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German Pages 65 Year 1903
Ergebest überreiobt vom
Verfasser.
BERICHT UBER EINE REISE NACH
OST-AFRIKA ZUR
UNTERSUCHUNG DER BILDUNG UND DES AUFBAUES DER RIFFE UND INSELN DES WESTLICHEN INDISCHEN OZEANS. VON
PROF. DR. ALFRED VOELTZKOW.
MITGETEILT VOM KURATORIUM DER HERMANN UND ELISE GEB. HKCKMANN WENTZEL-STIFTUNG.
SONDERAUDRUCK
AUS DER ZEITSCHRIFT
I
»ER
GESELLSCHAFT FÜR ERDKUNDE ZU BERLIN
JAHRGANG
IttVS,
^BERLIN
DRUCK VON
W.
Nu.
8.
1903.
POR METTER.
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Berichte über eine Reise nach Ost -Afrika zur Untersuchung der Bildung und des Aufbaues der Riffe und Inseln des westlichen Indischen Ozeans. Von Prof. Dr. Alfred Voeltzkow. vom Kuratorium der Hermann und Elise
Mitgeteilt
geb.
Heckmann
Wentzel - Stiftung.
Chakc-Chakc, Pemba.
d. d. I.
Am
14.
Die Witu
Januar 1903 verlicfs
der D. O. A. L. Marseille und traf bassa im englischen Ost-Afrika
-
April 1903.
dem Dampfer „Markgraf" Mnmkonnte am 7. Februar mit einem
ich
mit
am
3.
ein,
15.
Inseln.
Februar im Hafen von
der Sultansdampfer meine Reise nach Norden fortsetzen und erreichte
am
Februar Lamu, meinen ersten Bestimmungsort. Während der Fahrt von Marseille nach Mombassa konnte ich dank dem liebenswürdigen Entgegenkommen des Kapitäns und ersten 9.
Maschinisten regelrecht Planktonfänge anstellen.
gewöhnlich
bei
einem
in
voller Fahrt
Es
stöfst
dies
befindlichen Schiff
auf
ja
für
grofse
sich jedoch durch eine von Dr. Krämer vor Methode umgehen lassen sollten. Dr. Krämer filtrierte nämlich Secwasscr, indem er an den Hahn der Leitung für den Baderaum ein Apsteinschcs Netz hängte und durch dasselbe eine Stunde lang Wasser laufen liefs. Diese Methode erschien so einfach, dafs ich beschlofs systematisch während der ganzen Fahrt dieselbe in Anwendung zu bringen. Gleich die erste Probe jedoch, die bei bewegter See angestellt wurde, führte zu einer grofsen Enttäuschung, indem das ganze Netz angefüllt wurde mit feinen Rostteilchen, deren L'mherwirbeln alles Lebende abgetötet und beschädigt hatte. Es wird nämlich bei fast allen Schiften das zum Baden bestimmte Seewasser durch eine Pumpe in ein grofses
Schwierigkeiten,
kurzem
die
angegebene
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A.
Vocltzkou
l/ntersiichim«; d
:
KitVt- unt
I
.
Imlischcn f)/cans.
paar Stunden
füllt,
5i;l
insofern
Seewasser enthält, dessen Eisenwände aber innerlich
stets frisches
Rostlage
starken
einer
alle
il
sich
bedecken
die
,
sich
bei
starken
Schwankungen des Schiffes durch das Schlagen des Wassers loslöst. Durch Anlage einer besonderen Leitung mit Umgehung des WasserTanks wurde jedoch diesem Übelstand abgeholfen, und ich war nun in der Lage,
jederzeit
Meerwasser zu
unabhängig von der Benutzung des Badezimmers,
filtrieren.
Naturgemäfs erhält man, da das Seewasser auf seinem
Pumpe schon ist,
nur kleinere Formen, aber diese lebend und unversehrt
man
Weg
zur
an der Schiffswand durch ein Filter zu gehen gezwungen gebrauchen,
die Vorsicht
;
nur mufs
die Leitung erst einige Minuten unbe-
um das Wasser aus den Leitungsrohren und um sicher zu sein auch wirklich frisch gepumptes Seewasser zur Verfügung zu haben. Da das Filter für die Schiffspumpe nahe dem Kiel an der Seitenwand des Schiffes sich befindet, ist auch eine gewisse Gleichmäfsigkeit der Fänge in Bezug auf die Tiefe und unabhängig von der Well-
nutzt in Tätigkeit zu setzen,
zu
ablaufen
lassen
bewegung des Meeres gewährleistet. Im ganzen wurden, gewöhnlich von angestellt,
besonderer
mit
häufiger gefangen
wurde
u— 10
Berücksichtigung
zur Feststellung
der
Uhr abends,
des
»H
Fänge
Suez -Kanals,
Wanderung des
wo
Klcin-
Planktons im Kanal, da es ja von Interesse sein mufs klarzulegen, ob ein
Austausch
lichen
der Plankton -Faunen
Roten Meeres wirklich
des Mittelmceres und des nörd-
stattfindet
oder ob demselben durch den
Die Fänge wurden durch Zusatz einiger Tropfen Formal in das Fangglas abgetötet und in dieser Lösung auch einige Stunden belassen, ehe sie in Alkohol von steigender Koncentration überführt wurden. Interessant ist die Einwirkung sehr schwacher Formallösung auf einige der Copcpoden, die den gröfsten Teil der Fänge ausmachten und die ich an dieser Stelle erwähne, da meine Beobachtung vielleicht zu weiteren Untersuchungen in dieser Richtung anregen könnte. Setzt man nämlich vorsichtig zu der Planktonsuppe ein paar Tropfen Formal, so
Salzgehalt der grofsen Bitterseen eine Grenze gesetzt wird.
erfolgt
ein
plötzliches Aufleuchten
bei einer Anzahl
sich auf Zusatz von Alkohol nicht zeigt.
sogar
diesen Vorgang
Man
unter
Bei einiger
von Tieren,
Übung
dem Präpariermikroskop
sich
das
glückt es
abspielen
im Innern der kleinen Kruster, ganz regelmäfsig angeordnet, häufig in zwei Reihen gestellt, kleine Körperchen, die man am besten mit kleinen Glühlämpchen vergleichen könnte, plötzlich gleichzeitig aufleuchten und manchmal eine Minute leuchtend bleiben. Es
zu
lassen.
sieht dann,
wie
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Google
A.
;>62
ist
ein
Vocltzkow:
ebenso überraschender wie interessanter Anblick;
leider fehlte
mir Zeit und Gelegenheit zu genauerer Untersuchung, die sich aber unschwer an einer unserer grofsen zoologischen Stationen ausführen liefsc. Sämtliche Proben
mung dazu
von Mombassa aus
habe ich
der mich zu dieser Untersuchung
Braun,
an Herrn Prof.
angeregt hatte, zur Bestim-
Ich gedenke diese Fänge, soweit sich Gelegenheit während meiner ferneren Reise systematisch fortzusetzen.
eingeschickt. bietet,
Meinen Aufenthalt
in
Mombassa
konnte ich leider nicht,
wie
dem Fundort der von Hildebrandt mitgebrachten Fossilien verwenden, da ich von dem Ordnen meines zahlreichen Gepäckes zu sehr in Anspruch genommen war. Ich ich
beabsichtigt
zu einem Ausflug nach
hatte,
mufste mich darauf beschränken, die Insel Mombassa einmal zu durch-
queren
und aufserdem die
Steilufer nahe der Stadt
und
einige Stein-
brüche zu besuchen.
Die
Insel
Mombassa
Meer erhebenden
besteht aus einem sich etwa
mit
felsigen Plateau
steilen
Ufern
iom und
über
dem ihren
läfst
marinen Ursprung sofort erkennen. Der äutsere Hafen wird im Norden und Süden durch ein grofses Riff geschützt und hat eine auch für grofse Schiffe ausreichende Tiefe. Die Ufer südlich von der Stadt nach dem Meer zu besitzen eine ungemein zerfressene Oberfläche. Hinter einer glatten Strandtcrrassc erhebt sich das Steilufer, auf das mannigfaltigste
das
aus
ein
ausgewaschen härteren,
und
ausgelaugt
anscheinend
kleine Spitzen
in
Korallen
während
wurden,
der jetzt
widerstandsfähigeren Partien,
ursprüngliche
und Türmchen
gebildetes Riff,
Korallengcrüst
noch
erhaltene
seiner grofsen
in
darstellt.
aufgelöst,
dessen weichere Teile
Eine
Teil
die
Masse wohl
eingehende
Unter-
suchung, besonders der Strandtcrrassc, konnte des Hochwassers wegen nicht
vorgenommen werden, ebenso war aus gleichem Grund über
tieferen Teile des Riffes
keine Klarheit
zu
statteten die Steinbrüche einigen Aufschlufs.
des Plateaus, auf
dem
die Stadt
weifsen
Derselbe
von
mürben Kalk, der stellt
kein
An
die
ge-
ist,
wird für Bau-
Kalk
sich
zwischen den Fingern zerreiben
Verwitterungsprodukt
könnte, sondern dürfte vielleicht
interessant,
aber
verschiedenen Stellen
Mombassa aufgebaut
in
dar,
wie
über
die
läfst.
man annehmen
ursprünglicher Erhaltung anstehen,
da man darin wohlcrhaltene Fossilien wie Fungüi wäre
wohl
und zur Aufschüttung der Wege Einige dieser Gruben ergeben nun einen blendend
zwecke zur Herstellung Kalkstein gebrochen.
erhalten,
Ausdehnung
dieser
u. s.
w. findet.
Kalklagcr
und
Es ihre
Tiefenverbreitung Näheres zu erfahren.
Am
q.
traf ich in Lamu ein, dem Hauptort auf der Insel Lamu, Manda und Patta, zusammen unter dem
Februar
gleichen Namens.
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Untersuchung der
Namen
der
Riffe
und Inseln des westlichen Indischen Ozeans.
Witu- Inseln
bekannt,
563
bilden eine sich etwa unter
dem
z. Grade n. Br. längs der Küste erstreckende Gruppe niedriger und wenig über dem Meer erhabener Inseln von geringem Umfang, die
die Eingänge
Teil
auch
zum
dahinter liegenden Festland
Häfen abschliefscn,
die wie der
beherrschen
Lamu und
zum
und
Manda-Bucht Der erste günstige Eindruck
von
für gröfscre Schiffe zugänglich sind.
die
man beim Näherkommen erkennt, dafs umsäumende freundliche Grün sich in Wirklichkeit als Mangrove- Sümpfe erweist und die sanftgeschwungene
wird bald abgeschwächt, wenn das die Ufer
ausgedehnte
wellige Küstcnünie bildet wird,
durch
unwirtliche,
entweder,
die
60
bis
wie auf Manda,
m
hohe Sanddünen ge-
nur spärlich
akazien besetzt, häufig, wie auf Lamu, auch völlig nackt
Lamu
mit Schirmist.
km gröfste Länge bei einer km, Manda bei gleichem Flächeninhalt wie Lamu eine gröfste Länge von 12 km, und das etwa dreimal gröfsere Patta eine solche von 25 km. Lamu ist nur durch einen schmalen Kanal vom Fcstlande getrennt, ebenso Manda, jedoch erweitert sich der Kanal zwischen Lamu und Manda zu dem Hafen von Lamu. Patta selbst schliefst in Gemeinschaft mit Manda die geräumige Manda-Bucht vom Meer ab, die zu den gröfsten Häfen gehört, auch guten Ankergrund für alle Schiffe besitzt, aber von Mangrove-Sümpfen ohne gute Landungsplätze eingefafst wird. Da ich bei Herrn Tiede, dem Mitinhaber der einzigen deutschen Firma Dchnhardt & Co., und dem englischen Vice-Konsul freundliche Unterstützung meiner Pläne fand, war ich in der Lage, schon am Tage nach meiner Ankunft an die Ausführung meines Programms zu gehen. Die Insel
besitzt
durchschnittlichen Breite von
Ich
zuerst
siedelte
(>
nach
etwa 14 7
Taka
auf
Manda
Standquartier empfohlen worden war, später nach
über,
mir
das
Manda- Ku
als
an der
Nordspitze und unternahm von diesen Punkten aus die Ausflüge durch die Insel.
Am
Stadt Patta,
an
15.
Februar verlegte
der Südvvcstküste
ich
meinen Wohnsitz nach
der gleichnamigen Insel
an
der
einem
Mein Aufenthalt auf Patta erstreckte sich vom und vielfache Touren Helsen mich das ganze Eiland kennen lernen. So führte mich mein Weg von Patta über Si'u, Tündua nach Kisingitfni auf der Ostküste und zurück über
Meeresarm gelegen. 15.
bis
22. Februar,
Rasini, Si'u nach Patta. Ferner besuchte ich die Ndäu-Klippen und die weit vor der Manda-Bucht gelegenen Pazali- Felsen und auch Ras Mtangawanga an der Manda-Bucht, die frühere Station der Witu-Gesellschaft an der Nordwestspitzc.
Am
22.
Februar
Mandas entlang
bis
vcrliefs
nach
ich Patta
Ras Kitao, wo
und fuhr an der Aufsenseitc ich vor meiner Übersiedelung
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Yoel
A.
5G-J
Lamu noch
nach
paar Tage
ein
für
Durch schwere Regen
sichtigte.
am
24.
auf
der Insel
dem
Februar nach
Lamu
freundlichst zur
w
mein
vertrieben,
Zelt
ich
in
gestellten,
einem
direkt
Klippen gelegenen Hause Unterkunft fand.
aufzuschlagen
beab-
jedoch
.schon
setzte
gegenüberliegenden
wo
über,
Verfügung
ko
/
t
am Ich
ich
kleinen Ort
Shellah
von
Herrn Tiede mir Ufer auf den Sandsteinmich
lichtete
schnell
zum 3. März, dem Tag der Ankunft des deutschen von Bombay kommenden Dampfers, der mich nach Sansibar bringen sollte, von wo aus ich dann eine Gelegenheit für den geplanten Besuch Pembas ausfindig machen wollte. ein
und
verblieb
Höhe
10
bis
Lamu besteht m hohen, fast
Die Insel Teil aus
dort
—80
ihrem
in
völlig
südlichen
und
südöstlichen
nackten Sandsteinen.
