Allgemeine Militär-Zeitung [6]


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Allgemeine Militar - Zeitung. ...
belegt werden. Niemand darf ſich ſchmeicheln, das ins ...
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Allgemeine Militár - ...
2. Febr. 1831. ...
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Allgemeine Militar: Zeitung. ...
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Die Bajonnetfechtkunft ...
9. April 1831. ...
Militár - Zeitung . ...
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11. Juni 1831. ...
Militar - Zeitung. ...
und in dieſer mit achtzehnmonatlicher Dienſtzeit, ſo bes betrugea ...
Militar - Zeitung. ...
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422 ...
- ...
ehemaligen Zöglingen und aus den Militárcorps, die ſich ...
Allgemeine Militar - Zeitung. ...
20. Juli 1831. ...
Allgemeine Militar - Zeitung. ...
30. Juli 1831. ...
1 ...
6. Auguſt 1831. ...
Militár - Zeitung. ...
13. A uguſt 1831. ...
8 e ( e u di t t 1 g ...
540 ...
27. Auguſt 1831. ...
31. Auguſt 1831. ...
555 ...
10. Sept. 1831. ...
21. Sept. 1831. ...
24. Sept. 1831. ...
DO ...
1. Oct. 1831. ...
Allgemeine Militar - Zeitung. . ...
Pf. Pr. ...
19. Oct. 1831. ...
Militar - Zeitung. ...
Militar - Zeitung. ...
Militar - Zeitung. ...
...
12. Nov. 1831. ...
16. Nov. 1831. ...
26. Nov. 1831. ...
...
Militar: Zeitung. ...
Allgemeine ...
24. Dec. 1831. ...
28. Dec. 1831 ...
831 ...
31. Dec. 1831. ...
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Allgemeine Militär-Zeitung [6]

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gemein

Militár : 3eitung. rausgegeben11 Bon

einer Geſelſchaft deutſcher Offiziere und Militärbeamten . HAU

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Leipzig und Darmtadt, Druď und Verlag von Carl Wilhelm Leste.

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Samſtag,

Nr. 1.

1. Jan. 1831 . A

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einesausgewanderten Vaters ſind, welcher ſein lestes

F r a n t re i ch.

Am 12. December 1830 legte der Kriegsminiſter der Domicil in einer der erwähnten Gemeinden hatte ; 2) Deputirtenkammer den Entwurf eines neuen Recrus

die verheiratheten jungen Leute , deren Vater oder (in doslirt it, in fo fern ſie ſich nicht über ihr wirkliches Dos micil in einem anderen Canton ausweiſen ; 3 ) die vers

firung ogere Be B vor. Dieſer Entwurf lautet deffen Ermangelung) deren Mutter im Canton domicis folgendermaßen : 73117 Erſter Titel. Allgemeine Beſtimmungen .

freiwillige Dienſtannabmp9 Aufruf und durch

beiratbeten und im Canton domicilirten jungen Leute, ſelbſt dann, wenn ihr Vater oder ihre Mutter nicht darint

nach den in dem 2 pomicilirt iſt; 4 ) die im Canton geborenen und ſich auf und 3. Titel enthaltenen Vorſchriften , ergänzt. baltenden jungen Leute , die weder Vater noch Mutter Art. 2. Wer nicht Franzoſe iſt, wird zum Dienſte noch Vormund haben; 5 ) die ſich im Canton aufhalten :

franzófifhen Truppennicht zugelaſſen.Ausger den jungen Leute, die sich in keinem dervorerwähnten inden ſchloſſen vom Dienſtejeder Art in der Armee ſind dies Fåde befinden unddie ſich nichtliber ihre Einſchreibung einem anderen Canton ausweiſen . , a. in Art. jenigen , welche durch gerichtliches Urtheil fürVag diejenigen, 7. in Bezug auf diejenigen jungen Leute , bunden oder Leute ohne Heimath ( gens sans aveu ) welche nicht einen Auszug aus den Sivilſtandsregiſtern, erklärt ſind.

Art. 3. Der complette Kriegeſtand der Armee,,

wodurch ein anderes Alter conſtatirt wird , vorzeigen ,

in des Art.46 des bürgerlichen Gefeß. mit Einſchluß der Offiziere und Unteroffiziere, fit auf nicht in Gemäßheit 500,000 Mannfeſtgeſetzt . Dieſer complette Stand bes buches nachweifen konnen , wird das zur Loosziebung in ? vſtande in Uebere , welche ) aus ſteht geſeter bei den Fahé jährlichen mit dem Finanz dem Effecti ftimmu1 ng nen gehalten wird , 2 ) aus den feuten , die mit Urlaub in

erforderliche Ulter nach der öffentlichen notorietat beurtheilt.

Art. 8. Die Zahlungsliſteit der nach den vorſtes ihrer Heimath gelaſſen oder dahin zurúdgefdjickt werden. henden Regeln dem Looſe unterworfenen jungen Leute Zweiter Titel. Von dem Aufrufe. Art. 4. Die Recrutenzahl, welche nach dem jabrlis

des Cantons werden von den Bürgermeiſtern aufgeſtellt 1 ) nach der Erklärung , wozu ' die jungen Leute , ihre

chen Geſetze über das Contingent für die land und

Aeltern oder Vormünder verbunden ſind; 2) von Amts.

Seetruppen zu ſtellen iſt, wird unter dieDepartemente, Bezirfeund Cantone nach der Durchſchnittszahl der in die berigtigten Zåhlungsliſten der 15 vorhergehenden Sabre eingetragenen Jünglinge repartirt. Die über

wegen, nach der Sivilſtandsregiſtern und allen ſonſtigen Urkundenoder Nachweiſungen . – Die Liſten werden ſodann publicirt und in jeder Gemeinde angeheftet, nach den "int Art. 63. 64. des bürgerlichen Geſetzbuches vors

dieſe Repartition aufgeſtellte Tabelle wird den Kam :

geſchriebenen Formen . Eine nach denſelben Formen era folgende Bekanntirachung bringt Ort, Tag und Stunde

mern mitgetheilt, publicirt und offentlich angeheftet.

Art. 5. Das jedein Canton zugetheilte Contingent zur offentlichen Kenntniß, wo zur Prüfung der Liſten wird vermittelſt einer fonsziehung unter den jungen und zur Ausmittelung des Cantonscontingents durch

Franzoſen geſtellt, weldeihr geſeglichesDomicil in dem

Fas loos geſchritten wird. cartone to tangebie Di

Canton haben und welche in dem Jahre, worin die

1815 Art. 9. Wenn junge Leute in einer der Zählungs

Loofung ſtattfindet, dasAlter von 20 Jahren erreicht liſten ber vorhergegangenen Jahre übergangen worden haben oder erreichen werden . diting not ſind, ſo ſie Liſte des Jahres gefeßt, wels werden

auf die

391Art. 6. Als gefeßlich domicilirt in dem Ganton desi nuf dasjenige folgt, worin die Uebergebung entdeckt werden angeſehen 1) die jungen Leute, ſelbſt die eman, worden iſt, in fo fern ſie nicht das 30. Jahr vollendet

cipirten , engagirten , ausmårts etablirten , ausgewan. Kabéns derten , abweſenden oder verhafteten , wenn ihr Vaterp

o

19:00

Art. 10. In den aus mehreren Gemeinden zuſam ,

ihre Mutter oder ihr Vormund ihr Domicil in einer der mengeſegten Cantonen geſchieht die Prüfung der

Gemeinden des Cantons baben, oder wenn ſie die Sohne liften und die loosziehung im Hauptorte des

3

4

Cantons , in offentlicher Sißung vor dem Unterpråfect

8) derjenige, von dem bereits ein Bruber aus irgend

unter affiſtenz der Bürgermeiſter des Cantons . In den

einem anderen Grunde als durch Stellvertretung bei

Gemeinden, welche einen oder mehrere Cantone bilden,

den Fahnen iſt, oder im Dienſte geſtorben, oder wegen

aſſiſtiren der Bürgermeiſter und die Adjuncten dem Uns

Wunden , die er in einem commandirten Dietiſte erhals ten, oder wegen Gebrechen , die bei der Armee entſtans

terpråfecten. – Die liſte wird mit lauter Stimme vor

geleſen. Die jungen Leute , ihre Aeltern oder diejenigen, den , reformirt oder penſionirt worden iſt. die Einwendungen zu machen baben, werden mit ihren

Die letztgedachte Befreiung findet in derſelben Fas

Bemerkungen gehört. Der Unterpréfect entſcheidet dars milie ſo oft Anwendung, als derſelbe Fall ſich darin über nach Anbörung der Bürgermeiiter. Die ndthigens wiederholt, mit Ausnahme des Falles, wo ein Bruder falls : berichtigte und definitiv abgeldiloſſene liſte wird wirflich am Leben iſt, der bereits aus irgend einem an , mit ihren Unterſchriften verſehen .

deren Grunde als wegen Gebrechen befreit worden iſt.

Art. 11. An die Spiße der fooſungeliſte werden

Art. 14. Von den durch ihre loosnummern für das

die Namen der im Falle des unten folgenden Art. 43 Contingent beſtimmten jungen Leuten werden nachſtes befindlichen jungen Leute gereßt. Die erſten koosnum mern werden ihnen von Rechts wegen zugetheilt, und

bende angefeben , als båtten fie dein Aufrufe Genuge geleiſtet, und werden auf das zu ſtellende contingent

dieſe Nummern werden bei der Ziehung aus der Urne aufgerechnet : herausgenommen.

1 ) diejenigen , welche bereits burch freiwilliges Ents

Art. 12. Sogleich nachher zieht jeder der aufgerus fenen Jünglinge nach der Reihenfolge der Liſte aus der Urne eine Nummer, welche darauf ausgerufen und eins geſchrieben wird. Für die Abweſenden ziehen die Aeltern oder der Bürgermeiſter ihrer Gemeinde .. Die beens digte loosziehung iſt definitiv ; ſie fann unter feinem Porwande von Neuem angefangen werden, und Jeder behält die Nummer, die er gezogen hat. – Nach Maß . -

gagement, durch Patent oder Beſtallung im Dienſtvers bande bei den lands oder Seetruppen ſtehen, unter der

Bedingung, daß fie in allen Fällen die im gegenwärtis gen Gefeße vorgeſchriebene Dienſtzeit aushalten müſſen ; 2 ) dte jungen Seeleute, welche in die Inſcriptions

regiſter für den Seedienſt nach den in den Art . 1-5 des Geſeßes vom 25. Dec. 1795 vorgeſchriebenen Regeln eingetragen , und die Schiffezimmerleute, Bohrer, Ses

gabe der Loosziehung wird eine Liſte nach der Reihen: gelmacher und Ralfaterer, welche nach dem Art. 44 deſe folge der Nummern aufgeſtellt. In dieſer Liſte werden elben Gefeßes immatriculirt ſind ; notirt 1) die Fälle und die Motive einer Befreiung oder

3 ) die Eleven der polytechniſchen Schule , To lange

Aufrechnung ( Art. 14 ) , welche die jungen Leute oder ſie dieſer Schule angehören oder zu der offentliden ihre Aeltern oder die Bürgermeiſter der Gemeinden gels Dienſten verwendet werden , in welche ſie am Ende tend maden wollen ; 2) die Erflårung derjenigen, welche ihrer Studien einzutreten berechtigt find. ſich vertreten laſſen oder ihre Nummern vertauſchen wols

Art. 15. Die unter Nr. 1. 2. 3. 4. 5. des Art. 13

lent. – Die Ziehungsliſte wird dann auf gleiche Weiſe vorgeleſen, geſchloſſen und interzeichnet, wie die Žans

erwähnten Befreiungsgründe werden durch eine Bil ligkeits - Jury beurtheilt, welche zuſammengereßt iſt

lungsliſte , und wird nebſt der lebteren dem Protokoll über die Operationen angefügt. Sie wird in jeder Ge . meinde des Cantons befannt gemacht und aufgebångt. Art. 13. Von den durch ihre loosnummern für das

fónnen und durch das Poos von der Liſte derjenigen Familienvåter bezeichnet werden, von welchen ebenfalls

Contingent beſtimmten jungen Leuten ſind befreit und

Söhne für die Bildung des Contingents aufgerufen ſind

werden durch die folgenden Nummern erſekt: 1) der ålteſte von vater , und mutterloſen Waiſen , 2) der einzige oder ålteſte Sohn und, in deſſen Ers

oder, in deren Ermangelung , unter denjenigen , welche

mangelung , der einzige øder ålteſte Enfel einer Wittwe, eines blinden oder eines 70 jábrigen Mannes ,

aus dem Friedensrichter des Cantons, als Präſidenten, und aus 8 Geſchworenen , welche leſen und ſchreiben

Sóbne in der Armce haben.

-

Dieſe Befreiungsfåde

werden entſchieden auf Borlegung authentiſcher Ürfun : den'und, nicht vorhanden auf Bürgers unterzeichnet ſind von demwåren, Zeugniſfe,wenn welchedergleichen

3 ) der ältere von zwei Brüdern , welche beide in meiſter der Gemeinde des Reclamirenden und von 3 in demſelben Canton domicilirten Familienvåtern , von derſelben Ziebung vom Pooſe getroffen ſind , - info welchen Sobne dem Aufrufe unterworfen, oder bereits

fern der jüngere für dienſttauglich erkannt iſt ,

4) die in die höheren Grabe aufgenommenen Geiſts aufgerufen und bei den Fahnen ſind. Dieſe Urkundent oder Zeugniffe miffen ſogleich oder in den , von der lichen), die Eleven der Normalſchule und die übrigen Billigfeits jurn feſtgeſetten Friſten vorgelegt werden. 5 6. 7. 8. des Art. 13 ' ers Art. 16. Die unter Nr .

3oglinge des öffentlichen Unterrichten , welche vor dem

üniverſitätsrathe die Verbindlichkeitübernommen haben, , zu widmen Sem Lehrfache langwelche Jahreigen, fid)6 )10diejen et. % ) 45 Centim unter í Metre

Art. 14 angeführten ründe, Befreiungsg wabnten en , welche Wufrechnung unddiedieimReclamation Gründe der

etwa durch die Recrutirungsoperationen veranlaßt wors den ſind , werden von einem Reviſioneratbe beurs

groß ſind ,

Porſiße des Préfecten oder, 7 ) diejenigen, welche durch körperliche Fehler und theilt, welcherunter dem g , eines von ihm beauftragten in beſſen Verhinderun

Gebrechen untauglich ſind ,

* ) Dieß beträgt 4 Fuß 9 Zoll. Bisher waren 4 Fuß 10 301 erfordert .

Prefecturratbes , zuſammengefekt iſt aus einem Mit. gliebe des Generalconſeils, aus 2 Mitgliedern des Bes zirksconſeils, aus einem bon 'dem Könige ernannten

1

6

5

General oder Stabsoffizier, aus dem Militárunterintens

ſteht. Die angeſtellten Arbeiter und Matroſen müſſen

bant und dein Recrutirungecapitain des Departements .

nöthigenfalls auch in den Hafen und Arſenalen den

Art . 17. Die jungen Leute, welche nach ihren foogs Wachtdienſt mit übernehmen. Zu den Waffenübungen nummern für das Contingent aufgerufen werden fónnen, ſollen vorzugeweiſe diejenigen Tage gewabít werden , an werden zuſainmenberufen , um von dem Reviſionsrathé welchen die Wertſtätten geſchloſſen ſind. Zu einem ihrem gemuſtert und gehört zu werden . Wenn ſie hierbei nicht Tageserwerbe gleichfommenden Solde ſind die Arbeiter erſcheinen , ohne ſich durch Bevollmächtigte vertreten zu jedod, nur berechtigt, wenn ſie an Wodhentagen den

laſſen und ohne Friſt erhalten zu haben , ſo wird in Militardienſt verſehen müſſen ; an Sonn-und Feſttagen Beziehung auf ſie eben ſo vorgeſchritten , als wenn ſie

baben ſie auf einen ſolchen feinen Anſpruch. Den Obers

anweſend wåren . - Wird die Befreiung wegen Gebres befehl in den fünf großen Häfen bät der jedesmalige Majorgeneral von der Marine. - Dem Vernehmen nach ſollen die Benennungen Rathe gezogen . Die anderen Falle der Befreiung oder Aufrechnung werden entſchieden auf Vorlegung authens Generallieutenant und Generalniajor durch die vor der tiſdier Urkunden oder auf Zeugniſſe, wie ſolche am Wiederherſtellung der Monarchie in Gebrauch geweſenen Titel Diviſiones und Brigadegeneral, welche das Sdluſe des. Art. 15 erwähnt ſind. ( Forti. f . ) den angeſprochen; ſo werden die Männer vom Fache zu

mit jedem dieſer Grade verbundene Commando beſtimmt - Der neue Kriegsminiſter arbeitet thåtigſt an Der der ausdrucken , erlebt werden . Organiſation und Bildung der armee.

- Mittelſt fönigl. Verordnung vom 17. Dec. iſt der Militárintendant Baradère Dienſt befindliche Moniteur verſichert, daß derſelbe den die Militárdivis außer fionenbefehligenden Generalieutenanten einSpreiben zum Generalſecretårdes Kriegsminiſteriums, der Gener bon bobem Intereſſe zugeben ließ , um die Inſtruction rallieutenant Baron Pelet zum Director des Kriegodes -

der jungen Soldaten zu beſchleunigen , die durch Anwer pots,der Generalieutenant Baron Nugues St. Cyr bungenoder Aufrufe von allen Seiten denArmeecorps zum Director der Infanterie, der Generallieutenant vis

zuſtromen . Unter die Nationalfarben gereiht, die ſie an

comte Preval zum Director der Cavalerie, der Staates glänzende Siegeerinnern, müſſen ſie ſich frübe auf die rathund Militårintendant Graf Daurezum Verwal.

Kriegsarbeiten vorbereiten . Deßbalb werden unſere juns tungsdirector, und der Requetenmeiſter Martinea u gen Soldaten thårig erercirt werden, aber mit der no: des Chesnes zum Director des Rechnungsweſens thigen Schonung, damit ſie von den Múben nicht zus

ernannt worden .

rådgeſdreckt werden . Der Miniſter roll unter anderen

Vorſichtsmaßregeln empfehlen , die Hülføquellen zu bes

Øen .

Se. R. Hobeit der Großherzog bat neuerdings rebr

nuten, welche sie localitaten darbieten dürften , damit des Winters die Peute ihre erſte Inſtruction geſchårfte Befehle gegen das Prügeln der Soldaten während

unter Obdach erhalten , und daß dieſelbe von jedem erlaffen. überflüſſigen Detail entledigt werde . Durch alte Milis

tårs beratben , durch ihr Beiſpiel aufgemuntert, werden

Ru Bland. Dem Generalmajor Waffilfo ff8fy iſt in der Stelle

fie bald durch ihren natürlichen Verſand die mangelnde bed, ſeiner geſchwächten Geſundheit wegen und mit vol,

Erfahrung ergänzen. Es heißt auch, die Generaloffiziere lem Gebalt entlaſſenen wirklichen Staatsrath8 v . Schus würden unverzüglich mit einer außerordentlichen Inſpecs foffefy die Generalintendantur des abgeſonderten taus tion beauftragt werden ; ſie werden die Miſſion erbals faſiſchen Armeecorps interimiſtiſch übertragen worden . - Se . Majeſtät der Raiſer haben den Herrn vont ten, ſich über die Fortſchritte in den Corps zu verſichern , Scherebzoff zum Präſidenten des Auditoriats des und es werde dem stenig ein Bericht über ihre lage in allen Beziehungen vorgelegt werden, um Sr. Majeſtät Generalſtabs der Militárcolonieen ernannt. Gnade oder Ladel auf die Chefs zu fenfen , welche jene verdient oder dieſen ſich zugezogen haben .

A onigreich Sa diſen. ( Sdyreiben aus 005 vom 16. Dec. 1830. )

In der

"Auf den Antrag des Seeminiſters hat der Aidnig Provinz wird viel von beabſichtigten Reformen eine Verordnung erlaſſen, wonach die in den Hafen im Militåret at geſprochen, die, wenn ſie zur wirklichen und Seearſenalen beſchafftigten Arbeiter Ein . oder Ausführung kommen , manchen bisher gefühl. tünftig eine militariſche Organiſation erhalten sollen . Demzufolge werden dieſe Arbeiter, fo wie die nicht in corporirten Matroſen zwiſchen . 20 und 60 Jahren , in Compagnieen eingetheilt, wovon eine jede aus i Haupts mann, 1 lieutenant, 1 Feldmebel , 6 Serſchanten , 12

ten Mångeln gründlich abhelfen werden. Die meiſten dieſer Reformen haben Bezug auf die Organiſation, id) fange daher bei den Bildungsanſtalten an . Bisher beſtanden deren zwei : das adeliche Cadets

teucorps und die Militárakademie. In Erſteres

Corporalen, 2 Tambouren und, je nach den Bedürfniſs wurden nur junge Leute vom Adel aufgenommen und ſen , aus 144 bis 216 Mann beſtehen ſoll. Im Ganzen gleichzeitig zu Offizieren und Studenten gebildet , ſoll es 54 folcher Compagnieen geben , wovon 8 auf was die Anſtellung vieler zum Theil ſehr gut bezahlter Cherbourg , 1 auf St. Servant, 18 auf Breſt , 6 auf Lorient, 6 auf Rochefort, 1 auf Bayonne und 14 auf Loulon kommen . Dieſe 54 Compagnieen bilden wiederum 7. Bataillone, wovon ein jedes unter dem Oberbefehle

Profeſſoren ( es Toli deren gegenwärtig je bn geben ; während die Militåratanemie nur einen bat ) nöthig machte. In Lebterer wurden Offiziere für alle Waffert, vorzu 3sweiſe aber Artillerie- und Jugenieur: Offiziers:

eines Fregattencapitains oder eines Marineingenieurs ſubjecte gebiloet. Bis zum Jahre 1816 war ſie jedoch

ny

8

nur Artillerieſchule. Beide Juſtitute enthielten zuſamment in Durchſdynitte 180 Zöglinge , wovon mindeſtens 120 - 130 auf das Cadettencorps fommen, in welchem oft

dieſe beiden Waffengattungen verhältniſmäßig zu gering iſt, um das Beſteben einer ſelbſtändigen Bildungsanſtalt zu rechtfertigen - dieſe Anſtalt mit einer polytechs

60-70 Volontáre, großtenteils Fremde aus den vors

nehmſten Familien , für eine jährlide Penſion von circa 350 balern gleich den Gadetten bekleidet, bekoſtigt und

il iſchen Schule in Verbindung gebracht werden , in der junge Leute für ſolche Künſte und Gewerbe gebildet werden ſollen , welche Kenntniſſe in der Mathematik

untemiditet wurden. Viele dieſer Ausländer traten in (beſonders Mechanik ) und Phyſik erfordern ." ( Die fächſiſche Militárdienſte zum großen Verdruß derIns bereits beſtehende ſogenannte Polytechniſdie Scule Tolle Lånder, die dadurdy im Avancement beeintrådytigt wurs nadyber auf eine bloße Gewerbeſchule reducirt, und den . Der ungewöhnlich ſtarfc Abgang an Offizieren, hauptſádylid) für Handwerkslehrlinge von erprobten Få, beſonders Subalternen , hatte eine Verminderung dieſes

bigkeiten eingerichtet werden . ) Dieſe Idee ſoll jedoch nicht nach dem Sinne der Beſtandes der Bildungsanſtalten bisher nicht zugelaſſen ; Artilleriſten und Ingenieure ſein. man ſagt : Dresden

für eine Armee,pon 12,000 Mannfebr anſehnlichen

die Abgangsprüfungen der Zöglinge beim Eintritte in ſei kein Paris und dieſe Nadiahnung ein Ünding. Dię die Regimenter waren deßhalb audi nidt ſtreng ; die Sache hat indeſſen viel für ſich, wenn man nur den jungen Peute traten , als Portepeejunterein,ſie Portepeejunfer ein, fie moditen moditen rechten Maßſtab herauszufindenverſteht,, und gleich von gut oder ſdílecht beſtanden haben, und wurden gewohn: vorne herein Anitalten trifft, daß der Aufnahme von 1

lich in 6-8 Monaten zu Offizieren befördert. Dieſe bezahlenden Ausländern fein Hinderniß im Wege ſteht. Leidytigkeit des Aufrůckens hatte weſentliche Nachtheile. Die Artillerie und das Ingenieurcorps erlangen dadurch Sie tódtete aümåblich allen Wetteifer unter den jungen den großen Vortbeil, unter einer weit größeren Anzahl Leuten und erzeugte eine Indolenz, die ſich auch bin fåbiger Kópfe nach dem jedesmaligen Bedarfe wählen fichtlich der Erlernung der Dienſtobliegenheiten in den zu können , wábrend ſie bei einer abgeſchloffenen Scule

Regimentern ausſprad ), weßhalb von vielen Seiten über bald zu viel bald zu wenig Subjecte haben würden, und die Unbrauchbarkeit der Zöglinge geklagt wurde. Man beſchuldigte bald die Lebrer, bald die Vorſteher ; das

auch die minder fåbigen init in den Kauf nehmen müß. ten . Ferner kann der Unterricht in den Hülfswiſſenſchaf

Grundúbel lag aber in der Organiſation ſelbſt.

ten betrachtlich erweitert werden, und man verſpricht ſich

Der verminderte Bedarf an Offiziersſubjecten und namentlich viel von einem jungeu talentvollen Artilleries die an denſelben gerügten Unvollkommeubeiten , ſo wie offizier , der einige Jabre in England geweſen iſt, ſich die Nothwendigkeit der Sparſamfcit in der Militårófos dort praktiſche Kenntniſſe inn Maſchinenbauweſen erwors nomie , veranlaßten die Ernennung ciner Commiſſion , ben hat, und bei der polytechniſchen Schule als Lehrer welche Vorſchlage zur Verbeſſerung, beſonders aber zur angeſtellt werden ſoll. Vereinigung beider Inſtitute machen sollte. Ueber les ; Dieſe polytechniſche Schule, wovon die Artilleries and teren Punct ſoll jedod, die Gommiſſion cinſtimmig der Meinung geweſen ſein, daß eine Vereinigung feine ers

Ingenieurſchule einen integrirenden Theil ausmachen

wird, ſoll feinen eigentlichen Vorſtand haben , ſondern

heblichen Erſparniſſe, wohl aber viele Nachtheile für die durch ein Comité dirigirt werden , beſtehend aus der weitere Ausbildung der Artillerie- und Ingenieurzóg: jedesmaligen Commandanten der Artillerie und des Ju linge herbeiführen werde. Als Hauptgrund wird angeges genieurcorps und aus zwei Civilperſonen, worunter der ben: daß die Zöglinge bei der Aufnahme theils zu jung, Oberinſpector fohrmann genannt wird. In ftreitigen theils zu unwifjend wåren , um in der gegebenen Zeit Fåden wird ein wirklicher Geheimerrath zum einſtideia

fich , ohne Vernadslåſſigung anderer Kenntniſſe, die dem Artilleriſten nótbigen mathematiſchen Kenntniſſe zu er:

ligen Vorſtande gewählt. Die Zöglinge rollen militariſch organiſirt und diſcis

werben, und daß, wenn man bei der Aufnahme ein reis plinariſch eingetheilt verden. Die Artillerie- und Inges feres Alter und mehr Vorfenntoiſe zur Bedingung mache, nieurſubjecte beginnen ihre Laufbahn in der polytechnis dieſe Anſtalten dann nicht mehr als Unterſtübung für ſchen Scule, und treten von da in die Militárſectioit

den zwar finderreichen , aber geldarmen Landadelbetrach. tet merden fónnten . Sc. K. Hoh. der Prinz Mitregent Toll dieſe Gründe ſehr wenig zureidend gefunden bas ben und nid)t geſonnen ſein , die auf wiſſenſchaftliche Bildung begründete ſpåtere Tüchtigkeit ſeiner Offiziere einigen "Privatrůckſichten unterzuordnen , zumal da ſich vielfältig ergeben hat, daß die in das Cadettencorps eintretenden Knaben im Unterrichte ſehr vernachläſſigt

úber , welche ihre bisherigen Attribute bebålt und ihre beſonderen Offiziere bat. Die übrigen Zöglinge rollen zwar einen Uniformrod tragen, aber nid )t bewaffnet ſein , damit fein Anlaß zu militariſchen Spielereien ſtatífindet. Der Unterricht in den Hülfewiſſenſchaften iſt ſo lange als thunlich allgemein. Die Militárſection ſondert lido blog bei dem Unterrichte in reinmilitäriſchen Wiſſenſchafs ten ab . Um Zeit zu gewinnen, ſoll der Infauteriedienſt

geweſen ſind. Dieſer Gegenſtand iſt daher ciner anders

gar nicht mehr und das Erercitium mit Geſchůzen in

weit ernannten Commiſſion zur abermaligen Beratung

geringerem Umfange geübt werden ; dagegen ſollen die

übertragen worden , welche vorläufig folgende Vors Militárzöglinge ſo oft als thunlich an den praktiſchen fd i åa e gemacht haben ſoll : Uebungen der Artillerie und Sappeure Theil nehmen.

,, Die Militärakademie ſoll wieder in eine Artilles Dieß iſt die erſte Idee , welche noch manchen Debatten ries und Ingenieurſchule verwandelt werden , das unterworfen werden durfte, bevor ſie zur Reife gelangt. gegen aber - weil der Bedarf an Offiziersſubjecten für

( Schluß folgt. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandrung : C. W. feble in Darmſtadt und in deſſen Drijin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr . 2.

5. Jan. 1831.

Allgemeine Militar - Zeitung. Fra 1 fre i ch .

Entwurf des neuen Recrutirungsgeſeges. ( Fortiesung . )

Art. 18. Der Reviſionsrath entſcheidet ferner über die Nummerntauſche und Stellvertretungsgeſuche . Art. 19. Das Vertauſchen der loos n u m in er n ,

Art. 22. Wenn der Stellvertreter ſeit weniger als einem Jahre aufgebórt bat, Militår zu ſein, ſo muß er ein Aufführungszeugniß von dem Corps beibringen , worin er gedient bat. Art. 23. Der Stellvertreter wird angenommen von dem Reviſionsrathe des Departements, worin der Eins

die in die Cantonsliſte eingetragen ſind, kann nur in ſo ſteller am looſen Theil genommen hat. fern ſtattfinden , als derjenige, der ſtatt des Aufgerufes

Art. 24. Der Einſteller haftet für den Fall der Des

nen marſchiren will, von dem Reviſionsrathe für dienſts fertion ſeines Stellvertreters ein Jahr lang von dem tauglich erfaunt wird .

Tage des Contractsabſchluſſes vor dem Práfecten. Er

Art. 20. Die Stellvertretung kann nur unter iſt frei , wenn der Stellvertreter bei den Fahnen ſtirbt folgenden BedingungenDienſte ſtattfinden: 17 der Stellvertreter oder , im Falle der Deſertion, im Laufe des Jahres muß frei von jedem und von jeder Verbindlich . werhaftet wird . feit ſein, welche entweder das gegenwårtige Geſek oder das Geles vom 25. Dec. 1795 über die Einſchreibung

Art. 25. Die Tauſch- und Stellvertretungsacte wers den von dem Práfecten nach den für die authentiſchert

zum Seedienſte auflegt ; 2 ) er darf nid) t unter 20 oder,

Acte vorgeſchriebenen Formen aufgenommen . – Die

wenn er der Bruder des Einſtellers iſt, nidt unter 18 beſonderen Stipulationen, welche zwiſchen den Contras - und er darf nicht über 30 Jahre alt ſein ; 3 ) er darf benten bei Gelegenheit der foostauſche und Stellvertres -

nicht verheirathet oder Wittwer mit Kindern ſein ; 4 ) er tungen ſtattfinden könnten , ſind denſelben Regeln und muß leſen und ſchreiben fónnen ; 5) er muß die Große von 1 Meter und 62 Centimetern , und die übrigen zur Aufnahme in die Armee erforderlichen Eigenſchaften bas

Formalitäten unterworfen , wie jeder andere bürgerliche Contract.

Art. 26. Jeder Tauſch und jede Stellvertretung ,

ben; 6) er muß, je nach ſeinem Verhältniß, eines der welche den Vorſdriften des gegenwärtigen Gefeßes zus in den Art. 21 11. 22 erwähnten Zeugniſſe beibringen . mittelit falſcher ilmtriebeoder gebrachtPapiere werden,oder Art. 21. Der Stellvertreter, welcher nid)t Militár wider, ſindbetrügeriſcher zu Stande in ſich ſelbſt

war oder welcher ſeit länger als einem Jahre aufgebórt null und nichtig , und der Aufgerufene iſt verbunden, bat, es zu ſein , muß ein Zeugniß von dem Friedensrichs innerhalb eines Monats ſich bei ſeinem Corps einzufins ter des Gantons ſeines lebten Domicils beibringen . Hat den oder einen anderen Stellvertreter zu ſtellen . er ſich nicht wenigſtens ein Jahr in dieſem Ganton auf

gehalten , ſo muß er ein weiteres Zeugniß von dem Fries

Art. 27. Außer den in den Art. 28 u . 29 vorgeſes

bensrichter des Gantons feines vorherigen Domicils bei: henen Fåtlen ſind die Entſcheidungen der Billigfeitsjury bringen . Dieſe Zeugniſſe múfen das Signalement des Stellvertreters enthalten und ſodann bewabrbeiten , 1 )

und des Reviſionsrathes definitiv und können nur vor

dem Saſſarionghofe wegen Incompetenz oder Verletzung

daß er ſeit einem Jahre in dieſem Canton domicilirt ſein der Formen oder des Geſebes angefochten werden. 2 ) daß er ſich in Gienuje ſeiner bürgerlichen Rechte

· Art. 28. Wenn die durch ihre Poosnummern für das

befinde, 3 ) daß er niemals"mit einer enterenden Strafe Cantonscontingent bezeichneten jungen Rente Reclamas

belegt oder wegen einer, der Redlidyfeit und den guten tionen erhoben haben, deren Zulaſſung oder Verwerfung

Sitten zuwiderlaufenden worden Handlungvonder von einerEntſcheidung über gerichtliche Fragen in Bes nellen Polizeiverurtheilt ſei, 4 ) ont crcorrectio: fid imezug auf ihren birgerlichen Stand oder ihre bürgerlichen mer gut betragen babe .

Im Falke der Friedensrichter Rechte abhängt, ſo werden für den Fall, daß dieſe Res

denjenigen, welcher ein Zeugnis dieſer Artzu erhalten clamanten in Folgeder gerichtlichen Entſcheidung befreit wünſt, nicht fennt, ſo muß er deljen Identitåt auf werden , diejenigen Jünglinge aufgerufen, welche durch geſeßlide Weiſe conſtatiren und die Beweiſe oder Zeug: ibre Lodenummer beſtimmt ſind, die erſteren 311 erſepen . mille rammein , die er für geeignet hålt, um zur Kennt: Dieſe Fragen werden contradictoriſch mit dem Práfecten niß der Wahrheit zu gelangen .

verhandelt. Die Gerichte haben , nach Anhörung des

11

12

offentlichen Miniſteriums, ohne Aufſchub zu entſcheiden ,

Facult&ten erlangt haben, auf die Vorzeigung ihrer diejenigen , welche, nachdem ſie die für die

1 1

Diplome, 2)

vorbehåltlich der Appellation .

1 1

Art. 29. Die Beſtimmung des vorigen Artitels in Zulaſſung zur polytechniſchen Schule erforderlichen Průs

.

Bezug auf die bedingungeweiſe aufgerufenen Jünglinge fungen beſtanden , aus Mangel an Plaß oder an dem Penſionen erforderlichen Vermögen wird auch in folgenden Fåden angewendet : 1) wenn die zur Zahlung ibrer werden fónnen . Billigfeitsjury und der Reviſionsrath eine Friſt zur Beis nicht aufgenommen bringung von Belegen ertheilt haben, 2) wenn gegen die

Art. 36. Die Dauer des freiwilligen Engagements

Enticheidungen derſelben Caſſation eingelegt worden iſt. ift fünf Jahre. Doch fönnen diejenigen , die das 18 te Art. 30. Nachdem der Reviſionsrath über die Bes Jabr vollendet haben , auch ein Engagement von 1 , 2 freiungen, Aufredoungen, loostauſche und Stellvertres

oder 3 Jahren nebmen ; in dieſem Falle wird dieſes Ens

tungen , ſo wie über alle bei den Operationen der Res

gagement, von welcher Dauer es ſei, ar der ſchuldigen Dienſtzeit von 5 Jabren abgezogen, wenn der Engagirte durch ſeine foodnummer für das Contingent aufgerufen wird. Dieſe Engagirten muffen den Gorps den Preis der erhaltenen Effecten erregen, wenn die durch die Reglements feſtgeſette Daüerzeit derſelben die Dauer

crutirung vorgekommene Reclamationen entſchieden hat, wird die contingenteliſte jedes Cantons definitiv gefchloffen und von dem Reviſtonsrathe unterzeichnet. Die jungen Peute , welche dem Art. 28 u . 29 zufolge bedingungsweiſe für andere aufgerufen ſind , werden

nur mit dieſer Bedingung und unter dem Vorbebalt ibs des Engagements überſchreitet. Art. 37. Junglinge von 16 bis 18 Jahren können

rer Rechte in die Contingentslifte eingetragen . - Der Reviſionsrath erflårt ſofort, daß die in dieſe Liſte nicht -

ihrer Acltern Bedingungen eingetragenen Leute definitiv frei ſind. Dieſe Erftarung mit fallsEinwilligung ein Engagementunter den oder Vormůnder des ebens voris

wird , mit Bemerkung der lebten im Cantonecontingent rigen Artifels 'nehmen . Doch wird denſelben die Zeit begriffenen Roosnummer, befannt gemacht und in jeder Gemeinde des abgelaufen Gantons angebefter. Sobald die bewils ligten Friſten oder die Entſcheidungen über

unter 18 Jahren zwar in Bezug auf Avancement und

Penſionsanſpruch gerechnet, aber nicht an der Zeit ihrer

diein den Art. 28 u. 29 erwåbntenFåde erfolgt ſind. Dienftpflicht, wenn ſie das Loos trifft, in Abzug gebracht. ſpricht der Reviſionsrath auf gleiche Weiſe die Befreis ung der Reclamanten oder der, zu deren Erlaß bedins gungsweiſe bezeichneten Jünglinge aus .

Art. 38. Die freiwilligen Engagements werden uns

ter den , in dem Art. 34 - 44 des bürgerlid )en Geſeks

buches vorgeſchriebeuen Formen , vor den Bürgermeiſtern

CantonsaufHauptorte . Die Bedingungen Ärt. 31. Die definitiv aufgerufenen , oder die sout der werden in in Bezug die Dauerabgeſchloſſen ter Engagements deren Stellvertretung zugelaſſenen Peute werden alsbald unter die Corps der Armee vertheilt und in die Grundlis

den Act Felbſt eingerůdt ; die übrigen Bedingungen wers

der Unterzeichnung vor,am den Contrahenten den und, erwähnt; Ende des Acts vorgeles ſten der Corps,denen ſie zugewieſen worden,eingetragen. len daß dieß geſchehen

Art. 32. Die Dienſtzeit der Aufgerufenen dauert fünf Jahre , welche vom 1. Januar des Jahrs an gezábſt werden , in welchem ſie in die Grundliſten der Gorps eingetragen worden ſind. - Am 31. December en die Soldaten ,, die Soldaten Friedenszeiten jedes Jahres werden in Friedenszeit

Alles bei Strafe der Nidrigkeit.

Art. 39. Ein ſummariſcher Etat der freiwilligen Engagements vom vorhergebenden Jahre wird den Kammern, bei Vorlegung des Geſetzes über das Jabs welche ihre Dienſtzeit vollendet haben, in ihre Heimath rescontingent mitgetheilt. entlaffen . Zur Kriegszeit erfolgt ihre Entlaſſung fos gleich, nachdem das zu ihrem Erfaße beſtimmte Contins gent bei dem Corps angekommen iſt. Dritter Titel. Von den Engagirungen .

.

Von den Rengagir unge n .

Art. 40. Die Rengagements fónnen nicht unter zwei, und nicht über fünf Jahre angenommen werden. Sie geben fein Recht auf eine Zulage oder auf Zulaſſung

Art. 33. Bei den franzöſiſchen Truppen gibt es weder in die Gendarmerie oder die Sedentárcompagnieen , lo

Geldprämien, noch ſonſtige Preiſe für die Engagirungen. lange nicht der Militår fünf Jahre gedient hat. Die Art. 34. Jeder Franzoſe fann ein freiwilliges En: übrigen Bedingungen werden vom König beſtimmt und gagement unter folgenden Bedingungen eingehen : 1) er offentlich bekannt gemacht werden. muß das 18. Jabr vollendet haben ; 2) er muß wenig

1

Art. 41. Die Rengagements werden vor den Mis

ſtens 1 Meter und 54 Centimetern groß ſein ; 3) er muß litárintendanten oder Unterintendanten unter den im ſich im Genuſſe ſeiner bürgerlichen Rechte befinden ; 4) Art. 38 vorgeſchriebenen Formen abgeſchloſſen. er darf weder verbeiratbet, noch Wittwer mit Kindern ſein ; 5) er muß ein , nach der Vorſchrift des Art. 21

( Schluß folgt . )

In der Sitzung der Deputirtenkammer vom 4. Dec.

ausgeſtelltes Zeugniß einer guten Aufführung, beibrin . fündigte, ausVeranlaſſung einer Bittſchrift, der Mini gen. Die Bedingungen in Bezug auf die militariſche ſter der auswårtigen Ängelegenheiten der Kammer an , Cůchtigkeit und die Aufnahmsfähigkeit in die verſchies baß in den Vertrågen mit anderen Staaten die Beſtims denen "Corps der Armee werden vom König beſtimmt mung zu wechſelſeitiger Auslieferung der und befannt gemacht werden.

Deferteure, welche Beſtimmung gegenwärtig aus

Art. 35. Zu einem Engagement auf nur dreijährige Veranlaſſung einer Anzabl fardiniſcher Ausreißer, die Dienſtzeit, und zwar nur bei der Infanterie, werden zus ſich nach Frankreich geflüchtet haben , zur Sprache fommt,

gelaſſen : 1) diejenigen , welche einen Grad in einer der geſtrichen werden ſoll .

1

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14

Se. Maj. der König haben den ehemaligen erſten ſtellt, wer aber ganz durchfaut, muß als Gemeiner zu

Adjutanten des Marſchaus Ney , Heimès , einen der dienen anfangen , um der Conſcriprionspflicht zu genus älteſten Oberflen der Armee, zum Generalmajor befórs gen. Doch fönnen günſtig für ihn ſprechende ümſtånde eine Milderung dieſer Gentengbewirken. Jedenfalls bat

dert .

Idnigreich Sachfen . (Schluß. )

Den im Cadettencorp8 vorzunehmenden Refors

aber nur die Commiſſion darüber zu entſcheiden. Auf dieſe Weiſe bofft man die Indolenz auf immer zu verbannen, denn die Strafe iſt ſehr nabe und nicht

men ſtehen weniger Hinderniſſe entgegen , man hofft mebr problematiſch. Für die Belebung des Wetteifers fie daber ſchneller verwirflicht zu reben . Bis jet bät verſprid)tmanſich noch mehr von folgender Einrichtung: hierüber Folgendes verlautet :

Die Portepeeju nterſtellen ſollen wegfallen ,

Die ſtudierende Section fått weg , und es werden Eine Infanteriecompagnie wird in Zufunft beſtehen aus : dafür einige Freiſtellen in den oberen Gymnaſien 1 Hauptmann, 2-3 lieutenanten, 1 Wadysmeiſter ( ſtatt des veralteten ,, Feldwebels " ) , 4 Unteroffizieren ( Fürſtenſchulen ) fundirt. Die Zahl der Sadetten wird auf 120 feſtgeſtellt, (welche auch ſo genannt werden ) , 8 Corporalen und worunter 40 nidytadeliche, welche in gleichem Verhålts der übrigen Mannſchaft, nebſt Spielleuten ic. Die Uns niffe Anſprüche auf die vacant werdenden 60 Freiſtellen teroffiziere haben , mit Ausnahme der beiden ålteſten , baben ſollen . Von den drei die ſpecielle Auflicht fübs feinen höheren Solb als die Corporale , aber feinere

renden Offizieren ſoll einer ſtets unter den nidstadelichert Uniform und die Gradbezeidhnung in Gold- oder Sils bertreffe. Den Corporalen liegt nach wie vor die ſpes Offizieren gewablt werden. Die lebrenden Dffiziere wer , bertrelle. ben den vorgenannten völlig gleichapitellt. ( Da ſie frúber cielle Aufſicht über die Gemeinen ob , die Unteroffiziere ,, als nicht mebr im Militárdienſte ſtebend " betrachtet wurden, oft ſelbſt nicht recht wuften, ob ſie fid zu dert

follen dagegen mebr zum Unterrichte verwendet werben ,

Soldaten oder Bürgeru záblen ſollten und bieraus in neuerer Zeit Gouifionen mit den Communalbebórden

lidh brauchbar zeigen, ſo wie auch ihrer eigenen Ausbils dung größere Sorgfalt gewidmet werden ſoll. Dieſe Unteroffiziere haben die alleinige Anwartſchaft auf die Offizierſtellen in der Armee , und die im Regis

entſtanden, iſt endlich vernünftigerweiſe entſchieden wors

den, daß fie råmmtlich wieder auf den Etat ihrer Trups

und müſſen ſich beſonders in dieſer Hinſidit verſchiedents

pengattung rúden und commandirt geführt werden. ) niente gebildeten concurriren mit denen im Cadetten Die alb Cadetten aufzunebmenden Knaben müſſenvólo corps gebildeten zu gewiſſen Tbeilen. Vielleicht dürfte

lig geſund, gut gewachſen ſein und das 14. Jahr wenig, ſtens zur Hälfte zurücgelegt baben. Wer nicht fließend leſen , correct ſchreiben kann , und die Zahlenrechnung nicht vollfoinmen inne hat , wird nidst aufgenommen . Eine Gommiſſion bat bierüber zu entſcheiden. Der Rebrcurſus wird auf vier Jabre beſchränkt, der

Unterricht in vier Klaſſen ertheilt. Den mathematiſchen Wiſſenſchaften ſoll nicht mehr ſo viel Zeit gewidmet

dabei folgendes Verfahren zu empfeblen ſein. Wenn eine erledigte Offizierſtetle durch einen im Regiment gebildes ten Unteroffizier beregt werden ſoll, ſo beauftrage man ſåmmtliche Unteroffiziere und Corporale des Regiments, 3. - 4 Candidaten zu ernennen. Das Offizierecorps oder eine Commiſſion deſſelben - wählt aus dieſen den

neuen Sameraden oder verwirft alle, worauf der Oberſt eine neue Candidatenwabl veranſtalten läßt.

Erbilt

werden als ſonſt, weil die Offiziere der Infanterie und auch dieſe nicht die Zuſtimmung der offiziere, ſo wers Cavalerie zu ſelten in den Fall kommen , davon Ges den die Candidaten aus einem anderen Regimente ders brauch zu machen , und viel Ndthigeres darüber vers felben Waffe gewablt u. f. f. Es ſcheint nicht nöthig 1,

fåumt wird , und weil die Anſicht immer mehr Raum dieſe Candidaten einer beſonderen Prüfung zu unter gewinnt , daß die Urtheilsfraft durch ſyſtematiſche Bes werfen, denn die bóberen Offiziere baben faſt alle Tage bandlung praftiſcher Unterrichtsgegenſtände eben ſo ſebr Gelegenheit, ſich von der Tüchtigkeit dieſer Unteroffiziere und praktiſder ausgebildet werde , als auf ſo abs zu überzeugen. Soll indeſſen eine Prüfung ſtattfinden, ſtractem Wege.

To verſteht ſich wohl von ſelbſt , daß fie nur praktiſcher

Den fånigſten Kópfen in der vorlebten Klaſſe roul Gelegenheit gegeben werden, den Curſus in der oberen Klaſie privatim durchzuarbeiten , wodurch ſie das Recht erlangen , zur Abgangsprüfung ein Jahr früher zugelaſs

Art ſein dürfe. Man (aſſe ſie alle Evolutionen mit einer Compagnie durdmachen, wobei die übrigen Candidaten als Subalternoffiziere eintreten ; eine Feldwache aufſtels len , ſich mit ſolder nach gegebener Dispoſition fechtend

ſen zu werden .

zurúdzieben ; ein kleines Gebolz, ein Gebaude, ein fleja

Wer ſich in ſeiner Mutterſprache vernachläſſigt, fann nes Dorf, eine Brüde beſeßen, oder auch einen Angriff in feine bóbere Klaffe aufrúden , und wenn er in allen auf rolde Gegenſtånde einleiten u. dergl. Daß die Sans anderen Zweigen des Wiffens die großten Fortſchritte didaten nebenbei ſich mündlich und ſchriftlich mit Gelåus gemadt hatte . figkeit ausdrücken fónnen müſſen und feine anſtößigen

Wer in der Abgangsprüfung gut beſteht, oder wes Sitten haben dürfen, verſteht ſich von ſelbſt. „ Auf dieſe nigſtens in den leßten zwei Jabren in den meiſten Prů- Art, Tagt der geiſtreicheBrandt, wird man ſich ein , fungen gut beſtanden bat ( worüber die Commiſſion und

gutes Unteroffiziercorps bilden , und dieſem achtbaren

alle febrer nach Stimmenmehrbeit und Ballotement ents. aber unterdrückten Stande Gelegenheit verſchaffen, flich ( djeiden ) tritt als Unteroffizier ( f. weiter unten ) in die

bei bei einiger wiſſenſchaftlichen Bildung und bei einer gus Armee. Wer nur leidlich beſteht und ſich außerdem nicht ten Führung emporzuarbeiten . Verfügungen der neueſtext beſonders ausgezeichnet hat , wird als Corporal anges Zeit haben wirklich den Schein, als wollte man diefen

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Anſichten huidigen . Aber die Geſebesentwerfer haben

behaupten , daß die Militärſtrafanſtalt, welcher ein

fich fo fünſtlich verflauſulirt, daß fie fecf behaupten fons Stabsoffizier vorſteht, ebenfalls ganz überflüſſig rei, nen , es geſchehe Jedem nach ſeinen Fähigkeiten und und das eigend dazu errichtete Gebäude zu Kaſerni

eines großen Theils der hier garniſonirenden.Ofi es in vielen Heeren ein unmógs rung fiziere verwendet werden fónne.

Kenntniſſen , während lider Fall iſt, daß ein verdienter und brauchbarer un teroffizier fid ) zum Offizier emporarbeite. Wer nicht im .

Stande iſt, die Auflöſung einer Gleichung mit drei unbes fannten Größen zu Tage zu fördern, wer nid)t weiß , wie fich die Summe zweier Seiten eines Dreieck3 zur Diffe. renz derſelben verhält, wer nicht weiß, wie viel Tage nach

( Sdreiben aus Dresden vom 27. Dec. 1830. )

Bei der f. ſächſiſchen Artillerie ſind auf Auerbodiſten Braucis Befehl ſeit mehreren Jahren Verſuche über dieon zum barfeit und Anwendbarkeit der Percuſſi Entzů nden der Gerdú Bladungen angeſtellt ivors

der Sdilachtan der Alia die Gallier in Nom einrückten , den. In Folge der, von der Artilleriecommiſſion hierbei darf nie darauf rechnen, die Treſſen 108 zu werden .' *) erlangten günſtigen Reſultate wird jeßt die Percuſſion bei der Einſender glaubt, daß die Zahl der Gründe für die Bes allen Feldgeſchůben der genannten Artillerie eingeführt.

bedeutend vermebrt worden ſind, und daß man endlich

Das Zündloch der fåchſiſchen Feldgeſdrúbe iſt in einen Eupfernen Zúudlochſtollen gebohrt, und beſteht aus zwei

der Stimme der Gerechtigkeit Gebór geben werde.

Cylindern , wovon der obere 0,42" , der untere 0,27" im

folgung dieſer Anſichten durch die neueſten Ereigniſſe noch

Wenn man aus Rückſichten für Einzelne das Wohl

Durchmeſſer bat. In den oberen Cylinder iſt ein ſtåls

des Ganzen aus dem Auge låßt , ſo iſt der Nachtheil Anfangs zwar faum bemerkbar, mit der Zeit ſchleichert

lerner Piſton eingeſchraubt, wodurch ſich das Zundloch durchaus auf 0,27" verengt, und auf deſſen über die

ſich aber ſo viele Mißbrauche ein , daß ſie dem Ganzen

Oberflådie des Robres bervorſtehenden Theil wird eint Die Entzündung er Die Infanterie Toul burdigångig grå ne Unis folgt durch den Schlag eines Hammers , welcher åbnlich form , wie das bereits beſtehende Schüßenregiment,jes wie bei der naffauiſchen Artillerie an das Rohr befeſtigt doch mit verſchiedenen Aufſchlågen erhalten ; man ſpricht iſt, und durch das ſcharfe Anzichen einer Leine bewegt fogar davon , ſie mit leichten Helmen wie die ditreid is wird . Eine ſehr weſentliche Abånderung an dieſem Ham . fupfernes Zündbútchen aufgeſeßt.

bald verderblich werden .

Dieſe waren der Savalerie vielleidyt

mer iſt jedoch , daß er an ſeinem Kopfe wie ein Segment

mehr žlt wünſchen , deren Helme viel zu boch ſind und

ausgeſchnitten iſt, ſo daß er das Zúndbútden nur auf

fchen zu verſehen .

ritzen . Ob die Cavalerie ebenfalls die

einer Seite am Rande treffen fann .

Die Entzundung

nicht feſt genug weißen Gotlets verlieren werde, hat mein Berichterſtats erfolgt eben ſo ſidser , als bei dem vollen Auffdlagen ,

ter nicht erfahren fónnen .

Zu múnſchen ware es . Ein

es ermáchſt aber der Vortheil, daß die Sticke des Zünds

weißer Roc taugt nidit für Feldſoldaten , was auch die bitchens durch das aus dem Zúndloche ausſtromende Pulvergas gerade iri die Höhe getrieben werden , und Deſtreicher dazu ſagen mdgeri. 911 Zukunft ſollen feine Ausfånder zit Offizieren

dann, ohne Schaden zu thun, niederfaden, wodurd, der

aufrúden, man will ſogar wiſſen , daß die binnen der Beſchädigung der Kanoniere vorgebeugt, und das Zu: letzten zehn Jahre eingetretenen entlafen werden dürf:

rúdſchlagen des Hammers nach dem Sduſe permieden

ten . Das fächſiſche Offiziercorps befindet ſich überbaupt wird. Die Zündbútchen werden von der Artillerie ſelbſt in einer Page, wie vielleicht kein anderes in Europa. bereitet und erfordern weder bei der Fertigung noch beim Als im J. 1815 die Tbeilung des Königreichs erfolgte, wurde es den Offizieren freigeſtellt, ob fie in ſådſiſchen

Gebrauche beſonders große Vorſicht. Die ganze Vorrichtung iſt äußerſt einfad) und halta .

Dienſten bleiben wollten , und des Hochitfeligen Königs bar , überdieß durch mehrjährige ſehr bedeutende Prů: Majeſtát ſchien legteres ſogar zu wünſchen . Dadurch fungen als dem Zwecke vollig entſprediend befinden wurden der Arniee zwar viele talentvolle Offiziere ers worden und gemåbrt den Vortheil, daß man ſid, im balten , die Subalternen im Avancement aber ſo beein . Nothfalle auch der Durchſchlagbråndchen bedienen fann. trachtigt, daß es deren noc jest in der Infanterie Viele

gibt, welche 20 - 24 Jahre Lieutenante ſind, ohne jemals ůbergangen worden zu ſein. Da wird am Ende der beſte Soldat verdrieflid vonmehrere, 15-20doch jábriger Dienſtzeit als ſolche. gibtCapitaine es ebenfallo tras

Preußen. Aus Stettin vom 19. Dec. 1830 ſchreibt man: Itt der Nacht vom

15ten zum 16ten d . M. erlitt der Stant

durch den gegen 12 Uhr erfolgten, durch einen höchſt

gen ſie zum Theil ſelbſt die Schuld , denn bei dieſem

beflagenswerthen Zufall herbeigeführten, Tod des fönigl.

Grade bat das Aufrichen nach dein Dienſtalter ein Ende , und man berückſid)tigt nur die Fähigkeiten .

Generalieutenants u . Divifionecom inandeurs : Borde Ercellentz zu Stargard einen ſehr berben Verluſt. Der

Endlich ſollen auch die vielen , zum Theil überflüffis

Veritorbene hatte ſich am 15ten Nadmittags auf der

gen Dienſtſchreibereien bedeutend vermindert, uno Jazd befunden , beim Vergleichen ſeiner eigenen mit einer das ganze Kriegsverwaltungs- Kammerweſen febr vers Kugel geladenen Büdiſe mit einem anderen Gewehre einfacht werden . Wenn überhaupt in racht. Militäretat batte er die erſtere etwas hart auf den Boden geſtoßen ; Erſparniſſe möglich ſind, ſo muß damit beim Schreiber , perſonal angefangen werden. Månner vom Fady wollen

der Sdub war losgegangen und die Kugel dicht über

dem Herzeen in die Seite und durch die lunge gedrunts gen und unterhalb der Schulter hinten herausgefahren . Er verſchied gegen Mitternacht.

* ) H. v . Brandt , die Draaouer als Doppeikämpfer. S. 47. Redigirt unter Verantwortridskeit det Verlagswandiumg: C. W. 126 8e in Darmladt und in deſſen Ofizin gedruct.

Samſtag, Nr. 3.

8. Jan. 1831 .

englar

Allgemeine Militar - Zeitung. Frantrei ch. Entwurf des neuen Recrutirungsgeſelles . ( Schluß. )

Vierter Titel. Allgemeine Beſtimmungen. Art. 42. Niemand wird zu einer Stelle im Civil . oder Militärfache zugelaſſen , wenn er ſich nicht über die

ihrer Strafe den Strafcorps ( corps de discipline ): einverleibt.

Art. 47. Die in Folge eines Urtheils im Gefäng. gegenwärtigem niſſe zugebrachte Zeit wird auf die nachaufgerechnet.

Gefeße auszubaltende Dienſtzeit nicht

Art. 48. Jeder öffentliche Functionår oder Beamte vom Givile oder vom Militár, der, unter welchem Vors

Erfüllung der im gegenwärtigen Gereße auferlegten Vers

wande es ſei, andere Bifreiungen, Aufrechnungen oder Ausſchließungen, als das gegenwårtige Geſeß beſtimmt, Årt. 43. Jeder Betrug oder Umtrieb , in Folge verfügen oder zulaſſen , oder Stellvertreter obne die vors

bindlichkeiten ausweißt.

,

deſſen ein Jüngling in den Zahlungsliſten übergangen geſchriebenen Bedingungen annehmen oder annehmen laſs worden iſt, wird den Gerichten angezeigt und mit Ge. fångniß von 1 Monat bis 1 Jahr beſtraft. Wenn der Uebergangene Urheber oder Theilnehmer des Vergebens war, Yo wird er nach Verbüßung der Strafe der Vors ſchrift des Art. 11 gemäß auf die Ziehungsliſte geſeßt,

Ten , oder der Dauer oder den Regeln und Bedingungen 'bes Aufrufs, der Engagements oder Rengagements will, führlich irgend eine Ausdehnung geben wird, macht ſich des Mißbrauchs der Gewalt ſchuldig und wird mit den im Art. 185 des Strafgeſekbuches erwähnten Strafen

und darf ſich nicht vertreten lafen .

belegt, vorbehaltlich der ſchwereren Strafen, welche dies

Art. 44. Jeder junge Soldat, welcher Einberus fes Gefeßbuch in den anderen , von ihm vorgeſebenen fungsordre erhalten hat und an dem darin feſtgelegten

Fällen androht.

Tage am Orte ſeiner Beſtimmung nicht angekommen

Art. 49. Denſelben Strafen unterliegt jedes Ins

iſt, wird nach Verlauf eines Monats als Refractar

dividuum , welches , obne offentlicher Functionår oder

mit Gefängniß von 1 Monat bis 1 Jahr beſtraft. Das Beamte zu ſein, die im vorigen Artikel angeführten Urtheil wird von dem Kriegsgerichte der Militärbiviſion , worin ſich ſein Departement befindet, oder von demjes nigen der Diviſion , worin er arretirt worden iſt, ges

Vergebent verübt oder daran Theil ( beit nimmt. Art. 50. In allen , durch die vorſtehenden Beſtims mungen nicht vorgeſehenen Fällen haben die Civil, und

ſprochen. Er kann auch in contumaciam abgeurtheilt Militärgerichte, innerhalb der Gränzen ihrer Competeng,, werden, aber nur von dem Kriegsgerichte der Diviſion, die gewöhnlichen Strafgeſeße auf die Vergehen anzu zu welcher das Departement gehört , worin er an der wenden, zu welchen die Boitziehung der in gegenwärtis Poogziehung Theil genommen hat. Weber die Strafzeit,, gem Geſeße vorgeſchriebenen Recrutirungsweiſe Anlaß noch die Zeit , während welcher der jungeSoldat Res geben fónnte. In Bezug auf die Militarvergeben fons fractår war, wird ihm an der fünfjährigen Dienſtzeit abgezogen .

Art. 45. Wer überführt iſt , wiſſentlich einen Res

fractår verheimlicht, oder ſeine Flucht begünſtigt, oder

nen die Richter von der, im Art. 595 des Gereßbuches über das Criminalverfahren ausgeſprochenen Befugniß

( der Empfehlung zur Gnade ) Gebrauch machen . Art. 51. Ade Strafbeſtimmungen der Geſeke, Drs

ihn auf irgend eine Art den durch das Geſetz verords donnanzen , Reglements und Inſtructionen , welche ſich neten Nachforſchungen und Verfolgungen entzogen zu auf die früheren Recrutirungsarten beziehen , ſind und haben, wird zu einer Gefängnißftr afe von 1 Monat -bis bleiben aufgehoben.

1 Jahr verurtbeilt.

Art. 46. Wer, um ſich den durch gegenwärtiges Geſet auferlegten Verbindlichkeiten zu entziehen , ſich

Fünfter Titel. Dom Avancement.

Art. 52. Niemand kann Corporal oder Brigadier untauglid, zum Dienſte macht, ſeies auf eineZeit lang werden , wenn er nicht wenigſtens 6 Monate als Solbat oder für immer, wird mit Gefängniß von 1 Monatbis in einem Corpo der Armee activen Dienſt geleiſtet bat. 1 Jahr beſtraft. , Diejenigen , welche durch dergleichen Art. 53. Niemand kann. Unteroffizier werden , der

Selbſtverleßungen niót abſolut außer Stande gefeßt nicht wenigſtens 6 Monate als Corporal oder Brigadier worden ſind, Dienſt zu leiſten, werden nach Berbüßung gedient hat.

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Art. 54. Niemand fann Offizier werden , der nicht lang in den unmittelbar unter demſelben ſtehenden wenigſtens ein Jahr als Unteroffizier in einem Corps Grabe gedient hat. der Ärmee gedient, oder eben ſo lang an den Rebrcurs

Art. 66. Niemand fann Militårunterintendant ads

fen und Uebungen der Militárſchulen" Theil genommen joint werden, der nicht drei Jagre lang im Capitaing, und die Prüfungen in dieſen Schulen beſtanden bat. grade gedient bat. - Niemand faun Militárunterins -

Art. 55. Niemand kann in eine Militårſchule aufs

tendant werden , der nicht drei Jahre lang im Grade

genommen werden, der nicht wenigſtens 1 Jahr in einein

des Militárunterintendant adjoint oder des Bataillons ,

Corps der Armee activen Dienſt geleiſtet und eine Prüs fung beſtanden hat, an welcher alle nicht über 25 Jahre alte Unteroffiziere, Corporale, Brigadiere und Soldaten des Regiments heil nehmen können . Ein Reglement

chefs gedient bat. - Niemand fann Militárintendant werden , der nicht drei Jahre lang in der Grade des Militárunterintendanten gedient hat. - Das im Art. 59 beſtimmte Verhältniß für das Avancement nach der

-

.

der offentlichen Verwaltung wird die Programme und Militå Anciennetat findet auch Anwendung auf das Corps der rintendanz .

die Art und Weiſe der Prüfung feſtlegen . Art. 56. Die Beſtimmungen der Ärt. 54 u. 55 ſind nicht anwendbar auf die Gleven der polytechniſchen

Art. 67. Zur Kriegszeit kann die zur Erlangung eines höheren Grades erforderliche Zeit auf den vierten

Schule, welche wie bisher zum Offiziersgrade befördert Theil vermindert werden. Im Uebrigen gelten alle , das werden können , ohne als Soldaten oder Unteroffiziere Avancement nach der Anciennetåt betreffende Beſtim , in den Gorps der Armee gedient zu haben. Art. 57. Ein Drittel der Unterlieutenante der Linie

mungen eben ſo im Kriege , wie im Frieden. Art. 68. Ernennungen zu einem Grade ohne die

wird aus den Unteroffizieren der Corps, ein Drittel aus

Stelle oder außer den Cadres der Armee finden nur im

den Unteroffizieren und Soldaten , die aus den Schulen Kriege wegen glänzender Thaten ſtatt. - Wenn feine bervorgeben , und das lebte Drittel ohne Unterſchied ,, nach der Wahl des Kdnige, aus den Unteroffizieren der Corps und aus den Unteroffizieren und Soldaten , die aus den Schulen hervorgeben , genommen .

Vacanz, die der König nach ſeiner Wahl beſegen fann , vorhanden iſt, ſo kann die Ernennung wegen einer glans zenden That nur den Grad verleiben ; aber der Diffis zier hat danu das Recht auf die crite Stelle dieſes

Art. 58. Bei der Infanterie und Savalerie werden

Grades, welche zur Bergebung nach der Wahl des Kids

zwei Drittheile der Lieutenantss und Capitainsgrade nach

nigo vacant wird. - In feinem Falle fønnen bloße

der Anciennetåt des Grades aus den Offizieren deſſelben Corps beſegt. Bei den anderen Waffen geht das Avans

Ebrengrade crtheilt werden.

Art. 69. Ate Beförderungen von Offizieren ſollen ſogleid, durch Einrúdung in das offiziellc Journal zur . Art. 59. Ein Drittheil der Grade der Bataillons's offentlichen Renntniß gebracht werden . und Escabronschefs wird nach der Anciennetåt des Art. 70. Der Grad iſt verſchieden von der Stelle. Grades in der ganzen Waffe vergeben. %) Ueber die Stelle disponirt der Konig. Den Grad und cement nach der Anciennetát durch die ganze Waffe,

Art . 60. Die Anciennetåt in Bezug auf das Avans

den Gebaſt aber fann der Offizier nur durch den ſelbſt

cement wird durch das Datum des Patents beſtimmt. genommenen Abſchied oder durch gerichtliches Urtheil Wenn ein Offizier aufhört, den Cadres der Armee ans zugehören , ſo wird die außer den Cadres zugebrachte

verlieren .

Zeit von der Anciennetét abgezogen , ausgenommen die

verſichert, daß der Kriegsminiſter ſo eben Befebl ertheilt

- Der Moniteur (drieb am 22. Dec. 1830 : , Mant

Fåde einer dienſtlichen Miſſion, der Aufhebung des Res bat , daß im Dienſtverhältniß in Zukunft die Bes giments oder der Stelle. Ebenſo wird von der Anciens

nennung nach dem Dienſt grade an die Stelle des

netåt abgezogen die in einem , dem Kriegsdepartement fremden Dienſte ( den Nationalgardedienſt ausgenoms men ), und die im Dienſte einer fremden Macht zuges

s ) Tite18 treten ſoit. Man wird alſo in Zus (Geburt ( funft bei der Armee nur noch General , Oberſt , Capis tain 2. genannt werben ( und nicht mehr: Herr Graf,

brachte Zeit.

Herr Marquis ?c.) Diejenigen, welche den ganzen Eins

Art. 61. Niemand kann lieutenant werden, der nicht fluß der Worte auf die Menſchen fennen, werden dieſer ein Jahr lang im Unterlieutenantsgrade gedient hat. neuen militäriſchen Maßregel Beifall geben . " Art. 62. Niemand fann Capitain werden , der nicht

ein Jahr lang im lieutenantsgrade gedient bat. Art. 63. Niemand fann Bataillons , oder escas

In lafère ſoll einer f. Verordnung vom 26. Nov. 1830 zufolge ein neues Artillerieregiment gebildet wers den , das die Nummer 11 erhalten und aus 3 reitendent,

dronschef werden, der nicht drei Jahre lang im Capis 6 Fußbatterieen und aus 7nicht montirten Batterieer a insgrade gedient hat.

beſteben wird.

Art. 64. Niemand kann Oberſt werden , der nicht

General fafayette hat ſeine Entlaſſung von den drei Jahre lang im Grade des Bataillonschefe ges Functionen eines Oberbefehlshabers der Nationalgarden dient hat. von Franfreich genommen . Statt ſeiner iſt der Genes Art. 65. Niemand kann zu einem höheren als dem ralieutenant Graf von fobau zuin Oberbefehlshaber Oberſtengrade befördert werden , der nicht drei Jahre der Nationalgarde von Paris ernannt worden . }

*) Die beiden, anderen Drittheile, ſagte der Kriegsminiſter bei Vorlegung des Gefellegentwurfs, rollen dem wahren Berdienſte, das nicht immer mit der Unciennetät pand in Band geht, verliegen werbin,

Ba

Starlsruhe, 23. Dec. 1830.

.

Unſer atvérebrter

Großherzog bat durch einen allerhdchſten Kabinetsbefehl

21

22

vom 14. 8. M. auf die Sumne von 25,000 fl. verzichtet, inents ; v. Stwiatkowsky , Oberſtlieutenant und Sonia die feine Vorfahren vom Kriegsetat bezogen ; zugleich mandeur des 3. Bataillons 23. Landwehrregiments ,zum wurde jedes Cavalerieregiment" um 1 Stabsoffizier , 2 'interimiſtiſchen Commandeur des 23. Jufanterieregiments; Rittmeiſter, 4 lieutenante und 36 Dienſtpferde für den Arnauld de la Perrière , aggreg. Oberſtlieutenaut

d vermindert, und auch bei dem Krieges vom 23ten , als aggreg. zum 7. Infanterieregiment vers Friedensſtan minifterium in der Adminiſtration , ſo wie bei der Ins Teßt , und übernimmt für die Dauer des commando's des Oberſten v . Borwiß interimiſtiſch die Führung des Zur wiſſenſchaftlichen Vervollkommnung der júns Regiments. Rußland . geren Dffiziere beabſichtigt Se. K. Hob. der Großherzog

fanterie bedeutende Erſparniffe angeordnet.

die Errichtung einer höheren Bildungsſchule. Jeder Offizier, der bieran Theil nehmen will, fann es

Se. Maj. Der Kaiſer haben mittelſt Ufas vom 13. Dec. 1830 dem General- Feldmarſchall Grafen Diebitſchs >

aus freiem Antriebe ; auch die Offiziere derauswärtigen Sabalkansky den Oberbefehl der activen Armee,die Garniſonen fónnen davon Gebrauch

machen . Der Gur , Inbre, die Avancement ſus dauert 3 inihrem Theilnehmer nicht ihre Gage beziehen der gehindert;

an den weſtlichen Gränzen des Reiches zuſammengezos

gen wird, übertragen, mitBeilegung aller Vorrechte und fort, und ſind Gewalten, die demſelben in Grundlage des Reglements Unterridt 'ift unentgeltlich. Beider einſtigen Organiſis für die Verwaltung der großen activen Armee zuſtehen.

rung des Generalſtabs wird auf die Individuen beſon. Die vorgedachte active Armee wird beſtehen : ausdem dere Rückſicht genommen werden, welche dieſe Anſtalt abgeſonderten Gardecorps,dem Grenadiercorps, dem 1. beſuchten .

und 2. Infanteriecorps, dem 3. und 5. Reſerve. Oava.

Deſtre i dh.

Ieriecorps und dein abgeſonderten litthauiſchen Corps,

Auf dem jeßt geſchloſſenen ungariſchen Reid)stage hatten die Reichsſtånde darauf angetragen , keine Deutfde als Offiziere bei den ungariſchen Regimens tern anzuſtellen , und die Gradualbeförderung der eins geborenen ungariſchen Offiziere blos auf die ungaris ſchen und Gr ånzregimenter zu beſchränken . Der Raiſer reſolvirte hierauf am 15. Dec. 1830, er wolle bedacht ſein , daß hinſichtlich der Berwendung geborener Ungarn bei den ungariſchen und Grånzregimentern, der Art. 9 von 1792 und Art. 1 von 1807 genau erfült werde ; jedoch in die Beſchränkung des Avancements

das Infans weldjes nebſt allen dazu gehörigen TruppenGeneral von Der teriecorps Nr. 6 nusmachen wird. zum , iſt Toil Graf Generaladjutant der Infanterie, Chef des Generalſtabs der activen Armee; der Chef vom Stabe des abgeſonderten Gardecorps, Generaladjutant Neidhardt II., zum Generalquartiermeiſter des Genes ralſtabs Sr. Kaiſerl. Majeſtät ( wobei derſelbe zugleich das Generalquartiermeiſterweſen bei der activen Armce verwaltet und ſeine früheren Poſten behålt); der Chef der Artillerie des abgeſonderten Gardecorps, Generaladjus tant Suchofanet I., zum Chef der Ärtillerie der actis

dieſer Offiziere auf die ungariſden Regimenter, abges ven Armee (mit Verbleibung bei ſeinem früheren Poſten ); fondert von der übrigen f. F. Armee, fónne Se. Maj. der Chef vom Stabe des 1. Infanteriecorps, Ingenieurs aus wichtigen , das Fortkommen der , ungariſdhen Offis Generalmajor Dåbn !., zum dienſtverrichtenden Chef ziere ſelbſt bezwedenden Rückſichten nicht williger . Preußen.

der Ingenieure der activen Armee ; der Chef der 3. Ins fanteriediviſion , Generalmajor brutſchew II. , 311m

Berlin, 28. Dec. Das neueſte Militår:Wochenblatt Dejourgeneral der activen Armee; der Chef der1. Hus n, Generallieut Beso braſow I. zum enthält folgende Ernennungen: v . Clauſewiß , pen . ſarendiviſio ronenenant Shef der Reſerveescad der Regimenter der 1. und

fionirter Generallieutenant , übernimmt einſtweilen die 2. Huſarens, der 2.Dragouer , der 2. reitenden Jäger , Geſchäfte als erſter Commandan t von Glogau ; liebe,

und der litthquiſchen uhlanendivifion ; der Generalieus

Oberſt und Director der vereinigten Artilleries und Ins genieurſchule , zum Commandanten von Coſel; v . Blod,

tenant Fürſt lopuchin zum Chef der 1. Huſarendivi. fion ; der Armee Generalmajor Schkurin 1.zum Chef

Generalmajor und Commandeur der 1. Garde , lands

; der Chef vom Stabe des 3. der 3. Infanteriediviſion Gortſchafow Generaladjutant

s

wehrbrigade, zum interimiſtiſden Commandeur der 11. Infanteriecorps,

Fürſt

Diviſion; v . Ryſſell II.; Generallieutenant und Soms III. zum Chef des Stabs vom 1. Infanteriecorps , und mandeur der 16. Diviſion ,bis zu anderweiter Beſtim- der Chef vom Stabe des 4. Infanteriecorps, Generals geſtellt; b. Hoffmann, Genes major Hadford zum Chef vom Stabe des 2. Infans mung zur Dispoſition ralmajor und Commandeur der 13. Infanteriebrigade, teriecorps an Stelle des Generalmajors Habbe' II. 1

; , žum Commandeur Oberſt und Commandeur der 12 ten der 16. Landwehrbrigade ; v. S d malenſee , Oberſt

ernannt worden .

und - Commandeur des 15. Infanterieregiments , zum

Lit e 'ra tur. Commandeur der 13. Infanteriebrigade ; V. Brauns ſoweig , Oberſt und Commandeur des 4. Infanteries Geſchichte der großen Befeſtigungskunſt. Eine Skizze regiments , zum Commandeur der 12. Landwehrbrigade ; v . Rreiſt , Oberſt und Commandeur des 23. Infanteries regiments , zum Commandeur der 9. Infanteriebrigade ;

von F. Bleſſon, f. preuß. Major. Mit einer Rup, fertafel. Berlin , 1830. Schleſingerſche Buchhandlung. Der Unterſchied zwiſchen dem Wiſſen mit , und den

v. Dedenroth, Oberſt vom 29. Infanterieregiment, Wiffen ohne Geſchichte iſt höchſt auffallend, und nur zum interimiſtiſchen Commandeur des 4.Infanterieregís

das erſtere Wiffen fann mit dem Prådicat ,, klaſſiſch "

24

23

belegt werden . Niemand darf ſich ſchmeicheln, das ins es war ihnen mit Feuer nicht beizufommen . Die chines nerſte Wefen einer Kunſt oder Wiſſenſchaft ergründet zu fiſche Mauer und der Piften Wau gehören auch in die baben, ſolange ihm deren Geſchichte fremd iſt. Ja, wir Klaſſe der mit Erde ausgeſtampften Werke. Die Geſtalt der Umwallung richtete ſich ledigs lich nach dem Terrain !– Sollte die unregelmå pige ren Entſtehung und ſtufenweiſe Ausbildung nicht fennt. Befeſtigung nicht überhaupt der regelmäßigen ( wo die móchten ſogar behaupten , daß das Auffaſſen einer Kunſt oder Wiffenſchaft unendlich ſchwierig iſt, wenn man des

Dieſe Wahrheit ſcheint in feiner Zeit ſo lebhaft em : gleichnamigen Cheile auch einerlei Dimenſionen haben ) pfunden worden zu ſein, als in der gegenwärtigen , denn vorzuziehen fein ? in feiner Zeit ſind fo viele Spezialgeſchichten über eins

SorgCitadellen

gab es fchon in den ålteſten Zeiten.

zelne Zweige der menſchlichen Kultur erſchienen und Die Vertheidigung derThore,als der ſchwächſten felbſt dieMalerei, welche eigentlid, nur eine gemalte Ges Puncte der Umfaſſung , war ſtets ein Gegenſtandvieles dichte haben route , hat eine geſdhriebene aufzuweiſen.

Naddenfens . Die Graben wurden bald ein måchtiges

Am unentbehrlichſten iſt aber die geſchichtliche Grunds Annåberungehinderniß für die Sturmböcke 2c., das man

Inge bei allen ſogenannten Erfahrungswiſſenſchaften, jedoch überwinden lerntë, worauf die Belagerten alle beſonders bei der Kunſt und Wiſſenſchaft des Krieges, Waſſermandver anwendeten, um den Uebergang weil eine Reihe von Jahren und viel Kriegspraftif dazu

zu erſdweren .

gehört , Erfahrungen von einiger Bedeutung zu machen ,

Während der Vertheidigung Roms durch Beliſar

und weil es wirklich nur wenigen vergönnt iſt, grdßten dieſe Erfahruns gen ſpåter anzuwenden . Den Nußen

gegen dieGothen bildete ſich die Idee des Offenſivpers fabrens der Belagerten immer mehr 0118 und batte, wies

ziehen faſt immer die folgenden Geſchlechter daraus. Die Geſchidste einer derſelben Kunſt macht mes fentlichſten Beſtandtheil aus,unſtreitig und es iſtdenbeſons

wobl erſt ſpäter , Einfluß auf die Befeſtigung , welche

anf Erleichterung und Deckung der AusfäüemehrRüds

beim Elementarunterrichte fehlerhaft , den geſchicht: TichtDienahm. ders lichen Theil nur oberflächlich zu berühren , um ſobald wie Beſchreibung der Befeſtigung von Ninive, Bas möglich zu der Lehre überzugeben , wie man die Kunſt bylon , Karthago,Syrakus, Jeruſalem , Davá und gegenwårtig ausübt, welche” dadurch einen mehr oder Pompeji gibt ein zuſammenhängendes Bild vom damas minder abſtracten Charakter annimmt. Dieſe Wahrheitligen Zuſtande der Kunſt . erfennend , hat der Hr . Verfaſſer ſeinen , in der allges Bis zum Untergange des rdmiſchen Reiches blieb die

meinen Kriegsſchule zu Berlin gebaltenen Vorleſungen Kunſt ſichziemlichgleich, machte dann – wie alle ans dere Zweige des Kriegsweſens Rúdſchritte, und ents angehen laſſen, undſeine Gründe für dieſe Lehrmethode wiđelte ſich von Neuem unter seart 8. Gr. - Bald in einer ( im 7. Hefte der Zeitſchrift für Kunſt , Wiſſen ſollte die Befeſtigung nicht mehr blos zum Schube ber

über die Befeſtigungskunſt eine Geſchichte derſelben vor:

-

ſchaft undGeſchichte des Krieges, Jahrgang 1829 ,"abs Gränzen und einzelner wichtiger Puncte dienen, ſondern gedruckten ) Einleitung entwickelt, auf weiche wir die auch die Offenſive im freien Felde verſtårten, und zwar Peſer aufmerkſam machen. Eine Geſchichte der taktiſchen durch Anlegung von Brudentópfen und warten,

Formationen , worin die Urſachen der oft ſo verſchies mit welden lekteren eine Art Telegraphie verbunden denen Erfolge bei ihrer taktiſchen Anwendung erörtert geweſen zu ſein ſcheint. werden , ſcheint uns fait noch unentbehrlicher, und würde

,, Was das warme Blut Karls zuſammengebracht,

dem taftiſchen Unterrichte eine Zuverläſſigkeit und uns und mit großer Beweglichkeit ſeiner Kräfte zu beſchüßen wendbarkeit geben , nadi welcher er bisher aufabſtractem geſtrebt hatte, ſuchte der ruhigere Heinrich 1. durch Wege vergebens geſtrebt hat. An der Hand der Erfahs friedlichere Mittel zuſammenzuhalten. Ganze Colonieen rung geleitet,'wanidelt man ſtets am ſicherſten ; nur muß mit feſten Wäden gingen aus feinen Entwürfen hervor, man ſich húten, vom bloßen Erfolge abſtrahiren zu wol: an den Grången des Reiches als Sicherungspuncte ges gen die Unternehmungen unruhiger Nachbarn . Bald len , dieß führt zur Einſeitigkeit.

aber zeigte ſich ihm die Unzulänglichkeit dieſer erſten Ans

Die ålteſte Befeſtigung beſtand in lebendigen Heden lage, und daß der Feind dennoch durch dieſe finie bres und Grohaufen zwiſchen Pfahlwerk aufgeſchüttet. Erſtchen fonnte , ohne fernerhin auf einen feſten Punct zu ſpåter wurden Mauern aufgeführt, noch ſpåter dieſel, ſtoßen , der ihn aufhielt: dieß veranlaßte ihn , eine ben mit Zinnen und Schießſcharten verſehen . Thůrme zweite Reibe feſter Plåße hinter der erſten anzus dienten Anfangs nur als Strebepfeiler und Treppenfas

ſten , bis man einfab , daß ſie auch zur Vertheidigung

legen , und ſo das Syſtem praftiſch ſchon anzuwenden ,

das in ſpåteren Zeiten ſo manchen Schriftſteller beſchaff tigt bat, und ſo viele Streitigkeiten veranlaßte. "

n . des Sturmbocks machte eine Verſtårs beitra könnte dung Diegen Anwen

:

fung der Mauern nöthig , wodurch man zugleich Plas

Staaten , und das Streben des Adels nach Unabhåns

fürdie Vertheidiger gewann . DieGadier bedienten ſich

gigkeit, führte die individuelle Befeſtigung, d .b . die

Das auf jene Zeit folgende innere Zerwürfniß der

zu Caſars Zeiten hölzerner Mauern , bei denen die Ritter burgen berbei , die wir nur nod in ihren Balfen mit den Ropfenden nach Außen lagen und die Ruinen bewundern können. (Schluß folgt.) Zwiſchenräume mit Erde ausgefüllt waren; ſie widers ; ſtanden den gewaltigen Stoßen des Sturmbods , und Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandrung : E. W. fiffe in Darmſtadt und in deſſen Ofijin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 4.

12. Jan. 1831.

ale 日期

Militar - Zeitung.

Allgemeine

8

Ueber das k. däniſche Bajonnetirreglement.

nifie berührt, welche den Infanteriſten nöthigen können, offenſiven oder defenſiven Gebrauch von ſeiner blanteu

Die f. dåniſche Infanterie beſigt unter dem Titel: Waffe zu machen. In wie weit wir nun auch die Art ,, Reglement für den Gebrauch des Bajonnets , ſowohl

der Ausführung dieſen Pråmiſſen und den techniſden

gegen Infanterie als gegen Cavalérie " eine Anleitung

Anforderungen entſprechend finden, wollen wir bei jeder

zum Bajonnetfechten, weldie 1830 zu IBeboe bei P. S. der aufgezählten Abtheilungen unterſuchen. S donfeld gedruct worden iſt.

Das nur 92 Octavſeiten ſtarke Werfchen zerfällt in zwei Hauptabſchnitte: A. vom Bajonnetfechten gegen Infanterie ,

B. vom Bajonnetfechten gegen Cavalerie.

A. Vom Baionnetfechten gegen Infanterie. Abth. 1. a ) Stellung . Seite 1 und 2 wird angeführt: ,, daß, nachdem das Gewebr gefaat worden , wobei ( ſo viel wir uns aus

Ueberſeßung der rechte Fuß queerJus 2' Beide Hauptabſchnitte , welche ſich im Weſentlichen Jenſens weit zurücgereßt wird,erinnern auf's )Commando ,, Gegen durch die Art der Fechterſtellung und des Stoßes, welche fanterie geðeci!“ der rechte Arm ungezwungen nieders in den ſupponirten Verhåltniſſen verſchieden angenom . Vårts ausgeſtreckt und das redite Handgelenfe gegen die rechte lende geſtuft werde , wobei die rechte Hand

men und vollzogen werden, unterſdheiden, zerfallen wies der in folgende Unterabtheitungen :

wie gewöhnlich den Kolbenbals umfaſſe. Die linke Hand

A. Vom Baionnetfechten gegen Infanterie. Abth. 1. Stellung, Wendungen und Gangarten (leßtere

gleite ſofort auf dem Schafte vormårts und umgreife denſelben am 2ten Mütterchen, oder 1 bis 1 '/ ' von der

theilen ſich in Marſch und Sprünge.) – 11. Stoße auf

Mündung . Den linten etwas gebogenen Arm halte man

der Stelle und mit Ausfall. – li . Stoße mit Schritt mit dem Elbogen einwärts, frei vor dem Adrper, wos -

vorwärts. - IV . Einfache und gemiſchte Stoße und

bei zu bemerfen ſei, daß die linke Hand nie bóber, wobl

Paraden. – V. Von den Schlagen ( Battuten .) - aber etwas tiefer liegen dürfe , als der Elbogen ; die VI. Bom Angriff im Vorrúden und von den Vorſtå, Fingerſpißen feien nach Oben gefehrt und das Hands Ben. - VII. Von der Bertheidigung gegen Kolbenſchläge gelenfe ſei gebogen . Der Oberkörper werde etwas vors und Kolbenſtoße. - VIIl . Die Uebung in Trupps. ůber gelehnt, der Kopf aufrecht gehalten und die rechte IX. Die Vorbereitung zum Contrabajonnetiren . - X. Schulter zurüdgezogen . Das Bajonnet fomme bierbei -

I

-

-

-

Allgemeine Regeln für das Contrabajonnetiren. – XI .

obngefähr in gleiche Hobe mit der finfen Schulter und

Der Gebrauch des Bajonnets gegen einen mit Såbel

gerade vor dieſelbe, und der lauf des Gewehres werde

bewaffneten Infanteriſten und umgefehrt. B. Bom Baion netfechten gegen Cavalerie.

ein wenig linfs gedreht. "

An dieſer Stellung, die in ſo fern gut erſcheint, als Abth. I. Stellung, Wendungen und Gangarten (letztere ſie das Pedal des Mannes nicht ermüdet und ihm die beſtehen in Marſhiren , laufen und Sprüngen .) - 11. Möglichkeit enger , fråftiger Paraden gewahrt , finden Stoße auf der Stelle und mit Ausfall. – 111. Stöße in wir , davon abgeſehen , daß ſie weniger deckt, als die Verbindung mit verſchiedenen Sangarten.– IV . Gints gebogene Fechterſtellung , " ) die lage der linken Hand -

-

-

fache und gemiſchte Paraden und Stoße ( Auslage mit

etwas zu weit vorgeſchoben .

Dieſe, nur 1 oder 1 '//'

geſenktem .Bajonnet, vereint mit Sprüngen und Nachs von der Mündung befindlich, entfernt den linken Eubos Adßen. ) V. Die Uebung in Trupps. - VI . Das gen vom Leibe , wodurch der Arm bald ermüdet; ferner A

Stoßen nach bångenden Rugeln und die Vorbereitung

gebt beim Stoß ein Theil der Rraft deffelben verloren,

zum Contrafechten . - VI . Allgemeine Regeln für den weil die linke Hand in ihrer angezeigten Rage das Ge. Rampf gegen den Cavaleriſten .

Vorſtehende Inhaltsanzeige dürfte ſchon zur Genüge

webr loslaſſen muß, um den Schwung des rechten Arms

midt zu beamen. - Die fragliche Stellung, dabin abs -

erweiſen, daß die Anlage der in Rede vebenden Anleis geåndert, daß die linte Hand" 10 weiter von der Müns fung zum Bajon netfechten auf Erfahrung fich gründe und mit Umſicht ſtattgefunden habe, da ſie alle Berbált.

*) ner In , gerader Stellung bietet man mehr Biöße, alb in gebogés dieß ift augenfällig.

27

28

dung entfernt, das Gewehr zu faſſen befå me , dürfte dieſe ungefähr das unterſte Mütterchen berührt. Der nidi nur den Vortheil eines bequemeren Haltens des rechte Arm iſt beim Stoße ſtark gebogen und der Kolben Gewehres und eines Fråfrigeren Stoßes gewähren, weil fommt zwiſchen den Arm und den Körper zu liegen uc. An dieſem Verfabren finden wir auszuſtellen , daß nun das von beiden Armen in Schwung geſepte Ge:

wehr auch von beiden ans Ziel geführt wurde, ſondern

die zu weit vorgeſchobene lage der linken Hand ain Ges

aud) die linke Hand weniger leidyt Beſchädigungen aus, ſeben , von weldien ſie in ihrer vorigen Lage, in enger Menſur durch ſimple Degagements ſchon bedroht ſcheint. b) wendungen . Die Art, wie dieſe vollzogen

webre dazu nótbigt, daſſelbe während des Stoßes logs zulaſſen, weil dieſer ſonſt gehemmt würde, und daß bier, Durch nun ein Theil der Kraft deſſelben verloren geht. Es dürfte daher , wie wir es gleich Anfangs bei der

werden rollen , nåmlid) auf dem rechten Abſaß, während

Stellung angedeutet, eine entferntore Page der linken Hand von der Mindung, ſo daß beide Arme, ohne daß

der finfe Fuß ein wenig von der Erde gehoben , das

rechte Sinie ungezwungen gebogen wird und der Ober: die Hände ihren Plaz am Gewehre verließen , ausges körper und das Gewehr in unverånderter Haltung bleis

ſdınellt werden konnten , ſachgemäßer erſdeinen .' Die

ben, entſpricht völlig der angenommenen Stellung.

Kraft des Stoßes würde unſeres Dafürhaltens hierdurch

c) Gangarten . Dieſe werden in den gewóbnlis chen Marſd vors und růdwårts mit gefälltem Gewehr,

gewinnen und jene der Paraden nicht darunter leiden. Ferner will uns nicht recht einleuchten , wie bei einem

und in einzelne oder mehrere Scritte oder Sprünge

fraftigen Stoße der rechte Arm ſtarf gebogen ſein könne. Der beſdiricbene Quartſtoß dürfte ſicherer und fråfs

vor :. und růckwårts , unter Beibehaltung der Decktels lung, je nachdem der Soldat außer oder im Bereiche der feindlichen blanfen Waffen ſich befindet, eingetheilt. Hinſichtlid, der Gangart in einzelnen oder mehreren Schritten und der gegebenen Beſtimmung: beim Vors ſchreiten einen Schritt, beim Rückſdyreiten einen Fuß

Raum zu gewinnen , ließe ſich in Berückſichtigung der angenommenen geſtreckten oder geraden Fedterſtellung,

tiger werden, wenn das Gewehr wihrend deſſelben nicht gedreht werden und der rechte Arm nicht am Körper angeſchloſſen bleiben müßte . Das Degagiren und was über die Art ſeiner Auss führung geſagt iſt , erſcheint ſehr zweckmäfig ; deßgleis chen , daß man den Soldaten daran gewöhne, nach jedem

Stoße ſchnell wieder die Deckſtellung anzunehmen ; denn es gibt allerdings nådiſt ridtig angebrachten, flüchtigen mäßiger rei, beim Vorſchreiten mit dem hinten und beim Stoßen und engen träftigen Paraden nichts Weſentlis Rickſchreiten mit dem vorn befindlichen Fuß anzutreten , cheres für den Fechter, als ſich durch richtige Stellung vielleicht wohl in Erwägung ziehen , ob es nicht zweds inden hierdurch auf bequemcre Weiſe der beabſichtigte

Zweck erreicht werden zu können ſcheint. Die erſte Gangart erſcheint uns ganz zwecklos und' lonach überflüſſig.

immer gedeckt zu halten . Fúr gewöhnliche Kampfverbåtuiffe erſdeinen und die

hohen Stoße nicht råthlich , da das Aufſchwingen der

Der Marſch mit gefåutem Gewehr iſt laſtig, ermüdend

Arme zum Stoße zu einladende Biofen veranlaßt, als

mehr entgegen, als entſprechend und alſo , wie geſagt,

und ordnungſtórend, mithin dem beabſichtigten Zwecke zwecklos und überfluffig . Wir würden daher dieſe Ganga

nugt laſſen fonnte.

art gang abſchaffen , beim Anmarſche zur Bajonnet: Ats

wird : ,, die hohen Stöße werden beſonders bei der Vers

taque mit dem Geweör in Balance vorrúden und erſt dicht an dem Feinde, daſſelbe auf: Halt! Attaquirt!

theidigung hochliegender Gegenſtände, wo man in die Tiefe binabſtoßt und beim geſchloſſenen Angriffe vom 2 ten Gliede gegen die Feinde angewandt, welche zwis ſchen die Bajonncte des 1 ten Gliedes dringen , ſobald nåmlich fein Platz iſt, um gerade aus zu ſtoßen."

oder ein áhnliches Commando , fållen laſſen und find

überzeugt, daß dieſer Anmarſch, nådiſt ſeinen angedeuteten Vorzügen, auch nicht minder impoſant ſein würde, als es vielleicht der verworfene Drobmarſch mit gefäll. tem Gewebre bin und wieder er dyeint.

Abth. 11. aa) Stoße auf der Stelle.

Unter dieſer Aufſchrift kommen fünf verſchiedene Stöße vor , nåmlich : 1 ) Stoß nach der åußeren Seite ( Terz ) ,

daß ſie ein nur einigermaßen überlegter Gegner unbes Man bat dieſes auch wohl eingeſehen, da angeführt .

Von der Richtigfeit dieſes Sabes überzeugt, würden wir die hohen Stöße auch nur unter den in demſelben

fupponirten Verhältniſſen einůben laſſen , und nicht auf

ebenem Terrain gegen Mann . Eine ſolche Eins übung kann leichtMann zur Folge baben , daß in gewöhnlichen Gefechtsverhältniſſen im Ernſtfalle der weniger übers

legte Soldat verſucht wird ' , bobe Stofe anzubringen ,

2 ) Stoß nach der inneren Seite ( Quart) ,

und hierdurd das Opfer einer Anweiſung wird, die uns

3) Hober Stoß nach der außeren Seite ( hohe Terz),

ter anderen Vorausſeßungen ſtattgefunden, als ſie ihm

4 ) Hoher Stoß nad der inneren Seite ( hohe Quart) der Augenſchein gezeigt. und Den angeführten tiefen Stoß " dagegen , welcher , 5) Liefer Stoß.

durch einfaches Senfen der Bajonnetſpite unter dein

Zur Ausführung des Verzſtoßes wird folgendes Ver: Gewehre des Gegners durch nad deſſen Unterleib ges fahren angegeben :

,, Der Stoß wird mit Hülfe beider Arme gerade vors wärts nach der Bruſt des Gegners geführt, ſo daß das Gewebr ſich im Stoße in faſt horizontaler Richtung bes findet. Der linte Arm wird ganz ausgeſtreckt und das

Gewehr gleitet ſo weit durch die linke Hand vor, daß

führt wird, fonnten wir nur als bódoſt zweckmäßig erfenis nen, da er uns , und namentlich in der Deckſtellung gegen

Infanterie, ſehr ſchwer zu pariren ſcheint. ( Fortſegung folgt. )

30

29

fehen einen Vortrag über Befeſtigungskunft ale fie vódig erſeßend an ( ? ) , daher auch im Ganzen ihr Mangel an taktiſchen Lehrbüchern, und die uns Fehr auffallende von f. Brefron , k. preuß. Major. Mit einer Kups Erſcheinung, daß meiſt Ingenieure fich berufen fühlen,

L i t'e r a tu t. Geſchichte der großen Befeſtigungskunſt. Eine Skizze

fertafel. Berlin, 1830. Schleſingerſohe Buchhandlung. darüber zu ſchreiben ." (Sluß. )

Den Ritterburgen gegenüber bildete ſich in Deutſche Tand , zum Schuße gegen das Raubſyſtem des Adels, eine Art Nationalbefeſtigung der Ståbte aus,

Das ließe ſich wohl noch

anders erflåren. Der Franzoſe bat von Natur weniger Anlage und Neigung zu abſtracten Studien , als der Deutſde. Er ſchreibt daher lieber Memoiren und übers

fåßt das Abſtrabiren Anderen. Die Ingenieure müſſen weldie ſich von jener durch rigenthúmliche Befeſtigung Berufs halber ſich damit beſchafftigen , und haben daber der Thore nach zwei verſchiedenen Manieren unterſchied, audi, ſo wie hinſichtlich ihrer beſonderen Stellung, mehr übrigens aber einen ziemlich gleichförmigen Charakter Veranlaſſung zu ſchriftſtelleriſchen Arbeiten dieſer Art,

hatte. - Aude im Orient war früher ſdon aus gleichen deren Mängel indeffen oft genug gerügt worden ſind. Urſachen eine ſolche Nationalbefeſtigung entſtanden , die hinſichtlich der Seitenbeſtreichung den Vorzug verdient,

man denfe nur an Rogniat und ſeine zahlreichen Gegner ! Ueberdieß iſt der Hr. Verfaſſer im Irrthume,

und wovon Snolenok ein noch gut erhaltenes Próbchen

wenn er glaubt, daß in den franz. Militaranſtalten die

liefert.

Taftif nicht gelehrt werde. Sie wird allerdings gelehrt,

) wie die von den lehrenden Offizieren abgefaßten , und Aus dem Chaos der Ideen entwickelte ſich allmåblid ein ſyſtematiſches Ganze, wie man es zu der Römer in mehreren franz: Zeitſchriften angefündigten Pehrbücher Zeiten geſehen . - Ein wenig gewagt (deint uns inders

beweiſen ; aber man beſchrånft fich freilich nicht auf den

ſen die Behauptung S. 64 , daß die Romer es noch nidyt bis zur Wiſſenſdaft, d . b. bis zur Ermittelung von

nille Zweige des Kriegsweſens eingreifenden Gegenſtand

Grundſätzen gebracht hatten . Die Grundlage waren

aus einem bóberen , wir möchten hinzufügen , praktiſcherent

-

engen Kreis der niederen Laftif , fondern faſt den in

gewiß vorhanden , es feblie nur an Mitteln zu ihrer Geſichtspuncte auf, und überlåßt den ſpecielleren Unter. größeren Verbreitung, weßbalb ſie bald wieder vergeſſen richt in der niederen Taftif den Erercirmeiſtern. Da. worden ſein mögen . - Die Ritterorden trugen ihrers ihrer, durd, gewinnt der Vortrag an lebendigkeit und erweitert

ſeits viel dazu bei, Befeſtigungsſyſteme zu begrüns den Ideenfreis der Zuborer. Doch wil. Ref. nicht bes ben , indem ein Baumeiſter oft mehrere Befeſtigungen baupten, daß dieſe Einrichtung ſchon längere Zeit beſteht, anzulegen hatte, und dabei cher als bei einzelnen Bau- fie mag vielmehr ziemlich neu ſein. – Die von Frants ten ſeinen Ideen folgen fonnte. Am ſchnellſten bildeten

reich früber befolgte und auf uns Deutſche übergegans

ſich die neuen Syſteme in Italien aus, wo die vielen

geneUnterrichtsmethode bat weſentlicheNachtheile gehabt.

kleinen Souveraine den Beſiß ihrer Staaten durch Bes

Ein Iſolirungsſyſtem iſt niemals gut. Was ſich im Kriege

feſtigungen aller Art zii ſidern ſuchen mußten . Die die Hand bietet, ſollte es auch im Frieden thun , nicht Zahl der Kriegebaumeiſter vermehrte ſich im Verhältniffe

aber eine beſondere Raſte bilden wollen, wie z. B. die

zum Bedarf ; da es aber auch arbeitsloſe Perioden gab, To wanderten Biele aus und verbreiteten ihre febreu . So entſtanden Sdulen . Aber die ganze Wiſſenſchaft des Krieges concentrirte ſich damals in der Befeſtigungss kunſt. Sener Gebrauch hatte indeſſen das Gute, daß die Ingenieurwiſſenſchaften en in ſteter Berührung mit den ans deren Kriegswiſſenſchaft blieben. ,, Ade diejenigen ( Ingenieure), welche ſich von dieſer beilſamen Verbindung losjagten , verfielen in unbaltbare,,

Artillerie undIngenieure. *) Es gibt in jeder der Haupte um mit Waffen eine Technik und Taftif ; will man Bisin arf zu reden - den Erponent Praktik hinzu . fügen , ſo iſt die Proportion fertig . Von einer Artilleries wiſſenſchaft wollen ſelbſt die gebildetſten Artilleriſten nichts mebr wiſſen . Der Sprachgebrauch wird rid) ins deſſen 11och lange ſtråuben, das Wort Jugenieurwiſs ſenſchaft auszumerzen ; es iſt aber eben ſo unpraftiſch als die Artilleriewiſſenſchaft, und man fönnte bosbafters

von allen Kriegserfahrungen fich entfernende Speculas weiſe daraus folgern , daß die Artilleriſten und Inges

tionen, und ſpäterhin hat dieſe Scheidung den Kaſtens geiſt der Ingenieure allein hervorgerufen, als ſie nåms lich jene Wiſſenſchaften ganz von ſich wieſen, als unnúte Húlfsmittel, welche diejenigen entbehren könnten , welche

nieure auf den Ruhm Verzicht leiſten , für Stúnſtler gehalten zu werden. Bei den Franzoſen heißt alles Kunſt (art), wir Deutſche haber gewöhnlich nur eine Wiſſenſchaft. – Die Nachtheile, welche daraus ents

mit dem Inbegriff derſelben vertraut wåren , nåmlich mit

ſtanden , daß man die Grundſätze der Fortification auf

der Befeſtigungskunſt felbſt. Recht hatte man , ſie als eine bøbere Kunſt in ſo fern anzuſehen , als ſie ſich mehr als jede andere auf die allgemeinen Kriegserfahrungen gründen muß ; Unrecht aber, ſie als abſtracte, ſo zu fas gen , mathematiſche Wiſſenſchaft zu behandeln, die, auf eigenen Füßen ſtehend, durch bloße Berechnungen, ohne Berückſichtigung der Erfahrung, fortſdreiten fönnte. Heute noch ſind viele Ingenieure in einem áhnlichen

die Taftit überzutragen ſuchte, ſind lange Zeit fühlbar geweſen ; baben viele Jahrhunderte bindurd wie ein Krebsſchaden an der Kriegsfunſt gebangen und ihren Aufſchwung gelåbmt. Zum Glüc ſtanden oft Reiter, generale an der Spiße der Heere, welche den Operas tionen etwas mehr lebendigkeit gaben , ſonſt würde die

Wahne befangen ..

,, Die Franzoſen dagegen laſſen eine eigentliche Taftit In ihren Militäranſtalten nie ( ?) vortragen , ſondern

*) Dér geehrte ør. Derf. bat durch ſeine „ Feldbefeſtiаung für alle Waffen bewieſen, daß er ſelbst ein Geaner ſolcher miſu ſenſchaftlichen Ilolirung iſt. Es. oräre daber roht übítflüſſig,

ihm zu fagen , daß wir im Nachfolgenden nicht gigen ihn in Oppoſition treten ,

31

32

von den lehren der Ingenieure ausgegangene methos die runde Form, thürmte die Bertheidigungselemente int mehreren Etagen übereinander und ließ , wie bei den diſche langſamkeit vielleicht ohne Unterbrechung Fortificas Schiffsbatterieen, die Mündung des Geſchůbes aus der

wahrzunehmen geweſen ſein . Wenn auch die

tion der ſtrategiſchen Offenſive bisweilen húlfreich die

Hand geboten bat, ſo bleibt die Defenſive doch ſtets

Stücfpforte hervorſehen . Die eigenthümlichen Verhältniffe Deutſchlands waren

ihr Hauptelement. Die Taftif roll aber ſo viel der Entwickelung einer deutſchen Schule böchſt uns

als möglid einen offenſiven Charakter tras günſtig. Mit dem Mittelalter erſtarb die Nationalitåt, gen ! Die Truppen ſollen fåmpfend manøvriren und und mit ihr ging die Möglichfeit unter , etwas Eigens mandvrirend fåmpfen ; die Schanzen aber bleiben – ſtes thůmlidies auf den Grund der bereits erwähnten Städte hen ! Wenn der Taftifer nach fortificatoriſchen Grundſás befeſtigung zu entwickeln. Nach einigen Notizen über den Reformator der gros

Ben verfahren wollte, ſo würde er ſich den beſten Theils

ſeiner Offenſiv- und Defenſivkraft, der Manovrirfás Ben Befeſtigungskunſt, Vauban , geht der Hr. DF. auf bigfeit , begeben müſſen, durch deren Hülfe er ſid auf eine Analyſe der durch und nach ihm entſtandenen Sys einem Operationsfelde vervielfåltigen kann. Es iſt das ſteme ein , die jedoch keine weitere Mittheilung,zuläßt. ber fehlerhaft, ein Bataillon init einer Redoute, eine Dagegen glauben wir einen Artikel aufnehmen zu müſ. Schlachtordnung mit einer Fortificationsfronte zu vers ſen, der von der Freiſinnigkeit des Hrn . Vf. zeigt, ihm gleichen, dieß führt nur zu oft zu Defenſivanſichten, wo aber auch unter ſeinen „ Zunftgenoſſen " . manchen Feind feine ſtatthaft ſind. Wir wiederbolen es nochmals, das Hauptelement der Laftif jeder Waffe iſt Be . wegung. Ein Vortrag über Befeſtigung fann alſo niemals einen Vortrag über Taftif erleben , was die Franzoſen nunmehr auch eingeſehen haben mögen , und womit der geehrte Hr. Verf gewiß einverſtanden ſein .

wird. * ) Referent fehrt nach dieſer Abſdweifung zum Hauptgegenſtande zurück. Die Erfindung der Pulvergeſchů ße führte zu einer

Umwandlung der kaum entſtandenen Befeſtigungsſyſteme, deren Beſchreibung einen der intereſſanteſten Abſchnitte født. Als Hauptveränderungen treten hervor : die

Berminderung der Wallhobe - nachdem man von dem

zugieben dürfte. ,,Was beſonders dazu beitrug, das Gedeihen der Befeſtigungs:

Punft in Frankreich zu befördern und ſie mit dem Feistriege in richtigem Einflange zu erhalten , war ein Gebrauch, der leider mit dem Entſtehen der Ingenieurcorp 8 untergina; ein Gebrauch, der den Kaſtenaeiſt hervorrief, welcher die Befeſtiаungskunſt, das Erbe aller Waffen , zum au ſchließlichen Eigenthume eines Corpo machte , das ſich immer mehr abſonderte und zulegt wähnte , ein

þöheris, ohne reiflices Studium nicht Verſtändliches zu treiben. Zu der Zeit, wo vielleicht die Befeſtigungskunſt am finnigſten und häufigſten gebraucht wurde, zu der Zeit, wo ſie ſich noch am meis

ften dem Feldkriege anſchmiegte, und nur als Bülfsmittel für dens felben daſtand , gingen die Ingenieure aus allen Baffen hervor. Wer ſich beſonders dazu eignete , erwarb ſich durch Verdienſt allmählich, ohne aus Teiner Waffe zu ſcheiden , ein Ingenieur:

zeitraubenden und lächerlichen Ueberbdbungsſyſtem , durch

patent , das ihn dazu befähiate, überau da einzugreifen, wo die

aufgefúbrte Erdwerfe zum Angriff, zurückgekommen war

nach wie vor Iruppenoffizier und bebiet ſein U oancement

Ingenieurkunft aute Dienſte leiſtenkonnte. Im uebrigen blieb er

Vertiefung der Graben und Anlegung in denſelben. Dadurch der bliebTruppen er vor vertraut." jeder AbſtractheitRef. bewahrt und benerdieAußenwerke. Faſt jede Nation hatte ihrevorgeſchos eigenen mit der şandhabung maßt fico

Manieren , die unter den Namen ,, italiäniſche, ſpa: nicht an, en ſcheiden zu wollen , ob es voriheilsaft fer, dieſefrühere niſche, franzöſiſche, niederländiſdie Schule " hinreichend befannt ſind. Die Schweizer , Dittmarſen und Deutſchen machten ſich dagegen durch eine eigentbůmlide fandes,

Einrichtung wieder ins Leben zu rufen ; ſo viel iſt ihm aber tiar, daß von der Concurrenz mehr Guies zu erwarten ſteht , als von

vertheidigung berühmt, die unter åbnlichen Verhåltniſſen

daß fie so lange an der Bauban’iden Chablone feftgehalten hätten,

vielleicht wieder einmal ins Leben treten dürfte. Sebr intereſſant ſind die Bemerkungen , welche der

ohne den Geiſt reined Syſtems erfaßt zu haben. Die Herren von der Zunft" mögen ſich deßhalb rechtfertigen . Die franz. Ingenieure

Hr. Verfaſſer über die Entſtehung der ſchwediſchen

Spanien

Sdule macht. „ Seit jeher mit dem Seefriege vertraut,

einem Privilegium.

S. 118 wird den deutſchen Ingenieuren zum Vorwuf gemacht,

ſollen dagegen auch erſt in dem lekten Kriege -

und beſonders in

auf Vaubans Grundfäße zurücgekommen ſein . ·

Nach einer , für junge Inaenieuroffiziere beſonders lehrreichen

waren ihnen (den Schweden ) die Schiffseinrichtungen, Discuſſion über die Vorzüge und Mängel derberühmteſten nelerea Befeſtigunusſyſteme, richtet der ør, Verf. reinen Blick in die Zu : die Beengung im Raume, zur zweitenNatur geworden, Punft, um zu erforſchen,in welder Richtung die Befeſtiаungskunft und ihre Anſiedelungen mußten die Spuren dieſer Ges ſich ferner entwicein werde , und ſchließt mit den Worten :

wobnheiten an ſich tragen . Befreundet mit dem Gefechte hinter ihren ſchwimmenden Bruſtwebreni, waren ibre Fes

Die Aufgabe für Befeſtigunutanlagen bleibt es mithin, fie vor

1

Ubſtracıbeit , Complication, und vorzüglich vor erftariten , jeder

ſtungen für ſie nur unbewegliche Schiffe." Zur Vertheis Abänderung des einmal beliebten Birtheidigungsentwurfs entges digung eingerichteter Hohlbau tritt bei der ſchwediſchen genſtrebenden Formen zu bewahren, um dem Vertheidiger dereinſt nicht die Mögliditeit im Voraus zu nehmen, Schule beſonders charakteriſtiſch hervor. Man wählte mit eigener Intelligenz dem angreifenden entgegen *) Die Philologen betrachten die lateiniſche Sprache als die Muts ter und den Schlüſſel zu den meiſten occidentaliſchen Soraden.

Wer aber lateini'ch ſpricht, kann deßhalb noch nicht italiäniſch

ſprechen , er muß diere Sprache ebenfalls erſt lernen . So ver: hält is rich auch mit der I attit. Zmirden beiden Doctrinin findet allerdings eine aewiſſe Uponligkeit der Grundfäße ftatt, die aber demohngeachret in der Unwendung ſehr von einander abideiben .

zu wirken. Man muß ſich hierbei vor der Idve forgſam zu hü : ten ſuchen , als tönne hier gelingen , was aller Erfahrung widers ſpricht, mit dem Tode das Beben zu bxfiegen . " Referent empfiehlt dieſe intereſſante Skigte den Offizieren aller Waffen , welche darin eben ſo viel Belehrung als Unterhaltung finden werden , und wünſcht mit dem ørn. Werf. , daß die Zeit bato kommen möae, mo fortification und Iatrik nicht mehr in To Nors

rer Oppoſition tihen , und wo eine Kunſt die andere brüderrich ergänzt.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandtuna : C. W. 176fe in Darınstadt und in deſſen Ditizin gebrugt.

Samſtag, 1

Nr. 5.

15. Jan. 1831.

Deze

Allgemeine Militar - Zeitung. Belgie 11.

Um in den Dienſt unſerer verſchiedenen Armeecorps Ordnung und Einheit zu bringen , hat das Centralcos mité folgenden Beſchluß erlaffen: Belgien wird in vier große Territorialbezirke getheilt, die den Namen der 1., 2. , 3. und 4. Militardiviſion annehmen. Die erſtere begreift die Provinzen von Oſt- und Weſtflandern, die zweite die Provinzen Antwerpen und Südbrabant, die

ihrer Untergebenen mehr ausgedehnt werden. Dabei ſoll den Soldaten im Ganzen etwas mehr Freiheit und eine weniger unabláſſige Controle zu Theil werden . Rurs , die Commiſſion ſoll den militariſchen Geiſt in der Nation und den Geſchmack für den Dienſt begünſtigen und, ſo weit es der Dienſt vertrågt, der Armee eine Eriſtens ſichern , welche von der anderer Stånde nicht mehr fo Tebr abweicht.

dritte die Provinzen Limburg und Lüttid), und die vierte

die Provinzen Hennegau, Namur und Lureiburg . In jedem Bezirke commandirt ein Diviſionsgeneral, und in

eft rei d . Durch allerhöchſte Entſchließung ſind die General. .

majore Prinz Ferdinand von Herren Homburg , >

jeder Provinz ein General oder ein Oberoffizier, der Schall von Falkenhorſt und Prinz Hohenlohe wenigſtens den 'Grad als Oberſtlieutenant baben muß. fangenburg zu Feldmarſchall Lieutenanten beförbert worden .

Frant reich . Durch eine f. Verordnung vom 11. Dec. 1830 find

R

B C and.

die vor einem Jahre errichteten 5 Ober - Intendantens

Se. R. Hobeit der Generalmajor Prinz Alerander

und das permanente Verwaltungscomité der

von Württemberg iſt zum Befehlshaber der erſten Stúraffierbiviſion ernannt und Se. k . Hobeit der Prinz

3

ſtellen

Militárintendantur wieder aufgehoben worden . Das

Perſonal der Intendantur wird auf 23 Militars Ernſt von Württemberg dem Chef beſagter Diviſion intendanten , 185 Unterintendanten und 25 Adjuncten

beigeordnet worden . - Die Contreadmirale Rolzafoff und Belling 8 .

feſtgeſeßt.

-

Eine f. Ordonnanz vom 31. Dec. 1830 verfügt

bauſen ſind ihrer ausgezeichneten Dienſte wegen zu

die Aufldſung des Artilleriecorps der Nationals Viceadmiralen ernannt worden ; der Capitain vom ers garde von Paris. Es ſoll unverzüglich zu einer neuen Organiſation dieſes Corps geſchritten werden . Dazu

ſten Range, Ignatieff, hat den Rang eines Contre admirals erhalten . – Dem bisherigen Befehlshaber der -

wurde eine Commiſſion ernannt, beſtehend aus dem zweiten Abtheilung der baltiſchen Flotte , Viceadmiral Grafen loban , General Pernetty , General Mathieu Grafen v. Heyden, iſt das Commando der erſten Ab: Dumas , v. Marmier , Oberſt der 1. legion ; v. laris theilung der nåmlichen Flotte übertragen worden. boiſière, Oberſt der 5. Legion ; v. Schonen, Oberſt der 9. Begion ; v . Suſly, Oberſt der 11. Legion und Adent,

Staatsrath.

In einem vorausgehenden Berichte des

Sd we i z.

Die eidgendffiſche Militár - Aufſichtsbehörde , 3

Hrn . v . Montalivetan den König beißt es , mehrere welche unter dem VorſißedesSchultheißen Hrn. Fiſcher ten ; das Corps ſelbſt fühle das Bedürfniß einer neuen

aus den nachbenannten eidgendfriſchen Oberſten : Guiget von Pranzins, Herzog von Effingen, May und Peders

Organiſation , und der Wunſch dazu werde von allen

gerwer beſteht, iſt in Folge beſonderer Einberufung ſeit

Batterieen ausgedrůdt.

dem 20. Dec. 1830. ' verſammelt. - Die Militár Auflictsbehörde hat vor einiger Zeit

Offiziere der Artillerie håtten ihre Entlaſſung angebos

- Der Kriegsminiſter hat eine Gommiffion nieders

gereßt, um die Dienſtreglements bei der Armee den betheiligten Regierungen die durch eine Commiſſion

zu durch ſehen , zu verbeſſern und in Einklang zu brin. auf praktiſde Verſuche bearbeitete Denkſchrift über die, gen. Die Commiſſion ſoü ihre Aufmerkſamkeit beſonders der Schweiz ſo wichtige Waffe der Sd a rfích úßen .

auf die Diſciplin richten, welche fanft , våterlid , dem zugeſendet. Dieſelbe verbreitet ſich über die den Scharf Nationalcharakter gemäß ſein fou. Es ſollen die Offis chůßen zu ertheilende Inſtruction, verbeſſerte Bewaff ziere jedes Grades gehörige Berückſichtigung finden, und nung und Ausrüſtung und über Anwendbarkeit der ihre Autoritåt und der ndthige Einfluß auf das Schidſal Percuſſionsentzündung auf die Feldſtuber.

35

Ueber das f. daniſche Bajounetirreglement. ( Fortſesung. )

b) Stoße mit Ausfall.

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Indeſſen iſt dieß etwas Außerweſentliches : wie mant die Kinder tauft, ſo heißen ſie und daß der Name, wie man zu ſagen pflegt, nichts zur Sache thut , bewahrt ſich namentlich in der angeregten Beziehung. Wir ſind

Die Stoße mit Ausfall unterſcheiden ſich von Stós

hiervon ſo ſehr überzeugt, daß wir keinen Anſtand nebs

fen auf der Stelle nur in fo ferit , als ſie mit einem

men wurden , beide Benennungen aufzugeben und dafür

Ausfalle ſtattfinden. Der Ausfall wird dadurch vollzos die einfacheren , dem gemeinen Mann verſtändlicheren :

? c. anzunehmen. links pärirt! parirt !vorher gen , daß während des Stoßesder linte Fuß einen fleis rechts Nachdem noch auf die Notwendigkeit

nen Schritt vorſchreitet.

Das weitere Verhalten des

hinges

Pedals und des Oberfórpers hierbei und darnach iſt deutet worden , daß die Mannſchaft, wenn ſie einmal jedem Fedter befannt, und es könnte hiernach vielleicht die einfachen Paraden mit. Sidherbeit anzuwenden vers

geübt wers ſteht, im Parirea und Führen der Nachſtoße angeführt überflüſſig erſcheinen, auch unſererſeits hier noch anzus den müſſe, wird am Schluſſe dieſes Kapitels , führen , daß es im Ausfalle beſonders weſentlich ſei, den

redsten Fuß feſtſteben zu laſſen und unmittelbar nach daß das Gewehr nach allen Ausfällen auf dem fúrzes den Stoße ſebr ſchnell in die Deckſtellungzurückzugeben, ſten Wege in die Deſtellung zurúcfgebracht, und die da beides, nebit den weiter nothigen Erläuterungen , wie rechte Hand gleich heruntergeſtreckt werden müſſen, weil

es in einem Reglement der Faü ſein muß, genügend bierdurch die Nachitoße leichter und ſicherer abgewehrt würden , als beim Zurückziehen des Gewebres in boris

berausgeboben . iſt.

Abth. III , Stoße mit Schritt vormårts.

Daß die Bewegung vorwärts beendigt ſein müſſe, ehe ſofort der Stoß erfolge, balten wir für ganz richtig.

Abth . IV. Einfache und gemiſchte Paraden 0

und Sto Be.

zontaler Richtung. Die Richtigkeit dieſer Regel, ſo wie die Notwendigkeit des Vorangeſchidten wird wohl Nie.

mand in Zweifel ziehen. b) Gemildte Stoße und Paraden . Dieſe ſollen Anwendung finden , wenn der Angriff

mit Finten ( Scheinangriffen ) oder mehreren ſchnell aufs

Die Paraden werden in der Einleitung zu dieſer einander folgenden Stoßen geſchieht. Bei der Verthei. Abtheilung als die weſentlichſten Hülfsmittel geſchildert, digung gegen ſelbige, ſei es beſonders nothwendig, feſt deren der Soldat ſich zu ſeiner Deckung oder Vertheidis in der Deckſtellung zu liegen , die ſinfe Hand ſo viel als gung zu bedienen habe , und können wir dieſem Aus, möglich unveråndert in ihrer Lage zu behalten, den Fins.

ſpruche, ſo wie dem weiteren, daß es nicht binlånglich rei , blos die Stoße des Gegners abzuwebren , ſondern daß die eigene Sicherheit es erfordere, die Paraden im's mer mit Nachſtaben oder Angriffen in Verbindung zu bringen, und daß je ſchneller dieſe erfolgen, deſto eber die Abſicht erreicht werde, den Gegner außer Gefecht zu ſeben , unſere Zuſtimmung nicht verſagen . Zur ſchließlis

ten nur durch eine halbe Parade 31 folgen , und ſich nicht zu weitſchweifigen Paraden oder Bewegungen vers leiten zu laſſen . Die Finten ferner, deren man ſich bes diene , um den Gegner zu verleiten , Bldße zu geben , mußteu durd ſchnedes Vorſtoßen des Gewehres mit beis den Armen ausgeführt werden, obne jedoch mit der Finte auszufailen , oder ſich ſelbſt zu ſehr zu blofen. Gegen dhen Anführung aber , daß alle Bajonnetſtoße mit dem dieſe Beſtimmungen dürfte fein Sadjverſtåndiger etwas oberen Theile des Gewehres oder dem unteren des Bas zu erinnern finden, und eben ſo wenig gegen die weites jonnets parirt, oder auch mit dem Bajonnethalſe aufges ren, wonach , wenn der Soldat in der Führung und Abs faugen werden ſollen , glauben wir bemerfen zu müſſen, wehr der Stöße mit Finten gehörig unterrichtet rei, man daß zu legteren Abwebrarten die Bajonnete , wie ſie ihn auch mehrere ſchnell aufeinander folgende Stoße, die meiſt überal berdaffen ſind , einer beſonderen Verſtår, vorzüglich bei weniger geübten oder ſdiwerfälligen Gega fung bedürften, indem man ſonſt zu befürchten hat, ſein nern anwendbar ſeien, in der Art zu führen lebren rolle, Bajonnet ab , oder frumm zu ſchlagen. a ) Einfade Paraden .

daß er, nach dem erſten Stoße im Ausfalle bleibend, ſie durch bloßes Zurückziehen des Gewehres . unter Rüds

Unter dieſer Anfſchrift wird die Verfahrungsweiſe biegung des Öberförpers und wiederholtes Vorſtoßen

zur Terz- , Quart- und Quintparade angegeben . Fins ausführe. Abth. V. Von den Schlägen ( Battuten .) den wir auch gegen dieſe eigentlich nichts zn erinnern, To fónnen wir uns doch der Bemerfung nicht erwehren, In dieſer Abtheilung wird Beſeitigung des gegneris daß und die Bezeichnung von Zerz und Quart und die

fchen Bajonnets mittelit eines kurzen fråftigen Drucs,

Andeutung über innere und åußere Seite des Fechters

um ſofort leichter und mit mehr Sicherheit ftofen zu

aufgefallen iſt. Beim Stoßfechten , worauf ſich das Bas können, als Zweck des Battirens und dann weiter an . jonnetiren

gründet , wird befanntlich die Bruſtſeite die innere und die Arm- oder Rückſeite die åußere genannt, und beißt die einfache Parade, welche von der Bruſtſeite

gegeben , daß, je nach der Auslage des Gegners, mant unmittelbar darnach ſchnell auf ibn cindringen und ſeint Gewehr dabei binden , oder ohne einzubringen , zum

ausgeht, Quart und die entgegengeſette Terz. Diefels

Stoße ausfallen müſſe. Erſteres roll geſcheben , wenn

1

ben Benennungen beim Bajonnetiren beizubehalten, wie der Gegner ſein Gewehr weit vorhålt, Peşteres , wenn es auch in v. Selmnigens Bajonnetfechtlebre geſchehen, er in gewdhnlicher Deckſtellung fich befindet. Auch hiers würden wir dem Fundamente der Bajonnetfechtkunſt gegen , ſo wie gegen die zur Ausführung angegebene entſprechender gefunden haberi. Verfahrungsweiſe und die am Schluſſe empfohlene Dee

38

37

dung gegen Battuten, durch feſte Stellung, feſtes Stů: Quart , und Terzparade als zu deren Abwehr geeignet Ben des rechten Handgelenkes gegen die rechte fende und kurze ſchnelle ( ſogenannte enge) Bewegungen, dürfte ſich nichts einwenden laſſen . Abth . VI . Vom Angriff im Vorrú den und von den Vorſtoßen .

angegeben. Wir können das hier Angedeutete nicht anders als

für zweckmäßig erfennen . Abth . VIII. Die Uebung in Irupps. Daß dieſe Uebung , nachdem der einzelne Mann in

Die Nothwendigkeit der in dieſer Abtheilung vor :

dem bisher Angeführten gehörige Fertigkeit erlangt bat,

geſchriebenen Uebung wird darauf gegründet: (hört ! )

zur Erhaltung deſſelben darin und möglichſt weiterer

1,daß man den Soldaten darauf vorbereiten Bervoltominung obne beſonderen Zeitaufwand vorges und moglid) it daran gewób nen múffe , fich bei nommen und dabei mehr darauf geſehen werde, daß

ernſtbaften Vorfällen iu geſchloſſenen Abtheis jeder Mann ſeine Waffe richtig und gewandt gebrauche, fungen dreiſt und mit Zuverſicht in die feinds als daß die Bewegungen von allen gleichzeitig ( im fos lidhen Glieder zu ſtürzen .“ Bravo ! genannten Klipp Klapp ? ) ausgeführt werden, iſt nur Nach einer Battute, - die bei geſchloſſenen Augrif- zu billigen. fen , aus Rúdſicht für die Nebenleute, wo möglich ims mer des Gegners Waffe aufs oder abwårts ſchlagen fou, - Sprung oder beſſer Schritt vorwärts ausführen

Abth . XI. Vorbereitung zum Contras baionnetiren .

Dieſe Vorbereitung ſoll ſtattfinden , wenn die Sols Bidge findet , ergibt ſich als der überſchriebene Angriff daten, die in den vorhergebenden Abtheilungen enthaltes

und ſeinen Stoß dabin ridytent, wo man die größte im Vorrúden . Dieſer Angriff, der nur gegen eine weit

nen Vorſchriften für den Angriff und die Vertheidigung

vorgeſtreckte Bajounctſpiße angewendet werden ſoll, iſt voufommen kennen , und beſteht darin , daß ſie ſelbige gut; die zu deſſen Ausfübrung angegebene Verfahrungos nach nad und nad, auch ohne näheres Commando abwechs weiſe iſt es nicht minder. Daſſelbe låßt ſich von den

ſelnd gegeneinander ausführen, ſo daß alſo immer der

erwähnten Vorſtoßen ſagen, die in dein ſogenannten in

Eine parirt, wåbrend der Andere ſtoßt.

die Fiute oder ins Tempoſtoßen beſtehen , und hiernach Die Anordnung dieſer Vorbereitung und die Beſtims nur ſtehendes Fußes gegen einen Angreifer angewendet mung, daß dabei die Reihenfolge der früheren Abtheiluns

werden, der ſo bißig oder unvorſichtig iſt, durch wilde, gen genau beobachtet werden müſſe, alſo der Uebergang weitſchweifige Bewegungen vor ſeinem Stoße Bidbe. 34. vom feid teren zum Schwereren nur allmählich erfolgen geben. Sehr raſch zu ſtoßen und eben ſo raſch wieder dürfe, und daß ferner richtige und gewandte Führung zur Abwehr bereit ſeilt , wird als das Weſentlichſte bei

der Waffe die Hauptſache dabei ſei, es daher nicht bes

Dieſen Stoßen empfohlen , die je nach den Umſtånden, ſonders in Betradit fommen dürfe, wenn ein ſonſt túch tiger Fechter ſich in der Haltung des Körpers oder der mit oder ohne Ausfall ausgeführt werden. Abweichungen • Abth . VU . Von der Verteidigung gegen

Kolbenfchläge und Stolbenſtd ße.

Stellung der Beine kleine unſchådlide erlaube, dürfte gleichfalls nur zu billigen ſein.

Abth. X. Allgemeine Regeln für das Die Vertheidigung gegen Kolbenſdlåge zu lehren , Contrabaionnetiren. deren Anwendung durchaus nicht zu empfehlen ſei, weil man dabei viel Brobe gebe und auch zu befürchten babe, Die hier aufgeführten , deiu Anſcheine nach aus ſehr ſein Gewebr unbrauchbar zu machen , erſcheine, wird bier vielſeitiger Erfahrung abſtrabirten , Regeln ſind bas

geſagt, dennoch aus dem Grunde råthlich, weil die Er. Praktiſchſte, was uns über das Contrabajonnetiren noch fahrung lehre, daß Naturaliſten im Handgemenge gern vorgefommen. Sie enthalten ſo viel lehrreiches für den zu dieſem Mittel ſchritten . Obgleich aus dem angeführs Bajonnetfechter und gewiß Intereſſantes genug für jes ten Grunde in der Regel einfache Borſtöße genügen den Militar, daß es uns nicht verargt werden wird,, würden , Rolbenſchlage zu vereiteln , ſo ſolle doch auch wenn wir die ganze Abtheilung , welche rie enthalt; deren Abwehr durch Hochs Quart und hoch - Terz und

wortlich wiedergeben .

durch Abfang mit dem Bajonnethaſſe gelehrt werden,

,,Das Contrabajonnetiren wird entweder Mann ges

von welchen die erſteren für das einzelne , der leßtere für das geſchloſſene Gefecht am geeignetſten ſein .

gen Mann oder in großerent Abtheilungen geübt , und fann auf drei verſchiedene Arten ſtattfinden , nåmlich : 1 ) Wenn beide Theile ſich in der gehörigen Entfers

Kolbenſtoße, von Seiten des Bajonnetfediters, wird .

nung von einander befinden , und das Gefecht auf der Binden des Gewebres oder im Gedränge außer Stande Stelle anfangen ;

ferner geſagt , erſchienen gerechtfertigt, wenn er durch fei, das Bajonet 311 gebrauchen .

Sie feiert durch

raſches Vorſchwingen des Kolbens nach Bruſt oder Ges ficht oder durd) formliches Umfehren des Gewebres und

Geradeausſtoßen mit Portreten des rechten Fußes auss zuführen .

2) wenn der eine Theil den Angriff des vorrúdents den Gegners ſtehendes Fußes erwartet , und 3) wenn von beiden Seiten zum Angriffe vorges rückt wird .

,,Wenn auch im Vorſtebenben beim fpeciellen Unters

Ás beſtes Vertheidigungsmittel gegen Rolbenſtoße richte bereits alles abgebandelt worden iſt, was dazu , wird endlich der verfürzte Stoß im Augenblice als der beitragen kann, dem Soldaten Tüchtigteit und Gewandt. Genner das Gewehr umfebrt und ſofort ſtarkes Zurücks beit in der Führung ſeiner Waffe zu verſchaffent, ſo fóra

biegen des Oberkörpers empfohlen, jedod auch einfache nen dod folgende allgemeine Regeln für das Bajonnets

39

40

gefecht hier füglich an ihrem Plaße ſein, um beim uns weil man ihm baburch oft ganz in die Flanke fommt terrichte und der Uebung des Soldaten als Richtſchuur Dod muß auch hierbei die Dedung nie vernachlåſigt befolgt zu werden . "

werden ,

1) In der Deckſtellung muß das rechte Handgelente

10) „Obgleich bei geſchloſſenen Angriffen das Retis

immer gegen die lende geſtüßt ſein. Man ſichert ſich

riren oder Zurüđtreten im Gefechte vermoge des unvers

dadurch beſſer gegen die Sdlåge ( Battuten ) des Gegs meidlichen Gedrånges faum denfbar iſt, und der Soldat ſein Heil überhaupt mehr in fråftigen Stoßen und ſiches den Fråftiger . Die linke Hand wird gut vorgeſtreckt, jes ren Paradent, als in den Beinen zu ſuchen bat, ſo fons

ners, die ganze Haltung iſt feſter und die Paraden wers

doch nicht gehoben , weil ſie immer niedriger liegen muß als der Ellbogen , und dieſer letztere iſt gut einwärts

sen doch, beſonders im Einzelnkampfe, Fåde eintreten , wo beſonnenes , langſames Zurüdweidyen vortheilhaft iſt,

zu halten , um dadurch die innere Seite weniger blos Gegners um die als z. B.beffer heftigen Angriffe eines überlegenen abzuwehren , oder um einen ungeſtůment

zu geben . "

2) ,, Ade Stoße , welche der Gegner oberhalb der linken Hand führt, parirt man mit Quart und Terz , und alle Stoße unterhalb dieſer Hand , mit tiefer Pas

vordringenden Feind zu Bidßen zu verleiten . Daß aber auch unter dieſen ůmſtåuden das Retiris

ren nie übereilt, ſondern nur Fuß für Fuß geſchehen

rade , gleichviel in welcher Richtung ſelbige übrigens

darf, ohne jemals die feſte Haltung außer Acht zu laſs

geſchehen .

ſen , und daß der Retirirende jede paſſende Gelegenheit

3) „ Jede Bewegung, Parade, Stoß oder Schlag , benußen muß, um wieder zum Angriffe überzugeben , iſt muß mit mdglichſter Schnelligfeit und Gewandtheit auss nothwendige Bedingung. “

geführt werden und der Soldat gleich nach denſelben

11 )

Bei der Uebung der geſchloſſenen Angriffe in

wieder die Deckſtellung annehmen , um die Angriffe des

größeren Abtheilungen oder in Maſſe, " wird nur in lebs

Feindes abwehren zu können.

haftem zweiten Marſche vorgerückt, weil der Soldat imi

? Der Stoß wird immer ohne Seitenbewegung nur geradeaus nach der Stelle geführt, die man zu treffen beabſichtigt. Selbſt beim Angriffe muß die linfe Hand ſo viel als möglid, in der Richtung vor der Herzgrube bleiben, weil man dann eher im Stande iſt, unerwartete Stoße und namentlich die Vorſtoße pariren zu können . "

laufen unmoglich mit Sicherheit ſeine Waffe gebraucheit fann. Schläge und Stoße werden hier ganz wie im Einzelfampfe angewandt; nur iſt es wegen Mangel an Plas noch nothwendiger, die Paraden ſo kurz als mogs lich zu machen , und das Gewehr des Gegners, um die Nebenmänner weniger der Beſchadigung auszuſeßen ,

4) ,,Der Soldat muß ſich nicht folder Angriffsarten bedienen , wodurd, er ſelbſt Bidße gibt. Es iſt daber im Allgemeinen nicht rathaſm, Quart oder tief nach einem Gegner zu ſtoßen , welcher feſt in ſeiner Stellung liegt,

immer nur aufs oter unterwärts zu ſchlagen. "

Bein Vorrücken wird der Oberkörper vorüberge. lehnt, und im ernſten Gefechte muß der Gjako mit den Schuppenfetten unterm Rinn redyt feſt auf den Ropf

und nicht zuvor Durch Schläge oder Finten aus derſels

geſetzt werden , um dieſen gegen die Schlage mit dem

ben gebracht iſt.

Gewehre oder Bajonnet zu (důßen , welche der Feind in dem Augenblicke führen kanu , wo ſein Gewehr zur

Die Nachſtdße ſind vorzugsweiſe zweckmåßig und wirkſam , ſobald ſie mit Kraft und Sdınelligkeit ges

Seite gedrückt iſt und man den Nachſtoß führt." ,, Im Allgemeinen iſt es richtiger , nach dem Unter. 5 ) ,,Gegen einen Feind, welcher das Bajonnet weit leib und den Seiten , als nach der Bruſt zu ſtogen , vorſtreckt, geſchieht der Angriff immer am beſten mit dem weil leptere gewöhnlich mehr durch Bekleidung und les

führt werden . "

Sdlage ( Battute) und gleich darauf folgendem Stoße. " 6 ) ,, Streckt der Gegner im Stoße das Gewehr ſo

derzeug geſchüßt iſt .'' ,, Das zweite Glied hårt die Bajonnetſpiße etwas

weit vor , daß er es nicht mehr in ſeiner Gewalt bat , bóber , deckt die möglicherweiſe entſtehenden Lüden im oder ſtoßt er wohl gar mit Vorwerfen des Gewehres, erſten Gliede und der Hintermann nimmt gleich den ſo wird dieſes mit der Parade weggeſchlagen ( battirt )

Plaß des Vordermanns ein, wenn dieſer außer Gefecht

und ein ſchneller Nadſtoß wird dann faſt immer ents

geſegt wird .

ſcheidend ſein . "

7 ) ,, Der Soldat muß alle gewaltſame Schläge oder weitſchweifige Paraden und Stoße zu vermeiden ſuchen .

Drückt der Gegner ſtart gegen ſeine Waffe, ſo degagirt er ſchnell und benußt ſogleich die dadurch veranlaßte Bloße, um ſeinen Stoß anzubringen . "

8 ) ,, Wenn die Gewebre ſidy beim Bajonnethaſſe oder ladſtoce dergeſtalt verwickeln, daß man ſeine Waffe nicht durch einen kurzen Sdlag oder Druck von der des Gegs ners' wieder lošmachen kann, muß ein ſchneller Sprung růdwärts gemacht werden, um dadurch das Gewebr frei zu bekommen . " 9) ,,Schritte ſeitwärts , beſonders rechts , ſind ſehr

Um den Soldaten hieran zu gewöhuen, und um der

Wirklichkeit ſo nabe als möglich zu fommen, fann man , wenn die zur Uebung gegeneinander růđenden Abtheis lungen auf 2 Glieder geſtellt ſind, immer jeden Mann, welcher einen Stoß erhålt, ſofort zurücktreten laſſen .“ ,, Sobald die Conſtruction der Kúraſſe es geſtattet, iſt es ſehr zweckmäßig , die leute bei Üebung der ges ſchloſſenen Angriffe die Torniſter umbången zu laſſen ." ,, Rein Contrabajonnetiren muß geſtattet werden ,

ohne daß die Leute gehörig mit Masken , Küraſſen und Handſchuhen zur linken Hand verſehen ſind. " ( Fortſegung folgt. )

anwendbar gegen einen heftig vordringenden Gegner, Redigirt unter Gerantwortlidkeit der Verlagsbandlung : E. W, faste in Darmſtadt und in deſſen Difijin gedruct.

Mittwoch ,

Nr . 6.

19. Jan. 1831 . JHON

...

1

be

195 Tatima

Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber das I. däniſche Bajonnetirreglement. :: ( Fortſegung. )

Falle der Gegner während dieſes Dorrůđens einen Stoß führen ſollte, wird dieſer auf åbnliche Art mit der der Klinge aufgefangen oder abgewehrt, und St

Abth. XJ. Der Gebrauch des Bajonnets gegen

zwar den Umſtänden nach , entweder nach der rediten

den mit Sabel bewaffneten Infanterijten

oder linken Seite . " ,,Die Hauptregeln bei dieſem Kampfe ſind, den red,

2

#nd umgekehrt. „Auch dieſe Abtheilung ſcheint uns nichts zu enthals ten Arm und die Schulter gut in der Deckung vorzuſtres ten , was 'einer Anfechtung unterlåge; vielmehr möchte ken , weil jede unvorſichtige Bewegung leicht gefährliche ſie genug allgemeines undſpeciellesIntereſſe darbieten, Broße veranlaßt, alle Stöße mit derStärke der Klinge um ſie gleichfalls ganz anführen zu dürfen ."

nabe beim Gefäß zu pariren oder aufzufangen und jede

Im Rampfe gegen einen mit dem Såbel bewaffneten Gelegenheit zu benußen, um das Gewehrdes Gegners Infanteriſten iſt es am vortheilhafteſten , das Bajonnet zu binden und demnächſt auf ihn einzuſpringen ." nicht weit vorzuſtređen, ſondern es in der gewöhnlichen B. Vom Bajonnetfechten gegen Cavalerie . Dedſtellung gegen Infanterie zu balten . “ Abth. I. Stellung , Wendungen und ,, Die Sábelbicbe werden in dieſem Falle am beſten Gangarten .

nud mit dem Vajonnethatje aufgefangen parirt, oder .

a ) Stellung. Dieſe iſt weſentlich von jener gegen hande geſegt iſt, wenn es ſeinem Gegner gelingt ,mit mit geſtrecktem , ſondern mit gebogenen Knieen sich an

1.Da per Soldat faſt gånzlid, außer Bertheidigungss Infanterieverſchieden , indem hierbei der Mann nicht

demSäbeldas Bajonnet zu binden ; ſo iſt es , ſobald ſtelltund das Gewehr ſo bålt, daß der laufrechts dieſer auf ihn einzubringen ſucht, am richtigſten , das gefehrt iſt. Das rechte nje fol mehr gebogen ſein als das linke Gewehr ſchnell zu ſenken und demnachit jede Blóße zu

benußen , um einen fräftigen Stoßanzubringen. Die rechten und derBeine Körper ingeraderHaltung roll ferner das aufdem ruben, die linke Hand ammeiſten es Stoße nach dem Unterleibe ſind am ſchwierigſten zu

pariren , und deßhalb am vortheilhaftesten . “

webr etwa Hand breit vor dem Schloſſe umfaſſen , der

,,Gegen einen gewandten Feind iſt es gefährlich, mit Kolben 3—4" por der rechten Lende ſich befinden und Vorwerfen des Gewehres zu ſtoßen , weit der Soldat die . Bajonnetſpike endlich nach der Bruſt des Reiters unmöglich ſchnellgenug in die Deưſtellung zurůdkoms geridtet ſein . – Die linke Hand etwa noch eine Hand -

men fann, wenn jener den Stoß gut paritt und ſogleich breit weiter porzunehmen , um fráftiger pariren zu iðn, nen , und die Bajonnetſpige nach dem Unterleibe des auf ibn einſpringe. " ..

Soll dagegen der mit dem Såbet bewaffnete no Reitero ,zu richten , weil das Pariren hierdurch ſchwies

fanteriſt einenGegner angreifen , welcher ihm die Bar riger für ihn wird , hatteuns zweckmäßiger geſchienen. jounetſpiße entgegenftreeft, ſo lehnt er den Oberkörper m Uebrigen finden wir nichtsgegen dieſe ,aud von ſtarf vorüber und bait die "Rlinge mit ausgeſtredtem erinnern Selmnißens Anforderungen entſprechende Stellung zu Sie dedt mehr, weil weniger Fläche bies

Arme in der Terzdeckunig faſt geradein die Höhe, wo.

.

ſie

tet, dieundgeſtredte als die als Hand ohngefábr seben1 :so5 hoch, enthaltStellung die rechte bei mehr Schwungfraf t und Mobilitat, Shulter liegen muß . " !!! 1:16 , was bei den Eigenthümlich wFit er in dieſer Stellung nabe genug gekommen , teiten des Gefechtes gegen den Cavaleriſten beſonders fo teitt er mit dem Schritte vormårtd rasch auf ihn ein , weſentlich erſcheint. b , c , d , e) Wenbuigen , Marid , Språnge drugt zu gleicher Zeit das Bajonnet durch eine schnelle, träftige Parade mit der Stárfe der Klinge, nahe beim und Bewegungen im Laufen. Außer den Wenduns Gef& B links zur Seite und bindet daſſelbe,bis die linke gen , dem Marſche und Sprüngen, welche ſämmtlich nach Hand das Gewebr umfaßt bat. Mitdem Såbel wird gleidh

Denſelben Regeln , wie gegen Infanterie ausgeführt wer

darauf nach dem Körper des Gegners ein Stoß geführt, den, wird der Mann in der Schule gegen Cavalerie auch

weil dieſer gemeiniglic ſchneller entſcheidet, als der Hieb.. noch Bewegungen im Laufe vors, růds, ſeitwärts und

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im Kreiſe, ohne dabei die Fronte zu andern , gelehrt, weil er im Kampfe gegen den Reiter oft in die Noths die wendigfeit verſekt wird, fie anzuwenden . - Gegen die zur Ausführung dieſer Bewegungen angegebene Verfah.

bei dieſem Sprunge ben Gegner noch von vorn trifft, eine Erſchütterung, die ihn , wenn nicht zu Boden wirft, doch ſehr aus dem Gleidigewichte bringt und momentan zu desarmiren drobt ; wäre es daber" nidt råthlicher ,

1

rungsweiſe fåßt fich unſeres Erachtens eben ſo wenig den Sprnng ohne Stoß zu vollziehen, und ſofort, ſtatt des Zurüdziebens des rechten Fußes, durch Ausfall mit vorbringen , als gegen deren Anweiſung ſelbſt. Hinſidhtlich des laufes. rúcwårts mit Beibebaltung dem linfen , dem inzwiſchen vorbeikommenden Reiter der Front wird ſchließlich angeführt , daß ſich der Ins fanteriſt deſſelben dann bedienen ſolle, wenn er von

nachzuſtoßen ?

einem oder mehreren Cavaleriſten lebhaft verfolgt, einen Unterſtüßungstrupp oder deckenden Terraingegenſtand

Abth. IV. Einfachenund gemiſchte Paraden und

zu erreichen fuche, und wird hierbei zugleicher, hierdurch bedúnkt, ſehr richtig noch bemerkt, das, da wie uns Stande, biete, erund auchzu im diezuSpiße dem Feinde bleibe, deffenimmer Angriff beurtheilen vereiteln während unflug wäre , Rehrt zu ma. ,er unfehl: ſuchen der erFlucht Heil zu ſein genug chen und, inwenu

Halbe und ganze Stårfe. Unter erſterer wirdder Theil

Es erfolgt hier die Eintheilung des Gewebres in

des Laufes, von der Mündung bis zum zweiten , unter lekterer der von dieſem bis zum unterſten Mütterden befindlide Theil verſtanden , und follen mit eriterer die

Sábelhiebe , mit Testerer die eine Fräftigere Abwehr er: bar verloren ſein würde, da der Reiter dann ihn ja fordernden lanzenſtöße und Schlåge parirt werden. Abth . ll.:Stoße auf der Stelle und

Gofort werden nach einigen Andeutungen zur Uns terrichtsertheilung unter a , b , c u . d die verſchiedenen Paraden, ſowohl in gewóbnlicher Ausſage, als in Aus ,

mit Ausfall .

lage mit geſenktem Bajoanete , nebſt den näheren Mos

nur umzureiten braudze .

Auch die hier gelehrten Stoße,ſowohldie auf der

tiden zu ihrer Anwendung aufgeführt, welche wir, ihre

als jene mit Ausfall , unterſceiden ſich von Zwecmåßigteit erteunend, nachfolgend andeutenwollen. .

Stelle , jenen gegen Infanterie. Es verläßt nämlich die linke Hand beim Ausſchnellen de rechten Armes zum Stoße das ; Rie weicht jedoch feitwårts ab , fons dern Gewehr bleibtetwa 1! hinter dernidt rechten , um beim Zus

a) Einfache Parade n. 1) Einfache Zerz- und Quartparade , zur Abwehr

atter nach dem Oberförper gerichteten Såbelhiebe und

růdzieben das Gewehr ſogleich wieder aufzufangen. Da kanzenſtoße. 2) Hobe Terz, und hohe Quartparade , zur Abwehr hierdurch, was auch angegeben iſt, der Stoß bedeutend verſtårft und verlängert, und die linke Hand den feind. lichen Hieben entzogen wird, ohne daß man, wie gegen Infanterie, Battuten zu befürchtert båtte, wodurch bad

bon lanzenſchlagen nach dem Ropfe, nad der äußeren oder inneren Seite .

:: 3) Tiefe Parade , zur Abwehr von lanzenftdfen ,

Gewehr gånzlich zur Seite geſchlagen werden konnte, wobei der Reiter - nur durch ſtarfes Ausſtrecken ſein ziet ſo fönnen wir dieſer Berfahrungsweiſe unſere Zuſtims

erreichen fann.

en . Dagegen aber billigen wir nidst, verſagſelbſt nichtStoße mungbeim das Gewehr gedrebt werde, ins daß

Lanzenſtoße in enger Menſur.

4) Niederſchlag rechts und links, zur Abwehr tiefet b) Paraden mit Sprůngen.

DrebungHand ſelbſt,amalsKol. durchder dem bierdurdy, die die rechten rowohl lage hierzu vorber bedingte 1 ) Sprung vorwärts mit hoher Terz's oder Quarts benhalſe, Kraft und Sicherheit deſſelben beeintrichtigt parade, zur Abwehr von lanzenſchlågen mit gleichzeitis werden. Bei der zur Ausführung der verſchiedenen gem Unterlaufen der Panze. ( Auch bei Schwenkunger Stoße ( auf der Stelle; mit Ausfallund verfürzt) anges der Panze oder Anreiten mit erhobener Lanzenſpiße ans gebenen Verfahrungsweiſe finden wir nichts zu erinnern. wendbar .) c ) Gemiſchte Parader . 5.11 Abth, Ill. Stoße ' in Verbindung mit Quart ! Quart - Zerz ! Derz.Quarts Lerz ! Terz A18 chiedenen Gangarter , In dieſervers Abtheilung werden nach a u . b die Mos 11. zur Abwehr mehrerer nach einander oder mit Finten 3

tive und Verfahrungsweiſe zu Sprüngen in Verbindung ausgeführter lanzenſtoße oder Såbelbiebe, Dieſe Paraben furz und ſchnell zu machen , dabei mit Stoßen und zu Âusfallen in Verbindung mit Schritt yorwarts und mit Sprüngen angegeben . Daß Sprünge nicht durch wilde, weitſdweifige Bewegungen Brøße 34 vorwärts mit Stoß dazu dienen, einen mit ſeinem Pferde geben , wird beſonders empfohlen. brouillirten oder decontenancirten Reiter noch mehr außer d ) Auslage mit geſenktem Baion net , vereint Siß und Fafſung zu bringen , daß Sprung rechts und mit Sprüngen und Nachfod Ben. Sprung links angewendet werde, um ſich nicht überreis Dieſe Auslage ſoll nur gegen den Panzenreiter und

ten zu laſſen und Sprung ru &wårts nach einer Attaque zwar nurdann gebraucht werden , wenn er den kurzen Stoß über den linken Arm anzubringen ſuche. Um volo Lorenes à plomb wieder zu gewinnen , wird Niemand lig gedeckt zu ſein, müffe möglichſt wenig Frontgeboten ganz geeignet ſei, ſich Nachbieben zu entziehen, oder vers

und der Oberkörper, in den Hüften rubend, vorüber ges auch nur hinſichtlich des Sprunges rechts, lehnt werden . Das Gewebr wird dabei mit nach oben mit Stoß . Folgendes zu bemerfen. Der Infanteriſt er : gewendetem laufe dergeſtalt in die Tiefe gerichtet, daß leidet, wie wir aus Erfahrung wiſſen, wenn ſein Stoß die Bajonnetſpiße ſich ein wenig links und ungefähr beſtreiten . Wir finden

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2 ' yon der Erde befindet. Der linke Arm iſt beinahe men . In den Ereigniſſen der Weltgeſchichte hat ſich als

geſtreckt , der rechte dagegen ſo viel gebogen , daß der unumſtößliche Wahrheit der Grundſak erprobt, daß uns anderen Verhältniſſen zweckmäßige,

Elbogen mit der Stirne in gleiche. Hóbe fommt.

Die

ter

dem Zeitgeiſt an .

rechte Hand am Kolbenbalſe befindet ſich etwa ' / ' von gemeſſene Einrichtungen bei einem Volfe eintreten muf. dem Schlafe, die linke bleibt in ihrer gewöhnlichen lage ſen. Wäre dieß nicht der Fall, ſo wurde die Abſchaffung der Peibeigenſd )aft nur ein gereswidrige Handlung fein ,

am Gewehre.

Für dieſe Stellung werden folgende Paraden ans weil ſie früber allgemein beſtanden bat. Die jebigen, repräſentativen Verfaſſungen , die von den früher beſtande,

gegeben :

1) Parade rechts ( Druc rechts, beſonders mit der nen Poſtulat Landtagen durchaus verfdieren ſind, mugs linken Hand ), zur Abwehr tiefer Stóbe nach der redos ten ale unrechtmäßige Eingriffe in die beſtehende Ord. nung erſcheinen . Sicher wird aber Niemand eine folche

ten Seite .

2) Parade Terz ( Umſchlag des Gewehres in die Behauptung aufſtellen wollen , im Gegentheil - muß jeder gewdhnliche Tergparade) , zur Abwehr aller nach der von Vorurtbeilen freie Beobachter geſchichtlicher Begebenta

linfen Seite oder hoch geführten Stoße.

beiten einfeben , daß jene Einrichtungen durch das Richt

3) Parade rechts und Parade Terg , Parade Terz der Aufklärung, das weder ariſtokratiſche Unduldſamkeit und Parade rechts. ( Gegen finten oder wiederholte noch jeſuitiſche Pfaffenrånfe verdunfelu fonnten , not Stoße. )

wendig bervorgerufen wurden . Laſſen rich daber in den

Zum Unterlaufen der Panze rol während eines Sitten und Gebrauchen der früheren Kriegsführung ber Sprungen vormårts, das Gewehr in hobe Derz umges terogene Berbåltniffe mit der jenigen Zeit nadweiſen, ſo ſchlagen , zu Nachſtoßen gewöhnlich der verkürzte Stoß ergibt ſich hieraus die natürliche Schlußfolgerung, daß

angewendet und überhaupt nach Beſeitigung der Panje auch in den militariſchen Strafen eine veränderte Ges immer ſo dicht wie möglid, auf den fanzenreiter einges reßgebung eintreten müſſe. Vorerſt wil id ) verſuchen , die von den Vólfern der ſprungen werden , weil er bierdurch am leichteſten außer åtteſten Geſchichte zur Handhabung der Diſciplin befolg . Stande gereßt wird , ſich zu vertheidigen . ten Grundſåße in einer furzen Ueberſicht zu beleuchten. Abth. y. Uebung in Iru p p 8 .

die Aegypter, Juben , uffyrer , Meder Finden wir nichts zu bemerken , als daß fie gleich Wenn Unterjocung der legtgenannten , ſpåter die und, nach

jener in der Sdule gegen Infanterie zweckmäßig ers Perſer den Stock für Vie erſte Triebfeber des militaris (deine.

( Forts. folgt. )

ſchen Geborſams bielten, ſo wird es uns nicht wundern , fobald wir einen Blict auf die Sitten , Gebråuche und

Ueber körperliche Züchtigung in Bezug auf Ab- Verfaſſungen dieſer Polfer werfen. In degyptenbat der Kaſtengeiſt ſeine verderblichen Folgen auf den Obas ſchaffung der Stocftreiche beim Militar.*) rafter der ganzen Nation ausgeübt. Jeder geſellige

Vers In einer Zeit , wo fórperliche Züchtigung für eine fehr unter den verſchiedenen Stånden war hierdurch

die Menſchheit entwürdigende Strafe gehalten wird, wo gebemmt, und ſehr begreiflich iſt es, daß die in der Vers man den Strafcoder von rohen Auswüchſen einerbarba: faffung eingeführte Abſonderung der Stånde audy auf die riſchen Vorzeit zu reinigen und die Strafgeſeße mit dem Geiſte freiſinniger Verfaſſungen in Einflang zu bringen ſucht, dürfte die Unterſuchung nicht ohne Intereſie rein , ob unberdadet der Diſciplin beim Militår für" Stoc

bóberen und niederen Klaſſen des Militårs einen gefährs lichen Einfluß geđußert hat. Die Juden waren durch den Drucf einer bundertjábrigen Sflaverei ro entartet, daß ihr großer Geſeßgeber nicht im Stande war , ents

ſtreiche ein anderes Strafmittel ſurrogirt werden kann. ehrende Strafen abzuſchaffen . Seine Gefeßgebung konnte contra geſagt . Die Beſchüßer des Prügelſyſtems haben mußte Strenge darin vorberrſchen , um dieſer veráchtlis

Ueber dieſen Gegenſtand wurde ſchon vieles pro und nicht auf humanen Grundſåßen beruben , nothwendig

ihre Meinung beſonders damit vertheidigen wollen, daß dhen Nation in einer fråftig erſtarfenden Wiedergebur folche entebrende Strafen (don bei den Heerſdaaren der einen volfsthůmliden Charakter zu geben. Auf einet grauen Vorzeit angewandt wurden und bei allen Vols ſchandererregende Weiſe berrſchten bei den lebtgenann . tern der älteren Geſchichte, bis auf die neueſte Zeit im ten Differn die Schređen eines , jeden Geiſtesaufſchwung , Anſeben geblieben ſind. Hieraus wollen die Verteidiger låbmenden Deſpotismus . Die Unterthanen und ihrPris Der Stodſtreiche folgern, daß zur Hufrechthaltung einer bateigenthum waren in die freche Wilführ wolüſtiger guten Diſciplin dasFortbesteben fdrperlicher Züchtigung Zyrannen und ihrer zügelloſen Satrapen gegeben . Eine

beim Militår durchaus nothwendig ſei. Könnte einſols verderbliche Serailregierung hatte die Nation nach,und der Schluß logiſch bewieſen werden , ſo ginge daraus nach an die ſchåndlichſten Grauſamkeiten

und niedrigſten bervor, daß bei einem Bolte feine Verbeſſerungen ſtattfins Mifbandlungen gewohnt und ganz natürlich iſt es, daß ben können , die ein beſtehendes Herfommen , eine veral: die Heerſdaaren gleich den übrigen Untertbanen auf die tete Gewohnheit umſtürzen . Eine ſolche Folgerung bedarf Fhimpflicite Weiſe von ihren Dberen behandelt wurden , .

wohlfeiner Widerlegung und jedermann wirddas Niche Mebr zu verwundern iſt es allerdings, daß bei den & ries tige und Ungereimte åhnlicher Trugſchlüffe ſogleich erkenschen und Römern , die ſich auf eine hohe Stufe der

Da dieſer Gegenftand nicht genug berproden merden kann, Kultur emporgeſchwungen , körperliche Züchtigung als to nehmen wir den obigen Äuflag aus Nr. 309-313 de's Grundpfeiler für die militariſche Zucht angeſehen wurde, Delperus auf.

daß die Kriegøfthaaren dieſer beiden Volfer, welche res

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publikaniſche Verfaſſungen batten oder monarchiſch mit rarchie und die freche Mact , womit dng.Pfaffenthum republikaniſchen Formen regiert wurden, wegen geringer alle Gedankenfreibeit zu unterdrúden fudyte, batten die Bergeben mit Stockſtreichen beſtraft wurden. Jn Gries Reformation hervorgerufen, die einen günſtigen Einfluß

dyenland wurden ſelbſtvor dem großen peloponuefiſchen auf die geiſtige und politiſche Freiheit des Menſchenges Áriege, wo der Militärſtand noch ein Vorrecht für die wohlhabenden Bürger war und in ſeinen Reihen noch

ſchlechtes bervorbrachte. Auch in dieſer Zeit wurden die entebrenden Strafen

feine Söldner aufgenommen wurden , die Vertheidiger beim Militár beibehalten , deſſen damaligen Zuſtand Des Vaterlandes wegen der Diſciplinarvergeben fórpers Schillers Worte, die er dem Wachtmeiſter in Walens lich gezüchtigt. Die Spartaner machten unter militar ſteins lager in den Mund legt, richtig bezeichnen : .

riſchen Berbrechen faſt feinen Unterſchied ; in der Regel wurde in dicſem friegeriſchen Staate das kleinſte Vers geben eben ſo ſtreng als das größte Verbrechen beſtraft.

2016 Wetsregiment , muß er wiſſen , Von dem Stock hat ausgeben müſſen . Der Stod regierte damals das Heer . Ueberal war

Dieſe chimpfliche Beſtrafung (vhoxotla) erſcheint um ſo auffallender bei einem Volle , wo es verboten war ,

man bemůbt, Tapferkeit, Vaterlandsliebe und Begeiſtes

einen Bürger ( in Athen ſogar einen Sklaven) zu ſchlas

rung dem Soldaten a posteriore einzufloßen. Bis zur

gen . Und im römiſchen Striegsweſen waren vor den bürgerlichen Kriegen des Marius und Sulla , wo die unterſte Volfsklaſſe ( capite censi ) ºvom Kriegsdienſte noch ansgeſchloſſen blieb, dieStockſtreiche (fustuarium ) als eine gewöhnliche Strafe für Diſciplinarvergehen eins gefütyrt. Wenn wir bedenken , daß die rómiſchen und

franzöſiſchen Revolution erhielt ſid) der Stod im Anſes hen und nicht ohne Schaudern kann man ſich ein Bild jener Zeit entwerfen , wo im Vollzag der Strafen alle Rechte der Menſchbeit mit Füßen getreten wurden. Hus manitåt und menſchenfreundliche Behandlung ſchienen aus dem Kriegsweſen ganz verbannt. Die barbariſchen

griechiſchen Feldherren ihre Kriegsſchaaren zu begeiſtern und durch Anregung des Ehrgefühle auf das Gemüth ihrer Soldaten zu wirfen ſuchten, ſo muß uns die Ans

Strafgeſeße wurden in der Anwendung nicht gemildert, im Gegentheil von unmenſchlichen Vorgeſeften nod ofter überſchritten. Bei einer Kirchenparade wurde die Manns

wendung von ſolchen entelrenden Strafen um ſo aufs ſchaft einige Stunden vorher zum Viſitiren aufgeſtellt. fallender erſcheinen. Später werde ich auf die Urſachen Ein herzlofer Corporal mißhandelte ſeine Untergebenen zurücfommen , aus welchen wir es ganznatürlich finden wegen unbedeutender Fehler im Anzuge. Dieſe Fehimpf werden, daß beidiedieſen beiden Verfaſ älteren Ges liche Behan Der gnädige rnder wurdeBert vom Sieuten geſtrenant Feldwebel gen Herrn ſchichte, welche freiſinnigſtenVölfe ſungen in damas wiederholt. dlung und hochgebi etende

liger Zeit beſaßen, beim Militær fórperliche Züchtigung

Hauptmann pouzogenein Recipe, bis endlich ein gefühuoler Mas

beſtanden hat. Vorerſt will ich noch einige Beinerfungen jur die Reihen ouroging und ſeine Wutorität mit Fuchtelhieber zu beweiſen ſuchte. vierouf wurden die mißhandelten Krieger in ůbr das Kriegsweſen der alten Deutſch en machen . Wenn die Urbewohner Deutſchlands eine wilde Robbeit

die Kirche geführt, um der Vorſehung, welche ſie zu ſolchen leis den beſtimmt hatte , für ihr Daſein zu danken oder , a18bittere .

in ihrer Kriegsführung gezeigt haben, ſo darf unddieß Samre auf ihr trauriges Geſcid,eine Predigt über die menſchen bei einem Volfe nicht wundern, deſſen Sitten , Gebräuche freundlichen Pflichten der chriſtlichen Reigion anzuhören. Bei den vielen ſchrecklichen Greuelthaten , weide in der fran. und Religionsbegriffe das Gepräge des Barbarismus zöſiſchen Revolution blutgierige Siger im fanatiſchen Bahne bes batten,und bei welchem das Dämmerlicht

der Aufflås gingen , hatfolchedoce in ihren Folgen einen günſtigen Einfluß

rung noch nicht angebrochen war. Demohngeachtet finns

auf die beſtchenden Einrichtungen bewirkt und unter Underem auch

den wir ſelbſt in dieſem rohen Naturzuſtande bei den im Kriegeweſen eine wohithätige umwälzung hervorgebracht. Bei alten Germanen ein ſchönes Gefühl für Menſchenrechte dem aufgeſtellten Grundlage gleicher Redte atler Staatos und in der meiſt milden Bebandlung der Leibeigenen unterthanen peridwand jenes gehäſſige Vorurtheit, wornac frűs her nur der Udel zu Offizierſtellen berechtigt war. Zugleich wurde

båtten ſie ihren Nachfommen im Mittelalter zum nachabs mingswerthen Vorbilde dienen dürfen . Mit dem Sturze des römiſches Reiches verſdiwinden bei den roben Sitten

im franzöſiſchen Militár jede entehrende Strafe ganz abge chafft. Nidht durch den Stoct ſuchte man beim Beere die Diſciplin auf: recht zu halten , das Ehrgefühl vourde für eine der erſten Triebs

jener barbariſden Vólferſtamme die Einridtungen einer

federn zurguten Zudt angesehen und Batertandbliebe route die

hóhéren Civiliſation und in Dunkel der Nacht, die ſich Sruppen zur Zapferkeit entflammen . AuchhatdieKriegsgeſichte jener Zeit bewieſen,durch daß kein die franzöſiſchen deren wurde, militas Gehorſam PrügelſyſtemSonſcribirten, aufrecht gehalten ůber die weſtlichen fånder Europa's verbreitet, hatte riſcher

rich das lebnſyſtem mit ſeinen verderblichen Folgen aus gebildet. Es gab nur zwei Stånde, Herren und Knechte. Die Leibeigenen oder Söldner, welche der Adel . den Fabi nen des Lehnherren zuführte, batten in ihrer Benens nung Kriegsfniechte ſchon eine ganz richtige Bezeichnung.

faſt immer glänzende Siege aber jene kriegserfahrenen Soldaten ere Tochtenhaben, beiwelchen der stod nod im größten Anſehen ſtand. In derRegelwurden die Truppen, wo die crocitreiche noch am bäufigſten angewandt wurden, auch von den Fremden am häufiga ſten bumane Beermaſſen Behandlung beſchränkt. des MilitärsEinemildere blieb nicht franzöſiſchen alleingeſchlagen. auf die Die

nechtiſch wurden auch die Knechte behandelt. Als(pas

Strafgefergebung wurde auch mehr oder minder betanderen Staa

ter bei Einführung ſtehender Heere.diefer Name ſchon ten eingeführt. Einzelne Regierungen, bei welchen freiſinnigeBera långſt aufgehört hatte und durch Errichtung eines wohl's

faffungen ins Leben traten , gingen noch weiter . Die enterenden

habenden Bürgerſtandes der grelle Unterſchied unter den

Strafen røurden abgeſchafft und die Stodſtreidhe nur für enteha

Standen für die niederen Volksklaffert minder druckend

rende Verbrecher beibehalten . Dieſe Abänderung im Strafcoder

war , ſo blieben die entebrenden Strafen beim Militár

tion auch die gebildeten Boitsklaſſen in den Reihen des Krieger:

noch in voller Kraft. Der unerträgliche Druck der Hies

erſchien um lo' nothwendiger, weil durch Einführung der Conſcrips

ftandes eintreten mußten.

( Schluß folgt .)

Redigirt unter Gerantwortlichkeit der berragebandlung: C. W. Buste in Darmſtadt und in deſſen Dfisin gedruct.

Samſtag,

Nr. 7.

22. Jan. 1831.

SERE

Allgemeine Militár Zeitung. Ueber das r. däniſche Bajonnctirreglement. ( Fortſesung . )

daß er nach ausgeführter Bewegung, Front gegen die Sugel und den zuin vorhabenden Stoße nöthigen Abs ſtand von derſelben hat."

6) ,, Zuleßt übt man den Soldaten , ſich gebend oder laufend der Kugel zu nåbern und in gehöriger Entfers

Abth. VI. Das Stoßen nach hångenden Kugeln und die Vorbereitung zu m Contrafechten. Ein ſicherer und fraftiger Stoß, ſelbſt nach den mans nichfadſten und Tchnellſten Bewegungen, die im Gefechte

nung von ſelbiger ſeinen Stoß anzubringen . "

mit dem Reiter vorfallen fónnen , und ferner ſchnelle

Pebrers und über die Beſchaffenheit der Kugel

Was die weiteren Andeutungen zum Verhalten des

oder

und richtige Beurtheilung der Menſur und der den Um: Balgerüſte und des zur Berſinnlichung des Reiteran,

mit einem Worte: erhöhteBewegungen Kampffähigkeit,wird und Stoße,eine alſo griffs erforderlichen Apparats anlangt, ſofindenwir im gangs dieſer Abtheilung als Reſultat der Uebung im

;

und bebúnfen , daß in letzterer Beziehung zur Vervoll.

