Beschäftigungen der Berlinischen Gesellschaft Naturforschender Freunde: Band 3 [Reprint 2021 ed.] 9783112439081, 9783112439074


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German Pages 603 [609] Year 1778

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Beschäftigungen der Berlinischen Gesellschaft Naturforschender Freunde: Band 3 [Reprint 2021 ed.]
 9783112439081, 9783112439074

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MWftigilllgen der Berlinischen Gesellschaft

Naturforschmder Fremde. tP-rr-r

--

Dritter Band.

M i t Kupfern.

Berlin,

bey Joachim Pauli.

»777.

Vorerinnerung. er dritte Band unsrer Beschäf­ tigungen erscheinet etwas später, als wir anfänglich selbst vermu­ theten. Wir glaubten wenigstens jährlich einen Band sicher zu liefern. An Stoff dazu hat es nie gefehlet. Es waren andere Hin­ dernisse, welche die Ausgabe dieses Bandes ver­ zögerten. Hindernisse, die weder den hiesigen Mitgliedern der Gesellschaft, noch dem ermat­ tenden Eifer unsrer entfernten Thellnehmenden Freunde zur Last geleget werden konnten! Für ietzo sind sie gehoben, und wir hoffen die kleine, durch unvermeidliche Nebenumstände veranlasftte Zögerung dadurch wieder emzuhohlen, daß wir dem gegenwärtigen dritten Bande vielleicht auf Ostern 1778 den vierten folgen lassen. In der Wahl der abgedrukten Abhandlun­ gen und Nachrichten glauben wir die nöthige Vorsicht und Prüfung nicht vernachlaßiget, in Ansehung der Abwechselung aller Materien aber, und alles dessen, was von uns allein abhieng, alles gethan zu haben, was billige Lejer von uns * 2 zu

iv

Vorerinnerung.

zu erwarten berechtiget waren — Daß unsrer entfernten Freunde und Gönner adelmüthiges Bestreben,- unserm Institut immer mehr Nachdruk, Nützbarkeit und sichre Dauer zu geben, ehe zugenommen habe, als ttn geringsten erkaltet sey, davon enthält, meines Erachtens, dieser Band allenthalben die thätigsten Beweise. Wir sahen kein sichreres Mittel vor uns, einer der er­ sten Pflichten gegen die großmüthigen Beförde­ rer unserer Stiftung — unsrer Hochachtungs­ vollen Erkenntlichkeit, — einiger Maßen Genüge zu leisten, als wenn wir Ihnen öffentlich, nicht allein unsre Verbindlichkeit gestanden, sondern zu­ gleich unsre gemeinschaftliche Empfindungen der Hochachtung und des Dankes an den Tag legten. Das konnte, wie wir glaubten , durch nichts besser geschehen, als durch ein Verzelchniß der Geschenke, wodurch bisher unsre Biblio­ thek und Naturalienkabinet so ansehnlich be­ reichert worden, imgleichen durch Anzeige der von uns verehrten Freunde, welchen wir diese Vortheile zu verdanken haben. Wenigstens hat­ ten wir beym Abdruk unsrer Verzeichnisse diesen Umstand hauptsächlich zur Absicht. Außerdem glaubten wir, daß es unsern Gönnern und Freun­ den angenehm seyn würde, nach und nach unsre Sammlungen etwas näher kennen zu lernen und einzusehen, wodurch uns in Zukunft, bey gün­ stigen Gelegenheiten, Ihr adleö Wohlwollen ferner zu statten kommen könnte, Von

Vorerinneruttg.

v

Von der Büchersammlung ist in diesem

Bande das ganze Verzeichniß unsers gegenwär­ tigen Vorrarhes enthalten. In so wenigen Jah­ ren ein ansehnlicher Reichthum! Von dem an­ gehenden Kabinette habe ich vorläufig nur das­ jenige, was wir aus den 4 ersten Linneischm Klaffen besitzen, kurz verzeichnet, und muß unsre günstige Leser, bey Gelegenheit der ersten Klaffe, wegen eines Drukfehlers in derUeberschrift um Vergebung bitten. In meiner Hand­ schrift stand: Menschen und vierfüßige Thiere. Durch einen Zufall war beym Druk das erste weggelassen und in derKorrektur gleichfalls über­ sehen worden. Man wird aber diesem Fehler auf der 557 S. leicht abhelfen können, wenn man sich die Mühe nicht dauren läßt, unter die Worte: Erste Klaffe, noch die zwey Worte: Menschen und rc. zu setzen. Im vierten Bande denken wir das Verzeichniß unsrer In­ sekten, Konchylien und anderer Seewürmeh in den folgenden aber, der gesammleten Merkwür­ digkeiten des Pflanzen- und Mineralreiches zu liefern. Aus letzterm haben wir die vortreflichsten Stufen und Versteinerungen auS Ita­ lien, Ungarn, Siebenbirgen u.s.w. anzu­ zeigen. Wie sehr dieser Theil unsers Kabinettes durch die Quekstlber - und Zinnoberstufen vom Hm. Prof. Hacquer bereichert worden, ist aus dem S. 56 re. eingerükten unterrichtenden Verzeichniß zu sehen. Fast gleiche Beweise der * 3 Groß-

vi

Vorerinneruni g.

