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German Pages 302 [320] Year 2005
Gerhard Rasch Antike geographische Namen nördlich der Alpen
Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Herausgegeben von Heinrich Beck, Dieter Geuenich, Heiko Steuer
Band 47
w _G DE
Walter de Gruyter · Berlin · New York
Gerhard Rasch
Antike geographische Namen nördlich der Alpen Mit einem Beitrag von Hermann Reichert: „Germanien in der Sicht des Ptolemaios"
Herausgegeben von Stefan Zimmer unter Mitwirkung von Hasso Heiland
W G DE
Walter de Gruyter · Berlin · New York
Original titcl Gerhard Rasch Die bei den antiken Autoren überlieferten geographischen N a m e n im Raum nördlich der Alpen vom linken Rheinufer bis zur pannonischen Genze, ihre Bedeutung und sprachliche Herkunft 2 Bände Inaugural-Dissertation zur Krlangung der D o k t o r w ü r d e der Philosophischen l 7 akultät der Ruprccht-Karl-Univcrsität in Heidelberg vorgelegt von Gerhard Rasch aus Insterburg 1950 Dipl. 7.10.1950 Berichterstatter: Prof. Dr. Hans Krähe
® Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die U S - A N S I - N o r m über Haltbarkeit erfüllt.
ISBN-13: 978-3-11-017832-6 ISBN-10: 3-11-017832-X Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.
© Copyright 2005 by Walter de Gruyter G m b H & Co. KG, 10785 Berlin. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. J e d e Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Z u s t i m m u n g des Verlages unzulässig und strafbar. D a s gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Alikroverfilmungen und die Hinspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in G e r m a n y Einbandgcstaltung: Christopher Schneider, Berlin D r u c k und buchbindcrische Verarbeitung: Hubert & Co. G m b H & Co. KG, Güttingen
Vorwort des Herausgebers Eine Doktordissertation erst mehr als ein halbes Jahrhundert nach ihrer Entstehung zu veröffentlichen ist gewiß ungewöhnlich und bedarf der Begründung. Gerhard Raschs Arbeit „Die bei den antiken Autoren überlieferten geographischen Namen im Raum nördlich der Alpen vom linken Rheinufer bis zur pannonischen Grenze" ist kurz nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Ägide von Hans Krähe entstanden. Der Autor hat sein Vorwort im Dezember 1949 in Ruhpolding abgeschlossen und 1950 der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg vorgelegt. Das Doktordiplom wurde ihm am 7.10.1950 ausgehändigt. 1 Daß die Arbeit damals nicht im Druck erschienen ist, kann allein an der Ungunst der Zeit liegen, denn zum einen hat später Hans Krähe dafür Sorge getragen, die zahlreichen aus seiner Schule stammenden Dissertationen zum Druck zu bringen, zum anderen ist die Bedeutung von Raschs Arbeit allen Namenforschern, die von ihr erfuhren, stets anerkannt worden. Davon zeugen nicht nur die zahlreichen Ausleihstempel in dem mittlerweile stark abgegriffenen Verleihexemplar der Tübinger Universitätsbibliothek, sondern v. a. auch die Tatsache, daß das Werk bis heute in namenkundlichen Publikationen regelmäßig zitiert wird. Längst ist es nicht mehr gestattet, die alterschwachen Durchschläge zu kopieren. Die vollständige Sammlung und umsichtige Kommentierung des Materials verdient es, der internationalen Forschung zugänglich gemacht zu werden, selbst wenn es sich um den wissenschaftlichen Stand von 1950 handelt. Regelrecht veraltet ist an dem Werk eigentlich nur das Sprachadjektiv „illyrisch", das Rasch natürlich von seinem Lehrer Krähe übernommen hat. Krähe selbst hat seine Vorstellung vom „Illyrischen" als einer großen indogermanischen Sprache, die vor dem Germanischen und Keltischen usw. in Mitteleuropa geblüht habe, erst am Ende seines Lebens aufgegeben, da sie der Kritik nicht standhalten konnte. Raschs Analyse der Namen bleibt davon im Kern unberührt, nur daß wir heute nicht mehr
Der Autor hat offenbar nichts anderes publiziert. Er ist nach einer Auskunft der Stadtverwaltung Ruhpolding im Jahr 1985 verstorben.
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Vorwort des Herausgebers
so einfach gewisse Suffixgruppen bestimmten (aber doch unbekannten) Sprachen zuordnen. Es sind wohl der Umfang des Themas und die Schwierigkeiten der sprachlichhistorischen Deutung gewesen, die bisher jeden abgeschreckt haben, sich erneut an eine Gesamtuntersuchung der alten Orts- und Flußnamen zu wagen. Studien zu einzelnen Namen und Namengruppen sind immer wieder vorgelegt worden. In der Neubearbeitung von Johannes Hoops' Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (Berlin 1968-) wird vielfach (aber nicht streng systematisch) das Namenkundliche behandelt, sowohl in einzelnen Namen wie in zusammenfassenden Artikeln. Dort finden sich auch Hinweise auf die seit 1950 erschienene Fachliteratur. Nur eine Auswahl der wichtigsten Titel wird hier im Anhang mitgeteilt. Namen haben seit ältesten Zeiten zur Reflexion über ihre Bedeutung eingeladen. Die Literaturen aller Völker und Zeiten geben davon Zeugnis. Besonders die alten und nicht mehr unmittelbar verständlichen oder nicht mehr motiviert erscheinenden Namen zwingen geradezu zum Nachdenken. Jeder Mensch spürt, daß in alten Namen eine Botschaft verborgen liegt. Oftmals haben Dichter diese Fragen behandelt (und ihre Deutungen sind z.T. noch heute in Sagen bewahrt). Im mittelalterlichen Irland ist daraus eine eigene Gattung erwachsen (v.a. das sog. ,Dinnsennchas', d.h. ,Tradition der Orte', eine systematische Deutung von Ortsnamen mittels teils traditioneller, teils eigens dazu erfundener Erzählungen und Anekdoten). Es besteht kein Zweifel, daß das allermeiste dieser Art wissenschaftlichen Standards nicht genügt; aber auch in der Wissenschaft ist unbestritten, daß sprachwissenschaftliche Untersuchungen alter N a m e n (von Personen, Orten, Flüssen, Bergen usw.) über mögliche rein linguistische Erkenntnisse hinaus wichtige Aufschlüsse geben können in Bezug auf ansonsten undokumentierte historische Verhältnisse. Regelmäßig trifft das für prähistorische Perioden zu oder sog. Dunkle Jahrhunderte. Und selbst für Epochen, für die zahlreiche und vielfältige historische Quellen vorliegen, kann die Ortsnamenforschung noch wichtige Beiträge leisten (z.B. die deutsche Ostkolonisation). Gerhard Raschs reichhaltige Arbeit ist geeignet, allen Interessierten, vom Heimatforscher bis zum Fachgermanisten, einen guten Zugang zur Materiallage und zur Problematik zu eröffnen. Möge sie nach mehr als einem halben Jahrhundert dazu beitragen, neuen Ansporn zur Bearbeitung alter Fragen zu geben!
Vorwort des Herausgebers
vii
Herrn Professor Beck danke ich herzlich für die freundliche Aufnahme meines Vorschlags und seine tatkräftige Unterstützung bei der Verwirklichung und Ausgestaltung; Herrn Kollegen Reichert für die Beigabe des wertvollen Anhangs; Frau Gretel Rasch für Ihr freundliches Einverständnis (Brief vom 18.01.2003); den Herausgebern und der Redaktion des Reallexikons der Germanischen Altertumskunde sowie dem Verlag de Gruyter für die Aufnahme in die Buchreihe des RGA; Herrn H. C. Heiland M. A. für die sorgfältige Erstellung der Druckvorlage und die Neufassung des Index.
Bonn, im Mai 2005
Stefan Zimmer
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgebers Gerhard Rasch: Die bei den antiken Autoren überlieferten geographischen Namen im Raum nördlich der Alpen vom linken Rheinufer bis zur pannonischen Grenze, ihre Bedeutung und sprachliche Herkunft Hermann Reichert: Germanien in der kartographischen Sicht des Ptolemaios
Gerhard Rasch
Die bei den antiken Autoren überlieferten geographischen Namen nördlich der Alpen vom linken Rheinufer bis zur pannonischen Grenze, ihre Bedeutung und sprachliche Herkunft
Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde in drei Teilen geplant, von denen der erste den alphabetischen Katalog der gesamten Ortsnamen des zu besprechenden Gebietes und der zweite die Behandlung der Siedlungsnamen enthält, während sich der dritte Abschnitt mit den Naturnamen beschäftigen soll. Als Dissertation werden der erste und zweite Teil vorgelegt, während der dritte Teil, zu dem die Vorarbeiten bereits weitgehend abgeschlossen sind, aus wirtschaftlichen Gründen erst zu einem späteren Termin veröffentlicht werden kann. Die Anordnung der Namen im Katalog erfolgte alphabetisch, wobei die griechisch überlieferten Bezeichnungen entsprechend ihrem lateinischen Lautwert eingefügt sind. Die Belegstellen für den einzelnen Namen sind nach dem Alter der Überlieferung geordnet, sodaß jeweils die älteste Belegstelle zuerst genannt wird, die jüngste zuletzt. Inschriftliche Quellen sind ohne Berücksichtigung ihrer Entstehungszeit am Schluß des betreffenden Namens wiedergegeben. Bei den Literaturangaben zu den einzelnen Namen wird im ersten Absatz das allgemein historisch-geographische Schrifttum zitiert, während im zweiten sprachwissenschaftliche Hinweise gegeben werden. Im zweiten Teil sind die Namen nach sprachlichen Gesichtspunkten aufgeführt. Deshalb wurde zum leichteren Auffinden eines gesuchten Ortsnamens ein Index2 angefügt, in dem jedoch die Seitenzahlen des alphabetisch geordneten Namenskatalogs nicht berücksichtigt wurden. Den herzlichsten Dank möchte ich an dieser Stelle meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Professor Krähe, aussprechen, auf dessen Anregung diese Arbeit zurückgeht und der in liebenswürdiger Weise durch zahlreiche Hinweise und Ratschläge die Durchführung wesentlich förderte. Ruhpolding, im Dezember 1949
Römische Zahlen beziehen sich auf die Einleitung in Teil I.
Gerhard Rasch
Inhalt Vorwort Inhalt Einleitung
xiii xv 1
I. Teil Alphabetisches Ortsnamenverzeichnis Alphabetischer Namenkatalog
7 9
IL Teil Die Siedlungsnamen, ihre Etymologie und sprachliche Herkunft
107
I. Die römischen Siedlungsnamen A. Namen nach der Natur a. Pflanzen b. Tiere c. Quellen d. Flüsse e. Bodenbeschaffenheit B. Menschliche Kultur a. Militärische Siedlungen b. Zivile Siedlungen c. Heiligtümer und Gedenkzeichen d. Verkehr 1. Allgemeines 2. Flußübergänge C. Personennamen D. Völkernamen
109 111 111 112 112 113 113 115 115 118 120 121 121 121 122 124
Inhalt
XVI
Ε. Götternamen F. Mit dem Suffix -anum gebildete Ortsnamen a. Ortsnamen nach der umgebenden Natur und der Lage b. Ortsnamen nach Personennamen
125 126 126 127
II. Die keltischen Siedlungsnamen A. Kompositionsbildungen a. Gall, dünon, latinisiert dünum ,Burg' b. Gall, -duron, latinisiert -durum ,Stadt' c. Gall, -briga ,Berg' d. Gall, -magos, latinisiert -magus ,Feld, Ebene' e. Gall, -rigion, latinisiert -rigium ,Reich, Herrschaft' f. Kelt. Kompositionsbildungen mit verschiedenen Grundwörtern . . . B. Praepositionsbildungen a. Kelt, are- ,bei, vor' b. Gall, vo- ,unten an etwas heran, an, bei' c. Verschiedene Praepositionsbildungen C. Einstämmige Bildungen a. Bildungen mit dem Suffix -acum b. Verschiedene einstämmige Ortsnamen
131 133 133 137 139 140 141 142 145 145 145 146 147 147 151
III. Die germanischen Siedlungsnamen A. Kompositionsbildungen a. Germ, -bürgb. Germ, -furdc. Germ, -riciod. Zusammensetzungen mit verschiedenen Kompositionsgliedern . . . B. Einstämmige Bildungen a. Mit einem -«g-Element abgeleitete Namen b. Einstämmige Ortsnamen verschiedener Bildungen C. Namen aus Namen a. Ortsnamen aus Völkernamen b. Ortsnamen aus Personennamen
156 159 159 160 161 161 163 163 164 166 166 167
IV. Die illyrischen Siedlungsnamen A. Kompositionsbildungen B. Praepositionsbildungen C. Einstämmige Bildungen 1. -ano-/-ana6. -δηα-Π. -önio-
169 172 173 174 174 174
Inhalt
xvii
8. -nt9. -aro13. -er(i)o18. -al-/\9. -el- (und -«//-) 22. -et30. -isio-/-isia,-asia 32. -st43 ,-avo-l-ava -io-l-ia-, -aio-, -eio-, -uio45. -ao46. -eia48. -ua-
175 176 177 177 178 179 180 181 181 182 182 182
-io-l-ia-
183
V. Siedlungsnamen unsicherer Herkunft A. Kompositionsbildungen B. Praepositionsbildungen C. Einstämmige Bildungen a. Verschiedene Ableitungselemente -ση-r-/-etio-/-e//ö-d-(a)isio-io-l-ia-
Bildungen ohne besondere Ableitungselemente Bildungen mit dem Suffix -isco-/isca b. Ortsnamen mit dem Suffix -ico-l-ica c. Ortsnamengebung mit dem Suffix -enna d. Ortsnamen mit dem Suffix -enae. Ortsnamen mit einem Suffix -asco-l-uscoVI. Ortsnamen a. Nach b. Nach c. Nach d. Nach
nach Flußnamen verschiedener Herkunft keltischen Flußnamen germanischen Flußnamen illyrischen Flußnamen Flußnamen unsicherer Herkunft
186 187 188 188 188 188 189 189 190 190 191 192 192
193 194 194 195 196 197 198 199 201 202 203
xviii
Inhalt
VII. Ortsnamen nach Völkernamen verschiedener Herkunft
207
VIII. Ortsnamen nicht-indogermanischer Herkunft
209
IX. Irrtümlich in den deutschen Raum verlegte Orte
209
X. Unsicher überlieferte Ortsnamen
210
A. Siedlungen im nördlichen Teil der Germania Magna 1. Genauere Lage unsicher 2. Im Lande der Friesen B. Siedlungsnamen im Innern der Germania Magna C. Siedlungsnamen im Süden und Südosten der Germania Magna D. Siedlungsnamen in Westdeutschland E. Siedlungsnamen in Südwestdeutschland, Elsaß-Lothringen und der nordöstlichen Schweiz F. Siedlungsnamen südlich der Donau
211 211 212 213 215 216 217 219
Abkürzungs- und Literaturverzeichnis a. Quellen b. Allgemeine Literatur, Handbücher, Grammatiken, Lexika und dergleichen c. Zeitschriften d. Aufsätze e. Sprachbezeichnungen f. Grammatische Bezeichnungen g. Sonstige Abkürzungen Anhang: Literaturauswahl
220 220 222 225 226 229 230 230 231
Namenregister
233
Einleitung
In den letzten Jahrzehnten hat man in immer steigendem Maße den Ortsnamen Aufmerksamkeit geschenkt. Wo alle Quellen der Überlieferung versiegten, blieb als letztes und untrüglichstes Zeugnis der Ortsname. An ihren Ort gebunden haben sich solche Ortsbenennungen Jahrhunderte, ja Jahrtausende hindurch erhalten; so können sie uns allein durch ihr Vorhandensein Auskunft geben über die einstigen Bewohner dieser Orte, d.h. über das Volk, das sie so benannte. So lassen sich auf Grund von Ortsnamen vorgeschichtliche Siedlungverhältnisse mit ziemlicher Sicherheit ablesen. Dazu ist es aber notwendig, daß wir durch die sprachlichen Wandlungen hindurch, die der Name im Laufe der Zeit mitgemacht hat, die älteste Form, die Grundform, erkennen und rekonstruieren können. Leider ist gerade in unserem Raum der Zusammenhang mit den alten, zum Teil vordeutschen Namen weitgehend abgerissen. Die Völkerwanderung hat die alten Ortschaften in Trümmer sinken lassen, und immer neue Völker sind über die Ruinen in ihrem Drang nach Süd und West hinweggeschritten. Als die Zeiten sich dann beruhigten und die neuen Herren sich seßhaft zu machen begannen, waren die alten Siedlungen mitsamt ihren einstigen Namen versunken und vergessen. Die neuen Siedler benannten ihren Wohnort mit einem Namen ihrer eigenen Sprache. Nur wenige Orte haben die Sturmzeit der Völkerwanderung überdauert und führen noch heute ihren alten Namen. Widerstandsfähiger als die Namen menschlicher Ansiedlungen erwiesen sich die Namen von Flüssen; denn die Wasserläufe waren für die Menschen dieser frühen Zeit nicht nur als sichere Orientierungsmöglichkeit von größter Wichtigkeit, sondern zugleich waren auch die Flußtäler die gangbarsten Wege für ihre Wanderungen. Den Namen des Flusses erfuhr der neue Ankömmling von den alten, vielleicht unterworfenen Vorbewohnern; vielleicht hatte er ihn, wenn er vorher einige Zeit in der Nachbarschaft gewohnt hatte, schon früher gehört und behielt ihn bei. So sind für uns die Flußnamen die zuverlässigste und zugleich auch älteste Quelle für die Ureinwohner eines Landes. Dabei bleiben die Namen der größten Flüsse am besten erhalten, während kleinere Wasserläufe bei einem Bevölkerungswechsel sich eher eine Umbennenung gefallen lassen müssen. Flußnamen konnten
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Einleitung
im Teil II nur soweit berücksichtigt werden, als ihr Name zugleich auch eine Bezeichnung für eine Ansiedlung war. Da im Teil III der Arbeit die Flußnamen behandelt werden sollen, konnten Flüsse selbst zur Begrenzung des Raumes nicht verwendet werden, weil sich erst aus der vollständigen Untersuchung eines Flußsystems das Gesamtbild ergibt. Deshalb sind als südliche Begrenzung die Alpen bis an die pannonische Grenze hin gewählt worden und zwar einschließlich des Alpenvorlandes ausschließlich der Alpen selbst. Im Westen ist das linke Rheinufer eingeschlossen bis ungefähr an die alte Reichsgrenze und weiter im Norden das Mündungsgebiet des Rheins. Im Südosten bildet die pannonische Grenze den Abschluß nach Osten hin, und weiter nördlich waren die Schranken genau wie nach Norden durch das Fehlen einer weiteren Überlieferung gesetzt. Als Quelle wurde die gesamte antike Literatur benutzt, soweit sie sich mit dem angegebenen Raum beschäftigt, und die an Ort und Stelle vorgefundenen Inschriften. Die Quellen sind nicht alle gleichwertig, deshalb sei es erlaubt, für die Glaubwürdigkeit eines Namens folgende Feststellungen zu machen: Die alte Form des Namens kann als gesichert gelten, 1. wenn sie inschriftlich einwandfrei bezeugt ist; 2. wenn ein Ortsname in einer literarischen Quelle einmal genannt wird und die alte Namensform sich in lautgesetzlicher Entwicklung mit einem modernen Ortsnamen bzw. dessen früheren Namensformen in Einklang bringen läßt; 3. wenn ein Ortsname in mindestens zwei voneinander unabhängigen Quellen in der gleichen Form aufgeführt wird; (Wobei freilich bemerkt werden muß, daß damit nicht immer die wirkliche einheimische Namensform erreicht werden kann, sondern mit volksetymologischen Angleichungen gerechnet werden muß.) 4. wenn sich die Etymologie des Namens zwanglos ergibt, wobei auch dann kürzere Namen weniger Vertrauen verdienen als längere. Ein großer Teil aber der Siedlungsnamen unseres Raumes wird in der antiken Literatur nur einmal genannt; die Etymologisierung ist nur in einem geringen Prozentsatz der Fälle möglich, und zu allem Unglück ist bei den Namen für menschliche Ansiedlungen meistenteils die Verbindung zu den modernen Ortsbezeichnungen abgerissen. So steht unsere Untersuchung zum Teil auf recht unsicheren Füßen. Es soll aber trotzdem versucht werden, dem Namenmaterial das abzulauschen, was es auszusagen vermag. Große Schwierigkeiten bereitet die Lokalisierung der einzelnen in der antiken Überlieferung genannten Orte. Kriege und Völkerstürme sind über die alten Ansiedlungen hinweggebraust und haben kaum mehr eine Erinnerung an ihr ehemaliges Vorhandensein hinterlassen. Nicht nur die Namen dieser Orte sind verweht, auch der Platz, wo sie einmal standen, ist in Dunkelheit gehüllt. Wir versuchen
3
Einleitung
heute, auf - oft recht zweifelhafte - Ortsangaben bei Autoren, in Itinerarien und Karten gestützt, diese Orte wiederzufinden und bringen sie mit den da und dort gemachten Bodenfunden in Verbindung. Mag in dem einen oder anderen Falle einer solchen Lokalisierung auch die Berechtigung nicht abzusprechen sein, im Großen gesehen bleibt sie recht unsicher. Während sich aus Itinerarien und Karten noch einigermaßen der Ort festellen läßt, wo die Ansiedlung gesucht werden muß, ist aus den Autoren meist nur die ungefähre Gegend zu entnehmen. Ein besonderes Wort verdienen noch die römischen Itinerarien, die Tabula Peutingeriana und die Geographie des Ptolemaeus, weil gerade sie zu den reichhaltigsten Quellen für unser Gebiet zählen. W. Kubitschek (Jh. d. öst. Arch. Inst. 5 (1902) 20ff. bes 8Off; ders., RE X 2 Sp. 2113ff.) konnte nachweisen, daß die Tab. Peut., der Geogr. Rav. und das It.Ant. eine gemeinsame Quelle benutzen. Erdkarte a
Erdkarte c
It. Ant.
Erdkarte b
Geogr. Rav.
Tab. Peut.
Das Vorbild dieser zugrundeliegenden Erdkarte a dürfte die zur Zeit des Kaisers Augustus entstandene Weltkarte des Agrippa gewesen sein, aus der die Divisio orbis (Geogr. Lat. min. p. 15 R) und die Dimensuratio provinciarum (Geogr. Lat min. p. 9 R) geschöpft worden sind (vgl. Kubitschek, RE. X 2 Sp. 2100). Alle diese Werke gehen also auf eine ziemlich frühe Quelle zurück, doch haben die späteren Autoren aus ihrer Zeit heraus Zusätze oder Abstriche gemacht. Während die Überlieferung des wohl auf Kaiser Caracalla (211-217 n. Chr.) zurückgehenden It. Ant. ziemlich zuverlässig ist, weist die Tab. Peut. mannigfache Verstümmelungen und Verschreibungen auf. Ein Ortsname, der nur einmal in der Tab. Peut. genannt wird, darf nur mit Vorsicht herangezogen werden. Am unsichersten sind die beim Geographen von Ravenna (etwas nach 700 n. Chr.) überlieferten Namen. Hier läßt es sich in vielen Fällen kaum ahnen, welcher Ort gemeint ist. J. Schnetz hat in seiner Ausgabe des Geographen von Ravenna vielfach den Versuch unternommen, die verderbten Namen mit in anderen Überlieferungen genannten Namen bzw. modernen Ortsnamen in Verbindung zu bringen, ohne aber über mehr als eine gewisse Wahrscheinlichkeit hinauszukommen (Hinweise an Ort und Stelle). Dieses Werk zeigt schon häufig Namen, die durch die althochdeutsche Lautverschiebung verändert worden sind (vgl. Ascapha j seit dem 3. Jahrhundert v. Chr., vgl. Brugmann-Thumb 128f.), auch für die Verbindung ργ kann verschiedentlich eine Bedeutung -rj- anzunehmen sein (vgl. R. Much, ZfdA 41 (1897) 108). Das Zugrundeliegen lat. Itinerarien und Karten für dieses geographische Werk wird bei dem ON Φληούμ (S. 5, 201) durch die lateinische Endung deutlich sichtbar, sodaß bei einzelnen Namensformen auch -ις bzw. -η lat. Abl./Loc. Gen./Loc.-Endungen, wie sie aus Itinerarien und Karten gebräuchlich sind, vermutet werden können. Das Geschlecht der Ortsnamen läßt sich besonders bei den aus Itinerarien und Karten stammenden Bezeichnungen nicht immer sicher bestimmen, da sie gewöhnlich im Ortskasus aufgeführt werden. Weiter verdunkelt auch die römische Auffassung der Ortsnamen als Adjektiva und der damit - je nach dem zu ergänzenden Begriff (vicus, villa, castra u.ä.) - verbundene Wechsel des Geschlechts das eigentliche einheimische Genus des Namens. Vorherrschend sind die Ortsnamen im Neutrum, sowohl Sing, wie Plur., es folgen dann Feminina und seltener Maskulina (die kelt. Namen mit -magus ,Feld' (S. 140ff.), der ON Leucaristos (S. 180) und Namen wie Bodatius vicus (S. 151)). Wenn wir die Siedlungsnamen unseres Raumes in ihrer Gesamtheit betrachten, so müssen wir feststellen, daß die Namen fast ausschließlich aus idg. Wortgut geschaffen und nach idg. Gepflogenheiten gebildet sind. Die wenigen Namen, die nicht-idg. Herkunft sind bzw. sein könnten, weisen nicht auf eine alte einheimische nicht-idg. Bevölkerungsschicht, sondern finden ihre natürliche Erklärung durch die Verhältnisse des römischen Imperiums. Aus allen Teilen der alten Welt rekrutieren sich die römischen Legionen und Kohorten. Von der iberischen Halbinsel kommen die Kohorten der Vasconen an den Rhein, und in ihrer Sprache benennen sie ihr Kastell Gelduba (S. 209). Im romanischen Bereich wird das ligur. Suffix -asco/-usco- produktiv und wuchert weit über seinen ursprünglichen Bereich hinaus; so finden wir im Norden fern vom Ursprungsland in der Gegend von Metz den ON Caranusca. Doch kann dieser auch als fertiger Name von römischen Siedlern aus dem Süden hierher gebracht sein, wie wir es vielleicht auch von dem ON Clarenna - der aber nicht unbedingt unindogerm. Herkunft zu sein brauchte - annehmen
6
Einleitung
könnten. Können wir diese Namensübertragungen auch nicht direkt nachweisen, so werden sie doch indirekt nahegelegt dadurch, daß erstens in dem in Frage stehenden Raum sonst keine Spuren einer nicht-idg. Namengebung aufzuzeigen sind, zweitens die Orte im römischen Reichgebiet liegen und drittens die Provinzen an Rhein und Donau für die Römer Kolonialland waren und die Siedler aller Zeiten die Namen ihrer alten Wohnstätten in die neue Heimat mitgebracht haben. Römische Namen finden sich überall dort, wo römische Soldaten ihre Lager aufschlugen und in ihrem Schutz römische Kolonien sich ansiedelten. Rhein, Limes und Donau bilden die östliche bzw. nördliche Begrenzung dieser Orte, nur im Gebiet der Lippe scheint mit der Ortsbezeichnung Μουνίτιον (Ptol.) eine alte Befestigungslinie östlich des Rheins bezeichnet zu werden. Weitgehend mit der Verbreitung der römischen Siedlungsnamen in unserem Raum deckt sich das Vorkommen keltischer Namen. Nur im Gebiet des Mains und im Osten, in Schlesien und Böhmen-Mähren weiß Ptolemaeus einige wenige keltische Orte außerhalb des Schutzes des Römischen Reiches zu nennen. Verhältnismäßig wenig zahlreich sind die uns überlieferten germanischen Ortsnamen, die in der Hauptsache im Gebiet von der Weser bis zum Rhein auftreten, darüber hinaus nur vereinzelt noch und nicht immer sicher im Osten Deutschlands und im alten Markomannengebiet in Böhmen und Mähren. Sicher illyrische Ortsnamen lassen sich in größerem Umfange in Böhmen-Mähren und südlich der Donau besonders am Alpenrand feststellen. Vereinzelt sind Spuren illyr. Namengebung auch im Osten der Germania Magna zu erkennen und ebenso im Limesgebiet, wo man freilich auch an Namensübertragungen durch römische Siedler - vielleicht illyr. Herkunft - denken könnte. Die beiden ON Meduantum (S. 175) und Cevelum (S. 178) am Niederrhein könnten ebenfalls auf illyrische Namengeber zurückgehen, doch sind beide Namen nur einmal in der Tab. Peut. genannt und daher nur mit einiger Vorsicht heranzuziehen. Bei den ON Canduum (S. 172) und Feugarum (S. 176) in Westfalen (?) ist die ptolemaeische Ortsangabe aus den bereits angeführten Gründen (S. 4) nicht unbedingt überzeugend. Wenn wir von den Ortsnamen absehen, die aus anderen Namen gebildet sind, Fluß- oder Völkernamen, bleibt noch ein Rest übrig, dessen Herkunft nicht sicher bestimmbar ist, und Namen, deren überlieferte Form allem Anschein nach verderbt ist. Beide Gruppen können nur insoweit zur Rekonstruktion der ursprünglichen Siedlungsverhältnisse unseres Raumes herangezogen werden, als sich die Zuordnung mehr zu der einen oder der anderen Sprache hinneigt und es sich im allgemeinen um die Feststellung der Siedlungsdichte überhaupt handelt.
I. Teil Alphabetisches Ortsnamenverzeichnis
Alphabetischer Namenkatalog Abalcia ins. (= Baicia (Plin.) s.d.). Xenoph. Lampsac. bei Solin. XIX 6 a litore Scytharum in insulam Abalciam (v.l. abalcia, abaltiam) triduo navigari; eius magnitudo immensam et paene simile continenti. Die Gleichung mit Abalus (s.u.), Helgoland, macht Mühlenhoff (DA 1 476ff.) wahrscheinlich. - Ihm, RE. s.v. Abalus ins. Helgoland. Pytheas bei Plin. n. h. XXXVII 35: Guionibus, Germaniae genti, accoli aestuarium oceani, Metuonidis nomine, satio stadiorum sex milium, ab hoc diei navigatione insulam abesse Abalum ... huic et Timaeus credidit, sed insulam Basiliam vocavit. Müllenhoff, DA 1476ff. - Ihm, RE. s.v. - R. Mennig, ZONF 12 (1936) 9ff. Άβίλουον opp. Im Süden Germaniens, unweit nördlich der Donau. Ptol. II 11,15 (v.l.. άβέλουον, άβιλοΰον, άβιλούον; nur die Form Άβίλοΰον ist berechtigt, O. Cuntz ad. loc.). Ihm, RE. s.v. Abilunum. Abnoba mons Schwarzwald. Plin. n. h. IV 79 (v.l. Gen. Abnouae); Tac. Germ. 1; Ptol. II 11,5: "Aßvoßa(v. 1. Auvoßa stets in der R-W Klasse), II 11,6 und II, 11,11: των Άβνοβαίων όρίων; Avien. descr. orb. terr. 437; Mart. Cap. IV 662: Gen. Abnovae (v.l. adnoe, adnobem, nouem, ad novem). Vgl. den Götternamen CIL XIII 6326 (Mühlburg): DEAE ABNOBAE und ähnliches öfter. Zeuss 10 Anm. 3. - Ihm, RE s.v. - R. Much, Hoops RE s.v. Άβρίγκας fl.
siehe Όβρίγκας fl.
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Alphabetischer Namenkatalog
Abudiacum opp. Epfach am Lech, BA Schongau. - Ptol. II, 12,4: Άβουδιακόν (v.l. άβουδίακον, άβούδιακον)·. It. Ant. 275,1: Abuzaco (v.l. a buzaco, abuzam); Tab. Teut.: Auodiaco und Abodiaco (irrtümlich doppelt angeführt). Mommsen, CIL III 710.735.737. - Ihm, RE s.v. - J. Schnetz, ZcPh 14 (1923) 287. - Vgl. A. Dauzat, ZNF 8 (1932) 223. Abusina opp. bei Eining an der Mündung der Abens in die Donau. Not. dign. occ. XXXV 25; Tribunus cohortis tertiae Brittorum, Abusina; It.Ant. 250,2 (v.l. ausina); Tab. Peut.: Arusena. Zeuss 13 Anm. 3. - Mommsen, CIL III p. 729. - Ihm RE. s.v. - Grien berger, RE. Suppl. III Sp. 16. Acronus lacus Teil des Bodensees (Untersee?). Mela II 24: Rhenus Alpibus decidens ... duos lacus efficit, Venetum et Acronum. Ihm, RE. s.v. Actania ins. Schelling vor der friesischen Küste? Plin. n. h. IV 97: (insulae) earum nobilissimae Burcana, Fabaria a nostris dicta, ... praeterque Actania (v.l. actanta). Ihm, RE. s.v. - R . Hennig, ZONF 12 (1936) 7. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 454. Adenum opp.
siehe pons Aeni.
Adiuvense opp. in Noricum. Not. dign. occ. XXXIV 40: praefectus legionis primae Noricorum militum liburnariorum cohortis quintae partia superioris, Adiuvense. Keune, RE. Suppl. III Sp. 21. Adrana fl. Eder, Nebenfluß der Fulda. Tac. ann. I 56: iuventus (Chattorum) flumen Adranam nando transmiserunt. Zeuss 15. - Ihm, RE. s.v. Aeningia ins. Plin. n. h. IV 96:... Scatinavia, incompertae magnitudinis ... nec minor opinionc Aeningia (v.l. aeningis, aepingia, aepigia, epigia).
Alphabetischer Namenkatalog
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Aenus fl. Inn Tac. hist. III 5: ad occupandam ripam Aeni fluminis, quod Raetos Noricosque interfluit; Arrian. Ind. IV 15 und 16 : "Ενός; Ptol. II 11,3 u.ö. Αίνος; Zonar. VIII 19,8: τοντεΑ ΐνου (v.l. Α ϊνου) ποταμού; lt. Ant. 236,2: ponte Aeni; Not. dign. occ. XXXV 15: ponte Aeni; Eugipp. Ill 3: Eni (v.l. heni), XIX 1 und XXII 1: Acc. Enum (v.l. henum, haenum, renum). Zeuss 12. - Ihm, RE. s.v. - v. Grienberger, RE. Suppl. Ill Sp. 24. M. Vasmer, ZslPh 5 (1929) 366. - J. Schnetz, ZONF 4 (1928) 293. - J. Pokorny, Melanges H. Pedersen (Kopenhagen 1937) 548. Agrippinensis colonia Köln Tac. ann. I 39 und 57: Ära Ubiorum, XII 27: oppidum Ubiorum, hist. I 56 und 8: Colonia Agrippinensis; Plin. n. h. IV 106: Colonia Agrippinensis; Ptol. II 9,8: Άγριππινησίς; ab 3. Jahrh. wie CIL IX 1584 (Benevent) COL[onia] CLAUD[ia] AUG[usta] AGRIPPINENSIUM oder bei den Schriftstellern Agrippina, so Amm. XV 5,35; Loc. Agrippinae, XV 8,19; coloniam Agrippinam, XV 11,7; Agrippina... civitas; Not. dign. occ. VIII 2: metropolis civitas Agrip(p)inensium; It. Ant. 254,4 und 8: colonia Agrippina; Rav. IV 24: colonia Agripina; Tab. Peut.: Agrippina; im 5. Jahrh. Colonia (Greg. Tur. hist. Frac. VI 20). Ihm, RE. s.v. Agrippinenses. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 505f. Α ίτουία opp. Im Innern Germaniens, Züllichau in der Neumark? Ptol. II 11,12 (v.l. άστουία, αίστουία, αιστουια; handschriftlich gleichberechtigt Άστουία in der RW-Klasse. Κιστουία, auf das sich Müllers Gleichsetzung mit Küstrin stützt, ist wertlos. O. Cuntz ad loc.) C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Cistuia. Alaia opp.
siehe Hellelum opp.
Alba mons Schwäbische Alb. Vita Probi 13,7: ultra Nigrum flumen et Albam; Ptol. II 11,5:τ# ομώνυμα Άλπείοις(ν. 1. άλπίοις); Mon. Germ. auct. ant. II494 (a. 826): Alba Suevorum. Zeuss 2.7. - Ihm, RE. s.v. - E. Norden, Altgerm. 31. K.v. Ettmayer, ZONF 1 (1925) 31.
12
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Albianum opp. an der Straße von Pons Aeni (bei Rosenheim) nach Veldidena (bei Innsbruck). It. Ant. 359,8: Albiano (v.l. albiancori) Mommsen, CIL III p. 735. - Ihm RE. s.v. Albiniana(e) opp. Alphen am Oude Rijn. It. Ant. 369,1: Albinianis (v.l. albrania, albianis)·, Tab. Peut.: Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII p. 619.
Albanianis.
Albiobola opp. Utrecht. Vollgraff, Mededeelingen akad. van Wetenschappen, afd. letterkunde 70 Ser. Β nr. 5: Albiobola, Ortsname aus einer 1929 auf dem Domplatz in Utrecht gefundenen Weihinschrift einer römischen Kolonie anstelle des späteren Traiectum (s.d.). Albiobola könnte auch zu gleicher Zeit mit Traiectum auf verschiedenen Ufern des Rheins bestanden haben. Franke, RE. Suppl. VI s.v. Albis fl. Elbe Strab. 114: μέχρι "Αλβιος; VII 290 u. 8: τον "Αλβιος. 291: τον "Αλβιν, Μοη. Ancyr. gr. XIV 7: μέχρι στόματος "Αλβιος: Μοη. Ancyr. lat. V 12: ad ostium Albis fluminis Veil. II 106,2: ad flumen Albim; Mela III 30; Plin. n. h. IV 100 (v.l. abim, abin, albini, albinum); Tac. ann. I 59 u.ö., Germ. 41; Flor. epit. II 30: per Alb in (v.l. albium)·, Ptol. II 11,1: Gen. "Αλβιος (v.l. λάβιος, άλίβιος) II 11,2 u.ö.: τον "Αλβιν, Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 32: τον "Αλβιος (v.l. άλβίου), II 33: τον *Αλβιν (v.l. άλßiov); Chrest. Strab. VII 7: τον "Αλβιδος ποταμού-, Vib. Sequest. (= 146 R); Cass. Dio LV 1,2: τοΰ "Άλβίου; LV 10a,2: τον "Αλβίαν; Mamertin. Geneti Maximiani 16,4: Alba-, Paneg. Constantino Aug. 21,5: ad Germanicum Albam (v.l. album)·, Solin. XX 2: Alba-, Sid. Apoll. VII 391 und XXIII 244: Acc. Albin·, Vita Didii Iulani (Script. Hist. Aug.) 1,7: Acc. Albim (v.l. albium, album)·, Rav. I 11 u.ö. Zeuss 15. - Ihm, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. s.v. Gierach, Jb. deutsch. Riesengeb. Ver. (Hohenelbe 1930) K. Schwarz, ON 28. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 459.461.468. - P. Lebel, ZNF 14 (1938) 14.83. Albiai opp. im Lande der Alemannen. Rav. IV 26. R. Schnetz (ad loc.) corr. Araalbin (siehe
Arialbinum).