Die gröfste
während die Hügel bei Shellah nur 60 m erreichen. Die Landseite, also Nord und Nordwest am Kipungani-Kanal, ist von Mangrove eingefafst. Das dazwischenbefindet
sich
liegende Land, flach.
nahe
vor allem
der Südwestspitze,
ganze Mitte der
die
Im allgemeinen herrscht
loser
Sandboden
und seltener mit Mangobäumen bestanden.
Insel,
ist
vor, mit
niedrig und Kokospalmen
Feuchtere Stellen enthalten
fast überall beim Nachgraben im Dünensand und erlaubt den Betrieb einer ausgedehnten
ausgedehnte Grasbekleidung.
Sülswasser findet sich
Plantagcnwirtschaft.
Nur
Shellah
bei
durch die
tritt
am
der ganzen Insel
die Unterlage
Strand Sandstein zu Tage, der wohl bildete,
jedoch überall verdeckt wird
vom Wind aufgewehten Dünenzüge,
die in steter
Umwand-
und Wanderung begriffen sind und auch einst die Stadt Shellah bedecken werden. Denn schon steht eine hohe Düne in bedrohlicher Nähe, direkt über der Stadt, und ein Teil der Häuser ist ihr bereits zum Opfer gefallen. Dafs der Sandstein den Sockel der Insel bildet, schliefst« ich daraus, dafs die bis 6 m tiefen Brunnen in Shellah ganz in diesen Sandstein eingehauen sind. Roter Lehm und Korallen scheinen völlig zu fehlen, dagegen sind die Klippen bei Shellah teilweise mit lung
Muschellagern dicht besetzt, die sich an einzelnen Stellen geradezu
als
Muschelbänke erweisen. Die Insel
Manda, von Lamu
arm getrennt und von
fast
nur durch einen schmalen Meeres-
gleichem Flacheninhalt wie Lamu,
besitzt
Zwar wird auch hier die Seeseite von niedrigen Dünenzügen besetzt, die im Manda-Pik eine gröfste Höhe von etwa 35 m erreichen, jedoch ist der Gesamteindruck ein
einen
aufseist
unwirtlichen Charakter.
völlig anderer.
Überall
tritt
an vielen Punkten
der Riffcharakter zu Tage.
Nicht
nur
findet
man
der Süd- und Ostseite Steilufer mit Strandterrasse
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Untersuchung der
und Inseln des westlichen Indischen Ozeans.
Riffe
sondern auch im Innern
Tage, die an der Entstehung der
Lehm
rotem
mit
gemeinen
überlagert
keinen Zweifel lassen und häufig
Insel
können;
sein
herrscht im allDer Norden und weite Mangrove-
jedoch
sandiger Charakter des Bodens
ein
*i(}5
an vielen Stellen Korallenbildungen zu
treten
vor.
Westen wird von Kanälen durchzogen, an die sich Sümpfe anschlicfscn und die weit in das Land eindringen. Der Charakterbaum der Insel ist die Schirmakazie, und auch die Dünen sind bis zur Kuppe mit ihnen bedeckt. Sonst herrscht der Busch
der derartig dicht
vor,
Wegen
Vordringen
ein
Häufig auch
trifft
man
kann,
sein
dafs
aufser auf gebahnten
verknüpft
Schwierigkeiten
grolsen
mit
ist.
auf grofse Bestände von Adansonien, die natür-
Kokospalmen habe ich nur an war ihr Gedeihen ein nur mangelhaftes. Besser gedeiht an manchen Orten eine Zwerg -Satapalme, deren Blätter zu gewissen Zeiten von den Bewohnern Lamus dann
lich
ein
das Gesamtbild verändern.
paar Stellen
und
bemerkt,
auch
hier
abgeerntet wei den und für die Mattenflechtet ei sehr gesucht sind.
lag
Mein erstes Standquartier Taka, aus nur zwei Häusern bestehend, des Hazim-Creek, der viel weiter nach Ost in das
am Ausgang
Land
eingreift,
auf den Karten angegeben
als
sieh aber in seinen
ist,
Mangrove verwachsen zeigt und bei Ebbe trocken läuft. Bei Hochwasser kann man jedoch auf schmalen offenen, vielfach gewundenen Fahrstrafsen bis an den Rand des festen Landes gelangen, das hier etwa m hohe steile Ufer mit vielen abgestürzten inneren Teilen
mit
völlig
i
Felsblöcken
Von
aufweist.
hier aus
Überschreitung des Dünenzuges
Wohin man
gestanden.
allen Stadien
eine alte
Moschee an und
Ähnliche Reste auf
einst
der Landseite
auch
liefert
dafs es nur
ist,
Mandu-Ku am Kap
sieht,
nach
die Ostküste
jetzt
Kilindini, Insel.
bei
etwa
auf Ruinen 5
m
iu
zeigt
tief,
noch Wasser, welches aber
zum Baden Verwendung
blühender Städte
der
der Blick
trifft
Ein alter Brunnen,
des Verfalles.
so stark brackig
man
erreicht
einer Viertelstunde.
hat an Stelle der jetzigen Ansiedhing eine grofse
In alten Zeiten
Stadt
in
finden kann.
finden sich im Nordosten
bei
und noch die Brunnen
Ras Kitao im Südwesten jedoch
Überall
enthalten
r
brackiges oder direkt salziges \Y asser.
Diese Versalzung des Süfswassers
Boden ist
,
so
anscheinend durchlässig,
alter
Riff kalk
dafs
alles
,
ist
bis
überall zu bemerken. in
Grundwasser
grofse
Tiefe
sofort
Der
verwittert,
den
in
Boden
versinkt bis in das Niveau des Grundwassers, das bei der Durchlässigkeit des
ganzen Unterbaues
gewissen Einflufs
soll
die
der Brunnen wenigstens
völlig mit
Regenzeit
Scewasscr durchsetzt ausüben
und
dann
ist.
Einen
das Wasser
brackig und für Küchenzwecke geeignet sein.
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Google
A Voeltzkow:
;ißf>
Ganz Manda mufs Insel
Lamu
geholt werden.
Zeit
meines
Aufenthaltes
den
für
allen
In
Absiedlungen
Gebrauch von der
täglichen
war daher gezwungen, für die ganze Boot zu mieten mit der und ausschlicfslichen Bestimmung, nach allen Plätzen, an mein Zelt errichtete, Trinkwasser von der gegenüberliegenden
alleinigen
denen
Süfswasser.
kein
besitzt
das Trinkwasser
deshalb
ich
Ich
besonderes
ein
Ich kaufte eine Anzahl alter Petroleumbehälter,
Insel herbeizuschaffen.
mit denen das Boot immerwährend unterwegs war.
Die
und
etwa dreimal so grofs wie
Insel Patta ist
und
afrikanischer Kultur
Manda -Bucht.
der
die Ostseite
bildet
nur
nicht
Inseln, infolge der günstigeren
Sie
Lamu
oder Manda
eine
ist
alte
Bedingungen ihres Bodens für Plantagen-
bau, insbesondere für Kokospalmen, sondern die Bevölkerung intelligenter
Auch
und arbeitsamer Patta besteht wie
auch
Manda aus einem etwas erhabenen Kern mit
Dieses
niedrigen Plateaus bildet.
ist
auf den übrigen Inseln.
als
von verwittertem Riffgestein
Stätte
bevölkert als die anderen
besser
zahlreichen ist
Korallen,
das
eine Art
von Mangrove umsäumt, und zwar
in
höherem Grade als auf den Karten angegeben. Der ganze Westen und Süden bis fast zur Mitte der Insel trägt Mangrove und wird bei Hochflut vom Meer bedeckt, ebenso ist ein grofser Teil der Nordküste viel
ebenfalls Mangrove-Gebiet.
Mein Hauptquartier hatte maligen Hauptstadt des Landes,
ich
in Patta
am
aufgeschlagen,
der ehe-
gleichnamigen Creek gelegen und
Es war einst eine blühende im Angesicht der See aufgebaut, von ausgedehnten Plantagen umgeben und stark befestigt. Die beständigen Kriege mit den Sultanen für Jahrhunderte Sitz der Suaheli-Sultane.
Stadt,
von Sansibar, Patta
durch
hervorgerufen
und Manda,
veranlafsten
deren Oberhoheitsansprüche über
jedoch
später
gründeten
sie
dem
dreifsiger
Jahnen des
Festland überzusiedeln.
ihren Wohnsitz von Patta nach und auch von dort vertrieben, ohne jedoch jemals ihre Ansprüche auf ihr
damals
Die Suaheli-Sultane verlegten
Kau,
den
in
vorigen Jahrhunderts die Bevölkerung nach
nach Kipini
Witu,
am
Osi,
Stammland aufzugeben. Die
ohne
die
niedrigen
alte Stadt,
die
zahlreichen
regelmäfsigen Vierecks
erhalten
eng,
Bevölkerung von besessen
haben
Anhöhe am Meeresarm aufgebaut und
doppelten Mauer
zwischen
eine
Sklaven,
und
angelegt
umgeben.
läfst
einer ist
soll,
in
ist
auf
einer
Gestalt eines un-
nach
zum
dem Land Teil
zu
noch gut
Tore erkennen, zu deren Schutz jeweils Wartturm sich erhob. Die Strafsen sind /»«« breit, und erwecken, da die Häuser nach
neun
zwei Toren
manchmal nur
und von
Die Stadtmauer
über 30 000 Seelen,
ein
1
i
Digitized by
Google
Untersuchung der
arabischer Art
und
Riffe
auf
ähnliche Fenster in
Inseln des westlichen Indischen Ozeans.
keine
der Strafsenfront
der
Höhe des
5(J7
oder nur schielsscharten-
ersten Stockwerkes
den
besitzen,
wandere man zwischen hohen Mauern. Überall Ruinen oder ganz zerfallener Häuser, von Gebüsch und Lianen über-
Eindruck, halb
als
vom Dach
Dies Bild,
Häuser
alten
den Wipfeln schlanker Kokospalmen überragt.
und von
überwuchert
bei
eines der wenigen noch einigermafsen erhaltenen
Sonnenuntergang oder Mondschein betrachtet, hinter-
einen unvcrlöschlichen Eindruck.
läfst
Von
der Bedeutung und Gröfse der Stadt zeugen auch die zahl-
8 m tiefen Brunnen, die aber alle leicht brackiges Wasser Der Untergrund ist auch hier wie auf Manda verwitterter Riffder das Regenwasser sofort in die Tiefe ableitet.
reichen 0
-
geben. kalk,
Die bedeutendste Stadt
der Insel
ist
jetzt
Siu,
am
Ufer
eines
Meeresarmes gelegen, der von Norden her in die Insel eindringt. Da auch von Süden her ein Kanal die Insel bis nahe zur Stadt durchschneidet, so ist es möglich, bei Hochwasser sowohl von der MandaBucht wie von der See aus sich der Stadt zu nähern. Siu ist bekannt durch die Fabrikation eigentümlich abgestutzter Messer und durch seine Lederwaren, besonders schön mit Perlen bestickte Sandalen, während das
weiter
ostwärts
Herstellungsort
folgender
der
gelegene Rasini weit und breit berühmt
Tepe
genannten,
genähten
Schiffe,
ist
deren
als
Bau
ist:
Nach Herstellung
eines inneren Gerüstes werden die Planken anund durch schräg eingeschlagene Holznägel miteinander verbunden. In die Fugen wird weiche Rinde von Mangrovebäumen gestopft, und darüber Makuti, also trockene Palmblätter, die wie Rohr-
einandergelegt
wulste auf die Fugen geprefst werden.
durch
Die Planken enthalten Löcher,
welche Stricke gezogen werden,
die Planken
gegeneinander
pressen.
die
durch kreuzweises Binden
Diese Löcher
werden dann mit
Beim Bau der Schiffe kommt weder Eisen noch ein Eisennagel zur Verwendung. Sämtliche Verbindungen werden mit Stricken und Holzpflöcken hergerichtet. Da die Fugen natürlich nicht ganz dicht halten, mufs häufig Wasser geschöpft werden. Fährt eine solche Dhau länger als zwei bis drei Tage auf einer Seite unter Wind, so wird, sagen die Eingeborenen, die Dhau müde, das heifst, sie drückt sich auf einer Seite, verliert ihre Form und wird unbrauchbar, wahrscheinlich durch Nachgeben und Lockern der verbindenden Holzpflöcken
Stricke. alle
bis
Jahre
Eine
genähte
frisch
etwa 15
Es
gedichtet.
m
gibt
Dhau
gedichtet
hält
ungefähr vier Jahre aus,
werden.
Diese Schiffe
mufs aber
haben eine Länge
und einen Wert von 300 Rupien. echte Dhaus von gleicher Gestalt wie die
zwei Arten,
Digitized by
Google
-,08
A.
Votltzkow:
wirklichen Dhaus, und sogenannte Tepe, unter
der Laie
genähten Schilfe
alle
welchem Sammelnamen
zusammenfallt.
Letztere,
die
echten
Tepe, erhalten durch einen schnabelartig spitz nach vorn verlaufenden
Das Segel und viereckig, aber nicht aus Leinwandstreifen, sondern aus Matten zusammengenäht. Diese Schiffe haben den Vorteil, dafs sie beim Fortsatz einige Ähnlichkeit mit den Kriegsschiffen der Alten. grois
ist
Auflaufen auf ein Riff infolge ihrer gröfseren Elastizität weniger leicht anderes Schiff beschädigt werden.
als ein
Betrachten
Standpunkt,
über
Meter
wir
nunmehr Manda und
dem Meer
erhabener
Diese Verwitterung
sind.
Tiefen von 6 streckt
—8
m,
wie
sich,
vom
Patta
geologischen
erhalten wir sofort den Eindruck flacher,
so
es
zur
bis
dem
und
des Bodens,
der Konfiguration
scheint,
der wohl gleichbedeutend mit
nur wenige
stark verwittert
wie die Brunnen erkennen lassen,
greift,
nach
je
die
fossiler Riffe,
in
er-
Höhe des Grundwasserstandes,
mittleren Meeresniveau sein dürfte.
