweisen. – Obige Angaben

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nach frdl. Auskunft von Prof. Klaus Militzer, Köln. – An Literatur siehe Militzer, S. 118 und Herborn, S. 548. Der edle strenge her Heinrich Hartfust, wie ihn Hochmeister Heinrich von Plauen in einem Brief vom 14. Dezember 1412 nennt (OF 6, S. 126f.), hat sich mehrere Jahre als Diener des Grafen Johann von Sayn in Preußen aufgehalten, bevor er mit diesem 1410 in die Schlacht bei Tannenberg zog. Graf Johann war Komtur von Graudenz 1398 bis 1404, Komtur von Balga 1404 bis April 1410 und danach Komtur von Thorn. Er fiel bei Tannenberg (Ekdahl, Banderia, S. 114–118, 254, 268, 270). In dem genannten Brief Heinrichs von Plauen von 1412 heißt es von Heinrich Hardfust u.a., das in der ersame geistliche grafe Johan von Seyn, unsirs ordens amptman, seligen gedechtnisses, faste jor nochenandir folgende und czeit irczogen hatte und bey im gehalden, mit dem ouch her off unsers ordens pferden und harnisch in den streit was geritten. Herr Heinrich war demnach nicht als Söldner, sondern als Diener des Komturs von Thorn mit Pferden und Waffen des Ordens in die Schlacht bei Tannenberg gezogen, wo er gefangengenommen wurde. Sein Name findet sich deshalb nicht im Soldbuch, wohl aber in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616, nach denen er vom Orden 10 Mark als Unterstützung erhielt. Seine nochmalige Gefangennahme zusammen mit dem Vogt der Neumark (Michael Küchmeister) in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 geht aus den Gefangenenverzeichnissen nicht hervor (vgl. Soldbuch, S. 192 Anm. 16). Vielleicht rührten die Ansprüche des Herrn Heinrich – die zu einem lang anhaltenden Rechtsstreit mit dem Orden führten – in erster Linie aus dieser zweiten Gefangenschaft, obwohl der Orden behauptete, das her sowol vom ersten als vom andern gefengnisse volkomlich ist entrichtet und vorgnuget; und vor seyne schaden ist em ouch gnug geschen, sam andern gutten lewten und gesten, als wir das mit unsern buchern und registern wol haben czu beweisen, das wir em nichth pflichtig sein, noch schuldig (OF 13, S. 553f.; Brief des Hochmeisters vom 20. Februar 1438 an den Erzbischof von Köln, den Herzog von Jülich und die Stadt Köln betr. die Ansprüche der Frau Clara, Witwe des Heinrich Hardfuwst). – In einem Brief vom 24. Oktober 1437 wird Herr Heinrich als verstorben bezeichnet (OF 13, S. 459). Weitere Einzelheiten über den Streitfall bringt Pelech, Quellen, S. 23 und Anhang 4, S. 28f. Siehe auch Jähnig, Junge Edelleute, S. 35f. Vgl. Ekdahl, Verträge, S. 85. 193. Hartmannsdorff, Close von (64) Wohl ein Schlesier, denn der Name wird im Zusammenhang mit der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz erwähnt, wenn auch wieder gestrichen. In Schlesien gab es eine Reihe von Orten mit dem Namen Hartmannsdorf, u.a. in den Kreisen Bunzlau, Freystadt, Hirschberg und Sagan. Vermutlich ist Close mit einem jener Orte in Verbindung zu bringen. Erwähnt werden kann das erloschene Geschlecht Elbel von Hartmannsdorf aus den Fürstentümern Schweidnitz, Jauer und Jägerndorf (Blažek, S. 16). Nach der ursprünglichen Eintragung im Soldbuch hatte Close von Hartmannsdorff 2 Spieße und befand sich ab Oktober 1410 in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz. Offenbar traf dieses jedoch nicht zu, denn die Eintragung wurde wieder gestrichen. Der Name findet sich nicht an anderer Stelle im Soldbuch.



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194. Haschko (86) Unklar ist zunächst, ob es sich um einen Vornamen oder Nachnamen handelt. Ein Mitglied des alten böhmischen Herrengeschlechts Waldstein oder Waldenstein (Wallenstein!) hieß mit Vornamen Hašek, verdeutscht Hassko, Haschko, Haschke etc. Dieser er Haske wurde bei der Erstürmung der Burg Lämberg (Lemberg) in Böhmen im Jahr 1398 gevangen und in den torm geleit (CDLS III, S. 270). In den zwanziger und dreißiger Jahren des 15. Jahrhunderts kommt er in verschiedenen Quellen wiederholt vor, denn er war Hauptmann zu Glatz (siehe UB Glatz, CDLS III und II, Regesta Imperii XI). Die schlichte Bezeichnung im Soldbuch lässt allerdings Zweifel an einer solchen Deutung aufkommen. Vielleicht ist es kein Vor- sondern ein Nachname, für den es ebenfalls in den Quellen Belege gibt. So war im Weichbild Zittau während der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ein Peter Hasske begütert (Knothe, S. 651), während im Weichbild Görlitz im Jahr 1427 ein Hannus Hasschke als Hauptmann des Aufgebots vom Dorf Kemnitz, ca. 20 km südwestlich von Görlitz (Amtshauptmannschaft Bernstadt) belegt ist (CDLS II, 1, S. 467). Fest steht lediglich, dass der Ordenssöldner Haschko 1 Spieß in der Meißner Rotte hatte. Zu deren Solddienst siehe unter Jon von Köckritz. 195. Hase [von Hasenburg, N.N.], Herr (185, 197) her Haße 185 her Hase 197 Die Herren Hase (böhmisch: Zajíc) von Hasenburg bildeten einen Zweig des alten böhmischen Geschlechts der „Buzice“ und bekleideten bis zu ihrem Aussterben 1663 die Würde des Erbtruchsessenamtes des Königreichs Böhmen. Ihr Stammsitz war die um die Mitte des 14. Jahrhunderts in der Herrschaft Budyn am Egerfluss auf dem Berg „Klepská hora“ errichtete Burg „Hasenburg“ (Kr. Leitmeritz), nach dem sich die Nachkommen des Geschlechts unter Weglassung des älteren Prädikats „von Valdek (Waldeck)“ Zajíc von Hasenburg nannten (Gf. Meraviglia-Crivelli, S. 98f.; vgl. Kneschke 4, S. 228, und Procházka I, S. 15). Von den Mitgliedern des Geschlechts erscheinen um 1400 unter anderem Johann, Nikolaus und Wilhelm als Besitzer der Herrschaft Budyn (Gf. Meraviglia-Crivelli, S. 99). Nach dem polnischen Geschichtsschreiber Jan Długosz wurden in der Schlacht bei Tuchel (6.11.1410; vgl. oben Nr. 117) fünf Anführer aus dem Ordensheer gefangengenommen, unter ihnen ein Böhme Johann Zajíc (Iohannes Zayecz), den Długosz sogar ein Gespräch mit dem polnischen König führen lässt (Długosz, Annales XI, S.  161, 163; vgl. dazu S. 279 Anm. 608, nach dem es sich um ein mährisches Geschlecht „Zajic de Bosovice“ handelt). Andererseits heißt es in dem Gefangenenverzeichnis OBA 1616, Hs. B, dass her Hase als Diener des Königs von Ungarn in der Schlacht bei Polnisch Krone (10.10.1410) gefangengenommen worden ist. Gemeint ist wohl doch dieselbe Person. Siehe auch Štĕpán, S. 10f., nach dem es sich bei „pan Zajíc“ um „Jan Zajíc z Hazmburka“ handelt. Ansonsten begegnet in den Ordensquellen jener Zeit vor allem Herr Wilhelm Hase von Hasenburg, so in OF 8 (verschollen), S. 417 (hier nach Fb. 66, S. 52), wo

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der Hochmeister in einem Brief vom 28. Februar 1417 dem Herzog Ludwig von Brieg, dem Großgrafen von Ungarn und Herrn Willam Haze für die gegen den Orden bewiesene Freundschaft dankt. Siehe ferner OBA 2826, einen Brief des Landkomturs von Böhmen von 1418, in dem u.a. Herr Wilhelm Haze von Hazenburg genannt wird (vgl. OBA 2672 und 5899). Wilhelm war oberster Küchenmeister zu Böhmen und kommt dementsprechend häufig in den Regesta Imperii XI vor (siehe Register ebd., S. 500). Er erscheint auch in den Görlitzer Ratsrechnungen des Jahres 1409 (im Mai und Juli) als er Wilhelm Haze (CDSL III, S. 593, 601). Vermutlich ist auch er gemeint, wenn in den Ratsrechnungen von 1410 von Herrn Hase die Rede ist. In der Woche nach dem 23. August 1410 heißt es: Her Hase unde der Naschbir quomyn her, rittyn yn botschaft unsers heryn des konyges [nach Preußen], wurdyn gerit myt wyne, bire 16 gr. (CDLS III, S. 640). Zwei Wochen später, in der Woche nach dem 6. September, lautet eine Eintragung: Her Hase unde der Naschbir wurdyn wendig an der reise keyn Prusyn, quomyn her abir, wurdyn gerit myt wyne, bire 12 ½ gr. (ebd., S. 641). Sie haben also die begonnene Reise nach Preußen abgebrochen und sind über Görlitz zurückgekehrt. Während der Gefangenschaft erhielt Herr Hase von Hasenburg eine Unterstützung vom Deutschen Orden, die sich auf 10 Mark und 150 französische Schildgulden belief. 196. Hauczk/Huczk, Jorge (55f., 74) Hauczk, Jorge 55 Huczk, Jorge 55f., 74 In Voigts Namen-Codex, S. 120, steht „Hautzk (Hutzk), Georg“ ohne regionale Zuordnung. Es wurden auch keine Hinweise gefunden, die auf seine Herkunft schließen lassen. Man wird wohl davon ausgehen können, dass es sich nicht etwa um das Geschlecht Hauck (Hawg etc.) handelt, das beispielsweise in UB Glatz, in CDS 34 und in CDLS zu finden ist. Dieser Söldner erscheint zuerst als Geselle in der 30 Spieße umfassenden Rotte des aus dem Herzogtum Oels stammenden Herrn Friedrich von Blankenstein. Über den Kriegsdienst der Rotte, die nicht an der Schlacht bei Tannenberg beteiligt war, siehe Friedrich von Blankenstein. Am 8. Oktober 1410 hatten Jorge und ein anderer Söldner insgesamt 4 Spieße und 1 Schützen (Soldbuch, S. 74). Danach wechselte Jorge zu Herrn Georg von Czettritz und anschließend zu Herrn Czenke von Borsnitz über. Bei einer Soldzahlung am 17. Dezember 1410 hatte er 10 Pferde. Eine Woche später verließ er Preußen. 197. Haugwitz, Albrecht von (46, 49, 51) Hugewicz, Olbrecht Meißnischer, über die Lausitz nach Schlesien gekommener Uradel mit gleichnamigem Stammhaus im Erzgebirge, der 1225 urkundlich zuerst erscheint (Adelslexikon V, S. 23ff. mit Literaturhinweisen). Ausführlich die Darstellung von Eberhard Graf Haugwitz. Siehe ferner Jurek, S. 233ff. Der im Soldbuch aufgeführte Albrecht kann nicht mit Sicherheit identifiziert werden, denn es gab mehrere Mitglieder der Familie mit diesem Vornamen, beispiels-



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weise Albrecht Schade von Haugwitz, der u.a. in einer Urkunde der Stadt Reichenbach von 1403 vorkommt (Pfotenhauer, S. 206 Anm. 21, und Stammtafel I bei Gf. Haugwitz, Bd. 1, S. 19). Der Vorname Albrecht wurde auch in der Linie GeibsdorfWaldau geführt. Seit 1417 werden häufig die Brüder Albrecht und Rüdiger von Haugwitz erwähnt, die in jenen Jahren drei Dörfer an Nickel von Kottwitz verkauften und Geibsdorf bei Lauban (Amtshauptmannschaft Lauban) besaßen (Gf. Haugwitz, Bd. 1, S. 87). In den Görlitzer Ratsrechnungen heißt es Mitte Juni 1414: Einen boten zu Olbrecht von Hugewicz von der Luterbacher wegen 2 gr. (CDLS III, S. 683). Nach dem Botenlohn zu urteilen, dürfte es sich um eine Entfernung von etwa 30 km von Görlitz handeln, d.h. sowohl Geibsdorf als auch etwa Reichenbach kämen in Betracht (vgl. ebd., S. 730, von Ende Juli 1416, als der Botenlohn 1½ gr. betrug). Angeführt werden soll auch eine Urkunde des Bischofs von Meißen aus dem Jahre 1411, in der Otto, Albrecht, Hans und Daniel von Haugwitz auf Putzkau (Amtshauptmannschaft Bautzen) erwähnt werden (CDSR II, 2, S. 378). Albrecht von Haugwitz hatte 2 Spieße in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Er hat demnach nicht bei Tannenberg gekämpft, wohl aber an der Verteidigung der Marienburg teilgenommen. Er dürfte bis zum 30. Januar 1411 in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz in Preußen geblieben sein. Vgl. dazu die Angaben über diese Rotte auf S. 53f. des Soldbuches. 198. Haugwitz, Franzke von (187, 199) Houwgwicz, Franczke 187 Hugewitcz, Franczke 199 Identisch mit Franzke von Haugwitz auf Kranz, Kr. Wohlau (Schlesien). Er kommt in mehreren Urkunden des Breslauer Staatsarchivs vom Beginn des 15. Jahrhunderts vor. Siehe die Regesten bei Gf. Haugwitz, Bd. 2, S. 179ff., ferner Bd. 1, Stammtafel 8 vor S. 90. Der Francz von Hugewicz, der 1414 dem Orden entsagte und zu den Gefolgsleuten (volgern) des Herzogs Konrad des Weißen von Oels gehörte, mag mit Franzke identisch sein (OBA 2111). Ergänzend sei erwähnt, dass Franczke Hawgewicz in einem Brief des Herzogs Konrad Senior von Oels an Hochmeister Michael Küchmeister vom 9. Oktober 1417 als einer der Bürgen in einem Anleihegesuch aufgeführt wird (OBA 2583). In einer Urkunde vom 28. Juli 1419, ausgestellt in Breslau, bestätigen Herzog Ludwig von Brieg und Bischof Konrad von Breslau einen Schuldbrief über 150 Mark, die Siegfried von Bischoffswerder und Franczke Hawgewitcz von Schweidnitzer und Breslauer Juden geliehen haben (UB Liegnitz, Nr. 511, S. 316f.). Franzke von Haugwitz wird im Soldbuch nicht namentlich erwähnt. Aus den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 (Anhang 24 der Edition) geht lediglich hervor, dass er in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen wurde und in der Gefangenschaft 10 Mark vom Orden erhielt. 199. Haugwitz, Hans von (107) Hugewicz, Hannus Es gab um 1410 mehrere Mitglieder des Geschlechts von Haugwitz mit dem Vornamen Hans. Da der im Soldbuch angeführte Hans zusammen mit einem Otto von

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Haugwitz erwähnt wird, handelt es sich möglicherweise um Hans von Haugwitz auf Putzkau (Amtshauptmannschaft Bautzen), Sohn des 1390 verstorbenen Albert von Haugwitz, denn Albert hatte zwei Söhne mit diesem Namen. Siehe dazu Gf. Haugwitz, Bd. 1, Stammtafel 4 u. 6, sowie Bd. 2, S. 55f. Dieser Hans ist vom Jahr 1410 an wiederholt als Schöffe in den Görlitzer Hofgerichtssitzungen tätig (von Boetticher, S. 87). Erwähnt werden soll auch der „wohltüchtige“ Hannus Hawgwicz von Newodnyk, d.h. Niewodnik, Kr. Falkenberg in Oberschlesien, der 1417 als Bürge in einer Urkunde vorkommt (CDS 1, S. 101). Vielleicht ist er es, der 1412 im Auftrag des Herzogs Johann von Münsterberg zum Hochmeister Heinrich von Plauen gesandt wurde. Siehe dazu OF 5 (verschollen), S. 159f., Regest im Fb. 65, S. 309, und OF 6, S. 209ff. Vgl. Pelech, Der verlorene Ordensfoliant 5, Nr. 83, S. 161. Nach der Behauptung von Pfotenhauer, S. 206 Anm. 21, wird ein Ritter Hannus von Haugwitz, des Königs von Böhmen Mann, in Urkunden aus der Zeit 1392-1421 häufig genannt, jedoch findet sich bei Gf. Haugwitz kein Hinweis, um wen es sich handeln könnte. Ein Hannus Haugewicz begegnet in dem Absagebrief an den Orden vom Juli 1414 zusammen mit Hencze Haugewicz als hofegesinde Herzog Bernhards von Oppeln (OBA 2111). 200. Haugwitz, Heinrich von, Herr (14, 184, 195) Hugewicz, her Heynrich von 44 Houwgwicz, her Heinrich von 184 Hugewicz, her Hinrich 195 Eine Identifizierung ist schwierig, obwohl aus dem Soldbuch hervorgeht, dass Herr Heinrich von Haugwitz aus Meißen stammte. Unter den von Eberhard Graf Haugwitz herangezogenen Urkunden findet sich erst 1422 ein Heinrich von Haugwitz als Schöffe, 1424 als Zeuge (ders., Bd. II, Nr. 36, 37, S. 58). Andere Mitglieder des Geschlechts mit diesem Vornamen waren vor allem in Schlesien ansässig. Herr Heinrich von Haugwitz war Geselle des Herrn Hans von Waldau in der Meißner Rotte, die in der Schlacht bei Tannenberg gekämpft hat. Er ist im Soldbuch mit 4 Spießen aufgeführt. Bei Tannenberg geriet er in Gefangenschaft und erhielt deshalb später Geld vom Orden. 201. Haugwitz, Heinrich von (62) Hugewicz, Heynrich Eine Identifizierung ist nicht möglich, da es viele Mitglieder der Familie von Haugwitz mit dem Vornamen Heinrich gab. So wohnte in Schlesien ein Heinrich von Haugwitz auf Kranz, Kr. Wohlau, dessen Sohn und Neffe ebenfalls Heinrich hießen. Vielleicht ist er es, der eine Glogauer Urkunde vom 16. August 1410 mit ausgestellt hat (CDS 28, S. 51f.). Ein weiterer Heinrich von Haugwitz erwarb 1407 Niewodnik im Kr. Falkenberg in Oberschlesien. Näheres bei Gf. Haugwitz, Bd. 1, S.  98f. und 102, ferner Stammtafel 8 ebd. Vgl. dazu eine in Ottmachau ausgestellte Urkunde vom 15. Juli 1416, in der u.a. ein Heinrich Haugwitz als Zeuge vorkommt (CDS 9, S. 110). – In einem Brief von 1411/1413 empfahl Hinko Berka von der Duba, Herr zur Leipe und Vogt zu Bautzen und Görlitz, dem Hochmeister Heinrich von Plauen Heinriche



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von Hugewicz, myns herren des konigis man und myn diner, czeiger dis brifis, ... (OBA 1788). – Ein Heinrich von Haugwitz auf Doboticz erscheint ferner als Zeuge in einer 1405 ausgestellten Urkunde (Perg.-Urk., Schiebl. 28, Nr. 26; Regesta II, Nr. 1531). Nicht in Frage kommt der Heinrich von Haugwitz, der Anfang 1411 in polnischen Diensten in Preußen gefangengenommen wurde; siehe dazu Perg.-Urk., Schiebl. 64, Nr.  13 (Regesta II, Nr. 1696), ferner OBA 1406 (gedruckt von Biskup, Z badań, S. 711) und Absagebrief OBA 1696. Im Juli 1414 entsagten Heinrich und Wenczel von Hugewicz als volger Herzog Konrads des Weißen von Oels dem Orden (OBA 2111). Heinrich von Haugwitz war Geselle des Herrn Hans von Kittlitz in dessen 33 Spieße umfassenden Rotte, die mit anderen Rotten zusammen von Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen geführt worden war. Sie haben an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Als Heinrich von Haugwitz am 3. Oktober 1410 die Heimreise antrat, hatte er 4 Pferde. 202. Haugwitz, Heinrich (Heinz) von (46, 50, 51) Hugewicz, Heyncze Was die Identifizierung betrifft, siehe die Ausführung oben unter Heinrich von Haugwitz. Einen Anhaltspunkt bieten die gleichzeitige Erwähnung des Albrecht von Haugwitz und der Dienst der beiden in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Daraus kann jedenfalls vermutet werden, dass es sich um Schlesier handelt. Vielleicht ist Heinrich identisch mit dem Hencze Hugewicz, der 1414 zu dem Hofgesinde des Herzogs Bernhard von Oppeln gehörte und dem Orden entsagte (OBA 2111). Zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg befand sich Heinrich (Heinz) von Haugwitz in Konitz. Er hat an der Verteidigung der Marienburg teilgenommen. Am 15.  November 1410 wird er im Zusammenhang mit einer Soldzahlung das letzte Mal namentlich erwähnt (S. 51), dürfte sich aber mit seinen fünf Pferden bis zum 30. Januar 1411 in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz im Dienst des Ordens befunden haben (vgl. die Angaben über diese Rotte auf S. 53f. der Soldbuchedition). 203. Haugwitz, Otto von (107) Hugewicz, Otto Möglicherweise identisch mit Otto von Haugwitz auf Putzkau (Amtshauptmannschaft Bautzen); siehe dazu unter Hans von Haugwitz. Dieser Otto von Haugwitz kommt 1411–1414 in mehreren Urkunden des Hochstifts Meißen vor (CDSR II, 2, S. 378, 379, 385, 389, 391, 392, 407, 410). Allerdings gab es zu der Zeit auch einen Otto Haugwitz zu Hainchen gesessen und einen anderen Otto von Haugwitz auf Schmölln (Amtshauptmannschaft Bautzen). Seitenhinweise im Register ebd., Bd. III, S. 438. Zum Kriegsdienst des Otto von Haugwitz siehe unter Hans von Haugwitz.

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204. Haugwitz, [N.N.] von (65, 66, 68f.) Hugewicz Eine Identifizierung ist nicht möglich, es lässt sich nur anhand der Rottenzugehörigkeit vermuten, dass es sich um einen Schlesier handelt. Erwähnt werden kann, dass ein Hensel von Haugwitz in dem Absagebrief OBA 2025 (etwa 1411–1413) vorkommt, und dass ein Sigmund von Haugwitz, Hauptmann von Trachenberg, 1417 als Bürge des Herzogs Konrad Senior von Oels begegnet (OBA 2583). Der Ordenssöldner von Haugwitz diente mit 1 Spieß in der Rotte des Herrn Heinrich von Borsnitz und hat demnach die Schlacht bei Tannenberg und die Belagerung der Marienburg miterlebt. Im November 1410 hatte er 4 Pferde, im Dezember nahmen er, Nickel von Prittwitz und Matthes von Gellhorn Sold für rund 29 Spieße entgegen. Er dürfte zu den Söldnern gehört haben, die Preußen am 30. Januar 1411 verließen. 205. Hayka, Wilhelm (71) Dieser Söldner, dessen Name in anderen Quellen nicht ermittelt wurde, stammte vermutlich aus Schlesien, denn er wird im Soldbuch zusammen mit Schlesiern aufgeführt. Er hatte 2 Spieße und befand sich seit etwa dem 8. Oktober 1410 in der Söldnertruppe des Heinz von Ronau. Über seinen eventuellen Solddienst vor diesem Datum ist nichts bekannt. Er verblieb bei Heinz von Ronau bis zum Ende der Dienstzeit am 4. Februar 1411. 206. Hayn, Nickel von (103f.) Hayn, Nickel vom Thüringischer Uradel (Adelslexikon V, S. 48), der auch in Schlesien ansässig gewesen ist. Vgl. Jurek, S. 232f., unter Hain. Ältere Literatur verzeichnet Kneschke 4, S. 258f. Aus einer Eintragung im Landbuch des Fürstentums Brieg geht hervor, dass Niclas von Hayn und Hermann von Hayn Erbherren auf Prieborn, Kr. Strehlen, waren. Am 22. Juni 1403 teilten sie ihren Besitz. Siehe Regest bei von Czettritz und Neuhaus II, B.21. Andere Mitglieder des Geschlechts wie Johann (CDS 9, Nr. 427, S. 62), Opecz (von Cettritz und Neuhaus II, B.18) und Franczke (ebd., F.26) kommen 1379, 1398 und 1425 als Urkundenzeugen in schlesischen Quellen vor. Nickel von Hayn diente nach Angabe des Soldbuchs (S. 103) als Geselle des Herrn Heinz von Ohlau mit 3 Spießen und 3 Schützen. Die sonst übliche Umrechnung von 3 Schützen gleich 1 Spieß ist in diesem Fall wohl versehentlich nicht durchgeführt worden. Er gehörte zu den 110 Spießen, mit denen Herr Heinz am 25. September 1410 in den Dienst des Ordens getreten ist, war in Tuchel untergebracht und verließ das Ordensland zur Zeit des Thorner Friedens. 207. Hebenstreit, Hans (180, 190) Hebestreit, Hannus 180 Hebenstrit, Hannus 190 Es dürfte sich nicht um ein adliges, sondern um ein bürgerliches Geschlecht handeln, vermutlich aus dem süddeutschen Raum stammend. Vgl. Jäger-Sunstenau, General-



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Index, S. 200. In einer Urkunde von 1288 erwähnt Markgraf Friedrich von Meißen dominus Cunradus Hebestrit nostre curie prothonotarius et Merseburgensis canonicus (CDSR II, 15, S. 12). 1387 gab es in Breslau einen Bürger Nicolaus Hebinstryt (CDS 3, S. 127, 141ff.) und im Treßlerbuch kommt in den Jahren 1403 und 1404 ein Zimmermann Hebenstryt oder Hebenstreit vor (Treßlerbuch, S. 260, 302). In einer 1448 in Lüben in Schlesien ausgestellten Urkunde erscheint Andres Hebinstreit als „Korbote“ (von Cettritz und Neuhaus II, G.73a.). Von dem in den Gefangenenverzeichnissen vorkommenden Hans Hebenstreit ist lediglich bekannt, dass er eben ein Gefangener war und vom Deutschen Orden 5  Mark und 3 rheinische Gulden als Unterstützung erhielt. Der Ortsname Pellyn (Pellen, Kr. Heiligenbeil) im Soldbuch ist wohl so zu verstehen, dass dort das Geld übergeben wurde. 208. Heller, Stephan (55f.) Heller, Stephan 55f. Stephan 55 Die Heller waren ein altes Görlitzer Patriziergeschlecht, das aber zugleich auch Landgüter besaß und deshalb zu der „Mannschaft” des Landes gehörte (Knothe, S. 267f. und von Boetticher, S. 89–94). Unter den vielen Mitgliedern des Geschlechts, die in den Quellen und in der Literatur genannt werden, wurde keins mit dem Namen Stephan ermittelt. Erwähnt werden soll Hannus Heller, der zum Hofgesinde des Herzogs Bernhard von Oppeln gehörte und 1414 dem Orden entsagte (OBA 2111). Stephan Heller war Geselle des Herrn Georg von Czettritz (siehe diesen). Als Herr Georg am 10. Dezember 1410 Preußen verließ, blieb Stephan Heller bei Herrn Czenke von Borsnitz zurück. Er begab sich eine Woche eher als die meisten anderen nach Hause (wohl am 23. Januar). 209. Helwigsdorff, Jenchin von (132f., 165) Helmisdorff, Jenchin von 132f. Heliwigsdorff, Jenechin 165 Dieses ausgestorbene Adelsgeschlecht war zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Meißen begütert, sein Stammsitz war möglicherweise Helbigistorf, Helwigesdorf etc., später Helmsdorf (Ober- und Nieder-) bei Stolpen (Amtshauptmannschaft Pirna). Zu diesem Ortsnamen siehe CDSR II, 3, Register (unter Helmsdorf ). Seit dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts werden Mitglieder des Geschlechts auch in der Oberlausitz angetroffen (Knothe, S. 268, vgl. Kneschke 4, S. 301). Obwohl der Name im Soldbuch Helmisdorff und im Schuldbrief Heliwigsdorff geschrieben wird, dürfte es sich um ein und dieselbe Person handeln. In einem undatierten Brief vom Anfang des 15. Jahrhunderts (wohl um 1403) entsagen Gelfreit von Helwiggisdorf und seine Brüder Jenychin und Kuncze (Konrad) als Helfer des Jeske von Donyn (Dohna) dem Markgrafen Wilhelm I. von Meißen. Die Urkunde wird in einer Anm. in CDSR I. B.2, Nr. 504, S. 345, erwähnt. Jenchin von Helwigsdorff dürfte in der großen Rotte der Herren Franzke von Warnsdorff, Kaspar von Dohna und Nickel von Kittlitz, die am 23. Dezember 1410

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vom Treßler Soldvorauszahlungen für einen Monat erhielt, gedient haben (vgl. Soldbuch, S. 131 u. 132). Von seiner Bedeutung als Söldnerführer zeugt die Eintragung vom 3. Februar 1411, wo er zusammen mit Herrn Kaspar von Dohna aufgeführt wird: sie hatten zusammen 211 Spieße. Da es dem Orden nicht gelungen war, sämtliche Soldansprüche sofort zu befriedigen, stellte der Hochmeister am 5. Februar einen Schuldbrief aus, in dem u.a. Jenechin Heliwigsdorf aufgeführt ist. 210. Helwigsdorff, Konrad von (179, 189) Helwigisdorff, Conrad von 179 Helwigisidorff, Conrad von 189 Wohl identisch mit Jenchin von Helwigsdorffs Bruder Kuncze. Er wird im Soldbuch nicht namentlich erwähnt, kommt aber in den beiden Gefangenenverzeichnissen vor und ist demnach bei irgendeiner Gelegenheit gefangengenommen worden. Vom Hochmeister erhielt er 15 Mark als Unterstützung. Näheres über seinen Solddienst ist nicht bekannt. 211. Hennenberg, Peter (115) Der Name wirft einige Fragen auf, denn wenn es sich um ein Mitglied des bekannten fränkisch-thüringischen gräflichen Geschlechts von Henneberg, 1583 erloschen, handeln sollte, wäre die Standesbezeichnung „Herr“ zu erwarten gewesen. Zu jenem Geschlecht siehe u.a. die Untersuchung von Eckart Henning mit dort angeführter Literatur. Kneschke erwähnt das alte schlesische Adelsgeschlecht Henneberg (Henn von Henneberg), „dessen Vorfahren am Rhein und in Sachsen gelebt und infolge der Religionsstreitigkeiten die Heimat verlassen haben sollen, doch sind 1826 bei dem Brand des Schlosses Jäschkowitz unweit Troppau alle alten Familienpapiere verlorengegangen und es können nur noch Nachrichten seit der Mitte des 17. Jahrhunderts verbürgt werden“ (Kneschke 4, S. 308–310, hier S. 308). Ähnlich auch Blažek, S. 26, und Adelslexikon V, S. 119. Nach Blažek blüht das Geschlecht in zwei Linien in Österreichisch und Preußisch Schlesien sowie in Böhmen. Die schlesische Linie besaß u.a. einige Güter im Fürstentum Troppau. Der Name des Peter Hennenberg erscheint nur einmal im Soldbuch, und der Beginn seines Dienstes für den Deutschen Orden lässt sich deshalb nicht mit Sicherheit feststellen. Vielleicht gehörte er wie der mit ihm zusammen erwähnte Peter Sperling ursprünglich zur Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Peter von Logau. Jedenfalls erhielten Hannus Trenhoff, Peter Hennenberg, Hannus Behme, Heynrich Lockaw und Peter Sperling am Heiligabend 1410 Sold für 12 Spieße und 2 Schützen für 5 Wochen geleisteten Dienst und zogen anschließend zu Wolfhart von Rachenau. Am 5. Februar 1411 verließen die 12 Spieße und 2 Schützen unter Hannus Trenhoff etc. das Ordensland. 212. Hensel (159) Der Name Hensel oder Hensil kommt in schlesischen und anderen Quellen um 1400 gelegentlich vor, wobei nicht immer unterschieden werden kann, ob es sich um ei-



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nen Vor- oder einen (bürgerlichen) Nachnamen handelt. Ein Peter Hensil ist 1408 als Ratmann zu Kamenz belegt (CDSR II, 7, S. 37) und lebte noch 1444 (Knothe, S. 554). Hensil hieß auch ein Diener des Rats zu Görlitz, wie aus Eintragungen in den Ratsrechnungen von 1408 hervorgeht (CDLS III, S. 553, 571), ebenso ein Spielmann des Hochmeisters Konrad von Jungingen (Treßlerbuch, S. 40 und öfter). In einer Sprottauer Urkunde vom 28. Oktober 1412 erscheinen u.a. Hans Hensel (Hensils), sein Bruder Peter Kunze und seine Söhne Niklus, Bernhard, Paul, Hancze, Peter und Michel, genannt Kunze (CDS 31, S. 21). 1449 findet sich ein Glogauer Bürger Paul Hensil (CDS 28, S. 93). Hensel hatte zusammen mit Wylhelm 2 Spieße und gehörte zu den Ordenssöldnern, auf die der Komtur von Schlochau in einem Brief vom Januar 1411 den Hochmeister aufmerksam machte. Er habe ihnen Sold für 2 Monate und Zehrung für die Rückreise aus Preußen gegeben (Soldbuch, S. 158f.). 213. Herberger, Hans von (120, 188, 200) Herberger, Hannus Wohl ein Mitglied des altbayerischen Adelsgeschlechts Herberger (vgl. Seyler, Abgest. Bayerischer Adel I, S. 43). Er dürfte in Schlesien angesessen sein, denn er befand sich in der Rotte des Czaslau von Gersdorff und gehörte zusammen mit Jon von Gersdorff und Nickel von Gersdorff zu den 6 Spießen jener Rotte, die in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 in polnische Gefangenschaft gerieten. Für zwei Monate nach der Gefangennahme erhielten diese 6 Spieße Sold vom Orden (Soldbuch, S. 120). Hannus Herberger kommt auch in den beiden Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 vor, demnach erhielt er vom Orden 12 Gulden als Unterstützung. Ob sich diese Angabe auf die erwähnte Gefangennahme im Oktober bezieht, oder mit einer eventuellen Gefangennahme in der Schlacht bei Tannenberg zusammenhängt, lässt sich nicht mit Sicherheit entscheiden. 214. Hermsdorf, Hans von (47f., 50, 52) Hermansdorff, Hannus 47, 52 Hermansdorff 48 Hermansdorff, Hannus von 50 Nach Knothe, S. 269, gehörten die von Hermsdorf, früher von Hermannsdorf, „wohl nicht zu dem meissnischen Geschlecht dieses Namens, welches im 14. Jahrhundert Polenz (SO. von Stolpen) besaß, sondern nannten sich wahrscheinlich nach dem südlich von Ruhland gelegenen oberlaus. Dorfe Hermsdorf [Kr. Hoyerswerda]“. Vgl. Kneschke 4, S. 330f. In der Oberlausitz erscheint zuerst Hans Hermsdorf zu Liebenau (Amtshauptmannschaft Kamenz) gesessen, der 1426 Gewährsbürge für seinen Lehnsherrn, Heinrich Herrn von Kamenz, bei dem Verkauf von Nebelschitz war, sich 1432 zusammen mit anderen Adligen für die Zahlung einer der Stadt Kamenz von den Hussiten auferlegten Kriegskontribution verbürgte und 1438 unmittelbarer Vasall der Krone Böhmens wurde (Knothe, ebd.). Man wird annehmen dürfen, dass er mit dem Ordenssöldner des Jahres 1410 identisch ist.

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Genannt werden sollen hier auch Twrke von Hermandorf und Wenczil von Hermansdorff, die im Juli 1414 als Gefolgsleute (volger) des Herzogs Konrad Kanthner von Oels dem Orden entsagten (OBA 2111). Hans von Hermsdorf hatte 1 Spieß in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Siehe dazu Näheres unter Czenke von Borsnitz. Namentlich genannt wird Hans letztmalig im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 15. November 1410. Danach verließ er Preußen (recessit). 215. Hesse, Heinrich (184, 195) Hesse, Heynrich, 184 Hesse, Hinrich 195 Es mag sich um einen Schlesier handeln, denn der Name Hesse kommt in schlesischen Quellen recht häufig vor. So ist ein Nikolaus Hesse zu Brieg 1400 und 1413 urkundlich belegt (CDS 9, Nr. 603 und 725). 1415 erscheint ein Nikolaus Hesse als Ratsmann zu Sagan (CDS 32, S. 47). Ein Hans Hesse findet sich 1408 in CDSR I.B.2, S. 477, ferner 1418 zu Brieg (CDS 9, Nr. 790) und 1420 als Landschöffe zu Breslau (CDS 4, S. 46). Der Name Ernst Hesse begegnet 1395 in CDSR I.B.1, S. 432. Vgl. ferner Kneschke 4, S. 346, und Adelslexikon V, S. 169. Über den Kriegsdienst des Heinrich Hesse ist nur bekannt, dass er bei Tannenberg gefangengenommen worden ist und vom Orden mit 10 Mark unterstützt wurde. 216. Hesse, [N.N.] (183, 194) Heße 183 Hesse 194 Nach den Angaben in den Gefangenenverzeichnissen (OBA 1616, Hs. A und B) stammte Hesse aus Böhmen und wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen. Vom Orden erhielt er 10 Mark als Unterstützung. Eine Identifizierung ist nicht möglich, da der Vorname nicht genannt wird. Interessant ist vielleicht in diesem Zusammenhang, dass ein Diener König Sigmunds Hans Hesse hieß (CDLS II, 1, S. 146, August/September 1423) und im Jahr 1433 mit Schloss und Städtchen Auras belehnt wurde (Regesta Imperii XI, Nr. 9707). 217. Heyde, Friedrich von der (28, 78f.) Heyde, Frederich von der Schlesischer Uradel, urkundlich seit dem 13. Jahrhundert in den Fürstentümern Breslau, Liegnitz und Schweidnitz vorkommend. Das Geschlecht führt seinen Namen seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts nach dem um 1320 von Heinrichsdorf (Heinersdorf, Lkr. Liegnitz) abgeteilten Besitz Heidau (Blažek III, S. 137, und Adelslexikon V, S. 186; Literatur ebd.). Wichtig ist vor allem die Untersuchung von Fedor von Heydebrand und Lasa, S. 244–295 und Stammtafel II (vor S. 295 ebd.). Der gebräuchliche Name lautete später von Oppersdorf (frdl. Mitteilung von Prof. Ludwig Igáli-Igalffy, Wien). Friedrich von der Heyde und sein Bruder Hans waren nach von Heydebrand und Lasa Söhne des Friedrich Heyda, der u.a. 1372 unter den jüngeren Vasallen des Landes



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Guben und 1381 als Herr von Kotzemke und Muckro bei Sommerfeld (Kr. Crossen) erscheint (ebd., S. 272f. und Stammtafel II). 1384 war er Vasall der Niederlausitz (ebd.). Der Ordenssöldner Friedrich von der Heyde kommt vor allem in den Ordensquellen der zwanziger und dreißiger Jahre des 15. Jahrhunderts vor (1421/22 und 1431/33). Er war nun ein bedeutender Rottmeister. So schrieb beispielsweise Hochmeister Michael Küchmeister am 10. Juni 1421 einen Brief an Meister Johannes Quentin zu Frankfurt/Oder, in dem es u.a. um die Übersendung eines Briefes an Friedrich von der Heyde zu Sommerfeld ging. Siehe OF 11 (verschollen), S.  319, hier nach Fb. 66, S. 208. Erhalten geblieben ist eine seltene Musterungsliste seiner Rotte von 1431 (Ekdahl, Zwei Musterungslisten, Quellenanhang 2, S. 59–61; ders., Verträge, S. 72f. und 77 Anm. 91). Aber auch früher (1414) und später (1444) findet sich sein Name in den Ordensquellen (vgl. OBA 2133 und 8637). Es gibt auch einen Soldvertrag des Hochmeisters Konrad von Erlichshausen mit Friedrich von der Heyde als Hauptmann in der Neumark vom 11. Mai 1443 (OBA 8257). Genannt werden soll ferner Miczig von der Heyde, der 1414 zu dem Hofgesinde Herzog Bernhards von Oppeln gehörte (OBA 2111). Im Jahr 1410 sind Friedrich und Hans von der Heyde zusammen mit Balzer Vylczkowicz und insgesamt 15 Spießen in der Rotte des Nickel von Kottwitz nach Preußen gekommen. Sie haben bei Tannenberg gekämpft und erhielten zusammen 30 Mark vor schaden im stryte geschenkt. Als Friedrich nach dem Thorner Frieden Preußen verließ, hatte sich die Zahl der Spieße auf 24 erhöht. 218. Heyde, Hans von der (28) Heyde, Hannus von der Siehe unter Friedrich von der Heyde. Wie sein Bruder war auch Hans auf Sommerfeld gesessen. Er war Landrichter von Sommerfeld 1389, Vasall des Landes Sommerfeld 1390 und schwörte 1399 mit den Mannen der Niederlausitz dem Markgrafen Wilhelm von Meißen Urfehde (von Heydebrand und Lasa, S. 273 und Stammtafel II). Während er als vor 1425 gestorben bezeichnet wird (ebd.), führt Pfotenhauer, S. 206 Anm. 19, einen Hannus von der Heyde als Schöffe in Breslau 1428 an. Um 1428 wurde ein Hans von der Heyde in den Deutschen Orden aufgenommen (vgl. OBA 4912), für den Bischof Franz von Braunsberg 1432 wegen verübten Totschlags beim Hochmeister Fürsprache leistete (OBA 6298). Wohl in der Schlacht bei Tannenberg wurde der Ordenssöldner Hans von der Heyde gefangengenommen und später gegen einen in Dirschau gefangengenommenen Polen Woytak Modligobowitz ausgetauscht. In dem Gefangenenverzeichnis OBA 1406 heißt es nämlich: Item Woytok sal lozen Hannos von der Heyden (Biskup, Z badań, S. 702). Dieser Austausch erklärt, warum Hans von der Heyde nicht in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 (Soldbuch, S. 178-201) aufgeführt ist. 219. Heydwolff, Peter (119) Heydewolff, Peter Hessisches Geschlecht, dessen Name in Münzenberg als Vorname bei dem Schöffen Sifridus filius Heidolfi und bei Heydolfus im März 1248 urkundlich erscheint und als

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Familienname des Peter Heidolf, urkundlich 1403–1445, Schöffe zu Münzenberg, vorkommt. Die sichere Stammreihe beginnt mit Peter Heidulff, urkundlich 1474, gest. um 1485, Bürger zu Marburg. Kaiserlicher Wappenbrief 1530, Aufnahme in die althessische Ritterschaft 1741. Siehe Adelslexikon V, S. 199, mit weiteren Literaturhinweisen. Johannes Voigt bezeichnet den Ordenssöldner Peter Heydwolff als Hessen (Namen-Codex, S. 120), aber es handelt sich wohl um einen Lausitzer oder Schlesier, der aus dem Hessischen stammen mag. Durch die Görlitzer Ratsrechnungen wissen wir, dass das Geschlecht im Görlitzer Weichbild vertreten war. In einer Aufzählung der Mannschaften und Waffen der dortigen Dorfschaften am 21. September 1427 findet sich ein Mitglied des Geschlechts als einer der drei Hauptleute von Daubczke, d.h. Daubitz, Kr. Rothenburg in der Oberlausitz: Heydewolff salb 14, 2 armbrost, 6 flegel, 6 spisse (CDLS II, 1, S. 462; vgl. ebd. S. 291 zum Jahr 1426). Im Jahr 1410 dienten Peter Heydewolff, Hannus Beyer und Hannus Pfyffer nach Angabe des Soldbuches zuerst in der Rotte des Otto von Nostitz. Als dieser Ende November Preußen verließ, wechselten sie zu Czaslau von Gersdorff über, der am Silvesterabend nach Hause zog. Da sie bereits unter Otto von Nostitz Zehrung erhalten hatten, wurde ihnen anheimgestellt, entweder zwei Wochen länger zu dienen, oder aber das entsprechende überschüssige Geld bei der Rückreise dem Komtur von Tuchel zu übergeben. Sie hatten 3 Spieße. 220. Heynitz, Nickel von, Herr (43, 83, 182, 193) Heynicz, her Nickel von 43, 83 Heynicz, Niclas von 182 Heynicz, her Niclos von 182 Heynicz, her Nickel von 193 Meißnischer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus bei Meißen, der 1338 urkundlich zuerst erscheint. Literaturhinweise u.a. in Adelslexikon V, S. 205, darunter: von Heynitz, Beiträge und ders., Das Haus Heynitz. An älterer Literatur s. Kneschke 4, S. 364f. Der im Soldbuch mehrfach vorkommende Herr Nickel von Heynitz wird mit dem gleichnamigen Vogt zu Großenhain und Ortrand identisch sein: Nickel von Heynicz voyt zum Hayne und zu Ortrand (CDSR I.B.2, S. 137–140, hier S. 138). Er war zu Püchau (Bichin), Amtshauptmannschaft Grimma, gesessen (ebd., S. 121). Die angeführten Quellen stammen aus den Jahren 1397-1398. Wohl ein anderer Nickel oder Nikolaus von Heynitz war durch seine Mutter Anna Stiefsohn Borsos, des Herrn von Kamenz. Siehe dazu u.a. CDSR II, 7, S. 55–75 passim (die Jahre 1427–1443 betreffend). Vgl. Knothe, S. 270. Im Jahr 1410 führte Herr Nickel von Heynitz eine große Rotte mit Söldnern aus Meißen nach Preußen. Sie nahmen an der Schlacht bei Tannenberg teil. Während der Soldzahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 erhielt er Geld für 141 Spieße und eine Vorauszahlung für 142 Spieße bis zum 12. August. Unter der Rubrik Mysener findet sich diese Rotte im Soldbuch auf S. 83 wieder. Als Anführer werden genannt: Jon von Kokericz mit her Hannus von Waldaw, her Nickel von Heynicz unde Heynrich von



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Panowicz gesellen. Das weitere Schicksal dieser Rotte geht aus den Ausführung auf S. 83–87 des Soldbuches hervor, allerdings ohne Erwähnung des Herrn Nickel von Heynitz. Vielleicht befand er sich zu jener Zeit in polnischem Gewahrsam, denn er war bei Tannenberg gefangengenommen worden und wohl nur kurzfristig auf Wiederstellung („ auf die Hand“) freigelassen worden. In den Gefangenenverzeichnissen werden Herr Hans von Penzig und Herr Nickel von Heynitz zusammen mit 17 (oder 19) namentlich nicht genannten Gesellen aufgeführt. Insgesamt erhielt Herr Nickel von Heynitz Unterstützung vom Orden in Höhe von 15 Mark. Erwähnenswert ist ein Brief des Hochmeisters Michael Küchmeister an den Markgrafen Friedrich den Älteren von Meißen vom 19. November 1419, in dem er schreibt, dass die Schuldforderungen des Nickel von Heynitz an den Orden nach den Registern des Ordens unbegründet seien; Heynitz müsse daher erst Beweise vorlegen, ehe man dieselbe anerkennen könne (OF 11, verschollen, S. 149, hier nach Regest im Fb. 66, S. 169). 221. Hiltmar, Arnold von (186, 198) Hiltmar, Arnold In der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 wurden mehrere fränkische Adlige, die auf der Seite des Ordens kämpften, gefangengenommen. Näheres dazu unter Erkinger von Seinsheim. Unter ihnen befand sich Arnold von Hiltmar, der einem fränkischen uradligen Geschlecht angehörte und bereits 1376 als Edelknecht nachweisbar ist. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts war er Hofmeister des Bischofs Georg von Würzburg (1389, 1396) (Seyler, Abgest. Bayerischer Adel II, S. 73; III, S. 179). Ein am 6. Februar 1395 ausgestellter Fehdebrief des Bischofs an die Markgräfin Katharina von Meißen und ihre Söhne führt 14 Edelleute auf, darunter auch Arnold Hildmar (CDSR I.B.1, S. 431). Während der Gefangenschaft erhielt Arnold 30 Nobeln und 6 Mark als Unterstützung vom Orden. 222. Hoberg (Hohberg, Hochberg), Konrad von (114, 116, 161) Hoberg, Conrad von 114 Hogberg, Conrad 116 Hoberg, Conrad 116 Hoburg, Conrad 161 Aus Meißen oder Schlesien stammender Uradel, der nach der Oberlausitz eingewandert war. Siehe Adelslexikon V (mit Literaturhinweisen). Ausführlich vor allem Knothe, S. 273–276, und ders., Die von Hoberg, ferner von Boetticher, S. 96–101. Vgl. Jurek, S. 236. Der Name schrieb sich zunächst Hoberg, dann Hohberg und seit 1740 Hochberg. Konrad von Hoberg auf Wilka, etwa 13 km südlich von Görlitz (Kr. Lauban), begegnet erstmalig in den Görlitzer Ratsrechnungen 1390, weil ihm ein Vetter Fehde angesagt hatte. Er scheint recht gewalttätig gewesen zu sein und wurde 1392 mit seinem Bruder sogar in den Turm der Stadt Görlitz geworfen. 1403 wurde er we-

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gen einer Verletzung, die er verursacht hatte, vor Gericht befohlen. 1410, 1411 und 1413 erscheint er als Hofgerichtsschöffe und zählt nun bald zu den angesehensten Männern des Görlitzer Weichbilds. 1418 wird er als Gesandter des Adels nach Prag geschickt, um gegen den damaligen Landvogt Klage zu führen, und 1420 huldigt er in Breslau dem neuen Landesherren, König Sigmund. In drei Urkunden des Herzogs Ludwig II., die am 10. Juli 1427 in Liegnitz ausgestellt wurden, finden wir Conrad Hoeberg unter den Zeugen (UB Liegnitz, S. 352–355). Erst im Herbst 1410 trat Konrad von Hoberg in den Dienst des Ordens, denn er gehörte zu den Söldnern, die vom Großschäffer Georg von Wirsberg in Schlesien angeworben worden waren und deren Solddienst am 16. Oktober begann. Zwei Monate später empfingen er, Wolfhart von Rachenau, Nickel von Pogrell und Markus von Schellendorf gemeinsamen Sold für 143 Spieße und 1 Schützen. Danach, bis zur Beendigung ihres Dienstes am 5. Februar 1411, erhielt jeder getrennten Sold. Aus den Eintragungen über Konrad Hohberg, der 18 Spieße und 1 Schützen hatte, geht hervor, dass Herzog Ludwig von Brieg als Mittelsmann des Ordens tätig gewesen ist und ebenso wie der Großschäffer den Söldnern einen Vorschuss auf den Sold für die Hinreise („offraschunge“) geleistet hat. Am 5. Februar 1411 stellte Hochmeister Heinrich von Plauen einen Schuldbrief für Conrad Hoburg und dessen Freunde und Gesellen in Höhe von 400 ungarischen Gulden aus. Unter den Söldnern, mit denen Hochmeister Michael Küchmeister am 8. August 1414 einen Soldvertrag abschloss, befand sich auch ein Hans von Hoberg, der vermutlich mit Konrad von Hobergs gleichnamigem Sohn identisch ist (OF 8, verschollen, S. 93, hier Regest nach Fb. 66, S. 11). Vgl. Ekdahl, Verträge, S. 70. 223. Hoberg, (Hohberg, Hochberg) Ulrich von (41) Hoburg, Vlrich Es ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um ein weiteres Mitglied des Geschlechts Hoberg handelt, obwohl sich die Quellen sonst über ihn ausschweigen. Im Soldbuch kommt er nur einmal vor, und zwar als Söldner in der großen Rotte des Herrn Wenzel von Dohna, die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Er war mit 1 Spieß nach Preußen gezogen und erhielt am 20. Juli auf der Marienburg Sold und Geld für erlittenen Schaden. 224. Hoch, Stenzel von (184, 195) Hoch, Stenczlaw von 184 Czoch, Stenczlaw von 195 Möglicherweise ein Mitglied des bei Kneschke angeführten Adelsgeschlechts von Hoch, über dessen ältere Geschichte (vor 1700) allerdings nichts mitgeteilt wird (Kneschke 4, S. 387, ferner u.a. Adelslexikon V, S. 240). In einer 1395 in Meißen ausgestellten Urkunde der Burggrafen Bertold und Heinrich werden Geldzinsen von drei Hufen in Diera (Amtshauptmannschaft Meißen) der Frauenkirche und der Elbbrücke überschrieben. Es heißt dort: ...uff dren hufen landes, dy czu dem gute gehôrin, das etwenne gewest ist des Hochen, dem got gnade,... (CDSR II, 4, S. 44). 1404 nahm Landgraf Balthasar Hans Hóche, gesessen zu Groß Brembach (Kr. Weimar), zum Diener (ebd., I.B.2, S. 397).



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225. Hocke, Heinrich von (132, 138) Hoke, Heynrich Altes schlesisches Adelsgeschlecht, das 1273 urkundlich zuerst erscheint und besonders in den Fürstentümern Jauer, Wohlau und Glogau gesessen war (Adelslexikon V, S. 246f. mit dort angeführter Literatur, ferner u.a. Kneschke 4, S. 393, und Blažek I, S. 44. Ausführlich Wernicke, S. 450–458). In den Jahren 1405 und 1406 ist in Glogau ein Heinrich Hoke oder Hocke urkundlich belegt (CDS 28, S. 46f.), der mit dem Söldner möglicherweise identisch ist. Erwähnt werden kann, dass ein Friedrich Hocke im Jahr 1407 Diener des Komturs von Straßburg war (Treßlerbuch, S. 446). Die in verschiedenen Quellen vorkommenden Personen mit dem Namen Heinrich Hake werden dagegen einem der Geschlechter Hake oder Hacke angehört haben (siehe beispielsweise OBA 7870 sowie CDSR I.B.2 und B.3). Nach den Angaben auf S. 138 des Soldbuches begann der Dienst für Heynrich Hoke und zwei andere Söldner Rutschel von Korbitz und Heinrich von Karras am 8. Dezember 1410 in Senftenberg und endete am 9. Februar 1411. Zusammen hatten sie 19 Spieße und 2 Schützen. Außerdem hatte Heinrich von Hocke offenbar 4 Spieße und 1 Schützen, die sich in einer anderen Rotte befanden. Jene Rotte umfasste 46 Spieße und 2 Schützen, von denen jeweils rund 20 Spieße Herrn Franzke von Borne und Heinrich von Czirn gehörten (Soldbuch, S. 132f.). 226. Hoff, Hans von (75) Hoffe, Hannus vom Wohl ein Mitglied des fränkisch-thüringischen uradligen Geschlechts von Hoff, als dessen Stammhaus Hof an der Saale anzusehen ist und das 1135 urkundlich zuerst erscheint. Siehe Adelslexikon V, S. 270f. mit weiterführender Literatur, darunter von Hoff (mit Stammtafeln). Unter den unterschiedlichen Namensformen finden sich auch „von dem Hofe“ und „vom Hoffe“. – An älterer Literatur s. Kneschke 4, S. 408f. Vgl. Jurek, S. 236f. In den genannten Stammtafeln (Tafel 10) sind zwei Mitglieder des Geschlechts mit dem Namen Hans, die evtl. in Frage kommen können, aufgeführt (Stamm Bösleben). Ein Hannus vom Hoffe erscheint in Urkunden der Markgrafen von Meißen in den Jahren 1395–1417, zumeist zusammen mit einem Fritzsche, der wohl sein Bruder war (CDSR I.B.1, S. 515; B.2, S. 528; B.3, S. 511).Unter dem Hofgesinde Herzog Bernhards von Oppeln befand sich im Jahr 1414 ein Nickel Hoff (OBA 2111). Der Ordenssöldner Hans von Hoff war Geselle des Nickel Poschwicz, dessen Solddienst am 18. Juni 1410 begann. Er hat demnach nicht an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Als Poschwitz Preußen am 8. Oktober 1410 verließ, blieb u.a. Hans von Hoff mit 4 Pferden zurück und wechselte zu den Brüdern Michel und Nickel von Schmolke über. Vermutlich ist er bis zum Abschluss des Thorner Friedens im Ordensland geblieben. 227. Hokak, Petir (40) Möglicherweise verbirgt sich hinter diesem Namen ein Mitglied des Geschlechts von Hocke. In dem Testament Herzog Ludwigs von Brieg von 1396 wird unter anderen

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Schuldnern auch ein Petir Hocke genannt (CDS 9, S. 253ff., hier S. 254). Vgl. Wernicke, S. 452f. – In Frage käme evtl. auch eines der Geschlechter Hacke, etwa das alte thüringische, das auch Hagk oder Hagke geschrieben wurde (Kneschke 4, S. 126 und von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 59ff., ferner Adelslexikon IV, S.  363f.). Wohl aus dem sächsischen Geschlecht stammt Peter Hagk zu Hildburghausen, dem Markgraf Friedrich der Jüngere 1416 in Gotha eine Urkunde ausstellte (CDSR I.B.3, S. 504). Petir Hokak und Ulrich von Ryge haben an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen und erhielten am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 25 Spieße. Außerdem schenkte ihnen der Orden 33 Mark für Schäden, die sie in der Schlacht erlitten hatten. Da sie nur einmal im Soldbuch erwähnt werden, ist anzunehmen, dass sie die gleichzeitig ausgezahlte dreiwöchige Vorauszahlung als Zehrung für die Rückreise verwendet haben. Sie gehörten zu den Söldnern, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen gebracht hatte. 228. Hug, Vinzenz von (55f.) Hug, Vincencius 55f. Vincencius 55 Hug oder Hug von Heiligenberg war ein thüringisches Adelsgeschlecht, in der Gegend von Erfurt ansässig, das im 16. Jahrhundert erlosch (von Mülverstedt, Ausgest. Adel/Schwarzburg, S. 16). Ein Herman Hug von Heiligenberg ist 1438 als Hauskomtur von Marienburg und somit als Ordensritter belegt (Perg.-Urk., Schiebl. 99, Nr. 5; Regesta II, Nr. 2458). Thielen, S. 152, nennt ihn Erwin Hugk von Heiligenberge. Näheres über den Ordenssöldner Vinzenz von Hug ist nicht bekannt. Er diente im Jahr 1410 zunächst in der Rotte des Herrn Georg von Czettritz mit 2 Spießen und 2 Schützen und befand sich demnach zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz. Als Georg von Czettritz am 10. Dezember Preußen verließ, wechselten einige seiner Begleiter zu Herrn Czenke von Borsnitz über, unter ihnen auch Vinzenz von Hug. Am 23. Januar 1411, eine Woche eher als die meisten anderen, begab sich dieser nach Hause. 229. Hundt, Heinz von (125) Hunt, Heyncze Schlesischer Uradel, der mit Nikolaus Hund 1316 urkundlich zuerst erscheint und die Stammreihe beginnt. Der Stamm Ingramsdorf (Lkr. Schweidnitz) erlosch nach 1760, während der Stamm Alten-Grottkau (nach Alt Grottkau, Kr. Grottkau) noch blüht (Kneschke 4, S. 525f.; Blažek I, S. 47f.; GHdA 21, 1959, S. 197; Adelslexikon V, S. 426). Der Söldner Heinz von Hundt wird entweder dem Stamm Ingramsdorf oder dem von Alten-Grottkau angehört haben. Anhand der Angaben im Soldbuch lässt sich mit Sicherheit nur feststellen, dass er sich jedenfalls seit dem 27. November 1410 im Dienst des Deutschen Ordens befand und um die Jahreswende 1410/1411 8 Spieße und 1 Schützen führte. Möglicherweise begann seine Dienstzeit am 16. Oktober 1410 in Crossen an der Oder in der Rotte des Jenlin von Schellendorf etc., in der sich



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u.a. auch Nickel von Hundt (I) befand. Am 22. Januar 1411 verließ Heinz von Hundt das Ordensland mit Zehrgeld (Zehrung) für 2 Wochen. – Erwähnt werden soll an dieser Stelle Anthonius Hunt, dessen Name in einem der Absagebriefe an den Orden von 1414 erscheint (OBA 2111). Er gehörte zu den Gefolgsleuten des Herzogs Bolko zu Teschen und Auschwitz. 230. Hundt, Nickel von (I) (60, 125f.) Hunt, Nickel Wahrscheinlich handelt es sich um den 1410–1425 urkundlich belegten Nickel von Hundt auf Alten-Grottkau, obwohl auch sein Onkel Nikolaus auf Ingramsdorf (1381–1418) in Frage kommen kann (vgl. GHdA 21, 1959, S. 197). Nicol Hund erscheint 1406 und 1412 im Neißer Lagerbuch von 1414–1418 (Pfotenhauer, S. 206 Anm. 22) und 1425 kommt Nickel Hunth in einer Urkunde des Herzogs von Oppeln vor (CDS 5, Nr. 172, S. 50). Der Solddienst Nickels begann am 16. Oktober 1410 in Crossen an der Oder. Zusammen mit Jenlin von Schellendorf, Heinz von Stosch und Hans von Waldau hatte er eine Rotte mit 51 Spießen, für die am 8. Januar 1411 Sold für 3 Monate gezahlt wurde. Weitere Soldzahlungen erfolgten am 22. Januar und am 5. Februar, nach dem Thorner Frieden. 231. Hundt, Nickel von (II) (60) Hunt, Nickel Die Angaben auf S. 60 im Soldbuch lassen keine andere Deutung zu, als dass es zwei Personen mit dem Namen Nickel von Hundt gegeben hat. Die Zeiten des Solddienstes stimmen nämlich nicht mit denen des oben abgehandelten Nickel von Hundt (I) überein. Näheres ist nicht bekannt. Nickel von Hundt (II) erscheint namentlich am 17. Dezember 1410, als er und Georg von Zedlitz 1 Monatssold für 6 Spieße in Empfang nahmen. Davor haben sie sich offenbar in der großen Rotte von Herrn Georg von Czettritz, Kunze von Seydlitz und Heinrich von Czirn befunden. Am 7. Januar 1411 nahmen Nickel von Hundt und Kretzing – worunter wohl Georg von Zedlitz zu verstehen ist – Sold für 5 Spieße in Empfang. Am 2. Februar, einen Tag nach dem Abschluss des Thorner Friedens, erhielten Nickel von Hundt (II) und einige andere Söldner (Kitzold von Busewoy, Kretzing, Hans von der Wiese und Nickel von Seydlitz) eine letzte Soldzahlung für 18 Spieße und 1 Schützen, wonach sie sich nach Hause begaben. 232. Itzenplitz, Marquard von (144) Hitczenplicz, Marqwart von Märkisches uradliges Geschlecht, das um die Mitte des 14. Jahrhunderts in zwei getrennten Stämmen erschien und sich weit ausbreitete. Die Namensform wechselte und lautete u.a. auch Nitzenplitz. Siehe von Itzenplitz und Adelslexikon V, S 475f. mit Literaturhinweisen. An älterer Literatur sei Kneschke 4, S. 600ff., genannt. Bemerkenswert ist die Angabe, dass König Sigmund am 4. Juni 1431 „Johann Stockmann gen. Hitzemplitz” ein Wappen gab und am 13. September 1434 „Hans

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Stockmann gen. Hitzenplitz“ ein Gut zu Knellendorf in Oberfranken verlieh (Regesta Imperii XI, Nr. 8599, 10783). Nach dem Soldbuch waren Marquard von Itzenplitz und Bertholt Czin Diener des Herzogs von Sachsen, gehörten zu seinem „Gesinde“, und sind erst nach dem Abschluss des Thorner Friedens nach Preußen gekommen. Sie hatten 150 Pferde, d.h. 50 Spieße, für die sie vom Orden lediglich 300 Gulden erhielten. Diese Summe entsprach dem Sold für 50 Spieße für 1 Woche. 233. Jakusch/Jhokusch (188, 200) Da es sich um einen recht häufig vorkommenden Vornamen handelt, ist eine Identifizierung nicht möglich. Als Beispiel kann genannt werden, dass Hochmeister Ulrich von Jungingen einen Diener Jakusch ( Jokusch) hatte, der in den Jahren 1408–1409 wiederholt im Treßlerbuch genannt wird. Sein Familienname war Dobriske (Dobrischke). Der in den Gefangenenverzeichnissen aufgeführte Jacusch dürfte als Söldner gedient haben und aus dem Fürstentum Oels stammen. Vom Deutschen Orden erhielt er 6 Mark als Unterstützung. Näheres über ihn, seinen Kriegsdienst und die Umstände seiner Gefangennahme geht nicht hervor. 234. Janke (65) Dieser häufige Vorname ist von „Johannes“ abgeleitet und kommt in verschiedenen Formen vor. Der Janke des Soldbuches dürfte nicht mit dem Jenko/Jhanko des Gefangenenverzeichnisses OBA 1616, der aus Böhmen stammte, identisch sein, denn er wird zusammen mit schlesischen Söldnern aufgeführt. Er gehörte zu den Gesellen des Herrn Heinz von Borsnitz und hat demnach bei Tannenberg gekämpft. Zusammen mit Wenzel von Borsnitz, Hans von Kahle und Nickel Prilse nahm er am 3. Oktober 1410 Sold für 5 Spieße und 2 Schützen sowie Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise entgegen. 235. Jawer, Conrad vom (86) Während Johannes Voigt „Konrad von Jauer“ als „Steiermärker?“ bezeichnet (NamenCodex, S. 121), führt ihn Pfotenhauer, S. 206, als Schlesier an, wenn auch ohne Belege. Die Anwesenheit Konrads in der Rotte des Jon von Köckritz deutet am ehesten auf eine Herkunft aus dem schlesisch-meißnischen Raum. Im Augustiner-Eremiten-Kloster in Grimma ist 1401 ein Conrad Jawer als sacrista belegt (CDSR II, 15, S. 120), wird aber kaum mit dem Ordenssöldner von 1410 identisch sein. Der Name kann sowohl mit dem Fürstentum als auch mit der Stadt Jauer in Verbindung stehen, außerdem gab es einen Ort Jauer im Kr. Ohlau im Fürstentum Oels. – Als weitere Möglichkeit lässt sich denken, dass Jawer als Jawir zu lesen ist, und dass Konrad aus Jawor (Kr. Militsch) im Fürstentum Oels stammte. Im Jahr 1310 ist ein Conrad de Jawir als Besitzer von Jawor belegt (Haeusler, Urkundensammlung, S. 147; ders., Geschichte, S. 404). Ein Nickil vom Jawir aus Oels findet sich übrigens in dem Absagebrief OBA 2111 aus dem Jahr 1414. Er gehörte zu den Gefolgsleuten Herzog Konrad Kanthners. Der Ordenssöldner Conrad vom Jawer befand sich in der Meißner Rotte des Jon von Köckritz und wird somit an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben.



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Er hatte 1 Spieß. Sein Name erscheint im Zusammenhang mit einer Soldzahlung im Herbst 1410 (am 7. Oktober ), als auch Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise ausgezahlt wurde. 236. Jenke (59) Söldner aus Schlesien, jedoch nicht identisch mit Janke, denn Jenke hat nicht an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Er befand sich zunächst in der 156 Spieße umfassenden Rotte von Herrn Georg von Czettritz, Kunze von Seylitz und Heinrich von Czirn, die sich zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz befand und sich an der Verteidigung der Marienburg beteiligte. Am 15. Oktober 1410 erhielten Heinrich von Czirn und Jenke Sold für 6 Spieße und 2 Schützen. Vermutlich sind beide bis zum Abschluss des Thorner Friedens in Preußen geblieben (siehe unter Heinrich von Czirn). – Ein Gefolgsmann Herzog Konrad Kanthners von Oels namens Jenko ist 1414 urkundlich belegt (OBA 2111). 237. Jenko/Jhanko (183, 194) Jenko (Dativ: Jenkoni) 183 Jhanko 194 Dieser Söldner wird als Böhme bezeichnet und hat wohl als solcher den Namen. „Janek“ geführt (vgl. Štĕpán, S. 10). Er wurde bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt 10 Mark als Unterstützung vom Orden. Siehe ferner unter dem schlesischen Söldner Janke, mit dem er nicht identisch sein dürfte. 238. Jenkwitz (Jankwitz), Konrad von (116f.) Jankowicz, Conrad Die Familie von Jenkwitz ( Jankwitz) ist ein altes schlesisches Adelsgeschlecht, welches zum Teil im Breslauer Patriziat aufgegangen ist. Der Name schrieb sich u.a. auch Jencowitz und Janckwitz. Siehe Kneschke 4, S. 547f., Blažek II, S. 54, und Pusch 2, S. 304–314 (unter Jenkwitz I). Genannt werden sollen hier ferner Heinrich Jencowicz und Matthias Jenkowicz, die in einer Pergamenturkunde des Deutschen Ordens vom 24. Mai 1410 als Bürger von Breslau unter den Zeugen aufgeführt werden (Perg.-Urk., Schiebl. 63, Nr 10; Regesta II, Nr. 1663). Im Jahr 1414 war Petrasch von Jancowicz Gefolgsmann des Herzogs Johannes von Troppau und Ratibor während Hannus Jenckewicz zum Hofgesinde Herzog Bernhards von Oppeln gehörte (OBA 2111). Der Ordenssöldner Konrad ist höchstwahrscheinlich identisch mit dem Conrad Jenkewicz, der in einer am 2. November 1417 in Brieg ausgestellten Urkunde als Käufer eines jährlichen Zinses in Höhe von 6 Mark für 16 Mark auf dem obersten Gericht und allen Besitzungen des Fritze Mladath zu Böhmischdorf (Lkr. Brieg) vorkommt. Die Ausführungen im Soldbuch ergeben nämlich, dass er enge Beziehungen zu der nachweislich aus dem Fürstentum Brieg stammenden Rotte des Nickel von Pogrell unterhielt. Sein Solddienst mit 3 Spießen begann am 24. November 1410 und endete am 5. Februar 1411.

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239. Jeser, Hans von (109) Geser, Hannus Die Frage, ob im Soldbuch „Geser“ oder „Genser“ steht, ist unterschiedlich beantwortet worden. Während Voigt, Namen-Codex, S. 120, die letzte Deutung hat, neigt der Verf. dazu, „Geser“ zu lesen. Das ist auch die Lesart bei Kutowski, S. 520. Nun wissen wir durch Riedel, Namensverzeichnis 2, S. 98f., dass „Geser“ eine der Namensformen für „Je(h)ser“ ist. Damit liegt die Deutung nahe, dass Hannus Geser ein Mitglied des schlesischen Adelsgeschlechts Jeser oder Jesor gewesen ist. Darüber ist bei Blažek II, S. 55, zu lesen, dass es ein Geschlecht des Fürstentums Brieg, aber auch der Fürstentümer Troppau, Oppeln und Ratibor gewesen ist. Als Stammhaus wird Zedlitz (Kr. Ohlau) betrachtet. Siehe auch Kneschke 4, S. 563. Im Fürstentum Brieg ist im Jahr 1410 Avstein (Augustin) Yeser urkundlich belegt (CDS 9, S. 99). Das Geschlecht ist 1593 in männlicher Linie erloschen. Bei der alternativen Lesart „Genser“ (Gänser) wäre an eine Familie zu denken, die häufig in UB Glatz vorkommt. Die Rottenzugehörigkeit des Hannus Geser spricht dafür, dass es sich um einen schlesischen Söldner handelt. Er und Hans von Predel dienten nämlich zuerst in der Rotte des Herrn von Rorau. Am 13. November 1410 nahmen sie selbst Sold für 4 Spieße und 1 Schützen, bei späteren Soldzahlungen für 5 Spieße entgegen. Am 6. Februar 1411 verließen sie Preußen mit Zehrung für 2 Wochen. 240. Jesko/Jessik (183, 194) Dieser böhmische Söldner, dessen wirklicher Name „Ješek“ gelautet haben dürfte (vgl. Štĕpán, S. 10), wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt 10 Mark als Unterstützung vom Orden. Da nur sein Vorname bekannt ist, ist eine Identifizierung nicht möglich. Ein Jesko Bohemus kommt 1393 als Urkundenzeuge des Herzogs Bolko von Oppeln vor (CDS 1, S. 61). 241. Jhenechin ( Janchin) (188, 200) Janchin 188 Jhenechin 200 Der Name erscheint in verschiedenen Varianten sowohl als Vor- als auch als Familienname. Einige Beispiele vom Anfang des 15. Jahrhunderts sind: Jenichin von Ertmarsdorff (1399; CDSR II, 6, S. 56, 58); Jenchin von Großkagen (1402ff.; ebd., 4, S. 181); Jenychin von Helwigsdorff (um 1403; CDSR I.B.2, S. 345); Hempil, Henczil und Petir Jenichen in Hausdorf (1402ff.; CDSR II, 4, S. 180); Niclas Jenichen zu Oberlommatzsch (1410; ebd., S. 347); Hannus Jenchin zu Birkholz (1414; von Czettritz und Neuhaus II, F.12); Jenichen von Budessein/Bautzen (1424; CDSL II,1, S. 181); Nickel Jenichen (1425; ebd., S. 252). Der Söldner Jhenechin oder Janchin ist nur in den Gefangenenverzeichnissen namentlich aufgeführt. Näheres über ihn ist nicht bekannt, aber es ist anzunehmen, dass er aus dem Fürstentum Oels stammte. Vom Orden erhielt er 6 Mark als Unterstützung während der Gefangenschaft.



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242. Kahle, Hans von (65) Kale, Hannus Das seit Ende des 12. Jahrhunderts auftretende Adelsgeschlecht Kahl oder Kahle war ein Zweig des in und um Sangerhausen begüterten Geschlechts von Sangerhausen. Bei diesem Zweig hat der Beiname den Stammnamen verdrängt (von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 81; ders., Ausgest. Adel/Sächs. Herzogtümer, S. 100). Ein Hannus Kale war u.a. 1407 Knecht des Komturs von Thorn (Treßlerbuch, S. 436), und auch sonst erscheint der Familienname gelegentlich in den Quellen. So finden sich am Anfang des 15. Jahrhunderts Peter, Albrecht u. Jörg in CDS 35, S. 56, 62 und 64. Bereits 1372 wird ein Hannus in CDSR II, 2, S. 126 erwähnt. 1409 gab es einen Burchard (CDS 33, S. 29). Der oben genannte Peter, Landschöffe zu Liegnitz, begegnet auch im Liegnitzer Urkundenbuch im Jahr 1410 (UB Liegnitz, S. 285). Als Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz hat Hans von Kahle an der Schlacht bei Tannenberg und der Verteidigung der Marienburg teilgenommen. Sein Name erscheint nur im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 3. Oktober 1410, als er zusammen mit Wenzel von Borsnitz, Janke und Nickel Prilse Sold für 5 Spieße und 2 Schützen sowie Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise erhielt. 243. Kahle, Heinrich von (67f.) Kale, Heinrich Ebenso wie sein Verwandter Hans war Heinrich von Kahle Begleiter des Herrn Heinz von Borsnitz, blieb jedoch etwas länger in Preußen. Er hatte 4 Pferde, d.h. 1 Spieß und 1 Schützen, für die er am 31. Oktober und 14. November 1410 Sold erhielt und dabei im Soldbuch namentlich erwähnt wird. Vermutlich verließ er das Ordensland erst am 30. Januar 1411, wie die meisten der Söldner jener Rotte. Erwähnt werden soll, dass Heinrich und Ulrich Kahle zu den Adligen gehörten, mit denen sich die Markgrafen Friedrich IV., Wilhelm II. und Georg wegen einer vor Eisleben geschehenen Beraubung von Leipziger Bürgern am 10. Januar 1398 verglichen haben (CDSR I.B.2, S. 89). Ob es sich dabei um den späteren Ordenssöldner Heinrich handelt, ist freilich offen. 244. Kalckreuth (Kalkreuth), Gelfrich von (34) Kalkruter, Gelffrych Niederschlesischer Uradel, der in den achtziger Jahren des 13. Jahrhunderts urkundlich zuerst erscheint und schon im 14. Jahrhundert in mehreren Stämmen auftritt (Adelslexikon VI, S. 98f., Literatur ebd. Siehe auch Jurek, S. 238). Der Name wird in den Quellen unterschiedlich geschrieben. Zu den bekannteren Mitgliedern des Geschlechts gehörte um 1400 Tamme von Kalckreuth, Marschall des Markgrafen Friedrich IV. von Meißen (CDSR, passim). Im Ordensbriefarchiv taucht der Name Kalkreuter erst um 1444 auf: Aus OBA 8471 geht hervor, dass ein Rule Kalkreuter Geldforderungen an den Orden hatte und bei seinen Bemühungen von Herzog Friedrich von Sachsen unterstützt wurde. Gelfrich von Kalckreuth war Söldner des Deutschen Ordens in der Rotte des Kaspar von Gersdorff und hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Bei der

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Soldauszahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 erhielten er, Luther von Pakusch und Wilrich von Dobisch Geld für 18 Spieße und 1 Schützen und außerdem Schadenshilfe in Höhe von 18 Mark. 245. Kaldeherberge, Niclos (73) Möglicherweise bürgerlicher Abstammung, denn ein Kaldeherberger erscheint im Rechnungsbuch der Stadt Breslau von 1387 (CDS 3, S. 139, 147). – Der Söldner Niclos dürfte zunächst in der Rotte des Hans von Stewitz aus dem Fürstentum Brieg gedient haben. Als er zur Weihnachtszeit 1410 das Ordensland verließ, hatte er 16 Pferde, d.h. 5 Spieße und 1 Schützen. 246. Kalman (85) Vermutlich handelt es sich um ein Mitglied des gleichnamigen bürgerlichen Geschlechts, das vor allem in Freystadt in Niederschlesien zu Hause war. Bereits 1367 ist dort ein Ratsmann Peter Kalman belegt, es folgen der Schöffe und Hofrichter Kunze (1402, 1406, 1410, 1413) und Nickel, der 1416 Ratsmann ist. Später findet sich ein Hofrichter Nickel (1432, 1435). Belege in CDS 24, jeweils auf S. 163; 166, 168, 170, 206; 170, 172; 72, 73. Der Söldner Kalman diente in der Meißner Rotte und wird deshalb an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. Er war vermutlich Geselle des aus der Oberlausitz stammenden Nickel von Kopperitz, denn am 7. Oktober nahm er an dessen Stelle Sold für 1 Spieß und 2 Schützen entgegen. 247. Kaltenhof, [N.N.] von (65, 67f.) Kaldenhoff Schlesisches Adelsgeschlecht, welches 1503 auf dem Gut Schönau im Fürstentum Oels saß (Kneschke 5, S. 14; Blažek I, S. 50). Das Geschlecht ist Ende des 17. Jahrhunderts erloschen. Ein Heyn Kaldinhof war 1423 Vasall des Herzogs Konrad von Oels (Pfotenhauer, S. 206 Anm. 25). Der mit Vornamen nicht genannte Söldner Kaldenhoff war Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz und gehörte demnach zu den Schlachtteilnehmern bei Tannenberg. Wahrscheinlich stammte er wie sein Rottenführer aus dem Fürstentum Oels. Bei der ersten namentlichen Erwähnung im Herbst 1410 hatte er 6, später 8 Pferde, d.h. 2 Spieße und 2 Schützen. Am 14. November verließ er Preußen. 248. Karras, Hans von (86) Karos, Hannus Meißnischer Uradel, der 1206 urkundlich zuerst erscheint. Wechselnde Namensformen, u.a. auch Caraz, Cares, Karis, Caras und Karras. Die Familie war überwiegend im Raum Dresden gesessen, seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch in der Oberlausitz. Sie ist um 1800 erloschen (Kneschke 5, S. 29f.; Knothe, S. 290f.; Blažek II, S. 57; Hintze, Das Geschlecht von Karras; Neumann-Reppert, Die Familie von Karras; Adelslexikon VI, S. 134f.). Die Annahme liegt nah, dass es sich bei den Ordenssöldnern Hans, Heinrich und Hermann von Karras um die drei gleichnamigen Brüder handelt, die 1394 und 1395



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als Verkäufer des Dorfs Hoendorf (Hühndorf, Amtshauptmannschaft Meißen?) erscheinen (CDSR II, 2, S. 264–267). Sie gehörten dem Dresden/Meißener Ast des Geschlechts an (siehe Hintze, S. 9 und Neumann-Reppert, Stammtafel, Bl. 2, Nr. 26– 28). Es gab aber auch andere Mitglieder des Geschlechts, die Träger dieser Namen waren, weshalb Beweise für eine solche Vermutung fehlen. Im Pirnaer Ast kommt der Name Hans um 1410 ebenfalls vor (Hintze, S. 5, 7). Dasselbe betrifft den Zweig zu Coswig (ebd., S. 10). Siehe auch Neumann-Reppert, vor allem Nr. 31 der Stammtafel: Hans von Karras, Herr auf (Reinhards) Grimma, d.h. Reinhardtsgrimma, Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde. Hans von Karras diente in der Rotte des Jon von Köckritz, weshalb er zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg gehörte. Am 7. Oktober 1410 erhielt Jon von Köckritz Sold und für 3 Wochen Zehrung für 54 Spieße, unter denen sich auch Hannus Karos mit 1 Schützen befand. 249. Karras, Heinrich von (138) Karus, Heynrich Siehe unter Hans von Karras, wo ein Namensträger angeführt wird: Heinrich von Karras vom Dresden/Meißener Ast, u.a. auf Polenz (Amtshauptmannschaft Meißen) gesessen. Zu ihm siehe Hintze, S. 9 und Neumann-Reppert, Nr. 28; vgl. CDSR II, 4, S. 178, 340. – In Frage kommen auch Heinrich von Karras auf Wachtnitz (Amtshauptmannschaft Meißen), dem u.a. räuberische Einfälle auf böhmisches Gebiet vorgeworfen werden (vgl. CDSR II, 15, S. 121f., und I.B.3, S. 213; Hintze, S.  9; Neumann-Reppert, Nr. 39), und ein zu Coswig (Amtshauptmannschaft Meißen) gesessener Heinrich, der um 1380 geboren wurde (Hintze, S. 10). Der Solddienst Heinrichs begann am 8. Dezember 1410 in Senftenberg „gleich Crossen“ und endete nach dem Thorner Frieden am 9. Februar 1411. Er und zwei andere Söldner Rutschel von Korbitz und Heinrich von Hocke brachten 19 Spieße und 2 Schützen in das Ordensland. Ob er sich bereits früher im Dienst des Ordens befunden hat, geht aus den Angaben im Soldbuch nicht hervor, denn sein Name wird nur an dieser Stelle erwähnt. 250. Karras, Hermann von (84) Karis, Herman Siehe unter Hans von Karras. Herman ist um 1370 geboren, war 1431 tot und lässt sich 1394–1413 urkundlich belegen (siehe Neumann-Reppert, Nr. 27, vgl. CDSR I.B.3, S. 493). Da er sich in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. befand, wird man eine Teilnahme an der Schlacht bei Tannenberg voraussetzen können. Bei der Soldauszahlung am 7. Oktober 1410, als auch für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise ausgezahlt wurde, erhielt Herman Karis Geld für 2 Spieße und 1 Schützen. Er hat offenbar nicht selbst diese Summe in Empfang nehmen können, denn es heißt: Nickel Kochmeystir sustulit. Der Grund hierfür ist nicht bekannt, könnte aber auf eine Verwundung zurückzuführen sein. Vgl. Paul von Karras.

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251. Karras, Nickel von, zu Rottwerndorf (84) Rotwerdorff, Nickel Das Gut bzw. Dorf Rottwerndorf, unmittelbar südlich von Pirna gelegen (PirnaRottwerndorf, Amtshauptmannschaft Pirna) befand sich bereits seit der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Besitz des Geschlechts von Karras. Die Mitglieder dieses Pirnaer Asts ließen häufig ihren Geschlechtsnamen fort und nannten sich nach dem Gut, so Friedrich (Friczko) von Rottwerndorf, der u.a. in einer Urkunde von 1337 genannt wird (dazu Hintze, S. 4f.). Im Jahr 1400 stellte Markgraf Wilhelm I. von Meißen eine Urkunde für Anna von Rotwernstorff aus (CDSR I.B.2, S. 524; vgl. ebd., B.3, S. 478: Anna von Rotterndorf, 1408). In einem Bericht des Rats von Pirna, der um 1410 verfasst wurde, werden sowohl das Dorf Rotwerndorff als auch Friedrich von Rottendorff genannt (ebd., II, 5, S. 467f.; Hintze, S. 5). An anderer Stelle wird er 1413 als Friedrich von Rotmerstorff bezeichnet (CDSR II, 5, S. 390). Der Ordenssöldner Nickel Rotwerdorff ist wahrscheinlich identisch mit dem Nickel von Karras, der nach Neumann-Reppert (Nr. 33) Hauptmann zu Pirna war und 1412–1416 urkundlich belegt ist. Ein anderer Nickel (Nr. 37), geboren um 1370–1380, urkundlich 1404–1428, Hofdiener 1407, Vogt zu Dresden 1409–1423, Vogt zu Radeburg 1428, dürfte in diesem Zusammenhang nicht in Frage kommen. Vgl. hierzu Hintze, S. 5. Nickel diente in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m., die an der Schlacht von Tannenberg teilgenommen hat. Am 7. Oktober 1410 verließ er das Ordensland mit 3 Spießen und 2 Schützen, nachdem er Sold und für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise in Empfang genommen hatte. 252. Karras, Paul von (84) Karis, Pauwel In der Meißner Rotte diente auch ein Paul von Karras, der außer im Soldbuch nicht belegt zu sein scheint, jedenfalls findet sich sein Name weder bei Hintze, noch bei Neumann-Reppert. Die Ursache hierfür kann etwa eine schwere Verwundung in der Schlacht bei Tannenberg gewesen sein, die zu seinem baldigen Tod geführt hat. Für eine solche Deutung spricht der Umstand, dass er offenbar selbst nicht in der Lage war, am 7. Oktober 1410 den Sold für seine 2 Pferde und das Geld für die Zehrung entgegenzunehmen; die Summe wurde von einem anderen Söldner in Vertretung entgegengenommen: Engel sustulit. 253. Kasimir V., Herzog von Pommern-Stettin ([14], 180, 187f., 190, 199f.) dem herczogen von Stettin (Stetyn) 180, 187, 199 deme herczogin von Stetin 190 des/dem fursten 187f. des/dem herczogen 200 Die drei Linien der Greifendynastie waren Pommern-Stettin, Pommern-Stolp und Pommern-Wolgast-Barth. Kasimir gehörte zu der Linie Pommern-Stettin, war nach 1380 geboren und starb am 12. April 1435. Sein Vater war Swantibor I. (auch Swantibor III. genannt), der 1413 starb. Siehe hierzu Conrad, S. 127–202 (mit Anm. auf



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S. 527f.), hier die genealogische Übersicht auf S. 149. Näheres über die Politik der Herzöge von Pommern-Stettin ebd., S. 160–166. Die mittelalterliche Geschichte der drei Herzogtümer wird auch in dem Beitrag von Biewer, Geschichte, berücksichtigt. An älterer Literatur siehe u.a. Loos, vor allem S. 51–56. Die militärischen Aspekte der Verträge der Pommernherzöge mit dem Deutschen Orden berücksichtigt Kutowski, hier vor allem S. 434–441. Siehe auch Ekdahl, Soldtruppen, S. 51 und ders., Söldnerwerbungen. Nachdem Hochmeister Ulrich von Jungingen am 28. Juli 1409 auf der Marienburg einen Vertrag mit Herzog Wartislaw VIII. von Pommern-Wolgast abgeschlossen hatte, folgte am 20. August 1409 in Neustettin ein weiterer Vertrag mit den Herzögen Swantibor I. von Pommern-Stettin und Bogislaw VIII. von Pommern-Stolp (gedruckt bei Weise, Staatsverträge I, Nr. 69, S. 71ff.). Es war ein Bündnis- und Pfandvertrag, für den jeder der Herzöge bereits 2000 Schock böhmischer Groschen auf der Ordensburg Schlochau erhalten hatte. Als Gegenleistung verpflichteten sich die Herzöge, vor uns und unser erben dem homeister und sime orden, den ersten unsern rith czu thun off unsere eigene koste, czerunge und schaden, zo wir subirlichste mogen, 8 tage all umbe und 2 ader 3 tage dorober, doch also, das uns der homeister iclichem besundern off denselben unsern rith geben sal czu unser behuff 100 schok bemisscher grosschen. Was wir aber mit unsern rittern und knechten dornoch reiten werden dem homeister und seime orden, sal uns der homeister vorthun, als her thut andern fursten, rittern und knechten, doran wir keinen schaden sollen rechen (Weise, Staatsverträge I, S. 72). Diese Kriegsdienstverpflichtung gegen den König von Polen und den Großfürsten von Litauen sowie ihre Verbündeten wurde nur von Herzog Swantibor ernst genommen. Während sich Wartislaw lange Zeit abwartend verhielt (siehe unter Wartislaw VIII.), und Bogislaw überhaupt keine Hilfe leistete, sandte Swantibor ein Kontingent Berittene nach Preußen, das 1410 an der Schlacht bei Tannenberg beteiligt gewesen ist. Anführer war Swantibors Sohn Kasimir V. Bekannt ist die Episode vor der Schlacht, als Kasimirs Herold dem litauischen Großfürsten Vytautas (Witold) ein Schwert übergab. (Ein weiteres Schwert erhielt der polnische König Jagiello von dem Herold der ungarischen Heeresabteilung überreicht). Die Größe des pommerschen Kontingents ist nicht bekannt, aber es dürfte sich höchstens um 100 Spieße gehandelt haben. Kasimir wurde in der Schlacht gefangengenommen und offenbar nach einiger Zeit „auf die Hand“ freigelassen. In einem Brief Swantibors, seines Vaters, an Heinrich von Plauen vom 18. Oktober 1410 heißt es nämlich: Lieben heren unde vrunde, ir wyzzet wol, dat unser són herczoge Kazemer in des ordens dinste unde dem orden abeghefangen ist, unde der mÕz nÕ tzÕ sancte Mertens dage [11. November 1410] dem konighe von Polen wydder ynkomen, unde wij faren sere, daz der konich umbe der grozzen unghunst, de her tzÕ euwerm orden hat, unde tzu uns umbe des ordens willen, unser son mach verlich unde swarlich syn unde mochte en alse weyt vorsenden, ader andere swarheyt anlegen, daz uns unde den unsern unvorwinlich were (OBA 1374). Die Gefangenschaft verbrachte Kasimir nach Angabe von Długosz in einem der königlichen Schlösser in Polen. Die wichtigsten von ihnen sind von ihm aufgezählt in Hist. Pol. IV, S. 71 bzw. (in der Edition von 1997) Annales XI, S. 125. Am 8. Juni

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1411 stellten Jagiello und Vytautas (Witold) gemeinsam in Wilna eine Freilassungsurkunde aus, die sich heute in der Biblioteka Czartoryskich in Krakau befindet (ebd., Pergamenturkunden, Nr. 285). Dazu und zu dem in der Schlacht bei Tannenberg eroberten Banner Kasimirs siehe Ekdahl, Banderia, S. 252f. Vgl. ders., Die Schlacht, S. 169f. Siehe auch die Ausführungen unter Konrad VII., der Weiße (Albus), Herzog von Oels. Trotz der Freilassungsurkunde soll Kasimir noch einige Monate (bis November 1411 oder noch später) in Gefangenschaft verbracht haben (Pelech, W sprawie okupu, I, S. 132, 147). In einem Brief an den Hochmeister vom 28. Februar 1412 bat Kasimir ihn zu bedenken, wes wir umme des ordens willen geliden haben, und besonders sein lieber Vater (OBA 1663). Kasimirs Rat und Diener Detlef von Schwerin hatte schon den Hochmeister umme unsin schadin unde czerunghe, de wir by deme orden genomen haben, angesprochen, jedoch keine Antwort erhalten. Nun bittet er, Kasimir, darum, daz ir uns noch gutlichen ausrichtet unsin schaden unde czerunghe, sonst müsse er über den Orden klagen. Die Reaktion des Hochmeisters auf dieses Schreiben war abweisend. Heinrich von Plauen erinnerte daran, dass er ihm in die Gefangenschaft Zehrung gesandt und sich zur Zahlung einer großen Geldsumme verpflichtet habe, um ihn und andere Fürsten und Herren aus der Gefangenschaft zu befreien, und dass der Herzog von ihm (dem Hochmeister) mit Dank beschieden sei. Siehe Pelech, Der verlorene Ordensfoliant 5, Nr. 74, S. 158f. Über das spätere Verhältnis zwischen dem Pommernherzog und dem Deutschen Orden unterrichtet die oben angeführte Literatur. Heranzuziehen sind auch Briefe und Urkunden im Ordensarchiv in der XX. Hauptabteilung im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Im Soldbuch ist der Kriegsdienst Kasimirs für den Orden nicht aufgeführt, denn mit den Pommernherzögen waren, wie gezeigt wurde, besondere Verträge abgeschlossen worden. Lediglich die Eintragungen in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 (Hs. A und B) dokumentieren Geldüberweisungen für Zehrung an den gefangenen Herzog, übergeben vor der Marienburg, als er sich im polnischen Lager befand, und später während seiner Gefangenschaft in Polen. 254. Kasscha (39) Vielleicht ein Herkunftsname, der in dem Fall auf die ungarische Stadt Kaschau (ung. Kassa) im Komitat Abauj-Torna hinweisen könnte. Beziehungen zwischen dieser Stadt und Schlesien hat es u.a. dadurch gegeben, dass Sigmund von Ungarn am 15. August 1410 die Zinsen auf Kaschau und Schloß Blatnicz für 12668 Gulden an Offka von Reuß, die Herzogin von Oppeln, verpfändete (Regesta Imperii XI, Nr. 1863). Der besagte Kasscha diente mit 1 Spieß und 1 Schützen als Söldner in der „Gesellschaft“ des Herrn Nickel von Schrank, in der sich viele Schlesier befanden. Sie haben an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen, denn sie gehörten zu der großen Rotte, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen geführt hat.



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255. Katherzutha (92) Ob der Name Katherzutha oder Katherzucha zu lesen ist, sei dahingestellt. Der Träger diente in der Rotte des Herrn Heinz von Profin und war demnach vermutlich Schlesier. Er hatte 2 Spieße. Am 27. Oktober 1410 begab er sich zusammen mit einigen anderen Söldnern aus derselben Rotte wieder nach Hause. Möglicherweise ist er identisch mit dem Kaczwt, der im Juli 1414 als Gefolgsmann Herzog Konrad Kanthners von Oels dem Orden entsagte (OBA 2111). 256. Katruscha, Jon/Jan (186, 197) Dieser Böhme, der ohne Kommentar von Štěpán, S. 10, als Jan Katruša angeführt wird, wurde am 10. Oktober 1410 bei Polnisch Krone gefangengenommen. Vom Orden erhielt er 5 Mark Unterstützung. 257. Kauer, Hans (30, 61f.) Kuwer, Hans Der Name Kuwer ist wohl von Kauer, Kr. Glogau, abgeleitet worden. Demnach handelt es sich um einen schlesischen Söldner aus der Herrschaft zu Glogau und Sagan. Hans Kauer und Simon Braun dienten in der Rotte des Nickel von Kottwitz. Nach der Schlacht bei Tannenberg erhielten sie Sold auf der Marienburg für 10 Spieße und 2 Schützen. Wegen ihres bei Tannenberg erlittenen Schadens gab ihnen der Orden außerdem 7 ½ Mark. Im Herbst 1410 befanden sie sich in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz. Am 3. Oktober werden sie getrennt aufgeführt, denn Hans Kauer erhielt nun für 2 Wochen Zehrung für die Heimreise. 258. Kemnitz, Nickel von der (46, 50, 53) Kemmenicz, Nickel von der 46 Kamenycz, Nikel von der 50 Kemnicz, Nickel von der 53 Ein aus Polen nach Schlesien gekommenes Adelsgeschlecht, eines Stammes mit den von Blanckenstein und von Stentzsch und nicht mit dem gleichnamigen brandenburgischen Geschlecht zu verwechseln (Kneschke 5, S. 62f., mit Literaturhinweisen, und Blažek I, S. 51; vgl. Jurek, S. 319f.). In einer Glatzer Urkunde von 1420 erscheint Nickel von der Kemenicz zusammen mit seinen Brüdern Merten, Hannos und Petsche (UB Glatz, S. 107). Sie waren Söhne eines verstorbenen Jakob von der Kemnitz. Bei dem Ortsnamen handelt es sich um Kamnitz (Kr. Glatz), etwa 10 km nordwestlich von Glatz. Nicol de Chemenitz wird auch in einer 1437 ausgestellten Urkunde, die die Stadt Frankenstein betrifft, genannt (Kneschke und Blažek wie oben). Möglicherweise ist er auch identisch mit dem Söldner Nickel Camenicz, der in dem etwa 1411–1413 ausgestellten Absagebrief an Hochmeister Heinrich von Plauen mit aufgeführt wird (OBA 2025). Im Juli 1414 entsagte übrigens auch ein Hannos Kamnicz dem Orden (OBA 2111, 2112). Ein Hannos von der Kempnicz doselbest gesessen kommt in einer Bautzener Urkunde von 1397 vor, jedoch in dem Fall handelt es sich um Kemnitz in der Oberlausitz (Amtshauptmannschaft Löbau) (CDSR II, 7, S. 243f., hier S. 244).

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Der Solddienst des Nickel von der Kemnitz begann am 18. Juni 1410 in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau mit 1 Spieß. Am 20. Dezember 1410 verließen er und sieben weitere Söldner mit insgesamt 11 Spießen und 1 Schützen Preußen. 259. Keßlitz/Kößlitz, Hans von (31) Koselicz, Hannus Niederschlesischer und niederlausitzischer Uradel, der seit dem 14. Jahrhundert im Raum Grünberg, Glogau, Sagan und Sorau nachweisbar ist. Es gibt mehrere Namensvarianten. Eine wissenschaftliche Darstellung des Geschlechts steht noch aus, sie wird z. Zt. von Herrn Andreas Kutschelis, Northeim, vorbereitet. Vgl. Adelslexikon VI, 1987, S. 195, dessen Angaben nach Auskunft von Herrn Kutschelis durch neue Funde teilweise überholt sind. Ältester Beleg ist Johannes de Köselitz, der 1350 als Urkundenzeuge einer in Sorau ausgestellten Urkunde erscheint (Lehmann, Quellen III, Nr. 5, S. 19f., hier S. 20). Weitere frühe Zeugnisse finden sich bei Lehmann, Urkundeninventar, S. 224 (Johannes de Kozelicz, 1352) und 230 (Eule von Koselechcz, 1353). Gegen Ende des Jahrhunderts findet ein Pfarrer Johannes Koeselicz in Sagan Erwähnung (SS. rer. Siles. I, S.  182, 204, 226). Nach Auskunft von A. Kutschelis saß das Geschlecht vor allem im Grünberger Weichbild auf den Gütern Buchelsdorf, Lättnitz und Schweinitz II und gehörte den Glogauer Landständen an. Ein Peter Koselicz findet sich unter den schlesischen Adligen, die (1411–1413) dem Hochmeister Heinrich von Plauen einen Absagebrief sandten (OBA 2025). An Quellen und Literatur siehe darüber hinaus Schultze, S. 57f., 62, 64, 92, 108; Leipelt, S. 219, 220; Heinrich, S. 480, 486, 600, und Lehmann, Herrschaften, S. 30. Der im Soldbuch aufgeführte Hannus Koselicz ist möglicherweise identisch mit dem Johann von Koselitz bzw. Hans Keselitz, der in Glogauer Urkunden aus den Jahren 1428 und 1430 vorkommt (CDS 24, S. 4; 28, S. 71). Über ihn ist nur bekannt, dass er zusammen mit seinem namentlich nicht genannten Bruder in der Rotte des Nickel von Kottwitz diente, an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat und bei der ersten Soldauszahlung nach der Schlacht auf der Marienburg am 20. Juli 1410 Geld für 5 Wochen geleisteten und für 3 Wochen noch nicht geleisteten Dienst entgegennahm. Zusammen mit seinem Bruder hatte er 6 Spieße und 2 Schützen. Ob er auch an der Verteidigung der Marienburg teilgenommen hat, steht nicht fest, denn einige Söldner begaben sich im Einverständnis mit Heinrich von Plauen nach Danzig (siehe unter Nickel von Kottwitz). 260. Keßlitz/Kößlitz, [N.N.] von (31) Bruder des Hans von Keßlitz, s. diesen. 261. Keuschberg, Peter von (82) Kuschburg, Peter Das Adelsgeschlecht Keuschberg (Kewschburg, Kowscheberg, Kuchseburg, Kuschberg, Kusberg u.ä.) kam im 14., 15. und 16. Jahrhundert in Schlesien vor (Kneschke 5,



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S. 87; vgl. Jurek, S. 240). Belegt sind u.a. Günter 1302 (CDS 10, S. 56), Ritter Otto 1329 (CDS 35, S. 49), Günzel 1342 u. 1356 (UB Liegnitz, S. 91; CDS 10, S. 191), Heinrich 1343 (CDS 4, S. 201), Matthes 1394–1409 (CDS 24 u. 28 passim), Nikolaus 1405 (CDS 33, S. 146) und Peter Kusberg, der in einer Urkunde vom 7. April 1419 als Urkundenzeuge erscheint und Kämmerer des Herzogs von Sagan war (CDS 32, S. 49). Siehe hierzu auch von Czettritz und Neuhaus I, S. 117. Vgl. OBA 6469. Über den Kriegsdienst des Peter von Keuschberg für den Orden im Jahr 1410 teilt das Soldbuch mit, dass er in der Rotte von Herrn Georg von Czettritz begann. Peter gehörte somit zu den Söldnern, die nach der Schlacht bei Tannenberg (an der die genannte Rotte nicht teilgenommen hat) die Marienburg verteidigten. Nach dem 8. Oktober war Peter mit 6 Spießen selbständig, d.h. gehörte nicht mehr zur Rotte des Herrn Georg von Czettritz. Seine Dienstzeit endete am 2. Februar 1411. 262. Kintsch, Gerhard von, Herr (36, 136f., 171) Kincz, her Girhart 36 her Girhart 36, 137 Kinczen, her Girhart von 136 Kyntzh, her Gerhart von 171 Es handelt sich wohl in diesem Fall nicht um das bei Knothe, S. 292f., und Blažek II, S. 58 aufgeführte Geschlecht derer von Kintsch, die sich nach dem Dorf Kindisch (seit dem 16. Jahrhundert Kessel) nordöstlich von Bischofswerda nannten, sondern vielmehr um ein anderes Adelsgeschlecht von Kincz, das sich nach einem ebenfalls bischöflich meißnischen Dorf Kintsch oder Kyntsch (d.h. Kühnitzsch, Amtshauptmannschaft Grimma) bei Wurzen nannte und im 14. und 15. Jahrhundert urkundlich belegt ist. Siehe dazu Knothe, S. 292 Anm.1. Mehrere Mitglieder des letztgenannten Geschlechts finden sich vor allem in Urkundenbüchern des Hochstifts Meißen (CDSR II, 2–3), unter ihnen auch her Gerhard von Kynsch zcu Kotbus gesessen in einer Urkunde des Bischofs Rudolph aus dem Jahr 1411 (ebd., 2, Nr. 836, S. 378ff., hier S. 378). Er wird darin auch er Gerhard von Kynsch und her Gerharde von Kincz genannt. In einer anderen Urkunde vom 9. Mai 1402 versprach Markgraf Wilhelm I. von Meißen dem Ulemann von Molbach auf Liebethal (Amtshauptmannschaft Pirna) und zu getreuer Hand seinem Eidam (Schwiegersohn) Gerhard von Kintsch die Bezahlung von 1000 Schock Groschen für den Fall, dass Ulemann das Schloß Pirna ihm überantworten würde (CDSR I.B.2, Nr. 425, S. 287, und II, 5, S. 378f.). Nach der Schlacht bei Tannenberg, an der Herr Gerhard mit seiner Rotte teilgenommen hat, erhielt er am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 22 Spieße. Ein Vorschuss, den er zur Zeit seines Dienstantritts von Nickel von Kottwitz bekommen hatte, wurde dabei abgezogen. Als Hilfe für Schäden, die er während der Schlacht bei Tannenberg erlitten hatte, schenkte ihm der Orden 50 Mark. Offenbar hat er danach Preußen verlassen, um erst wieder gegen Ende des Jahres mit einer noch größeren Rotte in Stärke von 57 Spießen und 1 Schützen im Ordensland zu erscheinen (Soldbuch, S. 136f.). Aus dieser Rotte sandte der Hochmeister einen Spieß unter Niclos Pictor aus, um weitere herannahende Söldner zur Umkehr zu bewegen, weil sie ange-

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sichts des bevorstehenden Friedensschlusses nicht benötigt wurden. Wie aus dem auf S. 171 wiedergegebenen Brief des Hochmeisters Heinrich von Plauen hervorgeht, erhielten die Söldner des Herrn Gerhard von Kintsch aus demselben Grund nur einen Monatssold und Zehrung für zwei Wochen für die Rückreise. In dem offenen Brief, der sicherlich auf Wunsch des Herrn Gerhard ausgestellt wurde, bittet der Hochmeister vor allem Herrn Hans von Cottbus, dem Herrn Gerhard beizustehen, wenn seine Leute mehr Sold von ihm verlangen würden. 263. Kirstan, Hannus (65, 67f.) Der bürgerliche Name Kirstan (auch Kirsten, Kirstein) kommt in verschiedenen schlesischen Quellen vor, zumal in Breslau im 15. Jahrhundert eine Ratsfamilie diesen Namen trug (CDS 11 und Pfeiffer, S. 292 u. Tafel 19, ferner Pusch 2, S. 366–370). Man findet ihn aber auch in anderen Städten, siehe dazu CDS 9, 24, 28, 32, 33, 35; vgl. CDSR II,2 u. 4. Bei dem Ordensbruder Kirstan (herr Kirstan, dominus Kirstan), der gegen Ende des 14. Jahrhunderts als Begleiter des Landkomturs von Böhmen in Erscheinung tritt, dürfte Kirstan der Vorname gewesen sein (Hemmerle, Nr. 48f., 56, 104 der einzelnen Textabschnitte der Edition). Ein Kirstan befand sich 1410 in polnischem Dienst und gehörte zu den „Rittern und Knechten“, die am 13. Februar 1411 Urfehde gelobten. Druck der Urkunde bei Pelech, Die Auseinandersetzung, S. 100ff., hier S. 101. Auch in diesem Fall ist wohl eine bürgerliche (patrizische) Herkunft anzunehmen, es sei denn, dass Kirstan hier ebenfalls der Vorname ist. Nach dem Soldbuch war Hannus Kirstan Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz und hat demnach bei Tannenberg gekämpft. Bei einer Soldzahlung am 10. Oktober 1410 hatten er, Matthes von Gellhorn, Kunze von Nassau und Michel von Temritz 5  Spieße und 1 Schützen. Angeblich sind sie anschließend zu Herrn Nickel von Logau gezogen (S. 65), jedoch begegnet Hannus Kirstan wieder bei einer Soldzahlung am 31. Oktober, als er und Kunze von Nassau Geld für 2 Spieße und 1 Schützen in Empfang nahmen. Aus den Angaben im Soldbuch anlässlich einer Soldzahlung am 14. November kann gefolgert werden, dass Hannus um diese Zeit mit 2 Spießen das Ordensland verlassen hatte. 264. Kista/Kyscha, Vlrich (186, 197) Nach den Angaben in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 ein Böhme, der bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen worden ist und der vom Orden mit 5 Mark unterstützt wurde. 265. Kittlitz, Hans von, Herr (37, 61–64) Kittelicz, her Hannus von 37, 61–64 Kittelicz 61 her Hannus 64 Oberlausitzer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus nördlich von Löbau. Im 14. Jahrhundert auch in Schlesien und im 15. Jahrhundert in Böhmen und Ostpreußen ansässig. Ältere Stammreihe und ältere Genealogie in GGT U 1911, S. 398–401. Weitere Literatur in Adelslexikon VI, S. 250f. Siehe außerdem Kneschke 5, S. 117f.,



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Knothe, S. 293–297, von Boetticher, S. 103ff., sowie ausführlich von Kittlitz und Ottendorf, hier vor allem T. 3 (S. 33–98) und T. 5 (S. 126–251). Vgl. Jurek, S. 241f. Näheres über Herrn Hans von Kittlitz konnte in der genannten Literatur nicht ermittelt werden. Man wird davon ausgehen können, dass es sich nicht um den u.a. im Jahre 1410 als Pfarrer in Neiße urkundlich belegten Johann von Kittlitz handelt. In dem Görlitzer Hofgerichtsbuch von 1406–1423 begegnet ein Hannos Kethelicz im Jahre 1416 (von Boetticher, S. 105). Herr Hans von Kittlitz ist mit seinen Söldnern in der großen Rotte des Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen gekommen und blieb im Ordensland bis zum Abschluß des Thorner Friedens. Am 20. Juli 1410 erhielt er auf der Marienburg Sold für 33 Spieße und außerdem eine Ehrung für Schaden, den er in der Schlacht bei Tannenberg erlitten hatte. Die Anzahl der Spieße wechselte in der folgenden Zeit erheblich: erhielt er am 5. September 1410 Sold für 13 Spieße und 1 Schützen, so waren es am 30. Januar 1411 41 Spieße und 1 Schütze. Der Orden hat durch möglichst genaue Aufzeichnungen versucht, die Veränderungen schriftlich festzuhalten, weshalb manchmal auch einfachere Söldner aus seiner Rotte namentlich angeführt sind. Sowohl er selbst als auch seine Gesellen erhielten am 3. Oktober 1410 eine Ehrung. 266. Kittlitz, Nickel von, Herr (131, 165) Kittelicz, her Nickel von 131 Kittelicz, her Nickel 165 Der Name erscheint im Soldbuch erst auf S. 131. Nach einer unrichtigen Behauptung in Hs. B des Gefangenenverzeichnisses OBA 1616 (S. 194 in der Soldbuchedition) wurde in der Schlacht bei Tannenberg aus der Rotte des Nickel Kytelicz ein Söldner Nickel Flankenhain gefangengenommen. In beiden Fällen handelt es sich um Fehldeutungen, wie aus der entsprechenden Stelle der Hs. A hervorgeht (S. 183 ebd.). Rottenführer war nicht ein Nickel Kytelicz, sondern Nickel von Kottwitz und der Söldners hieß nicht Nickel Flankenhain, sondern Nickel von Falkenhayn (siehe diese beiden). Ob Herr Nickel von Kittlitz der Lausitzer oder der Schlesischen (Ottendorfer) Linie angehörte, konnte anhand der Literatur nicht ermittelt werden, wahrscheinlich handelt es sich jedoch um ein Mitglied der Ottendorfer Linie, in der der Vorname Nickel belegt ist. So ist ein Nickel von Kittlitz als Bruder von Heinrich, Botho und Kethil in einer Urkunde von 1370 nachzuweisen (von Kittlitz u. Ottendorf, S. 147). Herr Nickel von Kittlitz hatte gegen Ende des Jahres 1410 168 Spieße Söldner zusammen mit Herrn Franzke von Warnsdorf und Herrn Kaspar von Dohna. Es geht nicht klar hervor, wann diese Rotte nach Preußen gekommen ist, vermutlich war es Mitte Oktober. Sie hat vorerst nur bis zum 8. Januar 1411 Sold erhalten, obwohl sie noch länger im Ordensland geblieben ist. Wegen der nun auftretenden Geldnot des Ordens hat der Hochmeister Heinrich von Plauen für die restliche Zeit für sie und für mehrere andere Söldner am 5. Februar 1411 Schuldscheine in Thorn ausgestellt (S. 165).

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267. Kittlicz, Polke von, Herr (27) Kittelicz, her Polke von 27 her Polke 27 In den Görlitzer Ratsrechnungen heißt es Anfang Juli 1414: der hoferrichter vom Bunczlaw unde her Polke von Kitelicz worden geert mit wyne und bire 12 gr. (CDLS III, S. 686). Vier Jahre später, 1418, kommt „Bolke de Kittelicz“ im Landbuch von Schweidnitz-Jauer von 1412–1419 vor (Pfotenhauer, S. 206 Anm. 26). Demnach dürfte er aus der Gegend südwestlich von Breslau stammen. Herr Polke von Kittzlitz ist in der Rotte des Nickel von Kottwitz nach Preußen gekommen. Am 20. Juli 1410 erhielt er auf der Marienburg Sold für 9 Spieße und 2  Schützen sowie eine Ehrung für Schäden, die er in der Schlacht bei Tannenberg erlitten hatte. Den Sold für die darauffolgenden 3 Wochen nahm nicht er, sondern seine Gesellen Heinrich von Waldau und Ulrich Wilde in Empfang. Der Grund dafür ist nicht bekannt. 268. Kittlitz, [N.N.] von, Herr (183, 194) Kitlicz, her von 183 K[i]thelicz, der von 194 Um welches Mitglied des Geschlechts es sich hierbei handelt geht nicht hervor. Wir erfahren lediglich, dass sein Diener Ulrich Beh(e)me in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen wurde und unter den Böhmen aufgeführt ist. Von den drei im Soldbuch namentlich genannten Herren von Kittlitz haben Hans und Polke an der Schlacht teilgenommen. Es kann deshalb vermutet werden, dass es einer von ihnen gewesen ist. 269. Klingenstein, Czenke von (41, 183, 194) Clingenstein, Czenke von 41 Clingensteyn, Czenke von 183 Clyngenstein, Czenke von 194 Alte böhmische Herrenstandsfamilie. Siehe dazu Procházka I, S. 15. Bei Štěpán, S. 9f., heißt es lediglich, dass Čenek z Klinšteina 14 Spieße aus Böhmen (Čzech) nach Preußen gebracht hat. Nach den Angaben im Soldbuch befand sich Czenke von Klingenstein in der „Gesellschaft“ des Herrn Nickel von Schrank, der wiederum zu denjenigen Söldnerführern gehörte, die Herr Wenzel von Dohna im Sommer 1410 heranholte. Sie haben bei Tannenberg gekämpft. Bei der Soldzahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 erhielt Czenke zusätzlich ein Geschenk in Höhe von 1 Mark pro Spieß für erlittenen Schaden, d.h. insgesamt 14 Mark. Da der Name später nicht mehr im Soldbuch erscheint, wissen wir nicht, ob Czenke von Klingenstein nach Hause gezogen oder in einer anderen Rotte aufgenommen worden ist. Lediglich die beiden Gefangenenverzeichnisse bestätigen, dass er aus Böhmen kam und bei Tannenberg in Gefangenschaft geriet. Vom Orden erhielt er in dem Zusammenhang 10 Mark als Unterstützung.



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270. Klučík (183, 194) Cluczig 183 Tluczyk 194 Der Name dieses böhmischen Söldners, der in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen wurde, stellt eine Diminutivform dar und bedeutet „Knäblein“ oder „Büblein“. Nähere Angaben über ihn dürften nicht ermittelt werden können. Vgl. Štépán, S. 10. Vom Orden erhielt er 10 Mark als Unterstützung in der Gefangenschaft. 271. Klux (Klüx), Dietrich von (86, 158) Klox, Ditterich 86 Kluckse, Thytherych 158 Oberlausitzer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus (Klix) etwa 12 km nordöstlich von Bautzen (Adelslexikon VI, S. 302. Vgl. Jurek, S. 243). Wechselnde Namensformen. Dietrich von Klux war Vetter des bekannten kaiserlichen Rats Herrn Hartung von Klux auf Tzschocha südlich von Lauban und hatte das Amt eines Hauptmanns von Tzschocha inne. Dieses Schloß wurde Herrn Hartung von Klux und seinem Bruder Hans im Jahre 1420 vom römischen König Sigmund verliehen. Zu Hartung von Klux ausführlich Fahlbusch, ferner Reitemeier, hier S. 1f., 13–17. Näheres über das Leben Dietrichs vor dieser Zeit ist nicht bekannt (vgl. Knothe, S. 297–302, hier S. 299, und von Boetticher, S. 105–108, hier S. 107). Wir wissen nur, dass er im Herbst 1410 einen Spieß hatte und zu den Söldnern des Jon von Köckritz gehörte, für die am 7. Oktober Sold und für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise ausgezahlt wurden. Es ist demnach anzunehmen, dass er an der Schlacht bei Tannenberg in der Meißner Rotte (vgl. Soldbuch S. 43f.) teilgenommen hat. Nach der Soldauszahlung am 7. Oktober hat er Preußen nicht verlassen, sondern ist weiter im Dienst des Ordens geblieben, wie dem Brief des Komturs von Schlochau vom Januar 1411 zu entnehmen ist (S. 158). 272. Klux (Klüx), Hans von (158) Kluckse, Hans Wird zusammen mit Dietrich von Klux in dem Brief des Komturs von Schlochau vom Januar 1411 aufgeführt. Sie beide und eine Reihe anderer Söldner hatten vom Komtur Sold für zwei Monate und außerdem Zehrung für zwei Wochen für die Rückreise aus Preußen erhalten. Es ist anzunehmen, dass auch Hans in der Meißner Rotte Dienst geleistet hat und mit dem Bruder Hans des Hartung von Klux identisch ist (s. unter Dietrich von Klux). Er befand sich 1381 in Acht der Stadt Görlitz, weil er sich dem Vogt des Königs widersetzt hatte (Knothe, S. 298), entsagte 1403 zusammen mit anderen Adligen dem Markgrafen Wilhelm I. um des König Sigmunds willen (CDSR I.B.II, S. 350 Anm.), wurde 1406 als zu Gröditz (etwa 13 km ostnordöstlich von Bautzen) gesessen bezeichnet (Amtshauptmannschaft Bautzen), und war 1407, 1413, 1415 und später Schöffe des Hofgerichts. 1421 beteiligte er sich an der Befestigung Bautzens angesichts der drohenden Hussitengefahr. Weitere Angaben über ihn finden sich bei von Boetticher, S. 105f. – Erwähnt werden kann auch, dass

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Hans Kluxs am 3. Dezember 1412 als Urkundenzeuge in einer Urkunde des Hans von Biberstein, des Herrn zu Sorau und Beeskow, erscheint (Lehmann, Quellen III, S. 23). Ein Hans von Klux wurde um das Jahr 1430 von Straßenräubern erschlagen (von Boetticher, S. 106, mit Literaturhinweis). 273. Klux (Klüx), Heinrich von (197) Clox, Heynrich Möglicherweise identisch mit dem Heinrich von Rosenfeld und Klux, der sich im Sommer 1421 für einen Tag mit 40 Mann an der Befestigung Bautzens gegen die Hussiten beteiligte (CDLS II, 1, S. 43). Er befehligte 1410 zusammen mit Hans und Otto von Haugwitz sowie Heinrich von Ponickau eine Rotte in Stärke von 106 Spießen, die vom Großschäffer des Ordens, Georg von Wirsberg, angeworben worden war und deren Solddienst am 16. Oktober begann. Eine Vorauszahlung war ihnen vom Landkomtur von Böhmen gegeben worden. Am 9. Februar 1411 zogen sie wieder nach Hause. 274. Klux (Klüx), [N.N.] von (183, 194) Cluks 183 Clux 194 Dieser von Klux wird ohne Nennung des Vornamens in den Gefangenenverzeichnissen unter den Böhmen als in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen aufgeführt. Eine Identifizierung ist nicht möglich, zumal es auch andere Mitglieder des Geschlechts als die bereits genannten gegeben hat. So war ein Zdislaus Clux von Burzenic im Jahre 1429 Burggraf auf dem Karlstein in Böhmen (Cod. ep. Vit.  I, S.  870f.) und um 1433 befand sich ein Baltizar Geluck im Solddienst des Ordens (OF 13, S. 23). Vgl. OBA 5758 zum Jahr 1431: Gheluckes. Zu weiteren Mitgliedern des Geschlechts siehe die Arbeiten von Knothe und von Boetticher. Im Ordensarchiv gibt es vor allem Material über Herrn Hartung von Klux von 1419 bis in die dreißiger Jahre des 15. Jahrhunderts. – Erwähnt werden soll in diesem Zusammenhang auch, daß ein Heynot Glucs während des Krieges 1410/1411 in polnischen Diensten stand (OBA 1406; vgl. Druck bei Biskup, Z badań, S. 711, mit der unrichtigen Lesart „Guts“ statt Glucs). 275. Knecht, Hannus (63) In Freystadt in Schlesien gab es ein bürgerliches Geschlecht Knecht, mit dem dieser Söldner möglicherweise in Verbindung gebracht werden kann. 1352 ist ein Schöffe Peter Knecht dort belegt, 1406 ein Ratsmann Jost Knecht (CDS 24, S. 162 u. 168). Hannus Knecht diente mit 4 Spießen in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz und wird demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. Er erscheint im Soldbuch im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 17. Oktober 1410 und dürfte bis zum 30. Januar 1411 im Ordensland geblieben sein.



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276. Knoch, Friedrich von (184, 195) Knoche, Friedrich 184 Knoche, Fredrich 195 Ursprünglich anhaltinisches Adelsgeschlecht, das seit dem 15. Jahrhundert urkundlich erwähnt ist, und dessen sichere Stammreihe um 1550 beginnt. Dazu Adelslexikon VI, S. 323 mit Literaturhinweisen. An älteren Darstellungen u.a. Kneschke 5, S. 164f., und Blažek III, S. 25. Siehe auch von Mülverstedt, Ausgest. Adel/Anhalt, S.  33, der eine Herkunft aus dem Magdeburgischen vermutet. Vgl. ders., Ausgest. Adel/Sachsen, S. 86f. In Frankfurt an der Oder gab es eine Familie Knoch, von der im Jahr 1404 ein Heinrich belegt ist. Der Name erscheint nicht im Soldbuch, wohl aber in den beiden Gefangenenverzeichnissen OBA 1616, aus denen hervorgeht, dass Friedrich Knoche in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen wurde. Während der Gefangenschaft erhielt er 20 Gulden als Unterstützung vom Orden. Seine Herkunft geht nicht hervor, aber die zusammen mit ihm genannten Gefangenen sind Schlesier. 277. Kochersdorf, Nickel von (47ff., 141) Kathensdorff 47 Kachesdorff 48 Kachsdorff 49 Kochstorff, Niclos 141 Nach Kneschke ein früher zu dem schlesischen Adel zählendes Geschlecht (Kneschke 5, S. 178). Vermutlich bezieht sich der Name auf Kochsdorf im Kreis Sagan (vgl. dazu CDS 32, S. 150). Belege für einen Nickel wurden nicht gefunden. Nickel von Kochersdorf war Geselle des Herrn Czenke von Borsnitz und diente mit 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg befand er sich demnach in Konitz (vgl. S. 141 des Soldbuches). Er gehörte zu den Söldnern von Herrn Czenke, die das Ordensland am 8. Oktober 1410 verließen. 278. Köckritz, Heinrich von (137f., 158) Kokericz, Heynrich 137f. Kokerytcze, Heynrych 158 Vogtländischer Uradel mit gleichnamigen Stammhaus bei Weida (südlich von Gera), der sich im Laufe der Jahrhunderte u.a. auch über Sachsen, die Lausitz, Brandenburg und Schlesien verbreitete. Siehe Adelslexikon VI, S. 34, mit dort angeführter Literatur, ferner Jurek, S. 243. Ausführlich von Köckritz, Geschichte. Vgl. Tresp, Böhmische Söldner, S. 53. Eine eindeutige Identifizierung des im Soldbuch genannten Heinrich von Köckritz ist nicht möglich, da es mehrere Mitglieder des Geschlechts mit diesem Namen gegeben hat (vgl. von Köckritz, Geschichte, S. 54ff., 60f., 70, 77 und 107). Einer von ihnen ist Heinrich von Köckritz auf Elsterwerda, Kr. Liebenwerda, der nach von Köckritz, Geschichte, S. 84, vermutlich in der Schlacht bei Aussig 1426 gefallen ist (vgl. ebd., S. 60). Ein anderer ist Ritter Heinrich von Köckritz auf Wehlen, Amts-

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hauptmannschaft Pirna, der 1399 als Rat des Markgrafen Wilhelm I. von Meißen bezeichnet wird (CDSR I, 2, Nr. 1, S. 1) und auch sonst in sächsischen und Meißner Urkunden dieser Zeit mehrfach belegt ist (siehe CDSR). Er war Bruder des Jon von Köckritz. Er erscheint noch in Urkunden des Jahres 1413, wird aber 1415 als verstorben erwähnt (CDSR I.B.III, Nr. 385, S. 328). Über ihn Näheres bei von Köckritz, Geschichte, S. 54ff. Ebd., S. 196, wird die Vermutung geäußert, dass es sich bei dem im Soldbuch Genannten auch um einen Heinrich von Köckritz aus Drebkau, Kr. Calau, d.h. aus der Linie Wehlen, handeln könnte. Nach einem Brief des Komturs von Schlochau vom Januar 1411 (S. 158f.) hatte Heinrich von Köckritz 2 Spieße und 2 Schützen, die seine eigenen waren. Sein Dienstantritt lässt sich nicht feststellen. Wir wissen lediglich, dass er Ende 1410/Anfang 1411 zusammen mit Heinz von Logau, Hans von Stewitz, Heinrich von Reinsberg, Hans von Schönfeld und Peter von der Krone mit 17 Spießen und 2 Schützen als Besatzung in Schlochau untergebracht war. Nach dem Thorner Frieden verließ er Preußen. Das bekannteste Mitglied des Geschlechts war Ritter Luppold von Köckritz, der in der Schlacht bei Tannenberg eine Attacke gegen den polnischen König ritt und dabei sein Leben verlor. Da er auf eigene Kosten nach Preußen gezogen ist, wird er im Soldbuch nicht aufgeführt, und da er in der Schlacht fiel, ist er auch nicht in den Gefangenenverzeichnissen zu finden. Näheres hierzu bei Ekdahl, Ein Brief, sowie ders., Mercenaries, S. 358. 279. Köckritz, Jon von (43, 83, 85f.) Kokericz, Jon von 43, 83, 85 Kokerincz, Jon von 86 Identisch mit Jon von Köckritz auf Wehlen, Amtshauptmannschaft Pirna, einem Bruder des Ritters Heinrich von Köckritz auf Wehlen. Über ihn siehe von Köckritz, Geschichte, S. 56f., vgl. ebd., S. 190. Im Urkundenbuch des Hochstifts Meißen wird er 1411 nach seinem Gut Lohmen, Amtshauptmannschaft Pirna, genannt (CDSR II, 2, Nr. 837, S. 380), während ihn die Görlitzer Ratsrechnungen Anfang 1416 als er Jonen von Kokericz zu Welin bezeichnen (CDLS III, S. 708). Jon von Köckritz gehörte zu der Meißner Rotte, die am 17. Juni 1410 in den Dienst des Ordens getreten war und an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Im Juli und August erhielt er Sold für 21 Spieße. Am 9. September nahm er zusammen mit Herrn Hans von Waldau, Herrn Nickel von Heynitz und Heinrich von Pannwitz’ Gesellen einen Monat Sold für 142 Spieße und 2 Schützen in Empfang. Vier Wochen später erhielt er Sold für 54 Spieße und ein Geschenk in Höhe von 20 Gulden, bevor er Preußen verließ. Im Zusammenhang mit der letzten Soldauszahlung werden 25 Söldner dieser Rotte namentlich erwähnt, darunter Jon von Köckritz selbst mit 4 Spießen und 2 Schützen. Die wechselnde Größe der Rotten im Herbst 1410 hat von Köckritz, Geschichte, S. 190, zu der unrichtigen Annahme verleitet, dass sich hinter dem Namen Jon von Köckritz nicht nur ein, sondern drei verschiedene Mitglieder des Geschlechts von Köckritz verbergen.



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280. Köckritz, Nickel von (86) Kokericz, Nickel von Von den fünf Mitgliedern des Geschlechts, die um diese Zeit den Vornamen Nickel führten und deshalb in Frage kommen können, hält von Köckritz, Geschichte, S. 95 und 190, Nickel von Köckritz auf Wehlen und Lohmen, Amtshauptmannschaft Pirna, für identisch mit dem im Soldbuch genannten Söldner. Da sich dieser in der Rotte des Jon von Köckritz befunden hat (S. 86), kann es sich jedoch ebenso gut um den zweiten Sohn des Jon von Köckritz gehandelt haben. Dieser Nickel von Köckritz saß 1408 auf Wildenau, Kr. Schweidnitz. Über ihn siehe von Köckritz, Geschichte, S. 101f. Es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass es sich beispielsweise um Nickel von Köckritz auf Tiefenau, Amtshauptmannschaft Großenhain, gehandelt hat; siehe dazu von Köckritz, Geschichte, S. 104f. Weitere Möglichkeiten ebd., S. 107f. Über den Söldner Nickel von Köckritz ist weiter nichts bekannt, als dass er sich Ende September/Anfang Oktober mit 3 Spießen und 2 Schützen in der Rotte des Jon von Köckritz befand und nach der Soldauszahlung Preußen verließ. Es kann die Vermutung ausgesprochen werden, dass er ebenso wie Jon von Köckritz an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. 281. Köckritz, [N.N.] von (179, 190) Kokericz Da der Vorname nicht bekannt ist, ist eine Identifizierung dieses Söldners nicht möglich. Er erhielt in Gerdauen 10 Nobel vom Hochmeister persönlich geschenkt. Vermutlich war er zu dieser Zeit noch gefangen, wenn auch zeitweilig „auf die Hand“ freigelassen. Es ist anzunehmen, dass er zu den Gefangenen aus der Schlacht bei Tannenberg gehörte. 282. Köln, Konrad von (40, 183, 193) Kollen, Conrad von 40 Collen, Conrad von 183 Cóllen, Conradus von 193 Es gibt mehrere Geschlechter mit diesem oder ähnlichen Namen (Kneschke 2, S.  300f.), da jedoch Conrad von Kollen nach der Angabe von Pfotenhauer, S. 206 Anm. 27, im Brieger Lehnregister von 1402–1434 zum Jahr 1409 erwähnt wird (Fol. 21), wird man davon ausgehen können, dass es sich um das alte schlesische Adelsgeschlecht Köln handelt, das in den Fürstentümern Glogau, Breslau und Brieg ansässig war (siehe dazu Blažek II, S. 19). Ein Heinrich von Coln war 1385 „Manne“ und Urkundenzeuge des Herzogs von Brieg (CDS 9, Nr. 474), ein Witche von Koellen u.a. im Jahr 1413 ebenfalls Urkundenzeuge des Herzogs (ebd., Nr. 721). 1443 befand sich ein Nickel von Cölln unter den Adligen des Fürstentums Brieg bei der Huldigung für Herzog Nikolaus von Oppeln (Blažek II, S. 19). Die in Köln (Kr. Brieg) gelegene gleichnamige Burg Collen wird in den Quellen mehrfach erwähnt (hier CDS 35, S. 250; ferner u.a. CDS 9, Nr. 123, 909). Zu beachten ist auch, dass der Name des Söldners in der Handschrift B des Gefangenenverzeichnisses mit Umlaut geschrieben ist: Cóllen (Soldbuch, S. 193).

