231 80 13MB
German Pages 137 [71] Year 2002
WOLFRAM HOEPFNER (HRSG.)
ANTIKE BIBLIOTHEKEN
Inhalt IV, 137 Seiten mit 89 Farb-, 21 SchwarzweiB- und 64 Strichabbildungen Umschlag vorne: siehe Abb. 4 Umschlag hinten: siehe Abb. 110 Vorsatz vorne: Schaufassade der Celsusbibliothek in Ephesos (Ttirkei). (Photo: akg images/ Erich Lessing) Vorsatz hinten: Papyrus aus dem 2. Jh. v. Chr. mit einem astronomischen Text des Naturforschers Eudoxos (ea. 400 v. Chr. - 350 v. Chr.). (Louvre © Photo RMN - Herve Lewandowski)
Den unvergessenen Freunden und Heifern Charis Kantzia, Gregoris Konstantinopoulos, Maria Siganidou und Nikolaos Zaphiropoulos gewidmet.
2
Einleitung
3
Platons Akademie Eine neue Interpretation der Ruinen
Eine Ausstellung mit nachgebauten griechischen Bibliotheksmobeln
56
5
Eine wiirdige Nachfolgerin Die Erneuerung der Akademie in Athen unter Kaiser Hadrian im 2. Jh. n. Chr.
63
Pergamon - Rhodos -Nysa -Athen Bibliotheken in Gymnasien und anderen Lehr und Forschungsstatten
67
Peter Knuvener Private Bibliotheken in Pompeji und Herculaneum
81
Wolfram Hoepfner Bibliotheken in Wohnhausern und Palasten
86
Lilian Balensiefen Die Macht der Literatur Uber die Biichersammlungen des Augustus auf dem Palatin
97
Sylwia Kaminska Buchrolle, Schrift und Schreiben Antje Knipper Restaurierung und Archivierung von Papyrus Sujatha Chandrasekaran Zeichnungen auf Papyri
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahrne Antike Bibliotheken / Wolfram Hoepfner (Hrsg.). - Mainz am Rhein : von Zabern, 2002 (Antike Welt; Sonderbd.) (Zaberns Bildbande zur Archaologie) ISBN 3-8053-2846-X
© 2002 by Verlag Philipp von Zabern, Mainz am Rhein ISBN 3-8053-2846-X Gestaltung: Gerhild Klose, Verlag Philipp von Zabern, Mainz Redaktion: Annette Ntinnerich-Asmus, Beatrice Zucker, Verlag Philipp von Zabern, Mainz Lithos: Scan Comp GmbH, Wiesbaden Alie Rechte, insbesondere das der Ubersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrlickliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervie!fiiltigen oder unter Verwendung elektronischer Systeme zu verarbeiten und zu verbreiten. Printed in Germany by Aumtiller Druck KG, Regensburg Printed on fade resistant and archival quality paper (PH 7 neutral) • tcf
Bildung fiir Athens Epheben Das Pompeion-Gymnasion in Athen
Wolji·am Hoepfner Dank
9 12 14
Philippe Matthey Von «heiligen» Biichern und wissenschaftlichen Schriften Bibliotheken im alten und hellenistischen Agypten
16
Julia Wilker Friihe Biichersammlungen der Griechen
19
Irrwege einer antiken Biichersammlung Die Bibliothek des Aristoteles
24
Theodora Vourvouri Archive aus Stein
30
Cecile Orru Ein Raub der Flammen? Die konigliche Bibliothek von Alexandria
31
Michele Carre Die neue bibliotheca alexandrina
39
Wolfram Hoepfner Die Bibliothek Eumenes' II. in Pergamon
41
53
Robe1:to Meneghini Die «Bibliotheca Ulpia» Neueste Ausgrabungen in der Bibliothek im Traiansforum in Rom
117
Wolfram Hoepjiier Die Celsus-Bibliothek in Ephesos Eine kaiserzeitliche Bibliothek mit zentralem Lesesaal
123
Annett Alvers Die Herzogin Anna Amalia-Bibliothek in Weimar
127
Anhang
131
2
3
Danlc
Dieser Band kann mit neuen Ergebnissen der Forschung aufwarten und vermittelt Zusammenhange, die bisher nicht gese hen wurden. Ich denke an die Ausgrabun gen und Forschungen in Rom auf dem Traiansforum uncl auf dem Palatin. Ich denke for Athen an die neue Interpreta tion des Pompeion als erstes Epheben Gymnasion, von Bedeutung for die Insti tution Ephebeia und den Typus Gymna sion, an die Rekonstruktion von Platons Akademie und deren spaterer Neubau als Hadriansbibliothek im Herzen Athens. Ich denke an Bibliotheken in Privat hausern und in Palasten und an solche in Gymnasien. Die Ausstellung «7 Bibliotheken», die im Sommer 2000 in der AbguB-Samm lung Antiker Plastik in Berlin gezeigt wurde (Abb. 1), und damit auch diesen Band haben das Agyptische Museum und Papyrussammlung Staatliche Museen zu Berlin - PreuBischer Kulturbesitz, die AbguB-Sammlung Antiker Plastik des In-