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Άλκιμοεννίς opp. im südlichen Germanien, auf dem Michelsberg bei Kel heim in Niederbayern? Ptol. II 11,15 (v.l. έλκιμοεννίς, άλκιμουνίς). Zeuss 13. - Ihm, RE. s.v. vgl. Schmittlein, ZNF 15 (1939) 154ff. Alexandriana aqua bei Öhringen in Württemberg? CIL XIII 11 758 (Öhringen): AQUAM ALEX ANDRIA [nam]. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 273 add. p. 101. Alisinensis civitas in der Gegend Wimpfen-Bonfeld bei Heilbronn. CIL XIII 6482 (Bonfeld): IN Η [d.d.] GENIUM Civitatis] ALISINfensis], Ihm, RE. s.v.=C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 254. - Krieger, Top. Wb. 144. Aliso opp. am Zusammenfluß von Έλίσων und Lupia (Lippe). Elsen bei Neuhaus unweit Paderborn? Veil. II 120,4: Abi. Alisone; Tac. ann. II 7: Acc. Alisonem; Ptol. II 11,12: "Αλισος (v.l. άλεισός, άλειστός); wahrscheinlich wiederholt (s. O. Cuntz ad loc. MoOvkiov 267,6) II 11,14: Nom. "Αλισον (v.l. άλεισος, άλεισός, άλεισον). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. - Cramer, Rom. Germ. Stud. (1914) 21 I f f . R. Much, Hoops RL. s.v., ZfdA 65 (1928) 26. Alisontia fl. Elz, linker Nebenfluß der Mosel bei Moselkern einmündend? Auson., Mosella 370f.: Taciturn qui per solapinguia labens stringit frugiferas felix Alisontia ripas. (v.l. alisentia) Zeuss 14. - Ihm, RE. s.v. - C. Hosius ad loc. Loewenthal, ZONF 4 (1928) 270f. - J. Schnetz. ZONF 9 (1933) 136f. - O. Springer, F1N 23f. - H. Krähe, WaG 6 (1940) 69. - J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 84f.92 Άλοκίαι νήσοι drei dem nördlichen Germanien vorgelagerte Inseln. Ptol. II 11,16: ύπέρ δέτήν Κιμβρικήν χερσόνησον άλλαι γ' νήσοι Άλοκίαι (v.l. αλάλοκαι) καλούμεναι. Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 34. Ihm, RE. s.v. - K. Malone, No Β 22 (1934) 3. Άπεία δρη
siehe Alba mons.
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Alta ripa opp. Altrip nördlich Speyer. Cod. Theod. XI 34,4 (S. 369); Amm. XXVIII 2,2; Not. dign. occ. XLI 7 (v.l. altarippa); vgl. Symm. orat., laud, in Valent. II 4 (= S. 324,19 Seeck): testis est haec ipsa ripa barbariae, cui altitudo nomen imposuit. Ihm, RE. s.v. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 175 add. p. 89 - Ε. Norden, Altgerm. 33. - Mommsen, Gesch. Sehr. V. 468. Altiaienses vicani Alzey. CIL XIII 6265 (Alzey): VICANI ALTIAIENSES. Ihm, RE: s.v. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 193. Amalchius oceanus das äußerste Nordmeer? Hecat. bei Plin. n. h. IV 94: signata fama septentrionalis oceani. Amalchium eum Hecataeus appellat a Parapaniso amne, qua Scythiam adluit, quod nomen eius gentis lingui significat congelatum; Solin. XIX 2: Acc. Amalcium (v.l. amalacium, amalfium, amalchrum). Müllenhoff, DA 1424f. - Tomaschek, RE. s.v. Amalcius oceanus - R. Hennig, ZONF 12 (1936) 1 Of.: Die Nordsee oder ein Teil derselben. Άμασίας fl.
siehe Amisia fl.
Ambitarvius vicus Ruinen im Koblenzer Stadtwald? Suet, vita Cai. 8: in Treveris vico Ambitarvio (v. 1. ambitarino) super Confluentes. Ihm, RE. s.v. - vgl. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 480. 482. 436. add. p. 130.131. Amber oder Ambrae opp. bei Bruck an der Amper (Amber). It. Ant. 236,4: Ambra (v.l. ambrae), 257,4 und 258,1: Ambrae ambr...). Zeuss 13. - Mommsen, CIL III 735. 738. - Ihm, RE. s.v.
(ambreae,
Αμισία opp. Ems? Ptol. II 11,13 (v.l. άμάσεια, άμεισία); Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 49: "Αμισα πόλις Γερμανίας; Steph. Byz.: "Αμισα (v.l. "αμισσα) πόλις Γερμανίας ...τόέθνικόν Αμισαϊον. Vgl. Tac. ann II 8 (?). C. Müller ad. loc. - Ihm, RE. s.v.
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Amisis fl. Ems. Strab. Vit 290 u.ö.: το Άμασία: Mela III 30: in oceanum Amissis, Visargis, et Albis clarissimi (v.l. amis(sisus)urgis); Plin. n. h. IV 100: Amisis (v.l. amissis, amisius); Tac. ann. 160 u.ö.: ad flumen Amisiam; Ptol. II, 11,1: Gen. Αμασίον (v.l. άμάσου), II 11,7: τον Άμισίον (v.l. άμουσίον); Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 32: Gen. Αμισίον. Zeuss. 16. - Müllenhoff, DA II 217. - Ihm, RE. s.v. amisius. - R. Much, Hoops RL. s.v. - R . Hennig, ZONF 12 (1936) 8. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II456. - J. Pokorny, ZcPh21 (1940), 108f. Άναυον opp. im südöstlichen Germanien. Ptol. II 11,15 (v.l. avaßov). Wahrscheinlich mit Boecking (Not. dign. 699) in Άθίαυον zu ändern und auf das rechte Donauufer nach Pannonia superior zu verlegen, wo die Not. dign. occ. XXXIII 8 und 29 Odiabo und das It. Ant. 246, 3 Azao nennen, deren erschlossene Mittelform auf *Adiavum führt. Die Verschreibung ΑΔΙΑΥΟΝ : ANAYON ist graphisch leicht denkbar. C. Müller ad. loc. - Ihm, RE. s.v. Anabum. - Tomaschek, RE. s.v. Adia vum. H. Krähe, Hirtfestschrift II 574, Würzburg Jb. 1 (1946) 218. Andethanna vicus Auweiler oder Niederauwen bei Luxemburg Sulp. Sev. dial. II (III) 13,3: haud longe a vico, cui nomen est Andethanna (v.l. andexthanna, andetanna); Ven. Port., vita S. Martini IV 336: Andethanna; It. Ant. Andethannale (v.l. uandetannale) vicus Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 1 p. 638. Ανθουαίτιον opp. im südöstlichen Germanien Ptol. II, 11,15 (v.l. άνθουέτιον, άνθουάτιον). Ihm, RE. s.v. Anduaetium. J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 327. Antunnacum opp. Andernach am Rhein. Amm. XVIII 2,4; Antennacum-, Ven. Fort., carm. X 9,63: Antonnacensis castelli; Not. dign. occ. XLI 25: Antonaco; It. Ant. 254,1: Antunnaco (v.l. autunnaco, autuanaco, autunnago, anturnoco)\ Tab. Peut.: Antunnaco·. Rav. IV 24: Anternacha (anthernacha); CIL XIII9158 (Meilenstein von Tongern): [Antujnnacum. Ihm, RE. s.v. - C. Zangemeister CIL XIII 2 p. 486. 487.
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Aon opp. im Lande der Alemannen (wohl verderbt). Rav. IV 26. J. Schnetz (ad locum) corr. Frinci, stauu(l)on aus Frincina-Aon. Apollinensis vicus in oder bei Mainz. CIL XIII6688 (Dahlheim bei Mainz) a 220: GENIO COLLEGIIVVENTUTIS V1C1 APOLLINENSIS. Ihm, RE. s.v. - Keune, RE. Suppl. III Sp. 1159. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 303. Aquae Mattiacae opp. Wiesbaden Plin. n. h. XXXI 20: sunt etMattiaci in Germania/öwte.v calidi trans Rhenum; Martial. XIV 27,1: Si mutare paras longaevos cana capillos,/ Accipe Mattiacas - quo tibi calva - pilas; Ptol. II, 11,14: Ματτιακόν (v.l. ματιακόν, ματτίακον, Μακτιαδόν); Anm. XXIX 4,3: contra Matiacas aquas (v.l. contramat siacas)\ CIL XIII 7566a; VICANI AQVENSES, 7565 (beide Wiesbaden): SV[ae] [DjIANAE M[a]T[ti]ACAE, 9124 (Kastel): AB AQUIS MATTIACORUMM.P. VI u.ö. Ihm, RE. s.v. Aqua Nr. 55. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 468. 705. add. p. 128. - R. Much, Hoops RL. III 203. S. Gutenbrunner, PBB 60 (1936) 361. Aquileia Aalen in Württemberg (?). Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 739f. - Ihm, RE. s.v. Nr. 3. - P. Beinecke, bayr. Vorgesch. Freund 4 (1924) 20: Heidenheim an der Brenz, nicht Aalen. P. Kretschmer, Glotta 14 (1925) 95. - N o r d e n , Altgerm. 304. - J. Pokorny, Atti del III Congr. Int. del Ling. (Firenze 1935) 84, Melanges Η. Pedersen (Kopenhagen 1937) 548, ZcPh 20 (1936) 475, ZcPh 21 (1940) 90. - H. Krähe, Hirtfestschrift II 574. - E. Rail, ZNF 17 (1941) 47ff. Arbalo fl. (?) in Germanien, wo Drusus einen großen Sieg über die Germanen erfocht; die Lage ist unsicher (im Tal der Orpe NF1 der Diemel?). Plin. n. h. XI 55: sedere in castris Drusi imperatoris, cum prosperrime pugnatum apud Arbalonem est. Ihm, RE. s.v.
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Arae Flaviae opp. Hochmauren bei Rottweil am Neckar. Ptol. II 11,15: Βωμοί Φλαυούιου v.l. φλαυουιοι, φλάβιοι, φαύλοι) Tab. Peut.: Aris Flavis. Ihm, RE. s.v. Ära Nr. 17. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 212. - E. Norden, Altgerm. 179. Ära Ubiorum opp. siehe Agrippinensis Ihm, RE.s.v. Ära Nr. 17.
colonia.
Arbor felix opp. Arbon am Bodensee. Amm. XXII 10,20: digressus per castra, quibus nomen Felicis Arboris est (v.l. felices); Not. dign. occ. XXXV 34: tribunus cohortis Herculeae Pannoniorum, Arbore (v.l. arborae); It. Ant. 327,5 u.ö.: Arbore Felice\ Rav. IV 26: Arbore Felix; Tab. Peut.: Arbor Felix. Im Mittelalter gewöhnlich Arbona (Wartburg, St. Galler Urkunden III 853 u.ö.). Ihm, RE. s.v. - Hoepfner, RE. Suppl. III Sp. 139. Αρεγελία opp. Arelate opp.
siehe Αρελετία
opp.
siehe Arlape opp.
Άρελετία opp. im Innern Germaniens, Elbgegend. Ptol. II 11,12 (v.l. άργέλια, άρεγέλια, άρεγεουία). C. Müller ad. loc. - Ihm, RE. s.v. Aregelia. Arenacum opp. Rindern bei Cleve. Tac. hist. V 20: Loc. Arenaci; Int. Ant. 256,3 und 369,5: Marenatio (v.l. arenacio, harenacio, haranecio, haranatio); Tab. Peut. Arenatio. Ihm, RE. s.v. - Hopfner, RE. Suppl. III Sp. 154. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 166. - E. Norden, Altgerm. 123. Arenatio opp.
siehe Arenacum opp.
Aresaces {vicanil) südöstlich von Mainz. CIL XIII 7252 (Klein-Winternheim): ARESACES, 11 825 (HeidelbergMannheim): ROMANIS [AJ RES AC IB VS; Finke, Bonn. Jb. 132 (192???) 198 Nr. 322 und Keune, Trierer 25.1 (1926) 157. (Trier): PRAEFECTUS COHORTIS I ARESAC; Vollgraff, Mededeelingen akad. van Wetenschappen afd.
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letterkunde 70 (1932) Ser. Β Nr. 5.11 (Albiobola/Utrecht:): CITIO SAGITTARIORUM BATABORUM ARESACUM. Franke, RE. Suppl. VI Sp. 12: Nicht nur „vicani", sondern ein Volksstamm, ein Keltenrest oder ein Teil der dort von Ariovist angesiedelten Sueben. Argentorate opp. Straßburg. Ptol. II 9,9: Άργεντόρατον (v.l. άργεντόραγον); Anm. XV 11,8 u.ö.: Argentoratus: Julian., epist. ad. S. P. Q. Athen. 279 Β (= S. 359,21 Μ): και τείχος Άργέντορα (v.l. άγέντορα, άργεντόρατον) πλήβιον προς ταΐς ύπωρείαις άυτον ΒοσέγοΌ·, Zosim III 3,3: περι πόλις Άργέντορα, την προς τ ή τον 'Ρήνου κειμένην δχθη (C. Zangemeister, Westdeutsch. Zs. 3 (???) 250ff. corr. Άργέντορατην); Not. dign. occ. I 34 u.ö.: tractus Argentoratensis; Not. Gall. VII 3 (= S. 142 R): civitas Argentoratensium (v.l. argentoracensium, einige Handschriften fügen hinzu: „id est Strateburgo" oder „hoc est Stratisburgo"); Gregor. Tur., his. Franc. X 19: ad Argentoratensem urbem, quam nunc Strateburgum vocant; It. Ant. 239,2 u.ö.: Argentorato (v.l. argentorata, argentoarato, argentora); Rav. IV 26: Argentaria qua modo Stratisburgo (Strataburgo corr. J. Schnetz, Philologus 89 (1934) 245) dicitur; Tab. Peut.: Argentorate. Ihm, RE. s.v. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 144. 698. add. p. 77. Η. Gröhler, Fr. ON I 109f. Argentovaria opp. Horburg bei Colmar. Ptol. II 9,9: Άργέντοοαρία (v.l. άργέντοουαρία, άργέντοουάρια); Amm. XXXI 10,8: apus Argentariam; Cassiodor. chron. a 377: apud Argentariam oppidum Calliarum; Aur. Vict. epit. de Caes. 47: apud Argentariam (v.l. argentarium); Hieron. chron. s. Abr. 2393: aput Argentariam-, Cros. VII 33: apud Argentariam, oppidum Galliarum; It. Ant. 354,3: Argantovaria (argento/varia); Tab. Peut.: Argentovaria. Ihm, RE. s.v. - Anders noch C. Müller ad loc. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 57f. Arialbinnum opp. in der Nähe von Basel-Augst, Binningen oder Burgfelden. It. Ant. 238,3 und 252,1: Arialbino (v.l. artalbinno, atrialbino, arialbinnö)\ Tab. Peut.: Arialbinnum und Arialbinum; Rav. IV 26: Albisi (J. Schnetz (ad loc.) corr. Araalbin). Ihm, RE. s.v. "Αρκταυνον opp.
siehe "Αρταυνον opp.
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Arlape opp. Groß-Pöchlarn an der Mündung der Erlaf in die Donau. Ptol. II 13,3: Άρελάτη (C. Müller (ad loc.) corr. Άρελάπη, v.l. 'ρελάτη, άρεθάτη, άρεϋατή): Not. dign. occ. XXXIV 34: equites Dalmatae, Arlape, XXXIV 42; praefectus classis Arlapensis, It. Ant. 234,3 und 248,5: Arlape, Tab. Peut.: Arelate. Mommsen, CIL III p. 686. - Ihm RE. s.v. - C. Müller ad loc. R. Much, ZfdA 32 (1888) 458. - R. Haberl, ZcPh 8 (1912) 90f. - E. Schwarz, ON 11. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 326. Armisses confanesses die Tempelgenossen von der Erms, NF1 des Neckar. CIL XIII 6378 (Metzingen): CONFANESSES ARMISSES (corr. confanenses Armis(s)enses). Ihm, RE. s.v. - O. Springer, F1N 43. Arnefa fl. Erft, linker Nebenfluß des Rheins in der Nähe von Neuss mündend. Rav. IV 24: in qua Francorum patria (sunt flumina diversa id) est... Arnefa (v.l. arciefa). Müllenhoff, DA II 228. - Vgl. Buck, Oberdeutsch. Flurnam. Buch 3. Cramer, Rhein. ON 19. 139. 142. J. Schnetz, Zs. Gesch. Oberrheins NF 36 (1921) 339ff., ZONF 1 (1925)20. - K. v. Ettmayer, ZONF 1 (1925) 43, ZONF 2 (1926) 81 f. - W. Kaspers, ZONF 2 (1926) 72f. - J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 82. 95. Άρσικούα opp. im Südosten Germaniens, in Mähren an der March? Ptol. II 11, 14 (v.l. άρσικούα). Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Arsicua. R. Schwarz, ON 8.15. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 321. Άρσόνιον opp. im Südosten Germaniens, in der Gegend von Wieruszow an der Prosna? Ptol. II 11,13 (v.l. άρσήνιον). C. Müller ad. loc. - Ihm, RE. s.v. Arsonium. - N. Jockl, Eberts RL XIII 295. M. Vasmer, ZslPh 6 (1929) 148, ZslPH 5 (1929) 369. - E. Schwarz, ON 8.15. - J. Pokorny, Atti del III Congr. Int. del Ling. (Firenze 1935) 83, MWAG 66 (1936) 77, ZcPh 20 (1936) 319, vgl. ZcPh 21 (1940) 91. - H. Krähe, Hirtfestschrift II 573.
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"Άρταυνον opp.
in Germanien östlich von Wiesbaden.
Ptol. II 11,14 ( "Αρκταυνον (C. Müller ad loc.) ist ohne Grundlage, O. Cuntz ad loc.) Müllenhoff, DA II 220. - Ihm, RE. s.v. Artaunum. J. Schnetz, ZNF 17 (1941) 125. 'Apxoßpiya opp. in Vindelicien an der Donau. Ptol. II 12,5(4) (v.l. άρτόβριγα). Ihm, RE. s.v. Artobriga opp. bei Traunstein? Tab. Peut.: Artobrige. Ihm, RE. s.v. H. Gröhler, Fr. ON I 152. Arusena opp.
siehe Abusina opp.
Arva Sauromatum opp. zwischen Belginum (Kr. Bernkastel) und Neumagen. Auson. Mosella 9; Iul. Honor, cosmogr. Β (= S. 35 R): Sauromatae (sauromata). A. Riese ad loc. - C. Hosius ad loc. Άσάνκα opp. Άσανκαλίς opp.
siehe Όσάνθα opp. siehe Άσκαυλίς opp.
Άσκαλίνγιον opp. im Innern Germaniens, in der Gegend von Minden oder Bremen? Ptol. II, 13 (v.l. άσκαλίγγιον). Zeuss 7. - Ihm, RE. s.v. Ascalingium. Ascapha opp. Aschaffenburg. Rav. IV 26. Zeuss 322. - Müllenhoff, DA II 235. 363. - Ihm, RE. s.v. - Keune, RE. Suppl. III Sp. 164,50. - Vgl. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 289. Cramer, Rhein. ON 19.139.142. - Vgl. Buck, Oberdeutsch. Flurnam. Buch 3. - J. Schnetz, ZONF 1 (1925)20. Άσκαυκαλίς opp.
siehe Άσκαυλίς opp.
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Άσκαυλίς opp. im östlichen Germanien, in der Gegend von Bromberg? Ptol. II 11,12 (v.l. άσκαυκαλίς, αίκαυκαθίς). C. Müller ad loc. - Ihm, RE s.v. Ascaulis. - Zeuss 7. - N. Jokl, Eberts RL. VI 36. R. Much, ZfdA 41 (1897) 141f. - Μ Vasmer, ZslPh 6 (1929) 182. - E. Schwarz, On 18. - Η. Krähe, IF 47 (1929) 324, Hirtfestschrift II 573. - J. Pokorny, Μ WAG 66 (1936) 77, ZcPh 20 (1936) 321. Asciburgium opp. Asberg in der Gegend von Mörs nordwestlich Duisburg. Tac. Germ. 3: Asciburgiumque, quod in ripa Rheni situm hodieque incolitur, ab illo (Ulixes) constitutum nominatumque; aram quin etiam Ulixi consecratam, adiecto Laertae patris nomine, eodem loco olim repertam, monumentaque et tumulos quosdam Graecis litteris inscriptos in confinio Germaniae Raetiaeque adhuc extare. quae neque confirmare argumentis neque refellere in animo est: ex ingenio suo quisque demat vel addat fidem; hist. IV 33: rapiunt in transitu hiberna alae Asciburgii sita; Ptol. II 11,13: Άσκιβούργιον (vom linken auf das rechte Rheinufer übertragen, O. Cuntz ad loc.); Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 36: Άσκιβούργιον πόλεως·, Rav. IV 24: Ascibugio, IV 26: Ascis (J. Schnetz (ad loc.) corr. Asciburg); Tab. Peut.: Asciburgia. Zeuss 7. - Möllenhoff, DA II 191. - F. Kaufmann, Beitr. z. Gesch. d. deutsch. Sprache u. Lit. 16 (1892) 224. - Ihm, RE. s.v. - Keune, RE. Suppl. III Sp. 164,40. - R. Much, Germania Komm. - E. Norden, Altgerm. 99.285.- A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 600. Άσκιβούργιον όρος ein Teil der Sudeten. Ptol. II, 11,5: ύφ ' ä ( "Aßvoßa και Μηλίβοκον) ή Σήμανός ΰλη, και το Άσκιβούργιον (v.l. άσκικούργιον, άσκικούριον), II 11,10: μέχρι τοΰ Άσκιβούργιον όρους, ύπότώ Άσκιβούργιω δρει. Zeuss 7ff. - C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Asciburgius mons. - E. Norden, Altgerm. 285. M. Vasmer, No Β 21 (1933) 126. - Ε. Schwarz, ON 39f. Ascis opp. Άστονία opp.
siehe Asciburgium
opp.
siehe Α ίτουία opp.
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Astura(e) opp. Klosterneuburg am rechten Ufer der Donau in Niederöster reich? Eugipp. I 1: in vicina Norici Ripensis et Pannoniorum parvo, quod Asturis dicitur, oppido morabatur, I 5: in Asturis; Not. dign. occ. XXXIV 45: tribunus cohortis Asturis. Mommsen, CIL III p. 683, Suppl. 1 p. 1842. - Ihm, RE. s.v. Astura Nr. 4. E. Norden, Altgerm. 75. Auderiensium civitas bei Mainz in der Wetterau? CIL XIII /063 (Mainz): DEC(urio) CIVITATIS AUDERIENSIVM. Ihm, RE. s.v. - C. Zangemeister ad loc. Augusta{e) opp. in der Nähe von Straubing? It. Ant. 249,7: Augustis (v.l. augustus); Not. dign. occ. XXXV 14: equites stablesiani seniores, Augustanis. Mommsen, CIL III p. 734. - Ihm, RE. s.v. Augusta Nr. 4. Augusta nova opp. im Lande der Alemannen. Rav. IV 26. Zeuss 321 f. - Ihm, RE. s.v. Augusta Nr. 16. Augusta Rauracorum opp. Basel-Augst. Plin. n. h. IV 106: coloniae Equestris et Raurica (v.l. rauriaca, rauriacha, rauriach, ruria ac, ruri ac, sauriaca); Ptol. II 9,9: Άνγουστα 'Ραυρίκων, Amm. XIV 10,6: prope Rauracum, XV 11,11: apud Sequanos Bisontios videmus et Rauracos, aliis potiores oppidis multis, XX 10,3: ad usque Rauracos venit; It. Ant. 351,7: Rauracis, 353,3: Augusta Rauracum (v.l. raucarum, ramracum); Rav. IV 26: Augusta; Tab. Peut.: Augusta Ruracum. Vgl. Castrum Rauracense (s.d.). Ihm, RE. s.v. Augusta Nr. 18. - Th. Burckhardt-Biedermann, ZGORh N F 24 (1909) 3 0 I f f . - Gardthausen, Aug. III 1046. - Schumacher, PZ6(1914). - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 52. Augusta Treveroum opp. Trier. Mela II 20: in Treveris Augusta; Sueton. vita Cai. 8: in Treveris; Tac. hist. IV 62: in coloniam Trevirorum, VI 72; Ptol. II 9,7: Α ύγούστα Τριβήρων; später nur Treveri genannt, so Amm. XV 11,9: pretendit et Treveros, domicilium principum d a r u m , XVI 3,3: per Treveros; Tot. orb. descr. 58 A: (provincia Galliarum) cuius maxima civitas Triberis (v.l. tyberim) dicitur, B: quae vocatur Triveris; Not. dign. occ. IX 37 u.ö. Triberorum scutaria; Not. Gall. V 2 (= S.
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142 R): metropolis civitas Treverorum (v.l. treverotium, trefororum, trephorum, treuorum, trevisorum); It. Ant. 240,5: Triveros, 371,5 u.ö.: Treveros', Tab. Peut,:Aug. Trevirorum. Ihm, RE. s.v. Augusta Nr. 21. - C. Zangemeister, CIL XI 1 ρ 582ff. - H. Gröhler, Fr. ON I 88f. Augusta Vindelicum opp. Augsburg. Ptol. II 12,5(4): Αύγουστα Ούινδελικών; Ruf. Fest. brev. 8: Augusta Vindelicum; It. Ant. 237,5 u.ö.: Augusta Vindelicum (v.l. vindelic); Not. dign. occ. XI 30: Augustae Vindelicensis, Raetiae secundae; Tab. Peut.: Augusta Vindelicum; CIL III 598Iff. (Meilensteine); AB AVG, 5800 (Augsburg): DECVRIONI MVNICIPI AEL AVG FILIO, (5780 (Epfach): [decu]RIONI MVNICIP1 PVBL[i]A C[e]IONIA VINDELICA). Ihm, RE. s.v. Augusta Nr. 23. - Mommsen, CIL III p.711 Augustana{e) opp.
siehe Augusta(e) opp.
Augustani vicani
siehe Nidensis vicus oder pagus.
Augustianae opp. früher Trigisamum opp. (s.d.). Not. dign. occ. XXXIV 35: Augustianis. O. Seeck ad loc. Aurelia Aquensis opp. Baden-Baden. CIL XIII 9116 (Baden): CIVITASAQVENS AB AQVIS LEVG IIII, 6300: RES PfublicaJ AQV, 6339: Cfivitas] AQVENS. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 197f. - E. Norden, Altgerm. 53. Aurel(ius) vicus Öhringen in Württemberg CIL XIII 6541 (Öhringen): VICANI AVREL, 6542: .AVRE..· CIL XI 3104 (Falerii): Ν VMERIΑ VRE LI Α ΝEN SIS. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 269. add. p. 100. - Ihm, RE. s.v. - E. Norden, Altgerm. 49. Ausava vicus Büdesheim an der Oos NF1 der Kyll in der Eifel. It. Ant. 372,5 (v.l. ausabd)\ Tab. Peut.: Ausava. Ihm, RE. s.v. - Zangemeister, CIL XIII2 p. 456. N. Förster, ZslPh 1 (1925) 6. - P. Lebel, ZNF 14 (1938) 8 3 . - J . Pokorny, ZcPh21 (1940) 126.
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Auseravia ins. vor der friesischen Küste. Plin. n. h. IV 97: item Glaesaris a sucino militiae appellata, barbaris Austeravia (v.l. austerania, austraniä), XXXVII 42: unam insularum Glaesariam appellatam Germanico Caesare res ibi gerente classibus Austeraviam (v.l. austeram viam, austraviam) a barbaris dictam. Zeuss 157. - Müllenhoff, DA I 482. - Ihm, RE. s.v. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 454. 455. Bac fl. im Lande der Thüringer. Rav. IV 25: per quam Turringorum patriam transeunt plurima flumina, inter cetera que dicuntur Bac et Reganum. J. Schnetz (ad loc.) corr. na(va). Bacenis silva der Harz oder der westliche Teil des Thüringer Waldes, später Buchonia. Caes. b.G. VI 10: silvam esse ibi infinita magnitudine, quae appellator Bacenis. Zeuss 1 1 . - Müllenhoff, DA IV 439. 444. - Ihm, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. s.v. R. Much, PBB 17 (1893) 21. - Streitberg, Urgerm. Gram. §59a. - E. Schwarz, Zsl. Ph. 1 (1925) 336. Baicia ins. (= Solin.: Abalcia s.d.) Xenoph. Lamps, bei Plin. n. h. 495: a litore insulam esse immensae magnitudinis Balciam Pytheas Basiliam nominat. Ihm, RE. s.v. Abalcia, Abalus und Basileia (1936) 10f., der Abalcia (Solin.) außer Acht
Scytharum tridui navigatione (v.l. baltiam) tradit, eandem Nr. 2. - R. Hennig, ZONF 12 läßt.
Bangis fl. von den sarmatischen Bergen in den nördlichen Ocean fließend, Memel oder Düna? Rav. IV 11: ex cuius Sarmartiae montibus plurima flumina, inter cetera unus fluvius, qui procedit in oceano qui dicitur Bangis; Guido 126 (S. 555): Flumina, ex quibus praecipuus in oceanum mergit, qui vocatur Raugis; dazu lordan. Cet. III 17: Vagi fluvius (s.d.)? Tomascheck, RE. s.v. - S. Gutenbrunner, ZfdA 72 (1935) 295. Basilia ins. (= Abalus, Abalcia, Baicia?, s.d.) Pytheas bei Plin. n.h. IV 95: (Xenophon Lampsacenus a litore Scytharum tridui navigatione insulam esse immensae magnitudinis Balciam tradit) eandem Pytheas Basiliam nominat; Timaeus bei Plin. n. h. XXXVII 36: insulam Basiii-
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am (v.l. balisiam) vocavit; Metrodorus Soopsius bei Plin. n. h. XXXVII 61: in eadem Germania Basilia (v.l. abalista, balista) insula; Diodor V 23: Τής Σκυθίας, τής υπέρ την Γαλατίαν (=Γερμανίαν) κατ" άντικρύ νήσος, έστι πελαγία κατά τον ώκεανσν ή προσατορεοομένη Βασίλεια, είςταύτην όκλόθων έκβάλλει δαψιλές το καλούμενον ήλεκτρον, ούδαμοϋ δέ της οικουμένης φαινόμενον. Zeuss 270. - Müllenhoff, DA I 473ff. - Ihm, RE. s.v. Basileia Nr. 2. R. Hennig, ZONF 12 (1936) lOf. - K. Malone, No Β 22 (1934) 37. Vgl. Keune, RE. Suppl. III Sp. 198. Basilia opp. Basel. Aram. XXX 3,1: Munimentum aedificanti prope Basiliam (v.l. basileam) quod appellant accolae Robur; Not. Gall. IX 5 (= S. 142 R): civitas Basiliensium; Rav. IV 26: Bazela. Ihm, RE. s.v. Basileia Nr. 3. - Keune, RE Suppl. Ill Sp. 198. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 52 add. p. 69. - M. Niedermann, ZONF 3 (1927) 215f. Batava opp. Passau. Not. dign. occ. XXXV 24: Tribunus cohortis nonae Batavorum, Batavis; Eugipp. XIX 1 U.Ö.: Batavis appellattur oppidum inter utraque flumina, Renum videlicet atque Danuvium constitutum, XXII 1: oppidum Batavinum. Mommsen, CIL III p. 690. 730. 734. - Müllenhoff, DA II 363f. - F. Ohlenschlager, Abh. bayr. Akad. (München 1884 215ff. - Ihm, RE s.v.) E. Schwarz, ON 44. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 454. Batavia ins. im Mündungsgebiet des Rheins. In älterer Zeit insula Batavorum, so Caes. b. G. IV 10: appellatur Vacalus, insulam efficit Batavorum·, Plin. n. h. IV 101; vgl. Tac. Germ, 29, hist. IV 12 und 15; später Batavia, Cass. Dio LV 24,7: το των Βαταούων άπό της Βαταούας της έν τω ' Ρ ήν ω νήσου όνομα', Zosim. III 6,2: τή Βαταβία ή διχή σχιζόμενος ό 'Ρήνος νήσο ν ποιεί πάσης ποταμίας μείζορα νήσου; Paneg. Constantin. Aug. 5,3 ( - S. 204a 2 ): terram Bataviam (v.l. vataviam); Paneg. Maxim, et Constant. Aug. 4,2; Paneg. Constant. Caes. 3,3; Eumen. orat. 21,2; Paneg. Constant. Aug. 25,2 (= S. 309 B 2 ); Iul. Honor, cosmogr. A 22 (= S. 37 R): Bicornis a Patavione (codd. apbatavione, v.l. a pataiilnae, a ptaione, a patimonem), B. a Patavione A 22 (= S. 38 R): a mari Patavionis, A 23 (= S. 38 R): campum influit ad Pataviam (v.l. pitavium), B: ducit Petavionensi usque.., ad Petavium; Tab. Peut.: Patavis. Zeuss 100. - Müllenhoff, DA III 224. - Ihm, RE. s.v. Batavi und Batavia.
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Batavorum opp. im Lande der Bataver, Nymwegen? Tac. hist. V 20: uno die Civilis quatripertito invaserit,... secundam Batavoduri; Ptol. II 9,8 Γερμανία ή κάτω, έν η πόλεις άπο δυσμών τον 'Ρήνου ποταμού, τών μεν Βαταυων μεσόγειος, Βοταυόδουρον (v.l. βοτοβιόδουρον, βοταβόδουρον, κοτανόδουρον, κοταυοδουρον). C. Müller ad Ptol. II 9,8. - Ihm, RE. s.v. Baudobriga opp.
siehe Boudobriga opp.
Baunonia ins. sive regio Insel oder Küstenstrich der Nordsee. Plin. n. h. IV 94: insulae complures sine nominibus eo situ traduntur, ex quibus ante Scythiam quae appellatur Baunonia (v.l. boniana, bannonia, bomanna, raunonia, raunoniam, raunomia) unam abesse diei cursu, in quam veris tempore fluctibus electrum eiciatur, Timaeus prodidit. Müllenhoff, DA I 476. - Ihm, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. s.v. Kossina, IF 7 (1897) 294: Avions=Land der Avionen (Tac. Germ. 40). Detlefsen, Die Entdeckung des germ. Nordens 16ff. - S. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 454. Beda vicus Bitburg bei Trier. It. Ant. 372,4 (v.l. leda); Tab. Peut.: Beda; CIL XIII 4131 (bei Bitburg): A VIKAN[is] [BJEDENSISUS DEDICATVM. C. Zangemeister, CIL XIII 1 p. 643. - Ihm, RE. s.v. Beda Nr. 2 H. Gröhler, Fr. ON I 150. - S. Gutenbrunner, Germ. ON 39. Βέδακον opp. in Noricum. Ptol. II 13,3 (v.l. βάδακον). Wohl verschrieben, gleichzusetzen mit Bedaium (s.d.). Ihm, RE. s.v. - J. Schnetz, ZcPh 14 (1923) 287. Bedaium opp. in der Gegend von Seebruck bei Traunstein. It. Ant. 236,1 u.ö.: Bidaio (v.l. lidauo, bidatio); Tab. Peut.: Bedaio; vgl. Βέδακον (Ptol.) s.o. Vgl. den ON Bedaius, CIL III 5572 (Chieming) u.ö.: BEDAIO AVG[usto], Mommsen, CIL III p. 672. - Ihm, RE. s.v. J. Schnetz, ZcPh 14 (1923) 287. Bedenses vicani
siehe Beda vicus.
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Belgica vicus Billig bei Euskirchen. It. Ant. 373,3 (v.l. uelgica). C. Zangemeister, CIL XIII I p. 586f. - Ihm, RE. s.v. Belgica Nr. 2. Belginum opp. Stumpfer Turm bei Hinzerath Kr. Bernkastel. Tab. Peut.: CIL XIII 7555a (bei Hinzerath): VICA[n]IBELG. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 300. - Ihm, RE. s.v. Bergi ins. im Nordmeer. Plin. n. h. IV 104: sunt qui et alias prodant, Scandias, Dumnam, Bergos (v.l. uergos) maximamque Berricen, ex qua in Thylen navigetur. Zeuss 194ff. - Müllenhoff, DA I 387. - Ihm, RE. s.v. Βέργιον opp. im Innern Germaniens. Ptol. II 11, 14. Ihm, RE. s.v. Vgl. J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 60. Berrice ins. im Nordmeer. Plin. n. h. IV 104: sunt qui et alias prodant, Scandias, Dumnam, Bergos maximamque Berricen (v.l. uerigon, nerigon, uergori), ex qua in Thylen navigetur. Zeuss 195. - Müllenhoff, DA I 387: das shetländische Mainland. - Ihm, RE. s.v. Bertuna opp. Birten bei Xanten. Rav. IV 24: Beurtina (v.l. beurcina); Greg. Tur. in glor. mart. 62: apud Bertunensim oppidum. Ihm, RE. s.v. Bertunum und Beurtina. J. Schnetz, ZNF 15 (1939) 87. Beurtina opp.
siehe Bertuna opp.
Βίβακον opp. in der Germania Magna, Biburg bei Pföring in der Nähe von Ingolstadt? Ptol. II 11,15 (v.l. βιβάκον). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Bibacum. Bibienses vicani Sandweier bei Baden-Baden. CIL XIII 6315 (Iffezheim): VICANI BIBIENSES. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 202. - RE. s.v. und Biviae.
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Bicornis fl. Rhein. Servius comm. in Verg. Aen. VIII 727: „bicornis" autem aut commune est omnibus fluviis aut proprie de Rheno, quia per duos alveos fluit, per unum qua Romanum imperium ist, per alteram qua interluit barbares, ubi iam Vahal dicitur et facit insulam Batavorum; Iul. Honor, cosmogr. A22 (= S.37 R): Fluvius Rhodanus nascitur in medio campo Galliarum. occurit ei Bicornis a Patavione veniens relicta cauda ortus sui... sed hic quem Bicornem (v.l. uicornem) diximus, ante coniunctionem in supernis nomen aliud accepit: praeter Bicornem appellatur Rhenus, ita ergo fit ut fic fluvius tribus nominibus muncupetur, cum sit unus et dimidius. ducit autem a mari Patavionis usque ad mare Tyrrenum contra insulas Baleares. eius autem medietas qua inruit, habet aquileum pertortuosum Lugdunum; Iul. Honor, cosmogr. Β (= S. 37 f.R): hic Bicornius, hic Rhenus, hic Araris appellatur, cosmogr. 22 (= S. 81 R). Bicornis, Epitheton des Rheins (Verg. Aen. VIII 727, ebenso Auson., Mosella 437 und Eumen. paneg. Constantin. Aug. 11.) Möllenhoff, DA III 224. Bicornius fl.
siehe Bicornis fl.
Bidao opp.
siehe Bedaium opp.