Großmuth haben wir von den Herren Ignaz Edlen vonBorn,Freyherr» von Meidinger, Hrn. von Fichtel, von Oefterreicher, Klein, Torkos, Ubelakeru.s.w. aus Oesterreich, Sie­

benbirgen und Ungarn,von unsernJtalianische», Dänischen und vielen Deutschen Freunden theils schon erhalten, theils noch, als zuverläßige Versprechungen, zu erwarten. Ein sicherer Be­ weist,daß die Freunde der Natur nie aufhören wer­ den, Freunde unter einanderselbstzu bleiben, und eine Wollust in den Verbindlichkeiten zu suchen, die einer dem andern aufzulegen vermögend ist!

Unter die neuern beträchtlichen Vortheile, die unsrer Gesellschaft durch einzelne Beförderer derselben zugewachsen, rechnen wir besonders den patriotischen Entschluß eines unserer verehrungswürbigsten Mitglieder, jährlich, so lang Er sich dazu aufgemuntert finden wird, einen Preiß von 20 Dukaten auf eine von Ihm selbst aufgegebene, gemeinnützige Frage vestzusetzen. Schade daß die Bescheidenheit dieses adlen Men­ schenfreundes, den doch das Publikunt schon aus viel rühmlichen Stiftungen kennet, uns nicht verstatten will, hier Seinen uns theuren Namen zu nennen! Die erste Preißfrage selbst, welche für dieses Jahr voll Ihm den Gelehrten vorgeleget worden, haben wir auf einem beson­ ders gedrukten Deutschen Programm, so weit es möglich war, bekannt zu machen gesuchet. In

Vorerinnerung.

vn

In so fern eine Stiftung dieser Art allemal desto vester gegründet, desto dauerhafter und

nutzbarer ist, je weiter sich die einzelne Mieder des ganzen Körpers in der Welt erstrekken, und je mehr sich ihr Wirkungskreiß erweitert, kön­ nen wir uns des Glükkes rühmen, uns mit die­ sen Vortheilen immer angenehmer schmeicheln zu dürfen. Wir müssen zum Ruhme der wahren Verehrer der Natur gestehen, daß nicht allein der Eifer unserer ersten Freunde und Beförderer unserer Stiftung sich immer in gleicher Thätig­ keit zeiget, sondern daß noch immer mehrere vornehme, große und gelehrte Männer, an Ih­ ren adlen, patriotischen Gesinnungen Antheil zu nehmen, uns vergönnen. Hier sind, in fort­ laufenden Zahlen, die Namen der Manner, de­ ren Andenken uns allemal zur Ehrfurcht, Hoch­ achtung, Dankbarkeit und Liebe reizen wird.

Verzeichnis der

-neuer» Mitglieder vom Junius 1776 bis Oktober 1777. Herr Nikolaus Andria, der Arzneyge* lahrcheit Doktor und Profeßor der Naturhi-.

111.

storie auf der Universität zu ♦ ,

Neapel. 1X3*

Vorerinnerung.

vn

In so fern eine Stiftung dieser Art allemal desto vester gegründet, desto dauerhafter und

nutzbarer ist, je weiter sich die einzelne Mieder des ganzen Körpers in der Welt erstrekken, und je mehr sich ihr Wirkungskreiß erweitert, kön­ nen wir uns des Glükkes rühmen, uns mit die­ sen Vortheilen immer angenehmer schmeicheln zu dürfen. Wir müssen zum Ruhme der wahren Verehrer der Natur gestehen, daß nicht allein der Eifer unserer ersten Freunde und Beförderer unserer Stiftung sich immer in gleicher Thätig­ keit zeiget, sondern daß noch immer mehrere vornehme, große und gelehrte Männer, an Ih­ ren adlen, patriotischen Gesinnungen Antheil zu nehmen, uns vergönnen. Hier sind, in fort­ laufenden Zahlen, die Namen der Manner, de­ ren Andenken uns allemal zur Ehrfurcht, Hoch­ achtung, Dankbarkeit und Liebe reizen wird.

Verzeichnis der

-neuer» Mitglieder vom Junius 1776 bis Oktober 1777. Herr Nikolaus Andria, der Arzneyge* lahrcheit Doktor und Profeßor der Naturhi-.

