Cuba-Werk 3534031008, 9783534031009


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German Pages 264 [269] Year 1992

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Table of contents :
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Titel
Impressum
Inhalt
A. Textteil
Zehntes Buch. Achtundzwanzigstes Kapitel der ›Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents‹ [Cuba-Werk]
[Allgemeines. Havanna]
[Beobachtungen in der Umgebung Havannas]
Ausdehnung
[Physische und geognostische Konstitution]
[Hydrographische Skizze]
Das Klima Havannas
[Positionen der Häfen]
[Einteilungen des Landes]
Bevölkerung
Landwirtschaft
Zucker
Kaffee
Tabak
Wachs
Handelsverkehr
[Über das Sklaven wesen]
Zusätze
I. Astronomische Geographie der Insel Cuba
II. Statistische Tabellen der Insel Cuba für die Jahre 1825 und 1829
Flächeninhalt
Bevölkerung
Landwirtschaft
Handel und Finanzen
B. Kommentar
Zu dieser Ausgabe des Cuba-Werkes. Erläuterungen zu den Texten
1. Allgemeines zum Cuba-Werk
2. Ausgaben des Cuba-Werkes
3. Prüfung der Ausgaben des Cuba-Werkes
a) Die Erstausgabe des Cuba-Werkes – Teil der ›Relation Historique‹
b) Das Cuba-Werk in der Oktavausgabe der ›Relation Historique‹ 1826 bis 1831
c) Die zweibändige französische Separatausgabe des Cuba-Werkes 1826
d) Die einzige vollständige deutsche Übersetzung des Cuba-Werkes 1829 bis 1832
e) Kurzer Vergleich der verschiedenen Ausgaben des Cuba-Werkes
f) Zur Eigenart der einzigen vollständigen deutschen Übertragung des Cuba-Werkes
g) Zum Text des Cuba-Werkes in diesem Band der Studienausgabe
4. Das Cuba-Werk im Überblick
5. Zur Wirkungsgeschichte des Cuba-Werkes
Dank des Herausgebers
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Cuba-Werk
 3534031008, 9783534031009

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Alexander von Humboldt

DARMSTÄDTER AUSGABE Sieben Bände

Herausgegeben von Hanno Beck

BAND III

Alexander von Humboldt CUBA-WERK Herausgegeben und kommentiert von Hanno Beck in Verbindung mit Wolf-Dieter Grün, Sabine Melzer-Grün, Detlef Haberland, Paulgünther Kautenburger †, Eva Michels-Schwarz, Uwe Schwarz und Fabienne Orazie Vallino

Forschungsunternehmen der Humboldt-Gesellschaft, Nr. 40 Mit Förderung der Academia Cosmologica Nova

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme. 2., durchgesehene Auflage 2008 © 2008 by WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt 1. Auflage 1987–1997 Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder der WBG ermöglicht. Satz: Janß GmbH, Pfungstadt Umschlag- und Schubergestaltung: Peter Lohse, Büttelborn Abbildungen auf dem Schuber: Humboldt-Portrait von F. G. Weitsch 1806, Foto: Hanno Beck; Weltkarte aus dem Berghausatlas, V. Abteilung, Pflanzen-Geographie; „Plan du Port de Veracruz“ von A. v. Humboldt, Foto: Hanno Beck Umschlagabbildungen: Details aus den Karten und Illustrationen des Berghausatlas Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier Printed in Germany Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-darmstadt.de

ISBN 978-3-534-19691-3

Inhalt A. Textteil Zehntes Buch. Achtundzwanzigstes Kapitel der >Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents< [ Cuba-Werk ] .

[ Allgemeines. Havanna] [ Beobachtungen in der Umgebung

Ausdehnung

Havannas]

22 24

.

[ Physische und geognostische [ Hydrographische Skizze ]

Konstitution]

27 39 41

Das Klima Havannas

[Positionen der Häfen] [Einteilungen des Landes]

Bevölkerung

5 5

58 .

59 61

.

97

Landwirtschaft Zucker 98- Kaffee 125- Tabak 128- Wachs 131 Handelsverkehr

[Über

132

.

das Sklavenwesen]

.

154 170

Zusätze I. Astronomische Geographie der Insel Cuba

170

II. Statistische Tabellen der Insel Cuba für die Jahre 1825 und 177

1829 . Flächeninhalt .

179

.

180

Bevölkerung Landwirtschaft

186

Handel und Finanzen

192

B. Kommentar Zu dieser Ausgabe des Cuba-Werkes. Erläuterungen zu den Texten

.

1. Allgemeines zum Cuba-Werk

229 229

2. Ausgaben des Cuba-Werkes .

231

3. Prüfung der Ausgaben des Cuba-Werkes .

233

VI

Inhalt

a) Die Erstausgabe des Cuba-Werkes- Teil der >Relation Historique< .

233

b) Das Cuba-Werk in der Oktavausgabe der >Relation Historique< 1826 bis 1831 .

234

c) Die zweibändige französische Separatausgabe des CubaWerkes 1826

236

.

d) Die einzige vollständige deutsche Übersetzung des CubaWerkes 1829 bis 1832

.

240

e) Kurzer Vergleich der verschiedenen Ausgaben des CubaWerkes .

241

f) Zur Eigenart der einzigen vollständigen deutschen Übertragung des Cuba-Werkes .

242

g) Zum Text des Cuba-Werkes in diesem Band der Studienausgabe

.

4. Das Cuba-Werk im Überblick

243 244

5. Zur Wirkungsgeschichte des Cuba-Werkes

249

Dank des Herausgebers

264

A Textteil

Reise in die

Aequinoctial-Gegenden des

neuen Continents in den Jahren 1799, 1800, 1801, 1802, 1803 und 1804. Verfaßt* von Alexander von Humboldt und A. Bonpland.

Sechster Theil. *

Stuttgart und Tübingen, in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung.

1829.

*

Alleiniger Autor war A.

rese Heyne-Forster-Huber den KommentarS.

243.

v.

Humboldt. Die Angabe der Übersetzerin The­

(1764�1829)

oder des Verlages ist falsch; s. hierzu

Reise in die

Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents in den Jahren 1799, 1800, 1801, 1802, 1803 und 1804.

*

Sechster Theil. Erste Hälfte.

Zehntes Buch Achtundzwanzigstes Kapitel der >Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents
Gärten des Königs und der Königin
7"

3 362

365

5 137

9 753

Freie Schwarze

1972

4 444

599

7 015

1 948

6 471

812

9 231

16 246

SklavenPardas

469

449

271

1 189

405

421

262

1 088

2 277

3 226

10 460

472

14 158

2 870

9 134

489

12 493

26 651

16 320

27 786

3 558

47 664

15 255

29 488

3 747

49 490

97 154

Farben

Schwarze Sklaven Summe

(")

�....

Allgemeines. Havanna

17

II. Nach den Vorstädten Namen der

Weiße

Arrabales

Freie

Freie

Pardos

Schwarze

Sklaven- SklavenPardos

Ins-

Schwarze gesamt

Havanna

18 365

4 404

5 526

1 073

13 437

42 805

La Salud

11 690

2 477

6 732

605

6 915

28 419

Jestis Marfa

3 363

1 887

2 953

380

3 022

11 605

Horc6n

1046

324

202

125

793

2 490

Cerro

1 083

150

102

0

685

2 020

SanUizaro

1385

215

181

94

733

2 608

Jestis del Monte

2 719

126

446

0

698

3 989

Regla

1 576

170

104

0

368

2 218

41 227

9 753

16 246

2 277

26 651

96 154

Summe

25 999

28 928

Rekapitulation Weiße Freie Pardos . Freie Schwarze Sklaven Pardos Schwarze Sklaven

} 16 246 2 277 } 9 743

26 651

41 227 25 999 28 928 96 154

Es sind in diesen Zählungen unter dem Namen

pardas (farbige mo­

Leute) alle diejenigen Menschen verzeichnet worden, welche nicht

renos [eigentlich Dunkelbraune], d. h. von reiner Neger-Abkunft sind. Die Landtruppen, die Matrosen und Soldaten der königlichen Marine, die Mönche, die Ordensleute und die nicht angesiedelten Ausländer

(transeuntes) finden sich nicht in der Zählung von 1810 berücksichtigt, deren Ergebnisse in mehreren sonst achtbaren und kürzlich erschiene­

1817 aufgenommen und nachgewiesen worden 6000 Mann, und die Zahl der Ausländer steigt auf beiläufig 20 000, so daß die Gesamt­ nen Werken des Jahres

sind. Die Garnison von Havanna beträgt gewöhnlich

bevölkerung Havannas mit den sieben Vorstädten gegenwärtig (im Jahr

1825) unzweifelhaft über 130000 beträgt. Die nachfolgende Übersicht zeigt den Zuwachs der Bevölkerung Havannas und der Vorstädte seit der

1791 auf Befehl des General-Kapitäns Don Luis de las Casas veran­ 1810.

stalteten Zählung bis

Cuba-Werk

18

Zeitpunkt

Verhältnis

Freie

Weiße

der

Farbige

Zählungen

Sklaven

Summe

der drei Klassen

1791

23 737

9 751

10 849

44 337

54 ... 22 ... 24

1810

41 227

25 999

28 928

96 154

43 ... 27 ... 30

Vermehrung

17 490

16 248

18 079

Vermehrung

der Weißen

74

der freien Farbigen

167

der Sklaven

167

aller Klassen

117

}

51 817

0,{ °

Wir fügen die Zunahme der Bevölkerung in der Hälfte dieses Zeit­ raums, von

1800

bis

1810,

hinzu, jedoch einzig nur für den barrioextra

muros [ außerhalb der Mauern liegende Vorstadt] von Guadalupe (siehe Tabelle S.

19).

Wir ersehen hieraus, daß die Bevölkerung innerhalb der zwanzig Jahre von

1791

bis

1810

sich mehr als verdoppelt hat; in eben diesem

Zeitraum ist die Bevölkerung von New York, der volkreichsten Stadt in den Vereinigten Staaten, von tig beträgt dieselbe

140000;

33200

auf

96400 angestiegen:

Gegenwär­

sie ist somit um etwas größer als die Havan­

nas, und sie kommt der Bevölkerung von Lyon beinahe gleich. Die Stadt Mexico, welche im Jahr

1820 170000

Einwohner zählte, scheint

mir unter den Städten des Neuen Kontinents den ersten Rang zu behal­ ten. Für die freien Staaten dieses Weltteils mag es als ein Glück zu be­ trachten sein, daß Amerika nicht mehr als sechs Städte zählt, die eine Bevölkerung von

100 000

Seelen erreichen, die Städte Mexico, New

York, Philadelphia, Havanna, Rio de Janeiro und Bahfa. In Rio de Ja­ neiro finden sich auf

135000

Einwohner

105000

schwarze; in Havanna

machen die Weißen Vs der Gesamtbevölkerung aus. In dieser letzteren Stadt wird das gleiche Übergewicht der weiblichen Bevölkerung an­ getroffen, das man in den Hauptstädten der Vereinigten Staaten und Mexicos wahrnimmt.*

*

Die Zählungen von Boston, New York, Philadelphia, Baltimore, Charles­

ton und New Orleans zeigen das Verhältnis des weiblichen zum männlichen Geschlecht wie 109: 100; in Mexico fanden sich 92 838 Frauen und 76008 Män­ ner, woraus sich ein noch befremdlicheres Resultat ergibt, dasjenige von

GesamtZeitpunkt

Weiße

Pardos

Sklaven

zahl der

Freie Farbige

freien

Schwarze

Pardos

Schwarze

Farbigen

Gesamtzahl der Sklaven

Insgesamt

;!::

r.iQ �

1800

3 323

1 087

1 243

2 330

92

1 766

1 858

7 511

1810

11 690

2 477

6 732

9 209

605

6 915

7 520

28 419

8 367

1 390

5 489

6 879

513

5 149

5 662

20 908

Vermehrung

Vermehrung

der Weißen

252

der Freigelassenen

295

der Sklaven

305

der drei Klassen

278

}

a



s· � "' ::r: "' Histoire physique des Antilies fran9aises< (Tom. I, S. 136, 138 und 543) gleich­ falls sehr gut zwischen dem Rache a Ravets von Martinique und Haiti, der porös

und mit Terebratuliten, Anomien 24 und anderen Überresten pelagischer Con21 22

S. Kommentar, S. 246. Cellularien:

benannt nach einer nicht mehr genau identifizierbaren

Gattung, die P. S. Pallas 1766 Cellularia nannte. Wahrscheinlich sind damit Moostierchenkolonien (Bryozoen) gemeint. Anm. v. Wolfhart Langer. 23

Conchylien: veralteter Sammelbegriff für die Schalen und Gehäuse ver­

schiedener Weichtiergruppen (Schnecken, Muscheln, schalentragende Kopf­ füßer). Anm. v. Wolfhart Langer. 24

Anomien: gemeint sind Muscheln, die sich mit einer Klappe fest dem

Untergrund anpassen und verankern können. Anm. v. Wolfhart Langer.

Cuba-Werk

34

dies die Formation der Korallen-Inseln der Südsee, über welche die Herren von Chamisso und Guaimard jüngst so viel Licht verbreitet ha­ ben. Wenn man in der Nähe von Havanna, am Fuß des CastiBo de la Punta auf den Bänken der ausgehöhlten Felsen* sitzend, die gleichzei­ tig mit grünenden Ulven25 und lebenden Polypen-Gebäuden überzogen sind- wenn man, sage ich, in der Textur26 dieser Bänke die gewaltigen Massen von Madreporen und anderen korallenartigen Pflanzensteinge­ bilden wahrnimmt, kann man sich anfänglich geneigt fühlen, anzuneh­ men, es sei dieser ganze, den größten Teil der Insel Cuba bildende Kalk­ felsen das Erzeugnis einer ununterbrochnen Naturwirkung, das Ergeb­ nis produktiver organischer Kräfte und partieller Zerstörungen, einer noch gegenwärtig im Grund des Ozeans tätigen Wirksamkeit. Allein der Anschein der Jugend dieser Kalkformationen verschwindet bald, wenn man das Küstenland verläßt oder sich der Reihenfolge von Korallenfel­ sen erinnert, die in den Formationen ungleichen Alters, dem Muschel­ kalk, dem Kalkstein des Jura und dem grobkörnigen Kalkstein** , ent-

chylien, dem Kalkstein von Güines ähnlich, erfüllt ist, und dem pelagischen Kalkstein-Sediment, das in Guadeloupe Platine oder Mac;;onne Bon Dieu ge­ nannt wird. In den Cayos der Insel Cuba oder den Jardinillos del Rey y de la Reyna kam mir der ganze sich über der Wasserfläche erhebende Korallenfels fragmentarisch, d. h. aus zertrümmerten Blöcken bestehend, vor. Doch ist mir wahrscheinlich, daß er in der Tiefe auf Massen noch lebender lithophytischer Polypen ruht. *

Die Oberfläche dieser Bänke, von den Wellen geschwärzt und ausgehöhlt,

stellt blumenkohlartige Verästelungen dar, wie solche in Lavaströmen angetrof­ fen werden. Sollte der vom Wasser erzeugte Farbenwechsel vom Mangan her­ rühren, dessen Dasein aus einigen Dendriten 27 erkannt wird? (RH II, S. 300303.) Das Meer, das in die Felsenspalten und in eine am Fuß des Castillo del Morro befindliche Höhle eindringt, preßt die Luft darin zusammen und läßt sie mit einem ungewöhnlichen Getöse entweichen. Dieses Getöse erklärt die Er­ scheinung der bajos roncadores (Schnarcher-Felsen), das den Seeleuten, welche die Überfahrt von Jamaica nach der Mündung des Rfo San Juan de Nicaragua oder nach der St. Andreas-Insel machen, so wohl bekannt ist. **

Vgl. über die Korallen-Akkumulation im grobkörnigen Kalkstein von Paris

25

Ulven: nach der zu den Grünalgen gehörenden Gattung Ulva ("Meersa­

lat"). Anm. v. Wolfhart Langer. 26

Textur: räumliche Anordnung und Verteilung der Gemengeteile im Ge­

stein. 27

Dendriten: baum- oder strauchartige Bildungen aus Eisen- oder Mangan­

oxid, das in wässeriger Lösung in feinste Spalten drang und sich dort absetzte. Sie werden als Pseudofossilien bezeichnet. Anm. v. Wolfhart Langer.

Physische und geognostische Konstitution

35

halten sind. Die gleichartigen Korallenfelsen des Castillo de Ja Punta finden sich nochmals im Hochgebirge des inneren Landes, in Beglei­ tung von Versteinerungen zweischaliger Muscheln, welche ganz ver­ schieden von denen sind, die gegenwärtig die Küsten der Antillen be­ wohnen. Ohne hier mit Zuversicht in der Übersicht der Formationen dem Kalkstein von Güines, welcher auch derjenige vom CastiBo de la Punta ist, einen bestimmten Platz anweisen zu wollen, bleibt mir jedoch kein Zweifel übrig hinsichtlich des relativen Alters dieser Felsart zu dem südwärts von Bataban6 und östlich der Insel de Pinos gelegenen Kalk­ stein-Agglomerat der Cayos. Der Erdball hat große Revolutionen zwi­ schen den Epochen, als diese zwei Gebiete sich gebildet haben, erlitten; in dem einen befinden sich die großen Höhlen von Matanzas, das an­ dere erhält täglichen Zuwachs durch Verkittung von Korallenstücken und quarzigem Sand. Die letztere dieser Felsarten scheint im südlichen Teil der Insel Cuba, teils auf Kalkstein (jurassischem) von Güines wie in den Jardinillos, teils (gegen das Kap Cruz) unmittelbar auf Urgebirge zu ruhen.* Auf den Kleinen Antillen nimmt man wahr, wie durch Koral­ Jengebilde sogar auch vulkanische Produkte überzogen sind. Mehrere von den Cayos der Insel Cuba enthalten Süßwasser, und ich habe ein sehr gutes mitten im Cayo de Piedras gefunden. Bedenkt man die aus­ nehmende Kleinheit dieser Inselchen, so mag man kaum glauben, daß diese Süßwasser-Sammler von unverdunstetem Regenwasser herrüh­ ren. Sollten sie vielleicht eine unterirdische Verbindung vom Kalkstein des Küstenlandes mit dem Kalkstein, über welchem die Polypenge­ bäude aufgeführt sind, dartun, und sollte das Süßwasser von Cuba mit­ tels hydrostatischen Drucks zwischen den Korallenfelsen der Cayos hervortreten, wie dies in der Bucht von Jagua geschieht, wo mitten im Meer ihre Quellen von den Seekühen (Lamantine) 28 besucht werden.** Auf der Ostseite Havannas finden sich die Sekundär-Formationen auf eine merkwürdige Weise von Syenit und Euphotid-Felsarten durchbra­ chen, die eine Gruppe bilden.*** Der südliche Hintergrund der Bucht (dem Ceriten- und Nummuliten-Kalkstein) Brongniart, Descr. geol. des env. de Paris, S. 269; Maraschini sulle format. del Vicentino, S. 177. *

Ich habe diese Indifferenz von Auflagerung schon RH 111, S. 263 nachge­

wiesen. **

Meinen Beobachtungen zufolge: Breite 21

o

56' 40"; Länge 83° 3 7' 12"

(Obs. astr., Tom. II, S. 122). ***

Eine Zeitschrift von Havanna (Patriota Americano, 1812, Tom. II, S. 29)

enthält eine kurze Beschreibung dieser Gruppe, die ich im Jahr 1804 in spani28

Seekühe (Lamantine)= Rundschwanzseekühe (Trichechidae), Manatis.

36

Cuba-Werk

sowie der nördliche Teil (die Hügel von Morro und von La Cabafia) sind jurassischer Kalkstein; aber am östlichen Rand der zwei Ensenadas von Regla und von Guanabacoa findet sich nur Übergangsgestein 29• Geht man von Nord nach Süd, so trifft man anstehend, zuerst in der Nähe von Marimelena. Syenit an, welcher zusammengesetzt ist aus vielem zum Teil zersetztem Harnstein, aus wenigem Quarz und aus rötlich-wei­ ßem, selten kristallisiertem Feldspat. Dieser schöne Syenit, dessen Schichten nordwestliche Neigung haben, wechselt zweimal mit Serpen­ tin 30, dessen zwischenliegende Schichten drei Klafter dicht sind. Südli. eher, gegen Regla und Guanabacoa hin, verschwindet der Syenit, und den Boden deckt einzig Serpentingestein, das sich in Hügeln von 30 bis 40 Klafter Höhe, welche in der Richtung von Ost nach West stehen, em­ porhebt. Es ist dieses Gestein vielfach zerspalten. Seine Farbe ist von außen

grau-bläulich,

mit Mangan-Dendriten überzogen,

inwendig

Iauch- und spargelgrün, mit kleinen Asbest-Adern durchzogen. Es ent­ hält dasselbe weder Granaten noch Hornblende, hingegen in der Masse zerstreuten metallisch glänzenden Smaragdit. 31 Der Serpentin hat ei­ nen teils splitterigen, teils muscheligen Bruch. Zum ersten Mal fand ich hier den metallisch glänzenden Smaragdit im Tropenland. Mehrere Ser­ pentinblöcke haben magnetische Pole, andere besitzen eine so gleich­ förmige Textur und einen so fetten Glanz, daß man von ferne versucht ist, sie für Pechstein 32 anzusehen. Zu wünschen wäre, es möchten diese schönen Steinmassen für Kunstbedarf gebraucht werden, wie dies in verschiedenen Gegenden Deutschlands geschieht. Gelangt man in die Nähe von Guanabacoa, so trifft man den Serpentin mit 12 bis 14 Zoll scher Sprache abgefaßt hatte, mit der Aufschrift: Noticia mineralogica del cerro de Guanabacoa communicada al Ex. Sr. Marques de Someruelos, Capitan Ge­ neral de Ia Isla de Cuba. 29

Übergangsgestein: Humboldts Lehrer Abraham Gottlob Werner (1749-

1817) in Freiberg/Sa. hatte 1790 das "Übergangsgebirge" als Begriff aufgestellt. Es waren Gesteine, die nicht so kristallin wie das "Urgebirge", aber im Gegen­ satz zum jüngeren "Flözgebirge" nicht so flach gelagert waren. Anm. v. Wolfhart Langer. 30

Serpentin: wegen der Ähnlichkeit mit einer gefleckten Schlangenhaut (lat.

serpens, die Schlange) benanntes, meist grünliches Magnesiumsilikat, zu dessen Varietäten auch der Asbest gehört. Ist v ielfach aus der Zersetzung von Eruptiv­ gesteinen hervorgegangen. Anm. v. Wolfhart Langer. 31

Smaragdit: ein Kalzium-Magnesium-Silikat der Strahlsteingruppe. Anm.

v.

Wolfhart Langer. 32

Pechstein: aus kieselsäurereichen Magmen durch schnelle Erkaltung ent­

standenes natürliches, wasserhaltiges Glas. Anm. v. Wolfbart Langer.

Physische und geognostische Konstitution

37

dichten Adern durchzogen an, die mit fibrösem [ faserigem ] Quarz, mit Amethyst und zierlichen warzen- und stalaktitenförmigen Calcedonen33 erfüllt sind; vielleicht dürfte man einst auch Chrysoprase34 darin antref­ fen . Mitten in diesen Adern kommen einzelne Kupfer-Pyrite zum Vor­ schein, denen silberhaltiges graues Kupfer beigesellt sein soll. Von die ­ sem grauen Kupfer habe ich keine Spur gefunden: Wahrscheinlich dürfte es der metallisch glänzende Schillerspat35 sein, welcher den Cer­ ras de Guanabacoa ihren seit Jahrhunderten besessenen Ruf von Gold­ und Silberreichtum eingebracht hat. Hin und wieder tritt aus den Spal­ ten des Serpentins Erdpech36 hervor.* Die zahlreichen Wasserquellen enthalten etwas geschwefeltes Hydrogen: Sie schlagen Eisenoxid nie­ der. Die Bafios [ Heilbäder ] von Bareto sind sehr angenehm, ihr Wärme*

Findet sich in der Bucht von Havanna außer derjenigen von Guanabacoa

noch eine andere Quelle von Petroleum, oder muß man annehmen, jene Quelle von betun lfquido [flüssiges Erdpech], welche Sebastüin de Ocampo zum Kalfa­ tern seiner Schiffe gebrauchte, sei erschöpft? Inzwischen war es diese Quelle, welche Ocampo im Hafen von Havanna so bedeutsam fand, daß er ihm den Na­ men Puerto de Carenas gab . Man versichert, auch im östlichen Teil der Insel seien reichhaltige Quellen von Erdpech (manantialis de betun y chapapote [be­ tun und chapapote

=

Erdpech] zwischen Holgufn und Mayarf sowie an der Kü­

ste von Santiaga de Cuba gefunden worden. Kürzlich noch wurde nahe bei Punta Icacos eine kleine Insel (Siguapa) entdeckt, von der nur ein mit Erde ver­ mischtes festes Erdharz zutage liegt . Diese Masse erinnert an den Asphalt von Vallorbe im Kalkstein des Jura. Findet sich vielleicht die Serpentin-Formation von Guanabacoa wiederholt in der Nähe von Bahfa Honda im Cerro del Rubi? Den Botanikern bieten die Hügel von Regla und von Guanabacoa am Fuß eini­ ger zerstreuter Palmbäume dar: Jatropha panduraefolia, J. integerrima Jacq., J . fragrans, Petiveria alliacea, Pisonia loranthoides, Lantana involucrata, Russelia sarmentosa, Ehretia havanensis, Cordia globosa, Convolvulus pinnatifidus, C. calycinus, Bignonia lepidota, Lagascea mollis Cav., Malpighia cubensis, Triopte­ ris lucida, Zanthoxylum pterota, Myrtus tuberculata, Marisens havanensis, An­ dropogon avenaceus Schrad., Olyra latifolia, Chloris cruciata und zahlreiche Banisterien, deren goldfarbene Blüten die Landschaft verschönern (vgl. unsere Flora Cubae insulae in den Nov. genera et Spec., a. a. 0., Tom . V II, S. 369377). 33

Calcedon: Chalzedon, eine krypto- bis mikrokristalline Form des Si02•

Anm. v. Wolfhart Langer. 34

Chrysopras: durch Nickel grün gefärbte feinkristalline Varietät des Quar­

zes. Anm . v. Wolfhart Langer. 35

Schillerspat: auch Bastit genanntes Mineral, das durch Wasseraufnahme

aus dem Magnesium-Eisen-Silikat Bronzit entstand. Anm . v. Wolfhart Langer. 36

Erdpech: oxidiertes Erdöl. Anm.

v.

Wolfhart Langer.

38

Cuba-Werk

grad aber ist von dem der Atmosphäre nur wenig abweichend. Die geognostische Beschaffenheit dieser Serpentin-Felsgruppen verdient, um ihrer Vereinzelung willen schon, hernach um ihrer Adern, um ihrer Verbindungen mit dem Syenit und um ihres Ernporsteigens zwischen den Muschelformationen willen, eine besondere Aufmerksamkeit.

Der

Feldspat mit Soda-Grundlage (dichter Feldspat) bildet mit dem Schiller­ spat das Euphotid und den Serpentin, mit dem Hypersthen 37 den Hy­ persthenit 38, mit der Hornblende den Diorit 39, mit dem Augit 40 den Dolerit 41 und den Basalt, mit dem Granat den Eclogit 42. * Diese fünf über die ganze Erde verstreuten Felsarten, von Oxidul- und Titan-Eisen durchdrungen, sind wahrscheinlich gemeinsamer Herkunft. In den Eu­ photiden mag man leicht zwei Formationen unterscheiden, von denen die eine keine Hornblende enthält, selbst da, wo sie mit Hornblende­ schichten wechselt (Joria [?)in Piemont, Regla auf der Insel Cuba), hin­ gegen an reinem Serpentin, an Schillerspat und bisweilen an Jaspis 43 (Toscana, Sachsen) reich ist, die andere hingegen einen bedeutsamen Hornblendegehalt hat, öfters in Diorit** übergeht, keinen Jaspis zeigt und zuweilen reiche Kupferstränge enthält (Schlesien, Mussinet [?) in

* **

Reutberg, bei Dolau (Bayreuth) ; Saualpe ( Steiermark) . Auf einem Serpentin, welcher wie ein Halbschatten den Grünsteingängen

( Diorit)

folgt, in der Nähe des Clunie-Sees

[Loch

Clunie ] in Pertshire, siehe

Mac Culloch, im Edinb. Journ. of Science. 1824, Juli, S. 3-16.