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Angesichts dieser Tatsachen wird man wohl die von Štĕpán, S. 10, vertretene Deutung, dass es sich bei Konrad um einen Bürger aus der östlich von Prag an der Elbe gelegenen Stadt Kolin handelt, verwerfen müssen. Štĕpán nennt ihn „Konrád z Collenu (Kolίna)“. In einer Urkunde von 1421 erscheint Kolin als Collen an der Elw (Elbe) (SS. rer. Siles. VI, S. 2). Zwar wird Konrad in den Gefangenenverzeichnissen als „Böhme“ aufgeführt, aber das braucht kein beweiskräftiges Argument zu sein. Für eine bürgerliche Herkunft gibt es unter allen Umständen keine Hinweise. Konrad und ein Söldner aus dem Adelsgeschlecht Stange haben eine nicht unbeträchtliche Anzahl Spieße nach Preußen gebracht und befanden sich zusammen mit anderen adligen Söldnerführern in der großen Rotte des Herrn Wenzel von Dohna, die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Bei der Soldzahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 erhielten Konrad von Köln und sein Begleiter Stange Geld für 8 Spieße und 1 Schützen und außerdem 4 Mark geschenkt für Schäden, die sie in der Schlacht erlitten hatten. Konrad war bei Tannenberg gefangengenommen worden und wurde vom Orden während der Gefangenschaft mit 10 Mark unterstützt. 283. Könneritz, Heyde von (44, 184, 195) Konericz, Heyde von 44 Konericz, Heide von der 184 Konoritcz, Heyde von 195 Thüringischer Uradel, der 1348/1349 urkundlich in Erscheinung tritt. Es gab viele verschiedene Namensformen. Siehe Adelslexikon VI, S. 380 (unter Koenneritz), mit Literaturhinweisen. Von Mansberg, Erbarmanschaft I, S. 148–171, erwähnt eine erloschene Linie des Geschlechts in der Grafschaft Weissenfels zu Poserne, Kämmeriz, Nödliz, eine andere Linie in der Grafschaft Groitsch zu Koren, Lobstedt, Bergisdorf und Zössen. Bei dem Ordenssöldner Heyde von Konericz dürfte es sich um einen Meißner handeln. Derselben Ansicht ist Voigt in seinem Namen-Codex, S. 121. Ein Mitglied des Geschlechts mit dem Vornamen Heyde findet sich allerdings nicht in Stammtafel 7 über das Geschlecht von Könneritz bei von Mansberg, Erbarmanschaft (Bd. V). In der Schlacht bei Tannenberg 1410 wurde Heyde von Könneritz gefangengenommen. Er hatte 2 Spieße und gehörte wie Herr Heinrich von Haugwitz, Friedrich von Splassau und Hans von Canitz zu den Gesellen des Herrn Hans von Waldau. Während der Gefangenschaft erhielten sie Unterstützung vom Deutschen Orden. Näheres dazu unter Hans von Waldau. 284. Kolowrat, Albrecht (III.) von, auf Kornhaus, Herr (185b, 197) Kornhus (en), her Albrecht 185 Kornhus (en), her Olbrecht 197 Böhmisches Herrengeschlecht aus der Sippe der Janovici, das in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts urkundlich zuerst erscheint und dessen Stammreihe 1347 beginnt. Der älteste Besitz war die Burg Kolowrat (jetzt Kolovraty im Bezirk Řίčan bei Prag). Das Geschlecht teilte sich früh in mehrere Linien, von denen die meisten erloschen sind. An älterer Literatur siehe vor allem Gf. Meraviglia-Crivelli, S. 131–



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137, an jüngerer sei auf Adelslexikon VI, S. 404f., und besonders auf Procházka II, S. 67–76 (Kolowrat-Liebsteinsky), hier S. 67ff., hingewiesen. Vgl. Tresp, Böhmische Söldner, S. 39. – Ergänzender Literaturhinweis in Adelslexikon XVII, S. 380. Nach der Übersichts-Stammtafel bei Procházka II (S. 68f.) wird es sich bei diesem in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommenen Diener des Königs von Ungarn um den mutmaßlichen Stammvater der KolowratŽehrowsky handeln. Dieser Albrecht (III.) war Sohn des Nikolaus von Kolowrat auf Kornhaus (Mšec), gestorben 1392, und hatte einen Bruder Johann, gestorben 1448. Sein Onkel Albrecht (II.) auf Krassow, Kornhaus und Žehrowitcz war im Jahr 1410 etwa 65 Jahre alt und kommt aus dem Grund nicht in Frage. Bei Štĕpán, S. 10, heißt es nur: „Albrecht z Kornhausu (Albrecht z Kolovrat na Mšeci)“. Er Albrecht Kolwrade der iunge kommt beispielsweise 1388 in CDSR I.B.1, S. 207 vor. Interessant ist die Angabe bei Długosz, Hist. Pol. IV, S. 104 (in der AnnalesEdition von 1997 auf S. 161), dass Johann von Kolowrat in der Schlacht bei Tuchel (6.11.1410; vgl. oben Nr. 117) gefangengenommen worden sei (... videlicet Johannem Kolowroth de Cornohus ...). Darunter hat man sich Albrechts Bruder vorzustellen. Ob Długosz die beiden verwechselt hat, wie Štĕpán meint, lässt sich wohl nicht entscheiden. Während seiner Gefangenschaft bei den Polen erhielt her Albrecht Kornhusen 15 Mark und 150 Schildgulden als Unterstützung vom Orden. 285. Kolsdorf, Konrad von (47, 50, 52) Kolsdorff, Conrad Ein früher zu dem Adel in Mähren und Schlesien zählendes Geschlecht (Kneschke 5, S. 227). Ein Johannes van Kolenstorff, Pfarrer zu Lenschütz, erscheint 1399 als Urkundenzeuge des Herzogs von Oppeln (CDS 1, S. 78), ein Martin Kolsdorf war 1617–1624 Weihbischof von Breslau (Blažek III, S. 91). Auch in Mähren gab es diesen Namen, denn ein Florian Tomanykl von Kolsdorff war mährischer Landschreiber und 1592–1603 Besitzer von Herotitz. Siehe dazu von Kadich und Blažek, Der mährische Adel, S. 60. Ortschaften mit dem Namen Kohlsdorf gab es in den Kreisen Neiße, Neustadt in Oberschlesien und Beeskow. Konrad von Kolsdorf diente mit 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Am 15. November 1410 verließ er Preußen. 286. Komthaw (86) Möglicherweise handelt es sich um eine Herkunftsbezeichnung aus Komotau (Chomutov) in Böhmen, wo übrigens der Deutsche Orden eine Kommende besaß (vgl. Hemmerle, passim). Im Treßlerbuch schreibt sich der Name Cometow (S. 242 ebd.), in OBA 3119 aus dem Jahr 1420 heißt es Kompthow. Im Herbst 1410 befand sich der Söldner Komthaw mit 1 Spieß in der Meißner Rotte des Jon von Köckritz. Die 54 Spieße des von Köckritz erhielten am 7. Oktober Sold und für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise.

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287. Konrad VII., der Weiße (Albus), Herzog von Oels ([14], 92, 180, 190 [199]) herczog Conrad 92 dem herczogen von der Olssen 180 herczoge Conrad von der Olße 190 Herzog Konrad VII., der Weiße (Albus) genannt, aus dem Geschlecht der schlesischen Piasten, wurde um 1390 geboren und starb 1452. Er war Herr von Oels, Kosel und Wartenberg. Wie alle männlichen Mitglieder des Fürstengeschlechts von Oels zu jener Zeit trug er den Namen Konrad. Seine älteren Brüder waren Konrad IV., Senior genannt, seit 1417 Bischof von Breslau, Konrad V. (Kanthner), und Konrad VI., später Dechant zu Breslau; ein jüngerer Bruder war Konrad der Junge, der 1416 in den Deutschen Orden aufgenommen wurde. Ein Sohn Konrad Kanthners hieß ebenfalls „der Weiße“ oder „der junge Weiße“. An Literatur siehe vor allem Haeusler, Geschichte, hier insbesondere S. 237–281. Weitere Literaturhinweise gibt ein Artikel von Menzel, S. 502f. Wichtige Auskünfte über die Beziehungen des weyssen fursten zum Deutschen Orden vor der Schlacht bei Tannenberg finden sich in einem Brief des Hochmeisterstatthalters Michael Küchmeister an die Herzöge Konrad IV. (Senior) und Konrad Kanthner vom 15. November 1413 (OF 6, S. 408f.). Auf Bitten des Vaters der fünf Brüder, Herzog Konrad I., sowie anderer Herren habe Hochmeister Ulrich von Jungingen Konrad den Weißen czu seime hofegesinde aufgenommen. Wann dieses geschah, wird nicht erwähnt, aber der junge Herzog von Oels, der bereits 1408 im Treßlerbuch genannt wird, dürfte Konrad der Weiße gewesen sein (ebd., S. 513ff.). Er ist es wohl auch, der im Jahr 1409 am Feldzug des Deutschen Ordens nach Polen teilgenommen hat. Es heißt im Treßlerbuch in einer Eintragung für den August jenes Jahres: Item 8 m. 8 scot vor 25 elen gewandes dem jungen herczogen von der Olse of dy reyse. Item 3 ½ m. 2 scot dem selben vor blo lywant vor bokczin und vor syde (S 559). Wohl im Dezember 1409 erhielt Schuhmeister Schellendorf 8 m. 10 scot und 2 sol. vor den jungen herczogen von der Olse mit synen knechten zu beschuen (S. 592). Anhand der Höhe der Summe kann angenommen werden, dass es 9 oder 10 Knechte waren. Siehe hierzu auch Jähnig, Junge Edelleute, S. 30f. Im Jahr darauf wurde Herzog Konrad der Weiße in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen. Nach Długosz geschah es durch einen Böhmen (Annales  XI, S. 113), aber sonstige Belege dafür gibt es nicht. Die Angabe im Gefangenenverzeichnis, Hs. A (Soldbuch, S. 190) ist so zu deuten, dass Konrad in Litauen gefangengehalten wurde: Item 10 nobelen gesant herczoge Conrad von der Olße ken Littouwen. Das Banner des Fürstentums Oels – mit schwarzem Adler auf gelbem Hintergund – gehörte zu den Kriegstrophäen und ist in dem polnischen Fahnenbuch „Banderia Prutenorum“ abgebildet (Ekdahl, Banderia, S. 174f.) Konrad ist also weder als Söldner, noch als Gastritter auf eigene Kosten in die Schlacht gezogen, denn er gehörte zum Hofgesinde Ulrichs von Jungingen. Welche rechtlichen Verpflichtungen und Vergünstigungen damit verbunden waren, lässt sich nicht im Einzelnen sagen. Im Falle des Königs von Ungarn waren dessen Gefolgsleute, „sein Hofgesinde und Diener“, gewöhnlich durch einfachen Privatvertrag auf bestimmte Zeit (allein oder für eine gewissen Anzahl Bewaffneter) verpflichtet. Falls



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keine Totalsumme festgestellt war, lauteten die Abmachungen auf Dienstgeld, d.h. Sold, wozu noch meist der Anspruch auf Ersatz von Zehrung, Kost und Schaden kam (Kutowski, S. 415 Anm. 1). Inwiefern sich die Söldner aus dem Fürstentum Oels unter dem Banner ihres Herzogs gesammelt haben, ist nicht bekannt. Am 8. Juni 1411 stellten der Polenkönig und der litauische Großfürst gemeinsam in Wilna eine Freilassungsurkunde für den Herzog von Oels aus (Perg.-Urk., Schiebl. 64, nr. 9; Regesta II, Nr. 1708. Druck in Cod. ep. saec. XV, II, S. 45f.). Vgl. Ekdahl, Banderia, S. 174 Anm. 4; ders., Die Schlacht, S. 169f. Wie Markian Pelech ermittelt hat, dürfte Konrad erst im Herbst 1411 aus der Gefangenschaft entlassen worden sein (Pelech, W sprawie okupu, S. 147). Nachdem Heinrich von Plauen am 9. Oktober 1413 vom Hochmeisteramt abgesetzt worden war, sahen die Herzöge von Oels eine Möglichkeit, wegen der Gefangenschaft Konrads des Weißen vom Orden Geld zu erhalten und sandten ihren Diener Herrn Barthus von Schmollen (siehe diesen) mit einer entsprechenden Bitte an den Hochmeisterstatthalter Michael Küchmeister. Dessen Antwort vom 15. November 1413 ist als Abschrift in einem Ordensfolianten erhalten geblieben (OF 6, S. 408f.). Küchmeister wiederholte zunächst die Bitte von euwirs lieben bruders wegen, des weyssen fursten, der bey unserm orden in gefencknisse ist gewest, leib und guet bey uns czugesaczt hat und gewoget, ab im gleich dorumb wederfaren mochte. Dann erwähnte er die Aufnahme des Herzogs als Hofgesinde des alten Hochmeisters (Ulrich von Jungingen), der im noch seime besten vormogen vil gutes hat beweiset und irzeiget mitsampt seinen gebietgern, seliges gedechtnisses, die czu der czeit lebeten, und do sich do irfolgete, das leider geschah die nedirloge des streites, das euwir bruder do gefangen mit vil andern herren, rittern und knechten, die wir alsampt gutlich und leiblich abegericht haben und geloset an sein gefencknisse und auch euwern bruder. Schließlich bat er in höflichem Ton, das ir uns und unsern orden in disen noten unbekommert lasset, sint dem male das wir euwirn bruder abegerichet haben gleich andern herren, rittern und knechten, die uff die czeit auch gefangen woren, .... Erinnert sei in diesem Zusammenhang daran , dass sich Heinrich von Plauen einen Tag vor Abschluß des Thorner Friedens (als Voraussetzung für diesen) verpflichtet hatte, 100 000 Schock böhmischer Groschen für die Freilassung der Gefangenen und die Rückgabe der noch besetzten Burgen zu bezahlen. Friedensverträge setzten in Übereinstimmung mit dem Fehderecht immer fest, dass alle Gefangenen ohne Lösegeld freizulassen oder, wenn sie „auf Wiederstellung“ entlassen worden waren, ihres Gelübdes zu entbinden seien. Um diese Bestimmung zu umgehen, war am 31. Januar 1411 die Zahlung der genannten 100 000 Schock böhmischer Groschen in einer Art „Geheimvertrag“ vereinbart worden (Ekdahl. Die Schlacht, S. 169f. Anm. 51). Vgl. Pelech, Der Verpflichtungsbrief. Während des Krieges 1414 hat Herzog Konrad der Weiße auf polnischer Seite gekämpft. Sein Absagebrief an den Orden mit den Absagen von 42 seiner volgern (Gefolgsleuten) erreichte die Marienburg am 19. Juli 1414. Die Namen sind verzeichnet in OBA 2111, fol. 253v. Diese umfangreiche und wichtige Quelle OBA 2111 führt auch die Namen einer großen Anzahl anderer schlesischer Adliger an, die um dieselbe

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Zeit dem Orden entsagt haben (fol. 250r–262v; fol. 255 fehlt, weil sie herausgerissen worden ist). Zwei Jahre später wechselten die Herzöge Konrad der Ältere, Konrad Kanthner und Konrad der Weiße wiederum die Fronten und schlossen am 9. Juni 1416 auf der Marienburg mit Hochmeister Michael Küchmeister ein Bündnis zu gegenseitiger Kriegshilfe gegen den König von Polen und den Großfürsten von Litauen ab (Weise, Staatsverträge I, Nr. 116, S. 116f.) Es geschah gegen Zahlung erheblicher Summen als Anleihe an die Herzöge (Schuldbriefe ebd., Nr. 117ff., S. 118f.). Ihnen ging es ebenso wie den pommerschen Herzögen darum, ihre Dienste so günstig wie möglich zu verkaufen, und der Höchstbietende war meist der Deutsche Orden. 288. Kopperitz, Nickel von (85) Kopericz, Nickel Adelsgeschlecht aus der Oberlausitz, das sich nach dem Dorf Kuppritz (Amtshauptmannschaft Löbau) nannte und in zahlreichen Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts, vor allem in der Gegend um Bautzen, vorkommt. Nachdem die Stammgüter in der Nähe von Bautzen um die Mitte des 14. Jahrhunderts veräußert worden waren, erscheinen die von Kopperitz im äußersten Süden des Bautzener Weichbilds in zwei getrennten Linien Oppach und Schland (Knothe, S. 308-311, und Blažek II, S. 66). Möglicherweise ist Nickel Kopericz identisch mit dem Nikolaus Kopperitz, der zu Beginn des 15. Jahrhunderts (bis 1426) zu Oppach (Amtshauptmannschaft Löbau) gesessen war und von Knothe, S. 309f., erwähnt wird. Er gehörte zu den Söldnern der Meißner Rotte, die am 7. Oktober Sold und auch Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise erhielten. Es ist anzunehmen, dass Nickel zu den Schlachtteilnehmern bei Tannenberg gehörte. Warum nicht er selbst, sondern ein anderer Söldner Kalman das Geld für 1 Spieß und 2 Schützen in Empfang nahm, geht aus dem Soldbuch nicht hervor. Es liegt nahe, an eine Verwundung zu denken. 289. Korbitz, Monch von (182, 193) (Verschrieben: Kotewicz), Monch von 182 Korwys, Monch von 193 Nach von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 89, hat es den Anschein, als ob es drei verschiedene Geschlechter von Korbitz gegeben hat. Er bezeichnet sie als Korbitz I–III. Welches von ihnen im vorliegenden Fall in Frage kommt, kann hier nicht entschieden werden. Bei Knothe, S. 311, heißt es nur, dass die von Korbitz ein sehr altes meißnisches Geschlecht waren. Die drei Brüder Rutschel, Monch und Rennewart von Korbitz waren zu Lauenstein (Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde) gesessen. Siehe dazu die Urkunde des Markgrafen Friedrich IV. von Meißen, ausgestellt in Grimma am 13. Dezember 1418, und einen wörtlich entsprechenden Revers der Brüder von demselben Datum (CDSR I.B.3, S. 464). Die beiden erstgenannten kommen im Soldbuch bzw. in den Gefangenenverzeichnissen als Söldner des Deutschen Ordens im Jahr 1410 namentlich vor. In OBA 1616, Hs. B, findet sich die Angabe, dass Monch von Korbitz in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen wurde und während der Gefangen-



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schaft als Unterstützung vom Orden eine Summe erhielt, die 10 Mark entsprach. Das Geld nahm nicht er, sondern sein Bruder Rutschel in Empfang. Erwähnt werden soll schließlich, dass auch andere Mitglieder des Geschlechts dem Orden gedient haben. So finden sich 1413 der Name Opitz (Opec Korwicz, OF 6, S. 228f.) und 1433 Friedrich (OBA 6440). Ein Absagebrief an den Hochmeister vom 19. Mai 1436 ist u.a. von Friedrich von Korbitz zu Hoburg und Monch von Korbitz zu Thammenhain (Amtshauptmannschaft Grimma) ausgestellt worden (OBA 7189). 290. Korbitz, Rutschel von (138, 193) Korvis, Roczscholt von 138 Korwis, Roczscholt von 193 Siehe unter Monch von Korbitz. Außer dem dort angeführten Beleg gibt es noch weitere. So war RÕczel von Korbis gesessin czu Lauwensteyn im Jahr 1402 Urkundenzeuge (CDSR II, 2, S. 301ff.) und kommt beispielsweise auch in den Görlitzer Ratsrechnungen (CDLS II) vor. Siehe dazu von Boetticher, S. 108f. Das Geld für seinen bei Tannenberg gefangengenommenen Bruder Monch nahm Rutschel entgegen. Wann es geschah, ist nicht bekannt. Am 8. Dezember 1410 begann in Senftenberg „gleich Crossen“ für Rutschel von Korbitz, Heinrich von Karras und Heinrich von Hocke der Solddienst für den Orden mit 19 Spießen und 2 Schützen. Sie blieben im Ordensland bis zum 9. Februar 1411. Ob Rutschel bereits vorher im Solddienst des Ordens gestanden hat, wie für seinen Bruder Monch belegt, wissen wir nicht, es kann aber als wahrscheinlich angesehen werden. 291. Koschmann, Lutold (159) Kuschman, Lutolt Über dieses Geschlecht wurde in der einschlägigen Literatur nichts Näheres ermittelt. Ein Lutold Koschmann – vielleicht der Vater des Ordenssöldners – ist in einer in Sorau in der Niederlausitz am 6. Juni 1381 ausgestellten Urkunde belegt. Daraus geht hervor, dass er Grundbesitz in Haasel (Kr. Sorau) besaß (Lehmann, Urkundeninventar, Nr. 918, S. 349). In Görlitzer Quellen kommt Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre des 15. Jahrhunderts ein Lutold oder Leutold Koschman vor, den wir vielleicht als den Ordenssöldner ansehen dürfen (CDLS II, 2, S. 59, 63, 138). Ein Jorge Koschman von Hartmansdorf (wohl Hartmannsdorf, Kr. Sagan) ist 1416 in den Görlitzer Ratsrechnungen belegt (CDLS III, S. 716 Anm. 3). Gegen Mitte des Jahrhunderts findet sich ein George Koschmann zu Haasel in der Niederlausitz (CDLS IV, mit unrichtiger Seitenangabe 526). Siehe ferner CDS 32, S. 52. Lutold Koschmann wird im Soldbuch nicht erwähnt, wohl aber in einem Brief des Komturs von Schlochau an den Hochmeister vom Januar 1411 (siehe Soldbuch, S. 159). Um eine eventuelle Doppelbesoldung zu vermeiden, werden darin diejenigen Söldner aufgeführt, die vom Komtur bereits Sold und Zehrung für die Rückreise erhalten hatten. Zu ihnen gehörte Lutold mit 2 Spießen.

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292. Koschmann, Nikolaus (159) Kuschman, Niclus Wohl ein Bruder des Lutold Koschmann, da die beiden in dem Brief des Komturs von Schlochau zusammen aufgezählt werden. Nikolaus hatte lediglich 1 Spieß. 293. Kottelicz (90) Ein Geschlecht „Kottelitz“ oder „Kottlitz“ wurde nicht ermittelt. Möglicherweise verbirgt sich hinter diesem Namen ein Kittlitz. Vgl. dazu CDLS III, Register, S. 834: „Kotelicz, s. Kittlitz“. Der Söldner Kottelicz hatte zusammen mit Hans von Niebelschütz und Lyffke 5 Spieße und 2 Schützen ab dem 20. Juli 1410. Sie waren mit anderen Söldnern in Schlochau untergebracht und gehörten zur Rotte von Herrn Heinz von Profen und Nickel von Peiskersdorf (Die Angabe „17. August“ im Soldbuch, S. 90 Anm. 333 ist ein Versehen, es soll „20. Juli“ heißen.). Wo sich Kottelicz und die beiden anderen Söldner vor dem 20. Juli aufgehalten haben, lässt sich nicht feststellen. Ebenso unklar ist, wie lange sie dem Orden gedient haben, sieht man von Hans von Niebelschütz ab, der bis zum 3. Februar 1411 in Preußen geblieben ist. 294. Kottulin(sky), Dietrich von, Herr (95ff.) Kottelyn, her Dittherich von 95f. her Dittherich 97 Oberschlesischer Uradel mit Stammhaus Kottulin bei Tost (Kr. Tost-Gleiwitz), der mit Nicolaus von Kotholin 1358 urkundlich auftritt und die Stammreihe beginnt. Siehe Adelslexikon VI, S. 446, mit Literaturhinweisen. Ältere Literatur verzeichnet Kneschke 5, S. 249f., hier S. 250. In einer Urkunde des Herzogs Konrad III. von Oels vom 15. März 1409, die in Neustadt in Oberschlesien ausgestellt wurde, erscheint Ritter Dittrich Cottelin unter den Zeugen (CDS 33, S. 29). Genannt werden sollen hier auch Hannus von Kotlyn aus Oels und Floch von Cottelin aus Oppeln, die im Jahr 1414 dem Orden entsagten (OBA 2111). Zusammen mit Herrn Rorau hatte Herr Dietrich von Kottulin 57 Spieße und 2 Schützen in Schlochau; ihr Solddienst dürfte am 17. Juli 1410 begonnen haben. Sie nahmen an der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober teil und waren deshalb persönlich nicht anwesend, als am 11. Oktober eine Soldzahlung auf der Marienburg stattfand. Das Geld wurde an ihrer Stelle von Hans von Mutschelnitz und Dietrich von Pritzelwitz in Empfang genommen. Da sie in der genannten Schlacht nicht gefangengenommen worden waren, konnten sie bei späteren Gelegenheiten den Sold selbst entgegennehmen. Die Anzahl der Spieße ihrer Rotte stieg gegen Ende des Jahres auf zunächst 75 und dann auf 80 an und verblieb in dieser Höhe bis zum 31. Januar 1411, als die Rotte wieder heimwärts zog. 295. Kottwitz, Kunze von (31) Kottewicz, Cuncze Niederschlesischer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus bei Breslau (Lkr. Breslau), der 1216 urkundlich zuerst erscheint und früh in zwei Stämmen auftritt, deren nähe-



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rer Zusammenhag nicht feststeht (Adelslexikon VI, S. 447f., mit Literaturhinweisen). Ausführlich Knothe, S. 313–320, und von Boetticher, S. 109–114. Ältere Literatur bei Kneschke 5, S. 250f. Vgl. Jurek, S. 245f. Bei den im Soldbuch vorkommenden Mitgliedern des Geschlechts handelt es sich um Adlige aus der Oberlausitz. Der genannte Cuncze ist möglicherweise identisch mit dem Conrad von Kottewicz, der nach den Görlitzer Ratsrechnungen 1399 auf Lodenau, nördlich von Rothenburg (Kr. Rothenburg i./Ob. Laus.), ansässig war (CDLS III, S. 349; vgl. ebd., S. 176). Kunze hat in der Rotte seines Verwandten Nickel von Kottwitz gedient. Da er am 20. Juli 1410 auf der Marienburg seinen Sold für 4 Spieße und 1 Schützen nicht selbst in Empfang genommen hat, liegt die Vermutung nahe, dass er nach der Schlacht bei Tannenberg dazu nicht in der Lage gewesen ist. 296. Kottwitz, Nickel von (26-33, 36, 110, 149ff.) Kottewicz, Nickel 26–33, 36, 110 Kotwicz, Nickel 31, 149 Kotwicz, Nickel von 150 Nickel 26 Kotwitz 151 Erwähnt wird auch Nickel von Kottwitz’ Pfeifer (pfyfer) auf S. 29. Im Gefangenenverzeichnis OBA 1616, Hs. A (S. 183) kommt die Namensform Niclus Kothewicz vor; nach der Hs. B (S. 194) handelt es sich statt dessen um Nickel Kytelicz, d.h. Nickel von Kittlitz (siehe diesen). Aus dem unten angeführten Brief des Nickel von Kottwitz von etwa Oktober 1410 geht hervor, dass er und Witche von Kottwitz Brüder waren. Daraus kann der Schluß gezogen werden, dass beide der Linie Lodenau angehörten und Söhne des Günther von Kottwitz auf Lodenau (Kr. Rothenburg i./Ob.Laus.) waren (siehe Knothe, S. 316). Durch die wertvollen Eintragungen in den Görlitzer Ratsrechnungen erfahren wir, dass Nickel von Kottwitz 1399 Hauptmann von Spremberg war (CDLS III, S. 306). 1405 war er Hauptmann von Sagan (ebd., S. 471), 1407 Hauptmann von Crossen (ebd., S. 540) und 1408 Marschall des Herzogs von Sagan (ebd., S. 570). Über seine Beteiligung am Krieg 1409 als Söldner des Deutschen Ordens siehe Ekdahl, Soldtruppen, S. 54, und ders., Mercenaries, S. 355. Das Amt eines Marschalls übte er noch im August 1410 aus (CDLS III, S. 639). Siehe dazu auch CDS 28, S. 49, und CDS 31, S. 19f. Die Ratsrechnungen weisen eine Lücke von Oktober 1410 bis Mitte Juli 1413 auf; danach wird Nickel von Kottwitz wieder häufig erwähnt, allerdings ohne Nennung seiner Stellung. Nach der Angabe von Pfotenhauer, S. 207 Anm. 29, war er 1414 Hauptmann des Herzogs von Sagan in Sprottau. Während des Krieges 1410 war Nickel von Kottwitz einer der bedeutendsten Söldnerführer des Ordens. Wir finden ihn bereits am 23. April jenes Jahres als Zeuge bei einer Reihe von Urkundenvidimierungen auf der Marienburg (OBA 1650–1658), und es besteht kein Zweifel, dass sein Aufenthalt in Preußen um diese Zeit mit Fragen der Söldnerwerbungen für den geplanten Überraschungsangriff auf Polen am 1. Juni

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zusammenhing. Näheres dazu bei Ekdahl, Söldnerwerbungen. Nach den Görlitzer Ratsrechnungen für die Woche 14.–20. Juni 1410 befanden sich nun Herren aus Preußen und Herr Wenzel von Dohna in Görlitz und wurden vom Rat mit Wein und Bier geehrt. Dann heißt es: Eynen ritendyn botyn keyn dem Sagan zu Nikel von Kottewicz von der heryn weyn von Prusyn 6 gr. (CDLS III., S. 630). Offenbar wurde nun das Klarzeichen für den Aufbruch der Kottwitzschen Söldnerrotte in Richtung Preußen gegeben. Zur selben Zeit wurden auch andere Rotten in Bewegung gesetzt, so dass von einem koordinierten Marsch mit gleichzeitiger Ankunft in Preußen gesprochen werden kann. Nach dem Brief des Komturs von Schlochau aus Konitz vom 29. Juni (Anh. 2 der Soldbuchedition, S. 149ff.) handelte es sich um die Rotten von Herrn Wenzel von Dohna, Nickel von Kottwitz, Herrn Hans von Hackeborn, Fritz von Schoff und Kaspar von Gersdorff. Sie haben alle an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Die Rotte des Nickel von Kottwitz bestand ursprünglich aus 150 Spießen, hinzu kamen über 1000 Armbrustschützen gemeinsam für alle Rottenführer. Für diese Schützen wollte man Pferde aufkaufen, um sie beritten zu machen und sie als Spieße mit jeweils 3 Mann besser besolden zu lassen. In der Schlacht bei Tannenberg wurde Nickel von Kottwitz gefangengenommen, jedoch gegen das Versprechen, sich am Michaelistag, dem 29. September, in Krakau einzufinden, wieder freigelassen. Am 20. Juli erhielt er auf der Marienburg Sold für 72 Spieße und 2 Schützen. Sein Pfeifer nahm Sold für 1 Spieß und 1 Schützen entgegen. Nach der Soldauszahlung begaben sich Kottwitz und einige andere Söldner nach Danzig, um bei der Verteidigung zu helfen, offenbar im Einvernehmen mit Heinrich von Plauen. Als sie Anfang August 1410 wegen der feindseligen Haltung der Danziger die Stadt wieder verlassen mussten, wurden sie während schwerer Ausschreitungen beraubt und zum Teil erschlagen. In einem in Krakau ausgestellten Brief an Heinrich von Plauen von etwa Oktober 1410 erwähnt Nickel von Kottwitz die Höhe seines eigenen Schadens: dy von Danczk hätten ihm 5 Pferde, 300 Gulden und all seine Ausrüstung genommen. Außerdem teilt er mit, dass ihn die Polen in Krakau auf 200 Schock böhmischer Groschen, 2 Ringpanzer aus Stahl (stellinen panczir) und 4 Armbrüste geschätzt hätten, und bittet nun darum, dieses Lösegeld zu entrichten (Druck des Briefes bei Ekdahl, Kilka uwag, S. 128f.). – Zu den Vorgängen in Danzig s. ausführlich Ekdahl, Danzig, S. 121–150 mit vielen abgedruckten Quellen. Da Nickel von Kottwitz in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 (Anh. 24) nicht vorkommt, hat der Orden offensichtlich das erforderliche Lösegeld bald bezahlt. Auf der Heimreise nach den Ereignissen in Danzig ist Nickel von Kottwitz nach Görlitz gekommen. In den Ratsrechnungen für die Woche 16.-22. August findet sich die folgende Eintragung: Nykel Kotthewicz, marschalg des herzogyn von dem Sagan, quam her, alz he us Prusen quam, wart geerit myt wyne, bire 13 gr. (CDLS III, S. 639). Am 26. Oktober 1410 ist Nickel von Kottwitz zusammen mit Erhard Sachse erneut in den Dienst des Ordens getreten und bis zum 12. Februar 1411 in Preußen geblieben (Soldbuch S. 110f.).



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297. Kottwitz, Witche von (143) Kottewicz, Witche Bruder des Nickel von Kottwitz, auf Lodenau (Kr. Rothenburg i./Ob.Laus.) gesessen. Siehe unter Nickel von Kottwitz. Nach Knothe, S. 316, ist er 1409–1437 als Junker Witche belegt; nach von Boetticher, S. 110, kommt er wiederholt als Hofgerichtsschöffe vor (so 1412 u. 1416) und ist im Dezember 1416 sogar Richter. Nach Pfotenhauer, S. 207 Anm. 29, war er 1418–1428 Urkundenzeuge, auch Hofgerichtsbeisitzer zu Liegnitz. Vgl. UB Liegnitz, S. 314, 318, 327. Da es zu jener Zeit auch andere Mitglieder des Geschlechts mit dem Namen Witche gegeben hat (Linie Halbau; s. Knothe, S. 314), lässt sich freilich nicht immer entscheiden, wer gemeint ist. Nach dem Brief des Nickel von Kottwitz von etwa Oktober 1410 (s. oben) war u.a. auch sein Bruder Witiche Kotthewicz von den Polen gefangengenommen und geschätzt worden, so dass man davon ausgehen kann, dass er ebenfalls an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Im Soldbuch erscheint er freilich namentlich erst Anfang 1411, denn er und Herr Nickel von Prittwitz brachten zu jener Zeit eine nicht genannte Zahl von Söldnern nach Preußen (Soldbuch, S. 143). Da jedoch bei ihrer Ankunft der Thorner Frieden bereits geschlossen worden war, wollte der Orden keinen Sold zahlen und begnügte sich damit, den Gesellen insgesamt 200 Gulden und den beiden Rottenführern 20 bzw. 30 Gulden zu geben. Durch einen undatierten Brief des Witche von Kottwitz an Hochmeister Heinrich von Plauen, der wohl noch in das Jahr 1411 zu verlegen ist (OBA 1790), erfahren wir mehr über diesen für die Söldner so kostspieligen Zug nach Preußen. Es heißt in dem Schreiben u.a.: und wissit, daz dy summa der spise sind 148, dy ich uwirn gnodin gefurt habe. Dadurch sei ihm großer Schaden entstanden und er habe Schmach und Schimpf (ungelimpphe) von den betroffenen Gesellen geerntet. Nun forderte er vom Hochmeister Sold und offraschunge für sich und seine Freunde, sonst müsste er vor Herren, Rittern und Knechten über den Orden klagen. Wie Heinrich von Plauen auf diesen Brief reagiert hat, ist nicht überliefert. 298. Krakau, Konrad von (85) Krokaw, Conrad von Das Adelsgeschlecht von Krakau, wohl im 18. Jahrhundert erloschen, nannte sich nach dem Gut Krakau nordwestlich von Königsbrück (Amtshauptmannschaft Kamenz), das dem Markgrafen von Meißen unterstand. Es ist mit der alten pommerschen Familie von Krockow nicht zu verwechseln. Der Name wurde früher unterschiedlich geschrieben (Crakow, Krackau, Krakow, Krokaw u.ä.). An Literatur siehe Kneschke 5, S. 256f., Blažek I, S. 56 und Knothe, S. 321. Vgl. Jurek, S. 246. In Breslau gab es ein gleichnamiges Patriziergeschlecht, das ursprünglich Wirsing hieß (Pusch 2, S. 398–404). Mitglieder des Adelsgeschlechts finden sich in verschiedenen Quellen, u.a. in CDSR I.B.1–3. In den Görlitzer Ratsrechnungen des Jahres 1399 heißt es an einer Stelle: ...und sust vil ander sachen von der Crokawer wegin, dy by Camencz sicczen, dy ouch dy strosen beschedigen, ... (CDLS III, S. 350). In Absagebriefen an den Orden von 1414 erscheint Jocob von Crokaw (OBA 2111, 2112). Wenn der Hochmeister im

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Jahr 1437 an die Stadt Breslau wegen der in Litauen Gefangenen, unter ihnen Franczke von Cracow, schreibt, so dürfte es sich allerdings um ein Mitglied der genannten gleichnamigen Breslauer Ratsfamilie handeln (OF 13, S. 455). Konrad von Krakau befand sich 1410 in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. und wird demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. Er erscheint namentlich im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 7. Oktober 1410, als er Geld für 4 Pferde und außerdem für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise erhielt. 299. Krakau, Richard von (78) Krokaw, Rychart von In der „Gesellschaft“ des Jon von Schönfeld befand sich u.a. ein Richard von Krakau, der Anfang Oktober 1410 Sold und Zehrung für 2 Spieße erhielt. Er wird dem oben unter Konrad von Krakau behandelten Geschlecht angehörte haben, nahm jedoch nicht an der Schlacht bei Tannenberg teil. 300. Krapitz, Heinrich von (62) Krapicz, Heynrich Nach von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Preußen, S. 37, handelt es sich um ein alteingeborenes Geschlecht Westpreußens, dessen vorhandene Stammbäume nicht weiter als bis zum Ende des 15. Jahrhunderts reichen. Da jedoch Mitglieder der Familie bereits vordem in schlesischen Urkunden erscheinen, ist anzunehmen, dass es ein schlesisches Geschlecht ist, wohl mit Stammhaus Krappitz im Lkr. Oppeln. Ein Jakob Crapicz gehörte 1410 zu den Landleuten und Mannen im Weichbild und Land zu Groß Glogau (CDS 28, S. 51f.; Urkunde vom 16. August 1410). Zwei weitere Belege dafür aus den Jahren 1407 und 1419 finden sich bei Pfotenhauer, S. 207 Anm. 30. Ein Michael Krapicz ist 1406 und 1409 als Schreiber des Großkomturs des Deutschen Ordens belegt. Siehe ferne CDS 1, Register (unter „Crappicz“), und CDS 4, S. 158. 1414 gehörten Janko von Crapicz und Micolay Crapicz zum Hofgesinde Herzog Bernhards von Oppeln (OBA 2111). Heinrich von Krapitz war Geselle des Herrn Hans von Kittlitz und hatte 2 Spieße, für die er am 3. Oktober 1410 Zehrung für die Rückreise erhielt. Da Herr Hans von Kittlitz in der Rotte des Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen gekommen ist und an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat, ist anzunehmen, dass dieses auch auf die Gesellen zutrifft. Während der Soldauszahlung am 3. Oktober erhielten sie eine Ehrung vom Deutschen Orden in Höhe von insgesamt 50 Gulden. 301. Kreckwitz, Andreas von ([13], 74–77, 138f., 169) Krekewicz, Andris 74-76, 138f., 169 Krekwicz, Andris 76 Krekewicz 77 Krekwicz, Andres 169 Schlesisches uradliges Geschlecht, das um 1300 aus dem Gut Kreckwitz bei Bautzen in der Oberlausitz zugewandert sein soll, 1945 ausgestorben. Die Besitzungen be-



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fanden sich vorwiegend um Glogau, später auch Guhrau. Siehe Kneschke 5, S. 277f.; von Hefner u.a.m., Der blühende Adel, S. 217; Adelslexikon VII, S. 1; NeumannReppert, Die Familie von Kreckwitz. Vgl. Jurek, S. 246. Namen von Mitgliedern der Familie finden sich u.a. in CDS 24, 27, 28, 31 und 35. Andris Krekewicz dürfte mit dem Andreas von Kreckwitz identisch sein, der nach Neumann-Reppert 1411 urkundlich belegt ist und der Herr auf Loos (Kr. Grünberg) war (ders., Die Familie von Kreckwitz, Stammtafel, Bl. 2, Nr. 24). Als Geselle des Herrn Friedrich von Blankenstein gehörte Andreas nicht zu den Schlachtteilnehmern bei Tannenberg. Die Söldnerrotte des Herrn Friedrich erreichte Pommerellen erst am 2. Juli. Bei einer Soldzahlung am 10. September nahmen Andreas von Kreckwitz und Nickel Poschwicz in Vertretung für Herrn Blankenstein einen Monatssold für 30 Spieße abzüglich einem Schützen entgegen. Bei einer späteren Soldzahlung am 8. Oktober hatten Andreas von Kreckwitz und Hans von Schwenkfeld zusammen 3 eigene Spieße. Zur gleichen Zeit erhielten Kreckwitz und Dirk von Lockaw für ½ Monat Zehrung für die Rückreise mit 3 Spießen. Kreckwitz bekam außerdem eine Ehrung in Höhe von 50 Gulden. Bei einer zweiten Preußenreise begann der Dienstantritt in Crossen an der Oder am 26. November 1410. Nun hatte Andreas von Kreckwitz 35 Spieße Söldner zusammen mit Polan und Heinrich von Kreidelwitz und Georg von Luptitz, später erhöhte sich die Anzahl der Spieße auf 45. Der Dienst endete am 11. Februar 1411, als die Rotte wieder nach Hause zog. Der Orden hatte das Soldgeld nicht vollständig zahlen können und blieb den woltuchtigen knechten Andris Krekewicz, Polan Krydelwicz und Jorge Lobeticz, allen iren frunden und gesellen 340 Mark schuldig. Ein Verpflichtungsbrief hierüber wurde vom Hochmeister Heinrich von Plauen am 10. Februar auf der Marienburg ausgestellt (Soldbuch, S. 169). Von besonderer Bedeutung für die numismatische Forschung sind die ausführlichen Angaben der Schreiberhand B über die Münzsorten, die an Andreas von Kreckwitz ausgezahlt worden sind. Weil sie allzu sehr ins Detail gingen, wurden sie von dem Schreiber der Hand A wieder gestrichen und in vereinfachter Form auf S. 138f. im Soldbuch neu formuliert. 302. Kreidelwitz, Heinrich von (138) Kredelwicz, Heynrich Schlesisches Adelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammhaus im Kr. Glogau (Blažek III, S. 25). Pfotenhauer erwähnt zwei Mitglieder des Geschlechts, die Ende des 14. Jahrhunderts bischöfliche Kämmerer waren (S. 208 Anm. 33), andere finden sich vor allem in den Glogauer Urkunden in CDS 28 (vgl. Register ebd., S. 277f.). Unter ihnen begegnet 1437 und auch später ein Heinrich Creydilwitcz, der als Zaudener, d.h. Mitglied des lokalen Gerichts, bezeichnet wird (S. 78). Ihm gehörte das Gut Kreidelwitz im Glogauer Weichbild (ebd., S. 86). Im Soldbuch wird Heinrich von Kreidelwitz lediglich einmal erwähnt, und zwar im Zusammenhang mit der zweiten Preußenreise des Andreas von Kreckwitz, die am 26. November 1410 in Crossen an der Oder begann. Zusammen mit Polan von Krei-

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delwitz und Georg von Luptitz führten sie 35 Spieße nach Preußen, später kamen 10 weitere Spieße hinzu. Ihr Solddienst endete am 11. Februar 1411, als sie mit Zehrung für 2 Wochen wieder das Land verließen. Vgl. Polan von Kreidelwitz. 303. Kreidelwitz, Polan von (138, 169) Kredelwicz, Polan 138 Krydelwicz, Polan 169 Eine Glogauer Urkunde von 1430 erwähnt den Zaudener Polan Kreydelwitcz (CDS 28, S. 72). Zwischen ihm und Heinrich bestanden offenbar enge verwandtschaftliche Beziehungen, denn sie dienten in derselben Rotte, und das unter Heinrich Gesagte trifft auch für Polan zu. Der einzige Unterschied ist, dass der Schuldbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen vom 10. Februar 1411 (Soldbuch, S. 169) den Namen des Heinrich von Kreidelwitz nicht erwähnt. Er gehörte jedoch mit Sicherheit zu den in dem Schuldbrief genannten frunden und gesellen der namentlich angeführten woltuchtigen knechte. 304. Krone, Peter von der (105, 137) Kronaw, Peter von der 105 Krona, Peter von der 137 Wenig bekanntes thüringisches Adelsgeschlecht. An einer Erfurter Urkunde vom Jahr 1426 hängt ein Siegel des Junkers Merkel von der Krone, das im Schild ein Jagdhorn zeigt (von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 94). Die Zuordnung des Ordenssöldners Peter von der Krone zum Geschlecht Grunau bei Voigt, NamenCodex, S. 120, ist demnach nicht zutreffend. Die Angaben im Soldbuch werfen einige Fragen auf, denn Spieße Peters von der Krone dienten offenbar gleichzeitig an zwei Orten. 17 Spieße und 2 Schützen der Söldner Heinrich von Köckritz, Heinz von Logau, Hans von Stewitz, Heinrich von Reinsberg, Hans von Schönfeld und Peter von der Krona erhielten am 5. Januar 1411 Sold durch den Komtur von Schlochau. Sy logen czu Slochaw (S. 137). Wann ihr Dienstantritt stattgefunden hat, ist nicht bekannt, dagegen wissen wir, dass weitere Soldzahlungen am 19. Januar und am 9. Februar erfolgten. Danach verließen diese Söldner mit Zehrung für 2 Wochen Preußen. Auf S. 105 des Soldbuches ist von 2 weiteren Spießen des Peter von der Kronaw, der czum Tuchel lag, die Rede. Am 21. Januar 1411 wurde ihnen ein zweimonatiger Sold ausgezahlt (d.h. ab dem 26. November 1410). Die Dienstzeit endete am 10. Februar, als Peter von der Krone mit seinen beiden Spießen das Ordensland verließ. Er hatte Zehrung für 2 Wochen erhalten. Das Soldgeld wurde einmal von seinem Knecht Hannus Sachse – wohl Hans von der Sachse aus Erfurt – in Empfang genommen. Man vergleiche in diesem Zusammenhang den als Anhang 6 des Soldbuches abgedruckten Brief des Komturs von Schlochau vom Januar 1411 (S. 158f.). 305. Küchmeister, Friedemann (84) Kochmeystir, Fredeman Meißnischer Uradel mit Stammhaus Wolmsdorf bei Radeburg (Amtshauptmannschaft Großenhain), der 1274 urkundlich zuerst erscheint. Ältere Literatur bei



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Kneschke 9, S. 22f., jüngere in Adelslexikon VII, S. 59. Ausführlichste Darstellung von Friedrich Küchenmeister. Das bekannteste Mitglied des Geschlechts war Hochmeister Michael Küchmeister (Biographie von Nöbel). Siehe ferner Jähnig, Küchmeister, und ders., Küchmeister (1414–1422). – In den genannten Arbeiten finden sich auch Angaben über das Geschlecht und weitere Literaturhinweise. Der gestrenge er Frydeman Kuchenmeister, wie er in einer Urkunde Markgraf Wilhelms von Meißen aus dem Jahr 1391 genannt wird (CDSR II, 5, S. 90; vgl. ebd., S. 134 u. 143), stammte aus Kötzschenbroda (Amtshauptmannschaft Dresden) und hatte einen gleichnamigen Vater, von dem er zu unterscheiden ist. 1401 verkauften er und seine Geschwister Kötzschenbroda an den Markgrafen Wilhelm. Die Urkunde hierüber, die in der Arbeit von Friedrich Küchenmeister auf S. 62f. abgedruckt ist, gibt Auskunft über einige verwandtschaftliche Verhältnisse. Siehe ferner ebd., S. 65f. Über sein Tun in den folgenden Jahren bis zum Eintritt in den Solddienst des Deutschen Ordens 1410 ist nichts bekannt, dasselbe betrifft sein Schicksal nach dem Krieg 1410/1411. Friedemann diente in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a., und gehörte somit zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg. Am 7. Oktober 1410 erhielt er Sold und Zehrung und außerdem 2 Mark vor 2 armbrost, wohl eine Hilfeleistung des Ordens für Armbrüste, die er verloren hatte. 306. Küchmeister, Nickel (I u. II ?) (83f., 87) Kochmeistir, Nickel 83 Kochmeystir, Nickel 84, 87 Kochmeystir 87 Kochmeistir 87 Ob es sich bei diesem Namen um eine oder zwei Personen handelt, lässt sich nicht mit Sicherheit entscheiden. Der auf S. 83f. genannte Nickel Küchmeister diente in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. und nahm am 7. Oktober 1410 einen Monatssold, ein Geldgeschenk in Höhe von 20 Gulden und Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise entgegen. Das stimmt nicht mit den Angaben auf S. 87 überein, nach denen Nickel Küchmeister einen Monatssold bis zum 31. Oktober, d.h. ab dem 3. Oktober, erhielt. Diese Ungereimtheit deutet auf zwei Personen, zumal die Anzahl der Spieße sehr unterschiedlich ist: im ersten Fall 7 Pferde, im zweiten 31 Spieße und 2 Schützen. Auf jeden Fall steht fest, dass der Nickel, der in der Meißner Rotte diente, auf Wolmsdorf (früher Wolframsdorf ) gesessen und ein Vetter Friedemann Küchmeisters war. Nach den Angaben von Friedrich Küchenmeister, S. 49-56, wo er als Nr. 20 in der genealogischen Aufstellung angeführt ist, scheint er seine Brüder Czaslaus und Johannes früh ausgezahlt zu haben (ebd., S. 55). Ob die genealogischen Konstruktionen in dem genannten Werk immer zuverlässig sind, soll hier kein Gegenstand der Untersuchung sein. Ergänzend soll auf jeden Fall mitgeteilt werden, dass der Name Nickel Küchmeister offenbar auch von anderen Personen getragen wurde, so in Jauer, wo ein Schöffe

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Niclos Kochenmeister wiederholt genannt wird. Siehe CDS 35, S. 53 (1410), 55f. (1412). In einer Urkunde von 1413 erscheint Niclus Kochenmeister als Erbvogt und Landvogt zu Jauer (ebd., S. 56). 1418 und 1441 begegnet in Jauer ein Ratsmann mit diesem Namen. Siehe ferner CDSR I.B.1, S. 488; I.B.2, S. 92, 345. Im Jahr 1421 verpfändete Ludwig, Herzog zu Brieg, goldene Kleinodien an Hannus Küchenmeister vom Rabenstein, dessen Sohn Nickel und andere namentlich genannte Personen (Perg.-Urk., Schiebl. 31, Nr. 35; Regesta II, Nr. 2102). Ein Cochenmeister, der 1414 dem Orden entsagte, gehörte zum Hofgesinde Herzog Bernhards von Oppeln (OBA 2111). Nach den Angaben auf S. 87 im Soldbuch führte Nickel Küchmeister im Oktober 1410 31 Spieße und 2 Schützen. Danach verringerte sich die Anzahl der Spieße erheblich, bis er am 16. Januar 1411 das Ordensland mit 1 Spieß verließ. Sein namentlich nicht genannter Sohn blieb in Preußen zurück. 307. Küchmeister, [N.N.] (87) Kochmeystirs son Als Nickel Küchmeister am 16. Januar 1411 seinen Solddienst beendete, blieb sein namentlich nicht genannter Sohn mit 4 Spießen und 1 Schützen in Preußen zurück. Er verließ das Land erst am 6. Februar. Vgl. hierzu die Arbeit von Friedrich Küchenmeister, S. 56, Nr. 23. Näheres über diesen Söldner ist nicht bekannt. 308. Landky/Lantky (187, 199) Die beiden Söldner Landky/Lantky und Bankesky/Bankofsky wurden in der Schalcht bei Polnisch Krone am 10.10.1410 gefangengenommen. Nach den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616, in denen sie gemeinsam aufgeführt sind, erhielten sie vom Orden insgesamt 10 Mark als Unterstützung. Sie befinden sich in einer Reihe mit schlesischen Söldnern. 309. Landskron(e), Fritsche von (123) Landiskrone, Friczsche In der Literatur wird zwischen dem schlesischen Geschlecht Landskron (Landeskron, Landiskron u.ä.) und dem aus der Oberlausitz stammenden Geschlecht Landskrone unterschieden (siehe Blažek I, S. 59, und III, S. 94, ferner Kneschke 5, S. 377). Ersteres erscheint zuerst im Fürstentum Liegnitz im 13.–14. Jahrhundert sowohl in Diensten der Herzöge als auch begütert, später wurden auch in den Fürstentümern Schweidnitz, Jauer und Glogau Besitzungen erworben. Das oberlausitzische Geschlecht Landskrone ist urkundlich seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts genannt. Sein Hauptsitz war der Berg und die Burg gleichen Namens 5 km sw von Görlitz (Kr. Görlitz) mit mehreren dazu gehörenden Dörfern (Näheres bei Knothe, S. 328f., und von Boetticher, S. 116ff. Vgl. Jurek, S. 248f.). Ein Versuch, die im Soldbuch vorkommenden Söldner mit dem Namen Landiskrone etc. dem einen oder dem anderen der genannten Geschlechter zuzuordnen, soll hier nicht gemacht werden, zumal die Grenzen zwischen den beiden manchmal recht fließend erscheinen. Deshalb wird bei Nr. 309–318 (319) der Familienname pauschal



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„Landskron(e)“ geschrieben, obwohl eine genauere Zuschreibung in einigen Fällen möglich wäre. Bereits im Jahr 1398 kommt Herr Fritschin von der Landiscrone in den Görlitzer Ratsrechnungen vor (CDLS III, S. 274; vgl. ebd. S. 509 zum Jahr 1406). Wohl aus der Zeit um 1403 stammt ein undatierter Fehdebrief des Friczsche von der Landeskron, Ritter zu Schwarzwaldau (Kr. Landeshut, ca. 7 km wsw von Landeshut), gegen Markgraf Wilhelm von Meißen (CDSR I.B.II, Nr. 504, S. 345, Vorbemerkung). Nach einigen Jahren wechselte Schwarzwaldau den Besitzer. In einem am 16. Mai 1410 in Schweidnitz ausgestellten offenen Brief bekundete der Hauptmann der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer, Janke von Chotienitz, „dass für uns kommen ist Frau Anna, Herrn Fritzen Weibe von Landskron und Fritze ihr Sohn“. Sie hätten dem strengen Herrn Peter von Czedlitz, von Meyenwalde genannt, Ritter, sowie seinen Erben und Nachkommen Haus und Feste Schwarzwaldau mit allen Dörfern und anderem Zubehör „verreicht und in unsere Hände williglichen aufgelassen“. Daraufhin wurde der genannte Besitz von Janke von Chotienitz dem Herrn Peter von Czedlitz übergeben (von Czettritz und Neuhaus II, O.7, S. 312f.). Es kann vermutet werden, dass diese Transaktion im Mai 1410 durch den Tod des Ritters Fritze veranlasst worden ist. 1415 befand sich Fritsche (wohl der o.g. Sohn der Frau Anna) auf dem Konzil zu Konstanz (Pfotenhauer, S. 207 Anm. 34). In den Jahren 1414–1419 erscheint Fritsche von Landeskron (u.ä.) als Urkundenzeuge des Herzogs Ludwig von Brieg (CDS 9, S. 106, 111–116, 118) und 1421–1429 ebenso, nun allerdings als Her Fritsche von Landiscron (u.ä.). Siehe UB Liegnitz, S. 326, 330, 332, 366. Vgl. SS. rer. Siles.  VI, S. 98, zum Jahr 1430. Ob es sich bei dem Söldner Friczsche Landiskrone um den Vater oder um den gleichnamigen, in dem offenen Brief von 1410 erwähnten Sohn handelt, geht nicht hervor. Vermutlich ist es der Sohn, denn sonst hätte wohl im Soldbuch die bei einem Ritter zu erwartende Benennung „Herr“ nicht gefehlt. Nach den Angaben hatten Fritsche von Landskron(e), Konrad von Skal (in der Edition unrichtig: Stal) und Thomas Wolfgang anfänglich 12 Spieße. Ihr Solddienst begann in Crossen an der Oder am 6. November 1410. Nach dem Thorner Frieden verließen sie wieder Preußen. 310. Landskron(e), Gunzel von (71) Landiskrone, Gonczel Dieser Name wird erst spät in den Quellen angetroffen. In den Urkunden von Kamenz (Kr. Frankenstein) erscheinen Gunczel und Wylrich 1445 (Pfotenhauer, S. 207 Anm. 34). 1447 und 1449 ist Guntczel Landscron (Guntzel Landeskron) Urkundenzeuge in Brieg bzw. Ketzerdorf (CDS 9, S. 131, 133). Wegen des langen zeitlichen Abstands ist allerdings eine sichere Identifizierung mit dem Söldner Gunzel nicht möglich. Im Herbst 1410 befand sich dieser mit 1 Spieß und 2 Schützen in der Rotte des aus dem Fürstentum Schweidnitz stammenden Heinz von Ronau. Die Rotte verließ Preußen nach dem Thorner Frieden.

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311. Landskron(e), Hans von (105, 124, 134) Landiskrone, Hannus Die erste Erwähnung dieses Mitglieds des Oberlausitzer Geschlechts findet sich in den Görlitzer Ratsrechnungen für das Jahr 1391: Nuncius zu Hans Landiscrone (CDLS III, S. 184). Auch später wird er gelegentlich in den Quellen aufgeführt: 1415, 1426, 1430 und 1433. Nähere Angaben hierüber finden sich bei von Boetticher, S. 117. Der Solddienst des Hans von Landskrone für den Deutschen Orden begann am 16. Oktober 1410 in Crossen an der Oder. Er hatte 10 Spieße und 2 Schützen und befand sich unter den Söldnern, die der Großschäffer Georg von Wirsberg angeworben hatte. Die letzte Soldzahlung an diese Gruppe erfolgte am 5. Februar 1411 (Soldbuch, S. 124), aber der Name Hannus Landiskrone erscheint auch im Zusammenhang mit einer anderen Soldzahlung vom 10. Februar (ebd., S. 105), ohne dass eine Erklärung hierfür gegeben wird. 312. Landskron(e), Heinrich von (123f., 141) Landiskrone, Heynrich (vgl. Landiskroner, dy 48, 51) In den Urkunden der Stadt Brieg erscheint Heinrich Landiskron (Landscron u.ä.) in den Jahren 1419–1446 als Urkundenzeuge des Herzogs Ludwig von Brieg (CDS 9, S. 116, 119–121, 130f.). Im Liegnitzer Urkundenbuch findet sich 1423–1444 wiederholt ein Heinz Landiskron (u.ä.), so 1427 Hencze Landiscron zu Awsschaw (Ausche, Lkr. Liegnitz?) als Bürge (S. 351) und 1442 Heinricus Landiskrone als capitaneus in Liegnitz (S. 409). Siehe ferner ebd., S. 328, 374, 379, 380, 392, 399 und 413. Bei dem ebd., S. 210, im Jahr 1383 als Urkundenzeuge des Bischofs Wenzel von Breslau erwähnten Wäppner (armiger) Heinricus de Landiscrona mag es sich um den Heinz von Landiscron handeln, dessen Witwe Sophia 1403 einen jährlichen Zins auf ihr Vorwerk Obsendorf (Kr. Neumarkt) verkaufte (von Czettritz und Neuhaus II, B.24). Nach den Angaben im Soldbuch, S. 123f., befanden sich Heinrich und Wilrich Landiskrone ursprünglich in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz. Sie haben demnach nicht bei Tannenberg gekämpft, sondern sich zur Zeit der Schlacht in Konitz aufgehalten. Auf sie und ihre 4 Spieße bezieht sich der Ausdruck Dy Landiskroner im Soldbuch auf S. 48 und 51. Später, am 17. Dezember 1410, trennten sie sich, wobei die 4 Spieße bei Heinrich verblieben. Sein Solddienst endete mit der letzten Zahlung am 4. Februar 1411. Während ihres Aufenthaltes in Konitz Mitte Juli 1410 kauften Heinrich und Wilrich ein Kriegspferd, eynen hengist, für den der Orden 12 Mark auslegte (Soldbuch, S. 141). 313. Landskron(e), Knyte von, Herr (130) Landiskrone, her Knyte von Näheres über diesen Söldner wurde nicht ermittelt. Er trat zusammen mit Herrn Martin von Busewoy (Buswa) und Girbrecht von Schellendorf im Oktober 1410 in den Dienst des Ordens, denn es heißt im Soldbuch auf S. 130, dass sie einen Vorschuss und Sold bis zum 27. November vom Großschäffer, vom Prokurator und vom Münz-



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meister zu Thorn erhalten hatten. Ende Dezember erhielten sie Sold für 140 Spieße und 1 Schützen. Nach der letzten Zahlung am 5. Februar 1411 werden sie Preußen verlassen haben. 314. Landskron(e), Michel von (113) Landiskrone, Michel Nach den Angaben im Soldbuch begann der Dienst Michels für den Deutschen Orden am 19. Oktober 1410. Zwei Monate später nahm er letztmalig im eigenen Namen den Sold für 13 Spieße in Empfang und wechselte dann in die Rotte des Franz von Warnsdorff über. Näheres über ihn wurde nicht ermittelt. 315. Landskron(e), Nickel von (32) Landiskrone, Nickel Wohl identisch mit dem Nickel Landiskron, der in einer Urkunde vom 27. Januar 1418 als Zeuge des Herzogs Wenzel, des Herrn zu Crossen und Schwiebus, vorkommt und als herzoglicher Schreiber bezeichnet wird (CDS 24, S. 200f.). Am 10. April desselben Jahres sandte Wenzel in geheimer Mission an Hochmeister Michael Küchmeister seine heymelichen geswornes rotes, nemelich Hanns vonn Gebeylczhke und Nickil Landiskron (OBA 2706). 1423 erscheint Nickel nochmals als Urkundenzeuge des Herzogs (CDS 28, S. 62). Seinen Solddienst für den Deutschen Orden vollbrachte Nickel Landiskrone in der Rotte des Nickel von Kottwitz. Er hat demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielt er auf der Marienburg Sold für 5 Wochen und wohl auch die übliche Zehrung für die Rückreise, obwohl dieses nicht vermerkt ist. Angeblich hatte er 2 Spieße, aber die Höhe der Auszahlung deutet darauf hin, dass es sich statt dessen nur um 2 Schützen gehandelt hat. 316. Landskron(e), Wilrich von (123f., 141) Landiskrone, Wylrich 123 Wylrich 124 Landiskrone, Wilrich 141 (vgl. Landiskroner, dy 48, 51) Unter den im Treßlerbuch aufgeführten Ordenssöldnern des Jahres 1409 findet sich der Name Ulrich von Landiskrone, wobei freilich nicht mit Sicherheit behauptet werden kann, dass „Ulrich“ mit „Wilrich“ gleichzusetzen ist (Treßlerbuch, S. 563; vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 54). Er wird zusammen mit den Schlesiern Yserstryt, Otto Basse, Hincze von Glesen, Otto Supirsdorff und Hincze von Czirnen mit ihren gesellen genannt. Nach Pfotenhauer, S. 207 Anm. 34, erscheint ein Mitglied des Geschlechts mit dem Vornamen Wilrich im Brieger Lehnregister, Fol. 18b, im Jahr 1408, und 1445 finden sich Gunczel und Wylrich in einer Kamenzer Urkunde Nr. 299. Wilrich ist als Erbherr zu Döbern (Lkr. Brieg bzw. Lkr. Oppeln) und „Otthaczky“ (Ottag, Kr. Ohlau?) im Jahr 1454 belegt (CDS 9, S. 137). Wilrich von Landskron(e) ist zusammen mit Heinrich von Landskron(e) in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz nach Preußen gekommen. Siehe Näheres unter

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Heinrich von Landskron(e). Als sie sich am 17. Dezember 1410 trennten, begab sich Wilrich zu Herrn Frantzke von Warnsdorf. 317. Landskron(e), [N.N.] von (141) Landiskrone Da sich dieser Söldner zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz in Konitz befunden hat, ist zu vermuten, dass es sich entweder um Heinrich oder Wilrich von Landskron(e) handelt. 318. Landskron(e), [N.N.] von (159) Landescrone Bei diesem Mitglied des Geschlechts ist der Vorname ebenfalls nicht angegeben. Er gehörte zu denjenigen Ordenssöldnern, die vom Komtur von Schlochau im Januar 1411 für zwei Monate Sold und Zehrung aus dem Lande erhalten hatten und deren Namen dem Hochmeister mitgeteilt wurden, damit sie nicht in betrügerischer Absicht weitere Soldforderungen stellen konnten. Es muß offen bleiben, um wen es sich gehandelt hat. Bekannt ist nur, dass ihm lediglich 1 Spieß gehörte. 319. Landskroner, die (48, 51) Landiskroner, dy Gemeint sind Heinrich und Wilrich von Landskron(e). Sie hatten zusammen 4 Spieße. Bei zwei Soldzahlungen im Herbst 1410 wurden sie lediglich als „die Landskroner“ bezeichnet. 320. Lange Hans (158) Vermutlich ist der Lange Hans auszuschließen, der um 1410 in der Neumark nachgewiesen werden kann, und dem zehn Netze gestohlen worden waren (OBA 1445). Dasselbe gilt für die Mitglieder der Familie Langehannus (CDLS III u. II) und Langehans (CDS 32). Am wahrscheinlichsten ist die Deutung, dass es sich um ein Mitglied des Geschlechts von Köckritz handelt. Im Jahr 1434 richteten Alysch von Kokericz, Alexius, Curd, Nickel, Lange Hans, Poppe, Cleyne Henrich, gevettern von Kokericz eine Bitte an den Hochmeister, Quartschen an den Johannitermeister Balthasar von Schlieben zurückzugeben (OBA 6882). Der Mitunterzeichner Lange Hans könnte vielleicht der Söldner von 1410 gewesen sein. Er hatte 1 Schützen und gehörte zu den Söldnern, die im Januar 1411 vom Komtur von Schlochau dem Hochmeister gemeldet wurden, weil sie bereits Sold und Zehrung erhalten hatten. Dadurch sollte ein Doppelbezahlung vermieden werden. 321. Langenau, Hans von (63) Langenaw, Hannus Das Stammhaus des schlesischen Adelsgeschlechts Langenau war das gleichnamige Gut unweit Löwenberg (Kr. Löwenberg) (Blažek I, S. 59, und Kneschke 5, S. 386f., mit weiterführenden Literaturangaben). Der Stamm breitete sich namentlich aus den Häusern Groß-Wandritsch im Liegnitzischen und Groß-Strentz im Wohlau-



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schen aus. Vom letzteren Haus wird zuerst Hans von Langenau genannt (Kneschke, ebd.). Hans von Langenau erscheint 1405 als Urkundenzeuge in Breslau (Pfotenhauer, S. 207 Anm. 35) und 1409, 1411 und 1414 in Liegnitz (Liegnitzer UB, S. 283, 290, 297f., 300, 302). In einer Urkunde vom 15. März 1414 bezeichnet ihn Herzog Ludwig, Herr zum Brieg und Verweser zu Liegnitz, als den erbare(n) und woltuchtige(n) Hannos von Langnaw, unser marschalk (ebd., S. 297). 1413 begleitete er den Herzog zum Konzil nach Konstanz (vgl. Pfotenhauer und Kneschke). Beziehungen zum Deutschen Orden bestanden spätestens seit dem Jahr 1409. Am 27. November jenes Jahres stellten Bischof Wenzel von Breslau und Liegnitz, Herzog Bolko von Münsterberg, Herzog Konrad von Oels und andere schlesische Fürsten einen Kredenzbrief aus, der sich an die Ordenskomture Werner von Tettingen und Albrecht von Schwarzburg richtete und sich auf Hans von Langenau bezog: Wir senden czu euch den woltochtigen Hannus von Langenow in unser botschaft und geschefte, ... (OBA 1174). Eine Unsicherheit bei der Identifizierung stellt die Tatsache dar, dass es ein Geschlecht von Langen gegeben hat, dessen Mitglieder auch „Langenauer“ genannt wurden. So gab es einen Hans auf Pretschen und einen Heinrich oder Heinze auf Leuthen; siehe dazu das Register zu CDLS II. In einem Verzeichnis des Herzogs Hans von Sagan über Anhänger derer von Hackeborn (Hakeborn), die ihm Schaden zugefügt hätten, werden u.a. auch die Langenawer Jone und Hentze, Hanns erwähnt (CDLS II, S. 451). Das Verzeichnis stammt aus dem Jahr 1427. Der Söldner Hannus Langenaw hatte im Oktober 1410 2 Spieße in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz. Näheres über seine Dienstzeit ist nicht bekannt. Deshalb kann auch nicht festgestellt werden, ob er an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat oder nicht. Auf S. 31 im Soldbuch begegnet ein Söldner Langenaw, der bei Tannenberg in der Rotte des Nickel von Kottwitz gekämpft hat und nach der Schlacht „von Cuncze Kottewicz wegen“ Sold für 4 Spieße und 1 Schützen in Empfang genommen hat. Er kann mit Hans von Langenau identisch sein, Beweise dafür gibt es aber nicht. Es dürfte sich jedenfalls nicht um Heinz von Langenau handeln, der als Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz bezeichnet wird. 322. Langenau, Heinz von (184, 194) Langenaw, Heyncze 184 Langenaw, Hincze 194 Dieser Söldner hat als Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz bei Tannenberg gekämpft und ist dabei gefangengenommen worden. In der Gefangenschaft erhielt er 10 Mark Unterstützung vom Orden. Ob er mit dem Langenawer Heinz auf Leuthen identisch ist, muß dahingestellt bleiben. Siehe dazu unter Hans von Langenau. 323. Langenau, [N.N.] von (31) Langenaw Möglicherweise identisch mit Hans von Langenau; siehe diesen.

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324. Langenfelt (63) Vermutlich handelt es sich um ein Mitglied eines der Geschlechter Lengefeld oder Lengenfeld. Von Mülverstedt unterscheidet zwischen zwei Geschlechtern Lengefeld in Thüringen (Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 97). Siehe dazu auch Kneschke  5, S.  458f., und Adelslexikon VII, S. 269, wonach das Geschlecht thüringischer (schwarzburgischer) Uradel ist, der 1137 urkundlich zuerst erscheint und dessen Stammreihe 1273 beginnt. Vgl. Jurek, S. 322. Viele Namen finden sich in CDSR I.B.1–3. In Bayern gab es ein Geschlecht Lengenfeld und ein anderes Lengenfelder, die bereits im 14. Jahrhundert belegt sind (Seyler, Abgest. Bayerischer Adel I, S. 158). Verschiedene Ortschaften Langenfeld wird es freilich auch gegeben haben, so dass nähere Schlüsse nicht möglich sind. Langenfelt hat unter Herrn Hans von Kittlitz mit 2 Spießen gedient, wie aus einer Soldzahlung am 17. Oktober 1410 hervorgeht. Der Beginn seiner Dienstzeit steht nicht fest, dagegen wird man behaupten können, daß sie am 30. Januar 1411 endete. 325. Lazan, Heinz von (136) Lasen, Heyncze vom Das Adelsgeschlecht Lazan (später: Bechinie von Lažan) ist die böhmische Hauptlinie des Geschlechts von Seydlitz, die sich in der Mitte des 14. Jahrhunderts von der Hauptlinie Schönfeld abzweigte. Näheres dazu bei von Seydlitz und Kurzbach, Beiträge, [1.], S. 5, ferner Adelslexikon I, S. 270 (unter Bechinie von Lažan), mit Literaturhinweisen. Nach einer in Schweidnitz ausgestellten Urkunde von 1408 waren Thamme, Heinrich, Heinz und Heinz Rabe von Lazan Brüder (siehe von Seydlitz und Kurzbach, Beiträge II, S. 25). Sie sind urkundlich vielfach belegt. Wegen der Namensähnlichkeit muß u.a. zwischen Heinrich und Heinz unterschieden werden. König Wenzel von Böhmen nennt Heinrich in einer Urkunde vom 18. Juli 1409 unserer camerer (CDS 11, S. 165). Er erscheint in einem Bericht des Deutschen Ordens vom Prager Hof vom 13. Dezember desselben Jahres (OBA 1181). In einem Schuldbrief des Königsberger Großschäffers Georg von Wirsberg vom 5. Oktober 1410 wird er ebenfalls als Oberster Kämmerer des Königs bezeichnet (OBA 1345), und jedenfalls 1414–1420 war er Hauptmann zu Breslau. Wir Heinrich vom Lazan, von kuniglicher gewalt von Behemen houptman zu Breslaw, heißt es in einer Urkunde vom 31. Mai 1419 (Perg.-Urk., Schiebl. 32, Nr. 3; Regesta II, Nr. 1958. Siehe auch OBA 2826). Er ist wohl identisch mit dem Heinrich vom Lasen genant Leffel, der in OBA 2672 vom 8. Februar 1418 erwähnt wird. Siehe ferner OBA 1651 (1412, Jan. 25) und OF 6, S. 217 (1413, April 16). Weitere Belege finden sich in CDS 11, S. 167–171 (Dez. 1414), in den Regesta Imperii XI und in der oben genannten Arbeit von von Seydlitz und Kurzbach. Heinrichs Bruder Heinz – der im Soldbuch vorkommende Heyncze vom Lasen – wird in einem Bericht vom 20. März 1412 über Verhandlungen mit dem König von Böhmen erwähnt (OBA 1674). Am 8. August 1415 ersuchte ihn der Hochmeister, für die Freilassung des von Gotsche von Zedlitz gefangenen Heinrich von der Merse zu wirken (OF 8, S. 235f., hier nach Fb. 66, S. 27). Belege aus den Jahren 1416–1420



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finden sich u.a. bei von Czettritz und Neuhaus II, F.24, A.43, E.55, E.56, und in CDS 4, S. 15; 6, S. 36; 11, S. 177f.; 27, S. 71; 35, S. 61f. Die oben genannte Arbeit von von Seydlitz und Kurzbach gibt in der genealogischen Tafel nach S. 50 eine kurze Biographie mit den wichtigsten Daten während des Zeitraumes 1395–1427. Im Jahr 1400 war Heinz Burggraf zu Auras (Kr. Wohlau) und 1417–1419 Landeshauptmann zu Schweidnitz-Jauer (CDS 27, S. 71). – Sein Bruder Heinz von Lazan, Rabe genannt, war 1418 Unterhauptmann von Schweidnitz-Jauer (ebd.). Nach den Angaben des Soldbuchs trat Heinz von Lazan am 16. Oktober 1410 in den Dienst des Ordens und gehörte demnach zu den von Georg von Wirsberg angeworbenen Söldnern. Er hatte zunächst 30 Spieße und 2 Schützen, zu denen am 25. Dezember 4 Spieße des Nickel von der Stertz hinzukamen. Am 5. Februar 1411 verließen sie Preußen. 326. Lazan, Kunze von (152) Lasen, Contze vom Von den unter Heinz von Lazan genannten vier Brüdern war Thamme der älteste. Sein Sohn hieß Kunze, und es kann angenommen werden, dass es sich dabei um den Ordenssöldner handelt. 1408 waren Thamme, Kunze und Heinz Tutoren der Margarethe, geb. von der Stertz und Frau des Gunzel von Schweinichen (von Seydlitz und Kurzbach, Beiträge II, S. 25). 1409 verkauften „der tüchtige“ Thamme vom Lazan und sein Sohn Kunze dem Landeshauptmann Janko von Chotienitz das Gut Protschkenhain im Lkr. Schweidnitz (ebd., S. 26). Kunze wird im Soldbuch selbst nicht namentlich erwähnt, wohl aber in einem Brief des Hauskomturs von Schlochau an den Hochmeisterstatthalter Heinrich von Plauen vom 18. Oktober 1410. Aus den dortigen Angaben kann man schließen, dass sich Kunze in der großen Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau befunden hat. Er gehörte somit zu den Söldnern, die nach der Schlacht bei Tannenberg von Konitz nach der Marienburg geschickt wurden, um die Hauptburg des Ordens zu verteidigen. Über die Anzahl der eigenen Spieße des Kunze von Lazan wird nichts ausgesagt. 327. Lederer, Sigmund (47, 50, 52) Lederer, Segemunt Man wird wohl davon ausgehen können, dass es sich um einen Söldner bürgerlicher Herkunft handelt, denn ein Adelsgeschlecht mit diesem Namen wurde für das 15. Jahrhundert nicht belegt. Vgl. hierzu Kneschke 5, S. 431f. Ein Andreas Lederer war 1352 Bürger zu Chemnitz (CDSR I, 5, S. 14), ein Martin Lederer war 1412 Richter zu Leuthen (UB Glatz, S. 49), und während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gab es viele Personen mit diesem Namen auf Eckersdorf (Kr. Sagan): Andreas, Hans, Lorenz, Matthias, Merten und Peter, um nur die männlichen zu erwähnen (siehe CDS 32, S. 151, Register). Sigmund Lederer muß also nicht Österreicher gewesen sein, wie von Voigt, Namen-Codex, S. 121, vermutet. Sigmund Lederer hatte 5 Spieße in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau und befand sich demnach zur Zeit der Schlacht bei Tannen-

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berg in Konitz. Sein Solddienst endete am 15. November 1410, als er Preußen verließ. 328. Leisnig, Sigmund von (64f.) Lysenig, Segemunt 64 Lysenik, Segemunt 65 Lysenik, 65 Die Burggrafen von Leisnig waren ein meißnisches Adelsgeschlecht, das urkundlich sehr früh in Erscheinung getreten und 1538 ausgestorben ist. Von ihnen zu unterscheiden sind zwei Geschlechter niederen Adels, die früher in Sachsen sesshaft gewesen sind (im 15.–16. Jahrhundert erloschen) und von G. A. von Mülverstedt als „Leisnig I“ und „Leisnig II“ bezeichnet werden (ders., Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 97). Sie dürften „als Burgmannen der Edelherren von Leisnig zu diesen im Verhältnis gestanden und den Namen von der Stammburg derselben entlehnt haben“ (ebd.). Dazu auch Kneschke 5, S. 452f., und Knothe, S. 334. Sigmund von Leisnig dürfte dem zuerst genannten Geschlecht angehört haben, denn er nahm am 5. September 1410 Sold für nicht weniger als 32 Spieße und 1  Schützen entgegen. Es waren Söldner aus der Rotte des Herrn Heinz von Borsnitz, die an der Schlacht bei Tannenberg und der anschließenden Verteidigung der Marienburg teilgenommen hatten. Wie aus den Angaben auf S. 65 des Soldbuchs hervorgeht, handelte es sich dabei allerdings nicht um Spieße, die ausschließlich ihm gehörten. Am 3. Oktober verließen Sigmund von Leisnig und Hannus Globczaw Preußen mit 3 Spießen und 2 Schützen, für die sie Zehrung für 3 Wochen erhalten hatten. Der Name Sigmunds wurde in den durchgesehenen Quellen nicht angetroffen, dagegen finden sich viele andere Mitglieder des Geschlechts bzw. der Geschlechter in CDSR I.B.1–3 und II, 3–6. 329. Les, Vincencius (55) Wohl ein Mitglied des Nürnberger „ehrbaren Geschlechts“ Les (vgl. Jäger-Sunstenau, General-Index). Denkbar ist vielleicht auch, dass es sich um das seit dem 15. Jahrhundert erwähnte schlesische Adelsgeschlecht Lest handelt. Es war vor allem in den niederschlesischen Fürstentümern Glogau und Jauer begütert (Blažek I, S. 61). Dieser Söldner war Geselle des Herrn Georg von Czettritz und befand sich demnach in Konitz, als die Schlacht bei Tannenberg stattfand. Als Georg von Czettritz am 10. Dezember 1410 Preußen verließ, wechselten einige seiner Gesellen zu Herrn Czenke von Borsnitz über, unter ihnen auch Vincencius Les mit 1 Spieß. Sein Solddienst endete am 30. Januar 1411. 330. Leschke, Lorenz von (84f.) Leske, Lorencz 84 Leske, Lorincz 85 Dieses schlesische Geschlecht (auch Leschitz u.ä. genannt) dürfte polnischen Ursprungs sein und zur Wappenfamilie (herb) Leszczyc oder Bróg gehören. Von 1500



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bis 1606 war es im Besitz von Schwentroschine im Kr. Militsch (Kneschke 5, S. 480, mit Literaturhinweisen, und Blažek II, S. 73). Lorenz von Leschke diente mit 4 Spießen und 2 Schützen in der Meißner Rotte bis zum 7. Oktober 1410, als er mit Zehrung für 3 Wochen Preußen verließ. Er wird demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben (vgl. die Angaben unter beispielsweise Jon von Köckritz). Am 7. Oktober nahm er auch den Sold für 2 Spieße des Bernhard von Bolberitz in Vertretung entgegen. 331. Leuthen, Sieghard von (30) Luten, Seghart von Adliger aus der Niederlausitz. In einer 1394 in Beeskow ausgestellten Urkunde vereinbarten die Bevollmächtigten des Hans von Biberstein, unter ihnen Segehard von Leuthen (LÕten), mit den Bevollmächtigten des Herzogs Swantibor von PommernStettin die näheren Bedingungen für den Verkauf von Beeskow und Storkow (Lehmann, Urkundeninventar, Nr. 1034, S. 394f.). Es gab mehrere Ortschaften mit dem Namen Leuthen, u.a. in den Kreisen Lübben und Sorau (Lehmann ebd., Register, S. 456), im Kreis Sagan (CDS 32, S. 151) und im Kreis Neumarkt (CDS 35, S. 310). Bei Riedel, Namenverzeichnis 2, findet sich ein Dorf dieses Namens bei Cottbus: ein Albrecht von Leuthen wird 1426 dort erwähnt (ebd.). Sieghard von Leuthen und Tycze Wirtenhayn empfingen am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 13 Spieße und 1 Schützen. Sie waren in der Rotte des Nickel von Kottwitz nach Preußen gekommen und hatten bei Tannenberg gekämpft. Sie dürften nach der Soldauszahlung das Land verlassen haben, denn ihre Namen kommen nicht an anderer Stelle im Soldbuch vor. 332. Libák [von Radovesic, N.N.], Herr (183, 193) her Lybak 183 her Lybach 193 Ein nach Štĕpán, S. 10, vermutlich „osttschechischer“ Adliger. Das Wappen bringt Gf. Meraviglia-Crivelli, S. 207. In den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 ist Herr Libák als Böhme aufgeführt. Er wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt während der Gefangenschaft 10 Mark als Unterstützung vom Deutschen Orden. 333. Lichtenauwer, Wolff von (127) Das alte schwäbische und bayerische Adelsgeschlecht Lichtenau kam besonders im Hochstift Augsburg vor, wie bei Kneschke 5, S. 508, dargestellt. Ein Doktor Johann Lichtenauwer erhielt 1580 von Kaiser Rudolf II. Nobilitation und das Recht, sich „von Lichtenau“ zu schreiben. Wahrscheinlich war er ein unechter Sproß des alten Hauses Lichtenau (Seyler, Abgest. Bayerischer Adel II, S. 118). Vielleicht verhält es sich im Fall des Ordenssöldners Wolff von Lichtenauwer ähnlich. Erwähnt werden soll aber auch die Ortschaft Lichtenau im Kr. Lauban in Schlesien. Drei Träger dieses Namens, unter ihnen ein Komtur Benisch von Lichtenau, werden in einer Brieger Urkunde von 1371 genannt (CDS 9, Nr. 310). 1423 und 1437 begegnet uns in eben-

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falls schlesischen Urkunden der Name Paul von Lichtenau (CDS 2, S. 187; 6, Nr. 195, hier S. 59). Wolff von Lichtenauwer hatte 4 Spieße, für die der Solddienst am 1. November 1410 in Frankfurt an der Oder begann. In Preußen blieb er bis zum 31. Januar 1411, als er mit Zehrung für 2 Wochen wieder nach Hause zog. 334. Lichtenberg, Hans von (180, 190) Lichtenberg, Hannus 180 Lichtemberg, Hannus 190 Thüringischer Uradel, der 1218 urkundlich auftritt und dessen Stammreihe mit Maximus von Lichtenberg 1398 beginnt (Adelslexikon VII, S. 340, mit weiteren Literaturhinweisen). Siehe u.a. Kneschke 5, S. 510: „Eins der ältesten und ansehnlichsten thüringischen und fränkischen Rittergeschlechter, aus welchem Heinrich von Lichtenberg 1405 seinen Landesherren, den Markgrafen Friedrich und Wilhelm zu Meißen, Fehdebriefe sendete“. Ein Hans von Lichtenberg, auch Lichtemberg genannt, erscheint in den Urkunden der Markgrafen von Meißen 1392–1399 (CDSR I.B.1, S. 510, 512, 516; I.B.2, S. 184). Erwähnenswert ist auch eine Brieger Urkunde vom 26. August 1419, in dem Hans Lichtenberg als Käufer eines jährlichen Zinses auf Besitzungen in Neudorf vorkommt (CDS 9, Nr. 824). In den Regesta Imperii XI begegnen in den Jahren 1414 und 1418 die Brüder Ludwig und Johann von Lichtenberg (Nr. 1103, 3321). Vgl. OBA 1847. Die sehr knappen Angaben über Hannus Lichtenberg in den Gefangenenverzeichnissen erlauben keine näheren Schlussfolgerungen. Es geht lediglich hervor, dass Hans auf der Ordensburg Brandenburg von den Gegnern des Ordens gefangengehalten wurde und vom Orden 4 Mark Unterstützung erhielt. 335. Liebenau, Heinz von (26) Lybenaw, Heyncze Neben einem alten Meißner Adelsgeschlecht dieses Namens gab es im 15. Jahrhundert auch eine Familie von Liebenau, die in Schlesien begütert war. Siehe beispielsweise Kneschke 5, S. 516f. (vgl. Sinapius II, S. 780). So war ein Jost Libenaw Urkundenzeuge in Liegnitz 1409 (UB Liegnitz, S. 285) und Petzko de Liebenow, Miles, ist 1437 als Ritter am Hof des Herzogs Bolko zu Münsterberg belegt (Kneschke und Sinapius wie oben). Heinz von Liebenau wird diesem schlesischen Geschlecht zuzurechnen sein. Er diente in der Rotte des Nickel von Kottwitz zusammen mit u.a. Tyle von Abschatz (siehe diese beiden) und hat bei Tannenberg gekämpft. Da er nur einmal namentlich im Soldbuch vorkommt, lässt sich nichts Näheres über seinen Solddienst ab August 1410 aussagen. 336. Limbach, [N.N.] von (86) Lympach Es hat drei verschiedene Adelsgeschlechter Limbach bzw. Limpach gegeben: ein österreichisches, ein rheinländisches und ein meißnisches (Kneschke 5, S. 540, vgl.



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Jurek, S. 250). Da der Söldner Lympach mit 1 Spieß in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. diente, liegt die Vermutung nahe, daß er eben dem Geschlecht aus Meißen und nicht dem aus Österreich angehörte, obwohl der Name mit „p“ und nicht mit „b” geschrieben ist. Als Stammsitz jenes Geschlechts wird das Dorf Limbach unweit Chemnitz angenommen. Viele Mitglieder finden sich in CDSR II, 3, 4, 15, wobei vor allem im letztgenannten Band etliche aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts aufgeführt sind. Am 7. Oktober 1410 verließen Limbach und viele andere Söldner aus der Meißner Rotte Preußen mit Zehrung für 3 Wochen. 337. List, Heinrich von (86, 184, 195) List, Heynrich 86 List, her Heinrich 184 Lyst, Hinrich 195 Niederlausitzer Uradel, der 1299 urkundlich zuerst erscheint und dessen Stammreihe mit Christoph List, 1492 auf Kahsel, Kr. Cottbus, beginnt (Adelslexikon VII, S. 418). Siehe ferner Kneschke 5, S. 580, von Hefner u.a.m., Der blühende Adel, S. 242, und Jurek, S. 250f. Namen von Mitgliedern des Geschlechts finden sich vor allem in CDSR I.B.1-3 und II.6, ferner in CDLS II und in Lehmann, Urkundeninventar. Der Ordenssöldner Heinrich von List dürfte mit dem 1413 urkundlich belegten, gleichnamigen Vogt zu Arnshaugk (Neustadt Orla, Kr. Gera) identisch sein. Am 16. Oktober jenes Jahres erscheint er als Urkundenzeuge Markgraf Wilhelms II. von Meißen (CDSR I.B.3, S. 495. Siehe auch ebd. S. 130, 489 und 514 zu den Jahren 1408–1410, 1412 und 1418). In den zwanziger Jahren des 15. Jahrhunderts kommt Heinrich wiederholt in Görlitzer Quellen vor. So waren er und Nickel von Gersdorff 1428 Söldnerführer im Dienst der Stadt Görlitz mit 18 Pferden. Ein Verzeichnis der Soldzahlungen an sie ist erhalten geblieben (siehe CDLS II, 1, S. 588), ebenso eine Liste der Görlitzer Hilfstruppen gegen die Hussiten bei Bunzlau (ebd., S. 596f.). Vgl. hierzu SS. rer. Siles. VI, S. 57f. Als Deutschordenssöldner im Jahr 1410 diente Heinrich von List in der Meißner Rotte, die nach Angaben des Soldbuches (S. 43f.) in der Schlacht bei Tannenberg gekämpft hat. Ab dem 12. August hatten die Mysener 142 Spieße und 2 Schützen (ebd., S. 83), davon Heinrich 1 Spieß und 1 Schützen (ebd., S. 86). Er war bei Tannenberg gefangengenommen, jedoch offenbar „auf Wiederstellung“ freigelassen worden, denn er konnte am 7. Oktober zusammen mit anderen Söldnern aus der Meißner Rotte nach Hause ziehen. Während der Gefangenschaft erhielt er 3 Mark als Unterstützung vom Orden (ebd., S. 184, 195). 338. Lockaw, Dirke (63, 75) Ob Lockaw eine Schreibvariante von Logaw ist, und es sich somit um das Geschlecht von Logau handelt, wie Pfotenhauer behauptet (S. 207), soll dahingestellt bleiben. Vgl. Jäger-Sunstenau, General-Index, S. 348f. In Betracht kämen wohl auch Lochau und Luckau (s. dazu Voigt, Namen-Codex, S. 121 und 128). Die Geschlechter von der Lochau und Lochow behandelt von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen.

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Dirke Lockaw befand sich zunächst in der Rotte des Herrn Friedrich von Blankenstein, woraus vermutet werden kann, dass er aus dem Fürstentum Oels in Schlesien stammte. An der Schlacht bei Tannenberg hat er nicht teilgenommen (siehe unter Friedrich von Blankenstein). Am 8. Oktober 1410 erhielten er und Andreas von Kreckwitz für ½ Monat Zehrung für 3 Spieße, worauf er sich mit 1 Spieß und 1 Schützen zur Rotte des Herrn Hans von Kittlitz begab. Er dürfte bis Ende Januar 1411 in dieser Rotte geblieben sein. 339. Lockaw, Heynrich (29, 81, 115, 144) Nach der Angabe auf S. 144 war Heynrich Lockaw Diener eines Herrn von Biberstein und kam somit aus der Lausitz. Da er am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte des Nickel von Kottwitz erhielt, hat er an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Anfang Oktober schloss er sich anderen Söldnern an (Hannus Trenhoff, Peter Hennenberg, Hannus Behme und Peter von Sperling) und am 24. Dezember zogen sie mit 12 Spießen und 2 Schützen zu Wolfhart von Rachenau. Bei einem nicht näher bekannten Zeitpunkt hat dann Heinrich Preußen verlassen, um weitere Söldner zu holen. Er erreichte das Ordensland wieder mit 40 Pferden erst als der Friede bereits geschlossen war und erhielt deshalb nur eine geringe Abfindung vom Orden. Sie entsprach lediglich dem Sold für eine Woche. Bei dem Herrn von Biberstein dürfte es sich um Wenzel von Biberstein, dem Herrn zu Sorau und Beeskow, gehandelt haben. Erhalten geblieben ist ein am 3. Juni in Forst in der Niederlausitz geschriebener Brief, der wohl im Jahr 1410 ausgestellt wurde und in dem Wenzel dem Hochmeister Ulrich von Jungingen Kriegsvolk anbietet. Es heißt darin, daz in unser lande art gemeyne rede geheth, wy ir euch bewerbin lisset umme luthe czu awirm krige und gescheffte. Were awirn genodin dorumme icht, ich hoffte, euch guthe und gehorsamme luthe dorczu czu furen, mit den ich euch, ab goth will, eynen dank abedinen welde, daz denselbin so vyl geschege, alze ir andirn rittern und knechtin tetit. Waz awirn genodin hirumme ist czu synne, bitthe ich eyne genedige vorschrebene antwert mit desim bathin, daz ich mich dornoch habe czu richten (OBA 1292). Ob es sich bei dem genannten Boten um Heynrich Lockaw gehandelt hat? Wir wissen es nicht, denn weitere Angaben sind nicht überliefert. 340. Lockaw, Opitz von (28, 80) Lockaw, Opecz 28, 80 Opecz 28, 80 Lockaw, Opocz 80 Erhielt am 20. Juli auf der Marienburg zusammen mit Heinrich von Tschetschke Sold für 5 Spieße und 2 Schützen in der Rotte des Nickel von Kottwitz sowie eine Ehrung für Schaden, den sie in der Schlacht bei Tannenberg erlitten hatten. Im September und Oktober war er „selbständig“ mit 3 Spießen, im November und Dezember hatte er 9 Spieße zusammen mit Peter Fogeler. Mit 5 Spießen und 2 Schützen blieb er dann in Preußen bis nach dem Abschluss des Thorner Friedens. In einem undatierten Brief (OBA 28892), der mit Hilfe des Wasserzeichens auf das Jahr 1418 datiert werden kann, wird auf einen Rechtsstreit Bezug genommen, in dem Hannos Kompnauw und Opetcz Lockouw verwickelt waren.



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341. Loeben, Hans von (I) (85) Lubyn, Hannus von Bei diesem Geschlecht handelt es sich um Uradel mit dem wahrscheinlichen Stammsitz Loeben, eine Gründung niederländischer Kolonisten, nördlich von Torgau. Vgl. dazu die Namensähnlichkeit Löwen-Loeben. Während ein vermutlich älterer Stamm in der Heimat angesessen blieb, wanderte ein jüngerer Stamm nach der Niederlausitz und nach Schlesien. Der Zusammenhang zwischen ihnen steht nicht fest. Siehe GHdA 87, 1985, S. 169f., und Adelslexikon VIII, S. 5ff., beide mit Literaturhinweisen. Ausführlich vor allem: von Loeben. Wertvolle Regesten und genealogische Tafeln bei von Mansberg, Erbarmanschaft IV, S. 227-274, und [V] Stammtafeln, Tafel 61 u. 62. Vgl. Jurek, S. 251. Die Angaben im Soldbuch und in den Gefangenenverzeichnissen liefern keinen Beweis dafür, dass es sich bei dem mehrfach vorkommenden Namen Hans von Loeben um ein und dieselbe Person handelt. Sie zeugen eher davon, dass es drei Personen sind. Diese Annahme wird nicht von der genealogischen Forschung widerlegt, denn von der Linie des Geschlechts im Fürstentum Sachsen und in der Herrschaft Cottbus kommen vier Personen in Betracht, außerdem von der Linie im Land Crossen und Sternberg eine und von dem schlesischen Stamm im Fürstentum Glogau eine weitere. Einzelheiten finden sich in der genannten Arbeit von von Mansfeld, vor allem Tafel 61 in Bd. V. Ein Hannus von Lobin aus Oels entsagte dem Orden 1414 (OBA 2111). Hannus von Lubyn diente mit 2 Spießen und 1 Schützen in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m., die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Im Zusammenhang mit einer Auszahlung von Sold und einer Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise am 7. Oktober 1410 erscheint u.a. auch sein Name. Offenbar hat er anschließend Preußen verlassen. Vgl. Heinrich von Loeben. 342. Loeben, Hans von (II) (185, 196) Lobin, Hannus von 185 Lobel, Hannus von 196 Dieser Hans von Loeben gehörte zum Hofgesinde König Sigmunds von Ungarn und wurde in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen. Während der Gefangenschaft erhielt er vom Deutschen Orden zunächst 25 und später 10 Mark, dann 135 Gulden (Hs. B) vor seine schaden und schließlich weitere 20 Gulden. Möglicherweise handelt es sich um Hans den Jüngeren von Loeben in der Pflege Mühlberg, denn dieser hatte einen Bruder Nickel auf Dölsdorf (Kr. Bitterfeld) und ein Nickel wird zusammen mit Hans in den beiden Gefangenenverzeichnissen aufgeführt. Dort finden sich auch Angaben über 6 Gesellen Lobens oder Lobels, von denen 2 gefangengenommen und schwer verwundet waren. Ob es Gesellen von Hans oder Nickel waren, geht nicht hervor. Siehe unter Nickel. 343. Loeben, Hans von (III) (130, 159) Lobin, Hannus von 130 Lobin, Hans von 159 Ein weiterer Hans von Loeben ist mit 2 Spießen in der Söldnertruppe des Herrn Heinrich von Sebin am 16. Oktober 1410 in Crossen an der Oder in den Dienst des

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Ordens getreten. Ab dem 8. Januar 1411 war er selbständig. Die letzte Soldzahlung, bei der er auch für 2 Wochen Zehrung erhielt, erfolgte am 5. Februar 1411. Vielleicht darf man ihn mit dem Hans von Loeben identifizieren, der in dem Brief des Komturs von Schlochau an den Hochmeister vom Januar 1411 erwähnt wird (Soldbuch, S. 159). Allerdings ist nun von lediglich 1 Spieß und 1 Schützen die Rede. 344. Loeben, Hans Nymand von, Herr (185) her Nymand von Loben Ritter Hans von Loeben, genannt Nymand, ist von 1403 bis 1429 urkundlich belegt. Er starb 1430. Wie sein Bruder Peter, Schweinichen genannt, nahm er am Krieg 1410 auf Seiten des Deutschen Ordens teil. Die beiden waren auf Tammendorf (Kr. Crossen), etwa 15 km nordwestlich von Crossen, gesessen, und gehörten dem Niederlausitzer Stamm an. Herr Nymand war brandenburgischer Rat. Siehe die Regesten bei von Mansberg, Bd. IV, S. 246f., und Stammtafel 61 in Bd. V. Ebenso wie viele andere Adlige, die zum Hofgesinde von Sigmund von Ungarn gehörten, darunter auch einige aus dem Geschlecht von Loeben, wurde Ritter Hans Nymand von Loeben am 10. Oktober 1410 bei Polnisch Krone von den Polen gefangengenommen. Während ihn die Handschrift B des Gefangenenverzeichnisses nicht erwähnt, führt ihn die Handschrift A auf. Demnach erhielt er vom Orden zunächst 25 Mark, danach 100 Nobeln und 15 Scot preußisches Geld vor seine schaden. Schließlich bekam er noch 30 Gulden. Nähere Angaben finden sich nicht. Dagegen erfahren wir in einem Brief des (stellvertretenden?) Komturs von Schlochau an Heinrich von Plauen vom 5. Oktober 1410, dass u.a. her Nymand von LoÕben einen Tag vorher einen Erkundigungsritt nach Polen unternommen hat. Es wurde dabei festgestellt, wy das der koning myt alle syner macht gelegen und syn nachtleger hat gehat uff jensyt Brauwenburg in eynem grosen dorfe (OBA 1346). 345. Loeben, Heinrich von (84) Lubyn, Heinrich von Nach den von Mansbergschen Stammtafeln kommt lediglich ein Heinrich in Frage (Tafel 61; Niederlausitzer Stamm). Es handelt sich um den Sohn eines Konrad von Loeben, der Vasall des Herrn Hans von Cottbus war. Übrigens hatte Heinrich einen Bruder Hans ( Jenchin), gesessen zu Golzig (Kr. Luckau), 1415, 1440 und 1441 nachweisbar. Heinrich selbst ist 1443 urkundlich belegt. Da sich der Ordenssöldner Heinrich im Jahr 1410 in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. befand, wird er an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. Am 7. Oktober erhielt er Sold für 1 Spieß und außerdem für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise. Vgl. Hans von Loeben (I). 346. Loeben, Magnus von (59) Lobin, Magnus von Es handelt sich offenbar um ein bisher unbekannt gebliebenes Mitglied des Geschlechts, denn kein Magnus, der zeitlich in Frage kommen könnte, findet sich in den Stammtafeln von von Mansberg. Lediglich gegen Ende des 15. Jahrhunderts ist ein



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Magnus von Loeben auf Pronzendorf (Kr. Steinau) und Buschen (Kr. Wohlau) belegt (Tafel 62 ebd.). Im Jahr 1410 hatte Magnus 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte von Herrn Georg von Czettritz, Kunze Thamme von Seydlitz und Heinrich von Czirn, was eine Teilnahme an der Schlacht bei Tannenberg ausschließt. Er wollte zunächst Preußen Mitte Oktober verlassen, entschied sich dann aber, etwas länger zu bleiben. Am 12. November erhielt er zusammen mit Czegenberg (d. h. Zeiskenberg) und Eichholtz Sold für 8 Spieße. Da sie später nicht mehr erwähnt werden, ist anzunehmen, dass sie anschließend nach Hause geritten sind. 347. Loeben, Nickel von (102, 185, 196f.) Loben, Nickel 102 Lobin, Nickel von 185 Lobel, Nickel von 196 Lobel, Nickel 197 Loben 185 Lobel 196 Im Zusammenhang mit den Ausführungen über Hans von Loeben (II) wurde sein Bruder Nickel auf Dölsdorf (Kr. Bitterfeld) erwähnt. Er ist 1420 urkundlich belegt und gehörte dem Niederlausitzer Stamm an (siehe von Mansfeld, Tafel 61). Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass es sich bei dem Ordenssöldner um diesen Nickel handelt. Erwähnt werden soll aber auch ein dem schlesischen Stamm angehörender Nickel, der 1424 und 1425 belegt ist und Sohn des Ritters Konrad auf Rackschütz (Kr. Neumarkt) war (ebd., Tafel 62). Ebenso wie Hans von Loeben (II) wurde Nickel von Loeben in der Schlacht bei Polnisch Krone von den Polen gefangengenommen. Dasselbe Schicksal erlitten zwei von Lobens oder Lobels Gesellen, die zudem schwer verwundet waren, während vier weitere Gesellen entkamen. Sie erhielten alle Geld vom Deutschen Orden. Was Nickel betrifft, waren es zunächst 25 Mark, dann 12 Gulden für Zehrung und 196 Gulden vor seine schaden, schließlich noch 20 Gulden. Diese Großzügigkeit hängt damit zusammen, dass Nickel, wie Hans, zu dem Hofgesinde des Königs von Ungarn gehörte. In den Gefangenenverzeichnissen sind außer den oben genannten Gesellen Lobens oder Lobels 7 weitere erwähnt, die ausdrücklich als Gesellen des Nickel von Loeben angeführt werden. Am 20. Oktober 1410, d.h. anderthalb Woche nach der Niederlage des Ordens bei Polnisch Krone, nahm Herr Heinz von Ohlau stellvertretend für Nickel von Loeben und seine Gesellen 1 Monatssold für 21 Spieße und 1 Schützen in Empfang. 348. Loeben, Peter Schweinichen von (106f.) Lobin, Swynchen von 106 Swynchin 106 Lobyn, Swynchin von 107 Peter von Loeben, genannt Schweinichen, war Bruder des Ritters Hans Nymand von Loeben und auf Gander (Groß- oder Kleingandern, Kr. Weststernberg), etwa 30 km

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nordwestlich von Crossen, gesessen. Nach von Mansberg V, Tafel 61, ist er 1405– 1411 urkundlich belegt, aber bereits 1394 erscheint er als Urkundenzeuge (CDS 28, S. 40; wird hier als Herr bezeichnet), und noch 1447 kommt Sweynchen von Laben als Vormund in einer Urkunde vor (CDS 31, S. 31). Er wird nun als zu Tammendorf (Kr. Crossen) gesessen bezeichnet; das war das Gut, das seinem 1430 verstorbenen Bruder Hans Nymand von Loeben gehört hatte. Siehe dazu auch die von von Mansberg IV, auf S. 248 angeführte Urkunde vom 18. Juli 1441. Swynchen von Lobin befand sich zunächst in der 110 Spieße umfassenden Rotte des Herrn Heinz von Ohlau, deren Dienstzeit erst am 25. September 1410 begann. Selbst hatte er 38 Spieße in einer Söldnergruppe, für die Herr Heinz bis zum 20. November Sold in Empfang nahm. Danach war Peter Schweinichen von Loeben mit seinen 38 Spießen selbständig bis zum Ende der Dienstzeit am 31. Dezember. Außerdem nahm er Soldgeld entgegen für jedenfalls einige der Gesellen seines Verwandten Nickel von Loeben, die in der Schlacht bei Polnisch Krone gefangengenommen worden waren (vgl. Soldbuch, S. 106 mit S. 185 und 197). 349. Logau, Georg von (46, 49, 51, 140) Logaw, Jorge von 46, 49, 51 Logaw, Jurge von 140 Schlesischer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus, später Ortsteil von Lohe (Lkr. Breslau), der 1302 urkundlich zuerst erscheint. Ältere Literatur bei Kneschke 6, S. 2f., jüngere im Adelslexikon VIII, S. 43f. Siehe ferner beispielsweise GHdA 15, 1957, S. 311ff. mit Stammtafeln und älterer Genealogie. Georg von Logau dürfte identisch sein mit dem 1399-1440 urkundlich belegten Jorge von Logaw auf u.a. Buchelsdorf, Kr. Neustadt, in Oberschlesien (GHdA 15, S. 313). Er wird z.B. in einer Urkunde von 1425 erwähnt (CDS 33, Nr. 11, S. 33). Zusammen mit Heinz von Grunau hatte Georg von Logau 6 Spieße und 1 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau und befand sich demnach zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in der Stadt Konitz. Dazu Näheres unter Czenke von Borsnitz. Im Herbst 1410 wird er mit 3 Spießen und 2 Schützen, die ihm selbst gehörten, aufgeführt. Am 15. November wird er das letzte Mal im Soldbuch namentlich genannt, dürfte aber bis zum 30. Januar 1411 in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz gedient haben. Vgl. dazu das Soldbuch, S. 54 oben. 350. Logau, Gregor von (47, 51ff., 118) Logaw, Gregor von Im Landbuch des Fürstentums Schweidnitz-Jauer von 1412 bis 1419 werden 1418 Gregor und Heinz von Logau des Königs von Böhmen Mannen genannt (Pfotenhauer, S. 207 Anm. 38). Gregor von Logau hatte 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Dazu Näheres unter Czenke von Borsnitz. Nach den Angaben im Soldbuch, S. 52, zog er am 15. November nach Hause (recessit), ist aber offenbar doch noch länger in Preußen geblieben, weil Soldzahlungen an ihn auch am 20. Dezember (S. 53) und am 4. Februar (S. 118) vermerkt sind. Auch im Dezember heißt es, dass er heymgeczogen ist.



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351. Logau, Hans von (55) Logaw, Hannus von Ein Jencz bzw. Hannus von Logau wird in zwei Urkunden von 1393 als Vormund und Onkel einer Frau von Czirn genannt. Siehe dazu Engelbert, S. 2. Vgl. GHdA 15, S. 312: „Hannos, urkundl. 1392 bis 1398, auf Neudorf u. Groß-Schlaupitz“, ferner ebd., S. 314: „Hans auf Altendorf “ (heiratet vor 1448). Der Ordenssöldner Hans von Logau war Geselle des Herrn Georg von Czettritz und befand sich somit Mitte Juli 1410 in der Stadt Konitz. Als sich Herr Georg gegen Ende des Jahres nach Hause begab, blieb Hans von Logau mit 2 Spießen bei Herrn Czenke von Borsnitz. Ob er Preußen Ende Dezember 1410 oder erst nach dem Friedensschluß Anfang Februar 1411 verließ, lässt sich nicht feststellen. 352. Logau, Heinz von (137, 159) Logaw, Heyncze 137 Logow, Hencze von 159 Heinz von Logau wird 1418 des Königs von Böhmen Mann genannt (siehe unter Gregor von Logau). Vielleicht identisch mit Heinrich von Logau, dem Erbherrn zu Knegnicz (Groß Kriegnitz bei Nimptsch, Kr. Nimptsch), der 1421 urkundlich belegt ist (vgl. Engelbert, S. 2). Ein anderer Herr Heinrich von Logau ist 1429 Zeuge in einer Urkunde betr. Schloss und Burglehn Schwiebus (CDS 24, Nr. 3, S. 201). Heinz von Logau war Ende 1410 und Anfang 1411 mit 2 Spießen auf Schlochau untergebracht. Im Januar 1411 erhielt er Sold zusammen mit Heinrich von Köckritz, Hans von Stewitz, Heinrich von Reinsberg, Hans von Schönfeld und Peter von der Krone. Nach dem Thorner Frieden verließ er Preußen. 353. Logau, Jungeling von (46, 50, 52) Logaw, Jungeling von 46, 52 Logaw, Jungelyng von 50 Schlesischer Adliger, der 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau hatte. Siehe unter Czenke von Borsnitz. Am 15. November 1410 wird er das letzte Mal namentlich erwähnt (S. 52), dürfte sich aber bis zum 30. Januar 1411 in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz im Dienst des Ordens befunden haben. Vgl. dazu die Angaben auf S. 53f. über diese Rotte. 354. Logau, Konrad von (118) Logaw, Conrad von Schlesischer Adliger, wohl nicht identisch mit Kunze von Logau. Konrad von Logau hatte um die Jahreswende 1410/1411 9 Spieße zusammen mit Gregor von Logau und Lutolt von Pakusch. Am 4. Februar erhielten sie Sold für 6 ½ Wochen, die sie gedient hatten. Ob Konrad von Logau vordem im Ordensdienst gestanden hat, geht aus dem Soldbuch nicht hervor.

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355. Logau, Kunze von (46, 50, 52) Logaw, Concze von 46 Logaw, Cuncze von 50, 52 Schlesischer Adliger, wohl nicht identisch mit Konrad von Logau. Kunze von Logau hatte 2 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Siehe unter Czenke von Borsnitz. Er gehörte nicht zu den Söldnern, die nach der Soldzahlung am 15. November (S. 52) Preußen verließen, sondern ist weiterhin im Dienst des Ordens geblieben, wohl bis zum 30. Januar 1411 in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz (vgl. S. 54 oben). 356. Logau, Nickel von, Herr ([11], 45ff., 49, 51, 53f., 65, 140ff., 152) Logaw, her Nickel von 45ff., 49, 51, 53f., 65 Logaw, her Nyckol von 140, 142, 152 Logaw, her Nyckel von 141 In den Görlitzer Ratsrechnungen heißt es im Jahr 1399: Do wart der statschreiber von er Niclos von Logaw gevangen und was ussen virczen tage 4 sch. (CDLS III, S. 341). Derselbe Herr Nickel von Logau erscheint 1403–1425 als Zeuge in Urkunden, die in Frankenstein, Neiße, Falkenberg und Oppeln ausgestellt sind (CDS 10, S. 256; CDS 6, S. 34, 48ff.). In GHdA 15, 1957, S. 312 heißt es: „Nickel, urkundlich 1398– 1414, auf Neudorf, Groß-Schlaupitz, Kalkau, Groditsch und Benersdorf “; das sind Ortschaften in Kreisen südlich von Breslau (Neiße, Reichenbach). Im Jahr 1414 gehörte Nickel von Logau von Grisaw, rittir, zum Hofgesinde Herzog Bernhards von Oppeln (OBA 2111). An anderer Stelle heißt es: Item her Nickel von Logow, herczog Bernhardis houptman czu Falkenberg (ebd.). Da dieselbe Quelle (OBA 2111) auch einen Nickel von Lagow als volger des Herzogs Konrad des Weißen von Oels verzeichnet, kann hier nicht nur von einer Person die Rede sein. Genannt werden soll in diesem Zusammenhang auch ein Brief des Herzogs Konrad Senior von Oels an Hochmeister Michael Küchmeister vom 9. Oktober 1417 (OBA 2583). Demnach war Niclos Logaw zu dieser Zeit Hauptmann zu Wartenberg im Fürstentum Oels (Groß Wartenberg im gleichnamigen Kreis, etwa 60 km nordöstlich von Breslau). Diese Stellung hatte er noch im Jahr 1424 inne. Dazu beispielsweise Pfotenhauer, S. 207 Anm. 38, unter Hinweis auf Sinapius I, S. 608. Im Jahr 1410 führten Herr Czenke von Borsnitz und Herr Nickel von Logau eine Söldnerrotte von 120 Spießen nach Preußen. Wie bereits unter Czenke von Borsnitz dargestellt, befand sich diese Rotte in Konitz in Pommerellen, als die Schlacht bei Tannenberg am 15. Juli in der Komturei Osterode ausgefochten wurde. Als die Nachricht von der Niederlage des Ordensheeres Konitz erreichte, wurden diese Söldner am 18. Juli zur Marienburg gesandt, um die Burg vor dem anrückenden Feind zu verteidigen. Herr Nickel von Logau hatte 4 eigene Spieße im Solddienst. Als der Waffenstillstand am 9. Dezember 1410 vereinbart wurde, gehörte er zu den Ratgebern des Hochmeisters. Siehe die Bestätigung des Waffenstillstandes durch Heinrich von Plauen (Druck: Lites, ²II, Nr. 64, S. 455ff., hier S. 457). Danach verließ er das Ordensland zusammen mit Paulik von Pogrell, um weitere Söldner anzuwerben (vgl. Soldbuch,



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S. 54). Am 21. Januar 1411 befand er sich in Ofen bei König Sigmund, der unserm lieben getruen Niclas von Logow, ritter, einen Brief an Hochmeister Heinrich von Plauen mitgab (OBA 1487; vgl. Regesta Imperii XI, Nr. 27, S. 3). Am 27. Mai erhielt er in Stargard in Pommerellen eine Ehrung vom Orden in Höhe von 100 Gulden. Nach UB Liegnitz, Nr. 455, S. 290f. war Nickel von Logau im Jahr 1411 auch als Machtbote des Bischofs Wenzel von Breslau bei König Wenzel tätig. 357. Logau, Tamme von (46, 49, 51) Logaw, Tamme von 46, 51 Logaw, Tam von 49 Schlesischer Adliger, der 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau hatte. Vgl. Czenke von Borsnitz. Am 15. November 1410 wird er zum letzten Mal im Soldbuch namentlich genannt, dürfte sich aber bis Ende Januar 1411 in der Rotte des Herrn Czenke befunden haben (vgl. Soldbuch, S. 54 oben). 358. Lohe, Hans vom (42) Lo, Hannus vom Mecklenburgisches Adelsgeschlecht, das im 13. Jahrhundert in Erscheinung trat und im 16. erlosch. Die Schreibweise des Namens wechselte: Loh, Lohe, Loo, Lo etc. Es ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen, im 17. Jahrhundert ausgestorbenen märkischen (brandenburgischen) Geschlecht, das vor allem in der Herrschaft Ruppin gesessen war. Siehe von Mülverstedt, Ausgest. Adel/Mecklenburg, S. 64, und ders., Abgest. Adel/Brandenburg, S. 56. Dagegen betrachtet Kneschke 6, S. 4f., die märkische Familie als aus der mecklenburgischen hervorgegangen. Um die Jahreswende 1408/1409 heißt es im Treßlerbuch unter der Überschrift „Bezahlte Schuld in des Großkomturs Buch“ u.a.: item Hannus vom Ló zu Thorun dedit 25 m. (S. 518). Hans vom Lohe gehörte zu den Söldnern, die im Jahr 1410 rechtzeitig nach Preußen gekommen waren, um an der Schlacht bei Tannenberg teilnehmen zu können. Er befand sich unter den Leuten des Herrn Wenzel von Dohna, was eine Herkunft aus dem südlichen Raum wahrscheinlich erscheinen lässt. Zusammen mit einem anderen Söldner namens Brusnicz empfing er am 20. Juli auf der Marienburg Sold für 5 Wochen geleisteten Dienst mit 4 Spießen und eine Vorauszahlung bzw. Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise. 359. Loppaw, Jon von (184, 195) Loppaw, Jon von 184 Loppaw, Jhon von 195 Siebmacher 5, S. 291, führt unter „Hamburgische Adlige Geschlechter“ u.a. „Die Lopow“ auf (siehe Jäger-Sunstenau, General-Index), aber es erscheint zweifelhaft, dass es sich um ein Mitglied jenes Geschlechts handeln könnte. Interessanter ist der Umstand, dass der in den Regesta Imperii XI sehr oft erwähnte Graf Hans von Lupfen, Landgraf zu Stülingen und Herr zu Hohenack, in den Görlitzer Ratsrechnungen als

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Graf Hannus oder Johann von Lopphen, Lupphen, Lupfen und auch Lophaw bezeichnet wird (CDLS II, S. 134f., 154, 306; betrifft die Jahre 1423 und 1426). Gegen die These, dass er mit Jon von Loppaw identisch sein könnte, spricht allerdings der Umstand, dass in den Gefangenenverzeichnissen keine Standesbezeichnung „Herr“ vor dem Namen steht, was bei einem Grafen zu erwarten gewesen wäre. Jon von Loppaw wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt 20 Gulden als Unterstützung vom Orden. 360. Lossow (Lossau), Hans von (86) Lossaw, Hannus Das märkische uradlige Geschlechts Lossow (Lossau) mit gleichnamigem Stammsitz im Kr. Lebus unweit Frankfurt a.d. Oder erscheint urkundlich zuerst 1208 und kam gegen Ende des Jahrhunderts auch nach der Oberlausitz. Nach Kneschke 6, S. 17f., leisteten Mitglieder des Geschlechts dem Herzog Konrad von Oels wichtige Dienste im 14. Jahrhundert. Siehe auch Knothe, S. 338f.; Blažek, S. 131; GHdA 43, 1969, S. 216; Adelslexikon VII, S. 62f.; Jurek, S. 252. Nach von Mülverstedt hat es auch ein „alteingeborenes Geschlecht des Magdeburger Landes“ mit diesem Namen gegeben (ders., Ausgest. Preuß. Adel/Preußen, S. 44). Ein „ehrbarer Knecht“ Hannus Lossow erscheint 1394 in einer in Pogarell (Lkr. Brieg) von Sigmund und Hans von Pogrell ausgestellten Urkunde (CDS 9, Nr. 558), und 1422 bestätigt Herzog Ludwig von Brieg und Liegnitz einen Verkauf an Hannos von Lossaw (ebd., Nr. 839). Im Register ebd. ist er aufgeführt unter Lossen (Kr. Brieg). Vgl. auch Haeusler, Geschichte, S. 442. Man wird wohl davon ausgehen können, dass der Ordenssöldner Hans von Lossow dem oben genannten märkischen (später auch schlesischen) Geschlecht angehörte. Vermutlich ist er identisch mit dem „ehrbaren Knecht“ Hannus Lossow. Erwähnt werden kann auch ein Söldner Gombrecht von Lossow, der sich im Jahr 1431 in der Rotte des Friedrich von der Heyde befand (OBA 5758). Aus dem Soldbuch geht nur hervor, dass Hans von Lossow im Jahr 1410 1 Spieß hatte und sich in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. befand. Er wird demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. Nach der Zahlung von Sold und Zehrung für 3 Wochen am 7. Oktober 1410 verließ die Rotte, die nunmehr 54 Spieße umfasste, Preußen. 361. Lotforingen, Hannus von (120) Dieser Söldner, dessen Name vielleicht eine Verschreibung oder Verballhornung ist („Lothringen“?), dürfte nach den Angaben im Soldbuch am 21. September 1410 mit 2 Spießen im Ordensland angekommen sein. Er sollte ursprünglich bis zum 8. Februar 1411 dem Orden dienen, begab sich aber eine Woche eher nach Hause. Deshalb wurde ihm von der Zehrung für 2 Wochen eine Woche abgezogen. 362. Loym, Holbracht de (vgl. S. 146) Im Soldbuch namentlich nicht aufgeführt. Siehe unter Peter von Warnsdorf.



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363. Lupolt (159) Es kann sich sowohl um einen Vor- als auch um einen Nachnamen handeln, vermutlich ist es das letztere. Ein Michel Lupuld ist 1391 als Schöffe in Breslau belegt (CDS  11, S. 110), ein Niclas Leupold (Lewpold) 1403–1414 als Schöffe in Glatz (UB Glatz, Register, S. 600). In Glatz findet sich 1412 auch ein Jacob Lewpold (ebd., S. 539), und in Habelschwerdt 1401-1412 ein Schöffe Peter Lewpold (ebd., Register, S. 601). Der Ordenssöldner Lupolt hatte lediglich 1 Spieß und gehörte zu denjenigen, die vom Komtur von Schlochau im Januar 1411 dem Hochmeister gemeldet wurden, um Doppelzahlungen an Söldner zu vermeiden. Er hatte vom Komtur Sold für 2 Monate und einen halben Monatssold czerunge us dem lande erhalten. 364. Luptitz, Georg von (138, 169) Lobeticz, Jorge Nach Ansicht der Mehrzahl der Forscher handelt es sich um ein sächsisches Adelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammsitz bei Halle (Kneschke 6, S. 62; von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 100; ders., Ausgest. Adel/Anhalt, S. 39; Knothe, S. 341). – Dagegen schreibt von Boetticher, S. 122f.: „Es ist nicht ausgeschlossen, dass Luptin, ein Ortsteil von Kleinschönau (O von Zittau) die Heimat des Adelsgeschlechts von Luptitz ist“. Jedenfalls waren die von Luptitz früh in der Oberlausitz und spätestens in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch in Schlesien gesessen (CDS 24, 28). Ein Caspar Loptycz entsagte 1414 dem Deutschen Orden als Gefolgsmann des Herzogs Konrad Kanthner von Oels (OBA 2111). Das Geschlecht ist im 17. Jahrhundert erloschen. Ein Georg von Lubtitz war Rat des Erzbischofs Günther von Magdeburg und erscheint in den Regesta Imperii XI während der Jahre 1424, 1431 und 1434 (Nr. 5739, 8920 und 10439). Möglicherweise handelt es sich um den Ordenssöldner von 1410. Der Dienstantritt Georgs begann in Crossen an der Oder am 26. November 1410. Er befand sich zusammen mit Polan und Heinrich von Kreidelwitz in der Gesellschaft des Andreas von Kreckwitz, die 35 Spieße umfasste. Es war die zweite Preußenreise des Andreas von Kreckwitz. Ob auch Georg von Luptitz bereits früher im Ordensland gewesen ist, lässt sich aus dem Soldbuch nicht ermitteln. Bekannt ist nur, daß sein Dienst am 11. Februar 1411 endete, und dass der Orden das Soldgeld zunächst nicht vollständig entrichtet hatte. Ein Schuldbrief des Hochmeisters über 340 Mark wurde deshalb am 10. Februar auf der Marienburg ausgestellt. Diese Summe sollte zwei Monate später in Breslau den woltuchtigen knechten Kreckwitz, Kreidelwitz und Luptitz mit allen iren frunden und gesellen ausgezahlt werden. 365. Lux, Hans von (179) Luxe, Hannus Ein früher zu dem schlesischen Adel gehörendes Geschlecht, das u.a. von Sinapius I, S. 624, und Siebmacher 1, S. 60 („Die Luxen, Schleßingische“), behandelt worden ist. Vgl. Kneschke 6, S. 65. Als Glatzer Bürger sind 1401 ein Peter Luchs (Volkmer und Hohaus, Glazer Stadtbuch, S. 176) und 1434 ein Schöppe Hans Lochs (UB Glatz,

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S. 167) belegt. Aus späterer Zeit finden sich viele Mitglieder des Geschlechts vor allem in CDS 34. Hans von Lux ist in der Handschrift A des Gefangenenverzeichnisses OBA 1616 aufgeführt, die entsprechende Seite der Handschrift B fehlt. Es geht nicht hervor, wann er gefangengenommen wurde, aber es kann sehr wohl bei Tannenberg gewesen sein. Vom Orden erhielt er eine Unterstützung in Höhe von 10 Mark. 366. Lyffke (90) In seinem Namen-Codex, S. 121, schlägt Johannes Voigt die Deutung „Leffke, Leffge“ vor. Vgl. Kneschke 5, S. 433. Auf jeden Fall wird es sich um einen Schlesier handeln, denn er diente zusammen mit Hans von Niebelschütz und einem Kottelicz (Kittlitz?) in der Rotte von Herrn Heinz von Profen und Nickel von Peiskersdorf. Nach den Angaben im Soldbuch befanden sie sich in Schlochau. Wann sein Solddienst für den Orden begonnen hat, lässt sich nicht ermitteln, bekannt ist lediglich, dass er sich jedenfalls seit dem 20. Juli 1410 in der genannten Rotte aufhielt (Anm. 333 auf S. 90 im Soldbuch gibt versehentlich ein falsches Datum „17. August“ an). Die Länge des Solddienstes geht ebenfalls nicht klar hervor. Der Name Lyffke ercheint im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 12. Oktober 1410. 367. Lysk, Olbrecht (104) Es soll hier kein Deutungsversuch unternommen werden, um welches Geschlecht es sich handeln könnte. Voigt schreibt „Leske?“ (Namen-Codex, S. 121). Vermutlich meint er damit das schlesische Geschlecht Leschke, wohl polnischen Ursprungs, welches von 1500 bis 1606 im Besitz von Schwentroschine (Kr. Militsch) sich befand. Siehe dazu Blažek II, S. 73. Vielleicht lassen sich aber auch andere Deutungsmöglicheiten denken. Interessanterweise findet sich Olbrecht Lysk in einem vom Deutschen Orden Ende 1410/Anfang 1411 angefertigten Verzeichnis wieder. Darin sind die in der Kriegsgefangenschaft des Ordens befindlichen polnischen und böhmischen Söldner mit gelegentlicher Erwähnung der gegen einige von ihnen zu lösenden Ordenssöldner und Ordensherren in polnischer Kriegsgefangenschaft angeführt worden.Es heißt an einer Stelle: Hertel von Erkisleven [et] Olbrecht Lysken; istos duos liberabunt Jocusch Sboszw et Wandirzey Lankors (OBA 1406, Bl. 3v). In dem Druck bei Biskup, Z badań, S. 705, wird unrichtig „Laukors“ gelesen. Albrecht ist demnach bei irgendeiner Gelegenheit im Herbst 1410 in polnische Gefangenschaft geraten. Er diente in der Rotte des Herrn Heinz von Ohlau, denn im Zusammenhang mit einer Ehrung von 24 Gesellen des Herrn Heinz am 29. Dezember 1410 nahmen Olbrecht Lysk und Ruschwalt Morokot das Geld in Empfang. Ob Albrecht zu diesem Zeitpunkt als Gefangener galt oder nicht, geht nicht hervor. 368. Malowetz [Heinrich, von Malowitz], Herr (185, 197) Malowecz, her 185 Malowicz, her 197 Böhmischer Uradel (Malovec) mit der Feste Malowitz (Malovic) im Prachiner Kreis als Gesamtstammsitz. An Literatur siehe u.a. Kneschke 6, S. 95ff.; Gf. Meraviglia-



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Crivelli, S. 78f.; Procházka I–II passim (u.a. S. 89); Adelslexikon VIII, S. 200f., mit Ergänzung in XVII, S. 430. Herr Malowetz gehörte zum Hofgesinde des Königs von Ungarn und wurde nach der Handschrift B des Gefangenenverzeichnisses OBA 1616 in der Schlacht bei Polnisch Krone von den Polen gefangengenommen. Dagegen behauptet Długosz in Annales XI, S. 161 (Edition von 1997; vgl. Hist. Pol. IV, S. 104), dass die Gefangennahme in der Schlacht bei Tuchel (6.11.1410; vgl. oben Nr. 117) erfolgte, d.h. einige Zeit später. Diese Angabe dürfte zuverlässig sein. Długosz führt die Namen von fünf Anführern des Ordensheeres an, die eben in Tuchel gefangengenommen worden seien, unter ihnen auch Henricum Malowyecz. Es handelt sich demnach um Heinrich Malowetz von Malowitz ( Jindřich Malovec z Malovic), wie von Štĕpán, S. 10, bestätigt. Während der Gefangenschaft erhielt er 15 Mark als Unterstützung vom Orden. 369. Maltitz, Heinrich von (I) (58, 144) Malticz, Heynrich 58 Maltwicz, Heynrich 144 Meißnischer Uradel mit gleichnamigem Stammsitz bei Kloster Alt Zelle bei Freiberg, der 1225 urkundlich zuerst erscheint. Im Laufe der Jahrhunderte verzweigte sich das Geschlecht in ganz Sachsen und der Lausitz und kam auch nach der Mark Brandenburg, Böhmen, Schlesien, Ostpreußen, dem Land Glatz und Mähren. Geschichtliche Übersicht, Stammreihen und ältere Genealogie bei von Dachhausen, Bd. 2, S. 360–367, und im Jahrbuch des Deutschen Adels, Bd. 2, S. 507–522, hier S. 507. Vgl. Kneschke 6, S. 100f., und Blažek, S. 44, ferner Jurek, S. 254. Weiterführende Literatur auch in Adelslexikon VIII, S. 203f. Im Soldbuch kommen offensichtlich zwei Heinrich von Maltitz vor. Der hier zunächst Erwähnte ist möglicherweise identisch mit Heinrich von Maltitz (Maltwitz) in Waltersdorf (Rothwaltersdorf, Kr. Neurode), der in einer in Glatz ausgestellten Urkunde vom 12. März 1414 zusammen mit seinem Bruder Nicolaus angeführt ist (CDS 34, Nr. 5, S. 78). Vgl. dazu die Vermutung in UB Glatz, dass Heinrich von Maltitz und Hans von Pannwitz Glatzer waren (ebd., S. 40 Anm. 1). Im Jahr 1410 befanden sich Heinrich von Maltitz und Hans von Pannwitz in der großen Rotte von Herrn Georg von Czettritz, Kunze von Seidlitz und Heinrich von Czirn. Ihr Solddienst begann am 18. Juni mit dem Überschreiten der Oder, am 2. Juli werden sie Pommerellen erreicht haben. An der Schlacht bei Tannenberg haben sie nicht teilgenommen, siehe dazu Näheres unter Georg von Czettritz. Am 5. November erhielten Heinrich von Maltitz und Hans von Pannwitz den letzten Sold für ihre 5 Spieße und 2 Schützen und zogen nach Hause. Es kann derselbe Heinrich von Maltitz gewesen sein, der nach dem Thorner Frieden ein zweites Mal nach Preußen kam, diesmal mit 74 Spießen. Wegen des Friedensschlusses wurde er nicht in den Solddienst genommen, sondern erhielt lediglich eine geringe Abfindung vom Orden.

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370. Maltitz, Heinrich von (II) (99) Malticz, Heynrich Der zweite Heinrich von Maltitz wird bei einer Soldauszahlung am 27. November 1410 namentlich erwähnt. Er hatte zusammen mit Friedrich und Hans von Schlieben 41 Spieße und dürfte sich bereits längere Zeit in derselben Rotte befunden haben. Näheres über seinen Dienstbeginn lässt sich jedoch nicht feststellen. Für die Mehrzahl der Spieße war der Dienstbeginn der 26. Juni 1410, d.h. sie haben nicht an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Später sind weitere Spieße hinzugestoßen, ohne dass gesagt werden kann, woher sie kamen. Über die Herkunft dieses Söldners können ebenfalls nur Vermutungen aufgestellt werden. Vielleicht ist er mit dem Heinrich von Maltitz identisch, der in einer in Rochlitz (in der gleichnamigen Amtshauptmannschaft) ausgestellten Urkunde vom 1. Februar 1415 zusammen mit seinen Brüdern Friedrich (Friczsche) und Hans erwähnt wird (CDSR I.B.III, Nr. 367, S. 315). Es handelt sich dabei offenbar um den Ritter Heinrich von Maltitz, gest. 1463 oder 1464, dritter Sohn des Christoph von Maltitz auf Herstein. Dieser Heinrich war Stifter der später erloschenen Linien zu Finsternwalde (Kr. Luckau, etwa 65 km nördlich von Dresden) und Elsterwerda und kommt als Hauptmann zu Finsterwalde und Söldnerführer des Deutschen Ordens im Krieg 1431–1433 in den Ordensquellen dieser Zeit häufig vor. Über seine Streitigkeiten mit dem Orden siehe Voigt, Geschichte Preußens VII, S. 690f. Vgl. von Dachenhausen, Genealogisches Taschenbuch, Bd. 2, S. 362. Die 41 Spieße zogen am 9. Februar 1411 nach Hause. Wohl etwa zur gleichen Zeit kam ein anderer Heinrich von Maltitz mit 74 Spießen nach Preußen, siehe unter Maltitz, Heinrich von (I). 371. Mannelyn, Nickel (64) Näheres über diesen Söldner wurde nicht ermittelt. Er und Titze von Groß besaßen zusammen 5 Pferde und sind Mitte Oktober 1410 in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz aufgenommen worden. Der Beginn von Nickels Dienstzeit steht nicht fest, dagegen ist aus dem Soldbuch ersichtlich, dass sie am 30. Januar 1411 endete. Vgl. Titze von Groß. 372. Marqwardsdorff, Witche von (46, 48) Marqwardisdorff, Witche 46 Marqwardisdorff, Witche von 48 Bei dem Familiennamen handelt es sich vermutlich entweder um Markersdorf im Landkreis Görlitz oder um Markersdorf im Kreis Neiße. In den Jahren 1416-1427 ist ein Witche von Marqwardsdorff, auch Vitus genannt, Urkundenzeuge in Ottmachau und Breslau (CDS 9, S. 110, 116; 24, S. 174f.; 28, S. 69). Da er jedoch Domherr zu Breslau war, wird man ihn wohl kaum mit dem Ordenssöldner von 1410 identifizieren können. Witche von Marqwardsdorff hatte 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau und wird als Geselle des Herrn Czenke bezeichnet. Zum Kriegsdienst dieser Rotte siehe unter Czenke von Borsnitz. Am 8. Oktober verließ er Preußen mit 5 Pferden.