111.

storie auf der Universität zu ♦ ,

Neapel. 1X3*

viB

Vorerinrr'errmz.

uz. Hk. Gottfried Christoph Beireis, or»

denMcher Profeßor der Medizin, Chirurgie und Phnsik zu Helmstadt, auch Herzogs. Braunschweigischer Hofrath. 1x4; Hr. Torhern Bergmann, Königlich Schwedischer Ritter, Prof, der Chymie zu Upsal, Mitglied der Röm. Kayserl.Akad. der Naturf., der König!. Schweb zu Stokholm, wie auch der Königs, Soüerär zu London. 115. Hr. Johann Elias Bertrand, Profeß. der schönen Wrssenschaftm zu Neufchatel. »r6. Hr..Franziskus Beuth, Jülich-Bergi­ scher Hofkammergerichtsrath zu Düßeldorf. 117. Hr. Joh. Friedr. Blumendach, der Arzneygek. Doktor, Profeß. der Medizin, Mitaufseher über düs Universitätskabinet zu Göttingen. 11 s.. Hr. P. Boddaert, der Arzeneygel. Dok­ tor, ältester Rath im innern Senate desKoklegii der Stadt Vlißingen in Seeland, Mit­ glied der Röm. Kays Akad. der Naturf. wie auch der Holland, und Seeländisch.Gesellsch. Zu Hartem und Vlißingen. Zu Utrecht, n y. Hr. Immanuel Karl Heinrich Bör­

ner ,

zweeter Qberlandschaftssyndlkus und Sekretat bey der Schlesischen Patriot.- öko» nom. Gesellschaft zit Breslau. Hauptkorrespondent unfter Gesellsch. in Oberschlesien.'

-ao. Hr.FriedrichHeinrichChristian,Graf von Bork, Herr von Stargoordt, Laßehn, Pom-

Vorerinnerung.

a

Pommelen u s. w.Domherr desMagdeb.Stiftes Gangolfi, zu Stargoordt in Pommern. Hi. Hr. M. Georg Heinrich Borowsky, Prof, der Naturgrsch und Oekon.beym Philandropm zuHeidrsheim,Mugl.der Königl. gel. Gesellschaft zu Königsberg in Preußen. 122. Hr.Joh Philipp von Carosi, Hauptm. von der Armee des Großherz. von Lithauen. 123. Hr. Franz Dembscher, Oberaufseher der Venezianischen Bergwerke. 124. Madem. Katharina Helena Dörnen, der Florentinrschen botanischen Gesellschaft Mitglied, zu Dillenburg. 125. Hr. Ambrosius Egel, Magister der Welrweishett und Proftßor der Experimen­ talphysik zu Würzburg. 126. Hr. Georg Forster, zu London, Mit­ glied der Königl. Akad. zu Madrit rc. 127. Hr. Abt von Fortis, Mitglied der Röm. Kays. Akad. der Naturforscher und Königl. Akad. zu Siena rc. Zu Venedig. ns. Hr. Ioh. Kasper Füeßlin (jun.) Mitgs. der physik. Gesellsch. zu Turin rc. Zu Zürch. 129. Hr. Ioh. Herrmann, der Weltweisheit und Arzneygel. Doktor, öffenrl. ordentl. Leh­ rer der Univers, zu Straßburg, der Königl. Schweb. Gesellschaft pro Pacriä Mitglied.

(130. Hr. Amtmann Honkeny zu Golm bey Prenslow.

131. Hr. Franz, Graf von Kinsky, Mal* 5 theser

Borerinnerung.

x

theser Ritter, Kayserl. Königl. Kommandeur und Generalmajor zu Wien.

132. Hr. Christian Friedr. Karl Kleemann, berühmter Miniaturmaler zu Nürnberg. 133. Hr. v. JohannLepecbin, Mitglied der

Rußisch Kays. Akay, der Wissenschaften, der Petersb. freyen ökon. Gesellsch. und Zensor beym Uebersetzungsinstiture zu St- Petersb.

Hr Franz Herrmann Heinrich Lüeder, Superintendent zu Tanneberg im

134*

Fürstenchum Lüneburg, der Zellischen Landwirthschaftsgesellsch. Mitglied, der ökonom. Gesellsch. zu Bern Ehrenmitgl. u. f. w.

Hr. Heinr. Gottfried Graf von Mattuschka, Freyherr von Sprattgen und Dop-

135.

peltschau, Königl. Oberamtsregierungsrath, Hauptlandschaftspräsident von Mittelschlesien dirigicendes Mitgl. derpqtriot. ökon. Gesellsch. zu Breslau, Erbherr von Pilschen rc.

Hr. Aloysius von Mehofen zu Salz­ burg.

136.

137. Hr. Karl, des heil. R. R. Ritter und Freyherr von Meidinger, Herr zu Meidlngen und Lauterbach. Hauptkorrespondeut unsrer Gesellsch. für die Oesterreichische,Unga­ rische und Siebenbirgische Lande. Zu Wien.

138. Hr. Adolph Murray, Dokt. der Arz­ neygel. Königl. ordentl. Prof, der Medizin

zu Upsal. 139. Hr. Karl von Oesterreichs, Kayserl. Königl.

Vorerinnerung.

