Ausgewählte Reden des Führers 1938


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Table of contents :
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Der Verlauf des Reichsparteitages der Arbeit
Die Proklamation des Führers
Der Führer bei der Kulturtagung im Opernhaus
Der Führer vor dem Reichsarbeitsdienſt
Der Führer vor der deutschen Frauenschaft
Der Führer vor den politiſchen Leitern
Beim Appell der braunen Armee
Die Rede von Dr Goebbels in Nürnberg
Alfred Rosenbergs Rede vor dem Kongreß in Nürnberg
Der Stellvertreter des Führers bei der V Reichstagung
Hermann Görings Appell an die Auslandsdeutſchen in Stuttgart
Die Rede des Führers auf dem Bückeberg
Die Rede des Führers zum Winterhilfswerk 1937/38
Die Reden des Führers und Muſſolinis anläßlich der hiſtoriſchen
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Ausgewählte Reden des Führers 1938

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Ausgewählte

Reden des

Führers

1938

Rede des Generalfeldmarschalls Hermann Göring auf dem Parteitag Großdeutschland

Sonderausgabe für die Wehrmacht

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772 Wehrkreislager VII

19

38

Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf.,

Berlin

Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages gestattet Copyright 1938 by Franz Eher Nachf., G.m.b.H. , München Printed in Germany

Orud : M. Müller & Sohn K.G., Berlin SW 68, Dresdener Straße 43

Inhaltsverzeichnis

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Die Proklamation des Führers ... Der Führer auf der Kulturtagung . ...

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Die große Schlußrede des Führers vor dem Kongreß . . . . . .

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Die Rede des Generalfeldmarschalls Hermann Göring auf dem Parteitag

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Die Rede des Führers im Sportpalaſt am 26. 9. 1938 ......

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Das Abkommen zwischen Deutschland, dem Vereinigten König reich von Großbritannien, Frankreich und Italien in München Die gemeinſame deutſch-engliſche Erklärung

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Die Rede des Führers in Saarbrücken am 2. 10. 1938 ...... 100 Die Feierstunde im hiſtoriſchen Bürgerbräukeller am 8. 11. 1938 104

Die Proklamation des Führers Parteigenossen und Parteigenoſſinnen !

Nationalsozialiſten !

Tiefer bewegt als jemals zuvor zogen wir dieses Mal nach Nürn berg. Schon seit Jahren sind die Reichsparteitage nicht nur zu einem Fest der Freude , des Stolzes , ſondern auch der inneren Besinnung geworden. Die alten Kämpfer kommen hierher in der freudigen Hoffnung, ſo viele der alten Bekannten aus der langen Zeit des Ringens um die Macht wiedersehen zu können. Und so begrüßen sich denn auch in dieser Stadt immer wieder die Kampfgenossen der größten deutschen Revolution. In diesem Jahr nun ist zum erstenmal der Kreis unendlich weiter gezogen. Das nationalsozialistische Reich hat neue deutsche Volksgenossen in sich aufgenommen. Viele von ihnen befinden sich in dieser feierlichen Stunde zum erſtenmal in unſerer Mitte. Viele andere ergeben sich im ungeheuren Strom der flutenden Bewegung dem Zauber dieser unvergleichlichen Stadt und ihrer erhebenden Stunden. Andere werden als Mitglieder der Kampf organisationen zum erstenmal inmitten ihrer Brüder aus dem ganzen Deutschen Reich marschieren und im tiefsten Innern das Gelöbnis erneuern : niemals mehr von dieſer größten Gemein፡ schaft zu lassen. Welche Erinnerungen aber werden gerade heuer bei uns allen aus gelöst ! In diesen Monaten vor zwanzig Jahren seßte der innere Ver fall Deutſchlands ein. Nicht der äußere Feind zerbrach unsere Front, sondern das schleichende Gift im Innern begann sie zu zersetzen. Die Schwäche einer in allem halben Staatsführung wurde damals zur Ursache der größten Volks- und Staatskatastrophe in unserer Geſchichte ! Und schon wenige Monate später schien Deutschland verloren zu sein. für immer. Die Zeit der tiefsten Erniedrigung und schmachvollen Demütigung unseres Volkes war angebrochen. Ein Jahr nach dieser Katastrophe erhob sich aus dem Chaos des Unglücks und der Ver zweiflung e in neues Symbol. Die Vorsehung hatte mich berufen, es zu tragen. Vier Jahre später fand der erste Reichsparteitag der nationalsozialistischen Bewegung statt. Damals, also vor fünfzehn Jahren, fanden sich in München zum erstenmal aus vielen Gebieten des Deutschen Reiches die Männer und Frauen jener Partei zusammen, deren Fahne knapp zehn Jahre später des Deutschen Reiches Staats

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flagge werden sollte. In neun Parteitagen wiederholten sich seitdem diese Kundgebungen einer erwachenden Nation . Und nun treffen wir uns zum zehntenmal !

Was aber, meine Volksgenossen, ist seitdem aus Deutschland gewor den ! Scheint es heute nicht fast so zu sein, als ob das Schicksal das deutsche Volk und Reich diesen Weg beschreiten laſſen mußte, um uns alle zu läutern und reifen zu laſſen für jene größere Gemein schaft der Deutschen , die allein für alle Zukunft als Voraus segung für den Bestand unseres Volkes anzusehen ist! Traumhaft und unwirklich mag vielen beim Rückblick auf die hinter uns liegende Zeit der Weg der nationalsozialistischen Bewegung und der Emporstieg des Reiches erscheinen . Vielleicht wird man einſt von einem Wunder reden, das die Vorsehung an uns getan hat. Wie es aber auch kam : Am Anfang dieses Wunders stand der Glaube ! Der Glaube an das ewige deutsche Volk ! Wenn ich damals als unbekannter Soldat des Weltkrieges jenen Weg einschlug, der mich an die Spitze der Nation und heute wieder vor sie her führt, dann verdanke ich die Kühnheit eines so vermessenen Entschlusses auch selbst nur meinem eigenen Glauben an den Wert meines Voltes. Es war ein Glüd - ich muß dies heute aus sprechen , daß ich in den Jahren meiner Jugend und in der Zeit meines Soldatentums nur das Volk fennenzulernen Gelegenheit hatte, denn dieses allein hat den Glauben mir gegeben, und in der Erinnerung daran habe ich ihn mir erhalten durch alle Schwierigkeiten und Fährnisse. Hätte ich damals statt der Kenntnis des Volkes die mir später gewordene Kenntnis seiner intellektuellen Führungen und insbesondere seiner politiſch-bürgerlichen Führung, ihrer gesellschaft: lichen Moral und ihrer politischen und menschlichen Schwächen gehabt, würde vielleicht auch ich am deutschen Volk und seiner Zukunft gezweifelt haben. Was mich aber damals in den bitteren Tagen und Wochen des Zusammenbruchs hochriß , war nicht die Kenntnis der politischen oder militärischen deutschen Staatsführung oder der intellet tuellen Schichten, insoweit es sich um das Persönliche handelt, sondern es war die Kenntnis des deutschen Musketiers , die Kenntnis des deutschen Frontsoldaten und die Kenntnis jener Mil lionenmassen deutscher Arbeiter und Bauern, aus denen sich dieser stählerne Kern des Volkes bildete. Diesem Willen allein verdankte ich den Mut zu dem Entschluß, einen so gewaltigen Kampf zu beginnen und an seinen Erfolg vom ersten Tage an unbei rrbar zu glauben. Denn darüber dürfte kein Zweifel herrschen : Der menschliche und moralische Wert der Führung der Nation entsprach damals nicht annähernd dem Wert, den die Geführten besaßen. Die Tapferkeit und

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der Mut, fie lagen zu 99 v. H. nur bei den Musketieren. Die Führun des Reiches und des Volkes konnte nicht 1 v. H. davon für sich bean spruchen. Ich aber faßte den Entschluß , dem Reich eine neue Führung aufzubauen , die die gleichen Grundwerte in sich tragen soll , als wir sie vom Volke selbst er . warten und wie wir sie so tausendfältig als vor . handen bestätigtsahen. Eine herrschende Gesellschaftsschicht hat vor und im November 1918 ihre Führungsunfähigkeit unter Beweis gestellt. Mit heller Klarheit erstand daher damals das zu lösende Problem vor meinen Augen. Eine neue Führungsorganisation mußte aufgebaut werden. Jeder Gedanke, mit den alten Erscheinungen die Nation dereinst wieder retten zu wollen, hieß glauben, daß sich eine erwiesene Schwäche entgegen allen Gesezen der Vernunft und der Erfahrung durch Zufall plöglich in eine neue Kraft würde verwandeln können. Über vier Jahre lang legte dieſes deutsche Volk ein geſchichtlich noch nie gefordertes Zeugnisseines inneren Wertes ab. Regimenter traten an und verbluteten, ohne zu wanken. Batterien feuerten bis zum letzten Offizier und Mann, Schiffsbeſagungen hielten die zerfeßten Flaggen in ihren Fäusten und gingen mit dem Liede des deutschen Glaubens auf den Lippen in die Tiefen der Flut. Und dieser heroischen Demon stration eines ewigen Heldentums gegenüber stand eine erschütternde Feigheit der Führung des Reiches und der Nation. Während über vier Jahre lang eine Heldenfront in tausendfachem Einsatz ihren Wert bewährte, fand die Führung der Heimat nicht ein einziges Mal die Kraft zu einem Entſchluß ähnlicher Größe und Kühnheit. Die Tapfers keit, fie lag nur bei den Musketieren, und alle Feigheit konzentrierte sich in der organisierten politischen Führung der Nation. Alle Ver suche, Deutschland wieder aufzurichten, konnten unter solchen Umständen nur dann gelingen, wenn diese politische Führungsschicht aus ge= rottet und beseitigt wurde. Zu diesem Zweck mußte der Weg zu einer neuen Führungsauslese gefunden werden. Damit aber entschwand jede Möglichkeit, im Rahmen der alten Parteien und mit ihnen die künftige deutsche Geschichte gestalten zu wollen. In den Nächten , da ich mich einst entschloß , Politi= ter zu werden , hatte sich zugleich das Schicksal der deutschen Parteienwelt entschieden. Wenn ich heute, meine Parteigenossen und Parteigenoſſinnen, ange sichts des allgemeinen Aufstieges des Reiches diese Bemerkungen mache, dann kann ich nicht anders, als gegen jene Stellung zu nehmen, die immer wohl auf dem Wege in die Zukunft die Schwierigkeiten sehen. 7

allein den Weg der Nation und des Reiches in der Vergangenheit als etwas ganz Selbstverständliches anzusehen scheinen. Ich möchte es in dieſer feierlichen Stunde eindringlich ausſprechen, daß ich in den zurückliegenden Jahren der Aufrichtung der Be wegung und des Kampfes mit ihr um die Macht und damit für Deutschland von dieſer anderen Welt weder verstanden , noch jemals unterstützt worden bin. Sie hielten den Versuch, den tapferen Mut und die Verantwortungsfreudigkeit zur führenden Geltung im Deutschen Reich zu bringen, für ein schädliches Beginnen, denn in ihren Augen war Kühnheit gleich Unvernunft, während sie in jeder Feigheit die Spuren von Weisheit zu ſehen vermeinten ! Sie wollten wohl in der Vergangenheit die Tugenden des Mutes gelten laſſen, dünkten sich und die heutige Zeit aber über solche primitiven Gefühlsmomente erhaben. Sie redeten wohl von Preußentum , allein sie vergaßen, daß dieses Preußentum in keiner Geburtsurkunde begründet liegt, sondern ausschließlich in einer unvergleichlichen Haltung. Sie zitierten die Namen der großen preußischen Heroen und versuchten, sich bei jeder paſſenden Gelegenheit auf sie zu berufen. Aber sie wollten es nicht wahrhaben, daß ihre ganze eigene Klugheit unter jenes Kapitel fiel, das der Preuße Clausewitz in seinen Bekennt niſſen mit dem Sammelbegriff „ Fei gheit“ abtat. Sie hatten daher auch kein Verständnis für den unbekannten Kämpfer, der es versuchte, den Mut des Frontsoldaten nunmehr endlich auch in der Führung der deutschen Politik zur Geltung zu bringen. Und der zu dem Zweck eine Partei aufrichtete, in der dieses Frontsoldatentum ſeine erste, schlagendste und einzige politische Repräsentation fand. Sie verstanden es nicht oder wollten es nicht ver stehen , daß auch für den politischen Führer und da mitfür die gesamte politische Führung einer Nation charakterliche Festigkeit , das starte Herz , der kühne Mut , die höchste Verantwortungsfreudigkeit , rück= sichtslose Entschlußkraft und zäheste Beharrlichkeit wichtiger sind als ein vermeintliches abstraktes Wissen! Weil sie dies aber für unwichtig ansahen, waren auch ihre eigenen Organiſationen, als von ihrem Geiſt durchſeßt , nicht in der Lage, die inneren und in der Folge davon die äußeren Aufgaben zu lösen. Was fie in der Gründung der nationalsozialiſtiſchen Bewegung als eine Zersplitterung empfanden , war der Beginn der größten Reinigung und dadurch zugleich Einigung in unserer Geschichte. Ein neuer Aus leseprozeß seßte ein. Durch das Hervorkehren unduldſamer Pro

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grammpunkte erfolgte das Abstoßen duldsamer Naturen. Durch die Betätigung einer fortgesetzten Angriffsluft und freudigkeit gelang das Heranziehen stets bereiter Kämpfer. So begann ich damals jene Alte Garde zu sammeln, die mich ―― mit wenigen Ausnahmen - seitdem nicht mehr verlassen hat. Und als ich vor 15 Jahren zum ersten Male in München anläßlich des damaligen Parteitages dieſe meine Garde musterte, da war sie zahlen mäßig freilich noch klein, allein ihrem Werte nach repräsentierte sie ganz Deutschland. Dies war die erste Bewegung , die vor sich keine Klassen ፡ und keine Konfeſſions- , keine Berufs und Wirtschaftsintereſſen , kein Stammesbekennt nis und keine Staatsformverpflichtungen hertrug, sondern einen einzigen Glauben : Deutschland ! Wenn wir heute nach so vielen Jahren auf diese erste Zeit unseres gewaltigen Kampfes zurückblicken, dann muß uns das Bewußtsein erschauern lassen: Welch eine gewaltige Wende des Schicksals ! Wie sah Deutschland an dieſem ersten Reichsparteitag aus? Nieder getreten, verachtet und entehrt, wirtschaftlich vernichtet und aus geplündert, innenpolitiſch dem Wahnsinn ergeben, außenpolitiſch das Ruhrgebiet und weite Teile des Westens besetzt! Und heute? Wir alle sind ergriffen bei der Stellung und Be antwortung dieser Frage. Trotzdem aber sollen wir nie vergessen : In dieser ganzen Zeit ist unser Volk immer das gleiche geblieben. Das Volk des Jahres 1918 war kein anderes als das Volk von 1914, das Volk von 1923 das gleiche als das von 1918 und das von 1938. Es sind die gleichen Männer und Frauen. Wie ist dieses Rätsel zu erklären?

Meine Parteigenossen ! Eines hat sich seitdem geändert : Die deutsche Führung ist wieder anders geworden. In einem rücksichtslosen Ausleseprozeß hat fie der Nationalsozialismus aufgebaut. Soweit diese aber noch aus den Jahren des Kampfes stammt, stellt sie einen Höchstwert dar, der durch keine äußere oder materielle Macht politischer oder militärischer Art ersetzt werden kann. Und diese Führung ist die Trägerin der deutschen Erhebung geworden. Das Wunder, das sich zwischen 1805 und 1813 vollzog, war kein anderes. Die preußischen Männer und Frauen im Zeitalter der Völker schlacht von Leipzig waren die gleichen Preußen wie in den Tagen von Jena und Auerstädt. Allein an die Stelle einer schwachen Staats- und Heeresführung war auch damals in wenigen Jahren eine heldische getreten, 9

und ihre Namen, die Namen der vom Stein und Blücher , der Scharnhorst und Gneisenau , der Yord und der Clause wik und tausend und tausend andere, sie erklären uns allein das Wunder von der großen Erhebung Preußens. Man darf dereinſt das Wunder der deutschen Erhebung auch in nichts anderem ſehen. Die gestaltende Trägerin dieser Erhebung ist die Nationalsozialistische Partei. Sie hat jene ge = waltige Arbeit vollbracht , die getan werden mußte , wenn Deutschland die Kraft zur Wieder einnahme seiner Weltstellung gewinnen sollte. Sie mußte die andere Parteienwelt zerbrechen und ausrotten, sie mußte einen unerbittlichen Kampf der Welt der Klaſſen- und Standesvorurteile ansagen, fie mußte dafür sorgen, daß ohne Rück sicht auf Geburt und Herkunft der willensstarke und fähige Deutsche den Weg nach oben finden konnte. Sie mußte Deutschland säubern von all den Parasiten, für die die Not des Vaterlandes und Volkes zur Quelle eigener Bereicherung wurde. Sie mußte die ewigen Werte des Blutes und der Erde erkennen und ihre Beachtung zu den be herrschenden Gesezen unseres Lebens erheben. Sie mußte den Kampf beginnen gegen den größten Feind, der unser Volk zu vernichten drohte: den internationalen jüdischen Weltfeind ! Ihre Aufgabe war es, das deutsche Volkstum, unsere Raſſe und un sere Kultur von ihm zu säubern. Sie mußte der Zerfahrenheit der öffentlichen Meinung ein Ende sehen. Sie hatte alle Mittel der Volks führung, die Preſſe, das Theater, den Film, die gesamte sonstige Propa ganda in ihre Hand zu nehmen und nach einem Ziel hin aus zurichten. Sie mußte aber auch die sozialen Fundamente der neuen Volksgemeinschaft sichern, die Wirtschaft in den Dienst der Nation stellen und vor allem, ihre Aufgabe war es, eine neue zentrale und allgemeine Autorität aufzurichten. Denn wenn man überhaupt noch an eine Rettung Deutschlands glauben wollte, dann konnte dies nicht geschehen durch einen Wirrwarr widerstreiten der Meinungen, durch das „ Sichauslebenlaſſen“ lärmender Beſſerwiſſer oder nörgelnder Kritiker ! Daher aber mußte sie diese Autorität dann aber auch in Schuh nehmen nicht nur vor den Angriffen einzelner Menschen, sondern noch mehr vor der sie bedrohenden geistlosen Ein stellung großer Gesellschaftskreise, aller jener Vornehmen und Neun malweisen, für die die innere Freiheit nur die Genehmigung des Aus lebens im Dienste der persönlichen Interessen alles ist, ohne Rücksicht auf den Untergang der Freiheit aller nach außen. Sie durfte in dieſen Dingen nicht zurückweichen vor der großen Front ge meinsamer bürgerlicher und marxistischer Unver 10

nunft. Sie durfte sich aber auch nicht verbeugen vor den versuchten Einflüssen all jener, die vielleicht hoffen mochten, in der neuen Be wegung eine finanzielle oder politische Restauration ihrer eigenen Un zulänglichkeit zu sehen. Ein gewaltiges Programm mußte diese Bewegung erfüllen . Und heute, nach fünfzehn Jahren, dürfen wir die ſtolze Feststellung treffen, daß die Nationalsozialistische Partei die in ſie gesezten Hoffnungen er füllt hat. Ja, mehr als irgendein Sterblicher erwarten konnte, ist durch sie geworden. Punkt für Punkt hat sie ihr Programm zu ver wirklichen begonnen. Die starke Staatsautorität ist vor handen, eine gewaltige Wehrmacht ſchüßt das Reich zu Land , zu Waſſer und in der Luft, die Wirtschaft sichert mit die Unabhängigkeit und Freiheit des deutschen Volkes, die Kultur dient wieder der Schönheit und der Größe der Nation. In einem Kampf ſondergleichen rang fie um die äußere Freiheit. In eben dem Maße, da das deutsche Volk durch seine fortschreitende innere Einigung im Nationalsozialismus der äußeren Freiheit würdiger wurde, gelang es, Fessel um Feſſel jenes Vertrages zu lösen, der einſt gedacht war, unser Volk für immer zu vernichten. Ihnen allen sind die großen, geschichtlichen Daten be fannt. Sie werden dereinst ruhmooll eingezeichnet sein im Buche der Geschichte unseres Volkes. Durch sie wird vor allem auch für alle Zeit der Nachweis geliefert werden können, daß Klugheit und Tatkraft keine sich ausschließenden Begriffe find. Vor wenigen Wochen schrieb nun eine englische Zeitung, ich hätte den brennenden Wunsch, einen Pakt mit einigen Staaten auf ver ſchiedenen Gebieten abzuschließen, weil es mir sonst nicht möglich sein würde, vor dem diesjährigen Parteitag hintreten zu dürfen. Ich hatte und habe nun diese Absicht nicht. vor Sie hin , meine alten Partei Ich trete genossen , nicht mit einem Pakt , sondern mit den sieben neuen deutschen Gauen meiner eigenen Heimat. Es ist Großdeutschland , das in diesen Tagen zum erstenmal in Nürnberg in Erscheinung tritt. Wenn die Insignien des alten Reiches nunmehr in diese alte deutsche Stadt zurückgekehrt sind , dann wurden sie hierher getragen und begleitet von 6½ Millionen Deutschen , die sich heute im Geiste mit Männern unseres allen anderen Frauen und Volkes hier vereinen. Sie alle umfängt in diesen Tagen stärker denn je das glückliche Bewußtsein , einer großen unlösbaren Gemeinschaft anzuge .

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hören. Was in ihr der einzelne trägt , tragen alle . Was aber alle tragen müssen , wird dadurch jedem einzelnen leichter zu tragen sein. Diese Rückkehr der Ostmark in das große Deutsche Reich stellt uns für das kommende Jahr die zusätzlichen Aufgaben. Politisch kann der Aufbau der Bewegung auch in diesem Gebiet als im wesent lichen abgeschlossen angesehen werden. Wirtschaftlich wird die Ein gliederung in den großen Kreis und in den gewaltigen Rhythmus des deutschen Lebens schnelle Fortschritte machen. Noch vor wenigen Monaten sprach ich die zuversichtliche Hoffnung aus, daß es uns ge= lingen wird, in drei bis vier Jahren auch in diesem Gebiet des Reiches die Arbeitslosigkeit zu beseitigen. Heute schon kann ich diese Erwar tung genauer umgrenzen : Schon am Ende des nächsten Jahres wird die Krise der Arbeitslosigkeit auch in der Ostmark des Reiches vollständig überwunden sein. Augenblicklich leiden wir überhaupt nur unter zwei wirklichen Wirtschaftssorgen : a) der Sorge um Arbeitskräfte und insbesondere um gelernte für die Industrie und b) der Sorge um Arbeitskräfte auf dem Lande. Wenn man in anderen Staaten darin nun das ersehnte Zeichen einer damit eben doch noch vorhandenen wirtschaftlichen Schwäche des Dritten Reiches erblicken will, so können wir gerne bei uns diese Schwäche des Fehlens von Arbeitskräften ertragen und den Demokratien die Stärke der Arbeitslosigkeit überlassen. Wenn ich im Mangel an Arbeitskräften die einzige Wirtschaftsschwierigkeit in Deutschland ſehe, dann verdanken wir dies zwei Tatsachen : 1. Es ist uns durch die Gnade des Herrgotts in dieſem Jahr endlich eine überreiche Ernte gegeben worden. Durch die energischen Maßnahmen unseres Pg. Göring wurde es ermöglicht, trok der Miß ernten in den vergangenen Jahren dennoch mit einer großen Reserve in das neue Jahr einzutreten. Mit diesen Vorräten und durch den reichen Segen der heurigen Ernte werden wir auf Jahre jeder Nahrungssorge enthoben sein. Trok dem wollen wir sparsam bleiben. Es ist unser Wille , eine Reserve von Brotgetreide anzusammeln , die uns unter allen Umständen vor jeder Not bewahrt. 2. Der Vierjahresplan beginnt allmählich in seinen Aus wirkungen immer mehr in Erscheinung zu treten. Was ich einſt an nahm , ist eingetroffen : Nachdem der deutschen Wirtschaft und vor allem den deutschen Erfindern die notwendigen nationalwirtschaft

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lichen Ziele aufgezeichnet worden sind, haben es die Fähigkeit und Genialität unserer Chemiker, Physiker, Maschinenbauer und Techniker, unserer Betriebsführer und Organisatoren fertiggebracht, ungeahnte, ja, ich darf es aussprechen, st a unenswerte Erfolge zu erzielen. Wenn es nun am Beginn unseres Kampfes 1933 notwendig war, möglichst viele Deutsche in Arbeit, ganz gleich welcher Art, zu bringen, dann ist es heute notwendig, möglichst viel an primitiver Arbeit durch die Maschine zu ersehen. Unser qualitativ so hochstehender Arbeiter wird dadurch allmählich immer mehr von der einfacheren Beschäftigung weg zu einer für ihn geeigneteren höheren geführt. Die Einsparung von Arbeitskräften hilft neben anderen Maßnahmen auch mit, die Arbeiternot auf dem Lande zu beheben. Endlich tritt dadurch eine weitere Steigerung unserer Produktion überhaupt ein. Und dies ist, ich wiederhole es stets aufs neue, das Entscheidende. Wenn im Deut schen Reich nunmehr einschließlich der Ostmark über 7½ Millionen Menschen in den Arbeitsprozeß eingegliedert werden konnten, dann mußte entsprechend dem zusätzlichen Lohn dieser 72 Millionen auch eine greifbare zusäßliche Produktion garantiert ſein. Denn das Problem der Beseitigung der Arbeitslosigkeit ist nicht ein Problem der Auszahlung von Löhnen, sondern ein Auftrag zur Sicherstellung der dementsprechenden kaufbaren Produkte. Das deutsche Volk hat keine Goldwährung. Das heißt, es ist — dank dem Wirken unserer Feinde —, wenn auch auf eine ſchmerzvolle Weiſe, von dem Wahnwit einer sogenannten Goldwährung und damit Golddeckung erlöst worden. Um so wichtiger aber ist es gerade deshalb, der deut ſchen Währung jene einzige reale Deckung zu geben, die als Voraus segung für ihre Stabilität die immer gleiche Kaufkraft sicherstellt. Nämlich die ansteigende Produktion. Für jede Mark, die in Deutschland mehr gezahlt wird, muß um eine Mark mehr produ ziert werden. Im anderen Falle ist diese ausgegebene Mark ein wert loses Papier, weil für sie mangels der produktiven Gegenleistung nichts gekauft werden kann. Diese primitive nationalsozialistische Wirtschafts und Währungspolitik hat es uns gestattet, in einer Zeit allgemeiner Währungsschwindeleien den Wert, d . h . die Kaufkraft der deutschen Mark stabil zu halten. Dies nüht jedem einzelnen, dem Städter so viel als dem Bauern. Denn für den Städter hat Lohn und Gehalt nur dann einen Sinn, wenn er dafür die vom Bauern geſchaffenen Lebens güter kaufen kann, und für den Bauern nur, wenn er für ſeinen Erlös die von der Industrie und vom Handwerk geschaffenen Pro dukte erhält. Es ist daher nationalsozialistische Wirt= schaftserkenntnis , daß die einzige wahrhaftige Lohnerhöhung die Produktionserhöhung ist. Das heißt: die damit ermöglichte erhöhte Zuweisung von Lebensgütern 13

und nicht die Aushändigung von wertlosen Papierwischen. Und es ist vielleicht mit das höchste Verdienst der nationalsozialiſtiſchen Be wegung, daß sie dieſe ebenso einfachen wie natürlichen, aber leider ſehr oft unpopulären Grundsähe immer mehr zum Gemeingut des ganzen Volkes gemacht hat. Während zur selben Zeit in den Demokratien Löhne und Preise einander in wilder Haſt empor jagen, die Gesamtproduktionen aber dauernd sinken, bietet die national sozialistische Wirtschaftsführung das Bild einer stetig steigen = den Produktion und damit das Bild einer andauernden Hebung des Konsums und einer st a bilen Währung. Gewiß: mehr als gearbeitet werden kann nicht. Wenn in einem so großen Volk aber die ganze Nation produziert, so fließen dieſe gewaltigen Gebrauchsgüter wieder dem Konsum des ganzen Volkes zu. Denn man kann auf die Dauer wohl Geld aufspeichern oder Gold horten, aber keine Produktionsgüter, mögen dieſe nun Lebensmittel oder Waren sein. Sie schreien nach dem Konsumenten. Indem wir also das deutsche Volk zu einer immer höher steigenden Produktion auf rufen, ergibt sich von selbst die Notwendigkeit, diese Gebrauchsgüter im Kreislauf wieder dem Volke zuzuführen. Das Ziel der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik ist aber nun einmal nicht, ein Volk zur Faulheit mit geringem Lebensstandard zu erziehen, sondern es zu einem fleißigen mit einem möglichst hohen zu machen. Das . heißt: Wir wollen durch unseren Fleiß so viel Güter produzieren , daß jeder einzelne Deutsche daran einen immer steigenden Anteil haben kann und wird. Dieser Prozeß ſezt aber sehr viel politische Vernunft voraus. Es kann nur gelingen, wenn ein ganzes Volk in ſeiner Gemeinschaft in enger Verbundenheit die Intereſſen aller im Auge behält, um damit auch wieder allen zu dienen. Würde der nationalsozialistische Staat die deutsche Wirtschaft so laufen lassen, wie sie einst lief, dann hätten wir auch hier fortgesette Kämpfe, Streiks und Aussperrungen, und damit eine andauernde Schädigung der Produktion und als Entgelt eine scheinbare Steigerung der Löhne mit dem Ergebnis der Entwertung der Währung und damit der zwangsläufig folgenden Senkung des Lebensniveaus. Es ist daher auch nur ein Zeichen für die Intelligenz und Einsicht unſeres Volkes, daß es die nationalsozialiſtiſche Wirt schaftsführung begreift und sich freudig in den Dienst dieser Erkenntnis stellt. Im übrigen bitte ich Sie, meine Volksgenossen, folgendes zu bedenken : Was immer auch die Zukunft bringen mag, eines ist sicher : Welcher Art die weltwirtschaftlichen Beziehungen untereinander sein mögen , kann man nicht voraus , sagen. Denn wenn es anderen Völkern einfällt , tatt ihre Produktionen zu heben , diese zu ver

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nichten , dann muß mangels an Austauschgütern dieser sogenannte Welthandel früher oder später zugrunde gehen . Um so wichtiger ist es daher , seine eigene Wirtschaft in Ordnung zu halten und damit zugleich auch den besten Beitrag für eine mögliche Verbesserung der Weltwirtschaft zu liefern. Denn diese wird nicht aufgerichtet durch scheinbar be፡ lehrende , in Wirklichkeit aber nichtssagen de Redensarten demokratischer Staatsmänner , son dern sie könnte höchstens befruchtet werden durch die Inordnungbringung der in den Demokratien langsam absterbenden eigenen Volkswirtschaften. Solange aber diese Staatsmänner, statt um ihre eigenen Pro duktionen bekümmert zu sein und ihre eigenen Volkswirtschaften in Ordnung zu bringen, in allgemeinen Phrasen, teils belehrenden, teils tadelnden Inhalts, sich mit den autoritären Staaten auseinanderzu sezen belieben, tun sie nicht nur nichts für die Wiederherstellung der sogenannten „Weltwirtschaft“ und insonderheit des Welthandels, sondern sie schädigen ihn Deutschland kann jedenfalls von sich sagen, daß es dank seiner fortgesetzt steigenden inneren Produktion nicht nur ein steigender Verkäufer eigener , sondern auch Ab nehmer fremder Produkte geworden ist. Allerdings mit einer Einschränkung. Im gesamten wird die deutsche Volkswirtschaft so aufgebaut, daß sie jederzeit auch gänzlich unabhängig von anderen Ländern auf eigenen Füßen stehen kann. Und dies ist gelungen. Den Gedanken an eine Blockade Deutſchlands kann man schon jetzt als eine gänzlich unwirksame Waffe be = graben. Der nationalsozialistische Staat hat mit der ihm eigenen Energie die Konsequenz aus den Erfahrungen des Weltkrieges gezogen. Und nach wie vor werden wir an dem Grundſak festhalten, daß wir uns selbst lieber auf dem einen oder anderen Gebiet, wenn es not wendig sein sollte, einschränken wollen , als uns in eine Abhängigkeit vom Ausland begeben. Vor allem wird an die Spize unseres wirt schaftlichen Handelns immer der Entschluß treten : Die Sicherheit der Nation geht allem anderen voran. Ihr wirt schaftliches Dasein ist deshalb auch auf unserer eigenen Lebensbasis und unserem eigenen Lebens raum materiell in vollem Umfange sicherzustellen. Denn nur dann wird auch die deutsche Wehrmacht jederzeit in der Lage sein, die Freiheit und die Interessen des Reiches unter ihren starken Schutz zu nehmen. Und dann wird Deutschland auch als Freund und Bundesgenosse für jeden von höchstem Werte sein. Wenn ich dies aus Anlaß des zehnten Reichsparteitages ausipreche. dann tue ich es

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in dem zufriedenen Bewußtsein, daß auch politiſch genau so wie wirt schaftlich die Zeit der Isolierung Deutschlands beendet ist. Das Reich hat große und starke Weltmächte Freunde erhalten.

als

Meine Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen ! Drohender denn je erhebt sich über dieser Welt die bolsche = wistische Gefahr der Völker zerstörung. Tausendfach sehen wir das Wirken des jüdischen Erregers dieser Weltpest. Ich darf es hier, glaube ich, in meinem und in Ihrer aller Namen bekunden, wie tief innerlich glücklich wir sind angesichts der Tatsache, daß eine weitere große europäische Weltmacht aus eigenen Erfahrungen, aus eigenem Entſchluß und auf eigenen Wegen die gleiche Auffaſſung vertritt und mit bewunderungswürdiger Entschlossenheit die weit gehendsten Konsequenzen gezogen hat. Wie immer auch der Weg und die Entwicklung der faschistischen und nationalsozialistischen Revolutionen aus eigenen deutlichen Bedürfniſſen bedingt er ſcheinen und wie unabhängig auch beide geschichtliche Umwälzungen voneinander entstanden sind und sich entwickelt haben, so glüchaft ist es doch für uns alle, in allen großen Lebensaufgaben der Zeit jene geistige gemeinsame Einstellung und Haltung zu finden, die uns in dieser Welt der Unvernunft und der Zerstörung auch menschlich immer mehr zuſammenführen. Dieser neue Geist aber richtet zugleich die beiden Völker nach innen aus. Wie erleben wir hier wieder unsere glückliche, strahlende Jugend ! Wie werden wir wieder alle die Hunderttausende junger deutscher Männer sehen, braun gebrannt und kerngeſund, und wie wird es uns dann erst wieder recht bewußt, daß dies vielleicht die größte Leistung auch unserer Revolution ist. Ein neues gesünderes Volk wird hier erzogen, nicht durch Phrasen und Theorien, sondern durch eine belebende Wirklichkeit. Millionen deutscher Frauen ist wieder die Lust und Liebe erwachsen zum Kind, zu jener wunderbaren Jugend, die wir in stürmiſchem und rauschendem Jubel in diesen Tagen an uns vorbeiziehen ſehen. Wer dies alles in ſich aufnimmt, der muß wohl zugeben, daß es für einen Deutschen nun doch wieder lebenswert ist, auf der Welt zu ſein. Ein gesundes Volk, eine politisch vernünftige Leitung, eine starke Wehrmacht, eine emporstrebende Wirtschaft und über allem ein blühen des kulturelles Leben. Darin liegt der Dank an alle jene Kämpfer, die sich in dieſen Tagen hier versammelt haben und die aus Vergangenheit und Gegen wart uns im Geiste hier begleiten, der Dank an die Männer und

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Frauen unserer Bewegung und der Dank an die Soldaten der Wehr macht des nationalsozialistischen Staates. Den höchsten Dank aber wollen wir selbst dem Allmächtigen sagen für das Gelingen der Vereinigung der alten Ostmark mit dem neuen Reich. Er hat es gestattet, der deutschen Nation dadurch ein Glück, dem neuen Reich aber einen großen Erfolg zu schenken, ohne daß es not wendig war, das Blut und Leben unserer Volksgenossen einzuſeßen. Mögen die Deutschen nie vergeſſen, daß dies ohne die im National sozialismus geeinte Kraft der ganzen Nation nicht möglich gewesen wäre. Denn als am Morgen des 12. März die Fahne des neuen Reiches über die Grenze hinausgetragen wurde, war sie nicht mehr wie früher das Zeichen eines Eroberers, ſondern das Symbol einer schon längst alle Deutſchen umschließenden Einheit. Die Kriegsflagge, die unſere junge Wehrmacht damals in die neuen Gaue trug, war im schweren Kampf zum Glaubenszeichen des Sieges für unsere Brüder geworden. So hat dieses Mal zuerſt eine Idee ein Volk erobert und geeint ! Für uns und für die alle nach uns Kommenden wird das Reich der Deutschen nunmehr aber stets nur noch Großdeutschland sein !