Bingium opp. Bingen am Rhein. Tac. hist. IV 70: Tutor Treveris comitantibus vitato Bogontiaco Bingium concessit, fidens loco, quia pontem Navae fluminis abruperat; Amm. XVIII 2,4: Nom. Vingo (v.l. bingio, iungo)\ Auson., Moseila 2: Vinco (v.l. vico); Not. dign. occ. XLI 10: Bingio XLI 22: praefectus militum Bingensium, Bingio; It. Ant. 253,4: Bingio (v.l. vingio), 371,3: Vinco (v.l. vingo), 374,4: Vingio·, Rav. IV 24: Bingum (v.l. bigum); Tab. Peut.: Bingium-, CIL XIII 9158 (Meilenstein von Tongern): [BJINGIVM. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 456. - Ihm, RE. s.v. Biricianis opp. in Raetien, an der Straße von Regensburg nach Rottenburg. Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 739. - Ihm, RE. s.v. Blaboriacum opp. in Noricum (verschrieben für Tab. Peut.: Blaboriaco. Mommsen, CIL III p. 687. - Ihm, RE. s.v.
Lauriacum?)
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Blariacum opp. Bleerick bei Ventloo an der Maas. Tab. Peut.: Blariaco. A. Domaszewski, CIL X I I I 2 p. 619. - Ihm, RE. s.v. Bleza fl. Blies, NF1. der Saar. Rav. IV 26. Ihm, RE. s.v. Bodatius vicus Vic sur Seille bei Metz. CIL XIII 4310 (Metz): DEO MERCVRIO NVMINI SACTISSIMO AEMILIVS MAGISTER VICl Β ODA TU. A. Domaszewski, CIL XIII 1 p. 667. - Ihm, RE. s.v. Bodorecas opp.
siehe Boudobriga opp.
Bodungo opp. am Bodensee. Rav. IV 26. Bodumo, J. Schnetz, ZGORh NF 36 (1921) 335f. Ihm, RE. s.v. - M.R. Buck, Obd. Flurnam.Buch 32. - Mentz, ZONF 6 (1930) 88. Βογάδιον opp. im Innern Germaniens (= Burginatiuml Ptol. II 11,13. C. Müller, ad loc. - Ihm, RE. s.v. Boihaemum regio
siehe Boiohaemum
s.d.)
regio.
Boiodurum opp. Innstadt bei Passau. Ptol. II 12, 5(4): Βοιόδουρον, Not. dign. occ. XXXIV 44: tribunus cohortis Boiodoro; Eugipp. XXII1: extra muros oppidi Batavini in loco nomine Boiotro (v.l. baiothro, biothro, boitro) trans Enum fluvium, XXXVI 1: in loco Boiotro (v.l. boytro); It. Ant. 249,5 Boiodoro (boiodoro, boladoro); Tab. Peut.: castellum Boiodurum-, CIL III 5121 (St. Oswald): SER[vus] [contra] SCR[iptor] STATIONIS BOIOD[urensis], 5755 (Passau) BOIIODVRV. Zeuss 241. - Mommsen, CIL III p. 690. 734. - F. Ohlenschlager, Abh. bayr. Akad. (München 1884) 225. - Ihm, RE. s.v. R. Much, PBB 17 (1893) 2. - H. Gröhler, Fr. ON I 95.
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Boiohaemum regio Böhmen. Strab. VII 290: έστι και Βουίαιμον τό τον Μαροβούδου βασίειον; Veil. II 109,5: Boiohaemum - id regioni, quam incolebat Maroboduus, nomen est - ; Tac. Germ. 28: manet adhuc Boihaemi (codd. boihemi, v.l. boiemi) nomen significatque loci veterem memoriam quamvis mutatis cultoribus; Rav. IV 18: (Marcomanni corr.) cuius aliqua pars Baias (v.l. boyas) dicitur (-s aus einem Abkürzungszeichen entstanden, J. Schnetz ZNF 14 (1938) 90). Vgl. Ptol. II 11, 10: Βαινογαΐμαι, II 11,11: Βαϊμοι. Zeuss 115. 171. 366. - Müllenhoff, DA II 328. IV 557f. - C. Müller ad Ptol. II, 11,10. - Ihm, RE. s.v. - R. Much, Hoops, RL. s.v. Baiern, βαϊμοι, Βαινοχαϊμαι, Boiohaemum. - F. Schwarz, ON 26 f. 43. Bonna opp. Bonn. Tac. hist. IV 19 u.ö.: scripsit Herennio Gallo legionis primae legato, qui Bonnam obtinebat, ut arceret transitu Batavos, IV 20 u.ö.: Batavi cum castris Bonnensibus propinquarent; Flor. epit. II 30: Acc. Bormam (v.l. bonnam); Ptol. II 9,8: ßövva (v.l. βώννα, βώνά) λεγίων a " 'Αθηναϊκή: Amm. XVIII 2,4; It. Ant. 253,3 u.ö. (v.l. bonno, uenna); Rav. IV 24: Bonne (v.l. bonnae); Tab. Peut.: Bonnae. Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 537. - R. Gröhler, Fr. ON I 13 Of. Bodorecas opp.
siehe Boudobriga opp.
Bonconica opp.
siehe Bouconica opp.
Bontobriga opp.
siehe Boudobriga opp.
Borbetomagus opp. Worms. Ptol. II 9,9: Ούαγγιόνων δέ Βορβητόμάγος; It. Ant. 355,3 und 374,6: Bormitomago (v.l. borbotimago, bornitomago, bromitomago); Tab. Peut.: Borgetomagi; Rav. IV 26: Cormetia, quae confinalis est cum praenominata Maguntia civitate Francorum; CIL XIII 9158 (Meilenstein von Tongern): [Borb]ETOMAG[us], Später civitas Vangionum (Amm. XV 11,8 u.ö.; Not. dign. occ. XLI 8 und 20), im Mittelalter: Wormatia. Zeuss 219. - Ihm, RE. s.v. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 187. F. Solmsen, Idg. EN 81. - H. Gröhler, Fr. ON I 9ff. 20. 49. - W. Ohl, ZONF 11 (1935) 106, ZONF 12(1936) 139. - Hubschmied, VoxRomanica 3 (1938) 119f.~J. Pokorny, ZcPh 21 (1940)60. 76. 101.
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Bordonchar opp. im Lande der Friesen. Rav. IV 23: et audaces homines eandem patriam proferre asserunt, et nullo modo civitates in eandem Frigonum patriam fuisse legimus, exceptis duobus quae antiquitus leguntur Bordonchar (v.l. bondonchar) et Nocdac. Borma opp.
siehe Bonna opp.
Bosalvia opp.
siehe Vosalvia opp.
Bouconica opp. Nierstein in Rheinhessen (nicht Oppenheim). lt. Ant. 355,4 (v.l. bauconica, bouconia); Tab. Peut.: Bonconica; CIL XIII 4085 (Junglinster): BVCONfCE, 9158 (Meilenstein von Tongern): [BuJCONICA. Ihm, RE. s.v. Buconice. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 194 add. 4 p. 91. -Schumacher, Altertümer unser, heidn. Vorzeit V 175; Mainz. Zs. 3 (1908) 33,5(1911) 12. Boudobriga opp. 1. Boppard am Rhein. Not. dign. occ. XLI 11 und 28: Bodobrica; It. Ant. 254,2: Boudobrica (v.l. baudobrica, boudrobrica)', Rav. IV 24: Bodorecas (v.l. bodorcois)\ Tab. Peut.: Bontobrice·, CIL XIII 9158 (Meilenstein von Tongern): [BoJVDOBRICA. Ihm, RE. s.v. Baudobriga Nr. 1. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 467. 2. Rupprich Kr. Saarlouis. It. Ant. 374,2: Baudobrica (v.l. baudobriga). Ihm, RE. s.v. Baudobriga Nr. 2. H. Gröhler, Fr. ON I 132. Bratanaium opp. zwischen Isar und Deisenhofen. Tab. Peut. Abi. Bratananio. Mommsen, CIL III p. 737. - Ihm, RE. s.v. - Miller, Itin. 283. Bracantia opp. Βραγόδουνον opp.
siehe Brigantia opp. in Raetien.
Ptol. II 12,3 (v.\. βραγόδουρον, Ihm, RE. s.v.
βραγόσουρον).
Brara opp. im Lande der Alemannen (wahrscheinlich entstellt). Rav. IV 26. Ihm, RE. s.v. - J. Schnetz ad loc.
Alphabetischer Namenkatalog
32 Brecantia opp. Βρευκόμαγος
siehe Brigantia opp.
opp.
Brezecha opp.
siehe Brocomagus
opp.
siehe Brisiacum opp.
Brigantia opp. Bregenz am Bodensee. Strab. IV 206: Βριγάντιον (v.l. σικάντιον, βικάντιον); Ptol. II 12,3: Βριγάντιον, Amm. XV 4,3 u.ö.: Acc. Brigantiam (v.l. murgantiam); Not. dign. occ. XXXV 32: Brecantia; It. Ant. 237,4 und 251,2 (v.l. bricantia, brigandia, bregrantia, brigentia)\ Rav. IV 26: Bracantia (v.l. brachancia). Zeuss 235. - M o m m s e n , CIL III p. 708. 1050. Suppl. p. 1852. - Ihm, RE. s.v. Brigantium. Brigantinus lacus Bodensee. Plin. n.h. IX 63: inter Alpes quoque lacus Raetiae Brigantinus aemulas marinis generat; Solin. 234,6; Amm. XV 4: Brigantia, lacus Brigantiae. Zeuss 233. - Ihm, RE. s.v. Brigobanne opp. Rüfingen an der Brege. Tab. Peut. Ihm, RE. s.v. - P. Revellio, Bad. Rundber. 2 (1932) 350f. - E. Fabricius, Der obergerm.-rät. Limes Abt. Β V2 (1937) Nr. 62a. Bracantia opp.
siehe Brigantia opp.
Βραγόδουνον opp. in Raetien. Ptol. II 12,3 (v.l. βραγόδουρον, βραγόσοονον). Ihm, RE s.v. Brara opp. Rav. IV 26.
im Lande der Alemannen (wahrscheinlich entstellt).
Ihm, RE. s.v. - J. Schnetz ad loc. Brecantia opp. Βρευκόμαγος Brezecha opp.
opp.
siehe Brigantia opp. siehe Brocomagus siehe Brisiacum opp.
opp.
Alphabetischer Namenkatalog
33
Brigantia opp. Bregenz am Bodensee. Strab. IV 206: Βριγάντιον (v.l. σικάντιον, βικάντιον); Ptol. II 12,3: Βριγάντιον; Amm. XV 4,3 u.ö.: Acc. Brigantiam (v.l. murgantiam); Not. dign. occ. XXXV 32: Brecantia; It. Ant. 237,4 und 251,2 (v.l. bricantia, brigandia, bregrantia, brigentia); Rav. IV 26: Bracantia (v.l. brachancia). Zeuss 235. - Mommsen, CIL III p. 708. 1050. Suppl. p. 1852. - Ihm, RE. s.v. Brigantium. Brigantinus lacus Bodensee. Plin. n.h. IX 63: inter Alpes quoque lacus Raetiae Brigantinus aemulas marinis generat; Solin. 234,6; Amm. XV 4: Brigantia, lacus Brigantiae. Zeuss 233. - Ihm, RE. s.v. Brigobanne opp. Rüfingen an der Brege. Tab. Peut. Ihm, RE. s.v. - P. Revellio, Bad. Fundber. 2 (1932) 350f. - E. Fabricius, Der obergerm.-rät. Limes, Abt Β V 2 (1937) Nr. 62a. Brisiacum opp. Alt-Breisach. Cod. Theod. VI 35,8 (a. 369): Loc. Brisiaci; Not. dign. occ. V 52 u.ö.: Brisigaui seniores (v.l. Brysigni, brisgaui, brisguaui), V 53 u.ö.: Brisigaui iuniores (v.l. brysigani, brisiguaui): It. Ant. 239,1 u.ö.: monte Brisiaco (v.l. brissaco, brissiaco, obrisiaco, brisiago, brusiaco)·, Rav. IV 26: Brezecha. Zeuss 310. - Ihm, RE. s.v. Brisiacus mons. - C. Zangemeister, CIL XIII p. 62.
R. Much, Teuthonista 10 (1934) 99. Brocomagus opp. Brumath im Unterelsaß. Ptol. II 9,9:Τριβόκων δέΒρευκόμαγος; Amm. XVI 2,12: Brotomagus; It. Ant. 253,1 Brocomago (v.l. brocomano, broccomaza); Tab. Peut.: Brocomagus-, CIL XIII 9097 (bei Brumath): C[ivitas] TRIB[ocorum] A VRO[comago], Müller ad Ptol. II 9,9 - Ihm, RE. s.v. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 152. H. Gröhler, Fr. ON I 111. - J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 101. Βρονδεντία
opp.
Buconica opp.
siehe Προδεντία
opp.
siehe Bouconica opp.
Alphabetischer Namenkatalog
34
Βουδόργις opp. in der Germanica Magna, Pardubitz? Ptol. II 11,14 (v.l. βουδουργίς). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. M. Vasmer, ZslPh 5 (1929) 369, ZslPh 6 (1929) 182. - E. Schwarz, ON 17. - Η. Krähe, Pannonia (1937) 299, Würzbg. Jb. 1 (1947) 217. - W. Borgeaud, Les Illyriens 127. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 327. Βουδόριγον opp. im Innern Germaniens, Brieg in Schlesien? Ptol. II 11,13 (v.l. Βουδόριτον). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. M. Vasmer, ZslPh 5 (1929) 369. - E. Schwarz, ON 17. Βουδορίς opp. Büderich auf dem linken Rheinufer bei Wesel? Ptol. II 11,14 (v.l. βουδωρίς, βουδερίς). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. - Zweifel an der Identität mit Büderich bei O. Cuntz ad loc. Βουνίτιον
siehe Μουνίτιον opp.
Burcana ins. Borkum. Strab. VII 291: ή Βυρχανίς (v.\. βίρχανις): Strab. bei Steph. Byz.: Βούρχανις, νήσος ίν τή Κέλτικη; Plin. n.h. IV 97: XXIII inde insulae Romanis armis cognitae. earum nobilissimae Burcana (v.l. buchana), Fabaria nostris dicta a frugis multitudine sponte provenientis. Müllenhoff, DA I 483. - Ihm, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. s.v. - R. hennig, ZONF 12 (1936) 5 ff. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 455, Götternamen 21. Burginac(i)um
opp.
Burginatium opp. Calcar.
siehe Burginatium
opp.
auf dem Berge Monterberg, genannt auf dem Born, bei
It. Ant. 256,2: Burginacio (v.l. burginnacio, burdinatio, burcinacio), 370,1: Burginatio (v.l. burginacio, bulginatio); Tab. Peut.: Burginatio. Vgl. Βογάδιον (Ptol.) s.d. Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 602, 611. - E. Norden, Altgerm. 123.
Alphabetischer Namenkatalog
35
Burgum in der Nähe von Mauer bei Oeling an der Donau. Eugipp. IV 7: ipse vero ad secretum habitaculum, quod Burgum (v.l. burcum) appellatur ab accolis, uno a Favianis distans miliario. Vgl. Mommsen, CIL III p. 687. Burungum opp. Worringen nördlich von Köln. It. Ant. 255,1: Burungo (v.l. burunco); Rav. IV 24: Rungon (v.l. rongÖ). Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 590. - F. Cramer, Korr. Bl. d. R.-G. Korn. 5 (1921) 120ff. Businca fl.
die „Oh", bei Künzing in die Donau fließend.
Eugipp. XV 1: Quintanis appellatur secundarum municipium Raetiarum super ripam Danuvii situm: huic ex alia parte parvus fluvius, cui Businca nomen est, propinquabat. is crebra inundatione Danuvii superfluentis excrescens nonnulla castelli spatia, quia in planum fundatum fuerat, occupabat. Mommsen, CIL III p. 734. - F. Ohlenschlager, Abh. Bayr. Akad. 17 (1884) 234ff. - Ihm, RE. s.v. - Knaack, RE. Suppl. II Sp. 264. - K. Fr. Achatz, Künzing, das alte Castra Quintana (Osterhofen 1912). J. Schnetz ZcPh 13 (1921) 366. Caelius mons zwischen Ciinzburg und Kempten, Kellmünz an der Iiier? It. Ant 250,7: Celio monte (v.l. caelio); Not. dign. occ. XXXV 30: tribus cohortis tertiae Herculeae Pannoniorum, Caelio. Müllenhoff, DA II 355. - Mommsen, CIL III p. 721. - Ihm, RE. s.v. Nr. 2. Caesia silva zwischen Essen und Verden? Tac. ann. I 50: at Romanus agmine propero silvam Caesiam limitemque a Tiberio coeptum scindit. Müllenhoff, DA II 222. - Ihm, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. s.v. - E. Norden, Altgerm. 99. R. Much, ZfdA 65 (1928) 27, PhW 55 (1935) 839, ZMaF 1 1 (1935) 39ff. H. Gomoll, Rh Mus 87 (1938) 177ff. Caesoriacum opp. am Mittellauf des Rheins. Flor. epit. I 5 (v.l. gesovia, gersoriacum, gesoriacum), II 30: Bormam et Caesoriacum (v.l. gesogiamcum) ponbus iunxit classibusque firmavit. Ihm, RE. s.v.
36
Alphabetischer Namenkataiog
Caistena opp. an der Straße von Breisach nach Konstanz, Kaisten? Rav. IV 26 (carstena). Ihm, RE. s.v. - Anders J. Schnetz, ZNF 15 (1939) 91 ff. Caistena und Cassangita aus Tassgantia verderbt. KaXaiyia opp. im Innern Germaniens, Halle an der Saale oder Glogau? Ptol. II 11,13 (v.l. καλαίγια, γαλαιγία). Γαλαιγία (C. Müller) ist unberechtigt, O. Cuntz ad loc. C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Galaegia. - Keune, RE s.v. E. Schwarz, ON 17. Καλαμαντία opp. an der Donau gegenüber von Brigetio (Komorn)? Ptol. II 11,15 (v.l. κελεμαντία, κελαμαντία, κελμαντίά). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Celamantia. J. Dobias, Ier congr. int. de geographie historique 2, Memoires (Bruxelles 1931) lOOf. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 328. Καλισία opp. Kelisch in Polen? Ptol. II 11,13 (v.l. καλίσια). Μ. Vasmer, ZslPh 5 (1929) 369, Zsl Ph 6 (1929) 182. - J. Pokorny, Atti del III Congr. Int. del Ling. (Firenze 1935) 83, ZcPh 20 (1936) 319. - H. Krähe, Hirtfestschrift II 573. - E. Schwarz, ON 9. - W. Steinhauser, Altschlesien 6 (1936) 17. Calone opp. in Germaniae inferior zwischen Gelb und Xanten, Rheinkamp? It. Ant. 255,4 und 370,4 (v.l. colone, coloniae). Ihm, RE. s.v. Cambete opp. Kembs im Oberelsaß. It. Ant. 354,1 (v.l. cambedeme), 386,5: Cambete; Tab. Peut.: Cambete. Ihm, RE. s.v. Cambes. Cambodunum opp. Kempten im Allgäu. Strab. IV 206: Καμβόδουνον (codd. καμδόβουνον): Ptol. II 12,5(4): καμβόδουνον (v.l. καρνόδουνον); Ptol. II 12,5(4): Καμβόδουνον (v.l. καρνόδουνον); Not. dign. occ. XXXV 8 und 19: Cambidano; It. Ant. 237,2: Campoduno, 250,8: Camboduno (v.l. cambuduno, campoduno); Tab. Peut.: Camboduno; CIL III 5987 (Isny): Α CAMB[oduno] Μ Ρ XI.
Alphabetischer Namenkatalog
37
Mommsen, CIL III p. 709. 737. - Ihm, RE s.v. - E. Norden, Altgerm. 177. L. Daville, RE. anc31 (1929) 42ff. - R Schmittlein, ZNF 15 (1939) 170. Vgl. H. Gröhler, Fr. ON I 156. Canabarum vicus Königshofen, 3 km westlich von Straßburg. CIL XIII5967 (Königshofen): [G]ENIO VICICA[n]ABAR[um] ET VI[ca]NOR[um] CAN A BENSIUM. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 144. - Schulten, RE. s.v. Canabae. Κάνδουον opp. in der Germania Magna, bei Paderborn? Ptol. II 11,13 (v.l. κανδοϋον, καίδουον). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Canduum. W. Borgeaud, Les Illyriens 122. Cannabiaca opp. in Noricum ripense. Not. dign. occ. XXXIV 46: Tribunus cohortis, Ihm, RE. s.v.
Cannabiaca.
Καντιοιβίς opp. in Südgermanien in der Nähe der Donau, Günzenhausen? Ptol. II 11,15. C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Cantioebis. Capellatii regio an der Grenze von Alemannen und Burgundern. Amm. XVIII 2,15 (a. 359): cum ventum fuisset ad regionem cui Capellatii (Capellacii ed. C.U. Clark nach einer Vermutung von W. Keraeus, s. E. Norden, Altgerm. 122 Anm. 3) vel Palas nomen est, ubi terminales lapides Alamanorum et Burgundiorum confinia distiguebant, castra sunt posita. Ihm, RE. s.v. Capellatium. - E. Norden, Altgerm. 122ff. - J. Schnetz, ZONF 1 1 (1935) 55. 1 1 3 f f . - K . Kereiiyi, RIEt Balk 3 (1936) 19. Caranusca opp. Tab. Peut.
bei Elzingen am Flusse Canner bei Metz.
Ihm, RE: s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 1 p. 587. 588. Cardena opp. Karden an der Mosel. Rav. IV 26 (v.l. cardena). Ihm, RE. s.v.
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Alphabetischer N a m e n k a t a l o g
Καρρόδουνον opp. 1. im Inneren Germaniens, Krappitz an der Oder? Ptol. II 11,14 (v.l. κρόδοονον). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. 2. Karnberg bei Wasserburg am Inn? Ptol. II 12,5(4) (v.l. Καρνόδουνον). Vgl. Parrodunum opp. (Not. dign. occ.) C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. - Keune, RE. Suppl. III Sp. 235. M. Vasmer, Acta et Comment. Univ. Dorpat., Ser. B, Bd. 1 Nr. 3 (1921). Carvone opp. bei Arnheim? It. Ant. 369,4 (v.l. carbone)-, Tab. Peut.: Carvone. Dazu Rav. IV 24: Coadufaveris (?) s.d. Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 619. Caspingio opp. im Lande der Bataver. Tab. Peut. Ihm, RE. s.v. Caspingium. Cassangita opp. in der Nähe des Rheins zwischen Basel und Konstanz. Rav. IV 26. Ihm, RE. s.v. - J. Schnetz, ZNF 15 (1939) 91ff.: Caistena und Cassangita aus Tassgantia verderbt. Cassiliacum opp. bei Memmingen oder Kaufbeuren. Not. dign. occ. XXXV 19: praefectus legionis tertiae Italicaae pro parte media praetendentis a Vimania Cassiliacum usque, Cambidano (v.l. Cassilia cMsque, cass iliac w w usq u e). Ihm, RE. s.v. - J. Schnetz, ZcPh 14 (1923) 286. Vgl. Kaspers, Etym. Unters, über die mit -acum ... gebildeten nordfranz. ON (1918) 46. Castellum Mattiacorum Mainz-Kastel. CIL XIII 6740a (Mainz): Α VICANIS VETERIBVS CONSISTENTIBUS CASTELLI MATTIACORUM, 7317 (Amoeneburg): CONS1STENTES KASTELLO MA TTIACOR VM. Ihm, RE. s.v. Castellum Nr. 10. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 406f.
Alphabetischer Namenkatalog
39
ad Castra Regensburg oder Passau. It. Ant. 259. Ihm, RE. s.v. Castra Nr. 1. - Mommsen, CIL III p. 730. Castra Batava
siehe Batava opp.
Castra Herculis im Lande der Bataver an der Straße von Leiden nach Nym wegen. Amm. XVIII 2,4 (v.l. hirculis); Tab. Peut. Dazu Rav. IV 24: Coadulfaveris (?) s.d. Ihm, RE. s.v. Castra Nr. 23. - J. Schnetz, ZNF 15 (1939) 86ff. - Vgl. A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 619. Castrum Rauracense Kaiser-Augst bei Basel. Not. Gall. IX 9 (= S. 142 R) (v.l. rauracinse). Vgl. Robur munimentum. C. Zangemeister, CIL XIII2 p. 52. Castra Regina Regensburg. Not. dign. occ. XXXV 17: praefectus legionis tertiae Italicae partis superioris, Castra Regina, nunc Valato; It. Ant. 250,1: Regino (v.l. regio)·, Tab. Peut.: Regina. Mommsen, CIL III ρ 730. - Ihm, RE. s.v. Castra Nr. 44, RE. Suppl. VI Sp. 1427. Castra Tiberii auf einer Insel im Bodensee. ohne Gewähr. Erschlossen nach Strab. Vii 292. Ihm, R E s . v. Castra Nr. 48. Castra Traiana
siehe Traiana opp.
Castra Vetera
siehe Vetera opp.
Κασουργίς opp. in der Nähe der Elbquelle, Caslau in Böhmen? Ptol. II 11,14 (v.l. κασουγίς). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Casurgis. J. Pokorny, MNAG 66 (1936) 75f., ZcPh 20 (1936) 328. - E. Schwarz, ON 17. - S. Gutenbrunner, Wien. Jh. 35 (1943), Beibl. 145.
Alphabetischer Namenkatalog
40
Catualium opp. an der Straße von Nymwegen nach Tongern (Bregden?, Kessel?) Tab. Peut. Ihm, RE. s.v. Celbis fl. Κελεμαντία
siehe Celbis fl. opp.
Celeuso opp. Tab. Peut.
siehe Καλαμαντία
opp.
bei Eining an der Donau, Pförring?
Mommsen, CIL III p. 723. 739. - Ihm, RE. s.v. - Steinhauser, WPZ 19 (1932)305. Celio monte
siehe Caelius mons.
Κενεννον opp. im nördlichen Germanien. Ptol. II 11,12 (ohne Akzent! v.l. κοινόηνον, κοινόκνον). Ihm, RE. s.v. Coenoenum. - O. Cuntz ad loc. S. Gutenbrunner, Wien. Jh. 35 (1943) Beibl. 144. Cetium opp. St. Pölten oder Mautern bei Krems in Niederösterreich. It. Ant. 234,2 und 248,4: Cetio (v.l. caetio, cecio); CIL III 5663 (St. Leonhard): M[unicipium] AEL[ium] CET[ium], 5630 (Wels): FLAMIN IS MEL. CETIENSIUM, 5652 (Tulln): A[e]L[iae] CETIENS[ium]. Tab. Peut.: Citium (von Mommsen (s.u.) als Bezeichnung für den Ausläufer des Wienerwaldes, den Leopoldsberg, abgetrennt.) Mommsen, CIL III p. 683f. - Ihm, RE. s.v. Cetius mons. - C. Müller, Ptol. 1285. Κέτιον όρος Wienerwald. Ptol. II 13,1: το Νωρικόν περιορίζιται άπό μεν δύσεως Α ΐνω ποταμώ, άπόδέ άρκτων μέρει τον Δανουβίου τω άπό Αίνου ποταμού μέχρι τού Κετίου (v.l. κιτίου) όρους. 14,1: τώΚετίω όρει (v.l. κεντίω). Zeuss 5. - C. Müller ad loc. - Mommsen, CIL III p. 683f. - Ihm, RE. s.v. Cetius mons. Cevelum opp. an der Straße von Tongern nach Nymwegen. Tab. Peut. Ihm, RE. s.v.
Alphabetischer Namenkatalog
41
Χάλουσος fl. zwischen Elbe und Oder, eine Meerenge? Ptol. II 11,2: Χαλούσου ποταμού έκβολαί, II 11,7: μετά δέ τους Σάξονας άπό το ν Χαλούσου (v.l. χαλάσου) ποταμο ϋ μέχρι τοΰΣοοήβου ποταμο ΰ Φαροδινοί. C. Müller ad loc. - Möllenhoff, DA II 212: Havel. - Ihm, RE. s.v. Chalusus. - R. Hennig, ZONF 12 (1936) 20: vielleicht nicht Trave, sondern Warnow? - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 460. - M. Vasmer, No Β 21 (1933) 118. Χέρσυνος fl. östlich der Weichsel, Düna? Ptol. III 5,2: Χερσύνου (v.l. χεσίνου, χεσήνου, χεσύνου, χερσίνου) ποταμού έκβολαί; Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 39: Χέσυνος λ. χεσύνος). C. Müller ad loc. - Müllenhoff, DA II 35Iff. - Ihm, RE. s.v. Chesynos. Chorust opp. in der Gegend von Straßburg. Rav. IV 26. Choruci, corr. J. Schnetz ad loc. Ihm, RE. s.v. - M e n t z , ZONF 6 (1930) 88f. Χρόνος fl. östlich der Weichsel, Pregel? Ptol. III 5,1(2); μετά τάς τοΰ Ούιστούλα έκβολάς Χρόνου ποταμού έκβολαί; Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 39: Χρόνου τοΰ ποταμού έκβολαί', Amm. XXII 8,38: Chronius. Müllenhoff, DA II 35If. - Ihm, RE. s.v. J. Loewenthal, ZONF 4 (1928) 63. - H. Krähe, IF 47 (1929) 322, Hirtfestschrift II 574. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 462. - R. Much, Hoops RL. II 304. Citium
siehe Cetium opp.
Κι μβρικ ή χερσόνησος Jütland. Ptol. II 11,2. 11,7. 16: Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 33; Steph. Byz.: Σάξονες, έθνος οικούν έν τή Κιμβρική χερρονήσω. Zeuss 151 f. - Müllenhoff, DA II 287 mit Tafel 4. - Ihm, RE. s.v. Chersonesus Nr. 27. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 462. Cimbrorum promunturium Kap Skagen. Plin. n. h. II 167: auspiciis Divi Augusti Germaniam classe circumvecta ad Cimbrorum promunturium, IV 96: mons Saevo ibi, inmensus nec Ripaeis iugis minor, inmanem ad Cimborum usque promunturium efficit sinum, qui Codanus
Alphabetischer Namenkatalog
42
vocatur, IV 97: promunturium Cimbrorum excurrens in maria longens paeninsulam efficit, quae Tastris appellator. Müllenhoff, DA II 285ff. - Vgl. Κιμβρική χερσόνησος. Κιστούια opp.
siehe A noma opp.
Clarenna opp. Cannstadt oder Köngen am Neckar. Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 739f. - Ihm, RE. s.v. - E. Norden, Altgerm. 304 (Nachtrag zu S. 121 u. 136): Donstetten. Κλαυδιούιον opp. in Noricum. Ptol. II 13,3 (v.l. κλαυδόνιον). C. Müller ad loc.: wahrscheinlich entstellt aus Κλαύδιον Κλαυδιουαον. Ihm, RE. s.v. - Vgl. luvavum opp.
Ίούαον
oder
Clunia opp. bei Feldkirch südlich von Bregenz. Tab. Peut. Ihm, RE. s.v. Coadulfaveris
opp.
verderbt, siehe Carvone und Castra
Herculis.
Codanovia ins. Nordstrand. Kela III 54: in illo sinu quem Codanum diximus eximis Codanovia (Scadinavia Müllenhoff), quam adhuc Teutoni tenent, et ut fecunditate alias ita magnitudine antestat. Müllenhoff, DA 1490. II 284. - R. Hennig. ZONF 12 (1936) 14ff. Codanus sinus an der Nordküste Germaniens. Mela III 31: super Albim Codanus ingens sinus magnis parvisque insulis refertus, III 54 (s.o. Codanavia ins.); Plin. n. h. IV 96: mons Saevo ibi, inmensus nec Ripaeis iugis minor, inmanem ad Cimbrorum usque promunturium efficit sinum, qui Codanus vocatur, refertus insulis, quarum claris ima est Scatinavia, incompertae magnitudinis. Müllenhoff, DA 1489f. II 284. 359f. - Ihm, RE. s.v. - R. Hennig, ZONF 12 (1936) 13. M. Vasmer, ZslPh 6 (1929) 184. 196. - K. Malone, No Β 22 (1934) 3Iff. Κοινόηνον opp.
siehe Κενεννον opp.
Alphabetischer Namenkatalog
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Κολάγκωρον opp. im Südosten Germaniens, Züllichau? Ptol. II 11,13 (v.l. κολάγκερον, κολάγκορον, κολαγκόρον). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Colancorum. F. Schwarz, ON 17. - J. Pokomy, ZcPh 20 (1936) 328. Colonia Agrippinensis
siehe Agrippinensis
colonia.
Comagenis opp. Tulln am Wienerwald. Not. dign. occ. V 110. 260.: lanciarii Comaginenses, VII 593: lancearii Comaninenses, XXXIV 36: equites promoti Comagenis, 42: Maginensis; Eugipp. I 3: inde ad proximum quod Comagenis (v.l. commagenis) appellatur oppidum declinavit, III 1, XXXIII 1: ab oppidaneis Comagensibus; It. Ant. 234,1 und 243,3; Tab. Peut. Zeuss 5. - Mommsen, CIL III p. 683. - Ihm, RE. s.v. Conbulantia opp. = Confluentes opp.? (s.d.) Rav. IV 26 (v.l. combulancia). Ihm, RE. s.v. Concordia opp. Weissenburg im Elsaß? Amm. XVI 12, 58; It. Ant. 253,3. Ihm, RE. s.v. Nr. 2. - Vgl. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 140. Κονδοργίς opp. im Inneren Germaniens in der Nähe der Donau. Ptol. II 11,15 (v.l. Κοριδοργίς, Κορυδοργίς). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Coridorgis. Zur Lesung Κοριδοργίς: Ν. Jokl, Eberts RL. VI 36. - R. Much,, Hoops RL. III 91. - E. Schwarz, ON 17. - Ε. Vasmer, ZslPh 5 (1929) 369. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 328. - H. Krähe, Pannonia (1937) 299, Würzbg. Jb. 1 (1947) 317. - W. Borgesund, Les Illyriens 127. Confluentes opp. 1. Koblenz. Suet, vita Cai. 8: in Treveris vico Ambitarvio supra Confluentes; Amm. XVI 3,1 (a. 354): apud Confluentes locum ita cognominatum, ubi amnis Mosella confunditur Rhenum; Not. dign. occ. XLI 24: praefectus militum defensorum, Confluentibus; Greg. Tur. hist. Franc. VIII 13: Castrum Confluentes-, It. Ant. 371,2: Conflentibus; Rav. IV 24: Confluentes, wahrscheinlich auch IV 26: Conbulantia (s.d.); Tab. Peut.: Confluentes-, CIL XIII 9158 (Meilenstein von Tongern): [ConfjL VENTES.
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Ihm, RE. s.v. Nr. 1. - C. Zangemeister, CIL XIII2 p. 480. 482. 486. add. p. 130f. 2. an der Mündung des Rheins in den Bodensee, Rheineck oder Coblenz am Zusammenfluß von Aare und Rhein. Not. dign. occ. XXXV 32: praefectus numeri barbariorum Confluentibus sive Bracantia. Ihm, RE. s.v. Nr. 2. - Vgl. CIL XIII add. p. 69. Constantia opp. Konstanz am Bodensee. Rav. IV 26. Ihm, RE. s.v. Nr. 9. - Vgl. CIL XIII 5089. Contionacum opp. Konz, nahe der Mündung der Saar in die Mosel. Cod. Theod. II 4,3. IV 6,1. IX 3,5. XI 17 (Verfügungen Valentinianus I. a. 371): Loc. Contionaci. Ihm, RE. s.v. - Vgl. CIL XIII 4216. Contrua opp. Condorf an der Mosel südwestlich von Koblenz. Venant. Fort. carm. X 9,45. Ihm, RE. s.v. - Vgl. CIL XIII p. 483. Corbulonis fossa Κοριδοργίς opp.
siehe Fossa
Corbulonis.
siehe Κονδοργίς opp.
Coriovallum opp. zwischen Tongern und Jülich, Korten? It. Ant. 375,7 und 378,6; Tab. Peut.: Cortovallio. Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 506. Cortovallio opp.
siehe Coriovallum opp.
Coveliacae opp. in Raetien, zwischen Epfach und Partenkirchen. Tab. Peut.: Coveliacas. Mommsen, CIL III p. 735. - Ihm, RE. s.v. J. Schnetz, ZcPh 14 (1923) 287.
Alphabetischer N a m e n k a t a l o g
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Crino opp. in Helvetien? Rav. IV 26 (v.l. criuo, cruio). Ihm, RE. s.v. - J. Schnetz ad loc.: Duebon-Crino enstellt aus Duchonnion. Cronium mare ein Nordmeer. Ptol II 1 (einige Handschriften): 'Αρκτικήςπλεοράςπεριγραφή, ής ύπέρκειται 'Ωκεανός 'Υπερβόρειος, ό αύτος καλείται ώκεανός Πεπηγώς ή Κρόνιος ή Νεκρός-, Anonym. Geogr. Comp. 45: ήδη δε αύτού (Oceani borealis) το μεν άνατολικώτερον Σκυθικός ώκεανός, το δε δυτικώτερον Γερμανικός τε Βρεττανικός καλείται, ό δ'αύτός ούτος σόμπας και Κρόνιον πέλαγος και Πεπηγώς και Νεκρός έπωνομάζεται; Philemon bei Plin. η. h. IV 95: Norimarusam a Cimbris vocari, hoc est mortuum mare, inde usque ad promunturium Rusbeas, ultra deinde Cronium (v.l. crenium), IV 104: a Thyle unius diei navigatione mare concretum a nonnullis Cronium (v.l. scronium, sconium) appellatur; Solin. 19,6: Cronium (v.l. cronum); Dionys, perieg. 32: πόντον μεν καλέουσι Πεπηγότα τεΚρόνιόν τε· άλλοι δ'αύΝεκρόν έφήμισαν; Orphei Argon. 1087: Κρόνιον δε έκικλήσκουσιν, πόντον Υπερβόρειοι μέροπες, Νεκρήν τε θάλασσαν. Möllenhoff, DA I 41 Off. - C. Müller ad Ptol. II 1. - R. Hennig, ZONF 12 (1936) lOf. Crutisiones coloni Pachten Kr. Saarlouis. CIL XIII 4228 (Pachten): DEO MERCVRIO COLONI FERVNT DE SVO PER DANNVM CIAMILLVM. Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 1 p. 655.
CRVTISIONES
Cucullae (?) opp. Muchl an der Salzach, südlich Salzburg. Eugipp. XI 2: in castellum quoque cui erat Cucullis vocabulum; Tab. Peut.: Cuculle. Mommsen, CIL III p. 622. - Ihm, RE. s.v. Cylipenus sinus an der Ostsee, Stettiner Haff? Plin. n. h. IV 97: nec minor est opinione Aeningia. quidam haec habitari ad Vistlam usque fluvium a Sarmatis, Venedis, Sciris, Hirris tradunt, sinum Cylipenum (v.l. dylypenum) vocari et in ostio eius insulam Latrim, mox alterum sinum Lagnum conterminum Cimbris. Kossinna, IF 7 (1897) 306. - Tomaschek, RE. s.v. Cylypenus. - R. Much, Hoops RL. s.v. - R. Hennig, ZONF 12 (1936) 13. 18. - Vgl. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 462. 467.