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373. Martin/Marczin (183, 193) Eine Identifizierung ist nicht möglich. Martin war Geselle des Herrn Nicolaus Schrank, wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt vom Orden 10 Mark als Unterstützung. Ebenso wie Herr Schrank wird er im Verzeichnis OBA 1616 als Böhme verzeichnet. Siehe dazu auch Štěpán, S. 10. 374. Masebach/Mosebach, Stephan (108, 186, 198) Masebach, Stephan 108 Mosebach, Steffan 186 Mosebach, Stefan 198 Die Namensschreibung im Soldbuch gibt keinen sicheren Hinweis, um welches von vier in Frage kommenden Geschlechter es sich hier handelt. Vielleicht war Stephan ein Mitglied des schwäbischen uradligen Geschlechts von Massenbach, mit gleichnamigem Stammsitz im Kraichgau, Württemberg? Gegen eine solche Deutung spricht der Umstand, dass der Name Stephan in dem Geschlecht von Massenbach nicht vorkommt; siehe die Tafeln in dem Buch von Hermann Frhr. von Masssenbach. Außerdem wird in der genannten Untersuchung behauptet: „Die Söldnerlisten von 1410–1466 enthalten den Namen [Massenbach] nicht“ (ebd., S. 57). Dann stehen drei weitere Geschlechter zur Wahl, die in Kneschkes Adels-Lexikon (Bd. 6, S. 160, 360f.) behandelt worden sind: 1. Massbach, Maspach, Masbach, Mospach, ein fränkisches, stifts- und rittermäßiges, reichsunmittelbares, zum fuldaischen Lehnshofe gehöriges und dem Ritterkanton Bannach einverleibtes Adelsgeschlecht (erloschen); 2. Mosbach, genannt Breidenbach, ein niederrheinisches, ursprünglich bergisches Adelsgeschlecht, welches seinen Beinamen von dem Haus Breidenbach bei Lindlav angenommen hat; 3. Mosbach von Lindenfels, ein früher zum rheinländischen und auch hessischen Adel zählendes Geschlecht, welches den Namen von der Stadt und dem Oberamt Mosbach in der Unterpfalz, vier Meilen von Heidelberg, erhielt. Später wurde in der Nähe das Schloß Lindenfels erbaut. Das Geschlecht erlosch im Mannesstamm zu Anfang des 18. Jahrhunderts. Von diesen drei Möglichkeiten spricht die Wahrscheinlichkeit für die zuerst genannte, denn Stephan Masebach/Mosebach stammte offenbar aus Franken. Er gehörte zu den Gesellen des Herrn Erkinger von Seinsheim, der im Herbst 1410 nach Preußen gekommen ist. Ebenso wie Herr Erkinger wurde er in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober jenes Jahres gefangengenommen. Vom Deutschen Orden erhielt er nicht weniger als 70 Gulden als Unterstützung. Am 27. Oktober nahmen er und Karl von Erkensteyn stellvertretend für Herrn Erkinger Sold für 20 Spieße bis zum 24. November entgegen. 375. Maxen, Hans von (139) Maxen, Hannus Ein nach Angaben in der älteren Literatur ursprünglich aus Sachsen stammendes, heute erloschenes Geschlecht, das schon 1335 auf dem gleichnamigen Stammsitz bei Pirna (Amtshauptmannschaft Pirna) erwähnt und später auch in der Oberlausitz begütert wird (Kneschke 6, S. 182; von Mülverstedt, Abgestorbener Adel/Branden-

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burg, S. 59; Blažek I, S. 66f.). – Die zum Oberlausitzer Adel gehörenden Mitglieder des Geschlechts behandeln Knothe, S. 354–359 und von Boetticher, S. 125–129. In Adelslexikon VIII, S. 336f., heißt es: „Meißnischer Uradel, schon im 14. Jahrh. in der Oberlausitz sesshaft, der mit den Brüdern Hugo u. Schuler von Maxen auf Großschönau u. Seifhennersdorf 1350–1376 urkundlich (...) zuerst erscheint“. Weiterführende Literaturangaben ebd. Beziehungen zu dem Deutschen Orden bestanden spätestens seit 1409, denn in jenem Jahr war ein Edelknecht Heinrich von Maxen us der Slesya Diener des Komturs von Danzig geworden (Treßlerbuch, S. 575; vgl. ebd., S. 535). 1395 sandte der Görlitzer Rat eine Botschaft an Hannus von Maxin, der sich damals in Stolpen (Amtshauptmannschaft Pirna) befand (CDS III, S. 249). Im April 1414 erhielt Hannus von Maxen einen Habicht als Ehrengeschenk der Görlitzer (ebd., S. 680), und im Dezember desselben Jahres nahm er an einer erfolgreichen diplomatischen Mission zu Bischof Rudolph von Meißen teil (CDSR II, 2, S. 412). Unklar ist, ob er mit dem Hans von Maxen identisch ist, der 1419 und 1422 als zu Bullendorf (ca. 7 km südöstlich von Seidenberg) gesessen genannt wird. Dieser Hans war einer von drei Söhnen (Nickel, Hans und Heinrich) des Heinrich oder, wie er auch genannt wird, Hentschil von Maxen. Näheres dazu bei Knothe, S. 356, und von Boetticher, S. 127. Erwähnt werden soll in diesem Zusammenhang auch, dass in der Ordenskorrespondenz der Jahre 1433 und 1434 ein Edelknecht Hans von Maxen (auch Maxin und Maksin) zu Brüx (Brux, Bruks) mehrfach vorkommt. Er hatte unter dem Burggrafen von Meißen, einem Herrn von Plauen, dem Deutschen Orden als Söldner gedient, wobei seine Leute gefangengenommen und geschatzt worden waren. Angaben darüber finden sich in OBA 6590, 6793, 6797, 6807, 6810, 6836, 6838. Am 27. Juli 1433 gaben einige Söldnerführer, unter ihnen Hannus Maxen, eine Einverständniserklärung über einen Soldvertrag mit dem Hochmeister Paul von Rusdorf ab (Ekdahl, Verträge, S. 88–91). Vgl. ebd., S. 92ff. Über den Solddienst des Hans von Maxen während des Krieges 1410/1411 ist nicht sehr viel bekannt. Wir wissen nur, dass er am 3. Januar 1411 Sold für 2 Monate, d.h. ab dem 8. November 1410, für 5 Spieße und 1 Schützen in Empfang nahm, und dass der Dienst dann bis zum 9. Februar 1411 verlängert wurde. Für die Rückreise erhielt er für 2 Wochen Zehrung. 376. Maxen, Kaspar von (107f.) Maxen, Casper von 107 Maxen, Casper 108 Wohl identisch mit dem Kaspar von Maxen, von dem es bei von Boetticher, S. 128 heißt: „Wir wissen nicht, wo Caspar von M. angesessen war, der 1399 seitens Heinrich von Hoberg [auf Wilka bei Seidenberg, Kr. Lauban] wegen Fischraubes geheischen wurde, der denn 1419 einer Hofgerichtssitzung im Umstand beiwohnt. Da er in einer Urkunde Hansens von Biberstein, ausgestellt in Friedland im Januar 1409, als einer der Zeugen erscheint, so ist es wahrscheinlich, dass er als Bibersteinischer Lehnsmann auf dem benachbarten Bullendorf angesessen war.“



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Kaspar von Maxen diente im Jahr 1410 zunächst in der Rotte von Heinrich von Ponickau, Hans und Otto von Haugwitz und Heinrich von Klux, deren Solddienst am 16. Oktober begann. Zusammen mit Heinrich von Tschirnhaus hatte er 8 Pferde (S.  107), d.h. 2 Spieße und 2 Schützen (S. 108). Am 7. Januar 1411 verließen die beiden die genannte Rotte und nahmen am 5. Februar selbst ihren letzten Sold entgegen. 377. Maxen, Peter von (73) Maxen, Peter In einem undatierten Absagebrief mehrerer Adliger an den Markgrafen von Meißen – wohl von Mai/Juni 1403 – findet sich unter anderem der Name eines Peter von Maxin (CDSR I.B.2, S. 345). Ungewiß ist, ob es sich um den Petir von Maxen zu Schöne gesessin handelt, der in einer Urkunde von 1418 vorkommt (CDLS III, S. 745 Anm. 7). Unter Schöne versteht sich Großschönau, Amtshauptmannschaft Zittau. Nach der Vermutung Knothes, S. 355, waren Johann, Friedemann und Peter von Maxen Söhne des Konrad (Cunzco) von Maxen. In der Schlacht bei Aussig gegen die Hussiten (1426) ist Peter feldflüchtig geworden, wie aus einem Schmähbrif des Heinrich von Raußendorf auf Spremberg an den Rat von Görlitz hervorgeht: „Ich klage Euch, lieben Herren, über den verbosten, verwechselten [d.h. Wechselbalg], verhurten Kutzensohn [d.h. Hurensohn], der sich nennt Peter Maxin. [...]. Darum hat er getan als ein panierflüchtiger, verhurter, verwechselter Kutzensohn, der die Seinen verlassen hat in dem Gebirge vor Aussig“ (Knothe, ebd.). Vgl. Jecht, Der Hussitenkrieg, S. 112. Der Ordenssöldner Peter von Maxen diente unter Hans von Stewitz (Stibitz), der 26 Spieße nach Preußen geführt hatte. Dienstbeginn war der 18. Juni 1410, aber das war zu spät, um an der Schlacht bei Tannenberg teilnehmen zu können. Peter von Maxen gehörte zu den Söldnern, die außer ihrem Sold am 8. Oktober Zehrung für 2 Wochen erhielten und danach das Ordensland verließen. Ihm gehörten 1 Spieß und 1 Schütze. 378. Maxen (Maxsein?), Nickel von (181, 191) Maxyn, Niclos 181 Maxen, Nickil 191 Der Name kommt nicht im Soldbuch, sondern in den beiden Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 vor. Deshalb kann auch nicht mit Sicherheit behauptet werden, dass es sich um einen Söldner handelt. Wertvoll sind die Angaben in einem anderen, von M. Biskup herausgegebenen Gefangenenverzeichnis OBA 1406, in dem es heißt: Nickel von Machsyn am obinde Thome Apostoli [20.12.1410] [sal lozen] Symon, Rulant sones knecht; Gregor, pan Symaks knecht bei Czechanow; Mertzin, pan Marczins knecht von Syris; Philip, pan Petraschs knecht von Syris (Biskup, Z badań, S. 710). Demnach sollte der von den Polen gefangengenommene Nickel von Machsyn gegen vier gefangene polnische Knechte ausgetauscht werden. Von der Bedeutung Nickels zeugt auch die ziemlich hohe Summe, mit der er während der Gefangenschaft vom Orden unterstützt wurde: 30 Schildguden, d.h. 17 ½ Mark. Es stellt sich nun die Frage, wer dieser Nickel gewesen ist. Der bereits unter Hans von Maxen angeführte Nickel von Maxen wohnte schon vor dem Jahr 1409 in Görlitz

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und spielte jedenfalls bis 1417 (er ist vor 1422 gestorben) eine wichtige Rolle in der Stadt. So war er 1411 Bürgermeister und unternahm mehrere diplomatische Reisen, beispielsweise 1409, 1410 und 1414 nach Prag zu König Wenzel. Eine Teilnahme am Krieg 1410/1411 lässt sich allerdings nicht ermitteln (siehe CDLS III und die Ausführungen bei von Boetticher, S. 125ff.). Dieses mag freilich eine Folge der unzulänglichen Quellenüberlieferung nach September 1410 sein, weil die wichtigen Görlitzer Ratsrechnungen ab diesem Datum bis 1413 eine empfindliche Lücke aufweisen. Jedenfalls sollte auch eine andere Möglichkeit in Betracht gezogen und überlegt werden, ob Niclos Maxyn mit Nicolaus Maxsein identisch sein könnte, der 1413 Burggraf zu Driesen in der Neumark geworden ist (OBA 1892). Dabei handelt es sich nach Auskunft von Herrn Bernhart Maxin, Seeheim-Malchen, um ein anderes Geschlecht als die von Maxen, nämlich um Einwanderer aus dem Gebiet Neuwied am Rhein, die im 15. Jahrhundert nach Preußen gekommen sind. Auf diese Problematik soll aber hier nicht näher eingegangen werden. 379. Mehlhose, Samson von (29) Mehlhose, Sampson Die ältere Geschichte dieses in Schlesien und in der Lausitz begüterten Adelsgeschlechts ist in der Literatur kaum behandelt worden. Siehe beispielsweise Kneschke 6, S. 215f., mit weiteren Literaturhinweisen, ferner Blažek III, S. 97. (Maschinenschriftliches Material über die bürgerliche Familie Mehlhose in der Herold-Bibliothek in Berlin-Dahlem behandelt nur deren Geschichte im 18.–20. Jahrhundert.) Pfotenhauers Vermutung, dass es sich um einen Lausitzer Adligen, um den in den SS. rer. Siles. VI, S. 58 genannten „roten Mehlhosen“, handelt, lässt sich nicht aufrechterhalten (Pfotenhauer, S. 208 Anm. 41; vgl. CDLS II, 1–2). Samson von Mehlhose ist offensichtlich Schlesier und sogar in einer Urkunde von 1414 belegt. Am 15. Mai jenes Jahres bekannten einige Ratsherren, Handwerksmeister und Geschworene zur Nawenstad (Neustädtel, Kr. Freystadt), dass der Pfarrer zu Beuthen (Kr. Freystadt) einen Vergleich zwischen Sampson Melhosin und seiner Frau Agnes Foytinne (d.h. „Witwe des Foyt“) einerseits und Hans Tuchilsdorf und seiner Ehefrau Hedwig andererseits gemacht hatte (CDS 24, S. 71f.). Von anderen Mitgliedern des Geschlechts, die um diese Zeit in den Quellen vorkommen, können Konrad und Otto Melhose oder Melhoze genannt werden (CDS 32, S. 48f.). Samson von Mehlhose befand sich zusammen mit Nickel von Unruh, Gabriel von Rackel und Peter von Wachau in der Rotte des Nickel von Kottwitz und war demnach Schlachtteilnehmer bei Tannenberg. Vom Orden erhielten die Genannten am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 6 Spieße und 1 Schützen, Sold oder Zehrung für weitere 3 Wochen und 6 Mark als Hilfe für den Schaden, den sie in der Schlacht erlitten hatten. Anschließend verließen sie offenbar Preußen. 380. Meißner, Titze (63) Mysener, Tycze Häufig vorkommender bürgerlicher Familienname, der in vielen Städten Schlesiens, der Oberlausitz etc. zu finden ist. Siehe beispielsweise CDS 11, 24, 28, 35, CDLS III,



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auch CDSR II, 5 und 15. Der Vorname Titze konnte jedoch in den durchgesehenen Quellen nicht ermittelt werden. Bei einer Soldzahlung am 17. Oktober 1410 befand sich dieser Söldner mit 1 Spieß in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz, über den freilich auch nichts Näheres zu ermitteln war. Der Dienstantritt Titzes steht nicht fest, dagegen kann mit ziemlicher Sicherheit behauptet werden, dass er bis zum 30. Januar 1411 in Preußen geblieben ist. 381. Mengis, Conrad (Conrat) (57f.) Ein Adelsgeschlecht mit diesem oder einem ähnlichen Namen wurde nicht ermittelt, dagegen gibt es eine bürgerliche Familie Menges, aus der 1679 ein Hamburger BürgerKapitän hervorgegangen ist (Seyler, Bürgerliches Wappenbuch, S. 60). Zu unsicher wäre es jedoch, mit dieser Familie eine Verbindung herstellen zu wollen, so lange keine weiteren Quellen vorliegen. Um 1600 gab es einen Simon Menge in Zerbau, Kr. Glogau (CDS 28, S. 182). Wann der Solddienst des Conrad Mengis begonnen hat, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Man wird annehmen können, dass er sich in der großen Rotte befand, die Herr Georg von Czettritz, Kunze Thamme von Seydlitz und Heinrich von Czirn im Jahr 1410 nach Preußen brachten und deren Dienstbeginn der 18. Juni gewesen ist. Während einer Soldzahlung am 10. September wird er mit 2 Schützen aufgeführt, später hatte er 2 Spieße in der Söldnergruppe des Kunze Thamme von Seydlitz. Nach der Soldzahlung am 8. Oktober dürfte er zusammen mit Kunze Preußen wieder verlassen haben. 382. Merern, Wylik von (56) Vermutlich haben wir es mit einer Herkunftsbezeichnung zu tun, denn „Merern“ ist wohl „Mähren“. Ein Adelsgeschlecht mit diesem Namen ließ sich nicht ermitteln. Ein Sigmund von Mehren war 1416 Diener des Landvogts der Oberlausitz (CDLS III, S. 731), und 1437 findet sich ein Janusch von Merern als Urkundenzeuge des Bischofs von Braunsberg (OBA 7286). Zusammen mit Stephan von Schönfeld und Pawlik von Unczicz hatte Wylik von Merern zur Zeit einer Soldzahlung am 17. Dezember 1410 10 Spieße und 2 Schützen, für die ein Monatssold gezahlt wurde. Ob sie sich bereits vor dem 19. November im Ordensdienst befunden haben, geht nicht hervor. Sie blieben im Ordensland bis zum 2. Februar 1411. 383. Mesenau, Heinrich von (33) Mesenaw, Heynrich von Schlesisches Adelsgeschlecht, das zum Adel des Fürstentums Jägerndorf gerechnet wurde und 1708 erloschen ist (Kneschke 6, S. 253f. und Blazek II, S. 81. Vgl. Pfotenhauer, S. 208 Anm. 42). Vermutlich ist Heinrich identisch mit dem Heinke von Mezenaw, der 1412 Urkundenzeuge des Hauptmanns Janko von Chotienitz (in den Fürstentümern Schweidnitz und Jauer) gewesen ist (CDS 35, S. 55), denn Heinke ist eine Kurzform von Heinrich (Mitt. von Herrn AOR Dr. Heckmann). In den Quel-

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len finden sich auch Namen von anderen Mitgliedern des Geschlechts, wie beispielsweise Vinzenz (Fezenz), der 1342 auf der Ritterbank im Fürstentum Schweidnitz saß (CDS 27, S. 169), und die Brüder Hans und Tristram im Fürstentum Oels, die zu Beginn des 15. Jahrhunderts nachweisbar sind (Haeusler, Geschichte, S. 413). Heinrich von Mesenau diente zusammen mit Bose Hannus in der Rotte des Nickel von Kottwitz, der am 20. Juli auf der Marienburg an ihrer Stelle Sold für 20 Spieße und 1 Schützen entgegennahm. Wo sie sich selbst zu dieser Zeit aufgehalten haben ist nicht bekannt. Sie haben an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen, weshalb ihre Abwesenheit eventuell mit Verwundungen zusammenhängen könnte. 384. Metzradt, Balthasar von (29) Metczenrode, Balczer Lausitzer Uradel, der 1324 urkundlich zuerst erscheint (Adelslexikon IX, S. 13f.). Das Geschlecht war vor allem im lausitz-sächsischen Raum begütert, kam aber auch nach Schlesien und Böhmen sowie später in die Mark. Literatur auch bei Kneschke 6, S. 268f., hier S. 269. Ausführlich Knothe, S. 360-370 und von Boetticher, S. 129–134. Mitglieder des Geschlechts finden sich u.a. in Görlitzer Quellen, so auch ein Balthasar in CDLS II, 2, S. 139 und 724. Vgl. Knothe, S. 367. Es geht jedoch nicht hervor, aus welcher Linie er stammte oder wo er begüterte war. Balthasar von Metzradt befand sich in der Rotte des Nickel von Kottwitz und hat demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Fünf Tage nach der Schlacht erhielten er, Vincencius Grislim und Friedrich von Weidenbach Sold auf der Marienburg für 11 Spieße. Außerdem nahmen sie Geld für 3 Wochen zukünftigen Solddienst oder für Zehrung in Empfang. Es ist anzunehmen, dass sie danach Preußen verließen, denn ihre Namen werden im Soldbuch nicht wieder erwähnt. 385. Metzradt, Colman von (85) Meczelrode, Colman Es gab in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts zwei Mitglieder des Geschlechts mit diesem Vornamen: Colman von der Linie Reichwalde-Liebel (Reichwalde ca. 20 km westnordwestlich von Rothenburg) und Colman von der Linie Kringelsdorf (6 km westlich von Reichwalde), beide Orte im Kr. Rothenburg, Oberlausitz. Knothe vermutet (S. 367), dass es sich bei dem Ordenssöldner um den erstgenannten handelt. Über ihn siehe auch von Boetticher, S. 131f. Dieser Colman ist 1418–1449 belegt. Der 1430–1439 nachweisbare Colman von Kringelsdorf bei Knothe, S. 369, und von Boetticher, S. 133. Colman von Metzradt befand sich in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m., die bei Tannenberg gekämpft hat. Bei der letzten Soldzahlung am 7. Oktober 1410 erhielt er auch Zehrung für 3 Wochen für die Ausreise. Wie der nach ihm aufgeführte Georg ( Jorge) von Metzradt hatte er 2 Spieße. 386. Metzradt, Georg von (85) Meczenrode, Jorge Georg von Metzradt wird im Soldbuch nach Colman von Metzradt aufgeführt, er hatte wie dieser 2 Spieße. Über seinen Kriegsdienst siehe unter Colman. In der ersten



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Hälfte des 15. Jahrhunderts sind zwei Mitglieder des Geschlechts mit dem Vornamen Georg ( Jorge) belegt: einer von der Linie Dürrbach (Kr. Rothenburg; 25 km wnw von Rothenburg), der andere von der Linie Kringelsdorf. Näheres über sie bei Knothe, S. 368f. und von Boetticher, S. 133. 387. Misofsky (Mysofsky), Nickel (185, 197) Dieser Söldner war Geselle des Nickel von Loeben und wurde in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen. Nickel von Loeben gehörte zum Hofgesinde des ungarischen Königs Sigmund. Die in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 (Hs. A und B) zusammen aufgeführten 7 Gesellen erhielten während der Gefangenschaft jeweils 5 Mark als Unterstütung vom Orden. 388. Mochburg, Hannus (86f.) Es können hier nur einige weitere Namensbeispiele gegeben werden. Im Jahr 1354 erscheint ein Mochberg als Urkundenzeuge (CDSR II, 15, S. 239), 1419 war Nicolaus Mochberg, Kanonikus zu Ottmachau, ebenfalls Urkundenzeuge (CDS 9, Nr. 817), und 1432 finden wir einen anderen Niclas Mochburger als Kumpan des Hauptmanns zu Joryn in Ungarn (OBA 5999). Unter den Ordensbrüdern des Konvents zu Elbing gab es nach einem Verzeichnis von 1441-1453 einen Mochperger (OBA 8035). Am 20. November 1410 erhielten Helwig von Strumien und Hannus Mochburg Sold für 1 Spieß und 2 Schützen für 6 Wochen geleisteten Dienst, d.h. ab dem 9. Oktober. Vor diesem Datum hat sich Helwig nachweislich in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. befunden, während sich Entsprechendes für Hannus nicht beweisen lässt. Vermutlich hat jedoch auch er vor dem 9. Oktober im Ordensdienst gestanden. Nach der Soldzahlung im November verließen die beiden Preußen. 389. Mohl, Georg von ([8], 65f.) Mor, Jorge 65 Mol, Jorge 65f. Mol, Jor 66 Da der Name nur einmal Mor und dreimal Mol geschrieben wird, dürfte es sich um ein Mitglied des schlesischen Adelsgeschlechts Mohl (Mol, Mühl) handeln, obwohl es auch ein Geschlecht Mor gegeben hat. Ein Hans Mor erscheint im Landbuch G des Fürstentums Schweidnitz-Jauer, fol. 361, als Besitzer von Grundeigentum in Kunradiswalde im Weichbild Schweidnitz im Jahr 1402 (von Czettritz u. Neuhaus II, E.11). Der nach Kneschke und Blažek bisher älteste Beleg für das Geschlecht Mohl stammt aus dem Jahr 1437, als Franciscus von Mohl als Hofdiener des Herzogs Bolko von Münsterberg in Erscheinung tritt (Kneschke 6, S. 325f.; Blazek I, S. 71). Jorge Mol hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen und ist auf der Marienburg mit belagert gewesen, denn er befand sich mit 1 Spieß in der Rotte des Herrn Heinz von Borsnitz. Soldzahlungen im Herbst und Winter 1410 belegen, dass er und ein anderer Söldner Swantomyr nunmehr 3 Spieße und 1 Schützen hatten. Sie verließen Preußen am 6. Februar 1411 mit Zehrung für 2 Wochen. Ein weiterer Spieß des Jorge Mol diente vom 18. Dezember 1410 bis zum 5. Februar 1411.

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390. Molbach, Silvester von (86) Molbach, Siluestir 86 Mowach, Siluestir 86 Wenig bekanntes meißnisches Adelsgeschlecht. In den Urkundenbüchern des Hochstifts Meißen (CDSR II, 2–3) erscheint in den Jahren 1385-1411 ein gestrenger knecht Ulman von Molbach, dessen Schwiegersohn Herr Gerhard von Kintsch war. Die interessanteste Quelle ist eine Urkunde vom 9. Mai 1402, in der Markgraf Wilhelm I. von Meißen dem gestrengin Vlemanne von Molbach czu Libental (Amtshauptmannschaft Pirna) und zu getreuer Hand seinem Eidam Gerhard von Kintsch die Bezahlung von 1000 Schock Groschen für den Fall verspricht, dass Ulman das Schloß Pirna ihm überantworten würde. Die Urkunde ist allerdings vermutlich nie ausgehändigt worden. Siehe CDSR I.B.2, S. 287 und CDSR II, 5, S. 378f. (Druck). Andere Belegstellen in CDSR II, 2, S. 219, 245, 249, 378ff. Silvester von Molbach wird diesem Geschlecht angehört haben, obwohl sein Name in den genannten Quellen nicht vorkommt. Dafür spricht auch seine Zugehörigkeit zu der Meißner Rotte des Jon von Köckritz u.a.m. im Herbst 1410. Er hat sich sicherlich von Anfang an in jener Rotte befunden und demnach auch bei Tannenberg gekämpft. Bei einer Soldzahlung am 7. Oktober 1410 wird er mit 1 Gleven (so anstatt der im Soldbuch sonst üblichen Benennung „Spieß“; vgl. Ekdahl, Mercenaries, S. 349) und 1 Schützen unter dem entstellten Namen Siluestir Mowach aufgeführt. Am 20. November nahm er selbst Sold für 1 Spieß entgegen und dürfte anschließend Preußen verlassen haben. Zehrung für 3 Wochen hatte er bereits früher erhalten. 391. Monau, Heinrich von (103f.) Manen, Heynrich von Schlesisches Adelsgeschlecht, das seit dem 14. Jahrhundert erwähnt ist. So war ein Petrus von Monau 1358 Propst des Breslauer Domstifts (Kneschke 6, S. 338 und Blažek 1, S. 71). In einem Entsagebrief an den Hochmeister Heinrich von Plauen und den Deutschen Orden 1411-1413 (OBA 2025) finden sich u.a. die Namen Conrad von Manaw, Hannus von Manaw und Mennelyn von Manaw. Ein Priczlav von Manaw ist im Jahr 1415 belegt (Haeusler, Geschichte, S. 413). Der Zeitpunkt für den Dienstantritt des Heinrich von Monau als Söldner des Deutschen Ordens steht nicht fest. Vermutlich befand er sich unter den 110 Spießen, die Herr Heinz von Ohlau am 25. September 1410 dem Orden zuführte, denn bis zum 20. November nahm Herr Heinz Sold für ihn in Empfang. Er hatte 11 Spieße und 1 Schützen. Anschließend vereinigte er sich mit Jeschke von Warkotsch, so dass die Anzahl der Spieße bei der letzten Soldzahlung am 18. Dezember 26 betrug. Über sein späteres Schicksal gibt das Soldbuch keine Auskunft. 392. Monau, Menlein von (51f.) Manen, Menlyn von Die Beteiligung Menleins an dem Absagebrief 1411–1413 ist bereits erwähnt worden (siehe unter Heinrich von Monau). 1434 verlieh der Herzog von Oels die Müh-



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nitzer Heide an Menlein für seine Dienste zu Lehnrecht. Er war zu jener Zeit bereits Besitzer von Wilxen (später Heidewilxen genannt), Kr. Trebnitz. Dazu Haeusler, Geschichte, S. 419, 445, vgl. S. 203. Aus dem Jahr 1447 sind zwei Briefe der Ratsmannen zu Breslau an den Liegnitzer Rat, die sich auf eine Angelegenheit zwischen der Herzogin und Menlin von Manow beziehen, bekannt (UB Liegnitz, S. 427f.). Menlein von Monau diente im Jahr 1410 mit 2 Spießen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Namentlich erscheint er zuerst im. Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 5. November. Am 15. November verließ er das Ordensland nach einer letzten Zahlung von Sold sowie Zehrung für 2 Wochen. 393. Monhaupt, Hans (84) Monhowpt, Hannus Nach Siebmacher, Bürgerliches Wappenbuch (Bd. V, T. 2, S. 29) bürgerliche Familie in Meißen. Ein Nickel Monhoupt gesessin czu Ostraw (Ostrau, Amtshauptmannschaft Pirna) wird 1389 und 1402 als „gestrenger“ und „er“ bezeichnet, was auf seine Nähe zum Adelsstand hindeutet (CDSR II, 2, S. 241, 302f.). Dasselbe gilt für den ebenfalls zu Ostrau gesessenen „ersamen“ Andreas Monhaupt, der 1414-1424 urkundlich belegt ist (ebd., S. 303, 446, vgl. CDSR II, 3, S. 4, 187). Ein Freiberger Wechsler Hans Monhaupt ist 1460 belegt (Tresp, Böhmische Söldner, S. 315). Es ist sehr wohl möglich, dass der Ordenssöldner Hans Monhaupt ebenfalls aus Ostrau stammte. Er befand sich in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m., die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat, und gehörte zu den Söldnern, die am 7. Oktober 1410 Preußen mit Zehrung für 3 Wochen verließen. Er diente mit 1 Spieß. 394. Morokot, Heyncze (53f.) „Morokot“ ist eine Verdeutschung des böhmischen Namens „Mrákota“, der in deutschen Quellen meist „Mrakot“ oder „Mrokot“ geschrieben wird. Ein Mitglied des Geschlechts, Dirsko Mrokot, wird 1337 und 1338 als Jurist am Liegnitzer Hof, Ritter und „Herr“ bezeichnet (CDS 9, Nr. 104 u. S. 245; UB Liegnitz, S. 78, 125), während Wischo Mrokot 1334 als herzoglicher Notar im Fürstentum Liegnitz-Brieg belegt ist (CDS 9, Nr. 92). Ein Andris Mrockot gehörte 1414 zum Hofgesinde des Herzogs Bernhard von Oppeln (OBA 2111). Im Jahr 1480 begegnet im böhmischen Raum ein Arnosst Mrakot von Luznicze,Schwestersohn eines Burggrafen (CDS 6, S. 108). Nach Pfotenhauer, S. 208 Anm. 43, dürfte Heyncze Morokot „ ein Sohn des Hans Morotko, böhmischen Mannen 1389 zu Frankenstein [Kr. Frankenstein], Urk. Heinrichau Nr. 134“ gewesen sein. Zusammen mit Nickel von Gersdorff zu Paulsdorf führte er im Jahr 1410 2 Spieße Söldner nach Preußen. Sie dienten in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau, werden im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 13. Dezember 1410 erwähnt und zogen am 30. Januar 1411 in der Rotte des Herrn Czenke wieder nach Hause.

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395. Morokot, Ruschwalt (104, 187, 199) Morokot, Ruschwalt 104 Mrobok, Russchenwald 187 Morokot, Ruchwalt 199 Möglicherweise identisch mit dem Breslauer Bürger Niklas Mrockot gen. Raussenwald (Ruschenwalt), dem König Sigmund am 17. April 1420 Silbersachen verpfändete (Regesta Imperii XI, Nr. 4112). Dieser Söldner gehörte zu den Gesellen des Herrn Heinz von Ohlau, der erst am 25. September 1410 in den Dienst des Ordens getreten ist. In der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober geriet er in Gefangenschaft und erhielt später 3 Mark als Unterstützung vom Orden. Am 29. Dezember nahmen er und Olbrecht Lysk eine „Ehrung“ für die 24 Gesellen des Herrn Heinz entgegen. Wohl am 2. Februar 1411 verließ er Preußen. 396. Mosch, Heinrich von (104) Mosch, Heynrich Schlesischer Uradel, der 1245 urkundlich zuerst erscheint und zunächst vor allem im Glatzer Land begütert war (Adelslexikon IX, S. 194). An älterer Literatur siehe Kneschke 6, S. 361f., und Blažek, S. 49, ferner u.a. GHdA 29, 1962, S. 259. Die gesamte Literatur verzeichnet das Werk von von Mosch, 1–2. Siehe außerdem Jurek, S. 256ff. unter Muschen/Muschow. In dem genannten Urkunden- und Regestenwerk findet sich der Söldner Heinrich von Mosch als Nr. 311 (Teil 2, S. 23). Eine Identifizierung wird dort allerdings nicht versucht, sondern es wird lediglich auf die Ausführungen in dem Aufsatz von Pfotenhauer, S. 208 Anm. 44, hingewiesen. Es heißt bei Pfotenhauer: „Heinrich, Sohn des Jerche (Georg) Mosch auf Arnildsdorf (Grafenort) [Kr. Habelschwerdt] um 1400, Sinapius II. S. 817“. Der Bearbeiter Hans von Mosch bemerkt dazu: „Auch hier ist ein Fragezeichen anzubringen“. Bei seinen Ausführungen bezieht sich Hans von Mosch auf die Angaben im Soldbuch. Aus ihnen geht hervor, dass Heinrich zu den 110 Spießen der Rotte des Herrn Heinz von Ohlau gehörte, die am 25. September 1410 in den Dienst des Ordens traten. Mitte Januar 1411 nahm er nämlich für Herrn Heinz von Ohlau eine Ehrung in Thorn in Höhe von 30 Mark vom Glockenmeister entgegen. 397. Mosch, Nickel von (74f.) Mosch, Nickel In dem von Hans von Mosch herausgegebenen Urkunden- und Regestenwerk ist der Söldner Nickel von Mosch als Nr. 310 (Teil 2, S. 22) aufgeführt. Zitiert wird der Vorschlag einer Identifizierung bei Pfotenhauer, S. 208 Anm. 44: „Nicolaus von Mosch zu Moschenhof [Kr. Habelschwerdt] 1418, Stillfried II. S. 94“ mit der ergänzenden Bemerkung: „Dies ist nur als Hinweis auf eine mögliche Identität zu verstehen. Es kann sich um einen anderen Nickel handeln“. Der Söldner Nickel ist mit großer Wahrscheinlichkeit identisch mit dem Nickel Masche, der zu den volgern (Gefolgsleuten) des Herzogs Konrad Kanthner von Oels



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gehörte und im Juli 1414 dem Orden entsagte (von Mosch, Teil 2, Nr. 329, S. 41f.). Zu weiteren Namensträgern siehe das Personen- und Ortsregister ebd., S. 465. Ein Ritter Nicolaus von Mosch auf Arnsdorf (Grafenort) [Kr. Habelschwerdt] erhielt 1427 den Befehl über die angeworbenen Söldner, die Glatz gegen die Hussiten verteidigen sollten (ebd., Nr. 416f., S. 127ff.). Der Ordenssöldner Nickel von Mosch diente im Jahr 1410 mit 1 Spieß als Geselle des Herrn Friedrich von Blankenstein. Mitte August 1410 scheint der Rottenführer nach Schlesien zurückgekehrt zu sein, um weitere Söldner anzuwerben, er kam erst Anfang Dezember wieder nach Preußen. In der Zwischenzeit wurden seine 3 Spieße von Nickel von Mosch betreut, der bei einer Soldzahlung am 8. Oktober das Geld für sie in Empfang nahm. Er erhielt auch eine Zehrung für 3 Wochen für die 3 Spieße, als Herr Blankensteins Gesellen henusreten, d.h. das Ordensland verließen. 398. Motschelnitz, Hans von (95f.) Motczelnicz, Hannus Das niederschlesische Adelsgeschlechte Motschelnitz oder Mutschelnitz ist urkundlich seit dem 14. Jahrhundert belegt und durch zahlreiche Sprossen in Diensten der schlesischen Herzöge bekannt. Wohl um die Mitte des 18. Jahrhunderts erloschen (Kneschke 6, S. 432, und Blažek, I, S. 73f.). Am 15. August 1408 war Hannos Moczilnicz Urkundenzeuge bei Herzog Konrad III. von Oels (CDS 4, S. 321) und im Juli 1414 entsagte er dem Orden als volger Herzog Konrads V. (Kanthner). Das gleiche taten zwei weitere Mitglieder des Geschlechts: Symko Mocczilnicz und Nickel Moczelnicz (OBA 2111). Hans von Motschelnitz diente während des Krieges 1410 mit einer unbekannten Anzahl von Spießen in einer Söldnertruppe, die von Herrn Rorau und Herrn Dietrich von Kottulin angeführt wurde und zunächst 57 Spieße und 2 Schützen umfasste. Dienstbeginn dürfte der 17. Juli 1410 gewesen sein. Diese „Gesellschaft“ war czu Slochaw gelegen (Soldbuch, S. 95), hat aber an der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober teilgenommen, so dass die beiden Anführer bei der Soldzahlung auf der Marienburg am 11. Oktober nicht anwesend sein konnten. Das Geld wurde statt dessen in Vertretung von Hans von Motschelnitz und Dietrich von Pritzelwitz in Empfang genommen. Vermutlich sind diese beiden, obwohl nicht mehr namentlich genannt, bis zum Ende der Dienstzeit am 31. Januar 1411 in derselben Rotte geblieben. 399. Mügeln (Mücheln), Fritz von (184, 195) Mogelin, Fritcze 184 Mogelin, Fryczsch 195 Magdeburgisches und meißnisches Adelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammsitz (Mücheln) in Kr. Saalskreis, urkundlich seit der Mitte des 12. Jahrhunderts erwähnt. Später u.a. auch im Anhaltschen und in Schlesien begütert. Siehe dazu Kneschke 6, S. 374 und von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 73. Mügeln hieß im Mittelalter Mogelin; vgl. CDLS III, S. 130 und CDSR II, 15, S. 181, 233. Ein Fritz von Mügeln wurde in den durchgesehenen Quellen nicht angetroffen, dagegen findet sich der gestrenge Friderich von Mogelen, unser liebir getruwir, in einer

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Urkunde Markgraf Wilhelms von Meißen aus dem Jahr 1393 (CDSR II, 5, S. 92). Friderich von Mógeleyn war 1402 Urkundenzeuge des Bischofs Thimo von Meißen (ebd., S. 378). Ein Jahr später stellte Markgraf Wilhelm eine Urkunde für ihn aus (CDSR I.B.2, S. 535) und 1418 erhielten Eppe, Ticze, Friedrich, Rentsch und Gunther von Mogelin eine Urkunde von Herzog Friedrich dem Jüngeren, ausgestellt in Freiberg (ebd., B.3, S. 513). Auch wenn Fritz mit Friedrich nicht identisch sein sollte, so ist doch ersichtlich, dass er in dessem Umfeld zu suchen ist. Fritz von Mügeln wurde bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt vom Orden 20 Gulden als Unterstützung. Näheres über seinen Solddienst geht aus dem Soldbuch und dem Gefangenenverzeichnis OBA 1616 nicht hervor. 400. Nassau, Kunze von (65, 67) Nassaw, Kuncze Altes, der Annahme nach ursprünglich brabantisches Adelsgeschlecht, aus welchem mehrere Sprossen nach Schlesien, Ungarn und Polen kamen (Kneschke 6, S. 446f., und von Mülverstedt, Abgest. Adel/Brandenburg, S. 64). Vgl. Adelslexikon IX, S.  329f. Im Jahr 1370 verpfändeten die Gebrüder von Nassow Zins auf Schmellwitz, Kr. Schweidnitz (von Czettritz und Neuhaus II, D.27), während 1433 Hannos Nassaw als Burgmann zu Schweidnitz belegt ist (Regesta Imperii XI, Nr. 9361). Ein Iban von Nassow war Diener des Herzogs Ludwig von Brieg und wird in dessen Testament von 1396 bedacht (CDS 9, S. 253). Gegen Ende des 14. Jahrhunderts erscheint er mehrmals als Urkundenzeuge des Herzogs (ebd., Nr. 514 und passim). 1391 findet sich ein Tammo von Nassaw als Zeuge einer in Freystadt ausgestellten Urkunde (CDS 24, S. 71). Der sicherlich ebenfalls aus Schlesien stammende Kunze von Nassau hat als Söldner des Deutschen Ordens in der Schlacht bei Tannenberg gekämpft, denn er diente in der Rotte des Herrn Heinz von Borsnitz. Am 10. Oktober 1410 fand eine Soldzahlung statt, bei der Kunze zusammen mit Matthes von Gellhorn, Hannus Kirstan und Michel von Temritz für 5 Spieße und 1 Schützen entlohnt wurde. Anschließend sind sie angeblich zu Herrn Nickel von Logau gezogen (S. 65), aber diese Angabe ist unverständlich, denn am 31. Oktober nahmen sie wieder als Gesellen des Herrn Heinz von Borsnitz Sold in Empfang, und zwar für 4 Wochen und nicht nur ab dem 10. Oktober (S. 67). Obwohl Kunze von Nassau bei einer folgenden Soldzahlung am 14. November nicht namentlich genannt wird, kann gefolgert werden, dass er und Hannus Kirstan danach das Ordensland mit 2 Spießen verlassen haben (S. 68). 401. Nechelichs, Jon, Herr (165) Bei diesem Namen stellt sich die Frage, um welches Geschlecht es sich handelt, denn die durchgesehenen Quellen und Literatur gaben keine Hinweise. Eine gewisse, zugegeben geringe Ähnlichkeit besteht mit dem Namen Nechwalicz (vgl. Anna von Nechwalicz, gest. 1435; Procházka I, S. 168). Die Bezeichnung „Herr“ läßt auf einen nach Herkunft oder Stand bedeutenden Söldner schließen, vielleicht einen Schlesier, wie von Johannes Voigt, Namen-Codex, S. 122, behauptet. Her Jon Nechelichs erscheint zusammen mit einer Reihe anderer Söldner aus der Lausitz oder Schlesien in einem Schuldbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen



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vom 5. Februar 1411. Da er im eigentlichen Soldbuch nicht namentlich genannt wird, hat er in der Rotte eines der im selben Schuldbrief vorkommenden Söldnerführers gedient. Einzelheiten lassen sich nicht ermitteln. 402. Neisser, Nickel (55) Nyser, Nickel In Breslau gab es außer der bekannteren Familie „von Neisse“ eine weitere Ratsfamilie mit dem Namen „Neisser“. Nicolaus Neisser war 1408 Ratsherr in Breslau, 1426 werden Peter und Niclas Neisser in den Breslauer Signaturbüchern genannt (CDS 11, S. 113). Erwähnt werden kann auch ein Oberglogauer Bürger Hompel Neysser im Jahr 1421 (CDS 33, S. 148). Weitere Mitglieder des Geschlechts sind ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts in CDS 35 zu finden. Nickel Nyser war Geselle des Herrn Georg von Czettritz und hat demnach nicht an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Er diente mit 1 Spieß. Als Herr Georg Preußen am 10. Dezember verließ, blieb Nickel bei Herrn Czenke von Borsnitz zurück. Sein Dienst für den Orden endete am 30. Januar 1411. 403. Nesse, Glinitz von der (39) Nesse, Glynicz von der G. A. von Mülverstedt hat zwei adlige Geschlechter „Nesse“ ermittelt, die in Frage kommen können. Eins davon besaß im 14. bis zum 16. Jahrhundert verschiedene Güter im Vogtland, vorübergehend auch im Stift Naumburg und Zeitz (ders., Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 115), das andere war eine kleine thüringische, in der Umgegend von Mühlhausen und Gotha angesessene, vielleicht erst zu Anfang des 15. Jahrhunderts ausgestorbene Familie, „deren Wappen das Siegel Heinrichs v. d. N. an einer Mühlhäuser Urkunde des Jahres 1357 bekannt macht“ (ders., Abgest. Preuß. Adel/ Sachsen, Supplement, S. 14). Siehe ferner unter Heinrich von der Nesse. Da „Nesse“ wohl eine sprachliche Variante von „Neiße“ ist, soll aber auch auf die Breslauer Ratsfamilie „von Neiße“ aufmerksam gemacht werden. Im Jahr 1399 begegnet beispielsweise der ersame Lewtko von der Neise burger czu Bresslaw (CDS 4, S. 38f., vgl. ebd. 11, S. 113). Siehe u.a. auch CDS 8 und UB Glatz, ferner Pfeiffer (passim) und Pusch 3, S. 140-161. Hinzugefügt werden soll, dass im Jahr 1414 Cordula von der Neyße und Jocob von der Neisse dem Orden entsagten (OBA 2111; vgl. 2112). Zu Jakob s. Pusch 3, S. 149. Glinitz und Heinrich von der Nesse befanden sich in der Rotte, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen brachte, und die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Nach der Schlacht erhielten sie auf der Marienburg zusammen Sold für 2 Spieße und 2 Schützen sowie 3 Mark als Unterstützung für erlittenen Schaden und eine dreiwöchige Vorauszahlung, die als Zehrung für die Rückreise verwendet werden konnte. 404. Nesse, Heinrich von der (39) Nesse, Heinrich von der Siehe unter Glinitz von der Nesse. Da die beiden zusammen aufgeführt werden, ist zu vermuten, dass sie in einem engen Verwandtschaftsverhältnis standen, vielleicht

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waren sie Brüder. Interessant ist der Umstand, dass Markgraf Friedrich der Jüngere von Meißen am 29. April 1407 eine Urkunde für Hedwig von Witzleben, Heinrich von der Nesse und andere Personen ausstellte (CDSR I.B.3, S. 473). Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dieser Heinrich von der Nesse mit dem späteren Ordenssöldner identisch ist, und dass eine Herkunft aus dem meißnisch-sächsischen Raum angenommen werden kann. 405. Neudorff, Hans von (123) Nuwedorff, Hannus Es wird sich um das bei Kneschke angeführte alte Adelsgeschlecht „Neuendorff, Neudorff, Neundorff “ im Herzogtum Magdeburg handeln, das schon in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts vorgekommen sein soll. Ein Hans von Neudorff war 1275 Urkundenzeuge, ein Ludwig von Neudorff wurde 1324 zum Bischof gewählt, und ein anderer Ludwig besaß 1399 das Schloss Plote (Kneschke 6, S. 482). Dieses Geschlecht ist nicht mit anderen Geschlechtern mit gleichem oder ähnlichem Namen zu verwechseln. In einem Absagebrief an den Markgrafen Wilhelm I. von Meißen, der auf das Jahr 1403 zu datieren ist, findet sich das Siegel des Hans Nuwendorff (CDSR I.B.2, Nr. 504, S. 345f., hier S. 345 Anm.). Es gibt auch einen Absagebrief von Otto Werkil und Hanos von dem Neuendorf, „das im Pilsener Kreis gelegen ist“ (ebd.); dieser Neuendorf war hotman zum Konigistein (ebd.). Ein Mikolasch von Newindorffe gehörte 1414 zum Hofgesinde Herzog Bernhards von Oppeln und entsagte in dieser Eigenschaft dem Orden (OBA 2111). Ein Söldner Nuwendorff diente 1431 in der Rotte des Friedrich von der Heyde (Ekdahl, Zwei Musterungslisten, S. 60). Der Ordenssöldner Hans von Neudorff befand sich in der kleinen Gruppe von Söldnern mit 12 Spießen, die von Fritz von Landskron(e), Konrad von Skal und Thomas Wolffgang befehligt wurde und am 6. November 1410 Crossen an der Oder erreichte (Dienstantritt). Am 15. Januar 1411 wechselten Thomas Wolffgang, Hannus Gosel und Hans von Neudorff zu den Gesellen des von Plauwen über. Weitere Angaben sind nicht überliefert. 406. Nickeritz, Nickel von (85) Ein aus dem Meißnischen stammendes, wenig bekanntes und ausgebreitetes Adelsgeschlecht, von dem mehrere Mitglieder in den Deutschen Orden eingetreten sind (Kneschke 6, S. 502, und von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Preußen, S. 53). Um 1800 ist das Geschlecht erloschen. Die höchste Würde innerhalb der Ordenshierarchie erreichte Heinrich von Nickeritz, der Oberster Treßler (1416–1418) und Großkomtur (1418–1421) wurde. Es findet sich aber u.a. auch ein Nickel von Nickeritz wieder, dessen Ämterlaufbahn von 1420 bis 1441 die folgenden Stationen aufwies: Hauskomtur zu Thorn, Vogt zu Roggenhausen, Komtur zu Strasburg, Vogt zu Dirschau und Vogt der Neumark, Komtur zu Schlochau, Vogt in Pomesanien und schließlich Spittler zu Elbing (s. Voigt, NamenCodex, und Thielen, Verwaltung). Sein Bruder Kaspar war 1430 Spittler zu Dresden und wird übrigens bereits 1412 in einer Urkunde erwähnt (CDSR I, 3, S. 489).



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Es kann durchaus sein, dass der Ordensbruder Nickel mit dem ehemaligen Ordenssöldner von 1410 identisch ist. Er diente in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. und gehörte demnach zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg. Am 7. Oktober 1410 erhielt er Sold für 2 Spieße und 1 Schützen und für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise aus Preußen. 407. Niclos (181, 191) Den Verzeichnissen OBA 1616 ist nur zu entnehmen, dass dieser Niclos auf der Ordensburg Rehden gefangengenommen worden war und vom Orden 4 Mark Unterstützung erhielt. Er ist aufgeführt unter Mewe. 408. Niebelschütz, Hans von (90) Nebelschicz, Hannus Nebeschicz, Hannus Schlesisch-böhmischer Uradel Oberlausitzer Herkunft. Über die Burg Nebelschütz bei Kamenz wandte sich der Hauptteil des Geschlechts nach Schlesien, wo es 1289 urkundlich auftritt. Einer von 3 Stämmen war der Glogauer Stamm zu Bartsch, der 4 Linien bildete, unter ihnen Gießmannsdorf. Der Name wurde im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich geschrieben. Siehe hierzu GHdA 5, 1953, S. 198ff., und Adelslexikon IX, S. 413f. Ältere Literatur verzeichnet Kneschke 6, S. 507. Vgl. Knothe, S. 377. Siehe auch Wernicke, S. 475-481, und Jurek, S. 258f. Bereits während des Krieges 1409 befand sich ein Mitglied des Geschlechts unter den Söldnern des Deutschen Ordens, denn es heißt im Treßlerbuch, S. 564: Item 200 m. Nickel von Newelczicz mit synen gesellen of rechenschaft gegeben am tage Laurencii (Aug. 10) (vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 54). Es mag sich dabei um den um 1390 geborenen Nickel (Nicolas) IX. im Fürstentum Teschen und Glogau handeln (GHdA 5, S. 200). Der im Soldbuch von 1410/1411 vorkommende Hans von Niebelschütz ist identisch mit dem in GHdA 5, S. 199f., aufgeführten Johann VI. von Nebilschicz zu Gosemdorf, d.h. Gießmannsdorf (Kr. Bolkenhain). Er ist um 1355/59 geboren und zwischen 1415 und 1433 gestorben. In den Jahren 1387 (CDS 31, S. 13) bis 1415 (ebd., S. 108) erscheint er wiederholt als Urkundenzeuge. Nach einer Urkunde von 1397 gehörte er zum Beirat von Ruprecht, Herzog in Schlesien und Herr zu Liegnitz (CDS 24, S. 200). Nach GHdA (wie oben) war er u.a. 1405 Landeshauptmann zu Freystadt und Grünberg. 1408 wird er als herzoglicher Marschall zu Sprottau aufgeführt (CDS 31, S. 19), 1411 als Erbherr zu Gosemdorf (CDS 24, S. 170). Weitere Belege in CDS 24, S. 71, 131, 165, 167; CDS 28, S. 41f., 49; CDS 31, S. 17. Spätestens seit dem 20. Juli 1410 befanden sich Hans von Niebelschütz und zwei weitere Söldner Lyffke und Kottelitz mit 5 Spießen und 2 Schützen in der Rotte von Herrn Heinz von Profen und Nickel von Peiskersdorf, denn am 12. Oktober erhielten sie Sold für 3 Monate geleisteten Dienst in jener Rotte (die Angabe „17. August“ in Anm. 333 der Soldbuchedition ist ein Versehen). In welcher Rotte sie sich vor dem 20. Juli 1410 befunden haben, lässt sich nicht feststellen. Jedenfalls waren sie nach diesem Datum mit den anderen Söldnern der Rotte von Herrn Heinz von Profen und

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Nickel von Peiskersdorf in Schlochau untergebracht. Für seinen Dienst mit 2 Spießen ab dem 19. November bis zum Verlassen Preußens am 3. Februar 1411 erhielt Hans von Niebelschütz seinen Sold vom Orden direkt an sich ausgezahlt. 409. Niebelschütz, Kaspar von (28) Nebelschicz, Casper Nebeschicz, Casper Casper Eine Urkunde aus der Zeit um 1400 im Stadtarchiv Sprottau (CDS 31, S. 17f.) erwähnt drei Brüder, Kaspar, Pesche und Heinz von Niebelschütz, ohne dass es hervorgeht, wo sie gesessen waren. 1406 sind Hans, Heinrich, Kaspar, Peter und Kunze von Niebelschütz auf Tschechen (Lkr. Schweidnitz) belegt; ihr Bruder Melchior war Altarist in Parchwitz (Wernicke, S. 477). Im Landbuch des Fürstentums Schweidnitz-Jauer kommt Kaspar von Nebiltschicz im Jahr 1402 zweimal und 1412 einmal vor (von Czettritz und Neuhaus II, A. 30, 31 und 31a). Daraus wird ersichtlich, dass Melsdorf/Molinsdorf (Mühlsdorf, Kr. Bunzlau) zu seinem Besitz gehörte (vgl. Wernicke, S. 488). Im Jahr 1433 gab es nach Sinapius I, S. 666, einen Kaspar von Niebelschütz auf Bartsch (Kr. Steinau). Vgl. dazu GHdA 5, 1953, S. 200. Kaspar von Niebelschütz befand sich in der Rotte des Nickel von Kottwitz und hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielten er, Bernhart Tiergart und Jor Paschke auf der Marienburg Sold für 6 Spieße und 2 Schützen und für 3 Wochen Zehrung oder Soldvorauszahlung. Außerdem schenkte ihnen der Orden 8 Mark als Hilfe für ihren in der Schlacht erlittenen Schaden. 410. Niebelschütz, [N.N.] von (63) Nebelschicz Da der Vorname nicht angegeben ist, wissen wir nicht, ob es sich um ein drittes Mitglied des Geschlechts oder etwa um Kaspar von Niebelschütz handelt. 411. Nimptsch, [Konrad] von, Herr (184f., 196) her Nympcz 184f. her Nymmitcz 196 her Nymmicz von Geersdorf (?) 196 Schlesischer Uradel, der 1317 urkundlich zuerst erscheint (Adelslexikon IX, S. 429f.). Das Geschlecht soll seinen Namen von dem im Fürstentum Brieg gelegenen Dorf Alt Nimptsch angenommen haben und ist seit 1314 urkundlich erwähnt. Als ältester Besitz gilt Stephanshain (Lkr. Schweidnitz), das dem Geschlecht schon 1319 gehörte und bis 1626 bei demselben blieb. Ältere Literatur bei Kneschke 6, S. 514ff., hier S. 516. Siehe auch Blažek, S. 51; Blažek II, S. 85; GGT U, B, 1937, S. 409. Die jüngste Untersuchung über die Familie von Nimptsch stammt von Neumann-Reppert. Ritter Konrad von Nimptsch war auf dem genannten Altbesitz Stephanshain (Stef( f )anshain) gesessen. Siehe dazu Perg.-Urk., Schiebl. 65, Nr. 42, 41–44; Nr. 25; Nr. 29 (Regesta II, Nr. 1967–1969) aus dem Jahr 1419. Bei der Verlängerung des Strasburger Waffenstillstandes vom 19. Juli 1419 erschien er als einer der Urkunden-



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zeugen: ... Conrado Nemetschs de Stheffanshor[lies: Stephanshain] milite Wratislavien. dioc. (Weise, Staatsverträge I, Nr. 133, S. 136). In einem Brief von 1427 (OBA 4843) bezeichnet er sich als Burggraf zu Löwenberg (Kr. Löwenberg). Wie aus den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616, Hs. A und B (Anh. 24 der Soldbuched.), hervorgeht, gehörte er im Jahr 1410 zu den Dienern und zum Hofgesinde des ungarischen und römischen Königs Sigmund (ebd., S. 184f., 196), hat in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 auf Seiten des Ordens gekämpft und ist dabei gefangengenommen worden. Nach der Hs. B erhielt er in der Gefangenschaft 50 Mark vom Orden, während seine ebenfalls gefangenen Gesellen, 24 an der Zahl, 50 Mark und 100 Gulden bekamen. Die Diener Königs Sigmunds sind im Soldbuch nicht aufgeführt, denn sie waren keine Söldner im herkömmlichen Sinn des Wortes und für sie galten besondere Bestimmungen (siehe beispielsweise Soldbuch, S. 185 Anm. 46). Verschiedene Quellen bestätigen die Gefangennahme des Herrn Konrad in der Schlacht bei Polnisch Krone. So schrieb der stellvertretende Komtur von Tuchel am 20. Oktober 1410, zehn Tage nach der Schlacht, an den stellvertretenden Hochmeister Heinrich von Plauen, das in der gebunge disses bryves her Nymsche gekomen ist mit andern vil richtern [lies: rittern] und knechten, und her Erkinger [von Seinsheim] habin sy uf deme wege gelasin lichte wol eyne myle vam Tuchel, der do ouch kÕmpt, und alle ander gevangen, als sy sagen, ane alleyne den foyt der NÕen Marke [Michael Küchmeister], den der konyng nicht weglasin wolde. Und sy habin etlich gevangen van den Polan mit in gebrocht, dy sy gevangen, e, das sy gevangen wurden (OBA 1375). Ein Gefangenenverzeichnis vom November 1410 (OBA 1406) belegt, dass ein Herr Petrasch (Wangl; polnisch Piotr Wągł) gegen Herrn Konrad und zwei weitere Gefangene ausgetauscht werden sollte: Her sal lozen hern Cunrot Nymptz selb dritte (Druck bei Biskup, Z badań, S. 701–712, hier S. 702). Siehe ferner unter Friedrich von Schlieben. Von dem Bekanntsheitsgrad des Konrad von Nimptsch zeugt auch der Umstand, dass er in Długoszs Chronik im Zusammenhang mit den Schlachten bei Polnisch Krone (10.10.1410) und Tuchel (am 6.11.1410) an drei Stellen erwähnt wird (Długosz, Hist. Pol. IV, S. 97, 99, 104; Dlugosz, Annales XI, S. 153, 156, 161). In den zwanziger Jahren des 15. Jahrhunderts verschlechterte sich das vorher offenbar gute Verhältnis zum Deutschen Orden. Am 26. Januar 1424 teilte der Großkomtur dem Hochmeister Paul von Rusdorf mit, dass her Nemtsche ist by uns gewest und hat geclaget, wy im unser orde gros schuldig sy (OBA 4240), und am 15. Juni wurden die Forderungen des Herrn Konrad in einem Brief des Rats zu Schweidnitz an den Hochmeister präzisiert: Vor uns ist komen der gestrenge ritter her Cuncze Nymptcz vorlegend, wie ir em, adir euwir vorfarn homeister hir Kochenmeister, dem got gnode, achthundert ungerissche gulden von wegin jerlicher renthe schuldig suldit sein, und bat uns, an euwer groswirdikeit fur en czu schreibin (OBA 4296). Viele weitere Briefe in dieser Angelegenheit folgten, zumal Konrad von Nimptsch im Juni 1427 einen Thorner Bürger, Tilman Watzelrode, gefangennahm (OBA 4782) und sowohl der Bischof von Breslau als auch der römische König in den Konflikt eingeschaltet wurden (OBA 4397, 4756, 4772, 4828, 4839, 4843, 4919, 4941, 4961. Siehe auch Regesta Imperii XI). Gegen Ende seines Lebens, am 23. Dezember 1446, reichte Ritter Konrad

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von Nimptsch dem Konvent der Franziskaner zu Schweidnitz 10 Mark jährlichen Zins auf allem, was die Stadt Schweidnitz zu Weizenrode besaß, zu Seelgerät auf (von Czettritz und Neuhaus II, E.83). 412. Nimptsch, Heinz von (vgl. S. 146) Neymbsicz, Heyncza Dieses Mitglied des Geschlechts Nimptsch ist nicht namentlich im Soldbuch aufgeführt, wurde aber nachweislich in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen. Siehe unter Peter von Warnsdorf. Das Lösegeld für ihn betrug 100 Schock böhmische Groschen, einen Ringharnisch und zwei Armbrüste. 413. Nohr, Albrecht (84) Nor, Olbrecht Nach Voigt, Namen-Codex, S. 122, handelt es sich bei diesem Söldner um einen Schlesier, aber seine Anwesenheit in der Meißner Rotte lässt auch andere Deutungsmöglichkeiten zu. Ein Adelsgeschlecht mit diesem Namen wurde nicht ausfindig gemacht, doch findet sich in CDS 34, S. 50, im Jahr 1721 ein Geburtsschein für Heinrich Nohr, ausgestellt in Heiligenstadt im Eichsfeld. Ist vielleicht Nor verschrieben für Nos (von Grabow)? Olbrecht Nor gehörte zu den Söldnern in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. und hat somit an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Er hatte 1 Spieß, für den er am 7. Oktober 1410, bevor er Preußen verließ, Sold und Zehrung erhielt. 414. Nostitz, Hans von (165) Nosticz, Hannos Oberlausitzer und schlesischer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus bei Weißenberg (Amtshauptmannschaft Löbau), der nach Neumann-Reppert urkundlich 1194 zuerst erscheint. Vgl. Adelslexikon IX, S. 454–460, hier S. 454f. Ausführlich Neumann-Reppert, Die Familie von Nostitz, hier Heft II, Blatt 1, Nr. 1. In Heft I, Blatt II, wird die wichtigste Literatur angeführt, darunter beispielsweise Kneschke 6, S. 533539; Knothe, S. 380–404; von Boetticher, S. 141–149; GHdA 60, 1975, S. 351–368. Wichtig sind auch die Regesten bei von Mansberg, Erbarmanschaft IV, S. 411–494, mit den Stammtafeln 65–67 in Bd. V. Siehe ferner Jurek, S. 260f. Folgt man der Einteilung bei Knothe, so gab es die Stämme Unwürde (Amtshauptmannschaft Löbau), Ullersdorf (Kr. Rothenburg) und Rothenburg (Kr. Rothenburg). In dem letztgenannten Stamm gab es die drei Hauptlinien Tschocha, Guttau und Rothenburg. Von Mansberg unterscheidet zwischen einem Oberlausitzer und einem schlesischen Stamm, während Neumann-Reppert in Heft I den schlesischen und in Heft II den sächsischen (Oberlausitzer) Stamm behandelt. Es ist nicht möglich, den Ordenssöldner Hans von Nostitz zu identifizieren, denn es gab um 1410 mehrere Träger dieses Namens. Auf Tschocha sind Hans der Ältere und Hans der Jüngere 1416 urkundlich belegt (Neumann-Reppert, Heft I, Stammtafel, Nr. 26–27), 1389–1397 hieß der Herr auf Ullersdorf ebenfalls Hans (ebd. Nr. 34). Drei weitere Personen (ebd. Nr. 47, 52, 71) kommen evtl. auch in Frage, unter



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ihnen ein Hans, der 1398–1410 belegt ist (Nr. 52). Vgl. hierzu die genannten Stammtafeln 65–67 bei von Mansberg. Genannt werden soll auch Hertewick von Nostystcz, der 1414 als Gefolgsmann (volger) Herzog Konrad Kanthers von Oels dem Deutschen Orden entsagte (OBA 2111). Der Solddienst des Hannos Nosticz ist nur dadurch bekannt, dass er durch einen Schuldbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen vom 5. Februar 1411 hervorgeht. Weder Dienstbeginn noch andere nähere Angaben lassen sich daraus ersehen. 415. Nostitz, Otto von (78, 120) Nosticz, Otto 78, 120 Nosticz 78 Die Schwierigkeit – besser gesagt Unmöglichkeit – einer Identifizierung trifft auch auf Otto Nosticz zu, denn dieser Name wurde ebenfalls von vielen Mitgliedern des Geschlechts getragen. Vom schlesischen Stamm kommen die bei Neumann-Reppert angeführten Nummern 13, 23 und 25 (urkundlich 1390, 1414 und 1410) in Betracht, vom sächsischen (Oberlausitzer) Stamm Herren auf Oderwitz (Nr. 12, urk. 1397), Kittlitz (Nr. 20, urk. 1385–1414, Nr. 40, urk. 1414–1418), Unwürde (Nr. 26, urk. 1400–1413), Horka (Nr. 38, urk. 1398–1406, Nr. 53, urk. 1401–1416), Oderwitz (Nr. 45, urk. 1420), Ullersdorf (Nr. 50, urk. 1400–1416, Nr. 51, urk. 1396, gest. 1420), ferner Nr. 62, urk. 1407–1422. Vgl. die Stammtafeln bei von Mansberg. Für Otto von Nostitz begann der Solddienst für den Deutschen Orden am 22. Juni 1410 und dauerte bis zum 23. November desselben Jahres. Die von ihm angeführte Söldnertruppe umfasste 9 Spieße und 2 Schützen. Drei von diesen Spießen unter Hannus Beyer, Peter Heydwolff und Hannus Pfyffer haben das Ordensland am 23. November nicht verlassen, sondern sind in die Rotte des Czaslau von Gersdorff übergewechselt. Da sie bereits Zehrung für die Rückreise erhalten hatten, wurde ihnen vom Orden anheimgestellt, entweder zwei Wochen länger zu dienen oder aber das überschüssige Geld bei der Ausreise dem Komtur von Tuchel zu übergeben. Aus zeitlichen Gründen hat Otto von Nostitz mit seinen Söldnern nicht an der Schlacht bei Tannenberg teilnehmen können, denn er ist am 6. Juli 1410 in Schlochau angekommen und alle Rotten, die nach dem 1. Juli dort eintrafen, wurden vom Orden in Pommerellen zurückgehalten. Siehe dazu Ekdahl, Kilka uwag, S. 117, 121 und 130. 416. Notenhof, Konrad von (84) Notenhof, Conrad von Ob Konrad von Notenhof und Conrad Nothehabe (S. 158) identisch sind, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, jedoch kann vermutet werden, dass wir es bei Nothehabe mit einem Mitglied des Geschlechts Nothafft zu tun haben. Es gab in der Oberlausitz ein Geschlecht von Notenhof, das nach der Vermutung von Knothe (S. 404f.) aus Schlesien eingewandert sein dürfte. Andererseits stellt von Boetticher fest, dass sich ein Zusammenhang des schlesischen Geschlechts Nothoff (Nottenhof ), Krommenau genannt, mit dem aus der Oberlausitz „zunächst nicht nachweisen“ lässt (ders., S. 149–152, hier S. 149). Zur Problematik siehe auch Kneschke 5, S. 298; Neumann-Reppert, Die Familie von Nottenhof; Jurek, S. 261.

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Ein Konrad von Notenhof wurde nicht nachgewiesen, während viele andere Mitglieder des Geschlechts in Quellen und Literatur genannt werden. So diente Christoffil Notinhaiffe als Söldner unter Michael Küchmeister (OBA 4016), während sich Nickil Notenhoff zu Anfang der dreißiger Jahre des 15. Jahrhunderts unter den Söldnern in der Rotte Friedrichs von der Heyde befand (OBA 5742, 5758; vgl. 7816). Siehe ferner u.a. die Görlitzer Ratsrechnungen (CDLS III und II) und die oben genannte Literatur. Im Jahr 1410 diente Konrad von Notenhof mit 3 Spießen in der Meißner Rotte, die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat (siehe unter Jon von Köckritz). Namentlich erwähnt wird er im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 7. Oktober, als er auch für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise erhielt. Danach verließ er Preußen. 417. Notenhof, Philipp von (186, 198) Notenhoff, Philip von 186 Notenhof, Phylyp von 198 Auf Arnsdorf (Lkr. Görlitz), etwa 10 km nördlich von Reichenbach, war ein Philipp von Notenhof gesessen. Sein Vater hieß Peschil, seine Mutter Margarethe. Über ihn und seine Brüder Kaspar und Melchior Näheres bei von Boetticher, S. 150f. Philipp erscheint 1419 mehrmals, dann 1422 und später als Hofgerichtsschöffe. Nach 1425 kommt er in den Quellen nicht mehr vor. Ob er ein Schwestersohn Johanns von Egloffstein, des Bischofs von Würzburg war, wie in der Handschrift B des Gefangenenverzeichnisses behauptet (S. 198), soll hier dahingestellt bleiben. Philipp befand sich im Gefolge des Herrn Konrad Truchseß von Pommersfelden und hat offenbar an der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 teilgenommen. Die Angaben in den Gefangenenverzeichnissen sind widersprüchlich, denn in der Hs. A heißt es, dass Philipp zusammen mit zwei von seinen Dienern 20 Gulden während der Gefangenschaft erhielt, in der Hs. B dagegen, dass diese Summe nur den beiden Knechten gegeben wurde. Von einer Gefangenschaft Philipps ist darin nicht die Rede. 418. Nothehabe, Conrad (158) Ob es sich bei Conrad Nothehabe um ein Mitglied des Geschlechts Notenhof oder Nothafft handelt, geht nicht mit Sicherheit hervor. Sollte es Konrad von Notenhof sein, so würde das bedeuten, dass er gegen Ende des Jahres 1410 ein zweites Mal nach Preußen gekommen ist. Für die Alternative Nothafft spricht der Umstand, dass zwei Brüder Gilge und Conrad, „genannt die Nothaffte“ in einer Urkunde der Land- und Markgrafen von Meißen vom 17. August 1415 erwähnt werden (CDSR I.B.III, Nr. 393, S. 331f.). Zu diesem Geschlecht siehe u.a. Kneschke 6, S. 540f. Conrad Nothehabe hatte 3 Spieße. Er gehörte zu den Söldnern, die im Januar 1411 in einem Brief des Komturs von Schlochau an den Hochmeister aufgezählt wurden, um zu verhindern, dass sie doppelten Sold bezogen. Sie waren vom Komtur von Schlochau für 2 Dienstmonate entrichtet worden und hatten für 2 Wochen Zehrung für die Rückreise erhalten.



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419. Nothrabe (63) Nicht ermittelt. Dieser Söldner diente mit 2 Spießen in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz, die bei Tannenberg gekämpft hat und bis zum 30. Januar 1411 in Preußen geblieben ist. 420. Nuwekirche, Johan (204) Dieser Söldner war ebenso wie Jurge von Snellendorff Geselle des Herrn Elger von Drolshagen, der bereits im Jahr 1409 dem Orden gedient hat. Obwohl Elger von Drolshagen aus der Diözese Köln stammte, braucht dieses nicht auch für seine Begleiter zutreffen, denn sie können sehr wohl etwa Schlesier gewesen sein. So gab es in Schlesien (und beispielsweise auch in Meißen) mehrere Orte Neukirch und auch Geschlechter mit diesem Namen. Allgemein sei auf das General-Index zu den Siebmacher´schen Wappenbüchern von Jäger-Sunstenau hingewiesen, darüber hinaus vor allem auf Kneschke 6, S. 490ff., der vier Adelsgeschlechter „Neukirchen“ aufführt, unter ihnen ein schlesisches. Kneschke schreibt dazu: „Ein von Sinapius unter dem alten schlesischen Adel aufgeführtes Geschlecht, von welchem aber nur wenige Sprossen ohne nähere Angaben genannt werden“ (S. 492). Erwähnenswert ist auf jeden Fall, dass ein Johann von Neukirch (Hannos Newkirche, Noyenkirchen etc.) mehrfach als Urkundenzeuge des Herzogs Ludwig von Brieg in den Jahren 1409-1426 vorkommt (CDS 9, S. 98, 102, 112, 121; vgl. CDS  11, S. 113 und CDSR II, 6, S. 62). Die beiden genannten Gesellen des Herrn Elger von Drolshagen werden erst am Ende der Dienstzeit namentlich genannt. Vom Treßler des Deutschen Ordens erhielten sie am 24. März 1411 50 ungarische Gulden Sold für 4 Spieße für 9 Tage Solddienst nach dem 5. Februar 1411 und für einen halben Monat Zehrung für die Rückreise. 421. Ohlau (Ohle), Heinz von (der), Herr (61, 101–106, 128, 188, 200) Ol, her Heyncze 61, 101–105, 128, 200 Ol, her 106 Ol, her Hinrich 188 Erloschenes, schlesisches Adelsgeschlecht mit verschiedenen Namensvarianten wie Ol, Oll, Ole, Olow, Olaw, Olowe. Im Register des Liegnitzer Urkundenbuches wird es unter „Olauia“ aufgeführt. Einige Namen von Mitgliedern des Geschlechts finden sich bei Kneschke 6, S. 592 (u.a. unter Hinweis auf Sinapius I, S. 683). Besonders häufig kommt in den Quellen vom Anfang des 15. Jahrhunderts der Ritter Heinz von Ohlau vor. Im Urkundenbuch der Stadt Liegnitz erscheint er 1414–1429 wiederholt als Urkundenzeuge des Herzogs Ludwig von Brieg (S. 300, 324, 344, 352, 365; s. auch CDS 9, S. 121). 1420 bekannte Herzog Ludwig, dass er den Ritter Heyncze von der Olaw mit dem vor dem Schloss gelegenen Haus, das der Jüdin Abraham gehört hat, belehnt habe (UB Liegnitz, S. 319), und 1421 bestätigte Ruprecht, Herzog in Schlesien und Herr zu Lüben und Hainau, den Verkauf eines Zinses von Seiten des Ritters Heintze Olaw auf seinem Gut Lobdaw im Hainauer Weichbild (ebd., S. 326f.).

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Herr Heinz von Ohlau ist erst am 25. September 1410 mit 110 Spießen in den Dienst des Ordens getreten (vgl. Soldbuch, S. 101). Er spielte mit seiner Rotte eine wichtige Rolle bei der Wiedereroberung des Ordenslandes im Herbst jenes Jahres und kommt entsprechend häufig in den Ordensquellen vor. Am 5. Oktober scheint er sich in Konitz befunden zu haben (OBA 1346). Ende November verließ er in Zorn die Burg Tuchel, weil der Komtur meyne dyner aus der stobin treyb, alz sy essin suldin, unde lys dy schyfkindir henein, unde ich muste aus mit meynem gesynde (OBA 1403; vgl. Ekdahl, Mercenaries, S. 356f.). Wenige Tage später beteiligte er sich an der Eroberung von Polnisch Krone, die mit nicht mehr als 300 Pferden durchgeführt wurde (OBA 1408). Am 6. Dezember schrieb der Komtur von Tuchel an den Treßler, das ich nu mit hern Ol geritten was vor dy Crone und haben dy gewonnen und vorbrant mit gotis hulfe (OBA 1412). Nach einer Angabe auf S. 102 im Soldbuch hat Herr Heinz von Ohlau am 26. November in Vertretung Sold für 21 Spieße des Herrn Heinz von Profen, die nicht in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober gefangengenommen worden waren, in Empfang genommen. Auf der Rückseite eines Briefes des Hochmeisters an die Herzöge von Wolgast und Braunschweig vom 16. Dezember findet sich die folgende Angabe: Plauwen gesellen entrichtet. Olen gesellen entrichtet. Item hern Olen 100 schilde (OBA 1419). Fast 2 Jahre später, am 27. September 1412, schrieb der Hochmeister dem Herzog Przymken von Troppau wegen eines Söldners aus der Rotte des Heinrich Oell, der zu Unrecht Schadenersatz verlange (OF 5, verschollen, S. 181f.; hier nach Fb. 65, S. 316). Von der Bedeutung dieses Söldnerführers im Krieg 1410/1411 zeugen die vielen „Ehrungen“ mit beträchtlichen Geldsummen, die ihm wiederholt zuteil wurden (Soldbuch, S. 104). Nähere Angaben über Dienstzeiten und Aufenthaltsorte der Söldner seiner Rotte sind dem Soldbuch zu entnehmen (vor allem ebd., S. 101–104). Nach Kneschke (wie oben) kommt er noch 1440 am herzoglichen Hof zu Liegnitz vor. 422. Olse, Mertin von der (75) Man wird wohl zunächst ausschließen können, dass es sich bei Olse um Oels handelt. Wahrscheinlicher ist die Deutung Olsen oder Oels(s)en, wobei es um zwei Geschlechter geht, deren Beziehung zueinander nicht geklärt ist. Über das vor allem in den Hochstiften Merseburg und Naumburg erscheinenden Adelsgeschlecht Olsen ist wenig bekannt. Hauptbesitz dieses im 16. Jahrhundert erloschenen sächsischen Geschlechts war Weißenschirmbach (Kr. Querfurt). Das Adelsgeschlecht Oels(s)en war schon zu Ende des 14. Jahrhunderts in Preußen reich begütert. Siehe dazu von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 118 (Olsen); von Hefner u.a.m., Der blühende Adel, S. 283 (Oelsen); Kneschke 6, S. 573f. Bemerkt werden soll, dass es beispielsweise in Schlesien ähnlich lautende Ortschaften gegeben hat, so ein Dorf Olssen im Weichbild Löwenberg (von Czettritz und Neuhaus II, A.44). Ein Dorf westlich bei Leipzig hieß Oelsa (Olse, Olsse, Ulse, Alsze) (CDSR II, 7, Register S. 342). Einige Personennamen können in diesem Zusammenhang zum Vergleich herangezogen werden: Bernhard von Olsen, 1394 (CDSR I.B.1, S. 396); Kirstan von der Oelsen, 1410 (Landesritter in Preußen, OBA 2198); Nickil von der Olssen (gehörte



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zu den schlesischen Adligen, die 1414 dem Deutschen Orden entsagten, OBA 2112; ebenso OBA 2111: Nickel von der Oelssen). Mertin von der Olse war Geselle des Nickel Poschwicz, dessen Solddienst für den Orden am 18. Juni 1410 begonnen hatte. Als Poschwicz nach einer Soldzahlung am 8. Oktober Preußen wieder verließ, blieben Hans von Hoff, Hans von der Stertz und Mertin von der Olse (letzerer mit nur 1 Pferd) zurück und wechselten zu den Brüdern Michael und Nickel von Schmolke über. Vermutlich sind sie dann bis zum 5. Februar 1411 im Ordensland geblieben, seit dem 28. Oktober 1410 in der neugebildeten Söldnergruppe der Hans von der Stertz und Hans von Penzig. 423. Opotschno (Opočno), Johann ( Jon/Jan) von, Herr (42, 183, 193f.) Oppaczin, Jon 42 Opaczen, Jan von 183 Oppitczen, her von 193 Opczin, her Jon von 194 Böhmischer Adliger, dessen Name häufig in den zeigenössischen Quellen vorkommt. Stadt und Schloß Opotschno (Opočno) liegen ca. 25 km nordöstlich von Königgrätz. Johann war Sohn des Stephan von Opotschno, der 1397 zusammen mit drei Räten des Königs Wenzel IV. auf Karlstein ermordet worden war. Siehe Štěpán, S. 9f., der ihn „Jan Městecký z Opočna“ nennt. Johann von Opotschno befand sich unter den Söldnern, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen geführt hatte und die zu den Tannenbergkämpfern gehörten. Er wurde in der Schlacht gefangengenommen. Bei der Soldzahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 erhielt er Geld für 8 Spieße und 1 Schützen und außerdem 10 Mark als Schadenshilfe. Er war wie die meisten gefangengenommenen Söldner gegen das Versprechen, sich wieder zu stellen, „auf die Hand“ freigelassen worden. Während der dann folgenden Gefangenschaft erhielt er vom Orden zunächst selbst 15 Mark und dann zusammen mit Herrn Nickel von Schrank und 31 weiteren Gefangenen 60 Mark als Unterstützung. Von der Bedeutung dieses Böhmen, der als „Herr“ bezeichnet wird, zeugt die Tatsache, dass er zu den Bürgen in dem Verpflichtungsbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen vom 31. Januar 1411 gehörte (Pelech, Der Verpflichtungsbrief, S. 59, 62f.). Später verschlechterte sich das Verhältnis zum Orden, denn Johann von Opotschno war mit den finanziellen Abfindungen für seinen Kriegsdienst in Preußen unzufrieden und erhob deshalb Anspruch auf das Ordensgut zu Miletin (Melletin etc.) in Ostböhmen, wie aus verschiedenen Quellen der Jahre 1417-1418 hervorgeht; siehe dazu u.a. OBA 2671f., 2826, OF 10 (verschollen), Nr. 197 (Regest im Fb. 66, S. 103), Nr. 242 (ebd., S. 113), Nr. 244 (ebd., S. 113). Dazu auch Hemmerle, S. 32. Vgl. Kutowski, S. 455 Anm. 3. Während der zwanziger Jahre des 15. Jahrhunderts wird Herr Johann von Opotschno ebenfalls oft in den Quellen erwähnt, vor allem im Zusammenhang mit Verteidigungsmaßnahmen gegen die Hussiten. Genannt seien hier OBA 4817, 4920, 5709 und 5899, ferner CDLS II, S. 49, 169, 171, Regesta Imperii XI, Nr. 4274, 5679, 5686, 7255, UB Glatz, S. 137 und SS. rer. Siles. VI, S. 47f., 53, 65.

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424. Osschicz, Stephan (85) Es mag sich um einen Herkunftsnamen handeln, der mit Oschitz (Kr. Schleiz) in Sachsen in Verbindung steht. Dieser Söldner diente in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m., die bei Tannenberg gekämpft hat. Am 7. Oktober 1410 erhielt er Sold für 2 Schützen und verließ daraufhin Preußen mit Zehrung für 3 Wochen. 425. Ostirrich, [N.N.] (86) Man wird wohl davon ausgehen können, dass es sich um ein Mitglied eines der von Jäger-Sunstenau im General-Index, S. 414, aufgeführten Geschlechter „Österreich“ oder „Österreicher“ handelt. Obwohl es auch Bürger mit diesem Namen gegeben hat (vgl. Regesta Imperii XI, Nr. 4905, 7303: Osterricher, Bürger zu Nürnberg; CDLS II, 2: Osterreich, aus Striegau), ist wohl in erster Linie an ein Adelsgeschlecht zu denken. Erwähnenswert erscheint, dass ein Herr Johann Ostirrich 1408 Ordensbruder in Balga gewesen ist (Treßlerbuch, S. 458). Ein Hannus Osterricher gehörte 1403 zu einigen Adligen, die dem Markgrafen Wilhelm von Meißen ihre Fehdebriefe sandten (CDSR I.B.II, Nr. 504, S. 345). 1448 ist ein Hans Ostericher, Diener des Kammermeisters Herzog Wilhelms, belegt (Tresp, Böhmische Söldner, S. 316 Anm. 246). Das Soldbuch erwähnt lapidar auf S. 86, dass Ostirriches Soldgeld für 2 Spieße am 7. Oktober 1410 von Hannus Grecz in Vertretung in Empfang genommen worden ist, weil er, d.h. Ostirrich, tot ist. Es handelte sich um Soldgeld für 1 Monat. Näheres geht nicht hervor, lediglich der Umstand, dass die Soldzahlungen Söldner aus Meißen betrafen, deutet auf eine Herkunft aus diesem oder einem noch südlicheren Raum hin. 426. Otik, [N.N.] (185, 197) Ottyk 185 Ottik 197 Altes mährisches Geschlecht mit Stammhaus Penčic unweit Olmütz in östlicher Richtung. Seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kommt es auch in Schlesien vor (Blažek III, S. 144, vgl. Štĕpán, S. 10). Dieser Otik gehörte zu dem Hofgesinde bzw. zu den Dienern des Königs von Ungarn und wurde bei Polnisch Krone am 10.10.1410 gefangengenommen. Nach den beiden Verzeichnissen OBA 1616 erhielt er 10 Mark und 100 Schildgulden als Unterstützung vom Orden. 427. Pakusch, Luther von (34, 106, 185, 197) Pakosch, Luter 34 Pakosch 106 Pakusch, Lewther 185 Pakusch, Luter 197 Über dieses schlesische, nach Blažek ausgestorbene Adelsgeschlecht gibt es wenig Literatur (Blažek II, S. 88). Inwiefern eine Beziehung zu dem Geschlecht von Packisch besteht, soll hier nicht untersucht werden. In Johannes Voigts „Namen-Codex“,



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S.  122, wird der Söldner unter „Pakisch (Pakosch)“ aufgeführt. Vgl. von Hefner u.a.m., Der blühende Adel, S. 290. Nach Blažek kommt 1416 Hans Pakusch vom Stym als Urkundenzeuge beim Verkauf der Burg Neuhaus (Kr. Münsterberg) vor. Das Geschlecht erscheint jedoch auch in früheren Quellen, so Niczco Pakusch 1359 in CDS 9, S. 26. Siehe beispielsweise auch CDS 10, S. 124-126, 132f., 135. In einem Kaufbrief des Herzogs Ruprecht von Liegnitz an die Stadt Liegnitz vom 20.11.1401 wird Pakusch felde angeführt (Liegnitzer UB, S. 253). Siehe ferner CDLS III, S. 9, zum Jahr 1375. Luter Pakosch diente im Jahr 1410 in der Rotte des Kaspar von Gersdorff und hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Zusammen mit Gelfrich von Kalckreuth und Wilrich von Dobisch erhielt er am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 18 Spieße und 1 Schützen sowie 18 Mark als Schadenshilfe. Später wurde er in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen. Er befand sich zu dieser Zeit mit 8 Pferden als Geselle des Nickel von Loeben in der Rotte des Peter Schweinichen von Loeben. Im Soldbuch (S. 106) ist Ende Dezember von den Spießen die Rede, dy gefangen synt. Während der Gefangenschaft erhielt er 5 Mark als Hilfe vom Orden. 428. Pakusch, Lutolt von (118) Pakosch, Lutolt Aus den Angaben im Soldbuch geht nicht mit Sicherheit hervor, wann und mit wie vielen Spießen Lutolt Pakosch nach Preußen gekommen ist. Am 4. Februar 1411 erhielten er, Konrad von Logau und Gregor von Logau Sold für 9 Spieße, die 6 ½ Wochen gedient hatten. Außerdem wurde Pakusch Zehrung für 1 Spieß ausgezahlt, offenbar weil er vorher nicht die sog. offrasschunge bekommen hatte. 429. Pannwitz, Hans von (58) Panowicz, Hannus Oberlausitzisch-schlesischer Uradel, der 1276 urkundlich zuerst erscheint und sehr früh auch in Schlesien und im Land Glatz vorkommt. Als Stammhaus der Familie wird gewöhnlich Pannwitz bei Bautzen genannt. An Literatur siehe u.a. Kneschke 7, S.  45f., Knothe, S. 408-412, von Boetticher, S. 154ff., und GGT U 1922, S. 646 und 1940, S. 509. Vgl. GHdA 92, 1987, S. 413, Jurek, S. 263f., und Adelslexikon X, S. 150f. Vom Namen her kämen mehrere Mitglieder des Geschlechts als Söldner des Deutschen Ordens in Frage. So gab es in der Linie Königswartha (nach dem gleichnamigen Ort in der Amtshauptmannschaft Bautzen) Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts zwei Brüder Hans und Heinrich, von denen Hannos Panwicz czum Losse gesessen (Lohsa, Kr. Hoyerswerda) 1397 Urkundenzeuge des Landvogts Benisch von der Dube war (CDSR II,7, S. 244). Im Jahr 1421 beteiligte er sich an der Befestigung Bautzens gegen die Hussiten und 1424 stand er im Sold der Stadt Görlitz (CDLS II, S. 43 und 190). 1435 sprach das Konzil zu Basel über eine größere Anzahl benannter frevelhaftiger Beschädiger der meißnischen Geistlichkeit und deren Güter, unter ihnen Hans Paneuicz, den Bann aus (CDSR II,3, Nr. 960, S. 52ff., hier S. 52).

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Auch in der Linie Uhyst gab es einen Hans, von dem allerdings nicht viel mehr bekannt ist, als dass er 1424 „geschossen“ wurde, vermutlich von den Hussiten. Siehe dazu Knothe und von Boetticher (wie oben). Verschiedene Umstände sprechen jedoch dafür, dass es sich um keinen der beiden bisher Genannten, sondern vielmehr um einen Hans von Pannwitz aus dem Land Glatz handelt. Dort gab es zu Beginn des 15. Jahrhunderts mehrere Brüder Pannwitz, von denen zwei die Namen Hans (Hannus, Johannes) und Wolfram trugen (UB Glatz, S. 19, 22, 32, 42f. u. passim). Aufschlussreich ist vor allem eine Stiftung bei der Kirche zu Rengersdorf (Kr. Glatz) vom 29. Mai 1410 durch dy erbern knechte Wolffram, Hannus und Niklas gebrüder von Panewitz vom Rathen (Rathen-Albendorf, Kr. Neurode) zum Zweck eyns ewegen zelegerethes (UB Glatz, S. 42f.). Da solche Stiftungen häufig vor Beginn eines kriegerischen Unternehmens gemacht wurden, liegt die Annahme sehr nah, dass sich die drei Edelknechte Pannwitz nun für den Eintritt in den Solddienst des Deutschen Ordens vorbereiteten. Hans von Pannwitz ist in der Rotte von Herrn Georg von Czettritz, Kunze von Seydlitz und Heinrich von Czirn nach Preußen gezogen. Sie erreichten Pommerellen erst Anfang Juli, waren zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz untergebracht und haben sich an der Verteidigung der Marienburg beteiligt. Am 13. August wurde die große Rotte in vier kleinere aufgelöst. Aus einer dieser kleineren Rotten sonderten sich am 8. Oktober Heinrich von Maltitz und Hans von Pannwitz mit 5 Spießen und 2 Schützen ab. Nachdem sie am 5. November ihren Sold erhalten hatten, verließen sie wieder Preußen: Sy reten heym (Soldbuch, S. 58). In dem Entsagebrief einer großen Anzahl Adliger an den Hochmeister Heinrich von Plauen und den Deutschen Orden von 1411–1413 finden sich vier Mitglieder des Geschlechts Panewicz, darunter auch ein Hannus (OBA 2025). 430. Pannwitz, Heinrich von (44, 83) Panowicz, Heynrich 44 Panowicz, Heynrich von 83 Die im Urkundenbuch Glatz, S. 40, vertretene Ansicht, dass der Ordenssöldner Heinrich von Pannwitz ein Glatzer sei, dürfte nicht zutreffen. Zwar gab es im Land Glatz einen Heinrich, der beispielsweise 1412 mit seinen Brüdern Konrad, Nikolaus und Johannes oder Hans de Panewicz in villa sua Lomnitz (Altlomnitz, Kr. Habelschwerdt) Altäre in der Pfarrkirche stiftete (UB Glatz, S. 56f.), aber die hohe Spießanzahl des Ordenssöldners Heinrich spricht eher für die Annahme, dass wir es mit dem bekannteren Lausitzer Heinrich von Pannwitz von der Linie Königswartha zu tun haben. Dieser war nach GGT U 1922, S. 646, Herr auf Alt Forst (Forst Lausitz, Kr. Forst), Kathlow (Kr. Cottbus), belehnt 1434, und Schlichow (Kr. Cottbus). Nach Knothe, S. 409, war er 1419 und 1432 sicher auf Königswartha gesessen. 1426 nahm er an der blutigen Schlacht bei Aussig gegen die Hussiten teil (ebd., S. 410), 1428 und dann wieder 1432 diente er der Stadt Görlitz als Söldner (von Boetticher, S. 155). 1432 übernahm er Bürgschaft für eine Summe, um welche sich die Stadt Kamenz von erneuten Plünderungen loskaufte, und 1434 hatte er eine Fehde mit „den Gersdorffern“ (Knothe, S. 410). Siehe auch Pfotenhauer, S. 208 Anm. 51.



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Heynrich Panowicz wird im Soldbuch unter den Meißnern aufgeführt (S.  44). Zu deren Solddienst siehe unter Jon von Köckritz. Sie und somit auch Heinrich von Pannwitz haben an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Heinrich führte in seiner Rotte 51 Spieße und 1 Schützen, für die er am 12. August 1410 zum zweiten Mal Sold erhielt. Bei der dritten Soldzahlung am 9. September wurde das Geld an Jon von Köckritz, Herrn Hans von Waldau, Herrn Nickel von Heynitz unde Heynrich von Panowicz gesellen gemeinsam für 142 Spieße und 2 Schützen ausgezahlt (S. 83). Vermutlich hat Heinrich anschließend das Ordensland verlassen. 431. Pannwitz, Wolfram von (85) Panowicz, Wolffram Bei diesem Söldner handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Glatzer, nämlich um den Edelknecht Wolfram aus Rathen (Rathen-Albendorf, Kr. Neurode), der zusammen mit seinen Brüdern Hans und Nikolaus am 29. Mai 1410 bei der Kirche zu Rengersdorf (Kr. Glatz) eine Stiftung machte. Siehe dazu unter Hans von Pannwitz. Pfotenhauer, S. 208 Anm. 51, macht darauf aufmerksam, dass bereits am 13. Juni 1409 ein Ritter Wolfram von Pannwitz vor seiner Reise ins Ordensland bei den Minoriten in Glatz ein Seelgerät gestiftet hat, aber jener „ehrbarer und strenger Ritter“ von 1409 kann nicht mit dem „ehrbaren Knecht“ von 1410 identisch sein, wie Pfotenhauer behauptet. Noch 1417 erscheint der Edelknecht in den Quellen (UB Glatz, S. 86). Vermutlich ist er es auch, der in einer Musterungsliste des Deutschen Ordens vom 1. September 1431 über die Söldner in der Rotte Friedrichs von der Heyden erscheint: Wulfram Panewicz gewopent, 8 gewopente schutczen und 1 jungen (Ekdahl, Zwei Musterungslisten, S. 60). Bei einem Ritter hätte es der Ordensschreiber gewiß nicht versäumt, die Bezeichnung „Herr“ hinzuzufügen. Nach dem Soldbuch gehörte Wolfram von Pannwitz mit 2 Spießen zu den Gesellen des Herrn Georg von Czettritz und befand sich somit zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz. Näheres zum Solddienst dieser Rotte findet sich unter Georg von Czettritz und Czenke von Borsnitz. Als Herr Georg am 10. Dezember Preußen verließ, blieben Wolfram von Pannwitz und andere Söldner, die mit ihm nach Preußen gekommen waren, bei Herrn Czenke von Borsnitz zurück. Sie werden demnach das Ordensland am 30. Januar 1411 verlassen haben. 432. Papenbog/Popenbok (187, 199) Popenbok 187 Papenbog 199 Diener des bei Tannenberg gefangengenommenen pommerschen Herzogs Kasimir V. von Stettin. Ob auch Papenbog während der Schlacht in Gefangenschaft geriet, geht aus den Angaben nicht hervor, ist aber anzunehmen. Er erhielt vom Orden (40 oder) 60 Gulden und gehörte wohl zu den drei Dienern, die sich (20 oder) 30 Gulden teilen konnten (S. 87, 200). 433. Paschke, Jor (28) Der Name Paschke (Pasco) kommt in den Quellen sowohl als Vorname als auch als Familienname vor, hier ist Letzteres der Fall. Weitere Beispiele sind Margaretha

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Paschke, 1370 bzw. 1384/1385 Unterpriorin und Kellnerin im Kloster Trebnitz (Haeusler, Geschichte, S. 325f.), und Johannes (Hannos) Paschke (Pasco), der in den Jahren 1399–1409 Ratsherr und Schöffe in Breslau war (CDS 11, S. 114 und von Czettritz und Neuhaus II, F.20). Der Vorname Jor ist wohl als Abkürzung von Jorge zu verstehen. Auf jeden Fall dürfen wir uns unter diesem Söldner einen Schlesier vorstellen, der aus der Gegend von Breslau stammte. Er befand sich in der Rotte des Nickel von Kottwitz und hat an der Schlacht von Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielten er, Kaspar von Niebelschütz und Bernhart von Tiergart auf der Marienburg Sold für 6 Spieße und 2 Schützen und für 3 Wochen Soldvorauszahlung oder Zehrung für die Rückreise. Außerdem erhielten sie vom Orden 8 Mark als Hilfe für ihren in der Schlacht erlittenen Schaden. 434. Paschkendorff, Heyncze (38) Es wurden keine Angaben über ihn gefunden. Über seinen Solddienst siehe die Ausführungen unter Casper Getring. 435. Patschkau, Nikolaus von (122) Paczke, Niclos Es wird in Schlesien ein uradliges Geschlecht Patschkau gegeben haben, denn in der Zeugenreihe einer Urkunde des Herzogs Boleslaw von Liegnitz von 1322 heißt es u.a. ... Jacuschone de Paczkow milite nostro, ... (CDS 9, S. 234). Die Urkunde ist in Brieg ausgestellt worden. In einer anderen Urkunde desselben Herzogs von 1317 kommt Jacuscho von Paczschcow ebenfalls vor (ebd., Nr. 57, S. 9). Die Stadt Patschkau (Kr. Neiße) schrieb sich im Mittelalter u.a. Paczkow, Patzschowe, Padschow, Paczcow, Paczkaw, Paschowe); siehe CDS 10, Register. Ein Nicze Paczkaw gehörte 1379 zu den Zeugen einer Urkunde der Stadt Brieg (CDS 9, Nr. 429, S. 62). Vgl. Blažek III, S. 22f. ( Jordan und Alt Patschkau). Zusammen mit Herrn Andirke von Pogrell führte Nikolaus von Patschkau im Herbst 1410 nicht weniger als 40 Spieße Söldner nach Preußen. Am 6. November erreichten sie Crossen an der Oder, wo ihre Dienstzeit begann. Sie endete am 31. Januar 1411, nachdem Anfang Januar 10 weitere Spieße hinzugekommen waren. 436. Pauelschaw, Hannos (165) Ein Hannus von Bablischaw oder Kablischaw befand sich unter einigen Adligen, die im Jahr 1403 um des Königs Sigmund willen dem Markgrafen Wilhelm I. von Meißen absagten (CDSR I.B.2, S. 350). Erwähnt werden soll auch, dass es in Schlesien ein Gut Pavelschöwe (Kr. Wohlau) gegeben hat. Dieser Söldner wird nicht namentlich im Soldbuch erwähnt, sondern lediglich in einem Schuldbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen vom 5. Februar 1411 (Soldbuch, S. 165, Anhang 11). Die anderen dort genannten Söldner sind größtenteils Schlesier.



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437. Peiskersdorf, Nickel von (90–93, 96, 153, 187, 199) Pyskerdorff, Nickel 90ff., 96 Pyskerdorff 92 Pyskerdorf 93 Pyskersdorf, Nickel 93 Pyskersdorff, Nyckel von 153 Peyskerdorff, Niclas 187 Pyskerdorf, Nickel 199 Pyskerdorf, Niclos 199 Bei dem Namen handelt es sich um Peiskersdorf im Kreis Reichenbach in Schlesien. Später nannte sich das Adelsgeschlecht Betsch von Peiskersdorf. Zu jenem ausgestorbenen Geschlecht siehe Kneschke 1, S. 390 (mit Hinweisen auf ältere Literatur), und Blažek I, S. 8. In dieser Arbeit wird der genannte Nickel unter dem Namen aufgeführt, den er in den zeitgenössischen Quellen trägt. Im Liegnitzer Urkundenbuch erscheint in den Jahren 1365-1374 ein Nickel von Peiskersdorf (UB Liegnitz, S. 167, 185, 189, 191 und 196), der wohl allerdings aus Altersgründen mit dem Ordenssöldner von 1410 nicht identisch sein kann. Siehe auch von Czettritz und Neuhaus II, K.1 zum Jahr 1370. Dagegen könnte der Nickel von Peiskersdorf in Frage kommen, der vor 1416 ein Vorwerk des Klosters Trebnitz besaß; er verkaufte Gut und Vorwerk an die Brüder Hans und Konrad von Pritzelwitz (Haeusler, Geschichte, S. 414). Einen Zinsverkauf in Liegnitz tätigten am 27. November 1416 „Anna Santemargynne mit ihrem Vormunde Paul Thamme und ihrem Sohn Nickel Pyskersdorf “ (UB Liegnitz, Nr. 494, S. 308f.). Nickel war kein unbedeutender Söldnerführer. Zusammen mit Herrn Heinz von Profen führte er im Jahr 1410 84 Spieße nach Preußen. Die Dienstzeit begann am 22. Juni, am 6. Juli kamen sie in Pommerellen an (Ekdahl, Kilka uwag, S. 117–123). An der Schlacht bei Tannenberg hat diese Rotte nicht teilgenommen (ebd.). Eine erste Soldzahlung erfolgte auf der Marienburg, bevor die Burg von den Polen und Litauern belagert wurde, d.h. vor dem 25. Juli, eine zweite in Schlochau, wo die Söldner untergebracht waren, eine dritte wiederum auf der Marienburg am 11. Oktober. Die beiden Anführer wurden vom Orden mit je 40 Gulden geehrt (Soldbuch, S. 90f.). Die Angaben im Soldbuch und in den Gefangenenverzeichnissen beweisen, dass sowohl Herr Heinz von Profen als auch Nickel von Peiskersdorf in der Schlacht vor Polnisch Krone am 10.  Oktober 1410 anwesend waren, jedoch unterschiedliches Schicksal hatten: Während Herr Heinz von den Polen gefangengenommen wurde, gelang es Nickel, zu entkommen. Später wurde in seinem Auftrag dem gefangenen Herrn Heinz vom Hochmeister 262 Mark übergeben (ebd., S. 187, 199). Nickel von Peiskersdorf und seine Gesellen verließen nun das Ordensland mit Geld, das sie vom Hauskomtur von Schlochau geliehen hatten (ebd., S. 153). Das war vor dem 18. Oktober. Gegen Ende des Jahres kehrte Nickel mit einer neuen Rotte Söldner nach Preußen zurück. Anführer waren nun außer ihm der Kanzler des Herzogs Konrad von Oels, Hans, und Friedrich von Blankenstein. Die Stärke der Rotte, die ursprünglich 62 Spieße betrug (Dienstbeginn in Crossen an der Oder am 26. November), wuchs

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im Dezember und Januar, sodass sie bei der letzten Soldzahlung am 1. Februar 1411 79 Spieße und 2 Schützen umfasste. 438. Penzig (Pentzig), Hans von, Herr (182, 193) Penczk, her Hanße von 182 Pelczen (!), her Hannus von 193 Pentczen, her Hannus von 193 Das Adelsgeschlecht Penzig (auch Pentzig, Penzke, Penzky u.ä.) aus der Oberlausitz führte seinen Namen nach dem Gut Penzig ca. 15 km nördlich von Görlitz (Kr. Görlitz), das ihm nachweislich mindestens seit Mitte des 13. bis Ende des 15. Jahrhunderts gehörte. Ältere Literatur ist verzeichnet bei Kneschke 7, S. 92. Siehe ferne Knothe, S. 412–420, von Boetticher, S. 156–162, Blažek III, S. 34f., und Adelslexikon X, S. 251f. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts gab es mehrere Mitglieder des Geschlechts mit dem Vornamen Hans, jedoch nur zwei, die als dominus oder „Herr“ bezeichnet wurden. Es handelt sich zunächst um Hans I. von Penzig auf Muskau (Kr. Rothenburg), der seit 1390 recht viele Spuren in den Quellen hinterlassen hat. Herzog Johann von Görlitz machte ihn zu seinem Vorschneider, und er gehörte zu den familiares curie domini nostri ducis (CDLS III, S. 133). Über ihn berichten u.a. Knothe, S. 415, von Boetticher, S. 156f. (mit vielen Beispielen aus den Görlitzer Ratsrechnungen) und Blažek, S. 34. Seit 1398 wird außerdem ein „junger Herr“ Hans von Penzig zu Muskau öfter genannt, wobei dieser Hans III. als Sohn Hans I. anzusehen ist. Er führte 1404 eine Fehde mit Herrn Hans von Hackeborn auf Priebus, 1419 eine weitere mit Christoph von Metzradt auf Reichwalde und kämpfte in den zwanziger Jahren des 15. Jahrhunderts gegen die Hussiten (Literatur wie oben). Übrigens gab es auch einen Hans II., der für uns nicht in Frage kommt. Er war Bruder Hans I. und 1397–1413 Pfarrer von Beuthen. Genannt werden soll auch ein Hannos von Penczk, der 1409 dem Orden Solddienst leistete (Ekdahl, Soldtruppen, S. 54). Ob es nun Hans I. oder Hans III. war, der 1410 für den Deutschen Orden kämpfte, wissen wir nicht, die Wahrscheinlichkeit spricht aber eher für den Sohn als für den Vater. Durch spätere Korrespondenzen im Ordensbriefarchiv lässt sich jedenfalls folgendes ermitteln. Herr Hans von Penzig ist 1410 in der sog. „Meißner Rotte“ (Soldbuch, S. 43f.) nach Preußen geritten, denn nach einer Angabe aus dem Jahr 1427 (OBA 4807) ist Herr Hans von Waldau zcu der czyt sin houptman gewest. Wie die Eintragungen in den Gefangenenverzeichnissen beweisen (Soldbuch, S. 182 und 193), wurde er in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen. In den Verzeichnissen wird er zusammen mit Herrn Nickel von Heynitz, der ebenfalls zur „Meißner Rotte“ gehörte, aufgeführt. Als Unterstützung durch den Orden erhielt er 5 Mark und 20 Gulden. Später bemühte er sich bei den Hochmeistern Michael Küchmeister und Paul von Rusdorf umbe hundert mark, dy her in syme gefengknisse ußgegebin had, und umbe czerunge (OBA 4807). Vielleicht ist er identisch mit dem Hencze Peczken, der Heinrich von Plauen entsagte (OBA 2025). Im Jahr 1421 stand er wieder im Dienst des Ordens, denn am 13. Juli jenes Jahres quittierte her Hans von Penczk, ritter, Sold für 32 Spieße und 2 Schützen (OBA 3483). In einem Brief an Paul von Rusdorf 1422 be-



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hauptete er, dass dessen Vorgänger Michael Küchmeister ihm versprochen hätte, mir czu richten mynen schaden und gelt, daz ich habe must geben vor gefenckenis in dinste uwirs ordens (OBA 4016). 1423 und 1427 setzte sich Hans von Polentz, Vogt der Lausitz, für Ern Hanse von Penczk beim Vogt der Neumark (OBA 4166) und beim Hochmeister (OBA 4807) ein. Nach Auskunft eines Briefes des Vogts der Neumark an Paul von Rusdorf vom 20. Mai 1430 hatte der polnische König Herrn Hans von Penzig erlaubt, das her die von Thorun adir die Euweren in sinem land magk ufhalden von sines schadens wegen, den her im stryte hat entphangen, ydoch so habe ich vernomen, das em eyn gefangener uß Polin widir wart gegebin, der im seinen schaden sulde haben usgericht und geleggert (OBA 5372). Da keine weiteren Quellen in dieser Angelegenheit bekannt sind, dürfte die Aussage des Vogts zutreffend gewesen sein. 439. Penzig (Pentzig), Hans von (33, 82f., 188, 200) Penczken, Hannus von 33, 188 Penczk 82 Penczke, Hannus 82f. Penczke, Hannus 83 Penczkin, Hannus von 200 Vielleich identisch mit dem Hannos von Penczk, der am 11. März 1408 zusammen mit seinem Bruder Cunrad eine Urkunde in Striegau ausstellte. Sie bezeichnen sich darin als ungesundirte gebruder (von Czettritz und Neuhaus II, B.2b). Andererseits wird er vom Orden in den Gefangenenverzeichnissen unter „Oels“ aufgeführt. Jedenfalls ist dieser Hans von Penzig von seinen Namensvettern auf Muskau zu unterscheiden, denn im Gegensatz zu ihnen wird er nicht als „Herr“ bezeichnet. Vgl. den bei Knothe, S. 416f., angeführten Hans IV. Bereits im Jahr 1409 gab es im Ordensland einen Söldner Hannos von Penczken (Treßlerbuch, S. 565; Ekdahl, Soldtruppen, S. 54). Er befand sich nicht in einer Rotte, sondern kam allein mit einem Spieß, und zwar erst dann, als die anderen Ordenssöldner wieder nach Hause ziehen sollten. Vom Orden erhielt er 15 Gulden. Im Jahr 1410 diente Hans von Penzig in der Rotte des Kaspar von Gersdorff. Er wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und „auf Wiederstellung“ freigelassen, konnte also am 20. Juli auf der Marienburg zusammen mit Nickel von Dachs, Hannus von Wygelsdorff und Hans von Gersdorff den Sold für insgesamt 52 Spieße sowie 50 Mark Schadenshilfe abholen. Im September hatte er selbst 2 Spieße. Nach der Soldzahlung am 10. Oktober wollte er Preußen verlassen, erfuhr dann aber von der Aufforderung Heinrichs von Plauen an die Söldner, nach Tuchel zu ziehen, um die Burg zu belagern (wy wir ane sumen czu dem Tuchel solden czien) und bot deshalb erneut seine Dienste an (OBA 1459). Nach Auskunft des Soldbuches (S. 83) hatten er und Hans von der Stertz bis zum Abschluß des Thorner Friedens 6 Spieße im Sold des Ordens. Ob er persönlich in Preußen anwesend war, oder sich zu dieser Zeit in die Gefangenschaft hatte zurückbegeben müssen, geht nicht klar hervor. Bekannt ist nur, dass er während der Gefangenschaft 5 Mark als Unterstützung vom Orden erhielt und in den Verzeichnissen zu den Söldnern aus Oels in Schlesien gerechnet wurde (Soldbuch, S. 188, 200).

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440. Penzig (Pentzig), Konrad von (158) Penczke, Conrad von Möglicherweise handelt es sich um den Cunrad von Penczk, der 1408 zusammen mit seinem Bruder Hans eine Urkunde in Striegau ausstellte (siehe Hans von Penzig). Über seinen Solddienst ist weiter nichts bekannt, als dass er sich Ende 1410/Anfang 1410 mit 2 Spießen und 2 Schützen im Ordensland aufhielt und im Januar 1411 vom Komtur von Schlochau Sold und Zehrung für die Rückreise erhielt. 441. Penzig (Pentzig), Leuther von (34) Penczk, Luter von Nach den Ausführung von Knothe, S. 416f., und von Boetticher, S. 158ff., kommen drei Mitglieder des Geschlechts mit diesem Vornamen in Betracht. Leuther III. war einer der Brüder des Herrn Hans von Penzig auf Muskau und besaß um 1410 (bis 1413) Niederlangenau (Lkr. Görlitz). Vermutlich ist er es, der in den Quellen der alde genannt wird (dazu von Boetticher, S. 159). Sein Neffe war Leuther IV., der mit seinen Brüdern Rentsch IV. und Hans IV. auf dem Schloss zu Penzig wohnte. 1413 fand ein Gütertausch mit Leuther III. statt, sodass dieser jetzt zu Penzig, die Brüder dagegen zu Niederlangenau gesessen waren. Außerdem gab es nach von Boetticher (S. 160) unter den Söhnen Leuthers III. einen mit dem Namen Leuther, der als „der junge“ bezeichnet wurde. Er wird bei Knothe nicht erwähnt, der statt dessen einen Leuther V., der um die Mitte des 15. Jahrhunderts lebte, aufführt, und als Söldner 1410 nicht in Frage kommen kann (Knothe, S. 417). Leuther von Penzig hat in der Schlacht bei Tannenberg gekämpft, denn er befand sich in der Rotte des Kaspar von Gersdorff. Am 20. Juli 1410 erhielten er und Heinrich (Heinz) von Gersdorff auf der Marienburg Sold für 10 Spieße und 2 Schützen sowie 15 Mark als Hilfe wegen Schäden, die sie in der Schlacht erlitten hatten. 442. Pesschik (41) Ob mit Pesschik von Craft identisch, lässt sich nicht feststellen. – Zusammen mit Herrn Nikolaus von Schrank und einem Gerung hatte Pesschik 6 Spieße und 2 Schützen, für die am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold gezahlt wurde. Sie gehörten zu den Söldnern, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen brachte und die bei Tannenberg gekämpft hatten. Als Hilfe für erlittenen Schaden erhielten sie vom Orden 2 Mark geschenkt. Der Name Pesschik, d.h. auf Böhmisch Pešík (Peschik), begegnet gelegentlich in den Quellen, so beispielsweise in OBA 1991 von 1413, aus dem hervorgeht, dass ein Knappe des Söldners Wilke so hieß (Peschik syn junge). Wichtiger erscheint eine Angabe in den Görlitzer Ratsrechnungen von 1408, in der von einem Diener Peschik des Markgrafen Jost von Mähren die Rede ist: Des koniges cappelan von Ungern und der Peschik des margraven diner worden geert mit wine 8 gr. Möglicherweise ist es dieser Diener, der zwei Jahre später in den Solddienst des Ordens getreten ist. 443. Pesschik von Craft (183) Dieser aus Böhmen stammende Söldner wurde bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt vom Deutschen Orden während der Gefangenschaft 10 Mark als Un-



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terstützung (OBA 1616, Hs. A; fehlt in Hs. B). Ob er mit dem im Soldbuch, S. 41 angeführten Pesschik identisch ist, lässt sich nicht feststellen. Štĕpán, S. 10, nennt ihn „Pešík z Kraftu“, macht aber keine weiteren Angaben. Über die vielen verschiedenen Geschlechter Crafft, Kraft oder Krafft siehe die Angaben im General-Index von Jäger-Sunstenau, ferner u.a. Kneschke 2 und 5. Vgl. in diesem Zusammenhang das ebenfalls böhmische Geschlecht Pešik von Komarov. Siehe dazu Gf. MeravigliaCrivelli, S. 247 und Procházka I-II (im Register ebd. unter Pessik von Komarow). 444. Petschen, Heinrich von (77f.) Peschczen, Heynrich 77 Peesczin, Heynrich von 78 Über dieses Adelsgeschlecht gibt es in Quellen und Literatur nur spärlichen Nachrichten (vgl. Jurek, S. 264f.). In seiner Geschichte des Oberlausitzer Adels schreibt Hermann Knothe u.a.: „Die von Petschen, auch Petzschen, Peschen, waren, wie es scheint, nicht etwa nach dem Dorfe Peschen O. von Hochkirch benannt, sondern erst Ende der 30er Jahre des 16. Jahrhunderts, wir wissen nicht woher, nach der Oberlausitz gekommen...“ (S. 420). – Es könnte aus Meißen/Sachsen oder etwa Thüringen gewesen sein, denn überlieferte Urkunden vom Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts deuten auf Auseinandersetzungen des Geschlechts mit den Markgrafen von Meißen. So lautet der Inhalt einer am 12. Mai 1393 in Dresden ausgestellten Urkunde in Regestform: „Heinrich, Francze, Jorge, Jan, Niclaus und Niclas von Peczschen und Petir von Glubaczsch geloben, Markgraf Wilhelm I., der ihnen sinen frede unde hulde gegeben hat, und seine Lande und Leute nimmer zu beschädigen, sondern ihm treulich zu dienen. ...“ (CDSR I.B.1, Nr. 486, S. 362). Die Siegel Heinrichs und Nickels sind vorhanden, für die anderen fünf Siegel sind die Pergamentstreifen erhalten. Eine weitere Urkunde vom 13. April 1418 hat den Inhalt: „Siffrid, Caspar und Hans von Peschen Gevettern bekennen, mit den Land- und Markgrafen Friedrich IV., Wilhelm II, und Friedrich dem Jüngeren gerichtet und gesühnt zu sein. ...“ (CDSR I.B.3, Nr. 516, S. 428). Siehe auch CDSR I.B.2, Nr. 658, S. 464, eine Urkunde von 1405, in der ein Knecht Peczichin genannt wird, der von den Landgrafen gefangengenommen worden war. In einem Absagebrief an den Deutschen Orden vom 19. Mai 1436 findet sich u.a. der Name eines Hannus von Peczchin (OBA 7190). Es ist denkbar, wenn auch nicht zu beweisen, dass der Ordenssöldner Heinrich von Petschen mit dem in der Urkunde von 1393 genannten Heinrich identisch ist. Er diente seit dem 22. Juni 1410 mit 1 Pferd in der „Gesellschaft“ des Jon von Schönfeld, der auf Rödern bei Radeburg (ca. 20 km nördlich von Dresden) gesessen war. An der Schlacht bei Tannenberg hat diese Söldnertruppe nicht teilgenommen. Im Oktober kehrte sie wieder nach Hause zurück. 445. Petschen, Siegfried von (84) Peesczen, Syfrit von In der oben unter Heinrich von Petschen angeführten Urkunde von 1418 kommt ein Siffrid vor, der möglicherweise mit dem Ordenssöldner Siegfried des Jahres 1410 identisch ist. Er befand sich mit 1 Spieß und 2 Schützen in der Meißner Rotte der Jon

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von Köckritz u.a.m. und hat demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 7. Oktober 1410 verließ er das Ordensland mit Zehrung für 3 Wochen. 446. Pfyffer, Hannus (119) Obwohl der Name „Pfeifer“ gelegentlich in den Quellen vorkommt – so Nitsche Pfyfer 1382 (Liegnitzer UB, S. 208) und Jencz Phifer 1389 (von Boetticher, S. 220) – konnte Hannus Pfyffer nicht belegt werden. Es kann jedoch vermutet werden, dass er etwa aus dem Görlitzer Weichbild stammt. Kneschke 7, S. 121f., führt einige Adelsgeschlechter Pfeiffer auf, die hier jedoch wohl nicht in Frage kommen. Dieser Ordenssöldner diente im Jahre 1410 zusammen mit Peter Heydwolff und Hannus Beyer. Den Angabe des Soldbuches zufolge befanden sie sich zunächst in der Rotte des Otto von Nostitz und wechselten dann Ende November, als Otto nach Hause zog, in die Rotte des Czaslau von Gersdorff über. Dieser verließ Preußen am Silvesterabend 1410. Da die genannten drei Söldner bereits unter Otto von Nostitz Zehrung erhalten hatten, wurde ihnen vom Orden angeboten, entweder zwei Wochen länger zu dienen, oder aber das überschüssige Geld bei der Ausreise dem Komtur von Tuchel zu übergeben. Wie sie sich entschieden haben geht nicht hervor. Sie hatten 3 Spieße. 447. Phylip (65f., 68) Eine Identifizierung ist nicht möglich, und es können lediglich einige Hinweise auf Personen mit diesem Namen gegeben werden. Im Jahr 1420 war ein Philipp Hauptmann zu Oppeln (OBA 3268). CDLS II,2, S. 482, nennt einen Philipp auf Wenig Rachwitz, 1416 gab es im Fürstentum Oels drei Brüder Sigmund, Georg und Philipp Kozligk, und 1424 erscheint ein Philipp von Schmollen, ebenfalls in Oels (Haeusler, Urkundensammlung, S. 167f.). Während des 15. Jahrhunderts (1413–1485) kommen mehrere Schöffen mit dem Nachnamen Philipp in Glatz vor (UB Glatz, Register). Phylip gehörte zu den Gesellen des Herrn Heinz von Borsnitz und wird demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. Er ist mit 7 Pferden bzw. 2 Spießen und 1 Schützen aufgeführt und dürfte bis zum 30. Januar 1411 im Dienst des Ordens gestanden haben. 448. Pictor, Nikolaus (137) Pictor, Niclos Mit großer Wahrscheinlichkeit identisch mit dem Diener Pictor des Herrn Hans d. Ä. von Cottbus. In einem Kredenzbrief des Herrn Hans vom 21. Juli 1422 an den neugewählten Hochmeister Paul von Rusdorf heißt es, das ich hewre in deme winter czu wyenachtin Pictor, mynen man unde dyner, czu meyn hern ern Michil KÕchmeister, dy czeit homeistir, gesand hatte mit meynen geleÕbe brifen, unde her ym beschiet, uf eyne andir czeit dornoch widdir czu komen. Da nun Paul von Rusdorf neuer Hochmeister ist, sendet er Pictor zu ihm (OBA 3824). Vier Jahre später wurde derselbe Pictor wegen einer Falschgeldaffäre gefangengesetzt. Dazu heißt es in den Görlitzer Ratsrechnungen im August 1426: Item Johannes Ullrichsdorff kein Budessin und furbas kein Neschwicz mit dem von Cotbus dem aldin [d.h. Hans dem Älteren] zu tage umbe Pictors, der die falschen groschen hatte und zu Bisschoffswerde gefangen was, ... (CDLS II,1, S. 296).



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Im Jahr 1410 ist Pictor in der Rotte des Herrn Gerhard von Kintsch mit 1 Spieß nach Preußen geritten. Es kann vermutet werden, dass er nicht zu der ersten Rotte des Herrn Gerhard gehörte, die bei Tannenberg gekämpft hat, sondern zu der zweiten, größeren, die 57 Spieße umfasste und erst gegen Ende des Jahres im Ordensland erschien. Er hatte offenbar gute Beziehungen zu dem neu gewählten Hochmeister Heinrich von Plauen, denn dieser sandte ihn aus, um weitere herannahende Söldner zur Umkehr zu bewegen. Zu dem aus Cottbus stammenden Herrn Gerhard von Kintsch und zu seinen Beziehungen zu Herrn Hans (d. Ä.) von Cottbus sowie zu der Mission Pictors siehe unter Gerhard von Kintsch. 449. Pircz, Hannus (85) Ein Diedrich von Pirtz ist 1436 in Livland urkundlich belegt, über Herkunft und Wappen ist jedoch nichts bekannt (Gritzner, S. 151). Der Ordenssöldner Hannus Pircz diente im Jahr 1410 mit 1 Spieß in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m., die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Aus irgendeinem Grund konnte er bei der Soldzahlung am 7. Oktober das Geld nicht selbst in Empfang nehmen, weshalb es stattdessen an den wohl aus der Lausitz stammenden Heinrich von Gor ausgehändigt wurde. Außer Sold wurde für 3 Wochen Zehrung für die Heimreise gezahlt. 450. Platzmeister, [N.N.] von (92) Placzmeyster Nach Sinapius II, S. 866, waren die von Platzmeister im Jahr 1407 auf Jacobsdorff im Schweidnitzschen (Lkr. Schweidnitz) gesessen. Siehe ferner den „Exkurs Platzmeister“ bei von Mosch, 2. Teil, S. 262. Ein Hans Platzmeister (Placzmeyster) ist am 7. Juli 1400 als Urkundenzeuge belegt. Die in Schweidnitz ausgestellte Urkunde ist in einer späteren Urkunde von 1521, ausgestellt in Striegau, inseriert (CDS 35, S. 146). Fünf Jahrzehnte später erscheint ein armiger Wenceslaus Platzmeister ebenfalls als Urkundenzeuge in einer in Jauer ausgestellten Urkunde vom 5. Januar 1450 (ebd., S. 242). Der mit Vornamen nicht genannte Ordenssöldner Platzmeister war Geselle des Herrn Heinz von Profen. Er und Scherwenczel sind bei einer Soldzahlung am 27. Oktober 1410, nachdem sie nach Hause geritten sind, mit 1 Spieß aufgeführt. Sie gehörten zu denjenigen Söldnern des Herrn Heinz von Profen, die bei Polnisch Krone gefangengenommen und bald danach „auf die Hand“ freigelassen worden waren. Ihren Solddienst haben sie in Schlochau abgeleistet. 451. Plauen, Heinrich von (Heinrich IX., der Ältere), Herr von Plauen ([14], 123, 154) von Plauwen 123 von Plawen 154 Stammvater dieses vogtländischen Geschlechts war Erkenbert, Herr von Weida, urkundlich 1122 als Dienstmann im Gefolge des Grafen Albert von Everstein. Durch Kaiser Heinrich VI. (1190–1197) erfolgte die Verleihung der Würde Vögte des

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Reichs (advocati imperii) in Weida, Gera und Plauen. Dem Kaiser zu Ehren sollen deshalb alle männlichen Nachkommen Heinrich heißen, ein Umstand, der die genealogische Forschung nicht gerade erleichtert. Einer der Vögte von Plauen führte seit 1289 als Schwiegersohn der Sophie, Tochter des David von Galizien, den Beinamen „der Russe“ (Reuß, Ruthenus). Auf weitere Einzelheiten soll hier nicht eingegangen werden. Siehe u.a. Kneschke 7, S. 465f. (unter Reuss), und GHdA 100, 1991, hier S. 159, mit dort angeführter Literatur. Wichtig ist vor allem UB Weida. Genealogische Tafeln finden sich bei Schmidt, Die Reußen. Eine größere Arbeit über den Hochmeister Heinrich von Plauen von Markian Pelech befindet sich in Arbeit. Bis zum Erscheinen dieses Werkes siehe ders., von Plauen. In mehreren Aufsätzen Pelechs wird auf die Beziehungen des Geschlechts von Plauen bzw. Reuß von Plauen zum Deutschen Orden um 1410 eingegangen. Der hier abzuhandelnde von Plawen war ein Verwandter des Hochmeisters aus der Linie der Vögte und Herren von Plauen, nämlich Heinrich IX., der Ältere, geboren um 1362, verstorben 1412. Siehe Tafel 4, Nr. 25 bei Schmidt, Die Reußen. Die wichtigsten Quellenangaben über ihn sind von Schmidt in UB Weida zusammengestellt worden (vgl. ebd., Nr. 516, S. 437f.). Ergänzend dazu Pelech, Die Auseinandersetzung, passim. Heinrich der Ältere ist zu spät ins Ordensland gekommen, um 1410 an der Schlacht bei Tannenberg teilnehmen zu können – der ouch by dem strite nicht enwas, wend her czu spete quam, als das got habin wolde (Posilges Fortsetzer, in: SS. rer. Pruss. III, S. 318) –, nahm aber an der Verteidigung der Marienburg teil, wobei er eine wichtige Rolle spielte (ebd., S. 319), wie u.a. vom Hochmeister in seinem Rundschreiben an Fürsten und Herren vom 14. Dezember 1410 besonders hervorgehoben wird: mit hulfe unsers liben fetters hern Heynrichs, des alden heren czu Plauwen, und andere erbare ritteren und knechten, dy wir mit uns of dem selbigen huse hatten (OBA 1418; Druck in: Voigt u. Schubert, Jahrbücher, S. 395–399, hier S. 397). Siehe ferner die Angaben in UB Weida, Nr. 516, S. 437f. Während der Kriegshandlungen und Verhandlungen im Herbst 1410 spielte Heinrich eine hervorragende Rolle (vgl. OBA 1350 und 1400 sowie Pelech, Die Auseinandersetzung, passim). Er erscheint in mehreren Urkunden als einer der Unterhändler des Ordens bei den Verhandlungen, die zum Abschluß des Thorner Friedens führen sollten (vgl. Weise, Staatsverträge I, S. 83). Bei dem Kriegsdienst Heinrichs des Älteren handelte es sich um Solddienst, der nicht im Soldbuch eingetragen ist. Entweder hat es einen schriftlichen, nicht überlieferten Vertrag oder einfach eine mündliche Abmachung mit Ulrich von Jungingen oder seinem Verwandten, dem späteren Hochmeister, gegeben. Sicherlich hat Heinrich der Ältere, ähnlich wie andere bedeutende Söldnerführer, eine oder mehrere großzügige „Ehrungen“ in Form von Geldzuwendungen erhalten, zumal er dem Orden sehr geholfen hatte. Nachzuweisen ist dieses freilich nicht, da er ja nicht im Soldbuch eingetragen ist. Interessant ist in diesem Zusammenhang das im Ordensland kursierende Gerücht und der Vorwurf gegen den am 9. (14.) Oktober 1413 abgesetzten Hochmeister, er habe seine beiden Verwandten („Vettern“) Heinrich den Älteren und Heinrich Reuß von Plauen, den Herrn zu Greiz, für ihre Kriegsdienste über Gebühr entlohnt.



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Gegen diese Behauptung wandten sich in den folgenden Jahren der genannte Heinrich Reuß von Plauen (Heinrich VII., der Jüngere) und der Sohn des während einer Ordensgesandtschaft in Prag wohl am am 30. September 1412 verstorbenen Heinrich der Ältere. Dieser Sohn Heinrich hat bei Schmidt, Die Reußen, auf Tafel 4 die Nr. 27 und auf Tafel 5 die Nr. 1. Er ist urkundlich seit dem 17. Dezember 1410, wurde 1426 erster Burggraf zu Meißen und starb zwischen dem 28. Dezember 1446 und dem 2. Januar 1447. In einem Brief an die Stände Preußens, der in einem Brief an Herzog Eberhard von Württemberg vom 29. November 1413 inseriert ist und vor diesem Datum (vormals) geschrieben wurde, wandten sich die beiden oben Genannten mit Nachdruck gegen die Behauptung, wie das unser heren und vettern uns grosze habe und geldes gegeben sullen haben und heraws gesant. Gemeint waren damit der Hochmeister und offenbar auch sein Bruder Heinrich, 1410 bis 1414 Komtur von Danzig und Pfleger zu Lochstädt (bei Schmidt, Die Reußen, Nr. 22 und 23 auf Tafel 4). Die beiden Briefschreiber beteuerten, das ir uns unrecht doran thut, und uns nye haben gesant gut ader geldes herawsz, awszgenomen, waz unser liber vater Heinrich seliger der eldere herre zu Plawin und ich Heinrich Rewsze von Plawen herre zu Groicz heraws brochten zu dem male, als wir heraws czogen und in des ordens dinst woren gewest, nachdem der orden des streites dernyder gelegen waz und siglosz worden was, daz zumole geringe waz, umbe sulchen dinst, den wir den orden in trawen tothen, als daz eczliche gebitiger, die uns daz awsczalten wol wissentlich (Akten der Ständetage I, Nr. 182, S. 226–230, hier S. 227ff.). Der ein Jahr zuvor verstorbene Heinrich der Ältere wird hier als „unser lieber Vater“ bezeichnet. Es spricht also an dieser Stelle der Sohn Heinrich (siehe oben) und nicht Heinrich Reuß von Plauen. Hauptanliegen der Briefschreiber war die als unrechtmäßig empfundene und dargestellte Absetzung des Hochmeisters Heinrich von Plauen. Es folgten weitere Schreiben mit ähnlichem Inhalt, u.a. am 29. Juli 1414 an die Stadt Kulm (OBA 2119) und auch Scheltbriefe, die sogar in Konstanz verbreitet wurden. In einem als Abschrift überlieferten undatierten Brief von Ordensgebietigern, die sich auf dem Konstanzer Konzil befanden, an den Römischen König Sigmund, heißt es: darczu belumenden sie den orden mit unfruntlichen, gruselichen scheltbrieffen, die offinlich hie an die kirche geslagen sint (Akten der Ständetage I, Nr. 183, S. 230–233, hier S. 230). Dieser undatierte Brief ist zwischen dem 9.12.1414 und dem 15.1.1415 abgefasst. In ihrem Schreiben verteidigten die Ordensgebietiger den Orden gegen die Beschuldigungen, wie sie im Schreiben vom 29. November 1413 enthalten waren. Was die angebliche Verleumdung in der Angelegenheit der Kriegsdienstentlohnung betrifft, daroff antwurte wir und sprechen, es moge sin oder nicht, da wissen wir nit von, danne wusten sie ymand, der daz geredit hett, den mochten sie darumbe bededingen, der wust in doroff zu antwurten (ebd., S. 231). Die Reaktion Sigmunds hierauf waren Briefe aus Konstanz vom 15. Januar 1415 an die beiden Kläger, in denen sie aufgefordert wurden, nach Konstanz zu kommen, um ihre Klagen gegen den Deutschen Orden vorzubringen und sich die Rechtfertigung des Ordens anzuhören. Druck bei Pelech, Quellen, Nr. 11, S. 33f.