Stoßen nach hångenden Kugeln dargeſtellt. Mir theilen ſtåndigung des Unterridytes noch runde Bänke erforder, Tid feien , im aud die häufig vorkommenden Bolten dennoch geln,obſchon vorzüglich ſo neu ſind,“) nicht des Reiters marquiren zu können . ſie und insbeſondere dazu geeignet , das eigentliche Wefent Collkommen durdbrungen ſind wir endlich von der dieſe Ueberzeugung und finden die fofort gegebenen Re:

des Kugel: oder Bail ſtoßens zu charakteriſiren , daß wir

Richtigkeit des in jeder Beziehung beberzigungswerthen

glauben, ſie vollſtändig anführen zu dürfen. SieDerlauten , wie darauf aufmerkſam gemacht mußfolgt: Soldat

Sabes : ,, daß es eben ſo zweckmäßig , als nothwendig

ſei, den theoretiſchen Unterricht mit dem praftiſchen zu

vereinigen , dem Soldaten deutlich und gründlich die 1 ) , erſt das Auge, die Bajonnetſpiße und die Rus Regeln (undden Zweck ? ) ſeiner Verfahrungsweiſe (hter werden für den Angriff und die Vertheidigung) zu erklären, und ſidy durch ofteres Eraminiren davoit zu überzeugen , ob er das, was ihm gelebrt wird, auch richtig gefaßt habe." Zurücgehen in die Dedung nad dem Ausfalle mub Ja wohl , nicht blos wie , ſondern auch wann und gel in eine gerade linie zu bringen und dann das Ges

n ." wehr vorzuſtoßen gerade Stellung 2 ) fråftig deroder ,, Die richtige Füßevorzuſchnelle und das ſchnelle

beſonders beachtet werden , und der rechte Fuß , felbft wo erhandeln ſolle, muß der Soldat lernen ; nicht blos Ausfalle bei , unberrůdt Mandemdarfweiteſten nicht weiter gehen , ehe der ſtehen Soldatbleiben bierin.

das taftiſde, ſondern auch das ſtrategiſche Glement fut Manne muß entwickelt und vervollkommnet werden.

odlig geübt iſt, und es iſt deßhalb auch hier ſehr rich. Abth. VII. Allgemeine Regeln får den Kampf eriſten tig , ihn Anfangs oft im Ausfalle liegen zu laſſen. "

3 ) ,, Wenn das Stoßen nach der Rugel in Verbins dung mit den Paraden anfångt, ſo muß der Lehrer ab.

. gegen den Caval Dieſe Abtheilung enthält die Quinteſſenz des Verhals tens des Infanteriſten im Kampfe gegen den Cavaleri.

wechſelnd mit der Lanze oder dem Sábel die Nach ſtoße ſten. Was hier geſagt iſt, iſt ſo gehaltvoll, ſo praktiſch oder Nachbiebe des Feindes bezeichnen, um den Soldas und so wahr, daß es ungeſchmålert wiedergegeben wers ten zu ſich gleich nach dem Stoße zu deđen." DergebdrigeAbſtandiſtſehrzubeachten,ſo 4) gewöhnen,

den muß, wenn es nicht an ſeinem Werthe verlieren foul. Wir copiren daber , was uns nach gewonnener Anſicht

baß der Soldat bequem ſeinen Stoß anbringen kann .

im Allgemeinen zur feſten Ueberzeugung geworden, nicht

wird der Ausfall Bei Stoß zu großer weit, bezweifelnb,baß, wenn auch nicht alle , dochdiegroße zu rdnet der ſchlechtEntfernung geführt undmankommt nicht Mehrzahl unſerer Leſer ſofort unſere Héberzeugung theis genug in die Deckſtellung zurúd . "

5 ) ,,Bei den Abtheilungen, worin Wendungen oder,

len wird.

Durd, den im

Borhergebenden dargeſtellten Unters

Sprüngevorkommen , wird derSoldat immer ſo geſtellt, ridit'wird der Infanteriſt bei ſorgfältiger Unterweiſung * ) . Selmnig gab ſie größtentheils fason 1825.in l. Iheit ſeiner genugſam mitdenim Kampfe gegen den Reiter zu be Bajonnetfedtlehre.

Fem 1936 m. ayni

folgenden Regeln und ben ſich barbietenden Hülf&mittelit

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befannt geworden ſein , aber zu ſeiner vollfommneren und mit dem Fortſchreiten der Civiliſation audy gwed's Ausbildung iſt es gleichwohl vortheilhaft, ihm wo mog måßige , dem Zeitgeiſte entſprechende Veränderungen lid) am Schluſſe durch wirklich e Kampfů bung eintreten müſſen. Nehmen wir auch an , daß die Gries gegen den Reiter die erforderliche Ruhe und Beronschen und Rómer , die in mancher Beziehung und nicht nenheit zu verſchaffen ." mit Unrecht als klaſſiſche Vorbilder für uns geltert, ſich 1. Der beranſprengende Reiter imponirt faſt immer auf der nämlichen Stufe der Kultur wie die aufgeflårs dein gemeinen Manne . und es iſt deßhalb ſehr nüßlich, teſten Volfer des neunzehnten Jahrhunderts befunden ihn allmählich durch vernünftige praktiſche Auwendung

baben ( was übrigens nicht der Fall iſt ) , To finden wir

der eben genannten Vorſchriften daran zu gewöhnen, in ihren Religionsbegriffen , politiſchen Einrichtungen ,

dem Reiter mit Zuverſicht die Spiße zu bieten , und in ihren Sitten und Gebräuchen einen ſolchen grellen ebenſowohl durch ſchnelle Bewegungen dem Pferde auss Contraſt mit dem Geiſte der jetzigen Zeit, daß hierdurch zuweichen, als auch zu gleicher Zeit fich des Gewehres eine Verſchiedenheit in den Strafgeſeßen motivirt wird . zum Angriff und zur Bertheidigung mit Kraft und Ges

Die heidniſde Religion fennt nicht jene milde Moral,

wandtheit zu bedienen . “

welche das Chriſtentum aufſtellt, das einen Gott der

i Da die Uebungen, welche in dieſer Abſicht vorges liebe und nicht der Rache lehrt : Chriſtus göttliche Lebre, nommen werden, nur gegenſeitige Belehrung der Leute zum Zwecke haben, ſo muß mit der größten Sorgfalt dare ůber gemacht werden, daß ſie nicht in Erbitterung oder übermäßige Heftigkeit ausarten , weil dadurch ſowohl

welche durch den Clerus lange Zeit verunſtaltet war, wurde durch das fühne Wert der für Recht und Wahrs beit erglühenden Reforinatoren in ihrer Reinheit wieder bergeſtellt. Wie das Gold von den Schladen , hat die

Menſchen als Pferde zu Schaden kommen können .'

Reformation das Chriſtenthum von den Roſtfleđen , wos

Die Cavaleriſten müſſen mit Drahtmasfen ,gut eins mit dns Pfaffenthum es boſudelt hatte, gereinigt. Mit gerichteten Küraffen, Fechtpalaſchen und ſtarken Hands welchem Fanatismus auch blodſinnige Myſtiker und duhen verſehen ſein ; die Infanteriſten dagegen mit ſchwachkopfige Pietiſten dieſe himmliſche Lehre durch lås Plaſtrons, ausgepolſterten Handſchuben und Fechtbåten cherlichen Unſinn zu entſtellen ſuchen, wie ſehr fojolas oder Drahtmasten, weldhe. den ganzen Kopf deden .“ verſchuizte Jünger dem Geiſte der Aufklärung rich wis Auf der Spiße der langen befeſtigt man einen derſeßen und das beglüdende Dunfet des Mittelalters hinlänglich großen und elaſtiſchen Knopf .“ zurücführen wollen, das Licht der Wahrheit wird fortar

Es iſt zwecmåBig , daß die Soldaten bei dieſen in hellen Flammen leuchtend ſeinen Einfluß auf Sitten Úebungen die Torniſter umbången. " ,, Ebenſo wie der Infanteriſt das Pferd wober das gon, toch ſtoßen , fondern allein den Oberförper des

und Kultur der Menſchheit bod nimmer verläugnen . Sehr natürlich iſt es aber , daß bei den Bólfern mit beidniſchen Religionsbegriffen die Menſchenrechte nicht

Reiters, als das zu treffende Ziel betrachten darf, ſo

in dem Grade geachtet wurden,als bei den Bekennern

muß auch dieſer es vermeiden , Towere Hiebe nach den Armen oder Hånden des Infanteriſten zu filbren .

des Chriſtenthums , denen der gåttliche Stifter ihrer

Anfangs übt man die Paraden auf der Stelle ,

wobei der Reiter lernt, die Bajonnetſtoße zu pariren, und der Infanteriſt noch mehr gewohnt wird, die vom

Religion liebe und Duldung als erſte Pflichten gelehrt hat.

Auch die Verfaſſungen und politiſchen Einrichtungen der Griechen und Rómer zeigen eine große Verſchie.

Pferde berunter geführten Sabelbiebe und die Stoße denheit gegen den Geiſt derjenigen Zeit. Die Stlaven und Schläge mit der Lanze abzuwehren ; darauf låßt wurden nicht nur geduldet, ſondern es war , wie in man den Reiter erſt im Trab und ſpåter im Galop Sparta,, das ganze Staatsgebäude darauf baſirt. oder Carriere angreifen . " Wenn ſolche in Athen fich einer menſchlichen Bebands , Daß das eigentliche Contrafechten bei dieſen Ues lung zu erfreuen batten , fo waren ſie in anderen gries bungen erſt dann ſtattfinden darf , wenn der Soldat chiſchen Staaten und in Nom das bewegliche Eigenthum

allmählich darauf vorbereitet worden, iſt Selbſtfolge... des Beſigers und durften wegen geringen Bergeben uns ( Schluß folgt. )

geahndet gemordet werden. Ueberdieß war dem Famis

lienvater eine uneingeſdrånfte Gewalt über die Glieder

Familie eingerdumt. In Rom fonnte der Vater Ueber körperliche Züchtigung in Bezugauf Abz ſeiner ſogar reine erwachſenen Söhne und Tochter als Sklaven ſchaffung der Stockftreiche beim Militár.

verkaufen und in Sparta war das Ausſeßen und Idd .

(Sch ! uß.) .

ten ſchwachlicher Rinder durch ein Geſeß beſtimmt. Eine

Zur gånzlichen Abſchaffung fórperlicher Züchtigung gleich barbariſche Strenge finden wir in den Kriegøges beim Militår bat fich aber bis jeßt noch kein anderer brauchen dieſer beiden Vólfer. Die Gefangenen wurden Staat entſchließen können . Sei es in der Vorausſeßung, in der Regel als Sklaven verkauft und zuweilen auf daß die deutſche Nation noch nicht jenen hohen Grab eine grauſame Art,. gemordet. In Rom beſtand der Ger

von Civiliſation wie die Franzoſen erlangt babe, ſei brauch, daß die Kriegøgefangenen der Sitte gemäß auf

€8, daß die Bertheidiger dieſer Strafe in ihrem Forts dem Forum mit Ruthen gepeitſcht und manchmal audy beſtehen ſich auf das Beiſpiel der Romer und Grien mit dem Beile getödtet wurden . Dieſe Strafe wurde

den berufen . Den lekteren Einwurf widerlegt ſchon nach Polybius an 300 Rbegiern , die im fizilianis der als wabr anerkannte Grundſat, daß in menſchlichen Ichen Kriege gefangen wurden,vollzogen . Bei ſolchen Einrichtungen fein Zuſtand der Stabilität denkbar iſt, Sitten und Gebrauchen kann uns die Anwendung ents

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53

ebrender Strafen nicht wundern . Uebrigens wurden bei ſen ganz abzuſchaffen. Noch immer iſt aber förperliche jene bewundernsweriben Thaten feiness Züchtigung im Schulweſen an der Tagesordnung,, die Beifern dieſen ins wege Leben gerufen, weil ihre Diſciplin und milis Ortsvorſtande betrachten den Stocf als den wirkſamſten tariſche Zucht durch den Stod aufrecht gehalten wurde, ſondern weil ihre Feldherrn die Kunſt verſtanden, durch Altregung des Ehrgefühle auf das Gemüth ihrer von Vaterlandsliebe begeiſterten Streiter zu wirfen. Nichto iſt aber mehr geeignet, alles Ehrgefühl zu erſtiden und

jeden Aufſchwung von Begeiſterung zu låbmen, als ents ehrende Strafeii . Was die Frage betrifft: ob die franzdfiſche Nation einen höheren Grad von Bildung habe , als die Deuts

Scepter einer fråftigen Regierung ; ſelbſt bei Aemtern und Directorion ſeben wir die Stoofſtreide als ein beliebtes

Strafmittel gegen geringe Polizeivergeben anwenden. Viele praftiſche Beamten finden ſogar in der Abſchaffung förperlicher Zid )tigung nur philoſophiſche Träumereien , die als Theorieen recht (odn flången , im wirklichen les ben aber nicht ausfùbrbar feien . Die Neuerungsſudyt

des neunzehnten Jahrhunderts beflagend , ſprechen fie den Wunſch aus , daß dieſen Stubengelehrteit ein Amt

fchen? ſo muß id) deren Beantwortung dem Geſchichts. angewieſen wurde, um ſie zu überzeugen, daß ſolche

forſcher und Philoſophen überlaſſen , und ich bin übers philanthropi Grundſåpe Unterſuchun g nicht zum Nachtheile unſeres Vaterlandes rigen Bauernburſc aber nimmer in Prariangewandt ausfallen wird. Allerdings ſind die Franzoſen durch werden fönnen . hen Die Unterſdung , ob der praftiſche

ſcheund Flugſchriften wohl mit Erfolg vom Rathes zeugt , daß die Entſcheidung bei einer unpartbeilichen der gepredigt in vertbeidigt, bei ſtórs das feſte Band der Nationalitat inniger verbunden, als Deutſchlands Bewohner , die in verſchiedene Staaten '

Beamte in feiner, durch die Erfahrung erprobten An ,

richt, ob der Theoretifer in ſeinen humaneren Grundsågen

meines Aufſakes. Recht habe, gehört nicht in den Bereich fórperliche getheilt, meiſtens von ganz verſchiedenartigem Intereſſe Vielmehr Zuchtis wil id unterſuchen, ob die

geleitet werden. Demobngeachtet bat ſich in den Stuns

den der Gefahr deutſche Bolføthůmlichkeit ſchon öfters gung, ſelbſt im Falle, wo ſolche noch im bürgerlichen Ges berrlich bemåbrt, auch beweiſt ein höherer Grad von feßbuche beſteht, beim Militar abgeſchafft werden fónne. Die Grundpfeiler des Militárſtandes ſind gute Diſs Nationalitat noch feinen bóberen Rulturzuſtand eines Dolfes . Wenn übrigens die freiſinnigen Einrichtungen ciplin und Subordination . Werden ſolche nicht gebands in Frankreich das Fortſchreiten der Civiliſation begůns habt, ſo fehlen die Hauptråder, welche die fünſtliche Mas

Bewegung erhalten. Das ganze ſtigen, ſo haben die deutſchen Staaten, wenigſtens die ſchine in regelmäßigerStodung dieſer Råder in ſeinem

proteſtantiſchen , den Vortheil, daß ſich das Pfaffenthum Gebåude wird durch der Verbreitung geiſtiger Freiheit und deni lichte der fundamente untergraben und muß dann in Trümmer Aufflårung nidit widerſeken fann. Aud) wird man bei zuſammenſtürzen . Iſt es aber nothwendig, daß ein Tbeit den unteren deutſchen Bolfsklaſſen eben ſo viel, wenn des Kriegerſtandes durch Furcht vor dem Stođe zur puncts nicht mehr Bildung , als unter den niederen Stånden

lichen Befolgung dieſer militariſchen Pflichten angebars

Frankreiche antreffen. ten werde, gleich wie die ungebildeten Menſchenfiaffen Wenn die groeten Philoſophen der neueſten Zeit mit daburch zur Religion und Moralität aufgemuntert wers ſcharflinnigen Gründen bewieſen haben , daß aus dem den, daß man ibnen die Qualen der holle redyt fürch . Serebuche einco gebildeten Staates die Förperliche Zůch , terlich ſchildert ? Kann die gute Zucht beim Militår nur

tigung verbannt werden müſſe , ſo iſt es allerdings wahr,

dadurch aufrecht gebalten werden, daß der Stock, gleich

daß dieſe Abånderung in den Strafgeſeßen ſchon in den

einem Sdređendpopanz, drobend im Hintergrunde fich

bürgerlichen Verhältniſſen eingeführt ſein muß, bevor ſie zeigt ? ' Id glaube nicht ! In feinem anderen Stande beim Militår ins Leben treten fann.. Denn natúrs ſteben dem Vorgeſeßten ſo viele Strafmittel zu Gebote, lich iſt es, daß der Soldat, vor ſeinem Eintritt in den

als beim Militár. Dienſtfehler und Diſciplinarvergeben

Kriegsdienſt ſchon an die ſtrengſten Strafen gewohnt, durch feine bumane Bebandlung zur Ordnung und Zucht angehalten werden kann. Eben ſo richtig dürfte es ſein, daß die Abſchaffung fórperlicher Züchtigung nicht mit Uebereilung geſchehen darf und ſchon in der Erziehung

werden, meiſtens obne fuimariſche Unterſuchung, nach dem Ermeſſen des Oberen, dfters fogar nach Winführ,, beſtraft. Auf die That folgt ſogleich die Strafe. Wer: den nun bei geringen Vergehen die nämlichen Strafen angewandt, welche auf großere Verbrechen geſest ſind,

vorbereitet werden muß. Welche Mittel bierzu geeignet ſind, überlaſſe ich der Entſcheidung des Pädagogen. Wie verſchiedene Anſichten hierüber beſtehenmogen, fo fimmen doch alle Meinungen darin überein , daß der Abſchaffung fórperlicher Züchtigung eine zwed måßige Beränderung im Schulwefen vorangeben müſſe. Denn

ſo muntert man die Fehlenden gleichſam dazu auf, und Das Ehrgefübl, der erite Hebel aller militåriſchen Zu. genden, muß in ſolchen Individuen nothwendig erſtickt werden . Aber ſelbſt auf die übrigen Soldaten wird es einen ſchlechten Eindrud hervorbringen, wenn in ihren Reiben entehrende Strafen wegen unbedeutender Bers

ſo lange der Schulmonarch ſeine Autorität nur mit dem

geben vollzogen werden,

Dieß mag wohl der erſte

Stođe zu bebaupten , muthwillige Jungens zur guten

Beweggrund geweſen ſein , daß in den beiden lebten

Bucht durch Prügel anzuhalten und ſeinen faulen und

Decennien mehrere deutſche Staaten eine humanere Bes

geiſtesbeſchränkten Schülern die Gelehrſamkeit (weil der bandlung beim Militar eingeführthaben. Wegen Dienſte

Nürnberger Trichter ſchon langit verloren ging) a po- verſäumniß , Grercirfehler und Diſciplinarvergeben wird ſowierig für dieSivilobrigkeit ſein , die in den Schulen nen und militariſchenVerbrechen findet nod törperliche beſtebenden Strafmittel bei den ungebildeten Volfollar. Züchtigung ſtatt, und ſehr bezeichnend iſt es, daß feit

steriore einzufloßen ſucht, ſo lange wird es außerſt in der Regel nicht mebr geſchlagen , und nur bei gemei.

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dieſer menſchenfreundlichen Behandlungsart viel weniger Verbreden , als früher , im Militar vorfallen.

Der preußiſche Staat, welcher in ſeinem Kriegs . weſen viele eigentbůmliche, dem Zeitgeiſte entſprechende Einrichtungen gemacht hat, iſt hierin nod) weiter vors

geſchritten. Die gemeinen Soldaten ( um mich dieſes angenominenen Ausdrucks zu bedienen ) ſind in Klaſſen getheilt, von welchen nur die untere, die meiſt incorris gible Individuen umfaßt , fórperlich gezůd)tigt werden darf. Auch in einem anderen deutſchen Staate müſſen die Soldaten , bevor ſie mit Prügel beſtraft werden fón :

nen , nad Urtheil und Spruch unter den Stoc degras

56

Der Inculpat , welcher ſido ein derartiges Verbre: dyen zu Sdulden fommen laßt, wird aus den Reisen des wirklichen Kriegsdienſtes geſtoßen und auf eine

beſtinimte Zeit in das Strafcorps verſetzt.

Er iſt

wåhrend der Dauer ſeiner Strafe des Rechtes vers luſtig , die Waffen zu tragen , erhält eine beſondere Kleidung und wird bei (dinaler Koſt zu Arbeitstous ren verwendet. An einer Gapitulation wird ihm dieſe

Strafzeit nicht angerednet, und ſolche fann bei nns baltend ſchlechter Aufführung prolongirt werden. Die Inculpaten , welche unter Aufſicht von brav gedienten Unteroffizier Veteranen ſtehen , dürfen während der

dirt ſein . Es iſt allerdings richtig, daß unter der Hefe

Dauer ihrer Strafzeit nach Urtheil und Recht fórpers

der niederen Volfsklaffen noch Individuen ſind , die ſich

bei humaner Behandlung nicht in Dronung und Zucht ſchicken. Wie unter den übrigen Stånden, werden auch

lid ) gezüchtigt werden . Wenn ein ſolches Individuum nach Wiedereintritt in den Kriegsdienſt ein Verbres chen begeht, welches den wiederholten Verluſt militás

im Militár Verbrechen begangen, die zum Beiſpiel Andes

riſcher Auszeichnung bewirft, ſo iſt ihm der Eintritt

rer entehrende Strafen erfordern . Denn låcherlid, wåre die Behauptung, daß ein lüderlicher Burſche durch ſeis meiſter in Wadenſteins lager zu reden ) einen neuen Menſchen anzöge. Wollte man aber ſolche Stråflinge aus den Reiben des Militårs verſtoßen, ſo würde dieſe

int die Reiben ſeiner Cameraden auf immer geſchloſs fen , und der Inculpat muß ſeine Capitulation in Strafcorps ausdienen , die nad Bewandtnis noch ausgedehnt werden kann. Der Roſtenaufwand für die Errichtung und den Unterbalt folcher Strafcoms pagnieen würde unbedeutend ſein und konnte ohne

Strafart für manches andere incorrigible Subject nur

Ueberſchreitung des Militáretats durch Beurlaubing

nen Eintritt ins Militar ( um mit Schillers Wachts

ein Kóder ſein , åhnliche Verbrechen zu begeben. Wenn wir auch zur Ehre der Menſchbeit annehmen wollen , daß dieſe Fodſpeiſe zu Verbrechen eine geringe Anziehs Fraft haben und der Kriegsitand durch den Verluſt von

ciniger Soldaten über den gewöhnlichen Dienſtſtand beſtritten werden.

Eine folde, nach obiger Vorſchrift oder ihnlichen Grundfåßen in Wirkſamfeit tretende Einrichtung wird ſolchen Individuen nur an moraliſdem Wertb gewinnen ifre woblthätigen Folgen auf den Geiſt des Militárſtan

würde, ſo ergåbe ſich biernus doch eine große Unbilligs des nicht verläugnen . Mehr als die Furcht vor Sold Feit gegen die übrigen Staatsunterthanen. Die von rol, gen wurde der Verluſt militariſcher Auszeichnung die chen lúdiolichen Subjecten gelidhteten Reiben müßten úderlichen Burſchein guter Zucht erhalten und die ,

durch Conſcriptionspflichtige wieder ergånzt werden , die während der Daner im Strafcorps unterbrochene Cas ſonſt von Kriegsdienſte frei geblieben wären.

pitulation würde das beſte Mittel ſein , die ercefſivert

Soldaten von Verbrechen abzuhalten. Abſchaffung, Züchtigung würde Zur Vermeidung einer ſolchen Ungerechtigkeitgegen körperlicher unter denDieKriegern einen die übrigen Staatsbürger würde als zureinzigesAustunft. Abſchaffung kors perlicher Züchtigung beim Militår

dnen Esprit de corps hervorbringen und günſtig auf mittel fein, in gewiſſer Analogie mit dem ,prius Ehrgefühl die erſten Triebfedern ſein ſollten. eine einen Stand wirfen , in welchem Vaterlandsliebe und

Strafcompagnie zu errichten. In gedrångten Umriſſent will ich verſuchen , über die Einridytung und

L i t e r a t u r.

Zuſammeuſeßung folder Strafcorps meine Anſichten

Voyage militaire dans l'empire ottoman , ou déscription de ses frontières et de

auszuſprechen :

Kein Soldat darf förperlich gezüchtigt werden. Im Militärſtrafcoder und in den Kriegsartifeln für Sol.

ses principales défenses soit naturelles soit artificielles ; par le baron Felix de Baujour. 2 Vol. avec 5

cartes géogr.; Paris 1829. F. Didot frères. 8. ( 18 francs.) Dieſes Werk hat mit dem von Ciriacy und den vielen anderen ,

daten ſind die Stodſtreiche als Anwendung militaris . ſeit 4 Jahren über die Türkei bekanntgemachten Werken nichts gemein. Es iſt die Arbeit eines gewiſſenhaften,, in der Politit wie in der Kriegskunſt gleich bewanderten Schriftſtellers, welcher durch

ſcher Strafen geſtrichen. In einem beſonderen Ans bange werden jene Verbrechen namentlich aufgeführt, welche den einſtweiligen Verluſt militariſcher Auss

die Natur der ibin von Frankreich übertragenen Sendungen Gelea ,

zeichnung nach ſich ziehen und die Verſeßung in das

zu durchreiſen. Er bezeichnet weniger die von der Fond des Mens

genheit gehabt hat, daß ottomaniſche Reich nach allen Nidtungen

künſtlichen Kinderniſſe, alé vielmehr diejenigen, iden geſchaffenen Strafcorps zur Folge baben. Unter dieſe Rubrif welche aus dem Umfange, der Geſtalt und Beſchaffenheit des fans gehören :

1) Ein fortwährend incorrigibler Lebenswandel.

des hervorgehen , und bemerkt die wichtigen Puncte , über welche

hin die militäriſchen Operationen geben müſſen.

Dieſe Reiſe iſt

21 Gemeine Verbrechen welche ſich gen nicht, zur Zuchthaus. wahrhaft10militäriſche der Gränzen der Türtei. eine Beſchreibung welchen die 5 erſten Bücher, vonRecognoſcirung Sie enthält Diebs eine gemeine , als : ,Peruntreuun ſtrafe eignen ſtåhle, erſte Cameradens und årariſche Diebſtahle 2c.

3) Militáriſdie Verbrechen , als erſte Deſertion und leichte Subordinationsvergebent.

der Gränzen von Europa , die 3 folgenden die der Gränzen von Ufien und aegypten, und das 9te die der Meergränzen liefern ; das 10 te handelt von dem Ungriffe : und Bertheidigungsſyſteme ber Sürkel im Augemeinen. ( Bullet. des sc. milit.)

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandrung: C. W. £ 8ste in Darmſtadt und in deſſen Oifigin gedrudt.

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Mittwoch , 03 26. Jan,11122 1831. HOY

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Ueber das t. daniſdhe Bajonnetirreglement.

1910 [ 119- TUT mois

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T136HOT Tiszteltid chur

den Sprung rechtsober links und ſucht ihm oder dem Pferde während des Vorbeijagens einen Stoß beizus bringen. Doch muß er ſich båten , den Sattet oder die

(S1 u 5.)

Die Regeln , welche der Infanteriſt im Rampfe gegen Vorberbepackung zu treffen , weit dadurch das Bajonnet den mit dem Sibel oder der fange bewaffneten Reiterleidt feit und verbogen wird , oder wohl gar das Ge.

inſonderheit 311 befolgen hat, wenn er auf freiein Felde, wehr ganz verlorer geben:tann. Hinſichtlich des taus obuereinen dedenden Terraingegenſtand erreichen zu tóns zenreiters iſt hierbei beſonders zu bemerken , daß der nen, angegriffen wird, und von welchen der febrer dem

Goldat, indem er dentisPferde ausweicht, ndtvigenfalls

Soldaten unter allen Umſtänden einen deutlichen und ridytigen Begriff beizubringen ſuchen muß, find folgende: 1) ,,Der Schuß, das vorzüglichſte Vertheidigungsmits tel des Jufanteriſten , darf nur dann weggegeben wer , den , wenn es mit Ruhe und in der gehörigen Nahe geſdeben kann. Für die gewöhnliche Paßkugel Tcheint die paſſendſte Entfernung 20-30 Schritte, für Renns tugeln ( ? ) 40-60 Schritte zu ſein . Bietet ber ' Reiter

auch die Lanze Pariren muß. Es würde gånzlich unrich tig fein, im Einzelngefechte ruhig ſtebert zu bleiben, um dem Pferde das Bajonnét in die Bruſt zu ſtoßen ; denn abgeſehen davon, daß dieſe Schwierig zu treffen iſt, würde das Pferd dennoch in den meiſten Fällen den Infantes riſten zu Boden werfen." , 4 ) ,, Obgleich es mit vielen Dortheilen Werbunden iſt,

dem mit dem Sabel bewaffneten Reiter auf die linke

die Front, ſo zielt man auf eine Bruſt , zeigt er aber Seite zu fommen, wo derſelbe ſich faſt gar nicht vers die Seite, To iſt es mitunter eben ſo gut auf das Pferd theidigen fann, fo muß man ſich doch nicht zu ſehr hieran

zu fchießen. Wenn das Pferd nach dem Schuſſe ſirzt, binden , weil ein gewandter Reiter es durch eine kurze fo muß der Infanteriſt gleich auf den Reiter einſprins gen , um ſeine augenblickliche Verlegenheit zu benußen . Bei unerwarteten Angriffen iſt es am richtigſten, den erſten Anfall mit dem Bajonnet abzuwehren und erſt Fpåter bei paffender Gelegenheit feinen Schuß anzubrin gen. Man fann deßhalb dem Infanterften nicht genug einprägen , nie übereilt zu ſchießen , weil er dann oft auf wenige Schritte ſein Ziel verfehlt. So lange der

Wendung lints - leicht vereitelt und man durch rúdfſichts, loſes Beſtreben , die linke Seite zu gewinnen , leicht in

.

Gefahr fommen konnte, umgeritten zu werden ." 5 ) ,,, Wenn der Reiter dent Infanteriften in fleinert

Bolten umfreift, um ibm' Hiebe oder Stoße beizubrinis gen , To oreht lekkerer ſich auf dem rechten Abfaße, bietet immer Front, und benußt jede Gelegenheit, um ſeinert Gegner durch einen raſch geführten Stoß außer Gefecht

Infanteriſtnoch den Schuß im Gewehre hatunddie zu setzen , wobei er noch den weſentlichen Vortheil hat, Faſſungbehårt, wird der Reiter ihm gemeiniglichſchon mit dem Bajonnete weiter reichen zu können , als der von ſelbſt vom feibe bleiben , iſt aber ber Schuß einmal Voreilig weggegeben, ſo befommt er nicht leicht wieder Zeit zum laden , und der Reiter findet dann , wenn er auch den Stampf mit der blanten Waffe nicht wagen

Reiter mit Bett Såbel. Dringt der Reiter auf dieſe Art gewaltſam auf ihn ein , ſo entgeht er ihm durch Tonelle Bewegungen rådwarts oder ſeitwärts, beſonders nadh dem Hintertheile des Pferdes.' Wenn der Infants

will, doch zuweilen Gelegenheit, von ſeinem Schießges teriſt in dieſer leßteren Abſicht den Kreislauf links ans wehre beſonders' dem Carabiner , vortheithaften Ges wendet, ſo iſt es ſehr zweđ måßig, mit gånzlichem Zus 1

brauch zu machen . " IS

Increment der rechten Schulter faſt mehr růdwårto ,

2 ) ,,Sjat der Infanteriſt keinen Schuß im Gewehre, wenn der Reiter zum Angriffe heraniagt , Tolift es am Hortheilhafteſten, dieſen nicht ſtehendes Fußes zu erwart ten ,ſondern ihm mit Ziehung rechts oderfinesentgegen zuzum geben oder entgegen zulaufen, wodurch er þaufig Umkebren und zurn Aufgeben feines beabſidio

als- feitwärts zu laufen . " .6 ) ,,Wird das Pferb deu oder widerſpenſtig , ſo ſpringt ber Infanteriſt gleich auf den Reiter ein, um durth wohl angebrachte Stoße von ſeiner augenblicklic thenVerlegenheit zu profitiren."

Angriffes gezwungen wird .'

heten Reiter muß der Infanteriſt ſich immer in ſolchem

7)

12

3m Rampfe gegen den mit dem Såbel bewaff

3) Starztder Reiter gerade auf den Jufanterifter Abftande'zu halten ſuchen, daßerſich außer demBerei loo, for entgeht diefer' ihm den Umſtänden nach durdi obe feiner Hiebé befindet, ihn jedoch mit ſeinerlängeren

39

muß er ſich übrigens nicht

60

Gegen einen folchen Feind

11 .

gerade durch das Verhauen des Reiters båufig Geles

anzubringen ." muß er ſich übrigens nicht zu ſehr auf die Vertbeidigung genheit finden , einen derben Stoß 13) ,, Daß der Soldat während des Gefechtes jede allein beſcrånfen , ſondern im Gegentheil jede günſtige Gelegenheit benußen , um ihn mit ſchnellen , fráftigen günſtige Gelegenheit benußen muß, um ſein Gewehr zu Stoßen anzugreifen, weil der Reiter faum ſich ſelbſt und laden , oder um es wieder in ſchußfertigen Stand zur noch weniger ſein Pferd dagegen zu decen vermag.“

8) kommt der Infanteriſt durch eine unvorſichtige Bewegung oder in Folge eines verfehlten Stoßes ders

eßen, wenn es verſagt oder vorgebraunt (? ) bat, bedarf

fauin einer Erwåbnung. " 14) „ Im Gefechte gegen den fanzenreiter werden

geſtalt vor das Pferd, daß er in Gefahr geråth, umges auf ſeiner rechten Seite alle Stöße nach dem Oberfors ritten zu werden , ſo ſchlågt er das Pferd entweder mit per mit Duart oder Derzund die tieferen Stöße mit dem Gewehre , oder durco einen raſchen Sewung mit tiefer Parade oder Niederſchlag parirt. Auf der linken

dem Kolben, fráftig über die Naſe und geht gleich zum Seite des lanzenreiters iſt bei kurzer Entfernung von Angriffe über, wenn dieſes ſich båumt oder ſchen wird. demſelben die Auslage mit geſenktem Bajonnet an vors Es iſt Selbſtverſtand ( ? ), daß dergleichen Húlfsmittel theilhafteſten ; bei größerem Abſtande dagegen, wenn er nicht bei den Uebungen , ſondern allein im ernſthaften

den Infanteriſten nur durch einen weit ausgeſtrecten

Gefechte angewandt werden dürfen .“

Stoß zu erreichen vermag , fann dieſer ſich gern der ges

9) ,,Durch kleine Sprünge oder Biegungen nach den wöhnlichen Deckſtellung gegen Cavalerie bedienen . “ Seiten wird der Reiter båufig irre geführt. Er folgt 15 ) ,, Der Infanteriſt muß Fid båten , die Paraden gewöhnlich der Bewegung des Infanteriſten, und durch und Niederſchläge zu groß oder weitſchweifig zu machen , einen ſchnellen Sprung nach der entgegengeſetzten Seite

vielmehr die Arine ſo viel als möglich an dem Kórper

gelingt es dieſem dann oft, einen derben Stoß anzus

geſchloſſen behalten und feſt in der Deckſtellung liegen,

bringen. "

weil der Feind fonit feidht Gelegenheit findet, ihm ber .

10 ) ,, Da es dem Infanteriſten viel Vortheilgewährt, mittelſt einiger Finten einen Stoß zu verſeßen. 16) ,, Wenn die lange durch eine kurze fråftige

wenn er das Pferd ſcheu oder wild machen fann , ſo

bedient man rid bierzu zuweilen des Mittels , rich tief in die Kniee zu ſenfen , und dann plößlich mit einem kurzen durchdringenden Schrei enporzuſpringen, wodurch der Reiter, beſonders wenn er ein lebhaftes, unruhiges Pferd reitet, leicht in Verlegenheit geråth. Ueberbaupt muß der Infanteriſt iin ernſthaften Gefechte eben ſo wohl das Pferd als der Reiter zu befdadigen ſuchen, weil ein verwundetes Pferd feidt spiderſpenſtig wird, und dann dwerlich mehr an den Infanteriſten berans

Pas

rade , oder durch Niederſchlag aus dem Gleichgewichte gebracht iſt, und der Soldat auf den Lanzenreiter eins ſpringt, um ſeinen verkürzten Nadſtoß zu führen , ſo muß er die lanze während des Einſpringens dergeſtalt zu binden oder niederzuſchlagen ſuchen , daß jener ſels bige nicht wieder frei zum Stoße befomuit." : 17) ,,Gegen den fanzenreiter iſt es im Algemeines ein richtigſten, dem uifreißenden Feinde in rubiger, fes fter Haltung nur immer die Front zu bicten , und ſich gånzlich auf die Bertheidigung zu beſchránfen, bis man zubringen iſt.. 11 ) ,, Gegen den mit dem Sábel bewaffneten Reiter Gelegenheit findet, nach einer fråftigen Parade den muß der Infanteriſt, wie ſchon früber geſagt , ſich im verfürzten Stoß anzubringen. Dod muß der Infanteriſt mer in der gehörigen Entfernung zu halten ſudjen, um unbedingt von dieſer Regel abweichert, und im Gegen

son ſeiner lange

Stoßwaffe vortheilhaften Gebrauch

2

theile raſch auf den Panzenreiter einſpringen , ſobald er

machen zu können , und doch dabei, beſonders ſeine entweder die lange unterlaufen oder dieſe bei der Schweu Hande, nicht deu Hięben des Reiters auszuſetzen. Sollte fung zu einer Deckungsveränderung auffangen kann. es inzwiſchen dennoch geſcheben, daß der Infanteriſt ent,

18 ) ,, Wenn der Lanzenreiter die lange mit beiden

weder durd) cine unrichtige Bewegung, oder weil er ſich Händen, führt, in welchem Falle er die Waffe. mehr in mit mehreren Reitern zugleich im Handgemenge befins ſeiner Gewali bat, fo fann man ſich mit Vortheil der det, dem Feinde, ſo zu ſagen , unter die Klinge geråtb, .

gewóhulidhen Deckſtellung gegeu Infanterie bedienen ,

ohne ihm für den Augenblic ausweichen oder entgehen nur daß die linfe Hand etwas höher gehalten wird. zu fønnen , ſo iſt das Pariren der Hiebe ſebr fchwierig Audy bier iſt es båd it nothwendig, ruhig in der Ver. ,

1

und gefährlich, und es iſt dann dasBeſte, ſchnell dicht heidigungsſtellung zu bleiben, undſich hauptſächlich nur an das Pferd einzuſpringen und zugleich einen verfürze teu Stoß nach dem Unterleibe des Reiters zu führen. Wenn der Infanteriſt hierbei den Kopf und Oberfórper gut vorüberlehnt, wird der Reiter ihm nicht leicht einen

jeder paſſenden Gelegenheit zu bedienen , um einen vers fürzten Nadſtoß anzubringen oder das Pferd zu beſchás digen. Der Infanteriſt muß ſich húten, durd unvorſich's tiges Eindringen oder wilde, unregelmäßige Paraden

Hieb beibringen fénnen , weil der Kopf und die Souls Bidbe zu geben, und ſo viel als möglich die linke Seite tern durch Szafo und Torniſter gedecft ſind. “

des Panzenreiters nach vornen bin zu vermeiden ſuchen ,

12) , Der Soldat muß ſich båten, mit dem Bajons wo dieſer feine Waffe mit beiden Händen, am beſten net zu pariren, weil dieſes durch jeden Såbelbieb oder gebrauchen kann." Sdlag leicht verbogen und er dann faſt wehrlos wird. 19) . Für das Gefecht mit zwei Reitern gelten dies

Wenn daber der Reiter nur nach dem Bajonnet oder ſelben Regeln , als für den Einzelufampf, doch wird feines Sábels befindet, ſo wird das Gewehr durd, ſchnels wie ein geübtes Auge erfordert. Der Infanteriſt - muß Gewehr haut , und man ſich ſelbſt außer dem Bereiche hierzu beſondere Gewandtheit und Entſchloſſenheit, ſo

les Niederſenfen dem Hiebę entzogen , und man wird ſich in dieſem ungleichen Kampfe, immer ſo zu bewegen

62

61

ſuden , daß er nicht in Front und Rücen zugleich anges

Der Flachenraum , über welchen fich die Aufnahme

griffen wird. Er muß hauptſächlich dahin ſtreben, ſeine erſtrect, beträgt 2'12 Quadratmeilen , und ſie iſt auf

Blatte niedergelegt. Dieſes iſt 38 dress einzigen einem Zou Gegner wo möglich einzeln zu bekämpfen, und wird ges dener Zoll - 1 breedener Zoll = 0,"9 rheinlandiſch -

gründete Hoffnung zum Siege baben, wenn es ihm erſt

gelungen iſt, einen Feind außer Gefecht zu ſetzen ." Wir können am Schluffe unſerer Relation nid )t anders , als was gleich Eingangs angedeutet worden ,

-

breit und 29 hod) ; der Stich des Terrains nimmt dars auf einer Raum von 31" Breite und 24" Hobe ein . Die Karte trågt das Gepräge der Wahrheit und

wiederholen , nämlich: daß dieſes Reglement mit vieler treuen Darſtellung; die Scraffirſtriche ſind richtig ge's Umſicht und Sachfenntniß entworfen ſei , und wie es ſtellt, die Tinten balten jede Prüfung aus und die ges

ſcheint, auf vielſeitige Erfahrungendas in dieſer neuen tafs gebenen Profile harmoniren mit dem Grundriſſe. Es tiſchen Spbåre ſid, gründend, Weſentlichte des das Weſentlichſte des Verbaltend zum Bajonnetfampfe gegen Infanterie und Gavalerie rebre .

Nahmen wir auch bin und wieder Veranlaſſung,

ſind keine Horizontalcurven angegeben ; man fann ſie bei der Genauigkeit der Striche um ſo mehr entbehren , als in einem Commentar der Karte die relative Höhe von

168 in ihr enthaltenen Terrainpuncten zufgeführt iſt.

divergente Anſichten auszuſprechen, ſo wollten wir bier-

Der Herr Verfaſſer fügt nåmfidh ſeinem Plane eine

mit feinen Tadel zu erfennen geben , vielmehr. durch

Beſchreibung auf 6 Bogen in Quart bei , unter dem

Darlegung unſerer Meinung die fraglichen Puncte der Titel: > Die topographiſche Aufnahme der fåchſiſchen Discuſſion des militariſchen Publicumo vorlegen. Schweiz . Er gibt darin von dem Verfahren Rechens Bielleicht dürfen wir daſſelbe nod foließlich mit der

daft , das er bei ſeiner Aufnahme anwandte und ers

Frage: ob es zwed måpiger ſei, den Infanteris böht dadurch das Vertrauen in die Richtigkeit der Karte, ften in beiden Stellungen (red) ts und linfo) welches ſchon der bloße Anblick gewährte. Er gedenkt oder , wie es das beſprochene Reglement ans dabei der Mangelhaftigkeit der Bouſſole, welche auf dem gibt , blos in der Stellung rechts , bajonnets höchſten Puncte ſeiner Aufnahme, dem großen Winters

fechten zu lehren ? Wir ſind zwar überzeugt, daß berge, einen Fehler vun 37 ° zeigte. Da der Berg eine die Stellung rechts für den Ernſtfall vollkommen auss Baſaltfuppe hat und außerdem der Boden ſtart mit Eis reiche, daß ſelbſt ſolche Fechter, welche in beiden Stelo ſenſand geſchwangert iſt, ſo lågt ſich wohl die irregulare fungen Kampffábigfeit beſigen , in dieſem Falle in der Abweichung überhaupt erklären, ſie iſt aber unſeres Wifs

Regel nur die Fechtart rechts anwenden werden; und ſens großer, als ſie bis jeßt einem Aufnehmer vorges dennoch ſind wir für die Abrichtung in beiden Stelluns kommen . Die Zerraingeſtaltung der fachliſchen Schweiz gen , weil Erfahrung ung gelehrt, daß obne merklich durchgeht der Verfaſſer mit dem Topograpben, die Ges

größeren Zeitaufwand die Mannſchaft eine vielſeitigere birgsarten mit dem Geognoſten :c. És blißen zwar das Gewandtheit erlangt und ſelbſt beim Unterrichte wenis bei teine originellen Ideen durd), zu läugnen iſt aber ger ermüdet, als wenn ſie blos in Stellung rechts ab. nicht, daß ſid, der Herr Verfaſſer durch die Karte und gerichtet wird, indem durch die Abwedſelung in beiben ihre Beſchreibung unbeſtreitbare Verdienſte um die pars Stellungen die phyſiſche Erſchöpfung ſpäter eintritt .

tielle Renntniß unſerer Erde erworben bat . Und wenn

Wir baben wenigitens immer gefunden, daß, dem die Mannſchaft in Stellung recht8 ermüdet man, ohne inzwiſchen zu ruhen, in Stellung linfs weg fortarbeiten konnte, während ſie, wenn ſie in Stellung ermüdet war, ſofort geruht hatte, und in derſelben Stellung fortfuhr; ſogleich wieder

auch derſelbe ſein Werf bauptſächlich für die ſchauluſtis gen Naturfreunde unternommen hat, ſo hat er ſich doch durch daſſelbe zugleich den Dank der Militárs erworben und der Freunde der Topographie. Die Ausdride des Herrn Verfaſſers laſſen übrigens Manches zu wüns ſchen übrig . So ſagt er z. B .: “Reizende Seitenanſichs

nachs war, friſch einer dann müde

ten , die den Beſdauer beglúden , verſchwinden oft als

wurde .

ein unbedeutender Punct in der Verticalanſicht, welche

nur durch die Verbindung eines großen Ganzen Werth Li te ra t u r.

bekommt. Wie kann man ein Prebiſdothor mit ſeinein

erhabenen Eindruck - würdig in der Verticalbildung Topographiſche Karte der Gegend von Hohnſtein und oder fatoptiſch darſtellen ? wibrend es fich machtig in bervorhebt !. Ferner ſpricht er von Schandau , oder des beſuchteſten Theiles der ſoges der Seitenanſicht nannten fachlichen Schweiz. Aufgenommen von Otto Freiberrn y. Doelebent , f. fách lidem Oberſt

einer

abſorbirten Parthie « 2c.

Der Verfaſſer begann ſeine Aufnahme vor Meſſung

von der Cavalerie, Generaladjutantdes Königs: C. einerBaſis und leitete ſeinen Maßſtab aus der ſpäter und in Kupfer geſtochen von Feró. Julius Renber, gefundenen Långe dieſer ab. Referent muß ſich gegen in dem Maßſtabe von 23500 Dresden , 1830. Die Situation von Hohnſtein 2c. Tiſt eine der interefs fanteſten von Norddeutſchland , das Gebirge , dem ſie angehört , ein Auslaufer, des Rieſengebirges , der ſich in weſtlicher Richtung an dem rechteü Elbufer berziebt.

dieſes Verfahren erfråren , indem der zweit und der

Umfang der Aufnahme den Maßſtab beſtimmen måffen und nicht eine von unferer Sdißung abhängende Größe. Es iſt dieſes um ſo mehr zu beberzigen , als man in allen topographiſchen Bureaus gewiſſe Maßſtäbe adop ,

Diež ſächliche Schweiz iſt zwar nicht zum Hochgebirge tirt hat und damit Borſchriften hinſichtlich der Darſtels zu rechnen, fie trågt aber ganz den Charakter deſſelben lung verbindet, welche den Aufnahmen an verſchiedenen an ſich .

Drten Uebereinſtimmung geben , das Leſen der Plane

63

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gegen die Empörung vor und den 6. Juni : erleichtern , ſo wie ihr ſpåteres Aneinanderſtoßen 26. nigten, tüdten schnell Das Peştere muß aber allen aufnehmern bei ihrer Ar. murde coziusto bei Seelge geſchlagen. beit vorſdweben und fie müſſen dieſe immer als das

Rratau fiel den Sirgern in die bände und ſie drangen bis Warſchau, welches die Polen in der Eile derſchanzt hatten . Es zu

Glied einer großen Kette betrachten, welche endlich alle nehmen, war die Streitmacht der Preußen zu gering und die nas Detailaufnahmen in fick faßt. Wir wollen es nidt tadeln , daß der Herr Verfaſſer

türliche Folae davon ihr Rücfug , beſchleunigt durch die Inſurs

rection in Südpreußen .

als Sachſe die Erdjunge gegen Rdnigsberg nicht in Endlide kommen in der Mitte Septembers die Ruſſen , in drei Teine Aufnahme zog; denn außerdem båtte ihm dieſes Corp. Das levernichtet 16,000 Polen beiBrzese : für die Gers morderen in Warſchau Rache Stúd unter feinen Umſtånden erlaffen werden dürfen .

Herr Reyber aus Berlin , Kupferſtecher an der Plantammer zu Drçøden , hat einen Fleiß und eine

wird rore& liche

genommen, kein Şauch

eines Polen wird auf dem Schlachtſelde geduldet. Dem 2ten Corps unterliegen 17,000 Polen bei Srodno. Den 12,000 Ruſſen , welche das 3te Corps bildeten, ſtellt ſich Kobziusko mit rer 21,000 Mann

Kunſtfertigkeit bethätigt, welche über alles Rob erbaben

ſtarten þauptarmee bei Macziewice den 10. Octoberentgegen.

ſind. Wir können dem jungen Künſtler in freudiger

Die ruſſiſche Cavalerie umgeht die Poten, die Cavalerie dieſer

Anerkennung ſeines Verdienſtes nur zurufen , auf der

ſucht das Beite und die Infanterie wirft ſich in den Staub, um

betretenen Bahn vorwärts zu ſchreiten ; múlſen ihnaber ſichnichtmehr zu erheben : die Ruffen würgen nachallenSeiten, wird gefangen . Die ruſſiiden Gorps vereinigen ſich und aud) warnen, ſobald nicht wieder den Stid eines Ters Rosjiuško Suwarow führt ſie gegen Warſchau. rains unternehmen zu wollen, welcher das Auge ſo ſebr - Bohl iſt es rt, wenn der Beſiegte um fein leben flent and angreift und überhaupt eine Anſtrengung erfordert, die vom rauben Sieger nicht erhört, wenn das Schlachtfeld zur Schlacht gerade der talentvolle Künſtler am wenigſten auf die bant wird ; wem jedoch die Waffen in die pand gegeben waren , der mag fein Peben ſo theuir a's möglich virkaufen . Aber wenn Dauer aushålt. - Golte Herr Reyber noch nicht ſelbſt der entmeníchte Suwaron nach ren Jaurenden von Dpfern uad -

aufgenommen haben, fo rathen wir ihm zu dieſer les nadidem teine Urmee mehr ihm das Filo froitig machen. Ponnte,

bung, weil er wußte, dann erſtin ſich die Sprache, welcheund er lid ſo ſchön wiederzugeben auffaſſen wird zum

nun noch nach dem Blute der Frauen und Kinder dürftet, wenn er ein zweites Jomaet feiern will und feine Sordon losläßt , um

Eigenthume macht. Der Preis der Karte iſt 5 Thaler die Sdwachen und Wehrloren blinder Rache zu opfern , dann ders Güllt ſich der Genius der Men'dheit und mit Entfeßen führt die den Griffet, daß fie vom EbenbildeGottesfoich abfcgets 8 Groſchen.. Militårs und Militåranſtalten, welchefid " Gifdidte

muß. deßbalb an den Herrn Verfaſſer wenden, erhalten ſie zu lichesDenniederidreiben 3. November war

4 Chaler. Das bürgerliche Recht der t. t. öftreidiſchen Urmee und der Mi:

litär:Gränzprovinzen . Bon Igna; Franz Bergmayr, t. k. 10 Sheil. Von dem Perſonenrechte. Wien bei Stabsauditor. 2r Sheil. Von dem Sachens Mösle. 1827. 8. 364 Seiten . rechte. 10 Band. Wien 1829. 230 S.

die Hauptmacht der Ruſſen an den

(dwachen Berſchanzungen von Praga angetommen und den 4ten ſchon raudten alle Straßen dieſer unglüct iden Vorſtadt vom Blute ihrer Einwohner jedes älters und Gerlechtes; den 9ten capitus lirte Warſchau.

-

Die wenigen edlen Polen , welche die nunmeha

rige Zerſtücelung ihres Vaterlandet überlebten, brachren ihren Urna 3ft in dem 2. Heft der öftreichiſchen militäriſchen Zeitſchrift dem Auslande und ließen von da nade dem heimiſchen Boden ihren

bom J. 1830 febr vortheilhaft beurtheilt.

M i cellen. (Ueber die Zukunft der Polen , aus dem GeſichtB-

Ruhm zurüdſtrahlen. Tapfer un treu ( chloſſen ſie ſich bem petden an , der ihnen das Baterland wiedergeben ſollte. und ſchon längſt nicht mehr durch Soffnungen gebunden , glaubten ſie ihm bennode ihr leben derpfändet : auf den Gefilden von feipzig floß ihr Blut und an den Barrieren der Kaiſerſtadt.

Nach dem Falle von Warſchau waren auch die Deſtreicher in

puncte der Reminiſcenzen . ] Wie aud dermenſdhliche Geiſt von Polen1772 eingerückt undvon dieſem Reiche, welches, vor der Theilung , 13 Millionen Einwohner auf 13,000 Quadratmeilen mochte, ein Ereigniß, wie die neueſte Revolution in Polen, konnte zählte, damals 3200 2. M. mit i Miu, 800,000 E. an Rußlano er nicht abnen, und noch hat ſich Europa nicht von dem Staunen abireten mußte, 1360 2. M. mit 3 Mil . 110,000 E. an Deftreide

in ſeinen tühnen Träumereien dem Schidſale dir. Bölfer voreilen

erholt , welches fie ihm ein flößte. Mit banger Erwartung ſiebt die cibiliſiete Wert nach dem Norden und welder Farbe auch die In : dioiduen angehören, ſo iſt doch einſtimmig ihr Wunſch , daß keine

Scenen von Ofzator ſich erneuern möchten. Die nächſte Zukunft

und 600 2. M. mit 560,000 E. an Preußen , ferner im 3. 1793 3000 Q. M. mit 3 Mil . E. an Rußlaub und 1100 2. M. mit

1 Mil. 200,000 E. an Preußen , wurde den 1. Januar 1795 die

völlige Theilung derkündet und zu Ende dieſes Jahres in der Urt

wird über das Schick'al Polens entſcheiden ; jegt schon darüber ab :

ausgeführt, daß Rußland 2000 D. M. mit 1 Mil. 300,000 E.

zuſprechen, wäre anmaßend, da es lediglich in dem øerzen eines eben so gerechten , als großmüthigen Kaiſers liegt. Dinnodi'wers

Deſireich 800 D.M. mit 1 Mil . 10,000 E. und Preußen 900 2. M. mit 1. Mill. E. erhielt. Finis Poloniae ! Die Revolution von 1794 war nicht im Bolte begründet ; das Militär proctamirte und unterhielt fie. Der Udel nahm lebhafs

den uns bie Ihatſachen meniger überraſchen , wenn wir uns

hiſtoriſchen Standpunct fichern, und es wird gewiß für die Beler

der n . m .3. nicht unintereſſant fein , wenn ihnen bier die saupts'ten Antheil, die Bürger von Warſchau nur in ihrem erſten Aufs

momente der Revolution von 1794 ' ins Gedächtniß zurüdgerufen chwungé, und wie wenig dem Democratismus gehuldigt wurde , werden .

Sie begann damit, daß Rosziusto, auf Madalingty's Untrieb, ſich in Krakau den 23. März zum Diktator aufwarf. In der Nacht des 17. April wurden durch die Einwohner von

bewies die öffentliche 2b1dwörung der in Frankreich vorherrſchens den Prinzipien ; der populäre Robziusto gerieth jedesmal in heftige Bewegung, ſo oft er von Voitsherrſchaft hörte . Der König blieb anerkannt, wenn ſich auch ſein Scepter vor dem Diktator neigte.

Barrđau 15,000 Ruſſen ,. welche 26. größtenteils März hier eingerüdt Eine wurden bedeutende Bewaffneten Senfen , weide Die Juden waren waren , in den Häuſern überfallenden und niederges geftredt und Anzahl ſo als der Piten dienten . :trus macht. Die Birger bemächtigten ſich des Beughauſes und berjaga ten die wenigen Ruffen, welche ſich noch zur Webre feßen wollten und die nun nach der preußifchen Gränze floben . Litthauen erhob fich und bald zählte die Revolution 170,000 Streiter.

eifrige Unhänger der Umwälzung und über 6000° derſelben wurden zu Praga der ruffichen Rache acopfert a . Wir ſoließen hiermit unſeće hiſtoriſden Undeutungen und übers laſſen es den Leſern, fie mit den neueſten Ereigniſſen zu vergleichen

Die Preußen , mit welchen ſich die ruſſiſchen Trümmer vereis und die Analogien in die Zukunft hinüberzuſpinnen. .

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Gertagsbandtung : C. W. beste in Darmſtadt und in deffen Orijin gedrudt.

iu as

u

Samſtag , 29. Jan. 1831.

Diestraat Nir. 9.

.

Allgemeine Militar · Zeitung . Frankreich

eigenhandig den

Am 5. Januar åberreichtederKönig aus Algier zurückgefehrten Generalen Ihologe und Bertheze ne die ihnen verliebenen Inſignien als Großs

nau zum Großfreuz, und der Generalmajor Muldner 9. Můlnheim zum Commandeur ir Klaſſe des Lówens ordens ernannt .

RBTait 0. Der General Kriegscommiffår des faiferl. Generals

offizier und Großfreuz des Ordend der Ehrenlegion. Der Marquis d'Autichamp, einer der älteſten

ſtabs , Generalmajor finden l . , iſt zum Ritter des

Generalieutenante der Armee ( er war 1733 geboren) ,

St. Annenordens ir Klaſſe mit der faiſerl. Strone era

iſt am 12. Januar geſtorben .

nannt,worden ; die Generallieutenante uſcafoffi und Jedeln , ſo wie der Dirigirende der Kanzlei des Krieges miniſteriums, wirkliche Staatsrath Watfenfo , babent

Großbritannien .

Die brittiſche landarmee zählte im J. 1830: 7 Felds das Großkreuzdes St. Wladimirordens 2r Klaſſe ers

marſchålle ( die Herzoge v. Eumberland , 6. Cambridge balten. - Der Generalmajor Stael I. iſt zum Coms und y . Glouceſter, Pring Peopold 8. Sachſen - Coburg , mandanten von Mosfau ernannt worden . Herzog v. Wellington , Sir A. Starfe und Sir Samuel Nach langwierigen ſchmerzhaften Hulle), 110 Generale, 215 Generallicutenante, 236 Ges. ſtarb am 26.einer Novbr. 1830 zu Petersburg Generals der Krankheit neralmajore , 295 Oberſten , 175 Oberſtlieutenante , 869. adjutant, General von der Cavalerie , Borosdin . .

Majore, 1796 Onpitaine, 2485 fieutenante, 1989 Fåbns

driche und Cornets ; Summa aller Offiziere in vollem Gehalte 8777.

Sch we i go

Die Schweiz růſtet ſich zur Vertheidigung ihrer Neus

- Der Oberſtlieutenant W. Reader - Maberly iſt tralitát. Die zu dem Ende getroffenen Maßregeln haben zum Generalinſpector der Artillerie des vereinigten Ros bei der Eigenthůmlichkeit der eidgenöſſiſchen Militárvers , båltniſſe ein beſonderes Intereſſe. nigreidys Großbritannien und Irland ernannt worden, Am 28. 1. 29. December 1830 faßte die Tagfaßung Rurberen. folgende Beſchlüſſe : „ , . Er ſollen alle eidgenoffiſchen Die neue - Verfaſſungsurfunde enthäft im S. 62, daß Stände aufgemahnt werden , das ganze erſte und and die beſonderen . Rechtsverhältniſſe der Offis zweite Bindes contingent aller Waffen , nach ziere in dem Staatsdienſtgeſebe, welches unter dem Dorſchrift des eidgenoffiſchen Militárreglements ausges Sauße der Verfaſſung ſtehen werde , beſtimmt ſeien . růſtet, ſo in Bereitſchaft zu halten , daß jedes zu dem ( Dieſes Staatsdienſtgeſeß iſt noch nicht erſchienen , jes ' gedoppelten Bundesaudzuge gehörige Corps auf erſtes

doch in Bearbeitung und ſou noch vor dem , auf den 11. Ápril d. F. beſtimmten Zuſammentritt der neuen Stande erlaffen werden .) Ferner beſtiinmt derſelbe $ .62, daß die Verſorgung oder Unterſtübung der dazu geeig .' neten , nicht zum Offizierſtande gehörenden Milie tårperſonen durch ein beſonderes Regulativ geordnet

Aufgebot der eidgenöſſiſchen Tagſaging, oder der von ihr hierzu ermittigten Behdrde, ſogleich zuſammengezou gen und marſdfertig geſtellt werden kann. –- 11. Il a . Der große Generafftab des Bundesheeres (nach Inhalt des eidgenöſſiſchen Militårreglements) roll wirflich aufs geſtellt und die Ernennung eines Dberbefehlshabers -

werden folle.

und eines befs des Generalſtab 8 von der Tags Se. R. H. der Rurfürſt habert' am 9. Januar deri ſàßung vorgenommen werden. b . Die bereits von der

Inſpecteur der Infanterie, Generalmajor v . Haynau,

Tagſabung ernannte Commiſfion ſei eingeladen , den

zum Generallieutenant, und die Oberſten : Bodicer, Vorſchlag für die Stellen eines Oberbefehlshabers und Inſpecteur des Gardejager - und der Füſilierbataillone, v. Hedberg, Commandeur des leibgarderegiments, V. Bardeleben , Commandeur des 2ten Linien- Infans terieregimente , und Müldner W. Mülheim , General. '

eines Chefs des Generalſtabs mit ſorgfältigem Bedacht zu bilden und möglichſt bald in Bereitſchaft zu balten, damit derfelbe, wenn die Tagſagung zu wirflixber Ers nennung ſchreiten will, vorgelegt werde. - Ill. Die adjutant , zu Generalmajoren zu ernennen gerubt. - Tagſabung wird, nach erfolgter Ernennuing des großen Am 10ten wurde ferner der Generallieutenant v . Hays Generalſtabs , zur Wahl von acht eidgenöſſiſchen

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Oberſten auf reglementariſche Vorſchläge bin ſchreiten,

geübt und auf den reglementariſchen Grad von Dienſts

damit der gedoppelte Bundesauszug, aufden Fall ſeiner fábigkeit gebracht werden ſollen, damit beieinem wirklis Einberufung, mit der nöthigen Zabl von Diviſions. chen Ruf zum Aufbrud alle Truppen bereits als dienſts und Brigadecommandanten verſehen werden fónne. fabig erflärt ſeien , und unverzüglid zur Verfügung

Mit Ernennung von Oberſtlieutenanten und Mas des Oberbefehlshabers geſtellt werden fönnen .

Vill.

jore or fou ſo lange zugewartet werden, bis einerſeits Gemäß der Beſtimmung des eidgenoſſiſchen Militärregs das Bedürfniß und andererſeits die Perſonen der int lements wird die Militaraufſichtsbehörde die Eigenſchaft eidgenöſſiſchen Dienft eintretenden Stabooffiziere und die Wünſche des Oberbefehlshabers und der Comman danten der verſchiederen Waffen nåber befannt ſein

des cidgenöſſiſden Kriegørarbs annehmen und die dieſem auferlenten Pflichten erfüllen , ſo wie hinwieder deffen deſſen Befugniſſe ausüben . - IX . Nachdem der Krieges

werden. – JV .Das geſammte gedoppelte Contingent raih in Thitigfcit getreten iſt, wird ſich der Oberbefebis . fou, unter Mitwirkung des Oberbefehlebabers, im Vors baber ſogleid) mit demſelben in unmittelbare Verbindung aus in Diviſionen und Brigaden eingetheilt, jedem ſeben und zu ihm in die Verhältniſſe treten , welche duro

Corps die Heeregabtheilung , zli welcher es gehören ſoll, das eidgenöſſiſche Militárreglement bereits im Allgemeis befannt gemacht, und die Sammelplåße jeder Brigade, nen beſtimmt ſind , oder durd fernere Berdure und ſo wie das Stabsquartier der betreffenden Befeblshaber, Inſtructionen der Taarabung nåber werden beſtimmt bezeichnet werden , damit bei eintretenden Ereigniſſen werden. – X. Dem Oberbefeblebaber wird die Befuge Aucs idonell in Bereitſchaft ſei . - V. Die Tagfatung mabnt fåmmtliche Stånde , und vorzüglich die Granz

niß ertbeilt , diejenigen Feldbefeſtigungen , die er, im Einverſtandniß mit dem Oberitquartiermeiſter , zur

cantone , zu einem madiſamen , freuen Aufſehen auf beſſeren Sicher, ellung des eidgenofiſchen Bodens norbs Alles, was der Neutralitåt und Unverlegbarfeit des wendig und dringend crachten wird, anlegen und, unter Sdyweizergebietes einige Gefahr brinzen fonnte. VI . a . Es ſoll der große Generalitab in Dienſt berufen und das große Hauptquartier an einem von dem

der Peitung des eidgenöffiſden Ingenieurcorps , durch die bierzu nótbige Sappeur, und Artilleriemannſchaft und die erforderlidie Anzabt arbeiter ausführen zu laſ.

Oberbefehlébaber auszuwählenden Orte aufgeſdılagen ſen. - XI . Würde ſich auf irgend einem Puncte der werden . b. Gleichzeitig werden ſammtliche Diviſions. eidgenöſſiſchen Grånze eine Gefabr zeigen , bevor die ſt & be und die Hälfte der aufzuſtellenden Brişadeſt å be eidgendſſiſche Armee aufgeſtellt wåre, ſo wird der Obers in Dienſt und Sold berufen und jedem derſelben fein befebisbaber und ſelbſt der auf jenem Puncte aufges Hauptquartier angewieſen ; es fónnen ebenfalls, jedoch

ſtellte Diviſionscommandant – unter ſpäter genau vörs

Bedingungen - ermächtigt, die im freife ' zuzeichnenden Bedingungen nur zuin nothwendigiten Dienſte , einige Detaſchemento zuzeichnenden Savalerie aufgeboten werden . c . Dic zweite Hälfte des betreffenden Diviſionscommando's befindlichen Gons der Brigadeſtåbe roll zwar aufgeboten und die betrefs tingentstruppen, ſelbſt wenn dieſe in Fal des Ausmars fenden Brigadecommandanten angewieſen werden , ſich ſches nicht unmittelbar zu dieſer Diviſion gehören fouten ,

fammt ihren adjutanten in Bereitſdaft zu balten , um

( dynell zu beſammeln , um ſich ſogleich auf den bedrobtent

jedem Befeble zum Aufbruch Folge geben zu fónneu ; Punct werfen zu fönnen . – XU . a . Såmmtlidbe bobe dieſelben bezieben aber bis zum wirklichen Dienſteintritté Stånde ſind durch das Organ ihrer Geſandtſchaften auf keinen Sold, wohl aber die ihnen reglementariſch zus, die Nothwendigfeit aufmerkſam zu machen , bedeutende kommenden Fouragerationen für ihre effectiv gehaltenen Geldinittel in Bereitſchaft zu halten , damit ſie ohne Pferde. d. Die Tagfaßung empfiehlt ſämmtlichen Stabs . Schwierigkeit noch Zögerung denjenigen Verpflichtungen offizieren die größtmögliche Einfa diheit in ibrem Gemige zu leiſten vermogen , welche im Falle eines wirts Aeußeren. e. Dieſe Einberufungen , und diejenigen lichen Truppenaufgebots"auf ſie fallen müßten. b . Nach aller übrigen zu Verfügung der Eidgenoſſenſchaft geſtells Inhalt des Art. Ill. des Bundesvertrags ſind die Zus ten Truppenabtheilungen ſollen nach Vorſchrift des eids ſchüſſe 31.1. Beſtreitung der Centralmilitårbed úr fs genöſſiſchen Militårreglements durch den Kriensrath nifre für ſo lange zur einen Hälfte aus der Kriegsfriſe innerbalb der Sdranfen 1110 Bollinachten , welche die

und zur anderen vou den bo Stånden zu leiſten , als

Lagſabung auszuſprechen für gut finden wird, ergeben. gedachte Kaſſe nicht vollſtåndig erſchöpft ſein wird . Nachs VII. Da in Gemäßheit des Militárreglements der her ſind die Cantone zum Behuf der Beſtreitung der Kriegsrath feine Truppenabtheilung in eidgenöſſiſchen eidgenöſſiſchen Militärausgaben ausſchließlich in Ans ? Dienſt und Sold aufnehmen darf, weldie hinſichtlich auf ſpruch zu nehmen . C. Der Bezug und die Verwendung

Bildung, Bewaffnung und Ausrüſtung nicht nach Vors dieſer Gelder ſind ,ſo anzuordnen , wie die beſtehenden ſchrift des Reglements wirklich dienſtfähig iſt , ſo wird Grundråbe , namentlich das Reglement der eidgendſſia . der Kriegsratb von der Tagfaßung beauftragt, die vers fden Kriegsverwaltung, folches vorſchreiben , " ſchiedenen Abtheilungen , ſåmmtlicher Cautonscontingente w i rttemberg . beider Bundesauszüge eidgenöſſiſch inſpiciren zu laſ Zum Director des Oberfriegsgerichts und des Nes fen , um ſich von deren Dienſtfabigkeit zu überzeugen und, im Falle die einen oder die anderen bei dieſer Ins crutirungsraths, an die Stelle des zum Präſidenten des ſpection noch nidot als dienſtfähig erklärt werden fónns Miniſteriums des Innern ernannten Directors v. Lapf, ten, nach Anleitung des erwähnten Reglements , ſich mit iſt der Oberfriegsrath v. Odriß ernannt worden . den betreffenden Cantonsregierungen über die Zeit zu

verſtändigen, während welcher dieſe Truppenabtheilungen

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Ideal ciner techniſch - tafriſchen Reiterſchule

die Details des Unterrichtes miſchen , welches

für die Reiterei.

nur allein dem geprüften febrer zufommt , der ſeinen

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Unterricht nach Rúdichten , die der Ober nicht immer

In dem fünften Theile pon Biomarks Reiters fennt, geordnet baben muß; wo aber Contradictionen biblioibet * ) iſt unter obiger Ueberſdrift ein Aufſat ſtattfinden , da werden ſie das Ganze ſtören , den fer enthalten , den jeder , die möglichſte Vervollkommnung nenden zweifelbaft und den Pebrer unzufrieden machen . ,, Er muß eben ſo wenig lieblinge , weder unter

ſeiner Waffe wünſchende Reiteroffizier gewiß mit wab . rem Intereſſe leſen ird.

den Schülern , noch (unter den ) Pebrern haben , nody

Der ungenannte Herr Verfaſſer hat mehrere folcher weniger aber ſich 3 utråger halten , weil dieſes nur Anſtalten gefeben , aber feine gefunden , die nach dem von ihm entworfenen Ideale organiſirt geweſen ſei.

auf Abwege führt und hat erwirbt .

,, Obne mebr als Militárreiter fein zu dürfen , muß Der 3 weof der von ihm in Vorſchlag gebrachten er jedoch wiſſen, was zur Militärreitfunſt gebort. Es Reiterſchule iſt : der Reiterei techniſch und taftiſch auss iſt für den Director einer ſolchen Anſtalt feine Sdande,

gebildete Offiziere und Unteroffiziere zu liefern, welche fein Schulreiter zu ſein , wenn er ſonſt nur ein guter dann ihrerſeits in den Regimentern und Sdwadronen Militárreiter iſt ;und eben ſo wenig iſt es eine Schande túchtige Inſtructoren abgeben ſollen .

für ihn , nicht regelmatig voltigiren oder ſmulgerecht fechten zu können . Alles dicß muß er den angeſtellten

Die Mittel dazu find :

1 ) ein ſvitematiſch wobigeordneter, theoretiſcher und prafriſcher Unterridt in den Elementarwiſſenſchaften und

Pehrern úberlaſſen. ,, Dennod, aber iſt die

juft die klippe, an der die

Günſten , welche dem Reiter zu wiſſen und zu fónnen meiſten Vorgeſeßten ſcheitern, die zu ſebr in die Details eingeben und immer glauben , daß ſie , weil ſie Vorge. 2 ) ein gründlider, theoretiſcher und praktiſcher Uns feste ſind , auch alles beſſer wiſſen und beſſer machen

nöthig ſind ;

terricht in d r Bewegungsfunſt der Neiterei . Die Sdule zerfällt denind in eine techniſche und

in eine taftiſdhe Abtbeilung. Der Curſus für jede dieſer Abtheilunaen iſt auf ein Jahr feitgefcht. Die Lehrges genſtånde ſollen weiterbin angegeben werden .

können, weldies aber nidt immer der Fall iſt, und wenn es ibnen nidt gelingt , fie doch ſtets, wenn auch aus Rückſichten ,, nicht dem öffentlichen , doch dem geheimen

Tadel Preiß gegeben bleiben . ,, Eben ſo muß ein ſolcher Mann zwar ſtreng, aber

Ueber die Direction einer folchen Scule ſagt der gerecht, im Dienſte ernſt , außer demſelben aber böflich Sr. Verfaffer : Der Chef muß ein talentvoller, bumaner' und freundlich ſein , weil Grobbeit , das gewöhnliche

Rciteroffizier von bobem Range ſein. Er muß nicht uns

Surrogat der ( mangelnden ) Kenntniß , nidot geeignet

denn weder Geburt nod) Dienſtiabre geben

iſt , fid, Zutrauen zu erwerben . " * ) Wir können dieſen Pemerkungen unſeren Beifal nicht verſagen, und gewiß hat der Hr. Vf. in dieſem Puncte

bedingt – Calent

in den bóberen Chargen geſucht werden . Oft

ſteben folche Talente noch auf einer niederen Rangſtufe, werden nicht bemerft und geben , inden fie gemeinbin

lebenslang dem Schlendrian untergeordnet bleiben , zu

Erfahrungen gemacht, die nicht zu den angenebmen gebos : ren. Leider aber befürchten wir, daß dieſe Worte gleich

Grunde . **)

vielen anderen beberzigungswertben in den Wind geſpros

,, Die Wahl eines ſolchen Manes dürfte freilidh ſchwierig erſcheinen , um ſo mebr aber noch, wenn man

den ſein mødten , denn es wird gegenwärtig faſt überall

von ihm verlangen wollte, daß er in alle dem , was in

nen zum Spielball des Vorgeregten berabwürdigt, und

dieſer Schule gelehrt wird , Meiſter ſein ſollte. Aber dem iſt und darf nicht ſo ſein , weil es unmöglich iſt,

ihn zu feiner Art von Selbſtandigkeit gelangen lågt.

ein Univerſalgenie aufzufinden , und das Beſtreben es zu werden , die Ideen verrückt und Unordnungen vers anlagt ; denn wir alles ſein will, iſt gemeinbin nicht eine Erfabrung , die ſich uns täglidi auforångt.“

thätig ſein möchte - entſchådigt ſich für den Eingriff

Der Verfaffer dildert bierauf in wenig Worten die

nachtheiligen Folgen , welche es für das Bedciben der

Schule und den guten Zuſtand der Reiterei babeu würde, wenn der Chef dieſer Anſtalt entweder ein brus taler und brüster Reiter, oder ein ausgezeichneter Erers cirmeiſter zu Fuß, oder - was unſtreitig das Sdilims

mere iſt – ein Kleinigkeitsfråmer wäre, und reßt hinzu ,

eine Kleinmeiſterei wahrgenommen , die den Untergebes .

Der Brigadegeneral ordnet das Detail des Dienſtes im

Regiment, der Regimentscommandeur – der auch gern in ſeine Dienſtgewalt durch åbnlide Eingriffe in die der Rittmeiſter, ſo daß es den Anſdein bat, als wenn Reis ner wußte, was er auf ſeinem Poſten zu thun , und was er Anderen zu überlaſſen habe. Was die camerad , *) Wat ' al'mmer als dief, ift jine kalte Söflidt it coor böfische Frrundlichkeit , wodurch in an be Borgefcbie ſich einen Unitrid von þumanität aeben trollen, die ihrem Graiafter fremd ift. Kälte macht fait ! und das ritterliche Pari äis nftem dis Difizieiſta , des wird dadurch , und mit ihn das eberne Band

daß er ein Mann von vielem natürlichen Verſtande,

der Cameradſchaft in ſeinen Grundfeſten erſchüttert. Eine gots müthige Derbbeit iſt dem weit vorzuziehen. Die untergebenen

hellem Blice, und im Techniſden wie im Taftiſchen der Reiterei wohl unterrichtet ſein müſſe. ,, Nur das große

Winn der Gifir dieſer StűBin erfaltet, und ſie ſich nur in

Ganze ins Auge faffend , muß er ſich niemals in Karisruhe 1830 , in Müllers sofbuchhandlung. Collie der Offizier nicht Gelegenheit finden , fein Talent zu zeigen? Gute Reiter haben ſich ja zu allen Zeiten bemerkbar gemadt.

D. Ref.

ſind allemat die Strebepfriler des Ruhmes ihrer Borgerenten. engen Krriſe der Dienilpflicot biwegen , da wird der Chef, ſelbſt bei den vielſeitigften Geiſtesgaben, doch immer nur lavis ren , aber nicmais mit vollen Segeln dem vorgeſtedten Ziel ?

entgegenſteuern können . Die freiwilligen Anſtrengungen ſind zehnmal beſſer, als die - wenn auch noch ro höflich - ers zwungenen ." Derzlicteit gewinnt bergen !

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daftlichen Verhältniſſe aufer bein Dienſte betrifft, ſo laſjen ſie auch viel z11 wünſchen übrig . Mancher" Dors

Pehrplant und desſen Betrieb. Der Entwurf eines in jeder Hinſicht zweckmåßigen

geſeßte ſieht ſeine Untergebenen nur im Dienſte, wo er lehrplans iſt fürwahr feine leichte Aufgabe, und es iſt Fie niemals genau fennen lernen fann. Mancher glaubt ganz fehlerhaft, wenn er bros von Perſonen abgefaßt es ſeinem Rangeund ſeiner Stellung ſchuldig zu ſein, wird , die mit der Ausführung nichts zu thun haben. Tie jährlich einmal zur Tafel zu laden. Dod) bedient er

Ein Comité Sadyverſtåndiger moje im 1lgemeinen bes

fich dieſes Mittels nicht, eine perſönliche Annåberung ſtimmen, was gelehrt werden und welcher Zwed dadurch berbeizuführen , die ihm ſelbſt ſehr wünſdenswertbers (deinen muß ; man neht ſo falt auseinander, wie man

erreicht werden ſoll , aber nichts weiter.

Das Uebrige

muß der Chef mit Zuziehung aller febrer anords

zuſammengefommen war , und bålt ſolche unfreiwillige nen, und dennoch wird bei der praktiſchen Durchführung Zuſammenfünfte für eine Art von Hofdienſt. Die des Lebrplans manche Abånderung ſich als zweckmåßig Månner , welche durch den Zauber ihrer Perſönlichkeit erweiſen . Dieſe Anſicht theilt auch der Hr. Berfaſſer die Untergebenen in einem freundſchaftlichen Kreiſe zu und reßt ferner hinzu : vereinigen, und durch Vertrauen erweckende Hinneigung ,, Zur Erſchaffung einer geſunden Theorie des Lehrs ihre Herzen gewinnen

wiſſen, geboren leider zu den plans wird es auch von Nutzen ſein, den bei dieſer Ans ſtalt angeſtellten febrern den Auftrag zu geben, zu dieſem Der Hr. Verf. geht nach dieſen einleitenden Bemers Zwed Plane, ein Jeder für ſein Fach, dem Director der zu

Seltenheiten !

fungen zur Organiſation über , und beſtimmt das febrerperſonal.

Er rechnet für die techniſche Abtheilung

Anitalt einzureichen, welcher die febrer zu dieſem Zwed zu verſchiedenen Zeiten verſammeln , ihre Vorſchläge und

Anträge anhören und in Ueberlegung ziehen muß, indem

1 Stabsoffizier (gleichzeitig als Vorſtand), 4 Reitlehrer ſich die Sachen bei der Ausführung oft ganz anders ( 2 Rittmeiſter , 2 Oberlieutenante ); 1 Fecht- und Vols aeftalten, als auf dem Papiere fteht, und nur derjenige, der die tigirlehrer ( Oberlieutenant), 1 Schwimmiebrer ( Ober: lieutenant ) , der nebenbei noch die Geſchaffte eines Rechnungsführers verſeben fou . – Warum die Milis -

tárgrade ſo genau angegeben ſind , iſt nicht recht abs zureben , wenn man nicht die allzugroße Jugend und

Unerfahrenheit der Unterlieutenante als Grund gelten laſſen will.

Sadetäglich betreibt und unter den Händen hat, darüber die beſte Uuskunft geben kann . Die Reitlebrer allo , und keine anderen, entwerfen den plan zumi febrcurſus des Reitunterrichtes , nau den wahren Regeln der Kunſt und nicht nach WiQ führ oder angenoms menen Manieren , mit Modification für die Militärreiterei. Die übrigen Lehrer" thun daſſelbe , Jeder in einem Fade. ,, Die Turs

gabe des Chefs wird dann ſein: dieſe Plane zu beſprechen , zu prü: anzupaſſen .

fen , und sin Ganzes daraus zu machen , und der Sache die Zeit

Für die taftiſche Abtheilung find angerett: ,,Þat ſich das Syſtem durch die Erfahrung bei der Schule selbſt 1 Stabsoffizier , wo möglich vom Generalſtabe, weldier berrähre befunden , so muß 'oldes, wie Hues , ivas hier die Prüfung den Offizieren Vorleſungen über Reitertafrif zu geben im beſtanden hat , auch mit Zuverſicht bei der Armee eina eführt werden , Stande iſt. ( Sollen denn dieſe Kenntniſe nur im Ges

neralſtabe heimiſd, ſein ? ) 1 Sdwadronsfibrer ( Ritts

weil dieſe Scule auch die Bestimmung hat: alle für die Reiterei gemachten borſchlägezu prüfen, und ihr urtheil, über das frin

meiſter ), 4 Zugfúbrer ( 1 Obers, 3 Unterlieutenante ) ,

andereg ſtartfinden kann , mit Aurorität auszuſprechen . "

1 Wachtmeiſter, 1 Quartier , oder Futtermeiſter, 1 Rurs fchmidt; 12 Unteroffiziere, welche aus den Gefreiten der

Schule avancirt worden ; 4 Trompeter. - Dieſe Offiziere

und Unteroffiziere werden aus allen Reitergattungen

Damit kann ſich Rif. nicht ganz einverſtanden erklären . Das Untirrichtsſyſtem möge den Regimentern in Betreff des Reitun : terrichtes immerhin als Muſter dienen, denn Tohiperlich dürfte man dort Gelegenheit haben, ſo vielſeitige Erfahrungen zu machen , als

in der Rriter'dhule. Bas aber die übrigen

Einridtungen und Dienſtbetreibungen betrifft, ſo muß den Brigade : und Regiments:

genommen .

ebenfalls Spielraum gelaſſen werden, ſonſt erfaltet Die gewöhnliche Stärfe der Schule wird ( bei commandeuren der Witreifer , der auf jrde Brire befördert werden ſollte. Jedes 30 Reiterregionentern ) zu 30 Offizieren , 30 Portepee. Monopol iſt dem Ganzen nadiheilig , das geiſtige aber das allers Fåbndrichen ( warum nicht Unteroffizieren überhaupt ? ) nad theitiaft . Ref. tann daher die der Reiterfdule eingeräumte

und 240 Gefreiten oder Reitern angeſchlagen .

,, Alle lehrer müſſen ſich einer jährigen Prúfungszeit unterwerfen . Sie erhalten bei der Gage ihres Grades nicht nur eine angemeſſene Zulage , ſondern auch von 5 zu 5 Jahren ein beſtimmtes Avancement. ( Das wird ſich , um Colliſionen zu vermeiden , wohl nach den jeweiligen Avancementsverhältniſſen in der Cavalerie richten müſſen .) Will Einer oder der Andere in die Ars

oberrichterliche Competenz nicht billiaen. ,,Der Chef hat über die Lusführung der im Jugemeinen feſta geſtellten Beſtimmungen zu machen , obne defraib den Spielraum der Lehrer zu beengen , weil nur das Syſtem , nicht aber alle Mits. tel zu defien ausführung, in Plänen und 2 weilungen gegeben werden tönnen . " Uus dieſem Grunde wird auch der ør. Verfaſſer

unſere obiae Bemerkung gelten laſſen . ,, Der Lehrp an muß im Ganzen einfach ,1 logiſdh und für die : Reiterei paifend und verſtändlich ent:: orfen ſein. Er muß von den

beſten Kunſtregeln ausgehen , und weilder bei der zweckmäßigſten Univer: Schüler einerſolchen endigen;

mee zurück, ſo kannes nur nach zurüdgelegter fünfjáh: dung für die Reiterei

riger Dienſtzeit beider Anſtalt geſchehen . Unter ſoldhen Soute, wenn erauch nurMilitärreiter und Fechter feindarf, Bedingungen ſteht 311 erwarten , daß jeder qualificirte Offizier gern eine ſolche Stelle annehmen wird .

a18 fünftiger Behrer der Reiterei doch alle Stufen der Kunſtaus: bildung durchgegangen ſein muß, wenn er ſich bei außerordentlichen

Alle dabei angeſtellte oder commandirte Offiziere Fällen Rath wiſſen, und dadurch ſeine Autorität behaupten wiú. ſtehen unter dem Chef der Anſtalt im Allgemeinen, und unter dem Stabsoffizier ihrer Abtheilung insbeſondere, 17

ſo wie in militariſcher Anciennetåt. "

( Fortſeßung folgt. ) ( Hierzu die Beilage Nr. 1. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 6. W. feste in Darınſtadt und in deſſen Officin gedruct.

Mittwoch ,

Nr . 10 .

2. Febr. 1831 .

Allgemeine

Militar - Zeitung.

Ru Bland.

oder Gebietsverleßungen ; die anderen auf ſolchen Dienſt im Inneren der Cantone, zu dem nicht gerade wobleins gerichtete Truppenabtheilungen erforderlich ſind , alo z. B. die Bewachung von Spitälern, Magazinen u.f.f. Das Intereſſe der Armee erbeiſcht, daß die Auszugerbatails

Der Vicedirector des Artillerie - Departements des Kriegsininiſteriums, Generallieutenant SchulmannI., þát das Großfreuz des St. Wladimirordens 2r Klaffe, und der Befehlshaber des finnlåndiſchen Garderegiments, Generalmajor Bernifoff to , den St. Annenorden 1r Klaſſe erhalten. - Der Marinecapitain 1r Klafe, Melich foff, iſt zum Vicedirector des Inſpections:

Dienſt im Inneren vermindert werden , ſondern unges ſchwächt in der Linie bleiben. Wenn aber auf der einen

Departements des Sceminiſteriums ernannt worden.

Seite die Umſtände beſtimmt angegeben werden , unter

lone nicht durch den mehr polizeilichen als militariſchert

- Der Generaladjutant Baron Geismar , der bis , welchen dieſe Mannſchaft gebraucht werden darf, ſo her Chef der 2ten Dragonerdiviſion war, iſt zum Chef wird auf der anderen Seite in den nachfolgenden Ans -

der 2ten Diviſion reitender fåger ernannt worben .

trågen ausgeſprochen , wann und wie ſie nicht ges braucht werben dürfe , um jeder unnöthigen Ausdehnung

S di 10 e é g.

ihrer Leiſtungen vorzubeugen . " . Nach dieſen vorläufis Der Bericht über Bildung und Verhältniſſe der gen Bemerkungen ſtellt die Behörde folgende Anträge : Land wehr , den die Militäraufſichtsbehörde in der 1,1) Alle Mannſdaft, welche nach den Militärgelegen Sißung vom 5. Januar der Tagſabung einreichte , ging eines jeden Cantons milizpflichtig, dienſtfähig, bewaffnet von Aufzählung der bisherigen mangelhaft gebliebenen und nicht in den erſten oder zweiten Bundesauszug eins

Einleitungen für gemeinſame Einverſtändniſſe der Cans getheilt iſt, wird auf den Fall der Noth zur Verfügung tone in dieſer Sache aus, und zu demjenigen åber, was

der eidgenöſſiſchen Tagfaßung geſtellt. 2 ) Dieſe Manns

gegenwärtig zu thun ſein durfte. Darüber drückt er ſich alſo aus : ,, Immer von der Ueberzeugung geleitet, daß die geſammte Eidgenoſſenſchaft in Bereitſchaft ftebe, mit vereinigten Kräften allen Angriffen Widerſtand zu leis

ſchaft fann blog durch einen ausdrücklichen Beſchluß der Tagſagung durch das Mittel des Kriegsraths ganz oder theilweiſe in Dienſt berufen werden. Die allgemeine Einberufung muß unmittelbar von der oberſten Bundeso

ſten , und daß jeder waffenfabige Eidgenoſſe zu dieſem behörde ſelbſt ausgehen ; für theilweiſe Anfforderungen Widerſtande willig und gerüſtet ſei, glaubt-Die Äufſichts. hingegen fann die Tagſáßung den Militärbebörden nach behörde, es fónne im Falle eines Angriffs nicht blos der Gutfinden mehr oder minder bedingte Ermächtigungen erſte und zweite Bundesauszug, ſondern auch die in ertheilen, die auch durch das Mittel des Kriegsraths einem großen Theile der Santone vorhandene, dieſen an die Cantone gelangen . 3). Als Ausnahme von der

Auszügern nicht einverleibte, aber dennoch dienſtfähige reglementariſchen Porſchrift wird denjenigen Befehlshas und bewaffnete Mannſchaft aufgerufen werden. Sie glaubte, eine fråftige und allgemeine Maßregel dürfte entſcheidend wirken ; eine ſehr kurze und bald vorůber: gebende Anſtrengung könnte vielleicht das Vaterland

bern bedrohter Grånzpoſten, die dazu von dem Oberbes fehlshaber der Armee beſonders bevollmåchtigt werden, geſtattet, bei dringenden Vorfallenheiten und in den Schranken der ihnen zu ertheilenden beſtimmten Vors

von drückenden und anhaltenden laſten befreien , ſeine Sicherheit auf lange Zeit befeſtigen , und es ſollten das ber alle dazu dienende Mittel zur Verfügung der hoch. ſten Bundesbeborden geſtellt werden. Neben der Mög,

ſchriften , in dem ihrem Befehle anvertrauten Landes. bezirfe, ein unmittelbares Aufgebot ergehen zu laſſen, Der eidgenöſſiſche Kriegsrath wird im Voraus von den Regierungen der betreffenden Gränzcantone die Bezeichs

lichkeit eines allgemeinen Aufgebots gibt es aber noch nung der nådſten drtlichen Behörden auswirken , an Gebrauch von der den Auszügen nicht einverleibten len - und dieſe zu ſchnellſter Vollziehung vorläufig Mannſdaft gemacht werden fann – Falle, die in den bevollmächtigen laſſen. 4) Die im erſten Artikel bezeichs

verſdiedene Fälle, in welchen ein theilweiſer nůßlicher welőhe ſolche dringliche Aufgebote erlaſſen werden ſols -

-

unten folgenden Antragspuncten zuſammengefaßt wer: nete Mannſchaftfann gebraucht werden : a) zu unmits den . Die einen beziehen ſich auf unterſtüßung der aufs telbarer Verteidigung der Grånze ibres Cantone; b ) zu

geſtellten Granzpoſten bei unvorbergeſebenen Angriffen Beſeßung wichtiger Poſten und Paſſe im Gebiete ihres

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Cantong; c) zu Bewachung von Parks, Zeughauſern, ſtabe, und alsbann an des Erſteren Stelle zum Mits

Magazinen , Spitälern und anderen Depots im Canton ; gliede der militäriſchen Aufſichtsbehörde oder des Kriegos d) zu Bededung von Transporten jeder Art bis auf die rathe, den Züricherſchen Staatsrath und eidgenöſſiſchen angewieſenen Stationen in einem benadybarten Cantone. Oberſt v . Muralt ; ferner zum Generalquartiermeiſter 5) Dieſe Mannſchaft ſou in keinem Falle außerhalb der den Grafen von Pourtalès von Neufchatel. Grånze der Eidgenoſſenſdjaft gebraucht werden . 6) Sie

Am 10. Jan. bórte ſie den Bericht ihrer Commiſſion

darf auch nur dann außerhalb des Gebietes ihres Cans tons gebraucht werden : a ) wenn es um Beſegung eines Paſſes oder Poſtens zu thun iſt, der das eigene Cans tonsgebiet beſchůzt; b) wenn ein Militártransport bes gleitet werden ſoll, laut vorigem Artifel; c) wenn von der Lagſagung das allgemeine Aufgebot ergangen iſt. 7) Dicle Mannſchaft ſollnie für längere Zeit, als durchs aus nöthig iſt, in Dienſt berufen werden . Die Lagſas

über Aufgebot und Mobilmachung der ſchweizeriſchen Landwehr an ; ſie verordnete deſſen Druck und Vers theilung an die Geſandten und vertagte die Discuſſion auf den 17ten. Abweichend von den umfaſſenderen Dors ſchlagen der Militärbebörde beſchränken ſich diejenigen Der Tagſaßungscommiſſion dahin : nur einen beſtimmten Theil der Landwehr auf den Kriegsfuß zu ſtellen. „ Bes rúdlichtigen wir ( io drückt der Bericht ſich neben Andes

bung reibſt wird in ihren Beſchlüſſen und in ihren zu rem aus) die Anſtrengungen, welche bereits durch Aus. erlaſſenden Vollmachten die Schranken beſtimmen , wie růſtung der beiden Bundescontingente nothwendig ges lange die Dienſtzeit der einberufenen Mannſchaft daus worden, ſo balten wir dafür, daß die Anforderung an die landwebr, ſo weit als es der Zweck einer genügenden

ern dürfe. Die im dritten Artikel vorbehaltenen uumits

telbaren Aufmahnungen durch die Gränzbefehlshaber Vertbeidigung nur immer geſtattet, ermäßigt und auf find auf fünf Tage beſchränkt, und können nur auf ers

die Aufſtellung einer Reſerve aus den landwehren in

ſtatteten Bericht hin durch höhere Befehle verlängert der Stårfe eines einfachen Mannſchaftscontingents bes werden . 8) Die in Dienſt tretende Mannſchaft, welche ſchránft werden ſollte. Die geordneten ſchweizeriſchen nicht uniformirt iſt, erſcheint auf erhaltenen Ruf in ders Streitfräfte beſtünden dann in dem doppelten Bundess jenigen landesüblichen Kleidung, die dem Militárcoſtum auszuge von 65,772 Mann und in dem erſten Auszuge am nådiſten fomint, und iſt zu feinen Anſchaffungen von

der Pandwehr von 32,886 Mann ; zuſammen aus einem

Kleidungsſtücken verpflichtet . Dieſe Mannſchaft iſt wåbs rend ihrer Dienſtzeit berechtigt, das eidgenöſſiſdie Felds zeichen zu tragen . 9) Alle Unteroffiziere und Gemeinen der Infanterie rollen mit guten Flinten bewaffnet ſein und 30 Patronen mit ſich nehmen . Jeder Schüße, der init einem Stuter verſehen iſt, ſoll den Stufer Tammt

· Heere von 98,658 Streitern ; boffentlich binreichend, um während einer vielleicht nur auf kurze Zeit dauernden Gefahr, einem viel machtigeren Fremden auf unſerem beimathlichen Boden die Spiße bieten zu dürfen. Neben dem erſten Auszuge der Landwehr dürfte, wie es ſchon in der Tagfabung zur Sprache gekommen, auch auf eine

Pulver und Blei zu 30 Schüſſen mit ſich nehmen. Die Unterſtüßung des Heeres durch die eidgendfriſchen Freis Mannſchaft, die bereits anderen Waffengattungen zuges daaren Bedacht genommen werden . In Tagen der theilt iſt, als : die Reiterei, Artillerie, Pontoniere, Pis Gefahr darf feine Hülfe verſchmåht werden , am wenigſten onniere 2c . fann nur zu dem Dienſte, dem fie einverleiht

die, welche aus dem freien Willen der Eidgenoſſen bers

iſt, aufgerufen werden. 10) Dieſe Mannſchaft ſteht uns ter ihren eigenen Offizieren , und dieſe unter dem unmits telbaren Befehle des Stabsoffiziers , der ſie einberufen bat, oder des Anführers der Brigade, welcher ſie zuges theilt worden ſind. Die Offiziere haben den Rang mit

vorgeht, ſie beſtehe in Gaben oder Mannſchaft. Die Commiſſion glaubt, die hódoſte Bundesbehörde ſollte an den Tag legen, daß ihr der freiwillige Zuzug von Eid. genoſſen , die ſich auf eigene Koſten rüſten und zuſam . menſchaaren, wiūkommen ſei, ſobald ſie unter ſid, fries

denjenigen von gleichem Grade in den Auszügen, nach geriſch organiſirt, bewaffnet und mit Munition gebdrig der Anciennètåt der Brevets. 11) Jeder Einberufene verſehen ſind. Es bleiben außer den drei aufgebotenen erhålt während ſeiner ganzen Dienſtzeit die Verpflegung Contingenten noch ſo viele fråftige, zum Kampfe gegen

und Beſoldung ſeines Grades nach reglementariſcher Unterdrüdung entſchloſſene Månner in unſerem Vaters .

Vorſchrift , jedoch iſt jeder bei Empfang des Aufgebots · lande, daß ihr Zuzug nicht gering angeſchlagen werden pflichtig, ſich ſelbſt für drei Tage mit Lebensmitteln zu darf. Vorzüglich gute Dienſte dürfte man ſich von dies

verſehen, die ihm in Berechnung gebracht werden ſollen. ſen Zuzůgern verſprechen, wenn ihre Waffe größtentheils Die Militarbebórde findet nöthig, den vorſtehenden Antråe gen die Erläuterung beizufügen , daß ſie dem furzen und bezeichnenden Namen landwehr darum ausgewichen iſt, weil dermal nod in den Cantonen ungleiche und zum Theil ſehr abweichende Begriffe mit demſelben verbunden

aus dem Stußer , dieſer ſchweizeriſchen leichten Artils lerie, beſtůnde . Während das Aufgebot der Landwehr ausſchließlich der Tagſabung vorbehalten wäre, dürften bingegen die Freiſchaaren unmittelbar zur Verfügung des Oberbefehlshabers des ſchweizeriſchenHeeres geſteật

find; er fann aber ganz unbedenklich gebraucht werden, fobald ſich die b . Stände über den Sinn deſſelben durch die zu faſſenden Beſchlüſſe ausgeſprochen haben werden .' nur den 7. Januarzumnicht hat am Die Tagfaßung Oberſten Guiger von Pranging Oberbefehle

werden . " Wů rttemberg.

Se. Majeſtät der König baben dem Generalmajor

und Generalquartiermeiſter. v. Bangold den Frieds baber der Armee ernannt, fondern zugleich audi den ridsorden zu verleihen gerubt. Genforſchen Oberſt Dufour zum Chef des Generals

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Ideal einer techniſch - taktiſchen Reiterſchule für die Reiterei . ( Fortiesung. )

Folgendes ſind die Unterrichtsgegenſtånde für beide Abtheilungen . a ) Sdule der Technifer.

1) der Dienſt ( ? ) im Stalle und im Felde für die Leute ;

2) die Taktik der Reiterei , für die Offiziere; praktiſd :

1) Unterricht im Satteln und Paden ; 2) die Pferdehülfen und Bewegungen zu Fuß ; 3) alle Elementarbewegungen mit und obne Waffen

1) Theoretiſcher Unterricht, oder Vorleſungen über zu Fuß und zu Pferde im Einzelnen ; alle Zweige der Pferdewiſſenſchaft, als : das Erterieur, der Hufbeſdilag iind die Reitfunſt.

2) Praftiſcher Unterricht im Reiten , Fechten , Vola

4) der Gebrauch der Waffen zu Pferde ;

5) Erercitium in Zügen und im Ganzen ( 0.1. wohl in der Schwadron ) , und

tigiren und Schwimmen. Was der Hr. Verfaſſer unter ,, Erterieur " verſteht,

6) die Uebungen mit dem Pferde zu ſchwimmen .

Wort aber alle die Gegenſtande umfaſſen , welche in einer ſolchen Schule nothwendig zur Sprache fommen

Dienſt im Stadle " die abwartung und, Behandlung der Pferde verſtanden ( und was fönnte es noch ſonſt für Staldienſte geben ? ) , ſo gehört dieß wohl in die

Ref. muß befennen , daß er den Hrn. Verf. weder

kann man freilich nicht'miſfen. Schwerlich wird dieſes überall verſteht, noch ſeiner Meinung iſt. Wird unter

müſſen .. Zuſtande, 3. B. Abwartung der Pferde imMårſchen und Technik, aber feineswegs in die Taftit. Auch muß man kranten nach angeftrengte n gefunden oder einzelnen Ritten im fager. Renntniß der Urſachen die Zuſammenſtellung des Stalldienſt es mit dem der gewöhnlichenund Pferdefrankheiten , nebſt den Mitteln Felddienſte böchitſonderbar nennen. Die Kenntniß al deren Vermeidung oder Heilung, wie z. B. Drucs ſchäden aller Art 2c. Kenntniß des Knochenbaues und der Musfelthätigkeit, um die nachtheiligen Folgen uns

des resteren iſt allerdings von der größten Wichtigkeit , und wenn auch der Beſtand dieſer Reiterſchule viel zu gering iſt , um Felddienſtübungen von einem gewiffen

geſchicter Hülfen beim Reiten, Satteln und Beſchlagen Umfange vorzunehmen , ſo darf wenigſtens dieTheorie einzuſehen . Eigenthůmlichfeiten der in der Armee eins geführten Pferderacen . - Es iſt nicht nöthig , daß über

nicht feblen. Eben ſo nothwendig ſcheint uns aber auch eine Tbeorie der Elementartäftit zu ſein , ſollte fie

der notwendigſten auf eine ;Erklärung fich auch nurbeſchrånfen dieſe Gegenſtände weit ausgeſponnene Vortráge gehal: Evolutionen dadurdy würde während der angehender Rofarzt und Stall :

ten werden , wie ſie ein meiſter hören muß . Eine miffenſchaftliche Rüde dieſer Art wäre aber unverzeihlids. Hat jedoch der Hr. Verf. das, was wir hier 'anführen , unter ,, Pferdewiſſenſchaft" verſtanden, ſo nebmen wir unſere Bemerkung zurüc. Die Conſtruction des Sabes ließ dieß aber nicht vor:

Praktiſchen Uebungen manche zeitraubende Inſtruction erſpart werden. - Endlid, fann Ref.. es durchaus nicht billigen , daß die Offiziere nur mit der Taftit der Reis terei bekanntwerden ſollen . Die Taktif einer einzelnen Waffe iſt - ſtreng genommen - ein Unding. Soll Sou der Reiteroffizier nicht wiſſen , wie er Infanterie und Ar : auefeben . ,, Der Chef bat darauf zu ſehen, daß ſtets die Theo. tillerie unterſtúkt oder angreift ? Mit einigen Verhal,

rie der Praktif vorangeht . "

Zugegeben , aber nur tungsregeln iſt dieß nicht abgemacht, man muß die Eigens

bedingungeweiſe, ſobald der Hr. Derf . unter Theorie thůmfid;feit und Streitfähigkeit dieſer Waffengattungen man muß wiſſen , was man von ibnen zu hoffen blos die Lehre durch Worte verſteht ; denn beim Reiten, kennen ; fürchten damit der viel gepries Fechteu, Voltigiren müſſen Wort und Beiſpiel ſtets vers

einigt in Anwendung fommen.

hat. Ref. will oder zu renen Vielſeitigkeit das Wort nicht geredet baben, aber

oberflachliche Befanntſchaft mit der 1. Zwei von denen für die Reitfunſt angeſtellten lebs die etwas mehr als

rern müſſen der Theorie in derſelben und in der Pfer: Taktik der anderen Hauptwaffen ſcheint ibmfeineswegs dewiſſenſchaft dermaßen gewachſen ſein , daß fie farin überflüſſig, ſondern ſogar unentbehrlich.

Nådtdem

( darüber)Vorleſungen geben (halten ) 'konnen ; Giner würde eine kurze Abhandlungüber die großenOpera.. nåmlich den Offigieren, der Andere den Unteroffizieren tionen für die Offiziere der Reiterei ebenfalls ſehr 'nůß,

denn die Reiterei ſpielt darin eineHauptrolle, lich ſein, und Reitern. Das Ganze wird ſehr an Einheit gewin: und ihre Offiziere werden oft mit beſonderen Auftrågen nen , wenn die Theorie von einem Lehrer ausgeht. “ Referent glaubt, daß es weit zwecmåßiger ſeindürfte, verſendet, deren fluge Vollziehung ſolche Kenntniffe nicht wenn derjenige, welcher in irgend einen Fache pratti

felten zur Bedingung macht. - Der Hr. Verf. erſtaune

fchen Unterricht ertheilt, gleichzeitig auch die theoretiſchen

nicht über dieſe Forderungen, ſie fónnen bei einer zweof .

Vorträge darüber halte; denn zweiPerſonenfinnen mäßigen Eintheilung des Unterrichtes ſebr feicht befries werden. zwar einerlei Grundfåte baben, iber deren Anwendung digtBei dem praktiſden aber ſehr verſchiedener Meinung ſein, und es iſt allemal

Theile des taktifchen Unters

beffer ,wennmanſich dieMittel zur Ausführung( alſo richtes gendren Gebrauch Nr. 1 - 4 ebenfallszur Technit und nicht der Waffen zu Pferde ausges hierher. Den

die theoretiſchen Lehrfäße ) ſelbſt vorbereitet. nommen , můffen die erſteren drei Gegenſtånde ſchon b ) Scule der Zaftifer. früher zur Sprache und ſelbſt zur Anwendung gekoms Nach vollendetem einjährigen Lehrcurſus gehen die men ſein . Wie fann man annehmen , daß ein Offizier

Techniker in die Abtheilung der Taftifer über.. Hier oder Unteroffizier, der bereits ein Jahr in der Reiters ſchule zugebracht hat, noch des Unterrichtes im Satteln

- wirb theoretiſch gelehrt:

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und Paden , in den Pferdehülfen und Bewegungen zu dem Offizier das Künſtliche, dem Reiter aber nur das Fuß bedürfe ? Muß dieß nicht dem eigentlichen Reits Einfache zu lehren. ,, Da nun aber die richtige ( abwechſelnde ) Uebung

unterridyte vorausgeben ?

Die vom Verfaſſer angenommene Stärke an Offis zum Erlernen des Reitens ſehr nothwendig iſt, ro mare

zieren , Unteroffizieren und Reitern baben wir bereits

es gut, wenn außerdem die Offiziere und Fahndriche

; doch ſehen wir den Grund nicht ein, warum auf den von den Regimentern mitgebrachten Dienſtpfers angegeben die Zechnifer an den Evolutionen der Taftifer nicht den ebenfalls Unterricht erhalten. " Zbeit nehmen ſollen . Man fdante dann wenigſtens zwei

Prüfungen . ,, Ob es auch mitunter vortheilhaft

Schwadronen formirer. Ueberhaupt verſpricht ſich Ref. iſt , wenn der Director der Anſtalt die Unterrichtsſtun . feinen großen praktiſchen Rußen von den taftiſden Ues bungen, wenn nicht wenigſtens die ganze Regimentsídule praktiſch durchgemacht wird . Eben ſo fehlerhaft ſdeint es uns, daß die commandirten Offiziere den Dienſt (Toll -

den unerwartet beſucht; ſo darf dieſes doch nicht tåglich geſchoben , weil nid )t nur ſein Geſidit dadurdi für die Prüfung abgeſtumpft ( ? ) , ſondern auch die Lehrer in ibrem Kunſtbetriebe geſtórt werden." Das Leftcre wols

beißen das Ererciren in der Schwadron ) in der Sdule

len wir nicht in Abrede ſtellen , beſonders wenn der Chef

lernen ſollen; ſie ſollten vielmehr gar nicht in die Schule úber jede Kleinigkeit ſeine Mißbilligung auszuſprechen commandirt, überhaupt gar nicht zu Offizieren ernannt gewohnt iſt; den Grund für die Abſtumipfung ſeben wir aber nicht ein, die Beobachtungsgabe fann viclmehr nur durch Uebung verſtårft werden .

werden, bevor ſie im Dienſte und im Grerciren nicht einige Feſtigkeit erlangt haben. Die Reiterſchule muß fich ein höheres Ziel der Ausbildung vorſtecen , ſonſt leiſtet ſie verhältnißmaßig weniger, als jede Schwadron . Remontirung. Bei der Errichtung einer ſolchen Anſtalt bringen die Commandirten ihre Pferde von den Regimentern mit , und für die etatmåßig Angeſtellten

Schüler der erſten Abtheilung ſollen daher vor dem Chef vierteljährig, die theoretiſchen in den Hörſålen , die praftiſchen aber in den Fechts und Voltigirſålen und in der Reitbahn geſchehen. Die Schüler der zweiten Abs

werden ſie beſonders angeſchafft.

theilung beſtehen ihre Prüfungen im Freien; Reiten im

Die regelmåfigen Prüfungen und Muſterungen der

„ Im zweiten Jahrgange , wo die erſte Abtheilung Einzelnen , in Zügen , und Schwadronsweiſe' im Ganzen zur taktiſchen wird, werden der Schule für die erſte Abs ( ſind die Gegenſtände derſelben. ) ( Schluß folgt. ) iheilung die Hälfte der Pferde von den Regimentern, die andere Hälfte aber Remonte geliefert. Dieſe geben, nachdem ſie ausgebildet, das zweite Jahr zur tafriſchen Abtheilung über, und nach vollendetem taftiſden Lebrs curſus mit ihren Reitern zu den Regimentern zurúd, um denſelben das Bild eines volfommen ausgebildeten Pferdes und Mannes zu überbringen . Die Remonte

M i ſcelle n . [ urtheil Joſeph8 II. über das Duell.] In den Briefen

Joſephs 11. ( leipzig 1821 ) findet ſich fo!gendes urtheil des sais

überErdas Duell,im das unſeren ErlernGeneral nicht unintereſſant ſein können ( kann ) von den Etats derRegimenter abgezos fers ſchreibt dürfte. 3. 1771 an einen in ſeinem Frere: gen werden .

.. Herr General ! Den Grafen v. A. und Hauptmann W. (dicken

,, Zur höheren Ausbildung der Offiziere aber müſſen

Sie ſogleich in Urreſt.Der Graf iſt aufbraußend, jung, von ſeiner

wenigſtens 30 gut gerittene Campagnepferde bei der

Geburt und falſchen (Shrbegriffen eingenommen. Bauptmann M.

Schule permanent fein . Jedes dieſer Pferdc fann fúgs

iſt ein alter Kriegélnicht, der jede Sache mit dem Degen und Piſtol

lich täglich 2Stunden, nämlich Vors und Nachmittago,

berichtigen will, und welcher das Cartel des jungen Grafen ſogleich

zum Unterrichte benußt werden .

mit Leidenſchaft behandelte. Ich will und leide keinen Zweifampf

,, Dieſe Pferde aber werden, wenn ſie auch wirklich gut ausgearbeitet werden , ſehr bald wieder unter den Lernenden ihr feines Gefühl, wie das fünſtliche Gleichs gewicht und die Stellung verlieren, und in den Zuſtand

bei meinem Heere, verachte die Grundfäße derjenigen, die ihn ver : theidigen, die ihn zu rechtfertigenſuchen, und ſich mit taltem Blute durchbohren . Wenn ich Offiziere habe, die ſich mit Bravour jeder feindlichen Gefahr bloggeben , die bei fidem ſich ereignenden Falle Muth, Tapferkeit und Entſchloſſer heit im Angrifie und in der Vers

eines Philiſterpferdes ( ) zurücſinten , wenn ſie nicht theidigung zeigen , fo ſchäße ich fite hoch. Die Gleichgiltigkeit, die fie bei ſolchen Gelegenheiten gegen den Tod äußern , dient ihrem in gewiſſen Zeiträumen, wenigſtens zweimal die Woche, Waterlande und ihrer Ehre zugleich. Wenn aber bierunter Mäns wieder von den febrerit geritten und corrigirt werden .

ner ſein ſollten, die dues der Rache und dem Baſle gegen ihren

„ Was für den Offizier zu können und zu wiſſen Feind aufzuopfern bereit ſind, fo verachte ich einen ſolchen ; ich hatte nothwendig , iſt oft für den Reiter überflüſſig , und bei

einen ſolchen Menſchen für nichts Beſſeres , als einen römiſden

Veranſtalten Sie ein Kriegsgericht über dieſe zwei Of beſchränktem Verſtande ſogar ſchädlid), * ) deßhalb muß Gladiator. Siemit derjenigen Unpartheilichkeit , die ich fiziere; unterſuchen

auch im Reitunterrichte eine gewiſſe Abſtufung vom

von jedem Richter fordere, den Gegenſtand ihres Streites , und wer

meiſten Schuld tragend ift, der werde ein Opfer feines bieran am und Offizier zum Gemeinen ſtattfinden , die darin beſteht, Schidſals der Gefeße. Eine ſolche barbariſche Gewohnheit, die

* ) Wenn ſich die Reiterſchule nicht nebinbei die Aufgabe felt, den Verſtand ihrer Schüler auszubilden, ſo verlieren ihre leis ſtungen viel an ihrem Werthe. In den Schwadronen mag man ſich allenfalls mit der bloßen Empirit beanügen, in der

dem Jahrhundert der Sametlang und Bajagets angemeſſen iſt, und die oft ſo traurige Wirkungen auf einzelne Familien gehabt, will

Sdule hingegen müſſen die Schüler wenigſtens erfahren , warum ſie dieſe oter jene gaife anwenden 20. Sie müſſen

meiner Offiziere rauben ! Noda gibt es Menſchen , die mit dem Charakter von Heldenmuth den eines guten Menſchen vereinbaren, und das tann nur der ſein , welcher die Staatsgefeße verehrt.

von dem , was ſie erlernen und üben rollen , tiare Begriffe erhalten .

Der Ref.

ich unterdrückt und beſtraft wiſſen , und rollte es mir die Bälfte

Jofeph. "

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. W. Boote in Darinftadt und in deſſen Offijin gedrudt.

CE

Samſtag ,

RC

C

Nr. 11.

A

5. Febr. 1831.WORT

10

! Thetid

1. , 12.30

be

Allgemeine B ay

Militár Zeitung. v. S dů , Inſpecteur der Beſaßung der Bundesfeftuns

e' r n.

Nach einer Aderhdchſten Beſtimmung vom 21. Jan. gen, der Generalmajor Graf 0. Noſtiz, Commandeur werden auch bei der Fußartillerie fünftig , ſtatt der der 2. Garde - Cavaleriebrigade und Chef des Stabes

bisherigen Tamboure, unberittene Trompeter beſtehen. beim Generalgouvernement der Provinzen Weſtphalen und Niederrhein ; 4 ) den rotben Adlerorden 3r Klaſſe :

F r a n frei ch .. der Generalmajor v. Benfendorf, Commandant von Nach einer k. Ordonnanz ſoll das offizielle milis Thorn , u. ſ. w. tårifche journal auch ferner erſcheinen . Es entbålt

dieſes Journal alle Geſeke, Ordonnanzen, Verfügungen ,

Sch we i .

Umlaufſchreiben , kurz alle Verfügungen des Kriegsminis Die Tagſaßung hat in ihrer Sißung vom 18. Jan. ſteriums, welche von allgemeinem Intereſſe ſind , ſo wie den General Guiger von Prangins und den Oberſt: alle Ernennungen und Befdrderungen bei der Armee. friegscommiffår Hirzel, unter Beobachtung eines feiers lichen Ceremonieủs, und nach geziemenden , darauf bes

Kurberre n .

seasſel, 26. Jan. Se. R. H. der Kurfürſt baben rechneten Vortragen ihres Präſidenten , beeidigt. Am die Tagfaßung, denFifipher Wünſchen des Kriegs . gemannnch zihorni gerubt, 1 ) den bisherigen Inſpecteur derInfanterie, 19. than rathsernannte Generallieutenant '60 nou , zum Brigadschefi 2 ) durch Sie Zahl von dieſen auf 22 geſtiegen iſt. Sie

fen –onals Entbins unter Ebet r v. Codenbau den Generalmajo des genehmigtenun auch dasVerzeichniß der ungeſäumtin n Dienſtfuncti von ſeinerbisherige dung dung von ſeinerbisherigen Dienſtfunction als Chef des Dienſtthätigkeit zu rufenden Offiziere vom Generalſtab,

General - Kriegsdepartements , - zum Inſpecteur der vom Genie und vom Kriegscommiſſariat, ſo wie aus Infanterie, und 3) den Generalmajor v.fo.berg, den Diviſionss und Generalſtaben . unter einſtweiliger Entbindung von ſeinem Dienſtvers båltniffe beim General - Kriegsdepartement, jedoch mit -

Beibehalt ſeines Dienſtverbåltniſſes als 2. Commandant der Reſidenz

zum Brigadier allergnädigſt zu ernennen

Ideal einer techniſch - taktiſchen Reiterſchule

De ſt r e i th . Se. Maj. der Kaiſer von Deſtreich haben Sr. R. H. dem Großherzog von Baden das in Salzburg gar:

für die Reiterei.

Preu fe n .

gen , wozu allerdings feine Hülfen und Geſchidlichkeit

(Schluß. )

jedoch diezu Eitelfeit zum Vortheile der Reits niſonirende Infanterieregiment Nr. 59 verliehen , deren funſt,, Um nehmen , wird ſein, in Anſpruch es zweckmäßig Inhaber die verewigten Großherzoge Karl und Ludwig am Schluſſe des Lehrcurſus, die Geſchidlichkeit der Ofs geweſen, und das nun wieder den Namen ,,Großhers fiziere und Fåhndriche in einem dazu einſtudierten ( ?) zog von Baden " führen wird . Carouſſel auf den Cainpagnepferden der Schule zu zei:

Bei Gelegenheit der Feier des Rrdnungs- und Or. verlangt werden , da die Führung der Waffen damit densfeſtes am 23. Januar erhielt 1 ) den rothen Adlers

verbunden iſt.“ . Was Referent unter feinen Hülfen verſteht , dürfte beim Carracoliren mit Waffengebrauch

Klaſſe : Herren sarrel, Commandeurder 5.Cavaleriebrigade; ſchwerlich anwendbar fein ; dod låßtſich überdenGrað der Feinbeit nicht gut discutiren . Nüblich ſind ſolche Adlerorden

2 ) den Stern zum rothen

2r Riaſſe mit Eis

denlaub: der Generallieutenant v . Wrangel, Gom . Uebungen allerdings, denn ſie zeigen die Ueberlegenheit mandeur der 1. Diviſion , der Generalmajor Róbny. des guten Reiters im Einzelngefechte, und ermuntern dies Jasti im Kriegsminiſterium , der Generalſtabsarzt . ſen dadurch, ſich die nothige Geſchidlichkeit zu erwerben . Wiebel ; 3) den rothen Adlerorden 2r Klaffe mit Eis

Ueber die Prüfungsarten macht der Hr. Berf.

chenlaub : der Generalmajor v. Richel. Kleiſt, Coms noch einige gehaltvolle Beinertungen, die wir dem Wes mandeur der 3. Infanteriebrigade, der Generalmajor fentlichen nach mittheilen wollen .

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Wenn die Lehrer alle Mittel angewendet haben, das getabelt wird. Die von ihm vorgebrachten Beſchuldiguns Gelingen der Prüfung vor einem höheren Vorgeſeßten gen ſind aber theils übertrieben, theils ohne Grund, und

zu erleichtern, ſo muß der Director dieſelbe cinigermas das von ihm vorgeſchlagene Erſatzmittel feßt ſeiner großen Ben erſchweren . Zu dieſem Endzweck beſtimmt er %. B.

Unzweđmåßigkeit wegen einigermaßen in Erſtaunen.

in der Theorie der Technik die Gegenítånde, worüber

Mit dieſer Reiterſchule bringe man ein ganzes Res

geprüft werden roll, låßt dann die Schüler ſich gegens

giment in Verbindung, wovon zwei Schwadronen aus

ſeitig eraminiren , und eraminirt zuletzt felbſt. Dadurch Commandirten beſtehen können ( die eigentliche Schule.) überzeugt ſich der Director am beſten, ob das, was die Die übrigen Offiziere und Unteroffiziere können abwechs Schüler miffen , blos auswendig gelernt oder wirklich ſelnd zum Dienſte eingetheilt werden . Der allgemeine

begriffen worden iſt. Im Praktiſchen der Technik roll Zwecf iſt natürlid, dte techniſche, taftiſche und dienſt abwechſelnd mit den niederen und mit den bdberen Klaf- liche Ausbildung uder. Außerdem müſſen aber noch I

fen angefangen werden . Das Reiten im Einzelnen iſt beſondere Zwede erreicht werden ,nåmlich die Auss bei ſolchen Prüfungen unerläßlich. - Ref. würde, als bildung geſchickter Wachtmeiſter, Unteroffiziere, Robårzte, Chef, die Reiter einzeln vorrúden laſſen und jedem Schmiede, Trompeter, jeder in ſeinem Dienſtbereiche; ſagen , was er mit ſeinem Pferde vornehmen ſolle und

vor allem aber eine mehr friegswiſſenſchaftliche Ausbils

in welcher Reihefolge. Der höchſte Grad der Ausbildung dung der dahin commandirten Offiziere. beſteht aber darin, wenn alle Gangarten und Bewes Der Cavalerieoffizier hat ohnedieß mehr zu lernen ,

gungen auf das Commando des Prüfenden.ſchulgerecht als der Infanterieoffizier, man muß ibm daher ſeine friegswiſſenſchaftliche Bildung – die wir von gelehrter

ausgeführt werden.

Die Anſichten über die Prüfungen der taktiſchen Ab.

Vielmiſferei zu unterſcheiden bitten - möglichſt zu ers

theilung enthalten nichts Neues, das kann man bei jeder leichtern ſuchen , d. h. ihm eine zweckmäßige Anleitung guten Schwadron reben. Warum aber die Offiziere und

dazu und die nöthigen Mittel an die Hand geben.

Unteroffiziere nicht auch theoretiſch geprüft werden ſols

Es iſt ein ganz fehlerhafter Grundſaß , wenn man ſagt: ,,wer Fåbigkeit und Neigung bat , ſich über die

ren , will uns nicht einleuchten .

Mittelmäßigkeit zu erheben, wird dieß auch ohne beſon Ob eine nach den Grundſågen des Hrn . Verf. orga- dere Anregung und Begünſtigung thun .“ Der Dienſt

niſirte Reiterſchule den Forderungen entſprechen dürfte,

in den Regimentern kann auf die Neigung Einiger zu

welche man an eine ſolche Anſtalt

wiſſenſchaftlicher Beſchafftigung feine Rückſicht nebmen , er hat ſeine eigentbúmliche Zendenz. Ueberdieß bat es

des damit verbundenen Aufwandes

-

ſchon hinſichtlich zu machen bes

rechtigt iſt, wollen und fónnen wir hier nicht weiter mit dein Selbſtſtudium eine eigene Bewandtniß. Nur TIVITETIT . ova faint ad uuh . ola Finnto her beabſich . Wenigen gelingt es, nach vieljábrigem Herumtappen im tigte Zwed durch einfachere Mittel, oder durch die vers Finjtern oen ruien Vitburgóweg gu finden ; fehr Viele langten Mittel ein höherer Zweck erreicht werden. geben dagegen leer aus, haben Zeit und Mühe umſonſt

Bei der gegenwårtigen Organiſation der meiſten verſchwendet, verworrene Begriffe und dunkle Ideen deutſchen Reitereien wurde die permanente Zuſammens aufgefaßt, und ſind vielleicht weit weniger praktiſd's

ziehung einer hinreichend großen Anzahl von Offizieren brauchbare Offiziere geworden , als ſie früher waren. und Unteroffizieren nicht ohne Störung für den inneren Dienſt ſein; denn 1 Offizier und 1 Unteroffizier per Regiment iſt offenbar zu wenig, da nicht Jeder, der in der Schule geweſen, ſich zum túchtigen Inſtructor quas liftziren dürfte , um ſo weniger vielleicht, da der Hr.

Nichts deſto weniger bilden ſie ſich ein, im Beſite wich . tiger Kenntniſſe zu ſein , und dieſer Dunkel, den Manche unbegreiflicherweiſe noch dazu recht zur Schau tragen, ſpricht ihnen und den daran ganz unſchuldigen Wiſſens ſchaften alsdann das Verdammungsurtheil. Verf. per Regiment den jüngſten Offizier und den åls Wir wiederholen es nochmals : obne zweckmäßige teſten Fåhndrich verlangt, denen man, nach 2 jährigem Anleitung und Ordnung , ohne die nöthigen wiſſens Aufenthalte in der Reiterſchule , den Reitunterricht im ſchaftlichen Hůlfsmittel – welche die Regimentsbibliothek Regimente immer noch nicht anvertrauen kann . Die

nicht immer darbietet – kann das Selbſtſtudium feinen

Vereinigung einer verbåttnißmäßig größeren Anzahl Offiziere und Uuteroffiziere auf kürzere Zeit ſcheint uns daber zweckmäßiger, als die Bildung einer permas nenten Reiterſcule, wenn man weiter nichts erzielen will, als tüchtige Techniker; denn das, was in der Reis

erheblichen Nußen, oft aber Schaden bringen . Daß aber der Reiteroffizier, wenn er mit Auszeichnung dienen will, friegswiſſenſchaftlicher Renntniſſe bedarf – das iſt ſchon mehrmals búndig genug bewieſen worden.

terſchule Zaftiſches gelehrt werden ſoll, iſt von zu ges ringer Bedeutung. Mit Eintritt der beſſeren Jahrszeit konnten denn Lehrer und Schüler wieder zu ihren Res

giinentern zurüdkehren, ohne daß irgend eine namhafte Stórung im Dienſte damit verbunden wäre .

-

Com mun algarden. Die leßten Ereigniſſe haben in den meiſten deutſchen

Bundesſtanten bewaffnete Vereine hervorgerufen, deren weſentliche Beſtimmung die Erhaltung der inneren Rube

Hat ein Staat die Mittel , für ſeine Reiterei mehr und Ordnung iſt, wozu ein bewaffneter Ausſchuß der

zu thun, ſo würde die Errichtung einer Reiterſchule, wie Bewohner jedes Ortes ganz vorzüglich geeignet ſein die franzöſiſche in Saumur, ohne Zweifel den Vorzug dürfte. În Folge dieſer Einrichtungen , welche'natür verdienen , obgleich dieſelbe vom General la Roches

lich nur einen proviſoriſchen Charakter tragen können ,

Aymon in ſeinem neueſten Werfe über die Cavalerie oa die Opfer, welche die Mehrzahl der Communnlgar

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diften bringen , nicht im Verhättniſſe zu den Leiſtungen unb dem regenerirten Frankreich ſagen mogen. Der fteben , - find aber auch die Declamationen über das Beweis folgt weiter unten. 1 ,Sie ſagen: daß die dienſtpflichtigen jungen Leute ſtehende Militar mehr als je an der Tagesordnung, und Viele glauben, daß die Communalgarden jede ans beim Austritte aus dem Militärſtande nicht mehr das "

bere Vertheidigungsanſtalt erſegen fónnen . Pi So ſtand unter anderen in ,,der Biene"

wåren, was ſie beim Eintritter,waren , oder außerdem

– einem geworden ſein würden . Darin haben Sie freilich ganz Provinzialblatt im Königreiche Sachſen , – ein Aufſatz recht; aber das Weſentliche bei dieſer unfreiwilligen lice entgangen, zu ſe ſcheint Ihrem, Scarfb Metamorpho zufol nalgarden Heere ,, der ens über einese Sendſchreib genderCommu Erwiederun Formſtehend allerdings g in und Anssen wir machen die krummen sores laß gegeben hat , welchem wir einige Anmerkungen Rüden der Schuſters und Schneiderlehrlinge zu geraden ;

wir hinzufügen wollen .

,

cher, Bordenwirfer c.; wir geben den durch ungleichs

„ Sie haben über die Errichtung von Communalgar. mådlige Anſtrengung verſteiften Muskeln der Schloſſers den , und über deren fråftige Handhabung der inneren

und Schmiedeburſchen , der Bauernknechte und Handar,

Ruhe und Ordnung eine Freude geåußert, welcheich und Ade, die meineGeſinnungen theilen, gewiß inglei: dem Gradeempfinden. Die Schnelligkeit, womit dieſes Inſtitut mitten unter ſtürmiſchen Begebenheiten ins Les ben trat, der åcht ſtaatsbürgerliche Geiſt, welcher gleich Anfangs darin waltete und das von der Regierung in die geſammte Bürgerſchaft des Landes geſepte Vertrauen

beiter die frühere Geſchmeidigkeit wieder, und zwar ohne Anwendung irgend eines Zwangsmittels, ſondern blos durch gymnaſtiſche Uebungen aller Art, wodurch manche gefährliche,namentlichunterden niederen Volksklaſſen einheimiſche Krankheit vermieden wird. Wir maßen uns Togar an , die Erziehung dieſer leute verbeſſern zu wollen,indem wir ſie mit unnachſichtlicherStrengezur

voulommen rechtfertigte , charakteriſiren bas ſådhſiſche größten Reinlichkeit, Ordnung und Punctlichkeit anbals Volf auf eine ſehr vortheilhafte Weiſe,und werden von ten , und zwar in Adem, was den Körper, die Beklei

ſpåteren Geſchichtſchreibern nicht unbeachtetbleiben . Die Feichtigkeit, womit Månner aus allen Stånden ſich an die militäriſchen Formen gewohnten und eine Waffe hand. Haben lernten,welche Mancher vorher nie in denHån: den gehabt, hatſelbſt die Aufmerkſamkeit derMilitärs rege gemacht, und mit wahrem Vergnügen ſieht mancher verſuchte Krieger den Uebungen zu, denen ſich der jüngere Theil der Communalgarde freiwillig , unterzieht. Der Soldat ſchåßt militäriſchen Taft und friegeriſchen Sinnauch an ſeinen Feinden ;warum ſollte er dieſe Lobenswertben Eigenſchaften nicht aud) an ſeiner Mit bürgern bewundern , die durch tauſendfaches Intereſſe mit ihm verbunden ſind, und in den Tagen allgemeiner

dung , Ausrüſtung und die kleine Wirthſchaft betrifft, wobei nicht ſelten der Fall eintritt, daß unſere getreuen Gebülfen , die Unteroffiziere , den Waſdlappen und den Samm mit eigenen Hånden führenmüſſen , um den oft Pehr verwahrloſten Kindern mancher unſerer lieben Mits bürger ein menſchenähnliches oder, wenn Sie lieber wols len ,ein ſoldatenähnliches Anſehen zu geben. Wir lehren ihnenfernerdie große Kunſt :mit iGr. 6 pf.( ungefähr 8 Kreuzer ) tåglider Einnahme eine ſo gute Wirthſchaft zu treiben , daß ſie jeden Mittagihr nabrhaftes Gemüſe und womentlid , (wenigſtens bei der Raſernirung ) zwei bis dreimalFleiſd,elfen können,dieſehr fräftigen Brühs ſuppen nicht einmal gerechnet. Ueberhauptkönnten wir

Gefahr ſeinen fråftigſten Rückhalt bilden ? manchem unberufenen Staatsófonomiérath ein recht praks Bis hierher , mein Herr , bin ich vollkommen mit tiſches Privatiſſimum úber gute Wirthſchaft halten, denn

Ihnen einverſtanden . Allein Sie haben an dieſe an ſich unſere ganze Dienſtzeit iſt eine unausgefekte Prüfung in erfreulichen Erſcheinungen Folgerungen geknüpft,

der eðlen Sparſamkeit, und unſere Aufgabe beſteht forts

welche eine auffallende Unbekanntſchaft mit Verhältnif måhrend darin : in möglichſt kurzer Zeit und mit den ſen verrathen, die einem Manne,der ſich berufen glaubt, geringſten Hůlfsmitteln das Großtmögliche zu leiſten, über Staatsangelegenheiten offentlich mitzuſprechen, nicht was freilich manchem unter uns ſehr ſchwer fällt. –

unbekannt geblieben ſein ſollten. Sie haben ſich erlaubt, Was endlich den Unterricht betrifft,ſo müſſen wir die Leiſtungen eines Standes berabzuſeßen , von deſſen allerdings uns vorzugsweiſe auf das" beſdırånfen , was Müben und Beſchwerden Sie, nach Ihren Aeußerungen

der Krieger nothwendig wiſſen und ausführen können

zu urtheilen, nur eine ganz oberflächliche Kenntniß , oder muß, weßhalb wir unſere lieben Collegen , die Stadt's vielmehr eine ſehr ſchiefe Ànſicht haben . Ja , Sie haben und Dorfſchullehrer , bei dem wichtigen Geſchäffteder ſich ſogar erdreiſtet, dieſem Stande, der gewiß einen ſehr Volfsbildung nicht ſo unterſtüßen können , als wir achtungswerthen Äusſchuß des ſåchſiſchen Dorfes bildet, außerdem geneigt ſein würden. Doch haben viele unſes Beſchuldigungen aufzubůrden , die Sie kaum individuell, rer Soldaten recht hübſche Fortſchritte in den gewöhnlis noch weniger generell zu beweiſen fånig ſein dürften. den Schulfenntniſſen gemacht, die ihnen fünftig in allen

Das heißt die Unmaßung doch ein wenig zu weit getries Lebensverhältniſſen gute Dienſte leiſten werden. Wir

ben , und Stillſchweigen wäre hier am unrechten Orte. pflegen aber dieſe unſere geringen Verdienſte um die Darum laſſen Sie mich ein Wort zu Ihnen ſprechen , vaterländiſche Jugend nicht offentlich auszupoſaunen, ohne Groll und Bitterfeit .

weßhalb man uns oft ſo ſchief beurtheilt. Hoffentlich

,,Sie belieben das jebige Militärſyſtem Deutſdlands ein 1.gebrediliches “ zu nennen ; das von Ihnen vorges ſchlagene Milizſyſtem iſt dagegen ein unausführbares, was Sie auch von den nordamerikaniſchen Freiſtaaten

werden Sie, mein lieber Herr, nun auch den Vorwurf zurückneben : daß wir die Leute an Mů ßig g'a nġ gewohnten ; die Soldaten ſind vielmehr ſo beſchafftigt, daß ſie nebenbei kaum etwas verdienen können. Bei der

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Artillerie und ' Cavalerie find die dienſtliden Arbeiten noch ungleich größer. *)

Umſtände gebildetwerben . Unſer Band iſt flach unb hariteine fette militäriſche Poſitionen , eb tann daher leicht von Hußen überfala len werden ; die Polen müſſen daher, wie ſchon Rouſſeau rieth , den Feind nicht gerade von den Gränzen abwehren, Tondern , wenn er dieſelben überſchritten hat, dafür ſorgen, daß er nicht wieder zus rückkehre. Das zweđmäßigfte Mittel hierzu iſt der kleine Krieg und das abrdneiden der 3 ufuhren. Die Parther, die ein Land , welches dem unſerigen glide, bewohnten, haben den Krieg

Sie ſagen : der Communalgardiſt ferne ſehr leicht die militariſchen Rúnſte und Handgriffe, da er nicht als Maſchine, nicht als Paradegaul, ſondern nur als Bes waffneter erſcheine, wo innere und dußere ( ? ) Gefabr brobe. Was Sie unter : ,, militariſchen Kúnſten verſtes

dieſe Weiſe geführt und die Römer, obgleich die größten Tats hen, kann ich freilich nicht wiſſen , der Begriff iſt zu uns auf tiker ihrer Zeit, befiegt. floyd , in ſeinem berühmten Werte, in welchem er auch über Polen ſpricht, meint, daß zu der Bertheidis Inbegriff der Kenntniſſe und Fertigkeiten , von deren ges gung dieſes landes vor allem eine zabireiche Cavalerie noth

beſtimmt. Bon kriege rifden Künſten - dib. von dem

Tchickter Anwendung der Sieg abhängt, und die ich nach

wendig ſei , um dem Feinde feine Magazine abzunehmen und die

den verſchiedenen Militárgraden und Waffengattungen Zufuhren abzuſchneiden.. Kein Volk in Europahat fo viele Mit: tel, in türzer Zeit eine gute Cavalerie zu bilden, a18 dag polniſche. febr mannichfaltig abſtufen, überhaupt erſt durch vielfars Jeder Pole iſt ein geborener Reiter , während man in anderen

tige Uebung und Erfahrung erworben werden können davon hat die Communalgarde Sachſens zur Zeit noch nicht Gelegenheit gehabt , Proben abzulegen , und die

Ländern die Reiskunſt erſt lernen muß, und wenn man ihm daju

eine Pike und einen Säbel in die band gibt , ſo iſt er bereits vollkommen im Stande , unſerem Zwede zu entſprechen . Für

die Infant en Waffen, die Senfen . Es en wir die beſt erie habKosciusko's, Handgriffe, ſo wie das Maſchinenmäßige , find bei uns war daß, wenn der Senſenführer nur die Meinung . ebenfa nur Nebenſ äche lls ,, Sie ſagen : daß dieſe Soldaten nicht vermogend

geweſen wären, die geſtórte Ruhe des Baterlandes mie. der berzuſtellen. Ohne Ihnen hierin widerſprechen zu

mit Muth beſeelt iſt, keine Waffe ihn beſiegen könne, und daß es Erin peer in Europa gebe, das man nicht mit Senſenträgern über

den þaufen werfen könne. Die Franzoſen, die ſo viele Schlachten gewonnen , ſo viele feſte Pläße erſtürmt, ſo viele Batterieen ges

wollen , mache ich Sie nur auf Folgendes aufinerfſam : nommen haben , thaten dies immer mit dem Bajon neté , und 1) Waren die meiſten Aufſtånde in Sachſen von einer machten von dem Gewehrfeuer nur ſelten Gebrauch. Das Bajons

Beſchaffenheit, daß eine ro menſchenfreundliche Regie: rung, wie die unſerige, wohl Bedenken tragen mußte, die Rubeſtdrer gleich Anfangs durch Waffengewalt auss

einanderjagen zu laſſen . 2 ) Waren in denjenigen Orten, wo dié gröbſten & rceſſe begangen wurden , entweder gar keine oder dodh. To wenig Iruppen zugegen, daß ihr gewaltſames Einſchreiten

ohne Erfolg geblieben ſein würde, und ſie deßhalb auch keinen Be:

net war die Waffe, die ihre Siege erkämpfte. Die Seniſe iſt eine

Waffe, welche weit vortheilhafter iſt; denn ſie iſt länger und kann daher früher den Feind erreichen . Mit dem Bajonnete kann man nur ſtoßen, mit der Senſe ftoßen und bauen zugleich. Des Bajon: nets bedient man ſich hauptſächlich nur gegen die Infanterie ; es müſſen ſehr ausgezeichnete Iruppen fein , die mit dem Bajonnete gegen Cavalerie kämpfen ſollen , und auch dann iſt das Bajonnet nur eine Defenſivwaffe. Die Senſe kann die Cavalerie nicht nur

fehl dazu erhielten . Der von Ihnen hieraus gezogené Schluß für abhalten , ſondern auch angreifen. Mit dem Bajonnete kann man die Vorzüglichkeit des empfohlenen Milizinſtems iſt daher ſchon in nur einen Einzelnen verwunden ; die Senſe kann , wenn ſie mit . Viele dieſer Beziehung voreilig; er wird es aber noch weit mehr, wenn Kraft geführt wird, zwei und drei auf Einen Streich tödten militäriſche Sdriftiteiler rathon , daß man ſich im Felde nicht mehr

wir der Fall annehmen, daß es ſich darum handle, für unſere po: litiſche Eriſten zu tämpfen ,

berſteht fide in Berlin mit anberen Mädten ( Schluß folgt. )

*) Bei der Infanterie wird die nicht zum täglichen Dienſte vers wendete Mannſchaft bei ihren Compagnieen åbtheilungsweiſe

auf das Feuergewehr verlaſſen , ſondern zu den Lanzen und Belles barden des Uiterthums zurückehren ſolle. Wir wiſſen , wie viele .

Kanonenſchüſſe vergeblich abgefeuert werden ; immer iſt es ſchwer, mit dem Geſchüße richtig zu zielen, beſonders aber in der Schlacht. Der kleinſte Fehler macht den Souß vergeblich . Je öfter man aus

einer Kanone ſchießt, um ſo ſchwieriger wird ihr Gebrauch durch

den Winter über Techs , den Sommer acht Stunden des Tages beſchäfftigt. Ueberbieß hat Sachſen mehr brauchbare Urme, als e $ in den Fabriken und beim Feldbau beſchäfftigen kann. Uuch

die Erhibung. Man kann mit dem Geſchüge nicht nach allen Sets

wird bei der Beurtaubung auf die häuslidhen und gewerblichen Verhältniſſe der Soidaten Rüdſicht genommen. D.

rond Infanterie und Cavalerie von allen Seiten angreifen kann. In der Nacht vor der Schlacht bei Racławice ſtießen 400 Bauern mit Senſen zu Kosciusto , und am frühen Morgen des folgenden

Einf.

ten ſchießen, und ſeine Wendung hat viele Schwierigkeiten , wähs

Iages war der Kampf bereits entſchieden. Kosciusko ftellte ſich

Miſcelle n . [ urtheil des Generals Aniaziewicz über die mili, täriſden Dalfsmittel der poten .) In ſeiner kürzlich aus:

an ihre Spiße und rief ihnen zu : Sept gilt es unſere Freiheit!

Da warfen ſich die Bauern auf die Batterieen , die mit Kartăts Ichen feuerten. Das Bajonnet half nichts ; die Nuſſen wurden nies dergemeßelt oder gefangen genommen . Muthig rollen auch unſere

gegebenen Stift: Czy Polacymoga siewybicneniepodlegtosc? jeßigen Krieger die Senſe führen,muthigfouder Feldherr ſie zum

(Ob diePolenihre erkämpfen ?) fagt General Kniaziewicz: ,,unabhängigkeit Wir haben an uns relbſt können bereits das Beis

Kampfe,auffordern, und iſt keineMacht in deru ngen Welt,brauchen die ihnen; Vieleesmeinen widerſtehen kann. , daß wir Feft

ſpiel erlebt, wie weder die überlegene Dahl noch die Uebung gediens

ich glaube, die beſten Feftungen ſind die Moräfte und die Wäiber,

ter Soldatin immer den Sieg davon tragen, ſondern Begeiſterung

Es gibt keinen Punct in unſerem Lande, wo der Feind, wenn er

für Freiheit und Uusdauer in dem Kampfe für eine gute Sache.

ihn auch erkämpft hat, ſicher ſein könnte. Wir wiſſen, von welcher Wichtigkeit für ein Beer die Communicationen ſind; dieſe können

Iſt die Bertheidigung von Warſchau ( im I. 1794 ) , die man als

ein Wunder der Taktie betrachtet, durch die Uebermacht der Menge ſchneiden wir,,ſobald die ſoganze den Waffen greift, überau ab : eigenen jedesNation einzelnezu Corps auf feine Kräfte , und

oder durch geübte Soldaten bewirkt worden ? Wir wiſſen , daß nur

16,000 Polen,dieSenfenträger nit dazugerechnet, Feinden gegenüber ftanden. Derſelbe Friedrich Wilhelm , der40,000 Mainz, eine der ſtärkſten Feſtungen, nach einer kurzen Belagerung eingenommen hatte , konnte Warſchau , eine offene Stadt ohne Citadelle , nicht bezwingen . Die Polen ſollen beim Anfange des Krieges nicht ſos

reducirenund vertiigen. DieunterirdiſchenGruben,in Landsleute bewahren, werden unſeren welchen unſere einzeln ihr Getraide Landsleuten überall offen ſtehen , während ſie dem verſchmachten : den Feinde verborgen bleiben. Verfolgungen eingelner Bürger von Seite des Feindes darf man nicht fürchten ; da man nur mit Ne:

wohl an die BildungDieonHeere Militärmaſſen, als an dieWernichtung darf,um vor jeder Gewaltthat dieſer Artzurüd . der Zeit, der preftalien droben müſſen nach Maßgabe des Feindes denken. v Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung: C. W. Busfe in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.

Mittwoch , 9. Febr. 1831 .

Nr. 12. AN

ROT

Allgemeine Militar - Zeitung. III. Generalitat éft ab der Armee. Die Garas

Frantrei d Der Annuaire de l'état militaire de France vom

biniere, die Kúrafiere und die Dragoner haben ihren

Jahr 1830 iſt erſt im Mai erſchienen , weil man in

Generaloberſten in der Perſon des Dauphin verloren.

denſelben noch alle , durch die afrifaniſche Erpedition

Am 1. Mai eriſtirten nur 10 Marſdålle. Seits

veranlaßte Veränderungen aufnehmen und alle früber dem wurde der Graf Bourmont durch Rarl X., und eingeſchlichene Irrthümer berichtigen wollte. Raum 3 der Graf Gerard durch Pudwig Philipp I. zu dieſer

Monate nach ſeinem Erſcheinen wurde indeſſen durch Würde erhoben. Der Annuaire vom náchſten Jahre, die Revolution vom 27. 28. 29. Juli der Zuſtand der bemerkt bierbei das Bulletin, wird zeigen, ob man den Dinge wieder völlig umgewandelt. Das Bulletin des Grafen Grouchy, welcher von Napoleon in den 100 sciences militaires zählte feitdem die ſeit Erſcheinen Tagen zum Marſchall ernannt wurde, anerfennen wird, des Annuaire im Militáretat vorgegangenen Verändes ſo wie ob der Graf Bourmont und der Herzog von

rungen auf, welche mit wenigen Ausnahmen durch die Raguſa, obngeachtet ihrer Abweſenheit aus Frankreich, Revolution berbeigefübrt worden ſind.

Wir theilen fernerhin auf der Liſte erſcheinen werden .

ſolche, als einen intereſſanten Ueberblick über das, was

Von 11 Generalieutenanten , welche den Titel als

ſeitdem geſchehen iſt, hierbei mit , und tragen die nodi

Gouverneure der Militárdiviſionen führten , wurden 5

ſpåter erfolgten Veränderungen nach. 1. Kriegsminiſterium . Der Graf Bourmont wurde in ſeinen Functionen als Kriegsminiſter durch

reformirt; von 140 Generallieutenanten und 287 Mas rechanr: des camp, welche die durch die Ordonnanz vom 1. Dec. 1x24 feſtgelegten Gadres der Generalitåt bildes

den Grafen Gerard, dieſer ſpåter durch den Marſchall ten, erlitten 17 Generalieutenante und 159 Marechaur, Soult , Herzog von Dalmatien , erſcßt. Der Unter. de : camp , in Folge der Ordonnanz vom 20. Auguſt

ſtaatsſecretår des Krieges , Vicomte v. Champagny, 1830 , daſſelbe Schidſal. Die Ordonnanz vom 15. Nov. iſt abgetreten ; ſeine Stelle fann und wird unbefest bleis 1830 ( Nr. 97 der A. M. 3. von 1830) creirte einen

ben. Eine Ordonnanz vom 7. Decbr. 1830 organiſirte Activit å tøcadre und einen Reſervecadre der Ges das Kriegsminiſterium , wie folgt: 1 ) Ein Generalſecres neralitat , – und lebte den criteren für jeßt auf 150

tariat ( Hr. Baradere ), 2) eine Direction des dépôt Generalientenante und 250 Marechaur -de- camp, für de la guerre. (Generatlieutenant Peret) , 3 ) eine die Zukunft aber ( bis wobin bei zwei Vacanzen nur Direction der Infanterie' ( Generalieutenant Nugues eine Beförderung ſtattfinden ſou ) auf 100 Generatlieu St. Cyr) , 4 ) eine Direction der Cavalerie (Generals tenante und 150 Marechaur -de- camp feſt. lieutenant Preval ) , 5 ) eine Direction der Uominis Alle Generale und ſonſtige Offiziere, welche der ſtration ( Staatsrath Graf d'Aure), 6 ) eine Direction Perſon Karls X. als premiers gentilshommes, afs .

des Kaffee und Rechnungsweſens ( Requetenmeiſter Adjutanten , oder in ſeiner maison militaire attachirt Martineau des Chesnez ) , 7 ) ein Bureau für die waren, 30 an der Zahl, ſind fünftigohne Beſtimmung; 3

Artillerie, 8 ) ein Bureau für das Genieweſen ." ( Die eben ſo 5 wirftiche und io Ebren Ädjutanten des Hers

Chefs dieſer beiden Bureau's ernennt der Kriegsminis 3098 von Angouleme, 15 'Adjutanten des Herzogs von ſter.) - Die unter dem Namen .;Comité des Series Bordeaur und x des verſtorbenen Herzogo V. Bourbon. ge 8 und der Marine" Staatsraths iſt aufgeboben .

befannte Section des

Von 75 Generalen , welche in den 19 Militardivis

ſionen angeſtellt waren , blieben nur 10 in Function ,

11. Oberfriegerath. Dieſes Conſeil, welches aus 65 wurden durch andere erlebt; unter den neuangeſtells 3 Marſchållen, 12° Generalieutenanten und 2 Militar , ten ſind 35 , welche in Retraite waren . intendanten beſtand und die Entwürfe der Gefeße, Regs

IV. Militar. Intendanz. Das permanente Bes

lements und Ordonnanzen in Bezug auf die Militar, rathungscomité für die Kriegøverwaltung iſt aufgeboben.

organiſation und Gereegebung berathen ſollte , wurde An der Spiße der Adminiſtration ſteht, wie oben bemerkt,

aufgehoben, ebe es ein lebenszeichen von ſich gegeben der Graf d'Hure ( ein eben ſo unbeſcholtener als túch'.

bat Es war durch Ordonnanz vom 17.Febr. 1828 tiger Mann, sagt das Bulletin des sc. milit.), der eingeſet worden .

in Aegypten nnd Domingo Ordonnateur, in Neapel

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Kriegsminiſter und von dem vorigen Gouvernement int Retraite geſeßt war. Durch die Ordonnanz vom 11 .

Pre u Be u. Sie waren ( heißt es in dem Schreiben eines Offis

Decbr. 1830 wurden die am 27. Decbr. 1829 errichteten 5 Stellen von intendans en chef aufgehoben und die Zahl der Militárintendanten wieder nach der Ordons nanz vom 26. Decbr. 1827 firirt. (Nr. 5 der A. M. 3. von 1831. ) V , krónigliches Corps des Generalft a be. Das Berathungscomité dieſes Corps iſt der That nach

ziers, der aus Rheinpreußen zurückfam ) um die Armis rung von Koblenz beſorgt, allein. ich bin nunmehr im Stande, Sie darüber vollſtändig zu beruhigen . Die erforderliche Zahl an Geſchů B e n ° iſt vorhanden und zwar meiſt eiſernes , das in Sayn gegofſen worden.

Es iſt dieß eines der Verdienſte , weldie ſich der Genes rallieutenant Helwig , der früher in Schweden eiſernes

i

Feldgeſchüß einführte, um Preußen erworben hat. Nadi

aufgehoben . Durch die Ordonnanz vom 12. Nov. 1830

wurde der Cadre ' der Offiziere des Corps bedeutend den dort gemachten Erfabrungen hat er in Sayn eine vermindert. ( Nr. 97 der A. M. 3. von 1830.) Der eigene Gifmethode eingeführt und den Röhren, die Commandant und der Studiendirector der Schule wurs

nach der Haltbarkeit des Eiſens nothwendige Propors

den veråndert.

, wodurch dieſe Seſdůfe beſonders tionirung gegeben tiefer anwendbar geworden indem

VI. Koniglices Corp8 der Ingenieurgeos

ſind,

für Koblenz

ſie

graphen. Daſſelbe hat keine Veränderung erlitten : 48 in die Schießſcharten reichen und eine gerengere Drdhs beſteht aus 3 Oberſten , 3 Oberſtlieutenanten, 9 Esca. dronschefs, 36 Capitainen , 31 Lieutenanten , 2 Unters

nung in denſelben veranlaſſen ſollen .

Vor einiger Zeit lagen im Militärhoſpital zu

lieutenanten .

VII. Stab der fønigl. Garde , Stab der Co: Roblenz zwei am Nervenfieber Kranke in einem Zima mer;Nacht Kúraſſier, der eine der andere ten Musketier. Jonieen und der Armeen . Der Stab der fðnigl . der Fieber lagenIn, im fürchterlichſ , alswarbeide Garde iſt aufgeldit. Die Generale und die Mitglieder der Militárinten

dang, die dazu gehörten , ſind dieponis ſpringt der Musketier aus ſeinem Bette, treibt den Küe bel. Die Ståbe der Colonieen ſind verändert: DerStab raſſier aus dem reinigen , legt ſich in onſſelbe und

der in Morea ſtebendenBrigade bat keine Henderung ſtirbt. Der Kuraſſier ſucht das Bett desMusketiers und legt ſich hinein . Am Morgen findet man einen ZobtenCompagnie im Bette des Kuraſſiers and meldet deſſen Ende ; faniſchen Armee. General Clauſel wurde zum Ober: feine begråbt den vermeinten Freund auf erlitten. Anders verhålt es ſich mit dem Stabe der afri:

befehlshaber ernannt und nahm eine Menge Offiziere

feierliche Weiſe und berichtet ſeinen Tod deſſen Aeltern

von der alten Armee mit .

VIII . Im Feſtungsdienſte angeſtellte Offis in Schleſien. Der wirkliche Kurajjier wird nun wieder ziere. 34 Commandanten vonFeſtungen , Forts und geſund, und, meldet ſich , ſeinem nach ſeiner Entlaſſung aus Wachtinciſter ; dieſer , bem Hoſpital, ſogleich bei Schlöſſern wurden in Reform oder Retraite gefeßt, 22' in der Meinung einen Geiſt vor ſich zuſeben , verán

wurden durch Generals oder Stabsoffiziere in Retraite über Nichtactivitår erſett. IX . Militårorden .

dert die Farbe und ſchreit ihm entgegegen : Wo fommſt

Der ludwigsorden ,

du her, biſt du aus dem Grabe auferſtanden ? – ,, Ida

welcher unter der vorigen Regierung den Vorzug vor

fomme aus dem Spital und melde mich wieder geſund. Die Sache wird unterſucht, und es zeigte ſich, daß -

dem Orden der Ebrenlegion hätte , verliert an ſeinem An ben . Unſeben

Kein Militår in Activitåt frågt mehr die man den Musketier begraben hatte.

Decoration deffelben .

Der Orden der Ehrenregion

erbålt dagegen neuen Glanz .

Durd Ordonnanz vom

13. Auguſt bat das Innere der Medaillonſeite , worin fich die 3 lilien befanden , die alte Deviſe : ,, Gbre und Vaterland " wieder erhalten . Man ſpridt jeßt von

Com mun algard e n .

Mitgliedern , nidt mehr von Rittern der Ehrenlegion.

( Schluß. )

X. Maison militaire du Roi. Die 4 Goms

,, Glauben Sie denn im Ernſte, daß es möglich ſei, die Gommunalgarden des Königreichs durd) cin bloßes

pagnieen Gardes - du - corps, das Corps des maré. chaux et fourriers des logis , deren Offiziere nad 8

Specialreſcript in ein marſch- und ſdslagfertiges Heer zu verwandeln ? An dem guten Willen unſerer Goms

Dienſtjahren den Rang des hóberen Grades hatten , munalgardiſten, auch als Vaterlandsvertheidiger zu dies

( ein Gegenſtand der gerechten Eiferſucht der ganzen nen, habe ich noch feinen Augenblick gezweifelt , denn Nrmee , ) wurden entlaſſen , und über ihr Schickſal iſt Niemand iſt der Freiheit würdig, der nicht für ſie zu noch nichts beſtimmt.

Eben ſo verhält es ſich mit der

Compagnie der Gardes du- corps zu Fuß.

fåmpfen und zu ſterben weiß ! Auch fann ich Jonen vers ſichern, daß id ) und alle meine Cameraden und glücklich

( Fortſegung folgt. )

ſchåßen würden, dem Feinde einmal an der Spize rols cher Männer, der Elite des Volfes, entgegen treten zu Großbritannien . können, vorausgeſeßt , daß dieſe Männer und Jünglinge Se. Maj. der Kónig haben den Viceadmiral Sir nicht nur im Beſige der nöthigen Kriegsfertigfeiten (die

H. Hotbam zum Nachfolger des Sir P. Malcolm alsº nicht blog in einigen Handgriffen undParademårſchen Oberbefehlshaber der Flotte im mittelländiſchen Meere beſtehen ), ſondern auch im Beſitze der militäriſchen ernannt, ſobald die Dienſtzeit des leßteren beendigt iſt. Lugenden wåren , die ſich erſt im militäriſchen Beis

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ſammenlebent entwideln können . *) - Aber wie ſteht es Schulden machen mußte. Von großen Fabrífanten und alsdann mit der Artillerie, der Cavalerie ? Woher ſols Kaufleuten wollen wir gar nicht ſprechen . len die Offiziere und Unteroffiziere genommen werden ?

,, Nun rechten Sie einmal aus , wie viel ein folches

Wer von der Natur nicht gerade vernachlaßigt iſt, kann Milizbeer dem Staate (0.6. den Staatsbürgern ſelbſo) im Kriege bald ein guter Fußſoldatwerden , weßhalb koſtet, ſobald die Miligen ihre Heimath verlaffen müſſen , wir auch bei der Infanterie mehr als der gemeinen da es ſchon unter den gemeinen Communalgardiſten Viele Mannſchaft 11 Monate im Jahre aufUrlaub ſchicken, gibt, diein ihrem Geſchäffte täglich mehr verdienen, als obgleich dieß für die weitere friegeriſche Ausbildung nicht

ohne Nachtheil iſt, und auch nur nus ófonomiſchen Ruck-

der Gehalt eines lieutenants beträgt. Bringen Sie dabei gefälligſt mit in Anſchlag, daß dieſe freiwilligen

richten geſchiebt. Mit den Offizieren und Unteroffizieren, Vaterländsvertheidiger, für die Dauer ihrer Abweſenheit aus der Heimatb,

ſo wie init den Soldaten anderer Waffengattungen , gebt die gleich gar nicht , dieſe muſien in unausgeregter

vom Staate, d . 5. aus den Beuteln

der dabeim gebliebenen Mitbürger beſoldet, ernáhrt und

Uebung bleiben und können nebenbei nicht Handel und gekleidet werden müſſen ,weil im Felde ſelbſt der wohl. Gewerbe treiben . babende Gingerne oft Manger leidet, wenn die Behörden ,, Doch Sie werden mich auf die Revolutione friege nicht fir ibn ſorgen. Rechnen Sie dazu , daß die zum der Franzoſen verweiſen , wo die Heere dieſer Nation Krúppet oder invalid gewordenen Freiwilligen auf einen

gleidiſam aus dem Siegreife gebildet wurden, und dens

Rubegehalt eben so gut Anſprüche baben und machen

noch den Sieg über alle verſud te Rriegerſchaaren davon werden, als die unfreiwilligen aber dienſtpflichtigen Sol: und Sie werden beim Abſchluß der Rechnung rrugen . Befragen Sie aber einmal die franzöſiiden Daten Annalen, und Sie werden über die ungebeuren Opfer finden, daß jhr Milizſyſtem die fortſpieligite erſtaunen, mit welden jene Siege und die endliche Uns abhångigkeit errungen wurden . Vergleichen Sie dieſe Verluſte an Menſchen mit den Verluſten in früheren

aller Staatsvertheidigungsanſtalten iſt. Der a lle'r gróBte Nachtbeil einer ſolchen Behrverfaſſung beſteht jedoch darin , das Tauſende box

Kriegen , und Sie werden am Ende der Ueberzeugung Handwerfern , " Grundbeſikern , Künſtlern,, Fabrikanten, Raum geben , daß das von ihnen empfohlene Milizſy : Gelehrten , Geſchäfftsmånnern aller Art, mitten aus ib. ſtem für das Wohl der Vólfer von weit verderblideren

rem bürgerlichen Gewerbe und Berufe geriffen

ſtebenden Heere, wovon ein Theil der Mannſchaft aus freiwillig dienenden Soldaten beſtand."

bare Wunden dlagen wurde. Bei einem ſolchen Milis tårſyſteme fonnte ein Nachbarſtaat, dem es beliebt båtte,

,, Betraditen wir die Sade aber auch aus dfonoini.

ein ſtehendes Heer zu unterhalten , unſer liebes Va .

werden , * ) Folgen iſt, als das früher angenommene Syſtem der was der Induſtrie und dem Nationalrsichtbume unbeir's

ſchen Geſichtspuncten . Sie ſagen : die Miligen foſtes terland ganz allein durch friegeriſche Demonſtrationen ten dem Staate lidts. Wer ist denn der Staat ?

finanziell zu Grunde richten. Ratbídlüfte geleitet, 3ft das nicht die Geſammtzahl der Bewohner des lan: Shre ausWir demwürden Regen alſo, unterdurch die Iſt

des ? – haben Sie nicht bedacht, daß. Jeder, der den . Geſtehen Sie nur , mein wertber Una Waffendienſt nur nebenbei verrichtet , in die größte Traufe bekannterfommen , die Staats o tonomie iſt Ihre ſtarfe Seite Verlegenheit kommen muß , wenn die Vertheidigung des nidyt , und mit Ihren politiſchen Kenntniſſen ſcheint Vaterlandes. - deffen Unabhängigkeit bei den politiſchen -

es noch weit übler zu ſteben , wie man aus der Berus

Combinationen oft fern vom Vaterlande erfåmpft wer:

den muß - ibnviele Monate und Jahrelang aus fung auf Nordamerita ſdhließenfann. ,,låge Deutſchland in Amerifa , ſo fónnte man als

allen Geſchafftsverbindungen reift , die dywer wieder anzuknüpfen ſind ? Wer roll inzwiſchen Frau und Kind lerdings ſich mit Miligen begnügen, wenn die coloſſale

ernähren, beſch üben ? wer die fremde Ginquartierung, Republik im Norden daſſelbe Wehrſyſtem beibehielt. Aber die auch nicht ausbleibt, bewirtben ? - Der Faulfte Ta

umgeben von ſo friegeriſchen Nationen, wie unſere oits

gelobner verdient in einem Tage fo viel, als der tägliche lichen und weſtlichen Nachbarn, wäre ſchon eine Vermins

Unterhalt eines gemeinen Soldaten, ein fleißiger To viel, als der Gehalt eines Unteroffiziers beträgt. Ein Hand! werfer erwirbt im Durchſchnitte den Gehalt eines fielt. tenants und ( wenn das Geſchafft gut geht )ſelbſt den eines Hauptmanns. In den größeren Städten gibt es Profeſſioniſten , deren reine Einnahme, nach ihrem gros Ben Aufwande zu ſchließen, weit mehr betrågt, als der Gehalt eines Stabsoffiziers, der ſich während ſeiner 15 bis 20 jährigen lieutenantſchaftfümmerlich behelfen oder * ) Eine nidt minder großeSchwierigkeit der Mobilifiruna fora

derung der obnebin ganz ſcwachen Cadres eine große Unflugheit,, die uns theuer zu ſteben fommen dürfte. Nordamerifa hingegen hat nichts zu fürchten.Die Grång. nachbarn ſind in Vergleich ihrer Kriegsfråfte nur Kinder gegendieſen Rieſen , dem bei der Bertheidigung ſeines Gebiets ungebeure målder, Steppen, Seen und Flúfie bebůlflich ſind, welche eine Kriegführungsweiſe, wie ſie von Miligen geleiſtet werden kann , nicht nur zuläſſig ,

ſondern ſelbſt vortheilhaftmachen. Ein Angriff zur See würde ebenfalls leicht abgewieſen werden können . Wir Deutſche befinden uns aber in einer ganz verſchiedenen

dher ſich ſelbſt bewaffnenden Mitizen bietet die Anfertigung i der Munition dar. Der Eine hat eine Jaadflinte , der

*) Bei der jebigen Mititärverfaſſung betrifft dieſer Nachtheil eine

Andere eine Büchre, der Dritte ein altes Infanterieaerenr 26, Welche Berichiedenheit in der Kaliberiruni, welche Confuſion bei der Munitionsvertheilung, welcher Manget an brauchbarer Munition muß da nicht entſtehen ? D. Einſ.

verhältniſmäßig nur fleine Anzahl Individuen , die noch dazu

während der eilfmonatlichen Urlaubereit ihr Metirr ziemlich ungestört fortregen können, wenn ſie nur wollen und ſich durdy D. Einſ. Fleiß auszeichnen.

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lage, und können von den Theorieen ber militariſchen fühnen erſpart Angriffsplan haben . Vielleicht bauten die Engländer diefert auf den ihnen betannten Mangei

Gebrauch machen . i Olcalreformer vor der Hand feinen in den dhenblåttern vorkommenden Angriffe auf die ſtebenden Heere find faſt eben ſo viele Sdímåbſchriften auf ibre

.

Verfaſſer, und gewöhnlich ſo einſeitig abgefaßt, daß ſie

Miſcelle n .

fich ſelbſt widerlegen und den Militärſtand der Můbe überheben , etwas darauf zu erwiedern . Der Ibrige,

[ Ubriß der militäriſchen Laufbahn des polniſchen

mein Herr , würde von ineinem uns ebenvaterländiſc ſo unbeachtet geblies ben ſein , båtte er nicht hen Blatte

Genera 16 Chlopidi. ] Chlopicki's Name findet ſich zuerſt öf:

geſtanden . Die groben Beſchuldigungen eines Standes,

von Targowica das polnice Militär dem Fürſten Poniatowsky

fontsich genannt, und zwar ais Fähndrid , unter den unterzeichnern einer Dentichrift, durch welche im I. 1792 nach der Conföderation

dem Sie alle Mängel dés vorigen Jahrhunderts, andids eine Meda ue, mit der In'chrift: » Miles Imperatori « , darbot. Eegionenim , Reihen der;polniſchen befand erinſichin Im J. 1798 Volfe weich Stellungim zum gånzlich ter', obne reine er war Major Italiendenunteriügten die Franzoſen mindeſten ſeine Leiſtungen , ohneveränderte zu haben begriffen 2. Bataillon der erſten Legion unter Foreſtier und wirtte daſelbſt dem Bataillonschef Sindik zurunter:růdungdes Aufftandes kennen , båtten eigentlich eine derbe Zurechtweiſung mit zu verdient. Doch ſchůßt Sie dagegen die — von mir vors in Ungari am 27. Mai , welcher außbrach , als die römiſche res

ausgeregte - gute Abſicht,, den Männern , welche an der Spiße der Staatsverwaltung ſtehen , durch Sie vermeintliden Einſichten núßeu zu wollen. Daß Ihre

bublie durch die Erpi dition nach Vegyptin von franzöſiſchen Irup:

pen entblößewar. Das Jahr befördert. wurdeErer focht vom inGeneral Doma biométy zum Bataillonschef arauf den für die bierzu noch nicht die gehorige Reife des Urtheils erlangt Franzoſen unglüc ichenSchlachten an der Trebia im Juni 1799 Jan. 1800 mit und war bei der Belanerung von Pirdiera ; am 16. Erwiederungen gelang es ihm , die Deftueicher aus ihrem Standquartier in Caras haben , fönnen Sieſchon aus meinen erſparen und werfen Bianca zu vertreiben. Nach dem Frieden von Luneville kehrte er

abnebmen. Sie wollen Tauſende bafür Millionen zum Fenſter binaus. Ihr ganzee Mis liziyſtem iſt auf ewigen Frieden oder auf Amerika bes rechnet, während wir in einer febr friegeriſchen Zeit und

mit den polni'den Truppen im I. 1801 in ſein Baterland zurüc. In der Campagne pon 1807. befebliate er das erſte Weichſelregis

ment, welches ſich unter den 3 Infanterirregimentern befand , die Napoleon nach

einem Regiment uhlanen im 3. 1808 von in Europaleben! Dochlaſſen Sie mich abbrechen, denn nebſt commandirt wurden. DerFeldzuginSpanienbegann Spanien

ich würde Ihnen noch weit unangenehmere Dinge ſagen mit der Betauerung Sara goffa's duid Gereral leietre, welcher id Erpeditionen und Streif müfen , wenn ich Ihren Aufſaß vollſtändig widerlegen den Oberſt Chlopiť bäufig zu beſonderen ſchlug legterer den General

woüte .' Sapienti sat."

zūden beorderte. Uuf einem derſelben

Palafor bei Epila am 23. Juni und nohm ihm 4 Stück Geſchüß

Er und der lieutenant Chajenci, ſich inderEhrenlegion dieſem Gefechte. In Betreff Amerika's fügen wir noch Folgendes ab. befonders augaezeichnet hatten, hielt welche n das Streuz

hinzu . — Den unterrichteten Militárs fann nid )t unbes Um 2. Juli bemächtigte ſich Obtopidi dro Riofteis St. Joſeph bei kannt ſein , daß die Englander damals ( und noch jest) Saragoſſa und wurde bei dem blutigen Sturm, der am 4. Üuguſt ausſchließlich der fineartafrif huldigten , welche dem Tis in der Stade reibſt ftattfand , derirundet. 116 nach der Ankunft

railleurſyſtem der Nordamerikaner gegenüber, die meiſt des Marchaus lannes die Belagerung rüſtiger forigeießt wurde,

geborene Jäger waren, feinen gunſtigen Erfolg gemåbrte. fakte Chtepictizuerſt am 27. Jan. 1809 Poito in der Stadt und Belaurrten eine Ubtheilung Geſchủo wea ; am 8. Febr. Benn aber auch die Nordamerifaner im coupirten Ters

nahm den nahm er die ſtart befeſtigte Franzistanerkirche ein, und am 20. Febr.

fich endlich Saracoffa ergeben. Dierauf tam Ghlopidiunter rain eine gewiſſe Ueberlegenheit behaupteten, ſo mußten mußteCommando Marſchaus audet, welcher des Krieg in Urs fie dod im freien Felde, wo es mebr auf geregelte Bes

das

wegungen anfam , unterliegen , alſo jede Schlacht vers meiden , was bei anhaltenden Kriegen gewöhnlich auch anhaltende Rúdzüge zur Folge, wenigſtens große Nachs theile hat; und ſchwerlich würden die Nordamerikaner fiegreich aus dem Kampfe gegangen ſein , båtte nicht

ragonien , Catalonien und Valencia forrübite. Er war bei den fiegreichin Gerechten bei Maria am 15ten und bei Belchite am 18. Juni, wurde nach denfelben zum Brigadegeneral der Diviſion

Franfreich ſeinem Intereſſe gemäß gefunden , ſie zu

des

Cabal ernannt und erhielt das Commando über das 4. liniens und

das 2. Weichſelregiment. am 16. febr. 1810 fchlug er den Genes ral Villacampa mit den Spaniern bei Serurl.in die Fiucht und

drang während der Belageruna von Perida mit ſeinen Truppen im fand er ſich nieiſtentheils auf Streif,ügen'argen Gin . Villacampa auf dem rechten ufer des Ebro . Im ſ. 1811. als Mina die Frans

Mai bio Molina vor ; auch während Tortoſa belagert wurde ,-bes unterſtůben .

