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German Pages 76 [79] Year 1793
Das
Ehepaar aus der Provinz. Ein Original-Lustspiel.
Don
I.
Jünger.
Leipzig, bey Georg Joachim Göschen, 179 r.
Personen. Herr von AhrcnfclS. Zcjll.'c,
Dabett,
seine Fran.
ihre Schwester.
Herr von Dornheim,
ihr erntet
Der ältere Bernhard,
Vaderr'e BrLutiaam.
Der jüngere Bernhard,
Karoll'ne Bernhard,
dessen Bruder.
deren Schwester,
von Ferdinand.
Johann,
des iunsen Dernhard-e Dedienter.
Noch ein Bedienter.
Lieschen,
Karolinens Mädchen.
und Braur
Erster Aufzug. Erster
Auftritt.
Zimmer in Dornheim's Haus.
Zezilie, bis auf das Kopfzevg mit dem Ankleiden fertig; B-abett bringt einen Hnth nach beni neuesten tock'binccf in Ordnung, den sie ihr auf zusetzen im Mgriff ist.
Zezilie. Was das für ein Leben bey euch ist! Gähnr.
Die gestrige Redoute vergebe ich mein Lebtage nicht!
Ihr macht aus Tag Nacht, und auS
Nacht Tag. Babett.
Ihr seyd aber auch so vev-
schlafens Seelen in euerm kleinen Sradtcken.
Zezilie.
Wenn man nun das Schwär
men nicht gewohnt ist? Gähnt. Wem; ich nur
diesen Nachmittag nicht so lange geschlafen hatte! Ich glaube, gemacht.
das har mich noch viel fauler
Und die erschrecklich vielen Lichter,
A 2
4
Das Ehepaar aus der Provinz,
und der Staub dazu; und unaufhörlich summst der große Daß vor meinen Ohren. Es ist mir wahrhaftig nickt anders als ob eine ganze Bande Musikanten in meinem Kopfe wäre! Da bett. Wenn du schon auf so vielen Redouten gewesen wär'st al« ich, so — Zezklie. Aber da mich die einzige schen so mitgenommen hat, so mochte ich wissen, wie ihr zu Verstände kommen konnt, wenn ihr auf so viele gehet? Da bett. Ach wer will denn während des Fasching's zu Verstände kommen? Dazu hat man ja die liebe lange Fasten hindurch Zeit genug. Was mich betrifft, ich ging diesen Abend wieder. Z e z i l i e. Hm! — ich ließ mich auch nicht lange nöthigen. B a b e tt. Heute ist die lehre. Da wird'« recht voll seyn. Z e z i l i e. Voller als gestern? Babett. O freylich, viel voller! lutem sie ihr das Kopfzeug aufsetzr.
Zezilie. Gott bewahre mich; In dem Dinge sehe ich ja scheuslich aus!
Ein tuftfpief. Babett.
5
Du bist nicht klug.
jetzt die neueste Mode bey un«.
Da« ist
Und wa« Mode
Ist, stehl nie abscheulich au«. Zezille.
Nun wabrhaftig, wenn ich bey
un« so über die Straße gehe, so laufen mir alle Duden nach! eiebt in 6en spiegel. Gerade, als wenn
ich Skurm laufen wollte i
Dabett. ren!
Nun! da« kannst du ja pröble«
Versteht sich, auf da« Herz eines hübschen
jungen Herrn.
Zezilie.
Ey?
da
Manne recht kommen.
würde ich
meinem
Der blie« mir gewiß eine
Attaque dazu, daß mir die Ohren gellten. richtig gesagt:
Auf
ich habe auch unter der Menge
von Mannspersonen, die gestern auf dem Dalle waren, eben nicht gar viele gefunden, die mich
so sehr gereiht hatten, daß ich ihrentwegen mir
Verdruß machen möchte. Da bett.
Seht mir doch,
die gnädige Frau sind!
kleinen
Provinzialstadt
wie pretiö«
Kömmt erst au« einer hieher,
schon unsere jungen Herrn l
und
rezenstrt
6
Das Ehepaar aus der Provinz. Z e z i l i e.
Sieh, liebe Dabett! ich glaube
sehr gern, daß du mehr Verstand hast als ich, ob ich gleich älter bin; denn du bist seit deinem»
zehnten Jahre schon bey'm Onkel hier in Wien, und ich bin taum acht und vierzig Stunden hier; aber wir Kleinstadtler sind für das Natürliche. So verlangen wir zum Beyspiel von einem Ge
schöpfe, dem die Natur einmahl die Rolle eines
Mannes auftrug, daß es- diese Rolle auch natür lich spielt: aber die meisten von euern galanten Herrn geben sich alle Mühe von der Welt, die Natur Lügen zu strafen.
In ihrem Betragen
ist so eine iomssche Mischung von Spaß und
Ernst, von Geekerey und Mannheit, daß ich lachen muß, so wie mir einer zu nahe kömmt. Und die possierliche Tracht, die sie haben, die
Menge Musselin und Dattist,
die sie sich da
vorn anhangen, die ungeheuern Schleifen da unter dem Kinn, die erschrecklichen dicken Frisu ren, und die kleinen Wünschhülchen oben drauf! Ha, ha, ha! von vorn sehen sie mir aus wie
Zwitter,
und von hinten wie Spinnrocken,
denen man Hüthe schief aufgeseht hat.
Nein,
(£in Lustspiel.
7
Schwesterchen! mir wären eure Stuher wahr haftig nid)t gefährlich.
Da bett. Geh! geh ! Du hast einen ver dorbenen Geschmack. Zezilie.
Kann auch
seyn.
Also du
meinst, die heutige Redoute wird schöner seynals die gestrige?
B?.b e.tr.
Natürlich! Die letzte ist immer
die glänzendste.
Zezjlie.
Wenn ich doch meinen Mann
bereden konnte, daß er mich hinftihrtc! Dabelt,
.Wenn d u gehst, so muß mich
der.Onbel auch gehen lassen.
Zweyter 2(u stritt* Dornheim.
Die Vorigen.
Dorn heim.
Nun!
AhrenfelS.
habt ihr einmahl
ausgoschlafen, ihr Nachtschwärmer? Zezilie. Noch nicht so recht, Herr Onkel! D abe.tt.
Wer wird dem? auch im Fa
sching ausschlafen?
f
Das Ehepaar aus der Provinz.
Dornh. iu 3e»t(ien.
Aber was Teufel!
haben sie auch schon eine Skadtdame aus dir
gemacht? Kopf!
Du hast ja flaute Stockwerke auf'm
Vetter Ahrenfels, ich gratuliere; wenn
Ihre Frau mit dem Gebäude auf ihrem eigenen Kopfe fertig ist, so wird wohl die Reihe an den
Ihrigen kommen. Ahrenf.
0 nein, Derk Onkel!
bin ich wohl bey meinem Weibchen sicher.
Dafür Nicht
wahr, Zezilie? Zezilie.
Ja, lieber Karl! e»ait6aft. Ich
könnte ja auch nicht einmahl wissen,
ob der
Grund ein solches Gebäude vertrug' ? Dornh.
Hml
Weiber nicht viel.
Darnach
Ja, ja,
fragen
Vetter!
unftführen
Sie nur Ihr Weib fleißig nach Wien — Sie werden schon sehen — Dabe11.