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Ααμασία ακρόπολις in Vindelicien bei den am Lech wohnenden Licates. Strab. IV 206: Βριγάντιον και Καμβόδουνον, και ή τών Λικαττίων ώςπερ ακρόπολις Ααμασία. Zeuss 238. - Ihm, RE. s.v. Dania Land der Dänen. Rav. IV 11 u.ö.: quarta ut hora noctis Northomannorum est patris, que et Dania ab antiquis dicitur; Guido 128. Zum VN Dani zuletzt A. Carnoy, Ant. C1 10 (1941) 5. Danuvius fl. Donau. Caes. b. G. VI 25: fluminis Danubii; Sallust frag. III 79: nomenque Danuvium habet, quoad Germanorum terras adstringit; Monum. Ancyr. lat. V 79: Danuvius; Veil. II 110,1: Acc. Danubium; Mela II 8 u.ö.: at ille qui Scythiae populos a sequentibus dirimit, apertis in Germania fontibus, alio quam desinit nomine exoritur. nam per immania magnarum gentium diu Danuvius est, deinde aliter cum adpellantibus accolis fit Hister; Plin. n. h. III 127 u.ö.; Tac. ann. II 63. XII 30, Germ. 1 u.ö.: Danuvius molli et clementer edito montis Abnobae iugo effusus; Sueton vita Tib. 16,2: interque Danuvium (v.l. danubium)·, Flor. epit. I 37 u.ö.; Ptol. II 11,3 u.ö.: ή κεφαλή τοΰ Αανουβίου ποταμού (δαναοουίου, δαναβίου); II 11,15: παρά τόν Αανούβιον (δάνουβιν, die vulgäre Form im späteren Griechisch, vgl. Brandis, RE. s.v. Danuvius Sp. 2103); Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 31: όΑανούβιος; Dionys, descr. orb. terr. 435: Acc. Danubium; Anon. geogr. compend. 9: ό 'Ίστρος, σν ... Αανουβιν καλοΰσιν; Anonym, peripl. 68: ούτος ό "Ιστρος ποταμός και Δάνουβίς λεγόμενος-, Procop. de aedif. IV 5: "Ιστρον σν και Α όνου β ιν όνομάζουσιν; Iulian. ep. 75: Acc. Δάνουβιν; Nikephor. Blemnides (S. 6 Spohn): και ούτος καλείται Αανουβες·, Caes. Nanz, quaest. theol. (Magna Bibliotheca Patrum XI 672): Αανούβης (Αάνουβις); Solin. 20,2: Abi. Danubio\ Dim. Prov. 19 (= S. 12 R) u.ö.: Danubius; Amm. XVII 13,4 u.ö.: alveo Danubii·, Eugipp. I 1 u.ö.: Danuvius (v.l. danubius)·, Steph. Byz.: Αάνουβις ή Αάνουβις·, Eustath. comm. 298: Δάνουβις ή Δάνουβις: Jord. Get. V 33 u.ö.: Danubius·, Rav. IV 7 u.ö.: Danubium. Inschriftlich immer Danuvius, vgl. CIL III 13 813d: INCVRSV DANVVI. Zeuss 1 Iff. - Möllenhoff, DA II 362ff. III 186. 26Iff. - Brandis, RE: s.v. Sobolevski, Arch. sl. Ph. 27 (1905) 240ff. - R. Much, Hoops RL. s.v. M. Förster, ZslPh 1 (1925) Iff. 418; ders., Themse 141 u.ö. - E. Schwarz, ZONF 2 (1926) 157ff.; ders., ON 22. - Gamillscheg, ZslPh 3 (1926) 147ff.
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- Α. Pfalz, ZONF 2 (1926) 234. P. Kretschmer, Glotta 24 (1936) 1 ff. - J. Schnetz, ller Congr. Intern, de Toponymie et d' Anthroponymie, Actes et Memoires (Paris 1939) 143ff. ad Decern pagos in der Gegend von Metz. Tab. Peut. Ihm, RE. s.v. Decempagi. - Miller, Itin. 66f. Decumates agri das Rhein-Neckargebiet einschließlich des Schwarzwaldes. Tac. Germ. 29: non numeraverim inter Germaniae populos quamquam trans Rhenum Danuviumque consederint eos qui Decumates agros exercent. levissimus quisque Gallorum et inopia audax dubiae possionis solum occupavere. mox limite acto promotisque praesidiis sinus imperii et pars provinciae habentur. Müllenhoff, DA IV 403ff. - Ihm, RE. s.v. agri decumates. - E. Norden, Altgerm. 137ff. - R. Much, Tac. Com. J. Schnetz, ZONF 1 1 (1935) 55ff. 209ff. 16 (1940) 121f., 18 (1942) 14f. W. Sontheimer, RE. Suppl. VII Sp. 3 mit weiterer Literatur. Δηούονα opp. im Innern Germaniens, Dewangen in Württemberg? Ptol. II 11,14 (v.l. δηουόνα, διούονα, τουτοΰονά). Ihm, RE. s.v. - C. Müller ad loc. R. Much, ZfdA 65 (1928) 49. - M. Förster, ZslPh 1 (1924) 8. 21. - M. Vasmer, ZslPh 6 (1929) 148. - H. Krähe, Hirtfestschrift II 574. Dina fl. in Schleswig-Holstein oder Dänemark, Eider? Rav. IV 17: Dani, qui iuxta Dina fluvium. J. Schnetz, Philologus 89 (1934)233: *Dura=Egi-dora „Eider". - J. Miedel, Bl. f. d. bayr. Gymnasialschulwesen 52 (1916) 256: *Drina„Treene" nördl. Zufluß der Eider. - S. Gutenbrunner, ZfdA 72 (1935) 293: *Lina. Dispargum opp. Duisburg? Greg. Tur. hist. Franc. II 8(9): ferunt etiam tunc Chlodowigem utilem ac nobilissimum in gente sua regem fuisse Francorum, qui apud Dispargum Castrum habitabat, quod est in termino Thoringorum. K. Plath, Bonn. Jb. 95 (1923) 12Iff. - Ihm, RE. s.v. - Z e u s s 333. Divitia opp. Deutz. Greg. Tur. hist Franc. IV 10(16): exeuntes de regione sua in Francia venerunt et usque Divitiam civitatem praedas egerunt nimiumque grave soelus perpetrati
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sunt; CIL XIII 8274 (Köln): VIATORINUS PROTECTOR NI[li]TAVIT ANNOS TRIGINTA OCCISVS IN BARBARICO IVXTA DIVITIA A FRANCO VICARIVS DIVITESI[u]M; 8502 (Deutz): CASTRVM DIVITENSIVM. Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 587. Divodurum opp. Metz. Tac. hist. I 63 (a. 70): Divoduri - Mediomatricorum id oppidum est - ; Ptol. II 9,7: Μεδιομάτρικος ών πόλις Αιουόδουρον (v.l. διόδουρον); It. Ant. 240,3: Divodoro, 271,6: Dividorum (v.l. uiuodor)·, Tab. Peut.: Divo Dwrz'medio Matricorum. Später Mediomatrici oder civitas Mediomatricorum, vgl. Amm. XV 11,9: Belgica prima Mediomatricos praetendit et Triveros domicilium principum darum; dann Mettis (s.d.) oder Mettensis urbs. Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 1 p. 662. H. Gröhler, Fr. ON I 105. - F. Solmsen, Idg. Eigennamen 82. Dorostate opp. an der Rheinmündung. Rav. IV 24: ingreditur vero ipse Renus in mare oceanum sub Dorostate Frigonum patrie (v.l. dorastate). Drahonus fl. Drohn, NF1 der Mosel. Auson., Moseila 365: praetereo exilem Lesuram tenuemque Drahonem drabonem, trachorum, draconum). Ihm, RE. s.v. - C. Hosius ad loc.
(v.l.
Αρακουιάνα opp. in Raetien, Emerkingen in Oberschwaben? Ptol. II 12,3 (v.l. δρακούινα, Αρακουίνα). Ihm, RE s.v. Dracuina. J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 90. Drusiana fossa
siehe Fossa
Drusiana.
Dubra fl. Tauber? Rav. IV 24: in qua Francorum patria (sunt diversa flumina id) est... Dubra. Dubra, corr. I.G. Schmitt, Arch. hist. Ver. Unterfranken 40 (1918) 205, cf. J. Schnetz, Herkunft des Namens Würzburg, Progr. Lohr a. M. (1916) 67 Anm. Ihm, RE. s.v. - Zeuss, 14 Anm. 2. O. Springer, F1N 6 2 . - J . Pokorny, ZcPh21 (1940)81.
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Duebon opp. in der Schweiz? Rav. IV 26 (v.l. duobon). Ihm, RE s.v. - J. Schnetz ad loc.: Duebon-Crino aus *Duchonion verderbt. Dumnissum opp. Denzen bei Kirchberg Kr. Simmern im Süden des Hunsrück. Auson., Moseila 7 f.: praetereo arentem sitientibus undique terris Dumnissum (v.l. dumnissam, dumnisum, dumnixum) riguasque perenni fönte Tabrenas; Tab. Peut.: Dumno. Ihm, RE. s.v. - Hosius ad loc. Dumno opp.
siehe Dumnissum opp.
adDuodecimum opp. 1. im Lande der Bataver zwischen Grinnes und Noviomagus (Nymwegen). Tab. Peut. Ihm, RE. s.v.Nr. 5. 2. erste Station an der Straße von Metz nach Straßburg. Tab. Peut. Ihm, RE. s.v. Nr. 6. Δούρας fl. in Vindelicien auf der Nordseite der Alpen entspringend. Strab. IV 207: τό Τοϋλλον και Φλιγαδία τά ύπερ κείμενα των Ούινδελικών, έξ ών ό Λούρας και Κλάνις και άλλοι πλείους χαραδρώδεις ποταμού συμβάλλουσιν εις τό το ΰ "Ίστρου ρεϊθρον. Ihm, RE. s.v. Durnomagus opp. Dormagen. It. Ant. 254,5: Durnomago (v.l. dornomago, burnomago). Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 507. 591. Έβουρόδουνον opp. im Südosten Germaniens, Brünn? Ptol. II 11,15 (v.l. ρεβουρόδουνον, ροδόβουνον, ροβόδουνον, έβουρόδουνον). Wahrscheinlich damit gleichzusetzen Ptol. II 11,14: "Εβουρον (v.l. εβουνον). C. Müller, Ptol. I 273. - O. Cuntz ad loc. - Ihm, RE. s.v. Nr. 3. R. Haberl, ZcPh 8 (1912) 82. 84. - H.Gröhler, Fr. ON I 101. - A. Dauzat, ZONF 6 (1930) 235ff. - Gierach, WPZ 19 (1932) 283. - E. Schwarz, ON 17. "Εβουρον opp.
siehe "Εβουρόδουνον opp.
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50 Egorigium opp.
siehe lcorigium opp.
Electrides insulae in der Nordsee. Plin. n. h. IV 103: et ab adversa in Germanicum mare sparsae Glaesiae, quas Electridas Graeci recentiores appellavere, quod ibi electrum nasceretur. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 463. Elegio opp. in Noricum, zwischen Lorch und dem Flusse Ybbs. Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 687. - Ihm, RE. s.v. Έλίσων fl. ein Nebenfluß der Lippe. Cass. Dio LV 33,4: ή öτεΛουπίας και ό Έλίσων Ihm, RE. I Sp. 1496. "Ελκηβος opp.
σομμίγνυνται.
siehe Hellelum opp.
Ercynia silva
siehe Hercynia silva.
Ernolatia opp. Tab. Peut.
bei St. Pankraz südlich Wels.
Mommsen CIL III p. 618. 682. - Ihm, RE. s.v. Erubris fl. Ruwer, NF1 der Mosel. Auson., Moseila 359: te rapidus Celbis, te marmore clarus Erubris (v.l. erubrus) festinant famulis famulis quam primum adlambere lymphis. Ihm, RE. s.v. Escone opp. Tab. Peut.
in Raetien zwischen Kempten und Epfach.
Mommsen, CIL III p. 537. - Ihm, RE. s.v. Esco. Evitano opp.
siehe Levefanum opp.
Eustrachia ins. im Nordmeer. Rav. V 30: iterum in ipso oceano septentrionali sunt insule, sed post Saxonum patriam, ex quibus una dicitur Nordostrachia et alia Eustrachia.
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Fabaria ins. siehe Burcana ins. Müllenhoff, DA I 443ff. - Detlefsen, die Entdeckung des germ. Nordens 40ff. - R. Much, Hoops RL. s.v. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 455. - R. Hennig, ZONF 12 (1936) 8. H. Krähe, IF 57 (1940) 1 15. Φαβίρανον opp. im nördlichen Germanien. Ptol. II 11,12. C. Müller ad loc. vergleicht den Ort mit Fabaria ins. (s.o.). - Ihm, RE. s.v. Fabiran um. Fafiana opp.
siehe Favianae opp.
Φαινιάνα opp. in Noricum nahe der Donau, Mauer bei Oeling? Not. dign. occ. XXXIV 41: praefectus legionis liburniariorum primorum Noricorum, Fafianae (v.l.fasiane); Eugipp. III 1 u.ö.: civitatem nomine Favianis (yX.fabianis). Mommsen, CIL III p. 687. - Boecking, Not. dign. II 747. - Ihm, RE. s.v. Fafiana. Febiana opp.
siehe Phebiana(e) opp.
Fectione opp. Vechten in der Nähe von Utrecht. Rav. Fictione; Tab. Peut.: Flectione; CIL XIII 8815 (Vechten): NAVTAE [qu]I FECTIONE [c]ONSISTVNT. Ihm, RE. s.v. Fectio. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 638 add. p. 145. J. Schnetz, Untersuchungen zum Geogr. v. Rav. (Mü. 1919) 60. - S. Gutenbrunner, ZcPh 20 (1936) 452f. Φηλικία opp. in der Germania Magna in der Nähe der Donau. Ptol. II 11,15 (v.l. φιληκία, φιλικίά). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. F. Schwarz, ON 18. Feresne opp. an der Straße von Tondern nach Nymwegen, Vucht in der belg. Provinz Limburg? Tab. Peut. Ihm, RE s . v . - V g l . CIL XIII p. 619.
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Φεύγαρον opp. im Innern Germaniens, Paderborn? Ptol. II 11,13. C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. R. Much, MWAG 47 (1917) 40; ders., Hoops RL. IV 509. - E. Gierach, WTZ 19 (1932) 284. - H . Krähe, Geogr. Namen 58. 111; ders. Lex. altillyr. PN 142. 146; ders. Hirtfestschrift II 573; ders., IF 47 (1929), 324, IF 58 (1942) 131. 134; ders., Würzb. Jb. 1 (1947) 218. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 322, ZcPh 21 (1940) 102. - P . Kretschmer, Glotta 30 (1943) 1 3 8 . W. Borgeaud, Les Illyriens 70 mit Anm. 2. 122. Fictione opp.
siehe Fectione op...
ad Fines an der Grenze zwischen Germania superior und Raetien zwischen Ober-Winterthur und Arbon am Bodensee. It. Ant. 232,2 und 238,1: ad Fines, 251,4: Finibus; Tab. Peut.: ad Fines. Ihm, RE. s.v. Fines Nr. 19. - Mommsen, CIL III p. 707. 708. 737. Flaviae arae
siehe Arae Flaviae.
Flenio opp. im Bataverland zwischen Forum Hadrianum und Tablae an der Straße von Nymwegen nach Leiden. Tab. Peut. Ihm, RE. s.v. Flenium. - Vgl. CIL XIII 2 p. 619. Flectione opp. Flevo locus et insula Vlieland).
siehe Fectione opp. Zuyder-See mit gleichnamiger Insel (Vliestrom und
Mela III 24: iam non amnis sed ingens lacus ubi campos implevit Flevo dicitur, eiusdem nominis insulam amplexus fit iterum artior iterumque fluvius emittitur; Plin. n. h. IV 101: inter Helinium ac Flevum. ita appellantur ostia, in quae effusus Rhenus a septentrione in lacus, ab occidente in amnem Mosam se spargit, medio inter haec ore modicum nomine suo custodiens alveum. Müllenhoff, DA II 226. III 314. - Zeuss 14. - Ihm, RE. s.v. Flevum. - R. Hennig, ZONF 12 (1936) 7. - R. Much, Hoops RL. s.v.
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Flevum opp. an der Rheinmündung. Tac. ann. IV 72: Olennius infensos fuga praevenit, receptus castello, cui nomen Flevum et haud spernenda illic civium sociorumque manus litora Oceani praesidebat; Ptol. II 11,12: Φληούμ (v.l. φλιοώμ, Φιληουμ). Literatur s.v. Flevo. Foetes opp. in Raetien. Not. dign. occ. XXXV 21: praefectus legionis tertiae Italicae transvectioni specierum deputatae, Foetibus (v.l. fetibus, foecibus). Boecking, Not. dign. II 777: der Ort ist unbekannt, der Name vielleicht verderbt. - Ihm, RE. s.v. Foetus. Forum Hadriani opp. Voorburg bei Leiden. Tab. Peut.: Foro Adriani; CIL III 4279 (Heimatsbezeichnung): FORO HADRIANENSIPROVINCIA GERMANIA INFERIORI. Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII2, 637. Φόρος Τιβερίου opp. in der Nähe des Bodensees. Ptol. 119,10. C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Forum Tiberii. Vgl. Castra Tiberii. Fossa Corbulonis Name des Kanals im Bataverland, mit dem Cn. Dmitius Corbulo Rhein und Maas verband. Tac. ann. XI 20: inter Mosam Rhenumque trium et viginti milium spatio fossam perduxit, qua incerta oceani vitarentur. Ihm, RE. s.v. Fossa Nr. 8. - M. Schönfeld, Z O N F 2 (1926) 172. Fossae Drusi{a)nae Kanäle auf der rechten Seite des Rheins im Bataverland. Suet. Claud. 1: transque Rhenum fossas navi et immensi operis effecit, quae nunc adhuc Drusinae vocantur; Tac. ann. II 8 (Kanal zwischen Rhein und Zuyder-See): iamque classis advenerat, cum praemisso commeatu et distributis in legiones ac socios navibus fossam, cui Drusianae nomen, ingressus. Ihm, RE. s.v. Fossa Nr. 9. Frincina opp. zwischen Mühlhausen und Battenheim, vielleicht bei Ilzach. Rav. IV 26 (J. Schnetz) ad loc.: Frincina-Aon verderbt aus Frinci, stauu(l)on); It. Ant. 252,2: Uruncis (v.l. uirincis), 249,5: Virincis (v.l. orincis, udirincis, utirencis). Ihm, RE. s.v. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 59.
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Φρουργισατίς opp. im südlichen Germanien in der Nähe der Donau. Ptol. II 11,15 (v.l. φρουργισασίς, φουργισατής). Zeuss 318. - C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Furgisatis. E. Schwarz, ON 28. - P. Kretschmer, Glotta 30 (1943) 137. Γάβρητα ϋλη Böhmerwald. Strab. VII 292: έ'στι δέ και άλλη ύ'λη μεγάλη Γαβρήτα έπι τάδε των Σοήβων, έπέκεινα δέ ό Έρκύνιος δρυμός; Ptol. II 11,3: έπι την Γάβρηταν ΰλην (v.l. γαβρίταν, γαβρήταν, γαβρίτα, γωβρήταν), II 11,5; ή Γαβρήτα ϋλη (v.l. -γαβρήτα, γάβριτα, γαβρίτα, -γαβρήτα), II 11,11 (an allen Stellen sind Γαβρήτα und Γαβρίτα gleichberechtigt, Ο. Cuntz ad loc.); Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 36; Acc. Γαβρήταν ΰλην (cod. γαβράτα); Chrest. Strab. VII 9: ϋλη μεγάλη έν Γερμανία, Γαβρήτα. Zeuss 6ff. - G l ü c k , die kelt. Namen 43. - R. Much, ZfdA 32 (1888) 41 Off., ZfdA 39 (1895) 28f.; ders., Hoops RL. s.v. - R. v. Kienle, WuS 14 (1932) 54. - F. Schwarz, ON 24. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 323. Γαλαιγία opp. Γαραυόδουρον
siehe Καλαιγία opp. opp.
siehe Γαραυόδουρον
opp.
Gangavia ins. (= Codanovial s.d.) Solin. 20,7 und 8: Gangavia (v.l. gangalia, gangraina, Mommsen ad loc.
gravia).
Γαραυόδουρον opp. in Niederösterreich, Caming? Ptol. II 13,3 (v.l. γαυαυόδουρον, γαβαυόδουρον, γαμαυόδουρον). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Gamavodurum.
ταβαυόδουρον,
Gaunia opp. an der Mosel zwischen Metz und Trier. Rav. IV 26 (v.l. gaumial) Ihm, RE. s.v.:=Caranusca? (s.d.). - J. Schnetzbei Jules Vannerus in Public, de la Section hist, de l'Institut G.-D. de Luxembourg 65 (1933) 8. Γαυονάριον opp. in der Germania Magna. Ptol. II 11,14 (γραυιονάριον). C. Müller ad loc.: Aachen? - Ihm, RE. s.v. Gravionarium. R. Much, ZfdA 41 (1897) 124; ders., Hoops, RL. II 328.
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Gelbis fl. im Moselgebiet, Kyll? Auson., Moseila 359 und 361: Celbis (v.l. gelbis, belgis, celsis). Ihm, RE. s.v. Celbis. - C. Hosius ad loc. J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 95. Gelduba opp. Gelb (Gellep), Reg.Bez. Düsseldorf. Tac. hist. IV 26 u.ö.: loco Gelduba nomen est; Plin. n. h. XIX 90: Gelduba appellatur castellum Rheno impositum, ubi generositas praecipua; It. Ant. 255,3 (v.l. gerduba, gelbudd). Müllenhoff, DA II 230. 363. - Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 597. H. Gröhler, Fr. ON I 73. - J. Schnetz, ZONF 2 (1926) 80 Anm. 2. 82, ZONF 3 (1927) 65, ZNF 18 (1942) 105. - J. Pokorny, Melanges Η. Pedersen (Kopenhagen 1937) 547; ders., ZcPh 21 (1940) 94. Germanicum opp. in Raetien nahe der Donau westlich Regensburg. Tab. Peut.: Germanico. Mommsen, CIL III p. 723. 739. - Ihm, RE. s.v. Γησόδουνον opp. in Noricum. Ptol. II 13,3 (v.l. Γησόδουρον). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Gesodunum. Gesoriacum opp.
siehe Caesoriacum
opp.
Γετιδαυα opp. im Inneren Germaniens. Ptol. II 11,13 (v.l. σετίδάβα, σετίδαυα, σετιδαύα, σετίδανα). C. Müller ad loc. et p. 267. - Ο. Cuntz ad loc. Glesaria ins. vor der friesischen Küste (vgl. Austeravia). Plin. n. h. IV 97: XXIII inde insulae Romanis armis cognitae. earum nobilissimae Burcana, Fabaria a nostris dicta ... item Glaesaria (v.l. glaesariae, glesariae, glessaria) a sucino militiae appellata, barbaris Austeravia, XXXVII 42: certum eest gigni in insulis septentrionalis oceani et ab Germanis appellari glaesum (v.l. glessum, glassum), itaque et ab nostris ob id unam insularum
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Glaesariam (v.l. glesariam, glessariam) appellatam Germanico Caesare res ibi gerente classibus Austeraviam a barbaris dictam; Solin. 20,9 (v.l. glesaria (plerique), glessaria). Müllenhoff, DA I 482. - Ihm, RE. s.v. Austeravia. - H. Much, Hoops RL. s.v. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 455. Glesiae insulae Bernsteininseln in der Nordsee. Plin. n. h. IV 103: et ab adversa in Germanicum mare sparsae Glaesiae (v.l. glesiae, glosiae, glessie, glessariae), quas Electridas Graeci recentiores appellavere, quod ibi electrum nasceretur. Müllenhoff, DA I 482. - R. Much, Hoops RL. s.v. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 454. Gormetia opp.
siehe Borbetomagus
opp.
Gotiscandza Landungsort der einwandernden Goten, in der Weichselgegend? Jord. Get. IV 26: qui ut primum e navibus exientes Aeras attigerunt, ilico nomen loci dederunt. nam odieque illic, ut fertur, Gotiscandza (v.l. gothiscandza, gotiscantia) vocatur, XVII 95. Müllenhoff, DA II 396: eine gelehrte Fabel, vielleicht von Cassiodor selbst. - R. Much, Hoops RL. II 304. 306. R. Much, AfdA 27 (1905) 117. - E. Hermann, Gött. Nachr. NF 3 (1941) 249f. Γραυιονάριον
opp.
siehe Γαυονάριον opp.
Grinarione opp. Köngen bei Rottweil. Tab. Peut.: CIL XIII 11 726 (Köngen): VICANIS GRINAR., GRINAR. Ihm, RE. s.v. Grinario. - CIL XIII add. p. 94. Grinnes opp. im Lande der Bataver. Tac. hist. V 20 und 21; Tab. Peut.: Grinnibus. Ihm, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 619.
1 1 727: V1CI
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Guntia opp. Günzburg. Not. dign. occ. XXXV 9: Guntia, XXXV 20: praefectus militum Ursariensium, Guntiae; It. Ant. 250, 6; dazu wahrscheinlich Paneg. Constantio Caes. dictus 1,2 (= S. 233, 17 B 2 ): a ponte Rheni usque ad Danuvii transitum Contiensam (Guntiensem Rhenanus). Mommsen, CIL III p. 721. - Ihm, RE. s.v. Vgl. J. Pokorny, Urgesch. 183 zu Guntia fl. Guthalus fl. Pregel oder Memel. Plin. n. h. IV 100: amnes clari in oceanum defluunt Guthalus (v.l. gythalus, gothalus, guttalus); Solin. 20,2: Guthalus (v.l. guttalus, gutthalus). Zeuss 16. - Möllenhoff, DA II 19. 209. 351. - C. Müller, Ptol. I 413. Kießling, RE. s.v. - R. Hennig, ZONF 12 (1936) 12. R. Much, Hoops RL. II 304. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 462. - P. Kretsch-mer, Melanges Η. Pedersen (Kopenhagen 1937) 84f. - H. Krähe, REIE 4 (1947). Harenatio opp.
siehe Arenacum opp.
Ήγητματία
siehe Ίλιγματία opp.
opp.
Helinium ostium Rheni der westlichste Mündungsarm des Rheins, sonst Vaca lus (s.d.). Plin. n. h. IV 101: inter Helinium (v.l. hellinium, elinium, helinum, helium), ita appellantur ostia, in quae effusus Rhenus a septentrione in lacus, ab occidente in amnem Mosam se spargit, medio inter haec ore modicum nomini suo custodiens alveum. Müllenhoff, DA IV 681. - Haug, RE. s.v. R. Much, Hoops RL. s.v. - H. Brunsting, Mnemosyne III S. 3 (1935/36) 289ff. - S. Gutenbrunner, ZcPh 20 (1936) 451 Anm. 1. J. von Cinneken, Onze Taaltuin 8 (1939/40) 307. Hellelum opp. Ehl oder Ell bei Benfeld an der III südlich von Straßburg. It. Ant. 252,4 und 350,2: Heiveto (v.l. elueto, heiveto, eleuto), 354,4: Helvetum; Rav. IV 26: Alaia (J. Schnetz, Arch. hist. Ver. Unterfranken 60 (1918) 7. 72); Tab. Peut. Hellelum-, dazu Ptol. II 9,9: "Ελκηβος (v.l. έλκηβος entstellt aus "Ελβητος?). C. Müller ad Ptol. II 9,9. - Haug, RE s.v. Helvetum. - C. Zangemeister, CIL 2 p. 140. 142.
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58 Herculis castra
siehe Castra
Herculis.
Hercynia silva das deutsche Mittelgebirge. Aristot. Meteorolog. I 13: έκ τών όρων των Άρκυνίων; Diodor. V 21,1: κατ' άντικρντών Έρκυνίων (v.l. έρκυονίκων) σνομαζομένων δρυμών, Caes. b. G. VI 24: itaque ea quae fertilissima Germaniae sunt loca circum Hercyniam silvam (v.l. herciniam, hyrcaniam), quam Erastotheni et quibusdam Graecis famam notam esse video, quam illi Orcyniam (v.l. orciniam) appellant, Volcae Tectosages occupaverunt atque ibi consederunt; Strab. IV 207. VII 290 u.ö.: ό Έρκύνιοςδρυμός (ν. 1. έρκύννιος); Veil. II 108,1. 109,5; Mela 111 29; Plin. n. h. IV 80: Acc. Hercynium saltum, IV 100: Hercynium iugum (v.l. hercinium, herchinium, yrcinum)', Tac. ann. II 45, Germ. 28 (v.l. Acc. hircyniam). Germ. 30: saltus Hercynius; Flor. epit. I 12 u.ö.: saltus Hercynius (v.l. herquinius, hercunius, hercinius), I 44 (v.l. hyrcanis); Ptol. II 11,5: Όρκύνιος δρυμός, II 11,10 (v.l. Acc. δρκυνον), II 11,11; Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 36: Acc. Όρκυνιον δρυμόν, Chrest. Strab. VII 4 u.ö.: Έρκύνιος δρυμός Dionys, orb. descr. 286: Gen. Έρκυνίου δρυμόio; Solin. 20,2 u.ö.; Hercynius saltus; lulian. fragm. 4 (= S. 608 R): προς την Έρκυνίαν ΰλην; Avien. descr. orb. terr. 420; Dimens. Prov. 19 (S. 19 R); Zosim. III 4,2: άχρι τών Έρκυνίων δρυμών, Jordan. Rom. 125: Hercylius saltus (v.l. hercilinus), 148: Herquinius (v.l. erquinius); Prise, perieg. 275: saltibus Hercyniis', Eustath. Com. 285: Έρκυνίου δρυμού... τοις Έρκυνίοις δρυμοϊς. Zeuss 2ff. - Müllenhoff, DA I 219. 470. 485 u.ö., II 236. 241 u.ö., IV 391. 484 u.ö. - Haug, RE. s.v. R. Much, Hoops RL. s.v.; ders., ZfdA 32 (1888) 454f.; ders., der germanische Himmelsgott 18ff. - H. Hirt, IF 1 (1892) 480. - P. Kretschmer, Einl. in d. Gesch. d. griech. Spr. 81. G. Kossinna, IF 7 (1897) 295. - Muller, PBB 26 (1902) 28Iff. - Ε. Schwarz. ON 23. - Güntert, ZONF 7 (1931) 245. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 454. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 463. Honoris vicus Stadtteil von Metz (nach dem Ehrengott, Honos). CIL XIII 4301 (Metz): VICUS HONORIS. A. Domaszewski, CIL XIII1 p. 682. - Vgl. Keune, RE. Suppl. III Sp. 1159. Iciniacum opp. zwischen Bopfingen und Günzenhausen, Itzing oder Theilen hofen. Tab. Peut.: Iciniaco. Haug, RE. s.v.
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Kaspers, Etym. Unters, über die mit -acum ... gebildeten nordfranz. ON (1918)258 Anm. 2 . - J . Schnetz, ZcPh 14(1923)287. Icorigium opp. Jünkerath in der Eifel. It. Ant. 373, 1: Egorigio vicus; Tab. Peut.: Icorigium. Haug, RE s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 1 p. 587. 646. Idistaviso campus in der Nähe der Porta Westphalica. Tac. ann. II 16: proelium poscentes in campum, cui Idistaviso (Idisiaviso Jak. Grimm) nomen, ... is medius inter Visurgim et colles, ut ripae fluminis cedunt aut prominentia montium resistunt, inaequaliter sinuatur; pone tergum insurgebat silva. J. Grimm, Abh. Akad. Berl. (1842) 5f.; ders., Mythologie I 332. - Müllenhoff, DA IV 205. 563. - Rappaport, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. II 578. Wilke, ZONF 6 (1930) 101 f . - J . Schnetz, Der Name Idistaviso (Mü. 1919); ders. PBB 49 (1925) 100; ders. ZONF 9 (1933) 135f. Ίλιγματία opp. in der Germania Magna, in Schlesien oder Böhmen. Ptol. II 11,14 (v.l. ήγητματία, ήγιτματία, φηγματία). C. Müller ad loc. - Ihm, RE s.v. Hegetmatia. R. Much, ZfdA 41 (1897) 1 3 5 . - E . Schwarz, ON 1 7 . - J . Pokorny, ZcPh 20 (1936) 328. Inda fl. Inde, NF1 der Roer bei Aachen. Rav. IV 24; in qua Francorum patria (sunt diversa flumina id) est... Inda. Förstemann, KZ 9 (1860) 282. - J. Schnetz, PBB 49 (1925) 99ff. - J. Pokorny, ZcPh21 (1940)96. Ίνούτριον opp. Mittenwald? (oder Naudera im Inntal?). Ptol. II 12,5(4). C. Müller ad loc. loviacum opp. zwischen Lorch und Passau, Schlögen bei Haibach? Not. dign. occ. XXXV 37: praefectus legionis secundae Italicae militum liburnariorum, Ioviaco-, It. Ant. 243,3: Ioviaco; Eugipp. XXIX 1: ad habitatores praeterea oppidi, quod Ioviaco (v.l. iobiaco) vocatur, viginti et amplius a Batavis milibus disparatum. Mommsen, CIL III p. 690. - Haug, RE. s.v.
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Ipada fl. Pader (NF1 der Lippe, bei Paderborn entspringend). Rav. IV 17,19: per quam Saxoniamtranseuntplurimaflumina, inter cetera quae dicuntur ... Ipada (v.l. ypada). J. Schnetz, ZNF 14 (1938) 147ff.: verderbt aus chasa? S. Gutenbrunner, ZcPh 20 (1936) 453. Isa (?) fl. Ips oder Ybbs, rechter NF1 der Donau. Tab. Peut.: ad ponte Ises. Zeuss 13 Anm. 3: verstümmelt aus * Ipises. Isinisca opp. bei Helfendorf zwischen Rosenheim und München. It. Ant. 236,3 (v.l. imisca), 257,3: Isinisco (v.l. hisinisco); Tab. Peut.: Isunisca. Mommsen, CIL III p. 737. 738. Ivarus fl. Salzach. Tab. Peut.: fl. Ivaro; Mon. Germ. Script, rer. Merow. VI 160 (er. a 700): aliquem esse locum iuxta fluvium Ivarum, antique vocabulo luvanensem vocatum; der Fluß führt noch einen weiteren Namen: Igonta (Isonta Zeuss 242), Hauthaler, Salzburger Urkundenbuch I 1: oppidum Salzburch supra fluvium Igonta, qui alio nomine Salzaha vocatur. Zeuss 13 Anm. 3. - Mommsen, CIL III p. 666. 677. - Keune, RE. IX Sp. 2623. luliacum opp. Jülich. Amm. XVII 2,1; It. Ant. 375,8 und 378,7; Tab. Peut.: Iuliaco. Keune, RE. s.v. Nr. 1. - A. Domszewski, CIL XIII 2 p. 506. 521 add. p. 136. Vgl. A. Dauzat, ZONF 9 (1933) 17. Iuliomagus opp. Schieitheim Kr. Schaffhausen. Tab. Peut.: Iuliomago. Haug, RE. s.v. - C . Zangemeister, CIL XIII 2 p. 212. Vgl. H. Gröhler, Fr. ON I 79. Iulius vicus zwischen Rheinzabern und Speyer, in oder bei Germersheim. Not. dign. occ. XLI 5: vico lulio, XLI 17: praefectus militum Anderetianorum, Vico lulio (v.l. uicouilio). Haug, RE. s.v. - Franke, RE. XVI Sp. 2384,30.
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luvavum opp. Salzburg. Plin. n.h. III 146: oppida eorum (= Noricorum) Virunum, Celeia, Taurnia, Aguntum, luvaum (v.l. iuuam, uiuam, iuam ...) omnia Claudia; (Ptol. II 13,3: ΚλαυδιουιονΊ s.d.); It. Ant. 235,4 u.ö.: Iovavi; Eugipp. XIII 1: iuxta oppidum, quod Iuvao appellatur; inschriftlich immer luvavum, vgl. CIL III 5527: C i v i t a t i s ] IVVA VE[n]S[ium], 5566: IV VA VO u.ö. Urkundlich auch Petena genannt, Urkunde Karls d. Gr. (a. 790); Mon. Germ. Dipl. Carol. I 226 Nr. 168: Arno Petensis urbis episcopus, que nunc appellatur Salzpurch; Brief Leo III (a. 798); Mon. Germ, epist. V 58f. Arnonem ecclesiae Iuvavensium, que et Petena (Paetena) nuncupatur. Mommsen, CIL III p. 667. - Keune, RE. s.v. E. Norden, Altgerm. 56. - Vgl. J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 60. Laciacum opp. reich.
bei Frankenmarkt nordwestlich des Attersees in Oberöster
It. Ant. 235,3 und 258,5: Laciaco (v.l. laciaco, iociaco, iaciaco), 256,6: laciaco (v.l. iaciato, laciaco)·, Tab. Peut.: Laciacis. Mommsen, CIL III p. 677. - Fluß, RE. s.v. Αακιβούργιον opp. Ptol. II 11,12.
an der Ostseeküste westlich der Odermündung.
C. Müller ad loc. - Franke, RE. s.v. Laciburgium. R. Much, ZfdA 41 (1897) 103: verschrieben für Lacufelicis
opp.
Άσκιβούργιον.
siehe Loco felicis opp.
Lagnus sinus an der Ostseeküste, Kattegat oder Skagerak? Plin. n.h. IV 97: mox alterum sinum Lagnum, conterminum Cimbris. R. Much, Hoops RL. s.v. - Franke, RE s.v. - R. Hennig, ZONF 12 (1936) 13.18: Das Kurische Haff? S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 463. Laguirion opp. Rav. IV 26.
in der Gegend von Straßburg.
Schnetz ad loc.: Laguirion-Brara verderbt aus La(r)ga-[iriobr] corr. Araalbin. Vgl. s.v. Larga.
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Lamizon fl. Ems? Rav. IV 17: per quam Saxoniam transeunt plurima flumina, inter cetera quae dicuntur Lamizon. J. Schnetz, ZONF 14 (1938) 147 Anm. 3: sichtlich die Ems. Larga opp. an der Larg beim Dorfe Friesen Kr. Altkirch im Oberelsaß. It. Ant. 249,4 Larga; Tab. Peut.: Large; vgl. Rav. IV 26: Laguirion (s.d.). C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 59. - Keune, RE. s.v. Latris ins. in der Ostsee, Seeland? Plin. n. h. IV 97: sinum Cylipenum vocari at in ostio eius insulam Latrim (v.l. latrin, latri), mox alterum sinum Lagnum, conterminum Cimbris. R. Much, Hoops RL. s.v. - Franke, RE s.v. - R. Hennig, ZONF 12 (1936) 18: die Frische Nehrung. - Detlefsen, die Entdeckung des germ. Nordens 34ff. R. Much, AfdA 27 (1905) 116. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 462. Laugaricio opp. Trencin in der Slovakei? (Mit Leucaristos (s.d.) in der Germania Magna in Verbindung gebracht). CIL III 13 439 (vor 179 n. Chr.): EXERCITVS CVI LA VGAR1CIONE SEDIT. Kubitschek, RE. Suppl. V Sp. 541. - M . Fluß, RE. Suppl. VI Sp. 218. Laugona fl. Lahn. Ven. Fort. carm. VII 7,58 (Mon. Germ. auct. ant. IV 1 p. 160): Laugona dum vitreis terminus esset aquis (v.l. logana, eine Handschrift); Rav. IV 24: in qua Francorum patria (sunt diversa flumina id) est Logna. Zeuss 14. - Keune, RE. s.v. Lauriacum opp. Lorch am rechten Ufer der Donau nahe der Mündung der Enns. Amm. XXXI 10,20: per Lauriacum (codd. in aureacum); Not. dign. occ. VII 58: Lancearii Lauriacenses, IX 21: Lauriacensis scutaria, XXXIV 39: praefectus legionis secundae Italicae, Lauriaco XXIV 43: praefectus classis Lauriacensis: Cod. Theod. VIII 2,1, XII 1,31; Eugipp. XVIII 1 u.ö.; It. Ant. 231,11. 235,1: Lauriaco (v.l.) lauraco, laureco, laurico); dazu Tab. Peut.: Blaboriacuml Mommsen, CIL III p. 689. - Keune, RE s.v. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 454. - Vgl. A. Dauzat, ZONF 9 (1933) 18.