Daf Nordamerifa durch ſein Milizſyſtem große Sims men erſpart , iſt nicht zu låugnen. Sollten aber die

zoſen in Uıragonien bedrohte, ließ Mardall Sutet den General

friedlichen Verhältniſſe mit England nod) einmal geſtórt

Colopici zur Behauptung der Poſitionen am redten ufrr Ufer des Ebro

werden , ſo dürften die Vereinigten Staaten mobl ein .

zurück. Nicht lange darauf rief Napoleon die polniſoen Iruppen aus Spanien zurück , um ihn in ſeiner unbeilboollen Sampagne gegen Rußland zu unterſtoßen. Marſchau Suchet ſchreibt bei dies fer Griegenheit : » Le départ du général Chlopickı priva l'armée d'un officier de mérite fait pour s'élever au premier rang.. Im Januar berließ Chlopici Spanien , im Dicember wurde er alt

fehen , daß man auf den wichtigeren Puncten ein geres geltes Truppencorps baben mure, um dem landenden Feinde fdnell und mit Kraft begegnen zu fönnen. Die Pection , welche die Vereinigten Staaten im Jabre 1815

erbielten , wo 8000 Engtånder problid landeten, gegen die Hauptſtadt vordrangen und dort große Zerſtörungen verrichteten, båtte fie auf die Unzulänglichkeit ihres Mis bizſyſtems aufmerkſam machen ſollen . Eine Garniſon

yon 4000 Soldaten würde ihnen dieſe Demüthigung

Brizadegeneral in der Garde Napoleons bei Smolensk ſchwer vers mundet und lehrte erſt im J. 1814 nad Polen zurück. Kaiſer Uterander beförderte inn zum Diviſionsgeneral ; baid darauf bat

er jiooch um einen Ub'chied, der ihm auch bewilligt wurde , und Perlebte ſeine Tage bis zu den legten uniuben in glüdlicher Zus růdgezogenheit. ( aus der Warſchauer Zeitung. )

Redigirt unter Rierantwortlichkeit der berlagsbandung: 6. W. feste in Darmſtadt und in deffen ofizin gedrudt.

B[ S

Gamſtag, 12 Febr. 1831.

Nr. 13. STEN

2

Allgemeine Militar- Zeitung. Deutſder Bund.

deutſchen Bunde feierlich übergeben und der bisherige

Die Kriegsmatrikel des deutſchen Bundes iſt, nado

Commandant derſelben ,Generallieutenant v . Braun,

der im vorigen Jahre gemadyten Aenderung, nun nachs

als ſolder von Seite des Bundes inſtallirt worden iſt. Frantire i da ( Fortſeßung der Ueberſicht über die Revolution eingetretenen Veränderungen feit der lebten

ſtehende ; wobei zu bemerfen , daß aus den Contingenten mehrerer Staaten, welche früher aus dem 8. , 9. u . 10.

Corps beſtanden , jetzt eine eigene Infanteriediviſion ges bildet worden iſt.

in der frans

zoſiſden Armee. )

Das a dh te Armee corps beſteht aus königl. würt.

Dic 8die8 Ronigliche XI. die Cavaleries eingeſchloſſen SchweizerGarde. , Infanterieregis tembergiſchen , großherzogl. badiſchen und großherzogl. menter, beitſchen Truppen, zuſammen aus 30,150 Mann, wors

und, ſind das durch Artillerieregiment,' die Ordonnanz vomworaus 11. Auguſt Garde beſtand unter 23,369 Mann Infanterie, 4308 Mann Cavalerie regimenter

und 2473 Artilleriſten und Pionniere find .

Das neunte Armeecorps beſteht aus idnigl. f & che aufgeldßt. (S. Nr. 69 der a .M.3.von 1830.) Die beiden Schweizerregimenter der Garde ſind

unts

fiſchen, furbeliſchen und herzogl. naffauiſchen Truppen ,

denſelben Bedingungen der Retraite und der Reform , zuſammen aus 21,718 Mann, darunter ſind: 17,425 ter wie die franzöſiſchen entlaſſen worden ; aber Šnfanteriſten 2525 Cavaleriſten und 1768 Artilleriſten Sie offiziere tönnen Regimenter, nicht wieder in die Armeeeintreten.

,

!

und Pionniere.

Offiziere haben einen dreimonatlichen Sold als Gratification ZurBeſaßung der Bundesfeſtung Luremburg gibt Die und eine Reiſevergütung zur Rückehr in

das Großherzogthum Luremburg 1981 Mann Infanterie, ihre Heimath erhalten. Die Mannſchaft behielt ihren 1

365 Manu Cavalerie und 210 Artilleriſten und Pions mafiefondsfür Waſche und Fußbekleidung und empfing niere, zuſammen 2556 Mann.

einen dreimonatlichen Sold als Gratification und Reiſes Das zehnte Armeecorps iſtaus königl.banndver: bergütung; ſie iſt in Detaſchements, beſtehend aus leus 2

fchen , berzogl. bolſtein - lauenburgiſchen, berzogl. braun

Santons nadder. Sdweiszurücgekehrt, ten diffelben ſchweigifden , großherzoglich medlenburg; fchwerinſchen escortirt von der

und ſtrelißſchen , dann aus großherzogl. oldenburgiſden

In Folge dieſer Verfügungen ſind diſponibel: 6 Obers Infanterie Truppen , und endlich aus denjenigen der freienStädte ftender , 8 der Cavalerie, 2 der Artillerie,

Lübec , Bremen und Hamburg zuſammengefegt , und

zuſammen 16 , - ſodann 17 Oberſtlieutenante, 30 Bas enthält im Ganzen 28,038 Mann ; dabei ſind an Ins taillonschefs und 332 Capitaine (wovon 169 der Infans fanterie 22,217 Mann, an Cavalerie 3572 Mann, an

terie, 137 der Cavalerie und 26 der Artillerie ) – nebſt verhältnißmåßigen Anzahl von Lieutenanten und Unterlieutenanten Die Reſerves infanteriediviſion zur Ergänzung einer .

Artillerie und Pionnieren 2249 Mann.

der Befaßunger der Bundesfeſtungen und zur Dispos

XII. Gendarmerie. Die für den Dienſt der kos

ſition des Oberfeldherrn beſteht als Contingent nach der niglichen Reſidenzen beſtimmte' Elitengendarmerie, Matrifel ans 11 , 152 Mann , und als Contingent in ſo wie die Gendarmerie von Paris, ſind aufgeldet. Infanterieſtellung aus 11,366 Mann ; dazu liefert Sachs Die 22 Adjutanten der Stadt Paris find abgeſchafft.

ſen -Weimar , Altenburg, Coburg - Gotha, Meinungen. Die Offiziere, Unteroffiziere und Gendarmen des erſteren Hildburghauſen, Anhalt. Deſſau , Bernburg, Edtben , Schwarzburg - Sondershauſen ", Áudolſtadt, Hohenzols 2

Corps ſind mit denſelben Anſprüden , wie die Militárs der anderen Gardecorps, entlaſſen. Ein Theil derjenis

lern -Hechingen, Lichtenſtein , Hohenzollern-Sigmaringen, gen von der Pariſer Gendarmerie iſt den Departemens Waldec , Reuß åltere und jüngere Linie, Schaumburga ialregionen einverleibt worden ; die Uebrigen ' bilden 2 Lippe , lippe, Heſſen - Homburg und die freie Stadt Gendarmeriebataillone, jedes von 4 Compagnieen, welche Frankfurt. (Nedarzeitung.) , nach Angers und Rennes geſchidt worden sind. Nachrichten aus fandau vom 27. Januar mets Für die Polizei der Hauptſtadt iſt ein beſonderes

der , daß an dieſem Tage die bortige Feſtung dem Corps , unter dem Namen Municipalgarde von

-

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Paris , durch Drdonnaitz vom 16. Auguſt errichtet worden. ( S. Nr. 70 der a . M.Z. von 1830.) Dieſes

Großbritannie n .

Bekanntlich hatte die Oſtindiſche Compagnie vor

Corps Mann ſtark, es beſteht unter1Oberfte einiger Zeit Reductionen in den Gehaltenderoffizdele iſt 1443auß Commandant 2 Bataillonen Infanterie und 2 Eer ihrer Armee vorgenomme n, gegen welche ron derBes cadron Cavale Alle

Offiziere ſind beritten , mittheiligten lebhafte Vorſtellungen waren gemadt werden. en rie. Ausnahme der Lieutenante derInfanterie. Ade Offiziere Die Compagnie batjeßt ineinem Generalbefehl erflårt, werden bei der erſten Formation auf den Vorſchlag des daß ſie bei ihrem früheren Beſchluß um ſo por debarre ,

Kriegsminiſters, in der Folge aber auf den Vorſchlag weil ſowohl der Herzog v . Wellington , als alleübrige desMiniſters, des Inneren vom König ernannt. Die frühere Miniſter, denen sie vieleAngelegenheit vorgelegt, Beſtimmungen per Ordonnanz vom 29. Oct. 1820 über vollig mitihren Arijichten übereingeſtimmt båtten, und das Avancement, den Rang in der Armee und die Ans dag Tie' hoffe, die Herren Offiziere würden, mit Beric

ſprüche auf Belohnungen ſind auf dieſes neue Corps richtigung ſo mancher im LaufederZeitzu ihren Gun . anwendbar, das erſtemal jedoch können die Nationals: ften getroffenen Maßregeln,ſich auch dießmal nach den gardiſten ohnefrüber geleiſtete Militárbierſte in daſſelbe Vorſchriften der Subordination in eine von den Ums aufgenommen werden , in ſo fern ſie die ſonſtigen Bea fånden gebotene Verordnung fügen. dingungen erfüllen . In Bezug auf das Perſonal der Departementals Gendarmerie waren große Veränderungen im Werfe.

Holland.

Se. Majeſtät der König der Niederlande haben den

XIII . Infanterie. Das durch Drdonnanz vom 3. Jan. 1830 eingeſepte Berathungscomité der Infans

Generalmajor Dibbeß , Commandanten der Feſtung

terieDer iſt aufgeboben Stab der .Regimenter bat in Bezug auf die

mandant von Herzogenbuſch , fil Generallieutenanten

Maeſtricht, und den Generalmajor Vermaſen , Coms befördert. Auch der Generalmajor Herzog Bernhard Oberſten und übrigen Stabsoffiziere große Peranderuns von Sachſen - Weimar iſt von Sr. Majeſtát zum

gen erlitten .' Jin September 1830 hatten ſchon 39 Res Generallieutenant und zugleid) zum Generalgouverneur gimenter neue Oberſten erhalten ; 18 darunter waren aus folchen genommen, die in Retraite oder Nichtactis vität waren. Aus dieſer Klaffe war auch die Hälfte von2

des Großherzogthums furemburg ernannt.

4. M. 3. von 1830 )wurden 2 neue Linien- Infanterie

wigs von England , Georg IV. , das Huſarenregiment

ntent. llten Dberítl 28 neu Durchangeſte Ordonnanz vomieutena 17.Auguſt

De trei o.

Wien , 28. Jan. Se. Maj. der Kaiſer haben ange.

( F. Nr. 70 der ordnet, daß nach erfolgtem Ableben Sr.Maj.desRSS

regimenter ( Nr.65 u. 66 ), ,, meiſtens aus den Sirr dieſes Namens den Namen des bermaligen zweiten Ins babers, Generals der Cavalerie, Grafen v. Radesky , gernt des Juli , " errichtet.

der früher Inhaber deſſelben war , wieder zu erhalten

Eine Ordonnanz vom 6. Sept. 1830 verfügte, daß in den leichten Regimentern Nr . 1. 2. 3. 6. 7. 8. 10 .

babe . - Die Wiener Zeitung enthält ein zahlreiches Vers

lone vetord's ften 2 Batail bishervomnur 18., welde u. 12.14. 3. Bataillon Das unverzüglich organiſert werdent folle. Eine weitere Drdonnanz 18.Sept. 1830,sab

ſtattgefunden haben . Nach Juhalt deſſelben iſt ( außer

zeichniß von Veränderungen , die bei der F. Armee

den in Nr. 5 der. 4.M.3. geyannten 3.Generalmajoren )

nete die Errichtung eines vierten Bataillonsin jedem ſollte jedesendieſer demzufolge Linien - Infanteriere und 3000 Unteroffizier Stärke von auf diegiment; Regimenter Soldaten gebracht werden. Eine neuere Ordonnang vom 17. Jan. 1831 feste indeffen die Stårte eines Batails des ganzen Regiments auf 895 , unddie Stärke lons 3620 mit Einſchluß des Stabs auf

ber Generalmajor Michael v. Mihailevics zum Felds marſchall-Lieutenant; dieOberſten: Karl Graf von und zu € (am :Martiniß , vom ſeronprinz Kůraſſierregiment Nr. 4 , mit der Zutheilung beim Hoffriegsratbe; Philipp Edler v. lang ,vom Friedrich Wilhem König vouPreis

Mann ohne die Dfs Ben Huſarenregiment Nr. 10 ; Georg Freiberr v . Walds

fiziere feft. Eine Elitencompagnie fod mit Inbegriff der fåtten , vom Erzberzog Kari Infanterieregiment Nr.3 ; rt, Commandeur des 5ten Jagerbas g Ludwi v. Geppe

ure 113 ent Sappe Mann zählen ohe. wurde naturaliſirt; nad Hohenl Das.Regim

taillons, und Peter Freiherr Pirquet v. Terenatico, einer im Januar 1831erſchienenen Orbonnan ; aber fod Commandeur des 9ten Jagerbataillons , zu Generalmas

es aufgeldßt und dafür ein leichtes Infanterieregiment jorenernannt ;3 Oberſtlieutenante ſind zu Oberſten und

errichtet werden ; die dazu ſich meldenden Ausländer 9 Majore zu Oberſtlieutenanten befördert worden . Der Fürſt Karl zu lichtenftein , zweiter Oberſt vom

disi NoſtisChevauslegersregiment Nr. 7, wurde wirklicher nieen nien ,Infanteries Regimentscommandeur beim Kdnig Friedrich Wilhelm Die beiden bourg finddem6..fi zu CherStrafcompag ciplins) regiment einverteibt worden . Bei den 6 übrigen Strafs þuſarenregiment. Rr. 10. . es de nachſu múffen um ihre Naturaliſation ( compdenagni

compagnicen 1 feine Veränderung eingetreten . ( Schluß folgt,)

RUB Land.

Petersburg , 19. Jan. Se. Mai. der Kaiſer haben den General von der Infanterie Rimski -Korpatoff

General Bertbezette ift zum Oberbefehlshaber feines Poſtens als Kriegsgouverneur von Litthauen in der afrikaniſchen Armee und zum Gouverneur von Algier Snaden enthoben und zum Mitgliede- des Reichsrathes 2 ernannt; dagegen bat der faiſerliche Generaladjutant, ernannt worden .

101

102

Genernlieutenant Chrapowißty die Stelle eines pros fanterie und Fußartillerie ausreichen , unterliegt wohl

viſoriſchen Kriegsgouverneurs von Wilna und Grodno keinem Zweifel mehr, aber hinſichtlich der Reiterei könnte und eines Dirigirenden der Civilangelegenheiten jenes man einwerfen , daß, wenn auch drei Sabre binreichen, Gouvernements erhalten , mit Vorbebaft aller dieſem den deutſchen Reiter zu bilden, dieß doch nicht bei dem franzoſiſchen der Fall ſein dürfte, welcher im yuges Amte guſtebenden Gerechtſame und Obliegenheiten . ????? : **

1-1

meinert weniger geeignet fcheine , in ſo kurzer Zeit zum Dieſer Anſtand kann auf

3

SieReiter gebildet zu werden. Ueber den der franzöſiſchen Deputirtenkammer swei Wegen geboben werden . vorgelegten Entwurf eines neuen • Recrutirungsgeſebes . *)

Entweder dadurch , daß

man in allen Beziehungent forche Maßregeln ergreift, wodurch ſich die Freiwilligen und die ſich Rengagirens 14

dert vorzugsweiſe der Reiterei zuwenden indem man

fie beffer behandelt und bezahlt, denn il y a une grande injustice a nepas mieux payer un veteran qu'un marfhay ti Jahres vom Marſchall Der imder December Soult Kammer vorigen der Deputirten vorgelegte. Von I. v . X :)

Ent: recrue , ſagt. Napoleon. 1-3 der N.M.3. enthalten ), iſtauf die wahres Pferden umzugeben gewohnt ſind, wie im Elſaß ic.' "" Nr. Grundſåge der neueren Heerorganiſation baſirt , und

: daß man die Reiterei vorzugsweiſe wurf eines neuen Recrutirungsgeſebes (welchenSie ausOder recrutirt ,wodie Einwohner mit Provinzen den dadurdo durch ſeine Annahme in Frankreich Zweifel wirdſeiner ohne der Entwickelung militäriſche n Verhältniſſe einen

Die Jahrhunderte des Ritterthums ſind vorüber und

obwohl die Reiterei ſtets eine wichtige Waffe bleiben

Schritt vorwärts machen. Dieſe Grundfäße, "welden wird, ſo iſt doch das Fußvolt - die Maſſe repräſentis der Entwurf buldigta find im Augemeinen feine andere, rend – - die Hauptwaffe unſerer Zeit. - Daß in Zukunft

als diejenigen , welcign Preußen vor mehr als zwanzig

Jeder, welcher ſich dem Kriegsdienſte widmen und offis

Jahren zu buldigen begann , denen es ſeine rubmvode zier werden will ,als Soldat zu dienen anfangen, Cors

Wiedergeburt im Jahre 1813 und ſeine gegenwärtige poralundUnteroffizier geweſen fein , den Rurfen Kurſen der ebrenvoueStell ung unter den europäiſchen Großmåde Kriegsſchule beigewohnt und den Prüfungen entſprochen ten verbanft ; und es find keine andere, als diejenigen, baben muß, ) * würde ohne Zweifel von Manchem al8 weſen unſerer ausführlich wor welcheinden Unterſuc überentwidelt das Heers „ Zeit " **)hungen

werden , wenn nicht democratiſche,Maßregel bezeichnet

den ſind – und ſich insbeſondere ' darinausſprechen : feit Jahrzehnten dieſem großen , erfolgreichen Grundſaße Kurze Dienſtzeit für die nad dem Gselepe der Gleichheit buldigte. éſe Dagegen erſcheint es nicht geeignet, daß die Zeit fo eingereihten soldaten und Freie concurs renz für die Offiziers ſtellen . genau beſtimmt iſt, wie ſange ein jeder Soldat Corporal Indelſen haben einige Theile dieſes Entwurfs feines wegs diejenige Ausdehnung erhalten , welcher ſie fåbig fīnb. – Die Dienſtzeit iſt nach dem Entwurfevon adi auf fünf Jabre berabgefeßtworden, eineBeſtimmung, welche durchaus nothwendig war, und eine Dauer ,

oder Unteroffizier geweſen fein fou,, bevor er vorråden kany ;; es ſprechen allerdinge Gründe dafür, ein gewiſs ſeo Minimum hierin feſtzufeßen, allein es bleibt immer ſchwierig, weilman häufig inden Fall kommen wird, dieſe Beſtimmungen nicht einhalten zu können.:

Ein Drittheil nteſtellen der Unterlieutena iſt dernicht Uns melche für denKrieggeeignet iſt, aber für den Frieden teroffizieren vorbehalten Kriegsſchule , welche die noch mehr båtte vermindert werden fånnen . Dazur

Bildung der Truppen ,feine fünf Jahrenothwendigſind, und dadenein, die Dienſtzeit zerſplitterndes Urlaubsweſen weber bürgerlichen, nod Den militäriſchenDerbålts niſſen vortheilhaft iſt , ſo würde eine förmlicheAusſcheis dungber Dienſtzeit, fürKrieg und Frieden amzwedmás ,

beſucht haben . Dieſe Beſtimmungen waren früher geeigs vitegirler Klaffen gedffnet waren , nun aber, ſeit ein jeder

net geweſen, als die Kriegsſchulen nur den Söhnen pris

Soldat oder Unteroffizier das Recht hat, die Kriegeſchus

len zu beſuchen , wenn er biendthigen Eigenſchaftenbefißt, dieſe Beftintmung feineswegs als entſprechend. Bigſtenfeln, wie die , in Preußen ,Württembergi erſcheint Man kann wohl im Kriege oder durdy außerordent, 9

Herren , Hannover, Danemart ac. der Fall iſt,

undfürTeştere würden drei Jahre binreichen .Dank EicheUmſtände gezwungen fein, Unteroffizierezu Offizie. laſſen zu welche würdemanentweder keinerAusnahme bedürfen o , der ren vorrädenan laffen , welche für dieſeStellennicht ener in den Studien bereits in die binfänglicheBildung beſigen , einefolche Maßregel To fdnnte ſodann deren Unterrichtszeit im Frieden auf zwet, oder ſelbſt nur auf ein Jahr vermindert werden ,

dann würde die nBegünſtigung des Art.35 , ſtatteinis gen Studierende , alten Franzoſen zuTbeil werden, Daß brei Jahre und ſelbſt noch weniger für die Ins

belt * " Bandes de indoftente edheidendenist ...Toy tue. bemOrittheilungen . **) Benildféfet intereffanteau Grife even the'th ket Katze piste nähere Anzeige ta det X. M.B.erfoeinca

* ) Mande, gwelche die Einrichtung der franzöſiſchen Kriegsſchus angen lin usge a

, haben aus den dom Marſhall Gerard

ausgegangenen Beftimmungen geſchloffen , die Kriegsfdulen

'Telen in Frankreich gänglich aufgehoben worben , aurin dem 7.1

ift nicht fos nur die Borbereitungsſchule von ta Flede iſt aufe Bebebsn worden , die, Sdulen zu St. One and Saumur beftes

va hengber ohne Zweifel fort, und,indem nun jeder Soldat ober unteroffizier , welcher die nöthigen Eigenſchaften beſigt, aus 3. Ben neu gebitorten egimentsiojulen in vieleiben zutreten betidstigt , in denſelben vielmehr eine große; zeitgemäße Erweiterung zu

gett geworden , 1978

1

19:16

103

104

wird durch den Mangel der geeignetent Individuen enta zieht ſich in der Anleitung auf das Studium der frieges ſchuldigt; in dieſem Falle des Bedürfniſſes mag fich, z. B. wiſſenſchaftlichen Zweige. Sou bier das Entgegengeſeite Doch aus dem Nachlaße Franfreich gegenwärtig befinden, allein daſſelbe wird im vom Gründlichen geſchehen ? muß man ſchließen , daß gerade der Hr. Verf des Auf ren Beſtimmungen vollig im Gange ſind, nichtmehr ſtatts Tapes fich jene Verwechſelung zwiſchen Zweck und Mita finden . Das Recrutiruugsgeſer iſt aber wohl nicht blog tel zu Sdulden kommen låßt, indemn derſelbe dasjenige, für die gegenwärtigen Umſtände berechnet. Daß ein was in der Anleitung auf Kriegswiſſenſchaft bezogen geber, welcher Offizier werden will, als Soldat in die iſt, in ſeinem Aufſaße auf die Mathematif bezieht. S. 69. wird in Beziehung auf Geſchichte (als Hůlfss Reiben trete, daß alle Dffiziere aus den Unteroffizieren

Frieden und wenn einſt die Kriegsſchulen nad den neues

hervorgeben, iſt recht und billig, aber nur unter der Bes wiſſenſchaft ) bemerkt : ,, bod macht er (der Berf. der dingniß, daß wenigſtens im gewöhnlichen Zuſtande aud Anleitung ), wie gewohnlich , zu große Anforderungen , nur diejenigen vorrücken , welche die nöthige Bildung und ſagt, daß man zuvor mit ſåmmtlichen Zweigen der dazu befißen und den Kurſen einer geeigneten Kriegos Kriegswiſſenſchaft, ja ſelbſt mit der Wiſſenſchafts- und

( chule beigewohnt haben. Das Beſte des Dienſtes iſt der Hauptzwed aller Maßregeln , der nicht dem Intereſſe einzelner Individuen nachgefekt werden darf. Man darf nicht vergeſſen, daß der Offizier unſerer Tage, dort, wo das Conſcriptionsgereß in Wahrheit ausgeführt wird ,

Kunſtgeſchichte vertraut ſein müſſe." - Was zunächſt die zu großen Anforderungen anlangt, ſo würde dieſer Vorwurf gerechtfertigt ſein, wenn der Hr. Derf. erwies ſen hatte , daß entweder in der Anleitung lehren in bie Kriegswiſſenſchaft aufgenommen ſind, welche ihr dem .

Soldaten commandiren ſoll, welche aus allen Klaſſen Wefen nach nicht angehören , oder, daß der Offizier der der Geſellſchaft bervorgeben, und die Kriegszucht fann Kriegswiſſenſchaft nicht bedürfe. Ein ſolcher Beweis ift

dadurch nicht gewinnen , wenn er vielleicht weniger Bils indeffen weder in dem Aufſate, noch anderswo geführt. Die aus der Anleitung von dem Hrn. Verf. hers dung beſikt, als Manché ſeiner Untergebenen . Dieſe wenigen Worte finden ihre ausführliche Ers beigezogene Anſicht bezieht ſich indeffent nur auf Krieges låuterung und Beweisführung in den oben angezeigten geſchichte und nicht auf die allgemeine Geſchichte als

e Unterſuchungen über das Heerweſen unſerer

Hilfswiſſenſchaft.

Zeit. "

Die Gründe , weßhalb es nach dem Weſen der Sache

Berichtigung.

Alſo wieder eine Verwechſelung!

nothwendig ſei, erſt die eigentlichen Zweige der Kriegse wiſſenſchaft zu ſtudieren, ehe man zu dem Studium der

In den erſten Heften von 1830 der 4. M. Z. befints Kriegsgeſchichte übergebe, ſind in der Anleitung anges det ſich ein Auffas : „ Anſichten der Zeitgenoſſen geben. प über den praktiſchen Nußen der Mathematit,

Wenn aber der Hr. Vf. jenes Aufſaßes glaubt, daß

Gedichte und Kriegswiſſendaft für Offis

nach der Anleitung das Vertrautſein mit der Wiſſens

zicre der Infanterie und Cavalerie als fafts- und Kunſtgeſchichte gefordert werbe, ſo iſt vieß zum drittenmale, und zwar dießmal eine Begriffsver,

Brudy ſtůck aus einer noch unvollendeten Schrift,

In dieſem Aufſage ſoll der Umfang des für den Offis wechſelung; – denn es wird nach der Anleitung bei zier der Infanterie und Cavalerie nöthigen Wiſſens er: dem Studium der Kriegsgeſchichte, nur die Geſchichte mittelt und überhaupt unterſucht werden, wie der Dffizier der Kriegswiſſenſchaft und der Kriegskunſt vorausgereßt. die ihm verliebenen Naturanlagen zu cultiviren und das S. 93. endlich , wo der Umfang der Kriegswiſſenſchaft

Erlernte in das Leben zu übertragen habe. Es ſind bierzu die Anſichten aus ſechs namhaft gemachten Schrifs ten , unter welchen ſich auch die 1828 in feipzig erſdies nene Anleitung zum zweďmáßigen Studiumi der Kriegswiſſenſchaft ic. " befindet, berbeigezogen. Die gute Abſicht des Hrn. Verf. jenes Aufſaßes achs

nach der Anleitung erwähnt wird, ſcheint es dem Hrn. Verf. auffallend, wenn daſelbſt verlangt wird, daß, bei hinlänglicher Betanntſchaft mit den Waffen des eigenen Heeres, man ſich auch mit den Waffen anderer Heere befannt machen ſolle. Iſt es etwa zu viel verlangt, mit den Waffen ſeiner möglichen Feinde bekannt zu ſein ?

tend , und das Intereſante nicht verkennend, welches

Daß es hierbei nicht auf die Unterſuchung der Geſtalt

ſeine Arbeit enthält, mußten den Berf. Der Anleitung

der Frieſen- oder ob die Schäfte des kleinen Gewebres

dennoch einige Urtheile befremden, weldie daſelbſt in Bes polirt oder lakírt ſind, ankomme, ſollte aus der Anleis ziehung auf ſeine kleine Schrift vorfommen und, da ſie tung zu erſehen ſein. keineswegs begründet ſind, bier um ſo mehr einer Bes Der Verf, der Anleitung zum richtigung bedürfen , als die Nichtbeſiber jener Anléis zweďmåßigen Studium ber Kriegswiſſenſchaft. tung nach jenen Urtheilen eine ſehr Tiefe Anſicht von dem Inhalte derſelben erhalten mußten .

S. 61. wo aus der Anleitung angeführt iſt, daß

Ertl å r un g.

der Verf. derſelben , zum gründlichen Studium einiger th. Wir ſind auf amtlichem Wege zu der Erflärung friegswiffenſchaftlicher Zweige, die Bekanntſchaft der Eles autorifirt, daß die soll's , welche der Artifel tut

mente der Mathematit vorausſeße , wird die Bemerkung Nr. 1u. 2 der A. M. 3. über beabſichtigte organiſche gemacht: ,,Ein gründliches Studium von dem Marine der

Bestimmungen und Einrichtungen im fonigl.

Waffe forbern ,dürfte als Verwed felung zwiſchen Zwed

fachlif dyen Militar enthält , großeren Theils der

und Mittel zu betrachten ſein . " Das gründliche bes

Wahrheit ermangela und bloße Phantaſieen ſind.

Redigtrt unter Berantwortlichkeit des Berlagsbandiung : C. W, & c6fe in Darmkadt und in deffen Deijin gedrudt.

1

Mittwoch ,

16. Febr. 1831.

Nr. 14 .

tipis

Allgemeine

Militar- Zeitung.

F r a n frei dr

Dem Annuaire zufolge find erſt die Regimenter 2

(Schluß der Ueberſicht über die feit der legten Revo. 3. 4. 7. 9. nach dem neuen Syſteme formirt; die Regi; Yution eingetretenen Veränderungen in der franz. Armee.) menter Nr. 1. 5. 6. 8. 10. waren noch zu organiſiren Xiy . " Cavalerie. Das Beratungocomité dieſer Jedes dieſer Regimenter ſoll einen Effectivſtand von

Waffe, durch Ordonnanz vom 3. Jan. 1830 eingefest, 1200 Maun haben. Durch Ordonnanz vom 26. November 1830 wurde goner , Ghaſſeure und Huſaren bat große Veränderuns zu Cafere ein neues Artillerieregiment ( Nr. 11) gebil: gen erfahren: 26 Regimenter erbielten neue Oberſten; det. Daſſelbe beſteht aus einem Stabe, 9 beſpannten 14 davon waren in Retraite oder Nichtactivitåt. Eine Batterieen (wovon 3 reitende ), 7 unbeſpannten Battes Anzahl von Offizieren aller Orade bat ihre Entlaſſung rieen , und im Kriege aus einem Depotcadre. Dieſes genommen , dagegen ſind aber auch viele Anſtellungs. Regiment wurdeaus der Reſervebatterie von Paris und geſuche von Offizieren eingefommen , die vor der Zeit in aus15 weiteren Batterieen, welche aus den 10 anderen Retraite geſeßt oderohne binreichende Gründe reformirt Artillerieregimentern berausgenommenwurden, organis waren. Mehrere Regimenter haben die Garniſonen ge: ſirt, und man verwendete dabei die Unteroffiziere der wurde aufgelöſt. – Das Perſonal der türaffiere, Dra .

wechſelt.

Alle Kúraſſier , und Huſarenregimenter von

4 Escadronen werden unverzüglich auf 6 gebracht wers

Artillerie von der Ergarde, jedoch ſo, daß dieſelben nur in dem Grade angeſtellt wurden , deſſen Functionen fie

den , und der Effectivſtand jedes Regiments fou 700 in des Ergarde wirklich verſaben, aber den Sold des Mann betragen . Durch Decret vom 14.Auguſt wurde hoberen Grades behielten. Jede deraus den 10 andes ein fancierregiment errichtet, welches 50 Offiziere und ren Regimentern an das neuerrichtete Regiment abgeges I

-

762 Mann enthält; dieſesRegimentiſt in Paris orga: benen 15Batterieen ließ in ihrem bisherigenRegiment von1 Capitain 2r Klaſſe, 1 Oberwachtmeis einen 6 Cadre niſirtworden und erbålt den Gold und die übrigeDers ſter, Wachtmeiſter und 2 Brigadieren zurück, um ver,

pflegung gleich den leichten Cavalerieregimentern .

Die königliche Cavalerieſ chule zu Saumur bat mittelſt dieſes Cadre die Batterie zu reorganiſiren , wozu die anderen Batterieen des Regiments einen übrigens ſeinen Commandant (Marquis Dudinot, alteſten Sohn Theil ihrer alten Ranoniere abgeben mußten. des Marſchalls ) behalten .

XV . Ronigliches Artilleriecorps. Durch Drs

Das Pontonnierbataillon batte im Herbſt 1830

die Augmentatio n , welcheihm die neue Organiſation donnan ; vom 27. Auguſtwurde die Stelle eines erſten beſtimmte , noch nicht erhalten. Handwerkercompagni

Generalinſpectors der Artillerie aufgeboben. Das ar

tilleriecomité beſteht aus Generalieutenanten und

Die 12

een , ſo wie die

-de -camp, welche der Kriegsminiſter bezeich. 13 Sedentărc Marechaur ompagniee n der . Artillerie hatten erlitten Veränderung net d; er älteſte Generallieutenant hat den Vorſiß , und noch feine Artillerietrain waren erſt die 1. u . 3. Ess 3

ein Stabsoffizier verſieht die Functionen des Secretárs.

Im

Das Comité gibt ſein Gutachten über das Perſonnel cadron nach der neuen Formation organiſirt ; die 2. 4 .

noch zu organiſiren. und Materiel der Waffe, über die Verwaltung und den 5. u. 6. waren Ronigliches Geniecorps

Unterricht in den Artillerieſchulen , über die Vertheilung,

.

XVI .

Die Stelle

Anſtellung und Beförderung der Offiziere. Unter ſeiner eines erſten Generalinſpectors des Genie wurde durch Aufſicht befinden ſich das Artilleriemuſeum , das Depot Ordonnanz vom 27. Auguſt aufgehoben . – Das For's tifications comité beſteht aus Generaloffizieren , der Archive, die Bibliotbef und die Muſterwerfſtåtte. -

Das Artilleriecorps záblt wie früber 9 Generallieus

welche der Miniſter ernennt, und wird vom åtteſten

tenante und 14 Marechaur - de -camp , aber es ſtehen

Generatlieutenant praſidirt; ein Stabsoffizier functios! donnanz vom 21. September 1830 cine Promotion von wie das Artilleriecomité, und beaufſichtigt das Depot ſten, 19 Oberſtlieutenanten, 33 Escadronschefe, der Archive, die Bibliothek und die Prankammer. Das Corps ſelbſt wurde durch Drdonnanz vom 14.Nov. 44 Capitainen 1r Klaſſe , 55 Capitainen 2r Klaſe, 63

große Veränderungen bevor, auch bat bereits durch Ors nirt als Secretår dabei. Es hat dieſelbenAttributionen, Lieutenanten und 22 Ünterlieutenanten ſtattgefundeu .

1839 neu organiſirt ( f. Nr. 98 der A.M.Z. von 1830. )

107

108

Die Applications dule für Artillerie und Gente zeit ertheilt. Nach dieſem legte der Kriegsminiſter einen zu Meß hat keine Veränderung erfahren .

zweiten Geſegesentwurf vor, durch welchen er von der

XVII. Equipagentrain. Durch Ordonnanz vom Rammer einen außerordentlichen Credit von 2 Millionen 10. Nov. 1830 iſt dieſer Train neu organiſirt worden. Franfen für Bezahlung der Militärpenſionen fraft des

n Gefeßes verlangte. Er beſteht aus 8activen Compagnieen , 1 Depotcoms vorerwähnteAusliefer ung der Deſerteure ſoll (wie Die

pagnie und & Reſervecompagnieen. ( Wir werden auf die erwähnte Ordonnanz zurücfommen .) XVIII. Sedentárcompagnieen . Zu den beſtes benden 44 Sedentarcompagnieen, wovon 11 für Unters offiziere und 33 für Fúſiliere, wurde durch Ordonnanz vom 31. Dec. 1830 eine 12. Compagnie für Unteroffis ziere errichtet. Im Ganzen befinden ſich bei dieſen Coms

ſchon in Nr. 2 der A.M.3. erwähnt wurde ) nicht mehr

ſtattfinden . Das Miniſterium hat in dieſer Hinſicht fol, gendes Umlaufſchreiben an die Generale, welche in den Militardiviſionen befehligen , ſo wie an die Práfecten erlaſſen : ,, Meine Herren ! Die Regierung des Königs hat als Grundſaß angenommen , keine Auslieferung

pagnieen 180 Offiziere ( 90 Capitaine u . 90 Lieutenante) und 2 Geſundheitsoffiziere.

irgend eines Deſerteurs zu geſtatten, mogen nun entwes der beſtimmte Vertråge in dieſer Hinſicht beſtehen, oder XIX . Recrutirung. Dieſelbe beſchäfftigt 13 Obers blos einfache Erklärungen auf das Verſprechen wechſels

feitiger Erwiederung hin gemacht worden ſein . Die Res ſten , 1 Bataillonschef und 86 Capitaine, die von den gierung bat ihrerſeits auf jedes Begehren dieſer Art an

berſchiedenen Gorps detaſchirt ſind. Das Bulletin des sc. milit. hofft, daß die zu dieſem Geſchaffte verwen .

die auswärtigen Mädyte verzichtet. Ich fordere Sie

deten Stabsoffiziere eine andere Beſtimmung erhalten würden . XX . Geſundheitsdienſt . Hinſichtlich dieſes

deßhalb auf, in dieſer Hinſicht die nöthigen Maßregeln vorzuſdreiben . " - Das Aviso de Toulon ſpricht von Verſuchen ,

Dienſtes iſt nichts geändert worden. XXI . Militårſchulen. Ueber deren verånderte Einrichtung vergl. Nr. 97 der A. M. 3. von 1830. XXII. Invalidenbotel. Der Gouverneur Mar. quis fatour - Maubourg wurde durch den Marſhall

werden ſollen , wodurch dem Material der Artilles rie ſehr wichtige Veränderungen bevorſtunden .

jourdan erſeßt.

mandanten der Nationalgarden von Paris, ein Jahrges

die in dem Hafen mit einer neuen Erfindung gemacht .

Durch enant wurde dem f. Ordonnanz 27. ,Januar Generallieut Grafen vom fobal als Generalcoms

In der Sißung der Deputirtenkammer vom 4. Febr. halt von 50,000 Fr., und dem Oberſt Jacqueminot, legte der Kriegsminiſter ein neues Geſeß vor, wornach Chef des Generalſtabs der Pariſer Nationalgarden, ein das Gouvernement ermächtigt werden foù, eine Region folder von 20,000 Fr. bewilligt. Auslånder zu bilden, größtentheils in der Abſicht, um B a ye r n . den vielen Fremden , die ſich in Folge politiſcher Vers Das Kriegsminiſterium hat die Militárárzte auf das båltniſſe nad Frankreich geflüchtet, aber fraft des S. 2

des Art. 13 der Charte keine Dienſteim franz.Heere Wert des Regimentsarztes Dr. Handſchuh über die nehmen dürfen , und dem Staate größtentheils doch zur fyphilitiſchen Krankheiten aufmerkſam gemacht, Laſt fallen , ein Unterkommen zu verſchaffen. Der Voré nach welchem dieſelben ohne Queckſilber nach allgemei. ſchlag beſteht aus 2 Artikeln und lautet : Art. 1. Die Res nen therapeutiſchen Grundſågen mit Sicherheit gebeilt gierung wird ermächtigt, eine legion Ausländer zu bilden , werden können , was ſich bereits erprobt haben ſoll. Die beſtimmt ſein ſoll , außerhalb dem Continentalgebiete des Kidnigreichs verwendet zu werden . - Art. 2. Die

Oberbefehlshaber und Commandanten der von den franz. Truppen , außerhalb dem Continentalgebiete, befekten

Deutſcher Bund . 3. Novbr. die Staatsverträge durch 1816 ſchon Da der Panda u in vom die Reihe 1815 und 4. April

Bundesfeſtungen mit Vorbehalt der Bayern zuſtehenden

fånder, dürfen ermächtigt werden, Militárcorp8 zu bils Souveränitáis , und Eigenthumsrechte aufgenommen den , die theils aus Eingeborenen, theils aus Fremden zuſammengeſegt ſind. - In der Sißung der Deputirtenfammer vom 5. Febr. legte der Kriegsminiſter einen neuen Geſebesentwurf über die Militårpenſionen vor. Er bemerkte, es ſei ſchon früher ein Antrag über dieſe Sache von der Regierung

5

worden iſt,ſo war die Ueberweiſung dieſer Feſtung an den deutſchen Bund , welche zu Mainz und Puremburg

ſchon viel früher erfolgte, nur eine Folge derſelben . Das Verbåltniß dieſer beiden Feſtungen iſt aber von dem der Feſtung landau verſchieden , weil Bayern mit der Souveränitåt und dem Eigenthume aud) zugleich

gemadt und an eine Commiſſion überwieſen worden .

das Beſaßungsrecht vereinigt. Die feierliche Ueberweis

Auf die Ausſtellungen der leßteren ſei dieſer Entwurf zurücgenommen , und nach reiflicher neuer Erwägung werde jeßt ein neuer verbeſſerter Entwurf vorgelegt. Die wichtigſten Beſtimmungen des neuen, ſehr ausführlis

ſung hat daber blos darin beſtanden, daß die Schlüſſel der Stadt auf dem Marimiliansplaße, unter Paradis rung der Garniſon, von dem Stadt- und Feſtungscom , mando an die f. bayeriſchen Uebergabscommiſſarien und

den Entwurfs ſind : daß die Anſprüche an eine Penſion

von dieſen an die Gommiſſarien des Bundestags übers

auf einen activen Dienſt von vollen 30 Jabren begrüns geben, und in der nämlichen Ordnung wieder von dieſett det werden , nach welcher Zeit erſt die Militårperſonen auf den geringſten Anſatz der Penſionen ein Recht bas

und jenen an den Stadt's und Feſtungscommandanten , Generallieutenant v . Braun , zurückgegeben wurden.

ben . Derhöchſte Anſaß wird nur für 50jährige Dienſts Dabei wurden zur Ehre Sr. Majeſtåt des Königs und

109

110

Allerhöchſtihrer Verbündeten von den Wäden der in beslene Gontingent von einem Pferbe auf 100 Feuerſtellen ſten Verteidigungsſtand geſeßten Feſtung 101 Ranonens dieſem Mangel abhelfen wird ; die Waffen für dieſe ſchůfe geloſt. In dem Verhältniſſe des Stadt- und Truppengattung ſind vollſtändig angeſchafft , und ihre

Feſtungecommando gegen das f. bayeriſche Gouvernes Uniform wird auch nådſtens fertig ſein . 4 ) In den neu , gebildeten fünften Reſerve- Artilleriecompagnieen und mentwurde dadurch nichts abgeändert. n Sr. neten Commiffarie Maj. des KönigsDieabgeord: von Bayern dem dazu gehörigen Train befinden ſid, bis jest 6 Com, waren der f."bayeriſche Generallieutenant v . Golonge mandeure, 24 Offiziere niedrigeren Ranges , 82 , Unter : und der t.k bayeriſche Generalmajor v. Theobald. As A18 offiziere, 12 Tamboure und 940 Gemeine; 3 Compag . Civilcommiffar war der f. Staatsrath und Generalcoms nieen davon ſind vollſtändig ausgerüſtet und bekleidet; miſjår v. Stich aner ernannt. Bon Seite der Bundess zweien fehlt es nur noch an Mänteln ; für dieſe Artil Militárcommiſſion zu Frankfurt waren Bevollmächtigte Ieriecompagnieen ſind 40 Stůc Geſchůz verſchiedenen der t. preuß. Generallieutenant Frhr. v. Wollzogen Kalibers beſtimmt; 21Munitionswagen ſind bereits fers und der t. niederl. Generalmajor v. Thengnagell . Stur beſſen.

tig, zu 116 derſelben fehlt noch das Eiſenwerf, und 24

ſind in Arbeit; an Pferden ſind bis jeßt 193 Stück für dieſelben beſchafft. 5) Es werden 2 Schwadronen oder

Se. R. Hob. der Rurfúrſt haben den Generalmajor MůIdner vun Múlnheim zum Präſidenten der

1 Diviſion reitender Gendarmerie organiſirt. 6) Pferde

zu ernennen geruht. Deſtre i ch .

riebatterieen nod großer Mangel daran . 7 ) Auch an Schubwerf feblt es noch ; die Regierung hat deßhalb mit dem Schuhmachergewerf in Warſchau einen Tons

ſind bis 1062Cavaleriëreg Stüc geliefert worden ; deßhalb oberſten Militårbehdrde ( General: Kriegødepartement) zeigt ſichjeßt einigen imentern und Artilles in erſt Die Breslauer Zeitung ſchreibt aus Wien vom 23.

Januar : „ Man beſchafftigt ſich gegenwårtig hier mit traft zu lieferung von 42,000 Paar Schuben u . 13,000 der Drganiſation der Landwehr. Auf jedes Pinienregis Paar Stiefeln geſchloſſen und alle Wojewodſchafts .

ment wird ein Bataillon fandwehr errichtet, welches Commiſſionen beauftragt, in ihren Städten ſo viel als Dazu, werden folgende Chargen ernannt, nåmlich 1 Bataillonscommandeur;

aus 6 Compagnieen beſteht.

móglid dergleichen anfertigen zu laſſen. 8) Der Graf Konſtantin Zamoyski, mit dem die Regierung einen

auf jede Compagnie 1 Hauptmann , 1 Subalternoffizier. Vertrag eingegangen iſt, bildet ein Ublanenregiment; 1 Feldwebel, 4 Corporale und 6 Gefreiten ; die Zabl der für daſſelbe ſind noch die Såbel, Piſtolen und Karas Gemeinen iſt vorläufig nur 20Mann für die Compag: biner anzuſchaffen. 9 ) Ein Cavalerieregiment, welches nie, welche aber Ercapitulanten oder ſonſt gut erercirte ſich in der Wojewodſchaft Katiſch aus Freiwilligen bil. Militárs ſein müſſen , um im erforderlichen Falle als Unteroffiziere verwendet werden zu fønnen .

det, die nicht zu dem auf je 50 Feuerſteien ausgeſchries

benen Contingent geboren , gåhlt bereits 702 Mann und 724 Pferde. 10 ) Die Hauptſtadt Warſdau ſtelt noch

Spolen.

ein Jágerregiment zu Fuß aus 3 Bataillonen , ein jedes

Folgendes iſt ein Auszug aus dem Berichte, welchen zu 724 Unteroffizieren und Gemeinen beſtehend, welches .

der Kriegsminiſter , Hr. Kraſinsky, in der Reichstaggs in der Organiſation begriffen iſt; auch wird nächſtens lißung vom 24. Januar den Kammern über die Forts aus den Mitteln der Hauptſtadt noch die Bildung eines chritte in den Kriegsrüſtungen und Militårans Cavalerieregiments begonnen werden . 11) Zur Vervous italten ſeit dem 29. November v. I. erſtattete , und

ſtåndigung der Infanterie find auf Befehl des ehemas

welchen die Warſchauer Staatszeitung unter den amts lichen Nachrichten mittheilt : 1 ) Alle dritten Bataillone ſind völlig ausgerüſtet und mit allem zum Kriege Nos Ibigen verſehen , außer daß es einigen davon noch an Trommeln und kupfernen Feldkefſeln fehlt; 12 dieſer Bataillone haben ſich theils ſchon mit ihren Regimentern

ligen Diftators aus den Mannſchaften der ' beweglichen Garde 43,839 Köpfe ausgeſchrieben worden , um aus ihnen 16 neue Infanterieregimenter, ein jedes zu 3 Bas taillonen und zuſammen 2695 Mann , zu bilden. Aus dieſer Zahl foden in jeder Wojewodſdiaft 2 Regimenter organiſirt werden ; bei Aushebung der Mannſchaften zu

Vereinigt, theils werden ſie es in wenigen Zagen thun. denſelben ſoll man darauf Rúdſicht nehmen, daß diejes 2 ) Was die vierten Bataidone anbetrifft, ſo befanden nigen , welche für eine Familie zu ſorgen haben , oder fich am 14. Januar in denſelben im Ganzen 7056 Uns

einer landwirthſchaft vorſtehen , oder zur Fabrication

teroffiziere und Gemeine ; 3 dieſer Bataillone ſind volls von Kriegsmaterial gebraucht werden, oder endlich zum ſtandig und werden ſich in Rurzem den betreffenden

Dienſte unfähig ſind , berſchont und nur auf ihr auds

Regimentern anſchließen . 3) Die neu gebildeten fünften und ſechſten Schwadronen oder dritten Diviſionen in den 9 ålteren Cavalerieregimentern ſind ebenfalls volls zählig und haben noch Üeberſchuß an Mannſchaften ,

drůdliches Verlangen genommen werden ; zur Organis ſation dieſer Regimenter ſind Generale und Offiziere höheren Ranges in die Wojewodſchaften abgeordnet wors den . 12) Der jeßige Etat der beweglichen Garde, aus

nur fehlt es ihnen an Pferden, und ungeachtet der von welcher ſich oben genannte Regimenter bilden, iſt folgen der proviſoriſchen Regierung der Bank anbefohlenen

der : a ) auf dem linken Weichſelufer iſt auf die Wojes

Lieferung und des Ankaufes durch den Brigadegeneral

wodſchaften Krafau, Sandomir, Raliſd) und Mafowien

Dwernicky, iſt es doch mit genauer Noth nur möglich ein Contingent von 40,800 Mann Infanterie ausgeſchries geweſen, bis zum 14. 8. 845 tauglichePferde zu bekoms ben worden ; davon ſind zur Vervollſtändigung der viers

men ; man hofft indeffen, daß das vor Kurzem anbefohsten Infanteriebataillone 8533 Mann abgeſandt; alſo

111

112

bleiben noch 32,267 Mann ; nach den von den Wojea lichen türkiſchen Kanonen binzugefügt werden ſollen . .

wodſchaftsbefehlshabern erſtatteten Berichten ſind, außer 16) Die Anfertigung von Schießgewehren iſt den groß den Offizieren und Unteroffizieren, in dieſen Wojewods ten Schwierigkeiten unterworfen , und es zeigen rids, ſchaften jeßt 30,803 Mann zuſainmengezogen ; davon aller Anſtrengungen ungeachtet, unüberſteigliche Hinder, ſollen, einer Verordnung des ehemaligen Diftators zus nife, da eg dem Lande an Eiſen fehlt ; auch fehlt es an folge, zu den 8 Infanterieregimentern 21,768 Mann Arbeitern , denn ſelbſt die geſchicteiten Meiſter haben es abgeben ; es bleiben alſo für die bewegliche Garde das nicht unternehmen wollen , Flintenläufe zu verfertigen ;

ſelőit 9035 Mann zurüc ; außerdem haben ſich Abtheis Graf Onuphrius Maladomsky bat eine feiner eigenen Fabriken dazu bergegeben , und es ſou ſogleich mit der der Wojewodſchaft Sandomir , von 216 Mann in der Arbeit begonnen werden ; in Warſchau werden Bajons

lungen reitender Jager im Betrage von 373 Mann in

Wojewodſchaft Raliſd und von 200 Mann in der Wo :

nete und andere Beſtandteile der Gewehre verfertigt.

jewodichaft Maſowien, zuſammen alſo 789 Mann gebil.

17) Es iſt eine neue Pulvermühle errichtet und die Bant

det; b) auf dem rechten, Weichſelufer in den Wojewod: beauftragt worden , das zum Kugelgießen erforderliche ſchaften Publin, Podlachien, Ploc und Auguſtow beträgt Metall herbeizuſchaffen. 18) Die Warſchauer Raſernen das. Contingent der beweglichen Garde zu Fuß 36,800 fónnen gegen 20,000 Soldaten und 5000 Pferde faffen ; Mann ; davon geben ab zur Vervollſtändigung der vier- die frůberen Artilleriefaſernen und Reitſchule die

ten Batailone 6041, und bleiben 30,759 ; den Berichten zufolge waren bis zum 14. d . zuſammengezogen 29,295 Mann, hiervon kommen auf die 8 Infanterieregimenter 20,684 ,' und verbleiben demnach in der beweglichen nod 10,851 Mann; außerdem bildet ſich in der Garde noch

ſind

in Gewehrwertſtåtten umgewandelt worden ; außer dem Hauptlazareth rollen noch Wohnungen für 2000 Rrante eingerichtet werden. 19) Hinſichtlich der Verpflegung des Heeres ſind von der Regierung die nöthigen Maß.

regeln, getroffen und , da es noch an Bataillongårzten Wojewodſchaft Podlachien eine Abtheilung Schüßen zu feblt,, alle dazu Befähigte aufgefordert worden , ſich bei

Fuß, welche bis jeßt 317 Kópfe betrågt; c) das Sava: der betreffenden Commiſſion zu melden. 20) Ter Genes leriecontingent in den 4 Wojewodſchaften auf dem lins ralintendant des Krieges und die Befehlshaber in den

fen Weidfelufer, wovon je ein Mann mit einem Pferd Wojewodſcha ften ſind beauftragt, für die Bedürfniſſe Truppen

auf 50 Feuerſtellen fommt, beträgt 4785 Mann ; den Berichten nach ſind bis jest dort zuſammengezogent cons

der

zu ſorgen und ihnen dieſelben in Natur

zu liefern ; die Feſtung Zamosc und Modlin find volls

ſcribirte und freiwillige Offiziere 269, dergleichen Ges ſtåndig mit Lebensmitteln verſehen; der Gneralintendant meine 3772 ; Offizierpferde 426 , Frontepferde 3539; ſorgt für dieſe Bedürfniſſe theils durch Anfauf, theile

d ) auf die anderen 4 Wojewodſchaften fam ein Contin

burch Conſcription, nach den Vorſchriften der Regierung.

gent von 4547 Mann Savalerie ; zuſammengezogen ſind

Das auf das ganze Band in dieſer Hinſicht ausgeſchries

bis jeßt 207 Offiziere und 3723 Gemeine, 423 Offiziers bene Contingent beträgt 128,000 Scheffel Roggen , 12,200 und 3588 Frontepferde .

13) Der Artillerieetat beſteht

Sch . Erbſen , 24,000 Sd . Gerſte , 400,000 Sch . Hafer

aus 6 Infanteriecompagnieen mit 12 Stic , Geſchůß auf und 370,000 Gentner 'Heu .. Zur Unterbringung dieſer eine jebe, zuſammen alſo 72 Stück Geſchůb ; ferner aus

Vorråthe ſind in den Wojewodſchaften Auguſtow, Pods

3 Batterieen reitender Artillerie, mit 8 Stück GeſchůB . lachien , Lublin und Ploc Magazine angelegt worden,

auf eine jede, zuſammen 24 Stúd Geſchůß; dieſe Come und außerdem noch abgetheilte Niederlagen an den Or. pagnieen und Battericen ſind in jeder Hinſicht vollſtåns

ten , wo die active Armee ſteht. Fúr die in Natur zu

dig ausgerüſtet; dazu fommt noch 1 Comp. Feuerwerfer empfangenden Lebensmittel rollen den Soldaten täglich zu Fuß und zu Pferde. Vor dem December vorigen . Gabres war im Warſdauer Arſenal nur für die Feſtung Zamosc gearbeitet worden ; ſeit dem 6. December befaßte man ſich mit der Beſchaffung von Feldgeſchüß für die 5

9 polniſche Groſchen ( 1 ), Silbergroſchen Preuß.) abs gezogen werden. 21) Die Offiziere und Armeebeamten ſollen feine Vergütung für das Quartier mehr erhalten , ſondern es ſoll ibnen daſſelbe von der Kriegscommiſſion neuen Reſerve :Artilleriecompagnieen ; es wurden ferner ſelbſt angewieſen angewieſen werden werden.. 22 ) Feuerung, licht und 160. Munitionswagen gebaut ; 4 von den genannten Schlafſtåtte ſollen die Offiziere und Armeebeamten fich Compagnieen rollen in einigen Tagen vollſtåndig aus,

aus eigenen Mitteln beſchaffen ; für die Unteroffiziere

gerüſtet ſein . 14 ) Mit Schießbedarf find bis jeßt die und Gemeinen ſollen iu dieſer Hinſicht die Corpschefs alte Artillerie und 13 Infanterieregimenter verrebeu wors und Plascommandanten auf Rechnung der Kriegskaffe den ; die neu gebildete Artillerie soll es nachſtens werden ;

ſorgen . 23 ) Der Preis für die dem Heere zu leiſtenden

für den Reſerve- Artilleriepark wird er aber erſt anges Fubren iſt ſo lange, bis die darüber erlaſſene Verords fertigt. 15) Die Feſtung Zamosc iſt in hinreichendem

nung zurúdgenommen werden wird , von i Gulden 15

Bertheidigungszuſtande; auf ihren willen ſtehen 160 Groſden ( 7 ' ), Silbergroſchen Preuß.) auf 24 Groſchen Stůc Geſchůß, und außerdem beſißt ſie zu Ausfållen ( 4 Silbergroſdhen ) berabgeſeßt worden . eine Feldbatterie von 4 Stúd Geſchůs ; der Schiebedarf iſt daſelbſt in 12 Niederlagen vertheilt. Die Feſtung Modlin bat 60 Stúc Geſchúß , welche jedoch nicht im

Rußland.

Der bei dem Generalſtabe angeſtellte General der beſten Zuſtande, ſind. Zur Beſeßung der Fortificationen Infanterie, d'Auvray , iſt zum Mitgliede im Conſeil von Warſchau und Praga find 43 Stück Geſdůß bes des Kriegsminiſteriums ernannt worden . ſtimmt, zu welden die in den Garde- Kaſernen befinds Redigirt unter berantwortlichkeit der berlagsbandtung : C.

. fests in Darmſtadt und in denen Duijin gedrudi.

1

C

Samſtag , 19. Febr. 1831.

Nr. 15.

SIM

Allgemeine Militar · Zeitung. . B

a

0

e

n.

4. Brigade, Oberſt Bråndli, von St. Gallen . IV . Di ,

Karlsruhe, 9. Febr. Die bóbere Bildungsſchule viſion (Hauptquart. St. Moriß ) , Forrer, von St.

. 1.Brigade, Oberft Guerry, von Waadt; 2.Bris für Offiziereiſt eröffnetworden. Se. K. H. derGroße Gallen gade, Oberſt v. Pourtales, von Neuenburg; 3. Brigade, miſſion genehmigt. Bis jeßt nehmen jedoch nur 14 Oberſt v . Mailardoz, von Freyburg; 4. Brigade, Oberſt Muret, von Waadt. V.Diviſion ( Hauptquart. Bels Offiziere an dieſer Anſtalt Theil ; ſie werden ſpåter in linzona

berzog haben den pran einer beſonderen Studiencoms

den Generalſtab verſeßt.

Ruß Lån 8 .

) , Rotten, von Wallis . ( Dieſe als detaſdirtes Corps zu agiren beſtimmte Diviſion beſteht aus einer

einzigen Brigade.)

Petersburg , 22. Jan. Se. R. H. der Generals major Prinz Alerander von Württemberg iſt zum

- Ein Beſchluß der Tagſaßung vom 19. Januar fest die Stärke der in wirklichen Dienſt und Sold zu berus

Befehlshaber der erſten , und Se. K. H. der General, major Prinz Ernſt von Württemberg zum Befehl8s haber der zweiten Brigade der erſten Rúraſſierdiviſion ernannt worden ; den Befehl über die genannte Diviſion

fenden Generals, Diviſions- und Brigadeſtåbe folgendermaßen feſt: I. Vom Generalſtab : a) Der Oberbefehlshaber mit einem von den drei ihm regles mentariſch zugegebenen Flügeladjutanten und mit zwei

bat der Generalmajor Fürſt Galityn III, erhalten.

Stabsadjutanten , mit Hauptmanns- und Lieutenantss rang. b) Der Chef des Generalſtabs mit zwei Stabss 3-46 mojutantes , und mei (Shofa ha ...

Schwe i ſ.

Der eidgenöſſiſche Kriegsrath , der vom Präſident des Vororis praſidirt wird, beſteht aus den Herren Herzog von Effingen von Aarau , Biſcher von Baſel, Oberſtquartiermeiſter Wurſtemberger von Bern, Ludwig 9. Portalès, Oberſt - Inſpector der Artillerie, von Neus enburg , und Muralt von Zürich. Nachſtehendes iſt die Eintheilung des Bundess heeres, nach den Anträgen des Obergenerats und des Kriegsraths : Dem erſten Diviſionscommando wurden -

.

eidgenöſſiſchen Stabsadjutanten , nebſt dem nöthigent

Ranzleiperſonale. c) Der Generaladjutant mit einem Stabsadjutanten und einem Chef de Bureau aus der Zahl der eidgenöffiſchen Stabsadjutanten , nebſt dem nöthigen Ranzleiperſonale. d ) Die Zahl der einzurufene den Ingenieuroffiziere fann noch nicht beſtimmt werden, , weil fie von der dem Oberbefehlshaber im Einverſtånds niſſe mit dem Oberſtquartiermeiſter überlaſſenen Anles gung von nöthig erachteten Feldbefeſtigungen abhängt.

zujteben die Gontingente von Zürich, Schaffhauſen und

Auch dießfalls foll aber möglichſte Sparſamfeit und Bes

Thurgau ; dem zweiten Bern, Freyburg , " Neuenburg, Solothurn und Baſel; dem dritten Búndten , Appenzell und St. Gallen; dem vierten Wallis, Waadt und Genf. - Mit dem Oberbefehle über die Diviſionen und Bris gaben ſind beauftragt : 1. Diviſion ( Hauptquartier Zirich ), v. Búren , von Bern . 1. Brigade, Oberſt les dergerw, von St. Gallen ; 2. Brigade, Oberſt v. Tugs giner, von Solothurn ; 3. Brigade, Oberſt Abyberg, von Schwyk ; 4. Brigade, Oberſt Elder von Schwandegg,

frånfung auf das Bedürfniß beachtet werden. e) Dom Artillerieſtab der Oberſtcommandant für die Artillerie mit einem Oberſtlieutenant von den zwei ibm reglemens tariſch zugegebenen , mit einem Stabsadjutanten des 'kriegscommiffår mit dem von ihm zu bezeichnenden noth , wendigen Perſonale, der Kriegszahlmeiſter mit den nds 'thigen Gebülfen und der Oberfeldarzt. II. Von den vier

von Zürich. II. Diviſion ( Hauptquart. Solothurn ),

Diviſionsſt åben für jede Diviſion cin Diviſionscom ,

C

.

Feldzeugamtes , einem ſolchen des Trains und einem Stabslieutenant. f) Vom Kriegscommiſſariat der Oberſts

Ziegler, von Zürich. 1. Brigade, Oberſt May, von Bernt; mandant nebſt einem Adjutanten mit Oberſtlieutenants,

2. Brigade, Oberſt v.Planta, von Graubündten'; 3. Bris rang und einem Stabsadjutanten mit Hauptmannss oder gade, Oberſt Pfyffer, von Luzern ; 4. Brigade, Oberſt Lieutenantsrang, ferner ein Ingenieuroffizier und ein Brentano, von Margau. III. Diviſion (Hauptquart. Stabsfourier. III. Von der Hälfte der Brigadeſt åbe, Chur ), Bonteme,von Genf. 1. Brigade , Öberſt Wien nämlich von neun ſolchen , für jede Brigadë der Brigas land, von Baſel; 2. Brigade, Oberſt Ruſca, von Zeffint; decommandant mit einem Stabáadjutanten und Stabs .

3. Brigade, Oberſt Schuhmacher süttenberg, yon luzern ; fourier. Die übrigen zur Bildung des großen Generals

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ſtabs und der Diviſions , unb Brigadeſtåbe nothigen rungen verfnüpft, denn ſobald Ausſaat und Erndte Offiziere rollen ebenfaus bezeichnet und zur Bereithals vorůber waren , fonnte Jeder gemådylidh die hande in die Jagd tung aufgefordert werden und zwar feinen Sold , jedoch den Sdhood legen, andere Beſchafftigungen die Fouragerationen für ihre Beyufs des Dienſtes effecs etwa ausgenommen , fannte man nicht. Weit gefährlis tiv geh -

altenen Pferde beziehen,

der in ſeinen Folgen mußte jedoch ein Krieg ivährend der Erndte ſein , welche im Falle der Beſiegung größ

tentheils verloren ging , und es iſt mit Zuverläſſig feit anzunehmen , daß die nomadiſirenden Volfer, welche erndten woliten , ohne geſket zu haben , ihre Angriffe

Geſchichtlicher Rúťblick auf die frühere Wehrverfaſſung der Völker und die meiſt zu dieſer Zeit unternahmen .Man wird folglich ſchon damals eingeſehen haben, daß nur der entbehrlis dabei gemachten Erfahrungen. * ) chere Theil der Arbeiter zum Schuße der Felder und Der menſchlidye Geiſt hat ſich von jeber mit Löſung

Hütten verwendet werden dürfe, wenn die Landwirths

zweier Aufgaben beſchafftigt: mit dem Erwerben und daft gedeihen ſolle. Doch half man ſich dion frühzeis mit dem Bewahren des Erworbenen . Von dem richtig durch die zu Sclaven gemachten Kriegsgefangenen,

tigen Verhältniſſe beider Bemühungen zu einander hångt welche nebſt den Weibern und Kindern faſt alle Felds eben ſo wohl der Wohlſtand des Einzelnen, wie der des

arbeiten verrichten mußten.

Das Syſtem der allgemeinen Bewaffnung der Ruin des ganzen Staatshaushaltes herbeigeführt fonnte daher nur ſo lange durchgeführt werden , als Ganzen ab, und es leudtet ein, daß úber furz oder lang

man ſich auf der unterſten Stufe der Kultur befand , foſten, als man obne Nachtheil des Ganzen darauf vers und erlitt fehr zeitig bedeutende Modificationen . wenden darf. Das Wieviel ? läßt ſich jedoch nicht cints . Der Krieg wurde jedoch bald die Mutter der Kuls

werden muß, wenn die Webranſtalten jeglicher Art mehr

mal durch eine Proportionszahl ausdrücken, denn die tur , indem er Bölfer in Perührung bradite , die ſich Verhältniſſe der Staaten ſind in politiſdier, induſtrieller außerdem fremd geblieben ſein würden, nun aber gegens und materieller Hinſicht allzuſehr verſchieden. Der eine ſeitig eintauſdten, was ſie nicht batten. Es entſtanden Staat wird durch ſeine geographiſche Page zu einer fråfs neue Bedürfniſſe , und die erworbene Kriegsbeute bot tigen Wehrverfaſung genothigt, ein anderer fann ohne gleichzeitig die Mittel, ſie zu befriedigen . Nachtheil eine bedeutende Militarinacht aufſtellen, ohne

dazu genöthigt zu ſein, ein dritter behilft fich faſt aus: ſchließlich mit Milizen , weil er feinen Angriff zu fürchs

Hatten die Reichtbúmer fraber nur in Feldfrüchten und Vichhoerden beſtanden , ſo kamen nunmehr Sdåbe anderer Art hinzu , die man leichter verbergen und leichs

ten hat u . P. F. So viel iſt jedoch gewiß, daß Civilis ter mit ſich führen konnte. Ueberdieß bildete fidy, in ſation und Kultur ſtets einen großen Einfluß auf die Folge der geſchloſſenen Kriegebindniſſe, der Handel mit par måtfor achaht babey , indem ſie rohen und verarbeiteten Produkten immer mehr aus, einestheils die Hände mehr zur Arbeit als zumKampfe und machte die Notwendigkeit beſonderer Sicherungso in Anſpruch nahmen , anderentheils aber audy mebranſtalten deſto fühlbarer. Man verfiel deßhalb auf die Mittel zur Vertheidigung ſchufen . Man muß daber den Idee einer Befeſtigung der Wohnorte. Athen war

jedesmaligen Zuſtand derſelben berückſichtigen , wenn unſtreitig die erſte Stadt Griechenlands , welche man man über die Vorzüge der Wehrverfaſſung eines Zeits mit Mauern umgab. Dadurch erwarb ſie ſich große alters urtbeilen will. Reichthümer und wurde die Wiege der Künſte und Wiſs Jagd und Viehzucht waren die erſten Erwerbsquels ſenſchaften ; denn alle wohlhabende Griechen ſchlugen .

len der Urvólfer. Die Nothwendigfeit, ihre Jagos und nunmehr ihren Wohnſit dort auf , weil ſie auf dem Weideplåte oft zu verändern , machte ſie zu Nomaden Lande zahlloſen Streifereien und Beraubungen ausges und verminderte ihre übrigen lebensbedürfniſſe, ſo wie regt waren . die Arbeit. Jeder waffenfähige Jüngling oder Mann Die Befeſtigung der Wohnorte hatte aber noch eine

konnte daber ohne allen Nachtheil zum Schuße des ges andere Folge. Es war jeßt nicht mehr nöthig, daß alle ringen und bewegliden Eigenthums verwendet werden ; Bewohner ſtets fampfgerüſtet blieben, da – wenn nur er fonnte es um ſo cher , da der unausgeſette Kampf die Eingånge gut bewacht wurden – die anderweit

gegen wilde Thiere ihn von Kindheit an zum Krieger beſchäfftigten Einwohner im Falle eines Angriffes Zeit beſtimmte und dazu tüchtig machte. – Die Ackerbau genug batten , zur Vertheidigung herbeizueilen. Bei dem treibenden Vólfer befanden ſich ſchon in einer anderen dadurch verminderten Bedarf an ſtets gerüſteten Streis lage. Ihre Lebensweiſe feſſelte ſie an den Boden , der tern mußte natürlich die Frage entſteheu, welchen Pers von ihnen bebaut wurde, und nothigte ſie oft, das das

durch erlangte Eigenthumsrecht mit gewaffneter Hand geltend zu machen. Dieß war mit feinen großen Stós * ) Brud ſtücke aus einer nächſtens erſcheinenden Schrift, welche den Titel führen wird : ,, Erfahrungen Unfidhten

ſonen die Bewadung der Stadt anvertraut werden

dürfe ? Den Dienern , d. h. den Sclaven , wollte man feine Waffen in die Hände geben , ſie waren oft zahl. reicher, als ihre Gebieter. Die Herren mußten ſichalſo bequemen , ihr Eigenthum ſelbſt zu beſdůßen , und ſie dieſe Mühe haben wahrs Heere , haben dieſe Mühe – für gewöhnliche Fålle und Betra dtungen über die stehenden .

Nationals und Communalgarden'; in beſonderer Be Theinlich ſo unter ſich getheilt, daß jeder Bürger nach ziehung auf die geographiſchen und politiſchen Verhältniſſe Verhåltniß ſeines Vermögens oder nach der Zahl ſeiner Deutdrands.

Söhne dazu beitrug. Dadurch bildete ſich allmählich ein

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Seriegerſtand, der als ein Vorrecht des freien Bürgers ihm leuďytetë ein , daß er Großes ausführen könne, wenn er die berrenloſen Krieger in ſeinen Sold nåhme, und angeſeben wurde.

er that is aud). Früher Tod hinderteihn an der Auss Wie lange dieſe Wehrverfaſſung in Griechenland führung ſeiner Prane. Philipp von Macedonien faßte

beibehalten worden iſt, laßt fid) mit Gewißheit nicht

angeben. Jeder auswärtige Krieg mußte aber die Måns' dieſe Idee auf; ſein Sohn Alerander zog den größten

gel derſelben fühlbar maden. Es war zu machtheilig, Vortheil davon. Im Beſitze einer Militärmacht, welche renn der Bürger ſein Gewerbe verlaſſen und Jahrelang

durch unbedingten Gehorſam und durch die daraus ents

Kriegsdienſte leiſten mußte. Dieſe Nachtheile vermehrs ſpringende Einheit ihrer friegeriſchen Handlungen Alles

ten ſich in dem Grade, als man die Verbindlichkeit zum überbot, was die ſtets uneinigen griechiſdien Staaten Kriegsdienſte ausdehnte. Schon während des trojanis ihm entgegenſtellen konnten, machte er ſich zum Beberr ſchen Krieges fand eine gezwungene Aushebung durd) [der Griechenlauds und eines großen Theils von Áſien

bas loos ," ia ſelbſt fosfaufung ſtatt. Im peloponneſts und Afrifa. – Die politiſchen Vortheile eines ftebens ſchen Kriege mußte man , ſeiner langen Dauer wegen,

den Heeres (aſſen ſich nicht abſtreiten . Nur Einheit

die frühere Webrverfaſſung theilweiſe aufgeben und und Unabhängigkeit von den Sorgen und Mühen des Srieger für Sold werben. Die leute , welche den Privatlebens fönnen den Sieg verbürgen ; wo dieſe Krieg aus Neigung zu ihrem Gewerbe gemacht hatten,

beiden Bedingungen einer wohlorganiſirten Streitinadht

ſchlugen ſich beſſer und waren zuverlåſſiger, als die vom fehlen , da vermogen ſelbſt Heroismus und Kampfges Partbeigeiſte ſtets entzweiten Bürgerſoldaten , und fas [ hidlichfeit nicht viel, man erblickt wohl einzelne glans

men bald in Ruf. Sie vermehrten ſich im Laufe des zende Waffenthaten , aber nid)ts Zuſammenhängendes Krieges bedeutend, und machten bald den Hauptbeſtands

und Planmäßiges . Wir haben nicht ohne Grund auf die Hauptepochen

theil der Armeent aus .

Mit dieſen verſuchten Kriegerſchaaren zog man nach der Militärgeſchichte Griechenlands aufmerkſam gemacht, Kleinaſien, um des jüngeren Cyrus Abſichten zu unters ſie enthalten wichtige Lehren, und mogen die vornehmen ſtůßen . Der Ausgang dieſes Feldzuges iſt durch Xes Herren in der Loga in ihren Urtheilen über die Zweck nopbon bekannt. Ageſilaus unternahm Aehnliches mit måßigkeit ſtehender Heere vorſichtiger machen , gleichzeitig berſerem Erfolge. Die joniſchen Grieden, zu deren Bes aber auch einige Winke über deren Organiſation geben , freiung er ausgezogen war , obgleid nur Wenige von die wir keineswegs für unverbeſſerlich und den Bedürfs ihnen dieſelbe erfämpfen helfen wollten , nahmen das niſſen angemeſſen halten . Die Militárgeſchichte der Römer bietet faſt dieſelben Anerbieten der Stellvertretung mit Freuden an, wodurd) der Militärſtand nod feſter begründetwurde, Erſcheinungen dar ; wir können und daber fürzer faſſen .

und ſich vom Bürgerſtande immer mehr trennte . Künſte,

Auch ſie betraditeten Anfangs den Kriegsdienſt als ein

Handel, Gewerbe, Ackerbau, furz uües gewann dabei, Vorrecht der Bürger, und Niemand founte ein bürgers und der Krieg fing an mit etwas mehr Plan und Res liches Amt erlangen , der nicht eine Reihe von Jahren gelmäßigkeit geführt zu werden . Dies wurde jedoch erſt durch anhaltende frieges

Kriegsdienſte geleiſtet hatte. Das mochte in den erſten Zeiten der Republif recht gut ſein , die Beibehaltung

riſche Uebungen im Großen möglich. Ageſilaus

dieſes Syſtems war aber ſpäter unmöglid ). Die Wir,

fou deren in Kleinafien und namentlich bei Epheſus

fungen der Geſeke find veranderlich

bereits angeſtellt haben .

Jedenfalls gebührt aber dem

fann unter anderen Umſtånden verderblich werden. Die

Thebaner Epaminondas das Verdienſt, den Grundſtein zu einer Taktif gelegt zu haben, weldie den Erfolg eines Rampfes nicht blos von der Lupferfeit der Streiter ab : bangig macht, ſondern audy Combinationen zuläßt, deren geſchickte Anwendung den Sieg über die robe Gewalt erleichtert. Durch håufige Uebungen hatten die thebanis

Ausſchließung der niederen Volfsklaſſen vom Krieges dienſte batte ihre Unterdrůdung zum Zweck oder wenig ſtens zur Folge ; Marius bewirfte ihre Emancipation. Anbaltende und auswårtige Ariege machten regelmäßige Soldtruppen unentbehrlich. Die Heere wurden von ſelbſt zu ſtehenden. Sie leiſteten bald gute bald ſchlechte

ſchen Krieger eine Mandvrirfähigkeit erlangt, die ihnen

Dienſte, je nachdem die Männer waren, welche an der

den anderen Griedieu gegenüber ein bedeutendes Uebers gewicht gab, und die Siege bei leuctra und Mantinea

Spiße ſtanden. Das Abtroßen von Privilegien , das namentlich den Pråtorianern ſo oft zur laſt gelegt wird,

berbeiführten .

war nur ein Beweis von Sdwäche derjenigen , welde

Die Zahl der nur für den Waffendienſt lebenden

ſidy zu ſolchen Conceſſionen verſtanden .

Månner batte in Folge der anhaltenden Kriege eine

gefährliche Hohe erreicht. Die Unarchie in Griechenland wurde durch ſie gefliſſentlich genährt, indem ſie ſich abs wechſelnd den nad der Oberberrſchaft ſtrebenden Pars theien vermietheten . Wo das Gefeß feine Kraft hat ,

auch das beſte

( Fortſegung folgt. )

Die mo ſa le n . * ) . Die Roſafen ſind von jeher Rußlands núblichſtes

gilt das Schwert Ades. Daher waren dieſe unabhäns Kriegsvolt geweſen, weßhalb auch die verſchiedenen Bes gigen und feilen Kriegerſdaaren nicht nur eine Seifet herrſcher dieſes Reiches jederzeit einen vorzüglichen Werth ihres Vaterlandes, ſondern trugen auch viel zu deljen aufdieſe Truppengelegtund ſie in ihrenKriegen als einen Hauptbeſtandtheil ihrer Waffenmacht haben auf Unterjochung bei, wie ſich gleich zeigen wird. Jaſon , Fürſt von Theſſalien , begriff die politiſchen * ) Dieſer, von Prof. I. 6. Petri in Erfurt verfaßte Auffas iſt Berhåltniffe ſeiner Zeit und ſeiner uneinigen Nachbarn ; aus Nr. 22 – 24 des Auslandes entlehnt, -

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treten laſſen. Ihre vornehmſten Wohnſie ſind am Don, dender Anleitung, um balo alle fremde Künſtler und machen. Sie find Dnepr, Ural , an der Wolga , in der Ufråne und am Handwerfer bei ihnen entbehrlid zu

Athwarzen Meere, wo ſie in Stanißen, d. h. Stådten, Freunde von Ordnung und Reinlichkeit im Hauſe, aber Flecken und Dörfern leben . Ihr Name fommt wabrs auch mitunter,wenn ſie es haben fónnen , von Gemächs ſcheinlich von dem tatariſchen Worte Raſaf ber, wels lichkeit; Hang zum Nichtsthun und zur Schwelgereinebſt ches einen freten, unſtåten, berumziehenden und unan's fåffigen Menſchen bedeutet, der leicht bewaffnet iſt und von Raub und Kriegsbeute lebt. Das ſind nun freilich die heutigen Roſafen nicht mehr, denn ſie beſigen Grunds eigenthum und treiben Ackerbau ; aber wild, zum Theil

der daraus entſpringeuden Geldbegierde ſind ihre Haupts

man erfolgt , ungeſäumt aufliben und im Auslande ſo

len Thalern .

laſter. Ihnen opfern ſie alles auf, und im Rauſce des Branntweins, den ſie über alles lieben, ſo wie im Zorne, ſind ſie der årgſten Ausſchweifungen und der entreßlichs ſten Grauſamkeiten fåhig. Sonſt rühmt man ihre Irene nodrob , friegeriſch und raubſüchtig ſind ſie noch ims und Anhånglichkeit und ihre Erkenntlichkeit für die ges mer, dabei ſtets beritten , ſtreitfertig und zum Aufbruch ringſten Wohlthaten. Mit einigen Ropefen kann man bereit. Sie müſſen, ſobald ein Aufgebot von ihrem Atas oft mehr ausrichten, als in anderen fåndern mit ſo vie,

So geſeßt ſie ausſehen , ſo iſt doch Frohſinn und gut wie inVaterlande Kriegsdienſte thun. Jeder Koſak fleidet und bewaffnet ſich auf ſeine muntere faune ihnen nicht fremd. Spiel , Mufit, Ges eigene Roſten und bringt ſein Pferd mit in den Dienſt; fang und Tanz dürfen bei ihren Zuſammenfünften nicht denn er dient nicht leicht zu Fuße . So lange er Dienſte fehlen. Alle ihre Geberden und Handlungen verrathen

thut, erhålt er monatlich einen Rubel in Silber , oder etwas Heftiges,leidenſchaftliches, Kriegeriſches. Immer und überall .

4 Rubel in Banfnoten Sold, ſein Deputat Mehl oder

begleitet den Roſafen der Stolz des Mans

Grüße und für ſein Pferd Heu und Hafer. Ihre Ges nes und des Kriegers, der ſogar in dem erſten liebesans ſammtzahl mag an 800,000 Mann betragen , die ihren trage etwas Erniedrigendes fühlt, ihn, gegen die Sitte gemeinſchaftlichen Urſprung aus der Ufråne, dem jeßis aller Vdifer, von weiblicher Seite erwartet, und dann gen Kleinrußland, berleiten, ſich aber ſeit 1570 in mehs noch, nach Art unſerer Spróden, Schwierigkeiten affecs

rere Stämme theilten, von denen ſich der zahlreichſte am tirt, die erſt nach Verlauf einiger Zeit zum Vortheite Don nieberließ, wo er, durch ruſſiſche Freiwillige vers des Mädchens endigen . mehrt , bald einen für ſich beſtehenden Freiſtaat unter

dem Namen der donſchen Roſafen bildete , und ſpåter der zweite Hauptſtamm vieler Nebenzweige wurde. Das ganze Corps dieſer donſchen Roſafen , ungefåhr 50,000 Mann ſtart, iſt in Polfs ( Regimenter) einges

Die kleinruſſiſchen Roſafen ( in der Ufråne ) nåbrent

fich vom Agerbaue und von der Viehzucht, gelegentlich lei Freiheiten und eigenthúmliche Vorrechte, welche ihnen die vormaligen Könige von Polen ertheilten. Man darf

auch vom Rauben und Plündern. Sie beſißen mancher .

theilt, welche von Polfomnits commandirt werden. Jes ſie nicht mit den nicht mehr vorhandenen zaporogiſchen der Polt beſteht aus mehreren Sots , Compagnieen zu

Roſafen verwechſeln , welche ein robes , unbåndiges ,

100 Mann, mit Sotnifs an der Spiße. Die Stanißen grauſames , råuberiſches und blutdurſtiges Volt waren, oder befeſtigten Plåße liegen meiſtens an den Haupts die ſchredlichſten Gråuel und Schandthaten an ihren

flüſſen ihreš landes;

Elderfast und Uralsk ſind die Nachbarn verübten, weiber und Kinder ermordeten und

größten . Jene Stadt am Don enthålt úber 2000 Häuſer und 15,000 Einwohner, und iſt der allgemeine Waffens und Handelsplaß dieſes friegeriſchen Volkes ; dieſe, am Ural, in der Statthalterſchaft Áſtrachen , der Hauptſit

deßwegen unter der Regierung und auf Befehl Keath as rina 11. zu Tauſenden bingerichtet und mit dem Ans denken ihres Namens gånzlich ausgerottet wurden. Die

ufråniſchen Roſafen haben einen menſchlicheren Charaf

ber uralſchen Roſafen , hat 2600 meiſtens bölzerne Häus ter, ſanftere Sitten . Durch die Einreibung der ſtreits fer und 16,000 Einwohner. Außer dieſen beiden Haupts baren Mannſchaft in ſtehende Regimenter mit einer der

ſtanißen ſind noch 118 in dem ganzen Gebiete der dons chen und etwa 60 in den Ländern der übrigen Koſaken . In den meiſten dieſer Ortſchaften hat ein Sot mit einem Sotnit ſeinen Siß ; in manchen mehrere Sots . Jeder Ort hat aber auch noch ſeinen eigenen Ataman oder Vorſteher , welcher unter dem Ataman des Polks ſteht. Ale dieſe Atamane ſtehen unter dem Ataman der gans zen Dölferſchaft, deſſen Reſidenz Tſcherkast iſt. Die Zeis

heutigen Kriegsſitte angemeſſenen Kleidung , Bewaffnung und Diſciplin haben ſich manche ihrer roben Seiten abs geſchliffen. Keiner entzieht ſich ſo leicht dem Kriegsdienſte, weil eine allgemeine Berachtung den treffen würde, wels cher es thåte. Ihre Tapferkeit und Unerſchrockenheit iſt ohne Gleichen. In dem vorleşten Türkenkriege wollte der ruſſiſche General B. einſt im Winter über einen Fluß geben , von dem es ungewiß war, ob das Eis ſtart genug

dhen ſeiner Würde ſind eine roth überzogene Standarte und ein Commanboſtab ( Bulawa ), die ihm ſtets vor.

fei, die faſt der Truppen und der Artillerie zu tragen . Es wurden daber 300 Roſafen befehligt, den Verſuch

getragen werden und ihn im lager und im Treffen Gleichmuth zu machen, thaten. was ſieohne Widerſpruch mit dem größten Raum aber hatten ſie die Mitte des

fenntlich machen .

Das Genie dieſes Volkes übertrifft Alles, was man Fluſſes erreicht, als das Eis einbrach, und alle ohne Rettung um: ſich von einem noch halb rohen Volke nur denfen fann.

Etwas ſeben , begreifen und nachahmen , iſt ſelbſt bei

tamen . Man bewies nun , daß es unmöglich sei, über den Fluß zu kommen, gab das Unternehmen auf, und dachte des Menſchenverlus ftes weiter mit keinen Worte. Dergleichen halsbrechende Wagſtüde

Ichweren Kunſtſachen für ſie das Werf einer kurzen Zeit, find aberhaupt bei den Rofaten nichts Seltenes. and es fehlt ihnen nur an tüchtigen Schulen und bils

( Fortſegung folgt. )

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : E. W. liste in Darmſtadt und in deſſen Dfijin gedrudt.

Mittwoch , 23. Febr. 1831.

Nr. 16.

UD 300

Und su

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5

Allgemeine Militår - Zeitung: furhefſe n .

herrliche Beſchlußnahme einzuholen iſt. Auch eignen ſich

Unterm 10. Februar baben Se. R. H. der Kurfürſt zur Berathung und Beſchlußnabme im Geſammt Staats. nachſtehende Verordnung über das Kriegsmin iſt es miniſterium die Angelegenheiten , welche Beſchwerden über

rium und die oberen Nilitärbehorden erlaſſen : s . 1. Beſchlüffe des Kriegøminiſteriums in deſſen verfaſſungs :

Das Krieg8 miniſterium , zu welchem die Geheime Kriegskanzlei übergeht, iſt die oberſte Staatsbehörde für alle ſolche Militarangelegenheiten , welche nicht den böchſten Oberbefehl über die geſammte bewaffnete Macht ausſchließlich betreffen. " Hinſichtlich derjenigen, dieſen Oberbefehl angebenden Gegenſtande , welche Wir an das Kriegsminiſterium verweiſen werden , hat der Vorſtand deſſelben Unſere Befehle unmittelbar einzubos

mäßigem Geſchafftskreiſe, oder erhobene Zweifelhinſicht: lich ſeinerCompetenz (F. S. 111der Verfaſſungsurkunde) betreffen . – S. 5. Der Vorſtand des Kriegsminiſteriums betreffen. wird über alle andere Gegenſtände ſeines Wirkungs freiſeg, gemäß ſeinem Ermeſſen , entweder ohne vors gångige Beratung im Staatsminiſterium , oder nach derſelben , das Erforderliche verfügen. S. 6. Das Seriegsde partement beſteht unter einem gemein: len. – S. 2. Das Kriegsminiſterium führtdie Ober: fchaftlichen Chef aus zwei Abtheilungen, deren erſte die -

-

aufſicht über alle 3 weige des Kriegoweſens perſönlichen und allgemeinen Angelegenheiten der Offi fowohl im Allgemeinen , als insbeſondere über das ziere, die Vorbereitung aller neuen Einrichtungen und Kriegsdepartement ( ſ. 8. S. 6—8.) In Beziehung auf Grundbeſtimmungen , die Mobilmachung aller Waffen feßteres iſt daber dem Vorſtande des Kriegsminiſteriums gattungen, den Abgang und die Ergånzung an Manns überlaſſen , den Sißungen jenes Departements beizus fchaft und Pferden , die Invaliditätserklärung und die wohnen, beſondere Sißungen deſſelben anzuordnen, und Bewilligung von Penſionen und Wartegeldern, die Heis

überhaupt alle ihm zweckmäßig erſcheinende Vorſchrifs ratheconſenſe, die Formation, die Beurlaubung, die ten für den Geſchäfftsgang zu ertheilen. ichgebührt Uebung und die Dislocirung der Truppen, die marichs dem Vorſtande des Kriegsminiſteriums die Beſchluß. und die Etappenſachen , die Militár - Erziehungen und nahme auf die Beſchwerden , welche an daffelbe über Unterrichtsanſtalten, die Medicinalanſtalten , die Belob Verfügungen des Kriegsdepartements gelangen würden . nungen , die Diſciplin, die Beſtrafungen, die Anordnuns

S. 3. DerVorſtand des Kriegsminiſteriums hat bes gen über die Einrichtung der Militár-Strafanſtalten , die Polizei, die Artilleriebedürfniſſe, die Fabrication, die diejenigen Angelegenheiten zu behandeln , welche legs Anſchaffung,die Inſtandhaltung, die Aufbewahrung und .

nehmlich mit den einſchlägigen anderen Miniſterien

tere mit angeben oder berühren , namentlich in Bezies die Vertheilung aller Waffen und der Munition , die

bung auf a) die Recrutirung, hy die Gendarmerie, c) die Bewaffnung und Dienſtordnung der Bürgergarden und ähnlider Corps, d ) die landfolgen für den Milis tårbedarf, e) das Einquartierungs- und Servisweſen, f) die Durchmårſche und Verpflegung fremder Truppen, ſo wie g ) die Kartelle und dergleichen Verträge mit aus

Zeughauſer, die Stüd- undKugelgießereien , die Modelle und die Erfindungen im Artillerie- und Ingenieurfache zc. . zum Geſchafftsfreiſebat. Der Wirkungsfreis der zweis tenAbtheilung umfaßt das Militar- Kaſſenweſen , die Ausmittelung der Preiſe der Militarbedürfniſſe, die Ans weiſung der Zahlungen, die Aufſicht über richtige Rechy,

wärtigen Staaten , h) das Militärgerichtsweſen ( f. 8.9) nungsablage und die Controlle des geſammten Reds und i) den Voranschlag der in den Staats - Grundetat nungsgeſchafftes aller Militärverwaltungen , das Eins dem Ges quartierungos, Kafernen- und Servisweſen, ſo wie die aufzunehmenden Militårkoſten. – S.S. 4. 4. In In dem -

ſammt. Staatsminiſterium , deſſen Mitglied der Vorſtand des Kriegsminiſteriums iſt, hat derſeibe diejes nigen Gegenſtande ſeinesverfaſſungsmäßigenGefchäffts : treiſes zur Berathung zu bringen , welche Unſerer lan. desherrlichen Entſchließung bedürfen , wofern nicht über dieſelben, als über außerordentliche und dringende Ans gelegenheiten, nach Saß 2 im s. 110 der Verfaſſungss urtunde alsbald obne eine ſolche Berathung dielandes ,

Garniſonseinrichtungen, die Verſehung der Truppen mit Lebensmitteln, die Feſtungøproviantirungen , das Milis tårfuhrweſen , die Krankenpflege mit den Lazarethen , die Perpflegung der Invaliden, die Verwaltung des Invas lidenbauſes, die Detonomie der Militár-Strafanſtalten, die Zahlung der Penſionen anInvaliden und an Militár's Wittwen und Waiſen , die Beſorgung der Befleidung, des lederwerts und der Feldequipageder Truppen , die .

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Controlle über deren Verwendung ac. - S. 7. Dem Oppoſition. Karl der Große befeſtigte die Monarchie Kriegsdepartement fommt im Allgemeinen die Vers aufs Neue , und jeßt erſt findet man Spuren einer fügung über alle Gegenſtande der Militárverwaltung Verbeſſerung der bis dahin hochſt bedrängten lage des zu , so weit dafür geſebliche Vorſchriften , Reglements, dritten Standes , und von einigen Fortſchritten in der Tarife und dergleichen beſtimmte Normen beſtehen und Kultur úberhaupt. Indeſſen war die Idee des Staates

deren Anwendung unzweifelhaft iſt, jedoch vorbehaltlich

und einer fråftigen Webrverfaſſung den Germanen im ,

der darüber dem Kriegsminiſterium zu ertheilenden alls

mer noch fremd geblieben , daher erblickt man überall Kampf der Einzelnen gegen das Ganze, deſſen wahres

gemeinen oder beſonderen Nachweiſungen. – S. 8. Das

Kriegsdepartement hat die geeigneten Untråge bei Intereſſe Niemand begriff. Eine unausbleibliche Folge dem Kriegsminiſterium zu machen über andere, als die im 9.7 bezeichneten militariſchen Gegenſtände, namentlich

davon mar die Zerſtůcelung des großen Reiches nach

rungen, Abånderungen und überhaupt über alles, wo

ungenügende Maſchine, und die politiſche Eriſtenz der

für die vorhandenen Vorſchriften nicht ausreichen , es

Staaten daber auch wenig geſichert. Jeder Regent bes

Starle Code. ůber Anſtellungen , Beförderungen, Verſeßungen , Vers Die Bildung der Ritterorden batte an ſich einen abſchiedungen und ſonſtige perſönliche Angelegenheiten febr lobenswertben Zwec , trug aber wenigſtens zum der Offiziere und Militärbeamten , ferner über außer: Gedeihen des dritten Standes , dieſer Grundfeſte des gewohnliche Penſionirungen , Verabſchiedungen u . von Staates , nichts bei , und führte bald zu neuen Spal. Unteroffizieren und Soldaten, über Grundbeſtimmungen, tungen . Für entfernte Kriege war ein aus Vaſallen und Erläuterungen von beſtehenden Anordnungen , Verbeſſes Lehndleuten zuſammengefegtes Heer ebenfalls eine ganz

mogen dieſe Angelegenheiten in dem verfaſſungsmäßigen můhte ſich deßhalb, geregelte Kriegerſchaaren zu orgas Geſchafftefreiſe des Kriegsminiſteriums begriffen , oder niſiren , und das Soldweſen bildete ſich dadurch immer durch lekteres , vermoge der im S. 1 erwähnteu beſon, mehr aus. deren landesherrlichen Ueberweiſung, an das Kriegsdes Eine' andere nicht minder wichtige Veranlaſſung zur partement gelangt ſein. - S. dis Bildung von Söldnerbeeren war die Habgier der S. 9. 9. Das Das Generalau Generalaudis torat iſt – mit Ausſchluß der, bei demſelben , ſo wie fehnstråger, welche ihre Dienſte ziemlich theuer verkauf -

bei allen Militárgerichten, ſelbſtåndigen Rechtspflege -

ten .

dem Kriegsminiſterium untergeordnet, welches jedoch ſich mit dem Juſtizminiſterium zu benehmen bat : a) über die zu einer rechtskundigen Beurtheilung geeigneten Angeles genheiten, b ) in Bezug auf die Beſtellung und Verån .

den, Waffen uc. erfekt haben wollten , fam den Fürſten eine Sanr befoldeter und zuverläſſiger Krieger nicht viel hóber zu ſteben , als ein mit zahlloſen Aufopferuns

-

Als endlich die Rehndleute jeden Verluſt an Pfers

gen zuſammengebrachtes Lehnsheer, das oft im entſcheis

derung des Perſonals bei dem Generalauditorat, und bendſten Momente den Dienſt verſagte, wenn ihm nicht

die Ernennung der Auditeure , aud. c) in Hinſicht auf neue Zugeſtändniſſe gemachtwurden . Was alſo die Práz die Begnadigung der, wegen gemeiner Verbrechen oder torianer im rómiſden Reiche waren , das waren oder Vergehen beſtraften Militárperſonen.

wurden die Vafallen im Mittelalter, und man wird juo geben müſſen , daß feptere den Fürſten und Pólfern noc

weit großeren Schaden zufügten. Es iſt merkwürdia , daß mit dieſen Veränderungen im Kriegsweſen die Entſtebung des Bürgerthumo

Geſchichtlicher Rückblick auf die frühere Wehrverfaſſung der Völfer und die dalberrſchaft zuſammenfaat,nicht welches bisher bei dem Drucke der Feus hatte gedeihen fónnen . In dem Bürs dabei gemad;ten Erfahrungen. ( Fortſegung . !

gerſtande erwuchs den Königen eine neue Macht, deren Einige ſich geſchickt bedienten, um des låſtigen Verhålt:

niſſes mit den Daſaulen quitt zu werden . Jialien ergriff die Initiative. Deutſchland folgte bald nach. Hier Communalgarden . Doch war Kultur, baber war bei ihnen fein Unterſchied der Stånde entſtanden die erſtenbeſchränkt und erſtreckte ſich ſelten wahrzunehmen . Alles batte zu den Waffen gegriffen und ihre Wirkſamkeit zu war dem Erfabrenſten oder Kühnſten ins Feld gefolgt. über die Grånzen des Weichbildes ihrer Wohnorte. Die Ddifer, welche das römiſche Weltreich unter ſich

theilten, ſtanden noch auf einer ſehr niederen Stufe der

Auf die Eroberung erfolgte die Bertheilung des Erobers

In Franfreich ging man einen Schritt weiter,

ten und die Belehnung init dem neuen Grundbeſiße , womit die Pflicht der Heeresfolge geraume Zeit verbuns den blieb . Der Heerbann wid aümåhlid dem lebuse ſyſtem , welches durch die Ertheilung von Erbleben

Gleiche Urſachen hatten gleiche Wirkungen hervorges bracht. Aber die bewaffnete Macht, welche die Kónige

einige Modificationen erlitt , und der Ariſtofratie ein

pie Soldtruppen abgerechnet – den Baſallen gegens

über zu organiſiren ſuchten , war weit mehr geeignet, den nachtheiligen Folgen des Feudalſyſtems entgegen zu

politiſches Uebergewicht verſchaffte, das oft gemißbraucht arbeiten. Mit der Errichtung von Communaltruppen wurde. Die Schwächungder féniglichen Macht war wurde auch ihre theilweiſe Zuſammenziebung beſchloſſen, ein großes Unglück für alle diejenigen , welche weder weßbalb die Benennung Nationalgarden , obgleich zum Adel noch zur Geiſtlichfeit gehörten.

Karl Marted halt dieſem Uebel durch Einführung

das Wort erſt in neueſter Zeit in Braud tam , das

Verbåltniß richtiger bezeichnet. Immer aber bildeten die

von Miethotruppen in etwas ab. Sie bildeten den Sold und Miethtruppen den Kern der bewaffneten herrſchbegierigen Vafallen gegenüber eine bewaffnete Macht.

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Den fefern dieſer Blåtter wird es nicht unbekannt scho, karascho , ( gut, ſchon gut ) war die Antwort

ſein (undwäre es, ſo verweiſen wir ſie auf die zweite des Koſaken , der endlich nach einem langen und gefährs

Abtheilung der Geſchichte des

daß und wie das Inſtitut der ſtebenden Kriegsweſens), Heere in England, Franfs

lichen Kampfe ſich ſeines Auftrags

durch Ueberbringung des Kopfes zur Zufriedenheit ſeines Oberen vor dem

reich und Deutſchland ſich allmählich ausbildete. Wir Angeſichte der Armee und anderer Zeugen eutledigte. übergeben daher das, was wir dem größeren nicht mis Außer dem Kriegsdienſte wird weiter gar nichts von litårijden Publicum über dieſen Gegenſtand zu ſagen ihnen gefordert, weder Abgaben noch Frohndienſte. Im

für nöthig erachten, mit Stillſchweigen

undmaden bier bürgerlichen leben habenſie ſtrenge gebalten und ganz einfache nur auf Folgendes aufmerkſam . Auswårtige Kriege ſind Gereße, über welchen jedoch wenige wird, und - wenn fie fid in die Långe zogen - jederzeit mit die Pflichten, die man ihnen von Jugend auf einſchärft, Soldtruppen geführt worden. Anbaltende Kriege im laſſen ſich auf die zwei – Achtung gegen das Alter und Gnneren haben die Bildung ſtehender Heere allemal zur unbedingten Geborſam gegen den Hettmann - reduciren. Folge gehabt, uur die Organiſation derſelben war vers Denn auch im Frieden bleiben alle månnſide Bewoh. chieden . Bis zu Anfange des 18. Jahrhunderts war es

ner ihres Landes bis zum hohen Alter als Soldaten in

jedoch überau Gebrauch , nach Beendigung des Krieges ihre Polts eingetheilt , so daß gewöhnlich ganze Famis einen großen Theil der Truppen zu verabſchieden, wibs

lien in einem Polt zuſammendienen , welches nicht nur

rend man ießt die entbehrliche Mannſchaft blog beurs Einigkeit, ſondern auch bei der gewiſſen gegenſeitigen laubt und die Cadres volſtåndig erhålt. Darin beſteht Hülfe in Gefahren , Muth erzeugt. Jeder Koſat weiß,

zum Theil der Unterſchied der álteren und neueren Wehrs

wenn er zum Kriegsdienſte gefordert wird , daß er ſich

verfaſſung. Der Mehraufwand, welcher aus der Beibes bei ſeiner Kirche, als dem "aügemeinen Sammelplate, haltung der Cadres entſpringt, wird auf andere Weiſe

einzufinden hat, und fennt ſowohl ſeinen Sotnik ( Capi:

erſpart und kommt bei der wichtigkeit des Zwecks faum in Betracht. Der Privatmann muß ſeine Ausgaben al. ferdings nach der Einnahme regeln. Der Staat hinges gen befindet ſich im umgefehrten Verhältniß. Die erſte Frage lautet bier : Welche Anſtalten ſind erforderlich, die innere Rube und äußere Sicherheit zu befeſtigen ?

tain ), als ſeinen ſelbſterwählten Polfownit (Oberſten .) In der Regel beſteht ein Polf ( Regiment) aus 5 Sots nen , und jede Sotne aus 100 Pferden, die auch ihre eigene Standarte oder Fahne bat, welche gewohnlich mit dem Bilde eines Heiligen, oder mit einer Waffegeziert iſt. Der åtteſte Seoſat trägt ſie als eine Auszeichnung.

Die zweite: Wie fónnen die dazu nothigen Mittel und Kräfte obne Nachtheil für das Geſammtwohl der Indi. viduen aufgebracht werden ? Das Erſtere iſt zwe des Staates, Grundbedingung für ſein Beſtehen , das refs tere nur ein Mittel zu ſeiner Erhaltung , alſo vdlig untergeordnet. Viele leute wollen dieß aber nicht vers ftebert , und legen den Maßſtab bürgerlicher logit bei Beurtheilung der Staatsverhältniſſe an , die dann ges

Außer dem Sotnit ſteht bei jeder Sotne noch ein Piates

zu beantworten , ſo wolle man wenigſtens den wohlges

einem runden Hute. Wenn ſie in Galla oder auf der Pas

fåtnit ( Offizier über 50 Mann ) und ein Defjátnit ( Unts teroffizier über 10 Mann.) Mehrere Polfs commandirt der Hettmann , welcher Generalsrang hati Die Koſaken ſind durchgångig mehr von mittlerem als großem Wuchſe, und tragen kurz abgeſchnittenes Haar und kleine Knebelbárte. Ihr Anzug beſteht aus einem langen und weiten Kleide, nach Art der Aſiaten wöhnlich ſchief ausfällt. ( bie donſchen tragen eine fnapp anſchließende, gewohn's blaue Jacke ), langen und weiten Hoſen , Stiefeln lich Kennts und Fåbigfeiten . nicht Verf der Wenn auch niſſe genug beſißt , die obigen beiden Fragen genügend oder Stiefeletten ohneSporen und einer Filzmütze oder 1

meinten Verſuch entſchuldigen, zu dieſer Erörterung einige rade erſcheinen, tragen ſie eine hohe Müße von ſawars ( Fortſ. folgt. ) zem fåmmerfell mit einem weißen Federbuſche, an einem Beiträge zu liefern. ſchwarzen Riemen eine fleine Patrontaſche mit 12 Pas tronen, und um den leib einen ſchwarzledernen breiten Die torake u . Gurt. Die Nationalfarbe iſt blau , dod, habe ich auch ( Fortregung . ) Bor ber Sdlacht bei Gbotin in einem der neueren

Koſafen mit braunen und anderen farbigen Roden geſe ben. Ueber dieſer Kleidung baben viele noch einen Filzs

Lürfenfriege lagerte das ruſſiſche Heer unter dem Fürs mantel, deſſen ſie ſich nicht ſelten aud, vermittelſt einiger ſten Gallisin dem tůrfiſchen gegenüber , und wurde untergeſtüßter Stangen im Felde ſtatt eines Zeltes over

Spahi's, die ſich Obdadies bedienen. Ihre Waffenriſtung iſt ſehr ſtart; einiger arabiſchen KühnheitVorpoſten die ruſſiſchen durchden einen Topf nach dem ans und beſteht aus einer Pife oder Panze, einem Sábel, Gas pon deren bolten , ſebr beunruhigt. Beſonders brachte den rabiner, einem Paar Piſtolen und einem langen Streit: General , der dieſem Unweſen lange mit verbiffenem Aers meſſer. Ihr vornehmſtes Waffenſtúc aber, woran man ger zugeſeben batte, die Unverſchåmtheit eines Arabers, fie gleich erfennt, iſt die 10- 12 Fuß lange Pife, weldse der nach und nach 13 Ruſſen die Köpfe abhieb , nicht

an der Spiße mit Eiſen beſchlagen iſt, und am unteren

wenig in Harniſch. Er ließ einen ihm bekannten, gut Ende einen ledernen Ring bat," in welchem , ſo wie in berittenen und tapferen Koſafen kommen . „ Du !“ redete dem Steigbügel ſeines Pferdes, der Koſaf mit dem red) er ihn an , ., ſiehſt Du dort jenen Reiter ? Geh , bau dem Rerl den Kopf berunter und bring ihn hierber !"

ten Fuß ſteht. Damit ſie beim Reiten nicht zu febr bin und ber ſchwanke, iſt ſie mit einem ledernen Nicment an

» karascho!« antwortete der Koſat;,,,bringſt bringſt Du mir einen Bruſtknopf befeſtigt; beim Angriffmacht er ſie los, ihn nicht,, ſo foſtet es Didy den Deinigen !"! – skara. bringt fte vermittelſt des ledernen Fußringes mit dem -

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Reibe feines Pferbes in gerade Richtung, und gibt ihr die Annäherung des Feindes ſchon von Ferne. Wenn beim Zuſtoßen mit dem rechten Fuße Nachdrud. Der ſie Gegenden , durch welche vor Kurzem eine feindliche Dolch ſtedt in einer Scheide, etwa wie das Bajonnet Schaar gezogen iſt, mit Sorgfalt durchforſchen, ſo ges

Pferde bei den Infanteriſten . Dochfindet man nicht allemal bei lingt es ihnen inden meiſten Fällen, die Zahl derMurren jedem alle dieſe Waffen zuſammen , gewiß aber immer Pife und Såbel. In den meiſten Familien ſind dieſe Waffen , gewöhnlich vom Feinde erobert, erbliche Ehrens zeichen . Als eine Zugabe führt jeder Roſaf noch einen

ziemlich genau anzugeben. Sie können ohne einen ganzen Tag unter den Waffen bleiben ; dabei vers wenden ſie jeden Augenblick Muße auf ihre Pferde, pus Ben, warten und pflegen ſie, und ſorgen für ſie ſo gut,

Rantſu, d. h . eine furze Reitpeitſche in der Hand, mit der er nicht nur ſein Pferd antreibt, ſondern auch den

als für ſich ſelbſt. Unter allen Roſafen zeichnen fich die donſdert am

überwundenen oder wehrloſen Feind züchtigt. Oft haben Vortheilhafteſten aus , die auch das ſtårffte Guntingent ſie außer dem Rantídu noch eine Schlinge, mit derent

ſtellen ; zur Zeit der Noth 60 – 70,000 Mann. Sie un.

Hülfe ſie die Gefangenen fortſchaffen , oder feindliche Schildwachen aufheben undfortſchleppen. Ihre Pferde ſind zumSchnellaufen abgerichtet, und da mancher mehr als eind bat , führen ſie ihr weniges Gepåde und die etwa gemachte Beute bequem mit ſich weiter ; dabei bes

terſcheiden ſich von den Ruſſen und übrigen Roſatens ſtåmmen durch mandherleieigenthümlicheSitten undGe. bråuche. Sie ſindein ſehr gaſtfreiesundrechtlichesVolt, bei welchem der Diebſtahl etwas unerhörtes iſt , ob ſie gleich im Kriege Rauben und Plündern nicht für uner.

fiben ſie eine faſt unglaubliche Ausdauer, denn ſie legen, laubt halten. Viele ſind wohlhabend und begåtert, treis

legen fich da ſie keine geſchloſſenen Gliederhalten , ohne Beſchwerde ben den Ackerbau und die Viehzucht fleißig undRoſatinnen

12 - 15 Meilen in einem Tage zurüc. Außer den Stand. arten haben ſie keine Feldzeichen ; eben ſo haben ſie wes der Pauken noch Trommeln; überhaupt keine Feldmuſik. Statt der Zelte machen ſie auf ihren lagerplåßen, um ſich gegen Regen , Wind und Sonnenhiße zu ſchůßen , Erd oder Strauchhütten , oder ſie ſchlagen einige Ståbe in die Erde und hången ihre Filzmäntel darüber. Sind

hier und da auch auf den Weinbau. Die ſind ebenfalls ſehr thårig und brav ,denn in ihrenHäus fern herrſcht Ordnung , Reinlichkeit und Sparſamkeit. Sie beſorgen auch bei der öfteren Abweſenheir ihrer Månner die Viehzucht, den Acer- und Gartenbau,und ſpinnen , weben und bleichen für ihr Haus nicht nur, ſondern auch zum Verkaufe. Die merkwürdigſten Nebens

fie in Rube, ſo unterſtüßen ſie ihre Pifen , wie geſagt, zweige der donſchen Kofafen ſind : 1) die wolgaſchen,

vermittelſt des ledernen Ringes am Griffe, mit dem rech, welche ſich bei Saratow , Samara und anderen Städten Die aſtrach anſchen , ten Fuß im Steigbügel; im Gefechte hingegen halten ſie an der Wolga niederließen . 2)Áſtrachan. 3 ) Die tfdu . felbige wagerecht, und rennen ſo gegen den Feind an. Ihr Hauptmandver iſt, daß ſie den Gegner mit der Pike aus dem Sattel zu beben ſuchen. Durch beſtåndige Ues bung wiſſen ſie ſich dieſer Waffe mit vieler Gewandtheit

in und in der Umgegend von

guje wſchen, in der ſlobodiſchen Ukråne, im gleichnas migen Kreiſe. 4 ) Die' du bowskirchen , in und bet Dubowfa in der Faratowſchen Statthalterſchaft. 5) Die

zu bedienen . Auf ihrem Rückzuge, der aber für ſie feine

moddamſchen , grebensfiſchen , terefden und

Flucht, ſondern ein immerwåhrendes Gefecht iſt, legen Tie die Pike, die Spiße gegen den Feind gerichtet, auf die Schulter, um deffen Hiebe zu pariren und ſo dent Růcken zu ſchůßen. Die donſchen Koſaken haben naments lich eine ſehr gute reitende Artillerie und ſeit dem frants

ſameiniſchen , aile am Tereffluſſe in Kaufaſien. 6) Die orenburgiche'n . 7 ) Die ſibiriſchen. 8) Die urals Ichen , früher die jaitſmen genannt. Die uralſchen Roſafen ſind ein Hauptzweig der donſchen und ſehr zahl. reid), wohlgebildete, thåtige und arbeitſame feute, in den

zöſiſch -ruſſiſchen Kriege tirailliren ſie auch zu Fuße. Ihr

meiſten núßlichen Gewerben und Handwerfen erfahren ;

Angriff geſchieht gewöhnlich in kleinen getheilten Haus beſonders verſtehen ſie Salpeter und Schießpulver gut zu fen , die den Feind beſonders auf den Seiten zu umgeben bereiten, ſind auch gute Landwirthe und Viehzüchter, das ſuchen, in vollem laufe, mit lautem Hurrah und gefålls bei aber ſtolz, unbåndig, hartnådig und dem Trunke ers ten fanzen . Gelingt es ihnen , durch dieſen wütbenden geben . Ihr wichtigſter und einträglichſter Nahrungszweig Anfall den Feind zu trennen , ſo bedienen ſie ſich dann iſt die Fiſcherei. Sie ſind ihrer Religion nach größtens des Såbels und der Piſtolen . Finden ſie aber Widers theils Altgläubige (Roßkolnifen ) , und halten ſtreng auf ſtand und feine Hoffnung zum Eindringen , ſo zerſtreuen alte Zucht, Sitten und Gebrauche. Mancher von ihnen ſie ſich mit Blitzesſchnelle und finden ſich an dem beſtimms bat 2-300 Pferde auf ſeinem Hofe, eben ſo viel Rinds ten Sammelplaße wieder ein ; auch macht ein unerwars

vieb und 500-800 Schafe. Sie werden von ihrer eigenen

regiert, teter Widerſtand die Roſaten keineswes muthlos ; nur Kriegskanzlei unter dem Vorſiße desanHettmanns der ihnen benachs dürfen ſie nicht auf feindlides Geſchůß ftoßen , denn vor thun, wie andere Kofafen, Dienſte dieſem ziehen ſie ſich gemeiniglidh zurůck. Die Korafen barten Gränze des Reiches , beſonders gegen die räuberis ſind namentlich dem Feinde auch dadurch gefährlich , daß ſchen firfisfaiſafen, aber auch, nach erfolgtem Aufs fie das eigenthůmlidie Talent befißen , ſich in den enties

gebote, im Kriege, und ſtellen 8- 10,000 Mann ins Feld.

mag,ſich auf 35,000 männliche Köpfebelaufen. Geſammtzahi Ihreübrigen zu Die ſogleichund ländern unbekannten , ihnen genſten borden weichen in Oharatter und Lebenfart von ihren zu Hauſe, Orten bald ſind aller . Sievöllig orientiren im Zugemeinen ab, haben mit den Verfaſſung und ähnliche unduralſchennureinewenig donſden , uträniſchen die Frucht Stammverwandten man muß über die Schårfe ihrer Sinne -

einer langen Gewohnung - wirklich erſtaunen . Sie

ſtillen im erforderlichen Falle beim erſten Lufgebote gegen 40,000

fónnen eben ſo weit hören als ſcharf ſeben , und wittern

Mann ins Feld.

.

( Soluß folgt.)

Redigirt unter Berantwortlidiert der Berlagsbandlung : E. W. laste in Darmſtadt und in deffen offijin gedrudt.

Samſtag, Nr. 17.

26. Febr. 1831.

JUSTICH

Allgemeine Militar - Zeitung. UN

F r a n frei ch.

Legion im Verhåltniß zu ihrer Anzahl an dem allgemeis nen Dienſte der Nationalgarde Theil nehmen .

Der Moniteur vom 11. Febr. enthält in 21 Artifeln

eine königl. Verordnung über die neue Organiſation der Artillerie der Pariſer Nationalgarde . Jeder

Schwe i 3. Gin Gutachten des friegsraths über die Freifch a as

der zwölf legionen der Nationalgarde zu Fuß wird eine ren geht dahin : die Aufſtellung von Freiſchaaren ſei

aus zwei Geſchüben, mit 1 Hauptmann , 2 lieutenanten

nicht rathſam , da ſelbſt bei regulirten Heeren ihre Nach

und 62 Unteroffizieren und Kanonieren beſtehende Coins theite den Vortheil überwiegen. Auf Milizen müßten ſie pagnie beigegeben werden . Je drei dieſer 12 Compags aber noch ſtörender einwirken, bei welchen durd Trup, nieen bilden eine Escadron und dieſe 4 Escadronen eine pen , die der vorgeſchriebenen Diſciplin nidyt gleich ihs Artillerielegion , deren Stab aus 22 Perſonen, 1 Oberſt, nen unterworfen wåren, leicht Unzufriedenheit gepflanzt 1 Oberſtlieutenant, 4 Escadronschefs , i Major u. 1. f. würde ic. Gleichwohl ſind auf den Fall, wo man der beſteht. Außerdem wird ein aus 1 Offizier und 31 Mann Aufſtellung von Freiſchaaren Folge zu geben gedichte, beſtehendes beſonderes Detaſchement gebildet werden,

Anträge gemacht, unter welchen Beſchränkungen und in

das für die Inſtandhaltung des Materials und die Un welcher Zeit ihre Benußung anwendbar ſein dürfte. terweiſung des Artilleriecorps beſtimmt iſt. Für die Ruland. Bildung dieſer Corps wird in jedem Bezirke der Haupts Petersburg , 2. Febr. Auf faiſerl. Befehl wird im ſtabt eine aus dem Maire, 4 Mitgliedern des Biblung8s

rathes und 4 Offizieren der Infanterielegion des Bezirfe faufe dieſes Jahres bei dem kaiſeri. Generalſtabe eine beſtehende Commiſſion zuſammentreten und über die Zus Militårafademie errichtet, wozu die Regierung iåbe : laſſung der ſich zum Eintritte meldenden entſcheiden. " lich 76,170 Rubel und zur Anſchaffung von Inſtrumens

Hauptbedingungen dieſer Zulaſung find: einAlter yon ten und Modellen ein- für allemal 6000 Rubel beitragen 18 Jahren , der Beweis , daß der sich Meldende gebores wird. Der Zweck dieſer Anſtalt iſt, Offiziere für den ner oder naturaliſirter Franzore Fei und entweder ſelbſt Generalſtab zu bilden, einer beſtimmten Anzabl Offiziere die Perſonenſteuer bezahle, oder daß ſolcheswenigſtens aus der Artillerie: und Haupt - Ingenieurſchule einen von ſeinen Aeltern geſchehe ; endlich muß der ich Mels Curſus der Taktik und der Strategie nach dériſelben dende nachweiſen , daß er in dem Bezirfe der Artilleries Prinzipien und dem Umfange vorzutragen , wie den offis

compagnie, in die er einzutreten wünſcht, wohnt. Dies zieren, die für den Generalſtab vorbereitet werden , und jenigen Bürger, welche bei der Artillerie der land- oder endlich militariſche Kenntniſſe auf alle mögliche Weiſe Seemacht bereits gedient haben, ſollen vorzugoweiſe zu: zu verbreiten. Die Anzahl der aufzunehmenden Offiziere gelaſſen werden. Acht Tage nadider Befanntmachung iſt auf 40 bis 60 feſtgeſeßtworden. Aufgenommen wer: der liſten der zugelaſſenen Bürger wird jede Compagnie den überhaupt Oberoffiziere der Garde und der Armee, auf der Mairie ihres Bezirks zur Wahl ibres Capitains Erfere, ſo wie die der Artillerie und der Sappeure bis und der beiden lieutenante ſdreiten, die ſie unter fåmmt, zum Range eines Stabs capitains, die der Armee bis

lichen in das Artillericcorps zugelaſſenen Bürgern und zum Capitainsrange; ſie dürfen nicht unter 18 Jahren unter den ehemaligen Artilleriſten der Armee wählen kann. Der Chef jeder aus drei Compagnieen beſtehenden Eecabron wird von den Offizieren und Feldwebeln ders ſelben, und zwar nur unter den Offizieren, gewählt.

alt ſein und müſſen ſich durch Fähigkeiten , Fleiß und gute Sitten auszeichnen. Der Aufnahme geht eine ſorg. : FåltigePrüfungin der ruſſiſchen , deutſchenund fran. 3dfiſchen Sprache voraus, ſo wie auch in verſchiedenen

Zulegt endlich ſchreiten die Escadronschefs , Capitaine Zweigen der Mathematik, der Kriegswiſſenſchaften , des der Geſchichte und der Geographie. Lieutenante unter dem Vorſitze des Präfecten zur Erercitiums, und - Der Generalieutenant Tefleff I , iſt zum Chef Wahl des Oberſten und des Oberſtlieutenants. Die ſechs Sommermonate bindurd wird ſich der Dienſt der Artilles

der 2. Infanteriediviſion und der Generalmajor Peters

rielegion ansſchließlich auf die Uebungen und Mandvers ſon I. zum Befehlshaber der 2ten Brigade der 1. Into .. beſchränken, in den ſechs Wintermonaten aber ſoll die fanteriediviſion ernannt.

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Dem Generalmajor Prianiſch nikoff ſind die zur Laſt zu fallen , wenn man ihm nicht die Unterſtůs Functionen eines Chefs des Generalſtabs des 4. Infans Bung gewahre, die das Vaterland bewilligt hat. Dieſe teriecorps übertragen worden, und der wirkliche Staatss harte Maßregel und die Laubeit der Volksvertreter has rath Omelianenfo hat das Amt eines General. Felds ben den Nationalſinn wanfelmüthig gemacht , und es

commiſfårs der activen Armee erhalten.

fann leicht ſein , daß dieß bei wieder ausbrechenden Uns

ruben von ſehr nachtheiligen Folgen iſt.) Såmmtliche Truppen ſind an 44 Orten vertheilt ,

Die jeßige Land- und Seemacht der Ver einigten Staaten von Nordamerika . In vielen deutſchen Tages- und Wochenblåttern ,

und die Dislocirung wird ganz genau angegeben . Die Ergå nzung geſchieht durch Recrutirung und freie Werbung . Im J. 1828 betrug erſtere 632, lektere 255 Mann. Den Werbeoffizieren wurden vorgeſchoſſen

deren Mitarbeiter ſich die Aufgabe geſtellt zu haben 32,636 Dollars, von ihnen verausgabt 20,532 Dollars . fdeinen, unſere ſtehenden - oder richtiger geſagt , auf (WievielHandgeld verabreicht wird, iſt nicht angegeben .) -

Urlaub gehenden " . - Heere anzufeinden , iſt die fobs

Der Majorgeneral empfiehlt am Schluſſe ſeines Bes

preiſung der nordamerikaniſchen Wehrverfaſſung 10 ſehr richtes die Aufſtellung von berittenen Truppen an der Tagesordnung, daß es der Mehrzabl unſerer an Poſten in der Nähe der Rocky Mountains, um die Leſer nicht unangenehm fein dürfte, einen authentiſchen Raubanfalle der berittenert Indianerſtåmme, welche die

Bericht darüber zu vernehmen. Wir entlehnen dieſes Ebenen gegen die merikaniſche Grånze hin durchſtreifer, Aktenſtück aus „ Rddings Amerifa . “ Der Berichters ſtatter iſt der Oberbefehlshaber ſelbſt. (Majorgeneral Macomb , nad) Verſicherung von Reiſenden ein åußerit liebenswürdiger, ſachkundiger und thatfråftiger Mann.) Nach dieſem , am 24. Januar 1829 dem Congreſſe eingereichten Berichte hatte das ſtehende Heer folgende Starfe und Gintheilung : 1 Majorgeneral, 2 Brigades generale , 1 Generaladjutant, 2 Generaliuſpectoren , 1

nachdrücklicher abwehren zu können . webre und 1000 ball'ſche Kugelbüchſen , 18,415 blante

Generalquartiermeiſter , 4 Quartiermeiſter, i Generals

ſich im I. 1828 auf 5 Mill. 675,741 Dolars. * ) Die

Nad) cinem Berichte der Bewaffnung8 commiſs

fion wurden 1828 gefertigt: 24,820 neue Infanterieges Waffen wurden reparirt. Der Miliz wurden geliefert: 11,220 Infanteriegewebre, 1300 Buchſen , 7000 blante Waffen , 20 Sechspfünder und 72 Feld - Artilleriewagen. Die Geſammtausgabe für das Landfriegsweſen belief

commiſſår der Bewaffnung, 1 Generalchirurg, 8 Wunds Geſammtausgabe für den Seedienſt belief ſich auf 4 Mia. årzte , “ 45 Unterwundárzte, 1 Generalzatimeiſter , 14 263,877 Dollars. Zahlmeiſter, 1 Generalcommiſſår der Anfäufe , 2 Milis

Únter dieſen Ausgaben ſind unter anderen aufgeführt:

tármagazinwächter, 1 Unteringenieur (wahrſcheinlich nur 990,004 Dollars Sold für die landtruppen ; 199,397 D. für das Bauweſen der Magazingebåude), 12 Oberſten, Bewaffnung und Ausrüſtung der Miliz ; 656,863 D. 12 Oberſtlieutenante, 19 Majore, 120 Capitaine, 148 Reparaturen und zufällige Ausgaben für die beſtehenden

erſte und 148 zweite fieutenante , 424 Corporale, 14 Feftungswerfe; 16,591 D. für das Militárcantonnement Hauptſpielleute, 212 Spielleute, 108 Werfleute, 56 Cas dres für die Artillerie, 4452 Gemeine aller Waffen. Im Ganzen: 554 Offiziere, 5642 Unteroffiziere, Gemeine 2c. Die wirkliche Stärke der Armee " betrug Ende 1828 nach dem Jahresberichte: 12 Mann im Generalſtab , 54 M. Medizinalſtab, 15 M. Zahldepartement , 8 M.

bei St. Louis , 1675 D. für Erercirregleinents ; 796,012 D. für Penſionen an die Krieger der Revolution ; 13,096

D. zu unterdrückung der Indianerangriffe an der Gränze von Florida ; 14,940 D. Geſchenke an die Indianer ; 32,356 D. Sold der Indianers Agenten ; 17,007 D. Sold der Unteragenten ; 209,529 D. Indias

Einkaufsdepartement, 23 M. im Ingenieurcorps, 10 M. ner Jahrgelder. NB. Aus den lepteren Poſten läßt ſich im topographiſchen Ingenieurcorps . Jedes der 4 Artils ſchließen, daß mancher Kampf mit den friegeriſchen Indis Terieregimenter batte 48 Offiziere und etwas über 400 anerſtåmmen durch bedeutende Geſchenke und Beſtechun,

Unteroffiziere und Gemeine. Die Artillerie zählte im gen vermieden wird, und dieß möchte wohlein Beweis Ganzen 194 Offiziere und 1746 Mann . - Jedes der 7 -

von der Schwåche der nordamerikaniſchen Wehrverfaſs

Infanterieregimenter zählte 33 Offiziere und im Durch ſung ſein . Die ſtårfſten Ausgabepoſten beziehen ſich auf ſchnitte 400 Mann. Die geſammte Infanterie beträgt Berineſſungen, Unterhaltung und Anlegung neuer Stras 229 Offiziere und 2660 Mann, mit Einſchluß der „ Res Ben , sanåle, Håfen , Dammbauten , Schiffbarmachung cruten und nicht attachirten Soldaten " 5529 Mann .

Invaliden gab es Ende 1828 gegen 4000, außerdem 11,919 Penſionirte ( ? )

!c. , welche ſonderbarerweiſe in den Ausgaben für das

landfriegsweſen aufgeführt ſind. ** ) Wie ſeltſam die Anſichten der Nordamerikaner über

Die Invaliden und Halbſold - Penſionåre empfingen Dolars; die Penſionåre desRevolutionskrieges die ſtehenden Heere ſind, geht aus einer Rede desGes 182,279 s

435,283 Dollars .

( An einer anderen Stelle wird von

nerals Jadon hervor , die er am 4. Marg 1829 be

Leşteren laute Klage geführt, daß dieſe Penſionen mit Uebernahme der Präſidentenwürde hielt, und wovon vielen Demuthigungen verknúft ſind , und mancher Ebs wir folgende Stelle mittheilen : renmann lieber Hunger leidet. Wer um eine Penſion *) Gin Dollar beträgt ziemlich 1 Thlr. 10 gr. preußiſch. nachſucht, muß vor offenem Gerichtshofe erſcheinen uud **) Die Stärke der Seemacht iſt in dem Berke nicht angegeben . in Gegenwart der gaffenden Menge fdy w dren : er ſei Die Uusgabepoſten für einzelne Zweige haben wir nicht aufa

ein Armer (a pauper) und in Gefahr, der Armenanſtalt

genommen.

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„ In Betracht, daß ſtehende Heere freien Regieruns und die nöthigen Sicherheits- und Vertheidigungsans gen in Friedenszeiten gefährlid , ſind, werde ich unſeren ſtalten zu treffen. Dieſer Zuſtand iſt aber für die Eis Militäretat nicht zu erweitern ſuchen, noch die beilſame viliſation nicht günſtig, kann auch überhaupt nicht von Lehre politiſcher Erfahrung: daß das Militår der Gis

Dauer ſein , denn entweder werden die Indianer in

vilmacht untergeordnet ſein inůffe , vergeſſen. Die alls dieſem Kampfe ſiegen oder unterliegen , worauf - wenn

måbliche Vermehrung unſerer Seemacht, deren Flaggen auch nicht der Friede-– doch eine lange Waffenruhe erfols in entfernten Himmelsſtrichen unſere Geſchicklich feit in gen muß, weldje die Bewohner unfriegeriſch machen wird. der Schifffahrt und unſeren Waffenruhm beurfundeten,

Bei den ungeheueren Arbeiten aller Art, welche die

die Unterhaltung unſerer Forts , " Arſenale und Werfte, Kultur in Nordamerika fordert und noch lange fordern und die Einführung fortſchreitender Verbeſſerungen in wird, ſcheint und eine Wehrverfaſſung, wie die ſchwedis

der Kriegszucht und wiſſenſchaftlichen Bildung beider ſche, bei Weitem den Vorzug zu verdienen ; doch würde Zweige unſeres Militardienſtes , ſind ſo augenſcheinlich man eine großere Anzahl Soldaten zu den öffentlichen durch Klugheit vorgeſchrieben, daß ich eher zu entſouls Arbeiten verwenden müſſen. Der freie Nordamerifaner

digen wåre, unterließe ich ihrer zu erwåpnen, als wollte iſt indeſſen gegen ſtabile Autoritäten ſo ſehr eingenoms men, daß fid eher eine Trennung der Vereinigten Staa: ten , als eine Aenderung ihrer inneren Einrichtungen

ich ihre Wichtigkeit auseinanderſeßen. Doch das Bolls werf unſerer Vertheidigung iſt die Nationalmiliz, welche en Zuſtande und unſerer uns im gegenwärtig ch machen So lange muß.Bildung unüberwindli Bevolferung

erwarten läßt. Sollte ſich aber einmal in Mittelamerika

unſere Regierung für das Wohl des Volkes verwaltet und nach deſſen Willen regiert wird , ſo lange ſie uns

ein zahlreidjes ſtebendes Heer zu organiſiren , To dürften die Nordamerikaner die Mängel ihrer Wehrverfaſſung

ein måchtiger Staat erheben, dem es zweckmäßig důnft,

unſere perſönlichen und Eigenthumsrechte , Gewiſſenss bald empfinden. und Preßfreiheit ſichert, iſt ſie der Vertheidigung werth, uud ſo lange ſie der Bertheidigung werth iſt, wird eine patriotiſche Bürgerwehr ſie mit einer undurchdringliden Aegide decken. Theilweiſe Berunglimpfung und gelegents

Die Wohnungen der meiſten Roſafen ( die ſehr wohl.

lidie frånfungen mögen uns treffen, doch eine Million bewaffneter Freiſafſen , im Beſitze der Mittel des Kries ges , fann ein fremder Feind nie überwinden . " Bei Beurtheilung fremder Einrichtungen muß man ſich vor Adem båten , den inlåndiſchen Maßſtab anzules gen. Ob der Präſident aus innerer Ueberzeugung, oder aus Politik ſo ſprach , laſſen wir dahingeſtellt, glauben aber, daß die Vorderſåge nicht ganz ridtig ſind. Daß die bewaffnete Macht der Regierung gehorchen müſſe,

habenden ausgenommen ) ſind mittelmäßige , zum Theil kleine Håuſer von ſchwachem Fachwert , mit weiß übers tündten Lebmwånden, und nur mit dem nothdürftigſten Hausgeråthe verſehen . In der Stube findet man , wie bei den Rufſen , oben in einem Winkel nach Diten den Heiligen oder Schußpatron des Hauſes (Bog ), die Baffen an der Wand aufgebångt und Brod, Kåſe und Salz, die Zeichen ihrer Gaſtfreundſchaft, beſtåndig auf dem Tiſche. Ihre meiſt befeſtigten Flecken und Dörfer

Die

ſtora k e n . (S1u . )

bedarf feiner Uuseinanderſeßung. Ob ſie ſich ſtehendes liegen gewöhnlich am Waſſer, find zum Theil ſehr groß, Heer oder Miliz nennt , iſt völlig gleichgiltig. Perſagt die bewaffnete Macht der Regierung den Gehorſam , ſo iſt der Staatsverband als aufgelöſt zu betrachten , und man befindet ſich im Zuſtande der Revolution. Nimmt man aber als Unterſcheidungszeichen an , daß ein ſtes

mit einem Wall und Graben umgeben , mit geraden , aber ungepflaſterten Gaſſen, und einer, auch wohl zwei hölzernen Kirchen. Sie leben im Ganzen beſſer als die Ruſfen und ihr Tiſch iſt reichlicher befekt; beſonders lies ben ſie das Gemüſe, welches ihnen ihre ſchonen Garten

bendes Heer unbedingt, ein Milizheer hingegen vur

im Ueberfluß liefern. Ihre liebſten Getrånfe find Bier,

bedingung 8 weiſe gehorcht, ſo wird dadurch der Meth , landwein und Branntwein . Ihren Gattinnen nach begegnen ſie mit Glimpf, wofür dieſe fie ſorgfältig pfles Grundbegriff des Staates verrückt, welcher unſerem Dafürhalten - im Gehorſam der Glieder gen und als treue Gebúlfinnen ihnen zur Hand geben. gegen das Haupt beſteht, gleichviel, ob dieſes Haupt in ihren beiden Hauptſtädten Tſcherkast und üralsk .

ſidi Präſident oder Kaiſer nennt. Sebt hingegen das

berrſcht bei den Reicheren und vornehmeren ſchon ein

Staatsgrundgeſeß feſt , in welchen Fållen die Regierung ſich der bewaffneten Macht ſelbſt gegen Unterthanen zu bedienen befugt ſei , lo fann niemals ein Mißbrauch Daß ein fremder Feind dieſes Rechtes ſtattfinden . die Vereinigten Staaten bei einer ſo zahlreichen Miliz niemals werde überwinden fónnen, wollen wir nicht bezweifeln ; gegen fremde Angriffe fichert ſie aber weit weniger, als ein gut organiſirtes ſtehendes Heer , und

Grad von Furud , der ſich beſonders aus dem leßten franzdfiſch - ruſſiſchen Kriege berſchreibt, da dieſe Leute in Deutſdyland und Frankreich viele Dinge kennen lern.

iſt dabei um Pieles fortſpieliger. So lange die råuberis

Tiſd . Reiche ſtellen auch wohl Både und Maskeraden

ten , die ihnen gefielen und welche ſie bei ſich auch zu baben wünſchten . Die zurücfehrenden führten Manchers bei ein , was ſie geſehen, erfahren oder auch mitgebracht hatten . Daber findet man bei mehreren beſſere Geråths ſchaften , bequemere Einrichtung, einen anſtändigeren

ſchen und oft ſehr verheerenden Einfälle der verdrång- an, und ſchicken ihre Kinder zur Erziehung nach Moss ten Indianerſtämme fortdauern, werden die Milizen der kau und St. Petersburg, auch zum höheren Unterrichte Grånzprovinzen aus ihren friegeriſchen Geiſt und Taft auf die Univerſitát nach Charkom . behalten , denn jeder Coloniſt hat ſich gewiffermaßen als

Uebrigens ſind alle Koſaken ohne Unterſchied einans

Commandant eines detachirten Poſtens zu betrachten,

der gleich und beißen Brüder : es gibt bei ihnen keine

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Verſchiedenheit der Stånde, namentlich feinen Erbadel. : teren Künſte des Friedens, an die thatigen und ſtillen Fremden erzeigen fie dadurch die größte Ehre, wenn ſie håuslichen Freuden zu gewdhnen. Das Land der donſchen Roſaken , die weite Ebene fie unter ihre Bruderſchaft aufnehmen . Der hervorſtes dendíte Zug in ihrem Charakter iſt die Liebe zur Unabs am Don von Pawlowst bis nach Tſcherkast gegen das

bångigkeit, welche ſie auch ſchon mehrmals zu Empóruns ſchwarze Meer hin, nimmt einen Flächenraum von beis gen gegen zu harte Oberherren verleitete. Die ruſſiſche nahe 4000 Quadratmeilen ein. Man rechnet es zu dem feiner der Statthalters Regierung weiß dieß , daber ſie die Roſafen in ihren europäiſchen Rußland , aber zuaußerordentliche Fruchts

Freiheiten ſdhúst, und ihnen manche Vorrechte zugeſteht, Tchaften. Der Boden hat eine welche andere ihrer Unterthanen nicht genießen. Kein barfeit, das Klima iſt ſehr warm, aber nicht ungeſund,

Koſaf iſt leibeigen, wie es alle Edelmanns - Bauern in und es wohnen außer den Roſaten, die alle zu den Große Rußland ſind ; feiner bezahlt Kopfiteuer, nod) von ſeis rufſen gebóren, auch noch ſehr viele Kleinrufen , Ral: nen ländereien Grunditeuer, vielmehr haben ſie noch mucen , Tataren , Zigeuner, Griechen und Armenier freie Jagd, Fiſdierei, das Recht für ſich Salz zu holen , daſelbſt. Branntwein zu brennen 2c. Dafür müſſen ſie ihre und

Die ukråniſchen Roſafen (Maloroſſianen , Kleinruſs

des Reiches Grånzen gegen die Tataren und andere ſen ) leben ſchon nicht mehr ſo ganz unter fich ; defwegen

wilde Nachbarvólfër ſchůßen und vertheidigen. Bei einem iſt auch der eigenthümlicheCharakter bei ihnen ſchon mehr entſtehenden Kriege ergebt gewöhnlich an ſie das erſte erloſchen. Wohnung und Kleidung ausgenommen, nås Aufgebot, weil man weiß , daß man ſie zu feiner Zeit unvorbereitet findet. Sie ſind geborene Soldaten, eine ſtehende Grånzmiliz, und ihre Verfaſſung iſt durchaus militäriſch. Ihren Begriffen von Freiheit und Gleichbeit

bern ſie ſich faſt ganz den Ruſſen ; aber Leibeigen iſt kein einziger; ſie brennen ſich ſelbſt Branntwein und bolen ſich unentgeltlich Salz ?c. , doch ſind ſie etwas mehr ges bunden, als die donſchen Kofaten. Dafür aber berricht

bei ihnen mehr Bildung , die ſie ihren Schulen , dem Seminar, Gymnaſium und der Univerſitåt in Charkovo, ſo wie der Akademie und dem Gymnaſium in Riew ver: danken .") Sie bilden ſechs Polks, die jeßt in reguláre Feldregimenter umgeſchaffen ſind . Die terefſchen , mosdofſchen und grebanskiſchen Kos bei ſeinem Range und Titel , ſondern ohne Unterſchied Patka, Vater. Die in den Staniten ſelbſt gewählte ſaken, faſt alle am Teref in Raufaſien , dienen mehr zu Obrigkeit führt den patriarchaliſden Titel der Ueltes Fuß als zu Pferde , weil in den gebirgigen Gegenden gemåß ſieht man den Offizier oft mit den Gemeinen an einem Tiſche effent; ja, wer bcute Offizier iſt, kann mor: gen ohne Krånfung ſeiner Ehre wieder gemeiner Roſak ſein und umgekehrt. Nach demſelben Grundlage der Standesgleichheit nennt auch fein Koſat einen Offizier

ſten , Starſchina. Befehle von der Krone oder aus dem des Kaufaſus die Reiterei wenig anwendbar iſt. Ihr Kriegscollegium ergchen an die Kanzlei des Hettmanns vornehmſter Nahrungszweig war bis zum Ende des vo . nach Tſcherfast und Uralsf, von wo aus ſie den andes ren Stammen und Stanißen mitgetheilt werden . Die

rigen Jahrhunderts die Vichzucht. Seitdem ſich aber die früher ro håufigen Ueberfå üle der råuberiſchen Vólfers

Mehrheit der Stimmen entſcheidet die vorgetragene Sache. ſdhaften des Kaufaſus, der Dagbeſtaner, lesgier, Dile So großes Anſeben der Hettmann im Kriege beſigt, ſo triner, Kachetier, Kartalinier ac. vermindert haben, und bört er doch auf, Befehlshaber im ſtrengen Sinne, wie nunmehr ganze große Provinzen ſüdlich und nördlich am im Felde zu ſein, wenn er ſeine Leute wieder nach Hauſe Kaufaſus Rußlands Scepter unterworfen find; ſo fónnen geführt hat; aud iſt reine Würde nicht erblich . Da ihre die genannten Roſafenſtämme ſich jeßt mehr als ehedem . innere Verfaſſung demokratiſch iſt, ſo hångt Alles von

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.

auf den fichereren und eintråglicheren Ackerbau legen .

der freien und augeineinen Wahl ab. Doch wird ſchon Mit ihnen ſind ſeit längerer Zeit die vormaligen wols ſeit mehreren Jahren bei der Wahl zum Hettmann, Ober, gaſchen Roſaken verbunden, die ſonſt långs der Wolga ſten 2c. auf einige reiche und ſich auszeichnende Familien von Zarizůn bis Aſtrachan auf dem linken Ufer dieſes Rücklicht genommen. Durch die feit Katharina II . Res großen Fluſſes wohnten . Früher waren ſie mit den dons gierung mehreren Ober- Roſaken offizieren ertheilten Pas ſchen Koſafen vereinigt und hatten auch ihre Wohnſige

.

am Don ; im Sommer bauſeten fie nur an der Wolga.

1

tente regularer Truppen , ſo wie durch manche verliehene

Orden, kann mit der Zeit ein erblicherAdel bei ihnen ents. Im Jahr 1734 wurden ſie aber von dem Hauptſtamme ſtehen . Dadurch werden die Reicheren und Vornehmeren

getrennt , erhielten eigene Privilegien , einen eigenen

immer mehr und mehr an den Hof gewoont, und dadurch muß früher oder ſpåter auch ihr rober Freiheitsſinn, viels Yeicht aber auch ihr friegeriſcher Geiſt zerſtört werden.

Hettmann und eine beſondere Ranzlei. Die im Orenburgiſchen und in dem weiten Sibirien zerſtreuten Roſafen , welche auch nach den Statthalters

Bei der jetzigen, ganz auf Kriegsweſen berechneten Ord ſchaften oder den Städten, die ſie bewohnen , benannt nung der Dinge leidet natürlidy der Ackerbau und die werden, wie 8. B. die tomsfiſchen , to bolstiſchen und Bevófferung ſehr Noth. Nicht ſelten ſind die Weiber irfußfiſchen, find theils zu Militárdienſten angeſchriebene drei, vier und wohl noch mehrere Jahre, ſo lange der Koſaken, theils widmen ſie ſich der Landwirtſchaft, dem

Feldzug dauert, von ihren Männern verlaſſen , und in Handel und allerlei ſtådtiſchen Gewerben .Sie unterſcheis den Staniten bleiben mur Kinder und unvermogende den ſich in Anſehung ihrer lebensweiſe, Beſchåfftigung, Greiſe zurück. Der nothdürftigſte Feldbau wird alsdann . Kleidung und Thåtigkeit wenig von den Nationalruſſen . von gedungenen Nuffer betrieben. Eine Waffesiruhe von einigen Jahren aber iſt nicht hinreidend, fie an die fanfs

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1

*) Ildherkask und Uralel haben erſt ſeit 1795 jedes eine Kreisſchule.

Redigirt unter Verantwortlid ) :: t der Verlagsbandrung: C. W. Peste in Darınſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Mittwoch , b

Nr. 18.

e

2. März 1831 .

pa

Allgemeine Militar - Zeitung. Frantre 1 d.

einen wirklichen Beſtand von 34,595 Unteroffizieren und

Der Moniteur vom9. Febr. enthålt einen langen, Reitern, während nach den von mir getroffenen mag. vom 1. Febr. datirten Bericht des Marſchalls Gérard regeln der wirkliche Beſtand derſelben am 1. Januar an den König , über ſeine dreimonatliche Verwaltung 44,981 ſein ſollte. Dieß gibt einen Mehrbetrag von des Kriegsminiſteriums, folgendes weſentlichen Inhalts: 10,386 Mann. Eine verhältnißmäßige Vermehrung trat „, Am 1. Auguſt 1830 war die Armee in dem åußerſten dann auch bei den Artillerie- und Ingenieurcorps ein ." Verfal l. Kein Corps batte die für den Friedensfuß ers

Nachſtehendes iſt der weſentliche Inhalt des vont

forderliche Stärke. Für die Zuſammenſebung der afrifas niſchen Urmee batte man, um zwei Bataillone von 800 Mann für jedes 'Regiment zu bilden, nicht nur die ganze Mannſchaft der dritten Bataillone, ſondern auch Abtheis lungen von anderen Regimentern derſelben cinverleiben müſſen. Auf dieſe Art waren viele in Frankreich zurück :

dem Kriegsminiſter der Deputirtenfammer neuerdings vorgelegten Gerebesentwurfs über die fünftige Penſios nirung der Militars : Einen Anſpruch auf Penſion erhålt Jeder , der 30 Jahre in der Armee gedient hat. Iſt ein Militår im Laufe ſeiner Dienſtzeit temporår im Civilfache beſchafftigt geweſen , ſo werden ihm dieſe Jahre

gebliebene Bataillone bloße Depotſfelette. Unter dieſen

mit in Anrechnung gebracht, doch muß er in folden

Umſtånden entzog die für unerläßlich gehaltene Entlap Fåden mindeſtens 20 Jahre im Militår gedient haben. (ung der idnigl. Garde und der Schweizer dem wirklis Den Zöglingen der polytechniſchen Schule werden 4 den Beſtande der Armee 36 Bataidione und 48 Esca's Jabre ihrer Stubieuzeit als wirkliche Dienſtiabre anges bronen, und gerade diejenigen, die bei der ganzen Armee rechnet. In Rriegozeiten, oder wo ein Militar außerhalb noch die vollſtåndigſten waren.

Diefem Deficit mußte

Landes dient, ſo wie für die Zeit, die er bei einem See

alſo zuerſt abgeholfen werden, was durch eine erſte Drs kriege auf dem Schiffe zubringt, wird 1 Dienſtjahr für donnanz geſchah. Durch eine zweite Ordonnanz erhielten 2 gerechnet. Kriegsgefangenen Militárs, ſo wieſolchen, kurz darauf alle Corps ihre Organiſation auf dem Fries die bei einein Seekriege an den Küſten dienen , wird jes bendfuß. Endlich beſtimmte eine dritte Ordonnanz, daß des Dienſtjahr für anderthalb Jahre angerechnet. Nad alle Corps den durch die Organiſations - Ordonnanzen 4jähriger effectiver Dienſtzeit iſt der Militår zu dem

verfügten großen vollſtändigen Fuß crhalten ſollten. Zu Minimum der Penſion nach Ausweis des angehängten dem Ende wurden neben den unbeſchränkt eröffneten Tarifs ( den indeſſen der Moniteur nicht mittheilt ) bes

freiwilligen Anwerbungen 148,000 junge Soldaten zu rechtigt. Für jedes Jahr darüber ſteigt die Penſion um

ben Fahnen gerufen. Die Aufidfung der fånigl. Garde 120 bis zu dem Marimum , das man nach 50jähriger und der Schweizer hatte, wie geſagt, eine Verminderung Dienſtzeit erwirbt. Die Penſionsfäße åndern ſich je nad 3

von 36 Bataillonen zur Folge gehabt, jeßt wurden aber dem Grabe , den der zu penſionirende Militår in der 86 neue errichtet. Ziebt man das Budget von 1830 zu Armee befleidet. Beſikt inzwiſchen ein Militår, der pen , Rathe, ſo ergibt ſich, daß die 26t damals vorhandenen fionirt zu werden wúnicht, ſeinen lebten Grad noch keine

Bataillone, blos einen wirklichen Beſtand von 131,298 2 Jahre, ſo wird die Penſion nur nach dem Grabe, den er Unteroffizieren und Soldaten ausmachten, unter denen unmittelbar vorher befleidete, berechnet. Wer 12 Jahre 11,994 Schweizer waren . Nach den während meiner in einem und demſelben Grade dient, hat Anſprud bars , Verwaltung getroffenen Maßregeln ſollten die 311 Bas auf, daß ſeine Penſion ihm um 'ls bóber berechnetwird. taillone am verfloſſenen 1. Januar 243,037 franzöſiſche Schwere Blefjuren , die man entweder im Kriege oder Unteroffiziere und Soldaten ausmachen. Dieß bildet doch im Dienſte erhalten hat, berechtigen zur Penſion ; einen Zuwachs von 111,733 Mann , wozu nod das eben ſo Gebrechlichkeiten, die als Folgen der Strapagen Regiment Hohenlobe, ſo wie drei Bataillone neuerlich im Militardienſte erfannt werden. Sind die Folgen der errichteter beweglicher Gendarmerie , undendlich drei Bleſſur oder Gebrechlichkeit von der Art, daß fie Blinds nach den Colonieen abgeſchicte Regimenter fommen, die beit, Amputation oder den Berluſt des Gebrauchs eines

in der obigen Berechnung nicht mitbegriffen ſind. Die oder mehrerer Glieder nach ſich ziehen, ſo tritt der Ans Cavalerie wurde in demſelben Verhältniffe vermehrt, ſpruch auf Penſion unmittelbar ein. Im lekteren Fale Das Budget von 1830 conſtatirt für dieſes Jabr blog beträgt der Penfionsſaß das Minimum . Aud die

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Militår s Wittwen ſollen , wenn ihre Männer auf dem

,, Da id nun 12 Jahre unaiegereht Mitglied dieſer

Scyladatfelde oder ſonſt im Dienſte geblieben , oder in Ober- Militår - Eraminationscommiſſion geweſen bin , ro Folge erhaltener Bleſſuren geſtorben ſind, eine Penſion wird man mir hoffentlich zutrauen , daß mir unter den erhalten , Leßteres iſt nicht der Fall, wenn die Wittwe P. p . 3600 Offizieren, die id; geprüft babe, ſo mancher getrennt von ihrem Manne gelebt bat ; die Kinder wer . Faù durch die Hände gegangen iſt, und daß ich in der den alsdann als Waiſen betrachtet und haben, ſo lange Page bin, über den fraglichen Punct eine giltige Stimme

ſie unmündig ſind, gleichmåßig einen Anſpruch auf Pens abzugeben . Während dieſer Zeit habe ich ndeliche Fåbna flon. Eben ſo geht die Penſion einer Wittwe, wenn ſie dridhe durch ſchlechte Zeugniſfe von ihrem Offiziercorps ſtirbt, auf ihre Kinder über, ſo lange dieſe unmündig zurückweiſen und dagegen zugleich bürgerliche mit guten find ; der Antheil des mündig Gewordenen fommt den Zeugniſſen zum Eramen zulaſſen ſehen. Die Commiſſion Unmůndigen zu gut. Der Betrag der Wittwenpenſion beſtand theils aus adelichen , theils aus bürgerlichen Mits belauft ſich auf den vierten Theil des Marimums der gliedern, theils aus Offizieren , theilt aus Civiliſten, und Penſion, worauf ihr verſtorbener Gatte Anſpruch gebabt

die Kenntniſſe wurden mit vollfominenſter Uupartheilide

haben würde ; dodh roll feine Corporals ., Gendarmen , oder Soldatent-Wittwe weniger als 100 Fr. erhalten. Außer den in dem Gerebesentwurfe feſtgelegten Penſio . nen darf kein Jahrgeld anders als durch ein beſonderes Geſetz bewilligtwerden. Die Penſionen ſind lebenslångs

feit und Gleichgiltigkeit gegen alle Eraminirte gefällt, ſo daß Prinzen , Grafen , Barone , Kaufmanns und ans Dere , ja Bauernſohne alle Prádicate der Senſur von vorzüglich bis zu ſebr mittelmäßig erhalten haben. Se. Majeſtát der Rónig baben die Urtheile der Coms

.

lich und werden als eine Staatsíduld in das große mifſion nie gemildert, wohl aber hin und wieder gegen Penſionsbuch eingetragen . Kein.ehemaliger Militår darf bürgerliche und adeliche,ia gegen Prinzen ſogar ges mit ſeiner Penſion das Gehalt eines activen Civildienſtes chårft. Eben ſo haben Se. Majeſtåt auf den Vorſchlag der Commiſſion grundſåßlich die beſonders ausgezeichnes

fumuliren .

reußen.

ten Judividuen ohne Vorſdrag des Regimente , nådift

Im Heſperus Tas man (Nr. 237 von 1830 ) ein dem Zeugniß der Reife , das die Commiſſion ausſtellt , Schreiben aus Berlin , worin erzählt wurde, daß ein unmittelbar mit dem Offizierpatent begnaðigt, und dieſe mit aller Auszeichnung in der Garde dienender Offizier Auszeichnung iſt ohne Unterſchied der Geburt allen Relais

bürgerlicher Geburt, der in einer Geſellſchaft geäußert ſen lediglich nach ihren Kenntniſſen zu Theil geworden. babe, er werde fich nie adeln laſſen , nach weni:

,, Es wäre mithin unerflårbar , wie die Zahl der

gen Tagen in ein anderes Regiment verſekt worden ſei. bürgerlichen Offiziere abnehmen kann , wenn nicht fols Gine Grwiederung hierauf in Nr. 24 des Heſperus von 1831 ( unterzeichnet Stoofmarr ) erklärt dieſe Ers zahlung für eine Lüge und Verlåumdung.

gender Umſtand dazu fåme. Der böchſte Adel hat im Erainen ſtets mit gerists

gen Ausnahmen beſondere Kenntniſſe an den Tag gelegt, Die letztgedachte Erwiederung iſt von nachſtehenden unddarin das Beſtreben befundet, ſich der Vorzüge der Bemerkungen des Majors Blefon begleitet, welche Gebürt würdig zu bezeigen.

mit Intereſſe auch in der A. M.Z. werden geleſen werden ; ,, Indem mir vorſtehende Erwiederung eines mit

,, Der begåterte Adel , dem es aber an Mitteln ge.

Recht über ſo wenig richtige Mittheilungen emporten fehlt hatte, aufdem Lande sc. der Erziehung dieſelbe Freundes zur Weiterbeförderung eingehändigt wird , Sorgfalt zuzuwenden , ſtand in den Kenntniſſen nadı, glaube ich dieſen öffentlichen Verläumdungenam beſten ſuchteaber durch Beharrlichkeit das Zeugniß der Reifezu entgegen zu treten, indem ich aus meinenfrüheren, amts gewinnen, und beſtand efters Das Eramen mehreremal. lichen Verhältniſſen die eigenthümliche Erſcheinung ers klåre, weldhe bisher ſtets den Uebelwollenden zum Vors wande gedient bat, um die Behauptung aufzuſtellen, daß Se. Majeſtätder König zwar bie Abricht hätten , mit gleichen Anſprüchen adeliche und bürgerliche Offis ziere anzuſtellen, daß es die Untergebenen aber durchzus ſeben wußten, daß dieß nid)t geſchehe. Dieſe Erſcheinung iſt das ſich fortwåbrend mindernde Verhältniß yon bürgerlichen Offizieren in der Armee . Zuerſt muß ich darauf aufmerkſam machen , daß im preußiſchen Heere Niemand ohne Eramen Offizier wird, daß aber Niemand nach zurücgelegtem Eramen

Der ärmere Adel ſtellte ſich mit den Bürgerlichen ziemlich gleich und fab fidh. oft gezwungen , nadı mehr, mals wiederholtem Eramen, entweder ale Unteroffizier fort zu dienen, oder auszuſcheiden . Die bürgerlichert Fåhndriche zeigten dagegen am häufigſten überaus mans gelhafte Kenntniſſe und gewöhnlich nur ſehr geringe Fähigkeiten , daber unter dieſen unendlich oft die ſchlechs teſten Reſultate ſich ergaben . i, Hierzu find die Urſachen leicht zu entdeden . Die

Bermogensumſtånde find allein Schuld darant. Wer vom Adel mit beſonderen Kenntniſſen ausgerüſtet, nicht durch Neigung Militår wird und "vielleicht mit Glüdøgåter #

vom Vorſchlage nach ſeiner Tour ausgeſchloſſen bleiben nicht geſegnet iſt, ſtudirt und geht in Civilcarrieren über. Fann, wenn die gegründetſten Urſachen durch des Indi: Der Bürgerliche hingegen zieht in der Regel die Siviſe viduums Betragen nicht an dem Tage liegen , da Se. carriere vor , weil ſie ſchneller zum Auskommen ohne Majeſtåt die Liſten ſtets vor Augen haben. Nur eine eigenes Vermogen führt. Nur , was von dieſer Klaſſe Commiſſion im Staate prüft zum Dffizier, und Niemand ſich die Renntniſſe zur Univerſitåt nicht zutraut, oder zu

wird zur Prüfung zugelaſſen , der nicht von dem ganzen geringe Fähigkeiten þat, fucht' Offizier ză werden ." Diele Offiziercorps, dem er nåber angehört, das Zeugniß ers der vermogenden Bürgerlichen ſind aber erſt zuim Offis balten hat, daß es ihn der Beförderung würdig , bålt.' ziereramen geſchritten , als ſie mit dem Zeugniſſe der

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Reife zur Univerſität abgehen konntent ; dieſe haben aus. eine Bevorrechtung anſehen. Die allgemeine Militárs pflichtigfeit iſt auch nirgends von den Völkern erbeten,

gezeichnet beſtanden.

,, Wer dagegen mit geringen Vorfenntniſſen die Mis

ſondern von den Regierungen angeordnet worden . Es

litárcarriere betrat, hatte ſich es ſelbſt zuzuſchreiben, ſcheint indeſſen , daß man damals mehr die allgemeine wenn er nichtfortfani, da das Eramen keineswegs ſo Gefahr als die Folgen berückſichtigte, welche dieſe Wehrs

febr leidt iſt; obgleich nur gefordert wird, was durchs verfaſſung für den Nationalwohlſtand hat, ohne daß der aus zur tüchtigen Ausbildung, dem Stande angemeſſeit, militariſche Zweck dadurch vouſtandiger erreicht wird. Wir haben bereits geſchichtlid) dargethan , daß die nothwendig iſt.

Militárpflichtigkeit zwar zu verſchiedenen Zeis ,Rann es da noch befremden , wenn die Zahl der allgemeine ten geſeblich oder berfömmlid) war, immer aber nur bei

bürgerlichen Offiziere im Bervåltniß ununterbrochen abs

nimmt ? Rann es zugleich aber noch auffallen, daß Se. Bólfern , die ſich auf der niedrigſten Stufe der Kultur

Majeſtät, die gern den Fleiß und die Kenntniſſe auss befanden , und folglich weit mehr kriegstüchtige und ents ziere ziehen , die theils im Eramen recht gut beſtanden Juſtitution indeſſent auch bei den Römern zu einer Zeit, haben , theils durch ihre Conduitenliſten ſich beſonders wo ſie bereits den Künſten und Wiſſenſchaften buldigten ; empfehlen , und daß dieſe meiſt von hoher Geburt ſind ? aber es ſtanden ihnen dafür auch mehrere hunderttauſend

zeichnen, vorzugsweiſe zu ihren Garden diejenigen Offis behrliche Subjecte hatten , als wir. Man erblickt dieſe Grid darf wohl faum bemerken , daß es mit dieſer Auseinanderſebung feineswegs meine Abſicht iſt, irgend einem Stande zu nahe zu treten, ain wenigſten dem , wels chem id, ſelbſt angehöre. Ich habe oben angeführt, daß Alle gleiche Anſprüche haben , und daß Aue gleiche Res

Sclaven zu Gebote , welche die arbeitende Klaſſe auss machten. Es erregt daber wohl einiges Befremten, daß wir Einrichtungen von Zeiten und Vólfern annetmen oder beibehalten , die für unſere gegenwärtigen Berhålts niſſe und Bedürfniſſe feineswegs als paſſend erſcheinen.

ſultate ergeben, nur in dem Zahlverhältniß zeigt ſich der

Die frúbere Wehrverfaſſung, nach welcher die Mebr.

oben angeführte Unterſchied, der nur darin ſeinen Grund zahl der Soldaten aus den niederen Volksklaſſen geſtellt, Theil sich auf eine andere Seite binwendet. Ich will batte weſentliche Vorzüge und in ſtaatswirthſchaftlicher

bat, daß der andere hier nicht zur Sprache fommende der übrige Bedarf durch die freie Werbung ergångt wurde, mid nämlich vor dem Schluſſe bewahren, als ergebe fich aus dieſer Beobachtung eine geringere Stufe von Intels ligenz bei den Nichtadelichen als bei den Adelichen, ein Schluß, den man vielleicht nicht abgeneigt ſein módote, mir, als durd ) meine Bemerkungen motivirt, vorzuwers

Hinſicht die wenigſten Nachtheile. Die jebige Webrver, faſſung entzieht dagegen den Bauer ſeinen Feldarbeiten, entvolfert die Wertſtåtten, bålt den Gewerbfleiß auf, der jeßt eine weit ſorgfältigere Vorbereitung bedarf, und verſtopft die Quellen des offentliden Einkommens auf

fen, ſo fern er darin liegt und ſo unrichtig er ſein würde. vielfältige Weiſe, ohne gerade beſſere Soldaten zu lie's Die Intelligenz iſt gleid , die Umſtånde vertheilen nur fern, da die militariſche Erziehung nur allein zum gu's bildet.

die fåbigeren

dpfe verſchieden . "

ten Soldaten

Man wird und dagegen einwerfen : daß es billig ſei, wenn diejenigen , denen an Erbaltung der offentlis

chen Ruhe und Sicherheit Das Meiſte gelegen ſein müſſe,

Geſchichtlicher Rúblick auch das Meiſte dazu beitrůgen ; daß es gefáhrlich ſei, auf die frühere Wehrverfaſſung der Völker und die die Bertheidigung des Staates einer Volksklaſſe anzus Dabei gemad )ten Erfahrungen.

vertrauen , welche bei deſſen Erhaltung nicht intereſſirt

( Fortſegung. )

den könnte. Wir geben das Erſtere zu . Aber warum ſoll man ſich nicht der růſtigen Arme Anderer bedienen , wenn es beren mehrere gibt, als der Staat beſchafftigen

Betrachtungen über die gegenwårtige Wehrverfaſſung

iſt und daher am Staate ſelbſt leicht zum Verråther wers

In den meiſten deutſchen Bundesſtaaten findet die kann ? Was den zweiten Punct betrifft, ſo tåuſcht man allgemeine Militárpflichtigkeit mit geringen Auss ſich über die damit verbunden ſein ſollende Gefahr. Wir

nahmen ſtatt. Dieſe Einrichtung haben wir bon gré mal gre von den Franzoſen angenommen, welche eben faus durch Umſtånde gezwungen wurden ,dieſe altrómis jde Inſtitution anzunehmen. Die durch die franzöſiſche Revolution in Umlauf gekommenen Begriffe vom Staate

leben in ganz anderen ſtaatsbürgerlichen Verhältniſſen, als die Grieden und Römer, und haben keine Sclaven zu húten . Dagegen nehmen Künſte, Wiſſenſchaften, Handel, Fabriten , Gewerbe und Akerbau unſere This tigkeit weit mehr in Anſpruch, als dieß vor zwei Jahrs

und von den Pflichten der Staatsbürger haben dieſe tauſenden der Fall war. Ueberdieß iſt die, durch das Wehrverfaſſung , To viel Drůdendes und Unzwemaßis neue Militärſyſtem entſtandene, außerordentliche Ver.

ges auch darin liegt, gewiſſermaßen ſanctionirt. Wenn mehrung der niederen Volfsklaſſen ein Uebel, deffen Fol. jeder Einzelne gleiche Anſprüche auf alle Staatsåmter gen ſich kaum berechnen laſſen. Bei großer Theuerung, madhen zu dürfen glaubt, wenn das Geſet z. B. ſagt : inneren Unruhen oder feindlichen Einfaden iſt die Wuth daß auch der gemeine Krieger den Marſdausſtab in der des leicht aufzureizenden Póbels am meiſten zu fürchten Patrontaſche trågt, ſo muß auch Jeder zum Kriegsdienſte und am dywerſten zu beſchwichtigen. Unter militariſcher verpflichtet ſein , und eine Ausnahme davon wäre Zucht bleibt der Gedanke an Empdrung von ihm fern,

Bevorrechtung oder Zurüdfeßung. Schwerlich dürfte und ſeine zur Gahrung geneigte Gemüthsart verwans

man aber gegenwärtig den Kriegsõienſt , wie ebebem , ale delt ſich leicht in friegeriſchen Sinn . Die gezwungenex

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Soldaten des vorigen Jahrhunderts haben ſich bei guter den friegführenden Partheien niemals zu Stande fommer Behandlung und zwecmåßiger Führung nicht ſchlechter wird und kann, ſo muß jeder Staat darauf Bedad .

geſdlagen, als die freiwilligen ( ? ) des gegenwärtigen. nehmen , fein ſtehendes Heer im Nothfalle zu verdreis Die Kriegstůdytigkeit erwirbt man ſich durch Erziehung faden. Iſt der ausbrechende Krieg nur einigermaßen

und Unterricht. Wer in Dürftigkeit aufgewadyſen iſt und national , dann wird es an Freiwiligen nicht fehlen ; die wenigſten Bedürfniſſe hat, taugt weit eher zum Soldas

da aber feine Wehrverfaſſung auf den guten Willen

ten, als der wohlhabende und verweichlichte Bürgers- und Einzelner begründet ſein " darf, ſo muß noch etwas

Beamtenſohn, der ebenfalls nur gezwungen dient, und Geſeßliches hinzufommen, nåmlich die Errichtung von fich nach dem Ende ſeiner militáriſchen Laufbahn Febnt. Nationals und Communalgarden. Der Zweck dieſer beiden Inſtitute iſt nach unſerem Dafürhalten Die Ergänzung des ſtehenden Heeres moge alſo aus Staatss ein ganz verſchiedener. DieNationalgarde rou zum Schuße desgan: denjenigen Volksklaſſen ſtattfinden, welche zum eigentlichen zen Pandes dienen, darf jedoch nur im No:hfalle aufueboten werden ,

haushalte das wenigſte beitragen , feinem

das ftehende ører zu verſtärken. Die Communalgard e hingegen Cormunerolln iche Ruhe und Ordnung im Inneren der Gewerbe oder einem ſolchen angehören , das keine lange fürdieöffentl

Vorbereitung fordert. Wir wollen vorlanfig annehmen,

wachen. Erſtere iſt ein militäriſch - organiſirtes Corps, eine Reſerve daß auf dieſe Weiſe / des Bedarfs an Truppen geſtellt des ſtehenden Heeres ; testere eineSicherheitepoligi, welchen Dienſt

werden ; das leßte Drittel ſoll aus Freiwilligen beſtehen. ſie fortwährend verfieht, weiles mancherleinadiheiligeReibungen verurſacht,

Wer ſich freiwillig zum Dienſte ſteut, muß jedoch phyſiſch und moraliſch tüchtig fein. Vagabunden und Menſchen

von zweideutiger Aufführung können feinen Zutritt ers

wenn das Militár zum Polizeidienſte verwendet wird .