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Der Führer auf der Kulturtagung Es ist auch für den unbelehrbarſten Gegner der nationalsozialiſtiſchen Bewegung nur mehr sehr schwer möglich, die Erfolge des neuen Regimes wenigstens auf gewissen Gebieten, so wie dies bis vor einigen Jahren geschah, auch heute noch übersehen zu können oder glatt abzu streiten. Die Taten sprechen zu sehr für sich. Die Herstellung einer innerlich verbundenen deutschen Volksgemeinschaft, die Wieder aufrichtung des deutschen Selbstbewußtseins, die Stärkung der deutschen Macht, die Ausweitung des Reichsgebietes sind weder wegzureden noch wegzuleugnen. Der wirtschaftliche Zusammenbruch blieb trok allen Prophezeiungen und dem kaum zu verbergenden Hoffen aus. Die Versorgung des deutschen Volkes mit Lebensmitteln und Gebrauchsgütern darf trok den bekannten ungenügenden räumlichen Voraussetzungen als gesichert gelten. Der grandiose Kampf gegen die Erwerbslosigkeit endete mit einem Erfolg, der für die demokratischen Länder um so verblüffender ist, als ihnen selbst die Lösung dieses Problems zum großen Teil versagt blieb. Der Bier jahresplan versezt in den Ergebniſſen der wiſſenſchaftlichen Forschung sowohl als in der anlaufenden oder schon sichergestellten Produktion die übrige Welt teils in bewundernde Anerkennung, teils in ver bissenes Schweigen. Selbst auf dem Gebiet der allgemeinen sozialen Fürsorge blickt man mit betroffener Nachdenklichkeit auf die Leiſtungen des neuen Reiches. Ja, es scheint sogar an manchen Orten die Erkenntnis aufzu dämmern, daß sich das nationalsozialistische Deutschland die innere Zustimmung des deutschen Volkes in einem wesentlich größeren Aus maß errungen hat, als es die Regierungen demokratischer Plutokratien für sich so gerne wahrhaben möchten. Die schroffste Ablehnung, die der nationalsozialistische Staat innen und außen troß alledem auch heute noch erfährt, stammt aus den Kreiſen jener, die weder mit dem deutschen Volke oder mit seinem Leben, noch mit den Intereſſen anderer Völker etwas zu tun haben : aus dem Lager des inter nationalen Judentums ! Wenn ich diese Feststellungen treffe, dann lasse ich deshalb jene mehr dumm als gemein zu nennende Lügenhaftigkeit gewiſſer inter nationaler Presseorgane außer acht, die in ihrem krankhaften jüdischen 18

Haß gegen das deutsche Volk zu so witlosen Behauptungen oder Ver leumdungen greifen, daß sie zumeist schon wenige Wochen später auch für den Einfältigsten ihre Widerlegung zu erfahren pflegen. Das einzige Gebiet, auf dem man heute noch glaubt, mit Erfolg gegen das neue Reich ankämpfen zu können, ist das fulturelle. Dort versucht man, unter einem stets wirksamen Appell an die durch feiner lei Kenntnisse getrübte Rührseligkeit der demokratischen Weltbürger den deutschen Kulturzerfall zu beklagen, das heißt, die geschäftliche Stillegung jener Elemente zu bejammern, die als die Verkünder und Exponenten der November-Republik dem Zwischenreich ihre ebenso unnatürlichen wie kläglichen fulturellen Charakterzüge aufzwangen und nunmehr ihre Rolle aber ausgespielt haben. Nachdem es sich hier im wesentlichen um Juden handelt, die ja unserem deutschen Volte auf keinen Fall näherstehen als den Eng ländern, Franzosen usw., ja im Gegenteil infolge ihrer weltbürger lichen Veredelung von vornherein mehr in das Lager der Demokratien paſſen müßten, sollte man eigentlich annehmen, daß der unbesonnene Ausstoß dieser gottbegnadeten kulturträchtigen Elemente aus dem Dritten Reich gerade von den kulturbeslissenen, parlamentarisch-demo fratischen Staaten als erfreulicher eigener Gewinn angesehen werden würde. Allein , dem ist nicht so . So hihig sie im Wehklagen über die Verarmung des deutschen Kulturlebens find, so kühl bedächtig sind sie in der Über- und Aufnahme der dadurch endlich frei gewordenen Repräsentanten eines wahrhaft höheren kulturellen und ziviliſato rischen Menschentums. Daraus geht wohl auch hier her . vor , daß der ganze aufgeregte Jammer der inter nationalen demokratischen Gazetten über den deutschen Kulturverfall ein genau so aufgelegter Schwindel ist , wie so viele andere Offenbarungen aus dieser Welt. Im übrigen aber sprechen glücklicherweise trotz der für kulturelle Arbeiten so kurz bemessenen Frist der nationalsozialiſtiſchen Staats führung auch hier die positiven Taten schwerer als jede nega tive Kritik. Wir Deutsche können heute mit Recht von einem neu erwachenden kulturellen Leben sprechen, und zwar findet dieses kulturelle Erwachen seine Bestätigung nicht durch gegenseitige Komplimente und literarische Phrasen, als vielmehr durch die posi tiven Dokumente fultureller Schöpferkraft. Die deutsche Baukunst , Bildhauerei , Malerei , unsere Theater usw. , sie erbringen heute den doku mentarischen Nachweis für e i ne künstlerische Schaf fensperiode , wie sie nur in wenigen Zeitläufen

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der Geschichte ähnlich reich und stürmisch vorhan den war. Und wenn die jüdiſch-demokratischen Preſſemacher auch heute noch mit eiserner Stirn die Tatsachen von unten nach oben umzukehren ver suchen, so wissen wir doch, daß sich die deutschen kulturellen Leistungen in wenigen Jahren ihre Weltbeachtung und bewertung noch viel uneingeschränkter errungen haben werden, als dies bei unſeren Arbeiten auf den materiellen Gebieten schon jezt der Fall ist. Die Bauwerke, die im heutigen Reich entstehen, werden eine dauer haftere und vor allem eindringlichere Sprache führen als das Ge mauschel unserer demokratisch-internationalen Kulturbegutachter. Was sich diese armseligen Wichte von ihren Fingern abschrieben und schreiben, wird vielleicht sogar leider die Welt wie so vieles andere bald restlos vergessen haben. Die gigantischen Werke im Zeichen der fulturellen Aufrichtung des Drit = ten Reiches werden aber einst zum unveräußer= lichen Kulturgut der abendländischen Weltge = hören , genauso , wie es die großen Kulturleistungen dieser Welt in der Vergangenheit heute für uns sind. Im übrigen ist es natürlich gar nicht entscheidend , ob und wie fremde Völker zu unseren kulturellen Arbeiten Stellung nehmen, denn wir sind uns darin nicht im Zweifel, daß die kulturelle Schöpfung als die feinfühligste Äußerung einer blutmäßig bedingten Veranlagung von nicht-bluteigenen oder verwandten Einzelwesen oder Rassen über haupt nicht verstanden und damit noch viel weniger gewertet werden kann. Wir bemühen uns daher auch nicht, dem internationalen Juden tum etwa die deutsche Kunst und Kultur schmackhaft zu machen. Wir wissen, daß, wenn je ein Iude eine innere Stellung zu dieſer unserer deutsch-arischen Kultur gefunden hat oder in der Zukunft finden würde, dies nur dem Umstand zuzuschreiben sein könnte, daß in den Stammbaum dieſes Ahasver durch Zufall oder Mißgeſchick einmal ein Tropfen fremden Blutes kam, das nun gegen den Juden selbst zu zeugen beginnt. Die große Masse des Judentums aber ist als Rasse selbst kulturell gänzlich unproduktiv, sie wird sich daher auch verständlicherweise zu den Lebensäußerungen primitiver Negerſtämme mehr hingezogen fühlen als zu den kulturell hochstehenden Arbeiten und Werken wahrhaft schöpferischer Rassen. Es ist daher - wie schon betont die Zustimmung oder Ablehnung aus diesen jüdiſch-marxiſtiſch-demokratisch-internationalen Kreisen zu unserer Kulturpolitik für die Richtigkeit oder Unrichtigkeit unseres Handelns, den Wert oder Unwert unserer Leiſtungen nicht nur nicht ent

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scheidend, sondern vollständig belanglos. Viel wichtiger bleibt demgegenüber die Stellungnahme unseres eigenen Volkes. Denn seine Anteilnahme oder Ablehnung ist die allein für uns als gültig anzusehende Beurteilung der Richtigkeit unſeres kul turellen Schaffens. Und ich will dabei einen Unterschied machen zwischen dem Volk, das heißt, der geſunden blutvollen und volkstreuen Maſſe der Deutſchen und einer unzuverläſſigen, weil nur bedingt blut gebundenen dekadenten sogenannten „ Gesellschaft". Sie wird manches mal gedankenlos als „ Oberschicht" bezeichnet, während sie in Wirklich keit nur das Auswurfergebnis einer blutmäßig und gedanklich kosmo politiſch infizierten und damit haltlos gewordenen gesellschaftlichen Fehlzüchtung ist. Ich mache vor allem einen Unterschied zwischen dem natürlich primi tiv geſunden Empfinden dieſes Volkes und der geistreichelnden Blasiertheit , die sich rühmt, anders zu sein als es die nor malen Menschen nun einmal Gott sei Lob und Dank find. Soweit ich aber nun vom wirklichen Volk rede, wird niemand bestreiten, daß es uns gelungen ist, in wenigen Jahren zwischen der deutschen Kunst und dieſem deutschen Volk wieder eine in nige Ver bundenheit herzustellen. In unseren Theatern sizen Millionen und Millionen deutsche Menschen und erfreuen sich an der Sprache unserer Dichter und am Klingen einer ewig schönen Musik. Vor unseren Bauwerken stehen diese selben Millionen in bewundernder Aufgeschlossenheit und sind glücklich, ihrem Stolz über diese großen und erhabenen nationalen Leistungen Ausdruck geben zu können . Unsere neuen Denkmäler werden von diesem Volke bejaht. Durch die Säle unserer Kunstausstellungen drängen sich Hunderttausende und Hunderttausende und begleiten so das Schaffen unserer Maler in ebenso gebannter wie zustimmender Aufmerkſamkeit. Darin aber können wir den Beweis für die Richtigkeit der eingeschlagenen deutschen Kulturpolitik sehen. Denn, wenn auch jede gottbegnadete kulturelle Leiſtung in ihrer Entstehung einem einzelnen zu verdanken ist, dann ist doch die Flamme, die aus dieſem einzelnen schlägt, eine Offenbarung, die alle unbewußt in sich tragen. Im Augenblick, in dem sie der Öffentlichkeit durch den einen zuteil wird, ist sie allen zu eigen, weil sie von jeher allen eigen war. Sie braucht diesem Volk dann nicht aufgeredet und literarisch erläutert zu werden. Es ist, als ob Millionen Menschen gewartet hätten auf diese Verkün dung einer ihnen im Unterbewußtsein wie von jeher vorschwebenden künstlerischen Offenbarung. So groß ist die Übereinstimmung zwischen 21

dem Gefühl und Empfinden des Volkes und der sich vollziehenden oder enthüllenden künstlerischen Tat, daß das Volk manches Mal nur zu leicht die Taten behält und die Schöpfer vergißt. Die größten Bau werke der Völker sind laute Ruhmestempel für ſi e , aber nur zu oft stumme Zeugen für ihre vergeſſenen unbekannten Meister. Man sieht in diesen Werken etwas nahezu gottgewollt Selbstverständliches. So lebt der einzelne schöpferische Künstler in der gleichgestimmten Ver anlagung aller. Diese tiefe innere Übereinstimmung zwischen dem gesunden Kern eines Volkes und den kulturellen großen Leistungen steht im schärfſten Gegensatz zu jener Kunst, die entweder überhaupt nur der Selbst befriedigung der Fabrikanten dient oder ― was noch viel öfter der Fall ist , eine Kollektivbegebenheit darstellt zwischen dem Kunstproduzenten, dem Kunstkonsumenten und dem Händler, das heißt in diesem Fall dem einzigen, wenn schon nicht kul turell, so aber um so mehr materiell Gewinnenden ; denn dieser stellt die so wichtigen Beziehungen zwischen dem Produzenten und Konſu menten her, das heißt, er organiſiert jene Kunstkritik, die nichts mehr zu tun hat mit der Betrachtung oder gar Beurteilung künstlerischer Leistungen, als vielmehr in der Vorbereitung der Marktfähigkeit des Produktes oder in der Aufhebung dieſer Marktfähigkeit die ausſchließ liche Lebensaufgabe sieht. Das Getriebe , oder besser das Geschiebe dieser Kunstmacher haben wir in Deutschland jahrzehnte lang beobachten können . Es wird in wenigen Jahren vollkommen vergessen sein. Denn der minder = wertigen Moral dieſes ganzen Betriebes entsprach nicht nur die Qualität , sondern damit auch die Dauer haftigkeit der Produkte. Das Volk aber hatte an diesen Vorgängen überhaupt keinen inneren An teil. Freilich, wenn eine dekadente Gesellschaftsschicht den höchsten Nachweis ihres Wertes darin ſieht, mit dem Volke nichts zu tun zu haben, mag dies für diese Art von Kunstbetrieb zumindest so lange nützlich sein, als diese Gesellschaftsschicht sich im Besitz der materi ellen Mittel befindet. Denn legten Endes kommt es ja bei dieſem Betrug ohnehin auf etwas anderes nicht an. Nur dort, wo man auf das Volk auf die Dauer doch nicht Verzicht leisten konnte, weil in ihm allein auch der Träger der finanziellen Erhaltung zu sehen war, mußte man sich wohl oder übel zu Konzeſſionen bequemen. Denn dieses Volk begann ansonsten zu streiken. Die verrückten Bilder hatte es ohnehin nie gekauft. Die konnte man nur einer 22

finanziell reichen, aber kulturell blödsinnigen Schicht von Empor fömmlingen , Spießern oder dekadenten Hohlköpfen aufschwagen. Die Theater aber z . B., die mußte das Volk füllen, und dieſe wurden allmählich leer. Die Ausstellung en verloren die Be jucher. Von den an sich ja sehr unbedeutenden öffentlichen Bauten nahm die breite Maſſe keine Notiz . Aber nicht etwa, weil sie an sich keine Stellung zur Kunst hatte und daher kein Intereſſe daran vorhanden war, ſondern im Gegenteil, weil sie der einzige gesunde Kern unseres Volkes war, der dazu überhaupt noch eine unverdorbene Einstellung besaß. Wie sehr das Volk an den künstlerischen Leiſtungen einer Zeit Anteil nehmen kann, wiſſen wir aus zahlreichen Beispielen der Vergangenheit und erleben es aus ebenso vielen beglückenden Anzeichen der Gegen wart. Die größten Meisterwerke der antiken Baukunst, die Leistungen ihrer Bildhauerei und Malerei galten als Nationaleigentum, ja als Nationalheiligtümer, aber nicht infolge irgendeines kaufmännischen Wertes, der etwa den von den heutigen Händlern gemachten Markt preiſen entſprochen haben könnte, nein, ſondern infolge der inneren Anteilnahme, in der ein ganzes Volk, d. h. also damals ein ganzer Staat, die Geburt und das Werden eines solchen Werkes verfolgt und erlebt hat. Und dies war in den großen Epochen der mittelalterlichen Kunſt nicht anders. Die großen Künstler aber warenin solchen Zeiten die Lieblinge des Volkes , die einzigen wirk lichen Könige von Gottes Gnaden , weil in ihnen die sonst so stumme Seele eines Volkes die Kraft einer durch Gott begnadeten Äußerung erhielt. Es ist aber daher auch nur zu verständlich, daß nicht nur das Volk eine innere Anteilnahme an seiner wirklichen Kunst zu allen Zeiten besessen hat, sondern daß umgekehrt auch die Künstler in innerster Anteilnahme all dem gegenüberstanden, was die Völker erlebten, d . h. was die Menschen im Fühlen, Denken und Handeln beherrschte. Und dies nicht nur in dem mehr bildhaften Sinn, daß der Ablauf des einzelnen menschlichen Lebens in Glück und Unglück, Reichtum und Armut, Höhe und Niedertracht, Liebe und Haß seine Motive abgab für die Erprobung der künstlerischen Kraft des Dichters, Sängers oder Bildners, da sich aus des Volkes Kampf die Helden abhoben und so für den beschreibenden Dichter, den gestaltenden Plastiker, den Maler oder den Dramatiker den lebensvollen Vorwurf lieferten. Nein ! Die Kunst war stets im gesamten ihrer Zeit verpflichtet. Sie mußte dem Geist ihrer Zeit dienen und gehorchen, oder es gab teine Kunst. Ja, noch mehr : Sie stand darüber hinaus überhaupt

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im Dienste der Aufgaben ihrer Zeit und half damit selbst an ihrer Gestaltung mit. Das Wesen ihres Wirkens liegt nicht in der rein beschaulichen Wiedergabe des Inhaltes und Ablaufes, als vielmehr in der eindrucksvollsten Demonstration der Kräfte und Ideale eines Zeitalters, mögen diese nun religiöser, kultureller, poli tischer Herkunft sein, oder mögen sie aus einer neugewordenen Ge samtschau stammen, die ihre Wurzel in der Erkenntnis eines ewigen Gesetzes hat, das den Menschen bisher als Theorie vielleicht ver borgen geblieben war, als unbewußte oder geahnte Kraft ihn aber in ſeinem ganzen Daſein und ſeinem Lebenskampf ſtets beherrschte. So ist die Kunst des Griechentums nicht nur eine formelle Wiedergabe griechiſcher Lebensgestaltung oder griechiſcher Landſchaften und ihrer Menschen, nein, sie ist eine Proklamation des griechischen Körpers und Geistes an sich. Durch sie wird nicht Propaganda geleistet für ein einzelnes Werk, für das Sujet oder den Künſtler, ſondern Propaganda geleistet für die im Griechen tum uns gegenüberstehende griechische Welt als solche. Ein Kultur ideal steht vor uns auf, das uns dank seiner Kunst und unserer eigenen blutmäßig verwandten Herkunft auch heute noch eine zwin gende Vorstellung vermittelt von einer der schönsten Epochen der menschlichen Entwicklung und deren lichtvollsten Trägern. Und genau so zeugt die römische Kunst für riale Macht der römischen Welt.

die impe

Der artfremd werdende Charakter derselben römiſchen Kunſt fällt nicht durch Zufall zuſammen mit der geſellſchaftlichen Entartung und dem daraus resultierenden allmählichen staatlichen Zusammenbruch des antiken Weltreiches. Ebenso aber sehen wir in der christlichen Kunst den Herold eines Zeitalters , das in seinem gesamten Wesen, seinen Vorstellungen, seinem Denken und Handeln einen wahrhaft schlagenden Ausdruck findet in seinen Kirchen, seinen Skulpturen, seinen Bildwerken, seiner Musik und so weiter, und darüber hinaus in der sonstigen gesamten künstlerischen Behandlung des allgemeinen Lebens. Es wird daher heute die Kunst aber ebenso der Herold und Künder jener gesamten Geisteshaltung und Lebensauffaſſung sein , die die jezige Zeit beherrschen. Und dies nicht nur deshalb, weil diese Zeit den Künstlern die Auf träge erteilt, sondern weil die Ausführung dieser Aufträge nur dann auf Verständnis stoßen kann, wenn sich in ihr das Wesen des Geistes dieser Zeit offenbart. Der Mystizismus des Christentums

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fordert in seiner verinnerlichtesten Periode eine architektonische Ge staltung der gestellten Bauaufgaben, die dem Zeitgeist nicht nur nicht widersprach, sondern die im Gegenteil mithalf, jenes geheimnisvolle Dunkel zu erzielen, das die Menschen bereiter sein ließ, der Welt = vereinigung zu gehorchen. Der aufkeimende Protest gegen die jahrhundertelange Vergewalti gung der Freiheit der Seele und des Willens findet sofort den Weg zu neuen Ausdrucksformen des künstlerischen Gestaltens. Die myſtiſche Enge und Düſterkeit der Dome begann zu weichen, und entsprechend dem freieren Geistesleben öffnen sich die Räume zu lichten Weiten. Das mystische Halbdunkel wich einer zunehmenden Helle. Der unsicher taſtende Übergang des 19. Jahrhunderts führte endlich in unſerer Zeit zu jener Krise, die, so oder so, ihre Lösung finden mußte. Ent weder das Judentum konnte mit seinem bolschewistischen Ansturm die arischen Staaten zerschlagen und die blutbedingten führenden eigenen Volksschichten ausrotten, dann mußte die aus diesen Wurzeln bisher erwachsene Kultur der gleichen Vernichtung entgegengeführt werden. Wenn schon der Herzog fallen muß , weil der Mantel fällt, dann noch viel mehr der Mantel, wenn erst der Herzog stürzt. Wie alle diese Prozesse sich nicht in schlagartigen Ereigniſſen abſpielen, ſo iſt auch die versuchte Entthronung und Vernichtung der arischen Staaten und ihrer volkseigenen Führungen durch den jüdischen Weltfeind nicht ein Geschehnis von wenigen Wochen oder Monaten, sondern ein langwieriger Prozeß, bei dem wie bei anderen geschichtlichen Entscheidungskämpfen ein Höhepunkt der Kriſe eintritt, in dem dann nach der einen oder anderen Seite endgültig die Würfel fallen . Diesen Kampf um die Macht hat das Judentum auch in unserem Staat über 100 Jahre gekämpft. Dafür hat es gerungen, sich zahlreicher Einrichtungen bemächtigt, andere Institutionen zerstört oder wenigstens angefressen und nicht zuletzt auch das kulturelle Leben nach seinen Bedürfniſſen auszu richten versucht. Die Kunst dieser Periode war der schlagende Aus druck der politischen Tendenz dieser Zeit, und so, wie diese dekomposi tio war, wirkte auch die Kunst im gleichen Sinne. Ihre Erscheinungs formen entsprachen der politiſchen Weltauffaſſung, das heißt der uns bekannten Zielsetzung des Ferments der Dekomposition der Völker und Rassen, wie Mommsen das Judentum bezeichnet. Hätte in Deutschland der Nationalsozialismus nicht in letter Stunde gestegt und den jüdiſchen Weltfeind zu Boden geworfen, dann würde entsprechend der vom Judentum beabsichtigten politischen und

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menschlichen Entwertung unseres Volkes auch die Entwertung, weil Entfremdung unserer Kunst, planmäßig fortgeschritten sein. Es ist aber daher selbstverständlich, daß nach unserem Sieg die deutsche Kunst - und erst seitdem können wir überhaupt wieder von einer solchen reden ihre innersten Impulse aus jener Auffassungswelt empfängt und empfangen muß, die der nationalsozialistischen Revolution zum Durchbruch und Siege verholfen hat. Da der Sinn dieser national sozialistischen Revolution nun aber keineswegs eine Zerstörung der übernommenen Werte unseres bisherigen geschichtlichen Lebens ist, kann es auch nicht die Aufgabe der heutigen deutschen Kunst sein, in erster Linie die negative Einstellung zur Vergangenheit zu betonen, als vielmehr dem Gesamtkulturgut unseres Volkes, das als künstlerisches Erbe nur das gesammelte Kulturvermögen unserer blut bedingten Erbmasse ist, einen eigenen neuen Beitrag an zufügen. Denn es gibt keine neue Kultur auf dieser Welt , so wenig als es eine neue Sprache gibt oder gar ein neues Volk. Die Kultur einer Nation ist der an gesammelte Reichtum kultureller Schöpfungen von Jahrtausenden. Die Größe eines kulturellen Zeitalters kann nicht gemessen werden am Umfang der Ablehnung früherer kultureller Leistungen, als viel mehr am Umfang eines eigenen kulturellen Beitrages, von dem sich erwarten läßt, daß er von den Nachkommen als genügend wertvoll angesehen wird, dem gesamten Kulturschah endgültig eingegliedert und damit weitervererbt zu werden. Es ist dabei verständlich, daß ein Volk entsprechend der im Laufe seiner geschichtlichen Entwicklung stattfindenden Berührung mit an= deren und verwandten Völkern nicht nur eine fortgesette Bereiche rung seiner abstrakten Wissensgüter aufnimmt, sondern auch eine Anreicherung seiner kulturellen Schätze erfährt . Und dies nicht nur in einem etwa materiellen Sinn gesehen durch die Übernahme oder den Erwerb von Kunstwerken, sondern noch mehr durch die infolge der Berührung mit einer so verwandten umliegen den Welt stattfindende allgemeine und besondere kulturelle Befruchtung. Und dies ist niemals eine Schande, denn auf die Dauer wird ein Volk ein scheinbar fremdes Kulturgut ohnehin nur dann übernehmen und behalten, wenn die Schöpfer und Träger wohl vielleicht sprachlich, politiſch und zeitlich verſchieden oder getrennt, blutmäßig aber gleichbedingt waren oder ſind. Dieſer aus voltlich eigener Schöpferkraft und verwandtem Kulturschaffen auf gespeicherten gesamtkulturellen Erbmasse einen eigenen Beitrag an 26

zufügen, muß der Stolz und der Ehrgeiz jedes anständigen Zeits alters und damit jedes Zeitgenoſſen ſein, wobei wir uns in keinem Augenblick darüber einer Täuſchung hingeben, daß genau so wie in der Vergangenheit aus einer Vielzahl kultureller Arbeiten nur ein Bruchteil erhalten wurde, auch von unseren Leistungen nur ein Bruchteil von der Zukunft übernommen werden wird. Entscheidend iſt nur, daß dieſer Bruchteil einer zahlenmäßig umfangreichen Pro duktion einen Höchstwert im einzelnen darstellt. So gleicht der kulturelle Weg eines Volkes der Milchstraße des Firmaments. Aus Myriaden von vorhandenen blaſſen Körpern leuchten einzelne Sonnen. Allein Planeten und Sonnen bestehen aus einer Substanz und gehorchen den gleichen Gesezen : Die gesamte kulturelle Arbeit eines Volkes hat nicht nur nach einem Auftrag zu erfolgen, sondern in einem Geiſt ſtattzufinden. Und die Genies sollen daher nicht als Abnormale gelten, ſondern müſſen nur die überragenden Ausnahmen sein, d. h. ihre Werke haben durch die ihnen eigene zwingende Überlegenheit ſo sehr an Helligkeit zu gewinnen, daß sie die anderen gleich gearteten Leistungen überstrahlen und so die gesunde Masse eines Volkes in kurzer Zeit wie selbstverständlich in den Bann ihrer Leuchtkraft ziehen. Somit treten nicht nur der Staat, eine andere Gemeinschaft oder auch der einzelne beim Kunstwerk als Auftrags geber in Erscheinung, ſondern über allem die Erkenntniſſe und Auf fassungen der gesamten Geistes- und Lebenshaltung, die ein Volk in dieser Zeit beherrschen. Sie fixieren auch die wirkliche Absicht des Auftrages, und dieser inneren Absicht hat der Künstler dann zu dienen. Sein Werk wird damit mehr als eine bloß äußere Erfüllung einer ihm gestellten Aufgabe. Es wird, so wie es geboren ist, ein mit tragendes, ja mitgestaltendes Element des Geistes des Auftrages, d. h. des Gehaltes des Wollens und der Ziele seiner Zeit sein. Es ist nun stets der Beweis für die innere Begnadung des wahrhaften Künſtlers, dieſen auch ihn erfaſſenden Gesamtwillen einer Zeit in seinem Kunſtwerk auszudrücken. Vielleicht mag dies für alle am leichtesten sichtbar bei den Werken der Bauf unſt gelingen. Hier ist unmittelbar zu erkennen, wie sehr schon der Auftrag die innere Hal tung und äußere Form einer Lösung bedingt. Die religiöse, innerlich zugewandte mystische Welt des christlichen Mittelalters hat Ausdrucks formen gefunden, die nur für diese Welt allein möglich, ja nüßlich sind. Ein gotisches Stadion ist genau so undenkbar wie ein romaniſcher Bahnhof oder eine byzantinische Markthalle. Die Art, in der der Künstler des Mittelalters und des Anfangs der neueren Zeit die künst lerische Lösung für die ihm aufgetragenen Bauten dieser damaligen 27

Zeit fand, ist schlechterdings schlagend und bewundernswert. Sie spricht nicht für das absolut Richtige oder Unrichtige des Lebensgehaltes dieser Zeit an sich, sondern sie spricht nur für die richtige Wiedergabe des nun einmal geweſenen inneren Zustandes dieser Zeit in den künstlerischen Werken. Es ist daher verständlich, daß, soweit es sich um den Versuch handelt, jene Welt weiterzuleben, die künstlerischen Lösungen ebenfalls in ihr ihre befruchtenden Gedanken suchen und finden können. Daher ist es ohne weiteres denkbar, daß, sagen wir, auf religiösem Gebiet noch immer zurückgegriffen wird auf die Formensprache einer Zeit, in der das Christentum auch als Weltanschauung allen Anforderungen zu genügen schien. Umgekehrt aber wird daher auch der Ausdruck einer neuen rassisch bedingten Weltanschauung augenblicklich in jene Sphären der Vergangenheit stoßen, die eine ähnliche Frei heit des Geistes , des Willens und der Erkenntnis bereits besessen haben. Es ist daher verständlich , daß die Manifesta= tion eines europäischen Staatsgedankens fünst= lerisch nicht durch uns nichtssagende , weil fremde Kulturen er - zum Beispiel ostasiatische ― folgen kann , sondern tausendfältig beeindruďt wird von den Zeugen , Zeugnissen und Erinnerun gen an jene gewaltige imperiale Macht des Alter tums , die , trotzdem sie als reale Erscheinung vor eineinhalbtausend Jahren getötet wurde , als irreale Kraft in der Vorstellung weiterlebt und weiterwirkt. Ja, je mehr sich der moderne Staat der imperialen Idee der antiken Weltmacht nähert, um so mehr wird deren kultureller Gesamtausdruck stilbildend auch in der Neuzeit in Erscheinung treten. Das Zeitalter des Versuches der Aufrichtung einer napoleonischen Weltmacht ist zugleich das Zeitalter des Empires. Allein auch die merkantilen Zwecke bestimmen die Ausrichtung der Baukunst, desgleichen die hygieniſchen Erkenntnisse und die damit verbundenen Forderungen. Weil dem aber so ist, kann nie zugegeben werden, daß Bauwerke, die ein Produkt und Wahrzeichen des nationals o zi a liſt iſ che n Zeitalters sein sollen, einen Auftrag erhalten oder eine Erfüllung finden von und in außerhalb des Wesens, der Haltung und der Ziel sehung unserer Zeit liegenden Erscheinungen. Und es ist hier die hohe Aufgabe der öffentlichen Auftraggeber eines Zeitalters, nicht durch die Art der Stellung ihrer Aufträge die Anleitung für eine Fälschung des Geistes ihrer eigenen Zeit zu geben und damit die Grundlage ihrer eigenen weltanschaulichen Existenz in Frage zu stellen.

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Der Nationalsozialismus ist eine kühle Wirklich፡ keitslehre schärfſter wiſſenſchaftlicher Erkenntniſſe und ihrer gedanklichen Ausprägung. Indem wir für diese Lehre das Herz unseres Volkes erschlossen haben und erſchließen, wünſchen wir nicht, es mit einem Mystizismus zu erfüllen, der außerhalb des Zweckes und Zieles unserer Lehre liegt. Vor allem ist der Nationalsozialismus in seiner Organisation wohl eine Volksbewegung , aber unter feinen Umständen eine Kultbewegung. Insoweit sich die Aufklärung und Erfassung unseres Volkes be ſtimmter, nunmehr ſchon traditionell gewordener Methoden bedient, sind diese die Ergebnisse einer Erkenntnis aus Erfahrungen, die im 3wed mäßigen liegen . Es ist daher auch zweckmäßig, sie später als Brauchtum zu erhalten. Sie haben aber nichts zu tun mit aus anderen Gesichtspunkten etwa entliehenen oder entnommenen Me thoden oder Ausdrucksformen, die bisher die Bezeichnung „ Kult“ für sich in Anspruch genommen haben. Denn der Nationalsozialismus ist eben keine kultische Bewegung , sondern eine aus ausschließlich raſſi schen Erkenntnissen erwachsene völkisch - politische Lehre. In ihrem Sinne liegt tein mystischer Kult , son dern die Pflege und Führung des blutbestimmten Volkes. ―――― Wir haben daher auch keine Kulträume , sondern ausschließlich Volkshallen , auch keine Kultpläge , sondern Versammlungs- und Auf3 marsch plä ße. Wir haben keine Kultheime , sondern Sportarenen und Spielwiesen . Und das Charakteri stikum unserer Versammlungsräume ist nicht das mystische Dunkel einer Kultstätte , sondern die Hel ligkeit und das Licht eines ebenso schönen wie zwed mäßigen Saal- oder Hallenbaues. Es finden daher in ihnen auch keine kultischen Handlungen statt , sondern ausschließliche Volkskundgebungen in der Art , in der wir im Laufe langer Kämpfe dies er lernten und damit es gewohnt sind und es uns so bewahren wollen. Das Einschleichen myſtiſch veranlagter, okkulter Jenseitsforscher darf daher in der Bewegung nicht geduldet werden. Sie sind nicht Nationalsozialisten, sondern irgend etwas anderes, auf jeden Fall aber etwas, was mit uns nichts zu tun hat. An der Spize unseres Pro

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gramms steht nicht das geheimnisvolle Ahnen, sondern das Tare Erkennen und damit das offene Bekenntnis. Indem wir aber in den Mittelpunkt dieser Erkenntnis und dieses Bekenntniſſes die Erhaltung und damit Fortsicherung eines von Gott geschaffenen Wesens stellen, dienen wir damit der Erhaltung eines gött lichen Werkes und damit der Erfüllung eines göttlichen Willens, und zwar nicht im geheimnisvollen Dämmerschein einer neuen Kult stätte, sondern vor dem offenen Antlig des Herrn. Es gab Zeitalter, in denen das Halbdunkel die Vorausſekung für die Wirksamkeit bestimmter Lehren war, und es gibt heute ein Zeit alter, in dem das Licht die Grundbedingung für unser erfolgreiches Handeln ist. Wehe, wenn aber durch das Einschleichen unklarer mystischer Elemente die Bewegung oder der Staat ſelbſt unklare Auf träge erteilen. Und es genügt schon, wenn diese Unklarheit im Worte liegt. Es ist schon eine Gefahr, irgendeinen Auftrag für eine so genannte „ Kultſtätte" zu stellen, weil sich schon daraus die Notwendigkeit für das spätere Erfinnen sogenannter kultischer Spiele und kultischer Handlungen ergibt, die mit Nationalsozialismus nichts zu tun haben. Unser Kult heißt ausschließlich: Pflege des Natürlichen und damit auch des göttlich Gewollten. Unsere Demut ist die bedingungslose Verbeugung vor den uns Menschen bekannt werdenden göttlichen Gesezen des Daseins und ihre Respektierung. Unser Gebet heißt : Tapfere Erfüllung der sich daraus ergebenden Pflichten. Für kultische Handlungen aber sind nicht wir zuständig, sondern die Kirchen ! Wenn jemand jedoch glauben ſollte, daß ihm dieſe unsere Aufgaben nicht genügen oder schlecht entſprechen fönnten, dann muß er unter Beweis stellen, daß sich seiner Gott bedienen will, um es besser zu machen. Keinenfalls fönnen der Nationalsozialismus und der nationalsozialistische Staat der deutschen Kunst andere Aufgaben stellen , als sie in unserer Weltanschauung begründet liegen. Sie dürfen aber auch keine Aufgabe stellen, die der Kunst an sich zu erfüllen unmöglich ist. Und die Künstler ſelbſt dürfen nicht ver suchen, Aufgaben zu lösen, die außerhalb des Vermögens der künst lerischen Gestaltungskraft liegen. Ich erwähne dies als unendlich wichtig , weil ein einmal eingeschlagener Irrweg unter Umständen ein ganzes Jahrhundert künstlerisch unfruchtbar machen kann. Und es iſt dabei gleich gefährlich, ob nun der öffentliche Auftraggeber in ſeinen Aufträgen an sich schon versagt hat oder ob die Künstler, von einer falschen Auffassung be herrscht, an der einzig möglichen richtigen Löſung vorbeigehen.