Eigentlich war ich die Baumei«
sierin von diesem Gebäude, lieber Onkel! Dornh.
Aha! dacht' ich's doch, daß du
dein Naschen wieder dabey gehabt hättest! nu!
Nu,
Du wirst wohl deiner Schwester Dinge
lehren — Ja die Mädchen! —
die heutigen
Ein Lustspiel.
9
Mädchen I ■— Nichts als Schelmerey und Eitel
keit!
Wenn ich bedenke,
wie es zu meiner
Zeit war!
Da bett.
Zu Ihrer Zeit, lieber Onkel!
als Sie nach der seligen Tante die Cour mach
ten? — die
Wie «ft stahl sie nicht ihrer Mutter
Schlüssel
zur
Gartenthür hin«
Hintern
iveg? — Hm!
D o r n h.
Wer hat das gesagt?
Da bett.
Sie selbst, lieber Onkel!
haben mie'S ja oft erzählt.
Sie
Glauben Sie mir,
das weibliche Geschlecht ist nie besser gewesen
als jetzt.
Hätte Eva Atlaskleider und so schone
gemahlte Florschürzen gehabt, wie wir jetzt haben,
ich siehe Ihnen dafür, sie hatte dem Feigenbaum seine Blatter gelassen!
Ahrens.
Ich glaube
säst,
daß
die
Schwester Recht hat.
D a b e t t.
Das hab' ich auch.
Daß wie
nicht eins ins andre reden, lieber Onkel!
ich heut' Abend auf die Redoute gehen?
darf
Das Ehepaar aus der Provinz.
lo
Dornh.
Was? Am Sonntag geranzt,
gestern getanzt, und heute wieder? Nein, Mam«
sell, daraus wird nichts! Babett.
Aber bedenken Sie, das ist die
letzte in diesem Jahre. Dornh.
Und wenn's die letzte vor'm
jüngsten Tag wäre! B a b e t t.
Wenn aber die Schwester gehr?
Dornh. - Deiner Schwester habe ich nichts zu befehlen, denn die hat ihren Mann.
Aber
wenn ich wie er wäre, ich ließ' sie auch nicht gehen.
Ihr jungen unbesonnenen Dinger wißt
viel, was euch gut ist! Jetzt stürmt ihr in eure Natur Hinern, springt und tanzt wie toll herum,
eßt und trinkt allerhand durch einander, schlaft
unordentlich; und wenn ihr hernach in die Jahre kommt,
dann giebt'S kränkliche,
ungesunde
Kinder und Nhevnratismcn, und verdorbene Mä
gen und Nervenzusiände;
und eure armen
Männer haben alsdann den Abfall davon.
Be
kümmere du dich" dafür um die Wirthschaft! Sieh' nachher Küche, und mache, daß wir diesen Abend etwas Vernünftiges zu essen bekommen! —
Ein Lustspiel. Marsch! —
11
Bübeit mit einem finstern Gestcvt ab.
Es
wird um eine Stunde fviiber gegessen, weil dek Zu Äbrrufels.
Bekker auf die Redoute geht.
SBcnn Sie meinem Rath folgen wollen-, > Petter^ so nehmen Sie Ihre Frau auch nichk.-.Dit.; sie ist
solche Debauchen.nicht gewohnt.
Sie hak die
heutige Nacht noch nicht einmahl verwunden.
Doch, machen Sie was Sie wollen; ich habe
Ihnen nichts vorzusfÄreiben.
Jetzt wlll ich fa
den KeUer; ich habe einen Burgunder bekommen, den wollen wir diesen
der-sich gewaschen hat, Abend probieren,
ab.
Dritter
Auftritt.
Ahrenfels. Zezilie. A h r e n f e l s liebreich.
Sage mir, mochtest
du gerne aus die Redoute gchen, liebe Zezilie? Zezilie
Die Wahrheit zu sagen,
so gar viel liegt mir eben nicht daran. Ahrenf.
Aufrichtig, Weibchen!
Zezilie.
Ganz aufrichtig, lieber Karl!
i2 Das Ehepaar aus der Provinz. Ahrenf. »rin»««».
Wenn du willst,
so
sage es; es schien mir, als ob du Lust hättest.
Hm! meine Lust läßt sich halten.
Zezil.
Ich wäre allenfalls
gegangen,
bloß
meiner
Schwester zu gefallen; da es ihr aber der Onkel
nicht erlaubt, so bleibe ich recht gerne bey ihr zu
Hause. Im Grunde ist mir's auch so
Ahrenf.
lieber; bloß um deiner Gesundheit willen.
Im.
Grunde hak der Onkel Recht; du bist da» Nacht
schwärmen nicht gewohnt,
und wenn ich eine
so hätte ich
kranke Frau nach Hause brächte,
wahrhaftig den Spaß, nach Wien zu reisen, zu
theuer gekauft.
den, tast sie Zezil.
Du mußt mir nicht krank wer
hörst du?
Vocsetzlich
wirklich
nicht.
—
Aber — du gehst doch?
Ahrenf.
Ich muß ja wohl;
ich blieb
wirklich lieber bey dir zu Hause, wenn ich'ü nicht
dem Herrn von Bernhard
versprochen
Wir haben eine Auster-Partie.
hätte.
Wir sind lau
ter Männer.
Zezil. Schalkhaft.
Seyd ihr wirklich lauter Männer 1
Ein Lustspiel. Ahrens. einmahl ein 1
Zezil.
fürchte nur.
rz
Wie fällt dir die' Frage auf Du hast doch kein Mißtrauen?
Mißtrauen?
Bewahre! — Ich
Ick habe immer gehört, Wien
soll so ein gefährlicher Ort seyn für Männer;
und darnach zu schließen, roa< ich in der kurzen Zeit, die ich hier bin, davon gesehen habe, mag
das nicht ohne Grund seyn.
Wär' ich ein Mann,
ich hätte mich auf der gestrigen Redoute wenig» stens zweyhundertmahl verliebt, und so verliebt,
haß ich heute nicht wußte, stünde.
wo mir der Kopf
Was es da für allerliebste Gesichter gab !
Und auch vorher im Theater; —
wahrhaftig,
wo ich die Augen hinwarf, sah' ich ein Gesicht, d-S man geradezu auf eine Dose hätte mahlen können!
O es giebt recht schöne Weiber und
Mädchen in Wien!
Ahrenf.
Karl, nimm dich in Acht!
Meinetwegen
ruhig seyn, liebes Weibchen!
kannst du ganz'
Ich müßte keine
Zezilie zur Frau haben, wenn ich untreu werden könnte! — Aber Du! Zezil.
Nun?— aber ich?
i4
Das Ehepaar aus der Provinz. Ahrens.
Die Wiener Manner sind
mir
gar zu gefährlich beschrieben worden; und wenn
mich einer in deinem Herzen ausstäch',
ich —
ich könnte es wahrhaftig nicht überleben ! Zezil. Dich in meinem Herzen ausstäch'? —
Wie du da wieder sprichst? Und wäre das etwas so Unmög-
Ahrenf.
liches? — Ich bin in der Provinz geboren und erzogen, verstehe den großen Ton nicht — Zezil.
Verstehe ich ihn denn?