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Damit war die Angelegenheit jedoch keineswegs erledigt. Am 30. August 1415 datiert ist ein Scheltbrief, der als Rundschreiben verschickt wurde (Pelech ebd., Nr.  12, S. 34). Der Komtur von Thorn verteidigte daraufhin den Orden in einem wohl nach dem 20. September 1415 geschriebenen Brief an den Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen (ebd., Nr. 13, S. 35). Auch Klagen der Gegenseite vom 3. April 1416 erreichten denselben Mark- und Landgrafen (ebd., Nr. 14, S. 35). Undatiert ist ein Memorandum der Ordensgesandten in Konstanz, in dem es u.a. heißt, dass der vorgenante Rewß von Plawen und herr Heinrich, herre zu Plawen, uns und unsern Orden beschulten mit vil lesterlichen smehen, scheltworten und schrifften, die sie anslugen an manigen enden und auch schriben vil fursten und herren (ebd., Nr. 15, S. 36f.; vgl. Nr. 16, S. 36f.). Siehe dazu ferner Koeppen, Prokuratorenberichte 2, Nr. 115, S. 228ff. Über die rechtliche Bedeutung der „Ehrenschelte“ bei Rechtsstreiten im Mittelalter siehe den Abschnitt „Der Krieg als Mittel der Durchsetzung von Recht“ bei Ekdahl, Die Schlacht, S. 122–127, hier vor allem S. 125. Nachträglich lässt sich nicht feststellen, ob der Vorwurf der Übervorteilung berechtigt gewesen ist oder nicht. Überliefert ist nur die Aussage des Münzmeisters von Thorn vom 27. November 1410, dass des von Plawen gesellen haben ganczen sold ufgenomen, addir des RÕsen van Plawen gesellen warte wir alle tage czu beczalen (Soldbuch, S. 154). Ferner gibt es einen kurzen Vermerk auf der Rückseite eines Briefentwurfs des Hochmeisters Heinrich von Plauen an die Herzöge von Wolgast (Wartislaw VIII., siehe diesen) und Braunschweig vom 16. Dezember 1410: Plauwen gesellen entrichten (OBA 1419) und die Angabe im Soldbuch auf S. 123, dass die Söldner Thomas Wolffgang, Hannus Gosel und Hans von Neudorff nach einer Soldzahlung am 15. Januar 1411 mit insgesamt 4 Spießen czu des von Plauwen gesellen übergewechselt sind. Da keine Auszahlungen an den Herrn von Plauen verzeichnet werden, verliert sich hier die Spur. Siehe unter Thomas Wolffgang. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang die Fragestellung, ob sich der Vorwurf, dass große Geldsummen außer Landes geführt worden seien, auf spätere Söldnerwerbungen im Reich bezieht. Von den Rüstungen des Hochmeisters Heinrich von Plauen im Jahr 1412 heißt es bei Pauli, S. 269: „Er schickte 171 000 Gulden Rheinisch an seinen Vetter nach Deutschland. Um das Geld sicher durchzubringen, ward es zusammen geschlagen. Hiervon wurden 5000 Kriegsknechte geworben, auf die preußischen Grenzen verlegt, und von dem Lande unterhalten“. Pauli gibt seine offenbar chronikalische und deshalb unsichere Quelle nicht an. 452. Plauen, Heinrich Reuß von (Heinrich VII., der Jüngere), Herr zu Greiz ([14], 154) Plawen, RÕse van 154 Dieser Heinrich Reuß von Plauen entstammte der Linie der Vögte und Herren Reußen von Plauen zu Greiz und hat auf der genealogischen Tafel 6 bei Schmidt, Die Reußen, die Nr. 17. Er ist urkundlich 1376 belegt, war 1415 Hauptmann zu Bärnau und fiel am 16. Juni 1426 in der Hussitenschlacht bei Aussig. Angaben über seinen Solddienst in Preußen im Jahr 1410 und über den Rechtsstreit mit dem Deutschen Orden nach der Absetzung des Hochmeisters Heinrich von



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Plauen finden sich oben unter: Plauen, Heinrich von (Heinrich IX. der Ältere), Herr von Plauen. Siehe dazu ergänzend seinen Brief an den Hochmeisterstatthalter Heinrich von Plauen vom 18. Oktober 1410 (OBA 1365), in dem es u.a. um Probleme mit den Söldnern auf der Burg und in der Stadt Schwetz geht: Ouch wisset, das die soldener vom huse weg reyten alle bas uff V adir VI glefenyen, dy bliben by uns. Ouch reiten di geste us der stath weg als die Meyssener, sunder die Slesier bliben. Dorumbe gedenket doroff, das irs bestellet mit me lÕten. Die mangelnde Motivation der Söldner ist wohl auf die verlorene Schlacht des Ordens bei Polnisch Krone am 10. Oktober desselben Jahres zurückzuführen. Druck des Briefes in UB Weida, Nr. 518, S. 439f. 453. Plawticz, Wenczlaw von (78) Vermutlich handelt es sich um einen Herkunftsnamen, wohl Plotitz in der Amtshauptmannschaft Oschatz. Ein Friedrich von Plotitz ist in den zwanziger Jahren des 15. Jahrhunderts als Rat des Markgrafen Friedrich von Meißen belegt, so in den Görlitzer Ratsrechnungen von 1422: Frederich von Ploticz, den margrofen von Meissen roth, wart geert etc. 6 gr.; item wart her geleit bis kein deme Sagan etc. 6 gr. (CDLS II, 1, S. 95; vgl. ebd., S. 89). In den Jahren 1433 und 1436 erscheint Friedrich von Plotticz u.a. in Urkunden des Herzogs Wenzel zu Teschen und Groß Glogau (CDS 28, S. 75, 77 und 251). Der im Soldbuch aufgeführte Wenczlaw von Plawticz diente mit 2 Spießen in der „Gesellschaft“ des Friedrich von der Heyde und wird im Zusammenhang mit einer Soldzahlung im Oktober 1410 erwähnt. Näheres über seinen Dienst lässt sich jedoch nicht ermitteln. Zur Zeit der Soldzahlung befand er sich offenbar in der „Gesellschaft“ des Jon von Schönfeld. Vermutlich hat er anschließend Preußen verlassen. 454. Plese, Heyncze von der (34) Unter den Adelsgeschlechtern, die im General-Index von Jäger-Sunstenau aufgeführt sind, findet sich keins, von dem mit Sicherheit behauptet werden kann, dass es in diesem Fall in Frage kommt (Plesse, Plessen u.ä.). Voigt schreibt in seinem NamenCodex, S. 122, „Plese (Pließ)“ und führt den Söldner als Schlesier auf. Ob die Stadt Pleß im gleichnamigen Kreis (Regierungsbezirk Oppeln) in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt, ist ungewiss; vielleicht käme dann eher das Dorf Plesse in der Niederlausitz (Kr. Guben) in Frage. In einer Urkunde des Landgrafen Friedrich des Jüngeren von Meißen 1410 werden die edeln Gottschalgk und Jan Gebrüder von Pleße genannt (CDSR I.B.III, S. 145; s. auch S. 9 und 42). Vermutlich handelt es sich jedoch eher um das Geschlecht von Plesen, das in einer Urkunde vom 29. Mai 1405 vorkommt. Darin bekennt Herzogin Katharina von Freystadt und Grünberg, dass die Brüder Heyncze, Jone und Nickel von Plesen mit Frau Agnis, „welche der ersten beiden Stief- und des letzten rechte Mutter ist“, das ganze Dorf Heinczendorf im Freystadter Gebiet an die Ratsmannen von Freystadt verkauft haben. Unter den Zeugen befinden sich viele bekannte spätere Söldner (CDS 24, S. 167). Heyncze von der Plese befand sich in der Rotte des Kaspar von Gersdorff und gehörte somit zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg. Zusammen mit Hans von Tschammer und Jeske von Stentzsch erhielt er am 20. Juli 1410 Sold für 18 Spieße und

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1 Schützen sowie 18 Mark als Schadenshilfe. Siehe ferner unter Hans von Tscham-. mer (I). 455. Podenten, Bernhart (55) Der Familienname ist vermutlich von dem Dorf Poditau im Kreis Glatz abgeleitet. Ein Bernhard von Podythyn erscheint bereits 1342 (CDS 30, S. 233, Nr. 6799), im Jahr 1361 wird er Bernhart von Potintin genannt (Volkmer und Hohaus, Glatzer Amtsbuch, S. 78; vgl. ebd., S. 130). Erwähnt werden kann auch, dass im Jahr 1425 Peter von Podenteys Eidam einen jährlichen Zins kaufte (UB Glatz, S. 131). Der Ordenssöldner Bernhart Podenten, vielleicht ein Nachfahre des oben genannten Bernhard, wird im Zusammenhang mit einer Soldzahlung im Dezember 1410 erwähnt. Er hatte 2 Spieße und gehörte zu den Gesellen des Herrn Georg von Czettritz, die bei Herrn Czenke von Borsnitz blieben, als Herr Georg das Ordensland verließ. Die Dienstzeit endete am 30. Januar 1410. 456. Podenten, Nickel (55) Ein Nickel mit diesem Familiennamen konnte nicht belegt werden, wohl aber ein Mickel von Podytin im Jahr 1428 (UB Glatz, S. 141). Nickel war Geselle des Herrn Georg von Czettritz mit 2 Spießen und 2 Schützen, wechselte dann aber zu Herrn Czenke von Borsnitz über. Seine Dienstzeit dürfte am 24. Dezember 1410 zu Ende gegangen sein. 457. Pogrell (Pogarell), Andirke, Herr (93, 122) Pogerel, her Andrike 93 Pogerel, Andirke 122 Schlesischer Uradel, dessen Stammreihe in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts beginnt. Der heutige Name erscheint urkundlich zuerst 1276 und wird von dem Dorf Pogarell bei Brieg (Lkr. Brieg) hergeleitet. Das Geschlecht blühte vor allem in den Fürstentümern Brieg, Wohlau und Schweidnitz. Siehe Kneschke 7, S. 200 (mit älterer Literatur), Blažek, I, S. 82, GHdA 98, 1990, S. 314, und Adelslexikon  X, S. 454f. Der Solddienst des Andirke, der auf S. 93 des Soldbuches als „Herr“ bezeichnet wird, begann am 6. November in Crossen an der Oder. Zusammen mit Nikolaus von Patschkau hatte er 40 Spieße, Anfang Januar 1411 kamen 10 weitere Spieße hinzu. Am 31. Januar 1411 begab sich die Söldnerrotte wieder nach Hause. 458. Pogrell (Pogarell), Hans von, Herr (90, 97) Pogerel, her Hannus von Im Jahr 1394 stellte Johann von Pogerel zusammen mit seinen Vettern Sigmund und Johannes, Erbherren des Dorfes Pogarell (Lkr. Brieg), eine Urkunde aus (CDS 9, Nr. 556, S. 79), und 1397 erscheint er als Vormund von Margaretha, der Gemahlin des Heinz von Pogrell (ebd., Nr. 580, S. 83). Der oben genannte Johannes wird wie sein Bruder Sigmund „Capsdorff “ genannt (ebd., Nr. 625, S. 89f.). Urkunden aus den Jahren 1403 und 1405 führen einen Hans oder Hannos von Pogrelle an, „etwen Bo-



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guschis Sohn von Lewen (Löwen, Lkr Brieg)“, der 4 Hufen geerbtes Land in Giersdorf (Lkr. Brieg) verkauft hat (ebd., Nr. 632, S. 90 und Nr. 642, S. 92). Zum Vertrag des Hochmeisters Michael Küchmeister mit Sigmund von Pogrell und anderen Söldnerführern im August 1414 s. Ekdahl, Verträge, S. 70. Der Ordenssöldner Herr Hans von Pogrell wird mit dem Ritter Johann von. Pogrell identisch sein, der nach dem Brieger Landbuch von 1402ff., Fol. 34, am 1. Juli 1410 sein Testament machte (hier nach Pfotenhauer, S. 208 Anm. 52). Dieses passt gut zu den Angaben im Soldbuch (S. 90), aus denen ersichtlich ist, dass der Dienstbeginn am 30. Juni 1410 erfolgt ist. Offensichtlich hat der Eintritt in den Solddienst des Deutschen Ordens Herrn Hans veranlasst, sein Testament zu schreiben. Bei der Soldzahlung am 6. Oktober wurde das Geld für die 11 Spieße und 1 Schützen von den Rottenführern Herrn Heinz von Profen und Nickel von Peiskersdorf in Empfang genommen, bei späteren Soldzahlungen im November und. Januar nahm Her Hannus von Pogerel selbst das Geld für nunmehr lediglich 4 Spieße entgegen. Danach scheint er das Land verlassen zu haben, denn das Geld für die letzte Soldzahlung Anfang Februar 1411 wurde von Heinz von Reideburg vertretungsweise in Empfang genommen. 459. Pogrell (Pogarell), Nickel von (107, 114, 116f.) Pogerel, Nickel In einer Kamenzer Urkunde von 1393 wird Nickel von Pogrell als des Königs von Böhmen Mann bezeichnet (Pfotenhauer, S. 208 Anm. 52), und 1394 nennt Herzog Ludwig von Brieg Nicolaus von Pogrella seinen Getreuen (CDS 9, Nr. 555, S. 79). In Verkaufsurkunden aus den Jahren 1402–1405 kommt Nickel wiederholt vor (ebd., Nr. 615, 626, 630, 643); 1409 und 1415 erscheint er als Urkundenzeuge (Nr. 677, 749–752). Die vielen Verkäufe von Besitzungen und jährlichen Zinsen am Anfang des 15. Jahrhunderts lassen den Eindruck entstehen, dass er um diese Zeit einen erhöhten Bedarf an kontanten Geldmitteln hatte. Nickel von Pogrell gehörte zu den Söldnern, die vom Großschäffer Georg von Wirsberg in Schlesien angeworben worden waren und deren Solddienst am 16. Oktober 1410 begann. Zusammen mit Wolfhart von Rachenau, Konrad von Hoberg und Markus von Schellendorf bildete er eine größere Rotte, die 143 Spieße und 1 Schützen umfasste. Nach der Soldzahlung am 11. Dezember trennten sich die vier, wobei die Rotte des Nickel von Pogrell zunächst aus 52 Spießen bestand. Da er von Herzog Ludwig von Brieg nur „offraschunge“ für 15 Spieße erhalten hatte, bekam er nun das restliche Geld für 37 Spieße vom Orden ausgezahlt (Soldbuch, S. 116f.). Als die Rotte am 5. Februar 1411 Preußen verließ, umfasste sie 46 Spieße und 1 Schützen, denn in der Zwischenzeit waren einige Veränderungen eingetreten, auf die hier nicht eingegangen werden soll.

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460. Pogrell (Pogarell), Paulik von (47f., 50, 52ff.) Pogrel, Paulik 47 Pawlik 48 Pogerelle, Paulyk von 50 Pogerel, Pawlyk von 52 Pogerel, Pauwlik von 53f. Über ihn ist lediglich bekannt, dass er 2 Spieße in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau hatte und zusammen mit einigen weiteren Söldnern (Nickel von der Kemnitz, Gregor von Logau u.a.m.) am 20. Dezember 1410 das Ordensland wieder verließ. Nach einer Angabe auf S. 54 des Soldbuches ist Paulik mit Herrn Nickel von Logau hinausgeritten, um mehr Söldner nach Preußen zu holen. Für die Zeit dieser Werbungsreise erhielt er für 2 Monate Sold für seine 2 Spieße. 461. Pohan, Matzke (63) Pohan, Maczke Lediglich die Görlitzer Ratsrechnungen geben einen Hinweis in der Frage der Herkunft dieses Söldners. Es kann nämlich vermutet werden, dass er mit dem Schützen Pohan identisch ist, der um 1400 in den Ratsrechnungen erwähnt wird. So heißt es 1399: Item sante man mit dem houptmanne Heinrich von der Gossel acht schucczen kein der Horke und vorbas off dy heyde off dy slege, alse Otten bruder von Nosticz unde Hertwiges son von Nosticz gevangin worin von den schucczin Pohan und den andern, 28 gr. (CDLS III, S. 341f.). In den Rechnungen des Jahres 1401 kommt er ebenfalls vor: Item Elsterwerde mit 15 schuczen den roubern noch, Pohan unde synen gesellen, 9 fert. (ebd., S. 396). Maczke Pohan wird erstmalig im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 17. Oktober 1410 im Soldbuch erwähnt und verschwindet dann wieder in der Anonymität der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz, in der er sich mit 1 Spieß befand. Die Dienstzeit dieser Rotte endete am 30. Januar 1411. 462. Polenz (Polentz), Wenzel von (182, 193) Polecz, Wenczlaw von 182 Polentcz, Wenczlaw von 193 Meißnischer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus bei Meißen, der 1180 urkundlich zuerst erscheint und früher auch in der Niederlausitz und in Böhmen ansässig war (vgl. GGT U 1904, S. 611ff., und 1905, S. 633ff., ferner GHdA 66, 1977, S. 378). Ausführlich von Polenz; Literatur ebd. und in Adelslexikon X, S. 463f. Wenzel von Polenz ist mit großer Wahrscheinlichkeit identisch mit Wenzel von Polenz auf Repten in der Niederlausitz bei Cottbus (Kr. Calau), gestorben 1430. Er war ein Vetter des bekannten Hans von Polenz, Landvogt der Lausitz, der in den Ordensquellen jener Zeit häufig erwähnt wird. Genealogie bei von Mansberg, Erbarmanschaft V, Stammtafeln, Tafel 64. In einem Brief vom 10. Oktober 1417 ersuchte Hochmeister Michael Küchmeister Hans von Polenz mit seinem Vetter, dem Hauptmann von Jägerndorf (Lkr. Brieg), zu ihm zu kommen, sobald neue Nachrichten einliefen. Siehe OF 10 (verschollen), Nr. 178, hier nach Fb. 66, S. 99.



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Ein anderer Wenzel von Polenz nennt sich in einem Brief an die Görlitzer vom 23. April 1431 Untervogt zu Dresden. Es ist wohl er, der in einem Absagebrief an den Orden vom 19. Mai 1436 als Wenczelaw von Polenczk vorkommt (OBA 7190). Im Jahr 1460 ist ein Söldnerführer mit diesem Namen belegt (Tresp, Böhmische Söldner, S. 253, 289, 395). Wenzel von Polenz ist im Soldbuch nicht namentlich erwähnt, es geht jedoch aus den Verzeichnissen OBA 1616 (Soldbuch, Anh. 24) hervor, dass er in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen wurde und während der Gefangenschaft 20 Gulden Unterstützung vom Orden erhielt. Genannt werden soll in diesem Zusammenhang auch Nickel von Polenz, Voigt der Lausitz, der 1433 mit 11 Kriegspferden und 2 Wagenpferden dem Orden als Söldner gedient und sich wegen einer Auseinandersetzung mit diesem um den Besitz von mehreren hundert erbeuteten Rindern überworfen hat. Er war Rottmeister über 83 Pferde gewesen. Zu diesem aufschlussreichen Vorfall siehe Ekdahl, Verträge, S. 88–91, hier S. 90f. Vgl. ebd., S. 91f. 463. Polk(e)witz, Peter (63) Polkewicz, Peter Dieser Familienname ist mit der Stadt Polkwitz im Kreis Glogau in Schlesien in Verbindung zu bringen. Wie vor allem aus CDS 28 ersichtlich, gab es in Glogau mehrere Mitglieder eines Geschlechts Polkewitz, von denen u.a. Cunczko, Hans und Kaspar in Urkunden vom Ende des 14. und vom Anfang des 15. Jahrhunderts erwähnt werden (siehe das Register ebd.). In UB Liegnitz, S. 241, sind 1396 die Brüder Hans und Nicklas Polkowitczer belegt. Zu den Bediensteten des Klosters Trebnitz gehörten 1419 Martin und 1430 Lorenz Polkwitz (Haeusler, Geschichte, S. 328). Unter den Aufrührern in Breslau 1418 befand sich ein Fleischer Polkewicz, der in der Strafsentenz König Sigmunds von 1420 erwähnt wird (CDS 11, S. 183). Peter Polkewicz erscheint nur einmal im Soldbuch, und zwar im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 17. Oktober 1410. Er befand sich zu der Zeit in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz und hatte 1 Spieß. Die Dienstzeit endete am 30. Januar 1411. 464. Ponickau, Heinrich von (103, 107) Ponkaw, Heynrich 103 Ponkaw, Heynrich von 107 Ponkaw 107 Adelsgeschlecht aus der Oberlausitz, das 1308 urkundlich zuerst erscheint und sich nach dem meißnischen Dorf dieses Namens wenige Kilometer südlich von Ortrand nannte. Wohl bereits Ende des 13. Jahrhunderts in das westliche Oberlausitz übergesiedelt. Der Name wird in der Forschung u.a. auch „Ponikau“ und „Ponkau“ geschrieben. Ausführliches über das Geschlecht bei Knothe, S. 423–427, und von Boetticher, S. 165–167. Siehe auch Kneschke 7, S. 212f., und GGT U 1907, S. 608ff. Am häufigsten erscheint in den Ordensquellen (jedoch nicht im Soldbuch) Hans von Ponickau (Ponkaw, Ponikow, Ponnekaw, Ponnckou u. ä.) auf Elstra, 5 km südlich

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von Kamenz, denn er war während der Zeit Michael Küchmeisters als Hochmeister wiederholt mit Werbungen von Söldnern für den Orden beschäftigt. Belege dafür finden sich im Ordensbriefarchiv (z.B. OBA 3305, 3396, 3398) und in den Ordensfolianten 10 und 11, die zwar verschollen sind, deren Inhalt jedoch im Findbuch (Fb.) 66 kurz vermerkt ist (S. 145, 208, 211 ebd.). Es handelt sich in diesem Fall um Hans den Älteren, der jedenfalls 1420-1428 bischöflich meißnischer Hauptmann zu Stolpen (Amtshauptmannschaft Pirna) war und bald nach 1438 kinderlos gestorben sein dürfte. Er hatte nach Knothe (S. 424) sechs Vettern, die Brüder waren, darunter die hier zu behandelnden Heinrich und Nickel. 1420 wurden alle ihre Lehen von König Sigmund bestätigt (Kneschke, S. 212 und Knothe, S. 424). Zu den verschiedenen Mitgliedern des Geschlechts mit dem Namen Hans siehe Knothe, S. 424. Ein Hans (Johann) von Ponickau war 1419 Diener des Hochmeisters (Ordensfoliant 10, verschollen, Nr. 93, hier nach Fb. 66, S. 145), wurde 1422 Ordensritter (Mitt. von Herrn Bernd Hauser, Waltersdorf bei Zittau), 1423 unterster und 1425 oberster Kompan des Hochmeisters (Voigt, Namen-Codex, S. 110 u. 113). Ein Petir von Ponekaw entsagte 1414 dem Deutschen Orden als Gefolgsmann des Herzogs Konrad Kanthner von Oels (OBA 2111). Heinrich von Ponickau war nach Knothe Marschall am bischöflichen Hof zu Stolpen. 1405 bezeichnet ihn Bischof Thimo von Meißen in einer Urkunde als armiger (CDSR II,2, S. 316), und 1413 nennt ihn Bischof Rudolf von Meißen Heinrich von Ponkow und Elstrow gesessen (ebd., S. 400). Weitere Erwähnungen aus den Jahren 1418, 1419 und 1432 finden sich in CDSR II,7, S. 47, 49 und 61. Heinrichs Solddienst für den Orden begann am 16. Oktober 1410. Zusammen mit Hans und Otto von Haugwitz sowie Heinrich von Klux führte er eine Rotte in Stärke von 106 Spießen nach Preußen. Sie waren vom Großschäffer des Ordens Georg von Wirsberg angeworben worden und hatten eine Vorauszahlung vom Landkomtur von Böhmen erhalten. Am 9. Februar zogen sie wieder nach Hause. 465. Ponickau, Nickel von (33, 183, 194) Ponnekaw, Nickel 33 Ponkaw, Niclus 183 Ponkaw, Nickel 194 Nickel war Bruder des Heinrich von Ponickau und nach von Boetticher (S. 164) Untervogt in Bautzen. Nach Knothe (S. 424f.) war er bereits 1417 Amtshauptmann zu Bautzen und somit bei der häufigen Abwesenheit des Landesvogts der oberste königliche Beamte im Lande. Er galt in den zwanziger Jahren des 15. Jahrhunderts als erfahrener Söldnerführer und kommt in dieser Eigenschaft häufig in den Rechnungen der Stadt Görlitz vor. Hierüber am ausführlichsten von Boetticher, S. 166f. Vgl. CDLS II. Siehe auch GGT U 1907, S. 608. Nickel von Ponickau diente schon während des Krieges 1409 als Söldner des Ordens in Preußen. Im Treßlerbuch heißt es auf S. 564: Zu Slochaw: item 1049 m. minus 8 scot den soldenern als Yserstryt und Nickel von Ponkow mit irer geselschaft ken Slochaw by dem gartmeyster gesant am dinstage vor Laurencii [6. August]; sy haben 48 spyse und eynen obrygen schoczen und ir solt trat in of Marie Magdalene [22. Juli] im 1409. jore. Vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 54.



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Im Jahr darauf befand sich Nickel mit einer recht großen Söldnertruppe in der Rotte des Nickel von Kottwitz. Er hat demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielt er auf der Marienburg Sold für 19 Spieße und 1 Schützen, später erscheint er nicht mehr im Soldbuch. Wie aus den Gefangenenverzeichnissen hervorgeht, war er bei Tannenberg gefangengenommen worden und erhielt vom Orden eine Summe entsprechend 10 ½ Mark als Unterstützung in der Gefangenschaft. – Wenn es in denselben Verzeichnissen heißt, dass der Orden Pannekow und seynen gesellen 100 gulden während der Gefangenschaft in Osterode gegeben hat (Soldbuch, S. 180, 191), so liegt die Vermutung nahe, dass es sich ebenfalls um Nickel von Ponickau handelt. 466. Ponickau, [N.N.] von (180, 191) Ponnekow 180 Ponnekaw 191 Vermutlich identisch mit Nickel von Ponickau. Siehe diesen. 467. Poschwitz, Nickel (73f.) Poschwicz, Nickel 73f. Poschwicz 73, 75 Posschwicz, Nickel 74 Ein Geschlecht „Poschwitz“ o.ä. findet sich nicht im General-Index von Jäger-Sunstenau, obwohl der Name in zeitgenössischen Quellen nicht nur einmal erscheint. Erwähnt werden soll in diesem Zusammenhang das Dorf Poschewitz, d.h. Poischwitz (Kr. Jauer). Siehe UB Liegnitz, S. 274, 513. Weitere Deutungsmöglichkeiten finden sich bei Jurek, S. 323f., der einige Mitglieder des Geschlechts aus dem 14. Jahrhundert anführt und auf die mit diesem Namen verbundenen Schwierigkeitern hinweist. In den Görlitzer Ratsrechnungen kommt zwischen 1381 und 1393 mehrfach ein Poschwitz vor, dessen Vorname nicht genannt wird. Er wird 1393 als Schütze bezeichnet: Wegen der schuzin Wildenstein, Kuczal, Posschewicz ein bote nach Pribus und Sorau (CDLS III, S. 236; siehe ferner S. 83, 94, 149, 205, 207, 213, 221, 235 und 237). 1409 begegnet Nickel Poschwitz in einer Urkunde der Stadt Namslau (Pfotenhauer, S. 208 Anm. 53). Im Treßlerbuch des Deutschen Ordens findet sich der Name ebenfalls, nun im Zusammenhang mit Soldzahlungen während des Krieges 1409 (vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 54). Dienstbeginn war der 12. Juli 1409. Auf S. 563 heißt es: Item Niclos Poswicz und Hannos Roer [wohl = Rorau] tenentur 1 schok und 5 gr., ferner auf S. 564: Item 4 m. Niclos Poschwicz von zweyer schoczen wegen, dy her von her Willam enpfing. Item 4 m. dem selben Poschwicz, do mete in unser homeyster erete, dy her ouch von her Willam enpfing. Schließlich liest man auf S. 569: Item 5 fird. vor Nickel Poswicz mit den synen us der herberge zu losen. Im Jahr 1410 begann der Solddienst Nickels am 18. Juni, weshalb ausgeschlossen werden kann, dass er an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat (vgl. Ekdahl, Kilka uwag, S. 117 und 121). Er hatte 13 Spieße und 1 Schützen. Im Zusammenhang mit der letzten Soldzahlung am 8. Oktober 1410 erhielt er eine Ehrung vom Orden in Höhe von 40 Gulden. Anschließend verließ er Preußen.

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468. Poser, Nickel von (91, 179) Poser, Nickel 91 Poßer, Nicolaus 179 Schlesisches uradliges Geschlecht, das 1292 urkundlich zuerst erscheint und dessen ältestes Stammhaus Bienowitz (Lkr. Liegnitz) ist. Wichtigste Darstellung bei Pusch, Das Geschlecht von Poser, ältere Literatur bei Kneschke 7, S. 224f., hier S. 225. Siehe auch GHdA 43, 1969, S. 292f. Vgl. Jurek, S. 253f. In der mutmaßlich IV. Generation waren vier Brüder Heinz (Hencze), Friedrich, Nickel und Hans (Hannos) gleichzeitig Besitzer von Bienowitz. Nickel ist nach den Untersuchungen von Pusch (S. 8f.) mit dem Ordenssöldner von 1410 identisch. Er kommt noch 1421 in den Quellen vor und ist vermutlich vor 1437 gestorben. In der Tabelle „Die ältesten Verzweigungen des Geschlechts von Poser“ (bei Pusch vor S. 1) werden sowohl Nickel als auch sein Bruder Hans als Ordensritter bezeichnet. 1410 trifft das jedenfalls noch nicht zu, denn sie waren zu dieser Zeit lediglich Söldner des Deutschen Ordens. Außerdem steht nicht mit Sicherheit fest, ob es Hans ist, der im Soldbuch mit Poser 2 spyse gemeint ist (siehe unten). Ein Johann von Posern wird bei Voigt 1411(?)–1413 als Komtur von Engelsburg, 1414 als Komtur zu Nessau und 1419–1420 als Pfleger zu Lesewitz aufgeführt (Namen-Codex, S. 30, 41, 90). Nach dem Soldbuch (S. 91) hatte Nickel von Poser 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte von Herrn Heinz von Profen und Nickel von Peiskersdorf. Er wird als Geselle des Ersteren bezeichnet. An der Schlacht bei Tannenberg hat diese Rotte nicht teilgenommen, wohl aber an der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410, als Herr Heinz mit 20 Spießen gefangengenommen wurde. Unter ihnen befand sich offenbar auch Nickel von Poser, denn die Handschrift A des Gefangenenverzeichnisses OBA 1616 führt einen Nicolaus Poßer auf, der während der Gefangenschaft 5 Mark Unterstützung vom Orden erhalten hat (Soldbuch, S. 179). Er ist recht bald nach der Gefangennahme „auf die Hand“ freigelassen worden, denn am 27. Oktober 1410 verließen u.a. er und Poser das Ordensland. Bemerkenswert ist der Umstand, dass es den Quellen nach einen weiteren Nickel von Poser gegeben hat, der in polnischem Solddienst stand. Er gehörte zu den Rittern und Knechten, die nach der Übergabe der Burg Elbing an den Orden im Herbst 1410 trotz freien Geleits in Rössel von der Stadtbevölkerung und den Bauern der umliegenden Gebiete „niedergelegt“ wurden (25. Oktober 1410). Sein Name Nickel Boszer findet sich in einer Urkunde vom 13. Februar 1411, in der die Betroffenen dem Orden und namentlich dem Hochmeister Heinrich von Plauen wegen Geleitbruchs Urfehde geloben (Perg.-Urk., Schiebl. 64, Nr. 13; Druck bei Pelech, Die Auseinandersetzung, S. 100ff.). Der Name desselben Söldners Nickel Poser erscheint auch in einem Gefangenenverzeichnis OBA 1406, das von M. Biskup im Druck herausgegeben worden ist (ders., Z badań, S. 711). 469. Poser, [N.N.] von (91) Poser Nach Oskar Pusch (S. 9 und Tabelle vor S. 1) ist der im Soldbuch angeführte Poser 2 spyse identisch mit Nickels Bruder Hans (Hannos), der in den Jahren 1421, 1422,



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1440 und 1458 erwähnt wird, aber einen eindeutigen Beleg für diese Annahme gibt es nicht. Andererseits mag sie durchaus zutreffen, denn die beiden Mitglieder des Geschlechts von Poser dienten in derselben Rotte und werden zusammen aufgeführt. Es fragt sich nur, mit welcher Begründung die beiden anderen Brüder Heinz und Friedrich bei Pusch nicht in Betracht kommen. Was den Solddienst betrifft, siehe unter Nickel von Poser. 470. Predel, Hans von (109) Predel, Hannus Schlesisches Adelsgeschlecht, vom 13. bis in das 17. Jahrhundert erwähnt. Der Name wird u.a. auch Praedel, Pradel, Predil und Braedel, Bredel geschrieben. Der Stamm teilte sich in die Häuser Ingramsdorff im Schweidnitzischen (Lkr. Schweidnitz) und Obersteine und Scharfeneck im Glatzischen (Kr. Neurode). Dazu Kneschke 7, S. 241, und Blažek II, S. 93. Kurze Erwähnung auch bei Wernicke, S. 482. Vgl. Jurek, S. 267f. Aus einer von Hans von Predel (Hannos Bredil) mit ausgestellten Urkunde vom 22. Januar 1422 geht hervor, dass er czu Simmansdorff (Simsdorf, zwischen Bolkenhain und Striegau?) gesessen war; siehe von Czettritz und Neuhaus II, F.14. Im Jahr 1410 diente er zunächst mit Hans von Jeser mit 4 Spießen und 2 Schützen in der Rotte des Herrn Rorau (s. diesen), dann, ab dem 9. Oktober, waren sie selbständig. Ihr Solddienst endete am 6. Februar 1411. 471. Predel, Nickel von (89) Predel, Nickel Der Ordenssöldner Nickel von Predel dürfte mit dem erbern Nicklas Predeln identisch sein, der 1406 ein Vorwerk zu Obersteine und 1410 auch den dazugehörigen Hof kaufte (UB Glatz, S. 21 und 41). Er erscheint 1401 und 1402 als Urkundenzeuge (ebd., S. 4, 7) und 1408 wird ein Güterverkauf an die Augustiner in Glatz, an dem er beteiligt gewesen ist, von König Wenzel konfirmiert (ebd., S. 33). Ob es derselbe Nickel oder Nikolaus Predil ist, der im Jahr 1407 zusammen mit seinem Bruder Dietrich und seinem Vetter Johann als Besitzer von Schebitz (Kr. Trebnitz), ca. 10 km nördlich von Breslau, belegt ist, soll hier nicht erörtert werden (s. Haeusler, Geschichte, S. 430). 1449 wird im Weichbild Schweidnitz ein Gut Mirßelwicz genannt, das „der verstorbene Nickel Predil besessen hat“ (Regest bei von Czettritz und Neuhaus II, G.68). Die Angaben im Soldbuch erlauben keine sicheren Rückschlüsse, wann Nickel Predel in den Dienst des Ordens getreten ist. Bekannt ist lediglich, dass er seit dem 3. Oktober 1410 Sold für 4 Spieße erhielt und bis zum 2. Februar 1411 in Preußen geblieben ist. Lediglich in den letzten anderthalb Wochen ging er mit drei anderen Söldnern zusammen: mit Tyle von Abschatz, Heinz Voit und Stephan Pyfenicz. Ausgeschlossen werden kann nicht, dass er sich ähnlich wie Tyle von Abschatz ursprünglich in einer größeren Rotte befunden hat. 472. Prilse, Nickel (65) Als Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz hat Nickel Prilse an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen und ist auf der Marienburg mit belagert gewesen. An-

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gaben über ihn wurden nicht ermittelt. Bei einer Soldzahlung am 3. Oktober 1410 erhielten Wenzel von Borsnitz, Janke, Hans von Kahle und Nickel Prilse Sold und für 3 Wochen Zehrung für 5 Spieße und 2 Schützen, worauf sie die Rückreise aus Preußen antraten. 473. Prittwitz, Hans von (71) Prebticz, Hannus Prebeticz, Hannus Schlesischer Uradel, der 1283 urkundlich zuerst erscheint. Es gibt sehr viele Schreibvarianten des Namens, darunter solche Formen wie Prawticz, Prebeticz, Preticz, Pripticz und Pritticz. Ältere Literatur verzeichnet Kneschke 7, S. 255f. An weiteren Arbeiten siehe von Prittwitz, Das von Prittwitz´sche Adels-Geschlecht; von Prittwitz und Gaffron, Die Herren von Prittitz; Neumann-Reppert, Die Familie von Prittwitz und Gaffron. Vgl. ferner GHdA 29, 1962, und 98, 1990, sowie Jurek, S. 268f., und Adelslexikon XI, S. 35f. In der Darstellung des Geschlechts bei Robert von Prittwitz wird auch das Soldbuch des Deutschen Ordens von 1410/1411 herangezogen (S. 26f.), dabei werden jedoch nur Heinz, Nickel und Peter angeführt. Hannus Preb(e)ticz ist offenbar übersehen worden. Vermutlich handelt es sich bei ihm um den in der Stammtafel bei Hans-Georg von Prittwitz und Gaffron aufgeführten Hans Prawtticz (Preptiz), der in der Stammtafel bei Neumann-Reppert die Nr. 20 hat. Er ist 1416–1426 urkundlich belegt und war 1431 tot. 1426 befand er sich am Hof des Herzogs von Brieg. Er war Herr auf Reichen und Mühlrädlitz (Kr. Lübben) und besaß auch Güter im Lkr. Liegnitz (in Royn und auf Kummernick). Der Solddienst des Hannus Preb(e)ticz begann am 18. Juni 1410 in der Rotte der Herren Meye von Schweinichen und Wentsch von Dohna sowie des Heinz von Ronau, weshalb er nicht zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg gehörte. Die Anzahl seiner Spieße wird mit 4 angegeben. Das Dienstverhältnis endete am 4. Februar 1411, als Hans von Prittwitz mit Zehrung für 2 Wochen unter der nunmehrigen Führung von Heinz von Ronau das Ordensland verließ. 474. Prittwitz, Heinz von (65ff.) Pretewicz, Heyncze Zu den Gesellen des Herrn Heinz von Borsnitz gehörten nach dem Soldbuch Heinz, Nickel und Peter von Prittwitz, die demnach zu den Tannenbergkämpfern zu zählen sind. In seinem Buch zitiert Robert von Prittwitz die entsprechenden Sätze im Soldbuch und stellt danach fest: „Irgend etwas Näheres über diese drei alten Sprossen des von Prittwitz´schen Geschlechts ist uns nicht überliefert; denn ein späteres Verzeichnis von 1414 besagt auch nur, dass ein Henczil Pritwitz, ein Gaffron von Pretewictz [richtig: Prewczicz! S.E.] und ein Lorentz Priczewitz im Gefolge des Herzogs Conrad des Weißen, am Donnerstag vor Maria Magdalena (19. Juli) anno 1414 gen Marienburg gekommen seien“ (S. 26). Diese Ausführungen sind nur teilweise richtig, denn die Genannten sind nicht „gen Marienburg gekommen“, vielmehr sind am 19. Juli 1414 mehrere Absagebriefe schlesischer Adliger an den Deutschen Orden in der Ma-



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rienburg angekommen. Heinzel (Henczil) und Gaffron finden sich in einem Absagebrief des Herzogs Konrad Kanthner von Oels, Lorenz in einem Brief des Herzogs Konrad des Weißen von Oels (OBA 2111). Ob der Ordenssöldner Heinz mit einem der in der Literatur angeführten Heinrichs identisch ist, lässt sich nicht feststellen. Vgl. dazu von Prittwitz, S. 26; von Prittwitz und Gaffron; Neumann-Reppert, Stammtafel, Nr. 10 und 21. Wie die anderen Gesellen des Herrn Heinz von Borsnitz ist Heinz von Prittwitz nach der Schlacht bei Tannenberg nach Marienburg gezogen, um seinen Sold abzuholen und die Burg mit zu verteidigen. Die Anzahl seiner Pferde wird im Herbst 1410 mit 8 angegeben. Bei einer Soldzahlung am 14. November hatten Heinz, Nickel und Peter insgesamt 5 Spieße und 2 Schützen. Sie erhielten außer ihrem Sold Schadenshilfe in Höhe von 4 Mark für 3 Armbrüste und 1 Kapuze mit Halsdeckung aus Kettengeflecht (hundiskogil), die ihnen offenbar verlorengegangen waren. Am 30. Januar 1411 zogen sie wieder nach Hause. 475. Prittwitz, Nickel von, (Herr) (65-67, 69, 143) Pretewicz, Nickel 65f., 69 Pretewicz, Nikel 67 Pretewicz, her Nickel 143 Siehe unter Heinz von Prittwitz. Anfang Oktober 1410 hatte Nickel 4 Pferde, während die Anzahl am Ende des Monats nicht klar hervorgeht. Vom 14. November bis zum 12. Dezember nahmen er, ein von Haugwitz und Matthes von Gellhorn Sold auf die 29 Spieße des Herrn Heinz von Borsnitz, die in Preußen geblieben waren. Ob Nickel etwa am 19. Dezember 1410 oder erst am 30. Januar 1411 das Ordensland verließ, geht nicht hervor. Für das erstgenannte Datum spricht der Umstand, dass her Nickel von Pretewicz und Witche von Kottwitz eine neue Söldnerrotte nach Preußen brachten, die allerdings erst nach dem Thorner Frieden dort eintraf. Es waren nicht weniger als 148 Spieße (siehe Soldbuch, Anm. 540), für die der Orden nur eine geringe Aufwandsentschädigung zahlte. Entsprechend groß war die Entrüstung der Söldner. Die beiden Rottenführer erhielten als persönliches Geschenk 30 bzw. 20 Gulden. Die obigen Ausführungen setzen voraus, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt, obwohl auf S. 143 von „Herr“ Nickel Pretewicz die Rede ist. 476. Prittwitz, Peter von (66f.) Pretewicz, Petir Siehe unter Heinz von Prittwitz. Im Oktober 1410 hatte Peter 2 Spieße. Es kann vermutet werden, dass er das Ordensland gleichzeitig mit Nickel von Prittwitz verlassen hat. Nach Robert von Prittwitz, S. 26, hat ein Peter von Prittwitz im Jahr 1415 „freies Geleit für Breslau erhalten“ (ohne Quellenangabe). Vgl. dazu von Prittwitz und Gaffron sowie Neumann-Reppert, Stammtafel, Nr. 18. Es mag sich dabei um den Ordenssöldner Peter handeln.

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477. Pritzelwitz, Dietrich von (95) Preczelwicz, Dittherich Schlesischer Uradel böhmischen Ursprungs mit dem Stammhaus Habichenstein bei Böhmisch Leipa. Pristelwitz (Pritzilwiz) im Kr. Trebnitz wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts aus den Häusern Machnitz bei Trebnitz und Kochelsdorf bei Pitschen (Kr. Kreuzberg) gegründet und erscheint urkundlich 1351 (vgl. GGT U 1906, S. 610 und 1939, S. 425, Adelslexikon XI, S. 37f.) Ältere Literatur bei Kneschke 7, S. 257. Nach Haeusler, Geschichte, S. 400, dürfte das Geschlecht ursprünglich Habichstein geheißen haben. In einer Urkunde von 1402 nennen sich die vier Brüder Habichstein Priczelwicz (ebd., Anm. 6). Es handelt sich um die Brüder Hans, Konrad, Heinrich und Lorenz, von denen Konrad und Lorenz im Soldbuch oder in den Gefangenverzeichnissen angeführt sind. Über Dietrich von Pritzelwitz ist lediglich bekannt, dass er während des Krieges 1410 in der Söldnertruppe der Herren Rorau und Dietrich von Kottulin diente. Am 11. Oktober nahmen er und Hans von Motschelnitz in Vertretung Sold für 57 Spieße und 2 Schützen entgegen. Außerdem erhielten sie Sold für 3 Monate für 1 Spieß und 2 Schützen, dy nicht in der czedel geschreben woren, dy von Slochaw qwam (Soldbuch, S. 96). Nach der Rückkehr der beiden Söldnerführer werden Dietrich von Pritzelwitz und Hans von Motschelnitz nicht mehr namentlich erwähnt, obwohl angenommen werden kann, dass sie weiterhin in derselben Rotte bis zur Ende der Dienstzeit am 31. Januar 1411 verblieben sind. 478. Pritzelwitz, Konrad von (187f., 199, 201) Pritczlawicz, Cunrad 187 Pritczelwycz, Conradus 199 Priczlaw, Conrad 188 Pritczlaw, Conradus 201 Vermutlich handelt es sich bei Pritczlawicz/Pritczelwycz und Pri(t)czlaw um ein und dieselbe Person, die an zwei verschiedenen Stellen in den Gefangenenverzeichnissen aufgeführt ist. Die Kurzform Priczlaw kann auf das Versehen eines Schreibers zurückzuführen sein. „Pritzlaw“ ist normalweise ein Vorname. In den Jahren 1402–1416 erscheint Konrad von Pritzelwitz mit seinen Brüdern Hans, Heinrich und Lorenz in verschiedenen Urkunden (Haeusler, Geschichte, S. 400, 411, 413f.). Man wird wohl annehmen können, dass der 1439 belegte Schreiber des Klosters Trebnitz mit dem Namen Konrad nicht mit dem Ordenssöldner identisch ist (ebd., S. 330). In einer Urkunde von 1416 werden die Brüder als Besitzer von Gorschel, später Vorwerk von Machnitz im Kr. Trebnitz, bezeichnet (ebd., S. 400). Obwohl Konrad im Soldbuch selbst nicht namentlich genannt wird, erfahren wir aus den Angaben in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 (S. 188, 199), dass er in der Rotte des Herrn Rorau diente und in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen wurde. Eine Bestätigung dieser Tatsache findet sich in dem Gefangenenverzeichnis OBA 1406, das wohl recht bald nach der



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Schlacht bei Polnisch Krone entstanden ist. Darin werden polnische bzw. preußische Gefangene genannt, welche gegeneinander ausgetauscht werden sollten. Dabei wird auch Konrad von Pritzelwitz erwähnt: Jarandt sal lozen Hinrich Pottendorf et non potest. Er sal lozen Cunrot Prziczlowitz adir sal sich gestellen off Wynachten, non potest. Er sal lozen Ulrich Schoff (Biskup, Z badań, S. 704, wo allerdings der Name unrichtig als „Przczlowitz“ wiedergegeben wird). 479. Pritzelwitz, Lorenz von (74) Pritczelwicz, Lorencz Lorenz war einer der genannten vier Brüder Pritzelwitz. Er lebte am Hof des Herzogs Konrad zu Oels, des Bischofs von Breslau (Kneschke 7, S. 257), und wird noch im Jahr 1456 im Gefolge des Herzogs erwähnt (Haeusler, Geschichte, S. 400). In einer Urkunde von 1416 werden die Brüder Heinrich und Lorenz von Pritzelwitz heredes in Gorossla (Gorschel) genannt (Pfotenhauer, S. 209 Anm. 56). Als Söldner des Deutschen Ordens im Jahr 1410 gehörte Lorenz von Pritzelwitz zu den Gesellen des Herrn Friedrich von Blankenstein, dessen Dienstzeit am 18. Juni begonnen hatte. Er wird lediglich einmal im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 8. Oktober namentlich erwähnt. Für seine 4 Pferde erhielt er einen Monatssold in Höhe von annähernd 30 Gulden. Vermutlich ist er bis zum 4. Februar 1411 in Preußen geblieben. Im Juli 1414 entsagte Lorencz Priczewicz als Gefolgsmann von Herzog Konrad dem Weißen von Oels dem Deutschen Orden (OBA 2111). 480. Profen, Heinz von, Herr (90ff., 102, 109, 177, 186f., 199) Profin, her Heyncze von 90ff. Profyn, her Heyncze 91 Profin, her Heyncze 102, 109 Proffen, Heincze von, der ritter 177 Profin, her Heinrich von 186 Profin, her Hencze von 187 Profin, her Hincze von 199 Profyn, her Heincze von 199 her Hincze 199 Schlesischer Uradel mit gleichnamigem Stammsitz im Kreis Jauer, wo die von Profen. schon 1280 und noch 1586 gesessen waren. Später ist der Stamm erloschen (Kneschke 7, S. 260, und Blažek II, S. 94; vgl. Jurek, S. 324). Ein Heinrich von Profen, wohl der Vater des Ordenssöldners, kommt in den siebziger Jahren des 14. Jahrhunderts in den Quellen häufig vor und ist u.a. 1378 bei der Herzogin Agnes von Schweidnitz belegt (Blažek, S. 94). Im Landbuch C von Schweidnitz-Jauer erscheint er im Jahr 1375 nicht weniger als dreizehn Mal als Urkundenzeuge (CDS 27, S. 9). Der Ordenssöldner Ritter Heinz von Profen führte im Jahr 1410 zusammen mit Nickel von Peiskersdorf eine Rotte mit 84 Spießen nach Preußen. Der Dienst begann in Crossen an der Oder am 22. Juni, am 6. Juli sind die Söldner in Pommerellen eingetroffen. Das war zu spät, um an der Schlacht bei Tannenberg teilnehmen zu können

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(Ekdahl, Kilka uwag, S. 117–123). Nach der Schlacht, aber vor Beginn der Belagerung der Marienburg am 25. Juli, erhielten sie dort eine erste Soldzahlung (wohl am 20. Juli). Weitere Soldzahlungen folgten in Schlochau, wo sie im Herbst 1410 untergebracht waren, und am 11. Oktober wieder auf der Marienburg (Soldbuch, S. 90f.; vgl. Koeppen, Prokuratorenberichte, Nr. 57, S. 119). Beiden Anführern wurde eine Ehrung des Ordens in Höhe von je 40 Gulden zuteil. An einer Zusammenkunft des Herrn Meye von Schweinichen mit dem Dan-. ziger Rat aus Anlass der Ausschreitungen gegen die Ordenssöldner in Danzig Anfang August 1410 nahm auch Herr Heinz von Profen teil: do was her Heyncze von Profen bey (Ekdahl, Danzig, S. 142; Näheres hierzu unter Meye von Schweinichen). Diese Zusammenkunft dürfte bereits in der zweiten Augusthälfte stattgefunden haben. In der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 wurde Herr Heinz von Profen mit 20 Spießen gefangengenommen, während es Nickel von Peiskersdorf gelang, zu entkommen (Soldbuch, S. 177, 187, 199). Im Auftrag von Nickel erhielt Herr Heinz später in der Gefangenschaft 262 Mark vom Hochmeister (ebd., S. 199). Sicherlich bitter für ihn war die Tatsache, dass Heinrich von Plauen wegen der Gefangennahme der 20 Spieße einen vierteljährlichen Soldabzug für sie verfügte (ebd., S. 177). 21 Spieße des Herrn Heinz, dy nicht gefangen worden vor der Kronaw, wurden in die Rotte des Herrn Heinz von Ohlau aufgenommen (ebd., S. 102). Zu einem unbekannten Zeitpunkt, wohl erst ab Mitte des Jahres 1411, begaben sich Herr Meye und Herr Heinz czum konige keyn Sweden (Ekdahl, Danzig, S. 142). Während Herr Meye in Schweden starb, kehrte Herr Heinz von Profen nach Schlesien zurück, denn am 8. August 1414 schloss der neue Hochmeister Michael Küchmeister einen Soldvertrag mit ihm und anderen schlesischen Adligen ab (OF 8, verschollen, S. 93, hier nach Regest im Fb. 66, S. 11; vgl. Ekdahl, Verträge, S. 70). Am 22. April 1417 sandte Herzog Heinrich von Brieg fünf von Herrn Heincze Proban, d.h. Profen, eingereichte Urkunden in glaubwürdiger Abschrift dem Hochmeister; dabei handelte es sich um Urkunden wegen Nichterfüllung von Soldverträgen des Ordens mit verschiedenen Adligen (OBA 2503). Zwei Tage später richtete Ritter Heinrich von Proffan eine dringende Bitte an Michael Küchmeister um ein Bekenntnis darüber, dass er seinerzeit nur auf drei Monate Sold erhalten habe, damit er seine Ehre wahren könne. Der Brief wurde ausgestellt in Parchwitz, Lkr. Liegnitz (OBA 2505). Im Jahr 1419 verkauften die Herzoge von Groß Glogau dem Herrn Heinz von Profen das Dorf Heinzendorf (Blažek, S. 94). Noch 1433 wird er in einem Schreiben erwähnt. Daraus geht u.a. hervor, dass er ein Schwager von Siegfried und Thamme von Seydlitz war (von Czettritz und Neuhaus II, G.4). 481. Przyschyba (183) Böhmischer Söldner, dessen Name bei Štĕpán, S. 10, Přišiban geschrieben wird. Von ihm ist nur bekannt, dass er bei Tannenberg gefangengenommen wurde und vom Orden 10 Mark als Unterstützung erhielt.



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482. Pyfenicz, Stephan (89) Unklar ist, um welches Geschlecht es sich hier handelt. Jedenfalls wird man davon ausgehen können, dass Stephan Pyfenicz aus Schlesien kam, denn die Personen, mit denen er näheren Kontakt hatte –Tyle von Abschatz, Heinz Voit und Nickel von Predel – waren alle Schlesier. Der Beginn des Solddienstes lässt sich anhand der Angaben im Soldbuch nicht mit Sicherheit ermitteln, denn dort erfährt man nur, dass Stephan zwischen dem 3. Oktober 1410 und dem 2. Februar 1411 im Ordensland gewesen ist. Es ist aber durchaus möglich, dass er sich vor dem 3. Oktober in einer größeren Rotte aufgehalten hat, ohne namentlich genannt zu werden. Zu denken ist dabei in erster Linie an die Rotte des Nickel von Kottwitz, in der beispielsweise Tyle von Abschatz nachweislich gedient hat. Die Größe der Gruppe des Stephan Pyfenicz wird in Pferden angegeben, wobei die 7 Pferde als 2 Spieße und 1 Schütze zählten. 483. Queis, Hans von (94f.) Qwys, Hannus 94f. Qwys 95 Brandenburgischer Uradel, der 1317 urkundlich zuerst erscheint und um die Mitte des 15. Jahrhunderts zu Friedersdorf und Görsdorf (Kr. Beeskow-Storkow) sowie Kummersdorf und Stahnsdorf (Kr. Teltow) saß. Der noch blühende Stamm wanderte 1377 aus der Mark Brandenburg nach Preußen (Kneschke 7, S. 299; von Mülverstedt, Abgest. Adel/Brandenburg, S. 71; GGT U 1904, S. 681; Adelslexikon XI, S. 105f. mit weiterführenden Literaturangaben). Der Solddienst für die 86 Spieße und 1 Schützen umfassende Rotte des Hans von Queis begann am 30. Juni 1410 und dauerte bis zum 20. Oktober, als sie das Ordensland (zunächst ohne Zehrung) wieder verließ. Die Söldner waren während dieser Zeit in Schlochau untergebracht und haben nicht an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Ebenso wie Heinrich von Grünberg (siehe diesen) wollte Hans von Queis im Dezember 1410 eine zweite Rotte nach Preußen führen, kam aber nicht weiter als bis Landsberg an der Warthe, weil sich der Vogt der Neumark weigerte, diese nicht erbetenen, ja unerwünschten Söldner in den Dienst des Ordens aufzunehmen. Es gelang den beiden Rottenführern deshalb nur, einen Sold für 2 Wochen ab dem 2. Dezember mit dem Orden auszuhandeln. Am Silvesterabend des Jahres 1410 nahm Hans dieses Geld in Empfang und erhielt außerdem für 3 Monate Sold für 5 Spieße, die ihm selbst gehörten, und die in Schlochau Dienst geleistet hatten. Für die erste Rotte, die ebenfalls in Schlochau untergebracht gewesen war, bekam er jetzt nachträglich Zehrung für 2 Wochen. Der herbe finanzielle Verlust der Söldner führte zu einem lange andauernden Rechtsstreit mit dem Deutschen Orden, der viele Spuren in den Quellen hinterlassen hat. Siehe dazu unter Heinrich von Grünberg. Ergänzend sei hier nur noch, was Hans von Queis betrifft, auf OF 10 (verschollen), S. 196, Regest im Fb. 66, S. 114, und auf OBA 4310 hingewiesen.

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484. Quos (Quoos, Quoß), Konrad von (31) Qwos, Conrad Niederlausitzer Uradel, der sich nach dem östlich von Neschwitz gelegenen Dorf Quoos (Amtshauptmannschaft Bautzen) benennt (wendisch: Kassow), und 1245 urkundlich zuerst erscheint. Nach der Ähnlichkeit des Wappens ist das Geschlecht vermutlich gleichen Ursprungs mit den von Quas (GGT U 1904, S. 688ff., und 1938, S. 457f. Vgl. Jurek, S. 269f. unter Quas). Bereits im 13. Jahrhundert wird die Familie auch in Schlesien und in der Grafschaft Glatz erwähnt. Der Name wird unterschiedlich geschrieben, u.a. auch Quwas, Kwas und Quaz (vgl. Blažek I, S. 89f.). Näheres über das Geschlecht u.a. auch bei Kneschke 7, S. 304, und von Boetticher, S. 168ff. (unter Quoos). In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kommt der Name Quos relativ häufig in den Ordensquellen vor. Der Ordenssöldner Konrad von Quos ist möglicherweise identisch mit dem Konrad Qwosse, der zusammen mit seinen Brüdern Hildebrand und Wilrich das Gut Prittag (Kr. Grünberg) in Schlesien besaß und in zwei Urkunden des Jahres 1421 vorkommt (CDS 24, S. 53f.). Pfotenhauer vermutet, dass es sich um den Sohn eines älteren Konrad Qwos handeln könnte, von dem eine Urkunde von 1376, Brieg Hedwigsstift Nr. 72, vorhanden ist (Pfotenhauer, S. 209 Anm. 60). Genannt werden soll hier auch ein Heinke von Quos, mit dem der Hochmeister Heinrich von Plauen (zusammen mit anderen Söldnern) am 25. Juli 1413 einen Dienstvertrag abschloss. Er wird darin als Böhme bezeichnet (OF 6, S. 13; Druck bei Ekdahl, Verträge, S. 65ff.). Konrad von Quos hat in der Rotte des Nickel von Kottwitz an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielten er und Bruning von Zabel Sold vom Orden für 8 Spieße und außerdem ein Geldgeschenk in Höhe von 8 Mark für erlittenen Schaden. Da die beiden später nicht mehr im Soldbuch genannt werden, haben sie vermutlich die dreiwöchige Soldvorauszahlung als Zehrung für ihre Rückreise verwendet. 485. Rabe (53) Die einmalige Erwähnung des Söldners Rabe anlässlich einer Soldzahlung am 13. Dezember 1410 reicht für eine Identifizierung desselben nicht aus. An jenem Tag nahmen Lorenz Reichel, Rabe und Heinrich von Czettritz Sold für 5 Spieße und 2 Schützen entgegen. Der Zeitpunkt ihres Dienstbeginns steht nicht fest, dagegen wissen wir, dass das Dienstverhältnis am 30. Januar 1411 endete (Soldbuch, S. 54). Während der letzten 7 Wochen befanden sie sich nachweislich in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz. Es gab mehrere Adelsgeschlechter mit dem Namen Rabe – siehe das General-Index zu den Siebmacher’schen Wappenbüchern von Jäger-Sunstenau, S. 418 –, darunter auch ein schlesisches, dessen Wappen einen in Silber rechtsgekehrten, schwarzen Raben mit einem goldenen Ring im Schnabel zeigt. Jenes Geschlechts ist „nicht zu verwechseln mit anderen gleichnamigen Geschlechtern“ (Blažek III, S. 39). Dazu auch Kneschke 7, S. 306. In der Literatur findet sich jedoch auch die Ansicht, dass es sich um ein Mitglied des Geschlechts von Czettritz bzw. von Seydlitz handelt. Siehe dazu von Czettritz und Neu-



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haus I, S. 53 (Hermann von Czettritz) und II.B.30 und ebd., S. 463, 480 (Heinz Rabe von Lazan). Dies sind jedoch lediglich Vermutungen. Es finden sich in den Quellen jener Zeit so viele Personen mit dem Namen „Rabe“, dass eine Zuordnung nicht möglich ist. Genannt sei hier ein Hannus Rabe, der zu den Ausstellern eines Absagebriefs an den Hochmeister Heinrich von Plauen gehörte (OBA 2025; vgl. OBA 6629f ). Für weitere Beispiele sei besonders auf CDS 35 und CDSR I.B.2–3 verwiesen. 486. Rachenau, Clocriand von (168) Rachenow, Cloccriandt von Adelsgeschlecht im Land Glatz, das im 14. Jahrhundert besonders häufig erwähnt wird und im 15. Jahrhundert auch in den an das Land Glatz grenzenden schlesischen Gebieten erscheint. Siehe Blažek II, S. 98, und Jurek, S. 271. Eine Urkunde des Hauptmanns von Frankenstein vom 8. Juni 1394 erwähnt dy erbarn tuchtigen Glogryan, Gauwyn, Wolfhard und Bartscheval gebrudere gnand von Rachenaw (CDS 10, S. 241). Die drei Erstgenannten stellten am 31. Mai 1396 in Kamenz selbst eine Urkunde aus (Wir Glokrian, Gawin und Wolfhard von Rachenaw genannt...), denn sie verkauften ihre Dörfer Banau und Johnsbach an das Kloster Kamenz (ebd., S. 244). Die Görlitzer Ratsrechnungen führen Clocriand 1404 und 1405 als Unterhauptmann bzw. Hauptmann auf (CDLS III, S. 424 u. 450). So heißt es 1405: Glockryant von Rachnow unsir houptman quam her zu uns unde waz lange nicht by uns gewest, wart geerit mit wine, bire 12 ½ gr. Einige Jahre später finden wir ihn als Marschall von Herzog Wenzel, dem Bischof von Breslau: Glogrian von Rathenaw unser marschalk (UB Liegnitz, Nr. 457, S. 292f.; Urkunde vom 3. Februar 1412). In den Jahren 1411–1414 ist er wiederholt Urkundenzeuge des Herzogs (ebd., S. 289; CDS 6, S. 206, 33f.). 1417 verkaufen er und Wolfhart Güter in Bettlerdorf an die Klosterbrüder in Kamenz (CDS 10, S. 266), im Jahr darauf bekannte Glocrean als Burggraf von Jauernig (Kr. Glatz), „dass ihm Bischof Conrad die Burg eingeräumt habe und er bereit sei, dieselbe auf Aufforderung wieder zurückzugeben“ (Blažek, S. 98). 1422 schließlich finden wir die beiden Brüder als Urkundenzeugen des Herzogs Johannes, des Herrn zu Münsterberg (CDS 10. S. 275). Obwohl Clocriand von Rachenau im Soldbuch selbst nicht namentlich genannt wird, steht doch fest, dass er sich in dem recht großen Söldnerhaufen seines Bruders Wolfhart befunden hat. Am 5. Februar 1411 stellte der Hochmeister Heinrich von Plauen in Thorn einen Schuldbrief über 500 Mark u.a. an Cloccriandt und Wolffart, gebrudere von Rachenow, aus (Soldbuch, Anh. 14, S. 168). 487. Rachenau, Wolfhart von (81, 106, 114ff., 118f., 168) Rachenaw, Wolffart von 81, 106, 114 Wolfart 114, 116, 118 Walffart 114f. Wolffart 115, 119 Rachenow, Wolffart von 168 Einige urkundliche Belege über Wolfhart aus den Jahren 1394–1422 sind unter seinem Bruder Clocriand aufgeführt worden (siehe diesen). Darüber hinaus gibt es

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noch weitere. So macht Pfotenhauer, S. 209 Anm. 62, auf zwei Urkunden von 1406 und 1410 aufmerksam. In der letztgenannten vom 10. November kommt Wolfharts Ehefrau Margarethe vor. 1413 verkauft er sein Gut zu Alt Wilmsdorf, Kr. Neiße (UB Glatz, S. 64f.). Nach einer Urkunde König Wenzels vom 25. Juni 1418 war Wolfhart zu jener Zeit auf der Burg Karpenstein bei Landeck, Kr. Habelschwerdt, gesessen (CDS 34, S. 44), und 1421 erscheint er auf Neuhaus im Kr. Münsterberg (Blažek II, S. 98). Einem Bericht an die Görlitzer über den Feldzug gegen die Hussiten 1421 dürfte man entnehmen können, dass er die tschechische Sprache beherrschte. Der dort erwähnte „Wolfart von Rathelaw“ ist vermutlich mit Wolfhart von Rachenau identisch (SS. rer. Siles, VI, S. 15). Siehe auch CDS 10, S. 275 und 289. Die als Wegelagerer bekannten Brüder Sigmund und Kunz von Rachenau auf Neuhaus, schon 1438 erwähnt, waren wohl seine Söhne (Blažek ebd.; vgl. Pfotenhauer, S. 209 Anm. 62). In dem am 24. Mai 1410 in Breslau ausgestellten Notariatsinstrument aus Anlass des Nichterscheinens der polnischen Delegation zum Richttag (Perg.-Urk., Schiebl. 63, Nr. 10; Regesta II, Nr. 1663) findet sich auch unter den Namen vieler anwesenden gewesenen und künftigen Söldnern der des Wolfhart von Rachenau, der als armiger bezeichnet wird. Zum politischen Hintergrund siehe Ekdahl, Söldnerwerbungen. Der Solddienst Wolfharts für den Orden begann am 16. Oktober 1410, als er zusammen mit Konrad von Hoberg, Nickel von Pogrell und Markus von Schellendorf eine große Rotte mit 143 Spießen und 1 Schützen nach Preußen brachte. Offenbar gehörten sie zu den Söldnern, die von dem Großschäffer Georg von Wirsberg angeworben worden waren. Sowohl von ihm als auch von dem im Auftrag des Ordens tätigen Herzog Ludwig von Brieg haben sie Vorschussgelder (offraschunge) erhalten (Soldbuch, S. 114). Nach der Soldzahlung am 11. Dezember trennten sich die vier Anführer und nahmen danach jeweils nur für ihre eigene Söldnertruppe Geld entgegen. Im Falle Wolfharts von Rachenau waren es zunächst 71 Spieße und 1 Schütze. Da jedoch einige Söldner ihn verließen, während andere hinzukamen, änderte sich diese Zahl im Laufe der folgenden Wochen. Als Wolfhart am 5. Februar 1411 seinen Sold in Empfang nahm und außerdem vom Orden mit 20 Gulden geehrt wurde, hatte er 93 Spieße. Am selben Tag stellte Hochmeister Heinrich von Plauen einen Schuldbrief über 500 Mark an die beiden Brüder von Rachenau und Nickel von Salza aus, denn aus Geldmangel hat der Orden den ganzen Sold nicht auf einmal bezahlen können (ebd., S. 168). Die ausstehende Summe erhielten sie Mitte April in Breslau. 488. Rackel, Gabriel von (29) Rakel, Gabryel Oberlausitzer Uradel mit Stammsitz zu Rackel westlich von Gröditz. Das bereits 1331 urkundlich erwähnte Geschlecht teilte sich im Laufe des 14. Jahrhunderts in vier Linien, davon drei in der Lausitz und eine in Schlesien. Im 17. oder 18. Jahrhundert ausgestorben. Vgl. Kneschke 7, S. 312 mit Hinweisen auf ältere Literatur, sowie Blažek III, S. 39. Ausführliche Stammtafel etc. bei Neumann-Reppert, Die Familie von Rackel. Ebd. weitere Literaturhinweise. Nach der Stammtafel Bl. 1 bei Neumann-Reppert war Gabriel von Rackel Sohn des Johann d. J., Herrn auf Rackel; er ist für die Jahre 1384-1410 urkundlich belegt. Seine Brüder waren Heinrich, Wolfart und Hans (ebd.).



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Gabriel von Rackel befand sich zusammen mit Nickel von Unruh, Samson von Mehlhose und Peter von Wachaw in der Rotte des Nickel von Kottwitz. Sie erhielten am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 6 Spieße und 1 Schützen sowie Sold oder Zehrung für weitere 3 Wochen. Für ihren Schaden, den sie in der Schlacht bei Tannenberg erlitten hatten, erhielten sie außerdem 6 Mark geschenkt. Offenbar haben sie das Ordensland anschließend verlassen. 489. Radeberg, Ramfold von (188, 200) Rodemberg, Ramfold von 180 Radeberg, Ramfold von 200 Das Geschlecht derer von Radeberg stammt, wie der Name andeutet, aus dem Meißnischen. Es ist bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts dort urkundlich belegt, denn ein Ritter Thimo von Radeberg wird 1233–1242 mehrfach erwähnt. Seit Ende des 13. Jahrhunderts erscheint der Name auch in der Oberlausitz (Knothe, S. 436–440, von Boetticher, S. 175–178, Jurek, S. 271f.). Ramfold von Radeberg saß auch Rauschwalde (Lkr. Görlitz). Er erscheint in den Quellen 1390 (Knothe, S. 440) und wird noch 1414 erwähnt (von Boetticher, S. 178). Um ein Beispiel zu erwähnen, hat er 1399 den Richter von Berthelsdorf wegen einer Verwundung vor Gericht zitiert. 1407 war er Hofgerichtsschöppe. Der Name kommt nur in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 vor, wo er unter der Überschrift „Oels“ aufgeführt ist. Näheres über Ort und Zeit der Gefangennahme geht nicht hervor, deshalb wissen wir nicht, ob sie etwa bei Tannenberg oder bei Polnisch Krone erfolgt ist. Während der Gefangenschaft erhielt Ramfold von Radeberg 12 Gulden als Unterstützung durch den Orden. 490. Radestock, Hans von (94) Rotstok Rotstok, Hannus Es handelt sich um ein vom 14. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts in der Niederlausitz und in den angrenzenden Teilen von Sachsen und Brandenburg begütert gewesenen Adelsgeschlechts (auch Rathstock, Rostock, Rothstock) wendischer Herkunft mit gleichnamigem Stammhaus im Kr. Delitzsch, nördlich von Leipzig. 1372 saß es zu Falkenberg bei Lübben und 1375 zu Finsterwalde bei Luckau in der Niederlausitz, ferner zu Liebenwerda (Kneschke 7, S. 354; von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 127; ders., Abgest. Adel/Brandenburg, S. 71f.). Ein Kaspar Rotstock oder Rotstack erscheint in der Korrespondenz des Deutschen Ordens 1433 (OBA 6594, 6629f.), viele weitere Mitglieder des Geschlechts, jedoch nicht der Ordenssöldner Hans, finden sich im Register zu Lehmanns Urkundeninventar, S. 471, unter dem Namen Rodstock. Wann Hans von Radestock in den Solddienst des Ordens getreten ist steht nicht fest. Er hatte 17 Spieße, für die er am 29. November 1410 seinen Monatssold erhielt. Demnach wäre der Dienstantritt der 1. November gewesen, vorausgesetzt, dass er sich vorher nicht in einer größeren Rotte befunden hat oder sein Name aus anderen Gründen im Soldbuch nicht erwähnt worden ist. Am 31. Dezember verließ er Preußen.

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491. Rauch, Hermann (84) Rok, Herman Wahrscheinlich handelt es sich um ein Mitglied des brandenburgischen Geschlechts Rauch, denn dessen Name wurde früher u.a. auch Rogk, Rouk, Roc, Rugk, Ruk und Ruck geschrieben. Siehe dazu Riedel, Namenverzeichnis, Bd. 3, S. 12. Drei Brüder Hermann, Thomas und Hans Rauch sind 1440 urkundlich belegt, sie waren Bürger der Neustadt Brandenburg (Riedel, A 11, Nr. 139, S. 99f.). Vgl. CDSR I.B.2, Nr. 186, S. 118: Markgraf Wilhelm I. fällt 1398 als Schiedsrichter ein Urteil in Streitigkeiten zwischen der Altstadt Brandenburg und Claus Rok. Hermann Rauch kommt namentlich nur einmal im Soldbuch vor. Er befand sich in der Meißner Rotte, die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Am 7. Oktober 1410 erhielt er Sold und für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise mit 1 Spieß und 2 Schützen. 492. Raussendorf, Hans von (126, [150]) Russchendorff, Hannus von 126 (Ruschindorff, Hans 150) Schlesischer Uradel, der mit einem von Russendorf auf Rackwitz bei Löwenberg um 1240 urkundlich zuerst erscheint und im 13. Jahrhundert auch schon in der Oberlausitz erwähnt wird (GGT U 1924, S. 585, ferner Knothe, S. 441f., Wernicke, S. 484– 490, Blažek III, S. 40f., Neumann-Reppert, Die Familie von Raußendorff, und Adelslexikon XI, S. 205f.). Stammsitz ist Plagwitz, Kr. Löwenberg. 1391 werden drei Brüder Heinrich, Hans und Konrad von Raussendorf genannt (Wernicke, S. 485). Der Behauptung Wernickes, dass Hans 1410 sein Gut Plagwitz verkauft habe, wird durch eine Eintragung in den Görlitzer Ratsrechnungen 1413 in Frage gestellt: Item dornoch reit Nickel kein Plackewicz zu Hannus von Russendorf mit derselben botschaft unde Bunczlaw 9 gr. (CDLS III, S. 659). Freilich kann nicht ausgeschlossen werden, dass Hans das Gut verkauft und später wieder – etwa mit Hilfe von Soldgeldern – zurückgekauft hat. Im April 1414 wird er in den Ratsrechnungen als Hofrichter von Bunzlau bezeichnet (ebd., S. 678f.). 1435 war der „wohltüchtige und vorsichtige“ Hans von Raussendorf auf Plagwitz Sachverständiger in einem Zwist zwischen Ritter Konrad von Nimptsch und der Stadt Löwenberg wegen der Burglehngrenzen und half dieselbe beizulegen (Wernicke, S. 485; vgl. GGT U 1924, Stammreihe auf S. 585.) Als Söldner des Deutschen Ordens tritt Hans von Raussendorf erst spät in Erscheinung. Er war einer von vier Anführern einer Rotte, die 60 Spieße umfasste und deren Dienstzeit am 24. November 1410 in Crossen an der Oder begann. Die anderen Anführer waren sein Bruder Heinz sowie Hans von Hammerstein und Stephan von Swarczenrode. Der Solddienst des Hans von Raussendorf endete am 9. Februar 1411. Bemerkenswert ist ein Brief des Komturs von Schlochau an den Hochmeister vom 8. Januar 1411 (OBA 1478), aus dem hervorgeht, dass einige von Hans von Raussendorfs Leuten Pferde gekauft und untaugliche Bauern beritten gemacht hatten, um somit die Anzahl der Spieße und entsprechend das Soldgeld zu erhöhen. Bei einer in Friedland durchgeführten Musterung habe sich jedoch der Komtur von Schlochau



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geweigert, jene untauglichen Leute als Söldner aufzunehmen: Ouch, gnedeger her meister, thun (!) ich uwirn gnadin czu wissin, das ich czu Fredelant mosterunge habe gehaldin. Nu worin eyns teils undir Hans Ruschindorffes geselleschaft, die do selbis pferde hattin gekawft und unendeliche bufen offgesaczt, do sie nicht mete mochten besteen, und meynten, sie weldin wedir wegh reiten umbe des willen, das ich ir nicht wolde laßin schreiben. Hirumbe, lieber her meister, ist is sache, das sie czu uch komen und uwirn gnadin darobir weldin obir mich clagen, so wisse sich uwir wirdekeit darnach czu richten. – Da keine zusätzlichen Spieße im Soldbuch vermerkt sind, wird man davon ausgehen können, dass der Orden an seiner Ablehnung konsequent festhalten hat. 493. Raussendorf, Heinz von (126f.) Ruschendorff, Heyncze 126 Russchendorff 126 Russchendorff, Heyncze (Heymcze) 126f. Von den genannten drei Brüdern Raussendorf ist auch Heinrich (Heinz) im Jahr 1410 nachweislich Söldner des Deutschen Ordens gewesen. Er war auf Spremberg in der Oberlausitz, südwestlich von Löbau, gesessen (Neusalza-Spremberg, Amtshauptmannschaft Löbau). Zum Kriegsdienst der betreffenden Rotte siehe unter Hans von Raussendorf. Nähere Angaben finden sich im Soldbuch. In einem Absagebrief vieler, vor allem schlesischer Adliger an den Hochmeister des Deutschen Ordens, der vor dem 19. Juli 1414 ausgestellt worden ist, begegnet wieder der Name Hencze von Rwssendorff (OBA 2112; s. auch 2111). In den folgenden Jahren kommt er vor allem in den Görlitzer Ratsrechnungen wiederholt vor. So heißt es im Januar 1419: Dye von dema Bunczla mit Heinczen von Russendorf unde Deinhard von Panewicz mit beiden frunden etc. worden geert unde wort vortrunken 11 gr. (CDLS III, S. 751; vgl. ebd., II, 1, S. 7). 1421 beteiligte er sich mit 35 seiner Leute einen Tag lang an der Befestigung Bautzens und wird nun als Ritter, miles, bezeichnet (ebd., S. 42). Zwei Jahre später finden wir seinen Namen mit dem ehrenden Beiwort her versehen (ebd., S. 153). Gegen die Hussiten focht Heinz von Raussendorf 1424 und dann am 16. Juni 1426 bei Aussig. Nach der schweren Niederlage in der letztgenannten Schlacht schrieb Heinz an den Rat von Görlitz einen Scheltbrief gegen Peter von Maxen, der bei Aussig feldflüchtig geworden sei (ebd., S. 336f.; vgl. oben unter Peter von Maxen). Zwanzig Jahre später, am 17. August 1446, gab er seiner Frau Anna allen Besitz im Dorf Plagwitz zu Leibgeding (von Czettritz und Neuhaus II, F.30). 494. Redern (Roedern), Franzke von (112) Redern, Franczke von Schlesischer Uradel (Redern, de Redere, de Rotis etc.), der 1287 urkundlich zuerst erscheint, sich später Roedern nannte und nicht mit dem Anhaltiner und märkischen Geschlecht von Redern (Rödern) zu verwechseln ist. Ältere Stammreihe und Genealogie in GHdA 18, 1958, S. 354, ausführlich Wernicke, S. 497-502, unter „Die von Redern“. Kneschke führt ein altes, aus dem Brandenburgischen nach Österreich gekommenen Adelsgeschlecht an, als dessen Stammhaus die Herrschaft Krappitz

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im Fürstentum Oppeln angenommen wird (Kneschke 7, S. 538). Siehe auch von Boetticher, S. 180–184, und Adelslexikon XI, S. 478f. (unter Roedern). Vgl. ebd. XI, S. 238f, wo das Geschlecht Redern (Rödern), „vermutlich anhaltischer Uradel“, abgehandelt wird. Franzke (oder Franzko) von Redern auf Hartmannsdorf (Groß Hartmannsdorf, Kr. Bunzlau) erscheint 1402 als Urkundenzeuge (Wernicke, S. 498). 1406 teilten sich die Gebrüder Hans, Petsche und Jone von Redern mit ihrem Bruder Franz in ihren Besitzungen dergestalt, dass auf diesen St. Hedwigsdorf (Kr. Haynau) fiel (ebd., S. 498f.). 1422 erscheinen Franzke, Petsche und Jone als Bürgen, bald danach (vor Juli 1423) stirbt Franzke (ebd., S. 500). 1418 wird er im Landbuch von Schweidnitz-Jauer 1412–1419 als des Königs von Böhmen Mann bezeichnet (Pfotenhauer, S. 209 Anm. 64). Zusammen mit Hans von Redern hatte Franzke als Ordenssöldner im Jahr 1410 43 Spieße und 1 Schützen. Diese Rotte dürfte erst am 16. November in den Dienst des Ordens getreten sein. Sie verließ Preußen wieder bevor die vereinbarte Solddienstzeit am 12. Januar abgelaufen war. 495. Redern (Roedern), Hans von (112, 134) Redern, Hannus von Bei diesem Söldner könnte es sich um Franzkes Bruder Hans handeln, denn die beiden befehligten zusammen eine Rotte in Stärke von 43 Spießen und 1 Schützen (s. unter Franzke von Redern). An weiteren Möglichkeiten sei erwähnt, dass Franzke einen Sohn namens Hans hatte, der 1411 einen Zins kaufte (Wernicke, S. 499). Ein Sohn „des weiland Heinze von Redern“ trug ebenfalls den Namen Hans, er wird in einer Urkunde von 1422 erwähnt (ebd., S. 499f.). Die Stärke der Rotte zwingt allerdings zu der Überlegung, ob nicht auch der gleichnamige Marschall der Herzogs Bolko von Münsterberg, der in einer Urkunde von Heinrichau von 1405 belegt ist, in Frage kommen könnte (vgl. dazu Pfotenhauer, S. 209 Anm. 64). Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass ein anderer Hannos von Reder, mit der Bezeichnung „Herr“, im Herbst 1410 in polnischem Solddienst stand und zusammen mit u.a. Nickel und Jon von Reder zur polnischen Besatzung der Burg Elbing gehörte. Es handelt sich bei diesen drei um Adlige aus der Oberlausitz. Herr Hans von Redern war Bruder des Herrn Tristram von Redern. Näheres über sie bei von Boetticher, S. 181ff. Im Jahr 1402 hatte der Landeshauptmann den Gebrüdern Heinze, Hans, Bernhard und Tristram von Redern erlaubt, 100 Schock Prager Groschen auf Haus und Feste zu Bunzlau zu verbauen (Wernicke, S. 498). Während des Rückzugs nach Polen Ende Oktober 1410 wurden die abziehenden Truppen trotz des vom Orden zugesicherten Geleits in Rössel angegriffen und gefangengenommen. Siehe dazu Pelech, Die Auseinandersetzung, S. 87–196. Druck des mehrere Namen umfassenden Gefangenenverzeichnisses (mit vielen Lesefehlern) bei Biskup, Z badań, hier S. 710ff. Wegen dieses Vorfalls gelobten u.a. Johann von Redern und Nickel von Redern Urfehde (Perg.-Urk., Schiebl. 64, Nr. 13; Regesta II, Nr. 1696).



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496. Redern (Roedern), Petsche von (I u. II?) (27, 46, 49, 51) Redern, Peczsche von Der Name Petsche ist uns bereits im Zusammenhang mit Franzke von Redern begegnet: Die beiden waren Brüder. Es mag sich jedoch auch um einen anderen Petsche von Redern handeln, der in den Jahren 1411–1422 mehrmals in Liegnitzer Urkunden und in einer Ottmachauer Urkunde vorkommt (UB Liegnitz, Nr. 450, 505, 517, 524 und 529). Dieser nennt sich 1422 Petsche von Redern eyn gesatztir richtir zu Legnicz (ebd., Nr. 529). 1413–1414 findet sich derselbe Name im Brieger Lehnregister und 1424 in einer Brieger Urkunde (Pfotenhauer, S. 209 Anm. 64; siehe auch CDS 9, Nr. 845 von 1424). In dem Absagebrief OBA 2025 von 1411–1413 begegnet u.a. auch Pecze von Redern. Petsche von Redern diente zusammen mit zwei weiteren Söldnern, Schwobsdorff und Tunkel, mit 24 Spießen und 1 Schützen in der Rotte des Nickel von Kottwitz und hat somit an der Tannenberger Schlacht teilgenommen. Bei der Soldzahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 wurde ihnen eine Ehrung in Höhe von 50 Mark für erlittenen Schaden zusätzlich gezahlt. Sie erhielten auch Geld als Sold oder Zehrung bis zum 10. August 1410 (Soldbuch, S. 27). Die nächste Eintragung im Soldbuch (S. 46) führt einen Petsche von Redern mit 2 Spießen und 1 Schützen als Söldner in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau auf. Da er so behandelt wird, als ob er von Anfang an zu dieser Rotte gehört habe – die zweite Dienstperiode beginnt nicht am 11., sondern am 14. August und umfasst 4 Wochen bis zum 10. September – kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um zwei verschiedene Personen mit demselben Namen handelt. Die letzte namentliche Erwähnung findet sich im Soldbuch im Zusammenhang mit einer Soldauszahlung am 15. November (S. 51). Petsche von Redern dürfte jedoch bis zum 30. Januar 1411 in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz in Preußen geblieben sein (vgl. S. 54 oben). 497. Redern (Roedern), Tristram von, Herr (43, 181, 191) Redren, her Tristram von 43 her Tristram 43 Redern, her Tristram von 181, 191 Herr Tristram von Redern auf Lähn(haus), Kr. Löwenberg, wurde bereits oben unter Hans von Redern erwähnt. 1409–1410 erscheint er in den Quellen zusammen mit seinem Bruder Heinz als Verkäufer eines Dorfes (UB Liegnitz, Nr. 441 und 445). In den Görlitzer Ratsrechnungen findet sich im August 1419 die Eintragung: Einen bothen zu ern Tristram von Redern kein deme Lene durch ein teil gefangener und gehangener wille 4 gr. (CDLS II, 1, S. 3). Belege aus den zwanziger und dreißiger Jahren des 15. Jahrhunderts finden sich bei von Boetticher, S. 182. Vgl. Wernicke, S. 498ff. Zu dem Namen Tristram s. Pfotenhauer, S. 209 Anm. 64. Im Gegensatz zu seinem Bruder Herrn Hans von Redern (vgl. dazu von Boetticher, S. 181f. und die Darstellung unter Hans von Redern), ist Herr Tristram nicht in polnischen, sondern in Solddienst des Deutschen Ordens getreten. Zusammen mit Herrn Georg von Schellendorf und Johannes Vorwerk befand er sich unter den Söld-

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nern, die Herr Wenzel von Dohna im Juni 1410 nach Preußen brachte und die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. Wie aus den Gefangenenverzeichnissen hervorgeht (Soldbuch, S. 181 u. 191), wurde er mit 14 (oder 15) seiner Leute gefangengenommen. Als die Belagerung der Marienburg am 25. Juli begann, befand er sich als Gefangener im polnischen Heer und erhielt vom Prokurator des Ordens 20 Mark als Unterstützung. Der Sold war bereits am 20. Juli ausgezahlt worden. Zusammen mit Herrn Georg von Schellendorf hatte er 10 Spieße Söldner. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Brief König Wenzels an Hochmeister Heinrich von Plauen vom 19. Dezember 1410, in dem es heißt: Erwirdiger liber andechtiger. Wir begern an dir mit ganczem fleisse, das du den strengen Tristram von Redern, unsern diner und liben getrewen, den nechst der kunig von Polan in dem streyte, den der meister und der orden mit ihm gehabt haben, gefangen hat, derselben gefengnisse an alles verczihen ledig schaffen wollest und einen andern gefangen an seiner stat geben, oder sust in ander sache und weize, wie du magst, bestellest, das er ye ledig werde; doran erczeigest du uns sunderliche liebe und beheglichkeit (OBA 1422). 498. Reibnitz, Georg von ([9], 46, 49) Rybenicz, Jorge von der 46 Rybenycz, Jorge von der 49 Schlesischer Uradel, der seinen Namen nach dem gleichnamigen Dorf bei Hirschberg führt und die sichere Stammreiche mit dem Ritter Konrad von Reibnitz, urkundlich 1307–1337, beginnt. Ältere Stammreihe und ältere Genealogie in GGT U 1901, S. 752–757, Literaturhinweise bei Kneschke 7, S. 406ff., und in GHdA 103, 1992, S. 335. Ausführlich Frhr. von Reibnitz, Geschichte. Siehe auch Adelslexikon XI, S. 263f. Ein Georg von Reibnitz wird nach Frhr. von Reibnitz „um diese Zeit in Schlesien überhaupt nicht erwähnt“ (S. 71), weshalb es sich hier um ein bislang unbekanntes Mitglied der Familie handeln dürfte. Zu dem unten aufgeführten Nickel von Reibnitz hat wohl ein enges verwandtschaftliches Verhältnis bestanden, denn sie werden zusammen erwähnt. Auffällig ist, dass Georg ab Mitte November 1410 anscheinend nicht mehr im Soldbuch vorkommt, jedenfalls nicht namentlich genannt wird. In dem Absagebrief OBA 2025 von 1411–1413 an den Hochmeister Heinrich von Plauen und den Deutschen Orden findet sich ein Jurge Reibenicz als Unterzeichner. Genannt werden soll in diesem Zusammenhang auch ein Jorins von der Reybnicz, der dem Orden im Juli 1414 als volger Herzog Bolkes von Teschen und Auschwitz entsagte (OBA 2111). Georg von Reibnitz hatte 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Er hat demnach nicht an der Schlacht bei Tannenberg, wohl aber an der Verteidigung der Marienburg teilgenommen. 499. Reibnitz, Hans von ([9], 40) Rebenicz, Hannus von Wahrscheinlich identisch mit Hans von Reibnitz auf dem Gut Klonitz (Kr. Jauer), von 1407 bis 1427 urkundlich belegt. Seine Brüder waren Heinrich, Thyme und Wil-



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helm. Näheres bei Frhr. von Reibnitz, S. 71, 232, 264 und Tafel I 29. Vgl. Pfotenhauer, S. 210 Anm. 71. Hans von Reibnitz hatte zusammen mit seinem Bruder Wilhelm 8 Spieße in der großen Rotte, die Herr Wenzel von Dohna im Juni/Juli 1410 nach Preußen brachte. Sie haben demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli erhielten sie Sold und Schadensunterstützung auf der Marienburg. Über andere Mitglieder des Geschlechts mit demselben Vornamen siehe die genannte Arbeit von Paul Frhr. von Reibnitz. 500. Reibnitz, Heinrich von (I) ([9], 69ff., 163) Rybenicz, Heyncze von der 69f. Rybenicz, Heyncze 71 Reybenitz, Heyncze von der 163 Nach Frhr. von Reibnitz, S. 264, vielleicht identisch mit dem von 1407 bis 1427 urkundlich belegten Heinrich von Reibnitz, Bruder des Hans von Reibnitz auf Klonitz (vgl. Tafel I 30 ebd.). Einen Beleg dafür gibt es allerdings nicht. In Frage kommen können wohl ebenfalls der 1396 bis 1424 urkundlich belegte Heinrich aus dem Stammhaus Reibnitz (ebd., S. 262 und Tafel I 16) und der 1385 bis 1419 belegte Heinrich aus dem Haus Kaubitz, Hauptmann zu Frankenstein (S. 266 und Tafel II 3). Vgl. Pfotenhauer, S. 210 Anm. 71. Heinrich von Reibnitz befand sich vermutlich zunächst in der 33 Spieße umfassenden Söldnertruppe der Herren Meye von Schweinichen und Wenzel von Dohna sowie Heinz von Ronau, die am 18. Juni 1410 in den Solddienst des Ordens getreten war und an der Schlacht bei Tannenberg nicht teilgenommen hat. Für zwei Monate ab Mitte August diente er zusammen mit Herrn Meye von Schweinichen und Herrn Wenzel von Dohna und begab sich dann mit 2 Spießen unter Heinz von Ronau. In einem Schuldbrief des Hochmeisters vom 5. Februar 1411 wird u.a. Heinrich von Reibnitz erwähnt (Soldbuch, S. 163). 501. Reibnitz, Heinrich von (II) ([9], 91) Rybenicz, Heyncze, von der Es wird sich in diesem Fall um eine zweite Person des Geschlechts von Reibnitz mit dem Vornamen Heinrich gehandelt haben. Eine nähere Identifizierung ist nicht möglich (s. oben). Dieser Heinrich von Reibnitz gehörte zu der Söldnertruppe des Herrn Heinz von Profen, die in Schlochau ihren Dienst verrichtete und bei Tannenberg nicht anwesend war. Ende Oktober 1410 verließ er Preußen mit 3 Spießen. 502. Reibnitz, Konrad von, Herr ([9], 111, 127) Rybenicz, her Conrat von der 111 Rybenicz, her Conrad von der 127 Nach Frhr. von Reibnitz (S. 266 und Tafel II 2) wahrscheinlich identisch mit Ritter Konrad von Reibnitz aus dem Haus Kaubitz, 1373 bis 1412 urkundlich belegt (1385 mit den Brüdern Heinrich und Marcus auf Zülzendorf bei Kaubitz, 1403 auf Son-

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nenberg und Hennersdorf, Kr. Reichenbach). Einen Beweis für diese Deutung gibt es jedoch nicht. Es kann sich wohl auch um Ritter Konrad von Reibnitz aus dem Haus Reibnitz, 1390 bis 1409 belegt, gehandelt haben. Er besaß Guhlau, Kr. Reichenbach (ebd., S. 262 und Tafel I 17). Herr Konrad von Reibnitz gehörte zu den Söldnern, die im Herbst 1410 vom Großschäffer Georg von Wirsberg angeworben und mit ihm nach Preußen gekommen waren. Der Solddienst seiner zunächst 10 und später fast 20 Spieße begann am 16. Oktober und endete kurz nach dem Thorner Frieden. 503. Reibnitz, Nickel von (I) ([9], 46, 51ff.) Rybenicz, Nickel von der 46, 51 Rybenycz, Nickel von der 49, 52 Rybenicz, Nickel 53 Da es um 1410 mehrere Mitglieder des Geschlechts Reibnitz mit dem Vornamen Nickel gab, ist eine sichere Identifizierung nicht möglich. Denkbar sind der von 1395 bis 1407 urkundlich belegte Nickel von Reibnitz auf Rohnstock, Kr. Bolkenhain, und der von 1393 bis 1423 belegte Nickel von Reibnitz, der 1423 einen Anteil des Stammgutes besaß. Zu diesen beiden siehe Frhr. von Reibnitz, S. 262 und Tafel I 15, sowie S. 263 und Tafel I 19. Eine andere Möglichkeit wäre der 1358 bis 1425 urkundlich erwähnte Nickel von Reibnitz aus dem Haus Wederau (ebd., S. 274 und Tafel III 4). Auf jeden Fall wird man die von Frhr. von Reibnitz für sehr wahrscheinlich gehaltene Identifizierung mit Ritter Nickel von Reibnitz aus dem Haus Falkenberg (S. 71 ebd.) ausschließen dürfen. Es lässt sich nicht denken, dass der hochrangige Ritter an fünf Stellen im Soldbuch ohne die Standesbezeichnung „Herr“ oder „Ritter“ erwähnt worden wäre. Dagegen spricht auch, dass Nickel von der Rybenicz ebenso wie der anfänglich mit ihm zusammen aufgeführte Georg von Reibnitz lediglich 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau hatte, später nur 1 Spieß. Zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg befand sich Nickel von Reibnitz zusammen mit den anderen Söldnern der besagten Rotte in Konitz, anschließend hat er an der Verteidigung der Marienburg teilgenommen. Bei der Soldzahlung am 15. November 1410 erhielt er Sold und Zehrung für die Ausreise (recessit, S. 52), kehrte aber in den Ordensdienst zurück und verließ Preußen erst am 20. Dezember (S. 53). Nichts deutet darauf hin, dass ihm der Orden Geld schuldig geblieben sein sollte. Ein Nickil Reibnicz, der zum Hofgesinde des Herzogs Bernhard von Oppeln gehörte, entsagte dem Orden im Juli 1414 (OBA 2111). Ob es derselbe Nickel Reybenitz ist, mit dem der neue Hochmeister Michael Küchmeister am 8. August 1414 einen Soldvertrag abschloss, lässt sich nicht feststellen. Siehe dazu OF 8 (verschollen), p. 93, hier nach Fb. 66, S. 11. Vgl. Ekdahl, Verträge, S. 70. 504. Reibnitz, Nickel von (II), Ritter ([9], 202) Reybenicz, Niclos, ritter Zu den bekannteren Mitgliedern des Geschlechts gehörte der zwischen 1385 und 1427 urkundlich belegte Ritter Nickel von Reibnitz aus dem Haus Falkenberg, Kr.



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Bolkenhain. Siehe dazu Frhr. von Reibnitz, S. 72-80, 295 und Tafel IV 4, vor allem aber Reitemeier, S. 1, 9–13, wo neuere Literatur und bislang unbekannte Quellen aus englischen Archiven herangezogen worden sind. Unter den Teilnehmern am Ehrentisch des Deutschen Ordens während des Kriegszuges nach Litauen im Jahr 1385 befand sich Her Nickil von Ribnicz (OF 1, S. 6); vgl. Reitemeier, S. 9. 1390 ist er erstmals in England nachweisbar (ebd.). In den folgenden Jahren unternahm er mehrere Reisen in diplomatischem Diensten des englischen Königs. Spätestens 1410 verließ er England, denn als der Deutsche Orden am 24. Mai 1410 in Breslau die Verhandlungen mit den Bevollmächtigten König Wenzels urkundlich dokumentierte, wurde Ritter Nicolaus de Reybenicz unter den vornehmsten Zeugen aufgeführt (Perg.-Urk., Schiebl. 63, Nr. 10; Regesta II, Nr. 1663). Ritter Nickel von Reibnitz kommt im Soldbuch nicht vor. Deshalb kann auch nicht mit Sicherheit festgestellt werden, ob er an den Kämpfen des Jahres 1410 und namentlich an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Angesichts des Schweigens des Soldbuchs erscheint dies eher unwahrscheinlich, es sei denn, dass zwischen ihm und dem Orden ein besonderer Vertrag bestanden hat. Zwar spricht er in der Urkunde vom 28. April 1418 (Soldbuch, Anh. 25, S. 202) von den Diensten, die er dem Orden seitt dem streitte bis an diesen tag – d.h. seit der Schlacht bei Tannenberg – geleistet habe, aber diese Formulierung erscheint zu vage, um als Beweis gelten zu können. Bereits im Jahr 1411 entsagte Ritter Nickel von Reibnitz dem Hochmeister Heinrich von Plauen und dem Deutschen Orden, wobei die Gründe hierfür nicht bekannt sind. Vermutlich haben er und Sigmund von Pogrell, der im Soldbuch ebenfalls nicht vorkommt, mit ihrer Gesellschaft Anspruch auf nicht ausgezahlten Sold oder auf Schadensersatz erhoben. Am 15. Dezember 1411 forderte der römische König Sigmund unsern lieben getrÕen Nickel von Rybnitz, ritter, und siner geselschaft, ritter und knechten, die dem tÕtschen orden entsagt haben, dazu auf, die dem schwer bedrängten Orden angesagte Fehde bis zu den vorgesehenen Verhandlungen am 24. Juli 1412 auszusetzen (OBA 1605 und Regesta Imperii XI, Nr. 151). Am 2. Mai 1412 berief sich Heinrich von Plauen in einem Brief an einen schlesischen Fürsten auf ein früheres Schreiben vom 15. Februar desselben Jahres, in dem er sich bereit erklärt habe, „zu dem Sühnetag zwischen dem Orden einerseits und Nickel von der Reybenicz, Segemund von Pogarel und ihrer Gesellschaft andererseits, seine Boten zum 29. Mai nach Breslau zu senden“. Siehe dazu OF 5 (verschollen), S. 167, Zitat nach dem Regest in Fb. 65, S. 312 (auch bei Pelech, Der verlorene Ordensfoliant 5, Nr. 89, S. 163). Der Mangel an Auskünften in den Quellen über die Ursachen des Konflikts erlaubt kein Urteil darüber, wer von den beiden Parteien im Recht gewesen ist. Nicht auszuschließen ist die Möglichkeit, dass die Söldnertruppen unter Ritter Nickel von Reibnitz und Sigmund von Pogrell erst nach dem Thorner Frieden in Preußen angekommen sind und deshalb nicht in den Dienst der Ordens aufgenommen wurden. Das würde sowohl das Fehlen der Namen im Soldbuch als auch die Forderungen der Betroffenen erklären. Vgl. in diesem Zusammenhang einen Brief vom 19. Januar 1411, in dem ein Herzog von Brieg dem Hochmeister die jetzt zu ihm ziehenden Heinz von Pogrell, Heinrich Baumgarten und Hans von Stewitz mit ihrer Gesellschaft empfiehlt (OBA 1485). Zur Problematik s. die Ausführungen im Soldbuch, S. 143f.

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Durch die Urkunde vom 23. April 1418 (Soldbuch, S. 202) ist lediglich bekannt, dass um jene Zeit eine gütliche Regelung zwischen dem Ritter Nickel von Reibnitz und dem Hochmeister Michael Küchmeister erfolgt ist. Hinzugefügt werden soll, dass Ritter Nickel von Reibnitz während des Krieges 1414 eine wichtige Funktion als Söldnerführer des Deutschen Ordens erfüllte. Siehe dazu OF 8, S. 93, hier nach Fb. 66, S. 11, ferner die Darstellung in den SS. rer. Pruss.  III, S. 346. Am Konstanzer Konzil nahmen auf eigene Kosten „Jörg Zetraß (Czettritz) aus der Schlesig (!), Ritter, und Nicolaus Reybnitz, Ritter aus der Schlesig, mit 12 Spießen“ teil (von Czettritz und Neuhaus II, E.46). Die von Frhr. von Reibnitz (S. 71) für „sehr wahrscheinlich“ gehaltene Identifizierung mit dem bereits behandelten, im Soldbuch erwähnten Nickel von Reibnitz (I) lässt sich nicht aufrechterhalten. Weitere Auskünfte über die Tätigkeit des Ritters Nickel von Reibnitz für den englischen König, für den Deutschen Orden und vor allem für König Sigmund, der ihn am ersten Weihnachtstag 1412 an seinem Hof aufgenommen hat, finden sich in der genannten Arbeit von Arnd Reitemeier. 505. Reibnitz, Wilhelm von ([9], 40) [Rebenicz], Wilhelm [von] Bruder des Hans von Reibnitz auf dem Gut Klonitz, Kr. Jauer. Er ist zwischen 1407 und 1410 urkundlich belegt (Frhr. von Reibnitz, S. 264 und Tafel I 32. Vgl. Pfotenhauer, S. 210). Über seine Beteiligung am Krieg 1410/1411 siehe unter Hans von Reibnitz. 506. Reichard/Richard (181, 191) Der Name erscheint in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616, in denen es heißt, dass Reichard/Richard 20 Gulden und sein Knecht 3 Gulden vom Orden erhalten haben. Die Auszahlung dürfte auf der Ordensburg Mewe erfolgt sein. Vermutlich handelt es sich um Söldner. Die knappe Mitteilung lässt keine Identifizierung zu. Es kommen sowohl bürgerliche als auch adlige Personen in Frage. Einige Beispiele mögen hier gegeben werden. Ein Leonhard Reichard war 1399 kgl. Mann auf Frobelwitz und Saara (Kr. Neumarkt) und ist in den Jahren 1400–1418 verschiedentlich als Ratsherr und Bürgermeister in Breslau belegt (CDS 13, S. 116; auch CDS 27, S. 54). 1407 findet sich ein Schöffe Hannos Reichart in Liegnitz (CDS 35, S. 52; vgl. ebd., S. 78f. zum Jahr 1437). Ein Domherr in Breslau, der von Herzog Konrad dem Älteren von Oels u.a. 1416 als Gesandter an den Hochmeister geschickt worden ist, trug denselben Namen (OBA 1274, 2413, 3593 etc.). Viele Bürger und Ratsherren in Pirna in Sachsen hießen Reichart, Richart etc. (CDSR II, 2 u. 5). Nach dem Treßlerbuch des Deutschen Ordens gab es 1407 in Leske einen Karwansherrn Reichart (S. 422), weshalb um jene Zeit auch adlige Träger des Namens belegt sind. In dem Zusammenhang von besonderem Interesse ist eine in Meißen ausgestellte Urkunde vom 29. Oktober 1405, deren Inhalt in Regestform lautet: „Balthazar Richard u. Hans Bobirczscher geloben dem Markgrafen Wilhelm I., dass sie sein,



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seiner Lande und Leute Feind fürbaß nicht werden, sondern ihm dienen wollen“ (CDSR I.B.2, Nr. 673, S. 474). Die Pergamenturkunde ist u.a. von „Nikil Richard“ besiegelt worden. Vgl. hierzu u.a. von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 130, ferner Kneschke 7, S. 409 (Ein steiermärkisches Rittergeschlecht ebd., S. 410.) 507. Reichau, Nickel von (84) Rechaw, Nickel von In der Soldbuchedition steht „Rochaw“. Vermutlich ist doch Rechaw die richtige Lesart. Im ehemaligen sächsischen Kurkreis begütertes Adelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammhaus im Kr. Schweinitz, bereits 1254 erwähnt. Siehe Kneschke 7, S. 410f. (mit Literaturhinweisen). Im Jahr 1405 stellte Markgraf Wilhelm I. von Meißen in Colditz eine Urkunde für Anna und Agnes von Rechow aus (CDSR I.B.II, S. 543). Ein Menlynus de Reychaw erscheint 1427 als armiger der Diözese Breslau (CDS 10, S. 283). Nickel von Reichau diente im Jahr 1410 als Söldner des Deutschen Ordens in der Meißner Rotte und wird demnach zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg gehört haben. Er wird namentlich erwähnt im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 7. Oktober 1410, als er Geld für 2 Spieße in Empfang nahm, darunter auch für Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise. 508. Reichel, Lorenz (53f.) Rychel, Lorencz Das alte Breslauer Stadtgeschlecht Reichel saß von 1383 bis 1712 fast ununterbrochen im Rat und wurde 1554 in Prag in den Adelsstand erhoben. An Literatur siehe Kneschke 7, S. 413; Blažek II, S. 100f.; Pfeiffer, u.a. S. 120f. und Tafel 32, sowie Pusch 3, S. 320–343. Außer in der genannten Literatur finden sich Namen von Mitgliedern der Familie u.a. in CDS 4, 9–11, 28, 33, gelegentlich auch im OBA (1651, 1685). Lorenz Reichel, wohl der hier abgehandelte Söldner, ist zweimal belegt. In einer Urkunde von 1412 bekundete Herzog Ludwig von Brieg einen Zinsverkauf an die Brüder Veczencz und Lorenz Reichil (CDS 9, Nr. 107, S. 101). Am 15. Mai 1415 kauften die Brüder Heinze und Lorenz Reichil Zins auf einen Garten (zu Jauer?); diese Urkunde wird in einer späteren Glogauer Urkunde von 1428 erwähnt (CDS 28, Nr. 320, S. 70). Bei Pusch 3, S. 326, heißt es von dem 1464 belegten Laurentius (Lorenz) Reichel vom 2. Stamm: „Möglicherweise ist er mit dem Lorenz Reichel identisch, der als Schlesier an der Schlacht bei Tannenberg und an der Verteidigung der Marienburg als Rottenführer teilgenommen hat“. Diese Ausführung ist mit Fragezeichen zu versehen. Der Name Lorencz Rychel erscheint anlässlich einer Soldzahlung am 13. Dezember 1410. Zusammen mit einem Rabe und Heinrich von Czettritz nahm er an jenem Tag Sold für 5 Spieße und 2 Schützen entgegen. Das Dienstverhältnis endete am 30. Januar 1411 (Soldbuch, S. 54), aber unklar ist, wann es begonnen hat. Auf jeden Fall steht fest, dass sich die genannten Söldner ab dem 22. November 1410 in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz befunden haben.

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509. Reichenbach, Andreas von (119) Rychenbach, Andris Der nächstliegende Gedanke ist der, das Andreas dem gräflich gewordenen schlesischen uradligen Geschlecht von Reichenbach angehörte. Dieses erschien urkundlich zuerst 1266 und trat in 5 Stämmen auf, von denen seit dem 18. Jahrhundert nur noch einer blüht; siehe unter [Reichenbach], Kunze Bieler von. Dazu GHdA 28, 1962, S. 360, und Adelslexikon XI, S. 274ff. Ältere Literatur u.a.: Kneschke 7, S. 414–416, Knothe, S. 449f., und das umfangreiche Werk von Gf. Reichenbach. In dem zuletzt genannten Werk wird Andreas zwar aufgeführt (Bd. 1, S. 75, Nr. 369; Bd. 2, S. 89), aber nur unter Hinweis auf seine Erwähnung in Johannes Voigts „NamenCodex“, S. 122. Sonst ist der Name nicht belegt. Dieser Umstand führt zu der Überlegung, ob Andreas vielleicht nicht dem oben genannten, sondern dem gleichnamigen alten Breslauer Patriziergeschlecht angehörte. Siehe dazu Knothe, S. 449, und Pfeiffer, S. 397 (Register), und vor allem Pusch 3, S. 344–353. Für eine solche Deutung könnte sprechen, dass sein Begleiter Nickel Riemer wohl ein Breslauer Bürger war. Andreas Reichenbach diente zunächst als Söldner in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz, von dem er ebenso wie Nickel Riemer gegen Ende 1410 auch Zehrung für die Rückreise erhielt. Die beiden blieben dann jedoch in Preußen bis zum 5. Februar 1411, als sie eine letzte Soldzahlung für 5 Spieße in Empfang nahmen. 510. [Reichenbach], Kunze Bieler von (46, 49, 51) Beler, Cuncze Von den fünf Stämmen des Geschlechts Reichenbach blüht seit dem 18. Jahrhundert lediglich der, dessen Stammreihe mit Kunze (Cunze) Bieler beginnt. Siehe dazu GHdA 28, 1962, S. 360f., Adelslexikon XI, S. 274ff. und Gf. Reichenbach, Bd. 2, S. 115ff. Der Beiname kommt von dem Gut „de Bele“, das im Strehlenschen Weichbild unweit Münsterberg gelegen war (ebd., S. 116). Kunze wurde um 1385 geboren und starb vor 1458. Als Burggraf verteidigte er die Grenzfeste Schatzlar (tschechisch: Žacléř) nördlich von Trautenau gegen die Hussiten (ab 1429) (vgl. CDLS  II,2, S. 187, 617), 1437 verkaufte er „de Bele“ und erwarb bald darauf statt dessen Fischbach (Kr. Hirschberg) und weitere Güter. Er war Mannrechtsbeisitzer der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer. Sein Sohn nahm den alten Namen des Geschlechts (Reichenbach) wieder auf. Im Jahr 1410 ist Cuncze Beler in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau als Söldner des Deutschen Ordens nach Preußen gezogen. Er wird an drei Stellen im Soldbuch aufgeführt, erstmalig anlässlich einer Soldzahlung am 10. September 1410. Seine Dienstzeit endete am 15. November, als er mit 5 Pferden, d.h. mit 1 Spieß und 2 Schützen, wieder nach Hause zog. 511. Reichenbach, Nickel von (85) Rychenbach, Nickel Eine Identifizierung dieses Söldners stößt ebenso wie im Fall des Andreas auf Schwierigkeiten. Beide sind nach Gf. Reichenbach, Bd. 2, S. 89 „noch näher zu bestimmen“,



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d.h. auch Nickel lässt sich nicht einem bestimmten Familienmitglied mit Sicherheit zuordnen. Falls es sich tatsächlich um ein Mitglied des später gräflichen Geschlechts von Reichenbach – und nicht etwa des Breslauer Patriziergeschlechts – handeln sollte, so käme unter den angeführten Namensträgern lediglich Nickel Seckil von Reichenbach auf Tepliwoda (Kr. Münsterberg) in Frage; siehe dazu Bd. 2, S.  369, 409, 469, 626 (Register). Am 29. Januar 1410 schlichtete Markgraf Wilhelm von Meißen einen Streit, wobei „die gestrengen“ Nigklaus und Henrich gebruder von Richenbach zu den Zeugen gehörten (CDSR II, 5, Nr. 69, S. 384). Erwähnt werden soll auch ein Nicolaus de Richinbach, der 1402 als Zeuge in einem in Kamenz ausgestellten Notariatsinstruments vorkommt (CDS 10, S. 252. Vgl. Gf. Reichenbach, Bd. 2, S. 113, und Knothe, S. 449f.). Der Söldner Nickel diente in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m., die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Bei einer letzten Soldzahlung am 7. Oktober 1410, als er auch für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise erhielt, ist er mit 4 Pferden aufgeführt. 512. Reichenbach, Wenzel von (47, 51f.) Rychinbach, Wenczlaw 47 Rychenbach, Wenczlaw 51 Richinbach, Wenczlaw 52 Der um 1391 geborene und vor 1451 verstorbene Wenzel von Reichenbach war u.a. auf Peterwitz (Kr. Frankenstein) gesessen und wie seine Brüder Erbvogt von Frankenstein. Diese Linie des „älteren Hauses Peterwitz“ ist erloschen. Näheres vor allem bei Gf. Reichenbach, Bd. 2, S. 89ff. Noch am 20. Juni 1410 erscheint Wenzel als Urkundenzeuge des Frankensteiner Hauptmanns, des Herzogs Johann von Troppau und Ratibor (ebd., S. 89f.). Dann findet er sich im Soldbuch des Deutschen Ordens und in einem Absagebrief an den Hochmeister Heinrich von Plauen von etwa 1411–1413 (OBA 2025) wieder. Er kommt zuletzt in einer Urkunde von 1439 vor, in der er „des Königs Mann“ genannt wird. Wenzel diente im Jahr 1410 als Söldner des Deutschen Ordens in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau, d.h. er hat nicht an der Schlacht bei Tannenberg, wohl aber an der Verteidigung der Marienburg teilgenommen. Bei drei Soldzahlungen im Herbst 1410 wird er mit 4 Spießen aufgeführt. Seine Dienstzeit endete am 15. November, als er wieder nach Hause ritt. 513. Reideburg, Hans von (118) Rydeburg, Hannus Auf dieses schlesische Adelsgeschlecht wurde bereits im Zusammenhang mit der Erörterung von Herrn Edewart/Edward/Eydewart aufmerksam gemacht. Es wurde die Frage gestellt, ob dieser ein Mitglied des Geschlechts sei, wie von Długosz in den „Annales“ behauptet. Eine eindeutige Antwort konnte nicht gegeben werden. Das Geschlecht Reideburg (auch Rideburg, Ridburg, Reideborg, Reydburg u.ä.) wird erstmals 1289 erwähnt und ist Ende des 17. Jahrhunderts erloschen. Die Be-

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sitzungen lagen in Mittelschlesien und Österreichisch-Schlesien. Als Stammhaus wird teils Dobergast, Kr. Strehlen (Blažek II, S. 102), teils Lorenzberg, Kr. Strehlen (Kneschke 7, S. 426) betrachtet. Siehe vor allem die Stammtafel bei Neumann-Reppert, Die Familie von Reideburg. Vgl. Jurek, S. 274f. In einer 1422 ausgestellten Urkunde des Herzogs Johann von Münsterberg erscheint als Zeuge Hannos Reydeburg, Unger genannt (CDS 10, S. 275). Dieser Hannos Unger, eyn Reydeburg, fiel in der Schlacht gegen die Hussiten am 27. Dezember 1428 (SS. rer. Siles. VI, S. 156). Auf einen anderen Hans von Reideburg auf Rosenau, der 1445 in einer Kamenzer Urkunde belegt ist, macht Pfotenhauer, S. 210 Anm. 74, aufmerksam. Um welchen Ort Rosenau es sich handelt, geht nicht hervor. Vgl. Heinz von Reideburg, zu Rosenaw gesessin (unten, Nr. 514). Genannt werden sollen hier auch einige weitere Mitglieder des Geschlechts, die an dem Krieg 1410/1411 teilgenommen haben. In dem Verpflichtungsbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen bezüglich der Bezahlung von 100 000 Schock böhmischer Groschen an den König von Polen, am 31. Januar 1411 in Thorn ausgestellt, findet sich unter den Bürgen Conrad de Reydeberg, der auch in zwei Verzeichnissen der Bürgen genannt wird (Pelech, Der Verpflichtungsbrief, S. 59, 62f.). Es handelt sich dabei nach Neumann-Reppert (Stammtafel, Nr. 44) um „Konrad, urk. 1403– 1447, Herr auf Kühschmalz, Kr. Grottkau, Seifersdorf, im Deutschen Orden 1410, bischöflicher Hauptmann und Hofrichter zu Grottkau 1420“. – Um die Jahreswende 1417/18 warben er und Nickel von Reibnitz Kriegsvolk für den König von Ungarn an (OBA 2663). – In polnischen Diensten stand dagegen Her Cuncze von Rydeburg. Siehe dazu Biskup, Z badań, S. 710, und Pelech, Die Auseinandersetzung, S. 101. In dem Entsagebrief einer großen Anzahl schlesischer Adliger an den Hochmeister und den Orden von etwa 1411–1413 (OBA 2025) kommt auch ein Jurge Reideburg vor. Hans von Reideburg und Georg Falkenau erhielten am 5. Februar 1411 Sold für 1 Spieß und 1 Schützen für 4 Monate Dienstzeit, d.h. sie waren am 16. Oktober 1410 in den Solddienst des Ordens getreten und gehörten somit zu den Leuten, die von dem Königsberger Großschäffer Georg von Wirsberg in Schlesien angeworben worden waren. 514. Reideburg, Heinz von (97) Rydeburg, Heyncze Am 11. Januar 1429 richteten die „Ältesten und Geschworenen“ der Stadt Strehlen einen Brief an den erbern und woltuchtigen Heincze Reydeburg zu Rosenaw gesessin, howptman zu Strelin, in dem es u.a. um die Rüstungen der Stadt ging (SS. rer. Siles. VI, S. 78f., hier S. 78). Vermutlich ist es dieser Heinz von Reideburg, der im Jahr 1411 als Söldner des Deutschen Ordens in Erscheinung tritt. In der Stammtafel bei Neumann-Reppert hat er die Nr. 40 erhalten: „Heinze, urk. 1410–1429, tot 1447, Herr auf Groß Rosen, Glambach, Hauptmann zu Strehlen 1429“. Lediglich einmal, nämlich im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 11. Februar 1411, kommt Heinz namentlich im Soldbuch vor. An jenem Tag nahm er in Vertretung für Herrn Hans von Pogrell Sold für 4 Spieße entgegen. Er dürfte sich seit dem 30. Juni 1410 in der Gruppe des Herrn Hans befunden haben, die 11 Spieße und



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1 Schützen umfasste. Nachdem er am 11. Februar 1411 Sold und Zehrung für die genannten 4 Spieße erhalten hatte, verließ er Preußen wieder. Im Jahr 1414 entsagte Heincze Reideburg dem Orden, da er zum Hofgesinde des Herzogs Bernhard von Oppeln gehörte (OBA 2111). 515. Reinsberg, Heinrich von (137, 159) Reynsberg, Heynrich 137 Reynsberg, Heynrych 159 Meißnischer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus nördlich von Freiberg in Sachsen, der 1197 urkundlich zuerst erscheint (GGT U 1914, S. 697–700, hier S. 697, mit Stammreihe und älterer Genealogie). Als Stammhaus des schlesischen Zweigs der Familie gilt Dürschwitz (Lkr. Liegnitz). Ältere Literatur bei Kneschke 7, S. 437f. Siehe ferner Blažek III, S. 104, und Ekkehart Neumann-Reppert. Die Familie von Reinsberg, Schenefeld (Selbstverlag) 1988. Der Mitte des 14. Jahrhunderts nach Schlesien gekommene Zweig starb im 17. Jahrhundert aus. In der Stammtafel bei Neumann-Reppert findet sich Heinrich von Reinsberg als Nr. 24: „Heinrich, urk. 1389–1414, Herr auf Dürschwitz Kr. Liegnitz/Schlesien, im Deutschen Orden 1411“. Zutreffender wäre die Formulierung „im Solddienst des Deutschen Ordens 1410/1411“. Der Dienstantritt des Heinrich von Reinsberg ist nicht bekannt. Er dürfte erst im Herbst des Jahres 1410 erfolgt sein, denn noch am 16. August war Heinrich bei der Ausstellung einer Urkunde in Glogau persönlich anwesend (Siegel vorhanden) (vgl. CDS 28, S. 52). Wir wissen nur, dass er Ende 1410/Anfang 1411 zusammen mit einigen weiteren Söldnern (Heinrich von Köckritz, Heinz von Logau, Hans von Stewitz, Hans von Schönfeld und Peter von der Krone) mit insgesamt 17 Spießen und 2 Schützen als Besatzung in Schlochau diente und wohl am 9. Februar 1411 Preußen wieder verließ. Wie aus dem Brief des Komturs von Schlochau vom Januar 1411 hervorgeht, hatte er 2 Spieße und 2 Schützen. Siehe ferner unter „Reinsberg, [N.N.] von“. 516. Reinsberg, [N.N.] von (180, 190) Reymsberg 180 Rey(m)sberg 190 Der Vorname dieses Söldners ist nicht überliefert, weshalb eine Identifizierung nicht möglich ist. Die Verzeichnisse OBA 1616 berichten nur, dass er mit des meisters brieffen gefangen wart und während der Gefangenschaft 30 Nobeln vom Orden als Unterstützung erhielt. Inwiefern es sich um Heinrich von Reinsberg gehandelt hat, lässt sich nicht beurteilen. Eine solche Deutung würde voraussetzen, dass Heinrich bereits nach der Soldzahlung am 5. Januar 1411 Preußen verlassen hat und während dieser Rückreise gefangengenommen worden ist. Dieses lässt sich durchaus denken und könnte die Erklärung dafür geben, warum die Spießanzahl der betreffenden Söldnertruppe bei der Soldzahlung am 9. Februar 1411 um 2 Spieße und 1 Schützen verringert war (Soldbuch, S. 137). Freilich wäre dabei auch zu berücksichtigen, dass Heinrich angeblich 2 Spieße und 2 Schützen hatte (ebd., S. 159). Zu anderen Mitgliedern der Familie, die in Frage kommen könnten, siehe die Stammtafel bei NeumannReppert.

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517. Reydewort, her Conrad von (121) Ein Geschlecht mit diesem oder einem ähnlichen Namen wurde nicht ermittelt (vgl. z.B. Jäger-Sunstenau, General-Index). Vermutlich handelt es sich um einen Schlesier, denn er gehörte zu den Söldnern, die vom Großschäffer Georg von Wirsberg im Herbst 1410 in Schlesien angeworben worden waren und deren nachweisbare Dienstzeit am 16. Oktober begann. Er blieb in Preußen mit 18 Spießen bis zum 5. Februar 1411. Vom Orden erhielt er eine Ehrung in Höhe von 125 Gulden, davon 75 Gulden vom Großschäffer auf der Reise nach Preußen und 50 Gulden vom Großkomtur, als er das Ordensland wieder verließ. Diese Ehrung war vom Hochmeister Heinrich von Plauen persönlich befohlen worden. Ohne dass Schlüsse daraus gezogen werden sollen, sei auf die Namensähnlichkeit mit Edewart/Edward/Eydewart hingewiesen (siehe diesen). 518. Rheinbaben, Hans von (56) Reynbabe, Hannus Schlesischer Uradel, der 1272 urkundlich zuerst erscheint. Die Namensform wechselte zwischen Ry(i)m(n)bab(e, a, en), Reymbaben, Reinbaben und Rheinbaben (GGT U 1913, S. 576, GHdA 60, 1975, S. 451, und Adelslexikon XI, S. 373f.). Ältere Literatur bei Kneschke 7, S. 431. Ausführlich von Rheinbaben, Familienbuch (mit Regesten, Stammtafeln etc.). Nach einer in dem genannten Werk als Regest wiedergegebenen Urkunde vom 3. März 1410, ausgestellt in Breslau, verkaufte Nikolaus von Seidlitz, genannt Samptfor, seinen Besitz im Dorf Budischow im Neumarkter Gebiet an die Brüder Nikolaus, Paschke, Hans und Heinz Rymbabin (ebd., S. 135). Da zwei dieser Namen – Hans und Paschke – auch im Soldbuch erscheinen, liegt die Annahme nahe, dass es sich um die in der Urkunde genannten Brüder handelt. Mehrere weitere Quellen geben nach dem genannten Familienbuch Aufschluss über Hans und Paschke. Hans wird auch Jungehans genannt, denn er war „des Hannos Reymbabe des Ritters Sohne“ (ebd., S. 137f.: 1415, Juni 8; 1418, Oktober 16). Am 1. Oktober 1427 kauften Paschke Rimbabe und Hannos Reimbabin, „der junge, dessen Bruder“, Besitz zu Wolfsdorf im Neumarkter Gebiet (ebd., S. 141). Die Angaben im Soldbuch werden in dem Familienbuch wiedergegeben (ebd., S. 135f.). Paschke und Hans gehörten wie Peter und Thamme von Seydlitz – wohl ebenfalls Brüder – zu den Gesellen des Herrn Georg von Czettritz. Als Herr Georg am 10. Dezember mit einem Teil seiner Rotte Preußen verließ, blieben die vier Genannten mit 11 Spießen bei Herrn Czenke von Borsnitz zurück. Ihre Namen erscheinen im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 24. Dezember 1410. Danach wechselten sie zur Rotte des Herrn Peter von Schellendorf über und sind demnach bis zum 5. Februar 1411 im Dienst des Ordens geblieben. 519. Rheinbaben, Paschke von (56) Reynbabe, Paschke Als der ältere der beiden Brüder wird Paschke in den Quellen stets vor Hans genannt. Spätestens ab 1414 ist er „des Königs von Böhmen Mann“ (von Rheinbaben, Fami-



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lienbuch, S. 137: 1414, April 25, Juni 4 und passim). Siehe ferner die Quellenangaben bei Pfotenhauer, S. 210 Anm. 65 (1414–1437). Mit ihm, dem Herrn auf Wolfsdorf (Kr. Neumarkt) etc., beginnt die Stammreihe des Geschlechts (vgl. Adelslexikon XI, S. 373). Was seinen Kriegsdienst im Jahr 1410/1411 betrifft, siehe unter Hans von Rheinbaben. 520. Richenburg, Siegfried von (77) Rychenburg, Syfrid von Das böhmische uradlige Geschlecht Přepiský z Richmberka (Przepisky von Richenburg) führte seinen Namen nach der Burg Richenburg, jetzt Liberk za Rychnovem, ca. 25 km südöstlich von Chrudim. Urkundlich erscheint es nach Procházka zuerst 1405 bzw. 1415 mit Marquard und Johann von Richemberg auf Przepiss als Zeugen (Procházka I, S. 234; Literaturangaben ebd.). Siegfried von Richenburg diente in der „Gesellschaft“ des Jon von Schönfeld, die nicht an der Tannenberger Schlacht teilgenommen hat. Ihre Dienstzeit begann am 22. Juni und endete am 5. Oktober 1410, als die Söldner mit Zehrung für 3 Wochen das Ordensland verließen. Siegfried hatte 1 Spieß, für den er das Geld nicht selbst in Empfang nahm oder nehmen konnte. Der Grund dafür ist nicht bekannt. 521. Richinstat, Franczke von (86f.) Richinstat, Franczke von 86 Rychstat 87 Ein um 1400 im Meißnischen ansässiges Geschlecht. Bereits im Jahr 1315 begegnet ein Nicolaus von Richenstat als Kaplan und Notar der Breslauer Kurie (CDS 9, S. 8, Nr. 49). 1379–1381 erscheint Reynhard von Richinstad als Diener der Burggrafen Meynher und Berthold zu Meißen (CDSR II, 2, S. 175f., 199). Im Jahr 1408 stellten die Markgrafen Friedrich IV. und Wilhelm II. in Freiberg eine Urkunde für Clara Richenstad, und 1416 stellte Markgraf Friedrich IV. in Leisnig (Amtshauptmannschaft Döbeln) eine Urkunde für Margarete von Richenstad aus (CDSR I. B.3, S. 477 und 505). Das im Soldbuch aufgeführte Mitglied des Geschlechts diente in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m., woraus entnommen werden kann, dass er an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Im Oktober 1410 hatte er 2 Spieße und 2 Schützen, d.h. 8 Pferde. Wenn es am 2. Januar 1411 von Nickel von Küchmeister heißt, dass er für 8 Pferde keinen Sold erhalten habe, wend Rychstat nicht by im was (Soldbuch, S. 87), so ist es deshalb erlaubt, in Rychstat den genannten Franczke von Richinstat zu sehen. Die Angaben im Soldbuch lassen keinen Schluss zu, wann seine Dienstzeit endete. 522. Riemer, Nickel (119) Rymer, Nickel Nicht mit dem schlesischen Adelsgeschlecht Riemben oder Rieme (Ryme) zu verwechseln. Die Riemer (Rymer) waren eine Breslauer Ratsfamilie, von der um 1400 u.a. die Gebrüder Nickel und Hans ( Johannes) bekannt sind. Nickel war 1397 Rats-

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herr, 1398 und 1408 Schöffe und 1391 Königlicher Mann (CDS 11, S. 118). 1380 hat er das 1374 erworbene Jeschkendorf (Lkr. Liegnitz) seinem Sohn (etwa dem Söldner?) aufgelassen (Pfeiffer, S. 153, vgl. ebd. S. 120). Sein Bruder, der Breslauer Bürger Johannes Rymer, erscheint u.a. als Urkundenzeuge in einem am 24. Mai 1410 in Breslau ausgestellten Notariatsinstrument über Verhandlungen des Deutschen Ordens mit den Bevollmächtigten des römischen Königs Wenzel (Perg.-Urk., Schiebl. 63, Nr. 10; Regesta II, Nr. 1663). Zu erwähnen ist auch, dass ein Schöffe zu Glatz, der in den Jahren 1419–1428 nachweisbar ist, ebenfalls Nickel (Niclas) Rymer hieß (UB Glatz, S. 104, 107, 120, 125, 128 und 142). Ein Nicolaus Rymer in Ziegenhain (Amtshauptmannschaft Meißen) findet sich in CDSR II,4 ab 1402 (S. 183), während CDLS II,2 in den dreißiger Jahren des 15. Jahrhunderts einen Nickel (Nikel) Rymer anführt (ebd., S. 336, 340, 450). Inwieweit es sich dabei um identische oder verschiedene Personen handelt, kann hier nicht entschieden werden. Über den Söldner Nickel Rymer heißt es im Soldbuch, dass er und Andreas von Reichenbach zuerst bei Herrn Czenke von Borsnitz dienten und von ihm auch Zehrung für die Rückreise erhielten. Sie blieben aber noch anderthalb Monat und 5 Tage in Preußen mit 5 Spießen, so dass ihre Dienstzeit erst nach dem Abschluss des Thorner Friedens endete (am 5. Februar 1411). 523. Riesenburg, [N.N.] von, Herr (9, 96) Rysenburg, her Wohl ein Mitglied des bei Procházka II, S. 102–105, angeführten alten böhmischen Geschlechts Osek und Riesenburg. Die Beziehungen zwischen diesem und dem in der älteren deutschen Literatur behandelten Geschlecht Schwihowsky von Riesenburg (Švihovský von Ryzmburk) gehen nicht ganz klar hervor. Vgl. dazu Procházka I, wo auf S. 296–303 Schwihowsky von Schwihau und Riesenberg (Švihovský z Ryzmberka) erörtert wird. Dort ist nur von Riesenberg und nicht von Riesenburg die Rede. Neuere Literatur ebd. – Ältere deutsche Darstellungen u.a. bei Kneschke 7, S. 507f.; Blažek II, S. 119; Gf. Meraviglia-Crivelli, S. 174. Vgl. Jurek, S. 276. Schloss und Herrschaft Riesenburg befinden sich im nordwestlichen Böhmen bei Ossegg (Osek), etwa 30 km östlich von Aussig im Bezirk Dux. Der Söldner her Rysenburg lässt sich nicht identifizieren, denn es gibt viele Deutungsmöglichkeiten (siehe beispielsweise CDSR I, B.II-III). Fest steht lediglich, dass er sich zunächst in der Rotte des Herrn von Rorau befand und am 3. Dezember 1410 mit 3 Spießen in die Rotte des Nickel von Peiskersdorf hinüberwechselte. Er ist demnach bis zum ersten Thorner Frieden in Preußen geblieben. 524. Rodewitz, Heinrich von (124) Rodowicz, Heynrich Oberlausitzisches Geschlecht, das seit Mitte des 14. Jahrhunderts (1354) urkundlich erwähnt ist und sich höchstwahrscheinlich nach dem gleichnamigen Dorf wenige Kilometer nördlich von Hochkirch (Amtshauptmannschaft Löbau) nannte. An Literatur siehe Blažek II, S. 105, Knothe, S. 451ff., und von Boetticher, S. 189ff. Vgl. Adelslexikon XI, S. 467f.



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Heinrich von Rodewitz ist recht gut bekannt, denn er erscheint 1411–1423 häufig in den Quellen. Ihm gehörte Klein Radmeritz, ca. 3 km nordnordöstlich von Löbau. 1411 war er Schöffe des Görlitzer Hofgerichts, 1419 entsagte er dem Bischof von Meißen. Weitere Einzelheiten finden sich in der genannten Literatur sowie – was das Jahr 1419 betrifft – u.a. in CDLS III (passim). Der Beginn der Dienstzeit dieses Söldners lässt sich nicht ermitteln, bekannt ist nur, dass er sich zunächst in der Gesellschaft des Czaslau von Gersdorff befunden hat (siehe diesen). Anfang des Jahres 1411 hatten er und Kaspar von Gersdorff zu Heinrichsdorf 12 Spieße und 1 Schützen. 525. Röder, Bartholomeus von (74, 133) Roder, Bartholomeus Es gibt mehrere Geschlechter Röder – früher Roder genannt -, die in Frage kommen können, so eines im Vogtland mit dem vermutlichen Stammhaus Rodau bei Plauen, das 1333 urkundlich zuerst erscheint (dazu GGT U 1930, S. 522; ältere Literatur bei Kneschke 7, S. 541, und Blažek II, S. 105). Ein anhaltinisches uradliges Geschlecht ist nicht „mit mehreren Geschlechtern gleichen oder ähnlichen Namens, die sich durch ihre Wappen unterscheiden, zu verwechseln. Indessen ist eine Stammesgemeinschaft mit denen v. Röder in Thüringen [...] anzunehmen“ (Hildebrandt, Adel, S. 6). Der Stammsitz des anhaltinischen Geschlechts ist wahrscheinlich Redere (jetzt Rieder) bei Quedlinburg. Es ist urkundlich zuerst mit Arnold de Redere 1155 in Erscheinung getreten; siehe Adelslexikon XI, S. 238, unter Redern (Rödern). In den Quellen aus der Zeit um 1410 treten vor allem dry brudere gnand dy Rodere grafen Bernhardis besessen man in Erscheinung (CDSR I, B.2, S. 477; aus dem Jahr 1405). Es handelt sich bei dem genannten Grafen um Fürst Bernhard von Anhalt. Ein Ritter Hans Roder und sein Bruder Heinze zu Pahren (Zeulenroda-Pahren, Kr. Greiz) werden 1411 als Mannen des edlen Heinrich (VII.), Herrn zu Gera, bezeichnet (ebd., B.3, S. 194). Aus einem Brief des Hochmeisters Heinrich von Plauen vom 30. Juli 1413 geht hervor, dass Hans Roder eine mündliche Botschaft des Grafen Günther von Schwarzburg, Herrn zu Ranis, überbracht hat; dabei ging es um Kriegsdienst für den Orden (ebd., S. 264). Auch ein Nickel wird um diese Zeit erwähnt (ebd., S. 280, 299, zu den Jahren 1413/1414). Im Jahr 1410 gehörte der Söldner Bartholomeus Roder zu den Gesellen des Herrn Friedrich von Blankenstein (siehe diesen). Am 8. Oktober nahmen Bartholomeus und Jorge Huczk (oder Hauczk) Sold für 4 Spieße und 1 Schützen in Empfang. Danach wechselte Bartholomeus offenbar zu der Rotte des Heinrich von Czirn über, denn am 24. Dezember 1410 nahmen er und ein anderer Söldner Peter von Trach das Geld für die Rotte des Heinrich von Czirn entgegen. Er dürfte bis zum Abschluss des Thorner Friedens in Preußen geblieben sein. 526. Römer, Hans (85) Romer, Hannus Wohl ein Mitglied des späteren sächsischen Adelsgeschlechts Römer (früher Romer). Siehe Kneschke 7, S. 547, und GHdA 9, 1954, S. 360. Nach GHdA ist ein Hans Ro-

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mer (Römer) um 1400 in Chemnitz geboren und jedenfalls nach 1450 in Zwickau gestorben. Er war u.a. Kaufmann in Chemnitz und seit spätestens 1446 in Zwickau. Vgl. Adelslexikon XI, S. 484 unter Römer (Meißen). CDLS II,1 führt im Jahr 1428 einen Peter Romer als Fußschützen der Stadt Görlitz auf (S. 643 ebd.). Weitere Mitglieder des Geschlechts finden sich u.a. in CDSR II, 6-7, in CDS 35 und in den Regesta Imperii XI. Hans Römer diente in der Meißner Rotte des Jon von Köckritz etc., die bei Tannenberg gekämpft hat. Am 7. Oktober 1410 nahm er Sold und Zehrung für 1 Schützen in Empfang und verließ danach Preußen. 527. Ronau (Rohnau), Heinz von (69ff., 163) Ronaw, Heyncze 69ff. Ronaw, Heyncze von 163. Schlesischer Uradel, wohl im 17. Jahrhundert erloschen und nicht mit dem böhmischen Geschlecht Ronow zu verwechseln (Kneschke 7, S. 567, mit Literaturhinweisen auf S. 568). Ob das Geschlecht von dem Dorf Rohnau im Kreis Landeshut den Namen führte, ist nach Blažek III, S. 105f., nicht festzustellen. Vor allem blühte es im Fürstentum Schweidnitz. Siehe auch Wernicke, S. 508f. Vgl. Jurek, S. 276f. In dem Absagebrief schlesischer Adliger an Hochmeister Heinrich von Plauen von etwa 1411–1413 (OBA 2025) findet sich der Name Nickel von Rone, während ein Hans Rone in einem Brief desselben Hochmeisters vom 14. April 1413 erwähnt wird (OF 6, S. 228f.). Heincze von Ronaw erscheint am 4. März 1426 unter den Zeugen einer in Löwenberg ausgestellten Urkunde von Albrecht von Kolditz, des Hauptmanns zu Schweidnitz und Landvogts der Oberlausitz (CDLS II, 1, S. 316f., hier S. 317), und kommt ebenfalls in drei Schweidnitzer Urkunden von 1426, 1422–1427 und 1433 vor. Der Familienname wird hier Rohnau, Rónen und Ronaw geschrieben (von Czettritz und Neuhaus II, L.5, E.63, G.11). Nach Pfotenhauer, S. 210 Anm. 66, war Heinz von Ronau 1431 Hofgerichtsbeisitzer zu Schweidnitz und vermutlich ein Sohn der tuguntlichen frawe Agnes, etwenn Aldenheinrichs von Ronaw eelichen hausfrawe (1425). Am 18. Juni 1410 begann der Solddienst des Heinz von Ronau, der zusammen mit Herrn Meye von Schweinichen (Swyne) und Herrn Wentsch von Dohna 33 Spieße Söldner anführte. An der Schlacht bei Tannenberg haben sie nicht teilnehmen können. Ab dem 13. August hatte Heinz selbst 21 Spieße und 1 Schützen, für die er am 10. September Sold erhielt, außerdem wurde er vom Orden mit 150 Gulden geehrt (Soldbuch, S. 69). Bei einer Soldzahlung am 8. Oktober wird er zusammen mit Klaus von Wandritsch, der sich später wieder von ihm trennte, aufgeführt. Die Gesamtzahl der Spieße blieb jedoch ziemlich konstant, weil andere Söldner hinzukamen. Die Dienstzeit des Heinz von Ronau endete am 4. Februar 1411, als er mit nunmehr 21 Spießen und 2 Schützen Preußen verließ (ebd., S. 71). Vor dem Abzug erhielten er und einige andere Söldner einen am 5. Februar 1411 in Thorn ausgestellten Schuldbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen über insgesamt 420 Mark, die später, im April, in Breslau ausgezahlt wurden. Die Verteilung dieses Geldes wurde von den Söldnern intern geregelt, weshalb die Höhe der Schuldsumme an Heinz von Ronau nicht festgestellt werden kann (ebd., S. 163).