»'

König!. Hauptmann beym Hochlöblichen Gradiskaner Infanterieregimente zu Petrovozello in Sklavonien. 140. Hr. Bernhard Christian Otto, der Arzneygel. Doktor und Adjunktus der Medi­ zinischen Fakultät zu Greifswalde. 141. Hr. Joh. Georg Platho, sonst Wild genannt, erster Syndikus und Stadtschreiber zu Regensburg. 142. Hr. Karl Andreas von Plommenfelt, Mitgl.der Königl.Akad zu Floren; und Siena. 143. Hr. Johann Jakob Reichard, der Arzneygelahttheit Doktor, approb. Praktikus und Aufseher über den botan. Garten bey der Senkenbergischen Stiftung zu Franks, am Mayn, Mitgl. der Röm. Kays. Akad. der Naturf. und der Fürst!. Heßischen Sozietat der Wissenschaften. ,44. Hr. Jakob Reineggs, der Arzneygel. Doktor, (jetzo in Asien und Afrika reisend). 145. Hr. Andreas Johann Retzius, Mag. der Weltweisheit, Adjunktus der Physika!.' Klaße und Demonstrator der Krauterkunde, beständ. Sekretär der physikographischen Ge­ sellschaft zu Lund in Schweden. 146. Hr. Fnedr. Eberhard von Rochow, Domherr und Prälat des hohen Stiftes zu Halberstadt, Ritter des Johannisordens/ Herr von und zu Rekan, bey Brandenburg. 147» Hr. Julius Bernhard von Rohr, Kö­

nig!.



Vorerinnerung.

nigl. Dänischer Hauptmann und Oberland­ baumeister auf den Dänischen Inseln St. Johann, St. Thomas, und St. Croix. X48. Hr. Christian Rose, Kommandeur zu Jaffanapamam auf Zeylon. 140. Hr. Baron S. A. von Rottemburg zu Klemzig bey Züllichau. ijo. Hr Abt Rozier, Mitglied der Königli­ chen 'Akademien der Wissenschaften zu Paris, Lyon, Villefranche, Dijon, Marseille, der Kays. Akad. der Naturf. der Botanischen zu Florenz, Korrespondent der Gesellschaft der Künste zu London und Vlißingen, Mitgl. der ökonom. Gesellschaften zu Bern, Zürch, Li­ moges, Orlean, erster Direktor der Königl. Vieharzneyschule zu Lion re. in Paris. 15 r. Hr. Heinrich Sander, Professor der Naturgeschichte uttb Beredsamkeit am Gymnasio zu Karlsruhe. 152. Hr. L. R. G. Schrader, Advokat zu Elmshorn im Hollsteinischen. 153. Hr. Jo. H. Sulzer, der Arzneygel. Dok­ tor zu Winterthur in der Schwertz. 154. Hr.Karl GottlobWagler, Leibarztbey Jhro Könjgl. Hoheit, der regierenden Herzo­ gin zu Braunfthweig, Mitgl. der Harlemee Gesellschaft der Wissenschaften. 155. Hr. Christian Ehrenfried Weigel, der Weltweisheit und Arzneygelahrtheit Doktor, der Chymie und Pharmazie ordentlicher öffentl.

Vorerinnerung. fentk. Lehrer, Oberaufseher des botanischen Gartens zu Greifswalde, und Mitglied der Lundischen physikographischen Gesellschaft.

156. Hr. Abraham Gottlieb Werner, In, spektor des Naturalienkabtnettes bey der Berg-akademie zuFreyberg,Ehrenmitgl.der Leipz. ökonom. Gesellschaft. 157. Hr. Johann Georg Wisger, berühm­

ter Medailleur zu Amberg. ij8. Hr. Anton Michael Zeplichal, Direk­ tor der Universität zu Breslau und sämmtli­ cher Katholischer Gymnasien in Schlesien und in der Grafschaft Glaz, ordentlicher Lehrer der Mathematik und Mineralogie zu Breslau. *59* Hr. C. L. Ziegler, Kurhannoverischee Kammerkondukteur oder Landbauaufseher zu Hannover. So unbeschreiblich reizend für mich insbe­ sondre die Wollust ist, mit so viel^ vornehmen, großen, berühmten, ädel und freundschaftlich denkenden Männern bisweilen in gesellschaftli­ chen und eignen Angelegenheiten mich schriftlich unterhalten, und Ihnen allen die Empfindun­ gen meiner Ehrfurcht, Hochachtung, Dankbar­ keit und Freundschaft versichern zu dürfen — so wesentlich dieser Beneidens werthe Vortheil zu den fühlbarsten Glükseligkeiten meines Lebens gehör«; so sehr bin ich doch zeithero durch ab­ wechselnde Schwächlichkeiten und angehäufte

XIV

Vorerinnerung.

Geschäfte verhindert worden,

den Wünschen

unsrer Nalurforschenden Gesellschaft und Forde­ rungen meines eignen Herzens, in baldiger Be­ antwortung Aller eingelaufenen, uns höchster­ freulichen Zuschriften, allemal Genüge zu leisten.