0 du könntest ja wohl einen
Ahrens.
finden, der dich darin unterrichtete!
und ich
habe mir sagen lassen, daß die Weiber so etwas leicht begreifen.
Zezilie, wenn du auch Ge*
schmack daran fandest! Zezilie, es hat mir gestern und heute ordentliche Stiche in's Herz gegebenwenn ich einen hübschen Kerl gewahr wurde, der
dich ansah! Zezil.
Närrchen!
was kann denn ich
dafür, wenn sie mich ansehen? Ich bin vielleicht
dem und jenem aufgefallen, well ich fremd hier
bin.
Am Ende müssen sie doch wieder wegsehen.
Laß du das gut seyn!
Ein Lustspiel. ' Ahrens.
r;
Das weiß ich wbhl;
aber eS
waren gar zu hübsche Jungen darunter.
Wenn
ich mich dagegen ansehe — Zezil. inkem sie ihn herum dreht. doch! —
Denkt
Will er einer ..wohl gar noch weiß
machen, daß er nicht hübsch ist.
Sehl — geh!
stell' dich nicht so, als ob du in deinem Leben in
keinen Spiegel gegukt hättest.
In dem Falle
seyd ihr Männer so eitel, als wir Werber nux immer seyn kennen.
Ernsthaft.
dir werde ich nicht untreu.
Nein — Karl!
Ich habe dr'r's ein
mahl versprochen, dich ewig zu lieben, und ich halte Wort!
Was ich einmahl sage,
dabey
bleibt's; und damit Punctum. Ahrens.
Zezil.
sprochen.
Und ich? Und du — hast mir dasselbe ver
Du bist ein Mann, und also noch
viel mehr an dein Wort gebunden als ein Weib. Sie ist also des festen Zutrauens zu dir, daß
du eS als ein ehrlicher Mann halten wirst.
Geh'st du noch aus? — Ich sehe, daß du den Huth hast.
i6
Das Ehepaar aus der Provinz.
Ahrens.
Bernhard will mich in
Ja.
Da ich einmahl
ein paar Kaffeehäuser führen.
in Wien bin, so muß ich doch alles sehen. Zezil.
Das
machst du
skch's für mich schickte,
wenn
recht;
ich ging' gleich mit.
Wenn ich ein Mann wär', ich müßte auch alle« Du bleibst aber doch nicht lange, denn
sehen.
»er Onkel will zeitig essen?
Ahrenf. sten« da.
In einer Stunde bin ich läng«
Auf Wiedersehen, liebes Weibchen!
Zezil. tuet it)n.
halte dich wohl,
Adieu Karl! —
Unter
er wirst ilir noch Im «dachen «mm
«ut tu Vierter
Zezilie
allem.
Auftritt. Dann Dabett.
Zezilie ihm naciMmd.
recht strafbar,
Ich
wäre wohl
wenn ich ihm nur auf einen
Augenblick ungetreu würbe. —
Er ist so brav,
so gut! — Er hat mich so von Grund des Her«
zens lieb — und solche Männer sollen heut zu
Tage unter die Raritäten gehören. Grunde
Aber im
muß ich mir auch das Kompliment
Ein Lustspiel.
i?
machen, daß ich ihn ein wenig verdiene. Wenn
ich gerade nicht die Beste bin, so gehöre ich doch
auch nicht unter die Schlimmsten. Da bett.
Nun!
ist dein Herr Ebege-
mahl fort? Hat er sich noch in Gnaden entschlos sen, dich mit auf die Nedoute zu nehmen?
Zezilie anassea.
Nein.
Zch bleibe zu
Hause. B a b e t t. Und da« läßt du dir so gefallen 3
Warum denn nicht? Es liegt mir
Zezil.
ja nicht so erschrecklich viel daran.
Dabett.
Du arme« geduldige« Schäf
chen! —
Wie du vor deinem Scherer ver
stummst!
Mir sollte ein Mann kommen , und
mir so etwas verbieten!
Zezil.
Er hat mix'« ja auch nicht ver
boten.
Er ist bloß für meine Gesundheit
besorgt,
und da ich sehe, daß ich ihm einen
Gefallen thue; siehe, da« macht mir viel mehr
Freude,
al« mir zehn und zwanzig Redouken
nicht machen würdet
D
Das Ehepaar aus der Provinz.
ig
Da bett.
besorgt?
Bloß
für
Ha, ha, ha!
deine Gesundheit
So wie der Onkel für
die meinige! — Das ist zum Lacken.
Befehlen
müssen sie immer, diese Herren der Schöpfung; und damit sie doch dem Ding ein Mäntelchen umgeben;
so heißt es:
Gesundheit besorgt. «Beteuern».
sie sind für unsere
Ja, ja, ick kenne das.
Was indessen deinen Mann betrifft,
so kann er auch wohl andere gewisse Ursache» haben, warum er dich nicht mitnehmen will.
Zezil. aufmerksam. Was denn für ander?
Ursachen?
Dabett.
Je nun! wer weiß?
Dey
gewissen Gelegenheiten sind den Männern ihre
Weiber nicht immer die willkommensten Gesell schafterinnen.
Dey gewissen Gelegenheiten?
Zezil.
Ick bitte dich, rede deutlicher.
Wie meinst du
da«?
D a b e t t.
Ack! ich meine gar nichts; und
ich kann ja auch nicht« meinen, denn ich weiß
ja nichts.
Es war nur so eine Muthmaßung,
Auf mein Wort, sonst nichts.
Ein Lustspiel.
*9
Zezll. DoseS Mädchen! wie du mich er schreckt hast; Ich dachte wirklich, du hättest et was gemerkt oder gehört.
Da bett. Nein, wahrhaftig nicht! Höre Zezille, macken wir uns den Spaß und gehen wir auf die Redoute?
Zezll. Der Onkel und mein Mann wol len ja aber nicht.
B a b e t t. Der Onkel und dein Mann! — WaS brauchen wir den Onkel und deinen Mann dazu? Wir gehen auf unsere eigne Faust! Z e z i l. Wir allein? Aber schickt sich denn das? Da bett. Ach in Wien schickt sich alles! Wir nehmen ganze Larven und lange Mäntel, und so kennt uns kein Mensch. Z e z t l. hinaus?
Aber wie kommen wir zum Hause
Dabett. Dafür hab' ich schon gesorgt. Den neuen Hausschlüssel habe ich schon dem On kel wegpraktizirt. Er geht heute zeitig schlafen,
2o
Das Ehepaar aus der Provinz,
tui’i'l wir ihn vorige Nacht beunruhiget haben, und — husch — sind wir fort.
0 ich freue mich
schon im voraus, wie wir deinen Mann foppen
wollen! Wenn er uns aber kennt?
Z e z i l.
Dos soll er nicht.
B abett.
Und bey der
Geleaenheit kommen wir auch hinter seine Schli che, wenn er etwa — du verstehst mich. — Zezil.
lich Angst.
Schwester, du machst wir ordent Wenn ich wüßte, daß er nur das
geringste vorhäkte, das er mich nicht wollte wissen lassen,
so möchte ich auch lieber nichts davon
wissen. Dabett.
Scherz.
NärrchenI
es ist ja nur ein
Ich werde hernach in aller Stille für
Masken sorgen Zezil
2Uio — Topp — wir gehen. Meinetwegen. Aber lange bleiben
wir nicht.