stituts filr Klassische Archaologie der Freien Universitat Berlin und sein Kustos Klaus Stemmer, die Brockelschen Stif tung Carl Humann zum Gedachtnis und der Verlag Philipp von Zabern gefordert. Fitr die Aufnahme dieser Schrift in die Reihe der Sonderbande der ANTIKEN WELT danke ich sehr Annette Ni.inne rich-Asmus und Franz Rutzen. Fi.ir Bild material sind wir dem Grand Louvre in Paris, dem British Museum in London, der Stiftung Weimarer Klassik, dem Mu seo Nazionale in Tarent, dem Martin-von Wagner-Museum in Wi.irzburg und der Antikensammlung Staatliche Museen zu Berlin - PreuBischer Kulturbesitz zu Dank verpflichtet. Ich danke allen an diesem Band Beteiligten, besonders allen Kollegen, die sich in letzter Minute auf meine Bitte zu einem Beitrag entschlos sen haben. Das gilt besonders for Lilian Balensiefen und Roberto Meneghini, die hochst bedeutendes Material beigesteuert haben.
Ferner danke ich herzlich Ioannis Papa christodoulou, Melina Filimonos, Thasia Dreliosi-Iraklidou, Konstantinos Tsakos, Basilios Atsalos, Evi Lygkouri, Stella Drogou, Chryssoula Saatsoglou-Paliade li, Lila Marangou, Herwig Maehler, Frie drich Rakob, Lauri Lehmann, Ji.irgen Giese und Wilhelm Osthues for Beratung, Hinweise oder Hilfe sowie Gerhild Klose und Beatrice Zucker vom Verlag Philipp von Zabern filr besonders sorgfaltige Re daktionsarbeiten und Recherchen.
Wolfram Hoepfner, Berlin
Abb. 1 Abgufl-Sammlung Antiker Plastik in Berlin-Charlottenburg mit Blick in die Ausstellung iiber griechische Bibliotheken im Sommer 2000.
Wolfram Hoepfner
Einleitung
Wissen zu sammeln und zu speichern bringt Vorteile und entspricht einem Grundbedi.irfnis zu allen Zeiten. Schon von den Hochkulturen sind zahlreiche Archive und Bibliotheken bekannt, In der Zeit vor der Erfindung oder allgemeinen Anwendung der Schrift konnte Wissen miindlich oder in Form von Bildern tra diert werden. Ein schon spater Hohe punkt ist die Epoche Homers und seine eigene Dichtung. Zu den mi.indlich ge formten Bilderwelten kam in geometri scher Zeit (9./8. Jh. v. Chr.) das gemalte Bild, das Relief und die freie Skulptur. Zeugnisse des Sammelns solcher schrift losen Bilder sind die damals, im 7. Jh. v. Chr., beliebten Reliefpithoi, kostbare groBe VorratsgefaBe mit Bildstreifen, die in den Wohnraumen auf Podesten an der
Wand standen. Die Familie traf sich am Herdfeuer und lauschte einem Erzahler, der seinen Vortrag mit Reliefbildern un termalte (Abb. 2). Die komplizierter werdenden Regeln des Zusammenlebens machten schriftli che Fassungen notig. Die ersten Archive bestanden im 7. Jh. v. Chr. aus Gesetzes werken. In Athen wurden die Gesetze Solons auf besonderen runden und ver mutlich drehbaren Zylindern aus Holz zu nachst auf der Agora aufgestellt, und um etwa 500 v. Chr. in die Konigshalle in der neuen Agora i.iberfohrt, wo sie auf Pode sten aufbewahrt wurden (Abb. 3).' Seit der Nutzung von Papyrus in hocharchai scher Zeit im 6. Jh. v. Chr. entwickelte sich dann rasch eine Sch:reib- und Schrift kultur, und bald entstanden die ersten Bitchersammlungen und Bibliotheken. Der beispiellose Hohenflug und die Ausweitung der griechischen Kultur und Wissenschaft ware undenkbar ohne sehr gute und funktionierende Kommunika tionssysteme. Bitchersammlungen als or ganisierter Wissensspeicher waren spate stens in der Epoche der Klassilc an vie len Orten anzutreffen. Biicher konnten in kurzer Zeit verbreitet werden, denn viele tausend Schreiber sorgten filr immer neue