Unterhalb dieses Niveaus findet sich der ursprüngliche Riffkalk erhalten in
Gestalt eines kristallinischen weifsen harten Kalkes, wie er
Mtangavanga zu Tage
Lamu
auf Patta
Ob
wurde.
gefördert
den
An dem
sich nur durch
Meeresufer findet sich an vielen Stellen eine Steilküste
aus
und
unterwaschenen
einem Stück
L'fern,
gemeifsclt;
es
jedoch
geht
Aldabra der Fufs des fossilen Riffes allmählich über sondern
bei Shellah auf
läfst
feststellen.
mit Strandterrassc
wie
am Ras
tiefsten Schichten
dem
diese Riffkalke
zu Tage tretenden Sandstein aufgesetzt sind,
Bohrungen
nicht
beim Brunnenbau aus
der Fufs
eingefressen,
des Riffwalles
sodafs
häufig
kann zu
in
in die
scheidenartig
der Eindruck
Steilküste und Strandterrassc nur
L'nterwaschung
ist
also
ist
das ganze
nicht wie
auf
Strandterrasse,
und
erweckt wird,
spaltartig tief als
loser Beziehung zueinander.
ständen
Diese
förmlichen höhlenartigen Spalten ausgebildet
und verursacht natürlich ein fortgesetztes Absinken der überhängenden Partien. Viele Abstürze, die ihrerseits bereits schon unterwaschen sind, sind charakteristisch für eine derartige Küste, die sofort sein
ihre
koralline
Grundlage
erkennen
läfst.
Überall
sieht
man
Reste,
manchmal sogar gut erhaltene Korallenblöcke aus dem Riff emporragen oder auf der Strandterrasse abgeschliffen zu Tage treten, als unzweifelhafte Beweise dafür, dafs hier überall das ursprüngliche Lage-
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Google
Untersuchung der
Riffe
und Inseln des westlichen Indischen Ozeans
wurde und wir
Verhältnis beibehalten
einem gewachsenen,
es mit
tektonischen Störungen unberührten Riff zu tun haben,
von koralliner Struktur,
einem Gerüst
f,fi;»
von
bestehend aus
dessen Zwischenräume aber
in
der verschiedensten Weise eine Ausfüllung erfahren haben können. Füllmaterial und Korallengerüst verschmelzen unter
der Gezeiten
zu
dem Hammer
harten Masse,
einer
hervortreten
derartig
gebildetes
dennoch die
aber
klingt,
überall
die
Eigentümlich
läfst.
in
Koralle die
ist
seinen
dem
Einflute
allen ihren Teilen unter als
Grundsubstanz
Umwandlung,
die ein
besonders
in den nur noch ausnahmsweise von den Spritzern erreichten Teilen erfährt.
Während
Riff
in
oberen,
die Strandterrasse für gewöhnlich völlig glatt
zeigt sich die Steilküste auf
ist,
und abgeschliffen
das mannigfachste zerklüftet und aus-
und Strandpartie förmlich aufgelöst und Türmchen. Es scheint dies auf folgendem Vorgang zu beruhen.
gefressen, in
fossiles
eine
ihre Oberfläche
häufig
Unmenge
Wie
kleiner Spitzen
/
1
wir sahen, geschieht die Bildung derartiger Riffe durch Aus-
Zwischenräume der Korallengrundsubstanz mit Korallensand und ähnlichem Füllmaterial, und die ganze Masse erfährt beim Fossilwerden eine ausgleichende Verhärtung. füllen der
nun
Erreicht
das
fossile Riff
den oberen Bereich der Gezeiten,
so hat die atmosphärische Verwitterung Gelegenheit nun,
scheint
als
besäfse
beim Schlagen
Probe
gröfserc Härte
Zerstörung
als
das Endresultat
ergibt,
gleichen
trotz
das Füllmaterial
ausgesetzt
als
einzugreifen.
der gewachsene Korallenkalk,
und
sei
seine Kittmasse.
der Verwitterung
äufseren Aussehens eine
daher auch weniger der Idealerweise
dahin gerichtet sein,
grundsubstanz befreit von allen ausfüllenden Beigaben aus Riff
herauszumodeln, wieder
Gestalt
auch
zu
unterworfen
auch
ist.
müfste nun
die Korallen-
dem
fossilen
sodafs das Korallenriff in seiner ursprünglichen
Tage
der Korallenkalk
Es
wie auch die
träte.
trotz
Jedenfalls
ist
Dies
ist
natürlich nicht möglich,
da
seiner gtöfseren Härte der Verwitterung die Korallengrundmasse widerstandsfähig
der Füllmasse noch lange als Grate, Zacken und Spitzen emporzuragen, wodurch das wunderbar zerfressene Aussehen derartiger fossiler Riffe bedingt wird. Ein sehr sonderbares Aussehen bietet ein grofser Teil der Riffpartien von Manda und Patta noch in anderer Beziehung dar. Es stellt sich nämlich an vielen Strecken die Steilküste, die im
genug,
nach Verwitterung
grofsen und ganzen jedoch auch hier das eben geschilderte Gesamtbild aufweist,
dar als ein bläuliches Gestein,
das wie mit roten Termiten-
Der Vergleich ist um so zutreffender, als diese Stränge wirklich wie Termitengänge erhaben dem übrigen Gestein gängen
bedeckt erscheint.
Digitized by
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570
A.
und die oberen
auch diese rote Masse vor,
häufig herrscht
aufsitzen,
Voeltzkow:
Partien der Spitzen und Zacken bestehen ausschliefslich aus
meisten
ausgeprägt
oberen Teilen ganz allmählich übergeht
eine
lateritähnliche, völlig
die unter
wo
seinen
fossile Riff
dem Hammer
die sich bei
Am
ihr.
sich diese Erscheinung
das
in
am Ras
findet
manchmal
verhärtete,
klingt
Taka und Nclau
bis 0,5
m
Kitao,
in
dicke Masse,
und zweifellos dieselbe Bildung Termitengänge ausprägt.
darstellt,
als
Ich bin geneigt, diese eigentümliche Erscheinung folgendermafsen
zu erklären.
Ursprünglich
Manda
breitete
vom
welchen Ursachen wurde.
Dieser
Laterit
an
sich
der Stelle
der
Inseln Patta
und
auch wohl Flachseeriff aus, das aus irgend
ein Küstenriff oder
her plötzlich mit Laterit überdeckt
Festlande brachte
zum Absterben und
das Riff
sich als Füllmaterial gemischt mit Korallensand zwischen
setzte
den Korallen-
blöcken fest, auch in die feinsten Spalten und Hohlräume eindringend, und erfuhr beim Fossilwerden des Riffes gleichfalls unter dem Einflute der Gezeiten jene schon mehrfach erwähnte Verhärtung, sodafs beim Emporsteigen des Riffes dasselbe eine einheitliche Masse bildete, in seinen tieferen Teilen bestehend aus Korallenkalk und Lateritfüllmasse, in seinen oberen Teilen bedeckt von einer etwa 0,5 m dicken Schicht verhärteten reinen Laterits.
Nach dem Auftauchen bis über den Bereich der Gezeiten begann dann die atmosphärische Verwitterung einzusetzen. Zuerst wurde die Deckschicht von Laterit zerstört, die vielleicht nicht überall eine gleiche Stärke besafs, vielleicht
andauernd und nicht an
Wir
finden daher bei
gehend die
in
auch dieser Vorgang noch nicht lange genug
Punkten gleich intensiv wirksam gewesen. Ras Kitao die Steilküste nach oben direkt über-
die etwa 0,5
Verwitterung
ist
allen
m
schon
starke Lateritdecke,
weiter
fortgeschritten;
an anderen Stellen die
Lateritdecke
ist
als
verschwunden
und nur einige Reste bedecken noch die Man mufs sich vorstellen, dafs für gewöhnlich diese Lateritdecke als geschlossenes Ganzes vom Regen u. s. w. nur wenig angegriffen werden konnte. Jedoch ist zu berücksichtigen, dafs dort auch von der See aus die Steilküste angenagt und ausgelaugt wurde und gerade hier eine raschere Zerstörung der solche
ist
Spitzen der emporstrebenden Rifftürmchen.
Lateritfüllmasse
Strandpartien
in
in
Riff
ausgelaugt
noch
Werk
gleicher
Erscheinung
RifT
Laterit
ins
und
nicht
trat.
nur völlig
gesetzt
wurde,
Weise wie Es wurde in
bei in
die natürlich hier in den jedem sonstigen derartigen gewohnter Weise das ganze
den oberen Teilen der Steilküste
entfernt
und bedeckt noch
in
ist
der
Gestalt von
Kuppen, Strängen oder sonstwie zerfressen seine Grundlage.
Wunder-
Digitized by
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Untersuchung der
und
Riffe
Inseln des westlichen Indischen Ozeans.
57
|
bar könnte es erscheinen, dafs an vielen Stellen der Latent in Gestalt
erhabener Gänge dem Erklärung dafür
Riffkalk aufsitzt.
Es hat
geben.
Vielleicht licfse sich folgende
natürlich der Latcrit nicht allein als
Füllmasse des Riffes gedient, sondern schon während längerer Perioden
Zwischenräume des lebenden
sind die
sand
u. s.
durch Korallen-
Riffes teilweise
w. ausgefüllt worden.
Bei der Überschüttung des lebenden Riffes durch den wahrscheinlich
Wasser
in
suspendierten Laterit drangen die feinen Laterit-
fein
und kleinsten Öffnungen des Riffes ein und durchzogen dasselbe in den oberflächlichen Teilen so, wie Erzgänge ein Gestein durchsetzen. In diesen Partien fand sich also gewachsener Riffkalk, Korallcnsand und Laterit nebeneinander. Beim Kossilwerden wurde nun zuerst der Korallcnsand, der durch das plötzliche Überdecken mit Laterit dem verhärtenden Einflufs der Gezeiten entzogen wurde, ausgewaschen und der Laterit blieb bestehen in Gepartikclchen
Spalten
alle
feinen Gerüstwerkes,
eines
stalt
in
Grundsubstanz, ein
Bild,
ausgespannt zwischen der korallinen
welches sich gleichfalls vielerorts erhalten
findet.
Im Bereich der Strandterrasse konnte eine derartige Herauswitterung
einzelner Partien
des Riffes nicht vor sich gehen,
Bestandteile, der Luftverwitterung entzogen, unter zeiten
nur eine Art Abschleifen stattfinden, cinlagerungcn
in
weichen Riffkalk
als
Einflufs der
erfuhren.
wie es auf der Strandterrasse tatsächlich zu beobachten
Ras Mtangawanga, Nordwestspitzc von
Bei
da sämtliche
GeEs konnte hier also und es werden daher die Lateritrote Felder oder Adern erscheinen,
glcichmäfsige Verhärtung
eine
dem
ist.
Patta, beobachtete ich
noch folgendes.
Das Kap stellt sich dar als weite ebene Fläche, bedeckt mit rotem Lehm, aus dem überall Gesteinsblöckc hervorragen und nach dem Strand zu etwa
1
und
rung,
m
steil
abstürzend.
frisch abgeschlagene
Alle Fclsblöckc zeigen starke Verwitte-
Stücke anscheinend intakter Felsen be-
sitzen nur selten eine reine weifsc Bruchfläche, sondern sind mit feinen
roten Punkten wie durchsetzt.
Will
man nun
kalk vorliegt, bisher
kennen,
nicht annehmen, dafs hier Lateritbildung aus Riffwas an und für sich wenig wahrscheinlich ist, da wir
Lateritbildung
so
ist
nur
vielleicht
Die Verwitterung
äufsert
aus Urgestein
und vulkanischen Gesteinen
folgende Erklärung ihre
erste
nicht
Einwirkung
in
unwahrscheinlich.
der Weise,
dafs
Wasser atmosphärischen Ursprungs in die feinsten Ritzen und Spalten der Blöcke eindringt und auch anscheinend feste Gesteine durchtränkt. Infolge
mufste,
die auch hier festländischen Ursprungs sein Regenwasser bei seinem Eindringen in den Boden
der Lateritdecke, enthält das
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A Voclt zko \v
572
und
Laterit in feinster Verteilung in
Poren der Gesteine
allen
Der Strand über
bedeckt,
bei
lagert diesen feinen
Ras Mtangawanda ich
ist
mit feinem schwarzem Sand
Eindringen
feinster Partikelchen
des Sandes
künntc,
gleicher Weise,
es
in
wie
Der an-
ersehen konnte.
nichts
schwarz durchfärbt,
völlig
ist
Schlamm dann
ab.
dessen Herkunft
stehende Riffkalk
:
soeben
in
bei
sodafs also hier ein
das Gestein vorliegen
den Blöcken landein-
wärts in Bezug auf Laterit beschrieben wurde.
Über
alle
und Ent-
kann endgültigen Aufschlufs
diese Fragen
scheidung erst die Untersuchung der von mir gesammelten Proben an
und unter dem Mikroskop ergeben.
Schliffen
d. d. II.
Am
Sansibar,
5.
Mai
1903.
Pemba.
März
ich das gastliche Haus der mich an Bord einer kleinen von mir gecharterten Dhau zu begeben, mit der die bei dem noch herrschenden Nordwest-Monsun auf etwa sechs bis acht Tage berechnete Überfahrt nach Pemba angetreten werden sollte. Dank dem gegen alles Erwarten einsetzenden Südwind, der zeitweise zwar zu Sturmesstärke anschwoll, aber seine günstige Richtung beibehielt, war ich schon am Morgen des nächsten Tages im Angesicht der Südspitze Pembas und lief, an der Westküste entlang fahrend, am Nachmittag in die geräumige Bucht von Chake-Chakc ein.
Nachmittag des
Herren Hansing
&
Co.
Chake-Chake, 40
m
Lehm
Grunde des seichten und Namens und besteht aus von niedrigen,
verliefs
um
der Hauptort
mit rotem
hohen,
10.