Zum Eintritte in die Nationalgarde fouten demnach alle nur einigermaßen entbehrliche männliche Bewohner vom 20. bis 30 .

halten; das ſtehende Heer darf nicht wieder zurCorrectic Jahre verpflichtet ſein. Wenn die Eriſtenz des Staates auf dem Spiele ſteht, iſt die Bertheidigung deſſelben die erſte Staatsbürgers onganſtalt herabſinken, ſondern muß ein achtbarer Stand pflicht . Daraus folgt aber noch nicht dieNothwendigkeit, daß man

bleiben. Der freiwillige Eintritt ſollaber auch fein Mittel die Staatsbürger auch in Friedenszeiten aus ihren Verhältniſſen werden, die Kriegoſchule in deſto fürzerer Zeit zu durch laufen ; er fod im Gegentheil – wenn es ſein kann Soldaten auf Lebenszeit verſchaffen, und inuß den Eins

reiße, um ſie auf einigeZeit dem ſtehenden Bierecinguperleiben. Ihre Streitfähigkeit kann auf minder ſtörende Weiſe erzielt wer: den . Dié Nationalgarde erhäit Waffen uud Rüſtzeug vom Staate, wird aber nur bei eintretender Mobiliſirung uniformirt; bis dahin

tretenden einige Vortheile bieten. Man wird daber feſte trägt ſie bei allen Gelegenheiten einemögiichſt gleichförmige bür: ſebent múſen ,daß die Freiwilligen vorzugsweiſe zu Uns

gertiche Kleidung. Die zur Nationalgarde gehörigen Bewohner eines

teroffizieren ernannt, oder bei ausgezeichneten Truppens Ortes können, ohne auen Nachtheit für ihre Beftimmuna, Compags theilen eingeſtellt werden, ſobald ſie dazu tauglich ſind.' niecn und Bataillone von ungleicher Stärke bilden. Dieſe abiheis Eine Abzeichnung und das Prádicat , Sie würden lungen rollen jedoch in Friedenszeiten weder zu militäriſchen , nocy

ebenfalls leute von beſſerem Sdlage anziehen. Damit zu polizeilichen Zwecken verwendet, dagegen fleißig in den Baffen geübt werden . Da jeder Einzelne 10 Jahre in der Nationalgarde aber auch junge Leute aus den gebildeten Stånden zum Sient, wenn nicht beſondere Verhältniſſe in der Zwiſchenzeit ſeinen freiwilligen Eintritte bewogen werden, ſeßeman feſt, daß Austrittbewirken, ſo erlangt er beiwöchentlich ein- oderzweiſtüne im Frieden ' lo, im Kriege / der Offiziersſtellen aus den diger uebung, die ihm in vieler Hinſicht ſehr heilſam ſein wird, tüchtigſten Unteroffizieren ergånzt werden , ſo wie man eine gewiß eben ſo großeWaffenfertigteit, als unſere jeßigen Sol bei der ſo kurzen wirklichen Dienſtzeit.. – Bei der Bildung überhaupt das Anſehen der Lefteren auf jede Weiſe zu daten bon Regimentern und Brigaden berüdſichtige man ſo viel als mögs beben ſuchen muß . lich die Cocaiverhältniſſe, namentlich die Eintheilung des Staates

Das Anzahlverhältniß des ſtehenden Heeres zur Bes in Kreiſe, Hemter 2c. Der Nationalgarde muß zwar geſtattet rein , eine rein kriegeriſche Bes ihre Offiziere ſelbſt zu wählen ; da ſie aber Biſchränkungen in den deutſchen Bundesſtaas ſtimmung usiferung wird das bisherkönnen. ein, denn hat , ſo treten bier nothwendig Dieiủngſten Erfahs ten angenommene bleiben insgeſammt rouen keine Figuranten und Kriegserfahrung die ihre ſein,Titulars von erprobter ſondern Männer herrn,Befehlshaber rungen haben indeſſen gelehrt,daß dieſe Streiterzahlnicht die

hinreichend iſt. Dasallgemeine Aufgebot der Franzoſen Iruppe zu handhaben verſtehen. Manwird daherwohl die Bedins

eine der nachtheiligſten Folgen der früher beliebten gung lieutenants gelten laſſen , daß Compagnie, lämmtliche Ofiziere, mit Einſchlug des

bewaffneten Einmiſchung in die franzój. Revolution

erſten

in jeder

in der Urmee gedient haben,

macht deſſen Nachahmung nothwendig , und gibt jedem und nicht wegen körperlicher oder geiſtiger unfähigkeit entlaffen wore Kriege das Anſeben eines Volkerkampfes auf Leben und Dod , ganz nach der Art des barbariſchen Zeitalters . Wie

den ſinó. Die Wahl der Perſonen ſteht der Nationalgarde jebody frei. Rückt fie aber ins Feld, ſo ergänzt ſie die vacant werdendes Stellen aus ihrer Mitte, und die Offiziere rüđen wie die des ſtea

dieß anders werden soll, iſt nicht abzuſehen . Man kann benden Beeres allmählich in höhere Grade. Eine Verlegung iſt hier den Maffen nur durch Maſſen begegnen. Vielleicht führt weniger nachtheilig als in Friedenszeiten, da die Individuen chnes die Furcht vor den ungeheueren Nachtheilen eines auges

hin der Heimath entrüđt find. Doch darf keiner Ubtheilung ein werden. -Subjecten Sollte es unter den auss meinen oder auch nurtheilweiſen Aufgebots zum epigen geichiedenenOffizieren an brauchbaren zu Belegung der

Frieden ; ſo viel iſt wenigſtens gewiß , daß man mit den

Befehlshaberſtellen bei der Nationalgarde feblen , ſo müſſen zum

Kriegserklärungen ſonſt nicht ſo lange zauberte . Jeßt ſtehen aber auch ungleich mehr Intereſſen aufdem Spiele , und jedes Kriegsjahr muß, wegen der wegfallenden die recten und indirecten Abgaben der ins Feld růckenden

Behufder Waffenübungen Offiziere aus dem ftehenden þeere come mandirt werden , wobei die Wünſche der Nationalgardenicht mindet zu berückſichtigen ſind. Bas das Dienſtverhältniß der Leßteren im Felde betrifft, so rdeint es unnöthig, hierüber etwag zuſagen . Big

Bürger und fandleute , ein anſehnliches Deficit in der

zu dem Zeitpuncte, wo die Nationalgarbe eingekriegt iſt, wird ſie zu

ger Vertrag über die zu verwendende Truppenzahl unter

Sold 26. der Činientruppen .

Verſtärkung der Beſagungen, zu Escorten und anderen kleinen Diens Staatseinnahme berbeiführen. Da indeſſen ein gegenfeitis ften ſelbſtändig verwendet werden können .Im Felde erhält ſie den ( Soyluß folgt. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : €. W. Loote in Darmſtadt und in deffen Dfijin gedrudt,

Nr. 19 .

BL

Samſtag , 5. März 1831 .

Allgemeine

Militar - Zeitung.

gründen : a) wenn der Deſerteur zu dem Staate, wohin (Huszug aus dem Protokolle der 4. Sigung der hohen Bundeber abgereben von dem anderswo übernommenen Militari Deutider Bunt 0 .

verſammlung vom 10. februar 1831 , S. 25. )

er entweicht, durch Geburt oder rechtliche Erwerbung dienſte - im Unterthandverbande ſteht, alſo mittelſt der -

Allgemeines Kartell für den deutſchen Bund . Deſertion in ſeine Heimath zurückkehrt; b ) wenn der

Die ſouverainen Fürſten und freien Städte Deutſch , Deſerteur in dem Staate, in welchen er entwicken iſt,

lando haben in Folge des Artifeis XXIV. der in der ein Verbrechen begangen hat, in welchemFalle dieAus. Plenarverſammlung vom 9. April 1821 feſtgeſtelltert lieferung erſt nach erfolgter Beſtrafung, ſo weit es thuna Grundzüge der Kriegsverfaſſung des deutſchen Bundes lich iſt, unterMittheilung des Strafurtheils , jedoch ohne eine augemeine Kartel convention abgeſchloſſen , deren

Anſpruch auf Erſtattung derUnterſuchungs- und Arreſts

Beſtimmungen in folgenden Artifeln enthalten ſind :

foſten, ſtattfinden Foll. Sdulden oder andere eingegans

Art. 1. Ade von den Truppen eines Bundesſtaates, gene Verbindlichkeiten geben aber dem Staate, in wels ohneUnterſchied, ob ſelbige zu Provinzen gehören , weldie chem er ſich aufhátt, fein Recht, die Auslieferung zu im Bundesgebiete liegen oder nicht, unmittelbar oder verweigern. Art. 5. Die Verbindlichkeit der Auslieferung erſtreckt mittelbar in die ſåmmtlichen Lande eines Bundesgliedes , oder zu Deſen Truppen, wenn dieſe auch außerhalb ihé ſich auch auf die Pferde, Såttél, Reitzeug , Armatur res Baterlandes fich befinden , deſertirende Militärpers und Montirungéſtúde, welche der Deſerteur mitgenoms ſonen werden ſofort und ohne beſondere Reclamation men hat , ſelbſt in dem Falle, wo der Deſerteur nach an den Staat ausgeliefert, dem ſelbige entwichen ſind. Art. 4 nicht , oder nicht ſofort ausgeliefert wird. Gleichmäßig werden auch alle Deſerteure, welche in nicht Art. 6. Die Auslieferung geſchieht an den nåchſtert

zum Bundesgebiet gehörige Provinzen der Bundesſtaa:

Grånzort, wo ſich entweder eine Militärbehörde oder ein

ten entweichen, an den Stant ausgeliefert, dem ſelbige Gendarmeriecommando befindet. Wird ein Deſerteur von entwichen ſind.

einem Bundesſtaate .ausgeliefert, der nicht unmittelbar

Art. 2. Al8 Deſerteur wird derjenige ohne Unterſchied . an den Bundesſtaat grånzt, welchem der Deſerteur an .

der Waffe angeſehen, welcher, indem er zu irgend einer gehdrt , ſo wird derſelbe an die Militärbehörde des Abtheilung des ſtehenden Hecres oder der bewaffneten, mit @azwiſchen liegenden Bundesſtaates , unter Erſaß der demſelben in gleichem Verhältniffe ſtehenden Landesmacht, nothwendigen Auslagen übergeben, von derſelben übers nach den geſeblichen Beſtimmungen jedes Bundesſtaates, nommen , die Unterhaltungskoſten deſſelben während des gehört, unddurch ſeinen Eid zur Fahne verpflichtet iſt, Transports beſtritten and, mit Beobachtung der ſonſtigen obne Paß, Ordre oder ſonſtige Pegitimation ſich in das Beſtimmnngen, dem Staate, dem er gehört, abgeliefert. Gebiet eines anderen Staates oder zu deffen Zruppen

Art. 7. Sollte ein Deſerteur der Aufmerkſamfeit der

begibt. Offiziere niederen oder höheren Grades , wenn Behörden entgangen ſein, ſo erfolgt die Auslieferung ſich bei ſolchen ein Deſertionsfall ereignen ſollte, ſind

auf die erſte deßfällige Requiſition, auch wenn er in die Art. 3. Sollte ein Deſerteur dont von einem ans fen iſt, oder fich daſelbſt anſafig gemacht hat. Die Re.

nur auf ergangene Requiſition auszuliefern .

Militardienſte des Staates, in den er entwiden , getres

beren Bundesſtaate entwichen ſein , ſo wird er an dene quiſitionen ergehen an die oberſte Civil- oder Militärbes jenigen Bundesſtaat ausgeliefert, in deffen Dienſte er

borde der Provinz, wohin der Deſerteur ſich begeben hat.

zulebt geſtanden . Wenn ein Deſerteur von einem Buns Art. 8. Die Unterhaltungskoſten der Deſerteure und desſtaate zu einem fremden Staate, und. you dieſem zu der mitgenommenen Pferde werden dem ausliefernden den Truppen eines anderen Bundesſtaates entweicht, ſo Staate, von dem Tage der Berhaftung an bis einſchließ,

wirb er an den erſten Bundesſtaat ausgeliefert, fatis lich den der Ablieferung , in dem Augenblicke erſtattet, zwiſchen dem legteren und dem fremden Staate féin Rartel beſteht.

wo der Deſerteur abgeliefert wird . Deſerteure und mits genommene Pferde, welche dem Bundesſtaate, dem rie

Art. 4. Nur folgende Fåde fönnen die Verweigerung angehören, ziigeführt werden, werden auf dem Wege oder Verzögerung der Auslieferung eines Deferteurs bea dabin in jedem Bundesſtaate wie einheimiſche, auf dem

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Marſde begriffene Mannſchaften und Pferde verpflegt, zugeben, und wird, wenn er wußte, daß ſie von einem und es wird für dieſe Verpflegung jedem Staate die Deſerteur berrührten, eben ſo beſtraft, als wenn jene nåmliche Vergitung geleiſtet, welche dortfür die Verpfles Gegenſtände dem eigenen Staate entwendet waren . gung der eigenen, auf dem Marſde begriffenen Manns Art . 16. Eigenmächtige Verfolgung eines Deſerteurs

ſchaften und Pferde vorgeſchrieben iſt. Der Betrag dieſer oder austretenden Militárpflichtigen über die Grånze iſt zu vergütenden Auslagen iſt überau durch eine auntliche zu unterſagen . Wer ſich ſolche erlaubt , wird verhaftet und zur geſetzlichen Beſtrafung an ſeine Regierung abs Deſertenr durch verſchiedene Gebiete fortzuſchaffen iſt, geliefert. Als eigenmåchtige Verfolgung iſt aber nicht muß von der ausliefernden Behörde jederzeit ein Trans: anzuſehen , wenn ein Commandirter in das jenſeitige

Beſcheinigung auszuweiſen. In den Fåden , worin der

portzettel mitgegeben werden. Diejenigen Staaten, durch

Gebiet abgeſandt wird , um der Ortsobrigfeit die Des

welche der Deſerteur durchgefübrt wird , haben die ers

ſertion zu melden . Der Commandirte darf ſich aber an

wachſenen Unterhaltungskoſten vorſchußweiſe zu bezahs dem Deſerteur nicht vergreifen , widrigenfalls er , wie len, welche auf dem Transportzettel quittirt und ſo dem nåch ſtvorliegenden Staate in Zurechnung gebracht wers den , welcher hierauf bei der Auslieferung den vollen Erſaß erhalt.

vorerwåbnt , zu beſtrafen iſt.

Art. 17. Jede gewaltſame oder beimliche Anwerbung in anderem Territorium , Verführung zur Deſertion oder zum Austreten von Militårpflichtigen , iſt in dem Staate,

Art. 9. Unterthanen, welche Deſerteure und mitges wo ſolche geſchieht , nach den Gefeßen deſſelben zu bes nommene Pferde einliefern, erhalten folgende Pråmie: ſtrafen . Wer ſich der Beſtrafung durch die Flucht ents für einen Deſerteur ohne Pferd 8 Gulden C.M., für ziebt , oder von ſeiner Heimath aus auf obige Art auf einen Deſerteur mit Pferd 16 Gulden 5. M., für jedes

jenſeitige Unterthanen zu wirken ſucht, wird, auf deßs

Pferd ohne Mann 8 Gulden C.M. Obrigkeiten, welche fållige Requiſition , in ſeinem lande zur Unterſuchung und geſeblichen Strafe gezogen. einen Deſerteur einliefern, erhalten keine Prämie. Art. 10. Außer den Unterhaltungskoſten und der

Pråmie darf nichts weiter, unter keinerlei Borwand, er

Art. 18.'Allen vor Abſchluß dieſer allgemeinen Rara tellconvention deſertirten oder ausgetretenen , in den

betreffe Pöhnung, Handgeld , Bewadzungs- oder Fort- Art. 1, 2 , 3 u. 12 bezeichneten Individuen nird eine Amneſtie dahin zugeſtanden , daß ſie für ihre Perſon , 1.

ſchaffungskoſten , gefordert werden .

ürt. 11.Auen Behörden wird es zur ſtrengen Pflicht gemacht, auf Deſerteure zu wachen .

entweder unter nicht zu verſagender 'Entlaſſung aus fremden Militárdienſten , oder unter der Freiheit darin

Art. 12. Ale nach der Verfaſſung der Bundesſtaas zu verbleiben , wenn ſie ihren Wunſch deßhalb binnen ten reſerves , landwehrs und überhaupt militárpflichtigen der Friſt eines Jahres erklären, frei und unangefochten, Unteribanen fie mogen vereidet ſein oder nicht, einbea jest oder fünftig, ihre Heimath wieder beſuchen dürfeu. rufen ſein oder nidyt, welche ohne obrigkeitliche Erlaubá Wenn ſie in ihre Heimath zurückebren , treten ſie jedoch niß in die Lånder oder zu den Truppen eines anderen in diejenige Verbindlich feit zum Militardienſte wieder ein , Bundesgliedes, fie mögen zum Bundesgebiete geboren welché daſelbſt noch gereßlich für ſie fortbeſtebt. Auch oder nicht, übertreten, ſind der Auslieferung unterwors gelangen ſie wieder zur freien und unbeſchränkten Ver. fen , jedoch nur auf beſondere Requiſition der competens fügung über ihr dort befindliches, jebiges oder fünftiges ten Behörde. Mit den Unterhaltungskoſten iſt es , wie Dermogen , in fo fern daſſelbe nicht durch Gereß und bei den Deſerteuren von den Truppen ſelbſt zu balten. Ausſpruch der competenten Behörde bereits der Confiss cation anheim gefallen iſt. Eine Prämie wird aber nidt gezahlt. Art. 13. Allen Behörden und Unterthanen der Bun. Art. 19. Die Bundesglieder machen ſich verbindlich, desglieder iſt ſtreng zu unterſagen , Deſerteure oder feine beſonderen Kartelle unter ſich beſteben zu laſſen,

Militárpflichtige, welche ihre Militárbefreiung nicht oder von nun an einzugeben, deren Beſtimmungen mit hinlänglich nachweiſen fønnen, zu Kriegsdienſten auf den Grundſåpen dieſes allgemeinen Kartells in Widers zunehmen , deren Aufenthalt zu verheimliden , oder dies (pruch ſtehen . felben , um sie etwaigen Reclamationen zu entziehen, in Art. 20. Vorſtebenbe tartellconvention tritt vom entferntere Gegenden zu befördern. Auch iſt nicht zu beutigen Tage an in volle Wirkſamkeit. geſtatten , daß eine fremde Macht dergleichen Judivis Frankfurt a. M. den 10. Febr. 1831. duen innerhalb der Staaten des deutſchen Bundes ano werben (affe.

Art. 14. Wer ſich der wiffentlichen Verbehlung eines Deſerteurs es oder Militárpflichtigen eines anderen

Geſchichtlicher Rúd blick Bundesſtaat , oder der Beförderung der Flucht beffels auf die frühere Wehrverfaſſung der Völker und die ben ſchuldig macht, wird nad landesgeſeßen des Hebs Iers ſo beſtraft, als wenn die deſertirenden und austres tenden Individuen dem Staate ſelbſt angehörten , in weldem der Fehler wohnt.

dabei gemachten Erfahrungen. (Stuk. )

Zum Eintritte in die Communalgarde halten wir alle månnliche Bewohner vom 30. bis 45. Jahre

Art. 15. Wer Pferde, Såttel, Reitzeug, Armatur , verpflichtet. Ausgenommen ſind jedoch alle ausgeſchies

und Montirungsſtücke, welche ein Deſerteur aus einem dene und disponible Offiziere und ſolche Beamten , deren

anderen Bundesſtaate bei ſeiner Entweichungmitgenom . Geſchäffte feine Störungen leiden . Sie ſol, wie bereits men hat, an ſich bringt, bat felbige ohne Erfab zurůda geſagt wurde, für die öffentliche Ruhe wachen, und wird

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demnads – zu Verrichtung der niederen oder beſondere chen Verhältniſſe ſind alſo bei der von uns vorgeſdila . eben

fofalfenntniſſe fordernden Polizeidienſte - eine Anzahl

genen Organiſation möglichſt berückſichtigt, und

beſoldeter Diener nebenbei baben müſſen. Die Commus nalgarde ſteht deßhalb aud, unter der Sivilobrigkeit, während die Nationalgarde des ganzen Landes ihren eigenen Generalinſpecteur hat , und unter die Befehle

die Eigenſchaften der Altersſtufen mit den Dienſtleiſtuns gen in Einklang gebracht. Der junge Mann iſt in der Regel zu lebhaft, um viel Zeit mit Parlamentiren ili verlieren , Widerſtand reizt ibn leicht zum Zorne; er

fo

des Orts- oder Militárcommandanten geſtellt ist, wobei würde daher bei Ruheſtörungen nicht immer die gerig . jedods die beiderſeitigen Militárgrade zu berückſichtigen meten Mittel ergreifen. Dagegen iſt er in ſeinen Pris find." ) - Daß die Communalgarde ebenfalls in Goms vatverbåltniffen weniger gebunden , und fann alſo viel

pagnieen eingetheilt ſei, ihre Offiziere und Uuteroffiziere cher zum auswärtigen Dienſte , zum Schuße des Vat babe, verſteht ſich von ſelbſt, doch wählt ſie dieſelben durchgehends aus ihrer Mitte. Die Bekleidung mag bürs gerlich einfad), die Bewaffnung hingegen willführlich fein. Auch muß die Anſchaffung entweder aus eigenen Mitteln , oder aus den Communfaſſen geſchehen , denn die Communalgardeverſieht feinen eigentlichen Staaiss

terlandes' verwendet werden . Unter Leitung erfahrenér Offiziere erwirbt er ſich die erforderlichen Kenntniſſe vom Kriegsdienſte um ſo eber, da ſie ſeinem Geſchmack weit mehr zuſagen dürften , und die Anwartſchaft auf Offis zierſtellen geben, welche nach wirklichem Dienſte in Felde auch mit außerer Auszeichnung, z. B. Forttragen det

werdensonnens Dienſt, Tondern erfügt bloseine einfache Bürgerpflicht. Uniform in Friedendzeiten, verbunden dieſen Gegenſtand Wie ſtarf die Communalgarde tåglich die Wade

Es iſt bier nicht der Ort ,

mit

bezieht, hångt natürlich von Umſtänden und von dem größerer Ausführlichkeit abzubandeln und den zu erwar: jedesmaligen Ermeſſen der böchſten obrigkeitlichen Bes tenden Einwürfen zu begegnen ; wir verweiſen die leſer Horde ab, weldie für die Erhaltung der offentlichen Ruhe auf die hier angekündigte Schrift, und machen ſchließ verantwortlich iſt. Es iſt aber nothwendig , daß man

lich nur noch einige Bemerkungen über den Zwed und

den tåglichen Dienſt auf das Minimum beſchránft, und

die Organiſation der in mehreren deutſchen Bundesſtaas

lieber die ndthige Perſtårkung in Bereitſchaft bålt.

ten jüngſt entſtandenen Gommunalgarden . Bürgerliche Unruhen mannichfacher Art hatten eir

Bei jeder Sidrung der dffentlichen Rube verſammelt

ſich auf ein beſonderes Zeichen (Wo möglich durch Glos den ) die ganze Communalgarde des Ortes. Sollte ſie den Rubeſtårern nicht gewachſen ſein , ſo růckt auf ein zweites Zeichen die Nationalgarde aus. Die militariſche Beſaßung kann für den dußerſten Notfall als Reſerve dienen. Dieſe Streitmacht iſt binreichend, jeden Aufs ſtand zu erſtiden . Den Fall einer förmlichen Revolution nehmen wir aus .

Man wird es boffentlich zweckmåßig finden , daß wir

mehr oder minder gewaltſames Einſchreiten des Mitis tårs ' nothig gemacht. Die Wirkungen dieſer Maßregel A

waren eben ſo verſchieden , als die Triebfedern der Rubes

ſtörer, auf welche einzugeben wir nichtndthig erachten. Wo der großere Theil der Bürger und Landleute die höchſt wahrſd einlich von fremden Agenten aufgereizten und dem Pöbel angebdrigen - Rubeſtorer terſtůßte, -

oder wenigſtens nicht binderte, da zeigte ſich die bewaffs nete Macht, welder außerdem noch die Hände gebunden

den Polizeidienſt vom Kriegsdienſte gånzlich getrennt has waren , unzulänglich und zog bei ihren Bemühungen den ben. Beide haben aber mit einander febr wenig gemein, Kürzeren . Einige Regierungen fanden ſids dadnrch vers und machen an die Individuen ganz verſchiedene For : anlaßt, die gutgeſinnten Bürger zu bewaffnen , und ihs derungen. Die Communalgarde hat ſchon hinſichtlich nen ausnahmsweiſe die Wiederberſtellung der öffentlichen ihrer Zuſammenfeßung und des bürgerlichen Einfluffes, Rube in Gemeinſchaft mit den Truppen zu übertragen. ben die meiſten Mitglieder ausüben, inehr Ueberrebungss Der Erfolg entſprach den Erwartungen, denn bei aller gabe und Autoritat, fie fann daher für die öffentliche Reizbarkeit der Gemüther - weldre man einen nachs Rube mehr thun , als irgend ein anderes Corps. Der barlichen Parorismus nennen möchte - war dod für

frühere Dienſt in der Nationalgarde hat ſie mit Hand: eine Revolution zu wenig Grund und Gåhrungsſtoff habung der Waffen vertraut gemacht; ſie wird alſo nur

vorhanden. Die Ruhe wurde nach kurzer Unterbrechung

noch durch den eigentlichen Polizeiwachedienſt in Ans wieder hergeſtellt, die improviſirte Volfdbewaffnung aber militariſch or. ſpruch genommen, die Verſäumniß iſt daber unbedeu: nicht nur nicht wieder aufgelöſt,, ſondern Bundesſtaate tt tend. Auch die Nationalgarde kann ihrer Dienſtpflicht ganiſirt. Während man in den meiſten ohne erhebliche Störung nachkommen, ſo lange die Ge.. ſich mit Bildung einer Art Stadtwehr begnügte , orgas

fahr ſie nicht an die Landesgrenze ruft. Die bürgerlis niſirte man im Pönigreich Sachſen und im Kurfürſtens :: thum Heſſen eine Art Landwehr , und.ging

şterem hat, wie bereits geſagt, Offiziere der Urs ſo weit, ſie ziemlich koſtſpielig zu uniformiren1 Yeverſteht * ) Die Nationalgarde Militárgrade in mee ku Befehlshabern , die ein mit ihrem ! ) von Mitglieder dieſes auf Koſten aſſe gebo erklInſtitutes, ren ren Handwerk , benenDiele zu derder årme Verhältniß ftchendetCommando erhalten müſſen. It der ſich Grad des Befehisbabers der Nationalgarde eines Ortes höher ats der des Militärcommandanten , To kann jrnem nicht zuges

muthet werden, von dieſem Befehle anzunehmen , ſondern diefe

Was man damit bezweden, will, iſt eigentlich nicht gut abzuſehen. Es ſcheint überhaupt , als ſei der Ims

müffen von dem Militärcommandanten der Provinz ausgehen .

altrömis der Erinnerung von einigen neraltirten, puls Inſtitutione ausgegange lebenden in n und Köpfen 3n dringendenFällen, z. B. bei Unterſtüßung der Communals icher

garde zu Bekämp'ung der Ruheſtörer, handelt der Befeh183 haber der Nationalgarde des Ortes als ſelbſtändige Behörde, da nach unſerer Unſicht die Nationalgarbe vorzugsweiſe zu

von den genannten Regierungen genehmigt worden , um fein Mißtrauen zu zeigen . Spaßhaft iſt es aber in der

Sandhabung der höheren Staatspolizei verwendetwerdenmuß. That zu fehen , wie diefelben Perſonen ,, welche foroft

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über das Størende der Militárconfcription laut geflagt, 9 Monatlider Sord. Großmarſchall 666 ſpaniſde jetzt eine allgemeine Volfsbewaffninng befördert haben , Piaſter ; Diviſionsgeneral 500 Piaſter ; Brigadegeneral die entweder nur eine militäriſche Spielerei, oder eine 333 P .; Oberſt bei der Infanterie 240 P .; Öberſilieutes

neue Wehrverfaſſung iſt, welche auf den producirenden nant 160 P .; Major 110 P .; Adjutant 60 P .; Fah: und gebildeteren Volfsflaſſen ungleich fd werer laſten nenträger 40 P .; Kaplan 30 P. Wundarzt 25 .; dürfte, als die vielfach angefochtene gegenwärtige Mis Tambourmajor 22 P .; Capitain 176 P .; erſter Lieutez nant 50 ° / P.; zweiter fieutenant 45'7, P .; Fåbndrich litárverfaſſung. Als Landespolizei betrachtet, iſt das Corps der Com : 40/2 P.; erſter Wachtmeiſter 18 '/, P.; zweiter Wachts munalgarden viel zu ſtarf, alſo ein unnúßer Aufwand meiſter 157 , P.; Gemeiner 10 Piater. - Der Sold von Zeit und Kräften für einen leichter zu erreichenden der Cavalerie und Artillerie iſt etwas höher. Zwed . Als Vertheidigungsanſtalt betrachtet, bat dieſes Verpflegung. Im Felde erhalten die Truppen faſt

Corps zu wenig militäriſchen Gehalt. Die Miſchung der nur Fleiſch. Brod und Branntwein werden felten ver, Stånde und die allgemeine Verbindlichkeit zum Eintritte theilt und zwar als eine Vergünſtigung . Gelegentlid,gab erzeugt heterogene Beſtandtheile, die ſich nur bei wirkli: es.Mais , welches in einer irdenen Schiffel geröſtet, cher, großer und anhaltender Gefahr zu einem brauch :

trefflich ſtatt des Brodes dient, und ein Nahrungsmittel

baren Ganzen verbinden können , außerdem aber nur

tít, das die Indianer beſonders lieben . Mar Rindfleiſch

Reibungen oder - Gleichgiltigkeit für die Sache erzeugen in Ueberfluß vorhanden, ſo erhielten 100 Mann tåglich werden . Man kann daber mit Recht fagen , daß dieſe einen Stier; war es ſeiten, ſo mußten ſich 200 Mann

obgleich ſehr jugendliche Suſtitution ſidy bereits überlebt miteinem Stier behelfen, was inSüdamerika für eine bat, denn der Beweggrund, welcher ſie ins Leben rief, farge Ration gilt . Die fdylechten Fleiſchſtücke wurden iſt nicht mehr vorhanden , oder - will man politiſche nur verſpeiſet, wenn Hungers noth herrſchte, folglid) wird Gefahren gelten laſſen , ſo iſt das Mittel zu deren mit dem Fleiſche ziemlich verſchwenderiſch umgegangen.

Begegnung und Abwendung ſchlecht gewählt. Brechen

In der Nähe eines Feldlagers ſieht man eine ekelhafte

bedeutende innere Unruhen aus, ſo hat man von der

Anhäufung von Knochen , faulendem Fleiſche u . Schmus,

nesten Militár- Demokratie viel zu får dhten ; werden wenn nicht auf Verbrennung des Unrathes gehalten wird.

wir zu einem Vertheidigungsfriege gezwungen , ſo iſt Waren die Aasgeier in der Nähe, ſo verſchlangendieſe von dem Widerſtande dieſer feltſam zuſammengeſeßten die Ueberreſte; ſie ſind aber an Perus Küſte ſelten . Miliz wenig zu hoffen. Wozu ſou ſie alſo nůßen ? Die Jagd bietet wenig dar, zuweilen ein fama, der ſen Fleiſch aber zähe und faſt geſchmacklos iſt. Die Sols

Die peruaniſche Armee im Jahre 1824. * ) baten braten oder röſten eigentlich ihr Fleiſch und effen meiſt ohne Salz . Vier bis fechs foden zuſammen und fchneiden Die Südamerikaner ſind, nach dem Zeugniſſe des es von denſelben Stücke ab.In Zeiten des Ues Generals Miller, vonNatur tapfer, gelebrig beiEr-, berfluffes ißtman nur dieleckerbiſſen . In den laPlata Ternung des Dienſtes, biegſam von Gliedern,nüchtern Staaten wurden oft ſoviele Rindergeſchlachtet, daß muthig , und folgen freudig unter Entbehrungen und Beſchwerden den Befehlen ihrer Oberen. Vorzüglich gilt man ſich blos von den Zungen fåttigte . diefes von den Chilenos, welche als Infanteriſten , Ons

den Garniſonen wird jedes Corps gt, der dafür Proviant verſor Befehlshaber und vurdIn den mit Feldragern

valeriſten und Matroſen gleich gut zu brauchen ſind.

Die Uniform und Abzeidy nungen für die Offis womitdemdie Verpflegskoſten hinreichend gedeckt ſind. Was

giersgrade find : Fåhndrich oder Cornet eine ſchmale Trelſe übrigbleibt ,fließt in die Regimentskaſſe . DerOberſt um jeden Handaufſchlag ; Secondlieutenantzwei Treffen; ernennt gewöhnlich einen Capitain zum Proviantmeiſter. Lieutenant zweibreitere Treſſen ; Capitain dreiTreffen ; Die Redynungen werden von dem Major revidirt und

Major zweiEpauletten ohne Troddeln ; Oberſtlieutenant von dem Regimentscommandeur verificirt , um beim Zahl.

zweiEpauletten mit goldenen oder ſilbernen Trobdeln ; meiſter als Bong giltig zu ſein . Der Zahlmeiſter iſt ein Oberſt zwei Epauletten , einen blauen Tuchſtreifen am Offizier des Regiments, durch Stimmenmehrheit der Offiziere ge

Kragen mit goldenem oder ſilbernem Lorbeerlaub geſtigt; wälit, und dieſeriſt nebſt dem Oberſten für jede Veruntreuung oder Brigadegeneral in Peru ( in Chile und Buenos Ayres unrechtmäßige Verwendung des Berpflegsfonds verantwortlich. verſchieden ) zwei goldene Epauletten , rother Tudi ſtreifen Neis, Gemüſe, Graſa ( eine Art am Kragen ,mit einem Stern und forbeerlaubgeſtickt, Fleild , oder Charqui (trockenes Fleifd ) in einem großentupfernen

himmelblaue Feldbinde; Diviſionsgeneral, eben ſo mit Mellt gekocht, iſt das Mahl, wovon die Truppen in Lima, ober wenn ſie in irgend einem Küſtenorte Perus lagerten, gewöhnlich zwei Sternen aufjedem Epaulet, ſcharfachrothe Felds lebten. Das Frühſtück um 11 Uhr unddas þaupteſſen um6Uhr

binde; Großmarfchatt,eben Sternen auf jesubende beſtehtempfängteinen aus dergleichenSchlauch Nahrungsmitteln. bem Epaulet, rotheund weißeſomitdrei Feldbinde. Die Uniform von 25 mann voll. DieſerJede wirdAbtheilung auf einen eines Generaloffiziers iſt blau mit ſcharlachrothen Auf

dreibeinigen Bock geſtellt, um welchen die Mannſchaft einen Kreis

Von jeder Seite tritt abwechſelnd ein Mann vor Pidh lågen und Kragen , blauvorgeſtoßen, durchaus geſticft, bildet. einen Löffel bout.

und nimmt Daß ungeachtet dieſer Einrichtungen , Bedrückungen und Vers

Hut mit goldenen Treſſen und Federn, wie im franzo, untreuungen nicht ſelten ſind , und die Soldaten oft viel leiden fiſchen Dienſte gebräuchlich. uth od 11. müſſen , wird den Menſchenkenner nicht verwundern .

* ) Amerikaniſche Mifcellen ( Jahrgang 1829 ) II. C. 146 ung Millers Memoiren II. S. 92.

mit

S11

( Hierzu die Beilage Nr. 2. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandrung: E. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.

Mittwoch , Nr. 20 .

9. März 1831.

Sere

du

..

Allgemeine Militar - Zeitung. Frantire i dy.

zung der durch jene Urſachen bewirften füden in der

Durch eine f. Verordnung find 6 verſchiebene Orden, gew dbnlichen Vollzahl der Truppen haben wir für noths barunter namentlich der St. Ludwigsorden ic., wels wendig erachtet, in dieſem Jahre zur Recruten aus

cher über dem der Ehrenlegion ſtand, und der Militárs hebung zu ſchreiten , und fühlen und zu dieſem Ents Verdienſtorden aufgehoben worden.

ſoluſſe um ſo mehr bewogen , als Unſer ſieggewohntes

Heer" bereits in die Grånzen des Königreiches Polen eingerückt iſt, um den verbrecheriſden Anſchlag der Res St. Petersburg , 12. Febr. Die heutige Zeitung bellen, daſſelbe fortwährend wider Uns und unſer Reich enthält naditebendes Allerhöchſtes Manifeſt : aufzuwiegeln , mit der Gewalt der Waffen zu zerſtörent. ,, Von Gottes Gnaden , Wir Nikolaus der Erſte , Die unvermeidliche Einbuße an Mannſchaft, in dieſem Naiſer und Selbſtherrſcher aller Neuſſen 2c. Die aus fúr. Unſer Herz ſo bekümmernden Falle, erfordert gleich Rußland . I

Bergewöhnliche Sterblichkeit, welche in der Armee , die

falls unverzüglichen Erſab ;

gegen die Türfei focht, gewüthet hat , währte auch im

Wir :

dieſem zufolge befehlen

1 ) Im ganzen Reiche, mit Ausnahme Grujiens und

vergangenen Jahre unter den Truppen fort, die für

eine Zeitlang innerhalb der Grånzen jener Macht, in Beſſarabiens, von fünfhundert Judividuen drei Recru:

Gemåßheit des mit ihr abgeſchloſſenen Friedenstraftats, ten zu erheben. zurüdblieben. - Ihre kaum ergänzten Reihen hat der

2 ) Die Erhebung der rückſtändigen Hälfte der 92ten

mådliche Einfluß des Klimas und die wiederholentlich

Recrutirung in den Gouvernements Cherfon , Jefateris

ausgebrochene Peſtſeuche in Kurzem aufs Neue geliché noslaw, Poltawa , Slobodsko - Ufrainsk, Kiew und Po. tet . - Die lebten Regimenter, die in das Reich zu uns dolien , bis auf fünftige Recrutirungen zu verſchieben. >

zurückkehrten, waren ſchon nicht vollzáhlig . Andererſeits

3) Die Recrutirung auf Grund der beſtebenden Vers

wurde, mitten unter der Wohlfahrt, deren Unſere lieben ordnungen und eines jegt gleichzeitig an den dirigis und getreuen Unterthanen im Schoose Unſeres Vaters

renden Senat erlaſſenen Ufafes

bewerkſtelligen . In

landes fich erfreuten , ſelbiges in der leßten Hälfte des ſelbigem befehlen Wir unter anderem , růdſichtlich des vergangenen Jahres von einem ihin bisher unbekannten körperlichen Maßes, ſich nur auf das unumgångs Uebel heimgeſucht; eine verheerende Anſteckung, die in liche zu beſchránten, und verfügen, mit beſonderer Bez einer entlegenen Gegend des Reiches zuerſt erſchien , zwedung aller nur möglichen Koſtenerſparniß, bei der drang in viele Gouvernements ein und raffte, indem Stellung der Recruten und zur großeren Erleichterung

Fie ſich mit unglaublicher Schnelligkeit ausbreitete, eine Unſerer lieben und getreuen Unterthanen : bei Erhebung Menge Opfer bin . Beſonders zerſtörend" waren ihre der Montirungsabgabe dieſelben bedeutend berabgeſepteu Wirfungen unter einigen Truppen , welche in die von Preiſe zu beſtimmen , die bei der 95ten Recrutirung ges ihr ergriffenen Gegenden verlegt waren , um eine innere ſtattet wurden.. Schußwache in den angeſteckten Stadten und Dörfern

Gegeben in St. Petersburg am 28. Januar ,

im

zu bilden; unter anderen , zur Gernirung und an Beobs Jahre 1831 nach Chriſti Geburt , im ſechſten Unſerer en

achtungslini nothigen Drtes abgeordneten Truppen trat gleichfalls ein bedeutender Menſchenverluſt ein.

Doch der Segen des Höchſtenwaltete über ihrem ſchwies

Regierung. ( Gez. ) Nicolaus. “ Majeſtåt Kaiſer haben den General der Se. ber Infanterie d'Auvray zumMitgliededes Confeilsder

rigen Dienſte und über dem Eifer , mit dem auch die

Militar , Lehranſtalten , und den Oberſten v. Robebue

-

Einwohner den an jenen Stellen von uns vorgeſchrie. zum Oberquartiermeiſter des Generalſtabs Sr. Kaiſert. benen Anordnungen nachfamen . Sein Erbarmen bat Majeſtät für die Militárcolonieen ernannt . durchgångig der Krankheit ein Ziel geſtedt; der größte Die Generalmajore der Artillerie, Fedorenko I. Zheil unſeres Reiches iſt vor der Gefahr , pon ber es bedroht wurde , geſichert , und die momentan unterbro.

und Schurmann II., ſind zů Chefs der 2ten und resp .

dhene freie Communication wird allmählich im ganzen der 3ten Artilleriediviſion ernannt worden. fande wiederhergeſtellt. — Zur unumgånglichen Ergån

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Bildung nichterkenne,nehmen wir aus, er iſt in Ueber den fittlichen und geiſtigen Standpunct der unſeren Seiten nicht mehr denkbar. " der höheren Klaſſen des Kriegerſtandes in der Geſellſchaft.

Den leßten Punct, nåmlich die Nothwendigkeit einer boberen friegeriſchen Bildung, beleuchtet

der Hr. Perf. mit großer Klarheit und gediegener Bes Der Herr Verfaſſer einer 1830 bei Gleditſd in redtſamkeit. Der Krieg war von jeher die wichtigſte

Leipzig erſchienenen Schrift, betitelt :

' und folgenreichſte Angelegenheit der Vdifer , weßhalb

» Aphorismen aus der Theorie und Praris des Kriegos dem Kriegerſtande der erſte Rang in der Geſellſchaft weſens. ( Von einem preußiſchen Veteranen. ) ladet im Vorworte die leſer ein , ihre Ideen und Ans

um ſo weniger abgeſprochen werden ſollte , da er noch niemals durch irgend ein Surrogat genügend erlebt

ſichten über die von ihm beſprochenen Gegenſtände dem wurde. Wenn daher auch in Zeiten der Ruhe die Neis militäriſchen Publicum ebenfalls mitzutheilen , damit gung zum Erwerben der Nothwendigkeit des Erbal. durch Propoſition und Oppoſition die Wahrheit ermits tens, die Induſtrie den Waffen, der Bürger dem

telt werde. Ref. folgt dieſer Einladung mit Vergnügen, Soldaten den Rang abzulaufen ſucht; To find jene Ans da ſich bis jeßt noch keine Stimme dafür oder dagegen · ſprüche des Militärſtandes nicht minder begründet, To erhoben hat, und wird – den Raum dieſer Blätter iange der Krieg als Bedingung des Daſeins wie ' der berückſichtigend

von Zeit zu Zeit die einzelnen Abs Entwickelung des Menſchengeſchlechtes eriſtirt.

ſchnitte obiger Schrift theils im

Auszuge mittheilen ,

Es fragt ſich alſo nur : ,, Wie muß der Webrſtand

theils zu commentiren verſuchen, weßhalb er auch nicht beſchaffen ſein, um die ihm gebührende Stellung in der den Titel des Buches , ſondern den des erſten Abſchnitis Geſellſchaft zu verdienen und zu behaupten ? " - Der zur Ueberſdrift gewählt hat.

Der Hr. Verf. geht ziemlich offenſiv zu Werke und

Krieg, antwortet der Hr. Vorf. hierauf, kann nur dann

als geadelt erſcheinen , wenn die Lenfer der Heere das nothgedrungen begonnene Unheil mit hoher Kunſt und

ſcheint mit dem gegenwärtigen Zuſtande des Kriegswes ſiegreicher Macht des Wiſſens zum einzig rechtlichen ſens nicht ſehr zufrieden zu ſein . Vornehmlich greift er Zwecke deſſelben , zum Frieden leiten und durch des den Schlendrian in allen ſeinen Geſtaltungen an, und

Geiſtes freiwaltende Thätigkeit die engen Sdıranfen des

åußert ſich im Vorworte mit einiger Jronie auf folgende

Handwerks mächtig erweiternd, das Kriegführen zur

Weiſe: ,,Die Scheinſüchtler und Spielfinder werden Wiſſenſchaft, und des Wehrſtandes Genoſſen zu Måns Sorge tragen um ihre Pudenda , d . h . ihre angenähten nern machen , denen echtes Wiſſen , treues Wollen Halobinden, ihre Anópfchen, Riemchen, fafirnápfchen , und gediegenes Ronnen als untrennbare und heilige Zouſtódchen ,. Verirgriffe, Kunſtſchwenkungen und Pas Dreiheit, als Ziel und Zweck des Lebens gilt. rademarſche ; den Schlendrianern wird bange fein für

,, aber nicht im Kriege ſelbſt, nicht auf dem Schlachts

den möglichen Verluſt des Einzigen, was ſie haben und wiſſen – des Schlendrians ; die After- und Halbwiſſer werden, in Angſt um den papiernen forbeer, die fritis ſchen Trompeten der Fama blank ſdheuern und ſowohl

felde iſt es Zeit , ſich auszubilden für den Kriegi dort waltet allein die That, und neben der tapferen Fauſt gilt wohl der Meiſter, aber ſchwerlich der Sdůler. Was jedoch in des Friedens Muße vorbereitet iſt mit

mit neuen Quaſten bebången , als mit Inventionsklaps

Ernſt und Verſtand, tritt bort ins Leben, und der emſige

.

pen ausſtatten , um deren angeborenen Ton – aber

Pfleger der Wiſſenſchaft (wenn man ſie nur als Mittel

zu verbeſſern ; die Verfehrten endlich wers

und nicht als Zwed betrachtet) årntet dann die Früchte

ben Rittereide auf die Richtigfeit ihrer Anſichten ſchwós ren und des Verfaſſers Verfehrtheiten turniermåßig zu corrigiren ſuchen . Aber beruhigen Sie ſich, meine Hers ren ; gegen Sie und Ihre Herrlichkeiten führen die Aphorismen keinen Krieg; denn ein ſolcher würde eben

des Fleißes, indeſſen der robe Handwerksgenoſſe - der, weil er das Schwert trågt, an ihm allein genug zu has ben glaubt , - das Schickſal des lebten ſeiner Kriegos knechte theilt, und blind wie dieſer in die Gefahr hinein ſtarrt, aus der ſich Jenem die ſchönſten lidtpuncte des

ſo viel belfen , als ſonſt die Prozeſſe und Prozeſſionen

Lebens in bellen Bildern entwickeln . Wenn jedoch die

fruchtlos

.

gegen Raupen und Ratten verfingen u. f. w . – Es iſt Fackel der Zwietracht erloſchen , der Streit feindlider leider nur zu wahr , daß die Bemühungen der erfahs Gewalten geſchlichtet, und der beimgekehrte Frieger dem renſten und aufgeklärteſten Militärs von dem großen Forſchen und Verarbeiten wiedergegeben wird , oder Haufen ihrer Standesgenoſſen ſelten nach Verdienſt ges wenn der Jüngling mit wahrhafter Neigung zum Webra würdigt und noch ſeltener " benugt werden . Dieß lågt ftande in denſelben tritt und, wie Fener nach der lang fich nur auf zweierlei Art erklären : entweder die entbehrten ſtilleren Beſchafftigung , ſo zu den würdigen

Maſſe iſt geiſtig unvermogend, das Wahre und Zweds Vorbildern ſeines Standes hinzuſtreben ſich fehnt , dann måßige zu begreifen - und in dieſem Falle war ihre erſte militariſche Bildung zu mechaniſd), aber nicht dars auf beredynet, die Denk-und Urtheilskraft zu entwickeln ; oder der große Haufe fühlt weder inneren Trieb noch äußere Anregung, Ridh zu unterrichten - und in dieſem Falle muß die Schuld den oberſten Militärbehörden zur Laſt gelegt werden . Den dritten Fall : daß man von Oben herein die Nothwendigkeit praktiſch - wiſſenſchaftlis C

iſt die Zeit da , wo es gilt , durch freiere und höhere Geiſtesbildung entweder die Achtung zu bewahren , weldje das Schwert auf dem Schlachtfelde erworben bat , oder wo eingeſammelt werden muß , für die nåchſte blutige Ausſaat, pas Probeſtůc des Kriegszöglings. " Der Veteran führt nunmehr die Einwürfe berjes

nigen an , welche die Waffen führen , wie der Handa werfsmann ſein Geråthe, und von nichts Beſſerem bören

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wollen , weil ſie unfähig ſind, es zu erkennen ," ' gibt ſich mit allen möglichen Arten von Hůlfsmitteln, durch alle aber nicht die Můbe, fie zu widerlegen , ſondern ſtellt nur denkbaren Ereigniſſe, faſt unter jedem Himmels. dagegen eineAnſicht von den Forderungen auf, welche ſtriche , zum Gebiete der höheren Kriegsweisheit aufges der Staat, wie der Stand ſelbſt, an die böheren Kries ſtiegen ; ſie ſind – durch die gewaltſamſte Anregung des gerklaffen zu machen berechtigt iſt. Endlich ſucht er das Augenblicks gleichzeitig mit einer Million Waffengefährs von dieſen allein übrig eigentliche Verhåltniß des Web rſtandes zur ten zu Kriegern geſchaffen Wiſſenſchaft feſtzuſtellen und einen Bildungsweg geblieben. Aber was haben ihnen ſelbſt, was dem Staate ,

vorzuzeichnen , welcher dem Geiſte der Zeit und dem

gegenwärtigen Stande der Kriegführungskunſt angemeſs dem ſie dienten, was dem erſchütterten Europa dieſe Ers ſen ſein dürfte. Ref. darf von ſich ſagen , daß er den fahrungen nicht gekoſtet ? Nur eines Rückblicks auf die Werth der Wiſſenſchaft gewiß nicht zu hoch anſchlagt; Geſchichte der drei leßten Jahrzehnte bedarf es, um den fie erſcheint ihm , als Soldaten , nur wie ein Hebel für ungebeueren Preiß zu fennen, für welchen wenige Staa.

die angeborene Geiſtestraft ; er vernachläſſigt daher auch ten jeßt einen oder den anderen Feldherrn beſitzen, der burd den Drang der Umſtånde auf den bloßen Ers wif. ſtungen nicht in directer Beziehung ſteht. Der Leſer wird fabrungeweg beſchränkt – ohne die Hülfsmittel wiſ dem Ref. deßhalb un ſo eher glauben , wenn er dem ſenſchaftlicher Bildung zu einer gewiſſen Tüchtigkeit in Veteranen das Zeugniß gibt, daß in deffen Darſtellung ſeinem Fache gelangt iſt, welche auf dem Wege der Bes nirgends eine Uebertreibung ſichtbar und alles aus dem lehrung - verbunden mit der, ſo lange es Staaten und leben gegriffen iſt. Da aber dieſes Büchlein mit feinem Staatsverfaſſungen gibt, nie fehlenden Uebung- leichter, beſcheidenen Titel zur Zeit noch wenig leſer gefunden zweckmäßiger, für die Wohlfahrt der Erde viel zuträglis baben möchte, ro dürfen wir es bei dieſer kurzen Ans cher, und gewiß aud) weit vielſeitiger und vollfom , zeige nicht bewenden laſſen. Des Veteranen Beredtſams mener erreicht werden kann . Welcher Staat 3 . B. würde feit iſt ſo eindringlich , daß wir ſeine Anſichten ohne wohl um den Gewinn der Meiſterſchaft im Kriegführen jede Wiſſenſchaft, die mit ſeinem Stande und deſſen Lei-

Wortverkürzung wiedergeben müſſen .

Frankreich & Rolle von 1792 – 1815 ſpielen wollen ,

,, Es gibt zwei Wege zur Erfenntniß: den der Bes ſpielen können ? Wer – wenn das Schlachtfeld allein lehrung und den der Erfahrung. Die Vorzüge des die Schule des Krieges ſein ſollte - móchte wohl das erſten vor dem zweiten , deſſen Hinderniſſe den Anſtres Elend einer Generation herbciwünſchen , um ſeinen Curs

benden ſelten nurzum Ziele gelangen laſſen , ſind zu ſus in der Kriegskunſt vollſtåndig zu machen ? Und doch allgemein erfannt ? leider nicht ! ), als daß es noch fann , wenn man die Hülfe der Wiſſenſchaften vers einer weiteren Auseinanderſebung bedürfte , bevor der ſchmåbt, der Wehrſtand nur durch ſolche Hülfsmittel ausgeſprochene Saß auf den vorliegenden Fall anges zur Meiſterſchaft in ſeinem Stande gebracht werden ; wendet werden konnte. Wenn alſo die bloße Erfabrung wobei immer, wie dort, Millionen im Streben nach dem Schon für den Einzelnen eine Schule iſt, in welcher der lichte der Erfenutniß untergehen, indeſſen das vorges Schaden als Warner, die Strafe ais Lehrer ſißt, und ſteckte Ziel nur einzelne Schooßkinder des Glůds errei

wo oft nur die Vernichtung den Schüler entlaßt, wie dhen , ihre Ausbildung jedoch immer noch mangelhaft viel mehr. iſt ſie es nicht für einen ganzen Stand , am meiſten aber für die Staaten, die Tummelplåße folches

bleibt Erfenntnißweg – auf das Reinfrieges bleibt,, weil weil ihr Erfenntnißweg den Vorzug und Genuß jedes ans riſde beſdrånft -

gewaltſamen Unterrichtes ? Nicht einige Feldzůge, nicht deren Wiſſend ausſchließt.

( Fortſ. folgt. )

die Erfolge einzelner Unternehmungen Lehren binreichend

den Krieg ; es iſt nicht genug , ſich brav und ſiegreich geſchlagen zu baben , um als Muſter in einem Fade aufzutreten , das, unerſchópflich an neuen Erſcheinungen ,

Liter a t u r.

in ſeinem weiten Gebiete mehr mit dem Kopfe als durch Atlas dermerkwürdigſten Schlachten , Treffen und Belagerungen der alten , mittleren und

die Fauſt gehandhabt ſein will.

Unlåugbar ſtehen die Wenigen , welche in einem ganzen Menſchenalter volungebeuerer Begebenheiten der raſtloſen Vernichtung entgangen ſind , die Altes

neueren Zeit in 200 Bråttern ; nad den beſten Quelo

len unter Mithülfe der Abtheilung des topographis fchen Corps des f. württembergiſchen Generalquar. tiermeiſterſtabs ausgearbeitet von Fr. v. Raudler,

durchlebt und – vom Geiſte der bewegten Zeit getries ben - Dieles felbſt geleitet haben , nach vollendetem

Major im f. württembergiſchen Generalquartiermeis

Kreislaufe furchtbarer Erfahrungen als Meiſter in der Kunſt vor der Mitwelt da ; ſie haben geſehen , erlitten

ſterſtabe 20. Karlsruhe und Freiburg in der Herder,

-

ſchen Kunſt- und Buchhandlung , 1831. Die erſte lieferung, welche vor uns liegt, enthält

und durchkampft, was die Bücher der Weltgeſchichte von

der graueſten Vorzeit an aufbewahrten und die Ges auf 5 Blättern aus der alten Zeit ( 374 v. Ch. bis 133) die Schlachten von leuktra , Mantinea ,am Berge Laus rus, bei Agrigent, Adis, Tunis, Panormus, bei Zelas

ſchlechter bisher anſtaunten als fabelhafte . Sage. Sie haben die Wahrſcheinlichfeitslehre ſtudiert an ihren Nies wie an ihren Siegen, Geograpbie und Politit derlagen, getrieben auf ihren : Heereszügen durch die unterjochten

Seſafia , am See Thraſimenes, der Adda, bei mon,deranTrebia Cannå und die Belagerung von , bei

an

fånder, in den Hauptſtadten des bezwungenen Europa. Numantia. Ferner aus der mittleren Zeit, 530 n. Ch. Von der niedrigſten Stufe der Kriegskunſt ſind ſie in bis 1081 , auf 5 Blåttern die Schlachten von Dara,von

fünfundzwanzig Jahren von ununterbrochenen Fehden Tricamera, die Belagerung von Rom, die Schlachten .

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von Zagina , am Veſuv, bei Caſilinum , bei Solacon , Meinung fein zu müſſen und erlaubt ſich, dieſelben nach : bei Yermud , auf dem Lechfelde, bei Haſtings, bei Manz- ſtehend herauszuheben . Wir folgen der Ordnung des kiert, bei Zompi, bei Tzinkota , bei Durazzo, bei Cala: Hrn . Verfaſſers und nicht der chronologiſchen , und wers bria uud die Karte des Kriegsſchauplatzes wihrend der den uns nicht blog auf die Beurtheilung des vor uns

Kreuzzüge. Endlich aus der neueren Zeit, 1631 bis 1717, liegenden Stoffes beſchrånfen, ſondern auch Nußanwens auf 5 Blättern die Schlachten von Breitenfeld, Fleurus, dungen beifügen und , wo es uns zweckdienlich ſcheint, das hiſtoriſche Feld erweitern . Neerwindent, Zentha , Belgrad. * ) Jeder Plan enthält eine legende, außerde'in iſt aber Die S dlacht.non leuftra hat unſeres Bedüns

dem Atlas nod, eine beſondere Beſchreibung beigegeben, kens drei Hauptmomente: 1 ) Das Zuſammentreffen der auf welcher außer der Jahrszabl, Stárfe der beiden beiden Cavalerieen vor dem rechten Flügel der Sparta: Theile und Angabe der Truppentheile, der Angriffsplan, ner. 2 ) Den Choc des thebaniſchen Phalanr auf den

der Verlauf der Schlacht nach ihren Hauptmomenten rechten Spartaner; in der Flange der Das Aufrollen Schaar.den3)Angriff durch der daſelbſt Flügel die beilige

und ihr Reſultat enthalten iſt.

Das Studium der Kriegsgeſchichte , wenn es nicht Spartaner und ihre Flucht. alle Zeiten und Völfer umfaßt, iſt einſeitig. Wir föns

Entweder dürfte der Plan nur einen Moment auss

nen wohl einen Zeitabſchnitt und die Art der Kriegfühs orůden , oder er mußte verſchiedene Momentedurch vers rung darin einſtudirt haben, wir werden auch , wenn die fchiedene Farben uc. bezeichnen . Dader obige zweite durch dunkelblaue Farbe angegeben iſt, ſo båts Verbältniſſe dieſelben bleiben, unſer Wiſſen nůßlich ans Moment Savalerieen entweder nicht dieſelbe Farbe ers ten die wenden fönnen , aber wenn ſid, dieſe åndern , dann wer

den die Formeln imaginar,diewir erlernt haben, wir halten oder nicht alſo zwiſchen beide Treffen gezeichnet

ſtehen mit ångſtlicher Miene an einem neuen Zeitabs werden müſſen, da die ſpartaniſche Cavalerie in dieſem

ſchnitte, die Kunſtverſagtuns ihreWeibe undbeſchamt Augenblicenichtmehr eriſtirte und diethebanifche wahr.

treten wir vom Schauplaße, dem wir nicht gewachſen ſcheinlich unthätig vor den leichten Truppen und zum ſind. Wenn wir aber gewiſſermaßen das Weltall einſos Schuße derſelben hielt. gen , wenn wir dem menſchlichen Geiſte von ſeiner Kinds

Die ſpartaniſche Cavalerie , indem ſie ſich auf den

beit biszu ſeiner Mannheit folgten , wenn wir feinen rechten Flügel der Infanterie zurüdwarf und dieſenin kriegeriſchen Akt mit gleichgiltigen Augen betrachten kon: Unordnung brachte, erleichterteden ſpäteren Sicg des Es hatte alſo auch wohl die Sas thebaniſchen Phalanr. nen und unſere Wißbegierde nicht blos über einegewiſſe valerie vor den Theil der ſpartaniſchen Schlachtlinie Periode oder eine Nation ausbreiten wollen, dann wird und die Einſeitigkeit fremd bleiben, mit feſtem Blicfe fons nen wir der Zukunft entgegen ſehen und das nil novi sub sole wird uns zum " Leiter dienen, wo uns jeder andere Rath zu verlaſſen ſcheint. Die Geſchichte bietet und unerſchöpfliche Quellen , feiner aber dürfte ſo viel daraus anwendbar finden , als der Soldat, denn die Grdßen , weldie in die Kriegsformel zu ſubſtituiren

gezeichnet werden müſſen, aufwelchen der Phalanrber Thebaner traf. Daß der rechte Flügel der Spartaner eine Offenſivbewegung gemacht båtte , iſt nach der Uns prdnung , in welche ihn kurz zuvor die Reiterei gebracht batte, unwahrſcheinlid ). Warum der Hr. Verfaſſer der 50 Mann tiefen Phalanr nicht in einer einzigen Maſſe darſtellt, können wir uns nicht wohl erklären .. -- Was

ſind, nåmlich Waffenwirkung nach der Nåbe und Ferne,

bei Leuftra beſonders bemerkenswerth erſcheint, iſt die

Truppenvertheilung, Colonnen , finien, Terrain c.mies ſchiefe Schlachtordnung, welche ſpäter von Degez gebůh, derholen ſich ſtets, und je dfter für ſie beſtimmte Werthe

rend gewürdigt und bier zum erſtenmale angewendet

geſegt werden können , deſto allgemeiner wird die Fors

wurde.

mel, während ein Faden durch alle Kriegsereigniſſe lauft: das menſchlidie Herz, das ſich ſtets gleich bleibt; wer es richtig

in die wagſchale' zu legen weiß , hatden halben

Bei Mantinea griff, nach Xenophons Beſchreibung , Epaminondas mit dem rechten Flügel das Gentrum des

Feindes an und nicht, wie der Plan beſagt, mit ſeinem

linfen Flügel den feindlichen redyten. Nachdem der thes Sieg errungen . Betrachtunge Art mogen dieVerfaſeră Idee des Wers kes erzeugt habenn ; dieſer des Hrn. der Name Vers baniſche Phalanr , welder wahrſcheinlich auch wieder

für die Poſung der Aufgabe. Durch die graphiſchen

50 Maun Tiefe batte, auf dem rechten Flügel gebildet und die Schwenkung links vollendet war, marſchitte

Darſtellungen ließ er den deri todten Buchſtaben insLeben Epaminondas : rechts aus der Flanfe und bohrte ſich in treten ; es galt ihm nicht blos zu ſchreiben, ſondern in die Spartaner ein „ wie eine Saleere, “ nach dem Auss Aus dieſer Schladt ſchon konnte der Zhat zu lehren , und hierdurdy Teşte er ſeinem bers bruce: Xenophons. man folgern , daß es fein ſo großes Wagniß fei, im dienſtlichen Unternehmen die ſtrone auf. -

Referent bat das Werf mit der größten Sorgfalt Angeſichtedes Feindes aus der Flanke zu marfdiren,

dieß auch Friedrich der Große bewieß und Bülow durchgegangen , er fand beinahe Alles übereinſtimmend wie deducirt hat. Ferner zeigt ſich der Vortheil der tiefen mit dem, was er frůber als biſtoriſche Wahrheit erfannt

hatte. In wenigen Puncten aber, welche die Geſchichte Stellung, daß man nach allen Seiten offenſiv agiren oder die Darſtellung betreffen , glaubt er abweichender fann. Wenn übrigens der Angriff der Mitte, obngeada: tet. des Sieges, nicht die totale Niederlage des Feindes *) Die Namen ſind hier chronologiſch aufgeführt, im Atlas ift

zur Folge hatte, ſo lag dieſes wohl an dem Tode des

thebaniſchen Feldherrn . dieſe Ordnung nicht ganz beobachtet. ( Fortſ. folgt. ) gedruckt. Origin Darmſtadt in deſſen und in fiste Verlagsbandrung: C. W. der Redigirt unter Beramewortlichkeit

Samſtag, Nr. wense

12. März 1831. .

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months 138,15

Allgemeine Militar -:Zeitung. ihren durch Schrift und That gleich unſterblichen Gåſar ; Ueberwinder iſt aus derSchuleeinesPolys Ueber den ſittlichen und geiſtigen Standpunct Carthagos der höheren Klaſſen des Kriegerſtandes bius hervorgegangen , und als das civiliſirte Zeitalter

in der Geſellſchaft.

dieſer Muſternation långſt entſchlummert war , deſſen

( Fortiefung.)

haben ſchienen , erhob ſich ſpåt noch der ritterlide Julian

Glieder gelåhmt zu ſein und Tråume freies Spiel zu

,, Unbeſtritten liefern folche achte Zöglinge des Aries

auf den Flügeln der Wiſſenſchaft hoch über die entartete

ges einen trefflichen Beweis, wie weit es mit glücklichen Mitwelt . Selbſt in des Mittelalters dunkler Zeit leuch, Anlagen ausgerüſtete Naturfinder zu bringen vermogen, tet des weiſen Alcuin königlicher Freund faſt herrlicher aber man darf nicht außer Acht laſſen , daß es der Geiſt noch durch ſeine Liebe zu den großen Alten und ihrer der Zeit und deſſen gewaltiger Penfer Napoleon war, hohen Bildung , als durch die gewaltige Kraft feines Reich ausbreitete vom der Ues Charafters, mit welcher er ſein der ſie unaufhaltſam vorwärts trieb , und mit Gebieter Ebro bis zur Eider. Wer gedenkt nicht des größten berlegenheit feines großen Sharafters - als -

oder Gegner - ſie zum Nachſtreben auf der Kriegsbahn Feldberrn ſeiner Zeit, Guſtav Adolphs, der - in Gås zwang. Und auch ihn bat endlich nicht etwa die Kraft ſtårkerer Fåuſte oder die Mehrzahl der Gegner geſtürzt, wohl aber die lang verkanntei in vou ib. rocir durch fie Alles geworden , nicht genug beachtete Idee des Wiffens, Wollens und Könnens, als Hebel und Tråger

fars Geiſt aus Cåſars Werken zum Meiſter erſtarft ſeinem kleinen Heere die Feſtigkeit und lenffamfeit ver, -

tanfolose manorhourharofrer des Füh:

linh, mal

rers, die Minderzahl zu Siegern über Lillys und wal:

lenſteins kampfgewohnte Streitmaſſen machte; wer nicht

alles Tüchtigen auf Erden , das Bewußtſein eines gros des großen Kurfürſten von Brandenburg, ſeines unſterb , Ben Dolfes, gewecft durch Månner, die – in den Hals

lichen Urenfels, Friedrichs II . und der in ſeinem Geiſte

len der Wiſſenſchaft gebildet --- án der Vorzeit herrlichen durch ſein Beiſpiel gebildeten Helden. Alle ehrten , alle

Muſtern ſich zu dem Aufſchwunge gefråftigt hatten, der fie, und durch ſie das Volf, zu Beſiegern des furchtba: ren Eindringlings machte. Mag auch immerhin die ſels ten gerechte"Mitwelt lieber der Maſſe zuſprechen , was den Einzelnen gebührt; nicht die Keulen derCheruster,

fannten den Werth derWiſſenſchaft und deren Einfluß auf Charakter und Geiſt; weitentfernt, die Kriegskunſt als ein Handwerk zu betrachten, ſind ſie – eingedenie ihrer Aufgabe - die eifrigſten Begünſtiger, ja ſelbſt des åchten Kriegswiſſens geworden , in welchem Lehrer allein der Ernſt des Wollens und die Kraft des Róns

Hermanns Geiſt hat den Varus beſiegt. Auch wem der Ruhm unſeres neueſten Aufſchwungs zur Selbſtändigkeit nens ihren Grund und Halt finden ... Woblan , werden die Handwerfekrieger einwenden , gebührt, wird, wenn einſt der Partheiſucht Stimme úber den Gråbern des heutigen Geſchlechtes verſtummt iſt, das unbeſtechliche Weltgericht, die Geſchichte, entſcheiden .

wenn auch der Feldherr des bóberen Wiſſens bedarf, was fou és uns, die wir, mit untergeordneten praßen

Wenden wir uns überhaupt zu ihr, der großen zufrieden , nicht auf die Leitung von Heeren Anſpruch wenn auch unſer Ehrgeiz ro hoch hins Leiterin des Menſchengeſchlechtes, ſo wird es uns nicht machen , oder an Beiſpielen aus den merkwürdigſten Momenten aller aufſtrebte - vermdge unſerer gegenwärtigen Stellung Zeitalter für die Behauptung fehlen : daß große Måns auf dem einmal vorgezeichneten Wege des Fortſchreitend Hierauf mag Fols können ?? ner allzeit beſchäftigt ſind , höher auf der Leiter ihrer nimmer dahin gelangen fónnen -

Zeit zu ſteigen und dem menſchlichen Geiſt eine weitere Ausſicht zu gewinnen , daß ſie nicht blos Wiſſenſchaft

gendes zur Antwort dienen . ,, Es bedarf unſtreitig feiner großen Wifenſchaft,

ehren , ſondern auch rich den Kern des Wiſſens im hos um den Pflichten des Fübrers einer Compagnie, Escas ben Grade eigen machen, während fleinſelige ( ? ) Leute dron oder Batterie ein Genüge zu leiſten. Mit geſuris daran arbeiten , zeitabwärts zu geben und den Mens dem Menſchenverſtande und den Kenntniſſen ausgerüſtet, ſchengeiſt wieder in die Wiege zu legen . Griechenlands die man im gewöhnlichen Leben zur. Führung ſeiner Ges goldenes Zeitalter iſt reich an Männern, wie Xenophon, ſchaffte braucht, fann ein Offizier durch mehrjährige Aeſchylus und Sophokles ; auch Roms Geſchichte hat Uebung leicht ein guter Hauptmann oder Major wer:

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dent, weil hier nod, alle Aufgaben für bas Handwerto .

,, Wohl bildet der Krieg die Führer, wie die Maffe

måßige berechnet ſind , ja er dürfte in dieſen Graden der Heere,aberwehe beiden, wenn der Bildungsgang ſogar noch etwas vor dem Weiterſtrebenden voraus jener nur gleich bleibt, ſie blos das lediglich auf ſeinen Wirkungsfreis bes Mechaniſche,demwasdieſer ihrenUntergebenen wenn auf dem Uebungos ſchrånft und in ihm ſein Heil findend – - er durch nichts plaße eingedriut wurde, im Ernſte anwenden wollen und von der Beſchafftigung mit den Einzelnheiten des Diens fónnen , gleich dieſen . Woher ſoll das Vertrauen des ſtes abgezogen wird und ihnen die bedſte Aufmerkſams Kriegers zu ſeinem Führer fommen, ſobald er ſieht, daß keit widmen kann. Wer alſo ſein Ziel im Erreichen jener da, wo ſein Wiſſeu aufhört, auch Jener am Ende ſeiner Grade findet und feinen Anſpruch auf höhere Stellen Weisheit iſt ? Womit wil ber Offizier fein Håuflein in macht, der hat Recht, wenn er sich , ſo wie er einmal die Stimmung bringen , deren er zur thåtlichen Beants baben , weil

iſt, als einen hinreichend wichtigen Mann betrachtet; ja wortung ernſter Aufgaben bedarf, wenn ihm außer den Commandowórtern , einigen Kraftſprüchen und Hands werfømanipulationen Nichts zu Gebote ſteht? Schwers

es iſt ihm dieſer Selbſtbetrug wohl zu gönnen , weil in ſelbigem das Einzige liegt, was ihm bleibt. Derjenige indeſſen , welcher – unablåfjig dem Höheren zuſtrebend in ſeinem jedesmaligen Standpuncte nur einen Bildungss

lich båtten die Dreibundert in den Zbermopplen ausges

plaß für die nächſte Stufe erkennt, der muß lids auch

nimmer wåren Predil und Malborghetto in den Jahr's

balten, wenn Leonidas nichts Beſſeres verſtanden håtte;

die fühnſte Möglichkeit denfen , und mit Ueberwindung bůchern der Öſtreichiſchen Striegsgeſchichte unſterblid ges aller Hinderniſſe und dem Schlendrian zum Proß an

worden, wenn die Hauptleute Hermann und Henſel nicht

das Ziel zu gelangen ſuchen. Dann aber darf er auch jenen leonidas gefannt und gleich ihn gewußt båtten , niemals ſtille ſtehen oder gar, rich in Lieblingsbeſchafftis auf welche Weiſe man den gewöhnlichen Menſchen zum

gungen verlierend, das ferne Ziel aus den Augen laſſen. Er muß ſich auf jeden möglichen Fall vorbereiten und nie vergeſſen, daß der nächſte Krieg leicht die Kluft zu fül. len vermag, die ihn von ſeinem Lieblingswunſche trennt; denn unaufhaltſam reißt der einmal losgelaſſene Streit

Heldenkampfe auf Leben und Tod zu begeiſtern vermag! Dergleichen lernt man aber auf feinem Erercirplaße , eben ſo wenig die bobe Kunſt, die begränzten inneren Kräfte des Menſchen durch eine ſorgfältige Entwicelung zu der Vollfommenheit emporzuheben , welche des Kries

Alles mit fich fort, und jedes Gefecht vernichtet menſdosges weltverwuſtendes und welterbaltendes Weſen forbert.

liche Berechnungen, wie es die fühnften Hoffnungen ers Daber ſind geiſtige Hülfsmittel zur Entwickelung dieſer füüt. Im Felde indeſſen iſt es nicht mehr Zeit, das zu Kräfte nøtbig ; ſie ſind ein Hauptgegenſtand aller fries lernen , was im nächſten Augenblicke geſchehen ſoll. Dort geriſchen Bildung und befördern das Ineinandergreifen ſind feine rathende Bücher oder Einflüſterer zur Hand ; des Wiſſens und Ausführens, welches allein den volo ber eiſerne Befehl fordert, der unbedingte Geborſam muß lendeten Krieger macht. Und wenn , mit ſolcher Bildung yrwagen. Die Kunſtſtücke des forercirvlaken . Das eins augaeruſtet. mit solchem Miften bas Wollen der Ebre

gelernte Mandverſpiel und alle Friedensherrlichkeiten und das Können des Charakters vereinigend , der Dffizier gelten dort für den Führer nichts , nur für den Streiter auch nicht das Ziel ſeines Strebeng, den Feldherrnſtab, etwas ; Jener iſt dort auf ſich ſelbſt, auf ſeine Geiſtess gewinnt, ſo wird ihm doch keiner den Ehrenplatz in der gegenwart, ſeine Einſicht und auf eine Kraft des Wil. Geſellſchaft ſtreitig machen , ihn ſelbſt aber der Droſt

lens angewieſen, die im Augenblice der Entſcheidung ſpruch aller Tüchtigen : In magnis voluisse sat est im durch raſchen Entſchluß die Schranken aller Bedenklich , Gleichgewichte erhalten .

keiten überſpringt und ihn befähigt, das ſeinem Verſtande klar Vorliegende oder von des Augenblickes Drang uns abweislich Gebotene blißſchnell und mit Sicherheit auos zuführen. Wer búrgt nun dem Offizier, fogar dem, der auf ſelbſtändigen Ruhm verzichtet und mit dem Hands werte ſich begnügt, daß er nicht im Laufe eines blutigen

,, Es iſt eine Lieblingsanſicht des Webrſtandes , Fich als ſchůßende Mauer um den Fürſtenthron darzuſtellen, obgleich es da , wo Fürſt und Volt ihre gegenſeitigen Pflichten fennen und achten , wohl ſchwerlich einer ſols chen Schußwehr bedarf. Doch dieß zugegeben , ſo wird Wenigſtens nöthig ſein , feſtzuſtellen , worin die Stärke

Krieges unvermuthet auf einen Praß geſtellt werbe, delo jener Mauer eigentlich beſteben müſſe, wenn ſie den

ſen Erreichung beim Auszuge ins Feld noch faſt unmögs Thron wahrhaft ſichern ſoll. Daß die Zahl es nicht thut, lich ſchien , und was wird aus ihm werden, wenn er da beweiſt die Geſchichte ; auch des Darius Zbron umſtans ſeinem Berufe nicht gewachſen iſt, wo von der Gewandts den Hunderttauſende und dennoch ſprengte der fleine beit oder vom Unverſtande eines Ginzigen oft das Wohl Phalanr Aleranderd ſie auseinander. Auch die Treue oder Web von Tauſenden abhångt ? Seine Unfábigkeit allein, obgleich ſie viel vermag, reicht nicht aus, eben ſo bekennen und den Plaß einem Würdigeren räumen, wåre wenig die Ehre. - Ein Heer, von beiden beſeelt, läßt Pflicht, aber unverträglich mit den Ehrbegriffen des fich für den Fürſten und die Pflicht tödten , aber ob es Wehrſtandes ; ihn behalten und durch Schwanken , Fehle jeden Feind abzutreiben und ſich ſeiner zu erwehren vers greifen oder blindes Zuſchlagen den Beweis für die Uns mag, iſt eine andere und zwar die Hauptfrage; denn -

zulånglichkeit der Handwerksgebräuche, vielleicht mit dem

der rubmvolle Untergang rettet wohl die Ehre und bes

Untergange des Heeres oder auch nur mit einem Nachs theile der Waffenebre führen , wäre ein Verbrechen, deſs ſen Schwere jeder würdigen kann , der da weiß : {wie leicht im entſcheidenden Augenblicke der kleinſte Fehler

måbrt die Treue, ſchwerlich aber den Thron und das fand ! Nur dann , wenn in den Führern ein wahrs baft friegeriſcher Geiſt und neben dem ehrenvollen Charafter ein åchtes Wiſſen lebt, wenn nicht der todte Buchſtabe des Subordinationsgeſeges, ſondern die

den Sieg in Niederlage verwandelt !

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burde das geiſtige Uebergewicht der Oberen ihr einges

Wir glauben, nad Polyb, nicht anders, als daß bei

impfte Rraft des Willens die Maſſe lenkt, wenn kein engberziger Corporalsgeiſt und fein , ſtets die Leere des Kopfes nur ſchlecht verbúllender Dunkel die dites

Lunis die leichten Truppen der Carthager unter die Savalerie auf beiden Flügeln gemiſcht wurden , nicht aber vor die deslinfen zu ſtehen kamen . Ferner glauben

ren , kein Anſtrich falſcher Begriffe von Ebre, feine fade wir auch dieſen Schriftſteller ſo zu veritehen , daß ſich Puß- und Glanzſucht und kein Hang zu geſchafftigem die Rómer in tiefen Maſſen mit Intervallen aufſtellten. Es geht aus dieſer Schlacht bervor , daß die dem Richtsthun die jú ngeren Anführer beberrſcht, wenn Alle nur ein Ziel ihres Strebens : den Krieg kennen , Terrain entſprechende Waffenwirkung ſehr wichtigen

nur die eine Ehre: fic im Guten und Tüchtigen von Einfluß auf den Sieg ausiibt. Reinem übertreffen zu laſſen , wenn jeder nach Stand

und Vermögen auf Veredelung ſeiner tieferſtehenden Waffengenoſſen hinarbeitet, nur dannkannderFürſt, wenn er jemals einer anderen Schußwehr alsdesVola fes Adtung und liebe bedürfen {ollte, eine ſolche gewiß in ſeinem Heere finden ; ſo wie bei Feindesgefahr von Außen der Bürger zumSchirm für Heerd und Heimath gern dem Krieger Handreichungthun wird , deflenles bergewicht an Charakter und Bildung er in friedlichen Lagen erfannt , deſſen großartige Erfüllung eines febr ernſten und ſchweren Berufes er von derſicherenHeiz

Schlacht

Die von Panormus iſt wie eine rangirte Schlacht dargeſtellt war.inSollte ſie doch , welches Leichtbewaffn Thå : derRömer etenniemals der Moment, wodie tigkeitwaren, feſtgehalten werdeu, ſo durften keineMaſs jen hinter dieſen dargeſtellt werden, die Streitmacht der ſich zeigen, Carthager mußte aber in unordentlichen Herrn Tert des Elephanten im erſten Treffen . DerHaufen die Verfaffersſtimmtganz mit dem überein , was wirbier Dieſe Schlacht an dem Plane auszuſeben hatten . zeigt, daß, wenn der Feind ein ficheres Reduit þat, man ihn in der Regel bis dahin nichtverfolgen dürfe, wobei

math aus im Laufe des Krieges zu ſehen und anzuers jedoch der moraliſche Zuſtand jenes ganzbeſonders zu kennen mannichfach Anlaß und Urſache hatte. ( Fortſegung folgt. )

L i t e r a t u r.

berückſichtigen iſt und die Macht, die er ſehen ließ. Warum ſtellt der Hr. Verfaſſer an der Adda die Galier in zwei Treffen auf und nicht in einem ? Wir finden nirgends in der Kriegsgeſchichte einen Grund dafür und glauben und um ſo mehr für eine linje erflås

Atlas der merkwürdigſten Schlachten, Treffen ren zu müſſen, als die Gadier jener Zeit immer beſiegt und Belagerungen ac . von Fr. v. Rausler. ( Fortſegung. )

wurden, wenn ihr erſter Angriff abgeſchlagen war. Den Rómern würde Ref. nur zwei Treffen gegeben haben,

In der Schlacht an dem Berge Taurus dürften denn Polyb ſagt ausdrücklich, die Triarier hätten im die Sichelwagen fich nur im Centrum befunden baben 2ten Treffen geſtanden. Es entſprach dieſe Concentri, und zwar hinter der Infanterie. - Aus dieſerSolacht rung der Streitfråftedem Orte. — Flaminius kämpfte,

des gegen : , barbariſchen Volte ſieht man den großenNußen, eine Ueberraſchung für zugesund wagte fo ,einem ben Feind bereit zu balten .

Db bei Agrigent die Carthager fich nicht mit dem über, weniger, als wenn die Römer einen Ausweg zur

Núden gegen Heraklea, ſtatt, wie der Plan :)angibt, Flucht gehabt båtten. Wie wenig beachtet ins,ſpäteren gegen Erbeffos aufſtellten , da ſie ſich nachderSchladt Zeiten wurde das fluge BenehmendesConſul dievers nach jenem Orte zurützogen und es gewiß nachdiefem bündeten Galier, denen er nicht traute, anf demandes getban båtten , der ibnen ja alsdann nåber geweſen ren Ufer der udba zurückzulaſſen. ware ? - Der Hauptfehler war, daß Hannibal **) nicht während der Schlacht einen ſtarken Ausfall machte.

Bei Zelamon iſt das Reitergefecht wohl zu bemers

fen , womit die Schlacht eröffnet wurde. Es war die

Bei ud i8 werden die Carthaginenſer mit Cages. ganze Cavalerie der Gallier und die vor der Infanterie von Atilius vereinigte Cavalerie beider Conſuln. mån. dieſes Gefechtes ſtießen die Geſaten mit Aemilius rend Fußvolt das durch wird Römer der die eine Golonne

anbruch in ihrem lager überfallen, wie Polyb erzábit;

zurůdgeſchlagen , eine andere aber nimmt dieſes in die zuſammen und wurden beſiegt, wozu die Bogenſchüben

die Reiterei der Carthager das Meiſte beitrugen. Die galiſche Reiterei iſt unters

Flanke. Die Elephanten und feiness deſſen aus dem Felde geſchlagen, das Gefecht der Ins entkommen glücklich, das Fußvolt wird verfolgt, wegs aber vernichtet. - Es war von Regulus ſehr flug, fanterie wird allgemein, welchem die römiſche Reiterei die Initiativezu ergreifen gegen das Heer, welches zum daduro ein Ende macht, daß fie ſich dem gadiſchen Fuß. die Flanke wirft. war, und es an einemDrtezu polfin Entfaße berangekommen Dieſe Momente, ob ſie gleid Polyb angibt , ſind es weder von ſeinen Elephanten , noch

überfallen , wo

von ſeiner Cavalerie , ſeinen Hauptwaffen , Gebrauch weder im Plane , noch im Cert enthalten.

Håtten die Gallier ihren Marſch aufgeflårt, ſo würden ſie den Ues entdeđtbåtte, obnemitdaß und, fich Conſul Atilius frühe genug ganzer es bemerkt * ) Wir nehmen hier an , daß die pfeile, welche in dem Plane milius in ihrem Rüden geworfen haben Der Vortheil des furs

machen fonnte.

den Lauf der beiden Flüffe angeben und wonach Banno mit Macht auf ihn rehen dieſe

das Richtung erhielten .

nur aus

.

gen Rdmerſchwertes , mit dem man ſtechen und bauen

**) Wie es mehrere Conde's gab, ſo gab es auch mehrere Männer konnte, gegen die lange Hauwaffe der Gallier , zeigte dieſes Namens .

ſich bier ſo wie an der Adda.

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Das Terrain, auf welchem die Schlacht am Thra. rdmiſche Infanterie war doppelt ſo ſtark, als dfe ſeine, fy mener See geliefert wird , beſchreibt Polyb Tehres galt einem fórmlichen Zuſammentreffen beider linien deutlich : Von einem Berge geben zwei Rücken, die ein zu begegnen und zugleich die Vernichtung des Feindes .

Dhal einſchließen , nach dem See. Zwiſchen dieſem und

zu bereiten . So ließ er denn ſeine Mitte ( die Galier

dem Fuße des einen Rückens bildet die Straße, welche in das offene Thal führt, ein Defilee. Dieſes Thal iſt das Schlachtfeld und nicht das an dem See herziehende Defilee. Hannibal beſefte den Berg verdeckt mit den Spaniern und Carthagern. Rechts hinter den Höhenzug

und Spanier) in converer Form vorgehen und auf die des Feindes treffen . Dieſer wurde aufgehalten , ſchloß und drångte von beiden Flügeln auf die Mitte und als nun die Gallier zurüchwichen bis hinter die Schlachtlinie

der Carthager, ſo folgte die ganze rómiſche Infanterie Růcen links ſtellte er zunächſt die Cavalerie und dann fallen und ihre Niederlage war vollſtåndig uc. Hannibal die Gallier , welche ihre linfe Flanfe bis zum Defilee gibt durch dieſes ſein Meiſterſtück und durch ſeine früheren

ſtellte er die Schleuderer und Bogenſchüßen . Hinter den in dieſe Lücke. Sie wurde jeßt von allen Seiten anges ausdehnten . Nachdem der größte Theil der Rómer das Ihal gewonnen batte, wurden ſie von allen Seiten übers

Schlachten Lehren , die für alle Jahrhunderte gelten . *) Die Numantier verdankten, daß ſie ſich ſo lange bals

Zahl, ihrer Ues fallen . Tert ſowohl als Plan weichen bedeutend hier: ten fonnten, der lage des Ortes, ihrer indem Hannibal für das Gelingen ſeines bereinſtimmung und ihrer offenſiven Vertheidigung. So von ab . Unternehmens hauptſächlich auf den Charakter ſeines

bereiteten ſie den Römern einen großen Verluſt, indem

Gegners rechnete, ſo gab er hierdurch eine ſehr zu bes ſie durch ihre ſcheinbare Sorgloſigkeit dieſe zum Sturm berzigende lebre. Die Ärt, wie er den Hinterhalt legte, verleiteten , und bei ihren Ausfällen ſchlugen ſie mehr und die Auswahl des Ortes, machen ihm große Ehre ; als einmal die Belagerer ganz zurück. die concave Stellung iſt ganz die geeignete gegen einen Feind , den man bei ſeinem Angriffe aufreiben will.

( Fortſetung folgt. )

Hannibal war, nad Polyb, an der Trebia 40,000

*) Hannibal war bei Sannä 42 Jahre alt und 34 Jahre ſpäter

Mann ſtarf, wovon 8000 von dem leichten, 20,000 von dem ſchweren Fußvolfe und 10,000 von der Reiterei und außerdem 1000 zu Pferde und 1000 zu Fuß ſich im Verſteck befanden . Die Römer gåhlten, außer den leichts

nahm er Gift , um den racedürſtenden Römern nicht lebend in die Hände zu fallen . Nur ſeine Lorbeeren konnten noch

kränken , rein ürm war längſt nicht mehr zu fürchten !

bewaffneten , 36,000 an Infanterie und 4000 Reiter.. Folars fagte, Hannibal hátte leichtbewaffnete und Reis

M i ſcelle n .

ter verdeckt hinter dem Haupttreffen aufgeſtellt gehabt , und der Verfaſſer leitet gar eine Reſerve daraus ab.

[ Gedächtnißfeier der franz. Urmee des Drients. ]

Folard ſtúßt ſich auf Polyb, dieſer aber ſagt, daß nur

Um 2. Februar 8. J. verſammelten ſich zu Paris die Offiziere und

Verwaltungomitglieder Ärmee des Orients loins nachbeiZegyps ewig denkwürdigenZages des ehemaligen , um dasundenken der die Leichtbewaffneten , welche ſich früher durch die Interstier

vallen zurückgezogen hatten, und die Reiter , welche eben

ten zu begeben . Die Verſammlung beſtand aus fünfzia Perſonen . die römiſche Cavalerie in die Flucht geſchlagen und wahrs General Beliard brachte folgenden Toaſt auo : ,, den Manen der ſcheinlich im Verfolgen begriffen waren, wieder zu ihren Tapferen , die an den ufern des Nils aefallen find." DerGeneral

Leuten zurückgekehrt ſeien. Hier iſt nichts, was mit dem im Widerſprude, daß, nach Polyb, Hannibal ſich nur in einer einzigen Linie aufgeſtellt habe . — Dieſe Schlacht

Bertrand ſprach ſich mit folgenden Worten aus : ,, Den viermals

hunderttauſend Tapferen , die im Monat Mai vereinigt ſein wer: wenn es nöthig den ; dem Frieden , den ſie uns ſichern ; und iſt dem Siege , den ſie uns verheißen !“ Der Baron Coſtaz -

bietet dns Merkwürdige, daß 10,000 Römer, der Reſt fügte hinzu: ,,Sie werden dem Beere von Uegypten gleichen ! " der ganzen Armee, die feindliche Mitte durchbrechen und

Der General Lallemand brachte einen Toaſt auf das Undenten Uller

glúdlich entfommen .

aus, die dem Zuge beigewohnt und ſeitdem hingeſchieden ſind. Er repte hinzu : „ Steiner rei von unſerer Erinnerung ausgeſchloſſen ; Keiner von Denen , die ſich durch ihr Genie und durd, ihre Dienſte

In der Schlacht von Selaſia erblicken wir , ganz abweichend von Folard, eben ſo große Fehler beim Vers

ausgezeichnet haben , darf aus unſerem Unbenken verbannt ſein ! " theidiger, der ſeine Armee in zwei durch einen Fluß Der General Boudhu trant auf die Geſundheit der Generale Bele

getrennten Hälften aufſtellte, die Cavalerie in die Mitte, liard, Rampon , kagrange und Bertrand , der ätteften der noch les als bei dem Angreifer , der ſeine Armee in drei Theile theilte , um ſich an drei Drten der Gefahr auszuſetzen, -

benden Generale der Erpedition, und auf die des Grafen Daure, des Generalintendanten der Urmee . Seit langem hat keine Vers ſammlung einen ſo merkwürdigen Unblick dargeboten , felten eine

geſchlagen zu werden . - Der einzige Punct, wo Antios glühendere Gefühle des Patriotismus an den Tag gelegt. Man dhus hätte angreifendürfen, war die Mittedes Feindes. bemertte unter den Unweſenden die 61. Daure, Belliard , Rams Bei Ganná zählten die Rómer, nach Polyb, etwas

pon , Lagrange , Bertrand, Jirlet, d'Unihouard , Boucu, Bachelu,

mehr als 6000 Reiter , das ſind aber noch keine 7300 , wie der Hr. Verfaſſer angibt. – Hannibal batte an der

Berche, Doguereau , Dijon, Garbé , uymé, Deponthon , E. Solo

Trebia die römiſche Infanterie ſchätzen gelernt, er hatte

bert, Merlin , Lallemand, Huſſon , Curto, Dermoncourt, Coliquet, Lafond: Dubois :Blaniac, Durand, Miot, Qurel, Baron Coſtaz, Jomard,

Duchan,oy,Grener ," Devillie Meundè livron,, Minot r, Boinot dort alle ſeineElephanten verloren, er konnte dieſe alſo Richter,Uymé din øerzog vonrs, Rovigo , Daumesnit ,

jeßt nicht am Aufidus gegen die rómiſchen Maſſen ges Subervic, Bagarò, Merrat, Piat, Aſtor, Maguin, Saint Geniez, brauchen und doch fonnte er, weil ſeine überlegene Cas Roizeto. Der Baron Larray und der Baron Desgenettes ließen

valerie ihm in der Ebene zu ſtreiten gebot, für ſeine Infanterie feine Vortheile des Bodens benußen . Die

ihr Bedauern ausdrücken , der Verſammlung nicht beiwohnen zu

können.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Orijin gedruckt.

1

,

Mittwoch,

Nr. 22. ef the chi

16. März 1831. TI

va

Allgemeine Militar : Zeitung. ،،،

Ueber den ſittlichen und geiſtigen Standpunct durch das Anwenden der höchſten Sorgfalt auf die Aus. bildung aller natürlichen Anlagen zur Begründung des der höheren Klaſſen des Kriegerſtandes & cht friegeriſchen Charakters zu bringen. Das Beiſpiel in der Geſellſchaft. einer unüberlegten Kühnheit ſchadet oft mehr durchdas ( Fortſegung. )

Fehlſchlagen des Erfolgs, als es durch augenblickliches

Ein großerer Irrthum dürfte überhaupt faum Fortreißen nůßt, und ſelten wird der blos natürlich denkbar ſein , als das Trennen der drei militäriſchen Brave, von ſeiner Hibe fortgeriffen , den ſo ſchwer zu Cardinaliugenden : Ehre , Muth und Gehorſam , von erfennenden rechten Zeitpunct wahrnehmen ; während #chter Bildung; denn es liegt klar auf der Hand, des für den Krieg geiſtig ausgebildeten Führers Blic

den verhängnißvollen Moment flar erfaßt und zur daß alle drei, ohne das fauterungsmittel der Erziehung rechten Zeit, am rechten Orte , auf die ſicherſte Weiſe niemals achter Art ſein fónnen. -

„Nllerdings iſt die wahre Ehre eine treffliche Füh : rerin des Kriegsmannes, aber gewiß nicht jene Ehrſucht, die -- lediglich auf den Schein berechnet - Dinge als ebrenvol darſtellt, welche mehr das Mitleiden gebildeter Menſchen , als deren Achtung heiſchen. Die einzig wahre Ehre, nicht des Kriegers attein , ſondern atler Staatss bürger, liegtin dem treuen Beſtreben eines Jeden : der Beſte, Redlichſte und Geſchichteſte ſeines Landes zu ſein, nicht zu ſcheinen , das Bewußtſein treuer Pflichterfüllung höher zu achten als das Urtheil der Welt, und geraden Sinnes durchzugreifen mit Wort und That , unbefúms mert um den Beifall des großen Haufens weltfluger Heuchler. Dieſe Ehre wird indeſſen nicht angeboren , ſie muß durch Erziehung gepflanzt, durch ſorgſame Ausbil,

losbrechend - ſich mit dem Erfolge zugleich das Vers trauen ſeiner Untergebenen für immer ſichert. Wer die Folgen jedes zum erſtenmale fehlgeſchlagenen Angriffes und deſſen Wirkung auf die Maſſe fennt , wird dieß verſtehen und gewiß zugeben, daß der dem Führer nos thige Muth nicht angeboren, ſondern nur vereint mit den Kenntniſſen vom Kriege und ſeinem Weſen erwors ben werden könne. ,, Nicht minder zu beachten iſt der Geborſam. Er muß im Wehrſtande unbedingter ſein , als irgendwo, weil ohne ihn es durchaus unmöglich iſt, eine Maſſe von vielen Tauſenden zu einem Zwecke unter den Wils len eines Einzigen zu verſammeln. Aber dieß wird nur dadurch ausführbar, daß jeder Unterbefehlshaber - dem

dung des Herzens und Kopfes zum Grundpfeiler des

Führer unbedingt gehorchend - die Befolgung ſeiner

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C

lebens gemacht werden . Weder die Geburt, noch das Befehle eben ſo unbedingt von ſeinen Untergebenen fors Kleid können Ehre geben ; weil aber nur der in jeder dern darf. Die eigentliche Aufgabe iſt hier für den Bea Hinſicht vollendetſte Krieger eben um dieſer Vollendung fehlenden die Kunſt: in der kürzeſten Form den Sinn willen auch der ehrenhafteſte fein muß , ſo iſt es uns des Befehls. ſo einfach als mdglich darzuſtellen ; für den möglich , daß die höchſte geiſtige Bildung der Ehre des Gehorchenden : die ſchnellſte und richtigſte Auffaſſung Webrſtandes ſchade, gewiß aber, daß ſie dieſe in der dieſes Sinnes und die Ausführung des Befehls auf die .

Regel ſteigere.

geſchickteſte , der Form wie dem Geiſte entſprechendſte

, Daſſelbe gilt für den Muth . Es darf dem An- Weiſe. Ob nun dieſe gewiß von Niemanden zu beſtrets führer nicht genug ſein , daß Er jede Gefahr verachte, tende Aufgabe durd, den gebildeten oder roben Theil auch ſeinen Untergebenen fol er jene Entſchloſſenheit des Wehrſtandes beffer und zweckmäßiger geldſt werden mittheilen können , deren es bedarf , um mit dem höchs könne , unterliegt wohl ebenſo wenig einem Zweifel, ſten Selbſtvergeſſen eine dem natürlichen Gefühle wie als die Behauptung, daß alle Grübelei und das uns

derſtrebende That zu volbringen . Hierzu gehören, außer nůße Beſprechen erhaltener Befehle von dem unwiſſens einerhohenKraft des Willens , Uebereinſtimmung im den Theile des Webrſtandes eben ſo gewiß ausgebe, als Handeln und ein Grad von Beharrlichkeit, der nur das unzweckmäßige Anordnen . Wer deutlich vor ſich da durch vorhergegangene feſte Ueberzeugung erreicht wers ſtehen ſieht, was Noth iſt, wird leicht den, ob auch in den kann ( von dem dumpfer Starrſinn aber ſehr vers ungewöhnlicher Form und ohne Klarheit des Sinnes

ſchieden iſt!) Dabin aber vermag es der Menſch einzig gegebenen Befehl dem Wefen nach auffaſſen , und ihn

durch eine zweckmäßige Entwiceiung der Geiſtesträfte, mit der geiſtigen Gewandtheit höherer Bildung ſo aus :

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führen, daß zugleich mit den Anforderungen des unbes ftand ) doch wohl dem Abgange zur Univerſität gleich, dingten Gehorſams auch dem Zweck ein Genüge geleiſtet vielleicht noch höher ſtellt, wenn ſie auch nicht zugeben werde. - Der ungebildete Handwerksgenoſſe dagegen, will, daß eben ſo viel, ja wohl faſt mehr Wiſſenſchaft welches Ranges er auch ſei, iſt allen Zweifeln und Grüs

dazu gehöre, ein tůchtiger Offizier, als ein brauchbarer

beleien eines beforånften Verſtandes augenblidlich hins gegeben , ſobald ihm ſeiner Unbekanntſchaft mit dem Geiſte des Befehle wegen nur die mindeſte Abweichung

Staatsbiener im bürgerlichen Fache zu werden . Uebris gens maden machen die - mindeſtens in den fanden deutſcher Nation - den hóberen Stånden von Staatswegen dars

von der gewöhnlichen Form in demſelben entgegentritt, gebotenen Bildungsmittel für die Jugend das Erwerben und ſelten wird er eine Anordnung auch nur erträglich ſolcher Vorkenntniſſe leicht, den Mangel daran aber zum ausführen , weil ſeine Unfähigkeit , den Sinn derſelben gerechten Vorwurfe für Aeltern und Vormůnder .“ zu faſſen, ihm faum etwas anderes übrig låßt, als den Da Mathematik, Geſchichte, Geographie, Sprachen ?c. Worten des Befehlenden ſeine eigenen Anſichten oder – doch auch nur als Húlfowiſſenſchaften angeſehen werden im glüdlichſten Falle – gar feine unterzulegen . Sicher können , ſcheint ung obige Forderung nicht ſtatthaft zu iſt der recht hellſehende Gehorſam der unbedingteſte ; ſo ſein, ſelbſt wenn man den Eintritt in die Bildungsans wie der im Geiſte höherer Bildung gegebene Befehl der ſtalten erſt mit dem rechzehnten Jahre annehmen wollte. am leichteſten auszuführende, weßhalb es wohl anzura: Jedenfalls wird aber der Hauptzweck gleich von vorne then ſein dürfte : von tüchtigen Untergebenen nicht ſos berein verfehlt, wenn die Zöglinge noch in den Anfangs , -

wohl die Befolgung des Buchſtabens als die Erforſdung des Sinnes zu fordern und es nicht übel zu nebmen ,

gründen unterrichtet werden müſjen , mo alsdann keine Zeit zur Erlernung derjenigen Wiſſenſchaften übrig bleibt,

wenn zu Ehren des Geiſtes der Sache der mangelhafs zu deren Verbreitung die Militärbildungsanſtalten über's haupt vom Staate unterhalten werden . Blåttert man

ten Form etwas zu feide geſchåbe.

,, Daß es alſo mit den bloßen Künſten des Erercis in der Geſchichte des vorigen Jahrhunderts , ſo findet man zwar , daß dergleichen Anſtalten nur als Mittel Muthes , auch mit dem blinden Gehorſame, weder in betrachtet wurden , der außerordentlichen Unwiſſenbeit Bezug auf Pflichterfüllung, noch hinſichtlich des Ehrens der auf Avantage dienenden Junfherrn wie ſich Bes vorzuges in den Reihen der Geſellſchaft allein getban renborſt ausdrúdt - vorzubeugen, und die großtentheils

rens , den angeborenen Vorzugen der Ehre und des

-

ſei, iſt wohl eben ſo ausgemacht, als daß der Mangel

unvermdgenden Ueltern bei guter Zeit von der Sorge der

wiſſenſchaftlicher Bildung und die verſäumte Entwickes lung der inneren Rräfte und Fåbigkeiten für den Krieg, durch den vom Fürſten ausgegangenen Glanz und das von ihm verliebene Anſeben ſchwerlich genügend erſeßt

Erziebung , oder eigentlichen Ernährung , zu befreien . “ Die großen Veränderungen, welche ſeit jener Zeit in den Staatsverfaſſungen und im Kriegsweſen eingetreten find , die im Kriege oft gefühlte – im Frieden aber ſelten ers werden können . " kannte - Nothwendigkeit ſoliderer Kriegsfenntniſſe, bat Der Hr. Verfaffer -..der, wenn unſere Vermuthun- indeſſen obige Anſicht ganz in den Hintergrund verdrångt,

gen nicht ganz trügen, ein ſehr geachteter General und und man vcrnimmt ſie nur noch in dem Munde der Corpsbefehlshaber iſt — gibt im Folgenden die Grunds züge der von ihm als nöthig erachteten wiſſenſchaftlichen Bildung an, wovon wir nur einige Stellen berausheben. Des Kriegers Beſtimmung iſt durd)aus auf das werks thåtige Leben gerichtet; es darf alſo auch ſeine geiſtige Ausbildung fich nur auf ſolche Wiſſenſchaften erſtrecken,

Schlendrianer , welche daber auch die gånzlich veränderte Stellung der Offiziere zu ihren Untergebenen weder zus geben, noch überhaupt begreifen wollen. Dieſe Verans Berung im Kriegsweſen fordert gebieteriſch tủ chtige Offiziere und Unteroffiziere, weil es ſonſt ganz unmog. lich iſt, in der knapp zugemeſſenen Friſt Recruten in

die als tüchtige Hůlfsmittel zum Erwerben perſönlicher,

Soldaten zu verwandeln , oder im Felde irgend eine Uns

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der Natur ſeines Berufes entſprechender Eigenſchaften ternehmung auszuführen. Sonſt wurden die Fåbndriche bew & brt ſind . "

in der Truppe gebildet, im Felde von altert erfahrenen

Von den Hůlfswirſenſchaften wird geſagt: „ Weil der Kriegszögling mit dem erſten Dienſttage ſeis ner neuen laufbahn bereits auf Anwendung bingewieſen iſt , müſſen ihm dann ſchon die Húlfowiſſenſchaften für das Studium feines Faches dergeſtalt geläufig ſein , daß er dem Gange des in Bildungsanſtalten faſt überal eingeführten friegswiſſenſchaftlichen Unterrichtes folgen könne , der bei ſeinem bedeutenden Umfange durch die Mannichfaltigkeit ſeiner Gegenſtände, in dem gegebenen Zeitraume jene (die Hülfowiſſenſchaften ) durchaus nicht umfaffen darf, wenn ein Grund gelegt werden ſoll, suf dem der einſtige Offizier mit Nugen fortbauen und die

Unteroffizieren durch Rath und Chat geleitet und unters ſtůßt. Ießt rollen ſie die Truppe bilden ; im Felde ſteht fein Mentor an der Seite , ihr Geiſt muß alles erregelt, ſelbſt die Kriegserfahrung der Untergebenen . Wer in dieſer ganz veränderten Stellung der Subalters nen nicht die Nothwendigkeit erblickt , die Forderungen an dieſelben bedeutend zu ſteigern, und jedem den Eins tritt in den lebt viel bedeutungsvolleren Offiziersſtand zu verweigern , der nicht unzweideutige Beweiſe reiner fünftigen Brauchbarfeit liefern fann ; wer dieß nicht einſiebt, der iſt bei ſebenden Augen blind, oder er meint es nicht redlich mit dem Offiziersſtande, und will deſſen

Teine

Anſeben gefliffentlich untergraben . Es iſt ein unangenehmes und böchſt undankbares

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Erfahrungslehren ſpåterer Feldzüge benußend

Bildung fernerhin durch Selbſtunterricht zu erweitern im Stande ſein kann. Dies iſt ſchwerlich zu viel vers

Geſchäfft, Dinge zur Sprache bringen zu müſſen , die

langt, am wenigſten im Sinne der vornehmen Meinung, ſich von ſelbſt verſtehen und feiner Erwähnung bedürfen die den Eintritt in den bóberen Kriegsſtand ( Offiziers, fouten. Wer aber den Geiſt der Zeit richtig erkennt,

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wer nur eine oberflådhliche Idee von der Schwierigfeit den Feind außerhalb warf, trieb er ihn in ſeine lager

eines Standes_zu erbalten , deſſen und verbrannte ſeine Mardinen. Die Gothen büßten hat, das Anſeben Grundfeſten in jeder etwas langen Friedensperiode ſyſtes an dieſem Tage 30,000 Mann ein . matiſch untergraben werden ; wer jemals erfahren bat,

Den 31. Mårz (dict Belifår die Weiber und Kinder

wie Tehr die Chatfraft jeder ſelbſtändigen Befehlshabers gelåhmt wird , wenn Gebúlfen und Vollſtreder wort: reicher Inſtructionenbedürfenin Momenten , wo man ohnehin alle Geiſtesfråfte anſtrengen muß und kaum wer dieß erkannt, begriffen Zeit zum Befehlen hat, und ſelbſt erfahren hat, der wird und muß uns beis

nach Neapel, bittet den Raiſer um Verſtärkung, låßt die Búrger, indem er ſie in Sold nimmt, Theil an der Vers theidigung der Stadt nehmen und um ſich nicht blos auf die innere Bewachung der Mauer zu beſchränken, låßt er des Nachts an dem åußeren Grabenrande porten aufs ſtellen , welche Hunde bei ſich haben .

ſtimmen .

Den 2. April ließ Ditiges das undertheidigte Pors tus , Feſtung und Hafen an der Tibermündung ., mit

(Soluß folgt. )

1000 Gothen befeßen . * ) L i t e r a t u r.

Atlas der merkwürdigſten Schlachyten , Treffen und Belagerungen 2c. von Fr. v. Kausler.. ( Fortresung . )

Die Belagerung Rome erſcheint uns zu intereſſant

Den 22. April trifft eine Verſtårkung von 1600 Reis tern zu Rom ein . Den 23. April machten 200 Reiter einen Ausfall. Gegen die andringenden gothiſchen Reiter vertheidigten ſie ſich von der Stelle mit ihren Pfeilen - die gothis -

fchen Reiterhatten feine anderen Waffenals Schwert

und

und lange ; die Bogenſchüben kampften zu Fuß und folgs

rührt , als daß wir uns nicht ſollten veranlaßt finden ,

ten in der Regel den Reitern - jagten , als ſie alle Pfeile

uns darüber etwas weitläufiger zu verbreiten. Odoafer verſchoſſen , zurůd und brachten die Berfolgenden unter batte im I. 476 dem römiſchen Kaiſerthume ein Ende die groben Geſchoſſe der Mauer. gemacht. Die Gothen unter Theoderich fielen , von dem 26. und 28. April wiederholte ſich daſſelbe mit morgenländiſchen Kaiſer Zeno dazu aufgefordert, 489 in 300Den und die Gothen hatten an dieſen 3 Lagen Stalien ein und vertrieben Odoaker. Raiſer Juſtinian 1. einenReitern Verluſtvon 4000 Mann. ( chicft im 3. 535 Beliſar mit 4000 Sſaurern, 4000 Thras Vitiges will die erhaltene lection anwenden und ſens

ziern, Iberiern c., 200 Hunnen und 390 Mauritanern det den 30. April 500 Reiter gegen die Stadt.Belifår nach Italien , um dieſes land zu unterwerfen. Dieſer fäßtſie durch 1000 Reiter umzingeln und mitPfeilen2c. batzu Ende von 535 Sicilien erobert,bis zum Herbſte beinabe aufreiben .

von 536 Rom eingenommen und ſich bis Perugia auss gedehnt.

Den 3. Mai Tohidt Bitiges abermals 500 Reiter ,

Der König Vitiges führt von Ravenna, der Haupt: Beliſár verwendet 1500 dagegen ?c. Die Rómer , durch ſolche Erfolge übermüthig , vers ſtadt der Gothen , 150,000 Streiter vor Rom, welches Beliſar mit 5000 Mann vertheidigt; die Gothen erſchie: langten nuneine Schlacht. Den 7. Mai rúdt Beliſår nen daſelbſt den 12. März 537.

Belifår batte einen Thurm bauen laſſen , um dem

auf dem linfen Ufer mit der Hauptmacht aus, auf dem

rechten ließ er blog demonſtriren. Hier ſtellte er nåmlich

einige 100 Reiter auf und , blog um ſich zu zeigen Feinde die obere Tiberbrüde ( die Milviſche) zu vers nur und um zu fchlagert, einen großen Theil der rómis ſperren und mit 1000 Reitern dieſem zu Tage an Tchen nicht die Brüde , umzog die Vertheidiger desanThurms unter: Bürger, wovon derReſt mit nur wenigen Zrups

ſtůßen. Er fand aber, da dieſe ein paniſcher Schreden pen die Mauer beſeßt hielt. Beliſar bat die Reiterei - die Mehrzahl und den

befallen , die Gotben ſchon auf dem linfen Ufer und bes ſtebt nun einvom Morgen bis zum Abend dauerndes beſſereTheil ſeiner Truppen – in erſter,das Fußvolt

finie. Bitiges ſtellt ſich dicht an dem fager Reitergefecht, das nur durch die Entſchloſſenheit Belis in zweiter zweiter finie. auf, die Infanterie in der Mitte, die Savalerie auf beis ſårsVitiges nicht mit der Vernichtung ſeiner Peute endete . bezieht 6 lager auf dem linken und eine pen Flügeln . Beliſår griff ohne Erfolg an und wurde

zurückgeſchlagen. Auf der anderen erlittengriffen Bürger ohneBefehlan und Seite eine auf dem rechten ufer; hierdurch iſt Rom zur Hälfte endlich Sie römiſchen eingeſchloſſen .

Den 30. März beſtürmt Vitiges die Stadt. Auf dem

bedeutende Niederlage.

rechten Ufer geſchieht der Angriff mit Reitern und wird zurůdgeſdla ;

Nun werden die kleinen Ausfide von den Belager.

mit Thürmen , welche, durch Ochſen berangezogen ,die

Den 21. Juni erhielt Beliſår einen Geldtransport,

gen auf dem linten Ufer gegen ein Thor ten wieder aufgegriffen.

Belagerer gedegt an und auf die Mauer bringen ſoll. er ſaidte 100.Reiter bis Terracina entgegen und bes ten . Beliſår ließ die Ochſen durch ſeine Maſchinen erles

drohte indeſſen die Gothen mit einer Schlacht. Dabei

gen und die Thürme ſtanden ſtil . Ein dritter Angriff gab es denn auf beiden Seiten der Tiber gegen den wurde gegen eine Vormauer mit Sturmböden und Reis Willen Beliſårs ein großercs Gefecht, mit bedeutendem tern unternommen, und in dieſen Vorplab, das Bivas Berluſte beider Theile. rium , drangen die Gotben ein. Hier fiel nun Beliſar ploBlich auf ſie , ließ adies in dem engen Raume nies dermaden und indem er ſich jeßt mit aller Madt auf

*) Das offene Oſtia, der Hafen an der anderen Tibermündung, blieb den Griechen. Von Beliſär war es ein Berſehen , ſich des Hafens von Pontus nicht verſichert zu haben.

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Den 21. Auguſt bezogen die Gothen auf dem linken aber blos Reiterei. Beliſår låßt wenige Reiter die Mitte

Ziberufer, um Rom noch mehr zu beengen , ein ſiebentes des Feindes angreifen , um ihn zum Ueberſeßen über den Bach zu verleiten . Er wiederholt daſſelbe mit mehr lager mit 7000 Mann an der Appiſden Straße. Im September begann der Mangel fühlbar zu wers

ben . Beliſár ſendete Reiter nad) Neapel , um einen Zransport von Lebensmitteln über Oſtia zu beſchleunis gen, ferner legte er in mehrere Pråße Reiterbeſaßungen, um die nach Lebensmitteln ausgeſchickten Gothen aus den Ortſchaften ihrer Umgebung zu vertreiben , 1000 Reiter famen nach Terracina , um ſich des Hafens zu vers fidhern 2c. Er erweiterte alſo ſeinen Rayon, indem er den

Reitern und da abermals die Vandalen nicht über den

Bach verfolgen wollen , ſo åndert er ſeinen Plan: die Mitte des Feindes, die er ſchon mürbe gemacht, wil er durchbrechen. Er verwendet dazu ſeine Kerntruppen und es gelingt ihm . Die ganze übrige Cavalerie reßt nun ebenfalls durch den Bach und der Feind wird in ſein lager getrieben. Von den Vandalen blieben 800. Das Reitergefecht batte den Nachmittag begonnen,

des Feindes beengte und beugte auch dadurch einer Huns gegen Abend fam die Infanterie der Griechen an und gers noth vor, daß er die Beſaßung Roms verminderte.

fie ließ jetzt Beliſar das lager der Vandalen angreifen ,

Einen tapfes Den 20. December nabte ein Succurs, 3000 Iſaurer, deren gånzliche Niederlage nun erfolgte. 800 Thrazier und 1300 Hunnen der Stadt und Beliſår ren Feind, der entweder mit blinder Wuth ſeine Vors låßt deßhalb 1000 Reiter einen Ausfall machen. Als ſie theile, wenn ſie auch noch ſo gering find, verfolgt oder

ſich gegen die Mauern zurüctzogen, fiel Beliſår mit der in paffiver Bertheidigung beharrt, muß man ſo angreis Hauptmacht aus und den Verfolgern in den Rüden.

fen , wie es Beliſar that.

In der Schladt von Darn zählten die Perſer, nach und Krankheit *) heimgeſucht, bemächtigte ſich der Gothen Procopius, 50,000 Mann an Reiterei und Fußvolk. * ) eine großeMuthloſigkeit und da ſte obnebin zuſammen, Beliſár, indem er einen Graben zog, um ſich an dems Durch dieſe Niederlage eingeſchüchtert, von Mange

geſchmolzen waren , die Belagerten aber noch Berſtärkung ſelben aufzuſtellen, ließ ihn doch gewiß zwiſchen ſich und erhalten ſollten, ſo unterhandelten ſie und ſchloſſen den bem feindlichen Heere, und die griechiſche Reiterei fonnte 24. December einen Waffenſtilſtand auf 3 Monate.

Den 26. December růcten die von Byzanz geſands

ſich um ſo mehr an deffen innerem Rande aufſtellen, als

ſie nicht durch den Choc wirfte, ſondern durch ihre Ges

ten 5100 Mann in Rom ein . Bald darauf råumten ſchorie, ja als Belifår dem unordentlichen Anprallen die Gothen Pontus und Civitavecchia aus Mangel an gegen den Feind durch den Graben zuvorkommen wollte Pebensmittelii.

und die Anſtalten ganz darauf berechnet waren , den Feind

Beliſar aber, keineswegs dem Waffenſtilſtande traus end, den er hiermit brach , beſeßte dieſe Orte und ents Tandte, im Januar 538 , 2000 Reiter bis in die Gegend des Po, um die Gothen wegen ihrer Verbindung mit Gallien zu beunruhigen, Ravenna zu bedrogen und das

erſt zu ſchlagen, wenn er den Graben zum Theil übers ſchritten . Wir wünſchten darum , der Hr. Verfaſſer båtte die Cavalerie unter Johannes nicht vor, ſondern hinter den Graben geſtellt. Procopius ſagt ausdrůdlich, die Perſer båtten, außer der Reſerve, zwei Treffen gebildet ;

Land zu verrůſten .

es ſind dieſe aber im Plane nicht enthalten . Ferner gibt

Im Februar wollten die Gothen Rom durch eine der Hr. Verfaſſer håufige Uebergånge über den Graben Waſſerleitung bei Nacht überrumpeln, welche aber Bes an, nach Procopius waren es aber nur vier. - Die Tiſår früber fchon hatte vermauern laſſen . - Ein Ues -

Aufſtellung Beliſárs , den fünſtlichen Graben vor der

berfall gegen die Mauer, am Mittage, mißglückte; ein Front, Darn dicht im Rüden 2c. , zeugt von ſeinem rich , anderer, bei Nacht, durch Beſtechung eingeleitet, wurde, tigen Blicke, da er mit ſeinen entmuthigten , indiſciplis weil er verrathen war, nicht unternommen .

Die Diverſion gegen Ober- Italien endlich , da die Griechen dhon Rimini genommen, beſtimmte die Gothen , die Belagerung den 21. März aufzuheben. Bei ihrem

Abzuge ließ Beliſår erſt die Hälfte die miſviſche Brücke paſſiren, warf ſich dann auf die andere - größtenteils Fußvolt – und vernichtete ſie beinahe ganz, indem er

nirten Griechen einen doppelt ſo ſtarken friegsgewohntent ( Fortſ. folgt. ) Gegner beſiegen ſollte. *) Des Fußvolles gedenkt der Hr. Verf. gar nicht. Wahrſcheins lich ſtand es als Phalang in der Mitte, die Unſterblichen hinter ihm . Es war zwar bei weitem der geringere Iheil des gees res und auch ichlechter bewaffnet, als die Reiterei ; allein es

hatte doch jedenfalls ſeinen Piat in der Schlachtlinie.

einen großen Theil in die Tiber ſprengte 2c.

Während dieſer Belagerung wurden überhaupt 67 Land- und Seemacht der Inſel Euba im 7. 1829. Gefechte geliefert und zwar alle bei Tage. Landmacht. Im öſtlichen Gouvernement : 6914 Mann Inſan Bei der Solacht von Tricamara können wir uns terie, 187 M. Cavalerie, 101 M. Urtillerie. Im Centrala ouvernes hinſichtlich des taktiſchen Verfahrens von Beliſår ic. mit ment : 4730 M. Inf. , 380 M. Cad . Im weſtliden Gouvernement : M. Inf. 1322. , 3422 M. , 907 M. der Urtil.Landiruppen Stabsoffiziere und Subalternen Gesammtzahl beträgt Die Sav. dem Hrn. Verfaſſer nicht einverſtanden erklären . Nach 7525

Procopius: ſtanden die Griechen und Vandalen , durch

denınach: 19,169M. Inf., 3989 M. Sav., 1008 M. Urtil. Mit

einen Bach getrennt, einander gegenüber, jene batten Toiffe, Einſchlug der offiziere 25,487Mann . - Seemacht. 2 linien: jedes von 74 Kanonen und 750 M.; 2 fregatten , jede von *) Eine Seuche, welche im Lager an der Uppiſchen Straßeaus. 50 Kan . und 400 M.; 1 Fregatte von 40Kan. und 400 M.; 1 Brigg Brach, zwang Tie, daſſelbe den 22. December aufzugeben. Dieſes Lager bätte hiernach in dem Plane mit anderer Farbe anges Uuf dem Piane geben werden ſollen , als die übrigen Lager.

mit 22 ian. und 400 M .; 1 Brigg niit 22 Kan . u . 200 M.; 1 Brigg

mit 18 San. u. 120 M.; 1 Schooner mit 5 Kan. u . 100 M .; 1 Schoo ner mit 1 Stan . u. 38 M.; 4 Schooner , jeden mit 1 Kan . u . 30 M.

iſt auch der Druckfehler: Pons Aelius ſtatt Pons Aemilianus, Geſammtzahl: 14 Kriegsſchiffe mit 360 Ran . u . 3678 M. Beſagung Redigirt unter Berantwortlichkeit der Gerlagehandlung: 6. W. fest in Darmſtadt und in deſien offijin gedruckt.

Samſtag ,

Nr. 23.

19. März 1831 .

12:17

Allgemeine Militar - Zeitung. B

a

oe

11 .

zierspferde 18; Mannſdaft 153. 3 ) Escadron der Liniens

Karlsruhe , 7. März. Wie man vernimmt, wird cavalerie: Offiziere 8; Mannſchaft 179; Offizierspferde an einem neuen Militårſtrafcoder ſchon ſeit einiger

18 ; Mannſchaft 163. 4) Escadron der leichten Cavales

Zeit gearbeitet ; er iſt ein großes Bedürfniß . Den Stånts

rie : Offiziere 8 ; Mannſchaft 189 ; Offizierspferde 18 ;

den wird er wabrſcheinlich in Berlaufe des nadſten Mannſchaft 173. Reſultat des Krieg 8 fuses : Stårfe der 12 Regimenter Reſervecavalerie : Offiziere Landtages noch zur eingelaufen Prüfung vorgelegt werden . – Da Klagen ſind über das ſchlechte 780 ; Mannſchaft 12,972; Offizierspferde 1836; Mant's Benehmen beurlaubter Soldaten , ſo iſt , wie man vers

ſchaftspferde 11,148. Stårfe der 18 finien - Cavaleries

nimmt, ſo eben eine ſtrenge Ordre gegeben worden, regimenter: Offiziere 1170; Mannſchaft 20,558 ; Offis worin es, wie es ſcheint, mit Bezug auf einen neulichen zierspferde 2754 ; Mannſchaftspferde 17,802. 'Starfe der 20 Regimenter leichter Cavalerie : Offiziere 1300 ;

traurigen Vorfall, wortlid heißt: ,,Bei dieſer Gelegens

beit fordere Id die Herren Offiziereauf, dahin zu iires Mannſchaft24,020 ; Offizierspferde 3060 R;eſervepferde ben, jeder in ſeinem Wirkungsfreiſe, daß das zum Theil 20,980 . Totalmacht der 50 Regimenter: Offiziere 3250; noch immer beſtehende Vorurtheil verſchwinde, als ob Mannſchaft57,530 ; Offizierspferde 7650 ; Mannſchafte's der militäriſche Roc die Berechtigung ertbeile, rich überpferde 49,930. - Das Depot eines jeden Regiments die anderen Stande zu erheben, und ſich Freiheiten auf ſoll immer von dem Major, und unter deſſen Befehlen -

Koſten der übrigen Mitbürger zu erlauben , die mit dem durch den unterrichtenden Capitain befehligt werden : es allgemeinen Beſten und mit der jeßt herrſchenden Bits Toll aus Offizieren , Unteroffizieren, Brigadiers und Reis bung nicht vereinbar ſind. Es iſt im Gegentheil die tern beſtehen , die aus dem Cadre des Etatmajor und der Pflicht eines jeden, der in den ebrenvollen Stand des Escadron gezogen ſind : Etatmajor: Offiziere 6 ; Manns

des Militårs eintritt, durch ein anſtåndiges Betragen und ſchaft 57; Ofiziergpferde 9 ; Mannſchaft 5. Cadre 81 Depots eines Regiments : Offiziere 6; Mannſchaft ' ; Offizierspferde 9; Mannſchaft 29. Totalmacht der 50 und ſeines eigentlichen Berufes fich ſtets würdig zu Depotcadred : Offiziere 300 ; Mannſchaft 4050 durch eine fortgeſeßte Ausbildung dieſer Auszeichnung

zeigen . “

( Schwåb. Merkur. ) Frant rė ich.

; Offis

zierspferde 450 ; Mannſchaftspferde 1450. Die 5 erſien Fågerregimenter bilden die 5 Regimenter lanziere. Das

Der Moniteur enthält eine fdnigl. Ordonnanz vom ſchon beſtehende Regiment lanziere wird die Zahl 6 ans 19. Febr ., wodurch zu beſſerer und verhältnißınåßigerer Organiſation der Cavalerie dieſelbe auf 50 Regimens

nehmen. Sie ſollen polniſche Uniform baben. - Die in Nr. 20 der A. M.3. enthaltene Nachricht

ter gebracht wird , nämlich 12 für die Reſerve, darunter von Aufhebung des Pudwig 8 ordens bat ſich noch 2 Regimenter Carabiniere und 10 Růraſſiere , 18 in der nicht beſtåtigt. In der Sißung der Pairókammer am finie, und zwar 12 Dragoners und 6 lanzierregimenter 2. März fragte der Marquis V. Brezé, ob es wahr und 20 Regimerter leichte Cavalerie, von denen 14 aus rei, daß die Regierung im Sinne babe, den Orden des Chaſſeuren und 6 aus Huſaren beſtehen. Jedes Regis beil. ludwigs zu unterdrücen . Viele Offiziere der nies ment hat 6 Schwadronen . Auf dem Friedensfuße deren Grade båtten bei ihrem Rüdtritte das Kreuz des ſoll der Etatmajor der Regimenter beſteben aus 1+ Offis beil. Ludwigo einer Geldbelohnung vorgezogen. Wolle

zieren , 60 Mannſchaft, 24 Offizierspferden , 7 für die man den Orden abſchaffen, ſo ſei man dieſen eine Geld Mannſchaft. Für die Escadron auf dem Friedensfuße: entſådigung duldig. Die Regierung werde doch nicht

6 Offiziere, 148 Mannſchaft, 8 Offizierspferde , Pferde der Mannſhaft 125. Geſammtzahl der 50 Regimenter: Offiziere 2300 ; Mannſchaft 47,500 ; Offizierspferde 3600 ; Mannſchaftspferde 37,850. - Auf dem Kriegs. fuße: 1) Etatmajor: Offiziere 17; Mannſchaft 67; Offizierspferde 43 ; Mannſchaft 11. 2) Escadron der

denfén, eine eitle und tauſchende Popularität bei gewiſ ſen Perſonen durch Abſchaffung dieſes Ordens zu erhal. ten , da ſie wiſſen müſſe, daß Frankreich mit eben ro großem Rechte auf den Ruhm von Fontenoy, Navarit und Algier, wie auf den von Jena und Auſterlig ſtolz iſt. Er wünſche von dem Miniſter die Verſicherung su

Reſervecavalerie: Offiziere 8 ; Mannſchaft 169; Offis bören, daß dieſer Orden beibebatten Tei. Graf Sebaſtiani

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erwiedert, die Regierung habe ſich mit dieſem Drden Anſprüche auf den Rücktrittsgehalt, wenn ſie gegens noch nicht definitiv beſdåfftigt.

wärtig in Thåtigkeit oder verfügbar ſind. Es hat eine In einer von dem Miniſter des Inneren unters Beförderung von 13 Generallieutenanten ſtattgefunden . zeichneten Ordre wird die Errichtung von 60 Artilles Darunter gehören die HH . Simmer, Borrelly, Hulot, -

riecompagnieen befohlen, welche in den Küſtende: Pb. 8. Segur, Delaiſtre Meunier St. Clair, Petit, partements gebildet werden ſollen. Dieſe Compagnieen werden den Dienſt an den Küſten verſehen , und die 13

Campy, Fabre, Picquet , Tiburce Sebaſtiani. - Der Kriegsminiſter hat eine aus den Herzogen

ſchon vorhandenen Compagnieen ſtehender Kanoniere Decazes, Broglie, dem Grafen v . Ambrugeac und dem

werden die Batterien zu bewachen haben, die im Noth:

Vicomte Dode de la Brunerie, Mitglieder der Pairsfam

Falle von der neuerrichteten Artillerie bedient würden. mer, und den Deputirten, General Brenier, Dupin d.d., Dieſe Kanoniere für die Küſtendepartements ſolten aus Mauguin und Vicomte Decaur, beſtehende Commiſſion der Nationalgarde recrutirt werden. Die ſchon beſtehens niedergeſetzt, welche den Entwurf zu einem Militars den Gompagnieen werden nach der neuen Ordonnanz, ſtrafgeſeßbude prüfen fou . und die neu zu erridytenden nach Grundſåpen organiſirt werden , welche ungefähr den gegenwärtig bei Bildung der Pariſer Artillerie gewöhnlich befolgten gleich foms

Oroßbritannien. In der Sitzung des Unterhauſes vom 21. Febr. trug

men . Die Artilleriecompagnieen für die Küſtendepartcs Hr. W. Wynn ( der Kriegsminiſter ) auf eine Bewilli: ments werden, obgleich ſie zu der Nationalgarde gehds gung von 2,796,013 Prd . zur Beſtreitung der Ausgas ren , für jeden Tag , an dem ſie ſich , ſei es nun zum Dienſte oder zu den Arbeiten an den Batterieen , oder

ben für die landtruppen (außer der Artillerie) ar. Die Vermehrung des diepjáhrigen Andlages gegen den

zum Ererciren und Mandvriren , verſammeln , einen vorjábrigen beträgt 199,966 Pro . , und zwar ſollen das gewiſſen Sold oder eine Eutſchådigung erhalten .· Dies Die für 7600 Mann mehr angeworben und beſoldetwerden ; jenigen dieſer Kanoniere , weldje ſich die Kleider und Die landmacht. überhaupt ſoll ſich auf 88,496 Mann bes größeren Ausrüſtungsgegenſtånde nicht auf eigene Kos laufen . - Oberſt Davies machte das Amendement,, ſten anſchaffen fónnen , werden ſolche auf Koſten des daß die Bewilligung nur auf 3 Monate vorläufig zuges

ſtanden, übrigens aber einem beſonderen Ausſchuſſe zur - General Orou ch y hat ſeinen Marſchausgrad Unterſuchung überwieſen werde. Er machte auf mehrere reclamirt. Sein deffaus an den Kriegsminiſter erlaſſenes Uebelſtånde bei der Armee aufmerkſam , beſonders aber Schreiben lautet folgendermaßen : Paris, 2. Mårz. darauf, daß viele Beſoldungen zu groß ſeien . ,, Unſere Hr. Marſdall, ich babe die Ehre, Shnen den Empfang Zruppen," ſagte er , ,, nd unfer Geſchůtweſen foſten des Schreibens anzuzeigen, durch das Sie mir melden uns an 6 Millionen , wofür 91-96,000 Mann crhalten daß der Konig gerubi bat, mich für den Thätigkeitscadre werden . Die franzöſiſche Armee unter den Bourbonen , des Etat - major-general der Armee zu bezeichnen. Se. die, wie' Hr. Lafitte geſagt bat, auf einem viel zu foſt Staates erhalten .

Majeſtat hat meine Geſinnungen vollfommen verſtanden :

ſpieligen Fuße fich befand , zibite 250,000 Mann und

als General oder als Soldat fann das bedrohte Frants fortete dod) nur etwa 5,200,000 Pfd.; Preußen , deffen reich immer auf meinen Arin rechnen ; aber es wird uie

Staatseinfünfte fich auf etwas weniger als 8 Millionen

ſeben , daß ich mich eines Grades entledige, womit mid ), wie Sie , der große Feldherr bekleidet hat, der eine ſo rubmvolle Würdigung für die Dienſte, die wir unſerem Vaterlande erwieſen haben, beſtimmen zu müſſen glaubte. Hr. Marſchall, die Giltigkeit der Ernennungen der huns dert Tage kann von dem Major - general der großen Armee nicht beſtritten werden . Die Prinzipsfrage iſt entſchieden , und der Herzog von Dalmatien wird wohl nicht die Kathegorieen des Herzogs von Feltre durch pers ſönliche Fragen wieder aufweden. Das Miniſterium , das 1831 die gehäſſigſte, willkührlichſte und ungerechteſte Handlung der uns von den Fremden im Jahre 1815 aufgedrungenen Regierung weiben módyte, wurde das Vaterland und den Fürſten verratben . Genehmigen Sie,

Pfd . belaufen, erhält eine Armee von 130,000 Mann für einen Koſtenbetrag, der mit dem der unſcrigen gat. nicht in Vergleich zu bringen iſt. Eine große Erſparniſ könnte auch bei uns bewirft werden durch die Einfühs rung einer Art von Yeomanry , Mannſchaft – ich meine nicht eine Nationalgarde , die ihre Offiziere ſelbſt er: wählt und am Ende ihre Zeit damit hinbringt, Bitts ſchriften an den König zu entwerfen - ſondern ein Corps , deſſen Offiziere von der Krone crwählt werden und deſſen ſämmtliche Bewegungen unter dem Einfluſſe der Regierung rich befinden. Durch Bewaffnung der Vermogenden , welche die Inſtitutionen des fandes ach, ten , würde man Sicherheit gegen diejenigen erhalten , die nichts zu verlieren haben und feine Aditung für das -

Hr. Marſchall 2c. ( unterg.) Der Marſdad Grondy. “ Geſetz hegen . " - Nachdem einige andere Mitglieder Das in Folge der Ordonnan; vom 15. Nov. 1830 aufgeſeßte Verzeidiniß der Generallieutenante' bies tet ein Ganzes von' 132 Generalieutenanten für den Cadre der Thåtigkeit des Etat-major-general für 1831, und von 88 Generalieutenanten für den Refervecadre dar. Die Generallieutenante, die weder in dem Thås tigkeitscadre, noch in dem der Reſerve 'begriffen ſind , bleiben in ihrer Rådtrittsſtellung, oder werden in den Reformgehalt zugelaſſen , unter dem Vorbehalte ihrer

für und wider geſprochen , nahm der Kanzler der Schakkammer zur Vertheidigung der Armeeanſchläge das Wort und verſiderte, daß in der Folge auch in dies ſem Zweige nod mehr Erſparniſſe ſtattfinden würden. Sir H. Hardinge (der ebemalige Kriegsminiſter) rechts fertigte die Verſtärkung des Heeres ebenfalls und meinte, daſſelbe babe ſich wohl nie in einem beſſeren Zuſtande befunden , als eben jeßt. Hr. Hume entgegnete: Wenn auch Frankreich und Rußland, wie bier geſagt -

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worben iſt, ein lager bilden , was geht das uns an, to

und dieſen gibt ihm einzig die Geſchichte, wenn ſie das

lange wir durch feine poſitive Gefahr bedroht find ? In

Wie und Warum , zugleich mit den Folgen aller Beges

der That glaube ich auch ſchon , daß die vorige Verwal: benbeiten früherer Zeiten , der Gegenwart zur Beberzis tung ökonomiſcher geweſen iſt, als die jeßige."!... - Hr. gung und Richtſchnur darlegt. - Vorzüglid wichtig iſt Sunt wollte die vorgelegten Anſchläge auch nicht eins

das Studiuin der friegsgeſchichte für den angeberts

mal auf 3 Monate, bewilligen, und trug auf die Herab. den Krieger da, wo ſie an den Beiſpiefen großer Måns Oberſt ner lehrt, wie ſich des Menſchen innere Kraft entwickelt ſegung des Heeres, auf 71,000 Mann an. Davies ſab durch die Berſicherungen des Ranglers der und – zur Selbſtändigkeit herangewachſen frei, wie Scaglammer ſich veranlaßt, fein Amendement zurüczu. der Weltgeift das au Au, die Begebenheiten beherrſcht; wie nebmen ; Hr. Hunt ließ es jedoch über ſeinen Antrag mit der gewaltigen Kraft des Willens Dier fich über ſeine zur Abſtimmung fomment, und dieſer wurde von 250 Mitwelt Terhebende Menſch das ihm ffar Vorliegende

gegen 6 Stimmen verworfen, die urſprüngliche Reſotus erfaßt und durchführt. - Ohne die Ausdauer und Ents fhloſſenheit, welche , bervorgegangen aus der Einigkeit

tion dagegen angenonimen . RUB is

N u $ tano.

mit Fech felbſt und dem flaren Ueberblide des Ganzen, da, wo es gilt, auch das Schwerſte überwindet, iſt der

Nu Au 25. Febr; ſtarb zu Petersburg der,verabſdiedete Krieger, ſobald er ſelbſtändig handeln fol , nur ein ges Generalieutenant , und Ritter v . Klinger an den Foly feſſelterifowe. Wo aber findet er ein lehrreicheres Budy

gen einer durch Alterſchwäche tödtlich gewordenen Erkål. aufgethan , als das der Spſchichte,wenn er lernen will, tung, in dem Alter von 77. Jahren . Befanntlich batte wie man beides erwirbtu oder wohin der Mangel an der Verſtorbeneviele Jahre hindurch dem Pagen und diefen Eigenſchaften führt? Nur aus dem , was war , erſten, Cadettencorps als Director and der Üniverſitát tann er lernen , wie weit Bebarrtichkeit und achte Wils 31 Dorpat als Curator porgeſtanden und war bis por Sensfraft ausreichen , und wie der Beſig dieſer Vorzüge

Kurzem Mitglied des Conſeils bei dem adelidhen Fraus eine Freibeit der Meinungen und Aufidhten gebiert, chen Verdienſte, St. Katharineninſiitute. Die vielfas welche den Menſden als feſten Haltepunet für Taite die

fende hinſtellt u2c.

vollen laufbahn um ſein zweites Vaterland erworben., 4. Die Widtigkeit der Sprachkenntniſſe zugebend, nennt baben bei JJ.Majeſtáten dem Kaiſer Aleranderd , der .

der Hr." und Verf.wünſcht, die Philologen lebenslängliche Kaiſerin Maria Feodorowua und bei des jeßt regierens faften daß ſie in der Leitung desGymna Schul

den Kaiſers Majeſtát dievollſte Anerkennung gefunden . unterrichtes Männern von praktiſcher Geiſtesbildung Seine in einer früheren lebensperiode herausgegebenen Plat madjen möchten. Sdriften ſichern ihm einen bedeutenden Nang unter den Dichtern Deutſchlands ; ſeine hohe Rechtlidhkeit und der Asel reiner Seele batten ihm die allgemeinſte Achtung

Das Feld der eigentlichen Kriegowiffenſchaften hat der Hr. Verf. mit mander nütlichen Pflanze berei:

erworben, und die Gute ſeines Herzens , ſo wie ſein dert, undder Thåtigkeit des Geiſtes großen Spielraum geiſtvoller Umgang, werden Aden , die ihn nåber fanns gelasſen. Bei alle bem iſt nicht zu vertennen, daß der ten , unvergeßlich bleiben .

Menfch , und was unmittelbar von dieſem , als denkens dem Hauptgegenſtand und handelndem Wefen, ausgeht, von dem Hrn. Pf.

betrachtet wird, dem das rein

- Se. Maj. der Kaiſer haben den bei der kaiſerl. als Suite (tebenden Generalmajor der Artillerie, Samois

Materielle untergeordnet iſt. Eine Anſicht, die zur Zeit Loff , zum Chef der Artillerie des 4ten Reſerve - Savas noch wenig Vertheidiger aufzuweiſen pat, obgleich dieſe als der Krieg. Wahrheit Flügeladjutanten Oberſt fo Baron , ſeriecorps , und den ſo alt iſt,

Frederic IV . zum ftellvertretenden Chef des Genes Ueber das Studium der Kriegsfünſt werden ralſtabs des 3ten Infanteriecorps ernannt. ſehr gehaltvolle Bemerkungen gemacht , von denen wir - Am 2. ( 14.) Febr. 'iſt in Schitomir der temporare folgende Stellen mittheilen : Kriegsgouverneur der Gouvernements Volhynien und Die Kriegskunſt entſpringt aus der Anwendung Pobolien , Generaladjutant Sr. Maj. des Kaiſers, Ges der ,,Kriegswiſſenſchaft, verbunden mit den perſönlichen nerallieutenant Safow Alerejewitſch Potemkin , mit Fähigkeiten des Kriegers auf den Krieg ſelbſt. Dieſer, Lode abgegangen . an und für Fich, iſt eine Kunſt, die mit allen ihren Eis

genthümlichkeiten nicht gelehrt, ſondern nur durch die , durch

ſelbſt begreiflich

Ueber den ſittlichen"und geiſtigen Standpunct werden kann. Das Wiffen aber macht esmöglich,dieſe Uebung vorzunehmen , es außert einen entſcheidenden der höheren Klaſſen des Kriegerſtandes in der Geſellſdyaft.CF ( Solus. )

Nach einigen gehaltvollen Bemerkungen über die Be handlung des mathematiſchen Unterrichtes, ſagt der Hr., Verfaffer: Ohne Geſchichtskenntniß gibt und kann es ůberhauptkeine wahre Bildung geben . Jeder zum Han ant

Einfluß auf dieſelbe, ohne ein Recht auf Meiſterſchaft zu baben. Dennoch bleibt bei erlangter bøberer Anſicht vom Kriege, durch dic Wifenſchaft, immer noch die Aufgabe für den Dffizier übrig : die Kriegskunſt ( d . b. das Führen des Krieges felbſt)) zu lernen. Dieß fann vedkommen nur im Felde geſcheben .".“ Die Kriegsübuns gen im Frieden fónnen dieß erleichtern , wenn ſie von

deln Berufene bedarf eines Maßſtabes für ſein wirken- fachkundigen Männern zweckmäßig angeordnet werden .

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,, Der Krieg iſt weder ein Spiel, noch eine mathes Geiſtes allein in der Geſellſchaft gilt. Nidht die Hinweis matiſche Aufgabe, folglich eben ſo wenig gleich jenem zukung blos auf das Bewußtſein : mit Fug und Recht rich berechnen, als gleich dieſer zu löſen.“ Was die Rennt fu den Hochgebildeten des Voltes záblen zu dürfen, ſons niß von ihm auf wiſſenſchaftlichem Wege erleichtern fann, dern auch die Ausſicht: ſelbſt dann , wenn ebrenvolle bat der. Fyr. Berf. gezeigt, und es wird fein Verſtandi. Wunden oder des Dienſtes fchwerePflichten den Kors 1

ger abläugnen , daß ein Offizier im Beſige der erwäbnten per fiech und zum Ertragen der Kriegsarbeit unfähig Bildung weit ficherer vom Wiffen zum Handeln übergeht, als der Handwerksfrieger, dem ſie mangelt. „ Wenu ein zweckmäßig geordneter, mit ernſtem Stres ben durchgefübrter Gurſus wiffenfchaftlider Bildung dem angebenden Offizier, durch das Erfennen und Fafſen richtiger Anſichten in Beziehung auf den Krieg , eine

gemacht - baben , dem geliebten Vaterlände durch Geift und Kenntniſſe núßen zu fönnen, - müſſen den ehrenwer.

then Offizier beſtimmen, ſich einer wiſſenſchaftlichen Aus. bildung zu befteißigen , welche ihm für ſeine Paufbahn, ja für ſein ganzes Leben einen Scaß von Huffsmitteln gewahrt, mit dem er den Feinde wie dem Schidſale

- Klarbeit des Ueberblictes in genauem Zuſammenhange troßen und ſich die Kraft und Freiheit des Willens in mittheilt , woraus Grundfåße bervorgeben , welche die allen Lagen des Lebens bewahren kann.“ gefaßten Ueberzeugungen auf das deutlichſte vergegen's ,, Wer ſich nicht über die Bruſtwebr ſeines wärtigen ; ſo muß ſich nothwendig bei der Ausfübrung Standes erhebt , 'ift fein held. in demſelben ,

diejenige Kraft und Freiheit des Willens dartbun, welde er mag hinter ihr friechen, ſigen oder liegen. allein die Verfolgung der einzig richtigen Idee des Kries Der Stand als ſolcher macht nur Puppen ; gers auf dem rechten Wege lichert. Dieſe Idee ist nun Perſontidrett gibt Werth und Verdienſt !". der Krieg ſelbſt, und fein oder des Webrítanbes Vers

båltniß zur Wiſſenſchaft natürlich dem Verhältniſſe der Willenskraft zur fraft des Wiſſens gleich .

Nad Torchen Rern- und Kraftſprüchen kann man ſich

Peşteres ,

aller weiteren Bemerkungen füglid enthalten. Nur auf

als Hålfsmittel für die Entwicelung der Erſteren , bleibt alſo unwiderruflich der Hauptgegenſtand aller, friegeris Schen Bildung , und muß mit der größten Sorgfalt To geleitet werden, daß dadurch die Geiſtestrafte ſich nach Möglichkeit vervollkommnen .M Das iſt klar. Wer zwecks måſig bandein ſoll, muß den Zwed und die Mittel kennen . Er muß wiſien, wie er zu handeln, wie er die Mittel anzuwenden habe. Dazu nůßen die Studien des Krieges.

Eines mochten wir die Aufmerkſamkeit unſerer Standesa genoffen lenfen: es iſt der Geiſt der Zeit, jene uns befannte innere Kraft, welche die Menſchheit antreibt, ein gewifes Ziel zu erreichen. Den jeßigen Zeitgeiſt chas rafteriſirt ein ridhtbares Streben nach Borwärts , das Niemand zu hindern mag , weil es rein geiſtiger Natur iſt. Der Handwerksmann , deſſen Hausverſtand und techniſche Erfahrung durch polytechniſche Schulen geläutert wird, ſchwingt ſich in ſeinem Fache zum Kunſts

Eine auf treues Wollen und achtes Wiffen gegrüns dete Bildung wird unſerem vielfach angefochtenen Stande gewiß mehr Ehre machen ,als wenn – wie leider bis , ber = alle junge Leute, welche nichts lernen pågen oder

Ver empor – und der Offizier , für deſſen kunſtgerechte Ausbildung der Staat ſo große Opfer bringt, ſollte nicht auch von dem Wunſchebeſeelt werden, eine hobere Bildungsſtufe zu erreichen ? Es verråth wenig militaris -

nach der Meinung mancher Ueltern im Kriegerſtande ſchen Geiſt, wenn man bei den fortſchritten Anderer fich feines Wiſſens bedürfen, in demſelben eine Freiſtatt fins nicht mit fortgeriſſen fühlt. Es gibt wenig Búrgfchaft den, wo ſie nach můbſam eingetrichterter Nothdurft für für den Sieg, wenn man zu bequem iſt, den Wettkampf die üblichen Prüfungen - die wenig beiſchen, weil ſie zu beginnen. wenig finden – endlich Offiziere werben, dann ihre biss Wir leben in einer Zeit , in welcher ſtårfer als jes berigen Quálgeiſter, die Bücher, in den Winkel werfen mals an dem gerüttelt wird, was feſt zu ſteben wähnte und, da fich , wenn ſie nur ihren Dienſt půnctlich vers .

ſeit Jabrhunderten für Jahrhunderte, in der es ſchwer

richten, Niemand mehr um ihr Wiffen fümmert, in ges wird, die alten Heiligtbúmer zu bewahren und zugleich Telligem Nichtsthun am Glanze ihrer außeren Herrlichkeit die Früchte zu årnten , deren Saamen aud der Bebrs bei innerer feére fich ſonnen . ſtand gefået, oder doch gedüngt bat mit ſeinem edelſten ,,Wenn von Oben berab die Sache mit feſtem Witten Blute. Es gilt einen Kampf um der ſchönſten Sieg , zum Guten , wie mit Hintanſeßung lácherlicher Vorurs um den Preis der höchſten praktiſchen Bildung. Und iteile angegriffen wird rd , wenn Reiner ſich fich ausſchließt, wir ſollten nicht auch in dieſem Rawpfe die Vorders weil Jeder auf ſeinem Standpuncte noch genug zu ler. ften fein ? Ganz gewiß ! – Aber wir müffen den Witten nen bat, ſo bleibt dem rich Weigernden nichts mehr übrig , dazu haben und die Kraft , ihn zu beherrſden . Dbne als die Erflårung: er wolle nidts lernen . Anſtrengung gibt es feinen Sieg ! ,,G8 bedarf feiner weiteren Darſtellung, wie ſehr ein folches allgemein durchgeführtes Erheben der höheren Als ein ſehr beachtungswerthes Seitenſtück zu den Klaſſen des Wehrſtandes in den Rang wifſenſchaftlich bier mitgetheilten Anſichten über den Werth wiſſenſchafts

gebildeter Männer, den wahrbaften Adel auf Er: lidher Bildung, führen wir einen Aufſaß an , der im den , die Achtung in den Augen der Mitwelt befdrbern mürbe , der manche Täuſchung gegenwärtig das flare Bewußtſein gegeben hat, daß nichtmehr das Kleid , fons bern nur der Mann und die Stufe Feines Charafters und

8. Hefte der dſtreichiſchen Militárzeitſchrift ( 1830 ) ents Balten iſt und die Ueberſchrift bat: deen über die prattiſde Ausbildung der offiziere får den Felddienſt. Vom General Freiherr v. Welden.

Redigirt unter dierantwortlichkeit der Verlagfbandrung: C. W. £ & $ te in Darmſtadt und in deſſen Offigin gedruct.

Mittwody,

121

831. ::23. März9020 1 576118 in

Nr. 24

PIELE

2014

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3

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Allgemeine

Militar - Zeitung.

Frantrei ch . auf, und die Regimenter werden von Oberſtlieutenantell Eine k. Ordonnanz beſtimmt in 6 Titeln und 39 Ars commandirt. Der großere Theil der bisherigen Regis

tifeln die Organiſation der Marinecorps ; zugleich mentechefs iſt zu Commandeuren der neuen Diviſionen werden die HH. Roſamel , Bergeret und ' Iurien und Brigaden ernannt , einige davon ſind vorläufig

du Viceadmiralen, die HH .Suvilier, Arnour uno disponibel, und nicht gleich activ geworden, und die beiden Generalmajore . Eſtorf und Vinde ſind bei

Hugon zu Contreadmiralen ernannt.

- Durch Ordonnanz des Königs ſind die Admirale dieſer Gelegenheit mit dem Charakter von Generalicus Duperré und Victor - Guy und die Diceadmirale tenanten aus dem activen Dienſte getreten. 1. Jos Graf Jakob und Louis leon , Großoffiziere der Ehs

Das Stabsquartier der Cavaleries und der

renlógion , zu der . Würde des Großfreuzes derſelben fanteriediviſion iſt in bieſiger Reſidenz, das der 2. Ina Legion erhoben worden . ។

H annoVer.

Hannover, 28. Febr. Se. Maj. der König haben

fanteriediviſion in Nienburg. Zu Commandeuren der Brigaden ſind von Sr. Majeſtát nachſtehende Offiziere ernannt worden : der Generalmajor v . d. Deden zum

Commandeur der 1. Cavaleriebrigade ( Stabsquartier

den Generalmajor louis v. 0. Bufrebe zum Generals Celle ); der Generalmajor Graf v. Kielmansegge fieutenant und dic Oberſten v . Bothmér ," H. D. d . zum Commandeur der 2. Cavaleriebrigade (Hannover) ; Deden , die Prinzen von Cumberland und Cams der Oberſt W. D. d. Bufſche zum Commandeur der

bridge KR. HH ., die Oberſten v. Benoit, v . Boď, 3. Cavaleriebrigade ( Osnabrüc) ; der Generalmajor Brů &mann' und Hans v. d. Buffche zu Generals 3. Wiſſel zum Commandeur der 4. Cavaleriebrigade majoren ernannt. ( Verden ); der Generalieutenant f. v . d. Buſſche zum beabſichtigte Schon ſeit längerer Zeit man , der Commandeur der 1. Infanteriebrigade ( Hannover ) ; der Cavalerie und Infanterie unſerer Armee eine Generalmajor v. linfingen zum Commandeur der Seränderte Einrichtung zu geben , und dieſelbe in Dis 2. Infanteriebrigade ( Hildesheim ); der Generalmajor

vifionen und Brigaden einzutheilen. Eine ſolche Halfett zum Commandeur der 3. Infanteriebrigade Eintheilung bat jest ſtattgefunden . Unſere Savalerie

( Celle ); der Generalmajor v. Berger zum Commans

beſteht aus 8 Regimentern, 2 Reg. Kůraffiere, 4 Reg. Huſaren und 2 Reg. Uhlanen . Dieſe 8 Cavalerieregis nienter bilden einte Diviſion , deren Commandeur der Generallieutenant Freiherr v . 'Dornberg iſt. Zwei Regimenter bilden eine Brigade, ſo daß die Diviſion

deur der 4. Infanteriebrigade. (Nienburg ); der Generals major v. Benoit zum Commandeur der 5. Infanteries, brigade (Berden ), und der Generalmajor v . Bod zum Commandeur der 6. Infanteriebrigade (Osnabrück.) Mis disponibel ſind im Stabe der Armee mit einer Ins

4 Brigaden zählt, welche von Generalmajoren und Obers

activitatsgage angeſtellt : der Generallieutenant Graf

ften commandirt werden. Die Infanterie beſteht aus V. Kielmansegge; der Generalmajor v. Bothmer; 12 Regimentern , 2 Garderegimenter und 10 Pinienregis menter. Dieſe 12 Regimenter Fiud in 2 Diviſionen ges

der Oberſt Rrauchenberg und der Oberſt Aly. Der Zeitpunct, wo die neue Eintheilung der Armee

theiſt, jede Diviſion in 3 Brigaden , und jede Brigade und die damit in Verbindung ſtehenden Verſeßungen in iſt aus 2 Regimentern zuſammengeſeßt. Commandeur Kraft treten werden , ſoll nächſtens beſtimmt werden . der erſten Diviſion iſt der General Graf . Alten , Die Einrichtung des Artillerieregiments , bleibt der zugleich Inſpecteurder Infanterie iſt. Die zweite wie bisher. Daſſelbe beſteht aus 12 Batterieen , 2 reis Diviſion befehligt der Generalieutenant s . Hinůber, tende und 10 Fußbatterieen , jede Batterie zu 6 Stůd in dieſem Augenblicke Mitglied der Militárcommiſſion Geſchůs . beim Bundestage. Zum Inſpecteur der Cavalerie für Mit Ausnahme weniger Beurlaubungen wird unſere

Ben init Tode abgegangenen General Grafen von fins ganze Armee fortwährend auf dem Kriegsfuße complett fingen iſt ber Oberſt Krauchenberg ernannt.

erhalten , und bis jeßt iſt noch nicht die Rede davon ,

Die bisherigeEinrichtung, nach welcherjedes Regis daß ſolche wieder auf den gewöhnlichen Friedensſtand menteinen Oberſt und Regimentschef hatte, bort nun gereßt werden ſoll.

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neueren Zündmittel regelmäßig nur in der Geſtalt der

Bericht über neuere Verſuche

zur Einführung der Percuſſionszündung bei Infan: Hütchen wird geſchehen konnen, indem die Zündförner Magazinſchloß ) Schwierigkeiten darbies (mit oder obne feriegewehren , welche in der württembergiſchen und ten, deren Ueberwindung bis jest nicht wohl abzuſeben hannoverſchen Armee angeſtellt ſind.

iſt. Die nachſte Frage bleibt alſo die nad der Zuſam .

( Mitgetheilt vom lieutenant Glünder der königlich

menſeßung des Zündſtoffes.

Bekanntlich ſteben dabei

als Grundlage zwei Kórper etwa im Gleichgewichte der

bannoverſchen Artillerie . )

Bei den anerkannten und durchgreifenden Vorzügen ,' Tüchtigkeit im Augemeinen , nämlich das Analqueckſilber welche die Percuſſionsjúndung auch dem gewöhnlichen (Howard'ſches Pulver , Fulininate de mercure ) und

Infanteriegewehre gew &brt, iſt ihre Einführung bei die .. das chlorinſaure Kali ( Kali muriaticurn hyperoxy fem dennoch mitmancherlei Bedentlichkeiten und Schwies genatum , chlorure de potassium oder hyperoxy, rigkeiten verknüpft, von denen das Gewehr zum Jagd. muriatique de potasse.) Von den ſonſt noch dazu vors gebrauche oder ju ähnliden Zwecken größtentheils befreit geſchlagenen Stoffen iſt feiner , der im Großen einer ift. Auf der anderen Seite beſißen die Armeen große zweckmäßigen Anwendung fähig zu ſein ſcheint. Ueber die gegenſeitigen Vorzüge der beiden genannt's Vorråthe von Steinſchloßgewehren , deren Umånderung

für den beabſichtigten Zweck mit Sicherheit und ohne zu ten Körper ſind die Meiņungen bis jeßt getheilt, unde .

bedeutenden Koſtenaufwand gefordert wird .

Hieraus aus Verſuchen , welche neuerdings in Frankreich unters

entſtehen Rückſichten , welche der Verfertigung neuer Gewebre fremb ſind. Ueberhaupt aber verlangt die

nommen ſind , müßte der Schluß gezogen werden , dag die meiſten Vorzüge ſich für das Knallquedfilber vereis

Schießwaffe des Soldaten ſchon an ſich ganz andere Bedingungen und Erwägungen , als die übrigen Feuers gewehre. Aus dieſen Gründen zuſammengenommen er. frårt es ſich , daß ibis jeßt in feiner Armee die Percuſs

nigen . Dieſe Berſuche ſind angeſtellt von einer Com. miſſion, beſtehend aus den Herren Aubert, Péliſſier und Gay , låſſac, ihr Bericht, iſt enthalten im Spectateur militaire Vol. 8. und eine Ueberſeßung deſſelben in der

fionsſchloffer im Großen mit Beſtimmtheit eingeführt wurden , ſondern man nur bei mehr oder weniger auss

A. M. 3. Jabrgang 1830. Nr. 34-36 .

Im Eingange des Berichtes iſt von dem Chlortali

gedehnten Verſuchen für ihre Anwendbarkeit ſteben ges und dem daraus gebildeten Pulver nur ganz beiläufig blieben iſt. Die Augem . Militárs Zeitung bat über die die Rede, ſo daß nach einer hiſtoriſchen Bemerkung über deßhalb angeſtellten Bemühungen von Zeit zu Zeit forts deſſen Eigenſchaften angeführt wird, dieſer Körper ſei taufenden Berichterſtattet, und in ſo fern ſieht der Eins als Grundlage des Zündſtoffes bei Feuergewebren nicht fender ſich veranlaßt, die ihm bekannt gewordenen neus mehr gebräuchlich, und daher ſind mit ihm auch weitere eren Beobachtungen in Württemberg und Hannover bier Beobachtungen nicht angeſtellt. Böllig unbeſchadet des

in einem Abriſſe ebenfalls niederzulegen , da bei der großen und bewährten Rubmes, den die Mitglieder der Wichtigkeit der Sache jeder Beitrag , dem eine umfaſ, unterſuchenden Commiſſion ale Militårs und Chemifer fende Erfahrung zum Grunde liegt , nicht ohne Werth rich erworben haben, muß es geſtattet ſein , zu bemerfert, ? daß die chemiſden Verhältniſſe des Oblorfali für den ſein kann.

1. Beſonders veranlaßt wird dieſe. Mittheilung durch

hier vorliegenden Zwecf wobl eine genauere Berücfich ,

den Wunſch, zu einer ernſten Würdigung der verſchiedes

tigung verdient båtten . Es iſt allerdings richtig , daß

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nen Vorſchläge hinſichtlich des Zündſtoffes und der Mes crplodirende Pulverſorten , denen Chlorfali zum Grunde thode der Anwendung beizutragen , indem úber beide

liegt , für ſich allein verbrennend , das Eiſen ſtart ans

Berbåltniffe eine Bereinigung der Anſichten bis jeßt greifen , und daß dieſe unangenehme Eigenthümlichkeit nicht hat bewirft werden fónnen. So hat namentlich

durch Zufäße folcher Körper, welche die entſtebende

die A.M.3. in den Nr. 46 - 48 u . 93 vom Jahre 1829 Schwefelſäure zueneutraliſiren vermöchten , nidt auf und in Kr. 51 vom Jahre 1830 neue und abweichende

geboben werden fann , obne andere weſentliche Bedins

Ideen und Vorſchläge von Sr. R. H. dem Hrn . Herzog gungen des Zündſtoffes zu vernichten. Allein die gange Heinrich von Württemberg bekannt gemacht, welcheden Erſcheinung liegt ſehr verſchieden, wenn man das Oblors Gegenſtand von einem weſentlich veränderten Geſichts

fali als Zündmittel eines mit Pulver geladenen Feuers.

puncte wie bisher beleuchten.

gewebres anwendet ;, und die Eigenſchaften , die es Das lebhafte Intereſſe, welches aus dieſen Aufſåßen alsdann zeigt , fönnen natürlich nur entſcheiden . ſo unverkennbar für die Sache ſpricht, iſt ein redender Schon ſeit einigen Jahren hat der Einſender dieſer Beweis des wiſſenfchaftlichen Standpunctes, von wels. Mittheilung die chemiſch begründete Thatſache gefannt,

cem der Hr. Perf. derſelben durchdrungen war, indem er ſich entſchloß, ſeine Bemühungen der Einrichtung und

daß die Erfolge des Chlortali auf Eiſen , für die beiden

Stellung des Lebens um ſo mehr die Verehrung des dens fenden Militárs , da man für dieſe Fåcher des menſch ,

des Zündmittels beryorbrechenden nagtheiligen Gasar.

eben angeführten Verhältniſſe ganz abweichend find . Ausführung dieſes ſo wichtigen militariſchen Verhålts. Dieſe auffallende Verſchiedenheit findet ſehr ungezwuns niſſes -zu widnien , und verdient in einer ſo erhabenen gen ihre Erklärung darin , daß die aus dem Chlortali lichen Wiſſens ſo felten Gelegenheit.findet, fie in ſolchen

ten und Dämpfe durch diejenigen, welche aus der Pul. verladung zu Stande kommen , zum Theil neutraliſirt:

Maße auszuſprechen.

und unſdådlich gemacht werden . Da indeſſen bei fo

Es ſind gegenwärtig faſt alle Anſichten dabin vereis nigt, daß für das Infanteriegewehr die Anwendung der

feinen chemiſden Unterſuchungen für jeßt noch die Ers fahrung als der zuverlåfigſte Richter in lebter Inſtang:

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In ciner Reihe von Erfahrungen für andere Zwede, angeſehen I'moerden muß , fo gehidrt' zur Beweisführung hier die Angabe derjenigen ausgedehnten Verſudie her, die bei den rubigen Verbältniſſen des Gebrauches in

welche in Württemberg undHannover volig überzeus Hannover unternommen wurde , zeigten ſich bei mehr gend für dås Chlorfali ſprechen.

als 3600 Schüſſen , die aug, 6 verſchiedenen Gewehren

In Württemberg sind für dieſe Beziehung nach einer Anzahl von mehrerentauſend SchuſſenfolgendeNotizen in den Bericht der niedergefeßten Commiſſion aufgenom : men : Keine der beiden Ärteir von Zündbúrchen erzeugte

geſchahen, nur 2 Fålle, in denen das Zúndbútchen vers Tagte, und zwar war das eine derſelben ohne Saß ,das andere zündete nicht, weil im Mantel des Hahnes fich 7 ,oder 8.der früher erplodirten Fitchen zuſammenges

!!

ungewöhnlichen Noſt, oder'griff durch ſonſtige Wirkung hauft hatten. Da ſoldie Verhältniſſe im Gebrauchewies das Eiſen an . Ein Borjug, der dem Kinaüquecſilber: der vorkommen können , ſo wurde ſie mit Recht

pråparat eigentbůmlich bieiben wird. Sollte jedoch die falls als Hinderniffe der Zündungn betrachtet. Daßeben. die Zündmaite von chlorinfaurem Kali mebr Roſt als ge.

Gewehre nach dieſen Schäffen nicht gelitten hatten, bes

wdhnlich erzeugen, ſo fónnte dieſem Uebel durch Hårten darf nach den eben gemachten Mittheilungen wohl feiner

.

der Scrostheile mit Klauen und durch Politur fråftig befonderen Erwähnung mehr. Bennt demnac die im Eingan begegn et werden .

h

Indelien lernte man nirgends , wo

ge genannte Commiſ

mit dieſem Priparate ſorglich Verfudie angeſtellt wurs Grunde fion in Frankr Zündmittel, denen Chlorka li gumi unanwendba r bezeichnet alsdieſchlechthin' liegt,eich den, den eri ábiten Nadtheil feirnen 2c, !!

Am Sahluffeder

Auctoritat,g To bedeutende HerzogaufHeinrich ganzen Reibefolge von Verſuchen , bat von Württember der Hr.geftúßt Se.) k.undH.weunt,

welche von ŝanuar bis Auguſt 82% unternommen wure vom Aufſaße infindet M. der ,A. zu legtem defien1830 3. Nr. fragen rich beranlaßt den , wobei aus jedem der benußten Gewehre einige tamo inJahre : ,,51welche

fenó Stúffe unter den verſchiedenartigilen und oft ſebe

*

Gründe die vielwiffenden techniſchen Richter bewogen

ungünſtigen Umſtänden geſcheben paren , und wobei man haben möchten , ſich definitiv für die Beibehaltung des aus 4 Gewehren namentlich für dieſen auszuſpreche Chlorfali wenn etwas Sie en &a zeigte ſich 5im Paulen iedem derſelben 100 Schüſſe that, ter Wiſſenſchaft den Wunſch die Höchſt außernn, ? "daß zur ſpBes

zeigte sich im Laufe und am Zündfegel .durchaus feine , des Zündſtoffes ſchließen ließ. In Hannover, wo gleichfafls nur Zündbåtchen ges braucht werden , deren Grundlage Chlortali iſt., that

ſch &mung aller Shemifer, die Anſichten , Theorieen und großen berühmten techniſchen Erfahrungen dieſer ſtreng hofften Richter tderſelben zu erfahrenſich prüfenden undſtile recht, edle Beſcheidenhei daß die recenfirenden und dasjenige Blättern bald erbitten laſſen moge, in dieſen

man aus 22 Gewebren beisi perſchiedenen in den Pulver befannt zu machen, welches verdiene, dem Senalls Infanterieregimentern medergefesten Commiffionen ait quefiilber vorgezogen zu werden ", ſo fühlt der Einſender einem Tage aus jedem Gewebre 100 Scuffe, ließ die diefer Mittheilungen zwar nur zu deutlich die verſpot? Gewebrer zum Theil geladen zum Theil ungeladen , fende Kraft folcher Redé, und indem er die Eigenſchaf Påmmtlich aber, ungereinigt, zwei Tage ſteber, ten , welche Se. . Hobeit den techniſchen Richtern mit that dangt aus jedem wieder,100 Schúffe hintereinander , fo farfaſtiſchem Scherze zuſprechen , auf das Dringendſte

und fubr:mit dieſer Probe ſo lange fort, bis aus jedem

vonfich ablehnt, iſt es nur Höchſt Ihre eigeneAuffors

Gewebre 500 Sdúfe geſdheben waren . Dieſelbe Methode dérung, welche ibn fo fühn machte , die vorſtehenden wurdebei eben ſo vielen Steinſchloßgewehren verſucht. Verſuche und Zahlen dem militäriſchen Publicum zur

Von den auf dieſe Weiſe getbanen 11,000 Schůfſen Beurtheilung vorzulegen , wobei er hoffen darf, daß fam bei den Pertuiffionsgemehren auf 786 Schüſſe eine Theorie unő Erfahrung ihm hier ſchüßend zur Seite Schwierigkeit der Zündung , während daſſelbe für die ſtehen , um zu zeigert, daß man in Deutſchland nicht Steinſchloßgewehre bei dem 12ten Schufe der Fall war,

Veränderun Umfichtinrichtungen ohnedieeinige ſo durchgreifen gen , Percuffionse Infanterieg ewehren an de und namentlich gegen das Ende dieſer Verſuche die Zuus wie dung immer auffallend ſchwerer wurde . Es verhielten es ſind, anzunehmen die Abſicht haben tonnte, und daß fich folglich die Schwierigkeiten der Zündung bei beiden teine auctoritåt,wie glänzend fie fich zeigt, die eigene

Waffen etwa wie 1.34, 64. Selbſt nach einer To ſehr Prüfung zu erfeßen vermag. gewalt

ſamen Probe zeigte die genaueſte Unterſuchung Uebrigens beſteht der Zündraß in den bannoverſchert der Gewehre weder eine bemerkbare Erweiterung des Hütche n aus Rauf Einwirkung den auf Zündfegels, noch fonſt eine 12 Cheilen Chlortali oder auf den Mechanismus des Sdloffes. Ferner ergibt 3 fidh aus den bannoverſchen Verſuchen , daß von anderen Schwefel 2 Roble 27,000 Schüſſen, welche bei den verſchiedenen Gommif.