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Leuri opp. im Inselland der Bataver, zwischen Utrecht und Leiden. Tab. Peut. A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 619. - Keune, RE. s.v. Laurum. Lentia opp. Linz. Not. dign. occ. XXXIV 32: equites sagittarii, Lentiae (v.l. lanciae), XXXIV 38: praefectus legionis secundae Italicae partis inferioris, Lentiae. Mommsen, CIL III p. 690. - Fluß, RE. s.v. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 454; ders., ZcPh 20 (1936) 394. Lesura fl. „die Lieser", NF1 der Mosel. Auson., Moseila 365: Acc. Lesuram. Cramer, RE. s.v. J. Pokorny, ZcPh21 (1940) 97. Λ ευχάριστος opp. in Südostdeutschland oder Ostböhmen. Ptol. II 11,13. C. Müller ad loc. — Franke, RE. s.v. R. Much, ZdfA 41 (1897) 132; ders., Korr. Bl. d. dtsch. Ges. f. Anthr. 36 (1905) 105. - Menghin, MWAG 47 (1917) 38. - J. Dobias, I,er Congr. Int. de geogr. historique 2, Mem. (Brüssel 1931) 102ff. - N . Jokl, Eberts RL. VI 34. - H. Krähe, Lex. altillyr. PN 12. 65. 143; ders, IF 47 (1929) 324; ders., IF 58 (1942) 132; ders., ZONF 11 (1935) 80; ders., Hirtfestschrift II 573; ders, WaG 6 (1940) 59; ders., Würzb. Jb. 1 (1947) 218. - E. Schwarz, ON 8. - Μ. Vasmer, ZslPh 5 (1929) 369; ders, No Β 21 (1933) 123. - Ε. Gierach, WPZ 19 (1932) 282. - J. Pokorny, Atti del III. Congr. Int. del Ling. (Firenze 1935) 83; ders., ZcPh 20 (1936) 321, ebd. 21 (1940) 60. - P. Kretschmer, Glotta 30 (1943) 113. Levefanum opp. auf der Insel der Bataver, Dodeward westlich von Arnheim? Ptol. II 11,12: Λεύφανα (v.l. λεφάνα, λευφάνα, λουφάνα); Rav. IV 24: Evitano (v.l. avitario)·, Tab. Peut.: Levefano. Müllenhoff, DA IV 53. - C. Müller ad loc. Ptol. II 11,12. - Cramer, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 619. λεύφανα opp.
siehe Levefanum opp.
λικίας fl. Lech. Ptol. II 12,1: τοΰ Λικίου (v.l. λυκίου, λουκίου), II 12,3: παρά τον Λικίαν ποταμόν (v.l. λυκίαν, λικυαν); Venant. Fort. carm. praef. 4: Liceam Bavaria ...
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transiens; ders., Vita St. Martini IV 642: pergis ad Augustam, qua Virdo et Licca fluetant (v.l. lucu, lica); Paul. Diac. hist. Lang. II 13: Augustam, quam Virdo et Lech (v.l. lecha) fluetant. Zeuss 13 Anm. l . - C . Müllerad Ptol, II 12,1. - Fluß, RE. s.v. J. Pokorny, ZcPh21 (1940) 9 7 . - R . Schmittlein, ZNF 15 (1939) 67. Λίμιος άλβος in Schlesien oder Polen. Ptol. II 11,13 (v.l. λιμιοσάλεον, λιμυοσέλαον, μιλιοσάλεον). Müllenhoff, DA IV 53. - C. Müller ad loc. - Franke, RE s.v. R. Much, Mitt. d. schles. Ges. f. Volkskunde 27 (1926) 22. 38. - Vgl. L. Schmidt, Altschlesien 9 (1940) 54. Lina fl. im Lande der Dänen. Rav. IV 13: [per] quam Daniam plurima transeunt flumina inter cetera [fluvius] que dicitur Lina, qui in oceano ingreditur. J. Schnetz, Philologus 89 (1934) 233: Lina aus Dura verderbt. Linac fl. in Niedersachsen. Rav. IV 17: per quam Saxoniam transeunt plurima flumina, inter cetera quae dicuntur... Linac. J. Schnetz, ZNF 14 (1938) 150: verschrieben aus Lipa und vorhergehendes Lippa als Glosse zu fassen. Anders S. Gutenbrunner, ZdfA 72 (1935) 234.293. Lirensis portus im Gebiet der Ubier um Köln? Bonner Jb. 135 (1930) 40 Nr. 23: MATRONES AVFANIABVS M[arcus] POMPIVS POTENS CONDVCTOR QVADRAGESIMAE GALLIARVM ET PORTVS LIRENSIS; d a z u ebd. Nr. 45 (?): A V R E L I V S P E R V I A P...P..L...RIPE RHENI.. M. Sibourg, Bonn. Jb. 138 (1933) 1 1 0 f - R. Lehner, Germania. Λιριμηρίς opp. Elbe.
im nördlichen Teil Germaniens, wahrscheinlich rechts der
Ptol. II 11,12 (v.l. λιριμιρίς, λιμιρίς). Franke, RE. s.v. Lirimiris. R. Much, ZfdA 41 (1897) 1 3 1 . - Patzig, die Städte Großgermaniens b. Ptol. 14. - S. Gutenbrunner, Wien. Jh. 35 (1943) Beibl. 143f.
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Loco Felicis opp. Mauer-Öhling in der Nähe von Lorch. Not. dign. occ. XXXIV 33: equites sagittarii, Lacufelicis; It. Ant. 234,4 und 248,6: Loco Felicis (\.\.felices, laco) Mommsen, CIL III p. 687. - Fluß, RE. s.v. Λοκόριτον opp. in Süd- oder Mitteldeutschland, Lohr am Main? Ptol. II 11,14 (v.l. λοκόρυτον). C. Müller ad loc. - Schütte, PBB 41 (1917) 20: Lorch a.d. Rems. - Franke, RE. s.v. - Schumacher, Germania (1919) 79: Ringwall bei Insterlohr im Taubertal. - Fr. Cramer, Germania korr. Bl. der R.-G.-K. 4 (1920) 19f. R. Much, ZfdA 41 (1897) 129; ders., Hoops RL. III 25. Log{a)na fl.
siehe Laugona fl.
Lopodunum opp. Ladenburg bei Heidelberg. Auson., Mosella 23 f.: hostibus exactis Nigrum super et Lupodunum et fontem Latiis ignotum annalibus Histri; CIL XIII2 p. 229. LOPODVN.·, Β und D: Lop. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 229. - Cramer, RE. s.v. E. Norden, Altgerm. 26 Anm. 3. 148. 177. Anm. 2. - Goessler, Monatsschrift „Württemberg" 1929, 186ff. Losodica opp. in Rätien an der Donaustraße, Öttingen? Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 739. - Fluß, RE. s.v. Lucretium vicus in Köln. CIL XIII 8254 (Köln): POSSESSORfes] EX VICO LUCR[e]TIO. A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 506. Lugdunum opp. wahrscheinlich nicht Leiden, sondern in der Nähe von Haag. Ptol. II 9,1: Λοογόδινον Βαταουών (v.l. λουγόδεινον); It. Ant. 368,3: a Lugduno, capite Germaniarum (v.l. lugdunum); Tab. Peut.: Lugduno. Cramer, RE. s.v. Nr. 4. H. Gröhler, Fr. ON I 97ff. - Vgl. Lit. zu. Λουγίδουνον opp. in Schlesien oder im östlichen Böhmen? Ptol. II 11,13 (v.l. λουτίδουνον). C. Müller ad loc. - Franke, RE. s.v. R. Much, ZdfA 41 (1897) 125; ders., Hoops, RL. III 167. H. Gröhler, Fr. ON I 97ff. - E. Schwarz, ON 17.
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Λο ϋνα ΰλη der westliche Waldzug der Karpaten. Ptol. II 11,3: παράτήν Λοΰναν ΰλην(ν.Ι. λ ούναν), II 11,11: ήΛοΰνα
ΰλη (v.l.
λούνα). Zeuss 118. - Möllenhoff, DA II 324: der Mannhartsberg in Niederösterreich. - Dagegen R. Much, AfdA 32 (1910) 9ff.; ders., Hoops RL. III 167; ders., RE. öst. Inst. f. Gesch. - Forsch. 43 (1929) 253; ders., ON 41. M. Vasmer, No Β 21 (1933) 126. ad Lunam opp. Urspring unweit Aalen in Württemberg. Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 739. - O. Springer, F1N 54f. ΛούπφοΌρδον opp. nach Ptol. in Mitteldeutschland oder Böhmen zu lokalisie ren, doch wahrscheinlich an der Lippe zu suchen. Ptol. II 11,13 (v.l. λουπφονρδον). C. Müller ad loc. - R. Much, Hoops, RL. s.v. - Franke, RE. s.v. E. Schwarz, ON 28. Lupia fl. Lippe. Strab. VII 291: ό Αονπίας ποταμός·, Veil. II 105,3. in Germaniam, in cuius mediis flnibus ad caput Lupiae fluminis hiberna; Mela III 30: in Rhenum Moenis et Lupia (v.l. lupi); Tac. ann. I 60: quantumque Amisiam et Lupiam amnes inter vastatum, hist. V 22: flumine Lupia (codd. inpia vel Inpia, primitus fuit lupia), ann. II7: Cass. Dio LV 33,1: τόντεΛουπίαν LV 33,4: ή δτε Λουπίας και ό Έλίσων συμμίγνυνταν, Rav. IV 17: per quam Saxoniam transeunt plurima flumina, inter cetera quae dicuntur ... Lippa (wahrscheinlich verderbt aus Lipia, J. Schnetz, ZNF 14 (1938) 150). Zeuss 14. - Cramer, RE. s.v. - R.Much, Hoops, RL. s.v. M. Vasmer, Sitz.Ber. d. Altertumsgesellsch. Prussia (1909-1922) Heft 24. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 454. 456; ders., ZcPh 20 (1936) 455. J. Pokorny, Melanges Η. Pedersen (Kopenhagen 1937) 548; ders., ZcPh 21 (1940) 97f. - W. Borgeaud, Les Illyriens 121 f. Lupodunum opp.
siehe Lopodunum opp.
λοΰππία opp. Lippstadt in Westfalen, das im 17. Jahrh. noch einfach „Lippe" hieß? Ptol. II 11,13 (νλ.λοΰππαι, λύκται). C. Müller ad loc. - Cramer, RE. s.v. λουπία Nr. 5.
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Lutta fl. im Balticum. Rav. IV 4: inter cetera transeunt flumina quae dicuntur, fluvius maximus qui dicitur Vistula, quia nimis undosus in Oceano vergitur, et fluvius qui nominatur Lutta (lurta). S. Gutenbrunner, ZfdA 72 (1935) 295. Magio vetus opp. bei Mainz in Richtung auf Alzey. CIL XIII4085 (Meilenstein von Junglinster): MAGIONE C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 194. 301. Maginensis
VETERE.
siehe Comagena opp.
Mannaricium opp. Rossum, holl. Provinz Gelderland? It. Ant. 369,3: Mannaricio (v.l. mannaritio). A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 619. - H.G. Wackernagel, RE. s.v. Mannaritium. Μαραρμανις λιμήν zwischen Rhein- und Emsmündung. Ptol. II 11,1 (v.l. μαναμαργίς, μανάρμανις); Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 32: εις Μαραρμανόν λιμένα ... άπο τού Μαραρμανούλιμένος. C. Müller ad loc. - Franke, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. III 198. Marciana silva Schwarzwald. Amm. XXI 8,2: profecturus itaque per Marcianas silvas; Tab. Peut. Zeuss 10 Anm. 3. — R. Much, PBB 17 (1893) 4; ders., Hoops RL. III 195. S. Gutenbrunner, in Schneiders Germ. Alt.-Kde. (1938) 9. Marcodurum opp. Düren? Tac. hist. V 28: in vico Marcoduro. Franke, RE. s.v. Marcomagus opp. Marmagen Kr. Schleiden. It. Ant. 273,2: Marcomago; Tab. Peut.: Marcomagus. A. Domaszewski, CIL XIII 1 p. 587. - H.G. Wackernagel, RE. s.v. Marinianio opp. Eferding bei Linz in Oberösterreich. Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 681. 690. - Fluß, RE. Suppl. V Sp. 660.
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Μαριωνίς opp. im nördlichen Teil Germaniens, nach Ptol. rechts der Elbe unweit der Ostseeküste. Ptol. II 11,12: Μαριωνίς ... Μαριωνις έτίρα. R. Much, ZfdA 41 (1897) 104. - Franke, RE. s.v. Μαρόβουδον opp. in Böhmen. Ptol. II 11,14. (v.l. μαρόβουνον). C. Müller ad loc. - Franke, RE. XIV Sp. 1614f. F. Schwarz, ON 18. - Ε. Gierach, WPZ 19 (1932) 283. Marosallenses vicani Marsal an der Seille in Lothringen. CIL XIII 4565: VICANI MAROSALLENSES. A. Domaszewski, CIL XIII 1 p. 693. - H.G. Wackernagel, RE. s.v. Marosallum. Mastiacum opp.
an der Römerstraße zwischen Rosenheim und Wilten bei
Innsbruck. It. Ant. 259,9: Mastiaco (v.l. masciaco). Mommsen, CIL III p. 735. Matellio opp.
siehe Matilo opp.
Matilo opp. bei Koudekerk östlich von Leiden. Rav. IV 24: Matellionem; Tab. Peut.: Matilone. Rav. IV 26: Pocellis (aus Matilone verderbt, J. Schnetz, Philologus 89 (1934) 90f.). A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 619. - H.G. Wackernagel, RE. s.v. Matisonensium collegium in der Gegend von Bietigheim in Württemberg. CIL XIII 11 749 (Bietigheim): COLLEGIO MATISONENSIVM. Franke, RE. Suppl. VI Sp. 283. O. Springer, F1N 36. Mattiacum opp.
siehe Aquae
Mattiacae.
Mattium opp. Metze bei Fritzlar. Tac. ann. I 56: Caesar (Germanicus) incenso Mattio - id genti (Chattorum) caput - aperta populatus vertit ad Rhenum.
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Schönfeld, RE. s.v. XIV Sp. 2320. - R. Much, Hoops RL. III 204. - H. Hofmeister, Die Chatten: Bd. 1: Mattium. Frankf. a. M. 1930. Streitberg, IF 5 (1895) 87ff. - S. Gutenbrunner, PBB 60 (1936) 361. Mecusa opp.
siehe Mettis opp.
Mederiacum opp. an der Straße von Xanten nach Tongern, Melick bei Roermond in der holl. Prov. Limburg. It. Ant. 375,5 (v.l. moderiacum). A Domaszewski, CIL XIII 2 p. 602. - H.G. Wackernagel, RE. s.v. Medianis opp. an der Straße von Regensburg nach Aalen in Württemberg. Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 739. Μεδιολάνιον opp. im Südosten der Germania Magna, bei Wolkersdorf nord östlich von Wien? Ptol. II 11,15 (v.l. μεδοσλάνιον, μελοσδάνιον, μοδοσλάνιον). C. Müller ad loc. - E. Schwarz, ON 17. Mediolanum opp. bei Geldern. Ptol. II 11,13: Μεδιολάνιον (vom linken auf das rechte Rheinufer übertragen); It. Ant. 375,3: Mediolano. C. Müller ad Ptol. II 11,13. - O. Cuntz ad Ptol. II 11,13. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 602. - H.G. Wackernagel, RE. s.v. Nr. 3. J. de Vries, ZONF 9 (1933) 265. Mediolanus vicus an der Mosel. Ven. Fort. carm. III 12,10: Voc. Mediolane. Meduanto opp. bei Köln. Tab. Peut. J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 102. Μέδουλλον opp. in Vindelicien südlich der Donau. Ptol. II 12,5(4) (v.l. μέτδουλονΊ). C. Müller ad loc. - Fluß, RE. s.v. J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 471.
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Μηλίβοκον όρος wahrscheinlich der Harz. Ptol. II 11,5: το Μηλίβοκον (v.l. μηλίβικον, λίβοκον, μαλίβοκον), μέχρι το ν Μηλιβόκου όρους. Zeuss, 11. - R. Much, Hoops RL. s.v. - Franke, RE. s.v. R. Much, ZfdA 41 (1897) 108.
II 11,10:
Μελιόδουνον opp. in Südostgermanien, in Böhmen oder Schlesien. Ptol. II 11,14 (v.l. μελγόδουνον). C. Müller ad loc. - Franke, RE s.v. R. Much, ZfdA 41 (1897) 127. - E. Schwarz, ON 17. - S. Gutenbrunner, Wien. Jh. 35 (1943) Beibl. 146. Μηλόκαβος opp. in der Nähe von Fulda? Ptol. II 11,14 (v.l. μηλόκαυος, μηλόμαβος). C. Müller ad loc. - Franke, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. III 213. R. Much, ZfdA 41 (1897) 108. Melionorum novus vicus bei Mainz-Kastel. CIL XIII 7270 (Kastel): VICO NOVO MELONOR[um]. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 407. Melsyagum palus in der Germania Magna. Mela III 29: Paludum Suesia, Metia et Melsyagum maximae. R. Much, Hoops RL. s.v. - Franke, RE. s.v. R. Schmittlein, ZNF 15 (1939) 171. - S. Gutenbrunner, PBB 66 (1942) 367ff. Μηνοσγάδα opp. im Quellgebiet des Mains. Ptol. II 11,14 (v.l. μινόσγαδα, μηνοστάδα, μονόσγαδα). Franke, RE. s.v. - Ο. Cuntz ad loc.: Μηνοστάδα ist als Corruptel zu betrachten. R. Much, ZfdA 41 (1897) 107. - S. Gutenbrunner, Wien. Jh. 35 (1943) Beibl. 145 f. Mentonomon aestuarium
siehe Metuonis aestuarium.
Μερσούιον opp. in Mitteldeutschland. Ptol. II 11,13 (v.l. μεσουιον, μεσούριον, C. Müller ad loc. - Franke, RE. s.v. R. Much, ZfdA 41 (1897) 136.
μοεούιον).
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Metia palus in der Germania Magna. Mela III 29: paludum Suesia, Metia et Melsyagum maximae. R. Much, Hoops RL. III 218. - Franke, RE. s.v. S. Gutenbrunner, PBB 66 (1942) 372. Mettis opp. Metz. Not. dign. occ. XI 59: procurator gynaecii Augustoduno translati Mettis, XII 27: procurator gynaecii Vavarensis rei privatae Metti translata anhelat; Ven. Fort. carm. III 13,9: Mettis-, Rav. IV 26: Mecusa. Ihm, RE. s.v. Divodurum. - A. Domaszewski, CIL XIII 1 p. 662. Metuonis aestuarium die deutsche Nordseeküste? Pytheas bei Plin. n. h. XXXVII35: Guionibus Germaniae genti, accoli aestuarium Oceani, Metuonidis (v.l. meconomon, metuonides) nomine spatio stadiorum sex milium: ab hoc diei navigatione insulam abesse Abalum. Müllenhoff, DA 1481. R. Much, Hoops RL. III 218. - Franke, RE. s.v. R. Hennig, ZONF 12 (1936) 13. R. Much, ZfdA 41 (1897) 139. - K. Malone, No Β 22 (1934) 34f. - W. J. Beckers, Pet Mitt 82 (1936) 78f. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 463 Anm. 3. Mionerica opp. Tab. Peut.
bei Köln.
Moenus fl. Main. Mela III 30: in Rhenum Moenis et Lupia; Plin. n. h. IX 45: in Moeno Germaniae amne; Tac. Germ. 28: inter Hercyniam silvam Rhenumque et Moenum amnes Helvetii; Amm. XVII 1,6: trans Menum (v.l. moenum) nomine fluvium, XXVII 10,6: Moenum transiit (v.l. menum, rhenum); Paneg. Constantino Aug. 13,2 (= S. 211 B 2 ): Moenus; Aur. Vict. 21,2 (= Riese VII 7): prope Moenum amnem; CIL XIII 7070 (Mainz) carm.: MOENVS. Zeuss 14. - R. Much, Hoops RL. s.v. - Franke, RE. s.v. O. Springer, F1N 55. - J. Pokorny, Melanges Η. Pedersen (Kopenhagen 1937) 548; ders., ZcPh 21 (1940)55. 1 2 7 . - R . Schmittlein, ZNF 15 (1939) 53 Anm. 1. Mogontiacum opp. Mainz. Tac. hist. IV 15 u.ö.: Batavorum cohortes missas in Germaniam ... ac tum Mogontiaci agentes; Ptol. II 9,8: Μοκοντίακον (irrtümlich nach Germania inferior verlegt); Amm. XV 11,8 u.ö.: praeter alia municipia Mogontiacus; Not.
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dign. occ. V 143: Mogontiacensis, XLI: Dux Mogontiacensis (v.l. mogontianensis, moguntiacensis), XLI 9: Mogontiaco (v.l. mogonciaco, moguntiaco), XLI 21; Not. Gall. VII 2 (S. 142 R): Metropolis civitas Mogontiacensium\ Iul. Honor, cosmogr. A 19 (= S. 35 R); cosmogr. anonym. 14 (= S. 79 R): Magontiacum (v.l. magontia cum)·, nom. prov. omn. 14 (= S. 129 R); Jord. Get. XV 88: eoque Mogontiaco (v.l. magontiaco, magontiago); It. Ant. 350,5 u.ö.; Rav. IV 24: Maguntia (maguncia); Tab. Peut.: Mogontiaco-, CIL XIII6705 (Mainz): MOGONT1A C ENS IB VS, 6722: VICANI MOGONTIA CE[ns] ES VICI NOVI, u.ö. Zeuss 14. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 296ff. mit sämtlichen Belegstellen. - M. Besnier, RE. s.v. J. Schnetz, ZNF 15 (1939) 88. Morimarusa ein Teil des nördlichen Oceans. Philemon bei Plin. n. h. IV 95: Morimarusam a Cimbris vocari, hoc est mortuum mare, inde usque ad promunturium Rusbeas, ultra deinde Cronium: Solin. 19,2: Acc. Morimarusam (v.l. morimarussam, marimaruscam, morimaurusam, murimarusam). Müllenhoff, DA I 413. - R. Much, Hoops RL. s.v. - M. Besnier, RE. s.v. R. Hennig, ZONF 12 (1936) 10f. - R. Much, AfdA 24 (1902) 32Iff. Mosa fl. Maas (Meuse). Caes. b. G. IV 9 u.ö.: Plin. n. h. IV 100 u.ö.: Tac. ann II 6 u.ö., hist. IV 28 u.ö., Flor. epit. II 30; Ptol. II 9,1 :Μόσα (v.l. μώσά) ποταμού έκβολαί, II 9,5: μετά τον Μώσαν (v.l. μόσαν, μώσαν)·, Cass. Dio XLIV 42,4: Nom. Μόσας, LX 30,6: τοϋΜόσου (v.l. μέσου)·, Amm. XVII 2,2 u.ö.; Sidon. App. carm. V 208; Ven. Fort. carm. praef. IV u.ö. M. Besnier, RE. s.v. R. Schmittlein, ZNF 15 (1939) 56. - S. Gutenbrunner, ZcPh 20 (1936) 448. - J. de Vries, Tijdschrift voor nederlandsche Taal- en Letterkunde 50 (1931) 181. A. Carnoy, Les noms de lieux des environs de Bruxelles, 25 und 26 Anm. 2. Moseila fl. Mosel. Tac. ann. XIII 53, hist. IV 71. 77; Flor. epit. I 44 (v.l. Acc. musellam, massiliam)·, Auson., Moseila u.ö.; Symm. epist. I 14 (= S. 10 Seeck); Sid. App. epist.
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IV 17, 1; Ven. Fort. carm. praef. IV u.ö. (v.l. musella); Vib. Sequest. (= S. 149 R); Rav. IV 26: Mosela; Tab. Peut.: Musalla; CIL XIII4335 Metz: NAVTARV[m] MOSALLICORfumJ; Amm. XVI 3,1. M. Besnier, RE. s.v. Weitere Literatur siehe Mosa. Munimentum
Traiani
siehe Traianum
Munimentum.
Munimentum Valentiniani wird in der Literatur das a. 369 von Valentinian I. an der Mündung des Neckars am rechten Rheinufer angelegte Kastell genannt (nach Amm. XXVIII 2, 1 ^ , Symm. orat. II). A. Franke, RE. s.v. Μουνίτιον opp. 1. im nördlichen Germanien. Ptol. II 11,12 (v.l. βουνίτιον). Ihm, RE. s.v. Bunitium. - A. Franke, RE. s.v. 2. in der Gegend Osnabrück-Göttingen. Ptol. II 11,13. Das zweimalige Vorkommen des gleichen Namens läßt an einer Ortsbezeichnung zweifeln, man faßt es appellativisch und bringt es mit lat. munitio B e festigung' zusammen. Franke, RE. s.v. - Vgl. O. Cuntz ad Ptol. II 11,12. - C. Müller ad loc. H. Krähe, Hirtfestschrift II 573. ad Muros opp. in Noricum, bei Ybbs in Niederösterreich. Not. dign. occ. XXXIV 31: equites promoti, ad Mauros {ad Muros, Böcking; Not. dign. II 739). M. Fluß, RE. s.v. ad Muros Nr. 2. Murrenses vicani Benningen-Marbach in der Nähe der Mündung der Murr in den Neckar. CIL XIII 6454 (Benningen): VICANI MVRENSES. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 241. O. Springer, F 1 N 5 6 . - J . Schnetz, Z O N F 9 ( 1 9 3 3 ) 1 4 5 . - J . Pokorny, ZcPh 21 (1940) 89f. Nabalia fl. ein Mündungsarm des Rheins, Ijssel? Tac. hist. V 26: petito colloquio scinditur Nabaliae fluminis pons. Vgl. Ναυαλία opp.
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Die Schwierigkeit des bisher ungeklärten Namens versucht man durch Korrektur in „navalis fluminis pons", Schiffsbrücke, zu umgehen (bereits Ottema, Over den loop der rivieren (1845) 146). R. Much, Hoops, RE. s.v. - Α. Franke, RE. s.v. van Wijk, Tijdschrift ndl. Taal- en Letterkunde 21 (1910) 197. - M. Schönfeld, ZONF 2 (1926) 169. - M. Schönfeld, ZONF 2 (1926) 169. Nablis wahrscheinlich auf den Nabelgau in Thüringen zu beziehen. Ven. Fort. carm. VI 1,75: virtus, quam Nablis ecce probat, Thoringia vieta fatetur, perficiens unum gemina de gente triumphum. Zeuss 387 Anm. 1 . - A . Franke, RE. s.v. R. Much, Z f d A 4 1 (1897) 135. -Förstern. II3 2, 363. Namare opp. bei Melk in Niederösterreich. Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 686. - M. Fluß, RE. s.v. - N . Jokl, Eberts RL. VI 35. Nava fl. Nahe. Tac. hist. IV 70: Tutor Treveris comitantibus vitato Mogontiaco Bingium concessit, fidens loco, quia pontem Navae fluminis abruperat; Auson., Mosella 1: transieram celerem nebuloso flumine Navam addita miratus veteri nova moenia Vico. Zeuss 14. — A. Franke, RE. s.v. R. Schmittlein, ZNF 15 (1939) 59. 67. - J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 98. Ναυαλία opp. in der Germania Magna nahe dem Niederrhein. Ptol. II 11,13 (v.l. ναβαλία). Α. Franke, RE. XVI Sp. 1450f.: der Eigenname Ναυαλία vermutlich aus einem mißverstandenem „castra navalia" entstanden. - Anders R. Much, Hoops RL. III 296. Weitere Literatur siehe Nabalia fl. Naval(iorum) vicus in der Nähe von Mainz? CIL XIII 11 827 (Mainz): VICI NAVAL[iorum], Navoe opp.
siehe Rostrum
Nemaviae.
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Nedeo fl. im Lande der Quaden. Jordan. Cet. L 261 (v.l. netao, neteo). v. Grienberger, ZfdA 55 (1911) 44f. - E. Schwarz, ON 14. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 320. - H. Krähe, IF 58 (1942) 209f. Nediensis vicus Neidenstein bei Sinsheim in Nordbaden. CIL XIII6388: [vi]CANI [vici] [NJEDIENSfis], 6389: [vic]ANI C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 222. J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 102.
MEDIESSIS.
Nemesa fl. Nims, Nebenfluß der Prüm zur Sauer. Auson, Mosella 354. A. Franke, RE. s.v. Nemetae opp. im 3. Jahrhundert der Name für Noviomagus (Speyer). Not. dign. occ. XLI6: Nemetis, XLI 18: praefectus militum vindicum. Nemetis: Not. Gall. VII 4: civitas Nemetum; CIL XIII 6404 (Heidelberg): C[ivitas] NEMET[um], A. Franke, RE. s.v. Nemetes. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 161. Nicer fl. Neckar. Amm. XXVIII 2,2: praeterlabente Nicro nomine fluvio; Sidon. Apoll. VII324: quem Nicer alluit unda prorumpit Francus; Paneg. Constantino Aug. 13,2 (= S. 210 B 2 ): noster ingens fluvius et barbarus Nicer et Moenus; die andere Überlieferung: Niger, so Vita Probi 13,7: ultra Nigrum flumen; Auson., Mosella 423: Acc. Nigrum; Symm. orat. II 23 und 24 (= S. 328 Seeck) : Acc. Nigrum. CIL XIII 2633: CIVES SVEBAfe] NICRETI[s], Zeuss 14. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 230f. - A. Franke, RE. I. Reihe, 33.Halbbd. (1936) 173ff. J. Schnetz, ZONF 1 (1925) 45. - E. Norden, Altgerm. 31; ders., Germ, urgesch. 225. - O. Springer, F1N 58. - J.U. Hubschmidt, Vox. Rom. 3 (1939) 67. - J. Pokorny, Melanges Η. Pedersen (Kopenhagen 1937) 548; ders., ZcPh 21 (1940)55. Nida fl. Nidda, NF1 des Mains. Rav. IV 24: in qua Francorum patria [sunt diversa flumina id] est... Nida. Vida corr. J.C. Schmidt, Arch. hist. Verein. Unterfranken 40 (1918) 205; s.a. J. Schnetz, Unters, zum Geogr. v. Ravenna (München 1919) 51.
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Nida opp. bei Heddersheim in der Nähe von Frankfurt/M. CIL XIII 7263 (Kastel); IVN[oni] REG[inae] PLAT[eae] DEX[trae] EVNT[ibus] NID[am?], 9123 (Meilenstein von Friedberg): NIDA, 11 944 (Trebur): [vic- sive pag-]VS NIDENSIS. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 425f. - E. Linckenheld, RE. s.v. Nida, Nidenses. E. Norden, Altgerm. 40. - Loewenthal, ZONF 6 (1930) 81. - R. Schmittlein, ZNF 15 (1939) 1 5 2 f . - J . Pokorny, ZcPh21 (1940)98. Nigropullo opp. an der Straße von Leiden (?) nach Nymwegen in der Nähe von Alphen. Tab. Peut. E. Linckenheld, RE. s.v. Nobia opp.
siehe Noviomagus
(Neumagen).
Nocdac opp. im Lande der Friesen. Rav. IV 23: audaces homines eandem patriam proferre asserunt, et nullo modo civitates in eandem Frigonum patriam fuisse legimus, exceptis duobus quae antiquitus leguntur Bordonchar et Nocdac. Nord-, J. Schnetz, Unters, zum Geogr. v. Ravenna (München 1919) 51. - S. Gutenbrunner, ZfdA 72 (1935) 294: Nordach. Noiomagus opp. Noita opp.
siehe Noviomagus siehe Noviomagus
(Speyer).
(Nymwegen).
Νομιστήριον opp. bei den Marcomannen im südwestlichen Böhmen. Ptol. II 11,14 (v.l. νομιστιρίον). C. Müller ad loc. - A. Franke, RE. s.v. R. Much, ZfdA 41 (1897) 137; ders., RE. Suppl. III Sp. 550; ders., MWAG 47 (1917). - E. Schwarz, ON 8. - Η. Krähe, Hirtfestschrift II 573. - S. Feist, WuS 11 (1928) 35. - J. Pokorny, Atti del III Congr. Int. del Ling. (Firenze 1935) 83; ders., MWAG 66 (1936) 75; ders., ZcPh 20 (1936) 322. - P. Kretschmer, Glotta 30 (1943) 113. Nordostracha ins. in der Nordsee. Rav. V. 30: iterum in ipso oceano septentrionali sunt insule, des post Saxonum patriam, ex quibus una dicitur Nordostracha et alia Eustrachia.
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Novaesium opp. Neuss (früher am Rhein gelegen). Tac. Hist. IV 26 u.ö.: Ptol. II 11,14: Νουαίσιον (v.l. ναυαισίον, νουέσιον, irrtümlich in die Germania Magna übertragen); Amm. XVIII 2,4: Novesium (v.l. nivesium, nivesio): Greg. Tur. hist, Franc. II 9: Nivisium. C. Müller ad Ptol. II 11,14. - O . Cuntz ad Ptol. II 11,14. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 593. - A. Franke, RE. s.v. ad Novas wohl bei Landsberg am Lech. Tab. Peut. Miller, Itin. 275. Noviomagus opp. 1. Speyer (vgl. Nemetes und Sphira). Ptol. II 9,9: Νεμήτων μεν Νοιόμαγος; It. Ant. 253,3 u.ö.: Noviomago; Tab. Peut. Noviomago. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 170. - F.J. de Waele, RE. s.v. Nr. 8. 2. Neumagen Kr. Bernkastel. Auson., Moseila 11: Noiomagum (v.l. noiomagium, nogomagum, niuomagum); It. Ant. 371,4: Noviomago; Rav. IV 26: Nobia; Tab. Peut.: Noviomago-, CIL XIII 4085 (Junglinster): [No]VIOM[a]GI. A. Domaszewski, CIL XIII 1 p. 646. - F.J. de Waele, RE. s.v. Nr. 9. 3. Nymwegen. Tab. Peut.: Noviomagi; Rav. IV 24: Noita (J. Schnetz, Arch. hist. Ver. Unterfranken 60 (1918) 38: Nou(i)a\ vgl. ders., Unters, zum Geogr. v. Ravenna (Mü. 1919) 45. 47). Auch inschriftlich bezeugt, vgl. CIL III 11 936: T. FL. ROMANVS VLPIA NOVIOMAGIBATAVS DEC. ALAE I FLAVIAE. A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 620. - F.J. de Waele, RE. s.v. Nr. 10. Z u N . 1-3: H. Gröhler, Fr. ON I 72. 111. - O . Springer, F1N 65f. Όβρίγκας fl. der Vinxt- (Fins-)bach bei Schloß Rheineck gegenüber von Rheinbrohl, Grenze zwischen den Provinzen Germania superior und inferior und zugleich zwischen Ubiern und Treverern. Ptol. II 9,2: τον Όβρίγκου ποταμού (v.l. όβρίνκου, όμβρίγγου, όβρίγγου), II 9,8: της δε παρά τον 'Ρήνον ποταμόν χώρας μεν άπό ϋαλασσης μέχρε τοΰ Oßpiyna ποταμο ΰ καλείται Γερμανία ή κάτω, II 9,9: ή δε onto το ϋ Όβρί-γκα (v.l. ößpiyya, όμβρίγγα) ποταμού προς μεσημβρίας καλείται Γερμανία ή άνω; έν η πόλεις άπχομένων άπό τοΰ Όβρίγκα ποταμού; Marc. Heracl. II 28: τον Άβρίκκα. Zeuss 14. - C. Müller ad loc. - Ihm, RE. I Sp. 111. - A. Franke, RE. s.v. Vgl. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 496. J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 90.
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Oeonae insulae Phantasiegebilde im nördlichen Ocean. Mela III 56: Acc. Oeneas; Plin. n. h. IV 95: feruntur et Oeonae (v.l. oeone, oeonon, aeone, ci.oqne, οςοης), in quibus ovis avium et avenis incolae vivent; Solin. 19,6: nec longe Oeonas separari (v.l. aeonas, oeoanus, oeoenus, oeaenas, oaeones, oaeonas, oeones, aeones); Dicul. mens. orb. terr.: Oeocenae. Müllenhoff, DA I 491. - A. Franke, Re. s.v. Opis opp. Ipf bei Oberdorf nördlich von Bopfingen in Württemberg. Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 739. - A. Franke, RE. s.v. J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 90. Orna fl. Orne, linker Nebenfluß der Mosel, bei Diedenhofen mündend. Ven. Fort. carm. X 9,13: fluminis Ornae. P. Goessler, RE. s.v. - E. Norden, Altgerm. 50. E. Gröhler, Fr. ON II 250. Όσάνδα opp. im Osten Innergermaniens (Alt-Sendak? Ollmütz?). Ptol. II 11,14 (v.l. άσάνκα, άσανκα). C. Müller ad loc. - Ihm, RE. s.v. Asanca. Zur Lesung Άσάνκα: Ε. Schwarz, ON 17. - Η. Krähe, Hirtfestschrift II 574. - J. Pokorny, MWAG 66 (1936) 76; ders., ZcPh 20 (1936) 221, ebd. 21 (1940) 60. Osericta ins. bei Plin. n. h. XXXVII 2 (v.l. oserieta, serita) Germania mit Carmania verwechselt und im persichen Meerbusen zu suchen. Zeuss 270. - A. Franke, RE. s.v. Ovilavis opp. Wels in Oberösterreich. It. Ant. 235,2 (v.l. ouilabis), 249,2: Ovilatus (v.l. ululatus), 256,5 (v.l. ouiliauis); Tab. Peut.: Ovilia; auch inschriftlich CIL III 785: A E L . O V I L A V I f s ] , CIL IX 2593: A E L . O V I L A B f i s ] u.ö. Mommsen, CIL III p. 681. 690. (auch Name der Traun); E. Polaschek, RE. s.v. E. Norden, Altgerm. 96 Anm. 3. - E. Schwarz, WPZ 19 (1932) 289. Pacis vicus Stadtviertel von Metz. CIL XIII 4303 (Metz): VICANI VICI PACIS. Keune, RE. Suppl. III Sp. 1159. - A. Domaszewski, CIL XIII 1 p. 662.