Sansibar,
in
der
Insel,
mit Wellblech
zerfallenen
Verkaufsläden
nahme Sitz
Eindruck.
der Indier,
englischen
etwa
einer
Rampe am
schmutzigen Stralsen,
in
die
gedeckten Steinhäusern cingefafst Die
Stadt
denen
allerlei
Vice-Konsuls,
eines
sind,
und macht einen un-
enthält
ganze Anzahl
eine
zu erhalten
ist,
mit Aus-
Es Sultans -Beamten,
alkoholischer Getränke, deren Verkauf verboten
eines
auf
schwer zugänglichen Meeresarmes gleichen ein paar engen,
und aus einer Anzahl Hütten der Eingeborenen,
gemein
liegt
bedeckten, terrassenartigen
ist.
ist
der
einer
englischen und einer französischen Mission.
Da die Kenner des Landes, besonders der schon seit einer Reihe von Jahren hier ansässige englische Konsul Mr. Sullivan, der herannahenden Regenzeit wegen, während der eine Bereisung Pembas unmöglich sei, zu grölster Eile rieten, beschlofs ich. sofort meine Tom en-
Digitized by
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Untersuchung der
Riffe
uml Inseln
lies
westlichen Indischen Ozeans.
573
und Orientierungsreisen vorzunehmen und mich erst dann für Sammclzwecke u. s. w. auf längere Zeit an einem Ort festzusetzen. Am 13. unternahm ich meine erste Tour quer durch die Insel nach der Ostküste, um einen allgemeinen Überblick über den Aufbau der Insel und die Formation der Ostküste zu gewinnen. Der Weg führt nach Übersteigen des sich an die Stadt anschliefsenden, bis 70 m hohen hügeligen Terrains über weite Ebenen, auf denen häufig nackter Kalkboden mit Korallen zu Tage tritt, allmählich in dichten Busch, der nur schwer ein Fortkommen gestattet. Der Teil der Ostküste, an dem mein Weg mündete, liefs nur wenig Einzelheiten erkennen. Zerunterhöhlte Ufer mit vielen Abstürzen,
fressene,
sodafs sich über den
mit Sandstrand,
klares Bild gewinnen
Am auf,
haben, suchen.
eine
einer kleinen Dhau,
der
kleinen,
um
dem Hauptort
Südwest-Pemba vorgelagerten
Ich ankerte nachts vor
nichts
Steilabstürze,
Makongwe,
von Bedeutung.
zum
dem
Die Insel
Inseln zu be-
mein Besuch am nächsten schwach hügelig, ohne
ist
gröfscren Teil unter Kultur
genommen, und nur
ein
am Südost-Ende
Strand zeugen von einstiger grüfserer Besicdclung.
Nachmittags eine
Süd-Pemba,
woselbst sich noch Ruinen
paar alte zerfallene Steinhäuser aus altarabischcr Zeit
nahe
in
auf der Hinfahrt Gelegenheit zu
einer alten Stadt befinden sollten, jedoch ergab
Morgen
fossilen Riffes kein
liefs.
brach ich nach Fufuni,
15.
mittels
davor Strandterrasse
Aufbau des
liefen wir in
sandige Stelle
in
den Hafen von Fufuni
den Mangrovcn mit diesem
ein,
Namen
wenn man bezeichnen
Die Annäherung ist jedoch nur bei Hochwasser möglich, da eine Sandbank vor dem Hafen ein Kilometer weit völlig trocken läuft. Nur mit grofscr Mühe, durch Drohen mit Schiefsen, gelang es schlicl'sdarf.
lich,
einen Führer nach der etwa eine Viertelstunde landeinwärts hinter
einer Bodenwelle
gelegenen Stadt, die nach der See zu durch mit Pandanus bestandenes sumpfiges Terrain geschützt ist, zu erlangen. Es ist diese Scheu der Wapemba vor Fremden eine zuerst un-
gemein befremdende allgemeine Erscheinung. Wohin man auch kommt, ergreifen bei Annäherung eines Fremden die Leute auf den Feldern, nicht blofs die Frauen, sondern in erster Linie die Männer die Flucht. Eine völlig genügende Erklärung dafür zu erfahren, ist mir nicht gelungen. Es mag cinentcils darauf zurückzuführen sein, dafs die Bcackerer
der Felder Sklaven
davonlaufen,
in
sind,
der Hauptsache
die
aus Furcht
aber wohl
vor Sklavcnjägern
auf das noch jetzt herr-
nach welchem jeder Vornehme, besonders Beamte, ihm auf dem Wege Begegnenden zum Lastentragen heranzieht ohne Entgelt. Es ziehen daher die Leute vor, nicht erst das Heranschende System,
jeden
Digitized by
Google
Voeltzkow:
A.
574
nahen
Karawane abzuwarten, sondern schon beim Anblick von
einer
Trügern mit Lasten die Flucht zu ergreifen.
Fufuni ist ein Ort mittlerer Gröfse, fast völlig unter Kokospalmen, Mangobäumen und Nelken versteckt, wie alle Orte hier ziemlich weitläufig
angelegt,
wird.
Am
und
Zollstation,
einem Goanesen
von
die
verwaltet
nächsten Morgen führte ich meinen Plan aus, den etwa zwei
von Fufuni
Stunden
gelegenen höchsten Berg der Insel zu besteigen, von dort einen allgemeinen Überblick über den Süden
weil ich hoffte
Pcmbas zu gewinnen. Der Weg führt nach Norden durch gutgchaltene Nelkenplantagen, später etwas ansteigend, und zeigte zeitweise seitlich Abhänge, in deren Senkungen schöne Bestände von Raffiapalmcn, häufig wahre Horste bildend, und vereinzelte Arekapalmen sichtbar werden. Der Boden ist stets ein braunroter Lehm, der an einzelnen Stellen eisenartig verhärtet und die günstigsten Bedingungen für eine ausgedehnte Nclkcnkultur darbietet.
Arum
Schliefslich
senkt sich
der
Weg
in
sumpfigen, mit
hohem
bestandenen Grund
und führt dann steil ansteigend den Berg hinauf, das heilst von gebahntem Weg ist nicht mehr zu entdecken, sondern es mufs derselbe mit dem Messer durch den Busch und die Lianen und Dornen gehauen werden. Der Berg wird von den Eingeborenen Mesa miumbi genannt und seine Höhe ist in der englischen Seekarte mit 300 Fufs angegeben. Leider wurde ermöglichte
zum
die
Hoffnung auf einen weiteren Ausblick und dadurch
Winkelpcilungen
nicht
mit Nelken bedeckt,
Gipfel
ist
erfüllt.
der Berg
Anscheinend jetzt
früher
völlig der
bis
Wildnis
und dichter Busch
und hohes Gras verhindern nach nächsten Morgen trat ich, nachdem ich mit vieler Mühe die gewünschten Träger erhalten, den Marsch über Land an, der mich zuerst nach der Ostküste und von dort aus quer durch die Insel nach Chakc-Chake zurück führen sollte. Der Weg bietet fast überall dasselbe Bild dar, vielfach völlig zurückgegeben,
Am
jeder Seite hin die Durchsicht.
manchmal auch
eben,
Grundlage
kultiviertes
leicht wellenförmig,
doch
zeigt sich
überall
als
Land, vorherrschend Nelkenplantagcn, mehr oder
weniger verwildert, mit eingestreuten Kokospalmen und Mangobäumen, einmal
auch
die westich
zur
rechten ein
schöner Bestand von hohen Bambusen,
von Fufuni häufiger
möchte, sollen sich übrigens bei
sein
sollen.
Wie
Jam ba gomi,
ich
hier
erwähnen
Südwestküste, einige
Exemplare des Baumes der Reisenden {Ravenala) befinden,
die gut
gedeihen, aber, wie ich auf Erkundigungen erfuhr, vor längerer Zeit von
einem Araber aus Madagaskar eingeführt sein Die Ortschaften
am Wege
zeigen
stets
sollen.
das
gleiche Aussehen,
Digitized by
Google
Untersuchung der
und
Riffe
Inseln des westlichen Indischen Ozeans.
575
man häufig Die Wände des
weitläufig stehende Hütten, schambenartig angeordnet, sodafs
von einer geschlossenen Ansiedelung sprechen kann. Hauses sind aus einem Gerüst von Stangen aufgebaut, deren Zwischenräume mit Steinen und rotem Lehm ausgefüllt und durch eine LehmDie Dächer sind mit Makuti schicht äufserlich geglättet werden. (Palmblättern) gedeckt. Manchmal finden sich auch Spuren künstlerischer Verzierung, so häufig auf der äufseren Wand Abdrücke von Fingervon
spitzen,
schwarzer oder weifser Farbe,
ordnet friesartig
um
ausnahmsweise;
es
das Haus herumlaufend.
zu zweit oder dritt ange-
Fenster finden sich nur
diesen Hütten daher
ein andauerndes da das Licht nur durch die einzige Tür Eingang in das
Halbdunkel,
herrscht
in
Innere finden kann.
Der Hauptort der jedoch es
es hier
ist
dieser
gilt
Name
wurde am Nachmittag erreicht, unmöglich von einer Ortschaft zu sprechen;
Ostseite, Pujini,
fast
auch
daher
für
den ganzen
Distrikt.
Im Haus
des Vorstehers fand ich gastfreundliche Aufnahme. Pujini
nicht direkt
liegt
Weg
Der
von entfernt.
am
Meer, sondern etwa 7< Stunden da-
nach dem Hafen führt vorbei an den Ruinen
deren Name den Umwohnern nicht mehr bekannt Der Platz wird daher von ihnen als Ukutani bezeichnet. Ukuta heifst im Suaheli Steinmauer, also Ukutani „bei den Steinmauern", der einer alten Stadt, ist.
Name
entspricht daher etwa unser Bezeichnung Ruinen.
Aufser einigen
Moschee schlicfscn lassen, wofür auch der daneben befindliche Brunnen spricht, der jedoch halb verschüttet ist und aus seinem Innern einen Mangobaum von etwa 2 m Durchmesser hervorragen läfst, bestehen die Ruinen in der Hauptsache aus einer Die Häuser, kreisförmigen Anlage von etwa 20 m Durchmesser. durch eine Mauer verbunden, umschlofsen diesen hofartigen Raum, soResten,
auf
die
eine alte
'
dafs hier eine kastellartige Anlage vorzuliegen scheint.
Anordnung
vielleicht
läfst
ein
Die kreisförmige
sehr hohes Alter vermuten,
vielleicht
aus der Zeit der ersten persischen Besitzergreifung, wofür auch das feste
Gefüge des Ganzen
Von
spricht.
Inschriften
man
fanden sich leider nicht vor.
zum Hafen, Ende eines Mecresarmcs darstellt, bei Ebbe zwar trocken läuft, bei Hochwasser aber etwa zwei Meter Wasser enthält und daher den Ansprüchen an den hier üblichen Verkehr mit Kanus und kleineren Dhaus völlig entspricht.
der
hier
aus
gelangt
in
einer Viertelstunde
das
Ich
benutzte
Fischerboote, besitzt
und
erweitert, bis
die
günstige Gelegenheit
der Anwesenheit einiger
den Meeresarm, der eine Breite von etwa 20 m unter einigen Windungen zu einer geräumigen Bai
um mich sich
zum Meer
hinaus rudern zu lassen.
Digitized by
Google
A.
576
mation vorliegen müsse,
Während
Voeltzkow:
auf den Witu-Inseln beobachtet hatte.
als ich
dort die Ufer im Bereich
der Steilküste
dafs hier eine andere For-
erste Anblick sagte mir,
der
Gleich
der Strandterrassc,
Strandterrasse,
die
in
viele
Fufs des Steilabbruches sich spaltförmig
Abstürze
tief
am Übergang
zeigen
und der
eingefressen darstellt und
der ganze Aufbau keinen Zweifel an seiner korallincn Grundsubstanz auf-
kommen
liefs,
erinnerten mich die hiesigen Uferpartien völlig an Aldabra.
Die Ufer
überhängend,
sind
hohlkehlartig
durch
Brandung
die
ausgenagt, jedoch geht die unterhöhlte Steilküste an ihrem Fufse ganz allmählich nackt, in
in
die Strandterrasse
sich nach
dem Meer
Tiefen von 30 Faden
wird
am
steil
Auch
völlig
Dies verschiedene Aussehen
abstürzend.
die Gesteinsproben
härtung erkennen
über
dem
liefs,
ergaben
läfst.
fest
ist
abweichendes Verhalten.
weifser,
und
unter
alle
dem Hammer
Zeichen einer Ver-
Nach oben zu wird derselbe weicher und
Bereich der Gezeiten,
eine
ein
sich ein
ungemein
der
klingender Kalk,
kennen
ist
besten klar durch einen Blick auf die beigefügten Durchschnitte.
Im Bereich der Gezeiten fand
sitzt
Die Strandterrasse
über.
zu ein wenig senkend und dann plötzlich
mürbe
be-
wie sich an einigen Stellen er-
Beschaffenheit,
läfst
Hand
sich mit der
zer-
beim Schlemmen eine milchige Flüssigkeit. Die absolute Reinheit und gleiclimäl'sigc Zusammensetzung schliefst wohl aus, dals wir es in diesen weichen Partien mit einen Vci wittci ungsreiben
und
ergibt
produkt unter
dem
Einflufs der Luft zu tun haben.
Der äufsere Eindruck ist genau derselbe wie derjenige der Berge von Spampitsy in West-Madagaskar. Auch in Mombassa habeich gleiche Verhältnisse nachweisen können und möchte daher diesen mürben Kalk für das Ursprüngliche halten, wofür auch spricht, dals auf
Mombassa
dieser Kalk völlig wohl erhaltene Fossilien umschlofs. Unter
Einflufs der Gezeiten erfährt derselbe
rungen, besonders eine derartige Verhärtung, dals er unter klingt.
Aufgelagert
diesem Kalk
dem
dann die verschiedensten Umände-
findet
sich
eine
dem Hammer
etwa 0,5
m
starke
Schicht von Korallen, die infolge ihrer gröfscren Porosität rasch verwittern
und der Oberfläche
ein völlig zerfressenes
ihrer gröfseren Mürbigkeit an
Gepräge verleihen und
infolge
den Stcilabstürzen senkrecht abbrechen.