Ich wiederhohle deshalb meine, in der Vorre­ de zum zweeten Band gethane Bitte, um gütige Nachsicht, wenn ich bey der beständig zu­ nehmenden Anzal unsrer mitverbundnen, vereh­ rungswürdigen Freunde, in meinen Antworten, wie fett Jahr und Tag geschah, nicht so pünkt­

lich seyn kann, als die Gesellschaft und ich von ganzen Herzen wünschten. In Fällen, deren Beantwortung keinen Aufschub leiden, wird unsre Gesellschaft sicher jedem gerechten Vorwurf dadurch auszuweichen suchen, daß durch mich, oder durch meinen theuren Kollegen, den Hm. Geh. Sekretär Otto, als zweeten Sekretär der Gesellschaft, alle verlangte Nachrichten un­ gesäumt ertheilet werden. Bey dieser Gelegenheit muß ich noch anmerlken, daß in allen Briefen oder Nachrichten von gesellschaftlichen Angelegenheiten keine andere, als des Herrn Sekr. Otto und meine Hand und Unterschrift für gültig anzunehmen, auch ferner alles, was die Gesellschaft angehet, unter der Addresse an die Gesellschaft Naturforschendec Freunde, abzugeben beym O Martini, an dieselbe zu senden sey. Was andre hiesige Mit­ glieder auswärtigen mitverbundnen Freunden

Borerinnerung.

*v

schreiben, ist allemal bloß als Privatsache, woran die Gesellschaft keinen Antheil hat, zu betrachten. Unser täglich anwachsendes gesellschaftli­ ches Archiv erfordert nun ebenfalls nothwendig eine Ordnungsmäßige Verfassung. Schwerlich, oder wenigstens höchst mühsam, würde diese zu erhalten seyn, wenn die an mich, in gesellschaft­ lichen Angelegenheiten gerichtete Briefe zugleich andre Privatsachen, wie bisher oft geschehen, enthalten. Unsre Gesellschaft ersucht aus die­ sem Grund alle respektive Mitglieder aufs freund­ schaftlichste, in Ihren gütigen Zuschriften alle gesellschaftliche und Privatangelegenheiten je­ desmal von einander abgesondert, auf besondern Blättern, an mich einzuschikken. In so fern sich auch bey Privatstiftungen kein anderer Fond, als die Börsen der gegen­ wärtigen ordentlichen Mitglieder vermuthen läßt, werden alle günstige Beförderer unsers gemeinnützigen Institutes uns gern verzeihen, wenn wir Sie ersuchen, uns in Ersparung alles überflüßigen und entbehrlichen Aufwandes nach Möglichkeit behülflich zu seyn. Das häufige Postgeld, welches wir zeither für unterschiedene, ganz unfrankirt an uns eingelaufene schwere.Pakete zahlen müssen, deren Iynhallt oft für uns von keiner Wichtigkeit gewesen, oft auch nur in bloßen Aufträgen bestanden, könnte mit derZeit für unsern kleinen gemeinschaftlichen Fond zu ei« yer wirklichen Beschwerde gedeyhen.

Zn

wn

Vorerinnerung-

In den Fallen, wo es künftig einigen utte serrr verehrtm Mitglieder beliebig seyn mögte, unsre Naturaliensammlung gütigst mit Beyträ­ gen aus Ihren Gegenden zu bereichern, wünscht unsre Gesellschaft, allemal zugleich eine kurze Nachricht von der» Gegenden, wo sie gefunden worden, und von den Provinzial-Benennungen der überschikten Produkte zu erhalten. Da wir von unsrer auswärtigen, ädel denkeiwen Mitglieder höchst rühmlichem Eifer, den Endzwek unsrer Gesellschaft befördern zu helfen, genügsame Proben und Ueberzeugung haben; so dürfen wir hoffen, daß Dieselben diese unsre Wün» siche nicht allein billigen und unsrer Gesellschaft innre Einrichtung dadurch immer mehr bevestigen helfen, sondern auch die Nothwendigkeit solcher Verfügungen so gut, als wirselbst, eins hen wer­ den. Wahre Freunde suchen sich unter einander alles leicht und angenehm zu machen. Aedelmüthige Freundschaft aber, innige Hochschätzung, auf­ richtiges Wohlwollen und gegenseitige Dienst­ leistungen, sind eigentlich der Gesichtspunkt, aus welchem wir alle respektive Mitglieder, und alle unsre Verhältnisse mit Ihnen, betrachten. Berlin, den 4ten Oktober *777*

v. Martini.

Imihalt

Jnnhalk de»

dritten Bandes

der Beschäftigungen der

Berlinischen Gesellschaft Naturforschender Freunde.

S. HL B) Anzeige der neuesten Mitglieder.

— VII.

I. Hrn. Pr. Neuß zuTübingen Abhandlung,

wie die Naturkunde der Grund zu einer wohleingerichreten Oekonomle, und wie groß der Einfluß derselben in diese Wissen­

schaft ist.





II. Hrn. v Rühns au-Eisenach Sammlung

einiger Merkwürdigkmen au» dem Insek-

tmreiche Tub. I. — 2-» III. Des Hrn. Baron von Meidinger aus­ führliche Beschreibung, wie der Klacks,

durch eine gehörige Zubereitung, dahin ;u bringen, daß er;u vielen Arbeiren, starr

der theuren Baumwolle gebraucht wer­ den könne? — 44» IV. Hrn. Prof. Hacquet zu Laybach, Veri

zeichniß der hauprsächl.chsten Arten und Ab­ arten der Oueksilber- und Zmnober-rze der Grube von Idcta im Herzogtum

Krain.

X

V, Hrn^

Jnnhalt. V. Hrn.v. Güldenstedts zu Petersburg Bei fchreibung des Desman oder -er Mosko» wirischen Bisamratze. Tab. II. S. 107. VI. Hr. V. K. Jos. t eingemischt.