Da bett.
Nein. Nicht lange. Jetzt geh
hinunter zum Onkel; ich besorge indessen, wa6 wir nöthig haben. Stell' dick auch hernach recht
schläfrig, daß w;r zeitig von Tische kommen.
Ein Lustspiel.
Zezil. lich ,
21
Höre Bobett, es ist mir ordent
als wenn du mich zu einem dummen
Streich verleitetest! Da bett.
Ach. geh dock!
Als ob ein
Weib das andere erst zu einem dummen Streich verleiten mutzte,
ab
32
Das Ehepaar aus derProvinz.
Zweyter Aufzug. Erster Auftritt. Straße.
E- fft finstere Nacht.
Laternen.
Hin und wieder
Zezille kömmt in voller Angst.
Da bett hinter ihr.
Beyde mit Larven vor
dem Gesicht, und in langen schwarzen Mänteln. Dabett im wtrtt«n.
Du
läufst
auch, al» wenn du gestohlen hättest!
das für eine Art ist;
aber
Und Wa
zwey Damen von der
Redoute zu Fuße nach Hause! Zezille.
Ach was kümmert mich
das,
Dabert! Ich bin des Todes, wenn uns mein Mann erkannt hat.
Schließ nur geschwind auf,
daß wir hmauf kommen.
D a b e t t, indem ft« den Schlftffel aut der rasche lieht.
Dort unten kömmt eine Figur im weißen Man tel, die deinem Mann gleich sieht. Zezille.
D a b e t t.
Er ists.
Wahrhaftig er ist's
In unser Hau- dürfen wir nun
nicht gehen, sonst sind wir gleich verrathen. — Wart' — Karoline hat noch Licht,
und zum
Glück ist auch ihr Hau- noch offen. —
Ein Lustspiel.
23
Zweyter 2luftritt. AhrettfelS im getrunken.
ster.
weißen Mantel, ein wenig lustig
Es war meine Frau und ihre Schwe
Ich lasse mtr die Nase abschneiden, wenn
sie es nicht waren. —
Aber was Gukuk! —
unser Hau's ist ja rechts,
hinein. —
und sie gingen links
Aha! vermuthlich um mich confuS
zu machen! — Aber wartet.
Frisch hinter Drein!
Dritter Auftritt. Karolkne (itit und liest. Lieschen Lieschen.
tritt eben herein.
Gnädiges Fraulein! ich wollte
Ihnen nur sagen, daß es eben zwey Uhr geschla gen hat. Karolkne. will schlafen gehen.
Du
hast auch Recht;
ich
Aber wenn mir einfällt,
daß mein armer Ferdinand auf einem Postwagen herumgeworfen wird,
offenen
hier wird geklopft,
K a r o l i n e giebt nicht Acht darauf, und spricht fort. Lies chen aber wird aufmerksam darauf,
so möcht' ich auch
die ganze Nackt aufbleiben;
denn eS ist mir
ordentlich, als ob ich ihm sein Wachen dadurch erleichterte.
Das Ehepaar aus der Provinz.
24
Lieschen. Haben Sie nicht klopfen gehört,
gnädiges Fräulein?
ES kiopfr stärker.
Da klopft'S
wieder.
Ich glaube, es ist nicht bey uns.
Karol.
ES klopft noch stärker.
Lieschen.
Freylich ist'S bey uns.
Sie
nimmt ein Licht, und läuft ab.
Wer kann da« seyn,
Karol.
der mit
Nackt« um jwey Uhr noch einen Besuch machen
will?
Vermuthlich jemand, der die Thüre ver-
fehlt hat.
Vierter Auftritt. Karoline.
Zezilie. Babett.
Lieschen.
Karoline hat ihre Larve weqaenommen, so auch Zezilie. Dabett.
Nimm's nicht übel, liebe Freun
din , daß wir dich noch so spät überlaufen. Karol.
Du Nachtschwärmerin du!
—
Und diese Dame da? auf ZeMen »eigene.
Dabett.
ster ,
Ist meine verheirathete Schwe
die mit ihrem Mann auf eine Zeit lang
nach Wien gekommen ist.
Ein Lustspiel. Zezkl.
Verzeihen
25
Sie, Fräulein!
—
Aber ich habe freylich nicht die schicklichste Zeit
gewählt, mich Ihnen verstellen zu lassen. Karol, küßk sie.
Angenehme Bekanntschaf
ten macht man nie zur Unzeit. Es wird gestopft. Lieschen, indem sie das Licht nimmt.
Noch
mehr Besuch?
Dabett hätt sie turück.
Bst!
nicht aufge
macht ! — Lieschen stellt das Licht wieder hin.
Du
mußt wissen, meine Liebe, wir laufen eigentlich
vor etwas, wovor unser Geschlecht sonst selten
läuft.
Karol.
Dabett.
Und das ist? — Nichts mehr und nichts rvenk«
ger als ein Mann, es klopft wieder. Geduld, Herr
Schwager! Zu Karolinen fortfahrend. Wir waren
beyde lncognito auf der Redoure.
Sie,
ohne
Vorwissen ihres Mannes; ich — ohne Erlaub
niß des Onkels.
Unglücklicher Weife kam uns
ihr Mann auf die Spur; und so wie wir das
merkten, decampirten wir geschwind, und liefen durch d e Straßen, als ob uns die Köpfe brenn ten; und er — hinter uns drein.
Deine Hans-
Das Ehepaar aus der Provinz.'
2ö
wir flüchteten uns also her
thur stand offen:
ein ; und auch bis zu dir verfolgt er uns. Ee klopft
wieder.
Hm! — er läßt stch's ordentlich
sauer
werden. Karol.
Aber was wollt ihr denn nun
machen ? Herein müssen wir ihn doch lassen.
Zez il.
Um's Himmelswillen nicht! Mir
zittern alle Glieder. Karol.
Aber was ist's
Nichts als ein Scherz,
denn
weiter?
über den er am Ende
selbst mitlachen wird.
Zezil.
Nein.
Mein Mann soll mich
auch nicht einmahl im Scherz auf einem Unge horsam ertappen.
Da bett.
Hm! Man fleht's wohl,
daß
du euie Ehefrau aus der Provinz bist. Zezil.
War' ich nur dießmahl nicht auf
die verwünschte Nedoute gegangen? EL klopft wieder. Aber du bist an allem Schuld.
Babett. fall;
Warte! Ich habe einen Ein
er soll doch nicht aus der Geschichte klug
werden.
Indem sie ihren Mantel abnimmt.
Lu meiner Schwester Mantel,
Nimm
liebe Karoline!
Ein Lustspiel.
27
und du, Lieschen, nimm dm meinigen um. — Nur geschwind!
Karol. Und was soll denn damit werden? tel,
Da bett. Zejilie!
Nun! — her mit dem Man Zu Karolinen, welche Zeiiliens
Mantel tniefftn umnimmt. D» thust, als wät'st du mit Lieschen von der Redoute nach Hause gekom men; Lieschen läßt ihn herein, und ich gehe unterdessen mit meiner Schwester in das Schlaf zimmer. Wenn er steht, daß er sich geirrte hat, so marschirt er doch bald wieder ab. Die Umkleidung ist indessen geschehen.