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528. [Ronov, Jan] Hlawatsch (von), Herr. [ Jan Hlaváč z Ronova] (38, 87) her Hlawacz Böhmischer Uradel aus dem Stamm der Hronovice. Dieser hat sich nach seinen Hauptsitzen in die Linien Leipa, Berka, Ronow (Ronov), Lichtenburg und Nachod geteilt (Blažek I, S. 7). Die Linie Ronov (Hronov) ist in verschiedenen Stämmen und mit verschiedenen Beinamen in Böhmen und Mähren weit verbreitet gewesen (von Kadich, S. 237). Der Name „Hlawatsch“ ist ein Beiname, der „Großkopf “ bedeutet. Ein bekannter Träger dieses Beinamens vom Anfang des 15. Jahrhunderts entstammte der Linie Berka und war 1410–1420 Landvogt der Oberlausitz. Dieser Hinko Berka von der Duba, genannt Hlawatsch, kommt im Schiedsspruch König Sigmunds vom 6. Januar 1420 als Henniko Berka dicto Hlawatz capitaneo Gorlicensi vor (Weise, Staatsverträge I, Nr. 141, S. 140–144, hier S. 144). Näheres über ihn bei Knothe, Hlawatsch von der Duba. Die naheliegende Vermutung, dass der her Hlawacz des Soldbuches mit dem Oberlausitzer Landvogt identisch sein könnte, lässt sich jedoch nicht aufrechterhalten, denn dieser wird in den Görlitzer Ratsrechnungen häufig erwähnt, und Eintragungen aus den Monaten Juni und Juli 1410 beweisen eindeutig, dass er sich zu jener Zeit nicht in Preußen aufgehalten haben kann (CDLS III, S. 631ff.). Deshalb hat Václav Štěpán sicherlich Recht, wenn er den Söldner statt dessen mit einem Mitglied der Linie Lichtenburg, der ebenfalls den Beinamen „Hlawatsch“ trug, identifiziert, mit dem mährischen Adligen Jan Hlaváč z Ronova „na Mitrově“ (Štěpán, S. 9). Während der Unruhen in Mähren stand Jan Hlaváč an der Seite des Markgrafen Jobst. Er war ein bekannter Heißsporn. Dazu Näheres bei Hoffmann, S. 89f. Wenn im Jahr 1430 unter den Anhängern Herzog Albrechts V. von Österreich, des späteren römischen Königs Albrecht II., u.a. auch ein „Herr Hlawacz“ aufgeführt wird, so wird man vermuten dürfen, dass es sich bei ihm um den genannten Jan Hlaváč z Ronova handelt (OBA 7537). Der Söldner her Hlawacz ist in der großen Rotte des Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen gekommen und hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Die Soldzahlung fand am 20. Juli auf der Marienburg statt. Dabei erhielt er zusammen mit seinen Gesellen Sold für 8 Spieße und außerdem 10 Mark als Schadenshilfe geschenkt. Während einer späteren Soldzahlung am 31. Oktober 1410 befand er sich in Tuchel. 529. Ronovec (Ronow), Čepán (184, 195) Romewicz, Czepan 184 Ronowitcz, Czeppan 195 Böhmischer Uradel, der in verschiedenen Stämmen und mit verschiedenen Beinamen in Böhmen und Mähren weit verbreitet war (nicht mehr blühend) (Kadich, S. 237). Das Geschlecht kam u.a. auch in Schlesien vor; dazu Blažek III, S. 168 (unter Ronow). Nach Kneschke 7, S. 568, entstanden im 12. Jahrhundert drei Linien des alten böhmischen Stammes Hovora (Howora), dessen Glieder seit 1003 dem böhmischen Herrenstand angehörten. Die zweite davon stiftete Jaroslaw von Ronow, so genannt

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nach einem Schloss im Bunzlauer Kreis. Siehe u.a. Knothe, S. 452f., und Wernicke, S. 508f. Der Söldner Čepán Ronovec wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt während der Gefangenschaft 10 Mark als Unterstützung vom Deutschen Orden. Im Soldbuch selbst wird er nicht namentlich genannt. 530. Rorau, [N.N.] von, Herr (92, 95ff., 109, 187, 199) her Rore 92, 187, 199 her Rora 95ff., 109 Schlesischer Uradel, im 18. Jahrhundert erloschen und nicht mit dem märkischen Geschlecht von Rohr oder anderen gleichnamigen Geschlechtern zu verwechseln. Siehe dazu Blažek I, S. 88f. (unter Rohr), und Kneschke 7, S. 560 (unter Rohr), Literatur ebd. Als ältester Geschlechtssitz findet sich Rohrau (Kr. Ohlau) 1314–1420, doch war der Hauptsitz des Geschlechts das Fürstentum Oels (Blažek ebd.). Eine sichere Identifizierung dieses Söldners ist nicht möglich, weil der Vorname nicht genannt wird. Ein Hans von Rorau (Hannus Roer) stand 1409 im Dienst des Ordens (Ekdahl, Soldtruppen, S. 54). Nach Pfotenhauer, S. 210 Anm. 68, erscheint 1415 ein Ritter Wabirske von Rorau (oder Rohrau) im Gefolge Herzog Konrads des Weißen von Oels, welcher in der Schlacht bei Tannenberg in Gefangenschaft geriet. Wahrscheinlicher ist aber, dass es sich um den in verschiedenen Ordens- und anderen Quellen öfter vorkommenden Ritter Lorenz von Rorau handelt. Er war am 4. Mai 1410 Zeuge in einer Urkunde Herzog Konrad III. von Oels (Blažek, S. 88). In dem Verpflichtungsbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen bezüglich der Bezahlung von 100 000 Schock böhmischer Groschen an den König von Polen vom 31. Januar 1411 findet sich sein Name ebenso wie in zwei späteren Verzeichnissen der Bürgen (Pelech, Der Verpflichtungsbrief, S. 59, 62f.). Im Jahr 1414 entsagte Lorencz Royr, ritter, dem Deutschen Orden als volger Herzog Konrad des Weißen von Oels (OBA 2111). 1416 war er Urkundenzeuge (Haeusler, Urkundensammlung, Nr. 136, S. 167) und 1417 Bürge (OBA 2583). 1420 wird er als bischöflich Breslauer Rat erwähnt (Blažek, S. 88). In einem Brief 1422 wird „Herr Roer“ genannt (OBA 3667), 1425 ist Lorenz Urkundenzeuge (CDS 9, Nr. 849, S. 120) und 1427 wird er wiederum in einem Ordensbrief erwähnt (OBA 4868). In der Schlacht bei Altwilmsdorf am 27. Dezember 1428 zwischen Hussiten und dem schlesischen Heer nahm auch Lorenz von Rorau als Marschall des Bischofs von Breslau teil (UB Glatz, S. 146). 1429 war er Urkundenzeuge des römischen Königs Sigmund als Lorenz Roraw Ritter (Regesta Imperii XI, Nr. 7255) und 1437 kann er als Hauptmann zu Kanth belegt werden (Pfotenhauer, S. 210 Anm. 68). Anzuführen ist auch ein undatierter, im Feld geschriebener Brief von Ritter Lorenz Roraw an den Hochmeister Paul von Rusdorf, in dem es um die Bezahlung einer Schuld des römischen Königs geht (OBA 7891). Den Angaben im Soldbuch (S. 95ff.) kann entnommen werden, dass Herr Rorau und Herr Dietrich von Kottulin mit einer recht großen Söldnertruppe („Gesellschaft“), die zunächst 57 Spieße und 2 Schützen umfasste, in Schlochau stationiert waren. Der Beginn ihrer Dienstzeit dürfte der 17. Juli 1410 gewesen sein. Dass die beiden Anführer während der Soldzahlung auf der Marienburg am 11. Oktober per-



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sönlich nicht anwesend waren, erklärt sich daraus, dass sie mit ihrer Rotte zusammen mit dem Ordensheer in Polen eingerückt waren und am 10. Oktober an der Schlacht bei Polnisch Krone teilgenommen haben. Während sie selbst offenbar davonkamen, wurden Conradus Pritczelwycz und Hannus Dzalusch us her Roren rotte gefangen (Soldbuch, S. 199; Gefangenenverzeichnis, Hs. B). Bei der nächsten Soldzahlung am 5. November waren die beiden Anführer wieder anwesend und nahmen Sold für nunmehr 75 Spieße in Empfang. Im Dezember stieg die Spießanzahl auf 80 an und verblieb in dieser Höhe bis zum Ende der Dienstzeit am 31. Januar 1411, als die Rotte Preußen wieder verließ. 531. Rosental, Sybe von, Herr (38, 184, 194) Rosental, Sybe von 38 Rosental, her Sybecke von 184 Rosental, her Sybekin von 194 Näheres über diesen Söldner wurde nicht ermittelt. Es gibt in Schlesien mehrere Orte Rosenthal in den Landkreisen Breslau, Brieg und Schweidnitz sowie in den Kreisen Bunzlau, Freystadt und Habelschwerdt, und man wird annehmen können, dass es sich um einen Schlesier handelt. Derselben Ansicht sind Voigt, Namen-Codex, S.  123, und Pfotenhauer, S. 210. Möglicherweise stammte er aus einem Stadtgeschlecht. Ein Arnold von Rosenthal ist 1314 als Ratsherr in Brieg belegt (CDS 9, S. 272). Im Landbuch des Fürstentums Schweidnitz-Jauer finden sich um 1370 Stephan und Agnes von Rosenthal (von Czettritz und Neuhaus II, D. 25, 26). 1416 werden Peter Rosenthal, Altarist zu St. Georg bei Brieg, und seine Mutter Agnes erwähnt (CDS 9, S. 109). Besonders interessant ist die Angabe, dass ein Herr Jan von Rosenthal während eines Gerichtstags in Prag am 18. März 1417 Schöffe gewesen ist und als „Mann und Hofgesinde“ König Wenzels von Böhmen bezeichnet wird (CDS 6, S. 38). Vermutlich ist auch Herr Sybe von Rosenthal in diesem Umfeld zu suchen. Herr Sybe befand sich unter den Söldnern, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen brachte, dy czum stryte qwomen (Soldbuch, S. 37). Nach der Schlacht bei Tannenberg erhielt er am 20. Juli auf der Marienburg Sold für 18 Spieße und 1 Schützen und außerdem 18 Mark Schadenshilfe, 1 Mark für jeden Spieß. Er war „auf Wiederstellung“ freigelassen worden, denn in den Gefangenenverzeichnissen erscheint er wieder als Empfänger von 20 Gulden und 10 Mark als Unterstützung durch den Orden. Der Vorname wird nun Sybecke bzw. Sybekin geschrieben. Es heißt ausdrücklich, dass er „im großen Streit“ gefangengenommen worden war (Soldbuch, S. 194). 532. Rothe, Albrecht von (79) Rot(h)e, Olbrecht Es handelt sich vermutlich um das im 15. Jahrhundert im Fürstentum Oels vorkommende Adelsgeschlecht, das von Blažek als „Rothe I“ bezeichnet wird (Blažek  II, S. 109). Außerdem gab es „Rothe II“, ein „adeliges Geschlecht Thüringens und der schlesischen Lande, wohl zu unterscheiden von dem vorgenannten Geschlechte“ (ebd.) und ein Breslauer Ratsgeschlecht Rothe, „welches wohl sowohl mit dem Geschlecht Rotenhan, wie mit dem im Oelsnischen vorkommenden Rothe in Verbin-

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dung gestanden zu haben – möglich auch identisch gewesen zu sein scheint“ (ebd., S. 108). Der Name Rothe kommt in vielen Quellen vor, u.a. in CDS 28, 32, 35 und in UB Liegnitz, wo allerdings kein Albrecht zu finden ist. Dagegen erscheint ein Albrecht Rothe in den Görlitzer Ratsrechnungen des Jahres 1426. Nach der Schlacht bei Außig am 16. Juni 1426, als ein sächsisch-meißnisches Heer von den Hussiten geschlagen wurde, holten die Görlitzer Auskünfte über die Verluste bei einem Albrecht Rothe ein, der sich zu jener Zeit in Melnik, ca. 25 km nördlich von Prag, befand. In den Rechnungen für die Woche nach dem 7. Juli 1426 heißt es: Item eyme botin kein dem Melnig zu Albrecht Rothin zu irfaren umbe die hern und gesellin, die vor Awsk im geschefte ussin blebin sein, ½ sch. gr. (CDLS II,1, S. 289; siehe auch ebd., S. 292). Vielleicht ist er identisch mit dem in CDLS II,2, S. 123 erwähnten Albrecht Rothe aus Cottbus. Von Interesse ist der Umstand, dass ein Söldner Nickel Rothe im Jahr 1410 in polnischen Diensten stand und gegen den Deutschen Orden kämpfte. Siehe dazu OBA 1406 (Druck bei Biskup, Z badań, S. 711) und die bei Pelech wiedergegebene Urkunde vom 13. Februar 1411, in der auch ein Sigemund Rothe vorkommt (Pelech, Die Auseinandersetzung, S. 100ff.). Der Ordenssöldner Olbrecht Rothe erscheint namentlich im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 5. September 1410. Er hatte in Schwetz 2 Monate lang mit 5 Pferden Dienst geleistet, gleichzeitig mit Friedrich von der Heyde. Da dieser in der Schlacht bei Tannenberg gekämpft hat, mag das auch für Albrecht zutreffen. Bis zum Ende des Solddienstes am 4. Februar 1411 befand sich Albrecht dann in der Söldnertruppe des Friedrich von der Heyde, die 24 Spieße umfasste. 533. Rothenburg, Friedrich von (32) Rotenburg, Frederich von Niederschlesischer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus 10 km nordwestlich von Grünberg (Kr. Grünberg), der 1264 urkundlich zuerst erscheint. Das Geschlecht hatte sich im Laufe der Zeit in verschiedene Äste geteilt und war auch in der Lausitz begütert. Die Stammreihe beginnt mit Kaspar von Rothenburg 1440. Siehe Kneschke 7, S. 601f., und Blažek I, S. 89f. mit weiteren Literaturhinweisen, ferner Adelslexikon XII, S. 59f. Ein Fryderych Rottinberg entsagte um 1403 zusammen mit mehreren anderen Adligen dorch der edellin hern ville von Donyn und dorch ir gerechtkyt ville dem Markgrafen Wilhelm I. von Meißen (CDSR I.B.II, S. 345). In schlesischen Quellen wurde der Name erst viel später ermittelt, im Jahr 1462 (CDS 24, S. 75). Erwähnt werden soll auch Peter Rotinborg zum Seyfridisholtze (Seiffersholz, Kr. Grünberg) gesessen (CDS 24, S. 18; Urkunde von 1416). Friedrich von Rothenburg war Söldner in der Rotte des Nickel von Kottwitz und hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielt er auf der Marienburg Sold für 2 Spieße für 2 Monate, d.h. für 5 Wochen bereits geleisteten Dienst und für 3 Wochen Soldvorauszahlung oder Zehrung für die Rückreise.



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534. Rothenburg, Hans von (28f.) Rotenburg, Hannus 28 Rotenberg 29 Da Hans von Rothenburg zusammen mit Nickel von Rothenburg Solddienst geleistet hat, könnte es sein, dass es sich um einen jüngeren Bruder Nickels handelt. Im Juli 1414 ist Hannus von Rotinburg als Gefolgsmann des Herzogs Johannes zu Troppau und Ratibor nachgewiesen (Absagebrief OBA 2111). Ein Söldner Hannus Rothenburg (Rothenberg/Rotenberg) befand sich 1433 im Dienst des Ordens (OBA 6493, 6502, 6588, 6780) und war 1437 Gefangener in Litauen (OF 13, S. 455). 1444 war ein Hanns Rothenburg Gekorener von Breslau (CDS 27, S. 187). Nickel und Hans von Rothenburg befanden sich in der Rotte des Nickel von Kottwitz und erhielten am 20. Juli auf der Marienburg Sold für 6 Spieße und 2 Schützen (für 5 Wochen geleisteten Solddienst und für 3 Wochen Soldvorauszahlung oder Zehrung). Außerdem schenkte ihnen der Orden 12 Mark wegen des Schadens, den sie in der Schlacht bei Tannenberg erlitten hatten. 535. Rothenburg, Nickel von (28f.) Rotenburg, Nickel 28 Rotenberg 29 Nickel von Rothinborg erscheint 1391 als Urkundenzeuge von Heinrich, Herzog in Schlesien und Herr zu Freystadt und Grünberg (CDS 24, S. 71). 1398 wird er als herzoglicher Hauptmann bezeichnet (ebd., S. 166). Weitere Erwähnungen, zumeist ebenfalls als Urkundenzeuge, finden sich in den Jahren 1414–1422 (ebd., S. 3, 19f., 53f., 106, 132 und CDS 28, S. 55, 60). In drei Urkunden des Jahres 1421 und einer anderen von 1422 steht Nickel von Rotenburg (auch Rotinberg) als herzoglicher Hauptmann oder Hauptmann zu Freystadt. Vgl. Pfotenhauer, S. 210 Anm. 70, nach dem er auch 1420 als Hauptmann vorkommt. In den vierziger Jahren des 15. Jahrhunderts werden verschiedene Personen mit diesem Namen genannt (vgl. OBA 8295; CDS 31, S. 31). Zum Kriegsdienst des Söldners Nickel von Rothenburg für den Deutschen Orden 1410 siehe unter Hans von Rothenburg. 536. Rothenburg, [N.N.] von (61ff.) Rotenburg Da der Vorname dieses Mitglieds des Geschlechts nicht angegeben ist, ist eine Identifizierung unmöglich. Rotenburg hatte nachweislich vom 8. August bis zum 3. Oktober 1410 zusammen mit Boskowitz und Hans von Tader 9 Spieße in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz. Diese wiederum gehörte zu den Söldnern, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen gebracht hatte, und die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. Am 30. Januar 1411 endete das Dienstverhältnis Rotenburgs und er verließ das Ordensland mit 2 Spießen und 1 Schützen. 537. Rudolf, Hans (84) Rudolf, Hannus Vermutlich handelt es sich um ein Mitglied des bei Kneschke angeführten thüringischen Adelsgeschlechts Rudolph, das vom 14. Jahrhundert an bekannt und im Go-

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thaischen und Weimarischen begütert gewesen ist (Kneschke 7, S. 612). So auch die Deutung von Voigt, Namen-Codex, S. 123. Ein Deutschordensbruder Rudolff ist 1408 belegt (Treßlerbuch, S. 508). Allerdings sind auch Mitglieder eines wohl bürgerlichen Geschlechts Rudolf(f ) während der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Oschatz und Großenhain bekannt. Siehe CDSR I.B.2, S. 121, 546; II,2, S. 441; II,4, S. 220. Vgl. OBA 2663. Hans Rudolf diente im Jahr 1410 als Söldner des Deutschen Ordens in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. und gehörte demnach zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg. Er wird im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 7. Oktober jenes Jahres mit 1 Spieß namentlich erwähnt. Nach der Soldzahlung verließ er Preußen mit Zehrung für 3 Wochen. 538. Rüdigersdorf, Nickel von (184, 194) Rudigersdorff, Niclus 184 Rudegersdorf, Nickel 194 Schlesisches Adelsgeschlecht der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer, welches die Erbvogtei in der Stadt Hirschberg sowie Jannowitz (Kr. Schönau) und Hartau (Kr. Hirschberg) besaß (Blažek III, S. 107. Siehe ferner Kneschke 7, S. 616f.). In einer Urkunde der Ratmannen zu Brieg vom 11. September 1427 werden Hans und Niclas Rudigersdorff von Hirschberg und deren Schwester Agnes erwähnt (CDS 9, Nr. 862, S. 122). 1440 bekannte Herzog Wenzel von Teschen, Groß Glogau etc., dass vor ihm Niclas Rudgirsdorff als ein Seelgerät 6 Mark jährlichen Zins „verreicht und aufgelassen hat“ (CDS 28, S. 83). Nach dem Gefangenenverzeichnis B (Soldbuch, S. 194) war Nickel von Rüdigersdorf Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz und wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen. Vom Orden erhielt er 10 Mark als Unterstützung während der Gefangenschaft. 539. Runge, Peter von (96) Ronge, Peter Altes sächsisches Adelsgeschlecht, aus welchem sich im 14., 15. und 16. Jahrhundert Zweige nach der Neumark, Pommern und Schlesien wandten. Es schrieb sich Runge oder Ronge. Siehe Blažek I, S. 90, ferner Kneschke 7, S. 624f. (mit Literaturhinweisen). Pfotenhauer, S. 210 Anm. 67, erwähnt im 15. Jahrhundert Friedrich, Kunze Seifried, Hans, Heinze und Tampino als königlich böhmische Mannen. Vgl. Jurek, S. 326f. Im Jahr 1409 befanden sich unter den Deutschordenssöldnern in der Neumark Eckart Ronge (Treßlerbuch, S. 566) und Tydecke Ronge (ebd., S. 568). In dem Absagebrief OBA 2112 (auch 2111) von 1414 kommt Hannos Runge vor, während Friedrich Runge in einer Urkunde von 1419 als Schöffe am Hofgericht in Breslau erscheint (Perg.-Urk., Schiebl. 32, Nr. 3; Regesta II, Nr. 1958). Peter von Runge wird im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 3. Dezember 1410 genannt. Er befand sich zu jener Zeit in der Rotte des Herrn Rorau (wende her by im ist) mit 4 Pferden. Näheres über den Beginn seiner Soldzeit lässt sich nicht ermitteln. Sein Dienst endete am 31. Januar 1411.



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540. Ruszka, Hans von (32) Ruske, Hannus Vermutlich handelt es sich um ein Mitglied des ungarischen uradligen Geschlechts, das mit Benedictus de Ruszka in Nordost-Ungarn 1243 urkundlich zuerst erscheint. Vgl. dazu Adelslexikon VI, 1987, S. 429f. unter Kornis. Das Geschlecht war auch in Schlesien ansässig. So zeigte nach dem Brieger Stadtbuch Raczko Ruske 1383 an, dass einige namentlich angeführte Männer seinen Bruder Symon, den Kanzler der Königin von Ungarn, bei Mankoczicz (Mangschütz) beraubt und gefangengenommen hätten (CDS 9, S. 66). Aus den Rechnungsbüchern der Stadt Frankfurt am Main geht hervor, dass die Stadt im April 1411 dem hern Wilhelm von Rußka des kuniges von Ungern ritter ein Pferd geliehen hat (RTA 78, S. 157). Was den Solddienst des Hannus Ruske betrifft, siehe unter Hans Stolzenberg. Die Eintragung im Soldbuch wurde gestrichen. 541. Rušinov, Johann von ( Jan z Rušinova), Herr (183, 193) Russchenaw, Hannus von, ritter 183 Russchynaw, her Janke von 193 Die Vermutung von Štěpán, S. 10, dass es sich bei Jan z Rušinova um einen Landedelmann aus Ostböhmen handelt, ist sicherlich richtig, denn Rušinov (Bezirkshauptmannschaft Chotĕboř) liegt an der Grenze zu Mähren. Im Jahr 1436 verschrieb Sigmund einem Johann Hertwig von Rušinov die Burg Oheb von der Abtei Vilémov um 5000  Schock Groschen (Regesta Imperii XI, Nr. 11424), und 1441 wird ein Johann von Rušinov als Hauptmann des Caslauer Kreises (Čáslav; Bezirkshauptmannschaft in Böhmen mit gleichnamiger Stadt ca. 60 km östlich von Prag) urkundlich erwähnt. Der Ritter Hannus von Russchenaw wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und in den Verzeichnissen des Ordens unter den Böhmen aufgeführt. Während der Gefangenschaft erhielt er 10 Mark als Unterstützung vom Orden. Im Soldbuch selbst findet sich sein Name nicht. 542. Ryge, Ulrich von (40) Der Deutung von Johannes Voigt zufolge handelt es sich um einen Schlesier, um ein Mitglied eines Geschlechts Reiche (Namen-Codex, S. 122). Nach der Ausführung von von Mülverstedt kommen mehrere Geschlechter Reiche in Sachsen und Thüringen vor; siehe ders., Abgest. Preuß. Adel/Sachsen. Supplement, S. 17. Inwiefern die Voigtsche Deutung richtig ist, kann hier nicht beurteilt werden; von Mülverstedt führt auch Geschlechter mit dem Namen Rike an (ebd.). Rike mag eher als Reiche/ Riche mit Ryge in Verbindung zu bringen sein. Ulrich von Ryge befand sich unter den Söldnern, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen führte, und die an der Schlacht bei Tannenberg und der Verteidigung der Marienburg teilgenommen haben. Am 20. Juli 1410 erhielten er und Petir Hokak auf der Marienburg Sold für 25 Spieße und außerdem 33 Mark für Schäden, die sie erlitten hatten. Sie bekamen auch eine dreiwöchige Vorauszahlung, die sie vermutlich als Zehrung für die Heimreise verwendeten.

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543. Rynlyn, Mertin, Herr (37, [195]) Rynlyn, her Mertin 37 (her Mertin 195) Der Name dieses Söldners wird in den Quellen unterschiedlich geschrieben: Reynlein, Reynleyn, Rinlin, Rynlen, Rynlin, Rynlyn. Wernicke, S. 502f., bezeichnet „Martin Reynlin“ als eine „vereinzelt dastehende Persönlichkeit, die ich bei einer sonst bekannten Familie nicht unterzubringen weiß“. Knothe, S. 639, spricht von „Martin Reinlin, Ritter“, während E.A. Seeliger in seinem Orts- und Personenverzeichnis zu dem von R. Jecht herausgegebenen CDLS II die Namensform „Rynlen“ wählt. In den Görlitzer Ratsrechnungen erscheint Herr Martin wiederholt in den Jahren 1413 und 1414 (CDLS III, S. 649, 686–689, 692f., 695). Er war zu jener Zeit Besitzer von Haugsdorf, Kr. Lauban (ebd., S. 692). Über die weiteren Besitzverhältnisse unterrichtet Wernicke, der einige ältere Belegstellen anführt (1403, 1405, 1409). Aus dem Jahr 1426 ist die Nachricht überliefert, dass sich eine Reihe Adliger miteinander vereinigt und den Martin Reynlein zu Haugsdorf beschädigt haben (CDSL II, S.  311). Ein Sohn des Herrn Martin ist im Jahr 1438 belegt: Junker Reynleyn von Hugisdorf (CDLS IV, S. 24). Nach dem Soldbuch führte her Mertin Rynlyn 22 Spieße in seiner Rotte. Sie haben an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen und erhielten am 20. Juli auf der Marienburg ihren Sold. Herr Martin nahm das Geld entgegen. Vermutlich war er bei Tannenberg in Gefangenschaft geraten, dann aber „auf Wiederstellung“ freigelassen worden. In der Handschrift B des Gefangenenverzeichnisses ist ein Her Mertin aufgeführt, der im grosen stryte gefangengenommen worden war und vom Deutschen Orden mit 40 Schildgulden unterstützt wurde. Es ist anzunehmen, dass es sich dabei um ein und dieselbe Person handelt. 544. Sacharias, Wilhelm (135) Vermutlich handelt es sich um ein Mitglied des Breslauer Geschlechts von Sachwitz, das im 14. Jahrhundert aufgetreten ist und der Familie des Zacharias (Ende des 13. Jhs.) entstammte. Siehe hierzu Pusch 5, S. 127ff. (Zacharias), und 4, S. 26-29 (von Sachwitz). Der Name des Zacharias lebte offenbar weiter fort. So gab es bei Breslau ein Gut der Familie Zacharias villa (Sacherwitz, Lkr. Breslau), dessen Besitz durch den zur Familie gehörenden Breslauer Bürger Hans Rabenstein 1420 vom römischen König Sigmund bestätigt wurde; in der Urkunde heißt das Gut Zacharis (Regesta Imperii XI, Nr. 3979). Erwähnt werden soll auch, dass ein Johannes Sacharie 1426 Ordensprovinzial der Augustinereremiten in Sachsen und Thüringen war (CDSR II, 15, S. 125). Der Ordenssöldner Wilhelm Sacharias kommt freilich nicht in den Stammtafeln bei Pusch vor. Er erhielt im Spätherbst 1410 Sold für 2 Spieße bis zum 15. Dezember, wobei der Beginn der Dienstzeit nicht ermittelt werden kann. Er blieb im Ordensland bis zum 2. Februar 1411. 545. Sachse, Erhart (110) Sachse, Erhart Es gab sowohl adlige als auch bürgerliche Geschlechter mit diesem Namen. So finden wir in Preußen im Jahr 1404 einen Ordensbruder Kunze Sachse (Treßlerbuch, S. 328)



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und 1409 einen Albrecht Sachse als Diener des Komturs von Memel (ebd., S. 581). Vermutlich gehörten sie der mit dem Zunamen „Saxo“ oder „Sachse“ bezeichneten Linie des Geschlechts der Schenken von Vitzthum an (vgl. von Mülverstedt, Ausgest. Adel/Sächs. Herzogtümer, S. 94). 1399 siegelte ein Nickel Sachse eine Urkunde des Burggrafen Albrecht von Kirchberg (CDSR I.B.1, S. 435). Im Juli 1409 stellte Markgraf Friedrich d.J. von Meißen in Gotha eine Urkunde für Tile und Hans von der Sachse zu Erfurt aus (CDSR I. B.3, S. 480), und ein Jahr später erschien ein Konrad Sachse unter den Leuten des Grafen Dietrich von Hohnstein, des Herrn zu Heringen (ebd., S. 156). 1436 gehörte ein Hensel Sachse zu den Ausstellern eines Absagebriefs an den Deutschen Orden (OBA 7190). – Im Breslauer Stadtbuch (CDS 11) finden sich mehrere Mitglieder einer Ratsfamilie Sachse, die nach Pfeiffer, S. 113ff., im 14. Jahrhundert aus Liegnitz eingewandert ist. Dazu vor allem Pusch 4, S. 15–25. Siehe hierzu auch Perg.-Urk., Schiebl. 63, Nr. 10 (Regesta II, Nr. 1663) und OBA 5854. In Ofen gab es 1420 einen Ludwig Sachse (OF 11, S. 193, hier nach Findbuch 66, S. 183), und übrigens auch einen Eberhart Sachs (nicht „Sachse“), der 1415 als Ofener Bürger und 1420 als Diener König Sigmunds bezeichnet wird (Regesta Imperii XI, Nr. 1881 u. 4282). Der Ordenssöldner Erhart Sachse ist nur zweimal im Soldbuch namentlich erwähnt. Er und Nickel von Kottwitz sind am 26. Oktober 1410 mit 5 Spießen und 2 Schützen in den Dienst des Ordens getreten und bis zum 12. Februar 1411 in Preußen geblieben, zuletzt in einer Rotte des Joseph von Ziekow, die 31 Spieße umfasste. Was Nickel von Kottwitz betrifft, ist dieses nicht seine erste Preußenreise im Jahr 1410 gewesen (s. unter Nickel von Kottwitz). Wie es sich mit Erhart Sachse verhält, ist nicht bekannt. 546. Sachse, Hans (105) Sachse, Hannus Vgl. die Ausführungen unter Erhart Sachse. Es handelt sich bei Hannus Sachse möglicherweise um den dort angeführten Hans von der Sachse zu Erfurt, denn Hans war Knecht des thüringischen Adligen Peter von der Krone, der bis zum 10. Februar 1411 im Ordensland geblieben ist. Der Beginn der Dienstzeit lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Es soll aber auch auf ein paar weitere Möglichkeiten hingewiesen werden. Ein Vertreter der Breslauer Ratsfamilie Sachse war der 1418 hingerichtete Ratsherr Johannes (CDS 11, S. 118). In einer Urkunde vom 27. Oktober 1433 bestätigte Sigmund von Ungarn den Breslauer Bürgern Hans Bank und Miklas Merboth das ihnen von Hans Sachse abgetretene oberste Gericht in dem Dorf Jenkowitz (Regesta Imperii XI, Nr. 9706). 547. Sahle, Hans von der (77) Sale, Hannus von der Es handelt sich hier nicht um einen Rheinländer, wie Johannes Voigt, Namen-Codex, S. 123, vermutet, sondern um ein Mitglied des alten meißnischen Adelsgeschlechts von der Sahle (Saale, Sala, Sahla), das im 19. Jahrhundert erloschen ist (Kneschke 8,

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S. 1f., mit Literaturangaben, von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 141, Blažek III, S. 108). Hans von der Sahle diente mit 1 Spieß und 2 Schützen in der „Gesellschaft“ des Jon von Schönfeld, die 14 Spieße umfasste, und für die der Solddienst am 22. Juni 1410 begann. Bei Tannenberg waren diese Söldner nicht anwesend. Am 5. Oktober verließen sie Preußen mit Zehrung für 3 Wochen. Aus irgendeinem Grund, vielleicht wegen einer Verwundung, nahm Hans von der Sahle bei der letzten Soldzahlung das Geld nicht selbst entgegen. Erwähnt werden soll auch, das Hans von der Salen während des Krieges 1433 als Söldner des Deutschen Ordens in der Rotte des Herrn von Plauen diente und dabei gefangengenommen wurde (OBA 6751). Ein Jahr später findet sich der Name Hannus von der Sale ebenfalls in einem Verzeichnis der von den Böhmen gefangengenommenen Söldner des Deutschen Ordens (OBA 6922). 548. Saldern, Burchard von (130, 180, 190, 201) Saldern, Borkarth von 130 Solden, her Burchard von 180 Saliden, her Borghart von, ritter 190 Saldern, Borkart von 201 Uradel aus dem Hildesheimer und Braunschweiger Land mit gleichnamigem Stammhaus (Salder) an der Fuse unweit Wolfenbüttel. Erste urkundliche Erwähnung 1161. Literaturangaben in GHdA 76, 1981, S. 439 und in Adelslexikon XII, S. 193f. Wichtig sind vor allem Grotefend, Urkunden, und Meyer, Genealogie, S. 137–176. Von den vielen Personen mit dem Namen Burchard, die im Register bei Grotefend, Bd. 2, S. 415, und in Meyers Genealogie aufgeführt sind, dürfte nur Burchard XVI. (1378–1424 urkundlich belegt, 1425 tot) als Söldner oder Gastritter des Ordens in Frage kommen können. 1393 war er auf Adersheim (Kr. Wolfenbüttel) gesessen. Er gehörte dem „Johann-Ast in der achten Generation“ der „Älteren Linie mit dem Rosensiegel“ an (Meyer, S. 156; Stammtafel I und IV), und ist bei Meyer mit der Nr. 136 versehen. Siehe auch GGT U, 1933, S. 473ff. (Stammreihe). Theoretisch wäre auch mit Burchard XIII. (Nr. 136 bei Meyer) zu rechnen, der der „Jüngeren Linie mit dem Rosensiegel“ angehörte (Stammtafel V bei Meyer), aber er ist 1342–1412 urkundlich belegt und scheidet aus Altersgründen für den Kriegsdienst aus. Zur Schwierigkeit einer Identifizierung trägt bei, dass die Gefangenenverzeichnisse OBA 1616 von „Herrn“ Buchard von Saldern, einem Ritter, sprechen, während Burchard XVI. in den Genealogien lediglich als Knappe aufgeführt ist. Liegt in den Gefangenenverzeichnissen eine Verwechslung vor, oder ist der alte Burchard  XIII. (1369 Ritter) tatsächlich nach Preußen geritten? Handelt es sich möglicherweise um zwei verschiedene Personen, die im Soldbuch und in den Gefangenenverzeichnissen aufgeführt sind? Erwähnt werden soll, dass im GGT U 1933, S. 472f., andere Jahreszahlen für den Knappen Burchard XVI. als bei Meyer angegeben werden: 1362–1422. Im Soldbuch erscheint Burchard von Saldern nur einmal, im Zusammenhang mit einer Soldzahlung an die 9 Spieße des Herrn Heinrich von Seben am 8. Januar 1411.



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Das Geld wurde Burchard vom Großkomtur des Ordens in Thorn ausgehändigt, anschließend wurde es dem Sohn des Herrn Heinrich übergeben. Diese Angabe deutet darauf hin, dass sich Burchard unter den genannten 9 Spießen befunden hat, aber es muss nicht so gewesen sein. Näheres darüber geht nicht hervor. Nach den Gefangenenverzeichnissen erhielt Herr Burchard von Saldern, ein Ritter, 23 Mark und 8 Nobeln auf der Burg Braunsberg im Hochstift Ermland, wo er offenbar gefangengehalten wurde. War er ebenso wie Herr Heinrich von Seben in der Schlacht bei Tuchel am 6. November 1410 (vgl. oben Nr. 117) gefangengenommen, später aber „auf die Hand“ freigelassen worden? Ist er mit dem Burchard von Saldern identisch, der nach der Handschrift B 5 Mark erhalten hat (Soldbuch, S. 201)? Darüber könnten nur andere, bisher nicht bekannte Quellen Auskunft geben. 549. Salisch, Hans von (187, 199) Zdalusch, Hannus 187 Dzalusch, Hannus 199 Schlesischer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus im Kr. Glogau, der 1294 zuerst urkundlich erscheint. Der Name des Geschlechts, das aus Polen stammen soll, wurde früher u.a. Zdalusch, Dzalusch, Dzialusch, Dzialosch, Zalosch, Salosch und Salusch geschrieben. Siehe Kneschke 8, S. 22ff., Blažek I, S. 92, und GGT U 1912, S. 711. Ein Peter Dzalusch erscheint 1403 und 1404 als Urkundenzeuge und 1407 als Rat des Herzogs Konrad III. zu Oels (CDS 33, S. 33; CDS 4; Haeusler, Geschichte, S. 406 Anm. 4), ein Nikolaus Dzialosch war nach Kneschke, S. 22, Rat des Herzogs Johann zu Münsterberg und Oels und Landeshauptmann. CDS 24 weist 1439 Nikolaus Dzalusch als Marschall Bischof Konrads von Breslau aus (S. 176). Der Ordenssöldner Hans von Salisch diente nach dem Gefangenenverzeichnis, Handschrift B (Soldbuch, S. 199) in der Rotte des ebenfalls aus Schlesien stammenden Herrn von Rorau, weshalb die Dienstzeit am 17. Juli 1410 begonnen haben dürfte. Er und Konrad von Pritzelwitz aus derselben Rotte wurden am 10. Oktober 1410 in der Schlacht bei Polnisch Krone gefangengenommen. Während der Gefangenschaft erhielten sie zusammen 20 Mark als Unterstützung vom Orden. 550. Saloffsky, Mertin (65f., 68) Saloffsky. Mertin 65 Salofsky, Mertin 66 Salofsly, Mertyn 68 Ein Geschlecht mit diesem oder einem ähnlichen Namen wurde nicht ermittelt. Handelt es sich etwa um Jalowki, ein schlesisches Adelsgeschlecht des Fürstentums Oels, das u.a. auch Jalofky geschrieben wurde? (Vgl. Blažek I, S. 48.) Oder die spätere Familie Jalowsky von Mühlwitz oder Molwitz? Martin Saloffsky war Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz und hat somit an der Schlacht bei Tannenberg und der Verteidigung der Marienburg teilgenommen. Er blieb danach in Preußen, zunächst mit 1 Spieß, zuletzt mit 2 Spießen. Er wird zu den Söldnern gehört haben, für die Herr Czenke von Borsnitz am 30. Januar 1411 Sold entgegennahm, und die anschließend das Ordensland verließen.

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551. Salza, Hans von (165) Salcze, Hannos Das alte freie Herrengeschlecht von Salza, dessen Stammsitz (Langen-)Salza in Thüringen war und aus dem der bekannte Hochmeister des Deutschen Ordens, Hermann von Salza (1209–1239) hervorgegangen ist, erlosch um 1409 mit Hermann (II.) von Salza (vgl. CDSR I.B.3, Nr. 183, S. 170ff.) und kommt deshalb hier nicht in Frage. Es ist nicht zu verwechseln mit den vielen Familien gleichen Namens von niederem Adel, von denen von Mülverstedt lediglich fünf aufführt (ders., Ausgest. Preuß. Adel/ Sachsen, S. 141f.). Der Ordenssöldner Hannos Salcze dürfte entweder der Familie von Salza, die sich nach dem gleichnamigen Dorf bei Nordhausen nannte, oder – was wahrscheinlicher ist – der oberlausitzischen Familie von Salza zuzuordnen sein. Diese ist seit dem 13. Jahrhundert urkundlich belegt (Beginn der Stammreihe 1298) und kam 1348 auch nach Schlesien. Viele ihrer Mitglieder sind als „ehrbare“, d.h. adlige, Bürger vor allem der Stadt Görlitz bekannt. Auf die eventuellen Verwandtschaftsverhältnisse der verschiedenen Geschlechter oder Familien kann hier nicht eingegangen werden. Siehe dazu außer von Mülverstedt (wie oben): Kneschke 8, S. 31ff.; Knothe, S. 462–470; Blažek III, S. 108; von Boetticher, S. 203–208 (mit wichtiger Anm. 509b auf S. 203). Weitere Hinweise in GHdA 59, 1975, S. 436. Hannos Salcze ist vermutlich identisch mit dem Hans von Salza, der im Jahr 1402 vom Bürgermeister und von den Schöppen der Stadt Lauban die Genehmigung erhielt, einen Hof zu kaufen, um dort Kaufmannschaft zu treiben. Er saß 1407 auf dem benachbarten Linda (Kr. Lauban). Wahrscheinlich ist es dieser Hans, der auch in den Jahren 1412, 1417, 1421 und 1425 erwähnt wird. Siehe dazu von Boetticher, S. 208 (mit Belegstellen), CDS 31, S. 25 und CDLS II, 1, S. 232. Hans von Salza wird im Soldbuch nicht namentlich erwähnt, wohl aber in einem Schuldbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen vom 5. Februar 1411 für Herrn Franzke von Warnsdorf und eine Reihe anderer Söldner aus der Oberlausitz und aus Schlesien mit aufgeführt. 552. Salza, Nickel von (168) Solcz, Nickel von Mit großer Wahrscheinlichkeit ist Nickel ebenso wie Hans dem oberlausitzischen Geschlecht Salza zuzuordnen, obwohl nicht mit Sicherheit festgestellt werden kann, um welche der in der Literatur vorkommenden Personen mit diesem Namen es sich handelt. Am ehesten ist an den Nickel Salcz zu denken, der in einer Liste der Hilfstruppen, welche von Görlitz nach Löbau gegen die Hussiten geschickt wurden, vorkommt (15. November 1428) (CDLS II, 1, S. 675, vgl. ebd., II, 2). In einer Rechtsangelegenheit, die 1429 auf dem Görlitzer Rathaus entschieden wurde, erscheint Niclos vom Salcz zusammen mit seinem Bruder Heyncze vom Salcz. Dabei ging es um Erbgüter zu Lichtenau, Cunirsdorff (d.h. Holzkirch) und Schreibersdorf (sämtliche Kr. Lauban) (von Boetticher, S. 208). Ob es derselbe Nickel ist, der mit seinem Bruder Hans auf Schreibersdorf gesessen war und den die Görlitzer 1438 ihren Mitbürger nannten, kann hier nicht entschieden werden (vgl. dazu Knothe, S. 465f. und von Boetticher, S. 206f.).



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Nickel von Salza wird im Soldbuch nicht namentlich genannt, aber es steht fest, dass er dem Deutschen Orden während des Krieges 1410/1411 als Söldner gedient hat. Am 5. Februar 1411 stellte nämlich Hochmeister Heinrich von Plauen einen Schuldbrief über 500 Mark an die Brüder Clocriand und Wolfhart von Rachenau sowie Nickel von Solcz mit ihren Freunden und Gesellen aus. 553. Samaryen, Hannus von (132) In Siebenbürgen und Ungarn gab es die Geschlechter Samarja (Lökös von Samarja) und Samarjay – siehe die entsprechenden Literaturhinweise in Jäger-Sunstenau, General-Index, S. 456 – , und es mag sein, dass der Name des Ordenssöldners Hannus von Samaryen damit in Verbindung steht. Nähere Schlüsse konnten anhand der benutzten Quellen und Literatur allerdings nicht gezogen werden. Weitere Söldner mit diesem oder einem ähnlichen Namen wurden nicht ermittelt. Dieser Söldner gehörte offenbar zu denen, die vom Großschäffer Georg von Wirsberg in Schlesien angeworben worden waren, und deren Dienstzeit am 16. Oktober 1410 begann. Er hatte 2 Spieße. Ab dem 18. Januar 1411 kam Stephan Wolczbronner mit einem weiteren Spieß hinzu. Sie dürften bald nach dem Abschluss des Thorner Friedens Preußen wieder verlassen haben. 554. Santko, Albrecht von (126) Santke, Olbrecht Schlesisches Adelsgeschlecht, das bisher nur im 14. Jahrhundert nachgewiesen worden ist (Blažek III, S. 168). Belege aus dem 14. Jahrhundert finden sich vor allem in CDS 10 mit den Urkunden des Klosters Kamenz (siehe auch CDS 2). Albrecht von Santko diente zunächst mit seinem Bruder und seinem Schwager, deren Namen nicht erwähnt werden, mit insgesamt 4 Spießen und 2 Schützen in der 60 Spieße umfassenden Rotte von Heinz von Raussendorf, Hans von Hammerstein, Stephan von Swarczenrode und Hans von Raussendorf, deren Solddienst am 24. November 1410 in Crossen an der Oder begann. Am 19. Januar 1411 verließen Albrecht, sein Bruder und sein Schwager die genannte Rotte zusammen mit Hans von Unruh und Fritz von Wesselitz und nahmen am 5. Februar, als ihr Kriegsdienst endete, selbst Sold und Zehrung für die Rückreise entgegen. 555. Santko, Heinz von (46, 48) Santke, Heyncze Das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Albrecht und Heinz von Santko ist nicht bekannt. Heinz befand sich mit 1 Spieß in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau, die sich zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz aufhielt. Näheres dazu unter Czenke von Borsnitz. Am 8. Oktober 1410 beendete Heinz seinen Solddienst für den Deutschen Orden und verließ Preußen wieder. 556. Santko, [N.N.] von (126) Bruder des Albrecht von Santko, namentlich nicht genannt.

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557. Sawpesdorff/Sup(e)sdorff, [N.N.] (47, 50, 52) Sawpesdorff 47 Supsdorff 50 Supesdorff 52 In Frage kommen die beiden sächsischen Dörfer Saupsdorf in der sächsischen Schweiz (Amtshauptmannschaft Pirna) und Saupersdorf (Amtshauptmannschaft Zwickau). Vgl. Müllers Ortsbuch, S. 822. Ein Otto Supirsdorff gehörte zu den Söldnern, die nach dem Treßlerbuch, S. 563, im Sommer 1409 in den Dienst des Deutschen Ordens traten: ...item Yserstryt, Otto Busse, Hinze von Glesen, Otto Supirsdorff, Ulrich von Landiskrone und Hincze von Czirnen mit iren gesellen.... (Vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 55.) Ob es sich dabei um den Söldner Sawpesdorff des Jahres 1410 handelt, steht allerdings nicht fest. Sawpesdorff hatte 2 Spieße in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Seine Dienstzeit endete am 15. November 1410. 558. Sbromowicz, Bohomych (184, 195) Sbromowicz, Bohomych 184 Sobromowicz, Bohmuk 195 Nach Štĕpán, S. 10, ist dieser Name verderbt, weshalb nicht festgestellt werden kann, wer gemeint ist. Vielleicht ist „S“ als „z“ zu lesen? Dann würde es „z Bromovic“ nach dem böhmischen Ort gleichen Namens heißen. Fest steht auf jeden Fall, dass es sich um einen Böhmen handelt, der in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen worden ist. Während der Gefangenschaft erhielt er 10 Mark als Unterstützung vom Orden. 559. Schapelow, Sigmund von (159) Schapula, Sygemunt von Ursprünglich meißnisches Adelsgeschlecht, das seit der Mitte des 14. Jahrhunderts in der Niederlausitz und in der Mark Brandenburg, vor allem im Land Lebus, begütert wurde. Siehe Kneschke 8, S. 90f., und das Buch von Schulz. Sigmund von Schapelow findet sich weder in der genannten Literatur, noch beispielsweise im Namenverzeichnis bei Riedel oder im Urkundeninventar von Lehmann, wo andere Mitglieder der Familie aufgeführt sind. Sein Kriegsdienst als Söldner des Deutschen Ordens geht nur durch einen Brief des Komturs von Schlochau vom Januar 1411 hervor. Demnach hatte er 4 Spieße und 1 Schützen und war vom Komtur für 2 Monate Solddienst und mit Zehrung für einen halben Monat für die Rückreise entlohnt worden. 560. Schaw, Hannus (185, 197) Schaw, Hannus 185 Scoro, Hannus 197 Vermutlich lautet der Name Schaw, so dass „Scoro“ oder „Scaro“ als verderbt anzusehen ist. Es kann sich allerdings nicht um das der Überlieferung nach im Jahr 1564 aus Schottland über Danzig ins Ermland eingewanderte Adelsgeschlecht gleichen Na-



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mens handeln (vgl. dazu GHdA 95, 1989, S. 380). Wichtig erscheint der Umstand, dass im Jahr 1400 ein Ratsherr Ditterich Schaw in Saalfeld an der Saale urkundlich belegt ist (CDSR I.B.2, S. 202). Hannus Schaw war Geselle des Nickel von Loeben, der wiederum zu den Dienern oder dem Hofgesinde des ungarischen Königs Sigmund gehörte. Hannus und einige weitere Gesellen des Nickel von Loeben wurden in der Schlacht bei Polnisch Krone gefangengenommen und später während der Gefangenschaft vom Deutschen Orden mit jeweils 5 Mark unterstützt. 561. Schellendorf, Georg von, Herr (43) Schellendorff, her Jorge von Früher zu dem schlesischen, meißnischen und österreichischen Adel zählendes Geschlecht, in Schlesien seit Beginn des 14. Jahrhunderts erwähnt und vor allem in den Fürstentümern Liegnitz, Schweidnitz und Jauer vorkommend. Im 15. und 16. Jahrhundert findet sich das Geschlecht auch in Sachsen und der Oberlausitz sowie in Österreich. Als Stammsitz in Schlesien wird das gleichnamige Dorf im Kr. Goldberg-Haynau genannt. Urkundlich belegt sind Mitglieder des Geschlechts seit 1326 (Kneschke 8, S. 121f. mit Literaturhinweisen, Blažek II, S. 114f.). Herr Georg von Schellendorf erscheint 1421 als Urkundenzeuge für Herzog Ludwig von Brieg und Liegnitz (UB Liegnitz, S. 326) und kommt auch sonst in schlesischen Quellen jener Zeit vor (vgl. ebd., S. 341 u. 356). In einer Urkunde von 1427 ist von dem Ritter Jorge Schelndorff die Rede (SS. rer. Siles. VI, S. 56, und von Czettritz und Neuhaus II, G.1). Ein Zettel im Ordensbriefarchiv, auf dem es u.a. heißt: Item dy selbige person bevul mir czu geben vor ewer gnode wege her Jorge Schellendorff 5 geringe mark dürfte nicht vor der Amtszeit des Hochmeisters Michael Küchmeister (1414– 1422) geschrieben sein, weil darin von „geringen“ Mark die Rede ist; die bisherige Datierung „(1411?)“ scheint zu früh zu sein (OBA 1631). Die beiden Ritter Tristram von Redern und Georg von Schellendorf befanden sich in der großen Rotte, die Herr Wenzel von Dohna im Juni 1410 nach Preußen brachte. Sie hatten zusammen 10 Spieße und wurden beide in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen. Vgl. unter Tristram von Redern. 562. Schellendorf, Girbrecht von (130) Schellendorff, Girbrecht von Nach dem Brieger Lehnregister (fol. 79b) war Girbrecht im Jahr 1412 Vormund einer Anna, Frau des Voigts zu Goldberg (hier nach Pfotenhauer, S. 210 Anm. 75). Zusammen mit Herrn Martin von Busewoy (Buswa) und Herrn Knyte von Landskron(e) hatte Girbrecht von Schellendorf 140 Spieße und 1 Schützen Ende des Jahres 1410. Diese Söldner sind im Oktober nach Preußen gekommen, denn es heißt im Soldbuch (S. 130), dass sie einen Vorschuss und Sold bis zum 27. November vom Großschäffer, vom Prokurator und vom Münzmeister zu Thorn erhalten hätten. Ihr Dienst endete am 5. Februar 1411.

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563. Schellendorf, Hans von (35) Schellendorff, Hannus Bei diesem Mitglied des Geschlechts handelt es sich offenbar nicht um den in schlesischen Quellen häufig vorkommenden bekannten Ritter Hans von Schellendorf, der im Treßlerbuch des Ordens 1402 und 1403 als Preußenreisender aufgeführt ist (vgl. Paravicini, Preußenreisen I, Tabelle 3, Nr. 23 u. 28) und sich im Januar 1410 zusammen mit Herrn Dietrich von Logendorf in diplomatischen Diensten des Ordens am Hof des englischen Königs befand, denn in dem Fall wäre er im Soldbuch als „Herr“ oder Ritter bezeichnet worden. Vielmehr wird es der Hans von Schellendorf gewesen sein, der in einer Urkunde Herzog Ruprechts vom 16. Mai 1405 zusammen mit seinen Brüdern Kaspar, Sigmund und Markus aufgeführt ist. Aus der in Liegnitz ausgestellten Urkunde geht hervor, dass die Brüder in Oyas (Kr. Liegnitz) gesessen waren (UB Liegnitz, S. 271). Kaspar und Markus kommen ebenfalls im Soldbuch bzw. in den Gefangenenverzeichnissen vor. Hans von Schellendorf kam zusammen mit Heinrich von Aulock (I) und Guntzel von Seidlitz in der Rotte des Kaspar von Gersdorff mit 7 Spießen rechtzeitig nach Preußen, um an der Schlacht bei Tannenberg teilnehmen zu können. Nach Erhalt des Soldes und einer „Ehrung“ hat er wohl das Ordensland wieder verlassen, denn sein Name erscheint nicht mehr im Soldbuch. 564. Schellendorf, Heinz von (27) Schellendorff, Heyncze Ein Hencz von Schellindorff erscheint 1423–1425 als Urkundenzeuge des Herzogs Ludwig von Brieg und Liegnitz (UB Liegnitz, S. 330 und passim). Der Söldner Heinz von Schellendorf hatte zusammen mit Rulant von Schellendorf und Peter Beme 17 Spieße in der Rotte des Nickel von Kottwitz und hat demnach bei Tannenberg gekämpft. Im Zusammenhang mit der Soldauszahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 erhielten sie auch ein Geldgeschenk in Höhe von 34 Mark wegen des „im stryte“, d.h. bei Tannenberg, erlittenen Schadens. 565. Schellendorf, Jenlin von (125f.) Schellendorf, Jenlyn von 125f. Jenlyn 125 Aus dem Landbuch L des Fürstentums Schweidnitz-Jauer (fol. 15) geht hervor, dass Hans Schindel zu Beugendorf am 12. März 1411 5 Mark jährlichen Zins auf seinen Besitz zu Comeraw, Werisch und Girhardisdorf im Weichbild Schweidnitz dem Jenlin von Schellendorf verkauft hat (Regest bei von Czettritz und Neuhaus II, F.22a). Im Dezember 1412 kaufte Jenlin 6 Mark jährlichen Zins für 60 Mark auf Paulus von Schellendorfs Gut zu Damiansdorf im Weichbild Striegau (ebd., D.94). Eine weitere, ebenfalls in Schweidnitz ausgestellte Urkunde betrifft einen Güterkauf durch Jenlin zu Tschechen im Weichbild Schweidnitz im Jahr 1419 (ebd., E.55). Über die Teilnahme des Jenlin von Schellendorf am „Großen Krieg“ wissen wir, dass er zusammen mit Heinz von Stosch, Nickel von Hundt (I) und Hans von Wal-



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dau am 16. Oktober 1410 mit 51 Spießen in Crossen an der Oder in den Dienst des Ordens getreten ist. Die Anzahl der Spieße veränderte sich im Laufe der Zeit. Bei der letzten Soldabrechnung am 5. Februar 1411 erhielt er zusätzlich eine Ehrung in Höhe von 20 Schildgulden. 566. Schellendorf, Kaspar von (166) Schellendorff, Caspar Siehe unter Hans von Schellendorf. Es wird sich um den Kaspar gehandelt haben, der mit seinen Brüdern Hans, Sigmund und Markus in einer Urkunde Herzog Ruprechts von 1405 aufgeführt ist. Sie waren in Oyas (Kr. Liegnitz) gesessen. Kaspar wird im Soldbuch selbst nicht namentlich erwähnt, befand sich aber offenbar zunächst in der großen Rotte von Wolfhart von Rachenau, Konrad von Hoberg, Nickel von Pogrell und Markus von Schellendorf, für die der Solddienst am 16. Oktober 1410 begann (Soldbuch, S. 114). Um die Jahreswende 1410/1411 gehörte er zu den 15 Spießen und 2 Schützen des Markus von Schellendorf (ebd., S. 118). Sie blieben bis nach dem Thorner Frieden in Preußen. Am 5. Februar 1411 erhielten Kaspar und Markus von Schellendorf sowie Konrad Balkendorff und deren „Freunde und Gesellen“ einen Schuldbrief des Hochmeisters, der im April in Breslau eingelöst wurde. 567. Schellendorf, Markus von (114, 118, 166) Schellendorff, Marcus 114, 118, 166 Marcus 118 Siehe unter Hans von Schellendorff und Kaspar von Schellendorff. 568. Schellendorff, Peter von, Herr (56, 133f., 175) Schellendorff, her Peter von 56, 133f., 175 Schellendorff, her Peter 134 her Peter 134 In Urkunden der Stadt Brieg wird Peter von Schellendorf gegen Ende des 14. Jahrhunderts häufig erwähnt, so 1398 als Urkundenzeuge Herzog Ludwigs (CDS 9, Nr. 582, S. 83). 1405 und 1406 wird er als Ritter bezeichnet (Pfotenhauer, S. 210 Anm. 75). 1414 gehörte er zu den Begleitern Herzog Ludwigs auf dem Konstanzer Konzil (ebd., nach Sinapius I, S. 811). Der Solddienst begann am 17. Oktober 1410, weshalb die Schlussfolgerung erlaubt ist, dass Herr Peter zu den vom Großschäffer Georg von Wirsberg geworbenen Söldnern gehörte. Dieser hat ihm einen Vorschuss auf den Sold gewährt (Soldbuch, S. 133). Seine Rotte bestand aus 57 Spießen weniger 1 Schützen. Bei der letzten Soldauszahlung am 5. Februar 1411 hatte sich die Zahl der Spieße erhöht. Bei dieser Gelegenheit erhielt Herr Peter von Schellendorf eine Ehrung in Höhe von 50 Gulden. Als der Waffenstillstand zwischen dem Deutschen Orden und Polen am 9. Dezember 1410 vereinbart wurde, gehörte Herr Peter von Schellendorf zu den Ratgebern des Hochmeisters. Sein Name findet sich auch in dem Verpflichtungsbrief des Hochmeisters bezüglich der Bezahlung von 100 000 Schock böhmischer Groschen an den König von Polen vom 31. Januar 1411 und in zwei Verzeichnissen der Bürgen

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des Ordens für die Bezahlung dieser Summe. Betr. Quellen- und Literaturhinweise siehe unter Czenke von Borsnitz. Offenbar hat Peter von Schellendorf ebenso wie viele andere Söldnerführer einen Schuldbrief des Ordens über nicht gezahlten Sold erhalten, der nicht mehr vorhanden ist. Er hat sich später an den Hochmeister mit einer Mahnung wegen rückständigen Soldes gewandt, erhielt aber in einem am 18. Juni 1411 datierten Brief die Antwort, dass nach Wissen des Hochmeisters alle Ritter und Knechte, die vom Orden Schuldbriefe gehabt hätten, zu Breslau bezahlt worden seien (Soldbuch, S. 175). 569. Schellendorf, Rulant von (27f.) Schellendorff, Rulant Näheres über diesen Söldner wurde nicht ermittelt. Vermutlich stammte er aus den Fürstentümern Liegnitz-Brieg, denn er wird im Soldbuch zusammen mit Heinz von Schellendorf aufgeführt, der 1423–1425 als Urkundenzeuge Herzog Ludwigs belegt ist. Zu seinem Solddienst siehe unter Heinz von Schellendorf. 570. Schenckendorff, Nickel von (62) Schenckendorff, Nickel Niederlausitzischer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus bei Guben, der 1313 urkundlich zuerst erscheint. Das Geschlecht war u.a. auch in Schlesien verbreitet (GHdA 71, 1979, S. 430; Adelslexikon XII, S. 383f.). An älterer Literatur siehe u.a. Kneschke 8, S. 145. Vgl. Lehmann, Urkundeninventar, passim, und Jurek, S. 281. Ein Nickel von Schenckendorff wurde in den durchgesehenen Quellen nicht angetroffen. Zeitlich am nächsten kommen 1393 ein Glogauer Landschöffe Günter Schenkindorf (CDS 28, S. 39) und 1427 ein Gregor Schenkendorf (ebd., S. 69). Nickel gehörte zu den Gesellen des Herrn Hans von Kittlitz und erhielt am 3. Oktober 1410 nach Angabe des Soldbuches für einen halben Monat Zehrung für die Rückreise mit 4 Pferden. Er hat vermutlich ebenso wie Herr Hans von Kittlitz an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. 571. Schenkenfelt, Hannus (63) Möglicherweise handelt es sich um ein Mitglied des Geschlechts Schwenkfeld, obwohl eine Identifizierung mit dem auf S. 74 im Soldbuch vorkommenden Hans von Schwenkfeld nicht möglich ist (siehe diesen). Hannus Schenkenfelt diente mit 1 Spieß in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz, die wiederum in der großen Rotte des Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen gezogen war und an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Sein Name erscheint im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 17. Oktober 1410, als er Geld für 1 Spieß in Empfang nahm. Er dürfte bis zum 30. Januar 1411 im Dienst des Ordens gestanden haben. 572. Scherwenczel, [N.N.] (92) Vermutlich stammt dieser Söldner ebenso wie der mit ihm zusammen aufgeführte Platzmeister aus dem Schweidnitzschen. Er nahm bereits im Jahr 1409 auf der Seite



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des Deutschen Ordens im Krieg gegen Polen teil, denn im Treßlerbuch heißt es in einer Eintragung von etwa September jenes Jahres: Item ½ m. Scherweczel zerunge, als her zu unserm homeyster reyt; her meynte vor eynen soldener zu ryten. Item 8 ½ scot vor den selben us der herberge zu losen (S. 580 ebd.). Vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 54. Die beiden Söldner Scherwenczel und Placzmeyster dienten im Jahr 1410 in der Rotte des Herrn Heinz von Profen mit 1 Spieß, für den sie bei einer Soldzahlung am 27. Oktober Geld in Empfang nahmen. Danach verließen sie Preußen. Sie waren in Schlochau untergebracht gewesen und möglicherweise in der Schlacht bei Polnisch Krone gefangengenommen und danach „auf die Hand“ freigelassen worden. 573. Schewaw, Jon (85) Zwar gibt es Geschlechter wie „Schewe“ und „Schewen“, aber auch Johannes Voigt konnte zu einem „Johann Schewau“ keine Angaben machen (Namen-Codex, S. 123). Die Zugehörigkeit dieser Person zu der Meißner Rotte von Jon von Köckritz u.a.m. im Herbst 1410 lässt jedenfalls vermuten, dass es sich bei diesem Söldner um einen Meißner handelt. Jon Schewaw wurde bei einer Soldzahlung am 7. Oktober 1410 namentlich aufgeführt und kehrte anschließend mit 2 Spießen und 2 Schützen und mit Zehrung für 3 Wochen wieder nach Hause. 574. Schindel, Hans von (134) Schindel, Hannus Schlesischer Uradel, der 1280/1281 urkundlich zuerst erscheint und schon im 13. Jahrhundert in mehreren Stämmen auftritt (Adelslexikon XII, S. 442). Es war vor allem im Fürstentum Schweidnitz angesessen (Kneschke 8, S. 174f. mit Literaturangaben, ferner Blažek I, S. 93. Vgl. Jurek, S. 326). Bereits während des Krieges im Jahr 1409 befand sich ein Mitglied des Geschlechts im Solddienst des Deutschen Ordens. Sein Vorname wird nicht genannt. Im Treßlerbuch heißt es: Item 13 scot minus 6 den, vor Schindel und Bomgart us der herberge zu losen (S. 569). Vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 54. – Der Name des mit aufgeführten Söldners Bomgart bezieht sich auf Baumgarten, südlich von Frankenstein (vgl. Seeliger, S. 751), wo auch Mitglieder des Geschlechts Schindel gesessen waren. Zu Konrad und Nickel von Schindel auf Baumgarten s. Seeliger, S. 825. Vgl. die Ausführungen unten zu Nickel von Schindel. Der im Soldbuch erwähnte Hannus Schindel ist wohl identisch mit dem Hans Schindel zu Beugendorf, der am 12. März 1411 Zins auf seinen Besitz im Weichbild Schweidnitz verkaufte. Siehe dazu von Czettritz und Neuhaus II, F.22a; vgl. ebd., B.19 (1399), A.25b (1408) und D.117 (1437) sowie CDS 4, S. 220 (1433) und CDS 5, S. 76 (1434). In einer Urkunde von 1423, die sich auf Bunzlau bezieht, werden Burgmann und Hannus Schindel von Helwigisdorf als Zeugen erwähnt (Wernicke, S. 518). Als gesichert kann jedenfalls gelten, dass der Hannus Schindil, der in einem Absagebrief schlesischer Adliger von etwa 1411–1413 an den Hochmeister Heinrich von Plauen vorkommt (OBA 2025), mit dem Ordenssöldner identisch ist. Hans von Schindel gehörte zur Rotte des Herrn Peter von Schellendorf, dessen Solddienst am 17. Oktober 1410 begann. Hans wird im Zusammenhang mit einer

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Soldzahlung am 26. Dezember erwähnt, weil er für 3 Schützen noch keinen Sold vom Großschäffer Georg von Wirsberg erhalten hatte. Sein Dienst endete am 5. Februar 1411. 575. Schindel, Hape von, Herr (125, 182, 192) Schindel, her Hape 125 Schindel, her 182 Schildel (!), her 192 Die Herkunft des Ritters Hape von Schindel aus Schlesien wird durch den Zusatz us der Slesia auf S. 192 bezeugt. In einer in Schweidnitz ausgestellten Urkunde vom 16. April 1417, erhalten als Abschrift in OBA 2503, bekannte Hape Schindil, ritter, öffentlich, dass er und seine Gesellen vom Hochmeister und vom Orden zu wenig Sold erhalten hätten. Vier weitere Urkunden ähnlichen Inhalts von anderen Söldnerführern sind ebd. aufbewahrt. Nach dem Landbuch von Schweidnitz-Jauer von 1412–1419 kaufte Hape Schindel von Rosicz im Jahr 1418 Zinsen in Häslicht (Kr. Striegau) (Pfotenhauer, S. 210f. Anm. 77). 1429 war er in Häslicht gesessen, denn am 6. Juli jenes Jahres bekundete die Mannschaft der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer, dass sie u.a. Herrn Happe Schindel zu Heselicht als Bürge gesetzt hatten (CDS 35, S. 71). Auch in den Jahren 1441 und 1444 kommt Ritter Hapo oder Happe Schindel in den Quellen vor (von Czettritz und Neuhaus II, G.18e und E.80a). Nach Aussage der beiden Gefangenenverzeichnisse OBA 1616 (S. 182, 192) nahm Herr Hape von Schindel an der Schlacht bei Tannenberg teil und geriet dabei in Gefangenschaft. Als Unterstützung erhielt er vom Orden eine Summe, die 10 preußischen Mark entsprach. Offenbar wurde er entweder ausgelöst oder „auf die Hand“ freigelassen, denn am 16. Oktober 1410 trat er erneut in den Solddienst des Ordens, nunmehr mit 3 Spießen und 1 Schützen in der Rotte von Jenlin von Schellendorf, Heinz von Stosch, Nickel von Hundt (I) und Hans von Waldau. Am 22. Januar 1411 heißt es von ihm: her ist gefangen gewest (S. 125). Sein Solddienst endete am 5. Februar 1411. 576. Schindel, Nickel von (71, 163) Schindel, Nickel 71 Schindel, Niclos 163 Der Name ist Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts vielfach belegt, und es kann vermutet werden, dass es sich dabei nicht nur um eine Person handelt. So gab ein Nicklos Schindel 1385 seiner Frau zu Leibgedinge all sein Gut im Weichbild Löwenberg (von Czettritz und Neuhaus II, D.71). Um 1400 saß ein Nickel Schindel auf Alt Wohlau, Kr. Wohlau (Sinapius I, S. 821), während sich im Jahr 1408 Burgman, Nicolaus, Johannes und Heinczko Schindil über einen Zins für einen Altar einigten (von Czettritz und Neuhaus II, A.25b; vgl. CDS 4, S. 42). 1418 kaufte Nickel Schindel von Sander von Grunau Zins auf zwei Güter im Weichbild Striegau (von Czettritz und Neuhaus II, E.51). In den Görlitzer Ratsrechnungen erscheint um 1425 mehrfach ein Namensträger, der als „Herr“ bezeichnet wird, so in CDLS II,1, S. 224: Einen boten zu deme houtmanne zur Swidenicz unde vorbas zu her Nickil Schindel us dem Baumgarten etc. 12 gr. (Vgl. die Ausführungen oben unter Hans von Schindel.) Er



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ist wohl derselbe Ritter, der noch 1435 und 1444 als Zeuge genannt wird (Belege bei Pfotenhauer, S. 210f. Anm. 77). Im Hofding zu Jauer sagten 1434 Burgman, Nickel, Hans und Seyfrid Schindil aus (CDS 35, S. 76f.). Ein Nickel Schindel zum Streyte gesessen (Streit, Kr. Striegau) wird 1440 in einer Einigung der Fürstentümer Schweidnitz-Jauer und Breslau zum Schutz des Landes, die Bestimmungen über Musterung einer berittenen Truppe enthält, genannt (CDS 27, S. 183). Siehe auch von Czettritz und Neuhaus II, G.18e. Über die Anfänge des Solddienstes von Nickel von Schindel ist nichts bekannt. Wir wissen nur, dass er zusammen mit seinem namentlich nicht genannten Vetter 4 Spieße hatte und sich seit dem 8. Oktober 1410 in der Rotte des Heinz von Ronau befand. Der Solddienst endete am 4. Februar 1411. Bei der Soldzahlung zu jenem Zeitpunkt war Nickel nicht anwesend, denn Heinz von Ronau nahm von Nickel Schindels wegen das Geld für 2 Spieße in Empfang. Der Orden blieb jedoch ihnen beiden und anderen Söldnern Geld schuldig, wie aus dem Schuldbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen vom 5. Februar 1411 hervorgeht (Soldbuch, S. 163). 577. Schlieben, Balthasar von, Herr (99ff.) Slyfin, her Balczer von 99ff. her Balczer 100 Lausitzer Uradel aus dem Untergau Zlivin (Schlieben), der 1144 urkundlich zuerst erscheint und sich u.a. in der Mark Brandenburg und in Preußen verbreitet hat. Wechselnde Namensformen. Literaturhinweise in GHdA 49, 1971, S. 398 und Adelslexikon XII, S. 478ff. Wichtig ist von Mansberg IV mit Stammtafeln in Bd. [V]. Vgl. Kneschke 8, S. 208–213 und Jurek, S. 282f. Die drei im Soldbuch erwähnten Mitglieder des Geschlechts von Schlieben waren Brüder, Söhne des 1409 verstorbenen Ritters Balthasar von Schlieben, Pfandherr zu Friesack, Kr. Westhavelland (heute: Nauen). Nach der Darstellung des märkischen Chronisten Engelbert Wusterwitz hat Jost von Mähren als Markgraf von Brandenburg nach dem Tode des Balthasar von Schlieben Friesack verkauft und die Kinder mit einem Zehntel der Verkaufssumme abgefunden (siehe Ribbe, Aufzeichnungen, S. 103). Dies dürfte ein wesentlicher Grund dafür gewesen sein, dass drei der Söhne in den Solddienst des Deutschen Ordens traten. Regesten zu Urkunden, welche die in der Niederlausitz und Mittelmark begüterten Mitglieder des Geschlechts betreffen, finden sich bei von Mansberg IV, S. 275–328 (dazu ders., [V], Stammtafeln, Nr. 63). Im Jahr 1411 bezeichnet sich einer der Söhne, der denselben Namen wie der Vater trug, als Komtur des Johanniterordens in der Komturei Lietzen, Ballei Brandenburg, denn in einem offenen Brief vom 3. Mai dieses Jahres setzten sich Balthesar von Sliwen, comtar czÕr Liossen, unde Fredereich von Sliwen, gebrudere für die Belange des Otto von Eulenburg in einer Soldfrage gegenüber dem Deutschen Orden ein (siehe unter Herr Otto von Eulenburg). Da er jedenfalls theoretisch drei Jahre lang Johanniterritter sein musste, bevor er Komtur werden konnte (frdl. Mitt. von Prof. Anthony Luttrell, Bath), dürfte Balthasar von Schlieben bereits zur Zeit seines Solddienstes Johanniterritter gewesen sein. Am 25. Januar 1412 schloss Hochmeister Heinrich von Plauen einen Vertrag über Sold, Gefängnis, Beute etc. „mit dem Johanniterritter Balthasar von Sliwen und

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seinen 2 Brüdern, die mit ihren Freunden und Gesellen in den Dienst des Ordens getreten sind“ (OF 5, verschollen, S. 43, hier nach Regest in Fb. 65, Bl. 304). 1419 ist von dem Pfleger (pleger) Herrn Balzer van Slewen, to der Leczen die Rede ([von Schlieffen], Nachricht, Beil. 20, Nr. 24, S. 28f.) – Von etwa 1426 bis 1437 war er Herrenmeister des Johanniterordens (von Winterfeld, S. 690–693 und Opgenoorth, S. 47f., 50f., 57f. und 88). Mehrere Quellen im Ordensarchiv betreffen die z.T. recht gespannten Beziehungen zwischen dem Herrenmeister des Johanniterordens Balthasar von Schlieben und dem Hochmeister des Deutschen Ordens, Paul von Rusdorf (1422–1441) in den dreißiger Jahren des 15. Jahrhunderts. Vgl. Weise, Staatsverträge I, S. 194. Herr Balthasar von Schlieben ist erst im Herbst 1410 in den Dienst des Ordens getreten und hat nicht an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Nach den Ausführungen auf S. 100 begann sein Dienst am 25. November in Crossen an der Oder. Seine Rotte bestand aus 45 Spießen und 1 Schützen. Bei der letzten Soldauszahlung am 10. Februar 1411 hat sich die Anzahl der Spieße erheblich erhöht. Der Wert von drei Kriegspferden, die er in oder vor Hammerstein in der Komturei Schlochau verloren hatte, wurde ihm ersetzt. Auf seinen Kriegsdienst in der Komturei Schlochau bezieht sich ein Brief des dortigen Komturs an den Hochmeister vom 25. Januar 1411, in dem es heißt, dass der Orden Herrn Balthasar von Slyfen und seinen Gesellen anderthalb Monatssold schuldig sei (OBA 1493). Am 3. Mai 1411 stellten dann die Brüder Balthasar und Friedrich von Schlieben den oben genannten offenen Brief für die Belange des Otto von Eulenburg in Frankfurt an der Oder aus. Vgl. hierzu unter Otto von Eulenburg. 578. Schlieben, Friedrich von (98f., 187, 199) Slyffen, Frederich von 98 Slyfen, Frederich von 99 Slyfin, Frederich von 99 Slywen, Fridrich von 187 Slyfen, Fredrich von 199 Bruder des Johanniterritters Balthasar von Schlieben und des Hans von Schlieben. Vermutlich hat er sich nach dem Verkauf von Friesack durch Jost von Mähren im Jahre 1409 mit seinem Bruder Hans auf dem Familiengut Baruth (Kr. Jüterbog-Luckenwalde) aufgehalten. Im Jahr 1425 wird er Friderich von Slyben zu Baruth gesessen genannt (CDLS II, 1, S. 252f., hier S. 252). Er ist um 1436 gestorben. Näheres bei von Mansberg. Die Slyfener Hans und Friedrich von Schlieben führten eine Rotte mit 33 Spießen nach Preußen. Ihr Solddienst begann am 26. Juni 1410 mit dem Überschreiten der Oder, am 10. Juli werden sie Pommerellen erreicht haben. An der Schlacht bei Tannenberg haben sie nicht teilgenommen, dagegen kämpften sie in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober und wurden beide mit eren gesellen salb 19de, d.h. mit 17 weiteren ihrer Rotte, gefangengenommen. Um sich und diese 17 anderen Gefangenen auszulösen, erhielt Friedrich von Schlieben ebensoviele gefangene Polen von Heinrich von Plauen geschenkt. Es waren Leute (gesinde) des von den Polen zum



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Starosten von Dirschau eingesetzten Herrn Petrasch Wengl (polnisch: Piotr Wągl), die bei der Wiedereroberung Preußens durch das Ordensheer im Herbst 1410 in Dirschau gefangengenommen waren. In dem Verzeichnis OBA 1406 heißt es: Her Petraschs gesinde, der ist 18. Dominus dedit Fridrich Sliwicz her Petraschs gesinde, die her selb 18de sal lozen (Druck bei Biskup, Z badań, S. 702, mit unrichtiger Lesart „18der“). – Ob auch der Bruder Hans bei dieser Gelegenheit ausgelöst wurde, geht nicht mit Sicherheit hervor, ist aber anzunehmen. Nach dem Thorner Frieden verließen Friedrich und Hans von Schlieben das Land. Die Anzahl der Spieße ihrer Rotte hatte sich im Lauf der Zeit etwas erhöht. Über den am 3. Mai in Frankfurt an der Oder ausgestellten offenen Brief der Brüder Balthasar und Friedrich von Schlieben siehe unter Otto von Eulenburg und Balthasar von Schlieben. 579. Schlieben, Hans von (98f., 187, 199) Slyfen, Hannus von 98f. Slyfin, Hannus von 99 Slywen, Hannus von 187 Slyfen, Hannus von 199 Bruder des Johanniterritters Balthasar von Schlieben und des Friedrich von Schlieben, 1427 gestorben. Siehe unter Friedrich von Schlieben. Näheres bei von Mansberg. An dieser Stelle soll erwähnt werden, dass ein Mattis von Sleywin im Jahr 1414 als Gefolgsmann Herzog Konrad Kanthners von Oels belegt ist. Sein Name findet sich in dem Absagebrief OBA 2111. 580. Schmolke, Michel von (75, 164) Smolke, Michel 75 Smulke, Michel 75 Smoke, Michil 164 Schlesisches Adelsgeschlecht, das vor allem im Fürstentum Oels begütert gewesen ist, so 1505 zu Schmoltschütz (Kr. Oels) (Kneschke 8, S. 58, und Blažek II, S. 116). In einem Absagebrief an den Orden aus dem Jahr 1414 erscheint ein Tomas Smolke, der zu den Gefolgsleuten des Herzogs Konrad Kanthner von Oels gehörte (OBA 2111). Michel diente bereits im Jahr 1409 als Söldner des Deutschen Ordens in Preußen, denn es heißt im Treßlerbuch, S. 563: Item Michel Smolke tenetur 45 gr. zu Dramburg vorzeret; dedit. Item Michel Smolke tenetur 39 gr. zu Schywelbeyn vorzeret; dedit. Seine schlesische Herkunft geht aus dem Zusammenhang hervor. Vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 54. Der Dienstbeginn von Michel und seinem Bruder Nickel (siehe diesen) im Jahr 1410 lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, aber es ist anzunehmen, dass sie zusammen mit den Gesellen des Herrn Friedrich von Blankenstein nach Preußen geritten sind. Demnach haben sie nicht an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Die Anzahl ihrer Pferde wird zunächst mit 13 angegeben, später (im Oktober) kamen 3 weitere Spieße hinzu, die ursprünglich zur Rotte des Nickel von Poschwitz gehörten und in Preußen geblieben waren, als dieser am 8. Oktober wieder nach Hause ritt.

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Es handelte sich um Hans von Hoff, Hans von der Stertz und Mertin von der Olse. Bei Soldzahlungen am 5. November und 31. Dezember 1410 sowie am 4. Februar 1411 wird die Größe der Söldnertruppe Michels mit 8 Spießen und 1 Schützen angegeben. Nachdem Hochmeister Heinrich von Plauen am 5. Februar 1411 einen Schuldbrief über 410 ungarische Gulden für Michil Smoke und Heinrich von Schmolz ausgestellt hatte, verließen sie Preußen wieder. 581. Schmolke, Nickel von (75) Smulke, Nickel Bruder des Michel Smolke (siehe diesen). Weitere Angaben über ihn finden sich nicht im Soldbuch, aber es ist anzunehmen, dass er sich während des ganzen Solddienstes in derselben Rotte befunden hat. Im Jahr 1414 gehörte Nikel Smolka zu den Gefolgsleuten des Herzogs Johannes von Troppau und Ratibor (OBA 2111). 582. Schmollen, Barthus von, Herr (188, 200) her Barthusch 188 her Barthus 200 Obwohl in den Gefangenenverzeichnissen nur der Vorname genannt ist, besteht kein Zweifel, dass es sich um einen Diener der Herzöge von Oels handelt. Der Nachname leitet sich von Schmollen (Smoln etc.) im Kr. Oels ab. Vgl. dazu Haeusler, Geschichte, S. 433f., besonders Anm. 4 auf S. 434. Bartusch von Smoln erscheint 1408 als Urkundenzeuge in einem Pfandverfahren (CDS 4, S. 321). 1409 finden wir ihn als Diener eines Herzogs (von Oels) im Ordensland Preußen wieder, denn es heißt im Treßlerbuch, S. 578: Lype: item 1 m. Barthusch von Smoln des herzogen dyner. Im Auftrag des Ordens hat er im Sommer 1409 Söldner in Schlesien angeworben (Ekdahl, Soldtruppen, S. 52f.). Vermutlich ist der erwähnte Herzog identisch mit Konrad dem Weißen, der im Jahr darauf bei Tannenberg gefangengenommen wurde (Ekdahl, Banderia, S. 174; vgl. Jähnig, Junge Edelleute, S. 34). Auch Herr Bartusch vom Smoln geriet während der Schlacht in Gefangenschaft, wie dem Brief eines der Herzöge von Oels an den Hochmeister Heinrich von Plauen vom 4. Februar 1411 zu entnehmen ist. Darin wird der Wunsch nach seiner baldigen Freilassung geäußert (OBA 1473). Später wurde Herr Barthus als Bote und Gesandter der Herzöge nach Preußen geschickt. In einem am 15. November 1413 in Danzig ausgestellten Brief schreibt der Hochmeisterstatthalter (Michael Küchmeister) an Konrad Senior und Konrad Kanthner, Herzöge von Oels, die die Ankunft ihres Dieners angekündigt haben (... das ir den strengen herren Barthusch von Smoln, euwirn dinern und lieben, czu uns habt gesand,...), um für ihren Bruder Konrad den Weißen, der einst im Kampf für den Orden gefangen sei, zu bitten, sie möchten den Orden nicht mehr als Schuldner betrachten, da der frühere Hochmeister (Heinrich von Plauen) demselben Konrad dem Weißen sehr viel Gutes getan und der Orden ihn aus der Gefangenschaft ausgelöst habe (OF 6, S. 408f ). Die in den Verzeichnissen angeführte außerordentlich hohe Summe von 200 Gulden für hern Barthusch ist vermutlich so zu erklären, dass dieses Geld hauptsächlich für den gefangenen Herzog vorgesehen war. Konrad der Weiße wurde am 8.  Juni



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1411 durch eine von Jagiełło und Vytautas (Witold) in Wilna gemeinsam ausgestellte Urkunde freigelassen (Ekdahl, Banderia, S. 174), dürfte aber in Wirklichkeit erst im Herbst jenes Jahres aus der Gefangenschaft entlassen worden sein (Pelech, W sprawie okupu, S. 147). Wohl mit Herrn Barthus verwandt ist ein Lorencz Smollen aus Oels, der 1414 in dem Absagebrief OBA 2111 belegt ist. 583. Schmol(t)z, Heinrich von (133f., 164) Smolcz, Heynrich Dieses schlesische Adelsgeschlecht ist schon 1343 zu Schmolz (Lkr. Breslau) und später auch in anderen Teilen Schlesiens belegt. Einige Namen von Mitgliedern des Geschlechts aus dem 14. und 15. Jahrhundert werden bei Kneschke 8, S. 258f., und Blažek I, S. 97, angeführt, andere finden sich beispielsweise in CDS 4, 6, 33 und 35. Siehe auch die Angaben bei Pfotenhauer, S. 211 Anm. 84. Ein Nic(k)los Smolcz erscheint in Absagebriefen an den Orden aus dem Jahr 1414 (OBA 2111 und 2112). Heinrich von Schmolz hat gleichzeitig mit Herrn Peter von Schellendorf seinen Solddienst angetreten, d.h. am 17. Oktober 1410, und zwischen den beiden bestanden Beziehungen insofern, als Herr Peter für einen der beiden Spieße des Heinrich Vorschussbezahlung (offraschunge) und Sold erhielt. Die letzte Soldzahlung fand am 5. Februar 1411 statt. Siehe ferner unter Peter von Schellendorf. 584. Schober, Nickel (141) Schober, Nyckel Schlesisches Geschlecht, das im 16. und 17. Jahrhundert zu dem begüterten Adel gehörte (Kneschke 8, S. 272; siehe auch Blažek II, S. 117; III, S. 150). Mitglieder des Geschlechts finden sich nicht nur in vielen schlesischen Quellen – siehe beispielsweise CDS 28 und 35, UB Liegnitz, von Czettritz und Neuhaus II und auch CDLS II –, sondern auch in sächsischen (CDSR II, 2-5). Nickel Schobir ist 1436 als Ratsmann zu Chemnitz belegt (CDSR II, 6, S.  96 u. 98). Ein Hans Schober in Zschaitz kommt am Anfang des 15. Jahrhunderts vor (ebd., 4, S. 187), während 1418–1425 ein Ratsmann Hans Schobir oder Schober in Pirna nachgewiesen werden kann (ebd. 5, S. 394 und passim). Nickel gehörte zu den Söldnern, die sich während der Schlacht bei Tannenberg in Konitz befanden und nach Eintreffen der Nachricht von der Niederlage des Ordensheeres von dort nach Marienburg gesandt wurden, um bei der Verteidigung der Burg behilflich zu sein. Da die Ausgaben des Hauskomturs von Schlochau für ihn verhältnismäßig gering waren, 10 scot, wird es sich bei ihm um einen weniger hervortretenden Söldner gehandelt haben. Er diente in einem der größeren Rotten, wie der der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau oder der des Herrn Georg von Czettritz. 585. Schoenau (Schönau), Hans von (86) Schonaw, Hannus Nach Kneschke 8, S. 279, schlesisches Adelsgeschlecht, dessen Stammsitz die spätere gleichnamige Kreisstadt war. Es wurde im Fürstentum Schweidnitz-Jauer begütert

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und saß später in Böhmen zu Jenowitz. In Adelslexikon XIII, S. 29, ist ein lausitzischböhmisch uradliges Geschlecht Schönau aufgeführt, das mit Rudolf von Schönau in Brüx 1315 urkundlich zuerst erscheint. Vermutlich handelt es sich in beiden Fällen um dasselbe Geschlecht. Nach Kneschke lebte Johann von Schoenau um 1422. Erwähnt werden sollen auch ein Johann von Schonow, der 1390 ein Vorwerk in Glockschütz (Kr. Trebnitz) besaß (Haeusler, Geschichte, S. 387; s. auch Pfotenhauer, S. 211 Anm. 80) und ein Ratsmann Hans von Schonaw in Löbau, der 1448 belegt ist (CDSR II, 7, S. 257; vgl. II, 3, S. 66). Hannus Schonaw befand sich im Herbst 1410 in der Rotte von Jon von Köckritz u.a.m., weshalb angenommen werden kann, dass er an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Sein Name erscheint im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 7. Oktober 1410, bei der die Söldner dieser Rotte auch eine Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise erhielten. Hans ist mit 2 Spießen aufgeführt. 586. Schönfeldt, Friedrich von (182, 193) Schonenfeldt, Fridrich von 182 Schonfeldt, Fredrich von 193 Meißnischer Uradel mit gleichnamigen Stammhaus bei Großenhain (Amtshauptmannschaft Großenhain), ca. 25 km nördlich von Dresden, der 1216 urkundlich zuerst erscheint und dessen Stammreihe mit dem Ritter Siegfried von Schonvelt, urkundlich 1312–1329, 1342 tot, beginnt. Dazu GHdA 98, 1990, S. 442 und Adelslexikon XIII, S. 53–56 mit Literaturhinweisen u.a. auf von Schönfeldt, Geschichte. Siehe auch von Schönfeldt, Beiträge. An älterer Literatur u.a. Kneschke 8, S. 303– 306, Knothe, S. 487ff. und von Boetticher, S. 228f., sowie die in Frage kommenden Bände von Siebmacher (General-Index von Jäger-Sunstenau). Vgl. Jurek, S. 328. Friedrich von Schönfeldt auf Wachau (Amtshauptmannschaft Dresden) ist u.a. 1414 urkundlich belegt (CDSR I.B.III, S. 499; II, 2, S. 409f.). Siehe auch CDLS II, 2, S. 726. Näheres über ihn in von Schönfeldt, Beiträge (wie oben), A.3.1 und 3, ferner Stammbaum ebd., Tafel (1). Er kommt im Soldbuch namentlich nicht vor, wurde aber nachweislich in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen, wie aus den Verzeichnissen OBA 1616, Handschrift A und B, zu ersehen ist. Während der Gefangenschaft erhielt er Unterstützung vom Orden, wobei die Höhe der gezahlten Summe in den beiden Handschriften nicht völlig übereinstimmend angegeben wird. 587. Schönfeldt, Hans von (137, 158) Schonfelt, Hannus 137 Schonenfeld 158 In den Görlitzer Ratsrechnungen für die letzte Aprilwoche 1422 gibt es die folgende Eintragung: Her Hannus von Schónefeld, ritter von Meissen, mit seinen frunden wort geert etc. 8 gr. (CDLS II, 1, S. 82). Zehn Jahre später gehörte er zu den 21 Personen, welche die Ansprüche des Burggrafen Wentsch von Dohna gegenüber der Stadt Görlitz unterstützten und einen Fehdebrief gegen die Görlitzer abfassten (ebd., II, 2, S. 413; vgl. von Boetticher, S. 228f.).



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Nun ist es sehr fraglich, ob der Ordenssöldner Hannus Schonfelt mit dem genannten Meißner Ritter identisch sein kann. Dagegen spricht die auffällige Tatsache, dass sein Name im Soldbuch ohne die bei Rittern übliche Bezeichnung „Herr“ angeführt ist. Deshalb ist die Frage berechtigt, ob wir es nicht mit einem anderen Mitglied des Geschlechts zu tun haben. Vgl. von Schönfeldt, Beiträge, A.4.2 und 4. Erwähnt werden soll auch die Möglichkeit, dass es sich um ein Mitglied des schlesischen Geschlechts Schönfeld handelt könnte, von dem 1333 ein Ritter Apecz von Schonefeld belegt ist (UB Liegnitz, S. 71). Siehe dazu Kneschke 8, S, 307. Auszuschließen ist wohl nicht, dass es sich um einen Zweig des Geschlechts von Seydlitz handeln kann (vgl. dazu CDS 10, Register). Nach einem Brief des Komturs von Schlochau vom Januar 1411 (Soldbuch, S. 158) hatte Schonenfeld, d.h. wohl Hans von Schönfeldt, 1 Spieß und 1 Schützen, die seine eigenen waren. Er befand sich Ende 1410/Anfang 1411 in einer Söldnergruppe, die von Heinrich von Köckritz angeführt wurde und mit 17 Spießen und 2 Schützen als Besatzung in Schlochau diente. Der Zeitpunkt des Dienstantritts lässt sich nicht feststellen. Nach dem Thorner Frieden verließ Hans von Schönfeldt Preußen. 588. Schönfeldt, Jon von (77) Schonfelt Schonfelt, Jon von Schonfelt, Jon Am Anfang des 15. Jahrhunderts gab es zwei Mitglieder des Geschlechts von Schönfeldt, die den Vornamen Jan oder Jon trugen. Einer von ihnen war Ritter und auf Naunhof bei Radeburg (Amtshauptmannschaft Großenhain) gesessen, der andere wird dagegen nicht als „Herr“ bezeichnet und war auf Rödern, d.h. später Oberrödern und Niederrödern (Amtshauptmannschaft Großenhain) gesessen. Zu ihnen siehe von Schönfeldt, Beiträge, A.1.25f. und A.3. 1ff., ferner Stammbaum ebd., Tafel (1). Beide werden in Urkunden aus der Zeit um 1410 häufig erwähnt, wobei der Unterschied durch die Hinzufügung des Wortes „Herr“ bei dem Ritter immer aufrechterhalten wird. So heißt es in einer Urkunde Bischof Rudolphs von Meißen aus dem Jahr 1411: her Jane von Schonfelt zcu Nuenhayn gesessen und Jane von Schonfelt zum Redirn gesessen (CDSR II,2, Nr. 837, S. 380). Man wird also davon ausgehen können, dass es sich bei dem Ordenssöldner um Jon von Schönfeldt auf Rödern ( Jan VII., Junge Jon; geb. um 1370) handelt. Er kommt auch in den Görlitzer Ratsrechnungen für die letzte Märzwoche im Jahr 1408 vor: Jan von Schonfelt quam her, der wart geerit mit wine, bire 8 gr. (CDLS III, S. 553). Siehe ferne u.a. CDSR I.B.III mit Belegen aus den Jahren 1408–1417. Die „Gesellschaft“ des Söldners Jon von Schönfeldt bestand aus 14 Spießen, deren Dienst am 22. Juni 1410 begonnen hatte. Sie gehörten nicht zu den Teilnehmern der Schlacht bei Tannenberg (siehe dazu Ekdahl, Kilka uwag, S. 117 und 120–123). Am 5. Oktober verließen sie wieder Preußen, nachdem sie für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise erhalten hatten.

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589. Schönfeldt, Stephan von (56) Schonfelt, Stephan Weitere Angaben über Stephan von Schönfeldt als die im Soldbuch wurden nicht ermittelt. Bekannt ist lediglich, dass er zusammen mit Pawlik von Unczicz und Wylik von Merern 10 Spieße und 2 Schützen hatte, dass der Dienstantritt spätestens am 19. November 1410 erfolgt sein muss und dass seine Dienstzeit am 2. Februar 1411 endete. 590. Schönvogel, Stenzel von (33) Schonfogel, Stenczlaw Schlesisches Adelsgeschlecht, von dem nur wenig bekannt ist. Bei Pfotenhauer, S. 211 Anm. 78, findet sich die Angabe, dass die Schönvogel stammverwandt waren mit den Seidlitz, Kurzbach, Lasan und Schönfeld und mit ihnen ein und dasselbe Wappen führten. „Ein Nickel Sch[önvogel] 1431, Urk. Grüssau [Kr. Landeshut] Nr. 203“ (ebd.). Viele Beispiele von Mitgliedern des Geschlechts von Seydlitz, die Schönvogel genannt wurden, finden sich bei von Seydlitz und Kurzbach, Beiträge 2. (Siehe ferner unter Nickel von Seydlitz.) Stenzel befand sich in der Rotte des Nickel von Kottwitz und hat demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Er war jedoch nicht anwesend, als am 20. Juli auf der Marienburg der Sold für 7 Spieße und 1 Schützen ausgezahlt wurde; das Geld nahm an seiner Stelle Nickel von Kottwitz in Empfang. 501. Schoff (Schaff, Schaffgotsch), Friedrich von (32) Schoff, Frederich Fränkischer Uradel, der mit Hugo dictus Scof 1174 urkundlich zuerst unter dem Namen Schoff erscheint und u.a. in Schlesien, Meißen und der Lausitz Verbreitung fand. Vgl. GGT G 1894, 1926, 1942, Blažek, S. 70f., und Adelslexikon XII, S. 318–321 (unter Schaffgotsch). Siehe auch Kneschke 8, S. 81–85 (unter Schaffgotsch). Mit den Brüdern Ulrich (1268–1295), Landvogt der westlichen Oberlausitz und Burggrafen von Bautzen, und Petzco teilte sich das Geschlecht in zwei Hauptstämme, die mit ihren verschiedenen Unterstämmen in einer Arbeit von 1959 genealogisch untersucht worden sind; siehe von Witzendorff-Rehdiger. Gotsch (Gotthard) Schaff II. (Sohn des Gotsche Schaff I. zu Kemnitz) erwarb 1360 das Schloss Kynast und erweiterte den Besitz um 1399 mit Warmbrunn, Greiffenstein, Greiffenberg, Friedeberg etc. Er starb 1420. Nach ihm nannten sich seit 1460 seine Nachkommen Schaffgotsch. Zu Ende des 14. und im 15. Jahrhundert sind die Schoff/Schaff im Görlitzer Weichbild, namentlich in und um See (Kr. Rotenburg in der Oberlausitz, nordwestlich von Görlitz, westlich von Niesky) weit verbreitet; vgl. von Boetticher, S. 208– 216. Die Mitglieder des Geschlechts waren in jener Gegend so zahlreich vertreten, „dass jede genealogische Gruppierung unmöglich wird“ (Knothe, S. 471–474, hier S.  471). Siehe auch die oben angeführte Arbeit von von Witzendorff-Rehdiger, S. 119f. Vgl. Jurek, S. 279ff. Die Herkunft des im Soldbuch vorkommenden Frederich Schoff läßt sich demnach nur vermuten. Es könnte sich um einen Bruder von Reyncze Schoff oder Ulrich



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Schoff handeln, denn sie sind offenbar zusammen nach Preußen gekommen und haben in der großen Rotte des Nickel von Kottwitz gedient. Der Name Friedrich findet sich zwar in einer in Weimar ausgestellten Urkunde des Landgrafen Friedrich des Jüngeren von 1416 (erwähnt in CDSR I.B.III, S. 505), aber es braucht nicht dieselbe Person zu sein. Vielleicht ist der Söldner von 1410 identisch mit dem Fredrich Schof, der 1414 zum Hofgesinde des Herzogs Bernhard von Oppeln gehörte und in dem Absagebrief OBA 2111 genannt wird. Dort findet sich übrigens auch unter den Gefolgsleuten des Herzogs Konrad Kanthner von Oels ein Guntir Schoff. Friedrich von Schoff hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen, konnte aber aus irgendeinem Grund sein Geld bei der Soldzahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 nicht selbst in Empfang nehmen. Die 29 Mark und 3 Firdung für 1 Spieß und 1 Schützen nahmen an seiner Stelle Ulrich und Reinsch von Schoff entgegen. 592. Schoff (Schaff, Schaffgotsch), Fritze von (35, 110, 149, 151, 174) Schoff, Fritcze 35, 110 Schoff, Friczsche 35, 110 Schoff 149, 151 Schaff, Frytssche 174 Näheres über diesen Söldner wurde nicht ermittelt. Vermutlich stammt er aus Schlesien. In dem Brief des Komturs von Schlochau an den Hochmeister vom 29. Juni 1410, in dem die in Konitz eingetroffenen Söldnerrotten aufgezählt werden, heißt es u.a.: Schoff und Caspar von Gerhartdorff 50 spisse (Soldbuch, Anh. 2, S. 149ff., hier S. 149). Obwohl der Vorname nicht erwähnt ist, kann angenommen werden, dass es sich um Fritze von Schoff handelt, denn dieser befand sich später nachweislich in der Rotte des Kaspar von Gersdorff (ebd., S. 35). Er war zur Schlacht bei Tannenberg (czum grosen stryte) ins Ordensland gekommen und hatte 2 (eigene) Spieße, außerdem hatte er mit 1 Pferd auf der Ordensburg Schwetz gedient (ebd.). Um die Jahreswende 1410/1411 gehörten ihm 5 Pferde, und er nahm außerdem Geld für die 5 Spieße und 2 Schützen des Nickel von Kottwitz in Empfang (S. 110). Am 12. Februar 1411 verließ er Preußen zusammen mit Vikolt von Ziekow, Nickel von Kottwitz und Erhart Sachse mit insgesamt 31 Spießen (S. 110f.). Vom Hochmeister hatten sie einen Schuldschein erhalten, der am 25. April in Frankfurt an der Oder eingelöst wurde (S. 174). 593. Schoff (Schaff, Schaffgotsch), Gotsche von (86) Schof, Goczcze Ob es sich um den eingangs unter Friedrich von Schoff erwähnten Gotsche Schaff II. von dem Kemnitz-Kynastischen Unterstamm, um den „von Greiffenstein“ handelt, soll hier dahingestellt bleiben. Vielleicht haben wir es stattdessen mit einem Mitglied der im Görlitzer Weichbild auf dem Stammhaus See gesessenen Familie Schaff zu tun. Der Gotsche Schaff „auf See“ (1387-1417) wird von Knothe – der ihn als „eine echt mittelalterliche Rittergestalt“ bezeichnet (S. 473f.) – und von Boetticher (S. 210f.) ausführlich behandelt. Siehe auch von Witzendorff-Rehdiger, S. 120. Der Vollständigkeit halber soll auch gesagt werden, dass 1413 ein „Gocze Schoff off Sydenberg“ erwähnt wird (von Boetticher, S. 211).

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In dem Absagebrief an den Hochmeister Heinrich von Plauen von etwa 1411– 1413 (OBA 2025) kommt auch der Name Gocze Schoff vor. Gotsche von Schoff befand sich ebenso wie sein vermuteter Bruder Ulrich – vorausgesetzt, dass wir es mit der Familie „auf See“ zu tun haben – in der Meißner Rotte, die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Siehe dazu unter Jon von Köckritz. Gotsche hatte 1 Spieß und 2 Schützen. Er gehörte zu den 54 Spießen, die am 7. Oktober 1410 Preußen verließen. 594. Schoff (Schaff, Schaffgotsch), Hans von (46, 51) Schoff, Hannus Es gab zu Beginn des 15. Jahrhunderts eine Reihe von Personen dieses Namens, und die knapphändigen Angaben im Soldbuch reichen nicht aus, um festzustellen, wer von ihnen 1410 im Dienst des Ordens gewesen ist. Außerdem sind die Ausführungen in der Literatur zum Teil widersprüchlich. Nach von Witzendorff-Rehdiger gab es einen Hans (1396–1426) auf Horka (Kr. Rothenburg in der Oberlausitz), er gehörte dem Lausitzer Unterstamm an (S. 112f.). Vgl. dazu Knothe, S. 471. Ein 1469 verstorbener Hans vom Unterstamm Kemnitz-Kynast war Sohn des Gotsche Schaff II auf Greiffenstein (von Witzendorff-Rehdiger, S. 113f.). Vielleicht kommen er und ein Hans vom Stamm Zeiselwitz-Schimnitz (1401–1421, gest. 1465) aus Altersgründen nicht in Frage (ebd., S. 116–119). Ein anderer Hans – Sohn des Gotsche auf See in zweiter Ehe – dürfte um 1410 das richtige Alter für einen Söldner gehabt haben (ebd., S. 120). Er saß auf Diehsa (Kr. Rothenburg in der Oberlausitz) und Zwecka (Kr. Lauban) und wurde zumeist „Schoffhannus“ genannt. Siehe dazu Knothe, S. 473, und von Boetticher, S. 213f. Noch 1430 und 1448 werden dieser Hans und sein Bruder Ulrich als Herren auf See bezeichnet, obwohl damals das Gut, ganz oder teilweise, bereits in andere Hand übergegangen war (Knothe S. 472). Außerdem werden 1421 ein Hans Schaff zu „Skassa“ (bei Großenhain?, Amtshauptmannschaft Großenhain) und 1426 ein Hans Schaff als Burggraf auf der Landeskrone (Kr. Görlitz) erwähnt (ebd., S. 472 und 474). 1440 ist ein Hannos Schoff uff dem Kynaste gesessen (Kr. Hirschberg) (CDS 27, S. 183). In den Quellen des Deutschen Ordens aus dem zweiten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts begegnet ein Söldner Hans Schaff, der möglicherweise mit dem im Soldbuch Genannten identisch ist. So sandte am 4. Januar 1416 Hey[ne]man, der aldiste vom Nachod, gesessen of Eberspach (wohl Ebersbach in Sachsen, Amtshauptmannschaft Löbau) unter Anerbietung von Kriegsdiensten Kredenz auf Hannus Schof, meyn frunt (OBA 2293). Siehe ferner u.a. OF 8 (verschollen), S. 454f., hier nach Fb. 66, S. 58, vom 29. Mai 1417, und OF 10 (verschollen), Nr. 241, hier nach Fb. 66, S. 113, vom 16. März 1418. Ein Ritter Hans Schaff von Seitendorf im Weichbild Zittau (vgl. Knothe, S. 658f.) erscheint 1419-1420 als Urkundenzeuge des Hochmeisters (siehe beispielsweise Perg.-Urk., Schiebl. 65, Nr. 40; Regesta II, Nr. 2006). Hans von Schoff hatte 1 Spieß in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau und wird demnach nicht bei Tannenberg anwesend gewesen sein. Bei der Soldzahlung am 5. November 1410 (Soldbuch, S. 51) war er aus irgendeinem Grund abwesend. Das Geld für seinen Spieß nahm deshalb Herr Czenke von Borsnitz entgegen.



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595. Schoff (Schaff, Schaffgotsch) Reinsch von (32) Schoff, Reyncze Auch der Name Reinsch (Reintsch, Rentsch) kommt im Geschlecht Schoff/Schaff/ Schaffgotsch häufig vor, so im Stamm Adelsbach-Neuhaus 1405 (von WitzendorffRehdiger, S. 107). In dem dicht an Horka (Kr. Rothenburg in der Oberlausitz) anstoßenden Mückenberg gab es einen zum Lausitzer Unterstamm gehörenden Reinsch (gest. 1413), der durch den Beisatz „zu Mückenhain“ von seinem gleichnamigen Vetter auf See (1397–1420) unterschieden wird (von Witzendorff-Rehdiger, S. 120, und Knothe, S. 471). Der Reinsch von Schoff auf See war 1407 Amtshauptmann zu Görlitz und wird von von Boetticher, S. 209f., unter Heranziehung Görlitzer Quellen recht ausführlich behandelt. In den Görlitzer Ratsrechnungen (CDLS III) kommt sein Name wiederholt vor. In dem Absagebrief OBA 2025 von etwa 1411–1413 findet sich ebenfalls der Name Reyncze Schoff. Zusammen mit Ulrich von Schoff hatte Reinsch 6 Spieße in der Rotte des Nickel von Kottwitz und hat folglich an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Die beiden nahmen auch den Sold des Friedrich von Schoff in Empfang. 596. Schoff (Schaff, Schaffgotsch), Ulrich von (I) (32, [182, 187, 192, 199?]) Schof( f ), Vlrich Vermutlich haben wir es bei dem im Soldbuch und in den Gefangenenverzeichnissen vorkommenden Namen Vlrich Schof( f ) mit zwei Personen zu tun. „Die vielen Ulrich und Reinsch sind schwer auseinander zu halten“, schreibt von Witzendorff-Rehdiger während seiner Behandlung des Stammes Adelsbach-Neuhaus (S. 106f., hier S. 107). Es gab dort einen Ulrich (1401–1426) als Sohn des Ruprecht auf Kynsberg. Ein anderer Ulrich (1417–1426) war Sohn des Ulrich auf Neuhaus. Im Lausitzer Unterstamm finden wir einen weiteren Ulrich (1394–1407), 1396 auf Mückenberg, seit 1402 auf Horka (ebd., S. 112). In Frage kommt auch Ulrich (1387–1448) vom Stamm See, Sohn des Gotsche auf See in zweiter Ehe und Bruder von Hans (ebd., S.  120, vgl. unter Hans von Schoff ). Es wird einer von diesen Personen sein, die 1410 zusammen mit Reinsch als Söldner in der Rotte des Nickel von Kottwitz mit 6 Spießen gedient und somit auch bei Tannenberg gekämpft hat (Soldbuch, S. 32). Siehe ferner unter Friedrich von Schoff. Unter den Namen der Gefangenen aus den Schlachten bei Tannenberg und Polnisch Krone (10.10.1410) findet sich Ulrich von Schoff, wobei nicht festgestellt werden kann, ob dieselbe Person bei zwei verschiedenen Gelegenheiten gefangengenommen wurde – was durchaus möglich ist –, oder ob es sich um zwei Söldner desselben Namens handelt. In dem Verzeichnis OBA 1406 von etwa November 1410, das von M. Biskup gedruckt worden ist (ders., Z badań, S. 701-712), heißt es auf S 704: Jarandt sal lozen Hinrich Pottendorff et non potest. Er sal lozen Cunrot Prziczlowitz adir sal sich gestellen off Wynachten, non potest. Er sal lozen Ulrich Schoff. Siehe ferner unter Schoff, Ulrich von (II).

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597. Schoff (Schaff, Schaffgotsch), Ulrich von (II) (86, [182, 187, 192, 199?]) Schof( f ), Vlrich Ein Ulrich von Schoff mit 2 Spießen und 2 Schützen gehörte zu der Meißner Rotte, die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat, und befand sich – wie auch Gotsche von Schoff – im Herbst 1410 unter den 54 Spießen des Jon von Köckritz (Soldbuch, S. 86). – Siehe weiter unter Schoff, Ulrich von (I). 598. Schoff (Schaff, Schaffgotsch), [N.N.] von (158) Schouff Da der Vorname dieses Söldners nicht angegeben ist, lässt sich seine Identität nicht feststellen. Es handelt sich wohl um eins der bereits oben behandelten Mitglieder des Geschlechts. Dieser Schouff mit 2 Spießen und 1 Schützen gehörte zu denjenigen Söldnern, die vom Komtur von Schlochau entlohnt worden waren und im Januar 1411 dem Hochmeister gemeldet wurden. 599. Schoffrichter, Jost (56) Schoffrichter, Jost Mit großer Wahrscheinlichkeit gehörte dieser Söldner dem in Habelschwerdt urkundlich belegten Geschlecht Schoffrichter an. Eine im Jahr 1404 in Prag ausgestellte Urkunde erwähnt den verstorbenen Nicolaus Schoffrichter und seine Witwe Juthe (Kunigunde) in Habelschwerdt (UB Glatz, S. 14). Ihr Sohn Hans ( Johannes) erscheint ab 1414 wiederholt in den Quellen; siehe dazu UB Glatz (passim) und von Mosch, 2. Teil, Nr. 415 u. passim. Hans wurde Schöppe und Erbvogt zu Habelschwerdt. Der Söldner Jost Schoffrichter könnte etwa ein Bruder von Hans gewesen sein. Näheres über den Beginn seines Solddienstes oder darüber, ob er zunächst in einer größeren Rotte gedient hat, geht aus den Angaben im Soldbuch nicht hervor. Bekannt ist nur, dass er zunächst am 7. Dezember 1410 und danach am 31. Januar 1411 Sold für 9 Spieße und 1 Schützen in Empfang nahm und anschließend nach Hause zog. 600. Scholczchen (65, 67f.) Scholczchen 67f. Scholczchin 65 Es handelt sich um einen Schlesier, denn er war Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz. Eine Zuordnung zu etwa einem der vielen Geschlechter Scholtz (Scholz) oder Schultz ist nicht möglich. Die Diminutivform könnte personenbezogen sein. Zu seinem Solddienst siehe unter Heinz von Borsnitz. Bei einer Soldzahlung am 3. Oktober 1410 hatte er 1 Spieß und 2 Schützen, vier Wochen später sowie am 14. November wird er mit 4 Pferden aufgeführt. Er dürfte nach der letztgenannten Soldzahlung wieder nach Hause geritten sein. 601. Scholcze, Hartwig (138) Vermutlich Mitglied eines Stadtgeschlechts etwa in Schlesien, der Lausitz oder dem Land Glatz. So findet sich 1415 ein Ratsmann Hans Scholcze in Sagan (CDS 32,



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S.  47) und 1423 ein Ratsschöppe Hermann Scholcz in Görlitz (von Boetticher, S. 5 Anm. 21). 1396 wurde Nikolaus Scholz Bürgermeister in Polnisch Wartenberg (Haeusler, Geschichte, S. 339). In Glatz gab es mehrere Personen Scholtz(e), wenn auch erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts urkundlich belegt (UB Glatz, passim). Auffällig ist die hohe Zahl der Spieße, die Hartwig Scholcze ins Ordensland brachte. Am 9. Februar 1411 erhielt er Sold für 25 Spieße, mit denen er in Schlochau Dienst geleistet hatte, und auch Zehrung für die Rückreise. Demnach ist er spätestens am 19. Dezember 1410 als Söldner aufgenommen worden. 602. Scholtke, Peter (31) Dieser Söldner war Geselle des Nickel von Seelstrang und gehörte demnach zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg. Bei der Soldzahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 nahm er in Vertretung für Nickel das Geld für Zehrung oder Soldvorauszahlung für 3 Wochen für dessen 8 Spieße entgegen. Siehe ferne unter Nickel von Seelstrang. 603. Schotrich, Hannus (84) Die Herkunft dieses Söldners ist ungewiss, aber es kann vermutet werden, dass er ebenso wie die vor bzw. nach ihm im Soldbuch aufgeführten Nickel von Bennewitz und Bernhard von Bolberitz aus Meißen oder der Lausitz stammte. Er diente in der Meißner Rotte von Jon von Köckritz u.a.m. und erhielt am 7. Oktober 1410 Sold für 2 Schützen und für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise. Er wird an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. 604. Schott, [N.N.] von (186, 198) Schotte Mit recht großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um ein Mitglied des fränkischen uradligen Geschlechts Schott (seit dem 16. Jh.: Schott von Schottenstein), das 1234 urkundlich zuerst erscheint. Hauptsitz des Geschlechts war die Burg Schottenstein (jetzt Ruine) bei Seßlach (GHdA 74, 1980, S. 372, und Adelslexikon XIII, S. 79; vgl. Kneschke 8, S. 326ff.). Dieser Söldner wird unter den fränkischen Adligen aufgezählt, die am 10. Oktober 1410 in der Schlacht bei Polnisch Krone gefangengenommen worden waren. Sie sind mit Herrn Erkinger von Seinsheim im Herbst 1410 nach Preußen gezogen. Der Name wurde zu jener Zeit offenbar auch Schotte geschrieben, denn eine im Jahr 1406 in Coburg ausgestellte Urkunde führt einen Ditherich Schotte an (CDSR I.B.2, S. 502), und im selben Jahr wurde in Coburg eine Urkunde für Katharina Schotte ausgestellt (ebd., S. 544). Erwähnt werden soll auch, dass sich ein „alter Ritter“, Herr Johann Schotte, 1407–1409 in Königsberg aufhielt und im Treßlerbuch genannt wird (ebd., S. 442, 491, 548). Während der Gefangenschaft erhielt der Söldner Schotte vom Deutschen Orden 20 Nobeln, 6 Mark und 8 Gulden.

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605. Schrank, Nikolaus (von Czeruwir/Zernwitz?), Herr (39, 41f., 183, 193f.) Schrank, her 39, 41 Scharank, her 41 Scharnik, her 42 Schrang, her Niclus 183 Scrank, her Niclus 183 Schrank, her Niclos 193f. Nach Kneschke handelt es sich um ein altes mährisches Adelsgeschlecht, von welchem nur Name und Wappen bekannt sind. Im Wappenbuch des Konstanzer Konzils findet sich der Schild des Nicolaus Schranken von Zernwitz (Kneschke 8, S. 333). Der letztgenannte Name wird in den Ordensquellen anders geschrieben. In dem am 31. Januar 1411 in Thorn ausgestellten Verpflichtungsbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen bezüglich der Bezahlung von 100 000 Schock böhmischer Groschen an den König von Polen sowie in zwei Verzeichnissen der Bürgen des Ordens lautet er stattdessen Nicolaus (Niclas) Schrank von Czeruwir (Czeruwer); siehe Pelech, Der Verpflichtungsbrief, S. 59, 62f. In der Untersuchung von Václav Štĕpán wird nur der Name „Mikuláš Schrang“ ohne weiteren Kommentar aufgeführt (S. 10). Über die Beteiligung dieses offenbar bedeutenden Söldnerführers im Krieg 1409–1411 geben erstmalig die Görlitzer Ratsrechnungen Aufschluss, denn in der Woche nach dem 31. August 1409 heißt es dort: Des Schranken son unsers herrin des koniges ritter der zoch hi dorch kein Prussen, der wort geert mit wyne unde bire, 11 gr. (CDLS III, S. 606). Bestätigt wird sein Aufenthalt im Ordensland durch einen Eintrag im Treßlerbuch von etwa Oktober 1409: Item 8 m. minus 4 scot vor her Schrank us der herberge zu losen, als her mit dem marschalke ken Konigisberg zoch (Treßlerbuch, S. 569; vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 54). Auch das Jahr 1410 beginnt mit einer Erwähnung in den Görlitzer Ratsrechnungen: Her Schrang eyn ritter quam her, wart geerit myt wyne, bire 10 gr. (CDLS III, S. 626). Das war in der Woche nach dem 26. April jenes Jahres. Es folgen die Angaben im Soldbuch, aus denen hervorgeht, dass her Schrank nach der Schlacht bei Tannenberg, an der er teilgenommen hat, am 20. Juli 1410 zusammen mit Pesschik und Gerung Sold für 6 Spieße und 2 Schützen und 2 Mark Schadenshilfe in Empfang nahm (Soldbuch, S. 41). Sie waren in der Rotte des Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen gekommen. Nach der Soldzahlung begab sich Nikolaus Schrank wie viele andere Söldner (unter ihnen Nickel von Kottwitz und Herr Bohusch von Perutze) nach Danzig, wo er während der Ausschreitungen gegen die Ordenssöldner Anfang August 1410 Schaden erlitt. Seine Forderung nach Ersatz dieses Schadens wurde in einem Brief des Hochmeisters Michael Küchmeister vom 13. Juli 1414 abschlägig beantwortet. Näheres hierüber bei Ekdahl, Danzig. Ritter Nikolaus Schrank war in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen, anschließend jedoch „auf die Hand“ freigelassen worden, weshalb er seinen Sold auf der Marienburg abholen und sich nach Danzig begeben konnte. Nach dem Soldbuch (S. 183, 194) wurden ihm und Herrn Johann von Opotschno zusammen mit 31 weiteren in der Schlacht gefangengenommenen Söldnern 60 Mark übergeben, außerdem



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erhielt er persönlich 15 Mark (ebd., S. 183, 193). Sein Geselle Martin bekam 10 Mark (ebd.). Andere Angaben im Soldbuch sind so zu deuten, dass Herr Nikolaus nicht nur die oben genannten 6 Spieße und 2 Schützen, sondern eine größere „Gesellschaft“ mit Söldnern nach Preußen gebracht hatte. So heißt es von Czenke von Klingenstein, dass er sich mit 14 Spießen in her Scharanken geselschaft befindet (S. 14). Siehe ferner unter Heynrich Anebos (ebd., S. 39), Kasscha (ebd.) und Jon vom Wysen Wasser (ebd., S. 42). Auf die Erwähnung des Herrn Schrank in dem Verpflichtungsbrief des Hochmeisters vom 31. Januar 1411 und als Bürge des Ordens wurde eingangs hingewiesen. 606. Schwab, [N.N.] von (47) Swob Unter den vielen Geschlechtern Schwab (Swob etc.) kommt hier vor allem das alte schlesische Adelsgeschlecht in Frage, denn der Söldner Swob diente in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Siehe dazu Kneschke 8, S. 376, und Blažek II, S. 119, ferner Jurek, S. 294. Da der Vorname fehlt, ist eine nähere Zuordnung nicht möglich. Nach dem Soldbuch erhielten Herr Czenke von Borsnitz und Swob bei einer Soldzahlung am 10. September 1410 Geld für 5 Spieße und 1 Schützen. Was ihren Dienst betrifft, siehe unter Czenke von Borsnitz. Im Falle Swob lässt sich das Ende der Dienstzeit nicht ermitteln. 607. Schwarzbach, Hans (52) Swarczbach, Hannus Im 14. und 15. Jahrhundert sind im Fürstentum Jauer in Schlesien mehrere Mitglieder eines bürgerlichen Geschlechts Schwarzbach urkundlich belegt. So war ein Hanns Suarczbach 1335 Bürgermeister zu Jauer (CDS 35, S. 36) und ein Thomas Swarczbach 1418–1428 (1443) Bürger in Jauer (ebd., S. 60, 64, 66, 71, 84). Andere Namen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts sind Andriss, Petsche, Thomas (Hewmann genannt) und Else; siehe dazu das Register ebd., S. 331. Es kann angenommen werden, dass der Ordenssöldner Hannus Swarczbach eben diesem Geschlecht angehörte. Er befand sich in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau und wird nur einmal im Soldbuch im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 15. November 1410 erwähnt. Es heißt, dass er auch nach diesem Zeitpunkt mit einem Pferd in Preußen geblieben ist. 608. Schweinichen, Meye von, Herr (69f., 72) Swyne, her Meye von 69 her Meye 69f., 72 Schlesischer Uradel mit Stammhaus Schweinhaus (Kr. Bolkenhain), der 1230 urkundlich zuerst erscheint und dessen Stammreihe mit Gunczelin zu Schweinhaus, geb. um 1256, beginnt. Die Burg hieß ursprünglich Swina oder Swini[a] (vgl. das polnische Wort für Schwein: świnia). Siehe GHdA 76, 1981, S. 456, und Adelslexikon XIII, S. 215f. (mit Literaturhinweisen). Wichtig ist das dreibändige Werk von von Schweinichen (darin vor allem Tafel 2 in Bd. 3 und die Regesten zur älteren Geschichte derer

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von Schweinichen in Bd. 1). An weiterer Literatur siehe Kneschke 8, S. 400f., Blažek, S. 77 und Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Schweinichen. In der zweiten Aprilhälfte des Jahres 1410 befand sich ein Ritter Jon oder Johann Sweynchen zusammen mit anderen hochrangigen Personen für Verhandlungen mit Hochmeister Ulrich von Jungingen auf der Marienburg. Es handelt sich dabei offenbar nicht um ein Mitglied des genannten schlesischen Adelsgeschlechts, sondern um den zum Deutschen Orden 1409 übergetretenen masowischen Ritter Jon ( Johann) Świnka, der in Korrespondenz und Urkunden des Ordens der folgenden Jahre häufig genannt wird. – Als die Vertreter der preußischen Stände am 26. März 1413 auf der Marienburg die Ausführung des Ofener Schiedsspruchs durch den päpstlichen Legaten Benedict von Macra ablehnten, hat beispielsweise Jon Swynechen das Dokument mitbesiegelt (Schiebl. 109, Nr. 63 Siegel 8; Regesta II, Nr. 1774; frdl. Hinweis von Herrn AOR Dr. D. Heckmann). Vgl. Weise, Staatsverträge I, Nr. 98, S. 101f. Siehe ferner Ekdahl, Söldnerwerbungen, und die Ausführungen oben unter Wenzel von Dohna (Nr. 110). Drei wichtige Quellen, die sich auf den Kriegsdienst des Herrn Meye von Schweinichen im Jahr 1410 und sein weiteres Schicksal beziehen, sind gedruckt bei Ekdahl, Danzig, S. 121–150, hier Nr. 7–9, S. 142–145; dazu Text auf S. 134ff. ebd. Der Solddienst des Herrn Meye von Schweinichen (Swyne oder Sweyne) begann am 18. Juni 1410, weshalb er nicht an der Schlacht bei Tannenberg hat teilnehmen können (vgl. Ekdahl, Kilka uwag, S. 117, 120–123). Zusammen mit Herrn Wentsch von Dohna und Heinz von Ronau hatte er 33 Spieße. Als Heinz von Ronau Mitte August die Gruppe verließ und Heinz von Reibnitz an seine Stelle trat, verringerte sich die Spießanzahl auf 12 Spieße und 2 Schützen, für die bis zum 8. Oktober Sold gezahlt wurde. Danach nahm Herr Meye bis zum 4. Februar 1411 Sold für seine eigenen 6 Spieße entgegen und erhielt außerdem zusammen mit Herrn Wentsch von Dohna und Hans von Stewitz eine Ehrung in Höhe von 100 Gulden. Welche Schicksale sich hinter den trockenen Angaben im Soldbuch verbergen können, erfahren wir durch einen Brief des Ritters Hans von Schweinichen an Hochmeister Michael Küchmeister vom 6. Februar 1421, gedruckt und kommentiert bei Ekdahl, Danzig (wie oben), hier Nr. 7, S. 142f. Die Beziehungen zwischen Herrn Hans und dem Deutschen Orden waren schon älteren Datums, denn er gehörte zu den Sendboten des römischen Königs Wenzel, als der Waffenstillstand zwischen dem Orden und Polen am 8. Oktober 1409 geschlossen wurde (Weise, Staatsverträge I, Nr. 74, S. 74ff.; SS. rer. Pruss. III, S. 304 Anm. 2). Der Brief von 1421 bezieht sich auf die Ereignisse im Zusammenhang mit den Ausschreitungen gegen die Ordenssöldner in Danzig Anfang August 1410, auf die hier nicht eingegangen werden soll (dazu Ekdahl, Danzig, und die Ausführungen oben unter Nickel von Kottwitz). An dieser Stelle soll lediglich erwähnt werden, dass Herr Meye von Schweinichen – ein Bruder des Hans – während der ersten Tage nach der Schlacht bei Tannenberg (vor der Beginn der Belagerung durch das polnisch-litauische Heer am 25. Juli) 20 eigene und einige geliehene Pferde auf der Marienburg hatte. Davon sandte er derselbigen pherde der besten 12 und 12 dyner keyn Danczke yn dy stad, do hatthe yczlicher seynen harnisch, und santhe dy mit des



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meisters wille. Gnediger hirre, do sy Danczke quomen, do worden sy gemorth und geslagen an alle schault und an alle recht, dorczu wart yn genomen pherde und harnisch und allis, da sy hynbrochten. (Etc.). Eine Wiedergutmachung seitens des Danziger Rates sei nie erfolgt. Später sei Herr Meye zum König von Schweden geritten und sei in Schweden gestorben. Diese Angaben in dem Aufsatz von Ekdahl, Danzig, ergänzen die Darstellung in der Familiengeschichte von Constantin von Schweinichen (wie oben). 609. Schweinichen, Nikolaus von (146) Szwine, Niclosß de Im Gegensatz zu Herrn Meye von Schweinichen hat ein anderes Mitglied des Geschlechts, Nikolaus von Schweinichen (Niclosß de Szwine), an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen und ist dabei gefangengenommen worden. Er ist jedoch nicht im Soldbuch, sondern nur in einer anderen Quelle namentlich genannt. Siehe dazu unter Peter von Warnsdorf. Das Lösegeld für Nikolaus von Schweinichen betrug 200 böhmische Groschen, einen Ringharnisch und zwei Armbrüste. 610. Schwenkfeld, Hans von (74) Swenkenfelt, Hannus Schlesisches Adelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammsitz (Schwengfeld) im Lkr. Schweidnitz. Erste urkundliche Erwähnung 1303 (Kneschke 8, S. 407, und Blažek I, S. 99f.). Außer Hans sind aus den beiden ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts einige weitere Mitglieder des Geschlechts bekannt, u.a. Jerislaus auf Quickendorf (Kr. Frankenstein) 1403 (Blažek ebd.); Reyncz 1403, 1411-1413 (CDSR I.B.2, S. 350; OBA 2025); Gottfried, Besitzer von Kurzwitz (Kr. Oels), 1418 (Haeusler, Geschichte, S. 410); Nickel, der zu dem Hofgesinde des Herzogs Bernhard von Oppeln gehörte (OBA 2111 und CDLS II, 1, S. 13). Hannus Swenkenfelt kommt als Zeuge in zwei im Jahr 1405 in Brieg ausgestellten Urkunden vor (CDS 9, Nr. 651f.) und erscheint auch im Jahr 1414 (Pfotenhauer, S. 211 Anm. 81, unter Hinweis auf Minsberg, Gesch. von Gr. Glogau, S. 391). Er kann nicht mit dem im Soldbuch auf S. 63 vorkommenden Hannus Schenkenfelt identisch sein (siehe diesen), obwohl nicht auszuschließen ist, dass es sich um ein und dasselbe Geschlecht handelt. Zusammen mit Andreas von Kreckwitz hatte Hans von Schwenkfeld 3 Spieße, für die sie am 8. Oktober 1410 Sold in Empfang nahmen. Sie gehörten zu den Gesellen des Herrn Friedrich von Blankenstein, dessen Rotte am 18. Juni 1410 in den Dienst des Deutschen Ordens getreten war. An der Schlacht bei Tannenberg hat Hans demnach nicht teilgenommen. Wann seine Dienstzeit endete, lässt sich nicht ermitteln.