Manch

Diese Säu­

lenförmige Krystalle sind selten in der Grube.

Besom

ders ist es, daß mitten unter den fechsekkichten, diese

Säulenförmige sich vorfinden, und eine spätere Ent­ stehung zu haben scheinen, als erstere.

Die sechs

Flächen, die diese Krystallen haben, eine nämlich oben, und eine unten, dann vier Seitenflächen, machen,

wenn sie kurz sind, einen odentlichen Cubum aus. Betrachtet man sie mit dem Vergrössrungsglase; so wird man gewahr, daß ihre Ekken auch Flachen bil­

den, die kaum einen ;ost>n Theil einer Lmre betrögen.

Solte vielleicht nach spätern Zeiten bey Auflösung des Spaths eine Salzsäure, (fal muriaticum) dazu ge­ kommen seyn, welche ihnen diese Figur verschaste?.

Nach

6r IV. Von hauptsächlichen Arten und Abarten Nach des Ritters vonLinne Systeme scheint es wahr­

scheinlich.

Daß diese Krystalle vollkommen Kalkartig

sind, ob sie gleich öfters in der Gangart brechen, wel­

che mit der Vitriol - oder Schwefelsäure geschwängert

sind, mag daher rühren, weil in diesen Klüften die

spathige Materie von weitem durchs Wasser hergeführt

worden, wo sie sich noch ganz rein befindet. Nro. 4.

S'patim catcareum cryßalUfatnm album, femipel-

lucidum, cryftallis aggregatis, prismate hexaedro confufo. Diese rveiße,

halbdurchsichtige pyramiden­

förmige , sechsekkige Balkspathkrystallen, welche

sehr unordentlich auf einem weißen Spath auffitzen,

sehen, der Farbe nach, ähnlich.

den Blcykrystallen ziemlich

Der Spath, worauf sie sitzen, prasselt sehr

im Feuer. Nun sind wir bis auf das wahre oder unmittel­

bare Hangende gekommen.

Nro. s. Lapis calcareus impurus, einereus, particulis fpa-

tosis, pyrite et cinnabari insperfus. Gegenwärtiger grauer unreiner Balkstein, wel­ cher allezeit mit Thon, dann zuweilen mit Spath, Kies

und Zinnober gemischt ist, macht eigentlich das innere Hangende des Ganges aus.

An dem beyliegenden

Stükke

der Queksilber- und Zinnokererze.

63

Stükke siehet man, welche Seite auf dem Gang am

saß, indem eS mit dem Nueksilbcrhaltigen Letten

oder Thonschiefer überzogen ist.

Warum ich hier bey

dieser Grube, wider den allgemeinen Gebrauch, zrveyr erley Hangendes und Liegendes anführe, dazu habe ich folgende Gründe.

Lrstlcch ist der Kalkstein, der

auf dem Gang aufsiht, und niemals zu selbigem ge­

hört, schon etwas minerallsirt, hat aber selten an Dikr

ke, gegen, das äußere Hangende, über i biS 2 Lachter. Warum aber dieser Stein weder für das taube Han­ gende,, noch für den Gangstein gelten kann, ist, well

er von beyden einigen Anrheil hat, und ein Mittelding

SUSmachet.

Zweitens wird er, wo die Wasser aus

dem tauben Hangenden oder Liegenden nicht stark oder

gar nicht eindringen, weggenommen, und an Tag ge­ führt, und das aus zwo Ursachen: einmal wird die

Bcrgart zum Zusaß bey der Lebendigmachung deü Queksilberö gebraucht; und dann auch um das wenigeQuek-

silber zu Nüße zu bringen, was als Zinnober oder auf eine andere Art darinne stekket.

Drittens, ist dieses

Gestein als eine Schußwehr wider das starke Eindrin­ gen des Wassers anzusehen, indem es die Wasser nicht

so durchläßt, wie das raube Hangende.

Die Ursach

mag seyn, weil sich ein Theil Thon und Schwefel da­ bey befindet.

Ich war sehr oft im Zweifel, wie ich diesen, sammt allem übrigen Kaltstein, der immer in der Hydrianer

Grube vorkömmt, bestimmen sollte.