Über einen Gang

v on Serpentin und die Alterationen, welche derselbe an den Ufern des Carity, nahe bei West-Balloch in Forfarshire begründet, s. Charles Lyell, a. a. 0., Vol.

III, S. 43. 37

Hypersthen: ein Eisen-Magnesium-Silikat.

38

Die Gesteinsbezeichnung Hypersthenit ist überholt und durch Norit zu er­

setzen. Norit ist eine Varietät des dunklen Tiefengesteins Gabbro. Anm. v. Wolf­ hart Langer. 39

Diorit: ein klein- bis mittelkörniges Tiefengestein. Anm. v. Wolfhart Lan­

ger. 40

Augit: eine Gruppe silikatischer Mineralien mit einer sich ändernden kom­

plizierten chemischen Zusammensetzung. Anm. v. Wolfhart Langer. 41

Dolerit: v eralteter Begriff für ein mit dem Auge auflösbares Basaltgestein.

Anm. v. Wolfhart Langer. 42

Eclogit: ein mittel- bis grobkörniges metamorphes Gestein, das chemisch

einem bestimmten Basalt ( Vulkanit, Ergußgestein) entspricht. Metamorphose

bedeutet hier Umwandlung v on Mineralbestand und/oder Gefüge durch beson­ dere Druck- und Temperaturv erhältnisse. Anm. v. Wolfhart Langer. 43

Jaspis: ein undurchsichtiger, intensiv gefärbter Chalzedon. Anm. v. Wolf­

hart Langer.

Hydrographische Skizze

39

Piemont, Pyrenäen, Parapara in Venezuela, Copper-Mountains im nördlichen Amerika). Diese letztere Formation von Euphotid ist es, die durch ihre Mischung mit Diorit sich selbst dem Hypersthenit anschließt, worin sich zuweilen in Schottland und Norwegen wirkliche Serpentinla­ ger entwickeln. Noch sind bis dahin auf der Insel Cuba keine vulkani­ schen Gesteine neueren Ursprungs, zum Beispiel Trachyt44 , Dolerit und Basalt, angetroffen worden. Mir ist sogar auch unbekannt, ob sol­ che anderswo in den Großen Antillen vorkommen, deren geognostische Beschaffenheit wesentlich abweicht von derjenigen der Reihenfolge Kalkstein- und vulkanischer Inseln, die sich von Trinidad gegen die Jungferninseln erstreckt. Die Erdstöße, welche überhaupt in Cuba so zerstörend nicht sind wie in Puerto Rico und Haiti, werden am meisten im östlichen Teil verspürt, zwischen dem Kap Maisf, Santiago de Cuba und der Ciudad de Puerto Prfncipe. Vielleicht ist es der Fall, daß gegen diese Regionen hin sich seitwärts die Wirkung einer Spalte ausdehnt, von der man glaubt, sie durchziehe die Granit-Felsenzunge zwischen Port-au-Prince und dem Kap Tibur6n, über welcher auch 1770 ganze Berge eingestürzt sind.*

[Hydrographische Skizze 1 Als Hauptursachen des Mangels an Flüssen und der Trockenheit, unter welcher ganz besonders der Westteil der Insel Cuba leidet, kön­ nen betrachtet werden die kavernöse Textur der Kalksteinformationen

(soboruco),

welche vorhin beschrieben wurden, die ansehnliche Neigung

ihrer Schichten, die geringe Breite der Insel, die vielen holzarmen Ebe­ nen, die Nähe der Berge da, wo sie an der südlichen Küste eine hohe Kette bilden. In dieser Hinsicht wurden Haiti, Jamaica und mehrere der Kleinen Antillen, welche vulkanische, mit Waldung bedeckte Spitz­ berge haben, von der Natur mehr begünstigt.** Die ihrer Fruchtbarkeit wegen vorzüglichsten Landschaften sind die Bezirke von Jagua, von Trinidad, von Matanzas und vom Mariel. Das Tal von Güines verdankt seinen Ruf der künstlichen Bewässerung (zanjas de riego)

[

=

Bewässe­

rungsgräben]. Des Mangels großer Flüsse und der ungleichen Frucht*

Dupuget, im Journal des mines, VI, S. 58, und Leopold von Buch, Phys.

Beschr. der Canar. Inseln, 1825, S. 403. ** 44

Hist. phys. des Antilles, Tom . I, S. 44, 118, 287, 295, 300. Trachyt: ein kieselsäurereiches, meist helles Ergußgestein. Anm.

hart Langer.

v.

Wolf­

Cuba-Werk

40

barkeit des Bodens unerachtet, gewährt die Insel Cuba durch ihre wel­ lenförmige Oberfläche, ihr stets sich erneuerndes frisches Grün und die Verteilung ihrer Pflanzenformen bei jedem Schritt sozusagen, den man tun mag, die mannigfaltigste und lieblichste Landschaft. Zwei Bäume mit großen lederzähen und glänzenden Blättern, der Mummea und das Calophyllum calaba, fünf Arten der Palmbäume (die

palma real oder

Oreodoxa regia, die gemeine Kokospalme, die Cocos crispa, die Cory­ pha miraguama und die C. maritima), nebst kleinen immerblühenden Sträuchern dienen den Hügeln und den Savannen zum Schmuck. Die Cecropia peltata bezeichnet feuchte Stellen des Bodens. Man möchte glauben, es sei die ganze Insel anfänglich ein Wald von Palmen-, Zitro­ nen- und wilden Orangenbäumen gewesen. Diese letzteren mit ganz kleinen Früchten waren vermutlich vorhanden, bevor die Europäer hin­ kamen,* welche die Agrumi [Zitrusfrüchte] der Gärten dahin brachten. Selten übersteigen sie die Höhe von 10 bis 15 Fuß. Meist kommen der Zitronen- und der Orangenbaum unvermischt vor; und wenn die neuen Kolonisten den Boden durch Feuer urbar machen, so unterscheiden sie die Eigenschaften des Erdreichs, je nachdem es mit der einen oder der anderen dieser sozialen Pflanzen bewachsen war; den Boden der naran­ jal [Apfelsinenpflanzungen] ziehen sie dem, welcher den kleinen Zitro­ nenbaum (lim6n) trug, vor. In einem Lande, wo die Zuckersiedereien noch nicht genügend vervollkommnet sind, um keines anderen Brenn­ stoffs als des

bagazo (dürres [ausgepreßtes] Zuckerrohr-Trester) zu be­ (desmonte [Entwaldung])

dürfen, ist diese fortschreitende Zerstörung

des niederen Holzes eine wahrhafte Landplage. Die Dürre des Bodens vermehrt sich in dem Verhältnis, wie die Bäume sich vermindern, die ihm Schutz vor den brennenden Sonnenstrahlen gewähren und deren in den allzeit heiteren Himmel Wärmestoff ausstrahlende Blätter einen Niederschlag von Wasserdünsten in der erkalteten Luft bewirken. Aus der nur kleinen Zahl bemerkenswerter Flüsse können der Rfo de Güines genannt werden, den man 1798 mit dem kleinen Schiffahrts­ kanal zu vereinigen beabsichtigte, welcher die Insel im Meridian von

*

Vergl. meinen Essai polit., Tom. II, S. 415. Die verständigsten Einwohner

der Insel bemerken ganz richtig, daß die kultivierten, aus Asien herüberge­ brachten Orangenbäume die Größe und alle Eigenschaften ihrer Früchte auch im verwilderten Zustand behalten. (Dieser Meinung ist auch Hr. Gallesio, Traite du Citrus, S. 32.) Die Brasilianer sind überzeugt, es sei die kleine bittere Orange

[naranja pequefia amargaj, welche den Namen naranja do terra führt

und die von menschlichen Wohnungen fern angetroffen wird, amerikanischen Ursprungs (Caldcleugh, Travels in South Amer., Tom. I, S. 25).

Das Klima Havannas

41

Bataban6 durchschneiden sollte, der Rio Almendaris oder Chorrero, dessen Gewässer durch die Zanja de Antoneli nach Havanna geführt werden, der Rfo Cauto nördlich von der Stadt Bayamo, der Rfo Ma­ ximo, welcher östlich von Puerto Principe entspringt, der Rio Sagua Ia Grande in der Nähe von Villa Clara, der Rio las Palmas, welcher Cayo Galindo gegenüber mündet, die kleinen Flüsse von Jaruco und von Santa Cruz zwischen Guanab6 und Matanzas, die auf etliche Meilen von ihren Mündungen schiffbar sind und den Transport der Zucker­ kisten erleichtern, der Rfo San Antonio, welcher nebst mehreren ande­ ren sich in die Höhlenschlünde des Kalkfelsens stürzt, der Rio Guanabo westlich vom Hafen Trinidad und der Rio de Galafre in dem fruchtbaren Bezirk von Filipinas, welcher sich in die Laguna de Cortes ergießt. Die reichsten Quellen finden sich auf der Südküste, wo von Jagua bis Punta de Sabina in einer Ausdehnung von

46

Meilen der Boden ungemein

sumpfig ist. Die Menge der sich in die Spalten des aufgeschichteten Felsgebirges versenkenden Gewässer ist dermaßen groß, daß infolge eines hydrostatischen Druckes das süße Wasser, von den Küsten ent­ fernt, mitten aus dem Salzwasser hervorquillt. Der Gerichtsbezirk von Havanna gehört nicht zu den fruchtbarsten, und die wenigen Zucker­ pflanzungen, welche früher in der Nähe der Hauptstadt angetroffen wurden, sind durch Meierhöfe mit Viehbestand

(potreros),

durch Mais­

felder und Futterwiesen verdrängt worden, welche infolge der Nähe der Hauptstadt größeren Vorteil bringen. Die Landwirte der Insel Cuba un­ terscheiden zwei Arten Erdreich, welche gleich den Spielfeldern eines Damenbrettes öfters miteinander wechseln, die schwarze Erde oder

prieta), welche Erde (bermeja), die

(negra

tonartig ist und viel Humus enthält, und die rote mehr kieselartig und mit Eisenoxid gemengt ist.

Obgleich man überhaupt die

tierra negra,

weil sie die Feuchtigkeit bes­

ser hält, für die Kultur des Zuckerrohrs, die

tierra bermeja hingegen für

den Anbau des Kaffeebaums vorzieht, so finden sich jedoch auch man­ che Zuckerpflanzungen auf rotem Erdreich.

Das Klima Havannas Das Klima Havannas ist dasjenige, welches der äußersten Grenze der heißen Zone entspricht: Es ist ein tropisches Klima, worin die unglei­ chere Verteilung der Wärme zwischen die verschiedenen Jahreszeiten bereits den Übergang zu den Klimaten der gemäßigten Zone ankün­

22° 34' N), Kanton (Br. 23° 8' N), Macao (Br. 22° 12' 23o 9' N) und Rio de Janeiro (Br. 22° 54'S) sind Orte,

digt. Kalkutta (Br.

N),

Havanna (Br.

42

Cuba-Werk

denen ihre Lage, ihre gleiche Höhe mit der Meeresfläche und die Nähe der Wendekreise des Krebses und des Steinbocks, demnach die gleiche Entfernung vom Äquator eine große Bedeutsamkeit für das Studium der Meteorologie verleiht. Es kann aber dieses Studium einzig nur Fort­ schritte durch die Bestimmung gewisser numerischer Elemente ma­ chen, welche die unentbehrliche Grundlage der Gesetze sind, die man entdecken möchte. Weil das Aussehen der Vegetation dasselbe auf den Rändern der heißen Zone und unter dem Äquator ist, so gewöhnt man sich daran, auf unbestimmte Weise die Klimate beider Zonen zu ver­ mengen, welche zwischen oo und wo und zwischen 15° und 23° der Breite eingeschlossen sind. Die Region der Palmgewächse, der Bana­ nen und der baumartigen Gräser dehnt sich selbst auch noch über die zwei Wendekreise aus: Es wäre aber gefährlich, wenn man (wie es neu­ lich beim Tod des Doktor Oudney geschehen ist, als man diskutierte, bis zu welcher Höhe des Bodens sich im Königreich Bornu Eis bilden konnte), was am Endteil der tropischen Zone beobachtet worden ist, auf dasjenige anwenden wollte, was in den dem Äquator nahe gelege­ nen Ebenen stattfinden kann. Um diese Irrtümer zu berichtigen, ist es wichtig, sowohl die mittleren Temperaturen des Jahres und der Monate wie die thermometrischen Oszillationen in verschiedenen Jahreszeiten unter dem Parallelkreis Havannas genau nachzuweisen und durch einen sorgfältigen Vergleich mit anderen vom Äquator gleichmäßig entfern­ ten Punkten, zum Beispiel mit Rio de Janeiro und Macao, den Beweis zu führen, daß die auf der Insel Cuba beobachteten großen Senkungen der Temperatur eine Wirkung des Einbruches und der Übertragung der kalten Luftschichten sind, die aus den gemäßigten Zonen nach den Wendekreisen des Krebses und des Steinbocks gelangen. Die mittlere Temperatur Havannas ist, zufolge vierjähriger zuverlässiger Beobach­ tungen, 25,7° (20,6° R), nur um 2 Centesimalgrade höher als diejenige der dem Äquator zunächst gelegenen amerikanischen Landschaften.* Die Nähe des Meeres erhöht an den Küsten die mittlere Temperatur des Jahres; im Innern der Insel aber, wo die Nordwinde gleich starken Zu­ gang haben und wo der Boden sich zur geringen Höhe von 40 Toisen erhebt** , da erreicht die mittlere Temperatur nur 23° (18,4° R) und

*

Mittlere Temperatur von Cumana (Br. 10° 27') 27,7° Cent. Es wird ver­

sichert, daß selbst in den Kleinen Antillen, bei 13o und 16° der Breite, für Gua­ dalupe 27,5°, für Martinique 27,2°, für Barbados 26,3° angetroffen wird (Hist. phys. des Antilles, Tom. I, S. 186). **

Kaum 6 Toisen mehr als die Höhe von Paris (erstes Stockwerk des königli­

chen Observatoriums) über der Meeresfläche.

Das Klima Havannas

43

übersteigt diejenige von Kairo und von ganz Unter-Ägypten nicht. Die Unterschiede zwischen der mittleren Temperatur des wärmsten und des kältesten Monats betragen im Innern der Insel 12°, in Havanna an den Küsten so, in Cumana kaum 3°. Die wärmsten Monate, Juli und August, erreichen auf der Insel Cuba 2S,S0, vielleicht sogar 29,5° mittlerer Tem­ peratur, wie unter dem Äquator. Die kältesten Monate sind der Dezem­ ber und Januar: Ihre mittlere Temperatur beträgt im Inneren der Insel

17°, in Havanna 21 o, das will sagen so bis so weniger als die gleichen Mo­ nate unter dem Äquator haben, hingegen noch 3omehr als der wärmste Monat in Paris. Hinsichtlich der äußersten Temperaturen* , die das Cen­ tesimal-T hermometer im Schatten erreicht, wird gegen die Grenze der heißen Zone wahrgenommen, was die dem Äquator zunächst gelege­ nen Regionen (zwischen oo und 10° nördl. und südl. Br.) charakterisiert; das T hermometer, welches in Paris bis auf 3S,4° (307 R) angestiegen ist, erreicht in Cumana nur 33°; in Veracruz hatte es in dreizehn Jah­ ren nur ein einziges Mal 32° (25,6° R) erreicht; in Havanna hat Hr. Ferrer es in drei Jahren (1S10-1S12) nur zwischen 16o und 30° oszillie­ rend bemerkt. In handschriftlichen Noten, die ich besitze, gedenkt Hr. Robredo als eines bemerkenswerten Umstandes, daß die Temperatur

1S01 auf 34,4° (27 ,SO R) anstieg, während zu Paris, den sorgsamen For­ schungen des Hrn. Arago zufolge, die Extreme der Temperatur zwi­ schen 36,7° und 3S0 (29,4° und 30,7° R) in zehn Jahren (von 1793 bis

1S03) viermal erreicht wurden. Die große Annäherung der zwei Epo­ chen, wo die Sonne durch den Zenit der gegen die Grenze der heißen Zone gelegenen Orte geht, erhöht öfters die Hitze des Küstenlandes von Cuba und aller zwischen den Parallelkreisen von 20° und 23Y2° gele­ genen Orte, weniger für ganze Monate als hingegen für eine Gruppe etlicher Tage. In gewöhnlichen Jahren steigt das T hermometer im August nicht über 2S0 bis 30°; ich sah, daß man über außerordentliche Hitze klagte, als es auf 31 o (24,S0 R) anstieg. Die Temperatur des Winters geht nur selten unter 10° oder 12° herab; wenn aber der Nordwind mehrere Wochen lang anhaltend bläst und die kalte Luft aus Kanada herbei­ führt, dann sieht man wohl zuweilen im Inneren der Insel, auf der Ebene und in nicht großer Entfernung von Havanna, daß sich die Nacht über Eis bildet.** Den Beobachtungen der Herren Wells und Wilson zu*

Hr. Lachenaie bezeugt, er habe im Jahr 1800 das Centesimal-Thermometer

im Schatten (in Sainte-Rose und auf der Insel Guadalupe) auf 39° 3' ansteigen gesehen; man weiß jedoch nicht, ob sein Instrument genau und vom Einfluß der Ausströmung frei war. Auf Martinique betragen die Extreme 20° und 35°. **

Diese zufällige Kälte war schon den frühesten Reisenden aufgefallen. "En

Cuba", sagt Gomara, "algo se siente el frio." Hist. de Ind., fol . XXVII.

44

Cuba-Werk

folge läßt sich annehmen, die Strahlung des Wärmestoffs 45 bringe diese Wirkung hervor, während das T hermometer noch auf so und sogar 9° über dem Gefrierpunkt steht; Herr Robredo versicherte mir aber, das Thermometer wirklich auf Null gesehen zu haben. Diese Bildung von dichtem Eis fast auf dem Niveau des Meeresspiegels, in einer dem heißen Erdstrich zugehörenden Gegend, muß dem Naturforscher um so mehr auffallen, als in Caracas (Breite 10° 31') und bei 477 Toisen Er­ höhung die Temperatur der Atmosphäre nicht unter 11o sinkt und man, näher beim Äquator, um Eisbildung zu sehen, an 1400 Toisen Höhe erreichen muß.* Mehr noch: Zwischen Havanna und Santo Domingo zwischen Bataban6 und Jamaica finden sich nur Unterschiede von 4° oder so der Breite; und auf Santo Domingo, Jamaica, Martinique und Guadalupe betragen die Minima der Temperatur in den Ebenen** 18,S0 bis 20,SO. Es mag interessant sein, das Klima von Havanna mit demjenigen von Macao und von Rio de Janeiro zu vergleichen, zwei Orten, von denen der eine gleichfalls zunächst an der Grenze der nördlichen heißen Zone, aber an der östlichen Küste Asiens, und der andere an einer Ostküste von Amerika nahe am Endteil der südlichen heißen Zone gelegen ist. Die mittleren Temperaturen von Rio de Janeiro sind aus 3SOO durch Hrn. Benito Sanchez Dorta gemachten Beobachtungen entnommen; diejenigen von Macao beruhen auf 1200 Beobachtungen, welche ich der gütigen Mitteilung des Hrn. Abbe Richenet verdanke.*** Der häufigen Nord- und Nordwest-Winde unerachtet, ist das Klima Havannas wärmer als dasjenige von Macao und von Rio de Janeiro. Der erstere von diesen zwei Orten ist der Kälte allein nur ausgesetzt um jener häufigen Westwinde willen, die man zur Winterszeit auf allen Ost­ küsten eines großen Küstenlandes verspürt. Die Nähe von überaus brei­ ten Landschaften, die mit Bergen und Plateaus bedeckt sind, begründet eine ungleichere Verteilung der Wärme zwischen den verschiedenen *

Man trifft sogar solches noch nicht in Quito (1490T.) an, das in einem en­

gen Tal liegt, wo ein oft nebliger Himmel die Kraft der Strahlung mindert. **

Die Beobachtung von 18,5° ist von Hrn. Hapel Lachenaie. Hr. Le Dru ver­

sichert gleichfalls, in Puerto Rico das T hermometer nicht unter 18,7° gesehen zu haben; er glaubt aber, auf den Bergen von Loquillo auf der nämlichen Insel fän ­ den Schneeniederschläge statt. ***

Wenn ich die sämtlichen Register dieses ehrwürdigen und arbeitsamen

Geistlichen verglichen haben werde, so mögen die partiellen Ergebnisse von Macao einige kleine Änderungen erleiden. Vgl. RH III, S. 305. 45

S. Studienausgabe Band V I, S. 137.

Das Klima Havannas

45

Havanna

Macao

Rio de Janeiro

Br. 23°9' N

Br. 22o 2' N

Br. 22° 54'S

25,7°

23,3°

23,SO

28,8°

28,4°

27,2°

21,1°

16,6°

20,0°

Mittl. Temperatur des Jahres Mittl. Temperatur des wärmsten Monats Mittl. Temperatur des kältesten Monats

Monaten des Jahres in Macao und in Kanton, als auf einer Insel der Fall ist, welche westlich und nördlich von den warmen Gewässern des Gulf­ Stream [Golfstroms] umgeben ist. Darum sind auch in Kanton und Ma­ cao die Winter ungleich kälter als in Havanna. Die mittleren Temperatu­ ren von Dezember, Januar, Februar und März betrugen zu Kanton im Jahr

20°,

1801

zwischen

15°

und

17,3° Cent.,

zu Macao zwischen

während sie in Havanna insgemein zwischen

gen; dennoch ist die Breite von Macao um

1

o

21

o

und

16,6° und 24,3° betra­

südlicher als diejenige

Havannas, und es befinden sich diese letztere Stadt und Kanton, bei einer Minute Unterschied, auf dem gleichen Parallelkreis. Wenngleich nun die Isothermen oder die Linien gleicher Wärme einen konkaven Gipfel gegen den Pol hin im System der Klimate des östlichen Asien wie im System der Klimate des östlichen Amerika haben, so ist jedoch die Erkaltung auf demselben geographischen Parallelkreis noch ansehn­ licher auf der asiatischen Küste.* Im Zeitraum von neun Jahren

1814)

(1806-

sah der Abbe Richenet, welcher sich des vortrefflichen Maxima­

und Minima-Thermometers von Six bedient hat, dies Instrument bis auf

3Y

und

5° (38°

und

41° Fahr.)

sinken. In Kanton erreicht das T hermo­

meter zuweilen fast den Nullpunkt, und als Folge der Ausstrahlung findet man auch sogar Eis auf den Terrassen der Häuser. Obgleich ein solcher Kältegrad nie länger als einen einzigen Tag andauert, so mögen die in Kanton angesiedelten britischen Kaufleute vom November bis zum Januar doch gerne Kaminfeuer unterhalten, während in Havanna auch

*

Der klimatische Unterschied der Ost- und Westküsten des Alten Konti­

nents ist so groß, daß in Kanton (Br. 23° 8') die mittlere Temperatur des Jahres 22,9° ist, während sie zuSanta Cruz aufTeneriffa (Br. 28°28'), den Angaben der Herren von Buch und Escolar zufolge, 23,8° beträgt. Kanton, auf einer Ostkü­ ste gelegen, besitzt ein Kontinental-Klima; Teneriffa ist eine den Westküsten Afrikas nahe liegende Insel.

46

Cuba-Werk

nicht einmal ein Bedürfnis, sich am offenen Feuerbecken zu wärmen, gefühlt wird. Schloßen fallen häufig und ungemein groß in den asiati­ schen Klimaten von Kanton und von Macao, während sie in Havanna kaum in fünfzehn Jahren und nur einmal vorkommen. An allen drei Orten steht das T hermometer, zuweilen mehrere Stunden anhaltend, zwischen oo und 4° Cent., und dennoch (was mir sehr beachtenswert vor­ kommt) hat man daselbst niemals Schneeniederschläge gesehen, und der so tiefen Temperaturstände unerachtet, bieten die Pisang- [Bana­ nen-] und Palmenbäume in den Umgehungen von Kanton, von Macao und Havanna eine Vegetation dar, deren Schönheit in den dem Äquator zunächst gelegenen Ebenen nicht übertroffen wird. Für das gründliche Studium der Meteorologie ist es sehr erwünscht, daß beim gegenwärtigen Stand der Zivilisation bereits schon so viele nu­ merische Elemente über das Klima der beinahe unmittelbar unter den Wendekreisen gelegenen Gegenden zusammengestellt werden können. Fünf der größten Städte, die am Weltverkehr teilnehmen, Kanton, Ma­ cao, Kalkutta, Havanna und Rio de Janeiro, befinden sich in dieser Lage. Weiterhin sind in der nördlichen Halbkugel Maskat, Syene, Nuevo Santander, Durango und die nördlichsten unter den Sandwichin­ seln [Hawaii-Ins.], in der südlichen Halbkugel aber Bourbon [Reunion], Ile-de-France [Mauritius] und der Hafen von Cobija, zwischen Copiapo und Arica, durch Europäer besuchte Ortschaften, welche den Naturfor­ schern die nämlichen Vorteile hinsichtlich ihrer Lage gewähren wie Rio de Janeiro und Havanna. Es macht die Klimatologie nur langsame Fort­ schritte, weil man vorerst noch nur Ergebnisse zusammenreiht, wie sie der Zufall auf einzelnen Punkten des Erdballs, wo die menschliche Zivi­ lisation sich zu entwickeln anfängt, ergeben hatte. Diese Punkte bilden kleine Gruppen, die sich durch weite Räume von Ländern, die den Meteorologen unbekannt sind, geschieden und getrennt finden. Um die Gesetze der Natur in Verteilung der Wärme über den Erdball zu erfor­ schen, muß den Beobachtungen die den Bedürfnissen einer im Entste­ hen begriffenen Wissenschaft entsprechende Richtung gegeben werden, und man muß wissen, welche numerischen Angaben die bedeutsamsten sind. Nuevo Santander an der Ostküste des Golfs von Mexico hat wahr­ scheinlich eine mittlere Temperatur, welche diejenige der Insel Cuba nicht erreicht. Die Atmosphäre muß daselbst an der Winterkälte eines großen Festlandes teilnehmen, das sich in nordwestlicher Richtung aus­ dehnt. Verlassen wir hingegen das System der Klimate des östlichen Amerika, um jenseits des Beckens oder vielmehr des unter Wasser gele­ genen Tals vom Atlantischen Meer die Küsten Afrikas zu betrachten, so finden wir im System der cisatlantischen Klimate auf dem westlichen

Das Klima Havannas

47

Küstenland des Alten Kontinents die nach dem Pol konvex erhabenen Isothermen-Linien 46. Der Wendekreis des Krebses nimmt daselbst sei­ nen Durchgang zwischen dem Kap Bojador und dem Weißen Vorge­ birge [Kap Blanco], in der Nähe von Rfo de Oro, am unwirtlichen Rand der Wüste Sahara, und es muß die mittlere Temperatur dieser Land­ schaften ungleich niedriger sein als die von Havanna um des doppelten Grundes willen, ihrer Lage nämlich auf einer östlichen Küste und we­ gen Nähe der W üste, welche die Wärme ausstrahlt und feine Sandkörn­ chen in der Atmosphäre verbreitet. Wir haben gesehen, wie auf der Insel Cuba die niedrigen Tempera­ turen von so kurzer Dauer sind, daß weder die Banane noch das Zucker­ rohr noch andere Erzeugnisse der heißen Zone gewöhnlich davon Schaden leiden. Es ist bekannt, daß Pflanzen von kräftigem Bau und Wachstum einem vorübergehenden Kältegrad leicht widerstehen und daß auf der Küste von Genua der Orangenbaum und die Warzenpome­ ranze den Schnee ertragen und eine bedeutende Kälte bis auf sechs oder sieben Grad unter dem Gefrierpunkt.* Da die Vegetation der Insel Cuba ungefähr alle Verhältnisse der dem Äquator zunächst gelegenen Regionen darstellt, so mag man daselbst nicht ohne Befremden auch in den Ebenen sogar eine Pflanzenform wahrnehmen, die den gemäßigten Klimaten und den Gebirgen des äquatorialen Teils von Mexico ange­ hört. Ich habe wiederholt schon, bei verschiedenen Gelegenheiten, die Aufmerksamkeit der Botaniker auf diese außerordentliche Erscheinung der Pflanzengeographie hingeleitet. 47 Die Fichten (Pinus occidentalis) werden auf den Kleinen Antillen nicht angetroffen; dem Zeugnis des Hrn. Robert Brown zufolge ebensowenig auf Jamaica (zwischen 17° und 18° der Breite), unerachtet der Erhöhung des Bodens dieser Insel in den

Blauen Bergen. Sie werden nördlicher erst angetroffen, auf den Bergen von Santo Domingo und auf der Insel Cuba, ** die sich zwischen den

* **

Gallesio, S. 55. Hr. Barataro, der gelehrte Zögling des Professors Balbi, den ich über die

Stationen des Pinus occidentalis auf Santo Domingo befragt habe, versicherte mir, er habe in der Nähe vom Kap Samana (Br. 19° 18') diesen Baum in der Ebene mitten unter anderen Gewächsen der heißen Zone angetroffen, und überhaupt finde sich derselbe auf Santo Domingo und in Puerto Rico nur auf Bergen mittlerer Höhe, keineswegs aber auf den höchsten. Die Fichten von Cuba und von der Pinos-Insel südwärts vom Bataban6 sind, dem Zeugnis aller Reisenden zufolge, wahrhafte Pinus mit dachziegelförmigen Zapfen, dem Pinus 46

Darüber in Band VI dieser Studienausgabe, S. 97ff.