Lieschen nimmt das Licht. Jetzt kann ich also aufmachen? ES klopft noch starker.
Da bett. Ey so klopfe, daß du schwarz wirst! — Watte Lieschen! — Meinen Huch mußt du auffehen. (Sie giebt Lieschen ihren Huth und geht mit Zezilien durch eine Seitenthür ab. Lies chen (duft mit dem Licht hinaus, und gleich darauf tritt Ahrenfels herein- Karoline bleibt stehen, mit der Larve in der Hand, M ob sie sie eben erst abgenommen hätte. Lies chen hat die Larve vorgmommen.)
28
Das Ehepaar aus derProvinz.
Fünfter Auftritt. Karol ine
Lieschen, mit -usgeliWt-m «4t;
Hinter ibr A h re N fe l s, alS ob er sie bofcben wollte.
Liesche n.
2(6ev ist denn das eine Arc? —
Dey ftemden Leuten! —
Ahrenf.
Bey fremden Leu — Lieschen
bat eben ihre Larve a6q?nommen / nnd ba er ibr Gesicht siebt, so erstirbt ihm das Wort auf der Znnoe. Er sieht bald sie, bald Karolinen mit stummen Erstaunen an. Karol, nach einer Pause zu Lieschen.
Wer ist
der Herr? WaSwiller?
Lieschen.
Bey'm Kopf wollt' er mich
draußen nehmen, Jhro Gnaden! —
Wer er
aber ist, das weiß ich nicht. Ahrens.
Ist das Hexerey? —
oder
träumt' mir's? —
Karol
Da,
Lieschen,
nimm meinen
Mantel und Handschuhe —
Ahrenf.
Wer sich nur da Herauszuwik-
kein wüßte? — Daß mir auch gar nichts Galan tes einfallen will! für sich. Karol.
Darf ich fragen,
mir bringt, mein Herr?
was Sie zu
(Sin Lustspiel. Ahrenf. Fräulein!
Ihre
Reitze,
29 mein
schönes
Für sich. Zch denke, das war sehr gut
geantwortet. Karol.
Sehr
Aber
artig.
ich
wäre
meinen Reihen noch viel mehr Dank schuldig,
wenn Sie mir die Ehre Ihres Besuchs zu einer
geleaenern Zeit verschafft hätten; gestehen,
Ihnen
daß
ich
denn ich muff
recht von Herzen
schläfrig bin.
Ahrenf. Zu einer gelegenem Zeit? Tur sich. Ein Abenleur in bester Form, so wahr ich lebe!
Saut.
Ich kann auch wiederkommen; haben Sie
nur die Güte, und sagen Sie mir, wenn Sie
befehlen. Karol.
O es ist so eilig nicht.
Zch werde
e6 Zhnen gelegentlich wissen lassen. Ahrenf. für sich. gemacht.
Das habe ich dumm
Ich muß geschwind einlenken.
Aber warum ein Vergnügen verschieben,
man gleich geniesten kann? —
Laut. das
Erlauben Sie
mir, mich jetzt noch länger in dem Glanz Ihrer
schönen Augen zu we'den. das hab' ich schön gesagt.
Für sich, Der Henker!
zo
Das Ehepaar aus der Provinz.
Karol. Ich versichere Sie, meine Augen glänzen noch mehr, wenn ich ausgeschlafen habe. Ahrens. Noch mehr? Welcher Sterb liche kann alsdann diesen Glanz ertragen? — $ür st». Jetzt bin ich ordentlich drin. Karol. Sie sind außerordentlich galant! — Aber wenn uns Ihre Frau zuh'orte? Ahrens. Meine Frau? Woher wissen Sie denn, daß ich eine Frau habe? Karol. Das habe ich Ihnen gleich auf den ersten Blick angesehen. Ahrens. Sie haben entweder einen sehr scharfen Blick, oder die Zeichen de« Ehestandes müssen hier an den Ehemännern sehr sichtbar seyn. Aber ich bitte um Verzeihung. Ich fiel Ihnen in die Rede. Karol. Ich wollte sagen, wenn uns Ihre Frau zuhorte, so würde sie sich über Ihre Galanterie nicht halb so sehr freuen, alö ich Ursache habe, damit zufrieden zu seyn. Ahrens, str st». Jetzt muß ich ein wenig unverschämt seyn; das ist, glaub'ich, der Ton. Laut. Er nimmt »Uhren» »lesen W»ttm..radak. Meine
Ein Lustspiel. Frau?
Ack! —
kümmert mich meine
waS
Za zu Hause, da würde ich so etwas
Frau? —
Aber hier:
nicht wagen,
Romano vivito more.
Das heißt auf deutsch: so lebe nach Wiener
Wenn du in Wien bist,
Sitten.
Romae si fueris,
Glauben Sie denn,
daß man sich so
schwer in den guten Ton findet,
wenn mau
Kopf hat?
Und ich habe Kopf, das versichere
ich Ihnen;
denn der Wein, den ick getrunken
habe, erinnert mich alle Augenblicke daran. Karol.
Ich glaube Ihnen aufZhr Wort,
daß Sie Kopf haben,
wenn Sie auch
Argument vom Weine weggelassen hätten. Sie galant sind,
das
Daß
davon haben Sie mir auch
schon Beweise gegeben.
Wenn Sie mich aber
vollends vollkommen davon überführen wollen, so haben Sie die Güte mich jetzt zu verlassen. Ich bin im Ernst schläfrig. Ahrens.
Nun, so will ich Ihnen nicht
länger beschwerlich fallen,
meine Sckonel —
Darf ich nach Ihrem liebenswürdigen Vornamen
fragen? Karol. Und warum wollen Sie den wissen ?
32
Das Ehepaar aus der Provinz.
Ährenf. Weil ich flehendes Fußes wie der auf die Redoute zurückgehen, und auf Ihren schonen Namen eine ganze Bouteille vom besten Ofner ausstechen will. Karol. Ein löblicher Vorsatz. Zu einer so frommen Absicht kann ich Ihnen wohl meinen Namln anvertrauen. Also, ich heiße Karoline.
Ahrenf. Karoline? Also: ES lebe die schöne Karoline! das ist die Losung. Aber, darf lch wieder kommen, meine schöne Karoline? Ihre Hand ergreifend. Darf ich?
Karol. Ich werde Sie darum bitten. Gehen Sie nur 5 2(hre nf. küßt ihr die Hand. So schlafen Sie denn recht wohl, und alle Liebesgötter beschirmen Sie! 3m Abgehen für sich. Scharmant habe ich meine Sachen gemacht! ab. Lieschen leuchtet ihm.
Sechster Auftritt. Karoline.
Zezilie. Dabett. Lieschen.
Karoline
Bald darauf
öffnet die Tlmr, wo Zezilie und
Dabett hineingittgen.
Meine Damen! jetzt können
Ein Lustspiel. Sie
wieder
ZuZerilien.
herauskommen.
33 Er
ist
fort.
Unser Gespräch brauch' ich Ihnen
nicht erst zu wiederholen,
denn Sie haben es
selbst mit angehort. Zezilie dar
Schnupftuch vor den Augen.
Ach
ich wollte lieber, ich hätte nichts gehört! Karol. Dabett.
zureden hatte.
Ich glaube gar, Sie weinen? Du glaubst nicht, wie ich zu
Sie ist mir bald in Thränen
zerflossen.