ſionen getban ſind und für welche man abſichtlich die aufgewöhnliche und bekannteWeiſeohne binderides Mits ungünſtigſten Witterung wähite, im Gans tel mit einandervereinigt. Ob dabei , wie Se. k . H. verfamen , der zen 93 Falle Umhände bei denen die Padung nicht ſos der Hr. Herzog Heinrid ſagen, das Chlortali gelebrt" . fort zündete ; dieß beträgt auf 290 Schüſſe ein Hinderniß

und

wundervoll " oder ob es blos brauchbar iſt, tann

der Zündung.. Unter den nåmlichen Verbättniffen fam an dieſer Stelle nicht nåber ausgemittelt werden .' bei den Steinſchloßgewehren ein ſolches Hinderniß bei ( Fortfeßung folgt.) 15.Souffen vor.

191

Literatur!!! .

192

umfaſſenden Linien, linien mit durchbredenden Colonnen

zu bekämpfen . $ 1.11 . atlas der merkwürdigſten Schlachten , Treffen Bei Solacon * ), båtte angeführt werden können, 2.und Belagerungen 2c. von Fr. 8. Sausler. daß es eine zweitägige Schlacht war; das Reſultat des zweiten Tages waren 2000 Gefangene und der Rudzug ( Fort(goung, Sowohl bei Solacon , als bei Yermut Bei Zagina beſtimmt Narſes die von dem Hrn. der Perſer . Berfaſſer außerhalb des Treffens gezeichnete Reiterei zu feuerte die Religion zum Rampfe an ; bort die chriſtliche -

Zweden , welche wichtig genug ſind und von dem Hrn. und hier der folam. Die Schlacht von Yermut liefert

Verfaſſer båtten angeführt werden fónnen . Dieſe Reis außerdem eins der ſeltenin Beiſpiele, wo Cavalerie terei iſt, nach Procopius, 1500 Mann ſtarf, 500 davon plóßlich im Rüden des Feindes erſcheint und den Sieg ſollten, wenn die linie der Griechen wiche, der guthis entſcheidet. Wer an Cavalerie überlegen iſt, ſollte einen

den Reiterei in die Flanfe falten, die anderen 1000 Theil derſelben , wenn es das Terrain erlaubt , immer aber, wenn das Fußvolt der Gotben vorſchritte, dieſes im Rüden angreifen. Ferner bemerft Procopius , die

ſo verwenden. Bei der Schlacht auf dem Pedfelde bemerfen wir,

Zreffenreiterei des ſinken Flügels babe , ébe die 1500 daß das ungariſche Heer aus lauter Cavalerie beſtand. Mann daſelbſt den Hafen bildeten,rich an einen Hügel Ferner ſind die Ungarn, den Deutſchen unbemerkt, **)

gelehnt. Es iſt alſo nach der localität und den beſona über den lech und dieſen in den Rüden gegangen ; ein deren Zwecken des Reiterhaufens anzunehmen , daß er Beſchafftigen in der Fronte möchte biernach nicht ſtatts binter den Hügel geſtellt wurde. gefunden haben. Bei diefer Schlacht iſt nicht zu überſes Der Hr. Verfaſſer ſagt, das Fußvolt der Gothen ben, daß die Armee der Deutſchen im Marſch begriffen Habe der Reiterei bei ihrem Angriffe nicht folgen fdnis und fo der Angriff der Ungarn ein eigentlicher Ueberfall nen , es lag aber dieſes Folgen , nach Procopius , gar war.. - Håtten die Ungarn ſich nicht mit Plündern des

nicht im Plane Zotilas, da er das Fußvolt als Reſerve Gep&des abgegeben , ſo wäre ihnen wahrſcheinlich der gebrauchen wollte. Daß Totilas die Ordnung in feinem Sieg zu Theil geworden. Ünſeres Wiſſens hatten die Normanner bei Haſtings Heere wiederhergeſtellt und die Schlacht erneuert babe, davon ragt Procopius fein Wort. - Die Einleitung feine Reiterei. Die verſtellte Flucht Weniger wurde

zur Schlacht von Narſes und die Verfolgung des Feins bier gegen eine concentrirte Marie angewendet, um ſie des beweiſen , daß er nur deſſen Vernichtung im Auge zu divergenten Bewegungen zu verleiten. batte. Die gegenſeitige Waffenwirkung hatte Narſes Vor der Schlacht von Manzfiert waren die Türs fent 40,000 , die Griechen 100,000 Mann ſtarf ; beide In der Splacht am Bej u v wurden die Griechen Sablen veränderten" fich aber durch die Deſertion der durch die Gothen überfallen und der Angriff geſchab üfen ( Moldauer ) zu den Zürfen und birdy den Abs

febr ridtig erkannt.

4

alſo eigentlich nicht gleichzeitig von beiden Seiten, wie fall der Franken von der Griechen , ohne jedoch darum der Hr. Verfaſſer angibt. Wenn übrigens in dieſer und 80,000 und 60,000 zu werden . Wirzweifeln daran, daß der vorhergehenden Schlacht die Stårfe beider Theile die Griechen eine Reſerve gebabt batten : ihre Aufſtellung

nichtauszumitteln iſt, ſo iſt doch ſo viel gewiß, daß die war, nach Gibbon, phalangitiſch ist einer Linie. t) Griechen jedesmal ſtårfer waren . – Die Kriegozucht, Der griechiſche Raiſer, welcher glaubte, es genüge, Ter: welche Narſes eingeführt hatte, gab ihm den Sieg ohns, rain zu gewinnen , um zu fiegen, ging hierdurch in die Falle, welche ihm von den inn umzingelnden Gürten ( Bogenſchübeni geachtet des Ueberfaus. Bei der Schlacht an Pferde) gelegt war. - Dieſe Schlacht bietet entfernte Unalogie am Bolturnu 8 * ) haben wir 34 vorhergehenden mit der von Beeteborfa auszuſeßen , daß der Hr. Verfaſſer dem kleinſten der mit der pon Fontenoy, die( Schluß folgt.) it , abnehmenden Rechtece des Porfus nod eine dreieckige im 3. Bande der fortification für alle Waffen den evidenten Spiße aufſeßte, da dieſer an ſeiner ſchmålſten Seite die Biweis zu führen , daß dieſer Grundlag ein unwandelbarer Breite von 100 Mann hatte. Die Elite der griechiſchen fei. (Siehe Bülow fandte im Geiſt neuerenFeldherrPhilippicus Kriegsſyſtems.) Infanterie bildete in der Mitte keine Teſtudo griechiſche fon Vor der Schlacht der des

*

dern den Phalanr, der jedoch nur geringe Liefe batte. Anführerdie aus, einigehunniſche zc! Zu erforſazen . Armee Gefangeneeinzu: kage umthrerperfildhe undvon biefen bringen - Diele Schlacht kann als Beiſpiel der theilweiſen Wywendung des Grundſages + ) , dienen, Colonnen ;mit ? Die Schlacht wurde haupträdtido dadurdy bon philippitug gewonnen, daß er inach mebeſtündigen vergeblichen Mampfe am zweiten Tage, den Befehl ertheilte, nicht nach den feinda *) Un dieiem Fluiſſe. lay Caſilinum , tas heutige Capua ,'-und' hierdurch wird der griechiſche Schriftſteller ugathias ' veranlaßt worden ſein, ihn Cafilinus zu nennen ; wir begnügen uns aber mit dem alten fiaſſiſchen Namen , welchen Frontin ſo liebges

Tichin Neitern , ſondern nad den Pferden mit der lange zu

ftoßen. 1. ratlius nach und bleibt

wonnen muß

ich

Veränderungen oder Verwechſelungen kann. **) Ugathias bestent Tich zwar dieſes Vusdrøds, er konnte ihn aber das Studium der Kriegsgeſchichte nur ierſchwert werden .

1. aber nach der Urt, wie er ihn erklärt, nur metaphoriſch vers ftanden wiſſen wollen , 3 : !r This +) Er iſt in Nr. 77 der 2. M. 3. von 1830 aufgeſtellt und Hr. Major 0. Bleſſon verſpricht in der M. £. Z. ( 6. Heft v. 1830)

3

mit Her Hauptmacht zutüe !" Der

perſifche Oberfeldherr Sardarogas" kommt faſt allein zu Dara an , wird hier mit Schmähungen derhäuft und vertrieben : Er ſammelt nun eine Schaar von Bayern , überfällt damit. den Sieger pon Solacon und verleitet ihn zu ; athemloſes flucht. ( Siebe Gheophanes. ) Gibbons Geſchichte des Berfaus und Untergangs des römis fchen Reiches.

*) Gewöhnlich bildeten fie zwei Dreffen niit einer Referve.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagehandlung: C. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Difijin gedrudt.

Samſtag, 26. März 1831.

Nr. 25.

House

Aloemeine Militar - Zeitung. .:

fur beifen . Das am 8. Mårz erſchienene Staatsdienſtgeſet

(welches bis zu der auf einem fünftigen Landtage erfols

neralſtabe und dem Sabettencorps beigegebenen Offizie . ren, die durch deren Dienſtleiſtungen bedingten Zulagen,

Capitain (Rittmeiſter ) legs auch 3 ) den Offizieren vomabwårts und den activen

genden endlichen Feſtſtellung dieſes Gegenſtandes nur

ter Klaffe ( einſchließlich

worlå ufig iſt ) enthålt in ſeinem zweiten Theile die

Gorps gehörenden Militärbeamten von gleichem Range

zu

die Zeit, während welcher ſie fein freies Quartier nachſtehenden Beſtimmungen über den Militardienſt : für baben , oder die monatsweiſe gemiethete Wohnung be: I. von dem activen Dienſte.

zahlen müſſen , verhältnißmåßige Quartiergelder bewils

S. 61. Die dem Militárdienſte durch die Verfaſs ſungsurkunde beigelegte Eigenſchaft des Staatsdienſtes

ligt werden. S. 65. Ueber die Marſch

nimmt mit dem Eintritte in den effectiven Dienſt und leichzeitigen Verpflichtung an die Fahne ihren Ans der

für geſchloſſene Truppentheile zur Vergütung der auf dem Marſche ndtvigen Verfóſtigung , ſo wie über die

und dergleichen Zulagen

fang, und hört mit dem Austritt aus dem activen oder

Tagegelder und Reiſefoſten für einzelne, in Dienſtanges

Reſervedienſte wieder auf, wenn nicht damit eine Pens

legenheiten verſchicte Militárperſonen, wird ein Regits

fton aus der Staatsfaſſe verbunden iſt.

lativ unter landſtåndiſder Beiſtimmung ergeben , bis wobin die beliebenden Vorſchriften in Kraft bleiben . S. 66. Für die, nach s . 57 der Verfaſſungsurkunde

S. 62. Ueber die Dienſtanweiſungen und die Dienſts verrichtungen , die Beförderung und die Verabſchiedung,

deßgleichen das Subordinations : und Strafverhåltniß ſtatthafte Vergütung von Umzugskoſten bei der Verſes Bung einzelner ten, ohne des den Militårreglements, den Kriegsartikeln und ſonſtigen haltsverbeſſ erungOffiziere der Militárbeam en S. 23 des gegenwärtig ,dient und des Militárſtandes ſind die nöthigen Beſtimmungen in

Dienſvorſchriften enthalten , zu welchen die durch die

Verfaſſungsurfunde erfolgten, und fünftig mit den ver,

faſſungsmåßigen Gefeßen eintretenden Abånderungen alsbald nachzutragen ſind , wofern nicht eine gånzliche

Umarbe

derſelb

zweckdi

itungſind diejen en igen Vorſch enliche denwürde. r befun Ueberhaupt , deren Inhalt riften zu geſeglicherBeſtimmung unter landſtåndiſcher Mitwirs fung ſich eignet , einer Reviſion auf verfaſſungsmåßige Weiſe zu unterwerfen. S. 63. Mit jedem Militärgrade, ſo wie mit jeder Anſtellung bei der Militárverwaltung und bei der Mili:

Geſeges zur Richtſchnur. *) S. 67. Gehaltsabzüge finden bei den Beurlaubungen nur in ſo weit ſtatt, daß 1 ) bei der etwa auf långere

Zeit, als 6 Wochen , zu bloßen

zwecke nadige ſuchten Befreiung vom Dienſte diePrivat Entziehungn desGess balts fürdie weitere Zeit verfüg und 2)beieint t, Heeres res Verminderung des tender tlicherBeurlaub beträch ung activen chaft, ſo wie bei von Mannſ , oder nach Feldzugen zur Erholung von ausgeſtandenen Kriegebes ſchwerden , oder fürReiſen zuranderen Erweiterung militas Gründen triftigender oder aus riſchen Kenntniſſe,

tårrechtspflege, iſt ein Normalgehalt (Sold) verbunden auf Anſuchen Betheiligten, ein långerer Urlaub mit für die ganze Urs welcher nach den Umſtänden in mehrere Klaſſen abges, balbem Solde,desund zwar Lekteres

theilt werden kann , und deſſen Regulirung, unter geho- laubszeit, bewilligt werden kann. riger Ausſcheidung der etwaigen Koſten für Standesauf. wand und anderer im 9.64 genannten Vergütungen , für

S. 68. Wenn bet bevorſtehendein Kriege oder in

die Zukunft mit den landſtånden berathen werden wird. S. 64. Außer dieſem Normalgehalte werden nadi dem , mit landſtåndiſcher Offizieren feſtzuſtellenden, Staats hoberer Grabe , . Grundetat 1 ) denBeiſtimmung

Kriegszeiten das Offiziercorpsüber den gewöhnlichen Friedensſtand vermehrt wird , ſo roll in den Patenten der neuernannten Offiziere und Militárbeamten, ſo viel als thunlich , für den Fall der demnächſtigen Vermindes

welche ein abgeſondertes Gommando führen , hierauf

bezügliche, von ihrem Militárgrade unabhängige Dienſts aufwandes oder Repräſentationskoſten , 2) ben Adjus tanten und Rechnungsführern als ſolchen , ſo wie den ,

zur Dienſtleiſtung den Militár. Dberbehörden, dem Ges 2

* ) Dieſer S. 23 verfügt, daß bei Berrebungen die Bergütung der Umzugskoſten von dem betreffenden Miniſterium beſtimmt werde,

Berüdlichtigun Umftans denbib nach'/18 zwar, mit billiger g desvon und Bedürfniſſet den vorhandenen , im Betrage zu '% des Jahrgehalte.

196

195 .

rung des Heeres die Beurlaubung mit halbem Solde bis hatte, und daß nach dem Trocknen der ſo umgeånderte zum Einrücken in den Normaletat vorbehalten werden .

S. 69. Der Gehalt der Offiziere, Militårbeamten

Saß zwar noch betonirte , indeſſen feineswegs mit der

nothwendigen lebhaftigkeit. Die Zündhůtchen , welche

und Angeſtellten bei der Militárverwaltung wird regels nur eine Mengung von Chlorkali ohne bindendes Mits måßig monatsweiſe vorausbezahlt . S. 70. Der ( Normal - ) Gehalt und die Penſion der

tel enthielten, wie die bannoverſchen , bekamen nad dem

Trockenen die volle Thätigkeit ihrer Erploſion wieder.

Leipzig , mit harzige Knallquedſilber Offizierevon enthielten einevonſo zweckmáßige Subſtanz gefüllt dem Grade des Capitains erſter Klaffe Zůndbútchen in der, einſchließlich aufwärts , ſo wie der Militárbeamten und

Angeſtellten der Militárverwaltung, ſind fürein Viertel, Mengung, daß das Aufnehmen von Feuchtigkeit, nach der Gebalt und die Penſion der Offiziere vom Capitain

dem Rice 3 Tage in einem Keller geſtanden hatten, noch

zweiter Klaſſe an abwärtsabernur für ein Fünftel, von gar nicht bemerkbar war, ſondern es ſtanden Tröpfchen Waſſer außen auf der Zündmaſſe. Bei der nåmſis

der gerichtlichen Beſchlagnahme unterworfen . $ . 71. Die früheren Vorſchriften , welche das Bors

chen Behandlung hatten die hannoverſchen Hütchen To

viel Feuchtigfeit aufgenommen, daß ihre Maſſe teigars

gen der Militárperſonen von Offiziersrang beſchränken, rig war und ohne Trođnen dieGrploſion nicht vollſtändig werden hiermit aufgehoben.

( Fortſ. folgt. )

gelingen wollte. Sobald aber die Zündmaſſe von einem barzigen Stoffe durchbrungen iſt, widerſteht ſie ſelbſt den ſtarfſten Graden von Feuchtigkeit. Allein die Aufbewah

rung und Behandlung der Munition und namentlich der Bericht über neuere Verſuche Zündbútchen ſelbſt , fann und muß ſtets ſo eingeriditet zur Einführung der Percuſſion8zündung bei Infans werden, daß eine Verlegung durch Nafie nicht als regels teriegewehren, welche in der württembergiſchen und måßig vorausgeſeßt zu werdenbraucht ; dann läßt ſich der fremdartige bindende Körper aus der Maſſe füglich

hannoverſden Armee angeſtellt ſind. ( fortſegung . )

entbehren , und die Bedeckung des Saßes mit einem Rupfer- oder Stanniolblåttchen würde als völlig aus,

Sollte alſo , geſtüßt auf Thatſachen, der angeführte Zündfat an ſich und überhaupt Brauchbarkeit beſißen, To iſt nun noch die Vergleichung deſſelben mit den Pras paraten des Ronalqueckſilbers vorzunehmen. Wiederholt abgegebene årztliche Gutachten laßen es zuerſt nicht bes zweifeln, daß in Reib und Glied, vorzugsweiſe aber in

reichend anzuſeben ſein . Sie gewährt noch den Vortheil, den Saß im Hütchen feſter zu halten , und verhindert es, daß Reſte deffelben bei der Erploſion oder bei Hútchen , die man wieder herabnimmt, auf dem Zündkegel zurück, bleiben fónnen . Bei den vorbin genannten 27,000 Schuſs ſen, welche in Hannover theilweiſe unter den unginſtigs

geſchloſſenen Räumen, ein anhaltendes Feuer allerdings

ſten Umſtänden der Witterung gethan wurden , bediente

durch die entwickelten Queckſilberdåmpfe einzelnen , bes man ſich ſolcher Zündbůtchen , die durch feine Vorfehs ſonders empfänglichen Individuen nachtheilig werden

rung gegen das Eindringen der Näfſe geſchüßt waren .

kónne , und dhon ein bei rubigem Wetter etwas lange

Es iſt ſo wenig hier , wie bei vielfachen anderen Vers

fortgeſeßtes Feuer in Reih und Glied liefert einen To

ſuchen bemerft worden , daß die Hütchen durch Naffe

durchdringenden metalliſchen Gerud), daß das Athem , während des Gebrauches litten , wenn man ſie nicht 1

holen widerlich erſchwert wird. In Württemberg hat gefliffentlich dem Waſſer ausſeşte. Sowohl in Würts die unterſuchende Gommiſſion zur Selbſtåndigkeit ibres temberg wie in Hannover ſind bieråber mit zuſammens Verfahrens noch darüber ein gleichlautendes Gutachten geſtellten Gewehren in heftigem Regen und mit folchen, des Hrn. Profeſſors Heim eingeholt. Obgleich nun der Die mit Waſſer begoſſen wurden , die entſcheidendſter erlauchte Hr. Verfaſſer des Aufſatzes Nr. 49 von 1829

Verſuche angeſtellt. Nur wenn abſichtlich einige Tropfen

ſich es feierlich verbittet , glauben zu follen , daß die Waſſer in den Zündfanal gelaſſen wurden , und man 1

Grploſion von Zündhutchen mit Knallquecfſilber einen

dadurch die Padung in ihm durchnafte, fand nothwen .

nachtheiligen Einfluß auf die Geſundheit bervorbringen dig ein Verſagen ſtatt; ja ſelbſt dann zündete ein zweites oder drittes aufgefeßtes Hütchen den Schuß noch ſehr ſchloſſenen Räumen von jeder anderen unterſchieden wer: håufig. Da ein ſo ungewöhnlicher Fall in der Ausübung den ; und ſo wie, nach der eigenen Anſicht Sr. Königl. gewiß außerordentlich ſelten vorkommt, und da er jeder Hoheit, nur Chemifer über den chemiſchen Werth der Zündungsmethode eben ſo nadytheilig entgegenwirfen Zündmittel begründet urtheilen können , ſo werden nur mußte , ſo wird hoffentlich hierin Niemand einen Eins Aerzte über die Einwirkung derſelben auf den menſdlis wurf gegen die mit Chlorfali verſehenen Zündbåtchen zit chen Organismus entſcheiden dürfen. Und dieſe Aerzte finden wiffen . Sollte aber unbedingt ein Schuß gegen haben entſchieden. – Ferner iſt durch die Reibefolge der das Waſſer bei ihnen gefordert werden, ſo ertrågt das württembergiſchen Verſuche das schon länger bekannte Chlorkali den Zuſaß eines harzigen Stoffes ebenſowohl, Verhalten der Zündmaſſe gegen Feuchtigkeit auf's Neue wie das Analqueckſilber. unterſucht. Man ſtellte zu dem Ende Hütchen von vers Daß außerdem die Darſtellung und die Anwendung ſchiedenen Fabriken 90 Stunden lang in Regenwaſſer, des Knallquedſilbers ungleich ſchwieriger und weit ges fónne, ſo muß hier doch wohl die Anwendung in ges

und fand es beſtåtigt, daß bei denen , welche Anallqued-

fahrlicher iſt, als die des Chlorfali, bedarf nach fo man .

ſilber zur Grundlage haben , das Quedfilber fich zum chen unglüdlichen Erperimenten feines neuen Beweiſes. Zheil in fleinen metalliſchen Kügelchen ausgeſchieden

Namentlich iſt in größeren Maſſen, die bei den Armeen

197

198

body gefordert werden , weder die Gewinnung noch die fich etwa bei der techniſchen Kunſtrichtern nachſtehende Fortſchaffung des erſteren Körpers durch die "gewöhnlis Bedenklichkeiten eingeſtellt haben : 1 ) Nach den gleich näher anzuführenden ausgebebas ther ,Hälfømittel eines Arrillerie - Laboratoriums zu leis ften , wenn gleich die Menge des nöthigen Quedſilbere ten Erfahrungen in Württemberg und Hannover , hat

To unbedeutend iſt , daß ſie feinen ernſtbaften Einwurf das Aufſeßen der jeßt angenommenen größeren Zünds abgeben kann . Dagegen iſt Oblorfali leicht und gefabr .

bütchen , aud) unter den ungünſtigſten Verhältniffen und

los zu erzeugen, fann auf ſeine nothwendigen Eigen-

bei Nadyt, ſo wenige Schwierig feiten gezeigt, daß die

ſchaften mit Sicherbritgeprüft werden , und es iſt deſſen Beſcheidenheit der ſtreng prüfenden Richter ſich glaubte Aufbewahrung und Fortſchaffung ohne alle Gefahr, da

damit begnügen zu fönnen .

man die beiden übrigen Mengungstheile, Schwefel und 2) Es leuchtet nicht ganz unbedingt ein , wie der Koble, geſondert transportiren wird. Die Mengung der Soldat ſich berehmen folle, wenn etwa ein Zündbútchen drei Stoffe iſt ferner bei einiger Vorſicht nicht bedenklis in dem umſchließenden Filze ſehr feſt ſteckte, oder bei cher, als viele Arbeiten, die man in jedem Militárlabos dem Zurückziehen der Patrone berabfiele, oder wenn es aus irgend einem Grunde nicht zündete, oder wenn es ratorium anſtellt.

Es erſcheintalſo nach ſolchen Erfabrungen und Bes zu loder in ſeiner Hülle faß, und treuloſer Wetfe ſich trachtungen der Zündſtoff, deſſen Grundlage Chlortali

vor dem beabſichtigten Aufſeßen daraus entfernt hatte.

iſt, in Betreff der erplodirenden und unmittelbar gefors Fåde der Art müſſen im ernſtlichen Militärgebrauche ers derten Eigenſchaften , aile zu erwartenden Verbåltniffe wartet werden, dann iſt die Abbúlfe nicht ohne Schwies zu erfüllen, und wird darin nach Anleitung der bekannt

rigfeiten , wie der geneigte leſer geſtehen wird , und

gewordenen Erfahrungen vom Knallqueckſilber nicht übers verlangte, daß der Mann dennoch in irgend einem Bes

boten. Nun beſigt aber dieſer lettere Körper unanges båltniſſe eine Angabl von Noth . und Hůlføjúndhůrchen nebme Eigenthůmlichfeiten, mit denen das Eblorfali nicht mit ſich führte. Sie iſt aber ſehr einfach zu leiſten , wenn der Soldat die Zundhůtden in einer zwecmåfis

behaftet iſt, und daher und aus dieſem Grunde bat man

in Württemberg und Hannover es vorgezogen , den Hüt: gen Taſche abgeſondert trågt und man ſie ihm ſo groß chen nicht Knaüquecfſilber, ſondern Chlortali als Grund: žutbeilt, daß feine finger ihre Behandlung beſorgen lage zu ertheilen. Hoffentlich erfreut ſich dieſe Maßregel fönnen . nicht allein des Beifalls des ausübenden Soldaten, ſons dern auch des ſpeculirenden bemifers , ſobald er en

3) A18 einen recht wichtigen Vorzug der Percuſſis onseinrichtungen gegen das gewöhnliche Steinſchloß

nicht verſchmåht,an der Hand der leitenden Erfahrung mit Ruhe und ohne vorgefaßte Meinung fortzuſchreiten. Der zweite wichtige Gegenſtand, den Se. R. H. der Syr. Herzog Heinrich von Württemberg zur Sprache brins gen , betrifft die Aufeßung der Zundbürchen auf den Búndfegel." Höchſt Sie haben in Nr. 46 - 48 und in Nr. 93 der å . M. 3. vom Jahre 1829 mit bobem In tereſſe für die Sache eine Erfindung des Herrn Fabri, canten Sellier in Prag befannt gemacht , wonach alle

hat man bis jeßt allgemein den Umſtand angeſehen , daß die ladang völlig gefahrlos geſchieht , indem das Zündmittel erſt nach ganz vollendetem Geſchaffte in Thåtigkeit geſeßt wird. Bei den Schüßlingen Sr. R. Hoheit des Hrn. Herzog8 Heinrich von Württemberg verzichtet man aber auf dieſe Eigenſchaft und iſt damit zufrieden , daß die früheren Verhältniſſe ſich nicht vers fdlimmert haben. Es erſcheint etwas problematiſch, ob der Soldat dieſe Verzichtung und die Herſtellung der

bisherigen Maſchinen und Bemühungen als überflüſſig bisherigen lage eben ſo reſignirt aufnehmen wurde, und abgeſchafft erſcheinen . Dieſe Erfindung beſteht darin, wenn man ihn zum Richter über die Gefahr beſtellen 1 daß am Kugelende der Patrone ein hinlänglich dickes wollte . Ob und in wie fern eineSicherung am Schloſſe,

Stůc Filz angebracht wird, worin das Zundhůtchen in die doch blos zu Gunſten dieſer Erfindung ndhig ware, eine entſprechende Deffnung eingeſchoben iſt, ſo daß alſo als eine Einrichtung an Militärgewehren angewendet Schuß und Zündmittel zuſammen vereinigt würden, und zu werden verdient, mag hier unerörtert bleiben . Das man gar keiner neuen Vorrichtungen für den Transport allgemeine Urtheil ſehr geachteter Männer vom Fache und das Aufſeßen derſelben bedürfen ſollte. Die Pas

und von der Feder hat aus triftigen Gründen die Sis

trone, welche von beſonders dauerhafter Conſtruction cherungen an Infanteriegewehren , als ihrem Zweđe und geleimt iſt, dient dem Manne zuerſt als Handhabe, wenig entſprediend, nicht gut beißen wollen und es iſt um das Zundbútden auf den Zündfegel zu bringen, und

feine Armee, in welder für die Dauer ſolche Anordnuns

ſodann wird das Gewehr geladen . " Offenbar erſcheint

gen beibehalten waren, indem Einfachbeit und möglichſt

dieſe Idee ſinnreich und intereſſant. Es iſt daher nicht wenige Schloßtheile ſtets zu ſehr geſchäßt ſind. Jener zu verwundern, daß Se. k . Hoheit nach der Bekannts Einwurf gegen die Anwendbarkeit der Erfindung des machung derſelben in den ſpäteren Aufſaben mit einiger Hrn. Sellier bat in Nr. 51 der A. M. 3. von 1830 zu Entrüſtung darüber ſprechen , daß die Technifer weder

einem wißigen Einfalle Gelegenheit dargeboten , indem

die kritiſche Unterſuchung des ihnen empfohlenen Zünds daſelbſt zur gründlichen Abhülfe deſſelben vorgeſchlagen ſaßes, noch dieſer neuen Patronen , welche der Hr. Herzog wird , daß zuvor das Zündbütchen aus der Patrone mit der Benennung ſeiner Pflegefinder beehrt , unters nommen haben , ſondern daß man in Württemberg im

entfernt, und von einem dazu beſonders abgerichteten ,, Maitafer " ſo lange gebalten werden müſſe, bis der

Weſentlichen die bannoverſchen Percuffionseinrichtungen

Mann nach vollbrachter fadung das Auffeßen deſſelben

ſcheint vorziehen zu wollen. Ohne in das Geheimniß

vornehmen wolle. · Recht ſehr zu bedauern iſt es, daß

dieſer Unterlaſſungsmaßregel eingeweiht zu ſein , werden mit dieſer intereſſanten Wendung nicht zugleich der übers

200

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wiegende Werth ber abweichenden Methode zu laden hat 1 Compagnie zu 90 Mann ; ſie dienten wie die Muster

befettigt werden können, indem dann gewiß die empfobs tiere zu Pferde und zu Fuß ; an Infanterie aus lenen Pflegefinder einer unbedingt günſtigen Aufnahme fich würden zu erfreuen baben. So freilidh freuet ſich zwar der leſer des glücklichen Gedankens, ohne daß er jedoch einen bleibend praktiſden Erfolg zu gewabrett gewähren (Schluß folgt.) .

deint.

Liter a t u r .

Atlas der merkwürdigſten Schlachten , Treffen und Belagerungen 2c. von Fr. v. fausler. (Schluß. )

Die Schlachten von zompi und Tzinkota enthals ten , namentlich die leßtere , nid )ts Bemerfenswerthes .

Bei der Schlacht von Dura330 gåhlten die Gries den , nach Gibbon , 70,000 Mann. Die Normånner lehnten ihren Rücken an einen Fluß , der ſie gegen die

Ausfälle der Belagerten ſchůzte ; er iſt in der Zeichnung

1) 1 Regiment franzöſiſcher Garde, 66 Bataillone in 32 Compagnieen zu 120 Mann ; 2 ) 1 Regiment Schweis zergarde, 12 Compagnieen zu 200 Mann. Der gewdhns liche Piag der Garde zu Fuß war in der Mitte des 1.3nfanteries treffens, die Cavalerie des königl. Þauſes ſtand in der Regel auf

dem rechten Flűjel. Wir zweifeln um ro mehr daran, daß diere, wie in dem plane angegeben , vor der Mitte der Infanterie fid befand, als der Ungriff gegen Berlchanzungen gerichtet war und Feuquieure ausdrücklich ſagt, es ſeien zwei Infanterietreffen gegen das Sentrum gebildet worden , welches vor Einnahme der Dörfer Neerwinden und Romsdorf nicht hátte angegriffen werden können . Eine Vertheidigung von Veríchanzungen iſt weder auf gegenſei: tige Unterſtüßung baſiit, noch auf offenſive Bewegungen. In jener Beziehung durfte der linke Flügel die Verſchanzungen nicht verlaſs

ren , um dem rechten zu bülfe zu eiten , und in dieſer konnte der Herzog von Oranien ſeinen erſten Sieg nicht verfolgen, als er den Feind bei Neerwinden geworfen hatte. In der Schlacht von Breitenfeld * ) ſtand die Infanterie der

Schweden in Brigaden . Eine ſolche zählie etwa 1000 Mann ; '/3 Pi: keniere, ?/ 3 Musketiere. Jede derfelben bildete 3 linien mit 6 Mann Tiefe ; die ite enthielt 216 Piteniere, die 2te 96 Musketiere und die 3te, das Haupttreffen , war aus Ubtheilungen von Pitenieren und

nicht angegeben . In den Belagerungslinien dürften ſie Mušketieren zuſammengerekt, wobei dieſe auf den Flügeln ſtanden . keinen Mann zurückgelaſſen haben. Ihr Heer war ſchon Bei den Terzien von Iily bildeten die Pileniere die Hauptmaſſe auseinandergeſprengt und nur 800 Ritter hielten noch

mit etwa 40 Mann in Front und Tiefe ; dieſe quadratförmigen

waren an den vier Eten mit Musketiertrupps eingefaßt. Baufen waren einen Angriff auf die Flanfe þaufen dieſe machten geſchloſſen; der vordringenden Våringer ) und der Sieg entichied Die Sachſen bildeten ebenfalls Jersien. Die Cavalerie der Schwes

fich nun zu Gunſten der Normånner. - Dieſe batten ibre Serntruppen in Reſerve, die Griechen im Vordertreffen . Die Schlacht von Calabry a wurde durch ein Hůlfscorps gewonnen , das zu rechter Zeit erſchien. Auf dem Blatte, welches dieſe Schlacht enthält, bes findet ſich eine Karte des Kriegsſchauplages während der Kreuzzüge . ** ) Die lithographiſche Bearbeitung ders ſelben , ſo wie überhaupt der ſåmintlichen Plane, nas mentlich aus der neuen Zeit, erinnert lebhaft an das

aus derſelben Stunſtanſtalt bervorgegangene Meiſterwerk,

den bildete Schwadronen von 64 Pferden in 4 , die der kaiſerlichen Sowadronen von 750 Pferden in 10 Gliedern. War Silly des Sieges gewiß , so konnte er die ganze Urmee von Guſtav Udolpo

die Defileen des Loberbaches paſſiten laſſen , dann mußte er aber von 100 Chancen 99 für ſich haben . **)

Die Colonne des Herzoys von Luremburg bei Fleurus wurde nicht sowohl durch das Getraide, als vielmehr durch das Terrain

dem Zuge des Feindes entzogen. Dieſe Colonne war auch nach Folard und Feuquiere, nicht gegen den Rücken des Feindes dirigirt, fondern bloß gegen deſſen linki Flante ; ein Rückenangriff findet nur ſtatt, wenn der Vertheidiger nach zwei entgegengeſepten Richtungen kämpfen muß, oder blos nach der der Front entgegengeſeften ; bei Fleurus war aber weder das Eine, noch das Undere der Fal. .

die Rarte des Rheinſtroms von Húningen bis fauterburg. Bei Neerwinden bildeten, nach Feuquiere, dieſer

Ort und Romsdorf die ausſpringenden Puncte der

Das Ierrain, welches gewöhnlich nur dem Bertheidiger alle Vors theile bringt, verſchaffte in dieſer Schlacht dem angreifer den Sieg, da er es gefchickt zu benugen verſtand; es war alſo hiernach von

Verſchanzung; der redite Flügel iſt blos durch einen jenem nicht gut gewählt. lebendigen Zaun gedeckt. Im Plane liegt lebteres Dorf Was bei Zenta auf dem linken Ufer der Sheis fich befand, muß

außerhalb der Verſchanzung , und außer dem Zaun iſt ,

auf dem rechten Flügel ein escarpirtes Terrain angeges ben , unpraktikabel für Cavalerie, welche doch auf dieſer Seite anzugreifen beſtimmt war. Die Haustruppen des

von der eigentlichen Stärke des türkiſchen Geeres abgezogen werden und daſſelbe war hiernach nur 31,000 Mann ſtark. + ) Nachdem

den Türken der Rückzug auf das linke ufer durch Bereßung der

Brücke abgeſchnitten war, blieb ihnen teine andere Wahl, als aus den Verſchanzungen und in geſchloſſener Maſſe durch die dünne linie

Rónigs (maison du roi ) find in dem prane blos als

Eugens zu brechen .

Gavalerie angegeben, die Garde zu Fuß als etwas Bes ſonderes ; ſie beſtanden zur Zeit dieſer Sdilacht an Gas valerie aus : 1) der Leibgarde, 4 Compagnieen von 2 Escadronen zu 200 Pferden ; 2) den Gendarmen, 1 Com, pagnie von 2 Escadronen zu 120 Pferden ; 3) den Ches vaurlegers, eben To 4 ) den Musfetieren , 2 Compagnieen von 2 Escadronen zu 125 Mann ; 5) den Grenadieren,

Bei Belgrad müſſen eigentlich die in der Feftung eingeſchloſſes nen 30,000 Türken ihrer Stärke hinzugefügt werden, dieſe betrug hiernach 180,000 Mann mit 140 Ranonen und 35 Mörſern . Die

*) Dänen und Engländer, welche die Unterjod ung ihres Vaterlan :

Befolgung des Grundiaße , überlegene Maſſen auf dem Schlachts felde zu vereinigen , verſchafft noch nicht den Sieg , wenn wir ſie nicht zu verwenden verſtehen .

Wir ſchließen hiermit unſere Bemerkungen , die gewiß nur dazu beitragen konnten, den Werti, dieſes intereſſanten Bertes zu erhös hen , deſſen nächſter Lieferung wir mit geſpannter Erwartung ents gegenfeben .

des durà Wilhelm ben Eroberer zum Uuswandern beſtinimte.

Nach langer Fahrt gründeten ſie an der aſiatiſchen Küſte eine Colonie und wurden vom griechiſchen Kaiſer zu ſeiner Leib: wache beſtimmt.

*) Dieſe Schlacht ſollte man nicht anders, als die ,,bei Leipzig "

nennen , ſo wie die auf dem Lechfelde ,, bei Hugsburg . **) Napoleon fagte am Morgen der Schlacht von Baterloo : ,, Bon 100 Chancen find 84 für uns . "

Wir empfehlen für das Studium diefer intereſſanten Periode +) Siehe Geſchichte des osmaniſchen Reiches von 3. v. Sammes. Raumers Geſchichte der bohenſtaufen ." Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung: C. W. 868fe in Darınſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.

Mittwoch , 30. März 1831 .

Nr. 26.

$

Allgemeine Militar :- Zeitung. für die Zöglinge des Cadettencorps, und überhaupt dies jenigen Jahre nicht in Anſchlag gebracht, welche zwiſchen einen freiwilligen Austritt und den etwa erfolgten Wies dereintritt in den Dienſt fallen . Die Grundlage der II. Von der Berſeßung aus dem activen Milis Berechnung für den Rubeſtandsgehalt bildet der jähr , liche Durdiſchnittsbetrag des Soldes, welchen die betrof tårdienſte und von der Penſionirung.

Kur herre n . ( Fortretung der Beſtimmungen des Staats. dienſt gereges über den Militárdient. )

S. 72. A. Die Offiziere des activen Corps und fende Militárperſon in den , der Penſionirung zunächſt der Militäradminiſtration werden nach eingetretener Un, fibigfeit zu dem bisherigen activen Dienſte, ſei es wes gen Gebrechlichfeit in Folge der Anſtrengung im Dienſte oder eines unverſchuldeten Unglücs, oder wegen Alteros ſchwache, a) nach 9.57 der Verfaſſungsurkunde zu einer, ihrer bisherigen Dienſtführung oder ihren Fähigkeiten

vorhergegangenen zwei Jahren genoſſen bat. Eine Auss rabme von dieſer Regel begründet die Beförderung auf dem Schlachtfelde; der hiermit verbundene höhere Sold dient für die Beſtimmung der Penſion allein zur Ridhts ſchnur. Der Umfang des Soldes wird durchgängig nach dem Normalfriedensfolde des entſprechenden Infanteries

entſprechenden , anderweiten Anſtellung beſtimmt, oder

grades bemeſſen . Hiernach beträgt die Penſion bei einer

b) in das Invalidenbataillon aufgenommen, oder c) mit Dienſtzeit von einem Jahre bis zebn Jahren ( einſchließ

Penſion in den Ruheſtand verſest. Würde ein Offizierlich ): 1) für die Offiziersgrade vom Capitain lekter

į

oder Militärbeamter, welcher nach a ) oder b) verſeßt Klaſſe ( einſdließlid)) abwarts , die Hälfte des Soldes, wird , den Uebertritt in den Rubeſtand vorziehen , ſo und 2 ) für die Offiziere von höheren Graden ein Drits

kann ihm dieſes nicht verſagt werden, wenn er auf ein tel des Soldes. Mit jedem weiteren Dienſtiabre ſteigt noch vorhandenen Dienſtfähigkeit eines Offiziers ac. fann nach 50 Dienſtjabren drei Viertel des Normalſoldes,

Drittel feiner Penſion verzichtet. Auch bei der theilweiſe die Penſion um 1 Prozent des Soldes. Dieſelbe beträgt demſelben die Penſionirung auf ſein Anſuden nicht vers welche die Penſion niemals überſchreiten darf. weigert werden , wenn er das 50. Dienſtjahr vollendet

S. 75. Alle nicht regimentirten Offiziere, welche ders

hat , und nicht in Unterſuchung befangen iſt. In dieſem Falle wird jedoch ausnahmsweife die Zeit der Feldzüge ( f. S. 176 , a ) nicht doppelt, und die etwa vor zurückges legtem 18. lebensjahre eingetretene Dienſtzeit gar nicht angerechnet.

mal einen geringeren als den Normalſold beziehen (3. B. Commandanten , Plaßmajore re. ) , behalten ibren Sold bei ihrer Berſeßung in den Ruheſtand, ſo fern derſelbe denjenigen Penſionsbetrag nicht überſchreitet , welcher ihnen nach ihrem Dienſtgrade zur Zeit ihrer Verſekung

$. 73. Ueber die Unfábigkeit zum ferneren Milis in den Rubeſtand gebühren wurde , wenn ſie noch im tardienſte gibt auf das Nachſuchen des Offiziers oder auf den Antrag feines Commandeurs eine Commiſſion

activen Dienſte ſtånden. $. 76. Eine außerordentliche Steigerung des gewohn.

(T. S. 80 ) ihr Gutachten ab, nach defſen beſtåtigendem lichen Maßſtabes für die Penſion tritt durch Zurechnung Jubalte, auch auf den beiſtimmenden Antrag des Vors eines höheren Dienſtalters unter den folgenden Bedin's ſtandes des Kriegsminiſteriums, und zwar hinſichtlid

gungen ein : a) Die Dauer von Feldzugen wird zu einer

der Gendarmerie im Einverſtåndniffe mit dem Vorſtande doppelten Dienſtzeit angerechnet, jedoch nur rúdſichtlich

des Miniſteriums des Inneren, die landesherrliche Ente der Periode, welche der Offizier wirklich im Felde zuges

1

Ideidung (ſ . S. 72 ) erfolgt. S. 74. Die Beſtimmung des Rubegebaltes richtet ſich nad dem Grade des Offiziers und nach dem Dienſtalter; jedoch dergeſtalt, daß der hiernach zum Grunde gelegte Penſionsfuß wegen befonderer, im S. 76 angegebenen, ümſtåndé hóber beſtimmt werden fann. Die Dienſtjahre werden von dem urſprünglichen Eintritt in das furbeſs fiſche Militár, ohne Rúdſicht auf den Grad , gezahlt,

bracht hat.

Der Feldzug wird nach der Stellung der

Truppen auf den Kriegsfuß, mit deren Ausmaríd aus der Friedensgarniſon.für begonnen und mit der Einſtels lung der Feindſeligkeiten, auf welche der Friede gefolgt iſt, für beendigt erachtet. b) Ein Offizier, welcher im Kriege, oder bei einer anderen militäriſchen Dienſtvers richtung, das Unglid hat, ſo beſchådigt zu werden , daß er nicht nur zur Fortreßung des Militardienſtes untüchs

hierbei aber die Zeit des Aufenthalts in der Kriegsſchulé tig , ſondern auch in einen Zuſtand verſeßt wird, in wels

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chem er zit den gewöhnlichen Lebensverrichtungen fremder ten der Aerzte, in deren Behandlung ſie geſtanden , den Hülfe bedarf, ſoll, wenn er im lieutenantsgrade ſteht, Beweis beizubringen , daß ihre Unfähigkeit nicht Folge feinen vollen Gebalt, wenn er hingegen einen hoberen einer frůberen frankhaften Leibesbeſchaffenbeit, oder zus

Rang bekleidet, drei Viertel des Gehalts fortgenießen. fadiger Ereigniſſe ſei, ſondern lediglich in erlittenen Vorbehalten bleibt zugleich die Beförderung eines ſolchen Kriegsſtrapazen ihre Urſadie habe. Offiziers um einen Grab, verbunden mit der dem hóbes S. 80. Die Commiſſion, welche die Dienſtunfähigkeit

ren Range entſprechenden Erhöhung des Rubegehalts, und zwar ſo, daß der Secondlieutenant zum Premiers lieutenant, dieſer zur jüngſten Capitainsklaſſe, der Capitain der jüngſtenKlaſſe zur boheren , und der Capi: tain erſter Klaffe zum Major, Stabsoffiziere jedoch nicht boher heraufrücken.Bei den regimentirtgeweſenenOffi: zieren erfolgt das Vorrůđen mit dem Avancementdes Vordermannes, bei dennicht regimentirtgeweſenen nach

des Offiziers zu beurtheilen hat, wirdnachder jedesmas ligen Verfügung des Vorſtandes des Kriegøminiſteriums zuſammentreten, und aus dem Vorſtande des Kriegss departements unter Zuziehung von zwei unbetheiligten Stabsoffizieren und zwei Mitgliedern der oberen Milis tårverwaltung, audh dem Generalſtabsarztebeſtehen. In iedem zweifelhaften Falle, wo esauf Beurtheilung eines Geſundheitszuſtandes ankommt, roll auf Veranlaſſung

der Anciennetåt im Corps. c) Andere im Dienſte erbale des Vorſtandes des Kriegsminiſteriums ein Gutachten tene Verwundungen und Gebrechen, welche dienſtunfähig des Ober , Medizinalcollegiums eingezogen werden. machen , wiewohl nicht in die unter b bemerkte Hülfs

S. 81. Die Beſtimmung des S. 36 wegen des Abzugs

bedürftigkeit verfeßen , geben die Zurechnung einer um bei der Penſionsbeziehung im Auslande findet auch auf

zehn Jahre beheren Dienſtzeit. Einem ſolchen Offizier die Militårpenſionen Anwendung.* ) kann aber eine für ihn geeignete Stelle ( F. s. 72, a ) S. 82. Der Offizier verliert ſeinen Anſpruch auf ans übertragen werden . Sein Dienſteinfommen Sein Dienſteinko mmen muß alss aløs derweite Verſorgung oder Penſion, ſowohl für ſich, als

dann dem Betrage ſeines vor der Penſionirung bezogenen Feine Familie, wenn er den Abſchied nimmt, oder nach

(Normals ) Gehalts wenigſtens gleichkommen. Würde vorgängiger Unterſuchung durch richterlichen Spruch mit der fraglichen Stelle das biernach erforderliche Eins feiner Stelle entſetzt wird. Aus beſonderen Rücſichten

kommen nicht verbunden ſein ; ſo iſt demſelben der nos fann aber die Familie eines ſolchen Offiziers durch die thige höhere Betrag durch den theilweiſe za belaſſenden im S.SO erwähnte Commiſſion der Gnade des Landess

Genuß der Militárpenſ

zu verſchaffen.

Bei der Ue: bertragung von Stellen ion an Militárpenſionäre auf deren

berrn zur Bewilligungü jedoch einer Unterſtüßun g empfohlen werden . Niemalsºro dieſe Unterſtüßung die

Anſudjen findet eine Verſtändigung darüber ſtatt, wie

Hälfte derjenigen Penſion überſteigen, auf welche dic

viel von dem betreffenden Dienſteinkom ſei. auf ihre Mis FamilieAnſpruc h gehabt haben würde, wenn der Offis litårpenſion in Anrechnung zu bringen men zier geſtorben wäre. $. 77. Kriegsdienſte, welche ein künftig in furheſſis

S. 83. Der Verluſt des Ruhegehalts tritt ein, wenn

ſche Dienſte übertretender Offizier einer fremden Macht a) der Penſionår in fremde Dienſte tritt, oder b ) ders

geleiſtet hat, kommen bei ſeiner Penſionirung nur dann

ſelbe Penſion von einer auswärtigen Kriegsmacht ans

in Berechnung, wenn ein ſolcher Uebertritt mit einer nimmt, ohne daß im leşteren Falle deßhalb mit ihm ein fånderabtretung verbunden war, oder die Beibehaltung Abfommen unter landesherrlicher Genehmigung ſtattges des früheren Dienſtalters ausdrůdlich zur Bebingung funden hat. Es verſteht ſich übrigens von ſelbſt, daß gemacht worden iſt. Den dermaligen kurbeſſiſchen Offis ein penſionirter Offizier durch den Uebergang in einert die deßhalbige Beſoldung die Anſprüche zieren und ſonſtigen Militårperſonen werden die früheren Civildienſt und Dienſtjahre von ihrem Eintritte in den activen Krieges auf gleichzeitigen Fortbezug ſeiner Militårpenſion vers

auf die Macht, welcher ſie ges liert, ſo fern nicht blos von einer Nebenſtelle mit einer dienſtt an, nohne Rückſicht Penſionirung in Anſchlag gebracht. geringen Dienſtvergütung die Rede iſt; - gleichwohl dien habe , bei der

$. 78.hatFeder Offizier, welcher einen Rubegehalt an Rücktrittes unbeſchadet in ſeines, binnen 3Jahren erfolgenden Dienſte nach Militár ſpricht, ſeine Unfånigkeit zum ferneren das etwa - Penſionsverbåltniß nach zuweiſen : a) durch Zeugniſſe ſeiner Oberen , b ) durch Maßgabe des S. 39.**) ein gehörig begründetes Gutachten von zwei Aerzten, in

$ . 84. Sobald eine wegen förperlicher Gebrechen

welchem ſein Krankheitszuſtand genau darzuſtellen iſt in Ruheſtand verſeßte Militärperſon wieder dienſtfähig ( vergl. S. 80. )

würde, iſt auf deren angemeſſene Wiederanſtellung vor.

s. 79.Insbeſondere haben diejenigen Offiziere, welche züglich Bedacht zu nehmen . ſich zu einer den gewöhnlichen Maßſtab überſchreitenden

S. 85. Die Beſtimmungen in dieſem Abſchnitte fints

Penſion berechtigt glauben , auf das beſtimmteſte nach

den auf die Militárbeamten , die Militårårzte und die

zuweiſen , daß ihre Forderung den geſeßlichen Bedinguns gen genügt , und zwar 1 ) im Falle der Beſchädigung im Dienſte, wenn nicht deren Kundbarkeit einen weiteren

Beweis überflüſſig macht, durch Zeugniſſe ihrer Oberen und der Aerzte , von denen ſie behandelt worden ſind , ober, wenn dieſes nicht thunlich iſt, ſolcher Aerzte, welche genaue Wiſſenſchaft davon baben , Zeit, Ort und die

nåheren Umſtånde der Beſchådigung darzuthun , 2) im 1

Fade einer bloßen Kråntlichkeit hingegen durch Gutach.

*) Nach S. 36 beträgt dieſer 20zug ein Sechstheil der Penſion . ** ) Nach dem S. 39 roll, wenn ein Staatsdiener , welcher früher in einem anderen Zweige gedient hat und in dieſem wegen eingetretener Dienftunfähigkeit hätte penſionirt werden müſs

Ten , eine andere Stelle , wofür er fähig erachtet wurde, zur Erſparung der Penſion erhaiten , aber der gehegten Erwars tung im Laufe der nächſten 3 Jahre nicht entſprochen hat,

derſelbe dem Departement, in welchem er früher diente, wies der zur Penfionirung zurücgewieſen werden

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Angeſtellten der Militárverwaltung , welche Offizierss

vom Jahre 1829 mitgetheilt, und verdient daſelbſt nach:

rang haben, eben wohl Anwendung . Hinſichtlich des im S. 74 beſtimmten Maßſtabes für die Penſionirung aber

geleſen zu werden . Es iſt nun noch zu zeigen , wie umſichtig man in

werden dieſelben , wenn ſie einen Gehalt von 500 Thas

Württemberg die Sache behandelthat, und dazu wird

lern jährlich oder darunter beziehen, nach den geringeren es geſtattet fein , die Reibefolge der dortigen Verſuche Graden vom Capitain leßter Klaſſe abwarts, hingegen ,

wenn ſie einen Gehalt úber 500 Chaler haben, nach den bóberen Graden beurtheilt , jedoch dergeſtalt, daß die Penſion in der bóberen Abtheilung niemals unter dem Betrage bleiben darf, welcher in der anderen Abtheilung bei gleichem Dienſtalter und ſonſt gleichen Verhältniſſen

gebühren würde.

(Coluß folgt.)

zu nennen.. 1) Beobachtungen über das Verhalten von Zundhúts den aus feipzig , Sömmerda , Sdweinfurt und Hans

nover , unter den verſchiedenartigſten Verhältniſſen des Gebrauches .

2 ) Vergleichende Verſuche der Percuſſions- und Stein, ſhloßgewehre, und zwar: a ) bei ſtarfem Sturmwind ohne Regen ; b ) bei Regen , Sturm und Kålte ( von -- 2 bis 5 ° ) ; c ) Feuern bei Nacht. Man erhielt aus dieſen bis

Bericht über neuere Verſude

zur Entſcheidung wiederholten Verſuchen durchgängig die

zur Einführung der Percuſſionszündungbei Infan: fefte Ueberzeugung, daß die benußten größeren Hütuben teriegewehren, welche in der württembergiſchen und hannoverſchen Armee angeſtellt ſind. ( Scht u k.)

mit Chlorkali den aufzuſtellenden Forderungen vollſtåns dig Genüge leiſteten .

3 ) Bergleichung der burdſchlagenden Gewalten , welche die Percuſſionsgewehre im Vergleiche zu Steins

Um nun die Ueberzeugung wo moglich hervorzurufen, ſchloßgewehren gaben. Es ging hieraus hervor, daß daß wirklich auch von ungelenfen Händen und Fingern

die Padung von 1 %. Quint Pulver bei erſteren eine

das Aufſeßen der großeren Hütchen gar keine Šdwies nod namhaft großere Kraft gewährte, als 2 '/, Quint rigkeiten zeigt , hat man ſowohl in Hannover wie in bei Steinſdloßgewehren . !

4 ) Scheibenſchießen mit den beiden Arten der Ges Württemberg mit wenig geübten Leuten in der Kilte, im Schneegeſtöber und im Sturmwinde, im zerſtreuten webre. Hierbet zeigte ſich aus bekannten Gründen, daß Gefechte wie in geſchloſſener Ordnung, feuern laſſen , die Ausbildung zum Schúßen mit Percuſſionsgewehren und nach dem einſtimmigen Zeugniſſe der Commiſſionen

leichter gelingen werde, als mit Steinſchloßgewebren ,

bat das Ergreifen und Äufleben der Zundhůtchen nies und daß daher für die militäriſchen Forderungen im mals ein bemerkbares Hinderniß abgegeben. Dieſe Ber :

Algemeinen mit den erſteren mehrere Treffer erwartet

ſuche ſind in den Monaten Januar bis April 1829 vors genommen. Außerdem hat man in Württemberg noch zur

werden dürfen . 5) Beobachtungen über hindernde Umſtånde der Ents

Dergleichung der Percuſſionsſchlöſſer mit Steinſchlöſſern zündung. Nach einer Anzahl von mehr als 52,000 Schüſs jen , die bei den Infanterieregimentern im I. 1829 gethan

bei Nacht feuern laſſen , wobei die erſteren feinen Unters ſchied in der Thåtigfeit zeigten, während das Feuer mit

wurden , und wobei im Durchſchnitte tåglich nicht mehr

Ießteren weniger gut unterhalten war und augenſcheinlich als 13 Schüſſe geſchaben, zeigte ſich bei den Steinſchloß. durch das ungeregelte Beſchůtten der Pfanne an Sichers gewehren unter Anwendung der größtmöglichſten Sorg-, beit verlor. Sobald die Zündhůtchen die jeßt eingeführte falt, daß dennoch für den Sten Sduß die Entzündung / Zou Höhe , einen beinahe eben ſo unſicher wurde. Bei den Percuſſionsgewebren war diep Große von etwa '/. großen Durchmeſſer und einen umgebogenen Rand ers im Durchſchnitte erſt der 74te Schug, obgleich die Eins balten, ſo ſprechen umfaſſende Erfahrungen dafür, daß richtung derſelben keineswegs den ſpåteren Grad der jede frühere Schwierigkeit als beſeitigt angenommen wer's Vodkommenheit hatte . Es wurde ferner noch beobachtet, ben darf,, und daß die Verwendung von beſonderen Mas daß die Erbißung des Gewehrlaufes von der Zündmes ſchinen zum Aufſeßen ganz entbehrlich ſein wird, deren thode unabbảngig zu ſein ſchien, und daß die Anſicht, Werth , abgeſehen von allen übrigen Verbåltniſſen , bei als ob Percuſſionsgewehre ſich ſchneller erhitten, im All, dunkler Nacht doppelt zweifelhaft erſcheint. Ertheiltman gemeinen nicht als giltig angenommen werden fönne. den cylindriſch geformten Hütchen außerdem am offenen

In Betreff des Rüditandes des Pulvers lehrten dieſe

Ende einige Einſchnitte, ſo werden ſie nicht allein auf ausgedehnten Erfahrungen, daß fich fein Unterſchied dem etwas foniſchen Zündfegel vollig feſtligen, ſondern barin durch die Einwirkung der angewandten Zündmes aud ihr Herabfallen nach der Erploſion geſchieht ents

thode entdeden laſſe, und daß es ftets gerathen ſei, die

weder bei dem Aufziehen des Hahns von ſelbſt, oder es alte Regel zu befolgen , nach 50 Schuſſen den lauf zu iſt doch durch einen Stoß mit dem Finger ſogleich zu reinigen, indem ſpåter nachtheilige Folgen des angebåuf, bewerkſtelligen . Mehrere andere Verhältniſſe bei feuchten ten Rådſtandes, ſowohl auf die Sicherheit des Schuffes , Patronen , beim Stehen der Gewehre im Freien xc. ſind wie für das faden, bei beiden Arten der Gewehre etwa

in einer Zuſammenſtellung der Reſultate, die ſich bei den gleichmäßig vorfamen.

Hierdurch fand eine ziemlich

lepteren Commiſſionen in der Hannoverſchen Infanterie

verbreitete Meinung , als ob die Percuſſionszúndung

ergeben haben, in dem 1. Hefte des bannoveriden milis

mehr und feſteren Rådſtand im Robre abſebe, ihre

tåriſchen Journals aufgeführt, und ſind daher hier nicht Berichtigung. zu wiederholen. : Das Techniſcheder Sache iſt bereits vollſtändig früherhin in der A. M. 3. in Nr. 36-38

6 ) Verſuche über die Dauer des Mechanisurus . Bei 2 Percuſſionsgewehren waren aus jedem 1276 Schüffe

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geſchehen, ohne daß die Sdlag- und Stangenfeber ges

feget herabfiel, und dieß nie eintrat, ſobald daſſelbe mit

litten oder der Spielraum ſich vergrößert hatte. Auch der Zündfegel war auf feine Weiſe beſchådigt, ſo daß

Vorſicht aufgeregt war.

Es laſſen ſichGewehres die Steinſchlóffer nach dem Modell hannoverſchen folglich dieſer Theil des Schloſſes , bei ſonſt richtiger des11) auf eine woblfeile, leichte Conſtruction, viel mehr Schüſſe aushalten wird, als die und dauerhafte Weiſe in Percuſſionsſchlöſſer umåndern . Batterie mit ihrer Feder am Steinſdlofie. Faßt manThatfachen die ganzeund Reibefolge der im zuſammen, Vorſtehenden Betrachtungen fo 7) Verſuche über das zufällige losgeben der Gewehre. enthaltenen Durch ein ſehr gewaltſames Umwerfen von 30 in Pyras muß bei jedem Unbefangenen ſich die Überzeugung ents miden aufgeſtellten geladenen Percuſſionsgewehren , bei wickeln , daß man in der württembergiſchen Armee mit denen der Hahn auf das Zundhutden berabgelaſſen war, unbedingtem und wiſſenſchaftlichem Streben , und frei

ging nie ein Schuß- los. Eben ſo wenig geſchah dieſes yon jeder vorgefaften Meinungi geſudyt bat, die wah: durch Schläge von oben auf den Hahn. Zieht man da . ren Sachverhältniſſe dieſes bódít wichtigen Gegenſtandes gegen den Hahn beinahe in die Rubeſtellung und läßt zu erforſchen , und der Einſender dieſer Mitiheilungen inn dann losſchlagert, ſo entzündet ſich der Sduß. Dies geſtebt, daß nach ſeinem Dafürhalten der Zweck der mis ſer Fall tritt übrigens bei Anwendung des Knallquects

hevollen Arbeit ſo vollſtändig erreicht iſt, wie es die

Tilbers völlig ſo leicht ein , wie beim Chlorkali, und vers allgemeine Schwierigkeit ſolcher Unternehmungen mog dient ſchwerlich eine ernſthafte Beachtung , weil bei auf. fich zu machen ſcheint. Daß die nåmliche Ueberzeugung geſestem Hütchen man den Hahn in die Ruhe feßen ſich bei dem vorurtheil@ freien Leſer auch entwideln werde, kann, ohne befürchten zu dürfen, daß das Hütden bers glaubt er hoffen zu dürfen. abfåút, woran es eben durch die Einſchnitte und die

Demgemäß iſt nun auch in Württemberg ein Batails

etwas fegelförmige Geſtalt des Zündſtubles verbindert ſon durdgångig mit Percuſſionsgewehren bewaffnet, und wird. Es kam nie vor, daß von der erplodirten Zünds man hat im fortgefesten Gebrauche noch bemerft , daß

maſſe etwas auf dem Piſton rigen blieb und ſpåterbin zufällig detonirte, weil hiergegen eben das Kupferblatts chen , womit die Maſſe bedeckt iſt, einen ſicheren Schuß gewährt. Das Percuſſionsgewehr aber bleibt im weſent:

es ohne alle Gefahr thunlich iſt, den Hahn auf das auf geſteckte Zundhůtchen herabzulaſſen. Eben ſo wird außer den bisher ſchon gebrauchten Percuſſionsgewehren in der hannoverſchen Infanterié , gegenwärtig eine bedeutende

l'idhen Vortheil feben , weil bei ihm alle Zufälligkeiten Anzahl von Steinſchloßgewehren zunächſt zur Bewaffs verdrångt ſind, die bei Steinſchloßgewehren während deß nung des Garbe : Jágerregiments in Percuſſionsgewehre Ladens auf eine ſo bedenkliche Weiſe eintreten können . umgeåndert, wobei Offiziere und Peute mit bobem Ver. 8 ) Verſudie mit feuchten Patronen.. — Patronen , trauen dieſer wichtigen Verbeſſerung entgegenſehen . welche von 3 bis zu 10 Tagen in feuchtem Reüer lagen, In dem mehrerwähnten Auffage in Nr. 51 der Aug. ſo daß das Pulver zuleßt ſogar zerfallen und geballt Militárzeitung von 1830 wird die Größe der württems

war, entzündete ſich durch den Funfen der Batterie, Bergiſchen und hannoverſden Zảndhůtchen ebenfalls als welcher auf das Zảndfraut fiel, entweder gar nicht, oder eine Beeinträchtigung ihres Werthes ſcheinbar angeführt, nach langem Verbrennen. Percuffionsgewehre aber ges indem ſie mit dem Prádicate , rieſenartig " belegt ſind. währten den gerade militåriſch ſehr einleuchtenden Vor: Da iudeſſen die dußere Größe dieſer Hütchen auf die zug, daß die Zündung durch den en Strahl des des Hütchens Menge und Güte des in ihnen enthaltenen Saßes nicht eben ſo ſicher wie ſonſt gelang.

einwirft, da dieſe Große die Behandlung fehr erleichtert,

9) Bei dem Gebrauche geladener Percuſſionsgewehre ſo daß alle fünſtlichen Hülfemittel entbehrlich werden , auf Waden bei Stråflingen , wobei das Zündbútdhen und da eine ausgedehnte Erfahrung völlig entſcheidend aufgeſebt und der Hahn in die Rubeſtellung gebracht gelehrt hat, daß ihre Verwendung aülen verſtändigen Bes war, zeigte ſich während eines halben Jabres , wobei dingungen entſpricht, ſo glaubt man die dort ſo dringend

die Gewehre håufig gewechſelt und ungeübten Leuten in geåußerten Beſorgniſſe aus lebendiger Ueberzeugung als die Hände gegeben werden mußten , durdaus fein uns unbegrundet beſd)wichtigen zu dürfen . Uebrigens werden angenehmer Zufall. - Für den gewöhnlichen Gebrauch dieſerieſenartigen Zündbürchen in hinreichender Menge zur Einübung der Gewehrgriffe lernten die Recruten in einer nur fleinen vollig ſd úbenden Taſche mitgeführt, ichneller und ſicherer die Behandlung der Waffe, als 'welche ihr Herausfallen nicht zuläßt, und welche der diejenigen , denen man Steinſchloßgewehre gegeben hatte. Mann in der ' n ürttembergiſchen Infanterie an ſeinem Bei einer ſonſt zweckmäßigen Conſtruction des Gewehres Patrontaſchenbandelier trägt, während man in Hannos muß nur das Niederſchlagen des Hahns auf den Zündis ber einen beſonderen Riemen dazu vorgezogen hat. kegel verhindert werden , Tobald nicht irgend ein nach

Zur Vermeidung möglicher Miſdeutungen muß Ginſender dieſes

gebender Rörper dazwiſchen angebracht iſt. Dhne dieſe fdließlich bemerklich machen , daß er nicht dasGlück gehabt hat, Borſidyt leidet nicht nur der Zündfegel Tebr, ſondern es zur Erfindung oder Verdou kommnung der von ihm beſchriebenen wird auch durch die rückwirkende Erſchütterung der Ruin Percuſſionseinriđ tung irgend mitzuwirken , daß erfolglich wedes der Federn und der ganzen Sdloßeinrichtung bewirft. 10 ) Hleber das Feſtlißen der Zündbütchen bei dem Durchſtreifen von Wald und Gebüſch erhielt man eberts

faus die befriedigendſten Reſultate, indem bei in Rube geſettem Hahne nur höchſt ſelten ein Hütchen vom Zünds

die Rechte eigener noch adoptirter Kinder zu vertreten hatte, fons dern daß nur das Gefühl für die ru hart angegriffene Sadje inn

bewegen fonnte , die vorſtehenden Säge dem militäriſchen Pabiis cum vorzulegen ,

( Bierzu die Beilage Nr. 3. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagehandlung : C. W. leote in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.

Samſtag, 2. April 1831.

Nr. 27.

Cuis

TITLE

Allgemeine

M itár - Zeitung. Mil wirklichen Dienſte erhaltenen Gebrechlichkeit, welche zwar zum Militardienſte durchaus , jedoch nicht zu anderen

Rurheiſe .

.

Schluß der Beſtimmungen des Staatsdienſts : Erwerbsarbeiten unfähig macht, auf die Hälfte der biss gereß es über den Militärdienſt . )

herigen Löhnung feſtgeſeßt. Iſt aber die Gebrechlichkeit S. 86. B. Wegen der Unterſtügung und Verſorgung oder Verſtůmmelung bedeutender, ſo gibt ſie Anſpruch der Unteroffiziere und Soldaten , ſo wie anderer, auf zwei Drittheile, - und endlich, wenn ſie eine ſolche nicht zum Offizierſtande gehörenden Militärperſonen ents Hůlfloſigkeit herbeigeführt hat, bei welcher für das ges

bått ein , dem Geſeße beigefügtes Regulatio Folgendes : wohnliche Leben fremder Beiſtand unentbebrlich iſt, auf 1 ) Den zwei älteſten Unteroffizieren und den vier áltes ften Soldaten oder Spielleuten jeder Compagnie, Escas dron oder Batterie, wenn ſie nach vollendeter allgemeiner Dienſtpflicht freiwillig weiter dienen, von untadelhafter

den Fortgang des geſammten Normalſoldes. — 6) Zur Erſparung ſolcher Rubegehalte fann Unteroffizieren , Soldaten und Spielleuten bei vorhandener vollſtändiger Befähigung eine Anſtellung bei der Civil- oder Milis

Aufführung und nicht etwa noch Stellvertreter anderer Dienſtpflichtigen ſind, werden in Gemäßheit des betrefe fenden Etats Soldzulagen nach verſchiedenen Klaſſen bewilligt. - 2) Die fdhnung der Unteroffiziere , des.

tårverwaltung gegeben werden. Die hierher zu rechnen. den Stellen ſind von den Vorſtanden der einſchlägigen Miniſterien gemeinſchaftlich zu beſtimmen . Bei dem Kriegsminiſterium aber werden Liſten über dergleichen

Unterſtabes , der Soldaten und der Spielleure wird von

feute geführt, und dieſelben wenigſtens halbjábrlich der

-

5 zu 5 Tagen vorausbezahlt. — 3) Gerichtliche Abzüge betreffenden Bebdrden , zurgeeigneten Berücfſichtigung bei der Erledigung folcher Stellen , zugefertigt. für Schulden finden an der fühnung nicht ſtatt . -

4 ) Bei Unteroffizieren , Soldaten und Spielleuten hårt

Die SS. 87 bis 103 bandeln von der Unterſtübung der

der Regel nach die Beziehung der Röhnung mit der Bes Wittwen und Waiſen von Staatsdienern des Zivil, urlaubung auf. Den vorſchriftmåßig ſtets im Dienſte und Militärſtandes. A. Die Wittwe eines activen oder penſionirten Offis befindlichen Unteroffizieren und Spielleuten von Unters

auf Penſion. Auch gebührt offiziersrang fann ausnahmsweiſe ein Urlaub bis zur ziers bat ſtets Anſpruch Dauer von 4 Wochen mit föhnung geſtattet werden. eine Penſion jedem ehelichen Rinde unter 21 Jahren nach

Auch ſollen den übrigen , auf Urlaub gehenden oder vor Ableben der Aeltern , wenn es nicht ſo viele jährliche demſelben zum Dienſte einfommenden Leuten Tagegelder Einkünfte zu beziehen hat , als die geſeßliche Wittwena

nach dem etatmåßigen Saße ausgezahlt werden, wenn

penſion betragt. Nur wenn ein Offizier erſt im Pens

fie einen Marſd von weiter als 10 Stunden zurücges

fionsſtande beirathet , haben ſeine Wittwe und Kinder

keine Penſionaus der Staatsfaſſe anzuſprechen. - Die Penſion der Wittwe beträgt ein Secotel desjenigen ståndigen Dienſtgebalts, welchen der verſtorbene Offizier zuleßt aus der Staatsfaſſe bezogen hat; fie fann jedoch nicht über 300 Thaler ſteigen und hinſichtlich der Ges balte von 300 Thaler und darüber nicht unter 75 Chas ler betragen . In Anſehung der Gehalte unter 300 Thaler beträgt die Wittwenpenſion ein Viertel derſelben. Der unbemittelten Waiſe eines Offiziers wird ein Drite tel der Wittwenpenſion bewilligt; niemals dürfen aber die Penſionen für mehrere Waiſen eines Offiziers den ordnungsmäßigen Betrag der Wittwenpenſion überſteio gen . - Kindern aus einer früheren Ehe des Offiziers köhnung in das Invalidenbataillon aufgenommen , oder gen. mit einem Rubegebatte in ihre Heimath entlaſſen þat die Wittwe eine verbåltnißmäßige Unterſtüßung aus werden . Dieſer Rubegebalt wird bei mehr als 20 jábris Der Penſion zu leiſten, welche bei dem Mangel gütlicher Den vinterlaſa ger effectiver Dienſtleiſtung, oder bei einer ſolchen , im Einigung.obrigkeitlich beſtimmt wird .

legt haben , wogegen die bisher übliche Einquartierung der Beurlaubten nicht mehr ſtattfindet. Die ferneren Marſotage ſind nicht unter 8 Stunden zu berechnen. – 5 ) Diejenigen Militärperſonen vom Feldwebel und Wachtmeiſter abwärts ( dieſe einſchließlich ) , ſo wie diejes nigen Unterbedienten bei der Militárverwaltung, welche durch Altersſchwäche oder Krånflichkeit nach langen, treugeleiſteten Dienſten oder durch ſchwere Verwundun's gen im Kriege oder bei anderen Dienſtverrichtungen , zum ferneren Militárdienſte untüchtig geworden ſind , follen bei beſcheinigter guter Aufführung entweder unter Beibehaltung ihres Grades und der damit verbundenen

.

-

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212

ſenen eines Dffiziers, der ſich durch eine ausgezeichnete es glauben ; die Regierung wollte baburch Furcht eins ruhmwürdige That um Fürſt und Vaterland beſonders floßen , es gelang ihr; aber am Ende mußte ſie dafür verdient gemacht hat, kann mit Zuſtimmung der Lands búßen : ſie erließ die energiſchen Ordonnanzen, und batte ſtånde oder ihres permanenten Ausſchuſſes eine außers ordentliche Penſion bewilligt werden 2c.

fein großes Heer. Die Geſchidhte wird einſt fragen : wo iſt das viele Geld hingefommen , welches von den Rams

B. Den Wittwen der vor dem Feinde gebliebenen oder innerhalb 6 Monaten an den im Felde empfanges nen Wunden geſtorbenen Unteroffiziere , Soldaten und Spielleute erhalten bis zum vollendeten 18. les

mern für das Heer beſtimmt wurde und gewiß nicht fammtlich an das Heer fam ? Es waren 187,200,000 Franken für 224,000 Mann beſtimmt, und es waren blos 100,000 Mann da. Sie waren außerdem dazu bensjahre des jüngſten Kindes die Hälfte der Lohnung . beſtimmt, die Feſtungen zu verſorgen , die Uniformen , des Berſtorbenen , nach dem Eintritte dieſes Zeitpunctes Pferde, Lieferungen in vollſtåndigem Maße zu erhalten , aber, oder wenn gar keine Kinder oder doch keine unter und nach der Revolution fand man die Feſtungen uns 18 Jahren vorhanden ſind, den vierten Theil jener lóns verſorgt, die Savalerie ohne Pferde und dazu keine volls Man nung als Penſion. – Jede unbemittelte , noch nicht ſtändige Menſchenanzahl für die Cavalerie. 18jährige, álternloſe Waiſe erhålt ); der Wittwenpens lobt daher über alle Maßen den jeßigen Kriegsminiſter, C

ſion, welche der Mutter gebührt haben würde oder von

der dieſem Unweſen ein Ende gema dit hat. Er bat allers

dieſer bezogen worden iſt. Niemals dürfen aber dieſe Unterſtützungen für mehrere Waiſen deſſelben Baters den Betrag der Wittwenpenſion überſteigen.

dings die Ausgaben des Kriegsweſens verdoppelt, aber nicht die 100 in 200,000 Mann verwandelt, ſondern

F r a n k re i ch .

das heer beträgt jetzt gegen 500,000 Mann . Dazu bes denke man, welde Unfoſten die Waffen verurſachten , die man in England und Deutſchland auffaufte, und wegen

Ueber den gegenwårtigen militäriſcheut 3 uſtand von Frankreich und über die Bemühungen des Kriegss miniſters, Marſchals Soult, enthält ein Artifel der Alg. Zeitung Folgendes: ,,Die Auswahl der Nation

der Eile und Konfurrenz ſehr theuer bezahlen mußte; die Koſten der Pferde, die noch auf dem Wege nach Franfreich begriffen ſind, das Ausbeſſern der Feſtungen, die Miſſionen der Offiziere, die Marſche, und man vers

iſt mit dem Marſchall Soult zufrieden, und es iſt nicht geſſe nicht, daß (dilagfertige Truppen (mancher Orten, zu verkennen , daß der Kriegsminiſter Großes geleiſtet hat. Die Journale haben darüber nid)t hinlängliche Auskunft gegeben , und ich muß um ſo mehr die aus. führlichen , in Salons cirkulirenden Gerüchte wiederhos len, als dadurch über einen langen hiſtoriſchen Zeitraum ein helles Licht verbreitet wird. Man behauptet nämlich , unter der Reſtauration habe das Heer nicht 224,000 oder gar in der leßten Zeit 260,000 Mann enthalten,

wie im Süden, mußten ſie ſich ſogar ſchlagen ) mehr Geld koſten , als wenn ſie in den Kaſernen blieben. Man berückſichtige, die Züge einzelner Truppencorps durch das algier'ſche Gebiet, ihre Bertheilung von Tous lon aus nad Straßburg , lille und anderen Grånz. puncten, und man wird nicht umhin können , dem lobe, welches Marſchall Soult für ſeine Thåtigkeit erhält, völlig beizuſtimmen. - Charafteriſtiſch iſt auch bei den

ſondern nur 100,000 Mann. Die in den Budgets auf-

Unternehmungen des Kriegsminiſters ſein ſchon etwas

geführte Heereszahl ſei eine Unwahrheit, die Geldeins alter Geſebesvorſchlag über das Recrutiren der nahme für das Kriegsweſen dagegen , wie ſie von den

Armee. Er geht darauf aus, alle Klaffen der Geſells

Kammern geſtimmt wurde , eine vollkominene Wahrheit geweſen. Deßwegen, weil die Heereszab! ſo gering war, babe man für den griechiſchen und algier'ſchen Feldzug eine beſondere Conſcription veranlaßt, wåhrend doch in

ſchaft dem Heere einzuverleiben ; er will die höheren Klaſſen darin reben , weil ſie im Grunde am meiſten Intereſſe zum Vertheidigen des Vaterlandes haben, und wåre es nicht wirklich ſeltſam , den Reichen alle polis

Europa der voufommenſte Friede berrſchte, alſo feine

tiſche Vortheile bei den Wahlen zur Kammer und zum

224,000 Mann in Frankreich bleiben mußten . Es was Bürgerrathe zu überlaſſen , den Armen dagegen die ren aber eben nur 100,000 Soldaten im Lande ; dieſe

Mühe, die Privilegirten zu vertheidigen ? Der Mars

( remplaçans) hielt man zur Beſchüßung der Dynaſtie für nothwendig, ſchau Soult will ſo wenig Stellvertreter möglich gar feinen; und für die auswärtigen Feldzüge machte man eine bes un trat die Revolution ein. ſondere Conſcription . Die 100,000 Mann waren im ganzen Lande zerſplittert, deßwegen ſo wenig Truppen in Paris. Nun ſiegte die

als möglich im Heere ſehen, und wo es iſt intereſſant zu ſehen , welchen Scharfſinn er auf wendete, um zu dieſem Zwecke zu gelangen. Fürs Erſte ſollen die Stellvertreter leſen und ſchreiben können; es

zerſtreutenſich; gibt aber in Frankreich 14 Millionen Menſchen ,die feis Volksparthei; die Garde, die Gendarmen war alſo bei Weis nen Anſpruch auf ſolche Gelehrſamkeit machen . Zweitens nur die finie blieb übrig : ibre Anzahl

tem geringer als 100,000 Mann . Únter der Linie ſelbſt, ſollen die Stellvertreter 5 Fuß hoch ſein , und die Frans wie in Metz z. B. fielen Unruhen vor; man entwaffnete zoſen ſind in Bezug auf fórperliche Höhe eben feine große

einen Theil derſelben; man ſeşte Offiziere ab , und ſo Nation . Drittens roll den Stellvertretern feine Beſchei:

erklärt es ſich , was bisher nicht erklärt war, warum nigung ohne vorherige genaue Unterſuchung gegeben unter dem Guizot'ſchen Miniſterium fein Heer in Franks reich war. Die vorige Regierung hatte úberdieß ausges ſprengt , ſie unterhalte an mehreren Puncten Frankreichs noch mehr Soldaten, als die Kammern bewilligt håtten ;

werden ; dadurch wird alſo das Remplaciren hinausges ſchoben und erſchwert. Viertens muß Jeder für ſeinen Stellvertreter ſtehen, und hierin iſt man ſo ſtrenge, daß Jeder am Ende vorzieht, lieber gleich ſelbſt Soldat zu

die Journale der Oppoſition glaubten es, oder wollten werden. Kurz, der Marſhall Soult will nicht blos den

213

214

armen Leuten, er wil ſogar den Reichſten Mittel in die

Organiſation werden durc) zwei andere Verordnungen

Hånbe geben , ſich ndthigenfalls den Marſchalſtab zu die Piceadmirale Graf v. Rojily - Mefros , Graf y. erwerben . Wahr iſt, daß der ſpaniſche und algier'ſche Miſfieſſy , Marquis v. Sercey , Graf v . A ugier Feldzug meiſt von Remplaçans geführt wurde, und daß und der Contreadmiral Duronteau in Reſerveſtand

man dieſe ſeit 15 Jahren gern annahm , leicht und wohl gefeßt, die Contreadmirale Juriens fagra vière, feil erhielt ; was bedeuten aber jene Feldzüge gegen die Bergeret und Ducampe de Roſamel zu Viceadmis jeßigen Rüſtungen ? Beim ſpaniſchen Feldzuge beſonders ralen und die Schiffscapitaine Guvillier , Arnour mußte man ſich mit Remplaçans begnügen ; die gebildes und Hugon zu Contreadmiralen , 45 Schiffslieutenante ten Klaſſen waren nicht ſehr dafür eingenommen , denn

zu Corvettencapitainen und 18 Fregattenlieutenante zu

fie wußten , worauf es anfam . Beim algier'den war Schiffslieutenanten befördert. – Durch eine vierte Vers es ſchon anders ; ein Sohn Montebello's warb ſich als

gemeiner Soldat bei dem Heere an . Jeſt endlich ſind

ordnung werden der Admiral Baron Duperré und der Viceadmiral Graf Jakob zn Großfrenzen des Ors

die Journale voll von Beiſpielen, daß vornehmeJúngs dens der Ehrenlegion , die Viceadmirale Graf v. Rigny , linge, wie der Sohn des Fürſten von Eckmühl, als ges meine Soldaten in das Heer eintreten . Wo nur immer ein Greis ſich beflagt, daß ſein Sohn , ſeine Stúße, zum

und Graf Durand : linois , die Contreadmirale Gris vel und Mallat und der Seeprafect von Breſt, Baron Rouffin , zu Großoffizieren , die Gontreadmirale lés

Heere berufen ſet, findet ſich ein reicher junger Mann, coupé und Ducreſt de Villeneuve und die Schiffss. capitaine lafreyte , Maſſieu de Clerval 2c.zu Marſchall Soult gegen das Remplaciren nichts einzus Commandeuren , 11 Schiffscapitaine zu Offizieren und wenden. Beſonders in den Gränzſtådten wird der Eifer 169 Marineoffiziere und Beamten dieſes Departements zu

der ihn zu erleben erbótig iſt, und in ſolchen Fällen bat des Kriego miniſters wirkſam unterſtůßt. Ueberall Vers bindungen , Subſcriptionen , Freiwillige 2c. "

Rittern deſſelben Ordens ernannt. - Eine fünfte, ſechſte und ſiebente Verordnung endlich ernennen den Contres

Die Hauptbeſtimmungen der bereits erwähnten Verordnung vom 1. März, durch welde der Kriegos marine eine neue Organiſation ertheilt wird, ſind fol.: gende : 1) Das Offiziercorps der Marine wird fünftig beſtehen aus 3 Admiralen, 10 Viceadmiralen, 20 Contres admiralen, 70 Schiffscapitainen , 70 Fregattencapitainen , 90 Corvettencapitainen, 450 Schiffslieutenanten, 550 Fres

admiral Derſaulſans zum Gouverneur von Guades loupe und Dependenzen , ſtatt des Generalmajors Bas table , den Staatsrath Pouyer zum Director der Perſonalien , im Marineminiſterium und den Baron lemarrant zum Marinepréfecten von Cherbourg. - Der Kriegsminiſter bat dem General Groudy , der den ihm in den bundert Tagen verlicheuen Mars

gattenlieutenanten und 300 Marinecleven. Der Gradder

dalls : Titel wieder in Anſprud nimmt ( 1. Nr. 23 der

Corvetten.capitaine iſt neu gebildet, und der Titel :

A. M. 3. ), unterm 8. März Folgendes geantwortet:

Schiffo få hndrich bört auf, an ſeine Stelle tritt der

General! Ich habe das Schreiben erhalten , womit

eines Fregattenlieutenants. 2) Es wird ein Reſers

Sie mich beebrt haben, um die Würde eines Marſchaus vecader für die Marine aus ſolden Vice- und Contres von Frankreich zu reclamiren. Der Kriegsminiſter fann

adiniralen gebildet, die 60-70 Jahre alt ſind und 15-20

feiner anderen Richtſchnur folgen , als derjenigen , die

Jahre nicht auf dem Meere geweſen ſind. Die Zahl ſåmmt ihm von den Geſetzen und den beſtehenden Verordnung licher Vice- und Contreadmirale, der activen wie der auf gen gezogen wird. Da Ihnen der König die Marſchaus Reſerve befindlichen , darf aber nicht über 36 ſteigeni. -Die Admirale in Reſerve können zur See nid )t commans diren , aber nach Erforderniß des Dienſtes ſedentáre

würde weder ertheilt , noch die frühere anerkannt oder beſtätigt bat, fo fann auch ich Ihnen dieſelbe nid )t zuerfens nen , nod ) erlauben , daß Sie dieſen Titel annehmen. Sie

Stellen verſehen. Die Linienſchiffe und Fregatten des würden ſidh gerichtlichen Verfolgungen ausſeßen , wenn erſten Ranges follen im Kriege und Frieden von Schiffss Sie denſelben ungeſetzlicher Weiſe fich beilegten ; daſſelbe capitainen befebligt werden. Die Fregattencapitaine würde den Intendanten und Zahlmeiſtern widerfahren , fónnen Fregatten des zweiten Ranges commandiren und

die Ihnen den damit verbundenen Gehalt auszahlen oder

werden zu jeder Zeit fleine Fregatten , große Kriegs . Ihre mit dieſem Titel unterzeidhneten Quittungen anneha und faſtcorvetten befehligen ; die Corvettencapitaine wers

men wollten . Sie müſſen einſehen, daß id als Miniſter

den alle Schiffe von 10 bis 22 Feuerſchlünden, die Pflichten zu erfüllen habe, vor denen meine Privatneis Bombarden, die großen Dampfboote und die in Kriegss gungen und Erinnerungen in den Hintergrund treten zuſtand ausgerüſteten Transportſchiffe; die Schiffslieus müſſen. Meine Antwort an Sie iſt den Prinzipien aller tenante aber alle andere Schiffe befehligen , die den

Zeiten angemeſſen und hat nichts Perſönliches, während 1

Offizieren der drei höheren Grade nicht vorbehalten ſind. Sie, General," indem Sie von den gebåſſigen Claſificas Die Fregattenlieutenante können nur in Ermangelung tionen von 1815 ſprechen und meinen Namen nennen , von Schiffslieutenanten commandiren. - Die weiteren

im Gegentheil eine perſönliche Sache aus Ihrer Anges

Beſtimmungen dieſer aus 39 Artifeln beſtehenden Vers legenheit zu machen ſcheinen. Ich muß Ihnen daber er: ordnung betreffen das Avancement der Offiziere, ihren fåren , daß ich das Vaterland und den Fürſten nicht zit Gehalt, ihren Rang, im Verhältniß zur landarmee ( der verrathen glaube, wenn ich mich nach dem richte, was neu geſchaffene Grad eines Gorvettencapitains wird dem

Vorſchrift und alſo Pflicht iſt; ich muß ſonach Ihre Bes

cines Bataillonschefs gleichgeſtellt; bei den übrigen Gras ſchuldigung zurüdweiſen und es Ihnen überlaſſen , die 20. Der den bleibt es , wie bisher ), die Uniform und einige ſelbe näher zu qualificiren . Empfangen Sie . allgemeine Beſtimmungen . In Folge biefer neuen Kriegsminiſter, Herzog v. Dalmatien ." - ( In einem

215

216 .

weiteren Schreiben verwahrte ſich hierauf Gen. Grouchy bel arcis ſur Aube Rapoteon fich für einen Augenblic von der

der jungen franzöſischen Sarde dertaſſen ſah, rahloß er ſich gegen mehrere unrichtige Auslegungen, welche derKriegse Borhut in ein von Skrzynezky gebildetes Carré Polen ein , bis ein frana

miniſter ſeinem früheren Schreiben gegeben. )

- Der König bat auf den Vorſchlag des Marſchals Soult die Errichtung eines fdnigl. Militárcollege bewilligt, worin die Söhne unbemittelter Militars und bauptſádlich Wniſenfinder erzogen werden ſollen. ſtre i ch .

1

zöſiſches Corps herbeirüdte. Mit dem Ehrenlegionstreuze und dem potniſden Orden Virtati militari decorirt, erhielt Skrzynezły, bet nach eingetretenem Frieden mit den polniſchen Truppen nach Hauſe zurüdkehrte,von dem Großfürſten Konftantia das Commando des Sten Infanterieregiments von der zweiten Brigade, die der berüchs tigte Blumer befehligte , der am 29. November von 18 Rugela niedergeſtreckt fiet. Chlopidi ernannte ihn zum Brigadegenerat,

Wien , 18. März. Mittelſt allerhöchſter Handſdyreis

und er zeichnete ſich gleich beim Beginne des Rampfes gegen Ruß:

ben iſt der General der Cavalerie Graf Givalart zum

bei Dobre, wo er commandirte. Ebenſo fühn und triegserfahren , a18 kaitblütig und beſonnen inmitten der Gefahr, ruht auf ihm iegt die boffnung und vielleicht das Cdical polens.

Capitain der Trabanten s feibgarde, der Feldmarſchall a Lieutenant Graf Grenneville zum General der Gas

land bei mehreren Gelegenheiten aus , vor allem in der Schladt

valerie ernannt, und der General der Cavalerie Baron

( Warſdauer Blätter. )

Spleny ad latus zu dem Generalcommando in Ungarn verſeßt worden. C

Se. Maj . Der Kaiſer hat den Feld - Conſiſtorial,

r a t u r. director Billig, in Berůcſichtigung ſeiner vieljährigen , Liederbuch fürLite deutſche Serieg er und deutſches Bolt , in der Militårſeelſorge und in den höheren Würden des Militárclerus geleiſteten ausgezeichneten Dienſte , zum

herausgegeben von Dr. K. Beitershauſen , Lehrer an der großherzogl. heſſiſchen Militärſchule zu Darmſtadt. Darmſtadt

apoſtoliſchen Feldvicar der Armee ernannt.

1830 , auf Koſten des perausgebers . LX. u. 393 S. 8 .

-

Zu Lemberg iſt am 26. Februar ber General der Melodiee n zu dieſem lieder bude. 146 S. queer 8 .

Cavalerie und Capitain der Trabanten Leibgarde, Graf . Fresnel , geſtorben . P r e u B e n.

Das militäriſche Leben , im Frieden wie im Kriege, in ſeinem gangen Umfange zu erfaſſen und in einem Syklus von angemeſſes nen liebern darzuſtellen dieſe Uufgabe regte ſich der Verfaſſer zunächſt bei der Herausgabe dieſes Liederbuches, welches nicht weni:

Se. Maj. der König erließ unterm 8. Febr. Nad ger als 402 Geſänge enthält , bei deren Uuswahl und Zuſammenſtels ſtehendes an der Kriegsminiſter v. Hade: „Ich habe lung der berausgebermit Sorgfalt, Geſchmad und Sachkenntniß

unterm 12. Juni1828 verodnet, daß nicht mehr junge zu Berbecgegangen iſt. worden. Hin und wieder ſind auch wohlgelungene, neue bieder eingeſchaltet Leute zum Dienſte auf Befdrderung angenommen wers den ſollen, ſo lange bie Zahl der etatsmäßigen Portepees

Die erſte Ubtheilung enthält 1) allgemeine Soldatenlieber im

Garniſonsleben für alle Waffengattungen , 2) (pezielle Lieder im

Fahndriche, mit Einſchluß der darauf anzurechnenden

Garniſonsleben , 3) Lieder für verſchiedene Truppengattungen , 6 ) Marſchlieder, 7),Kriegsgeſänge im Felde Vera erfüút iſt, will aber dieſe Beſtimmung hierdurch bis auf anlaſſungen auf die Schlacht und beidenverſchiedenen Krieg fich begies ,g) mehr anderweitigen Befehl außer Kraft reßen , und demnach Bende Lieder,9) Lieder nach Beendigungdes Krieges , 10) Lieder die Annahme zumDienſte mit Ausſicht auf Beförderung bei vaterländiſchen Feſten .

aberzähligen Secondlieutenante, bei einem Truppentheile 4) mehr auf den Krieg,ſich beziehende Lieder, 5) Ubichiedslieber, in der Armee wieder unbeſdyrånft geſtatten . Ich trage

Die zweite übtheilung umfaßt hundert vermiſchte Geſänge,

Ihnen auf, ſolches den Truppentheilen bekannt machen zu faſſen ." Königreich Sadrett. Dresden, 26. Febr. Se. Königl. Majeſtät und des Prinzen Mitregenten R. Hoheit haben bei dem Artillerie

welche theils auf das militäriſche, theils auf das bürgerliche Leben Bezug haben, und in legterer Hinſicht eine Reihe beliebtec Boite:

corps dem Dberſtlieutenant K. H. v. Rouvroy das

erledigte Commando der reitenden Brigade übertragen .

und Geſellſchaftslieder entbalten . Mit Recht nannte alſo der bere ausgeber feine reichhaltige Sammlung ein ,, Liederbuch für deutſche

Krieger und deutſches Volk. unter den den Rubriken , an der Zahl 223, voranſtehenden Motto's bemerkt man viele neue. Sie beurkunden den Fleiß und das Salent des Verfaſſers zu dergleichen Arbeiten und find überhaupt eine dankenswertbe Uusſtattung des

Ganzen. Sein literariſches Unternehmen fand übrigens die ausges zeichnetſte Anerkennung von Seiten der großherzogl . bell. Staatsres.

gierung, der Bundesverſammlung und meiſten Fürſten Deutſchlan :5, welche dem Verfaſſer in den ichmeichelhaſteftin Uusdrüden Höchft

Miſce il e n .

Ihren Beifal bezeigten , und fein acht nationales Unternehmen auf's

[ Biographiſche Notizen über den gegenwärtigen Oberbere 16baber des polniſchen Beeres , General Sergo neg ky: Iohann Strzynezky wurde 1787 in Gallizien

Großműthiaſte unterſtügten. Nur durch den Selbſtvertag war es dem Herausgeber möglich , 19 Drudbogen um den beiſpiellos

geboren. 216 die franzöſiſchen Beere 1806 in Polen einrü & ten, verließ der damals 19jährige Jüngling ſeines Baters paus, und das der damas ließ sich in das erſte Infanterieregiment einreihen, lige Oberſt, iebige Generalieutenant Cafimir Malachowsky befehs

Druck und Papier ſind übrigens vorzüglich. Das Melodieenbuch enthält über dreihundert theils betannte, theils neue, lämmtlich Rint, Undré, zweiſtimmig im Volkstone geregte Melodieen "von Weber 26. , und Destouches, Mangold, Neukäufler, Dr. Gottfried

ligt . Beim Beginne des feldzuges gegen Deftreich im I. 1809, in welchem Fürſt Joſeph Poniatowsky die Truppen des Großhers zogthume Warſchau befehligte , wurde Skrzynezky in dem von dem

koſtet 54 kr.

Fürften Konſtantin Czartorysky gebildeten 16 ten Regimente zum Čapitain erhoben. Im ruſſiſchen Feldzuge wurde er Bataillonschef In Ben'brei Feldzügen von 1812 , 1813 U. 1814 gab er zahlreiche

wohlfeiten Preis von 40 kr. (Schreibpap. 54 kr. ) liefern zu können.

Dieſes tiederbuch , worauf wir mit Vergnügen aufmerkſam mas Publicum gebahnt, wie die vorgedruckte anſehnliche Subſcribenten liſte zur Gentạe beweiſrt. So viel uns bekannt, ſo liefert der Verfaſſer das Liederbud und die melodieenſammlung fortwährend chen , hat ſich gleich bei ſeinem Erſcheinen den Beg in ein großes

Beweiſe.feines Muthes und ſeines militäriſchen Jalente. Ui8 1814 om die oben angezeigten Preiſe. Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshindrung ! E. W. Peore in Darmſtadt und in deſſen Ofijin gedrudt.

ers

Mittwoch, 6. April 1831. HS

Nr . 28 . ügis

he 1973

Allgemeine Militar . Zeitung. Die Bajonnetfechtkunft in ihrer Beziehung zu dem Geſundheitswohle des Militärſtandes . ( Vom großherzogl. heſſiſchen Oberarzte Neuner. )

Tauſendjährige Erfahrung rühmt ſchon den unendlis chen Nußen , den die gymnaſtiſchen Uebungen im Auges meinen für körperliche Entwidelung, Geſundheit, Kraft und Gewandtheit haben. Die Gymnaſtik ertheilt dem Körper des Menſchen den hohen Grad von Volkommenheit der Entwicelung und Ausbildung, den er natur:

Aus dem angegebenen unmittelbaren Nußen ber Gymnaſtik überhaupt und der Bajonnetfechtfunſt inss beſondere, erhebt fich noch der mittelbare, für den Mis litårſtand beſonders böchſt wichtige, daß durch ſie die Zahl der Krankheiten, Verlegungen und Gebrechen vers

mindert wird. Denn ein auſeitig entwidelter, fråftiger, ausdauernder abgehärteter

Kérper wird dem Ertranten , weniger leicht und ſeltener unterworfen ſein , ein im geregelten, mannichfaltigen Gebrauche ſeiner Glieder vielſeitig geübter Menſchwird ſich leichter gegen Ver legungen und Gebrechen zu ſcjůßen wiſſen , als ein ſchwächlicher, verweichlichter,oder ein plumper,ſchwer

gemäß erreichen ſoll und kann, ſie erhebt allſeitig die beweglicher. Hinſichtlich der Krankheiten und Verleßuns Geſammtheit ſeiner Kräfte, und verleiht allen Gliedern die freieſte , mannichfaltigſte , ſchnellſte , geregeltſte Bes weglichkeit. - Bei genauer Kenntniß der Bajonnets -

der Gebrechen bedarf

gen iſt dieß klar, doch hinſichtlich bas Geſagte noch einiger Erörterung. - Unter den Ges -

brechen kommen im Militárſtande die Brüche (herniae)

fecht funft ) muß man eingeſtehen , daß dieſe in den

genannten Beziehungen unter die gyinnaplfun uilun

am häufigſten vor , und maden zum Kriegsdienſte un

tuuytidy. Sic verdienon daher hier ganz beſondere Aufs gen des erſten Ranges gezahlt werden müffe. Denn merkſamkeit unges vorzüglich durchbeſonders . Brůdhe entſtehen rapide Bewegungen, Tie nimmtdie Kraft&ußerung, Gelenfigkeit und Gewandt- ichicte, irregulare,

Heben 2c. vers heit nicht blos einzelner Theile, ſondern des ganzen Kórs wenn ſie mit körperlicher Anſtrengung, pers im weiteſten Umfange und in der höchſten Intens bunden ſind, wenn dabei das fórperliche Gleichs Titåt in Anſpruch , und iſt in ſo fern gewiß eines der gewicht verloren wird , wodurd ungeſchictes, größten Mittel, adle Kräfte des Körpers zu entwickelt erſchütterndes Hinfallen, Anſtoßen uc. erfolgt, und zu ſteigern , den ganzen Körper hdchſt gewandt, beſonders wenn es auf barte, ungleich hervorragende .

Ich führe als beſtätigende ſtart , lohnedkräftig und ausdauernd zu machen , undihm Gegenſtande geſchiehtu.ſ.w. eine fråftige Geſundheit zu verleihen, die leichter allen Beiſpiele die allgemein bekannten Erfahrungen an, daß fchädlichen Einwirkungen und allen ungewöhnlichen Ans ſtrengungen troßt. Sie wird eben dadurch unter den gymnaſtiſden Uebungen überhaupt ganz beſonders zu einem der erfolgreichſten Mittel zur Ausbildung von Feldfoldaten . **) — Unter den Sinnen wirő beſonders -

bei dem früheren Niederfallen des erſten Gliedes der Infanterieregimenter vorzugsweiſe nur diejenigen India viduen ſich Brüche zuzogen , die ungefchidt niederknie ten , daß ferner ungeſchid te Reiter leichter Brüche belommen , als geſchidte, und daß überhaupt ſchon im

der Geſichtsſinn durch ſie geſdårft und vervollkommnet, gewöhnlichen Leben ungeidi& te , un bebåtfliche, deſſen Integritätgerade dem Felbſoldaten vorzugsweife plumpe Menſchen durch ungeſchictes Hinſtůr: am nothigſten iſt. *) Es iſt hier nur von der Bajonnetfechttunft die Reder wie fie

zen , Ånſtoßen u.f.f. fich weit håufiger Verlegungen und Brüche zuziehen , als gewandte, die ſich immer durch 2

ber königl.die rädfirde. Þauptmann Gelmnie in 1825" ſeinem den Haltung des körperlichen Gleichgewich nur geſchickt auf Buche: Bajonnetied ikunft, H. Dresden 1r Band. durdy Gym, Beinen zu erhalten wiſſen. - Die tes -

lehrt und gelehrt haben will.

** ) Bergl. Bajonnetfechtlehre für die L. württembergiſche Infants

naſtit zu erlernende Geſchicklichkeit, bei allen ungewohns lichen Bewegungen , Stellungen und raſchen Wendunts

terie. 1824. Einleitung. ( Im Uuszuge mitgetheilt in der

gen u. f. f. , das forperliche Gleichgewicht zu

1826.S. 389.) - ueber denStugender Fechtkunft, erhalten , und das verlorene ſchnell wiederanzunehmen, 2.M.3. in der 2. M. 3. 1827. 5. 11. 12. der

Fechikunft, insbeſondereüber die Bajonnetfechtk Einführung des Bajonnetis und Gewandtb ſind die der Ausführu in zwei ngaller unſt, Ueber die U. M. . Bewegungen eit tens, ibid. S. 595 . vorzüglichſten Mittel , 1828. S. 61 .

Brüche , ro wie körperliche Perleßungen zu verbåten .

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2

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Durch ſie volbringen båufig an und für ſich nicht fehr

Zu 1. Wenn die Bajonnetfechtübungen mit Hints

ſtarke Menſchen die ſchwierigſten, hochſt gefährlich ſcheis anſeßung aller Vorſichtsmaßregelá zur Erhaltung der nenden Bewegungen mit der größten leichtigkeit und Geſundheit und zur Berhütung von Verlegungen, Brüs gleichſam ſpielend mit der Gefahr, - ohne ſie ſtürzen baumſtarfe Menſchen bei den leichteſten Bewegungen zuſammen und ziehen ſich Brüche 2c. zu . Aus dem Geſagten geht die Wahrheit obiger Bes

hauptung bervor. In einem Truppencorps mithin, das aus lauter gymnaſtiſch gebildeten Soldaten , beſonders

den u . F.T. f. betrieben werden , fo fónnen ſie allerdings Anlaß geben zur Entſtehung von Krankheiten oder ſons ſtigen Unfåten. Wer wollte aber die Bajonnetirübungen Deßbalb anklagen, wenn die Inſtructoren die Unvorfidh

tigkeit begingen , ſie auf einem glatten , naſſen Boden vorzunehmen, wo Hinſtürzen leicht möglich iſt, und

ribus poeniger Krankheitenme es gewiß ceteris pas durch dieſes ein Mann ſich einen Bruch sc. zuzoge ?

Verlegungen und Brüdhe Wer wollte ſie verdammen wegen jenes böchſt traus ' u.l.f. *) – und resp.. weniger Todte – geben , als rigen Vorfaus,, wo einem Soldaten, der beim Contras .

in jedemanderen, das aus gewöhnlich dreſirter Manns fediten die Vorſicht unterließ, ſich vorſchriftsmäßig durch ſchaft beſteht, was beſonders im Kriege ſich um ſo gewiſo einen Kúraß u. dgl. zu ſchüßen , in Folge eines vollen ſer und umfånglicher herausſtellen wird , je allſeitiger, je Stoßes , den er auf den Unterleib erhielt, ein Darm plaßte , an deſſen Folge er bald darnadh ſtarb ? *)

mannichfaltiger die gymnaſtiſchen Uebungen in einem Corps betrieben wurden . Noch muß ich hier eines anderen höchſt wichtigen Nußend der Gymnaſtik im Allgemeinen, der folglich auch vom Bajonnetfechten im Speciellen gilt, erwåbnen . Die durch die Gymnaſtik überhaupt herbeigeführte fråftigere, mannichfaltigere Ausbildung des Körpers wirkt auch

der nachtheiligen folgen, die entſtehen können , wenn ſie bei vollem Magen, oder in beſtåndigem Luftzuge bei gleichzeitig gedffneten Fenſtern und Thüren betrieben würden, oder wenn dabei plóßliche Abfühlung in böchſt erhittem Zuſtande ſtatt fånde - Man fann hier nur

wohlthätig auf den Geiſt , der ſich viel fråftiger und

die Unvor fi dhtigkeit anklagen , die in allen Situas

gefünder in einem fråftigen, geſunden, reglamen Körper

tionen des lebens, mithin auch bei dem Bajonnetiren ,

Wer möchte ſie überhaupt für dådlich erklären, wegen

dußert, als in einem frånflichen, ſchwadlichen, ſchlecht nachtheilige Folgen für die Geſundheit, ſelbſé pldßlichen entwidelten , trågen .

Mens sana in corpore sano wurde aber mit Recht ſchon von den alten als die Bas -

fis alles dauerhaften , wahren militäriſchen Muthes und

Tob , berbeiführen kann.

Zu 2. Wie das Uebermaß in den unſchädlichſten , ſelbſt in den nůßlichſten Dingen ſchädlich werden kann,

Selbſtvertrauens bezeichnet, indem ſich dieſer nothwendig lo fann auch bei den gymnaſtiſchen Uebungen die We;

immer auf das Bewußtſein eigener vielſeitigausgebil: berſdreitung des allgemeinen Gefeßes: nequid nimis! deter fråfte, und der durch ſie bedingten Superioritat über die Gefabr , ſtúßen muß.

von nachtheiligen Folgen für die Geſundheit begleis tet fein .

Wie aber das niglichſte in der Wort unter dem 3. Schon oben daß Brüche, törpers Conflicte gewiſſer Bedingungen Nachtheile herbeiführen liche3u Verleßungen beſonders bei körperlicher u . iſt T. f.,geſagt,

tann , fo auch die Gymnaſtit in allenihren Abtbeilun: ungeſch idl'ichteit und ungewandtbeit, bet Die beſonderen Bedingungen nun, unter welchen die Bajonnetirübuns ungeſchict pollführten Bewegungen, bei unges

gen, mithin auch das Bajonnetfedhten .

rzen , Anſtoßen entſteben. mannichfaltigen Bewegungenu.ſ.f. des Bajonnes gen ,beſonders während des erſten Erlernens, ſo lange fchiďtem Bei den Hinſtů noch kdrperliche Schwäche, Ungelenfigkeit, Unbebúlflich. tirenoiſt für ungeſchickte, plumpe, ſteife, oder auch für keit sc. in dem Anfänger vorherrſchenb iſt, allenfalls in

ſebr unaufmerkſame, oder äußerſt ſtupide Menſchen als

einzelnen Fällen Anlaß geben können zuStörungen,der ferdingseinegrößere Möglichkeit gegeben , ſich auf die Geſundheit, Verlegungen , Brůchen u . ſind folgende:

genannte Weiſe , beſonders durch ungeſchidtes Hinſtürs

1) wenn ſie mit Unvorſichtigkeit ,

zen , durch ungeſchidtes Anſtoßen mit dem Gewehrtolber

2 ) wenn ſie im Uebermaße ,

an die Leiſtengegend oder die Geſchlechtstheile x . Brúde

3 ) wenn ſie mit beſonderer Ungeſchidlichkeit von Seis ten des fernenden Betrieben werden ,

oder förperliche Verleßungen zuzuziehen. Jedod dürfte durch ſehr vorſichtige, aufmerkſame Inſtructoren ,die mit

auf Veranlaſſung pon Brüchen : dergleichen , zum Glüd doch nur ſelten vorkommenden, undinſpecielleinBezuge 4) wenn in dem Lernenden eine körperliche Prádis. Individuen langſamzu Wertegehen, niemebr von ih. poſition zu Brüden ſtatt hat.

nen verlangen , als ſie leiſten können , alle zu beobach .

*) Bergi. Beleuchtung, der gegen das Bajonnetizen

tende Vortheile und Vorſicht oft genug zu wiederholen

aemad ten einwürfe vom herzogl. braunſchw . Capitain

Geduld genug baben , und deren Aufmerkſamkeit nicht

des Krieges, 14r Bd . 76 Seft. S. 62 - 68.

Berner, in Zeitſchrift fürKunſt, Wiſſenſchaft und Geſchichte Ueber die

durch zu viele ſolcher Schüler in Anſpruch genommen iſt, folchen allenfadīgén Nachtheilen vorgebeugt werden

Bajonnetrechtkunft , ebenbar. 17° Bd. 86 Seft. S. 197

fónnen .

u. 198. - Uuch ein Wort über die Bajonnetfed ta t unft von einem königl. preuk. Capitain und Compagniechef, ebendaſ. Jahrg. 1830. 36 Heft. S. 235. -

Zur Militärgymnaſtik insbeſondere.

bedhogymelange

Landshut 1830. S. 172. Das hier Gelagte iſt von dem ørn. Referenten in der Berliner Milit. Literaturzeitung von 1831. XII. 1. S. 44. 45. aus eigener Erfahrung beſtätigt.

( Fortſegung folgt:) 1

#) 6. Beleuchtung der gegen das Bajonnetiren gemachten Eins würfe I. c. S. 65. 1

221

222

Leite t a t u t.

an kriegeriſde Züchtigkeit entſprechet müffe. Die Bes merkung im Vorwort : daß der Verfaffer ſeine Anſichten

Unterſuchungen über das Heerweſen unſerer vor dem Beginne der verhängnißvollen zweiten Hälfte Zeit. Vom fønigl. bayeriſden Ingenieurbauptmann des Jahres 1830 niedergeſchrieben habe, findet Referent J. ». Xylander. München 1830. VII. 229 in 8.

áberflüſſig. Glaubt der Hr. Verf. nicht, daß man mit

Der fleißige Forſcher im Gebiete militariſcher Ers einem Heere, welches nach ſeinen Grundfågen gebildet

tenntniffe batdurchdieſe Schrift die Reſultate mabfamer, worden , die geſtorte innete Ruhe des Siaates wieder aber bódít nothwendiger Unterſuchungen gemeinnáßig zu herſtellen könne ? Ganz gewiß eben foſo gut, als wenn machen geſucht; er bat darin Gegenſtånbe zur Sprache das Heer nur aus den unterſten Klaffen des Voltes gebracht und unſichten entwidelt , die , wie es ſcheint, ergånzt wird, ia ſelbſt noch leichter ; denn es gibt als: in manchen Heeren einer gründlichen und unpartheiiſchen dann noch zehnmal mehr Individuen im Heere, welche Erörterung ſobald noch nicht entgegenſeben durften , und bei der Fortfeßung der Unruben Gefahr laufen , einen felbft einer theilweiſen Befåmpfung gewärtig ſein müfs Theil ihres Beſikthums zu verlieren, während die Sols fen . Von der Redaction der A.M.3. veranlaßt , dieſe daten aus den ärmeren Volfsklaſſen um nichts zuverlåfo Schrift einer fritiſchen Analyſe zu unterwerfen ,, unters ſiger ſind als jene, weil ſie von den Unrubeſtiftern viel giebt Rich Referent dieſer Arbeit mit um ſo großerem leichter verführt werden können. Revolutionen fönnen Vergnügen, da ſie ihm Gelegenheit gibt , ſein eigenes freilich mit ſolchen Heeren nicht unterdrückt werden, um Glaubenebetenntniß über einzelne Puncte freier auszus

ſprechen , als ſonſt wohl der Fall geweſen ſein dürfte. Db ér dabei mit dem Hrn. Verfaſſer in allen Puncten übereinſtimmt oder nicht , benimmt dieſer Schrift nichts

ro eber wird man ſie aber auch zu vermeiden ſuchen .

Der geſeßliché Heerdienſt und ſeine Dauer. Nach einem kurzen Hinweis auf das Entſtehen und

von ihrem Werthe. Es handelt ſich bier um Feſtſtellung den Zwed geſellſchaftlicher Vereine oder Staaten , und von Grundſåpen, deren Beachtung oder Nichtbeachtung die daraus entſpringende Unvermeidlichkeit des Krieges, in unſeren Tagen , wo ſo viele Intereffen in Colliſion ſucht der Hr. Berf. zu beweiſen , daß durch die conſes gerathen find, nicht obne großen Einfluß bleiben fann . quente Durchführung des Grundlagen der allgemeinen Nebenbei erſuchen wir aber die Rejer der A. M. 3. , ſich Kriegsdienſtpflicht die Kriege ſeltener werden, und meht durch die nachfolgende Mittheilung des Hauptinbaltes den Charakter der Vertheidigungsfriege baben würden. der angezeigten Schrift nidt abhalten zu laſſen , dieſe Der Berf. gibt zwar zu, daß ein Krieg gar bald 'feines

ſelbſt zu leſen , was für Fie jedenfalls ein Berluſt ſein urſprünglichen Charakter verlåagne, folgert aber daraus, würde, wenn auch Mancher das Buch - aus perſons unbefriedigt, vielleicht ſelbſt mit uns lichen Motiven willen aus der Hand legen ſollte . Wabrbeit iſt feine Lederſpeiſe für verwohnte Gaumen ;;ſie iſt eine Arznei,, die man nicht ohne Widerwillen verſchludt, deren Wirs

daß jeder Stant, er ſei groß oder Frein, Vorkehrungen treffen müſſe, welche in Zeiten der Gefahr die Entipis delung einer möglichſt großen Streitmacht erlauben.

Dieſe Borfebrungen ſcheinen um fo nothiger , da auf ihnen bauptſächlich die Erbaltung des Friedens berubt.

kungen aber bemungeachtet beilſam ſind. Die Wahrbeit Denn, obgleich Viele glauben , daß es in Bezug auf die zu ſagen , iſt Pflicht für Jeden, der ſich im Dienſte des materielle Ueberlegenheit größerer Staaten gleichgiltig Staates befindet, auch wenn er nicht dazu aufgefordert ſei , ob alle Staaten nur ein oder vier Prozent der Bes

wird. Verlangt doch der Staat von ſeinen Dienern , volferung fampfgerüſtet ins Feld ſtellen, ſo iſtdieß doch daß fie freiwillig und ſelbſt mit Aufopferung das thun follen , was zum Wohl des Staates dienen fann,, wenn es auch nicht gerade in den engen Kreis ihrer Berufspflichten gebdren ſollte. Endlich wollte man nicht verkennen, daß der Kriegsmann die höchſten Güter des Lebens dem Staatsintereſſe zum Opfer bringen muß, ohne dafür nur einigermaßen genügend entſchädigt wers ben zu können , und daber ein woblermorbenes Recht

nicht der Fall, weil ein ſolcher Zuſtand der bödſten Ans ſtrengung nur furze Zeit dauern fann und auch große Staaten ihn nicht matbwillig berbeiführen würden. Ref. fann ſich von der Richtigfeit dieſer Vorausſes Bungen nicht völlig überzeugen . Allerdings wird aud die ein großer Staat ohne dringende Aufforderung nicht immer in den å uberen Berhältniffen gefucht wers den darf - nicht leicht zu einem ſolchen Gewaltmittel

bat, ſeine Meibetr auszuſ , die gen, nun r Verb greifenden, der áltniffe Ma denTeu Krieg, ſagt Måti r , iſtweiein wa g nübe pre gezniem n der s ihn zunadift . De effe m freien nne che fel lenket, wer dri nefist, nich t ein freies wort .

nnen

ß

t

wobin er fábrt, nicht ob in fremde, ob in eigene Saa.

Die Unterſuchungen gerfallen , in drei Abtheilungen. ten .“ Hat aber ein mächtiger Staat ſeine Streitmacht Die erſte bandelt von der Gefeßlichkeit des Heerdienſtes einmal auf den Kriegsfuß geſetzt,, ſo iſt Drei gegen Eing und ſeiner Dauer, die zweite von den Befebligenden und zu wetten, daß er ſich auch für die Koſten bezahlt mas ihrer Bildung, die dritte enthält Blicke auf das gegenschen wird. ,, Wenn man 500,000 Mann auf den Beinen wärtig beſtehende Heerweſen. bat , außerte jüngit ein franzöſiſcher Deputirter, fann Der Hr. Derf. hat die Wichtigkeit der Aufgabe vols

fig begriffen , und ſowohl die Pflichten der Staatsbürger

man ſie nicht lange das Gewehr im Arm ſteben laffen .

Durch die Bereithaltung des höchſten Aufgebotes der

aló töre Rechte möglichſt genau abgewogen . Daß das Streitfräfte möchte alſo der Friede nicht geſichert fein . Intereſe Einzelner dem des Staates nachſteben müffe,

Im Gegentheil darf man annehmen , daß der Gedanke :

iſt eben ſo klar bewieſen , als daß ein Heer nicht blos aber eine impoſante Macht zu verfügen , für junge Fürſten , wohlfeit fein dürfe, ſondern auch allen Anforderungen kriegeriſche Miniſterien, und ſelbſt für manche Deputirtena

224

223

kammer etwas ſo Verführeriſches hat, daß viel Selbſtübers Baſis zurüđzuführen. „ Durch dieſe Anerkennung einer windung dazu gehört, nicht davon Gebrauch zu machen .

allgemeinen Kriegsdienſtpflicht reiht ſich der fraftigſte

Die folgenden Unterſuchungen beziehen ſich auf die Theil des Voltes unter die Waffen, und die Geſchichte Vorbereitung der wichtigſten Streitmittel im Frieden, nåmlich der Menſchen , und es wird hierbei, wie ſich von ſelbſt verſteht, ein großer Werth auf guten Widen und Intelligenz gelegt. Der Berf. ſcheidet die Streitmacht

zeigt uns , daß zu allen Zeiten , wo nicht bloß einſeitige, vorübergehende Intereſſen , ſondern etwas errungen wers den ſollte, was fich auf die höchſten Intereſſen der Odis fer oder der Menſchheit bezog, daß da Großes vont

in zwei Theile, wovon der eine den Stoff bildet, der dauernden Folgen ſtets nur von Heeren volbracht andere aus den Künſtlern beſteht, welche jenen nach wurde , die durch Zahl und inneren Werth der bedeus

den Geſeßen der Kunſt verwenden, und bemerkt nebens tendſte Theil des Volkes waren , aus dem ſie hervor. bei , daß der Stoff nur einer ſolchen Bildung bedürfe, die ihn befähigt, von den Künſtlern mit Sicherheit vers wendet zu werden. Die in unſeren Tagen bis zum Ues

gingen . " ( S. 30. ) 6 die Geſchichte dieß lebren ſollte möchte Ref. wohl bezweifeln . Am wenigſten dürfte hier das Heer

berdruß gehörten Aeußerungen : daß der gute Wille in unter Guſtav Adolph als Beleg dienen können , da die den meiſten Fållen allein ausgereicht habe, werden kurz Nationaltruppen ſich zu den geworbenen und den vers bündeten Truppen gleich Anfangs kaum wie 1 zu 8 vers

und bündig widerlegt.

Nach einer allgemeinen Entwicelung deſſen , wodurch hielten , und ſpåter nicht in dem Verhältniſſe wie jene ein Staat ſich den möglichſten Schuß verſchaffen muſſe, vermehrt werden konnten. Und was würde wohl Wale um in letter Inſtanz ſeine Eriſtenz zu ſichern , geht der

lenſtein mit ſeinen Söldnerſchaaren ausgeführt habent,

Hr. Verf. zu einer Unterſuchung der Art und Weiſe wenn man ihn an der Spiße gelaſſen båtte ? Es ift úber und beleuchtet die verſchiedenen Grundformen der aber auch gar nicht nothwendig , die Geſchichte anzurus Heerorganiſation. Das Söldnerweſen ſcheint ihm unzus fen , denn der Grundlag : Gleichheit vor dem Gefeße, verläſſig; die freiwillige Anwerbung der Landesfinder iſt überwiegend, und die allgemeine Kriegsdienſtpflicht

von deſſen Anwendung. leßteren nur die unmittelbare Folgefortbauend, In Bezug auf unzureichend für den Bedarf. wil der Hr. Vf., Auf dieſem Grundlage Zahl der Freiwilligen daß Modus erwiedert Ref.,

die

gewiß bald zunehmen würde, wenn freie Concurrenz zu ben Offizierſtellen ſtattfånde, und wenn man den nies

daß alle Waffenfähige durch die Kriegsſchule des Heeres geben, aber nur eine ſo kurze Zeit in derſelben zubrins

deren Militårklaſſen den Dienſt nicht ſo oft durch uns gen ſollen, daß dadurch der größte Theil wenigſtens in

nůße Quålereien verleidete, beſonders in ſolchen Armeen,

ſeinen bürgerlichen Verhältniſſen nicht weſentlich geſtórt

wo die Regimenter eine vorgeſchriebene Anzahl Soldas wird. Die koſung dieſer Aufgabe verſuchte der Verf. ten beurlauben müſſen. Auch in Frankreich iſt der in den bereits 1820 in ſeiner ,, Heerbildung “ auf ſehr befries Kópfen vieler hoben und niederen Offiziere feſtgewurzelte digende Weiſe, und werweiſt s. 18 auf die nachtheiligen melden . Das ſind die lieblichen Folgen des Schlendriano

Folgen der langen Dienſtzeit. Die praktiſche Durchführung dieſer Idee hångt mit

und der Scheinſüchtelei. DieSchuld trifft aber hauptſächs lich Diejenigen , welche ſich ſolchen Sand in die Augen ſtreuen laſſen. Wir ſind noch lange nicht da , wohin wir fommen müſſen , wenn der Offizierſtand rich diejenige

den militå riſchen Forderungen , welche an die Maſſe der Krieger gemacht werden müſſen , To enge zus ſammen, daß dieſen eine beſondere Unterſuchung gemid . metwird, von welcher wir Nachſtehendes berausheben.

Achtung erhalten will , auf welche die edelſten Glieder

Vor Allem müſſen die moraliſchen Eigenſchaften ders

,, Corporalsgeiſt" Urſache, daß ſich ſo wenige Freiwillige

deſſelben mit Recht Anſpruch machen. - Eine Scheidung jenigen berückſichtigt werden, welche in den Kriegerſtand der Kriegsmacht in ein freiwilliges ſtehendes Heer für wirklich eintreten . So ſchwer dieß auch ſein mag, ſo die Offenſive, und ein Milizheer für den Schuß des folgt daraus wenigſtens nicht, daß man dieſen Gegens Landes, bått der Verf. aus mehreren Gründen für nachs ſtand mit jener völligen Nichtbeachtung bebandeln ſoll, -

theilig , und deckt zum Beleg einige Schattenſeitender wie dieß vorzüglich bei den hóberen Standen der Fad engliſchen Wehrverfaſſung auf, wo dieſer Modus ans genommen iſt. Die Dritte Grundform , bei welcher der Kriegsdienſt ausſchließlich einer Volksklaſſe überlaſſen bleibt, gegenwärtigaber auf den unteren Volfsklaffen laſtet, paßt nicht mehr für die geſellſchaftlichen Verhålts niſſe unſerer Zeit. Statt jener früheren Ungleichheit iſt die Gleichbeit vor dem Gefeße aller Glieder des

Staates anerkannt, und dieſelbe muß wohl mehr als in

iſt, wo oft die fünftige Standeswahl der Kinder feines. wegs darnach beſtimmt wird , ob ſie hinſichtlich ihres Gemüthes zum Soldaten taugen oder nicht; ſondern iſt der Vater von dieſem oder jenem Stande, hat er dieſen oder jenen Verwandten , kann er ſeinen Sohn in ein militäriſches Erziehungshaus oder überhaupt leichter im Militar als andermårts unterbringen , ſo geſchieht es. Da wird er oft in Jahren aufgenommen, wo man noch

anderen Dingen da anerkannt werden , wo es ſich um nicht einmal über ſeine einſtige phyſiſche Brauchbarkeit, viel weniger über ſeine moraliſche entſcheiden kann, die höchſten Güter des lebens handelt. Auf dieſe Gleichs noch wird nicht ein förmlicher Krüppel aus ihm , ſo will ſpäter, beit vor dem Gefeße gründet ſich auch die allgemeine und Berpflid tung der den Staat bildenden Glieder zum des lieben Fortkommens wegen, in der Regel Niemand mehr den Ariegsdienſte.

Betheiligten von dem einmal ergriffenen Stande abweiſen , er tauge

Sorbaten oder nicht. So muß alſo das Staatsintereſſe dem Vortheile Einzelner weichen. Es war der neueren Zeit vorbehalten , das Verhålts zum ( Fortſeßung folgt. ) niß des Kriegerſtandes zum Volfe auf ſeine natürliche 17

Redigirt unter Verantwortlidikcit der Verlagshandlung : E. W. Beste in Darmſtadt und in deſſen Orijin gedrudt.

Samſtag,

Nr. 29.

9. April 1831 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Die erſte Abtheilung von 15 Cadetten wird wie

Badenn .

bisher frei auf Koſten des Inſtitute ,, und obne daß von

an dem den Stånben vorgelegten Staatsbudget für Seiten ihrer Aeltern ein Zuſchuß für den Unterhalt und die Jahre 1831, 1832 11. 1833 iſt der Aufwand für das Unterricht geleóſtet werde , während des ganzen Lehrcurs Kriegsminiſterium folgendermaßen angefeßt: Militaretat

,

Penſionen für die aus dem ruſſiſchen Felds

Abtheilung gezåhlt zu werden .

suge zurückgekehrten Unteroffiziere und Soldaten

fus erhalten. Die Sdhne unbemittelter Offiziere und

1,580,570 ft. Staatsdiener haben vorzugsweiſe Anſpruchy , zu dieſer Da es jedoch billig iſt, daß Aeltern , welche ihre .

12,680

Såbne für den Offiziersſtand beſtimmen , auch einen

WegenAufbebung der Militärfrohnden

15,000

Landesvermeſſung

10,000

Beitrag zu deren Erziehung liefern , wenn ſie irgend bierzu vermogend ſind , ſo beſtimmen Se. R. Hobeit,

Zuſammen 1,618,250 fl. daß für jeden. Cadetten der zweiten Abtheilung ein Der Etat des Kriegsminiſteriums ſteht demnach um das jährlicher Beitrag von 300 Å . geleiſtet werde ,welcher 55,793 fl. 44 fr. vorige Budget niederer um . und wenn man die darunter begriffene

Ausgabe wegen Aufhebung der Mis litárfrobnden mit

15,000

von ibren Aeltern oder nåchſten Angebdrigen erſtmals bei Aufnahme des Cadetten , und ſodann jábrlich im Voraus in die Kaſſe des Inſtituts bezahlt wird. Es verſteht ſich übrigens, daß die Gabetten der zweis

ten Abtheilung vor jenen der erſten , welche ganz auf

70,793 fl. 44 kr. Roften des Staates erzogen werden , durchaus feiner Die Summe von 10,000 fl. wegen der Landesvermeſs Vorzug irgend einer Art,weder im Inſtitute ſelbſt noch

welche neu iſt , hinzuſchlågt, um

ſung iſt von dem Etat des Miniſteriums des Inneren bei ihrer dereinſtigen Anſtellung als Offiziere, anzuſpres auf den des Kriegsminiſteriums transferirt, weil es die den baben. Regierung für zwecmåßig bålt, das topographiſche Bus 2) Der Eintritt in das Gabetteninſtitut fann nicht reau dem Kriegsminiſterium unterzuordnen . von der Conſcription befreien ; wenn ſich daher der Fall Für das Gadetteninſtitut find angeſeßt . 13,800 ft. ereignen ſollte, daß ein Cadet im faufe ſeines 3 jábris Hierzu kommen die von 15 Cadetten jährlid gen Rebrcurſus, wegen ſeines Betragens oder zu geringer 4,500 mit 300 fl. zu zahlenden Beitrage Fähigkeit als des Offiziersſtandes unwürdig, entlaſſen werden müßte, fo fåüt er bei erreichtem Alter der al. und es beträgt daber der ganze Aufwand gemeinen Confcription anheim. für das Inſtitut ( nåmlich für 6 febrer, Die Gabetten werden fünftig nicht mehr ſogleid 30 Gadetten und 4 Diener ) 18,300 ft. als 3) Offiziere Inſtitute entlaffen , ſondern als Serſchanten Für die höhere Offiziersbildungschule Unteroffiziere aus bei dem der Tavalerie, und als Budget Regiment Corps zugetheilt, Nr. 15 der A. M.3.) ſind 6000 im bei derInfanterie dem oder ( f. 3 u. fl. .

.

vorgeſehen. Die Offiziere haben in dieſer Anſtaltfeine für welches fle beſtimmt werden. Nach Verlauf von 6 andere Begünſtigung zu erwarten , als den unentgeltlis Monaten wird alsdann der Commandeur dieſes Corps chen Unterricht in allen dabin gebdrigen Wiſſenſchaften. berichten, ob er den Cadetten für würdig erachtet, zum 1

Uebrigens iſt die Anfalt noch nicht wirklich ins Leben Dffizier ernannt zu werden . Während dieſer Probezeit getreten.

haben die Cadetten ihren Dienſt als Unteroffiziere mit Zufolge der Drbre vom 26. Oct. 1830 ( ſ. Nr. 93 größter Genauigkeit zu verſeben , werden jedoch in freien der A. M. 3. von 1830 ) baben des Großberzogs L. H. Stunden , ſo wie früher die Junfer bei den Regimentern , in Bezug auf das Gabetteninftitut die nåberen in die Geſellſchaft der Dffiziere zugelaſſen , wenn ſie Beſtimmungen in nachſtehender Drbre vom 27. October durch ihr Betragen ſich hierzu eignen. erlaſſen : 4) Um den im Cadetteninſtitute erzogenen Offizieren 1) Bei der etatmåßig beſtehenden Anzahl von 30 Tas Gelegenheit zu geben , fowohl ihre militäriſchen Studien detten werden fünftig 2 gleiche Abtheilungen beſtehen : fortzuſepen , als aud in tören ſpåter noch gemachten

227

228

Fortſdritten erkannt zu werden , befehlen Se . M. H. der Unter den hier ſtattfindenden , mitunter etwas ſchwan . Großherzog, daß von Seiten des Inſtituts dieſen Offis

fenden Beweisumſtänden könnte auch einmal den Bajons

zieren noch wenigſtens wijyrend eines ganzen Jahres

netirubungen unſchuldiger Weiſe die Veranlaſſung eines

Aufgaben zum Pusarbeiten zugeſchickt werden ſollen ,

Bruces aufgcbůrdet werden . - In jedem Falle aber ,

welche mit ihren Fähigkeiten und der möglicherweiſe wo erwieſenermaßen und unbezweifelt ein Bruch bei ſols hierauf zu verwendenden Zeit im Verhåltniß ſtehen.

chen Individuen wirklid , durch das Bajonnetiren vers

Dieſe Aufgaben werden von dem Director des Inſtituts anlaßt worden iſt, kann auch angenommen werden, daß an die Offiziere durch den Commandeur des Regimento vermoge der beſtehenden förperlichen Prädispoſition dies. befördert, welcher dafür Sorge tragen wird, daß die fer Brud früher oder ſpåter bei jeder anderen fórpers

Bearbeitung der Aufgabe auf eine ſelbſttbåtige Artlichen Anſtrengung auch würde entſtanden ſein, und es und in möglichſt kurzer Zeit geſchieht, worüber der dürfte in ſo fern in dieſer Gymnaſtif gleichſam der Pros felbe bei Rückſendung der Arbeit an die Direction des birſtein erblickt werden , an dem ſich die vollkommene

Inſtituts Bemerfungen beizufügen bat. Um bei Stellung militariſche Tauglichkeit des Körperbaues in Zeiten der Aufgaben von Seiten des Inſtituts auf die vorhans offenbart. denen Hůlfsmittel zu deren Ausarbeitung Rudſicht nebs Uebrigens dürfte ein Bruch , oder eine førperliche men, ſo wie die Quellen anzeigen zu fónnen, welche zut Verlegung , unter den Bedingungen sub 1 bis 4 beinn benußen ſind, haben die Regimenter und Corps ſogleich

Bajonnerfechten entſtanden , immer noch nicht als ein

einen Katalog ihrer Bibliothefen , der etwa vorhandenen Nachtheil von ſo wid tigem Belange angeſehen werden Karten und mathematiſchen Inſtrumeute an die Direcs founen, um als vollgiltiges Gegengewicht gegen alle tion des Sadetteninſtituts einzuſenden . angegebene Vortheile, die es für das Geſunðbeitswobi 5) Vorſtehende ürtifel 1 u. 3 finden erſt im Spåt: der Streitenden bat, in die Wagichale gelegt zu perden jabre 1831 Anwendung . Die Artifel 2 u . taber treten

ſogleid, in Wirfjamfeit.

Die Bajonnetfechtkunft in ihrer Beziehung zu dem Geſundheitowohle

beſonders wenn man auch den unendlichen Nußen

erwågt, den es als Vertheidigungsmittel im ernſten Ges fechte in Bezug auf Verhütung von Verwundungen und auf Erhaltung des Lebens derſelben haben muß." - Die Bedingungen sub 1 bis 3 können übrigens mehr oder weniger verhütet werden . Ein allgemeines Vorbauungs- und Berbis

des Militärſtandes.

tungo in ittel von Krankheiten , Berleßungen und Gebrechen bei Erlernung des Bajonnets

( 8 ( tt c b ư ng . )

fechtens iſt übrigens in dem vorgeſchriebenen methodi,

Zu 4. Bei den, jedoch nur höchſt ſelten vorkommens den Individuen, die mit einer beſonderen Schlaffbeit derjenigen Theile, in welchen Brüche zu entſtehen pfles gen ( Anlage oder Predispoſition zu Brüden ) oder mit allgemeiner Schlaffheit des ganzen Körpers bebaftet ſind , können bei jeder fórperlichen Anſtrens mithin gewiß auch bei den Bajonnetfechtübungen - leicht Brüche ents ſtehen. – Es dürfte daber in einem Falle, wo ein ſols ches .Individuum angibt, durch das Bajonnetiren einen Bruch bekommen zu haben , wohl. geprüft werden, ob es ihn wirklich durch das Bajonnetiren, oder durch eine ans dere fórperliche Anſtrengung bekommen , ob es ihn nicht ſchon bei dem Eintritte in das Militár oder bei Rücfehr aus Großurlaub mit von Haus in den Dienſt gebracht, ihn verheimlicht und endlich ,1 nachdem er ihm zu große

jchen Lehrplane gegeben , in welchem ſtufenweiſer, all. måblicher Uebergang vom leichteren zum Schwereren, ſo wie ferner Rückſichtsnahme auf die von den Lebrern nie zu überſdireitende oder zu übereilende Leiſtungsfábigkeit jedes einzelnen Individuung und auf die allgemeinen Vorſichtsmaßregeln zur Erhaltung der Geſundheit, und Verhütung von Verleßungen u. f. F. Hauptprincip iſt, und in welchem es den ,Schülern nicht geſtattet iſt, außer dem Unterrichte Selbſtübugen vorzunehmen,, denen ſie noch nicht gewadyfen ſind. Sehr zweđmäßig iſt in dieſem Pehrplane dem Be. ginne des eigentlichen Bajonnétirunterrichtes eine alts gemeine Befähigungodreffur des sorpers ** ) vorausgeſchickt, die den Zwec erfüllt, im Augemeinen durch aufeitiges , in dem Grade, als es jede einzelne Individualität zuläßt, ſtufenweiſe verſtårftes Debnen , Strecken und Biegen des Körpers und aller Gliedmas

Beſchwerden verurſacht , der Penſion wegen auf Recha

Ben ſåmmtlichen Gelenken der Arme-:und Beine und des

gung , ſeibit mitunter, wenn die Anlage ſehr groß iſt, bei den geringfügigſten Bewegungen ,

nung dieſer dienſtlichen Uebung geſdhrieben habes) - Rúcgrates , die alle beim Bajonnetiren mehr als bei Der Dienſt geſtattet hierüber krine Controle , wenn er aus

ſonſt ſehr verehrungswérthen Gründen der Şumanität die uns terſuchung der Recruten auf entblößtem Körper verbietet, und fie nur bei denjenigen geſtattet, die Fehler oder Gebrechen an :

geben , und ſie iſt hier nur bei den Einſtehern , bei welchen jenes Verbot natürlich wegfält, möglich. Die Beſchaffenheit

jedem anderen Fechten in Anſpruch kommen , t) mehr

Beweglichkeit und Geſchwindigkeit, den ſebnigten und beſtehenden Bruch andeuten , daß plöblico entſtehende Beiſten : brüche gewöhnlid inneré find u . F. f.

* ) 0. Seimniß lie. befonders S. 15–21, S. 26, S. 30–34.

des Bruch ſelbſt gibt din aerzten nicht immer ſichere Uus: **) 6. Selmnik 1. c. S. 34-51. kunft, wiewohl für einzelne beſtimmte Fälle angenommen were den kann, daß ein febrierfchlaffter, erweiterter Bauchring, und

die , durch einen äußeren Leiſtenbruch ſchon bis in den Bodenſad herabgeſenkten Gedärme einen ſchon mehr oder weniger lange

+) Vergl. „, aber den Nugen der Fedtkunft " in der Jug. Militárzeitung von 1827, S. 114. f. + ferner; ,,über den - Nuben der fedtlunft, insbeſondere über die Giņa führung des Bajonnetirens,

ebenbar, S. 595 u. f.

230

229

knorpelichten Tbeiten mehr Elaſticitat, den Muskeln liden Verletzungen , Brůchen c. geben könnten . Dieſe mehr Schnellkraft zu ertbeilen , und ſodann auch durch ſind : beſondere Stellungen und Bewegungen * ) die Haltung 1 ) Die Biegung in den Hüften obne oder des Gleichge.vichtes des Körpers zu úben . Dieſe f. 9 . mit Erbebung eines Fußes , v . Selmniß 1. c. erfte A us arbeitung iſt, nis Elementargymnaſtik, S. 41. Taf. 11. Fig. 2. böchſt geeignet, vorläufig die Kraft, Gewandtheit und 2) Die Biegung des Oberforpers vor ,

Equilibriſtik des ganzen Kórpers zu entwicfeln, und ihin warts , ibid . S. 44. Taf. II . Fig. 2 . 1

dadurch mehr Geſchick zu geben, bei allen Anjirengungen

förperliche Unfälle, Verletzungen 2c. zu verhüten. Man hat zwar die Gleichgewichtsübungen bier mitunter

für åberflüſſig erachtet. Dodh erſcheinen ſie hier gerade um ſo nöthiger, als die ſtete Erhaltung des körperlichen Gleichgewichts , wie v . Selmnitz S. 36 ' ſehr richtig ſagt, die Grundlage aller Leibesübungen iſt. Dhne ſie würde der Bajonnetiſt bei den häufig vorfommenden raſchen Sprüngen , Wendungen u . ſi f. ungeſchickt hinſtürzen ,

3) Das Emporchnellen eines Fußes ,

ibid . S. 43. Taf. III. Fig . 1 . 4) Die 3 urů ofbiegung der Schultern und

Arme , ibid . S. 37. Tnf. 1. Fig . 1: Es ſind dieſe Bewegungen für ſehr ungelenkige,

plumpe, oder ſchon mehr bejahrte Individuen allerdings ſehr ſchwierig, und wohl dürfte man ſie von dieſen nicht in den vorgeſchriebenen Grade erwarten können, vielmehr ſich idon begnügen, wenn ſie ihnen nur aunas

beſonders wenn er ſie beladen mit ſeinem Gepåde aus berungsweiſe gelingen , auch dürften ſie bei dieſen die führen ſoll, š . B. beim raſchen Vorfall und Zurückziehen Vorſidt, Aufmerkſamkeit und Geduld von Seiten der

des Körpers beim Wurfſto B , wo ihn ohnehin die

Inſtructoren ganz beſonders ndthig machen . – Die ein

Schwungfraft des Kórpers und des Gewebres mit ſich

sige Art aber, wie die Bewegungen sub 1-3 Brüche

.

fortreißt, beim Sprunge redyto oder lints mit veranlaſſen fonnten , wäre die , daß der fernende lie Niederſenfen eines inies und

ungerdicft ausführte , bei der Biegung in den

proglidem Sprung in die Hobe mit Stellung8.

Húften z. B. den Körper ſtatt ſeitwärts, mehr in der

wechſel 2c. , ohne fie würde er fdon in der gewohns Tichen Fechterſtellung wanfen, wo der Körper nur

diagonalen Richtung rückwärts biegte 2c. , daß er dabei das fórperliche Gleichgewicht verlore , ungeſchidt und

Sto , beim

auf einem Beine ruht, während das andere ſtets vor ,

plump hinſtürzte, was beſonders dann möglich wäre,

oder rückwärts mobil ſein , und der Körper dabei ſtets

wenn die Inſtructoren die förperliche Leiſtungsfähigkeit

Kraft&ußerungen durd) Stoße, Paraden 2c. wachen muß . ihrer Schüler überſchritten oder übereilten . So können Bei der gebdrigen Ausführung des angegebenen febr: dann allerdings bei ibnen leichter durch die sub 1-4

planes - in welchem der Bajonnetiſt in wohlberechneten gegebenen Bebingungen Brüche entſtehen . — Man bat -

Uebergången allmåblich von den einfachſten bis endlich zu

von den Bewegungen sub 3 und 4 Zerreißung der Ges

den complicirteſten Bewegungen und Kraft&ußerungen lentfapſeln und Auslenkung der Anochen, und insbeſorts geführt wird, ſo daß zuletzt ſeine ganze Nüſtung mit dere von der sub 3 Musfelzerreißungen und Mittel Gepåd fein Hinderniß mehr für ihn abgibt, ſich mit Er- fleiſchbrüche befürchtet , was alles jedoch nur möglich folg ſelbſt gegen zwei bis drei Cavaleriſten zu vertheidi: wäre, wenn bei 3 der Oberſchenkel, bet 4 die Oberarme

gen (v . Selmniß !. c. S. 4. S. 1.18 sub 7 ** ) - iſt ſehr gewaltſam nach den vorgeſchriebenen Richtungen im Allgemeinen nicht wohl möglich , daß bei den Bas geriffen oder gezerrt würden, nicht aber bei ſolchen eins jonnetirübungen eine der im Lehrbuché vorgeſchriebenen fachen , dem Willen unterworfenen Bewegungen, wenn Bewegungen und Stellungen für geſunde und normal

fie' der Vorſchrift nach nur allmählich , unter Aufſicht und

gebaute Menſchen aus dem Jünglingso und Mannes, nur in ſo weit gelernt werden, als es in der Möglich. alter nachtheilig rein fónne. Aite find dem Kräftemaße feit jeder einzelnen Individualität liegt. –- An und für derſelben und dem normalen Baue des menſchlichen Kors ſich aber müſſen alle diefe Bewegungen wiederholt får ( Fort folgt . ) pers völlig entſprechend, alle werden, was den beſten unſchädlich erflårt werdeut. Beweis dafür abgibt, táplich von ibnen mit der größten Leichtigkeit und mit dem beſten Erfolge für ihre Geſunds beit vollzogen .

Lite r a t u r.

Man hat jedoch einzelnen Bewegungen und Stels

(ungen der genannten Vorſcule den Vorwurf gemacht, Unterſuchungen über das Heerweſen unſerer daß ſie ganz beſonders leicht Veranlaſſung zu förper. *) . Dieſe ſind in auffteigender Ordnung vom brichterin zum Schwes reren : 1 ) die Vorftredung eines Fußes , 8. Silmniß 2) Das Balanciren.ohne Bewegung 3) Die Biegungin des Oberkörpers , ibid. S. 47. den øüften ohné, und hierauf mit Erhebung eines 1. c. S. 36.

-

Fußes, ibid. S. 41. Taf. II. Fig.. 2. — 4 ) Da Empors Ichnellen eines Fußes , ibid . S. 43, Iaf. Ill . Fig. 1.

5 ) Die Biegung des Oberkörper 8.vorwärts nieder,

Zeit. Vom fönigl. bayeriſchen Ingenieurhauptmann 3. 5. Xylander. München 1830. VII. 229 in 8. ( fortregung. ) S. 53. ,,Das Weſen der Kriegebildung der Soldaten

beſteht in der einfachen Erfenntniß und der Ueberzeuğung von der Kraft und dem Vortheile, welcher aus dem ges meinſamen, geregelten Zuſammenwirken Bieler entſteht, wenn ſie gut bewaffnet , geúbt und von der Kriegszucht

S.44. Iaf.ll.Fig.2; beide legtere, in wiefern dieHaltung zu einem Ganzen verbunden ſind ; in der Erkenntniß, baß hierbei vorzüglich die Fåbrer der Truppe wirkſam

**) Berol.Bajonnetfedtlebre für die t.württemberg. Infanterie, die ſind,Intelligeuz und in demunddaraus hervorgebenden Vertrauenin 1824. S. 52. ( 2. M. 3. 1826. S. 391. ) Kriegskunſt derſelben .“

232

231

Bei Erörterung der Frage : wie dieſe Ueberzeugung können niemals blog von den wenigen Perſonen ausges am beſten begründet werden könne, und wie wir ſelbſt hen , welche an der Spiße ſtehen. Wil man die Mängel dazu gelangt ſind, macht der Hr. Verf. eine Bemerkung einer Einrichtung kennen , ſo muß man diejenigen fras über die Entſtehung der gegenwärtigen Taftif, die uns gen, welche ſich vermoge ihrer dienſtlichen Stellung mits zu einer lebbaften Discuſſion verleiten fónnte , wenn

ten im Kunſtgetriebe befinden und die beſte Gelegenheit

nicht hierzu der Raum fehlte.

haben, jede Urſache der båufigen Stockungen und Reis

S. 58 20. fübrt der Verf. den Beweis der Nothwens

bungen fennen zu lernen . Dieß ſind die Subalternen

digkeit, daß die zum Kriegsdienſte Verpflichteten auch im Allgemeinen . In manchen Fällen iſt es noch beſſer, wirklich eine Zeit lang gånzlich aus ihren gewöhnlichen die Soldaten ſelbſt zu fragen , weil dieſe au ſtårfjten Berhåltniffen berausgenommen, und in ein dem Kriege fühlen , wo der Schub drůdt. möglidiſt nachgeabmtes Lebensverhältniß verſeßt , d. b.

Der Raum geſtattet uns nicht, den ſehr ſcharfſinni.

zum wirklichen Heerdienſte gezogen werden müſſen , und ichildert die mangelhaften Reſultate, welche durch bloße Waffenübungen der Verpflichteten, würden ſie auch durch angeſtellte oder geliebene Offiziere geleitet, zu erlangen

gen Unterſuchungen des Hrn . Berf. Schritt für Schritt zu folgen. Wir begnügen und daher mit der Bemerkung: daß er im Augemeinen für die meiſten europäiſchen Staa. ten eine Heerpflichtigkeit von 5 - 6 Jahren, und eine

find. Eine Berufung auf die Peiſtungen der preußiſchen

Unterrichtszeit auf die erſten 3 Jahre für die

Landwehr 1813 und 1814 kann nicht gelten , weil dieſe den Zeitverbåltniſſen am meiſten angemeſſene Beſtimmung zum große

Theile aus wirklich gedienten Soldaten

bålt. Die Reiterei und Artilleriemannſchaft wurde dieſe

beſtand, weil das preußiſche Volk unbeſtreitbar mehr friegeriſchen Sinn beurkundet hat, als ein anderes deuts ſches, und die mit ſeinen militariſden Einrichtungen verbundenen pecuniaren Opfer auch gern bringt. Den Beweis für die Rid )tigkeit dieſer Behauptung liefern die in nichtpreußiſchen Staaten erſchienenen zablloſen Schrifs

3 Jahre ohne Unterbrechung präſent bleiben müſſen , bei der Infanterie ſcheint aber eine noch größere Ber ſchránfung zuläſſig, und es iſt Thatſache, daß in deu meiſten Deutſchen Bundesſtaaten , Deſtreich und Preußen ausgenommen, die Infanterie in Friedenszeiten nicht eins mal ſo lange wirklich präſent iſt ; im Kónigreich Sachſen ten über Berminderung oder wohl gar Abſchaffung der und Bayern z. B. nur 2 Jahre, in Hannover nur 17 .

ſtehenden Heere , durch welche man ſich in Preußen

Monate, im Großherzogthum Heffen nur 13-17 Monate,

lacherlich machen würde. Ueberhaupt iſt die gegenwårs in Württemberg hódiſtens 8 Monate. Demungeachtet gilt tige preußiſche Pandwehr feine Nebenſdule, ſondern eine die Infanterie dieſer Staaten für nicht minder friegsge. Nachſchule des Heeres , und fann fich deßhalb hinſichtlich úbt , als die ruſſiſche , welche 25 , oder die dſtreichiſche,

ibrer Kriegsbildung mit den finientruppen anderer Staas welche 7 - 10 Jahre wirklich bei den Fahnen iſt. Der Hr. -

Verf. ſchließt hieraus, daß für die Infanterie eine Prá.

ten meſſen .

Bei Ausmittelung der nöthigen Dauer der Dienſts

ſenz von einem Jabre zu ihrer nöthigſten Bildung auss

zeit im Frieden unterwirft der Hr. Verf. die in den

reichen fann, welcher Zeitraum entweder ununterbrochent

meiſten europäiſchen Staaten beſtehenden Einrichtungen 'einer kurzen Reviſion , und theilt ſie in zwei Gattungen oder Syſteme. Nach dem erſten Syſteme bleiben die eintretenden Soldaten ſo lange im erſten Unterrichte gegenwärtig , bis ſie den zu ihrer Ausbildung nöthigen Lebrcurſus inne båben, nach welcher Zeit die Beurlaus bung und jábrlich eine kurze Wiederholung des Erlern . ten eintritt. Das zweite Syſtem , welches auch Bayern angenommen hat, beſteht darin, daß die Dienſtzeit gleich

oder, wenn man eine Vertheilung der Zeit wil, nach dem oben dargeſtellten erſten Syſteme vertheilt werden kann , ſo daß der Unterricht im erſten Jahre 6-7 Monate, in den folgenden beiden Jahren 2-3 M ate dauern würde, damit lämmtliche Beurlaubte zu den größeren Uebungen gezogen werden können .

von vorn herein in gleiche Zeiträume getheilt wird, ins

Welchen großen Einfluß die Dauer der Unterric tozeit auf die



Was S.91 über Verminderung der Dienſtgeſchäffte, Bataillongs

und Regimento : Erercirſchulen , und Entfernung der untauglichen

Offiziere geſagt wird, verdient Beherzigung.

nerhalb welcher die Mannſchaft im wirklichen Dienſte disponible Streitmacht eines Staates hat, beweiſt der Berf. durdo Berechnung, wovon wir die Hauptſäße herausbeben wollen . lets einfache und im Urlaub wechſele. - Es leuchtet ein, Millionen EinwohnerFou ein þeer, von 48,000 M. daß das leßs Ein Staatvon4 ein , daß -

tere Syſtem auf die bürgerlichen Verhältniſſe der Dienſt: pflichtigen am nachtheiligſten einwirkt, ohne eine großere Kriegsfertigkeit zu gewihren ; wenn man aber ſo fehlers

unterhalten . Bei6jähriger Dienſtzeit beträgt die jährliche Uushes bung 8000 M., aber in 12 Jahren kann man 96,000 m . ins Feld ftruen . Bei einer Unterrichtszeit von nur 3 Jahren erhält man in

þafte Einrichtungen dennod, fortbeſteben ſieht, ſo verråth

demſelben Zeitraume 192,000M., und willman alleWaffenfähige . jährlich 24 - 28,000

durch die Kriegsidule gehen laſſen, so würden bieß von Seiten derjenigen , deren Pflidst es war , die junge Männer waffenfähig werden, ohne daß der Aufwand für das Regierung auf ihre Nachtheile aufmerkſam zu machen, Seerweren beträchtlich höher ſein würde, als beim erſten Modus, entweder Unbefanntſchaft mit den Einrichtungen anderer der bei einem Kriege faſt gar teine Reſerve aufzuſtellen hat.

Db ſich nicht ein Mittel finden foute, die Störung der geſellis Staaten , oder Mangel an Einſicht. Wil man ein vors theilhaftes Verhältniß zwiſchen der Uebungos und Ur. gen und bürgerlichen Verhältniſſe weniger empfindlich zu machen, laubszeit ausmitteln , ſo genügt es nicht , Addiren zu Ohne die Striegstüchtigkeit zu beeinträchtigen, kann vier nicht unters

aber, daß dasvom ørn. Berf. vors . Wir glauben ſudt werdenErgänzungsfónnen ; man muß in das Weſen der Sache eingehen. geſchlagene und Unterrichtsſyſtem Belfer iſt, als alle

Mancher glaubt aber die Richtigkeit ſeines Saßes mit bereits beſtehenden, und daß man fich demſe ben wenigſtens zu nás zu haben, wenn er ſa . hern wird ſuchen müſſen , wenn man die Rechte und Pflichten der mathematiſc gen fann : 4her malSchärfe 6 iſt bewieſen

24, Durchgreifende Verbeſſerungen Staatsbürger in Eintlang bringen wil.

( Fortj. folgt. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: C. W. Beste in Darmſtadt und in deſſen Drijin gedruds.

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Mittwoch , 13. April 1831. Gusto

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Allgemeine Militár - Zeitung. B . a ye r. n. gab zwar zu , daß das loos der penſionirten Militårs Das am 10. März 1827 zwiſchen Frankreich und durch dieſes Geſet weſentlich verbeſſert wurde; gleich Bayern abgeſchloſſene Militárcartel iſt am 20. Febr. wohl fand ermehrere der darin enthaltenen Beſtimmun. D. S. von Frankreid) aufgefündigt worden , indem die gen allzu beſchránfend ; überdieß glaubte er , daß man

franzöſiſche Regierung den Grundſat angenommen hat, auf die früher wegen politiſcher Meinungen condemnir: keinen Flüchtling, welcher den franzöſiſchen Boden bes ten Militárs, die in Folge der Ereigniſſe des Joli wieder treten bat, an fremde Regierungen auszuliefern. ( S. in den'activen Dienſt berufen worden , mehr Rückſicht båtte nehmer und ihnen bei der fünftigen fiquidirung

Nr. 14 der A. M. Z. ) ,

ihrer Penſion die Zeit ihrer Gefangenſchaft mit in Ans frantre'i dh.

rechnung båtte bringen follen .

Der triego miniſter

In der Sitzung der Deputirtenfammer vom 15. u . erwiederte, daß der Staatsrath rich in dieſem Augen's 16. März fanden die Berathungen über den ( ſeinen blide mit der Unterſuchung dieſer Frage beſchafftige. weſentlichen Beſtimmungen nach in Nr. 18 der A. M.Z. Der Marſchall Tourdan trug auf eine Erhöhung der mitgetheilten ) Geſebesentwurf wegen der fünftigen Pens Penſionen für die Veteranen der alten Armee an. Der fionirung der Militárs der fand macht ſtatt.

Krieg 8miniſter widerfeste ſich diefem Antrage, wor:

Nadh Inhalt des Artifels 1 erlangt man das Recht auf aus für den Schat , der ohnehin mit 41 %, Millionen

eine Penſion nach zurückgelegtem 30ten Dienſtjahre. Der an Militárpenſionen beſchwert ſei, neue Paften erwach : Oberſt v. Leydet wollte , daß man die Penſionsberech:

fen würden . Nachdem hierauf die allgemeine Discuſſion

tigung der Unteroffiziere und Gemeinen ſchon mit dem geſchloſſen worden, wurden fåmmtliche Artikel des Geſe. 20ten , der General Remonts , daß man ſie mit dem Besentwurfs mit einigen unweſentlichen Aenderungen in 25ten , und der Oberſt Pairhans , daß man ſie für der Abfaſſung, die eine abermalige Vorlegung deſſelben

die offiziere mit dem 30ten , für die Unteroffiziere mit der Deputirtenkammer nothwendig machen, angenommen. dem 25ten und für die Gemeinen mit dem 20ten Dienſt: Das ganze Geſetz ging ſodann mit 73 gegen 2 Stims jahre eintreten laſſe. Der k.. Commiſår , Hr. Mar , men durch . Das alſo amendirte Geſetz wurde von tineau, widerſetzte ſich allen dieſen Anträgen , indem der Deputirtenkammer am 29. März angenommen . dadurch dem fande eine Mebrausgabe von 1,600,000

Am 21. März legte der Marineminiſter der Depus

Franken erwadſen würde. Hr . R. Dupin wies darauf tirtenkammer einen Gefeßesentwurf über die Penſioni: hin , daß dieſe Summe ſich in 10 bis 15 Jahren noch rung der Militárs von der Marine vor, worin

bedeutend vermehren wurde, und hielt es auch aus an die für die landmacht angenommenen Beſtimmungen

deren Gründen nicht für ratbfam , das Alter, welches auchauf die Seemacht angewendet werden . Penſion berechtige, allzuſehr herabzuſehen.

zu einer

Der

Die Penſionen der Landarmee und die Marinepens

ehemalige Kriegsminiſter, Picomte Deca ur, ſtimmte får ſionen belaufen ſich gegenwärtig zuſammen ungefähr auf das 25te Dienſtjahr als dasjenige, womit für alle Mis

*75 Millionen .

litårs die Penſionsberechtigung billigerweiſe eintreten Der von dem Kriegsminiſter unterni 20. Februar müſe. Alle dieſe Amendements wurden indeſſen verwor- erſtattete, und nachträglich unterm 18. Márz vervous fen und der Art. 1 in ſeiner urſprünglichen Abfaſſung ſtändigte Bericht über den Umfang ſeiner Operationen angenommen . Der Antrag des Hrn . Pairbans, daß enthält dem Weſen nach Folgendes :

man wenigſtens der Regierung die Befugniß einräume, in beſonderen Fällen den Corporalen und Gemeinen auch

Organiſation. Etat-majors general 3819 Mann ; Gendarmerie 13,612 ; Linieninfanterie 201,431 ; leidte

rohon mit dem 25ten Dienſtjahre eine Penſion zu bewil. Infanterie 54,873; Ouvriers, diſciplinirte Departemen ligen , wurde gleichfalls verworfen . Ade übrige Artifel talcompagnieen 16,728 ; 2 Regimenter Carabiniere 1864 ; ( 2-38 ) gingen ohne bedeutende Debatten durch, und

10 Reg. kúraſſiere 9320 ; 12 Reg. Dragoner 12,336 ;

das ganze Geſetz wurde mit 266 gegen 26 Stimmen anges 18 Reg . Iåger 18,504; 1 Reg. fanziere 1026 ; 6 Reg. nommen. – In der Pairsfammer wurde der Geſebess Huſaren 6165 ; Cavalerieſdule 621 ; Artillerie 36,382; -

entwurf am 25. Mårz discutirt. Marſchau Macdonald Genie 8101; Militarequipagen 3748 ; Sedentar.Com,

236

235

pagnieen 5936 ; Zuwachs in Gemåßbeit der Drdonnan; vom verfloſſenen 17. Januar, die Infanterieregimenter auf 3620 Unteroffiziere und Soldaten zu bringen , 39,680. Die ganze Macht der Armee , wenn ſie die leßte Vers vollſtändigung erhalten haben wird , iſt demnach 434,146 Dabei ſind ferner 01,797 Pferde, bei welchen Mann .

vifionen unter dem Commando des Generalieutenants van Geen ( der dem Vernehmen nach in den nieders låndiſchen Adelſtand erhoben worden) , die zweite unter dem Generalieutenant Herzog v. Sachſen -Weimar, und die dritte , welche noch nicht ſogleich gebildet wers den ſoll, unter dem Generalieutenant Meyer, welcher

die Gendarmerie, Artillerie, Genieweſen und Fuhrwerf einſtweilen in ſeinem bisherigen Verbältniß als befeblos

mit 50,000 záblen . Nach dem gewohnlichen Budget war der Dienſt 224,530 Mann u . 47,491 Pferde; der Kriegøs miniſter hatte demnach das Heer. um 209,616 Mann und Pferde vermehrt. 47,306 e Angabe gibt eine Ueberſicht der Aus Nachfolgend 9 aben , zu denext dieſer Zuwachs von Streitfråften

babender General im zweiten großen Militárcommando verbleibt. Zu Brigadecommandeuren ſind ernannt : bei der erſten Diviſion der Generalmajor Schnurmann und der Oberſt v. Fava uge , bei der zweiten der Ges neralmajor Deſto mbeg, bibber Provinzialcommandant von Seeland, und der Oberſt Bagelaar. Die Cavas lerie der Armee rod unter dem Oberbefehle des Generals

Fr. Trip Neben, und die Generalmajore Poſt Itentenants12,240,000 und Boreel unter ihm commandiren . Die Functionen

geben mußte koſten Antaß,Verfertigungs : Tud und Zugebdr

Kasfete, zatos, Patrontaſden und Wehrs, gebange

Antauf von 45,301 Pferden zu.478 Fr.



Sattel, und Zeug .

eines befs des Generalſtabs der Armee wird der Ges 3,798,000 nerallieutenant Saron $ . conſtant Rebecque vers 21,666,000 feben 2c. 4,901,000 - Nadi offiziellen Berichten hat Holland gegenwärtig 7,497,000 4

Vorlåufige Verproviantirungen

1,311,000 29,253 Mann finientruppen , 6314 Mann Cavalerie, 675,000 7550 Mann Artillerie, 42,513 Schutters, 2058 Grenas 2,236,185 diere, 2148 Jåger und 16,552 Mann in den verſchies 800,000 denen Feldbataillonen , im Ganzen 117,768 Patrioten

An þafer

Für Heizung Deden , Speiſetópfe dc.

tåler : equipagen, Brücken u. 1,400,000 waffengeübt in den lagern und in den Feſten ſtehen. Militárhoſpi Laffeten, Belagerungs 1,277,000 Blei und Papier zu Patronen 1,357,600 Flinten , wovon 285,000 aus England, zu 32 Fr. 62 ' /, Gt. das Stüc ; 715,000 Sabres briquets , 9000 Gavalerie, fåbél, Mousquetons , Piſtolen , Lanzen , 50,393,000 Bajonnete ic.

Kanonen, Wurfgeſchüß und Zugehör Schießpulver

3,932,000 876,000

Die Bajonnet fechtkunft in ihrer Beziehungzu dem Geſundheitswohle des Militärſtandes. ( Fortſegung. )

Folgende Vorſichtsmaßregeln zur Erbaltung

C

Feldfdmieden 2c.

145,000 der Gesundheit, und zur Berbütung von Vera

.

Befeſtigungswerfe zu Paris und Lyon

15,000,000 lekungen , Gebrechen u . Tof. dürften bei Betreibung,

Sold und Unterhalt .

81,535,000

Zemporåre unvorhergeſehene und gebeime Ausgaben

Verwaltung, Etats-majors, bewegliche Bas

und beſonders bei Erlernung des Bajonnetfechtens im Allgemeinen beobachtet werden : 5,760,000 1) Dürfen die Uebungen nicht in enge anliegendent Kleidungsſtúdent vorgenommen werden, namentlid mug

in die Halsbinde ganz loder fein ; vor Allem aber múffen, um Brüche zu verbåten , ſowohl die Ober : als Unters 9,488,000 bofen weit und bequem rein, boch beraufgeben , und am Beſazung von Morea und Algier S : Jm Ganzen 226,033,185 Bunde nicht feſt zugeſchnallt ſein. Im Uebrigen iſt der Dazu kommen die Koſten der Bildung einer Frem, von v. Selmniß I. c. S. 26 u. 27 vorgeſchriebene Anzug taillone.Der Gendarmerie , Recrutirung,

Militárjuſtiz 2c.

958,000

.

.

denlegion, der Errichtung eines neuen Fågerregiments, ganz den Anforderungen der Geſundheit entſprechend. Wiedererrichtung von 75 Gendarmeriebrigaden zu Fuß,

2) Sehr ziedmißig iſt die Vorſchrift, die Kleidungss zur Bewachung des Weſtens und des Südens ; Beizies ſtücké, ſelbſt in der wärmeren Jahreszeit während der bung der Klaſſe von 1830 , Errichtung von 39 Ambus Uebungen im Freien nicht ablegen zu laſſen , und nur, lance , und 12 Pharmaciediviſionen . Man wird eine

wenn anfänglich das Zurúdnehmen der Schultern geübt

youftåndige Ueberſicht der_activen Macht Frankreichs wird , es zu vergönnen ,die Montirung zu öffnen , um erbalten, wenn man den Etat der beweglichen Natios den Bruſtmuskeln mehr Spielraum zu geben ( v. Selm . Auch nach nalgarden, deren Organiſation mit großemEifer betries niß nit 1. c. S. 26,) % .Auch nach den den Uebungen durfte die Mannſchaft , wenn ſie ſebr erbißt iſt , die Kleider ben wird , daju rechnet. Riederlande

nicht ſchnell ablegen , ſich nicht ſogleich durch kaltes Trina Die Ues ken , durch Zugluft sc. fchnell abfühlen. *) , -

i

Eine fdnigl. Verfügung vom 22. März beſtimmt die neue Organiſation der Armee. Hiernach fou die Infanterie der mobilen Armee in drei Diviſionen , jede zu zwei Brigaden, getheilt werden , die erſte dieſer Dis 0,791" , lica

ili

Bergl. Bajonnetfechtlehre für die t. württemberg. Infanterie, S.57 f. , wo den Lehrer ,, Berbütung alles, deſſen , was ichäds lich auf die Geſundheit einwirken könnte, . B. Berkältung. (dnelles Irinken " zur Pflicht gemacht iſt,

237

238

bungen dürfen nicht bei gleichzeitig geöffneten Fenſtern

Lite r a t u r. Unterſudungen über das Heer.wefen unſerer Zeit. Vom fånigl. bayeriſchen Ingenieurbauptmann I. 3. ylander. München 1830. VII. 229. in 8.

und Thüren des Fechtſaaló , überhaupt nicht im luft

zuge , betrieben werden.

3 ) Die Uebungen dürfen nie bis zu völliger Erſdd, pfung, nie im Uebermaße betrieben werden. Den für die Geſundheit zuträglichen Maßſtab gibt v . Selmniß I. c S. 18. 19, indem er ſagt: ,, die Ausbildung der Kräfte erfordert Zeit und Gradation , ſo daß die Geſundheit keineswegs durch unverhältnißmäßige Anſtrengung beeins

tráchtigt werde. Dieſer Grundſak fann von dem Lebrer nicht genug beherzigt werden , weßhalb ibm beſonders die Verpflichtung obliegt, den Anfänger zum dfteren ruhen zu laſſen (måbrend deſſen der theoretiſche Unters ridt betriebert werden fout Vereinis ſoll . ) - Wenn aber die Bereinis .

( Fortresung. ) Die Befehligenden und ihre Bildung . Daß es eine Kriegskunſt gibt, kann nicht in Zweifel

gezogen werden . Daß die höchſte Aufgabe dieſer Kunſt darin beſteht: den Sieg oder die größtmöglichen Vors tbeile über den Gegner , wo möglich mit dem mindeften Aufwande und Verluſt von Streitkräften zu erringen welche ſich durch forg, darüber ſind alle diejenigen einig,

gung auf dem Fechtplaße über 2 Stunden dauert, ſo fáltige Forſchung und Benußung eigener oder fremder iſt es durchaus erforderlich, nach dem Berlaufe der erſten Stunde gånzlich abzubrechen , und die Mannſchaft eine

Erfabrungen ein Recht erworben haben , in dieſer Ans gelegenbeit mitzuſprechen.