47

Siehe Bd. I dieser Studienausgabe, S. 50f., 74f.

48

Cuba-Werk

Parallel-Kreisen von 20° und 23° ausdehnt. Sie erreichen daselbst eine Höhe von 60 bis 70 Fuß, und, was sehr merkwürdig ist, der Caoba *

(acajou) und die Pinus auf der Pinos-Insel wachsen gemeinsam in der nämlichen Ebene. Im südwestlichen Teil der Insel Cuba werden gleich­ falls Pinus angetroffen, am Abhang der Kupferberge, wo der Boden dürr und sandig ist. Das innere Plateau von Mexico ist mit der näm­ lichen Art von Zapfenträgern bewachsen; wenigstens scheinen die Muster, welche Hr. Bonpland und ich von Acahuizotla, von Nevada de Toluca und vom Cofre de Perote mitgebracht haben, spezifisch nicht ver­ schieden vom Pinus occidentalis der Antillen, welchen Swartz beschrie­ ben hat. Die Pinus aber, welche wir auf der Insel Cuba, im Niveau der Meeresfläche, unter 20° und 22° der Breite antreffen und die nur dem südlichen Teil der Insel angehören, steigen auf dem mexicanischen Fest­ land zwischen den Parallel-Kreisen von 17V2° und 19° nicht unter 500Toi­ sen Erhöhung herab. Ich habe sogar bemerkt, daß am Weg von Perote nach Jalapa auf den der Insel Cuba gegenüberstehenden Bergen die Grenze der Pinus 935 Toisen Erhöhung beträgt, während auf den west­ lichen Bergen, zwischen Chilpanzingo und Acapulco, nahe bei Cuasini­ quilapa, um zwei Grade südlicher, dieselbe 580 Toisen und an einigen

occidentalis Swartz ähnlich und nicht (wie ich eine Weile vermutet hatte) zur Gattung Podocarpus gehörig. Übrigens haben allerdings die ersten Spanier, welche die Antillen besuchten, zuweilen die Pinus und Podocarpus verwechselt, und eine Stelle bei Herera (Dec. 1, S. 52) beweist unwiderlegbar, daß die Pinos del Cibao, von denen Christoph Columbus nach seiner zweiten Reise sprach, einfrüchtige Koniferen und wahre Podocarpus waren. "Estos Pinos mui altos", sagt der Admiral, "que no llevan pinnas (Fichtenzapfen), son portal orden com­ puestos por naturaleza que parecian aceitunas del Alxarafe de Sevilla." Ich habe schon bei Erwähnung der ersten Beschreibung der Bertholletia, nach Laet [RH, a. a. 0., II, S. 558f., Fußnote 3], darauf aufmerksam gemacht, wie naiv und charakteristisch die Beschreibungen früherer Reisenden waren, die Fachausdrücke, deren Wert sie nicht kannten und zu gebrauchen den Verstand nicht hatten. Ob die Pinus der Inseln Guanaja [ Bonaca] und Rattan [ Roa­ tan; beide Inseln vor der Nordküste von Honduras] (unter 16lho der Br.), die zu Mastbäumen gebraucht werden, Podocarpus sind oder der Gattung Pinus ange­ hören? (Herera, Dec. 1, S. 131; Laet, Orb. Nov., S. 341; Juarros, Hist. de Gua­ temala, Tom. Il, S. 169; Tuckey, Maritime Geography, Tom. IV, S. 294.)- Wir können nicht sagen, ob der Name der Pinos-Insel, die unter so 57' der Br. östlich von Portobelo liegt, auf einem Irrtum der ersten Seefahrer beruht. Im äquinok­ tialen Amerika zwischen den Parallel-Kreisen von oo und 100 habe ich selbst auch Podocarpus nicht unter 1100 Toisen Erhöhung niedersteigen gesehen. * Swietenia mahagoni L. =

=

49

Das Klima Havannas

Stellen vielleicht sogar 450 Toisen beträgt . Diese Anomalien der Statio­ nen sind unter der heißen Zone sehr selten, und sie rühren auch wahr­ scheinlich weniger von der Temperatur* als von der Beschaffenheit des Bodens her. Im System der Pflanzenwanderungen muß angenommen werden, es sei der Pinus occidentalis der Insel Cuba von Yucatan her gekommen vor der Eröffnung des Kanals zwischen dem Kap Catoche [Yucatan] und dem Kap San Antonio [Westen Cubas], nicht aber aus den an Koniferen übrigens so reichen Vereinigten Staaten; denn in Florida ist die Art, deren botanische Geographie hier nachgewiesen wird, nicht gefunden worden. Ich will hier Details der auf der Insel Cuba gemachten Temperatur­ Beobachtungen mitteilen. Die Dorfschaft Wajay liegt, wie früher bemerkt wurde, fünf SeemeiBeobachtungen von Wajay DurchMonate

1796

1797

1798

1799

F

F

F

F

schnitt m

Cent. Gr.

August

65° o n o n 74° 78V2° 80° 82W 83°

September

81°

Januar Februar März April Mai

Juni Juli

Oktober November Dezember

78° 7SO 63°

64° 66° 64 0

68° 69° o 68V2 70° 75° 83° 85°

68° 77 0 81° 80° 84°

82° 80° 79V2° o n 60°

81W 75V2° o n 60°

Durchschnitt!. Jahresmittelwert

*

75,2°

72,7°

74,3°

61° 63° 64° 68° 76° 85° 87° 84° 76° 730

18° 19,SO 19Y 21,1° 24,7° 27,8° 28,6° 28,4° 26,4° 24,SO

61° 59°

20,6° 16,7°

71,40

23,0°

Vergleiche eine Übersicht der Stationen der Koniferen und Amentaceen,

mit Angabe der ihnen erforderlichen Temperaturen, in den Nov. gen. et Spec., a. a. 0., Tom. II, S. 26. Noch werden keine Pinus um Jalapa her angetroffen am

östlichen Abhang des mexicanischen Plateaus auf 700 Toisen Höhe, obgleich das T hermometer daselbst unter 12° Cent. sinkt.

50

Cuba-Werk

len von Havanna entfernt auf einem Plateau, das 38 Toisen über der Meeresfläche erhöht ist. Das partielle Mittel der Temperatur vom De­ zember 1795 betrug 18,8° Cent.; die vom Januar und Februar 1800 sind auf 13,8° bis 18,9° (T hermom. nach Nairnes Konstruktion) angestiegen. Es sind diese wahren Mittelwerte aus den Maxima und Minima jedes Tages abgeleitet; jedoch sind vielleicht die durch Don Antonio Robredo Beobachtungen in Havanna 1800 Durchschnitt Monate

Th.Cent.

von 1810-1812

Januar

21,1°

Februar

22,2°

März

21,1°

24,3°

April

22,7°

26,1°

Mai

25,SO

28,1°

Juni

30,0°

28,4°

Juli

30,5°

28,SO

August

28,3°

28,8°

September

26,1°

27,8°

Oktober

26,6°

26,4°

November

22,2°

24,2°

Dezember

23,8°

22,1°

Durchschnitt!. Jahresmittelwert

257

25,7°

Havanna

Cumami

Küsten

(Br. 10° 27)

18,1°Cent.

21,8°

26,9°

21,7°Cent.

26,2°

28,7°

Juni- August

28,3°Cent.

28,5°

27,8°

September- November

23,8°Cent.

26,1°

26,8°

Wajay, im Innern der InselCuba

Dezember- Februar März-Mai

Mittl. Temperatur

23,0°Cent.

25,7°

27,6°

KältesterMonat

16,7°Cent.

21,10

26,2°

WärmsterMonat

28,6°Cent.

28,8°

29,1°

Rom, Br. 41° 53', mittl. Temp. 15,8°. Monat 5,7°.

Wärmster Monat 25,0°, kältester

Das Klima Havannas

im Dorf Wajay und in Havanna

(1800)

51

gemachten Beobachtungen um

etliche Zehntel zu hoch, da gleichzeitig drei tägliche Beobachtungen (von

7

Uhr morgens, mittags und

10

Uhr abends) gebraucht wurden.

Die Mittelwerte von Hrn. Ferrer, von welchem die Beobachtungen der drei Jahre

1810, 1811

und

1812

(s. oben RH III, S.

304)

herrühren, sind

für das Klima Havannas die genauesten, da die Instrumente dieses kun­ digen Seefahrers eine bessere Exposition hatten als diejenigen, deren sich Hr. Robredo während der zehn Monate von

1800 bedient hat.

Die­

ser letztere Beobachter hat selbst bemerkt, "es sei in seinem Zimmer in Havanna der Luftzug nicht hinlänglich frei gewesen"

tilada),

(pieza no muy ven­

während die Exposition in Wajay, wie man nur wünschen kann,

beschaffen war,

un lugar abierto a todos vientos, pero cubierto contra el 1800 habe ich das hundertteilige T hermometer fast immer zwischen 10° und 15° beob­ achtet. Im Januar sank es auf der Hacienda del Rio Blanco bis zu 7,5°. sol y la lluvia.

In der letzten Hälfte des Monats Dezember

Das Wasser wurde bisweilen etliche Linien dicht gefroren gefunden auf

30

Toisen über der

Meeresfläche. Diese Beobachtung wurde mir im Jahr

1801 durch einen

dem Land nahe bei Havanna in einer Höhe von

vortrefflichen Beobachter, den Hrn. Robredo, mitgeteilt. Sie ist im De­ zember

1812 nach heftigen Nordwinden, die einen ganzen Monat durch

angedauert hatten, wiederholt worden. Da in Buropa Schneenieder­ schläge erfolgen, wenn in den Ebenen die Temperatur etliche Grade über dem Gefrierpunkt steht, so muß man sich doppelt wundern, nir­ gends auf der Insel, auch selbst nicht auf den Lomas de San Juan oder auf den Gebirgen von Trinidad, Schneeniederschläge wahrgenommen zu haben. Auf den Gipfeln dieser Berge, so wie auf denen von del Cobre, ist nur der Reif

(escarcha)

bekannt. Man dürfte vermuten, es

seien andere Bedingungen als die einer schnellen Verminderung der Temperatur in den höheren Regionen der Atmosphäre erforderlich, um Schnee- und Schloßen-Niederschläge zu erhalten. Wir haben oben schon nachgewiesen (RH li, S.

272;

III, S.

317), daß diese letzteren nie­

mals in Cumana und in Havanna so selten vorkommen, daß man sie nur alle

15

bis

20

Jahre, während elektrischer Explosionen und von SSW­

Windstößen begleitet, beobachtet. Auf den Küsten von Jamaica, in Kingston, wird als außerordentliche Erscheinung bemerkt,* daß das T hermometer bei Sonnen-Aufgang auf dem tiefen Stand von

F.)

einer Höhe von

1150 Toisen ersteigen, um es (im August) auf 8,3° zu fin­ 10° der Breite das T hermometer

den; auch habe ich in Cumana unter *

20,5° (69°

gefunden worden sei. Auf dieser Insel muß man die Blauen Berge in

Edwards, Hist. of the Brit. Colonies, 1793, Vol. I, S. 183.

52

Cuba-Werk

nicht unter 20,8° gesehen (RH III, S. 315). Es gehen die Temperatur­ wechsel in Havanna ziemlich plötzlich vor sich: Im April 1804 gingen die Variationen in drei Stunden im Schatten von 32,2° bis zu 23,4° und be­ trugen also 9° Cent., was für die heiße Zone sehr bedeutend und das Doppelte des Wechsels ist, welcher südlicher auf der Küste [Republik] Colombia angetroffen wird. In Havanna (Br. 22° 8') klagt man über Kälte, wenn die Temperatur schnell auf 21° sinkt; in Cumami (Br. 10° 28'), wenn sie auf 23° sinkt. (RH III, S. 315.) In Havanna hatte das ei­ ner starken Evaporation ausgesetzte und für sehr frisch angesehene Wasser im April 1804 die Temperatur von 24,4° (19,SO R), während die mittlere Temperatur des Tages auf 29,3° anstieg (RH III, S. 317). Wäh­ rend der drei Beobachtungsjahre des Hrn. Ferrer (1810-1812) stand das T hermometer weder unter 16,4° (am 20. Februar 1812) noch über 30° (am 4. August gleichen Jahres). Ich habe es schon, im April ( 1801), auf 32,2° gesehen; es vergeht aber eine lange Reihe von Jahren, ohne daß die Temperatur der Atmosphäre auch nur einmal auf 34° (27,2° R) an­ steigt; ein Extrem, welches sie in der gemäßigten Zone noch um 4 Cent. übersteigt (RH III, S. 315). Höchst wünschenswert müßte die Samm­ lung guter Beobachtungen über die Wärme im Inneren der Erde an den Endteilen der Tropenzone sein. Ich habe dieselbe in den Kalkstein-Höh­ len nahe San Antonio de Beitia und bei den Quellen des Rfo de Ia Cho­ rera zwischen 22° und 23° (Rec. d'obs. astr., a. a. 0., Tom. I, S. 134) ge­ funden; Hr. Ferrer hat sie in einem 100 Fuß tiefen Sodbrunnen zu 24,4° angetroffen. Diese vielleicht nicht unter vollkommen günstigen Um­ ständen gemachten Beobachtungen würden eine Temperatur der Erde nachweisen, welche die mittlere Lufttemperatur nicht erreichte, die in Havanna an den Küsten 25,7°, im Inneren der Insel bei 40 Toisen Erhö­ hung 23° zu erreichen scheint. Dieses Resultat ist wenig mit demjenigen übereinstimmend, was überall unter der gemäßigten und kalten Zone angetroffen wird. Die schwierige Frage, ob jene Strömungen, welche in großen Tiefen die Gewässer von den Polen den Äquatorialregionen zu­ führen, die Temperatur des Inneren der Erde auf schmalen Inseln ver­ mindern, ist vorhin schon bei Anlaß jener in der Höhle des Guacharo bei Caripe gemachten Versuche (RH I, S. 411 u. 431) erörtert worden. Inzwischen versichert man, in den Sodbrunnen von Kingston und auf der Basse-Terre von Guadelupe das T hermometer auf 27,7°, 28,6° und 27,2° gesehen zu haben, auf einer Temperatur demnach, die mindestens der mittleren Lufttemperatur an eben diesen Orten gleichkam. Die großen Temperatur-Senkungen, denen die am Endteil der heißen Zone gelegenen Landschaften ausgesetzt sind, stehen mit Oszillationen des Quecksilbers des Barometers in Verbindung, welche in den dem

Das Klima Havannas

53

Äquator näher gelegenen Regionen nicht wahrgenommen werden. In Havanna wie in Veracruz wird die Regelmäßigkeit der Variationen, wel­ che der Druck der Atmosphäre zu gewissen Stunden erleidet, während die Nordwinde stürmisch wehen, unterbrochen. Ich habe im allgemei­ nen bemerkt, daß, wenn das Barometer auf der Insel Cuba sich zur Zeit der Brise auf 0,765 m erhält, dasselbe beim Eintreten des Südwinds auf 0,756 m und sogar noch tiefer fällt. Bereits anderswo habe ich bemerkt, daß die mittleren Barometerstände der Monate, wo das Barometer am höchsten ist (Dezember und Januar), von den Mittelständen der Mo­ nate, wo das Barometer am niedrigsten steht (August und September), um sieben bis acht mm, d. h. um beinahe ebensoviel abweicht wie in Pa­ ris, und um fünf- bis sechsmal mehr als zwischen dem Äquator und dem

10.

o

nördlicher und südlicher Breite.

Durchschnittswerte im Dezember 0,76665 m bei 22,1 o Cent. d. Temp. Durchschnittswerte im Januar

0,76809 m bei 21,2° Cent. d. Temp.

Durchschnittswerte im Juli

0,76453 m bei 28,SO Cent. d. Temp.

Durchschnittswerte im August

0,76123 m bei 28,8° Cent. d. Temp.

Während des Verlaufs der drei Jahre

(1810-1812), in welchen Hr.

Fer­

rer seine Durchschnitts-Berechnungen anstellte,* haben die extremen Differenzen der Tage, wo das Quecksilber im Barometer am höchsten stieg oder am tiefsten sank, über

30 mm betragen.

Um den Gang der zu­

fälligen Oszillationen jedes Monats darzustellen, will ich hier, nach handschriftlichen Noten von Don Antonio Robredo, die Übersicht** der Beobachtungen von

1801, 54).

in Hundertteilen englischer Zoll ausge­

drückt, beifügen (siehe S.

Die Orkane sind auf der Insel Cuba ungleich viel seltener als auf Santo Domingo, auf Jamaica und auf den östlich und südöstlich von Cabo Cruz gelegenen Kleinen Antillen; denn es dürfen die sehr hefti­ gen Nordwind-Stöße

(los nortes)

nicht mit den

huracdnes

verwechselt

werden, die meist von SSO und SSW herkommen. Zur Zeit meines Be­ suches auf der Insel Cuba war seit dem August

* **

1794

kein eigentlicher

Vgl. oben RH III. S. 109. Die Durchschnittsangaben der Monate sind in dieser Übersicht die wahren

aus den Maxima und Minima jedes Tages gezogenen Durchschnittswerte. Die Extreme der Monate zeigen die Barometerhöhen von zwei Tagen, wo das Baro­ meter höher oder niedriger stand. Die Höhen sind nicht auf Null der Tempera­ tur reduziert, und das Niveau der Cuvette wurde nicht rektifiziert, weil diese Übersicht nur die Differenz der Extreme jedes Monats, nicht aber die absoluten mittleren Höhen darzustellen bestimmt war.

Cuba-Werk

54

Maxima

Januar

Minima

Mittelstand

Mittl. T emp.

z.

z.

z.

z.

30,35

29,96

30,24

14,5° R.

Februar

30,38

30,01

30,26

15,6° R.

März

30,41

30,20

30,32

15,SO R.

April

30,39

30,32

30,35

17,2° R.

Mai

30,44

30,38

30,39

19,4° R.

Juni

30,36

30,33

30,34

22,2° R.

Juli

30,38

29,52

30,22

22,4° R.

August

30,26

30,12

30,16

22,8° R.

September

30,18

29,82

30,12

21,0° R.

Oktober

30,16

30,04

30,08

18,6° R.

November

30,18

30,09

30,12

16,SO R.

Dezember

30,26

30,02

30,08

12,1° R.

Orkan eingetreten, indem derjenige vom zweiten November 1796 nur ziemlich schwach gewesen war. Auf der Insel Cuba bilden der Monat August, der September und hauptsächlich der Oktober die Jahreszeit dieser plötzlichen und schreckhaften Bewegungen der Atmosphäre, wäh­ rend welchen der Wind aus allen Punkten der Bussole bläst und die häu­ fig von Blitzschlägen und Schloßen begleitet sind. Auf Santo Domingo und den Kariben-Inseln sind die Monate Juli, August, September und die Hälfte des Oktobers von den Seefahrern am meisten gefürchtet. Die zahlreichsten Orkane fallen auf den Monat August, so daß die Erschei­ nung später eintrifft, nach Maßgabe wie man mehr westlich vorrückt. Im März stellen sich zuweilen gleichfalls in Havanna sehr heftige südöst­ liche Windstöße ein. Man glaubt auf den Antillen nicht mehr an die regel­ mäßige periodische Wiederkehr der Orkane;* von 1770 bis 1795 zählte man deren auf den Kariben-Inseln 17; wogegen von 1788 bis 1804 ein einziger auf Martinique stattfand. Diese nämliche Insel hat deren drei im Laufe des Jahres 1642 erlitten. Bemerkenswert ist, daß an beiden Enden der langen Antillenkette (dem südöstlichen und dem nordwest­ lichen Ende) die Orkane seltener sind. Die Inseln Tobaga und Trinidad genießen den Vorteil, die Wirkungen derselben nie zu spüren, und auf Cuba sind die gewaltsamen Störungen des atmosphärischen Gleichge­ wichts ungemein selten. Wenn sie eintreten, so richten sie mehr Zerstö­ rungen auf der See als Verwüstungen in Pflanzungen und Wohnungen

*

Siehe die Erörterung dieses wichtigen Phänomens in der Hist. phys. des

Antilles, Tom. 1, S. 325, 350, 355, 376, 387.

55

Das Klima Havannas

an, diese mehr auf der Süd- und Südost-Küste als gegen Nord und Nord­ west.* Schon im Jahr 1527 wurde die berüchtigte Expedition von Pan­ filo de Narvaez zum Teil im Hafen von la Trinidad auf Cuba zu Grund gerichtet. Ich will hier nach handschriftlichen Noten des Hrn. Schiffskapitäns Don Tomas de Ugarte den Gang des Barometers angeben während des Orkans vom 27. und 28. August 1794, welcher den Untergang zahlrei­ cher Fahrzeuge in der Bucht von Havanna verursacht hat.

25.

16h 20

August

Mittags

4 8

( Mittl. Temp. 85,8° Fahr. )

Mitternacht

26.

16h 20

August

( M.

T.

88°) Mittags 4 Mitternacht

27.

August

( Mittl.

Temp.

16h 18 20 81°) 22

Mittags

2 4 6 7 8 10 lOVz

11 llVz Mitternacht

30,04 03 02 02 01 01 30,00 00 00 29,99 98 29,95 94 90 89 86 84 82 80 80 79 77 76 73 69 63

28.

12h 13 13lf2 14 14lh 15 15lf2 16 18 18lf2 19 19lf2 20 20lh 21 21Vz 22 22lh

August

( M.

T.

83°)

Mittags

2 2lh 3Vz

6 7 8 9 10 11 Mitternacht

29,59 58 29,57 56 54 52 50 54 52 54 59 63 67 70 72 74 75 76 78 79 82 83 84 87 89 90 93 96 30,01

Der Orkan nahm seinen Anfang am 27. vormittags; seine Stärke nahm zu im Verhältnis, wie das Barometer tiefer sank; er endigte am 28. *

Dieser Unterschied zwischen beiden Küsten wird auch auf Jamaica wahr­

genommen.

Cuba-Werk

56

25. Okto­ 1810 bei wütendem Südsüdwest-Wind sein Barometer (das bei 26° Cent. der Temperatur als mittlere Höhe des Jahres 763,71 mm gab) bis zu 744,72 mm bei 24° Cent. sinken gesehen hat. abends. Wir haben schon früher erwähnt, daß Hr. Ferrer am

ber

Unter die Ursachen der niedrigeren Temperatur während der Winter­ monate hätte ich auch die große Zahl Untiefen rechnen können, von de­ nen die Insel Cuba umgeben ist und auf denen die Wärme um mehrere Centesimalgrade der Temperatur vermindert ist, sei es infolge der ört­ lich erkalteten Wasserteilchen

(motecules d'eau), die zu Boden sinken,

oder infolge der Polar-Strömungen, die nach den Abgründen des tropi­ schen Ozeans hinziehen, sei es infolge der Vermischung tiefer und ober­ flächlicher Gewässer an den steil abfallenden Küstenbänken; *allein es wird diese Minderung der Temperatur zum Teil kompensiert durch den warmen Wasserstrom (Gulf Stream), welcher längs den Nordost-Küsten läuft und dessen Schnelligkeit öfters durch die Nord- und Nordost­ Winde gemindert wird. Die Kette von Untiefen, welche die Insel umge­ ben und auf unseren Karten wie ein Halbschatten erscheinen, findet sich glücklicherweise an mehreren Stellen unterbrochen, und diese Unterbrechungen gewähren dem Handel freien Zugang zur Küste. Überhaupt sind die Teile der Insel, welche von Gefahren (der Felsen­ riffe, Sandbänke und Klippen) am freiesten sind, südöstlich zwischen

(72 Seemeilen) und nordwestlich zwischen (28 M.) gelegen. Im südöstlichen Teil macht

Cabo Cruz und Punta Maisf Matanzas und Cabafias

die Nähe der hohen Urgebirge die Küste steiler; hier befinden sich die Häfen von Santiaga de Cuba, von Guant{mamo, von Baitiqueri und (nach Punta Maisf gewandt) von Baracoa. Dieser letztere Hafen hat am frühesten europäische Bevölkerung erhalten. Die Einfahrt des alten Ka­ nals von Punta de Mulas, WNW von Baracoa, bis zu der neuen Ansied­ lung, die den Namen Puerto de las Nuevitas del Prfncipe erhalten hat, ist gleichfalls von Bänken und Felsriffen frei. Die Seefahrer finden daselbst vortreffliche Ankerplätze, etwas östlich von der Punta de Mulas in den drei Buchten von Tanamo, von Cabonico und von Nipe; westlich von der Punta de Mulas in den Häfen von Sama, von Naranjo, von Padre und von Nuevas Grandes. In der Nähe dieses letzteren Hafens und, was bemerkenswert ist, ungefähr im gleichen Meridian, wo an der Südküste der Insel die bis zur Isla de Pinos sich hinziehenden Untiefen von Buena Esperanza und von Las doce leguas ihren Anfang nehmen, beginnt die ununterbrochene Reihe der Sandbänke des Alten Kanals; sie dehnt sich, auf einer Länge von *

94 Meilen, von Nuevitas bis zur Punta Icacos hin

Siehe oben RH I, S. 55, 228; II, S. 79.