Karol.
Armes Weibchen! und worüber
benn?
Zezilie.
Ich meine es so gut mit ihm,
habe ihn so von ganzer Seele lieb, und er —Sie weine.
.Sv arol.
Aber, lieber Engel!
wie tonnen
Sie denn so etwas so ernsthaft nehmen? Wa6 er mir sagte,
war ja bloß Galanterie,
und
überdem müssen Sie ja auch in Anschlag bringen,
daß er einen kleinen Rausch hatte.
Zezilie.
Desto schlimmer!
Mund, wahrer Mund.
C
Trunkener
34
Das Ehepaar aus der Provinz.
Wie du aber auch bist! Ich an
Babett.
deiner Stelle wäre recht froh, wenn ich einen so galanten Mann hatte.
Zezil. wie du.
Za, wenn ich so leichtsinnig wäre,
Mit Verwunderung habe ich dir diesen
Abend auf der Nedoute zngesehen, wie du dich mit den jungen Herren abgeben kannst. Nun, was ist'« denn weiter?
Dabett.
Man läßt sich von ihnen Schönheiten vorsagen,
foppt die Narren ein wenig, und läßt sie lauft». Wenn sie sich durchaus wollen auslachen lassen,
je nun, den Gefallen kann man ihnen aus christ licher Liebe wohl thun. Zezil.
Und die Maske, die dir überall
nachlief? Dabett.
Ach das war ein Hasenfuß,
der vermuthlich erst von seinen Reisen zurückge« kommen seyn muß; denn er thut, als hätt'er seine Muttersprache vergessen.
Aber jetzt laß
tut« gehen; dein Mann möchte sonst eher nach Häuft kommen als wir, und dann wär' die ganze Karte verrathen.
3» Karolinen.
Gute Nacht,
Ein Lustspiel,
35
Liebe! nimm'« nicht übel, daß wir dich vom
Schlaf abgehalten haben.
Karol. ,u S-Ililen, indem fit fte kalt. bessere Bekanntschaft.
Ihres Marine« wegen
lassen Sie Sich nicht bange seyn.
mir in guten Händen,
Auf
Er ist bey
dafür stehe ich Ihnen.
Mir Zerilien uud Gaben ab.
z6
Das Ehepaares derProvinz.
Dritter Aufzug. Erster Auftritt. Zimmer der ersten Aufzuges. Zezille.
Zezil.
Ich
bin
Dabett. wieder
aufgestanden,
gerade wie ich mich nledergelegt habe.
Kein
Auge hab' ich zugethan.
Wie konnt' ich mir aber eine
Da bett.
solche Kinderey so sehr zu Herzen nehmen!
Zezil.
Eine Kinderey?
Du hast keinen
Begriff, wie ich meinen Mann liebe, wenn du
glauben
kannst,
so etwas sey für mich eine
Kinderey. D a b e t t.
Auf mein Wort, nichts weiter.
Er hat'S so böse nicht gemeint. Zezil.
Höre, ich glaube, hier in Wien
thut eine Frau gar nicht klug, wenn sie ihren Mann behorcht.
Dey uns zu Hause — du
mein Gott! — ich hätte meinen Mann in den
drey Jahren, die ich mit ihm verheirathet bin. Tag und Nacht belauschen können,
und hätte
Ein Lustspiel. doch nicht« Unrechtes von ihm gehöret; —
37 gesehen
oder
und hier — wir sind kaum her»
gerochen —
Dabett.
Za, die Schuld muß am Klima
liegen. Es giebt Männer hier, welche behaupten, ein solcher Vorwitz bekomme ihnen eben so übel,
als ihren Weibern; dieserwegen haben viele Leute
die löbliche Einrichtung getroffen, daß sich kein'S um die Angelegenheiten des andern bekümmert,
«nd so herrscht in solchen Ehen Friede, Ruhe und Ordnung. Z e; i l.
Da bett.
Für eine solche Ordnung banke ich.
Ach für euch Kleinstädtler ist
mich ein solches System nicht anwendbar! Wen» ich einmahl Bernhards Frau bin — Zezil.
Also! — Wir haben über diesen
Punkt noch nicht einmahl gesprochen — Du wirst
den Herrn von Bernhard heirathen? —
Dabett.
ben.
Es wird wohl nicht anders wer
Er läßt mir ja keine Ruhe,
Mich so sehr bittet, Gefallen wohl thun.
und da er
so kann ich ihm ja den
38 Das Ehepaap aus der Provinz. Zeztl. So wünsche ich dir Glück. So, viel ich gehöret habe, so bekömmst du einen bra ven Mann an ihm. Aber ich hoffe doch nicht, daß du al-dann da« System, von dem du vorhin sprachst, auch in deinem Hause einführest? Dabett. Hml wer weiß? Man kann für nicht« stehen. Z e; i l. verachten.
Pfui, Schwester! ich würde dich
D a b e t t. Närrchen, e« ist ja nur Scherz. Zch habe so gut ein Herz al« du; durch da« «einige läuft da« Blut nur etwa« schneller, al« durch dein'«; das ist der ganze Unterschied. Hör' einmahl, mir fallt eben ein Scherz ein. Wir müssen deinen Mann für den Auftritt dieser Nacht bestrafen: ich schreibe ein Billet an ihn in Karolinen« Namen, worin sie ihm ein Kendis vous auf diesen Nachmittag bey Bern hard giebt. Er weiß noch nicht, daß sie Bern» Hard« Schwester ist; vermuthlich wird er nicht ermangeln, sich einzufinden Wir gehen vorher hin, und wenn er kömmt, lachen wir ihn brav au«.
Ein Lustspiel.
39
Aber er mochte böse werden.
Zezil.
Ach Possen! —
Dabett.
er muß doch
wieder gut werden. Ich gehe gleich und schreibe,
und spiele ihm das Billet nachher in die Hände. Du mußt wissen,
ich kann KarolinenS Hand
schrift vortrefflich nachmachen.
Daö wird etwas
zu lachen geben!
Zweyter Auftritt. Zezilie.
Dann AhrenfelS in einer Morgenweste, aber friffrr»
Zezil. allein.
DaS böse Gewissen ist doch
eine garstige Sache! DaS ist das erstemahl in meinem Leben,
daß ich etwas ohne meines
Mannes Vorwissen gethan habe; es soll gewiß nicht wieder geschehen.
Meinen brilliantenen
Ring wollt' ich drum geben, wenn ich nicht auf
der verwünschten Redoute gewesen wär'. Ahrens.
Guten Morgen, HerzenSweib-
chen! Es könnte fast heißen guten Mittag. Was
das für ein Leben hier ist! Ich will froh seyn,
wenn ich wieder zu Hause «nd in meiner Ordnung bin.
Du nicht auch?
4°
Das Ehepaar aus der Provinz.
Zezil. stufimd.
Ahrens.
0 ja; ich auch. —
Ich habe dich doch nicht im
Schlafe gestört, als ich nach Haufe kam?
Nein, mein Kind!
Zezil.
A h r e n f.
Zezil.
Die Redoute war entsetzlich voll. Das glaub'ich.
Ahrens.
Höre,
ein drollichter Streich
lst mir diese Nacht passtret —
Zezil. aufmerksam. Ahrens.