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Aus einer falschen Zielsetung , die von einem öffentlichen Auftraggeber in einer Zeit ausgegeben wird, kann nur zu leicht ein falscher Ehrgeiz erwachsen, Probleme zu gestalten, die nicht gestaltbar sind. Es ist beispielsweise auch für den Künſtler, der wirklich in unserer heutigen Zeit lebt und nur der allein wird fähig sein, Großes zu schaffen —, an sich schon unmöglich, einer weltanschaulich falschen Auftragserteilung eine künstlerisch befriedigende Löſung zu geben. Weil der Auftrag, einen Kultraum zu gestalten, außerhalb des Wesens und der Zielsetzung unserer heutigen Zeit liegt, iſt es auch dem Künstler gar nicht möglich, hier irgendeine befriedigende Ge ſtaltung zu finden. Was im Mittelalter, da die christliche Welt in allen ihren Lebens äußerungen die gegebene war, zu zwingenden baulichen Erfüllungen führte, muß heute, da der Nationalsozialismus unser Lebenssſchicksal zu bestimmen beginnt, glatt versagen. Es ist daher von vornherein unmöglich, der deutschen Ba ukunft einen Auftrag zu erteilen, der gerade vom nationalsozialiſtiſchen Künstler nicht ausgeführt werden kann, weil er außerhalb der ihn befruchtenden nationalsozialiſtiſchen Erkenntnis und Haltung liegt. Die Diskrepanz zwischen einer solchen Auftragserteilung und dem Effekt eines sogenannten nationalsozialistischen Kultraumes ist ent seglich, sie ist aber bedingt nicht nur durch das Versagen des Künſtlers, ſondern ebenso durch das Versagen des Auftraggebers , der vergessen hat, daß der Baumeister nicht für einen Zwed zu bauen vermag, der an sich verfehlt ist, weil er außer der Zeit liegt und im übrigen auch gar keinen praktiſchen Sinn besigt. Denn was soll nun dieſer Kultraum, welchem Zwed dient er, was tut sich in ihm? Außer öder Langeweile gar nichts ! Es kann daher die Baukunst in wahrhaft großen Löſungen nur dann in Erscheinung treten, wenn ihr wahrhaft große, in der Zeit liegende Aufgaben gestellt werden. Ein Abirren von diesem Grundsatz wird sie unfruchtbar machen, ihre Lösungen werden dann gekünſtelt, verlogen, falsch und damit unbedeutend und für die Gegenwart und Zukunft wertlos ſein. Ebensowenig tann man der Musik Aufgaben stellen, die zu er füllen außer ihrem Vermögen liegt. Die Musik als absolute Kunst gehorcht uns heute nach unbekannten Gesezen . Welche Gründe der Wohltlang für sich anzuführen hat und welche für den Mißlaut ver antwortlich sind, wiſſen wir zur Zeit noch nicht genau. Sicher aber ist, daß die Musik als größte Gestalterin von Gefühlen und Empfindungen anzusprechen ist, die das Gemüt bewegen, und daß sie am wenigsten geeignet erscheint, den Verstand zu befriedigen. Daher kann es nur

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zu leicht sein, daß Verstand und mußkaliſches Gehör nicht im gleichen Körper anzutreffen sind . Der Verstand bedient sich zu seinen Äuße rungen der Sprache. Eine sprachlich schwer zu schildernde Welt von Gefühlen und Stim mungen offenbart sich durch die Musik. Sie kann daher bestehen ohne jede sprachliche Deutung, und sie kann natürlich umgekehrt mithelfen, den Eindrud einer bestimmten sprachlichen Fixierung gefühlsmäßig durch ihre Begleitung zu vertiefen. Je mehr die Musik zur reinen Illustrierung führt, um ſo wichtiger ist, daß ihr die zu unterstreichende Handlung sichtbar beigegeben ist. Das Ingenium des großen Künſtlers wird dann immer noch über die reine Handlung hinaus eine zuſägliche, nur durch die Musik erreichbare Gesamtstimmung und damit Wirkung geben. Ihren einmaligen Höhepunkt hat diese Kunst der Erzeugung eines musikalischen Grund- und damit Gesamtcharakters als Stimmung in den Werken des großen Bayreuther Meisters gefunden. Allein auch außerdem ist es einer Anzahl gottbegnadeter Muſiker geglückt, bestimmten dramatischen Kunstwerken einen schlagenden musikalischen Grundwert und damit Gesamtausdruck zu sichern. Die großen Symphoniker bemühen sich, allgemeinere Stimmungen wieder zugeben, benötigen aber dabei als Einführung für den Hörer eben falls bestimmter allgemeiner, sprachlich niedergelegter Anhaltspunkte. Es ist aber gänzlich unmöglich, eine Weltanschauung als Wiſſenſchaft muſikaliſch zum Ausdruck zu bringen. Man kann unter Zuhilfenahme vorhandener muſikaliſch, das heißt besser inhaltlich festgelegter Arbeiten von früher bestimmte Zeitgemälde entwickeln, es ist aber unmöglich, beſtimmte wissenschaftliche, politische Erkenntniſſe oder politische Vorgänge musikalisch deuten oder gar ver= tiefen zu wollen. Es gibt daher weder eine musikalische Parteigeschichte noch eine musikalische Weltanschauung , ebenso gibt es auch keine musikalische Illustrierung oder Deutung philosophischer Erkenntnisse. Dafür ist ausschließlich die Sprache da. Und es ist die Aufgabe unſerer Dichter oder Denker, nun die Sprache so beherrschen zu lernen, daß sie nicht nur die ihnen vorschwebenden Erkenntnisse klar und wie gestochen wiedergibt und sie damit den Mit menschen vermittelt, sondern daß diese selbst darüber hinaus noch durch die Beherrschung der Klangform, die in der Sprache liegt, zum Kunſt werk erhoben wird. Wir Deutschen können glücklich sein, eine ebenso schöne wie reiche, aber allerdings auch schwere Sprache zu besitzen. Sie beherrschen zu

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lernen, ist eine wunderbare Aufgabe, und sich ihrer zu bedienen, eben falls eine Kunst. In ihr die Gedanken unserer Weltanschauung zum Ausdruck zu bringen, muß möglich ſein und ist möglich. Dieſe muſikaliſch darzustellen, ist weder möglich noch notwendig. Es ist daher ein Unsinn, wenn jemand glaubt, in der musikalischen Einleitung — ſagen wir — einer Kongreßveranstaltung eine Deutung der Par፡ teigeschichte geben zu müssen oder überhaupt auch nur geben zu können. In diesem Fall müßte auf alle Fälle der begleitende Text die Gedankengänge des Komponisten der Mitwelt aufhellen und ver ständlich machen. Dies ist aber ― wie schon betont — überhaupt gar nicht notwendig, wohl aber ist es nötig, die allgemeinen Geseße für die Ent widlung und Führung unseres nationalen Lebens auch auf dem Gebiete der Musik zur Anwendung zu bringen, das heißt nicht in technisch gekonntem Wirrwarr von Tönen das Staunen der verblüfften Zuhörer zu erregen , ſondern in der erahnten und er füllten Schönheit der Klänge ihre Herzen zu bezwingen. Nicht der intellektuelle Verstand hat bei unseren Musikern Pate zu stehen , sondern ein überquellen = des musikalisches Gemüt. Wenn irgendwo, dann muß hier der Grundsatz gelten, daß „ wes das Herz voll ist, der Mund überläuft “, das heißt: wer von der Größe, der Schönheit oder dem Schmerz, dem Leid einer Zeit und ſeines Volkes durchdrungen oder überwältigt wird, kann, wenn er von Gott begnadet ist, auch in Tönen ſein Inneres erschließen. Das technische Können ist wie immer die äußere notwendige Voraussetzung für die Offenbarung der inneren Veranlagung. Ich halte es für dringend notwendig, daß gerade unsere Musiker sich diese Erkenntnis zu Herzen nehmen . Das vergangene Jahrhundert hat zahlreiche musikalische Genies in unserem Volke entstehen lassen. Die Gründe für das allmähliche Versiegen derselben habe ich schon in früheren Reden klarzulegen versucht. Es würde nun aber schlimm sein, wenn der Nationalsozialismus auf der einen Seite den Geist einer Zeit besiegt, der zur Ursache für das Verblaſſen unſerer muſikaliſchen Schöpferkraft wurde, auf der andern aber durch eine falsche Zielſeßung selbst mithilft, die Musik auf einem Irrweg zu belassen oder gar zu führen, der genau so schlimm ist wie die hinter uns liegende all gemeine Verwirrung. Ob es sich aber um die Baukunst handelt oder um die Musik, um Bild hauerei oder Malerei , eines soll man grundsäglich nie außer acht laſſen : Jede wahre Kunst muß ihren Werken den Stempel des Schönen aufprägen. Denn das Ideal für uns 33

alle hat in der Pflege des Gesunden zu liegen. Alles Gesunde aber allein ist richtig und natürlich. Alles Richtige und Natürliche ist damit schön. Es ist heute aber ebenso wichtig, den Mut zur Schönheit zu finden wie den zur Wahrheit. Der Weltfeind , gegen den wir im Kampfe stehen, hat auf seine Fahne ebenso die Vernichtung des Wahrhaftigen als des Schönen geschrieben. Er hat es fertigs gebracht, die Bejahung der natürlichsten Gefühle teils als dumm , teils als lächerlich, teils sogar als feige hinzustellen. Alle großen Empfin dungen und Charaktertugenden wurden von ihm verhöhnt, verlacht oder beschmutzt. Es gelang ihm, daß vielen der Mut verlorenging, fich noch zu ihrem Volkstum offen zu bekennen oder gar dafür einzutreten. Endlich galt es nicht nur als unklug, für das eigene Volk zu kämpfen, ſondern ſogar als Feigheit, während der wirkliche Feigling, der seine Gemeinschaft im Stiche ließ, als tapferer Künder eines neuen Ideals gepriesen werden konnte. Und zahlreiche Angehörige gerade der sogenannten vornehmen Ge sellschaftskreise sind wohl auch infolge der Leere ihres eigenen Gemütes dieser Psychose zum Opfer gefallen. Sie unterwarfen sich teils feige, teils aber auch nur zu willig dieſem jüdiſchen Terror. Und es gehörte in dem ersten Jahrzehnt unseres nationalsozialistischen Kampfes eine große Entschlußkraft , ein tapferes Herz und ein an dauernder Mut dazu, überhaupt wieder den Glauben an die ewigen volklichen Ideale zu vertreten, für diese zu werben und für sie zum offenen Einſaß aufzurufen. Es ist aber ebenso unsere Aufgabe, den Mut zur wahren Schönheit zu finden und uns nicht beirren zu lassen durch das teils alberne, teils unverschämte Geschwätz dekadenter Literaten, die es versuchen, das Natürliche und damit das Schöne als Kitsch zu verrufen, das Kranke und Ungesunde aber als das Inter eſſante, Bemerkenswerte und daher Beachtungswürdige hinzustellen. Sowie erst die Menschheit diesen Weg zu beschreiten beginnt und sich Dom Ewig-Schönen entfernt, wird sie in kurzer Zeit jeden Maßstab für die Wertung menschlicher Kulturleistungen verlieren. Das Kunst schaffen wird dann einem Tollhaus gleichen, in dem Irrfinnige stammeln oder krigeln, und eine Epoche der Erde, die charakterisiert ist durch das wundersame Emporblühen der Menschheit, muß dann im Wahnsinn und Verfall ihr Ende finden. Daher ist es eine große und erhebende Aufgabe, durch eine wirkliche Pflege der Musik, des Theaters, der Bildhauerei und der Malerei, be sonders aber der Baukunst diesem Kulturverfall Einhalt zu gebieten. Wir müssen es dabei zu erreichen versuchen, daß sich nicht nur die Künstler bilden, ſondern daß durch sie auch das Volk gebildet wird , 84

daß die Augen immer klarer schöne und edle Proportionen ſich verfeinert und daß damit die künstlerischen Schöpfungen die einzelnen feinen Details.

sehen lernen, daß sich das Gefühl für entwickelt und vertieft, daß das Gehör das Verſtändnis wächſt, nicht nur für im großen gesehen, sondern auch für

So werden wir uns langsam zur wahren fünſtle = rischen Gewissenhaftigkeit erziehen. Sie verhin dert amehesten das Abgleiten in eine verderbliche , blasierte Übersättigung. Sie weitet das Auge und schärft das Auge und das Gehör für die Wunder der tünstlerischen Arbeit in der unbegrenzten Welt des Kleinen. Sie wird mithelfen , einst ein ganzes Volk teilnehmen zu lassen an der Entstehung und Ge staltung der gewaltigen nationalen Kunstwerte , nicht nur im großen gesehen , sondern auch in den einzelnen Feinheiten. Und erst dann wird man wieder von einer wirklich neuen Kunstepoche reden dürfen. Dann wird die Nachwelt einst vom Wunder einer Zeit berichten können , in der inmit ten einer der gewaltigsten politischen Erneuerun gen der Geschichte , unbeirrt durch allen Kampf und alle Wirrnis der Welt , in den deutschen Landen die Kultur in reichster Entfaltung zu blühen begann. Unser Volt wird in stolzer Ehrfurcht die Werte hüten , die wir heute einfügen in den ewigen Schak der deutschen Kultur.

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Die große Schlußrede des Führers vor dem Kongreß Nationalsozialisten, Nationalsozialiſtinnen ! Parteigenossen !



Am 2. September 1923, also vor 15 Jahren , fand in Nürn berg der erste „ Deutsche Tag" statt, der erste, weil trok aller vorangegangenen namensgleichen Veranstaltungen dieser Kundgebung eine größere Bedeutung zukam als ähnlichen Tagungen zuvor. An dieſem 2. September 1923 traten zum ersten Male die Kampf verbände der Nationalsozialistischen Partei tonangebend in Erschei nung. Sie prägten der ganzen Kundgebung ihren Stempel auf. Nürnberg stand unter dem Hakenkreuzbanner. Es konnte von dieſem Tage an nicht mehr übersehen werden, daß eine neue Erscheinung in das politiſche Leben der Nation getreten war, der Umwelt ungewohnt und noch fremd in der Form des Auf tretens, in der Zusammenseßung ihrer Anhänger, in der Art ihrer Propaganda sowohl als in dem Bild der äußeren Erscheinung der Mitglieder. Denn während die anderen sogenannten nationalen Ver bände und Vereinigungen im wesentlichen ihre Anhänger eben doch aus bürgerlichen Kreisen erhielten und sich selbst ihre sogenannten Kampforganisationen — soweit man davon reden konnte aus dieſen rekrutierten, war die Nationalsozialiſtiſche Partei schon damals eine ausgesprochene Volksbewegung , d. h. die große Zahl ihrer Anhänger bestand aus den Söhnen der breiten Maſſen. Aus Arbeitern und Bauern , fleinen Handwer let

Marish N Milu 57699

fern und Angestellten rekrutierten sich die Batail lone der SA . Sie bildeten die ersten Zellen der politischen Partei und füllten auch noch später ihre Ortsgruppen. Es waren daher viele unserer „ Bürger“, nachdem sie schon durch den Namen „ Deutsche Arbeiter-Partei" bedenklich gestimmt wurden, auf das äußerste betroffen, sowie ihnen erst die rauhen Gestalten zu Gesichte kamen, die sich um die Bewegung als Garde gestellt hatten. Eine nationale Bewegung aus arbeitenden Men schen! Sie verstand dabei aber den Begriff Arbeit nicht in dem 36

exklusiven Sinn, wie dies sowohl bei den Bürgerlichen als auch bei den Marxisten der Fall war. Für die Nationalsozialistische Partei war der Name -AArbeiter" vom ersten Tag an die Ehrentenn zeichnung aller jener, die im redlichen Schaffen - sei es auf geistigem oder rein manuellem Gebiet - in der Gemeinschaft tätig waren. Allein da die Partei eine Volkspartei war, besaß sie damit zwangsläufig genau so wie im Volte selbst mehr Hand- als Geistesarbeiter in ihren Reihen. Dies führte in der Folgezeit zu einer Reihe von Mißverſtändniſſen. Man glaubte, eine solche Bewegung, die - wie sie zugab in erster Linie aus handarbeitenden Menschen bestand, überhaupt für die Lösung jeder höheren Aufgabe als un geeignet ansehen zu können. Denn dazu war in den Augen unseres Bürgertums nur jene geistige Elite, die sich in unsere bürgerlichen Parteien verirrt hatte, vom lieben Gott beſtimmt worden. Der Marris mus allerdings sah in der neuen Bewegung vom ersten Tag an einen verhaßten Konkurrenten und glaubte, ihn am ehesten dadurch er ledigen zu können, daß in der breiten Maſſe die im Nationalſozialismus erfolgte Fixierung des Begriffes „ Arbeiter“ im Sinne einer Zusam menfassung aller Schaffenden als im Widerspruch zum Begriff „ Prole tariat“ stehend verſchrien wurde. Freilich ſtimmte dies auch. Denn das Proletariat oder beſſer die proletarischen Parteien hatten den deutſchen Kopf- und Geistesarbeiter soweit als möglich aus ihren Reihen aus geschlossen. Ganz ohne geistige Führung konnte man natürlich auch nicht bestehen, allein diese beanspruchte schon seit Jahrzehnten das Judentum . Der Zweck der marxistisch-kommunistisch-sozialdemokratischen Parteien war ja auch nicht der, etwa dem deutschen Volke eine bessere Gemein schaft zu schenken oder es für eine solche zu erziehen, als vielmehr die deutsche Volksgemeinschaft zu zertrümmern und zwiſchen volkseigener geistiger Führung und dem Volke selbst eine unüberbrückbare Kluft aufzureißen. Der Arbeiter sollte als Sturmbod gegen seine eigene geistige Intelli genz angesezt werden, um durch deren Verneinung der vorhandenen überzähligen intellektuellen Literaten- und Advokatenschicht die führer losen Volksmaſſen auszuliefern. Als Ziel schwebte den Machern ungefähr der Staat vor, den wir heute in Sowjetrußland vollendet ſehen. 98 v. H. ariſche Handarbeiter und 2 v. H. jüdiſche Kommiſſare. Dafür erhält ein solches Gebilde dann das Recht, sich „ Diktatur des Proletariats " zu nennen.

Daß die Partei einer neuen Volksgemeinschaft bei den jüdischen Drahtziehern der proletarischen Weltrevolution schon aus diesem Grunde daher ebenfalls auf keine Gegenliebe stieß, war verständlich. 37

Daß sie außerdem das Judentum ſogar noch erkannte und durchschaute und demgemäß seine Beseitigung als wesentlichen eigenen Programmpunkt aufstellte, tam noch als ein weiteres Moment zu ihrer haßerfüllten Ablehnung hinzu. Die bürgerlichen Parteien konnten, wie schon vermerkt, den Sinn und die Notwendigkeit der neuen Bewegung nicht begreifen. Zunächst sahen sie in der nationalen Organisierung der Arbeiterschaft überhaupt keineswegs etwas Begeisterndes, sondern viel eher etwas Bedenkliches. Die beiden Welten hatten sich schon zu sehr voneinander entfernt, als daß sie einander noch verstehen oder gar vertrauen konnten. Indem die bürgerliche Parteiwelt sich fast ausschließlich aus intellektuellen Kreisen oder aus dem, was man eben so dazu rechnete, rekrutierte und ergänzte, wuchs sie in eine Atmoſphäre hinein, die weltfern jener war, aus der die proletarischen Parteien stammten. Schon der rauhe äußere Umgangston, verbunden mit der nicht gerade salonfähigen Kleidung, erweckte besonders nach der November-Revolution des Jahres 1918 von vornherein Abneigung, zumindest aber Mißtrauen. Daß nun die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei damals im äußeren Habitus ihrer Anhänger ebenfalls keinen hoffähigen Eindruck machte, dessen werden sich alle unsere Mitkämpfer noch mit aufrichtiger Freude erinnern. Es war daher nicht zu verwundern, daß in bürgerlichen Kreisen der Verdacht erweckt und verstärkt wurde, es könnte sich bei der neuen Nationalsozialiſtiſchen Partei sogar um eine ganz besonders geschickte Art von eigentumsräuberischem Sozialismus handeln. Dies schien deshalb gefährlich, weil ſo mit nationalen Erklärungen verbrämt die verfluchten sozialiſtiſchen Gedanken am Ende leichter in die trojanischen Mauern unseres bürgerlichen Klassenstaates hinein geschmuggelt werden konnten. Die Namen der Bewegung waren ver dächtig, die Kleidung der Anhänger nicht weniger, der Umgangston schien ebenfalls bedenklich, und was man im übrigen sonst noch in der Preſſe darüber las, rundete das Bild in dieſem Sinne nur ab. Später, als sich die Partei ihren Plak im öffentlichen Lebent er fämpft hatte, also ohnehin nicht mehr zum Wegbringen war, trat an Stelle der grundsäglichen Ablehnung eine zähe, wenn auch stille Hoff nung. Gewiß war nun eine große Partei entstanden, gewiß hatte sie sich einen achtbaren Plaz im öffentlichen Leben erkämpft - allein, als Arbeiterpartei konnte sie sowohl dem Namen nach, wie schon betont wurde, noch weniger dem Aussehen nach berufen sein, wirklich entscheidend in das politiſche Leben einzugreifen . Denn dazu mußte sie geführt werden. Da sie Arbeiterpartei war, mußte ihr die geistige Führung fehlen. Ohne Köpfe tann man nun einmal nicht regieren. So entstand jene kindliche Meinung, die nicht umzubringende 88

Volkserscheinung eines Tages geistig beschlagnahmen zu fönnen, um mit ihr dann jene kluge Politik weiterzuführen, die vom Bürgertum mangels eigener Kraft schon längst aufgegeben werden mußte. Man ersehnte also die Stunde, in der der Tromm ler (das war ich ! ) von den wirklichen Staatsmännern abgelöst werden konnte (das waren die anderen) ! Wen will es da verwundern, daß die Hartnäckigkeit, mit der die Nationalsozialistische Arbeiterpartei ihr Ziel verfocht und alle Kompromiſſe ablehnte, all mählich zu einem tiefen Haß führte, ſo tief, daß unsere bürgerliche Parteienwelt lieber bereit war, sich mit dem Marxismus zu verbinden, als der Nationalsozialiſtiſchen Partei auch nur die leiseste Anerkennung auszudrücken oder gar Chancen zu geben. Wir konnten jenes be schämende Schauſpiel erleben, daß im Deutschen Reichstag öfter als einmal eine geschloffene Front gegen uns aufstand, die von der äußersten Rechten bis zur äußersten Linken führte. Man redete damals von der Notwendigkeit der Wahrnehmung der Intereſſen des deutschen Volkes, von dem notwendigen Kampfe für die Freiheit, allein man handelte gegen die einzige Bewegung, die tatsächlich in der Lage war, für solche Ideale zu kämpfen, und wenn notwendig, sie zu ver wirklichen, und die diesen Kampf vor allem aber auch praktiſch und mit unermüdlichem Fleiß und unter gewaltigen An strengungen seit Jahren einſam und verlaſſen geführt hatte.

mil

Meine Parteigenossen und Parteigenossinnen ! Wir alle erinnern uns noch mit Stolz dieser Zeit. Alles stand damals gegen uns. Nationalsozialist sein, hieß verfemt und verlassen sein von allen Seiten. Alle haßten uns, von allen wurden wir verfolgt. Es gibt unter zehn Führern aus der Partei aus jenen Jahren kaum einen oder zwei, die für ihren Glauben an Deutschland nicht im Gefängnis büßen mußten. Die Zahl der bestraften SA.- und 44 -Männer ging in die Hunderttausende. Daß man außerdem noch mit allen Mitteln des blutigen Terrors gegen die Bewegung vors ging, erweisen die endlosen Zahlen unserer Toten, Verlegten und unſerer Krüppel. Und doch denken wir mit dem stolzesten Gefühl gerade an diese Zeit zurüð. Sie ist uns heute doppelt nahe , erstens , weil wir mitten aus einer bis in die jüngste Zeit hinein reichenden ähnlichen Verfolgung nationalsozia listisch denkender Menschen unter uns heute als Volksgenossen und Bürger des Deutschen Reiches die Kämpfer der ältesten deutschen Ostmark sehen Was haben sie nicht alles ausgestanden und aus . stehen müssen ! Wie viele ihrer Kameraden sind

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el.

ermordet worden , wie viele haben an Leib und Leben Schaden genommen , wie viele wurden brot= los auf Jahre und Jahre , wie viele Zehntausende von ihnen waren in Gefängnissen , Zuchthäuser n und Anhaltelagern . Das zweite aber , was uns mit besonderem Emp finden an diese Zeit zurück denken läßt , ist die Tat = sache , daß sich im großen Weltgeschehen heute fast genau das wiederholt , was wir damals im Bereich der eigenen Nation erlebten und erduldeten. Und vor allem : Unsere heutigen Feinde sind weltan schaulich dieselben. Seit dem ersten Deutschen Tag zu Nürnberg ſind, wie schon betont, 15 Jahre vergangen. Die damals mitmarschierende Organisation der Nationalsozialistischen Partei ist heute zur Führung und Re präsentantin des Deutschen Reiches emporgestiegen. Sie ist die anerkannte Vertretung unseres Volkes. Und sie hat in diesen wenigen Jahren ―― denn was sind eineinhalb Jahrzehnte schon im ein Wunder Geschehen der Völker und der Weltgeschichte wa hilder 2 vollbracht . Wer sich plötzlich im Geiste in den 2. September 1923 zurückdenkt und ihn dann wieder entſchwinden läßt, um das heutige Bild von Nürn berg an seine Stelle treten zu laſſen, der glaubt zu träumen. Eine Schar von Kämpfern war damals durch diese Stadt marschiert. Eine kämpfende Nation ist heute aus ihnen geworden . Was damals die Kampffahne der Kompanien und Bataillone war , ist heute die Flagge von 75 Millionen Menschen allein in diesem Reich. Seit sieben Tagen marschiert in unserer Be wegung wieder ganz Deutschland durch diese Stadt. In stärkster Einprägsamkeit wird uns bewußt , daß damit die Zersplitterung der Nation beendet und zum erstenmal in unserer Geschichte eine wahrhafte Reichseinheit - weil Volkseinheit — gefunden wurde. Wenn vor 15 Jahren die Zuschauer mit teils freudigem, teils bedenk lichem Erstaunen auf die marschierenden Nationalsozialiſten ſahen, dann sind heute Zuschauer und Teilnehmer in eine einzige geistige Einheit verschmolzen. Nur etwas hat sich nicht geändert : Wenn damals die Nationalsozialistische Partei als Bewegung der breiten Massen gedacht war, dann ist der nationalsozialistische Staat die Organisation der breiten Massen geworden.

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Denn diese Partei wollte nicht einzelne Schichten der Nation unter ihren Schuh nehmen. Sie hat das deutsche Volk por dem Abgrund zurückgeriſſen, in den es zu stürzen drohte. Denn als man uns 1933 endlich die Macht gab, da hieß das Problem nicht Rettung einer Gesellschaftsschicht, ſondern ― soviel haben wohl auch unsere bürgerlichen Gegner unterdes schon einsehen gelerntes hieß : Rettung des deutschen Volkes in seiner Gesamtheit. Das waren nicht einige hilfsbedürftige Parteien, sondern die Millionenmasse unserer erwerbs= losen Arbeiter , unserer Bauern , die vor der Verpfän= dung von Haus und Hof ſtanden, unseres Mittelstandes , der den Ruin vor Augen ſah, und natürlich dann auch unserer geistigen Arbeiterschaft , für die es keine Möglichkeit der Anwendung ihrer Fähigkeiten und ihres Wissens mehr zu geben ſchien. Wenn eine Bewegung durch die Umstände gezwungen wird, solche Probleme zu lösen, muß ſie als erſte Aufgabe die Organiſation einer wirklichen Gemeinschaft in Angriff nehmen. Denn daß eine wahre Riesenaufgabe ihrer Lösung harrte, kann nicht be ſtritten werden. Vom Gelingen dieſer Löſung aber hing alles ab. → Unſere Vorgänger aber waren daran geſcheitert. Es war daher auch für uns die Aufgabe nur durch eine äußerste Kraftanstrengung zu bewältigen. Sie erforderte zu allererst den geschlossenen Einsatz a 11er Volksgenoſſen. Um ihn zu erreichen, mußte die Organisation dieses Einsatzes vorbereitet werden. Das heißt : es mußte eine Einheit geschaffen werden in unserem Volk z wischen Geistes- und Handarbeitern und vor allem zwischen der politiſchen und wirtschaftlichen Führung der Nation und der durch sie geführten Masse des Volkes. Diese Einheit erforderte gebieterisch das Ausschalten eines Fremdkörpers, der in sie niemals hätte eingegliedert I dublie werden können.~~ Wenn auch heute noch die Frage gestellt wird, warum der Natio nalsozialismus ſo fanatiſch das jüdiſche Element in Deutſchland bekämpft und auf deſſen Entfernung drang und drängt, dann kann die Antwort nur lauten : weil der Nationalsozialismus eine wirkliche Volksgemeinschaft herzustellen wünscht. Und weil diese Gemeinschaft nur dann eine moralische Daseinsberechtigung besigt, wenn der notwendige Aufbau in Führung und Gefolgschaft nach voltlich und sachlich unanfechtbaren Gesichts punkten geschieht. Weil wir Nationalsozialisten sind, können wir nicht dulden, daß sich über unser arbeitendes Volk eine fremde, mit uns nichts zu tun habende Raſſe als Führung sezt . Wir wiſſen, daß die ungeheuren Aufgaben , die uns gestellt sind, nur mit un geheuerstem Krafteinsaz und in stärkster Disziplin gelöst werden

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können, d. h. nur durch die in höchster Geschlossenheit zur Lösung einzusehende Volksgemeinschaft. Das sezt aber zugleich eine unbe= dingte Autorität der Führung voraus. Die Bildung einer solchen autoritativen Führung ist moralisch nur dann berechtigt und für ein stolzes Volt tragbar, wenn sie ohne Rücksicht auf Herkunft und Stand die fähigsten Söhne des Volkes damit beauftragt. Es ist daher oberste Sorge des nationalsozialiſtiſchen Staates, Mittel und Wege zu finden, um dem Fleiß, der Energie, der Tatkraft, der Einsicht, dem Mut und der Beharrlichkeit, soweit sie im Persönlichen in Erscheinung treten, den Weg nach oben zu erleichtern und zu ebnen. In diesem Staat muß das ärmste Kind, sofern es ersichtlich zu höherem bestimmt ist, auch die höchste Stellung erreichen können. Dann wird zwischen Führung und Volk nie ein Gegensatz entstehen. Denn dann wird jeder Bauer, jeder Arbeiter immer wiſſen, daß die Führung aller auch seine Führung ist, weil sie sein eigen Fleisch und Blut ist. Daher ist der schärfste Beweis für die wahrhaft sozialistische Ein stellung der nationalsozialiſtiſchen Bewegung ihr Kampf gegen eine fremde, nicht aus dem eigenen Volke erwachsene Volksführung. Es muß in diesem neuen Deutschland von jezt ab jedes Arbeiter oder Bauernkind , wenn es von Gott be gnadet und gesegnet ist , durch die Art der Hilfe unserer Organisationen und dank der bewußten Führungsauslese emporsteigen können bis zur höchsten Führung der ganzen Nation Mogegen um² gelehrt auch das Kapital von Millionen einem Nichtangehörigen dieses Volkes den Weg nach oben niemals öffnen kann und öffnen darf. chus g Dies ist die erste Voraussetzun , um eine wirkliche Volks aft gemeinsch aufzurichten , die mehr sein soll als eine bloße schön lfl geistige Phrase . a n he Tra Und nur durch den Einſaß dieſer organisierten Gemeinſchaft unseres Volkes wurde uns das zu lösen möglich, woran alle unsere früheren Gegner scheiterten. Getragen vom Vertrauen und damit der Kraft dieser gigantischen Millionenmaſſen des deutschen Volkes, gelang es mi und meinen Mitarbeitern in wenigen Jahren , nicht nur die wirtschaftliche Not zu beheben , sondern auch die furchtbaren politischen Fesselnab zustreifen , die bestimmt waren , das deutsche Volk für immer zu verknechten. Daher ist diese deutsche Volksgemeinschaft auch keine theoretische Erscheinung, d. h. sie ist keine tote Angelegenheit, sondern sie lebt sichts bar als Organisation. Es gab Besorgte, die besonders nach dem Jahre

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"

1933 die Frage aufstellten, warum überhaupt der Nationalſozia lismus nun nach der Eroberung des Staates noch als besondere Partei bestehen bleibe. Diese Frage ist ungefähr genau so flug, als es die Frage wäre, warum nach der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht noch eine Armee besteht, nachdem doch der Gedanke der Wehrhaftig keit nun ohnehin gesiegt hat und das Problem damit entschieden ist. Die Bildung und Erhaltung der deutschen Volksgemeinschaft sett eine verantwortlich tragende und erziehende Organiſation dieser Volksgemeinschaft voraus. Ihr fester Kern ist die Nationalsozialistische Partei. Sie bildet die Wehr mil . macht der Volksgemeinschaft nach innen Sie baut nicht nur die einzelnen Organisationen dieser Volksgemeinschaft auf , sezt ihre Führungen ein , sondern sie erzieht vor allem Jahr für Jahr die Millionenmasse junger Deutscher für diese Volks gemeinschaft und führt sie in sie hinein. Gerade die Organisation dieser Volksgemeinschaft aber ist etwas Gigantisches und Einmaliges. Es gibt heute kaum einen Deutschen , der nicht in irgendeiner Formation dieser nationalsozialistischen Gemein schaft persönlich veranfert und tätig ist . Sie reicht hinein in jedes Haus , in jede Werkstatt , in jede Fabrik , in jede Stadt und in jedes Dorf. Sie erfaßt darüber hinaus sogar alle Angehörigen des Rei'ches , die sich in fremden Ländern befinden und schließt sie zur nationalsozialistischen Gemeinschaft zu Jammen. hol So baut sich hier eine gewaltige Organiſation auf, die in ihren Berättelungen in den Familien beginnt und oben in der ganzen Nation ihr Ende findet. Was aber diese Gemeinschaft in den leßten sechs Jahren auch anstrebte und was sie tat und erreichte, lag alles nur im Interesse des deutschen Volkes , und zwar des ganzen deutschen Volkes, Denn es ist das erstemal in unserer Geschichte, daß es gelungen ist, eine Bewegung zu organisieren, die ihre Wurzeln und ihren Auftrag von der Volksgemeinschaft direkt erhält. Sie iſt daher auch nicht auf einzelne besondere Interessengruppen weder der Kopf- noch Handarbeiterschaft, der Städter oder Bauern, der Katho liten oder Protestanten, Bürger oder Arbeiter angewiesen oder auf sie verpflichtet, sie dient den Interessen aller ! Daher ist die Stellung dieser Organiſation der heutigen Volksfüh rung auch eine bedingungslos souveräne. Sie kann auch zu den unpopulärsten Maßnahmen greifen, wenn sie im Intereſſe der Volksgemeinschaft liegen, weil diesem gegenüber die 43

Intereſſen der einzelnen als belanglos zurückgestellt werden können. So ist es möglich, daß diese ausschließlich dem Volke verantwortliche Führung ebensosehr dem Arbeiter wie aber auch umgekehrt dem Bauern nüßen kann. Sie ist in der Lage, Wiſſenſchaft und Kultur zu pflegen, wie sie auf der anderen Seite die gewaltigſten ſozialen Ein richtungen zu schaffen vermag. Sie kann der höchsten Geistestätigkeit die Möglichkeit der praktischen Auswirkung sichern. Sie verhindert umgekehrt aber auch alle schädlichen Einflüſſe. Als einziges Ziel, dem ſie dient, wird ihr immer das Volk vor Augen schweben : das -Volk als solches, das sie in einer geschlossenen Gemeinschaft vor sich sehen will, gesund, fräftig und wohlhabend. Und wer will bestreiten, daß die lezten sechs Jahre einen schlagenden Beweis für die Wirksamkeit der neuen Staats- und Volksorganiſation und ihrer Führung in dieser Richtung erbracht haben? Wir konnten in ruhiger Zuversicht fast jedes Jahr vor die Nation 8 hintreten und sie um ihr Urteil bitten. Die gewaltigste Zu stimmung , die einer Volksführung zuteil werden konnte , haben wir in diesem Jahr am 10. April er halten. Das Volk hat anerkannt und beſtätigt, daß es in der neuen Staatsform und Führung eine Einrichtung sieht, die nach bestem Wissen und besten Kräften bemüht ist, dem Volk nüßlich zu sein, es wieder zur Freiheit, zur Größe, aber auch zum wirtſchaftlichen Wohl stand zu führen. Und trotzdem erleben wir nun im großen genau das gleiche, was wir in jahrzehntelangem Kampf im Innern erleben mußten. Eine geschlossene Front der Umwelt steht uns seit dem Tag der Macht übernahme gegenüber. Und so wie im Innern die goldene kapitaliſtiſche Demokratie unſerer parlamentariſchen Parteien mit dem Marxismus Hand in Hand ging, wenn es darum ging, den Nationalſozialismus zu bekämpfen, ſo ſehen wir heute im großen dieselbe Verschwörung zwischen Demokratie und Bolsche wismus zum Kampf gegen den Staat der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft. In der Zeit des Ringens der nationalsozialistischen Bewegung um die Macht war vielleicht der schlagendste Beweis für die Unaufrichtig keit des Kampfes unſerer Gegner die Feststellung der Tatsache, daß sie, ob bürgerlich national, ob kapitalistisch demokratisch oder marxistisch international, in allen entscheidenden Kämpfen eine geschlossene Ein heitsfront gegen uns bildeten. Es iſt dadurch vielen Volksgenoſſen damals verständlich geworden, wie verlogen die Moral eines politiſchen Kampfes ſein mußte, der vorgab, uns aus nationalen Gründen zu bekämpfen, aber nicht davor zurückschreckte, sich zu dem Zweck mit inter nationalen Margisten zu verbinden, und umgekehrt, wie unwahr und

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betrügerisch die Parteien waren, die uns aus wie sie behaupteten sozialistischen Motiven verfolgten, in diesem Kampf sich aber skrupellos mit den Repräsentanten des ärgsten Kapitalismus zuſammentaten und eine Einheitsfront bildeten. Das Zentrum bekämpfte den National ſozialismus als kirchenfeindlich und schloß zu dieſem Zweck eine heilige Allianz mit der atheistischen Sozialdemokratie und selbst dem Kommu nismus. Und umgekehrt, der Kommunismus wieder, der in uns — wie er damals behauptete -die Reaktion sah, stimmte ohne weiteres zusammen mit den wirklichen Vertretern der Reaktion gegen die nationalsozialistische Reichtstagsfraktion . Es war ein Schauſpiel, das in ſeiner grenzenloſen Unwahrhaftigkeit nur widerwärtig wirken konnte. Dieselbe Empfindung befällt uns aber auch heute, wenn wir sehen, wie die sogenannten internationalen Weltdemokratien, die für Freiheit, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit, Selbst bestimmungsrecht der Völker usw. eintreten, zusammengehen mit dem Moskauer Bolschewismus. Es erhebt sich vielleicht oft die Frage, warum wir die Demokratien so sehr in den Kreis unserer Betrachtung ziehen und so ablehnend behandeln. Es geschieht dies 1. weil wir als Angegriffene dies zu tun , und

gezwungen sind ,

2. weil gerade das Verhalten dieser Erscheinungen so empörend ist. Die Unaufrichtigkeit beginnt in dem Augenblick, in dem die Demo kratien sich selbst als Volksregiment und die autoritären Staaten als Diktaturen hinſtellen. Ich glaube es ruhig aussprechen zu können , daß es zur Zeit in der Welt nur zwei Länder gibt , die als Großmächte eine Regierung besigen , hinter der 99 v. H. des Volkes stehen. Das, was sich in den anderen Ländern als Demokratie deklariert, ist in den meisten Fällen nichts anderes als eine durch geschickte Presse und Geldmanipulation erreichte Betörung der öffentlichen Meinung und eine geriſſene Auswertung der dadurch erreichten Ergebniſſe. Allein wie gänzlich unwahr das innere Wesen dieser Demokratien ist, geht am schärfsten hervor aus der Einstellung, die sie je nach Bedarf zu ihrer Umwelt befizen. Wir konnten erleben, daß man dort wirkliche Gewalt regime kleiner Länder dann, wenn es in das Konzept dieser Demo fratien paßt, geradezu verherrlichte, ja ſich dazu bereit erklärte, wenn notwendig, dafür zu kämpfen, während man umgekehrt die größten Vertrauenskundgebungen in ſolchen Staaten, die den Demokratien nicht genehm sind, einfach verschweigt, mißdeutet oder kurzerhand ins Gegen

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teil verdreht. Und nicht nur das : diese Demokratien verherrlichen, wenn es politisch zweckmäßig ist, sogar die bolschewistische Staatsform . Obwohl diese selbst sich als Diktatur des Proletariats bezeichnet, das heißt mit anderen Worten : die richtigen Demokratien bringen es fertig, Länder, deren Regierungen auf eine 99prozentige Zu stimmung ihrer Völker in den Staatsführungen hinweiſen können, als Diktaturen zu bezeichnen, und andere Länder wieder, deren Regierun gen sich selbst als Diktaturen deklarieren und nur mit Maſſenerschießun gen, Hinrichtungen, Folterungen usw. bestehen können, als höchst ehrbare demokratische Institutionen zu bewundern. Ist es nicht geradezu ein grimmiger Hohn der Weltgeschichte, daß sich inmitten aufrechter Patent demokraten zu Genf der blutige Repräsentant der grauſamſten Tyrannei aller Zeiten als ehrenwertes Mitglied bewegt? So haben wir in Deutschland diese enge Verbindung zwischen jüdischem Kapitalismus und theoretischem kommunistischem Antikapitalismus erlebt ; so wie hier die „Rote Fahne“, der „ Vorwärts“ und die „ Frankfurter Zeitung“ immer Hand in Hand gingen, so ist es in der ganzen anderen Welt. Der Moskauer Bolschewismus ist der verehrte Ver = bündete der kapitalistischen Demokratie ! Ist es verwunderlich, daß, wenn sich Regime derartig selbst ver leugnen, sie dann auch auf zahllosen anderen Gebieten ebenfalls zu Phrasen greifen müſſen? Ein demokratischer Parteitag, auf dem sich die Führer der Parteien vor ihren oft so mageren Anhängerscharen kaum ſehen lassen können, ohne ausgepfiffen zu werden, der außerdem zumeist in einem Durchein ander aller gegen alle endet, wird als eine bewundernswürdige Demon ſtration und Kundgebung der Stärke des demokratischen Gedankens hingestellt. Ein nationalsozialiſtiſcher oder faſchiſtiſcher Parteitag aber, an dem in unerhörter Geschlossenheit ein oder anderthalb Millionen Menschen teilnehmen, gilt nur als trauriges Zeichen für die Brutalität der Diktaturen und als ein Merkmal des Verfalls der Freiheit ! So kämpfen sie für das Recht der kleinen Nationen und bringen sie wenn es zweckmäßig ist selbst eiskalt um. So treten sie immer ein für die Gleichberechtigung und versuchen, wenn es möglich ist, einem 75-Millionen-Volk die primitivsten Rechte vorzuenthalten. 15 Jahre lang hat Deutschland vergeblich um die natürlichsten und einfachsten Menschenrechte gerungen.