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611. Schwerin, Detlef von, Herr (187, 199f.) Ditleff 187 Dythelif 199 Dithlyf 199 Dythlyf 199 her Dythlyf 200 Uradliges mecklenburgisches Geschlecht, das in der Grafschaft Schwerin 1178 urkundlich zuerst erscheint, dann aber in Pommern mit ausgedehntem Grundbesitz auftritt und dort seit 1250 zu den „schlossgesessenen“ Geschlechtern gehört. Seit 1357 Erbküchenmeister in Altvorpommern. Siehe u.a. GHdA 105, 1993, S.  405, und Adelslexikon XIII, S. 223-228 (mit Literaturhinweisen auf S. 228). An älterer Literatur sei Kneschke 8, S. 411ff. genannt. Detlef war Diener und Rat des Herzogs Kasimir V. von Pommern-Stettin. Ob er ebenso wie der Herzog an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat, geht aus den Angaben nicht hervor. Nach der Schlacht wurde er zweimal vom Deutschen Orden als Bote benutzt, um dem in Polen gefangengehaltenen Herzog Geld zum Lebensunterhalt (Zehrung) zu übermitteln. Er selbst erhielt für die erste Reise 16 Gulden für ein Pferd und 40 Gulden Zehrgeld. Bei der zweiten Reise bekam er in Thorn 9 Mark für ein Pferd und 6 Mark Zehrgeld. Wohl als Dank und Lohn für seine Dienste schenkte ihm der Großkomtur 75 Gulden. Aus einem Brief Herzog Kasimirs an Hochmeister Heinrich von Plauen vom 28.  Februar 1412 (OBA 1663) geht hervor, dass er schon seinen rad unde dienre hern Tetleve von Swerin an den Hochmeister gesandt hatte, um unsin schadin unde czerunghe zu mahnen, und noch keine Antwort erhalten hatte. Heinrich von Plauen schrieb am 14. März zurück und erinnerte Kasimir daran, dass er ihm in die Gefangenschaft Zehrung gesandt und sich zur Zahlung einer großen Geldsumme verpflichtet habe (das sind die oft erwähnten 100 000 Schock böhmische Groschen), um ihn und andere Fürsten und Herren aus der Gefangenschaft zu befreien und dass der Herzog von ihm mit Dank beschieden sei. In dem Brief wird auch „Dythleff von Sweryn“ erwähnt. Siehe Pelech, Der verlorene Ordensfoliant 5, Nr. 74, S. 72f. 612. Schwobsdorff, Hans von (113, 131) Swobesdorff, Hannus 113, 131 Swobisdorff, Hannus 131 Schlesischer Uradel aus dem Haus Lahsen (Laasnig, Kr. Jauer) im Fürstentum Jauer, der im 17. Jahrhundert erloschen ist (Kneschke 8, S. 416, und Blažek I, S. 100). Mitglieder des Geschlechts waren auch im Fürstentum Breslau begütert (Blažek ebd.). Die im Soldbuch vorkommenden Hannus und Heynrich wurden in den herangezogenen Quellen und in der Literatur nicht ermittelt, dagegen finden sich zwei Brüder Clemens und Christoph in einer Urkunde des Herzogs Ludwig von Brieg aus dem Jahr 1419 (CDS 9, S. 116). Clemens war 1434 Schöffe in Breslau (CDS 4, S. 52). Hans von Schwobsdorff diente seit dem 16. Oktober 1410 in der Rotte des Heinrich von Schwobsdorff. Es kann vermutet werden, dass er und Heinrich bereits früher



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in Preußen gewesen sind und als Söldner in der Rotte des Nickel von Kottwitz bei Tannenberg gekämpft haben. Siehe unter [NN.] von Schwobsdorff. Im Januar 1411, als Heinrich Preußen verließ, begab sich Hans zusammen mit Heyncze Brox und Tunkel mit 13 Spießen zu Herrn Martin von Busewoy (Buswa) (Soldbuch, S. 113). Seine Dienstzeit endete am 5. Februar 1411. 613. Schwobsdorff, Heinrich von (113) Swobesdorff, Hey[n]rich Swobisdorff, Heynrich Heinrich von Schwobsdorff trat am 16. Oktober 1410 mit 15 Spießen in den Dienst des Ordens. Ob er bereits früher Ordenssöldner gewesen ist, lässt sich nicht ermitteln. Seine Dienstzeit endete am 12. Januar 1411, wonach er Preußen verließ. Siehe ferner unter Hans von Schwobsdorff und [N.N.] von Schwobsdorff. 614. Schwobsdorff, [N.N.] von (27) Swebisdorff Zusammen mit Petsche von Redern und Tunkel hatte Swebisdorff 24 Spieße und 1 Schützen in der Rotte des Nickel von Kottwitz. Nach der Schlacht bei Tannenberg wurden sie am 20. Juli 1410 auf der Marienburg entlohnt und erhielten zusammen 50 Mark „Ehrung“ für ihren erlittenen Schaden. Es lässt sich vermuten, dass dieses Mitglied des Geschlechts entweder Hans oder Heinrich gewesen ist; die gleichzeitige Erwähnung von Tunkel spricht dafür. Das würde bedeuten, dass dieser Söldner nach der Schlacht bei Tannenberg zunächst nach Schlesien zurückgekehrt und dann Mitte Oktober erneut in den Ordensdienst getreten ist. 615. Scoplaw, Segemunt (119) Das schlesische Adelsgeschlecht Scoplaw oder Scopelaw dürfte vor allem um Grünberg und Freystadt angesessen gewesen sein, denn im 15. Jahrhundert sind Mitglieder des Geschlechts dort urkundlich belegt (CDS 24 u. 28). So bekannte Heinrich, Herzog in Schlesien und Herr zu Groß-Glogau, Crossen etc., in einer am 11. Juli 1448 in Freystadt ausgestellten Urkunde, dass er mit den Gebrüdern Friedrich und Andriß Scopelawern zum Loes gesessen (Loos, Kr. Grünberg), sich vertragen und geeinigt hatte wegen der Grenzen zwischen seinem Dorf zu Glauchau und dem Dorf der genannten Brüder zu Loos (CDS 24, S. 61). Segemunt Scoplaw dürfte zunächst in der großen Rotte von Wolfhart von Rachenau, Konrad von Hoberg, Nickel von Pogrell und Markus von Schellendorf, die insgesamt 143 Spieße und 1 Schützen umfasste und deren Solddienst am 16. Oktober 1410 begann, gedient haben. Nach dem 11. Dezember befand er sich in der abgespalteten, halb so großen Rotte des Wolfhart von Rachenau, die aus 71 Spießen und 1 Schützen bestand. Offenbar hatte Sigmund selbst 15 Spieße (Soldbuch, S. 119), für die er nach der Beendigung der Dienstzeit am 5. Februar 1411 Zehrung für 2 Wochen in Höhe von 90 Mark für die Rückreise erhielt. Er hatte nämlich beim Dienstantritt keine offrasschunge (Geldvorschuss) zusammen mit Wolfhart von Rachenau erhalten.

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616. Seben, Heinrich von, Herr (129f.) Sebin, her Heynrich von 129f. her Heynrich 130 Nach den Ausführungen von von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 153f., steht nicht fest, ob das Geschlecht von Seben im Saalkreise, von welchem ein Heinrich von Seben urkundlich bezeugt ist, identisch ist mit dem im Churkreise vorkommenden. Hier blühte es besonders im 14. Jahrhundert, doch wandte sich ein Teil schon früh nach der Niederlausitz, wo verschiedentlich Grundbesitz erworben wurde. Ein Heinrich von Seben hatte 1382 drei Söhne: Hans, Heinrich und Heinz. Das Geschlecht erlosch im 16. Jahrhundert. Außer den von von Mülverstedt angeführten Beispielen (ebd., S. 154) sollen einige weitere genannt werden. Ein her Conrad von Seben, der do tod ist, war Komtur von Memel und ist im Namen-Codex von Johannes Voigt nicht aufgeführt; er wird im Treßlerbuch, S. 41, im Dezember 1399 als verstorben genannt. 1403 finden wir Austin und Hans von Seben (CDSR I.B.2, S. 534). Während des Krieges 1433/34 wird ein Söldner Hans von Seben gelegentlich erwähnt (OF 13, S. 207; OBA 6811). Häufig kommt dagegen Herr Heinrich von Seben in verschiedenen Quellen vor, u.a. in den Görlitzer Ratsrechnungen 1383–1408. So saß er 1386 auf Sommerfeld, Kr. Crossen, ca. 30 km südöstlich von Guben (CDLS III, S. 106) und war drei Jahre später Urkundenzeuge des Herrn Hans von Cottbus (Lehmann, Urkundeninventar, S. 376). Der Kriegsdienst des Herrn Heinrich von Seben für den Deutschen Orden begann am 16. Oktober 1410, als er mit seinem Sohn und 9 Spießen Söldner von Crossen an der Oder in Richtung Preußen aufbrach. Es war kein gelungener Anfang, denn drei Wochen später wurde er (und wohl auch sein Sohn) in der Schlacht bei Tuchel (6.11.1410; vgl. oben Nr. 117) gefangengenommen. Długosz zählt ihn zusammen mit einigen anderen Söldnerführern auf: ...et Henricum de Zeben de Lusacia... (Hist. Pol. IV, S. 104; Annales, liber XI in der Ausgabe von 1997, S. 161). Diese Angabe findet eine Stütze im Soldbuch, S. 129, wo es heißt: Item 120 golden her Heynrich von Sebin gegeben vor 1 pfert unde vor synen harnisch, den her vor dem Tuchel vorlos. Offenbar wurde er als Gefangener nicht sofort „auf die Hand“ freigelassen, denn Ende November 1410 wurde er von den Polen zur Tagfahrt auf dem Werder zwischen Thorn und Nessau mitgebracht. Der Beleg hierfür ist ein Brief des Komturs von Thorn an den Hochmeister vom 26. November (OBA 1400), aus dem der entsprechende Passus unter Franzke von Warnsdorf wiedergegeben wird (siehe diesen). Während der Soldzahlung am 25. Dezember 1410 nahm Herr Heinrich das Geld selbst entgegen, am 8. Januar und am 5. Februar 1411 erhielt es sein Sohn (am 8. Januar durch Burkhard von Saldern). Näheres über die Umstände ist nicht bekannt. Nach der letzten Geldübergabe am 5. Februar zog der Sohn mit den 9 Spießen nach Hause. – Genannt werden soll schließlich auch ein Brief des Markgrafen Friedrich IV. von Meißen an Heinrich von Seben im Jahr 1414 (CDSR I.B.3, S. 500). 617. Seben, [N.N.] von (130) Sohn des Herrn Heinrich von Seben (siehe diesen).



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618. Seelstrang (Sehlstrang), Friedrich von (184, 195) Zelstrank, Fridrich 184 Selestrang, Fredrich 195 Ursprünglich böhmisches Adelsgeschlecht, welches auch in Schlesien, in der Mark Brandenburg und in Ostpreußen begütert wurde (Kneschke 8, S. 436, mit weiterführenden Literaturangaben). Der Name wird in den Quellen und in der Literatur unterschiedlich geschrieben. Vermutlich war Friedrich von Seelstrang Schlesier. Über ihn ist sonst weiter nichts bekannt, als dass er in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen wurde und während der Gefangenschaft 20 Gulden als Unterstützung vom Orden erhielt. In einem Brief des ebenfalls in der Schlacht gefangengenommenen Söldnerführers Nickel von Kottwitz an den Hochmeister von etwa Oktober 1410 bittet Kottwitz diesen, daz ir Zelstrange unde Witiche Kotthewicz unde Heinrich Rutsichcz, meyn frundin unde meyme brudir, usrichthunge thut von meyntwegen, wen ich selbir itczunt nicht zcu euwirm gnadin gereythin kan vor andirm gescheffte, wen ir wol wist, daz unz euwir gnade hat gelobit zcu loezin (Ekdahl, Kilka uwag, S. 129; vgl. ders., Danzig). Ob es sich bei dem genannten Zelstrang um Friedrich oder Nickel von Seelstrang handelt, ist allerdings offen. Peter kommt wohl nicht in Frage, weil sein Solddienst für den Orden am 16. Oktober 1410 begann. 619. Seelstrang (Sehlstrang), Nickel von (31) Selestrang, Nickel Dieser Söldner, wohl ein Schlesier, ist in der Rotte des Nickel von Kottwitz nach Preußen gekommen und hat demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielt er auf der Marienburg Sold für 8 Spieße, wobei allerdings fraglich ist, ob er das Geld persönlich in Empfang genommen hat. Das Geld für weitere 3 Wochen wurde nämlich an seinen Gesellen Peter Scholtke ausgezahlt. Dieser Umstand könnte mit Gefangenschaft oder Verwundung des Nickel von Seelstrang zusammenhängen. 620. Seelstrang (Sehlstrang), Peter von, Herr (129) Selestrang, her Peter Der bekannteste Vertreter des Geschlechts, der im Soldbuch vorkommt, ist der Ritter Peter von Seelstrang. Er nahm 1415 am Konzil von Konstanz teil (Pfotenhauer, S. 211 Anm. 82, mit Literaturhinweis). Nach dem verschollenen Ordensfolianten 11, S. 232 (vgl. Fb. 66, S. 197), richtete Hochmeister Michael Küchmeister im Jahr 1421 einen Brief an Peter Zelstrang. In dem Verzeichnis der Lausitzer Adligen, welche 1428 den Schlesiern gegen die Hussiten zu Hilfe zogen, begegnet auch Herr Peter von Seelenstrang, Hauptmann zu Guben (SS. rer. Siles. VI, S. 57). Als Hauptmann zu Guben erscheint er ab 1428 auch in CDLS II, passim. 1437 erteilte Kaiser Sigmund dem Peter Selstrang eine Erlaubnis in einer Güterangelegenheit (Regesta Imperii XI, Nr. 11716). Erwähnenswert ist auch, dass andere Mitglieder des Geschlechts gerade in der Niederlausitz um Guben urkundlich belegt sind: Dietrich sowie die Brüder Nitsche, Otte und Tietz (Ende des 14. Jhs.); siehe Lehmann, Urkundeninventar, Nr. 839, 981,

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999 und 1097. Ein Heinrich Selstrank war 1371 Urkundenzeuge des Herzogs Ludwig von Brieg und Ohlau (CDS 9, S. 45). Der Solddienst des Herrn Peter von Seelstrang begann am 16. Oktober 1410 in Crossen. Er gehörte folglich zu den Söldnern, die der Großschäffer Georg von Wirsberg nach Preußen führte. Ob er möglicherweise schon vorher dem Orden gedient hat, wissen wir nicht. Die Anzahl seiner Spieße war 10. Außerdem nahm er Anfang 1411 für einen halben Monat Zehrung für 1 Spieß seines namentlich nicht genannten Bruders in Empfang. 621. Seelstrang (Sehlstrang), [N.N.] von (139) Namentlich nicht erwähnter Bruder des Herrn Peter von Seelstrang (siehe diesen). 622. Seethor, Pauel (47, 50, 52) Seethor, Pauel 47 Seethor, Paulyk 50 Sethoer, Pauel 52 Ein Geschlecht mit diesem oder einem ähnlichen Namen wurde nicht ermittelt. Pauel Seethor diente mit 2 Spießen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Am 15. November 1410 verließ er wieder das Ordensland zusammen mit mehreren anderen Söldnern aus derselben Rotte. 623. Segemunt (106) Die spärlichen Angaben im Soldbuch lassen keine Identifizierung zu. Bekannt ist nur, dass Segemunt in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen worden war, und dass Peter Schweinichen von Loeben am 18. Dezember Sold für dessen 4 Pferde entgegennahm. Über die Rottenzugehörigkeit wird nichts ausgesagt. Hier soll nur erwähnt werden, dass ein Sigmund von Mähren im Jahr 1416 als Diener des Landvogts der Oberlausitz Hinko Berka von der Duba („Hlawatsch“) belegt ist (CDLS III, S. 731). Um 1400 erscheint ein Unterkämmerer Sigmund des böhmischen Königs Wenzel in den Quellen (CDSR I.B.1, S. 308; ebd., 2, S. 224, 243; CDSR II, 7, S. 31). Einige Jahrzehnte später findet sich ein Söldner Segemunt von der Etsch in den Ordensquellen (OBA 7081 zum Jahr 1435). Auf weitere Beispiele soll verzichtet werden. 624. Seidel, Nickel von (46, 50f., 53) Sydel, Nickel 46, 51, 53 Seydel, Nyckel 50 In Schlesien gab es nach Kneschke zwei Familien Seidel, von denen die bekanntere ursprünglich aus der Schweiz stammte. Sie hatte 1315 die Schweiz verlassen, war nach Deutschland gezogen und breitete sich in Meißen, in der Mark Brandenburg und in Schlesien aus. Dazu Kneschke 8, S. 446 mit Literaturangaben. Um welche der genannten Familien es sich im vorliegenden Fall handelt, lässt sich wohl nicht eindeutig feststellen. Personen mit dem Namen Seidel kommen in verschiedenen Quellen vor. Ein Herr Seidel von Bolkenhain war 1395 Landschreiber im Fürstentum Schweidnitz-



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Jauer (CDS 27, S. 123 Anm. 1). 1398 erscheint ein „Edler“ George Seydel als Zeuge in einer in Frankenstein ausgestellten Urkunde (CDS 10, S. 246). Ein Hans Seidel findet sich als Zeuge in Urkunden von 1406 und 1411, die in Schweidnitz bzw. Sagan ausgestellt waren (von Czettritz und Neuhaus II, Q.4; CDS 4, S. 302f., hier S. 303). Vom Anfang der dreißiger Jahre des 15. Jahrhunderts ist ein Nickel Seidel belegt (CDLS II, 2, S. 123). In CDSR II, 5 kommen mehrere andere Namensträger vor. Nickel von Seidel diente mit 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Am 20. Dezember 1410 verließ er Preußen in einer Gruppe von Söldnern, die sich aus insgesamt 11 Spießen und 1 Schützen zusammensetzte (Soldbuch, S. 53). 625. Seifersdorf, Heinz von (46, 50, 52) Syffersdorff, Heyncze 46 Syfersdorff, Heyncze 50 Syfrydisdorff, Heyncze 52 Schlesisches und sächsisches Adelsgeschlecht. In Schlesien blühte ein Geschlecht dieses Namens im 14. Jahrhundert und ebenso in Sachsen, wo 1560 ein Mitglied das Gut Rosenburg, unweit Calbe, besaß (Kneschke 8, S. 450). Heinz von Seifersdorf diente in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau mit 1 Spieß. Zum Kriegsdienst dieser Rotte siehe unter Czenke von Borsnitz. Heinz wird letztmalig im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 15.  November 1410 erwähnt, was allerdings nicht ausschließt, dass er auch später Solddienst für den Orden in einer größeren Gruppe geleistet haben kann. Dem Deutschen Orden abgesagt haben im Juli 1414 Steffan Seyfersdorff (OBA 2112) bzw. Steffan Syfordsdorff (OBA 2111) und Gregor von Seyfridsdorff, der zum Hofgesinde Herzog Bernhards von Oppeln gehörte (OBA 2111). 626. Seinsheim, Erkinger von, Herr (108, 148, 179, 186, 197f.) Saynsheym, her Erkinger von 108 her Erkinger 108, 179, 186, 197f. Saynsheim, her Erkinger von 186, 197 Fränkischer Uradel, eines Stammes mit den Fürsten zu Schwarzenberg, der nach GHdA 10, 1955, S. 418 und Adelslexikon XIII, S. 280ff. mit Sifridus de Sowensheim (später Saunsheim, jetzt Seinsheim in Unterfranken) 1172 urkundlich zuerst erscheint. Ältere Literatur bei Kneschke 8, S. 453ff., hier S. 455. Vgl. von Fugger, Die Seinsheims. Wertvoll sind die genealogischen Tabellen bei Witting, Niederösterreichischer Adel, Teil 2 (S-Z), S. 98–115, hier vor allem S. 99-105. Witting beginnt seine Ausführungen mit Konrad von Seinsheim 1150. Der Name Erkinger kommt in dem Geschlecht von Seinsheim relativ häufig vor. In diesem Fall handelt es sich um ein Mitglied der vierten Hauptlinie (Stephansberg), nämlich um Erkinger von Seinsheim (1362–1437) auf Stephansberg, Hohenlandsberg, Dornheim, Trimberg, Werneck, Ebenhausen und Geroldshausen. Er war Oberjägermeister des Hochstifts Würzburg, kaiserlicher Rat, Stadtvogt zu Schweinfurt und – nachdem er 1420 die fränkische Herrschaft Schwarzenberg von den Herren

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von Vestenberg gekauft hatte – ab 1429 Reichsfreiherr zu Schwarzenberg (Wittig, S. 105, s. auch Kneschke 8, S. 453). Der römische König Sigmund bezeichnete ihn in einem Brief an Hochmeister Michael Küchmeister vom 14. März 1414 als den strengen Erkinger von Seimsheim ritter, unsern rat und lieben getruen (OBA 2041/42; Regesta Imperii XI, Nr. 967). Herr Erkinger von Seinsheim gehörte zu den „guten Rittern und Knechten“, die nach der Darstellung in der Chronik des Fortsetzers von Posilge im Herbst 1410 aus Ungarn und aus dem Reich nach Preußen gezogen waren, um dem Deutschen Orden beizustehen, eyn teyl durch got (d.h. auf eigene Kosten) und doch das meyste teyl umb solt (SS. rer. Pruss. III, S. 323). In einem Brief des Deutschmeisters Konrad von Egloffstein an Hochmeister Heinrich von Plauen vom 3. Dezember 1411 wird daran e erinnert, dass her Erckinger von Sawnsheym mit etwe vil gesellen und saldenern daz vergangen jare by euwern gnaden czu Prußen was (OBA 1593). In der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 wurde Herr Erkinger zusammen mit vier oder fünf seiner Edelknechte von den Polen gefangengenommen. Sowohl die Namen der Knechte als auch die Höhe der Geldzahlungen an sie und Herrn Erkinger während der Gefangenschaft sind den entsprechenden Verzeichnissen (Anhang 24 des Soldbuches) zu entnehmen und können hier beiseitegelassen werden. Während des Konstanzer Konzils forderte Herr Erkinger, das man im den schaden sulle richten, den her hat empfangen, do her von des ordens wegen mit 18 pferden wart nedergeleget (vgl. OBA 2619 vom Herbst 1417). Diese Zahlenangabe stimmt gut mit der Tatsache überein, dass 17 gefangene Polen Herrn Erkinger und seiner Gesellschaft vom Orden zum Zweck des Gefangenenaustauschs übergeben wurden: Jocusch Brodzinsky, Jan Chodokow, Symon, Woyczech, Jan, Pavel, Franck, Woyczech. Summa 17 mit dem heuptmanne. Dese vorgeschreben gefangen sint gegeben hern Erkinger mit syner gesellschaft (OBA 1406 von 1410/11; Druck bei Biskup, Z badań, S. 704). Ein hochrangiger Pole Jan z Kretkowa (Kretkowski), Mundschenk von Dobrin und Starost von Brattian und Kauernik, sollte gegen Herrn Erkinger ausgetauscht werden: Her Jan von Kretchow sal lozen hern Erkinger von Sausheym (ebd., S. 703). Durch einen Brief des Komturs von Tuchel an Heinrich von Plauen vom 20. Oktober 1410 erfahren wir, das in der gebunge disses bryves her Nymsche (Konrad von Nimptsch) gekomen ist mit andern vil richtern (lies: Rittern) und knechten, und her Erkynger habin sy uf deme wege gelasin lichte wol eyne myle vam Tuchel, der do ouch kÕmpt, und alle ander gevangen, als sy sagen, ane alleyne den foyt der NÕen Marke (Michael Küchmeister), den der konyng nicht weglasin wolde. Und sy habin etlich gevangen van den Polan mit in gebrocht, dy sy gefangen, e, das sy gevangen wurden (OBA 1375). Die Polen haben also bald nach der Schlacht bei Polnisch Krone die Gefangenen „auf die Hand“ freigelassen, mit Ausnahme des Vogts der Neumark. Deshalb konnte Erkinger von Seinsheim zur Zeit des Abschlusses des Thorner Friedens in Thorn anwesend sein. Sein Name findet sich unter den Bürgen für die Bezahlung von 100 000 Schock böhmischer Groschen an den König von Polen in dem Verpflichtungsbrief des Hochmeisters vom 31. Januar 1411 (Druck bei Pelech, Der Verpflichtungsbrief, hier S. 59; siehe auch S. 62f., ebd.).



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Erwähnenswert ist der sich über Jahre hinziehende Streit zwischen dem fränkischen Ritter und dem Deutschen Orden über Sold- und Schadenersatzforderungen des ersteren, der in den Quellen viele Spuren hinterlassen hat. Siehe dazu u.a. OBA 1593, 1628, 2619, 2959 und OF 6, S. 181f.; OF 8 (verschollen), S. 393, hier Regest im Fb. 66, S. 49; OF 10 (verschollen), Nr. 174, hier Regest im Fb. 66, S.  98; ebd., Nr. 175 bzw. S. 98; ebd., Nr. 310 bzw. S. 133. Von prinzipieller Bedeutung sind dabei zwei Aussagen des Ordens. Im Februar 1413 erinnerte Hochmeister Heinrich von Plauen Herrn Erkinger daran, das wir bynnen unsirn kriegen vor keinen schaden stunden, und goben dorumbe deste grossirn sold, das wir nymandis vor den schade steen wolden (OF 6, S. 181f.; vgl. Ekdahl, Verträge, S. 59f.). Forderungen nach Ersatz von Ausgaben und Schaden, die Herrn Erkinger während seines Einlagers in Krakau als Bürge für den Orden (1411) entstanden sein sollten, wies er mit spitzer Feder als ungerechtfertigt zurück. Am 19. September 1417 teilte Hochmeister Michael Küchmeister dem Deutschmeister mit, dass die Ansprüche des Herrn Erkinger unberechtigt seien, „denn für seine Söldnerdienste habe er denselben nicht verlangt und alle anderen Forderungen seien berichtigt“ (OF 10, Nr. 174, hier nach dem Regest im Fb. 66, S. 98). Noch am 8. Mai 1419 bat der besorgte Deutschmeister den Hochmeister, Herrn Erkinger mit fruntschafft zu entrichten, weil sonst der Orden Schaden erleiden könnte (OBA 2959). Vgl. in diesem Zusammenhang Kutowski, S. 455 Anm. 3, und Ekdahl, Verträge (wie oben). Im Soldbuch finden sich auf S. 108f. Angaben über Soldzahlungen für zunächst 20 (zuletzt 28) Spieße erst ab dem 27. Oktober 1410 (bis zum 2. Februar 1411). So wird man annehmen können, dass einer der Streitpunkte (angeblich) ausgebliebenen Soldzahlungen vor diesem Datum galt. Wer nun von den beiden Parteien im Recht war, ist eine Frage, die hier nicht erörtert werden kann und soll. Zum Verhältnis des Herrn Erkinger von Seinsheim zum römischen König Sigmund siehe die vielen Quellen, die in den Regesta Imperii XI angeführt sind. 627. Senitz, Franzke von (65, 67f.) Senis, Franczke 65, 68 Senicz, Franczke 67 Uradliges Geschlecht, frühzeitig in Schlesien und Mähren vorkommend, dessen Name in vielen verschiedenen Varianten geschrieben wurde. Als Stammsitz wird das Dorf Senitz im Kreis Nimptsch in Schlesien betrachtet, ebenso war das im selben Kreis gelegene Rudelsdorf bereits 1342 Eigentum des Geschlechts. Es entstanden zwei Linien, nämlich die oberschlesische (zu welcher die mährische gehörte) und die niederschlesische. Näheres hierüber findet sich bei Kneschke 8, S. 469f. (mit Literatur auf S. 470), und Blažek II, S. 122f. Franzke von Senitz auf Rudelsdorf ist 1398 belegt, ebenso seine Brüder Konrad (Pfarrer zu Winzig) und Nikolaus (noch 1424) (Blazek, S. 122 nach Sinapius I, S. 891). Franzke gehörte zu den Teilnehmern der Schlacht bei Tannenberg, denn er war Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz. Ebenfalls gehörte er zu den Verteidigern der Marienburg nach der Schlacht. Am 3. Oktober 1410 hatte er 1 Spieß und 1 Schützen,

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gegen Ende desselben Monats 8 Pferde und bei der letzten Soldzahlung am 14. November unverändert 2 Spieße und 2 Schützen. Außerdem erhielt er bei dieser Gelegenheit 3 Mark für 1 Kapuze mit Schulterdeckung aus Kettengeflecht (hundiskogil) und 2 Armbrüste, die er im Dienst des Ordens verloren hatte. 628. Senitz, Hans von (55, 86) Czenebis, Hannus 55 Czynnicz, Hannus 86 Hans von Senitz kommt mehrfach in Glatzer Urkunden der Jahre 1412–1437 vor (UB Glatz, S. 82, 134, 138, 145, 170, 185, 539). 1426 war er (Hannus Czenebis) Gesandter des Hauptmanns zu Glatz, der sich in Ottmachau aufhielt. Es ging dabei um die Bekämpfung der Hussiten (SS. rer. Siles. VI, S. 48). Hannus Czynnicz gehörte zu den 54 Spießen des Jon von Köckritz, die wiederum einen Teil der „Meißner Rotte” bildeten. Diese hat bei Tannenberg gekämpft. Am 7. Oktober 1410 hatte Hans 1 Spieß. Offenbar wechselte er dann zu Herrn Georg von Czettritz über, obwohl er bereits für 3 Wochen Zehrung erhalten hatte, und anschließend zu Herrn Czenke von Borsnitz, in dessen Rotte er am 17. Dezember mit 3 Spießen und 1 Schützen aufgeführt wird. Die Dienstzeit endete am 30. Januar 1411 (Soldbuch, S. 55). 629. Seydlitz (Seidlitz), Gunzel von (35, 134) Sydelicz, Gonczel von 35 Sydelicz, Gonczl 134 Schlesischer Uradel, der 1287 urkundlich zuerst erscheint und als dessen eigentliche Stammheimat das Land zwischen dem Zobtenberge und der Weistritz angesehen wird. Das Geschlecht breitete sich in fast ganz Schlesien und im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts auch in Böhmen, Großpolen und der Neumark aus. Zu den älteren schlesischen Stammgütern gehörten Kapsdorf, Lkr. Schweidnitz (1292–1674), Laasan, Kr. Striegau (1347–1559), und Schönfeld, Lkr. Schweidnitz (1347–1499). Wichtig ist, zwischen den Geschlechtern Seydlitz und Zedlitz, deren Namen in den Quellen oft recht ähnlich geschrieben werden, zu trennen. Geschichtliche Übersicht, Stammreihen und ältere Genealogie in: Jahrbuch des Deutschen Adels 3, 1899, S. 424–467. Siehe ferner u.a. Kneschke 8, S. 448ff.; Blažek, S. 79; GGT U 1900, S. 763; GGT F 1942, S. 478; GHdA 69, 1979, S. 383, und Adelslexikon XIII, S. 322ff. Wichtig ist von Seydlitz und Kurzbach, Beiträge, u.a. wegen der im II. Teil (1891) vorhandenen Urkundenauszüge aus dem Kgl. Staatsarchiv in Breslau 1288–1453; außerdem gibt es einige Stammtafeln. Zu beachten ist ferner Neumann-Reppert, Die Familie von Seydlitz. Vgl. Jurek, S. 285ff. Von den Mitgliedern des Geschlecht von Seydlitz, die um 1410 den Vornamen Gunzel trugen, dürften hier nur zwei in Frage kommen, die beide aus dem Weichbild Schweidnitz stammten: Gunzel von Seydlitz (von Schönfeld), der u.a. 1409 mit seinen Brüdern Hans, Nickel, Sigismund, Heinrich, Opitz und Konrad genannt wird (von Seydlitz und Kurzbach, Beiträge II, S. 26), und Gunzel von Seydlitz in Kapsdorf, der u.a. 1409 als Urkundenzeuge vorkommt (ebd.).



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Der Deutschordens-Söldner Gonczel von Sydelicz ist 1410 in der Rotte des Kaspar von Gersdorff nach Preußen gekommen und hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli erhielt er auf der Marienburg zusammen mit Heinrich von Aulock (I) und Hans von Schellendorf Sold und Zehrung für 7 Spieße und außerdem 7 Mark „Ehrung“, d.h. Schadenshilfe. Ferner erhielten Gunzel von Seydlitz und Heinrich von Aulock (I) am 26. Dezember desselben Jahres Sold für 2 Schützen, die sich seit Mitte Oktober in der Rotte des Herrn Peter von Schellendorf befanden und mit den vom Großschäffer Georg von Wirsberg angeworbenen Söldnern nach Preußen gekommen waren. 630. Seydlitz (Seidlitz), Kunze Thamme von (57) Sydelicz, Cuncze von Sydelicz, Cuncze Tamme von Cuncze Tamme Kunze von Seydlitz vom Laasan (Kr. Striegau) war Sohn des Thamme von Seydlitz vom Laasan und wurde deshalb auch Kunze Thamme genannt. Nach einer Urkunde König Wenzels von 1406 gehörte er zu dessen Hofgesinde (von Seydlitz und Kurzbach, Beiträge II, S. 23), nach einer anderen Urkunde von 1423 war er zu jener Zeit Burggraf von Kaldinstein (ebd., S. 30). Weitere Belege ebd., S. 25, 26, 28 und 30. Ihm gehörten u.a. Bertholdsdorf und Järischau, Kr. Striegau. Er war mit Agnes von Haugwitz verheiratet und starb vor 1447 ( Jahrbuch des Deutschen Adels 3, S. 429). Zusammen mit Herrn Georg von Czettritz und Heinrich von Czirn hatte Kunze Thamme von Seydlitz eine große Rotte mit 156 Spießen, für die der Solddienst am 18. Juni 1410 begann. Sie erreichten Pommerellen erst Anfang Juli, wurden dort zurückgehalten und waren zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz untergebracht. Sie gehörten zu den Verteidigern der Marienburg. Kunze Thamme hatte zunächst selbst 33 Spieße und 2 Schützen, später kamen noch 2 Spieße des Conrad Mengis hinzu. Die letzte Soldzahlung fand am 8. Oktober 1410 statt. Offenbar hat er anschließend Preußen verlassen. 631. Seydlitz (Seidlitz), Nickel von (58ff.) Sydelicz 58 Sydelicz, Nickel 59f. Sydelich, Nickel 59 Sydelicz, Nicles 60 Da es um 1410 mehrere Mitglieder des Geschlechts von Seydlitz mit dem Vornamen Nickel gab, ist eine sichere Identifizierung nicht möglich. Um sie voneinander zu unterscheiden, erhielten sie Beinamen wie „Eitel Seydlitz“, „Der Rote“, „Schönvogel“, „Samptor“, „Heinemann“, „Kapsdorf “ und „Laasan“. Der bekannteste von ihnen war Nickel von Seydlitz, genannt Heinemann, 1417 Kanzler und Hofrichter zu Schweidnitz. Siehe die Urkundenregesten bei von Seydlitz und Kurzbach, Beiträge II, für das Ende des 14. und den Anfang des 15. Jahrhunderts. Da sich der Söldner Nickel von Seydlitz in der Rotte des Kunze Thamme von Seydlitz vom Laasan befunden hat,

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handelt es sich möglicherweise eben um Nickel von Seydlitz vom Laasan, Sohn des Gunzel vom Laasan (ebd., S. 14, 16, 18 etc.). Nickel befand sich 1410 in der Rotte von Herrn Georg von Czettritz, Kunze Thamme von Seydlitz und Heinrich von Czirn. Siehe Näheres unter Georg von Czettritz. Er hatte selbst 3 Spieße und 1 Schützen. Am 12. November erhielten er und Kitzold von Busewoy Sold für 8 Spieße, später waren es 13 Spieße und 2 Schützen. Am 2. Februar 1411 nahm er zusammen mit Kitzold von Busewoy, Kreczing, Nickel von Hundt (II) und Hans von der Wiese Sold für 18 Spieße und 1 Schützen entgegen. Anschließend verließ er Preußen. 632. Seydlitz (Seidlitz), Opitz von (121f.) Sydelicz, Opecz von 121 Sydelicz, Opecz 122 Opecz 122 Bereits während des Krieges 1409 befand sich ein Söldner Opitz von Seydlitz im Dienst des Deutschen Ordens, denn es heißt im Treßlerbuch, S. 569: Dy soldener us den herbergen zu losen: [...] Item 3 m. 20 scot vor her Heyncze Borsnicz, Opecz von Sydelicz. Auf S. 567 ebd. wird Lutulff Irrenberg, Opecz Sydelicz compan, erwähnt. Es kann angenommen werden, dass es derselbe Opitz ist, der auch 1410 vom Orden angeworben worden war. Vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 55. Nun gab es zu Beginn des 15. Jahrhunderts einige Mitglieder des Geschlechts mit demselben Vornamen, weshalb eine sichere Identifizierung wohl nicht möglich ist. Die bekannteste Persönlichkeit war Opitz von Seydlitz von Schönfeld, 1430 Landschöffe in Breslau und Urkundenzeuge der Königin Elisabeth. Seine Brüder hießen Hans, Nickel, Heinrich, Gunzel und Konrad. Siehe Stammtafel bei von Seydlitz und Kurzbach, Beiträge. Da er 1466 starb, kann er nur als sehr junger Mann am Krieg von 1409–1410 teilgenommen haben. In den zwanziger Jahren des 15. Jahrhunderts wird er als der tochtige Opecz von Seydelicz und 1433 als Der tochtige Opicz Seidelicz von Schonfeldt bezeichnet (von Czettritz und Neuhaus II, E.63 und D.92). Eine Ordensinstruktion von 1439 nennt ihn Sendbote des römischen Königs und Ritter (OBA 7623). An weiteren Mitgliedern des Geschlechts, die in Frage kommen könnten, sei Opitz von Seydlitz, genannt Crebilwicz (d.h. Krieblowitz, Lkr. Breslau) genannt. Siehe die Urkundenauszüge bei Seydlitz und Kurzbach, Beiträge II, S. 20, 28f. etc. Andere Beispiele ebd. Opitz von Seydlitz erscheint namentlich im Soldbuch im Zusammenhang mit einer Soldauszahlung am 11. Dezember 1410. Er hatte 15 Spieße. Aus den Angaben geht ferner hervor, dass er am 16. Oktober in den Dienst des Deutschen Ordens getreten ist. Am 4. Februar 1411 verließ er wieder Preußen. 633. Seydlitz (Seidlitz), Peter von (56) Sydelicz, Peter Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Peter von Seydlitz vom Samptfor, der mit seinen Brüdern Hans, Nickel, Thamme und Wenzel und seinen Schwe-



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stern Anna und Margareta in Urkunden vom Beginn des 15. Jahrhunderts wiederholt vorkommt. Siehe Seydlitz und Kurzbach, Beiträge II, S. 22f., 25, 28. So geht aus einer Urkunde von 1407 hervor, dass Hans, Peter und Wenzel einer-, und Nickel und Thamme andererseits ihre Güter im Fürstentum Breslau teilten: Hans, Peter und Wenzel erhielten das Gut Samptfor und Nickel und Thamme das Gut zu Budischow/ Budissow (polnisch Baudis, Kr. Neumarkt) (ebd., S. 25). 1412 verkaufte Peter seinen Brüdern Hans und Wenzel seinen elterlichen Anteil an dem Gut Samptfor (ebd., S. 28). Im Jahr 1414 kaufte er einen Teil des Gutes Strehlitz (Haeusler, Geschichte, S. 439). Es geht aus den Angaben im Soldbuch nicht hervor, wann Peter von Seydlitz in den Dienst des Ordens getreten ist. Namentlich erscheint er erst im Zusammenhang mit einer Soldauszahlung am 24. Dezember 1410. Zusammen mit Paschke von Reinbaben, Thamme von Seydlitz und Hans von Reinbaben hatte er 11 Spieße. Danach gingen sie zu der Rotte des Herrn Peter von Schellendorf (siehe diesen). 634. Seydlitz (Seidlitz), Thamme von (56) Sydelicz, Tam von Sicherlich handelt es sich um den Bruder des genannten Peter von Seydlitz, denn beide gehörten derselben kleinen Söldnergruppe an (s. Belege unter Peter). Hinzugefügt werden kann eine weitere Urkunde von 1408, ausgestellt in Breslau: Thamme von Seydlitz verreicht seinem Bruder Nickel all sein Gut zu Budissow im Neumarkter Gebiet, wie das von weiland Herrn Thamme von Seydlitz, seinem Vater, an ihn gefallen (von Seydlitz und Kurzbach, Beiträge II, S. 26). Was den Solddienst des Thamme von Seydlitz betrifft, siehe die Angaben bei Peter von Seydlitz. 635. Seyger/Zeyger, Pilgerim ([60], 61, 63) Zeyger, Pilgerim 61 Pilgerim 61 Seyger, Pilgerim 63 Es hat ein aus dem Braunschweigischen ins Brandenburgische gekommenes und später in Pommern begütert gewesenes Adelsgeschlecht Seiger gegeben, das Ende des 16. Jahrhunderts ausgestorben ist (von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Pommern, S. 90, Kneschke 8, S. 650). Ob der Ordenssöldner Seyger oder Zeyger aus jenem Geschlecht stammte, wissen wir allerdings nicht. Während des Krieges 1422 wurde ein Mann namens Seiger, wie es scheint ein Söldner, wiederholt vom Vogt zu Brattian mit Botschaften an den Hochmeister gesandt (OBA 3819, 3859). Ein Hans Seyger zu Jauer ist 1548 belegt (CDS 35, S. 165). Pilgerim Zeyger hatte zusammen mit seinen Gesellen, von denen einer Fasolt hieß, 4  Spieße. Der Solddienst für den Orden begann am 18. Juni 1410, weshalb diese Gruppe an der Schlacht bei Tannenberg nicht teilgenommen hat. Nachdem Fasolt und wohl noch ein weiterer Begleiter nach Hause geritten waren, trat Pilgerim Seyger mit 2 Spießen in die Rotte des Herrn Hans von Kittlitz ein (Oktober 1410). Die Dienstzeit endete am 30. Januar 1411.

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636. Sirchin, Heyncze (38; in der Soldbuchedition wohl unrichtig Firchin) Obwohl auch die Lesart Firchin möglich erscheint, dürfte doch Sirchin zu lesen sein. Vielleicht ist dieser Name von Sürchen (Kr. Wohlau) abgeleitet. Ganz auszuschließen ist wohl auch nicht, dass es sich um ein Mitglied des Geschlechts Zirch (Zürch, Zirchau) handeln könnte. Angaben über den Kriegsdienst dieses Söldners, der an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat, finden sich unter Casper Getring. 637. Sitsch, Kunze von (181, 188, 191, 200) Seyczen, Concze 181 Sitczen, Conrad 188 Sittzaw, Cuncze 191 Sytczen, Kuncze 200 Schlesisches Adelsgeschlecht, das bereit 1288 urkundlich belegt ist und noch 1586 zu Polnisch Jägel (Kr. Strehlen) saß. Der Name wurde unterschiedlich geschrieben, jedoch fast immer mit der Endung -en (Kneschke 8, S. 504 und Blažek II, S. 125, vgl. Jurek, S. 287, unter Seitschen). Blažek erwähnt u.a. Hannos (1422), Weyglos (1435), Cuncze (1441) und Nikil (1455). Ein Nickel von Sitschen gehörte zu den Ausstellern eines Absagebriefs an den Hochmeister Heinrich von Plauen (etwa 1411–1413; OBA 2025). Es handelt sich dabei vermutlich um den Nickel, der ab 1426 als Amtmann des Herzogs zu Münsterberg belegt ist (CDLS II, 1, S. 328 und II,2, passim). Der Söldner Kunze mag mit dem von Blažek angeführten gleichnamigen Mitglied des Geschlechts identisch sein, der am 13. Juni 1441 als Cuncze Sitschen bei der Huldigung der Stadt und Landschaft Strehlen an den Herzog Wenzel von Teschen belegt ist (Blažek, S. 125). Er erscheint nicht namentlich im Soldbuch, wohl aber in den Gefangenenverzeichnissen als Geselle des Herrn Heinz von Ohlau. Demnach ist er am 25. September 1410 in den Ordensdienst getreten. Die Umstände seiner Gefangennahme lassen sich nicht ermitteln. Bei zwei verschiedenen Gelegenheiten während der Gefangenschaft erhielt er 6 bzw. 5 Mark als Unterstützung vom Orden. 638. Skal, Konrad von (123; in der Soldbuchedition wohl unrichtig Stal) Scal, Conrad Schlesischer Uradel, der mit Heinrich von Skal 1329 urkundlich auftritt (Adelslexikon XIII, S. 375). Nach einer von Ludwig Igáli-Igálffy ausgearbeitete Stammtafel dieses schlesischen Adelsgeschlechts war Konrad Skal urkundlich 1402–1431 auf Laugwitz und Mickelwitz (Lkr. Brieg), Semmelwitz (Kr. Jauer), Lubthal (Kr. Neumarkt) und Sürchen (Kr. Wohlau). Er war Vogt zu Auras (Kr. Wohlau) und Sohn des Konrad, Erbvogts von Jauer, urkundlich 1370, 1412 tot (frdl. Mitt. von Herrn Prof. Igáli-Igálffy; s. auch ders. [Igálffy von Igáli], Das Geschlecht der Skal, u.a. S. 88). – In CDS 9 kommt Konrad zwischen den Jahren 1402–1414 nicht weniger als einundzwanzigmal als Urkundenzeuge vor. In fünf Urkunden zwischen 1405 und 1407 wird der Name nicht wie sonst Scal, sondern Stal geschrieben, siehe dazu den Kommentar des Herausgebers zu Nr. 642 (ferner Nr. 650ff., 659).



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Der Kriegsdienst des Konrad von Skal für den Deutschen Orden 1410 begann am 6. November in Crossen an der Oder. Zusammen mit Fritsche von Landskron(e) und Thomas Wolffgang hatte er zunächst 12 Spieße. Bei der Soldzahlung am 15. Januar 1411 waren 3 weitere Spieße hinzugekommen, danach verringerte sich die Anzahl auf 11, denn 4 Spieße haben sich czu des von Plauwen gesellen geslagen (Soldbuch, S. 123). Dieser wichtige Satz beweist, dass es außer den im Soldbuch angeführten Söldnern noch weitere Ordenssöldner gegeben hat, offenbar weil der Orden mit ihnen besondere Verträge abgeschlossen hat, die eine Eintragung in das Soldbuch überflüssig machten. Vgl. die Ausführungen in der Einleitung zur Soldbuchedition (Teil I), S. 14f. – Am 5 Februar 1411 verließ die Söldnergruppe, in der sich Konrad von Skal befand, mit Kostgeld („Zehrung“) für 2 Wochen Preußen. 639. Slavatský (Slaváček), [N.N.], Herr (183, 193) Slawaczki 183 her Slawatczky 193 Böhmischer Herr, der in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen worden ist. Štĕpán, S. 19, nennt ihn Slaváček, „auch geschrieben Slavatský“. Während der Gefangenschaft erhielt er 10 Mark als Unterstützung vom Orden. 640. Slawen, Petir (84) Vermutlich ein Herkunftsname, der sich auf die Stadt Schlawa (Kr. Freystadt) in Schlesien bezieht. Sie hieß früher u.a. Slobe und Slave (siehe CDS 24, Register). Ein Guhrauer Bürger Pecze Slawe ist 1375 belegt (CDS 28, S. 31). Dieser Söldner diente mit 3 Spießen in der Meißner Rotte von Jon von Köckritz u.a.m., weshalb anzunehmen ist, dass er an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Nachdem er am 7. Oktober 1410 seinen letzten Sold und für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise erhalten hatte, verließ er wieder das Ordensland. 641. Slyfenicz, Jorge (65, 67ff.) Ob sich hinter diesem Namen ein Mitglied des meißnischen uradligen Geschlechts Schleinitz verbirgt, wie Johannes Voigt vermutet (Namen-Codex, S. 123), muss dahingestellt bleiben. Immerhin wissen wir, dass jenes Geschlecht, mit gleichnamigem Stammhaus unweit von Meißen, im Mittelalter u.a. auch Slynicz geschrieben wurde (CDSR passim). Es erscheint urkundlich zuerst 1255 (GHdA 27, 1962, S. 302). An älterer Literatur siehe u.a. Kneschke 8, S. 195–199, und [von Schleinitz], Geschichte. Ein Georg (Jorge), der zeitlich in Frage käme, ließ sich freilich darin nicht ermitteln. Vielleicht ist der Ursprung des Familiennamens anderswo zu suchen. Jorge Slyfenicz war Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz, weshalb er sowohl an der Schlacht bei Tannenberg als auch an der Verteidigung der Marienburg teilgenommen hat. Während Soldzahlungen im Oktober und November 1410 wird er mit 1 Spieß bzw. mit 4 Pferden aufgeführt, und am 19. Dezember hatte er zusammen mit Matthes von Gellhorn 4 Spieße und 1 Schützen. Nach dieser letzten Soldzahlung verließen die beiden Preußen.

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642. Snellendorf, Jurge von (204) Der Ordenssöldner Jurge (Georg) von Snellendorf war ebenso wie Johan Nuwekirche Geselle des Herrn Elger von Drolshagen. Ein Geschlecht namens „Schnellendorf “ oder „Snellendorf “ wurde in der durchgesehenen Literatur nicht angetroffen, dagegen gab es Ende des 14. Jahrhunderts einen Kanoniker Nikolaus Sculteti von Schnellendorf (Snellindorf) am Kollegiatstift zu Oberglogau (CDS 33, S. 139, 141, 144f.). Es handelt sich dabei um Schnellendorf, Kr. Falkenberg, in Schlesien. So ist es denkbar, dass Schnellendorf im Fall des Ordenssöldners nur ein Herkunftsname ist, und dass Jurge einen anderen Familiennamen hatte. Was seinen Solddienst betrifft, siehe unter Herrn Elger von Drolshagen und Johan Nuwekirche. 643. Sommerfeld, Hans von (182, 192) Sommerfeld, Hannus von 182 Zomerfeld, Hannus von 192 Schlesischer Uradel, als dessen Stammsitz das bereits 1294 vorkommende Schloss und Städtchen Sommerfeld (Kr. Crossen) genannt wird. Die Stammreihe beginnt um 1600. Im 16. Jahrhundert war das Geschlecht in Schlesien und der Niederlausitz ansehnlich begütert, u.a. auch in Oberschlesien bei Frankenstein. Siehe GHdA 5, 1953, S. 362, Kneschke 8, S. 529f., und Adelslexikon XIII, S. 411f. (mit Literaturhinweisen). Ob der Ordenssöldner Hans mit dem Hannus Somervelt identisch ist, der nach den Görlitzer Ratsrechnungen 33 Groschen pro panibus expedicionis von der Stadt erhielt (betrifft das Verwaltungsjahr Oktober 1411-Oktober 1412), kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden, es spricht aber nichts dagegen (CDLS III, S. 655f.). Andere Mitglieder des Geschlechts finden sich in verschiedenen Quellen; aus der Zeit um 1400 können u.a. Jacob Somerfeld (1397; CDSR I.B.2, S. 514) und Cunrad von Sommerfelt hoferichter zu Breslaw (1426; CDS 4, S. 154) genannt werden. Siehe auch unter Wenzel von Sommerfeld. Hans von Sommerfeld geriet während der Schlacht bei Tannenberg in Gefangenschaft, aber seine Rottenzugehörigkeit ist nicht bekannt, weil er zwar in den Gefangenenverzeichnissen, nicht aber im Soldbuch selbst genannt wird. Während der Gefangenschaft erhielt er vom Orden Unterstützung in Höhe von 10 preußischen Mark (in Form von 17 französischen Schildgulden und 2 Scot). 644. Sommerfeld, Wenzel von (105) Somerfelt, Wenczlaw Zum Geschlecht siehe unter Hans von Sommerfeld. Bei Pfotenhauer, S. 211 Anm. 85, heißt es von Wenzel: „Ohne Zweifel, gleich Franczke, Konrad und Tschasla Sommerfeld, seinen Zeitgenossen, des Königs von Böhmen Mann; urkundlich sonst nicht zu ermitteln gewesen“. Dies ist nun nicht ganz zutreffend, denn nach den Regesta Imperii XI, Nr. 3763, versprach Sigmund im Jahr 1419 dem Wenzel Somerfelt 100 ungarische Gulden. Der Name des noch heute blühenden Geschlechts ist seit 1556 „von Sommerfeld und Falkenhayn“ (vgl. GHdA 5, 1953, S. 362, und Adelslexikon XIII, S. 411). Interessant ist der Umstand, dass Wenzel von Sommerfeld im Jahr 1410 2 Spieße



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und 2 Schützen zusammen mit Heinrich von Falkenhayn (siehe diesen) führte. Am 18. Dezember jenes Jahres erhielten sie Sold und Zehrung ab dem 25. Oktober. Sie gehörten vor dem 25. Oktober vermutlich zur Rotte des Herrn Heinz von Ohlau. 645. Spalitz, Georg von (184, 196) Spalicz, Jurgen von 184 Spalicz, Jorge von 196 Mitglieder dieses Geschlechts finden sich vor allem im Fürstentum Oels, wo die Ortschaft gleichen Namens gelegen ist. Das dabei angelegte herzogliche Vorwerk ist wahrscheinlich zu Lehnrecht verliehen worden (Haeusler, Geschichte, S. 436f.). Unter den Besitzern ist 1413 Georg von Spalicz bekannt, er war zugleich Besitzer von Gänseberg (ehemals zum Kloster Trebnitz gehörend, später Vorwerk von Spa(h)litz); siehe Haeusler ebd. Der umfangreiche Absagebrief an den Orden von 1414 (OBA 2111) zählt unter den Gefolgsleuten (volgern) des Herzogs Konrad Kanthner von Oels u.a. Mertin, Jorge und Petir von Spalicz auf. Der erstgenannte erscheint ebenfalls in dem Absagebrief OBA 2112, während Peter Spalicz in einer Breslauer Urkunde von 1419 zu finden ist (CDS 35, S. 62). Andere Mitglieder des Geschlechts haben dem Herzog als Waffenträger, Erbvögte, Kämmerer etc. gedient (siehe dazu Haeusler). Man wird davon ausgehen können, dass der bei Tannenberg gefangengenommene Jurgen/Jorge von Spalicz mit der oben genannten Person gleichen Namens identisch ist. Im Soldbuch wird er selbst nicht namentlich erwähnt, wohl aber in den Gefangenenverzeichnissen. Demnach erhielt er während der Gefangenschaft 10 Mark als Unterstützung vom Orden. 646. Sparneck, [N.N.] von (63) Spornickel Der Namen Spornickel ist abgeleitet von Sparneck, denn in Quellen im Ordensbriefarchiv ist u.a. auch Sporneckell als sprachliche Variante anzutreffen (siehe das Register zu Pars I und Pars II der Regesta, S. 362). Sparneck liegt im Bezirksamt Münchberg in Oberfranken. Es handelt sich also um ein fränkisches uradliges Geschlecht, nach Kneschke zweifellos dasselbe, „welches nach Ostpreußen kam und dort das Gut Hohenstein bei Osterode und Keydangen erwarb“ (Kneschke 8, S. 542). Während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts begegnen viele Mitglieder des Geschlechts in den Quellen des Deutschen Ordens, und bereits im Jahr 1408 heißt es im Treßlerbuch: Item 2 m. Sparnecker eyme herren, der von Thorun ken Ragnith zoch, am selben donrstage (29.3.1408; ebd., S. 474). Vgl. Regesta Imperii XI, Register, S. 565. Ein Söldner von Sparneck (Sparnecker) ist 1447 belegt (Tresp, Böhmische Söldner, S. 413). Der Söldner Spornickel diente mit 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz und wurde bei einer Soldzahlung am 18. Oktober 1410 namentlich aufgeführt. Sein Vorname ist allerdings nicht bekannt. Dieser Sparneck wird wie die anderen Söldner des Herrn Hans von Kittlitz Preußen erst am 30. Januar 1411 verlassen haben.

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647. Speil, Austen (48) Spyl, Awsten Nach Johannes Voigt handelt es sich um das märkische Adelsgeschlecht Spiel (Namen-Codex, S. 123), aber diese Vermutung stimmt nicht. Vielmehr haben wir es mit einem Mitglied des hauptsächlich im Gebiet an der Grenze zwischen Schlesien und Böhmen erscheinenden Geschlechts Speil zu tun. Die Speils waren Erbrichter, Vögte, Schulzen und lassen sich bis zum Jahr 1306 zurückverfolgen, als ein Albert Speil (Spyl) in Rogau (Lkr. Schweidnitz) eine Schenkungsurkunde ausstellte. Die Siegelunterschrift lautet: „Sig. Alberti Spilonis“. Die Originalurkunde im Breslauer Stadtarchiv befindet sich im Bestand „Schweidnitz Dominikaner 1 b“ (frdl. Auskunft von Frau Liselotte Speil, Nürnberg). Ein Elger Speil war 1352–1353 Burggraf von Ottmachau (CDS 29, S. 93 Anm. 6). Der Ordenssöldner Austen Speil war 1410 Begleiter (geselle) des Hans von Hermsdorf und diente somit in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Am 8. Oktober nahm er Sold und Zehrung für 2 Wochen für 2 Schützen entgegen und verließ danach Preußen. 648. Sperling, Peter (46, 50, 52, 81, 115) Sperling 46, 50, 115 Sperlyng 52 Sperling, Peter 81 Es dürfte schwierig sein, diesen Ordenssöldner einem der Geschlechter Sperling zuzuordnen, die im General-Index zu den Siebmacher’schen Wappenbüchern von Hanns Jäger-Sunstenau angeführt werden (ebd., S. 501). Es kann nur vermutet werden, dass Peter Sperling aus dem sächsisch-meißnischen Raum stammt, denn am 22. September 1401 wurde ihm von Friedrich IV., Wilhelm II. und Georg, Markgrafen von Meißen, eine Urkunde ausgestellt (CDSR I.B.2, S. 527). Erwähnt werden kann auch eine im Hauptstaatsarchiv Dresden aufbewahrte Urkunde von 1396, die bei von Czettritz und Neuhaus als Regest wiedergegeben worden ist (II, A 27). Ausstellungsort ist das Zisterzienserinnen-Kloster Mölberg, und unter den Zeugen befindet sich ein Nicolaus Sperlink. Der auf den Seiten 46, 50 und 52 im Soldbuch aufgeführte Sperling dürfte mit dem auf den Seiten 81 und 115 vorkommenden Peter Sperling identisch sein, obwohl ein sicherer Beweis dafür fehlt. Im folgenden wird davon ausgegangen, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt. Der Solddienst Peter Sperings begann am 18. Juni 1410 in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau mit 10 Pferden, von denen 2 ohne Reiter waren. An der Schlacht bei Tannenberg war diese Rotte nicht beteiligt (s. dazu unter Czenke von Borsnitz). Bei einer Soldzahlung am 5. November erhielt Peter Geld für 3 Spieße und 1 Schützen, ebenso bei einer weiteren Soldzahlung am 15. November. Am Heiligabend erhielten er und einige weitere Söldner (Hannus Trenhoff, Peter Hennenberg, Hannus Behme und Heynrich Lockaw) Sold für 5 Wochen, d.h. ab dem 19.  November. Anschließend zogen sie zu Wolfhart von Rachenau mit insgesamt 12 Spießen und 2 Schützen. Sie blieben im Ordensland bis zum 5. Februar 1411.



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649. Spiskola, Alisch (Aleš) (184, 195) Spiskola, Alsch 184 Spyschola, Alisch 195 Der Name dieses böhmischen Söldners ist nach Štĕpán, S. 20, verderbt, weshalb nichts Näheres über den Träger ausgesagt werden kann. Bekannt ist lediglich, dass er in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen wurde und während der Gefangenschaft 10 Mark als Unterstützung vom Deutschen Orden erhielt. Vgl. „Alesch/ Alisch (Aleš)“, mit dem er wohl nicht identisch ist. 650. Splassaw, Fred(e)rich von (44, 184, 195) Näheres über diesen Gesellen des Herrn Hans von Waldau wurde nicht ermittelt, aber es handelt sich vermutlich um einen Söldner aus Meißen. Im Namen-Codex von Johannes Voigt, S. 123, wird „Friedrich von Splassau“ als Meißner bezeichnet. Friedrich gehörte zu den 14 Spießen und 2 Schützen, die zusammen mit Herrn Hans von Waldau bei Tannenberg gefangengenommen wurden. Er hatte 2 Spieße. Die anderen in den Gefangenenverzeichnissen aufgeführten und vom Orden mit Geld unterstützten Gesellen des Herrn Hans von Waldau waren Herr Heinrich von Haugwitz, Hans von Canitz und Heyde von Könneritz. 651. Stange, [N.N.] von (40) Stange Die Angabe bei Voigt, Namen-Codex, S. 123, dass es sich entweder um einen Meißner oder um einen Schlesier handelt, dürfte zutreffend sein. Im ersten Fall geht es um oberländischen (altenburgischen) Uradel (GGT U, Teil A, 1939, S. 520f.; Kneschke 8, S. 600), im zweiten um ein altes schlesisches Adelsgeschlecht mit Besitz u.a. im Jauerschen und Liegnitzschen (Kneschke ebd. mit Bezugnahme auf Sinapius I, S. 924– 929, und II, S. 1027). Vgl. Jurek, S. 290. Näheres über die Herkunft lässt sich allerdings nicht aussagen. Der Name Stange kommt in CDLS, CDS und CDSR und in anderen Quellensammlungen häufig vor, wobei es sich wohl auch z.T. um Mitglieder anderer Geschlechter gleichen Namens handelt. Der Söldner Stange war zusammen mit Konrad von Köln in der Rotte des Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen gekommen und hatte an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Als 5 Tage nach der Schlacht der erste Sold auf der Marienburg ausgezahlt wurde, nahmen Konrad von Köln und Stange Geld für 8 Spieße und 1 Schützen entgegen. Außerdem erhielten sie 4 Mark für Schäden, die sie bei Tannenberg erlitten hatten. 652. Stanislaw/Stanisslaw (183, 193) Von diesem böhmischen Söldner ist nur bekannt, dass er bei Tannenberg in Gefangenschaft geriet und während dieser 10 Mark als Unterstützung vom Orden erhielt. Näheres über seine Herkunft lässt sich nicht ermitteln. Vgl. Štĕpán, S. 10. 653. Stechaw, Heyncze von (47, 50, 52) Man könnte zunächst vermuten, dass es sich um ein Mitglied derer von Stechow handelt, also um märkischen Uradel mit Stammhaus Stechow, Kr. Westhavelland,

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urkundlich 1181, aber die ausführlichen familiengeschichtlichen Arbeiten über dieses Geschlecht kennen keinen Heinz. Siehe beispielsweise von Stechow, S. 960. Vgl. Adelslexikon XIV, S. 36f. Stattdessen mag es sich um einen Söldner aus Stechau (Kr. Schweidnitz) in der Niederlausitz handeln. Zu diesem Ort siehe Lehmann, Untersuchungen, S. 13, 109, 122, und ders., Urkundeninventar, Nr. 578. Der Name Stechaw könnte also eine Herkunftsbezeichnung sein. Voigt, Namen-Codex, S. 123, bezeichnet „Heinze von Stechau“ als Schlesier. Dieser Söldner diente in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau mit 1 Spieß und 1 Schützen. Am 15. November 1410 verließ er Preußen. 654. Steinborn, Georg von (106, 185, 197) Steynborn 106 Steinborn, Jurge 185 Steynborn, Jorge 197 Schlesisches Adelsgeschlecht, das bereits 1298 mit dem Ritter Jesco de Steynburnis urkundlich belegt ist (CDS 28, S. 12). Der Name bezieht sich auf Steinborn, Kr. Freystadt. Ein Nikolaus von Steynborn erscheint 1306 und 1330 (ebd., S. 18) und ein Hannus Steynborn 1375 (ebd., S. 31). In einer Urkunde vom 6. Januar 1411 begegnet Petir Steinborn aus dem Fürstentum Sagan, sein Vetter hieß Jacob (CDS 4, S. 302). Georg von Steinborn war einer der Gesellen des Nickel von Loeben, der wiederum zu den Dienern König Sigmunds von Ungarn gehörte. In der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 wurde er zusammen mit einigen weiteren Gesellen von den Polen gefangengenommen, so dass er bei der Soldzahlung am 20. Oktober selbst nicht anwesend sein konnte. Das Geld für 1 Spieß nahm stellvertretend Herr Heinz von Ohlau entgegen (Soldbuch, S. 102). Im Dezember übernahm diese Aufgabe Peter Schweinichen von Loeben, so dass die gefangengenommenen Söldner am Jahresende insgesamt Sold für 3 Monate erhalten hatten (ebd., S. 106). Während der Gefangenschaft wurde Georg von Steinborn vom Orden mit 5 Mark unterstützt. Nach der Handschrift B des Gefangenenverzeichnisses (ebd., S. 197) erhöhte der Order später diese Summe mit 6 Mark. 655. Steinborn, Nikolaus von (143) Steynborn, Niclos Dieser Diener König Wenzels von Böhmen gehörte zu den Söldnern, die erst nach dem Thorner Frieden vom 1. Februar 1411 in Preußen eintrafen und deshalb nicht in den Dienst des Ordens genommen wurden. Sie erhielten lediglich eine „Ehrung“, die meist nicht einmal die Kosten für die Hin- und Rückreise deckte. Im Falle Steinborns, der 8 Spieße nach Preußen geführt hatte, entsprach die am 6. Februar ausgezahlte Summe einem Sold für 9 Tage (vgl. Soldbuch, S. 143, Anm. 535-540, hier Anm. 539).



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656. Stentzsch, Heinrich von (128f.) Stencz, Heynrich 128 Stencz 129 Es gab sowohl in Meißen als auch in Schlesien uradlige Geschlechter mit diesem Namen. Im ersten Fall lag das gleichnamige Stammhaus bei Pergau (urkundlich 1370), im zweiten Fall nannte sich das Geschlecht nach dem Ort Stentzsch östlich von Schwiebus (Kr. Züllichau; urkundlich 1322). Siehe Adelslexikon XIV, S. 93. Näheres bei Blažek III, S. 113f. und von Boetticher, S. 170 Anm. 424a. Viele Personen mit dem Namen Stentzsch, jedoch nicht die hier in Frage kommenden, finden sich in CDS 24 und 33. Siehe auch CDSR I.B.II, S. 32 und 345. Heinrich von Stentzsch, offenbar ein Schlesier, war am 19. Februar 1423 Zeuge bei der Ausstellung einer Urkunde in Freystadt durch Herzog Wenzel, dem Herrn zu Crossen und Schwiebus (CDS 28, S. 62). Im Jahr 1410 befehligte er 8 Spieße Ordenssöldner, wobei nicht hervorgeht, wann er den Solddienst angetreten hat. Es werden lediglich zwei Zahltermine Ende des Jahres 1410 und ein weiterer am 2. Februar 1411, nach Abschluss des Thorner Friedens, erwähnt. 657. Stentzsch, Jeske von (34) Stencz, Jeske Jeske von Stentzsch, der vermutlich ebenfalls aus Niederschlesien stammte, befand sich im Jahr 1410 in der Rotte des Kaspar von Gersdorff. Daraus geht hervor, dass er an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Am 20. Juli erhielten Hans von Tschammer, Heinz von der Plese und Jeske Stencz auf der Marienburg Sold für 18 Spieße und 1 Schützen. Außerdem gab ihnen der Orden 18 Mark als Schadenshilfe. Siehe ferner unter Hans von Tschammer (I). 658. Stentzsch, Kaspar von (78) Stencz, Casper In diesem Fall dürfte es sich um ein Mitglied des meißnischen Geschlechts handeln. Casper Stencz hatte 1410 2 Spieße und 2 Schützen in der „Gesellschaft“ des Jon von Schönfeld und gehörte folglich nicht zu den Schlachtteilnehmern bei Tannenberg. Am 5. Oktober 1410 erhielt er die letzte Soldzahlung und verließ anschließend Preußen. 659. Stenzel, Heinrich von (159) Stenczel, Heynrych Dieses Geschlecht wird von Siebmacher und Sinapius ohne nähere Angabe unter den schlesischen Adel gebracht (Knesche 9, S. 15 und Blažek III, S. 113). Heinrich von Stenzel kommt im Soldbuch nicht namentlich vor, weshalb eine Zuordnung zu einer Rotte nicht möglich ist. Aus den Angaben im Brief des Komturs von Schlochau an den Hochmeister vom Januar 1411 wird lediglich ersichtlich, dass er 4 Spieße hatte und von dem Komtur Sold für 2 Monate sowie Zehrung für die Rückreise erhalten hat.

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660. Stephansdorff, Mattis (47, 51ff., 141) Steffansdorff, Mattis 47, 52 Stephansdorff, Mattis 51, 53 Steffanstorff 141 Vermutlich ist der Name auf Stephansdorf (Kr. Neisse), 5 km nordwestlich von Neisse, zurückzuführen (vgl. CDS 33, S. 46f. und CDS 35, S. 252). Der Söldner selbst wurde in Quellen und Literatur nicht ermittelt. Er diente im Jahr 1410 in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau und hatte zusammen mit Nickel von Zeitz 6 Spieße, von denen wohl 4 Spieße und 1 Schütze seine eigene waren. Zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg befand er sich in Konitz. Am 20. Dezember verließ er Preußen in einer Gruppe von Söldnern mit insgesamt 11 Spießen und 1 Schützen. 661. Sternberg, Engelhard von (186, 198) Sthernberg, Engilhard von 186 Stherneberg, Engilhard von 198 Fränkischer Uradel mit gleichnamigem Stammsitz bei Königshofen im Grabfeld. Das Geschlecht blühte bereits im 10. und 11. Jahrhundert, und im 13. Jahrhundert gab es mehrere Linien, von denen die in Böhmen und Mähren die bekannteste ist (Kneschke 9, S. 20ff. mit Literaturhinweisen auf S. 21f., ferner u.a. GHdA 47, 1970, S. 403). Zum böhmischen Herrengeschlecht Sternberg s. Adelslexikon XIV, S. 100ff. Der Umstand, dass Engelhard von Sternberg Geselle des Herrn Erkinger von Seinsheim war, deutet auf eine Herkunft aus eben dem fränkischen Raum. Herr Erkinger nahm 10 Gulden entgegen, die der Deutsche Orden Engelhards Knecht als Unterstützung während dessen Gefangenschaft schenkte. Dieser Knecht, dessen Name nicht überliefert ist, war bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen worden. Über das Schicksal seines Herrn, Engelhards von Sternberg, wird nichts ausgesagt. 662. Stertz, Albrecht von der (128) Stercze, Albrecht von der Uradel Schlesiens und des Landes Glatz, der in Schlesien Ende des 13. und im Land Glatz in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts urkundlich in Erscheinung tritt. Siehe Blažek I, S. 105, und Jurek, S. 291f. (unter Stercza). Vgl. dazu Kneschke 9, S. 20, bei dem es sich offenbar um ein anderes Geschlecht handelt, das sich erst im 17. Jahrhundert Stertz nannte. Vom Anfang des 15. Jahrhunderts waren bisher nur drei Mitglieder des Geschlechts von der Stertz bekannt: zwei Geistliche mit dem Namen Nikolaus (s. unten) und ein Wolfhard, 1409 und 1422 belegt. Was den letzteren betrifft, siehe Pfotenhauer, S. 211 Anm. 87, und CDS 10. S. 275. Außer den hier zu behandelnden Mitgliedern des Geschlechts erwähnt Voigt in seinem Namen-Codex, S. 123, einen Jeske, der 1410 ebenfalls DeutschordensSöldner gewesen sein soll. Das ist jedoch ein Irrtum, denn gemeint ist offenbar Jeske Stencz, d.h. Jeske von Stentzsch. Albrecht von der Stertz befand sich zunächst in der Rotte des Herrn Heinz von Ohlau, die am 25. September 1410 in den Dienst des Deutschen Ordens getreten ist.



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Seine Zugehörigkeit zu dieser Rotte gibt Anlass zu der Vermutung, dass er etwa aus den Fürstentümern Liegnitz oder Brieg stammte. Am 8. November löste er sich von der Rotte des Herrn Heinz von Ohlau und nahm während der restlichen Dienstzeit (bis zum 4. Februar 1411) selbst Sold für 5 Spieße entgegen. 663. Stertz, Bernhard von der (46, 53, 141) Stercz, Bernhard von der 46 Stercze, Bernhart von der 53 Stertz, Bernhard 141 Bernhard befand sich mit 1 Spieß in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau und war demzufolge zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz untergebracht (vgl. S. 141 des Soldbuches). Nach einer Soldzahlung am 10. September wollte er zunächst Preußen verlassen (S. 46: recessit), kehrte dann aber wieder ins Ordensland zurück. Eine weitere Soldzahlung erfolgte vermutlich am 15. November, wobei auch Zehrung für 2 Wochen ausgezahlt wurde. Das Geld nahm diesmal Herr Czenke von Borsnitz entgegen (S. 53). 664. Stertz, Hans von der (75, 83) Stercze, Hannus Der Solddienst begann für diesen Söldner am 18. Juni 1410 in der kleinen Rotte des Nickel von Poschwitz, die aus 13 Spießen und 1 Schützen bestand. Hans hatte 4 eigene Pferde. An der Schlacht bei Tannenberg hat die Rotte nicht teilgenommen. Am 8. Oktober wechselten Hans von der Stertz und zwei weitere Söldner, Hans von Hoff und Martin von der Olse, mit insgesamt 3 Spießen zu Michel und Nickel von Schmolke über, beide Gesellen des Herrn Friedrich von Blankenstein. Nach Angaben auf S. 83 des Soldbuches fand am 28. Oktober ein erneuter Wechsel statt, indem Hans von der Stertz und Hans von Penzig eine eigene Söldnergruppe mit 6 Spießen bildeten, deren Dienst am 5. Februar 1411 endete. Zu dieser Gruppe gehörten sicherlich auch die oben genannten Hans von Hoff und Martin von der Olse. Bei der letzten Soldzahlung am 5. Februar 1411 erhielten sie keine Zehrung für die Rückreise, denn das Geld dafür war ihnen bereits am 8. Oktober in der Rotte des Nickel Poschwitz ausgezahlt worden (S. 74). Ergänzend soll vermerkt werden, dass ein Hannos von der Stercze 1371 im Weichbild Schweidnitz belegt ist (von Czettritz und Neuhaus II, D.33). Wegen des großen zeitlichen Abstands wird er mit dem Söldner Hans wohl nicht identisch sein. Das trifft dagegen mit Sicherheit auf den Hannus Stercze zu, der im Absagebrief OBA 2025 von etwa 1411–1413 an den Hochmeister Heinrich von Plauen aufgeführt ist. 665. Stertz, Heinz von der (55) Stercze, Heyncze Stercze Dieses Mitglied des Geschlechts war in der Rotte von Herrn Georg von Czettritz ins Ordensland gekommen und hatte 7 Pferde. Was seinen Kriegsdienst betrifft, siehe

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unter Georg von Czettritz. Als Herr Georg am 10. Dezember 1410 Preußen verließ, wechselten Heinz von der Stertz und einige andere Söldner zu Herrn Czenke von Borsnitz über, bei dem sie noch 7 Wochen blieben. Ihr Solddienst endete am 30. Januar 1411. 666. Stertz, Nickel von der (136) Stercze, Nickel von der Zwei Mitglieder des Geschlechts von der Stertz mit dem Vornamen Nikolaus sind am Anfang des 15. Jahrhunderts belegt, jedoch nicht der hier in Frage kommende Söldner Nickel. Im Jahr 1400 starb Nicolaus de Sterza, Kustos an der ehemaligen Domkirche zum hl. Grabe in Liegnitz (Blažek I, S. 105), und 1410 Nikolaus de Stercze, Probst von Czarnowanz (CDS 1, S. XI, 89, 92). Der Söldner Nickel von der Stertz diente zunächst in der Rotte des Herrn Georg von Czettritz mit 4 Spießen, machte sich aber am 20. November selbständig und erhielt am 25. Dezember Sold für 5 Wochen. Anschließend ging er mit Heinz von Lazan zusammen, wodurch eine Rotte mit 34 Spießen und 2 Schützen gebildet wurde. Seine Dienstzeit endete am 5. Februar 1411. 667. Stewitz (Stibitz), Hans von (70, 72f., 137, 159) Stewicz, Hannus 70, 72f., 137 Stewicz 72 Stewitz, Hans 159 Schlesisches Adelsgeschlecht, das mindestens seit Anfang des 14. Jahrhunderts in Schlesien und im Zittauer Weichbild in der Oberlausitz ansässig war. Nach Kneschke 9, S. 35f., ist der alte Stammsitz Thiergarten (Lkr. Liegnitz). An Literatur s. ferner Blažek I, S. 105f., und Knothe, S. 508ff. Vgl. Jurek, S. 292. Der Name wird in der Lausitz stets „Stewitz“, in Schlesien „Stewitz“ oder „Stibitz“ geschrieben. Das bekannteste Mitglied des Geschlechts ist Nickel (Nikolaus), der 1404 den Herzog Ludwig II. zu Brieg auf seiner Reise in das Heilige Land begleitete und nach der Rückkehr die Würde des Landeshauptmanns von Liegnitz und Goldberg erhielt. 1421 ist er als Hauptmann zu Breslau und 1431 als Hauptmann zu Namslau belegt (SS. rer. Siles. VI, S. 16 u. 102). Bereits während des Krieges 1409 führte Hans von Stewitz schlesische Ordenssöldner nach Preußen (vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 55). Wie aus den Angaben im Treßlerbuch hervorgeht, waren es 3 Spieße. Auf S. 563 heißt es: Hannos Stewicz of 3 spyse ouch of 2 monden; her lyt zu Stargart und qwam noch den andern. Siehe auch S.  564 ebd. An einer anderen Stelle ist von her[n] Stewicz mit syner geselschaft die Rede (S. 569; vgl. S. 564). Nach Pfotenhauer, S. 211 Anm. 88, wird er 1418 und 1419 „zum Oesteren“ im Liegnitzer Landbuch von 1414–1422 genannt. Seine Herkunft aus dem Fürstentum Brieg beweist auch eindeutig ein Brief des Herzogs Ludwig II. an Hochmeister Heinrich von Plauen vom 19. Januar 1411, in dem es u.a. heißt: Edeler und besundir liber hirre, wir sendin zu euch unser libin getrawin [...] Heintczin von Pogrelle, Henrich Bomgarten, Hanus von Stewicz, der auch vor by euch gewest ist, dis brives czeigere, mit ir geselschaft, wen wir iczunt zu ewer libe selbir vor andirn sachin nicht komen mogin (OBA 1485).



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Der Solddienst des Hans von Stewitz für den Deutschen Orden im Jahr 1410 begann wie für viele andere schlesische Söldner am 18. Juni in Crossen an der Oder. Das war zu spät, um an der Schlacht bei Tannenberg teilnehmen zu können, denn dazwischen lag die Anreise nach Preußen und die Aufnahme in Pommerellen. Die Anzahl der Spieße in seiner Rotte war 26. Wohl am 8. Oktober wurden die drei Söldnerführer Herr Meye von Schweinichen, Herr Wenzel von Dohna und Hans von Stewitz mit 100 Gulden geehrt, wobei unklar ist, ob jeder von ihnen eine Summe in dieser Höhe erhielt. 11 Spieße und 1 Schütze des Hans von Stewitz blieben weiterhin im Ordensland, während der Rest Preußen verließ. Um die Jahreswende befand sich Hans in Schlochau mit 2 Spießen und 2 Schützen, die ihm selbst gehörten. Vom dortigen Komtur haben sie Sold bis zum 5. Januar 1411 und außerdem Zehrung für die Rückreise erhalten. 668. Stewitz (Stibitz), Kaspar von (35) Stewicz, Casper Ein Caspar von Stenicz diente im Jahr 1409 dem Deutschen Orden als Söldner (Ekdahl, Soldtruppen, S. 55). Der Name ist wohl verschrieben für Stewitz. Nach Pfotenhauer, S. 211 Anm. 88, handelt es sich bei dem Söldner von 1410 um Kaspar Stewitz, der 1435 in einer Glogauer Urkunde belegt ist („Urk. Koll. Gr. Glogau Nr. 221“). Kaspar von Stewitz und Frenzel von der Eibe hatten 40 Spieße in der Rotte des Kaspar von Gersdorff und gehörten demnach zu den Schlachtteilnehmern bei Tannenberg. Da sie bei der Soldauszahlung auf der Marienburg am 20. Juli nicht anwesend waren, liegt die Vermutung nahe, dass sie sich zu diesem Zeitpunkt in Gefangenschaft befanden oder etwa verwundet waren. An ihrer Stelle nahm Nickel von Dachs das Geld entgegen. Es wurde auch eine Ehrung in Höhe von 17 Mark ausgezahlt. Die Namen der beiden Söldnerführer finden sich nur an dieser Stelle im Soldbuch. 669. Stolzenberg, Hans (32) Stolczenberg, Hannus Das bei Kneschke 9, S. 61, angeführte braunschweigische Adelsgeschlecht Stolzenberg kann wohl hier außer acht gelassen werden. Vermutlich handelt es sich bei dem Nachnamen um eine Herkunftsbezeichnung. Es kommt dabei vor allem Stolzenberg (Kr. Lauban), zwischen Görlitz und Lauban, in Frage (siehe CDLS III, S. 132 Anm. 4). In den Jahren 1405 und 1409 kaufte die Stadt Görlitz Eichenzimmer von einem Mann namens Stolczenberg (ebd., S. 442 und 595). Nach der Eintragung im Soldbuch gehörten Hannus Stolczenberg und Hannus Ruske zu den Söldnern, die Nickel von Kottwitz nach Preußen gebracht hatte. Sie sollen u.a. am 20. Juli 1410 Sold für 5 Spieße für 3 Wochen, d.h. offenbar „Zehrung“ für die Rückreise, erhalten haben. Die Eintragung wurde jedoch gestrichen. Vielleicht geschah die Auszahlung von Sold und auch Zehrung statt dessen innerhalb einer größeren Söldnergruppe, wobei die Namen nicht aufgeführt wurden.

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670. Stosch, Georg von (47, 50, 52) Sthosse, Jorge 47 Sthossche, Jorge 50, 52 Schlesischer Uradel, dessen Stammreihe 1250 urkundlich beginnt (von Stosch, Genealogia, Kneschke 9, S. 65ff., hier S. 67, Neumann-Reppert, Die älteste Geschichte der Familie von Stosch, GHdA 101, 1991, S. 352 und Adelslexikon XIV, S. 173f.). Ein Georg (Jersich, Girzik) von Stosch von Albrechtsdorf (Albrechtice) in Böhmen ist 1436 urkundlich belegt; siehe Regesta Imperii XI, Nr. 11343, und von Czettritz und Neuhaus II, G. 27 (zum Jahr 1445). Hierzu auch SS. rer. Siles. VII, S. 183, 201; XII, S. 59, 64, 66. Bei von Stosch, Genealogia, T. 1, S. 46, heißt es: „A[nn]o 1436 am Heil. Pfingst-Fest hat George Stosch nebst etlichen andern Herrn von Adel aus Schlesien das Städtlein Klobuczko in Polen und andere herumliegende Oerter geplündert. [...]“ Vielleicht handelt es sich um zwei Mitglieder des Geschlechts mit demselben Vornamen. Eine Identifizierung des Ordenssöldners Georg mit dem zuletzt genannten Georg aus Schlesien dürfte am wahrscheinlichsten sein. Georg von Stosch hatte 1410 1 Spieß in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau und wird immer zusammen mit Hans von Stosch aufgeführt. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass es sich um Brüder handelt. Ihr Solddienst für den Deutschen Orden dauerte bis zum 15. November 1410, als sie Preußen wieder verließen. Erwähnt werden sollen in diesem Zusammenhang auch Mathusch Stosch und Nickel Stosch, die zu den Gefolgsleuten Herzog Przemkos von Troppau gehörten und 1414 dem Orden entsagten (OBA 2111). 671. Stosch, Hans von (47, 50, 52) Sthosse, Hannus 47, 50 Stochssche, Hannus 52 Möglicherweise Bruder des Georg von Stosch. Ein Hannus Stosch von Twaroskow ist 1414 als Hofgesinde Herzog Bernhards von Oppeln belegt (OBA 2111). Es mag sich dabei um den Ordenssöldner von 1410 handeln. Hans von Stosch hatte 1 Spieß und 2 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Siehe unter Georg von Stosch. 672. Stosch, Heinz von, Herr (125) Stosch, Heyncze Heinz von Stosch ist seit 1394 als Ritter urkundlich belegt. Er starb vor 1437 (Pfotenhauer, S. 211f. Anm. 89). Er war Erbherr zu Jonisdorff (Ober Johnsdorf, Kr. Münsterberg) in Schlesien (CDS 24, S. 20) und erscheint gelegentlich als Urkundenzeuge des Herzogs von Münsterberg (CDS 10, S. 275). Als Hencze Stosche gehörte er zu den Unterzeichnern des Absagebriefs an Hochmeister Heinrich von Plauen (etwa 1411–1413; OBA 2025). Einige Jahre später finden wir ihn als Diener des ungarischen und römischen Königs Sigmund, denn in einem Brief Sigmunds an den Hochmeister Michael Küchmeister vom 20. Juli 1418 heißt es u.a.: Also senden wir zu dir den strengen Henrich Stoschen, ritter, unsern diener und lieben getruen, entworter diß



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briefes (OBA 2763; vgl. OBA 4749, 4759). In den Jahren 1420–1430 ist Heinz von Stosch als Unterhauptmann der Fürstentümer Schweidnitz-Jauer mehrfach belegt; siehe beispielsweise CDS 27, S. 71 und 182; CDS 35, S. 71; CDLS II, 1–2, passim, und SS. rer. Siles. VI und XII. Als Unterhauptmann fiel ihm eine wichtige Rolle im Abwehrkampf gegen die Hussiten zu. Ende August 1428 war er verwundet, denn in einem Brief vom 26. August jenes Jahres berichtet der Hauptmann Albrecht von Kolditz, das mir mein undirhouptman her Stosche wunth ist (CDLS II, 1, S. 621). Die Verwundung war jedoch nicht ernsthafter, als dass Heinz von Stosch im Gefecht bei Altwilmsdorf am 27. Dezember 1428 zusammen mit Georg von Czettritz die Mannschaft aus dem Herzogtum Schweidnitz anführen konnte (SS. rer. Siles. XII, S. 5). Als Söldner des Deutschen Ordens im Jahr 1410 tritt Heyncze Stosch erst durch seinen Dienstantritt am 16. Oktober jenes Jahres in Erscheinung. Zusammen mit Jenlin von Schellendorf, Nickel von Hundt (I) und Hans von Waldau hatte er 51 Spieße. Am 5. Februar 1411 verließ er wieder Preußen. 673. Strose/Strosza (188, 200) Strose 188 Strosza 200 Dieser vermutlich aus dem Fürstentum Oels in Schlesien stammende Söldner kommt nur in den Gefangenenverzeichnissen namentlich vor. Ein Heinrich Strose war 1406 Diener des Ordensmarschalls (Treßlerbuch, S. 400). Zwei Jahre später heißt es ebd., S. 504: Item 2 m. Heynrich Strosen, der zum marschalke zoch, am selben tage; Jocusch Dobrischke his. Siehe hierzu auch unter Jacusch. Der Name ist möglicherweise mit der im Fürstentum Oels gelegenen Ortschaft Struse (Kr. Neumarkt) in Verbindung zu bringen. Nach Haeusler, Geschichte, S. 45, hieß sie früher Strosa oder Stroza. Während der Gefangenschaft wurde Strose/Strosza mit 6 Mark vom Orden unterstützt. 674. Strumien, Friedrich von (85) Strumen, Frederich Die Identifizierung von Strumen mit dem späteren Geschlecht von Strumien aus Schwarzwasser in Oberschlesien bei Teschen ist einer Mitteilung von Prof. Ludwig Igály-Igálffy, Wien, zu verdanken. Friedrich von Strumien befand sich mit 3 Spießen und 2 Schützen in der Rotte von Jon von Köckritz u.a.m., die insgesamt 142 Spieße und 2 Schützen umfasste. Er gehörte somit zu der Meißner Rotte, die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Siehe dazu Näheres unter Jon von Köckritz. 675. Strumien, Hans von (85) Strumen, Hannus von Ebenso wie Friedrich erscheint Hans von Strumien namentlich im Soldbuch im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 7. Oktober 1410, als auch Zehrung für

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3 Wochen für die Rückreise ausgezahlt wurde. Er hatte 1 Spieß und diente ebenso wie Friedrich in der Rotte von Jon von Köckritz u.a.m. 676. Strumien, Helwig von (84, 86) StrÕmen, Helwig 84 Strumen, Helwik 86 Bei der Soldzahlung an die Meißner Rotte am 7. Oktober 1410 war auch Helwig von Strumien mit 2 Pferden anwesend. Er blieb noch in Preußen bis zum 20. November und diente während dieser zusätzlichen 6 Wochen zusammen mit Hannus Mochburg. Für die dann erfolgte Heimreise hatte er bereits am 7. Oktober eine Zehrung für 3 Wochen erhalten. 677. Stryfing, Jorge (128) Da Jorge Stryfing zusammen mit Heinrich von Buchow aufgeführt ist, liegt die Vermutung nahe, dass er aus Vorpommern stammte. Der Beginn der Dienstzeit lässt sich nicht ermitteln. Bekannt ist nur, dass die beiden zunächst in der Ordensburg Driesen in der Neumark Dienst leisteten und ihren Sold für 8 Spieße bis zum 22. Januar 1411 vom Vogt der Neumark erhielten. Für die folgenden 3 Wochen – bis sie Preußen am 12. Februar 1411 verließen – sind sie im Soldbuch aufgeführt. Für die Rückreise erhielten sie Zehrung für 2 Wochen. 678. Stufel (159) Dieser vermutlich aus Schlesien stammende Söldner gehörte zu denen, die nach Angabe des Komturs von Schlochau in einem Brief vom Januar 1411 bereits entlohnt worden waren. Sie hatten Sold für 2 Monate und dazu Zehrgeld für die Rückreise aus Preußen erhalten. Stufel wird mit 1 Spieß und 2 Schützen aufgeführt. Über den Beginn seiner Dienstzeit lässt sich nichts aussagen. 679. Stumpel/Stümpel, Heinz von (46, 50f.) Stumpel, Heyncze 46 Stompel, Heyncze 50f. Ausgestorbenes schlesisches Adelsgeschlecht im Fürstentum Jauer. Der Name wird in Quellen und Literatur unterschiedlich geschrieben. Bei Wernicke, S. 528f., heißt das Geschlecht „Die von Stumpfel“, während die Bezeichnung bei Blažek III, S. 65, „Weickart, genannt Stümpel (Stümpel gen. Weickart)“ lautet. Näheres über verschiedene Mitglieder des Geschlechts seit 1356, als ein Nickel als Urkundenzeuge belegt ist, findet sich in den genannten Arbeiten. Heinz war bereits 1403 in Kauffung (Kr. Schönau), ca. 15 km nordöstlich von Hirschberg, ansässig: Henricus, Wykerus et Conradus, indivisi fratres dicti Stumpfil, heredes partis ville Kauffungen (Wernicke, ohne Quellenbeleg). In einer in Schweidnitz am 27. Mai 1406 ausgestellten Urkunde verkaufen die Brüder Heinze, Weyker und Conrad einen jährlichen Zins in Höhe von 8 Mark, den sie auf Kauffungen im Weichbild Hirschberg haben (von Czettritz und Neuhaus II, E.24). Im Regest werden sie als „die Stumphil“ bezeichnet.



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Den Solddienst für den Deutschen Orden erfüllte Heinz von Stumpel in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Er hat demnach nicht bei Tannenberg gekämpft, sondern war zur Zeit der Schlacht in Konitz untergebracht. Er hatte 2 Spieße und 1 Schützen. Am 15. November 1410 verließ er angeblich Preußen (recessit), kehrte dann aber ins Ordensland zurück und verblieb im Solddienst bis zum 30. Januar 1411. 680. Sugsdorf, Hans (140) Sukestorff, Hannus Mitglieder eines bürgerlichen Geschlechts Sugsdorf (auch Suxdorff, Swgstorff etc.) sind in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Görlitz nachweisbar, zunächst Franz (Schöffe), später Dietrich (CDLS III passim). Es ist anzunehmen, dass der Söldner Hans Sugsdorf zu jenem Geschlecht gehörte; auf jeden Fall steht fest, dass er Schlesier war. Er gehörte zu den Söldnern, die sich zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz aufhielten, aber in welcher Rotte er sich befand, geht nicht hervor. Es mag die des Herrn Czenke von Borsnitz gewesen sein, weil er nach Herrn Czenke aufgeführt ist. Als er nach der Schlacht bei Tannenberg zur Marien-. burg gesandt wurde, um dort an der Verteidigung teilzunehmen, bezahlte der Hauskomtur von Schlochau seine Schulden in Konitz in Höhe von 5 Mark und 3 Vierdung. 681. Swalowicz/Swolowicz, Jan (184, 195) Swolowicz, Jan 184 Swalowicz, Jan 195 Dieser Söldner wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen. Sein Name erscheint nicht im Soldbuch, wohl aber in den Gefangenenverzeichnissen, wo er zusammen mit Söldnern vor allem aus Böhmen, aber auch aus Schlesien aufgeführt ist. Möglicherweise handelt es sich um einen Böhmen, der allerdings nicht bei Štĕpán zu finden ist. Während der Gefangenschaft erhielt er 10 Mark als Unterstützung vom Deutschen Orden. 682. Swantomyr (65f.) Da dieser Söldner in der Rotte des Herrn Heinz von Borsnitz Dienst tat, wird man davon ausgehen können, dass er aus Schlesien stammte, obwohl der Name an sich pommerschen Ursprungs ist. Ein Sigemund Swanthemir, der 1459 urkundlich belegt ist, dürfte im Weichbild Glogau gesessen sein (CDS 28, S. 104). Swantomyr nahm an der Schlacht bei Tannenberg und der Verteidigung der Marienburg teil. Er hatte 4 Pferde. Ab dem 5. September werden er und der schlesische Adlige Georg von Mohl immer mit 3 Spießen und 1 Schützen zusammen aufgeführt. Die letzte Soldzahlung fand am 6. Februar 1411 statt, als auch Zehrung für 2 Wochen für die Rückreise ausgezahlt wurde. 683. Swarczenrode, Stephan von (126) Nähere Anhaltspunkte für eine Identifizierung dieses Söldners wurden nicht gefunden. Wahrscheinlich ist er mit dem Peter von Schwarzenrode verwandt, der 1445

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einen Vertrag mit Busse von Querfurt über den Kauf eines Hofs zu Dessau abschloss (Wäsche, Regesten, Nr. 396). Stephan von Swarczenrode hatte zusammen mit Heinz von Raussendorf, Hans von Raussendorf und Hans von Hammerstein 60 Spieße, deren Solddienst für den Orden am 24. November 1410 in Crossen an der Oder begann und Anfang Februar 1411 endete. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass er etwa aus derselben Gegend wie die Raussendorfs, die Oberlausitzer waren, stammte. 684. Sypczendorff/Sipczendorff, Hannus (46, 50, 52) Sypczendorff, Hannus 46, 50 Sipczendorff, Hannus 52 Dieser Söldner, der wohl aus Schlesien stammte, hatte 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Er wird sich demnach zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Konitz aufgehalten haben. Offenbar gehörte er zu den Söldnern, die im Winter 1410/1411 mit Herrn Czenke von Borsnitz im Ordensland blieben und am 13. Dezember 1410 und letztmalig am 30. Januar 1411 Sold erhielten. 685. Sypendorff, Peter von (103) Vermutlich ein Schlesier, denn er befand sich in der Rotte des Herrn Heinz von Ohlau. Er dürfte erst im Herbst 1410 (Ende September) in den Dienst des Ordens getreten sein, gehörte zu den Söldnern, die in Tuchel untergebracht waren, und hatte 4 Spieße. Nach dem Thorner Frieden verließ er Preußen. 686. Tader, Hans von (41, 61) Tader, Hannus Niederschlesisches Adelsgeschlecht, seit dem 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt, im 18. Jahrhundert erloschen (Kneschke 9, S. 125, Blažek II, S. 129f.). Das bekannteste Mitglied des Geschlechts im 14.-15. Jahrhundert war Stephan Tader, Ritter, der in zwei Urkunden vom 28. Dezember 1394 (CDS 28, S. 40), sowie in den Jahren 1403 (CDS 33, S. 33) und 1404 (CDS 4, S. 320) als Zeuge verschiedener schlesischer Herzöge erscheint. Er war Herr auf Gimmel (Kr. Wohlau) und wird in der letztgenannten Urkunde vom 24. Juni 1404 als Marschall (unszerm Marschalk) des Herzogs Konrad III. von Schlesien, des Herrn zu Oels und Kosel, bezeichnet. Ein weiteres Mitglied des Geschlechts war Steffke Tader, der zu den Gefolgsleuten Herzog Konrad des Weißen von Oels gehörte und im Juli 1414 dem Orden entsagte (OBA 2111). Das Verwandtschaftsverhältnis zwischen dem Ordenssöldner Hans, dem Marschall Stephan und Steffke von Tader ist nicht bekannt. Hans und ein anderer Söldner Nikolaus von Walch führten zusammen 4 Spieße und 1 Schützen in der Rotte, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen gebracht hatte, und die an der Schlacht bei Tannenberg beteiligt gewesen war. Am 20. Juli 1410 erhielten Hans und Nikolaus auf der Marienburg Sold für 6 Wochen (d.h. ab dem 8. Juni), 8 Mark Schadenshilfe und Soldvorauszahlung oder Zehrung für 3 weitere Wochen. Von Hannus Tader wissen



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wir jedenfalls, dass er das Ordensland nicht gleich verlassen hat, denn am 5. September und am 3. Oktober 1410 nahmen er, Boskowitz und ein Söldner Rothenburg Geld für 9 Spieße entgegen. 687. Talkenberg, Nikolaus von (184, 195) Talkenberg, Niclus 184 Talkenberg 195 Schlesisches Adelsgeschlecht, das sich nach der Burg Talkenstein auf dem Porphyrfelsen bei Welkersdorf (Kr. Löwenberg) nannte. Welkersdorf ist als sein ältester Besitz zu betrachten und stand ihm jedenfalls seit Mitte des 14. Jahrhunderts zu (Kneschke 9, S. 127; Wernicke, S. 530-535, hier S. 531; Blažek III, S. 60. Siehe auch Knothe, S. 511f.). Im Jahr 1367 werden Reinschke und Nickel von Talkenberg als Besitzer von Welkersdorf genannt. Dieser Nickel erscheint noch um 1400, denn in jenem Jahr verkaufte er Zins auf seinem Gut an einen Bernhard von Talkenberg, der auf dem Hoensteyne gesessen war und übrigens wiederholt in Oberlausitzer Quellen genannt wird (CDLS II, passim). Der Ordenssöldner Nikolaus dürfte aus Altersgründen mit dem genannten Nickel nicht identisch sein, sondern eher ein Sohn oder Neffe desselben. Genannt werden soll aber auch eine weitere Identifizierungsmöglichkeit. Das Geschlecht war auch in Oberschlesien gesessen, wo Ciecerzin (Neudorf, Kr. Kreuzburg) als Stammsitz angegeben wird. 1414 erscheinen Nicolaus Talkenberg von Ciecerzin, Archidiakon von Oppeln, und sein Bruder Nikolaus (Blažek, S. 60). Der im Soldbuch aufgeführte Vertreter des Geschlechts war Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz und wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen. Während der Gefangenschaft erhielt er 10 Mark als Unterstützung vom Orden. 688. Tannenberg, Jon von (185, 196) Tannenberg, Jon von 185 Tannenberg, Jhon 196 Es handelt sich hier nicht um das in Preußen ansässige Adelsgeschlecht, das seinen Namen nach dem seit der Schlacht 1410 so berühmten Ort Tannenberg führte (s. dazu von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Preußen, S. 94). Vielmehr dürften wir es mit einem Mitglied der alten wappenbefähigten Tiroler Familie Tanauer/Tannauer – mit dem Beinamen „Tannenberg“ – zu tun haben. Dieses Geschlecht erhielt 1433 von Kaiser Sigmund den Reichsadel und im 17. Jahrhundert den Freiherrenstand. Dabei wurde der Familienname bald von dem Beinamen verdrängt. Näheres darüber bei Kneschke 9, S. 132f. und Gf. Meraviglia-Crivelli, S. 176. Sollte diese Vermutung zutreffen, so wäre die Erwähnung in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 (Soldbuch, S. 185, 196) ein frühes Beispiel für die Verwendung des genannten Beinamens. Dabei braucht Jon von Tannenberg durchaus nicht aus „Tirol“, sondern kann auch aus beispielsweise Sachsen oder Meißen stammen. So wird in einer Urkunde des Markgrafen Wilhelms I. von Meißen vom 20. Januar 1400 ein Nickel von Tannenberg erwähnt (CDSR I, B.2, S. 194), und im Jahr 1411

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begegnet ein Kaspar von Tannenberg als Bürge in einer Urkunde Bischof Rudolphs (CDSR II, 2, S. 379). Vielleicht ist es derselbe Caspar Thannberg, der 1429 zu Weistropp (Amtshauptmannschaft Meißen) gesessen war (CDSR II, 5, S. 148). Wie so viele andere Diener König Sigmunds wurde auch Jon von Tannenberg in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen. Vom Deutschen Orden erhielt er als Unterstützung 25 Mark und außerdem vor schaden, harnisch und pfert 62 Nobeln und ½ Mark. Die Handschrift B verzeichnet zusätzlich 20 Gulden. Solchen ausdrücklichen Schadensersatz bekam nicht der gewöhnliche angeworbene Söldner, wohl aber das Hofgesinde Königs Sigmunds. 689. Tasschaw/Thasschaw, Friedrich von (182, 193) Tasschaw, Fredericus von 182 Thasschaw, Fredrich von 193 Hinter diesem Namen darf man wohl einen Ordenssöldner aus Schlesien vermuten. Er wurde bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt während der Gefangenschaft 20 Gulden als Unterstützung vom Orden. Näheres über ihn und seine Herkunft ist nicht bekannt. Vielleicht besteht eine Beziehung zu dem Erbgut Thaczow (Groß Totschen, Kr. Trebnitz), von dem bekannt ist, dass es 1346 verkauft wurde (Haeusler, Geschichte, S. 369). 1433 gab es in Trebnitz eine Nonne Anna Thatschaw (Haeusler, Urkundensammlung, S. 169). Erwähnt werden soll auch ein Nicolaus de Taczaw, der 1409 als Zeuge in einer in Breslau ausgestellten Urkunde erscheint (CDS 4, S. 151). 690. Temritz, Hans von (115) Temerich, Hannus Adelsgeschlecht aus der Oberlausitz, das sich nach dem Dorf Temritz nördlich von Bautzen nannte und seit Mitte des 13. Jahrhunderts urkundlich vorkommt. Im 18. Jahrhundert erloschen. Das Stammgut Temritz wurde Ende des 14. Jahrhunderts verkauft und dafür einige zur Herrschaft Baruth gehörige Dörfer von den Herren von Kittlitz zu Lehn genommen. 1418 kauften sich die von Temritz von der Lehnsherrschaft los und wurden unmittelbare Vasallen der Krone. 1419 wurden daraufhin die Brüder Heinrich und Nitze von Temritz von König Wenzel mit den genannten Dörfern belehnt (Blažek II, S. 24; Knothe, S. 514ff.; von Boetticher, S. 235f. Ältere Literatur angeführt bei Kneschke 2, S. 450. Vgl. Jurek, S. 297). Ein Hannos Themrycz war 1390 Hauptmann und Hofrichter im Glogauer Weichbild (CDS 28, S. 38). 1398 und 1399 erscheint er als Urkundenzeuge (CDS 28, S. 41 und CDS 24, S. 106). Ob er oder ein Namensvetter von ihm mit dem Ordenssöldner Hans vom Temritz identisch ist, lässt sich nicht beweisen. Ein Diener König Wenzels hieß Temericz (Vorname nicht bekannt). Als er und Wenzels Harnischmacher Kobirshayn im April 1410 nach Görlitz kamen, wurden sie mit Wein und Bier geehrt und aus der Herberge gelöst (CDLS III, S. 624). 1452 wurde ein Hanns Temericz zur Oelsen (Oelsa, Amtshauptmannschaft Löbau) wegen Körperverletzung vor Gericht gefordert (CDLS IV, S. 735 u. 756). Zusammen mit Wese (von der Wiese) hatte Hannus Temerich 7 Spieße bei einer Soldzahlung am 5. Februar 1411. Sie erhielten bei der Gelegenheit für einen Mo-



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nat Sold. Davor haben sie bei Wolfhart von Rachenau bzw. in der großen Rotte von Wolfhart von Rachenau, Konrad von Hoberg, Nickel von Pogrell und Markus von Schellendorf gedient. Diese Rotte mit 143 Spießen und 1 Schützen ist von Georg von Wirsberg angeworben worden und trat am 16. Oktober 1410 in den Dienst des Ordens. 691. Temritz, Michel von (65, 67f.) Temericz, Michel Dieser Söldner diente mit 1 Spieß und 1 Schützen in der Rotte des Herrn Heinz von Borsnitz und wird demnach an der Schlacht bei Tannenberg und der Verteidigung der Marienburg teilgenommen haben. Sein Name erscheint im Zusammenhang mit verschiedenen Soldzahlungen im Herbst 1410. Die Mehrzahl der Gesellen des Herrn Heinz von Borsnitz zogen am 30. Januar 1411 wieder nach Hause, unter ihnen wohl auch Michel von Temritz (vgl. Soldbuch, S. 69). 692. Tengenfeld/Tongenfeld, Heinz von (186, 198) Tengenfeld, Hencze von 185 Tongenfeld, Heyncze von 198 Heinz und Hermann von Tengenfeld/Tongenfeld wurden beide in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober gefangengenommen (S. 198). Näheres über Geschlecht und Herkunft wurde nicht ermittelt. Handelt es sich etwa um Mitglieder des fränkischen Adelsgeschlechts Thüngfeld (Siehe dazu Kneschke 9, S. 206.)? Während der Gefangenschaft erhielten sie vom Orden je 30 englische Nobeln und 6 Mark als Unterstützung. 693. Tengenfeld/Tongenfeld, Hermann von (186, 198) Tengenfeld, Herman von 186 Tongenfeld, Herman von 198 Siehe unter Heinz von Tengenfeld/Tongenfeld. 694. Tenitz, Hans von (47f., 141) Tenicz 47f. Thanitz, Hannus 141 Zu diesem Geschlecht s. die Ausführungen bei Jurek, S. 297. Man wird davon ausgehen können, dass es sich trotz der unterschiedlichen Schreibweise um ein und dieselbe Person in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau handelt. Näheres wurde nicht ermittelt. Im Jahr 1185 kommt in Meißen ein Marcellinus de Taniz vor (CDSR I, 2, S. 353), in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gab es im Land Glatz einen Her Diterich, der herre von Tenicz (Volkmer und Hohaus, Glatzer Stadtbuch, S. 1), und 1360 ist ein Heynrich Tenicz dort belegt (dies., Glatzer Amtsbuch, S. 71). Der Name Tenicz ist 1415 für das Dorf Dehnitz bei Wurzen (Amtshauptmannschaft Grimma) nachweisbar (CDSR II, 2, S. 415). Ob der gegen Mitte des 15. Jahrhunderts mit Soldforderungen an den Orden herantretende schlesische Burggraf Janko Taniß (Tanitz, Tanitzer u.ä.) demselben

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Geschlecht angehörte, soll hier nicht untersucht werden (OBA 8419, 8506, 8714 etc.). Erwähnt werden mag eine böhmische Urkunde von 1551, ausgestellt in Zampach, in der ein Girzik Teniczski von Tenicz (Tenitzki von Tenitz) als Zeuge erscheint (CDS 34, S. 127). Hans von Tenitz war Geselle des Herrn Czenke von Borsnitz und hatte 5 Spieße in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Am 8. Oktober 1414 verließ er wieder Preußen. 695. Tharandt, Kaspar von (84) Tharant, Cassper Mitglieder dieses sächsischen Geschlechts, das seinen Namen von der Stadt Tharandt südwestlich von Dresden hatte, werden in den Quellen teils als bürgerlich, teils aber auch als adlig bezeichnet. So werden 1391 der gestrenge Hans von Tarande und syne brudere erwähnt (CDSR II, 4, S. 328), während 1396 Frederich Tarant und zwei weitere burger z Myssin (Meißen) als Urkundenzeugen in Erscheinung treten (ebd., II, 2, S. 276). Bereits 1335 war Heynrich Tharant Bürgermeister von Pirna (ebd., II, 5, S. 249). Gehen wir noch weiter zurück, so finden wir im Jahre 1300 Hermannus de Taranto (ebd., II, 15, S. 215). 1444 wird ein Heinricus Tharand als validus, d.h. adlig, bezeichnet (ebd., II, 5, S. 177). Ebenfalls adlig waren offenbar der gestrenge Hencze Tarand und sein Vetter, der gestrenge Caspar Tarand, die beide in einer Urkunde des Bischofs Johannes von Meißen vom 19. Oktober 1442 genannt werden (ebd., II, 3, Nr. 975, S. 66). Über Hencze erfahren wir zwei Jahres später, dass er zum Lawensteyne (d.h. Lauenstein, Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde) gesessen war (ebd., S. 75; vgl. S. 76). Es wird der genannte Kaspar gewesen sein, der in jungen Jahren in der Meißner Rotte nach Preußen gezogen ist, um dem Deutschen Orden als Söldner zu dienen. Vermutlich hat er die Schlacht bei Tannenberg miterlebt. Sein Name wird im Zusammenhang mit der letzten Soldzahlung am 7. Oktober 1410 erwähnt, als er mit 2 Spießen Söldner aufgeführt wird. Außerdem erhielt er 1 Mark für einen panczer, d.h. einen Ringharnisch, den er wohl während der Kampfhandlungen verloren hatte. 696. Thierbach, Nikolaus von (182, 192) Tirbach, Niklas 182 Thyrbuch, Niclos 192 Wenig verbreitetes, wohl ursprünglich fränkisches Adelsgeschlecht, das mit Friedrich I. Anfang des 15. Jahrhunderts in die Mark Brandenburg kam und dort ansässig wurde. Ende des 18. Jahrhunderts erloschen. Vgl. Winterfeld, Geschichte, S. 693. Das bekannteste Mitglied der Familie ist Nikolaus von Thierbach, der in den dreißiger Jahren des 15. Jahrhunderts zunächst als Ordensbruder des Johanniterordens in der Ballei Brandenburg, dann als Komtur der Kommende Wildenbruch und schließlich 1437 bis etwa 1455 als Nachfolger des Herrenmeisters Balthasar von Schlieben erscheint. Siehe dazu Winterfeld, S. 693ff., und Opgenoorth, S. 48, 50, 58, 208. Nikolaus von Thierbach nahm an der Schlacht bei Tannenberg teil und wurde dabei gefangengenommen. Seine Rottenzugehörigkeit geht nicht hervor, und es ist



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auch nicht bekannt, woher er stammte. In einem Verzeichnis der in Kriegsgefangenschaft des Ordens befindlichen Polen und Böhmen etc. mit gelegentlicher Erwähnung der gegen einige von ihnen auszulösenden Ordenssöldner und Ordensherren aus polnischer Gefangenschaft von etwa November 1410 (OBA 1406) heißt es: Arnt von Waldow hat gelost Niclos Tyerbach, d.h. Arnd von Waldau wurde gegen Nikolaus von Thierbach ausgetauscht (Druck bei Biskup, Z badań, hier S. 705). 697. Thomicz, [N.N.] (126) Wohl Herkunftsname eines Söldners aus Thomitz (Kr. Nimptsch) oder Thumicz bei Bischofswerda (Amtshauptmannschaft Bautzen) (vgl. CDSR II.3, S. 375). Anfang des Jahres 1411 hatte er zusammen mit Nickel von Hundt (I) und Czirch 1 Spieß bei Jenlin von Schellendorf. Am 5. Februar wurde der Sold für 2 Monate ausgezahlt. Der Dienstbeginn geht nicht hervor, aber vermutlich war es der 16. Oktober 1410. 698. Tiergart, Bernhart von (28) Tyrgart, Bernhart Eine Familie Tiergart ist bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Danzig in mehreren Linien vertreten (Koeppen, Prokuratorenberichte, Bd. 3, S. 23). Im vorliegenden Fall handelt es sich jedoch um einen Schlesier, denn auch in Schlesien war der Name verbreitet. Bereits 1409 gab es nach dem Treßlerbuch (S. 564) einen Söldner Niclos Tyrgarte von Lipczen im Dienst des Ordens (vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 55), und 1425 bekannte ein in Sagan gerichteter Nickel Bresen: Petsche Tirgarte und der alte Tirgarte, Conrad Landskron von Janckendorf, Hannus Rutschitz haust und hofet Maxen Tirgarten [und] Fritsche Crichen; ... (CDLS II, 1, S. 252). Die beiden letztgenannten werden als Räuber bezeichnet. Bernhart von Tiergarten verkaufte 1390 Zinsen auf seinem Gut zu Tillendorf (Kr. Bunzlau) und wird in dem Zusammenhang als Sohn eines verstorbenen Petsche von Tiergart bezeichnet. Auch in Groß Krauschen (Kr. Bunzlau) ist er von 1390–1409 begütert. Siehe Wernicke, S. 536f., wo auch weitere finanzielle Transaktionen Bernharts nachzulesen sind. Nach dem Landbuch des Fürstentums Breslau von 1385–1429, Fol. 61, waren Bernhart und Günther Tiergart Brüder und 1411 zu Reichwinsdorf (jetzt Ellguth, Kr. Namslau, etwa 35 km östlich von Breslau) gesessen (Pfotenhauer, S. 212 Anm. 97). Bernhart Tiergart befand sich 1410 in der Rotte des Nickel von Kottwitz und gehörte zu den Schlachtteilnehmern bei Tannenberg. Am 20. Juli erhielten er, Kaspar von Niebelschütz und Jor Paschke auf der Marienburg Sold für 6 Spieße und 2 Schützen und für 3 Wochen Zehrung oder Soldvorauszahlung. Außerdem schenkte ihnen der Orden 8 Mark als Hilfe für den Schaden, den sie in der Schlacht erlitten hatten. 699. Tluxa, Hronko (186, 197) Tluxa, her 186 Tluxa, Hron 197 Dieser böhmische Adlige gehörte zum Hofgesinde König Sigmunds von Ungarn und wurde in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 von den Polen gefan-

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gengenommen. Er ist nicht aufgeführt bei Štĕpán. Während der Gefangenschaft erhielt er 5 Mark als Unterstützung vom Orden. Das Wort „her“ (Herr) im Gefangenenverzeichnis A ist möglicherweise eine Verschreibung oder Fehldeutung von „Hron“. Aus einer Zusammenstellung der Schulden, die König Sigmund während des Konzils in Konstanz gemacht hatte, wissen wir, dass Hronko Tluxa dem König vor dem 14. Mai 1418 300 rheinische Gulden geliehen hat (Regesta Imperii XI, Nr. 3195). Auf einer kassierten Liste lautet der Name Ranko Tluxa (ebd., Nr. 3175). 700. Tluxa, Zdeslav, von Burzenitz (185, 196) Tluxa, Sleff 185 Tluxa, Deslaff 196 Zum Hofgesinde König Sigmunds gehörte auch der böhmische Ritter Zdeslav Tluxa von Burzenitz (vgl. Štĕpán, S. 10: Zdeslav Tluksa z Buřenic), der ebenso wie Hronko Tluxa bei Polnisch Krone in Gefangenschaft geriet. Vom Orden erhielt er während der Gefangenschaft 15 Mark und 20 Gulden als Unterstützung und außerdem 116 englische Nobeln für Harnisch und Pferde, die er verloren hatte. Nicht nur Hronko, sondern auch Zdeslav (Regesta Imperii XI, Nr. 3175, 3186) und ein Ulrich Tluxa (ebd., Nr. 3175, 3185) haben König Sigmund Geld geliehen, wenn auch erheblich weniger. In einem Brief vom 18. Juli 1417 bezeichnet Sigmund Zdeslav als seinen Marschall (Nr. 2475f.). Am 29. Dezember 1419 setzte ihn Sigmund als Burggrafen zu Karlstein ein; er löste damit einen hussitischen Befehlshaber und früheren Günstling König Wenzels ab (Nr. 3927b). Im Jahr 1436 verschrieb ihm Sigmund für 300 Schock Groschen das Städtchen Miřotic (Nr. 11610). 701. Torgau, Christoffel von (86) Tergo, Christofil von Vermutlich ist „Tergo“ eine verderbte Form von „Torgau“. Das Geschlecht der Edlen Herren von Torgau tritt zu Ende des 12. Jahrhunderts urkundlich auf. Es ist nach der gleichnamigen sächsischen Stadt benannt. Nachdem Zweige des Geschlechts in der Mark Brandenburg, wo die Herrschaft Zossen um die Mitte des 14. Jahrhunderts erworben wurde, und in Böhmen geblüht hatten, erlosch es gegen Ende des 15. Jahrhunderts. In seiner Heimat war es in und um Torgau und in der Pflege Mühlberg begütert (von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 169; ders., Abgest. Adel/ Brandenburg, S. 96). Der Ordenssöldner Christofil von Tergo dürfte mit dem Christoffil von Torgow identisch sein, der am 23. Oktober 1412 zusammen mit seinem Bruder Folczsch von Torgow in einer Urkunde des Bischofs Rudolph von Meißen genannt wird (CDSR II, 2, S. 390). Im Soldbuch erscheint er in der Meißner Rotte von Jon von Köckritz u.a., die bei Tannenberg gekämpft hat. Am 7. Oktober 1410 erhielt er für 1 Spieß Sold und für die Rückreise Zehrung für 3 Wochen. 702. Trach, Peter von (133) Trach, Peter Schlesisches Adelsgeschlecht, das im 14. und 15. Jahrhundert vor allem in den Fürstentümern Liegnitz, Brieg und Troppau gesessen war. Bereits 1316 kommt ein



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Bernhard Trach als Zeuge in einer Löwenberger Urkunde (Fürstentum Troppau) vor (Wernicke, S. 537f.). 1394 erscheint Hans Trache als Zeuge in einer Schweidnitzer Urkunde (von Czettritz u. Neuhaus II, D.67b). Auf die Nennung anderer Mitglieder des Geschlechts im 14. und 15. Jahrhundert soll hier verzichtet werden, wichtig ist lediglich der Peter Trach, der 1408 als Zeuge zu Schweidnitz in einer Löwenberger Urkunde genannt wird (Wernicke, S. 538). Siehe im übrigen Kneschke 9, S. 249f., Blažek II, S. 135f., Pfotenhauer, S. 212 Anm. 94, und Jurek, s. 329. Der Ordenssöldner Peter Trach dürfte mit dem oben genannten Peter identisch sein. Nach dem Soldbuch nahmen er und Bartholomeus von Röder (Bartholomeus Roder) am Heiligabend 1410 stellvertretend für Heinrich von Czirn das Soldgeld für dessen 22 Spieße entgegen. Peter war vermutlich „Geselle“ Heinrichs in dessen Rotte. Angaben über den Solddienst und die Dienstzeit finden sich unter Heinrich von Czirn. 703. Trachenau, Hans von (85) Trachenaw, Hannus Dieser Herkunftsname bezieht sich mit ziemlicher Sicherheit auf Trachenau in Sachsen (Amtshauptmannschaft Leipzig). 1395 wurde eine Urkunde für Anna de Trachenow ausgestellt (CDSR I, B.1, S. 515). Ein undatierter Brief Herzog Friedrichs von Sachsen an den Hochmeister Paul von Rusdorf betraf Geleitung des Heinrich von Trachenau (Trachenaw) durch das Ordensland (OBA 7813). Sieher ferner CDSR II, 1, S. 110, 118 (Trachennowe) und II, 15, S. 336 (Trachennaw). Von Interesse ist in diesem Zusammenhang, dass ein Hans oder Johann von Trachenau 1417 als Deutschordensbruder in Balga nachzuweisen ist (OBA 2646). Er wurde später Karwansherr auf der Marienburg (belegt 1423), Hauskomtur in Königsberg (1425–1428), Komtur zu Memel (1430–1434), Komtur zu Graudenz (1434–1437), Pfleger zu Insterburg (1438–1440), Pferdemarschall zu Königsberg (belegt 1441) und Pferdemarschall zu Danzig (1445–1447). Siehe dazu Voigt, Namen-Codex und Thielen, Verwaltung. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich bei dem Ordensbruder Hans um den ehemaligen Söldner Hannus Trachenaw handelt, der in den Orden aufgenommen worden ist. Dasselbe könnte für den oben genannten Heinrich der Fall gewesen sein, denn im Jahr 1432 ist ein Heinrich von Trachenau als Kellermeister auf der Marienburg belegt (Thielen, S. 153). Im Jahr 1410 befand sich Hans von Trachenau in der Meißner Rotte der Jon von Köckritz u.a.m. und hat demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 7. Oktober jenes Jahres erhielt er Sold und Zehrung für 3 Wochen für 1 Spieß und verließ danach Preußen. 704. Trenaw/Trone, Heinz (184, 194) Trenaw, Heyncze 184 Trone, Hincze 194 Möglicherweise stammte dieser Söldner aus Thräna südöstlich von Regis (Amtshauptmannschaft Borna). Nach einer Urkunde vom 28. Juni 1413 verkaufte Markgraf

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Wilhelm II. u.a. Schloß und Städtchen Frohburg sowie das Gut zu Thräna (Trenaw) (CDSR I.B.3, S. 262). Es gibt aber auch andere Ortschaften mit ähnlichem Namen, die in Frage kommen könnten (siehe beispielsweise CDLS II, S. 463 und CDSR II, 15, S. 367). Ein Bernhard Trene war 1422 Zeuge in einer in Münsterberg ausgefertigten Urkunde (CDS 10, S. 273ff., hier S. 275). Dieser Ordenssöldner war Geselle des Herrn Heinz von Borsnitz und in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen worden. Während der Gefangenschaft erhielt er 10 Mark als Unterstützung vom Orden. 705. Trenhoff, Hannus (81, 115) Über Herkunft und Dienstantritt dieses Söldners liegen keine Angaben vor. Den Erwähnungen im Soldbuch kann nur entnommen werden, dass er sich ab dem 8. Oktober 1410 in einer Gruppe zusammen mit Peter Sperling, Heynrich Lockaw, Peter Hennenberg und Hannus Behme befand, und dass sie insgesamt 12 Spieße und 2 Schützen hatten. Ab dem 24. Dezember 1410 bis zum 5. Februar 1411, als sie Preußen verließen, dienten sie in der Rotte des Wolfhart von Rachenau, der auf sie Sold nahm. 706. Triestewitz, Günter von (85) Trestewicz, Gontir von Über dieses Geschlecht wurden in der benutzen Literatur keine näheren Angaben gefunden. Offenbar handelt es sich um Triestewitz (Kr. Torgau), das im Mittelalter Trestewicz geschrieben wurde (siehe dazu CDSR I.B.1, S. 479 und II, 4, S. 369f.). Ein Ritter Guthwin von Triestewitz schenkte 1298 dem Kloster Dobrilugk die ihm zugehörigen Mühlen zu Belgern (Kr. Torgau), seine Söhne hießen Foltsch und Guthwin (Lehmann, Urkundeninventar, S. 223f.). In einem Brief des Komturs von Rehden an den Hochmeister des Deutschen Ordens vom 23. Oktober 1448 ging es u.a. um die Aufnahme seines Schwestersohnes Hannus Trestewicz in den Konvent von Elbing (OBA 9688). Günter von Triestewitz diente in der Meißner Rotte von Jon von Köckritz u.a.m. und nahm am 7. Oktober 1410 Sold für 4 Pferde und Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise entgegen. Er gehörte also zu denjenigen Söldnern, die bei Tannenberg eingesetzt worden waren. 707. Truchseß [von ...], Albrecht (186, 198) Truchtssesse, Albrecht 186 Troksos, Albrecht 198 Der Umstand, dass dieser Adlige zusammen mit u.a. Herrn Erkinger von Seinsheim aufgeführt wird, deutet darauf hin, dass er einem der fränkischen Geschlechter Truchseß angehörte, etwa dem noch blühenden uradligen, heute freiherrlichen Geschlecht Truchseß von Wetzhausen (dazu GHdA 80, 1982, S. 345; Adelslexikon XV, S. 45ff.), oder einem der vielen erloschenen Geschlechter (z.B. Baldersheim, Henneberg, Holenstein, Infeld, Pommersfelden, Rieneck/Reineck). Über sie und noch weitere Geschlechter Truchseß unterrichtet Kneschke 9, S. 285–290, und die im Gene-



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ral-Index von Jäger-Sunstenau angeführte Literatur (S. 135 ebd.). Erwähnt werden soll, dass ein Albrecht Truchseß von Emmerberg im Jahr 1414 belegt ist. Er war Sohn eines Albrecht auf Klöch (1354–1380). Dabei handelt es sich um heute erloschenen niederösterreichischen Uradel aus dem Stammhaus Emmerberg (Witting, Niederösterreichischer Adel, Teil 2.) Albrecht Truchseß geriet am 10. Oktober 1410 vor Polnisch Krone in Gefangenschaft. Vom Deutschen Orden erhielt er 30 Nobeln und 6 Mark als Unterstützung. 708. Truchseß von Pommersfelden, Konrad, Herr (186, 198) Truchtsess, her Conrad 186 Troksos, her Conrad 198 Zu den bekannteren Mitgliedern dieses uradligen fränkischen Geschlechts, zur reichsfreien Ritterschaft gehörig und mit Stammhaus Pommersfelden im oberfränkischen Bezirksamt Höchstadt am Aisch (am Fluß Reich-Eborach), gehörte Herr Konrad von Truchseß von Pommersfelden. Das Geschlecht behandeln Kneschke 9, S. 286f. (mit Literaturhinweisen), und Seyler, Abgest. Bayerischer Adel I, S. 111. Herr Konrad erscheint in dem Verpflichtungsbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen bezüglich der Bezahlung von 100 000 Schock böhmischer Groschen an den König von Polen vom 31. Januar 1411 und in zwei späteren Verzeichnissen der Bürgen des Ordens, die von M. Pelech ediert worden sind (ders., Der Verpflichtungsbrief, hier S. 59, 62 u. 63). Der Name wird dort unterschiedlich als Truksese von Pomersfelde, Trogsesse von Pomeczfelde und Troxsesse von Pomersfelde geschrieben. In dem Brief OBA 2147 vom 9. Oktober 1414 begegnet ebenfalls Herr Conrad Trokczes. Als Landrichter zu Nürnberg kommt er in den zwanziger und dreißiger Jahren des 15. Jahrhunderts in den Regesta Imperii XI häufig vor (s. das Register ebd., S. 544). Möglicherweise ist Konrad nicht als Söldner, sondern als „Gastritter“ auf eigene Kosten nach Preußen gezogen. Es kann aber auch sein, dass er zu den Dienern oder dem Hofgesinde König Sigmunds gehörte und deshalb nicht im Soldbuch selbst, sondern nur in den Verzeichnissen OBA 1616 aufgeführt ist. In der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 wurde er gefangengenommen und erhielt vom Deutschen Orden 30 Gulden czerunge sich czu gestellin (Soldbuch, S. 198). Damit waren die Kosten für die Reise nach Krakau, wo die Höhe der Lösensumme festgestellt werden sollte, zu decken. Sieben ebenfalls gefangengenommene Gesellen erhielten je 10 Gulden (OBA 1616, Hs. B; Soldbuch, S. 198). 709. Tschammer, Hans von (I) (34, 109, 170, 173) Czambor, Hannus 34, 109 Czambor 109 Czambor, Hannos 170 Czambur 170 Tschammer, Hans 173 Schlesischer Uradel aus der polnischen Wappenfamilie (herb) Rogala, ursprünglich Czambor u.ä. genannt. Das Geschlecht wird zuerst 1248 mit dem Ritter Sambor urkundlich belegt. Nähere Angaben finden sich bei von Raczek, Geschichte, und

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Blažek, S. 97. Siehe auch Kneschke 9, S. 292ff., GHdA 59, 1975, S. 457 und Adelslexikon XV, S. 51f. mit dort angeführter Literatur. Bereits im Jahr 1390 verpflichtete sich ein Ritter Wyesel Tschambor auf der Marienburg zu Kriegsdiensten gegen Polen mit 100 Glefenien (Spießen) und 100 Schützen (Perg.-Urk., Schiebl. XII, Nr. 3; Regesta II, Nr. 1210). Er dürfte mit dem bei von Raczek, S. 15, erwähnten Vyslaus Tschammer aus der Gegend von Nimptsch im Fürstentum Schweidnitz identisch sein. Von anderen Mitgliedern des Geschlechts kann Heinrich Tschammer genannt werden, der sich 1414 mit Herzog Ludwig  II. von Brieg auf dem Konzil von Konstanz befand. Im Landbuch der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer kommt in den Jahren 1410–1414 mehrmals ein Johann oder Hans von Tschammer auf Jakobsdorf, Lkr. Schweidnitz, vor (von Raczek ebd.), während ein anderer Johannes Tschammer nach Sinapius I, S. 985, im Jahr 1381 Vasall des Herzogs Heinrich VII. von Glogau war. Vielleicht ist der hier zu behandelnde Ordenssöldner identisch mit dem zuletzt Genannten, denn er war nach eigener Aussage wohnhaft in der Stadt Züllichau im Fürstentum Glogau: czu CzÕlchow yn der stad gesessen (Soldbuch, S. 173). Dieser Hans von Tschammer hat im Jahr 1410 in der Rotte des Kaspar von Gersdorff gedient und somit auch an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli jenes Jahres nahmen er, Heyncze von der Plese und Jeske von Stentzsch auf der Marienburg Sold für 18 Spieße und 1 Schützen in Empfang und erhielten außerdem insgesamt 18 Mark Schadenshilfe. Mitte Dezember hatte Hannus Czambor 19 Spieße und 2 Schützen, dann kamen 12 weitere Spieße hinzu. Sein Solddienst endete am 12. Februar 1411. In einem undatierten Brief, der jedoch mit Sicherheit auf den 12. Dezember 1410 zu datieren ist, berichtet der Komtur von Graudenz dem Hochmeister über die Gefangennahme von 5 Mann der feindlichen Burgbesatzung auf Rehden durch (den Landesritter) her Nicclus von Schillingsdorff und Sczammer myt er geselleschafft. Ferner heißt es: Sczammer der ist willig genug mit syner geselleschafft was her tun sal (OBA 1417). Vermutlich bezieht sich diese Aussage auf Hans von Tschammer (I). Nach dem Thorner Frieden stellte Heinrich von Plauen einen Schuldschein für Hannus Czambor und seinen frunden und gesellin aus. Die Summe in Höhe von 343 Mark wurde am 22. April 1411 in Frankfurt an der Oder von Hans Tschammer quittiert (Soldbuch, S. 173). 710. Tschammer, Hans von (II?) (50, 52) Czambor, Hannus Die Angaben im Soldbuch könnten so ausgelegt werden, dass es im Jahr 1410 zwei verschiedene Ordenssöldner des Geschlechts von Tschammer mit demselben Vornamen gegeben hat. Auf den Seiten 50 und 52 wird nämlich ein Hannus Czambor angeführt, der am 5. und am 15. November Sold für 1 Spieß in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau erhielt. Falls dieser Hans persönlich in der genannten Rotte gedient hat, ist er von seinem Namensvetter zu unterscheiden. Die Rotte Borsnitz/Logau befand sich während der Schlacht bei Tannenberg in Konitz.



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711. Tschetschke, Heinrich von (28) Czeczkaw, Heynrich Ausgestorbenes Adelsgeschlecht, das in Schlesien (vor allem im Fürstentum Liegnitz) und Böhmen begütert war (Blazek II, S. 136, Kneschke 9, S. 296f.). Einige in den Quellen namentlich genannte Mitglieder des Geschlechts sind Melchior 1447 (von Czettritz und Neuhaus II, G.54), Kaspar 1448 (ebd., G.53), Vincenz 1448 (UB Liegnitz, S. 436) und Peter 1495 (CDS 28, S. 242). Die Schreibweise des Familiennamens ist unterschiedlich, so u.a. Czetczke und Tczetczke. Heinrich von Tschetschke befand sich in der Rotte des Nickel von Kottwitz und hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielten er und Opitz von Lockaw auf der Marienburg Sold für 5 Spieße und 2 Schützen sowie 12 Mark als Hilfe für ihren erlittenen Schaden. Während Opitz nachweislich im Ordensland bis zum Abschluß des Thorner Friedens geblieben ist, lässt sich nicht feststellen, wann Heinrich von Tschetschke Preußen verlassen hat. 712. Tschirnhaus, Heinrich von (108) Czirnhuser, Heynrich Oberlausitzer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus (Tschernhausen) bei Seidenberg (Kr. Lauban), etwa 20 km südlich von Görlitz, der mit Heinrich Scerhusen 1385 urkundlich zuerst erscheint und mit seinen Söhnen Jost und Augustin zu Berzdorf (Berthelsdorf, Bertilsdorf ) 1388 urkundlich siegelt. Die Stammreihe beginnt mit Hanus Czirnhause, urkundlich 1442 (GGT U 1937, S. 599; Adelslexikon XV, S. 59f.). Nach Angaben in der älteren Literatur soll das Geschlecht böhmischen Ursprungs sein. Näheres bei Kneschke 9, S. 297–300, Blažek I, S. 112f., Knothe, S. 517–522 und von Boetticher, S. 237–241. Heinrich von Tschirnhaus saß mit seinem Bruder Nickel auf Ebersdorf bei Seidenberg, einem Bibersteinschen Lehen, und auf Alt Seidenberg. Nähere Angaben über ihn finden sich vor allem bei von Boetticher, S. 238. So wurde er nach den Görlitzer Ratsrechnungen 1429 von der Stadt als reisiger Söldner mit zwei Pferden unterhalten und kommt noch 1434 in den Ratsrechnungen vor (ebd., S. 239). Im Soldbuch erscheint Heynrich Czirnhuser namentlich nur einmal im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 5. Februar 1411. Er hatte zusammen mit Kaspar von Maxen 2 Spieße und 2 Schützen. Es kann vermutet werden, dass er sich ebenso wie Kaspar von Maxen zunächst in der Rotte von Heinrich von Ponickau, Hans und Otto von Haugwitz und Heinrich von Klüx, deren Solddienst am 16. Oktober 1410 begann, befunden hat. 713. Tschirnhaus, Jost von (116, 167) Czirnhusen, Jost 116 Czirnhuwsen, Jost von 167 Jost war ein Vetter des bereits behandelten Heinrich von Tschirnhaus. Er und einer seiner Brüder, Augustin, saßen auf „Bertilsdorf “, d.h. Berzdorf, zwischen Seidenberg und Friedland. Einige Quellenangaben über ihn finden sich bei Knothe, S. 518, und von Boetticher, S. 237f. So wurde er 1431 vor Gericht nach Görlitz zitiert.