Zeit lang raften zu laſſen . Zwei Stunden tåglider Ues

So wie aber das Beſtehen einer Kunſt der Krieg.

bung ind binreichend, um den gelebrigen Schüler binnen einigen Monaten dabin zu bringen , daß er mit den

führung zugegeben wird, muß man auch zugeben , daß es zur Bewahrung und Ausübung derſelben der Künſtler

Grundſågen des Fechtunterrichtes pertraut werde 2c. " 4) Sie dürfen auf keinem glatten, naſſen Boden, der bas Ausgleiten und Hinſtürzen begünſtigt, vorgenoms

bedürfe. Der großere Theil des Heeres dient jedoch der Runſt nur zum Stoffe, und bedarf daber nicht jenes Grades von Bildung, den man von den Künſtlern fors dern muß. Dieſe ſind die eigentlichen ſtåndigen Glies

men werden .

5 ) Beim Contrafecten dürfte es nie von Einzelnen der desHeeres, måhrend die großeMaſſe deſſelben aus unterlaſſen werden , Hande, Kopf, Bruſt, Unterleib und Geſchlechtstheile gebdrig zu ſchüben ( v. Selmniß ) . c. S. 30-32 * ) , weil bierbei bedeutende, ſelbit lebens

mechſelnden Gliedern beſteht.

Von einem ſtehenden

Heere im alteren Sinne des Wortes iſt alſo in den meiſten Staaten keine Rede mebr , ſondern nur von

Rahmen . gefabrliche Verlegungenvorfallenkönnen, wie deroben ſtåndigen Zu dieſen Rúnſtlern angeführte Fall beweißt. :.. 6) Es iſt gefährlich, mit vollem Magen die Uebuns

gen zu betreiben. Nach einer ſtarken Mablzeit muß man

rechnet der Hr. Perf. den gros Beren Theil der Befeblebaber aller Grade. Die Rich . tigfeit dieſer Anſicht – welche mancher brave Idiote für eine Uebertreibung anſeben wird – geht aus der Natur

baber wenigſtens 2 Stunden warten, ebe man ſie beginnt. des Krieges hervor. Wenn auch nur der kleinſte Theil 7 ) Krånfliche oder eben erſt von einer Krankheit zur Meiſterſchaft gelangen und berufen ſein ſollte, die genejene Menſchen fónnen , wie es ſich von ſelbſt vers

Runſt in den böheren Regionen zu üben, ſo bedarf man

ftent

am Bajonnétiren nicht Theil nehmen , bis das

doch zahlreicher Jünger, um eine Auswahl treffen zu fons

drztliche Gutachten ſie für die leichteren oder für alle Uebungen deffelben für tauglich erklärt.

nen, man bedarf zahlreicher Gebülfen , um die Details der Ausfúbrung im Sinne des Meiſters anordnen und

8) Es dürften beſondere Inſtructoren, die ſich durch Geduld und Einſicht auszeichnen, Horzugsweiſe ernannt

ſeiten zu können . Dieß wird gar oft überſehen , daber die große Verſchiedenheit der Anſichten über dieſen eins

werden zum Unterrichte derjenigen Individuen, die entszigen Punct der Heerbildung.

weder in Folge barter (dimerer Arbeiten, oder minderen Grades von Wohlbeleibtheit, oder vorgerůdter Jahre

,, So lange eine Kunſt des Krieges und Theilung der Arbeit Arbeit beſtehen wird ' und ſo lange wir auf dem

mehr oder weniger ungewandt und ſchwergelenkig ges . Wege der Kultur bebarren oder fortſchreiten wollen , worden ſind. In letterer Beziehung dürften alle Gudis

muß eine ſolche beſteben , - ſo lange es Prieſter und

viduen über 30 Jahre bierber gezáhlt werden .

Aerzte ,

Richter und Verwaltungsbeamte , Künſtler ,

9 ) Es dürften feine Privatúbungen im Bajonnetiren Handwerker und Landbauern geben wird und muß , ſo obne Aufſicht geſtattet werden (v. Selmniß 1. c. S. 21 . **) ( Schluß folgt. )

*) Bajornetfedilebre für die I. württemberg. Infanterie, S. 6 sub 8.

3 ) eben ſo darf keine Erbitterung fich in das Gefecht miſdhenj 4 ) artet das Gefecht aus, oder wird nicht mehr regelmäßig und rein geſtoßen , ſo muß der Gang eingeſtellt und die Schule wies der vorgenommmen werden. , – In Bezug auf Geſundheits -

Bajonpetfechtlehre für die t, württemb. Infanterie , S.6 sub 7,

erhaltung überhaupt erſcheinen noch die Vorſdriften dieſes Réglements 6. 5 sub 1-4 Tehr zweckmäßig, daß nämlich der

ohne Aufſicht darf, zur Berhütung von Unordnung oder uns

' Fechtſaal geräumig , bell , gedielt, gegen Luftzug verwahrt ,

glüd , nicht gefochten werden.“ - Uußerdem ſcheinen folgende Porſchriften dieſes Reglemente S.37, noch beſonders accionet zu in fein , (do rogre Berlegungen zu verhüten : 1 ) nur die Stöße auf

reinlich gehalten ſei, daß nach beendigter Uebung der Saal zur Entfernung des Staubes mit Waffer beſprengt, sein ausges kehrt und für den Zugang frilder Luft geſorgt werde und es dürfte überhaupt noch hinzugefügt werden , daß während der

die Bruſt dürfen ganz , die auf Unterlrib und Geſicht aber nur halb ausgeſtoßin werden ; 2 ) daß abſichtliche Stoßen zugleich

mit dem Gegner , ohne abzuwehren , iſt durchaus verboten's

Urbungen , mögen fie im Freien oder in Zimmern vorgenommen

werden, jedemübermäßigen Sandhaube vorgebeugt wirde.

239

240

lange bedarf der Staat auch Künſtler zur Bewahrung ähnliche Fåde,lebhafter vor der Seele ſchweben , als der Technik und Kunſt des Krieges , und geſtalten ſich blos aus Büchern erlernte Regeln ; allein nicht nur fins auch hier und da Derhåltniſſe, in denen ein Staat für det dabei, nach dem Standpuncte und Urtheilsvermogen eine gewiſſe Zeit mit Kriegsdilettanten auszureichen vers des Einzelnen , leicht Einſeitigkeit und Irrthum ſtatt, módyte, ſo reichen wenige Blicke hin, das Unzulängliche ſondern im Allgemeinen fann die eigene Erfahrung in im Allgemeinen zu beweiſen ; denn es handelt ſich hierbei dieſer Hinſicht nie ſo umfaſſende Reſultate liefern, als

nicht allein um einige Kenntniſſe des Kopfes, die man ſich die vom nothigen Talente unterſtüßte Forſchung , denn leicht aneignen fann, ſondern um eine Widmung aller was iſt bei der Beſchránftheit unſerer Verhältniſſe und Kråfte , die vom Dilettanten nicht zu erwarten iſt. “

Sinne die eigene Erfahrung des Erfahrenſten gegen

S. 106 ?c . entfråftet der Hr. Verf. die Behauptungen der Gegner dieſer Anſicht, welche meiſt auf oberflächlis cher Beurtheilung der Thatſachen beruhen . Er gibt zu, daß ſich im franzöſiſchen Revolutionsfriege allerdings viele Anführer aus dem Stegreife gebildet haben , das

das, was wir im Gebiete der Geſchichte, aus den Ers fahrungen verfloſſener Jahrtauſende und der daraus hervorgegangenen Wiſſenſchaft lernen fónnen ? ,, In einer zweiten Beziehung erſcheint hingegen die eigene Erfahrung als ein ſelbſtändiges Element der Geis

Mittel dazu beſtand aber in der Revolution, und um

ftesbildung. Es liegt námlich in der wirklichen Aus

dieſen Preis wird wohl fein Staat ſich geſchickte Anfühs übung das Eigenthümliche, daß dabei die Begebenheiten, rer verſchaffen wollen ! Ueberdieß hårt auch dieſes Beis ihrem ganzen Weſen nach , zur Anſchauung des Zheils

ſpiel feine Kritik aus, denn von zwei fåmpfenden Pars nehmers gelangen , daß dabei keine einwirkenden Ums theien muß immer eine Sieger bleiben , die Siege der ſtånde außenbleiben , wie es in der theoretiſchen Betrach , Franzoſen in jener Periode wurden aber durch zahlloſe tung möglich iſt ; daß dabei alle Kräfte des Körpers , Nebenumſtånde berbeigeführt, deren Aufdeckung nicht des Verſtandes und des Gemüthes zugleich in Thåtigkeit ſonderlich zum Ruhme der deutſchen Befehlshaber ger geſeßt werden , woraus ſich für den Handelnden ein eiges reicht. Wil ſich ein Staat nicht ſolchen Unfällen ausſes

ner , böherer Standpunct ergibt, von dem ſich die Dinge

Ben, ſo muß er für tüchtige Befehlshaber ſorgen, welche

natürlich meiſtens anders darſtellen , als wenn man ſie blog

die Maſſe in großen und fleinen Haufen fünſtleriſch zu gebrauchen verſtehen.

von einer Seite , wenn man die verſchiedenen einwirs kenden nur einzeln betrachtet,imwie ſie die ScheereUmſtånde einer falten Theoriefür zerſchneiden zu ſich Stande

A18 ein ſehr werthvoller Beitrag zur Berichtigung der Anſichten über den Werth des Talents , der Fors ſchung und der eigenen Erfahrung, fann nadifols

iſt, und wobei der rich am meiſten ſeiner ſelbſt bewußte Theil der menſchlichen Geiſtesfråfte , nåmlich der Bers

gende Stelle betrachtet werden : „ Jedes dieſer drei fann ſtand, ſo gern das Seinigebevorrechtet, hervorzieht und einzeln unter günſtigen Umſtänden auch einzelne genùs conſtruirt , ohne die übrigen einwirkenden Umſtånde in gende Erſcheinungen bervorbringen, aber nur der Verein aller drei führt zur Vollkommenheit , in ſo weit dieſelbe auf Erden erreicht werden kann . An innerem Werthe find ſie jedoch einander nicht gleich. Die angeboreneFa. higkeit des Geiſtes, aus den verwideltſten und verſchies

denſten Verhältniſſen , ſicher und ſchnell, das Scheinbare vom Wabren , das minder Wichtige vom Wichtigeren , das Ausführbare vom Unausführbaren zu unterſcheiden ; jene Helle des Verſtandes , in der ſich Zweck und Mittel

dem Grade einflußreich aufzunehmen, wie ſie es auf dem Schlachtfelde wirklich ſind. - Nun gibt es freilich Bes günſtigte , welchen die Fähigkeit angeboren iſt , ſich im Geiſte" ganz auf den Standpunct der wirklichen Hand, lung zu verſeken , es ſind dieß reiche Gemůther , mit ſo viel innerer eigenthůmlichen Wårme, daß dadurch Veri ſtand und Phantaſie auf eine Höhe geſteigert werden , welchedein Standpuncte in der Wirklichkeit entſpricht , ohne eine ſolche erlebt zu haben, oder denen es wenigs

ſtets flar im Zuſammenhange darſtellen , welcher dem minder Begabten nur dunkel vorſchwebt , oder von Zeit zu Zeit gånzlich verſchwindet; jene Schdpferkraft, welche erforderlich iſt, wenn oft mit wenigen Kräften viel ge-

ſtens genügt, z. B. ein einziges Gefecht geſehen zu bas ben, um in ihrer Seele daš licht zu entzünden , in dem ihnen eben dieſer Verein aller einwirkenden Umſtände, Das Weren alles Rampfes , zur volligen Auſdaus leiſtet werden ſoll - welde Eigenſchaft des Geiſtes in ung fommt. Solche Geiſter bedürfen freilich nicht erſt Augemeinen mit dem Worte Talent , und in hóchſter einer mühſamen eigenen Erfahrung, aber wo dieſes ſteht hoch über den Licht weniger beu leuchtet, da wird ſie Bedürfniß zur Füde mit Genie bezeichnet wird, beiden leßteren ( der Forſchung und eigenen Erfahrung ) Ausübung und ſelbſt zur Forſchung. ,, Wenn daher die eigene Erfahrung, in erſterer Hin . gar nicht von Bedeutung und Werth ſein können , wo

und zwar aus dem ganz einfachen Grunde, weil dieſe

das Talent fehlt, dagegen aber daſſelbeohne jene dents ſicht, für die höhereSeriegführung im Augemeinen nicht bar und werthvoll bleibt.

leicht Reſultate zu liefern im Stande iſt, wie ſie durdy

erzeugt werden tönnen, ſo gewinnt ſie dagegen in teftes ,, Tas , was die eigene Erfahrung für die Bils Forchung rer Beziehung an Werth, und es findet dabei das Verhältniß ftatt, dung des Geiſtes iſt, kann zwiefach betrachtet werden ; daß die eigene Erfahrung in erſterer Hinſicht, wo ſie weniger ges zuerſt hinſidytlich der, aus ſelbſt erlebten Begebenheiten nügende Erfolge bietet, ſelbſt dann nicht ausreichend erſcheine, wenn .

bervorgegangenen Bereicherung des Wiſſens von dem,

was in verſchiedenen Fällen zu thun oder zu laſſen iſt; in dieſer Hinſicht iſt zwar zu beachten, daß ſelbſt erlebte

ſie noch ſo beträchttich iſt, während ſie in legterer Hinſicht, in wel: djer ſie wichtiger erſcheint, keinesweit einer tangbauernden Kuss

übung bedarf , denn als praktiſche Einfüprung des Griftes in das

Weſen der Kriegskunſt liefert fie gewöhntich ihre Reſultate bald Ereigniſſe und unmittelbar daraus gezogene Regeln für oder nie. “ ( Fortſ. folgt. ) Redigirt unter Verantwortlidkeit der Verlagshandlung: €. w. beste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Nr. 31 .

Samſtag , il 18 31 Apr 16. n t.aat o joulua

19:19

ipsou j til est isipin idhin l 15571519

Allgemeine Militar - Zeitung. 103 15940026

ſeines Beſtehens von gedachtem Comité zu dem fraglis

ne . dienen , wird jeßt chen Bebufe übermachten Gelder beträgt 117,762 Rtbir. hed 25eJahr welca Den Militärs,' B

eine Decoration , nach verſchiedenen Klaſſen abges theilt , verlieben werden . '. in der neu errichteten Die Zahl der, e F r a nire i ch .

Kur bei ſen. Der vorige fandtag hatte, bei ſeiner Auflöſung, noch die Verbeſſerung der Gebalte der Capitaine 2ter

königlichen Klaſſe und der Lieutenante , die verhältnißmäßig zu koſten unterhaltenen Zöglinge iſt vorläufig auf dreihuns ſchlag gebracht, ein Schritt, der mit dem lebhafteſten Militårſchul (f. Nr.27 der 2.m . 3.)aufStaats : gering in der kurheffiſchen Armee beſoldet ſind, in Dor:

dert beſtimmt. . Dieſem

Inſtitute ſind die Gebåude der

Danfe von Seite der Subalternoffiziere, aufgenommen worden war. Dieſe Propoſition iſt jedoch eine der wes

rdnu e von h eitung gl. Vero über nigen Anträge der fandſtande, welche bis jeptnoch nicht 10. Nov. sſchul vom angewi die foni durc eſen1830 Vorber langFleche , welche die böchſte Genehmigung erhalten bat. die Drganiſation der Militarſchule aufgelößt wurde . Großbritannien .

Pre u be n.

Se. Maj . der König haben am 30. März folgende

ſecret ſtimme zu können Staats u bat, ,ſeine a Beförderung in der Armee vorzunehmen gerubt: der Ges ør.n Wyn n die rmbiår um Dimiſſ freier ion gegeals Refo v. Borſtell , Commandant zuStralſund, des Kriegsweſens genommen . Hr. Parnell bat dieſe erbåt neralm t ajor den Charakter als Generallieutenant. Die Genes .

an 128 Wittwen und Waiſen von ſolchen , 4035 Rthlr.

ralmajore v . Both, Commandeur der 10. Diviſion , v. 3 epelin , Commandeur der 3. Diviſion , Robot v. Šašky , vom Kriegsminiſterium , v. Wißleben , Generaladjutant, find zu Generalieutenanten , und die Dberſten v. Hellwig,, Commandeur der 15. Cavaleries brigade, v. Wulffen , Commandeur der 7. Landwehr,

vertbeilt worden . Ueberhaupt hat dieſer, grdßtentheils aus Beiträgen der Offiziere der Legion gebildete Fonds, feit ſeinem Entſtehen imJ. 1819, den búlfsbedürftigen Rriegern und ihren Nachgebliebenen die anſehn nlichee herBeiträgein all712 mancRthl Ausf49, durchden r . gewåbrt , dem auch me pou wenn Jahr und leßte Sum dermalen, ſtatt der früheren Ueberſch úffe, ein Deficit in

brigade, o. Gagern , Commandeur der 6. Infanteries brigade, 5. ledebur, Commandeur der 8. Lowbrigade, 6. Bogen , Command , der 15.Inf. Brigade , v. We': dell , Command , der 11. lowbrigade , 0. Zglinißfy , Commandeur der 7.Inf. Brigade , v. Schmalenſee, Commandeur der13.Inf.Brigade, zu Generalmajoren, ſodann 12.Oberſtlieutenante und der Major Prins

Stelle nunmehr erhalten . H ann o

e r.

Hannover , 25. März . Aus dem Kings German

on ,I.ſo1830 alig e dergsf wie Regi vorm LeutBun an 54+ s enſind tere ſtů ond sunient ionverd im leg

Albredt von Preußen zu Oberſten ernannt .

der Kaffe entſtanden iſt, ſo darf (der hieſigen Zeitung

Das Militårwochenblatt meldet : General Felds

zufolge ) doch eine unverminderte Wirkſamkeit des ſo marſchall Graf Gneiſenau erbått den Oberbefehl über wohlihátigen Vereins für die Zukunft um ſo zuverſicht. bas ite, 2te, 5te und 6te Armeecorps, und werden bei r habe en, jährl fft ,werd elben gemome r: demſelben angeſtellt : v.Clauſewiß , Generalmajor und r demſ da,ichen kiche nach einerag auf diederSum Ihren gerurbtgeho eulichen König Inſpecteur der 2ten Artillerieinſpection, als Chef des AnzeigeBeit , Se. Maj. böchſnterfr dene .

Generalitabs ; D'EB el, v . Brandt , Majore vom

Generalſtabe ; Chlobus, Major vom 24. Landwehr ,

erhöhen... t von 100 Pf. Sterl. zu Von dem Waterloo . Subſcriptions comité regiment, zur Dienſtleiſtung als Adjutant, zu fondon find der hieſigen Wittwen- und Waiſengeſells Niederland e. 13 . en bung ung nen rſtü r acht e heil iche rs von tUnte an die der in Schl . 2966 Rthl ſchaf zur Vert verw Jahr im von Wate Bei der Fönigl. Marine ſind durch einen fånigl. loo verwundeten Soldaten der Fönigl . deutſchen Region Berdhluß vom 23. März viele Promotionen vorgenoms .

.

1

ůberſandt worden ; die Summe der in den 15 Jahren men , u . A. der Contrcadiriral Wolterbet zum Vice

244

243

admiral, und die Schiffscapitaine de Mar, fewe Dom Bajonnetfechten bat man gleiche Erfahrungen ges van Aduard und Ziervogel zu Contreadmiralen macht. - Es liegt in der angeborenen Perfectibilitat des Menſchen , daßer, ſo lange ihn nicht Krankheit oder

befördert worden.

hobe Altersſchwache drůdt, förperlich wie geiſtig rich durd Uebung vervollfommnen fonne , und wenn der Körper auch mitunter noch ſo unbildſam erſcheinen ſollte,

Die Bajon netfecht kunſt in ihrer Beziehung zu dem Geſundheitswohle

ſo iſt doch die Macht anbaltender Uebung über ihn ers ſtaunlich groß und oft nicht genug gewürdigt ( vergl.

des Militărſtandes.

v. Selmnig 1. c. S. 18.) Wiewohl nicht gelåugnet wers den kann , daß dieſe förperliche Perfectibilität mit den

( Schluß. )

Jahren oderdurchanhaltende grobe ſchwereArbeiten

Noch einige Worte über die Nothwendigkeit der mehr oder weniger abnebme, ſo lehrt doch die Erfahs

allgemeinenEinführung einer zweďmáßis rung fattſam , daß ſie im Jünglingos und rúſtigen Man. gen Militárgymnaſtit überbaupt in Bezug auf nesalter unter allen Umſtånden in einem geſunden Körper das Geſundheitswohl des Militärſtandes dürften hier noch in einem ſehr hohen Grade beſtehe, und daß in nicht am unrechten Orte ſteben .

Man hat zwar mitunter bei dem Stellvertre

dieſem Alter noch manche körperliche Ausbildung ohne Nachtheil für die Geſundheit nachgeholt werben , fónne ,

tungsſyſteme im Militår nicht den gewünſchten Nus die in früheren Jabren verſäumt wurde. ßen von der Einführung des Bajonnetfechtens oder der

Doch abgeſehen von dem großeren oder geringeren

Gymnaſtit überhaupt in demſelben erwarten zu können Grade von Fertigkeit, der dieſen Menſchen vermoge ibrer geglaubt, indem durch die Stellvertretung nur Menſchen körperlichen Beſchaffenbeit oder ihres Alters erreichbar aus den niederen und årmeren Bolfsklaſſen in den Mis iſt, To lebrt die Erfahrung, daß jede angemeſſene fitárſtand fåmen, die theils durch barte ſöwere Arbeiten , Peibesübung in jedem Alter den wohlthås

theils durch vorgerůdte Jahre ſchon ganz ſteif und uns tigſten Ginfluß auf Geſundheit , Erhöhung und gleichſam Berjů ngung der fråfte babe. bung der Gymnaſtik, die ſich überhaupt mehr nur für Niemand aber wird läugnen können, daß das Bajons beholfen geworden ſeien , bei welden ſomit die Betreis

vorzugsweiſedem Jünglinge und růſtigen erfolglos, theils gefähr: netfechten die frübeſte Jugend eigne, theilsmüſſe Mannesalter angemeſſen ſei, inbem zwar auch beſondere . lich in benannter Hinſicht ſein Wohl iſt es wahr, das Recruten dem årmeren vorzugsweife undHaltung des Gleichgewichts, zur Zbeile des Bauernſtandes, ſo wie ältereaus Einſteher, håufig Gewandtheit eine ſehr gediegene Kraft aber plump und ſchwergelenkig ſind , jedoch im Allgemeinen leichten , ſicheren Handhabung der Wudt des nicht in dem Grade, daß ſie feiner förperlichen Dreſſur Semebres dazu erforderlich

iſt , die man vom mehr fåhig waren. Die einzelnen wenigen Individuen, Ånabenalter noch nicht vorausſeßen kann , für welches die dieß idon in dieſem Alter fein foüten , waren eo ſich daber nur diejenigen gymnaſtiſchen Uebungen eige

ipso auch für den Militárdienſt untauglich. Wer aber nen, wozu vorzugsweiſe mehr Gewandtheit und Haltung für dieſen tauglich iſt, iſt es auch , wie v. Selmniß I. c. des Gleichgewichts erfordert wird. S. 18 ſelbſt ſagt, für das Bajonnetfechten , mithin auch

In feinem Stande find übrigens die gymnaſtiſchen

für andere gymnaſtiſche Uebungen überhaupt. Solche Uebungen im Augemeinen dringender nöthig, als im Mio ungewandte , ſchwerbewegliche Menſchen brauchen nur litårſtande, deffen Baſis ausdauernde körperliche Kraft längere Zeit zu ihrer Ginübung, und bringen es wahr und Geſundheit iſt ,die bei ihm itt feriege tauſendfadh ſdheinlich nicht ſo weit, als gewanbte aber iſt mehr als bei jedem anderen Stande ſorer und man aber gerade gerade iſt anpaſſende gymnafiſche UebungdasvorzüglichſteMittel, nichfaltig geprüft und in Anſpruch genommen iſt. Sie

um ihre Steifbeit und UnbehålflichkeitinGewandtheit ſindaber geradein der jeßigenZeit um so nothiger in und Fertigkeit umzuwandeln , und in ſo fern für ſolche Menſchen geråde febr ndthig, um ſie für den Militars ſtand mehr zu qualificiren. Dadurch übrigens , daß man jekt vorzugsweiſe Ercapitulanten zu Einſtebern nimmt,

dieſem Stande , ale jest faſtaugemein die Erziehung der Jugend durch die Verbannung aller Gymnaſtik aus derſelben eine ſehr einſeitige geworden iſt, ſich bloß auf Entwicelung und Ausbildung des Geiſtes erſtredt, und

wird fürdie Folge obiger Einwurf, in wie weit er die denKörpernicht beachtet, der doch eine eben ſo plane alteren Einſteber ſpecieü treffen rol, von ſelbſt wegfal: mäßige, ſtufenweiſe und allſeitige Entwidelung ſeiner len. – Daß es jedoch To Tolimm nicht mit der Sache Kräfte verlangt, wie der Geiſt, und als ſomit in der ſei, und daß die allgemeine Einführung der Gymnaſtik erſten Erziehung überhaupt nichts für Vorbereitung und -

åberhaupt im Militärftande bei den Menſchen,wie ſie #drperliche Ausbildung der Jugend fürden Militärſtand bie Stellvertretung in denſelben führt, vicht nutz , und gethant wird

und als endlich ſeither durch einen

erfolglosſei, bervor, daß mange gymnaſtis ſche Uebungen ,geht z. B.daraus Reiten, Boltigiren, Schwimmen 2c. iangeanhaltenden Friedenfeineernſte,dringende Aufé alljährlich im Militar, und zwar von ganz roben uns kundigen Recruten mit gutem Erfolge gelernt werden. *) * ) Bergt. Entwurf einer Iurnoorſchrift. In beſonderer

Beziehung für den Militärgebra u d . Ludwigsburg 1829;

hier wird S. 1 der Borrede geſagt : ipes liegen bes

reito Reſultate unſerer Verſuche vor, daß felbſt zwanzigjährige Jünglinge, die unter den ſchwerſten Urbeiten herangewachſen, noch die Fähigkeit beſigen , ihre Kräfte zu entwideln und zu ſteigern. "

*) Bergl. über seeroerfaſſungen I. 1828. S. 404 , beſonders 414.

in der 2. M. 3. vom

246

245

forderung zur Entwickelung und Anſtrengung der Førs feit und Geſundheitzu geben ,und ihnen ; to wie bei perlichen Kräfte gegeben war, ſo daß dieſe in tråger dem Bauernſtande entnommenen, mehr Gewandtheit unb

Ruhe und Weichlichkeit, beſonders wo ſich Demoraliſas körperlichesGeſchick zu ertheifen, und diefe wie jeneda:

tion hinzugeſellt, immer mehr untergeben. - In dem durch tůchtiger zur Értragung der Entbehrungen , Stra . einzig und allein die Urſache, wenn eine Armee im erſten der Gefahren des Krieges zu machen , abgefeben von

Zuſammentreffen genannter Umſtände liegt faſt immer paßen und Mübſeligkeiten , und geſchickter zur Abwehr

Anfange eines Krieges , der auf einen langen Frieden dem wohlthätigen Einfluß, den ſie indirect, durch ihren plóßlich erfolgt, ſogleich einen unverhältniſmäßigen Ver- moraliſchen Nußen , als Abhaltungsmittel von Ausſdiwets luſt durch eine ungewöhnliche Mengevon Kranten, die fungen und Paſtern in inuſſigen Zeiten, auf das Geſund..

die Hoſpitåler fülen, erleidet, bis allmählich durch die heitšwohl der Soldaten habenmin101300 müſſen . Tuomas walloni 19

praktiſche Schule des Krieges ſelbſt, während des Ber.

15 min laufes deffetben , die Soldaten mehr abgehärtet und end puld's!TOP mi trifarlos 0917 50 Liter Sohn im atur . deres dias em Es kann nicht auffallen , wenn die Zahl der zum

ausbauernd werden . Die H45

Militárdienſte untauglichen oder nur halb tauglichen Unterſudungen über das Heerwefent unſerer

uptmann Ingenieurha bayeriſchen1830. Vom königl. München Menſchen bei den jährlichen Recrutenaushebungen im : 1979. ph Zeit8.. Xylander VI . 229 in 81 . Mangel gymnaſtiſcher Erziehung

mer mehr zunimmt.

der Jugend, treibhausartige Entwickelung des Geiſtes

durd, allzufrühe übermäßige Anſtrengung deſſelben, Tos e weiſe chkeit keit

dann Fibend Lebens

, Weichli

211511

diant chin

( Fortretung.)2011 C 92309

Der Hr. Derf. gibt hierauf den wefentlichen Unter,

, ſchied zwiſchen Studium und Forſchung an, und feßt

, Ueppig

Ausſchweifungen u . f. f. ſind die Urſachen des immer dann S. 117 hinzu: daß wenn es ſich nicht um diemis mehrzunehmenden Verfaus körperlicher Rraft und Get litäriſche Technit im weiteren Sinnedes Wortes ,fon: fundheit in den bdheren und mittleren Stånden. -- Bei dern um die Ausübung des Héberen der Kunſt bandelt, Ben niederen Stånden , beſonders den Landleuten , iſt eigene Erfahrung in der einen der oben entwicetten Erziehung des Geiſtes auf Koſten des Körpers geſchieht, in der anderen Richtung aber durch Forſchung erfekt

dieß zwar nicht der Fall, indem hier nicht wie dort die Richtungen einen hohen eigenthümlichen Werth befite,

und ihr Beruf fie ſchon frühzeitig auf körperliche Arbeit werden könne uud ſtets dadurch ergånzt werden můffe, ten in der freien Natur hinweiſt . Doch die einförmigen bag aber die Grundlage und Bedingniß von Atem das

groben ſchweren Arbeiten machen ſie zwar fart, aber Talent ſei , und in ſo fern dieſe dreiElemente in ih: auch mehr oder weniger plump, ſchwerfällig, unbehilflich. rem Werthe gegen einander wechfeln tonnen , oder wenn Die allgemeine Einführung einer zweckmäßigen Mie es ſich um eine Rangbeſtimmung derſelben bandelt, das litårgymnaſtik * ) – in welcher in genannten Bezie: Talent oben an ftebe, dann erſt die Forſchung und ST hungen die Bajonnetfechtfunſt gewip oben anſteht eigene Erfahrung folge. Ref. hatte auf ſeinem etwas borgenpollen Lebens dringendes Bedürfnißder Zeit. Nur fie gibt im Verein pfade vielfach Gelegenheit, über den hier beſprochenen

erſcheint unter dieſen Umſtänden immer mehr als ein

mit naturgemäßem leben überhaupt das Mittel ab, um Gegenſtand die einſeitigſten Urtheile zu vernehmen , felbft den aus den hóberen und mittleren Stånden in das von Solchen , die ſich zu den Hochgebildeten rechneten ,

Militár aufgenommenen Individuen mehr Kraft, Feſtig- und auf einer hohen Befehlshaberſtufe ſtanden. Er fand fich nicht berufen , die Unbaltbarkeit der angeführten Bes * ) Ueber die Anwendung der Gymnaſtik bei der Erziehung der Weisgründe zu zeigen, und war nur bemiht, im Kreife

Iruppen, insbeſondereüber dasMilitärgymnafium zu Paris – feiner Cameradendergleichen Vorurthellen entgegen zu -

81. in der 2.M.3. vom 3. 1828. Nr. 79. 80. Das Militargymnafium zu Paris - in der 2. m. 3. von

arbeiten .

Aber hier , wo alle Rangverhältniffe vers

fdwinden, und jeder nach dem erlangten Bildungegrabe

1829. C. 110 .

Ueber Beerberfaſſungen

-

inder 2. m. 3. von 1828. placirt wird , bier muß man Anſichten bekämpfenoder unterſtüßen. Wäre die Selbſterkenntniß nicht eine ſo ſets

Nr. 51. 52.

gymnaſtiſchen

ueberden

einer Sdute bei jedem InfanterieregiBortheil ment in der U. M. 3. 1829. Xr, 70 , 71. 72. in der U. M. 3. Die Militärgymnaſtit in Dänemart

tene Tugend, bielteein Jeder eine genaue Controlle über

-

11

die Bermehrung einer Rertntniſſe und Erfenntniß , ſo

würde er ſich bald überzeugen, daß er das Wenigſte von Uebung, ber engliſchen Recruten in der Bandhabung der bem , was er weiß , auf dem ſogenannten praktiſchen Mteule oon 1829. Nr. 77. 78.

1

· in der U. M. 3. von 1826. Nr. 41. S. 326.

Wege erworben hat, fondern das Meiſte – wir wollen

Ueber Kriegerbildung im Allgemeinen , vom t. bayeriſchen

gar nicht ſagen dem Studium oder der Forſchung. –– der fectüre und den Geſprächen mit Anderen verdankt. Wie

Oberft Freiberen

h. v. Reidiin :Meldegg. Wien 1822.

S. 9. Š. 25 – 55.

Die landwett, graründet auf die Durnkunft; pón 8. . wenn armſelig würden die Kenntniſſe der meiſten Offiziere ſein, ſie nur das wüßten' , was ſie ſelbſt erfahren bas

Schmeling, t. preuß. Sauptmann (legt Major. ) Berlin 1819. 8. S. 65 - 103 .

ben! Es gibt in jedem Heere , in jeder Waffe ſehr viele Militärgymnaſtit ins Offiziere, "die z. B. nie eine Feldwache befehligten , nie beibesübungen, 16 Deft . SurUuszuge mitgetheilt und Im .

beſondere. Landsbut 1830

-

eine Patrouille , ſich nie bei einer Recognoſcis mehrerenFeldzugenbeis befanden , führten und dennoch Militär-Citeraturzettung rung recenſirt der- Berliner günſtigXII. fehr von 1831. 1. S.in10 46 .

einer Turndorſchrift. Ia beſonderer für Entwurf den Militärgebrauch 1829 . Ludwigsburg

Beziehung wohnten. Wie ſollen ſie nun zur Erfenntniß deſſen gelangen, was in den mannichfaltigen Lagen, in welche

247

248

man dabei verſetzt werden kann , zu thun oder zu vers

, daß ein Staat alle mögliche Mittel ergreifen müſſe,

meiden iſt ? Man verweiſt die Anfänger gewöhnlich auf die beſtehenden Felddienſtvorſchriften. Aber können dieſe

talentvolle Jünglinge dem Heere zuzuwenden und darin zu erhalten . "

ein wichtiges Mittel hierzu iſt die allgemeine mehr enthalten , als einige formelle Beſtimmungen , die keinen anderen Wertb baben , als eine gewiſſe Gleich Goncurrenz und eine, der erhabenen Beſtimmung des

Förmigkeit in die Dienſtbetreibung zu bringen? Man Kriegers angemeſſene, würdige Stellung unterden bålt einen Verſtoß gegen die zu beobachtenden Formali: Dienern des Staates. Der Hr. Derf. nimmt außerdem täten für eine Sủnde wider den heiligen Geiſt, fragt noch eine das Talent belohnende Wirkſamkeit und

in Anſpruch. Nach Referents aber ſelten nach dem , was eigentlich das Weſen der VerwendungimFrieden Gadeausmacht. Und ſo gehtesin den meiſten Heeren Unſicht würdeſich dieſegrößtentheils aufdie Uebertras in allen anderen Zweigen praktiſcher Erkenntniß. Das gung derFunction eines Lehroffiziers in denböheren

ſtarre Feſthalten an den Dienſt formen bringt das geiſtige Element in Vergeſſenbeit, welches jenen erſt les ben und Bedeutung zu geben vermag.Ref. darf allenfalls vonſich ſagen,daß er, einer der leichteſten Waffen

Bildungsanſtalten beſchränken müſſen , da die Generals ſtåbe im Frieden zu ſchwach ſind. Ob aber jene Auss zeichnung Vielen erwünſcht ſein möchte,ſteht zubezweto feln , da dieſe Functionen – Preußen und Frankreich

angehörend , eine nichtganz zu verachtende Erfahrung ausgenommen im Dorpoſtenkriege bat, und in dreien Feldzügen , gegen verſchiedene Nationen fåmpfend, vielleicht mehr Gelegens heit batte, ſein Wiſſen in dieſer Beziehung zu bereichern,

noch lange nicht in dem ebrenvollen

Anſeben ſtehen, das ihnen gebührt, und der dargebotene Ehrenbecher oft genug zum leidensfelch wird, den Nies mand luſt baben wird , bis an ſein Ende zu trinken,

als Mancher in ſechs undmehrFeldzugen. Aber wie und weil einſolcher Poſten nicht ganz unpaſſendmit unbedeutend iſt das, was Ref. ſich auf dieſem Bildungs- einer wüſten Inſel verglichen wird,, auf welcher diejenis wege praftiſch erworben, gegen das , was ihm ſeitdem gen , die ſieeinmal betreten, ihr militäriſches Lebenmühs die Forſchung dargeboten hat. Ref. hat ſich in ſeinem jam abſpinnen müſſen , ohne die Ausſicht zu baben, das

damaligen Wirkungsfreije, ſobeſchränkt er auch war, viel Reſultatihrer Forſchungen jemals zu ihrem eigenen

Unterlaſſungsſünden vorzuwerfen , die nur eine Folge der mangelhaften , blog reglementariſchen Kenntniſſe waren. Die Anordnungen vieler ſeiner damaligen Vor: geſekten und namentlich derjenigen , welche auch nicht mehr wußten, als was ſieſelbſt erfahren batten, erſcheis

Emporkommen anzuwenden ... Erörterung obiger drei Puncte beſchäfftigt ſich der Nach Hr. Berf.mitBeantwortung der Frage: Wiedie Sünger des Kriegsfünſtlerthums ihre Laufbahn beginnen Tollen , und welcheMaßregelnüberhaupt, binſichtlich der

nen ihm jegt hódítmangelhaft, zum Theil ganz ungwed : Anſtellung der Befehligenden zu nehmen ſeien?

Er.

måßig. Ihre Sdyuld war dieß wahrhaftig nicht,

wobl mågt man alle Gründe für und wider, hat man dabei aber trug die mangelhafte Bildung die Schuld. - Es gibt nur die Vervollfommnung des Kriegerſtandes im Auge, Nepotismus ferner viele Infanterieoffiziere nieeinen Cavaleriean verweiſt man alle Reclamationendes zur

,die

:

griffausgebalten, oder eine Bajonnetattaque gemacht, Rube, ſogibt es keinen natur-und zweckgemäßeren Mog bie nie ein Dorf, ein Gehölz, eine Brûçeangegriffen dus:als wenn die Süngerbei der unterſten Stufe oder vertheidigt baben . Es gibt Cavalerieoffiziere , die anfangen undnur von dort ausauf derBefehlshabers niemals Infanterie oder Artillerie, vielleicht ſelbſt nicht bahn vorrüfen . Der Ausſpruch Napoleons, daß jeder

einmal ihre eigene Waffengattung gleich viel ob in Soldat den Marſchallsitab in der Patrontaſche trage, iſt großen oder kleinen Abtheilungen – angegriffen haben. feine oratoriſche Floskel, denn die meiſten franzöſiſchen

Dieſe Offiziereſind inzwiſchen zu bóberen Graden ges Marſdhålle dienten von unten auf, waren aus plebejt. langt, ſteben an der Spiße von Bataillonen , Sdwas ſchem Teige gefnetet, und ſchlugen nichtsdeſtoweniger die bronen , Regimentern, vielleicht Brigaden. Würden dieſe abnenreichen Generaleihrer Gegner. Dieſer Ausſpruch Befehléhaber wohl im Stande ſein , eine zweckmäßige Follte auch in Deutſchland als Prinzip gelten ,

aber

Dispoſition zu entwerfen, wenn ſie blos auf ihre nicht blog auf demPapiere. Die Gegner diefer unficht wenden eigene Erfahrung füßen wollten ? Geſeßt aber zrar ein , daß unſere Unteroffiziere nicht den Bildungsgrad vätten, auch, ſie båtten wirklich einige Erfahrung darin, ſo iſt der zum Eintritt in den Offizierſiand nothwendigerweiſe gefordert dieſe immer noch wenig genågend, denn Fein Fall gleicht werden müſſes aber ſie überfehen dabei, oder wollen nicht begrei: daß man ganz andere Unteroffiziere haben würde, wenn dieſe genau dem anderen , und ein Verfahren, das unter ges fen, als die alleinige Pflanzſchule für die Offizierſtellen angeſehen ,wür: wiſſen Umſtänden zum Siege führte, fann unter anderen den , oder wenigſtens zu gewiſſen Theilen mit den Zöglingen der Bildungsanſtalten concurrirten ; ſieüberfehen ferner, daßbis jego Umſtånden eine gånzliche Niederlage berbeiführen. Wenn ſich nun die Erfahrung der Erfahrenſten ſchon fast gar nichts, gethan worden iſt , die Unteroffiziere zu größeren

als

,

,

die noch unerfabrenen - welche gegenwårtig in den meiſten deutſchen Heeren die größere Hålfte der Offiziers Corps bilden nur allein durch Studium und Forſchung denjenigen Bildungsgrad erlangen können , welcher ſie zu Befehlshabern würdig madt, und da hierzu das

,

hältniß durch unnüße Plackereien dergeftalt unteidlich gemacht hat,

daß es in gewiſſer Zwangsmittel bedarf, die uns teroffiziersſtellen belegen ;derſie überſehen endlich, zu Hinſicht daß um das tägliche

Einſchieben von jungen Leuten ,die ſich weder durch Dienſterfah::

rung, noch durch erheblicheKriegekenntniſſe bemerkbar machen , Talent ein unerläßliches Requiſitiſt, ſo unterſchreiben nicht das ſind,was ſie ſein ſollten und bei der aefteigerten Volkea ( Fortſ. folgt.) bildung ſein könnten . gerade die Haupt urſache iſt, warum die jenigen Unteroffiziere

wir mit voller Ueberzeugung den Sak : Redigirt unter Berantwortlichkeit der Bertagehandlung : 6. W. Bespe in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruckt.

Mittwoch , 20. April 1831.

de

19

Nr. 32 . 17

SUDD

Allgemeine

Militár- Zeitung. Prinz Albrecht von Preußen, Oberft Baron 5. Meyers

Norwege n .

Der König hat wegen der ſchlechten Erndte des vos dorff II., den Adjutanten des Grafen Diebitſch -Sabal. rigen Jahres, und um nicht durch größere Truppenvers fansky, Oberſt der Garde . Huſaren, Baron Budberg, und den Rittmeiſter des uhlanenregiments Sr. R. 5. jammlungen unter ſolchen Umſtänden Theuerung in den des Geſarewitſd , Baron Prittwit , zu faiſerl. Flugels , unterm 7. März 'befohlen, daß zu verurſachen Bezirfen die gewöhnlichen jährlichen Waffenů bungen der adjutanten ernaimt. Reiterei und des Fußvolfes des Heeres dieſes Jahres Vereinigte Staaten von Nordamerika. nur Schwadrons- und Compagnieens, aber nicht Corps: In dem, dem Kongreſſe vorgelegten Bericht des Staats : wciſe vorgenommen werden ſollen. ſecretárs des Krieges wird unter anderen bemerkt, daß die

Defertion nicht geringer geweſen ſei, als in früheren

Det rei dy.

Unter mehreren anderen Beförderungen und Veråns Zeiten, indem mehr als 1000 Individuen (mehr als'% derungen , die beim f. f. Militår ſtattgefunden haben , iſt der Oberſt Schoen v. Treuenfe 18 zum General:

aller regulären Truppen ) ihre Fahnen verlaſſen hatten. Um dieſem Uebel abzuhelfen , ſchlägt er vor, einen Fonds

major, 4 Oberſtlientenante ſind zu Oberſten und 7 Mas zu bilden , aus weldhem den Soldaten, die ihre Dienſtzeit redlich aushalten , nach deren Beendigung eine gewife

jore zu Oberſtlieutenanten ernannt worden.

Sumite a'usbezahlt werden ſoll. Er glaubt, dieſe Maßs

Ruland. * reget werde mehr helfen, als die auf Deſertion geregte Das Journal de St. Petersbourg vom 12. März Strafe. - Für das Artilleriewefen wünſcht der -

meldet, daß zu Jitomir am 22. Februar die Leichenfeier Berichterſtatter , daß die Regierung eine größere Summe für den verſtorbenen Generaladjutanten Potemfine, bewillige, uin die verſchiedenen Feſtungen ſo bald als Stand geſeßt zu ſehen , indem zeitigen Militárgouverneur von Podolien und Dolhynien, möglich in vollkommenen bewilligten jährlichen Zuſchuß von ſtattgefunden habe. Um das Andenken dieſes verdienſts

man mit dem bis jeßt

vollen Staatsmannes zu ehren , hat der landmarſchall

100,000 Dollars dieſen Zweck erſt in 10 Jahren erreichen

des Gouvernements den Antrag angekündigt, Se. Maj. würde, binnen, welcherZeit ein unvorhergeſebenerKrieg

, eine Wohlthås dem Lande bei mangelhaften Vertheidigungsmitteln der

den Kaiſer um die Erlaubniß zu bitten tigkeitsanſtalt errichten zu dürfen , zu welder der Abel Feſtungen höchſt verderblich werden konnte. und der Handelsſtand dieſes Gouvernements die Fonds .

zu liefern bereit ſei, und welche den Namen :

Invas

lidenbaus von Potem fine" erhalten ſoll. -

In Folge eines Allerhöchſt beſtåtigten Beſchluſſes

des Reichsrathes iſt, um das Stellen der Recruten

zu erleichtern , befohlen worden , in ſolchen Provinzen, wo die Dertlichkeit es erfordert, die Zahl der zur Ents gegennahme der Recruten beſtimmten Behörden zu vers mebren ; es wird zugleich verordnet, fünftig auch ſolche

Neue Organiſation der Land - und Secmacht des ottomanniſden Reiches. * ) 1. landm ad t .

Da die Unterorůdung des Janitſarencorps bem Sultan Mahmud freie Hand , ſeine Armee ſo , wie es der jebigen Lage ſeines Bolted am angemeſſenſten war,

Leutezu Recrutenanzunehmen ,denen vorn 23 åbne umzubilden, gegebenhatte ,ſo eilteer,den durch die fehlen , und die auf einem Auge, esſei das rechte Bernichtung der einzigen Macht des Reiches erlittenen oder das linke , blind ſind . Se. Mai. der Raiſer haben den Generaladjutan. ten und Chef des Generalſtabs des 1. Infanteriecorps,

Nachrichten über die türkiſche Militärorgas Da allebiaherige *) niſation tein richtiges Bild von dem jegigen Zuſtande ( 0.1.

Generalmajor Fürſten Gortſchatoff III. , zur Belob,

muß dieler Untitet, iwelcher den Zuſtand zu Anfange des Jaha Teb 1830 (dhildert, fehr willkommen ſein . Er iſt dem Polar Star entlehnt ; die Ueberſegung befindet ſich in Nr. 589. 590 . der literariſchen Blätter der Börſenhalle. Die hiſtoriſche Eins leitung haben wir größtentheits übergangen.

nung ſeines ausgezeichneten Betragens in den Gefechten gegen die polniſden Rebellen , zum Generallieutenant,

imgleichen den Befehlshaber des Kuraſſier -Regiments

wägrend des legten Krieges und nach demſelben ) geben , ſo

>

251

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#

Berluſt zu erſeßen , und sdyrieb Befehle zur Aushebung einander verſchiedenen Corps : dem der Infanterie, dem einer gewiſſen Anzahl Månner in jeder Provinz , mit der Cavalerie, dein der Artilerie und dein der Bombars Ausnahme "Albaniens, Bosniens und der afrikaniſchen diere oder Mineure. Die unregelmäßige Armee bat nur zwei Corps, das Staaten , aus. Mahmud ſtieß jedoch auf mehr Hins derniſſe, als er erwartet batte ; denn obgleich das Gefeß , der Infanterie und das der Reiterei. welches jeden Muſelmann zur Dispoſition des Sultans Regelmåpige Armee. . ſtellt, noch in voller Kraft beſtand, fam es doch nur bei Kriegszeiten in Anwendung , und nie war in den Annas

Infanterie . Dieſes Sorps , Assakiri -Mansurei .

len der Rechtgläubigen ein Beiſpiel von einem ſolchen Mohamediges, oder Mabomed's Riegreiche Truppent Werbſyſteme vorgefommen : auch rab das Volk die neuen Maßregeln aus dieſem Grunde mit ſcheelen Augen an. Einzweites Hinderniß der ſchnellen Bildung der Armee war die Nothwendigkeit, alle die des Janitſcharismus

genannt, wird auf etwa 40,000 Mann geſchårt. gebits tauſend bilden die in der Stadt Konſtantinopei und der Umgegend ſtationirte faiſerliche Garde . Dieſer Theil der Armee , ſo wie der übrige Theil der linien infanterie ,

verdåchtige Perſonen von den neuen Corps auszuſchlies wird ohne irgend eine Unterſcheidung aus der Marie Ben ; und da nun ein jede Muſ gew gew des Volf gew ; und wen elmann ohnt r orben es cs n gleich der Sultan nür ſen war, feinen Namen in die Odas eintragen zu laſſen , verlangte, daß die Söhne der hohen Beamten darin eins ſobald er das männliche Alter erreid)t batte , lo fonnte treten ſollten , ſo nahmen doch zu Anfange des Krieges

Mahmud ſeine Truppen vor dem Geiſte dieſer Secte viele Freiwillige aller Klaſſen bei demſelben Dienſte ; nicht anders , als durch die Werbung ſehr junger Leute man ſah ſelbſt , daß ernſte ulemas, ihres friedlichen An. fichern .

Dadurch wurde denn die Schwierigkeit, die tes vergeſſend , ſich voll Kampfluſt unter dieſe Fahne

Cadres zu füllen, vergrößert ; und es war kaum ein

ſtellten. Die militariſche Verpflichtung gilt auf febengs

Jahr ſeit der Einführun des neuen Syſtem verfloſſ , zeit, doch werden auch oft Verabſchiedungen bewilligt. als Rußlan der Pfo g den Kri erkl s. Die Regen Die regelm Tru ſind nac dem d

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Vorbilde

menter der Ottomannen waren nodi nichtvollzählig ; die der franzdiiſchen Ärmee organiſirt; ſie ſind in Armees Uupopularitåt dieſes Krieges und die Scheu vor den corps , in Diviſionen , in Brigaden und in Regimenter ruffiſden Waffen machte die Aushebung der Bauern eingetheilt . - Das Armeecorps wird von einem Ses nur noch ſchwieriger , indem fte aufgeſcheucht bei der Annäherung der Werboffiziere davonliefen . Inzwiſchen wurden die neuen Truppen ins Feld ges Ichict; ſie waren aber noch zu unbekannt mit den Vors theilen der Diſciplin, als daß fie von der ihnen gegebes nen Unterweiſung gebórig Nußen båtten ziehen können . Die Mandver dienten nur dazu, fie confus zu machen ; die Dffiziere waren den Sottaten nur dem Namen nach

rastier befehligt; die Diviſion von einem Paſcha von drei Roßſchweifen ; die Brigade von einem Paſda yon

zwei Roßſchweifen ; das Regiment, aus 3 Bataillonen, jedes zu 8 Compagnieen , beſtebend, von einem Miri alay ; und das Bataillon von einem Bimbaſchi. Ein türkiſches Regiment hat folgende Beſtandtheile: 1) den Stab : 1 Miri -alay, Oberſt; 1 Caïmacan -miri-alay, Oberſtlieutenant ; 1 Alay miri, Major ; 1 Kiatit, .

überlegen , und den Generalen fehlte es ebenfalls an Quartiermeiſter ; 11maum , Almoſenier, und 1 Tambours Talent und an ſtrategiſchen Kenntniſſen. Nirgends vers ſtand man etwas von der inneren" Organiſation der Armee; die Soldaten hatten weder zu ſich ſelbſt nod zu ihren Offizieren Vertrauen. Dieß hatte dann die Folge, daß die regulären Truppen von den diſciplinirten Ruſs

major. 2) Jedés Bataillon bat 1 Bimbaſchi oder Bas taillonschef; 1 Sagh -col - aghassi oder Adjutantmajor ; 1 Sol.col.aghassy oder Adjutanten ; 8. Yaz - bachi oder Capitaine; 16 Mulazim ober lieutenante; 32 Tchia . ouche oder Serſchanten ; 48 On- bachi oder Corporale ;

ſen meiſtens geſchlagen wurden.

720 Soldaten .

Die Montur und Equipirung der Armee, die in ans Der Anfang des Feldzuges von 1829 war günſtiger für die Türfen ; der Großvezier befehligte ſie in Perſon . deren Ländern nur als eine Nebenſache angeſehen würde, Dieſer Mann, der mit ausgezeichneten militäriſchen Tas machten dem Sultan mehr Schwierigkeiten , als irgend Jenten einen hohen Muth verband, flofte den Truppen

eine andere feiner Reformen . Die Túrken waren ders

Vertrauen ein , und die unter ſeinem Befehle ſtehenden maßen für ihre gewohnte Tradit eingenommen , daß 40,000 Mann regulärer Truppen waren ſicherlich das ihnen jede Veränderung als unerträglich erſchien. Da beſte Militár , das noch ins Feld geſtellt worden war. Mahmud aber wohl einſah, wie wenig die flatternden Aber die Schlacht von Kuleftch a verſeşte dem Muthe Gewinder der Orientalen und ihre Turbans für Sols und der Stimmung der Armee den Gnadenſtoß : ein daten paßlich waren, ſo erließ er ein Decret, durch wels Zheil zerſtreute ſich, und nur 20,000 Mann retirirten ches ſeinen Unterthanen das Tragen des Pelzmantels mit dem Großvezier nach Schumía. Die Reſultate dies und des Turbans unter den Waffen verboten wurde; ſes Feldzuges find zu bekannt, um hier angeführt zu

er ließ ſie ſtatt deſſen ein rundes tuchenes Wamms und

werden ; und ſo wollen wir denn zur jeßigen Organis den Feß oder die rothe Müte , welche ſie vorher unter ſation der türkiſchen Armee, ſo wie ſie zu Anfange des dem Turban trugen, anlegen. Er ſelbſt leuchtetebierin mit ſeinen Beiſpiele vor, indem er dffentlich im einfach Die türkiſche Ärmee iſt in zwei große Abtheilungen : ſten Unzuge erſchien. Dieſer iſt denn ſeitdem als die Unis

Sabre8 1830 war , übergeben .

die regelmäßige und die unregelmäßige Armee, form der regelmäßigen Truppen angenommenBeinkleider worden .

einzutheilen .

Ein rundes Wamms von blauen Luche,

Die regelmäßige Armee beſteht aus vier vódig von vom nämlichen Zeuge oder , wenn im Sommer , vou

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Baumwollenſtoff und eine Capotte von grobem grauen ſie die franzöſiſchen Dragonerſábel adoptirt ; da dieſe Tuche, machen den Anzug des tůrfiſchen Soldaten volls aber, ſeit ſie von Frankreich cingeführt worden , nie ges

Måndig. Ein Gewehr, eine Patrontaſche mit 50 Patros pußt ſind, ſo låßt es ſich ſchon denken , wie dieſe Drac ner , ein Gürtel, an welchem die Bajonnetſcheide hångt; goner ſich mit Sábeln, deren Handgriffe und Scheiden ein Torniſter aus Ziegenfell, der die Wäſche und einiges

ganz verroſtet ſind, ausnehmen ; die Haltung der Offic

Küchengeråthe birgt, machen die Wehr und die Equipis žiere aber låßt nichts zu wünſchen übrig . rung des Infanteriſten aus. Und wenn vor 50 Jahren ein Befehl des Mufti zur Einführung des Bajonnets

( Fortſegung folgt. )

erforderlich war , ſo hat Mahmud auch große Hinders nifie zu überſteigen gebabt, um ſeine neuen Truppen zit

L i te r a t u r.

vermogen . Fußbekleidu europäiſchen einerDie Offiziere ngiſt zudieſelbe Uniform der I, wie die der

Unterſud ungen über das Heerweſen unſerer

Soldaten , nur daß ihre Beinfleider enger anſchließen ,

Zeit. Vom fånigl. bayeriſchen Ingenieurhauptmann

und daß ſie europäiſche Stiefeln tragen. Ihre Mäntel

I. v. Xylander. München 1830. VII. 229 in 8.

ſind auch wie die unſrigen , und mehrere junge Offiziere, die recht elegant erſcheinen wollen, tragen ſelbſt Hands

Aber die größte Ungereimtheit und Ungered) tigkeit

( Fortſesung . )

Schube . Die verſchiedenen Grade ſind durch Sterne und beſteht unſtreitig darin : daß .,,während man einerſeits einen Halbmond , auf der linken Bruſt befeſtigt, anges von den Unteroffizieren ein nicht gewöhnliches Maß von deutet. Jedes Regiment hat eine grüne Standarte, auf Ehrgeiz verlangt, nämlich, ein ſtets vollfommenerer Uns welcher ſich ebenfalls ein in Gold geſtidter Stern und

teroffizier zu werden ; im beſchwerlichſten Dienſte nie zit

Halbmond befindet.

ermúden ; ſelbſt das unmöglich ſcheinende möglich zu mas

Die Beförderungen in der regelmäßigen Armee geschen ; in Allem ein Muſter zu ſein ; den Difizier in jedem deben nach dem Dienſtalter ; doch macht der Sultan Augenblice erſeßen zu können, und vielleicht mandmal hinſichtlich der Offiziere eine Ausnahme, die ſich durch mehr zu leiſten, als mander ibrer Vorgeſegten man ihr Talent oder durch ihre Kenntniſſe in der Taftit zugleich andererſeits fordert, daß ſie nicht daran denken auszeichnen . foden, für dieſe Leiſtungen einen fohn zu erringen und

Die außerordentlichſte Neuerung, welche Mahmud in mit der Zeit eine Stelleeinnehmen zu wollen, die ſie ſo ſeiner Armee eingeführt hat , iſt unſtreitig die, daß er einem jeden Regiment ein Muſifchor gegeben hat. Es iſt in der That böchſt überraſchend, wenn man hört, wie die Türken, die noch vor 2 Jahren feinen richtigen Bes griff von der Muſik "batten, nun einige der bekannteſten engliſchen Arien ziemlich gut vortragen . Die Arie à la

oft in wirklichen Dienſte einnehmen müſſen. Wer das für möglich bålt, daß man ſeinen Ehrgeiz auf der einen

Marlborough iſt ihr Lieblingsmarſch ; die Zamboure und

er nicht mehr begreift , wie Andere ein åbnlidjes Stres

Seite To hoch ſpannen , und auf der anderen ſo enge

begränzen , oder überhaupt nach dem Belieben Anderer beſchránfen fónne, der bat entweder ſelbſt keinen Ehrs geiz, oder er beſigt eine ſolche Doſis von Ehrſucht, daß

die Pfeifer üben fidy den ganzen Tag. Die Militármuſit ben beſitzen fónnen. des Sultans iſt vortrefflich; es befinden ſich einige Stas

Ein Nachtheil für das Aufrůdent wurde durd; dieſe

liener unter den Muīcis , aber die meiſten ſind junge

Vermehrung der Offizierscandidaten nid)t entſtehen, for

Zürfen, die bereits große Fortſchritte in ihren Studien gemacht haben und die glånzendſten Roſſiniſchen Com poſitionen geben fónnen. Der Director hat ſelbſt eine ſehr ſchöne Melodie componirt, die feit Kurzem auch bei den engliſchen Regimentern aufgenommen worden und unter der Benennung des Sultan Marſches befannt iſt. Cavalerie. Die türfiſde Cavalerie bat ſtets in hobem Rufe geſtanden ; aber ibre Organiſation war ders maßen von der unſrigen verſchieden , daß Mahmud nur wenig zur Vervolfommnung dieſer Waffe bat thun fons nen. Er ſelbſt hat mit großem Eifer das Reiten in eus ropdiſcher Weiſe, mit langen Steigbügelriemen , erlernt und iſt ein vortrefflicher Reiter geworden ; aber die vier Sdwabronen, die mit ſeiner Garde vereinigt worden ſind, und aus welchen die geſammte regelmäßige Savas lerie des Reiches beſteht, ſind in ihrer militariſchen Hals tung nicht ſehr ausgezeichnet. Ein Herr Caloſſo, vormas liger Dragonerhauptmann bei der italieniſchen Armee,

bald uur die Würdigſten und Fähigſten befördert wers den ; dodh' fónnte leicht der Fall eintreteu, daß die wichs tigereu Unteroffiziersſtellen entweder von zu jungen und zu wenig taftfeſteu Subjecten beſegt würden , und deren Inhaber überhaupt zu oftwechſelten. Dem ließe ſich in deſſen durd, andere Beſtimmungen vorbeugen. Darin fónnen wir jedoch dem Hrn. Verf. nicht Recht geben , wenn er S. 140 fagt, daß gegenwärtig, und in Folge der vorgeſchlagenen Verbeſſerungen , die Feldwebel 2c. nicht mehr ſo wichtige oder einflußreiche Männer wåren, als ehedem . Ihrer Stellung nach ſind und bleiben ſie die Adjutanten der Hauptleute , und werden daher ist mander Hinſicht dieſen inmer núßlicher und unentbehr. licher ſein, als die Offiziere der Compagnie.

iſt es, der dem Sultan Unterricht im Reiten gegeben hat

begeben , und ſich mit dem begnügen , was der Staat

Das fernere Beſtehen der ſogenannten Cadettenſchus

len 2c. wird ebenfaus nicht gefährdet, wenn man obiges Beförderungsſyſtem annehmen will. Doch müſſen ſich die daraus hervorgehenden Individuen núer Anſprüche

und auch der Lehrer ſeiner Cavalerie iſt. Die Montur für ihre Bildung gethan, und wodurch ſie beſſer als er Cavaleriſten beſteht in einer blauen Jacke , weiten andere junge Leute in Stand geſeßt worden ſind, bei

Pantalons und Stiefeln im europäiſchen Schnitte mit der allgemeinen Concurrenz den erſten Preis zu errins Sporen. Statt deß türkiſchen krummen Sábels , haben gen. Dieſer Punct, der S. 141 - 141 entwidelt wird ,

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verdient beſondere Beachtung. Privilegien waren ,nies tung ; allgemeiner von Kriegskunſt den übrigeri; mit Einführung mals ein Beförderungsmittel der Intelligenz! in das Studium der

Höchſt ſehrreid) und anziehend iſt das, was der Hr. Derf. über allgemein wiſſenſdaftliche Vorbildung und

überhaupt , und mit

Belegen aus der Kriegsgeſchichte. Für diejenigen Offiziere, welche bóbere Bildung zu

über das Weſen der militäriſch -wiſſenſchaftlichen Bil: erlangen wünſchen , ſchlägt der Vf. die Gründung einer dung überhaupt ſagt ( S.146 – 163.) Der Menſch beſīßt Kriegsſchule , wie die Berliner vor, und bezeichnet als das Vermogen , die Erſcheinungen des Lebens, und alſo lehrgegenſtånde: Augemeine Waffenkunde, zur Ers auch die verſchiedenen Ereigniſſe im Kriege, mit philo: ſophiſdiem Geiſte in ihrer Weſenbeit und Allgemeinbeit zu erfaſſen, und dieſes Erfaßte wiſſenſchaftlich zu einem .

gånzung des früheren Unterrichtes; Befeſtigungskunde, Angriff und Vertheidigung der Feſtungen. Täftik der drei Waffen, einzeln und verbunden. Strategie mit dem

Gangen zu geſtalten. ,, Eine ſolche, auf philoſophiſche Widytigſten der Heerorganiſation, Verpflegung rc. Abriß Kenntniß vom Weſen der einwirkenden Urſachen , und der Geſchichie des Kriegsweſens und Einführung in das I

auf die Erfahrungen aller Zeiten gegründete Wiſſens Studium der Kriegsgeſchichte. ſchaft enthält zwar feine ſpezielle Rezepte für jeden vorkommenden Fall , aber ſie enthalt. Grundfå e, deren Anerkennung und gründliches Erfaſſen eine Bils

„Alle dieſe Gegenſtande müßten hier aus dem bebes

ren Geſichtspuncte ihrer Vereinigung in der Kriegskunſt, und ſtets mit Hinweiſung auf die Kriegsgeſchichte, dars

dung des Geiſtes erzeugt, welche zur zweckmäßigen Pers geſtelltwerden , und nicht Erſddpfung derſelben , ſondern

und Anregung der Selbſtthå tiſs wendung der Streitfråfte und Benußung der ümſtånde nur Einführungallein Früchte gedeihen, wäre die Haupts befábigt. - Wer irgend etwas vernünftiges ausfüb.

feit , aus der

ren , wer mit gegebenen Mitteln ein beſtimmtes Ziel aufgabe dieſes Unterrichtes, der daher auch wo meglio erreichen will, der uns wiſſen , was er wil, und wie nur zwei Jabre dauern ſollte . " or die Mittel anwenden müſſe, um den Zweck zu erreis chen .

Nimmt man an , daß der Eintritt in ons Heer mit

Jenes Wijen iſt daher ſtets nothwendig, es dein 18. bis 20. Jahre erfolgt, und daß Niemand zum

lågt ſich von feiner vernünftigen Handlung trennen, aber Offizier befördert wird , der nicht den febreurſus der es führt nicht unmittelbar zum Können , wozu wieder eine Offizierscandidaten durchgemacht und in der Prüfung

cigene Fåbigkeit gehört, die man gemeinhin den prak: gut beſtanden hat, auch ſonſt allen Anforderungen ents tiſden Sinn zu nennen pflegt' 20.“ Dieſes und Aehn: ſpricht , so wird allerdings Mancher erſt mit dem 24. liches iſt gar oft ſchon offentlich discutirt worden , doch Jahre Offizier, wenn ihn nicht beſondere Talente auss

wird man ſchwerlich Diejenigen befehren , deren Leichts zeichnen oder viel Offiziersſteïen erledigt werden . Dieß ſinn oder Eigendúnfel ſie fortwährend mit dem Spruch kann aber im Frieden nicht anders ſein, im Kriege geht lein tröſtet : ,, Daß es ſchon gehen werde. " ja wohl dann das Aufrůcen deſto ſchneller . Ueberhaupt ſtimmen geht's , aber – wie !? Mogen daher die Worte des wir dem Bf. vollkommen bei, wenn er ſagt, daß es für

Hrn . Berf. über dieſen Punct bei der großen Mehrzahl Biele weit geeigneter ſei, die erſten Jünglingsjahre unter

ein geneigteres Gehör finden, als die Worte vieler an,

einer gewiſſen Obhut aís Unteroffiziere, oder im Range

deren achtbaren Månner. Aber verlangt man nicht auch

derſelben , zuzubringen, als wenn ſie in einem Alter, wo

vom Einzelnen 31 viel eigenen Antrieb, wenn ihn die

der Charakter geradein der Entwidelung begriffen iſt

Erfahrung belehrt, daß von Oben berein gar kein

und aller Feſtigkeit entbehrt, ſchon zum Offizier aufrüs

Antrieb ſtattfindet ? Zu der Erfenntniß: daß auch đen. Welche Mitwirkung bei dem ſo wichtigen Geſchäffte die Mehrzahl der Subalternen eines gewiſſen militås

der Kriegerbildung fåßt ſich wohl von einem jungen Mens

riſch - wiſſenſchaftlichen Bildungsgrades bedürfe , und Schen erwarten, der fauin die Schule verlaſſen , und das zu deſſen Erwerbung angetrieben werden muffe - öffentliche Leben nur auf Bållen und in Aſſembleen fens

ſcheint man vor der Hand erſt in einigen deutſchen Hees nen gelernt hat ? Man beobachte nur die Lebensweiſe ren gelangt zu ſein ; dort hat man ſich aber von dem der Mehrzahl dieſer jungen Offiziere, und man wird ſich

reellen Nutzen dieſer Kenntniſſe bereits ſo überzeugt, daß bald überzengen , daß es ihnen weit mehr darum zu thurt man nicht begreifen kann , wie Andere ſie für entbehrs iſt, in Damengeſellſchaften zu figuriren , als ſich für ihren lich, überflüſſig , ja wohl gar gefábrlich halten fönnen .

eigentlichen Beruf tüchtig zu machen . Wenn Mander

Für die Offizierscandidaten nimmt der Verf. einen unter ihnen 3 Jahre långer Unteroffizier geblieben wäre, Lebrcurſus von drei Jahren an , was hinreichend fein fo würde man weit weniger Klagen über die Unbrauchs dürfte, ſobald man nicht Kinder in die Bildungsans barkeit der Subalternen vernehmen . Die eingebildeten ftalten und Knaben in die Regimenter aufnimmt, fon Vortheile des frühzeitigen Aufrůcens zum Offizier vers

dern eine gewiſſe Körpers und Geiſtesreife fordert. Die großen ſchwinden vor einer geſunden Kritik wie Nebelbilder, die Nachtheile bleiben aber als warnende Scattens

Pebrgegenſtände ſind :

Waffenkunde , nåmlich nåhere Renntniß der Bes bilder ſtehen. Gerade im Frieden iſt es fehlerhaft, uns ſchaffenheit und des Gebrauches derjenigen Waffen , mündige Junglinge zu Offizieren zu befdrdern, weil ſie deren ſich die Eruppen bedienen.

als ſtändige Lehrer ftets wedrelnder Scüier durchaus nicht das

Befeſtigungskunde, einebemeſſene Kenntniß der leiſtennoch können, was ſie leiſten follen, und mit ihrer eigenen Bit vollauf zu thun haben. Im Kriege gelangt man weit

Feldbefeſtigung, mit praftifchen Uebungen, und ein Ues berblick des Nöthigſten aus der großen Befeſtigung. Taktit , ausführlich von der eigenen Truppengats

dung ſchneller zur Neife , und wer einen Feldzug als Unteroffigier mit: gemacht, wird im nächſten auch als brauchbarer Lieutenantauftres

ten können.

( Schluß folgt. )

Redigirt unter Gerantwortlichkeit der Verlagehandlung : 6. W, beste in Darınſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.

Samſtag,

Nr. 33 .

23. April 1831 .

Allgemeine Militar- Zeitung. Neue Organiſation der Land- und Seemacht zuHr.erweitern, s. Cott ſuchte aucherihremathematiſden das kand verließ , Kenntniffe und als da hatten des ottomanniſchen Reiches. ( Fortſegung. )

die Lürfen ſchon einige Fortſdritte gemacht. Seitdem baben mehrere franzöſiſche Offiziere bis zur Entthronung

Artillerie. Vor etwa einem Jahrhundert war es, Selims, wo wieder eine allgemeine Stockung eintrat wo die Türfen darauf bedacht waren , ihre Artillerie zu und auch jeßt noch fortbeſteht, zur Verbeſſerung des verbeſſern : die der Europäer Teste fie in Erſtaunen und türfifchen Ártillerieweſens mitgewirft. fie fonnten ſich das ſo raſde Feuern der Oſtreichiſchen

Da Mahmud ' den Topidſchis die Niederlage der Jas

Kanoniere nidit erklären. Da ſie ihrer Inferioritat in nitfdharen verdankte, ſo hat er ihnen ihre Treue damit der Handhabung dieſer Waffe.geſtändig waren, ſo ſuch lohnen wollen , daß er ſie auf demſelben Fuße als vors ten ſie auch derſelben abzuhelfen . Es fiel der Pforte per gelaſſen und nur einige unbedeutende Veränderungen

nicht ſchwer, unter den Offizieren, die europäiſchen Nas in ihrem Coſtüme verfügt bat; doch iſt er noch willens, tionen angebórten , welche långſt auf die Bergrößerun ſie als Infanterie zu organiſiren. Gegenwärtig ſind sie

1) reitendeArtillerie; gen Rußlands und Deſtreichs auf Koſten der Türkei in drei Corps abgetheilt,nåmlich: 3) Bombardier oder Mineure. and FußartillerieArtillerie e das 2) Reitende waren, Lehrer zu finden : aber Der . Dieſe, wenn gleich mit der Hr. v . Bonneval, ein franzo fiſcher Offizier, der einer europåiſchen verglichen , noch ſehr unvollkommen , hat eiferſüchtig geweſen grofte Hinderniß lag in dem Nationalcharakter .

der erſten war, welche dieſen ſchwierigen Berſuch unters

dod große Fortſchritte gemacht. Sie beſteht aus 2 Res

nahmen, ſcheiterte in ſeinem Beinüben , weil er den Chai gimentern. Jedes Regiment iſt in 4 Schwadronen abe rafter des Volfes nicht fannte , mit dem er es zu thun getheilt, jebe Schwadron aber hat 1 Capitain , 3 Lieutes

hatte. Die Ärtillerie blieb nun wie ſie geweſen war, bis

nante, 180 Kanoniere, 200 Pferde und 10 Kanonen , ſo

der Baron v . Tott im J. 1770 der Pforte ſeine Dienſte daß demnach ein Regiment 736 Mann, 800 Pferde und

antrug. Er fand Alles in der grdeten Unordnung, und 40 Kanonenzählt. Doch fanä mannicht mehr als 8

iſt Kanonen aufjede Schwadron rechnen ; ihr Kaliber die Schwierigkeiten ſeines Unternehmens wurden noch zu gebn und die Haubigen fiud fechſtehalbzdllig. durch alle die"Hinderniſſe vermehrt, welche die Eiferſucht reitenden Artillerie iſt roth , mit und die Vorurtheile ihm zu erweden bermodten.

Die Uniform der

Beinkleidern , ſtarken Stiefeln und dem Feb. Es befanden fich wohl einige Mörſer und einige blauen Fußartillerie. Das Corps der Topidſchis oder zu Fuß belauft ſich auf faſt 6500 Mannt; ſie damit umzugeben . Endlich waren die Lopidſchis oder Kanoniere.keiner neuen Reform unterworfen worden, der

Bomben im Arſenal, aber die Artilleriſten wußten nicht

Ranoniere, die ein Corps von 40,000 Mann bildeten , ſind noch

ohne alle Diſciplin und gleich den Janitſharen im gans. Sultan bat aber die Abſicht, ſie regimenterweiſe zu orgas Garden, zen Reiche zerſtreut; ſie erhielten feinen regelmåßigen niſiren . Sie genießen gleichen Sold mit denMonturen Solb, und nur ſehr wenige waren in Dienſtthåtigfeit. Hr. v . Tott unternahm es nicht, die ganze Armee reorganiſiren zu wollen , was ihm auch nie gelungen

baben auch dieſelbe Uniform , nur daß ihre von einer bunfleren Farbe ſind .

ſein würde; er beſchränkte ſich bloß auf die Unterweis ſung von 600 Mann , die in gewiſſe Corps eingetheilt und Saratſchis oder Studenten genannt wurden . Da ſie regelmåßig jede Woche ihre Bohnung erbielten , ſo

ſteht aus 2000 Mann ; fie finib gånzlich undiſciplinirt und auf's unregelmäßigſte gekleidet. Nach ihrer Nach , raffigkeit im materiellen Theile des Dienſtes zu urtheilen, können ihre militariſchen Kenntniſſe nicht weit ber ſein .

verſäumten ſie den Unterricht ihres febrers nicht, and

Es war bis heutiges Tages der Brauch in der Zúrs

Bombardiere und Mineure. Dieſes Corps bes

wurden von dem Hrn . v. Lott bald ſo weit gebracht, fei , dieſelben Artilleriſten mehrere Jahre lang in den daß ſie mehrere Schüſſe in einer Minute abfeuern fonus Forts der Dardanellen und in den Grånzfeſtungen in ten Dieſe Veränderung war einem Volfe ein wahres Garniſon liegen zu laſſen , so daß diefe Reute ſich dort Wunder, das vorher idon Großes gethan ju baben håuslich anſiedelten, ſich verheirathetent und, wenn ihre meinte, wenn es jede Stunde einen einzigen Schuß that. Poſten angegriffen wurden, an feinen Widerſtand dach .

260

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ten. Dieſes Syſtem iſt von Mahmud abgeſchafft worben, eines Arztes feßt . Es iſt demnach ſehr zu verwundern , und die Truppen werden in der Folge nicht mehr einen daß ſie in Betreff der Erhaltung ihrer Geſundheit ſich immer baben den Ausländern anvertrauen müſſen, und feſten Poſten haben. daß ſie ſich nicht ſelbſt auf das Studium gelegt haben. Militåradminiſtrationt. Die Aerzte des Sultand und die feines Harem

Auch die Ausgaben für den Unterhalt der Truppen find ein Gegenſtand der Aufinertſamkeit des Sultans

find

Europåer ; und es gibt nicht einen Paſda im ganzen Reiche, der nicht irgend einen griechiſchen oder italienis

geworden und er hat den Betrügereien und dem Raube den Abentheurer zum Arzt hatte . Mahmud hat auch dieſen , für eine Armce ſo wichtis des alten Syſtems zum Theil ein Ziel geſeßt.

Die Leitung der Finanzen , des Perſonellen und der gen Gegenſtand nicht unbeachtet gelaſſen , ſondern zur

allgemeinenOrganiſirung der Truppen iſt einem Asker Verbeſſerung dieſes Dienſtes ein Collegium der Arzneis naziry (Ober - Intendanten der Truppen ) , unter der funde angelegt, inwelchem nur junge Türfen aufgenoms s

Oberaufſicht des Seraskiers und einiger anderen hohen men und in der Arzneikunde, ſo wie in der franzöſiſchen Beamten anvertraut. Die ganze Armee iſt in ſeinem Sprache unterrichtet werden . Der Hakimbachi bat die Bureau einregiſtrirt, und bei ihm melden ſich die Sols Leitung dieſer Anſtalt, aus der er jedes Regimentmit daten , wenn ſie irgend eine Reclamation zu machen has einem Arzte und Wundarzte verſorgt: dererſtere erhalt ben. Die Zruppen werden jeden Monat bezahlt. Der monatlid ) 150, der lettere 100 Piaſter Sold . Das Corps der Aerzte beſteht gegenwärtig aus Italienern, Deutſcher,

Sold und die Rationen ſind folgendermaßen nach deu perſchiedenen Graden eingetheilt : Monatlicher Sold ! Tägliche Rationen

VYT O Sentos

in türkiſchen Piaſtern . *) in Fleiſch - Dtas. **) in Brod - Otas. 24 8 Oberſt .............. 1500 20 6 Oberſtlieutenant 1200 5 15 900 Major ...... 8 4 Bataillonschef ... 750 3 3/2 Adjutantmajor 400 3 24/2 400 Adjutant .... 2 2 180

naana

Capitain

Quartiermeiſter . Lieutenant .......

150 120

1/2

Griechen, Juden , Armeniern und Türfen.

9n Kriegszeiten werden Feldlazarethe für die regels mißige Armee angelegt, aber die unglüdlichen unregels

måßigen Truppen ſind ohne allen Beiſtand, ſo daß ſie, wenn ſchwer verwundet , eine ſichere Beute des Todes

ſind. Das Aeußere der Hoſpitaler zu Konſtantinopel gibt eben feine vortheilhafte Meinung von ihrer innerert Beſchaffenheit; dodh ſollen die Krankent einer ziemlid

guten Pflege genießen. Der Sultan Mahmud bat auch ein Militárcollegiuin zu Ronſtantinopel angelegt, welches unter der Oberaufs Ficht des Chefs der Bombardiere ſteht. Es zählt zwiſchen

Almoſenier

60

4 bis 500 leute, die in der Mathematik, den Elementen

Serſchant ......... Tambourmajor .

40 40

Gorporal ...........

30

der Befeſtigungskunſt 2c. unterwieſen werden. Es ſind einige franzöſiſche Werfe über die Kriegskunft ins Tår kiſche überſegt worden , deren Studium den Offizieren ,

20 Soldat ........ .... . Wenn man bedenkt, wie gering die Ausgaben ſind, welche die türkiſchen Offiziere zu machen haben, ſo findet

die refen fónnen , zur Pflicht gemacht iſt.

man, daß ſie ganz gut bezahlt werden. Ihre Uniformen Foſten ſehr wenig; ſie ſind auf Koſten der Regierung logirt und erhalten überdem noch reichliche Proviſionen. Mahmud hat ſich ihrer Dienſte und thres Eifers vers fichert, indem er ihrIntereſſe ins Spiel gebracht hat.

Marinearſenal iſt am Hafen belegen. Das erſtere iſt reichlich mit Geſchüßſtucen jedes Kalibers verfehen. Seit einigen Jahren iſt auch eine Waffenfabrik angelegt wor . den , die ungefähr 120 Gewehre tåglidy liefern kann, was aber für die Truppen nicht hinreicht, daher für dieſe die

Seine neueArmee koſtet ihn viel, er hat ſich aber durch

Waffen meiſtens zu Marſeille angefauft werden. Mit

dieſe Ausgabe eine Macht zugelegt, die er aller Wahrs fcheinlichkeit nach über kurz oder lang gegen ſeine eigenen Unterthanen nothig haben wird. Die jährlichen Koſten des Unterhalts der regelmäßis gen Truppen werden auf 40 Millionen türkiſde Piafter

dieſen Anſtalten ſind drei Ranonengießereien verbunden , von welchen die eine, mit zwei Defen, zum Militårarſes

augeſchlagen.

Arſenale und stafernen .

Das Militårarſenat iſt zu Tophana, und das

nal von Topbana gehört ; die zweite, ebenfalls mit zwei

Defen, im Arſenal"der Marine eingeſchloſſen , und die dritte, mit einem Ofen , zu Hassquin , bei der Bombars ts iſt. dierfaſerne belegen

Dieſe Etabliſſemen

find in einer

Die Cůrken haben ſtets die Ueberlegenheit der Eus großen Unordnung; es wird Ades aus der Hand gear. ropåer in der Arzneifunde anerkannt; und troß ſeines beitet und es ſind ſieben Tage zum Bohren einer Kanone

Fatalismus gibt es vielleicht kein Volk in der Welt, das erforderlich. Es werden daſelbſt auch Bomben gegoſſen. mehr Vertrauen in die Renntniſſe und die Geſchidlichkeit Die Arbeiter ſind Türfen und Armenier. Das in dieſen Gießereien verwandte Kupfer bezieht man aus den Grus * ) 15 türkiſche Piaſter gehen auf einen ſpaniſchen Piafter. Man gleichen Piafter urſprünglich der türkiſche iſt der Meinung aber die Suttane, gehabthat,daß ſpaniſchen mit dem , daß Werth

ben in Streinafien ;

Eiſen, Blei, Stahl und Bauholz

werden mit den Schiffen der verſchiedenen europåiſchen

um ihre Reichthümer zu vermehren, die Münze mehr und mehe Nationen eingeführt. Der Sultan Selim hatte zuerſt Pulverfabrifen anges gehaltioß gemacht haben. Noch vor zwanzig Jahren gingen legt ; es find gegenwärtig zwei Pulvermühlen in der Nähe 12 Piaſter auf 1 Pf. Sterl. , jegt 75. von Konſtantinopel vorhanden, die eine bei St. Stes **) Gin Gewicht von faſt 10 ungen.

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phano, die andere zu Azatli; aber das Pulver iſt nicht ben in manchen Orten verhinderte oder ſchnell dåmpfte, To fräftig, als das in Frankreich oder England bereitete. wodurch unſtreitig großes Unbeil vermiedenwurde. Was

Es ſind adht ſdyone Kaſernen zu Konſtantinopel und laßt ſich aber in ſolchen Fällen von unmündigenJung, in der Umgegend dieſer Hauptſtadt vorhanden, die durch lingen erwarten ? S. 174 ſtellt der Hr. Perf. eine Unterſuchung über die Sclim und von Mahmud aufgeführt worden ſind . Dieſe

Gebäude fónnen ſicherlich mit allen ähnlichen der Art in zweđmáßigſte Art des Aufrůdens an, wobei dieHaupts Europa rivaliſiren und man kann ſie zu den ausgezeichs aufgabe darin beſteht, daß die Würdigſten an die Spiße netſten Bauten zählen , die Konſtantinopel aufzuweiſen des Heeres und der ſelbſtåndigen Abtheilungen gelangen, bat. Hier eine Ueberſidt ihrer Anlage und ihrer Größe: dabei aber die Intereſſen der Einzelnen möglichſt berücks zahl Angabe, Mannſdaft, zahtfiederpaſſen der sia lernen . die können. ſichtigt werden , und der oberſten Leitung, die nöthige wo ſie belegen ſind. Pera Daoud , Paſcha

...

Ramad . Tdiflik. Seraskier ....... Copbana

2 1 1 1 1

5,000

Autoritåt, der Diſciplin eine ſichere Grundlage nady Oben und nach Unten verſchafft wird.

....... 18,000 16,000

nung und Leitung faſt alles abhångt, ijt das Beforde.

5,000

Scutari

Haliquin .........

1

Serammtzahl 8 ........

In einem Stande, wo von der zweckmäßigen Anord. rungsſyſtem ein Gegenſtand der größten Wichtigkeit, was

2,000

wohl auch überall gefühlt wird. Will man aber die Miße

24,000 2,000

griffe , Zurücfſeßungen und andere perſonliche Beeint, trächtigungen vermindern , ohne in der Hauptſache zu fehlen , ſo muß jene ſorgfältige Auswahl der Perſonen

....... 72,000. M.

So wird die Zahl von Leuten , die in einer jeden gleich beim erſteu Offiziersgrade ſtattfinden , undgerade dieſer Kaſernen unterzubringen ſein ſollen , angegeben; hier findet man dieſe Berückſichtigung am alerwenigſten . wir glauben jedoch, daß dieſer Anſchlag wohl übertries Selbit die cameradſchaftlichen Verhältniſſewerdennicht ben ſeinmag. Diemeiſten dieſer Kaſernen ſind in einem einmal in Erwägung gezogen, und die Klagen, daßdie

rich von den älteren entfernt halten , Offiziere jungen von ſchlechten Zuſtande; und kaum die Hälfte wird von der weder ihnen zu lernen , noch überhaupt ihr Wohls ſchwachen Garniſon der Hauptſtadt“ bewohnt. ( Fortſegung folgt. )

wollen zu erwerben ſuchen , ſind ziemlich allgemein. In Preußen hat man dieſem ủebel ſeit lange durch folgen .

des Mittel vorgebeugt. Wenn Portepeefåhndriche zu L i t e r a t u r.

Offizieren vorrúden follen , wåbleit die Lieutenante des

zum Regiments drei und davon, ſie für die möchten ; nads Cameraden habenWürdigſten zu die Unterſuchungen über das Heer wefen unſerer Aufrůđen halten Zeit. Dom königl. bayeriſchen Ingenieurbauptmann Zurúdlegung des Offiziereramens wählen die Hauptleute I. v. #ylander. München 1830. VII . 229 in 8. ( Schu . )

Wenn der Offizierſtand nicht noch mehr als bisher

einen aus, der alsdann dem König vorgeſchlagen wird, vorausgeſeßt, daß ſie gleich gut beſtanden haben . Um den Leſern d. Bl. von den in dieſen beiden A6.

an Werth verlieren foil, muß man die Gelangung dazu fchnitten beſprochenen Gegenſtänden eine Hauptüberſicht dlechterdings von Bedingungen abhängig machen , die

zu geben , theilt Ref. den Schlußſaß wörtlich mit:

,, Aus dem Beſtehen einer Stunſt der Kriegführung nur der fåhige und charakterfeſte Jüngling zu erfüllen vermag ; nicht aber ihn als eine Verſorgungsanſtalt für und aus dem Prinzip der Theilung der Arbeit, auf wels die Nepoten betrachten und deren Befähigung, dem Zuechem unſere ganze Kultur beruht, entſteht das Bedürfniß

fad anheimſtellen. Die gegenwärtige Taftif fordert, daß eines Kriegskünſlerthums. Die Glieder deſſelben, die auch der Lieutenant ein zuverläſſiger Mann ſei, und Befehligenden , welche dem Kriegsſtande freiwillig nur ausgezeichnete Fåbigkeiten geſtatten hierin eine Auss ihre Kräfte bieten, bilden die ſtåndigen Glieder des Hees

nahme. Áber ſo wenig von Manden die weſentlichen res, während die nach dem Geſeße der Kriegsdienſtpflicht Veränderungen in den Details der Kriegführung begrifs eingereihten Soldaten die ſtets wechſelnden Glieder deſa fen worden ſind, ſo wenig werden ſie auch begreifen , ſelben bilden. ,, Da , nach den neueren Staatsverhältniſſen , kein daß die Zeiten wieder gefommen find, wo das Talent der Anführung auch in den Kopfen der niederen Bes Stand ein politiſches Vorrecht auf die Befehlshaberſchaft fehlshaber zu finden ſein muß. Wir wollen nicht mit hat, ſo kann nur Befähigung in allen Beziehungen unſeren Vorgångern rechten, daß ſie ſich durch die Abſur, dazu berechtigen. Dieſer Befähigung der moraliſchen und ditåten des verfloſſenen Jahrhunderts irre leiten ließen . intellectuellen Kraft bedarf der Kriegsſtand eben ſo ſehr, Rach To reichhaltigen Erfahrungen iſt es aber unvers wie jeder andere Stand im Staate; die Mittel, dies zeiblich , bei Mißbrauchen zu verharren , die das eberne Gebåude der Militärhierarchie täglich mehr in ſeinen

ſelben und insbeſondere die nöthigen Talente aud im Frieden anzuziehen, find : Freie concurrenz , eine

Grundfeſten erſchüttern , wodurch -- wenn auch nur auch die höheren Fähigkeiten anſprechende Wirkſamkeit mittelbar – die Throne unſerer Fürſten wanfend wer, und Beſchafftigung im Frieden, und eine würdige Stel den . Die neueſten revolutionåren Begebenheiten liefern lung unter den Dienern des Staates. Soll freie .

zahlloſe Beweiſe, daß nur das beſonnene, umſichtige und Concurrenz in Wahrheit hervortreten, roll man die fünfs charakterfeſte Benehmen einzelner Subalternen, alo Com's tigen Befehlshaber kennen lernen , bevor ſie es geworden

mandanten iſolirter Poſten

den Ausbrud von Unrus ſind, ſollten dieſelben die Pflichten und Verhältniſſe des

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Standes vorher kennen lernen , ſo müſſen ſie in der

Wenn man ſo lange mit angeſehen hat, wie oft ges

unterſten Stufe ins Heer treten , und erſtvon bier ' rügte und ſelbſt hart angegriffene Mißbräudhe denuioc fortbeſtehen ; wie man die eindringlichſten Wahrheiten aus auf der Befehlbleiter hinanſteigen. Dieſem nach würden die Unteroffiziere die natür- unbeachtet låßt, weil deren Anerkennung undBefolgung

lichen Candidaten für die Offiziersſtellen werden, allein mit perſonlichen Unannehmlichkeiten verknüpft iſt;furg, wegen mancherlei Verhältniſſen erſcheint es nothwendig, daß diejenigen Soldaten und Unteroffiziere, welche ſich der Befehlshaberſchaft widmen wollen und die gehörige Borbildung nachweiſen, vorzüglich hinſichtlich des milis tårmiffeníd aftlichen unterrichtes von den übris

wenn man die Ueberzeugung erlangt hat, daß die Milis tarhierarchen die zu Abſtellung ber Hauptgebrecen unſeres Standes geeignetſten Mittel nicht ergreifen wol. len ; dann darf man ſich fürwahr nicht wundern, wenn einſichtsvolle Männer vom Civilſtande, denen dieſe Ges

gen, ſich nicht dazu bildenden ausgeſchieden werden . -

brechen auch nicht unbekannt ſind, auftreten und ſagen :

Die erſte Abtheilung dieſes Unterrichtes, in welcher dies jenigen Kenntniſſe gelehrt werden , die jedem Offiziere nothwendig oder nüblich ſind, müſſen alle Offizier 8. candidaten durchlaufen , und nur nachdem ſie ihre allgemeine Befåhigung im Dienſte, und die in jenem Unterrichte erworbenen Kenntniſſe in Prüfungen nach gewieſen haben , können ſie zum Offizier befördert wer:

die ſtehenden Heere ſind und leiften nicht, was ſie ſollen und können, denn es fehlt ihnen die organiſche Eins beit ; es fehlt den Einzelnen jener bobe Ehrgeiz , der ſie zum Höchſten antreibt, aber ſchon in der Geburt er ſtickt wird , weil der Soldat und der Unteroffizier nur eine mühſelige Gegenwart und traurige. Ausſicht in die Zukunft haben, und weil die große Mehrzahl der Offis

ben. Die zweite Abtheilung bildet eine höhere Kriegs- ziere weder inneren noch åußeren Antrieb bat, ſich zu dule, für den freiwilligen Beſuch derjenigen Offiziere Erringung des Hochſten tüchtig zu machen u. f. w. beſtimmt,1 welche dort ins Höhere der Kriegskunſt eins geführt werden wollent.

,, Sold ein , auf die gehörige wiſſenſchaftliche Vors

Polytechniſche Miſcellen. . 1828 ein Patentauf ein per: zu tes, ſtets unentbehrlid ); er muß in der Truppe felbft miobietovn ließ Tich am 29. Auguſt chaftlicher Unterricht

geſtůßter, bildung iſt im Frieden , undmilitäriſch:wiſſenſ für alle jüngeren Glieder des Hees

[ Faries. up aſſerdichtes, don'Pelbft aufſchütten -8.88

ſtattfinden , damit er um ſo inniger mit dem praftiſchent cuffiong- Flintenſchloß ertheilen , welches,obſchon es im Franklin Unterridite und den Uebungen derſelben verflochten werde Journal VI. Bd. 48 Qeft, S. 265, mit einem Holzſchnitte verfehen , und damit, wenn im Kriege eine großere Anzahl Befehli: in extenso abgedruckt iſt, doch dem beſten Büclenmacher einRäth:

gender nothwendig wird, dieſelbe umſo ſichererim Heere ſet fein und bleiben wirb (wahrſcheinlich auch 10 !!), wenn erſich ſelbſt gefunden werden kann; dadurch gewinnt die milis baffelbe nicht durch den Ankauf einer ſolchen Flintelöſt, und das Sr. Dr. täriſche Bildung nicht nur überhaupt dienöthigen Stig: Schloß Anmerkungdes 30nie,zerlegt. fagtin Der einer Redacteur Patent-Office daß auf demJournal, :,, Franklin

Punete im Heere, ſondern auch dadurch allein jene Eins ein ſolches Schloß von dem Patentträger als Modell abgegeben beit , welche eben ſo nothwendig iſt, als die Einheit im wurde, und die Raminer deſſelben mit Zündkraut,angefüut war; bei der damit angeſtellten Probe wurden 199 volle und volkom :

Unterridite drr Soldaten .

Erploſionen hervorgebracht, ehe die Kammer eridhöpft war . ,, Aber es bedarf nicht nur einer Entwickelung der mene Wir bezideifela die Richtigkeit Es verſagte nicht eine einzige . “

intellectuellen , ſondern auch einer Belebung der militás

der Ungabe keineswegs, können aber nicht begreifen, daß – wenn es nicht ſchon längſt in

riſch -moraliſchen Kräfte, und dafür iſt einer der bedeus dieſes Sd10 $ wirklich ſo viel leiſtet

tendſten Hebel ein wohlbemeſſenes Beförderungsſyſtem , Europa bekannt und bei den Armeen,wenn auch nidt eingeführt, inwelchem eben ſo ſehr der Hdhere Zweck des Vorrůdens, dod ienigſtens verſucht worden ſein route. Oder route es einem guten amerikaniſchen Flintenſchloſſe eben ſo ergeben, wie den ames als das allgemeine Intereſſe der Betheiligten beachtet iſt.. rikaniſchen Erdäpfeln, Jahrhunderte brauchten, die zwei ehe ſie in europäiſchen verbreitet Der lette Abſchnitt enthält auf 39 Seiten einen Blick Europa allgemein wurden ? Bei unſerer auf das gegenwärtig beſtebende Heerweſen, in Beziehung Faulheit iſt alles möglich ! Wirwollen fehen, ob ein Europäer, auf die vorhergehenden Unterſuchungen. Er iſt in ans durch dieſes Compliment beleidigt, ſich ein ſolches Flintenſdioß von derer Hinſicht vielleidt der anziehendſte, indem daraus . Faties kommen taſſen und uns ſagen wird , was an dem abermale hervorgeht, daß die lenker und Droner der Ørn Dinge ift." ( Dinglers polytechn. Journal, 36r Bo. 36 Beft.) Die Sprache in dieſem überaus gemeinnütigen Journale iſt Militärangelegenheiten zur Zeit noch lange nicht nlle NB. mitunter eimas derb. Wer aber auß Erfahrung weiß, wie ſelten

die Mångel fennen

oder abſtellen wollen

die ant

Winte benutt, Vorſchläge berückſichtigt, Anſichten und Ideen

nicht ibren Einrichtungen kleben.. Wer ſich darüber belehren privilegitter Rathgeber in Erwägung gezogen , wahrhafte Berbeſſe: will, nehmé das Buch in die Hand und vergleidje die. rungen ein oderdurchgeführt werden, dem wird es auch erklärlich beſtehenden Einrichtungen der verſchiedenen Heere Eus ſein, wie Männer, die alle ihre Kräfte zur Veredelung ihres Stan

ropa's mit der vom Verf. aufgeſtellten Grundſåßen,

deb, ihres".Gewerbes Mitmenſchen aufboten, bisweiten die eiten tönnen. beſte und überſchr Auch der des Unſtandes, ihrer ränzen

die feir bloßes Gebilde der Phantaſie ſind,ſondern im friedfertigſte Menſch wird am Ende unwird, wenner wiederholt Preußiſchen Heere ſeit längerer Zeit größtentheits als die Erfahrungmacht, daß man wohl die Mittelbegreift, welche zur Rorm dienten. Daß auch das ſehr militäriſche Frank. Bervoltommnung führen , aber zu bequem , zu felbftfüchtig oder zu reich Stoff genug zu einer abfälligen Kritik gab, darf patthetiſch iſt, fie benugen zu wollen . Der Militärftand hat - man -

darf eß ohne Selbſtlob ragen - manche unbeſtreitbare Vorzüge vor

uns nicht wundern , denn mit der Reſtauration wurden anderen Ständen. Uber der Schlendrian and (was ihm ganz fremd Regia aud alleMißbråuche reſtantirt, und die ſtårkſten Einwens ſein ſoute) ein deſpotiſches der Haftengeiſtführtimmernoch dungen der aufgeklärten Militárs blieben unberůcſichtigt. ment,woburch vielGutes ſchon im seime erftictwird. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung: €. w. f$ 6te in Darmſtadt und in deſſen ofizin gedruct.

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Allgemeine Militår - Zeitung. 930 S

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1

Bemerkungen über den in Nr. 74 der Aug. und es wurde der Soldatenrock mehr als ein zunftges die bürgerliche Kleidung, deroffiziere außer ſcheidet, To iſt es nicht einleuchtend, warum gerade jenes

. ; er Werthnichtdas kleidents Militárzeitung von 1830 erſchienenenAuffas, mie nun aber nichtmannes

dem Dienſte betreffend. " des Rriegers ihn der Geſellſchaft fremd machen ſolle. ichen Verfaſſer unbekannte Herr Wirfen wohlth ſich ſein Ståndenidit ås Der unbekannte ten ſid) widerſt beſprohat reiten , erſtreck jenes viel Auffages Geſellſchaften ces Während die Intereſſen der teinzelnen fels einen in den nen, und gewiß nicht unweſentlichen Gegenſtand berührt. tig auf ſie alle, und ſchon deßhalb ſcheint es feineswegs gebaſſigen Namen ,, faſt en form " zu verdienent, enthielt ſich zwar eines ausdrücklichen Urtheils, aber den gebafigen

barin , daß er Beſeitigung von Laſtenform , und wenn der Soldat die Auszeichnung nicht ablegt, welche Anſpruch auf den Dank der Mitbürger andeutet. Kaſtengeiſt“ und eine innigere ,,Amalgamirung ſeinen Man fann einwenden, moraliſches Selbſtgefühl ge mit der Nation “ unter die günſtigen Reſultate dieſes Gebrauches zihlt, ſcheint – um der Widytigkeit ſolcher nůge dem Edlen. Allerdings. Aber es gibt Fåde Rúdſichten willen - die Wagdale Wagſdale ſehr ſebr für eine uns und der beſprodhene iſt ein ſolcher wo der Einzelne empfehlung des Tragens bürgerlicher Kleidungen fich feine Befugnis bat, ſich ſeiner Redote zu begeben. Das zu neigén . " -– man erlaube uns zu unterſuchen, ob ſein Recht iſt hier fein perſönliches; es iſt ein heiliges Ges Eifer, rich als Kosmopolit zu zeigen, ihn nicht zu weit meingut des Standes. Nicht nur die Pflicht gegen dies geführt; denn wir glauben, daß die Zahl der mit uns ſen, ſondern ſelbſt jene gegen den Staat, fordern es , åbereinſtimmenden Cameraden ſicher nicht die geringere mit demſelben zu wuchern . Tauſend Leichen waderer ſei, und daß noch mancher unbefangen Urtheilende, bei Månner decken oft den Weg des Offiziers zum Ruhme, Beherzigung der hier angeführten Gründe, unſerer Ans 1111d ein wabrlich febr beſcheidenler foon wird den über lebenden , oft verſtimmelten Braven zu Theil , welche ſichtbeitreten dürfte. Es war nicht die Staatswirthſchaft allein, ſondern dieſen Weg bahnen balfen. Darf wohl nun auch noch auch die Politik, weldye die , des Soldaten beſonderen mit Fug und Redit die durd Blut und Tod beſiegelte Beruf andeutende Kleidung ſchuf. Davon abgeſehen, daß Verwandtſchaft mit ihnen, und wåré és gleid nur für dieſes äußere Abzeichen das Zuſammenwirken zu dem einen Augenblick, verläugnet werden ?! –- Der Offizier gemeinſchaftlichen Zwecke (den Dienſt ) erleichtert, freten iſt es, in welchem die bürgerliche Geſellſchaft das Vers dabei noch andere Beziehungen ein ..— Einſt focht jeder dienſt des ganzen Standes ehrt; er iſt daber Reprås Birger für ſich ſelbſt. Er vertheidigte die Erdrcholle , ſentant deſſelben : dieß ſou und darf er um eigener welche ihm Nahrung gab, gegen den Räuber der Früchte Bequemlichkeit willen nie vergeſſen : denn die Pflicht, Feines Fleißes . – Die ſteigende Bevðiferung, die vor: ſeine Rechte feſtzuhalten , gründet ſich auf jene , reine ſchreitende Civiliſation , zwangen zum Gewerbe, lehrten untergeordneten Waffengefährten zu ehren. Unwürdig, -

-

friedliche Beſchäftigungen ; beides konnte nur unter kleinlich,ia fogarnichtſelten vergebens wärees, ſich erſt fráftigem Schuße gegen die Storer der offentlichen Ord ., im Momente des Bedarfs zu ihnen bekennen -

zu wollen ; nung, wie gegen die Feinde vou Nußen gedeihen. Dies auch soll und muß der Offizier ſtets beherzigen, wie ſehr ſem Zwecke widmete ſich ein Theil der Bürger ; er wurde der Eindrůd des Verzichtens auf die dem Soldatenſtande dadurch die Stůße der Regierung, welche die Sorge zuerfannte Huldigung das Streben des Staates lähmt,

für die allgemeineWohlfahrt und Sicherheit übernom Ďurchdie machtige," einzig und allein zu unbedingter alle ihreMithi Hingebung dieſer Månner , welche für Aufopferung entflammende Triebfeder der Ehre die Zahl

alle ihre Mitbürger wachen und bluten, deren Arm den ſeiner Verteidiger zu mehren :. Beamten, den Seelſorger, ben Richter unterſtützt, den

Das bier Geſagte iſt durchaus feine Aufforderung

'den Gewerbs-und Handelsmanu ſchirmt, zum,,Kaſtengeiſte. ry Grundbeſiger, ihre gefahr unb múbevolle

Wiees ſich mitdem Amte

Leiſtang konnte die Geſells des Prieſters, des Beamten und des Richters ganz wohl ſchaft durch keine materielle Ablohnung entgelten , - vertrågt, das gute Einvernehmen mit den übrigen Stån.

Sie gewährte ihnen darum eine moraliſche Anerkennung, den zu erhalten, ſo kann dieß auch der Soldat, unbes

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c. oer Forderungen feines Standes und Rodes. Neue Organiſation der Land- und Secmacht chatrod , deſſenAnblick nur denFeind der offentlichen Des ottomanniſchen Reiches. Srdnung ſtort, hat mit ſeinem Benehmen als Menſch nichts zu ſchaffen , und der Herr Verfaſſer des vorans geführten Aufſages hat ſich daber eben keiner Artigkeit

( Fortſeßung .)

unregelmåBige Armee. Unter dieſe Klaſſe laßt fich die geſammte mahomes

gegen feine Herrn Cameraden zu rühmen , wenn er, ſtatt von ihrem richtigen Ehrgefühle die Bürgſchaft für Bes daniſche Bevdlferung des Reiches ſtellen, da jeder Mus es in Kriegszeiten feitigung von Anmaßungen zu erwarten , gegen die leß: ſelmann dienſtpflichtig iſt, wenn teren eine Gewäbrleiſtung in den Verlegenheiten ems verlangt wird. Die regelloſe Reiterei wird von den pfiehlt, welchen man im Civilrode - gleichſam incog- Zaïms und den Limarioten geſtellt, die unter milis nito - fic ausſeßt. Weit, empfehlenswerther ſcheint tåriſcher Verpflichtung leben auf Lebenszeit inne baben ; die Hebung des Esprit de corps ; die Aufmunterung die Infanterie wird von den Paſcas und den Subals des geiſtigen Auffdwunge, deſſen ſich ohnehin alie Ars ternbeamten der Provinzen zuſammen gebracht. -

Tavalerie. Die regelloſe bildete vor etwa 60 Jah, meen befleißigen ; denn dieß ſind die wabren Mittel, und die erhöhte Achtung und Zuneigung unſerer Mits ren die Hauptmacht der Túrfei ; da Katharina II, ihr

bürger würdiger zu verbienen , als man ſie bei dem vers aber die fånder genommen hat, aus welchen ſie dieſelbe nünftigeren Theile derſelben durch ein erborgtes , unſere bezog, To find es nun die Reihen der ruſſiſden Armee, untergeordneten Waffengefährten verleßendes Gewand welchen die Chans der Krimm ihre Kriegscontingente zu erbublen vermag. Die innigſte ,, Amatgamirung zuſenden. Auch hat ſids der Mangel eines binlänglichen

mit der Nation " ſpridit übrigens ſchon unſer Beruf Cavaleriecorps ganz vorzüglich im lebten Feldzuge bes aus : ſelbſt das eigene Leben dem allgemeinen Wohl aufs merkbar gemacht; die Túrfen waren nicht, wie die Rur. zuopfern ; - wozu bedarf es daher nod frummer Wege Ten , die das land nach allen Seiten durch Roſacens und Selbſtverläugnung, wo ein beſcheidenes, gemüthliches ſchwärme auskundſchaften ließen , unterrichtet. Dieſer Annåbern ausreicht, ohne unſer Ehrenzeichen abzulegen ? Dortheil in den Communicationen gab dem General Betrachtet man daber die Gründe, welche für die Diebitſch während des Krieges ein großes Uebergewicht Anempfehlung des Tragens von Civilkleidern anges und machte es ihm möglich , den Vezir zu Kuleftcha zu geben wurden, aus dem hier angedeuteten, alles Andere überrumpeln und den Uebergang über den Balfan žu überwiegenden militåriſchen und politifden Ges maskiren . ſichtspuncte , ſo zeigen ſie das Gegentbeil von den ans Die Chans der Krimm waren hddſt wichtige Vaſal. geprieſenen Reſultaten ; denn ſie ſtellen ſich dar : ale ten der Pforte, ſtets bereit, auf den erſten Winf 50,000 eine Vervortheilung unſerer Selbſt in moraliſcher, Reiter ins Feld zu ſtellen. Grym -Guerai hatte im J. wie in dfonomiſcher Hinſicht, als eine Verlegung unſerer 1769 drei Armeen Reiterei auf den Beinen, wovon die

Untergebenen, als eine Vernachläſſigung des Esprit de eine 100,000 , die zweite 60,000 und die dritte 40,000 corps. - Rechnet man dazu die in der Aug. Militárs Mann ſtarf war; diefe Truppen foſteten ihm nichts, zeitung bereits mit einer Warnung erwähnten anderen verderblichen Folgen und noch mandhe nicht bes rúhrte , doch jedem praktiſchen Soldaten wohl bekannte Inconvenienzen, ſo ſcheint es wohl ſehr wünſchenswerth, daß die Offiziere aller Armeen dem hier und da geduls deten Gebrauche, außer Dienſt Civilkleider zu tragen, höherer Zwede wegen, als ihre Bequemlichkeit iſt, ganz entſagen mochten. - Der Einwurf , daß es nun icon einmal zu dem ſogenannten guten Tone gehdrt, an ges

weil ſie ohne allen Sold dienten und zu ihrer Verpro viantirung gar keine Vorbereitungen getroffen wurden. Zehn Pfund geröſteter und zerſtampfter Hirſe in einem am Sattel eines jeden Reiters befeſtigten Beutel waren zur Befdſtigung der Mannſchaft auf 50 Tage hinreis chend ; die Pferde ſuchten ſich ihr Futter felbſt, und da ſie nur weniger Wartung bedurften, ſo hielten mehrere Soldaten ſich deren zwei. In Schlachtordnung ſtellten ſie ſich in zwanzig Glies

wiſſen Orten bürgerlic gekleidet zu erſcheinen , iſt uns dern auf; wenn ſie colonnenweiſe marſchirten, ſo waren

ſtatthaft. - Die veranderliche Gditin Mode nach unſes fie in Compagnieen zu 40 Mann eingetheilt und ritten rem vereinten ernſten Willen umzuſtimmen , iſt feine ſo 4 Mann hoch. Die Tartaren der Krimm beſaßen alle ſowierige Aufgabe, als es ſcheint, – und ſollte ſich auch die zum Dienſte unregelmäßiger Corps erforderlichen

dann irgend ein waffenſcheuer Patron in unſerer Geſells Eigenſchaften ; ſie waren fühn und unternehmend , ges lichen Erſaß, daß der Cameradſdaftsſinn – der eins horſam gegen ihre Anführer; ſie waren den Limarioten,

ſhaft unheimlicher fühlen : ſo finden wir darin reich . ſchickt in der Behandlung eines Pferdes und blindges

zige Trojt im Peiden und Sterben unter einer fremden die durch eine friebliche Pebensweiſe verweichlicht worden

Sonne – eine Stüße mehr erhalte , daß Betbåtigung waren, febr überlegen. Der Verluſt der Krimm und die militäriſchen Geiſtes bei unſeren Untergebenen deſtomehr damit verbundene Einbuße dieſer Truppen iſt ein Tos Bertrauen erwecke – und deren unbedingtere Hingebung desſtreich für die Pforte geweſen. und dann deſto entſprechender in den Stand Tebe, bes Die aſiatiſchen Provinzen ſind es jeßt , welche den ruhigt über den Erfolg, mitten durch die Schrecken des größten Theil der unregelmäßigen Cavalerie ſtellen ; da Krieges, ſie zum Siege zu führen. die muſelmånniſche Bevðlferung ſich aber ſebr verringert ( Von einem óſtreidhiſchen Offizier.) hat, ſo iſt dieſe Macht nicht mehr ſo zahlreid als vors -

mals . Während des Krieges mit Rußland bildete der Sultan mehrere Regimenter aus dieſer Reiterei, die er

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dann, nachdem ſie ein wenig diſciplinirt worden waren , von 5 chriſtlichen Schiffen ,welche der belagerten Stadt der Armee zuſandte, wo ſie mit Ehren fochten undſich Hülfe brachten, gab den Ottomannen Gelegenheit , ihre

Nach Geſchiclid)feit und ihren Muth auf dem Meere zu er's

den Vorpoſten der Ruſſen oftfurchtbarmachten. beendigtem Feldzuge wurden ſie aufgelöſt und wieder in proben ; aber ihre Angriffe waren ſchlecht geleitet, und ihre Heimath entlaſſen . Dieſe Truppen baben feineswegs Gefallen am Kriege,

ihre Feinde vertheidigten ſich ſo fráftig , daß ſie, nach : dem ſie dreimal zu entern verſucht hatten, ſich mit einem

weil ſie rich auf eigene Koſten beritten machen und bes Verluſte von mehreren Tauſend Mann zurückzieben und waffnen müſſen und es ſehr båufig geſchiebt, daß ſie ohne

ihren Gegnern freies Spiel auf dem Meere laſen mußten.

Deſſenungeadytet trug doch die túrtifche Flottille mit Pferde und ohne Waffen wieder nach Hauſe kommen . Infanterie. Die , Seïmens genannte, unregels zur Einnahme von Konſtantinopel bei. Nachdemn Mas måßige Infanterie wird von den Paſdas, den Ayans, bomed ſeinen Thron auf den Trümmern desjenigen der den Mufſelims und den Woiwoden ausgehoben . Im

Caſaren feſtgeſtellt hatte, fand er fein Hindernig mehr,

leßten Kriege beſoldete die Pforte einige unregelmåßige ſeine neue Marine zu verbeſſern. Seine neuen Unters Regimenter, deren Mannſchaft Rumelien und die aſia :

thanen oder vielmehr neuen Sclaven, die Griechen, was

tiſchen Provinzen geſtellt hatten. Unter denjenigen, die dem Feinde gegenüber gut Stand hielten , waren die meiſten yormalige Janitſcharen , die aber von den Grunds fågen und den Vorurtheilen dieſes Corps noch nicht ans geſteckt waren . Es iſt nicht möglich, eine Meinung über bie Mannſchaftszabl, welche das ottomanniſche Reich unter die Waffen zu bringen vermag, aufzuſtellen ; dodh darf man glauben, daß ſie weit geringer iſt, als man es in der Regel vorausſeßt. In den europåiſchen Pro:

ren gezwungen, ihre nautiſchen Kenntniſſe dem Dienſte ihres neuen Gebieters zu widmen . Die Genueſer liefen ſich durch ibren habgierigen Sharafter und durch ihren Haß gegen Venedig bewegen , Verbündete des Snftans zu werden , auf deſſen Macht ſie rechneten, um die Stärke ihrer Nebenbuhler zu brechen. So machte denn die türkiſche Marine, Dank den Ges nueſern und den Griechen , große Fortſchritte innerhalb wenig Jabren . Die Venetianer ſaben ſich bald aus dein vinzen iſt die chriſtliche Bevölkerung dreimal ſtårfer , als Meere von Marmora verjagt ; dreiſter gemacht durch die der Muſelmanner ; und die aſiatiſchen Provinzen dieſe Vortheile, beſchränkten ſich die Türfen nicht mehr

find nur dwad bevdifert .

Es würde überflüſſig ſein , hinſichtlich der unregels

darauf, die eigenen Rúſten zu bewadeil : fie durchfreuz.

ten das mitteüantiſche Meer ; ſie machten håufige fans

måßigen Truppen in ein weiteres Detail einzugeben : dungen auf deſſen Rúſten , und hielten ihre Feinde in ſie ſind genau genommen nur eine bewaffnete Mens einer ſteten Adarmirung , wåbrend ſie ſich aus deren ſchenmaſſe. II . Sé e madh t.

Beute bereicherten . Es fielen häufige Treffen zwiſchen den venetianiſden Gedwadern und den türkiſchen Schifa

Obgleich die Türfen ſtets eine weſentlich militäriſche fen vor, von welchen der Ausgang zuweilen zweifelhaft Nation geweſen ind , haben ſie doch bei ihrer Page an

war , die aber dennoch meiſtens zum Vortheile der Ves

den Geſtaden des mittenåndiſchen Meeres, des Meeres netianer ausfielen. Erſt dann, als der berühmte Haya

Marmora und des ſchwarzen Meered ,ſo auch wegen raddin Barbaroſſa den Befehl der ottomaniſchen Flotten des Koders , den ihnen die fruchtbaren Beſißungen ser úbernommen hatte, waren ſie im Stande, ſich mit denen

Denetianer in den Inſeln der levante darboten , zeitig der Chriſten mit einigem Vortheile zu meſſen . Hayraddin Barbaroſſa war einer der außerordentlis die Nothwendigkeit , eine Seemacht zu haben , einſeben múffen. Auch ſehen wir, daß die Sultane, ſeit der Eins den Männer , die als Helden angeſehen werden würden, nahme von Ronſtantinopel im J. 1453, ſich die Bildung ihrer Marine auf's emſigſte angelegen ſein ließen, und es denn auch endlich dahin brachten , daß ſie es mit den Tenetianern , damals die erſte Seemacht, welder die

wenn ſie unter einem anderen Himmelsſtridh geboren was ren, und wenn ihr Gemüth durch Bildung einen ſanfs teren Anſtrich bekommen håtte. Aber der Muth, der ihn den größten Gefabren Trop bieten ließ , und das Ta .

Herrſchaft auf den orientaliſchen Meeren nur allein von lent, welches ihn des Erfolgs gewiß machte, dienten nur den Genueſern ſtreitig gemacht worden war, aufnehmen dazu , ihn aus der obſcuren Klaffe eines gemdhnlichen konnten. Dieſe Vortheile waren aber nur vorübergebend; Piraten zum Corſarenanführer zu erheben . Die durch die Schlacht von Lepanto machte dem Uebergewicht der Barbaroſſa bei der Marine der Muſelmanner eingeführ's türkiſchen Flagge auf immer ein Eude ; und wenn die

ten Verbeſſerungen laſſen ſich durch die wenigen Worte :

Eigenliebe der Rechtgläubigen ſich durch deren Siege in ener war ein Seemann , " erklåren. Er war auf Ungarn geſchmeichelt fand, mußten ſie doch zugeben, daß

dem Meere groß geworden ; ihm waren die Fluthen fein

der Prophet , der ihre landarmeen unüberwindlich ges. Gegenſtand des Sdređens, und ob auf dem Meere, ob macht, den Chriſten die Herrſchaft zur See gelaſſen habe. auf dem fande, legte er in ſeine Handlungen ſtets einen Mabomed II. iſt als der Schöpfer der ottomannis unerſchütterlichen Charafter und ein promptes, entſcheis

ſchen Marine anzuſehen ; aber ſeine Berſuche waren in dendes Urtheil. einem ſo kleinen Maßſtabe, daß ſeine Flotte, als er den Die vor ihm bageweſenen ottomanniſchen Admirale Angriff auf Konſtantinopel unternahm , nnr aus 18 Gas waren Månner , die nie am Bord eines Schiffes geres leeren und einigen ſchlechtgebauten Båten beſtand , die ren waren, und die von alle dem, was die Schifffahrt ůberdem mit leuten bemannt waren , welche bas Eles und die Laftit betrifft, auch gar nichts wußten . Im

ment, auf dem ſie agiren ſollten , ſcheuten. Das Anregeln übrigen verſtand man ſich damals auf die Marinekunde

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ſo wenig, daß es ſelbſt bei den Chriſten nichts Seltenes war, daß ein Admiral die landarmee befehligte, wåhs rend einem General die feitung der Flotte anvertraut war : dod beſtand ſtets ein großer Unterſchied zwiſden der Organiſation der europäiſchen Marine und der der

die Schnelligkeit bewundern, mit welcher ſie ſich eine To imponirende Seemacht geſchaffen hatten . Die kurze Zeit, in welcher fie nadı der ihnen ſo verderblichen Schlacht von Lepanto wieder 200 Segel zuſammengebracht , bes weiſt, daß ihre Hälfsmittel ungeheuer geweſen ſein

Türken ; die Subalternoffiziere der erſteren waren mins müſſen. Inzwiſchen gerieth doch ihre Seemacht von dies deſtens mit all den Pflichten ihres Standes bekannt, ſo ſer Zeit an mehr und mehr in Verfall, obgleich ſie noch daß der Oberbefehlshaber nur den Plan einer Sampagne im Stande waren, ſich mit den Venetianern zu meſſen ; entwerfen durfte, um ihn von ſeinen Offizieren in den aber Venedig hatte auch ſchon aufgebört, die Königin

Details ausgeführt zu ſehen. Die chriſtliche Bemannung der Meere zu ſein, und der Friede von Paſaromiß , im beſtand ſtets nur aus Seeleuten. Die Venetianer, ſo zu Jahr 1718, verſeßte ſeinem Uebergewichte zur See den ſagen ein Amphibienvolt, waren von Kindesbeinen an Todesſtoß. gewohnt, den Gefahren des Meeres zu trofen, und in

Als die Türken es aufgaben , ſich der Galeeren zu

Ďringenden Fåden ſtanden ihnen die Küſtenbewohner bedienen , da ließen auch ſie, nach dem Beiſpiele der bon Iſtrien und Dalmatien zi! Gebote. Die Genueſer Nationen des Abendlandés, Kriegsſchiffe bauen, die ſie waren audy ein reefahrendes Volt ; Spanien und Frank- nach den Regeln der neueren Kunſt bewaffneten. Aber reich hatten eine Marine von einiger Wichtigkeit, und

Malta ,. ſtets im Kriege mit dem Orient , war eine

welchen Nußen konnten ſie von dieſen Schiffen haben, wenn es ihnen an tüchtigen Offizieren , ſie zu leiten,

Schule, in welcher ſich die chriſtliche Jugend bildete, die fehlte ? und welchen Vortheil fonnten diejenigen aus überall, wo der Serieg raſete, Ruf und Ebre ſuchte. Es dem Compaß_ziehert, die kaum mit den vier Haupte beſtand aber eine ſonderbare Anomalie in dem Militár-, dienſte der chriſtlichen und der muſelmånuiſchen Flotten , ebe die Vervolfommnung der Schifffahrt den Gebrauch der Saleeren hatte aufgeben laſſen : die zur Ruderbank

puncten der Sphåre bekannt waren und von der Geox graphie auch nicht die geringſte Kenntniß batten ? So wirften denn auch wirklich dieſelben Urſachen , welche die Niederlagen der Ottomannen an den ungariſchen

verdammten Sclaven waren meiſtens die Glaubensgenoſs

Grånzen herbeiführten, auf ihre Marine ein. Die Wiſs

ſen derjenigen, die man bekämpfte, ſo daß jeder Schuß, der auf der einen oder der anderen Seite fiel, ebenſos wohl einen landsmann als einen Feind tobten konnte. Als aber bei Vervollkommnung der Wiſſenſchaft die Rus der überflüſſig wurden und Segel an deren Stelle tras ten , da wurden die chriſtlichen Flotten nicht mehr mit Gefangenen angefüllt, die Türfen aber behielten ihre Scaven nach wie vor am Bord und fetteten ſie zuweis

ſenſchaften hatten in ganz Europa raſche Fortſchritte gemacht, während ſie in der Türkei gånzlich vernachláſ ſigt worden waren, und als die Domanlis endlich aus ihrer tiefen lethargie erwachten und ihre úble Stellung einſaben , da glaubten fic dem durch die Nachahmung der materiellen Verbeſſerungen ihrer Feinde abzuhelfen, ohne auf die Erwerbung der Einſichten Bedacht zu nebs men, welche ihnen die Mittel, davon Gebrauch zu mas len an die Stücke an , die ſie zu bedienen hatten . dien, an die Hand gaben . So bauten ſie denn Schiffe, Die berühmte Schlacht von Lepanto, im Jahr 1571, ohne zu wiſſen , wie ſie ſich ihrer bedienen ſollten , und bildete einen merkwürdigen Zeitabſchnitt, nicht blos in mußten dann in ihrer Verlegenheit Zuflucht zu den

der türkiſchen Marine, ſondern auch in der der chriſtlis Griechen nehmen, die ihr thåtiges Leben und ihr Hang den Mächte ; denn da der Sieg hauptſächlich durch das zur Seeräuberei ans Meer gewohnt batte. unterhaltene Feuer von fünf großen Schiffen entſchieden

während des halben Jahrhunderts, welches auf den

worden war, welche, gleich ſo vielen Forts, die chriſts Frieden von Paſſarowiß folgte, beſchränkten die Feinde lice linie deckten , ſo kann man ſagen , daß fich von

der Pforte ſich darauf, ihre mitternichtlichen Gränzent

dieſer Zeit an die Einführung des ſchweren Geſchüßes anzugreifen ; weder Rußland noch Deſtreich waren da , auf den Schiffen , folglich die allmähliche Abſchaffung

mals Seemåchte ; auch richteten die Sultane nun ihr

der Galeeren, berſchreibt. An dieſem Tage ftanden ſich

Hauptaugenmert auf den Punct , wo die Gefahr am

500 Schiffe oder Galeeren einander gegenüber, und nach dringlichſten war, und ließen ihre Flotte in eine gånzs,. einem mörderiſchen Kampfe entſdied ſich am Ende der riche Desorganiſation verfallen. Die Schiffe verfaulten, Sieg für Don Juan von Deſtreich. Von den 230 Gas ſchlecht bewaffnet und noch ſchlechter befehligt , und aus Iceren , aus welchen die ottomanniſche Flotte beſtand , Ber Stande, die See zu halten, im Hafen . Die einzis wurden 30 in den Grund gebohrt , 25 verbrannt und gen, die es wagten, eine weite Fahrt zu unternehmen, 130 gerietben in die Gewalt der Chriſten : außerdem

waren diejenigen , welche der Kapuban : Paſcha nach

verloren die Lürfen 25,000 Mann und 8000 Gefans dem Archipelagus ausfandte, um dort ſeinen jährlichen gene, auch wurden 15,000 Chriſtenſclaven befreit. Die Tribut zu erheben ; dieſe Schiffe Tchleppten ſich långs verbündeten M & chte verloren 15 Schiffe und 10,000 M. den Küſten von einer Inſel zur anderen bin , ſtets die Wenn man erwagt , daß die Lürken vor etwa einem Anfer auswerfend, wenn der Wind ein bischen ſtart Jahrhundert vor dieſem denkwürdigen Treffen auch nicht wurde, und immer in Hengſten , daß ſie das Land aus die geringſte Kenntniß von der Schifffahrt hatten , und dem Geſichte verloren. in ( Sdluß forgt. )

es nicht mit 5 chriſtliden Saleeren in dem Meere von Marmora aufnehmen konnten , ſo kann man nicht genug

Redigirt unter Berantwortigkeit der Verlagebandung:E. W, feste in Darmſtadt und in deffen Offijin gedruct.

Samſtag ,

Nr. 35.

30. April 1831.

Allgemeine Militär - Zeitung. trei . Fran n ?c., wie denro egio Das Geſeb über die Frem ſolches von den Kammern angenommen und am 9. März publicirt worden iſt, lautet folgendermaßen : „ Art. 1. Im Inneren des Königreichs kann eineFremdenlegio1n gebildet werden, welche jedoch nur außerhalb des Con

Functionen eines höheren Grades erhalten , als ſie biss

ber bekleidet baben , ſollen zu dieſem Grade befördert werden, wenn ſie in dem Corps 1 Jahr gedient haben . Pon dieſer Zeit an fónnen ſie mit dieſem neuen Grade in die linie zurůctreten ; wenn ſie aber in den Zouavens corps verbleiben, ſo können ſie darin die Functionen des

tinentalgebiets des Königreichs verwendet werden darf. höheren Grades mit den obenerwähnten Rechten über, Art. 2. In den von den franzöſiſchen Armeen außerhalb nehmen . 6) Wenn ſich in den Zouavenbataillonen oder des Continentalgebiets von Frankreich beſeßten fåndern Escadronen feine Individuen finden, welche die im vos Fönnen die darin commandirenden Obergenerale ermächs rigen Artikel erwähnten Bedingungen vereinigen , um

tigt werden, Militárcorps aus Eingeborenen und Frems durch Avancement auf einen bdberen Grad zu gelangen, To ſollen die vacanten Chargen auf Offiziere oder uns den zunlegio bildenn ."beſtimmt Ineine Bezug Bildun der teroffiziere von anderen Corps der Ärmee oder in Nichts nan g; vom che die Ordon königliauf Fremde n activitat übertragen werden. 7) Die franzöſ. Dffiziere lone erhalte Region dieſer Batail Die : 10.März weiter

dieſelbe Formation , wie die Bataillone der franzöſiſchen und Unteroffiziere , welche das Zouavencorps freiwillig Linieninfanterie, jedoch ſollenſie feineElitencompagnieen oder in Folge der Auflöſung dieſes Corps verlaſſen ,ebe baben. Jede Compagnie foa' ſo weit als möglich aus ſie ein Jabr lang die Functionen des hóberen Grades

Leuten, welche derſelben Nation angehören und dieſelbe Sprache reden , zuſammengeſellt werden. In Bezug auf Sold, Maſſen und adminiſtration wird die Fremden : legion den franzöſiſchen Regimentern aſſimilirt. Jeder

Verſehen haben ,treten in ihre Waffe nur in ihrem bios herigen Grade ein. 8).Da die arabiſchen Offiziere, uns teroffistere , Corporale und Brigadiere in keinem Falle in die franzöſiſden Regimenter" anfgenommen werden

Fremde, der in dieFremdenlegion eintreten will, fann tønnen,fofit ibr Avancement in den Zouavencorps den nur dann zugelaſſen werden , wenn ervor dem Militära oben erwähnten Regeln nicht unterworfen. 9) Die Zous und Unterintendanten ein freiwilliges Engagement gemacht avencorps genießen den Sold, die perſönliche Maſſe hat, deſſen Dauer nicht unter drei und nicht über fünf die anderen Gebühren , wie die franzöſiſchen Truppen Jahren ſein ſoll. Die zur Fremdenlegion gehörenden der Infanterie und der leichten Cavalerie. 10) Sie wers

Militåre können ein Rengagement von wenigſtens zwei den abgeſondert adminiſtritt und richten ſich nach den bei und höchſtens fünf Jahren übernehmen . Die Rengages den franzöſiſchen Truppen beſtehenden Reglements , ſo ments geben nicht eber Anſpruch auf eine Zulage , als bis der Militár 5 Dienſtjahre vollendet bat.

Eine weitere Ordonnanz vom 21. März beſtimmt

weit ſolche auf ſie anwendbar ſind . 11) Die in Bezug auf die proviſoriſche Organiſation dieſer Gorps, ſo wie 12 ) in Bezug auf die Kleidung der Zouavenbataillone und Escadronen von dem General Clauſel gegebenen

) In Afrifa fonnen Bataillone und escas Folgendes bronen von: 1Zouaven gebildet werden . 2) Jedes Bas Beſtimmungen werden beſtätigt. taillon wird aus einem Stabe und acht 2Compagnieen

- Der Pratcommandant von Paris, General Da .

zuſammengeſett ; ſeine Stärke, mit Einſchluß des Stabs, foll ſein : 29 Offiziere, 891 Unteroffiziere und Soldaten , 8 enfans de troupe. 3 ) Für jeßt ſollen unter der Bes nennung Algieriſche Chaſſeure 2 Escadronen orgas niſirt werden, welche mit Einſchluß des Stabs 21 Dffis ziere, 305 Unteroffiziere und Reiter, 4 enfans de troupe

riulle , iſt zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt,

und 292 Pferde ſtart ſein ſollen . 4 ) Die Bataillone und Escadronen ſollen franzöſiſche und ausländiſche Freiwil . lige annehmen . 5) In den Zouavencorps fönnen frans

-

und 26 Dberiten ſind zu Generalmajoren befördert wor's

den , unter ihnen der Chef des Recrutirungsweſens beim

Kriegsminiſterium , Oberſt Miot , der Commandeur des üblanenregiments Orleans , Hr. Sourd , und Hr. v . fawoeſtine, Chef eines Huſarenregiments. De

tre

i ch .

In Folge allerhöchſter Verordnung hat das Chevaurs zoſiſche Offiziere, Unteroffiziere , Corporale und Brigas legersregiment Vinceng den Namen „ Carignan , diere angeſtellt werden . Diejenigen , welche barin die Kronprinz von Sardinien " erhalten .

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beren Ermangelung, ſelbſt andere bazu geeignete junge

Rußlano.

Petersburg, 30.Mårz. Se. Maj. der Kaiſer haben Leute in Vortrag gebrachtwerden können . In allen Fata den zeitherigen Befehlshaber des 3ten Infanteriecorps , lenjedoch iſt zur Anſtellung als Portepeejunter eine ges nicht nurhinſichtlichder erlangten nůgende Nachweiſung Generalieutenant Rrafſoffsky I.,zumſtellvertreten: Kenntniſſe und Bildung , ſo wie des ſittlichen und ans

den Chef des Generalſtabs der erſten Armee ernannt. ſtåndigen Betragens, ſondern auch darüber erforderlich , A onigreich Sachſen. daß der Adſpirant die zu einem ſchuldenfreien und ans Dresden , 8. April. Von den landſtånden des Nos ſtåndigen Auskommen erforderlichen Mittel befiße; und nigreich8 war mehrmals der Wunſch ausgedrückt wors

nur zu Gunſten der Söhne unbemittelter Offiziere und

den , daß der anſcheinend allzu weite und koſtſpielige Civilſtaatsdiener können in erſterer , ſo wie hinſichtlich Umfang der beiden, zur Ausbildung fünftiger Offiziere ſolcher Unteroffiziere, die wegen ausgezeichneter Waffens beſtimmten Inſtitute auf angemeſſene Weiſe beſchrånft thaten im Felde zu Offizieren befördert werden, in beis werden mochte. Um dieſem Wunſche, ſo weit möglich, derlei Beziehung Ausnahmen zugeſtanden werden.

nachzugeben , haben Se. Königliche Majeſtåt und des Im Uebrigen ſind bei dieſer Gelegenheit mehrfache Res Prinzen Mitregenten Königliche Hoheit eine eigene Coms ductionen im Perſonal- und Beſoldungsetat vorgenoms miſſion zur Erörterung und Begutachtung dieſes Gegens men worden , und man darf annehmen , daß die dadurch ſtandes, unter dem Vorſiße Sr. Röniglichen Hobeit des bewirkte Erſparniß fünftigbin – ſobald nåmlich auch die -

Prinzen Jobann, niedergefeßt, und es iſt nunmehr, auf jeßt noch fortdauernden perſönlichen Gehaltsbezüge in den Grund des commiſſariſchen Gutachtens, Folgendes Wegfall kommen – gegen 15,000 Thlr. jährlich betras verfügt worden : Mit dem Johannistermine dieſes Jabs res nåmlich wird die bisherige Militárakademie aufgelöſt, und dagegen eine Artillerieſchule errichtet,

gen werde.

welde beſtimmtiſt, unter der Direction eines Artilleries Neue Organiſation derLand- und Seemacht Stabsoffiziers durch einige militåriſche febrer 14 etats måßige Zöglinge, und nach Befinden noch einige C

höchſtens 5 - Bolontåre zu fünftigen Ingenieurs ober

Artillerieoffizieren innerhalb eines 4jährigen Curſus hers

des ottomanniſchen Reiches. ( Schluß. )

Wåhrend die Türken über die Schwäche ihrer Sees

anzubilden und demnächſt auch für einige Artillerie - Uns macht ſo geblendet waren, ließ ihre grauſamſte Feindin , teroffiziere - wozu immer 10 auf 2 Jahre commandirt werden ſollen – einen beſonderen , ihrer Spbåre anges meſſenen Rebrcurſus zu eröffnen . Von den dermaligen Zöglingen der Militárakademie gehen diejenigen, welche ſich für die angegebenen beiden Zweige des Militárdiens

Ratharina, die Gelegenheit nicht unbenußt, welche dies ſer jammerliche Zuſtand ihr darbot, um ihre Macht im mittelåndiſchen Meere zu erweitern , und ſo mußten denn die Türken im I. 1770 zu ihrem großen Schreden bören , daß eine ruſſiſche Flotte Truppen in Griechens

ſtes beſtimmt haben und dazu vorzugsweiſe geeignet bes

land gelandet babe und nach den Dardanellen unter

funden werden, an die Artillerieule über; dic übrigen Eleven , ſo weit ſie nicht entweder zum ſofortigen Eins tritte in die Armee, als Portepeejunker , ſich eignen oder bei der, vor einer beſonderen Commiſſion vorzunehmens den Prüfung für ungeeignet znm Offiziersavancement åberhaupt befunden werden, treten als Cadetten in das

Segel ſei. Dieſe Kunde ſchrecte ſie aus ihrem Todes . ſchlummer auf; aber es war bereits zu ſpät: die ruſ fiſche Flotte ſtand, obwohl dem Namen nach von dem Grafen Orloff befehligt, unter der Leitung der englifchen Admirale Elpbinſtone und Greig, beides erfahrene Sees leute. Die Türfen hatten weder Offiziere noch Matros

Cadettencorps ein , welches , ohne hinſichtlich der Annahme ſeiner Zöglinge fernerhin auf ausſchließliche

fen ; ihre Flotte , obwohl weit ſtårker als die ruffiſde, wurde nach einem wüthenden Kampfe bei Iſchesme ges

-

Berückſichtigung adelicher Geburt beſchränft zu ſein , ſchlagen und das Schiff des Kapudan Paſcha flog in die bisherige etatmåßige Zahl von 60 jungen Inländern die luft. Dieſer Erfolg vermehrte den Ruf der Ruſſen zum Dienſte bei der Infanterie und Cavalerie ausbilden lou. Daneben können noch Volontáre und Erternen ,

noch, denen es gelang, das türkiſche Geſchwader zu vers brennen : 15 linienſchiffe und noch einige kleinere Fahrs

bis zur Zahl von 50 , gegen regulativmäßige Beitragos zeuge wurden ein Raub der Flammen . Die Ruilen entrichtung in der Anſtalt Unterricht und ſonſtige Auss verloren nur ein einziges Schiff, das zugleich mit dem bildung empfangen ; der Zweck derſelben geht jedoch tůrkiſchen Admiralſchiffe aufflog . ausſchließlid, dabin , zukünftige Infanterie- und Savales

Inzwiſchen entrann dieſem Unfalle doch der Mann ,

rieoffiziere zu bilden, und die Vorbildung zur Univerſitåt dem die Pforte nachher die Wiederherſtellung ihrer Mas

fåat demnach ganz hinweg. - In Folge dieſer veráns rine verdankte, nåmlich Haſſan, der Capitain des Ad. berten Organiſation wird ſich die bisherige Geſammtzahl der Offizierszöglinge um 30 vermindern , daher es nicht befremden darf, wenn , beſonders in der nåchſten Zeit, ein großer Theil der Aufnahmegeſuche unberückſichtigt bleiben muß . - Damit es aber nicht an Subjecten zu 1

miralſchiffes , der, obwohl zur Zeit der Erploſion am Bord, durch dieſe nicht einmal verwundet worden war und ſchwimmend das Ufer erreichte. Er wurde zum Nachfolger des Kapudan - Paſcha ernannt, über welchen der Sultan das Todesurtheil ausgeſprochen hatte. Uns

Bereßung der Portepeejunkerſtellen in der Armee ter ſeinen Hånden blühte die Marine wieder auf. Es Inſtituten gebildeten Volontáre und Erternen und , in der ausgebeſſert , die Arſenale wurden gut ausgeſtattet,

feble, rollen von nun an dazu auch die in den beiden wurden neue Schiffe gebaut und die alten wurden wie:

278 ,

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and manche Mißbrauche, die ſich in die Adminiſtration Seeleute Hollendo muthlos: ſie hatten fich ficherlich tapfer der Marine eingeſchlichen hatten, hörten auf. Haſſan's

gewebrt; aber ihr Muth mußte, da ihm die Diſciplin

Muth tannte feine Schranken und grånzte an Vermes abging, den wohlberechneten Angriffen der verbündeten genheit; aber dadurch eben gewann der Soldat wieder Geſchwader erliegen. Bertrauen. Der glückliche Erfolg eines fübnen Angriffs,

Der Krieg von 1829 und dem folgenden Jahre hatte

den er bei der Inſel lemnos gegen die Ruſſen unters keinen Einfluß auf die Marine der Ottomannen ; und

nahm , ſteigerte noch den Ruf, den er ſich ſchon früher wenn ſie eineCorvette verloren, ſo nahmen ſie dagegen

erworbenhatte. Erwar jedoch nicht immer ſo glüdlich; eineruſſiſche Fregatte; es kam aber zu keinem Treffen. Nachdem wir die Hauptzüge der Geſchichte der türkis der Prinz von Naſſau ſchlug ſeine Flotte im Sommer des Jahres 1788 und brachte ihm einen Verluſt von 8 fchen Marine im gedrångten Auszuge mitgetheilt haben,

Schiffen und 2000 Mann bei; und in einem zweiten wollen wir nun eine Ueberſicht ihrer jeßigen lage geben. Treffen büßte Hafian abermals 4 Linienſchiffe, mehrere Fregatten und 3000 Mann ein. Nach ſeinem Lode verfiel die türkiſche Marine abers

Z úrfiſche Flotte. Man kann von Ronſtantinopel ſagen , daß das ganze

diſchen Meere nicht eher, als zurZeit der Beſignahme Aegyptens durchdie Franzoſen, wieder auftreten . Nach demdie Engländerim Jahr1800 eine Armeegelandet um ging der gemeinſamen Sadje mitzuwirken .Der dem Erfolge

ftantinopel geſchieht Alles, was auf die Armee,aufdie Marine oder auf das Civilgouvernement Bezug hat. Plane ſeinerdaß die Ausführung Der Sultan ſcheut ſids,n,weil Subalternenanzuvertraue er wohlweiß, die

mals in hohem Grade, und man ſieht ſie im mittellåns ottomanniſdie Reich dort concentrirt iſt; denn zu Rons

Sultan Selim konnte nicht umhin , die Nothwendigkeit einzuſehen , daß er Marine organiſiren müßteland , die im Standeſei, in eine Uebereinſtimmung mit ſeinen armeen zu agiren , und die ſeinemwillen beidenihm Tribütpflichtigen Achtung verſchaffenkonnte, die in Eus

Realiſirung ſeiner Entwürfe nurunterſeiner unmittelbas ren Aufſicht möglich iſt. Auch befinden ſich die Arſenale, die Schiffswerfte und alles , was auf das Materielle der Marine Bezug ,bat, im Hafen von Konſtantinopel, dervielleicht der einzige in der Welt iſt, der in ſeinem wetten Umfange alles das, was zum Dienſte einer Flotte

ropa,ýſien und Afrifa zerſtreut waren . Demzufolge gehört, zu faffen vermag. beſchafftigte er ſich nun auf's angelegentlichſte ..mit der Folgendes war der Beſtand der türkiſchen Marine Wiederherſtellung der ottomanniſchen Marine; und als im Jahr 1830 : Kan . das engliſche Geſchwader im Jahr 1807 die Durchfahrt ( 1 Mahmud , von 120 adeKanonen der ottos durch die Dardaneden forcirte , da záblte die türkiſche finienſchiffe 1 Selim , 80manniſchen Marine find worunter pel finienſchiffe, 12 nur Konſtantino andere, zu jedes Flotte 6 74 pon Bronze , weil die 2 Dreideder, 9 Fregatten und mehrere Briggs und Cors vetten. Die Engländer verbrannten oder vernichteten

1 linicnſchiff von 64 Kanonen , 4 Fregatten , 3 Corvets ten , 1 Brigg und 2 Ranonierſchaluppen. Was den Túrfen übrig blieb, war nod hinreichend,

um ſich mitden Ruffenim ſchwarzenMeere - welches ſeit der Schlacht von Tſchesme der Kriegsſchauplaß ges weſen war

Kunſt des Eiſengießens 10 Fregatten von 36 - 60 (in der Türkei noch nicht

13 Corvetten 1 Brigs

18 - 30 genug dervoukommt ift, 12 um ohne Gefahr von

2 Dampbóte

ciſernen sanonen Ges

.

brauch machen zu köns

Zuſammen 34 Schiffe.

nen .

Einige dieſer Schiffe ſind ſchon ſo alt, daß ſie nicht

zu meſſen ; um fo mehr, weil ſie, da ſie mehr die See halten können . Der eben erſt fertig ges

mit England Frieden gemacht, auf der Seite des mit:

wordene Mahmúd aber iſt wegen ſeiner rieſenhaften

telländiſchen Meeres , wo die engliſchen Flotten domis Verhältniſſe und wegen der Zierlichkeit ſeiner Wölbung nirten , nichts zu fürchten hatten . merkwürdig . Es iſt dieſes unſtreitig das ſchönſte Kriegss Das Ende der Feindſeligkeiten zwiſchen Rußland und ſchiff, das eriſtirt. Es iſt 234 Fuß lang und 63 Fuß der Pforte im Jahr 1812 verſeßte die türfiſde Flotte breit ; es führt 120 Kanonen und mehrere Drehbaſſen wieder in Uuthätigkeit , die nur noch ihren jabrlichen von ſtarfem Kaliber. Das erſte Ded trågt deren 32, Kreuzzug im Archipelagus unternahm, um die dem Ras das zweite 42 und das dritte 68. pudan - Paſda gebührenden Gefälle einzuholen : doch war

Bis auf die neueſte Zeit gab es eine Art von Mas'

die Zeit nicht fern, wo ſie neuerdings in Thátigkeit tre; rinecorps, Galiongiis genannt, aus welchem die Mains ten route ; denn die Griechen ſchickten rich an , das Joch ſchaften für die Flotte genommen wurden ; es iſt aber

der Muſelmanner abzuwerfen und ihre Unterdrůder auf abgeſchafft worden und der Sultan iſt nun mit der Bils dem Meere zu befå mpfen . demſelben Syſteme Seit dem Aufſtande Griechenlands bis zum Jahre

dung eines neuen Marinecorps, nach organiſirt, welches er für die Landtruppen angenommen

1827 bietet die Geſchichte der türkiſchen Marine nur eine Kette von Unfällen dar. Da die Einzelnheiten dies

bat, beſchafftigt; ſeine deßfallſigen Dispoſitionen waren zu Anfange des Jahres 1830 noch nicht beendigt . Eine

Tes Krieges der Geſchichte der griechiſchen Revolution ſchone Kaſerne beim Arſenal iſt zur Aufnahme dieſer

angehören, so wollen wir blos erwähnen, daß mehrere Truppe, die montirt und gut beſoidet werden ſoll, bea

iſt ein Marinecollegium gegründet worden. ſtimmt. Auch ottomanniſche finienſchiffe durch die Brander der Hel: Vor der griechiſchen Revolution beſtand die effective

lenen in die Luft geſprengt und eine Menge fleinerer

Fahrzeuge in den Grund gebohrt oder gefapert wurden. Macht der ottomanniſchen Marine aus Ipſarioten , Spes Die Schlacht von Navarin machte die muſelmanniſchen zioten und Hydrioten, und während die Mandvers den

280

279

Griechen anvertraut waren , bedienten die Zürfen das

finden ſich an der Stelle des Kanals, wo derſelbe am

Geſchůk.

Jeßt, wo die Hellenen ihr Joch abgeworfert

ſchmalſten iſt. Killit- Bahar liegt an der europäiſchen ,

baben, müſſen die Türfen für eins wie für das andere

Soltanie - Kalessie an der aſiatiſchen Küſte ; dieſe beis

ſorgen , und allerWahrſcheinlichkeit nad entledigen ſie ſich den Forts waren es , 'von welchen die engliſche Flotte diefer Aufgabe nicht ſo gut, als ihre thåtigeren Rajas. im S. 1807 am meiſteu zu leiden hatte . Die Entfernung Die türkiſchen Schiffe ſind in der Regel überzählig von den Tardanellen bis nach Abydos beträgt ungefähr bemannt; die Menge der Seeleute dient aber nur dazu, die Manóvers zu verwirren und im Rampfe viele Mens

4 Meilen , und die Küſte iſt dergeſtalt mit Batterieen beſpickt, daß ihr Feuerlich durchfreuzt; die von Seſtos

sdhen einzubüßen. Bei alle dem läßt es ſich nicht bezweifeln, daß Mahmud bald mit der Vervollfommuung ſeiner Marine zu Stande kommen muß , wenn man bedenft, was Mabomed Ali in Aegypten ausgerichtet hat. Die Flotte des Vicefonigs iſt jeßt im beſten Stande , und obſchon ſie dem Namen nach dem Sultan gehört, darf ſie

und Abydos folgen dem Laufe des Stromes. Keines dieſer Werke, Abydos ausgenommen, das von Mauerit umgeben iſt, kann von der Landſeite vertheidigt werden. Hier ein Verzeichniß der Batterieen , welche die Dardanellen vertbeidigen , nebſt den zu beren Dienſt

erforderlichen Ranonen.

doch nicht mit der von Konſtantinopel verwechſelt werden.

Šn

Arſenal der Marine .

Europa .

le oderung Dieſe Anſtalt ermangelt faſt aller Dinge , die in einem der KapelBenenn Fåtterieen. Depot figuriren ſollten . A18 der Capitain Trant fie im

1. Seetil . Bahar

I. 1830 beſuchte, enthielt ſie nichts mehr als einige Res ſervemaſten . Man arbeitete eben an den Holzſtúden får den Mahmud, und es waren dabei nur zebn Leute, ohne

2. Starni - Kale 3. Esti - Sarlef .. 4. Kilit : Babar

Bahr

der kanonen . 70 ....

5. Kiamle - Burmie Beibúlfe irgend einer Maſchine, beſchafftigt. Das Bauholz wird von Jonic ( bem alten Nizza ) , 6. Bovalli - Kaleljie oder Seſtos >

ſo wie von den aſiatiſchen Küſten des ſchwarzen Meeres bezogen . Das Kupfer erhält man aus den Bergwerfen in Kleinaſien ; das Tauwerf und das Segeltuch fcheint

in Konſtantinopel ſelbſt verfertigt zu werden. Das bes

rühmte Bagnio oder Gefängniß befindet ſich im Um , Freiſe des Arſenals und es wird nicht mit Unrecht als gráulich geſchildert. Es iſt die Ståtte der Krankheiten ,

Zahr der Mörſer . 4

15 12 155 30 50 ..

Geſammt. Batterieen in Europa 332 Kar .

I in 1. Koum -Kale ..... 2. Kippis -Burum 3. Sultanie Raleffie 4. Neue Batterie ....

4 Mörf.

Aſien.. 80 26 ........ 196 50 .........

46 der Unſauberkeit und des Elendes ; giftige Dünſte ents . 5. Kioſſe - Burum ſteigen den Schmußhaufen , die in den dunkeln Zellen 6. Nagara Buruin oder Abydos 84 aufgebäuft liegen, in welchen die unglüdlichen Gefanges Geſammt - Batterieen in Aſien 482 Ran. nen eingeſchloſſen ſind. Das Licht iſt kaum im Stande, Total 814 Ran .

in dieſe Behauſung der Verzweiflung einzubringen. Eine

4 Morf.

8 Morf.

Die Batterie SultaniesRaleffie bat 17 Kanonen, die griechiſche Kapellegebortmitzu demGebäude, unsauf ſteinerne Kugeln von 24300Durchmeffer,eine , die der: , Budeni man eine dem

gleichen von 25 '/, 300 merfen . Zu Ridit Babar gibt es

und ein Bad .

Kanonen von gleicher Dimenſion und zu Roum - Rale 16. See - Feſt un gøwerte. 3

Troß all dieſes Vertheidigungs-Apparats würde die Da die Bertheidigung der Dardanellen und des Boss Wegnahme der Dardanellen für Europåer feine große

porus in einer ſo engen Verbindung mit der Militárs Schwierigkeiten haben . Man dürfte nur Truppen am und Marinemacht der Zürkei ſtebt, und die Werfe, welche duferſten Ende des Solfes von Seras landen und ober, dieſen Fortificationen in neuerer Zeit hinzugefügt wors halb Gallipoli, queer über den Cherſonnes, Poſto faſſent den ſind, ſolche noch furchtbarer machen , als ſie damals, laſſen ; dieſes Mandver würde jede Zuſendung eines Sucs wo Sir Duckworth im I. 1807 den Durchgang erzwang, curſes nach den Kaſtellen oder Batterieen zu lande uns

waren , ſo dürfte eine kurze Beſchreibung ihres jebigen möglich machen, wonach dieſe dann leidyt zu nehmen und Zuſtandes nicht überflüſſig rein .

Der Helleſpont iſt ungefähr 60 Meilen lang ; die Fes ſtungswerfe beginnen bei ſeiner Einmündung ins mittels Låndiſche Meer und endigen zu Seftos und Abydos, wo der Kanal Tehr breit wird . Die Kaſtelle dielſeits der

dem Durchgang einer Flotte nichts mehr binderlich ſein

mürde. Die meiſten der Werte,welche den Sellefpont vertheidigen, ſind nach der Landreise offen , und die von Mauern umgebenen werden von den Anhöhen beherrſcht , ſo daß fie einem vereinten Ungriffe land- und reewärts nicht würden widerſtehen können. Die Feſtungswerke, welche den Eingang des Bosporus dera

Dardanellen ſind einander gegenüber, am Eingange des theidigen,ſind nach demſelben Plane , wie die des Bellefponts an.

Kanals, aufgeführt; das am europåiſchen üfer beißt gelegt, ſie haben aber weniger von Ungriffen auf der Landfeite zu Seeti ! Bahar, und das am aſiatiſchen Ufer Kamkale.

befürchten, weil die Küſte krinen günſtigen Landungspunct darbies

Von dieſen Kaſtellen ab bis zu den Dardanellen gibt

tet und das Einlaufen im Bosporus ſehr ſchwierig iſt. Ueberdem

es nur zwei Batterieen : Eski- Sarlek in Europa und

ftadt aus erhalten , und wenn selbſt 20 bis 30,000 Mann icon

könnten dieſe Foris innerhalb 24 Stunden Briſtand von der Haupt

Kippis Burum in Aſien, die von der landſeite gånzlich gelandetwären, tónnten ſie von der bem affneten Bevölkerung der ungedeckt ſind. Die, Darbanellen benannten, Forts bes. Hauptſtadt zermalnit werden. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: E. W

feste in Darmſtadt und in deſſen Ofijin gedruct.

Mittwoch ,

Nr. 36 .

4. Mai 1831 .

KAMUS

Allgemeine Militar - Zeitung. B. a

y er n.

Nady einem Münchener Tageblatt befinden fich in

der bayeriſchen Armee nod) 70 unterlieutenante , die feit 1813 dienen. Frantre i chi

waffneten Escadronen Tirailleure. Die beiden Testeren Escadronen werden aus den wenigit großen Leuten und

Pferden gebildet;:ſie ſollen håufig im Schießen zu Pferd geübt werden . In der gewöhnlichen Schlachtordnung bilden die Tirailleurescadronen den linken Flügel des

Regiments und erhalten deßhalb die Nummern 5 11. 6.

Eine Ordonnanz vom 22. Februar beſtimmt, daß Die Ghaffeurregimenter begreifen wie bisher Das königliche Corps des Generalſtabs und dasjenige 2 Escabronen lanciere , beſtehend aus den leuten und der Ingenieurgeographen mit einander vereis Pferden des Regiments, welche durch Wuchs und Stärke nigt werben und nur Ein Corps unter der Benennung

für den Gebrauch der fanze am geeignetſten ſind . Dieſe

: > Corps royal d’état majora bilden ſollen. Der Cadre Escadronen ſtehen in der Schlachtordnung auf dem der Offiziere dieſes neuen Corps , welche deſſen Titel linken Flügel und erhalten die 2 leßten Nummern. -

führen , iſt auf 33 Oberſten, 33. Oberſtlieutenante, 109

Art. 3. Um unter den Cavaleriſten alter. Waffen die

Bataiớonschefs und 326 Onpitaine feſtgeſeßt. Die Offi: gute Aufführung, die Anhånglichkeit an der Dienſt, die ziere des Corps der Ingenieurgeographen behalten alle Fortſchritte in der Reitfunſt , and in seriegszeiten glans ihre Rechte. Die gegenwärtig vorhandenen Lieutenante und als ſolche functionirende Unterlieutenante vom Corps der Jugenieurgeographen treten in das neue Corps ein . Bis die jeßigen Offiziere vom Corps der Ingenieurgeos grapben einen neuen Grad erlangt haben , concurriren

zende Thaten zu belobnen und zugleich dazu aufzumun . tern , ſollen in jeder Escadron 32 Reiter 1r Klaffe ſein , und zwar eine gleich große Anzahl in jedem Ploton. Sie ſollen in der Schlachtordnung auf beiden Flügeln des Plotons ſteben. Als Abzeichen tragen ſie auf jedem

fie unter ſich zu dem Avancement in dem relativen Ver: Rocirmel eine wollene Borde, åhnlich denjenigen, welche håltniſſe, worin ſie ſich mit den Offizieren des General: die Brigadiere tragen . Sie beziehen, wie die Grenadiere ſtabs befinden . Demzufolge erhalten ſie ein Neuntheil Der vacanten Stellen nach der Reihenfolge, welche das Geſeß vom 10. März 1818 beſtimmt. Die Ingenieur-

der Infanterie , eine tägliche Zulage von 5 Centimen. Der Oberſt ernennt ſie auf den Vorſchlag des Plotons offiziers , die Beiſtimmung des commandirenden Capi.

geographen, welche zu einem höheren Grade befördert tains und den Antrag des Escadronschefs. Auf gleiche werden , concurriren hinſichtlid ). des weiteren Avances

Weiſe wird verfahren, wenn ein Reiter dieſe Auszeichs

ments mit den Offizieren des Generalſtabs . Da ſich in

nung verlieren ſoll. -- Art. 4. Die Unteroffiziere und

dem Corps des Generalſtabs gegenwärtig eine größere Zahl von Offizieren befindet, als oben für den fünftiſich das gen Cadre feſtgeſetzt iſt, ſo Tou ſo lange , bis ,

Reiter, welche bei den mit dem Detail der Adminiſtras tion beauftragten Offizieren und in den Werkſtåtten vers wendet werden, ſollen nicht ferner in dem Effectivſtande der Escadronen einbegriffen ſein , ſondern unter derBes

Corps auf die Zahl dieſes Gadres vermindert hat, von 2 Bacanzen immer nur eine beſetzt werden .

nennung „ Proton außer linie

mit dem Unterſtabe

- Die Ordonnan; vom 19. Februar über die neue vereinigt werden. Dieſes Ploton ſteht unter der Aufs

Organiſation der Savalerie enthält , außer den ſicht des officier d'habillement, welcher hinſichtlich

in Nr. 23 der A. M. 3. bemerkten Beſtimmungen , ings deſſelben die Functionen des Capitains hat ; der Fahs beſondere noch folgende Vorſchriften : Art. 2. Die Dras nenträger functionirt als Plotondoffizier, der adjutants gonerregimenter ſind mit einem Gewehre ohne

Wagenmeiſter als Oberwachtmeiſter , der Stabsfourier

Bajonnet, 1 Metre 313 Milimetres ( 4 Fuß 6 Linien ) als Fourier, jeder Handwerksmeiſter in Bezug auf ſeine lang, bewaffnet, damit dieſe Regimenter, ohne etwas an Werkſtätte als Wachtmeiſter. Der erſte Handwerfer in ihrer Wichtigfeit als Liniencavalerie zu verlieren, nothi. der Sattlers, Schneiders und Schuhmacher - Werkſtåtte

genfalls ihre erſte Beſtimmung erfüllen und in dieſer hat den Grad und die Functionen eines Brigadiers. General Sémél é iſt wegen Theilnahme an der Hinſicht noch nůbliche Dienſte leiſten können. Die fans cierregimenter beſtehen aus vier mit lanzen bewaffs Aſociation des Moſeldepartements feines Poſtens als neten Linienescadronen und zwei, mit Musketen bes Commandeur einer Militárdiviſion entlaſſen worden. -

283

284

Die Sax peure der franzöfiſchen Regimenter mandirenbe General des 5ten Armeecorps , Chef des werden fünftig nur aus Holz: und Eiſenarbeitern ges 1. Ublanenregiments 26. , Hr. v. Roder , Tein 50jdbs

wählt werden . Sie verlieren ihre berühmten langen riges Dienſtjubiläum feiere. Allgemein iſt die Freude, Bårte und behalten nur einen Schnurrbart.

aŭgeniein die Theilnahme; denn wohl ſelten mag ein Staatsdiener ſo, wie unſer General Róber, die aufrichs

H anno B e r .

tigſte Liebe und Verehrung und das unbedingteſte Bere

Die Raffeler Zeitung ſchreibt: „ Nachdem im vorigen trauen aller Bürger belißen ! Darum iſt auch das beus Monate in Göttingen zwei Soldaten, welche ſich gegen tige Feſt ein wahres Voltofeſt; Soldat und Bürger , die Militárgeſeße vergangen batten , auf Leben und Tod Pole und Deutſcher, Chriſt und Jude - Alles drängte

geſchlagen worden , batten wir geſtern auch hier Gelegen ſich herzu, um den edlen adverehrten Jubelgreiszu beit, einem ähnlichen Strafgerichte beizuwohnen. Zwei begrůßen ! Was die Feier dieſes ſeltenen Feſtes noch Goldaten, junge Leute , die vor ungefähr einem Jahre erbdht, iſt die Anweſenheit des berühmten preußiſchen fcriptionsgefeße Genüge zu leiſten, und ſich ebenfalls der cellenz, ſo wie die gleichfalls beute ſtattfindende Einweis Auflehnung gegen dieOberen (duldig gemadt, wurde bung der hieſigen , von dem Hrn . Ingenieurbauptmann der våterliden Heerd verlaſſen mußten , um dem Cons Helden , des Feldmarſchals Grafen o . Gneiſenau Ers

der Eine mit 300, der Andere mit 200 Stodſchlagen Koppen in edler Einfachbeit höchſt geſchmacyol erbaus auf den entblößten Rúden beſtraft. Giner von

und fchwarzblau, ganzVouziebung Sein Rúden erhaiten. bei dem dritten Hiebe war des noch mit der beaufo tragten Horniſten , der ſeinem traurigen Ämte mit Eifer

ten Garniſonfirde. - Se. Mai. Der König haben mittelſt Rabinetsorbre vom 1. März zu beſtimmen geruht: 1 ) daß den Jågers abtheilungen geſtattetwerden ſolle, auch ſolche Jäger einzuſtellen, welde die Jågerei bei Privat, und fädtis

vorſtand , ſprigte das Blut des Unglücklichen dem Dolls zieher insGeſicht, was indeſſen die FortſeßungderGres ·cution nicht verhinderte.Man ſagt, daß vieleSoldaten , und zwei unadeliche Subalternoffiziere bei der Geißes

fchen Forſtbedienten erlernt haben und feinenvorſchrifts måßigenLebrbrief beſißen , 2) daß ſie auch , nadihrer eigenen Auswahl und Beſtimmung , zum Eintritte auf dreijährige Dienſtzeit ſich meldende Freiwillige einſtellen

ibnen batte ſchon früher, als Anfang ſeiner Strafe für das gebacote Vergeben , eine Anzahl von Stodſchlågen

lung der Unglücklichen geweint haben. Der Himmel ers

fónnen , wenn ſolche auch nicht die Jágerei erlernt has

balte ihnen dieſes Gefühl für fremdeleiden! Die beiden zerſchlagenen Menſchen wurden ins Hoſpital geführt, um dort gebeilt zu werden , und dann, in den Rarren geſchmiedet, ihr Vergeben vollends abzubůßen. Wann wird die barbariſde Strafekann, des Prügelng, fein guts denfender Menſch billigen inunſeremdieVaterlande

ben,ſich aber fürden beſonderen Dienſt der Jåger quas lificirt zeigen. 3) Ade in Folge obiger Beſtimmungen eingeſtellte Mannſchaften ſoủen das Jágergehaltbezies hen, dagegen aber in Hinſicht ihrer Verſorgungsanſprüche mit den übrigen Truppen des ſtehenden Heeres glcich behandelt werden, mithin feinen Anſpruch auf die, ges

aufhören ?! - Bon jenen geprügelten bannoverſchen lernten Fågern zuſtehenden Beneficien haben. Soldaten ſollen bis jeßt drei in Folge der Stockbiebe Am 30. Mårz wurde der Generalieutenant von geſtorben ſein .“ %)

Se. Majeſtåt der Ronig haben Se. Durchl. den

forfau vom Commando der 2. Diviſion entbunden ( er

bleibt erſter Commandant von Danzig ), der Generals

Herzog Wilhelm v. Braunſchweig zum Feldmars major von Rummel , Commandeur der 15. Lands fchali der k, hannoverſchen Armee zu ernennen gerubt. webrbrigade, zum Commandeur der 2. Diviſion , der Preußen . Berlin , 19. April. Aus Poſen vom 15ten d . M. meldet die baſige Zeitung : ,,Hcute früh um 5 Uhr wecfte

Generalmajor von RůchelsKleiſt , Commandeur der 3. Infanteriebrigade, zum Commandeur der 1. Diviſion, der Generalmajor von Rottenburg , Commandeur der 11. Landwehrbrigade , zum Commandanten von Mins

der Donner der Kanonen die Bewobner Poſens zur den, der Gencralmajor von Dtbegraven , Commans Feier eines eben ſo ſeltenen als erfreulichen Feſtes. deur der 15. Infanteriebrigade, zum Commandanten von Fünfzig Kanonenſchůſſe verfündigten uns , daß heute Júlich , der Generalmajor von Wedell, Commandant Še. Ercellenz der fånigl. General der Cavalerie, com ,

von Saarlouis , zum Gommandeur der 11. fandwehrs

*) Dieſer Artikel trägt unverkennbareZeichen der Uniichtigkeit. brigade, der Generalmajor von Boyen, Commandant pon Jülich, zum Commandeur der 15. Infanteriebrigade , Wo in aller Welt gibt man Stoct'chläge auf den entblößs ten Rüden ? Und gar Dreihundert ? Der Referent wird

der Oberſt von frafft , Commandeur der 13. Savales

wir hoffen ) Ruthen hiebe gemeint haben : denn die e, nicht

und der Oberſt Prinz Albrecht von Preußen zum Chef des 1. Dragonerregiments ernannt. Ferner wurde dem Generalınajor von Reide vom Ingenieurcorpo,

wohl (wenn die Sache nicht überhaupt ein Mährchen iſt, wie riebrigade, zum Commandeur der 1. Cavaleriebrigade, aber Stedſchläge, epiſtiren noch in der hannoverſden Urmee.

( S. Nr. 18 der 2.M. Z. von 1828.) Wir wünſchen zweierlei : 1 ) daß obiger Urtikel redt bald offiziell für falſch erklärt

werden , und 2) daß wir recht bald die Abſchaffung der Börs

perlichen Strafen in der Hannoverſchen Armee "( die ſonſt fo

viel Treffliches bat ) möchten ankündigen können . Die Gründe, welche die Beibehaltung der Saße mit 9 Schwänzen

mit Beibehaltung ſeines bisherigen Verhältniſſes , die Inſpection der Artillerie- und Ingenieurſchule übertras gen , der Generalmajor von Brieſen , Commandant in Minden , als Generallieutenant mit Penſion in den

( f. 2. M. 3. von 1826. Nr. 48) in der engliſchen Urmee

Rubeſtand verſeßt. Gleiche Rubeſtandsverſeßung erfolgte

motiviren , paſſen auf Sannover nicht. ( Anmert, der Redaction. )

bei 9 Oberſten, 2 Oberſtlieutenanten , 4 Majoren c.