Sie wurden dem deutschen Volk und Reich verweigert, trokdem dieses damalige Deutschland nicht von Nazis geführt, sondern von Demokraten und Marxisten beherrscht wurde. Als der nationalsozia= listische Staat, dieser fortgesetzten Unterdrückung und Mißhandlung überdrüſſig, die Gleichberechtigung aus eigener Macht endlich wieder 46

herstellte, beklagten fie dies mit dem bitter-ſcheinheiligen Vorwurf, daß doch auch auf dem Wege gegenseitiger Verſtändigung das alles hätte erreicht werden können. Fünfzehn Jahre lang haben sie auf das grauſamſte gegen die natür lichsten Volksintereſſen, ja gegen jede Menschenwürde gehandelt, Diktate verfaßt und mit vorgehaltener Piſtole zur Annahme gezwungen, um nachher in heuchlerischer Entrüstung sich über die „ einseitige" Über tretung heiliger Geseze und die Verlegung noch heiligerer Verträge zu beklagen. Ohne sich jemals um die Meinung von Eingeborenen zu kümmern, haben sie Kontinente mit blutiger Gewalt unterworfen . Aber da Deutschland seine Kolonien zurückfordert, erklärt man, beſtürzt um das Los der armen Eingeborenen, man könne sie einem solchen Schicksal unter keinen Umständen ausliefern. Im selben Moment aber scheut man sich nicht, durch Flugzeuge und Bomben in den eigenen Kolonien die Eingeborenen zur Räſon zu bringen, das heißt, die lieben farbigen Mitbürger zu zwingen, die ihnen verhaßte Fremdherr schaft weiter zu dulden. Dies sind dann allerdings zivilisatorische Bom ben zum Unterſchied der brutalen, im Abeſſinienkrieg durch die Italiener verwendeten. Man beklagt in diesen Demokratien die unermeßliche Grausamkeit, mit der sich Deutschland -- und jetzt auch Italien - der jüdischen Elemente zu entledigen versuchen. Alle diese großen demokratischen Reiche haben insgesamt nur ein paar Menschen auf dem Quadrat kilometer. In Italien und in Deutschland sind es je über 140. Trotzdem hat Deutschland einſt jahrzehntelang, ohne mit einer Wimper zu zucken, Hunderttauſende um Hunderttausende dieſer Juden aufgenommen. Jezt aber, da endlich die Klagen übergroß wurden und die Nation nicht mehr gewillt ist, sich noch länger von diesen Parasiten aussaugen zu laſſen, jammert man darüber. Aber nicht , um nun endlich in dieſen demokratischen Ländern die heuchlerische Frage durch eine hilfreiche Tat zu ersetzen, sondern im Gegenteil, um eiskalt zu versichern, daß dort selbstverständlich kein Plak sei ! Sie erwarten also, daß Deutsch land mit 140 Menschen auf dem Quadratkilometer ohne weiteres das Judentum weiter erhalten könnte, aber die demokratischen Weltreiche mit nur ein paar Menschen auf dem Quadratkilometer eine solche Belastung unter keinen Umständen auf sich nehmen könnten. Hilfe also keine. Aber Moral ! So sehen wir im nationalsozialistischen Reich uns heute den gleichen Kräften und Erscheinungen gegenüber, die wir als Partei 15 Jahre lang kennenzulernen Gelegenheit hatten. Insoweit es sich um die all gemeine Bekundung der feindlichen Einstellung der demokratischen Länder gegen Deutſchland handelt, läßt uns dies kalt. Warum soll es uns übrigens auch besser ergehen als dem Reiche vor uns? Im übrigén

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gestehe ich offen : Ich finde es immer noch erträglicher, von jemanden beschimpft zu werden, der mich nicht mehr ausplündern kann, als von jemanden ausgeplündert zu werden, der mich dafür lobt. Wir wer den heute beschimpft. Allein wir sind - Gott sei Lob und Dank ― in der Lage , jede Ausplünderung und Vergewaltigung Deutschlands verhindern zu können. Der Staat vor uns wurde fast 15 Jahre lang erpreßt. Allein er empfing in meinen Augen als etwas dürftige Entschädigung oder Lohn dafür das Lob , ein braver und demokratischer Staat gewesen zu sein. Unerträglich wird diese Einstellung für uns aber in dem Augenblick , in dem sie dort , wo ein großer Teil unseres Volkes scheinbar wehrlos unverschäm ten Mißhandlungen ausgeliefert ist , den Schwall demokratischer Phrasen gegen diese unsere Volks፡ genossen als Drohung erheben. Ich spreche von der Tschecho - Slowakei. Dieser Staat ist eine Demokratie, d . h. er wurde nach demokratischen Grundsägen gegründet, indem man die überwiegende Mehrheit dieſes Staates einst, ohne sie zu fragen, kurzerhand zwang, die in Verſailles fabrizierte Konstruktion hinzunehmen und sich in sie zu fügen. Als echte Demokratie begann man daraufhin in diesem Staate die Mehr heit der Bewohner zu unterdrücken, zu mißhandeln und um ihre Lebensrechte zu bringen. Der Welt versuchte man allmählich die Auf fassung aufzuoktroyieren, daß dieſer Staat eine besondere politiſche und militärische Mission zu erfüllen habe. Der französische frühere Luftfahrtminiſter Pierre Cot hat sie uns vor kurzem erläutert. Die Tschechei ist nach ihm dazu da und bestimmt, im Falle eines Krieges die deutschen Orte und Industrien mit Bomben anzugreifen. Es handelt sich dabei wahrscheinlich wohl um die bekannten Sprengkörper mit ziviliſatoriſcher Wirkung. Diese Aufgabe aber steht entgegen den Lebensauffaſſungen, Lebens interessen und Wünschen der Mehrheit der Bewohner dieſes Staates. Daher muß die Mehrheit dieser Bewohner schweigen. Jedes Pro testieren gegen ihr Schicksal iſt ein Angriff gegen die Zielſekung dieſes Staates und steht damit nicht im Einklang zur Verfaſſung. Diese Ver faſſung ging allerdings, da sie von Demokraten gemacht wurde, nicht von den Volksrechten der Betroffenen, sondern von den politiſchen Zweckmäßigkeiten der Unterdrücker aus. Dieſe politische Zweckmäßigkeit erforderte es daher auch, eine Konstruktion zu finden, die dem tsche chischen Volk eine souveräne Vormachtstellung verlieh . Wer nun

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gegen diese Anmaßung opponiert, ist „ Staatsfeind" und daher nach demokratischer Auffassung vogelfrei. Das sogenannte Staats volk der Tschechen ist damit von der Vorsehung, die sich in diesem Falle der einstigen Versailler Konstrukteure bediente, auserſehen, darüber zu wachen, daß sich gegen diesen Staatszweck niemand erhebt. Sollte aber trotzdem von der Mehrheit der unterdrückten Völker dieses Staates dagegen jemand protestieren, dann darf dieſer mit Brachialgewalt niedergeschlagen und, wenn notwendig oder erwünscht, auch umgebracht werden. Wenn es sich dabei nun um eine uns nichts angehende fremde An gelegenheit handeln würde, könnten wir diesen Fall wie so viele andere nur als eine intereſſante Illustration der demokratischen Auf faſſungen von Volksrechten und Selbstbestimmung ſehen und dies zur Kenntnis nehmen. Nun ist das, was uns Deutſche aber zur Anteil nahme an diesem Problem verpflichtet, etwas sehr Natürliches . Unter der Mehrheit der Nationalitäten , die in diesem Staat unterdrückt werden , befinden sich auch 32 Millionen Deutsche , also ungefähr so viel Menschen unserer Raſſe , als z. B. Dänemark Ein wohner hat. Diese Deutschen sind nun ebenfalls Geschöpfe Gottes. Der Allmächtige hat sie nicht geschaffen , damit sie durch eine Versailler Staats = konstruktion einer fremden , ihnen verhaßten Macht ausgeliefert werden . Und er hat die sieben Millio nen Tschechen nicht geschaffen , daß sie 3½ Millionen Menschen überwachen , bevormunden und noch viel weniger vergewaltigen und quälen. Die Zustände in diesem Staat sind, wie allgemein bekannt, uner trägliche. Politisch werden hier 72 Millionen Menschen im Namen des Selbstbestimmungsrechtes eines gewiſſen Herrn Wilson um ihr Selbstbestimmungsrecht beraubt. Wirtschaftlich werden diese Menschen planmäßig ruiniert und dadurch einer langsamen Ausrottung aus geliefert. Dieses Elend der Sudetendeutschen ist ein namenloses. Man will sie vernichten. Menschlich werden sie in unerträglicher Weise unter drückt und entwürdigend behandelt. Wenn 32 Millionen Angehörige eines Volkes von fast 80 Millio nen kein Lied fingen dürfen, das ihnen paßt, nur weil es den Tschechen nicht gefällt, oder wenn sie blutig geschlagen werden, bloß weil sie Strümpfe tragen, die die Tschechen einfach nicht sehen wollen, oder wenn man sie terroriſiert und mißhandelt, weil sie einen Gruß grüßen, der den Tschechen unangenehm ist, obwohl sie damit nicht die Tschechen, sondern nur sich selbst untereinander grüßen , wenn man sie wegen

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jeder nationalen Lebensäußerung wie das hilflose Wild jagt und hezt - dann mag dies den würdigen Vertretern unserer Demokratien viel leicht gleichgültig, möglicherweise sogar sympathisch sein, weil es sich hier ja nur um 32 Millionen Deutsche handelt. Ich kann aber den Vertretern dieser Demokratien nur sagen , daß uns dies nicht gleichgültig ist und daß wenn diese gequälten Kreaturen tein Recht und keine Hilfe selbst finden können , sie beides von uns bekommen werden. Die Rechtlosmachung dieser Menschen muß ein Ende nehmen ! Ich habe dies schon eindeutig in meiner Rede vom 20. Februar aus gesprochen. Es war eine kurzsichtige Konstruktion, die sich die Verſailler Staatsmänner einst leisteten, als fie das abnorme Gebilde der Tschecho Slowakei ins Leben riefen. Der Auftrag, hier die Millionenmaſſen anderer Nationalitäten zu vergewaltigen und damit zu mißhandeln, war nur solange durchführbar, als die Brudernationen noch selbst unter den Folgen der allgemeinen Weltmißhandlung zu leiden hatten . Zu glauben aber , daß ein solches Regime unbe = grenzt und ewig weitersündigen kann , heißt sich einer kaumfaßbaren Verblendung hingeben. Ich habe in meiner Rede vom 20. Februar vor dem Deutschen Reichstag erklärt, daß das Reich eine weitere Unterdrückung und Verfolgung dieser drei einhalb Millionen Deutschen nicht mehr hinnehmen wird, und ich bitte die ausländischen Staatsmänner, überzeugt zu ſein, daß es sich hier um keine Phrase handelt. Der nationalsozialistische Staat hat um des europäischen Friedens willen sehr schwere Opfer auf sich genommen, und zwar sehr schwere nationale Opfer. Er hat jeden sogenannten Revanchegedanken nicht nur nicht gepflegt, sondern im Gegenteil aus dem gesamten öffentlichen und privaten Leben verbannt. Im Laufe des 17. Jahrhunderts hat Frank reich das Elsaß und Lothringen dem alten Deutschen Reich mitten im tiefsten Frieden langsam genommen. 1870/71 hat Deutschland nach einem schweren Krieg, der ihm aufgezwungen war, diese Gebiete zurückgefordert und erhalten. Nach dem großen Weltkrieg gingen fie wieder verloren. Für uns Deutsche bedeutet das Straßburger Münſter sehr viel. Wenn wir trotzdem hier einen endgültigen Strich gezogen haben, dann geschah es, um den europäischen Frieden für die Zukunft einen Dienst zu erweisen . Es konnte uns niemand zwingen, solche Revisionsansprüche freiwillig aufzugeben, wenn wir sie nicht aufgeben wollten ! Wir haben sie aufgegeben, weil es unser Wille war, den ewigen Streit mit Frankreich einmal für immer zu be 50

en den. Auch an anderen Grenzen hat das Reich dieselben entſchloſſenen Maßnahmen verfügt und die gleiche Haltung eingenommen. Der Nationalsozialismus ist hier wirklich von höchstem Verantwortungs bewußtsein getragen, vorgegangen. Wir haben die schwersten Opfer an Verzichten freiwillig auf uns genommen, um Europa für die Zukunft den Frieden zu erhalten und vor allem der Völkerversöhnung von uns aus den Weg zu ebnen. Wir haben dabei mehr als loyal gehandelt. Weder in der Presse noch im Film oder auf der Bühne ist eine diesem Entschluß entgegenstehende Propaganda gemacht worden. Nicht einmal in der Literatur wurde eine Ausnahme geduldet. Ich habe aus diesem selben Geiste heraus Angebote gemacht zur Lösung europäischer Spannungen, die einer Ablehnung verfielen aus Gründen, die uns heute noch unverständlich sind. Wir haben selbst unsere Macht auf einem wichtigen Gebiet freiwillig begrenzt, in der Hoffnung, mit dem in Frage kommenden Staat niemals mehr die Waffen kreuzen zu müſſen . Dies ist nicht geschehen, weil wir etwa nicht mehr als 35 v. H. Schiffe würden bauen können, ſondern es geschah, um einen Beitrag zur endgültigen Entspannung und Befriedung der europäischen Lage zu geben. Da in Polen ein großer Patriot und Staatsmann bereit war, mit Deutschland einen Akkord zu ſchließen, ſind wir sofort darauf eingegangen und haben eine Abmachung ge tätigt, die für den europäischen Frieden mehr bedeutet, als alle Rede reien im Genfer Völkerbundstempel zusammengenommen. Deutschland hat nach vielen Seiten hin heute vollständig befriedete Grenzen und es ist entschlossen, und es hat dies versichert, diese Grenzen nunmehr als unabänderlich und endgültig hinzunehmen und anzu nehmen, um damit Europa das Gefühl der Sicherheit und des Friedens zu geben. Diese Selbstbegrenzung und Selbstbeschränkung ist aber an scheinend von vielen nur als eine Schwäche Deutschlands ausgelegt worden. Ich möchte deshalb heute diesen Irrtum hier richtigstellen : Ich glaube, es kann dem europäischen Frieden nicht nüßen, wenn darüber ein Zweifel besteht, daß das Deutsche Reich nicht gewillt ist, deshalb nun überhaupt sein Desinteressement an allen europäischen Fragen auszusprechen und insonderheit, daß Deutschland nicht bereit ist, dem Leid und Leben einer Summe von dreieinhalb Millionen Volks genoſſen gegenüber gleichgültig zu ſein und an ihrem Unglück keinen Anteil mehr zu nehmen. Wir verstehen es, wenn England oder Frank reich ihre Interessen in einer ganzen Welt vertreten. Ich möchte aber hier den Staatsmännern in Paris und London versichern , daß es auch deutsche In teressen gibt , die wir entschlossen sind , wahrzu 51

nehmen , und zwar unter allen Umständen. Ich möchte ſie dabei erinnern an eine Reichstagsrede vom Jahre 1933, in der ich zum ersten Male vor der Welt feststellte, daß es nationale Fragen geben kann, in denen unser Weg klar vorgezeichnet ist, daß ich dann jede Not und jede Gefahr und jede Drangſal lieber auf mich nehmen werde, als von der Erfüllung solcher Notwendigkeiten abzustehen. Kein europäischer Staat hat für den Frieden mehr getan als Deutschland ! Keiner hat größere Opfer gebracht ! Aber man muß es verſtehen, daß auch diese Opfer irgend wie ihre Grenzen besigen und daß der nationalsozialistische Staat nicht verwechselt werden darf mit dem Deutschland der Bethmann Hollweg oder der Hertling. Wenn ich diese Erklärungen hier ausspreche, dann geschieht es des halb, weil sich im Laufe des heurigen Jahres ein Ereignis zugetragen hat, das uns alle zwingt, nunmehr unsere Haltung überhaupt einer gewiſſen Korrektur zu unterziehen . Wie Ihnen bekannt ist, meine Parteigenossen, sollten in diesem Jahr in der Tschecho- Slowakei nach vorangegangenen endlosen Verschiebungen jeder Volksabstimmung wenigstens Gemeindewahlen stattfinden. Man war nun ſelbſt in Prag von der Unhaltbarkeit der tschechischen Position überzeugt. Man be fürchtete die Einigkeit der Deutſchen und der anderen Nationalitäten. Man glaubte deshalb, zu beſonderen Maßnahmen greifen zu müſſen, um durch einen Druck auf die Wahlhandlung das Abstimmungsergebnis beeinflussen zu können. Die tschechische Regierung kam dabei auf den Gedanken, daß als einziges wirksames Mittel dafür nur eine bru tale Einschüchterung in Frage kommen würde. Geeignet für diese Einschüchterung schien eine Demonstration der Machtmittel des tschechischen Staates zu sein. Es sollte besonders den Sudetendeutschen die brachiale tschechische Gewalt gezeigt werden, um ſie zu warnen, ihre nationalen Interessen zu vertreten und dementsprechend abzustimmen. Um diese Demonstration vor der Welt aber plausibel erscheinen zu laſſen, erfand die tschechische Regierung, Herr Benesch, die Lüge, Deutschland hätte Truppen mobil gemacht und stünde vor einem Ein marsch in die Tschecho- Slowakei. Ich habe dazu heute folgende Erklärung abzugeben : Das Vorbringen solcher lügenhafter Behauptungen ist nichts Neues. Etwa ein Jahr vor her brachte die Presse in einem anderen Lande den Schwindel auf, 20 000 deutsche Soldaten seien in Marokko gelandet. Der jüdische Fabri kant dieser Preſſelüge hoffte, daraus einen Krieg entstehen laſſen zu können. Es hatte damals genügt, an den Botschafter Frankreichs eine kurze Erklärung abzugeben, um diesen infamen Schwindel aus der Welt zu schaffen . Auch dieses Mal nun ist dem Botschafter einer anderen 52

Großmacht sofort versichert worden, daß an dieser tschechischen Behaup= tung kein wahres Wort sei . Diese Erklärung wurde ein zweites Mal wiederholt, sie wurde aber auch der Prager Regierung sofort mitgeteilt. Allein die Prager Regierung brauchte diesen Be= trugja als Vorwand für ihre terroristische Erpres = sung und Wahlbeeinflussung. Ich kann hier nur noch nachträglich versichern, daß erstens zu dieſer Zeit nicht ein deutscher Soldat mehr eingezogen war , als an sich dienten, zweitens, daß nicht ein Regiment oder irgendein anderer Verband an die Grenze marschiert , ja, daß sich in diesem Zeitraum auch nicht ein Soldat außerhalb seiner Frie densgarnison befand und daß im Gegenteil die Anordnung gegeben war, selbst den leiſeſten Anschein einer Preſſion auf die Tschechei von unserer Seite zu vermeiden. Trotzdem fand nun jene niederträchtige Kampagne statt, in der ganz Europa organiſiert wurde nur zu Dienſten der verbrecheriſchen Ziele einer Regierung, die beabsichtigte, eine Wahl unter militärischen Druck zu ſehen, um die Bürger einzuschüchtern und damit um ihr Stimmrecht zu betrügen, und die zu dem Zweck irgendeine moralische Rechtfertigung benötigte, in ihrer Skrupellosigkeit dann auch davor nicht zurückſchreckte, einen großen Staat zu verdächtigen, ganz Europa zu alarmieren und notfalls in einen blutigen Krieg zu stürzen . Da nun Deutschland keinerlei Absichten besaß , ja, im Gegenteil über zeugt war, daß gerade die Gemeindewahlen das Recht der Sudeten= deutschen bestätigen würden, ist von seiten der Reichsregierung aus auch nichts geschehen. Dies aber wurde nun zum Anlaß genommen, um zu behaupten, daß, nachdem nichts geschah, Deutschland vor der ent schlossenen Haltung der Tschechen und den ersten Interventionen Eng lands und Frankreichs zurückgewichen wäre. Sie werden ver stehen , meine Parteigenossen , daß eine Groß macht ein zweitesmal einen solchen niederträchtigen Übergriff nicht hinnehmen kann . Ich habe deshalb vorsorglich daraus die notwendigen Konsequenzen gezogen. Ich bin Nationalsozialist und als solcher gewohnt, jeden Angriff sofort zurückzuschlagen. Ich weiß auch ganz genau, daß durch Nach giebigkeit ein so unversöhnlicher Feind, wie es das Tschechentum ist, nicht versöhnt, sondern nur noch mehr zur Überheblichkeit gereizt wird. Das alte Deutsche Reich kann uns hier eine Warnung sein. Es ist in seiner Friedensliebe bis zur Selbstaufgabe gegangen und konnte am Ende den Krieg doch nicht verhindern. 3333 53

Ich habe unter Berücksichtigung deſſen nunmehr am 28. Mai sehr schwere Maßnahmen getroffen : Erstens : Die angekün digten Verstärkungen des Heeres und der Luft፡ waffe wurden auf meinen Befehl hin außerordent lich erweitert und augenblicklich eingeleitet und ausgeführt. Zweitens : Ich befahl den sofortigen Ausbau un serer Festungsanlagen im West e n. Ich darf Ihnen die Versicherung geben , daß seit dem 28. Mai dort das gigantischste Befestigungs werk aller Zeiten im Ausbau begriffen ist. Ich habe zu diesem Zwed den Generalinspektor des deutschen Straßenbauwesens Dr. Todt mit einem neuen Auf trag bedacht. Er hat im Rahmen der von der Festungsbauinspektion vorgesehenen Arbeiten durch die Kraft seines organisatorischen Genies eine der gewaltigsten Leistungen aller Zeiten vollbracht. Ich möchte Ihnen nur wenige Zahlen nennen : An der deutschen Westbefestigung , die seit zwei Jahren an sich bereits im Bau begriffen war , ar = beiten nunmehr : In der Organisation Todt zusammengerechnet 278 000 Arbeiter, darüber hinaus 84 000 Arbeiter, darüber hinaus 100 000 Mann Reichsarbeitsdienst und zahlreiche Pionierbataillone und Infanterie divisione n. Unbesehen des Materials , was durch andere Transportmittel angeliefert wird , schafft allein die Deutsche Reichsbahn täglich rund 8000 Eisen8 bahnwaggons. Der Gesamtverbrauch an Kies beträgt t ä g l ich über 100 000 Tonnen. Die deutsche Westbefestigung wird noch vor Einbruch des Winters vollkommen fertig sein. Ihre Abwehrkraft ist schon jektim vollen Aus maß gesichert. Nach ihrer Vollendung umfaßt sie insgesamt über 17000 Panzer und Betonwerke. Hinter dieser Front aus Stahl und Beton , die zum Teil in drei Linien und an einzelnen Stellen in vier Linien eine Gesamttiefe bis zu 50 Kilometer erreicht , steht das deutsche Volk in Waffen. Ich habe diese gewaltigste Anstrengung aller Zeiten gemacht , um dem Frieden zunuzen. Ich werde

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aber unter feinen Umständen gewillt sein , einer weiteren Unterdrückung der deutschen Volksgenos = ſen in der Tschecho - Slowakei in endloser Ruhe zu zusehen. Herr Benesch treibt Taktik, er redet und will Verhandlungen organi fieren, nach Genfer Muster die Frage der Prozeduren klären und kleine Beruhigungsgeschenke geben. So geht das auf die Dauer nicht ! Hier handelt es sich nicht um Redensarten, sondern um Recht, und zwar um verletztes Recht. Was die Deutschen fordern , ist das Selbstbestimmungsrecht , das jedes andere Volt auch besitzt , und keine Phrase. Herr Benesch hat diesen Sudetendeutschen keine Geschenke zu geben, fie haben das Recht, ein eigenes Leben zu beanspruchen, genau wie jedes andere Volk. Wenn die Demokratien aber der Überzeugung sein sollten, daß sie in diesem Falle, wenn notwendig , mit allen Mitteln die Unterdrückung der Deutschen beschirmen müßten, dann wird dies schwere Folgen haben ! Ich glaube, dem Frieden mehr zu nuken, wenn ich darüber keinen Zweifel laſſe. Ich habe nicht die Forderung gestellt, daß Deutschland 32 Millionen Franzosen unterdrücken darf, oder die, daß uns etwa 3½ Millionen Engländer zur Unterdrückung ausgeliefert werden ; aber ich stelle die Forderung , daß die Unterdrüdung der 3½ Mil8 lionen Deutschen in der Tschecho - Slowakei aufhört 3 und an dessen Stelle das freie Recht der Selbst bestimmung tritt. Es würde uns leid tun, wenn darüber unser Verhältnis zu den anderen europäischen Staaten getrübt oder Schaden nehmen würde. Allein die Schuld läge dann nicht bei uns. Im übrigen ist es Sache der tschecho-slowakischen Regierung, sich mit den berufenen Vertretern der Sudetendeutschen auseinanderzusehen und eine Verständigung so oder so herbeizuführen. L

Meine Sache und unser aller Sache, meine Volksgenossen, aber ist es, dafür zu sorgen, daß hier nicht aus Recht Unrecht wird. Denn es handelt sich um deutsche Volksgenossen. Ich bin auch keineswegs gewillt, hier mitten im Herzen Deutschlands durch die Tüchtigkeit anderer Staatsmänner ein zweites Palästina ent stehen zu laſſen. Die armen Araber sind wehrlos und vielleicht verlassen. Die Deutschen in der Tschecho - Slowakei sind weder wehrlos noch sind sie verlassen. Das möge man zur Kenntnis nehme n. 55

Ich glaube, diesen Gedanken an dem Parteitag aussprechen zu müſſen, an dem zum erstenmal die Vertreter unserer deutsch-österreichischen Gaue teilnehmen. Sie wiſſen am besten, wie schmerzlich es iſt, vom Mutter land getrennt zu sein. Sie werden am ehesten auch den Sinn meiner heutigen Ausführungen erkennen. Sie werden mir auch am freudigsten zustimmen, wenn ich vor dem ganzen Volke feststelle, daß wir nicht ver dienten, Deutsche zu sein, wenn wir nicht bereit wären, eine solche Hal tung einzunehmen und die daraus folgenden Konsequenzen ſo oder so zu tragen. Wenn wir die unerhörten Zumutungen bedenken, die in den lezten Monaten selbst ein Kleinſtaat glaubte Deutschland ſtellen zu dürfen , dann finden wir eine Erklärung dafür nur in der geringen Bereits willigkeit, im Deutschen Reich einen Staat erkennen zu wollen, der mehr ist als ein friedfertiger Emporkömmling. Als ich im Frühling dieſes Jahres in Rom ſtand, wurde mir inner lich bewußt, wie sehr die Geschichte der Menschheit in zu kleinen Zeit räumen und dementsprechend zu kleinen Ausmaßen gesehen und begrif= fen wird. Tausend und anderthalbtausend Jahre umfassen nur wenige Geschlechterfolgen. Was in einer solchen Zeit ermüdet, kann sich in der gleichen Zeit auch wieder erheben. Das heutige Italien und das heutige Deutschland sind ein sprechender Beweis dafür. Es sind regenerierte Nationen, die man in diesem Sinn vielleicht als neue bezeichnen kann , allein diese Jugend ruht nicht auf einem Neuland, sondern auf altem, geschichtlichem Boden. Das Römische Reich beginnt wieder zu atmen. Deutschland aber, wenn auch geschichtlich unendlich jünger, ist ebenfalls als staatliche Erscheinung keine neue Geburt. Ich habe die Infignien des alten Deutschen Reiches nach Nürnberg bringen laſſen, um nicht nur dem eigenen deutschen Volk, sondern auch einer ganzen Welt es zu bedenken zu geben, daß über ein halbes Jahr tausend vor der Entdeckung der Neuen Welt schon ein gewaltiges ger manisch-deutsches Reich bestanden hat. Dynaſtien kamen und gingen, äußere Formen haben sich geändert. Das Volk hat sich verjüngt, aber in ſeiner Substanz ist es ewig gleich geblieben. Das Deutsche Reich hat lange Zeit geschlummert. Das deutsche Volk ist nun erwacht und hat seiner tausendjährigen Krone sich selbst als Träger ge geben. Für uns , die wir die geschichtlichen Zeugen dieser Wiederauferstehung sind , liegt darin ein stolzes Glück und eine de mutsvolle Dankbarkeit vor dem Allmächtigen ! 56

Für die andere Welt aber soll dies eine Anregung und eine Lehre zugleich sein. Eine Anregung, noch einmal die Geschichte von einer höheren Warte aus zu studieren, und eine Lehre, nicht in vergangene Fehler zu verfallen . Das neue italienisch-römische Reich genau so wie das neue ger manisch-deutsche Reich sind in Wahrheit älteste Erscheinungen. Man braucht sie nicht zu lieben. Allein, keine Macht der Welt wird sie mehr entfernen. Parteigenossen und Parteigenoſſinnen! Nationalsozialiſten! In dieser Stunde endet der erste Reichsparteitag Großdeutſchlands. Sie sind alle noch erfüllt von den gewaltigen geſchichtlichen Eindrücken dieser Tage. Der nationale Stolz und Ihre Zuversicht sind gestärkt worden angesichts dieser Demonſtration der Kraft und Geschlossenheit unſeres Volkes. Gehen Sie nun wieder heim mit jenem gläubigen Vertrauen, das Sie durch fast zwei Jahrzehnte als Deutsche und Nationalsozialisten im Herzen tragen. Sie haben das Recht , das deutsche Haupt nun wieder mit Stolz erhoben tragen zu dürfen. Wir alle aber haben die Pflicht , es nie wieder unter einen fremden Willen zu beugen. Dies sei unser Gelöbnis ! So wahr uns Gotthelfe !