Das Klima Havannas

57

aus. Gegenüber dem Cayo Cruz und dem Cayo Rarnano ist der alte Kanal am engsten; seine Breite beträgt hier kaum fünf bis sechs Meilen. An dieser Stelle hat auch die Große Bahama-Bank ihre größte Ausdeh­ nung. Die der Insel Cuba am meisten genäherten Sandbänke und jene Teile der Bank, die nicht unter Wasser stehen (Long Island, Eleuthera), besitzen wie Cuba selbst eine sehr in die Länge gestreckte Gestaltung. Würde die Wasserfläche des Ozeans sich nur um 20 bis 30 Fuß senken, so träte eine ungleich viel größere Insel als Haiti aus demselben hervor. Die Kette von Klippen und Sandbänken, welche südwärts den schiffba­ ren Teil des alten Kanals einfaßt, läßt zwischen ihr und der Küste der In­ sel Cuba kleine Becken ohne Felsenriffe übrig, die mit verschiedenen Häfen, wo gute Ankerplätze sind, zusammenhängen wie diejenigen von Guanaja, Mor6n und Remedios. Nach der Ausfahrt durch den Alten Kanal oder vielmehr durch den Kanal von San Nicolas zwischen La Cruz del Padre und der Bank der Salz-Klippen [Cayos de Sal), von denen die niedrigsten Süßwasserquel­ len enthalten,* trifft man nochmals von der Punta de Icacos bis nach Ca­ bafias die Küsten gefahrlos an. In diesem Zwischenraum befinden sich die Ankerplätze von Matanzas, von Puerto Escondido, von Havanna und von Mariel. Weiterhin, westwärts von Bahfa Honda, dessen Besitz einer gegen Spanien feindlich gestimmten Seemacht erwünscht sein könnte, nimmt nochmals eine Kette von Untiefen ihren Anfang (Bajos de Santa Isabel y de los Colorados), die sich ununterbrochen bis zum Kap San Antonio ausdehnt. Von diesem Kap bis zur Puenta de Piedras und der Bahfa de Cortes ist die Küste überaus steil, und das Senkblei er­ reicht den Grund nicht; aber zwischen Puenta de Piedras und dem Cabo Cruz ist fast der ganze südliche Teil von Cuba mit Untiefen umgeben, von denen die Isla de Pinos nur eine über dem Wasser emporstehende Abteilung bildet und die westlich unter dem Namen der königlichen Gärten

(Jardines

y

Jardinillos), ostwärts unter dem der Cayo Bret6n,

Cayos de las doce leguas und Bancos de Buena Esperanza bekannt sind. Auf dieser ganzen Südseite ist die Küste einzig nur gefahrlos zwischen der Bucht de los Cochinos und der Ausmündung des Rfo Guarabo. Die

*

Cayos del Agua (Br. 23° 58', Länge 82° 36'), auf der Placer de los Roques

oder del Cayo de Sal. Ich verlege den Cayo del Agua um etwas westlicher als der Kapitän Steetz auf den verdienstlichen Karten, die der> Instruction nautique sur les passages a l'ile de Cuba< (1825, S. 55) beigegeben sind, wo der Morro von Havanna bei 84° 39' und der Pan de Matanzas bei 83° 58' angegeben ist, wäh­ rend Hr. Ferrer dieselben auf vertrauenswürdige Weise bei 84° 42' 44" und 84° 3' 12" nachweist.

58

Cuba-Werk

Schiffahrt ist in diesen Gewässern ziemlich schwierig; ich fand Anlaß, während der Überfahrt von Bataban6 nachTrinidad de Cuba und nach Cartagena in denselben die Breiten- und Längengrade mehrerer Punkte zu bestimmen. Man möchte sagen, es habe der Widerstand, welchen das Hochland der Pinos-Insel sowie die außerordentliche Verlängerung vom Kap Cruz den Strömungen entgegensetzen, gleichzeitig die Anhäufung des Sandes und die in ruhigen und untiefen Gewässern am ehesten ge­ deihenden Arbeiten der Steinkorall-Gebäude begünstigt. Auf dieser ganzen, 145 Meilen langen Ausdehnung der Südküsten ist nicht mehr als 117, welches freien Zugang gestattet, zwischen Cayo de Piedras und Cayo Blanco, ein wenig ostwärts von Puerto Casilda. Hier befinden sich die verschiedenen, öfters von kleinen Fahrzeugen besuchten Anker­ plätze, der Surgidero del Bataban6, die Bahfa de Jagua und Puerto Ca­ silda oderTrinidad de Cuba. Jenseits dieses letzteren Hafens, gegen die Ausmündung des Rio Cauto hin und das Cabo Cruz (hinter den Cayos de doce leguas), ist die Küste von Lagunen erfüllt, wenig zugänglich und beinahe ganz öde.

[Positionen der Häfen] Nachstehend sind die zuverlässigsten Angaben, welche ich über die Lage der Häfen auf der Insel Cuba zu sammeln imstande war: [Es fol­ gen llf2 Seiten mit Ortsbestimmungen nach Längen und Breiten.] Es sind die Angaben der Positionen von 50 Häfen und Landungsplät­ zen der Insel Cuba das Resultat einer Arbeit, die ich (im Jahr 1826) zur Korrektur der 1820 publizierten Karte der Insel unternommen hatte. Die Breiten sind großenteils diejenigen des >Portulano de la America septentr. constr. en el Dep. Hidrognifico de MadridPortulano< setzt den Morro von Havanna unter 84° 37' 45" oder 5' im Bogen zu weit östlich (vgl. Bauza, >Derotero de las Islas AntillasAurora< und das >Papel periodico de Ia HavannaPatriota americano< (Tom. Il., S. 59), auf die >Gufas de Forasteros de Ia lsla de CubaSucinta noticia de Ia situaci6n presente de Ia HavannaReclamaci6n contra Ia ley de ArancelesRedactor general de GuatemalaChemie de T homsonPrices Cur­

466 kg berechnet: die Reduktion vom hun­ dredweight [ cwt], welcher man sich in Paris für den Handel bedient, ist gleich­ falls 50 792 kg. ** Colquhoun, Wealth of the Brit. Emp., S. 378. *** Stewart, View of the present state of Jamaica, 1825, S. 17. **** Stat. Illustr., S. 54. rent< wird der spanische Zentner zu =

53

Eng!.

238,51.

hogshead,

Schweinskopf, englisches Hohlmaß für Wein, früher etwa

102

Cuba-Werk

baren Jahr 1823 nur um V!s größer* gewesen ist als' diejenige der Insel Cuba, welche im gleichen Jahr auf erlaubten Wegen auf 370 000 Kisten oder 68 080 000 kg anstieg. Sucht man den Durchschnitt von 1816 bis 1824, so findet sich, den Urkunden zufolge, die ich der Gefälligkeit des Hrn. Charles Ellis verdanke, die Ausfuhr von Jamaica nach den See­ häfen von Großbritannien und Irland im Betrag von 1 597 000 cwt (81 127 000 kg). Barbados (mit 79 000 Sklaven), Granada (mit 25 000 Sklaven), Sankt­ Vincent (mit 24 000 Sklaven) sind die drei Inseln, welche unter den briti­ schen Antillen den meisten Zuckerertrag liefern. Ihre Ausfuhr nach Großbritannien betrug im Jahr 1812 174 218 cwt, 211 134 cwt und 220 514 cwt. Im Jahr 1823 stieg ihr Betrag auf 314 630 cwt, 247 360 cwt und 232 577 cwt. Barbados, Granacta und Sankt-Vincent führen dem­ nach insgesamt einen Zuckerbetrag aus, welcher denjenigen der Zuk­ kerausfuhr von Guadeloupe und Martinique nach Frankreich nicht er­ reicht. Die drei britischen Inseln haben 128 000 Sklaven und 43 Seege­ viertmeilen; die beiden französischen Inseln hingegen 178 000 Sklaven bei 81 Geviertmeilen. Die Insel Trinidad, welche nach Cuba, Haiti, Jamaica und Puerto Rico die größte der Antillen ist, hat, den Angaben der Herren von Lindenau und Bauza zufolge, eine Fläche von 133 Ge­ viertmeilen. Ihre Ausfuhr, der Ertrag der Arbeit von 23 500 Sklaven, war jedoch im Jahr 1823 nur 186 891 cwt (9 494 000 kg). Die Fortschritte der Kultur auf dieser eroberten, vormals spanischen Insel erweisen sich ebenso schnell wie groß, indem sich ihr Ertrag 1812 nur noch auf 59 000 cwt beschränkte. Britische Antillen. Der Anbau des Zuckerrohrs hat als Zweig der Kolonialindustrie auf Jamaica 1673 angefangen. Die Ausfuhr aller bri­ tischen Antillen nach den Häfen von Großbritannien betrug von 1698 bis 1712 im Durchschnitt jährlich 400 000 cwt;

von 1727 bis 1733

1 000 000 cwt; von 1761 bis 1765 stieg sie auf 1 485 377 cwt; von 1791 bis 1795 (mit 460 000 Sklaven) auf 2 021 325 cwt; in dem ausnehmend fruchtbaren Jahr 1812 auf 3 112 734 cwt; 1823 (mit 627 000 Sklaven) auf 3 005 366 cwt.** Der Durchschnitt von 1816 bis 1824 ergab 3 053 373 cwt;

*

Die Zuckerausfuhr von Jamaica nach den Häfen von Großbritannien und

Irland betrug für 1812, nach Colquhoun, 1 832 208 cwt oder 93 076 166 kg; im Jahr 1817 für Großbritannien allein nur 1 717 259 cwt. **

Das Jahr 1812 nach Colquhouns Werk; das Jahr 1823 nach dem kürzlich

unter dem Titel >Statistical Illustrations of the British Empire< erschienenen Werk. Durch teilweise Angaben konnte ich mich überzeugen, daß die Ausfuhren der Jahre 1812 und 1823 ungefähr den nämlichen Inseln zugehören, welche England

103

Landwirtschaft

die Ausfuhr von Jamaica nach den Häfen von Großbritannien mehr als die Hälfte des Zuckerertrags aller britischen Antillen. Seine Sklavenbe­ völkerung verhält sich zur Gesamtbevölkerung aller britischen Antillen wie

1: 18/w. Die Ausfuhr der britischen Antillen nach Irland ist 185000 cwt. Französische Antillen. Ausfuhr nach Frankreich 42 000 000 kg. Guade­ loupe hat 1810 an weißem Zucker 5 104 878 Pfund, an rohem Zucker 37 7 91 300 Pfund ausgeführt; Martinique 53 059 barriques [Faß] ( zu tauseit dem Frieden von Paris

[1763]

besitzt. Für

1823 sind einzig nur hinzugekom­ 175 000 cwt Zucker liefern. Die

men die Inseln Tobaga und Santa Lucia, welche dem Jahr

1812

Ind., Tom. I, S.

vorangehenden Berechnungen sind von Hrn. Edwards (West.

19), und sie beziehen sich,

mit Ausnahme etlicher Inseln, deren

Ertrag damals unbedeutend war, auf die nämlichen Teile der Antillen. Es ist auf­ fallend, daß von

1812

bis jetzt die Zuckerausfuhr nach England keine weitere

Zunahme erhalten hat; die Sklavenzahl scheint jedoch keine bedeutenden Än­ derungen erlitten zu haben, wofern anders angenommen werden kann, daß die Lücken der Register in den Jahren

1812

und

1823 auch die nämlichen gewesen

sind. Im ersten dieser zwei Jahre wurden (mit Santa Lucia, den Bahama- und Bermuda-Inseln)

634 100

Sklaven, im zweiten Jahre

630 800

gezählt. Nachfor­

schungen, die vor Publikation der >Statistical Illustrations< gemacht wurden,

331) 626 800 Sklaven angegeben. Ich wollte von den in 1807 bis 1822 veröffentlichten Etats keinen Gebrauch machen, weil

hatten mir (RH 111, S. den Jahren

darin unter dem Namen Zucker aus dem britischen Westindien die Ausfuhr der zeitweise eroberten Antillen und diejenige des holländischen Guayana (Deme­ rary [englische Kolonie beidseits des gleichnamigen Flusses in Guayana], Ber­ bice [Distrikt in Britisch-Guayana] und vor dem Pariser Frieden selbst auch Surinam) begriffen waren. Diese geographische Verwirrung hat die Vorstellung einer den wahren Sachverhalt übersteigenden Vermehrung der Produktion ver­

1809 bis 1811 und von 1815 1818 zum Beispiel waren (Stat. III, S. 56.) 3 570 803 und 3 540 993 cwt; wenn aber von diesem britisch-amerikanischen Zucker abgezogen wird 370 000 cwt für Demerary und Berbice, so bleiben für die 15 Antillen, welche gegenwärtig unter Englands Botmäßigkeit stehen, nur 3 185 000 cwt übrig. Das Jahr 1822 für sich allein gibt, mit den gleichen Korrekturen, 2 933 700 cwt, und es ist dieses Resultat bis auf 1/42 mit demjenigen zutreffend, das ich im Text für das Jahr 1823 (3 005 566 cwt) angegeben habe. Hr. Edwards gibt nach der jüngsten Ausgabe anlaßt. Die Durchschnittsbeträge der Ausfuhren von

bis

seines vortrefflichen Werks über Westindien den Durchschnittsbetrag der Aus­ fuhr der britischen Antillen, im Zeitraum von 1809 bis

1811, auf 4 210 276 cwt an.

In dieser um ein Drittel zu hohen Wertung sind ohne Zweifel die Zuckersendun­ gen der Antillen mit denen vermischt worden, die aus Guayana, aus Brasilien und aus anderen Weltgegenden mehr kommen; denn die Gesamtausfuhr von Zucker in Großbritannien hat im Zeitraum von schnitt nicht über

4 242 468 cwt betragen.

1809 bis 1811 jährlich im Durch­

104

Cuba-Werk

send Pfund) Zucker und 2 699 588 Gallonen (zu 4 Pariser Pinten) Sirup; woraus sich für beide Inseln der Gesamtbetrag von 95 955 238 Pfund ergibt.* Von 1820 bis 1823 wurden aus den französischen Antillen in Frankreich eingeführt Zucker; insgesamt

142 427 968kg roher und

19 041 840kg weißer

161 469 808kg, welche im Durchschnitt aufs Jahr

40 367 452kg betragen** . Antillen-Archipel. Wenn man die Ausfuhr der holländischen, däni­ schen und schwedischen Kleinen Antillen, deren Sklaven nur 61 000be­ tragen, auf 18 000 000kg berechnet, so ergeben sich als Ausfuhr für den gesamten Antillen-Archipel, in rohem und raffiniertem Zucker, nahe an 287 000 000kg, wovon stammen: 1 6 5 000 000 oder 58/wo aus den britischen Antillen ( 626 800 Sklaven), 62000 000 oder 2?fwo aus den spanischen Antillen (281 400 Sklaven), 42000 000 oder 15/wo aus den französischen Antillen (178 000 Sklaven), 1 8 000 000 oder 5/wo aus den holländischen, dänischen und schwedischen Antillen ( 61300 Sklaven) .

Die Zuckerausfuhr aus Santo Domingo ist gegenwärtig beinahe null. 1788 betrug sie 80 360 000kg; noch 1799 wurde sie auf 20 000 000kg be­ rechnet. Hätte sich dieselbe auf dem Standpunkt erhalten, den sie zum Zeitpunkt des blühendsten Zustands der Insel einnahm, so würde sie die gesamte Zuckerausfuhr der Antillen um 21V!oo vermehren, hingegen diejenige von ganz Amerika kaum um 18/wo. Brasilien, Guayana und Cuba mit ihren 2 526 000 Sklaven liefern gegenwärtig zusammen bei­ nahe 230 000 000kg, d. h. (den Schleichhandel ungerechnet) dreimal so­ viel Zucker wie Santo Domingo zur Zeit seines größten Reichtums. Der ungeheure Zuwachs, welchen die Landeskulturen in Brasilien, in De­ merary und auf Cuba seit 1789erhalten haben, hat für den Minderertrag von Haiti Ersatz gewährt, und die Einbußen der Zuckerpflanzungen dieser Republik sind dadurch aufgehoben worden. Das britische, holländische und französische Guayana. Gesamtaus­ fuhr von mindestens 40 000 000 kg. Britisches Guayana: Durchschnitt von 1816bis 1824zu 557 000cwt oder 28 000 000kg. 1823betrug die Aus­ fuhr nach den großbritannischen Seehäfen in Demerary und Essequibo (mit

77 370 Sklaven)

607 870cwt; in Berbice (mit

23 400 Sklaven)

56 000 cwt; insgesamt 33 717 757 kg. Für holländisch Guayana*** oder

* **

Offizielle Noten. Rodet de l'entrepöt de Paris, 1825, S. 1 50.

***

Ein holländischer Schriftsteller, Hr. van den Bosch, hat in dem sehr lehr­

reichen Werk über die > Nederlandsche Bezittingen in Azia, America en Africa
Commerce du dix-neu­

vieme siede;"

119

Landwirtschaft

Zeitraum

pipas von

bocoyvon

Kisten mit

Branntwein

Melasse

raffiniertem Zucker

1815

3 000

17 874

214111

1816

1 860

26 793

200 487

30 759

217076 207378

1817 1818

3 219

34990

1819

2 830

30 845

192 743

1822

4633

34604

261 795

1823

5780

30 145

300 211

1824

3 691

27 046

245329

Durch die ungeheuren Kosten, welche die großen

lngenios und

öfterer häuslicher Zerfall als Folgen von Luxus und Unordnung verur­ sachen, geraten die Grundbesitzer häufig in gänzliche Abhängigkeit von den Kaufleuten.* Die gewöhnlichsten Darlehen sind jene, wobei dem

hacendado Kapitalien vorgeschossen werden, für die er jeden Zentner Kaffee für zwei Piaster, jede arroba Zucker für zwei Real de plata unter den laufenden Preisen zur Zeit der Ernte liefert. So wird eine Ernte von

100 Kisten Zucker durch Antizipation (oder refaccfon) mit einem Ver­ lust von 4000 Piastern verkauft. Die Masse der Geschäfte und die Sel­ tenheit des baren Geldes sind in Havanna so groß, daß sogar die Regie­ rung sich zuweilen gezwungen sieht,** Geld zu 10% aufzunehmen, und daß Privatleute 12 oder 16% zahlen. Der ungeheure Gewinn, den der

!es. Diepipa von aguardiente de cafia, welche heutzutage in Havanna 25Piaster kostet, erforderte von 1815bis 1819 über 35Piaster. Der bocoy de miel de purga kostete sieben real de plata. Man nimmt gewöhnlich an, daß drei Hüte Zucker ein barril de miel de purga zu zwei arrobas geben. Beim Raffinieren wird häufig über die erste Lage feuchten Ton (barro), der unter einem Überdach (piza) von Tieren mit Füßen getreten wurde, eine zweite Tonlage (barrisso) gelegt. Nach­ dem diese weggenommen worden ist , wird der raffinierte Zucker noch acht Tage in der Kegelform (horma) zurückgelqssen, damit der kleine Überrest von Melasse frei ablaufen kann (para escurrir y limpiar). *

Die von Kaufleuten und Kapitalisten mit den hacendados geschlossenen

Kontrakte haben diesen letzteren vorzüglich zum Zeitpunkt der Errichtung so­ vieler neuer Zuckersiedereien 1798 ungefähr 30 bis 40 % Verlust gebracht . Die Gesetze erlauben zwar keine Darlehen zu höheren Zinsen als 5%, aber man weiß ihre Anwendung durch fiktive Kontrakte zu umgehen (Sedano, sobre Ia Decadencia del ramo de Azucar, 1812, S. 17). **

Ich erinnere an den Emprestito de la Intendencia de la Havanna vom

5. November 1804.

Cuba-Werk

120

Sklavenhandel abwirft und der auf der Insel Cuba für eine einzige Reise zuweilen 100 und 125% beträgt, hat viel beigetragen, den Zinsfuß zu steigern, da manche Spekulanten zu 18 bis 20% für eben diesen schänd­ lichen und schmählichen Handel Gelder borgten. Auf frisch urbar gemachtem Land gewährt das Zuckerrohr, sorgfältig gepflanzt, während 20 bis 23 Jahren Ernten; nachher muß es alle drei Jahre erneuert werden. In der Hacienda de Matamoros befand sich

1804 ein seit 45 Jahren ausgebeutetes Stück Land (cafiaveral [Zucker­ rohrpflanzung]). Die für den Zuckerertrag fruchtbarsten Ländereien finden sich gegenwärtig in den Umgebungen von Mariel und von Guanajay. Die unter dem Namen cafia de Otahiti [Tahiti] bekannte Spielart des Zuckerrohrs, die durch ein helleres Grün von Ferne erkenn­ bar ist, gewährt den Vorteil, gleichzeitig auf demselben Landumfang 1/4 Saft mehr und eine holzigere, dichtere und demnach an brennbarem Stoff reichhaltigere bagazo [Trester

=

ausgepreßtes Zuckerrohr] 56 zu

liefern. Die Raffinierer (maestros de azucar), welche allen Stolz von Halbgelehrten besitzen, behaupten, es sei der vezu (guarapo) der cafia

de Otahiti leichter zu behandeln, und derselbe gebe kristallisierten Zuk­ ker * bei geringerem Zusatz von Kalk oder Pottasche zum vezu. Dieses Zuckerrohr der Südsee erhält nach 5 bis 6 Jahren Anbau ein dünneres Stroh; die Knoten aber bleiben allzeit voneinander entfernter als in der

cafia creolia oder de la tierra. Die anfänglich gehegte Besorgnis, es möchte die erstere allmählich in. das gewohnte Zuckerrohr ausarten,** ist glücklicherweise nicht in Erfüllung gegangen. Das Zuckerrohr wird auf der Insel Cuba in der Regenzeit von Juli bis zum Oktober gepflanzt; die Ernte findet vom Februar bis zum Mai statt. Im Ausmaß, wie durch allzu schnelle Urbarmachung die Insel ent­ holzt wurde, haben die Zuckersiedereien an Brennstoff Mangel zu leiden begonnen. Man hatte immer etwas bagazo (von Saft befreites Zuckerrohr, Trester) gebraucht, um das Feuer unter den alten Siedekes­ seln (tachos) zu beleben; aber erst seit den durch die Auswanderer von Santo Domingo eingeführten Reverberieröfen hat man versucht, über*

Im Augenblick, wo der Kalk zugesetzt wird, schwärzt sich der Schaum; das

Unschlitt und anderes Fett lassen den Schaum zu Boden sinken und mindern ihn. **

Über diese Spielarten und die Geschichte ihrer Einführung s. RH ll, 90.

Die vom Mississippi kommenden Zuckerkisten bestehen aus Fichten- und Zy­ pressenholz. Im Jahr 1804 kosteten sie 14 bis 18 Real das Stück. 56

Ausführlich bei Georg Friederici, Amerikanistisches Wörterbuch, Harn­

burg 1947, S. 70.

121

Landwirtschaft

bagazo zu brennen. Bei der alten tarea Holz, zu 160 Kubikfuß, verbrannt, um fünf arrobas Zucker zu gewinnen, oder für

all kein Holz zu gebrauchen und nur

Konstruktion der Öfen und Siedekessel wird eine

100 kg rohen Zuckers benötigt man 278 Kubikfuß Holz vom Zitronen­ oder Orangen-Baum. In den Reverberieröfen von Santo Domingo wur­ den mit einem Karren von

bagazo, zu 495 Kubikfuß, 640 Pfund rohen bagazo auf 100 kg Zucker beträgt.

Zuckers bereitet, was 158 Kubikfuß

Ich habe während meines Aufenthalts in Güines, vorzüglich in Rio Blanco beim Grafen von Mopox, verschiedene neue Konstruktionen versucht in der Absicht, den Bedarf von Brennstoff zu vermindern, den Herd mit Substanzen, die schlechte Wärmeleiter wären, einzufassen und den Sklaven, die das Feuer unterhalten müssen, ihr Geschäft min­ der peinlich zu machen. 57 Ein langer Aufenthalt in den europäischen Salinen und Arbeiten der praktischen Halurgie, mit denen ich mich in meiner frühesten Jugend beschäftigte, 58 hatten mich auf die Idee dieser Konstruktionen geführt, die mit einigem Erfolg nachgeahmt wurden.* Hölzerne über die

clarificadoras gelegte Deckel beschleunigten die Ver­

dunstung und brachten mich auf die Vermutung, ein System von Dek­ keln und beweglichen, mit Gegengewicht versehenen Rahmen

(chassis)

dürfte auch auf die übrigen Siedekessel anwendbar sein. Es verdient dieser Gegenstand eine neue Prüfung, wobei jedoch sorgfältig zu würdi­ gen sind: die Masse von

vezu (guarapo), der kristallisierte Zucker, den

man erhält, und der, welcher verloren geht, das Brennmaterial, der Zeitaufwand und der Kostenbetrag. In den stattgefundenen Erörterungen über die Möglichkeit, in Eu­ ropa den Kolonial-Zucker durch Runkelrübenzucker zu ersetzen, sind über den Preis des Rohrzuckers verschiedene unstatthafte Behauptun­ gen aufgestellt worden. Für genauere Vergleiche mögen nachstehende Angaben Stoff bieten. Die Preise des Kolonial-Zuckers** in Buropa bil-

*

Hier wird die von der Aufklärung bestärkte praktische Hilfe Humboldts für

die Sklaven besonders evident, eine frühe Form der Entwicklungshilfe, der Er­ folg beschieden war. Außerdem zielte er auf die Anhebung der Produktion selbst durch chemische Analyse des Zuckerrohrs nach modernen europäischen Methoden. Anm. d. H. **

Es steht außer Zweifel, daß der Gewinn der Pflanzer

(hacendados) in

Havanna heutzutage allerdings ungleich viel geringer ist, als man gewöhnlich in Europa glaubt; jedoch scheint mir eine sehr alte Berechnung von Don Jose 57

Dieses Ziel Humboldts, trotz der Kürze seines Aufenthaltes auf Cuba der

Natur und dem Menschen zu helfen, ist kaum beachtet worden -leider! 58

Hanno Beck, Alexander von Humboldt, Band I, a. a. 0., S. 51ff.

122

Cuba-Werk

den sich 1. aus dem ursprünglichenAnkaufspreis; 2. aus der Fracht und Assekuranz [ Versicherung] ; und 3. aus den Eingangsgebühren. Der An­ kaufpreis in den Antillen ist heutzutage nur ein Drittel des Verkaufsprei­ ses in Europa. Wenn in Havanna eine gleiche Mischung von weißem und gelbem Zucker

(blanco y quebrado) 12 Real de plata die arroba caja [ Kiste] zu 184 kg 126 Fr. 48 Cent. ; demnach

kostet, so kostet eine

ist der Preis von 100 kg raffiniertem Zucker 68 Fr. 69 Centimes, wenn bei dieser Rechnung der Piaster zu 5 Fr. 27 Cent. gewertet wird. In den französischen Kolonien ist der ursprüngliche Ankauf 50 Fr. für 100 kg rohen Zucker oder 60 Cent. das Kilogramm. Fracht und Assekuranz be­ tragen gleichfalls 50 Cent. Die Gebühren sind 49 Fr. 50 Cent. für 100 kg oder 491/z Cent. das kg, woraus sich der Gesamtpreis des rohen Zuckers in den Seehäfen ( Le Havre z.