Naturgcmäfs wird das Gesamtbild verändert, wenn diese Korallcnrinde eine besondere Mächtigkeit erreicht,
und an besonders günstigen
Digitized by
Google
Untersuchung der
und Inseln des westlichen Indischen Ozeans.
Riffe
577
Stellen kann der ursprüngliche Kalk ganz zurücktreten und eine Steil-
zu Tage treten,
küste
diesen Stellen zeigt das Ufer ein
es
verhärten
ist
Von
jedoch
mehr ihres
gebildet wird.
zerfressenes Aussehen.
der
Einflufs
infolge
wie Bänke
Gesamtfestigkeit
der Fufs
dem
zwar unter
erlangen
Partien,
von Korallen
deren Grundlage
An
Denn
auch derartige
Gezeiten
Aufbaues niemals eine gleiche Abstürze sind häufig und
reinen Kalkes;
spaltförmig unterhöhlt.
Pujini aus kehrte ich
dann nach Chake-Chake zurück.
Über-
Höhe des von Norden nach Süden durchziehenden Höhenzuges, findet man Spuren früherer Meerestätigkeit; auch Korallen
all,
auch
auf der
sich
lassen
fast überall
die ganze Insel
Schon am
nachweisen,
vom Meer
ein Beweis dafür,
dafs einstmals
bedeckt gewesen sein mufs.
Vorbereitungen für eine grofsc Tour
ich die
20. traf
dem Nordosten und Norden
der Insel, die von besonderem Interjenem Teil noch Reste früheren Urwaldes und auch einige kleinere Seen vorhanden sein sollten. Am 2t. März verliefs ich Chake-Chake. Der Weg führt wie ge-
nach
esse zu werden versprach,
wöhnlich
zuerst
da
in
über die die Stadt landeinwärts begrenzenden Höhen
und dann über wellenförmiges, später ebenes Terrain nach Nordwesten. Je weiter nach Osten, umsomehr treten die Nelken zurück, und weite Ebenen mit Kokospalmen, Mangobäumen, Borassuspalmen und Adansonien schlicfsen sich an das Kulturgebict an, auch ändert sich die Beschaffenheit des Bodens, der aus rotem Lehm allmählich sandiger und schliefslich völlig weifs wird. Gegen Mittag ist Kiwuani erreicht. Kiwuani liegt an der Adamson-Bai, die nach dem Meer zu durch eine weite Landzunge fast völlig abgeschlossen ist, auf der sich bei Kojani noch Reste alter Bauten erhalten haben sollten. Jedoch fand ich daselbst aufser einem alten Brunnen und einer noch jetzt in Gebrauch genommenen alten Moschee nichts von Bedeutung vor. Die über der Tür des Gotteshauses angebrachten Inschriften enthielten Sprüche des Koran, sodafs auch hier über das Alter der Bauten kein Aufschlufs zu gewinnen war.
Am Bai
am Grunde
nächsten Tage mittags erreichte ich Sisini,
gleichen
Namens
gesuchten Seen
in
gelegen.
der Nähe
Da mir
der Platz
sein sollten,
zusagte,
bcschlofs
der
auch die
ich dort für ein
paar Tage mein Zelt aufzuschlagen.
Die gesuchten Seen, denen ich noch tigen
Besuch abstattete,
meinem
am Nachmittag
einen flüch-
lagen nur eine Viertelstunde südwestlich von
Lagerplatz, vier an der Zahl, dicht beieinander.
Es sind runde
Becken, ohne Verbindung untereinander und von erhöhten Ufern eingefafst.
Die Gröfse schwankt zwischen
20—40
m
Durchmesser.
Sie
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Google
Vocltzkow:
A.
578 sind fast
völlig
bedeckt mit Nymphaeen, haben sumpfige Ufer und be-
von etwa
sitzen eine gröfste Tiefe
diese Teiche
etwa 20
grofscs,
m
Versuche
artige
—3
m.
Faunistisch erwiesen sich
Ausfischung
mitgenommen,
langes Netz
der
i
Behufs
arm.
überaus
als
mui'ste
wegen
Wasserpflanzen
vielen
hatte
mein
ich
jedoch bald der-
Das
aufgeben.
Fischen mit der Angel ergab nur eine Art Wels, der Metergröfse ersoll, jedoch wurde uns noch von darin befindlichen Aalen erAndere Arten waren den Leuten nicht bekannt. Ein Versuch, gründliches Ausfischen eines der Seen durch Vergiften mittelst
reichen zählt.
ein
einer Euphorbiacee,
des Saftes es
blieb
Von
sprechen.
lebenden
doch
zwar angestellt werden,
sollte
Drängen und Geldbieten
trotz allem
leider
Wesen habe
ich
jedoch
diesem Vernur einige Frösche bemerkt, bei
sich einige Enten einstellen. war das Fehlen der Kleinfauna wie Ostracoden, Hydrachnidcn, Mollusken u. s. w. Am nächsten Morgen besuchte ich den nordöstlich von Sisini
Vögel
garnicht,
zu Zeiten
sollen
Auffällig
Urwald
gelegenen
auch
sonst
Bogen
um
des Chefs
Leitung
unter
treuer Führer
als
Der
erwies.
den Sisini-Crcek herum,
des Distrikts,
Weg
führte
der
sich
weitem
in
durchschneidet dabei die letzten
An
dieser
Stelle sind Reste eines alten StrandrifTcs, anstehend krystallinisch
umge-
der Mangrove und
Ausläufer
dann
tritt
in
den Wald
ein.
formter verhärteter Kalk, wie er von mir schon öfter erwähnt wurde. Überall
auf
dem
vor kurzem angelegten breiten
erst
weicher weifser Kalk zu Tage, sich der Ebcnung
als
bei
die
Seite
geworfen
des Bodens
tritt
grofse Blöcke abgebrochen und an
sodals
sind,
Wege
umsomehr dem Auge aufdrängend, die
weifse mehlige Oberfläche stets
schon von weitem sichtbar war.
Auch jedoch
der nächste
faunistisch
Tag
nicht
führte mich nach
so reich
erwies,
dem
Urwald,
als ich gehofft
der sich
hatte.
Gut
waren auf den Lichtungen nur Lepidopteren, trotzdem hier wirklich echter Urwald vorlag, mit Lianen und Orchideen, und nicht,
vertreten
wie so häufig, waldartig verwilderte Nelkenplantagen.
Der
z\.
März wurde
für eine grofse
Tour nach dem Nordosten
der Insel bestimmt. Zuerst wurde auf dem gewöhnlichen Wege nach halbstündigem Marsch durch den Urwald ein kleiner Ort Wingue und eine halbe Stunde später eine grofse Höhle erreicht, die ich besichtigen wollte. Dieselbe ist bei einer Höhe von 5 6 m etwa 20 Schritt breit, spaltförmig schief nach innen geneigt und besitzt im hintersten Teil ein ge-
—
grabenes Wasserloch.
ebenso
der
Boden.
Die
Es
Wände
ist
daher
sind absolut glatt, wie abgeschliffen,
ungemein
schwer Proben
zu
er-
Digitized by
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Untersuchung der langen,
die
Riffe
jedoch
und
Inseln des westlichen Indischen Ozeans.
kein ursprüngliches Verhalten aufwiesen,
')79
sondern
gelösten und wieder ausgeschiedenen Kalk erkennen liefsen.
Von ngombe,
hier gelangte ich
jedoch
Das ganze Gebiet
nach halbstündigem Marsch nach Masiva
der Hafen noch etwa 20 Minuten weiter östlich.
liegt
steinig mit niedrigem Busch bedeckt, hin und Mhogo-Felder unter Kultur genommen und von vereinzelten Adansonien überragt. Der Weg ist sehr beschwerlich durch die häufig zu Tage tretenden Korallen und Spitzen des fossilen Riffes. Häufig auch finden sich als Grundlage grofsc Blöcke völlig weifsen mürben Kalkes. Eine Verwitterung desselben ist nicht zu bemerken, es liegt demselben vielmehr eine dünne Schicht von Humus ohne Übergang auf. Der Strand ist sehr zerfressen, mit tiefen Löchern und Höhlungen, und die Koralle herrscht vor. Im eine zweite, etwas weitet südlich gelegene Höhle zu besuchen, wurde auf den Rückweg zur Stadt ein anderer Weg eingeschlagen. Auf einer Leiter steigt, man in einen -2 m kesselartigen Einbruch, an dessen südlicher Seite ein etwa r hoher Spalt schräg nach unten und innen führt. Am Boden umher-
wieder
teilweise
ist
für
liegende grofse Blöcke
sofort erkennen,
lassen
Auch
Anscheinend
einem
unter
Schalen
aus
ist
befindet
hier
diese Höhle
schon
grofsen Felsblock
Ton
gefertigt,
deren
henkelartigen Füfsen, war.
sich
von
im
j
dafs hier eine Höhlen-
bildung durch Auswaschen und späteren Einsturz, eines Teiles der vorliegt.
1
Decke
hinteren Teil ein Wasserloch.
seit
langer Zeit
verborgen fand Schüsselform,
Vorhandensein
ich
eine
meinen
bekannt.
Denn
etwa ein Dutzend
davon
mit drei
Führern bekannt
Jedoch erklärten sie, diese Sachen befänden sich schon seit uralten dort, denn schon ihre Väter hätten ihnen davon erzählt. Im
Zeiten
Interesse der Wissenschaft verpackte ich die Hälfte der Gefässe sorgfältig
und nahm
sie
mit.
Von Masiva ngombe lich bis
leinen,
Kwale
ging ich noch fast zwei Stunden weiter nördKinju, um nahe der Nordostspitze die Formation kennen zu und kehrte nach Besuch des dortigen Strandes über Mihueni,
nach
Sisini zurück.
Wie mir meine
.
Altsflüge klarlegten, besteht der ganze
Nordosten ;
Pembas aus Kalkland. nach Innen
zu
Überall
tritt
etwas härter werdend
mürber weifser Kalk als
zu Tage,
an der der Sonnenstrahlung
Häufig fällt bei den Wanderungen ein dumDröhnen unter den Schritten auf, wohl ein Zeichen für zahlreiche Unterhöhlungen des Bodens. Über die Verbreitung des mürben Kalkes nach der Tiefe zu gab nur ein Brunnen in Masiva ngombe Aufschlufs, der bei einer Tiefe von 10 m an seinen Wänden an den durch die
ausgesetzten Oberfläche. pfes
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580
A.
Eimer abgeschürften
Stellen
der Oberfläche erkennen
Voeltzkow: den gleichen weifsen Kalk wie an
stets
liefs.
Namen von
Masiva ngombe hat seinen
der grofsen Anzahl Rinder,
die in früherer Zeit hier gehalten, aber durch die Rinderpest vor einigen
Jahren
wurden.
vernichtet
völlig
fast
für gewöhnlich
die aber
der
eine Art
Tau quer durch
man nur
hin
und
der Zeburasse mit Fetthöcker,
sondern mit einem Strick,
nicht frei grasen,
Es geht nämlich ein Enden auf den Backen denen sie sich vereinigen. Der
festgebunden
Halfter trägt,
sieht
Jetzt
wieder kleine Herden, bis zehn Stück,
sind.
die Nasenscheidewand, dessen
entlang laufen, bis zu den Ohren, hinter
Befestigungsstrick ist über der Nase angebracht an einem Verbindungsstrick.
Am
setzte
25.
um
selbst ich Rast machte,
Weg weiter fort am Westufer des Kinoe und Chaleni bis Unge, wo-
meinen
ich
Sisini-Creeks entlang über Paji,
den nicht weit entfernten weifsen Klippen
der Seekarte einen Besuch abzustatten.
Unge macht im Gegensatz zu den übrigen Ortschaften einen recht dem auch das Benehmen der Bevölkerung entspricht, und liegt etwa zehn Minuten vom Meer entfernt. schmutzigen Eindruck,
der Annäherung
Bei
blendend
tatsächlich
suchung
etwa 3
als
den Strand leuchten schon von weitem
an
weifse Klippen
m
auf,
Die
Steilabbrüche erwiesen.
Wände Ton
hängend, aus weifsem, kalkigem dend, nach der Strandterasse
zu
sind völlig senkrecht, nicht übergebildet,
verhärtend.
wenn
überall abgestürzte Blöcke, die häufig, Einflufs der Gezeiten
nach oben weicher wer-
An
ihrem Fufsc liegen
sie älter sind,
unter
dem
an ihrer Oberfläche eine schwärzliche Farbe an-
Diese Verhärtung geht häufig ziemlich weit, sodafs ein fester
nehmen.
Kalk vorgetäuscht werden kann. aus
die sich bei näherer Unter-
hohe, völlig weifse, mauerartig emporstrebende
Bemerkenswert sind noch die überall
den Steilwandenden hervorstehenden Konchylicnschalcn,
die aber
sämtlich einer Art anzugehören scheinen.
Dafs geht
wir
daraus
hier mit einer ganz lokalen Bildung
es
hervor,
zu tun haben,
dafs ein paar hundert Meter weiter südlich sich
Steilküste mit zerfressenem Ufer vorfindet, die nicht primäres Riff, son-
dern,
wie die Untersuchung ergab,
scheint.
Es
ist
ein
schiedensten Art, gleiche Verhärtung äufserlich
eine
sekundäre Bildung
zu
sein
Konglomerat von Sand und Bruchstücken der ver-
das
jedoch
wie
das
unter
dem
primäre Riff
dasselbe Bild darbietet,
wie
Einflufs
der
Gezeiten eine
erfahren hat und
sonst
nunmehr
der Strand mit vorherr-
schender Korallengrnndsubstanz.
Da gleichfalls
ich auf Befragen hörte,
dafs
auf der Nordwestseite
Pempas
noch Reste des Urwaldes erhalten seien und Unge nicht zum
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Untersuchung der
und Inseln des westliihcn Indischen O/eans.