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Die Rede des Generalfeldmarschalls Hermann Göring auf dem Parteitag Meine lieben Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen ! Parteigenoſſen! Zuerst darf ich ihnen allen wie im vergangenen Jahre auch heute die Grüße des Führers überbringen, insonderheit an die Kameraden der Arbeitsfront aus der Ostmark, die heute zum erstenmal hier am Kon greß teilnehmen dürfen . Die Schaffenden der Ostmark haben bisher die Fäuste geballt gegen ein System der Unterdrückung, der Not, des Terrors, gegen ein Syſtem, das sich fälschlich nach außen deutsch ge bärden wollte, das aber rücksichtslos alles unterdrückte, was wahrhaft deutsch empfand, deutsch fühlte und deutsch handelte. Jeßt, ihr Schaffen den der Ostmark, sollt ihr wieder die Fäuste ballen, aber diesmal um den Spaten, die Art und den Schraubstock zur Arbeit für das Volk und für den Führer ! Ihr seid als Angehörige der Ostmark jezt nicht nur hineingestellt in unſere große deutsche Volksgemeinſchaft, ihr seid als die Schaffenden auch hineingestellt in die deutsche Arbeitsgemeinschaft, in die Deutsche Arbeitsfront. Das Gespenst der Arbeitslosigkeit ist auch in der Ostmark verschwunden. Kraftvoll spannen ſich die Arme, über all regt ſich die Arbeit, hoffnungsvoll ſehen die einſt ſtumpfen und trüben Blicke klar in die Zukunft. Der Kampf, den ihr geführt habt, *་ war nicht umsonst . Euer Vertrauen ist heute gerechtfertigt worden. Die Ostmark ist glücklich, die Ostmark ist wieder im Reiche. Wir im Altreich vergessen oft, daß auch bei uns einst der Fluch der Arbeitslosigkeit geherrscht hat, wir vergeſſen zu leicht jene furchtbaren Zeiten, da wir treppauf, treppab um Arbeit betteln mußten, da jene furchtbare Zeit der Not und des Elends eine alltägliche Erscheinung in unserem Volke war. Wir vergeſſen zu leicht, daß in der Zeit vor der Machtergreifung in Deutschland überall ein ungeheurer Mangel an Arbeit war, ein Mangel an Arbeit, dem heute der Mangel an Arbei tern gegenübersteht. Ich glaube, meine Volksgenossen, wenn gerade ihr Schaffenden euch das einmal klar überlegt, wie einst die Zeit war, als niemand von euch überhaupt auf Arbeit hoffen konnte, und daß wir jezt nach fünf Jahren nur noch ein Problem kennen, für eine unge 58

heure Fülle von Arbeit, von großen und gewaltigen Anstrengungen wirklich noch genug Arbeiter zu finden, wo ist eine ähnliche Erscheinung in der Welt ? Wo gibt es noch einmal ein Volt von 75 Millionen, das noch nicht einmal genügend Arbeiter stellen kann, um all der brennen den Probleme Herr zu werden, die uns unsere Bewegung gestellt hat. Ich glaube ― der Führer hat es mit Recht in seiner Proklamation er wähnt - es ist wirklich etwas Eigenartiges, wenn das Ausland uns heute diese Schwierigkeit vorwirft, daß wir Mangel an Arbeitern haben. Die Länder um uns haben einen Überschuß an Arbeitern, aber fie leiden unter einem Mangel an Arbeit, den wir einstmals so furcht bar bei uns kennenlernen mußten. In dieſen Jahren, die uns von diesem furchtbaren Gespenst trennen, ist in Deutschland eine Aufbau arbeit geleistet worden von solch gewaltigem Umfang, wie sie die Ge schichte noch nie verzeichnet hat. Wir dürfen mit Stolz von dieser gewaltigen Aufbauarbeit und den Leistungen sprechen, denn jeder von uns hat seinen Anteil daran. Es kann niemand von uns dieſen ge waltigen Aufbau und dieſen Erfolg für sich allein buchen. Nein, daran hat das ganze deutsche Volk in seiner Breite und Tiefe ein gerüttelt Mak Anteil und am Erfolg dieser Aufbauarbeit. Uns allen ist sie zugute gekommen, wir alle haben sie aber auch leisten müſſen. Als wir damals die Macht ergriffen haben, ja, da fanden sich manche Teile nur ungern damit ab. Auch im Ausland ſagte man : Das kann nicht von langer Dauer sein. Gott, fie mögen ja vielleicht ganz gute Politiker sein, sonst wäre es ihnen ja schließlich nicht geglückt, das ganze Volk für sich zu gewinnen. Sie sind vor allen Dingen Trommler, Redner und ganz gute Propagandisten. Aber an einem müſſen ſie scheitern : Von Wirtschaft haben sie keine Ahnung. Auf diesem Gebiete sind sie Phantasten. Schon allein die Tatsache, daß sie davon sprechen, das Problem der Arbeitslosigkeit in einigen Jahren vier Jahre sagten fie damals — lösen zu wollen, ein Problem, an das sich die besten Köpfe unserer Zeit gemacht haben und keine Lösung fanden. Wie wollen diese Knirpse, die ja noch nie Wirtschaft überhaupt be trieben haben, davon Bescheid wiſſen? Ich gebe den Herren von damals eines zu : Allerdings, von jener torrupten Mißwirtſchaft, die ſie trieben, hatten wir keine Ahnung. Das ist richtig. Sie gautelten uns etwas vor, als ob Wirtschaft eine höhere Wissenschaft wäre. Hinter diesem Gestrüpp von Kurstabellen, Tarifen, Dividenden, Kalkulationen, Zinsen und Tantiemen verbarg sich ledig. lich ihr gemeines egoistisches Profitstreben, und das nannten sie die höhere Wirtſchaft. Dieser Auffaſſung von Liberalismus und Wirtſchaft Jetzten wir die nationalsozialistische Auffassung entgegen, und die heißt: Im Mittelpunkt der Wirtschaft steht das Volk und steht die Nation, 59

nicht aber der einzelne mit seinem Profit. Die Arbeit und die Wirt ſchaft ist ausschließlich für das Volksganze da. Nun aber, meine lieben Volksgenossen, war es ja gar nicht möglich, die Wirtschaft mit irgendwelchen Berechnungen höherer Wiſſenſchaft zu retten, sondern, soweit wir in der Wirtschaft das Leben und Gestalten und Gedeihen des Volkes sehen, konnte sie nur gerettet werden durch einen entschlossenen Willen, mit dem Willen zur Tat. Wie war das aber nun möglich? Um überhaupt die deutsche Wirtschaft wieder in Gang zu bringen und das Volk wieder gesunden zu laſſen, mußte die Führung vor allen Dingen das Vertrauen des Schaffenden, das Vers trauen des deutschen Arbeiters gewinnen. Denn nur mit dem deutschen Arbeiter konnte die deutsche Wirtschaft wieder aufgebaut werden. Nur durch das Vertrauen deſſen, der schaffte und arbeitete. In ſeinem Glauben zur Führung, im Schaffen seiner Fäuste und in der Leiſtung ſeiner täglichen Arbeit allein konnten wir zur Geſundung kommen. Auf der anderen Seite mußten wir uns darum bemühen, beim Unter nehmer auch das notwendige Verständnis für die neue Zeit zu_ge= winnen, besonders bei der jüngeren Unternehmerschaft. Wir mußten sie loslösen von veralteten Vorstellungen, sie wieder in ihr Volk hin einstellen, sie wiſſen laſſen, daß im Gegensatz zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer keine Wirtschaft blühen kann, sondern daß wie überall, wo Großes geschaffen wird, nur die Einheit die Voraussetzung für den Erfolg ist. Nur das Zusammenballen aller Energien kann große Taten vollbringen, so auch in der Wirtschaft. Vertrauen des Arbeiters und Verständnis des Unternehmers war hier die Voraussetzung. So mußte sich ein Spiegelbild der gesamten Volksumwälzung bilden. So wie wir im gesamten die Volksgemeinschaft schmiedeten, mußte nun hier im speziellen die Arbeits- und Betriebsgemeinschaft gebildet werden. Und wenn man einmal die Geſchichte auch über die Arbeit der Arbeits front schreiben wird , dann wird sie festzustellen haben, daß die Schaffung der Betriebs- und Arbeitsgemeinschaft über alle Dinge hin weg das größte und das bleibende Verdienst der Arbeitsfront ist. Es war auch notwendig, auf der ganzen Linie den Kampf gegen die Verhetzung vorzunehmen. Ich brauche nicht mehr daran zu erinnern, wie ungeheuer gerade die deutſche Arbeiterschaft verheßt war, ging fie doch jahrzehntelang durch die Lehren des Marxismus und Kommu nismus hindurch. — Wahrlich, es war schon schwer für den Partei genossen Ley und seine Männer, nun auch die richtige Führerschaft in der Arbeitsfront auszubilden. Konnte doch nicht Rücksicht genommen werden auf jene alten Lohntabellenbonzen , die vorher die Gewerk schaften geführt hatten. Hier mußten vielmehr neue Männer und vor allem Männer, die in der Wolle gefärbte Nationalsozialiſten waren,

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an die Führung. Denn nur im Zeichen des Nationalsozialismus war der deutsche Arbeiter wieder für ſein Volk und für ſein Reich zu gewinnen. Die anderen Probleme hatte er längst abgetan. Mit dem Hineinfinden in unsere nationalsozialistische Ideenwelt begann dann auch die prak tische Arbeit der Partei und des Staates für den Aufbau der Wirt ſchaft. Gewiß, es war ein schwerer Weg, und dieſer Weg wurde begleitet von dem Tatwillen der Führung, begleitet aber auch bei allen unſeren Gegnern von der stillen Hoffnung eines baldigen Zusammenbruchs . Und nachdem sie auf nichts anderes mehr hoffen konnten, nachdem auch der Verrat zuschanden geworden war, die Einheit des Volkes nicht mehr gesprengt werden konnte, blieb immer noch die Hoffnung auf den wirt schaftlichen Zusammenbruch. Und da die Dummen eine lange Leitung haben, besteht diese Hoffnung auch heute noch. Gewiß, wenn man die Grundsätze und die Gesetze der Wirtschaft, wie ſie im Liberalismus Geltung haben, vornimmt und mit dem Geschehen von heute bei uns vergleicht, dann findet man gar keinen Zuſammen hang. Dann sieht alles das, was wir machen, wie ein Chaos aus. Aber wenn die Herrschaften bedacht hätten, daß hinter der deutschen Wirt schaft der unbändige Wille und Glaube und die Kraft des Führers stand und daß diese Wirtschaft nun von der Partei getragen wurde, dann hätten sie schon ahnen müssen, daß diese Wirtschaft gefestigter steht denn je zuvor. Wenn sie aber nebenbei nun auch noch die Wirt ſchaft in den Nachbarländern, besonders in den Ländern der großen Demokratien, die ja alles Wissen für sich gepachtet haben, mit unsrer zu vergleichen beginnen, dann stimmt natürlich beides nicht überein. Nach ihrer Ansicht sind das natürlich alles nur Phantome, die den Zusammenbruch geradezu herbeiführen müssen. Denn auf der einen Seite sehen sie ein Volk, das man staune und höre außer der Beschäftigung aller seiner schaffenden Menschen bereits aus anderen Ländern Arbeiter heranholen muß, und auf der anderen Seite Völker, wo die ungeheure Zahl der Arbeitslosen täglich noch weiter steigt und wächst. Wie will man das beides in Einklang bringen? Man sagt, in Deutschland rüsten sie gewaltig. Sie vergessen aber, daß sie selbst auch gewaltig zu rüsten begonnen haben. Es kann also nicht daran allein liegen, sondern es müſſen ſchon andere Kräfte und Triebfedern dieſen gewaltigen Umschwung herbeigeführt haben. Während draußen die Ar beitslosigkeit ansteigt, wächst die Krise. Wir lesen immer wieder davon . Es wächst aber nicht nur die Krise, es steigen die Löhne, und darauf wieder die Preise. Da muß ich nun schon sagen : Dieſe glorreiche Wirt schaftsweisheit haben wir ja auch einmal durchererziert. Als in Deutsch land noch die „ Scheide-, Roß- und andere Männer“ regierten, haben wir das alles kennengelernt . 61

Ich erinnere daran, daß diese einstigen Größen außerordentlich schnell den Weg ins Ausland gefunden haben. Vielleicht haben sie dort Beraterstellen auf wirtschaftlichem Gebiet, so daß sich dort dasselbe wiederholt, was uns einst geblüht hat. Wir sehen auch die liebgewordenen" Streits im Ausland alle Augenblicke auftauchen. Auch das kennen wir. Wir wissen ganz genau : jeder Streit führt ſelbſtverſtändlich zur „ Produktionssteigerung“, jeder Streit festigt" selbstverständlich die Wirtschaft. Nein, meine lieben Volksgenossen, wir haben Ordnung gemacht und darin liegt das tiefere Gesez unseres Erfolges. Wir haben dem Durch- und Gegeneinander der Interessen der ein zelnen Halt geboten. Wir haben Gegeneinanderstrahlen dieser Inter essen abgebogen. Es gibt nur ein Interesse : das deutsche Volk und seine Zukunft, dem beugen sich alle. Gewiß, wir haben schwere Sorgen gehabt, und gewaltige Schwierig feiten türmten sich auf und mußten überwunden werden. Ich habe nie mals behauptet, daß ich ein großes Wirtschaftsgenie bin. Ich habe nur behauptet, daß ich alle meine Kräfte, das Beste und meine ganze Willenskraft daran sege, dort Ordnung zu schaffen, wo Ordnung ge schaffen werden muß. Dabei bildet die Wirtschaft keine Ausnahme ; denn Ordnung ist ein allgemeiner Begriff, den wir auf allen Ge= bieten unserer Tätigkeit eingesetzt haben. Heute stehen wir, wie ich eingangs schon sagte, vor der Hauptschwierigkeit : Wie lösen wir das große Problem des Arbeitseinſages ? Denn Arbeitseinſaß und Arbeits leistung zu regeln, ist heute die große Schwierigkeit und es ist die Kernfrage des Vierjahresplanes. Die Sicherstellung der Reichsverteidigung hat es notwendig gemacht , daß ich eine Verordnung er lassen mußte , die mir an sich nicht leichtgeworden ist. Als es darum ging , meine schaffenden Volks= genossen , das Reich zu sichern , als es galt , im West en eine unüberbrückbare Barriere aufzubauen , da habe ich nicht gezögert , da habe ich die Pflichtarbeit eingeführt , und die Arbeiter sind mir willig und freudig gefolgt . Hunderttausende von Arbeitern sind aus ihren Betrieben herausgezogen worden. Warum? Weil diese für ſtaats politisch notwendige Aufgaben eingesetzt wurden. Ich möchte aber eines gleich betonen, um gar keine Zweifel aufkommen zu laſſen : Der E in sag der Pflichtarbeit darf nur für wirklich wichtige Vorhaben der Sicherheit des Reiches in Frage kommen. Die Entscheidung darüber habe ich mir allein in jedem

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Falle vorbehalten. Sollte ich sehen, daß für eine Aufgabe auf dem üblichen Weg die Arbeitskräfte beschafft werden können, dann werde ich nie und nimmer einwilligen, daß für diese Arbeit Pflichtarbeiter zur Verfügung gestellt werden. Es darftein Zweifeldarüber bestehen , daß diese Verordnung eine Sondermaß፡ nahme für ganz bestimmte 3wede ist , für Bauvor haben , von deren Durchführung das Schicksal der Nation schlechterdings abhängt. In der Regel muß der Kräftebedarf auf dem üblichen Wege gedeckt werden. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch einer Auslandsheße entgegen= treten, die verleumderisch behauptet, in Deutschland würde nach und nach die Zwangsarbeit eingeführt. Sie verstehen nicht, Zwang und Pflicht unter einen Hut zu bringen. Was für uns Pflicht ist, mag ihnen als Zwang erscheinen. Sie vergessen aber, daß auch der deutsche Arbeiter heute den kategorischen Imperativ der Pflicht als Richtungs nadel in sich trägt und daß er auch bereit ist, zuerst seine Pflichten zu erfüllen. Und die höchste Pflicht ist die Sicherheit des Reiches, darüber diskutieren wir mit niemand in der Welt. Ich weiß ganz genau, daß man mit Zwang nichts Besonderes erreicht. Ich weiß zu genau : Zwang tötet die Freudigkeit ab ; dabei würden nur mittelmäßige Leistungen herauskommen. Ich habe auch gewußt, woran ich appelliere, wenn ich den deutschen Arbeiter zur Pflicht für die Sicherheit der Nation aufrufe. Ich hätte gern gewünſcht, daß die aus ländischen Journalisten sich die Züge angesehen hätten, die aus allen Teilen des Deutschen Reiches mit diesen sogenannten „,3wangsarbei tern" nach dem Westen fuhren. Das waren nicht Zwangsarbeiter, fie fuhren jubelnd hin, denn sie wußten: sie sichern jezt die Grenze des Reiches. Gottlob zählt bei uns Deutschen das Eintreten für die Sicherheit der Nation, sei es mit der Art oder dem Spaten, mit dem Schwert oder dem Gewehr, immer noch zu den höchsten und erstrebens wertesten Pflichten des deutschen Mannes. Ich glaube, daß in diesem Augenblick die ganze Umgebung, in der wir hier sind, uns zu hoch stimmt, als daß ich auf all die Kleinigkeiten eingehen soll. Gewiß, es wird immer gewiſſe Übergangsschwierigkeiten geben. Daß der eine mal warten mußte, bis die Baracke gebaut war, daß dem einen die Knödel, dem anderen das Fleisch und dem Dritten das gewohnte Gemüse fehlte, das sind Dinge, die sich so nebenbei lösen laſſen. Aber es tommt immer nur darauf an : Was soll hier überhaupt geschafft werden ? Und da ist die Willenskraft und die freudige Einsatz. bereitschaft der Hunderttauſende wirklich so wunderbar geweſen, daß 63

man immer wieder fragen muß : Was ist diesem Volk überhaupt noch unmöglich? Ich wollte mal sehen, ob eine Nation es fertigbringen kann, in wenigen Tagen und Wochen ein Arbeiterheer von Hunderttausenden aufzustellen, an einem Plak zu vereinigen und dort eine Arbeit zu voll ziehen, von deren Ausmaß sich die anderen hoffentlich nie zu über zeugen brauchen. Im übrigen: Wir bekennen es ganz offen : Deutschland ist nun heute das Land der Arbeit geworden. Wenn es uns an Kräften fehlt, meine lieben Volksgenossen, dann kann ich nicht etwa sagen : Es fehlt an Kräften, also kann die Arbeit nicht getan werden. Sondern ich muß mir dann überlegen , was noch Zusätzliches geschehen kann, und ihr wißt es ſelbſt : Wenn eine hohe Aufgabe gestellt ist und ich kann sie nicht durch die Masse der Arbeiter schaffen, dann muß ich sie durch höhere Leistung und Mehrarbeit des einzelnen bewältigen . Hier muß dann die Qualität die Quantität ersehen. Und schon aus diesem Grunde ist es unendlich notwendig, daß wir unser Augenmerk auf den Facharbeiternachwuchs richten. Es ist notwendig, auch den Nachwuchs an höchſtqualifizierten Kräften auf allen Gebieten, nicht nur der Facharbeiter, auch auf den Techniſchen Hochschulen, den Universitäten an Ingenieuren und Chemikern und anderen Berufen heranzubilden . Die deutschen Hochſchulen müſſen heute alle Kräfte aufbieten, um in dieser Zeit ihren Aufgaben gerecht zu werden. Wissenschaftliche Forschungsarbeit und Schulung des Nach wuchses stehen hier voran. Auch die Hochschulen müſſen verstehen, daß heute die Zeiten einer rührseligen Alt-Heidelberg-Romantik vorbei sind. Arbeiten heißt das Gesetz der Stunde. Der Deutsche muß heute zeit nahe denken und ich möchte an die deutsche Jugend den Appell richten, sich vor der Berufswahl zu überlegen, welche Berufe das deutsche Vaterland heute am notwendigsten hat. Denn es ist immer höchste Erfüllung eines Berufes, wenn man versteht, daß man in diesem Beruf auch höchsten Dienst für sein Volk leistet. Diese allgemeine Arbeitsanspannung wirkt sich natürlich auch in der Arbeitszeit aus und es ist schon notwendig, daß vorübergehend zehn und mehr Stunden gearbeitet wird . Und ich darf euch versichern, Schaffende, das ist nicht nur bei euch so. Wenn dereinst in den Ministe rien und Amtsstuben ein wohliges Dahindämmern zu Hause war und mitten im Wort Punkt sechs der Federhalter weggelegt wurde, dann ist das heute vorbei. Noch um Mitternacht können Sie die Fenster der Zentralen des Reiches erleuchtet sehen, noch um Mitternacht schafft und arbeitet dort die Führung des Reiches, um dem Volk die Voraus

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segungen seines Bestehens zu sichern. Der Beamte befindet sich heute im permanenten Dienst, und darum muß jeder einzelne, wohin ihn das Schicksal gestellt hat, das gleiche tun. Niemals aber, das verspreche ich euch, Schaffende, werde ich dulden, daß Überarbeit und Überanstren gung ausgenugt werden für persönliche Profite. Dort, wo überarbeit geleistet wird, geschieht sie nur für des Reiches Herrlichkeit. Das Aus land hat es leicht, hier seine Gloſſen darüber zu machen. Viele euro päische Staaten lassen in ihren überseeischen Besiedlungen Millionen Mischfarbige aller Schattierungen für sich arbeiten. Die Peitsche über den Sklaven herrscht dort immer noch. Ihr Wohlstand stützt sich nicht nur auf die Hilfsquellen des Mutterlandes, auch gewaltige Kolonien stehen zu ihrer Verfügung. Das deutsche Volk aber muß auf einem dichtbesiedelten Boden alles aus sich allein herausſchaffen, aus seiner Arbeitskraft, aus seiner Hingabe, aus dem deutschen Boden. Denn man hat uns die Voraussetzungen in einem schmachvollen Friedens diktat genommen. Wenn wir unsere Kolonien behalten hätten, dann brauchtet ihr, meine Herren, euch nicht so viel anzustrengen, darüber nachzudenken, ob das deutsche Volk Zwangsarbeit leistet. Wir wissen: wir dürfen nur von unserer eigenen Hände Arbeit leben, nichts können wir verbrauchen, was wir nicht selbst erzeugt haben. Ungeheure Lücken des Weimarer Syſtems können nur allmählich wieder geſchloſſen werden. Trogdem ist hier , ich möchte sagen, Unwahrscheinliches ge schehen. Wir, das heißt unsere Generation, wir wollen dieser Ver antwortung nicht feige ausweichen, und nicht unseren Kindern und Nachkommen überlaſſen, was wir selbst tun könnten . Wir sind bereit und müſſen bereit sein, alle Hilfsmittel technischer, organischer Art einzusehen für die Wirtſchaft, damit sie die Grundlagen unſeres Lebens beschaffen kann. Arbeitslohn und Lebenshaltung hängen hiermit aufs engste zu sammen. Eine Höchstbeanspruchung der Arbeitskraft, meine Volks genossen, setzt natürlich auch, in der Ideenwelt des Nationalsozialismus begründet, eine entsprechende Sozialpolitik voraus. Sozialer Fort schritt muß auf weite Sicht stets gewährleistet bleiben. Nur dann, wenn ich bereit bin, Äußerstes an sozialer Leistung zu geben, kann ich auch Äußerstes an Einsatzbereitschaft und Pflichterfüllung von euch fordern. Ich erinnere in dieſem Zusammenhang an die Verordnung über die Bezahlung der Feiertage, an die erfolgreichen Bestrebungen der Deutschen Arbeitsfront und besonders an den Leiſtungskampf der Betriebe, diesen großen und sozialen Wettstreit. Auch meine Verord nung, die die Aufgabe der Reichstreuhänder der Arbeit erweitert hat, möchte ich in diesem Zusammenhang erwähnen. Die Reichstreuhänder 5

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der Arbeit können sich heute praktisch um die gesamten Arbeitsbedin-. gungen im Betrieb fümmern . Auf Grund dieser Verordnung wird es dem Betriebsführer zur Pflicht gemacht, jede Ünderung der Betriebs ordnung vorher anzumelden. Ich möchte aber darauf mit Nachdruck hinweisen, daß diese Verordnung niemals mißbraucht werden darf, den sozialen Rückschritt zu proklamieren. Wenn ich die Reichstreu händer der Arbeit angewiesen habe, sich nicht nur um den Arbeitslohn, sondern darüber hinaus auch um die anderen Arbeitsbedingungen zu kümmern und nötigenfalls einzugreifen (natürlich nur da, wo die Linie der Staatspolitik überschritten wird) , dann heißt das nicht ohne weiteres, daß sozialpolitisch „ Das Ganze Halt !" geblasen wird. Noch viel weniger wollen wir den gewaltigen Aufstieg, den unser soziales Leben in den lezten Jahren erreicht hat, künstlich wieder zurück ſchrauben. Nur eines muß unter allen Umständen erreicht werden : Die gegenwärtige Knappheit an Fachkräften darf nicht dazu führen, daß die Betriebsführer sich durch unmögliche Versprechungen, durch über steigerte Löhne oder soziale Zuwendungen gegenseitig die Arbeiter abjagen. Das allein ist der Sinn der Verordnung. Meine Volksgenossen ! Ihr wißt es selbst, wenn ich ein derartiges Wegengagieren oder solche Vertragsbrüche dulden würde, dann hätten wir in kürzester Frist auf dem Gebiet des Arbeitseinſages ein Chaos ohnegleichen, und die Durchführung all unserer großen staatspolitischen und sicherheitswichtigen Aufgaben wäre aufs höchste gefährdet. Über treibungen können nun einmal immer mehr schaden als nügen, und deshalb darf ich sie nicht dulden. Daß aber die Lebenshaltung tatsäch= lich in dieſen Jahren gestiegen ist, das können sie auf allen Gebieten sehen. Mag da und dort auch manches zu wünschen übrig bleiben man soll immer wünschen , so ist doch vieles geschehen, und das Ab. bild dieses Geschehens zeigt sich ja auch überall. Ganz abgesehen von der Beseitigung der Arbeitslosigkeit sehen wir fortgesett steigende Umsatziffern auf allen Gebieten. Wir sehen eine Zunahme des Ver kehrs, des Besuchs der Gaststätten, Theater und Kinos, der Bäder und der Kurorte. Wie klein sind demgegenüber Einzelfragen, die ein mal hier, einmal dort auftreten und vorübergehend etwas verstimmen . Schon möglich, daß mal jemand nach Hause kommt und sagt, ich habe statt einem halben Pfund nur ein viertel Pfund Butter heute be kommen, es kann sein, daß mal statt einem Schwein ein Ochse verkauft wird oder umgekehrt. Der eine will nun mal gerade Schweinefleisch, wenn es nur Ochsenfleisch gibt, und der andere will das Umgekehrte. Aber das sind ja alles so nebensächliche Dinge. Der soll hier aufstehen, der mir erklärt, ich kann im Dritten Reich nicht satt werden, den möchte ich sprechen. Ich jedenfalls bin glücklich, das muß ich euch ver 66

sichern, daß ich weiß, das deutsche Volk lebt heute viel besser als vor fünf Jahren und viel beſſer als in der Zeit des schmachvollen Systems. Ich möchte jetzt auf die Volksernährung etwas eingehen, und zwar deshalb, weil gerade hier die größten Lügen und Verleumdungen des Auslandes immer wieder einsehen ; hier herrscht aber auch die aller größte Unkenntnis. Ich will nun heute hierüber einen offenen Überblick geben. Im Aus land sagt man, die Ernährung sei der schwächste Punkt des Reiches, man denkt daran, erinnert sich zurück an die Jahre der Blockade, man erinnert sich zurück an die verhungerten Menschen, man erinnert sich zurück, wie man damals mit dieser feigen Abschneidung nicht nur den deutschen Mann, sondern auch die deutsche Frau und das deutsche Kind getroffen hat. Man weiß, daß das einmal tatsächlich der schwächste Punkt des Reiches gewesen ist. Die Erinnerung an diese Blockade und die Folgen einer solchen Blockade, sie tauchen wieder da und dort in den Zeitungen auf, wenn man dem deutschen Volk wieder einmal eine Lektion geben oder eine Drohung aussprechen will. Immer wieder taucht dann der Hinweis auf : Das deutsche Volk soll sich stets erinnern, daß es nicht selbständig in die Ernährung ist, denn wir sind die großen Mächte und haben die anderen Mächte noch dazu , dem deutschen Volke die Zufuhren abzuſchneiden, und andere Geſchichten mehr. Ich kann den Herren nur eins versichern : Nicht nur sie erinnern sich der Blockade, auch wir erinnern uns der Blockade. Und wenn wir uns nicht erinnert hätten, so danke ich nun ausnahmsweise in diesem Fall den Herr schaften, daß sie mich durch ihre häufigen Hinweiſe immer wieder aufs neue mit der Nase darauf stießen, was notwendig ist. Gerade jezt in der allgemeinen politischen Spannung hört man immer wieder von der Ernährungsschwäche des Reiches reden. Ich ver sichere euch, meine schaffenden Volksgenossen, als ich vom Führer da mals berufen wurde, zuerst für die Rohstoffe und Devisen und dann für den Vierjahresplan, da allerdings war mir auch klar: Das erste und wichtigste ist, die Ernährung des deutschen Volkes muß so sicher gestellt werden, daß kommen mag, was will, und wenn dieses Deutsche Reich von lauter Feinden umspannt wäre, — zu essen muß es haben, und wenn ein Krieg 30 Jahre dauert ! Darauf waren von der ersten Stunde alle meine Bemühungen abgestellt, und ich hatte es leicht, denn bereits unser Parteigenosse Darré hat von der ersten Stunde seines Amtsantritts an die gleichen Ideen und die gleichen Gedanken gehabt und infolgedeſſen auch die gleiche Arbeit getan. So trafen wir uns im gemeinſamen Handeln, und heute kann ich nun davon sprechen.

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und ich bin besonders glücklich --- das müßt ihr verstehen , daß ich es ausgerechnet in einem Augenblic tun kann, wo sich der Himmel wieder einmal zuzieht und verdüstert. Der Führer hat in ſeiner Pro klamation, und der Parteigenoſſe Darré hat gestern in seinen Zahlen schon ausführlich darauf hingewiesen. Ich will euch heute eine ganz offene Rechenschaft geben , nicht ――― das möchte ich betonen ― zu einer fal schen Beunruhigung , denn dazu ist kein Anlaß. Ihr wißt außerdem eines von mir , daß ich , was ich euch versprochen habe , auch immer halte. Ich sage euch auch Hartes , Unangenehmes und Schweres , wenn es sein muß , denn ich habe mich im Weltkrieg zum Schluß davon überzeugen können , wie furchtbaresist , wenn eine Führung das Volk im unklaren und unges wissen läßt und dann über Nacht das Volk aus Höhen in Tiefen gestürzt wird. Ich bin überzeugt , das d eutsche Volk hätte damals nicht so versagt , hätte den Hezern nicht das Ohr so geliehen , wenn die Füh rung sich von vornherein an die Stärke des Voltes gewandtund das Volk über die Schwere der Zeitauf፡ geklärt und an den Zusammenhaltappellierthätte , stattes einzulullen und dann in die Tiefe zu stürzen. Dann wäre es anders gekommen. Niemals , meine Volksgenossen , sollt ihr belogen , niemals getäuscht , niemals dort beruhigt werden , wo Beruhigung nicht am Plaze ist. Das deutsche Volk ist stark und verlangt , daß es seinen Anteil auch am Schweren hat. Gewiß , wir Führer wollen alles tun , unsere ganze Arbeit gilt nur eurem Wohl , eurem Glück. Aber wenn es 3eiten gibt , die zu schwer sind , = dann muß das Volk auch das ſeinige auf die Schul tern nehmen. Auge in Auge mit jeder Schwierigkeit , Auge in Auge mit jeder Gefahr , Auge in Auge mit dem Schwersten wird man seiner Herr werden. Man muß es nur wissen , damit man es anpacken kann. Um so glücklicher bin ich nun natürlich, euch heute wirklich Günstiges melden zu können. In der Proklamation des Führers wurde ja darauf schon hingewiesen . Sinn und Zweck des Vierjahresplanes liegt ja leßten Endes allein darin, alle Vorkehrungen zu treffen, die die Sicherheit des Reiches aufs äußerste steigern, die das Reich unabhängig machen in allem, denn nur wer unabhängig ist, braucht auch niemals seine 68

Ehre preiszugeben. Wir Deutsche wissen : Es gibt nichts Fürchter licheres für ein Volt, als seine Ehre preiszugeben. Unsere Ehre werden wir nie, nie mehr preisgeben. Und damit sie gesichert ist, haben wir diese ganzen Arbeiten vollzogen und werden sie auch weiter vollziehen. Es soll nicht mehr möglich sein, zuerst das Volk auszuhungern, dann durch Lügen aufzuheßen und schließlich zum Zuſammenbruch zu bringen. Die Zeiten sind vorbei, die Tatsachen haben uns eine zu furchtbare Belehrung gegeben. Meine lieben Volksgenossen ! Neben der Arbeit, die nun im Reiche eingesetzt hat, neben der Erzeugungsschlacht durch den Parteigenossen Darré und neben der guten Ernte und allem, war ich selbst fort gesezt bemüht, Vorräte anzusammeln , Vorräte auf allen Gebieten, wo wir sie notwendig hatten. Darüber hinaus wurde die Produktion aller wichtigen Dinge aufgenommen und bis zur Höchstkraft gesteigert. Roh stoffe wurden selbst erzeugt oder ersekt, vor allem aber die Ernährung über alles gesichert. Wie war nun diese Steigerung möglich? Eine Reihe von Verordnungen und Maßnahmen, die ich getroffen habe, sind Ihnen bekannt, vor allem auf dem Ernährungsgebiet, die zunächst viel leicht den Bauern schwerfielen, daß er z. B. ſein Brotgetreide nicht mehr an das Vieh verfüttern durfte, sondern daß dieses Getreide als höchstes Gut der Nation sichergestellt werden mußte. Ich habe euch auch einige Schwierigkeiten auferlegen müssen, und ihr habt schlechteres Brot bekommen, andere Kleinigkeiten ſind dazu gekommen. Aber seht ihr, heute haben wir nun dafür diesen Vorrat. Die Ernte ist gut. Der liebe Gott ist uns hier zu Hilfe gekommen. Und jezt steht es so , daß zu den Zahlen, die euch gestern genannt wurden und die im Reſſort des Parteigenossen Darré liegen, noch die Vorräte hinzutreten , die ich im Rahmen des Vierjahresplanes gesammelt und aufgekauft habe. Und wenn ich überall, meine Volksgenoſſen, gegen das Hamſtern vorgegan= gen bin, hier habe ich selbst gehamstert, davon könnt ihr fest über zeugt sein. Wenn schon die gewaltige Ernte dieses Jahres uns einen Vorrat von über zwei Jahren geliefert hat, so haben die Zukäufe, die wir bereits getätigt haben, uns einen Vorrat gebracht, der uns auf viele Jahre, fast möchte ich sagen auf unabsehbare Zeit genügt, um zusäßlich alles tun zu können. Das heißt, wenn wir jetzt eine schlechte Ernte bekom men und im zweiten Jahre und auch im dritten wieder, ſo reichen die Vorräte aus, um den Ausfall sicherzustellen durch die Vorräte, die wir bereits haben. Ich hoffe aber zum Allmächtigen, daß dieses Jahr der ausgezeichneten Ernte das erste der sieben fetten Jahre sein wird. Allerdings hat uns diese Ansammlung von Vorräten auch vor

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neue Schwierigkeiten gestellt, aber, wie gesagt, die Schwierigkeiten werden wir zeitlebens nicht mehr los werden. Immer, wenn wieder etwas Schönes erreicht ist, kommt dadurch auch wieder eine neue Schwierigkeit. Diese Schwierigkeiten entstehen einmal für mich und einmal für euch. Für mich inſofern, als ich es schwer habe, die ge waltigen Mengen unterzubringen. Ihr wißt, wir haben unsere Korn kammern bis unters Dach gefüllt. Wir werden aber noch weitere Kornkammern bauen, in denen dieſes wunderbare Gold, das wir hier in Gestalt des Brotgetreides befizen, sicher gelagert wird. Ich werde jezt auch die Lagerräume requirieren müſſen , die in privater Hand sind, und ich werde auch gezwungen sein, Turnsäle zu füllen. Es wird dann im Freien geturnt. Ich werde auch Tanzsäle füllen, dann könnt ihr im Freien tanzen, meine lieben KdF.-Fahrer, der Tanz macht auch im Freien Spaß. Aber das ist alles nicht entscheidend. Im übrigen, meine lieben Volksgenossen, habe ich Ihnen nun aber insofern auch Günstiges zu vermelden, als ich jetzt daran gehen kann, eine gewisse Zahl von Verordnungen wieder aufzuheben, die ich seiner zeit einführte, um zunächst einmal dieſen gewaltigen Vorrat zu ſam meln. Aus der Aufhebung dieser Verfügungen, aus der Lagerung des Getreides an allen Orten, wie gesagt, sogar in Turnsälen usw., mögt ihr erkennen, daß das die beste Illustration ist für das, was ich gesagt habe. Erstens : Ab 1. Oktober wird bei den Brötchen wieder die Beimischung von Mais wegfallen , und ihr alle werdet wieder die schönen weißen Brötchen bekommen wie früher. Lezteres habe ich besonders verfügt im Hinblick auf unsere ost märkischen Leder mäuler. Zweitens : Der Frischbrotverkauf wird wieder ge = stattet. Drittens: Die hohe Ausmahlung beim Roggenbrot wird herabgesezt , und ihr werdet wieder unser altes gutes Brot essen. Dadurch werden viertens wieder mehr Futter mittel als Kleie an die Landwirtschaft abgeführt. Fünftens: Troz sämtlicher Qualitätsverbesserun = gen des Brotes darf das Brot in keiner Weise auch nur im geringsten verteuert werden. Und sechstens : Wenn ich eben den Ostmärkern ein Bonbon geben konnte, so will ich das auch mit meinen bayerischen Landsleuten tun. Die Biererzeugung wird auch erheblich gesteigert werden.