B.)

von 1 Fr. 50 Cent. ergibt. Der Saft der

in gemäßigten Klimaten angebauten Runkelrüben enthält nur ein Drit­ tel oder Viertel des kristallisierten Zuckers,* welchen der

vezu oder Saft

Ignacio Echegoyen über die Fabrikationskosten des Zuckers etwas übertrieben zu sein . Dieser im technischen Fach wohl bewanderte Mann glaubt, die Berei­

10 000 arrobas Zucker würde dem Eigentümer eine jährliche Ausgabe 12 767 Piaster verursachen und ein Kapital von 60 000 Piaster erheischen. Die Ausgabe beträgt demnach 55 Fr. für 100 kg; und wenn ihr Wert zu 65 Fr. berech­ net wird (ungefähr 24 Piaster die caja), so würde das Kapital von 60 000 Piastern bei so ungünstigen Voraussetzungen nur einen Nutzen von 3%% abwerfen. tung von

von

Diese Berechnung, die mir in Havanna mitgeteilt worden ist, rührt vom Jahr

1798 und aus einer Zeit her,

wo die Fabrikationskosten wie diejenigen des Land­

und Negerankaufs ungleich geringer waren, als sie es gegenwärtig sind. Man

1. daß die Melasse sowohl wie die Erzeugnisse von pipa 25 Piaster an Wert hat und die auf ein Viertel vom

darf aber nicht vergessen: Branntwein, wovon die

Wert des fabrizierten Zuckers ansteigen kann, nicht in Rechnung gestellt sind; und daß

2.

Hr. Echegoyen seine Denkschrift in der Absicht geschrieben hat, um

darzutun, wie drückend der von der Zuckererzeugung bezogene Zehnte sei,

hacendados zu vergrößern geneigt war. 63, und die bereits angeführte Denkschrift Sobre Ja Decadencia del ramo de Azucar, 1812,

weshalb er dann auch die Kosten der (RH III, S.

415;

Patriota, Tom . II, S.

von Don Diego Jose de Sedano,

s. 5.) *

Der Graf Chaptal nimmt gleichfalls auch nur

10 000 kg

Wurzeln der Runkelrüben oder

appliquee a l'Agr., Tom . II, S.

452).

2Vw%

210 kg

rohen Zucker auf

des ganzen Gewichtes (Chimie

Da die gut zerriebenen Wurzeln

geben, so läßt sich annehmen, daß man in normalen Jahren

3Vz%

70%

Saft

rohen Zucker

aus dem Saft der Runkelrübe zieht . An einigen Orten der Touraine enthält die­ ser Saft bis zu

30%

5%

kristallisierbaren Zucker, ebenso wie in Java zuweilen

Zucker aus dem

vezu

25 bis

des Zuckerrohrs gewonnen wird! Der Ertrag eines

Hektars auf dieser Insel weicht indessen für das Erdreich von mittlerer Frucht-

123

Landwirtschaft

des Zuckerrohrs der Tropenländer liefert; allein gewinnen die Runkel­ rübenfabriken wiederum an ersparten Frachten, Assekuranzen und Ge­ bühren 10 Sols oder �4 des Gesamtpreises vom Pfund rohen Zucker gegenüber dem Kolonialzucker. Wenn dieser letztere völlig durch ein­ heimischen Zucker ersetzt würde, so müßte die Einbuße des französi­ schen Zolls beim gegenwärtigen Stand der Dinge jährlich nahezu 29 000 000 Franken betragen. Ein in Europa ziemlich allgemein verbreiteter Irrtum, welcher auf die Einschätzung der Wirkungen des Endes des Sklavenhandels Einfluß hat, ist dieser, daß man glaubt, in den Antillen, welche Zuckerkolonien heißen, werde die Mehrzahl der Sklaven in den Zuckerpflanzungen selbst gebraucht. Der Anbau des Zuckerrohrs ist unstreitig einer der kräftigsten Beweggründe zur Belebung des Sklavenhandels; aber eine einfache Berechnung zeigt, daß die Gesamtzahl der auf den Antillen be­ findlichen Sklaven beinahe dreimal größer als die in den Zuckerpflan­ zungen gebrauchte Sklavenzahl ist. 59 Ich habe vor bereits sieben Jahren gezeigt,* daß, wenn die 200 000 Kisten Zucker, welche von der Insel Cuba 1812 ausgeführt wurden, in großen Pflanzungen erzeugt würden, 30 000 Sklaven für diesen Gewerbezweig völlig ausgereicht hätten. Um Vorurteile zu bekämpfen, die von falschen Zahlenberechnungen ausge­ hen, und in menschenfreundlicher Absicht muß hier daran erinnert wer­ den, daß der Druck der Sklaverei auf einer viel größeren Zahl von Indi­ viduen lastet, als die landwirtschaftlichen Arbeiten erfordern, wofern man auch annehmen wollte, was ich zuzugeben gar nicht geneigt bin, daß Zucker, Kaffee, Indigo oder Baumwolle allein nur durch Sklaven angebaut werden können. Auf der Insel Cuba rechnet man überhaupt 150 Neger für die Fabrikation von 1000 Kisten (184 000 kg) raffinierten Zuckers oder in runder Zahl etwas mehr als 1200 kg auf jeden erwachse­ nen Sklaven.** Eine Produktion von 440 000 Kisten würde demnach nur

barkeit nur sehr wenig von demj enigen Ertrag ab, bei dem wir ( RH III, S.

417)

für die Insel Cuba stehengeblieben sind. Hr. Crawfurd berechnet das englische

acreauf Java zum Ertrag von 1285 Pfund raffiniertem Zucker, welcher auf den Hektar beträgt ( Hist. of the Ind. Arch., Tom. I, S. * **

1445 kg

476).

RH II, S. 116. Auf Santo Domingo wurde auf großen und schönen Pflanzungen 14/s Land­

bauernsklaven auf ein carreau berechnet, hingegen auf den über die ganze Insel zerstreuten, den Dokumenten des Marques de Gallifet zufolge, drei Sklaven auf ein carreau; wenn nun der Ertrag eines carreau ( zu 129/JOO Hektar ) 2500 kg ro­ hen Zucker beträgt, so macht dies 833 kg auf einen Sklaven. Hr. Moreau de Jon59

Ein auch heute noch überraschendes Ergebnis.

124

Cuba-Werk

66 000

Sklaven erfordern. Rechnet man zu dieser Zahl für die Kulturen

von Kaffee und Tabak auf der Insel Cuba von den

260 000

36 000 andere,

so erhellt, daß

Sklaven, die gegenwärtig dort vorhanden sind, 100 000

ausreichen würden für die drei großen Zweige der Kolonialindustrie, auf denen der Handelsverkehr der Insel beruht. Der Tabak wird übri­ gens meist nur durch weiße und freie Menschen gepflanzt. Wir haben oben gezeigt und ich habe mich dafür der achtungswürdigsten Autorität des Consulado von Havanna bedient, daß ein Drittel

(32%)

der Skla­

ven in den Städten lebt und demnach jeder Art von Landbau fremd bleibt. Wenn wir nun in Betracht ziehen, 1. die Anzahl der in den hacien­

das zerstreuten, keiner Arbeit fähigen Kinder; 2. die Notwendigkeit, in kleinen Pflanzungen oder bei zerstreuten Anbauflächen eine ungleich viel größere Zahl Neger zu gebrauchen, um dieselbe Quantität Zucker zu erzeugen wie in ausgedehnten Pflanzungen oder großen Plantagen, so ergibt sich, daß von 187 000 über die Landschaft verteilten Sklaven ein Viertel mindestens oder

46 000

weder Zucker noch Kaffee noch

Tabak erzeugen helfen. Der Sklavenhandel ist nicht bloß barbarisch, er ist auch unverständig, weil er den beabsichtigten Zweck verfehlt. Er gleicht einem von weitem herbeigeleiteten Fluß, von dessen Wasser mehr als die Hälfte in den Kolonien selbst dem Boden, für den es be­ stimmt war, wieder-entzogen wird. Diejenigen, welche stets wiederho­ len, daß der Zucker nur durch Negersklaven kultiviert werden kann, scheinen nicht zu wissen, daß der Antillen-Archipel 1148 000 Sklaven aufweist, während der Gesamtbetrag der Kolonialerzeugnisse der Antil­ Ien nur aus der Arbeit von

500 000 bis 600 000 Sklaven hervorgeht.*

Be-

nes hat sogar dargetan, daß die Berechnung für die Totalmasse des kultivierten Landes in den französischen Kolonien nur 33V3 Zentner oder 1640 kg aufs car­ reau beträgt ( Commerce au 19e siede, Tom. II, S. 308, 311). InJamaica wird ein Neger nur zu einem hogshead Zucker ( oder 711 kg ) gewertet, nach Angabe des Hrn. Withmore. Bereits war dem Verfasser der >Representation du Consulado de Ia Havane< an die Cortes die größere Menge Zucker aufgefallen, welche

(Documentas, 36.) In der handschriftlichen Abhandlung >Sucinta Noticia de Ia Situaci6n de lsla de Cuba, en Agosto 1800An account of the United Prov. of Rio de la PlataPolitischen Versuch über die Insel CubaCode noire< sowie in einigen Provinzialgesetzen der bri­ tischen Antillen angetroffen werden! Die 1688 erlassenen Gesetze von Barba­ dos, die 1750 erlassenen Gesetze der Bermuda-Inseln verordnen, es dürfe gegen den Sklavenherrn, der seinen Neger durch Züchtigung tötet, keine Anklage stattfinden. Hingegen soll der Herr, welcher seinen Sklaven aus Bosheit tötet, ans königliche Schatzamt zehn Pfund Sterling bezahlen. Ein Gesetz von Saint Christoph [heute Saint Kitts] vom 11. März 1 784 fängt mit den Worten an: "W hereas some persons have of late been guilty of cutting off and depriving slaves of their ears", verordnen und befehlen wir: Wer einemSklaven ein Auge zerstört, die Zunge ausgerissen oder ein Ohr oder die Nase abgehauen hat, der soll 500 Pf. Sterling zahlen und zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt werden. -Ich brauche nicht erst hinzuzufügen, daß diese britischen Gesetze, die noch vor 30 bis 40 Jahren in Kraft waren, seither aufgehoben und durch humanere er­ setzt worden sind. Möchte ich nur Gleiches von der Gesetzgebung der französi­ schen Antillen berichten können, wo sechs jungenSklaven wegen des Verdachts beabsichtigter Flucht durch gerichtlichenSpruch von 1 81 5 die Kniekehlen durch­ schnitten wurden! (Vgl. in diesem BandS. 77f.) **

Eine königliche Verordnung vom 31. Mai 1789 hatte versucht, Nahrung

und Kleidung zu regeln; diese Verordnung aber ist niemals vollzogen worden.

Cuba-Werk

166

Sklave, der durch Auspeitschung, Hunger und übermäßige Arbeit er­ schöpft und elend geworden ist, zum Magistrat gelangen? Und könnte er dies, wer wird ihn gegen einen mächtigen Herrn schützen, der die von ihm bezahlten Mitschuldigen seiner Grausamkeiten als Zeugen be­ ruft? Zum Schluß will ich noch eine andere sehr merkwürdige Stelle der Representaci6n del Ayuntamiento, Consulado y Sociedad patri6tica vom 20. Juli 1820 anführen: "In allem, was auf Veränderungen des Zu­ stands der dienstbaren Klasse Bezug hat, handelt es sich weniger um Besorgnisse hinsichtlich einer Abnahme landwirtschaftlichen Reich­ tums als vielmehr um die durch unvorsichtige Maßnahme so leicht zu gefährdende Sicherheit der weißen Menschen. Nebenbei vergessen die, welche das Konsulat und die Munizipalität Havannas eines halsstarri­ gen Widerstandes beschuldigen, daß ebendiese Behörden bereits schon

1799 den erfolglos gebliebenen Antrag gestellt haben, man möchte die (del arre­ glo de este delicado asunto). Mehr noch: Wir sind weit davon entfernt, Verhältnisse der Neger auf der Insel Cuba ernstlich überlegen

Maximen zu huldigen, welche von europäischen Nationen, die sich ih­ rer Zivilisation rühmen, für unumstößlich erachtet werden; wie zum Beispiel diejenige, daß ohne Sklaven keine Kolonien bestehen könnten. Wir erklären im Gegenteil, daß ohne Sklaven und auch ohne Neger überhaupt Kolonien bestehen könnten und daß der einzige Unter­ schied sich im kleineren oder größeren Gewinn, im mehr oder minder schnellen Wachstum des Ertrags der Erzeugnisse gefunden hätte.* Wenn jedoch dies unsere feste Überzeugung ist, so müssen wir Ew. Ma­ jestät auch daran erinnern, daß ein gesellschaftlicher Organismus, wo­ rin das Sklaventurn einmal als Element eingeführt ist, nicht mit unüber­ legter Eile verändert werden darf. Wir sind weit entfernt zu bezweifeln, daß die Übertragung der Sklaven von einem Festland zum anderen nicht ein allen moralischen Grundsätzen widersprechendes Übel sei; daß nicht ein großer politischer Fehler begangen wurde, als man den Vorstellungen und Bedenken Ovandos, des Gouverneurs von Hispa­ niola [Haiti], kein Gehör schenkte, die gegen Einfuhr und Anhäufung so vieler Sklaven neben einer kleinen Zahl freier Menschen gemacht

*

"Hasta abandona hemos hecho de especies muy favorables que pasan por

inconcusas en esas naciones cultas. Tal es Ia de que sin negros esclavos ne pu­ diera haber colonias. Nosotros contra este dietarnen decimos que sin esclavitud, y aun sin negros, pudo haber Io que por colonias se entiende, y, que Ia diferencia habria estado en las mayores ganancias o en los mayores progresos." mentas sobre el tn'ifico y esclavitud de negros, 1814, S.

78-80.)

( Docu­

Über das Sklavenwesen

167

wurden; nun aber, da das Übel und die Mißbräuche bereits eingewur­ zelt sind, liegt uns ob, Sorge zu tragen, daß nicht durch Anwendung gewaltsamer Mittel unsere Lage und diejenige unserer Sklaven ver­ schlimmert werde. Was wir von Ihnen verlangen, Sire, das trifft zusam­ men mit dem ausgesprochenen Wunsch eines der eifrigsten Verteidiger der Rechte der Menschheit und des erklärtesten Feindes der Sklaverei; wir wünschen mit ihm, daß die bürgerlichen Gesetze gleichmäßig Miß­ bräuche und Gefahren von uns abwenden mögen." Von der Lösung dieser Aufgabe hängt, allein nur in den Antillen mit Ausschluß der Republik von Haiti, die Sicherheit von 875 000 freien (weißen und farbigen) Menschen* und die Milderung des Schicksals von 1150 000 Sklaven ab. Wir haben gezeigt, daß dieselbe auf ruhigem Wege nicht ohne die Mitwirkung von Ortsbehörden geschehen könne, sei es der Kolonialversammlungen oder der unter einem von den alten Mutterstaaten minder gefürchteten Namen stattfindenden Versamm­ lung der Eigentümer. Der unmittelbare Einfluß der Behörden ist uner­ läßlich, und der Irrtum müßte höchst verderblich sein, welcher glauben würde: "Alles könne der Zeit überlassen bleiben." Freilich wohl wird die Zeit gleichmäßig wirken, auf die Sklaven, auf die Verhältnisse zwi­ schen den Inseln und den Bewohnern des Festlandes und auf Ereig­ nisse, die niemand mehr zu meistern vermögend ist, wenn sie in müßi­ ger Untätigkeit abgewartet werden. Allenthalben, wo die Sklaverei seit langem Bestand hat, da ist der Einfluß fortschreitender Bevölkerung auf die Behandlung der Sklaven viel geringer, als man hoffen und wün­ schen sollte. Selten dehnt sich die Zivilisation eines Volkes über eine sehr große Anzahl Individuen aus; sie erreicht diejenigen nicht, welche in den Werkstätten mit den Negern in unmittelbarer Berührung stehen. Die Eigentümer, und ich habe darunter sehr menschenfreundliche ge­ kannt, weichen vor den Schwierigkeiten zurück, die sich in großen Pflanzungen stellen; sie zögern, die bestehende Ordnung zu stören und Neuerungen vorzunehmen, die, wo sie nicht gleichzeitig durch die Ge­ setzgebung oder, was noch wirksamer sein würde, durch den Gesamt­ willen unterstützt werden, ihr Ziel verfehlen und vielleicht das Schick­ sal derer verschlimmern, denen man helfen wollte. Diese furchtsamen Betrachtungen hemmen das Gute bei Menschen, deren Absichten die wohlwollendsten sind und die über barbarische Einrichtungen seufzen, deren trauriges Erbe an sie übergegangen ist. Mit den örtlichen Verhält-

*

Nämlich: 452 000 Weiße, wovon 342 000 allein auf die zwei spanischen An­

tillen (Cuba und Puerto Rico) kommen, und 423000 freie Farbige, Mulatten und Neger.

168

Cuba-Werk

nissen bekannt, wissen sie, daß, um eine wesentliche Veränderung des Sklavenstandes zu erreichen, um diese allmählich in den Genuß der Freiheit zu versetzen, nebst dem kräftigen Willen der Ortsbehörden und der Mitwirkung reicher und aufgeklärter Bürger ein umfassender Plan erforderlich ist, worin jegliche Störung, die eintreten könnte, und die Mittel ihr zu begegnen, vorausberechnet werden. Ohne eine solche ge­ meinsame und angestrengte Wirksamkeit wird die Sklaverei mit ihrem Jammer und ihren Scheußlichkeiten wie im alten Rom* fortbestehen neben den feinen Sitten, den gepriesenen Fortschritten der Aufklärung und allem Zauber einer Zivilisation, der sie zum schreienden Vorwurfe gereicht und die von ihr verschlungen werden muß, wenn die Zeit der Rache gekommen sein wird. Die Zivilisation oder eine andauernde Ver­ dummung der Völker können die Gemüter nur auf die künftigen Ereig­ nisse vorbereiten; um aber große Veränderungen im sozialen Zustand hervorzubringen, bedarf es des Zusammentreffens gewisser Ereignisse, deren Zeitpunkt nicht vorausberechnet werden kann. Es sind die menschlichen Schicksale dermaßen verwickelt, daß eben jene Grausam­ keiten, welche die Eroberung beider Amerika mit Blut befleckt haben, sich unter unseren Augen in einer Zeit wiederholten und erneuerten, die unserem Empfinden nach durch die größten Fortschritte der Aufklä­ rung und allgemeine Sanftheit der Sitten ausgezeichnet ist. Ein Men­ schenleben allein ist hinreichend gewesen, um den Terror in Frankreich, den Kriegszug gegen Santo Domingo** , die politische Reaktion von

*

Die von der Gesittung Roms und Griechenlands abgeleitete Beweisfüh­

rung zugunsten der Sklaverei ist auf den Antillen sehr beliebt, und es wird diese oft auch mit allem Luxus philologischer Gelehrsamkeit ausgeschmückt. So wurde z. B. in Reden vor der gesetzgebenden Versammlung von Jamaica 1795 aus dem Beispiel der in den Kriegen von Pyrrhus und Hannibal gebrauchten Elefanten der Beweis abgeleitet, daß nichts Tadelnswertes darin liegen konnte, von der Insel Cuba 100 Hunde und 40 Jäger zur Jagd auf Marronneger kommen zu lassen (Bryan Edwards, Tom. I, S. 570). **

North-American Review, 1821, No. 30, S. 116. Der Krieg gegen Sklaven,

die für ihre Freiheit kämpfen, ist nicht allein nur durch die Grausamkeiten ver­ derblich, die er auf beiden Seiten verursacht; es werden dadurch auch späterhin noch, wenn einmal die Befreiung vollendet ist, alle Begriffe von Recht und Unrecht verwirrt. "Einige Kolonisten wollen die ganze männliche Bevölkerung bis auf sechs Jahre hinab zum Tode verurteilen. Sie behaupten, das Beispiel, welches auch diejenigen, die keine Waffen trugen, vor Augen hatten, könne an­ steckend werden. Dieser Mangel aller Mäßigung ist eine Folge des langen Unglücks der Kolonisten." (Charault, Reflexions sur Saint-Domingue, 1806, s. 16.)

Über das Sklavenwesen

169

Neapel und Spanien zu erblicken: Ich könnte hinzusetzen die Mordsze­ nen von Chios, von Ipsara und von Missolunghi 63 als Taten der Barba­ ren des östlichen Europa [ =der Türken] , welche die zivilisierten Völker von West und Nord verhindern zu sollen sich nicht berufen glaubten. In den Sklavenländern, wo durch lange Angewöhnung die ungerechtesten Institutionen einen Schein von Legitimität erhalten haben, darf man auf den Einfluß der Einsichten der intellektuellen Kultur und der Sitten­ milde so lange nicht vertrauen, bis durch diese günstigen Verhältnisse ein von den Regierungen ausgehender Impuls befördert und die Aus­ führung der einmal getroffenen Maßnahmen erleichtert wird. Ohne eine solche leitende Wirksamkeit der Regierungen und der Gesetzge­ bung kann eine ruhige Änderung überall nicht erhofft werden. Es wird die Gefahr besonders nahe bevorstehend, wenn eine allgemeine Un­ ruhe sich der Geister bemächtigt hat und wenn mitten in den politischen Stürmen, von denen benachbarte Völker ergriffen sind, die begangenen Fehler und die Pflichten der Regierungen enthüllt werden: Alsdann ist Herstellung der Ruhe anders nicht möglich als durch eine Macht, die im edlen Gefühl ihrer Kraft und ihres Rechtes die Ereignisse zu meistern weiß, indem sie selbst die Bahn der Verbesserung eröffnet.

63

Chios: Insel zwischen Samos und Lesbos, 1822 von den Türken furchtbar

verwüstet; Ipsara (oder Psara), das Psyra der Alten, kleine Felseninsel westlich von Chios, von den Türken während des griechischen Freiheitskampfes ent­ völkert; Missolunghi: von den Türken 1826 erobert, darauf griffen England, Frankreich und Rußland ein und sicherten in der Seeschlacht bei Navarino 1827 Griechenlands Unabhängigkeit.

Zusätze Um diesen dritten Band zu ergänzen, dessen Herausgabe lange Zeit durch meine Reise in die Gebirge des Urals und Altai, an die Grenze der chinesischen Sungarei und die Ufer des Kaspischen Meeres unter­ brochen worden ist, füge ich hier noch hinzu: 1. einige genaueAngaben über die astronomische Geographie der Insel Cuba; 2. statistische Ta­ bellen dieser Insel, welche die Fortschritte der Kultur, des Handels und Wohlstands vom Jahr 1826 bis zum Ende des Jahres 1829 nach offiziel­ len Aktenstücken erweisen; 3. die Resultate aller Beobachtungen über die Neigung und Intensität der Magnetnadel, welche ich während mei­ ner Reise nach den Ä quinoktialregionen gesammelt habe.

I. Astronomische Geographie der Insel Cuba Sowohl bei dem geographischen Atlas 64, der dieses Werk begleitet, wie bei meinem Atlas von Mexico 65 ist es meine Absicht gewesen, die Geographie des Inneren von Amerika nach den Resultaten der astrono­ mischen Beobachtungen zu berichtigen, die ich gesammelt und großen­ teils im Lauf meiner Reisen nördlich von den Parallelkreisen von Lima und demAmazonenstrom berechnet habe.* Einen Teil der Karten habe ich an Ort und Stelle selbst oder nach meiner Rückkehr nach Europa ge­ zeichnet; andere sind entweder nach meinen Skizzen vollendet oder nach der Gesamtheit der von mir geprüften Positionen von den ge­ schickten Geographen verfaßt worden, die an der Herausgabe meiner Arbeiten teilnehmen wollten. In dem einen und dem anderen Fall kön­ nen die Irrtümer imAtlas Ä quinoktial-Amerikas 66 nur mir allein beige*

Siehe die Ergebnisse dieser ersten Berechnungen, von denen mehrere Ab­

schriften in Amerika im Umlauf sind, mit den definitiven Resultaten des Hrn. Oltmanns verglichen im >Recueil d'Obs. astr. et de mesures barom.Atlas geographique et physique du Nouveau ContinentRec. d'Obs. astr.Cuarter6n< von Bartolome de la Rosa setzt noch im Jahr 1755 Havanna unter 79° 14' westlich vom Meridian von Cadiz; ein Irrtum von 3° 9' , wiewohl Cassini* schon 1729 aus Beobachtungen von Mondfinsternis und Jupiter-Trabanten, welche Don Marco Antonio Camboa von 1715 bis 1725 in Havanna anstellte, die wirkliche Länge dieser Hauptstadt mit einem um 45" Zeit geringeren Irrtum angenom­ men hatte. Herr Oltmanns hat die Beobachtungen von Garnboa mit viel Scharfsinn nach den Tabellen von Bürg und Triesnecker erörtert** und

von neuem berechnet und daraus das Mittelresultat von sst. 38' 57" gezo­ gen . Die wahre Länge des Morro von Havanna ist sst. 38' 49"; eine über­ raschende

Übereinstimmung in dieser Art Beobachtungen . Wenn das

>Cuarter6n< von Don Bartolome de la Rosa in den absoluten Längen irrt und Havanna um 31;4o zu westlich festsetzt, so stellt es dagegen, wie Hr. Espinosa bemerkt, die relativen Längen mit einer seltenen Genau­ igkeit dar. Die Meridian-Unterschiede des Morro von Havanna, der Punta de Guanos und des Cayo Largo am Eingang des Bahama-Kanals sind in demselben genau; allein diese Präzision in den Lagen, die für die Fahrzeuge, welche bei der Ausfahrt die Untiefen von Florida und den phen des Königs Heinrich II., S. 64. Diese Weltkarte gibt für die Breite von London 58°, Unterschied der Meridiane vom Cap San Antonio und Temixtitlan

( Mexico)

18°; Irrtum 4°. Die wahre Länge von Mexico, so wie dieselbe 1778 von

Vehizquez und Gama erkannt und von Don Dionisio Galiano 1791 bestätigt wurde und von mir 1803, ist 6° 45' 42". Hätte Hr. de Navarrete, dessen literari­ sche Talente und umfassende Gelehrsamkeit ich ehre, die Analyse meines Atlas­ ses von Neu-Spanien gelesen

( Essai

pol., T. I, S. XV ) , so würde er nicht an

einen "fremden Reisenden" den Vorwurf richten, der sich in der >Corresp. astr. de M. de ZachConnaissances des Temps< für das Jahr

1817 abge­

druckt wurde, hat der spanische Seefahrer, dessen frühzeitigen Verlust alle Freunde der Wissenschaften bedauern,den Morro unter

84° 42' 44"

gesetzt; aber in einem anderen,neueren handschriftlichen Aufsatz, den er Hrn. Bauza anvertraut,bleibt er bei

84° 42' 19", Cadiz 8° 37' 45" west­

lich von Paris vorausgesetzt. Im >Recueil d'Observations astronomi­ ques< haben Oltmanns und ich für den Unterschied der Meridiane vom Morro von Havanna und Vera Cruz

13° 45' 52"

bestimmt. Hr. Bauza,

welcher die Lage von Havanna,Veracruz und Puerto Rico von neuem erörtert hat,** findet

13° 45' 40", 5;

was von unserem Resultat um weni­

ger als eine Sekunde Zeit abweicht. Der Meridian-Unterschied vom Morro von Havanna und dem Fort Royal auf Martinique war nach Hrn. Givry bei der Expedition der "Bayadere"

21 21' 26". o

II. Statistische Tabellen der Insel Cuba für die Jahre 1825 und 1829 Es gewährt ein lebhaftes politisches Interesse, dem fortschreitenden Wachstum des Wohlstands auf einer der Großen Antillen zu folgen, auf welcher die freien Menschen noch drei Fünftel der Bevölkerung ausma­ chen und die durch ihre geographische Lage, durch die wunderbare Fruchtbarkeit ihres Bodens und die Geistesfähigkeit ihrer Bewohner der menschlichen Zivilisation ein so weites Feld öffnet. Ich habe im sechsten Buch dieses Werks die numerischen Elemente dieses Wohl­ stands dargelegt, wie derselbe sich bis zum Jahr

1825 entwickelt

hatte.

Nach meinen eigenen Beobachtungen und den damals vorhandenen of­ fiziellen Dokumenten hatte ich die geographische Lage des Landes,die Gestalt des Bodens, seine geognostische Beschaffenheit, sein Klima, die administrative, gerichtliche und kirchliche Verwaltung, den allge-

* **

Rec . d'Obs . astr., T. li, S. 89. Sobre Ia situaci6n geognifica de Ia Habana, de Veracruz y Puerto Rico,

1826 (Manuskript.)