Nu 1
Ich stieß auf ein Paar Masken,
die mit dir und deiner Schwester so viel Aehnlich« keit hakten, daß ich hätte schwören wollen, ihr »Art es.
Es wollte mir gleich Anfangs nicht
recht in den Kopf, denn ich weiß, daß du nie
etwas ohne mein Vorwisscn thust.
Zezil. feilt ihm um bttt Hals, Et ihn, and will etwas feien. Ahrens.
Nein,
liebes Weibchen!
wahr ist, ist wahr. F-rtfahnnd.
keit aber war zu groß. auf die beyden Masken,
was
Die Aehnlich«
Ich machte also Jagd
und sie müssen mich
auch verkannt haben, denn sie wichen mir überall aus.
Ehe ich mich's versah', schlüpften sie zum
Ein Lustspiel. Saal hinaus,
4i
und die Treppe hinunter;
ich
hinter drein, und nun ging's im Trott durch die
Straße,
daß ich Mühe hakte,
Entfernung nachzukommen.
nur in einet
Endlich gingen
sie
hier gegen über in das große Haus hinein; ich Zu jeder andern Zeil wäre
spornstreichs nach.
ich
nicht so etourdi gewesen; aber es war hier
«uf »le Stirne reizen»
nicht recht richtig.
Stell'
dir vor, wie ich stutzte, als ick oben in'S Zimmer
trat, und fand, daß ich ein Frauenzimmer, das mir völlig fremd war, und ihr Kammermädchen
verfolgt hatte. Zezil. tkimaut.
Und war
das Frauen«
tlmmcr hübsch?
Ahrenf.
0 der
Henker jal —
recht
hübsch! Wenn d u nicht meine Frau wär'st------ wer weiß —
Zezil.
Lieber Karl! ich habe etwas auf
dem Herzen, das —
Ahrenf.
Nun? —
Du bist doch nicht
eifersüchtig?
Zezil.
Hm! nein.
Es ist etwas anders.
Du mußt wir aber versprechen, böse werden willst,
daß du nicht
ei» an itw schmiegend.
42
Das Ehepaar aus derProvinz.
A h r e n f. Närrchen, wie könnt' ich denn da«?
Zezil. Also du willst nicht böse wer» den? — gewiß nicht?
Dritter Auftritt. D-e Porigen.
Babett.
Da bett. Ihr zärtlich girrenden Turtel täubchen, ihr! Schämt ihr euch nicht? — Drey Jahre verheirathet zu seyn, und einander noch so schon M thun? Wenn ich euch noch einmahl ertappe, so lasse ich's in's Wiener Blätt chen drucken. Zezil. iu «hrenfeli. Ich will dir'K hernach sagen. Dabett. Ehestandsgeheimnisse vermuth, lich? — Wißt ihr wohl, daß es sich nicht schickt, in Gegenwart einer dritten Perlon heimlich zu reden? — Ich bitte indessen um Verzeihung, daß ich so unartig war, euch zu unterbrechen.' Aber der Schneider, den ich dir habe bestellen lassen, wartet schon seit einer halben Stunde drüben, und der arme Mann hat viel zu thun.
Ein Lustspiel,
43
Kommt du kannst deine wichtigen Ehestands
Marsch
affairen hernach vollends abthun.
Marsch!
Sie nimmtZe-ilien bey der Hand und lauft ab.
Vierter Auftritt. Ahrenfels.
Ahrens, allem.
Hernach Johann.
Hm; Sie hat etwas aus
Ich soll nicht böse werden? —
dem Herzen?
Hm! Hm! was muß denn das seyn? Daß uns auch dle kleine wilde Hummel da stören mußte!
Hm! Hm! so etwas Außerordentliches wird'6
nicht seyn.
Aber wissen möcht'ich's doch.
Zohann
im Hereintreten.
Que
diable!
Niemand im Vorzimmer? Aha! da ist ja jemand. Mon ami! dites moi de grace! —
Wohnt
hier eine gewisse Frau von — Frau von —-
attendes! —
Indem er einen Brief aus der Lasche riebt.
Wenn man eine Zeit lang die fließenden leichten
französischen Namen ausgesprochen hat, so wer den einem die eckigen plumpen deutschen so schwer zu merken. Er tieft die Adresse. Pour Madame de Ahrenfels. Oui, oui Ahrenfels, A present j' y suis*
44
Das Ehepaar ausser Provinz. Ahrenf.
Frau von AhrenfelS? -r-
Za,
die wohnt hier. Ist sie zu Hause?
Johann.
Sic ist bey ihrer Schwester.
Ahrens.
Zohann.
Kann
jemand sprechen?
ich
nicht
wenigsten«
Comme ;a quelqu’ un de
fiens, quelqu* un, qui Iui appartient?
Je
mand so, der ihr angehvrt.
Ahrens.
ich zum Exempel;
ich
Tant mieux! — Aber
der
O ja;
gehöre ihr recht sehr an.
Zohann.
Herr steht doch in gutem Vernehmen mit ihr? In dem allerbesten von der Weit.
Ahrenf.
Wenigsten« habe ich alle Ursachen, mit da« z« schmeicheln.
Cela fuffit.
Johann. einen Brief an ste.
portance,
Ich habe hier
Elle est de la derniere im-
und muß geheim, sehr geheim gehal
ten werden.
Es ist so eme kleine Intrigue, un
petit commerce d’amour, comprcnes vous ? —
Ahrenf.
Johann. Reboute her.
Eine Intrigue?
Si fair!— von der gestrigen
C’est une petite
komme de
Ein Lustspiel.
45
province, 6te mein Herr ein wenig kn die Lehr nehmen will; und h ce qu’il m’a dit, eile parait avoir beaucoup dc docihte. TenSs. Er giebt ihm den Bries. Nach Tisch' UM fünf Uhr werde ich die Antwort abholen. Er klopfe ihn auf die Schullern. Adieu Cammerade! gehr. Ahrenf. far sich. Ich sein Kammerad? saur. Noch ein Wort!
Johann
Ahrenf.
Johann.
Ahrenf. Johann.
Ahrenf.
umkehrend.
Was beliebt?
Ist der Herr verheirachet? Ich? — Ja.
Ist seine Frau noch jung? Drey und zwanzig. Auch hübsch?
Johann. Par Dieu! C’est un mor* ceau de prince. Ahrenf. seufzend und in einem kläglichen Ton
Also, Herr Kammerad! Adieu.
Johann ad
46
Das Ehepaar aus derProvinz.
Fünfter Auftritt. Ahrenfels allem.
Dann Zezilie.
Ahrenf fielt eine Seit lang in stummen Erstaunen. Ist das ein Traum?— oder wache ich ? Er befühlt sich. Nein, leider lst's kein Traum; und — da habe ich ja auch den verwünschten Brief, iief>t »le «»»reffe. Pour Madame de Ahrenfels. — Dause, dann »richt er wekmüthi- au«: Zezilie, das habe ich nicht um dich verdient 1 Zezil. So in tiefen Gedanken, Männchen? Ahrenf. traurig, immer die
Augen
starr
auf »en
Btief.' Zezilie! ich habe da etwas an dich abzugeben. Zezil. An mich? Ahrenf. Ja. E« ist von der gestrigen Redoure her. Zezil. Also weißt du eS schon? Aber du hast mir vorher versprochen, nicht böse zu werden. Ahrenf. Nein, baS werde ich auch nicht. Wenn du nicht böse auf dich selbst bist — Zezil. 0 in'« Gesicht HL«' ich mich schlagen mögen! Die Schwester ist an allem
Ein Lustspiel.