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Ich glaube, meine lieben Volksgenossen, mehr könnt ihr jetzt nicht von mir verlangen. Aber wir haben unser Augenmerk nicht nur auf Brot und Brotgetreide gerichtet, sondern gleichzeitig auch auf Fleisch und Fett. Auch zu dieſen Vorräten, die Parteigenoſſe Dar ré angesammelt hat, treten weitere Vorräte, die im Ressort des Vier jahresplanes gekauft und gelagert wurden. Wenn gestern da= von gesprochen wurde , daß wir Fettvorräte für 712 Monate haben , dann möchte ich euch darüber auf፡ flären , was das heißt. Das bedeutet nicht , daß wir lediglich einen Vorrat haben , der nur noch für 72 Monate reicht , sondern das bedeutet , daß zu der täglichen Fettmenge , die im Reich erzeugt wird , zusäßlich durch Käufe usw. Vorräte hinzukommen , die 72 Monate reichen würden , wenn heute plöglich überall die ganze Fetterzeugung eingestellt wer den würde , d. h. wenn es im ganzen Reich keine Milch , teine Schweine usw. mehr gäbe. Das heißt also : Dieſe Reſerve von 7½ Monaten, die als Vorrat daliegt, gestattet zusäßlich zu dem auch bei schlechten Zeiten anfallenden Fett eine Zeit der Manipulation von Jahren. Das ist das Entscheidende. Das wollt ich euch nur sagen, damit hier keine falsche Auffassung entstehen kann. Nun die Kar toffeln ! Wir haben im letzten Jahr eine Rekordernte an Kartoffeln gehabt, und die diesjährige Ernte wird der letzten nicht nachstehen . Wir haben sogar vom letzten Jahre noch Vorräte und werden nun wieder neue Vorräte bekommen, die uns in der Lagerung erhebliche Schwierigkeiten bereiten werden. Kartoffeln wachsen bei uns sehr gut, die Dümmsten haben die besten, weil sie die größten haben. Aber das kommt ja der Allgemeinheit zugute, man muß auch immer gerecht sein. Nun zum Zucker ! Auch Zuder, meine Volksgenossen, haben wir in solcher Menge, daß wir bereits exportieren könnten. Wir haben außerdem Konserven aller Art gelagert, besonders Fischkonserven. Wir haben eine große Fischflotte aufgebaut. Unsere Fischflotte ist zum ersten Male hoch droben fischen gegangen. Wir sind nicht mehr das kleine Volk, das hintendran sizt. Wir haben in diesem Jahre zum ersten Male unsere Walfangflotte ausgeschickt, und sie ist mit gewaltigen Ergebniſſen zurückgekommen. So ist alles geschehen, was geschehen konnte, und ich kann euch versichern, die Lagerräume, die wir heute haben, sind ,,proppevoll". Das deutsche Volt braucht nichts zu fürchten. Aber trotzdem ermahne ich euch zu dem, was der Führer sagte: weiter sparsam zu sein. Ich habe die Vorräte nicht angesammelt, damit sie vergeudet werden, sondern damit sie in Zeiten der Not dem deutschen Volk sein tägliches Brot sicherstellen. Diese günſtige 71

Schau soll die Landarbeiter nicht etwa dazu verleiten, zu glauben, ſie könnten jezt vom Land weggehen in die Fabriken, weil sie dort angeblich etwas mehr Lohn bekommen. Nein, jezt erst recht auf dem Lande geblieben und gearbeitet ! Eine Ernte muß beſſer werden als die andere, dann sind wir unüberwindbar und unbesiegbar geworden. Hand in Hand mit der Vorratsbewirtschaftung auf dem Gebiete der Ernährung ging selbstverständlich eine solche auf dem Gebiete der industriellen Wirtschaft. Auch hier sind Vorräte gesammelt worden, in erster Linie natürlich in den Dingen, die wir tatsächlich durch nichts ersehen konnten und die uns im Falle einer Blockade unangenehm geworden wären . Mit dieſen Dingen haben wir uns reichlich eingedeckt. Darüber hinaus haben wir aber vor allen Dingen auch Vorräte auf all den Gebieten angeschafft, die kriegswichtig sind. Aber weit über die Vorratsbewirtſchaftung und über die Vorratslagerung hinaus ſind wir daran gegangen, eine ungeheure Produktion anlaufen zu laſſen. Viel neue Produktionswerkstätten, Hunderte, ja Tausende von Fabriken sind im Zeichen des Vierjahresplanes neu entstanden, in denen Eisen und unedle Metalle, Kupfer, Gummi, Treibstoff, Bekleidung uſw. gelagert sind. Wir haben heute keine leeren Fäſſer mehr, die wir mit Benzin oder Benzol füllen könnten, weil alles gefüllt ist. Wir haben unsere Produktion und den Ausbau der Produktionswerkstätten ge waltig erhöht und Vorräte angesammelt, die uns auf lange Zeit sicher stellen. Hier läuft nun sichtbar der Vierjahresplan an. Erst zwei Jahre find vergangen, Fabrik um Fabrik wurde gebaut, die ersten Fabriken stehen schon auf höchster Produktion, und so wie Schiff auf Schiff vom Stapel läuft, wie Fabrik nach Fabrik weiter anläuft, ſo wird ſich auch die Produktion steigern. Deutschland wird nicht mit jedem Jahr schwä cher, sondern Deutschland wird mit jedem Jahr stärker. Sein Potential wächst, sei es im Frieden, sei es im Kriege. Das wird niemand ver hindern können ; diese Versicherung gebe ich euch. Was für das Leben der Nation notwendig ist, wird bei Tag und bei Nacht getan und nicht eingestellt. So ist ein gigantischer Aufbau vor sich gegangen. Und ich erinnere nur an die Hermann- Göring-Werke in Salzgitter und in Linz. Das sind die größten Werke, die es in der ganzen Welt gibt. Es gibt in der ganzen Welt kein Werk, das auch nur annähernd den Umfang und die Größe dieser Werke besitzt. Überall wird der deutsche Boden erschlossen. Wo Eisen, Kupfer, Blei, Zink, Zinn uſw. — wenn auch im geringsten — vorkommt, ist es aufgeschlossen. Wo Erdöl vor tommt, ist es angebohrt, überall sizen Pfropfen darauf. Ich brauche nur zu drehen, und schon strömt das kostbare Gut des Erdöls zur Ver wertung heraus . Wir haben nicht geschlafen, das soll die Welt wiſſen. 72

Wir haben gearbeitet, wie noch nie in einem Volk und zu keiner Zeit gearbeitet worden ist. An Buna, Treibstoff, Zellulose, Kunst faser besigen wir die größten und zahlreichsten Fabriken der Welt. Aber trotzdem, meine Volksgenossen, nochmals die Mahnung : Spar sam bleiben! Man muß sich überlegen : All das ist ja kostbares Gut, das in unendlichem Fleiß hier geschaffen worden ist und immer mit dem Blick auf die Sicherheit unserer Nation und unseres Volkes . Deshalb müſſen weiter auch die kleinsten und allerkleinsten Abfälle gesammelt werden. Derjenige begeht ein Unrecht, der von der Tafel Schokolade das Silberpapier abmacht und wegwirft. Ich brauche auch den letzten Korken, und wenn ihr eine Seltersflasche aufmacht, dann vergeßt nicht, den Stöpsel abzugeben. Ich nehme alles, und ich brauche alles ! Man hat mich deshalb ausgelacht. Man hat gesagt, das wären tindische Methoden, wenn man glaube, auf diese Weise die Wirtſchaft eines Volkes regulieren zu können. Mögen sie weiter lachen, der Erfolg spricht für sich, und der gehört uns ! Dazu kommt eine gigantische Rüſtungsinduſtrie, die immer weiter ausgebaut und gesteigert wurde. Fabriken für Flugzeuge und Motoren find in großer Zahl vorhanden und sichern eine ungeheure Kapazität. Kanonen und Maschinengewehre kommen in ausreichendem Maße zur Auslieferung, Schiffe laufen programmgemäß von den Werften. Auch hier in der Rüstung ist alles geschehen, was geschehen konnte. Ja, wir haben hierbei noch ein besonderes Glück : Wir haben den Start zuerſt begonnen und find deshalb jezt um ein paar Naſenlängen schon den anderen voraus. Ich komme jezt zu einem Kapitel , das mich, ich gestehe es ganz offen, am wenigſten intereſſiert. Es iſt trokdem wichtig : Börſe und Finanzie rung. Die Kursentwicklung an der Börse hat im Ausland auch oft reich lich Gelegenheit gegeben, den Zuſammenbruch der deutschen Finan zierung zu verkünden und damit den Zuſammenbruch der Rüstungen und alles weitere. Dabei war natürlich wie überall der Wunsch der Vater des Gedankens. In einer liberalen Wirtſchaft kann nun das Ab bröckeln von Kursen gewiß außerordentlich schwerwiegende Bedeutung haben. Man blicke nur auf die verschiedenen schwarzen Freitage und Donnerstage, die da in Amerika gewesen sind. In der national sozialistisch gelenkten Wirtschaft bedeutet das aber wirklich nichts. Die Börse hat bei uns nämlich keine beherrschende Stellung mehr. Das ist vorbei. Sie hat eine wichtige Funktion : Sie dient dem Umſak der Wertpapiere und wirkt als Inſtrument der Kapitallenkung. Der Wert der Effekten aber liegt nicht in den Stücken selbst das ist Papier, etwas härter als anderes, aber sonst auch nur Papier —, sondern 73

in der Arbeitsleistung, die dahintersteht. Aktien beispielsweise repräsentieren lediglich den Wert der dahinterstehenden Betriebe und Werkstätten, der dahinterstehenden Menschen, was sie arbeiten und leisten, vom jüngsten Lehrling bis zum Generaldirektor. Diesen Wert repräsentieren sie aufgeschrieben, sonst gar nichts. Bei voll beschäftigten Werken, hohem Auftragsbestand , glattem Abſaz und ge sunder Verwaltung kann sich der Wert der Aktien an sich kaum ändern. Noch schärfer prägt sich das aber alles bei den Reichsanleihen aus. Hin ter diesen Reichsanleihen ſteht die gewaltige Arbeitsleiſtung des ganzen deutschen Volkes und die Garantie des Dritten Reiches, und ich glaube, die Herren haben allmählich schon gefühlt, was die Garantie dieſes Dritten Reiches bedeutet. Selbstverständlich können Kursschwankungen auftreten. Wie ich ihnen schon sagte : ich bin kein Fachmann auf diesem Gebiet. Aber wenn gewisse Herren nun anfangen, diese Aktien abzustoßen und so verschiedene Manöver zu machen, dann brödelt einmal künstlich und dann wieder ungewollt und dann wieder --gemacht und gewünscht etwas davon ab. Das ist aber an sich ledig lich ein neckisches Spiel, das diese Herren an der Börse unter sich treiben, ohne jede Rückwirkung auf das Werk, ohne jede Rückwirkung auf die Arbeiter, die dort beschäftigt ſind . Das braucht euch, liebe Volks genossen, gar nicht zu intereſſieren, was und wie die Aktieninhaber manipulieren. Wenn der eine glaubt, er kann den andern übers Ohr hauen oder Manöver machen oder nicht, das interessiert die deutsche Volkswirtschaft einen Schmarren. Wenn sich heute jemand mit Effekten vollgehamstert hat und nun Bargeld braucht, dann stößt er die Aktien ab, so heißt der Fachaus druck. Wenn er nun viele von den „ Dingern“ abſtößt, dann ſagt sich der andere : Au Backe, ist da etwas faul ? Der stößt so viel ab, jezt gebe ich für die Effekten nicht mehr so viel, sondern weniger, und das find dann die Schwankungen. Was interessiert das schon die deutsche Wirtschaft? Anders allerdings kann es sein, wenn nun wirtschaftlich unnötige Verkäufe erfolgen, besonders von Anleihen, und zwar aus einem ganz anderen Grunde. Solange sie mit ihren Kuren und Aktien Blindekuh ſpielen, mag das hingehen. Wenn aber Menschen, die Deutsche Reichs anleihe gekauft haben, weil sie durch das Reich große Aufträge be kommen haben und weil sie durch das Reich so viel verdient haben, was ihnen eigentlich gar nicht in dem Umfange zugekommen wäre, müſſen sie ihren Zaster schon irgendwo anlegen. Dann ist schon das mindeſte, wenn sie das in Reichsanleihen tun, wenn sie dieses durch das Reich fie können sich ja nicht darauf sehen, und fressen verdiente Geld dem Reich wieder zur Verfügung können sie es ja auch nicht stellen, wofür es ihnen gutgeschrieben ist in der Reichsanleihe.

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Wenn jezt plötzlich Gerüchte kommen : Es gibt Krieg, oder es gibt teinen, oder wenn sie vermuten, es wird hier und dort oder da sich etwas ändern, dann gehen solche Leute her und sagen : Ach, faule Sache, das haben wir mit der Kriegsanleihe schon einmal durchexerziert. Dann heben sie die Reichsanleihe ab. Das bedeutet dann, daß dieser Mann bereit ist, alles Gute vom Reich zu nehmen, aber nicht auch nur einen Funken von Vertrauen für dieses Reich einzusetzen. Ganz schlimm sieht aber die charakterliche Seite dieser Herren aus, wenn sie dann noch dazu übergehen, Noten oder Gebrauchsgegenstände zu hamstern. Ich werde hier ein außerordentlich wachsames Auge haben, und Gott sei Dank paſſen heute in Deutſchland so viele Menschen auf, daß unserem heiligen Reich kein Schaden geschieht, so daß man meiſtens -- früher oder später -doch dahinterkommt. Im übrigen möchte ich den Herren zu bedenken geben, daß ein solches Spiel sehr gefährlich ist. Es ist gefährlich, Noten zu hamstern, denn sollten einmal allzu viele Noten gehamstert sein, könnte es sich leicht ereignen , daß über Nacht diese gehamsterten Noten nichts mehr wert sein würden. Es kann sich nun einmal niemand der deutschen Schicksalsgemein= schaft entziehen. Wenn die Herren bereit sind, im Guten davon zu ge= nießen, dann sollen sie auch dann zum Reich stehen, wenn sie dieses Reich bedroht glauben. Niemand kann sich seiner Pflicht gegen Volk und Reich entziehen, tein Arbeiter und fein Bauer, kein General direktor und kein Lehrling, auch nicht der Aktionär oder gar der Ham sterer von Bargeld. Niemand soll glauben, er könne sich auf irgend einem Schleichweg den Pflichten gegenüber dem Volksganzen entziehen und dem gemeinsamen Schicksal ausweichen. Diese These haben wir ja auch schon exerziert. Wie oft hat man früher gesagt, der Zusammen bruch geht den deutschen Arbeiter nichts an, davon würden nur die Großkopfeten, die Schlotbarone, betroffen werden . Wer aber vom Zu sammenbruch zuerst betroffen wurde, war tatsächlich der deutsche Arbeiter. Das, glaube ich, mußte auch der Dümmste allmählich eine sehen : Der Volksgemeinschaft und dem Schicksal dieser Volksgemein schaft sind wir verfallen, im Guten wie im Schlechten. Wir können ihm nicht ausweichen, und wer anständig ist, will auch nicht ausweichen. Konzentration aller Kräfte ― das ist jetzt eine entscheidende Frage und ein entscheidendes Problem. Ich sagte schon eingangs, daß es nur darauf ankommt, jezt die notwendige Kraft der Arbeit zu finden, um die Probleme lösen zu können. Wenn ich aber hier und dort nicht eine volle Lösung herbeiführen kann, weil ich nicht für alle Arbeiten und Aufgaben genug Leute habe, muß ich zu einer Konzentration der Kräfte schreiten, muß ich einen Schwerpunkt bilden, wohin ich diese Konzentration lenke. So, meine Volksgenossen, wie wir jetzt in so

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wunderbarer und instruktiver Weise eine Konzentration durchführten und den Schwerpunkt auf die Weſtbefestigungen legten, wo es möglich war, in wenigen Wochen mit Hunderttauſenden ein solches Werk er stehen zu lassen, so ist es auch notwendig, daß wir stets dort, wo die wichtigste Aufgabe liegt, auch die schärfste Konzentration der Kräfte hinbringen. Das ist kein Schikanieren ! Glaubt mir — ich wäre selig, wenn es jedem von euch am besten ginge. Wenn ich aber nun zu fordern gezwungen bin, daß ein Arbeiter für einige Wochen ſeine Arbeitsstätte verlaſſen muß , vielleicht auch seine Familie, um an einem anderen Plaz zu verdienen, so weiß ich, daß ich Schweres von ihm fordere. Er aber weiß, warum es geschieht und daß ihm das einmal gelohnt wird und wenn nicht ihm, dann seinen Kindern. Seid aber versichert: Wir Führer wollen immer eingedenk sein, daß wir nie etwas verlangen wollen, was wir selbst nicht auch jede Stunde zu geben bereit sind. Meine lieben Volksgenossen ! Schweres und Gewaltiges liegt hinter uns. Muß nicht jeder einzelne, der gerade in diesen so erhebenden Tagen an die letzten zehn Jahre zurückdenkt, in die Knie sinken vor Demut über das, was unserem Volk beschert worden ist. Wenn wir dieses gewaltige Geschehen in seiner ganzen großen Wirklichkeit er fassen, dann haben wir doch nicht nur das Recht, wir haben geradezu die Pflicht, vertrauensvollen Blickes in die Zukunft zu ſehen. Denn ein Volk, das unter solcher Führung steht und so etwas geleistet hat, das hat nicht etwa fünf Jahre hindurch Gewaltiges geleiſtet, um nun in den weiteren fünf Jahren gar nichts mehr zu leisten. Ich darf Sie alle bitten, wohin auch immer Sie kommen, darf euch bitten, meine ſchaffenden Freunde, euch, ihr Amtswalter der Arbeitsfront : Ihr müßt schon als Nationalsozialiſten Träger ſein dieses großen Vertrauens in die Zu kunft, Träger sein mit der Blickrichtung nach vorn, Träger einer blinden Gefolgschaft für den Führer, wohin auch immer er uns führen mag. Es gibt auch unter uns Zaghafte, und ich muß leider feſtſtellen : mir scheint, wer besonders viel denkt, besonders viel liest und sich besonders gescheit dünkt, der ist auch am zaghaftesten, vielleicht des halb, weil er zu viel Möglichkeiten überlegt und durchklügelt. Der einfachste Mann vertraut auf den Führer, und das ist richtig, und er braucht nicht zaghaft zu ſein. Ich werde keinen Augenblick verneinen, daß schwere Wolken am Firmament aufgezogen sind . Eine gewaltige politische Spannung durch pulst Europa und die Welt. Ein kleiner Teil der europäi፡ schen Menschenschikaniert heute andere , ihm anver traute Minderheiten und ist somit zu einem Unruhe

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herd in ganz Europa geworden. Leider sieht man nun wieder nicht den Unruheherd selbst , sondern mansucht überall wieder an der Peripherie herum , versucht dort die Spannung zu erkennen , statt auf den Ausgang der Spannungen zu kommen. Wir wissen , was dort vor sich geht , wir wissen, daß es uner träglich ist, wie dieser kleine Volkssplitter da unten kein Mensch weiß, woher sie gekommen sind – ein Kulturvolk dauernd unterdrückt und belästigt. Wir wiſſen aber, daß es ja nicht dieſe lächerlichen Knirpſe find. Dahinter steht Moskau , dahinter steht die ewig j ü d i ſ ch - b o lsche wiſtiſche Zerrfraze. Von dorther wird gehegt und geschürt , von dort wird ver sprochen , was natürlich niemals gehalten wird. Von dort kommen die Gerüchte, die Lügen, die Verleumdungen. Die hehen und putschen die ganze Welt auf, und die demokratischen Völker fallen darauf herein. Wie könnte es auch anders ſein. Alſo, die Welt hallt mal wieder von Krieg und Kriegsgeschrei . Und wenn nun über haupt die Welt in den Demokratien von Kriegsgeschrei widerhallt, dann haben auch diese Demokratien sofort die Schuldigen gefunden und dann sind diese Schuldigen ausgerechnet immer die starken Staaten der Ordnung, Deutschland und Italien . Immer heißt es dann, wir sind die Unruhestifter. Ausgerechnet zwei Völker , die bereit waren und es bewiesen haben , daß sie zunächst ein malfähig waren , im Gegensaß zu den anderen , den Frieden in ihrem eigenen Lande wiederherzu stellen , beides zudem noch Völker, die gegenüber dieser ver schwommenen anonymen Verantwortung von Parlamenten zwei Männer von höchster Verantwortung besigen. Das ist etwas anderes als so ein anonymer Begriff von Mehrheit und Parlament, der niemals Verantwortung übernehmen kann und übernehmen will. Diese Staaten, die in ihrem Innern Zucht und Ord= nung , Frieden und Glück ihren Völkern brachten , haben das nicht getan , um nach außen plößlich die Kriegsfacel anzuzünden und die Kriegsfurie los zulassen. Es kommt nicht darauf an , wer am meisten vom Frieden schwäßt , sondern wer am meisten für den Frieden tut. Darauf allein kommt es an. Es würde auch England gar nicht schlecht zu Gesicht stehen, daß es, bevor in dieſem Lande so viel vom Frieden und bedrohten Frieden in Europa ge= ſchwägt wird, erst einmal Frieden in seinem alten Judenstaat da unten machen würde. Aber zunächst lesen wir täglich nur, daß es dort unten Mord und Totschlag gibt. Wenn es sich dort beruhigt hat, geht es

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wieder wo anders los. Uns Ermahnungen über Friedfertigkeit zu geben, ist verhältnismäßig leicht. Selber Frieden zu halten, scheint erheblich schwerer zu sein. Diese Heze gegen Deutschland und Italien sind wir ja gewohnt. Es würde uns direkt etwas abgehen, wenn sie einmal nicht mehr da wäre. Wir stehen hierin völlig gelassener Ruhe und harren der Dinge , wie sie auch kommen mögen. Wir haben getan , Volksgenossen , was wir konnten , um Deutschlands Ehre und Deutschlands Sicherheit zu garantieren. Wir haben versucht, außenpolitisch wieder Freunde zu finden, dort, wo eine gleiche Auffassung der Ideale uns verband. Wir haben sie gefunden, und trok aller Versuche, uns zu trennen, trok allen, die dies nicht wahrhaben wollen : die Achse und die Freundschaft Italien - Deutschland steht fester denn je zuvor. Beide Völker bilden heute in Europa zusammen mit Japan im Fernen Osten überhaupt das einzige große Bollwerk gegen die Weltpest des Bolschewismus und damit gegen die Weltauflösung. Wir haben aber auch alles andere getan, um die Garantie für Ehre und Sicherheit fest zu untermauern. Eine eben geschilderte großzügige Vorratswirtschaft , der Aufbau einer großen Roh stoffindustrie , die Erschließung aller Bodenschätze sichern Deutschland völlig vor jeder Blockade , sei sie mit sogenannten friedlichen oder kriegerischen Mitteln. Der Aufbau einer gewaltigen Rüstungs industrie sichert die Kampfkraft unseres großen Heeres , gespeist aus der Fülle von 75 Millionen , sichert den Aufbau und die Versorgung einer neuen , ständig im Wachsen begriffenen modernsten Flotte , sichert den Aufbau und die Versorgung der Luft= flotte , die ich ohne übertreibung und ohne An maßung die technisch modernste , einsatzbereiteste , zahlenmäßig stärkste der Welt nennen darf. Die Luftwaffe erfüllt gleich wie Heer und Flotte eine unbändige Kühnheit und eine unerschütterliche Siegeszuversicht.

Noch nie in seiner Geschichte war Deutschland so stark , so gefestigt , so einig. Eine mit neuesten Er : fahrungen und einmaliger gewaltiger Anstren gung gebaute mehrgliedrige Befestigungszone 78

sichert das Reich im Westen gegen jeden Angriff. Hier kommt keine Macht der Erde mehr durch in deutsches Land. Eine kampfgewohnte, v om höchsten Ideali s mus erfüllte Partei formt und eint das deutsche Volk in einer wunderbaren, durch keine Lüge und Heße zu zerstörende Gemeinschaft , in welcher Arbeiter und Bauern das granitene Fundament bilden. So stehen wir, das Volk Großdeutſchlands, fest und geeint. Keine Lüge soll uns verwirren, keine Schmeichelei soll uns täuschen, keine Drohung uns jemals schwach machen. Ich weiß, daß gerade jetzt immer wieder mit Drohungen gegenüber Deutschland gearbeitet wird. Meine lieben Volksgenossen ! Gegen diesen lächerlichen Verſuch, uns einzu ſchüchtern, möchte ich für ganz Deutschland, besonders aber für uns nationalsozialistische Kämpfer, mit den Worten des Kriegsministers Feldmarschall Roon eins versichern : Wir sind allezeit Schießer geweſen, niemals aber Scheißer. Wir wollen niemand etwas zuleide tun . Wir wollen aber auch kein Leid an deutschen Brüdern länger dulden. Niemand in der Welt , ich glaube , kein Volk wünscht heißer den Frieden als wir , weil wir diesen Frie den so lange entbehren mußten. Vergeßt nicht , Völ ker : Versailles hat den Frieden aus der Welt ge = bracht. Und heute steht ihr fümmerlichen Schöpfer von Versailles vor diesem elenden Machwerk und wißt nicht mehr , wie ein und wie aus. Es sind die Staaten der Ordnung gewesen , die den Frieden wieder in die Welt gebracht haben : Deutschland, Italien . Diese beiden Völker wollen der Welt einen neuen gerechten Frieden wieder aufbauen. Jest muß es sich zeigen , ob in der Welt noch Vernunft oder Haß regiert . Wir stehen , bewußt unserer Kraft , bereit , für die Vernunft allezeit einzutreten. Sollte aber der Haß über die Völker ſiegen, dann sind wir entschlossen , mit höchstem Mut und legter 匪 Entschlossenheit dem Befehl unseres Führers zu folgen , wohin immer er uns ruft. Wir wissen , daß der Führer in all dieſen Jahren > da er uns Führer ist , immer und überall das Rich= tige getan hat. Wir wissen aber auch , daß uns nichts so stark macht wie das blinde Vertrauen zu ihm. Sein gewaltiger Glaube hat mehr als Berge ver

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sett. Sein gewaltiger Glaube an Deutschland hat unser Volk aus tiefster Nacht und Not , aus Elend , Verzweiflung , Schmach und Schwäche wieder empor geführt in strahlendes Licht , hat Deutschland zu einer Groß macht erhoben , und in all diesen Jahren hat der Allmächtige ihn und das Volk gesegnet , wieder und immer wieder. Er hat uns im Führer den Rettergesandt. Unbeirrbar ging der Führerseinen Weg und unbeirrbar folgten wir ihm. Der Weg war steil , doch herrlich sein Ziel : Unser Großdeutschland. In dieſen Stunden und Tagen aber, da von außen immer wieder versucht wird, hier und dort Kleinmut ins deutsche Volk zu bringen, Zweifel an seiner Führung im deutschen Volk zu erwecken, das deutsche Volk zu umschmeicheln und zu bedrohen, kann ich nur das eine zu euch allen und zum ganzen Volke sagen : Deutsches Volk , trage die stählerne Gewißheit in dir : Solange Volk und Führer eins sind , wird Deutschland unüberwindlich sein. Der Herr sandte uns den Führer , nicht damit wir untergehen , son= dern damit Deutschland aufersteh e.

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Die Rede des Führers im Sportpalaſt Deutsche ! Volksgenossen und Genosfinnen ! Am 20. Februar habe ich vor den deutschen Reichstagsabgeord neten zum ersten Male eine grundsätzliche Forderung unabdingbarer Art ausgesprochen. Damals hörte mich die ganze Nation, und sie hat mich verstanden ! Ein Staatsmann hat dieſes Verſtändnis nicht auf gebracht. Er ist beseitigt, und mein Versprechen von damals ist ein. gelöst ! Zum zweiten Male sprach ich dann vor dem Reichsparteitag über dieſe ſelbe Forderung. Und wieder hörte diese Forderung die Nation. Heute trete ich nun vor sie hin und spreche zum erſten Male vor dem Volkſelbſt , ſo wie in unserer großen Kampfzeit, und Sie wissen , was das bedeutet ! Es darf nunmehr für die Welt kein Zweifel mehr übrig bleiben : Jett spricht nicht mehr ein Führer oder ein Mann , jest spricht das deutsche Volk. Wenn ich jest Sprecher dieses deutschen Volkes bin , dann weiß ich: In dieser Sekunde stimmt Wort für Wort das ganze Millionen volk in meine Worte ein ! Bekräftigt sie und macht sie zu meinem eigenen Schwur ! Mögen die anderen Staatsmänner sich überprüfen, ob das auch bei ihnen der Fall ist! Die Frage, die uns in dieſen lezten Monaten und Wochen auf das tiefste bewegt, ist altbekannt : Sie heißt nicht so sehr : Tschecho-Slowakei, fie heißt: Herr Benesch ! In dieſem Namen vereinigt sich all das, was Millionen Menschen heute bewegt, was sie verzweifeln läßt oder mit einem fanatischen Entschluß erfüllt. Warum aber konnte diese Frage zu solcher Bedeutung emporsteigen? Ich will Ihnen, meine Volksgenossen, ganz kurz noch einmal Wesen und Ziele der deutschen Außenpolitik wieder holen. Die deutsche Außenpolitik ist zum Unterschied der vielen demo tratischen Staaten weltanschaulich festgelegt und bedingt. Die Welt anschauung dieses neuen Reiches ist ausgerichtet auf Erhaltung und Daseinssicherung unseres deutschen Volkes. Wir haben kein Intereſſe, 6

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andere Völker zu unterdrücken. Wir wollen nach unserer Fasson selig werden; die anderen sollen es nach der ihren! Diese in unserer Weltanschauung rassisch bedingte Auffaſſung führt zu einer Be gren zung unserer Außenpolitik. D. h ., unſere außenpolitiſchen Ziele sind keine unbeschränkten, sie sind nicht vom Zufall bestimmt, sondern festgelegt in dem Entschluß, allein dem deutschen Volke zu dienen , es auf unserer Welt zu erhalten und sein Dasein zu sichern. Wie ist nun heute die Lage ? Sie wissen, daß man einst unter dem Motto „ Selbstbestimmungsrecht der Völker" auch das deutsche Volk mit einem Glauben an überstaatliche Hilfe erfüllte und es damit auf die Anwendung seiner eigenen Kraft bis zum allerlegten ver zichten ließ ... Sie wissen, daß dieses Vertrauen von damals auf das schmählichste hintergangen wurde ! Das Ergebnis war der Vertrag von Versailles! Sie alle kennen die furchtbaren Folgen dieses Ver trages ! Sie alle erinnern sich noch, wie man unserem Volk erst die Waffen stahl und wie man das dann waffenlose Volk später miß handelte ! Sie kennen das furchtbare Schicksal, das uns anderthalb Jahrzehnte lang getroffen und verfolgt hat. Und Sie wissen : Wenn Deutschland heute troz dem wieder groß , frei und stark geworden ist , dann hat es dies ausschließlich seiner eigenen Kraft zu ver danken ! Die Umwelt hat nichts dazu beigetragen. Sie hat im Gegenteil versucht , uns zu erpressen und zu unterdrüden , solange es ging , bis endlich aus dem deutschen Volke selbst die Kraft erwuchs , dieses unwürdige Dasein zu beenden und wieder den Weg zu gehen , der einer freien und großen Nation würdig ist. Obwohl wir nun heute aus eigener Kraft wieder frei und ſtark geworden sind, bewegt uns doch kein Haß gegen andere Nationen. Wir wollen nichts nachtragen. Was auch war, wir wiſſen : die Völker sind nicht dafür verantwortlich zu machen, sondern nur ein kleiner gewiſſenloser Klüngel internationaler Profit- und Geschäftemacher, die nicht davor zurückschrecken, wenn notwendig, ganze Völker für ihre gemeinen Interessen zugrunde gehen zu lassen. Wir hegen deshalb keinen Haß gegen die Völker um uns und haben das auch bewiesen. Die deutsche Friedensliebe ist durch Tatsachen er härtet : Kaum hatten wir die Wiederherstellung der deutschen Gleichberechtigung begonnen, da ſchlug ich als sichtbarstes Zeichen des 82

Verzichts auf „Revanche" der anderen Welt eine Reihe von Ab kommen vor, die in der Linie einer Begrenzung der Rüstungen lagen. Mein erster Vorschlag war : Deutschland verlangt unter allen Umständen die Gleichberechtigung, ist aber bereit, auf jede weitere Wehr und Waffe zu verzichten, wenn die anderen Völker dasselbe tun, also allgemeine Abrüstung, wenn notwendig bis zum letzten Maschinengewehr ! Dieser Vorschlag wurde nicht einmal zum Anlaß einer Diskussion genommen. Ich machte einen zweiten Vorschlag : Deutschland ist bereit, ſeine Armee auf 200 000 Mann zu begrenzen, unter der Voraus setzung, daß auch die anderen Staaten auf den gleichen Stand ab rüsten. Auch das wurde abgelehnt ! Ich machte noch einen Vorschlag : Deutschland ist bereit, wenn es die anderen wollen, auf alle schweren Waffen, auf die sogenannten Angriffswaffen, zu verzichten , auf Tanks, auf Bombenflugzeuge, ja wenn notwendig, überhaupt auf Flugzeuge, auf schwere und schwerste Artillerie. Man hat dies wieder abgelehnt. Ich ging weiter und schlug nun für alle europäiſchen Staaten eine internationale Regelung mit einem 300 000-Mann-Heer vor. Auch dieser Vorschlag wurde abgelehnt. Ich brachte noch weitere Vorschläge : Beschränkung der Luft flotten, Beseitigung des Bombenabwurfes, abſolute Beseitigung des Giftgaskrieges, Sicherung der nicht in der Kampflinie liegenden Ge biete, Beseitigung wenigstens der schwersten Artillerie, Beseitigung schwerster Tanks. Auch das wurde abgelehnt. Es war alles um sonst ! Nachdem ich so zwei Jahre lang der Welt Angebot um Angebot gemacht hatte , nur Ablehnung , und immer wieder Ablehnung erfuhr , gab ich den Be fehl , die deutsche Wehrmacht auf den Stand zu brin gen , der zu erreichen überhaupt möglich wäre. Und jezt kann ich es offen gestehen : wir haben dann allerdings eine Aufrüstung vollzogen , wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Ich habe Waffenlosig feit angeboten , solange es ging. Nachdem man das aber ablehnte , habe ich dann allerdings keinen halben Entschluß mehr gefaßt. Ich bin National sozialist und alter deutscher Frontsoldat ! Wenn sie die Welt ohne Waffen nicht wollen , gut : dann , deutsches Volk , trage auch du jezt deine Waffel £3

Ich habe in diesen fünf Jahren tatsächlich aufge = rüstet. Ich habe Milliarden dafür verwendet , das muß das deutsche Volk jet wissen ! Ich habe dafür gesorgt, daß ein neues Heer mit den modernsten Waffen ausgerüstet wurde, die es gibt. Ich habe meinem Freund Göring den Befehl gegeben : Schaffen Sie mir jetzt eine Luftwaffe, die Deutschland vor jedem denkbaren Angriff ſchüßt. So haben wir eine Wehrmacht aufgebaut , auf die heute das deutsche Volk stolz sein kann und die die Welt respektieren wird , wenn sie jemals in Er scheinung tritt. Wir haben uns die beste Luftabwehr und die beste Tankabwehr geschaffen , die es auf der Erde gibt. Es ist in diesen fünf Jahren nun Tag und Nacht gearbeitet worden. Auf einem einzigen Gebiet ist es mir gelungen, eine Verſtändi gung herbeizuführen . Ich werde darauf noch zu sprechen kommen. Trozdem aber habe ich die Gedanken der Rüstungsbeschränkung und Abrüstungspolitik weiter verfolgt. Ich habe in dieſen Jahren wirk= lich eine praktische Friedenspolitik betrieben. Ich bin an alle scheinbar unmöglichen Probleme herangegangen mit dem festen Willen, ſie friedlich zu lösen, selbst auf die Gefahr, mehr oder weniger schwerer deutscher Verzichte hin. Ich bin ſelbſt Frontsoldat und weiß, wie schwer der Krieg ist. Ich wollte ihn dem deut schen Volke ersparen. Ich habe daher Problem um Problem angefaßt mit dem feſten Vorsak, alles zu verſuchen, um eine friedliche Lösung zu ermöglichen . Das schwierigste Problem, das ich vorfand, war das deutsch - polnische Verhältnis . Es bestand die Gefahr, daß die Vorstellung einer „ Erzfeindschaft“ von unserem wie auch vom polnischen Volke Besiz ergreifen würde. Dem wollte ich vorbeugen. Ich weiß genau, daß es mir nicht gelungen wäre, wenn damals Polen eine demokratische Verfassung gehabt hätte. Denn diese Demokratien, die von Friedensphraſen triefen, sind die blutgierigsten Kriegsheker. In Polen herrschte nun teine Demokratie, sondern ein Mann ! Mit ihm gelang es in knapp einem Jahr, ein Übereinkommen zu er zielen, das zunächst auf die Dauer von zehn Jahren grundsäglich die Gefahr eines Zusammenstoßes beseitigte. Wir alle sind überzeugt, daß dieses Abkommen eine dauernde Befriedung mit sich bringen wird. Wir sehen ein, daß hier zwei Völker sind, die nebeneinander leben müſſen und von denen keines das andere beseitigen kann. Ein Staat von 33 Millionen Menschen wird immer nach einem Zugang zum 84

Meere streben. Es mußte daher ein Weg der Verſtändigung gefunden werden. Er ist gefunden worden und wird immer weiter ausgebaut. Das Entscheidende ist, daß die beiden Staatsführungen und alle vernünf tigen und einsichtigen Menschen in beiden Völkern und Ländern den festen Willen haben, das Verhältnis immer mehr zu beſſern. Es war eine wirkliche Friedenstat , die mehr wert ist , als das ganze Geschwäß im Genfer Völkerbundspalast. Ich habe in dieser Zeit nun versucht, auch mit den anderen Nationen allmählich gute und dauerhafte Verhältniſſe herbeizuführen. Wir haben Garantien gegeben für die Staaten im Westen und allen unſeren Anrainern die Unversehrtheit ihres Gebietes von Deutſchland aus zugesichert. Das ist keine Phrase. Es ist das unser heiliger Wille. Wir haben gar kein Intereſſe daran, den Frieden zu brechen. Diese deutschen Angebote stießen auch auf wachsendes Verständnis. Allmählich lösen sich immer mehr Völker von jener wahnsinnigen Genfer Verblendung, die ――――― ich möchte sagen - nicht einer Politik der Friedensverpflichtung, sondern einer Politik der Kriegsverpflichtung dient. Sie lösen sich und beginnen, die Probleme nüchtern zu ſehen, sie sind verständnisbereit und friedenswillig. Ich bin weitergegangen und habe England die Hand ge = boten ! Ich habe freiwillig darauf verzichtet, jemals wieder in eine Flottenkonkurrenz einzutreten, um dem Britischen Reich das Ge fühl der Sicherheit zu geben. Ich habe das nicht etwa getan, weil ich nicht mehr würde bauen können , darüber soll man sich keiner Täu schung hingeben, sondern ausschließlich aus dem Grund, um zwischen den beiden Völkern einen dauerhaften Frieden zu sichern. Freilich, eines ist hier Vorausseßung : Es geht nicht an, daß der eine Teil ſagt: „ Ich will nie wieder Krieg führen, und zu dieſem Zwecke biete ich dir eine freiwillige Begrenzung meiner Waffen auf 35 v . H. an “, — der andere Teil aber erklärt : „ Wenn es mir paßt, werde ich von Zeit zu Zeit schon wieder Krieg führen.“ Das geht nicht ! Ein solches Abkommen ist nur dann moralisch be2 rechtigt , wenn beide Völker sich in die Hand ver sprechen , niemals wieder miteinander Krieg füh= ren zu wollen. Deutschland hat diesen Willen ! Wir alle wollen hoffen , daß im englischen Volk diejenigen die Über hand bekommen , die des gleichen Willens sind ! 85

Ich bin weiter gegangen. Ich habe Frankreich sofort nach der Rückgabe des Saargebietes an Deutschland, die durch eine Abstimmung entschieden wurde, erklärt, daß es nun überhaupt keine Differenzen mehr zwiſchen uns gebe. Ich sagte, daß die elsaß-lothringische Frage für uns nicht mehr existiert. Es ist ein Grenzgebiet. Das Volk dieses Landes ist eigentlich in den letzten Jahrzehnten niemals um seine eigene Meinung gefragt worden. Wir haben die Empfindung, daß die Bewohner dieser Provinz am glücklichsten sind, wenn um sie nicht wieder gekämpft wird. Wiralle wollen feinen Krieg mit Frankreich. Wir wollen nichts von Frankreich ! Gar nichts ! Und als das Saargebiet dank der loyalen Auslegung der Verträge ins Reich zurück durch Frankreich ― das muß ich hier bestätigen gekehrt war, habe ich feierlich versichert : Nunmehr sind alle terri Differenzen zwischen Frankreich und torialen Deutschland beseitigt. Ich sehe heute überhaupt keine Diffe renz mehr zwischen uns. Es sind zwei große Völker, die beide arbeiten und leben wollen. Und sie werden dann am besten leben , wenn sie zusammen arbeiten ! Nach diesem einmaligen und unwiderruflichen Verzicht habe ich mich einem weiteren Problem zugewandt, das leichter zu lösen war als andere, weil hier die gemeinsame weltanschauliche Basis die Voraus ſegung für ein leichteres gegenseitiges Verstehen bildet, dem Ver hältnis Deutschlands zu Italien. Gewiß , die Lösung dieses Problems ist nur zu einem Teil mein Verdienst , zum anderen Teil ist es das Verdienst des seltenen großen Mannes , den das italienische Volk das Glück hat , als seinen Führer besigen zu können. Dieses Verhältnis hat die Sphäre einer rein wirtschaftlichen oder politischen Zweckmäßigkeit längst verlassen und ist über Verträge und Bünd nisse hinweg zu einem wirklichen starken Herzensbund geworden . Es hat sich hier eine Achse gebildet , die durch zwei Völker dargestellt wird , die sich beide weltanschaulich und politisch in einer engen unlös baren Freundschaft gefunden haben. Auch hier habe ich einen endgültigen und einmaligen Schritt voll zogen - im Bewußtsein der Verantwortung vor meinen Volksgenossen. Ich habe ein Problem aus der Welt geschafft, das für uns von jezt ab überhaupt nicht mehr existiert. So bitter dies für den einzelnen ſein

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mag : über allem steht bei uns legten Endes doch das Gesamt interesse unseres Volkes. Dieſes Intereſſe aber heißt : in Frieden arbeiten zu können! Diese ganze Arbeit für den Frieden , meine Volks= genossen , ist nicht eine leere Phrase , sondern dieſes Werkwird erhärtet durch Tatsachen , die kein Lügen . maul beseitigen kann ! Zwei Probleme waren übriggeblieben. Hier mußte ich einen Vor behalt machen. Zehn Millionen Deutsche befanden sich außerhalb der Reichsgrenze in zwei großen ge = schlossenen Siedlungsgebieten : Deutsche, die zum Reich als ihrer Heimat zurückwollten ! Diese Zahl von zehn Millionen stellt teine Kleinigkeit dar. Es handelt sich um ein Viertel jener Zahl, die Frankreich als Einwohner besikt. Und wenn Frankreich über 40 Jahre hindurch seinen Anspruch auf die wenigen Millionen Franzosen in Elsaß-Lothringen nie aufgegeben hat, dann hatten wir bei Gott und der Welt ein Recht, unseren Anspruch auf diese zehn Millionen Deutsche aufrechtzuerhalten. Meine Volksgenossen ! Es gibt eine Grenze , an der die Nachgiebigkeit aufhören muß , weil sie sonst zur ver derblichen Schwäche würde. Ich hätte tein Recht , vor der deutschen Geschichte zu bestehen , wenn ich die zehn Millionen einfach gleichgültig preisgeben wollte. Ich hätte dann auch kein moralisches Recht , der Führer dieſes Volkes zu sein. Ich habe genug Opfer des Verzichts auf mich genommen. Hier war die Grenze , über die ich nicht hinweg konnte ! Wie richtig das war, ist durch die Abstimmung in Österreich bewiesen worden. Damals wurde ein glühendes Bekenntnis abgelegt, ein Be kenntnis, wie die andere Welt sich das sicher nicht erhofft hatte . Allein wir haben es ja erlebt : Für Demokratien ist eine Volksabstimmung in dem Augenblick überflüssig oder sogar verderblich, in dem sie nicht zu dem Reſultat führt, das sie sich selbst erhoffen. Und nun steht vor uns das leßte Problem , das ge löst werden muß und gelöst werden wird ! Es ist die lette territoriale Forderung , die ich in Europa zu stellen habe , aber es ist die Forderung , von der ich nicht abgehe und die ich . so Gottwill , erfüllen werde.