Abb, 2 Im groflen Wohnraum der Hauser griechischer Siedlungen des 7. Jhs. v. Chr. standen kostbare Vorratsgefiifle auf Podesten an den Wiinden, In der Zeit vor der Ein Jiihrung der Schrift spielten die Bilder auf diesen Pithoi fiir die abendlichen Zusam menkiinfte eine besonders grofle Rolle. (Zeichnung I. Arvanitis)
2
Abschriften. Aber von den Millionen Pa pyri, die es in den Stadten der antiken Welt gegeben haben muB, hat fast nichts iiberdauert. Und da sich die archaologi sche Forschung in der Regel nur mit er haltenen Objekten beschaftigt, wird die Zahl und die Rolle der Biichersammlun gen und Bibliotheken oft unterschatzt. Schuld ist das Schreibmaterial Papyrus. Dieses bastahnliche Geflecht hatte zwar den Agyptern Jahrtausende als Schreib grund gute Dienste geleistet, aber im feuchten Kiistenklima der Griechenstadte war und ist die Lebensdauer sehr be grenzt, zumal die Form der Buchrolle auch eine mechanische Abnutzung mit sich bringt. So muBte man sich damit ab finden, daB in groBeren Zeitabstanden Abschriften notig wurden, um das Uber dauern wertvollen und wichtigen Wissens zu gewahrleisten. Es gab Versuche, an dere Materialien als Schreibgrund zu nut zen. Aber auch das in Pergamon erfun dene Pergament erwies sich als vergang lich, briichig und teuer. Der Kodex aus einzelnen Platten ist zwar dauerhaft, aber so raumgreifend, daB er nur fiir beson dere Schriftstiicke in Frage kommt. Im mer schon hat man wichtige Schriftwerke wie Urkunden, Volksbeschli.isse, Gesetze
Autor
Ehud Netzer
Professor Dr. Ehud Netzer Institut fUr Archaologie Hebraische Universitat Jerusalem
Die Palaste der Hasmonaer und Herodes' des Groflen Zaberns Bildbande zur Archaologie IV, 131 Seiten mit 113 Farb-, 19 Schwarz weiB- und 40 Strich abbildungen; Format 21,5 x 30 cm; geb. mit Schutzumschlag ISBN 3-8053-2011-6 € 34,80 (D) / sFr 61,
(unverb. Preisempf.)
♦ »ein Panoptikum jiidischen Lebens zwischen Hellenismus und romischem Weltreich. « DIE WELT
VERLAG PHILIPP VON ZABERN MAINZ AM RHEIN Druckerei seit 1785 Verlag seit 1802 www.zabern.de
»In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Ausgrabungen unternommen, in denen Palaste aus der Zeit vom 2. Jh. v. Chr. bis zum 1. Jh. n. Chr. freigelegt wurden. Die Reprasentationsarchitektur der Hasmon1ier und Herodes des GroBen spiegelt das herrschaftliche Selbstverst1indnis dieser Dynastien. Der israelische Archaologe Ehud Netzer, der selbst einige relevante Ausgrabungen leitete, bietet in diesem Band so wohl dem fachkundigen Leser als auch dem Laien einen hochst interessanten Ein blick in diese Epoche. Die vielen Photos und Zeichnungen illustrieren den Band vor ztiglich und machen ihn auch ftir all diejenigen anschaulich, die die einzelnen Orts lagen nicht von Augenschein kennen. Ausftihrlich vorgestellt werden zun1ichst der erste hasmonaische Palast des Johannes Hyrkanos I., die Schwimmbeckenanla-ge und der befestigte Palast des Alexander Jannaios, die Zwillingspalaste Alexandra Salo mes, die drei Pal1iste Herodes des GroBen, allesamt in Jericho (Tulul Abu el-Alayiq). Weitere Kapitel besch1iftigen sich mit den Palasten in den Wtistenfestup_gen Alexan dreion, Kypros, Macharus und Qasr el-Yahud sowie mit der baulichen Entwicklung in Masada und Herodeion. In eine andere geographische Region fohrt der Abschnitt tiber den Palast auf der Klippe in Caesarea Maritima. Eigens behandelt werden auch die arch1iologisch nicht erfaBten, aber literarisch erwahnten Palaste dieser Zeit in Jerusalem. Zahlreiche Anmerkungen beschlieBen den aufschluBreichen Band. Die beigegebene Auswahlbiographie ftihrt die wichtigsten Grabungspublikationen auf ...«. Zeitschrift ftir die alttestamentliche Wissenschaft