47
Schuld; aber dasmahl ohne dein Vorwissen etwas gethan, und in meinem Leben nicht wieder! Ahrens.
Das habe ich wahrlich nicht um
dich verdient.
Z e j i l. an i6nt bannend. Liebes, liebes Männchen! vergieb mir nur dicsesmahl. Ahrens, sie sanft von M) stoßend.
Ich will
dir keine Vorwürfe machen, Zezilie! sie möchten auch zu spät kommen. Aber mit webmürbigem Ton wie die Sacken jetzt stehen, so flehst du wohs selbst ein, daß wir nicht mehr länger beysammen bleiben können. Z e z i l. wie »erstem««. men bleiben?
Nicht länger beysam»
Ahrens. Ja; wenn ich dein Herz nicht ganz allein, wenn ich's nicht ausichiießungsweise besitzen soll, so will ich lieber auch auf deine Per son Verzicht thun. Wahre Liebe, wie die Meinige zu dir, verträgt keine Theilung.
Z e z l l.
Um GotteS willen, lieber Karl!
Ahkenf. der den Dries, den er noch immer in der Hand halt, in die Lasche steckt und ein Souvenir heran»,
rieht/ das er öffnet.
Sieh,
Zezilie! in diesem
Das Ehepaar aus derProvinz.
48
Souvenir stecken meine besten Schätze; wentz-
sienS hielt ich sie bis jetzt für meine besten, für das kostbarste, was ich hatte. VeilchensträuSchen,
Das hier ist das
das du an deiner Brust
trugst, als ich dir zum erstenmahl sagte, daß
ich dich liebte, und als auch du mir'S zum ersten mahl gestand'st, daß du mich liebtest.
Erinnerst
du dich noch des glücklichen Frühlingsabends, Zezilie?
Zezil. über einen Stuhl gebeugt, und die Hande ringend.
O Gott!
Ahrens.
Diese Veilchen waren damahls
das redende Bild deiner Tugend und Unschuld. Zezilie,
ich hätte nicht geglaubt, daß je eine
Zeit kommen würde, in der du diesem Bilde
unähnlich werden würdest;
gekommen, Zezilie! men.
und sie ist doch
Diese Zeit ist doch gekom
Wie oft habe ich diese Veilchen im Stillen
geküßt, wenn ich durch die Erinnerung jener
seligen Augenblicke meinem Herzen recht wohl
thun wollte! Wehmüthig, und mit weggewandtem Ge sicht, indem er ihr die Veilchen in die Hand steckt.
Da
nimm sie wieder hin, Zezilie! Nimm sie hin,
Ein Lustspiel.
49
wenn du nicht willst, daß mein Herz bey ihrem Anblick zerspringen soll!
Zezit. Karl! Karl! habe Mitleiden mir mm! Du tobtest mich! Ahrens, indem er eine rothe Dandschleife aur
Souvenir nimmt.
dem
Diese Schleife trugst du an
unserm Trauungstag an deiner Brust; ich bat
dich darum.
»Ich will sie aufheben, « sagt'
ich; »sie soll ein immer lachendes Bild unserer Vereinigung seyn; unsere Liebe soll immer frisch
und rosenroth wie ihre Farbe, und das Band, das uns verknüpft, soll immer fest und unauflös lich seyn, wie dieser Knoten. Er siebt die Schleife aus einander.
Sieh,
Zezilie, er ist aufgelös't,
dieser Knoten! Hattest du dir es wohl vorgesiellt, daß er so leicht aus einander gehen würde? Ich —
hätte es nie geglaubt, äußerst wehmüthig, und es scheint mir auch, als ob die Farbe dieser Schleife
die verwichene Nacht etwas verbleicht wär'. Scheint es dir nicht auch so? — Da, nimm auch sie hin!— Doch nein; die will ich behal
ten, will sie immer bey mir tragen, und sobald
D
5o
Das Ehepaar aus der Provinz,
ich in die Versuchung gerathe, zn irgend jemand Zutrauen zu fassen,
Traue ihm nicht;
so soll sie mir zurufen:
es giebt keinen aufrichtigen
Menschen in der Welt; denn sogar deine Zezilie betrog dich!
Zezil.
Ich betrog dich? Und wie betrog
ich dich? — Daß ich mich von meiner Schwester überreden ließ,
ohne dein Vorwissen auf die
Siebente zu gehen? A hren f.
Stell' dich nicht, als ob dir
dein Gewissen keine Vorwürfe machte.
Nein,
für so verhärtet hatte ich dich noch nicht. —-
Jetzt habe ich dir nichts weiter zu sagen.
Ich
reise noch heute nach Hause, und du bleibst bey deinem Onkel.
Ich werde dir ein ansehnliches
Jahrgeld aussehen. Lebe wohl, Zezilie! er küßt sie.
Das ist der letzte Kuß, den du von mir bekommst. Er wischt sich die Augen.
Es wird mir bey Gott
schwer, dich zu verlassen; aber es muß seyn! Lebe wohl, und, äußerst wehmüthig, sey mit dem
Manne deiner neuen Wahl so glücklich, so glücke
lich, als ich dich gerne gemacht hätte.
Er reißr
sich von ihr, und geht. — Zezilie steht in stummen Schmerz
und betäubt da, ohne ein Wort zu reden. Er kehrt wird«
Gin Lustspiel. unr.
Es ist auch wahr,
der Vorfall hat mir
den Kopf so eingenommen — Da halte ich bey nahe vergessen,
dir den Brief zu gebens
Da
hier, Zezilie! (NB. Dieses und alles folgende sagt Ahrensels in einem äußerst wehmüthigen und gelassenen Tone.)
Zezil.
ohne len Brief in nehmen.
Einen
Dries? — Und an mich?
Ahrens.
Ja,
an
dich.
Da nimm,
Zezilie!
An mich? Und von wem ist der
Zezil.
Dries?
Von dem Störer meiner Ruhe
Ahrens.
und Glückseligkeit; sonst weist ich nichts.
habe den Bedienten,
der ihn brachte,
Ich
nicht
einmahl nach dem Namen seines Herrn gefragt.
Wer könnte an mich schreiben?
Zezil.
Du weißt ja, daß ich in der ganzen weiten Welt
keinen Korrespondenten habe.
Der Brief kann
an mich nicht seyn. Ahrens. Ahrenfeli,
Sieh hier: Pour Madame de
Das bist du ja! Da nimm!
D 2
52
Das Ehepaar aus der Provinz. Unbegreiflich! Die Hand ist mir
Zezil.
Ich schwöre dir,
ganz fremd.
das ist ein
Mißverstand. A h r e n f.
Du warst ja gestern auf der Re-
boule, Zezilie! Zezil.
Za, ich war da; und das ist das
einzige, was ich mir vorzuwerfen habe, daß ich
ohne dein Vorwissen da war. Ahrenf. Und sonst hast du dir nichts vorzuwerfen? Gar nichts? U)c ure &