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Die Geschichte dieses Problems : 1918 wurde unter dem Motto „ Selbstbestimmungsrecht der Völker" Mitteleuropa zerriſſen und von einigen wahnwitzigen sogenannten Staatsmännern neu gestaltet. Ohne Rücksicht auf die Herkunft der Völker, auf ihr nationales Wollen, auf die wirtschaftlichen Notwendigkeiten hat man damals Mittel europa atomiſiert und willkürlich sogenannte neue Staaten gebildet. Diesem Vorgang verdankt die Tschecho - Slowakei ihre Existenz ! Dieser tschechische Staat begann mit einer einzigen Lüge. Der Vater dieser damaligen Lüge hieß Benesch. Dieser Herr Benesch trat damals in Versailles auf und versicherte zunächst, daß es eine tschecho-slowakische Nation gebe . Er mußte diese Lüge erfinden, um der dürftigen Zahl seiner eigenen Volks genossen einen etwas größeren und damit berechtigteren Umfang zu geben. Und die in geographischen und volklichen Hinsichten stets nicht sehr ausreichend bewanderten angelsächsischen Staatsmänner haben es damals nicht für notwendig befunden, diese Behauptungen des Herrn Benesch nachzuprüfen. Denn sonst hätten sie gleich feststellen können, daß es eine tschechoslowakische Nation nicht gibt , sondern nur Tschechen und Slowaken, und daß die Slowaken von den Tschechen nichts wiſſen wollen, sondern ……. So haben nun diese Tschechen zuletzt durch Herrn Benesch die Slo wakei annektiert. Da dieser Staat nicht lebensfähig schien, nahm man kurzerhand 3½ Millionen Deutsche entgegen ihrem Selbst2 bestimmungsrecht und ihrem Selbstbestimmungswillen. Da auch das nicht genügte, mußten noch über eine Million Madjaren hinzu kommen, dann Karpatoruſſen und endlich noch mehrere hunderttausend Polen. Das ist dieser Staat, der sich später dann Tschecho-Slowakei nannte - entgegendem Selbstbestimmungsrecht der Völker, entgegen dem klaren Wunsch und Willen der vergewaltigten Nationen. Wenn ich hier zu Ihnen spreche, dann empfinde ich selbstverständlich das Schicksal aller dieſer Unterdrückten ; ich empfinde mit dem Schicksal der Slowaken, der Polen, der Ungarn, der Ukrainer. Sprecher bin ich natürlich nur für das Schicksal meiner Deutschen. Als Herr Benesch damals dieſen Staat zusammenlog , da ver ſprach er feierlich, ihn nach Schweizer System in Kantone einzuteilen, denn es waren unter den demokratischen Staatsmännern einige, die doch Gewissensbisse empfanden. Wir wissen alle, wie Herr Benesch dieses Kantonalsystem gelöst hat ! Er begann sein Terror regime ! Schon damals versuchten die Deutschen, gegen diese will kürliche Vergewaltigung zu protestieren. Sie wurden zusammen geschossen. Und seitdem sezte nun ein Ausrottungskrieg ein. In dieſen 88

Jahren der „ friedlichen“ Entwicklung der Tschecho -Slowakei mußten nahezu 600 000 Deutsche die Tschecho-Slowakei verlaſſen. Dies geschah aus einem sehr einfachen Grunde : Sie hätten sonst verhungern müſſen ! Die gesamte Entwicklung seit dem Jahre 1918 bis 1938 zeigte eines klar : Herr Benesch war ents schlossen , das Deutschtum langsam auszurotten ! Und er hat dies auch bis zu einem gewissen Grade erreicht. Er hat unzählige Menschen in tiefstes Un glück gestürzt. Er hat es fertiggebracht , Millionen Menschen scheu und ängstlich zu machen . Unter der fort währenden Anwendung seines Terrors ist es ihm gelungen , diese Millionen mundtot zu machen und in derselben Zeit entstand dann auch Klarheit über die „internationalen" Aufgaben dieses Staates. Man machte nun gar kein Hehl mehr daraus, daß dieser Staat dazu bestimmt war, wenn notwendig, gegen Deutschland eingesezt zu wer den. Ein franzöſiſcher Luftfahrtminiſter, Pierre Cot, hat diesen Wunſch ganz nüchtern ausgesprochen : „ Den Staat brauchen wir“, ſagte er, „weil von dieſem Staat aus die deutsche Wirtſchaft, die deutſche Indu strie am leichtesten mit Bomben zu zerstören sind." Und dieses Staates bedient sich nun der Bolsche = wismus als seiner Eingangspforte . Nicht wir haben die Berührung mit dem Bolschewismus gesucht , sondern der Bolschewismus benugt diesen Staat , um einen Kanal nach Mitteleuropa zu besiken. Nun sezt das Schamloſe ein. Dieser Staat, der nur eine Minderheit als Regierung besikt, zwingt die Nationalitäten, eine Politik mitzu machen, die sie eines Tages dazu verpflichtet , auf die eigenen Brüder zu schießen. Herr Benesch verlangt vom Deutschen : „ Wenn ich gegen Deutschland Krieg führe, hast du gegen die Deutschen zu schießen. Und wenn du das nicht willst, bist du ein Staatsverräter, dann lasse ich dich selbst erschießen.“ Und dasselbe fordert er auch vom Ungarn, vom Polen. Er fordert vom Slowaken, daß er für Ziele eintritt, die dem slowakischen Volk gänzlich gleich gültig sind. Denn das ſlowakische Volk will Frieden haben und keine Abenteuer. Herr Benesch aber bringt es fertig, diese Menschen ent weder zu Landesverrätern oder zu Volksverrätern zu machen. Entweder sie verraten ihr Volk, sind bereit, gegen ihre Volksgenossen zu schießen, oder Herr Benesch sagt : „ Ihr seid Landesverräter und ihr werdet dafür von mir erschossen." 89

Gibt es eine größere Schamlosigkeit , als fremde Menschen zu zwingen , unter Umständen gegen ihre eigenen Volksgenossenschießen zu müssen , nur weil ein verderbliches , schlechtes und verbrecherisches Staatsregime das so verlangt ? Ich kann hier versichern : Als wir Österreich besetzt hatten, war mein erster Befehl : Kein Tscheche braucht, ja darf im deutschen Heere Dienst tun. Ich habe ihn nicht vor einen Gewissenskonflikt gestellt. Wer sich aber Herrn Benesch widerseßt, der wird vor allem auch wirtschaftlich tot gemacht. Diese Tatsache können die demokratischen Weltapostel nicht weglügen. In diesem Staat des Herrn Benesch sind die Folgen für die Nationalitäten grauenhaft gewesen. Ich spreche nur für die Deutschen. Sie haben die größte Sterblichkeit aller deutschen Volksstämme, ihre Kinderarmut ist die größte, ihre Arbeitslosigkeit die furchtbarste. Wie lange soll so etwas andauern ? Zwanzig Jahre lang haben die Deutschen in der Tschecho- Slowakei und hat das deutsche Volk im Reiche dem zusehen müſſen, nicht weil es das jemals hinnahm, ſondern weil es einfach ohnmächtig war und sich in der Welt der Demokratien nicht helfen konnte vor diesen Peinigern. Ja, wenn irgendwo ein Landesverräter nur eingesperrt wird, wenn ein Mann, der meinetwegen von der Kanzel herunterſchimpft, in Sicherheit ge nommen wird - dann gibt es Aufregung in England und Empörung in Amerika. Wenn aber Hunderttausende von Menschen vertrieben werden, wenn Zehntausende ins Gefängnis kommen und Tausende niedergemekelt werden, dann rührt das diese Patentweltdemokraten nicht im geringsten. Wir haben in dieſen Jahren vieles gelernt. Wir empfinden tiefe Verachtung für fie. Eine einzige Großmacht sehen wir in Europa und einen Mann an ihrer Spike , die Verständnis be= sigen für die Notlage unseres Volkes . Es ist , ich darf es wohl aussprechen , mein großer Freund : Benito Mussolini. Ma er in dieser Zeit getan hat , und die Haltung die das italienische Volk einnimmt , werden wir nicht vergessen ! Und wenneinmal die Stunde einer gleichen Not für Italien fommt , dann werde ich vor dem deutschen Volke stehen und es auffordern , die gleiche Haltung einzunehmen ! Auch dann werden nicht zwei Staaten sich verteidigen , sondern ein Blod ! Ich habe am 20. Februar dieses Jahres im Reichstag erklärt, daß im Leben der 10 Millionen Deutschen außerhalb unserer Grenzen eine 90

Anderung eintreten muß. Herr Benesch hat es nun auch anders gemacht. Er setzte mit einer noch radikaleren Unterdrückung ein. Es begann ein noch größerer Terror . Es begann die Zeit von Auflöſungen, von Verboten, Konfiskationen und so weiter. Dies ging so fort, bis endlich der 21. Mai kam. Und sie können es nicht bestreiten, meine Volksgenossen, daß wir eine wirklich beispielloſe Geduld an den Tag gelegt haben. Dieser 21. Mai war unerträglich. Ich habe auf dem Reichsparteitag seine Geschichte dargestellt. In der Tschecho- Slowakei sollte endlich eine Wahl stattfinden, die nicht mehr hinauszuschieben war. Da erfand Herr Benesch ein Mittel, um die Deutschen dort eine zuſchüchtern : die militärische Beſe zung der Gebiete. Dieſe militärische Besetzung will er auch jezt weiter aufrechterhalten, in der Hoffnung, daß es keiner wagen wird, gegen ihn aufzutreten, so lange seine Schergen im Lande sind. Es war jene freche Lüge des 21. Mai , daß Deutschland mobil gemacht hätte, die nun her halten mußte, um die tschechische Mobilmachung zu bemänteln, zu be ſchönigen und zu motivieren. Was dann kam, wiſſen Sie : Eine infame internationale Welthee. Deutschland hatte nicht einen Mann einberufen. Es dachte über haupt nicht daran, dieses Problem militärisch zu lösen. Ich hatte immer noch die Hoffnung, die Tschechen würden in letter Minute einsehen, daß diese Tyrannei nicht länger aufrechtzuerhalten wäre. Aber Herr Benesch stand auf dem Standpunkt, daß man sich mit Deutschland, ge = dect durch Frankreich und durch England , alles er lauben könne! Es fann ihm ja nichts passieren. Und vor allem : Hinter ihm steht, wenn alle Stride reißen, Sowjetrußland. So war die Antwort dieses Mannes dann erst recht : Nieder [ chießen , Verhaften , Einkerkern , für alle jene, die ihm irgendwie nicht paſſen . So kam dann meine Forderung in Nürnberg. Diese Forderung war ganz klar: Ich habe es dort zum ersten Male ausgesprochen, daß jezt das Selbstbestimmungsrecht für diese drei einhalb Millionen endlich fast 20 Jahre nach den Erklärungen des Präsidenten Wilson -in Kraft treten muß.

Und wieder hat Herr Benesch seine Antwort ge = geben neue Tote , neue Eingekerferte , neue Ver haftungen ! Die Deutschen mußten zu fliehen be፡ ginnen. Und dann kam England. Ich habe Herrn Chamberlain gegenüber eindeutig erklärt, was wir jetzt als einzige Möglichkeit einer Lösung ansehen. Es ist die natürlichſte, die es überhaupt gibt. Ich weiß, daß alle Nationalitäten nicht mehr bei diesem Herrn Benesch bleiben.

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wollen, allein, ich bin in erster Linie Sprecher der Deutschen, und für diese Deutschen habe ich nun geredet und versichert, daß ich nicht mehr gewillt bin , tatenlos und ruhig zuzusehen , wie dieſer Wahnsinnige in Prag glaubt, 3½ Millionen Menschen ein fach mißhandeln zu können. Und ich habe keinen 3 weifeldarübergelassen , daß nunmehr die deutsche Geduld endlich doch ein Ende hat. Ich habe keinen Zweifel darüber gelassen , daß es zwar eine Eigenart unserer deutschen Mentali= tätist , lange und immer wiedergeduldig etwashin zunehmen , daß aber einmal der Augenblid kommt , in dem damit Schluß ist ! Und nun haben endlich England und Frankreich an die Tschecho - Slowakei die einzig mögliche Forderung gerichtet: das deutsche Gebiet freizugeben und an das Reich abzutreten. Heute sind wir genau im Bilde über die Unterhaltungen, die damals Herr Dr. Benesch geführt hat. Angesichts der Erklärung Englands und Frankreichs, sich nicht mehr für die Tschecho-Slowakei einzusetzen, wenn nicht endlich das Schicksal dieser Völker anders gestaltet würde und die Gebiete freigegeben würden, fand Herr Benesch einen Ausweg. Er gab zu, daß diese Gebiete abgetreten werden müſſen. Das war seine Erklärung ! Aber wastuter ? Nicht das Gebiet trat er ab , son dern die Deutschen treibt er jetzt aus ! Und das ist jezt der Punkt , an dem das Spiel aufhört! Herr Benesch hatte kaum ausgesprochen, da begann ſeine militäriſche Unterjochung - nur noch verschärft - aufs neue. Wir sehen die grauenhaften Ziffern : an einem Tag 10 000 Flüchtlinge, am nächſten 20 000, einen Tag später schon 37 000, wieder zwei Tage später 41 000, dann 62 000, dann 78 000 , jezt sind es 90 000, 107 000, 137 000 und heute 214 000. Ganze Landſtriche werden entvölkert, Ortſchaften wer den niedergebrannt, mit Granaten und Gas versucht man, die Deutschen auszuräuchern. Herr Benesch aber sitt in Prag und ist überzeugt : „Mir kann nichts paſſieren, am Ende stehen hinter mir England und Frankreich." Und nun , meine Volksgenossen , glaube ich , daß der Zeitpunkt gekommen ist , an dem nun Fraktur ge = redet werden muß. Wenn jemand 20 Jahre lang eine solche Schande, eine solche Schmach und so ein Unglück erduldet, wie wir es getan haben, dann kann man wirklich nicht bestreiten, daß er friedensliebend ist. Wenn jemand diese 92

Geduld besigt, wie wir sie an den Tag gelegt haben, kann man wirklich nicht sagen, daß er friegslüstern sei. Denn schließlich hat Herr Benesch 7 Millionen Tschechen, hier aber steht ein Volk von über 75 Millionen! Ich habe nunmehr ein Memorandum mit einem letzten und endgültigen deutschen Vorschlag der britischen Regierung zur Ver fügung gestellt. Dieses Memorandum enthält nichts anderes als die Realisierung dessen , was Herr Benesch bereits versprochen hat. Der Inhalt dieses Vorschlages ist sehr einfach : Jenes Gebiet , das dem Volke nach deutsch ist und seinem Willen nach zu Deutschland will , kommt zu Deutschland , und zwar nicht erst dann , wenn es Herrn Benesch ge = lungen sein wird , vielleicht ein oder zwei Mil lionen Deutsche ausgetrieben zu haben , sondern ezt , und zwar sofort ! Ich habe hier jene Grenze gewählt, die auf Grund des seit Jahrzehnten vorhandenen Materials über die Volks- und Sprachenaufteilung in der Tschecho- Slowakei gerecht ist. Trokdem aber bin ich gerechter als Herr Benesch und will nicht die Macht, die wir beſißen, ausnüßen. Ich habe daher von vornherein fest gelegt: Dies Gebiet wird unter die deutsche Oberhoheit gestellt, weil es im wesentlichen von Deutschen besiedelt ist, die endgültige Grenzziehung jedoch überlasse ich dann dem Votum der dort befindlichen Volksgenossen selbst ! Ich habe also festgelegt, daß in dieſem Gebiet dann eine Abstimmung stattfinden soll. Und damit niemand sagen kann, es könnte nicht gerecht zugehen, habe ich das Statut der Saarabstimmung als Grundlage für dieſe Ab stimmung gewählt. Ich bin nun bereit und war bereit, meinetwegen im ganzen Gebiet abstimmen zu lassen. Allein, dagegen wandten sich Herr Benesch und seine Freunde. Sie wollten nur in einzelnen Teilen abstimmen lassen. Gut, ich habe hier nachgegeben. Ich war sogar einverstanden, die Ab stimmung durch internationale Kontrollkommiſſionen überprüfen zu laſſen. Ich ging noch weiter und ſtimmte zu, die Grenzziehung einer deutsch tschechischen Kommission zu überlassen. Herr Chamberlain meinte, ob es nicht eine internationale Kommission sein könnte. Ich war auch dazu bereit. Ich wollte ſogar während dieſer Abstimmungszeit die Truppen wieder zurückziehen, und ich habe mich heute bereit erklärt, für dieſe Zeit die Britische Legion einzuladen, die mir das Angebot machte, in diese Gebiete zu gehen und dort die Ruhe und Ordnung aufrecht zuerhalten. Und ich war dann fernerhin bereit, die endgültige Grenze

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durch eine internationale Kommission festseßen zu lassen und alle Modalitäten einer Kommission zu übergeben, die sich aus Deutschen und Tschechen zusammensetzt. Der Inhalt dieses Memorandums ist nichts ande res als die praktische Ausführung dessen , was Herr Benesch bereits versprochen hat , und zwar unter größten internationalen Garantien. Herr Benesch sagt nun, dieses Memorandum sei eine neue Lage". Und worin besteht in Wirklichkeit die „ neue Lage" ? Sie besteht darin , daß das , was Herr Benesch versprochen hat , dieses Mal ausnahmsweise auch gehalten werden soll ! Das ist die ,,neue Lage" für Herrn Benesch. Was hat der Mann in seinem Leben nicht alles versprochen ! Und nichts hat er gehalten ! Jezt soll zum ersten Male von ihm etwas gehalten werden. Herr Benesch sagt : Wir können aus dem Gebiet nicht zurüd. Herr Benesch hat also die übergabe dieses Gebiets so verstanden , daß es dem Deutschen Reich als Rechtstitel gutgeschrieben , aber von den Tschechen vergewaltigt wird. Das ist jetzt vorbei ! Ich habe jegt verlangt , daß nun nach 20 Jahren Herr Benesch endlich zur Wahrheit gezwungen wird. Er wird am 1. Oktober uns dieses Gebiet übergeben müssen. Herr Benesch setzt seine Hoffnungen nun auf die Welt ! Und er und seine Diplomaten machen kein Hehl daraus. Sie erklären : Es ist unsere Hoffnung, daß Chamberlain gestürzt wird, daß Daladier beseitigt wird, daß überall Umstürze kommen. Sie sehen ihre Hoffnung auf Sowjetrußland. Er glaubt dann noch immer, sich der Erfüllung seiner Verpflichtungen entziehen zu können. Und da kann ich jetzt nur eines sagen : Nun treten zwei Männer gegeneinander auf : Dortist Herr Benesch ! Und hier stehe ich ! Wir sind zwei Menschen verschiedener Art. Als Herr Beneschsich in dem großen Völkerringenin der Welt herumdrüdte , da habe ich als anständiger deutscher Soldat meine Pflicht erfüllt. Und heute 5+ ehe ich nun diesem Mann gegenüber als der Soldat meines Boltes !

Ich habe nur weniges zu erklären: Ich bin Herrn Chamber lain dankbar für alle seine Bemühungen. Ich habe ihm versichert, daß das deutsche Volk nichts anderes will als Frieden ; allein, ich habe ihm auch erklärt, daß ich nicht hinter die Grenzen unserer Geduld zurückgehen kann.

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Ich habe ihm weiter versichert und wiederhole es hier , daß es - wenn dieses Problem gelöst ist - für Deutschland in Europa tein territoriales Problem mehr gibt ! Und ich habe ihm weiter versichert , daß in dem Augenblick , in dem die Tschecho - Slowakei ihre Probleme löst , das heißt , indem die Tschechen mit ihren anderen Minderheiten sich auseinander gesezt haben , und zwar friedlich und nicht durch Unterdrüdung , daß ich dann am tschechischen Staat nicht mehr interessiert bin. Und das wird ihm garantiert ! Wir wollen gar teine Tschechen! Allein , ebenso will ich nun vor dem deutschen Volke erflären , daß in bezug auf das sudetendeutsche Problem meine Geduld jezt zu Ende ist ! Ich habe Herrn Benesch ein Angebot gemacht, das nichts anderes ist als die Reali ſierung deſſen, was er ſelbſt ſchon zugesichert hat . Er hat jezt die Entscheidung in seiner Hand ! Frieden oder Krieg ! Er wird entweder dieses Angebot akzeptieren und den Deutschen jeztendlich die Freiheit geben , oder wir werden diese Freiheit uns selbst holen ! Das muß die Welt zur Kenntnis nehmen : in 42 Jahren Krieg und in den langen Jahren meines politischen Lebens hat man mir eines nie vorwerfen können : ich bin niemals feige gewesen ! Ich gehe meinem Volk jezt voran als sein erster Soldat , und hinter mir , das mag die Welt wissen , marschiert jezt ein Volf , und zwar ein anderes als das vom Jahre 1918 ! Wenn es damals einem wandernden Scholaren gelang, in unser Volk das Gift demokratischer Phraſen hineinzuträufeln das Volk von heute ist nicht mehr das Volk von damals ! Solche Phrasen wirken auf uns wie Wespen ſtiche ; wir sind dagegen jezt gefeit. In dieser Stunde wird sich das ganze deutsche Volk mit mir verbinden ! Es

wird

meinen

Willen

als

seinen

Willen

empfinden , genauso wie ich seine Zukunft und sein Schicksal als den Auftraggeber meines Handelns ansehe ! Und wir wollen diesen gemeinsamen Willen jekt so stärken , wie wir ihn in der Kampfzeitbesaßen , in der Zeit , in der ich als einfacher unbekannter Sol =

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datauszog , ein Reich zu erobern , und niemals zwei felte an dem Erfolg und an dem endgültigen Sieg. Da hat sich um mich geschlossen eine Schar von tapferen Männern und tapferen Frauen. Und sie sind mit mir gegangen. Und so bitte ich dich mein deutsches Volk : Tritt jest hinter mich , Mann für Mann , Frau um Frau. In dieser Stunde wollen wir alle einen gemein፡ samen Willenfassen. Er soll stärker sein als jede Not und als jede Ge፡ fahr. Und wenn dieser Wille stärker ist als Not und Ge፡ fahr , dann wirder Not und Gefahr einst brechen. * Wir sind entschlossen ! Herr Benesch mag jest wählen !

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Das Abkommen zwischen Deutschland, dem Vereinigten Königreich von Großbritannien, Frankreich und Italien Getroffen in München am 29. September 1938 Deutschland , das Vereinigte Königreich von Groß britannien , Frankreich und Italien find unter Berüc fichtigung des Abkommens, das hinsichtlich der Abtretung des sudeten deutschen Gebietes bereits grundsäßlich erzielt wurde, über folgende Bedingungen und Modalitäten dieser Abtretung und die dazu zu ergreifenden Maßnahmen übereingekommen und erklären sich durch dieses Abkommen einzeln verantwortlich für die zur Sicherung seiner Erfüllung notwendigen Schritte. 1. Die Räumung beginnt am 1. Oktober. 2. Das vereinigte Königreich von Großbritannien , Frank reich und Italien vereinbaren, daß die Räumung des Gebietes bis zum 10. Oktober vollzogen wird, und zwar ohne Zerstörung irgend welcher bestehender Einrichtungen, und daß die tschecho-slowakische Re gierung die Verantwortung dafür trägt, daß die Räumung ohne Be schädigung der bezeichneten Einrichtungen durchgeführt wird. 3. Die Modalitäten der Räumung werden im einzelnen durch einen internationalen Ausschuß festgelegt, der sich aus Vertretern Deutsch lands, des Vereinigten Königreichs, Frankreichs, Italiens und der Tschecho- Slowakei zuſammenſeßt. 4. Die etappenweise Besetzung des vorwiegend deutschen Gebietes durch deutsche Truppen beginnt am 1. Oktober. Die vier auf der an liegenden Karte bezeichneten Gebietsabſchnitte werden in folgender Reihenfolge durch deutsche Truppen besetzt: Der mit I bezeichnete Gebietsabſchnitt am 1. und 2. Oktober ; der mit II bezeichnete Gebietsabschnitt am 2. und 3. Oktober ; der mit III bezeichnete Gebietsabschnitt am 3. , 4. und 5. Oktober; der mit IV bezeichnete Gebietsabſchnitt am 6. und 7. Oktober. Das restliche Gebiet vorwiegend deutschen Charakters wird unver

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züglich von dem obenerwähnten internationalen Ausschuß festgestellt und bis zum 10. Oktober besetzt werden. 5. Der in § 3 erwähnte Internationale Ausschuß wird die Gebiete beſtimmen, in denen eine Volksabstimmung stattfinden soll. Dieſe Gebiete werden bis zum Abschluß der Volksabstimmung durch inter nationale Formationen beſezt werden. Der gleiche Ausschuß wird die Modalitäten festlegen, unter denen die Volksabstimmung durchgeführt werden soll, wobei die Modalitäten der Saarab stim mung als Grundlage zu betrachten sind . Der Ausschuß wird ebenfalls den Tag festsetzen, an dem die Volksabstimmung statt findet: Dieser Tag darf jedoch nicht ſpäter als Ende November liegen. 6. Die endgültige Festlegung der Grenzen wird durch den inter nationalen Ausschuß vorgenommen werden. Dieser Ausschuß ist berechtigt, den vier Mächten Deutſchland, dem Vereinigten Königreich von Großbritannien , Frankreich und Italien in bestimmten Ausnahmefällen geringfügige Abweichungen von der streng ethnographischen Bestimmung der ohne Volksabstimmung zu über tragenden Zonen zu empfehlen. 7. Es wird ein Optionsrecht für den Übertritt in die abgetretenen Gebiete und für den Austritt aus ihnen vorgeſehen. Die Option muß innerhalb von sechs Monaten vom Zeitpunkt des Abſchluſſes dieſes Abkommens an ausgeübt werden. Ein deutsch-tschecho-slowakischer Aus schuß wird die Einzelheiten der Option bestimmen, Verfahren zur Erleichterung des Austausches der Bevölkerung erwägen und grund sägliche Fragen klären, die sich aus diesem Austausch ergeben. 8. Die tschechoslowakische Regierung wird innerhalb einer Frist von vier Wochen vom Tage des Abschlusses dieses Abkommens an alle Sudetendeutschen aus ihren militäriſchen und polizeilichen Verbänden entlaſſen, die diese Entlassung wünschen. Innerhalb derselben Frist wird die tschecho-slowakische Regierung sudetendeutsche Gefangene ent laſſen, die wegen politischer Delikte Freiheitsstrafen verbüßen. München, den 29. September 1938. Zusakabkommen Die Regierungschefs der vier Mächte erklären, daß das Problem der polnischen und ungarischen Minderheiten in der Tschecho- Slowakei, sofern es nicht innerhalb von drei Monaten durch eine Vereinbarung unter den betreffenden Regierungen geregelt wird, den Gegenſtand einer weiteren Zusammenkunft der hier anwesenden Regierungschefs der vier Mächte bilden wird. München, den 29. September 1938.

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Seiner Majestät Regierung des Vereinigten Königreichs und die französische Regierung haben sich dem vorstehenden Abkommen an geschlossen auf der Grundlage, daß sie zu dem Angebot stehen, welches im § 6 der englisch-französischen Vorschläge vom 19. September ents halten ist, betreffend eine internationale Garantie der neuen Grenze des tschecho-slowakischen Staates gegen einen unprovozierten Angriff. Sobald die Frage der polnischen und ungarischen Minderheiten in der Tschecho-Slowakei geregelt ist, werden Deutschland und Italien ihrerseits der Tschecho- Slowakei eine Garantie geben. München, den 29. September 1938. Die vier anwesenden Regierungschefs find darüber einig, daß der in dem heutigen Abkommen vorgesehene Ausschuß sich aus dem Staats sekretär des Auswärtigen Amtes, den in Berlin beglaubigten Bot schaftern Englands, Frankreichs und Italiens und einem von der tschecho-slowakischen Regierung zu ernennenden Mitglied zuſammenſekt. München, den 29. September 1938. Alle Fragen, die sich aus der Gebietsübergabe ergeben, gelten als zur Zuständigkeit des Internationalen Ausſchuſſes gehörig. München, den 29. September 1938.

Die gemeinſame deutſch- engliſche Erklärung München, 30. September 1938. Der Führer und Reichskanzler und der britische Premierminiſter haben nach ihrer heutigen Unterredung folgende gemeinsame Erklä rung herausgegeben : Wir haben heute eine weitere Besprechung gehabt und sind uns in der Erkenntnis einig, daß die Frage der deutsch-engliſchen Beziehungen von allererster Bedeutung für beide Länder und für Europa iſt. Wir sehen das gestern abend unterzeichnete Abkommen und das deutsch-englische Flottenabkommen als symbolisch für den Wunsch unserer beiden Völker an, niemals wieder gegeneinander Krieg zu führen. Wir sind entſchloſſen, auch andere Fragen, die unsere beiden Länder angehen, nach der Methode der Konsultation zu behandeln und uns weiter zu bemühen, etwaige Ursachen von Meinungsverschieden= heiten aus dem Wege zu räumen, um auf diese Weise zur Sicherung des Friedens Europas beizutragen. Adolf Hitler Neville Chamberlain 99

Die Rede des Führers in Saarbrücken Deutsche ! Volksgenossen und Volksgenossinnen !

Wenn ich inmitten dieser großen Tage und Ereignisse in euren Gau komme, dann geschieht es in der Überzeugung, daß niemand mehr Verständnis für die lezten Wochen aufzubringen vermag als i h r. Ihr, meine Männer und Frauen der Saarpfalz , habt es einst selbst erlebt, was es heißt, vom Reich getrennt zu sein, ihr habt aber ebenso die Freude der Wiedervereinigung empfunden . Auch ihr habt durch faſt zwei Jahrzehnte das ganze Leid der Trennung erduldet und ſeid dann glücklich, überglücklich gewesen, als endlich die Stunde der Freiheit schlug, die euch wieder zurückkehren ließ in unser gemeinsames großes Deutsches Reich. Das gleiche haben alle die Millionen deutscher Men schen im Sudetenland durchgemacht, und derselbe Jubel , der einst euch bewegte , hat in diesen Tagen nun sie er faßt ! Am Beginn dieſes 20. Jahres nach unserem Zuſammenbruch habe ich den Entschluß gefaßt, die zehn Millionen Deutschen, die noch außerhalb unserer Grenzen standen, zurückzuführen in das Reich. Ich war mir dabei vollkommen bewußt, daß diese Rückkehr nur durch unsere eigene Krafterzwungen werden konnte. Die andere Welt hat es weder gesehen noch sehen wollen, daß hier im Gegensatz zum sogenannten Selbstbestimmungsrecht der Völker zehn Millionen Menschen vom Deutschen Reich getrennt und wegen ihres Deutschtums unterdrückt wurden. Und sie hat es weder verstanden noch verstehen wollen, daß dieſe Menschen nur eine einzige große Sehnsucht hatten: Zurück zum Reich ! Diese internationalen Weltbürger , die zwar Mit leid mit jedem Verbrecher haben , derin Deutschland zur Rechenschaft gezogen wird , waren taub gegen das Leid von zehn Millionen Deutschen ! Auch heute noch ist diese Welt erfüllt vom Geist von Versailles. Man sage uns nicht , daß sie sich davon gelöst hat. Nein: Deutschland hat sich von ihm gelöst ! Es mußte ein harter Entschluß getroffen werden. Es hat auch bei uns Schwächlinge gegeben, die das vielleicht nicht verstanden hatten. Allein es ist selbstverständlich, daß es zu allen Zeiten die Ehre wirk licher Staatsmänner war, eine solche Verantwortung zu übernehmen. 100

Eine Reihe von Vorausſekungen war notwendig, um dieſe Löſung herbeizuführen : Erstens: Die innere Geschlossenheit der Nation. Ich war bei meinem Entschluß davon überzeugt, daß ich der Führer eines mannhaften Volkes bin. Ich weiß, was vielleicht viele in der übrigen Welt und einzelne auch in Deutſchland noch nicht zu wiſſen ſcheinen, daß das Volk des Jahres 1938 nicht das Volk von 1918 ist. Niemand kann die gewaltige Erziehungsarbeit übersehen, die unsere Weltanschauung geleistet hat. Heute ist eine Volks፡ gemeinschaft entstanden von einer Kraft und einer Stärke , wie Deutschland sie noch nie gekannt hat. Dies war die erste Voraussetzung zum Gelingen eines solchen Kampfes. Die zweite war die nationale Rüstung , für die ich mich nun ſeit bald sechs Jahren fanatiſch eingesezt habe. Ich bin der Meinung, daß es billiger ist, sich vor den Ereigniſſen zu rüſten, als un gerüstet den Ereignissen zu erliegen und dann Tri bute zu bezahlen. Die dritte Voraussetzung war die Sicherung des Reiches. Ihr seid ja selbst hier Zeugen einer gewaltigen Arbeit, die sich in eurer nächsten Nähe vollzieht. Ich brauche euch darüber nichts im einzelnen zu sagen. Nur eine Überzeugung spreche ich aus, daß es teiner Macht der Welt gelingen wird , jemals diese Mauer zu durchstoßen ! Und viertens : Wir haben auch außenpolitische Freunde gewonnen . Jene Achse , über die man in anderen Ländern manch mal glaubte spotten zu können, hat sich in den lezten zweieinhalb Jahren nicht nur als dauerhaft erwiesen, sondern gezeigt , daß sie auch in schlimmsten Stunden Bestand hat. Wir sind glücklich , daß dieses Werk des Jahres 1938 , die Wiedereingliederung von zehn Mil lionen Deutschen und von rund 110 000 Quadrat tilometer Land in das Reich ohne Blutvergießen vollzogen werden konnte , troz der Hoffnungen so vieler internationaler Hezer und Profitmacher. Wenn ich die Mitarbeit der anderen Welt an dieser Friedenslösung erwähne , dann muß ich zuerst immer wieder von dem einzigen wahren Freund sprechen , den wir heute besigen , Benito Mussolini ! Wir alle wiſſen, was wir dieſem Manne zu verdanken haben. Ich möchte auch der beiden anderen Staatsmänner gedenken, die sich mühten, einen Weg zum Frieden zu finden und die mit uns jenes Abkommen geschlossen haben, das vielen Millionen Deutschen ihr Recht und der Welt den Frieden gesichert hat.