Denn der Stein braußt

64I V. Von hauptsächlichen Arten unv Abarten

braußt niemals mit Sauren, weil er hinlänglich mit -er Schwefelsaure gesättiget ist, und mehr einen Gips darstellt, als einen Kalkstein. Allein in der Verkalchung verhallt er sich anders, denn er braucht ein be­ trächtliches Feuer, bis er so mürbe wird, als derGipSstein, der nur eines ganz schwachen Feuers benöthigt ist. Macht man ihn nach der Verkalchung zu Pul­ ver und feuchtet ihn mit Wasser an, so bindet er sich nicht so vest, als der Gips. Das mag wohl eigent­ lich der gebrannte Thon, der sich dabey befindet, ver­ ursachen. Nachdem berühmten ProfeßorVsgel, gehöret indessen dieses Produkt zu den Gipoarten; allein fol­ gende Ursachen haben mich bewogen, ihm den Namen Ralksteinzu lassen. Er brausetnicht mit den Sauren') erstlich: weil er noch sehr vest ist, und noch nicht mür­ be genug gemacht worden, also nur einen angefangenen GipS darstellet. Zckeytens nimmt der, wo der Zin­ nober aufsiht, eine gute Politur an; da hingegen der gemeine GpS dazu viel zu weich ist. Hieraus erhellet, wie unschiklich es sey, diesen Stein anstatt des Kalks zum Zusah des Queksilbers zu nehmen. Allein eine alie Gewohnheit bey einem Bergwerke, wo bas Erz im Ueberfluß ist, macht, daß man lange Jahre bey einem alten dummen Schlendrian verbleibt, wenn auch der *) Hier muß man genau Acht haben. Denn wenn man Siure drauf gießt; so wird mau oft ei» Brausen gewahr, das aber von einem andern Körper herkömmt, als von Spath, Zinnober rc. re.

der Queksilber - und Zinnokererze.

6$

der Schade noch so groß wäre, ob man gleich Bey­ spiele hat, daß eine Grube mehr Erz habe, als man haben will. Eine wunderliche Sache ist es indessen, mit dem Queksilber von Hydria, daß man nicht noch einmal so viel erzeuget, als es fast mit einerley Unkor sien geschehen kann. Wie viel können aber nicht Miß« Verständnisse zuweilen schaden! — *) Die *) Das ist gewiß ein Fehler wider eine gute Ökonomie, wenn man seine Kapitale tobt liegen läst. Wenn ich also Erze genug in meiner Grube habe, und sie so bauen kann, ohne sie zu schwächen, oder einen Raub zu begehen; so ist es un­ gereimt, wenn ich eö da nicht thue, wo doch die Unkosten wenig Unterschied machen. Vor einigen Zähren har man beständig zooy Zentner Queksilber erzeugt, und jetzo nur noch isoo Die Hauptstraßen, Schächte, Pumpwerke und übrige Maschinen, müssen doch eben so erhalten wer­ den, Beamten müssen doch eben so viel seyn, als verschie­ dene Dienste sind, wenn man eine Ordnung beybehalten will. Also kömmts lediglich auf den gemeinen Berg­ mann an, der in Ersparnis kömmt, und deren sind aufS höchste loo weniger geworden. Denn so, wie dieHaupts grubengebäude beständig sind, so verhällr sichS eben auch mit den Gebäuden am Tage. Der Bergknappe zu Hy­ dria ist zu allem geschikt. Er ist Maurer, Zimmermann, Hauer, Schlämmer, und alles, was nur immer für eine Arbeit bey einem Bergwesen vorkömmt. — Nun, wo mag der Fehler stekken, daß man nicht mehr von diesem Halbmetalle verkaufen will? Zch vermuthe: erstlich, man fürchte sich, man müßte von dem Preiß etwas ablaßen, welches aber immer geschehen kann, wenn ich hundert oder auch nur fünfzig vom Hundert gewinne; denn durch dieses Hallen des Preises kann ich schlechtem auswärtigen Werken Abbruch thun, und hernach Meister des Preises bleiben. Zweytens sind wir der Meynung, daß das erzeugende Quantum umschränkt verpachtet ist, welches aber allemal einen sehr großen Fehler und Schaden für den Eigenthü­ mer ausmacht. Wer davon überzeugt seyn will, der lese

daS

Gesellsch. Besch äst. III. B.

E

66 IV. Von den Hauptfach!. Arten und Abarten

Die Produkte der Bergart Nro. 5. sind folgender

Nro. 6. Gypsum cryßaUisatiim rhomboideum album, rhombis femipellucidis, depreflis.

Diese würflichte weiße, ins Gelbe fallende halbdurchsichtige Gipskrystalle brechen oft in einem schwarzen unreinen Kalksteine. Sie haben selten eine bis zwo Linien an Größe.

Nro. 7. Gypsum cryfiaUisatum filamentofum album, fubdiaphanum, cryftallis inordinatis oblongis, stria.

tis, f. Seiendes Mineralogorum.

Hier sitzen die weiße, durchsichtige und Nadel­ förmige Seleniten auf einem schwarzen schieferichten, unreinen Kalksteine. Die Seleniten, welche ohne Zweifel schon lange eher, als ich zum Werke kam, ge­ brochen sind, waren den dortigen Bergleuten unbe­ kannt. Sie hielten selbige für Harvitriol oder Spath» krystallen. Sie brechen zwischen den Klüften des Gesteins, liegen verwirrt durcheinander, wo sie sonst am Harz, im Erzgebirge, und Ungarn Büschelweise beysammen sitzen. Hier sind sie manchmal mit einer Eisenocher überdekt, auch zuweilen damit gefärbt, wie ich in meinem Kabinet einige habe, die davon schwarz» gelb das unschätzbare Werk, bas nicht seines Gleichen har, näm­ lich: Hiftoire philoibphique & politique des Etabliflemcns & du commerce desEuropccns dans les dcux In­ des. ä Amsterdam 1773.

der Queksilber- und Zmnokemze.