178

Zusätze

meinen Zustand der Bevölkerung in seinen Beziehungen zum Territo­ rial-Umfang betrachtet, die Einteilung der Kasten, die gleichzeitigen Fortschritte der Sklaverei und der Befreiung, die landwirtschaftlichen Erzeugnisse und ihren numerischen Wert, den Handel, die Finanzen und die militärische Macht erwogen. Während ich mich mit diesem Stu­ dium der Tatsachen beschäftigte, ließ die spanische Regierung, über ih­ ren eigenen Vorteil aufgeklärt, an Ort und Stelle selbst eine seit dem Jahr 1817 auf Befehl des General-Kapitäns der Insel Cuba, Don Fran­ cisco Dionisio Vives, angefangene statistische Arbeit fortsetzen. Un­ zufrieden mit den unbestimmten und unvollständigen Notizen, die in Havanna zu finden waren, schickte dieser tätige und erfahrene Obere 1825 auf Staatskosten Kommissionen in verschiedene Teile der Insel, um statistische Dokumente zu sammeln. Das Resultat dieser Arbeit, von einem geschickten Administrator, dem Intendanten Don Claudio Martfnez de Pinillos Conde de Villanueva unterstützt, erschien in Havanna unter dem Titel >Cuadro estadistico de la siempre fiel Isla de Cuba, correspondiente al afio 1827, formado por una Comisi6n de jefes y officiales de orden y bajo la direcci6n del Escelentisimo Sefior CapitCuadro estad.< 551 998 an, statt der 572 363,

die der offizielle Bericht über die Zählung von 1817 gibt. Fügt man hinzu 32 641 Weiße (nicht angesiedelte Ausländer und Menschen auf den Schiffen) und 25 976 im selben Jahr (1817) eingeführte Negersklaven, so bietet die Zählung von 1817 ein ziemlich verschiedenes Resultat von dem des >Cuadro estad.Cuadro estad.Anales de Ciencias< von Hrn. Rarnon de la Sagra, 1829, Nr. 20, S. 226.

Zusätze

190

und sich noch 1819 auf 17 Piaster belief, ist 1829 und 1830 bis auf 4 und 5 Piaster gefallen. Nach der von mir eingezogenen Auskunft beträgt indes die Quantität des aus dem Archipel der Antillen auf erlaubtem Wege ausgeführten Kaffees mehr als 38 000 000kg. In einem interessan­ ten Aufsatz über das Fallen der Preise der Kolonialwaren schätzte Hr. Rarnon de Ia Sagra 1828 die Einfuhr des Kaffees in Europa auf 3 267 000 spanische Zentner (ungefähr 150 000 000kg), die Einfuhr des Zuckers auf

8 824 000 Zentner ( 406 000 000kg), wovon, wie er glaubt, nur

2 052400 Zentner Kaffee ( 9 500 000kg) und nur 6 958 000 Zentner Zuk­ ker ( 320 000 000kg) in Europa verbraucht wurden und 1 215 000 Zent­ ner Kaffee und 1 866 000 Zentner Zucker in den Magazinen liegenge­ blieben sind.* Aus dieser Berechnung würde hervorgehen, daß Europa um die Hälfte mehr Zucker und um ein Viertel mehr Kaffee erhalten hätte, als der innere Konsum von 208 Millionen Einwohnern (Europas ) erforderte.

TABAK. Obgleich die Distrikte, die den aromatischsten Tabak erzeu­ gen, westlich von Havanna liegen, in der Vuelta de Abajo, so gibt es doch auch östlich von der Hauptstadt in der Vuelta de Arriba vortreff­ lichen Tabak, an den Ufern des Mayari, in der Provinz Santiago de Cuba, in Himias, nahe bei Puerto Principe und in Hoyo de Manicaragua, bei Villa Clara. Die Ernte belief sich 1827auf 61 900cargas oder ungefähr 500 000 arrobas, wovon 79 000 ausgeführt wurden. Der Anbau dieses kostbaren Erzeugnisses der Insel ist seit 1821 völlig frei.** Der Anbauer zahlt nur 6% vom Wert des Tabaks. Zum Beweis, wie wichtig dieser Zweig des Kolonialfeldbaus ist, brauche ich nur zu bemerken, daß der Preis des 1828 aus der Insel ausgeführten Tabaks 644 000 Piaster, 1829 868 313 Piaster war, und doch hat man in diesen Schätzungen nur die sehr niedrigen Preise der kaufmännischen Deklarationen angenom­ men (siehe Tabelle S. 191).

WAcHs. Die Handelsunterbrechung mit Mexico hat diesem Zweig der Kolonialindustrie sehr geschadet. Veracruz hat seit 1800über 25 000

arrobas Wachs jährlich erhalten. Die Ausfuhr aus Havanna, die sich von

*

Es wäre zu wünschen, daß der Verfasser des erwähnten Aufsatzes (Anales

de Ciencias, 1829, T. 111, S. 3) die Quellen angäbe, aus denen er die Elemente seiner Berechnung geschöpft hat, so wie ich es in meiner Arbeit über den Kon­ sum des Zuckers in Buropa getan habe. Ich glaube, ganz genau bewiesen zu ha­ ben, daß 1826 die Zuckereinfuhr in Buropa über 457 000 000 kg betrug. Dieses war eine Grenzzahl im Minimum (RH 111, S. 494). **

Das königl. Tabakmonopol

(el estanco) ist durch ein Dekret vom 23. Juni

1817 aufgehoben worden; die Factoria hat jedoch erst im Juli 1821 aufgehört.

Statistische Tabellen für 1825 und 1829

1828 Namen der Häfen

191

1829

In Blättern

In Zigarren

In Blättern

In Zigarren

arrobas

Pfund

arrobas

Pfund

Havanna

14 289

206 318

14 109

333 699

Cuba

34 960

990

80 861

3 971

592

603

896

2 525

1 805

348

3 611

17 437

560

25 359

1 802

948

1 516

666

1 466

70 031

210 335

125 502

343 463

223 528

420 670

391 124

477 189

Matanzas Baracoa Gibara Manzanilla, T rinidad usw . Totalbetrag des ausgeführten Tabaks W ert in Piaster

1805 bis 1820 jährlich im Durchschnitt auf 21 000 arrobas belief, betrug 1826 nur 14 000 arrobas, 1827 nur 11 300; die ganze Wachserzeugung wurde 1827 auf 63 000 arrobas geschätzt, wovon die Insel 22 400 aus­ führte. Der Anbau des Kakao, der Baumwolle und des Indigo sind beinahe nicht in Anschlag zu bringen; die Insel hat 1827 nur 60 arrobas Indigo, kaum 38 000 arrobas Baumwolle und 521 000 arrobas Reis* erzeugt. Ebenso haben die Weizenernten in den Gerichtsbezirken von Villa Clara, San Juan de los Remedios und Sancti Spiritus in diesen letzteren Jahren den Anbauer so wenig gereizt, daß man sie 1827 nur auf 40 Zent­ ner schätzte. Dagegen ist der Maisbau von der höchsten Wichtigkeit, dessen Ertrag sich 1827 auf mehr als 1 600 000 Fanegas (3 200 000 Piaster Wert) belief; und dennoch wurden zum Verbrauch im Inneren 70 000 ar­ robas Mais in Körnern und 5000 Tonnen Maismehl eingeführt. Man glaubt allgemein, daß 6f7 des Flächenraums der Insel noch ohne Anbau sind.

*

Der Reiskonsum der Insel beträgt über 1 000 000 arrobas, wovon die Hälfte

aus den Vereinigten Staaten eingeführt wird. Die Gesamtausfuhr von Reis war

1828 611 000 arrobas, 1829 581 000 arrobas oder von einem Wert von mehr als 700 000 Piaster.

Zusätze

192

Handel und Finanzen Havanna nimmt seit zwanzig Jahren einen der ersten Plätze unter den Handelsstädten der Erde ein. Mit den Fortschritten des Landbaus und Handels haben sich die Finanzen der Insel Cuba, deren Gedeihen großenteils auf das Zollsystem begründet ist, bedeutend gehoben. Hier folgt eine Übersicht des Wertes (in schweren Piastern) der Aus- und Ein­ fuhren aller Erzeugnisse und Waren, die durch die Häfen Havannas, von Santiago de Cuba, Principe, Matanzas, Trinidad, Baracoa, Gibara, Jagua und Manzanilla ein- und ausgegangen sind. Dies sind offizielle Schätzungen der Zollämter, welche also nicht die wirkliche Höhe des baren Betrags erkennen lassen. Sie erhalten indes Wichtigkeit, wenn man bedenkt, daß dieselben, gleichmäßig erlangt, immerhin numerische Elemente zu Vergleichen unter sich und die Fortschritte beim Umlauf des Handels offenlegen. Insel Cuba

1827

1828

1829

Einfuhr

1 7 352 854

19 534 922

18 695 856

Ausfuhr

14 286 192

13114 362

13 952405

Total-Umlauf des Handels

31639 046

32649 284

3264 8 261

Dieser ungeheure Handel ist getrieben worden durch Schiffe, die in die Häfen der Insel einliefen: im Jahr 1827: 1844; im Jahr 1828: 18 89 worunter spanische

183;

279

Schiffe, die aus den Häfen der Insel ausliefen: im Jahr 1827: 1649; im Jahr 1828: 46 86 worunter spanische

184;

304

Unter diese zum Seehandel gebrauchten Schiffe sind weder die Kriegsschiffe noch die kleinen Fahrzeuge der Küstenfahrer gerechnet. Die Anzahl der letzteren beläuft sich für die Bedürfnisse der Hauptstadt auf 4000; die Tonnenzahl für den Handel der Insel auf 277 000 Tonnen

( wenn

man nur die 1889 in die berechtigten Häfen eingelaufenen Fahr­

zeuge zählt) ; die Vereinigten Staaten von Nordamerika nehmen davon über die Hälfte ein. Folgende Tabelle läßt über die relative Wichtigkeit der verschiedenen mit der Insel Cuba Handel treibenden Staaten Ver­ gleiche anstellen.

Statistische Tabellen für 1825 und 1829

193

Zahl d. in d. Häfen d.

1828

1829

Insel Cuba

Seemächte Einfuhr

Ausfuhr

(in Piaster)

(in Piaster)

eingelaufenen Schiffe

Einfuhr

Ausfuhr

(in Piaster)

(in Piaster)

Vereinigte Staaten v. Nordamerika

6 599000

3177000

1175

5 734000

3191000

Spanien

4 523000

1 556000

279

4 961000

2 292000

Hansestädte

1 747000

1 927000

24

100 6000

1 333000

britannien

1 770 000

1 612000

20 6

1 838000

1 729000

Frankreich

1 636000

755000

77

1 246000

90 8000

335000

882000

35

341000

10 73000

59000

296000

Groß-

Niederlande Rußland

85000

719000

13

Italien

114000

225000

7

Portugal

885000

160 000

12000

1

56000

7000

Dänemark

69000

28000

32

88000

14000

Schweden

21000

36000

9

Unter den 1828 und 1829 in die verschiedenen Häfen der Insel Cuba für den Wert von 19 535 000 und 18 696 000 Piaster eingeführten Gegen­ stände sind nach den Zollregistern folgende bezeichnet worden (siehe Tab. S. 194). Als ich meinen >Essai politique sur l'ile de Cuba< herausgab, hatte man bloß über den Handel Havannas und Matanzas offizielle statisti­ sche Angaben. Freilich haben diese beiden Häfen, nach den am Zoll­ amt bezahlten Eingangsabgaben zu urteilen, 5;6 und nach den Ausgangs­ abgaben 9/w des ganzen Handels der Insel inne; indes, so begründet auch eine Schätzung der gesamten rechtmäßigen Ein- und Ausfuhr die­ ser reichen Kolonie sein mag, so muß man sie doch nur als approximativ betrachten. Seit 1826 hat der Intendant der Insel, Graf v. Villanueva, durch die Bemühungen des Don Raimondo Pascual Garrieb den jähr­ lichen Bilanzen des Handels von Havanna noch eine allgemeine Bilanz des Handels aller Häfen der Insel hinzufügen lassen. Diese nach den of­ fiziellen Registern der Zollämter abgefaßten statistischen Tabellen sind lehrreicher als die meisten von denen, welche in Buropa erscheinen. Sie sind nicht allein für die Administration und für diejenigen unumgäng­ lich notwendig, welche Untersuchungen über die bürgerliche Gesell-

194

Zusätze

Einfuhr

Einfuhr

Hauptgegenstände

1827

1828

1829

des Einfuhrhandels

(Schätzung

(Schätzung

(Schätzung

in Piaster)

in Piaster)

in Piaster)

2 921 939

3 471 475

3 546 924 1 40 3 285

Einfuhr

Mehl von Getreidearten, Reis, Mais und Hülsenfrüchte Getränke* (Wein, Liköre, Branntwein, Öl)

1 219 580

1 518 318

Butter, Käse, Talg, Lichter

10 43 223

1 163 50 9

1 127 176

Fleisch (Tasajo**, Schinken)

10 5200 3

837 676

10 75 447

342 748

421 228

241 780

30 8 817

296 911

320 427

1710 48

225 299

132 518

91 626

58 957

10 2 996

Baumwollstoffe***

1 387 686

1 590 472

20 35 920

Leinenstoffe (Leinwand)

2 50 8 625

2 486 287

1 598 325

Seidenzeug

666 860

585 919

471 223

W ollstoffe

40 20 80

360 340

30 9 734

Pelzwaren, Leder

451 918

435 964

474 415

Verschiedene Lebensmittel (Kühe, Hammel etc .) Kabeljau, getrocknete oder gesalzene Fische Getrocknete Früchte (Feigen, Mandeln, Trauben, Rosinen) Gewürze

Fremdes Holz (verarbeitet oder in Brettern) Metalle, Gold und Silber****

543 919

653 827

624 421

1 158 452

2 331 289

2 157 20 5

schaft auf das positive Studium von Tatsachen gründen wollen, sondern sie gewähren auch einen besonderen Nutzen den Kaufleuten, die in ih* Rechnet man dasjenige ab, was wieder ausgeführt wird, so findet man für den inneren Konsum der Insel an Getränken jährlich wenigstens um den Wert von 1 160 000 Piaster, wovon 900 000

arrobas roter und weißer Wein sind.

** Es werden auf der Insel, besonders für die Nahrung der Sklaven, wenig­ stens 400 000

arrobas tasajo (getrocknetes und ein wenig gesalzenes Fleisch) ver­

braucht . *** Der offizielle Bericht schätzt den inneren Konsum der Insel 1827 auf 2000 000 Piaster an Leinenstoffen, 1 150 000 Piaster an Baumwollenstoffen, 366000 Piaster an Wollstoffen, 560 000 Piaster an Seidenzeug und auf 10 5000 Ries Papier. **** Die Ausfuhr von Gold und Silber belief sich 1828 nur auf 986 265 und 1829 nur auf 913 539 Piaster.

195

Statistische Tabellen für 1825 und 1829

ren kommerziellen Beziehungen mit den verschiedenen Häfen der Insel Cuba ihre Spekulationen nur nach der speziellen Kenntnis des lokalen Konsums richten können. Ein flüchtiger Blick auf die vorhergehende Tabelle wird hoffentlich das bestätigen, was ich an einem anderen Ort* über die Masse von Le­ bensmitteln gesagt habe, welche jährlich eine Bevölkerung von weniger als einer halben Million freier Menschen, auf dem fruchtbarsten und durch seinen Umfang zur Ernährung einer wenigstens sechsfach stärke­ ren Bevölkerung fähigen Boden, vom auswärtigen Handel erfordert.** Fügt man den Wert von 1500 000 Piaster für europäische Weine, Brannt­ wein*** und Öl zu dem Mehl, Reis, gesalzenem Fleisch und gesalzenen Fischen, Butter und getrockneten Früchten, so findet man in Eßwaren eine jährliche Einfuhr von 7500 000 Piaster! Da das Weizenmehl einen so bedeutenden Handelsgegenstand für die Insel Cuba ausmacht und man von seinem Verbrauch besser durch die Anzeige des Gewichts als durch die offiziellen und registrierten Angaben urteilen kann, so bemer­ ken wir hier, daß die Einfuhr in der ganzen Insel war: 1828

196 700

1829

204 200

barril****

Allein der Hafen Havanna erhielt davon: 1828

133 400

1829

139 500

barril

Das in die Häfen von Santiaga de Cuba, Matanzas und Trinidad ein­ geführte Mehl beläuft sich auf 20 000, 16 000 und 10 000 barrils. Die Ein­ fuhren von Stoffen zum Wert von 5500 000 Piaster bestanden (indem nur die wichtigsten Gegenstände der europäischen Manufakturen be­ nannt werden) 1. in Baumwolle, 92500 Stück zarazas [=feiner Woll­ stoff], 122 000 Dutzend Taschentücher, 87000 Stücke Musselin; 2. in

* Siehe in diesem BandS. 137-144. ** Siehe RH III, S. 492. *** In demselben Grad, wie der Preis des Zuckers auf der Insel fällt, verwen­ det man Sorgfalt auf die Zubereitung des Rums. Die Ausfuhr der fremden Liköre wird nicht allein durch vervollkommnete Destillationsmethoden abneh­ men, sondern auch dadurch, daß man neben der Melasse das ausgepreßte Zuk­ kerrohr

(bagazo) [Trester] benutzt, welches noch viel zuckrigen und gärungsfä­

higenStoff enthält. (Siehe Rarnon de laSagra in den Anales de la Habana, 1829, Nr. 20, S. 224.) Im Jahr 1827 hatte die ganze Insel nur 300 Destillierblasen.

**** Spanien allein hat deren 101300 barril eingeführt.

Zusätze

196

Leinwand, 88 600 Stück platillas [feine und raube Leinwand], 44 000 Stück Zistadas [gestreifter Baumwollenstoff], 68 000 Stück estopillas [ge­ wöhnlicher Baumwollenstoff], 27 700 Stück rusias [2 mm starke rohe Leinwand Seile zur Herstellung von Hängematten] usw. Diesen Auskünften über den Handel der Insel Cuba lassen wir eine kurze Übersicht des Handelsverkehrs der Hauptstadt folgen: =

Handel Havannas 1828 Ausländischer Handel

Inländischer Handel A. Einfuhr

A. Einfuhr Piaster

In spanischen Schiffen

430 014

In fremden Schiffen

3 504 022

Zusammen

3 934 036 B. Ausfuhr

In spanischen Schiffen

590 803

In fremden Schiffen

643 052

Zusammen

1 233 855 Dep6sito:

Eingang

1 545 121

Konsum

357 938

Piaster In spanischen Schiffen Von den Hansestädten Von Dänemark

242 058 1 584 108 60 907

Von den Vereinigten Staaten

4 676 340

Von Frankreich

1 405 418

VonEngland

1 441 445

Von Italien

28 631

Von d. Niederlanden

276 760

Von Portugal

155 058

VonRußland

85 616

Von Schweden

13 959

Zusammen

9 970 300

1 903 059 Ausgang

1 342 572

Rest

560 487 Allgemeine Bilanz

InländischeEinfuhr

3 934 036

AusländischeEinfuhr

9 970 300

Eingangs- und KonsumDepot Zusammen

1 903 059 15 807 395

B. Ausfuhr In spanischen Schiffen

560 259

Von den Hansestädten

1 345 129

Von Dänemark

4 346

Von den Vereinigten Staaten Von Frankreich VonEngland

2 022 879 506 643 1 081 170

Von Italien

108 270

Von den Niederlanden

587 985

Inländische Ausfuhr

1 233 855

Von Portugal

11 053

Ausländische Ausfuhr

6 626 059

VonRußland

381 920

Ausgangs-Depot

1 342 571

Von Schweden

Zusammen

9 202 485

Zusammen

16 408 6 466 062

Statistische Tabellen für 182 5 und 1829

197

Obgleich die Zahl der Jahre, welche die in Havanna veröffentlichten statistischen Tabellen umfassen, noch nicht sehr beträchtlich ist und die Einwirkungen zufälliger Ereignisse nur in dem Maß verschwinden, wie die Schätzungen sich auf einen zu Ausgleichungen hinreichenden Zeit­ raum erstrecken, so bemerkt man doch in den vorhergehenden Anga­ ben jene numerische Stabilität oder jene langsame und fortschreitende Zunahme, welche einen reell begründeten Handelszustand charakteri­ siert. Wir finden für Havanna für das Jahr

1829:

Einfuhr zum Wert von

1492 5 400

Ausfuhr zum Wert von

9 335 100

Umlauf des Handels

2 4 2 60 500

Folgende Tabelle bezeichnet den Anteil, welchen die verschiedenen Nationen an diesem Handelsverkehr Havannas gehabt haben: Einfuhr

Ausfuhr

1829

18 29

( Piaster )

( Piaster)

Seemächte

I. Inländischer Handel In spanischen Schiffen In fremden Schiffen

930 397

890964

3 097 590

68 8 42 7

II. Ausländischer Handel In spanischen Schiffen In amerikanischen Schiffen

610 797

371941

4 086 2 30

1992 774

In französischen Schiffen

1 018 985

582 8 06

In englischen Schiffen

1 548 779

1 2 10933

In hanseatischen Schiffen

913 601

1 041 131

In niederländischen Schiffen

2 89 758

508 744

In dänischen Schiffen

12 962

In portugiesischen Schiffen

56 144

6 678

In italienischen Schiffen

29773

85 436

In russischen Schiffen

496 335

Aus diesen partiellen Angaben geht hervor, daß der inländische Han­ del sich

1829 belief: für die Einfuhr auf

4 077 987 Piaster

für die Ausfuhr auf

1 579 391 Piaster

Dieser National-Handelsverkehr von

5 500 000 Piaster war beinahe

dreimal geringer als der ausländische Verkehr:

198

Zusätze Wert der ausländischen Einfuhr

8 597 013 Piaster

Wert der ausländischen Ausfuhr

6 296 781 Piaster

Eingangs- und Konsum-Depot

2 250 413 Piaster

Ausgangs-Depot

1458 925 Piaster

Von den Erzeugnissen der Insel Cuba hat allein der Hafen Havanna

1829 ausgeführt: 3 912 855 31460 3487 1130 671 233 70 0 1410 9

arrobas Zucker bocoy Zucker (miel de purga) [Melasse] pipas Branntwein (aus Zuckerrohr) arrobas Kaffee Pfund Zigarren (tobaco torcido) [gebündelter Tabak] arrobas Tabak in Blättern (tabaco en rama).

Die Einfuhr an Lebensmitteln war im selben Jahr 1829: in Havanna,

139 500 barril Mehl; 421 700 arrobas Reis; 479 900 arrobas tasajo; 200000 arrobas Kabeljau usw. Ich habe in meinem >Essai politique sur l'ile de Cuba< gezeigt, daß durch den zunehmenden Reichtum des Landbaus und die Fortschritte des inneren Konsums die Einkünfte der Insel gegen Ende des Jahres

1825 5 000 000 Piaster um vieles überstiegen. Die Notizen, die wir auf of­ fiziellem Wege seit jener Zeit erhalten haben, beweisen, daß diese für übertrieben angesehenen Schätzungen so wie die meisten der von mir bekanntgemachten statistischen Angaben eine Grenzzahl im Minimum waren. Die verschiedenen Zweige* der öffentlichen Einkünfte (die

ra­

mos der Real Hacienda) beliefen sich 1827 beinahe auf 8 500 000 Pia­ ster; nämlich: Intendanz Havanna von Santiago de Cuba von Puerto Prfncipe

6 191 166 Piaster 912 319 Piaster 755 876 Piaster

Subdelegation von Matanzas

604 613 Piaster

Zusammen

8463 974 Piaster

Bleibt man beim alleinigen Ertrag der Zölle stehen, so findet man für

1828 in den verschiedenen Häfen der Insel Cuba:

*

Diese Zweige sind: die Seezölle; 6% vom Verkauf der liegenden Gründe

(fincas), Sklaven und Tiere (ich gebrauche Ausdrücke, die leider durch die Ge­ setzgebung der zivilisierten Völker Europas bestätigt sind!); 2% des inneren Konsums; 6% von der freien Ernte des Tabaks; Abgaben von den Kaufläden

(tiendas); Verkauf des Salzes; Stempelpapier; Zehnten; Verkauf von Grund­ stücken und Einkünfte von der Real Hacienda zugehörenden Häusern.

Statistische Tabellen für 1825 und 1829

199

Tonnen-

Abgaben

Tonnen-

zahl

der

zahl

der

vom

Einfuhr

vom

Ausfuhr

Eingang

(Piaster)

Ausgang

(Piaster)

169 889

3 089 380

136 259

721 712

35 376

362 955

32 209

87 278

4 285

39 082

3 479

8 198

Matanzas

35 523

305 020

30 151

207 444

Trinidad

18 291

297 725

17 616

76 624

Baracoa

1 267

10 025

917

1 466

Gibara

1 869

10 587

1 272

3 055

Jagua

2 454

25 556

1 929

2 435

Manzanilla

8 112

54 165

5 996

6 429

277 066

4 194 495

229 838

1 114 641

Namen der Häfen

Havanna Santiaga de Cuba Puerto Principe

Summe

Abgaben

Aus dieser Tabelle geht hervor, daß die Zollämter der ganzen Insel 1828 erhoben: für die Einfuhr

4 494 495 Piaster

für die Ausfuhr

1 114 641 Piaster

Totalsumme der Abgaben

5 309 136 Piaster

Erhobene Abgaben bei den Zollämtern der Insel Cuba 1829 Tonnen-

Tonnen-

Häfen

zahl

Abgaben

zahl

der

auf die

der

auf die

ein-

Einfuhr

aus-

Ausfuhr

gelaufenen

(Piaster)

gelaufenen

(Piaster)

Schiffe Havanna Santiaga de Cuba Puerto Principe

Abgaben

Schiffe

153 834

2 989 418

144 487

745 410

31 734

301 842

24 876

108 050

5 279

45 313

5 136

9 177

Matanzas

31 331

316 310

29 770

291 193 84 727

Trinidad

18 885

212 526

17 009

Baracoa

1 431

7 696

1 100

1611

Gibara

2 139

8 525

2 022

5 114

Jagua

1 426

31 612

1 468

2 705

Manzanilla

3 194

25 354

2 882

7 384

249 253

3 938 596

228 750

1 255 371

Summe

200

Zusätze

Die Totalsumme der von den Zollämtern der ganzen Insel erhobenen Abgaben war folglich 1829: 5193 96 7 Piaster. Um in den zwei letzten Jahren 1828 und 1829 die allgemeinen Einkünfte der Insel Cuba beurtei­ len zu können, muß man zu diesen Seezöllen ( diej enigen der Zollämter in den Häfen) die rentas territoriales noch hinzurechnen. Aus folgender

Ü bersicht

wird hervorgehen, daß die allgemeine Einnahme, welche

1827 in dem auf Befehl des Generalkapitäns Vives herausgegebenen >Cuadro estadistico< nur auf 8 500 000 Piaster geschätzt war, sich 1828 auf 9 086 406 Piaster und 1829 auf 9142 610 Piaster erhöhte. Im Jahre 1828: Rentas territoriales

5 309 136 3 777 270

Piaster

Gesamteinnahme

9 086 406

Piaster

Rentas maritimas Rentas territoriales

5 193 967 3 948 643

Piaster

Gesamteinnahme

9 142 610

Piaster

Rentas maritimas

Piaster

Im Jahre 1829: Piaster

Man könnte sich über dieses Resultat, dessen Genauigkeit keinem Zweifel unterliegt, verwundern, wenn man bedenkt, daß die Einkünfte der Insel Cuba auf ein Territorium kommen, das von 730 000 Seelen bevöl­ kert ist, von welchen 2/s in der traurigsten Armut leben, und daß diese Ein­ nahme die gegenwärtigen Einkünfte der Republik Colombia * übersteigt, deren Flächenraum 25mal und deren Bevölkerung 4mal größer ist. *

Ein Staatsmann, Hr. Restrepo, damaliger Minister des Inneren der Repu­

blik Colombia, schätzt für

1824 die ganze Einnahme seines Landes auf 8 446 000

Piaster. In diesem Budget sind begriffen:

3 902500 Piaster 908 000 Piaster 420 000 Piaster 428 000 Piaster

Die Zollämter mit Der Tabak Die direkten Steuern Die Zehnten Historia de la Revoluci6n de Colombia,

1827, T.