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Ρalas regio im mittleren Kocher. Amm. XVIII 2,15: cum ventum fuisset ad regionem cui Capellatii vel Palas nomen est, ubi terminales lapides Alamanorum et Burgundiorum confinia distinguebant, castra sunt posita. P. Goessler, RE. s.v. und XVIII Sp. 2516ff. E. Norden, Altgerm. 7. 85ff. 89f. - J. Schnetz, ZONF 11 (1935) 5Off. - K. Kerenyi, RIEt Balk. 3 (1936) 17ff. Parapanisum fl. in den amalchischen Ocean fließend (verderbt? Amisia enthaltend?). Hecataeus bei Pin. n. h. IV 94: reliqua litora incerta. signata fama septentrionalis oceani. Amalchium cum Hecataeus appellat a Parapaniso amne (v.l. parapanso, paropanso, paropaniso, paropamiso), qua Scythiam adluit, quod nomen eius gentis lingua significat congelatum; Solin. 19,2: a Propaniso (v.l. propanisso). R. Hennig, ZONF 12 (1936) 10f. S. Gutenbrunner, ZfdA 77 (1940) 26. Παρίεννα opp. im südöstlichen Germanien, in der Slovakei? Ptol. II 11,14. C. Müller ad loc. R. Much, Korr. - Bl. d. dtsch. Ges. f. Anthr. usw. 36 (1905) 105. - E. Schwarz, ON 17. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 328. Parrodunum opp. in Rätien (Seeck ad loc. vermutet Identität mit καρρόδουνον (Ptol., s.d. Nr. 2)). Not. dign. occ. XXXV 28 tribunus cohortis primae Herculeae Raetorum, Parroduno (v.l. paraduno). C. Müller (ad loc. Καρρόδουνον, I 284) zweifelt an der Gleichung mit K., eher mit Boecking (Not. dign. ad loc.) zu dem F1N Paar bei Ingolstadt. Parthanum opp. Partenkirchen. lt. Ant. 275,2: Parthano (v.l. partano; Tab. Peut.: Tarteno.) Mommsen, CIL III p. 735. - Stolz, Die Urbevölkerung Tirols (2. Aufl. Innsbr. 1892) 49. - C. Pauli, Die Veneter 422. H. Krähe, WaG 6 (1940) 67. - J. Pokorny, Melanges Η. Pedersen (Kopenhagen 1937) 549. - S. Gutenbrunner, PBB 60 (1936) 344.
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Patabus fl. ein Mündungsarm des Rheins. Tab. Peut.: fl. Patabus. R. Much, Hoops RL. IV 298. Petena opp.
siehe Iuvavum opp.
Petrenses wohl am Vilsübergang bei Vilshofen. Tab. Peut.: P[et]rensibus (der Name ist heute nicht mehr ganz zu erkennen, doch war im 16. Jahrh. noch deutlich Petrensibus lesbar.) Miller, Itin. 269. Phebiana opp. in Rätien. Not. dign. occ. XXXV 4: Phebianis (v.l. phoebianis), stablesiani iuniores, Ponte Aoni, nunc Febiana. Mommsen. CIL III p. 721. - Ihm, RE. s.v. Febiana.
XXXV 15: equites
Piniana opp. in Rätien. Ptol. II 12,3: Φαινιάνα (v.l. φαινιάνα, φανιάνα); Not. dign. occ. XXXV 29: tribunus cohortis quintae Valeriae Frygum, Pinianis (v.l. puuanis). Pirus mons in der Nähe von Heidelberg. Amm. XXVIII 2,5: trans Rhenum in monte Piri C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 224.
(vA.pyri).
Piro torto opp. an der Straße von Wels nach Wien. Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 684. Pocellis opp. in der Nähe von Leiden. Rav. IV 26: Pocellis pertinente iam ad Germanorum patriam. J. Schnetz, Philologus 89 (1934) 90ff.: Poellis aus Matellone (s. Matilo) verderbt. Pomone opp. zwischen Urspring in Württemberg und Augsburg. Tab. Peut. Mommsen, CIL III ρ 739. Pons Aeni opp. bei Rosenheim. Not. dign. occ. XXXV 15: equites stablesiani iuniores, Ponte Aoni, nunc Fabiana; It. Ant. 236,2: Ponte Aeni (v.l. potente, eni); Tab. Peut.: Adenum.
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Pons Saravi opp. Saarburg in Lothringen. lt. Ant. 372,1: Ponte Sarvix (v.l. sardis)\ Tab. Peut.: Ponte Saravi. Keune, RE. s.v. Saravus. - C. Zangemeister, CIL. XIII 1 p. 688f. Adpont(em)
Ises
siehe Isa (?) fl.
Porza opp. Pforz bei Maximiliansau in der Gegend von Karlsruhe. Rav. IV 26. Praetorium Agrippinae an der Straße von Nymwegen nach Leiden, unweit von letzterem. Tab. Peut.: Pretorium Agrippine. A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 619. Princastellum opp. Bernkastel. Rav. IV 26. J. Schnetz (ad loc.) corr. P(e)rincastellum. Προδεντία opp. im Süden Germaniens in der Nähe der Donau. Ptol. II 11, 15 (v.l. βροδελτία, βροδεντία, βρονδεντία). Ihm, RE. s.v. Brondentia. - Ο. Cuntz ad loc.: Der Ort ist unbekannt, die Lesung Προδεντία ist neu. Das ν hinter o, das Müller einsetzt, muß gestrichen werden. J. Pokorny, ZcPh20(1936) 522, ebd. 21 (1940) 60. - Steinhauser, WPZ 19 (1932) 303. - H. Krähe, WaG 6 (1940) 69. Promea fl. später Prumia, jetzt Prüm, NF1 der Sauer. Auson., Moseila 354: Prömeae (v.l. pro//neae, proneae, pronea est). C. Hosius ad loc. J. Pokorny, Atti del III. Congr. Int. del Ling. (Firenze 1935) 84; ders, Melanges Η. Pedersen (Kopenhagen 1937) 548; ders., ZcPh 21 (1940) 99. J.U. Hubschmidt, Vox Roman. 3 (1938) 62f. Πυρήνη opp. an der Donauquelle. Herod. II 33: "Ιστρος τε yap ποταμός άρξάμενος πολίος ρέει μέσην σχίζων την Εύπώττην. Η. Wirth, Ph. W 63 (1943) 31 If.
έκ Κελτώ& και
//απήνης
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Πυρήνη όρος Donauquelle. Aristot., Meteorolo. I 13: έκ δετής Πυρήνης τούτο 0 έ έσιν όρος προς όυσμήν ίσημερενήν έκ τ ή Κελτική ρέουςιν στ ε "Ιστρος κα ι ό Ταρτησσός. Η. Wirth, Ph W 63 (1943) 31 If. Quadriburgium opp. Amm. XVIII 2,4.
Schenkenschanz östlich von Nymwegen.
Quintanis opp. Künzing an der Donau. Not. dign. occ. XXXV 23: praefectus alae primae Flaviae Raetorum, Quintania\ Eugipp. XV 1: Quintanis appellatur municipium secundarum Raetiarum, super ripam Danuvii situm; huic ex alis parte parvus fluvius cui Businca nomen est, propinquabat; It. Ant. 249,6: Quintiania. Mommsen, CIL III p. 734. J. Schnetz, ZcPh 13 (1921) 366. - E. Schwarz, ON 44. Rapis opp. viae? s.d.) Tab. Peut.
an der Straße von Augsburg nach Kempten (= Rostrum Nema
Mommsen, CIL III p. 739. - Philipp, RE. s.v. Rostrum Nemaviae. Rauracis opp.
siehe Augusta Rauracorum opp.
'Ρεδινγούινον opp. im Südosten Germaniens (in der Gegend von Caslau in Böhmen?). Ptol. II 11,14 (v.l. ρεδιντούινον). C. Müller ad loc. - Rappaport, RE. s.v. Redintuinum. R. Much, ZfdA 46 (1902) 104. 128f. - E. Schwarz, ON 17. 28. - S. Gutenbrunner, Wien. Jh. 35 (1943) Beibl. 146. Reganus fl. Regen. Rav. IV 25: Reganum, qui in Danuvio merguntur. Zeuss 13 Anm. 4. - Rappaport, RE. s.v. R. Much, Hoops RL. III 486. - E. Schwarz, Mitt. d. öst. Inst. f. Gesch.Forsch. 43 (1929) 255. - W. Steinhauser, WFZ 19 (1932) 301ff. Regino opp.
siehe Castra Regina.
Alphabetischer N a m e n k a t a l o g
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Retico mons in Germanien. Mela III 30: montium (Germaniae) altissimi Taunus et Retico. R. Much, Hoops RE. s.v. Rhenus fl. Rhein. Caes. b. G. I 1 u. ö.; Strab. II 128 u.ö.: 'Ρήνος; Veil. II 8,3 u.ö.; Mela II 74 u.ö.; Plin. n.h. IV 100 u.ö.; Suet, vita Caes. 25,1 u.ö.; Tac. ann. I 32 u.ö., II 6: nam Rhenus uno alveo continuus aut modicas insulas circumveniens apud principium agri Batavi velut in duos amnes dividitur, servatque nomen et violentiam cursus, qua Germniam praevehitur, dones Oceano misceatur; ad Gallicam ripam latior et placidior adfluens (verso cognomento Vahalem accolae dicunt). mox id quoque vocabulum mutat Mosa flumine eiusque immenso ore eundem Oceanum effunditur; Tac. hist. Y 51 u.ö.; Germ. 1 u.ö.; Flor. epit. 144 u.ö.; Ptol. II 11,1 u.ö.: 'Ρήνοςποταμός·, Marcian. Heracl. peripl. mar. ext. II 27 u.ö.; Dion. orb. descr. 294 u.ö.; Caes. Dio XXXIX 49,2 u.ö.; Solin. 20,2 u.ö.; Auson., Moseila 417 u.ö.; Amm. XIV 10,6 u.ö.; Symm. epist. IV 28,1 (= S. 107, 27 Seeck) u.ö.; Avien. descr. orb. terr. 430 u.ö.; Priscian. perieg. 287; Steph. Byz.: 'Ρήνοι έΰν ??? παροικούν τω ποταμώ και άπ'αντον καλούμενη Eustath. comm. c. 285 u.ö.; Rav. IV 24: Rhenus; Tab. Peut. fl. Renus\ inschriftlich der Strom als Gott verehrt, vgl. CIL XIII 8811 (Wiltenburg): GENIO HVIVSQVE LOCI NEPTVNO OCEANO ET RHENO. Zeuss 13 Anm. 5. - Haug, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. s.v. - E. Norden, Altgerm. 118 Anm. 1. Kaspers, ZONF 5 (1929) 174. - H. Güntert, ZONF 7 (1931) 245. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 454. 461; ders., ZcPh 20 (1936) 449. - J. Pokorny, ZcPh21 (1940) 55. ad Rhenum opp. Rheineck, links von der Mündung des Rheins in den Bodensee. Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 708. Ricciacum opp. an der Straße von Trier nach Metz, Ritzingen Kr. Diedenhofen-Ost? Tab. Peut. Keune, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 1 p. 587f.
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Alphabetischer "Namenkatalog
Rigodulum opp. Riol im Landkreis Trier. Tac. hist. IV 71: tertiis castris Rigodulum venit, qui locum magna Trevirorum manu Valentinus insederat, montibus aut Mosella amne saeptum. Keune, RE. s.v. - Kaspers, ZONF 17 (1941) 101. Rigomagus Remagen Reg. Bez. Koblenz. Amm. XVI 3,1: ... apud Confluentes ... Rigomagum oppidum est...; Rav. IV 24: Rigo.magus\ Tab. Peut.: Rigomagus; CIL XIII 9158 (Meilenstein von Tongern): [RigoJMAGVS. A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 511. - Keune, RE. s.v. - H. Gröhler, FR. ON I 114. Ripa prima, castellum Castell in Raetien. Not. dign. occ. XXXV 7. Ripaei monies das astronomische Nordgebirge, das gewöhnlich mit dem Ural in Verbindung gebracht werden muß, wird bei einigen Autoren bis zur Westgrenze Germaniens ausgedehnt, bei Poseidonios die Schwäbische Alb, sonst auch für die Alpen gebraucht. Poseidonios bei Athen. VI 233 D:... ώς παρά τοις Έλουητίοιςρησιν ό όμός Ποσειδώνιος και άλλοις τισι των Κελτών, και τά τε πάλαι μεν 'Ριπαϊα καλούμενα δπη εΐθ" ύστερον "Ολβια προσ αγορευΰέντα νϋν δε "Αλπια έστι δέ της Γαλατίας αυτομάτως νλης έμπρησ&είσης άργυρω δεερρύη. Eustath., Comm. zu Homer. Odyss. IV 89=1485 (am Schluß): εκείνος δέ λέγει ώς τά πάλαι μεν 'Ριπαϊα όρη τής Γαλατίας ύστερον δέ "Ολβια, νΰν δέ "Αλπια και "Αλπεις, φησι Ποσει&ώνιος ... Isidor, Etymol. XIV 8,8: Riphaei montes in capite Germaniae sunt, a perpetuo ventorum flatu nominati. Die Belegstellen gesammelt bei Pape-Benseler 1309. - Zeuss 2 mit Anm. 1. - Kiessling, RE. I, 1 Sp. 846-916, bes. 908ff. 'Ριουσιαούα in der Gegend von Nördlingen, vielleicht Biricianis (Tab. Peut)? Ptol. II 11,15 (v.l. ριουσιαούα, ριουσιαούα, ριουσιάου) C. Müller ad loc. - Haug, RE. s.v. S. Gutenbrunner, Wien. Jh. 35 (1943) Beibl. 148.
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Rizinis Flurname Risenbuerg in der badischen Gemeinde Dauchingen? Rav. IV 26. J. Schnetz, ZGORh 36 (1921) 337f. - A. Pfalz, ZONF 5 (1929) 72. Mentz, ZONF 6 (1930) 88. Robur munimentum bei Basel. Amm. XXX 3,1: munimentum aedificanti prope Basiliam, quod appellant accolae Robur. Haug, RE. s.v. und Rauraci. Rodanus fl. Beybach (?), kleiner NF1 der Mosel. Ven. Fort. carm. III 12,7. C. Hosius ad loc.: Ron oder Ren unterhalb des Bischofsteins auf dem rechten Moselufer mündend und das Dorf Burgen durchfließend. - Haug, RE. s.v. M. Förster, ZslPh 1 (1925) 1 1. - P. Kretschmer, Glotta 24 (1936) 3. - J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 99. Rostrum Nemaviae opp. an der Straße von Augsburg nach Kempten. It. A n t . 2 3 7 , 1 : Rostro Nemaviae (v.l. nemauie), 258,12 memauiae,remaute); dazu (?) Tab. Peut.: Rap is (s.d.) und Navoe. Mommsen, CIL III p. 739. - Philipp, RE. s.v. 'Ρούδων fl.
(v.l.
östlich der Weichsel, Düna?
Ptol.III 5,2: 'Ρούδωννος ποταμού έκβολαί (v.l. βούσωνος, ρουσούνουη, σούσωνος, ρούσωνος). Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 39: άπό δέ Χρόνου ποταμού έξης είσϊ Τούδωνος ποταμού έκβολαί ρουδώνος ό δέ 'Πούδωνος ποταμός έκτου Άλανοΰ όρους φέρεται. C. Müller ad loc. - Müllenhoff, DA II 25 f. 351. - R. Much, Deutsche Stammsitze (Halle 1892) 182 f. - Rappaport, RE. s.v. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 4 6 2 . - R. Schmittlein, ZNF 15 (1939) 179. 'Ρουφινιάνα opp. am Rheinufer zwischen Worms und Speyer. Ptol. II 9,9: Νεμήτων μεν ... 'Ρουφινιάνα (v.l. ρουφιάνα, ρουφίανα.) C. Müller ad loc. - Keune, RE. s.v.
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'Ρούγιον opp. in der Nähe der Odermündung. Ptol. II 11,12. Zeuss 154. - Müllenhoff, DA II 5, IV 23 f . 493. - C. Müller ad loc. - O. Cuntz ad Ptol. II 11,7 vgl. VN 'Ρουτίκλιοι. - R. Much, Hoops RL. IV 3. R. Much, ZfdA 41 (1897)99. 123. 138. Rugium opp. in der Nähe des Bodensees. Rav. IV 26. J. Schnetz (Zs. Gesch. Oberrheins NF 36 (1931) 336) corr. (B)rugium; ders., ZNF 14 (1938) 143. - Mentz, ZONF 6 (1930) 88. - W. Steinhauser, ZslPh 16 (1939) 3f. Rungon opp.
siehe Burungum opp.
Rura fl. Roer bei Aachen. Rav. IV 24; in qua Francorum patria (sunt diversa flumina id) est... Rura. S. Gutenbrunner, ZcPh 20 (1936) 454f. - J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 98f. Rusbeas promunturium Kap Skagen? Philemon bei Plin. n. h. IV 95: Moriarusam a Cimbris vocari, hoc est mortuum mare, inde usque ad promunturium Rusbeas, ultra deinde Cronium; Solin. 19,2: Rubeas. Müllenhoff, DA I 413. - R. Henng, ZONF 12 (1936) 10f. A. Franke, RE. Suppl. VI Sp. 646. Sablones opp. bei Kloster Sand Kr. Geldern. It. Ant. 375,4: Sablonibus (v.l. sablonibi). Keune, RE. s.v. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 602. Saevo mons im Nordwesten Skandinaviens. Plin. n. h. IV 96: mons Saevo ibi (in Germania), inmensus nec Ripaeis iugis minor, inmanem ad Cimbrorum usque promunturium efficit sinum, qui Codanus vocatur; Solin. 20,1: mons Saevo (v.l. aevo). Müllenhoff, DA IV 45. 497. 600. - R. Much, Hoops RL. s.v. Σάλας fl. Saale in Thüringen. Strab. VII 291: Σάλας ποταμός. Zeuss 15. - Müllenhoff, DA II 213f. - Keune, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. s.v.
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Ε. Philipon, Les peuples primitifs (Paris 1925) 96f. 270f. - St. Kniezsa, U Jb 23 (1943) 197. Saletio opp. Selz oder Seltz Kr. Weißenburg im Unterelsaß am gleichnamigen Fluß. Not. dign. occ. XLI2: Saletio, XLI15: praefectus militum Pacensium, Salectione\ It. Ant. 354,6: Saletione(v.l. salentione); Tab. Peut.'.Saletione; Amm.: XVI 2,12; Acc. Salisonem. C. Zangemeister, C I L X I I I 2 p . 140. - Keune, RE. s.v. - J. Schnetz, ZNF 18 (1942)133. Salisio opp. Salzig am Rhein flußaufwärts von Bobbard. It. Ant. 374,3: Salisione (v.l. salissone, balissone). C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 301. - Keune, RE. s.v. Salmona fl. Salm, Nebenfluß der Mosel, südlich von Gerolstein in der Eifel entspringend und bei Clüsserath mündend. Auson., Moseila 365f.: Praetereo exilem Lesuram tenuemque Drahonum Nec fastiditos Salmönae usurpo fluores. Keune, RE. s.v. Saloato (?) opp. Name und Lage stehen nicht fest. CIL III 5755= 11 846 (Meilenstein bei Engelhardszell an der Donau): A BOIODVRO SALOATO NB XV. Mommsen, CIL III p. 690. - Keune, RE. s.v. Salutares vicani Bewohner eines Stadtteils von Mainz. CIL XIII 6723 (Mainz): VICANI SALVTARES. Keune, RE. Suppl. III Sp. 1159. - C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 303. Vgl. Thulin und Keune, RE I A2 Sp. 2059f. Samulocenis opp.
siehe Sumelocenna
opp.
Sanctio opp. Seckingen. Amm. XXI 3,3: prope oppidum Sanctionem (v.l. sanctionem). Keune, RE. s.v. - Holder, Altkeit. Sprachschatz; dazu beim Geogr. v. Ravenna IV 26 Cassangita. Sara fl.
siehe Saravus fl.
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Saravus vicus Loerchingen am Zusammenfluß der weißen und roten Saar. CIL XIII4549: Α VICO SARA VO. C. Zangemeister, CIL XIII ad loc. - Keune, RE. s.v. Saravus fl. Saar. Auson., Mosella 91 und 367: Sarävus; Ven. Fort. carm. VII 4,15 (Mon. Germ, auct. ant. IV 1 p. 156): Esera? Sära (v.l. sarraji Cares? Scaldis? Sate? Somena? Süra? Ven. Fort. carm. X 9, 17-20 (ebd. p. 242): Inter villarum fumantia culmina ripis Pervenio qua se volvere Sura valet. Inde per extantes colles et concava vallis Ad Saram (codd. suram, v.l. surd) pronis labimur amnis aquis. Rav. IV 26: Saruba; It. Ant. 372,1: Ponte Sarvix (v.l. sardis)\ Tab. Peut.: Ponte Saravi. Zeuss 14. - Keune, RE. s.v. und Sara, desgl. Bd. I A Sp. 305ff. M. Förster, ZslPh 1 (1925) 6. - P. Lebel, ZNF 14 (1938) 83. - R. Schmittlein, ZNF 15 (1939) 58. - J. Pokorny, ZcPh 21 (1940). - H. Krähe, IF 58 (1942) 216; ders., Würzbg. Jb. 1 (1947) 206. Σαξόνων νήσοι γ' nördlich der Elbmündung. Ptol. II 11,16: νήσοι δε ύπέρκειται τ ής Γερμανίας κατά μεν τάςτοϋ "Αλβιος ποταμού έκβολάς αίκαλούμεναι Σαξόνων γ' (v.l. σαζόνων). Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 32: νήσοι αί καλούμεναι Σαξόνων. Zeuss 150: Nordstrand, Föhr und Sylt. - R. Much, Hoops RL. IV 60. Rappaport, RE. s.v. Scadinavis ins. Skandinavien. Plin. n. h. IV 96: sinum qui Codanus vocatur, refertus insulis, quarum clarissima est Scatinavia (v.l. scadinavia, sandinavie, scandinavia), incompertae magnitudinis, portionem tantum eius, quod notum sit, Millevionum gente, quingentis incolente pagis: qua re altorum orbem terrarum earn appellat; VIII 39: in Scadinavia insula (v.l. stadinavia, scandinavia). Schräders, RL. 233f. - R. Much, Hoops RL. s.v. - M. Schönfeld, RE. s.v. R. Much, ZfdA 36 (1892) 125ff. - P. Kretschmer, Glotta 17 (1929) 148ff. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 466f. - P.R. Schröder, Scadi (1941) 162ff. Σκανδία ins.
siehe Scandiae insulae.
Scandiae insulae IV in der Ostsee, die größte gegenüber der Weichselmündung. Plin. n. h. IV 104: sunt qui et alias prodant, Scandias (v.l. scandidas, scardiam), Dumnam, Bergos, maximamque omnium Berricen, ex qua in Thylen
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navigetur; Ptol. II 11, 16: άπο ανατολών δετής Κιμβρικής χερσονήσου δ 'νήσοι αί καλούμεναι Σκανδίαι γ' μεν μικραί ... μία δέ μεγίστη και άνατολικωτάτη κατάτάς έκβολάς τοΰΟνιστούλα ποταμοΰ... τόδέμεσεμβρενόν... καλείται δέ ιδίως και αύτήΣκανδία (v.l. σκάνδεια, σκανδεία); Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 34: νήσοι δ'aiκαλούμεναι Σκανδίαι, τρεις μεν μεκραί... μία δέ μεγίστη και άνατολικωτάτη καλείται δέ ιδίως και αύτή Σκανδία (v.l. κανδίας)\ Rav. I 12: infra ocean um procul magna insula Antiqua Scitia. quam insulam plerique philosophi conlaudant; quam et Jordanus, sapientissimus cosmographus, Scanzan appellat, V 30: in ipso autem oceano septentrionali Boxolanorum patriam est insula quae dicitur Scanza. quae et Antiqua Schitia a plurimis cosmographis appellatur. quomodo autem aut qualiter ipsa monatur insula Scanzi (v.l. insula? canzi: J. Schnetz, Philologus 89 (1934) 243: Scanzi(a)) Christo nobis auxiliante volumus enarrare, sed et super scriptus Jordanis sagacissimus chorographus liquidius de eadem exposuit insula; Jord. Get. 19: Acc. Scanzam (v.l. scanziam, scan/iam), III 16 u.ö. ad Scanziae insulae situm (v.l. scandizae, scandae, scanziae, scandze). Vgl. Gotiscandza. Müllenhoff, DA II 3ff., III 91, IV 298. Scaldis fl. Scheide. Caes. b. G. VI 33: ad flumen Scaldem (v.l. scaldim, scaldin, sabim, calbim), quod influit in Mosam (sici); Plin. n. h. IV 98: toto autem mari ad Scaldim usque fluvium Germaniae accolunt gentes, haud explicabili mensura: tarn inmodica prodentium discordia est, IV 105: aScalde (v.l. scaldi) ad Sequanam Belgica; Ven. Fort. carm. VII 4,16 (Mon. Germ. auct. ant. IV 1 p. 156): Scaldis. Zeuss 14. - Schönfeld, RE. s.v. R.E. Zachrisson, ZONF 2 (1926) 140. - M. Schönfeld, ZONF 2 (1926) 169. Scarbia in der Gegend von Mittenwald. Tab. Peut. Schönfeld, RE. s.v. - Miller, Itin. 276. Schitia Antiqua ins.
siehe Scandiae insulae.
Σκο ΰργον opp. in Nordosten von Germanien. Ptol. II 11,12 (v.l. σχούργον). C. Müller ad loc. - Schönfeld, RE. s.v. - Schütte, Ptol. Maps 17: Ούιρίτιον+ Σκονργον=Munitio Scirorum. R. Much, ZfdA 41 (1897) 138.
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Σεγόδουνον opp. in der Maingegend. Ptol. II 11,14 (v.l. σετόδουνον). C. Müller ad loc. - Keune, RE. s.v. Segodunum Nr. 4. - R. Much, Hoops RL. s.v. Vgl. H. Gröhler, Fr. ON I 100. Segorigienses vicani Worringen im Landkreis Köln. CIL XIII 8518 (Worringen): VICANI SECORICIENSES. Keune, RE. s.v. Segorigium. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 590f. Seiopa (?) opp. bei Miltenberg in Unterfranken. CIL XIII 6605 (Miltenberg): [expl. seiJOPENfsisJ: CIL IX 3104 (Falerii): [e]XPLORATIONIS SEIOPENSIfs], C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 280f., add. p. 102. - Keune, RE. s.v. H. Krähe, WaG 6 (1940) 69. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 522. Σήμανός ϋλη Thüringer Wald. Ptol. II 11,5: ήΣήμανος ϋλη (v.l. σημανονς, σημανούς, σήμανα). Zeuss 8 Anm. 1. - Müllenhoff, DA IV 458. 531. - Schütte, PBB 41 (1916) 13f.; ders., Ptol. Maps 56. - R . Much, Hoops RL. s.v. - Schönfeld, RE. s.v. R. Much, PBB 20 (1895) 29. - P. Kretschmer, Glotta 24 (1935) 40. - R. Schmittlein, ZNF 15 (1939) 178. Seniae vicus in Trier. CIL XIII 11316 (Trier): VICO SENIAE. Keune, RE. s.v. und Suppl. II Sp. 1159. Senonae opp. Amm. XVI 3,3 u.ö.: apud Senonas oppidum. Senotenses vicani in der Gegend von Wilferdingen-Remchingen, Amt Dur lach in Baden. CIL XIII 6329: VICA[nis] SENOT[ensibus], C. Zangemeister, CIL. XIII 2 p. 205. - Keune, RE. s.v. Septemiacum opp. bei Marktoffingen DA Nördlingen oder in Württemberg zwischen Wössingen und Sechtenhausen an der Secht? Tab. Peut.: Septemiaci. Vgl. Σετουάκωτον opp. Mommsen, CIL III p. 739. - Schönfeld, RE. s.v. J. Schnetz, ZcPh 14 (1923) 286.
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Serima opp. an der Straße von Xanten nach Köln, zwischen Neuss und Dormagen. Rav. IV 24. A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 507. Σετίδαυα opp.
siehe Γετίδαυα opp.
Σετουία opp. im südöstlichen Germanien. Ptol. II 11,14 (v.l. άρτεκουία). Schönfeld, RE. s.v. - Schütte, PBB 41 (1916) 3; ders., Ptol. Maps 8. 22f. R. Much, ZfdA (1897) 141f. - M. Vasmer, ZslPh 6 (1929) 147. - E. Schwarz, ON 8. - J. Pokorny, Atti del III. Congr. Int. del Ling. (Firenze 1935) 83; ders., MWAG 66 (1936) 79; ders., ZcPh 20 (1936) 319. - H. Krähe, Hirtfestschrift II 574. Σετουάκωτον opp. im nordöstlichen Bayern?=Septemiacum opp. (s.d.)?. Ptol. II 11,15 (v.l. σετουάκοοτον). Schönfeld, RE. s.v. - Schütte, PBB 41 (1916) 18; ders., Ptol. Maps 24. 70f. 75. R. Much, ZfdA 41 (1897) 130. - Springer, F1N 67. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 522. Σιλτουτάνδα opp. in der Germania Magna. Ptol. II 11,12 (v.l. σιατουτάνδα, σετούτανδα). Η. Müller, die Marken des Vaterlandes I (1837) 119f.; mißverstanden nach Tac. ann. IV 73: ad sua tutanda. - C. Müller ad loc. - Dagegen O. Cuntz ad loc. Σινγόνη opp. in der Germania Magna unweit nördlich der Donau. Ptol. II 11,15 (v.l. σινγονή, σινγονή). Schönfeld, RE. s.v. - N . Jokl, Eberts RL. IV 35. - R. Much, Hoops RL. IV 1 8 1 . - Schütte, Ptol. Maps 111. R. Much, ZfdA 41 (1897) 142. - E . Schwarz, ON 9. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 328. - H. Krähe, Hirtfestschrift II 574. Solicinium opp. am rechten Ufer des Oberrheins, wo Valentinian a. 368 einen Sieg über die Alemannen erfocht. Amm. XXVII 10,8: cum prope locum venisset, cui Solicinio nomen est (v.l. soliconmo), XXX 7,7: prope Solicinium locum.
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C. Zangemeister,CIL XIII 2 p. 215 (gegen Gleichsetzung mit Sumelocenna). - Schönfeld, RE. s.v. Solist opp. am rechten Ufer des Oberrheins? Rav. IV 26. J. Schnetz, Zs. Gesch. Oberrheins NF 36 (1921) 357ff; ders. ad loc. Solire. Sorviodurum opp. bei Straubing an der Donau. Tab. Peut.: Sorvioduro. Mommsen, CIL III p. 734. - Keune, RE. s.v. Steinhauser, WPZ 19 (1932) 303. Sphira opp. Rav. IV 26.
siehe Noviomagus (Speyer) und Nemetae.
Stabulis opp. zwischen Ottmarsheim und Banzenheim im Oberelsaß. It. Ant. 354,2. C. Zangemeister, CIL XIII2 p. 57ff. - H.G. Wackernagel, RE. s.v. Stabula. Στφιόντιον
opp.
siehe Στρεόντιον
opp.
Στραγόνα opp. in Mittel- oder Südostdeutschland. Ptol. II 11,13 (v.l. στράγονα). C. Müller ad loc. - Franke, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. IV 293. E. Förstemann, KZ 9 (1860) 286. - R. Much, ZfdA 41 (1896) 131. - N. Jokl, Enerts RL. VI 35. - M. Vasmer, ZslPh 6 (1929) 148. - E. Schwarz, ON 8. - J. Pokorny, Atti del III Congr. Int. del Ling. (Firenze 1935) 83; ders., ZcPh 20 (1936) 322. - H. Krähe, IF 47 (1929) 324; ders., Hirtfestschrift II 573. Stratisburgo
opp.
siehe Argentorate
opp.
Στρεόντιον opp. im Nordwesten Deutschlands. Ptol. II 11,13 (v.l. στερεόντιον). C. Müller ad loc. - Franke, RE. s.v. R. Much, ZfdA 41 (1897) 137 (mit Στρεουιντία, s.d., zusammengebracht). Στρεουιντία opp. im südöstlichen Germanien, in Böhmen. Ptol. II 11,14 (v.l. στρεουίνα, στρεούιντα, στρεούιντα). Franke, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. IV 294.
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R. Much, ZfdA 41 (1897) 137. - E. Schwarz, ON 9. - Η. Krähe, Hirtfestschrift II 574; ders., Würzbg. Jb. 1,1 (1947) 95ff. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 322. Submuntorium
opp.
siehe Summunturium
opp.
Σούδητα όρη das sächsische Erzgebirge und das östlich angrenzende Lausitzer Gebirge. Ptol. II 11,5: τά καλούμενα Σούδητα όρη (v.l. σουδήτα, σούδιτα, σουσήτα), II 11,11: Χάτται και Τούβαντοι, και ύπέρ τ ά Σούδητα όρη (v.l. σούδιτα) Τευριοχα ϊμοι, ύπο δέ τά όρη No ϋάριστοι. Zeuss 8. - C. Müller ad loc. - Ο. Cuntz ad loc. - Möllenhoff, DA IV 476. 532. - Franke, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. IV 204; ders., Deutsche Stammeskunde 56. E. Schwarz, ON 23f. - J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 322f. Suebicum mare Tac. Germ. 45.
Ostsee.
Συήβοςΐ\. Oder? Ptol. II 11,2:Συήβου (v.l. σουίκου, σοοήβου) ποταμο ΰ έκβολαί, II 11,7: μετάδέ τους Σάξονας άπό τον Χαλούσου ποταμού μέχρι Σοήβοο (v.l. σηίβου, σουήβρου) ποταμο ΰ Φαροδινοί, II 11,8 (v.l. σιήβου)\ Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 33:τσνΣυηβον (cod. σύμβον) ποταμόν, II 35 (cod. Gen. σύμβου, σύκου). Müllenhoff, DA II 209: Havel? - Franke, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. s.v. - R. Hennig, ZONF 12 (1936) 20: Peene? E. Schwarz, Mitt. öst. Inst. f. Gesch.-Forsch. 43 (1929) 240. - P. Kretschmer, Melanges Μ. Pedersen (Kopenhagen 1937) 84. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 460. Suesia palus in Germanien. Mela III 29: paludum Suesia, Metia et Melsyagum maximae. R. Much, Hoops RL. s.v. - Franke, RE. s.v. (Verschreibung aus Suebia?). S. Gutenbrunner, PBB 66 (1942) 370f. Sumelocenna opp. Rottenburg in Württemberg. Tab. Peut.: Samulocensis\ CIL XIII 6358 (Rottenburg): SVM., 6365 (ebd.): SALTVS SUMELOCENNENSIS, 6384 (Köngen): SVMA., 6669 (Mainz-Kästrich): CIVES SVMELO[cennensis] 727 (Köngen): [SuJMELOCCENES. VICI GRINAR., 2506 (Belley): CIVI SVMELOCENNESI: Inschrift aus Bithynien
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aus der Zeit Domitians oder Traians (Dessau 8855): [έπίτροπον σ]ΕΒΑΣΤΟΥ ΧΩΡΑΣ [Σ]ΟΜΕΛΟΚΕΝΝΗΣΙΣΑΣ ΚΑΙ [ώτ]ΕΡΛΙΜΙΤΑΝΗΣ. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 214f. - Keune, RE. s.v. - E. Norden, Altgerm. 46. - O. Paret, die Römer in Württemberg III (Stuttgart 1932) 195f. J. Schnetz, ZcPh 13 (1920/21) 93ff. 367; ZONF 4 (1928) 294. Summunturium opp. in Rätien, nördlich von Druisheim bei den sogenannten Burghöfen. Not. dign. occ. XXXV 16: equites stablesiani iuniores, Submuntorio (v.l. submumtorio); It. Ant. 250,4: Summunturio (v.l. sumunturio). Mommsen, CIL III p. 721. - Fluß, RE. s.v. Sura fl. Sauer, linker Nebenfluß der Mosel. Auson., Mosella 355; Ven. Fort. carm. VII 4,16 (Mon. Germ. auct. ant. IV 1 p. 156), χ 9, 17-20 (ebd. p. 242): Inter villarum fumantia culmina ripis Pervenio qua se volvere Sura valet. Inde per extantes colles et concava vallis Ad Saram (codd. suram, v.l. sura) pronis labimur amnis aquis. Alcuin. carm. 8,17 (Mon. Germ. Poet. Lat. aev. Carol. I p. 228): dulcia regna Suranae. Keune, RE. s.v. J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 100. Σουσουδάτα opp. im Osten Germaniens, in der Lausitzer Gegend. Ptol. II 11,13 (v.l. σουσουδάτα). C. Müller ad loc. - Franke, RE. s.v. - R. Much, Hoops RL. IV 204. Tabernae opp. 1. Rheinzabern in der Pfalz. It. Ant. 355,2 und Tab. Peut.: Tabernis. (Tres) Tabernae Zabern im Elsaß. Amm. XVI 2,12: Acc. Tabernas, XVI 11,11 u.ö.: conversus hinc Iulianus reparandas Tres Tabernas (munimentum ita cognominatum); Not. dign. occ. CLI4: Taberna, XLI16 Tabernis; Rav. IV 26: Ziaberna\ Tab. Peut.: Tabernis. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 149f. - Fluß, RE. s.v. (andere Zusammenstellung). O. Springer, F1N 68.
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Tabernae opp. 3. nicht genau bestimmte Station in der Moselgegend, gewöhnlich mit Belginum (s.d.) gleichgesetzt. Auson.. Moseila 8: Acc. Tabernas. C. Hosius ad loc. Tablis opp. im Lande der Bataver, auf einer der holländischen Inseln? Tab. Peut. Zeuss, RE: s.v. Ταβουλας fl. Scheide. Ptol. II 9,1: Ταβούλα ποταμού έκβολαί (v. 1. ταβουλία, ταβούλα, ταβούδα). Franke, RE. s.v. Μ. Schönfeld, ZONF 2 (1926) 169. - Η. Brunsting, Mnemosyne III S. 3 (1935/36) 300ff. Tarnantone opp. Neumarkt am nördlichen Ende des Wallersees. Tab. Peut. Fluß, RE. s.v. - Miller, Itin. 448. Ταρόδουνον opp. Zarten bei Freiburg im Breisgau. Ptol, II 11,15 (v.l. ταρούδωνον, ταρούδοονον). Franke, RE. s.v. R. Much, ZfdA 41 (1897) 127. - H. Gröhler, Fr. ON I 52. 102f. - E. Norden, Altgerm. 177 Anm. 2. - Mentz, ZONF 6 (1930) 87f. - J. Pokorny, ZcPh 21 (1940) 62. Tasg(a)etium opp. Eschenz am Bodensee. Ptol. II 12,3: Ταξγαίτιον (v.l. ταςιγαίτιον): [Rav. IV 26 (J. Schnetz, ZNF 15 (1939) 91 f.: Caistena und Cassangita aus Tassgantia verderbt)]; CIL III 5254: DEAE FORTVN[a]E VIKfani] TASGfetiniJ, 5256: TASG[etinum], 5257: V[icani] TASG[etini], C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 50. - Fluß, RE. s.v. Tastris paeninsula die langgestreckte Halbinsel am Kap Skagen von Aalbäk an? Plin. n.h. IV 97: promunturium Cimbrorum excurrens in maria longe paeninsulam efflcit, quae Tastris appellatur (v.l. chartris, tartris, carthris, cartris). Müllenhoff, DA II 287. - Ihm, RE. III Sp. 2550. - A. Franke, RE. Suppl. VISp. 1170. - R. Hennig, ZONF 12 (1936) 18: Die Kurische Nehrung.