Riffe
J>S
1
ferneren Verweilen einlud, setzte ich gleich nach Tisch die Reise quer
durch die
Insel
fort
am
und erreichte
späten Nachmittag
Tondoni,
einen ärmlichen Ort von ein paar Hütten, nicht weit von der Westküste
wo
entfernt,
ich des
nahen Urwaldes wegen, den
schon teilweise durchquert wald
Tondoni
hier bei
Wald
scher
mit
mein
hatte,
meinem Wege Der Ur-
ich auf
Zelt aufschlagen
liefs.
noch mehr wie der Wald bei Sisini von Riesengröfse
ist
Schmarotzerpflanzen
vielen
tropi,
mit
wirrem Geflecht von Lianen und dichtem Unterholz, das ein Eindringen abseits der gebahnten Pfade nicht gestattet.
Bäume
gemein hohe und starke Bäume. Im Gegensatz zum Wald bei Lepidopteren
Vögel
habe
Tumbili der bar.
Mit
lieferte,
ist
Wapemba,
Sisini,
Wald
der
ich überhaupt
An einem Bach dem Streifnetz war
suchen
Vorherrschend sind zwar
mittlerer Gröfse, jedoch finden sich ai ch eingesprengt alte, un-
bei
der eine reiche Ausbeute an
Tondoni
nicht bemerkt,
selbst
nur
fast
unheimlich
einmal
einige
tot.
Affen,
Mosquitos machten sich nicht bemerk-
Frösche und Wasserläufer war alles. Ausbeute etwas besser, und auch das Nach-
ein paar
die
unter Baumrinde und umgestürzten
Baumstämmen ergab man-
ches Interessante. Gleich darauf machte ich noch einen Ausflug nach der Westküste, die
— 7*
Stunde entfernt
ist,
jedoch mit wenig Erfolg.
Es bestand
das Ufer nicht aus Steilküste, sondern aus Sandstrand; etwas südlich steht j
Fels an, doch besteht das fossile Riff nur aus vielen
Trümmern,
die ver-
und harten Korallenspitzen, ohne Genaueres erkennen zu lassen. Auffällig war mir, hier zum ersten Mal auf Pemba Casuarinen zu sehen. Am Nachmittag hatte ich eigentlich die Absicht vom Hafen von Tondoni aus einen Ausflug zu unternehmen, fand aber bei meiner Ankunft dort kein Boot vor, und entschlofs mich auf gut Glück an den Strand zu gehen, um dort ein Kanu aufzugreifen, was auch mit Hilfe des mich begleitenden Soldaten gelang. Ich fand auf diese Weise Gelegenheit bis weit in die Bai hinauszufahren, liefs mich bei einem Ort Mkia ngombe absetzen und kehrte über Land nach Tondoni zurück. Auf dem Rückwege passierte ich einige Haine hoher EricaBüsche von 2 3 m Höhe, die einen öden Anblick gewähren, da sie nichts anderes neben sich aufkommen lassen. Am nächsten Morgen, den 27. März, setzte ich meinen Weg südwärts fort. Das Bild ist stets dasselbe. Roter Lehmboden mit Nelkenkittet sind,
—
plantagen,
die
je
nach
der
weniger verwildert sind. Ks kräfte, die
man
ist
überall hört,
der Sklavcnbefreiung
darauf verwendeten Sorgfalt die allgemeine
und tatsächlich
das Land
mehr oder
Klage über fehlende Arbeitsge ht
mit
dem
Fortschreiten
mehr und mehr dem Ruin entgegen.
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Voclukow:
A.
Ich hatte eigentlich die Absicht,
in
Weti, dem
um
schen Vertreters des Sultans, zu verweilen,
Sitz eines europäi-
von hier aus die vorge-
lagerten Inseln zu besuchen, traf aber diesen mir bekannten Herrn nicht an-
wesend und bcschlofs deshalb trotz der Ermüdung meiner Träger weiter zu marschieren und an einem geeigneten Platz unterwegs zu übernachten.
Von Weti
aus führt ein neuer grofscr
Weg
nach
Chake-Chake,
der bei der Anlage der telephonischen Verbindung zwischen den beiden
Orten vor ein paar Jahren angelegt wurde, aber wenig Bemerkenswertes Nach zweistündigem Marsch fand ich gastfreundliche Aufnahme bietet.
Schamba eines Arabers für die Nacht und traf am Tage darauf gegen Mittag nach achttägiger Abwesenheit in Chake-Chake ein. auf der
Auf der Schamba meines freundlichen Wirtes fand künstlich
angelegten Brunnen,
der
m
bis 6
tief
in
ich auch einen den roten Laterit
eingegraben war und Zeugnis ablegte von der Stärke, welche diese Deck-
Halbwegs auf dem
schicht an geeigneten Stellen erreichen kann.
nach Chake-Chake
Baumanns
auf
sich
findet
Wege
Karte ein kleiner See
verzeichnet, der aber zur jetzigen Zeit nur aus ein paar WasseYlöchern
bestand.
Zur Regenzeit
sich
soll
dagegen die ganze Mulde mit Wasser
füllen
und dann wirklich
eine Art See
auch
eine Militärstation,
mit
der
lästigen
Mosquitoplagc wegen,
sitzen ein derartiges,
Die Zeit
vom
darstellen.
Schlafstellen
auf
2
Hier befindet sich
m
hohen Gerüsten,
auch Hühner und Zicgcnställe be-
wenn auch etwas weniger hohes Untergestell. März bis 14. April verblieb ich in Chake-Chake,
29.
mit Sammeln und Aufzeichnungen und kleineren Ausflügen beschäftigt denn mehrtägige gröfsere Touren verboten sich nunmehr der schon
eingebrochenen Regenzeit wegen von
Pemba macht
selbst.
Bezug auf seine Flora und Fauna einen eintönigen, fast möchte man sagen, toten Eindruck. Blühende Pflanzen sind nur wenig zu bemerken, wohin man blickt Nelken und abermals Nelken, mit und ohne Unterholz, je nach der Sorgfalt, welche der Besitzer seiner Schamba zuwendet und entsprechend den zur Verfügung stehenden Arbeitskräften, die seit Einschränkung der Sklaverei an allen Orten fehlen.
in
Die Verwilderung
einer Nelkcnplantagc
ein
der
Nelken
förmlicher
geht
Wald
soweit,
dafs
an
Stelle
vorgetäuscht werden kann.
finden sich Bestände von Kokospalmen und vereinzelt Arekapalmen und Mangobäumen, ohne jedoch das Gesamtbild wesent-
Eingestreut
lich
zu verändern.
gemein üppig,
In
sumpfigen Niederungen
die Wasserläufc sind
ist
die Vegetation un-
von einem hohen
Arum
cingefafst,
und die Raffiapalme tritt in geschlossenen Beständen auf. Nur selten und in vereinzelten Komplexen findet sich Bambusgebüsch. Die Ostküste
ist
eben, nur wenig über
dem Meer
erhaben.
Über-
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Untersuchung der
mürber,
tritt
all
Humusdecke,
Riffe
und Inseln des westlichen Indischen O/eans.
weifser Kalk
einem dichten Busch die Lebensbedingungen gewährt.
die
Hier im steinigen Gebiet fehlen die Nelken, deren roten lehmigen
583
überlagert von einer dünnen
zu Tage,
Boden gebunden
Vorkommen
an den
und der Charakterbaum der weiten Ebene wird die Adansonie oder der Affenbrodbaum und die Borassuspalme, letztere in
ist,
m
mächtigen, bis 40
in
der Mitte angeschwollenen
hohen Exemplaren, mit ihrem
Stamm und
kleiner Fächerkrone, einsam
stehend, säulenartig gerade in die Luft ragend.
Stundenlang kann man weite Gebiete durchwandern, ohne einen Vogel zu Gesicht zu bekommen, mit Ausnahme des Schmarotzcrmilans
und der weifsbrüstigen Krähe, kaum dafs hin und wieder ein Schmetterling über den Weg fliegt. Gröfsere Käfer habe ich überhaupt nicht bemerkt, eher noch Hymenopteren und Spinnen, am besten vertreten sind Hcmipteren und Orthopteren. Von Säugetieren sieht man wenig, wenngleich
Ginsterkatze
eine
und
Wildschwein nicht
ein
selten sind.
Am
bemerkbarsten macht sich ein kleiner Halbaffe, Comba der Suaheli, der mit Hereinbrechen der Dunkelheit sein klagendes Geschrei anhebt.
Auch der Urwald, der im Norden noch an halten
macht keine Ausnahme.
ist,
Hier
ist
einigen Stellen er-
das Gebiet eines kleinen
Affen, Tumbili der Eingeborenen, der auch auf die Felder hinausgeht,
um
aber
zu plündern,
gröfseren
sonst wird
Lebewesen Umschau
man
vergeblich nach irgendwelchen
Kein Vogel belebt die Gebüsche,
halten.
an lichten Stellen treiben ein paar Schmetterlinge ihr leichtes Liebesspiel,
sonst liegt die
Und doch säulen,
die
durchsetzt,
ist
Ruhe des Grabes über der ganzen Natur.
der
Wald
einen Blätterdom
und
eine
reiche
kein Madagaskar-Urwald mit hohen
Baum-
sondern reichlich mit Unterholz
tragen,
Fauna
könnte
hier
günstige
Lebens-
bedingungen finden. Die Armut
an Insekten
liefse
sich
ja
durch die Seltenheit der
Blütenpflanzen erklären, jedoch auch die Vogelwelt
Für eine geringe Anzahl an Arten liefse sich ja in dem hohen Alter Pcmbas finden, nicht aber Anzahl an Individuen einer jeden Art.
denn ich bin fast Pemba geblieben, und zur günstigsten
nicht
begründet;
Beginn der Regen,
ist
wenig zu spüren.
vielleicht eine
Erklärung
für die auffällig geringe
Auch in der Jahreszeit ist dies zum Ende der Regenzeit auf
bis
Jahreszeit, ein paar
Wochen
vor
und habe doch keine bemerkenswerte Veränderung bemerken können. Auch gibt es eine ausgesprochene trockene Zeit überhaupt nicht, da das ganze Jahr über Niederschläge häufig sind, und insofern ist auch schon ein Erwachen schlummernden Tierlebens nicht zu erwarten, es sei denn, dafs während der Regenzeit Nacktschneckcn häufiger als sonst zu bemerken sind. eingetroffen,
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Yoeltzkou:
A.
Vielleicht
der
ist
Grund
der früher so ungemein ausgedehnten
in
Nclkenkultur zu suchen, deren Ausbreitung vielen Tieren die Existenz-
bedingungen
Formen
oder darin,
entzog,
der Geruch der Nelken vielen
dafs
nicht zusagt, jedoch liegt die Einführung der
Nelken zu kurze
80 Jahre) zurück, um derartig durchgreifende Veränderungen bewirkt haben zu können. Aufscrdcm hätte sich doch alles Lebende in Zeit (etwa
Urwaldes
die letzten Reste des
Gegenteil
ist
können und müssen;
retten
erdrückende Lebcnsfüllc
radezu
sich dort
anhäufen
eine ge-
gerade
aber
das
der Fall, und nicht der Urwald, sondern Busch und Feld
Ausbeute.
liefern die gröfsere
Ich habe trotzdem wirklich grolse Kollektionen zusammengebracht,
hauptsächlich Formen mittlerer Gröfse, doch mit harter Arbeit und eifrigem Suchen; auch möchte ich, um die Art meines Vorgehens zu veranschaulichen, bemerken, dafs ein grofser Teil der Sammlungen dadurch entstanden ist, dafs während meiner Wanderungen mein Fänger vor mir gehend von früh bis spät mit dem Streifsack unter meiner Kontrolle arbeiten mufste und insofern die Sammlungen im wahren Sinne des Wortes ein Ergebnis meiner Durchstreifungen des Landes darstellen. Für meine Rückreise hatte ich einen Besuch der Pcmba vorgelagerten Inseln geplant und beabsichtigte dann nach Tanga überzusetzen, freilich
—
um
über Dar-es-Salaam Mafia zu erreichen. Ich charterte daher eine kleine
von Chake-Chake.
den Hafen
heraus, dafs der Kapitain zeit
Sorge getragen
in
Dhau und
Gleich
bei
verlieis
der
morgens
Abfahrt
um
8
stellte
Uhr sich
nichts für die Gefahren der jetzigen Jahresgleich
hatte;
beim Hissen des Segels
rissen die
Stricke, das Wetterdach erwies sich als völlig durchlässig, und fortgesetztes Wasserschöpfen zeugte für die Undichtheit des Schiffsbodens. Schon hier stiegen mir schwere Bedenken für meine Überfahrt nach Tanga auf; denn nicht mit Unrecht gilt der Meerbusen zwischen Pemba und dem Festland während der Zeit des Monsun- Wechsels als sehr ge-
fährliches Fahrwasser.
fuhr
Ich
kleine
Insel
Chake-Chake hinaus und
die Bucht von
Funzi
an,
um
dort
ein
Kanu zu
lief
mieten,
nach der Abfahrt bemerkte, dafs ein solches meiner Dhau Funzi
und
ist
besitzt
sandig
und
flach,
sehr
viel
etwa
5
— 10 m
fehlte.
erhaben, teilweise mit Steilufern,
Borassuspalmen.
mit Mangrove besetzt.
zuerst die
da ich erst
Die Nordseitc
Ich besuchte
mit
ist
flach
dem Kanu
und die
Nordspitze, die schon von ferne eine unten weifs, oben schwärzliche, völlig
senkrechte
Wand
von etwa 6
m
der Gezeiten befindliche Schicht bis
i.
m
erkennen ist
liet's.
Die unten- im Bereich
ein reicher kreideartiger
über Strand ausstehend, der ziemlich eben
ist,
Ton, etwa
darüber erhebt
Digitized by
Google
Untersuchung der
von
kleinere
u. s.
Blöcke
am
Abgestürzt
w.
dieser Schicht,
die
Fufse liegen
dem
unter
viele
Ö85 Konglo-
ein
Trümmern, wie Konchylienschalcn,
allerlei
von Korallen
5—0 m
doch ohne scharfe Grenze, etwa
sich mauerartig,
merat
und Inseln des westlichen Indischen Ozean».