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Der Name des Jost Czirnhusen erscheint erstmalig im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 8. Januar 1411, als er für 2 Schützen umgerechnet 16 Mark erhielt. Die Angaben lassen vermuten, dass er sich in der Rotte des Nickel von Pogrell befunden hat, deren Solddienst am 16. Oktober 1410 begann. Jedenfalls ist aus der Höhe der Schuldsumme (120 Mark) in dem Schuldbrief Heinrichs von Plauen vom 5. Februar 1411 für Joste von Czirnhuwsen und Hans von Wiedebach mit ihren „Freunden und Gesellen“ ersichtlich, dass die Anzahl ihrer Spieße nicht allzu gering gewesen sein kann. Eine exakte Zahl lässt sich nicht nennen, da die genannte Schuldsumme vermutlich nur einen Teil des verdienten Soldes betraf. 714. Tschirrwitz, Heinrich (121f.) Czirwicz, Heynrich 121f. Czirwicz 122 Czirwircz 122 Es gab im Mittelalter sowohl adlige als auch bürgerliche Personen mit diesem Familiennamen. Zu den ersteren gehörten ein Ritter (miles) Johannes Czirwicz, der 1356 als Urkundenzeuge des schlesischen Herzogs Nikolaus von Münsterberg erscheint (CDS 10, S. 190), und der „ehrbare Knecht“ Jost Czirwicz, der 1422 zusammen mit seiner Schwester Barbara das Vorwerk zu Kunzendorf bei Landeck im Land Glatz verkaufte (UB Glatz II, S. 118). Bürger der Stadt Breslau war dagegen Peter Czirwicz, der in den Jahren 1387-1418 belegt ist (CDS 3, S. 129f. und CDS 11, S. 25). Er war Zeuge bei den Verhandlungen zwischen den Ordensgesandten und den Bevollmächtigten des römischen Königs Wenzel in Breslau am 24. Mai 1410 und wird in der damals ausgefertigten Urkunde als Ratsherr aufgeführt (Perg.-Urk., Schiebl. 63, Nr. 10; Regesta II, Nr. 1663). Siehe ferner Pfeiffer, S. 114, nach dem Peter Tschirrwitz 1414 ein Vorwerk kaufte. Einen Bürger mit demselben Namen gab es übrigens 1441 in Görlitz (Knothe, S. 611, und von Boetticher, S. 263). Die Herkunft des Ordenssöldners Heinrich Tschirrwitz wurde nicht ermittelt. Aus den Angaben im Soldbuch geht hervor, dass er am 16. Oktober 1410 in den Dienst des Deutschen Ordens getreten ist und am 5. Februar 1411 Preußen wieder verlassen hat. Er hatte 5 Spieße. Seine Erwähnung zusammen mit Opitz von Seydlitz könnte ein Indiz dafür sein, dass er aus Breslau oder der Umgebung von Breslau stammte. 715. Tschirrwitz, [N.N.] (46, 49, 51, 53, 141) Czirwicz 46, 51, 53 Czyrwicz 49 Zcerevitz 141 Dieser Söldner, dessen Vorname nicht genannt wird, ist mit Heinrich von Tschirrwitz nicht identisch. Seine Dienstzeit begann am 18. Juni 1410 in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau, in der er sich mit 3 Spießen befand. Zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg war diese Rotte in Konitz untergebracht (siehe unter Czenke von Borsnitz). Der Hauskomtur von Schlochau bezahlte die Auslagen von Tschirrwitz in Konitz in Höhe von 1 Mark (Soldbuch, S. 141). Ab dem 15. No-



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vember befand sich Tschirrwitz in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz, deren Dienstzeit am 30. Januar 1411 endete. 716. Tschischwitz, Hans von (46, 50f.) Czesschewicz, Hannus 46, 51 Czeschewicz, Hannus 50 Schlesischer Uradel, der 1309 urkundlich zuerst auftritt und dessen Namensform in zahlreichen Schreibweisen erscheint, u.a. Zchezewize, Cechzwiz, Czesczwicz, Zhezhowiz, Zceczowicz, Zhezkovicz, Näheres in GGT U Teil A, 1907, S. 769, und GHdA 92, 1987, S. 476f., ferner Adelslexikon XV, S. 63. Siehe vor allem Neumann-Reppert, Die Familie von Tschischwitz. Die Deutung von Czesschewicz als Tschischwitz findet sich auch bei Pfotenhauer, S. 213 Anm. 107. Dagegen vertritt Johannes Voigt die Ansicht, dass es sich um das meißnische uradlige Geschlecht Zezschwitz (Zeschewitz, Zetzschwitz) handelt (ders., Namen-Codex, S. 124). Vgl. dazu von Zezschwitz, Geschichte; von Hefner, Der blühende Adel, S. 467f.; GHdA 55, 1973, S. 477. Das Geschlecht Tschischwitz gehört zu den ältesten Geschlechtern im Land Glatz. Bereits im 14. Jahrhundert wurde eine Linie dort ansässig, die älteste Besitzung war Gabersdorf (Kr. Glatz). Hierzu Kneschke 9, S. 302f., und Blažek I, S. 113, der als Namensformen Cesewicz, Czischwitz und Cyswicz anführt. Der Ordenssöldner Hannus Czesschewicz ist identisch mit Hans von Tschischwitz auf Gabersdorf und Schwenz, Alt Wilmsdorf, Möhlten und Anteil Rengersdorf, urkundlich 1410, gestorben 1427. Er war Sohn des Thammo (Tamme) von Tschischwitz, gestorben 1410. Offensichtlich erhielt ein Bruder von ihm, der Ordenssöldner Tamme Czesschewicz, den Namen des Vaters. Der „ehrbare und wohltüchtige“ Hannus Tschisswitz wird 1413 erwähnt (UB Glatz II, S. 64f.), später auch 1416, 1419 und 1422 (ebd., S. 79, 102 und 118).. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist er mit dem Hannus Czeschwicz identisch, der zu den Ausstellern des Entsagebriefs an den Hochmeister Heinrich von Plauen gehörte (etwa 1411–1413; OBA 2025). Dort findet sich übrigens auch ein Wolff Ceschwicz. Hans von Tschischwitz und sein mutmaßlicher Bruder Tamme dienten im Jahr 1410 als Söldner in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau mit 1 Spieß und 2 Schützen bzw. 2 Spießen. An der Schlacht bei Tannenberg haben sie nicht teilgenommen, denn zu jener Zeit befand sich die Rotte in Konitz. Dagegen waren sie auf der Marienburg mit belagert. Nähere Angaben hierüber finden sich unter Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Nach einer Soldzahlung am 15. November ritten sie nach Hause.

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717. Tschischwitz, Tamme von (46, 50, 52, 141) Czesschewicz, Tamme 46 Czeschewicz, Tam 50 Czesschewicz, Tam 52 Zceeswitz, Thame 141 Siehe unter Hans von Tschischwitz. Tamme verkaufte 1390 einen Wald „im Frankenstein’schen“ (Pfotenhauer, S. 213 Anm. 107) und erscheint am 27. Oktober 1401 in einer Urkunde des Abts Johannes von Kamenz, die einen das Gericht zu Baitzen (Kr. Frankenstein) betreffenden Vergleich zum Gegenstand hat. Darin wird der Name Thammo Czechewicz geschrieben (CDS 10, S. 250f.). Als die Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau nach dem Eintreffen der Mitteilung von der Niederlage des Ordensheeres bei Tannenberg am 18. Juli 1410 eiligst nach Marienburg geschickt wurde, hat der Hauskomtur von Schlochau die Schulden der Söldner bei den Bürgern von Konitz bezahlt. Nach dem Verzeichnis darüber im Soldbuch (S. 140f., hier S. 141) blieb demnach Tamme von Tschischwitz dem Orden 3 Firdung und 1 Solidus schuldig. 718. Tunkel, Hartel von (179) Tunkel, Hertel Schlesisches Adelsgeschlecht, das in den Fürstentümern Troppau und Liegnitz begütert war. Zweige in Böhmen und Mähren sind dort in den Herrenstand aufgenommen worden (Blažek I, S. 113. Siehe auch Kneschke 9, S. 311 und Wernicke, S. 541ff.). Vgl. Adelslexikon XV, S. 79f. (unter Tunkl). Ein Hans Tunkil ist 1404 Urkundenzeuge des Herzogs Ruprecht in Liegnitz (UB Liegnitz, S. 206), während Heinrich und Nickel Tunkel 1409 als Hofgerichtsbeisitzer in Schweidnitz belegt sind (Pfotenhauer, S. 205 Anm. 11). Der im Gefangenenverzeichnis aufgeführte Hartel Tunkel begegnet 1411 als Urkundenzeuge des Herzogs Przemko von Troppau (CDS 6, Nr. 124) und ist u.a. Mitbesiegler von Urkunden aus den Jahren 1433 und 1440 (ebd., Nr. 187, 205, 206; vgl. Nr. 188). Auch weitere Namen ließen sich anführen, so Agnes Tunkel, Erbherrin zu Eichholz, mit ihren Söhnen Enewald, Hannos und Jone 1418 (UB Liegnitz, S. 314). Hartel Tunkel ist vermutlich identisch mit dem Dunkel oder Donkel, der zusammen mit Petsche von Redern und Swobsdorff 24 Spieße und 1 Schützen in der Rotte des Nickel von Kottwitz hatte und an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Im Herbst 1410 finden wir ihn wieder in der Rotte des Heinrich von Schwobsdorff, die am 16. Oktober ihren Dienst antrat. Demnach hat er sich nach der Schlacht zunächst wieder in seine Heimat begeben. Im Gefangenenverzeichnis (Soldbuch, S. 179) ist der Vorname ausgeschrieben. Hertel Tunkel erhielt demnach 30 französische Schildgulden als Unterstützung vom Hochmeister, weil er lange nach dem Abschluß des Thorner Friedens in Gefangenschaft gehalten wurde.



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719. Tunkel, [N.N.] von (27, 113) Dunkel 27 Donkel 113 Vermutlich identisch mit Hartel Tunkel (siehe diesen). 720. Twardawa (Twardow), Hans von (47, 50, 52, 141) Twerdo, Hannus 47 Twardo, Hannus 50, 52 Twarde, Hannus 141 Oberschlesisches Geschlecht, das polnischen Ursprungs ist (wird zum herb Wieniawa gezählt) und in Schlesien bereits am Anfang des 14. Jahrhunderts urkundlich in Erscheinung tritt (Sinapius I, S. 1003, und Blažek III, S. 115f.). Vom Anfang des 15. Jahrhunderts können die Brüder Miczka und Marcus von Twardow, die unter sich zwei Güter im Land Kosel tauschten, erwähnt werden. Die darüber 1411 in Kosel ausgestellte Urkunde von Konrad III., Herzog in Schlesien, zur Oels und zur Kosel, zählt unter den Zeugen Nikel und Czenke von Twardow auf (CDS 6, Nr. 125, S. 31). Ein Heitman Twardaw ist 1413 Zeuge einer in Grätz ausgestellten Urkunde des Herzogs Przemko von Troppau (ebd., Nr. 132, S. 33). Im Jahr 1414 gehörte Schenke von Twrdowa (wohl der oben genannte Czenke) als Gefolgsmann von Herzog Konrad V. (Kanthner) von Oels zu denen, die dem Deutschen Orden entsagten (OBA 2111). Möglicherweise ist der Söldner Hannus Twardo identisch mit dem Hanuss Twardawa, der am 16. März 1439 als Zeuge einer in Falkenberg ausgestellten Urkunde des Herzogs Bernhard zu Oppeln und Falkenberg erscheint (ebd., Nr. 201, S. 62). Er befand sich in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau und hatte 2 Spieße. Zum Kriegsdienst dieser Rotte siehe unter Czenke von Borsnitz. Vermutlich ist Hans auch nach der Soldzahlung am 15. November 1410 (S. 52 des Soldbuches) bei Herrn Czenke geblieben und erst am 30. Januar 1411 in die Heimat zurückgekehrt. 721. Twardawa (Twardow), Heynemann von (47, 50, 52) Twerdo, Heyneman 47 Twardo, Heyncze 50 Twardo, Heyne 52 Da Heynemann stets zusammen mit Hans aufgeführt wird, liegt die Vermutung nahe, dass die beiden Brüder waren. Der einzige Unterschied ist, dass Heynemann nur 1 Spieß und 1 Schützen hatte. 722. Uechtritz, Dietrich von (73) Nuchterwicz, Dittherich Meißnischer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus bei Weißenfels an der Saale, der 1292 urkundlich zuerst erscheint und schon früh in vier Stämmen auftritt, deren Zusammenhang nicht genau feststeht (GHdA 34, 1965, S. 372; Adelslexikon XV, S. 100ff.). Das Geschlecht war vor allem auch in der Lausitz und in Schlesien begütert. An Literatur hierzu siehe ferner Kneschke 9, S. 319–322; Knothe, S. 522–530; von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 171; Wernicke, S. 543ff.; von Boetticher, S. 241–244; Jurek, S. 300.

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Der Name des Geschlechts lautete im Mittelalter u.a. auch Nuchtericz und Nuchterwicz. Siehe dazu die genannte Literatur und beispielsweise das Verzeichnis zu den ältesten Görlitzer Ratsrechnungen (CDLS III), S. 871. So wurde im Jahr 1392 der Name eines Urkundenzeugen Heinrich einmal von Nuchtericz und anderthalb Woche später als von Uchtericz geschrieben (CDS 28, S. 254). Der im Jahr 1410 als Söldner des Deutschen Ordens in Erscheinung tretende Dietrich von Uechteritz war Schlesier, wie eine Brieger Urkunde vom 20. Juli 1410 lehrt (CDS 9, Nr. 695, S. 99). Am Rande der Urkunde sind u.a. die Brüder Hermann und Dieterich von Nuchteric als „tutores“ ihrer Schwester Anna von Rechenberg und deren Kinder bezeichnet. Zur Zeit der Ausstellung der genannten Urkunde befand sich Dietrich von Uechtritz schon längst in Preußen, denn er diente in der aus dem Fürstentum Brieg stammenden Rotte des Hans von Stewitz, deren Solddienst am 18. Juni begonnen hatte und die 26 Spieße umfasste. An der Schlacht bei Tannenberg hat sie nicht teilgenommen, denn ihre Ankunft in Pommerellen erfolgte erst nach dem „Stichtag“ 1. Juli (nämlich am 2. Juli) für den Anschluss an das Hauptheer des Deutschen Ordens. Vgl. dazu Ekdahl, Kilka uwag, S. 117 und 121. Mit 1 Spieß und 1 Schützen verließ Dittherich Nuchterwicz am 8. Oktober 1410 das Ordensland zusammen mit einigen weiteren Söldnern der Rotte Stewitz. Für die Rückreise hatten sie ½ Monatssold als Zehrung erhalten. 723. Uldirsich (92) Die Herkunft dieses Söldners wurde nicht ermittelt. Während des dreizehnjährigen Städtekrieges diente auf Seiten des Ordens ein Rottmeister her Ulderzich (OBA 14754), dessen Name auch her Uldersick (OBA 14178) und her Uldczik (OBA 13834) geschrieben wurde. Dabei handelt es sich um einen Vornamen, nämlich den des Söldnerführers Oldřich Červenka. So ist wohl die Vermutung erlaubt, dass es sich im Fall des Ordenssöldners von 1410 ähnlich verhält, und dass wir es mit einem böhmischen, vielleicht auch schlesischen Söldner mit dem Vornamen Oldřich oder Oldrzych zu tun haben. Dieser war Geselle des Herrn Heinz von Profin und verließ Preußen, nachdem er am 27. Oktober 1410 Sold für 1 Spieß und 1 Schützen erhalten hatte. 724. Unczicz, Pawlik von (56) Vielleicht handelt es sich um einen Herkunftsnamen, der mit dem Ort Untitz (Kr. Gera) im Vogtland in Verbindung zu bringen ist? Der Name dieses Söldners erscheint bei einer Soldzahlung am 17. Dezember 1410, als er zusammen mit Stephan von Schönfeldt und Wylik von Merern Geld für 10 Spieße und 2 Schützen erhielt. Das betraf einen Monatssold. Ob sie bereits vorher im Dienst des Ordens gestanden hatten, geht nicht hervor. Sie blieben in Preußen bis nach dem Abschluss des Thorner Friedens Anfang Februar 1411. 725. Unruh, Hans von (126f.) Unru (Vnru), Hannus Uradel (möglicherweise fränkischen Stammhauses), der 1212 urkundlich zuerst erscheint und dessen Stammreihe 1310 in Schlesien beginnt (GHdA 66, 1977, S. 451,



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und Adelslexikon XV, S. 141ff. mit Literaturhinweisen). Ältere Literatur auch bei Kneschke 9, S. 341ff., hier S. 343. Vgl. Blažek, S. 98f., und GGT U 1912, S. 825f., ferner Jurek, S. 329f. Der Söldner Hans von Unruh ist vermutlich identisch mit dem Hans Unrw von Milke (Milkau, Kr. Sprottau), der 1421 als Urkundenzeuge der Brüder Heinrich der Ältere und Heinrich der Jüngere, Herzöge in Schlesien und Herren zu Groß Glogau etc., erscheint (CDS 28, S. 238). Hans von Unruh befand sich in der 60 Spieße zählenden Rotte von Heinz von Raussendorf, Hans von Hammerstein, Stephan von Swarczenrode und Hans von Raussendorf, deren Solddienst für den Orden am 24. November 1410 in Crossen an der Oder begann. Am 19. Januar 1411 verließ er mit einigen weiteren Söldnern diese Rotte und hatte dann nach der Eintragung im Soldbuch 5 Spieße und 1 Schützen. Wie aus einer anderen Eintragung auf S. 127 hervorgeht, ist diese Zahl möglicherweise übertrieben. Am 5. Februar begab sich Hans von Unruh nach Hause. Im Jahr 1414 gehörte Hans Unruge zu denen, die als Gefolgsleute Herzog Konrad des Weißen von Oels dem Orden entsagten (OBA 2111). 726. Unruh, Nickel von (29) Unruw (Vnruw), Nickel Dieser Name kommt in Quellen aus der Gegend um Freystadt und Glogau häufig vor, und die relativ lange Zeitspanne könnte vielleicht darauf hinweisen, dass es sich nicht durchweg um ein und dieselbe Person handelt. 1386 wird Niczko Un(rwe de Ric)henow (Reichenau, Kr. Freystadt) erwähnt (CDS 24, S. 163). Aus einer Urkunde von 1397 wird ersichtlich, dass Niczko Vnru das Dorf Milkow (Milkau, Kr. Sprottau) besaß (ebd., S. 165). 1409 werden die Brüder Herr Heinrich Unrŵ, Pfarrer zu Poppschütz (Kr. Freystadt), und Niklas Unrw genannt (ebd., S. 71). In den Jahren 1418–1427 erscheint Nickel als Glogauischer Hofschöffe und Mannrechtssitzer in verschiedenen Urkunden (CDS 28, S. 56f., 60, 68, 70), 1418 kommt er als „Freystadt’scher Manne“ in der Glogauischen Fehdeordnung vor (Pfotenhauer, S. 212 Anm. 98). 1430 wird er als Niczko Unru de Milkau armiger bezeichnet (ebd., mit Literaturhinweis). Auch später findet sich der Name, so 1440 als Urkundenzeuge (CDS 24, S. 74). Nickel von Unruh befand sich zusammen mit Samson von Mehlhose, Gabriel von Rackel und Peter von Wachaw in der Rotte des Nickel von Kottwitz und hat demnach bei Tannenberg gekämpft. Am 20. Juli 1410 erhielten die Genannten Sold auf der Marienburg für 6 Spieße und 1 Schützen sowie Sold oder Zehrung für weitere 3 Wochen. Wegen ihres Schadens in der Schlacht bei Tannenberg gab ihnen der Orden außerdem 6 Mark. Offenbar haben sie anschließend Preußen verlassen. 727. Uttenhofen, Philipp von, Ritter (172) Utenhouen (Vtenhouen), Phillips von, ritter Nach Adelslexikon XV, S. 170, meißnischer Uradel, der mit Heinricus de Uthenhoven 1234 urkundlich zuerst in Erscheinung tritt. An älteren Darstellungen s. Kneschke 9, S. 352f., und Seyler, Abgest. Bayerischer Adel I, S. 189; II, S. 155; III, S. 117. Angeblich (nach Kneschke und Seyler) handelt es sich im vorliegenden Fall jedoch nicht um

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das mitteldeutsche Geschlecht Uttenhofen (vgl. Adelslexikon XV), sondern um ein fränkisches, „nordgauisches“ Geschlecht gleichen Namens („Uttenhofen I“). Dieses Problem soll hier aber nicht erörtert werden. Philipp von Uttenhofen führte einen Bohrer (schwäbisch Newger, auch Neber, Nebiger) im Schild. Im Jahr 1407 sagte er der Stadt Rothenburg ab, drei Jahre später zog er offenbar als „Gastritter“, nicht als Söldner, nach Preußen, um dem Deutschen Orden beizustehen. Er fiel 1412 in der Schlacht am Cremmer Damm gegen die Pommern und wurde in der Klosterkirche zu Berlin begraben (Seyler ebd., III, S. 117). Als Ersatz für Schäden, die Philipp von Uttenhofen im Heer des Deutschen Ordens erlitten hatte, erhielt er 50 englische Nobeln. Seine Quittung hierüber, die zugleich einen Verzicht auf künftige Schadensersatzforderungen beinhaltete, wurde am 17. April 1411 ausgestellt (Anh. 18 der Soldbuchedition, S. 172). Er dürfte demnach auf eigene Kosten nach Preußen gezogen sein, denn Söldner hatten zur Zeit des Krieges 1410 keinen Anspruch auf Schadensersatz (vgl. Ekdahl, Verträge, S. 59). Über seinen Kriegseinsatz ist nichts bekannt. 728. Vasold, [N.N.] von (61, 63) Falsolt 61 Fasolt 61, 63 Es gab ein thüringisches Adelsgeschlecht Vasold, auch Fasolt und Vasoldt geschrieben, das bereits im 14. Jahrhundert belegt ist; vermutlich handelt es sich bei dem Ordenssöldner um ein Mitglied dieses Geschlechts. Siehe Kneschke 9, S. 362f., und von Mülverstedt, Ausgest. Adel/sächs. Herzogtümer, S. 46. Nach einer Urkunde aus dem Fürstentum Schweidnitz-Jauer von 1402 verkaufte Andreas Fasuld „2 Mk. j. Z. auf die halbe Hufe, die er von Kuntzchin Wiltperg gekauft hat, und auf all sein Gut zu Beugendorf dem andächtigen Herrn Heinrich Czetheras, Vikar zu S. Johannes zu Breslau“ (Regest bei von Czettritz und Neuhaus II, A.33). Ein Nickel Fasuld zu Jätschau (Kr. Glogau) und ein Nickel Fasolt, Bauer zu Bang (lag nördl. von Glogau), sind 1440 und 1444 belegt (CDS 28, S. 83 u. 88). Der im Soldbuch ohne Nennung seines Vornamens aufgeführte Söldner war Geselle des Pilgerim Seyger, dessen kleine Gruppe lediglich aus 4 Spießen bestand. Am 8. Oktober 1410 verließ Fasolt Preußen mit 1 Spieß, nachdem er Sold und für 2 Wochen Zehrung für die Rückreise erhalten hatte. 729. Vochs, Petir (184, 195) Vochs, Petir 184 Vochs, Peter 195 Es gibt mehrere Geschlechter mit dem Namen Fuchs, sowohl adlige als auch bürgerliche. Deshalb erscheint es müßig, eine Zuordnung zu einem von ihnen zu versuchen. Siehe Beispiele im General-Index von Jäger-Sunstenau. In den Quellen kommt der Familienname relativ häufig vor, u.a. in CDSR I.B.1-2 und II, 5 und 15. Siehe auch CDLS III, S. 232, und CDS 35, S. 112, ferner u.a. OBA 4134 und die Regesta Imperii XI. Dieser Söldner erscheint nicht namentlich im Soldbuch, wohl aber in den beiden Gefangenenverzeichnissen OBA 1616. Er war bei Tannenberg gefangengenommen



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worden und erhielt während der Gefangenschaft 20 Gulden als Unterstützung vom Orden. Da jedenfalls die Mehrzahl der mit ihm zusammen aufgeführten Söldner aus Schlesien stammte, könnte dieses auch auf ihn zutreffen. 730. Vogel, [N.N.] (181, 191) Die Angaben in den Verzeichnissen OBA 1616 besagen lediglich, dass Vogel gefangengenommen worden ist und während der Gefangenschaft Unterstützung erhalten hat: 17 Gulden in Mewe und jeweils 3 Nobeln und Gulden vom Hochmeister in Danzig. Dabei steht die chronologische Reihenfolge nicht fest. Angesichts der Tatsache, dass es mehrere Geschlechter mit dem Namen Vogel gegeben hat, wäre der Versuch einer Zuordnung sinnlos. Siehe hierzu Kneschke 9, S. 402f., und Jäger-Sunstenau, General-Index. In den Quellen aus der Zeit um 1410 findet sich der Name häufig, siehe beispielsweise OBA 1364 und 1392, CDLS II, 1, S. 494, CDS 11, 24 und 28, CDSR I.B.3 und II, 2–4, 15. Zum Teil sind es bürgerliche Familien. 731. Voit, Hans (108, 186, 198) Voyth, Hannus 108 Voith, Johan 186 Foyth, Hannus 198 Bei der Fülle von Geschlechtern mit dem Namen Vogt, Voigt, Voit etc. wäre eine Herkunftsbestimmung dieses Söldners ohne zusätzliche Informationen so gut wie unmöglich. Siehe dazu Kneschke 9 und den General-Index von Jäger-Sunstenau. Nun geht jedoch sowohl aus dem Soldbuch, als auch aus den Gefangenenverzeichnissen hervor, dass Hannus Voyth Geselle des Herrn Erkinger von Seinsheim war und deshalb sicherlich aus Franken stammte. Welchem der fränkischen Adelsgeschlechter Voit oder Vogt er angehörte, soll hier jedoch offengelassen werden. 1418 verhängte König Sigmund Reichsakt über Eberhart von Eberstein, Hans Voit und Eberhart von Randesacker (Regesta Imperii XI, Nr. 3506), und am 6. September 1434 befahl er dem Burgmann Schindel auf Klage des Hans Voit (Foyt), dessen gefangenen Vetter Titzin Foyt nach Breslau zu bringen (ebd., Nr. 10772). Vgl. unter Titze Voit. Herr Erkinger von Seinsheim ist im Herbst 1410 mit seinen Gesellen und Edelknechten nach Preußen gezogen. In der Schlacht bei Polnisch Krone gerieten sowohl Hans als auch Titze Voit in Gefangenschaft. Während dieser erhielten sie jeweils 30 Nobeln und 6 Mark als Unterstützung vom Orden. Sie dürften jedoch recht bald entlassen worden sein, denn am 2. Februar 1411 erhielten sie einen halben Monatssold für 3 Spieße und für 2 Wochen Zehrung für die Rückreise. Die Freilassung aus der Gefangenschaft war die Folge eines Austausches: Possek, hern Sinnik swester son, her ist gegeben Hans Voyth czu lozen. Dem selbern Hans ist auch gegeben der Beheme, der by dem von Plawen ist (OBA 1406; Druck bei Biskup, Z badań, S. 701–712, hier S. 704). Siehe auch unter Titze Voit. 732. Voit, Heinz (88f.) Voyth, Heyncze Das Problem einer Zuordnung (vgl. unter Hans Voit) besteht auch hier. In diesem Fall dürfte es sich um ein anderes Geschlecht als das fränkische handeln, denn Heinz

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Voit scheint Schlesier oder vielleicht auch Meißner gewesen zu sein. In dem Absagebrief OBA 2025 kommt ein Nickel Foyt vor, und zu den volgern des Herzogs Konrad Kanthner von Oels gehörte im Jahr 1414 ein Syfrit Voyt (Absagebrief OBA 2111). In zwei Urkunden von 1391 und 1399 mit Bezug auf die Markgrafen von Meißen findet sich ein Heinrich Voit (CDSR I.B.1, S. 290, und 2, S. 519). Der Dienstbeginn des Söldners Heinz Voit lässt sich nicht feststellen. Vom 3. Oktober 1410 bis zum 23. Januar 1411 hatten er und Tyle von Abschatz zusammen 6 Spieße und 2 Schützen. Danach vereinigten sie sich mit Nickel von Predel und Stephan Pyfenicz, so dass die Anzahl der Spieße nunmehr auf insgesamt 13 erhöht war. Am 2. Februar 1411 verließen sie Preußen mit Zehrung für 2 Wochen. 733. Voit, Titze (108, 186, 198) Voyth, Tycze 108 Voith, Ticzke 186 Voyth, Tycze 198 Wie aus einer Urkunde König Sigmunds von 1434 hervorgeht (Regesta Imperii XI, Nr. 10772), war Titze Vetter des Hans Voit. Möglicherweise wurde er gegen den böhmischen Söldner ausgewechselt, der sich in Gefangenschaft des Ordens bei dem von Plawen befand; siehe unter Hans Voit. Unter dem von Plauen versteht sich Heinrich von Plauen d.Ä., einem Verwandten des Komturs von Schwetz und späteren Hochmeisters, der im Herbst 1410 einer der Söldnerführer des Ordens war. Siehe dazu unter Heinrich von Plauen (Heinrich IX., der Ältere). 734. Vorwerk, Johannes (43) Jäger-Sunstenau erwähnt in seinem General-Index ein Adelsgeschlecht Forwerck. Ob der Söldner Vorwerk jenem Geschlecht angehörte, kann allerdings nicht ermittelt werden, da weitere Angaben nicht gefunden wurden. Johannes Vorwerk war Geselle des Herrn Tristram von Redern und somit einer der Söldner, die Herr Wenzel von Dohna am Vorabend der Schlacht bei Tannenberg ins Ordensland führte. Es geht nicht hervor, ob er zu den 15 Gesellen des Herrn Tristram gehörte, die bei Tannenberg gefangengenommen worden waren. Am 20. Juli 1410 nahm er auf der Marienburg Sold für 7 Spieße und 2 Schützen in Empfang und erhielt außerdem Geld für 3 weitere Wochen (als zukünftigen Sold oder als Zehrgeld für die Rückreise). Seine Beziehung zu Herrn Tristram von Redern auf Lähn (Kr. Löwenberg) lässt vermuten, dass es sich um einen Schlesier handelt. 735. Vylczkowicz/Vyczkowicz, Balczer (28, 79) Vylczkowicz, Balczer 28 Balczer 28 Vyczkowicz, Balczer 79 Vermutlich stammte dieser Ordenssöldner aus Schlesien, obwohl Nähreres über ihn nicht ermittelt wurde. Erwähnt werden soll, dass Mitglieder eines Geschlechts von Wilkewicz (CDS 4, S. 160), oder Wilkowitcz (ebd., 1, S. 130), nach dem Dorf Wilkowitz (Lkr. Breslau) benannt, gelegentlich in den Quellen vorkommen.



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Der genannte Balzer ist zusammen mit Friedrich und Hans von der Heyde mit insgesamt 15 Spießen in der Rotte des Nickel von Kottwitz nach Preußen gekommen und hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Erst nach dem Thorner Frieden verließ er das Ordensland. 736. Wach, Petir (43) Ein Geschlecht „Wach“ oder „Wache“ wurde in der Literatur nicht ermittelt, weshalb die Frage zu stellen ist, ob es sich etwa um eine Abwandlung von „Wachaw/Wachow“ handeln könnte. Allerdings kann Petir Wach nicht mit Peter von Wachaw (siehe unten) identisch sein, denn sie haben in verschiedenen Rotten gedient. In einem etwa 1418-1422 zu datierenden Brief im Ordensarchiv (OBA 3622) findet sich eine Fürbitte des Bischofs Konrad von Breslau, Herzog von Oels, an Hochmeister Michael Küchmeister für Petir Wachen, und zwar als von des gefengnis wegen, als her in dem grossen streyte gefangen ist, alse her groslichen zu schaden komen ist. Er ist demnach in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen worden. 1418 ist Peter Wache Urkundenzeuge von Wenzel, Herzog in Schlesien und Herr zu Crossen und Schwiebus, in einer in Schwiebus ausgestellten Urkunde (CDS 24, S. 201). 1422 und 1423 ist Peter von Wache als herzoglicher Zeuge belegt (Pfotenhauer, S. 212 Anm. 99 und CDS 28, S. 62). Der Söldner Petir Wach befand sich in der Rotte, die Herr Wenzel von Dohna 1410 nach Preußen brachte, und die an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Dort wurde er gefangengenommen (siehe oben), konnte aber am 20. Juli auf der Marienburg seinen Sold für 2 Spieße abholen. Ein Geldgeschenk des Ordens wegen erlittenen Schadens hat er nicht erhalten. Da er nur „auf Wiederstellung“ freigelassen worden war, musste er sich später wieder in Gefangenschaft begeben, wie dem genannten Brief zu entnehmen ist. 737. Wach, Wenczlaw (103) Über den Solddienst des Wenczlaw Wach lässt sich nicht viel aussagen. Anfang des Jahres 1411 hatten er und Casper Beyer 2 Spieße und 2 Schützen und werden als Gesellen des Herrn Heinz von Ohlau aufgeführt. Allerdings heißt es auch, dass sie vorher bei Heinrich von Ponickau gewesen sind. Der Dienstantritt von Wenczlaw lässt sich nicht ermitteln. Von Casper Beyer dagegen wissen wir, dass er in der Rotte des Kaspar von Gersdorff nach Preußen gekommen ist und an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. 738. Wachaw/Wachow, Peter von (29) Wachaw, Peter von Schlesisches Adelsgeschlecht, das nach Auskunft von Prof. Ludwig Igáli-Igálffy, Wien, später von Wachowsky hieß. Vgl. dazu Blažek II, S. 410: „Wachowski. Polnischen Ursprungs und zum herb Szeliga gerechnet; in Schlesien mit einem Anteil von Woysko (Kr. Gleiwitz) begütert gewesen“. Peter von Wachow erscheint 1405 als Urkundenzeuge des Herzogs Johann von Glogau und Sagan in einer in Sprottau ausgestellten Urkunde (CDS 24, S. 167). In

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Meißen und Sachsen gab es weitere Mitglieder des Geschlechts von Wachaw/Wachow, wie Rencz 1389 (CDSR II, 6, S. 341f. und 344), Michil 1388/1389 (ebd., II, 5, S. 82) und Niclas/Nicolaus 1405 (ebd., II, 4, S. 342f., und II, 2, S. 316). Dieser Söldner kam nach Preußen in der Rotte des Nickel von Kottwitz und nahm wie seine Begleiter Nickel von Unruh, Samson von Mehlhose und Gabriel von Rackel an der Schlacht bei Tannenberg teil. Sie erhielten am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold für 6 Spieße und 1 Schützen, ferner eine Soldvorauszahlung oder Zehrung für 3 Wochen für die Rückreise und 6 Mark geschenkt für Schaden, den sie bei Tannenberg (im stryte) erlitten hatten. Über ihr späteres Schicksal ist nichts bekannt. 739. Walawicz/Walowitcz, [N.N.] (183, 194) Böhmischer Söldner, der bei Tannenberg gefangengenommen und während der Gefangenschaft vom Orden mit 10 Mark unterstützt wurde. Štĕpán, S. 10, schreibt den Namen Valovec. Im Jahr 1420 verschrieb König Sigmund dem Wenzel von Valovic drei Dörfer und einen Zinsbauern um 150 Schock Groschen (Regesta Imperii XI, Nr. 4384). Aus der Zeit des 13-jährigen Krieges in Preußen um die Mitte des 15. Jahrhunderts führt Rautenberg, Böhmische Söldner, Teil II, einen Söldner Jan von Walowicz (Jan z Walowicz) an (ebd., Übersichtstabelle, S. 26). Bei Valovice oder Valovec handelt es sich um einen Ortsnamen bei Münchengrätz. Das oben Gesagte schließt wohl nicht die Möglichkeit aus, dass wir es mit einem Mitglied des meißnischen uradligen Geschlechts von Wallwitz zu tun haben (dazu GHdA 94, 1988, S. 503, und Adelslexikon XV, S. 425f. An älterer Literatur s. Kneschke 9, S. 463. Vgl. von Mansberg IV, S. 189–224). 740. Walburg, Heynrich (104) Es stellt sich die Frage, ob sich hinter diesem Namen etwa ein Geschlecht Waldburg, Waldenburg oder Wallburg verbirgt. Vielleicht handelt es sich um einen Herkunftsnamen, denn es gab in Schlesien eine Ortschaft Waldenburg (Wallenberg) 15  km südwestlich von Schweidnitz, die im 16. Jahrhundert Stadtrecht erhielt. Johannes Voigt deutet Walburg als „Wallenburg, Waldburg“ und sieht in diesem Söldner wohl mit Recht einen Schlesier (Namen-Codex, S. 124). Nicht unerwähnt bleiben soll, dass Mitte des 14. Jahrhunderts ein städtischer Beamter Walpurg in Breslau belegt ist (CDS 3, S. 82, 86, 88). Heinrich ist als Geselle des Herrn Heinz von Ohlau anzusehen, denn er nahm am 23. Januar 1411 in Thorn an dessen Stelle Geld als „Ehrung“ vom Orden entgegen. 741. Walch, Nikolaus von (41, 182) Walch, Niclus 41 Walach, Niclos 182 Schlesisches Adelsgeschlecht, das bereits im 14. Jahrhundert urkundlich belegt ist. Es war vor allem im Fürstentum Oels gesessen. Einige Mitglieder des Geschlechts erwähnen Kneschke 9, S. 440f., Blažek I, S. 116, und Haeusler, Geschichte, S. 398. Darüber hinaus sind zu nennen Laurentius 1385 (CDS 2, S. 39) und Kaspar 1387 (CDS 3, S. 146), beide in Breslau, sowie ein Niklas Walch, für den im Jahr 1430 Hans



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Bang und sein Vetter Lorenz Bang dem Franziskanerkloster zu Glogau eine Seelenmesse stifteten, weil er von Wenzel Bang und dessen Sohn Lorenz erschlagen worden war (CDS 28, S. 110). Falls der Erschlagene mit dem Ordenssöldner des Jahres 1410 identisch sein sollte, wofür doch einiges spricht, stammte Nikolaus von Walch vermutlich aus Glogau oder dem Weichbild Glogau. Er befand sich unter den Söldnern, die Herr Wenzel von Dohna nach Preußen brachte, und dy czum stryte qwomen (Soldbuch, S. 37). Am 20. Juli 1410 erhielten er und Hans von Tader Sold für 4 Spieße und 1 Schützen sowie 8 Mark Hilfe für Schäden, die sie erlitten hatten. Außerdem wurde ihnen für 3 Wochen Zehrgeld für die Rückreise gezahlt. Wann die Dienstzeit des Nikolaus endete, geht jedoch nicht klar hervor, möglicherweise ist er wie Hans von Tader noch einige Zeit als Söldner in Preußen geblieben. Jedenfalls musste er sich später in polnische Gefangenschaft begeben, denn er war bei Tannenberg gefangengenommen worden. Während dieser Zeit unterstützte ihn der Orden mit 2 Mark und 17 Gulden. 742. Waldau/Waldow, Hans von, Herr (44, 83, 86, 125, 184, 195) Waldaw, her Hannus von 44, 83, 195 Baldaw (!), Hannus 86 Waldaw, Hannus von 125 Waldow, her Hannus von 184 her Hanns 184 Schlesischer Uradel, dessen sichere Stammreihe mit Heinrich von Waldau, urkundlich 1262–1292, beginnt (Adelslexikon XV, S. 377f.). Die Burg Waldau wurde 1213/1215 von der Oberpfälzer Stammlinie dieses Geschlechts bei Hohenstrauß errichtet. „Ihr Erbauer, Ulrich de Waldau, wurde zum Ahnherrn aller Waldauer. Von ihm stammt nicht nur der Oberpfälzer Hauptstamm ab, sondern auch die Zweige in Meißen mit der ersten Urkunde 1220 in Schlesien, in Ost- und Westpreußen und schließlich die noch heute blühende Linie aus der Mark Brandenburg“ (Alexander von Waldow im Vorwort zur Neuauflage 1983 des 1927 erschienenen Buches von Spatz/Hoppe, Die Geschichte derer von Waldow). An weiterer Literatur siehe u.a. GGT U 1901 und 1939, Knothe, S. 531f., und Kneschke 9, S. 450ff., ferner Wernicke, S. 545-549, und Jurek, S. 301f. Eine Geschichte der erloschenen Zweige des Geschlechts befindet sich nach der Angabe von A. von Waldow in Arbeit (wie oben). Ritter Hans von Waldau (A 7 bei Spatz/Hoppe) auf Königsbrück (Amtshauptmannschaft Kamenz) und – seit 1405 – auf Mückenberg (Kr. Liebenwerda) gehörte der bereits im 15. Jahrhundert ausgestorbenen Meißner Linie an. Sie wird von Spatz/ Hoppe auf S. 5–16 behandelt, vgl. dazu auch Tafel A ebd. Herr Hannos von Waldaw, der in mehreren Urkunden jener Zeit vorkommt (siehe beispielsweise CDSR I.B.II-III), befand sich bereits im Jahr 1409 mit syner geselschaft als Söldner im Dienst des Deutschen Ordens (Treßlerbuch, S. 564–569; vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 55). Im Jahr darauf gehörte er zu den Söldnern aus Meißen, die rechtzeitig nach Preußen kamen, um an der Schlacht bei Tannenberg teilnehmen zu können. Er wurde in der Schlacht mit seinen Begleitern („Gesellen“) Herrn Heinrich von Haugwitz, Frederich von Splassaw, Hans von Canitz und Heyde von Könneritz und

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insgesamt 14 Spießen und 2 Schützen gefangengenommen; davon waren 4 Spieße und 2 Schützen seine eigenen. Anstatt Schadensersatz, auf den sie als Söldner keinen Anspruch hatten, erhielten sie alle vom Orden eine „Ehrung“, die für Herrn Hans von Waldau persönlich 100 Gulden betrug. Nach der Gefangennahme wurde er „auf Wiederstellung“ freigelassen, weshalb er weiterhin Solddienst für den Orden leisten konnte. Die Eintragung der Soldauszahlung für die Zeit 10. September bis 7. Oktober 1410 (Soldbuch, S. 86) führt ihn unter dem verderbten Namen „Hannus Baldaw“ mit 3 Spießen und 1 Schützen auf. Er und andere Söldner befanden sich nun in der großen Rotte von Jon von Köckritz u.a.m. – Die Angaben danach sind zum Teil schwer verständlich, denn bereits am 16. Oktober trat er nach Angabe des Soldbuchs (S. 125) in Crossen an der Oder zusammen mit Jenlin von Schellendorff, Heinz von Stosch und Nickel von Hundt (I) mit insgesamt 51 Spießen in ein neues Dienstverhältnis zum Orden ein und blieb in Preußen bis nach dem Abschluß des Thorner Friedens. Danach musste er offenbar die aufgeschobene Gefangenschaft antreten, denn nach den Gefangenenverzeichnissen wurden er und die bei Tannenberg gefangengenommenen Gesellen vom Hochmeister mit Geld unterstützt (ebd., S. 184 u. 195). 743. Waldau/Waldow, Heinrich von (27) Waldaw, Heynrich Eine Identifizierung dieses Söldners mit dem auf S. 86 des Soldbuches angeführten Heinz von Waldau (siehe unten) ist problematisch. Heynrich Waldaw und Ulrich Wilde befanden sich als Gesellen des Herrn Polke von Kittlitz in der Rotte des Nickel von Kottwitz. Sie haben an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen und nahmen am 20. Juli 1410 auf der Marienburg stellvertretend für Herrn Polke den Sold für 9 Spieße und 2 Schützen in Empfang. In diesem Zusammenhang erwähnenswert ist eine am 2. Februar 1419 in Schweidnitz ausgestellte Urkunde, die von wirtschaftlichen Interessen der Brüder Heinrich und Lewtke (Lütke) von Waldaw im Weichbild Jauer zeugt (Regest bei von Czettritz und Neuhaus II, S. 376). Vgl. Lütke von Waldau. 744. Waldau/Waldow, Heinz (Heinrich) von (86) Waldaw, Heyncze von Waldaw, Heynrich von Es kann vermutet werden, dass Heyncze und Heynrich nur unterschiedliche Namensformen sind, denn in beiden Fällen handelt es sich um Meißner, die zur Rotte des Jon von Köckritz gehörten und jeweis 4 Pferde hatten. Die Annahme liegt deshalb nah, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt, um den Hencze von Waldow, dem 1408 das Schloß Mückenberg (Kr. Liebenwerda) befohlen worden war (CDSR I.B.III, S. 78). Er ist bei Spatz/Hoppe auf S. 13 und Tafel A als Nr. 8 bezeichnet und war „des verstorbenen ern Heinrich von Waldow Sohn“ (CDSR wie oben). Über die Fehde der meißnischen Lehnsmannen Heinrich von Waldow (d.h. des Vaters von Hencze) und Christofil von Maltitz gegen die Städte Kamenz und Bautzen 1405 und 1406 siehe CDSR I.B.II, S. 471f. und die Angaben bei von Boetticher, S. 246.



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Aus den Eintragungen im Soldbuch erfahren wir, dass Heinz von Waldau zu den Schlachtteilnehmern bei Tannenberg gehörte und auf der Marienburg mit belagert gewesen ist. Am 7. Oktober 1410 erhielt er letzmalig Sold und für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise aus Preußen. 745. Waldau/Waldow, Lütke von (72) Waldaw, LÕtke von Dieser Söldner war Bruder des Heinrich von Waldau (siehe diesen) und somit ebenfalls schlesischer Herkunft. Ein Leucke von Walde erscheint 1423 als Urkundenzeuge des Herzogs Heinrich, Herrn zu Groß Glogau etc. Die Urkunden wurden in Glogau ausgestellt (CDS 28, S. 62f.). In einer 1434 in Züllichau ausgestellten Urkunde ist Leutke von Wald(e) ebenfalls Zeuge des Herzogs (ebd., S. 76). Lütke von Waldau hatte 2 Spieße und 1 Schützen in der Rotte des Hans von Stewitz und war demnach kein Teilnehmer der Schlacht bei Tannenberg. Der Dienst dieser Söldner begann am 18. Juni 1410 und endete, was Lütke betrifft, am 8. Oktober, als er Preußen wieder verließ. 746. Wandritsch, Klaus von (70f.) Wandrisch, Claus Schlesisches Adelsgeschlecht. Nach dem Landbuch von Schweidnitz-Jauer von 1412–1419, Fol. 4, kaufte Klawes Wandrisch 1412 Zinsen in Drogmansdorf (Dromsdorf, Kr. Striegau) (Pfotenhauer, S. 212 Anm. 4). Die Ortschaft Wandritsch liegt im Kr. Steinau. Niclos Wendracz war 1407, Niclos Wandricz 1424 Zaudener in Glogau (CDS 28, S. 48, 64). In den Jahren 1437–1471 ist Hans Wandritsch von Tschirnitz (Kr. Glogau) als Zaudener in Glogau belegt (ebd., S. 78, 85f., 95, 112ff., 116), 1474 befestigt er sein Siegel mit dem Lestwitzschen Wappen auf eine Urkunde (ebd., S. 119). Die Gebrüder Heincze und Thyme Wandritsche von Criptewicz (Krippitz, Kr. Strehlen) finden sich 1451–1469 im Landbuch D des Fürstentums Brieg (von Czettritz und Neuhaus II, C.10–13). Vermutlich befand sich Klaus von Wandritsch seit Beginn seiner Dienstzeit in der Söldnergruppe des Heinz von Ronau (siehe diesen). Am 8. Oktober 1410 wird er bei einer Soldzahlung namentlich genannt. Er trennte sich nun von Heinz von Ronau und nahm künftig bis zum Verlassen Preußens am 4. Februar 1411 Sold für 5 Spieße in Empfang. 747. Warkotsch, Heinz von (103, 105) Warkacz, Heyncze Aus Ungarn stammendes schlesisches Geschlecht, dessen Name unterschiedlich geschrieben wird, u.a. auch Warkotzsch und Warkosch. Siehe GGT F 1853, S. 523ff., hier 524, ferner Kneschke 9, S. 480ff. und Blažek, S. 99f. Die Ortschaft Warkotsch liegt im Kr. Strehlen. Im Jahr 1437 verkaufte „Cuncze Warkusch für sich und für Heinrich, seines Bruders nachgelassenen Sohn“ als Teilbesitzer ein Haus in Liegnitz (UB Liegnitz, Nr. 643, S. 391). Möglicherweise ist der genannte Heinrich identisch mit dem Söld-

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ner Heyncze Warkacz. An anderen Mitgliedern des Geschlechts sollen hier Peter von Warkusch (OBA 2025) und Petrzacz Warkocz (OBA 2111, Absagebrief von 1414) genannt werden; vielleicht handelt es sich dabei um ein und dieselbe Person. Petrzasz gehörte zu den Gefolgsleuten des Herzogs von Oels. Heinz von Warkotsch und Jeschke von Warkotsch (siehe diesen) sind beide erst am 25. September 1410 in den Dienst des Ordens getreten und in der großen Rotte des Herrn Heinz von Ohlau nach Preußen gekommen. Ab dem 23. Oktober war Heinz selbständig mit 4 Spießen, für die er am 18. Dezember Sold empfing; anschließend dienten er, Jeschke von Warkotsch und Hans von Landskron(e) mit insgesamt 7 Spießen und 1 Schützen bis zum 10. Februar 1411, als sie mit Zehrung für 2 Wochen Preußen verließen. 748. Warkotsch, Jeschke von (103ff.) Warkacz, Jeske 103 Warkacz, Jeschke 104f. Siehe unter Heinz von Warkotsch. Jeschke befand sich bis zum 20. November 1410 in der Rotte des Herrn Heinz von Ohlau, danach waren er und Heinrich von Monau selbständig mit 14 Spießen und 2 Schützen bzw. 11 Spießen und 2 Schützen. Für diese Spieße nahmen sie am 18. Dezember gemeinsam den Sold in Empfang. Was Jeschke betrifft, siehe für die Zeit danach bis zum 10. Februar 1411 unter Heinz von Warkotsch. 749. Warmund, Heinrich von (42) Warmunt, Heyrich Ein sächsisch-thüringisches Adelsgeschlcht, das im 15. Jahrhundert erlosch. Von Mülverstedt bezeichnet es als „Orlamündisches Vasallengeschlecht“, siehe ders., Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 178. Im Jahr 1403 stellte Markgraf Balthasar eine Urkunde für Kloster Oberweimar bezüglich Heinrich Warmund aus (CDSR I.B.2, S. 535). Es ist wohl derselbe, der später Vogt zu Lauenstein (Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde der sächsischen Kreishauptmannschaft Dresden) wurde und dessen Siegel von 1422 das Wappen wiedergibt (von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 178). Heinrich von Warmund war Söldner in der Rotte des Herrn Wenzel von Dohna, die rechtzeitig nach Preußen eingetroffen ist, um an der Schlacht bei Tannenberg teilnehmen zu können. Am 20. Juli 1410 erhielt er Sold für 3 Spieße auf der Marienburg und eine dreiwöchige Soldvorauszahlung, die auch als Zehrung für die Rückreise verwendet werden konnte. Vermutlich hat er sich für die letztere Option entschieden. 750. Warnsdorf, Franzke von, Herr (114, 124, 131ff., 165) Warnsdorff, her Franczke von 114, 131 her Franczke 124, 132f. Warnesdorff, her Franczke von 165 Oberlausitzer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus 10 km westlich von Zittau, der 1326 urkundlich zuerst erscheint und dessen Stammreihe mit Sigismund von Warns-



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dorf (1473–1548) beginnt. Jüngere Literatur in GHdA 103, 1992, S. 411, und in Adelslexikon XV, S. 461f., ältere u.a. bei Kneschke 9, S. 482f., hier S. 483. Wichtig sind vor allem Knothe, S. 532–535, und von Boetticher, S. 247f. Siehe auch Wernicke, S. 553–556, hier S. 553, und Jurek, S. 302. Herr Franczke von Warnsdorf auf Gießmannsdorf, 10 km nordöstlich von Lauban (Kr. Bunzlau), erscheint seit Ende des 14. Jahrhunderts (1399–1431) als her Franczko von Warnsdorff wiederholt in den Görlitzer Ratsrechnungen (CDLS III u. II). 1419 wird er auch als zu Wittgendorf (Kr. Sprottau) gesessen bezeichnet (CDLS  II, 1, S. 13). Näheres über ihn bei Knothe und von Boetticher. Der Solddienst für die 168 Spieße der Rotte, deren Anführer Herr Franzke von Warnsdorf, Herr Kaspar von Dohna und Herr Nickel von Kittlitz waren, und die auf S. 131f. des Soldbuches aufgeführt wird, begann am 16. Oktober 1410. Die Rotte gehörte zu den Söldnern, die der Großschäffer Georg von Wirsberg im Herbst jenes Jahres nach Preußen brachte (Soldbuch, S. 132 Anm. 505). Wegen der nun auftretenden Geldknappheit des Ordens wurde der Sold vorerst nur bis zum 8. Januar 1411 gezahlt, obwohl die Söldner länger in Preußen geblieben sind. Für die restliche Zeit stellte Hochmeister Heinrich von Plauen am 5. Februar 1411 in Thorn einen Schuldschein aus, der zu Ostern 1411 oder acht Tage danach bei Nikolaus Bunzlau in Breslau eingelöst werden konnte (ebd., S. 165). Gegen Ende des Jahres 1410 nahm Herr Franzke von Warnsdorf an einer Tagfahrt mit den Polen auf dem Werder zwischen Thorn und Nessau teil. In einem Brief des Komturs von Thorn an den Hochmeister vom 26. November 1410 heißt es dazu: ... qwem der Polan, der houbtman tzu Hollant was, mitsampt her Heynrich von Seben ken Thoran, brengende eynen geleitisbrief under 4 ingesegeln des konigis von Polan bester houbtlÕte, das unser 4 mit 24 pferden bis morgen tzu dem undirgange der sonnen off das werder tzwisschen Thoran und Nessaw sint von unser sieten geleitet, und werden dar komen der here von Plaen [d.h. Heinrich von Plauen d. Ä.], der kompthur von Dantczk, her Frantzk von Warnsdorf unde wir, ... (OBA 1400). Im Mai 1413 mahnte Herr Franzke Hochmeister Heinrich von Plauen um Bezahlung von 44 Mark, die ihm der Orden schuldig geblieben sei, wen mich di gesellin anleigin, das ich czu euch hen nyn ritin sal, und lide grosse manunge von den gesellin und bitte uwir gnade umma eyn antwert, da wir uns noch gerichtin mogin, wen sy ern schadin gelimplichin anslan wellin, da ich wol czu helffin (OBA 1947). Sowohl im Ordensbriefarchiv als auch in den Regesta Imperii kommt er im Jahr 1427 vor, weil er und einige andere Adlige von Kaiser Sigmund beauftragt wurde, die Grenzen zwischen der Neumark und Polen genau festzusetzen (OBA 4749, 4759; Regesta Imperii XI, Nr. 6832ff., 6898. Siehe ferner ebd., Nr. 7255, 7322, 7344). 751. Warnsdorf, Nikolaus von Vgl. S. 146. Warnsdorff, Nicloß de Im Soldbuch nicht namentlich aufgeführt. Siehe unter Peter von Warnsdorf und [N.N.] von Warnsdorff.

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752. Warnsdorf, Peter von (47f., 50) Warnsdo[r]ff, Petir 47f. Warnsdorff, Peter 48 Warnsdorff 50 In der einschlägigen Literatur (Knothe, von Boetticher) kommt Peter von Warnsdorf nicht vor, und auch die Quellen schweigen. Lediglich ein im Ordensbriefarchiv aufbewahrtes Schreiben (OBA 1701a) gibt über ihn etwas Auskunft. Es handelt sich um einen Brief des Janko von Chotienitz/Chotiemicz, der Hauptmann von Breslau und Schweidnitz war, und der eine Fürbitte für Petir Wólfel, Warndorff genant, an den Komtur von Elbing (und zugleich Obersten Trappier) Werner von Tettingen richtete. Der Brief ist undatiert, lässt sich aber anhand des Wasserzeichens (Ochsenkopf ) auf das Jahr 1412 datieren; der Terminus ante quem ist August jenes Jahres, als Werner von Tettingen von Hermann Gans abgelöst wurde. Peter von Warnsdorf wird in dem Schreiben als Diener Jankos bezeichnet: So bitte ich euch und ewir libe und edelkeit mit stetim dinste, daz ir Petir Wólfel, Warndorff genant, meine[m] diner, und endir gesellin, dy mit em komen czu ewirn eren und geschefte, ich euch dy sende denselbigen in erem dinste, den se euch getreulichin und stete lestin sullen, vor seint [?] und behulfen, .... Wahrscheinlich ging es dabei um Solddienst. Der Ordenssöldner Peter dürfte mit dem Peter Wölfel, „Warnsdorf genannt“, identisch sein. Interessant ist der Umstand, dass ein Hans Wölfel von Warnsdorf auf Hainewalde, zwischen Warnsdorf und Zittau (Amtshauptmannschaft Zittau) urkundlich belegt ist (siehe Knothe, S. 532f., und von Boetticher, S. 248). Dieser Hans Warnsdorff, andirs Wólffil genant, war Hauptmann von Bürgstein, 5 km südöstlich von Haida in Böhmen (Zitat nach OBA 4790 aus dem Jahr 1427). Die Vermutung, dass zwischen Hans und Peter eine nahe Verwandtschaft bestand, liegt auf der Hand, obwohl sich nichts Näheres beweisen lässt. Peter von Warnsdorf diente als Geselle in der Rotte des Herrn Czenke von Borsnitz mit zunächst 2 Spießen (Soldbuch, S. 47); außerdem erhielt er 2 Monate Sold für einen Schützen, der vor by syme bruder was, [...], als her weder us dem stryte qwam (ebd., S. 48). Am 8. Oktober 1410 verließ er Preußen. Bei dem namentlich nicht genannten Bruder könnte es sich um den Söldner Niclosß de Warnsdorff handeln, von dem eine wichtige Quelle mit Bezug auf die Schlacht bei Tannenberg im Hauptarchiv Alter Akten in Warschau überliefert worden ist. Es ist eine am 20. Dezember 1410 in Krakau ausgestellte Pergamenturkunde, in der sich der bei Tannenberg gefangengenomme (in terra Cruciferorum de Prussia in campo dicto Grunwalt in conflictu publico sub vexillis micantibus captus) Nikolaus von Warnsdorf verpflichtet, als Lösen für die Freigabe aus der Gefangenschaft 150 Schock böhmische Groschen, einen Ringharnisch und zwei Armbrüste zu bezahlen. Siehe die Vorbemerkung zum Anhang im Soldbuch, S. 146. Druck der Urkunde bei Pelech, W sprawie okupu, II, S. 105ff. – Zu Nikolaus von Warnsdorf vgl. Knothe, S. 532. Siehe auch unter [N.N.] von Warnsdorf. Überliefert sind auch drei weitere Pergamenturkunden der ebenfalls bei Tannenberg gefangengenommenen, aber im Soldbuch nicht namentlich genannten Söldner Nikolaus von Schweinichen (Niclosß de Szwine), Heinz von Nimptsch (Heyncza



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Neymbsicz) und Albrecht von „Loym“ (?) (Holbracht de Loym). Siehe Pelech ebd. Vgl. die Ausführungen unter Nickel von Kottwitz. 753. Warnsdorf, [N.N.] von (48) Nach den Angaben des Soldbuchs, S. 48, hatte Peter von Warnsdorf einen Bruder, der an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Die entsprechende Stelle wurde unter Peter von Warnsdorf zitiert. Möglicherweise handelt es sich dabei um den im Soldbuch zwar namentlich nicht genannten, jedoch als Schlachtteilnehmer urkundlich belegten Nikolaus von Warnsdorf. Sowohl er als auch Hans (Wölfel) von Warnsdorf waren auf Hainewalde zwischen Warnsdorf und Zittau gesessen (Amtshauptmannschaft Zittau), und Knothe vermutet anhand von Indizien, dass Hans ein Sohn von Nikolaus gewesen ist (Knothe, S. 532). Denkbar ist auch, dass Peter (Wölfel) von Warnsdorf und Nikolaus Brüder waren, was in dem Fall zu den Angaben im Soldbuch passen würde. 754. Wartislaw VIII., Herzog von Pommern-Wolgast ([14f.] 160) Warczlaus, ... herczog czu Wolegast und forste czu Ruyen 160 Herzog Wartislaw VIII. von der Linie Pommern-Wolgast-Barth war Sohn Wartislaws VI. und 1373 geboren. Er starb vermutlich um den 20. August 1415. Siehe die genealogische Tafel bei Conrad, S. 149. Literaturangaben wie unter Kasimir V. (s. diesen), ergänzend dazu Biewer, Wolgast. Am 28. Juli 1409 lieh Wartislaw vom Hochmeister Ulrich von Jungingen 2000 Schock böhmische Groschen unter selbstschuldnerischer Bürgschaft der drei Städte Stralsund, Greifswald und Anklam auf 10 Jahre und erhielt dazu 1000 Schock als Geschenk. Druck der Urkunde bei Weise, Staatsverträge I, Nr. 68, S. 70f. Dafür verpflichtete er sich u.a., czu dienen binnen den 10 jaren der beczalunge wedir alle menie, gleich wenne wir vom homeister und sime orden geheisschen werden, usgenomen unsere vetter, alzo doch, das der herre homeister und sin orden czu der czeith, als wir im dienen sollen und reiten, geben sal unsern rittern und knechten einen gewonlichen sold gleich andern rittern und knechten (Weise ebd., S. 71). Für keinen der Pommernherzöge lässt sich eine Teilnahme am Feldzug des Deutschen Ordens im Jahr 1409 nachweisen, obwohl sie für den jungen Herzog Kasimir von Stettin wohl nicht auszuschließen ist (vgl. hierzu Ekdahl, Soldtruppen, S. 51, 57, 62f.). Im Treßlerbuch werden vor allem die genannten Geldauszahlungen vermerkt. So wissen wir, dass die 3000 Schock für Wartislaw mit Pferd und Wagen nach Danzig gebracht wurden (S. 527, 556, 559, 566f.), und dass der Herzog Kasimir (dem jungen herzogen von Stetyn) einen mit Fuchsfell gefütterten Mantel als Geschenk erhielt (Ekdahl, Soldtruppen, S. 60). An der Schlacht bei Tannenberg oder den anderen kriegerischen Ereignissen im Sommer und Herbst 1410 hat Herzog Wartislaw nicht teilgenommen, sondern sich abwartend verhalten. Aus einem Brief des Hochmeisters Heinrich von Plauen an ihn vom 16. Dezember jenes Jahres, der sich auf Sendboten des Herzogs beruft, geht lediglich hervor, dass sich euwir herlikeit dirbeutet, in eygener persone uns und unserm orden mit euwern rittern und knechten czu hulffe und czu rettunge czu komen. Heinrich

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von Plauen dankt dafür und bittet darum, das ir uns und der cristenheit mit euwirn rittern und knechten zo ir meist usbrengen moget, 3, 4 adir 500 mit glefin, und weren ir tusent adir 2000, wir wellen sie gerne uffnemen, ane sumen zo ir erste moget czu hulffe wellet komen, den wellen wir gerne thun als andirn rittern und knechten, als euch euwir sendeboten zelbir werden undirrichten (OBA 1419). Um die Entscheidungsfreudigkeit Wartislaws zu unterstützen, ließ ihm der Hochmeister durch den Danziger Bürgermeister Konrad Letzkau 1000 preussische Mark zukommen, für die der Herzog am 1. Januar 1411 in Stralsund eine Quittung ausstellte (Perg.-Urk., Schiebl. XLI, Nr. 5; Regesta II, Nr. 1677). Auf der Rückseite der Urkunde befindet sich ein Vermerk eines Ordenskanzlisten, dass Wartislaw als Gegenleistung versprochen habe, dem Orden zu dienen (pro quibus ordines seruire promisit). Am 4. Februar 1411 erklärte der Hochmeister in einer Urkunde die alte Schuldsumme, die sein Vorgänger Ulrich von Jungingen dem Herzog geliehen hatte, als zurückgezahlt und den Schuldbrief für nichtig (Pergamenturkunde im Stadtarchiv Stettin und Eintragung in dem verschollenen OF 5; siehe dazu Weise, Staatsverträge I, S. 70, Anm. zu Nr. 68, und Pelech, Der verlorene Ordensfoliant 5, S. 137, Nr. 6). Wie aus der am folgenden Tag ausgestellten und als Anhang 7 der Soldbuchedition abgedruckten Urkunde Herzog Wartislaws (Soldbuch, S. 160) hervorgeht, ist die Schuld nicht durch Geldrückzahlung, sondern durch Kriegsdienst beglichen worden. Näheres hierüber ist nicht bekannt. Indirekt überliefert (durch die Antwort des Hochmeisters) ist lediglich die Behauptung Wartislaws, dass er nicht um Sold geritten sei und deshalb Anspruch auf Schadenersatz habe. Unter Hinweis auf die Quittung Wartislaws vom 5. Februar 1411 konnte der Hochmeister in seiner Antwort vom 8. April desselben Jahres diese Forderung ablehnen. Siehe dazu Pelech, Der verlorene Ordensfoliant 5, Nr. 26 u. 27, S. 143f., sowie vor allem Kutowski, S. 439. 755. Wechter, Hans (32) Wechter, Hannus Mitglieder eines bürgerlichen Geschlechts dieses Namens sind im 15. Jahrhundert in Schlesien belegt. So war Peter Wechtir (Wachtir) 1432 Hofschöffe und 1456 Ältester in Glogau (CDS 28, S. 75, 101), während Niclas Wechter 1440 als Ratsmann der Stadt Liegnitz in Erscheinung getreten ist (UB Liegnitz, S. 402, 405). Hans Wechter und Peter von Wildenhayn sind in der Rotte des Nickel von Kottwitz nach Preußen gekommen und haben an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielten sie auf der Marienburg Sold für 1 Spieß und 2 Schützen. 756. Weidenbach, Friedrich von (29) Weydebach, Frederich Vermutlich handelt es sich um ein Mitglied des bei von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 181, abgehandelten Geschlechts Weidenbach mit gleichnamigem Stammsitz im Kr. Querfurt. Mit Recht bemerkt von Mülverstedt: „Die Angaben in der Adelslexicographie sind außerordentlich dürftig und ungenügend; die Familie



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war zeitweise ausgebreitet“, und: „Erst zu Anfang des jetzigen Jahrhunderts hat der Grundbesitz dieses altritterlichen Geschlechts innerhalb der heutigen Provinz Sachsen aufgehört, wo es in verschiedenen Teilen angesessen war“. Vgl. Jurek, S. 330. Der Vollständigkeit halber soll vermerkt werden, daß es auch im Kr. Oels in Schlesien einen Ort Weidenbach gibt. Siehe dazu die Geschlechter Wolf von Weidenbach (Blažek II, S. 145f.) und Tschepe von Weidenbach (ebd., III, S. 156f.). Friedrich von Weidenbach diente zusammen mit Vincencius Grislim und Balthasar von Metzradt mit 11 Spießen in der Rotte des Nickel von Kottwitz. Er wird demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. Während der Soldzahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410 erhielt die Gruppe zusätzlich Sold oder Zehrung für 3 weitere Wochen. Wahrscheinlich verließ sie danach Preußen, denn keiner der drei Anführer wird später im Soldbuch wieder erwähnt. 757. Welcz/Wancz, Vlrich (188, 200) Welcz, Vlrich 188 Wancz, Vlrich 200 Vermutlich ist Welcz der Familienname und Wancz eine verderbte Form davon. Falls es sich um einen Adligen handeln sollte, könnte es ein Mitglied des erloschenen uradligen Geschlechts von Welz mit gleichnamigem Stammhaus zwischen Judenburg und Murau in der Steiermark sein. Siehe dazu Witting, Niederösterreichischer Adel II, S. 531–539, hier S. 532. Unter den vielen dort aufgeführten Personen befindet sich allerdings um 1410 kein Ulrich. Ein Rupert von Weltz war 1419 Domherr, Generalvikar und Kanzler des Passauer Bistums (Regesta Imperii XI, Nr. 3903). Vlrich Welcz ist nur in den Gefangenenverzeichnissen namentlich erwähnt. Da er unter Olßna bzw. Oelsee aufgeführt ist, dürfte er aus dem Fürstentum Oels in Schlesien stammen. Während der Gefangenschaft wurde er vom Deutschen Orden mit 12 Gulden unterstützt. 758. Wende, Hans (71, 163) Wende, Hannus 71 Wende, Hans 163 Nach Pfotenhauer, S. 212 Anm. 102, war „Hannus W. 1393 Zeuge in Urk. Matth. Br. Nr. 321“ und somit Schlesier. Der Familienname kommt auch in anderen Zusammenhängen vor. Genannt werden können Gregor Wende 1410 (CDS 4, S. 263), der Ratsmann zu Groß Glogau Peter Wende 1429 (CDS 28, S. 71) und der Ratsmann zu Kamenz Georg ( Jorge) Wende 1433 (CDSR II, 7, S. 57). Ob sie alle demselben Geschlecht angehörten ist allerdings offen. Es handelt sich in diesen Fällen offenbar um Bürger. Erwähnt werden soll auch das aus dem Herzogtum Braunschweig stammende Adelsgeschlecht Wenden, das wegen der abweichenden Schreibweise des Familiennamens wohl hier nicht in Frage kommt. Es hatte vom 14. bis 16. Jahrhundert auch im Stift Halberstadt mehrfach Grundbesitz und ist 1595 in männlicher Linie erloschen. Siehe von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 183. Im Jahr 1393 sagten 36 Edelleute dem Markgrafen von Meißen wegen ihres Herrn, des Herzogs Friedrich

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von Braunschweig, die Fehde an, unter ihnen Hinrich, Lodewich, Hilmer unde Ludewich van Wenden (CDSR I.B.1, S. 379; vgl. ebd., B.2-3). Ab dem 8. Oktober 1410 befand sich Hannus Wende mit 3 Spießen bei Heinz von Ronau, der einen Monat später Sold für insgesamt 21 Spieße in Empfang nahm. Wo sich Hans vorher aufgehalten hat und wann seine Dienstzeit begann, kann nicht festgestellt werden. Er verblieb bei Heinz von Ronau bis zur letzten Soldzahlung am 4. Februar 1411. Wegen Zahlungsunfähigkeit musste der Orden jedoch ihm und den anderen Söldnern in dieser Gruppe 420 Mark schuldig bleiben. Der Hochmeister stellte deshalb am 5. Februar einen Schuldschein über diese Summe in Thorn aus und versprach, das Geld zu Ostern oder acht Tage danach in Breslau zu zahlen. So ist auch geschehen, denn sonst wären Klagen laut geworden. 759. Wenkheim, Hans von (186, 198) Waynkheim,Hannus von 186 Vaynkheim, Hannus 198 Fränkischer Uradel mit Stammort im Gericht Münnerstadt (Seyler, Abgest. Bayerischer Adel III, S. 135). Im Jahr 1396 wurde eine Urkunde für Hentze von Wengkheim in Gotha ausgestellt (CDSR I.B.III, S. 509). Hans von Wenkheim wurde zusammen mit anderen Franken bei Polnisch Krone (10.10.1410) gefangengenommen. Der Orden unterstützte ihn während der Gefangenschaft mit 30 Nobeln, 6 Mark und 8 Gulden. In dem Verzeichnis OBA 1406 über auszuwechselnde Gefangene heißt es: Hinrich von Clefo ist gegeben czu lozen Hans von Wenkheym (Biskup, Z badań, S. 703). 760. Weselitz (Veselic), Jon von (183, 193) Weslicz, Jon von 183 Weselicz, Jhon von 193 Die Herren von Veselic im Königgrätzer Kreis waren nach Gf. Meraviglia-Crivelli „wohl Hronovice, denn manche ihrer Siegel führen den Löwen“ (ders., Der böhmische Adel, S. 265: Veselicky von Veselice). Vier Brüder Mladota, Johann, Peter und Heinrich sind 1371 und 1372 Patronatsherren der Kirche zu Rohyníc genannt. 1399 übten dort die Brüder Johann, Vyšek, Nicolaus und Ješek, Herren Veselický von Veselic, das Patronatsrecht aus. Das Geschlecht ist 1564 erloschen (ebd.). Vgl. Štĕpán, S. 10: Jan z Veselice. Möglicherweise ist der Söldner Jon von Weselitz (Veselic) identisch mit dem genannten Johann. Fest steht auf jeden Fall, dass er aus Böhmen stammte und in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen worden war. Nach den Verzeichnissen OBA 1616 (Soldbuch, S. 183, 193) wurde er während der Gefangenschaft mit 10 Mark vom Orden unterstützt. 761. Weselitz (Veselic), Mikolaj von (183, 194) Meßlicz, Micolai 183 Weselicz, Mycolay 194 Möglicherweise identisch mit dem Nicolaus, der 1399 zusammen mit seinen Brüdern das Patronatsrecht über die Kirche zu Rohyníc ausübte (s. unter Jon von Weselitz).



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Nach den Gefangenenverzeichnissen stammte er aus Böhmen und war bei Tannenberg gefangengenommen worden. Laut Handschrift B (Soldbuch, S. 194) hat der Deutsche Orden ihm und seinem Gesellen Hannus mit jeweils 10 Mark unterstützt. 762. Weselitz (Veselic), Peter von, Herr (42) Wesselig, her Petir von Der im Soldbuch angeführte Name Wesselig ist als verderbte Form von Weselitz (Veselic) anzusehen. Vgl. hierzu auch Štĕpán, S. 9, der ebenfalls die Namensform im Soldbuch als verderbt ansieht. Herr Peter könnte mit dem Peter identisch sein, der 1371 und 1372 zu den Patronatsherren der Kirche zu Rohyníc gehörte (s. unter Jon von Weselitz). Es ist nicht abwegig, sich vorzustellen, dass sich die bereits genannten (offenbar jüngeren) Mitglieder des Geschlechts, Jon und Mikolaj, in der von Herrn Peter angeführten Söldnergruppe befanden. Bei der Soldzahlung auf der Marienburg am 20. Juli 1410, nach der Schlacht bei Tannenberg, wird ihre Größe mit 6 Spießen und 2 Schützen angegeben. Diese und auch viele andere Böhmen waren mit Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen gezogen, um dem Deutschen Orden als Söldner zu dienen, und sind zum großen Teil bei Tannenberg gefangengenommen worden. Auf der Marienburg erhielt Herr Peter außer dem Sold eine Schadenshilfe in Höhe von 15 ½ Mark und eine Soldvorauszahlung bzw. Zehrung für die Rückreise für 3 Wochen. 763. Wesselitz, Fritz von (126) Wisselicz, Fricze Ein nach Blažek im 14. Jahrhundert vorgekommenes schlesisches Adelsgeschlecht, von dem 1382 Johannes et Cuzco de Wesselicz als Urkundenzeugen nachgewiesen sind (Blažek III, S. 158). Inwiefern eine Beziehung zu dem böhmischen Geschlecht Weselitz (Veselic) bestanden hat, soll hier nicht untersucht werden. Der Dienst dieses Söldners für den Orden begann in Crossen an der Oder am 24. Novemer 1410 in der Rotte des Hans von Raussendorff. Am 19. Januar 1411 verließ Fritz von Wesselitz die Rotte zusammen mit einigen weiteren Söldnern. Er hatte zu jenem Zeitpunkt 9 Spieße. Sein Solddienst endete am 5. Februar 1411. 764. Westerstetten, Georg von (108f., 186, 198) Westerste(te), Jorge 108f. Westerstete 186 Wessterstete 198 Württembergisches Adelsgeschlecht, das 1264 zuerst erscheint und 1636 erloschen ist (Seyler, Abgest. Württemberger Adel, S. 16). Bereits in den Jahren 1404–1405 begegnet im Treßlerbuch ein Johan Westerstete als Diener des Hochmeisters (S. 300, 340, 347 ebd.), und 1409 findet sich ein Ordensbruder Herr Westerstete (S. 536 ebd.). Um 1415 war ein Mitglied des Geschlechts Pfleger zu Lesewitz, vielleicht der genannte Hans (vgl. Voigt, Namen-Codex, S. 90). Georg von Westerstetten gehörte zu den Dienern des Herrn Erkinger von Seinsheim, der im Herbst 1410 nach Preußen gezogen ist. Er geriet am 10. Oktober in

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der Schlacht bei Polnisch Krone in polnische Gefangenschaft. Vom Orden wurde er als Gefangener mit 15 Nobeln, 30 Gulden und 4 Mark unterstützt. Im Soldbuch erscheint er namentlich um die Jahreswende 1410/1411 mit der Bemerkung: Her ist gefangen gewest (S. 108). Um diese Zeit nahm er Sold für 1 Spieß in Empfang. Mitte August 1413 wurden 13 Edelknechte aus Württemberg auf dem Weg nach Preußen von den Polen überfallen und gefangengenommen, unter ihnen auch czwene von Wesstersteten (OBA 1985). Zu diesem Vorfall siehe auch die Darstellung des Vogts der Neumark vom 19. April 1414 (OBA 2054). Unter den Ordensbrüdern im Amt Balga befanden sich im Jahr 1417 zwei Mitglieder des Geschlechts Westerstetten, Ulrich und Georg (Jorge) (OBA 2646). Vielleicht ist der letztgenannte identisch mit dem im Soldbuch vorkommenden Söldner, der in den Orden aufgenommen worden ist. 765. Weysse/Wyse, Hannus (182, 192) Weysse, Hannus 182 Wyse, Hannus 192 Das Soldbuch gibt keinen Hinweis, welche der Namensvarianten die Richtige ist: „Weise/Weisse/Weiße“ oder „Wiese“. Zum letzteren Geschlecht siehe unter Hans von der Wiese und Nickel Wyse. Hier sollen nur einige Beispiele für die erstgenannte Variante gegeben werden. In CDSR I.B.2 und II, 2, 5, 7 kommt der Familienname Weise (Weisse, Weyse, Wise, Wize, Wyse, Wyze) häufig vor, u.a. in Bautzen und Dresden. So ist 1388 ein Hannus Weise in Dresden nachweisbar (CDSR II, 5, S. 82). Siehe ferne die entsprechenden Register. Ein Weisse Hannos wird 1410 in CDLS III, S. 771, erwähnt. Im Zusammenhang mit einer Aufzählung der Mannschaften und Waffen der Dorfschaften im Görlitzer Weichbild vom 21. September 1427 erscheint der Name gleich zweimal: Das Dorf Soland [Sohland] hat 4 houptmanne:...; Weysehannus salb 15, 1 armbrost, 1 flegil, 13 spisse. Das dorff sol haben 4 wayne (CDLS II, 1, S. 464). Die von Penczke [Penzig] 3 houptmanne: Peter Seiler doselbisten; Mathes Dener; Weisehannus. Das dorff sal haben 2 wayn (ebd., S. 467). Der nur in dem Gefangenenverzeichnis OBA 1616 (Hs. A und B) und nicht im Soldbuch selbst aufgeführte Hannos Weysse/Wyse war bei Tannenberg gefangengenommen worden. Über seinen Solddienst ist nichts bekannt, es geht nur hervor, dass er während der Gefangenschaft vom Orden zusammen mit Peter von Zoltitz eine Summe entsprechend 20 Mark erhielt. 766. Wiedebach, Hans von (167) Wedebich, Hans Lausitzer Uradel, der 1232 urkundlich zuerst erscheint und in zwei Stämmen, deren Zusammenhang nicht näher feststeht, blüht (GHdA 34, 1965, S. 389 und Adelslexikon XVI, S. 176ff.). An weiterer Literatur siehe u.a. von Wiedebach-Nostiz; Dachenhausen 2, S. 577–584; Blažek III, S. 66. Vgl. Jurek, S. 330. Hans von Wiedebach ist nach den Angaben im GHdA (wie oben), S. 389, identisch mit Hans auf Beitzsch und Oegeln (Kr. Guben). Genannt werden soll auch



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Hannus von Wedebach, der 1415 auf Gornsdorf (Amtshauptmannschaft Chemnitz) gesessen war (CDSR II, 6, S. 73). Der Name dieses Söldners erscheint nicht im Soldbuch, wohl aber in einem Schuldbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen, der am 5. Februar 1411 in Thorn ausgestellt wurde (Soldbuch, Anh. 13, S. 167). Er betraf 120 Mark, die der Orden Jost von Tschirnhaus (siehe diesen) und Hans Wedebich mit ihren Freunden und Gesellen schuldete. 767. Wiedebach, Symke von (41) Wydebach, Synke Literatur wie unter Hans von Wiedebach. Mitglieder des Geschlechts erscheinen in verschiedenen Quellen, wie beispielsweise CDS 28; CDSR II, 3 und 6; CDLS III; Lehmann, Quellen II und III. Ein Symke oder Schimko wurde jedoch nicht ermittelt. Dieser Söldner diente in der Rotte des Herrn Wenzel von Dohna und gehörte somit zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg. Zusammen mit syne nocht (?) hatte er 11 Spieße und 2 Schützen, für die er am 20. Juli 1410 auf der Marienburg Sold erhielt. Da der Name später nicht mehr im Soldbuch vorkommt, besteht die Möglichkeit, dass er anschließend Preußen mit Zehrung für 3 Wochen verlassen hat. 768. Wiese, Hans von der (60) Wese, Hannus von der 60 Wese, Hannus von de 60 Anscheinend aus Sachsen früh in Schlesien eingewanderter Uradel, der 1233 urkundlich zuerst erscheint (GGT U 1910, S. 810f.; vgl. Adelslexikon XVI, S. 188f.). Siehe auch Blažek II, S. 142: „Schlesischer Uradel, seit dem 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt; im adligen Stande noch gegenwärtig in zahlreichen Sprossen blühend“. Vgl. Pfotenhauer, S. 213 Anm. 103, Wernicke, S. 557f. und von Boetticher, S. 249f. Der Name wird im Mittelalter unterschiedlich geschrieben. Bereits im Jahr 1409 diente Hans von der Wiese als Söldner des Deutschen Ordens (Ekdahl, Soldtruppen, S. 55). Am 20. Oktober jenes Jahres nahm er sein Geld in Empfang: Item 36 golden Hannos von der Wesen, der mit dem herzogen von der Olse her in qwam mit 5 pferden, of 1 monden (Treßlerbuch, S. 566). An anderer Stelle heißt es ohne Datumangabe: Item 2 m. Hannos von der Weszen eyme Uslender, der des kompthurs zu Danczk dyner wart (ebd., S. 587). Möglicherweise ist Hans von der Wiese identisch mit dem Stifter der Glogauer Linie des Geschlechts (siehe GGT U 1910, S. 811). Der Name findet sich in verschiedenen Quellen, weshalb die Frage berechtigt ist, ob es sich nicht um mehr als um eine Person handelt. Auf diese Problematik soll hier jedoch nicht näher eingegangen werden, einige Beispiele mögen genügen. Hannus von der Weze, 1403 (CDSR I.B.2, S. 350), Hannus von der Wezen, 1416 (UB Glatz, S. 543), Hans Weze, 1418 (CDS 28, S. 56), Hannus von der Wese, 1427 (Soldzahlung der Stadt Görlitz, CDLS II, 1, S. 439). In den Absagebriefen OBA 2111 und 2112 vom Jahr 1414 finden sich übrigens auch die Namen Maldirsycko von der Wesen und Nicklos von der Wesen.

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Im Soldbuch erscheint Hans von der Wiese namentlich nur zweimal und zwar im Zusammenhang mit Zahlungen am 7. Januar und am 2. Februar 1411. Vorher dürfte er sich in der Rotte von Herrn Georg von Czettritz, Kunze von Seydlitz und Heinrich von Czirn, die 156 Spieße umfasste, befunden haben. Der Solddienst begann für sie am 18. Juni 1410. An der Schlacht bei Tannenberg haben sie nicht teilgenommen. 769. Wiese, [N.N.] von der (115) Wese Wohl ein Mitglied des Geschlechts von der Wiese (Wese, Weze, etc.), siehe dazu unter Hans von der Wiese. Eine Identifizierung ist nicht möglich. Es kann sich jedenfalls nicht um den genannten Hans handeln, denn Wese führte im Januar/Februar 1411 7 Spieße zusammen mit Hans von Temritz und hatte wie dieser zuvor bei Wolfhart von Rachenau gedient, der wiederum am 16. Oktober 1410 in den Dienst des Ordens getreten war. 770. Wildberg, Peter von (12, 165) Wiltburg, Peter 132 Viltberg, Peter 165 Es gab mehrere Adelsgeschlechter dieses Namens, u.a. ein meißnisches und ein sächsisches (von Mülverstedt, Ausgest. Adel/Sächs. Herzogtümer, S. 91 und passim; JägerSunstenau, General-Index). Vgl. CDSR I.B.2, Nr. 556, S. 379. Auch in Schlesien kommt der Name häufig vor, wie aus CDS 4, 6, 9, 11, 24, 27, 28 und 35 zu ersehen ist. An Deutschordens-Quellen s. Perg.-Urk., Schiebl. 63, Nr. 10 (Regesta II, Nr. 1663) und Schiebl. 32, Nr. 3 (ebd., Nr. 1958). Nach einer Urkunde von 1448 gab es in der Kirche zum heiligen Leichnam in der Stadt Glogau einen Altar, der von Peter und Heinrich Wiltberg gestiftet worden war (CDS 28, S. 92). Der Söldner Peter von Wildberg diente in der 168 Spieße umfassenden Rotte der Herren Franzke von Warnsdorf, Kaspar von Dohna und Nickel von Kittlitz, die am 23. Dezember 1410 vom Treßler bis zum 8. Januar 1411 entlohnt wurde (Soldbuch, S. 131; vgl. ebd., S. 132). Dienstbeginn war der 16. Oktober 1410 gewesen. Für die Soldzeit ab dem 8. Januar 1411 stellte der Hochmeister wegen der nun herrschenden Geldknappheit am 5. Februar einen Schuldschein aus, in dem u.a. auch Peter Viltberg aufgeführt ist. 771. Wilde, Ulrich (27) Wilde, Vlrich Mitglieder dieses Geschlechts finden sich in der zweiten Hälfte des 14. und der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in schlesischen und vor allem meißnisch-sächsischen Quellen: Pezco 1369 (CDS 9, Nr. 291), Claus und Tile 1388 (CDSR I.B.II, S. 89), Heincze um 1400 (ebd., S. 318f.) und Franz 1412 (ebd., I.B.III, S. 221). Ein Ratsmann zu Oberglogau namens Petrus Wilde ist im Jahr 1400 als Urkundenzeuge belegt (CDS 33, S. 145f.). Ulrich Wilde befand sich als Geselle des Herrn Polke von Kittlitz in der Rotte des Nickel von Kottwitz und hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Bei



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Voigt, Namen-Codex, S. 124, wird er als Meißner bezeichnet. Am 20. Juli 1410 nahmen er und Heinrich Waldau auf der Marienburg stellvertretend für Herrn Polke den Sold für 9 Spieße und 2 Schützen entgegen. 772. Wildenhayn, Peter von (32, 85) Wildenhayn, Peter 32 Wildenhayn, Petir 85 Ein seit dem 13. Jahrhundert bekanntes meißnisches Adelsgeschlecht, das am Ende des 15. Jahrhunderts nach Preußen ging und dort Grundbesitz erwarb. Um 1800 ausgestorben. Der Name wird auch Wildenhahn geschrieben. Siehe von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Preußen, S. 108. Ein Meißner Dekan Siffridus de Wildenhain erscheint Ende des 13. Jahrhunderts wiederholt in den Quellen (so CDSR II, 1, S. 199, 256), ebenso Johannes de Wildenhan im Jahr 1286 (ebd., S. 210). 1405 wurde in Colditz eine Urkunde Markgraf Wilhelms I. für Katharina von Wildenhain ausgestellt (CDSR I.B.II, S. 543). Um 1500 lassen sich weitere Mitglieder des Geschlechts in der Korrespondenz des Deutschen Ordens belegen (s. das Register zu Pars I und Pars II der Regesta). Peter von Wildenhayn befand sich zusammen mit Hans Wechter in der Rotte des Nickel von Kottwitz und gehörte demnach zu den Schlachtteilnehmern von Tannenberg. Am 20. Juli 1410 erhielten die beiden Sold auf der Marienburg für 1 Spieß und 2 Schützen. Bei einer Soldzahlung am 7. Oktober finden wir Peter mit 4 Pferden in der Meißner Rotte von Jon von Köckritz u.a.m, zu der er offenbar übergewechselt ist. Da er nun auch für 3 Wochen Zehrung für die Rückreise erhielt, ist anzunehmen, dass er anschließend Preußen verlassen hat. 773. Wilke, Heinz von (57, 59) Wylke 57 Wilke, Heyncze 59 Wohl das von Kneschke unter dem Namen Wilcke abgehandelte alte niedersächsisch-thüringisch-sächsische Adelsgeschlecht, das schon 1230 urkundlich genannt wird (Kneschke 9, S. 571f.). An Ortschaften ist vor allem Wilkau (Wilke) im Kr. Schweidnitz zu erwähnen; vgl. CDS 35, S. 182. Siehe darüber hinaus CDS 24, S. 145 (Kr. Glogau) und 33, S. 162 (Kr. Neustadt). In einer Urkunde vom 8. Juli 1420 führen die Herzöge Ruprecht und Ludwig von Lüben und Ohlau unsern hewptman Heintczin von Wilkaw an (CDS 4, S. 153). Im Jahr 1424 ist Heyntcze Wilkaw Zeuge der beiden Herzöge in einer in Liegnitz ausgestellten Urkunde (CDS 9, Nr. 846, S. 120), und zwei Jahre später erscheint er als ihr Gesandter bei König Sigmund (Regesta Imperii XI, Nr. 6776). Vgl. von Czettritz und Neuhaus I, S. 106, 155. In dem Absagebrief an den Orden von 1414 (OBA 2111) finden sich als Gefolgsleute (volger) Herzog Konrad Kanthners von Oels u.a. Heinczke Willekow, Hannus Wilkow und Michil von Wilke. Über den Söldner Heinz von Wilke und seinen Dienst beim Deutschen Orden im Jahr 1410 ist nicht viel bekannt. Die Angaben im Soldbuch besagen nur, dass er sich bei einer Soldzahlung am 12. November mit 2 Spießen bei Heinrich von Czirn befand. Möglicherweise hat er von Anfang an zu der Rotte gehört, die von Herrn

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Georg von Czettritz, Kunze von Seydlitz und Heinrich von Czirn angeführt wurde. Am 8. Oktober nahm Herr Georg von Czettritz Sold für 1 Schützen von Wylken wegen in Empfang. Aus welchem Grund Heinz von Wilke es nicht selbst tat, ist nicht bekannt. 774. Wilke, Nickel von (86) Wylchyn, Niclus Ein Kredenzbrief Herzog Ludwigs von Brieg an den Hochmeister des Deutschen Ordens von 1433 betraf Nickel Welke, wobei es sich möglicherweise um den im Soldbuch genannten Niclus handelt (OBA 6441). 1434 wurde vom Orden Schadensersatz für Nickel Wilke gefordert (OBA 6780). Siehe auch OBA 7112 von 1435 (Nicklos Wylke) und OF 13, S. 455, von 1437. In einer 1464 ausgestellten Glogauer Urkunde geht es um eine Mühle, „die vor Zeiten des Nickel Wilke gewesen ist“ (CDS 28, S. 110). Der Name des Niclus Wylchyn kommt nur einmal im Soldbuch vor, und zwar, als einige Söldner aus der Rotte von Jon von Köckritz u.a.m. am 7. Oktober 1410 Sold und eine Zehrung für 3 Wochen ausgezahlt bekamen und in dem Zusammenhang namentlich aufgeführt wurden. Nickel hatte 2 Spieße. Er wird an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen und es nun vorgezogen haben, wieder nach Hause zu ziehen. 775. Wilke, Peter von ([10], 185, 197) Wylky, Peter 185 Wylke, Peter 197 In der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 wurde Peter von Wilke zusammen mit anderen Gesellen des Nickel von Loeben von den Polen gefangengenommen. Vom Deutschen Orden erhielt er während der Gefangenschaft 5 Mark als Unterstützung. Die Beziehungen zum Orden blieben bestehen. Eine seltene und wichtige Solddienstvereinbarung mit Peter Wilke vom 10. Juli 1413 mit Schätzung der 24 Pferde und der Rüstung seiner Leute ist in einem Ordensfolianten erhalten geblieben und im Druck herausgegeben worden (Ekdahl, Zwei Musterungslisten, hier S. 58f., vgl. S.  52f.). Berücksichtigt werden bei den Pferden Rassezugehörigkeit, Größe, Farbe („wolfsfarben“, braun, rotbraun, hellrot, schwarz, schimmel, schwarzbraun, rot, fahl, weiß und grau), Zeichnung, Beschaffenheit des Fells und andere Merkmale. Zu dieser Solddienstvereinbarung siehe auch Ekdahl, Verträge, S. 64f. In einem Brief an den Hochmeister vom 23. September 1413 verbürgten sich Peter Wilke und seine Gesellen her Petrasch, [Jan] Scheliga, und Hannus Lanka (Hannus von der Lancke) für den inhaftierten Söldner Mathis Pirchala und ersuchten um seine Freilassung (OBA 1991). Auf einem beigefügten Zettel wurden in dem Zusammenhang die Namen sämtlicher Söldner dieser Truppe, auch die der Stallknechte und „Jungen“, aufgeführt. Insgesamt waren es 21 Personen (ebd.) Vgl. dazu einen Brief des Komturs von Gollub an den Hochmeister in derselben Angelegenheit (OBA 1992). 776. Wimpffen, Titze von (186, 198) Wimpen, Tycze von Schwäbisches Geschlecht, das zur reichsunmittelbaren Ritterschaft in Schwaben, Kanton Ortenau, gehörte und dem Kraichgau entsprossen war. Urkundlich seit



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Mitte des 11. Jahrhunderts erwähnt. Die Stammreihe beginnt mit Sigmund Heeremann (oder Hórmann; so der ursprüngliche Name des Geschlechts) von Wimpffen, Herrn auf Brixenstein, Zabietstein, Ebershausen etc. in Schwaben. Er war Feldherr Kaiser Karls IV. und wurde 1373 in Speyer zum Ritter geschlagen. Der Name stammt von der Reichsstadt Wimpfen am Neckar, wo Sigmund Reichsvogt war. Später ging die Familie nach Nürnberg (GGT FB 1849, S. 489; ebd. 1853, S. 539f.; Kneschke 9, S. 578f., mit Literaturangaben auf S. 579). Titze von Wimpffen war Diener oder Geselle des Herrn Erkinger von Seinsheim und ist mit ihm im Herbst 1410 nach Preußen gezogen. Am 10. Oktober jenes Jahres, wohl bald nach der Ankunft im Ordensland, geriet er in der Schlacht bei Polnisch Krone in Gefangenschaft. Während dieser erhielt er vom Deutschen Orden 30 englische Nobeln und 6 preußische Mark als Unterstützung. 777. Winarzicz (Vinařic), Habart von, Herr (185, 197) Wynersicz, her Habart von Winarzicz (Vinařic) ist ein bereits im 13. Jahrhundert urkundlich belegter Ort im Bez. Kolin in Böhmen, zwischen Kladno und Schlan (Rautenberg II, Übersichtstabellen, S. 31). 1420 werden die Gebrüder Loth und Parcifal von Vinařice in einer Verschreibungsurkunde König Sigmunds erwähnt (Regesta Imperii XI, Nr. 4304; vgl. Register ebd., S. 578). Während des 13-jährigen Krieges in Preußen Mitte des Jahrhunderts kämpfte auf polnischer Seite ein Söldner Jan Utrata z Winarzicz ( Jan Utrota von Winarzicz/Vinařic); s. Rautenberg (wie oben), S. 31. Herr Habart (vgl. Štĕpán, S. 10: Habart z Vinařic) war Diener von König Sigmund von Ungarn und in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 von den Polen gefangengenommen. Nach den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 erhielt er 10 Mark und 150 französische Schildgulden als Unterstützung vom Orden. 778. Wirtenhayn, Tycze (30) Vermutlich handelt es sich bei dem Namen Wirtenhayn um Würdenhain, Kr. Liebenwerda. Vgl. u.a. die bei Lehmann, Urkundeninventar, Nr. 810, S. 310f. angeführte Urkunde von 1370, nach der König Karl IV. erklärt, dass er die Lausitz nebst den Herrschaften Mühlberg, Strehla und Würdenhain gekauft und dem Königreich Böhmen einverleibt habe. Tycze Wirtenhayn und Sieghard von Leuthen kamen nach Preußen in der großen Rotte des Nickel von Kottwitz und haben an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielten sie auf der Marienburg Sold für 13 Spieße und 1 Schützen. Da ihre Namen an keiner weiteren Stelle im Soldbuch vorkommen, ist es denkbar, dass sie nach der Soldauszahlung das Land verlassen haben. 779. Witzleben, Christian von, Herr (179) Wysslewe, Cristian von, Ritter ThüringischerUradel mit gleichnamigem Stammhaus bei Stadtilm (Kr. Arnstadt), der 1133 urkundlich zuerst erscheint (GHdA 93, 1988, S. 450; Adelslexikon XVI, S. 300ff.). An Literatur siehe vor allem von Witzleben, Geschichte des Geschlechts

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von Witzleben; von Witzleben, Geschichte der Familie von Witzleben (Bd. 3). Vgl. Kneschke 9, S. 588–594. Im Gefangenenverzeichnis OBA 1616, Handschrift A, lautet die erste Eintragung: Czum ersten Christiano, dem ritter von Wysslewe, 14 m. In der Handschrift B fehlt der Anfang und deshalb auch der Name. Vermutlich haben wir es mit einem Gefangenen aus der Schlacht bei Tannenberg zu tun, denn die in der Schlacht bei Polnisch Krone im Oktober 1410 gefangengenommenen Personen aus dem Hofgesinde König Sigmunds etc. sind weiter hinter im Verzeichnis aufgeführt. Ob es sich um einen Söldner oder Kreuzfahrer handelt, lässt sich nicht entscheiden. Wir wissen nur, dass sich in seinem Gefolge zwei weitere Adlige befanden, die während der Gefangenschaft vom Orden mit 4 Mark unterstützt wurden: Item czwen edlen, synen gesellen, 4 m. Bei der Frage der Identifizierung stehen drei Christian (Kersten, Kirstan) von Witzleben zur Wahl. Zwei davon gehörten der Wendelsteiner Linie an, nämlich Christian d.Ä., Herr zu Berka und Stifter der Berkaer Linie, und sein Bruder Christian d.J. auf Wendelstein, Rat des Erzbischofs Günther von Magdeburg. Dieser Christian d.J. fiel in der Schlacht bei Aussig gegen die Hussiten am 16. Juni 1426. Näheres über diese beiden bei von Witzleben, Geschichte des Geschlechts von Witzleben, Teil 2, S. 24 und 105ff. sowie Stammtafeln. Das dritte in Frage kommende Mitglied des Geschlechts, für das wir uns bei der Identifizierung entscheiden, war einer der Söhne des landgräflichen Hofmeisters Fritz von Witzleben. Fritz war bereits 1385 Ritter; nach dem Jahr 1405 kommt er nicht mehr vor. Seinen Sohn Christian (Kerstan) finden wir bald nach dem Tod des Vaters als Ritter im Gefolge des Landgrafen Friedrich. Er war wohnhaft zur Wachsenburg, nordwestlich von Arnstadt (Kr. Arnstadt) und nahm erst 1425 seinen festen Wohnsitz auf Schloss Elgersburg. Wie sein Namensvetter Christian d.J. von der Wendelsteiner Linie fiel er 1426 in der Schlacht bei Aussig. Über ihn siehe Näheres in der oben genannten Familiengeschichte, Teil 1, S. 62f., ferner von Mansberg, Erbarmanschaft, III, S. 144, 147f., 150f. und CDSR I.B.II, S. 484, I.B.III, S. 502. 780. Witzleben, Christoph von (186, 198) Wiczleben, Cristoff von 186 Wytczelewen, Crystof von 198 Weder in der unter Christian von Witzleben genannten familiengeschichtlichen Literatur, noch beispielsweise bei von Mansberg, Erbarmanschaft, Bd. III, findet sich zu Beginn des 15. Jahrhunderts ein Christoph von Witzleben. Einen solchen hat es jedoch gegeben, wie aus einem Brief des Hochmeisters Michael Küchmeister an den Landkomtur des Deutschen Ordens in Thüringen, Albrecht von Witzleben, vom 28. März 1419 hervorgeht. Der Brief ist lediglich in Regestenform erhalten geblieben. Es heißt darin: „Der HM schreibt dem Landkomtur v. Thüringen, trotz der bei der Zusammenkunft an der Memel getroffenen freundlichen Verabredungen, lästere Christoph Witzleben dem Orden und beabsichtige gegen das von Grafen u. Herren über den Verlauf der Zusammenkunft abgelegte Zeugnis zu protestieren, und bittet ihn, denselben zur Unterlassung dieser Absicht anzuhalten“ (OF 10, verschollen, Nr. 98, hier nach Fb. 66, S. 146).



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Christoph von Witzleben wurde in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen. Vom Deutschen Orden erhielt er 25 Nobeln und annähernd 22 Mark als Unterstützung während der Gefangenschaft. Näheres über ihn und seine Beteiligung am Krieg 1410 ist nicht bekannt, auch nicht der Grund seines Verdrusses über den Orden 1419. Es kann nur vermutet werden, dass er vom Orden vergeblich Geld für Solddienst oder als Schadenersatz gefordert hat. 781. Wolczbronner, Stephan (132) Der Name wurde in den herangezogenen Quellen und in der Literatur nicht ermittelt. Vgl. Voigt, Namen-Codex, S. 124. Über den Kriegsdienst dieses Söldners ist nichts Näheres bekannt. Aus dem Soldbuch geht nur hervor, dass er sich ab dem 18. Januar 1411 mit 1 Spieß „mehr“ bei Hannus von Samaryen befand. 782. Wolff, Peter (64) Es gibt so viele adlige und bürgerliche Familien Wolf(f ), dass eine Zuordnung unmöglich erscheint. Man wird lediglich behaupten können, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Söldner aus der Lausitz oder aus Schlesien handelt, denn er ist im Soldbuch in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz aufgeführt. Er diente dort mit 2 Schützen von Anfang November 1410 bis Ende Januar 1411. Wo er sich vorher befunden hat geht nicht hervor. 783. Wolffgang, Thomas (123) Wohl bürgerlicher Herkunft, denn ein Adelsgeschlecht mit diesem Namen wurde nicht ermittelt. Vgl. Gabriel Wolffgang (CDLS II, 1, S. 623 aus dem Jahr 1428) und Thomel Wolffgang (ebd., 2, S. 92). CDSR II, 5 erwähnt 1429 einen Schlosskaplan zu Radeberg mit dem Namen Gebehard Wolfgang (S. 405 ebd.). Thomas Wolffgang diente zusammen mit Fritze von Landskron(e) und Konrad von Skal (in der Edition wohl unrichtig: Stal) mit anfänglich 12 Spießen seit dem 6. November 1410. Ihr Solddienst begann in Crossen an der Oder. Am 15. Januar 1411 war die Anzahl der Spieße auf 15 gestiegen, denn Konrad von Skal hatte nun 1 und Thomas Wolffgang 2 Spieße mehr. Nach dieser Mitte Januar erfolgten Soldzahlung wechselten Thomas Wolffgang, Hannus Gosel und Hans von Neudorff mit insgesamt 4 Spießen zu des von Plauwen gesellen über. Damit verliert sich die Spur, denn das Soldbuch verzeichnet keine Auszahlungen an die beiden Herren von Plauen. Näheres dazu unter Heinrich von Plauen d.Ä. 784. Wunsch, Hans von (159) Wonsche, Hans Ein im Mittelalter vor allem in Schlesien begütertes Adelsgeschlecht, das bereits Mitte des 12. Jahrhunderts genannt wird (Sinapius II, S. 1123; GGT F 1860, S. 979). In den Ordens- und anderen Quellen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erscheint vor allem Peter von Wunsch (Wuntzsch, Wonsch etc.), Hauptmann von Bautzen; s. beispielsweise OBA 4817, 8627, CDLS III, S. 720, 765, 768 und CDSR II,7, S. 58, 61, 253. Genannt werden auch Heyde und Balthasar (vgl. von Boetticher, S. 38).

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Hans von Wunsch gehörte zu den Söldnern, auf die der Komtur von Schlochau den Hochmeister Heinrich von Plauen in einem Brief vom Januar 1411 aufmerksam machte. Peter hatte demnach 2 Spieße und 1 Schützen und war vom Komtur bereits mit Sold für 2 Monate und Zehrung für die Rückreise entlohnt worden. 785. Wygelsdorff, Hannus von (33) Ein Adelsgeschlecht „Weigelsdorf “ konnte nicht nachgewiesen werden. Vgl. Weigelsdorf im Kr. Münsterberg (1410: Weygsdorff; CDS 4, S. 261) und Groß und Klein Weigelsdorf im Kr. Oels (1346: Wygundisdorf; 1376: Wygandi villa; s. Haeusler, Geschichte, S. 443), ferner Weigelsdorf im Kr. Reichenbach. Wohl nicht auszuschließen ist die Möglichkeit, dass die Schreibweise im Soldbuch irreführend ist, und dass es sich um ein Mitglied des Adelsgeschlechts Weigsdorf handelt. Dieses nannte sich nach dem Dorf Weigsdorf (Amtshauptmannschaft Zittau), ca. 6 km nordwestlich von Friedland und 13 km nordöstlich von Zittau. Ein Hans von Weigsdorf (Hannos von Wigenszdorff, doselbst gesessin) ist 1418 (CDLS III, S. 745 Anm. 7) sowie 1429 und 1430 belegt. Siehe dazu vor allem Knothe, S. 535–538 und von Boetticher, S. 249. Der Name schrieb sich u.a. auch Waigisdorf, Weigersdorff und Weygensdorff. Das Geschlecht ist 1620 ausgestorben (Knothe, S. 538). Erwähnt werden sollen in diesem Zusammenhang Niclos Wygenstorff und Veczencz, Fricze, Thomas und Nickel Weygostorff, die in dem Absagebrief OBA 2025 von etwa 1411–1413 aufgeführt sind. Der in einer Erbschaftsangelegenheit 1435 vorkommende Nicola[us] Wygensdorff von Salfeld (OBA 7014) wird auch Niclas Weigelsdorff genannt (OBA 7010) und als Oheim des Glatzer Bürgers Bartholomeus Bogener bezeichnet. Hannus von Wygelsdorff hat in der Rotte des Kaspar von Gersdorff gedient und an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielten er, Nickel von Dachs, Hans von Gersdorff und Hans von Penzig auf der Marienburg Sold für 52 Spieße und außerdem zusammen 50 Mark Hilfe für Schäden, die sie in der Schlacht erlitten hatten. Eine früher von Kaspar von Gersdorff erhaltene Vorauszahlung in Höhe von 3 Mark pro Spieß wurde ihnen bei der Soldzahlung abgezogen. 786. Wygestorff, [N.N.] (141) Wohl ein Mitglied des Geschlechts von Weigsdorf. Siehe unter Hannus von Wygelsdorff, mit dem eine Identifizierung nicht möglich ist. Dieser Söldner Wygestorff befand sich unter den Truppen, die während der Schlacht bei Tannenberg in Konitz untergebracht waren. Siehe unter Herrn Czenke von Borsnitz und Herrn Nickel von Logau. Aus den Angaben des mit eingebundenen Briefes (Soldbuch, S. 140f.) geht lediglich hervor, dass Wygestorff dem Hauskomtur von Schlochau 1½ Mark schuldete. Dieses Geld hatte der Hauskomtur für ihn in Konitz ausgelegt. 787. Wylhelm (159) Es kann sich sowohl um einen Vornamen als auch um einen adligen oder bürgerlichen Nachnamen handeln. Auf Beispiele aus den Quellen soll verzichtet werden.



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Wylhelm hatte zusammen mit Hensel 2 Spieße. Sie gehörten zu den Söldnern, die nach einem Brief des Schlochauer Komturs vom Januar 1411 Sold für 2 Monate und Zehrung für die Rückreise bereits erhalten hatten. 788. Wylrich, [N.N.] (92) Es wird ein Adelsgeschlecht Wilrich gegeben haben, denn ein Ordensbruder Herr Helfrich Wilrich ist 1434 als Hauskomtur zu Brandenburg belegt (OBA 6775). Es kann sich aber auch im Fall des Söldners um ein Mitglied eines bürgerlichen Geschlechts gehandelt haben. Vgl. in diesem Zusammenhang Regesta Imperii XI, Nr. 6559 und CDS 35, S. 137. Auf jeden Fall ist Wylrich als Schlesier anzusehen, denn er war Geselle des Herrn Heinz von Profen und wird im Soldbuch zusammen mit schlesischen Söldnern aufgeführt. Zu seinem Kriegsdienst s. unter Heinz von Profen. Bei der Soldzahlung am 27. Oktober 1410, nach der er Preußen wieder verließ, hatte er 1 Spieß und 2 Schützen. 789. Wyse, Nickel (91) Es lässt sich nicht ohne weiteres entscheiden, ob Wyse als „Wiese“ oder „Weisse“ („Weiße“) zu deuten ist. Gewiss könnte man meinen, dass nur „Wiese“ in Frage käme, aber dagegen spricht der Umstand, dass der im Gefangenenverzeichnis OBA 1616 (Soldbuch, S. 182, 192) genannte Hannus Weysse auch Hannus Wyse geschrieben wird. So erscheint es sinnvoll, beide Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Sollte es sich um „Wiese“ handeln, wie von Voigt vermutet (Namen-Codex, S. 124), so haben wir es möglicherweise mit dem bereits abgehandelten Geschlecht „von der Wiese“ zu tun. Diese Ansicht vertritt Pfotenhauer, S. 212f., unter Hinweis auf Niclas von Wesen, der 1412–1419 Landrichter zu Glatz war. Ein Nickel von Wesen (von der Wesen, Wezin, Wyese) ist 1405 mit seinen Brüdern Heinz und Jon urkundlich belegt (CDS 24, S. 131). In den Absagebriefen OBA 2111 und 2112 vom Jahr 1414 findet sich auch der Name Nicklos von der Wesen. Vgl. Hans von der Wiese. Bei „Weisse“ kämen andere Personen in Betracht. In dem Absagebrief OBA 2025 ist ein Nickel Weys aufgeführt, der irgendwann zwischen 1411 und 1413 dem Hochmeister Heinrich von Plauen entsagte. Ein Nickel Weiße war 1431 Ratsmann in der Stadt Löbau (CDSR II, 7, S. 253, 257, 259; vgl. CDLS II, 2, S. 638, 680). Ein 1423 nachgewiesener Schöffe in Sagan hieß Niclos Weysze (CDS 32, S. 48). Der im Soldbuch nur einmal namentlich genannte Nickel Wyse war im Oktober 1410 mit 4 Spießen Geselle des Herrn Heinz von Profen (siehe diesen). Es ist anzunehmen, dass sich Nickel von Anfang an in der Rotte von Herrn Heinz von Profen und Nickel von Peiskersdorf befunden hat, und dass sein Solddienst somit am 22. Juni 1410 begann. Am 27. Oktober jenes Jahres verließ er wieder Preußen. 790. Wysen Wasser, Jon vom (42) Es dürfte sich um einen Herkunftsnamen handeln. Zur Auswahl stehen die Orte Weißwasser im Kr. Rothenburg (Oberlausitz) und im Kr. Habelschwerdt, ferner die gleichnamige Stadt in Böhmen, ca. 60 km nordöstlich von Prag. Zur letzteren vgl. Regesta Imperii XI, Nr. 4441.

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Für die „böhmische Alternative“ spricht der Umstand, dass sie Jon in der Söldnertruppe des Herrn Nikolaus Schrank befand, die wiederum in der großen Rotte des Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen gekommen war. Nach der Schlacht bei Tannenberg nahm er am 20. Juli auf der Marienburg Sold für 2 Spieße und eine Schadenshilfe in Höhe von 2 Mark entgegen. Eine bei dieser Gelegenheit übergebene Soldvorauszahlung für 3 Wochen konnte als Zehrung für die Rückreise verwendet werden, falls er nicht länger im Dienst des Ordens sein konnte oder wollte. 791. Wys(s)el, Veczencz (47, 50, 52) Wysel, Veczencz 47, 50 Wyssel 52 Eine Identifizierung ist schwierig, denn es gibt wenige Anhaltspunkte. Ein Pesco, miles de Wyssla (Wissla) erscheint 1382 in einer Urkunde aus Ratibor (CDS 2, S. 182), aber es ist fraglich, ob mit dem Geschlecht Wys(s)el ein Zusammenhang besteht. Dasselbe gilt für das niederrheinische uradlige Geschlecht Wissel, das 1144 urkundlich zuerst erscheint (GGT U 1926, S. 762). Johannes Voigt hat es vorgezogen, keine landschaftliche Zuordnung zu versuchen (Namen-Codex, S. 124). Vinzenz Wysel oder Wyssel diente mit 1 Spieß in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau. Er verließ nicht Preußen nach der Soldzahlung am 15. November 1410, sondern blieb bei Herrn Czenke und kehrte erst am 30. Januar 1411 in die Heimat zurück. 792. Yserstryt (116f.) Nach dem Treßlerbuch hat Yserstryt bereits im Jahr 1409 dem Deutschen Orden als Söldner gedient (ebd., S. 563f., 569; vgl. Ekdahl, Soldtruppen, S. 55). Er und der Bautzener Untervogt Nickel von Ponickau hatten damals nicht weniger als 48 Spieße und 1 Schützen nach Preußen geführt. Es ist deshalb anzunehmen, dass auch Yserstryt aus der Oberlausitz oder Schlesien stammte. Die Angaben im Soldbuch untermauern diese Vermutung, denn dort wird er zusammen mit Jakob von Görlitz aufgeführt. Sie hatten insgesamt 5 Spieße und 2 Schützen bei einer Soldzahlung, die am 22. Januar 1411 stattfand. Eine nochmalige, letzte Soldzahlung fand zwei Wochen später statt, bevor sie Preußen verließen. Dabei erhielt Yserstryt auch eine „Ehrung“ vom Orden in Höhe von 18 Gulden. Offenbar gehörten sie zu den Söldnern, die der Großschäffer des Ordens, Georg von Wirsberg, im Herbst 1410 in Schlesien angeworben hat und deren Dienst am 16. Oktober jenes Jahres begann. Es steht nämlich fest, dass Yserstryt zunächst in der Rotte des Nickel von Pogrell diente (Soldbuch, S. 116f.). 793. Zabel, Bruning von (31) Czabel, Bruning Nach von Mülverstedt hat es mehrere altritterliche Geschlechter dieses Namens gegeben (ders., Ausgest. Adel/Mecklenburg, S. 120). Dagegen führt Schmidt, Die Familie von Zabeltitz, S. 21, den Namen Czabel als eine Variante von Zabeltitz an; Bruning Czabel sei nach ihm ein Mitglied dieses Geschlechts. Urkundlich belegt ist er 1397 als



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nobilis vir, dominus de Wartenberg (Pfotenhauer, S. 213 Anm. 104). Deutsch Wartenberg, Kr. Grünberg, liegt etwa 20 km südöstlich von Grünberg in Oberschlesien. Ein Kaspar Zabel wird 1408 als Zeuge in einer Grünberger Urkunde genannt (CDS 24, S. 3), und 1418 begegnet ein Diepold Zabel (Dypoldus Czabil) in zwei Urkunden, die in Freystadt ausgestellt sind (ebd., S. 173f.). Vgl. Pfotenhauer, S. 213 Anm. 104, nach dem Dippolt Czabil 1418 als „Grünbergischer Manne“ erscheint. Bruning von Zabel ist in der großen Rotte des Nickel von Kottwitz nach Preußen gekommen und hat an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen. Am 20. Juli 1410 erhielt er auf der Marienburg zusammen mit Konrad von Quos Sold für 8 Spieße und eine Ehrung für erlittenen Schaden. 794. Zabeltitz, Heinz von (30, 183, 194) Czabelticz, Heyncze 30 Zabltycz, Heyncze 183 Czabelticz, Hincze 194 Meißnischer Uradel mit gleichnamigem Stammhaus unweit Großenhain, der 1207/1210 urkundlich zuerst erscheint. Seit Ende des 16. Jahrhunderts nennen sich einige Zweige Zobeltitz. Das Geschlecht verbreitete sich in der Niederlausitz und im 17. Jahrhundert in der Neumark, dann auch in Schlesien und in Preußen. Stammreihe und ältere Genealogie in Jahrbuch des Deutschen Adels III, 1899, S. 923. Ausführlich Schmidt, Die Familie von Zabeltitz. Siehe auch GHdA 106, 1994, S. 490 (mit weiteren Literaturhinweisen), Adelslexikon XVI, S. 561f. (unter Zobeltitz) und Jurek, S. 331f. Heinz von Zabeltitz dürfte identisch sein mit dem Hencze von Czabeltitz auf Sergaw und Lieske, der in einer Urkunde vom 16. März 1408 zusammen mit Gelfried von Czabeltitz genannt wird (s. Schmidt, S. 22, Nr. 24). Es handelt sich bei den Orten um Sergen und Kleinlieskow, Kr. Cottbus, wenige km südöstlich bzw. nordöstlich von Cottbus in der Niederlausitz. In einer anderen Urkunde vom 23. Februar 1411 ist Heniczsch von Czabilticz Zeuge bei einer Einigung der Herren von Cottbus mit den Herzögen von Sachsen gegen die Markgrafen von Brandenburg (Schmidt, S. 22, Nr. 27). Heinz von Zabeltitz ist in der Rotte des Nickel von Kottwitz nach Preußen gekommen. Er nahm an der Schlacht bei Tannenberg teil und wurde dabei gefangengenommen. Am 20. Juli 1410 erhielt er auf der Marienburg Sold für 20 Spieße abzüglich einem Schützen. Später während der Gefangenschaft wurde er vom Hochmeister mit umgerechnet mehr als 60 Mark unterstützt. 795. Zalasnicz, Mertin (186, 197) Zalasnicz, Mertin 186 Zalusnicz, Merczin 197 Der Name dieses Böhmen wird von Štĕpán, S. 10, Martin Salašnic geschrieben. Weitere Angaben finden sich bei ihm jedoch nicht. Nach Rautenberg, Böhmische Söldner II, Übersichtstabellen, S. 15, gibt es einen Ortsnamen Železnice (deutsch: Eisenstadt) bei Jičin, und er führt aus der Zeit des 13-jährigen Krieges einen Söldner

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Hlawa z Zeleznyczie an, der auf der Seite des Deutschen Ordens kämpfte. Inwiefern eine Beziehung zu Mertin Zalasnicz besteht, kann hier nicht entschieden werden. Vermutlich ist Mertin Zalasnicz erst im Herbst 1410 als Söldner nach Preußen gezogen. Er wurde in der Schlacht bei Polnisch Krone gefangengenommen und erhielt während der Gefangenschaft 5 Mark als Unterstützung vom Deutschen Orden. 796. Zaviš (Zawisch), [N.N.], Herr (183, 193) Her Sawisch 183 Her Slawische 193 Es handelt sich um ein Mitglied des alten böhmisch-mährischen Geschlechts Zaviš. In der Literatur finden sich Angaben über Zaviš von Osenic (Zawisch von Ossenitz; vgl. Adelslexikon XVI, S. 473) und Zaviš von Falkenstein. Siehe Blažek, S. 109; Gf. Meraviglia-Crivelli, S. 99; Kneschke 9, S. 621f.; Frhr. Weiß von Starkenfels, S. 302. In dem Artikel von Štĕpán, S. 10, wird keine Identifizierung versucht, sondern nur „Pan Záviš“ geschrieben. Vielleicht ist es doch möglich, einen Schritt weiter zu kommen. In einem Verzeichnis der in Kriegsgefangenschaft des Ordens befindlichen Polen und Böhmen mit gelegentlicher Erwähnung der gegen einige von ihnen zu lösenden Ordenssöldner und Ordensherren in polnischer Gefangenschaft von etwa November 1410 (OBA 1406) heißt es nämlich an einer Stelle: Heyneke Sawisz von Slawbow liberabit Jocub von Drseczicz (Druck bei Biskup, Z badań, hier S. 705). Es ist recht wahrscheinlich, dass wir es mit dem im Gefangenenverzeichnis OBA 1616 (Hs. A; Soldbuch, S. 183) genannten her Sawisch zu tun haben, obwohl die Bezeichnung „Herr“ fehlt. Im Juli 1414 gehörte Jonatha Zawisch czu Slubo nach einem Absagebrief an den Orden zu den Gefolgsleuten des Herzogs Konrad Kanthner von Oels (OBA 2111). Erwähnt werden soll auch, dass ein Herr Sanvisch Anfang 1422 zusammen mit Herrn Rorau von den Ketzern gefangengenommen wurde (CDLS II, 1, S. 103). Vielleicht ist damit Herr Zaviš gemeint. – Nach den Gefangenenverzeichnissen (Soldbuch, S. 183, 193) erhielt Herr Zaviš 10 Mark als Unterstützung vom Orden. 797. Zedlitz, Franz von (109) Czedelicz, Franczke Bei dem Geschlecht von Zedlitz handelt es sich um Uradel des Pleißenlandes mit gleichnamigem Stammhaus bei Borna (Amtshauptmannschaft Borna), der 1190 urkundlich zuerst erscheint und um 1320 mit neun Brüdern in Schlesien auftritt, von denen zwei die noch blühenden Linien begründeten. Eingehende Darstellung mit Quellen- und Literaturverzeichnis bei von Zedlitz und Neukirch, Das Geschlecht. Siehe ferner beispielsweise Kneschke 9, S. 624ff., GHdA 65, 1977, S. 462, Adelslexikon XVI, S. 484ff. und Jurek, S. 308f. Die vielen verschiedenen Stämme und Linien des Geschlechts in Schlesien sind in der zuerst genannten Arbeit übersichtlich dargestellt. Nach Auskunft auf S. XI (Anm. 8) handelt es sich bei dem Deutschordens-Söldner von 1410 um Franz von Zedlitz vom Stamm des Hans Wegiste (Tafel 6, Nr. 16). Er und sein Bruder Hans verkauften 1411 ihren Anteil Pomsen (Pombsen, Kr. Jauer). 1411 und 1418 wird Franz auf Hulm, Kr. Striegau, erwähnt.



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Bereits im Jahr 1409 diente ein Mitglied des Geschlechts als Söldner im Ordensland Preußen (Ekdahl, Soldtruppen, S. 54). Im Treßlerbuch heißt es im Zusammenhang mit Angaben über Soldzahlungen in Dirschau am 20. Oktober 1409: Item 110  golden, dy her Eydewort am selben tage enpfing, vortan zu geben Czedelicz und andern synen gesellen; her Willam his geben (S. 566 ebd.). Franz von Zedlitz diente zunächst in der Rotte von Herrn Heinz von Profen und Nickel von Peiskersdorf, die zur Zeit der Schlacht bei Tannenberg in Schlochau Dienst tat. Ab dem 12. Oktober 1410 nahm dann Franz selbst den Sold entgegen, denn Herr Heinz von Profen war in der Schlacht bei Polnisch Krone gefangengenommen worden. Zunächst hatte er nur 4 Pferde, ab dem 14. November 5 Spieße und 2 Schützen. Die letzte Soldzahlung erfolgte am 8. Januar 1411. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass ein Maczko von Czedlicz im Jahr 1414 zum Hofgesinde Herzog Bernhards von Oppeln gehörte; sein Name erscheint in dem Absagebrief OBA 2111. Mit einem Götz von Zedlitz und anderen Söldnerführern schloss Hochmeister Michael Küchmeister am 8. August 1414 einen Vertrag (Ekdahl, Verträge, S. 70). 798. Zedlitz, Georg von (60) Czedelicz, Jorge Es kann sich um den Georg von Zedlitz gehandelt haben, der vom Stamm des Ritters Kretzing von Zedlitz und Sohn des Ritters Nickel Kretzing auf Neudorf und Zirlau (Lkr. Schweidnitz) war. Von Zedlitz und Neukirch hält ihn und seinen Bruder Nickel für „die 1410 Juli 15 als Teilnehmer an der Schlacht von Tannenberg genannten Namensträger“ (Tafel 4, Anm. 10–12). Für diese Deutung spricht der Umstand, dass Jorge Czedelicz möglicherweise mit dem ebenfalls auf S. 60 des Soldbuchs genannten Kretczing (ohne Angabe des Vornamens) identisch ist. Von Zedlitz und Neukirch führt jedoch auch eine weitere Möglichkeit an (S. XI, Anm. 8): Denkbar sei ferner Georg von Zedlitz vom Stamm des Apetz (Opitz) von Zedlitz, 1388–1427 urkundlich belegt und Ritter auf Burg und Stadt Auras, Kr. Wohlau. 1429 war er tot, vermutlich gefallen in der Schlacht bei Alt Wilmsdorf gegen die Hussiten am 28. Dezember 1428 (Tafel 17, Nr. 13). Von Interesse ist der Umstand, dass ein Georg von Zedlitz 1405–1408 in England ein Jahrgeld in Höhe von 100 Mark ausgezahlt bekam, wie Arnd Reitemeier nachgewiesen hat (ders., Ritter, Königstreue, Diplomaten, S. 5). Er war möglicherweise ein Sohn von Ritter Bernhard von Zedlitz. Er hielt sich wohl nicht permanent in England auf, sondern diente zugleich als Rat am Hof König Sigmunds. Näheres hierüber findet sich in der genannten Arbeit von Reitemeier. Zusammen mit Nickel von Hundt hatte Georg von Zedlitz im Jahr 1410 6 Spieße in der Rotte von Herrn Georg von Czettritz, Kunze von Seydlitz und Heinrich von Czirn. Sein Name kommt lediglich einmal im Soldbuch vor, und zwar im Zusammenhang mit einer Soldauszahlung am 17. Dezember 1410.

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799. Zedlitz, Hans von (I) (184, 195) Czedlicz, Hannus 184 Czedelicz, Hannus 195 Nach der Annahme bei von Zedlitz und Neukirch, Tafel 5, Nr. 12, sowie S. XI, Nr. 10, handelt es sich um Hans von Zedlitz vom Stamm des Siffrid von Zedlitz. Er war Sohn des Hentschel von Zedlitz auf Kammerswalde (Kammerswaldau, Kr. Schönau) und wird 1418 als „ausländisch“ bezeichnet. Über ihn ist nur bekannt, dass er zusammen mit seinem gleichnamigen Gefährten in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen wurde, und dass die beiden jeweils 3 Mark als Unterstützung während der Gefangenschaft vom Deutschen Orden erhielten. 800. Zedlitz, Hans von (II) ([184], 195) (Czedlicz 184) Czedelicz, Hannus 195 Gefährte (kumpan) des Hans von Zedlitz (I.). Siehe diesen. 801. Zedlitz, Hans von (III) (185, 197) Czedlicz, Hans von 185 Czedelicz, Hannus 197 Mit großer Wahrscheinlichkeit identisch mit Ritter Hans von Zedlitz auf Ketzerdorf (Karlsmarkt, Lkr. Brieg), 1406–1446 urkundlich belegt. Siehe von Zedlitz und Neukirch, Tafel 37, Nr. 6. Ritter Hans von Zedlitz war Diener des Königs von Ungarn und wurde in der Schlacht bei Polnisch Krone am 10. Oktober 1410 gefangengenommen. Sein höherer Status, verglichen mit dem seiner Namensvettern, geht durch die mehr als dreimal so große Unterstützung durch den Orden während der Gefangenschaft hervor: 20 Gulden, d.h. 10 Mark. Seine Vertrautheit mit Ordensbelangen veranlasste Bischof Conrad zu Breslau 1418, neben seinem Kanzler und einem weiteren Vertrauten auch hern Hanse Czedelicz, ritter von Ketczerdorff zu Verhandlungen mit Hochmeister Michael Küchmeister nach Preußen zu senden. Siehe den Kredenzbrief vom 14. September 1418 (OBA 2795). 802. Zedlitz, Hentschel von (91) Czedelicz, Heczschel Nach den Stammtafeln bei von Zedlitz und Neukirch gibt es nur zwei Mitglieder des Geschlechts, die in Frage kommen können. Die Wahrscheinlichkeit spricht für Hentschel von Zedlitz vom Stamm des Apetz (Opitz) von Zedlitz, urkundlich ab 1403 und Sohn des Ritters Titze von Zedlitz auf Alzenau (Lkr. Brieg). Dieser Hentschel war 1433 auf Nimmersatt (Nimmersath, Kr. Bolkenhain) gesessen. Siehe von Zedlitz und Neukirch, Tafel 20, Nr. 5. Dagegen wäre wohl sein gleichnamiger Neffe, Sohn des Ritters Heinrich von Zedlitz, im Jahr 1410 für einen Solddienst zu jung gewesen, denn er war erst ab 1433 Hauptmann und Hofrichter zu Liegnitz (ebd., Tafel 19, Nr. 6). Über den Ordenssöldner Hentschel von Zedlitz ist nur bekannt, dass er sich in der Rotte von Herrn Heinz von Profen und Nickel von Peiskersdorf befunden hat



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und nach einer Soldzahlung am 27. Oktober 1410 zusammen mit Kunze von Zedlitz das Ordensland wieder verließ. Insgesamt hatten sie 5 Spieße und 1 Schützen. 803. Zedlitz, Kaspar von (63) Czedelicz, Casper Dieser Söldner kommt nur im Soldbuch vor; vgl. von Zedlitz und Neukirch, S. XI, Nr. 8. Er hatte 1 Spieß in der Rotte des Herrn Hans von Kittlitz, der wiederum in der großen Rotte des Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen gekommen ist und somit an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat. Kaspar von Zedlitz hat vermutlich mit den anderen Söldnern des Herrn Hans von Kittlitz Preußen am 30. Januar 1411 verlassen. 804. Zedlitz, Kunze von (91) Czedelicz, Cuncze Nach der Vermutung von von Zedlitz und Neukirch, S. XI, Nr. 8, handelt es sich um Konrad von Zedlitz vom Stamm des Apetz (Opitz) von Zedlitz, Linie Hockenau (Tafel 19, Nr. 6). Konrad war Sohn des Ritters Albrecht von Zedlitz auf Hockenau und Röchlitz (beide Kr. Goldberg-Haynau) und in der Landvogtei Goldberg. Konrad, 1414 zu Röchlitz, erscheint urkundlich 1400–1418. Er ist vor 1421 verstorben. Von den bei von Zedlitz und Neukirch aufgeführten Mitgliedern des Geschlechts käme ansonsten nur Kunze von Zedlitz vom Stamm des Bernhard von Zedlitz (Röversdorf-Neukirch) in Betracht. Er ist 1418–1465 auf Neukirch, Kr. Schönau, urkundlich nachweisbar. Allerdings wissen wir nicht, ob er 1410 so alt gewesen ist, dass er an dem Krieg hätte teilnehmen können. Erwähnt werden soll auch, dass nach Pfotenhauer, S. 213 Anm. 106, ein Kunze von Zedlitz im Jahr 1418 öfter im Schweidnitzer Landbuch von 1412–1419 aufgeführt ist. Der Ordenssöldner Kunze von Zedlitz befand sich in der Rotte von Herrn Heinz von Profen und Nickel von Peiskersdorf und hatte zusammen mit Hentschel von Zedlitz 5 Spieße und 1 Schützen. An der Schlacht bei Tannenberg hat diese Rotte nicht teilgenommen. Nach einer Soldzahlung am 27. Oktober 1410 verließen Kunze und Hentschel Preußen. 805. Zedlitz, Nickel von (119) Czedelicz, Nickel Von den fünf Mitgliedern des Geschlechts, die um 1410 den Vornamen Nickel trugen, können wohl „Schönenickel“ und „von Köben“ ausgesondert werden (von Zedlitz und Neukirch, Tafel 6, Nr. 19, bzw. Tafel 63, Nr. 3). Weniger wahrscheinlich ist auch Ritter Nickel von Zedlitz (Tafel 20, Nr. 4), urkundlich 1410–1431 und Hauptmann zu Ottmachau, denn die Angabe im Soldbuch deutet nicht auf einen Ritter hin. Übrig bleiben nur zwei Personen, die von Zedlitz und Neukirch etwas widerspruchsvoll beide für den Söldner des Jahres 1410 hält. Es handelt sich erstens um Nickel von Zedlitz vom Stamm des Kretzing von Zedlitz (Tafel 4, Nr. 11). Er war Sohn des Ritters Nickel von Kretzing von Zedlitz. Dieser war Richter (judex curiae) zu Schweidnitz und auf Neudorf und Zirlau (Lkr. Schweidnitz) gesessen. Über

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Nickel und seinen Bruder heißt es bei von Zedlitz und Neukirch (ebd.): „Nickel und Georg sind wohl die 1410 Juli 15 als Teilnehmer an der Schlacht von Tannenberg genannten Namensträger“. Zweitens käme Nickel von Zedlitz vom Stamm des Siffrid von Zedlitz in Frage (Tafel 5, Nr. 14). Dieser Nickel, urkundlich 1406–1427, war Sohn des Hentschel von Zedlitz auf Kammerswalde (Kammerswaldau, Kr. Schönau). Vgl. dazu die Ausführungen bei von Zedlitz und Neukirch, S. XI, Nr. 8. Nickel von Zedlitz und Siegfried von Bischofwerder erhielten um die Jahreswende 1410/1411 (wohl Anfang 1411) eine zweiwöchige Vorauszahlung als Handgeld („offraschunge“) für 2 Spieße. Näheres über ihren Solddienst geht nicht hervor. 806. Zedlitz, Wulf von (38) Czedelicz, Wolff von Es handelt sich um Wulf von Zedlitz vom Stamm des Apetz (Opitz) von Zedlitz, urkundlich belegt 1407–1448, 1452 tot. Er war Sohn des Ritters Peter auf Maiwaldau, Kr. Schönau, der ab 1395 auch auf Burg Schatzlar gesessen war. Siehe von Zedlitz und Neukirch, Tafel 17, Nr. 16. Andere Mitglieder des Geschlechts, die in Frage kommen könnten, sind nicht ermittelt worden. Der Ordenssöldner Wulf von Zedlitz ist in der Rotte des Herrn Wenzel von Dohna nach Preußen gekommen. Nach der Schlacht bei Tannenberg, an der sie teilgenommen haben, erhielten Wulf und seine Gesellen Sold auf der Marienburg für 15  Spieße und 2 Schützen. Das war am 20. Juli 1410. Da sein Name später nicht mehr im Soldbuch vorkommt, ist anzunehmen, dass er anschließend das Ordensland verlassen hat. 807. [Zedlitz, N.N.] Kretzing [von] (60) Kretczing „Kretzing“ war neben „Affe“ und „Grünhaupt“ ein Beiname der Zedlitz. Der hier genannte Söldner, dessen Vorname nicht bekannt ist, gehörte zum Stamm des Ritters Kretzing von Zedlitz, urkundlich 1335–1353. Es kann sich um Heinrich Kretzing, urkundlich 1402–1418, 1408 zu Hohenliebenthal (Kr. Schönau), gehandelt haben. In Frage kommen auch seine Brüder Merbot, Nickel und Georg. Siehe Tafel 4, Nr. 8 und 10–12 bei von Zedlitz und Neukirch. Vielleicht ist Kretczing eben identisch mit dem genannten Jorge (Georg) Czedelicz, denn diese Namen erscheinen beide zu verschiedenen Zeiten zusammen mit der Erwähnung von Nickel von Hundt. Da die Anzahl der Spieße um 1 Spieß verringert wurde, ist eine sichere Schlussfolgerung jedoch nicht möglich. Kretzing und Nickel von Hundt erhielten am 7. Januar 1411 Sold für 5 Spieße. Vermutlich gehörten sie ursprünglich zur Rotte von Herrn Georg von Zettritz, Kunze von Seydlitz und Heinrich von Czirn. Nach dem Abschluss des Thorner Friedens erfolgte am 2. Februar 1411 die letzte Abrechnung für 18 Spieße und 1 Schützen der Söldner Kitzold von Busewoy, Kretzing, Nickel von Hundt, Hans von der Wiese und Nickel von Seydlitz.