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Taunus mons Taunus. Mela III 30: montium altissimi Taunus et Retico, nisi quorum nomina vix est wloqui ore Romano; Tac. ann. I 56: positoque castello super vestigia paterni praesidii in monte Tauno, XII 28. Möllenhoff, DA II 220. - Schumacher, Nassauer Annalen 44 (???) 200. Franke, Re. s.v., vgl. RE. s.v., vgl. RE. IV A 2 Sp. 2530 (Artaunon). - R. Much, Hoops RL. IV 300. J. Löwenthal, ZONF 4 (1928) 270. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 454. - J. Schnetz, ZNF 17(1941) 124ff. Τεκελία opp. in der Nähe von Bremerhaven oder Bremen. Ptol. II 11,12 (v.l. τεκέλια). C. Müller ad loc. - Franke, RE. s.v. R. Much, ZfdA 41 (1897) 134; ders., Hoops, RL. IV 310. Tenedone am Rhein, Rheinheim oder das gegenüberliegende Zruzach. Tab. Peut. M. Fluß, RE. s.v. - Miller, Itin. - F. Stähelin, Die Schweiz in römischer Zeit, passim. Tergolape opp. in Noricum, in der Gegend von Vöcklabruck in Oberösterreich. Tab. Peut. Mommsen, CIL III ρ 677. - Μ. Fluß, RE. s.v. M. Jokl, Eberts RL. I 88. - H. Krähe, ZONF 5 (1929) 146; ders., IF 47 (1929) 328; ders., IF 47 (1929) 328; ders., WaG 6 (1940) 67; J. Pokorny, ZcPh 20(1936) 498. Ad pontes Tessenios Gegend von Murnau. Tab. Peut.
am Wege von Augsburg nach Partenkirchen in der
Miller, Itin. 273. Τευδέριον opp.
siehe Teudurum opp.
Teudurum opp. Tüddern Kr. Heinsberg im Rheinland. Ptol. II 11,13: Τευδέριον (y. 1 . τεοτέριον, τονδέριον, bei Ptol. von linken auf das rechte Rheinufer übertragen; It. Ant. 375,6 (v.l. Theuduruml). Zeuss 762. - C. Müller ad loc. - O. Cuntz ad loc. - A. Franke, RE. s.v. R. Much, ZfdA 41 (1897) 99. 105. - E. Norden, Altgerm. Nachtrag 313.
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Teutoburgiensis saltus in dem Gebiet, das im Osten von der mittl. Weser, im Westen von der mittleren Ems, im Norden von einer Linie, die von der Weser nördlich der Dümmer bis zur Ems geht, begrenzt wird. Tac. ann. I 60: ductum inde agmen ad Ultimos Bructorum, quantumque Amisiam et Lupiam amnes inter vastatum, haud procul Teutoburgiensi saltu, in quo reliquiae Vari legionumque insepultae dicebantur. Zeuss 1 1 . - Franke, RE. s.v. - E. Norden, Altgerm. 99. P. Kretschmer, Glotta22 (1934) 106 und 107. Thüle ins. im Nordmeer (Shetland?). Strab. I 63, IV 201 u.ö.: περί δετής Θούλης· Verg. Georg. I 30; luv. XV 112; Plin. n. h. II 187: in insula Thyle, II 246 u.ö.: usque ad Thylen (v.l. tylen, thilen, tilen, thulen)·, Tac. Agric. 10 (v.l. thyle, tyle); Ptol. III 5,1: δια Θούλης; Dionys, orb. descr. 581: Acc. Θούλην, Solin. 22,9: Thyle (v.l. thile); Paneg. Constantino Aug. 7,2 (= S. 205 B 2 ): Thylen ultimam; Avien. descr. orb. 760: Acc. Thulen; Oros. hist. 38 (= S. 65 R): deinde insula Thyle (v.l. tyle, tylae, thulae, thola, tholae) quae per infinitum a ceteris separata circium versus medio sita oceani vix paucis nota habetur; Steph. Byz.: Θούλη, νήσος μεγάλη έν τω όκεανω ύπό τά Υπερβόρεια μέρη... το έΰνικόν Θουλαϊος, ίσως δέκαι Θουλίτης. Jord. Get. I 9: Thyle; Rav. V 31: Thile (v.l. thyle), V 32: Thyle (v.l. tyle, thile)·, Tab. Peut.: Thyle ins.. Miillenhoff, DA I 41 Off. - R. Hennig, von rätselhaften Ländern (1925) 1 lOff. - G. Macdonald, RE. s.v. Thyle mare Teil des Nordmeers um die Insel Thüle (s.o.). Iul. Honor, cosmogr. A 15 (= S. 33 R): mare Thyle (v.l. thile, thilae)\ Cosmogr. 15 (= S. 78 R): mare Tille, 38 (= S. 98 R, v.l. tyle, thele). Tiberiacum opp. Thow Kr. Bergheim a.d. Erft, Nachbardorf von Zieverich. It. Ant. 375,9. Rau, RE. s.v. Tigantia fl. in der Nähe von Mauer bei Öhling. Eugipp. IV 4: super rivum, qui vocatur Tigantia. Fluß, RE. s.v. - H. Krähe, IF 60 (1952), 62. 166.
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Tolbiacum opp. Zülpich Kr. Euskirchen. Tac. hist. IV 79: flagrantissima cohortium suarum integra, quae e Chaucis Frisiisque composita Tolbiaci in finibus Agrippinensium agebat; It. Ant. 373,4: Tolbiaco vicus Sopenorum. A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 525. - Rau, RE. s.v. Traiana colonia Kellen bei Cleve. Ptol. II 9,8: Τραϊανή (v.l. τραϊνή, τρανιανή): It. Ant. 370,2 u.ö.: Colonia Traiana-, Rav. IV 24: Troia; Tab. Peut.: Colo. Traiana; CIL XIII 8742 (Nymwegen) u.ö.: AVGVSTALI CfoloniaJ V[lpiae] TRAIANA. Ihm, RE. s.v. Sp. 511. Traianum munimentum in der Maingegend. Amm. XVII 1,11: munimentum quod in Alamannorum solo conditum Traianus suo nomine appellari voluit. A. Franke, RE. s.v. Munimentum Traiani. - K . Schumacher, Siedlungs- und Kulturgeschichte der Rheinlande II (Mainz) 58f. - F. Hertlein, Gesch. d. Besetzung d. röm. Württembg. (Stuttg. 1928) 178. - E. Norden, Altgerm. 6 Anm. 3. Traiectum opp. Utrecht. It. Ant. 369,2 (v.l. traicito). A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 619. 638. add. p. 145. Μ. Schönfeld, ZONF 2 (1926) 170. Treoris opp.
siehe Augusta Treverorum opp.
Trepitia opp. zwischen Neuss und Asberg. Rav. IV 24 (v.l. trepicia). Τρεούα opp. in der Gegend von Hamburg. Ptol. II 11,12 (v.l. τριοΰα, τρήουα). Zeuss 762. - Möllenhoff, DA IV 471. - C. Mülller ad loc. - A. Franke, RE. s.v. Treva. - R. Hennig, ZONF 12 (1936) 19f. (F1N Trave?). Tricensima opp. zwischen Nymwegen und Neuss, Kellen bei Cleve? Amm. XVIII 2,4 (v.l. tricensimae), XX 10,1: Tricensimae oppido apropinquat (v.l. obtricaensimae).
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Trigisamo opp. Traismauer an der Einmündung der Traisen in die Donau in Niederösterreich. Tab. Peut. Zeuss 13 Anm. 3 - E. Polaschek, RE. s.v. E. Schwarz, ZONF 3 (1927) 40; ders., ON 22. - Mentz, ZONF 6 (1930) 100. - O. Springer, F1N 49. - A. Dauzat, ZONF 11 (1935) 242f. Triputium opp. Amorbach südlich von Miltenberg am Main. CIL XIII 6514: BRIT[tones] TRIPVT[ienses], 6518: BRIT[tones] TRfiputiensesj, 6606: NYMPHIS N[umerus] BRITTON[um] TRIP VTIENfsium], 6599: GENIO EXPL[oratorum] TRIP[utiensium]. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 258. Τρόπαια Δρούσον opp. am linken Ufer der Weser von Höxter bis zur Porta Westphalica oder am linken Elbufer. Ptol. II 11,13 (v.l. τροπαιάδρουσον). C. Müller ad loc. - Franke, RE. s.v. Τουλίφουρδον opp. in der Germania Magna. Ptol. II 11,13. (v.l. τουλίφορδον). C. Müller ad loc. - K. Scherling, RE: s.v. Thuliphurden. S. Gutenbrunner, Wien. Jh. 35 (1943) 144f. Τουλισούργιον opp. in der Germania Magna. Ptol. II 11,13. Zeuss 7 (aus Τευτιβούργιον entstellt?). 12. - K. Scherling, RE. s.v. F. Cramer, Germania Korr. - Bl. d. R. - G. Κ 4 (1920) 2If. - J. Pokorny, Eberts RL. VI 298. - S. Gutenbrunner, Wien. Jh. 35 (1943) Beibl. 144f. Turigoberga opp. im Lande der Alemannen (beim heutigen Zürich?) Rav. IV 26. J. Schnetz ad loc.: Turigo berga.
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Τουρούντης fl. östlich der Weichsel in die Ostsee mündend (ins Schwarze Meer zu verlegen?). Ptol. III 5,2: Τουρούντου ποταμού έκβολαν, Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 59: άπό δέ τοΰ 'Ρουδώνος ποταμού έξης είσι Τουρούντου ποταμού έκβολαι (v.l. τοΰ ρούτου)... ό Τουρούντης, έκ των υπερκειμένων όρών, άτινα καλείται 'Ρίταια όρη. C. Müller ad loc. - Α. Herrmann, RE. s.v. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 462. Uburzis opp. im Lande der Alemannen. Rav. IV 26. J. Schnetz ad loc.: Uburziburg. Urusa opp. Paehl am Südende des Ammersees. Tab. Peut. Miller, Itin. 293. Warmatis opp.
siehe Borbetomagus opp.
Vacalus fl. Waal. Caes. b. G. 10: et parte quadam ex Rheno recepta, quae appellatur Vacalus (v.l. uaculus, ualus), insulam effecit Batavorum in oceanum influit; Tac. ann. II 6: Verso cognomento Vahalem accolae dicunt; Servius Comm. in Verg. Aen. VIII 727: Rhenus fluvius Galliae, „qui Germanos a Gallis dividit". „bicornis" autem aut commune est omnibus fluviis aut proprie de Rheno, quia per duos alveos fluit, per unum qua Romanum imperium est per alterum qua interluit barbaros, ubi iam Vahal dicitur et facit insulam Batavorum; Pacati. paneg. Theodos. Aug. 5,2: quae Rhenus aut Vachalis vidit adgrediar? Sidon. Apoll. XXIII 244: tu Tuncrum et Vachalim. Zeuss 15. - R. Much, Hoops RL. s.v. R. Much, ZfdA 65 (1928) 26. - H. Jacobsohn, GRM 21 (1933) 424. - J. Pokorny, WuS 12 (1929) 304; ders., ZcPh 21 (1940) 100. - S. Gutenbrunner, ZcPh 20(1936) 449ff. Vada opp. im Lande der Bataver. Tac. hist. V 20 und 21. A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 619. Μ. Schönfeld, ZONF 2 (1926) 171.
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Vagus fl. im Osten Skandinaviens. Jord. Get. III 17: Vistulae fluminis, qui Sarmaticis montibus ortus in conspectu Scandzee septentrionali oceano trisulcus inlabitur, Germaniam Scytiamque disterminans. haec ergo habet ab Oriente vestiasimum lacum in orbis terrae gremium, unde Vagi fluvius velut quodam ventrae generatus in oceanum undosus evolvitur. Vahalis fl.
siehe Vacalus fl.
Vallatum opp. an der Straße von Abusina (Eining) nach Cambodumum (Kempten). Not. dign. occ. XXXV 17: praefectus legionis tertiae Italicae partis superioris, Castra Regina, nunc Vallato, XXXV 26: praefectus alae secundae Valeriae singularis, Vallato; It. Ant. 250,3 (v.l. ualloto). Mommsen, CIL III p. 721. Vangiones opp.
siehe Borbetomagus opp.
Ονέβιον opp. im Süden Germaniens in der Nähe der Donau. Ptol. II 11,15 (v.l. οΰσβιον). C. Müller ad loc. Veldidena opp. Helfendorf bei Tegernsee (oder Wilten bei Innsbruck?). It. Ant. 256,4 u.ö. Mommsen, CIL III p. 735. M.E. Schmidt, KZ 57 (1930) 3. - E. Schwarz, WPZ 19 (1932)289. Vemania opp. Burgwang, 2 km westlich Isny östlich von Wangen in Würt temberg? Not. dign. occ. XXXV 19: praefectus legionis tertiae Italicae pro parte media praetendentis a Vimania Cassiliacum Valeriae Sequanorum, Vimania; It. Ant. 237,3. 251,1 v.l. uemonia), 259,1 (v.l. uemai); Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 707. 737. 739. J. Schnetz, ZcPh 14 (1923) 287. Venaxamodurum opp. Straubing. Not. dign. occ. XXXV 27: tribunus cohortis sextae Valeriae Raetorum, Venaxamodurum (v.l. venixamodurum). J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 522.
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Ούενεδικόν κόλπον Danziger Bucht. Ptol. III 5,1 u.ö.: κατά τον Ούενεδικόν κόλπον; τόν Ούενδικόν κόλπον, II 39 (cod. ούελικόν). C. Müller ad loc. J. Pokorny, ZcPh 20 (1936) 316. - R . Schmittlein, ZNF 15 (1939) 54f. - H. Krahe, IF 58 (1942) 138. Venetus lacus Teil des Bodensees (Obersee?). Mela III 24: Rhenus de Alpibus decidens prope a capite duos lacus efficit Venetum et Acronum. Ihm, RE. s.v. Acronus lacus. - P. Kretschmer, Idg. Sprachwissenschaft (Gött. 1925)54. Vermegaton opp. in der Nähe des Bodensees. Rav. IV 26. J. Schnetz (ad loc.) corr. iterum (br)egat(i)on. Vetera castra Fürstenberg bei Birten südöstlich Xanten. Tac. ann. 145: sexagesimum aput lapidem (loco Vetera nomen est), hist. IV 18 u.ö.: in castra quibus Veterum nomen est; Ptol. II 9,8: Ούετερα ... έν ήλεγίων δ' Ούλπία (v.l. ούετέρρα, ούέγερα, ονάγερα, ονέγερρα, ούεγέρρα); It. Ant. 255,5: Veteris, 370,3: Veteribus\ l ab. Peut.: Veteribus. A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 602. Vetonina opp. in der Nähe von Innsbruck, wahrscheinlich mit Veldidena (Wilten) gleichzusetzen (s.d.). Tab. Peut. Vetonianis opp. bei Nassenfeis südlich Eichstätt. Tab. Peut. Mommsen, CIL III p. 723. 739. Viaca opp.
siehe Ονιάνα opp.
Ο ύιάδος fl.
s iehe Ο ώαδουας fl.
Ούιαδουας fl. Oder? Ptol. II 11,2: Ούιάδου (v.l. ούίλδου) ποταμού έκβολαί, II 11,7: Σιδινοι μέχρι τοΰ Ούιαδούα ποταμού (v.l. ούαδούα, ίαδουά) και ύπέρ αύτοϋς 'Πουτίκλιοι
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μέχρι τοΰ Ούιστούλα ποταμού; Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 35: Ούιάδου ποταμού έκβολάς... άπόδέΟύιάδου(ν.\. ίλδουα) ποταμού εκβολών. Zeuss 16. - Miillenhoff, DA II 2 0 9 . - R . Hennig, ZONF 12 (1936) 12. R. Much, ZfdA 62 (1925) 145. - M. Vasmer, ZslPh 6 (1929) 149, ebd. 8 (1931) 114f.; ders., No Β 21 (1933) 122. - J. Löwenthal, ZONF 4 (1928) 62. - Giersch, Festschrift „Altvater" (anläßlich des 50jährigen Bestehens des Sudetengebirgsvereins). - M. Vasmer, No Β 21 (1933) 122. - Ε. Schwarz, ON 12. - J. Pokorny, Atti del III Cong. Int. del Ling. (Firenze 1935) 83; ders., ZcPh 20 (1936) 319. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 460. - Η. Krähe, Hirtfestschrift II 574. - J. Schnetz, ZNF 14 (1938) 141 ff. - W. Steinhauser, ZslPh 16 (1939) 2. - H. Krähe, Würzbg. Jb. 1 (1947) 207. Ούιάνα opp. Memmingen? Ptol. II 12,3 (v.l. ούίανα); Tab. Peut.: Viaca. Mommsen, CIL III p. 739. J. Schnetz, ZcPh 14 (1923) 287. - O. Springer, F1N 63. Οΰικος opp. in Mittelraetien. Ptol. II 12,3 (v.l. οΰισκος, ούικός). Ούίδρος fl. östlich des Rheins an der Küste. Ptol. II 11,1: μετάτάςτού 'Ρήνου ποταμού έκβολάς Ο ύίδρου ποταμού (v.l. ούίστρου)·, Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 32: εις Ο ύίδρου έκβολάς... άπο δε Ούίδρου ποταμού {y\. άπόδέ τοΰ ίδρου). Zeuss 14: Vecht? - C. Müller ad loc. S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 454. Vimania opp.
έκβολαί ποταμού
siehe Vemanis opp.
Virdo fl. Wertach. Ven. Fort., vita St. Martini IV 642: pergis ad Augustam, qua Virdo et Licca fluetant; Paul. Diac. hist. Lang. II 13: Augustam civitatem, quam Virdo et Lech fluetant. Zeuss 13 Anm. 1. E. Schwarz, ON 11.
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Ούφίτιον opp. in der Mark Brandenburg in der Nähe der Oder. Ptol. II 11,12 (v.l. ούρίτιον, ούψούτιον). C. Müller ad loc. Schütte, Ptol. Maps 17: Ούιρίτιον+Σκονργον=Munitio Scirorum. Ούίρουνον opp. in der Germania Magna? (Virunum in Noricum?) Ptol. II 11,12 (v.l. ίοόρουνον). C. Müller ad Ptol. I p. 261,1: Ούιρουνοι=Tac. Varini, neben den Teutonen genannt, Virunum ihre Stadt. Viscia fl. Visculusfl.
siehe Vistula fl. siehe Vistula fl.
Vistula fl. Weichsel. Mela III 333: Sarmatia intus quam ad mare latior, ab his quae secuntur Vistula amne discreta, qua retro abit usque ad Histrum flumen inmittitur; Plin. n.h. IV 81: Acc. Vistlam (v.l. uistulam, uistiam, uistigia, uistia), IV 97 (v.l. Acc. uisilam, uisulam), IV 100: amnes clari in oceanum defluunt Guthalus, Visculus (v.l. uistillus) sive Vistla (v.l. uistila, uistilia, uisti, uisci); Ptol. II 11,12: Ούιστούλα ποταμού έκβολαί, II 11,7: (v.l. ούιοστούλα, ίστούλα), II 11,10: Κόρκονται και Λοΰγοι οί Βοΰροι μέχρι της κεφαλής τοΰ Ούιστούλα ποταμού (v.l. ίστούλα, ούιουστούλα, ούιστόλα, ούιστούλα), II 11,16, II 11,4: κί:(/χ/1 ήν τοΰ Ίοοστούλα ποταμού (ν.1. ούιστούλα, ούιστούλα, ίστούλα), II 11,8 μέχρι τοΰ Ίουστούλα ποταμού, II 35 (v.l. ούιστούλα, ούιστούλα, ούιστούλα), III 5,1; Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 31: τοΰ Ούιστούλα ποταμού, II 35 (v.l. Ούιστούλα)-, Solin. 20,2: Nom. Viscia (v.l. uistia)-, Agripp. fragm. 18 (S. 4 R); Dim. prov. 8,19 (= S. 12 R); Div. orb. terr. 11 (S. 17 R) u.ö.: Acc. Vistlam (v.l. huistlarn); Amm. XXII 8,38: Bisula; Jord. Get. III 17 u.ö.: Gen. Vistulae (v.l. iustulae), V 35: Viscia, XVII 96: in insulam Visclae; Anom. Geogr. Comp. 30: Nom. Ούιστούλας(v.l. ίουστούλας)-, Rav. IV 4: Vistula. Zeuss 16. - Müllenhoff, DA II 207f. - R. Much, Hoops RL. IV 422. - R. Hennig, ZONF 12(1936) 12. Meringer, DLZ (1915) 449ff. - H. Krähe, GRM 23 (1935) 148f.; ders., Hirtfestschrift II 574. - S. Gutenbrunner, Hirtfestschrift II 460f.; ders., ZfdA 72 (1935) 295. - J. Löwenthal, KZ 55 (1928) 5. - R. Schmittlein, ZNF 15 (1939)61.
Alphabetischer Namenkatalog
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Visurgis fl. Weser. Strab. VII 291: Βίσουργις (v.l. βισουργίστα, βιβοοργίσται)·, Veil. II 105,1: transitus Visurgis; Mela II 30: in oceanum amissis, Visurgis et Albis clarissimi (v.l. amis[sis;M57M/*g/s); Plin. n.h. IV 100; Tac. ann. II 9 u.ö.; Flor. epit. II 30: per Visurgin; Ptol. II 11,1: Ούιστουργοΰ ποταμού έκβολαί (v.l. ούισουργου, ονισουρίγιος, ούισουριγος), II 11,7: τον Ούισούργιος ποταμού; Marc. Heracl. peripl. mar. ext. II 32 u.ö.: τοΰΟνισούργιος(ν.\. ούργιου, ίσουργίοο)\ Cass. Dio LIV 33,1: μέχρι τοΰ Ονισούργου (v.l. ούισούτρον, ούίσουτρον, ούίσουτρον, LV 1,2 u.ö.: τον Ούίσουργον (v.l. ο ύσίσουργον); Sidon Apoll. XXIII 244: tu Tuncrorum et Vachalim, Visurgin, Albin. Zeuss 15. - Müllenhoff, DA II 215f. - R. Much, Hoops RL. IV 422. - E. Norden, Altgerm. 118 Anm. 1. J. Schnetz, ZcPh 15 (1925) 216f. - S. Gutenbrunner, Hirstfestschrift II 457. 461. - J. Pokorny, MWAG 66 (1936) 75; vgl. ders., ZcPh 21 (1940) 100. 1 1 0 . - R . Schmittlein, ZNF 15 (1939) 61 f. Vobergensis vicus bei Mainz. CIL XIII 6689 (Mainz): GENIO IVENTVTIS VOBERGENS[is], C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 303. Voclannionum vicus Pallien bei Trier. CIL XIII 3648 (Trier): VICVS VOCLANNI.., 3649: W\CO...ANNION VM. C. Zangemeister, CIL XIII 2 p. 590 add. p. 43. Vosalvia opp. Oberwesel am Rhein. Rav. IV 24: Bosalvia; Tab. Peut.: Vosavia; CIL XIII 9158 (Meilenstein von Tongern): [Vo]SOL VIA. Ihm, RE. s.v. Bosalvia. Vosavia opp.
siehe Vosalvia opp.
Wrzacha opp. Zurzach bei Constanz. Rav. IV 26 (v.l. wreacha, ursaba). R. Schnetz, Arch. hist. Vereins f. Unterfranken 60 (1918) 67 Anm. 1; ders., Philologus 87 (1932) 103. 110; ders., ZNF 15 (1939) 91 ff. - J. Schatz, Ahd. Gram. § 137. - P. Aebischer, ZONF 3 (1927) 25. Ziaberna opp.
siehe Taberna opp.
II. Teil Die Siedlungsnamen, ihre Etymologie und sprachliche Herkunft
I. Die römischen Siedlungsnamen Überall, wo römische Legionen ihren Fuß hinsetzten, drückten sie dem Lande ihren eigenen Stempel auf. Sie schufen nicht nur Anlagen militärischer oder ziviler Art, sondern sie benannten diese Schöpfungen auch mit Namen ihrer eigenen Sprache. Manche dieser damals gegebenen Benennungen haben die Jahrhunderte überdauert, und noch heute künden Namen wie Köln (Colonia Agrippinensis), Augsburg {Augusta Vindelicorum), Altrip nördlich Speyer (Atta ripa) von den stolzen Tagen des Römischen Imperiums. In manchen Fällen mag ein bereits vorhandener einheimischer Name bei der Ortsbezeichnung Pate gestanden haben und im Munde der Soldaten der eigenen Sprache angepaßt worden sein (vgl. Arborfelix und vielleicht auch Vetera und Navalia). Hätten wir keine andere Kunde aus jener Zeit, so ließe sich doch an Hand der überlieferten Ortsnamen die Ausbreitung des römischen Reiches klar und deutlich ablesen. Von der Nordsee ziehen sich diese Zeugen einstiger römischer Anwesenheit auf dem linken Ufer des Rheins entlang und überschreiten dann im Schutze des Limes den Strom, bis sie in der Gegend von Regensburg die Donau erreichen, die von dort ab weiter nach Osten die nördliche Begrenzung bildet. Außerhalb dieser Grenzen in der Germania Magna liegen zwei ON Munitio (Μουνίτιον); diese Befestigungen, die sonst nicht erwähnt werden, stammen wohl aus der Zeit der vorübergehenden Besetzung des rechtsrheinischen Germaniens und sind ähnlich wie das Kastell Aliso (s.d.) früh dem Ansturm der Germanen erlegen. Wie sehen nun diese Namen im Einzelnen aus und was vermögen sie uns zu sagen? Verhältnismäßig gering ist der Anteil der unmittelbar aus der Natur entnommenen Benennungen. Wo sich derartige Bezeichnungen finden, handelt es sich um kleinere Straßenstationen, die man einfach nach einer auffälligen Eigentümlichkeit ihrer Umgebung benannte (Rapa, Pomona), einige dieser Namen reizen geradezu zum Vergleich mit modernen Wirtshausbezeichnungen (Pirum tortum, Niger pullus). Wenige Orte wurden nach Besonderheiten ihrer Lage bezeichnet, am Zusammenfluß zweier Flüsse (Confluentes), nach einem steilen Flußufer (Alia ripa), oder die Ansiedlung erhielt ihren Namen von dem vorbeifließenden Fluß (Regina castra, Saravus vicus), wobei der F1N nach römischem Sprachempfinden als Adjektiv aufgefaßt wurde.
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Die römischen Siedlungsnamen
Häufig haben militärische Einrichtungen zur Benennung von Örtlichkeiten geführt. Im Schutze der Lager (castra) und Befestigungen (castellum, munimentum und munitio) entstanden Ansiedlungen, die den alten Namen noch weitertrugen, wenn die Kohorten schon längst weiter gezogen waren. Ein solches Lagerdorf wird uns noch inschriftlich direkt bezeugt (vgl. Canabarum vicus). Veteranensiedlungen und römische Kolonien wuchsen empor (vgl. Colonia Agrippinensis, Traiana Coloniä). Kaiser zeichneten die aufblühenden Städte aus und ehrten sie durch Hinzufügung ihres Namens (Augusta, Aurelius, Constantia). Der Ruhm der Wiesbadener Quellen drang bis nach Rom (vgl. Aquae Mattiacae). Längs der römischen Heeresstraßen wurden die Gasthäuser (Tabernae, Stabula), die für Unterkunft und Verpflegung der im Dienste des Staates Reisenden Sorge trugen, zu Mittelpunkten neuer Ortschaften. Militärische Posten wachten über die Sicherheit der Wege und sicherten besonders die Flußübergänge (Pons Aeni, Pons Saravi u.a.). Aber auch der kulturelle Einfluß des Römertums spiegelt sich in den Ortsnamen wider. Mit den römischen Legionen waren auch die römischen Götter mit in die neu besetzten Gebiete gezogen. Die Kultstätten römischer Gottheiten wurden Mittelpunkte von Stadtteilen in den großen Orten (vicus Honoris, vicus Pacis u.a.), daneben behaupteten sich aber auch die alten einheimischen Götter (Seniae vicus). Kaiseraltäre wurden errichtet (Arae Flaviae). Römisches Wesen und die verfeinerte Kultur griffen tief in das Leben der alten Bewohner ein. Sicher ist ein großer Teil der mit dem Suffix -anum gebildeten Siedlungsbezeichnungen von dem Namen des betreffenden Grundherren abgeleitet, und sicher waren diese Grundherren durchaus nicht alle gebürtige Römer, sondern hatten zugleich mit der römischen Bürgerschaft auch den römischen Namen angenommen. Einen Sonderhinweis verdienen noch die Ortsnamen Quadri-burgium, Stratebzw. Stratis-burgus und Levefanum. Während sich der ON Quadri-burgium als Compositum mit einem Zahlwort ohne weiteres aus dem lat. Sprachgebrauch erklären läßt und gute Parallelen im appellativischen Wortschatz dieser Sprache findet, bereitet die Erklärung der beiden ON Levefanum und Strafe- bzw. Stratisburgus, die teilweise oder ganz aus lateinischem Wortmaterial gebildet sind, größere Schwierigkeiten. Das Lateinische ist an sich kompositionsfeindlich, und daß es sich hier auch kaum um echte Kompositionsbildungen handeln kann, zeigt der Fugenvokal -a- bzw. -is-. Levefanum ließe sich als eine Zusammenrückung eines im Genitiv stehenden Bestimmungswortes *Leva mit dem Grundwort fanum „Heiligtum" deuten. Der ON Strate- bzw. Stratisburgus dürfte ebenfalls eine Zusammenrückung darstellen, im Bestimmungswort einmal mit der Form des Gen./Loc. Sing., zum anderen im Abl./Loc. Plur. Das Nebeneinander der singularischen und pluralischen Form im Bestimmungswort kann daraufhinweisen, daß die Bezeichnung noch nicht zu einem Ortsnamen erstarrt war, sondern appellativisch aufgefaßt werden konnte.
Namen nach der Natur
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A. Namen nach der Natur
a. Pflanzen Arbor felix (Miller, Itin. 57), heute Arbon am Bodensee, ,der glückliche (oder ,fruchtbare') Baum'; Straßenstation, späterhin vielgenannter Ort (erstmals It. Ant.)· Die mittelalterliche Namensform Arbona, heute Arbon, macht volksetymologische Umgestaltung eines epichorischen Namens durch die Soldatensprache wahrscheinlich. Zur Verwendung von arbor in ON vgl. H. Gröhler, Fr. ON II 152. Cannabiaca
siehe keltische Ortsnamen S. 148.
Pirum tortum (Tab. Peut. Piro torto; Miller, Itin. 421), jetzt Perschling am Perschling, eig. ,krumme Birne' zu lat. pirum ,Birne' und lat. tortus Part. Perf. Pass, zu torquere ,winden, krümmen'; es dürfte aber eher an eine Bezeichnung des Ortes nach einem ,krummen Birnbaum' (vgl. tortum Robur ,krumme Fichte' bei H. Gröhler, Fr. ON II 159) zu denken; pirum entweder als pars pro toto oder zu pirus, -i f. ,Birnbaum' mit falschlich in maskuliner Form zugesetztem Beiwort. Über lat. pirus ,Birnbaum' in ON Η. Gröhler, Fr. ON II 172f. Pomona (Tab. Peut. Loc. Pomone, weniger wahrscheinlich Abi. zu einem ON *Pomo\ Miller, Itin. 271), Station an der Straße von Urspring in Württemberg nach Augsburg, ,Obstanpflanzung'; zu lat. pomona ,Obst, Obstbäume' (Plin. n.h. XXIII 1; Solin. XXII 17) übertragen von Pomona ,Göttin des Obstes' (alte -öna-Ableitung) zu lat. pomum ,Obst, Obstbaum', vgl. GN Bellona zu lat. bellum ,Krieg'. Der Ort nach seinem auffallenden Obstreichtum benannt. Vgl. in Gallien Pommeuse (dep. Seine-Marne)w«-sur-Meuse, in Deutschland Daun in der Eifel u.a. Der Begriff hat sich im Gallischen von der Bedeutung ,umwallte Burg' zu gefestigter Anhöhe' und dann zu , Anhöhe' überhaupt entwickelt. Vgl. Sigeberti vita Deoderici I (MGSS VI 477): Gallica lingua enim montem vocari dunum, studiosis non est ignotum ... sicut ergo Augustidunum Augusti mons, sicut Viridunum Virorum mons nominatum est, ita Dividunum quasi divorum-dunum ... Ihm, RE. s.v. Dunum. - Meyer-Lübke, Beton, im Gall. 24ff. - H. Gröhler, Fr. ON I 95. - Α. Dauzat, Toponymie fran5. 168ff. Bragodunum (Ptol. Βραγόδουνον) in Rätien; zu Gall. *brago- ,Sumpf', das seine Fortsetzung gefunden hat in prov. brac, afrz. brai (vgl. H. Gröhler, Fr. ON 1 155 und Gamillscheg, Etym. Wb. 138). Die Hesychglosse βράγος-ϊλος ist vielleicht als Glossierung dieses keltischen Wortes aufzufassen, da βράγος sonst in der ganzen Gräzität nicht belegt ist und überdies eine Einordnung in das Griechische in Anbetracht der germanischen Entsprechung des Wortes
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Die keltischen Siedlungsnamen
(mhd. brök η. ,sumpfige Wiese', ahd. mhd. brooch ,Moorboden, S u m p f , nhd. ,Bruch' aus idg. *bhrögos oder *bhrägos) auf Schwierigkeiten stößt. Das danach für den idg. Anlaut zu fordernde bh- hätte zu gr. φ führen müssen, somit βράγος nicht echt griechisch (vgl. W.-P. II 235. 314, dort als „griech., wenn nicht makedonisch" bezeichnet; griechisch auch nach Gamillscheg, Etym. Wb. 138). Weitere Ortsnamen mit dem gleichen Bestimmungswort (auch als Simplex): Brago-gilo (Le Breuil dep. Aisne) urk. a. 697, Bragum (Bray-Saint-Christophe dep. Aisne) urk. a. 661 (Holder 1510) und eine Reihe moderner Ortsnamen in Frankreich, die sich ebenfalls auf ein Grundwort brago- zurückführen lassen (vgl. H. Gröhler a.a.O). Die Bedeutung ungefähr ,Sumpfburg'. Cambodunum (häufig belegt; Miller, Itin. 282), Kempten im Allgäu, ,Burg an der Krümmung' (im weitesten Sinne zu fassen, von der Flußschleife bis zur Halbinsel, vom Bodeneinschnitt bis zum Tal, vgl. L. Daville, REAnc 31 (1929) 42ff.); zu gall. *cambos ,krumm', gewährleistet durch die anderen keltischen Dialekte air. camm, cymr. corn, cam, bret. kämm ,krumm' (vgl. gr. σκαμβός ,krumm',,krummbeinig', W.-P. II 539), in den Ortsnamen wohl substantivisch aufgefaßt. Die Ortsbezeichnung ist im keltischen Siedlungsgebiet häufig, vgl. Cambodunum in Britannien, eine Stadt der Briganten, Kempten in Schwaben auf merowingischen Münzen so genannt und viele andere moderne Ortsnamen in Frankreich, die auf die gleiche Grundform zurückgehen (vgl. H. Gröhler, Fr. ON I 156). Carrodunum (Ptol. Καρρόδουνον v.l. Καρνόδουνον), 1. im Innern Germaniens, Krappitz an der Oder?, 2. Karnberg bei Wasserburg am Inn?, außerdem in Pannonia sup. und im Sarmatenland, ,Wagenburg'; zu gall, karros ,Karren, Wagen', air. meymr. carr, bret. karr ,biga, vehiculum' aus idg. *kr-sos (W.-P. I 428), ursprünglich halbnomadische Ansiedlung' (F. Sommsen, Idg. EN 82). Das viermalige Vorkommen eines Ortsnamens von der Bedeutung Wagenburg' erscheint auffallend, vielleicht ist der eine oder andere von Ptolemäus irrtümlich an falscher Stelle noch einmal wiederholt, oder ist an eine andere Bedeutung des Bestimmungswortes zu denken? Zu erwägen bliebe die Variante Carno-dunum (Ptol. II 12,5 (4) Καρνόδουνον), die, falls die Lokalisierung berechtigt ist, durch den modernen ON Karnberg (das zweite Glied übersetzt) gestützt werden könnte; «-Ableitung von idg. *kr- (Schwundstufe zu idg. *ker- ,Kopf, Horn, Gipfel'), bret. kern, Scheitel, Wirbel des Kopfes' (W.-P. I 407; Fick II4 81), vgl. die Hesychglosse
Kompositionsbildungen
κάρνοντήν σάλπιγγα Höhe'; Carno-dunum
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Γάλαται mit einer Bedeutungsentwicklung zu , Spitze. etwa ,Burg auf der Bergspitze'.