KifTc
Resten
von
gröfsere
und
Einflufs
der Gezeiten
erfahren haben. Auch die Konglomeratschicht erim Bereich der Brandung die gleiche Verhärtung, wird aber ober-
eine Verhärtung fährt
halb derselben weich und bröckelig. Bei Sonnenuntergang lichsten
der
wo
eigentlich
ich
ich
traf
Pemba
drei gröfscren,
bleiben
zu
beabsichtigte,
schliefer {Dertdrohyra sp.) leben sollte. ein
derartig trostloser,
von
Dcndrohyra
dafs
wurde,
verneint
vorgelagerten
Inseln
ein,
da hier eine Art Klipp-
Jedoch war der Gesamteindruck
besonders
ich,
von Uvinji, der süd-
im Hafen westlich
sofort
als
auch das
weiter
Vorkommen
zu fahren bcschlofs,
Insel Fundu. Ebbe weit hinaus trockenwurde vor Anker gegangen und mit
und zwar nach der sich nördlich anschlicfsenden
Weit draufsen, laufenden Strand
um
nicht auf
festzufahren,
dem
bei
Tagesanbruch die Weiterfahrt angetreten.
Da völlige Windstille herrschte und mein Schiff nur von der Strömung langsam am Ostufer Fundus entlang getrieben wurde, erhielt ich einen unerhofften längeren Einblick in das Leben am Grunde der Bai.
An
der völlig spiegelglatten Oberfläche des Meeres tummelten sich
zahlreiche Wasserläufer mit weifsem Bauch, die ungemein behende und
daher schwer zu erhaschen waren. keit auf
Sie laufen mit der gröfsten Leichtig-
dem Wasser umher, auch gegen
häufig ruhig treiben,
während
sie
die Strömung, lassen sich auch
zu anderen Zeiten im munteren Spiel
mit einander förmlich über das Wasser schiefsen.
Der Boden der Bai besteht im grofsen und ganzen aus den Strandterrassen beider Ufer und darin eingegrabenen trennenden breiten
Kanälen von wechselnder Tiefe, die jedoch auch
Faden Wasser
Die Strandterrassen zu ziemlich völlig
eben,
Ebbe noch
bei
einige
enthalten.
steile
der
Abstürze
aus Fels
Lage Sand überdeckt
Bai,
bis zu
gebildet, ist.
die stellenweis 10, ja
nach den Kanälen
20 Faden zeigen,
der jedoch
häufig von
Daraus hervorragend, besonders
sind
einer in
fast
dünnen
der Nähe
der Ufer, finden sich einzelne Felsen, manchmal sind auch blumenkorbähnliche Inseln von mehreren Metern Durchmesser mit allseitig unter-
waschenen Ufern und gleicher Höhe wie die gröfscren
Inseln,
derselben
aufgesetzt, als Zeichen dafür, dals die heutigen Strandterrassen
und sämt-
liche,
jetzt
westlich
vorgelagerten Inseln
einstmals
Ganzes von gleichem Niveau und ähnlichem Aufbau
ein geschlossenes bildeten,
und dafs
Digitized by
Google
A.
;»86
noch
andauernd
jetzt
Voeltzkovv:
Der Boden der Kanäle
Man
Hornkoralle,
weifse Sandflächen,
besetzt mit
einer
trichterförmigen
auch Stcinkorallen von massiger Form, einzeln
daneben
dem
stehend auf
wie auch die Lotungen dünnen Lage von Sand überdeckt. die Durchsichtigkeit des Wassers dies anscheinend,
ist
soweit
erblickt deshalb,
weite,
sind.
jedoch mit einer
bestätigen, Fels,
zuläfst,
Landverminderung durch die
beständige
eine
Einwirkung der Gezeiten hervorgerufen
weifsen Sand, dazwischen andere, an das Geweih eines
Hirsches erinnernd, auch Madreporen und andere Arten, flächenfürmig geschlossenen Beständen, auch Madrepora Lagune von Aldabra als fast einzige Form noch ihr Fortkommen findet, war öfter zu bemerken, dann wieder weite Strecken weifsen Sandes und dann auf einmal grofse Massen gesellig lebend, blumenkorbartig beieinander stehend, die bis 2 m Durchmesser erreichen können bei gleicher Höhe, aber fast ganz aus massiausgebreitet,
aber nicht
palifera Lam.,
gen Formen gebildet 7a
m
Länge und
einzelt
in
die in der
sind.
Dazwischen häufig grofse Fungien
bis fast
grofse, dicke, etwas flachgedrückte Holothuricn, ver-
auch eine grofse Tridacna, aus dem weifsen Sand sich abhebend.
Meine Arbeiten mit dem Lotapparat hatten
leider einen völlig negativen
Der am unteren Ende befindliche Trichter ladet zu weit aus und dringt daher nicht genügend tief in den Boden ein, um sich inwendig mit Sand füllen zu können ich will nun versuchen den Apparat gebrauchsfähig zu machen; vielleicht ist dem Übelstand abzuhelfen Erfolg.
;
durch Verkleinerung der Basis des Trichters.
Langsam wurde mein
Schiff an
der Ostküste
der Insel Fundu
entlang getrieben, die sich als niedrige Insel mit unterwaschenen Ufern darstellte,
anscheinend
höheren Bäumen
und
vielfach alles
mit
Busch
schwollenem Stamm; auf weite Strecken sandigen Strand unterbrochen.
bedeckt
mit
vereinzelten
Borassuspalmcn
überragenden ist
mit ange-
die Steilküste häufig
Vereinzelt zeigen sich
durch
Dumpalmen mit
gegabeltem Stamm und die Nähe von Ansiedlungen andeutend schlanke Kokospalmen. Etwas abweichend von dem gewohnten Bild wird der Eindruck durch die Tamarinden, die hin und wieder am Ufer sichtbar werden, auch Adansonicn treten an flachen Küstenstrecken bis dicht an den Strand nebst Pandanus und Mangrovc. Ungefähr in der Mitte der Ostküstc, wo einige Kanus am Ufer die Nähe eines Hafens anzeigten, ging ich vor Anker, mufstc aber bei der inzwischen eingetretenen Ebbe, auf völlig
km tot
trocken erwies,
gelaufene
mit
um
an Land zu gelangen, zuerst die
Strandterrasse
Ausnahme
einiger
passieren,
die
sich
Schwämme, von denen
Art von allen Seiten als leuchtend rote Punkte sich von
dem
als
eine
weifsen
Digitized by
Google
Untersuchung der
Sand abhoben.
des westlichen Indischen Ozeans.
Riffe untl Inseln
am
einem
In
mich, so gut es ging,
ein,
Ufer stehenden Schuppen
5$7
richtete ich
da sich ein Aufschlagen des Zeltes des star-
ken Windes wegen verbot, und unternahm von hier aus Ausflüge nach den verschiedensten Seiten, sodafs ich die Insel ziemlich vollständig kennen
besonders
lernte,
Wie Fundu
mein Aufenthalt
da
als ui sprünglich beabsichtigt
länger ausdehnte,
sich
war. hatten sich schon bei der Fahrt nach
ich früher erwähnte,
meines Schiffes, und eine genauere Besichtigung der auf den Strand gesetzten Dhau ergab, dafs meine Befürchtungen völlig berechtigt gewesen. Der Kiel war zerbrochen und mit grofsen Nägeln befestigt, das Steuer nur mühsam mit Stricken festgehalten u. s. w. Ich entschlofs mich daher kurz, die Reise über Tanga aufzugeben, entliels meinen Kapitän mit seinem Seelenverkäufer und blieb auf Fundu bis zur Abfahrt des SultansDampfers, der in etwa zehn Tagen erwartet wurde und mit dem ich dann über Sansibar nach Dar-es-Salaam gehen wollte. bei mir Zweifel eingestellt an der Seetüchtigkeit
Fundu von
km
Ansiedlungen teilt,
dem und
ungemein langgestreckt und
ist
10
fast
bei
fehlen
einer fast
die Insel wird
völlig;
einen nördlichen Kimeliäni, mit die Reste
sich
einer
lichen Anlage,
dem Ort
Moschee und
einzelnen Häuser sind in
km.
Länge
Gröfscre
zwei Distrikte ge-
in
gleichen Namens, bei
Brunnen befinden,
ein
weit von
einander entfernt,
den Busch, eingebaut.
der Busch niedrig, vielfach jedoch
ist
i
Hier gibt es keine dorfähn-
genannt.
umgeben und oftmals
von Feldern wöhnlich
die
alten
Mapöpo
einen südlichen,
besitzt eine gröfstc
mittleren Breite von nur
in
Für ge-
waldartigc Bestände
übergehend, abwechselnd mit kultivierten Strecken, aus denen vereinzelt
Boiassuspalmen, Mangobäume, Kokospalmen, Orangen, Papaya hervorragen und anzeigen, dafs der Boden früher
gestanden hatte als
Sklaven
ist
das alte Lied, und
wenn
jetzt.
auch hier
alles
Pemba
mehr
u. s.
w.
unter Kultur
Seit der fortschreitenden Freischreibung der
verfallen
und die Schambas veröden; es ist dem Ruin entgegen,
geht mit Riesenschritten
darin Abhilfe geschaffen wird.
nicht
viel
Die Sultansregierung
hilft
den freigeschriebenen Negern Kontrakte fiü abschliefst und derart einen stets sich ergänzenden Stamm
sich dadurch, dafs sie mit drei Jahre
von
Arbeitern
für
ihre Plantagen
zur
Verfügung
hat;
der
einzelne
ohnmächtig dem Zugrundegehen seiner Pflanzungen zu, innerlich den Humanitätsbestrebungen der Europäer fluchend, für die er kein Verständnis hat und auch nicht haben kann. Die Westküste der Insel Fundu ist dicht bewaldet und von unAraber aber
sieht
gemein unebener und
zet fressener
Oberfläche
;
abseits
vom Weg
ist
ein
Digitized by
Google
Voeltzkow:
A.
588 vorsichtiges
fortgesetzt
um
notwendig,
Klettern
auch nur
ein
paar
Schritte vorzudringen.
Der Strand aus
einem
zeigt
Stück
Der Fels
Strandterrasse.
die
Decke der Letztere
erhaben.
am ist
Flutgrenze stark verwittert. lich,
glatt
Fufse
allmählich
ungemein
hart,
übergehend
dagegen
in
die
oberhalb
der
Korallen-Einlagerungen fehlen für gewöhn-
Steilküste
ist
mit unterwaschenen Ufern,
typisches Steilufer
geformt,
ist
und
etwa 1,50
m
über die Strandterrasse
m
-2co
horizontal, etwa 100
fast
breit
und dann steil abstürzend in Tiefen von 30 Faden. Sie ist glatt, wenn auch nach dem Fufse der Steilküste zu uneben, aber ohne SandDie Strandterrasse ist ungemein hart, einzelne daraus bedeckung. hervorstehende Grate völlig gelblich krystallinisch umgeformt, für geDie Strand-
wöhnlich aber eine bläulich weifse Oberfläche aufweisend. geht
terrasse
in
sanftem Bogen allmählich
zwar stark unterhöhlt
aber
ist,
in
den Steilrand über,
keine Abstürze aufweist.
fast
der
Dies er-
wohl daraus, dafs bei der geringen Breite der Strandterrasse
klärt sich
ungemein starke Biandung hier anläuft, die rasch alles Trümmermaterial zerkleinert, und dafs ferner im Kanal zwischen Pemba und dem Festland eine .sehr starke Strömung herrscht, die andauernd nach Norden gerichtet ist, zur Zeit des Südwest-Monsuns in der Stunde einesteils
eine
den Betrag trägt, alles
von vier Seemeilen erreicht und also gleichfalls dazu Trümmermaterial nach einer Richtung fortzubewegen.
Natürlich
ist
bei-
an manchen Stellen das Bild ein etwas anderes, be-
sonders im nördlichen Teil der Westküste Fundus finden sich häufiger Stellen mit eingelagerten Korallen, ist
die stärker zerfressen sind,
überhaupt hier die Stiandtcrrasse nicht derartig
Ostküste Pembas,
wo
ein
glcichmälsigeres Abschleifen
und es
wie auf der
glatt
die Kegel
zu
sein scheint.
i
Die Strandterras.se ist in diesem Teil häufig uneben mit Mulden und Vertiefungen, die aber kein tierisches Leben enthalten; es macht den Kindruck, als sei ihre Zusammensetzung weniger gleichmälsig als
und
sonst,
als
seien die weicheren Partien ausgewaschen,
die härteren
aber erhalten geblieben, auch herrschen an diesen Stellen Korallen vor.
Häufig
finden
sich
und Manda, nämlich eine
hier
auch
ähnliche Bildungen wie auf Patta
äufserst zerfressene Oberfläche der Steilwand
unter gleichzeitiger dunkclrotcr Färbung.
auch
bilde
Wand
in
hervor,
Form
Manchmal stehen
horizontaler oder schräger Platten
1
.
diese Ge-
m
aus der
zeigen nicht selten eine fast völlig schwarze Farbe und
lassen zuweilen eine deutliche Schichtung erkennen.
fast
Auch im Bereich der Strandterrasse finden sich Blöcke an das Gestein bei Kap Mtangawanga auf Patta
völlig
vor,
die
erinnern;
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Untersuchung der
Riffe
und Inseln des westliehen Indischen Ozeans
580
würde also dort der dem Fels vorgelagerte schwarze Sand
es
Zersetzungsprodukt des anstehenden Gesteins
ein
sein.
Frische Bruchflächen zeigen oft förmlich pulverförmige Inncnteilc
wie Ocker,
geben
zu
deren
nähere Untersuchung
verspricht,
ob
wir
vielleicht
hier wirklich
es
näheren Aufschlufs
mit eingelagerten und
und umgewandelten Laterit-Bestandteilen zu tun haben, wofür aufscr der Schichtung auch das manchmal aderförmige Gefüge derselben sprechen
An
könnte.
buchtartigen Zurückweichungen der Ufer sieht die Meeres-
küste natürlich etwas abweichend aus; hier findet sich Sandstrand, der auf
den Fufs der Steilküste aufgelagert ist und dieselbe bis zur Hälfte bedeckt. Der Sand ist typischer sogenannter Korallensand, zusammengesetzt aus
den
verschiedensten Bestandteilen und ziemlich grobkörnig.