I, S .

273.- Was den politischen

Zustand der Länder betrifft, die gegenwärtig die Republik Colombia bilden, so bleibt Hr. Restrepo, dem wahrscheinlich mehr offizielle Dokumente zu Gebote standen als mir, für den Anfang des

19. Jahrhunderts bei Resultaten stehen, wel­

che ziemlich gleich mit den von mir angegebenen sind . Ich hatte die öffentlichen Einkünfte, im Maximum, auf

6500 000

Piaster geschätzt

Restrepo schätzt sie auf 5 323 000 Piaster, wovon Venezuela

( RH III, S.148). Hr. 2 279 000 Piaster, Neu-

Statistische Tabellen für

1825 und 1829

201

Wird sich die spanische Monarchie mit dem freien spanischen Ame­ rika des [ Neuen ] Kontinents einmal im Frieden befinden, so wird ein be­ deutender Teil dieses Einkommens von 9 000 000 Piastern benutzt wer­ den können, um die Industrie und den inneren Wohlstand der Insel zu erhöhen und nach und nach das Schicksal der Schwarzen zu verbessern. Gegenwärtig bezeichnen die Rechnungen der Staatskassen

ces)

(cajas matri­

eine Menge Ausgaben, welche eine Folge der Revolution in den

Kolonien und der fortgesetzten Rüstungen sind. In den Jahren 1828 und

1829 findet man auf eine Totalsumme öffentlicher Ausgaben, von Havanna allein 6 335 000 und 6 620 000 Piaster, im einzelnen: Verwendung der öffentlichen Gelder Ausgaben für die innere Verwaltung der Insel Cuba Sendungen nach der Halbinsel [Spanien] Ausgaben für die Marine

1828

1829

3 411 706 840 063 1 708 838

4 243 608 550 357 1 479 334

374 122 6 334 729

346 704 6 620 003

Besoldungen, Pensionen und Gratifikationen der Militär- und Zivilbeamten des Festlandes von Mexico und beider Florida Gesamtausgabe der

cajas matrices von Havanna

2 453 000 Piaster, Quito 591 000 Piaster gaben (Hist. de Ia Revol., T. I, 2 785 000 Seelen gerechnet (RH III, S. 64, 66, 68, 339, 340). Hr. Restrepo nimmt für das Jahr 1810 2 900 000 an (T. I, S. 216). Folgende Tabelle zeigt die numerische Verteilung der Rassen, wie

Granada

S. 271). Ich habe die Bevölkerung von Colombia auf

er sie vermutet, ohne jedoch die Grundlagen seiner Schätzungen anzugeben.

Neu-Granada

Quito

Gesamtzahl

Kasten

Venezuela

Weiße

Sklaven

200 000 207 000 433 000 60 000

877 000 313 000 140 000 70 000

157 000 393 000 42 000 8 000

1 234 000 913 000 615 000 138 000

T otalsumme

900 000

1 400 000

600 000

2 900 000

Indianer Freie Farbige

v. Colombia

Man darf sich nicht wundern, daß diese zur Zeit der Republik verfaßte T abelle eine weit größere Anzahl Weiße enthält als diejenigen T abellen, welche unter der spanischen Herrschaft gemacht wurden, indem die Farbigen gegenwärtig die größte Leichtigkeit haben, ohne Dekret der Audiencia weiß zu werden

(blanquearse).

202

Zusätze

In dem Hafen Havannas beliefen sich die Seezölle (aduanas) 1828 auf 3 811 000 Piaster; 1829 auf 3 735 000 Piaster.* Sie machen folglich über 517 aller Zolleinnahmen der Insel aus.

West-Departement Umfang von 21 39' bis 23° 12' 45" Breite und von 80° 2' 57" bis 87° 16' 52" westlicher Länge von Paris.** Häfen auf der nördlichen Küste: o

Bahfa Honda, Havanna, Matanzas, Cabafias und Mariel; auf der süd­ lichen Küste die

fondeaderos

der kleinen Golfe von Corrientes und

Cortes. HAVANNA.. Bedenkt man, daß die Zählung von 1810 schon eine Bevöl­ kerung*** von 96 304 angibt, ohne Berechnung der nichtansässigen Aus­ länder

(transeuntes)

und der Garnisonen, so ist man verwundert, daß

der offizielle Bericht von 1827 die Bevölkerung nur auf 94 000 schätzt und mit den transeuntes, jedoch ohne die Garnison, nur auf 112 000. Von den 94 000 Ansässigen waren nach dieser Schätzung, die mir eine Grenz­ zahl im Minimum scheint, 39 980 innerhalb der Umwallung der Stadt und 54 043 in den Vorstädten *

(extra muros).

Auch hat sich der Finanzzustand auf der schönen Insel Puerto Rico in den

letzten Jahren auffallend gebessert. Ihre Einkünfte betrugen 1823 nur 362 000 Piaster; 1828 beliefen sich die renlas auf 691 800 Piaster. Nach einem offiziellen Bericht hatte die Insel im nämlichen Jahr eine Bevölkerung von 284 900 Seelen, darunter allein 28 400 Sklaven, beinahe 162 000 Weiße und 92 000 farbige Freie. Die Freien standen folglich zu den Sklaven im Verhältnis von 9 zu 1, während auf der Insel Cuba das Verhältnis von 1Vz zu 1 und in Jamaica von 1 zu 53;5 ist. In der Zählung der Weißen (123 982 blancos und 38 906 agrigados casi todos de Ia

misma clase de blancos) sind 3500 Individuen von der Garnison und den Schiffs­ mannschaften nicht eingerechnet. Der Ertrag der Zuckersiedereien (ingenios) war 1829 nur 365 000 Zentner raffinierter Zucker und 3 118 000 Cuartillos Rum

( Anales de Ciencias, **

Habana, 1830, Nr. 31, S. 214).

Ich verändere in diesem Anhang der Statistik der Insel Cuba nichts an den

astronomischen Lagen, die der >Cuadro estadistico< als Grenzen der Departe­ ments annimmt. Nach meinen Beobachtungen ist das westliche Ende des West­ departements, das Cabo San Antonio, unter 87° 17' 22". Liegt der Morro von Havanna unter 84° 43' 7 ,5" und Cumana ( Castillo de San Antonio) unter 66° 30'

0", so setze ich mit Oltmanns Havanna 56,5" im Bogen westlicher als die spani­ schen Seefahrer, welche am >Cuadro estadistico< gearbeitet haben. Bei den fol­ genden Lagen habe ich diesen kleinen Unterschied nicht berücksichtigt. ***

Siehe in diesem Band S. 17f. Die Stadt Mexico zählte 1820 mehr als

170 000 Seelen.

Statistische Tabellen für 1825 und 1829

203

Bevölkerung Havannas

Mulatten Einteilungen

Gesamt-

Neger

zahl

Weiße

der Freie

Sklaven

Freie

Sklaven

Bevölkerung

Stadt 19190

3 331

680

LaSalud

6 620

2 014

110

3 945

2 906

15 595

Jesus Marfa

6 545

1 218

51

4 996

2 203

15 013

SanLazaro

6 034

626

51

794

Horc6n

2 171

485

22

intra muros

4 517

12 262

39 980

Vorstädte:

2 335

9 840

422

609

3 709

Cerro

1 241

96

10

68

1 001

2 416

Regla

3 758

333

69

464

1 069

5 693

498

58

3

5

348

912

564

54

8

136

97

859

46 621

8 215

1 004

15 347

22 838

94 017

CasaBlanca Spitäler, presidios, usw. Havanna

Die Hauptstadt enthält folglich, ohne die Garnison und ansässige (freie) Individuen, an

94 000

18000

nicht­

Seelen:

Freie

70 200

Weiße

46 600

Freie Farbige

23 600 23 800

Sklaven Zusammen

94 000

Bleibt man bei leichter zu fassenden Verhältnissen stehen, so findet man, daß in der Hauptstadt die Zahl der Sklaven verhältnismäßig viel kleiner und die Zahl der freien Farbigen viel größer als auf der ganzen Insel ist (siehe Tabelle S.

204).

Die Zahl der Freien zu der der Sklaven ist in Havanna wie 3 zu

1

und

rechnet man hierzu noch die Garnison und die nichtansässigen Auslän­ der

(transeuntes) wahrscheinlich im Verhältnis von 4 zu 1. 1825 im Botanischen Garten Havannas von Hrn.

Die seit

Rarnon de

la Sagra gemachten schönen meteorologischen Beobachtungen werfen ein neues Licht auf das Klima eines Punktes der Erdkugel, der um so

Zusätze

204

Hauptstadt

Ganze Insel Weiße

0,44

Weiße

0,50

Freie Farbige

0,15

Freie Farbige

0,25

Sklaven

0,41

Sklaven

0,25

Zusammen

1,00

Zusammen

1,00

wichtiger ist, da er fast auf der Grenze der Äquinoktialzone liegt. Die seit den letzten fünf Jahren erhaltenen Resultate bestätigen im allgemei­ nen und auf eine sehr merkwürdige Weise diejenigen, welche ich aus den von den Herren Ferrer und Robredo in Havanna und Wajay von

1796 bis 1800 und von 1810 bis 1812 angestellten Beobachtungen ent­ nommen hatte.* Um das Ganze der klimatischen Erscheinungen besser zu entwickeln, will ich hier für ein und dasselbe Jahr** das Ganze der thermometrischen, barometrischen und hygrometrischen Variationen aufzeichnen (siehe S.

205).

Das West-Departement enthält sechs ciudades: Havanna. San Carlos de Matanzas (Bevölkerung und

11300, darunter 3100 Sklaven

2100 farbige Freie),

Santiago, Bejucal, Jaruco, SantaMaria del Rosario. Drei vi/las: Ouanabacoa (Bevölkerung

9100, darunter 2200 Sklaven und 1800 far­

bige Freie), Güines (Bevölkerung 3000), San Antonio de Abad (Bevölkerung

2500). 1827 zählte man in diesem Departement 449 Zuckerpflanzungen, 1207 Kaffeepflanzungen, 400 000 Ochsen und Kühe, 80 000 Pferde, 10 000Maultiere und 26000 Ziegen und Schafe. Die zum West-Departe* **

Siehe in diesem Band S. 41-56. Anales de Ciencias, Habana, 1830, Nr.31, S. 202-209. -Man kann bedau­

ern, in diesen thermometrischen Tabellen so häufig Grade-Angaben ohne Frak­ tionen zu finden . Auch stellen die barometrischen Höhen nur unvollkommen die Maxima und Minima der täglichen Variationen dar. Ihre wahren Zeitpunkte sind 31h Uhr bis 4 Uhr nachmittags und 10 Uhr bis 11 Uhr abends. -RH 111, S.307.

Barometer

Hundertteiliges Thermometer Monate des Jahres 1819

(Havanna)

Mittlere Mittlere Mittlere Temp.

Max.

Min.

der

der

der

Monate

Monate

Monate

Äußerste Variat.

Englische Einteilung

in jedem Monat

(Zoll und Fraktionen)

Gefallener

Mittlere

Regen

Feuchtigkeit Haar-

Maxima

Minima

9Uhr morgens

2Uhr nachm1'ttags

9Uhr abends

HygroZoll

Linien

meter

Vl

g_ 0. 'J'

(') ::r (!)

Januar

21,7°

24,0°

19,1°

27,9°

13,0°

29,95°

29,76°

29,92°

1

1

87

p;l

Februar

22,7°

25,2°

18,2°

27,8°

13,0°

29,78°

29,72°

29,80°

0

11

85

März

23,0°

25,2°

19,1°

28,3°

13,3°

29,87°

29,72°

29,85°

1

10

80

� �

April

24,6°

26,8°

22,5°

28,6°

21,0°

29,80°

29,76°

29,79°

1

8

80

Mai

25,2°

27,8°

22,6°

29,6°

20,2°

29,70°

29,62°

29,74°

10

0

89

Juni

26,2°

29,2°

25,0°

30,6°

24,0°

29,75°

29,65°

29,74°

6

4

87

Juli

27,0°

29,6°

23,7°

30,5°

24,0°

29,80°

29,72°

29,82°

7

0

94

August

26,5°

28,9°

25,0°

30,5°

25,0°

29,75°

29,67°

29,74°

2

11

90

September

26,0°

28,SO

23,5°

30,8°

23,0°

29,72°

29,58°

29,70°

2

3

89

Oktober

25,0°

27,7°

21,SO

29,2°

20,5°

29,64°

29,62°

29,62°

6

3

88

November

23,0°

25,0°

21,0°

27,0°

18,0°

29,75°

29,69°

29,70°

7

7

88

Dezember

24,0°

24,7°

18,3°

26,4°

14,0°

29,67°

29,70°

29,74°

0

10

90

Mittelwerte

24,6°

26,9°

21,6°

28,9°

19,1°

29,77°

29,68°

29,76°

3,6

5,7

87,3

cr'

:::1

� .... ....... 00 N (.11 � :::1 0.. ....... 00 N 'D

N 0 (.11

206

Zusätze

ment gehörende Insel Pinos ist beinahe ganz unbevölkert geblieben: Man zählt dort kaum 200 Einwohner. Es hat sich neuerlich an den Ufern des Rio de Casas eine kleine Kolonie unter dem Namen Nueva Gerona oder Reina Amalia angesiedelt.

Mittel-Departement Zwischen 20° 57' und 22° 55' der Breite und 79° 13' und 84° 52' der Länge, östliche Grenze eine Linie, die vom Hafen Nuevas Grandes bis zurMündung des Rio Jobabo geht. Zwei ciudades: SantaMaria de Puerto Prfncipe, Hauptstadt desMittel-Departements

( Bevölkerung

49 100, darunter 9900 Sklaven und 6200 farbige Freie,

33 000 Weiße). Trinidad de Cuba ( Bevölkerung 12 500, darunter 2900 Sklaven und 4000 farbige Freie). Vier villas: Fernandina de Tagua, 1819 gegründet,

Santa Clara ( Bevölkerung 8500, darunter 1700 Sklaven und 2300 farbige Freie), Sancti Spiritus

( Bevölkerung

farbige Freie). San Juan de los Remedios

10 800, darunter 2200 Sklaven und 2800

( Bevölkerung

5200, darunter 900 Sklaven

und 1400 farbige Freie). Man hat 1827 in diesem Departement, welches um Villa de Sancti Spiritus die fruchtbarsten Landstriche der ganzen Insel Cuba enthält,

246 Zuckerpflanzungen (ingenios [ Zuckermühlen ] und trapiches [ kleine Zuckermühlen] ) und 135 cafetales gezählt. Das Zuchtvieh belief sich auf

605 000 Ochsen und Kühe, 88 000 Pferde, 4400Maultiere und 7200 Zie­ gen und Schafe. Ost-Departement Zwischen 20° 13' und 21° 28' Breite und 76° 23' und 80° 2' Länge. Man zählt in diesem bergigen Ost-Departement drei ciudades: Santiaga de Cuba, mit einer Bevölkerung von 26 000 Seelen, darunter 7400 Sklaven und 10 000 farbige Freie,

Holguin und Baracoa ( Bevölkerung 2800). Zwei villas: Nuestra Seiiora de la Caridad de Cobre,

Statistische Tabellen für 1825 und 1829

207

Bayamo (Bevölkerung 7 500, darunter 1500 Sklaven und 3200 farbige Freie). 305 Zuckerpflanzungen, 72 5

cafetales

[Kaffeepflanzungen); Zucht­

vieh: 195 000 Ochsen und Kühe, 3 8 000 Pferde, 4700 Maultiere, 12 300 Ziegen und Schafe. Ich habe diese zum Jahr 182 7 gehörende Zählung zugrunde gelegt, weil sie die Landwirtschaft eines unter der heißen Zone liegenden Landes charakterisiert. Ich habe in diesem Anhang zu meinem >Essai politique sur l'ile de Cuba< nicht von den >Letters written in the Interior of Cuba in February and May 182 8< by the late Rev. Abiel Abbot Gebrauch gemacht, dem in Boston gedruckten Werk eines Geistlichen von Massachusetts. Der gänzlich kritiklose Verfasser kennt die Zählung der Bevölkerung von 1817 und nimmt nichtsdestoweniger ganz treuherzig eine Totalbevölke­ rung von 1000 000 Einwohnern an, zur Hälfte Freie, zur Hälfte Skla­ ven. Er vergleicht mit mehr Berechtigung den Zustand der Neger von Cuba und der südlichen Staaten von Nord-Amerika, in welchen eine gräßliche Gesetzgebung unter den Weißen, die sich in der Zivilisation so vorgerückt glauben, noch gefällige Verteidiger gefunden hat. (Siehe T he southern Review, Nov. 1829, Charlestown, S. 353, 35 8, 365, 36 7.)

N 0 00

Bevölkerung der Insel Cuba, nach der Zählung von 1827 --

Weiße: Männliche Departements:

Weibliche

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

1 bis 15

15

zahl

1 bis 12

12

zahl

der

Jahren

Jahre

männl.

Jahren

Jahre

weibl.

Weißen

zahl

West-Departement

31 294

58232

89 526

23 117

52 415

75 532

Mittel-Departement

21 047

32 400

53 447

17 351

27 425

44 776

98223

9 814

15 866

25 680

8528

13 562

22 090

47 770

62 155

106 498

168653

48996

93 402

142 398

311 051

Ost-Departement Gesamtzahl der permanenten Bevölkerung der Insel Cuba

165 058

N .: [/> �:»:

� (!)

Freie Mulatten: Männliche Departements:

Weibliche

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

zahl

1 bis 15

15

zahl

1 bis 12

12

zahl

der freien

Jahren

Jahre

männl.

Jahren

Jahre

weibl.

Mulatten

West-Departement

3 110

5 121

8231

3 340

6 596

9 936

18167

Mittel-Departement

3 637

4 593

8230

3 254

3 566

6 820

15 050

Ost-Departement

5 210

6 387

11 597

3 888

8812

12 700

24 297

11 957

16 101

28058

10 482

18974

29 456

57 514

Gesamtzahl der permanenten Bevölkerung der Insel Cuba

Bevölkerung der Insel Cuba, nach der Zählung von 1 827 Freie Schwarze: Männliche Departements:

Weibliche

Gesamt-

Von

Ü ber

Gesamt-

Von

Ü ber

Gesamt-

zahl

1 bis 15

15

zahl

1 bis 12

12

zahl

der freien

Jahren

Jahre

männl.

Jahren

Jahre

weibl.

Schwarzen

13 0 04

3416

11 477

14 893

27 897

(./)

West-Departement

4 0 06

8 998

Mittel-Departement

2 179

2 887

5 066

1 71 0

2420

4 130

9 1 96

g_

Ost-Departement

2217

361 7

5 834

2283

3 770

6 0 53

1 1 887

[ii'

Gesamtzahl der permanenten

8402

1 5 502

23 904

740 9

1 7667

25 0 76

48 980

Bevölkerung der Insel Cuba

"' .....

(') ;:r (1)



C7 (1)

� :::3

Mulatten und schwarze Sklaven:

Departements:

Gesamtz.

Weibliche

Männliche

Gesamtz. derBevöl-

Von

Ü ber

Gesamt-

Von

Ü ber

Gesamt-

d. Mulat.

kerung

1 bis 1 5

15

zahl

1 bis 12

12

zahl

u. schw.

der Insel

Jahren

Jahre

männl.

Jahren

Jahre

weibl.

Sklaven

Cuba

2361 5

10 1 773

125 388

15227

56 80 0

72 027

1 97415

Mittel-Departement

3 91 0

24488

28 398

2 332

1 1 298

1 3630

42 028

Ost-Departement

3 360

26 144

29 504

340 7

14 588

1 7 995

47499

30 885

15240 5

183290

20 966

82686

1 0 3652

286 942

West-Departement

Gesamtzahl der permanenten Bevölkerung der Insel Cuba

I

40 8 537

S? .... ,..... 00 N U1 c :::3 0.. ,..... 00 N 'Ci

164497 1 31453

704487

Fügt man zu diesem Resultat von 704487 das Militär und die Schiffsmannschaften, welche 26 0 75 Individuen ausmachen, hinzu, so findet man die Gesamtzahl der fixen und mobilen Bevölkerung der Insel Cuba von 730 562 Seelen.

[Forts. s.

u.

S. 210.]

N 0 'Ci

N ...... 0

Vergleichung der Zählungen der Insel Cuba 1817 und 1827 Zu- und Abnahme der Bevölkerung Weiße:

Freie Mulatten: Gesamt-

Gesamt-

Männl.

Weibl.

Resultat der Zählung von 1817

1 29 656

109 140

Resultat der Zählung von 1827

168653

14 2 398

38997

33 258

7 2 255

Ver-

Ver-

Ver-

Ver-

Ver-

Ver-

mehrung

mehrung

mehrung

minderung

minderung

minderung

Unterschied

Männl.

Weibl.

238796

30 51 2

29 170

59 682

311 051

28058

29 456

57 514

zahl

2 454

zahl

286

2 168 N .: "' �:

r::r

Freie Neger: Männl.

Weibl.

28373

26 00 2

23 904

25 076

Mulatten und schwarze Sklaven: Gesamt-

Gesamt-

I

(1)

Haupt-

Männl.

Weibl.

54 375

1 24 3 24

74 821

199 145

48980

183 290

103 65 2

286 94 2

704 487 152 489

zahl

zahl

Summe:

Resultat der Zählung von 1817 Resultat der Zählung von 1827 Unterschied

4 469

9 26

5 395

I

551 998

58966

28831

87 797

Ver-

Ver-

Ver-

Ver-

Ver-

Ver-

Ver-

minderung

minderung

minderung

mehrung

mehrung

mehrung

mehrung

Zu- und Abnahme der Bevölkerung der Insel Cuba 1827 Geburten, Heiraten und Sterbefälle

Geburten

Heiraten

Freie Schwarze:

Freie Mulatten:

Weiße: Departements

Sterbefälle

Sterbe-

Geburten Heiraten

fälle

Geburten

Heiraten

Sterbefälle

(/) ....

�. Vl ....

504

1101

85

1143

327

421

25

188

548

256

31

242

1 778

141

1573

4 044

3 559

456

1 569

768

44

211 5

256

1 019

1 494

138

12 928

1 868

6 632

3 048

244

1 379

7 254

Mittel-Departement Ost-Departement Gesamtzahl

786

1156

West-Departement

62

;:;·

(") ::r" (I)

p;l

0'

� 0 ::I

8? '"1 Mulatten- und schwarze Sklaven Departements

Geburten

Heiraten

Sterbefälle 5 491

I

Haupt-Summe: Sterbefälle

� ::I 0-

2524

11182

...... 00 N '-0

Geburten

Heiraten

18 483

West-Departement

9 344

1 221

Mittel-Departement

1 243

110

486

5 991

635

2 570

2142

50

1104

6 007

475

2 913

12 729

1 381

7 081

30 481

3 634

16 665

Ost-Departement Gesamtzahl

...... 00 N Ul

N ...... ......

N ..... N

Bevölkerung des West-Departements der Insel Cuba, nach der Zählung von 1827 Weiße: Männliche Städte und Landbesitzungen

Weibliche

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

1 bis 15

15

zahl

1 bis 12

12

zahl

der

Jahren

Jahre

männl.

Jahren

Jahre

weibl.

Weißen

17 662

35 015

52 677

13 040

30 954

43 994

96 671

3 085

5 909

8 994

2 577

5 300

7 877

16 871

zahl

Ciudad San Crist6bal von Havanna, mit den Vorstädten

( barrios extramuros) und 45 Landdistrikten (partidos rurales), welche 42 Dörfer und 24 Weiler (aldeas) enthalten Gouvernement der Ciudad San Carlos deMatanzas, welches eine Ciudad, 7 Dörfer und 2 Weiler enthält

(tenencia de gobierno) am Pinal del Rio, mit 7 partidos rurales, die 8 Dörfer und 7 aldeas enthalten

�:

2 130

3 313

5 443

1 415

2 821

4 236

9 679

3 002

4 924

7 926

2 304

4 367

6 671

14 597

478 332 530

690 577 756

1 168 909 1 286

257 234 389

719 630 679

976 864 1 068

2 144 1 773 2 372

1 458

2 595

4 053

1 133

2 839

3 972

8 025

1 549 1 068

2 827 1 626

4 376 2 694

1 068 900

2 402 1 704

3 470 2 604

7 846 5 298

31 294

58 232

89 526

23 317

52 415

75 732

165 276

Ciudad Santiago, mit 10 partidos rurales, 9 Dörfer und

7 aldeas enthaltend Ciudad San Felipe y Santiaga del Bejucal, ohne die

partidos rurales Ciudad S. Juan de Jaruco, ohne die partidos rurales Ciudad SantaMaria del Rosario, ohne die partidos rurales Villa Guanabacoa, mit 2

partidos rurales, 2 Dörfer ent-

haltend Villa San Julian de los Güines, mit 3

partidos rurales,

welche 3 Dörfer enthalten Villa San Antonio Abad, mit 2 Dörfern Gesamtzahl der genannten Bevölkerung

N r:: r/>

Regierungssitz

N (1)

Bevölkerung des West-Departements der Insel Cuba, nach der Zählung von 1827 Freie Mulatten: Männliche Städte und Landbesitzungen

Weibliche

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

zahl

1 bis 15

15

zahl

1 bis 12

12

zahl

der freien

Jahren

Jahre

männl.

Jahren

Jahre

weibl.

Mulatten r.n

Ciudad San Crist6bal von Havanna, mit den Vorstädten

8 ....

(barrios extramuros) und 45 Landdistrikten (partidos rurales), welche 42 Dörfer und 24 Weiler (aldeas) enthalten

�� � 1 729

3 036

4 765

2 256

4 101

6 357

11 122

234

336

570

198

467

665

1 235

Gouvernement der Ciudad San Carlos de Matanzas, welches eine Ciudad, 7 Dörfer und 2 Weiler enthält

(tenencia de gobierno) am Pinal del Rio, mit 7 partidos rurales, die 8 Dörfer und 7 aldeas ent-

Regierungssitz halten

Ciudad Santiago, mit 10 partidos

600

947

1 547

436

1 025

1 461

3 008

155

242

397

110

197

307

704

43 23 17

57 33 23

100 56 40

32 21 14

73 39 26

105 60 40

205 116 80

187

267

454

151

407

558

1 002

63 59

92 88

155 147

52 70

106 155

158 225

313 372

3 110

5 121

8 231

5 340

6 596

9 936

18 157

rurales, 9 Dörfer und

7 aldeas enthaltend Ciudad San Felipe y Santiaga del Bejucal, ohne die

partidos rurales Ciudad S. Juan de Jaruco, ohne die partidos

rurales Ciudad Santa Marfa del Rosario, ohne die partidos rurales Villa Guanabacoa, mit 2 partidos rurales, 2 Dörfer enthaltend Villa San Julian de los Güines, mit 3 partidos welche 3 Dörfer enthalten Villa San Antonio Abad, mit 2 Dörfern Gesamtzahl der genannten Bevölkerung

(l ::r (1)

;3

0"

g. i'D ::: ...., c: .... ...... 00 N V\ c

:::

0.. ...... 00 N '0

rurales,

[Forts. s. u. S. 214.]