286

285

Außerdem enthält das Militár,Wochenblatt eine Menge von Ernennungen , Befdrderungen und Verſeßungen, womit die ganze Nr. 772 deſſelben angefüllt iſt. S

dings war dieſes auch des feßteren Abſicht, da es biss ber von fehlerhaften Machwerfen , - wenn ſolche auch .

zuweilen eine empfehlende Außenſeite tragen ,

wims

melte. Er trug ſelbſt , was nicht eines jeden Sache Ru B T a no.

bisher war , – darauf an , daß Renner an Ort und

Se.. Maj . der Saiſer haben den Generatlieutenant Stelle ſich von der Wahrheit und Richtigkeit der Aufs Slobeleff

zum Befehlshaber der 2ten Infanteriedivis pion und den Generalmajor Straſſawin zum Goms mandanten von Baltiſchporß ernannt.

nahme überzeugen möchten !

weil ein gerechtes Um jedoch möglichſt ſchnell , Lob der von dem Verfaffer geprieſenen Rebmannſchen

Der Chef der Artillerie der activen Armee, Genes Theorie den Herrn Recenſentenvielleicht incommodirt

rallieutenant und Generaladjutant Suchora net, bat haben würde, über die Karte ſelbſt hinwegzukommen, nach den Worten eines kaiſerlichen Reſcripts für deſſen verbreitet sich derſelbe über den Commentar; - eine glänzenden Heldenmuth und nachahmungswürdige Üns Schrift, ' auf welche der Unternehmer'geringen Werth erſchrocenbeit in dem Gefechte am 19. Febr. , den St. legte und welche er, im Drange anderer dienſtlicher Wladimirorden fr Klaſſe erhalten . - Am 7. ( 19. ) Mårz ſtarb in Helfingfors in ſeinem

Verhältniſſe abgefaßt, nur als eine

gewiſſermas

Ben nothwendige - Zug'a be betrachtete , um ſich in

68. febensjahre der ehemalige Generalgouverneur von Finnland, General von der Infanterie, Graf Fabiau Šteinbeil.

den Augen des , die Topographie liebenden , oft aber nach dem Scheine richtenden Publicums zu rechtfertigen. Er legte ganz einfach ſein Verfahren dar, vorzüglich zur Nachweiſung für junge Meßkünſtler , welche ſich ſo oft dnigreich Sachfen. Dresden , 10. April. Se. Rdnigl. Majeſtåt und nur zu ſehr von Ståben und Rette regieren laſſen . Es I

des Prinzen Mitregenten Königliche Hoheit haben das läßt ſich ſonach erklären, warum in dieſer Abhandlung vacante ite leichte Reiterregiment dem Prinzen Fried

feine originellen Ideen durchblißen! Dieſe mag

rid Auguſt Ernſt Königl. Hobeit als Chef dergeſtalt

man bei anderen Erzeugniſſen, bei Romanen oder dras matiſchen Werfen , bei chemiſchen oder anderen willens ſchaftlichen Entdeckungen wohl erwarten , aber bier , wo es um Tohlichte Darlegung der Wahrheit, begründet

zu verleiben geruht, daß ſolches fübrobin deſſen Namen führen ſoll .

auf die Lebren eines würdigen Beteranen der Topogras

Bem ertungen zu der Recenſion in Nr. 8 der A. M. 3. über die

,, Topographiſche Karte der Gegend von Hohnſtein und Schandau vom Frhrn. v. Odeleben .“ Der Hr. Recenſent hat dem Künſtler, welcher obige Rarte ſtadh, ein ſchönes Denkmal geſeßt. Derſelbe vers dient es auch mit vollem Rechte. Von glúbender Liebe für ſeine Kunſt beſeelt und mit gründlichen techniſden

phie , zu thun war, genügte es dem Verfaffer , 3. B. 1 ) S. 8 den Prüfungsſtein der guten Karten ,

2) 3 das einfach ſte, jedoch ſyſtematiſche Verfahren ſelbſt ,

33)) die Möglichkeit, nach einer richtigen Karte ein Hauptrelief zu bilden und Profile zu legen , 4) die große Unſicherheit der Magnetnadel, weldie noch nie ſo auffallend bemerkt wurde, und überhaupt

5 ) einige , zum Theil noch unbekannte Eigens thúmlichkeiten jener Gegend , welche in anderen

Werfen noch nicht berúbrt waren , Kenntniſſen ausgerüſtet, kam derſelbe, auf Einladung des Unternehmers, zu Ende des Jahres 1826 von Bers beſcheidentlichſt an das Licht zu ſtellen . Es iſt ihin auch lin nach Dresden. Fingeriffen von dem originellen Ges dafür bereits von mehreren Seiten dankbare Anerkens genſtande der Aufnahme, wurde .es ihm leicht, unter der nung zu Theil geworden .

Peitung des Fertigers, ganz in den Geiſt dieſes Syſtems To einzubringen , daß während der Arbeit nur ſehr wes nige Correcturen nöthig wurden und Alles , wie aus

Wie glücklich iſt dagegen der Hr. Recenſent, in dies ſer Zugabe zu der Karte ein paar Worte oder Stellen entdeckt zu baben , wo ſeine Blige leuchten fónnen !!

einem Guß, ſich geſtaltete. Der brave Künſtler iſt , in

Wir raumen ihm die Unvollfommenheit des Style

er der zweiten anges Anerkenntniß ſeiner großen Geſchidlichkeit, durch die und zumal den quasi Schreibefehl dem Bemerken , daß ſo etwas

Fürſorge des Oberſten v. Odeleben , bei der Föniglichen führten Stelle ein , mit Planfammer in Dresden angeſtellt, und auch zum Mits ſelbſt dem Seßer begegnen fónne und daß oft die wenis

der paſigen Akademie der Wiſſenſchaften ernannt gen Seiten einer Recenſion noch Manches, eben ro gļiebe worben. wie jener Commentar, zu wünſchen übrig laſſen.

Es möchte eine andere Frage fein, ob der Hr. Res So S. B. könnte man deutſchthümlicherweiſe, gleich die cenſent mit gleicher Wagedas Werk ſelbſt gewogen ,

erſte Zeile jener Beurtheilung : „,die Situation von

und ob , bei dieſem Afte der Gerechtigkeit, die Zunge der

Hohnſtein '' ( ſtatt lage oder Gegend ) , oder ſpåterhin

Unpartheilid)feit ſich in der gebührenden lage erhalten die Verwandlung des Königſteins ( in Sachſen ) in habe ?! Weniger Gutes von der Aufnahme zu ſagen, war im Grunde nicht möglich. Der Hr. Recenient laßt

Konigsberg (in Preußen ), über deſſen Auslaſſung der Verfaſſer ſich bereits gerechtfertigt zu haben glaubt,

Tie, wie man ſpricht, paſſiren.

tadeln !

Ja , er fagt noch mebr,

nåmlich : der Verfaſſer habe ſich den Dant" der Militárs und der Freunde der Lopographie erworben ! -- Aders

Es muß wohl ferner jedem Verfaſſer eines Buches

oder einer Karte freiſtehen, den Umfang ſeiner Arbeit

287

288

und - bei lebterer - den Maßhab derſelben zu bes Papiers, es nicht ſo weit gebracht werden dürfte, daß ſtimmen. Hat er nun, yon Rúdſichten oder von Noth. ein Zoll des, in jedem Lande eingeführten Maßes, audy wendigkeit geboten , hierüber genügende Regenſchaft wirklich auf dem Papiere, das Zebn-, Zwanzig- oder abgelegt, ſo ſollte, unſeres Bedünfens nach, ein literaris Hunderttauſendfache der Natur in ſich ſchließt. Der Ver, ſcher Streit nicht mehr eintreten fónnen , denn es blieb gleich beruht alſo immer auf dem Anſchauen des Blats

dem Verfaſſer vielleicht nur die Alternative : ſein Pro : tes, und das Berbáltniß muß für jedes auswärtigeMaß duct entweder ſo wie es war, oder gar nicht erſcheinen beſonders angegeben werden , weil jeder Zol , jede linie, zu laſſen . Hat er ſich nun, durch die Qualität deſſelben ,

in verſchiedenen Ländern verſchieden iſt, folglich: ein aus

– wie die Recenſion ſagt, - Danf erworben, und lag es

gemeiner Normalmaßſtab nicht adoptirt werden fann . Sollte der Herausgeber der Karte noch eine Arbeit

außer ſeiner Macht, dem Werke einen größeren Üm.

fang zu geben, ſo iſt jeder Vorwurf am unrechten Orte. in ſeinem Leben beginnen, * ) ſo wird er ſich dieſer gütis Das Nåinliche gilt in Bezug auf das, was über die

gen Zurechtweiſung erinnern , um das Glied der großen

Meſſung einer Standlinie geſagt wird. Dem Verfaſ: Kette aufzufinden, welches alle Detailaufnahmen, nas ſer der Karte iſt nicht bekannt, daß man in allen ( für alle ? ) topographiſchen Bureaus ( ?) gewiſſe ( einerlei ?)

mentlich für die zahlreichen fleineren Staaten Deutſch denen es leider ! noch an einem allgemeinert lands ,

Maßſtåbe adoptirt ( ? ) habe.

Maße fehlt, - in fidh faßt! - Bis hieber, meinte er,

Es hängt ja wohl

von jedem Aufnehmer ab, welches Verhältniß im Maße ſei es leicht, wenn nur einmal die Sache ganz richtig derſelbe, zur Deutlichkeit der Darſtellung, zu Erreichung auf dem Papiere und die Verhältniſſe mehrerer Maße eines gewiſſen Umfangs des Blattes ?c. wåblen wia! angegeben waren , eine Separataufnahme in jeden bes und wenn dann die Verhältniſſe der vaterländiſden liebigen Maßſtab überzutragen. Fuße (oder Ellen ) zu den ausländiſchen (rheinlåndiſchen, Bei hergleichen Beurtheilungen praktiſcher Geometer , wie franzöſiſchen 2c. ) auf dem Blatte angegeben ſind, ſo

man nicht zweifeln darf, daß Þr. Recenſent ein ſolcher ſei, - ift

es erfreulich Vorzüge , manche Kunſt bei Wiſſenſchaft der hier unddem follte man meinen, es ſei Ales erfüllt, was man wûna itumm anerkannt wie dieß Verfahren auch zu ſehen, mit

fchen könne. Jeder Feldmeſſer gibt ja wohl das in ſei: ber bloßen Menſel, indurchſchnittener Gegend, zu ſein deint. e in lande giltige Maas an und wie läßt fich denn das Der Verf. wieß erneuert vorzüglich auf die Vortheile hin , welche fremde anders als im relativen Verhältniſſe andeuten ? aus dieſer Verfahrungsweiſe , ohne weiteren Upparat, Hülfblejs Der Hr. Recenſent ſagt: der Verfaſſer leitete ſeis ftung ac. für den Topographen entſpringen. Es ſcheint, als ob dieſeLitmannichen Vorzüge oft Ideenblige nicht hinreichend aeſchäßt wie,: ſons daß gezündetſohaben gehörigwürden, noch nicht nen Maßitabaus der ſpäter gefundenen Långe der Baſis die ab. - Dieß fann ſo wortlich nicht verſtanden wers -

den, denn : der Verfaſſer batte, nach den bereits erlang .

tern nur, wie mattes Wetterleuchten, vorübergegangen feien ! Der Verfaſſer obiger Karte würde ſich recht glüdlich ſchäden, wenn

ten grd Beren Nebpuneten ſich auf einer, bis dahin noch einer der Herren , welche ihn gefälligſt recenſirt haben oder es noch nicht bemerkten bedeutenden Fläche, unumſtoflidh thun wollen , ſich ſelbſt eine Quadratmeile des allerſchwierigs ( W0

und errifienſtenften Rodeng , von weichem richtig, in dem Endpuncte einer freien, langen ,horizons ten aber wäre dieß ? ) - noch keine Grundlegung vorhanden talen finie eingeſchnitten. Nunmehr begann er , mits

iſt, aus:

wählen wollte und, ohne alle Ⓡüife in ittel, gegebene

telſt ganz richtig und genau gefertigter Meßſtåbe nach

Triangel 20. ſich entſchlöſſe, jugleich mit dem Verfaffer

Schuben , eine möglichſt lange Grundlinie ,

ein ſolches Stüc Boden aufzunehmen , um darzulegen , ob es eine Tidyerere und zweckmäßigere Weiſe, mit einem geringerea Dann würde U ufwande an Zeit und Æräften gebe ? auch der Verfaſſer recht gern einen beſtimmten Maßſtab anneh:

ſo weit

ſie nur in jener Gegend ausgedehnt werden fonnte,

zu meſſen , an deren anderem Ende er ſich bereits eben

jo, nach allen vorhandenen Netpuncten eingeſchnitten men, weichen er hier freiwillig verſchmähte, um ſein Prins /

batte. Die Unterabtheilung dieſer circa 4000 Fuß lan-

zip,

der localität gemäß

-

durchzuführen und geltend

gen Standlinie konnte auf dem Papiere nicht richtiger zu machen . fein, als die gemeſſene linie auf dem Boden ſelbſt, Um nun von unſerer Seite den Berth der erwähnten Karte, denn ſie war von einem weit größeren Verhältniſſe in

von weld;er der vortreffliche Stich immer nur N a

a bmung

Aufnahmewürden licht in eine: Schilderung zufaſſen, aufwerfen das kleinere übergetragen und , ſo wie dieſe 4000 Fuß der kurzevorhergegangenen blogzudieſtellen Frage und ſo iſt, inswir ſich geſtalteten, ſo ergab ſich das Verhältniß von 10,000 ,, Ob unter den bis hieber erſchienenen Karten Eine bekannt Fuß und mehr. Wie roll man denn in einem ſo durch fei, welche die fragliche an Richtigkeit, Correctheit und Bollen : ſchnittenen Boden anders verfahren , wenn feine Ho. dung übertrifft ? ! dann würden wir blos die Worte nachfolgen laſſen : rizontalebene ſich weiter als einige tauſend Ellen zum nur1, Ewig Schade, daß ſie nicht von größerem Umfange iſt !" Entweder man mißt ſie wirklichen Meſſen eignet ?!

zuvor und geht von dem kleineren Verhältniſſe in das

Antwort des Recen renten.

Recenſent überläßt es den Leſern der U. M. Z., das Werk, die größere über , oder : man beſtimmt erſt, - was noch die größeren Gutfernungen und zieht von Beurtheilung und vorſtehende Antikritik zu vergleichen, kann aber jidherer iſt,

dieſen der Schluß auf die Kleineren . Etwas anderes

iſt's , wenn der Maßſtab gegeben war, um die Aufs nahme einer , ſchon vorhandenen Karte einzuverleiben ; dann iſt der Geometer verbunden , mit dem Meſſen der Standlinie anzufangen . Hier aber genügt die anges

nicht umhin , die lekte Frage mit Nein zu beantworten und in den ſich an ſie knüpfenden Wusruf von ganzem Herzen einzuſtimmen . *) Dieß möchte ihm allerdings verleidet werden , da ihm jdou

jeßt die Ueberzeugung geworden iſt, daß ſeine vielfach aufges lithographiſchen Machwerken, welche den Stempel des Nachs

wendete Mühe und Genauigkeit nur dazu dienen wird , um

gebene Beſtimmung im Dezimalverhåltniſſe um ro mehr,

drucks tragen, zur Unterlage zu dienen !

ba bei der grögten Genauigkeit, in der Anwendung des

für gewiſſenhafte Urbeiter !

-

· Dieß iſt der Dan?

Redigirt unter Berantwortlidhkeit der Berlagehandlung : C. W. Peste in Darınſtadt und in deſſen Drijin gedrudt.

Samſtag ,

Nr . 37 .

7. Mai 1831.

Allgemeine Militar- Zeitung. !

Kur berre n .

Rafier , 24. April. Se. R. Hobeit der Kurfürſt

In allen Corps iſt ein mit der Bekleidung und der

Bewaffnung chargirter Offizier, welcher die Befehle des

haben den Generalmajor und Generaladjutanten Kart Verwaltungsraths vollzieht und ihm Rechenſchaft ablegt; Muldner v . Múl n heim von dem ihm proviſoriſch übertragen geweſenen Miniſterium des Kriegsweſens entbunden, und dagegen den Generalmajor f. W. v. forberg zum Vorſtande des Kriegøminiſteriums pros viſoriſch ernannt. Ferner iſt der bisherige Brigadechef,

es iſt ihm ein Offizier als Secretár beigegeben . Die Gegenſtånde der Berathung werden in der Res

gel von dem Major angetragen; es ſteht indeſſen jedem Mitgliede des Verwaltungsrathes das Recht "zu , Bor, ſchläge zu machen , welche discutirt werden müſſen .

Generallieutenant w . Haynau , zum Commandeur der

Die Änfáufe von Zeugen und anderen Stoffen wers

kurheffiſch -naſſauiſchen Diviſion ; derGeneralmajor und des Generalſtabs, und der Generalmajor y . Bardes Leben zum Brigndier der Infanterie ernannt. Außers dem iſt dem Inſpecteur der Garde-, Fågers undder

den zur Verhütung von Unterſchleifen in Gegenwart des Verwaltungsrathes abgeſchloſſen. Kein Geldempfang aus der Staatskaſſe fann ſtattfinden und keine Zahlung an die Truppen oder die lieferanten fann geleiſtet werden, ohne daß der Verwaltungsrath darüber beſchloſſenbåtte

Füſilierbataillone, Generalmajor Bódicker, das Coms

und der Beſchluß im Protokoll gewahrt wåre.

Generaladjutant Muldner v. 'Múlnbeim zum Chef

mando über die in der Provinz Hanau ſtationirten

Truppen , und derDienſt eines 2. Commandant

Die Raſſe wird von einem Quartiermeiſter verwal.

tet,welcher zu den Nichtſtreitenden zählt, aber Uniform

ender Stadt Hanau ; und dem bisherigen Commandeur des Regiments leibgarde, Generalmajor v. Hesberg , die obere Leitung des Kriegsdepartements und der Dienſt eines 2. Commandanten der Reſidenz übertragen worden .

trågt ; die Auszahlungen an die Truppen und an ans dere Perſonen geſchehen jedoch durch den Offizier - Zahl. meiſter, welcher von dem Major übermacht wird , der dem Verwaltungsrath allein verantwortlich iſt.

Sardinien.

In jedem Corps beſtehen gwei Kaſien ; die eine , welche unter dreifachem Verſchluß iſt, enthålt die Fonds

(Nachrichten über die ſardiniſche Armee, als Fortſeßung des Regiments , das Kaſſens und Berathungsprotokol. des in Nr. 92 der A. M. 3. Jahrgang 1830 abges brochenen Artikels . )

deren der Oberſtlieutenant und den dritten der Major.

Innere Verwaltung der Gorp8.. Die Details dieſer Verwaltung, welche ſich auf die Kleidung, Auds

Die Raſſe für die laufenden Ausgaben , welche von der erſteren alle 15 Tage ihre Zufluſie erhält, iſt unter dop ,

Den einen der Schlüſſel bewahrt der Oberit, den ans

růſtung und Bewaffnung beziehen, beſorgt ein Verwal. peltem Verſchluß; den einen Schlüſſel derſelben hat der tungsrath , dagegen Alles, was ſich auf die Verpflegung Major, den anderen der Offizier: Zahlmeiſter. bezieht , ausſchließlich der Oberſt.

Nach den vierteljährigen Standesausweiſen der Coms

Dieſer Verwaltungsrath beſteht in den Savalerieres pagnieen wird das Bedürfniß an Solb und anderen

gimentern und den Infanterieregimentern von 2 Batails lonen aus 7 Mitgliedern , nåmlid) : dem Oberſt , als

Gegenſtånden feſtgeſtellt. An die Offiziere wird der Sold alle Monate und zwar

vorausbezahlt. Präſident, dem Oberſtlicutenant, einem Major als Res nach und an die Mannſchaft alle 5 Tagewerden gewiſſe Für Leibgeråthe und Fußbekleidung zier-Zahlmeiſter verſieht die Stelle eines Secretårs . In Summer gut gethan , welche jedoch nach den Waffen

ferent, einem Capitain und einem Lieutenant; der Offieinem einzelnen Bataillon find nur 3 Mitglieder vors

und Oraden verſchieden ſind. Bei der Infanterie find

handen und zwar der Oberſtlieutenant, der Major und für den Soldat36 Fr. und für den Corporal oder Sers ein Capitain . Ein Kriegscommiſår, welcher die Obers fdant 48 Fr. , bei der Cavalerie für den Reiter 36 Fr., aufſicht der Verwaltung hat , hat das Recht, den Sis für den Brigadier 48 Fr., für den Marechal -des - logis ßungen des Verwaltungsrathes beizuwohnen , er hat 60, für den Hufſchmidt 65 und für den Trompeter 90 jedoch darin nur den Rang nach dem Oberſt. Die Fr. feſtgeſetzt. Halbjährlich wird mit den Leuten abgerechnet und, Stabsuffiziere ſind natürliche Mitglieder deſſelben , nur der Capitain und Lieutenant werden jährlich ernannt. wenn ſie mit Leibgeråthe und Fußbekleidung gehörig

1

292

291

Bei den Difizieren werben Dienſtfehler mit Verwets welche entweder bei verſoloſſener Thüre, oder in , fen daß her geſichert, ſind und Soldaten haben Verpflegsbüc fie um nichts kommen. Der Oberſt überzeugt ſich durch Gegenwart der Cameraden oder durch einen Lagsbefehl

Verfehen find , ihnen das Guthaben ausbezahlt. Die

Reviſionen, daß der Soldat ſtets mit 2 Hemden, 2Paar ertheilt werden, und mit Arreſt beſtraft. Der Arreſt iſt Pantalons, 2 Paar Schuben und anderen fleinen Beðurfs einfach oder ſtreng mit eine Schildwache vor der Thüre; gegen ſeinen Unters niſſen verſehen ſei. Er unterzeichnet die Verpflegebücher den erſteren kann jeder Vorgeregte gebenen, den legteren nur der Oberſt verhangen . und entſcheidet über die Reclamationen der Soldatei. Das feibgeråthe und die Fußbekleidung wird den

Ein im Septbr. 1822 erſchienenes Reglement, welches

Leuten aus den Magazinen geliefert; der Verwaltungss in einem guten Geiſt abgefaßt iſt, beſtimmt die Rechte und rath fauft dieſe Gegenſtände entweder an , oder låßt ſie Pflichten eines Jeden , vom Corporal bis zum Oberſt, gegen Gott, gegen den König, gegen ſeine Oberer, ges verfertigen . 5

Das Verwaltungsſyſtem iſt gut geordnet. Alle Des gen ſeines Gleichen und gegen ſeineUntergebenenunter tails werden von Kriegscommiſſáren ſtrenge überwacht. allen den verſchiedenen Verhältniſſen des Dienſtes und

Die Rechnungen werden vierteljährlich abgeſchloſſen. Die ſtellt hiernach die Grundlagen der Diſciplin und der Formen ſind ſehr einfach. Diſciplin. Vergehen der Unteroffiziere und Soldas

Militårhierarchie feſt.

Jedes Jahr gibt der Oberſt dem Miniſter Nachweis

ten gegen die Diſciplin werden mit Arreſt im Quartier, ſungen über die Aufführung, das Vermogen , die Tu. mit Strafarbeiten und Strafwagen , mit Wachtarreſt, genden und faſter der Offiziere feines Regiments. Die Strafererciren , Gefängniß , Gefängniß wobei die Are Stabsoffiziere unterzeichnen mit ihm die Conduitenliſte, reſtaten geſchloſſen ſind, mit Zurücſeßung aus einer welche die Capitaine und Subalternoffiziere betrifft. Elitencompagnie, mit Degradation auf beſtimmte oder

( Fortſegung folgt. )

unbeſtimmte Zeit und mit Caſſation beſtraft.

Den Arreſt im Quartier fann jeder Vorgeſepte über ſeinen Untergebenen berhången ; dem Oberſt wird dar.

überfeineMeldung erſtatter, und der Capitain desbes Die Peitſchenſtrafe auf der engliſchen Flotte. ſtraften Soldaten beſtimmt über die Dauer des Arreſtes . Strafarbeiten und Strafwachen beſtimmt der Capitain,

( Xus Kr. 98. des Zustandes. )

Die Maßregeln der engliſchen Admiralitat in den ohne dem Oberſt davon Anzeige zu machen. Den Wachts arreſt fann jeder Borgeſeßte über ſeinen Untergebenen leßten Jahren , nm grauſame und übermäßig ſtrenge verhången , jedoch muß dem Oberſt davon Meldung Züchtigungen zu verbannen , waren eben ſo weiſe ais geſchehen , weldher die Dauer der Strafe feſtſeßt. Die robenswerth . Indeſſen bleibt es unbegreiflich , warum Unteroffiziere haben ein beſonderes Wachtarreſtlocale. ſie nicht noch einen Schritt weiter ging , um auch den Peitſchens rund um die

Mit Straferercitien werden die Faufen belegt; ſie bes

barbariſchen Gebrauch des

ſteben in Detaitübungen mit dem Torniſter auf dem

Flotter zu beſeitigen . Wahrſcheinlich iſt dieſe beſondere

Rúden . Bei Arreſt im Gefängniß erbått der Soldat Strafart nie in beſondere Erwägung gezogen worden , nur Waſſer und Brod, ſo lange die Strafe nicht 15 Tage überſchreitet ; bei långerer Dauer wird ihm dreis mal die Woche Menagefoſt gereid)t. Hinſichtlich der Dauer der mit Schließen verſchårften Gefångnißitrafe gelten folgende Beſtimmungen : iſt der Arreſtat lang ges ſchloſſen, ſo kann die Strafe auf 8 Tage, - iſt er furz geſchloſſen, auf 4 Tage - unb , iſt er ins Kreuz ges ſchloſſen, auf 3 Tage verhångt werben ; jedoch werden den kurz, und ins Kreuz Geſchloſſenen bei Nacht die

und doch sind Tauſende von Seeoffizieren der Meinung, daß, wenn auch der Gebrauch des Peitſchend überhaupt nicht abgeſchafft werden kann, doch die Fortbauer einer alles menſchliche Gefühl empdrenden Strafe, die eine Sdımach der britiſchen Marine bleibt, keineswegs mehr nöthig iſt. Das Spißruthenlaufen und Kielholen, zwei Tcheußliche Torturarten zur See , beſtehen nicht mehr, und ſo darf man vielleicht hoffen , daß jenes Peitſchen im Flottenfreis bald daſſelbe Schidſal'haben wird. Kein

Eiſen verlängert. Nur der Oberſt fann die Gefängniß . Kriegsgefeß ſpricht von dieſer martervollen Beſtrafung, ſtrafen verhången, und das Schließen wird nur bei rebrauch fein Rriminalrecht erwähnt ihrer ; die Autoritat

ſchweren Vergehen und bei unverbeſſerlichen Subjecten ihres Alters ſcheint der einzige Grund ihrer Beibehals tung, den man mit eben ſo viel Verſtand auf alle. Jus in Anwendung gebracht. Die Zurücfſeßung aus einer Elitencompagnie, die ſtizbarbareien des Mittelalters erſtrecken könnte. Ein Degradation auf beſtimmte und unbeſtimmte Zeit und Verbrecher kann nur dazu durch ein Kriegsgericht vers die Caſſation fann der Oberſt nur gegen Gorporale und

urtheilt werden. Gewóbnlid) wird ſie dann zuerkannt,

Unteroffiziere verhången; der auf unbeſtimmte Zeit Des . , wenn die Kriegsgeſeße wegen eines Verbrechens die To, gradirte wird in ſeinem Grad erſeßt. desſtrafe verhången , und die Richter noch milbernde Gegen Unteroffiziere und Soldaten können feine ans Gründe finden, die lettere nicht eintreten zu laſſen. Zu bere Strafen ausgeſprochen werden, ohne ſie vor Gericht einer beſtimmten Stunde des Morgens vor dem Beginn zu ſtellen ; jedoch wird ein Mann, der bei einer ſchlech, dieſes Trauerſpield wird am Bord des Commandeurs ten Aufführung nicht zu beſſern iſt, auf den Bericht des foiffes das Signal aufgehißt. Jedes Schiff rendet ein Oberſten durch Entſcheidung des Miniſters in das Freis Boot ab mit einem Offizier und einigen Soldaten, um corps verfekt. Die Strafen in dieſem Gorps ſind körpers als Zeugen und Zuſchauer bei dem Verfahren zu dienen.

lich und es wird darin Alles mit dem Stoc abgemacht. Der Verbrecher wird in ein geráumiges Fahrzeug ohne

294

293

Segel oder Ruder gefeßt ,naďt ausgezogen , und mit erhielt einen Brief von ſeinem Vater, der ihm Nachricht treugweiß ausgeſpannten Gliedern auf ein Holz gebuns von ſeinen körperlichen Leiden gab, und den Wunſd den, das man den Triangel nennt. Der Waffenmeiſter

ausbrúdte, ihn wo möglich vor ſeinem Tode noch eins

ſteht mit gezogenem Schwerte neben ihm , undzählt die mal zu ſehen. Der junge Mann war entſchloſſen , teine .

ibm zuerkannten Hiebe . Wein und andere Stärkunges Gefahr zu ſcheuen , um dieſem Befehle ſeines ſterbenden

mittel find bereit, um damit auf Geheiß des Wundarz: Baters nachzukommen. Demgemäß entwich er bei der

, tes die durch den Schmerzerſchöpften lebendgeiſter des Stråflings wieder anzufriſchen . Ein Trommler und Pfeifer ſtehen am Bug, ein lieutenant mit demChirurg fitzen am Stern . Iſt Ades gehörigvorbereitet, ſo fáat

nådſten Gelegenheit, wurde aufgefangen, an Bord ges bracht, und nurleicht gezichtigt. Zum zweitenmal ento fernteer ſich von ſeinem Schiffe; allein abermals ents bedt, erhielt er ſchon eine ſtrengerePeitſonenſtrafe. Bei

die ganze Flotille der Boote in die finie ein und buge dem dritten Verſuche zur Flucht wurde er einem Kriegos ſirt das Schiff,worauf der Verbrecher ſich befindet. Der gerichte übergeben, was dem Buchſtaben des Gefeßes

Spitbubenmarſch ertönt von Pfeifer und Trommler, gemäß ihn verurtheilte, an den Raas Maſt gehångt zu .

und der Zug bewegt ſich langſam hinter einem leichten Rabne her , der das Eilboot beißt, und jedem Schiffe

werden . In Betracht ſeiner Jugend, und des Umſtandes, daß er zum Dienſte gepreßt war, ſo wie mit Berückſich

die Annäherung des Berbrechers befannt macht. Die tigung der von ihm angegebenen Motive ſeiner Entweis Zahl der Hiebe wird unter den Schiffen gleichmäßig chung ſprach der Gerichtshof die Strafe des Geißelns im

vertheilt . Die Mannſchaft füat die Räume auf jener Flottenring aus, und verdammte ihn zu 400 Peitſchene Seite, wo derZug vorbrigeht. Die Seefoldaten mit hieben. Sir Alerander Cochrane, obgleich ziir Gnade aufgepflanzten Bajonneten , die offiziere in voller Unis geneigt , hielt dennoch, um den Geiſt der Deſertion zu form an ihrer Spiße, find in den Schiffsgången aufges

unterdrüđen , der in dieſer Periode unter den ſo eilig

ſtellt. Jeder Capitain lieſt beim Herannahen des Ver: errichteten Schiffscompagnieen eingeriſſen , ein Beiſpiel brechers die Sentenz des Kriegsgerichts mit dem Befehle für nothig; er lebte die Strafe um ein Viertheil berab, des Admirals, die Strafe zu vollziehen, laut vor. Zwei und befabl, die bleibende Zahl von 300 Hieben ſogleich Sebůlfen des Hochbootmeiſters ſteigen bei dem Berbres in ertheilen . Die von der früher erlittenen Geißelung cher ein und verlegen ihm abwechſelnd 25 Hiebe aufden erhaltenen Wunden waren nur leicht vernarbt ; neu aufs Rücken . Dann wird ein weißes Tuch über ihn geworfen ; geriſſen mußten fie, um ſo furchtbarer ſchmerzen. Den die Boote ſeßen ſich wiederin Bewegung; die Trommeldienſtleiſtenden Wundarzte ſchien es baber wenſchlicher, wird gerührt; das Eilboot ſegelt an das nächſte Schiff die Strafe lieber auf einmal ertheilen zu laſſen . Zulegt wo daſſelbe Verfahren beobachtet wird. So ſchleppt man jebody war der Rüden ſo ſcheußlich zerriffen , daß bei den Verbrecher von Schiff zu Schiff, und die Züchtigung jedem Streich Fleiſchfeßen wegflogen . Der Kopf des wird erneuert und in Zwiſchenräumen wieder ausgeſeßt Dulders ſanf empfindungslos auf die Bruſt herab es bis zum ganzlichen Vollzug des Urtheils. Gewöhnlich

mußte ingehalten werden. Man brachte den Halbentſeels

gibt der Verbrecher unter dieſer verlångerten Marter ten in das Hoſpital; die Hiße des tropiſchen Klima's den Geiſt auf. erzeugte den Brand, und nach zwei Lagen batte er auf. Im Jahre 1811, als der Admiral Sir Ch. Sotton gehört zu leben. die Flotte im Mittelmeer befebligte, wurde ein Seemann zum Peitſchen im Kreis der Flotte verurtheilt, und im Hafen von Mabon auf Minorca der Ausſpruch vollzo Lite r. a tu r. gen. Dieſer Hafen bat ſo tiefen Grund, daß die größten Schiffe dicht an dem Feldufer anfern fönnen. Herbeis Militår.Handbuch des Sdnigreiches Bayern für das Jahr 1831. München , im Verlage des gezogen durch die Muſik, und vor allem durch das Ses îchrei des Unglücklichen båuften ſich Tauſende der Bewobs

Hauptconſervatoriums der Armee. 8. ( 196 S. )

ner am Strande, und wurden Zeugen dieſes flåglichen

Seit dem Jahr 1811 war feine offizielle Rangliſte

Schauſpiels . Sie bemerkten , wie abwechſeluid pauſirt der bayeriſchen Armee erſchienen . Das vorliegende, vort .

und wieder fortgefahren , und die Pein dadurch geſchårft dem Hauptconſervatorium der Armee herausgegebene wurde. Laut flagten ſie die britiſche Grauſamkeit an .

Handbuch begegnet baber dem allgemeinen Wunſche und

, Ihr prahlt mit Humanitåt," ſagte ein alter Monch, Bedürfniſſe. " Es iſt auf nachſtehende Weiſe bearbeitet. Was ſind die Torturen, die Guere Nation wahr oder

Zuerſt werden die verſchiedenen Militárbranchen und

falſch dem Tribunal der Inquiſition Sduld gibt, gegen

Armeeabtheilungen aufgeführt: bei jeder derſelben geben

dieſe unmenſchlichen und abſichtlich verlängerten Mars kurze biſtoriſche Notizen voraus , dann iſt die Uniform tern ? zweimal hat der Verbrecher bereits halbentſeelt und bei den Regimentern und Corps die Garniſon bes dagelegen und dennoch erlauben Euere Wundärzte dies merft, hierauf die Namen der Offiziere und im Offi ſes Geißeln fortzuſeßen " obgleich man ihm bemerkte, ziersrange ſtebenden Stabsperſonen mit dem Datum daß der britiſche Matroſe ein offenes und freies Verhör

ihrer Patente. Alsdann folgt die allgemeine Rangliſte,

erbalten habe, daß ihm Anflåger und Zeugen entgegens

worin die Offiziere der activen Armee, dann die Quiess

geſtellt worden , ſo trat gerade dieſem geſeblichen Vers centen und Penſioniſten und endlich die Offiziere à la fahren die unmenſchliche Beſtrafung nur um ſo greller suite und die Charafteriſirten nach threr Anciennetåt

gegenüber. Ein anderer Fall fam im Jahre 1805 vor. rangirt ſind. - Dieſe Einrichtung iſt im Allgemeinen Ein gepreßter Matroſe von der Weſtindiſchen Flotte zwemäßig; doch würde die Hinzufügung der geeigneten .

295

296 in der

Notizen über die Organiſation und Formation 2c. bert Werth des Buches noch bedeutend erhöht haben.

Großkreuze ....

Einige Auszüge aus dieſem intereſſanten Handbuche werben vielen Peſern erwünſcht ſein . Wir folgen der Ordnung deſſelben .

Commandcure Ritter ...

1. Krieg 6 miniſterium . Daſſelbe iſt nach der Vorſchrift vom 31. Jan. 1829 ( ſ. Nr. 40-42 der A. M.Z.

außer der

baperiſden Armee. 1 . 5

bayeriiden Arince. 22

84

248

90

304

34

2) Militer Verdienſt - Medaille. Dieſes Ehrens

von 1829) formirt. Dirigirender Miniſter iſt der Senes zeichen beſteht ſeit dem 22. Novbr. 1794 und wird als ralmajor v . Weinrich , welchem 1 Adjutant und 1 Ges goldene oder ſilberne Medaille, zur Belohnung tapferer beimer Secretár beigegeben ſind. Unter dem Vorſiße des Kriegsthaten, an die Soldaten vom erſten Unteroffizier Miniſters beſteht der Kriegsrath aus 9 ordentlichen abwärts ertheilt. Auf der einen Seite der Medaile bes

und 6 außerordentlidien Mitgliedern ( lettere für con findet ſich das Bruſtbild des verſtorbenen Königs Maris crete Fåte.) Die erſte Section des Kriegsminiſteriums milian Jofeph, auf der anderen Seite das t. bayeriſche tſt gebildet aus 1 Generalſecretår, 1 Major vom Genes Wappen , gehalten von einem aufrechtſtehenden , mit ralquartiermeiſterſtab, 2 Secretáren, 7 Actuaren, 4 Res einem Schwerte bewaffneten Löwen mit dem Motto„, der giſtratoren nebſt 1 Gehůlfen ; die zweite Section aus Tapferkeit.“ Sie wird an einem ſchwarzen , weiß und dem Chef des Generalquartiermeiſterſtabs , Todann 5 Ges bellblau eingefaßten Bande auf der linken Bruſt getras

neralen, 10berſt, dem Oberveterinärarzt , 2 Hauptleuten, gen . – Eine Kriegscommiſſion unterſucht die Belobs und für concrete Fåde aus dem Commandanten des Cas nungsanſprüche und übergibt das motivirte Abſtimmungos bettencorps und dem Vorſtandedes Urinee -Montirung8s protokoll der einſchlägigen Dienſtbehörde, die es nebſt depots; die dritte Section aus dem Chef der Artillerie, ihrem Gutachten der allerhöchſten Stelle zur Entſcheidung -

1 Major und 1 Hauptmann, und für concrete Fille dem Vorſtande der Zeughaus - Hauptdirection und 1 Oberſts lieutenant vom Fuhrweſen ; die vierte Section aus dem Chef des Ingenieurcorps ,' 1 Oberſt und 1 Hauptmann von demſelben Corps ;die fünfte Section aus dem Chef der Gendarmerie, 2 Geheimeråthen, 1 Oberauditor , dem

unterlegt. ' Mit den Medaillen ſind beſondere Zulagen verbunden, welche vom Tage der Auszeichnung an auss bezahlt werden, bei der Penſionirung fortdauern, bei der Beabſchiedung aber aufhören. – 3) Militár- Sanis tats: Ehrenzeichen . Geſtiftet am 8. Novbr. 1812 von dem König Marimilian Foſeph für das Militar : Sants

Generalſtabsarzt, 1 Oberſtabsarzt, 1 Major vom Genes tåtsperſonal zur Belohnung beſonders ausgezeichneter ralquartiermeiſterſtabe, Todann für concrete Fille aus

Perdienite bei Beſorgung der Verwundeten und Kranfent

dem Vorſtande der Militárfondscommiſſion und 1 Ges

in den Feldſpítålern ober auf dem Schlachtfelde. Es beſteht in goldenen oder ſilbernen Medaillen mit dem

neral der Landwehr ; die ſechſte Section aus dem Ges

neralverwaltungsdirector , 4 Oberkriegscommiſſáren , 1 Sriegscommiſſår , ſodann der Reviſionsabtheilung ?c.

Bruſtbilde des föniglichen Stifters und der Umſchrift »Maximilianus Josephus Rex Bojoariae « auf der

einen , und auf der anderen Seite mit einem forbeers, Außerdem iſt jeder Section das nöthige Kanzleiperſonale und Eichenzweige nebſt der Inſchrift » Ob milites inter Il. . Das goldene Ehs . Generalitat. Die Zahl der activen, penſionirs proelia et arte et virtute servatos.“ ten und charakteriſirten Generaloffiziere im bayeriſchen renzeichen wird den Regimentsårzten und hoberen Sas beigegeben .

nitatsindividuen , das ſilberne den Bataillonsårzten und

Dienſte iſt folgende : Ferd : märimau .

1. Active ...... 2. Charakteriſirte im

1

activen Dienſte ... , 3. Penſionirte ..........

Genes rale

4

Genes

Zu :

rallieut. rulinai. fail . 13 39 21

3

1 5

ng

4 23

4. Charakterijirte und à la suite .....

Zuſammen

Cenes

Practicanten verlieben . Mit demſelben find jährliche Penſionen verbunden ; es wird an dem Bande der Milis tår- Verdienſtmedaille auf der linken Bruſt getragen.

-

Die Unterſuchung der Belohnungsanſprüche findet durch eine Kriegscommiſſion ſtatt; die Verhandlungen derſelben

16

9 24

15

19

ſcheidung unterlegt.

60

91

am 14. Dec. 1814 als Denkzeichen des Kampfes für Unabhängig

8

werden durd, den betreffenden commandirenden General

mittelſt beigefügten Gutachtens der allerhöchſten Stelle zur Ents

1

4 ) Militär Denkzeichen . Gegründet

keit und Selbſtändigkeit in den Jahren 1813 u. 1814 ; ſpäter aus:

Feldmarſchau iſt der Fürſt Wrede; die activen Ges gedehnt auf den Feldzug von 1815 und vertheilt am 27. Mai 1817 sterale ſind : der Herzog Wilhelm v. Bayern ( Gen. an alle Streitende der die Nationalbewaffnung bildenden Corps d . Inf.) , der Prinz Starl v . Bayern (Gen. 0. Cav .), und der activen Armee. Dieſes Denkzeichen beſteht in einen Freuge von Sanonenmetal und hat die Namenschiffer des Königs Maria

der Generalquartiermeiſter v. Raglow ich ( Gen. 8.

milian Joſeph mit den Worten ,, für die Jahre 1813 u. 181446 -

Inf.) und der Graf Beckers , Präſident des General,

auf der einen, und auf der anderen Seite einen aufrechtſtehenden Löwen mit Scepter und Schwert nebſt dem Motto „I für König und Vaterland.it Es wird an einem weißen Bande mit helbiauer und ſchwarzer Einfaſſung auf der linken Bruſt, von dem Feldmars fdall Fürſten Wrede aber , als beſondere Auszeichnung, um den Hals getragen . Daſſelbe iſt auch den Fahnen der Linienarmee, fo

auditorats ( Gen. 0. Inf. )

III. Generals und Flågeladjutanten bes Ronig8 - 4 General , und 7 Flügeladjutanten , Der Prinz Karl v . Bayern Bat 2 Adjutanten. IV. Militår Orden . 1) Militár - Mar - 10 .

feph : Orden . ( S. Darüber Nr. 64 der A. M. 3. von

1828.). Derſelbe záhít gegenwärtig :

wie den Fahnen der , in jenen Kriegsepochen zur Vertheidigung der Gränzen des Vaterlandes aufgefteüten Bataillone der mobilen els gionen und der Nationatgarde 3r Klaſſe ( landwehr) angehängt. ( Schluß forgt.)

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung: C. W. foote in Darmſtadt und in deſſen Diizin gedruct.

Mittwoch ,

Nr . 38 .

11. Mai 1831 . DES

.

SHKUS

4

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Allgemeine Militar - Zeitung. B

a

de

des Offiziers zur Selbſtrache und Ruheſtörung durdy

1.

In der Sißung der badiſchen Deputirtenkammer vom gelinde Beſtrafung der Beleidigung zu abnden ſei, to ſo 23. April begründete der Abg . Rindeſchwender ſeine Motion , die Gleichſtellung der Civil- und Militärpers

könne man dieß auf gut deutſch auch ſo ausſprechen : weil der offizier neben ſeinem Standesvorurtheil audi

ſonen in Beziehung auf gegenſeitige Beleidigungen bes noch weiter mit dem Wahn behaftet ſei, daß jede Bes treffend. Der Proponent führt in derſelben einen Fall leidigung nur mit Blut abzuwaſchen ſei, ſo müfe eine an , in dem ein Offizier wegen einer gegen eine Civils civiliſirte Gefeßgebung durch barbariſdie Beſtrafung eines perſon verübten Beleidigung mit 2 Monaten Feſtungs. unbedeutenden Vergehens der Barbarei eines Standes ſtrafe, der Staatsbiener aber mit 18 Monaten beſtraft buldigen , damit dieſer nicht bewogen werde, die öffent, werden könne , demnach um 900 Procent bårter behans liche Rube zu ſtören . Es ſei immer für ſchinåblid ges

delt werde. Die Abſchaffung einer ſolchen ſchreienden balten worden, wenn eine Regierung von auswärtigen Ungleichheit werde wohl" feiner Begründung bedürfen.

Feinden den Frieden durch Tribut erkauft habe, aber

Die bisherige Begünſtigung ſei eine Schmach für den weit troſloſer und erbarmungswerther wäre der Zuſtand

Civilſtand und eine Huidigung der Standesbefangenheit eines Volfes, wenn es genothigt wäre, ſeine Ruhe im und des Vorurtheils . Beider jeßigen Lage derDinge mußte die Ebre eines Offiziers eigentlich von einer zars teren und reizbareren Qualität ſein , als die der Bürger ; da aber das Weſen der Ehre in nichts Anderem betebe, als in der Empfänglidhkeit für verleşende oder erhebende Eindrúde, da der höchſte Grad dieſer Empfänglid,feit das vollendete Ehrgefühl, deren niederſter Grad aber die Ehrloſigkeit ſei, ſo leuchte es betrübend genug ein, daß das Geſeß dem Offizierſtande nicht nur eine Rechts :

Innerendurch den ſchimpflichſten und unerträglichſten aller Tribute, durch das Opfer der Rechtsgleichheit, zu

erkaufen . Es wäreeine Satyre auf die Berfaſſung, eine und eine Schmach ſelbſt für das Militår, wenn in dies unverantwortliche Rechtsverleßung für den " Civilſtand

fer Hinſicht night recht bald die erforderliche Aenderung eintråte. - Die Rammer erhielt von der Regierung die

erfreuliche Zuſicherung, daß ein ganz auf die Baſis der Rechtsgleichheit gebauter Geſebesentwurf über dieſe Ans begünſtigung zuerkenne, ſondern zum Hohn des Civils gelegenheit den Stånden werde vorgelegt werden.

ſtandes darin die Thatſache beurkundet liege, daß dieſer jenem im Ehrgefühl, alſo in einem der weſentlichſten

F r a n k re i dh. Paris , 29. April. Dieſer Tage wurde im Arſenal .

Beſtandtheile des ſittlichen Menſchenwerthes , nachſtehe. daß die Beleidigung bei einem Offizier nachtheiligere einem neuen Modell ohne Batterie und ladſtod Folgen babe, als bei einer Civilperſon , - es ſei aber gemacht, mit dem man 15 bis 20 Schuß in einer Mis

Man habe ſonderbar genug ſchon den Grund angeführt, ein gelungener Verſuch mit einem Gewehre na dy -

unbeſtreitbar, daß in den Augen eines Mannes von

nute abfeuern kann. Der Erfinder iſt ein junger Mes

Bildung undwahrem Ehrgefühl nur diejenige Beleidis diziner, dem ein Zögling der polytechniſchen Schule gung einen Nachtheil für den Beleidigten haben könne, beigeſtanden hat. die durch eine unebrbare Handlung deſſelben veranlaßt

Der Moniteur enthält einen Bericht des Kriegsmis

worden, die Beleidigung an ſich aber den ſittlichen Werth niſters und in Folge deſſen eine f. Verordnung , laut und die Achtung des Gebildeten nicht vermindern könne. Wenn dieſe aūgemein anerkannte Wahrheit den Sieg

welcher das Remonteweſen für die Cavalerie, Artils lerie und den Train eine erweiterte Organiſation durch

über ein Standesvorurtheil unſeres Militárs noch nicht

15 Remontedepots erhalten und unter dem Titel ,, Alls

errungen habe, ſomiffe man zwar bedauern, daß die gemeiner Remontedienſt“ einen beſonderen Zweig des waderen Bürger, die dicſem hochachtbaren Stande ans Kriegsminiſteriums bilden ſoll. Der Geſchäfftsfreis der gehören , mit dieſer traurigen Befangenheit nod belaſtet Remonteverwaltung wird den Ankauf inländiſcher für ſeien, aber nie dulden , daß der Geſeßgeber dieſem uns den Militärdienſt tauglicher Pferde , den Anfauf von Flug genåhrten Vorurtheile weſentliche Rechte des Bürs Füllen und deren Aufziehung in den Depots und, wenn gerſtandes zum Opfer bringe. Wenn es in dem beſtehens dieſe beiden Mittel feine für den Bedarf der Armee hins den Geſeke noch weiter beiße, daß die ſtarke Anreizung reichende Anzahl von Pferden liefern, Anfäufe im Gros

299

300

Ben im Auslande umfaſſen. Die 15 Remontebepots ſeinem Gewiſſen zu urtheilen. Der Angeklagte wirb obne

der Nuditeur ſämmt. rollen in denjenigen Departementen errichtet werden , Feſſeln vor daſſelbe geführt, woraufNachdem ſodann der

die am meiſten Pferdezucht treiben , und in drei große liche Unterſuchungsacten verlieſt. Bezirfe, in den öſtlichen , ſüdlichen und weſtliden , gers. Angeklagte von dem Präſident befragt worden iſt, wird fallen . Der Unfauf roll fünftig direct zwiſchen dem derſelbe abgeführt. Der Staatsanwalt ſpricht hierauf

Remonteoffizier und dem Probucenten oder Eigenthümer ſeine Anſichten aus, der Angeklagte febrtin seſeurdaft ſeines Vertheidigers zurück, welcher die Vertheidigungs .

gedeben.

ſchrift ablieſt. Nach dem nun erfolgenden Abtritt des

RuB I am d.

Petersburg , 13. April . Se. Majeſtät der Kaiſer Angeklagten , des Vertheidigers und des Staatsanwaltes baben den Generalmajor v. Sdilling 1. zum Befehlse ſpricht ſich das Kriegsgericht durch geheime (driftliche baber der 2. Brigade der 2. Dragonerdiviſion ernannt.

Abſtimmung aus. Der Auditeur ſammelt die Stimmen und verfaßt nach der Mehrheit derſelben das Urtbeil.

Dieſes wird , je nach den Verhältniſſen , dem Oberſt oder dem Gouverneur der Provinz überſendet , welcher

sa ro i ni e n. ( Fortfeling. )

Militár Strafiuftis. 1. Competenz der die Befehle zum Vollzug deſſelben gibt. Von dieſen auf friegøgerid te. Die Militárperſonen werden von ſolche Weiſe gefå uten Urtheilen findet weder eine Ap. Kriegsgerichten und von gemiſchten Gerichten nur wes pellation noch Reviſion ſtatt, und nur auf dem Wege gen Vergehen und Berbrechen abgeurtheilt. Die Kriegs. der Gnade iſt eine Milderung zu erlangen, welchen eins gerichte erkennen über die reins militariſchen Vergeben , zuſchlagen der Bertheidiger berechtigt iſt. Ž. B. Infubordination , Deſertion ?c .; die gemiſchten

Hinſidhtlich des Verfahrens der gemiſchten Gerichte

Gerichte urtbeilen über gemeine Berbrechen und Verges ſpricht ſich das Militarſtrafgeſeßbuch nicht aus ; wahr. ben, z. B. Diebſtahl, Notbzucht sc. Es gibt Regimentos ſcheinlich iſt es daſſelbe , wie bei den Kriegsgerichten. und Diviſions : Kriegsgerichte. Die erſteren ſind aus Dasjenige der Prevotalgerichte iſt ſummariſch . II . Strafen. Die Strafen , welche ſich. Unteroffis einem Stabsoffizier als Präſidentund 6 Capitainen oder fieutenanten , welche dem Corps des Angeklagten anges ziere und Soldaten zuziehen , ſind: Verlängerung der hören , zuſammengeſett und richten nur über Unteroffis Dienſtzeit, Caſſation, Ketten von 6 Monaten bis zu 6 Jahren ( dieſe Strafe iſt nicht ſchimpflich , obgleich die

jiere und Soldaten .

Die Diviſions . Kriegsgerichte beſtehen aus einem dazu Verurtheilten ohngefähr wie die Galeerenſtråflinge Stabsoffizier der Diviſion , quo 4 Offizieren , welche dem Grade nach höher ſind , wie der Angeklagte, und aus

behandelt werden , im Kriege wird ſie durch Riemen . oder Spißruthenlaufen erſeßt), die Degradation , Ers

4 Offizieren , welche mit jenem gleichen Grad baben , ſchießen , Galeeren auf Lebenszeit und der ſchimpfliche Dod. Die Degradation, die Galeerert und der ſchimpfliche ziere und derjenigen Angeklagten aller Grade , welche Zod am Galgen werden allein als entehrend betrachtet,

wenn er Offizier iſt, und richten die Vergeben der Offis

Die Strafen , welche gegen Offiziere ausgeſprochen verſchiedenen Gorps oder iſolirten Detaſdements ans werden, ſind : Arreſt von 1 bis 6 Monaten, Entlaffung, geboren .

Die gemiſchten Gerichte beſtehen , wenn das Verbres Abſeßung, Gefängniß auf beſtimmte oder auf lebenszeit, dhen die Todess oder die Galeerenſtrafe auf Lebenszeit nicht ſchimpflicher Tod , Degradation und ſchimpflicher zur Folge hat, aus 4 Stabsoffizieren und 4 Senatoren, Tob. Arreſt, Entlaſſung und Abſeßung werden nicht als in den anderen Fällen aber nur aus 3 Stabsoffizieren

infamirende Strafen betrachtet, obgleich mit der lekteren

und 3 Rechtsgelebrten .

die Unfähigkeit zu jeder Anſtellung im Staate ausgeſpros Außer dieſen beiden Gattungen von Gerichten gibt chen iſt. Der Strafcoder vom 27. Auguſt 1822 enthåſt eine es auch noch Prevotalgeridote im Felde. Der Auditeur einer jeden Diviſion Verſieht bei den Claſſification der militariſchen und gemeinen Vergeben Rriegos und den gemiſchten Gerichten die Functionen und Verbrechen ; allein ſie iſt in vielen Puncten nicht

des Berichtserſtatters und des Staatsanwaltes ; er hat flar und oft find die Strafen weder den Vergeben noch bei den Beratbungen feine Stimme. den Perſonen angemeſſen. Nur allein die Deſertion

Niemand kann zur Aburtheilung vor ein Kriegsges ſcheint richtig gewürdigt und nach ihren verſchiedenen richt geſtellt werden, bevor ſein Vergeben oder Verbrechen

vor einer Unterſuchungscommiſſion geweſen iſt. Dieſe Commiſſion' beſteht aus einem Major, zwei Sapitainen, dem Diviſionsauditeur und dem Aide-major ; ſie ver's vollſtändigt die Vorunterſuchung des Auditeurs , beruft und vernimmt Zeugen und rapportirt an den Oberſt, welcher das Regiments- Kriegsgericht zuſammenruft und .

Graden beſtraft zu werden. Der Unteroffizier oder Soldat, welcher ſeinen Urlaub

um 15 Tage überſchreitet oder welcher ſein Corps obne Urlaub verlaßt, wird von ſeinem Oberſt ſpäteſtens in den nåchſten 8 Tagen für einen Deſerteur erklärt . Die Strafe, welche gegen den Schuldigen ausgeſprochen wird, beſteht, wenn er Soldat iſt, in einem Jahr Ketten und

dem Angeklagten einen Vertheidiger gibt.

in einem Dienſtjahr mehr ; bei einem Corporal wird die

Bei Vergehen und Verbrechen , welche von den ges miſchten oder Prevotalgerichten abgeurtheilt werden .. findet keine vorläufige Unterſuchung ſtatt. 11. Das Verfahren. Dieſes iſt ſtreng. Nachdem das Kriegsgericht die Mefje gehdrt hat, ſowort es, nad

Strafe verdoppelt und bei einem Serſchant vervierfacht. Die Deſertion von der Wache wird bei dem Soldaten mit 4 , bei dem Corporal mit 6 und bei dem Serdant

mit 12 Jahren Retten beſtraft. Die Deſertion einer Schildwache wird mit Galeere auf Lebenszeit beſtraft,

301

302

Die wiederholte Deſertion ins Innere wird mit 4 Jahe diſciplinariſch oder nach der Schwere des Falls mit 6 ren Retten , und die dritte Deſertion bei dem Gemeinen mit 10 , bei dem Gorporal mit 20 und bei dem Sers

Monaten bis zu 3 Jabren Eiſen beſtraft. Hinſichtlich des Marodirens iſt keine Strafe ausges

fchantmit lebenslånglicher Saleere beſtraft.InKrieges ſprochen und man gibt es demcommandirenden General zeiten ſtehtaufderDeſertion ins Innere Spigruthen, anheim , bei Gröffnung des Feldzugs die in dieſerBes ſtrafe und eine weitere Dienſtzeit von 6 Jahren . Die ziebung erforderliden Verfügungen bekannt zu machen. Der einfache Diebſtahl wird mit Spißruthen , der Bei der Deſertion ,welche drei oder mehrere Indivis mit Einbruch verbundene Diebſtahl mit 10 Jahren Gas duen mit einander verabredet haben, wird der Anführer leeren beſtraft. Auf dem von einer Wache an Effecten des Complots mit dem Tode und ſeineMitſchuldigen oder Munition, welde dem Staate angehören , begans werden mit der Galeere beſtraft. Der Offizier, welcher genen Diebſtahl ſteht ie Todesſtrafe und auf Straßens ein Deſertionscomplott nicht zur Anzeige bringt, wirdin raub ſchimpfliche Todesſtrafe. Auf diefelbe Weiſe werden Friedenszeiten abgeſetzt und erhålt 3 Monate Feſtungos Verwüſtung und Brandſtiftung im feindlichen Lande bes arreſt; in Kriegszeiten wird er degradirt und mit 2 bis ſtraft, wenn ſie nicht befohlen worden ſind. Deſertion zu dem Feinde zieht den Tod nach ſich .

6 Jabren Gefängniß belegt. Der Deſerteur, welcher ſich in den erſten 20 Tagen ſeiner Entfernung wieder ſtellt, iſt zwar von der Strafe befreit, nicht aber von der langeren Dienſtzeit. Corporale und Unteroffiziere wers den caffirt. Das Verbrechen der Inſubordination wird begangen

Literatur .

Militär- Handbuch des Königreichs Bayern ic. ( Schluß. )

V. Armee - Einteilung. Dieſe iſt im Allgemeinen

durch Beleidigung des Vorgeſepten mit Worten ,Gebers dieſelbe,wie ſie in Nr.88 u. 89der A.M.3 . von1827: dargeſtellt iſt. Wir bemerken daber nur nochFolgendes

denoderthåtliches Vergreifen oder durch die Weigerung, ſeine Befehle zu vollzieben . Wer mit ſeinem Vorgeſetzten

Generalquartiermeiſterſtab zählt Dertiermei i Genes lieute nant, ſter mit 2 Adjutanten, 1 Genera in unſchidlichen Ausdrůden ſpricht oder an ihn ſchreibt, ralquar

Offizier ,

3

Feſtungsarreſt, wenn es ein Unteroffizier iſt, mit Gafſas

1 Generalmajor, 3 Oberſten , 3 Oberſtlieutenante, 5 Mas

tion und , wenn es ein Soldat iſt, mit3 bis 6 Monaten jore und 9 Hauptleute. ZurDienſtleiſtung in dem topos

Ketten beſtraft. Wenn dieſesVergeben imDienſte ſtatts graphischen Bureaudes Generalquartiermeiſterſtabs

Offiziere dieſes Stabs und 17 Offiziere aus der findet, ſo wird dieStrafeverdoppelt.BeiWiederholung find5 Linie verwendet ; angeſtellt im Bureau find 6 Ingenieurs

dieſes Vergebens erhalt der Offizier ſeine Entlaſſung und

eine Arreftſtrafe von 6 Monaten, der Unteroffizter und

Geographen , 2 Conſervatoren , 1 Secretår und Reche

Gemeine eine Eiſenſtrafe von 1 bis3 Jahren. DerOffis nungsführer, 3 Deſſinateure1r Klaſſe und 1 Deſſinateur zier, welcherſeinen Vorguſepten bedroht, wird abgefest 20.klaſſe , ferner für das Kupferſtecherperſonal1ft. und erhält eine Arreſtſtrafe von 1 bis 6 Jahren ;unter: ſpectorund1 Kupferſtecer arbeiten gegen Remuneration .Reviſor;14 - Außerdem iſt sem Generalquartiers offiziere und Soldaten werden auf 6 Jahre in die Eiſen meiſterſtabe beigegeben das Hauptconſervatorium

verurtheilt. Tbåtliches Vergreifen am Vorgeſepten und Verwundung hat die Todesſtrafe zur Folge. Darin, daß der Vorgeſete durch eine ſchlechte Behandlung zur Ins

ſubordination gereizt hat , liegt keine Entſchuldigung ,

der Armee, 'wobei ein Conſervator nebſt 1 Gehúlfen , 1 Bibliothefar nebſt 2 Gebülfen angeſtellt ſind.

Die Gendarmerie gåhlt 8 Compagnieen ( eine für

Kreis ), ſodann eine beſondere Compagniefür die jedoch wird in ſolchen Fåűen die Strafe um einen Graó jeden Hauptſtadt München . Jede der erſtgedachten Compag.

gemindert, ſo daß, wer z. B. zum Tode verurtheilt wor, den iſt , auf Lebenszeit auf die Saleere kommt.

Meutereien , wenn ſievon mehr alo drei Individuen

nieen bat 1 Hauptmann , 1 Oberlieutenant und 1 Uns

terlieutenant, die Münchener Compagnie 1 Hauptmann und 1 Unterlieutenant.

begangen werden , wenn ſie Bitten , Forderungen und Der gegenwärtige Beſtand der Diviſionen und Klagen bezweđen, welde dem Dienſte fremd ſind, und wenn ſie nicht mit den Waffen ſtattfinden, werden nur Brigaden iſt folgender: an der Perſon des Anführers geſtraft. Iſt es ein Offis zier, ſo wird er abgeſeßt und erhält eine den Umſtånden

Erſte Diviſion. ( Generallieutenant Graf Pappenheim zu München . )

angemeſſene Gefängniſſtrafe; iſt es ein Unteroffizier oder 1. Infanteriebrigade Linien - Infant. feibregiment, Soldat , ſo fommt er auf i bis 4 Jahre in die Eiſen . 1. Pinien , Juf. Regiment , 1. Jågerbataillon ; Man betrachtet als Anführer des complots den Hdbes 2. Infanteriebrigade - 2. u . 8. Linien - Infant. Regis ren im Grade und , bei gleichem Grade, den Aelteſten

im Dienſte. Todesſtrafe trifft den Anführer der Meus terei , wenn ſie ſich auf einen Dienſtbefehl bezieht oder wenn ſie bei verſammelter Truppe ſtattfindet .

ment , 4. Jágerbataillon ;

Cavaleriebrigade - 1. u . 2. Kúraffierregiment. Commandantſchaften : München , Paſſau , Burghauſen , Freyſing , landsbut.

Nymphenburg. Aufruhr und Ungehorſam mit Gewaltthätigkeit wers Garniſonscompagnie: 3 weite Diviſion. ( Generallieutenant Graf den mit dem Tode beſtraft; geſchehen ſie im Complot, To werden die Schuldigen decimirt.

Seyffel d'Air zu Augsburg. )

Mord wird nach den gemeinen Geſeken , wortliche 1. Infanteriebrigade - 3. u. 11. Pinien - Inf. Regiment, und thátliche Beleidigungen und Verwundungen werden 2. 7. u. 15.

304

303

4. u. 5. Chevaurlegersregiment. Rang ber Nelternt, und auch Ausländer mit einer Zahs Cavaleriebrigade Commandantſchaften : Augsburg, Würzburg, Ingolſtadt, lung verbindlichkeit von jåhrlich 306 Gulden zugelaffen Dillingen , Eidſtådt, Rempten , Lindau, Neuburg. werden . Das Corps hat einen Commandant ( General. Dritte Diviſion. ( Generalieutenant ». ' la major), welchem ein Stabsoffizier beigegeben iſt, 1 Arzt, 1 Chirurg , i Rechnungsführer , 1 Actuar , 13 Inſpectis Motte zu Nürnberg .)

1. Infanteriebrigade – 4. u . 5. Linien - Inf. Regiment, ongoffiziere ( 1 Hauptmann , 4 Oberlieutenante , 8 Uns terlieutenante), 12 Profefforen , 13 febrer , 1 Fechtmeiſter

3. Fågerbataillon ; 2. Infanteriebrigade

9. u. 13. linien -Inf. Regiment. und 7 Muſiklehrergehülfen . Unter den Profeſſoren bes Cavaleriebrigade - 2. 3. u . 6. Chevaurlegersregiment. finden ſich 4 Offiziere, nåmlich 1 Artiúeriemajor für -

Commandantſchaften : Nürnberg, Roſenberg , Rothens Situations : , Fortifications , und techniſche Zeichnung, berg, Vorchheim , Amberg , Ansbach , Bamberg , 2 Hauptleute (v. Kretſchmer in der Infanterie und Bayreuth , Regensburg. Bierte Diviſion . ( Generallieutenant v. Treus berg zu Würzburg .)

1. Infanteriebrigade 2. 2. Fågerbataillon.

-

5. Eylander im Ingenieurcorps ) für Kriegswiſſens ſchaft , 1 Oberlieutenant à la suite für Arithmetik und

Buchſtabenrechnung. Von den übrigen Profeſſoren lehrt

einer Logik, Poeſie und einer deutſche und und Na. höhere Mathematik Sprache, einerAeſthetik, - 12.u .14. Linien -Inf. Regimt. , lateiniſche 6. 4. 10. Linien - Inf. Regimt. , turlehre, einer Civilbauweſen, einer Geometrie und Tris

1. Chevaurlegersregiment .

gonometrie , einer Geſchichte und Statiſtik , einer Erds beſchreibung, einer Religions- und Sittenlehre. Von

Commandaniſchaften : Würzburg, landau , uſhaffens ben febrern find 2 für die lateiniſche Sprache, 1 für burg , Speyer , Zweibrücken . Garniſonscompagnie: Würzburg.

Religion , 1 für freie Handzeichnung, 3 für franzöſiſche Sprache, 2 für Sings und Muſikunterricht, 2 für Rallis

Dem Artillerie - Corpscommando ſind , außer graphie , 1 für das Žurnen , 1 für das Tanzen angeſtellt. ben 2 Artillerieregimentern , die Zeughauss Hauptdirecs

tion und die Gewehrfabrit - Direction, ſodann die Pons tonnier- und Duvriercompagnie untergeordnet. Das Ingenieurcorps die 3 tedyniſden Compagnieen beigegeben ſind )(welchem zählt 1 Generalmajor als

VIII. Beſondere Militår ſtellen und Beborden

1 ) Generalauditoriat zu Münden , aus

1 Präſident (Generalder Infanterie), 1 Vicepräſident, Commandeur, 2 Dóerſten , 2 Oberſtlieutenante, 4 Ma. 1 Generalauditeur, 8 Oberauditeuren und dem nöthigen jore , 10 Hauptſeute ir Klaſſe, 16 Oberlieutenante , Kanzleiperſonale beſtehend. 2) Militárfonds .Gommiſſion (zur Berwaltung Die beiden Garniſono compagnieen zu Nyms ſämmtlicher Militárfonds mit dem Militärfiscalat) 2

Unterlieutenante und 9 Conducteure.

phenburg und Würzburg haben keinen beſtimmten Stand. beſteht aus dem Stadtcommandant zu Můuchen , den 2

Siewerden aus den Offizieren, Unteroffizieren undSols álteſten Oberſten der dortigen Garniſon , 1 Oberfriego daten gebildet, welche durch Alter oder Gebrechen zum commiffår, 1 Kriegscommiffår, 1 Fiscalbeamten, 1 kaſs Dienſte bei einem Feldregiment zwar unfähig, jedoch fier , 2 Controleuren 2c. 3) Hauptfriegskaffe ( 1 Hauptkaſſier, 1 Zahlmeis nicht ganz 3dienſtuntauglich Gegenwårtig ante undbefinden 2 Uns ſter , 2 Controleure, 1 Buchhalter 2c.) Oberlieuten Hauptleute,1 6 ſind. ſich dabei 4) Armee-Monturdepot zu München ( 1 Vors terlieutenante .

) VI. Invaliden und Veteranen. Die aus` ſtand, 1 Verwalter , 1 Controleur. 5) Militár - Fohlenhofe, an der Zahl fünf. Die den Garniſonscompagnieen oder unmittelbar aus der Verwaltung beſorgt eine beſondere Adminiſtrationscom . hervorgehenden Realinvaliden, denen hobes Alter, miſſionzu München . Linie dywere Wunden oder ſonſtige bedeutende Gebrechen den /

IX. Rrei & commando'8 der Landwehr. In

altes machen, und unmöglich ihres Lebensunterh Erwerb bas jedem Kreiſe ( außer dem Rheinfreiſe ) iſt ein Kreiss Verſorgung militåriſche Anſprud) auf geſeßlichen die ben, werden, wenn lie verheirathet ſind, in die Betes

commandant und ein Kreisinſpector. Meiſtens werden

ranenanſtalt zu Donauwörth, ſinó ſie aber ledig jedoch 2 Kreiscommandantenſtellen von einem General oder Wittwer, in das Invalidenbau's zu Fürs verſehen. ſtenfeld aufgenommen .

Wir verbinden hiermit die Anzeige folgender Schrift:

VII . Sadettencorps . In dieſer, am 19. Januar Die neue uniformirung , Rüftung und Bewaffnung 1805 gebildeten Anſtalt beſtehen ſeit October 1826 : 150

der königl. bayeriſchen Urmee.

mit Anſpruch auf Anſtellung im Heere verbundene Plåße,

Kupfern , gezeichnet von Monten in München , geſtochen von Eberhardt in Darmſtadt. ( Uus dem Augemeinen Militärs Ulmanach 1. Jahrgang beſonders abgedruckt. ) Darmſtadt,

die entweder als ganze Freipláße, oder gegen jährliche Zahlung von 102, 204 u . 306 Gulden an Sóbne dés

Adels, der Offiziere, der wirklichen Collegialråthe und

derhöheren,mitdieſe nin gleichem ſtehenden ar Eis: vilbeamten verliehen werden; dann Range 50 Supernumer

Mit adot_colorirten 1

Leske. 1828. gr. 12.

Dieſe Schrift kann, vorzüglich durch die gut gerathenen Abbils bungen der affen und Corps,, als 918 bungen der uniformen uniformen der der verſchiedenenW verſchiedenen Waffen und Corps eine ſehr paſſende Zugabe zu dem Militär- Handbuche des Königs.

plåte, ohne den eben erwåbnten Anſpruch aufAnſtellung , reichs Bayern angeſehen werden. zu welchem Inlånder ohne Rücfſicht auf den Stand oder Redigirt unter Verantwortlidhkeit der Verlagshandlung : C. W. Leste in Daruſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.

Samſtag, 14. Mai 1831 .

Nr . 39 .

KUKK Tit9

Allgemeine

Militar - Zeitung.

Sardinien . ( Fortſetung. )

Grades ſind alle decorirt, ſei es für geleiſtete Dienſte oder als Gunſtbegeigung. Penſionen . Penſionen werden für eine 30jährige

Belohnungen. Es beſteht nur ein einziger Milis active Dienſtzeit oder für Wunden oder für vom Dienſte Der König iſt Chef und Großmeiſter deſſelben . Er bat herrührende Gebrechen , welches auch die Zahl der Dienſt die Beſtimmung, diejenigen Militårs zu belohnen, welche jahre ſei, gegeben. Eine ſolche Penſion kann auch zugleich tårorden . Er wurde am 4. Auguſt 1815 errichtet und

mit jedem anderen Gchalt, welcher von Sivilanſtelluns Minimum der

Miniinuder in)

Dienſtalter ein von Jahren 30.)

fich in Schlachten oder Gefechten durd irgend eine

Marimuder in Penſione fürn oder Wund en Dienſtalter

od). Gebrechen

beſdyråntten Klaffen von Großkreuzen , Commandeurent, Difizieren und Rittern. Er iſt nicht dotirt und nur der

Penſiofür nen

iſt folgender :

Wundoder en Gebrechen.

gen herrührt, bezogen werden . Der Larif der Penſionen

fie , ohne dadirch ihrer Ehre zu nabe zu treten, båtten unterlasſen fonnent. Er beſteht aus 4 uns

Penſion für

muthige Handlung ausgezeichnet bäben , die

Kanzler, der Schafmeiſter, der Secretår und die mit Bem Drben decorirten Unteroffiziere und Soldaten bes

bargent .

ziehen einen Gehalt. Dieſer beträgt für die beiden less

teren 150 Fr., weldje auch auf ihre Wittwen und Kinder übergeben , bis dieſe tad 15. Jahr erreicht haben.

Die Bitte uin Aufnahme in den Orden wird durch die Candidaten oder durch ihre Chefs dem friegeininis

Fr.

Fr.

Fr.

Seneral Generallieutenant

3000

Generalmajor

2400

1500 1200

6000 4800 3600 3000 2400 1920

Oberſt

fter eingereicht, welcher ſie dem Ordensconſeil übergibt, Oberſtlieutenant indem er ſeine Anſicht über die Giltigkeit der Anſprůdhe Major zufügt. Das Conſeil beſteht aus zwei Mitgliedern von Capitain jeber eraſe , welche aus den an dem Drte , wo ſich der

Lieutenant

Großmeiſter befindet , Gegenwärtigen genommen werden , Unterlieutenant jedoch mit Ausſchluß derjenigen , welche mit den Can : Oberchirurg, Feldgeiſtlicher didaten verwandt ſind . Iſt die Zhat perſönlich, ſo gibt Fourier major u . Bereiter lie Anſpruch auf den Grab des Ritters, commandirte Fourier, Serſchant, Pferdearzt

1800 - 1500 1200 960 720 540 480 540

270 240 270

.240

120

480

180 130

90

65

360 260

108

54

216

900 750 600

480 360 .

1440 1080 960 1080

.

der Candidat ein Detachement, fo fann er den Grad

Corporal major u . Gorporal

des Dffiziers, commandirte er ein Regiment oder Dis Soldaten , Tamboure, Pfeifer viſion , den Grad eines Commandeurs , und befehligte er eine Armee, das große Kreuz anſprechen . Die Vorſchläge

u . Trompeter

werden nach abſoluter Mehrheit der Stimmen gemacht. undDie Fouriere , Serſchanten , Bereiter , Pferdeårzte Corporale erhalten überdies aile 6 Jahre eine vode Die Großkreuze und Commandeure erhalten dieſelben Kleidung. Ehrenbezeigungen, wie die Generale. Vor dem einfadyen ſtändige Invaliden anſtalten.

Ritter wird das Gewehr geſchultert. - Dieſer Drben

Da die Penſionen der Uns

iſt nicht verſchwendet worden . Obgleich die Ritter der teroffiziere und Soldaten zu ihrem lebensunterhalt nicht Ehrenlegion und der eiſernen Krone für ihre Orden den hinreichten , ro ſtiftete der König Victor Emanuel am yon Savoyen erhielten , ſo ſieht man doch von zehn Offio 4. Sept. 1817 ein Invalidenhaus zu Aſti, in welches zieren faum Einen und von jedem Regiment faum einen alle Invaliden , welche Anſpruch auf Penſion haben, .

Unteroffizier oder Soldat, welcher decorirt iſt. Im Gegenſaße mit der Seltenheit dieſes Drbens in

aufgenommen werden können . Der darin angeſtellte Stab beſteht aus dem Gouverneur und dem Gomman ,

der piemonteſiſchen Armee findet eine Verſchwendung des Dant, aus 2 Capitainen, 1 Adjutant, 1 Quartiermeiſter , Ördens von St. Mauritius und Lazarus ſtatt. Dieſer 1 Geiſtlichen, 1 Oberchirurgen , 1 Fourier-major, welcher Drben iſt für das Civil und Militar beſtimmt. Die dem

die Functionen des Offizier - Zahlmeiſters und des Ses

Grade nach höchſten und die älteſten Offiziere eines jeden cretárs des Verwaltungsrathes verſlebt, i Schneiders,

308

307

1 Schuhmachermeiſter , 1 Profos und 1 Harcher. Die

â n n o be r.

Invaliden ſind in 4 Centurien eingetheilt, welche 2 Dis

Der Wund einer authentiſchen Berichtigung des in

viſionen bilden. Jede Centurie wird durch einen lieus Nr.36 der a . M.3. abgedruckten Artikels derRaſſeler tenant und jede Diviſion durch einen der bemerkten Zeitung wird dringender, wenn man in der Dorfzeitung

Capitainecommandirt. Die gewohnliche Stårte einer Folgendeslieſt:: Man ſollte ude, welche gegendie Senturie iſt 100 Mann , kann aber auch geringer ſein, Codesſtrafe ſtimmen , einmal bei dem Strippien der und im Falle des Bedürfniſſes bis auf 150 Mann ges engliſchen und bannoverſchen Soldaten zuſehen laſſen , und ſie würden ſich gewiß befehren. Ich habe davon ein

bracht werden .

Außerdieſen 4 Centurien beſteht noch eine bewaffnete Stúdmit angeſeben .Das Schlachtopfer wird entkleidet,

Compagnie, die aus ſolchen Invaliden zuſammengefeßt aufrecht an ein Gerůſtausgeſtreckt und bekommtdann iſt, welche noch einigen Dienſt leiſten können . Sie záhlt mit Stoden von der Dide eines fleinen 1 Capitain , 1 Lieutenant, 1 Fourier , 4 Serſchanten , 8 Mannsfinger 8 zweis bis dreibundert Hiebe auf

Corporate , 2 Tamboure und 120 Invaliden . Hiernach den bloßen Råden , häufig ſelbſt auf den Kopf, iſt der gewöhnliche Effectivſtand des Invalidenbauſes indem der Semarterte bald bewußtlog den Kopf auf 559 Mann, worunter 13 Offiziere; gegenwärtig iſt er die Seite ſinken låßt. Furchtbar iſt es, daß das Be. wußtſein in dem Dönmåchtigen von Zeit zu Zeit durd

nur 400 .

Mittel zum Riechen zurücgerufen wird. Die meiſten

Großbritannien. Das Budget des engliſchen Kriegsminiſteriums ſtellt der Geſtrippſten werden Krüppel.".

Rußland.

fich in Folgendem dar. Im activen Dienſte befinden ſich

Nach dem Jahresbericht des Invalidencomité's

fandtruppen , die für den Dienſt Ed. pfo. in Indien abgerechnet, 82,042 Mann, 3,152,154 8 deren Unterhaltung erfordert

.

vertheilte man unter 43 Offiziere 25,066 Rubel 66 Rop .; 4 6 Generale und 86 Offiziere erhielten zuſammen an Fahrs gebatten 55,200 Rubel ; unter die Ritter des St. Geors 33,835 15 10 genordens ir u. 4r Klaſſe und des St. Wladimirordens

Generalſtåbe

124,522

Verwaltungsſtellen

103,897 12,420

Rrankenanſtalten

zu Petersburg wurden im verfloſſenen Jahre 85 inva.

2 lide' Offiziere angeſtellt;an temporåren Unterſtüßungen

.

.

Garniſonen

.

8 6

5

5,627 19,975 133,088

17 12 19 3,585,522 9

Militarſchule

Invaliden hoſpital Frçiwillige

Nicht activ befinden ſich : Generale mit

4r Klaſſe wurden 9700 Rubel vertbeilt. Ueberhaupt batte

das Comité im vergangenen Jahre 13 Generale und 964 Dffiziere unterſtüßt; 52 Våter , Mütter und Witts 9 wen verſtorbener Invaliden erhielten Penſionen , zuſams men 22,800 betragend ; 22 Offiziersmaiſen erhielten ! pro. Sd . Pf. GeldunterſtRub. üßungen und wurden in Stronſchulen unters 135,000 gebracht ; an 3317 Invaliden niederen Ranges wurden an Jabrgehalten 175,921 Rubel 65 '/, sop . ausgezahlt. 96,300 Die Geſammteinnabme des Comité's betrug mit Eina ? 5

8

-

Fremde Offiziere

III

Ausgediente Offiziere mit Sna: bengebalten Offiziere auf baibem so Soio id .

697,800

ichluß des Reſtes vom Jahr 1829 in Adem 12,293,5245 Rubel 58 Rop . in Banfnoten , 7374 Rubel 40 Rop . in Gilber, 420 Dufaten und 5 Halb - Imperiale. Die Aus .

91,300

Ausgediente Offiziere der fands

miliz , Adjutanten und Serſchants majore der Yeomanry Wittwengebalte Penſionen für Wunden und vers ſchiedene Entſchådigungen sc. Penſionåre von Chelſea und .

Rilmainbam .

Wartegelder

gaben beliefen ſich auf 1,067,479 Rubel 14 Rop . in Bant. 27,174 147,778

5

noten, 6750 Rubel 10 Kop. in Silber, 329 Dukaten und 5 Halb - Imperiale. Im faufe des Jahres 1830 erhielt

das Invalidenkapital einen Zuwachs von 202,576 Rubel 180,619

96'l stop.

1,335,986 53,369

7 6

3

2,764,326

18

8

3

Se . Maj. der Kaiſer haben den Generalmajor . Anrep zum Befehlshaber der Sten Brigade der 2ten

Dragonerdiviſion ernannt.

Die active fanbarmee von 82,042 Mann wird ſomit

S do we. i z.

General Jomini bat zwei kleine militåriſche Sorifo im Jahre 1831 im Ganzen 6,381,849 PF. 8 Sc. 5 Pf. zu unterhalten foſten. Die in den verſchiedenen Nieders ten and Tageslicht gefördert, in welchen er behauptet, laſſungen der oſtindiſchen Compagnie befindlichen Trups die Mandvers der Sdweizertruppen ſeien von derArt, pen belaufen ſich auf 20,976 Mann, die einen Aufwand daß man troß aller ſchweizeriſchen Tapferkeit geſchlae von 742,217 Pf. 11 Sch. 1 Pf. erfordern . Das ganze gen werden mußte , wenn man ſie vor dem Feinde Budget des Kriegsminiſteriums nimmt alſo die Summe anwenden würde. von 7,124,096 Pf. 19 Sd. 6 Pf. in Anſpruch. Auf Bes ürttemberg . .

fehl Königs Georg IV , werden biervon jährlich 600,000 Am 23. April ſtarb zu Stuttgart ber penſionirte niedergelegt, um davon die Altersgehalte und Penſionen Seneralieutenant d . Döring, Kommenthurdes Milis

Pf. in die Schabrammer der oſtindiſchen Compagnie

der inIndien dienenden Truppen zu bezahlen.

tårs und Großkreuz des Civil - Berdienſtordens.

309

310

Li te r a t u r .

baben dürfe, als die feindliche Armee oder ihre Com. municationen . Zerrainobjecte dürfen für ihn nie in

Analytiſcher Abriß der vorzüglichſten Combinationen des Krieges und ihrer Beziehungen auf die Politik der

Staaten vom Baron v . Jomini, General en chef, Generaladjutant Sr. Majeſtát des Kaiſers aller Reuffen . Aus dem Franzöſiſchen übertragen nach der zweiten Auflage mit Anmerkungen und Zuſaßen von U. Wagner, t. preuß. Oberſtlieutenant. Mit zwei

offenſivem Sinne beſtehen oder müſſen wenigſtens vor tigt , oder den Grundſaß der Taftif , wenn man auf einem Flügel mit überlegener Macht angegriffen wird, mit dem anderen offenſiozu agiren, auf die Strategie überträgt und ſein Cand preisgibt, während er in das des Feindes faut ac. Ein årmeres land würde gegen

der Baſis liegen, ſei es , daß er eine Diverſion beabſich .

ein reiches alſo verfahren fónnen, eine Monarchie gegen

Tafeln in Steindruct. Berlin 1831. In der Schles finger'ſchen Buch- und Muſikhandlung. À18 Einleitung gibt Jomini eine „, Definition der Kriegsfunſt “ , die mangelhaft iſt; der Waffenlehre wird

Die Operationsfronte von Jomini mochten wir alſo definiren : es iſt eine Vertheidigungslinie vorwärts der

nidt einmal gebadit ic.

Baſis . Dieſe vergånnt dem angreifer, defenſiv zu bleis

eine Republik 2c. Art. 4. „ Von den Operationsfronten .“10

Das erſte Rapitel handelt von der Politik des Aries ben , bis ſeine Hauptmacht verſammelt iſt ; hinter ihr ges ; im erſten Abſchnitte von ihr insbeſondere und im bewerkſtelligt er ſeinen ſtrategiſchen Aufmarſd) , oder er

zweiten von der Philoſophie des Krieges. Ju jenem erwartet hier ein Hülfecorps ac. Die Baſis darf vom idet er die verſchiedenen Arten von Kriegen in 7 Klaſs

Feinde durchbrochen werden und wir brauchen ſie darum

ſen zerfallen. Wir ſind der Meinung, daß ſie alle unter noch nicht aufzugeben ; mit der Dperationsfront iſt es

dieſe zwei Rubrifen zu bringen ſind: 1) Eroberungsfrieg, nicht fo, da ſie keine feſten Puncte hat, darum darf ſie 2) Krieg um die Eriſtenz. -

Der Eroberungskrieg iſt

nicht zu ausgedehnt und ihre Flanfen müſſen angelehnt

dadurch motivirt, daß wir ein Uebergewicht über unſere ſein. Werden in der Operationsfront feſte Puncte etaba Nachbarn erlangt haben. Den Krieg um die Eriſtenz dirt und Magazine, ſo wird ſie zur neuen Baſis. Art 5. dürfen wir nur unternehmen , wenn mit aller Wahrs „ Operationslinien . " a) Territoriallinien ; ſie ſind die Natur und Kunſt vorgeſchriebenen Operationgs

ſcheinlichfeit unſer Gegner geſchwächt aus dem Rampfe

Sur

geben wird ; fónnen wir diefes Prognoſticon nicht ſtellen , dann unter allen Umſtänden den Frieden ers halten ! * ) Die Politif iſt weder auf Ebre , noch auf Großmuth baſirt, beide fönnen ihr aber als måd tige Waffen dienen. Die Politik verlangt , daß jeder Staat, der machtiger als ſeine Nachbarn , oder die ihm entgegentretende Coalition geworden , einen Invaſiongs frieg beginne ; ſie verlangt , daß alle Staaten in ihrer. Gefammtheit der Pråponderang eines einzelnen beſtåna Der erſte Abidinitt lies dig múffen entgegenarbeiten. fert den Commentar zu diefen einfachen Såßen und das ganze Kapitel iſt gleich intereſſant für den Strategen, wie für den Politifer. Das folgende Rapitel handelt von der Kriegskunſt

linien , abgeſehen von der beſonderen Combination des Feldherrn ; b) Mandverlinien; durd ), ihre Wahl ſpricht fich der Geiſt des Feldherrn aus und ſie zerfallen in einfache, doppelte und vielfache, in innere, außere, in rie Dperationslinien auf einer ausgedehnten Front gehdren eigentlich zu den einfachen, doppelten oder viels in tiefe d . b. lange ; ( fie ſchmeden nach dem fachen ; Dbjectivwinfel Búlow's) - in concentriſche, welche uns ter die einfachen , und in ercentriſche, welche deßwegen nicht zu den vielfachen zu rechnen ſein dürften, weil ſie nicht ſowohl von der Baſis, als vielmehr nur von einem Subjecte ausgeben. * ) Die Hülfølinien verbinden zwei Heere, welche auf derſelben Grånze operiren ; wenn II bierbei geſagt wird : To par 1796 die Sambres und

-

-

im eigentlichen Verſtande ; " es wird aber nur die Stras Maasarmee húlfslinie der Rbeinarmee"

ſo båtte es

tegie und die ,,bóhere" Taftif darin berührt. - Den Hauptgrundlaß des Krieges ſpricht der Verfaſſer alſo aus : 1) Der großere Tbeil der disponiblen Macht einer Armee muß auf den entſcheidenden Punct , ſei es des Kriegsſdauplaßes , oder des Schlachtfeldes gebracht wers

wohl beißen müſſen : die Verbindungslinie der Sambres und Maasarmee mit der Rheinarmee bildete die Hülfes linie dieſer. " Zufällige kinien ſind die Dperationslinien , welche durch Ereigniſſe potbrendig werden : Erzherzog Karl nach der Schlacht bei Wagram. Art. 6. ,,Von den den und bier zweckmäßig verwendet werden fónnen ." entſcheidenden Puncten eines Kriegsſchauplages , oder Im erſten Abſchnitte ſind ,, die ſtrategiſchen Operatis eines Schlachtfeldes .“ Art. 7. „ Von den Mårſden der onen" enthalten . Art. 1. ,,Vom Operationsſchauplaße." 1

Armeen , als Mandvers betrachtet.“ Art. 8. „ Von der

Art. 2. „Von den Operationsbaſen .“ Art. 3. „ Von den Diverſionen und großen Entſendungen .“ Jomini ſagt, offenſiven Operationen und den Operations . Objectss die Diverſion gebore der Strategie an und beiße Des puncien ." Jomini ragt, der Hauptobjectspunct des monſtration, wenn ſie ſich auf die Zaftit beziehe. Wir Bertheidigers ſei die Hauptquelle ſeiner eigenen Macht. Wir müſſen uns gegen dieſen Saß erfråren , indem wir

behaupten , daß der Vertheidiger tein anderes Object * ) Der Krieg fann uns ſo writ bringen, daß dieſe Regel, teinets wegs im Unfange , aber im Bertaufe deſſelben , auf uns an : wendbar wird. So rieth Bannibal nach der Schlacht von Zama , e8 tofte was p8 wolle, mit den Römern Frieden zu

Schließen ; ähnlichen Rath ertheitte Beautieu , nachdem er 1796 über die Erſch zurücgedrängt war.

*) Jomini ſagt in Urt. 1 , ein Eand , daß gegen ein anderes Krieg führe, habe nur eine Operationalinie. Erſt jeßt verfteht

man , was er damit ausdrüden'wollte; er meinte nåmlich eine Serritorial- Operationslinie. Manöverlinien tann es natürlich mehrere geben . Die Territoriallinie von Frankreich gegea Spanien geht über Bayonne; man tann aber zwei Manðders linien etabliren , nämlich eine über Bayonne und eine über Daß die Dperationslinien nicht mit den Gom : Perpignan . municationslinien zu verwechſeln feien , darüber war man

idon vor dem Serrn Berfaſſer im Reinen .

311

312

find feineswegs dieſer Meinung und erlauben uns, ints dem wir dem Sprachgebrauche folgen , nachſtehende Definitionen : Eine Diverſion iſt die Entſendung eines

Das von dem Verfaſſer in dem Vorroorte zu dem allgemeinen Ludwigsburg , Umriß für eine neue Organiſation der Uriillerie

Subſcriptions - Anzeige.

Zruppencorps nach einem vom Kriegsſchauplage ents. Naft’ſche Buchhandlung, 1830 - angekündigte größere Wert der -

fernten Puncte ; es iſt damit in der Regel ein großer

Artillerie iſt bereits im Manuſcript vollendet, und erſcheint,lo

politiſcher oder ſtrategiſcher Zweck verbunden. Es kann wie durch eine hinreichende Unzahl von Subſcribenten die Druds

fein werden , unter dem Titel: aber auch eine taktiſche Diverſion geben; ſieiſt die durdstoffen gebedtartillerie für Offiziere atler Baffen.

den Gang der Schlacht erzeugte Bewegung eines Trups

Die

und techniſcher Beziehung dargeſtellt, penkörpers auf dem Kampfplaße, welche dem Kriegsglüď In ſyſtematiſcher, taktiſcher von e. V. Breithaupt,

eine andere Wendung gibt oder geben rou. Demonſtra . tion iſt das Auftreten unſerer Streitkräfte an einem

Puncte, wo wir nicht wirfen wollen , ſondern blos den

Oberſtlieutenant in der Pönigl. württembergiſchen Urtilerie. 3 Sheile,

Feind täuſchen ; die Demonſtrationen ſind darum Scheins

zerfällt in zwei Ubtheilungen . Die erſte ſyſtematiſche umfaßt Theil der taktiſchen die ſyſtematicheBildung , erſteDerAbtheilung

manóver, Scheinangriffe, Scheinmarſche ic. oder auch Scheindiverſionen . Die Deinonſtration fann in die Wirts

Theil umfaßt die taktit, und der dritte die Technik der Urtilerie.

lichkeit übergeben , wenn der Feind nicht auf ſie adtet.

Das ganze Wert, welches auf die Erfahrungen und Beobach

und die zweite Übtheilung die der techniſchen Artillerie. Der zweite

Die Detaſch irungen können taktiſcher und ſtrategiſcher tungen bearbeitet wurde, die der Verfaſſer als Chef einer reitenden Natur ſein , ſie können auch nothwendig werden , um eroberte landſtride feſtzuhalten , einen untergeordnetent

, 1813, in den darauf folgendenanzuſtellen die Forſchungen , welche derfelbeStabsoffiziecv ielfăttig Friedens

jahren in ſeinem Berufe als

Zweck zu erreichen u . Strategiſch rollen ſie dazu dienen , Gelegenheit hatte, wird inclusive Tabellen und Beilagen 90 Druc: die Kraft des Feindes zu theilen , oder den einzelnen bogen in groß Ditao und mehrere Steintafeln zählen . Der Subs

oder 10 Thlr., der Badenpreis auf Corps deſſelben zu begegnen ; taktiſch, indem nie die fcriptionspreis ist auf 18 fl. feſtgerest.

22 fl. oder 12 Thlr. 6 gr. Schwaden des Feindes angreifen, während wir mit der dem erſten Sheile des angekündigten größeren Wertes über Hauptmacht auf ſeine Stärke fallen. Wir sieben aus die In Ärtillerie iſt das Schießpulver auf die neuere I heorie gegrün: ihnen, ſowohl ſtrategiſch als taftiſd ), den größten Vortheil det, als eine durd electrochemifdhe Affinität gebundene homogene durd thre Wiedervereinigung mit uns. Art. 9. ,,Don Von Maſſe dargeſtellt, und durch vielfältige Berſuche, welche eine bes Electricität Art der wird, fondere Beilage enthält , die bei der entbunden desPulvers ben tandungen . “ Art. 10. Bon den Strom- und Fluß. Berbrennung deren Einfluß so wie, welche .

übergången .“ Der Verfaſſer führt als Beiſpiele einer Muſterhaften Flußvertheidigung den Herzog von Vendome

Bers ermittelt worden . Dieſelben auf die Kraftäußerung deſſelbenwelchen berſdies atmoſphärebei

bei Caſſano an und den Erzherzog Karl vor der Schlacht

dener Dichtheit und Druct, auf die Kraftäußerung der Ladung äußert.

von Aspern ; es wil uns aber weder das Eine noch das Andere einleuchten. Der Herzog von Vendome mußte

die Addabrücke bei Caſano ſichern, während er mit ſeis

ſuche zeigen auch denEinfluß,

die

Nachdem im zweiten 26ſchnitte die Eigenheit der Urtillerie auf die der Reiterei und Infanterie begründet dargeſtellt wurde, iſt dee taktiſchen leidten Urtillerie der Kriegeslange aufBrandraketen die Wiſſenſchaft mit Beachtung 12Kaliber des Gebrauches , die des

ner Armee vorüberzog; er mußte dieſe ferner an dem 24 proge. Kanone alo ateiniges Gefchüb für den mranaten :, Kus Ufer , das ſie vertheidigen route , ſich nicht in Defileen gel : und Kartätſchenſchuß ermittelt worden; bei der Wahl bieles verwickeln laſſen und ſeine Macht überhaupt beſſer in Geldhüges hat man die Sauptgrundpoffe der leichten Artillerie, der Hand haben, als dieſes bei Caſſano der Fall war. Wirkung und Beweglichkeit, in einem foldgen Berhältniſſe zu ders einigen geſucht, daß daraus als Product für dieſelbe, möglichſte Der Erzherzog Karl mußte am 21 ten ſich früher zum Wirkung mit der erforderlichen und ÜusdauerBugs in hinſichtlid der erforderlichen n iſt; die Beweglichkeit Angriffe in Bewegung reßen und durfte ſeine Berech: derſelben, hervorgegange

nungen nicht auf die Zerſtörung der Brüden gründen,

kraft angeftedten Verſuche find gleichfalls in einer Beilage enthalten.

wenn dieſe anders von ihm ausging. Art. 11. ,,Von den

1. Mit Unnahme dieſer kurzen 24 pidr. Sanone wird, wie ausführs

verſchanzten lagern ."“ Art.. 12. ,, Von den Feſtungen, lid bewiefen worden, der gebräuchliche ſchwer zubewegende,febe Belagerungen und verſchanzten Linien. Art.13.„ Don koft ſpielige, überdieß dem þeere läſtige Belagerungspart, nur auf 10 u. 30 pfor. Mörſer beſchränkt. Huch ſind in dieſem Sheile die den Magazinen ."

Art. 14. ,, Von den Rüctzugen ." gezeigt, wie die Urtillerie ohne an Wirtung zu verlieren , Jomini bricht den ercentriſchen Rüdzugen , welche er Mittel in den meiſten Fällen mit einem bedeutend geringeren Softenauf eine Erfindung Búlowo’s nennt, den Stab. Den Bes wande als früher , ausgerüſtet werden kann . merkungen des Herrn Ueberſeßers dagegen ſtimmen wir Der taktiſche Theil umfaßt die niedere und höhere Elementars

der Artillerie yolkommen bei und fügen noch hinzu , daß der Rückzug taktiť die angewandte Vereinigung Baffen . mitdenundanderen

Sattit der Artillerie in

der Preußen nach der Schlacht von ligny fein anderer als ein ercentriſcher war.

techniſche der Bitfertigungföftematiſden Schon Quincy hatte übris ' rialsDeraller Producte WaffenIheil rohe von , derenhandelt in dem der Mates

gens die Idee des ercentriſchen Rückzugs aufgefaßt; er dlågt ihn zwar als verzweifeltes Mittel vor, führt

Theile aufgezählt ſind. Das Verzeichniß der Subſcribenten wird dem erſten Bande

aberzu ſeinenGunſten an, daß der Feind zum Verfols , vorgedrudt. gen ſich nicht ſo ſchnell theilen fönne ; immer aber will er in ſo viel Colonnen als möglich retiriren und nur

Unterzeichnete hat die Gommiſſion obigen Werkes übernommen und kann ſowohl bei ihr , als bei jeder anderen Buchhandlung

die Arrieregardegeſchloſen halten . Art. 15. ,, Von den darauf fubfcribirt werden. bleibt bis zu Die Subſcription

Cantonnirungen und Winterquartieren ." ( Schluß folgt. )

Pollendung des Berkes, wovon bereits der erſte Sheil die Preſſe verlaſſen bat, offen ,

6. 2. šonnewald ?sche Buchhandlung.

Redigirt unter Berantwortlidkeit der Verlagenindiung : 6. D. Peste in Darmſtadt und in deffen Orijin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 40 .

18. Mai 1831 .

Cases

ରା Allgemeine Militar : Zeitung. Sardinien. ( Fortſceung . )

Etabliſſements , Arbeiten und Materiel

12) Schoppen aller Art.

13) Endlid) ein Hoſpital für 200 Kranke. Ein Feuerwerfeſaal iſt nur durch eine Chauſſee von

,

der Artillerie .

dem Arſenal getrennt.

Arsenal. Für die Landtruppen gibt es nur ein einziges Arſenal und zwar in Turin. Es iſt nach den Planen der rühmlichſt bekannten Artilleriſten Bertola und Devincenti angelegt und durch die Mineurcom .

Anordnung der eit Theile , als wegen wegen auchSowohl der Sdjónh Gebäu und Solidiſeiner tät der de fann dieſes Arſenal für eines der ſchönſten und völl, ſtåndigſten in Europa gelten . Der größte Theil der Sebäude , beſonders diejenigen , welche den Haupthof

pagnie der piemonteſiſchen Artillerie erbaut. Dieſes Etabliſſement nimmt beinahe den britten Zheil des Ranmes der Stadt Turin ein , und liegt zwiſchen dem Po und der Citadelle , von der es jedoch ziemlich fohledit flankirt wird. Es iſt von einer hohen Mauer mit einem einzigen Thore umgeben , wodurch es zwar gegen Bolfsbewegungen, aber nicht gegen einen coup

umgeben , ruht auf Gewölben , die geſunde und ſehr belle Räume enthalten , in denen die Feldartilleriefubrs werfe aufbewahrt werden . Die nåmlichen Gebäude ſind außerdem noch mit Säulengangen geziert, unter denen man noch viele Gegenſtände ins Trodene bringen kann, ohne den Raum zur Verſammlung der Truppen bei fehlechtem Wetter zu beſchränken. Die Kritik fann nur

,

de main geſichert iſt. Sein Suneres iſt in mehrere Höfe die neuen Kaſernen tabeln , welche in architektonifder getheilt und enthalt: Hinſicht nicht mit den anderen Gebäuden harmoniren

1 ) Ade Bureau's der Generalintendanturen ber ar

und einen Borſprung gegen das Feld bilden , wodurch

tillerie, Fortification und der Militärgebäude mit der die Symmetrie der Anordnung des ganzen Gtabliſſements Wohnung des Intendanten . 2 ) Wohnungen für die Oberſten und anderen hobe.

unterbrochen wird .

In dem Arſenal werden Geſchüße gegoſſen , Paffeten

ren Offiziere , beſonders von der Artillerie, welche bei und Wagen gebaut , Musketen , Karabiner und Piſtolen dem Arſenal angeſtellt ſind. geſchafftet, Bajonnete und Såbel verfertigt. Das Ders 3 ) Waffenſåle für 60 - 80,000 Gewehre, 10,000 Ras fahren , weldies man dabei anwendet, iſt das in den -

rabiner und eben ſo viele Såbel.

4 ) Werkſtätten zur Verfertigung der Schloſſer und

franzöſiſchen Arſenalen úbliche. Der größte Theil der

Maſchinen , deren man ſich bedient, rührt von franzos

Scaffte für Gewebre,

fiſchen Offizieren her , oder iſt durch ſie verbeſſert wors

5 ) Eine prächtige Gießerei mit drei Defen, aus beren einem man auf einmal 4 oder 6 32 Pfünder gießen fann ; jeder der beiden anderen liefert 10 - 12 Feldges ( chúße in einem einzigen Guſſe. 6 ) Eine große und ſchöne, durch fließendes Waſſer bewegte , horizontale Bohrerei. 7 ) Große Werkſtätten zur Verfertigung der Artilles

ben ; dennod, entſprechen die Arbeiten , welche aus dieſem Arſenal hervorgeben , weder der Wichtigkeit des Etabliſs ſements , noch den Kenntniſſen der darin angeſtellten Offiziere. Es ſdyeint fein feſter Plan vorzuliegen und die Arbeiten werden nicht in Uebereinſtimmung (ensemble)

riemaſchinen , Fuhrwerfe 2c.

vollzogen .

Die Munitions , uno Materialienvorråthe ſcheinen mit wenig Umſicht angeſchafft zu werden ; manche Ge.

8) Magazine zur Aufbewahrung von Formſand , genſtände ſind im Ueberfluſſe vorhanden , während ans Thon, Eiſen, Kupfer, Holz und anderen Materialien. bere durchaus fehlen , ſo daß ſeit langer Zeit angefangene 9) Ein mit einer ſchönen Bibliothek und allen zu Arbeiten unvollendet bleiben. chemiſchen Dperationen nothigen Inſtrumenten und Ges råthfdhaften berſebenes chemiſches laboratorium. 10 ) Ginen Modelſaal.

Das Materiel der Feldartillerie beſteht gegenwärtig aus 20 Batterieen, nåmlich 12 ordináren, 4 leichten und 4 Poſition batterieen. Dieſe 20 Batterieen ſind beinabe

11 ) Eine ſchöne Kaſerne får 1500 Fußartilleriſten complett armirt, haben jedoch weder Reſerve noch Pferde. und eben ſo eine für 400 reitende Artilleriſten und In dem Arſenal findet ſich fein Belagerungs- und 400 Pferde, kein Brüdenzug und man würde viel Zeit bedürfen, um

316

315

dieſelben in den Stand zu ſeßen , weil die angewieſenen Maultbieren getragen. Dieſe Batterieen ſind , wie die Fonds blos auf die Unterhaltung der 20 Batterieen anderen , auf jedes Geſchůß mit 200 Schürfen cinſdhließ, lich der Kartåtſchfchůſſe verſehen. Die Ladungen befinden bairt find. e. Die Geſchůße der piemonteſiſchen Ars fich in getrennten Kaſten von höchſtens 100 Pfund Ges Artilleri tillerie beſtehen aus 15zólt. Steins , 10 u. 8z.U. ſo wie wicht, deren ein Maulthier zwei trågt. Außerdem iſt 32pfdgn . Bombenmérſern ; 32 , 24, 16, 8 u. 4pfdgn. jede Batterie noch mit den erforderlichen Requiſiten und Kanonen, ſo wie aus 32 u. 16 pfogn . Haubigen. Die Feuerwerksgegenſtänden, als Kartuſchbeutel,Geſchmols 32 pfoge. Haubiße fommt ungefähr mit der 24 pfdgn . zenzeug, Pedifackeln und Frånzen, Lunten 2c. auf åbns 5

franzöſiſchen ( 7pfdgn .) Haubiße überein. Außerdem find liche Weiſe verſehen, wie es für die Feldgeſchüte vors noch 32 pfdge. lange, zu großen Tragweiten beſtimmte, geſchrieben iſt. Dermöge der Einrichtung der Kaſten ſogenannte Feſtungshaubißen vorhanden , die mit dem können ſie auf Wagen oder auf Maulthieren transpor's 8 "Pfünder einerlei Kammer und Ladung haben. Die tirt werden und es ſind per Batterie nur 100 Mauls ( Fortſ. folgt. ) Projectile der Feldgeſchüße, auch der Haubißen, haben thiere nöthig. B

Spiegel.

Die linienbatterieen beſtehen aus 8 Pforn . ( franzos

e

r

n.

Ein am 1. Mai erſchienener Armeebefehl enthalt

fiſche 6 Pfor.)u. 32 pfdgn.(24pfgn . franz.) Haubigen. im S.1 folgende Beſtimmug: Der FeldmarſchauFürſt

Die Poſitions- oder Reſervebatterieen beſtehen aus 6 Wrede wurde unterm 29. 8. M. ( ſeinem 67. Geburtss

16 pfogn . ( 12pfdgn. franz:) Kanonen oder aus 4 Kas tage ) zum Inhaber des 9ten finien - Infanterieregiments ernannt,undzwar mit dem Anhange, daß dieſes Res giment,zum dankbarenAndenken an die ausgezeichneten

nonen und 2Haubißen. Die leichten Batterieen ſind aus Zu: KanonenundHaubißenoder bloß aus Haubigen ſammengeſett . Jede Batterie hat einen beſonderenMut nitionsvorrath. Die Menge der ſich zu den Kugelſchůffenbei den Kartåtſſchüſſe 8 Pforn .wie1: verhalt 6,bei

Berdienſteſodeslange Feldmarſchaus Fürſten Wrede, deſſen Kamen, ſolches beſteht, zuführen fortfahren .

Befördert werden : der Oberſt und Gommarts

ben 16 Pförn . etwawie 6:10 und bei den Haubigen dant des erſten Kůraſſierregiments (Prinz Karl), Frhr. betragen ſie / 10 und '/ 12 der ganzen Munition . 8. Hertling, zum Generalmajor und Brigadier der

.

Aus nachſtehender Tabelle ergibt ſich der nähere

6

Kanonen

Haubigen

3

Reſervelaffeten Feldſchmieden

&

12

Haubigen

‫|ܒܗܟ‬ ‫ܐܒܬ‬

für Ranonen

Munitionswagen

Gufanterie

5

Ranonen Haubigen

2

4 2

zuſammen Kugelſchüre Kartåtſchs's für Kanonen Haubigen ſchüre

2;

4

g

4 Hauptleute 2r Klaſſe zu Hauptleuten ir Klaſſe, 4

Oberlieutenante zu Rittmeiſtern , 7 Oberlieutenante zu Hauptleuten 2r Klaſſe , 19 Unterlieutenante zu Obers

8

4 lieutenanten , 28 Junfer zu Unterlieutenanten . 5 1

1

Bagage:od. Requiſitenwagen (Prolonge)

dritten Armeediviſion ( Nürnberg ); zu Oberſten : die

Oberſtlieutenante Póllatb vom 13ten im 15ten finiens Infanterieregiment, und Fuchs vom erſten Shevaurles Kaliber der gersregiment ( Kaiſer Franz ) im 4ten Chevaurlegerds Batterieen . regiment ( König ) ; ferner 2 Majore zu Oberſtlieute . 16 | 8 leichte nanten , I Hauptmann, und 1 Rittmeiſter zu . Majorex , ON NA

Beſtand der verſchiedenen Batterieen.

2

5

1 1 1 2

F r a n t re i ch . Der Kriegsminiſter, Marſal Soult , hat verfügt, daß jeßt, 2 Monate lang , von den Cavalerieregiments tern Mårſche innerhalb des Reides in militariſcher Haltung und mit Waffen und Gepäck angeſtellt , und

28 28 daß dieſe Uebungen in Zukunft jährlid zweimal, wo 832 860 1060 möglich zu der Zeit , wo die Regimenter am zahlreichs 104 175 226 ſten ſind , erneuert werden ſollen . 28

76

Oberſt Gourgaud wurde von Napoleon måbrend

320 228 32 zuſammen 1936/1365/1652 Die piemonteſiſche Artillerie hat bei den 16 u. 8pfdgn. Batterieen nur einerlei Art Munitionswagen , nad Ärt

feines Aufenthalts auf der Inſel Elba zum Brigadeges Blatt, welches dem Marſchall Grouchy die Marſdalss würde aberkannte, hat nichtsdeſtoweniger Herrn Gour. gaud den Rang cines Marechal - de - camp zuerfannt.

der gribeauvalfchen ; die leichten Batterieen aber ſind

Für das laufende Gabr ſind 132 Generallientenante

Munition

Granaten

30

.

Brandfugeln

neral ernannt ; das jebige Gouvernement , bemerkt ein

ganz nach engliſdem Modell und von England gefauft für den activen Dienſt und 63 für die Reſerve deſignirt. worden .

Unabhångig von den leichten Batterieen iſt in der neueſten Zeit noch ein Syſtem von Gebirgsartillerie angenommen worden , deren Batterieen aus 3 4pfogn . ( 3pfgn. franz.) Kanonen , 3 16 pfdgn. ( 12 pfogn . franz.) Haubigen ,1 6-9 Wallmusfeten und 288 congreviſchen

De ſt r é i ch . Wien , 29. April. Die Wiener Zeitung enthält ein

zahlreiches Verzeichniß von Beförderungen und Berande, rungen, die bei der kaiſerl. Armee ſtattgefunden haben. Der Feldmarſchau lieutenant Graf Foliot v. Crennes

Raketen zuſammengeſegt ſind. Die Geſchüße werden von villé, Oberſt -Hofmeiſter bei Sr. Kaiſerl. Hoheit dem

318

317

Erzherzog Rainer , wurde zum General der Cavalerie 4ten Diviſionen , die Zwiſchenraume als Tiraideure zu ernannt, und die Generalmajore : Wolfgang laiml , fúden und bei denen, die noch in Colonnen ſtehen, vers Graf v . Schlottheim , Freiherr v. Wieland, Graf långert er je mit dem dritten Gliede die Front, wodurch Des Fouré , Oberſt -Hofmeiſter bei Sr. Königl. Hoh.

dieſelben bei einer Tiefe von 6 Gliedern die Breite von

dem Erzherzog Ferdinand d’Elle, Chev. Fißgerald , 77. Schritten erhalten . Der Entwidelungs- Zwiſchenraum Anton Sraf Kinsey, Gorczkowsky v . Gorczkow , wird hierdurch auf 200 Schritte reducirt und ſoll mit 200 Retſei v . Retre, Theodor Graf Baillet de latour,

Zirailleuren ausgefüllt werden ! Jomini ſagt, bei dieſer

Bevollmächtigter bei der Militár - Centralcommiſſion zu Formation wurde das Ganze weniger durch das feinds Franffurt a . M. ( in ſeiner Anſtellung ) , Freiberr von

liche Feuer leiden, als bei der in Angriffscolonnen ; es

Mengen, Freiherr Pley v . S dhneefeld, Generals dürfte ihm aber ſchwer werden, den Beweis zu führen. Hof: Baudirector ( in ſeiner Anſtellung ), und I. Kopp Doch dieſes Alles ſoll nur Zuſaße zu den Bemerkuns 8. Mutbenberg , wurden zu Generallieutenanten , To gen des Hrn . Ueberſeßers ſein, in welchen Jomini hins 5

wie 15 Oberſten zu Generalmajoren und 15 Oberſtlieus tenante zu Oberſten befördert.

långlich ſeine Widerlegung findet. An der Formation der Ruſſen bei Eylau, wo binter jeden Flügel eines entwidelten Bataillons ein ſolches in Colonne kam , haben wir weniger auszuleben , fönnen ſie

>

Lite r a tur. Analytiſdher Abriß der vorzüglichſten Gombinationen des Krieges 26. , vom Baron v . Jomini. (Schluß.)

Der zweite Abſchnitt handelt von der

höheren Taktit

aber eben ſo wenig billigen, als eine åbuliche Napoleons bei Waterloo .

Wenn aber fomini den Angriff in Quarré's ems pfiehlt, ſobald man nicht an Cavalerie überlegen ſei, ſo

begnügen wir uns damit , unſer Staunen zu erfennen zu geben . Art. 3. ,, Von der Savalerie. “ Wir ſind mit

und den Schlachten." Art. 1. „ Von den Schlachtlinien .“ Jomini ganz gleicher Anſicht, daß Cavalerie gegen Cas Art. 2. ,, Von der Sdlachtlinie auf die einfache Defens valerie fich nicht der Garriere bedienen folle; der Herr Art. 3. „ Von dem Angriffe in der Ueberſeßer iſt entgegengeſeßter Meinung. Inimer aber Vertheidigung.“ Art. 4. ,, Von den Schlachtordnungen .“ würden wir den Galopp dem Trabe vorziehen , nicht Fomini záhlt 10 Arten derſelben auf und ſagt dabei, wegen der ſchnelleren Gangart, ſondern weil dabei der die Schlachtordnung müſſe immer auf die angreifende Reiter ſein Pferd mehr verſammelt bat. Jomini ſagt, Armee bezogen werden , i ,weil dieſe ihre Truppen auf daß das ganze erſte Cavalerietreffen bei ſeinem Angriffe verſdiedeneWeiſe ordne, weldie eben ſo viele Manóvers gegen die feindliche Cavalerie frúb oder ſpåt zurückges ſive angewendet.“

-

vorſtellen ."

Wir müſſen dieſen Grund anfechten und

trieben werde ; wir fáugnen dieſen Saß und die Kriegos

fubftituiren den dafür, daß bei einer linie, die parallel, geſchichte ſteht ihm nicht zur Seite, welche im Gegentheil ſchief, fenfredyt 2c. iſt, es nothwendig eine andere geben muß, auf welche ſie ſich bezieht ; dieſe andere nun iſt bei den Schlachtordnungen die Defenſivſtellung. Nachs

beſagt, daß, wenn das erſte Treffen der defenſiven Savas lerie geworfen iſt, das zweite den Sieger nicht aufhalte. vom zweiten Cavalerietreffen fann man nur Erfolg ers

dem wir dieſes feſtgeſetzt haben , wollen wir von den 10

warten , wenn es zu manøvriren verſteht; wir würden

Sdlachtordnungen die berausbeben , welde nidyt blos

es biernach aus gróferen, ſelbſtändigen Truppenfórpern

dem Angreifer eigen ſind, ſondern auch dem Vertheidis ger , nåmlich 1 ) die concave, 2) die convere. In der That führt auch der Verfaſſer unter jener Ordnung das

beſtehen laſſen , mit bedeutenden Intervallen ; das erſte Treffen würden wir ſtårfer machen und darin große lús den vermeiden . Endlich aber würden wir unſere Cavns

Beiſpiel Hannibals bei Canne an , da dieſer dod hier ' lerie in der Regel nicht in Treffen aufſtellen , ſondern

eine defenſive Aufſtellung genommen hatte. Unter den vielmehr in Manóvrircolonnen , ſtets bereit auf die Flanfe converen Ordnungen erwähnt der Verfaſſer eben ſo der der angreifenden Cavalerie des Feindes zu fallen und jede Aufſtellungen der Franzoſen bei Aspern und leipzig . Bloße deſſelben ſchleunigſt zu benußen . Der Feind muß Art . 5 . „ Zuſammentreffen zweier im Marſd) befindlichen nicht wiſſen, wo er unſere Cavalerie zu ſuchen hat, aber er Armeen . " Die Elitentruppen werden hierbei beſonders muß ſie überall finden. finden . -- Art. 4. ,, Von der Artillerie und in Thätigkeit geſetzt werden müſſen . Art. 6. ,, Von den der combinirten Anwendung der drei Waffen . “ Jomini gibt die Regel, daß die Artillerie auf die Truppen ſchies

Ueberfallen der Armeen ."

Der dritte Abſchnitt enthalt: „ Formation der Trups Ben und nicht der feindlichen Artillerie antworten Tolle, pen zum Gefechte und die beſondere oder verbundene oder wenigſtens mit nicht mehr, als böchſtens einem Drits Anwendung der drei Waffen .“. Art. 1. i, Von der Vers tel unſerer Geſchůbe. Dieſe Regel wird aber in vielen I

Art. 2 .

Fållen eine Abänderung erleiden, wie z . B. , wenn der

,, Von der Formation und Anwendung der Infanterie. “

Feind eine große Anzahl von Geſchüßen in Batterie vers

theilung der Truppen auf der Schladitlinie. "

Jomini bringt folgenden Colonnenangriff auf die Beine: einigt, wenn er blos Cavalerie mit Artillerie gegen und Die Bataillone zu 800 Mann in 4 Diviſionen und 3 verwendet, wenn wir den Angriff der feindlichen Marien Gliedern angenommen , denft er ſich dieſelben zuerſt in nicht zu fürchten haben, während uns das Feuer ſeiner einer kinie in Angriffe colonnen aufgeſtellt, mit den nde Geſchåbe trifft x . — Dem Vorſchlage Jomini's, einige -

thigen Entwicelungo -Zwiſchenräumen ; die Bataillonss Geſdůße gegen die Flanken des Feindes vorzuſchiden,

intervalle = 12 Schritten geſeßt, würde ein ſolcher Zwis liegt dieſelbe Idee zum Grunde, als den Contreappros fohenraum 212 Schritte betragen. Jeßt verwendet er die chen ; doch möchte er nicht ſo leicht auszuführen ſein , als

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blefe. - Bei der Bedeckungsmannſchaft ſcheint es jos felbe gilt für den Soldaten, der, wenn es zu Felbe geben

mini gleichgiltig zu ſein,ob ſievor, oder hinter den fou, långer als 3 Tage ſaumt, ſich zu ſeinem Corps zu Geſchüßen ſtebe; wir würden ihr nie

dieſe Stelle ans begeben . Ein Jeder, der eines Anderen Namen annimmt,

weiſen , es ſei denn , daß ſie durd das Terrain daſelbſt nm an deſſen Stelle zu dienen , wird eben ſo wie der's einen Sdu fårde jenige, den vertreten wollte, mit Prügeln abgeſtraft er Das bisher Berührte iſt auf 205 Seiten abgehandelt und leßterer muß ſids dann dod unter die Fahnen ſtels

und es folgt nun ein Nachtrag zu dem Werke, welcher len. Die einzig erlauþten Stellvertretungen ſind die der Streitſachen enthalt, bierauf eine Ueberſicht der vorzůg

Våter, Onkel, Brüder oder ſonſtigen Verwandten durch

lichſten überſeriſchen Unternehmungen , und das Ganze die Sohne,, Énfel, Neffen 2c., die mit den zum Dienſte ſchließt mit ſehr gediegenen Anmerkungen und Zuſäßen berufenen Perſonen ein und daſſelbe Domicil baben; dann muß die Stellvertretung aber gratis ſein, und ihs des Herrn Yeberfeßers, ren Grund in dem Alter oder der Untůchtigkeit derer,

Chineſiſcher Militärftrafcoder,

pie vertreten werden , haben . Ein jeder Arzt oder Wunds Der allgemeine Goder der Geſeße in China , Ta , arzt, der in dieſer Eigenſchaft bei einem Corps angeſtellt

Tchin , Leu -ly, d.b. Gerebe und Inſtitute uns iſt, yerliert ſeinen Gehalt, wenn er ſich gegen Bezahlung ter der Dynaſtie des Ta : T dh in genannt, iſt vor durch einen nichtpatentirten Praktikanten erſeßen läßt, mehreren Sabren der britiſchen Factorei zu Canton durch und beide werden überdem nód) mit dem Stof beſtraft. den Vicefónig mit dem Erſuchen bebåndigt worden, ihn

Das Geſet zählt die ernſten Verſehen und feigherzte

in engliſcher Sprache drucken zu laſſen , um die Strejs gen Handlungen, welche von den Miliiärchefs und auch

tigkeiten abzuwenden , welche ſich zwiſchen den Unterthas von den Vedetten und den Vorpoſten dadurch begangen Journal theilt einen Auszug aus dieſem Gefeßbuche mit, richtigung von der. Annåberung des Feindes Unfällen .

nen der beiden Nationen erheben könnten. Das Asiatic worden ſind, daß ſie die Armee durch zu ſpåte Benach welches es ein Muſter des Scharfſinns , der Methode ausgeſeßt haben , zu den Rapitalverbrechen

Offiziere, welche feine Mannszucht bei ihren Corps

und der Klarbeit nennt.

zu erhalten wiſſen , es ererciren zu laſſen verſäumen , oder die Feſtungswerke nicht in gutem Stande erhalten ; ferner diejenigen , die durch Unterlaſſung der ihnen ans befohlenen ſtrengen Vorſichtsmaßregeln , oder auch durch Widführ in den Beſtrafungen und Belohnungen , Anlag zu Meutereien oder Deſertionen geben , ſind zu Stocs prügeln verdammt. beſtraft. Die Rapporte über Militároperationen Wean , in Folge einer ſchlaffen Mannszucht, Zügels

Die fünfte Abtheilung derjelben handelt von den Militárvergeben. Hier Einiges von dem merfmúrs bigen Inhalte dieſer Abtheilung , Jeder Chef, der ſeine Truppen ohne Befehl Sr. Mas jeſtåt marſchiren låßt – außer im Falle einer Revolte oder Inſurrection , die eine ſchnelle Unterdrüfung ers beiſcht, - wird unit bundert Hieben und mit Verbans nung

müſſen půnctlich und ohne Zdgerung in dreifacher Auss loſigkeit oder Aufſtand in einem Tager ausbricht, ſo wird fertigung ins Hauptquartier, an den höchſten Kriegsrath - ſolches in folgender Stufenfolge an den Vorgeſeßten ges und in den Kaiſer geſandt werden. ahndet. Ein blog von einem Soldaten allein begangenes Jeder Offizier, der, wenn die Emporer fich freiwillig. Perſehen wird an dein Serſchanten durch pierzig Hiebe

ergeben haben , feig genug iſt, ſie zu plündern , und der gebüßt ; gibt es fünf Straffållige, ſo laſtet die Verants fie demzufolge tódtet oder verwundet, oder der ſie durch

wortlichkeit auf dem Capitain , der hundert Mann bes

ſeine Placereien zur Deſertion oder zu Berſuchen der fehligt ; gibt es deren zehn, ſo trifft ſie den Oberſt, der Deſertion perleitet , sol enthauptet werden.

Daſſelbe

deren tauſend unter ſeinem Befeble bat ; gibt es beren

Geſchiç iſt einem jeden vorbehalten , der dem Feinde direct oder indirect die Geheimniſſe des Staates oder die der Militäroperationen verr & th . Im lekteren Falle werden die Zwiſchenträger derſelben als Complicen bes ſtraft. Eine neuere Dispoſition ſtraft diejenigen mit ewiger Verbannung ,welche durch unermüdliche Aeußes

funfzig , ſo kommen die vierzig Hiebe an den Chef des Pagers. Die Strenge der Strafe richtet ſich nach dem Verhältniß der Zahl Soldaten , die ſich an ihren Pflichs ten vergeben . Jeder Offizier , der einen oder mehrere Soldaten in ſeine eigene Dienſte nimmt, ohne ihnen den Militárdienſt zu erlafen, erhalt ſo viele Hiebe, als er

rungen gegen die Mitglieder fremder Geſandtſchaften

Peute gebraucht hat ; außerdem muß er noch eine Gelds buße von 7 Heller pr. Tag für jeden Mann, den er int

Gebeimniſſe verratben .

Ein jeder Beamter, der eine Autoritát über das Volk ſeinem Dienſte gebraucht hat, und für dieſe ganze Dienſt bat oder es zu beaufſichtigen verpflichtet iſt, hat ſein Les zeit erlegen . ben verwirft, wenn er, ſtatt die liebe ſeiner Untergebes Die Defertion wird das erſtemal mit Stocprügeln ,

nen durch eine verſtändige Nachricht zu gewinnen ,eine das zweitemal mit dem Tode beſtraft. Die erſte Strafe ungeſetzliche und den Gebrauchen des Reiches zuwider wird auch einem Jeden zu Theil, der einen Deſerteur bei laufende Anwendung von ſeiner Gewalt macht.

fich aufnimmt, doch wird Pepterer begnadigt , wenn er

Wer mit dem Transport von Munitionen beauftragt innerhalb hundert Tagen zum Corps zurückfehrt. iſt, und den ihm gewordenen Befehlen zuwider handelt, Jeder Soldat, der, wenn er auf offentlicher Straße hat, eben ſo wie die Commandanten, welche die ihnen einem Civil- oder Militärbeamten begegnet, ihm nicht

anvertrauten Militäroperationen ausſeßen oder in Aus: die Vorhand laßt oder vom Pferde ſteigt , wird mit führung zu bringen weigern, das Leben verwirft. Daſı fünfzig Hieberi beſtraft. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagehandlung: T.W. 86680 in Darmſtadt und in deſſen Diizin gedruckt.

Samſtag , TO

21. Mai 1831 .

Nr. 41 .

MUUSI

Allgemeine Militár - Zeitung. Sardinie 8 .

Reglement über dieſen Gegenſtand. Alles , was darüber

eriſtirt, iſt ein kleines Werf vom Major Quaglia ; es bat die Genehmigung des Gouvernements und wird in Gewehrfabrifen . Es gibt in Piemont nur eine Gewebrfabrit; fie hat ihre Werkſtätten im Thal des Dc der Afademie gebraucht, ſcheint aber in der Armee nicht und im Arſenal zu Turin und iſt unter der Direction ſehr verbreitet zu ſein . ( Fortſegung. )

eines Artillerieoberſten in Entrepriſe. Die Zurichtung und die Unterſuchung der Gewehre geſchieht unter der

Aufſicht von eigendo daju beſtimmten Artillerieoffizieren ,

Eilen håmmer. Die Minen von Gorgnié und Traverſelle Provinz d'Yvrée) ſind vielleicht nach denen der Inſel Elba die reichſten in Italien und verſeben

welche dabei ais anſåsig betrachtet werden. Die dfonos dieDefen und Hämmer im Thal von locana , welche miſche Adminiſtration dieſes Etabliſſements gehört zum geróbnlich für die Artillerie arbeiten. Sie liefern alle Reffort der Generalintendance der Artillerie. Gegens

Arten von Eiſen für den Handet und der Artillerie Mus

wärtig wird die Manufactur von dem Infanteriemajor ſtereifen, Achſen , Blech, Mörſerfaffeten, wie auch Pro. Bordino dirigirt, der ein geſchidter Mechanifer und jectile aller Art., Allesiſt in Entrepriſe gegeben, ohne Zögling des Generals Cottn und des Oberſten Par : rižot iſt, weld leßterer die Muſterwerkſtätte zu Paris unter ſeiner Leitung bat und zur Zeit des Raiſerreiches Director der Mardinen des Arſenats zu. Turin war.

von Offizieren überwacht zu werden ; die Rieferungen werden nichtmit der Strenge , wie in Franfreich und Deſtreich, unterſucht und man beklagt ſich allaemeint ime Arſenal über ſchlechte Lieferungen . Der Beſuch der

Dieſer Director der piemonteſiſchen Gewebrmanufactur Hammer iſt ſelbſt für die Offiziere mit Schwierigkeiten

pft.rfabr gebdrt demnach nicht zur Artillerie, er wird troß ſeiner verknü Pulve ifation. Es gibt zwei Pulvermühlen , îchwierigen Stellung geachtet und lebt ganz ſeiner Kunſt. Genua und eine in Turin. Erſtere wird von in hinten eine von die , Wallmu einer Erfind sfete Er iſt der er

geladen wird und einen Theil der Gebirgsartillerie auss einem Artilleriecapitain dirigirt und liefert jährlich nur macht. - Wir ſind der Meinung, daß die Fabrikation 3000 Kil. Pulver. Die Müble in Turin hat einen Mac lebbafter und raicher betrieben werden könnte ; der Sorg. jor zum Director und dieſer bat einen Capitain , einen loſigkeit der Arbeiter überlaſſen , welche nichts anfeuert, Lieutenant und über 100 Arbeiter unter ſich . Die Stams

werden jährlich kaum 8 bis10,000 Gewehre fabricirt; pfer der Müble werden durd einen Kanal in Bewegung auch hat ſich fürzlich die Regierung bei dem Anſcheine geſeßt und es werden jährlich 30 — 40,000 Kil. Pulver eines Bruches mit Frankreich gendthigt geſehen , die Fas Fabricirt. Etabli ſſement geboren , außer den Wohnungen Zu dem fertigen zu laſſen , um ihre Cavalerie podſtåndig zu des Directors und aller Angeſtellten , noch ein ſchönes , thek mit allen Wer. bewaffnen ; eben ſo hat ſie ſich in Eile 30,000 Vorrathos chemiſches laboratorium , eine Biblio bajonnete 'von fåttich verſchafft. Ungeachtet der gerins fen über Pulverfabrifation , die nöthigen Bureau's und gen Tbåtigkeit der Manufactur ſeit 15 Jahren , rechnet eine Kaſerne får die Arbeiter . Der Director iſt ein eichneter Offizier . man doch etwa 60,000 Gewehre, 2000 Karabiner und ausgez Die Miſchu ng und die Art der Fabrikation des Pula eben ſo viel Såbel in den Waffenſálen. Dieß iſt gerade ganz in Frankreich. Man hat in demſelben vers wie iſt Kriegs dem Armee piemont auf fuße eſiſche der für die

britation der Musketen auszuſeßen und Karabiner ans

nothwendige Erſaßvorrath. Das Modell der Gewehre lokal große Dorråthe von Salpeter , Sdwefel. Holz und iſt das verbeſſerte franzöſiſche vom Jahr 1777. Die uns

Roblen . Die Manipulationen werden gleichförmig und

terhaltung der Hardwaffen läßt Manches zu wünſden ſolid durch einfache Maſchinen vollzogen, die durch un .

übrig, und in den Regimentern ſind noch keine Offiziere, die mit der Ueberwachung der Waffen beauftragt ſind. Im Allgemeinen beſchafftigen ſich die Savaleries und Infanterieoffiziere wenig mit diefem Theiledes Dienſtes und es gibt Regimentet , welche ſett 1815 zum dritten

verſiegbares fließendes Waſſer in Bewegung gereßtwers den. Das Pulver wird an der Sonne getrocnet. Zum Schießpulver werden Koblen von der Haſelſtaude, zum Minenpulver Koblen von Weidenholz genommen . Die Koblen werden durch Verbrennung des Holzes in Defen

male neue Waffen bekommen haben. Die Armee hat keine erzeugt. Der von Entreprenneurs gelieferte Robfalpeter

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wird in dem Etabliffement im Großen geläutert. Der der Bahn der Rafete von einer beſonderen Pulverlas Salpeter wird durd Múblſteine zerkleint und dann mit. dung auf 200 bis 600 Metre weiter getrieben werden , telſt Sichtbeutel geſiebt.

wobei ſie eine ſehr raſante Babn beſchreibt. Die Zeit,

Die zur Pulverfabritation ndtbigen Gerätſchaften, Maſchinen und die zur Aufbewahrung des Pulvers bes ſtimmten Behälter 2c. werden in dem Etabliſſement ſelbſt angefertigt. Dieſe Behålter ſind nicht, wie anderwårts, Fåffer, ſondern 4edige Kaſten von der Erfindung des

welche eine mit einer 8pfogn. Granate geladene Rakete in der Luft zubringt, iſt 20 Secunden. Zum Abſchießen der Rafeten braucht man nicht mehr ebenes Derrain , als ſie ſelbſt einnehmen. Man bedient fich dabei eines zu dieſem Zweck eigende eingerichteten febr leichten und

Directors der Anſtalt. Sie ſind von Pappelbolz, einfach tragbaren Geſteld. In Ermangelung dieſer Art von und ſolid conſtruirt, leicht zu transportiren, zu öffnen , Paffeten fónnen jedoch die Rafeten dadurch abgeſchoffen

zu verſchließen und zu repariren ; ſie haben 860 Mill. werden, daß man ſie ganz einfach auf die Erde binlegt, Höhe,, 340 Min. Länge und Breite einſchließlich der 33 oder auch in Rinnen , die aus zwei Brettern gebildet Miu. dicen Wånde. Einer der Böden iſt beweglich und werden . wird zwiſchen 4 kleinen eingefalzten Leiſten verſchoben Die Eigenſchaft der congreviſchen Rafeten zu rico .

und durch 4 hölzerne Någel feſtgebalten , welche durch ſdhetiren oder nabe am ebenen Boden binzuſtreichen ,

eine Seitenwandgeben.Dieſe Kaſtenhaben nicht die macht ſie invorzüglichem Grade geeignet, dieMandvers Unbequemlichfeit der Fåffer,, welche oft mit neuen Reis und Chargen der Cavalerie in Ünordnung zu bringen,

fen verſehen werden müſſen; ſie faſſen 100 Kil. Pulver, in Feſtungen das Glacis vom Feinde zu reinigen , die wiegen leer 15 Kil. und baben einen ſehr baltbaren Tranſcheearbeiter zu ſtören und zu beunruhigen , To wie braunen Anſtrid ).

endlich den Rúdzug der Beſaßung nach einem Ausfalle

Die Pulvermühlen ſind Stampfmühlen mit 12 Stams zu beſchüßen . pfern jede ; jeder Einſaß bedarf 18 Stunden und wird

Werden ſie von Seiten des Belagerers unter hohen von 6 zu 6 Stunden angefeuchtet. Die Stunden werden Elevationen abgeſtoffen , ſo können ſie zum Anzünden durch eine Uhr beſtimmt. Die 3 Pulverſorten , welche dienen und werden demnad eine ſchnelle Uebergabe des

fabricirtwerden , unterſcheiden ſichimMengungsverhälts Praßes herbeiführen, welches felbſt mit HülfederArs niß ſowohl, als durch die Große und Form der Körner. tillerie nicht immer gelingt. Demungeachtet wird man

man bat außerdem noch ſogenannteo Salvenpulver, bei der wirklichen Anwendung einen großen Theil der welches aus verdorbenem oder wiederhergeſtelltem Pule o fehr angeprieſenen Wirkungen der congreviſden Ras verund endlich aus den kleinen Körnern des Minens teten nichterhalten ; die bis jeßt gemachten Erfahrungen pulvers beſteht.

find weder zablreich genug, noch waren ſie gebdrig befreit

Zur Unterſuchung des Pulvers dient der franzöſiſche von Vorurtheil, um den Kenner überzeugen zu können . Probirmorſer, und es wird im Augemeinen wie in

Endlich werden noch alle andere Gegenſtände der

Frankreich verfahren. Das Minimum der Tragweite iſt Feuerwerferei in dem Arſenal angefertigt. für das Jagdpulver 260 , für das Kriegspulver 240 und für das Minenpulver 140 Metre. Congreviſche Rafeten. Die Raketen, welche im

( Fortfellung folgt. ) 8

a

80

e

11九 .

Arſenal zu Turin angefertigt werden, erhalten ihre Bes nennung nach ihrem inneren Durchmeſſer oder nach ibs

Starlsruhe, 14. Mai. Um lang und treu geleiſtete

rem Gewichte, wenn ſie fertig ſind. Entweder werden dieſe Raketen mit einer 4, 8 oder 16 pfogn . ( piemont.) Granate geladen oder mit Brandkugeln verſehen , deren Brandſaß bei den erſten 5-6 , bei õen 8pfdgn . 10-11 und bei den lekten 17 – 18 Kil. wiegt. Man verfertigt deren auch noch kleinere von 3 Kil. Die beiden erſten

Militárdienſte zu ehren , batten Se. Königl. Hoheit der Großherzog unlångſt eine Dienſtauszeichnung geſtifs tet, die für Offiziere in einem goldenen Kreuze, und für Unteroffiziere und Soldaten in einer Schnalle beſteht. Erſteres wird nach 25 activen Dienſtjahren , leßtere je nach 12 , 18 oder 25 Jahren erworben, und iſt, zur nås

Arten find am meiſten im Gebraude.

beren Bezeichnung dieſer 3 Epochen , von Eiſen, Silber

Die Rafeten äußern feinen Riſtoß, haben daber

oder Gold . Sámmtliche Ehrenzeichen enthalten die Nas

auch keinen Rüdlauf; ihre Babn beſteht aus einer lans gen und dichten Feuerſäule, die ſich mit einem impofans ten fårm entwickelt; wenn ſie parallel auf einem ebenen

menschiffer des Regenten, ſo wie die Angabe der zurücks gelegten Dienſtzeit , und werden an einem rothen Band mit gelben Streifen und weißer Einfaſſung getragen . —

Boden abgeſchoſſen werden , berühren ſie beſtåndig die Die Austheilung derſelben an die dazu berechtigten Ins Oberfläche deſſelben . Die größte Tragweite, nåmlich dividuen der hieſigen Garniſon fand vorgeſtern und ges 2700 bis 3000 Metre, wird bei einer Elevation von 60

ſtern auf feierliche Weiſe ſtatt.

oder 45 ' erbalten . Man hat gefunden , daß die Rafeten

bei Elevationen zwiſchen 25 und 40° am richtigſten ges hen ; ihre Tragweite iſt bei 40 ° 2200 Metre , bei 30 °

Pre u Be n.

1500 Metre und auf dieſe Diſtanz bringen fie 3 bis 4

Aus Koln meldet die daſige Zeitung vom 6. Mai : ,, Die Feier der fünfzigiåbrigen Dienſtzeit eines

Metre tief in die Erde . Den beſten Ricoſchetſchuß ers

einfachen Soldaten , welche in dieſen Tagen ſtattfand,

bålt man mit Rafeten bei 8 oder 10 ° Elevation auf iſt ein ſo ſeltenes Ereiniß , daß darüber folgende Mite 700 u . 1000 Metre, inzwiſdhen geben ſie bisweilen auch theilung wohl erwünſcht ſein dürfte. Johann Gottfried auf 1300 Metre. Ueberbieß kann die Granate am Ende Ebert, zu Artern an der Unſtrut geboren, trat Anfang

326

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Mal 1781 im 15ten lebensjahre freiwillig bei bem fur: demſoller befugt ſein , dieMontirung des 12ten Hus fürſtlich , ſáchriſchen Chevauſlegersregiment v.Polenzin farenregiments bis an ſein lebensendezu tragen. Dienſte, wobnte den Feldzugen von 1795 , 1806, 1809, 1812-1815 bei und wurde im Treffen bei Salfeld, ro

Berlin , 20. April 1831. ( geb.) Friedrich Wilhelm

wie im Jahre 1809 im Gefechte bei Noſſen verwundet. An des Prinzen Wilhelm von Preußen Kdnigliche Hoheit.“ neu organiſirt wurde, wobei die Chevaurlegersregimenter Der Veteran empfing am 4ten d. M. hier aus dent

A18 nach der Rataſtrophe in Rußland das fåchſ. Corps

eingingen ,trat er zu dem Huſarenregiment über,deſſen Hånden Sr. Ronigl. Hobeit des Prinzen Wilhelm dieſe aus dem Herzogthüme Sachſen gebürtige Mannſchaften Beweiſe der Allerhöchſten Gnade und demnächſt, zur im Jahre 1815 den Stamm des 12ten preußiſchen Hus fürſtlichen Tafel gezogen , noch andere Zeichen erhebens farenregiments bildeten . Während ſeiner langen Dienſts der Huld. zeit hat er ſich vor dem Feinde als einen tapferen , im

Frieden als dienſteifrigen und zuverläſſigen Soldaten bemåbrt, deſſen Beiſpiel nicht ohne günſtigen Einfluß auf

Rußlaud.

Petersburg, 20. April. Se. Majeſtåt der Kaiſer

die jüngeren Cameraden bleiben konnte. 418 im Herbſt haben, zur Belobnung ihres ausgezeichneten Betragens

vorigenJahresdasRegiment ſchnellnachdem Rhein in den Gefechten gegen die polniſchen Rebellen , die aufbrach und aus Rudlichtfür ſein alter die Rede das Generalmajore Soturin l. und Baron o. Oftens

vonwar, ihn in der Garniſon zurücfzulaffen, bewirkte Saden 1. zu Generallieutenanten, und die Oberſten erdurch dringende Bitten die dufhebung einer wohls wollenden Maßregel,welche ihm aber als Zurüdſebung erſchien, undblieb auch wirklich in ununterbrochener Dienſtlichkeit. Er war überhaupt ftets bei der Fabne, nie beurlaubt und nur einmal10Tagelang frant;feine

Read und v. d. Brüggen zu Generalmajoren ernannt. Der General der Infanterie Graf Tolſtoy, iſt zum Oberbefehlshaberder Reſervearmee, mit Beibehaltung feines Poſtens alsDirigirenderdesfaiſerl. Generalſtabs für die Militárcolonieen ,und der Generalder Infan.

Drdnungsliebe iſt im Regiment zum Sprüchwort gewors terie v. Audray , zum Chef des Generalſtabs der Res ' den. _um ihn auch als achtbarenMenſchenzuchas Quartiermeiſ ſervearmee ernannt worden. erſten Bes Oberſteines bat derPoſten v. So Armee Den ters dieſer

ratteriſiren, braucht nur hinzugefügt zu werden , daß er

ſeinem im boben Alter verſtorbenen Vater eine im Bers

bue erhalten , wobei er nach wie vor erſter Quartiers

bältnißzur eigenen Einnahme beträchtlich zunennende meiſter des faiſ. Generalſtabs für die Militárcolonieen monatliche Unterſtüßungabgab, undnächſtdem aus einer verbleibt. Die Artillerie der Reſervearmeeiſt unter den Schweſter beiſtand ; feine Senügſamkeit ſpricht fich in Oberbefehl des Generals Baron v. fowenſtern geſtellt worben .

dem Wunſche aus , daß ihm , wenn er einſt nicht mebr

In dieſen Tagen ſtarb hier , allgemein bebauert, triegsdienſtfibig ſei, eine fleineStelle bei der Saline zu Artern werden moge . - Der Fall einer ſolchen Dienſts der in der ruſſiſchen ruffiſden Marine rühmlichſt bekannte Admiral jubelfeier gewährte auf's neue Gelegenbeit, zu erkennen, und taifert. Generaladjutant Senjawin. wie unſer gnädiger Monarch das Verdienſt in jeder Spbåre gern würdigt und ebrt. Auf deßfalls erſtattete Ueber die Anzeige gerubten des Königs Majeſtåt folgende Allers -

offentlichen Arbeiten , welche in Schweden

bedſte Kabinetsordre zu erlaſſen : ,, Mir iſt angezeigt worden , daß der in der 3ten

durch die Armee ausgeführt werden. *)

Gscadron des 12ten Huſarenregiments ftehende Hufar

Gottfried Ebert, aus Ártern gebürtig, am 1. f. M. ſeni

Man hat in neueren Zeiten ſo oft davon geſprochen ,

50jähriges Dienſtjubildum erlebt. Daderſelbe,nadi die Soldaten auch im Frieden wahrhaft nüßlichzu mas

dem Zeugniſſe feiner Vorgelegten, ſich in ſeinerganzen denund zu Arbeiten zu verwenden , durch welche das Dienſtzeit, in welcher er 7 Campagnen mitgemacht, bei Wohl des Staates begründet und befördert werden kann. in den einem muſterbaften Lebensmandel als ein vorzüglich zus Man hat an dieRegionen Roms erinnert,desdieFriedens verläſſigertüchtiger Soldat geführt und ſelbſtnoch auf eroberten Provinzenwährend derMuße dem Testen Marſche fich feinem Dienſte entzogen hat, zur Anlegung von Straßen , Waſſerleitungen uc. übers

welcher ihm mit ſeinen jüngeren Cameraden übertragen baupt zu Adem verwendet wurden , wodurch der Beris wurden , ſo ertheile ich Euer Königlicher Hobeit den eines landes geſichert und einträglich gemacht werden Auftrag, dieſem würdigen Veteran an ſeinem Jubelfeſte fann. Doch bat dieſe Anſicht in den meiſten Staaten

in Meinem Namen zu dieſem ſeltenen Ereigniſſe Glud zu wünſchen und ihm , zum Beweiſe Meiner Erkenntlidys keit für ſeine gut geleiſteten Dienite, den beiliegenden rothen udlerorden är klaſſe, welchen Id noch durch ein von 50 Rthlrn. in Gold begleite, zu übergeben , Geſchenk ihm dabei befannt zu machen , daß ich ihm außerdem .

Europa’s ‘und namentlich in Deutſchland zur Zeit noch wenig Eingang gefunden, ſo ſehr auch die Nothwendig, feit des Unterhalts zahlreicher ſtebender Heere und die daraus entſpringenden finanzieden Verlegenheiten dazu aufforderten. Es ſcheint vielmehr aus den adminiſtras tiven Maßregeln der meiſten Staaten bervorzugeben ,

nicht nur eine lebenslängliche Zulage von 2 Rthlrn. daß die oberſten Finanzbebdrden ſich mehr auf Sub. monatlich ausgereßt , ſondern audy dem Finanzminiſter aufgetragen babe, ihn bei dem Salzwerte zu Artern , wenn eine Erledigung eintritt, anzuſtellen ; und außer.

*) Nach Mittheilungen aus den Annales de l'industrie ( im Pointechniſchen Journal ) bearbeitet und mit eigenen Zuſägen Dermehrt.

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traction als auf Multiplication verſtehen ; daß fie ewige Zeiten befeſtigt werden. Dieſen Ruhm follten fich durch ein faſt ábertriebenes Beurla ubunge fyftem die Zeitgenoſſen nicht entgeben laſſen ! die Ausgaben vermindern wollen , während es ungleich Die ſchwediſche Armee beſteht aus zwei ganz verſchies zwedmåbiger wäre, durd ein den Bedürfniſſen des fans des angemeſſenes Arbeitsſyſtem die Einnahmen (wenn

denen Klaſſen von Soldaten . Die Individuen der einen

auc) indirect) zu vermehren . - Jene altrömiſde lobengs bei den Schweden erbals Werthe Sitte bat ſich nur noch

bleiben lebenslang im Dieuſte und bilden die ſogenannte

Judelta ( eingetheilte, coloniſīrte Truppen ) , die der ten , deren kleiner Haufe im 17. Jahrhunderte, dreißig anderen ſind nur eine gewiſſe Zeit dienſtpflichtig, und werden gewöhnlich geworben , ſie bilden das, was man lle und gegen in Kampfe quid im bewies: hindurch, Kriegsjabre berhångnißvo Europa Schwedeu Varvat nennt. Zu lebterem gehören die gegen ganz neue Rom das Garderegimenter zu Fuß, das Garderegiment zu. zwei quid sapientia virtus Armee possit. bat Straßen über den Sim Pferde , das Huſarenregiment Kronprinz und die drei Die etfranzöſiſche plon, in Preußen und in Sachſen ,, -Häfen anden Artillerieregimenter . Die Indelta wird in jener Zeitſchrift zu 30,000 üfern des Meeres , - Feſtungen, Kanåle i angelegt Mann angegeben, dürfte aber bedeutend ſtårfér reint, und zum Theil vollendet. Die ruffiſche Armee hatin neueſter Zeit åhnliche Arbeiten ausgeführt. Sollten uns worauf iudeſſen hier nichts anfommt. *) Sie iſt es,

Pere deutſchen Soldaten in ihrem eigenen Vaterlande und welcheihre Peute zu dffentlichen Arbeiten bergibt. Jedes während des Friedens nicht aud Arbeiten voubringen Jahr werden die Regimenter beſtimmt, welche dergleie können, denen ſie ſich zur Erreichung des friegeriſchen den Arbeitscontingente ſtellen müſſen , was gewohnlich Zwedes im Auslande oft genug unterziehen mußten und zu gleidhen Theilen geſchieht. Die Solratin maridiren mit ihren Gewehren , den stnappfa

woraus nachber andere Staaten Nußen zogen ?? - auf dem Rücken , in leichter Rüftung auf ihren Poften. Die Zahl -

es nichteine angenehine und lobnende Idee für der Offiziere ,Poelcheſiebegleiten ,beträatgewöhnlich die Hälfte Sollte unſere Rachfommen ſein, wenn ſie einſt mit Stolz auf derfeibpa im Dienſte,und wird durch beſondere Befehle beim Augs die Werte hinweiſen fónnten, die ihre Båter und Großs rücken der Trupppenabtheilung beſtimmt. In Ullem , was die militäriſche Disciplin betrifft, ſteht der Soldat våter mit ihren Armeen erbauen halfen ?

Die Offiziere und Unteroffiziere haben ſich bereits

unter feinem Difizier ; dieſer führt die Iruppe aus dem Lager zur

durch die Můbe , welche ſie ſich mit der Rittlichen , förs

darauf zu ſehen , daß die Soldaten folglam und fleißig ſind, und

Urbeit und wieder zurück. Während der Arbeit haben die Offiziere

perlichen und geiftigen Ausbildung der gemeinen Mann, daß die Ingenieure welche die Arbeiten anordnen und leiten ſchaft geben , wahrhaft große Verdienſte um die Civi: ibnen nicht zuviel zumuthen. Die Stunden zur Urbeit und zus liſation der 1niederen Volfsflaffen erworben ; fie baben

dadurch ein Rapital in den unſichtbaren Staatsſchak

Rube werden durch Signale beſtimmt.

Wäbrend der Arbeitszeit wird Sonntags Nachmittags ebenfalls erercirt und manövrirt. Die Iruppen erhalten ibre Verpflegun )

gelegt , das einſt reichliche Zinſen tragen wird, wovon

nach dem Kriegsfuß, geroöhnlich aber in Geld , weil es oft Tower

die fleißigen Arbeiter ſelbſt aber nur die Múben , nicht den fobn haben , wenn ſie diefen nicht im eigenen Bes

und toſtípielig rein würde, die nöthigen Magazine anzulegen. Der

König beſtimmt für jide Ubtheilung den Sold , welcher ſich nada

wußtſein finden ſollten. Der Soldat hingegen nůßt durch den Preißen der Lebenômittel und ſonſtigen Bedürfniſſe richtet, wo das, was er im Frieden treibt, dem Staate nur in ſo 'die Urbeit ſtattfindet. In den Jahren 1818 - 1822 betrug der

fern, als er dadurch für feine Hauptbeſtimmung fähiger tägliche Solo 8 , 12— 14 Schilling Bonco ,oder 2-3 gr.

wird . Dauert aber der Friede långer als 5 Jabre, To wird er zum Zehrer und nicht zum Mehrer der Staats. fråfte, und man fann die Klagen über die Koſten der ſtebenden Heere nicht übertrieben finden. ( Durd Vers

g welche außer den Berpflegsgeldern verabs

, föhnun dieſe, muß Fürwird reidt der Soldat eine gewiſſe Arbeit liefern , ſo daß die Regierung mit der Arbeit, der Soldat mit der Regierung zu : frieden rein kann .

Jeder Soldat tann, nadidem er die verlangte Urbeit volbracht

was die politiſchen Verbättniffe Verbáltniſſe nehmen, hat auf neue und eigene Reď nung noch eine andere Arbeit über: minderung derſelben – was die politiſchen über deren Lohn er ſich mit dem dirigirenden Ingenieur oder Uebel durdi nur anderweite Erſparniffe abfindet. und Dieſer sohn (öfverbeting) wird erhältdadurch für ihn eine beſondere nicht geſtatten oft Militäretat, am wird dem theilweiſe, eigents Buiage, der fleißige, geſchickte Mibeiter eine die lich nur ſcheinbar abgebolfen ; denn der Thaler, den man in der Taſche behålt , macht uns nicht reicher , er

vermehrt nur das todte Kapital, welches feine Zinſen trågt . ) Man ſollte daber ſeine Productivfraft benußen . tet betrach Taglób jedochesnicht Soldat Der nen ner werden , der darf ſein täglich Brodalsverdie müſſe; er fou

vielmehr als ein guter Staatsbürger ſeine Kräfte zum

Betriebſamteit weckende Kufmunterung.

( Fortf. f. )

*) In jrder Provinz haben 1-2 Regimenter Indelta ihr blei bendes Standquartier. Jeder Soidat hat ſeine eigene Hütte und ſein Grundſtück, das für ſeine Bedürfniffe hinreicht und

von ihm ſelbſt bewirthſchaftet wird. Die Kleidung , und Rü:

ſtung erhält er von der Regierung . Groe Compagnie, Offiziere und Soldaten , cantonniri um irgeno ein Dorf. Sonntags

wird erercirt und manövrirt , was um fo weniger täſtig fält, Wohl des Staates benußen .

Der Soldatenſtand muß

daber ſelbſtåndig Arbeiten ausführen und dabei praktiſch

zeigen , was ein militäriſch geordneter und zweckmäßig geleiteter Verein von Menſchenkräften zu leiſten vermag. Er ſoll auch in dieſer Hinſicht anderen Volfsklaſſen zum Muſter dienen , und im Frieden eben ſo rubmvou núblich werden als im Kriege . Dadurch allein kann die bre: Soldat zu ſein , vollſtändig begründet und auf

da es reltener geſchieht.

Uue Jabra rüđt das Regiment zu

einem Mandper aus und ſteht 4 Bodin lang im Lager. Zus weiten rücken zwei und mehr Reyimenter zuſammen. Dieſe Einrichtung ſtammt von Karl XI . ber. Den Grund dazu legte

jedoch ſchon Guſtav ucolph im J. 1625. Es iſt die zwertma: Bigfte und wohlfeilfte Behrverfaſſung für jeden Staat , der noch unbebaute Landſtredin bat. " ( Nähere Kuskunft bierüber gibt das 8. Seft der Zeitfchrift für Kunſt, Wiſſenſchaft und Gefchichte des Krieges, Jahrgang 1829. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Offifin gedruct.

Mittwoch ,

Nr. 42.

25. Mai 1831.

UMU.

Allgemeine Militar - Zeitung. Ba 0 e n . ( Sdreiben aus Karlsruhe voin 16. Mal. )

nicht immer ein humaner Geiſt vorherrſchend war. Durch den in jüngſter Zeit gegebenen Armeebefehl wurde jede

während der leßten 15 Monate ſind in dem Groß, Wilführlichkeit im Strafverfahren auf das Strengſte berzogthum Baden verſchiedene neue Einrichtungen ins verboten, und ſind die Stoof ſtreiche beim Militår Reben getreten, welche das hohe Vertrauen gerechtfertigt auch nicht ganz abgeſchafft worden , ſo darf die körpers haben,womit die Badener auf ihren vielgeliebten Für. liche Züchtigung doch nur für entebrende Vergehen und ſten bei Seinem Regierungsantritte blidten. Die Geſins bei böchſt incorrigiblen Subjecten in Anwendung foms nungen von aufrichtiger Liebe und treuer Anhänglichkeit men. Nicht zu verkennen iſt es , daß dieſe Beſtimmung an die Perſon des verehrten Regenten, die ſich in allen von günſtiger Wirkung auf den Kriegerſtand ſein und

Landestheilen auf eine berzliche Weiſe unter allen Volkes bas Ehrgefühl, die erſte Triebfeder aller militäriſchen klaſſen ausſprachen , hallen gegenwärtig im Saale der zweiten Kammer freudig wieder , wo die Abgeordneten

Tugenden , mächtig beleben muß. Durch die geſtiftete Dienſt a uszeichnung, die

desLandes mit einer freiſinnigen Regierung über das Se. K.H. der Großherzog Ihrem Armeecorps gnádigit Wohl der Unterthanen und das Glúci des Vaterlandes zu bewilligen geruhten (ſ. Nr. 41 der A. M : 3 .), wird im ſchönſten Einverſtanduifie fich berathen .

nodaußerdem ein ſchöner militariſcher Geiſt und Fiebe

Wie in den búrgerliſchen Verbåltniſſen , fauben auch für den Dienſt unter den Truppen ins Leben gerufen. beim Militár verſchiedene Berbeſſerungen ſtatt, die ein Nach der höchſten Beſtimmung fónnen nur folche Indis ( dióner Beweis von den bumanen Geſinnungen ſind , viduen dieſe Auszeichnung erhalten, die in den Reiben von welchen unſer theurer Großherzog innig durchbruns des wirklichen Militárs ( d. b. den Combattanten ) ges

gen und fortwährend beſeelt iſt.

dient haben und am Stiftungstage noch activ waren .

Die verånderte Einrichtung des Gabetteninſt is Sodann bat der erhabene Stifter eine ſchöne Anerkens tuts gibt allen Staatsunterthanen die Anwartſchaft nung der Verdienſte für das Vaterland ausgeſprochen,

auf militariſche Beförderung, und jedem Badener iſt bei indem nur jene Jahre angerechnet werden ſollen , die in den erforderliden Kenntniſſen die Ausſicht auf Offiziers . badenfchen Militárdienſten zurücgelegt wurden. Denn ſtellen eröffnet. Durch dieſe Anordnung ſind die höheren gleichgiltig fann es allerdings dem Fürſten und dem Militärchargen kein beſonderes Vorrecht für privilegirte Vaterlande ſein, ob ein Individuum långere Zeit , wenn Stånde, 'und die militariſche faufbahn des Couſcrips. auch mit Ruhm und Ebre , in einem fremden Staate tionspflichtigen iſt für die Zukunft nicht mehr auf den gedient 'hat. Die Verdienſte, weldie ſich daſſelbe dort

Beſitz einer Unteroffiziersſtelle beſchränkt. Durch eine erwarb , dürften öfters im entgegengeſeßten Sinne für hodíte Ordre iſt den Commandeuren der verſchiedenen Baden betrachtet werden. Es könnte ja der Fall ſein, Sorps zur Pflicht gemacht, diejenigen Conſcribirten, daß dieſes Jndividuum in fremden Dienſten gegen die welche die nöthigen Vorfenntniſſe berigen , zum Beſuche babenſchen Truppen im Felde ſtand, wodurch ſeine Ders des Unterrichtes im Gadettenhauſe vorzuſchlagen , das dienſte, die es ſich für den damaligen Fürſten erworben ſomit aufbórt, eine Freiſtåtte für privilegirte Volfsklaſs

bát , dem badenſchen Armeecorps nachtheilig rein muß.

fen zu ſein . Zugleid, wurde die neue Einrichtung getrofs ten . Ein ſchmerzhaftes Gefühl mag es wobl für manche fen, daß die Cadetten nach ihrer wiſſenſchaftlichen Aus. bejabrte Krieger ſein, ihre jüngeren Cameraden mit bildung nicht mehr, wie es bis jeßt geſchehen iſt, zu einem Orden decorirt zu ſehen, womit ihre Bruſt nicht Offizieren befördert, ſondern als Unteroffiziere bei den geſchmückt iſt. Dieſer Schmerz iſt aber individuell und verſchiedenen Waffengattungen , für welche ſie beſtimmt kann die Giltigkeit eines allgemeinen Grundfabes nicht find , eingetheilt werden, um ſich im praftiſden Dienſte umſtoßen . In den einem fremden Staate treu geleiſtes Auszubilden .

ten Dienſten fónnen Fürft und Saterland feine Vers

Wenn die badenſden Ariegs artifel dem Vorges dienſte für Baden erkennen; eben ſo wenig verdienen ſekten eine menſchenfreundliche Behandlung ſeiner Üns ſie eine Auszeichnung , als es lächerlich und anmaßend tergebenen zur Pflicht machen, ſo låßt es ſich keineswegs von dem einzelnen Individuumwäre, für den Schaden,

in Abrede ſtellen, das in den angewandten Strafen welches ſolches den badenſchen Truppen früher zugefügt,

331

332

ſpåter eine Belohnung von dem Staate zu erwarten. gefährten als freundlicher Hoffnungsſtern erſchien ; daß So gerecht die Beſtimmung iſt, daß nur die in Baden viele unter ihnen Seiner theilnehmenden Fürſorge in zurückgelegte Dienſtzeit Anwartſchaft auf die Dienſtauss jenem denkwürdigen Feldzuge Leben und Rettung vers zeichnung gibt, ſo billig erſcheint der damit verbundene Danften : ſo wird man ſich den tiefen Eindrnd erklären,

Grundraß, daß die imbadenſdyen Militär mitgemachten den Seine mit innigem Gefühle geſprochenen Worte auf Feldzüge bei den Dienſtjahren doppelt angerechnet werden. das Gemüth jener Krieger bervorbrachten , die aus der Auf eine gleich würdige als erbebende Weiſe fand Hand des geliebten Fübrers die ehrende Auszeichnung am 12.Maidie erſte Verleihung der Dienſtauszeichnung für eine treu geleiſtete Dienſtzeit empfingen. &in erbe's bei der in Farlèrube garniſonirenden Infanterie ſtatt.

bendes Gefühl mußte es für Alle ſein , den verehrten

Die LeibsGrenadiergarde und das Regiment Großherzog waren en grande tenue zu dieſer Feierlichkeit ausges rúgt und erwarteten auf dem kleineren Erercirplaße die Ankunft Sr. Hobeit des Markgrafen Wilhelm , den ein tauſendſtimmiges Hurrab der Truppen unter Begleitung von Militarmuſik freudig begrüßte. Nachdem die eins

Prinzen ," berſchon als Jüngling an der Seite eines jener großen Heerfübrer, *) die als leuchtende Sterne in der neueren Kriegsgeſchichte ſtrahlend den Waffenrubu Napoleons verherrlichten , Seine friegeriſche Laufbahn eröffnet hat , der in der Schule des größten Feldherrn fich ausbildend ſeit dem ruſſiſchen Feldzuge ale Stras

zelnen Individuen , welche mit der Dienſtauszeichnung

paben und Anſtrengungen des Krieges als erfahrener

decorirt werden ſollten, namentlich vorgerufen , in die Führer mit ihnen ertrug, in ihrer Mitte zu ſehen. Seine Mitte des von den Druppen mit rechts abmarſchirten Bruſt war auf eine finnige Weiſe nur mit dem Dienſts geſchloſſenen Diviſionscolonnen gebildeten offenen Rects auszeichnungskreuze geſchmúdt, welches der edle Pring

angels getreten waren , ſtieg der Markgraf vom Pferde als Zeichen einer langiábrigen militäriſchen Laufbaba und hielt mit bober Würde und ſichtbarer Rührung fols trägt. Die Begeiſterung, welche dieſe feierliche Hands gende Rede an die brav gedienten Veteranen :

Se. Königl. Hoheit der Großherzog hat Ihnen als

lung bervorbrachte , wird noch lange Zeit eine freunds

liche Erinnerung für die Truppen ſein und ihre günſtige

Anerkennung der langen und freuen Dienſe , die Sie Wirkung auf den Kriegerſtand nicht verfehlen. Die dem Regenten und dem Vaterlande leiſteten , eine Auss ehrende Anerkennung für treu geleiſtete Dienſte wird zeichnung zugedacht, die ich Ihnen einzuhåndigen mich viele brave Veteranen in den Reihen des Militárs feſts glücklich fühle. Moge dieſes Zeichen Seiner Gnade und balten und andere von Vergehen zurüdſchreden , die fle

Seines Wohlwollens Ihnen Bürge Seiner Geſinnungen dieſer Auszeichnung unwerth machen. ſein , die Er Ihnen ſtets zu bethårigen ſuchen wird ;

Se. R. Hoheit der Großherzog begaben Sich am mogen Sie dagegen nie in dem Eifer erfalten, den Sie 14. Mai auf die Sammelplåße der Regimenter , und alle bei ſo vielen Gelegenheiten an den Tag legten und gerubten daſelbſt Sich fåmmtliche Decorirte Individuen

wodurch der Ruhm unſerer Waffeu im Süder wie im vorſtellen zu laſſen . Die erhebenden Ausſprüche des unſeren jüngeren Cameraden zur Ausdauer uud Ertras ien des Großberzoge zufolge wird in den auswärtigen gung der mit unſerem Stande verknüpften Anſtrengun. Garniſonen die Vertheilung gleichmäßig auf eine feiers

Norden ſich begründete. Es ſei ferner ein neuer Sporn Regenten gewährten den höchſten lobn. - Den Befeb . gen und Strapaben und ſomit ein öffentliches ehrendes lidhe Weiſe vorgenommen werden. Denkmal , deſſen Zwecke nur dann völlig entſproden Franfre i d. wird, wenn dadurch jedem Regiment und Corps diejes nigen Individuen lange erhalten werden, die ſich wäh.

Durch Ordonnanz vom 28. Februar iſt der bekannte

rend ihrer Dienſtzeit "Kriegserfahrung und militåriſche febrer der Gymnaſtik, Franz Amoros , ehemaliger Kenntniſſe erworben haben . Empfangen Sie nun aus Oberſt im ſpaniſchen Dienſte , mit dem Grabe eines meiner Hand das Ihnen verliebene Ehrenzeichen . “ Oberſten der Infanterie in den franzöſiſchen Dienſt aufs Nach dieſer Anrede wurde das Gewehr präſentirt genommen worden, um die Functionen eines Inſpectors und von dem Markgrafen in Höchſteigener Perſon die der Regimentsgymnaſien ( Turnanſtalten ) und eines erſte Verleihung der Dienſtauøjeidnung vorgenommen,

Directors des Normal - Militárgymnaſiums zu Paris

indem der gefeierte General jedem einzelnen Individuum auszuüben . (Es låßt ſichhieraus Toließen , daß in Zu. das ebrende Gedächtnißzeichen einer treu geleiſteten funft der Militárgymnaſtik im franzöriſden Dienſte mehr Dienſtzeit einbåndigte. Aufmerkſamkeit gewidmet werden wird. ) Wenn man bebenft , daß dieſer muthige Prinz an Nadi einer Inſtruction vom 20. Mai 1818 wurs

allen Feldzügen Theil genommen, welche die badenſchen den bisher feine Freiwillige über 30 Jahren in der Truppen in einer ſturmbewegten Zeit mitmachten , daß

franzöſiſchen Armee angenommen. Gine Verordnung vom 4. März 1831 verfügt deren Zulaſung bis zum mit ihnen ertrug, Kålte und Hunger mit ihnen duldete 35. Lebensjahre. und bei allen Anlaſſen eine feſte und mannliche Ents Er mit Mutb und Ausdauer alle Strapaben und Beiden

Das vielfach angefochtene Regieſyſtem in Bezug ſchloſſenheit bewiesMenſchenfreundlichfeit ; wenn man bedenkt, daß zahl Zeuge Seiner war die undMehrs viele auf die Fouragelieferung für die Armee wird end's

unter ihnen in den Stunden der größten Gefahr Seinen lich aufgegeben , indem nach einer königl. Ordonnanz Muth kennen lernten ; daß Seine belebende Gegenwart vom 4. März die Lieferung der Fourage vom 1. October fie auf jenem verhängnißvollen Rückzuge aus Rußland

zur Ausdauer aufmunterte, wo er Seinen leidenss

*) Markgraf Wilhelm wohnte 1809 als adjutant des Marſdals Maffena dem Feldzuge gegen Deftreich bei.

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333

d. I. an mittelft freier Concurrenz auf dem Wege ber am 8. , nicht am 6. , 8. M. in Münden geſchehenen Bes Soumiſſion an die Wenigſtfordernden überlaſſen wer's ſtrafung zweier , wegen grober Inſubordination verurs theilten Soldaten die obigen Regeln gebdrig beobachtet, und es ſtellt ſich darnach ferner als völlig unwahr und

den fou .

, welche die zum Erers die Gratificationen - Ueber ciren der Recruten commandirten Offiziere und uns erlogen dar, daß , wie in dem gedachten Artikel behaup, C

teroffiziere erbalten ſollen , hat der Kriegsıniniſter am

tet worden , in Göttingen fürzlich einige Soldaten auf

11. März Folgendes beſtimmt: Jedes Cavalerieregiment Leben und Tod geſchlagen ſind , daß die in Münden erhålt für 2 Offiziere u. 6 Unteroffiziere oder Brigadiere beſtraften Soldaten Stödfdfåge erhalten haben , daß

500 Franken ; jedes Infanterieregiment von 4 Batailos - beieinem derſelben ſchon früher der Anfang mit der nen erhalt für 4 Offiziere und 8 Unteroffiziere oder Cors Züchtigung gemacht iſt, daß die Berurtheilten nadsber porale 1200 Fr. , und jedes Infanterieregiment von 3

in den Karren geſchmiedet ſind , ſo wie endlid), daß zwei

Bataillonen für 3 Offiziere und 6 Unteroffiziere oder Offiziere und viele Soldaten bei der fraglichen Strafs ( Dicſer Artikel widers Corporale COO Fr. Die Hälfte der für jedes Regiment vollziehung geweint haben .“ beſtimmten Summe wird unter die Offiziere , die andere legt nicht vodſtåndig, was die Kaſſeler Zeitung und die

Hálfte unter die Unteroffiziere und Brigadiere oderCor: Dorfzeitung - T. Nr. 139 der A.M. 3. – berichtet has rale vertheilt. Das Marimum dieſer Gratificationen iſt für die Gapitaine 180 Fr. .

für die lieutenante für die Unterlieutenante .

für die Unteroffiziere für die Brigadiere oder Gorporale

160 150 85 75

ben. Namentlich wåre die beſtimmte Berſicherung ers

wünſcht geweſen, daß kein Soldat in Folge der forpero lichen Züchtigung geſtorben oder Krúppel geworden ſei.) Bei der 2. Kammer der Ståndeverſammlung iſt C

$

der Antrag gemacht worden , das königl. Miniſterium >

- Am 11. Marz iſt eine außerordentlide Ins fpection der Regimenter und Corps von allen Waffen

angeordnet worden . In der deßfalls den beſtellten Ints fpectoren ertheilten Inſtruction iſt unter anderen beſtimmt, daß bis auf weitere Verfügung fein Urlaub , aus wels cher Urſache derſelbe aud verlangt werden möge, ertheilt

zu erſuchen , den Entwurf eines Mititårſtrafgeſe ße buches und der Beſtiminungen über das Verfahren bei den Miltárgerichten noch in der gegenwärtigen Diät vorzulegen . Se. Maj. der Ridnig baben geruht, den General der Infanterie, Grafen v . Alten , unter Beibehaltung Teines Berhåltniſſes zur Armee und Uebertragung des Departements der Militárſachen , zum Staats- und Rabinetsminiſter zu ernennen . .

und daß ſelbſt der Gebrauch von Badekuren nur bei

abſoluter Nothwendigfeit geſtattet werden ſolle. - Eine Ordonnanz vom 12. März beſtimınt, daß das Avancement in der Cavalerie in Bezug auf die hóberen Grade (Offiziersſtellen ) folgendermaßen roulirt : 1 ) unter den 12 Regimentern Carabiniere und Ruraſſiere, 2) unter den 18 Regimentern Dragoner und lanciers, 3 ) unter den 20 Regimentern Chaſſeure und Huſaren.