Abdavon finden sich andere Stellen völlig bedeckt mit echtem Kalkschlamm, in den man tief einsinkt und der eine Stärke von 0,50— 0,75 m erreichen kann. Ihm fehlen absolut alle gröberen Beigaben; er besteht aus einem feinen tonartigen Gemenge und ist von zäher Kon-
1
weichend
sistenz. Ich
möchte annehmen,
dafs auch in den weifsen Klippen von
Unge
etwas Ähnliches vorliegt und ihre Entstehung vielleicht auf besonders
Ansammlung dieses feinen Kalkschlammes zurückzuführen ist. Etwa eine halbe Stunde von der Nordspitze Fundus entfernt
starke
am
findet sich direkt
Strandterrasse
m
ein
Fufse der Steilküste,
grabenartiger
Einbruch
an ihrem Übergang
von
etwa
6—7 m
in die
Länge,
und etwa gleicher Tiefe, Mgunda Mkali genannt. Es ist eine jedoch mit überhängenden Rändern, der wohl nicht anders zu erklären ist als durch Auslaugung, Auflösung und späteren Einbruch. Die Fischer behaupten auf das bestimmteste einen unterirdischen Zugang zu demselben vom Meer aus, was nicht so ohne weiteres von 3
Breite
Art Spalt,
der Hand
denn der äufsere Rand der Strandterrasse und es stürzt dieselbe dort fast senkrecht in eine Tiefe von 30 Faden ab. Tatsache ist, was ich selbst beobachtet habe, dafs beim Einsetzen der Flut auch das Wasser im Graben zu steigen begann, während die Strandtcrrassc noch lange Zeit trocken ist
weisen
zu
nur etwa 200
m
ist;
entfernt,
Das Wasser darin soll stets das gleiche Niveau wie das Meer aufweisen. Grofse Lippfische von '/* m Länge sind darin zahlverblieb.
der Flut hincingelangcn können, jedoch
reich, die freilich jeweilig mit
auch zu Zeiten Haifische darin sichtbar werden.
sollen
lassen
diese
gute Gelegenheit
für
Die Eingeborenen
günstigen Fischfang unbenutzt,
nach ihrer Meinung ein Geist darin wohne, der
dem verwegenen
da
Fischer
Unheil bringen würde.
Auch der
nördlich von
Fundu gelegenen
Insel
Njäo
stattete ich
einen Besuch ab.
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Voeltzkow:
A.
:»90
Auch Njäo
nur
ist
aber
flach,
seinem äufsercn Anblick gleich-
in
mäßiger, da es mit niedrigem Busch bedeckt
Höhe
und ihm
erreicht,
der nur selten baumartige
ist,
Borassuspalmen fehlen.
die alles überragenden
Die Innenseite nach der Bai zu
hier gleichfalls Steilufer mit
ist
unterwaschenen Rändern und cbenerStrandterrassc, die jedoch etwas mehr Aufser den auch sonst vorhandenen Schwammnoch einige Echinodermen, besonders kleinere Seesternc und auch Mollusken, sonst aber nichts Bemerkenswertes.
Leben aufweist
als sonst.
formen beobachtete
ich
Auf der Fahrt dorthin dieses Teiles
der Bai
erwähnte Aussehen.
schon
mit
besetzt
frei
emporwachsen,
artig
man
die
in allen
spärlich
stehenden Seegräsern,
sodafs
stellenweise Korallen kuppen-
denen
aus
bleiben,
auch hier das
zeigt
Hauptsache weifser Sand,
In der
büschelweise
schilfartigen,
weifse Flächen
Derselbe
den Boden
auch
hatte ich Gelegenheit,
beobachten.
zu
Gröfsen beobachten kann, von
ihren ersten Anfängen bis zu mehreren Metern Umfang.
Auf Njäo
kein Trinkwasser;
es
gibt
dasselbe
mufs,
soweit es
Regens gewonnen wird, von Pemba herübergebracht werden. Der Boden ist ungemein steinig, er wird aber trotzdem an einzelnen Stellen in Beackerung genommen, soll aber nur bitteren nicht durch Auffangen des
Mhoga ergeben. Überall,
Ausnahme
mit
der wenigen Lichtungen,
für Kulti-
die
vicrungszweckc ausgehauen sind und auf denen sich ein halb Dutzend spärlicher Hütten
Derselbe
ist
einen Pfad
lich
erheben,
ungemein
dichter Busch auf steinigem
steht
man
dicht, sodafs
einschneiden mufs.
sich,
da
Wege
fehlen,
Boden förm-
Ich gab daher nach einer halben
Stunde mühsamer Arbeit den Versuch einer Durchquerung Njäos da
Lebende diese unwirtliche
alles
auch aus Sammel-Intcressc
auf,
meiden schien und daher
Stätte zu
kein längerer Aufenthalt geboten erschien.
meinem Boot zurück und liefs mich durch den Kanal zwischen Fundu und Njäo um die Südspitze der Insel herum Ich kehrte nach
nach der Westküste fahren,
um
auch
bei
Njäo einen Einblick
in
den
Aufbau der dem Festland von Afrika zugekehrten Seite zu gewinnen. Auch hier herrscht typische Steilheit mit unterwaschenen l'fern und glatter Strandterrasse vor, beide allmählich ineinander übergehend. Die Oberfläche der 3 aus
stcht
Insel zu
— m .4
hohen Steilwand
einer Schicht von Korallen,
bemerken Bild,
das
sich
wie
sonst,
sondern
in
schwer
sehr zersetzt und
l>e-
ihren unteren Partien ein etwas ab-
beschreiben
läfst;
man
fühlt nur,
nicht so glatt
und
mehr sammetaitig, und Bruchstücke
be-
dafs hier etwas anderes vorliegt.
scharf
ist
auch sonst auf der ganzen
sind.
Die Steilküste selbst zeigt
weichendes
die
Die Oberfläche
ist
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Untersuchung der
und Inseln des westlichen Indischen Ozeans.
Riffe
Es
diese Vermutung.
Statuten
zeigt
das Riff zusammengesetzt
sich
aus einer feinkörnigen, ganz gleichmäfsigcn Masse, die Partien rot
dicht
gefärbt
über der Strandterrasse weifs, ist.
Das Ganze
dem
Sandstein, die unter
erweckt
den Anschein
Hemerkenswert an der Strandterrasse, nicht auf Pemba, auch auf der Ostküste, Dies
Strandterrasse ganz fällt
und
ist
ja
steil
auch in
erklärlich,
ihren unteren
einer
Einflufs der Gezeiten verhärtet
überhaupt
Strandwalles.
in
etwas weiter nach oben
blofs ist
Bank von
ist.
hier,
sondern
das Fehlen eines
wenn man bedenkt,
dafs die
ziemlich bedeutende Tiefen (30 Faden) ab-
daher auch jede geneigte Fläche
fehlt,
von der Trümmer-
material aufgeworfen werden könnte.
Idealer Durchschnitt des Aufbaues von Pemba.
Allgemeine Schlüsse auf,
wenn
ich
daraus zu ziehen,
spare ich mir für später
auch Sansibar und Mafia besucht habe und die dortigen
Befunde zum Vergleich herbeiziehen kann.
Am
3.
Mai
vcrltefs
gegenüber von Fundu Sansibar ein,
nahme fand. Morgen fahren,
um
worüber ich
wo
wiederum
ich
habe
ich
dem Sultansdampfer Barawa den
mit
gelegenen Hafen Weti bei
Hansing
ich die Absicht,
nach
Dhau zu chartern
&
und
traf
am
4.
Mai
in
Co. gastfreundliche Auf-
dem Süden nach Kilwa
zu
meinen Besuch von Mafia, mit der nächsten Post Bericht erstatten zu können hoffe.
dort eine
für
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1
Druck von W. Pormctter
in
Berlin.
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Ergebenst überreicht vom Verfasser.
BERICHT ÜBER EINE REISE NACH
OST- AFRIKA ZUR
UNTERSUCHUNG DER BILDUNG UND DES AUFBAUES DER RIFFE UND INSELN DES WESTLICHEN INDISCHEN OZEANS VON
PROF. Dr. ALFRED VOELTZKOW.
MITGETEILT VOM KURATORIUM DER HERMANN UND ELISE GEB. HECKMANN WENTZEL-STIFTUNG.
(V.
EUROPA-INSEL.)
x SONDERAHDRUCK AUS DER ZEITSCHRIFT DER GESELLSCHAFT FÜR ERDKUNDE ZU BERLIN JAHRGANG IW4, No. «.
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V. Europa-Insel.
Am dem
.24.
November 903 1
vi
nga kommend in Tulea r. dem Küstcndampfer der
nach der im Kanal von Mocambique ge-
für die Fahrt
dort
von Maj
angelaufenen Häfen West-Madagaskars ein und
Messageries Maritimes charterte
traf ich
des allmonatlich einmal von
südlichsten
legenen Insel Ruropa einen kleinen Schoner von 16 Tons. Ich
hatte
das Glück,
Oman, dem
Mr.
in
einen erfahrenen Kapitän gewonnen zu haben,
nach
der
hatte
und mir
afrikanischen
schon
Küste
Besitzer des Schiffes,
der auf seinen Fahrten
mehrfach
die Insel
angelaufen
über die dortigen Verhältnisse genaue Auskunft geben
konnte
Der Besuch
wurde auf
Tage
14
geplant,
weil
das der Lagune
vorgelagerte Riff nur zur Zeit der Springflut genügend Wassertiefe besitzt,
um
also dann
den bei
Eintritt
dem
in
die
Lagune zu
gestatten,
und
1
4
Tage
später,
nächsten höchsten Wasserstand, die Rückfahrt an-
getreten werden konnte.
Da Sülswasser
auf der Insel völlig fehlt,
hinreichendem Vorrat für etwa einen Monat. drei
Tage vor Vollmond festgesetzt.
des
4.
Wir verliefsen Tulear am December Europa-Insel
ziemlich öder.
Niedrige felsige
1.
versorgten wir uns mit
Die Abreise wurde auf
Decetnber und bekamen
am Morgen
Der erste Anblick ist ein Ufer mit Sanddünen, spärlich mit Gras in
Sicht.
oder Gebüsch bestanden, oder auch ganz kahl, bieten sich
dem Auge
dar.
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Vocll/kt>\\
Wir
l'ntcrsuchunn
:
trafen
Faden
erhebt.
Die
und
Insel
schon
Europa
mein fach
Hassas da India
ist
ihrer Flachheit
grolse Schiffe
sind
befinden
sich
in
dort gescheitert
Stelle,
Auch
auf
Anker als Zeichen früherer M. S. „Osprey" ein Schoner mit
einige
Schiffbrüche; auch wurde isSj durch
dem Boden nach oben
wegen eine gefährliche
II.
der Lagune bemerkt.
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43«
A.
Vucl l/knw:
Europa
Die felsigen Teile des Strandes auf der Insel
Anschein
nach
an
vielen
sekundäre Bildungen,
Stellen
sind allem
trotzdem
Sie bestehen aus einem
Zeichen der Abrasion erkennen lassen.
glomerat von Trümmern von Korallen, Konchylien
u.s. w.,
sie
Kon-
verbunden durch
Kittmasse von Kalksand, nach der feineren oder gröberen Beschaffenheit
Aussehen bietend, an der Oberfläche Diese Bänke haben sich im
ihrer Bestandteile ein wechselndes
und
verhärtet
oftmals wie abgeschliffen.
Bereich der Gezeiten gebildet,
in
jenen Teilen des Strandes, die längere
Zeit
vom Wasser
zeit
das mit Kalkkarbonat gesättigte Meereswasser der oberflächlichen
cntblöfst werden.
Ihre Entstehung
Schichten
infolge
ist
dadurch zu erklären, dafs während der Ebbe-
der intensiveren
Erwärmung durch
rasch verdunstet und den Kalk in kri stallinischer
Durch
niederschlägt.
die
Form
diese Infiltration erlangen dann
Tropensonne Kalkmasse
als
diese Teile
ihre
gröfscre Festigkeit und Härte.
Es
sind also diese L'ferbänke lediglich aufgebaut aus
sedimenten, deren Zusammensetzung
wenn auch
man noch
einzelnen Bestandteile
die
stets
Trümmer-
ganz gut erkennen kann,
stark
und
abgerollt
zer-
Nach dem Lande zu verschwinden diese Schichten allmählich unter den Sand- und Eelsmassen der Dünen. Die Bildung der Dünen durch Aufwerfen und Anhäufung grofser, durch die Gewalt der Brandung von den eben besprochenen Bänken abgebrochener und abgerollter Blöcke wurde schon früher besprochen. brochen
Von
sind.
einer
füllung der
weiteren Verfestigung aufser durch Überlagerung und Aus-
Zwischenräume durch Sand habe
ich nichts
bemerken können.
Wie haben wir uns nun die Entstehung der gmfsen Lagune zu Denn es gab allem Anschein nach auch für die Insel Europa Zeit, wo dieselbe, wenn auch existierend, doch in kleinerem l'ni-
denken? eine
fange vorhanden war als
Es geht
jetzt.
dies klar hervor aus einzelnen Teilen des felsigen L iers,
die starke Zeichen der Zerstörung aufweisen.
Am
besten ersieht
man
dies an den unterwaschenen L'fern der kleinen, früher erwähnten Felsinseln
am
Eingang der Lagune, die sich etwa
i
'
..
m
über den Boden
der Lagune erheben und dieselbe Horizontale wie der Landgürtel besitzen.
Ihre
gehen
sie in
Wand
ist
sanftein
dieselben Bilder,
wie
hohlkehlartig ausgeschliffen, und an ihrem Fuls
Bogen
in
man
sie,
den Boden der Lagune über. nur
in
Sansibar und den Witu-Inseln beobachten kann. heit
Es sind
etwas gröfserem Malsstab,
des felsigen Hodens spricht dafür, dafs noch
Auch
auf
die Nackt-
jetzt infolge
mechani-
scher Erosion eine Vergröfserung der Lagune stattfindet.
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l'iKcrsm-hun«