Eburodunum (Ptol. ' Εβουρόδουνον), wahrscheinlich damit identisch Eburum (Ptol. "Εβουρον), im Südosten Germaniens, Brünn? Derselbe Ortsname noch zweimal in der Schweiz vorkommend, auch sonst Eburo- häufig in Zusammensetzungen mit anderen Elementen (Eburo-magus, Eburo-briga u.a.), als PN Eburus oft belegt (CIL III 4167 und 5033. 6010,82); der Name ist nicht sicher gedeutet. A. d'Arbois de Jubainville (F. Gröhler, Fr. ON 1101) dachte an ein gall. Wort *eburos in der Bedeutung ,Eibenbaum', doch erscheint dies selbst bei einem Ansatz von idg. für die Wurzel (Schräder, RL. 224) kaum möglich, da idg. vor u im Keltischen nicht zu b führen konnte (Pedersen, KG I 107f.). Zum Namen der Eibe im Keltischen vgl. Fick II4 46; Pedersen, KG 162; W.-P. I 165. Über das keltische Gebiet hinaus scheint das selbe Wort in Ortsnamen wie "Εφύρα, Ebura vorzuliegen (vgl. H. Krähe, ZNF 15(1939) 110; ebd. 19(1943) 68, für die illyrische Herkunft wahrscheinlich ist. Es liegt also ein Wort vor, das sowohl im Keltischen wie im Illyrischen in der Ortsnamengebung eine Rolle spielte. Lopodunum (Auson. Lupodunum, inschr. Lopodun.), urk. auch a. 1012 Lobodungowe und ähnlich öfters (Förstern. II 133), Ladenburg am unteren Neckar; die ältere Form ist Lupodunum (über den Wandel von u zu ο im Keltischen vgl. Pedersen, KG I 35), dasselbe Schwanken in der Vokalisation zeigen auch die dazugehörigen Personennamen, Lopus (mancipium), Lopa (Holder II 287) gegenüber häufigerem Lupus (Holder II 249f.). Die Personennamen lassen sich schwerlich alle als aus dem Lateinischen entnommen auffassen, zumal Lopoauch in Ortsnamen auftritt, vgl. Lopo-carium (Rav., möglicherweise entstellt) in Britannien, Loposagium (Tab. Peut.) in Gallien bei den Sequanern. Gegen die naheliegende Zusammenstellung von kelt. lupo-Hopo- mit dem idg. Wolfsnamen *luq'-'-os (gr. λύκος) ergeben sich lautliche Bedenken, da idg. *q-- nach u im Keltischen entlabialisiert werden mußte (vgl. E. Zupitza, KZ 37 (1904) 403; Pedersen, KG I 127; s.a. J. Pokorny bei S. Gutenbrunner, ZcPh 20 (1936) 460), bei der Zugrundelegung von idg. *ulp-/lup- (lat. volpes ,Fuchs' vgl. W.-P. I 316ff.) für die Ausgangsform hätte das ρ schwinden müssen, wie es abret. acorn. louuern ,Fuchs'• Β -* links abbiegen
> C nach χ km
zu geben, ohne daß daraus Luftlinienentfernung und Himmelsrichtung kenntlich würden. Maßstäbliche Karten wünschte daher wesentlich die Wissenschaft, die ein Weltbild darstellen wollte, aber weder die auf praktische Bedürfnisse orientierten Offiziere noch reisende Kaufleute. Die Klage darüber, daß die doch relativ leichte astronomische Bestimmung der geographischen Breite eines Ortes tatsächlich nur für wenige Punkte der Oikumene durchgeführt war, findet sich von Eratosthenes bis P., ohne daß etwa die Reichsverwaltung seit Augustus je Anstalten zu einer allgemeinen Reichsvermessung gemacht hätte. Die Astronomen wußten auch, daß die genaueste Breitenbestimmung mit relativ einfach herstellbaren Geräten durch die Bestimmung der Höhe des Polarsterns möglich ist. Daß man in Rom einen Obelisken aufstellte, an dessen Schattenlänge man, wie auf einem Gnomon (Schattenmeßgerät), zu den Äquinoktien die geographische Breite ermitteln konnte, war ein repräsentativer Akt, keiner der Wissenschaft. Daß das Ergebnis von Schattenmessungen, auch wenn sie genau wären, um 1/4° unter dem richtigen Wert läge, weil nicht die Mitte der Sonne den Schatten wirft, sondern ihr oberer Rand, war allerdings auch den antiken Astronomen nicht bewußt. Für eine Weltkarte wäre es nötig gewesen, an allen wichtigen Orten Messungen durchzuführen, ihre Ergebnisse schriftlich festzuhalten und an eine Zentralstelle zu melden. Für die Längenbestimmung erhofften sich die Astronomen Beobachtungen von Mondesfinsternissen unter Angabe der Ortszeit: da sich die Ortszeit bei der Einteilung der Kugel in 360 Längengrade je 15° um eine Stunde unterscheidet, ergeben sich unter-
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schiedliche Ortszeiten, obwohl eine Mondfinsternis natürlich überall gleichzeitig beobachtet wird (der Mond wird ja wirklich verfinstert, im Gegensatz zur Sonne, die bei einer Sonnenfinsternis nur verdeckt wird). Vor der Erfindung transportabler Uhren war die Bestimmung des Längenabstandes zweier Orte nicht anders möglich. Wenn man festgehalten und nach Rom gemeldet hätte, zu welchen Ortszeiten im Westen und Osten des Imperiums eine Mondesfinsternis beobachtet wurde, hätte man die Ausdehnung des Imperiums errechnen können. Ein solcher Auftrag ist nie an die Garnisonen ergangen. Für einzelne Orte scheint P. allerdings ziemlich genaue Lagebestimmungen erhalten zu haben, die wahrscheinlich auf Vermessung anläßlich römischer Straßenbauten zurückgingen. Was von den Ergebnissen solcher Vermessungen schriftlich niedergelegt wurde und P. zugänglich war, waren allerdings anscheinend nur für sehr wenige Orte astronomische Breitenbestimmungen mittels Gnomon, und von den Entfernungen zu den Nachbarorten wurden nur die für die Märsche der Legionen relevanten milia passuum Straßenlänge festgehalten, ohne Angabe über Wegkrümmungen, aus denen sich die Luftlinie hätte errechnen lassen. Hier benutzte P. sich aus Erfahrungswerten ergebende Faustregeln, die großräumig einen großen Fortschritt gegenüber seinen Vorgängern darstellten, aber vor allem im Gebirge kleinräumig starke Verfälschungen nicht vermeiden konnten. Sehr oft fehlte in seinen Quellen anscheinend auch die Angabe der Himmelsrichtung. P. wollte aber auch so unzureichend bestimmte Orte nicht aus seinen Listen ausschließen, da er beabsichtigte, das Verzeichnis für zukünftige Verbesserungen offen zu halten. P. spricht davon, daß sich mit Hilfe seiner Anweisungen jeder, der eine Landkarte benötige, selbst eine entsprechend seinen „speziellen Zwecken" zeichnen könne; Anwender aus der Reichsverwaltung scheint er dabei nicht besonders im Sinn gehabt zu haben; der verwaltungsmäßige Status eines Ortes oder einer Landschaft war ihm nämlich ziemlich gleichgültig. So erwähnt er, daß die Länder in größere Einheiten, Satrapien (etwa:,Provinzen'), sowie Untereinheiten, Eparchien (etwa: ,Präfekturen'), gegliedert sind, hat aber nicht das Bedürfnis, klar zu differenzieren: er trifft die Einteilung Europas nach „Eparchien oder Satrapien" (Geogr. 2,1,9), ohne anzugeben, welche Einheit er nun als Satrapie und welche er als Eparchie klassifiziert. Auch nennt er für die Grenzen zwischen den Einheiten meist markante geographische Scheiden, auch wo die realen politischen Grenzen nicht genau diesen entlang verliefen. Topographisch bezeichnet er jeden Ort als polis, ,Stadt', ohne Rücksicht, ob es sich um ein nur zeitweise benutztes militärisches Kastell, eine zivile Siedlung, eine Provinzhauptstadt oder anderes handelte. Wo er weiß, daß ein Ort als Legionsstandort diente, nimmt er es auf, doch strebt er dabei weder nach Vollständigkeit noch aktualisiert er diese Informationen. Zum Teil, sagt er, konnte er sich auf das Werk eines Vorgängers, Marinos, stützen, von dem uns nichts außer den Hinweisen des P. erhalten ist. Diese betreffen prinzipielle Fehler der Arbeitsweise des Marinos, die P. korrigierte; darunter die Längen-
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erstreckung der Oikumene im ganzen und, als für uns wichtigstes Teilstück, des Mittelmeeres. Diese Werte waren bei Marinos und allgemein in vorptolemäischer Literatur viel zu hoch, was P. richtig erkannte, doch führt seine Tendenz zu Kompromissen dazu, daß er das Mittelmeer immer noch um ca. 20% zu lang annimmt. Wie viel P. an Detailinformation dieser einen Quelle verdankt und was seine eigene Sammelleistung ist, ist für die germanische Altertumskunde belanglos, da wir über Marinos sonst keine Nachrichten haben. Einiges an der prinzipiellen Kritik am Werk des Marinos weist jedoch auf dessen Aufbau und auf mögliche Fehlerquellen hin; P. schreibt (1,18,4): „man findet auf gut Glück an einer Stelle nur die Breiten, wie z.B. in der Tabelle der Breitenkreise, anderswo hingegen die Längen für sich allein, wie z.B. in der Tabelle der Mittagslinien (Aufzählung der Orte, die genau in Nord-Süd-Relation zueinander, also auf dem selben Längengrad liegen). Zudem entsprechen die Orte in diesen beiden Abschnitten einander meistenteils nicht, sondern man findet für die einen Orte nur die Breitenangaben, für die anderen nur die Längenangaben, so daß in derlei Fällen immer eine der beiden notwendigen Angaben fehlt." (Übersetzung nach Mzik S. 60). Daß von einem Ort einer der Werte, meist die Breite, richtig angegeben ist, der andere falsch, könnte die Ursache darin haben, daß P. ihn der Breitenliste des Marinos entnahm, ohne eine Längenangabe vorzufinden, und diese schätzen mußte. Unmöglich ist es aber, im Einzelfall den Nachweis zu führen, daß wirklich das und nichts anderes die Ursache für den Fehler war: Rottweil (119) ist in Relation zu allen naheliegenden Orten zu weist östlich angesetzt, obwohl die Breitenbestimmung richtig ist; die Ursache könnte sein, daß eine Angabe der Entfernung Zarten (118) - Rottweil in Meilen als Weglänge gemeint war, aber für eine Angabe der Luftlinie gehalten wurde. Auch andere Ursachen sind für diesen Fehler denkbar. Grobe Fehler gehen nicht auf fehlerhafte Umrechnungen von Maßen zurück, sondern auf Auswertung literarischer Quellen. Wenn P. den Mäander vor dem Donauknie bei Vac mit genau 1° Breitenschwankung ansetzt, hat er wohl einfach eine in Worten gelesene Angabe „großer Mäander" (oder ähnlich) schematisch mit 1° angenommen. Oft ist ein Indiz dafür, daß es sich nicht um Rechenergebnisse, sondern um vage Schätzungen auf Grund literarischer Angaben handelt, daß P. in solchen Fällen runde Zahlen bevorzugt. An der Küste des an Germanien östlich angrenzenden nördlichen Sarmatien kennt er in Längen- wie Breitenangaben nur ganze oder halbe Grade, was gegen die bis zu Zwölftelgraden gehende Berechnung am Oberrhein deutlich absticht. Gebiete, fur die eine größere Quellenmenge mit widersprüchlichen Angaben erhältlich war, sind augenscheinlich anderen Arten von Fehlern aber nicht weniger Fehlern unterworfen als Gebiete mit geringer Quellendichte.
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Die Feststellung des P., daß als Quellen hauptsächlich Schriftsteller und Berichte von Reisenden in Frage kämen, die er zum Teil auch persönlich befragte, stimmt mit dem Eindruck, den sein Werk in uns erweckt, zusammen. Die Schwierigkeiten bei der Auswertung, die er beklagt, und seine Feststellung, daß es oft unmöglich ist, die richtige Reihenfolge der Orte zu ermitteln, sind für uns gut nachvollziehbar. Askiburgion, heute Asberg bei Moers (62) nennt Tacitus (Germania 3,2) ...adisse Germaniae terras, Asciburgiumque, quod in ripa Rheni situm... Aber auf welchem Ufer? P. setzt es, wie der Kontext bei Tacitus suggeriert, aufs rechte; wir wissen, daß es aufs linke gehört hätte. Hist. 4,33,1 nennt Tacitus Asciburgium ebenfalls, dort ohne Angabe über die Lage; aus seinem Text geht nur hervor, daß das Winterlager einer Ala dort war. Ein mit römischer Kriegsführung vertrauter Leser hätte sich denken können, daß das Winterlager auf der römischen Seite des Rheins war; aber P. hat die Historien, die ja sehr wenig brauchbare Namen oder Lokalisierungen bieten, sicher gar nicht benutzt. Es ist schwer zu sagen, ob Strabon eine Quelle verwertete, die den ,Neubeginn' der Donau nach dem Albdurchbruch als ,Donauquelle' betrachtet oder ob er einfach eine nicht zutreffende Vorstellung hatte, wenn er Geogr. 7,292 schreibt, daß die Entfernung vom Bodensee zur Donauquelle nur eine Tagereise beträgt. Wir wissen aber, daß P. auf Grund solcher Nachrichten die Donauquelle (22) in der Nähe des Bodensees annehmen mußte, wenn er eine Gradangabe für sie festlegte, und ich wähle daher für die richtige Position auf Karte 2 Fridingen an der Donau, ohne damit behaupten zu wollen, daß die Antike allgemein die Quelle der Donau hier annahm oder gar Flußquellen allgemein erst dort ansetzte, wo sich aus kleineren Bächen ein größerer Fluß bildet. Pomponius Mela schreibt 3,24, der Rhein habe seine Quelle nahe dem locus Venetus (Bodensee) und dem lacus Acronus (offensichtlich der Untersee) und 2,79, die Quellen von Rhone, Rhein und Donau lägen nicht weit von einander entfernt (was natürlich nur für Rhone und Vorderrhein stimmt). Es gibt keine Anzeichen für eine direkte Benutzung Melas durch P., aber falls die Traditionsstränge indirekt zusammenhingen, waren derartige Angaben für die Lokalisierung von Orten in Südwestdeutschland verwirrend. P. mußte aber auch Quellen benutzt haben, die zwischen Donau- und Rheinquelle eine erwähnenswerte Distanz ansetzten, da er angibt, „Die Westgrenze Rätiens bildet das Adulasgebirge und der Zwischenraum zwischen den Quellen des Rheins und der Donau" (2,12,1), und in einer solchen Grenzangabe macht doch keine Strecke von nur einer Tagereise Sinn. Es ist daher nicht adäquat, wenn jemand formuliert, P. habe die Positionen der Orte am Rhein durcheinandergebracht; besser wäre die Formulierung, er hatte keine Quellen, die eindeutig Reihenfolge und Lage der Orte feststellen ließen, wußte über diesen Mangel prinzipiell Bescheid (wie seine allgemeinen Klagen in Buch 1 und in der Einleitung zu Buch 2 bezeugen), konnte ihm aber nicht abhelfen.
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Doch nahm P. an, daß es in Zukunft möglich sein müsse, genauere Informationen zu erhalten. Wenn man in eine einmal gezeichnete Landkarte fortlaufend Verbesserungen eintrüge, schreibt er, würde aber diese mit der Zeit bald unübersichtlich. Er entschloß sich also, um seinem Werk dauernde Brauchbarkeit zu sichern, nicht zum Zeichnen einer Landkarte, sondern zur Anlage des Werkes in Tabellenform (2,1,3): „Deshalb haben wir die zu jeder Örtlichkeit gegebenen Gradangaben in Tabellenform an den äußeren Teil der Seiten gestellt, wobei wir die Längenangaben vor den Breitenangaben brachten, damit, wenn etwa infolge weiterer Erforschung sich irgendwelche Verbesserungen ergeben, die Möglichkeit vorhanden sei, diese in den vorhandenen freien Zwischenräumen der Seiten anzumerken" (Übersetzung nach Mzik S. 77). Nicht nachträglich verändern konnte er freilich die Position eines Namens in der Liste. P. gibt an, daß er die Orte in den Tabellen untereinander in der Reihenfolge anschreibt, daß sie auf der gezeichneten Karte Streifen, Klimata, von Orten ähnlicher Breite ergeben, wobei er für jedes Gebiet mit dem nördlichsten Ortsstreifen beginnt und der Reihe nach die südlicheren anschließt; innerhalb der Streifen wählt er die Reihenfolge der Orte von links nach rechts (also von West nach Ost), damit die Hand beim Übertragen der Orte auf eine Karte oder einen Globus nicht über schon Geschriebenes streife. Aus der Kenntnis solcher praktischer Details ersieht man, daß die Hauptbeschäftigung des P. die Anleitung von Schülern im Landkartenzeichnen war und die ,Geographie' als Lehrbuch dafür konzipiert ist. Wenn in den erhaltenen Handschriften ein Ort an einer anderen Stelle in der Tabelle steht als ihm nach der Gradangabe zukäme, muß die Gradangabe nicht durch Abschreibfehler entstellt sein: Es kann sich darin auch eine Korrektur durch P. spiegeln, da er ja bei Erhalt neuer Informationen die Gradangaben eines Ortes noch ändern konnte, aber nicht mehr seine Position in der Tabelle. Sogar wenn sich die beiden Überlieferungszweige in den Gradangaben für einen Ort unterscheiden, beruht nicht notgedrungen eine auf einem Abschreibfehler. Es können auch die Archetypen der beiden Klassen unterschiedlich ausgewählt haben, im Falle P. von der Möglichkeit, in der Tabelle alternative Positionen für einen Ort zu verzeichnen, Gebrauch gemacht hatte. Ich dokumentiere die Positionen beider Handschriftengruppen für alle Orte in der ,Germania' sowohl in einer Tabelle (,Tabelle der von P. für die Karte von Germania angegebenen 143 Punkte') als auch auf einer nach den Anweisungen des P. gezeichneten Karte (,Karte 1'). Dadurch ergeben sich, in jedem Einzelfall natürlich durch die Möglichkeit von Zufallen anfechtbare, Aussagen darüber, ob Schreibfehler paläographisch naheliegen (dazu vergleiche man die unten S. 267 wiedergegebenen Zahlzeichen) oder deutlich erkennbarer unterschiedlicher Gestaltungswille in längeren Ortsreihen. Die beiden Handschriftengruppen scheinen, ergibt sich, zwei Redaktionen durch P. zu spiegeln. Die eine Gruppe wird nur durch die Handschrift X repräsentiert, die zweite durch mehrere Handschriften, von denen für alle Positionen der Germania und der Orte in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft die Hand-
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schrift U mit ihrer Schwesterhandschrift Ν übereinstimmt, bis auf einen einzigen Fall (Borbetomagos in Gallia Belgica), in dem ich wegen einer Korrektur in U auch den Wert von Ν heranzog. Ich spreche daher der Einfachheit halber nur von X und U, obwohl ich die Übereinstimmung der Werte der zweiten Gruppe kontrollierte, und zwar nach der Ausgabe von Müller (der U nicht benutzen konnte, aber Ν auswertete, die er, wo die Überlieferung innerhalb dieser Gruppe einheitlich ist, stillschweigend subsumiert, im Falle von Abweichungen wie Borbetomagos aber explizit anführt) und den von Cuntz statt dessen für die zweite Gruppe herangezogenen und lückenlos dokumentierten Werten von U und der Faksimileausgabe von U durch Schnabel. Kopien der erst nach dem Erscheinen der Ausgabe von Cuntz entdeckten Handschrift K, die aus der selben verlorenen Handschrift abgeschrieben wurde wie U und N, waren mir leider nicht zugänglich; sie heranzuziehen würde aber für die Gradangaben der Germania wenig ergeben, da schon die hierin vollständige Übereinstimmung von U und Ν die Lesungen der gemeinsamen Vorlage von KNU sichert. Das Verhalten der übrigen Handschriften der U-Gruppe und der Mischhandschriften ist im Bereich der Germania für die Schreibung einiger Namen interessant und wird von mir in den sie betreffenden Artikeln des Reallexikons diskutiert; in den Gradzahlen, die hier zu diskutieren wären, gibt es keine erwähnenswerten Abweichungen. Ich setze auch für die Archetypen der beiden Klassen die Buchstaben X und U, da aus dem Kontext hervorgeht, wo ich eine erhaltene Handschrift und wo einen verlorenen Archetypus meine. Wann sich die Überlieferung trennte, ist ungewiß; manche meinen, schon zur Lebenszeit des P., noch bevor er die letzten Änderungen anbrachte, sei der Archetypus der einen Gruppe aus seinem Handexemplar abgeschrieben worden, während die andere den Zustand der ,Geographie' zum Zeitpunkt von P.s Tod spiegle. Es werden beim Betrachten von Karte 1 in mehreren Fällen unterschiedliche Redaktionen sichtbar, von denen X mehr gerade, schematische Linien bevorzugt (was man daher für eine erste, vorläufige Gestaltung halten könnte), während U nuanciertere Positionsangaben setzt. Da die Positionen von X öfters realitätsnäher sind, halten aber manche X für die spätere Redaktion. Daß die Positionen von U, obwohl nuancierter, oft realitätsferner sind, könnte man auf verschiedene Weise erklären: 1. Die neueren Angaben, die P. generell für vertrauenswürdiger hielt als ältere, waren nicht immer richtiger, oder wo sie sogar objektiv richtiger waren, konnten sie, da durch andere Methoden und aus anderen Quellentypen gewonnen und daher mit anderen grundsätzlichen Fehlern behaftet, bewirken, daß der ,korrigierte' Ort nicht die für das betreffende Gebiet charakteristische allgemeine Verzerrung mitmacht und daher relativ zu den Nachbarorten für uns unverständlich positioniert ist
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2. P. suchte bei Erhalt widersprüchlicher Informationen Kompromisse, und in der Natur des Kompromisses liegt es, daß, wenn die relative Entfernung zweier Punkte korrigiert wird, der ursprünglich richtiger bestimmte Punkt dadurch von der astronomisch zutreffenden Lage weggerückt wird 3. es erfolgte nicht die Abschrift von X aus dem Handexemplar des P., bevor er die Korrekturen anbrachte und U danach, sondern beide Abschreiber hatten das Exemplar mit den Korrekturen zur Verfugung, wählten aber, wo P. Korrekturen angebracht hatte, nach Gutdünken die eine oder andere Möglichkeit 4. durch Zufall spiegeln Abschreibfehler absichtliche redaktionelle Eingriffe vor. Möglichkeit vier, Zufall, kann für keine Einzelposition ausgeschlossen werden, aber daß alle anscheinend sinnvoll modifizierten Ortsreihen so entstanden sind, ist in der Summe unwahrscheinlich. Daß P., wenn er, wie er sagt, Korrekturen durchführte, »Korrektur zum Schlechteren' mehrmals unterlaufen sein wird, kann man von vornherein durchaus vermuten, also Erklärungsmöglichkeit zwei; aber der Nachweis bestimmter davon betroffener Orte ist kaum möglich. Es bleiben nicht nur Ortsreihen über, in denen X Positionen bringt, die schematisch geradlinig, wie eine vorläufige Grobskizze, wirken, im Vergleich zu einer nuancierten Anordnung in U, sondern auch solche, in denen das Verhältnis umgekehrt erscheint. Es scheint also, daß nicht dem einen Abschreiber nur die älteren, dem anderen nur die jüngeren Positionsbestimmungen des P. zugänglich waren, sondern daß die Abschreiber manchmal die Möglichkeit zur Auswahl hatten. Die augenfälligste Umredaktion in der Germania betrifft die Orte mit 31 1/2° Lg. zwischen den Breiten 49° und 52 1/3°. Weil diese Reihe über zwei verschiedene Klimata verteilt ist, ist es ausgeschlossen, daß die Augen eines Abschreibers in vorstehende oder nachfolgende Zeilen abirrten; hier ist keine andere Deutung als ,Umredaktion' möglich, und X bietet eine längere gerade Linie mit 6 Orten auf 31 1/2° Lg. und nur 4 auf genau 31°, U eine nuanciertere Folge mit 5 Orten auf 31° und nur 3 auf 31 1/2°. Schwieriger ist die Beurteilung der Fehler am Oberrhein. Korrektur zum Besseren hat P. anscheinend in der Position der Orte Augusta Raurikon (Äugst bei Basel) und Argentovaria (Horburg) so deutlich durchgeführt, daß beide Zweige sie übernahmen, da die Orte in der Tabelle in der falschen Reihenfolge stehen, die Gradzahlen aber richtig Argentovaria nördlicher nennen. Die Werte für Argentovaria sind in X und U gleich; Augusta Raurikon hat U 1/6° südlicher als X. Das tatsächlich zwischen Argentorate und Argentovaria gelegene Elkebos steht in der Tabelle als Ort der Triboker, was Sinn macht. Die Zuweisungen der Orte zu Stammesgebieten beruhen allerdings nicht alle auf Angaben, die P. in seinen Quellen
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vorfand, sondern teilweise mußte er sie erschließen. Borbetomagus liegt sicher im Gebiet der Vangionen, Argentorate würde wie Brokomagos und Elkebos zu den Tribokern gehören. Das heißt, P. hatte anscheinend Argentorate in einer Aufzählung von Orten mit astronomisch mittels Gnomon bestimmter Breite, aber ohne Angabe des Stammesgebietes, vorgefunden; die anderen Orte am Oberrhein hingegen in einer Aufzählung von bestimmten Stammesgebieten zugehörigen Orten ohne genaue Angaben ihrer Lage. So läßt es sich erklären, daß in einem Fall die Lage, im anderen das Stammesgebiet korrekt angegeben ist, und die richtige Kombination der Quellen und damit eine korrekte Abfolge der Orte P. unmöglich war. Für manche der Orte am Rhein können auch Berechnungen von Entfernungen zu weiter im Inneren Galliens gelegenen Orten maßgeblich gewesen sein. Eine ähnliche Karte für Gallien wie die hier für Germanien vorgelegte Karte 2 wäre ein Desiderat. Da die Kanalküste viel zu weit nördlich (bei Kap Gris Nez um 2 3/4°), Trier dagegen zu weit südlich (um 1 7/12°) angesetzt ist, ist Gallien nicht weniger stark verzerrt als die Germania. Solche Berechnungen von unterschiedlichen Nachbargegenden aus könnten für die Position von Borbetomagos/Worms (realitätskonform wäre 49 2/3°) verantwortlich sein, da hier beide Rezensionen zu weit südlich lokalisieren, aber X die Breite 48 3/4° gegen 49° in Ν und in der ersten Hand von U hat (die 2. Hand der Hs. U hat zu 48 5/6° geändert, also anscheinend einen Kompromiß zwischen der ersten Hand und einer ihr vorliegenden Vergleichshandschrift der X-Redaktion hergestellt); das ist eine Abweichung, die deutlich zeigt, daß sie nicht durch das Verlesen von Zahlzeichen zustande kam, sondern durch unterschiedliche Berechnung bei P. (daß eine 2. Hand in U zu 48 5/6° korrigierte, bezeugt dagegen nur den Versuch einer Kompromißfmdung zwischen den Überlieferungen im Hochmittelalter und hat mit den vermutlich ptolemäischen Redaktionen nichts zu tun). Sicheres läßt sich über das Verhältnis der Redaktionen des P. in diesem Gebiet nicht sagen, da Argentoraton in X am Rand dazugeschrieben ist (vom selben Schreiber 1 wie der Haupttext), aber mit der selben Position wie Borbetomagos, also in X die Position eines der beiden Orte falsch sein muß und durch ein Abirren des Auges beim Abschreiben in die Nachbarzeile der Vorlage zustande kam. Eher wird man den Fehler im am Rand dazugeschriebenen Ort, Argentorate, suchen; es wäre aber auch denkbar, daß das Auge des Schreibers bei Borbetomagos zwischen Ortsname und Gradangabe um eine Zeile nach unten abirrte und dadurch Argentorate zunächst entfiel; beim Korrekturlesen hätte er dann das Fehlen des Ortes bemerkt, ohne daß ihm auffiel, daß bei Borbetomagos die zu Argentorate gehörigen Zahlen standen. Für diese beiden Orte sind also die Positionen nur für die U-Rezension eindeutig feststellbar (und auch hier nur mit Einschränkungen; Müller gibt für Argentorate für die Gruppe 48 5/6 an [das wäre in P.s Schreibweise 48 1/2 1/3], Cuntz für U 48 1/3; das Faksimile von U zeigt ein undeutliches 1/3, aber zwischen 48 und 1/3 so viel Platz, daß man das nach Müller zu erwartende 1/2 sich hineindenken könnte - schwach sichtbare
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Zeichen des Originals sind im Faksimile nicht sichtbar. Südlich von Argentorate sind von den folgenden vier Orten drei in X und U unterschiedlich positioniert; und zwar ist die Position in U jeweils die südlichere. Diese ist in allen drei Fällen realitätsferner, aber trotzdem könnte U vielleicht doch die jüngere Fassung darstellen, da sie besser zur vermutlich durch Strabon verschuldeten Position des Bodensees paßt.1 Auch die südliche Lage der Donauquelle könnte in diesen Bezugsrahmen zu setzen sein, doch sprechen bei der Donauquelle gegen das eine Indiz, daß die südlichere Lokalisierung zum allgemeinen Verhalten von U in dieser Gegend paßt, zwei andere, nämlich daß das Auslassen des Zahlzeichens von 112 ein in den P.-Handschriften mehrfach begegnender Fehler ist, und daß P. 2,12,3 Bragodunum südlich der Donau verzeichnet, was zur Position in X stimmt, während es nach U nördlich von ihr läge. Das letztgenannte Indiz halte ich für das stärkste, obwohl es nicht beweisend ist, wie Steche meint, da P. anscheinend mehrfach Korrekturen in den Gradangaben vornahm, ohne den Text entsprechend abzuändern. Der Breitenwert für Wien liegt in U 1/2° unter dem von X. Auch hier interpretiert man das Fehlen des Zeichens für 1/2 üblicherweise als Abschreibfehler, denn an der Donau könnte sich P. Wien nicht gedacht haben, falls er den Wert von U als südlichere Redaktion eingesetzt hätte; doch da er Passau zwar sehr nahe an die Innmündung (24) setzt, also kleinräumig ziemlich gut (wenn auch großräumig schlecht) lokalisiert, aber nicht direkt an sie, wie es richtig gewesen wäre, scheint er nicht von allen Orten gewußt zu haben, ob sie genau am Fluß lagen. Brigaition wird in allen Hss. auf 46 2/3° Breite gesetzt. Da es eindeutig durch Inschriften mit dem Legionslager bei O-Szöny identifiziert ist, das direkt an der Donau liegt, und diese dort mit 47 2/3° angegeben ist (Raabmündung), muß es sich um einen Fehler im Archetypus handeln. Trotzdem ist es nicht erlaubt, stillschweigend 47 2/3 zu konjizieren, da nicht gesagt ist, daß P. wußte, daß der Ort an der Donau lag. Daß die Minutenangabe stimmt, die Gradangabe nicht, spricht sehr für einen Abschreibfehler. Aber was, falls P. nur las, es liege südlich der Donau, ohne Entfernungsangabe, und schematisch 1° abgezogen hätte? Was Pannonien betrifft, kann man die Abweichungen von der Realität nicht, wie am Oberrhein, zur Ermittlung der Arbeitsweise des P. verwenden, da er außer über Aquincum und einige
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Strabon schrieb zwar fast 150 Jahre vor P., aber die Arbeitsweise des P. war vermutlich so, daß er zunächst Marinos und andere, die Längen- und Breitenangaben überlieferten, auswertete und erst im zweiten Arbeitsschritt geographisch-historische Beschreibungen einarbeitete. Daß die Annahme dieser Reihenfolge der Quellenbenutzung zwar sinnvoll scheint, aber keineswegs beweisbar ist, ist nur eines der zahlreichen Hindernisse, die mich davon abhalten, die hier als die wahrscheinlichere dargestellte Reihenfolge der Redaktionen für sicher zu nehmen.
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von dort aus berechnete Orte auch über die kleinräumige Lage der Orte zueinander, die nicht direkt an der Donau lagen, anscheinend nur irreführende Nachrichten besaß. Solva glaubt er in Pannonia inferior, 1/2° westlich von Budapest; tatsächlich wurde mittlerweile ein Ort dieses Namens, Flavia Solva, bei Leibnitz (südlich von Graz) epigraphisch lokalisiert; also eine ,kleinräumige' Fehlbestimmung um 250 km, falls es nicht, was durchaus möglich wäre, zwei Orte namens Solva gab. Eine noch gröbere Fehllokalisierung wäre für Teuderion (65) anzunehmen, sofern es mit Tüddern bei Geilenkirchen nahe Aachen zu identifizieren wäre (wenn Tüddern auf *Theuderium zurückgeht) und nicht der Zufall homonymer Ortsnamen einen Streich spielt. Ich halte die Identifikation von Teuderion mit Tüddern aus mehreren Gründen für viel unwahrscheinlicher als die von Solva mit Flavia Solva (generell war der Informationsstand des P. über Pannonien noch schlechter; die Fehllokalisation in der Breitenangabe beträgt bei Solva 3/4°, bei Tüddern wären es in dieser Region unerklärbare 2 1/3°; die Wahrscheinlichkeit der Existenz mehrerer Ortsnamen mit Theud- ist groß). Daß geänderte Positionsbestimmungen nicht nur in den Gradangaben aufscheinen, sondern auch die Liste entsprechend umgestellt wurde, also die Reihenfolge der Orte in der Tabelle X und U voneinander abweicht, ist im Gesamtwerk höchst selten. In der Germania findet es sich nur einmal, und zwar zwischen der Rhein- und Emsmündung. Dort nennt X den Hafen Mararmanis als erste Position Germaniens, noch vor der Vidrosmündung, und nennt dem entsprechend auch einen westlicheren Längengrad, während U Manarmanis (sie) erst nach der Vidrosmündung nennt und auch östlichere Länge angibt. Hier ist X sicher realitätsnäher und entspricht Markianos, einem spätantiken Autor, der P. als eine seiner Quellen angibt, aber für die Küste nicht nur P., sondern anscheinend auch etwas jüngere und bessere Quellen benutzte. Eine Neuredaktion, die solche Quellen noch nach dem Tod des P. in den X-Zweig eingearbeitet hätte, ist aber für den Bereich der Germania unwahrscheinlich. Für diesen singulären Fall von Änderung der Reihenfolge wären verschiedene Szenarien denkbar, etwa daß P. selbst in seinem Exemplar am Rand ein Zeichen angebracht hätte, daß die Reihenfolge beim Abschreiben zu vertauschen sei; mangels Anhaltspunkt ist derlei unverbindlich und ohne Aussagekraft für die Entstehung der Fassungen. Daß U zu Beginn der ,Germania' den für den Kartenzeichner wesentlichen Eckpunkt, die Rheinmündung, mit der in U in Gallia Belgica angegebenen Position wiederholt, ist für die Rezensionsfragen unerheblich. Bei einem Vergleich mit der Realität würde man für Bonn und Äugst die Breite von X vorziehen; die Lectio difficilior ist aber die von U. Beim Betrachten der Karte 2 sieht man, daß die Position von U auch mit der vermuteten Arbeitsweise des P. besser harmoniert. Also zwei Gründe, die für U gegen X sprechen, aber einander nicht verstärken, sondern ausschließen: entweder die Ursache für die
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abweichenden Positionen von X war, daß in X bei Äugst das Zahlzeichen für 1/6 für 1/2 verlesen und bei Bonn das abschließende 1/12 vergessen wurde (was durchaus möglich ist), oder P. hatte zunächst eine korrekte Breitenbestimmung vorgefunden, aber dann im Detail eine Korrektur zum Schlechteren durchgeführt, um eine großräumig besser passende Lage zu erreichen: wenn die Nordseeküste zu weit im Norden angesetzt wird, muß man schon ab Köln die Ortsabstände nordwärts ziehen; damit die Entfernung von Bonn nach Köln dadurch nicht zu groß wird, muß man, auch wenn man von Bonn eine exakte astronomische Breitenbestimmung besitzt, diese aufrunden. Umgekehrt muß man, wenn man Eschenz und Bregenz zu weit nach Süden versetzt hat, auch Äugst in diese Richtung verschieben. Die genannten Daten würden also zu einem Szenario passen, das P. zuerst die Daten seiner Quellen unverändert übernehmen und dann Kompromisse suchen läßt, wo diese einander widersprechen. Hierbei würde X mehr die erste Redaktion spiegeln, die anläßlich römischer Vermessungen festgestellte Positionen treuer bewahrt; U hingegen mehr die zweite, die die „Risse" in der Landkarte auszugleichen versucht. Die Überlieferung ermöglicht uns nicht, ein bestimmtes Szenario als richtig zu beweisen, sondern unser Ziel ist bereits erreicht, wenn wir zeigen können, daß es in sich schlüssig und möglich ist. In diesem Fall halte ich zwei Szenarien für diskutabel: Flüchtigkeitsfehler in X oder Neuredaktion in U, wobei ich der zweiten Ansicht zuneige. Die dritte, meist gewählte Möglichkeit, die Werte von X zu nehmen, weil sie der Realität näher liegen, und die von U für Korruptelen zu halten, entspricht weder dem paläographischen Befund noch der von P. in seiner Einleitung beschriebenen Arbeitsweise. Von den drei möglichen Stützen der Rekonstruktion: 1. Arbeitstechnik des P., 2. Paläographie und 3. Realitätskonformität, ist doch, was Abweichungen im Detail betrifft, die dritte die schwächste. Was sich aus diesen Untersuchungen an identifizierbaren Orten am Rande der Germania ergibt, muß als Grundlage für die Versuche gelten, von P. im Inneren der Germania genannte Orte zu lokalisieren. Der wichtigste daraus zu ziehende Schluß ist, daß alle Versuche, Händlerrouten durch Germanien so weit im Detail zu rekonstruieren, daß man ein bestimmtes archäologisch nachgewiesenes Oppidum, etwa in Böhmen oder am Main, mit einem bestimmten bei P. genannten Ort verbinden könnte, prinzipiell jenseits des Möglichen liegen. Die Positionierungen im Großen sind jedoch nicht so willkürlich, daß man P. etwa zutrauen könnte, einen Ort Rusidava, den die Tabula Peutingeriana richtig in Dakien nennt, willkürlich nach Germanien versetzt zu haben (dazu glaubte sich Much 2 berechtigt). Die
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R. Much, Die Städte in der Germania des Ptolemäus, in: ZDA 41 (1897), 97-143; hier S. 100.
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Möglichkeit, mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Grobpositionierung vornehmen zu können, zeigt, daß sich zwar nicht Verknüpfungen mit einzelnen archäologischen Fundstellen innerhalb der Germania herstellen lassen, aber Namenlandschaften deutlich hervortreten. Die Verteilung von germanischem -furdon (Lupfurdon, Tulifurdon) weiter im Norden gegen keltisches -riton weiter im Süden (Lokoriton) zeigt ein Charakteristikum dieser Namenlandschaft, daß das selbe Wortmaterial (dt. Furt für den Übergang über ein Gewässer) im Süden in festlandkeltischer, im Norden in germanischer Lautgestalt benutzt wurde. Für Untersuchungen dieser Art dürfen wir P. in Hinkunft durchaus vertrauen. Detailergebnisse, die durch die Verknüpfung dieser Einsichten in die Arbeitsweise des P. mit paläographischen Beobachtungen zu einzelnen Orten gewonnen werden können, bewegen sich auf der Ebene, daß man einen germ. Namen *Menostada für einen Ort am Gestade des oberen Mains annehmen kann, ohne aber sagen zu können, daß das schönste Oppidum dieser Gegend, das auf dem Staffelberg liegt, damit identisch sein müßte; ein Mainübergang weiter östlich würde eher den Erwartungen entsprechen. Für die Beurteilung von Lesarten der Handschriften ist es wesentlich, die von P. verwendeten Zahlzeichen zu kennen. Die Gradangaben erfolgten nicht wie heute in Graden und Minuten, sondern als ganze Zahlen und Bruchzahlen; 1/12 Grad = 5 Minuten. Symbole (wie ° und ') wurden nicht gesetzt. Die Unterscheidung von ganzen Zahlen und Bruchzahlen erfolgte nur durch Abstände; z.B. νδ = 54, ν δ = 50 1/4 Ich teile hier die Zahlzeichen der Ptolemaioshandschriften U und X nach Cuntz S. 43 mit. Wo die Handschriften verschiedene Formen alternativ gebrauchen, nennt Cuntz die häufigere vor dem Beistrich und setzt sehr seltene Nebenformen in Klammern. Ί
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