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Allein, gerade die Erfahrungen dieser letzten acht Monate können und müſſen uns nur beſtärken in dem Entſchluß, vorsichtig zu ſein und nichts von dem zu versäumen, was zum Schuße des Reiches getan werden muß. Die Staatsmänner, die uns gegenüberstehen, wollen - das müssen wir ihnen glauben –- den Frieden. Allein, fie regieren in Ländern, deren innere Konstruktion es möglich macht, daß sie jederzeit abgelöst werden können, um anderen Plak zu machen, die den Frieden nicht so sehr im Auge haben. Und diese anderen sind da. Es braucht nur in England statt Chamberlain Herr Duff Cooper oder Herr Eden oder Herr Churchill zur Macht zu kommen, so wiſſen wir genau, daß es Ziel dieſer Männer wäre, ſofort einen neuen Weltkrieg zu beginnen. Sie machen gar kein Hehl, sie sprechen das offen aus. Wir wiſſen weiter, daß nach wie vor drohend im Hintergrunde jener jüdisch-internationale Feind lauert, der im Bolschewismus seine staat liche Fundierung und Ausprägung erfahren hat. Und wir kennen ferner die Macht einer gewiſſen internationalen Presse , die nur von Lügen und Verleumdung lebt. Das verpflichtet uns , wachsam und auf des Reiches Schuß bedacht zu sein ! Jederzeit zum Frieden ge willt , in jeder Stunde aber auch zur Abwehrbereit ! Ich habe mich deshalb entschlossen, den Ausbau unserer Be festigungen im Westen , so wie ich sie in meiner Nürn berger Rede ankündigte , mit erhöhter Energie fortzusehen. Ich werde nunmehr auch die beiden großen Gebiete, die bisher vor unseren Befestigungen lagen, das Aachener und das Saarbrüder Gebiet , in diese Befestigungen einbeziehen. Im übrigen aber bin ich glücklich, nunmehr schon in den nächsten Tagen jene Maßnahmen aufheben zu können, die wir in den kritischen Monaten und Wochen durchführen mußten. Ich freue mich, daß dann alle die Hunderttausende unſerer Männer wieder nach Hause gehen und unsere Reservisten wieder entlassen werden können , und ich danke ihnen für die Art, in der sie ihren Dienst erfüllten und ihre Pflicht taten. Insbesondere da nke ich den Hunderttausenden deutscher Arbeiter, Ingenieuren usw., von denen heute zehntausend in eurer Mitte stehen, die hier an unseren Befesti gungen gearbeitet haben. Ihr habt mitgeholfen , meine Kameraden , Deutschland den Frieden zu sichern! Mein besonderer Dank aber gilt dem ganzen deut schen Volk , das sich so mannhaft benommen hat. Als starker Staat sind wir jederzeit zu einer Verſtändigungspolitit mit unseren Nachbarn bereit. Wir haben keine Forderungen an fie. 102

Wir wollen nichts als den Frieden. Nur eines wünschen wir, und das gilt besonders für unsere Beziehungen zu England : Es würde gut ſein, wenn man in Großbritannien allmählich gewiſſe Allüren der Versailler Epoche ablegen würde. Gouvernantenhafte Bevormundung vertragen wir nicht mehr ! Erkundigungen britiſcher Politiker über das Schicksal von Deutschen oder von Reichsangehörigen innerhalb der Grenzen des Reiches sind nicht am Plaze. Wir kümmern uns auch nicht um ähnliche Dinge in England . Die übrige Welt hätte manches Mal Grund genug, sich eher um ihre eigenen nationalen Vorgänge zu bekümmern oder z. B. um die Vorgänge in Palästina. Wir jedenfalls überlaſſen das denen, die sich vom lieben Gott berufen fühlen, dieſe Pro bleme zu lösen, und beobachten nur staunend, wie schnell sie mit ihren Lösungen fertig werden. Wir möchten all dieſen Herren den Rat geben, ſich mit ihren eigenen Problemen zu beschäftigen und uns in Ruhe zu laſſen ! Auch das gehört zur Sicherung des Weltfriedens. Wir selbst haben große Auf gaben vor uns. Gewaltige kulturelle und wirtschaftliche Probleme müſſen gelöst werden. Kein Volk kann mehr den Frieden brauchen als wir, aber kein Volk weiß auch beſſer als wir, was es heißt, schwach und der Gnade oder Ungnade anderer ausgeliefert zu sein. Meine Volksgenossen ! In diesem Jahre ist ein großes nationales Einigungswerk vollzogen worden : die Wiederaufrichtung eines stolzen , starken und freien Deutschen Reiches ! Ihr selbst hier habt so viel Leid mitmachen müſſen, daß ihr es ver steht, wenn ich um die Zukunft dieses Reiches besorgt bin und das ganze deutsche Volk auffordere, stets auf der Hut und bereit zu sein ! Es ist wie ein Wunder, daß wir in so wenigen Jahren eine neue deutsche Wiederauferstehung erleben durften. Es hätte auch anders kommen können ! Das wollen wir stets bedenken und uns festigen in dem Entschluß, dieſem Deutſchland zu dienen, Mann für Mann und Frau um Frau , alle persönlichen Intereſſen zurückstellen in dem Augenblick, in dem das größere Intereſſe unseres Volkes und Reiches dies erfordert. 3um zweiten Male stehe ich heute hier in eurer Mitte. Damals war euer Jubel der Ausdruck der Freude über unsere eigene Heimkehr. Heute erlebt ihr den Jubel anderer Millionen Deutscher , die gleichfalls wieder heimgekehrt sind ins Reich. Mit ihnen wollen wir uns alle vereinen im gläubigen Bekenntnis zu unserem herrlichen einigen Deut= schen Reich : Deutschland ―― Sieg Heil !

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Die Feierstunde im hiſtoriſchen Bürgerbräufeller Meine Parteigenoſſen und meine Parteigenoſſinnen ! Das Treffen in den Tagen des 8. und 9. November zu München bedeutet für uns, die wir den geschichtlichen Weg der national sozialistischen Bewegung und damit Deutschlands gestalteten, unendlich viel. Heuer feiern wir die Erinnerung an dieſe Zeit des Jahres 1923 mit besonderer Ergriffenheit. Das Jahr 1938 wird in die Geschichte eingehen als ein Jahr großer historischer Geschehnisse und großer geschichtlicher Erfolge. Vor 20 Jahren vollendete sich in diesen Tagen die deutsche Kata strophe, vor 15 Jahren haben wir zum erstenmal versucht, sie zu wenden. Wesentlich für den Zusammenbruch im Jahre 1918 war der innere Zerfall des deutschen Volkes und seine klaſſenmäßige Aufſpaltung in Proletariat und Bürgertum. Schon viele Jahrzehnte vor dieser Zeit wurden besondere soziale Momente von den in das deutsche Volk ein gedrungenen internationalen jüdiſchen Paraſiten in raffinierteſter Weise ausgenügt und ausgewertet. Was sich in den Jahren 1914 bis 1918 abspielte, war nichts anderes als die langsame Auswirkung dieser Risse im Volkskörper. Von Jahr zu Jahr konnte man deutlicher sehen, wie diese Tendenzen, das deutsche Volk immer mehr vom äußeren zu einem inneren Kampf abzulenken , zunahmen, so daß endlich im Jahre 1918 die Zersplitterung tatsächlich weite Kreise ergriffen hatte. Es handelte sich nicht mehr um einen Verteidi gungskrieg der deutschen Nation , sondern um einen Kampf des Proletariats gegen das Bürgertum und des Bürgertums gegen das Proletariat. Es trat dann der bekannte große Apostel aus Amerika auf, der eine neue Völker moral mit ſeinen 14 Punkten predigte. Trotzdem wäre auch im Jahre 1918 kein Zusammenbruch eingetreten, wenn nicht das deutsche Volk in seiner Verblendung den inneren Bürgerſtreit zum Bürgerkrieg hätte ausarten laſſen. Ich glaube , ich habe ein Recht darauf , aus zusprechen , daß , wenn mich das Schicksal damals an

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die Spike gestellt hätte , dieser Zusammenbruch nie gekommen wäre. Einen Zusammenbruch hätte es allerdings damals gegeben , den Zusammenbruch unserer verderblichen Parteien ; sowie sie im Jahre 1933 beseitigt worden sind , hätte ich sie damals schon beseitigt , und so wie Deutschland seitdem so= fort wieder aufgestiegen ist , wäre Deutschland da= mals gar nicht erst gestürzt. Das Ausland weiß ganz genau, warum es den demokratischen Ideen nachweint. Wenn heute wieder ein engliſcher Oppoſitionsführer er klärt, wir Deutschen sollten jedoch unsere Weltfreund lichkeit dadurch beweisen , daß wir die inhaftierten Staatsfeinde auf freien Fuß seßen , so erkläre ich : Auch ich bin einmal ein inhaftierter Staatsfeind gewesen. Ich habe aber nicht bemerkt , daß die eng= lischen Oppoſitionsführer auch nur ein einziges Mal für mich das Wort ergriffen hätten. Ich weiß genau , warum sie für diese deutschen Staatsfeinde eintreten. Sie waren damals und sie sind heute die Verbündeten des Auslandes. Wenn einer der entscheidenden Gründe des Zuſammenbruchs das ſoziale und gesellschaftliche Versagen unſeres von Hochmut und Stan desdünkel erfüllten Bürgertums war , so war die zweite große Ursache das Versagen derführenden politischen und militärischen Schichten unseres Volkes gegenüber den Elementen der Deſtruktion , der Unordnung und des Aufruhrs. Es zeigte sich damals Feigheit, Haltlosigkeit und Halbheit in allen Entschlüssen. Es gab sehr viele, die das erkannt hatten und sich dagegen zur Wehr sehen wollten. Der stärkste dieser Exponenten wurde wenige Wochen vor dem Zusammenbruch von seinem Posten entfernt. Es war = der Mann , der dann später in unseren Reihen mit marschierte. Dieses Versagen der gesamten politischen Führung war in ihrer falschen Auslese begründet. Man hat im Laufe von Jahrzehnten in unserem sogenannten Bürgertum wohl eine Art wirtschaftlicher Füh rung aufgebaut, aber dabei ganz vergessen, daß die Fähigkeit zur wirtschaftlichen Führung nicht im geringsten identisch zu ſein braucht mit politischem Führertum, ja daß sie zumeist ihm geradezu entgegen stand. Es ist damals jene Ansicht großgezüchtet worden, daß unter Außerachtlassung der charakterlichen und männlichen Haltung nur das sogenannte vermeintliche Wiſſen entscheidend sein sollte. Dieſe 105

„Führerauslese“ von damals hat , das kann wohl nicht bestritten werden , in der kritischen Stunde restlos versagt. Das war daher meine grundsäßliche Erkenntnis : Wenn man die Nation überhaupt noch retten wollte , mußte man den mühseligen Prozeß des Aufbaues einer neuen Führungsauslese in Angriff nehmen. Die bestehenden Organisationen mußten beseitigt werden , und zwar restlos. Die Führungsauslese mußte nach anderen Grundsäßen und Prinzipien durchgeführt werden. Gefolgschaft und Führung müssen immer aus einem Guß sein. Deshalb war der Kampf der nationalsozia l i ſt i schen Bewegung im wesentlichen der Kampf für eine neue deutsche Volksgemeinschaft , wobei die Partei den Kern dieser Volksgemeinschaft zu bilden hatte , bereit , um neuer Ideale willen alles andere zu opfern. Was sich damals in der Nationalsozialiſtiſchen Partei sammelte in diesem Land, war ohne Zweifel Deutschland ; denn es sind Werte und nicht wirtschaftliche Vorgänge, welche die Träger der neuen deutschen Volksgemeinschaft sind. Es war deshalb verständlich, daß die Partei in erster Linie bei den nicht so sehr vom Glück Geseg neten, in den breiten Massen des Volkes ihren Anfang fand. Dort herrscht noch mehr Instinkt ; und aus dem Instinkt kommt der Glaube! Unsere wenigen ewigen Kritiker urteilen nur aus ihrem Intellektualismus heraus . Sie sind daher auch als Bausteine in der Volksgemeinschaft gar nicht zu brauchen. Auch heute nicht ! Sie sind feine Glaubensträger , sie sind nicht unerschütter lich , und vor allem : ſie halten in Augenblicken der Not und der Gefahr nicht durch. Denn während das breite gesunde Volk sich instinktmäßig ſofort zusammenschließt zu einer Volksgemeinschaft, laufen diese ausein ander wie die Hühner in einem Hühnerhof. Man kann mit ihnen daher auch nicht Geschichte machen, sie sind unbrauchbar als tragende Elemente einer Gemeinschaft. Ich habe mir sagen lassen, daß vor kurzem erst ein Mann erklärte : „ Ja, wiſſen Sie, auch der Führer kann sich irren. Er hat sich ja auch 1923 getäuscht und damals Schiffbruch erlitten!" Ich kann diesen Biedermännern nur eines sagen : Ich habe mich damals nicht getäuscht ! Ich habe da

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mals auch keinen Schiffbruch erlitten. Ich habe damals nur einen schweren Schlag bekommen. Aber aus diesem Schlag sind die Partei und damit Deutschland nur stärker hervorgegangen. Wie war denn die Lage 1923 ? Ich war der Führer einer kleinen Partei, allerdings stark an Entschloſſenheit und Mut. Ich war viel leicht der einzige Parteiführer , der sagen konnte, hinter mir steht eine Gemeinschaft von Männern, die entschlossen sind , wenn notwendig , auch zu marschieren ! Die anderen hatten nur Gefolgschaften hinter sich, die bereit waren, Geschäfte zu machen. Ich faßte nun damals den Entschluß, dieses unfähige Regime zu beseitigen. Die Tat iſt damals gescheitert. Allein im Scheitern hat sie noch mehr Segen gebracht, als wir heute ahnen. Wäre dieſe Handlung damals nicht erfolgt , wäre den Herren Kahr und Genossen damals ihre Separation gelun gen , ich weiß nicht , welchen Weg Deutschlands Schic= sal dann genommen hätte. Damals habe ich oft in unseren Versammlungen die Bekenntniſſe eines Mannes Ihnen vorgelesen, der sich ebenfalls in einer traurigen und bitteren Zeit auflehnte gegen die Erbärmlichkeit seiner führenden Zeitgenossen, gegen die Feigheit und die Unterwürfigkeit einer führen den Gesellschaftsschicht, die glaubte, durch ein solches Benehmen vielleicht einen unversöhnlichen Feind versöhnen zu können. In der Charakteri sierung der damaligen Stände führte Clausewiß aus: „ Die vornehmen Stände sind die verderbteren, Hof- und Staats beamte die verderbtesten. Sie wünschen nicht bloß, wie die anderen, Ruhe und Sicherheit, ſie ſind nicht bloß des Gedankens entwöhnt, unter Gefahren ihre Pflicht zu erfüllen, sondern sie verfolgen auch jeden mit unversöhnlichem Haß, der nicht verzweifelt. Denn was ist es anders als verzweifeln, wenn man unsern Zustand und einen viel schlimmeren, welcher folgen wird , jedem Widerstand vorzieht ? Wer also nicht verzweifelt an der Erhaltung des Staates auf dem Wege der Pflicht und der Ehre, wer nicht glaubt, daß nur die bedingungs loseste, schändlichste Unterwerfung Pflicht ſei und daß es der Ehre nicht bedürfe, der ist ein Staatsverräter ; der darf ſicher ſein, von jenen pflichtvergessenen Staatsbeamten gehaßt, verfolgt, vor dem Publikum verleumdet zu werden. Doch wenden wir den Blick hinweg von dieſen traurigen Zeiten der Nationalverderbtheit, die wie Geschwüre äußere Zeichen einer tiefen Krankheit sind, von der das Ganze nur allzu leicht untergraben, ver giftet und aufgelöst werden kann. Alle diejenigen, welche nicht durch 107

die Verderbtheit ihres Herzens und ihrer Grundsätze zu einem solchen Bekenntnis der Furcht und der Mutlosigkeit gekommen sind, wie es an der Tagesordnung iſt, ſind nicht auf immer verloren, sondern könnten und würden sich zu einem beſſeren Daſein erheben, wenn ihnen dazu die Hand gereicht würde. Man kann es bei aller Anhänglichkeit an die Regierung sich nicht verhehlen, daß vorzüglich der Mangel an Vertrauen zu ihr die Quelle der allgemeinen Mutlosigkeit iſt. Ebensowenig Ver trauen hat die Regierung gegen die Untertanen, ja ſogar gegen sich selbst. Dieser gänzliche Mangel an Vertrauen auf sich und andere ist die allgemeine Ursache unserer öffentlichen Meinung ; das beständige Einwirken der Weichlinge, Lasterhaften und Pflichtvergessenen auf dieſe Meinung ist die Ursache der öffentlichen Meinung. An dieser Meinung und Stimmung, womit man sich bei uns schmückt, als sei fie aus dem reinen Gefühl für das Wohl aller entſprungen oder eins mit demselben, sage ich mich feierlich los ; ich sage mich los von der leichtsinnigen Hoffnung einer Errettung durch die Hand des Zufalls ; von der dumpfen Erwartung der Zukunft, die ein stumpfer Sinn nicht erkennen will ; von der kindischen Hoffnung, den Zorn eines Tyrannen durch frei willige Entwaffnung zu beschwören, durch niedrige Untertänigkeit und Schmeichelei sein Vertrauen zu gewinnen ; von der falschen Resignation eines unterdrückten Geistesvermögens ; von dem unterwürfigen Mißtrauen in die uns von Gott gegebenen Kräfte ; von der sündhaften Vergessenheit aller Pflichten für das allge meine Beste ; von der schamloſen Aufopferung aller Ehre des Staates und Volkes, aller persönlichen und Menschenwürde. Ich glaube und bekenne , daß ein Volk nichts höher zu achten hat als die Würde und Freiheit seines Daseins ; daß es diese mit dem legten Blutstropfen verteidigen soll , daß es keine heiligere Pflicht zu erfüllen hat , keinem höheren Geseze zu gehorchen ; daß der Schandfleck einer feigen Unterwerfung nie zu verwischen ist ; daß dieser Gifttropfen in dem Blute eines Volkes in die Nachkommenschaft über geht ; daß ein Volk aber unter den meisten Verhält = niſſen unüberwindlich ist in dem großmütigen Kampf um seine Freiheit ; daß selbst der Untergang dieser Freiheit nach einem blutigen und ehrenvollen Kampf die Wieders geburt des Volkes sichert und der Kern des Lebens ist , aus dem einst ein neuer Baum die ſichere Wurzel schlägt ; 108

und ich erkläre und beteure der Welt und Nach welt , daß ich die falsche Klugheit , die sich der Gefahr entziehen will , für das Verderblichste halte , was Furcht und Angst einflößen tönne n." Ich erkläre und beteuere der Welt und Nachwelt , daß auch ich 1923 nach dieſer Überzeugung gehan delt habe ! Und aus dem damaligen Zuſammenbruch ist tatsächlich jener Baum gewachsen, den wir heute als Großdeutſchland bezeichnen! Das Jahr 1923 war der Beginn der deutschen Wiederauferstehung, die damals die Schwächlinge nicht begreifen wollten und die selbst heute viele noch nicht verstehen. Ich hatte vor dem Marsch zur Feldherrnhalle vielleicht 70 000 oder 80 000 Anhänger. Ich erhielt nach diesem Marsch zwei Mil lionen ! Allerdings, in den Augen der bürgerlichen Parteien ſpielte das keine Rolle, ſie ſahen nur ein blutiges Ende. Sie haben allerdings nicht begriffen, daß das Größte der Geſchichte ſehr häufig im Blut seinen Anfang nahm. Wir sind jedenfalls unſeren Weg gegangen von einer Saalschlacht zur anderen, zu den Kämpfen um die Straße, um die öffentlichen Plätze und endlich um ganze Städte und Länder. So ist die nationalsozialiſtiſche Bewegung bis 1923 groß geworden, und so haben wir nach dem Jahre 1923 endlich ganz Deutſchland erobert ! Heute nun können wir auf einen großen geschichtlichen Erfolg zurück blicken! Es ist sehr selten einer Generation beschieden, einen so ge waltigen Kampf zu kämpfen und den Erfolg noch zu erleben. Das ist ein beſonderer Lohn der Vorsehung für uns alle. Mit dem Blick in diese Vergangenheit wollen wir deshalb heute mehr denn je den Ent schluß fassen, von unseren alten Prinzipien und Tugenden nicht zu lassen! Das heißt : Wir wollen wachsam und aufmerk sam sein ! Wir haben zu Bitteres erlebt , zu Schmerzvolles erfahren , als daß wir jemals noch leichtfertig irgend jemand Glauben schenken könnten , der von außen her seine Sirenentöne erklingen läßt ! Ich glaube nur an das Recht, das wir ſelbſt fähig und entſchloſſen find, in unseren Schuß zu nehmen ! Und zum zweiten glaube ich nur an den Lohn , den mansich selbst verdient ! Geschenkt wird einem Volk auf dieser Welt gar nichts . Sie wissen, daß gerade jezt von gewisser Seite wieder versucht wird, auf die Leichtgläubigkeit und Gutmütigkeit unseres Volkes zu spekulieren, in der Hoffnung, beim 109

deutschen Volk vielleicht doch noch gewisse sentimentale Erregungen zu finden. Sie, meine alten Kämpfer, werden mich verstehen, wenn ich diesen Versuchen gegenüber ganz fühl und zurückhaltend bin. Es wäre sehr schön, wenn die Welt in sich ginge und einen neuen Weg einschlagen würde, einen Weg allgemeiner friedlicher Gerechtig= keit. Wir wären glücklich, wenn wir Anzeichen einer solchen Sinnes wandlung bemerken würden. Zunächst aber sehe ich nur eines : eine sich rüstende und überall drohende Welt. Man sagt : „ Wir haben nun mehr eine neue Basis für eine friedliche Entwicklung gefunden, des halb müſſen wir aufrüſten ! “ Mir iſt dieſe Logik nicht ganz verſtändlich, allein ich protestiere nicht dagegen. Man soll mich nirgends mißver stehen. Wenn ich jeden Tag in den ausländischen Zeitungen lese, daß unſere Rüstungen die Umwelt auf das tiefste erschüttern, dann kann ich nur eines versichern : Erschüttern würde mich nur das Nichtaufrüsten der deutschen Nation ! Die Rüstung der anderen erschüttert mich nicht ! Denn über eines kann es gar keinen Zweifel geben : Wenn die Welt sich in Waffen kleidet , wird das deutsche Volk nicht allein , mit einer Friedenspalme bewaffnet , auf dieser Erde wandeln ! Wir werden in diesem Falle alles das tun, was notwendig ist, um uns den Frieden zu sichern ! Wenn man sich beklagt, daß wir Friedens versicherungen so wenig Glauben schenken, dann muß ich auf meine letzten Reden zurückkommen. Es ist nicht so , als ob wir uns etwa anmaßen wollten , anderen in ihre Ver = fassungen hineinzureden. Ich will überhaupt nicht, daß nationalsozialiſtiſche Grundsäge von anderen angewendet werden. Sie mögen bei ihrer Demokratie bleiben , und wir bleiben bei unserem Nationalsozialismus ! Ich bin aber als deutscher Staatsmann verpflichtet, im Intereſſe meines Volkes die Maßnahmen der anderen Welt zu studieren, die sich daraus ergebenden Fragen zu prüfen und etwaige Gefahren zu berücksichtigen. Und hier lasse ich mir nicht von einem britischen Parlamentarier Vorschriften machen. Wenn man nun sagt : „ Allerdings, wir haben gemeint, daß die Diktaturen, nicht aber das deutsche und das italienische Volk vernichtet werden. soll", so kann ich nur zur Antwort geben : So etwas konnte man nur vor dem November 1918 aus sprechen , nach dem November 1918 nicht mehr ! Da= mals haben die gleichen Kreise erklärt, es handele sich nur um die Beseitigung des „ preußischen Militarismus “, nur um die Beseitigung

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der Dynastie, nur um das Haus Hohenzollern, aber nicht um das deutsche Volk. Das deutsche Volk werde man dann seiner Freiheit im Rahmen der internationalen Demokratie entgegenführen. Diese „ Frei heit" haben wir denn dann auch kennengelernt ! Das deutsche Volk hat daraus seine Lehren gezogen. Ein Zusammenbruch , wie ihn Deutschland damals dank seiner Gutgläubigkeit erlebt hat , wird sich im nächsten Jahrtausend nicht mehr wiederholen. Das kann ich auch allen jenen versichern , die glau ben , gegen das deutsche Volk eine Kriegsheße ent fachen zu können ! Mit solchen Phrasen kann man Deutschland nicht mehrtäuschen ! Ich werde als ver antwortlicher Führer die Nation auf Gefahren aufmerksam machen , und ich sehe eine Gefahr darin , daß in anderen Ländern eine ununterbrochene Kriegsheze getrieben wird. Wer das nicht wahrhaben will, braucht ſich nur einige Vorkommniſſe der lezten Zeit vor Augen zu führen. Es ist noch nicht lange her, daß man im englischen Unterhaus Fragen der zivilen Luftfahrt besprach und dabei ein neues ziviles Flugzeug als besonders verwendbar und gebrauchsfähig erklärte. Damals hat ein Mann der Opposition ausgerufen : „Hoffentlich kann dieses Flugzeug auch Bomben nach Berlin tragen !" Wir verstehen , was das heißt! Man wird mir vielleicht zur Antwort geben : „ Das ist nur ein Mann der Opposition." Demgegenüber sageich : Nach der Verfassung der Demokratien kann die Opposition von heute die Regierung von mor = gen sein ! Im allgemeinen pflegt dies ja auch ein zutreten. Wir sind sehr dankbar, wenn sich in Frankreich und England die führenden Männer von solchen Ideen abseßen und mit Deutſchland auf gutem Fuße leben wollen. Wir haben öfter als einmal erklärt , daß wir von diesen Ländern gar nichts wollen als die Rückgabe der uns einst widerrechtlich weggenommenen Kolo nien. Ich habe aber immer versichert, daß das selbstverständlich keine Kriegsangelegenheit ist. Es ist eine Frage, sagen wir, der Gerechtig= feit und der wirklichen Absicht, ein Völkerzusammenleben zu ermög lichen. Sonst haben wir von dieſen Ländern nichts zu fordern, und wir verlangen nichts von ihnen . Wir möchten mit ihnen nur Geschäfte 111

machen, d. h. wir wollen mit ihnen Handel treiben. Wenn man also von Verſtändigung redet, so wiſſen wir nicht, über was wir uns ver ständigen sollen. Eines aber muß ich im Auge behalten. In Frankreich und England sind sicher heute Männer am Ruder, die den Frieden wollen, allein andere Männer machen kein Hehl daraus, daß sie den Krieg gegen Deutschland wünschen. Ich bin gezwungen, dies ganz nüchtern vor der Nation auszusprechen und daraus die Konſequenzen zu ziehen. Morgen kann Herr Churchill Miniſterpräſident ſein ! Und wenn ein britiſcher Oppoſitionsführer erklärt, wir wollen nicht das deutsche Volk vernichten, sondern nur das Regime, so ist das genau dasselbe , denn das Regime vernichtet niemand , außer er vernichtet das deutsche Volk ! Wenn jemand erklärt, er wolle das deutsche Volk vom Regime befreien, so sage ich Für das deutsche Volk sind Sie nicht zuständig !" Wenn es ihm : überhaupt einen Menschen gibt, der für das deutsche Volk zuständig ist, meine Herren britischen Parlamentarier, dann bin das ich ! Das deutsche Regime ist eine innere Angelegenheit des deutschen Volkes , und wir verbitten uns jede schul meisterliche Beaufsichtigung ! Außerdem bilde ich mir ein, daß wir mehr geleistet haben als diese Herren, daß wir vor allem unseren Staat in Ordnung gebracht haben, was man nicht von allen Ländern der Welt behaupten kann. Ich bin also gezwungen, die Mentalität auch derer zu berücksichtigen, die heute nicht regieren, die aber morgen regieren können und über ihre inneren Gedanken keine Zweifel laſſen. Das deutsche Volk wird verstehen, warum ich es warne und warum ich selbst entſchloſſen bin, alle Vorkehrungen zu treffen, um gegen jeden über griff sicher zu sein! Dabei kann ich übrigens versichern, das deutsche Volk wird nicht in Angst, sagen wir vor Bomben vom Mars oder Mond, zerfallen ! Wir werden auch hier nach deutscher Art maßhalten. Ich bin aber entschlossen, die Sicherheit des Reiches auf das äußerste zu befestigen, und ich weiß, das ganze deutsche Volk wird mir hier zu stimmen. Das bedeutet Opfer, ohne Zweifel. Aber es ist beſſer, wir nehmen diese Opfer auf uns, als sie eines Tages in Form von Kon tributionen oder, wie man damals sagte, von Reparationen an das Ausland abzuliefern. Es kann daher für uns nur einen Entſchluß geben, den ich in Saarbrücken aussprach : Iederzeit sind wir zum Frieden gewillt ! Wir haben ihn auch nicht gebrochen. Allein , auch jederzeit sind wir bereit zur Abwehr , und zwar zur männlichen und ent schlossenen Abwehr !

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Wenn mir nun jemand sagt : Sie wollen also nicht auf dem Rechts wege Geschichte machen, sondern auf dem Wege der Gewalt, so kann ich nur sagen: Das heutige Deutschland hat es nicht abgelehnt , auf dem Verhandlungswege sein Recht zu verwirklichen. Jahr um Jahr haben wir auf dem Verhandlungswege versucht, unser Recht zu er reichen. Besonders englische Parlamentarier haben kein Recht, daran zu zweifeln. Denn auch auf dem Verhandlungswege haben wir einen Vertrag mit England abgeschlossen. Wenn die anderen nicht mittaten, so können wir nichts dafür. Aber etwas muß man sich merken: Das nationalsozialistische Deutschland wird niemals nach Kanossa gehen ! Das haben wir nicht nötig ! Wenn eine andere Welt sich beharrlich gegen den Versuch verschließt, auf dem Verhandlungswege Recht Recht werden zu laſſen, dann ſoll man sich nicht wundern, daß wir uns das Recht auf einem anderen Wege sichern, wenn wir es auf dem normalen Wege nicht finden können. Wenn diese britischen Anwälte der Weltdemokratie nun er klären, daß wir damit heuer in einem Jahre gleich zwei Demo kratien zerstört hätten, dann kann ich nur fragen : Was ist denn eigentlich Demokratie ? Wer hat das Recht , im Namen der Demokratie zu reden ? Hat der liebe Gott den Schlüssel zur Demokratie den Herren Churchill und Duff Cooper ausgehändigt ? Ist dies auf Gesezestafeln verzeichnet , die im Besik der britischen Oppoſition ſind ? Demokratie ist in unseren Augen ein Regime, das vom Willen des Volkes getragen wird. Ich bin nach den Regeln der parla mentarischen Demokratie einst in Deutschland Kanzler geworden. Und zwar als der Führer der weitaus stärksten Partei. Nach den Regeln der parlamentarischen Demokratie erhielt ich dann die unbedingte Mehrheit, und - Herr Churchill kann es ja bezweifeln! - heute die einmütige Zustimmung des deutschen Volkes ! Ich habe nun in diesem Jahre nicht zwei Demo tratien beseitigt , sondern ich - ich möchte sagen als Erzdemokrat habe zwei Diktaturen beseitigt! Nämlich die Diktatur des Herrn Schuschnigg und die Diktatur des Herrn Benesch. Ich habe friedlich versucht , diese beiden Diktaturen zu bewegen , auf dem Wege der Demofratie endlich für die Betroffenen das Selbst = bestimmungsrecht herbeizuführen. Dieser Versuch ist mir mißlungen. Dann erst habe ich die Kraft des großen deutschen Volkes eingesezt , um die Demo tratie in diesen Ländern herzustellen , d . h. um unterdrückten Menschen die Freiheit zu geben !

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Die Herren englischen Parlamentarier werden im britischen Weltreichsicherlich sehr zu Hauſe ſein, allein in Mitteleuropa ſind ſie es nicht. Hier fehlt ihnen jede Kenntnis der Zustände, der Vorgänge und der Verhältniſſe. Sie werden und dürfen diese Fest= stellung nicht als etwas Beleidigendes anſehen, wir kennen uns ja auch am Ende nicht so genau in Indien aus oder in Ägypten oder gar in Palästina. Ich würde es aber für richtig halten, wenn dieſe Herren ihre enorme Kenntnis, die sie besigen, und die unfehlbare Weisheit, die ihnen zu eigen ist, etwa in diesem Augenblick auf -sagen wir - gerade Palästina konzentrieren würden. Sie könnten dort segensreich wirken. Denn das, was dort stattfindet, das riecht ganz verdammt stark nach Gewalt und sehr wenig nach Demokratie ! Aber ich führe das nur als Beispiel an, keineswegs etwa als Kritik, denn ich bin ja nur der Vertreter meines deutschen Volkes, nicht der Anwalt anderer. Darin unterscheide ich mich von Herrn Churchill, Herrn Eden , die An walt der ganzen Welt sind. Ich bin nur der Vertreter meines Volkes ! Hier tue ich alles das, was ich für notwendig halte, und wenn Herr Churchill mir sagt : „ Wie kann ein Staatsoberhaupt mit einem britischen Parlamentarier überhaupt die Klinge kreuzen ? " — so antworte ich ihm : „Herr Churchill, fühlen Sie sich dadurch nur geehrt! Sie können daraus, daß in Deutschland selbst das Staatsoberhaupt sich nicht scheut, mit einem britischen Parla mentarier die Klinge zu kreuzen, ersehen, wie hoch das Ansehen englischer Parlamentarier im deutschen Volke ist." Im übrigen bin ich nicht Staatsoberhaupt im Sinne eines Diktators oder eines Monarchen , sondern ich bin deutscher Volksführer ! Ich hätte mir, davon kann man überzeugt sein, ganz andere Titel beilegen können. Ich bin bei meinem alten geblieben und werde bei ihm bleiben, ſo lange ich lebe, weil ich gar nichts anderes sein will und nie daran denke, etwas anderes zu werden. Das befriedigt mich. Herr Churchill und diese Herren sind Abgeordnete des englischen Volkes, und ich bin Abgeordneter des deutschen Volkes. Der Unterschied liegt nur darin, daß auf Herrn Churchill nur ein Bruchteil der englischen Stimmen gefallen ist, während ich, ich darf es sagen, das ganze deutsche Volk repräsentiere ! Wenn ich so, meine alten Kampfgenoſſen, Sie und damit das ganze deutsche Volk zur Wachsamkeit aufrufe, dann habe ich ein heiliges Recht dazu ! Ich habe in dieſen wenigen Jahren für die Nation große Erfolge errungen. Sie muß verstehen, daß ich stets besorgt bin um ihre Sicherung. Ich möchte nicht erleben , daß ich am Ende meiner Tage mit ähnlichen trüben Prophezeiungen das Auge 114

werde schließen müſſen, wie das einst bei Bismard der Fall war. Ich möchte , daß das mühsam Errungene behalten wird für immer durch die gewaltige Kraft der ganzen deutschen Nation. Dann ist auch damit ein Vermächtnis erfüllt, das uns unsere Toten aufgegeben haben. Für dieſes Deutſchland sind sie auch einſt mit uns marschiert, genau ſo gläubigen Vertrauens im Herzen wie wir. Es sind auch viele andere für Deutschland gefallen. Aber wir hoben die Toten des 9. November deshalb hervor, weil sie alle Soldaten gewesen sind, weil sie alle im großen Krieg und zum Teil in Freikorps gekämpft haben und sich doch dann erneut für Deutschland einsetzten ! Ihre Opfer haben wir damals als eine heilige Ver = pflichtung empfunden. Heute , 15 Jahre später , dürfen wir wohl erhobenen Hauptes vor ihre Särge hintreten , um ihnen zu sagen : Liebe Kameraden , das , was ihr damals ersehnt und erhofft , ist nun erfüllt worden. Darüber hinaus ist auch das , was ihr damals noch nicht für möglich gehalten habt , jetzt Wirklichkeit geworden. Nicht nur das Deutsch= land von damals ist geeint , sondern es steht jekt vor euch Großdeutschland mit seiner neuen starken Wehr. Ihr habt mitgeholfen , daß dieses Werk gelingen konnte ! Als erste Blutzeugen habt ihr den späteren Weg der Bewegung ermöglicht , habt es mir ermög= licht , dann den legalen Kurs zu steuern und trok= dem als eine mannbare Bewegung im deutschen Volk angesehen zu werden. Ihr seid der Beginn jener großen Märtyrerreihe , die wir verehren , Kämpfer , die auf dem Felde des Ringens um die deutsche Volksgemeinschaft ge = fallen sind und von denen wir wissen , daß ihr Tod mitgeholfen hat , das heutige Reich zu schaffen. So kann ich Sie nur bitten , immer inbrünstig im Kampf um unser Reich an unser Volk zu glauben , an dieses ewige deutsche Volk. Diese breite Masse des schaffenden Volkes war einst der Träger unseres Kampfes , sie ist der Träger des heutigen Reiches und sie wird Deutschland auch in der Zukunft halten !

Unser Deutschland Sieg - Heil ! 115

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