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808. Zehren, Georg von (184, 195) Czerin, Jurgen von 184 Czerin, Jorge von 195 Von den im General-Index von Jäger-Sunstenau angeführten Geschlechtern lässt sich keins mit Czerin identifizieren. Dagegen finden sich in CDSR II, 2–4 mehrere Belege dafür, dass das Dorf Zehren bei Meißen (Amtshauptmannschaft Meißen) im Mittelalter Cerin oder Czerin genannt wurde. So heißt es in einer Urkunde von 1450: czu Czerin im dorffe (CDSR II.4, S. 70). Deshalb wird man wohl annehmen dürfen, dass wir es hier mit einem wenig bekannten Geschlecht, das seinem Namen nach dem genannten Dorf führte, zu tun haben. Georg von Zehren wurde in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und erhielt vom Deutschen Orden 20 Gulden als Unterstützung. 809. Zeiskenberg, Klaus von ([8], 127) Czegenberg, Claws Die an sich naheliegende und von Johannes Voigt, Namen-Codex, S. 124, vertretene Deutung, dass Czegenberg als „Ziegenberg“ zu lesen ist, kann hier nicht beibehalten werden. Es handelt sich in diesem Fall nicht um das alte dynastische, in Hessen und im Thüringischen begüterte Adelsgeschlecht von Ziegenberg (dazu von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen, S. 194), und auch nicht um das bekannte westpreußische Geschlecht gleichen Namens (ders., Abgest. Adel/Brandenburg, S. 113). Statt dessen haben wir es mit einem schlesischen Geschlecht zu tun, das seinen Namen von einem ehemaligen Schloss Zeiskenberg (Kr. Waldenburg) führte. Im Mittelalter schrieb sich der Name u.a. Ceginberg, Czegenberg, Czeissberg, Czeisskberg, Czeyssberg (CDS 35, Register S. 336). Im 14. Jahrhundert finden wir Heinrich von Ceginberg als Urkundenzeuge 1344 (CDS 35, S. 37) und Herrn Nickel von dem Czeisskberge ebenfalls als Urkundenzeuge 1379 (ebd., S. 42; ferner S. 44 u. 47 zu den Jahren 1385, 1391, 1394). In CDLS III begegnet im Jahr 1399 Casper Czeginberg (S. 287, 312). Die beiden Brüder Opecz und Claus vom Czegenberge erscheinen am 28. November 1404 als Zeugen in einer Urkunde des Hauptmanns in den Fürstentümern Schweidnitz und Jauer (CDS 35, S. 50), ebenso in einer am 13. Dezember 1406 in Schweidnitz ausgestellten Urkunde (von Czettritz und Neuhaus II, Q 4). Nach der Angabe von Pfotenhauer, S. 213 Anm. 111, kommt Klawes Czyegenberg 1418 als des Königs von Böhmen Mann im Landbuch von Schweidnitz-Jauer von 1412–1419 vor. Die Eintragung im Soldbuch des Deutschen Ordens besagt, dass Claws Czegenberg am 16. Oktober 1410 in Crossen an der Oder in den Dienst des Ordens getreten ist. Am 11. Dezember erhielten er und Kunze von Adelsbach Sold für 7 Spieße und 2 Schützen, danach begaben sie sich zu Herrn Konrad von Reibnitz, der fortan für sie Sold entgegennahm. Sie blieben in Preußen bis kurz nach dem Abschluss des Thorner Friedens. 810. Zeiskenberg, [N.N.] von ([8], 58f.) Czegenberg Dieser mit Vornamen nicht genannte Söldner kann nicht mit Klaus von Zeiskenberg (Claws Czegenberg) identifiziert werden, denn die Dienstzeiten waren unterschied-

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lich. Czegenberg befand sich in der Rotte von Herrn Georg von Czettritz, Kunze von Seydlitz und Heinrich von Czirn, deren Dienstzeit am 18. Juni 1410 begonnen hatte, und nahm am 15. Oktober Sold für 4 Spieße entgegen. Eine weitere Soldzahlung fand am 11. November statt, als er zusammen mit zwei anderen Schlesiern, Eichholtz und Magnus von Loeben, Geld für 8 Spieße in Empfang nahm. Wie lange er sich danach in Preußen aufgehalten hat, geht nicht eindeutig hervor. 811. Zeitz, Nickel von (47f., 54, 141) Czycz, Nickel 47 Czycz 48, 54 Czyt 48 Czytz 141 Bereits im 13. Jahrhundert gab es in Breslau eine Rats- oder Patrizierfamilie Zeitz, die nach Pfeiffer (Das Breslauer Patriziat, S. 69) als adlig bezeichnet werden muss. Sie ist offenbar aus der alten Bischofsstadt Zeitz eingewandert. Pfeiffer äußert die Vermutung, dass ihre Nachkommen nach Neiße ausgewandert sind, und führt aus dem Jahr 1374 einen Henricus dictus Czeycz opidanus Nisensis an (ebd., S. 103). Weitere Beispiele aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts finden sich in CDS 29 und 30, wo der Name u.a. Cize, Cycz und Czucz geschrieben wird. In dem Absagebrief OBA 2025 (etwa 1411–1413) an den Hochmeister Heinrich von Plauen begegnen uns Jocob Czeicz und Hencze Czeicz. Nickel von Zeitz und der vermutlich aus Stephansdorf bei Neiße stammende Matthes von Stephansdorf dienten mit 6 Spießen in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau und gehörten also zu den Söldnern, die sich während der Schlacht bei Tannenberg in Konitz befunden haben. Dieses wird auch im Soldbuch ausdrücklich bestätigt (S. 141 ebd.). Am 8. Oktober 1410 erhielt Nickel Geld für 2 Spieße und verließ daraufhin das Ordensland mit Zehrung für 2 Wochen. Am 27. Mai 1411 wurden er und andere Söldner, die als Gesellen des Herrn Nickel von Logau bezeichnet werden, in Stargard mit einer Summe Geld in Höhe von insgesamt 48 Gulden vom Orden geehrt. 812. Zeschau, [N.N.] von (55) Czessche Meißnischer Uradel, der 1206 urkundlich zuerst erscheint und mit Hans von Tscheschaw auf Dobritsch (Kr. Sagan), urkundlich 1440–1467, die sichere Stammreihe beginnt. Wechselnde Namensformen. Dazu GHdA 98, 1990, S. 496 und Adelslexikon XVI, S. 512f. (mit Literaturhinweisen). An älterer Literatur siehe u.a. von Hefner u.a.m, Der blühende Adel, S. 467 und Kneschke 9, S. 628ff. Vgl. von Mülverstedt, Die von Groß, ferner Jurek, S. 310. Quellen in Regestenform bei von Mansberg., Erbarmanschaft, Bd. I, II u. IV. Im Jahr 1436 nahmen u.a. Heinrich, Merten, Nickel und Ulrich von Czeschaw Partei für Heinrich von Maltitz in seiner Auseinandersetzung mit dem Deutschen Orden (OBA 7190 und 7193). Der im Soldbuch ohne Nennung des Vornamens aufgeführte Söldner war Geselle des Herrn Georg von Czettritz und hatte 1 Spieß. Als Herr Georg mit einem Teil sei-



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ner Rotte am 10. Dezember 1410 Preußen verließ, blieben Czessche und einige andere Söldner bei Herrn Czenke von Borsnitz zurück (Soldbuch, S. 55, 59). Für sie endete die Dienstzeit am 30. Januar 1411. 813. Ziegelheim, Hans von (85) Cygelheym, Hannus Aus Sachsen stammendes Adelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammhaus bei Glauchau (Amtshauptmannschaft Glauchau), das vom 13. bis zum 16. Jahrhundert sowohl in der Oberlausitz als auch in Schlesien begütert gewesen ist (Blažek II, S. 149, Wernicke, S. 566f., Knothe, S. 542f., von Boetticher, S. 253 und Jurek, S. 311). Bereits im Jahr 1389 wurde ein nicht namentlich genannter Landadliger mit den Adligen Heinrich und Hannus und ihren Brüdern von Ziegelheim über Verhältnisse seines ländlichen Besitzes vor dem Görlitzer Gericht auseinandergesetzt (CDLS III, S. 60 Anm. 1). Im Jahr 1405 erwarb das Stift in Naumburg a. Queis (Kr. Bunzlau) einen Zins von Johann Ziegelheim in Goswinsdorf (Gießmannsdorf, Kr. Bunzlau) (Blažek, S. 149). 1411 stellte Markgraf Friedrich IV. von Meißen eine Urkunde für Hans ( Johann) und Heinrich von Ziegelheim und 1418 eine weitere für u.a. Hans von Ziegelheim aus (CDSR I.B.3, S. 488 und 514). In den Görlitzer Ratsrechnungen des Jahres 1420 heißt es: Hannus Cigelheym, des markgrofen amptman von Meissen, ward geert unde geleitet kein deme Bunczlaw 10 gr. (CDLS II, 1, S. 18), und zwei Jahre später: Hannus Cigelheym, der margroven von Missen rethe eyner, zoch hie durch zu unserm hern deme konige, geert 7 gr. (ebd., S. 80). Vermutlich ist es derselbe famosus armiger Johannes de Czigelhem, für den die hussitischen Heerführer am 12. Juli 1433 einen Geleitbrief ausstellten (OBA 6562). Der Ordenssöldner Hans von Ziegelheim diente im Jahr 1410 in der Meißner Rotte von Jon von Köckritz u.a.m. und wird demnach an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen haben. Am 7. Oktober nahm er Sold und für 3 Wochen Zehrung für 1 Spieß in Empfang und verließ danach Preußen. Ein anderes Mitglied des Geschlechts, ein Niclos Czigelheim cum servo kämpfte 1410 auf Seiten der Polen und wurde vom Deutschen Orden gefangengenommen. Er wird in einem Gefangenenverzeichnis unter den Captivi in castro Elbing als Böhme aufgeführt (Biskup, Z badań, S. 699). 814. Ziegelheim, Heinrich von (97) Czygelheym, Heynrich Wie die Ausführungen unter Hans von Ziegelheim gezeigt haben, waren er und Heinrich Brüder und als solche bereits 1389 erwähnt. Über die schon angeführten Belegstellen hinaus soll hier noch auf CDSR II, 3, S. 73, 117, 227 und 228 hingewiesen werden. So verkaufte Heinrich Czigelheim zu Forsta (in der Niederlausitz) am 2. Mai 1444 die Dörfer Ober- und Nieder-Wilschdorf bei Stolpen (Amtshauptmannschaft Pirna) an den Bruder Johann und das Domkapitel von Meißen (ebd., S. 73). Heinrich von Ziegelheim hatte 2 Spieße und 1 Schützen, für die er am 4. Oktober 1410 Sold für zweieinhalb Monate Dienst in Empfang nahm. Das ergibt einen Dienst-

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beginn am 26. Juli. Jedoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass er sich vordem in einer größeren Rotte befunden hat. Als er wegzog, wurde er vor Polnisch Krone gefangengenommen, jedoch offenbar wie die meisten anderen Söldner „auf die Hand“ freigelassen. Vom Orden erhielt er eine Ehrung in Höhe von 40 Gulden. 815. Ziekow, Joseph von (110f., 174) Czykaw, Joseph von 110f. Czickow, Josep von 174 Czickow, Josep 174 Die Schreibweise Ziekow für dieses Geschlecht wird von G.A. von Mülverstedt verwendet; siehe ders., Abgest. Preuß. Adel/Brandenburg. Supplement, S. 19. In dem Urkundeninventar zur Geschichte der Niederlausitz bis 1400 zieht Rudolf Lehmann dagegen die Schreibweise Zickow vor (Lehmann, Urkundeninventar, Register, S. 488f.). Nach von Mülverstedt erlosch dieses alte, urkundlich viel genannte Geschlecht der Niederlausitz, wo sein Stammgut gleichen Namens lag, das aber auch im Beeskowschen begütert war, im 16. oder erst Anfang des 17. Jahrhunderts. Er führt einige Namen von Mitgliedern des Geschlechts aus der Zeit um 1400 an, jedoch nicht die im Soldbuch vorkommenden (von Mülverstedt wie oben, S. 19). Auch bei Lehman kommen diese Namen nicht vor. Joseph von Ziekow erscheint namentlich erst im Zusammenhang mit einer Soldzahlung am 14. Dezember 1410, als er für 19 Spieße und 2 Schützen, die dem Orden seit dem 19. Oktober gedient hatten, Geld in Empfang nahm. Später kamen weitere Spieße hinzu, so dass die Gesamtzahl am 12. Februar, als die Dienstzeit endete, 31 betrug. In dieser Summe sind u.a. 3 Spieße des Vikolt von Ziekow enthalten. Am 25. April 1411 quittierten Joseph und Vikolt von Ziekow und Fritze von Schoff 290 Mark als Sold von Paul Quentin in Frankfurt an der Oder, die ihnen der Orden schuldig geblieben war. 816. Ziekow, Ulrich von (158) Czykow, Vlrych von Unter den Söldnern, die der Komtur von Schlochau im Januar 1411 für 2 Monate Dienst entlohnte und außerdem für 2 Wochen Zehrung für die Rückreise gab, befanden sich zwei Mitglieder des Geschlechts von Ziekow, Ulrich und Voltzke. Ulrich hatte 2 Spieße und 2 Schützen, Voltzke 3 Spieße und 2 Schützen. 817. Ziekow, Vikolt von (110, 174) Czykaw, Vikolt von 110 Czykaw, Vykolt von 110 Czyckow, Vickolt 174 Dieser Söldner erhielt am 11. Januar 1411 Sold für 3 Spieße ab dem 30. November 1410. Danach diente er in der Rotte seines Verwandten Joseph von Ziekow bis zum 12. Februar 1411. Den Teil des Soldes, den ihm der Orden schuldig geblieben war, erhielt er am 25. April in Frankfurt an der Oder ausgezahlt.



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818. Ziekow, Voltzke von (159) Sykow, Volczke von Siehe unter Ulrich von Ziekow. 819. Zirch, [N.N.] von (126) Czirch Das Adelsgeschlecht Zirch (Zürch, Zirchau) kam nach Blažek III, S. 68, wo allerdings nur Belege aus dem 16. Jahrhundert angeführt werden, in den Fürstentümern Schweidnitz, Jauer, Liegnitz und Neiße vor. Ein Friedrich von Czirchaw oder Czirchow ist gegen Ende des 14. Jahrhunderts als Hauptmann zu Glatz belegt (Volkmer und Hohaus, Glatzer Amtsbuch, S. 1, 137–139, 141f., 144, 156). Nach Mitteilung von Prof. Ludwig Igáli-Igálffy nannte sich das Geschlecht später Zirch von Panthen(au). Das im Soldbuch ohne Nennung des Vornamens aufgeführte Mitglied des Geschlechts trat am 16. Oktober 1410 in den Dienst des Ordens. Näheres lässt sich jedoch nicht hierüber aussagen, weil der Name nur einmal erwähnt wird, und zwar im Zusammenhang mit der Soldzahlung für 1 Spieß, der Nickel von Hundt (I), Czirch und Tomicz gehörte. 820. Zoltitz, Peter von (26, 182, 192) Czoticz, Peter 26 Czolticz, Petir 182 Czolticz, Peter 192 Über dieses Adelsgeschlecht wurde in den herangezogenen Quellen und in der Literatur nicht viel ermittelt. Ein Deutschordensbruder Christian von Zoltitz war 1299 Urkundenzeuge des Komturs von Christburg (Preuß. UB 2, Nr. 723). Der genannte Ordenssöldner Peter von Zoltitz war im Jahr 1418 im Fürstentum Liegnitz-Brieg ansässig, denn in einer Urkunde vom Ende des Jahres bekannten der Ritter, Hauptmann und Hofrichter zu Liegnitz, Heinz von Zedlitz, und die Mannen Petsche von Reddern, Petir Czolticz, Witche Kotthewicz und vier weitere Personen, dass die Stadt Liegnitz in der Angelegenheit ihres Grenzstreits mit den von Falkenhain ein Schreiben des Herzogs Wenzel von Liegnitz-Brieg vorgelegt habe, dessen Inhalt wörtlich wiedergegeben wird (UB Liegnitz, Nr. 505, S. 314). Das inserierte Schreiben war am 13. Dezember 1418 in Ottmachau ausgestellt worden. Peter von Zoltitz diente als Söldner in der Rotte des Nickel von Kottwitz zusammen mit Tyle von Abschatz, Heinz von Liebenau und Heyncze Brox. Da er im Soldbuch nur einmal namentlich erwähnt wird, lässt sich nicht viel über seinen Dienst aussagen. Durch die Eintragung in den Gefangenenverzeichnissen OBA 1616 geht lediglich hervor, dass er in der Schlacht bei Tannenberg gefangengenommen und später während der Gefangenschaft vom Hochmeister (d.h. vom Orden) mit Geld unterstützt wurde. Zusammen mit Hannus Weysse/Wyse erhielt er eine Summe entsprechend 20 Mark. Zu seinem Solddienst vgl. Tyle von Abschatz.

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821. Zweybrodt, Hans von (54) Czweybrot, Hannus Der Name ist von Zweibrod (Lkr. Breslau) abgeleitet. Ein Johannes Czweybrot ist um 1344 urkundlich belegt (CDS 4, S. 12), ein Stephan de Czweibroth ein halbes Jahrhundert später (1398; CDS 4, S. 36f.). Um die Mitte des 14. Jahrhunderts finden wir eine Witwe Margarethe Zweibrodt und ihren Sohn, ebenfalls im Weichbild Breslau (Pfeiffer, S. 180). Siehe ferner CDS 3, S. 147 zum Jahr 1387. Vgl. Blažek III, S. 122 zum Geschlecht Barth und Zweybrodt im Fürstentum Liegnitz. Hannus Czeybrot nahm am 4. Februar 1411 Sold für 2 Spieße ab dem 21. Dezember 1410 entgegen. Er gehörte zu den Söldnern des Herrn Czenke von Borsnitz. Der Gedanke liegt nah, dass er mit dem ohne Vornamen genannten Czweybrot, der auf S. 47 und 51f. des Soldbuches vorkommt, identisch sein könnte. Zwar fehlt die Zeit zwischen dem 15. November und dem 21. Dezember 1410, und außerdem ist die Spießanzahl nicht die gleiche, es ist aber durchaus möglich, dass Hans von Zweybrodt ein zweites Mal nach Preußen gekommen ist, so dass es sich doch um ein und dieselbe Person handelt. 822. Zweybrodt, [N.N.] (47, 51f.) Czweybrot 47, 52 Czweybroth 51 Dieser Söldner diente mit 1 Spieß und 1 Schützen bzw. mit 4 Pferden in der Rotte der Herren Czenke von Borsnitz und Nickel von Logau bis zum 15. November 1410, als er Preußen verließ. Es kann nicht bewiesen, jedoch vermutet werden, dass er mit Hans von Zweybrodt identisch ist (siehe diesen).

KONKORDANZ ZU PERSONENINDEX II Verzeichnet alphabetisch alle Varianten der im Personenindex II vorkommenden Personennamen, sofern sie auch im ersten Teil der Soldbuchedition (1988) aufgeführt sind. Mittelalterliche Namensformen sind kursiv, heutige Namensformen steil gesetzt. In der Literatur nicht nachgewiesene Familiennamen werden in der Regel kursiv gesetzt, auch wenn sie sich „modern“ anhören, um Fehldeutungen auszuschließen. „Ö“ wird als „oe“, „ß“ als „ss“ und „ü“ als „ue“ eingeordnet. A Abesticz s. Abschatz Abschatz Acz s. Atze Adelsbach Alchoni s. Alesch Alesch Aleš s. Alesch Alisch s. Alesch Almesdorf s. Almsdorf Almsdorf Alsche s. Alesch Altenaw Anebos Angel Angyl s. Angel Appolt Arnsdorf Arnsdorff s. Arnsdorf Assel Atze Aulock Austicz Awlok s. Aulock Awschicz Awsticz s. Austicz B Bahim s. Behaim Bahym s. Behaim Balczer s. Schlieben Balczer s. Vylczkowicz Baldaw s. Waldau

Balkendorff Bankesky Bankofsky s. Bankesky Bankrese Barthoschdorff Barthus s. Schmollen Barthusch s. Schmollen Beberaw s. Bibran Behaim Beheim s. Behaim Behem(e) s. Behme Beh(e)men Behme Behnke s. Bohnke Beler s. Reichenbach Beme Benewicz s. Bennewitz Bennewitz Berbisdorf Bertholdisdorff s. Bertholdsdorf Bertholdsdorf Berwichsdorff s. Berbisdorf Bewer Beyer Beyerdorf( f ) s. Beyersdorf Beyersdorf Biber Bibran Bieler s. Reichenbach Bierchin s. Birchen Birchen Birkenhain

Bischoffswerder Bisschoffeswerder s. Bischoffswerder Blanckenstein s. Blankenstein Blankenstein Blankensteyn s. Blankenstein Bock Bockau Bockaw s. Bockau Böhmen s. Beh(e)men, Boemis Boehn Boemis Bogenhusen Bogeschatcz s. Bogschütz Bogschütz Bogusch s. Bohusch Bohnke Bohuš s. Bohusch Bohusch Bohusse s. Bohusch Bok s. Bock Bolberitz Bolcze s. Boltze Bolfericz s. Bolberitz Boltcze s. Boltze Boltze Bone s. Boehn Borg s. Bock Borna s. Borne Borne Borowicz s. Borwitz

378 Borsenycz s. Borsnitz Borsenytz s. Borsnitz Borsitz s. Borsnitz Borsnicz s. Borsnitz Borsnitz Borsnycz s. Borsnitz Borßenicz s. Borsnitz Borssenitz s. Borsnitz Bortwicz s. Bortwitz Bortwitz Borwitz Bose Hannus Boskowitz Bowmschatcz s. Bogschütz Bramer Brammer s. Bramer Braun Breme Briesen Brille Brox Brune s. Braun Brusnicz Bryge Bubena s. Bubna Bubna Buchaw s. Buchow Buchberg Buchow Bûden s. Budin Budin Bursnitz s. Borsnitz Burssenitz s. Borsnitz Burssenytz s. Borsnitz Burzenitz s. Tluxa Busewoy Buswa s. Busewoy Bycz Byrchen s. Birchen Byrkenhaen s. Birkenhain Byrkenhayn s. Birkenhain Byssenburg C Canitz Casper s. Niebelschütz Čečelic s. Czeczelicz Ceteris s. Czettritz Chocenic s. Chotienitz

Konkordanz zu Personenindex II Chotĕnic s. Chotienitz Chotiemicz s. Chotienitz Chotienitz Clingenstein s. Klingenstein Clingensteyn s. Klingenstein Clox s. Klux Cluczig s. Klucik Cluks s. Klux Clux s. Klux Clyngenstein s. Klingenstein Collen s. Köln Conrad s. Konrad Craft s. Pesschik Crompasch s. Crompusch Crompuch s. Crompusch Crompusch Crymenn s. Crymmen Crymmen Cuncze Tamme s. Seydlitz Czabel s. Zabel Czabelticz s. Zabeltitz Czakowicz Czambor s. Tschammer Czambur s. Tschammer Czartowicz Czaschlaw s. Gersdorff Czaslaw s. Gersdorff Czeczelicz Czeczkaw s. Tschetschke Czedelicz s. Zedlitz Czederytcz s. Czettritz Czedlicz s. Zedlitz Czegenberg s. Zeiskenberg Czenebis s. Senitz Czenke s. Borsnitz Czenkgroffe Czerin s. Zehren Czeruwir s. Schrank Czes(s)chewicz s. Tschischwitz Czessche s. Zeschau Czeteres s. Czettritz Czeteris s. Czettritz Czeterys s. Czettritz Czettritz Czickow s. Ziekow Czin Czirch s. Zirch Czirn

Czirna s. Czirn Czirnaw s. Czirn Czirne s. Czirn Czirnhusen s. Tschirnhaus Czirnhuser s. Tschirnhaus Czirnhuwsen s. Tschirnhaus Czirren s. Czirn Czirwicz s. Tschirrwitz Czirwircz s. Tschirrwitz Czoch s. Hoch Czolticz s. Zoltitz Czoticz s. Zoltitz Czweybrot(h) s. Zweybrodt Czyckow s. Ziekow Czycz s. Zeitz Czyczelicz s. Czeczelicz Czygelheym s. Ziegelheim Czykaw s. Ziekow Czykow s. Ziekow Czynnicz s. Senitz Czyrwicz s. Tschirrwitz Czyt s. Zeitz Czytz s. Zeitz D Dachs Dachse s. Dachs Debschitz Detlef s. Schwerin Dewicz s. Diebitsch Diebitsch Dithlyf s. Schwerin Ditleff s. Schwerin Dittherich s. Kottulin(sky) Dobisch Doboschicz s. Debschitz Dohna Dolag s. Dolak Dolak Dolák s. Dolak Donen s. Dohna Donin s. Dohna Donkel s. Tunkel Donyn s. Dohna Dopowicz s. Doupovec Dopowitcz s. Doupovec Dosse s. Dossow Dossow Doupovec

Drolshagen Dunkel s. Tunkel Dupovicz s. Doupovec Dupuwicz s. Doupovec Dupuwitcz s. Doupovec Dythelif s. Schwerin Dythlyf s. Schwerin Dzalusch s. Salisch E Edewart Edward s. Edewart Ehr Eibe Eichholtz Elyer s. Drolshagen Engel Ere s. Ehr Erkensteyn Erkinger s. Seinsheim Eulenburg Eychholcz s. Eichholtz Eydewart s. Edewart Eyleburg s. Eulenburg F Falkenau Falkenaw s. Falkenau Falkenhagen s. Falkenhayn Falkenhayn Falsolt s. Vasold Fasolt s. Vasold Filtz Filz s. Filtz Firchin s. Sirchin Flankenhain s. Falkenhayn Flicz s. Filtz Fogeler Forchener Foyth s. Voit Franczdorff s. Franzdorf Franczke s. Warnsdorf Franke Franzdorf Freberg s. Froburg Fredeland Froberg s. Froburg Froburg

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Konkordanz zu Personenindex II G Gebelczk s. Gebeltzig Gebeltzig Geelhor s. Gellhorn Geerdorff s. Gersdorff Geersdorf s. Gersdorff Geersdorf s. Nimptsch Geersdorff s. Gersdorff Gelhor s. Gellhorn Gellhorn Gerhardisdorff s. Gersdorff Gerhartdorff s. Gersdorff Gerisdorf s. Gersdorff Gerisdorff s. Gersdorff Gernsdorff s. Gersdorff Gersdorf s. Gersdorff Gersdorff Gerung Geser s. Jeser Getring Gewsch(k)e Gindirsich Girhart s. Kintsch Glatz Glaubitz Glawbis s. Glaubitz Gleser Globczaw Glocz s. Glatz Gobel Görlitz Gössnitz Gor Gore s. Gor Gorlicz s. Görlitz Gosel Gosnicz s. Gössnitz Gosse Grecz Gregor Gregorsdorf Gregorsdorff s. Gregorsdorf Grislaw s. Grißlau Grislim Grissaw Grißlau Gros s. Groß Groß Grost

Grotte Grünberg Grunau Grunaw s. Grunau Grunberg s. Grünberg Grunenberg s. Grünberg Grunenwald Grunhunt Grymmen s. Crymmen Gryns Gusc s. Gusk Gusk Gust s. Gusk H Haberland Haberlant s. Haberland Hackeborn Hakenborn s. Hackeborn Hamersteyn s. Hammerstein Hammerstein Hanffmus Hanns s. Waldau Hannus s. Hans Hannus s. Kittlitz Hans Hans s. Lange Hans Hardefust Harfust s. Hardefust Hartfust s. Hardefust Hartmansdorff Haschko Hase Hasenburg s. Hase Haße s. Hase Hauczk Haugwitz Hayka Hayn Házmburk s. Hase Hebenstreit Hebenstrit s. Hebenstreit Hebestreit s. Hebenstreit Heinrichsdorf s. Gersdorff Heinrichsdorf s. Gersdorff Heliwigsdorff s. Helwigsdorff Heller Helmisdorff s. Helwigsdorff Helwigisdorff s. Helwigsdorff

380 Helwigisidorff s. Helwigsdorff Helwigsdorff Hennenberg Hensel Herberger Herman s. Borsnitz Hermansdorff s. Hermsdorf Hermsdorf Hesse Heße s. Hesse Heyde Heydewolff s. Heydwolff Heydwolff Heynicz s. Heynitz Heynitz Heynrich s. Seben Heynrichsdorff s. Gersdorff Heynrischdorff s. Gersdorff Hiltmar Hincze s. Profen Hitczenplicz s. Itzenplitz Hlaváč s. Ronov Hlawacz s. Ronov Hlawatsch s. Ronov Hoberg Hoburg s. Hoberg Hoch Hochberg s. Hoberg Hocke Hockenborn s. Hackeborn Hoff Hoffe s. Hoff Hogberg s. Hoberg Hohberg s. Hoberg Hokak Hoke s. Hocke Houwgwicz s. Haugwitz Huczk s. Hauczk Hug Hugewicz s. Haugwitz Hugewitcz s. Haugwitz Hundt Hunt s. Hundt I Ilgenburg s. Eulenburg Itzenplitz

Konkordanz zu Personenindex II J Jacusch Janchin s. Jhenechin Janke Jankowicz s. Jenkwitz Jankwitz s. Jenkwitz Jawer Jenke Jenko Jenkwitz Jenlyn s. Schellendorf Jeser Jesko Jessik s. Jesko Jhanko s. Jenko Jhenechin Jhokusch s. Jacusch Jorge s. Czettritz K Kachesdorff s. Kochersdorf Kachsdorff s. Kochersdorf Kahle Kalckreuth Kaldeherberge Kaldenhoff s. Kaltenhof Kale s. Kahle Kalkreuth s. Kalckreuth Kalkruter s. Kalckreuth Kalman Kaltenhof Kamenycz s. Kemnitz Kanicz s. Canitz Kanitz s. Canitz Karis s. Karras Karos s. Karras Karras Karus s. Karras Kasimir Kasscha Kathensdorff s. Kochersdorf Katherzutha Katruscha Kauer Kemmenicz s. Kemnitz Kemnicz s. Kemnitz Kemnitz Keßlitz Keteris s. Czettritz

Keuschberg Kincz s. Kintsch Kinczen s. Kintsch Kintsch Kirstan Kista Kithelicz s. Kittlitz Kitlicz s. Kittlitz Kittelicz s. Kittlitz Kittlitz Klingenstein Klox s. Klux Klučik Kluckse s. Klux Klüx s. Klux Klux Knecht Knoch Knoche s. Knoch Kochersdorf Kochmeistir s. Küchmeister Kochmeystir s. Küchmeister Kochstorff s. Kochersdorf Köckritz Köln Könneritz Kößlitz s. Keßlitz Kokericz s. Köckritz Kokerincz s. Köckritz Kokerytcze s. Köckritz Kollen s. Köln Kolowrat Kolsdorf Kolsdorff s. Kolsdorf Komthaw Konericz s. Könneritz Konicz s. Canitz Konoritcz s. Könneritz Konrad Kopericz s. Kopperitz Kopperitz Korbitz Kornhaus s. Kolowrat Kornhus(en) s. Kolowrat Korvis s. Korbitz Korwis s. Korbitz Korwys s. Korbitz Koschmann Koselicz s. Keßlitz

Kotewicz (verschrieben) s. Korbitz Kottelicz Kottelyn s. Kottulin(sky) Kottewicz s. Kottwitz Kottulin(sky) Kottwitz Kotwicz s. Kottwitz Krakau Krapicz s. Krapitz Krapitz Kreckwitz Kredelwicz s. Kreidelwitz Kreidelwitz Krekewicz s. Kreckwitz Krekwitz s. Kreckwitz Kretczing s. Zedlitz Kretzing s. Zedlitz Krig s. Gryns Krokaw s. Krakau Krompasch s. Crompusch Krona s. Krone Kronaw s. Krone Krone Krydelwicz s. Kreidelwitz Krymmen s. Crymmen Kubena s. Bubna Küchmeister Kuschburg s. Keuschberg Kuschman s. Koschmann Kuwer s. Kauer Kyczolt s. Busewoy Kyntzh s. Kintsch Kyscha s. Kista L Landescrone s. Landskron(e) Landiskrone s. Landskron(e) Landiskroner s. Landskroner Landky Landskron(e) Landskroner Lange Hans Langenau Langenaw s. Langenau Langenfelt Lantky s. Landky Lasen s. Lazan

Konkordanz zu Personenindex II Lazan Lederer Leisnig Les Leschke Leske s. Leschke Leuthen Libák Lichtemberg s. Lichtenberg Lichtenauwer Lichtenberg Liebenau Limbach List Lo s. Lohe Lobel s. Loeben Loben s. Loeben Lobeticz s. Lupticz Lobin s. Loeben Lockaw Loeben Logau Logaw s. Logau Lohe Loppaw Lossau s. Lossow Lossaw s. Lossow Lossow Lotforingen Loym s. unter Warnsdorf Lubyn s. Loeben Lupolt Luptitz Luten s. Leuthen Lux Luxe s. Lux Lybach s. Libak Lybak s. Libak Lybenaw s. Liebenau Lyffke Lympach s. Limbach Lysenig s. Leisnig Lysenik s. Leisnig Lysk Lyst s. List M Malowecz s. Malowetz Malowetz

381 Malowicz s. Malowetz Malowitz s. Malowetz Malticz s. Maltitz Maltitz Maltwicz s. Maltitz Manen s. Monau Mannelyn Marcus s. Schellendorf Marczin s. Martin Marqwardisdorff s. Marqwardsdorff Marqwardsdorff Marqwart s. Appolt Martin Masebach Maxen Maxsein vgl. Maxen Maxyn s. Maxen Meczelrode s. Metzradt Meczenrode s. Metzradt Mehlhose Meißner Melhose s. Mehlhose Mengis Merern Mertin s. Busewoy Mertin s. Rynlyn Mesenau Mesenaw s. Mesenau Meßlitz s. Weselitz Metczenrode s. Metzradt Metzradt Meye s. Schweinichen Misofsky Mochburg Mogelin s. Mügeln Mohl Mol s. Mohl Molbach Monau Monch s. Korbitz Monhaupt Monhowpt s. Monhaupt Mor s. Mohl Morokot Mosch Mosebach s. Masebach Motczelnicz s. Motschelnitz Motschelnitz

382 Mowach s. Molbach Mrobok s. Morokot Mücheln s. Mügeln Mügeln Mysener s. Meißner Mysofsky s. Misofsky N Nassau Nassaw s. Nassau Nebelschicz s. Niebelschütz Nebeschicz s. Niebelschütz Nechelichs Neisser Nesse Neudorff Neymbsicz s. Nimptsch Nickel Niczke s. Canitz Nickel s. Kottwitz Nickericz s. Nickeritz Nickeritz Niclos Niczke s. Canitz Niebelschütz Nimptsch Nitzke s. Canitz Nohr Nor s. Nohr Nosticz s. Nostitz Nostitz Notenhof Notenhoff s. Notenhof Nothehabe Nothrabe Nuchterwicz s. Uechtritz Nuwedorff s. Neudorff Nuwekirche Nymand s. Loeben Nymmitcz s. Nimptsch Nympcz s. Nimptsch Nyser s. Neisser O Ohlau Ohle s. Ohlau Ol s. Ohlau Olse Opaczen s. Opotschno Opczin s. Opotschno

Konkordanz zu Personenindex II Opecz s. Lockaw Opecz s. Seydlitz Opocno s. Opotschno Opotschno Oppaczin s. Opotschno Oppitczen s. Opotschno Op(p)olt s. Appolt Osschicz Ossel s. Assel Ostirrich Otik Ottik s. Otik Ottyk s. Otik P Paczke s. Patschkau Pakosch s. Pakusch Pakusch Pannwitz Panowicz s. Pannwitz Papenbog Paschke Paschkendorff Paschkowicz s. Boskowitz Pascowicz s. Boskowitz Paskowicz s. Boskowitz Paskowitcz s. Boskowitz Patschkau Pauelschaw Paulsdorf s. Gersdorff Pauweldorff s. Gersdorff Pawlik s. Pogrell Peesczen s. Petschen Peesczin s. Petschen Peiskersdorf Pelczen s. Penzig Penczk s. Penzig Penczke s. Penzig Penczken s. Penzig Penczkin s. Penzig Pentczen s. Pentzig Pentzig s. Penzig Penzig Peruce s. Bohusch Perucze s. Bohusch Perutze s. Bohusch Peschczen s. Petschen Pesschik Peter s. Schellendorf

Petschen Peyskerdorff s. Peiskersdorf Pfyffer Phylip Pictor Pilgerim s. Seyger Pircz Placzmeyster s. Platzmeister Platzmeister Plauen Plauwen s. Plauen Plawen s. Plauen Plawticz Plese Podenten Pogarell s. Pogrell Pogerel s. Pogrell Pogerelle s. Pogrell Pogrel s. Pogrell Pogrell Pohan Polecz s. Polenz Polentcz s. Polenz Polentz s. Polenz Polenz Polk(e)witz Polke s. Kittlitz Pommersfelden s. Truchseß Ponickau Ponkaw s. Ponickau Ponnekaw s. Ponickau Ponnekow s. Ponickau Popenbok s. Papenbog Porusch s. Bohusch Poschwicz s. Poschwitz Poschwitz Poser Posschwicz s. Poschwitz Poßer s. Poser Prebeticz s. Prittwitz Prebticz s. Prittwitz Preczelwicz s. Pritzelwitz Predel Pretewicz s. Prittwitz Priczlaw s. Pritzelwitz Prilse Pritczelwicz s. Pritzelwitz Pritczelwycz s. Pritzelwitz Pritczlaw s. Pritzelwitz

Pritczlawicz s. Pritzelwitz Prittwitz Pritzelwitz Profen Proffen s. Profen Profin s. Profen Profyn s. Profen Pryse s. Briesen Przyschyba Pyfenicz Pyskerdorf( f ) s. Peiskersdorf Pyskersdorf( f ) s. Peiskersdorf Q Queis Quoos s. Quos Quos Quoß s. Quos Qwys s. Queis R Rabe Rachenau Rachenaw s. Rachenau Rachenow s. Rachenau Rackel Raczke s. Bubna Raczko s. Bubna Radeberg Radestock Radovezic s. Libak Rakel s. Rackel Rauch Raussendorf Rebenicz s. Reibnitz Rechaw s. Reichau Redern Redren s. Redern Reibnitz Reichard Reichau Reichel Reichenbach Reichenbach s. Gersdorff Reideburg Reinlein s. Rynlyn Reinsberg Reuß s. Plauen Reybenicz s. Reibnitz

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Konkordanz zu Personenindex II Reybenitz s. Reibnitz Reydewort Reymsberg s. Reinsberg Reynbabe s. Rheinbaben Reynsberg s. Reinsberg Rheinbaben Richard s. Reichard Richenburg Richinbach s. Reichenbach Richinstat Riemer Riesenburg Rochaw s. Reichau Rodemberg s. Radeberg Roder s. Röder Rodewitz Rodowicz s. Rodewitz Röder Roedern s. Redern Römer Rohnau s. Ronau Rok s. Rauch Romer s. Römer Romewicz s. Ronovec Ronau Ronaw s. Ronau Ronge s. Runge Ronov Ronovec Ronow s. Ronovec Ronowitcz s. Ronovec Rora s. Rorau Rorau Rore s. Rorau Rosental Rote s. Rothe Rotenberg s. Rothenburg Rotenburg s. Rothenburg Rothe Rothenburg Rotstok s. Radestock Rottwerndorf s. Karras Rotwerdorff s. Karras Rudegersdorf s. Rüdigersdorf Rudigersdorff s. Rüdigersdorf Rudolf Rüdigersdorf Runge Ruschendorff s. Raussendorf

Ruschindorff s. Raussendorf Ruse s. Plauen Ruszka Rušinov Rušinova s. Rušinov Ruske s. Ruszka Russchenaw s. Rušinov Russchendorff s. Raussendorf Russchynaw s. Rušinov Rybenicz s. Reibnitz Rybenycz s. Reibnitz Rychel s. Reichel Rychenbach s. Gersdorff Rychenbach s. Reichenbach Rychenburg s. Richenburg Rychinbach s. Reichenbach Rychstat s. Richinstat Rydeburg s. Reideburg Ryge Rymer s. Riemer Rynlyn Rysenburg s. Riesenburg S Sacharias Sachse Sahle Salcze s. Salza Saldern Sale s. Sahle Saliden s. Saldern Salisch Saloffsky Salofsly s. Saloffsky Salza Samaryen Santke s. Santko Santko Sawisch s. Zaviš Sawpesdorff Saynsheim s. Seinsheim Saynsheym s. Seinsheim Sberucze s. Bohusch Sbromowicz Scal s. Skal Schaff s. Schoff Schaffgotsch s. Schoff Schapelow Schapula s. Schapelow

384 Scharank s. Schrank Scharnik s. Schrank Schaw Schellendorf Schellendorff s. Schellendorf Schenckendorff Schenkenfelt Scherwenczel Schewaw Schildel s. Schindel Schindel Schlieben Schmolke Schmollen Schmol(t)z Schober Schoenau Schönfeldt Schönvogel Schof s. Schoff Schoff Schoffrichter Scholczchen Scholczchin s. Scholczchen Scholcze Scholtke Schonaw s. Schoenau Schonenfeld(t) s. Schönfeldt Schonfeldt s. Schönfeldt Schonfelt s. Schönfeldt Schonfogel s. Schönvogel Schotrich Schott Schotte s. Schott Schouff s. Schoff Schrang s. Schrank Schrank Schwab Schwarzbach Schweinichen Schweinichen s. Loeben Schwenkfeld Schwerin Schwobsdorff Scoplaw Scoro s. Schaw Scrank s. Schrank Seben Sebin s. Seben

Konkordanz zu Personenindex II Seelstrang Seethor Segemunt Sehlstrang s. Seelstrang Seidel Seidlitz s. Seydlitz Seifersdorf Seinsheim Selestrang s. Seelstrang Senicz s. Senitz Senis s. Senitz Senitz Sethoer s. Seethor Seyczen s. Sitsch Seydel s. Seidel Seydlitz Seyger Sipczendorff s. Sypczendorff Sirchin Sitczen s. Sitsch Sitsch Sittzaw s. Sitsch Skal Slaváček s. Slavatský Slavaczki s. Slavatský Slavatský Slawatczky s. Slavatský Slawen Slawische s. Zaviš Slyf( f )en s. Schlieben Slyfenicz Slyfin s. Schlieben Slywen s. Schlieben Smoke s. Schmolke Smolcz s. Schmol(t)z Smolke s. Schmolke Smulke s. Schmolke Snellendorff Sobromowicz s. Sbromowicz Solcz s. Salza Solden s. Saldern Somerfelt s. Sommerfeld Sommerfeld Spalicz s. Spalitz Spalitz Sparneck Speil Sperling Sperlyng s. Sperling

Spiskola Splassaw Spornickel s. Sparneck Spyl s. Speil Spyschola s. Spiskola Stal s. Skal Stange Stanis(s)law Stechaw Steffansdorff s. Stephansdorff Steffanstorff s. Stephansdorff Steinborn Stencz s. Stentzsch Stenczel s. Stenzel Stentzsch Stenzel Stephan s. Heller Stephansdorff Stephansdorff s. Stephansdorff Stercz s. Stertz Stercze s. Stertz Sternberg Stertz Stewicz s. Stewitz Stewitz Steynborn s. Steinborn Sthernberg s. Sternberg Stherneberg s. Sternberg Sthossche s. Stosch Sthosse s. Stosch Stibitz s. Stewitz Stochssche s. Stosch Stolczenberg s. Stolzenberg Stolzenberg Stompel s. Stumpel Stosch Strose Strosza s. Strose Strumen s. Strumien Strûmen s. Strumien Strumien Stryfing Stümpel s. Stumpel Stufel Stumpel Sugsdorf Sukestorff s. Sugsdorf Sup(e)sdorff s. Sawpesdorff Swalowicz

Swantomyr Swarczbach s. Schwarzbach Swarczenrode Swebisdorff s. Schwobsdorff Swenkenfelt s. Schwenkfeld Swob s. Schwab Swobesdorff s. Schwobsdorff Swobisdorff s. Schwobsdorff Swolowicz s. Swalowicz Swynchen s. Loeben Swynchin s. Loeben Swyne s. Schweinichen Sydel s. Seidel Sydelich s. Seydlitz Sydelicz s. Seydlitz Syf( f )ersdorff s. Seifersdorf Syfrydisdorff s. Seifersdorf Sykow s. Ziekow Sypczendorff Sypendorff Sytczen s. Sitsch Szwine s. Schweinichen T Tader Talkenberg Tannenberg Tasschaw Temerich s. Temritz Temericz s. Temritz Temritz Tengenfeld Tenicz s. Tenitz Tenitz Tergo s. Torgau Thanitz s. Tenitz Tharandt Tharant s. Tharandt Thasschaw s. Tasschaw Thierbach Thomicz Tiergart Tirbach s. Thierbach Tluczyk s. Klučik Tluxa Tongenfeld s. Tengenfeld Torgau Trach Trachenau

Konkordanz zu Personenindex II Trachenaw s. Trachenau Trenaw Trenhoff Trestewicz s. Triestewitz Triestewitz Tristram s. Redern Troksos s. Truchseß Trone s. Trenaw Truchseß Truchtsess s. Truchseß Truchtssesse s. Truchseß Tschammer Tschetschke Tschirnhaus Tschirrwitz Tschischwitz Tunkel Twardawa Twarde s. Twardawa Twardo s. Twardawa Twardow s. Twardawa Twerdo s. Twardawa Tyle s. Abschatz Tyrbuch s. Thierbach Tyrgart s. Tiergart U Uechtritz Uldirsich Ulenburg s. Eulenburg Ullouk s. Aulock Unczicz Unru s. Unruh Unruh Unruw s. Unruh Utenhouen s. Uttenhofen Uttenhofen V Valkenhagen s. Falkenhayn Vasold Vaynkheim s. Wenkheim Veselic s. Weselitz Viltberg s. Wildberg Vinařic s. Winarzicz Vincencius s. Hug Vlenburg s. Eulenburg Vllouk s. Aulock Vnru s. Unruh

385 Vnruw s. Unruh Vochs Vogel Voit Voith s. Voit Vorwerk Voyth s. Voit Vtenhouen s. Uttenhofen Vyczkowicz s. Vylczkowicz Vylczkowicz W Wach Wachaw Walach s. Walch Walawicz Walburg Walch Waldau Waldaw s. Waldau Waldow s. Waldau Walffart s. Rachenau Walowitcz s. Walawicz Wancz s. Welcz Wandrisch s. Wandritsch Wandritsch Warczlaus s. Wartislaw Warkacz s. Warkotsch Warkotsch Warmund Warmunt s. Warmund Warnesdorff s. Warnsdorf Warnsdorf Warnsdorff s. Warnsdorf Wartislaw Waynkheim s. Wenkheim Wechter Wedebich s. Wiedebach Weidenbach Welcz Wenczlow s. Dohna Wende Wenkheim Wese s. Wiese Weselicz s. Weselitz Weselitz Weslicz s. Weselitz Wesselig s. Weselitz Wesselitz

386 Wessterstete s. Westerstetten Westerste(te) s. Westerstetten Westerstetten Weydebach s. Weidenbach Weysse Wiczleben s. Witzleben Wiedebach Wiese Wildberg Wilde Wildenhayn Wilke Wiltburg s. Wildberg Wimpen s. Wimpffen Wimpffen Winarzicz Wirtenhayn Wisselicz s. Wesselitz Witzleben Wolczbronner Wolff Wolf( f )art s. Rachenau Wolffgang Wonsche s. Wunsch Wunsch Wydebach s. Wiedebach

Konkordanz zu Personenindex II Wygelsdorff Wygestorff Wylchyn s. Wilke Wylhelm Wylke s. Wilke Wylky s. Wilke Wylrich Wylrich s. Landskron(e) Wynersicz s. Winarzicz Wyse Wysen Wasser Wys(s)el Wysslewe s. Witzleben Wytczelewen s. Witzleben Y Ybe s. Eibe Ylburg s. Eulenburg Yleburg s. Eulenburg Ylenburg s. Eulenburg Yserstryt Z Zabel Zabeltitz Zabltycz s. Zabeltitz

(Zajíc s. Hase) Zalasnicz Zalusnicz s. Zalasnicz Zaviš Zawisch s. Zaviš Zceeswitz s. Tschischwitz Zcerevitz s. Tschirrwitz Zceterytz s. Czettritz Zcyrnow s. Czirn Zdalusch s. Salisch Zedlitz Zehren Zeiskenberg Zeitz Zelstrank s. Seelstrang Zernwitz s. Schrank Zeschau Zeyger s. Seyger Ziegelheim Ziekow Zirch Zoltitz Zomerfeld s. Sommerfeld Zweybrodt

ORTSINDEX Verzeichnet Orte, die im ersten Teil der Soldbuchedition (1988) vorkommen. Berücksichtigt sind auch Landschaftsnamen und Flüsse. Wichtigere Stichwörter sind sachlich gegliedert. Die polnischen Namensformen werden in der Regel in Klammern hinter die entsprechenden deutschen Namensformen gesetzt und auch gesondert aufgeführt, sofern es sich um Orte im Ordensland Preußen oder in Polen handelt. Hinweise auf Personen beziehen sich auf Personenindex I. Balga (Bałga), Komturei, Ordensburg 192. – Komtur s. Johann Graf von Sayn (Seyn). Bartenstein (Bartoszyce), Kammeramt, Stadt in der Komturei Balga 180. Bartoszyce s. Bartenstein. Beeskow, Herrschaft in der Niederlausitz 144. – Herr s. Wenzel von Biberstein. Berlin, Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland 1. – Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz 1. Böhmen, Land und Königreich 13, 107, 143. – König s. Wenzel IV. – Landkomtur des Deutschen Ordens s. Ulrich von Ausk. – Volk, auch einzelne Böhmen 146, 149, 183, 186, 193f., 197. Brandenburg (Pokarmin), Komturei, Ordensburg 180, 190. Brandenburg, Markgrafschaft 88, 94. Braniewo s. Braunsberg. Braunsberg (Braniewo), Stadt mit bischöflicher Burg im Hochstift Ermland 180, 190. Braunschweig, Herzogtum 22. Breslau (Wrocław), Fürstentum, Hochstift und Stadt in Schlesien 7, 13, 76, 161, 163–169, 175f., 202. – Bürger s. Nikolaus Bunzlau, Erasmus Pezeler, Peter Strelyn. – Hauptmann s. Janko von Chotienitz/ Chotiemicz. – Soldzahlungen 13, 76, 161–169, 175f. Brieg (Brzeg), Herzogtum in Schlesien 13, 26, 88, 114, 116, 147.

– Herzog s. Ludwig II. Brügge, Stadt in Flandern 162, 179. Brzeg s. Brieg. Chęciny, polnische Burg nördlich von Krakau 192. Chojnice s. Konitz. Cottbus, Herrschaft und Stadt in der Niederlausitz 138, 171. – Herr s. Johann (Hans) III. Crossen an der Oder (Krosno Odrzańskie), Stadt in Niederschlesien 4, 76, 88, 92, . 94, 100, 122–127, 129, 138, 147, 154, 173. Czarne s. Hammerstein. Danzig (Gdańsk), Komturei, Stadt 140, 145, 162, 181, 188, 191, 200. – Ausschreitungen 145. – Bürger s. Nikolaus Senftopp. – Komtur s. Heinrich von Plauen (Bruder des Hochmeisters). Dirschau (Tchew), Vogtei, Stadt, Ordensburg 150. Drezdenko s. Driesen. Driesen (Drezdenko), Stadt mit Ordensburg in der Neumark 128. Engelsburg (Pokrzywno), Komturei, Ordensburg 147f. Ermland (Warmia), Hochstift 12, 171, 180, 189. – Bischof s. Johannes Abezier. Flandern 162. Frankfurt an der Oder (Frankfurt nad Odrą) 13, 88, 94f., 127, 170, 173f. – Bürger s. Paul Quentin.

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Ortsindex

– Soldzahlungen 13, 170, 173f. Frankreich, Königreich 60. Friedberg, Stadt in Hessen 7. Friedland (Frydląd), Stadt in der Komturei Schlochau 149f. Frydląd s. Friedland. Fürstenstein (Książ), Ort im Herzogtum Schweidnitz-Jauer 176. Gdańsk s. Danzig. Geldern s. Jülich-Geldern. Gerdauen (Gierdawy), Stadt mit Ordensburg in der Komturei Königsberg 190. Gierdawy s. Gerdauen. Glogau (Głogów), Herzogtum in Niederschlesien 88, 147, 173. Głogów s. Glogau. Gniew s. Mewe. Göttingen, Stadt in Niedersachsen 7. Graudenz (Grudziądz), Komturei, Stadt, Ordensburg 15, 88. – Komtur s. Bohemund Brendel. Greiz in Thüringen, Burg und Herrschaft 14. – Herr s. Heinrich Reuß von Plauen. Grudziądz s. Graudenz. Grünfelde (Grunwald), Dorf in der Komturei Osterode 25, 146. – Schlacht 1410 (s. Tannenberg) 4, 25, . 146. Grunwald s. Grünfelde. Hammerstein (Czarne), Stadt mit Ordensburg in der Komturei Schlochau 101. Heilsberg (Lidzbark Warmiński), Stadt . mit bischöflicher Burg im Hochstift Ermland 171, 189. Jauer ( Jawor), s. Schweidnitz-Jauer. Jawor s. Jauer. Jülich-Geldern, Herzogtum 15, 192. – Herzog s. Rainald. Köln, Stadt, Erzstift 15, 192. – Erzbischof s. Dietrich von Mörs. Königsberg (Królewiec), Komturei, Stadt 1, 45, 134, 154, 156, 161f., 181, 190f. – Großschäffer s. Georg von Wirsberg 13, 154, 156. – Oberster Marschall s. Michael Küchmeister. – Staatsarchiv (heute im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin) 1–5, 7f.

Konitz (Chojnice), Stadt mit Ordensburg in der Komturei Schlochau 54, 113, 140ff., 149f., 151f., 171. – Bürger 140. – Tormeister 151. Koronowo s. Polnisch Krone. Krain (Krajna), Herzogtum im nördlichen Polen 97. Krajna s. Krain. Krakau (Kraków), Hauptstadt des Königreichs Polen 15, 36, 146, 192. Kraków s. Krakau. Królewiec s. Königsberg. Krosno Odrzańskie s. Crossen. Książ s. Fürstenstein. Kulmerland (Ziemia chełmińska) 37, 71, 88, 148, 181. Kurie s. [Rom.] Päpstliche Kurie. Landsberg an der Warte, Stadt in der Neumark 94f. Lausitz (Łużyce) 88, 138, 171. Legnica s. Liegnitz. Lidzbark Warmiński s. Heilsberg. Liegnitz (Legnica), Herzogtum in Schlesien. – Herzog s. Ludwig II. Lietuva s. Litauen. Litauen (litauisch: Lietuva), Großfürstentum 1, 8, 25, 45, 148, 190, 199. – Großfürst s. Vytautas. – Volk, auch einzelne Litauer 12, 36, 146, 179, 182, 187, 191. Livland, Deutschordensland 157. – Landmarschall 157. – Ordensmeister s. Konrad von Vietinghof. London, Hauptstadt des Königreichs England 189. Lüneburg, Herzogtum 22. Łużyce s. Lausitz. Maastricht, Stadt in den Niederlanden 7. Malbork s. Marienburg. Marienburg (Malbork), Hauptburg des Deutschen Ordens in Preußen, Stadt und Komturei 2, 12f., 15, 25, 36, 45, 48, 64, 82, 86, 89f., 95f., 98, 101, 140, 152, 156f., 169f., 182, 187f., 191, 199f., 203. – Belagerung bzw. Verteidigung der Burg (1410) 2, 4, 12f., 25, 45, 64, 82, 86, 90, 152, 156f., 182, 187f., 191, 199f. – Glockenmeister s. Peter von Stein.



Ortsindex

– Großkomtur s. Hermann Gans. – Kanzlei 10, 12. – Soldzahlungen 4, 12ff., 25, 36, 48, 90, 95f., 98, 101. – Treßler s. Thomas von Merheim. Masowien (Masowsze), Land und Herzogtum 189. – Volk, auch einzelne Masowier 146. Masowsze s. Masowien. Meißen, Markgrafschaft 22, 43, 83. Meselancz s. Mösland. Mewe (Gniew), Komturei, Stadt, Ordensburg 43, 150, 175, 181, 191. Mitteldeutschland 18. Mösland (Meselancz), Ordensburg, Pflegeramt (Kr. Marienwerder) 15. – Pfleger s. Hermann von Gans. Neumark (Nowa Marchia), Vogtei 14, 94f., 98, 128, 131, 149, 192. – Vogt s. Engelhard Kassau, Michael Küchmeister. – Volk, auch einzelne Neumärker 149. Niederlausitz s. Lausitz. Niederschlesien s. Schlesien. Nieuwpoort, Stadt in Belgien 7. Nowa Marchia s. Neumark. Oder (Odra), Fluss 88. Odra s. Oder. Oels (Oleśnica), Herzogtum in Schlesien 14, 92, 180, 188, 190, 199f. – Herzöge s. Konrad III., Konrad IV., . Konrad Kanthner, Konrad der Weiße. – Kanzler s. Hans. Ofen, Stadt in Ungarn. – Schiedsspruch König Sigmunds von 1412 145, 178. Oleśnica s. Oels. Opava s. Troppau. Opawa s. Troppau. Ordensland s. Preußen. Osterode (Ostróda), Komturei, Stadt 37, 161, 180, 191. Ostmitteleuropa 22. Ostróda s. Osterode. Pellin, Ort im Kammeramt Bartenstein 180, 190. Plauen, Herrschaft im Vogtland 14. – Herren s. Heinrich von Plauen. (Vgl. Personenindex II.)

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Pokarmin s. Brandenburg. Pokrzywno s. Engelsburg. Polen (Polska), Königreich 1, 8, 18, 25, 45, 86, 97f., 131, 144, 148, 160, 173, 178, 187, 189f., 199, 201. – König s. Władysław II. Jagiełło. – Volk, auch einzelne Polen 12, 36, 60, 146, 149, 173, 179, 182, 187, 191. Polnisch Krone (Koronowo), Stadt in Krain im nördlichen Polen (Schlacht am 10.10.1410) 25, 49, 97f., 102, 106, 120, 133, 177, 184, 192, 196ff. Polska s. Polen. Pommerellen (Pomorze Gdańskie) 4, 13, 25, 35, 37, 43, 45, 48, 55, 58, 87, 147, 150, 156, 175, 181. Pommern (Pomorze Zachodnie). – Pommern-Stettin (Pomorze Szczecińskie), Herzogtum 14, 22, 180, 187, 190, 199. – Herzöge s. Swantibor I., Kasimir V. – Pommern-Stolp (Pomorze Słupskie), Herzogtum 149. – Herzog s. Bogislaw VIII. – Pommern-Wolgast, Herzogtum 14, 149, 160. – Herzöge s. Bogislaw VIII., Wartislaw VIII. Pomorze Gdańskie s. Pommerellen. Pomorze Słupskie s. Pommern-Stolp. Pomorze Szczecińskie s. Pommern-Stettin. Pomorze Zachodnie s. Pommern. Preußen (Prusy), Deutschordensland 1, 2, 5, 10, 13f., 19, 25f., 34, 38, 60, 70f., 94, 113, 115, 132, 137, 139, 143, 146f., 154f., 157ff., 173f., 177, 202. Pr. Stargard (Starogard Gdański), Stadt mit Ordensburg in der Komturei Mewe 43, 54, 76, 150. Prusy s. Preußen. Raciąż (heute : Raciążek), Stadt in Polen 131f. Radzyn s. Rehden. Rehden (Radzyn), Komturei, Ordensburg 161f., 181, 191. – Komtur s. Georg von Wirsberg. Rheinland 141. [Rom.] Päpstliche Kurie 91, 181. – Generalprokurator des Deutschen Ordens s. Peter von Wormditt. Rügen, Fürstentum (unter Pommern-Wolgast) 160.

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Ortsindex

Sachsen-Wittenberg 144. – Herzöge s. Rudolf III. und Albrecht III. Sachsen-Lauenburg 144. – Herzog s. Johann IV. Schlesien (Śląsk) 18, 76, 88, 92, 147, 161, 173, 188, 192. Schlochau (Czluchów), Komturei, Stadt, . Ordensburg 11, 13, 25, 37, 45, 48, 54, . 61, 77, 87, 90f., 93, 95f., 98, 101, 110, 126, 128f., 137f., 140ff., 149f., 152f., . 158. – Komtur s. Arnd von Baden, Jost von Hohenkirchen. – Hauskomtur s. Johann von Alffter. – Soldzahlungen 13, 93, 95f., 98, 110, 126, 128f., 137f. 140ff., 152, 158f. Schwarze Elster, Fluss 138. Schweidnitz (Świdnica), Hauptstadt des . Herzogtums Schweidnitz-Jauer 176. Schweidnitz-Jauer, Herzogtum in Schlesien 176. Schwetz (Świecie), Komturei, Stadt, Ordensburg 13, 35, 45, 77, 79, 150, 152. – Komtur s. Heinrich von Plauen. Senftenberg, Stadt in der Niederlausitz 88, 94, 138. Sorau, Herrschaft in der Niederlausitz 144. – Herr s. Wenzel von Biberstein. Stargard s. Pr. Stargard. Stettin (Szczecin) s. Pommern-Stettin. Stębark s. Tannenberg. Strasburg (Brodnica), Komturei, Stadt 37. Sulechów s. Züllichau. Śląsk s. Schlesien. Tannenberg (Stębark), Dorf in der Komturei Osterode 1, 4, 25, 37, 146f. – Schlacht 1410 1–5, 11–14, 25f., 28f., 34–37, 40, 43ff., 48, 64, 78f., 81, 98, 101, 140, 145,147, 149, 150, 152, 180f., 191–195, 202. – stryt, grosser streit (Schlacht 1410) 25f., 28f., 35ff., 43ff., 48, 64, 78, 81f., 181, 191–195, 202. Tchew s. Dirschau. Thorn (Toruń), Komturei, Stadt, Ordensburg 71f., 76, 92, 102ff., 107, 109, 124, 129ff.,

136, 139, 154f., 157, 160–168, 187f., 192, 199, 201, 203f. – Bürger 155, 161. – Erster Thorner Frieden (1411) 1f., 9, 13f., 18, 55, 60, 100, 137, 143ff., 162, 178f., 188f., 201. – Komture s. Johann von Sayn (Seyn), Eberhard von Waldenfels. – Münzmeister 9, 13f., 71, 80, 88f., 107, 109, 111, 124, 129–133, 135f., 154f., 157, 203. – Rat 154. – Schuldbriefe 160–168. – Soldzahlungen 13, 92, 104, 107, 124, 129ff., 139. Thüringen, Landgrafschaft 22. Toruń s. Thorn. Treviso, Stadt in Italien 6. Troppau (Opawa, tschechisch: Opava), . Herzogtum in Schlesien 11. – Herzog s. Przemko. Tuchel (Tuchola), Komturei, Stadt, Ordensburg 13, 37, 56, 87, 102f., 105, 120, 129, 142, 150, 152. – Kellermeister s. Johann von Alffter. – Komture s. Heinrich von Schwelborn, Simon Langschenkel. – Soldzahlungen 13, 37, 105, 152. – Waldmeister s. Johann von Alffter. Tuchola s. Tuchel. Ungarn, Königreich 98, 184f., 196f. – König s. Sigmund. Venedig, Stadt in Italien 6. Warmia s. Ermland. Warschau (Warszawa), Hauptstadt der . Republik Polen 146. – Hauptarchiv Alter Akten 145f. Warszawa s. Warschau. Weichsel (Wisła), Fluss 131. Wisła s. Weichsel. Wolgast s. Pommern-Wolgast. Wrocław s. Breslau. Würzburg, Hochstift, Stadt 198. Ziemia chełmińska s. Kulmerland. Züllichau (Sulechów), Stadt im Herzogtum Glogau in Niederschlesien 173.

Quellen und Literatur Ungedruckte Quellen Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin XX. HA Historisches Staatsarchiv Königsberg (GStA PK, XX. HA StA Kbg.): Ordensbriefarchiv (OBA), Pergamenturkunden (Perg.-Urk.), Ordensfolianten (OF). Hilfsmittel: Regesta historico-diplomatica Ordinis S. Mariae Theutonicorum 1198–1525. Bearb. unter Mitwirkung zahlreicher Anderer v. Erich Joachim, hrsg. v. Walther Hubatsch. Pars I: Regesten zum Ordensbriefarchiv. Vol. 1 (1198–1454), Göttingen 1948; Vol. 2 (1455–1510), Göttingen 1950; Vol. 3 (1511–1525 und Undatierte Stücke 1198–1510, dazu Register), Göttingen 1973. Regesta historico-diplomatica Ordinis S. Mariae Theutonicorum 1198–1525. Bearb. unter Mitwirkung zahlreicher Anderer v. Erich Joachim, hrsg. v. Walther Hubatsch. Pars II: Regesten der Pergamenturkunden, Göttingen 1948. Regesta historico-diplomatica Ordinis S. Mariae Theutonicorum 1198–1525. Bearb. unter Mitwirkung zahlreicher Anderer v. Erich Joachim, hrsg. v. Walther Hubatsch. Register zu Pars I [Vol. 1 u. 2] und zu Pars II, Göttingen 1965. Findbuch 25: Folianten und Quartanten (archivalischen Charakters) aus der Ordenszeit. Findbuch 65 (zu OF 1–3, 5–7). – OF 5 ist verschollen; s. dazu Markian Pelech, Der verlorene Ordensfoliant 5. Findbuch 66 (zu OF 8–11, 13–14). – OF 8–11 sind verschollen. Quellen in ehemaligen deutschen, heute polnischen Archiven Belege aus deutscher genealogischer Literatur vor 1945: Landbücher der Fürstentümer Breslau, Brieg (D, 1402–1434), Liegnitz (1414–1422), Schweidnitz-Jauer (C, E, G, K, L, O), Görlitzer Hofgerichtsbuch, Neißer Lagerbuch. Zu Breslau s. Gustav A[dolf ] Stenzel (Hrsg.), Das Landbuch des Fürstenthums Breslau, Breslau 1843 (Übersicht der Arbeiten und Veränderungen der Schlesischen Gesellschaft für Vaterländische Kultur im Jahre 1842), S. 48–141. Zu Schweidnitz-Jauer s. Tomasz Jurek (Hrsg.), Landbuch księstw Świdnickiego i Jaworskiego [A–J]. Poznań. 1 (1366–1376), 2004; 2 (1385–1395), 2000; 3 (1396–1407), 2007. – Poznańskie Towarzystwo Przyjaciół Nauk, Wydawnictwa Źródłowe Komisji Historycznej. Zu Görlitz s. Hermann Knothe, Ein Görlitzer Hofgerichtsbuch von 1406–1423, Neues Lausitzisches Magazin 74 (1898), S. 1–14. Zum Neißer Lagerbuch vgl. alte Signatur im StA Breslau, Rep. 31 F, Neiße III, 21 A.

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Quellen und Literatur

Gedruckte Quellen und Literatur Adelslexikon – Adelslexikon. Hauptbearbeiter: Walter von Hueck. Limburg a. d. Lahn. I, 1972 (GHdA 53); II, 1974 (GHdA 58); III, 1975 (GHdA 61); IV, 1978 (GHdA 67); V, 1984 (GHdA 84), VI, 1987 (GHdA 91); VII, 1989 (GHdA 91); VIII, 1997 (GHdA 113); IX, 1998 (GHdA 116); X, 1999 (GHdA 119); XI, 2000 (GHdA 122); XII, 2001 (GHdA 125); XIII, 2002 (GHdA 128); XIV, 2003 (GHdA 131); XV, 2004 (GHdA 134); XVI, 2005 (GHdA 137); XVII, 2008 (GHdA 144). Akten der Ständetage – Acten der Ständetage Preußens unter der Herrschaft des Deutschen Ordens, hrsg. von M[ax] Toeppen. Bd. I (Die Jahre 1233–1435), Leipzig 1878. – Auch Nachdruck Aalen 1973. Anders – Gerhard H. Anders, Schlesische Ritter und Kreuzfahrer im preuß. Ordenslande, Ostdeutsche Familienkunde 7 (1959), S. 97–102. Berg – Arnold Berg, Die Herren von Hackeborn, Genealogie und Heraldik 2 (1950), S. 65–70. Biewer, Geschichte – Ludwig Biewer, Die Geschichte des Herzogtums Pommern-Stolp. Ein Streifzug durch die Geschichte Hinterpommerns bis zum Jahre 1459, Zeszyty Kulickie, Külzer Hefte 1 (1999), S. 101–126. Biewer, Wolgast – Ludwig Biewer, Wolgast – Wappen erzählen Geschichte(n), Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte 46, H. 4, (2008), S. 9–15. Biskup, Z badań – Marian Biskup, Z badań nad „Wielką Wojną“ z Zakonem Krzyżackim, Kwartalnik Historyczny 66 (1959), S. 671–715. Blažek – C[onrad] Blažek, Der Adel von Oesterr[eichisch-] Schlesien, Nürnberg 1885. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1977 und Brno 2000. Blažek I – C[onrad] Blažek, Der abgestorbene Adel der Preußischen Provinz Schlesien. I. Teil, Nürnberg 1887. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1977 und Brno 2000. Blažek II – C[onrad] Blažek, Der abgestorbene Adel der Preußischen Provinz Schlesien. II. Teil, Nürnberg 1890. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1977 und Brno 2000. Blažek III – C[onrad] Blažek, Der abgestorbene Adel der Preußischen Provinz Schlesien. III. Teil, Nürnberg 1894. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1977 und Brno 2000. Blažek, Der mährische Adel – s. von Kadich und Blažek. von Boehn – Siegfried von Boehn, Urkunden und Regesten des Pommerschen Geschlechts von Boehn, Tutzing 1969 (Maschinenschrift). von Boetticher – Walter von Boetticher, Der Adel des Görlitzer Weichbildes um die Wende des 14. und 15. Jahrhunderts, Görlitz 1927. von Boetticher, Die von Bischofswerder – W[alter] von Boetticher, Die von Bischofswerder in Görlitz und Ebersbach, Neues Lausitzisches Magazin 86 (1910), S. 81–102. Carstenn – Edward Carstenn: Geschichte der Hansestadt Elbing, Elbing 1937. CDLS II – Codex diplomaticus Lusatiae superioris II: Urkunden des Oberlausitzer Hussitenkrieges und der gleichzeitigen die Sechslande angehenden Fehden, hrsg. von Richard Jecht. 1.  Bd. Umfassend die Jahre 1419–1428, Görlitz 1896–1899; 2. Bd. Umfassend die Jahre 1429–1437 (Görlitzer Ratsrechnungen 1429–1437), Görlitz 1903; dazu: Orts- und Personen-Verzeichnis zum Codex diplomaticus Lusatiae superioris II, bearb. von E. A. Seeliger, Görlitz 1904. CDLS III – Codex diplomaticus Lusatiae superioris III: Die ältesten Görlitzer Ratsrechnungen bis 1419, hrsg. von Richard Jecht, Görlitz 1905–1910. CDLS IV – Codex diplomaticus Lusatiae superioris IV: Oberlausitzer Urkunden von 1437–1457, hrsg. von Richard Jecht, Görlitz 1911–1927.



Gedruckte Quellen und Literatur

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CDS – Codex diplomaticus Silesiae. Breslau. Bd. 1: Urkunden des Klosters Czarnowanz, hrsg. von W[ilhelm] Wattenbach, 1857. – Bd. 2: Urkunden der Klöster Rauden und Himmelwitz, der Dominicaner und der Dominicanerinnen in der Stadt Ratibor, hrsg. von W[ilhelm] Wattenbach, 1859. – Bd. 3: Henricus Paper. Rechnungen der Stadt Breslau von 1299–1358, nebst zwei Rationarien von 1386 und 1387, dem Liber imperatoris vom Jahre 1377 und den ältesten Breslauer Statuten, hrsg. von Colmar Grünhagen, 1860. – Bd. 4: Urkunden schlesischer Dörfer, zur Geschichte der ländlichen Verhältnisse und der Flureinteilung insbesondere, hrsg. von August Meitzen, 1863. – Bd. 6: Registrum St. Wenceslai. Urkunden vorzüglich zur Geschichte Oberschlesiens nach einem Copialbuch Herzog Johannes von Oppeln und Ratibor in Auszügen mitgeteilt und hrsg. von W[ilhelm] Wattenbach und C[olmar] Grünhagen, 1865. – Bd. 9: Urkunden der Stadt Brieg, urkundliche und chronikalische Nachrichten über die Stadt Brieg, die dortigen Klöster, die Stadt- und Stiftsgüter bis zum Jahre 1550, hrsg. von C[olmar] Grünhagen, 1870. – Bd. 10: Urkunden des Klosters Kamenz, hrsg. von Paul Pfotenhauer, 1881. – Bd. 11: Breslauer Stadtbuch, enthaltend die Rathslinie von 1287 ab und Urkunden zur Verfassungsgeschichte der Stadt, hrsg. von H[ermann] Markgraf und O[tto] Frenzel, 1882. – Bd. 24: Die Inventare der nichtstaatlichen Archive Schlesiens. 1. Die Kreise Grünberg und Freystadt, hrsg. von Konrad Wutke. – Bd. 27: Die landständische Verfasssung von Schweidnitz-Jauer. Zur Geschichte des Ständewesens in Schlesien, hrsg. von Gustav Croon, 1912. – Bd. 28: Die Inventare der nichtstaatlichen Archive Schlesiens. 2. Kreis und Stadt Glogau, hrsg. von Konrad Wutke, 1915. – Bd. 29: Regesten zur schlesischen Geschichte. [T. 7] 1334–1337, hrsg. von Konrad Wutke in Verbindung mit Erich Randt und Hans Bellée, 1923. – Bd. 31: Die Inventare der nichtstaatlichen Archive Schlesiens. [3.] Kreis Sprottau, hrsg. von Erich Graber, 1925. – Bd. 32: Die Inventare der nichtstaatlichen Archive Schlesiens. [4.] Kreis Sagan, hrsg. von Erich Graber, 1927. – Bd. 33: Die Inventare der nichtstaatlichen Archive Schlesiens. [5.] Kreis Neustadt, hrsg. von Erich Graber, 1928. – Bd. 34: Die Inventare der nichtstaatlichen Archive Schlesiens. [6.] Kreis Habelschwerdt, bearb. von Udo Lincke. – Bd. 35: Die Inventare der nichtstaatlichen Archive Schlesiens. [7.] Kreis Jauer, bearb. von Erich Graber, 1930. CDSR I – Codex diplomaticus Saxoniae regiae. Erster Hauptteil, Abt. B, Bd. 1–3: Urkunden der Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen, hrsg. von Hubert Ermisch. Leipzig. – Bd. 1 (1381–1395), 1899. – Bd. 2 (1396–1406), 1902. – Bd. 3: (1407–1418), 1909. CDSR II – Codex diplomaticus Saxoniae regiae. Zweiter Hauptteil, Bd. 1–3: Urkundenbuch des Hochstifts Meißen, hrsg. von E[rnst] G[otthelf ] Gersdorf. Leipzig. Bd. 1, 1864; Bd. 2, 1865; Bd. 3, 1867. – Bd. 4: Urkundenbuch der Stadt Meißen und ihre Klöster, hrsg. von E[rnst] G[otthelf ] Gersdorf, Leipzig 1873. – Bd. 5: Urkundenbuch der Städte Dresden und Pirna, hrsg. von K[arl] Fr. von Posern-Klett, Leipzig 1875. – Bd. 6: Urkundenbuch der Stadt Chemnitz und ihre Klöster, hrsg. von Hubert Ermisch, Leipzig 1879. – Bd. 7: Urkundenbuch der Städte Kamenz und Löbau, hrsg. von Hermann Knothe, Leipzig 1883. – Bd. 15: Urkundenbuch der Stadt Grimma und des Klosters Nimbschen, hrsg. von Ludwig Schmidt, Leipzig 1895. Cod. ep. saec. XV, I – Codex epistolaris saeculi decimi quinti, I (1384–1492). Ex antiquis libris formularum, corpore Naruszeviciano, autographis archivisque plurimus collectus opera Augusti Sokolowski [et] Josephi Szujski, Cracoviae 1876 (Monumenta medii aevi historica res gestas Poloniae illustrantia II). – Auch Nachdruck New York, London 1965. Cod. ep. saec. XV, II – Codex epistolaris saeculi decimi quinti, II (1382–1445), collectus opera Anatolii Lewicki. Cracoviae 1891 (Monumenta medii aevi historica res gestas Poloniae illustrantia XII). – Auch Nachdruck New York, London 1965. Cod. ep. Vit. – Codex epistolaris Vitoldi, magni ducis Lithuaniae, 1376–1430. Collectus opera Antonii Prochaska, Cracoviae 1882 (Monumenta medii aevi historica res gestas Poloniae illustrantia VI, 1 und 2). – Auch Nachdruck New York, London 1965.

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Quellen und Literatur

Conrad – Klaus Conrad, Herzogliche Schwäche und städtische Macht in der zweiten Hälfte des 14. und im 15. Jahrhundert, in: Pommern, hrsg. von Werner Buchholz, Berlin 1999 (Deutsche Geschichte im Osten Europas begr. von Werner Conze, hrsg. von Hartmut Boockmann, S. 127–202 mit Anm. auf S. 527f.). von Czettritz und Neuhaus – Geschichte des Geschlechts von Czettritz und Neuhaus. Bearb. von Hugo von Czettritz und Neuhaus. Bd. 1, Görlitz 1907; Bd. II (Regesten), hrsg. von Pastor [Conrad] von Czettritz und Neuhaus, Görlitz 1911. von Dachenhausen – Alexander Freiherr von Dachenhausen, Genealogisches Taschenbuch des Uradels. Brünn. Bd. 1, 1891; Bd. 2, 1898. von Diebitsch – Hans von Diebitsch, Aufzeichnungen über die Vergangenheit der Familie von Diebitsch. Fotokopie der Hs. hrsg. von Ekkehart Neumann-Reppert, Schenefeld Bez. Hamburg 1986. Diplomatarium Ileburgense – Diplomatarium Ileburgense. Urkunden-Sammlung zur Geschichte und Genealogie der Grafen von Eulenburg, hrsg. von George Adalbert von Mülverstedt, Bd. I– II, Magdeburg 1877–1879. Długosz, Annales XI – Joannis Dlugossii Annales seu Cronicae incliti Regni Poloniae. Liber decimus et liber undecimus 1406–1412. Consilium editorum: C. Baczkowski et al.; Textum recensuit Danuta Turkowska; Moderatore Mariano Plezia; Commentarios confecerunt Cristophorus Baczkowski, Franciscus Sikora; Moderante Franciscus Sikora. Redaktor Maria Skowronek; Redaktor techniczny Stanisława Rzepkowska. Varsaviae 1997. – Die Ereignisse des Jahres 1410 werden ebd. in Liber XI geschildert. Długosz, Hist. Pol. IV – Joannis Dlugossii seu Longini canonici Cracoviensis Historiae Polonicae libri XII. Ad veterrimorum librorum manuscriptorum fidem recensuit, variis lectionibus annotationibusque instruxit Ignatius Żegota Pauli cura et impensis Alexandri Przeździecki, Cracoviae 1873–1878, hier Bd. IV, Cracoviae 1877. Gf. Dohna, Aufzeichnungen – Siegmar Graf Dohna, Aufzeichnungen über die erloschenen Linien der Familie Dohna [Umschlagtitel: Die Donin’s], Bd. II, Berlin 1876. Gf. zu Dohna, Burggrafen – Lothar Graf zu Dohna, Dohna. Burggrafen und Herren (seit 1648 Burggrafen und Grafen zu), in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 4, Berlin 1959, S. 43–46. Ekdahl, Aufmarsch – Sven Ekdahl, Aufmarsch und Aufstellung der Heere bei Tannenberg/Grunwald (1410). Eine kritische Analyse, in: Krajobraz grunwaldzki w dziejach polsko-krzyżackich i polsko-niemieckich na przestrzeni wieków. Wokół mitów i rzeczywistości, pod redakcją Jana Gancewski, Olsztyn 2009 (Biblioteka „Mrągowskich Studiów Humanistycznych“. Historia, nr 1), S. 31–103. Ekdahl, Banderia – Sven Ekdahl, Die „Banderia Prutenorum“ des Jan Długosz – eine Quelle zur Schlacht bei Tannenberg 1410. Untersuchungen zu Aufbau, Entstehung und Quellenwert der Handschrift. Mit einem Anhang: Farbige Abbildungen der 56 Banner, Transkription und Erläuterungen des Textes, Göttingen 1976 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Phil.-Hist. Klasse, Dritte Folge, Nr. 104). Ekdahl, Danzig – Sven Ekdahl, Danzig und der Deutsche Orden 1410. Die Ausschreitungen gegen die Ordenssöldner. Mit einem Quellenanhang, in: Danzig in acht Jahrhunderten. Beiträge zur Geschichte eines hansischen und preußischen Mittelpunktes, hrsg. von Bernhart Jähnig und Peter Letkemann, Münster 1985 (Quellen und Darstellungen zur Geschichte Westpreußens 23), S. 121–150. Ekdahl, Ein Brief – Sven Ekdahl, Ein Brief des Ritters Luppold von Köckritz an Hochmeister Ulrich von Jungingen vom April 1410, in: Prusy-Polska-Europa. Studia z dziejów średniowiecza i czasów wczesnonowożytnych. Prace ofiarowane Profesorowi Zenonowi Hubertiwi Nowakowi w sześćdziesiątą piątą rocznicę urodzin i czterdziestolecie pracy naukowej. Pod redakcją Andrzeja Radzimińskiego i Janusza Tandeckiego, Toruń 1999, S. 231–247.



Gedruckte Quellen und Literatur

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Ekdahl, Ein Privatbrief – Sven Ekdahl, Ein Privatbrief vom Herbst 1410 an Margreth Lucassynne, Witwe des Marienburger Bürgermeisters Lucas, im Haus des Danziger Bürgermeisters Konrad Letzkau, Preußenland 47 (2009), S. 15–23. Ekdahl, Kilka uwag – Sven Ekdahl, Kilka uwag o księdze żołdu Zakonu Krzyżackiego z okresu „Wielkiej Wojny“ 1410–1411, Zapiski Historyczne 33, H. 3, (1968), S. 111–130. Ekdahl, Kriegsdienste – Sven Ekdahl, Über die Kriegsdienste der Freien im Kulmerland zu Anfang des 15. Jahrhunderts, Preußenland 2 (1964), S. 1–14. Ekdahl, Mercenaries – Sven Ekdahl, The Teutonic Order’s Mercenaries during the ‘Great War’ with Poland-Lithuania (1409–11), in: Mercenaries and Paid Men. The Mercenary Identity in the Middle Ages. Proceedings of a Conference held at University of Wales, Swansea, 7th–9th July 2005, ed. John France, Leiden 2008 (History of Warfare 47), S. 345–361. Ekdahl, Die Schlacht – Sven Ekdahl, Die Schlacht bei Tannenberg 1410. Quellenkritische Untersuchungen. Bd. I: Einführung und Quellenlage, Berlin 1982 (Berliner Historische Studien 8; Einzelstudien I). Ekdahl, Söldnerwerbungen – Sven Ekdahl, Die Söldnerwerbungen des Deutschen Ordens für einen geplanten Angriff auf Polen am 1. Juni 1410. Ein Beitrag zur Vorgeschichte der Schlacht bei Tannenberg, in: Militärgeschichte des Preußenlandes, hrsg. von Bernhart Jähnig, Berlin 2010 (Tagungsberichte der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung 25). Ekdahl, Soldtruppen – Sven Ekdahl, Soldtruppen des Deutschen Ordens im Krieg gegen Polen 1409, in: Fasciculi Archaeologiae Historicae 15 (Le convoi militaire. Rédacteur: Tadeusz Poklewski-Koziełł), Łódź 2002 (2003), S. 47–64. Ekdahl, Verträge – Sven Ekdahl, Verträge des Deutschen Ordens mit Söldnerführern aus den ersten Jahrzehnten nach Grunwald, in: Questiones Medii Aevi Novae 11 (Arms and Armour, hrsg. von Jan Szymczak), Warszawa 2006, S. 51–95. Ekdahl, Zwei Musterungslisten – Sven Ekdahl, Zwei Musterungslisten von Deutschordens-Söldnern aus den Jahren 1413 und 1431, in: Arma et ollae. Studia dedykowane Profesorowi Andrzejowi Nadolskiemu w 70 rocznice urodzin i 45 rocznice pracy naukowej. Sesja naukowa, Łódź, 7–8 maja 1992 r. Redakcja: Marian Głosek, Mariusz Mielczarek, Witold Świętosławski, Krzysztof Walenta. Łódź 1992, S. 49–61. Engelbert – Kurt Engelbert, Kaspar von Logau, Bischof von Breslau (1562–1574). Ein Beitrag zur schlesischen Reformationsgeschichte, Teil 1 [der einzig erschienene], Breslau 1926 (Darstellungen und Quellen zur schlesischen Geschichte 28). Gf. zu Eulenburg-Wicken – Siegfried Graf zu Eulenburg-Wicken, Die Eulenburgs. Geschichte eines ostpreußischen Geschlechts, Lindau 1948. Fahlbusch – Friedrich B. Fahlbusch, Hartung von Klux, Ritter König Heinrichs V. – Rat Kaiser Sigmunds, in: Studia Luxemburgensia. Festschrift Heinz Stoob, hrsg. von Friedrich B. Fahlbusch und Peter Johanek, Warendorf 1989 (Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit 3), S. 352–403. Gf. von Fugger – Eberhard Graf von Fugger, Die Seinsheims und ihre Zeit, München 1893. Gantzer – Paul Gantzer, Geschichte der Familie von Dewitz, Bd. I: Urkunden und Quellen bis zum Beginn des dreißigjährigen Krieges, Halle 1912. von Gellhorn – O. von Gellhorn, Die Herren von Gellhorn in sieben Jahrhunderten, Der deutsche Roland 16, H. 6, (1928), S. 49–52. GGT F – Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, Jg. 1–92, Gotha 1848–1942. GGT G – Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, Jg. 1–115, Gotha 1825–1942. GGT U – Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil A (Deutscher Uradel), Jg. 1–41, Gotha 1900–1942.

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Quellen und Literatur

GHdA – Genealogisches Handbuch des Adels. Bd. 1–18, Glücksburg 1951–1958; Bd. 19–144, Limburg 1959–2008. Gritzner – Maximilian Gritzner, Der Adel der russischen Ostseeprovinzen, 2. Teil (Nichtimmatrikulierter Adel), Nürnberg 1898 und neue Aufl. 1901. – Auch Nachdruck Neustadt an der Aisch 1980. Gritzner und Hildebrandt – M[aximilian] Gritzner und A[dolf ] M[atthias] Hildebrandt, Der Adel von Elsaß, Nürnberg 1871. – Auch Nachdruck Brno 2007. Grotefend, Urkunden – Otto Grotefend, Urkunden der Familie von Saldern, Bd. 1–2, Hildesheim und Leipzig 1932 und 1938 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hannover, Oldenburg, Braunschweig, Schaumburg-Lippe und Bremen XIII). Haeusler, Geschichte – Wilhelm Hausler, Geschichte des Fürstenthums Oels bis zum Aussterben der Piastischen Herzogslinie, Breslau 1883. Haeusler, Urkundensammlung – Urkundensammlung zur Geschichte des Fürstenthums Oels bis zum Aussterben der piastischen Herzogslinie, hrsg. von Wilhelm Haeusler, Breslau 1883. Gf. Haugwitz – Eberhard Graf Haugwitz, Die Geschichte der Familie von Haugwitz. Nach den Urkunden und Regesten aus den Archiven von Dresden, Naumburg, Breslau, Prag, Brünn und Wien; Bd. 1 (Darstellung); Bd. 2 (Regesten), Leipzig 1910. von Hefner – O[tto] T[itan] von Hefner, Der Adel des Königreichs Sachsen, Nürnberg 1857. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1972 und Brno 2003. von Hefner u.a.m., Der blühende Adel – O[tto] T[itan] von Hefner, dann A[lfred] Grenser, dann G[eorge] A[dalbert] von Mülverstedt, Der blühende Adel des Königreichs Preußen. Edelleute, Nürnberg 1878. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1973 und Brno 2005. Heinrich – Arthur Heinrich, Geschichte des Fürstentums Sagan, Sagan 1911. Hemmerle – Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1382–1411, Bonn 1967 (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 22). Henning – Eckart Henning, Die gefürstete Grafschaft Henneberg-Schleusingen im Zeitalter der Reformation, Köln, Wien 1981 (Mitteldeutsche Forschungen 88). Herborn – Wolfgang Herborn, Die politische Führungsschicht der Stadt Köln im Spätmittelalter, Bonn 1977 (Rheinisches Archiv 100). von Heydebrand und Lasa – Fedor von Heydebrand und Lasa, Das Liegnitzer Geschlecht von der Heyde. Eine sozial- und familiengeschichtliche Studie, Mitteilungen des Geschichts- und Altertums-Vereins zu Liegnitz, 12 (1928/1929), S. 244–295. Heyer von Rosenfeld – Friedrich Heyer von Rosenfeld, dann Ivan von Bojničić, Der Adel von Galizien, Lodomerien und der Bukowina, Nürnberg 1905. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1985 und Brno 2003. von Heynitz, Beiträge – Benno von Heynitz, Beiträge zur Geschichte der Familie von Heynitz und ihrer Güter, 1–3, Grömitz 1959–1962 (2. Aufl. Hannover-Kirchrode 1971); 4–7, HannoverKirchrode 1966–1970. von Heynitz, Das Haus Heynitz – Benno von Heynitz, Das Haus Heynitz, Hannover-Kirchrode 1977. Hildebrandt, Adel – A[dolf ] M[atthias] Hildebrandt, Der Adel des Herzogtums Anhalt, Nürnberg 1869. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1977 und Brno 2003. Hinze, Das Geschlecht von Karras – Otto Hinze, Das Geschlecht von Karras vom 13. bis 16. Jahrhundert. Ein Versuch seiner Darstellung, Mitteilungen des Roland 28 (1943), S. 3–13. von Hoff – Paul und Richard von Hoff, Die von Hoff. Stammtafeln. Dresden, Bremen 1920. Hoffmann – F[rantišek] Hoffmann, Bojové družiny před husitskou revolucí ve východních Čechách, in: Čekoslovenský Časopis Historický 35, Praha 1987, S. 75–104. Hollack, Nachrichten – Emil Hollack, Nachrichten über die Grafen zu Eulenburg als Fortsetzung und Ergänzung des Urkundenbuchs. 2. Reihe. III: Wend III. von Eulenburg und seine Brüder,



Gedruckte Quellen und Literatur

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Königsberg 1915; IV: Das Haus Eulenburg in Preußen und der Lausitz von 1400–1488, Königsberg 1916; V: Tabellen zu Heft I–IV der zweiten Reihe, Königsberg 1917. Hubatsch, Walther s. Ungedruckte Quellen, Hilfsmittel: Regesta historico-diplomatica. Igálffy von Igáli – Ludwig Igálffy von Igáli, Das Geschlecht der Skal von Groß-Ellguth, in: Mitteilungen des Beuthener Geschichts- und Museumsvereins 21/22 (Dortmund 1960), S. 86–97. von Itzenplitz – Joachim von Itzenplitz, [Familienbeschichte derer von Itzenplitz in der HerzogAugust-Bibliothek in Wolfenbüttel], Bode 1955. Jäger-Sunstenau, General-Index – Hanns Jäger-Sunstenau, General-Index zu den Siebmacher’schen Wappenbüchern 1605–1961, Graz 1964. (Nachtragsband 1968.) – Auch Nachdruck Graz 1984. Jähnig, Junge Edelleute – Bernhart Jähnig, Junge Edelleute am Hof des Hochmeisters in Marienburg um 1400, in: Erziehung und Bildung bei Hofe. 7. Symposium der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Celle, 23. bis 26. September 2000, hrsg. von Werner Paravicini und Jörg Wettlaufer, Stuttgart 2002 (Residenzenforschung 13), S. 21–42. Jähnig, Küchmeister – Bernhart Jähnig, Michael Küchmeister (9.I.1414 – 10.III.1422), in: Die Hochmeister des Deutschen Ordens 1190–1994, hrsg. von Udo Arnold, Marburg 1998 (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 40; Veröffentlichungen der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens 6), S. 119–122. Jähnig, Küchmeister (1414–1422) – Bernhart Jähnig, Michael Küchmeister, Hochmeister des Deutschen Ordens, in: Neue Deutsche Biographie 17, Berlin 1994, S. 416–417. Jahrbuch des Deutschen Adels – Jahrbuch des Deutschen Adels, hrsg. von der Deutschen Adelsgenossenschaft, Berlin; Bd. 2, 1898; Bd. 3, 1899. Jecht, Hussitenkrieg – Richard Jecht, Der Oberlausitzer Hussitenkrieg und das Land der sechsstädte unter Kaiser Sigmund, I. Teil, Görlitz 1911. – Auch erschienen, Neues Lausitzisches Magazin  87 (1911), S. 33–279. Dazu: Orts- und Personen-Verzeichnis zum Codex diplomaticus Lusatiae superioris II, bearbeitet von E. A. Seeeliger, in: Codex diplomaticus Lusatiae superioris II 2, S. 747–851. Joachim, Erich – s. Ungedruckte Quellen, Hilfsmittel: Regesta historico-diplomatica. Jurek – Tomasz Jurek, Obce rycerstwo na Śląsku do połowy XIV wieku, Poznań 1996 (Poznańskie Towarzystwo Przyjaciół Nauk. Wydział Historii i Nauk Społecznych. Prace Komisji Historycznej 54.) von Kadich und Blažek – Der mährische Adel. Begonnen von Heinrich Edler von Kadich, fortgesetzt und zu Ende geführt von Conrad Blažek, Nürnberg 1899. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1979 und Brno 2000. Kirnbauer von Erzstätt – Johann Evang. Kirnbauer von Erzstätt, Niederösterreichischer Adel, Teil 1 (A–R), Nürnberg 1909. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1983 und Brno 2003. von Kittlitz und Ottendorf – Friedrich Frhr. von Kittlitz und Ottendorf, Das Herren-Geschlecht der Herrn und Freiherrn von Kittlitz. Gesamtgeschichte in 15 Teilen. Lodenau O.L. [Davon Teil 1–5 o. J., T. 6 (1925) als handschriftliches Ms. in der Bibliothek des Herold im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin.] Kneschke – Ernst Heinrich Kneschke, Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Leipzig; 1, 1859; 2, 1860; 3, 1861; 4, 1863; 5, 1864; 6, 1865; 7, 1867, 8, 1868; 9, 1870. – Auch Nachdrucke Hildesheim 1993 und Insingen 1995–1996. Kneschke, Grafen-Häuser – Ernst Heinrich Kneschke, Deutsche Grafen-Häuser der Gegenwart in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung. Leipzig; 1, 1852; 2, 1853; 3, 1854. Knothe – Hermann Knothe, Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Güter vom XIII. bis gegen Ende des XVI. Jahrhunderts, Leipzig 1879. Knothe, Die von Hoberg – Hermann Knothe, Die von Hoberg in der Oberlausitz, Neues Lausitzisches Magazin 45 (1869), S. 350–359.

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Quellen und Literatur

Knothe, Hlawatsch von der Duba – Hermann Knothe, Geschichte der Oberlausitz unter dem Landvogte Hinko Hlawatsch von der Duba. 1400 bis 1420, Neues Lausitzisches Magazin 66 (1890), S. 74–113. von Köckritz, Geschichte – Geschichte des Geschlechtes von Köckritz von 1209–1512 und der Schlesischen Linie bis in die Neuzeit. Aus urkundlichen Quellen zusammengestellt von Diepold von Köckritz, Breslau 1895. Koeppen, Prokuratorenberichte – Hans Koeppen, Die Berichte der Generalprokuratoren des Deutschen Ordens an der Kurie. Bd. 2: Peter von Wormditt (1403–1419), Göttingen 1960 (Veröffentlichungen der Niedersächsischen Archivverwaltung 13); Bd. 3: Johann Tiergart (1419–1428), Erster Halbbd. (1419–1423), Göttingen 1966 (Veröffentlichungen der Niedersächsischen Archivverwaltung 21). Küchenmeister – Friedrich Küchenmeister, Die Küchenmeister des Meißenlandes, am Hofe der Wettiner und an dem der Meißner Bischöfe im 13. bis Anfang des 15. Jahrhunderts, Görlitz 1876. – Auch Neues Lausitzer Magazin 52 (1876). Kutowski – Ernst Kutowski, Zur Geschichte der Söldner in den Heeren des Deutschordensstaates in Preußen bis zum ersten Thorner Frieden (1. Febr. 1411), Oberländische Geschichtsblätter XIV (1912), S. 407–522. Lehmann, Herrschaften – Rudolf Lehmann, Die Herrschaften in der Niederlausitz. Untersuchungen zur Entstehung und Geschichte, Köln, Graz 1966 (Mitteldeutsche Forschungen 40). Lehmann, Quellen – Rudolf Lehmann, Quellen zur Geschichte der Niederlausitz. Köln, Wien; 1, 1972; 2, 1976; 3, 1979 (Mitteldeutsche Forschungen 68/I, 68/II und 68/III). Lehmann, Untersuchungen – Rudolf Lehmann, Untersuchungen zur Geschichte der kirchlichen Organisation und Verwaltung der Lausitz im Mittelalter, Berlin 1974 (Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin 13). Lehmann, Urkundeninventar – Rudolf Lehmann, Urkundeninventar zur Geschichte der Niederlausitz bis 1400, Köln, Graz 1968 (Mitteldeutsche Forschungen 55). Leipelt – A[nton] Leipelt, Geschichte der Stadt und des Herzogthums Sagan, Sorau 1853. Limburg – Hans Limburg, Die Hochmeister des Deutschen Ordens und die Ballei Koblenz, Bad Godesberg 1969 (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 8). Lites ²II – Lites ac res gestae inter Polonos ordinemque cruciferorum. Editio altera, Tomus II [ed. Ignacy Zakrzewski], Posnaniae 1892. von Loeben – Paul von Loeben (hrsg. von Georg und Wolf von Loeben), Geschichte der Herren, Freiherren und Grafen von Loeben, Hamburg 1975. Loos – Wilhelm Loos, Die Beziehungen zwischen dem Deutsch-Ordensstaat und Pommern, Diss. Phil. Königsberg 1937. Mályusz – Elemér Mályusz, Kaiser Sigismund in Ungarn 1387–1437, Budapest 1990. von Mansberg, Erbarmanschaft – Erbarmanschaft Wettinischer Lande. Urkundliche Beiträge zur Obersächsischen Landes- und Ortsgeschichte in Regesten vom 12. bis Mitte des 16. Jahrhunderts. Bearb. und hrsg. von Richard Freiherr von Mansberg. Dresden. Bd. I: Das Osterland, 1903. – Bd. II: Die Mark Meißen zwischen Bockau, Zschopau, Mulde, Delze, Buchbach und Elster, Pulsnitz, Polenz, Elbe, 1904. – Bd. III: Landgrafschaft Thüringen und Pfalzgrafschaft Sachsen. Eigentliches und sächsisches Doringen, 1905. – Bd. IV: Die Ostmark (Niederlausitz) und Fürstentum Sachsen, Oberlausitz, Sagan – Nordböhmen, 1908. – [Bd. V] Stammtafeln [ohne Jahr]. von Massenbach – Hermann Frhr. von Massenbach, Geschichte der reichsunmittelbaren Herren und des kurpfälzischen Lehens von Massenbach 1140–1806, Stuttgart 1891. Menzel – Josef Joachim Menzel, Konrad IV (Senior), in: Neue Deutsche Biographie 12, Berlin 1980, S. 502–503. Gf. Meraviglia-Crivelli – Rudolf Johann Graf Meraviglia-Crivelli, Der böhmische Adel, Nürnberg 1886. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1979 und Brno 2000.



Gedruckte Quellen und Literatur

399

Meyer, Genealogie – Johannes Meyer, Genealogie des Geschlechts von Salder im Mittelalter, in: Stamm und Ahnentafelwerk der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte 22, Leipzig 1940–1943. Militzer – Klaus Militzer, Die vermögenden Kölner 1417–1418, Köln-Wien 1981 (Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln 69). Minsberg – Ferdinand Minsberg, Geschichte der Stadt und Festung Groß-Glogau, Bd. 1–2, Glogau 1853. von Mosch – Urkunden und Regesten zur Geschichte und Genealogie der Familie von Mosch, bearb. von Hans von Mosch. 1. Teil, 1245–1400, München 1986; 2. Teil, 1401–1500, München 1990. Müllers Ortsbuch – s. unter Gemeindelexika. von Mülverstedt, Abgest. Adel/Brandenburg – G[eorge] A[dalbert] von Mülverstedt, Der abgestorbene Adel der Provinz und Mark Brandenburg, Nürnberg 1880. – Auch Nachdruck Neustadt an der Aisch 1978. von Mülverstedt, Abgest. Preuß. Adel/Brandenburg. Supplement – G[eorge] A[dalbert] von Mülverstedt, Abgestorbener Preußischer Adel, Provinz Brandenburg. Supplement, Nürnberg 1900. – Auch Nachdruck Neustadt an der Aisch 1978. von Mülverstedt, Abgest. Preuß. Adel/Preußen – G[eorge] A[dalbert] von Mülverstedt, Abgestorbener Preußischer Adel; Provinz Preußen, Nürnberg 1874. – Auch Nachdruck Neustadt an der Aisch 1978. von Mülverstedt, Abgest. Preuß. Adel/Sachsen. Supplement – G[eorge] A[dalbert] von Mülverstedt, Abgestorbener Preußischer Adel, Provinz Sachsen, mit Ausschluß der Altmark. Supplement, Nürnberg 1901. – Auch Nachdruck Neustadt an der Aisch 1972. von Mülverstedt, Ausgest. Adel/Anhalt – G[eorge] A[dalbert] von Mülverstedt, Ausgestorbener anhaltischer Adel, Nürnberg 1905. von Mülverstedt, Ausgest. Adel/Mecklenburg – George Adalbert von Mülverstedt, Ausgestorbener Mecklenburgischer Adel, Nürnberg 1902. – Auch Nachdruck Neustadt an der Aisch 1978. von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Pommern – G[eorge] A[dalbert] von Mülverstedt, Ausgestorbener Preußischer Adel; Provinz Pommern, Nürnberg 1894. – Auch Nachdruck Neustadt an der Aisch 1978. von Mülverstedt, Ausgest. Preuß. Adel/Sachsen – George Adalbert von Mülverstedt, Ausgestorbener Preußischer Adel; Provinz Sachsen (excl. der Altmark), Nürnberg 1884. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1972 und Brno 2007. von Mülverstedt, Ausgest. Adel/Sächs. Herzogtümer – G[eorge] A[dalbert] von Mülverstedt, Ausgestorbener Adel der Sächsischen Herzogtümer, Nürnberg 1907. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1977 und Brno 2007. von Mülverstedt, Ausgest. Adel/Schwarzburg – G[eorge] A[dalbert] von Mülverstedt, Ausgestorbener Adel der Fürstentümer Schwarzburg, Nürnberg 1908. – Auch Nachdruck Neustadt an der Aisch 1977. von Mülverstedt, Die von Groß – G[eorge] A[dalbert] von Mülverstedt, Die von Groß und von Zeschau in Meißen, Correspondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine 20 (1872), S. 89–97. von Mülverstedt, Der Oberlausitzische Adel – G[eorge] A[dalbert] von Mülverstedt, Der Oberlausitzische Adel im großen Preußischen Bundeskriege 1454–1466 und unter den Rittern des Deutschen Ordens in Preußen, Neues Lausitzisches Magazin 66 (1890), S. 262–272. Neitmann – Klaus Neitmann, Der Deutsche Orden und die Anfänge des ersten Hohenzollern in der Mark Brandenburg. Eine kommentierte Quellenedition, Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte 41 (1990), S. 108–140. Neumann-Reppert, Die Familie von Karras – Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Karras, Schenefeld (Selbstverlag) 1985.

400

Quellen und Literatur

Neumann-Reppert, Die Familie von Kreckwitz – Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Kreckwitz. 3. Bearbeitung, Schenefeld (Selbstverlag) 1989. Neumann-Reppert, Die Familie von Nimptsch – Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Nimptsch, Schenefeld Bez. Hamburg (Selbstverlag) 1981 (Maschinenschr. vervielf.). Neumann-Reppert, Die Familie von Nostitz – Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Nostitz, Heft I–II, Schenefeld Bez. Hamburg (Selbstverlag) 1986 (Maschinenschrift). Neumann-Reppert, Die Familie von Nottenhof – Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Nottenhof gen. Krommenau, Schenefeld Bez. Hamburg (Selbstverlag) 1987. Neumann-Reppert, Die Familie von Prittwitz und Gaffron – Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Prittwitz und Gaffron, Schenefeld (Selbstverlag) 1991. Neumann-Reppert, Die Familie von Rackel – Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Rackel, Schenefeld Bez. Hamburg (Selbstverlag) 1988. Neumann-Reppert, Die Familie von Raußendorff – Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Raußendorff, Schenefeld (Selbstverlag) 1987. Neumann-Reppert, Die Familie von Reideburg – Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Reideburg, Schenefeld (Selbstverlag), 1988. Neumann-Reppert, Die Familie von Reinsberg – Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Reinsberg, Schenefeld (Selbstverlag) 1988. Neumann-Reppert, Die Familie von Schweinichen – Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Schweinichen, Schenefeld (Selbstverlag) 1987. Neumann-Reppert, Die Familie von Seydlitz – Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Seydlitz, Heft I–VII, Schenefeld Bez. Hamburg (Selbstverlag). Neumann-Reppert, Die Familie von Stosch – Ekkehart Neumann-Reppert, Die älteste Geschichte der Familie von Stosch, (Hamburg, Selbstverlag) 1980 (maschinenschriftl. vervielf.). Neumann-Reppert, Die Familie von Tschischwitz – Ekkehart Neumann-Reppert, Die Familie von Tschischwitz, Hamburg (Selbstverlag) 1979 (maschinenschiftl. vervielf.). Nöbel – Wilhelm Nöbel, Michael Küchmeister. Hochmeister des Deutschen Ordens 1414–1422, Bad Godesberg 1969 (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 5). Opgenoorth – Ernst Opgenoorth, Die Ballei Brandenburg des Johanniterordens im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation, Würzburg 1963 (Beihefte zum Jahrbuch der AlbertusUniversität Königsberg/Pr. 24; Der Göttinger Arbeitskreis, Veröffentlichung Nr. 278). Paravicini, Preußenreisen – Werner Paravicini, Die Preußenreisen des europäischen Adels, Teil 1–2, Sigmaringen 1989–1995 (Beihefte der Francia 17/1–2). Pauli – Carl Friedrich Pauli, Allgemeine preußische Staats-Geschichte des dazu gehörigen Königreichs, Churfürstenthums und aller Herzogthümer, Fürstenthümer, Graf- und Herrschaften aus bewährten Schriftstellern und Urkunden bis auf die gegenwärtige Regierung, Bd. 4, Halle 1763. Pelech, Die Auseinandersetzung – Markian Pelech, Die Auseinandersetzung zwischen dem schlesischen Ritter Thomschik von Tannenfeld und dem Deutschen Orden nach dem großen Krieg von 1410–1411, Beiträge zur Geschichte Westpreußens 11 (1989), S. 87–106. Pelech, Der verlorene Ordensfoliant 5 – Markian Pelech, Der verlorene Ordensfoliant 5 (früher Hochmeister-Registrant II) des Hist. Staatsarchivs Königsberg, mit Regesten (nach Rudolf Philippi und Erich Joachim), in: Beiträge zur Geschichte des Deutschen Ordens 1, Marburg 1986 (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 36), S. 123–180. Pelech, von Plauen – Markian Pelech, Heinrich von Plauen (9.XI.1410–9.X.1413), in: Die Hochmeister des Deutschen Ordens 1190–1994, hrsg. von Udo Arnold, Marburg 1998 (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 40; Veröffentlichungen der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens 6), S. 114–117. Pelech, Quellen – Markian Pelech, Quellen über den Hochmeister Heinrich von Plauen (1410– 1413) im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München und in Wien, Zeitschrift für Ostforschung 34 (1985), S. 19–38.



Gedruckte Quellen und Literatur

401

Pelech, Quellen zu Danzig – Markian Pelech, Quellen über den Hochmeister Heinrich von Plauen (1410–1413) in den staatlichen Archiven zu Danzig und Thorn und im Hauptarchiv Alter Akten zu Warschau, Zeitschrift für Ostforschung 27 (1988), S. 1–34. Pelech, Der Verpflichtungsbrief – Markian Pelech, Der Verpflichtungsbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen bezüglich der Bezahlung von 100 000 Schock Böhmischer Groschen an den König von Polen vom 31. Januar 1411, Preußenland 17 (1979), S. 55–64. Pelech, W sprawie okupu – Markian Pelech, W sprawie okupu za jeńców krzyžackich z Wielkiej Wojny (1409–1411), I, Zapiski Historyczne 52, H. 1, (1987), S. 131–152; II, ebd., H. 2, S. 95– 112. Pfeiffer – Gerhard Pfeiffer, Das Breslauer Patriziat im Mittelalter, Breslau 1929 (Darstellungen und Quellen zur schlesischen Geschichte 30). – Auch Nachdruck Aalen 1973. Pfotenhauer – [Paul] Pfotenhauer, Schlesier im Dienste des Deutschen Ordens im Jahre 1410, in: Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens 15, 1880, S. 203–213. von Polenz – Peter von Polenz, Gedenkschrift zum 800jährigen Bestehen des Geschlechts von Polenz. 1180–1980. Privatdruck, Korlingen b. Trier [1980]. Posilges Fortsetzer – Johann’s von Posilge, Officials von Pomesanien, Chronik des Landes Preußen (von 1360 an, fortgesetzt bis 1419), hrsg. von Ernst Strehlke, in: SS. rer. Pruss. III, S. 13–388. Preuß. UB – Preußisches Urkundenbuch, Bd. 2 (1309–1335), hrsg. von Max Hein und Erich Maschke, Königsberg 1939. (Auch Nachdruck Aalen 1962.) von Prittwitz, Das von Prittwitz’sche Adels-Geschlecht – Robert von Prittwitz, Das von Prittwitz’sche Adels-Geschlecht. Aus den aufgesammelten Nachrichten zusammengestellt, Breslau 1870. von Prittwitz und Gaffron, Die Herren von Prittitz – Hans-Georg von Prittwitz und Gaffron, Die Herren von Prittitz [so!] in Schlesien. Vom Ende des 13. bis Anfang des 15. Jahrhunderts, Flensburg 1963. von Procházka I – Roman Frhr. von Procházka, Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien, München 1973. von Procházka II – Roman Frhr. von Procházka, Genealogischen Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien. Ergänzungsband, München 1990. Pusch 1–5 – Oskar Puch, Die Breslauer Rats- und Stadtgeschlechter in der Zeit von 1241 bis 1741. Dortmund. 1, 1986; 2, 1987; 3, 1988; 4, 1990; 5, 1991 (Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund. Reihe B. 33, 35, 38, 39, 40). Pusch, Das Geschlecht von Poser – Oskar Pusch, Das schlesische uradelige Geschlecht von Poser, insonderheit von Poser und Groß-Naedlitz, Neustadt an der Aisch 1957 (Bibliothek familiengeschichtlicher Arbeiten 22). von Raczek, Geschichte – F[riedrich] W[ilhelm] von Raczek, Geschichte der freiherrlichen Familie von Tschammer, Breslau 1868. Rautenberg, Böhmische Söldner – Wilhelm Rautenberg, Böhmische Söldner im Ordensland Preußen. Ein Beitrag zur Söldnergeschichte des 15. Jahrhunderts, vornehmlich des 13jährigen Städtekriegs, 1454–1466, Teil I (Text)–II (Anmerkungen und Anhang). Phil. Diss. Hamburg 1953 (Maschinenschrift). Regesta I–II – s. unter Ungedruckte Quellen. Regesta Imperii XI – J[ohann] F[riedrich] Böhmer, Regesta Imperii XI: Die Urkunden Kaiser Sigmunds (1410–1437), verzeichnet von Wilhelm Altmann, I. Band (1410–1424), Innsbruck 1896–1900 (auch Nachdruck Hildesheim 1968). Frhr. von Reibnitz – Paul Freiherr von Reibnitz, Geschichte der Herren und Freiherren von Reibnitz. 1241 bis 1901. Mit 31 Abbildungen, 13 Stamm- und 4 Übersichtstafeln, Berlin 1901. Reichenbach – Heinrich Graf Reichenbach, Urkundliche Geschichte der Grafen Reichenbach in Schlesien, Bd. 1–2, Breslau 1906–1907. – Bd. 3 mit den Stammtafeln stand dem Verf. (S. E.) nicht zur Verfügung.

402

Quellen und Literatur

Reitemeier – Arnd Reitemeier, Ritter, Königstreue, Diplomaten. Deutsche Ritter als Vertraute der englischen und deutschen Könige im 14./15. Jahrhundert, Zeitschrift für Historische Forschung 24 (1997), S. 1–23. von Rheinbaben, Familienbuch – Karl von Rheinbaben, Familienbuch der von Rheinbaben, Teil I, München 1898. Ribbe, Aufzeichnungen – Wolfgang Ribbe, Die Aufzeichnungen des Engelbert Wusterwitz. Überlieferung, Edition und Interpretation einer spätmittelalterlichen Quelle zur Geschichte der Mark Brandenburg, Berlin 1973 (Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin 12). Riedel – Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung von Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, hrsg. von Adolph Friedrich Riedel. Erster Hauptteil (A). Berlin; Bd. XI, 1856; XXIV, 1863. Riedel, Namenverzeichnis – Codex diplomaticus Brandenburgensis [...]. Namenverzeichnis, bearb. von Moritz Wilhelm Heffter. Bd. 2, Berlin 1868. RTA – Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Sigmund, Abt. 1 (1410–1420); Abt. 2 (1421–1427), hrsg. von Dietrich Kerler, München 1878, 1883, Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe, Bd. 7 und 8. [N. N. von Schleinitz?], Geschichte des Schleinitzschen Geschlechts – [N. N. von Schleinitz?], Geschichte des Schleinitzschen Geschlechts von einem Mitgliede des Geschlechts, Berlin 1897. [von Schlieffen], Nachricht – Martin Ernst von Schlieffen, Nachricht von einigen Häusern des Geschlechts der von Schlieffen oder Schlieben, vor Alters Slivin oder Slivingen, Cassel 1784. Schmidt, Die Reußen – Die Reußen. Genealogie des Gesamthauses Reuß, älterer und jüngerer Linie, sowie der ausgestorbenen Vogtslinien zu Weida, Gera und Plauen und der Burggrafen zu Meißen aus dem Hause Plauen, [...] hrsg. von Berthold Schmidt., Schleiz 1903. Schmidt, von d. Borne – Georg Schmidt, Die Familie von dem Borne mit den namensverwandten Geschlechtern, Bd. 1–2, Merseburg 1887 und 1889. Schmidt, Die Familie von Zabeltitz – Georg Schmidt, Die Familie von Zabeltitz (Zobeltitz) Rathenow 1888. von Schönfeldt, Beiträge – Beiträge zur Familiengeschichte der Herren und Grafen von Schönfeldt aus der Mark Meißen. Begonnen von Ernst von Schönfeldt und Hilmar von Schönfeldt, fortgeführt von Gero von Schönfeldt. Bd. 1–2, Münzenberg 1978–1989. von Schönfeldt, Geschichte – Ernst von Schönfeldt, Geschichte der Familie von Schönfeldt (mit Stammtafeln), Hannover 1935. Schulz – Gerhard Schulz, Bauern, Bürger und Edelleute Schapelow, Neustadt a. d. Aisch 1981 (Bibliothek familiengeschichtlicher Quellen 25). Schulze – Johannes Schultze (Hrsg.), Das Landregister der Herrschaft Sorau von 1381, Berlin 1936 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Hauptstadt Berlin VIII, 1; Brandenburgische Landbücher 1). von Schweinichen – Constantin von Schweinichen, Zur Geschichte des Geschlechts derer von Schweinichen, Bd. 1–3, Breslau 1904–1908. Seeliger – s. CDLS II. von Seydlitz und Kurzbach, Beiträge – Rudolph Frhr. von Seydlitz und Kurzbach, Beiträge zur Geschichte des Geschlechts von Seydlitz. [I. Teil], Düsseldorf 1888; II. Teil: Urkundenauszüge aus dem Kgl. Staatsarchiv zu Breslau (1288–1453), [ohne Ort] 1891; [III. Teil:] Urkundenauszüge aus dem Kgl. Staatsarchiv zu Breslau (1453–1573), Klein-Wilkau 1899; IV. Teil: UrkundenAuszüge aus dem Königl. Staatsarchiv zu Königsberg i. Pr. (1410–1536); Königl. Sächs. HauptStaatsarchiv (1202–1786); [...], Klein-Wilkau 1904. Seyler, Abgest. Bayerischer Adel – G[ustav] A[dalbert] Seyler, Abgestorbener Bayerischer Adel, im Anschluss an ein von Hrn. von Hefner herausgegebenes Fragment bearbeitet. Nürnberg.  I, 1884; II, 1906; III, 1911. – Auch Neudrucke Brno 2006.



Gedruckte Quellen und Literatur

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Seyler, Abgest. Württemberger Adel – Gustav A[dalbert] Seyler, Abgestorbener Württemberger Adel, Nürnberg 1911. – Auch Nachdruck Neustadt an der Aisch 1982. Seyler, Bürgerliche Wappen – Gustav A[dalbert] Seyler, Zweitausend bürgerliche Wappen, Nürnberg 1890. – Auch Nachdruck Neustadt an der Aisch 1972. Seyler, Bürgerliches Wappenbuch – Gustav A[dalbert] Seyler, Bürgerliches Wappenbuch, oder des Großen und allgemeinen Wappenbuches von J. Siebmacher Fünfter Band, Teil V, Nürnberg 1895. Siebmacher, Bürgerliches Wappenbuch – Siebmachers Bürgerliches Wappenbuch, hrsg. von Otto Tit[an] von Hefner, Bd. V, T. 2, Nürnberg 1872. – Auch Nachdruck Neustadt an der Aisch 1971. Sinapius I – Johannes Sinapius, Schlesischer Curiositäten erste Vorstellung, darinnen die ansehnlichsten Geschlechter des Schlesischen Adels [...], Leipzig 1720. Sinapius II – Johannes Sinapius, Des Schlesischen Adels anderer Theil, oder Fortsetzung Schlesischer Curiositäten [...], darinnen die Gräflichen, Freyherrlichen und Adeligen Geschlechter [...], Leipzig, Breslau 1728. Soldbuch – Das Soldbuch des Deutschen Ordens 1410/1411. Die Abrechnungen für die Soldtruppen. Mit ergänzenden Quellen bearbeitet und ediert von Sven Ekdahl. Teil I: Text mit Anhang und Erläuterungen, Köln, Wien 1988 (Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz 23/I). Spatz/Hoppe – Die Geschichte derer von Waldow, [...] bearb. von Willy Spatz, [...] vollendet von Willy Hoppe, Berlin 1927. – Auch Neuauflage durch A. von Waldow 1983. SS. rer. Pruss. – Scriptores rerum Prussicarum. Die Geschichtsquellen der preußischen Vorzeit bis zum Untergange der Ordensherrschaft, hrsg. von Theodor Hirsch, Max Toeppen und Ernst Strehlke. Bd. III, Leipzig 1866. – Auch Nachdruck Frankfurt am Main 1965. SS. rer. Siles. – Scriptores rerum Silesiacarum. Breslau. Bd. I, 1835; Bd. VI, 1871 : Geschichtsquellen der Hussitenkriege, hrsg. von Colmar Grünhagen; Bd. XII, 1883: Geschichtsschreiber Schlesiens des XV. Jahrhunderts, hrsg. von Franz Wachter. Stadtbuch 2 – Das Elbinger Stadtbuch, Bd. 2: 1361–1418, bearb. von Hans W. Hoppe (Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands, Beiheft 3), Münster 1986. von Stechow – Friedrich-Carl Frhr. von Stechow, Die Stechows und ihre Zeit. [Bd. I:] 1000 Jahre im Wandel der Jahrhunderte. Geschlechtshistorie der Herren und Freiherren von Stechow, Neustadt an der Aisch 1983 (Bibliothek familiengeschichtlicher Arbeiten 45). von Stosch, Genealogia – Melchior Friedrich von Stosch, Genealogia des [...] Geschlechts Derer von Stosch [...], Teil 1–2, Breslau und Leipzig 1736. Štĕpán – Václav Štĕpán, Účast žoldnéřů z českých zemí (zejména Slezska a severní Moravy) ve „Velké válce 1409–1411“ zachycená prameny z velmistrovského archivu řádu nĕmeckých rytířů, in: Časopis Slezského Muzea Opava, Série B, 39, 1990, S. 1–15. Thielen – Peter Gerrit Thielen, Die Verwaltung des Ordensstaates Preußen vornehmlich im 15. Jahrhundert, Köln, Graz 1965 (Ostmitteleuropa in Vergangenheit und Gegenwart 11). Tresp – Uwe Tresp, Söldner aus Böhmen. Im Dienst deutscher Fürsten: Kriegsgeschäft und Heeresorganisation im 15. Jahrhundert, Paderborn, München, Wien, Zürich 2004 (Krieg in der Geschichte 19). Treßlerbuch – Das Marienburger Treßlerbuch der Jahre 1399–1409, hrsg. von [Erich] Joachim, Königsberg 1896. – Auch Nachdruck Bremerhaven (Knieß) 1973. UB Glatz, I – Urkunden und Regesten zur Geschichte der Grafschaft Glatz bis zum Jahre 1400. Hrsg. von [Franz] Volkmer und [Wilhelm] Hohaus, Habelschwerdt 1883 (Geschichtsquellen der Grafschaft Glatz I). UB Glatz, II – Urkunden und Regesten zur Geschichte der Grafschaft Glatz von 1401 bis 1500, hrsg. von [Franz] Volkmer und [Wilhelm] Hohaus, Habelschwerdt 1888 (Geschichtsquellen der Grafschaft Glatz II).

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Quellen und Literatur

UB Liegnitz – Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455, hrsg. von Fried[rich] Wilh[elm] Schirrmacher, Liegnitz 1866. UB Weida – Urkundenbuch der Vögte vom Weida, Gera und Plauen, sowie ihrer Hausklöster Mildenfurth, Cronschwitz, Weida und z. H. Kreuz bei Saalburg. Zweiter Band (1357–1427), [...] hrsg. von Berthold Schmidt, Jena 1892 (Thüringische Geschichtsquellen, N. F. Zweiter Band. Der ganzen Folge Fünfter Band, Zweiter Teil). Voigt, Cod. dipl. Pruss. – Johannes Voigt, Urkunden-Sammlung zur ältesten Geschichte Preußens aus dem Königl. Geheimen Archiv zu Königsberg nebst Regesten, Bd. IV, Königsberg 1853. – Auch Nachdruck Osnabrück 1965. Voigt, Geschichte Preußens – Johannes Voigt, Geschichte Preußens von den ältesten Zeiten bis zum Untergange der Herrschaft des Deutschen Ordens. Bd. VII: Die Zeit vom Hochmeister Ulrich von Jungingen 1407 bis zum Tode des Hochmeisters Paul von Rußdorf 1441, Königsberg 1836. –. Auch Nachdruck Hildesheim 1968. Voigt, Namen-Codex – Johannes Voigt, Namen-Codex der Deutschen Ordens-Beamten, Hochmeister, Landmeister, Großgebietiger, Komthure, Vögte, Pfleger, Hochmeister-Kompane, Kreuzfahrer und Söldner-Hauptleute in Preußen, Königsberg 1843. – Auch Nachdruck Wiesbaden 1971. Voigt und Schubert, Jahrbücher – Jahrbücher Johannes Lindenblatts oder Chronik Johannes von der Pusilie, Officials zu Riesenburg, hrsg. von Johannes Voigt und Friedrich Wilhelm Schubert, Königsberg 1823. Volkmer und Hohaus, Glatzer Amtsbuch – Ältestes Glatzer Amtsbuch oder Mannrechtsverhandlungen von 1346–1390, hrsg. von [Franz] Volkmer und [Wilhelm] Hohaus, Habelschwerdt 1891 (Geschichtsquellen der Grafschaft Glatz V). Volkmer und Hohaus, Glatzer Stadtbuch – Das älteste Glatzer Stadtbuch 1324–1412, hrsg. von [Franz] Volkmer und [Wilhelm] Hohaus, Habelschwerdt 1889 (Geschichtsquellen der Grafschaft Glatz IV). Wäsche, Regesten – Hermann Wäsche, Regesten der Urkunden des Herzoglichen Haus- und Staatsarchivs zu Zerbst aus den Jahren 1401–1500, Dessau 1919. Weise, Staatsverträge I – Die Staatsverträge des Deutschen Ordens in Preußen im 15. Jahrhundert. I. Bd. (1398–1437), hrsg. von Erich Weise, 2. verb. Aufl. Marburg 1970. Frhr. Weiß von Starkenfels – A[lois] Frhr. Weiß von Starkenfels, dann J[ohann] Kirnbauer von Erzstätt, Oberösterreichischer Adel, Nürnberg 1904. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1984 und Brno 2003. Weizsäcker – Wilhelm Weizsäcker, Rechtsgeschichte von Stadt und Bezirk Komotau, Komotau 1935. Wernicke – E[rnst] Wernicke, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der Adelsfamilien in den ehemals vereinigten Kreisen Bunzlau-Löwenberg, in: Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie 14, 1886, S. 411–567. von Wiedebach-Nostitz – Ernst von Wiedebach-Nostitz, Aus dem Leben Herrn Georgs (von Wiedebach) 1601–1657, Sommerfeld 1892. von Winterfeld – A[dolf ] von Winterfeld, Geschichte des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Mit besonderer Berücksichtigung der Ballei Brandenburg oder des Herrenmeisterthums Sonnenburg, Berlin 1859. – Auch Nachdruck Osnabrück 1993. Witting, Niederösterreichischer Adel – Johann Baptist Witting, Der niederösterreichische landständische Adel, Teil 2 (S–Z), Nürnberg 1918. – Auch Nachdrucke Neustadt an der Aisch 1983 und Brno 2003. Witting, Steiermärkischer Adel – Johann Baptist Witting, Steiermärkischer Adel, Nürnberg 1920. – Auch Nachdruck Neustadt an der Aisch 1979. von Witzendorff-Rehdiger – Hans-Jürgen von Witzendorff-Rehdiger, Die Schaffgotsch, eine genealogische Studie, in: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau, Bd. IV, 1959, S. 104–123.



Gedruckte Quellen und Literatur

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von Witzleben, Geschichte des Geschlechts von Witzleben – Gerhard August von Witzleben und Karl Hartmann August von Witzleben, Geschichte des Geschlechts von Witzleben, T. 1–2, Berlin 1880. von Witzleben, Geschichte der Familie von Witzleben – Hermann Job Wilhelm von Witzleben, Geschichte der Familie von Witzleben, Bd. 3, München 1972. von Zedlitz-Neukirch – Freiherr L[eopold] von Zedlitz-Neukirch, Neues Preußisches Adels-Lexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten. Leipzig; 1, 1836; 2, 1836; 3, 1837; 4, 1837; 5, 1839. von Zedlitz und Neukirch, Das Geschlecht – Robert Frhr. von Zedlitz und Neukirch, Das Geschlecht der Herren, Freiherren und Grafen von Zedlitz in Stammtafeln vom ersten Auftreten bis zur Gegenwart, Berlin 1938. von Zezschwitz, Geschichte – Paul von Zezschwitz, Zur Geschichte derer von Zezschwitz, Bautzen 1911.

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Quellen und Literatur

Gemeindelexika Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte, Berlin 1909 (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft VII). Gemeindelexikon für die Provinz Schlesien. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte, Berlin 1908 (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft VI). Müllers Großes Deutsches Ortsbuch (vollständiges Gemeindelexikon) [...]. Zweite vollständig umgearbeitete und erweiterte Auflage [...], bearbeitet von Postmeister Friedrich Müller, BarmenNächstebreck 1926.

Abkürzungen und Siglen abgest. ausgest. Abt. Bd. bearb. begr. Bez. Bl. CDLS CDS CDSR Cod. dipl. Diss. ep. Fb. fol. Frhr. gen. Gf. GGT F GGT G GGT U GHdA GStA PK H. HA hist. Hrsg. hrsg. Hs. Kbg. Kr. Lkr. Ms. N.F. N.N. OBA OF o. J. Perg.-Urk.

abgestorben ausgestorben Abteilung Band bearbeitet begründet Bezirk Blatt Codex diplomaticus Lusatiae superioris Codex diplomaticus Silesiae Codex diplomaticus Saxoniae regiae Codex diplomaticus Dissertation epistolaris Findbuch folio Freiherr genannt Graf Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil A (Deutscher. Uradel) Genealogisches Handbuch des Adels Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin Heft Hauptabteilung historisch Herausgeber herausgegeben Handschrift Königsberg Kreis Landkreis Manuskript Neue Folge nomen nescio Ordensbriefarchiv Ordensfoliant ohne Jahr Pergamenturkunden

408 PK preuß. Regesta rer. RTA saec. Schiebl. SS. rer. Pruss. SS. rer. Siles. St. StA T. u. u.a.m. UB v. Vit.

Abkürzungen und Siglen Preußischer Kulturbesitz preußisch (etc.) Regesta historico-diplomatica (s. Ungedruckte Quellen) rerum Reichstagsakten saeculi Schieblade (für Pergamenturkunden) Scriptores rerum Prussicarum Scriptores rerum Silesiacarum Sankt Staatsarchiv Teil und und andere mehr Urkundenbuch von Vitoldi