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gelb gefärbet sind. Hier siehet man eine Verwand­ schaft dreyer Körper. Hätte sich keine Kalkerde da ge­ funden, welche mehr mit der Vitriolsaure, als mit dem Eisen verwandt ist; so würde sich ohne Zweifel ein Vi­ triol gebildet haben. So blieb, aber das Eisen zum Theil ftey. In dem Stein Nro. 5. fand sich auch einmal folgende Art. Nro. 7. a.

Gypsum impurum cincreum, particulis impalpabilibus. Unreiner grauer Gipsstein, aus Theilen, die sich nicht fühlen lassen, bestehend. Dieser Stein ist eigentlich die Mutter (matrix) des oben beschriebenen Papierasbesteo. Dem äußer­ lichen Ansehen nach, kömmt er ganz dem Kalksteine Nro. 5. gleich; allein seine Natur ist mehr durch die Vitriolsäure geändert. In allen seinen Ritzen und Spalten enthält er den erwähnten Asbest, wie man an dem beykommenden Stükke sehen kann.

Nro. 8» Papirur montaner, f. Asbeßus corticosur membra» naceur, membranis flexibilibus albis. a Born L. c.

Diese Art stak im Liegenden der Grube. Vor inigen Jahren entdekte man diesen weißen biegsamen Ztein, welchen man mir für ein Schorfmooo brachte. Zum Unglük warf man alle große Stükke in ein Geenke, welches versetzt wurde, bevor ich noch den Ort E s befuhr

68 IV. Von den hauptsschl. Arten und Abarten befuhr-welcher einen Seitenschlag im Liegenden machte

und 106 Lachter Tiefe hatte.

So bald ich ce zu se­

hen bekam, ersah ich, daß es kein Schorfmoos seyn konnte.

Da nun der Ort ohne Zweifel auf ewig ver-

sezt ist; so sieht man sich für die Zukunft gänzlich die­ ses seltsamen Körpers von dieser Grube beraubet.

Seine Biegsamkeit und Feine kömmt dem, der in dem pyrenälschen Alpen bricht, am nächsten.

Die Far­

be ist manchmal so weiß, als Holländisches Postpa­

pier ; manchmal aber auch dem Papier ähnlich, wel­ ches Doktor Schäffer aus Wespennestern machte.

Es verträgt die Schrift sehr gut, wie man es auf dem beyliegcnden Stükchen s hen kann.

Die Substanz

ist auf der Oberfläche etwas hökricht.

Dies verursa­

chet, wenn man es nicht erst ein wenig mit einem Streichbein vor dem Schreiben übcrstreicht, daß die Tinte sich etwas ausbreitet.

Diese drey letzten Arten

brechen immer nahe oder in dem Hangenden, wie auch

in den Kalkkeilen, die int Gange stekken.

Der Herr

Bergrath Skopoli giebt fünf Arten von Spathkrystallen an; allein oft aus einem Stükke kann man zwo

bis drey Arten gewahr werden, wie ans Nro. 3. zu se­

hen.

Jedoch sind sie nicht allemal bestimmt genug,

um besonders btschrieben werden zu können.

Mein

sehe dessen Schrift *) von dem Hydrianischen Quek-

silber. Nro. 9.

*) A. Scopoli de Hydrargyro Idiienfi, 8vo. Venet. 1761. f. Edltio nova Lipfise.

der Queksilber - und Zinnokererze.

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Nro. 9. Argilla communis plaßica, impura, cinerea, indu­

rata, s. Schistut Mineral.

Grauer, etwas unrei­

ner pikenter *) verhärteter Thon oder Schiefer. Was diesen Thon oder Schiefer unrein macht, ist Kalkerde, manchmal auch Vitriolsäure.

Er ist eigent­

lich die wahre Gangart sammt dem folgenden der Hydrianischen Queksilbererze.

Gemeiniglich, doch nicht

allezeit, ist, je mehr er inö Schwarze fällt, desto eher Hofnung auf Ausbeute.

Wenn sich der Gang ver­

worfen oder verdrukt hat, und die Bergleute sind mit

dem Schlag im Kalkstein, und sie kommen auf diesen

Schiefer; so haben sie gewonnen, weil sieden Gang

erreicht haben. Diese Art hat nun folgende Abarten:

Nro. 10.

Argilla communis plaßica indurata, impura, ni­ gra. ä Born.

L. c. feu Schistut Mineral.

Dieser harte, schwarze, unreine pikente Thon

oder Schiefer, hat bisweilen ein halbes Pfund und mehr Queksilber im Zentner, oft aber auch gar nichts. Zu Hydria wird er noch selten unter die wascherze

genommen, weil er schwerlich die Kosten tragen würde, ihn an Tag zu fördern.

Es werden daher meistens

die verhaute Oerter damit versehet.

Seine,Schwärze

kömmt gröstentheils vvm Schwefel her. E 3

Rro. ir.

*) Ob wir gleich dies Provinziatwot t nicht verstehe»; so haben roit uns doch nicht für berechtigt gehalten, es aurzulassen.

m ...

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