N ...... w

N >--' �

Bevölkerung des West-Departements der Insel Cuba, nach der Zählung von 1827 Freie Schwarze: Männliche Städte und Landbesitzungen

Weibliche

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

zahl

1 bis 15

15

zahl

1 bis 12

12

zahl

der freien

Jahren

Jahre

männl.

Jahren

Jahre

weibl.

Schwarzen

2 818

6 452

9 270

2 574

8 656

11 230

20 500

234

397

631

176

560

736

1 367

Ciudad San Crist6bal von Havanna, mit den Vorstädten

( barrios extrarnuros) und 45 Landdistrikten (partidos rurales), welche 42 Dörfer und 24 Weiler (aldeas) enthalten Gouvernement der Ciudad San Carlos deMatanzas, welches eine Ciudad, 7 Dörfer und 2 Weiler enthält

(tenencia de gobierno) am Pinal del Rio, mit 7 partidos rurales, die 8 Dörfer und 7 aldeas ent-

Regierungssitz halten

Ciudad Santiago, mit 10 partidos

229

572

801

163

431

594

1 395

265

618

883

180

576

756

1 639

74 31 20

124 67 36

198 98 56

28 25 12

88 58 48

116 83 60

314 181 116

135

328

463

136

574

710

1 173

110 90

248 156

358 246

58 64

236 250

294 314

652 560

4 006

8 998

13 004

3 416

11 477

14 893

27 897

rurales, 9 Dörfer und

7 aldeas enthaltend Ciudad San Felipe y Santiago del Bejucal, ohne die

partidos rurales Ciudad S. Juan de Jaruco, ohne die partidos

rurales Ciudad SantaMaria del Rosario, ohne die partidos rurales Villa Guanabacoa, mit 2 partidos rurales, 2 Dörfer enthaltend Villa San Julian de los Güines, mit 3 partidos rurales, welche 3 Dörfer enthalten Villa San Antonio Abad, mit 2 Dörfern Gesamtzahl der genannten Bevölkerung

[Forts. s.

u.

S. 214.]

N �

!»:

r:r

(')

Bevölkerung des West-Departements der Insel Cuba, nach der Zählung von 1827 Mulatten- und schwarze Sklaven Männliche Städte und Landbesitzungen

Gesamtz.

Weibliche

Gesamtz. derBevöl-

Von

Ü ber

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

d. Mulat.-

kerung

1 bis 15

15

zahl

1 bis 12

12

zahl

u. schw.

des West-

Jahren

Jahre

männl.

Jahren

Jahre

weibl.

Sklaven

Departem.

Ciudad San Crist6bal von Havanna, mit den

(barrios extramuros) und 45 (partidos rurales), welche 42 Dörfer und 24 Weiler ( aldeas) enthalten Vorstädten

(/)

Landdistrikten

13 518

55 654

69 172

8 927

51 436

60 363

129 535

237 828

Matanzas, welches eine Ciudad, 7 Dörfer und 2 Weiler enthält

2 469

(tenencia de gobierno) am Pinal del Rfo, mit 7 partidos rurales, die 8 Dörfer und 7 aldeas enthalten Ciudad Santiago, mit 10 partidos rurales, 9 Dörfer und 7 aldeas enthaltend

14 299

16 768

2 056

7 698

9 754

26 522

45 795

Regierungssitz

rurales

588

3 079

3 667

468

969

1 437

5 104

19 186

3 305

16 386

19 691

1 857

9 491

11 348

31 039

47 979

229

705

934

161

377

538

1 472

4 135

121

454

575

77

275

352

927

2 997

190

612

802

94

286

380

1 182

3 732

1 365

2 909

4 274

587

1 675

2 262

6 536

1

16 746

1 354 476

6 090 1 585

7 444 2 061

738 262

3 800 793

4 538 1 055

11 982 3 116

I

20 793 9 346

23 615

101 773

125 388

15 227

76 800

92 027

217 415

1

408 537

Ciudad S. Juan de Jaruco, ohne die partidos

rurales Ciudad Santa Marfa del Rosario, ohne die

partidos rurales Villa Guanabacoa, mit 2 partidos

00

....

(") P' (1)



er (1)

Ciudad San Felipe y Santiaga delBejucal, ohne die partidos

g. r;;·

Gouvernement der Ciudad San Carlos de



::I ,....., �: ..., ...... 00 N U1 � ::I 0.. ...... 00 N '-0

rurales,

2 Dörfer enthaltend Villa San Julian de los Güines, mit 3 partidos

rurales,

welche 3 Dörfer enthalten

Villa San Antonio Abad, mit 2 Dörfern Gesamtzahl der genanntenBevölkerung

Rechnet man hierzu 21 000 Individuen der Garnisonen, Schiffsmannschaften usw., so ergeht daraus eine mobile und fixe Bevölkerung von

429 537 Seelen. [Forts. s.

u.

S.

216.]

N ....... U1

N ......

Vergleich der Zählungen von 1817 und 1827

Weiße: Männliche

0,

Freie Mulatten

Mulatten- und

und Schwarze:

schwarze Sklaven:

Weibliche

Männliche

Weibliche

Männliche

Weibliche

Gesamtzahl:

Resultat von 1827

89526

75532

21 233

24 829

125 388

72 027

408535

Resultat von 1817

75 982

57 722

20 779

20 097

83 169

38 456

296 205

Unterschied

13544

17 810

4 732

42 219

33571

112330

Ver-

Ver-

Ver-

Ver-

Ver-

Ver-

Ver-

mehrung

mehrung

mehrung

mehrung

mehrung

mehrung

mehrung

454



Es sind in diesem West-Departement 32 407 Heiraten von Weißen

2 279

freien Mulatten

3 916

freien Schwarzen

19558

e;:

N �

Mulatten- und schwarzen Sklaven

Zu- und Abnahme der Bevölkerung 1827

Weiße:

Geburten Heiraten Sterbefälle

7254 1156 4 044

Freie

Freie

Mulatten-

Schwarze

Gesamt-

Mulatten:

Schwarze:

Sklaven:

Sklaven:

zahl:

786 62 504

1101 85 1143

245 13 1l1

9097 120 8 5 380

18 4 83 2 524 11182

Bevölkerung des Mittel-Departements der Insel Cuba, nach der Zählung von 1827 Weiße: Männliche Städte und Landbesitzungen

Weibliche

Gesamt-

Von

Ü ber

Gesamt-

Von

Ü ber

Gesamt-

1 bis 15

15

zahl

1 bis 12

12

zahl

der

Jahren

Jahre

männl.

Jahren

Jahre

weibl.

Weißen

zahl

(,/)

.....

Ciudad Santa Marfa de Puerto Principe, mit 24 Landdistrikten, welche 3 Dörfer und 9Weiler

(aldeas) ent-

halten

�·

7 839

13 753

21 592

6 695

11 088

17 783

39 375

2 519

3 773

6 292

1 905

3 136

5 041

11 333

5 260

5 941

11 201

4 224

5 372

9 596

20 797

3 283

5 711

8 994

3 151

5 095

8 246

17 240

00 N V1

1 694

2 515

4 209

1 010

2 235

3 245

7 454

s::: ::s 0..

12 756

17 940

30 696

10 290

15 838

26 128

56 824

00 N \0

249

418

667

208

254

462

1 129

203

289

492

158

245

403

895

21 047

32 400

53 447

17 351

27 425

44 776

98 223

Ciudad Trinidad, mit 6 partidos rurales, welche 13

� "g 5E � ·;:::

��

c3



aldeas enthalten Villa Santa Clara, mit 12 partidos rurales und der

Villa Sancti Spiritus mit 15 partidos rurales, 1 Dorf und 12 aldeas enthaltend Villa San Juan de los Remedios, mit 10 partidos

rurales,

1 Dorf und 2

aldeas enthaltend

Gesamtzahl in den Gouvernements von Trinidad

::r �

� c::r

� (; ::s

Kolonie von Santo Domingo; im ganzen eine Villa, 3 Dörfer und 23 aldeas

�"' ..... "' (")

,...., s=:: .... ......

......

Gouvernement der Ciudad und Kolonie Fernandina de Jagua, mit 5 Landbarrios Landdistrikt von Yaguaramos, zum Gerichtsbezirke Havanna gehörend, mit 2 aldeas Gesamtzahl der permanenten Bevölkerung

N

...... -.J

[Forts. s.

u.

S. 218.]

N ...... 00

Bevölkerung des Mittel-Departements der Insel Cuba, nach der Zählung von 1827 FreieMulatten: Männliche Städte und Landbesitzungen

Weibliche

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

zahl

1 bis 15

15

zahl

1 bis 12

12

zahl

der freien

Jahren

Jahre

männl.

Jahren

Jahre

weibl.

Mulatten

1 114

1 286

2 400

1320

680

2 000

4 400

659

845

1 504

538

815

1353

2 857

Ciudad SantaMaria de Puerto Principe, mit 24 Landdistrikten, welche3 Dörfer und 9Weiler

(aldeas) ent-

halten Ciudad Trinidad, mit 6 partidos rurales, welche 13

fJ --g 5 :'S! E ·§

��

c3

:i2

aldeas enthalten Kolonie von Santo Domingo; im ganzen eine Villa, 3 Dörfer und 23 aldeas

,._,

767

1 154

1 921

576

885

1 461

3382

755

886

1 641

522

839

1361

3 002

308

359

667

254

266

520

1 187

2 489

3 244

5 733

1 890

2 805

4 695

10 428

21

49

70

16

39

55

125

13

17

30

28

42

70

100

5 637

4 596

10 233

3 254

3 566

6 820

17 053

Villa Sancti Spiritus mit 15 partidos rurales, 1 Dorf und 12 aldeas enthaltend Villa San Juan de los Remedios, mit 10 partidos

rurales,

1 Dorf und 2 aldeas enthaltend

Gesamtzahl in den Gouvernements von Trinidad Gouvernement der Ciudad und Kolonie Fernandina de Jagua, mit 5 Landbarrios Landdistrikt von Yaguaramos, zum Gerichtsbezirk Havanna gehörend, mit 2 aldeas Gesamtzahl der permanenten Bevölkerung

N � 'J> 10:

Villa Santa Clara, mit 12 partidos rurales und der

N (1)

Bevölkerung des Mittel-Departements der Insel Cuba, nach der Zählung von 1827 Freie Schwarze: Weibliche

Männliche Städte und Landbesitzungen

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

zahl

1 bis 15

15

zahl

1 bis 12

12

zahl

der freien

Jahren

Jahre

männl.

Jahren

Jahre

weibl.

Schwarzen

distrikten, welche 3Dörfer und 9Weiler

(aldeas)

ent-

halten

811

608

1 419

587

505

1 092

2 511

570

1 122

1 692

385

742

1 127

2 819

Ciudad Trinidad, mit 6 partidos rurales, welche 13

� "g E ::2 E ·§

� E;;

8

:;2

aldeas enthalten Villa Santa Clara, mit 12 partidos rurales und der

1 Dorf und 2

aldeas enthaltend

Gesamtzahl in den Gouvernements von Trinidad

� (b

434

432

866

329

442

771

1 637

231

367

598

292

450

742

1 340

...... 00 N V.

128

347

475

102

256

358

833

.: ::1 0..

1 363

2 268

3 631

1 108

1 890

2 998

6 629

...... 00 N \0

5

11

16

15

25

40

56

2 179

2 887

5 066

1 710

2 420

4 130

9 196

Villa San Juan de los Remedios, mit 10 partidos

rurales,



er

2! "'

Villa Sancti Spiritus mit 15 partidos rurales, 1 Dorf und 12 aldeas enthaltend

"' .... "' () =r �

::1

Kolonie von Santo Domingo; im ganzen eine Villa, 3 Dörfer und 23 aldeas

cn

�-

Ciudad SantaMaria de Puerto Principe, mit 24 Land-

Gouvernement der Ciudad und Kolonie Fernandina de Jagua, mit 5 Landbarrios Landdistrikt von Yaguaramos, zum Gerichtsbezirk Havanna gehörend, mit 2 aldeas Gesamtzahl der permanenten Bevölkerung

[Forts. s.

u.

S. 220.)

N ...... \0

Bevölkerung des Mittel-Departements der Insel Cuba, nach der Zählung von 1827 Mulatten- und schwarze Sklaven: Männliche Städte und Landbesitzungen

Gesamtz.

Weibliche

N N 0

Gesamtz. der Bevöl-

Von

Über

Gesamt-

Von

Über

Gesamt-

d. Mulat.-

kerung

1 bis 15

15

zahl

1 bis 12

12

zahl

u. schw.

d. Mittel-

Jahren

Jahre

männl.

Jahren

Jahre

weibl.

Sklaven

Departm.

904

8 977

9 881

204

5 619

5 823

15 704

I

61 990

1 225

7 709

8 934

591

2 172

2 763

11 697

I

28 706

Ciudad Santa Marfa de Puerto Prfncipe, mit 24 Landdistrikten, welche 3 Dörfer und 9Weiler

(aldeas) enthalten

Ciudad Trinidad, mit 6 partidos rurales, welche 13 aldeas enthalten

Atlas du Nouveau ContinentRelation Historique< ver­ glichen werden, vor allem weil die folgenden Ausgaben zu keiner ein­ heitlichen Begrenzung des Textes selbst gelangt sind.

a) Die Erstausgabe des Cuba- Werkes- Teil der >Relation Historique< Die >Relation HistoriqueEssai politique sur l'ile de Cuba< beginnt, klar bezeichnet, der Schluß durch ein typographisches Zeichen, einen in der Mitte verdickten Trennungs­ strich (a. a. 0., S. 458), genügend hervorgehoben. Die am Anfang mit­ geteilte grobe T hematisierung wird im Text selbst durch eine weiter­ gehende Untergliederung wesentlich verfeinert. Unbedingt zugehörig sind «Additions» oder "Zusätze" (a. a. 0., S. 580-629), von Humboldt selbst mehrfach "Supplement" ( = Ergän­ zung oder Nachtrag) seines Cuba-Werkes genannt. Diese "Nachträge" sind von großer Bedeutung, weil Humboldt in ihnen, Jahrzehnte nach seiner Forschungsreise, Messungen und vor allem die statistischen Angaben bis zum Jahr 1830 hin ausdehnte; damit wurde in seinem Sinn auch die Vergleichsbasis von Messungen und Angaben selbst ver­ bessert, indem sich oft erst jetzt Tendenzen der Minderung oder des Wachstums erkennen ließen.

Zu dieser Ausgabe

234

b) Das Cuba- Werk in der Oktavausgabe der >Relation Historique< 1826 bis 1831 Die

13

Bände dieser Oktavausgabe sollten die Originaledition in

Groß-Quart der >Relation Historique< zu einem geringeren Preis einem größeren Publikum zugänglich machen. Der Leser dieses vorliegenden Bandes weiß aus dem Kommentar von Band II dieser Studienausgabe, daß dort ausführlich auf diese

13 Oktav­

bände eingegangen wird: Damit kann das Werk keineswegs mehr als vollständige Wiedergabe der >Relation Historique< bezeichnet werden. Ebenfalls wurde dort schon beanstandet, daß das Werk unverständ­ licherweise unter dem Haupttitel des amerikanischen Reisewerkes er­ schien

(

=

Voyage aux nSgions equinoxiales du Nouveau Continent ) und

nicht unter seiner ursprünglichen Bezeichnung als >Relation Historique du voyage aux regions equinoxiales du Nouveau ContinentRelation Historique< auf keinem einzigen Titelblatt die ­ ser Oktavbändchen - doch soll diese Erinnerung an das Ergebnis des Kommentars von Band II dieser Studienausgabe hier genügen. Der >Essai politique sur l'ile de CubaRelation Historique< zu gründen. Zwar bieten die oben ge­ nannten Oktavbände den vollständigen Text, andererseits sind doch zu viele Fehler unterlaufen, wie schon in Band II unserer Studienausgabe betont werden mußte. In einer "Vorrede"

( «Avertissement

de L' Editeur» ) des Bandes XI

der Oktavausgabe drückte der Verleger bei der Publikation des XI. und

XII. Bandes sein Bedauern aus, er habe diesen zwölften letzten Band nicht vervollständigen können, da eine Abwesenheit Herrn v. Hum­ boldts in Deutschland, die nicht von langer Dauer sei

[23.

9. bis

Prüfung der Ausgaben des Cuba-Werkes

3. 12. 1826],

235

den Druck unterbrochen habe. Um das Publikum zum

frühestmöglichen Zeitpunkt interessante Forschungen über den politi­ schen und kommerziellen Zustand Cubas genießen zu lassen, habe man die Publikation der zwei Bände

( XI

und XII) vorgezogen, von denen

nun der zwölfte einige Seiten weniger habe, ein Rückstand, der zu Be­ ginn des Winters ausgeglichen sein werde. Ob zu diesem schnellen Handeln der beiden VerlegerSmith und Gide beigetragen haben könnte, daß Gide, der Sohn, der mit seinem Vater in der Rue Saint-Marc-Feydeau No.

20

arbeitete, im gleichen Jahr

1826

die zweibändige französische Separatausgabe des Cuba-Werkes heraus­ brachte, kann nur vermutet werden. In der Humboldt-Sammlung des Herausgebers dieser Studienaus­ gabe befindet sich die sehr seltene, abschließende broschierte Lieferung der französischen Oktavausgabe der >Relation HistoriqueRelation HistoriqueQuellen und Forschungen zur Ge­ schichte der Geographie und der Reisen< (Brockhaus/Antiquarium, Stuttgart 1964ff.) den Neudruck der >Relation Historique< (3 Bde., Stuttgart 1970) mit einem Register ausstattete und ihm dabei die Identi­ tät derTexte auffiel. Um für die Zukunft Klarheit zu schaffen, seien des-

Prüfung der Ausgaben des Cuba-Werkes

237

halb hier die Texte der zweibändigen französischen Ausgabe mit dem Original des dritten Bandes der >Relation Historique< identifiziert: Cuba I oder

ll sollen dabei die beiden Bände der französischen, RH

III dagegen die Originalausgabe im dritten Band der >Relation Histori­

que< bedeuten: Cuba I, 1826

a)

RH III, 1825

Avertissement de l'Editeur

S. V-VI Keine Entsprechung

Unterzeichnet: Paris, en sept[erobre]. 1826

ß)

y)

Analyse raisonnee de Ia Carte de !'He

Geographie astronomique

de Cuba; par A. de Humboldt

de !'He de Cuba

S. VII-XXXVI

s. 580-588

Tableau des positions geographiques

s. 589-593

de l'He de Cuba, determinees par des Observations astronomiques

S. XXXVII-XLVI

ö)

Essai politique sur !'He de Cuba

(

=

S. 345-458

Der Haupttext)

s. 1-336 E

)

S. 458-469

S. 336-364 (Die dem Abschluß des >Essai politi­ que< folgende Routenschilderung: Bataban6 und Hafen von La Trinidad, am

9. 3. 1800 Aufbruch nach Cartagena (heutiges Kolumbien); Fortsetzung folgt in Bd. II

Diesem Band I der französischen Separatausgabe liegt am Schluß in gefaltetem Zustand die zweite Auflage der Cuba-Karte Humboldts bei. Die erste Auflage dieser wichtigen Karte ist enthalten in: Atlas geographique et physique des regions equinoxiales du Nouveau Conti­ nent, fonde sur des observations astronomiques, des mesures trigonometriques et des nivellemens barometriques, Paris 1814, planehe 23 Format: 34,6 cm

x

50,8 cm

Der Kartentitel, rechts oben in der Karte in einem Rechteck unter­ gebracht, lautet: Carte de !'He de Cuba. Redigee sur !es observations astronomiques des naviga­ teurs espagnols et sur celles de M[onsieu]r. de Humboldt. Par P[ierre]. Lapie

Zu dieser Ausgabe

238

Chef d'Escadron au Corps royal des Ingenieurs geographes militaires de France,

1820 Die Legende, in einem Rechteck links oben in der Karte, lautet: N [ ot] a. Dans Ia construction de cette carte M [ onsieur ] . de Humboldt s'est servi de ses propres Observations, faites a l'ouest du meridien de puerto de Trinidad et publiees par M. Oltmanns

(Rec.

d'obs. ast. T. II. p.

13-147);

de celles de

M [ essieu ] rs. Josef Joaquin de Ferrer, D [ on] . Antonio Robredo, D. Ciriaco de Cevallos, D. Francio Lemaur et D. Dionisio Alcala Galiano; des cartes du De­ posita hidrografico de Madrid dressees sous Ia direction de M [ onsieur ] . Espi­ nosa et Bauza de deux cartes manuscrites redigees a Ia Havane en hierzu auch >Relation Historique> ausführlich erläutert. Dieser Text erschien unter dem neuen Titel Relation Historique< in den deutschsprachigen Ländern zugänglich werden lassen. Doch war ihrem Werk eine sehr geringe Wirkung be­ schieden, und geht man von der Zahl der zugänglichen Exemplare aus, kann die Auflage nicht groß gewesen sein. Die Wirkungsmöglichkeit des Textes wurde in den deutschsprachigen Ländern vor allem infolge der Publikation als Teil der >Relation Histori­ que< eingeschränkt. Infolgedessen hat das Cuba-Werk nie vergleichbar 11

Andererseits sollte auch gesagt werden, daß alle spanischen Übersetzun­

gen des Cuba-Werkes zuerst in Paris erschienen sind und der erste Übersetzer (Paris

1827)

nur die Anfangsbuchstaben seiner Vor- und Nachnamen nannte.

Zu dieser Ausgabe

252

ausführliche Würdigungen erfahren wie die Mexico-Darstellung, und bis heute ist vielen dieser Zusammenhang unbekannt oder doch unklar geblieben. Indessen ergab sich Jahre nach dem Erscheinen der zweibändigen französischen Ausgabe des Werkes (Paris

1826)

eine Problemlage in

Cuba, den USA und Berlin, dem Wohnsitz des greisen A. v. Humboldt, die das Werk in den Brennpunkt eines unerwartet heftigen Meinungs­ streites rückte: Seit ca.

1840 existierte in Cuba "der Wunsch nach einem Anschluß an

die USA" 12. Was immer dieser vom >Ploetz< abgesegnete Satz bedeuten mag, ein mehrheitlich repräsentiertes Anliegen der cubanischen Bevöl­ kerung geht aus ihm längst nicht hervor, und so verdanken wir denn auch einem amerikanischen Historiker, Philip Sheldon Foner (geb.

1910),

die mehr als ausgleichende Feststellung, daß es einflußreiche

Kreise in den USA gab, die diesen Gedanken förderten, 13 wie es denn in der Geschichte nie einen solchen "Anschluß" ohne Einwirkung von außen gegeben hat. Einer dieser amerikanischen Politiker, die ihr Ziel nicht verhehlten, war John Sidney Thrasher

(1817-1879),

der in Cuba

die Zeitschrift >El Faro Iudustrial de Habana< herausgab und als ameri­ kanischer Konsul, hier wie dort, offen für die Annexion der großen In­ sel eintrat. Infolgedessen hatte dieser agent provocateur auch "den spa­ nischen Freibeuter" (Ph. S. Foner) Narciso L6pez

(1798-1851)

unter­

stützt, der die Annexion der Insel für die USA 1850 versucht hatte; sein Unternehmen scheiterte jedoch: Er selbst wurde hingerichtet, während Thrasher verhaftet und zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde. "Er mußte die Strafe jedoch nicht verbüßen, denn der amerikanische Botschafter in Spanien intervenierte, woraufhin das Urteil ausgesetzt wurde. Thrasher konnte in die USA zurückkehren, wo er weiter für die Annexion Cubas arbeitete." 14 Grell beleuchtet werden diese frühen Regungen eines realen US-Im­ perialismus im Wortlaut des merkwürdigen "Ostende-Manifests", des

1

2

A. G. Ploetz-Verlag (Hrsg.): Auszug aus der Geschichte, 26. Aufl., Würz­

burg 1968, S. 1118. 13

Philip S. Foner: Alexander von Humboldt über die Sklaverei in den USA.

Eine Dokumentation mit einer Einführung und Anmerkungen, hrsg. Berlin [ ca. 1984], übers. u. bearb. v. Ingo Schwarz, S. 19. Hierzu auch The Cambridge His­ tory of Latin America. Vol. III, hrsg. v. Leslie Bethell, Cambridge u. a. 1985, S. 288 f.; Wilhelm Freiherr v. Schoen: Geschichte Mittel- und Südamerikas (Weltgeschichte in Einzeldarstellungen, Bd. IX), München 1953, S. 613, 614. 14

Foner, s. Anm. 13, S. 19.

Zur Wirkungsgeschichte des Cuba-Werkes

253

Statements einer Konferenz der drei amerikanischen Botschafter in London, Paris und Madrid,l5 die Pierre Soule (1801-1870) gemäß einer Depesche des Außenministers William Learned Marcy (1786-1857) vom 16. August 1854 zur Erörterung der Cuba-Politik der USA einberu­ fen hatte. Sie war am 9. Oktober 1854 in Ostende zusammengetreten und hatte die Beratungen am 12. des Monats in Aachen fortgesetzt. Das Ergebnis war dem Außenminister in einer Depesche zugegangen: Darin hatten James Buchanan (1791-1868), John Young Mason (1799-1859) und Pierre Soule empfohlen, "daß die Vereinigten Staaten, wenn mög­ lich, Cuba sobald wie möglich kaufen sollten", und für den Fall einer Weigerung Spaniens behaupteten sie, daß "wir durch jedes Gesetz, menschlich oder göttlich, das Recht haben, Kuba Spanien zu entreißen, wenn wir die Macht dazu haben" 16. Der gut unterrichtete Humboldt nannte den beteiligten Buchanan "cubasüchtig" und das Dokument, welches die >New York Tribune< zum "Manifest der Räuber" herabge­ stuft hatte, "wild" Y In dieser Lage übersetzte der recht bloßgestellte T hrasher das Cuba­ Werk Humboldts aus dem Spanischen, da er, wie Foner vermutete, wahrscheinlich die vollständige englische Übertragung nicht kannte.18 Natürlich ließe sich ebensogut annehmen, daß er mit seiner manipulier15

Mason war amerikanischer Botschafter in Paris, Sou!e in Madrid, Bu­

chanan, der spätere Präsident, in London: Präsident war damals Franklin Pierce (1804-1869), 14. Präsident der USA. 16

Siehe Foner, Anm. 13, S. 11.- The Encyclopedia Americana. International

Ed., 7. Aufl., vol. 21, New York 1976, S. 25b sagt folgendes: "The dispatch de­ clared that, if Spain would not sell Cuba, self-preservation required the United States to take the island by force and prevent it from being Africanized like Haiti. They advised offering $ 20 000 000 for the island. The suggestion was not approved in the United States by statesmen or politicians and was strongly con­ demned." Neben den hier genannten Motiven zu einer Annexion der Insel wurde von Anfang auch eine strategische Begründung deutlich, nämlich die Furcht, die Insel könne von einer europäischen Macht okkupiert und zu einem Stützpunkt gegen die USA ausgebaut werden. Außerdem erblickte man in einer möglichen Aufhebung des Sklavenwesens in Cuba ein unerwünschtes Vorbild für das eigene Land. 17

Briefe von Alexander von Humboldt an Varnhagen von Ense aus den Jah­

ren 1827 bis 1858, Leipzig 1860, S. 367. 18

Foner, s. Anm. 13, S. 18; eine englische Übertragung des Cuba-Werkes

war enthalten im Band V II der vollständigen englischen Übersetzung der >Rela­ tion Historique< von Helen Maria Williams, London 1829 (>Personal narrative of travels to the equinoctial regions of the New Continent, during the years 1799-1804 The

die schließlich nur als Fälschung seinen Parteifreun­

hinnähme. In Wirklichkeit hatte er den empfindlich-

Encyclopedia

Americana