RUB land.

Petersburg , 27. April. Se. Majeſtät der Kaiſer haben den Generaladjutanten Kleinmichel zum ſtells vertretenden dienſtthuenden General der Reſervearmee

ernannt, wobei derſelbe ſeine dermaligen Functionen eines Chefs des Generalſtabs der Militărcolonieen beis bebålt.

$ anno B e r . In Bezug auf den ( in Nr. 36 der A. M. Z. abges dructen) Artifel der Kaſſeler Zeitung enthält die Frants furter Oberpoſtamtszeitung vom 18. Mai nachſtehende ,

offentlichen Arbeiten, welche in Schweden

wie es ſcheint, offizielle Berichtigung: „ In der Kafels

durch die Urmee ausgeführt werden .

.

(den allgemeinen Zeitung vom 15. D. M. findet ſich ein Bericht aus Münden vom 6. d . M. über eine militaris

Ueber

die

( Fortretung. )

Aus Mangel an neueren wir uns, hinſichtlich einigen müſſen der Arbeiten älteren Angabent , mitBerichten

ſche Strafvollziehung, deſſen , die Wahrheit in mehreren weſentlichen Puncten entſtellender Inhalt folgender Bes begnügen. ( Vielleicht iſt Hr. v. xylander , dem ſchwes mertung und Berichtigung bedarf. Bei dem hannover: diſche Quellen zu Gebote ſtehen, ſo gütig, das, was wir ſchen Militär findet die Strafe der førperlichen Züchtis hier mittheilen , nåchſtens zu vervoúſtåndigen .)

gung allerdings , jedoch nur auf förmliches friegsrechts Die Infanterie der Indelta lieferte liches Erfenntniß und lediglich in folden Fåden ſtatt ,

in welchen früherhin der långft abgeſchaffte Gafienlauf und gegenwärtig långere und im Publico für entehrend gehaltene Zwangsarbeitsſtrafen zu verbången geweſen ſein werden. Die Vollziehung geſchieht nie mittelſt des Sto & 8 , ſondern mittelft Ruthenbiebe und immer in

Gegenwart eines Wundarztes, welcher der weiteren Bol.

im Jahre 1818 $

$

1819 1820 1821 1822

3170 2860

3817 » Mann zur Arbeit, 3326

3546

In jedem Fahre wurde alſo ungefähr der neunte

ſtreckung Einhalt thun muß, ſobald davon , dauernder Theil der ſchwediſchen Indelta zu núßlichen National, gen iſt. Nach actenmäßigen Berichten wurden bei der 5 Jahren : .

Nadtheil für die Geſundheit des Perurtheilten zu beſors arbeiten verwendet. Dieſe Arbeiten beſtanden in der

336

335

1) In Erbauung und Ausbefferung der Feſtungen.

eg einſtimmig, daß diejenigen unter ihnen , die Soldaten

2) In Ausgrabung von Kanälen und Erbauung von Schleußen . Die Kanåle ſind der Gotha . 1, derSoderteljes, der Hjelmars und der Waddo - Ranal . 3 ) In Schiffbarmadung der Flüſſe Norlands. 4) In Anlegung mehrerer Straßen zur Verbindung

waren , die Herren ſind , d. b. daß ſie alles nett und ordentlich baben ; ſie geſteben es , daß diejenigen unter ihnen , die bei der Cavalerie dienten , mit den Pferden

Dſtgothland .

dient haben , nicht gerne arbeiten. Wenn dieſe Bemers

beſſer umzugehen wiſſen , als ſie ; nur eine Bemerkung bört man dfters im Munde alter Hausváter auf dem lande wiederholen , die zuweilen gegründet ſein mag , Norwegens mit Schweden . 5 ) In Austrocnung der Moråſte Dagmajen in nämlich dieſe : daß die Burſchen , die beim Militår ges man ſchågt die Zahl der Tagewerke in den 7 Jahren fung allgemein richtig wäre, was ſie nicht iſt , ſo fåme von 1816- 1822 auf 3,510,314. Man bat bemerkt, daß

dieß blog davon her, daß der Soldat wåbrend des

die Sterblichkeit in der Armee nie geringer und der Ges Dienſtes nicht genug (mit Handarbeit ) beſchafftigt iſt, ſundheitszuſtand bei derſelben nie bfühender war , als oder vielmehr nicht Gelegenheit hat, zu (arbeiten . Würde während dieſer Arbeiten. der Soldat zu zwecináßigen Arbeiten ( wie in Schwes Der Berichterſtatter ( Theodor Olivier ) fügt hinzu : den ) neben ſeinem Dienſte verwendet , lernte er, nebſt ,, Da die Derter, wo gearbeitet werden muß, nicht viele Unterhaltungen barbieten, ſo bekommen die Herren Dffis ziere, die dahin commandirt werden, bei der Eintönig. feit dieſes Militardienſtlebens faſt immer lange Weile ; dieſe zwingt ſie, ſich an die zur Leitung der Arbeiten aufgeſtellten Ingenieure etwas nåber anzuſchließen ; ſie begleiten dieſelben bei ihren Arbeiten , lernen dieſe fennen, helfen ihnen nach und nach dabei, und lernen ſo aus langer Weile - Nivediren , Planiren , eine Schleuße, eine Brücke bauen, Maſchinen benußen u. dgl., und wenn ſie in der Folge in die Garniſon zurůdkom . men oder austreten , wiſſen ſie ſolche Arbeiten anzuges .

Reinlichkeit und Ordnung, auch Arbeiten , ſo båtte er Alles gelernt , was er in der Folge braucht. Der Arbeiten gelernt hat , hat alles gelernt: la bor improbus omnia vincit. Das höchſte Unglück im Lande für den Bauernſtand und für das Militår iſt das Beurlauben : daraus entſtehen jene Zwitterwes fen , die weder Soloaten noch Bauern ſind, weder gut ererciren und manovriren , noch mehr gern pflügen. Man

ſebe nur mit offenen Augen , wie blühend, wie ſtrosend von Geſundheit der Soldat von ſeinem Regiment in Urlaub geht , und wie elend er ausſieht, wenn er aus demſelben wieder beim Regimente einrückt: der Zwans

+

ben und zu leiten. Eine ſolche praktiſche Bildung, die zigſte fommt mit Rråze , und der Vierzigſte nicht ſelten man ſo zu ſagen wie gefunden erhålt, bat Männer uns angeſteckt zurúd , und muß ins Spital, ſtatt in die Kas ter den Offizieren gebildet , die , wenn ſie endlich ihre Penſion erhielten , der ganzen Gegend nůblich gewors

ferne zum Dienſte. " Erfahrungen dieſer Art hat man wohl überall gemacht , wo eine ſtarke Beurlaubung

den ſind , in welcher ſie ſich niederließen ; die durch ihre eingeführt iſt. Wir ſparen die weiteren Bemerkungen für den Schluß, Penſion arm geblieben wåren ; die endlich nid)t, wie ſo und theilen noch einige Details über die Arbeiten viele penſionirte Offiziere, welche nichts Beſſeres gelernt an der Feſtung Vanad vom Jahre 1823 mit.

Renntnife eben ſo wohlhabend wurden, als ſie bei ihrer

haben und kein Vermogen beſiben, ſich zum Schreiberbands Die Reichsſtande bewilligten anfangs jábrlich 50,000, werf in irgend einer Kanzlei berabwürdigen müſſen, um ſpåter 100,000 Reichsthaler Banco zur Érbauung dieſer

in ihren alten Tagen ſich und ihre Kinder zu ernähren .“

Feſtung, welche auf einer Erdjunge liegt, die ſich in

Richtiger und wichtiger noch ſind die Bemerkungen

den Waterſee binein erſtreckt, und als Centralpunct der

des Ueberſekers hinſichtlich der Vortheile , welche dieſe landesvertheidigung dienen ſoll. Die Arbeiten begans Arbeiten für den gemeinen Mann haben, vorzüglich in fol. nen im 3. 1819 und ſollten in 10 Jahren nad ans chen Armeen, wo er nicht lebenslanglich dient. Er wird denn , wenn er zu ſeiner Sdolle zurücfehrt, ſein Feld,

deren Nachrichten erſt 1831 – beendigt ſein . Das erſte

Jabr wurde mit Niveliren des Terrains , dem Plane, feinen Garten beffer beſtellen ; er wird manche Ausbeffes der Errichtung von Werkſtätten , Sdjeunen und Wohs rung an ſeinem Hauſe ſelbſt vornehmen fónnen , ohne einen Maurer 311 brauchen. Mogen die Feinde und Bers

nungen für die Offiziere und zur Arbeit beſtimmten Sols

1

daten 2c. bingebracht. Man kann dort nur 4 - 5 Monate

låumder des Militärſtandes , deren es heut zu Tage ſo im Jahre arbeiten ( Juni, Juli, Auguſt u. September .) viele gibt , dem Milit & rdienſte noch ſo viel Unheil zus Zuweilen iſt es möglich, im Mai zu beginnen. Die Stunden der Arbeit find folgendermaßen vertheilt : ſchreiben , ſo bleibt es doch gewiß , daß man ſchon beim von 5 Uhr Morgens bis 8 Uhr 3 Stunden Arbeit , erſten Eintritt in ein Bauernhaus rogieich wahrnimmt, ob der Bauer , der es bewohnt , beim Militår gedicnt bat , oder nicht. Es iſt in der Regel Alles ordentlicher und netter bei dem Bauern , der nnr ſechs Jabre lang bei einem Regimente Ordnung und Reinlich feit erlernte , als bei einem anderen , der nie aus der Hütte ſeines .

Vaters fam.

Wenn , was nicht ſelten der Fall iſt ,1 die

Båuerin nicht eine Suppe fochen fann, lo fann er es,

8

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Rube, Arbeit , 12 « 1 '/, s . Rube , 9

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Rube , Arbeit.

Der Soldat arbeitet alſo 12 Stunden des Tages

und weiß ſeine Familie geſinder und wohlfeiler zu ers und rúdt dreimal, jedesmal auf 3 Stunden , zur Ars nábren , als ſeine theure Hälfte. Die Bauern geſtehen

beit aus .

( Sdruß folgt .)

Redigirt unter Verantwortlidhkeit der Verlagehandlung : C. W. Peste in Darmſtadt und in deffen Drijin gedrudt.

1

Samſtag, Nr . 43 .

28. Mai 1831 .

Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n t re i dy.

derlichen Nachforſchungen die Vermögensloſigkeit des Kindes und ſeiner Aeltern bezeugt. - Art. 5. Außerdem -

Die königl. Drdonnanz vom 12. April über die Ors werden in das Colleg 100 Eleven mit halber Penſion ganiſation des Militárcollego von la Fleche aufgenommen; alle übrigen müſſen ganz auf Koſten ihs Art. 6. Um mit ( 5. Nr. 27 u . 31 der A. M.3 . ) ift folgendes Inbalts: rer Familien unterhalten werden. Allgemeine Beſtimmungen und Bedinguns balber Penſion aufgenommen zu werden , müſſen die gen der Aufnahme. Art. 1. In der Stadt La Fleche Aeltern die 4 erſten der oben erwähnten Certificate beis ſoll ein königliches Militárcolleg errichtet und in den bringen und außerdem a) ein Zeugniß des Unterpråfec,

Gebäuden der vormaligen , durch die Verfügung vom

ten , daß die Familie dieſer Unterſtübung bedarf, aber

10. Nov. 1830 aufgebobenen Vorbereitungs-Militarſchule

die halbe Penſion zu bezahlen im Stande iſt, b ) eine

etablirt werden. Daſſelbe wird unter die Direction des Erklärung, wodurch ſich dieſelbe verbindlich macht,den Kriegsminiſters geſtellt. Art. 2. In dieſer Anſtalt Betrag der halben Penſion vierteljährlich in die Kafe Art . 7. Die werden 300 Eleven auf Staatskoſten unterhalten; ſie des Bezirkseinnehmers vorauszubezahlen. werden aus den Kindern gewählt , deren Våter als Of: Familien derjenigen, die mit ganzer Penſion aufgenom . .

-

fiziere in den Armeen gedient haben oder noch dienen men ſein wollen , haben hierüber åhnliche Zeugniſſe und werden , wenn ihr oder ihrer Aeltern Vermogen nicht erklärungen , wie im Art. 6 beſtimmt iſt, von den im

hinreicht, die Koſten ihrer Erziehung auf andere Weiſe Art. 4 erwähnten Certificaten aber nur die 3 erſten beis zu beſtreiten . Art. 3. Die Freiplåße werden vorzugs . zubringen. – Art. 8. Die in den vorſtehenden Artifeln weiſe den vater - und mutterloſen Waiſen, und ſubſidie erwåhnten Papiere müſſen vor dem 1. Auguſt dem Kriegs ariſch den Kindern, deren Erziehung ihren Müttern obs miniſter übergeben werden . - Art. 9. Die ganze Penſion

liegt , in folgender Ordnung ertheilt: a) den Waiſen , iſt auf 850 , die halbe auf 425 Franken feſtgeſett, ohne deren Vater im Dienſte getödtet worden oder an Wuns die Ausſtattung, deren Beſtand und Preis den Familien den , die ſie im Kriege erhalten, geſtorben ſind; b ) den bekannt gemacht werden wird . Die Éleven, welche Freis Waiſen, deren Våter im Dienſte oder nach dem Austritte plåße erhalten, můffen ebenfalls die Koſten ihrer Auss aus demſelben mit Retraitepenſion geſtorben ſind ; c) den ſtattung bei ihrer Aufnahme erlegen.. - Art., 10. Die -

Kindern, deren Båter in Folge von Wunden, die ſie im einzige Zeit der Aufnahme iſt der 1. October jedes Jahs Kriege erhalten, amputirt worden oder Krüppel geblies res ; die Eleven , die alsdann noch nicht 11 Jahre alt ben ſind. — Art. 4. Die Kinder, welche den vorſtehenden ſind, müſſen leſen und ſchreiben können, die erſten Ele: -

Vorausſetzungen entſprechen , können nur dann einen mente der franzöſiſchen und lateiniſchen Sprache inne Freiplaß im Collég erhalten , wenn ihre Aeltern oder haben und zur Zeit ihrer Aufnahme zum Eintritt in die Bormúnder die deßfalſigen Beſuche mit nachſtehenden 7. Klaſſe der Schulwiſſenſchaften fånig ſein. Diejenigen,

die das 11.Jahr zurückgelegt haben , müſſen für die6. in geſeßlicher Belegeneinreichen : a)deseinem faßtenGeburtsſchein Kindes, zum Beweis,Form daßabges daſ Klaſſe der Schulwiſſenſchaften fähig ſein . - Art. 11 . -

felbe zu der beſtimmten iåbrlichen Aufnahmszeit nicht Wenn die Eleven bei der Prüfung im Colleg dieſen Bes unter 10 und nicht über 12 Jahre alt iſt; b ) einem ges dingungen nicht genügen, ſo bat der Kriegsminiſter ihre hårig legali irten Arztlichen Zeugniſſe, daß das Kind die Aufnahme zu ſuſpendiren oder ſelbſt zu annulliren. natürlichen Blattern gebabt hat oder vaccinirt worden

Art. 12. Die Eleven können bis zum Ende des Schuls

iſt und daß es weder eine chroniſche Affection noch eine jahres , während deſſen ſie 18 Jahre alt werden, im anſteckende Krankheit hat ; c) einem Zeugniſſe über den Colleg bleiben. Grad der bereits erhaltenen Inſtruction ; d ) einer aus thentiſchen Nachweiſung über die Dauer und Beſchaffena

Unterricht. Art. 13. Der Unterricht, welder in dem

Militárcolleg ertheilt wird, begreift a ) einen vollſtåndi.

beit der von ſeinem Vater geleiſteten Dienſte, úber deſſen gen Curſus der Sdulwiſſenſchaften mit Inbegriff der Grad, die Zeit ſeines Todes, ſeiner Wunden oder ſeiner Rhetorik, b ) einen Curſus der Mathematik, c) einen Retraite ; e) einem Zeugniſſe des Unterpr & fecten, veris Curſus der Geſchichte und Geographie, d ) einen Curſus ficirt von Préfecten, wodurch derſelbe nach den erfors der deutſchen Sprache, e ) einen Elementarcurſus im

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Zeichnen, f) gymnaſtiſcheUebungen. Sobann vollenden in yonbaarem 20,000elde , der oder leßtere eine ſolche von 10,000 Franken Staatspapieren ſtellen . - Art. 24. die Eleven darin ihre religioſe Erziehung.

Perſonnel. Art. 14. Das Commando des Militärs . Der Verwaltungsrath leitet und überwacht alle Theile

collegs wird einem General in Retraite oder in den der inneren Verwaltung des Collegs, macht die Voran. Sadres der Reſerve übertragen. Der Commandant hat ſchläge für die erforderlichen Fonds und ſorgt für alle beſonders die das Colleg betreffenden Ordonnanzen , Ausgaben vermittelſt der ihm von dem Militárintendan Reglements und Inſtructionen zu vollziehen ; ſein Wirsten zur Verfügung geſtellten Summen . Er regulirt allein kungsfreis erſtreckt ſich auf alle Theile der Verwaltung, deren Verwendung unter ſeiner Verantwortlichkeit , in des Unterrichtes und des Dienſtes. – Art. 15. Der auf -

Gemåßheit der Reglements und der miniſteriellen Vers

den Vorſchlag des Kriegsminiſters vom König ernannte fúgungen. – Art. 25. Der Verwaltungsrath beſorgtvon -

Commandant bat für die Aufſicht und Polizei unter ſeis Artswegen die Ausſtattung der Eleven, ſo weit die Fa , nen Befehlen : einen Stabsoffizier im Grade des Oberſt: milien deren Anſchaffung der Adminiſtration überlågt. lieutenants oder Bataillonschef8 , einen Capitain und

Inſpection. Art. 26. In jedem Jahre überzeugt

einen Lieutenant. – Art. 16. Ein Studiendirector regus ſich ein von dem Kriegsminiſter ernannter Inſpecteur lirt und überwacht alle Theile des Unterrichtes. Unter von dem Zuſtande des Unterrichtes, von den Fortſchrits feiner Leitung ſteben die Profefforen und febrer, deren

ten der Eleven und von der den Studien gegebenen

Zahl und Functionen von dem Miniſter nach den Bes Richtung. Derſelbe wird aus den Generalen der beſons dürfniſſen des Dienſtes beſtimmt werden. -

Art. 17. deren Waffen gewählt. Es kann ihm ein Civilinſpecteur

Zwei Geiſtliche, der eine als Feldprediger , der andere

aus der Zahl der Männer, die ſich dem Unterrichtsfache

Art. 27. Der als Raplan, welche der Kriegsminiſter ernennt, werden gewidmet haben , beigegeben werden. dem Colleg beigegeben . Sie haben unter der Ueberwa: Inſpecteur begutachtet die Vorſchläge des Inſtructions . chung des Commandanten den Gottesdienſt und die res raths und legt dem Miniſter ſeine Anſichten über die

ligioſe Erziehung der Eleven zu beſorgen . - Art. 18.

Vervollfommnungen in der Unterrichtsmethode vor . In

Ein Chirurgarzt ( chirurgien -médecin ) und ein Húlfss chirurg ' beſorgen den Geſundheitsdienſt. Für ſchwere Krankheiten oder ſchwierige Unterſuchungen bei der Aufnahme wird ein conſultirender Arzt und Wundarzt des ſignirt. Der Kriegsminiſter beſtimmt nach Bedürfniß die Zahl der der Krankenanſtalt beizugebenden barmherzigen

ſeinem Inſpectionsberichte bezeichnet er die zur Befördes rung geeigneten Profeſſoren und Lehrer. — Art. 28. In Bezug auf die Adminiſtration wird das Colleg wenig, ſtens einmal jährlich von einem Militárintendanten nach den Vorſchriften der Ordonnanz vom 19. März 1823 inſpicirt. Er beantragt die Verbeſſerungen und & rſpars

Schweſtern . Inſtructions, und Diſciplinarrath. Art. 19.

niſſe , welche ihm in der adminiſtration und inneren Einrichtung des Collegs eintreten zu können ſcheinen . Prů fungen. Art. 29. Die Aufnahme der Eleven in das Golleg , unter welchem Zitel es ſei, hångt von der Entſcheidung einer Jury ab, welche dieſelben zu prů :

Dieſer Rath ſchickt jährlich die Bemerkungen , die er im Intereſſe der Studien und der Diſciplin für núßlich bålt,

an den Kriegsminiſter ein . Er verſaminelt fich monats lid) einmal, um den Beridit des Studiendirectors über fon hat. die Art und die Fortſchritte des Unterrichtes anzuhören. Das Sißungsprotocoll wird von dem Commandanten an den Kriegsminiſter eingeſchickt, welcher über die Vors ſchlage des Rathes entſcheidet. Art. 20. Der Rath

Dieſe Jury beſteht aus dem Studiendirector

und vier Profeſſoren , welche jährlich nach der Anciennes tåt wechſeln. Einer von dieſen Profeſſoren wird immer

aus denjenigen gewählt, welchen die 5. oder 6. Klaſſe der Schulwiſſenſchaften übertragen iſt. Wenn die Jury

begutachtet auf Verlangen des Commandanten die bei erfennt, daß ein Eleve nach Maßgabe ſeines Alters die ſchweren Vergeben der Eleven zu verhångenden Strafen .

nach dem Art. 10 erforderlichen Renntniſſe nicht habe ,

Wenn dem Miniſter die Entfernung eines Eleven vors ro zeigt ſie dieß dem Verwaltungsrath an, welcher dem geſdhlagen wird, ſo wird dieſer Vorſchlag mit einem von Kriegsminiſter den Antrag macht, deſſen Aufnahme auf ſämmtlichen Mitgliedern des Rathes unterzeichneten Guts eine beſtimmte Zeit zu verſchieben oder ihn aus den lis achten begleitet. Aus feinem Grunde und unter keinem Vorwande dürfen die Eleven körperlich gezüchtigt wers

ſten zu ſtreichen . - Art. 30. Bei der jährlichen Reiſe der Eraminatoren in Bezug auf die Zulaſſung in die

den . – Art. 21. Der Inſtructions's und Diſciplinarrath polytechniſche oder Special - Militårſchule werden die beſteht aus dem Commandanten , dem Oberſtlieutenant jungen Leute, die nach Alter und Kenntniſſen zu der oder Bataillondchef, dem Capitain, dem Studiendirector einen oder anderen concurriren fønnen , von dem Coms und drei Profeſſoren, welche der Kriegsminiſter jährlich mandanten des Collegs dem betreffenden Eraminator .

bezeichnet.

vorgeſtellt. Daſſelbe gilt von denjenigen Eleven, die rid )

Adminiſtration . Art. 22. Die adminiſtration des zur Concurrenz für die anderen Schulen melden wollen ,

die Aufnahme von ähnlichen Prüfungen abhångt. Militárcollegs iſt einem Verwaltungsrathe übertragen , worin Allgemeine Beſtimmungen. Art. 31. Der Se ,

welcher aus 5 Mitgliedern beſteht, nåmlich dem Coms

mandanten , dem Oberſtlieutenant oder Bataillonschef, halt der bei dem Colleg angeſtellten Perſonen iſt nach dem Studiendirector und zwei Profeſſoren, welche jåhrs einem beigefügten Tarif regulirt. (Der Commandant, Art. 23. Dem Marechal: de- camp, bezieht 6000 Fr. , die übrigen Offi lich nach der Anciennetát wechſeln. Verwaltungsrathe iſt ein Zahlmeiſter , der zugleich Bis ziere erhalten den Activitatsgebalt ir Klaſſe ihrer Grade,

bliothefar, Regiſtrator undSecretár des Raths iſt, und und ein Drittheil deſſelben als Zulage, Der Zahlmeiſter ein Verwalter untergeben. Der erſtere muß eine Caution 4000 Fr., der Studiendirector 3500 Fr. , der Verwalter .

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3000 Fr., die Profefforen 2000 - 3000 Fr., die außer. ( für die Corporale und Brigadiere, weldsen ſich die ordentlichen Lehrer 900 — 1800 Fr. , die Maitres 1500 einigermaßen unterrichteten Soldaten anſchließen köns

bis 1800 Fr. 20. ) Der Commandant wird von dem nen ) begreift die Grammatik, die Elementar:Arithmetik König , alle andere von dem Kriegsminiſter ernannt.

und einige Begriffe von Geſchichte und Geographie ; die Art. 32. Der Commandant ernennt auf den Vorſchlag dritte ( für die Unteroffiziere ) beſchåfftigt fich mit auges

des Verwaltungsratys die Unterangeſtellten, deren Zahi, meiner Geſchichte und mit der Geſchichte von Frankreich, Functionen und Gehalt nach den Bedürfniſſen des Dien: mit Dictaten darüber, mit grammatikaliſchen Analyſen, ftes beſtimmtund vom Kriegsminiſter genehmigt werden. mit der vollſtändigeren Arithmetik , mit den erſten Eles menten der Geometrie, mit der Geographie , mit der ( Die Art. 33-36 ſind ohne beſonderes Intereſſe. )

- Das neue Infanterie -Erercirreglement iſt Feldbefeſtigungskunſt, und mit einigen Begriffen vom Planzeichnen. – Die Generalinſpectoren und die Com n rdiviſionen

werde mir

Titel Ordonnance du Roi sur l'exercice mandanten der Militä

unter dem und am erſtatten über die Art, wie der Unterricht in Bericht , erſchienen l'infanterie les manoeuvres et Aprilvon miniſter ausgeg eben worden. dem de Kriegs den vers Daſſelbe tritt vom 15. April an in Kraft, mit welchem ſchiedenen Regimentern organiſirt iſt, über die Art des 11. Tage das Reglement vom 1. Auguſt 1791 aufgehoben Uebergebens vom Leichteren zum Schwereren , über die iſt. Bei dem Buchhåndler Anfetin in Paris erſcheint

Zahl der in dieſen Schulen gebildeten Subjecte undüber

eineAusgabe in3 Theilen in fleinem Taſchenformat, die Hülfsmittel, welche ſie darbieten können ,um den

welche an die franzöſiſchen Regimenter und Offiziere zu Sadre der Unteroffiziere complett zu erhalten und um die den letzteren vorbehaltenen Unterlieutenantsſtellen 6 Fr. verkauft wird.

Das am 20. Dec. 1824 erſchienene Reglement

beſetzen zu können . Sie werden mir diejenigen Oberſten und Offiziere nennen, welche ſich mit anhaltendem Eifer

für den Dienſt der fazarethe iſt einer Reviſion unterworfen worden. In Folgederſelbeniſt eine neue Ausgabe dieſes Reglements, welche weſentliche Verbeſſe: rungen und Vereinfachungen enthålt, kürzlich erſchienen

mit dieſem Gegenſtande beſchäfftigt, ſo wie diejenigen, ſchen ,worin dieſe Nachläſſigkeit ihren Grund hat , und auf der Stelle die erforderlichen Maßregeln vorſchreis

welche ihn haben. Sie werden nad fors ihn vernachläſſigt vernachläſſigt haben.

und am 3. April von dem Kriegsminiſter ausgegeben ben , damit die betreffenden Regimenter nicht långer der bleiben . Ueberdies Wohltaten dieſer Inſtitution beraubt

worden .

In Bezug auf die Regimentsſchulen hat der ſollen fie Vorſchläge zu Verbeſſerungen und Abånderuns Kriegsminiſter am 4. April nachſtehende Verfügung er : gen machen 2e ." laſſen : „ Das Inſtitut der Regiments- und Unteroffis Rußland. der größten ein Gegenſtand mich ziersſchulen mußte Aufmerkſamkeit undfürdes bådſten Intereſſe's ſein . Die Petersburg, 20. April. Se. Majeſtåt der Kaiſer

Reſultate, welche dieſe Schulen bis jeßt geliefert haben, haben den Generalmajor Read zum Befehlshaber der waren zwar im Allgemeinen befriedigend;aber ſieſcheis 2ten Brigade der 2ten Huſarendiviſion ernannt. nen mir bei weitem noch nicht die Vortheile zu gewähs ren , welche ſich die Armee von der Eriſtenz der Regis mentsſchulen verſprechen fann . Ueberzeugt von dem

großen Einfluſſe , welchen ein ſolches Inſtitut auf das

Ueber

die

Sdical des Soldaten zu einer Zeit baben muß , wo

offentlichen Arbeiten , weldie in Sdyweden

jeder Militår im Verhältniß ſeines Verdienſtes und ſeis

durch die Arinee ausgeführt werden.

ner geleiſteten Dienſte auf höheres Avancement Anſpruch machen kann, wünſche ich , daß der Unterricht darin eine

(Scht uk.)

ſolche Einrichtung erhalten moge, wodurch einem Jeden die Mittel zur Erreichung jenes Zwecks erleichtert und

mann, 4 Lieutenanten und 5 Unteroffizieren vom Genies

Die Arbeiten werden von 1 Oberſtlieutenant, 1 Haupts

eines der Haupthinderniſſe , welche ihn in ſeiner Laufs wefen geleitet; 260 Soldaten und 200 zur Feſtungsarbeit bahn aufhalten fónnen , entfernt werde. Von dieſer Ans

Verurtheilte werden zum Bau dieſer Feſtung verwendet.

ſicht ausgehend, habe ich beſchloſſen, daß das Beſuchen Man bat auch einige Arbeiter aus dem Civil , welche der Regimentoidulen in Zukunft nicht mehr den Leuten hauptſächlich mit dem Kalkbrennen beauftragt ſind . in den Willen geſtellt, ſondern daß alle Militårs , die Die Soldaten , welde 1823 an der Feſtung arbeites nicht bereits die erforderliche Bildung erhalten haben, ten, waren von den Regimentern Skaraborg u . Nerife.

dazu verpflichtet ſein ſollen . Die Regimentsbefehls : Diejenigen , welche als Maurer arbeiteten , batten außer haber werden demzufolge die geeigneten Maßregeln er: ihrem Solde tåglich 14 Schil . Bco. , und fonnten lich , greifen, damit alle Militárs, welden die in den Regis

wenn ſie geſchickt waren, noch 8-10 Schill. Bco. mehr

ments : und Unteroffiziersſchulen zu erwerbenden Rennts verdienen . % ) Zehn derſelben vom Regiment Nerife , niffe fehlen , an dem Unterricht in dieſen Schulen Theil

welche geſchichte Månner waren , machten einen Contraft,

niſſe – Der Unterricht iſt im Allgemeinen in zwei für 32 Schill. Bco. des Tages ((incl. des Soldes ) alá nehmen. Grade getheilt; in einigen Regimentern hat man ihn Maurermeiſter zu dienen und die Maurerarbeiten zu jedoch in drei Klaſſen geſchieden: die erſe ( für die ganz leiten . ungebildeten Soldaten ) iſt der eigentliche gegenſeitige Unterricht und begreift leſen und Sdyreiben; die zweite *) 8 Gill, Bco. ſind ungefähr 2 Ogr. -

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Zum Graben der Erde, Aufladen derſelben sc. find war man darauf bedacht, das Meuſchenkapitalzu nůßen obs den Einer der Vormann (Schakman) iſt, ohne übrigens gleich modificirt - bis jeßt beibehalten wurde. die Arbeiter in Gewerke von 6 Kópfen getheilt, von wels und zu vermehren , weßhalb das Sóldnerweſen .

weniger arbeiten zu dürfen , oder mehr Pohn zu bekoms

Karl Xii . Unfälle nöthigten Schweden , ſich auf eine

men . Dieſe Arbeit geſchieht bloß durdy Soldaten , die politiſche Defenſive zu beſchrånfen, und dieſen Grundfaß 20 Sch . Bco . des Tages erhalten, und wenn ſie fleißig

ſcheint auch der jeßige König angenommen zu haben .

ſind, noch mehr verdienen fónnen.

Alle Webranſtalten múffen daber aus dieſem Geſichtes

Die Ingenieure berechneten , daß man als billigen puncte betrachtet werden . Daß Schwedens geographiſche Arbeitslohn für das Ausgraben einer (ſaswediſchen ?) lage ein ſolches Syſtem begünſtigt, iſt in die Augen fals Rubiftoiſe Erbe, für das Aufladen derſelben auf Wagen lend. Immer aber verdient es Beachtung, daß dieſes oder in Schubkarren, ohne daß dieſelbe weiter gefahren land, bei einer Bevölkerung von circa 2,800,000 Men . wird , 33 Sch. Rs. ( = 23 Sc. Bco. ) bezahlen müſſe. ſchen , ein ſtehendes Heer von 45,000 Mann und ein Wenn nun ein Gewerf von 6 Köpfen 32 Kubifflafter Marinecorps von 47,000 Mann unterhält , wozu nody ausgråbt, ſo muß es 1056 Sch. Ns. erhalten. Hierzu 94,000 Mann allgemeines Aufgebot und Reſerve gerechs braucht es aber 8 %, Tagwerke, wenn man den täglichen net werden müſſen . Bei alle dem mehrt ſich der innere Sold zu 20 Sch . Ro . für jeden Mann rechnet, und dieß Wohlſtand von Jahr zu Jahr. .

iſt der gewöhnliche Sold des Soldaten.

Die Beſchaffenheit des Landes, die einfachen Sitten

Die 32 Kubifflafter müfen alſo von der Brigade ( bem Gewerfe ) in 8 °/s Tagen ausgegraben ſein . Wir

der Bewohner haben allerdings großen Einfluß; nicht minder aber aud ) die getroffenen Einrichtungen. Und es

ſie vor der Zeit damit fertig, ſo wird ihr die Mehrarbeit iſt die Frage : Was ſich davon, mit Berückſichtigung der

in den deutſchen und perſönlichen Verhältniſſe, drtlichen einführen nach obigem Saße vergütet, wo nicht, ſo muß ſie ohne Staaten ließe ? Zu einer Goloniſirung fehlt es Erſaß die Arbeit vollenden. Unter den ſechs Gråbern muß Einer den Wagen bis in Deutſchland glücklicherweiſe an unbebauten Stređen . an den Ort ſeiner Beſtimmung begleiten, um ihn daſelbſt Man wird alſo die Productivfråfte der Soldaten auf

abzuleeren , was bei den eigens dazu erbauten Wagen

andere Weiſe nůben müſſen, und zwar hauptſächlich zu

obne große Mühe geſchieht. Dieſer Dienſt wechſelt in

öffentlichen Arbeiten aller Art. Wenn es auch deren in

der Brigade und ſoul zur Erholungdienen. Das Vers Deutſchland nicht ſo viel nöthige gibt, als in Schweden, fahren der Erde mittelſt Wagen geſchieht durch das Mis ſo gibt es doch gemeinnübige Arbeiten genug, und wir litárfuhrweſen. Im J. 1823 waren 30 Pferde dabei im machen hauptſächlich auf die Regulirung und Schiffbar. Dienſte. Jeder Fuhrknecht erhielt außer ſeinem Solde machung der Flüſſe aufmerkſam . Das Straßens" und einen t & glichen Zuſchuß von 6 Sch . RS .

Wegeſyſtem iſt ebenfalls noch großer Verbeſſerungen fås

Die Gefangenen dienen als Handlanger und kommen

big , ſo viel auch in neuerer Zeit dafür gethan wurde.

nadh der Arbeit in ihre Schuppe, vor welcher des Nachts

Kurz, es gibt núbliche Arbeiten in Menge, die nur vom

ein Militärpoſten aufgeſtellt wird . Sie werden zu den Staate , aber nid )t von Privatgeſellſchaften ausgeführt fdwerſten Arbeiten gebraucht und ſtehen unter Aufſicht werden können , weil ſie gewöhnlich ein großes Anlages der Soldaten. Ihr täglicher Sold beträgt 10-12 Sc . fapital fordern und erſt ſpäter — dann aber auch reichs -

Bco . Die Fleißigen erhalten etwas mehr. Das polytechniſche Journal ( 36r Band , 36 Heft )

enthält eine Beſchreibung der Wagen , deren man ſich .

lide - Zinſen verſprechen . Allerdings würde zuvor eine Aenderung in der Ers gånzungsweiſe der Armeen eintreten müſſen, denn man

zum Fortſchaffen der Erde bedient, worauf wir die kann z. B. dem wohlhabenden Bürgers- und Beamtens Techniker aufmerkſam machen .

foone , der jeßt bisweilen in den Reiben der Soldaten

angetroffen wird, nicht zumutben , daß er, dem Hand,

Vorſtehende Nachrichten bieten reichhaltigen Stoff zu arbeiter gleidh, Hace und Schaufel führen und den Kars mancherlei Betrachtungen. Wir beſchränken uns indeſſen ren ſchieben ſoll. Wir können uns aber auch nicht über: auf einige Bemerkungen. reden, daß die allgemeine Militårpflichtigkeit zum Heil Schweden ſpielte unter Guſtav Adolph eine wichtige

der Vóſfer diene ! Nad unſerer Anſicht gibt es nur zwei

und glänzende Rolle. Der Zuſtand des Landes war bei

Fålle : entweder man betrachtet den Kriegsdienſt als ein

deſſen Regierungsantritt feineswegs blühend. Innere

ritterliches Gewerbe , als eine Staatsbürgerpflicht, die

Unruhen und auswärtige Kriege hatten den allgemeinen

hauptſächlich der Wohlhabendere zu erfüllen hat – und

Wohlſtand untergraben. Der langwierige Krieg gegen Polen mußte zum großen Theil durch fremde Soldner

dann darf man auch die Koſten nicht ſcheuen ; oder man ſucht die ſtehenden Heere durch Benubung ihrer Producs

geführt werden. Ihre Inſubordination und die koſtſpies tivfråfte minder fortſpielig zu machen – und dann muß lige Werbung bewog den Konig , ein Milizſyſtem einzus man ſie vorzugsweiſe aus den niederen Volfsklaſſen er: führen ( 1625 ), womit Karl XI. die Goloniſirung vers gången. Den dritten Fall: die ſtehenden Heere durch band. Die Rüſtungen zu dem Kriege gegen den deutſchen Landwihren zu erfenen, oder durch noch ſtärkere Beurlaubung die Kaiſer forderten ungebeure Summen , wenn auch ſpåter Pusgaben zu vermindern , laſſen wir nicht geiten ; er erſcheint in -

der Krieg den Krieg ernährte. Aber eineweiſe Spar: ſamfeit und Betriebſamfeit machte dieſen Aufwand nicht

nur möglich, ſondern ſelbſt wenig drůcfend. Vor Alem

jederMihr Hinſicht als unpraktiſc . hierüber zu ſagen , ſind

wir nicht ge'onnen 1, obgleich es an Sloff nicht fehlen düifte . Jedenfalls ſcheint unſere Anſicht eine gründliche Würdigung zu verdienen .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: 6. W. Peste in Darmſtadt und in deſſen Officin gedruct.

Mittwoch , 1. Juni 1831 .

Nr . 44.

Ben obe

ein Dja 1621

dot

Allgemeine Militar - Zeitung. Saro i 11 ie 1 . ( Fortreß un g . )

Militáridulen. Die fonigl. Militárafademie iſt die einzige Anſtalt, in welder offiziere gebildet werden .

fefforen der Religion ben Rang eines Majors u . 1. w. bis zu den Adjutanten, welche im Range den Unterlieus tenanten gleichſtehen . Die Zabl der Zöglinge belauft ſich auf 200 , von

Sie ſteht unter dem Kriegsminiſter, und alle Individuen, welchen 75 Stipendiaten und 125 Penſionare ſind. Die 1 !

welche derſelben angehören, bekennen ſich zu der fathos Stipendien werden zuweilen in halbe getheilt. Zur Aufe nabme iſt ein Alter von 9-12 Jahren erforderlich . Es liſchen Religion . Die feitung der Akademie iſt einem General úber: werden nur Kinder von edler Herkunft, von ſtarkem , tragen, welcher an den Kriegeminiſter über alles , was nicht mißgeſtaltetem Körperbau und welche die natürlis

das Perſonnel, die Verwaltung und den Unterricht bes chen oder geimpften Blattern gehabt haben , angenoms 1

trifft, berichtet . Er entwirft dus Budget der Akademie, ' verwaltet die Fonds derſelben , ernennt proviſoriſch zu den erledigten Pehrſtühlen , ſchlägt die Entfernung der Offiziere, Bogfinge und Angeſtellten, über welche er ſich zu beſchweren bat, vor, ſo wie die Ernennung der Zogs linge zum Grade des Unterlieutenants ; furg, er iſt für Alles , was die Afademie betrifft, perſönlich verants

men . Von 9jährigen Bewerbern verlangt man nur die Kenntniß der Grundlage der Religion und leſen und Schreiben des Jtalianiſchen und Franzöſiſchen ; von dens jenigen, welche über 9 Jahre alt ſind, die Elemente der Grammatik, wie ſie Kindern von gleichem Alter in den Erziehungshåuſern gelehrt werden. Wenn die Zahl der Bewerber diejenige der Vacanzen überſteigt, fo werden ſie

wortlich.

nad, Maßgabe einer beſtandenen Prüfung aufgenommen. Die Penſion wird voraus und vierteljährig bezahlt.

In ſeiner Verwaltung wird er durch eine beratbende

Commiſſion unterſtůßt, welche aus drei der Afademie Die häusliche Einrichtung müſſen ſich die Zöglinge ſelbſt nicht angehörigen Mitgliedern aus dem Civils oder Mis ſtellen. Der Betrag der Penſion oder des Stipendiums litårſtande und aus fünf Mitgliedern, welche der Afas

iſt jährlich 1200 Fr.

Die Stipendien werden vorzugsweiſe bewilligt: 1 ) den demie angehören , zuſammengeſellt iſt; lettere beſtehen aus dem Studiondirector, dem geiſtlichen Director und alternloſen Waiſen , deren Vater im Dienſte getödtet wors aus drei der åbteſten Profeſſoren . Dieſe Commiſſion den oder geſtorben iſt ; 2) den vaterloſen Waiſen , deren

verſammelt rich wenigſtens einmal des Monats , um Vater im Dienſte getödtet worden oder geſtorben iſt; über diejenigen Gegenſtände des Unterridtes oder der 3) den Söhnen mittelloſer Våter, welche ſich im Dienſte befinden oder ſich davon zurückgezogen haben; 4 ) den Verwaltung zu berathen, weldie ihr von dem Comman: ålternloſen danten der Afademie vorgelegt werden . Waiſen , deren Vater eine Anſtellung im Die der Akademie beigegebenen Offiziere find theils Civil hatte; 5) den vaterloſen Waiſen, deren Vater in

mit der Diſciplin theils mit dem Unterrichte chargirt. Die der Ausübung eines Civilamtes geſtorben iſt; endlid erſteren zerfallen in zwei Klaſſen. Zu der erſten Klaſſe Lebrer der Religion und die Profefforen der oberen Klafs ſen ; zur zweiten Klaſſe záblen die militariſchen Vorges feßten, der gewöhnlidje Geiſtliche, welcher Secretár bei gehören : der Studiendirector, der geiſtliche Director, die

1

6) den Kindern activer Civilbeamten. Die Zöglinge ſind in drei Brigaden eingetheilt. Die erſte enthåit die Zöglinge der drei erſten Jahre , die zweite diejenigen der fünf folgenden Jahre, und die dritte diejenigen des lebten Jahres. Jede Brigade zerfällt in

ſtreitigen Angelegenheiten iſt, der Bibliothekar, welcher Corporalſchaften von 25 3dglingen, und jede Corporals Rechner, Archivar iſt, der Die zugleich die Adjutanten und ſchaft wieder in fleinere Abtheilungen. Jede Brigade Geſundheitsbeamten . mit der Aufſicht und dem bat einen militäriſchen Vorſteber (préfet), jede Corpo -

Unterrichte chargirten Offiziere werden von dem Königralſchaft einen Adjutant und jede Åbtheilung einen Sers

ernannt und unter den ausgezeichneteſten activen oder ſchant und zwei Corporale , welche aus den Zöglingen penſionirten Offizieren ausgewählt. - Ade Profefforen und Angeſtellten haben den Rang militariſcher Grade ; -

entnommen ſind. Die Uniform der Zöglinge beſteht aus dunkelblauem

ſo hat f.B. der geiſtliche und Studiendirector den Rang Rock und Pantalons und aus einem Ozafo ; ihre ſonſtige

eines Oberſtlieutenants; der Geiſtliche und die drei Pros Ausrüſtung und Bewaffnung iſt wie bei der Infanterie.

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Die dritte Brigade trågt die Auszeichnuung der Uns handen , nåmlich einer der Plyſit, ciner der Mechanik terlieutenante.

and Hydraulik und vier der Mathematik, deren Vors

Das Schuljahr beginnt mit dem 1. October und endigt mit dem 30. September des folgenden Jahres. Der Unterricht umfaßt die Religion, die ſchönen Wiſs ſenſchaften , die Mathematik, die Militärwiſſenſchaften im engeren Sinne, die verſchiedenen Arten des Zcich: nens, die Kalligraphie; außerdem Schwimmen , Lanzen ,

träge ſich von den Elementen der Arithmetif bis zur Analyſis und deſcriptiven Geometrie erſtrecken. — Für die militariſchen Wiſſenſdhaften gibt es ſects Profefforen , von welchen zwei über Kriegegeſchichte und Völferrecht, einer über Taftif , Strategie und Militárverwaltung , zwei über Fortification, Angriff und Vertheidigung der Feſtungen , undeiner über die Veterinárkunſt vortragen.

Reiten und Fechten. Die Akademie befindet ſich in einem dem Gouvernes

- Außer dieſen 25 Profefforen ſind 8 febrer angeſtellt,

ment gehörigen , im Mittelpuncte von Turin gelegenen von welden zwei im Schons und Schnellſchreibeit, zwei

Gebåude, welches zwei große Höfe, aber feinen Garten in der franzdlijden und deutſchen Grammatik und vier und fein Polygon hat.Der König ſtellt die für den im Tanzen, Fechten , Reiten und Schwimmen unterrich, Unterricht erforderlichen Waffen , Pferde, Geráthidafs ten. – Endlich ſind 8 Repetitoren und zwar vier für

ten ?c.; die übrigen Bedürfniſſe beſtreitet die Schule aus die ſchönen Wiſſenſchaften, zwei für die mathematiſdien den Penſionen und Stipendien, nåmlich : die Koſten für und phyſiſchen , und zwei für die militårifden Wiſſens den Unterricht, die Heizung, Erleudstung, den Tiſch der

ſchaften angeſtellt. - Die Profefforen werden von dem

Zöglinge und Angeſtedten , von dem Generalcomman: König auf den Vorſchlag des Commandanten der Schule, danten an bis zu dem letten Diener.

welcher ſie einer Prüfung unterwerfen fann , ernannt.

In Verbindung mit der Akademie beſteht ein Comité, Man wählt ſie gewöhnlich aus den Repetitoren, jedoch welches beauftragt iſt, die fremden und Nationalwerke finden aud Ausnahmen von dieſer Regel ſtatt. ( Sdluß folgt. )

und Karten zu prüfen , in wie fern ſie werth fing , in der Bibliothef der akademie aufgeſtellt oder für den Ges

brauch derſelben überſeßt zu werden. Dieſe Senſurcom , miſſion wird von dem Commandanten der Schule prås

Kriegsverfaſſung der ſcandinaviſchen

ſidirt, und es läßtſich leicht denken, daß er darin feinen

Halbinſel. ' * )

Widerſprud, findet, da ſie aus ihm ergebenen Angeſtello ten zuſammengeſeßt iſt.

1. Schwediſche Landmacht.

Der Studiendirector überwacht beſonders dieDetails des Unterrichtes und laßt ſich, wenn es nothwendig iſt, durch einen der Profeſſorenerſeßen .Der geiſtliche Di: rector beſchäftigt ſich vorzngsweiſe damit,denZöglingen der beiden lebten Brigadendie Grundfäße und Pflichten der Religion einzuprågen ; daſſelbethut der gewöhnliche Geiſtliche bei den Zöglingen der erſten Brigade. Die Vorſteher ſind Capitaine,welche 10 Jahre in

gegenwårtige des her, ſchwediſchen Hees demjenigen ſchreibt redDie ſich nochOrganiſation von sarl XI. Monarden , der überhaupt Schweden zu Dem gemacht bat, wases in adminiſtrativer und militäriſcher Hins lidt iſt. Adefeine Beſtrebungen gingen dahin, den Adel, der ſeit dem Tode Guſtav Adolphs die Gewalt in Håns den hielt, zu ruiniren . Dieß gelang ihm nach der im Jabre 1680 den abſoluteGewalt Erflårung übertrug, auf folgende, welche ihm eine Generalſtaaten entriſſenen

dieſem Grade dienen . Es liegtihnen ab , die Zöglinge Weije. Er ließ durch dieſelbeBerſammlung eine ſoges in den Waffen zu üben, ihren gymnaſtiſchen Uebungen nannte Reductions-oder Reſtitutionsacte ausfertigen ,

beizuwohnen und ſie , beſonders in den Erholungsſtuns vermoge der alle Domånen der Krone und der Kirde, .

den, zu überwachen.

Die Adjutanten ſind Unteroffiziere von ausgezeichnen die feit zwei Jahrhunderten zum Beſten des Abelsvera haben. Sie überwachen nicht nur die Zöglinge der Gor: Staate zurückerſtattetwerden mußten. Durch dieſeMaßs poralſchaften, welchen ſie beigegeben ſind, ſondern auch regel ſaben ſich die erſten Familien der Nation in Noth

ter Aufführung, welche den Rang eines Unterlieutenants außert worden , ihren Erwerbern entzogen und dem

und der befand ſichenim en Gründ tlichen maſſe eſe liegend betrådhverſeßt, .DiBeſit vonKönig einerElend wenn dieſelben in oder außerhalb der Schule vereinigt und find ; ſodann ſie dieAdjutantenſindaus Vorſteher im Detailun. terrichte. Zweiunterſtüßen oder drei dieſer der beſdiloßerzur dauernden Bildung des Nationalheeres Cavalerie und Artillerie entnommen . Die Profeſſoren ſind in drei Kategorieen

zu verwenden , welches bis dahin nur durch unregelmås

getheilt , Bige Aushebungen ergänzt wurde. Zu dem Ende 'vera er ſåmintliche zurückgefallenen in nämlich : in Profeſſoren der ſchönen Wiſſenſdiaften , in theilte Militärlehen von verſchiedener Große , Staatsgüter von welchen er Profefforen der mathematiſchen und phyſiſchen Wiffens die einen unter dem Namen Boſtåde den Offizieren vont ſchaften und in Profeſſoren der militariſchen Wiſſens jedem Grabe und jeder Waffengattung , die anderen den

ſchaften. Unter den Profeſſoren der ſchönen Wiſſenſchafs Soldaten der Cavalerie

Der Ertrag dieſer Lån. ten befindent fich ein Profeſſor der Philofophie , welcher dereienvertrat die Stellezuwieb. des Soldes . Um endlich die die Rogif, Dialektik und Metaphyſik lehrt, ein Profeſſor der Rhetorik und Poefie, zwei Profefforen der Geſchichte, Wiç laſies dieſen intereſſanten Auflag (welchen das Ausland zwei Profefforen der Humaniora , drei Profeſſoren der aus der Revue des deux mondes mitgetheilt hat ) dem Artikel über die in Schweden durch die Armee ausgeführten öffentli lateiniſchen , italianiſchen und franzöſiſchen Sprache, vier chen Arbeiten in Nr. 41-43 der U. M.3 . unmittelbar folgen , obgleich beide Aufſäge nicht in allen Ungaben mit einander Profeſſoren des Zeichnens. — Für die mathematiſchen -

and phyſiſchen Wiſſenſchaften ſind ſechs Profeſſoren vor,

übereinſtimmen .

350

349

Recrutirung der Truppen überhaupt zu ſichern , ſchloß unterſcheidet man leicht von den anderen durch die mis Karl XI. mit den Provinzen Vertråge ( knekt -con-

litariſche Haltung ihrer Bewohner und durch die Ueber.

traktar) ab, wornadh die Eigenthümer ader nicht ades ſchriften an den Hütten , welche die Nummer angeben , lichen l'åndereien , in einer Anzahl

kleiner Gemeinheiten Vereinigt, je mit einander einen lebenslängliden Soldas

die jeder in ſeiner Compagnie cinnimmt.

Sechs Cavalerieregimenter in drei Brigaden und mit

ten ſteden , und im Fall des Abgangs durch Tod oder zwei Generalinſpectoren, und fedysundzwanzig Infantes Dienſtuntüchtigkeit wieder erſeßen fouten . Unter dieſer

rieregimenter in neun Brigaden und mit vier Generala

Bedingung wurden die Eigenthümer ſelbſt und ihre Rins

inſpectoren ſind auf ſolde Weiſe über ganz Schweden

der der Militärpflichtigkeit überhoben. Dieſe Gemeinheis vertheilt. Sie führen den Namen der Provinzen , wo ſie ten ſind verſchieden , nachdem ſie Cavaleriſten oder In: cantonniren . Von den Generallieutenanten , welche die

fanteriſten zu liefern haben ; im erſteren Fall heißen ſie

Oberaufſicht haben, bis zu dem feßten Soldaten, leben

Ruſthall, im letzteren Fall Rothall. Der Cavaleriſt bes

Alle von dem Ertrage ihrer Leben oder den Provinzial

wohnt und bebaut ſein ihm von der Krone verliebenes zuſchüſſen, und der Staat gibt keinen Heller für Sold Grundſtüc ; aber der Ruſthall mußMann und Pferd aus. Eilf Monate des Jahres bleiben die Truppen das liefern ; ſeinerſeits liefert der Rotball jedem Infanteris beim bei ihren landwirthſchaftlichen Geſchäfften. Werden,

ſten eine Hütte und ein Grundſtück ( torp ) , wovon er wie dieß zuweilen geſchieht, die Infanterieregimenter zu leben kann. Die Sorge für die Bekleidungvon Cavales außerordentlichen Arbeiten angehalten, wie zum Kanals riſten wie Infanteriſten liegt gleichfalls dieſen Gemeins oder Straßenbau, ſo bekommen ſie einen Taglohn. Statt beiten ob . Die Verwandlung ver Domånen in Militar: über derlei Verwendungen zu murren , wie wohl ans leben, und die Vertheilung der Torpar geſdah nach derswo geſchehen würde, betrachtet der an Haue und einem ausgedehnten Kadaſter ( indeloings werket } , Schaufel gewohnte (dwediſche Soldat dieſe Nationals welchen Karl XI . entwerfen ließ. Die Truppen , deren Unternehmungen als einen großen Vortheil. So vers Organiſation ſomit durch die Provinzialvertråge und

dienten ſich mehrere Indelta - Regimenter an dem Gothas

den Kadaſter bedingt iſt, und welche fünf Sechstheile

fanal beträchtliche Summen , und dieſe Rückſicht auf den des ſchwediſchen Heeres ausmaden , werden mit dem Soldaten war mitunter ein Beweggrund får den Reichs . Namen Indelta , d . h. die Vertheilten , bezeidynet. tag, beim Votiren neuer Sapitalien für öffentliche Balls Dieß iſt Searls XI. Feudal - Coloniſationsſyſtem , ten minder ſparſam zu ſein . welches mit wenigen Verånderungen ſich bis auf unſere Alle Sonntage wird erercirt. Im Monat Juli ſind .

Tage erbalten hat. Nur richtet ſich die Einteilung der

nugemeine Mandver ; dabei geht es zuerſt compagnieens

Eigenthümer in die mit der Lieferung und dem Unters weiſe, dann in Regimentern und manchmal bildet man balte der Soldaten belaſteten Gemeinheiten jeßt nicht aus mehreren Regimentern ein oder mehrere lager. Die mehr nach der Zahl der Perſonen , ſondern nad dem Verpflegung der Truppen während dieſer Uebungszeit Umfange ihrer Ländereien , ſo daß dieſe Gemeinheiten fåült jenen Genoſſenſdaften von Grundeigenthümern zur oft blos aus zwei oder auch nur einer Perſon beſtehen , faſt, die über den Betrag der deßhalb zu machenden Zah umgefehrt aber auch bedeutend vergrößert worden ſind. , lung mit der Regierung fich verſtåndigen. Im Durch Nachdem ferner ſeit dem J. 1789 der Erwerb abelicher

ſchnitt foſtet der Mann ſieben Thaler. Dieſe furze Mo

Güter jeder Klaſſe von Staatsbürgern geſeblich zuges natsfriſt reicht bin, den coloniſirten Truppen eine volls ſtanden wurde , ſo iſt nunmehr die Befreiung von Res kommen militariſche Haltung zu geben ; dieß gilt beſons crutenſtellung cin Vorrecht , das ſich nicht mehr an die ders von der Cavalerie, die ſicherlich vor jener mehrerer fåndereien , ſondern an die Perſonen fnüpft. Im Fall Nationen Europa's , wo dieſe Truppen immer unter den des Krieges haben dieſe bevorzugten fåudereien eine Waffen bleiben, den Preis verdient. Auf der anderen außerordentliche Lieferung von Recruten (extra - rode.

Seite fommt in Schweden freilich in Betracht, daß die

ring ) zu leiſten , welche dann unter die Indelta - Regis

Offiziere, die mitten unter ihren Soldaten wohnen und

menter eingereiht werden.

Feine der Zerſtreuungen fennen, welche das Garniſongs

Haben die Grundeigenthümer einen Mann aufgetries leben darzubieten pflegt, ſie das ganze Jahr unter Aufs ben, der ſid, dazu bergeben will, fein leben lang Soldat ficht halten, und somit auf ihren militariſchen Charakter zu ſein, ſo nimit ihn die Regierung in Empfang, ver. um fo fråftiger einzuwirfen im Stande find. Alle drei ſieht ihn mit Waffen, und faict ihn nach dein ihm bes Jabre findet eine große Muſterung ſtatt. ſtimmten Torp , auf dem er ſich , wenn er verbeirathet

Die Offiziere werden nie aus den Reihen der Sol

iſt , mit Frau und Kindern niederläßt. Zeigt ſich, daß daten gewählt; meiſt ſind este adelidhe Jünglinge aus der das Grundſtück zu ſeinem Auskommen nicht hinreicht, ſo hat er auf eine Entſchädigung in Getraide oder Geld Anſpruch. Eine ähnlicheEntſchädigung bewilligt die Nes

Militårſchule von Carlberg . Sie ſind verbunden , iyre Grade nach einer gefeßlidi beſtimmten Tare zu kaufen, und genießen das Recht, jährlich fechs Monate Urlaub

gierung dem Offizier , deſſen Boſtål durch die Zeit an

zu nehmeu. Nad der Conſtitution vom F. 1809 können

Werth verlor. Man hat die Einrichtung getroffen , daß blos Oberſten und Generale entreßt werden, da ſieStela die Wohnungen der Soldaten ſich um die der offiziere len des Zutrauens bekleiden ; die anderen Offiziere fann gruppiren und die Lehen einer ganzen Compagnie und einzig und allein ein gerichtlicher Spruch ihres Grades

ſelbſt eines ganzen Regiments ſo nahe als möglich verluſtig erklären. beiſammen liegen , ſo daß die Cantonnirungen eines

Die Indelta - Regimenter machen die Hauptſtårke des

InbeitasRegiments eine wirkliche Militárcolonie bilden. fchwediſchen Heeres aus, welches übrigens noch zwei ans

Die Dörfer, welche folche Militárlehenstråger enthalten, dere Elemente in ſich begreift, die angeworbenen activen

352

351

Regimenter (värfade) und die Reſerve oder Nationals biſchen Truppen während des ſiebenjährigen Krieges in Schatten geſtellt wurde, ſo darí man die Urſache dielas Verfalls nirgend an :

conſcription .' Die drei Regimenter der Garde zuFuß ders ſuchen , 418 in jenem Syſtem oligarchiſchen Berdirbnifſee , wol: s die Beſaßung der Hauptſtadt des Schwedin im vorigen Jahrhundert zu Grunde ridtete. In worau und zli Pferde, beſteht, ein Regiment leichter Cavalerie des Kronprinzen dem ungleichen Kampfe Guſtavs lII. in den Jahren 1789 u. 1790 und drei Regimenter Artillerie, im Ganzen 5 bis 6000,

genen die ruſſiche macht ſchienen die ſchönen Tage dis alten Sowe:

( Fortſ. folgt. ) bilden jenen Theil der Armee, der , wie im übrigen Eus dens wieder zu erſteben . ropa einen regelmäßigen Sold aus dem Staatsſchaße ems Polytechniſdye Miſcellen . Pfångt. Dieſe Truppen ſind immer im Dienſte. Das ſde und deutſche Säbeitiingon. ] Im J. 1783 [ Engli Geſchützweſen hat man in Schweden ſebr vervollkomms

F3 iſt unter dem Namen fliegende Artillerie auf derloren dieengliſchen Säbel ro Tihr an Kredit in der engliſchen führen wollte. eine ganz beſondere Art organiſirt. Jedes Stück iſt Armee, daß kein Offigier derielben mitir einen foldien it

net .

Die engliſden Sowerifeger reichten eine Bintichr

mit ſieben Pferden beſpannt und jedes Pferd wird von

bei dem Lord

Schaßmeiſter ein, das ausländiſcie Klingen (deren Einfufr Jakob 11 .

einem Artiüeriſten geritten . Drei andere riten auf dem verboren hatte)' aus Deutſchland ein geführt werden dürften. Da Wagen , ſo daß die zehn zur Bedienung einer Kanone erforderlichen Perſonen dieſelbe nie verlaſſen, wie ſchnell es auch vorwårts geben mag. Man kann ſich vorſtellen, wie ſehr diefe Einrichtung die Beweglichkeit des Geldús

ſchrieb der Berzog v. Norfolk,der diri Sdande für Ergland nicht erleben woute, an einen Stahlarbilter, Eyre in Sheffield : ,,er wünſche Mittel, dieſe Schandevon dir engliſchen Induſtrie enifernt hatten zu können .“ Eyre (drieb an din alten Gill*) in Prescot, und dieſer erkärte, daß er eben ſo gute Säbel machen könne , als

bes vermehren muß , welche noch überdieß durch die uits die Deutſchen . Der Lord Schafmeiſter mußte demnada on den Frid: ermüdliche Ausdauer der Landespferde begünſtigt wird. Zeugmeiſter ſchreiben,und die Einfuhr nusländiſcher Säbi unter: Die Kanonen ſind meiſt von Gußeiſen , welches man in blieb bis zum J. 1786 , wo auf einmal 10,000 Gavalerie'äbel für

Schweden von ſolcher Portrefflichkeit findet, daß ſie nie die oftindiſche Compaanie verlangt wurden, welche Lisfiruny man zerſpringen. Der Kronprinz , als Großmeiſter der Artils zwischen deutſchen und engliſc en Fabrikanten bertheilte. Gill machte aufmerk am , daß die deutſchen und engliſchen Säbel vor:

werden fouten. Sie fouten ſichalle ihrerLänge läufigvonalle36geprüft ierie, beſchiffrigt ſich vielmit Verbeſſerung dieſer Waffen- nach Zoll auf 29 ' /, Zoll von der Spiße gegen den Griff hin

iſſe beſiben ſoll. g worinalreſe er vorzügl gattun rve , iche Geſtaſt biegen laffen . Von 2650 Säbeln, welche Gill lieferte, wurden 4 ihre gegenwärtige die Kenntn der , Nation Zu von dem Grafen Bjårnſtierna erhielt, geboren alle uns ausgeſchoſſen ; von 1400 deutſchen 28 ; von den übrigen englis verheiratheten jungen Leute von 20 bis 25 Jahren . Sie den wurden nur 2700 angenommen und tausend piirund: achtzig a usgeſch orien !! Dieß war die Folge der Knickerei

zerfällt nach dem Alter der Conſcribirten in fünf Klar jen , von denen jedes Jahr Eine vierzehn Tage ſich vers lt. Diejen , an , welche ſamme , befoms m undigen irten men Unifor Waffen ſdhließnendie ſichReihe dem iſt coloniſ

der kleinen Sdwertfeger, die nur idlechtes Eiſen kaufen und nur fchlechte Arbeiter haiten konnten . Ein Lieferant hatte den engliſchen General Harcourt bei Teinem Dragonerregimente mit ſo ſchlechten

Regiments lehren ſie das Erercitium . Nach Ablauf dies

da er ungeachtet ſeiner ſchlechten Bedienung doch wendete er ſich an den alten Gill. Die : wieder eine Lieferung zu machen hatte

Säbein bedient, daß dieſelben ſchon im erſten Gefechte unbrauchbar Regiment ihrer Provinz an, und die Offiziere dieſes wurden. Uis dierer Lieferant zur Verantwortung gezogen wurde,

fer zwei Wochen geben ſie ihre Ausrüſtungsgegenſtände ferverlangte für Cavalerieſābel 9 Pence (27 tr.) mehr, unterwarf en r

an die Oberen der Indelta - Regimente wieder ab , und fie aber einer Probe, die darin beſtand, daß man mit der flad dieſe werden in großen Magazinen unter Aufſicht dieſer Klinge auf ein Stück Gußeiſen ſchlugund in einen Flintenlauf hieb. Sie bi

en dieſe Probe.

Zutext fauften ſelbſt deutſche Offiziere

e aufbewabrt.frei. von ihre Säbel von Gill. ſie danſonmůſs ſind ang, ZeitKrieg übrige ein Die Bricht OffizierMilitardienſte allem Der alte Gill war der Erfte in England , der eine Gewehrfabrik der Bedingung errichtete, daß dieſelbe unter Aufſicht von Mi: unter en fen r wer: zu rtig geru zurückgelegt litārperſo Fahn dieigſt untewanz gewäſie ihr ſein, ſen ,ſiebis es Jahr nen ſtehen, und jedes Gewehr von diefen geprüftwerden fünfundz ben baben . Es möchte ſcheinen , daß eine Uebung , die ſich folle. Seine Mitbürger hielten ſich darüber, wie über ein Berbre: auf vierzehn Tage beſchränft , ihren Zweck nur unvolls den gegen die Würde eines Fabritanten auf. Er hatte eine Ma:

eerfunden , um 27 Flinterröhre auf einmalin gezogene Röhre ſtandig erreichen ſollte ; allein der Charakter des ſchwes zuschinverwa ndeln, ſtarb aber, che die Maſchine vollendet war. Sein haus

eriſch

dem

Sohn, der Herausgeber des Repository , rol dieleibe vollendet und

, daß nach frieg iſt nſo durc diſchen Bolfesende unvouſtändig beſchrieben haben . Urtheile vieler auswärtigen Offiziere im Märzheft ( 1830 ) , aber ſehr übereinſtimm Ob es wohl den deutſchen Waffenfabrikanten jemals gelingen als Augenzeugen jene Vereinigung nicht zu kurz iſt, um ät wieder zu erlangen ? In der Vor: in den jungen Männern zu Alem den Grund zu legen, wird, die frühere Superiorit nbet, liegt and e e züglichkeit der rohen Stoff , welch Engl

dazu verwe

alſo das Geheimniß nicht, ſondern in der Behandlung . So lange aten n gute SoldGru wasSoeineberu nd bilde ben n im alle t .Militår : Inſtitutionen aber alle Lieferungen dem Mindeſtfordernden überlaſſen werden , Schwedens auf der Indelta - Armee , die man als das darf die deutiche Cavalerie nicht hoffen, aute Säbel zu erhalten . *) Thomas Gill war ein katholiſcher Schweizer, der ſich wegen es bes Landheide Bouwerf eigen n, er entſc ch it ten ekann. Religionsverfolaung nach England geflüchrat hatte, und dort ſchwdes jedoigke ſich häng läßt Unab Es der trachtlich uhrmacherwerkzeuge, namentlich Feiten und Sägen verfertigte, welches der Einfluß dieſer Organiſation auf den milis die noch jeßt in großem Rufe und hohem Prriße ſtehen. Er war ein Mziſter im Härten der großen Grubenſägen und hatte táriſden Geiſt des ſchwediſchen Soldaten ſei, da ſie ſich ſich hierzu einen eigenen Reverberirofen gebaut , in welchem die t es r hreib Erob die , die ſpåte iſt, als aus einer Zeit berſc Flamme unter dein Sägeblatte hin und dann wieder über daſ: phsSchw dieer That , und rung Adol ch die ſe eden frühe KarlsenXIIGuſt . , daavfolgli vor : rundalsnachh Beweien Telbe zurückzog , po daß, obſchon das Feuer nur an einem Ende

einer beinahe fabeihaften Tapferkeit und einer von keinem Voike übertroffenen Mannszucht abgelegt haben. Wenn der Ruf der ſchwes

brannte , eine gleichförmige siße über das ganze Blatt der: breitet wurde .

Redigirt unter Verantwortlidkeit der Verlagshandlung : 6. W, feste in Darmſtadt und in deſſen Dipijin gedruct.

Samſtag , BT W

4. Juni 1831 .

Nr . 45 .

. Allgemeine Militar - Zeitung. Sardinien.

jie werden von ihnen den Zöglingen aus Büchern dics

( Soluß. )

tirt, deren Gebrauch die Cenſurcommiſſion gebilligt hat.

Ueber den Umfang , die Eintheilung und die Zeit des Unterrichtes beſtimmt ein beſonderes Reglement. – Der Unterricht in der Religion umfaßt die Dorſdriften, Ues -

Jedes Jahr finden Prüfungen über die verſchiede:

nen Unterrichtsgegenſtånde ſtatt, welche mit dffentlichen Preißvertbeilungen endigen.

Während der drei leßten lehrjahre haben die Zoga bungen und Grundwahrheiten der katholiſchen Religion. - Durch den Unterricht in den ſchönen Wiſſenſchaften linge båufige Unterredungen über verſchiedene Gegens werden die Zöglinge mit der Kunſt, rich in der italiänis ſtånde in Gegenwart des geiſtlichen und Studiendirectors. ſchen und franzöſiſchen Sprache mündlich oder ſchriftlich In dem leßten Jahre finden Unterredungen über militás richtig auszudrůden , vertraut; durch ihn erlangen fie riſche Gegenſtände bei dem Commandanten der Schule hinreichende Kenntniß , um die klaſſiſchen Schriftſtellerin Gegenwart der Stabsoffiziere der Akademie und an . in der lateiniſchen Sprache überleben und die militaris derer, welche dazu eingeladen werden , ſtatt. Die Uebungen im Sd)wimmen beginnen mit dem fchen Werke in deutſder Sprache verſteben zu fónnen ; endlich macht er die Zöglinge mit der Mythologie, der zweiten Jabre des Unterrichtes, Tanzen und Reiten wird Geſchichte und Geographie , ſo wie mit den hauptſächs. nur in dem vierten Fabre und Fechter in dem ſiebenten lichſten Pebren der Theologie und mit den praktiſchen Jahre gelehrt. Dieſe verſchiedenen Uebungen, ſo wie die Lehren der Philoſobie, der Pogif, Dialeftif und Metas Infanterice und Cavalerieerercitien , welche die Batails pbyſit befannt. - Der Unterricht in der Mathematit longs und Escadronsſchufe noch in ſich ſchließen , find und Phyſik umfaßt die Elemente der Naturgeſchichte, die

ſo geordnet , daß ſie den gewöhnlichen Unterricht nicht

allgemeine Phyſik und die phyſikaliſch - chemiſchen Ers beeinträchtigen . Man nimmt hierbei immer Rüdſicht auf ſcheinungen ; die phyſiſche Geographie; die mathematis ſchen Lebren von den erſten Elementen an bis zur Difs ferentials und Integralrechnung ; die verſchiedenen Opes rationen der praktiſchen Geometrie , der Trigonometrie und die Anwendung der mathematiſchen Inſtrumente; endlich die Statif, Mechanik und Hydraulif. -- Durch

die phyſiſche Beſchaffenbeit der Zöglinge, und in wie fern ihnen die Uebungen mehr oder weniger núßlich find . Wåbrend der Erholungsſtunden werden diejenigen

Zoglinge, welche fuſt bezeigen, im Rupferſtechen , lithos graphiren , in der Conſtruction von Modellen und Res liefs , im Schießen nach der Scheibe mit Flinten und

den reinmilitäriſchen Unterricht werden die Zöglinge mit Piſtolen und in den verſdiedenen Spielen geübt, welche allen den Wiſſenſchaften bekannt, welche in der Praris

zur Entwicelung der Körperfraft beitragen.

Mit

Die Zöglinge machen in der Umgegend von Turin

dieſem Unterrichte ſind zugleich Gedächtnißübungen , Kalligraphie und Zeichnen verbunden. Der Unterricht dauert 9 Jahre, während welcher Zeit der Zögling 13 Curſe macht, welche für gewiſſe Klafs ſen verbindlich , für andere freiwillig ſind. Die Curſe

båufige Militárpromenaden unter Aufſicht von Offizieren 14 bis 18 Jahrealt ſind , bis in die Alpen. Zuleßt machen ſie eine Ercurſion bis auf den Mont. Genevre. Gewöhnlich haben ſie eine Section Artillerie bei ſich ,

der ſchönen Wiſſenſchaften haben eine Dauer von 6 Mos

um mit dem Dienſte dieſer Waffe unter den verſchiedes

naten während der vier erſten Jahre der Pebrzeit und

nen Verhältniffen vertraut zu werden , welche ſich im

des Artilleriſten und Ingenieurs vorkommen .

und Unteroffizieren. Im Herbſt reiſen diejenigen , welche

von einem Jahr während der fünf úbrigen Jahre. Der Felde ereignen können. Der Marſch geſchieht mit Waf. mathematiſche Unterricht beginnt erſt mit dem fünften fen und Bagage etappenweiſe und ohne andere Bewils Fahre der Lehrzeit und endigt mit dem Austritte aus ligungen als diejenigen , welche das Reglement einer der Akademie. Die falligraphiſchen Uebungen finden , jeden anderen Truppe zugeſteht. In den Nachtquartieren mit einigen Unterbrechungen , während der ganzen febrs ſchlafen die Zöglinge auf Strob , wie die Soldaten, und in zeit ſtatt. Ade Gurſe baben keine Unterbrechung; jeder den Bivouacs baben ſie nichts wie ihren Zorniſter, aufwels

derſelben iſt nach Klaſſen eingetheilt, welche nach der chem ſie ſchlafen, um ihre Kleidung nicht zu beſchmüßen. Berſchiedenheit der gelehrt werdenden Materien getrennt

find. Die Vorträge der Profefforen ſind mündlich oder

Die Lebensweiſe der Zöglinge im Inneren der Atas demie iſt gut, ohne daß jedoch Berſchwendung ſtattfinde.

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Sie ſchlafen in großen Schlafſålen und eſſen zu 6 bis 8 an einer Tafel. Die Speiſen ſind geſund und werdent

compagnie. Der Stab eines Regiments zählt 1 Com mandant, 1 Adjutant, 1 Fourier - major ; jede Compagnie in Ueberfluß gegeben ; im Falle einer Krankheit werden 1 Capitain, 1 Licutenant, i Unterlieutenant, 4 Serſchans die Zöglinge in einer Frankenſtube behandelt. Die bei ten, 6 Corporale, 13 Jåger, 80 Reiter auf dem Friedens der Anſtalt angeſtellten Aerzte und Chirurgen und an- fuß und 110 auf dem Kriegsfuß. Die Jågercompagnie dere, welche zur Rathertheilung beigezogen werden, vers hät nur 78 Gemeine . Die ganze Stárfe der Cavalerie richten darin den Dienſt und nichts iſt geſpart , um beträgt hiernach auf dem Friedensfuß 6171 und auf Erfranfte ſchnell wieder herzuſtellen . Die Diſciplin iſt nicht ſehr ſtreng. Die Strafen ſind dem Alter und den Feblern angemeſſen : ſie beſtehen in

dem Kriegsfuß 7491 Mann . Jede der beiden Waffen wird durch Generale bes

Ziinmerarreſt und Gefängniß ; zeigt der Zögling eine durchaus ſchlechte Conduite , ſo wird er ſeinen Aeltern zurücgegeben, was immer die Unfähigkeit nach ſich zieht, in der piemonteſiſchen Armee zu dienen. Nur aus wich, tigen Veranlaſſungen zur Unzufriedenheit fann ein Zog ling eingeſperrt und nur nach einer von der Schulcom miſſion angeſtellten Unterſuchung, welche dem Kriegss miniſter vorgelegt wird, kann er mit Gefängniß beſtraft

Titel Generalcapitain der Infanterie und Generalcapi: tain der Cavalerie führen ; erſterem find 2 Serſchant majore (? ), letterem 2 Generalcommiſſáre untergeordnet, welche der Kónig gleichfalls ernennt, ſo wie dieß audi bei den Bataillons , und Regimentscommandanten der Fall iſt. Die Capitaine ernennt der Vicefonig ; die Subs altern- und Unteroffiziere ernennen die Generalcapitaine.

werden .

Die königliche Reitſchule hat nicht die Beſtim :

febligt, welche von dem König ernannt werden und den

Die Soldaten tragen als Auszeid nung nur eine Kos farde und auch dieſe nur bei feierlichen Gelegenheiten.

Nurallein die Offiziere haben Uniform von

blauer Farbe. mung, Offiziere zu bilden, ſondern gleichmäßige Grunds Die Bewaffnung iſt nicht gleichmäßig, weil ſich dies fåtge der Reiterei in allen Gorps zu verbreiten. Sie ſteht ſelbe die Milijen ſelbſt anſchaffen. Sie beſteht in einer unter der Inſpection eines Generalmajors und wird von Bajonnetflinte, in Sibel und Dorch, mitunter auch in einem Oberſten geleiiet, welchem 1 Major , 1 Capitain und 1 Adjutant beigegeben iſt. Jedes Savalerieregiment fender auf 2 Jahre Offiziere und Unteroffiziere dabin, welche nad dieſer Zeit als Inſtructoren in ihre Corps zurücfehren . Dieſe Schule iſt durchaus praktiſch.

-

Piken . – Die Milizen haben das Privilegium , Waffen tragen zu dürfen und ſind von dem größten Theil der perfónlichen Frohndienſten befreit. Ihr Dienſt beſteht darin, daß ſie in den ihrer Heimath benachbarten Orten außerordentliche Patrouillen machen, ſich den fandungen und Plünderungen der Barbaresfen widerſeßen, endlich

Militärmacht auf der Inſel Sardinien . Sie in Friedenszeiten zur Aufrechthaltung der offentlichen gleich Chef der bürgerlichen Verwaltung und der Juſtiz maßregeln ' mitwirken.

ſteht unter den Befehlen eines Vicefónigo, welcher zu : Ordnung und in Kriegszeiten zu den Vertheidigungs,

iſt und eine beinabe dictatoriſche Autoritat bat . Som iſt

ein Generaladjutant , als Chef des Generalſtabs , und mehrere Offiziere dieſes Gorps beigegeben, ferner 1 Artil.

F r a n k r et ch .

Nach dem Inhalte einer vom 7. Mai batirten und

contrafignirten f. Verordnung, feriegeneral, welcher den Titel Großmeiſter führt, nebſt von dem Kriegsminiſter follen die Unteroffiziere, Corporale und Gemeinen , die

mehreren Stabsoffizieren dieſer Waffe, rodann i Genie, oberſt und 7 Kriegscommiffare. – Es beſteben 14 fleine .

entweder den mit den Details der Verwaltung in den

Feſtungen oder Forts, in welchen Commandanten ſind. Werfſtåtten der Regimenter beauftragten Offizieren zu . Die regulären Truppen beſtehen aus : 1 Artilleries getheilt ſind oder zu Verrichtungen gebraucht werden, bataillon von Eingeborenen von derſelben Stårfe , wie die ſie von dem gewöhnlichen Dienſte abhalten , nicht bei der Artillerie des feſten Pandes ; aus 2 Bataillonen mehr in dem Effectivbeſtande der Compagnieen mitzåb,

piemonteſiſder Jáger, welche alle 4 Jahre abgelöſtwer: fen, ſondern unter der Benennung einer Compagnie den ; aus 1 Compagnie des fóniglichen Schiffbataillons, hors rang einen integrirenden Theil des kleinen Stabs 3 Compagnieen Freijäger, 1 Abtheilung ſardiniſcher gås eines jeden Regiments ausmachen . Der Verordnung iſt

ger, aus "150 Invaliden und 3 Compagnieen fóniglicher ein Tableau angehångt, woraus ſich die Zuſammenſtels Carabiniere; zuſammen etwa aus 3000 bis 3200 Mann.

lung dieſer Compagnieen , ſowohl nach dem Friedenes

Die Milizen beſtehen aus Infanterie und Cavalerie. als nach dem Kriegsfuße nåber ergibt. Erſtere zahlt 13 Bataillone, deren jedes aus 7 Compags

nieen , worunter 1 Jigercompagnie, beſteht. Der Stab

Bataillons bat i Commandant, 1 Adjutant und Kriegsverfaſſung der ſcandinaviſchen Halbinſel. eines 1 Fourier - major. Jede Compagnie zåhlt 1 Capitain , 1 Lieutenant, 1 Unterlieutenant, 4 Serſanten , 6 Gorpos rale , 13 Jäger und 100 Milizen auf dem Friedensfuß und 150 auf dem Kriegsful ; die Jágercompagnie hat

( Fortresung. )

Selbſt mitten unter den Unfällen, welche Guſtavs IV . Verblendung im I. 1809 uber fein Reich brachte, rief

nur 91 Gemeine. Die 13 Bataillone beſtehen hiernach Adlercrenz mit einer Handvoll Soldaten oftmals den auf dem Friedensfuß aus 10,322 und auf dem Kriegss Ruſſen die frühere Ueberlegenheit der Schweden ins Ges fuß aus 14,672 Mann.

Die Milizcavalerie bildet 11 Regimenter. Jedes Res

dåchtniß . Wir reden Nichts von der militåriſchen Rolle,

die Sdweden von 1812 bis 1815 ſpielte , weil ſeine

giment beſteht aus 6 Compagnieen , worunter 1 Jågers Truppen damals nie Gelegenheit fanden, für ein aus

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ſchließlich nationales Intereſſe zu fåmpfen .. Ibatſadze iſt, daß die Schweden alle Eigenſdiaften zu tůchtigen Soldaten beſigen . Sie ſind ein ſchöner, ſchlanf gewachs ſener Menſchenſchlag ; ihr raubes aber geſundes Klima

gemdhnt ſie an Entbebrung und Abbårtung, und begún : ſtigt die Entwickelung ibrer phyſiſchen Kraft; fein Solo bat bat einen tieferen Reſpect, einen unbedingteren Ges horſam gegen die Befehle ſeiner Offiziere , feiner iſt in höherem Grade mit jener unerſchütterlichen Ausdauer, jener ſoweigſamen ſtoiſden Reſignation , jenem rubigen

2) Actives Militår : Geniecorps

370

Artillerie", 3 Regimenter

2801

Cavalerie, Garden zu Pferd, Hu: Prinzen

Infanterie, 2reibregimenter, 1 Bas taillon fåger

6867

1140 2546

3 ) Colonijirte Truppen :

Klaſſen zu pflegen , und das Volf mit dem Gedanken an

Cavalerie , 2 Regimenter Dragos ner , 3 Regimenter Huſaren , 4944 29,818 1 Schwadron Fåger Infanterie , 23 Regimenter . 24,874 ) Zuſammen 36,846 II . Aushebung für den Kriegsfuß. 1 ) Außerordentliche Aushebung auf den ades

die Pflicht der Nationalvertheidigung auch im Frieden vertraut zu machen. In einem Pande, das über ſo dürf tige pecuniåre húlfequellen verfügt , wo eine ſparſame

2) Fünf Klaſſen der Nationalconſcription 3) Beſondere Conſcription der Inſel Goth,

und falten Mutbe begabt , furz mit allen jenen Zugens den der Völfer des Nordens, denen ſie ſo manchen Tris

umph über die Söhne des Südens verdanken . Daher iſt auch nicht wohl ein Syſtem gedenkbar, das mehr geeigs net wäre , dieſen friegeriſden Sinn in den acerbauenden

Bevólferung auf einer ſo weit ausgedehnten Flåde zer : ſtreut iſt , verbindet dieſe Organiſation den mehrfachen Nußen , daß man dabei möglicht viel erſpart , obne daß weder der Dienſt Noth leidet, noch der Mufiggang der

Garniſonen dem Ackerbau eine Menge fleißiger hånde

.

lichen l'åndereien land

3387

.

95,518 17398

Im Ganzen 143,149 Die Ausgaben des Staates für das Heer betragen 3,380,000 Thaler ; bierunter iſt aber blus die Unterbals

entzieht; nicht zu vergeſſen, daß ein fo coloniſirtes Heer tung der angeworbenen Regimenter und die Anſchaffung einen vollig nationalen Sharafter gewinnt, daß es durch die Gemeinſchaft der Intereſſen , der Arbeiten , der Be.

des Materials begriffen . Nad Torſtens ſtatiſtiſchen Tabellen belicfen ſich die Koſten der Grundeigentbúmer

dürfniſſe mit dem Bürgerthume auf's Innigſte barmos

auf 2,680,000 Thaler, und die den Offizieren verlichenen Domånen warfen 335,000 Thaler ab ; beide Schågungen

niren muß .

Die ſchwediſche Armceverwaltung iſt ungemein ver:

dürften jedoch zu gering ſein .

widelt; ſie ſteht nidit unter Leitung eines Miniſteriums

Von ſonſtigen Militärinſtituten ſind folgende zu er:

oder eines Oberbefehlshabers, ſondern ſie zerfáut in drei Geſchäftsfreiſe, deren Verrichtungen Fids nicht genau beſtimmen laſſen : 1 ) eine Vebórde für das Perſonal, mit

wähnen . In Karlberg, nabe bei Stockholm , befindet ſich eine Militårſchule, die ungefábr 100 Zöglinge enthalt. Der Unterricht in den Kriegswiſſenſchaften

iſt fürzlich

dem Generaladjutanten Grafen Brabe an der Spitze, durch Anſtellung mehrerer franzöſiſchen Lehrer verbeſſert welche unmittelbar mit dem König arbeitet und die kans worden . Das berühmte Kloſter zu Wadſtena wurde in didaten für die zu beſetzenden Grade vorſchlågt, 2) eine

ein Invalidenbaus verwandelt , eine große Anzahl hat

Behörde für das Material , mit einem entferbaren Pras ſidenten , und zwölf unentſetzbaren balb Militårs balb

darin Unterfunft. Diejenigen, welche einen anderen Aus

Civilråthen , eingetheilt in ſechs Rammern, für Artillerie,

aber in der Regel nicht zureicht. Für invalide Offiziere

fenthalt vorziehen , befommen einen Gnadengehalt, der

Befeſtigungen , Verpflegung, Ausrüſtung und búrgers iſt das Schloß Ulrichtsbal eingerichtet. Zu Mariaberg, liche Rechtsraden, 3) ein Grpeditionsamt, unter einem Staatsſecretår, welcher Patente unterzeichnet, an den

an den Thoren der Hauptſtadt, iſt eine wichtige Gießerei für Kanonen von Bronze ; für Kanonen von Eiſen find

Geſuche um Urlaub, Beförderung 2c. einzureichen ſind,

Gießereien in Finspang, Afer , Staffsjá , Helleterp 2c.

worüber er dem Stónig Bericht erſtattet. Endlich raut

Aus dieſen Manufafturen gehen jedes Jahr eine große

die Conſtitution von 1809 dem Monarchen die oberſte Anzahl Feuerſchlúnde bervor, von denen auch viele ins Leitung aller Militárangelegenheiten ohne Beiziehung Ausland, namentlich nach Amerifa und den Barbares , des Staatsraths ein .

fenſtaaten , wandern . Die dem Grafen Wetterſtedt ge

Stand der ſdwediſchen Armee von 1827 bis 1829 börige Gießerei und Stüdbohrerei verdient wegen der großen Geſchaffte, die ſie macht, und der ausgezeich :

( nach offiziellen Quellen . )

neten Arbeiten , die ſie liefert, eine beſondere Meldung.

I. Stehendes Heer auf dem Friedensfuß.

Waffenfabriken gibt es in 5 Stådten ; die vorzüglicite

1) Generalftab :

ist in Eskilſtuna. Die einzige Feſtung von Widtigkeit

Feldmarſdålle .

iſt Karlefrona ; ſtarf iſt dieſer Plaß aber nur auf der

2

5 Generale , 11 Genes

Seereite. Die Zugänge der Häfen von Stockholm und Gothenburg find durd Forts und ziemlid) furchtbare

Generaloffiziere rallieutenante, 26 Ges neralmajore

42

161

30 Generaladjutanten ,

haben dieſelben ſeit der Vereinigung beider Königreiche

Corps des Ges ) 15 Oberſten , 14 Oberſt: lieutnante, 16 Majore, neralſtabs 42 Capitaine

Batterieen geſchüft. Was Karlſten und die anderen

feiten Plate an der norwegiſchen Gränze betrifft, ſo ibre Bedeutung verloren und werden vernadláſſigt. Eben 117

.fo verbålt es ſich mit Malmo, Warberg, Chriſtianſtad,

360

359

Landskrona, die feit der Wiedervereinigung von Scane eine Schöpfung Karls XI. , enthält beträchtliche Werfte, unter Karl X. u . XI. aydı keine Bedeutung mehr baben. und prachtig in Felſen gegrabene Beden , wo die noch An einer großen Centralfeſtung wird gegenwärtig gebaut. übrigen Sdiffe von bobem Bord anfern. Die Kanonier's 11. Sd webiſte Seemacht .

Toaluppen befinden ſich meiſt im Trocenen unter Dbdad ;

Die Organiſation der Marine wurde von Karl XI .

Weßwegen ſie ſich auch viel långer erhalten . Stebende Militårſtationen unterhalt Schweden nicht und jene Ues geordnet. Das Perſonal beſteht aus zwei Hauptelemens bungsgeſchwader Febren immer wieder in die Häfen zurüc . ten : den coloniſirten ( indelta ) Matroſen und der Sees von Seiten Englands und Frankreichs genießt es aber conſcription (sjo bevaring. ) Den Grundeigenthümern die Vergünſtigung, daß ſeine Offiziere auf den Flotten

nach denſelben Grundfaten , wie die der Landarmee ans

in den an das' Meer grånzenden Diſtricten, namentlich dieſer beiden Nationen den Dienſt erlernen dürfen. Eilf in den beiden ganzen Provinzen Blekingen und Halland, ſchwediſche und norwegiſche Seeoffiziere machten z. B. im liegt , wie der Grundeigenthümern in den inneren Di vorigen Jahre die Erpedition gegen Algier mit, und bier ſtricten in Bezug auf das Landbeer, ſo in Bezug auf die dienen auf der franzöſiſchen Flotte im Archipel. Auffals Marine die fieferung und Unterbaltung einer beſtimm.

lend iſt , daß , ungeachtet der ungebeuren Wälder, welche

ten Mannſchaft ob, welche, in 34 Compagnieen getheilt, Schweden beſikt, man doch daſelbſt wenig Schiffsbauholz das Gorps der Indelta . Seeleute bildet. Au8 ihnen bes mannt man die Fahrzeuge, die auf der See ſind, und

trifft, und daſſelbe aus Finnland und anderen Uferlåns dern der Oſtſee zu holen ſich genöthigt Riebt. Eben ſo vers

mit den übrigen ſtellt man von Zeit zu Zeit auf eigens bålt es ſich mit dem Tafelwerk. Der Kronprinz iſt Großadmiral von Schweden . Das

dazu ausgerüſteten Flotillen Uebungen an . Außer dies

ſer Periode bauen ſie ihr Feld, und ihre Offiziere leben Sees wie das landmilitärweſen ſteht unter zwei ganz größten Theils wie die des landbeereg auf ihren Bos abgeſonderten Behörden, ciner für das Perſonal unter ſtållen. Im Fall eines Krieges fann die geſammte Sees einem Admiral, der zugleich Generaladjutant des Ridnigs

conſcription aufgeboten werden. Zu ihr gehdren aus den iſt, und einer für die Verwaltung unter einem Collegium Rúſtendiſtricten alle Jünglinge von 20 bis 25 Jahren, mit einem entſeßbaren Präſidenten und ſechs unentſeße die dann in den 34 Indeltas Compagnieen eingereiht wers baren Råthen , wovon vier aus dem Militárs und zwei den . Dazu kommen noch zwei Contingente , son denen aus dem Civilſtande find. Dem Staatsſecretår für den eines die Seeſtådte zu liefern baben , das andere die Krieg gebührt die Ausfertigung der Marineangelegens Eigenthümer der in dem Kataſter nicht einbegriffenen beiten im Staatsrath. adeliden lånbereien .

Ueberſicht der ſchwediſchen Marine.

Schweden beſaß oft zahlreiche Flotten , mit welchen 1. Perron a l. es Rußland und Dänemarf zwei Jabrhunderte lang die 1 ) Offiziere. Herrſchaft des baltiſchen Meeres ſtreitig madyte. Bis Generaloffiziere auf Guſtav III , batte es gleich den anderen Seemachten Europa's viele Schiffe von bobem Bord ; aber feit dieſer

Gommandeure Capitaine

.

.

König im J. 1790 über die Ruſſen den bewunderungss würdigen Sieg zu Svenska -Sund einzig und allein mit

Ranonierſchaluppen davon trug , fing man an einzuſes hen , daß dieſe Art Fahrzeuge, wenn ſie durch einige Fregatten unterſtüßt werden , für Schweden allein pars fend feien .

In der That fann die ſchwediſche Marine

Lieutenante erſter und zweiter Klaſſe

1028 .

.

Geniecorps .

Matroſen von der Ertra - Rotering Seeconſcription

954

Arbeiter . Matroſen aus den Städten

II .

chen und Maſten gleid) den Briggs , wie obne Dede und

Die frühere Gintbeilung der Flotte in Kriego . ( or

logs - flottan ) und Küſtenflotte (skaergards- flottan) iſt nicht mehr üblich . Die vereinigte Flotte gerfå ut jest in

drei Geſchwader, die in den Hafen von Rarlskrona , Stockholm und Gothenburg liegen . Die beiden festeren

Fregatten

10 13

Corvetten und Briggs

19

Saleeren

28 25

Kanonierſchaluppen mit . Verded Offene Kanonierſchaluppen .

Bombarden 2c.

Häfen haben in militåriſcher Beziehung feine ſonderliche

Goeletten und Aviſors : Batimens de ſervitude

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : €.

11,500 23,208

M a ter i a l .

Pinienſchiffe

Wichtigkeit; der Hauptſeewaffenplas und der Siß aller Marineanſtalten Schwebend iſt Karlsfrona . Dieſe Stadt,

5694 892 1535

Indelta - Matroſen

ſolche Schiffe von verſdviedener Art und Große mit Des ronade und mit 25 wie mit 100 Mann an Bord bat.

360 812 21 185

Zöglinge (eleves aspirans) Schiffsoffizianten, Piloten , Handwerker 26.

gegen ſucht man den Bau der Kanonierſchaluppen auf

mit Rudern, mit 2 bis 10 Ranonen wie mit einer Ka .

176)

Seeartillerie

Givilverwaltung der Håfen ic.C

unermeßliche Verbeſſerungen angebracht , wie man denn

227

2) Mannſchaft.

beut zu Tage blos zur Vertheidigung der Küſten dienen, welche wegen ihres Saums von Klippen und Untiefen für hochbordige Schiffe unzugånglich ſind. Man baut daber auch ſeit einigen Jahren ſolche nicht mehr ; bins

jede Art zu vervollkommnen , und man hat darin bereits

111 24 16

.

( Sæluß

folat.)

. leste in Darmſtadt und in deſſen Difijin gedruckt.

300 48 29 175

547

Mittwoch ,

Nr. 46 .

8. Juni 1831 .

пЦІЯ НІ:

Allgemeine Militar - Zeitung. Bay er n .

Reiter in Reih und Glied haben, und welche, beſonders

Permdge böchſter Beſtimmung vom 9. Mai iſt der auf dem Marſce und noch viel mehr im Felde, die Acs Eintritt der Aus1ånder in das bayeriſche Heer nur tivſtårke der Escadronen vermindern, gehört namentlich unter beſonderen Bedingungen und Verhältniffen geſtats der wenige Gebrauch , den man von den militariſchen

tet , worüber ein amtlicher Bericht und die böchſte Ents Promenaden oder vielmehr Mårſchen macht, welche ſchließung erfordert wird.

zu jeder Zeit nůßlich, aber ohne Widerrede unerlåßlich

ſind, wenn man bereit ſein muß, ins Feld zu marſchiren. Dadurd), daß man die verſchiedenen Wirkungen des Kopenhagen , 21. Mai. Wohl überzeugt, daß die Sattels nach den verſchiedenen Umſtänden, in und mit eigentliche Kunſt zu befehlen nicht darin beſteht , durch welchen ſie ſtatthaben , nicht genügend würdigt, ( 8. B. je Då ne ma r t .

fclaviſche Furcht einzuſchůdhtern, das Ehrgefühl zu tóds nachdem das Pferd durch ein einfaches Ererciren oder ten und den Willen zu brechen, kurz den Menſchen zu durch einen langen Marſch ermüdet iſt, je nachdem in erniedrigen, um ihn als Maſchine gebrauchen zu können, mehreren Gangarten erercirt oder beſtändig im Schritt ſondern vielmehr darin , durch Zutrauen geiſtigen Eins marſchirt wird, je nachdem der Reiter nur mit einem

fluß zu gewinnen , durch Selbſt- und Ehrgefühl Muth Theil ſeiner Waffen, und ſelbſt ohne Mantelſack reitet und einen fråftigen , durch Achtung und liebe leicht zu oder das Pferd mit dem ganzen Gerichte ſeines Kórs

lentenden Willen zu erzeugen, haben die Capitaine vom

pers, feiner Waffen und ſeiner Equipage drůct,)

Regimente des Königs ſich vereinigt, in ihren Compag. badurch, daß man nicht genugſam berücfjichtigt, daß die nieen feine Stodid låge mehr geben ju laffen Satteltiffen , die Deden und die Polſter in dem Vers

und denjenigen , die ſich aus Unfundeoder Nachläſſigkeit hältniffe au Conſiſtenz und Elaſticitat abnehmen , ale fie ungeſchickt bewieſen haben, durch beſondere Uebungen bei Evolutionen oder auf Marſchen oder in Campagne dadurch endlid), daß mait nachzubelfen. Mit ſeinem gewöhnlichen Wohlwollen, wo báufiger gebraucht werden, es Gutes und Edles gilt, hat der Konig dieſen Plan die natürliche Abmagerung der Pferde in dieſen vers gebilligt. Möchte dieſes ſchöne Beiſpiel bald recht viele ſchiedenen Fällen nicht in Erwägung zieht, – durch die -

Nachahmer finden !

Alles reßt man ſich der Gefahr aus, zu ſehen, wie die

- Auf die Klage der hieſigen Artillerieoffiziere, daß Cavalerieregimenter von den erſten Tagen an merklich das Material der Artillerie verwahrloſt und die ſich vermindern und bei nur einigermaßen anhaltendent und beſchleunigten Márſden gewiſſermaßen zuſammens Uebungen unzweckmäßig geleitet würden, iſt eine Uns ſchmelzen. Um ſo unglüdliche Reſultate zu verhüten , terſuchung angeordnet.

F. r a n tre i db.

babe ich nachſtehende Vorſchriften für nöthig befunden : Von der Anfunft der gegenwärtigen Orbre in den

Am 10. April hat der Kriegsminiſt ( bereits Regimentern an ſollen wenigſtens 2 Monate lang milis erwähnt) den Generalen und Oberſtener derwie Cavalerie tåriſche Mårſde im Kriegsanzug e mit Waffen und Ba, eine Inſtruction über die militariſchen Promenas gage gemacht werden. In Zukunft ſollen dieſe Mårſde den oder Mårſche der Cavalerie ertheilt. Dieſelbe jährlich zweimal zu paſſender Jahrszeit und ſo weit mög , iſt folgendes Inhalts : Da der Zweck der Uebungen und des Unterrichtes

lich zu der Zeit, wo das Regiment die meiſten Offiziere, Unteroffiziere und Reiter im Dienſte bat , ſtattfinden ,

nidit einzig und allein in der Vorbereitung der Zruppen

unbeſchadet der Mårſche, welche etwa außerdem das

zur möglichſt wirkſamen Verwendung ibrer Streitfähig. teit , ſondern auch in der Entfernung mehrerer Verans Bevorſtehen eines langen Marſches nothig macht.

In den erſten 14 Tagen ſollen ſie ( ohne Einſchluß

laſſungen zu Desorganiſation und Verluſten beſteht, ſo iſt der Raſten ) 4 bis 5 Stunden, in der übrigen Zeit eine långer dauern. Sie ſollen Morgens zwiſchen es von Wichtigkeit, biszu den kleinſten Details darüber Stunde langer zu wachen , daß der letgedachte Zwed erreidt werde.

6 u. 9 Uhr, je nachdem es der Oberſt am geeignctíten

Zu den Urſachen, welche am meiſten dazu beitragen , findet, ihren Anfang nehmen ; doch iſt es weſentlich, die

daß die Regimenter gemdhnlich nicht die vode Zahl ihrer gewöhnliche Eſſenss und Ruhezeit ſo wenig als möglich

363

364

zu ſtören, da die Erfahrung lehrt, daß die Regimenter, Man wird dann im Stande rein , über die Wirkung welche ſich auf dem Marſche, ſelbſt im Sommer, am jebes Sattels in Bezug auf den Bau des Pferdes volls wenigſten von ihren Gewohnheiten in dieſer doppelten ſtåndig zu urtheilen , und die demzufolge abgeänderten , entfernen , auch diejenigen ſind , welche ihre Gegenſtande des Reitzeugs werden fünftig für den Ses Beziehunge Reiter und Pferde im beſten Zuſtande erhalten .

branch dienlich ſein . Die Escadrondbefeblóhaber werden

Die Mårſche rollen theils im Schritt, theils im Trab nichtsbeſtoweniger in dieſer Beziehung die ſorgfältigſte vollzogen werden. - Wåbrend der erſten 14 Tage wers Aufmerkſamkeit fortſeßen; ſie würden ſich allzugroßem den von den 6 Escadronen des Regiments abwechſelnd Tadel ausſeßen , wenn ſich in der Folge durch plößlich

zwei an den Mårſchen Theil nebmen ; die Escadronse angeordnete Mårſche dergleichen Unfaue ereignen ſoaten : chefs fúbren gleichfalls abrocchſelnd den Befehl über

militáriſchen Mårſche des zweiten Monats ges

mårſdie jedesmal zu 3 Escadronen und alle 2 Tage unter ber oberen Leitung des Oberſten und des Oberſts åbrend und nach dem zweiten lieutenants ſtatt. Monat werden die 6 Escadronen zu dieſen Uebunges marſchen vereinigt und bilden abwechſelnd die Tete Der Colonne. – Da nach dem erſten Monat die Pferde an

und unter dem beſonderen Commando ibrer unmittelbas

Die dieſe beiden Escadronen , welche alle in der Escadrongs ſchehen Regimenterweiſe und in großerer Ausdehnung. foule ſtehenden Reiter und wenigſtens den größten Theil In den erſten 14 Tagen dieſer zweiten Periode måffen berjenigen , die ſich in der Plotonsſchule befinden , in die Escadronen ſpezieller in den verſchiedenen Gangars In den zweiten 14 Tagerfinden die ten geübt werden und daher in großen Zwiſchenrdumen ſich begreifen . Chefs marſchiren ganze das Regiment ren , obgleich einigt möglich einige Sie werden Theile vers ſo

weit iſt. der Escadronsſchule ausführen . Nach den erſten 14 Tagen marſchirt das Regiment zuſammen und wird, ſo oft es das Terrain zuläßt, mit dem Sábel in der Hand in

fangen werden, ſich an die Fatiguen zu gewöhnen, und allen vor dem Feinde vorkommenden Evolutionen und da man nur durch bäufige Márſche in den Stand geſeßt Operationen geůbt. Demnach werden die Regimenter werden kann, die Mängel des Reitzeuge 26. zu beurtheis nicht allein diejenigen Evolutionen ausführen , welche len und zuentfernen, ſo ſollen die Mårſche des zweiten die Richtigkeit und Schnelligkeit in den Formationen

Monats wenigſtens dreimal, jedoch nicht mehr als viers zum Gefechte bezwecken , die Frontveränderungen , die vorgenommen werden. - Nach Ablauf des zweiten Mos Felddienſte üben, ſie werden hiufig auf dem Marſche

mal modhentlich ſtattfinden . Sie können auch Sonntags Deployemens und die Charge ; ſie werden ſich auch im

nats werden dié Mårſche, wenn nicht ein Ausmarſch die Anwendung der Flanqueure unb Tirailleure Darſtels bevorſteht, nach und nach auf einen in der Woche vers len ; ſie werden auf trockenem , gegen den Wind geſchüßs mindert. tem Terrain , in beffen Nåbe fich Waſſer zum Trånfert

Bei den Promenaden in den erſten 14 Tagen wird der Pferde befindet," eine Art von Bivouac etabliren; man ſich einzig mit dem Siß der Leute auf dem Pferde ſie werden Feldmachen, kleine Poſten und Bedetten auss und mit der Regulirung des Schritts und des Trabs ſtellen, undRecognoſcirungen und Patrouillen machen.

beſdåfftigen. In den zweiten 14 Tagen kann das Dubli: BeidieſenArten von Mårſchen muß jeder Reiter mit ren und Dedubliren geübt und nach und nach die Plotons einer Ration Hafer verſehen ſein , welche bei der Haupts und Diviſionen formirt werden . – Bei dem Raſten ſols raſt den Pferden gegeben wird, und einmal in der Woche

len die Escadronschefs durch die Offiziere eine Inſpec- muffen die Pferdemit einem Gebund Heu bepackt werden. tion vornehmen laſſen und öfters auch ſelbſt vornehmen , Vorſichtsmaßregeln Die Oberſten nöthigen die keinen welche das Paden und das Reitzeug zum Hauptgegens nehmen, Uebungen Schaden daß die werden auf den Fels

ſtande hat; hierbei laſſen ſie die Pferdewieder feſt gurs dern und feine falſche Deutung von Seiten der Eins ten, die Decken wieder in ihre Ordnung legen u. f. w .

Nach der Růdfehr von den Mårſchen und zu der wohner veranlaſſen. Die alſo ausgeführten militäriſchen Promenaden oder comman. Mårſche Stunde wird zum Abſatteln dirende Capitainbeſtimmten , mit Zuziehung einesjeder Pferdearztes werden zur Folge haben, daß die Reiter mehr

und des Sattlermeiſters oder erſten Sattlergeſellen , alle feſte Haltung gewinnen , daß in die Gangarten mehr

Pferdeder Escadron einsnach dem anderen beſichtigen Gleichförmigkeit, in die Bewegungen mehr Uebereins und ſich von ihrem Zuſtande und von demjenigen des ſtimmung und in das ganze Thun und Treiben mehr Reitzeugs überzeugen. Bei denjenigen, welche etwa der Energie gebracht, daß die Cavalerie in dem beſten Zus Sattel verleßt oder gedrůdt hat,ſchlägt er vor, ob ſie ſtande für das Manovriren , Marſchiren und Fechten einige Tage im Stalle zu laſſen oder im Dienſte fortzu erhalten wird. Sie werden die Pferde fräftigen und zus verwenden ſeien ; er ſieht die Såttel der beſdådigten gleich die Beſchädigungen durch den Sattel, dieſe To

Pferde nach und ordnet augenblidlich ihre Abänderung bedeutende Urſache der Verminderung der Truppen zu an . Der Dberſtlieutenant und unter deffen Befehlen die Pferde, verhüten . Die militariſchen Mariche dürfen den Detailunters Escadronschefs werden über die genaue Vornahme dies

ſer Unterſuchungen und über die denſelben zu gebende richt ſo wenig als möglich unterbrechen , beſonders in Gegen das Ende des zweiten Monats werden die

Bezug auf die Recruten ; da fie indeſſen zuin Zwecke baben , zu den Ernſtmirſchen vorzubereiten , ro rol der

Pferde für die Fatiguen abgehårtet ſein ; ſie werden ma :

Unterricht bei Zeit ausgelegt werden , damit alle berits

Folge wachen .

gerer geworden ſein und ſich ungefähr in dem Zuſtande tene Leute die Fertigkeit erhalten , in den Escadronen

befinden, der für einen guten Dienſt der geeignetſte iſt. zu marſchiren .

365

366

Um endlich die Reiter an das fchnelle Räſten und Corps bat" ſein Rendezvous am Ausgange des Waldes Satteln zu gewohnen, werden die Oberſten von Zeit zu von Döberiß gegen Spanday. Cavalerie links , Iteund Zeit und bei Gelegenheit dieſer Mårſche unerwartet zu 2te Brigade rechts des Weges, 3te Brigade hinter Sees Pferde blaſen laſſen. Sie werden im Voraus die Samsburg. Erſter Moment: Feindliche Cavalerie geht vor,

melpfäße bei Alarm und die Ordnung , in welcher die bis etwa auf den Weg, der von Dalgow nach Seeburg Berſammlung des Regiments ſtattfinden ſoll, beſtimmen . Die Regimenter empfangen für alle Pferde, welche an den militariſchen Mårſchen im zweiten Monat Tbeil nehmen , einen Zuſaß an Hafer, welcher der Differenz zwiſchen der Stand,. und Marſdration gleich iſt.". Dies

Flügel ihrer Infanterie, denfelben debordirend; 1te und

ſer Zuſaß wird auf beſondere, von dem Unterintendanten vifirte Bons geliefert. Die Generale werden ſich von der půnctlichen Volls

2te Infanteriebrigade entwiceln ſich gleichzeitig , avans ciren , chargiren , werden aber zurůdgewieſen. Zweiter Moment : Sobald die 1te und 2te Brigade retirirt,

ziebung der gegenwärtigen Inſtruction überzeugen und

nimmt die Zte Brigade Seeburg und debouchirt in die

führt. Cavalerie entwickelt ſich gegen dieſelbe. Das leichte Treffen wird geworfen , das ichwere Treffen wirft die feindliche Cavalerie. Dieſe reßt ſich wieder , wird zum zweitenmal geworfen und reßt ſich nun binter den rechten

von den Oberſten ſich häufige Rapporte in dieſer Bezies Buſche, in der Direction des meges von Seeburg nach bung machen laſſen .

Staafen attalirend ; 1te und 2te Brigade geben wieder

Durch eine k. Berordnung vom 4. Mai wird die

in die Offenſive über. Dritter Moment: Die Gavas

Errichtung eines neuen finiens infanteriereg is lerie, von ibrem leichten Treffen entbloßt, das unterdef ments zu 4 Bataillonen unter der Nummer 67, und an ſen hinter die Infanterie geſtellt worden , wird durch die Mannſdjaft eben ſo ſtart, als die übrigen Infanteries feindliche Cavalerie zum Weichen gebracht. Hierdurch wird

die linke Flanfe der Jufanterie erponirt. Die 2te regimenter, anbefohlen. Es roll in Algier aus den dort befindlichen franzöſiſchen Freiwilligen , 3000an der Zabl, Brigade geht daber als Echelon zurůd . Die 3teBris gebildet werden . gabe wird gegen Seeburg zurůdgewieſen. Die 1te feßt Der Moniteur enthält eine vom 14. Mai datirte

und vom See : Miniſter contraſignirte t. Berordnung , $

ſich neben die 2te. Vierter Moment : Die geſammte

Cavalerie

( leichte durch die Infanterie , ſdwere links

ſtellt das wonach zwei neue Regimenter zur ausſchließlichen Dienſts neben der Infanterie) geht abermals vor und Gefecht wieder ber. Der Feind wird von Seeburg zu. leiſtung in den franzöſiſchen Golonieen errichtet werden růdgewieſen , welches im Bilim ver 3ten Brigade bleibt. ſollen. Dieſe Regimenter ſollen den Namen : Erſtes

rie dem geht zurúc , obne und t zu werden Geſchüßes feindlichen Bereiche machtCavale desverfolg außer und 3 weites Marineregiment fübren . Der Effecs Die

tivbeſtand eines jeden derſelben fann nöthigenfalls derges

ftalt erhöht werden,daß jede Compagnie 112 Unteroffis Halt . ziere und Gemeine zählt. Die Uniform dieſer Regimens

Für den beutigen (zweiten ) Tag war Fol.

gendes angeordnet: Das Deđungscorps ergreift die

ter iſtdieſelbe wie dieder Linien . Infanterieregimenter , Offenſiveund begegnet dem in gleicher übſidit vorges mit dem einzigen Unterſmiede, daß ſie aufden Rndpfe n, bendenFein de,wodurch es in feine urſprüngliche Stels lung zurückzugeben gezwungen wird. Die Ausfübrung

außer der Nummer des Regiments , einen Anfer haben . Der Aufgabedieſes Lages geſchiehtin der gewöhnlichen Art der Feldmanivers. Die Saaten von Dalgow nad

Déftre i dy.

Die Befeſtigungsarbetein in der Umgegend von fing dem Dóberißer Walde,von hier nach Seebu

von

rg,und werden mit größter Thătigkeit fortgeſebt; Se. k . Hob . Seeburg gegen die Hahnenberge und auf denſel wer: der Erzherzog Marimilian leitet ſie perſönlid ), und bat den als imprafticables Terrain betrachtet ; nur ben die eine bereits die Grundſteine von dreißig Thúrmen gelegt, zelnen im Felde liegenden Saatſtúde werden betreten . um linz zu einer -In

die man für hinreichend bålt ,

der

Nr. 12 der 4. M. Z. befindet ſich eine Notiz;

feſteſten Poſitionen , und zu einem Waffenplaße erſten

in der ein aus Rheinpreußen kommender Offizier feinert Correſpondenten , der um die Armirung von Roblenz

Ranges zu machen . Preußen.

Berlin , 20. Mai. Von den hier zu den Frühjahrss übungen zuſammengezogenen Truppen wurde heute und geſtern ein Feldmanover nach folgender Generalidee ausgeführt: Spandau iſt belagert; das Corps, welches die Belagerung deden roll, bat die' Hahnenberge beſest. Ein über Doverig heranrückendes Entſaßcorps greift daſſelbe an , wird aber bis in den Döberißer Wald zu . rückgewieſen, deſſen Ausgånge es feſthålt. – Dem Ma. Dem Ma: nover des geſtrigen ( erſten ) Tages lag folgende Dis . poſition im Grunde: Das Defenſivcorps iſt vor die Búſche borgerücft, welche am Fuß des Habnenberges liegen, und nimmt dort eine Poſition ein . Seine Savas Terie auf dem rechten Flügel. Seeburg vor ſeinem linken

beſorgt ( ? ! ? ) war , beruhigt , indem er ihm ver, fichert , daß dieſe Feſtung hinreichend mit Geldig ver , ichen ſei. Er berichtet dabei, daß die in Koblenz befinds lichen eiſernen Gefdůße mit einem neuen Gicbvcrfabren

und nach einer neuen Proportionirung , beide vom Hrn. General v . Hellwig angegeben , gefertigt ſeien . Wir bals

ten und für ermächtigt , dieſen beiden Angaben zu wis derſprechen, indem die Proportioniring dieſer Geſchike, ſo wie die Methode ibrer Anfertigung die feit langerer genannte Herr Zeit in Preußen üblichen ſind , und derAndere General weder auf die Eine noch die den ges ringſten Einfluß übte. RUBIand.

Der Adjutant Sr. M. des Kaiſers , Oberſt Sad as

Flügel wit i Schüßenbatailon beſeßt. Das Angriffs, rieffsky sl. , iſt zum Generalmajor ernannt worden.

368

367

Kriegsverfaſſung der ſcandinaviſchen Halbinſel.

Im J. 1822 erſchien ein halboffizielles Aftenſtúc úber die Streitkräfte der ſcandinaviſden Halbinſel, die ins

(Schluß. )

deſſen die idwediſche Cavalerie und die Landwehr zu

III. Norwegiſche land- und Seemacht.

gering angeben dürfte.

Die norwegiſche Armee bat ihre definitive Einrichs tung noch nicht erhalten ; ſo wie ſie aber bis jeßt iſt , nåbert ihre Organiſation ſich ziemlid, dem von Gouvions Saint - Cyr in Franfreich eingeführten Syſteme. Die ganze junge Mannſchaft von 20 bis 25 Jahren wird in die Conſcriptionsklaſſen eingetragen ; die Zahl der aus jeder Klaſſe zu berufenden Soldaten beſtimmt der Stors thing . Dieſe bleiben ſieben Jahre unter den Fahnen, und

soldaten . Regu: Kriegs ! Offi: Artil: Sava.lInfans täres aushes Uebers ziere . ferie. Terie. terie . Heer bung . haupt. 1,659 2,8674,960 35,653 45,139 75,096 120,235

Sdweden Norwegen

515 1,616 1,237 11,128 13,981 10,381

24,362

Zuſammen 12,17414,48316,197 ! 46,781159,120185,477 144,617

Zum Behufder Bemannung der norwegſchen Marine iſt die ganze Ruſtenbevdiferung in zwei große Conſcrips

können auch nach ihrer Dienſtzeit im Falle des Krieges tionsfläffen eingetheilt, von denen eine die Bewobner der tionsklaſſen wieder einberufen werden ; ſie bilden eine Reſerve, welche Stådte, , die andere das landvolt in ſich begreift. Die fandvåren beißt. Alle Jünglinge, die ſich einem Hands Stådtebewohner zerfallen in fünf Conſcriptions diſtricte werf widmen, ſind der Militárpflichtigkeit enthoben, die und bilden das ſtebende Marinecorps ; die anderen Bes ſomit blos auf den Landbewohnern liegt. Dieſe laſt iſt wobner von 18 bis 35 Jahren zerfallen in ſieben Cons übrigens leicht zu ertragen,, da die Soldaten, mit Auss · ſcriptionsdiſtricte und bilden die Reſerve ( sjae lemit)

nahme derer, die zu dem fleinen Corps ſtehender Trup: für Kriegszeiten . Die Norweger ſind als die beſten Mas pen gehdren, nur vierzehn Tage im Jahr der Uebungen troſen des Nordensbekannt. wegen zuſammen fommen.

Während dieſer Zeit gibt

ihnen der Staat Kleidung und Unterhalt; den übrigen

Norwegen beſitzt weder Linienſdiffe noch Fregatten ,

Zheil des Jahres lebenSiein Urlaub. ' Die O fiziere ſondern bloseinige leichte Fahrzeuge und eine zablreiche bezieheneinenSoldaus demSchafe. Man Riebt, daß Flotille von Ranonierbooten ;eshårt bedſtens zwei oder gemein dreiBriggs und Goeletten auf der See unddasactive dieſes und das ſobwediſche Indeltaſyſtem Nichtsſieht Marinecorps iſt daber wie in Schweden nicht betrachts lich . Die zwei Kriegshafen Norwegens Find Fridriches

haben.

Zwiff bis fünfzehntauſend Mann machen das nors våren und Chriſtianſand; erſterer, welcher als Entrepot der Hauptſtadt dient, enthält das vollſtändigſte Seear, activ undwird befoldet.. Die activen Soidaten dienen lenal. Die Einrichtung des Seeminiſteriums iſtganz dies aber ſtatt ſieben blos fünf Jahre ; ſie liegen als Beſas felbe wie die des Kriegøminiſteriums ; ein Admiral Ges

wegiſche Heer aus ; von dieſer Zahl iſt etwa ein Drittel

Bung in den Feſtungen , die in Norwegen zahlreicher ſind, neraladjutant leitet das Perſonal,einStaatsrath mit als 'in Schweden . Die Reſerve iſt nie außerbalb des Kriegscommiffären Material und Verwaltung. Königreichs zu verwenden, und die übrigen Truppen im

Falle eines Krieges nicht obne Genehmigung des Stor, thing. Der König darf in Stockholm zwar eine norwe.

Ueberſicht der norwegiſchen Marine. 1. P é rron a l.

giſche Garde baben ; dieſelbe muß aber aus Freiwilligen beſtehen , und unter feinerlei Vorwand dürfen in Fries

Cadettencompagnie

denszeit mehr als 3000 Mann von einem Königreich in

Artillerie

das andere einrúden . Die Armeeverwaltung wird von einem Mitgliede des Staatsraths und von Provinzialcoms miſfåren beſorgt. Das Perſonal iſt einem Generaladjus tanten anvertraut. Eine Militårſchule beſikt Norwegen

Offizianten und Arbeiter in den Hafen Stådtiſche Conſcription , fünf Klaſſen Sjå - Lemit , ſieben Klaſſen

Seine vorzüglichſten Feſtungen ſind Aggersbus , die Citadelle der Hauptſtadt, Fridrichs ſtein , Bergenhus, Fridrichſtad , Chriſtianſand, Frids richsvåren.

Offiziere

78 30 109 424

4592

22,840 28,093

in Chriſtiania .

11.

M

a ter i al.

14 Briggs , Goeletten 2c. Kanonierſchaluppen von verſchiedener Große 105 119

Stand der norwegiſchen Armee. Generaloffiziere und Generalſtab

40 50

Seniecorps

Artilleriei Brigade, 6 Feldbatterieen, 5 Gari niſonscompagnieen . Cavalerie, 1 Brigade, abgetheilt in 3 Corps

.

1556 1237

Infanterie, 5 Brigaden, abgetheilt in 24 Corps 11,128 14,051

Dazu ber landſturm

10,381

Im Ganzen 24,432

Ueberſicht der Streitkräfte beider Adnigreiche im Falle eines Krieges. Sdweden Norwegen Zuſammen Pandarmee

142,619

Seearmee

23,209 165,858

24,362 28,093

167,011 51,302

52,455

218,313

Dieſe Streitfråfte werden aus einer Bevölferung von 3,911,318 Einwohnern gezogen, wovon auf Schwes

den 2,860,000, und auf Norwegen 1,051,318 kommen .

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : T. W. feble in Darmſtadt und in deffen offizin gedrúgt.

Samſtag, Nr. 47 .

11. Juni 1831 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Von der jebigen Stellung der ſachſiſchen Armee und Leipzig durch das Reformationsjubiläum veranlaßt, deſſen Feier nicht ſo ſtattlich erfolgte, als angekündigt zú ihren ſächſiſchen Mitbürgern . und erwartet worden war. Man ſuchte die Urſache in ( Eingeſendet . )

dem fatholiſchen Glauben des Königs und in dem Eins

Alle Beiträge zur Kenntniß der inneren und äußeren

fluſſe der fatholiſchen Geiſtlichen. Es entſtand Bolfs ,

Derbáltniſſe des Wehrſtandes in den europäiſchen Staas auflauf, Tumult, und das Militår mußte einſchreiten, Ordnung jeden ten ſind für

Militár lehrreich und intereſſant, doch

für den deutſchen am meiſten, wenn dieſe Beiträge den Webrſtand eines deutſchen landes betreffen .

um

und Ruhe herſtellen zu helfen .

In Dresden hatte vielleicht dieſes Einſchreiten , auf Verlangen der Givilbehörden , zu zeitig und zu ſtrenge

Daher dürfte nachſtehender Aufſaß den Leſern der ſtattgefunden, ſo daß eine Erbitterung gegen die damas lige Befaßung der Hauptſtadt bemerkbar blieb. Darauf von der jebigen Stellung der ſådh riſchen Armee zu ihren erfolgte im Monat September erſt zu feipzig, dann zu ſáchriſchen Mitbürgern und beleuchtet nicht allein gegens Dresden ein neuer Volksaufſtand, der hier, und ſpäter Aug. Militárzeitung willkommen ſein. Derſelbe bandelt

wärtige Verhältniſie, ſundern auch geſchichtliche Greigs niſſe der neueren Zeit, deren Veranlaſſung und Motive aus einem pſychologiſchen Geſichtspuncte dargeſtellt und erfiert werden .

in vielen anderen Stådten Sachſens , in förmlide Res bellion ausartete. Bekanntlich war eine Revolution in der Staatsverfaſſung und Verwaltung die Folge davon .

Obgleich dieſer Auffaß ſchon gedruckt erſchienen iſt

Leipzig hatte zur Zeit des Aufruhrs gar keine Gars niſon ; die rechtlichen Einwohner ſaben ſich daher gends

als Theil eines, auch die Stellung des ſáchrijden Adels

thigt, ſelbſt den Schređensſcenen ein Ende zu machen

-

umfaſſenden Artikels in der 34 Leipzig erſcheinenden und die Rube wieder herzuſtellen. Dresden , der einzige Zeitſchrift ,, das Vaterland ", – ſo kann man doch vors Ort Sachſens, wo der Aufſtand nicht blos durch fokal. -

auslegen, daß er bisher den meiſten leſern dieſer Blåtter beſchwerden und Tenderizen veranlaßt wurde, ſondern unbekannt geblieben war, weil genannte Zeitſchrift aus

einen politiſchen Charakter trug, befand ſich im Augens

ßerhalb Sachſen wenig gefannt iſt.

blide der Erploſion faſt ganzlich von Truppen entblößt,

Als Bevorwortung oder Einleitung diene noch Fols indem die Beſaßung in Cantonnirungsquartiere gerůdt berbeieilende

gendes :

war. Die ſchwachen

n Abteilungen erhiels

Seit den im Juni? vorigen Jahres zu Peipzig und 'ten Befehl, die Aufrührer vom Brennen und Plündern Dresden ausgebrochenen Unruhen zeigte ſich in Sachſen abzuhalten , aber ohne zu ſchießen . Der Erfolg dieſer eine auffallende demofratiſche, ja revolutionåre Tendenz. balben Maßregel war, daß jene Abtheilungen von den Glüdlicherweiſe ergriff ſie feineswegs alle Stånde und Das Rathbaus und das Polizeigebåude zerſtörenden Res beſchränkte fidh faſt ausídließend auf, durche Zunftmès bellen, an deren Spiße ſich ein Theil der Nationalgarðe

ſen oder Zuftunweſen aufgeregte Bürger, brodloſe ads ſtellte, auf allen Seiten zurüdgeworfen wurden. Eine vokaten , Journaliſten und dergleichen Beute, die ſeit dem bedeutende Zahl von Offizieren und Soldaten wurde

Aufſtande im September v. I. den Pöbel als ihre eres dabei durch Steine, Holzſcheite, Stangen, Balfen 2c. cutive Gewalt betrachten und um ro mehr gebrauchen verwundet, ohne die Angreifenden ernſtlich abhalten zu konnten , als die durch jenen Aufftand erfolgte Auflöſung dürfen . und Abſchaffung der Polizei alle Aufſicht, und die Vers Auf dieſe Weiſe wurde ein Pöbelhaufen und durch båtung und Beſtrafung eines frechen Treibend unmög: dieſen ber Theil der Einwohner, der die eingetretene

lich gemacht hatte. Dieß vermehrte ſich noch durd den Geſeßloſigkeit benußen wollte, Herr der Stadt. Es bils Glauben , daß die Regierung es nicht wagen werde, ſelbſt dete ſich eine Communalgarde , welche einſtweilen die bei den frevelhafteſten Tumulten , in den volfreichen

dffentlige Rube berſtellte , die jedoch nicht eher ganz

Hauptſtadte Militår bisder präſumtive Thronerbe auf die Colliſion nzudas bringen in . mit den Bürgern aufs Neue wiederkehrte, Thronfolge verzichtet, der König ſeinen Neffen , den Die Unruben, in deren Folge ſich die revolutionäre Prinzen Friedrich , zum Mitregenten ernannt, den erſten

Tendenz ausſprach und ausbildete, wurden in Dresden Miniſter entlaſſen und dem Rande eine Conſtitution

371

372

verſprochen hatte , kurz, bis eine Revolution bewirft ſowohl wegen der geringen Zahl, als wegen der zu man kann es nicht läugnen

war, zu welcher Stoff nicht fehlte.

der

nehmenden Rückſichten , zu wenig Kraft hat, um einem entſchloſſenen Rebellenhaufen die Spiße zu bieten. .

Während deſſen blieb Dresden ohne die gewohnliche So iſt es während des Sturmes auf die Kirchen in Beſaßung, weil jeder Anlaß zu neuer Aufregung vers Paris geweſen, und ſo war es am 17. u . 18. April in mieden werden ſollte. Um ſo mehr wurden die Truppen

Dresden .

( Forti. folgt. )

in den landſtådten gebraudt, wo ſich die Unruben und

kleinen lokalrebellionen gegen die Ortsobrigkeiten überall durch das bloße Erſdeinen und Einrücken von Truppens abtheilungen beſeitigten und beilegten . Dieſe erwarben

Wie war es einſt und wie iſt es jeßt ? Ginſender dieſes verſteht unter der durch

einſt "

ſich dabei durch die Diſciplin und den wahrhaft militås angedeuteten Zeit die vom ſiebenjährigen Kriege bis riſchen Geiſt, den ſie bethåtigten, die vollſte Zufriedens zum Ausbruche der franzöſiſchen Revolution ; er beabs heit der Regenten und die Achtung ihrer gutgeſinnten ſichtigt feineswegs, eine durdlaufende Parallele zwis Landsleute . fchen dieſem Zeitabſchnitte und den jüngſten Tagen zu

Aber eben dadurch zog das Militår die Abneigung der Demagogen und Prieſter der radikalen Volfsberrs

ziehen, ſondern begnügt ſich mit Antiången , die ſowohl auf lob als Tadel des Neueſten führen können und das

ſchaft in bobem Grade auf jich.

militariſche Publicum auf das Erworbene oder Berlo.

Die leichtigkeit des

Sieges, den die Aufrührer in Dresden davon getragen, rengegangene aufmerkſam machen ſollen. der große, erſtaunliche Succeß , den ihr Unternehmen In das Uebungslager *) bei Reipzig , welches die gehabt hatte, das — Niemand wird es läugnen - auch aud Sachſen im Sommer von 1781 gebildet hatten, kam der allgemein gewünſchte und für zeitgemäß, daher für noths Herzog vou Kurland , Chef eines ſådhliſden Cavaleries wendig erfannte Wirkungen hervorbrachte, gefiel ihnen regiments . Ein Corporal dieſes Regiments: redete dent zu wobl, als daß fie fobald zur geſeßlichen Ordnung Herzog alſo an : „ Gnädigſter Herr , ich bin jeßt über -

žurúdgekehrt wåren . Sie waren nicht mit den, alle frůs 70 Jahre alt und habe meinem Durchlauchtigſten ſeurs þere Erwartungen überſteigenden Bewilligungen zufries fürſten und Ihnen ſo viele Jahre tren gedient, ich bitte den. Da ſie wähnten, jede Conceſſion erzwungen zu Sie nun unterthänigſt um meinen Abſchied."" Nachdem haben , und als die Regierung vielleicht zu viel Milde der Oberſt des Regiments dem Corporal das beſte Zeug zeigte, ro glaubten Viele, auch ferner die verwegenſten niß beigelegt, gab der Herzog demſelben ein anſehnliches Plane ausführen und aus Sachſen eine Radifal-Demos Geſchent und befavl, daß ihm der Abſchied ausgefertigt fratie machen zu können . Dazu war es nöthig , vorber und ſein Pferd mit Sattel und Zeug gelaſſen werde. die Stützen des monarchiſchen Prinzips , den Adel und Zugleich ſicherte der Herzog den alten Krieger mit den das Militar, in der öffentlichen Meinung zu miniren. Worten : ,, Und damit du ſiebſt, daß treue Dienſte nicht Unzáblige Angriffe gegen dieſe beiden Klaſſen der bůr- immer ganz unbelohnt bleiben ?c." eine jährliche Pens ſion zu zu .. - Solche Erinnerungen aus den Zeiten unſerer gerlichen Geſellſchaft erſchienen nun in mehreren' derſion populárſten Zeitſchriften. Dergleichen Angriffe durch rus Båter ſchaden gewiß nicht und fönnen nur dazu beitras bige Anführung von Thatſachen zurückzuweiſen , iſt die gen , daß wir deſſen uns ſtets bewußt bleiben, was vor Beſtimmung des Aufſages, wovon hier der das Militar unſeren Augen als ſchöne Neuerung ſich geſtaltete: nicht betreffende Theil folgt.

mehr iſt die Zukunft des alten , oder des Invalide ges

Seit den Ereigniſſen am 17. u . 18. April zu Dress wordenen Soldaten blos zufällig geſichert, die Anforder ben , wo die Noth gebot , das Militár zit abwendung

rungen , die man an ſeine Dienſte macht, haben eine

einer drohenden Gefahr zu gebrauchen , und die Trup. Srånze gefunden und am Ende ſeiner Tage barren ſete pen , wie allgemein anerkannt wird , mit eben ſo viel

ner nicht mehr Rummer und Sorgen, was einſt Jeders

Ernſt als Mäßigung, auf eine wahrhaft würdevolle mann ſo natürlid, fand, als wenn der Unglüdliche einer Weiſe einen Aufſtand dåmpften , der einen recht ernſten , verbrecheriſchen Charafter angenommen hatte ,

iſt in

Sachſen das Geſchrei gegen das Militår ziemlich vers

Diebsbande angehört båtte. Guibert ſagt in ſeinem Verſuche über die Taftit : 1. Zum Beweis , daß unſere Soldaten nicht genug bes

ſtummt. Jene bedauernswürdigen Ereigniſſe haben einen ſchafftigt ſind , brauche ich nur anzuführen , daß man , neuen Beweis geliefert, daß das Militår auch im Fries um Tieſozu ſagen nicht müßig geben zu laſſen , ſie mit den, ſelbſt da, wo Gommunalgarden beſtehen, zu Aufs beſchwerlichen und verbaßten Regeln der Diſciplin über. rechthaltung der offentlichen Ordnung und Sicherheit båuft und einen Puß bei ihnen einführt, der ſie ndthigt, unentbehrlich iſt.

Die enthuſiaſtiſchſten Verebrer der

3 Stunden tåglich darauf zu verwenden , ſo daß man

Communal- und Nationalgarden werden ſich überzeugt wohl Perúcenmacher, Polirer, lakirer, mit einem Worte

haben , daß dieſe Bürgerbewaffnung, ſelbſt in Städten, - wie in Dresden zahlreich und ſorgfältig organiſirt iſt , der offentlichen Rube undein Sicherheit keine genügende Bürgſchaft darbietet, weil Theil dieſer

wo ſie

Ades aus ihnen macht, nur feine Kriegsleute." - , Wie ganz anders iſt es doch beut zu Tage ! Ade Regeln der Diſciplin auf die geſunde Vernunft gegründet, auf Sittlichkeit,ſindOrdnung und Subordination. Berbaßt

Garden bäufig dem entſtandenen Aufruhr beitritt , ein können ſie nur dem Schlechten ſein , nod; werden ſie es

anderer Theil furchtſam , bequem , gleichgiltig und ſo durch ekelhaftes Predigen , durch beſtåndiges Wiederhos paffiv iſt , daß er Alles geſchehen råbt, und der übrige, aus den Gutgeſinnten und Zuverläſſigen beſtehende Theil,

* ) Siehe Bellona von 1781, 26 Stüd.

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ten von Dingen , die dem Schwadifinnigſten geläufig

beffen nicht wenig erercirt und dabei geprügelt und

ſind, oder durch ein ſtereotypes Prohibitivſyſtem . Der

gefudstelt, wie ſchon erwähnt worden . Die Šaralerie

theoretiſdie Unterricht wird auf eine Art ertheilt, daß er bekam ibre Ecoles d'équitation , wohin die Regimenter dem Soldaten angenehm und nůßlich wird, der über die Lehrlinge ſchickten. Der Herzog :Miniſter (Choiſeul) intereſſanteſten Gegenſtånde ſeines Berufs dadurch Aufs veranſtaltete nun auch Repuen. Compiegne rollte eine diluß erhålt und ſolches dankbar anerkennt: der theoretis Aehnlichkeit von Potsdam werden ., Ludwig XV. nur

ſche Unterricht des Soldaten iſt gegenwärtig der Anfang war ſchwer zu boruſſomaniſiren ; er founte von ſeinen des Cyclus der Offiziersbildung .

Weit entfernt, durch

Jagdtagen, nåmlich allen in der Woche, nur den Sonns

Pußen die müßigen Stunden ausfüllen laſſen zu müſs tag miſſen und von dieſem Tage, an welchem , nach der

fen , iſt man vielmehr wegen der Zeit in Verlegenheit, Sprache der Jagdbedienten und Kammerleute : au die Faum ausreicht, den Soldaten alles zu lehren , was jourd'hui le Roi ne fait rien et va à son conseil, er wiſſen ſoll, um dieſen Namen zu verdienen. Man die Staatsgeſchäffte abgethan wurden , blieb weiter ſieht auf die lo nothwendige Reinlid ,feit nicht blos von

nichts als der Nachmittag úbrig. Vier Sonntage Nads

Außen, ſondern auch auf der Haut und bei dem Weißs mittags famen demnach aus einem lager bei Soiſſons, zeuge , und fomint dadurdy vielen Kranfbeiten_zuvor. wo anſehnlich mandvrirt wurde , 10 bis 12 Bataillone Der Soldat hålt ferner ſeine Armatur in gutem Stande, oder Schwadronen nach Compiegne herüber und machs To wie das lederzeug, denn dieſe Gegenſtände ſind ihm ten ihre Künſte vor dem Hofe. Was dem Bilde von theuer , da er in ihnen feine Stårfe erblickt, während er es zugleid , dem Staate fchuldig iſt, ſie nicht durch Ver.

Potsdam abging , war bier im Ueberfluß : die Menge der Zuſchauer , die Menge der pradhtigen Kutſchen und

nadlåſſigung zu verderben oder unbrauchbar werden zu Fabrzeuge aller Art mit gepubten ſchönen Weibern und laffen ." Und gewiß findet hier das Sprůchwort ſeine Ans noch ſchöneren Hetåren . Dem König war nichtsdeſtos mendung, daß, wer åußerlich Schmuß auf ſich duldet, in weniger die Langeweile auf dem Geſichte gemalt; er zog der Regel auch innerlich nicht ohne Flecken iſt. Weit feine Uniform an und ſein Hut war der einzige große. entfernt aber, 3 Stunden täglich auf die Reinlichkeit Den Beſchluß des friegeriſchen Speftafels machte jedess verwenden zu müſſen, reicht der propre Soldat mit einer mal ein Herummarſch vor Seiner Majeſtåt. Dieſe zu

einzigen Stunde täglich aus; ein ſogenannter Schwein

erluſtigen trat die Muſik jedes Bataillons – denn jedes

igel fann das ganze Jahr puben und wird es doch nicht Bataillon batte ſich zu dieſer Feierlichkeit eine Muſik dahin bringen, ſauber zu erſcheinen . Das ſind aber in angeſd ;afft - dem Monarchen gegenüber und wich nicht der Regel ſolche Subjecte, die ſich durch mehrfache boſe Eigenſchaften auszeichnen ; gewöhnlich , abgeſehen von

eher von ihrem Prase, bis ſie durch die Muſik des fois genden abgelóßt war. Aber vergebens ! ich ſelbſt hörte

der Propretåt , die ſchlechteſten in der Compagnie oder ihn einmal, ohngefåhr beim ſiebenten oder achten Bas

Schwadron. – Gewiß wird Niemand laugnen wollen, taillon ausrufen : mais mon Dieu , est - ce que ce dab , was gegenwärtig der Soldat in ſeiner kurzen Dienſtzeit lernt, ſo mannichfach und ſo umfaſſend iſt, daß man darüber erſtaunen und zugeben müſie, es ſei obne die Intelligenz der Offiziere nicht möglich . Und in der That, wenn aud) alle Stände mit der Zeit fortges

train - là ne finira jamais !" Erercirt wird auds in der heutigen Zeit und es ges

ſchieht ſogar fleißig ,da es die Baſis der Aussbildung des Soldaten iſt. Wohlverſtanden , aber auch nur die Baſis. Der Inſtructor hat beim Grerciren ſein Auge

ſchritten ſind, ſo dürfte es doch bei feinem in ſo bobem nicht auf die Zuſchauer, ſondern blos auf den Soldaten Grade geſchehen ſein , als bei dem des Offiziers. Hierzu gerichtet , er ſieht auf die punctliche Bollziehung des kommt denn, daß faſt allé Offiziere, was ſie lehren ſols Reglements, bezweckt aber nur in den einfachſten Tems

len, ſowohl theoretiſch als praftiſch wiſſen . Und da man poʻð Egalitåt. Denn wollte man dieſe auch da verbans nur dann von einer Sache durchdrungen ſein fann, wenn

nen , wo nur Unachtſamfeit oder Nachläſſigkeit gegen ſie

man ſie in dieſem umfaſſenden Sinne weiß , ro geht fehlen können, ſo würde das Commandowort zum faden hierdurch mit dem Lebren der Sadie das Intereſſe dafür

Geſchrei werden , die Stimme des Befehlshabers das

vom Lehrer auf den Schüler über : das Intereſſe, ohne Signal zur Unordnung ſein. Man ist davon zurüdges

welches das lernen entweder nur balb geſchieht, oder kommen , das Ohr durch Klippklapp ergoßen zu wollen, doch keine guten Früchte tragen fann ; das Intereſſe, aber der Faule, der Ungehorſame, muß' beſtraft") wers welches weder eine pädagogiſche Methode, noch die ſchos laſtiſche Tyrannei zu Hülfe rufen muß. Darum wird *) Was die Strafe im udgemeinen betrifft, ſo müßte jeder, audi denn auch der Unterricht nicht mit Gåbnen ertheilt, nicht

der geringſte Befehlehaber , die Macht haben , ſie zu verhän:

mit Gåbnen empfangen , im Gegentheile wird das Edle der Zeit erfannt, und die fargeweile nöthigt nicht, wie

gen und zwar im Verhältniſſe der Wichtigkeit ſeiner Function , ſo daß der niedere Befehlshaber im Vergleich zu dem höheren

Guibert es zu ſeiner Zeit gefunden , zu einem trügeris

auch nur eine geringe Strafe auferlegen darf. Das Weſen des

fden Auskunftsmittel . Bårenhorſts ) ſagt in ſeinen Betrachtungen über die

Kriegskunſt: „ Bei den perſchiedenen Corps wurde ins

Militärs erfordert iberal, wo gefehlt wurde, eine augenblids lidhe angemeſſene Rüge, und es kann nur mangelhaft gewirkt werden, wo die Strafe auf dem langſamen und für Manchen

ſogar befchwerlichen Wege der Meldungen erzielt werden muß. Freilich dürfte niemals irgend eine Strafe ongewendet werden,

* ) Von Bären horſt könnte man, eben fo wie von Guibert fagen , daß er ſich durch ſeine Sdriften zum Nange erſter Feldherrn erhoben. – Bärenborſt , indem er die Kunſt läugnete, war dennoch auf ihre Weihe ſtolz.

ohne daß die höheren Behörden davon Kenntniß erhielten und fie ihrer Controlle unterwerfen . Jede von einem dazu Berecha

tigten ausgeſprochene Strafe muß vollzogen werden, aber die Berantwortliteit laftet auf dem , der ſie dictirte.

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den ; er mach: rich abſichtlich zum unnißen Gliede eines um weiter vorzuſchreiten 2c. Wir vermogen nichts hiers Körpers , der nur in ſeiner Geſammtheit wirfen kann. gegen einzuwenden , d. 5. wir füblen uns 311 ſchwach Man wird dagegen einwenden , das Nachkommen um dazu , wollen aber doch dieſe unvollfommene Welt mit

eine Terzie ſei hier zu ſtrenge gerügt;wird aber , wer feiner anderen vertauſchen , auf der Alles ſchon gut und dieſe, nur von ſeinem widerſpenſtigen Weſen geleitet, vortrefflich wäre und die Wünſche des Menſchenfreundes nicht einbålt, es blog bei ihr bewenden laſſen, wenn ſich ihr Ziel gefunden båtten, der dagegen auf jener unvolls an den Ruf des Führers die Löſung der Frage über fommenen Welt eine große Befriedigung in dem allges Sein oder Nidtſein fnüpft ?

meinen Streben nad dem wahrhaft zweckmäßigen und

Wenn in jener für den Soldaten ſo unglücklichen Rechten findet und es darum auch gerne entſchuldigen und doch anſcheinend ſo glänzenden Periode geprügelt' wird, das man ſo oft in heiligem Gifer das Kind mit und gefuchtelt wurde und man darin nicht blos ein Spes

dem Babe ausſchüttet, ſo daß man ſagen konnte , das

cificum fab, ſondern auch ein Präſerrativmittel, ſo kann Unvolfommene der Zeit liege in dem Streben nad man in der That behaupten, es ſei in dieſer Hinſicht eine vollkommenbeit. %) Wir wollen unſeren Vergleichungen vor der Hand neue Sonne aufgegangen. Heut zu Tage würde ſich der

Offizier in ſeiner Würde verlegt glauben , wollte man keine großere Ausdehnung geben, Teßen ſie aber viedeicht ihin zumutben, einen Soldaten zu fuchteln , und aufges einſt wieder fort und wünſchten nur , daß, wenn ein bórt bat das Weltregiment , in dem Stode zu liegen. Reſer ber A. M. 3. der Ueberzeugung wäre , es ſei irs Dennoch ſind wir weit entfernt, es tadeln zu wollen , gendwo im böſen Sinne anders, als wir uns geåußert wo dieſer Sittenrichter noch in einer durch die Geſege baben, er die ſpeciellen Angaben in dieſen Blåttern nies

beſdrånften Form beſteht. Hier findet aber gewiſſermas Ben ein Ausſtoßen bei den Subjecten ſtatt, gegen welche man ihn anwendet ; er wird als verzweifeltes Mittel betrachtet und nur die Incorrigiblen haben ihn zu fürch , ten , die freiwillig auf eine des civiliſirten Menſchen wür. dige Behandlung verzichtet haben . Der geniale Barenborſt greift mit farfaſtider Paune

die långſt untergegangene Mode der gefrónten Häupter an, den Soldaten als Spielwerf zu betrachten und die zu Figuranten herabzuwürdigen, welchen auf der Bühne

des Lebens eine ſo tragiſche Rolle zu Theil geworden iſt und welchen darum das Puppenſpiel zu kleinlich erſcheis nen muß und alle damit verbundenen låppiſchen Kindes reien. Aber wie faſt úberal, ſo geht auch hier Båren. borſt zu weit , indem er Etwas von einer lächerlichen Seite darſtellen will, dem nur die beſonderen Umſtände eine Folche abgewinnen konnten : den Vorbeimarſd) in

Parade . Nichts iſt ſo ſehr geeignet, dem Soldaten jenen Anſtand zu befeſtigen , jene freie, ungezwungene Haltung, bie ihn nicht verlaſſen will, wenn er långſt das Kriegos

kleid ausgezogen , und die uns in ihm einen Menſchen andeutet, der ſich nicht vor ſeinem Schidſale beugt und Feine Furcht fennt, weder vor den lebendigen noch vor

den Todten. Dieſes freie Tragen des Kopfes, dieſen offenen Blid, wo finden wir ſie als beim Soldaten, bei dem ſich dadurch der erhabene Beruf ſeines Standes ausſpricht ? Und gewiß ſind ſolche Momente , wo der

Soldat vor ſeinem hoberen Befehlshaber oder gar vor ſeinem Fürſten vorbeimarſchiren darf, nicht nur geeig.

derlegen wolle, da ſolches mehr núben dürfte, als genes relle Andeutungen , wodurch ſich Niemand getroffen fühlt und jeder in der großen Maſſe Berubigung findet, die mit ihm in gleiche Kathegorie" geworfen iſt. *) Einſender dieſes hat hier nur das Militär im Duge und die Männer, welche es auf eine höhere Stufe hoben oder zu beben ſuchten . Wäre aber von der Kultur des Menſchengerchlechtes im Zugemeinen und von ihrer Fortſchreitung die rede , ro Teben wir faſt bei Wien, welchen die Menge die Bürgirtrone reicht, den Egoismus in erſter Linie. Wir ſind in dieſer genes rellen Beziehung noch weit vom Ziele ; aber das Militär ift

vorgeeilt , das werden die Schrejec gewahr werden , wenn ihre Stimme verhallt und das salus publica, das ſie beſtändig

im Munde führten , durch ſie nicht mehr entweiht iſt. Dieſe Schreier , welche unter dem Schilde der Zufklärung und der Freiheit ihre Zyrannei nur mit Mühe Verſtecken, werden als : dann ertennen , daß fich im Militär längſt die wahre Freiheit befeſtigt hat und daß die faiſden # poſtel derſelben biet tein

Grhör finden . Abgeſeben von der Erziehung des Volkes hat die der Jugend Müdſdritte gethan , die wahrhaft betrübend find. Hier treten Utademiter zuſammen , dem Duelle wollen fie feierlich entſagen und so den Mober des Mittelalters von ſich ſchütteln ; um aber für ihre Fechtübungen ſich nicht durch die Gunkel entſchädigen zu maſſen, wollen ſie eine Turnanſtalt

errichten. Es wird ihnen bedeutet, mit dem Iurnen ſeien vor Jahren bemagogiſche Umtriebe verbunden geweſen : 0a6 Iur. nen unterbleibt, dië Duelle beſtehen nach wie vor. Dort lehrt ein Schulmonarch, nur in der philologie liege das Gute und ſie allein ſei es, die dazu die Anleitung gebe;dabei wird denn die Mathematit al& Nebenfache betrachtet, der Sprache Luthers, welche deutſchen Sinn und deutſche Nationalität verkündet ,

ein untergeordneter Rang angewieſen un lo .

net , die Probe des Erlernten abzulegen , ſondern auch

jene Harmonie zwiſchen der inneren Stimmung und der außeren Haltung zu erwecken , welche dieſer die eigents mircelle n . liche Präge gibt. Die Bruſt des Soldaten, der ſich auf [ Mittel, die Feinde zu verjagen. ] um das Jahr 1303 ſolche ebrende Weiſe beachtet ſiebt, bebt ſich unwillkührs bildere fide ein 10,600 Mann Aartes Deer von Mißvergnügten und lich und die Standesebre bildet ſich immer mehr bei ihm zog gegen Florenzi fier zitterte man ſo ſtark vor denMeuterern , aus . - Vielleicht wird uns vorgeworfen , hier zu weit daß es fich auch dieſen mittheilte und ſie ſich wenige Stunden vor -

zu geben , denn es ſei eine unveilfommene Welt, wo der Stadt gerſtreuten, ohne auch nur entfernt auf Widerſtand ges man ſich durch fob oder Zadel antreiben laſſe, der ſtoßen zu ſein. Wenn dieſes Mittel, die Feinde zu verjagen, nur

mehr bekannt iſt, ſo wird P8 Hoffentlich zur Sqonung des Menich můffe gut denken und bandeln, um des Guten erſt lieben Blutes öfters angewendet und eine bis dahin unbekannte Willen , nur der Schwache bedürfe einer Anerkennung, Defenſivtraft tritt fiegreida ing leben. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Peste in Darntadt und in deſſen Orijin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 48 .

15. Juni 1831 .

Allgemeine Militar - Zeitung. . Ba

b

e

n.

burdh die Motion des Abg. Rindeſchwender ( und den

In der Sißung der zweiten Rammer ' der Stånde vorgelegten Gefeßesentwurf) wegen Gleichſtellung der vom 25. Mari begründete der Abg. Wel der ſeinen Militár: und Civilperſonen in Bezug auf gegenſeitige

früher angefúndigten Antrag auf eine conſtitutio: Beleidigungen , – durch die Motion des Abg. nellere , woblfeilere und dennoch mebr !. Ibſtein wegen der landſtåndiſchen Zuſtimmung zu der jedesmaligen Aushebun g der Recruten ,

ſichernde Wehreinrichtung. *)

durch

Antrag der erſten Rammer , die Abſchaffung der ,, Die gegenwärtige Wehreinrichtung," ,bemerkte ders den förperlic hen 3 ủ chtigungauch auf die Soldaten ſerbe, erſcheint erſtensſtehend als mit nicht unſeren conſtitutionel l oder auszudebnen, alsnicht im Einklange conſtitutio: durchden Geſebesentwurf úber den -

die er vor : erſtens Hellen Verhältniffen , Grundſaßen und Geſinnungen , Madt. Einer der beſonderen Motion behålt und eben deßwegen als feine hinreichende Bürgfdjaft eine Militärdienſtpragmatif oder eine conſtitus

oder Sicherheit für unſere conſtitutionellen Verhältniſſe darbietend. Sie wird zweitens erſcheinen als per: Håltnißmäßig viel zu foſtſpielig, als im Frieden viel zu febr unſere Staatsfråfte, unſer Geld und unſere Men:

tionelle Sicherung der Militårdiener in Beziehung auf Anſtellung, Verſeizungund Penſionirung, ſo wie in Bez ziehung auf eine geſeßlich garantirte, gleichförmige und den ganzen reichlichen Mitteln entſprechende Verſorgung

chenfräfte in Anſpruch nehmend . Sie wird drittens der Bitimen und Waiſen ; zweitens eine Befreiung uns erſcheinen als nicht genügend Sicherheit gebendweder Peres Militärſtandes, theile von der verfaſſungswidrigen für die bürgerliche Ordnung gegen Anarchie und robe Ausnahmejuſtiz eines privilegirten Gerichtsſtans

Gewalt im Inneren , noch für die Selbſtändigkeit von 8e8,der auch in dem militäriſchen Franfreich, mit Auss Fúrſt und Vaterland gegen Aufen ." nahme reiner Militárſachen , nicht ſtattfindet, theils von 1. In der erſten Hinſicht rechtfertigte der Antrags der durch alle Lebensverhältniſe, ſelbſt durch die bloße ſteller ſeine Behauptungen im Weſentlichen folgenders Civilprozeßführung, wirkſamen Bevormundung. maßen :

,, Zu meiner heutigen ausführlicheren Behandlung,

,, Das conſtitutionelle Staatsbürgerthum fordert ein fährt der Redner fort, „ bleibt mir nach der ſchon begons friegeriſches Bürgerheer und einen Offizierſtand als einen nenen Reform unſeres Militärweſens und nad, dem biss

ſtaatsbürgerliden Stand des allgemeinen Staatsbürgers ber Geſagten nur die Erérterung Eines Punctes übrig, vereins mit den allgemeinen bürgerlichen Rechten und aber freilich gerade des wichtigſten von allen; ich meine Pflichten, und nur in Dienſtverhältniſſen von dem durch die Bildung oder So'nſtituirung der ganzen

feine Natur gebotenen beſonderen feſten Gefeßen abhäns landeswehranſtalt. Iſt nun aber nicht dieſe ganze gig . Es will einen militärkünſtleriſchen fråftigen Aus, gegenwärtige Bildung fürs Erſte inconſtitutionell" und Iſt ſie nas ſchuß zur nächſten gemeinſchaftlichen Bertheidigung des unſerer Verfaſſung völlig widerſprechend ? unſerer Ver Vaterlandes und ſeiner Freiheiten und zu einer verſtåns mentlich entſprechend der in den Ss . 8-10

digen Leitung dieſer Bertheidigung im Falle des Krieges," faſſung geforderten Gleichheit aller Badener in allen öffentlichen laſten , beſonders in der Militárlaſt ? Wo iſt ſo wie eine allgemeine prattiſche Kriegsſdhule für die ſolche Gleichheit in Wahrheit verwirklicht , wenn nicht, waffenfähige Staatsbürgerſchaft im Frieden.“ Einzelne, zu einer ſolchen Reform des Militarmeſens wie in Preußen, unbedingt jeder gleich Waffenfähige auf gehörige Momente glaubt der Redner jetzt ſchon übers gleiche Weiſe die Waffen für das Land zu tragen , und

gehen zu können , da ſchon mebrfach vorgearbeitet ſei wenigſtens für den Fall der Noth zum Voraus bazu ſich *) Wir glauben dieſen Antrag in der U. M. 3. nicht übergehen

zu bilden , verpflichtetNiemand, iſt ? Erſdrede ,,

aber

der etwa als Vater von

zu dürfen, theils ireil er überhaupt ein für die Geſchichte der' Söhnen in Beziehung auf die Recrutenaushebung biss Militäreinrichtungen merkwürdiges Actenſtück ift , theils veil er reichen Stoff zu näheren Beleuchtungen und Erörterungen

ber darin feine Hoffnung regte, daß die Unglücksnummer

darbietet , wozu die 2.M.3. tüdligeund unbefangene Milie zum Milttårdienſte ſeinen Sohn nichttreffen werde, und tärs veranlaſſen und einladen mödte. 1

der, falls ſie ihn tráfe, die legte Zuflucht in dem theus

379

eren Abfauf dieſer Pflicht ſuchte ! Ja , ich ſelbſt , ein

380

Muß aber , meine Herren ! ein vernünftiger und

Vater von Sohnen, geſtebe unumwunden ein, daß ich, vollends ein conſtitutionell geſinnter Vater ſolche Eins wie alle übrigen Båter in meiner Lage, bei einer geſess

richtungen nicht wünſchen , eine ſolche ſo wenig Opfer

lidhen militäriſchen Organiſation , nach welcher neben und Störung begründende treffliche Schulefür ſeinen erfauften Miethlingen meiſtens nur die Glieder der uns terſten Klaſſe dienen, und die Soldaten ſech 8 fråftige Jahre ihres"Lebens, alſo bei hóberen Studienihren gans zen Stand dem Dienſte opfern müffen , meinen leßten Notbpfennig geben würde, um meinen Sohn, wenn er fidh nicht etwa dem Offizierſtande widmen wollte , von der beiligen Pflicht der Baterlandsvertheidigung loszus

Sobn , eine folche militariſche Erziehung , beilſam für

den Körper und die Geſundheit, für die Ausbildung der

eigenen Perſonlichfeit unddie Entwidelungdes achten Patriotismus ? Nur wer zu möglichſt lebhaftem Bes wußtſein gebracht wurde , ſein Leben für die hódíten Güter, für Ehre und Freiheit, für Fürſt und Vaterland und die Treue für ſie auf das Spiel zu ſeben, und wer

kaufen. Ich geſtehe aber eben ſo offen , daßich bei einer ſich ſo praktiſch zum tódtlichen Kampfe für ſie übte, dem

Militäreinri chtung, wie ich ſiein Preußenkennen lernte, erſt werden dieſe Güter und die Treuefür ich nicht blos meinen Sohn nicht befreit wünſchte, ſons wie das eigene Peben ſelbſt. Dazu aberſieiſtganzeigen, ein rols dern , wenn er befreit wäre, den Heerdienſt freiwilig, der Militárdienſt, wenn nicht das einzige, als wohlthåtig für ihn, ſuchen würde. Und ich darf ras . doch ein treffliches Erziehung 8 mittel. Wer

gen, daß ich auch unabhängig von dem Buchſtaben des dagegen ſeine Ehre und Freiheit nicht ſelbſt beſchüßt, Gefeßes Gelegenheit batte, dieſe preußiſche Einrichtung fondern ihren Schuß ganz an Andere abgibt , ſich von aller Gefahr ihrer Bertheidigung losſagt,ſagt ſich von

genau im Leben zu beobachten . Ich babe während meis

nes Aufenthalts in Bonn viertehalb Jahre hindurch tåg- ihr ſelbſt los und wird, wie die Geſchichte aller waffens unfähigen Bölfer beweißt, von den Kriegsfråftig

lich die militariſchen Uebungen unmittelbar vor meinen Fenſtern beobachten fønnen, und während ,dieſer Zeit

en als

ebrs und rechtlos unter die Füße getreten. Månner und eine Reihe von Gemeinen und Offizieren , bei der Bil. Bolfer müſſen ihre Ehre ſelbſt beſcúben, oder ſie hören dungsliebe-des preußiſchen Offizierſtandes, ſelbſt Stabss auf, ſie zu beſigen. offiziere, unter meinen Zuhörern , und viele von ihnen 1. Vor allem aber muß bei unſerer gegenwärtigen

zu Freunden gebabt. Außerder überhaupt nur dreijabs Einridtung in Beziehung auf die Forderung der Vers rigen Capituľationszeit in Preußen, fann nämlichdas wirklichung yddiger Rechisgleidybeit die 3 urheilung feibſt jeder Vater ſeinen Sohn , wenn derſelbe nur einige der Militärpflidtigkeit ungerecht und unconſtitus beſſere Vorbildung hat, und er ihn ſelbſt fleidet und auf tionell genannt werden. Nur eine gewiſſe Anzahl unfes Lohnung verzichtet , als Freiwilligen für ein einziges rer Mitbürger und gerade nur die ärmeren , für welche Capitulationsjahr ſtellen . Er kann dabei zugleich die

der Staat am wenigſten Schuß und Wohltbaten gibt,

ibm geeignet ſcheinende Zeits und Ortsbeſtimmung für die Abhaltung der Dienſtzeit erlangen , und ibn folchers geſtalt zu der bequemſten Zeit dienen laſſen , und in einer Garniſonsſtadt, wo er neben dem Militárbienſte mit ſeis nem übrigen Lebensberufe in einiger Verbindung bleibt, oder wo der Vater ihn der Fürſorge treuer Freunde

múffen neben erfauften Miethlingen die höchſten aller irdiſchen Güter und zugleid ) die fråftigſte Zeit ihres . Lebens und ibrer Gewerbsthätigkeit ſechs Jahre lang hindurch aufopfernt; die Reichen kaufen um ſchnodes Geld fich los von der beiligen Pflicht der Vaterlandés vertheidigung und bleiben ewig ohne alle militåriſche

empfehlen kann . Wo foldhergeſtalt die Söhne auer Aels

Uebung und Bildung.

tern, vom Fürſten und Grafen bis zum Bauer berab,

,, Ghrwürdige Vertreter des Vaterlandes ! Iſt dieſes

als Gemeine dienen , da iſt eine mehr als geſebliche eine würdige und fittliche Geſtaltung des Staates und

Bürgſchaft gegeben für eine durchaus ehrenvolle Bes des Heeres ? eine Begründung der Herrſchaft ſittlicher bandlung der jungen Månner von Seiten der Offiziere

Geſichtspuncte in beiden ? foi in Baden fortan Gbre,

und Unteroffiziel .. Der ehrenbafte junge Mann iſt ges Leben und Pflicht der Vaterlandsvertheidigung für ſchnos fichert, daß er geachtet wird , er iſt geſichert vor jebem

des Geld feil ſein ? ſou, nach Abſchaffung alles anderen

Schimpfworte, und ſelbſt vor jeder Miene der Andros bung von Solågen, Púffen,, Tritten und Stoßen, und vor der furchtbaren Gefahr, bei fråftigem Ehrgefühle durch dieſe Drohungen zur Nothwehr und zu Dienſtverbrechen ſich gereizt zu ſeben . Unter ſolchen Umſtånden

Menſchenbandels , nur noch dieſer einzige beſtehen bleis . ben , und privilegirt von der Regierung betrieben were den ? Bedenken Sie wohl die ganze Bedeutung und alle Folgen dieſer inhaltsſchweren Frage, ebe Sie ein Ja für dieſelbe ausſprechen ! ,,Und die blinde loosentſcheidung , die wir zum iſt auch dem gebildeten Gemeinen nicht die gebildete Ges fellſchaft, un beſonders nicht die ſeiner Offiziere, vers Behufe der Auswürfelung einer Vermögensſteuer uners I

ídloffen . Es durchbringt ſo hinwiederum böherer Sinn tråglid finden würden , dieſes blinde Würfelſpiel ſollte und Geiſt , feineres Ehrgefühl und edlere Bildung auf dieſe gerechtigkeitliebende, weiſe Verſammlung als den eine für böberen acht patriotiſden Militärgeiſt unberes gerechteſten, weiſeſten Beſchluß über die Rechtspflicht de chenbar vortheilhafte Weiſe die ganze Militármaſſe. Der Aufopferung von Blut und leben anſehen ? Sie wollte,

Militärſtand tann ſolchergeſtalt, bei glüdlicher Beſeitis Angeſichts unſerer Verfaſſung , dieſe furchtbare Rechts.

gung des Müſſigganges durch die kurze Capitulations. pflicht und den Stand des Kriegers blos Einzelnen auf: Unſittlichkeit, ſondern der höheren vielſeitigeren mit ganzlicher Zerſtörung ihres Standes und der freien und Bildung werden. jeit , nicht, wiefrüber ſo oft, eine Schule der Robbeit legen , zum Theil , wie z. B. bei armen Studirenden, 1

Wahl ihres Lebensberufes , auflegen für andere gleich

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Waffenfähige? Werkann ſich nun wundern, wennan Von der jeßigen Stellung der ſächſiſchen Armee ein ſo krankes Recht ſich ſchlechte Heilmittel und neue

verlebende Mißbråuche aller Art anfnüpfen ? Ich will nur erinnern, an jene privilegienweiſe Befreiung mana cher jungen Leute, die, wie dieß die früheren ſtåndiſchen

zu ihren ſáchfiſchen Mitbürgern. ( FortſeBuñig. )

Verhandlungen hinreichend darthaten , meiſt ſchreiende Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten in dem wichtigſten

Folgendes iſt der erwähnte Auffag , ſo weit er ſich auf das Militær bezieht: 26. Wenn man nun zugeſtehen muß, daß der ſad ſiſche

Rechtsverhältniß und bei den ſchwerſten Opfern begrün

Adel bisher geſebliche Vorrechte und Vorzüge

richtung ohne neue furchtbare Verleßung nicht vermeids

beachtet zu bleiben dienen, eine . Reaction , mitunter

genoß, den . Dennoch aber ſind dieſelben bei der jeßigen Eins und daß dieſe, To lange die Forderungen der Zeit uns lich . Ich will Sie ferner erinnern , an die von dem Abg. auch wohl.Erbitterung und feindſelige Aeußerungen ver, 1. Ipītein erwähnten dffentlichen Klagen über angebliche anlaſſen konnten, ſo fucht man dod umſonſt nach befriea Winführlichkeiten und Ungleichbeiten bei dem Aushes digenden Gründen, um ſich die Gehäſſigkeitzu erflaren ,

bungs und Einſtandsweſen , wodurch die laſten eines mit welcher immer erneuerte Artifel einiger fächſiſchen ganzen ſechsjährigen Militardienſtes auf Nichtpflichtige Zeitſchriften ſich gegen das vaterländiſche Militårauss gewalzt werden Klagen, die auch ich und wahrſcheins ſprechen. lich jeder von Ihnen wiederholt vernahm . - Es fönnen Nicht mit mebr Erbitterung fonnte davon die Rede dieſe freilich nur durd amtliche Unterſuchung offiziell ſein , wenn es, gleich den Schweizertruppen der Bours

begründet werden. Allein, ſchon wenn ſolche Klagen im Völfe berumgehen, erfordern ſie eine gründliche Abhůlfe. Eine gründliche Abhülfe derſelben, ſo wie die aller ans geführten großen Mieſtånde, iſt aber nur möglich durch allgemeine Dienſtpflicht in der Linie oder in der lands webr, mit möglichſt kurzer Capitulationss und Dienſts zeit.

( Forti. folgt. )

bons, aus fremden Söldnern beſtånde. Es iſt aber ganz national ; es beſteht, mit wenigen Ausnahmen , vom erſten General bis zum leßten Gemeinen , aus fandess findern, aus Söhnen und Brüdern ſådyſiſcher Familien aller Stände, die mit dieſen ein voukommen gemeins ſchaftliches Intereſſe am gemeinſamen Vaterlande haben . Die allgemeine Stimme in Europa ſpricht ſich günſtig

In Folge der Stiftung der Dienſta uszeichnung über den Geiſt und die Bildung des ſächſiſchen Militárs rf. Nr. 41 der A. M. 3. hdren nun die Anſprüche auf Ertheilung des Karl - Friedrich -Militárverdienſte orden oder deffen Medaille auf, welche bisher durd 25 jährige Dienſtzeit begründet werden konnten , und es ſollen dieſe , ihrer urſprünglichen Beſtimmung gemäß,

aus , und dieß verdient um ſo mehr Beachtung, je náher - ſich in der neueren Zeit alle Völfer, zumal ade Heere Europa's , gegenſeitig fennen lernten . In Folge dieſes vorteilhaften Rufes kommen Jünglinge aus den Nas tionen , ſelbſt fremde Offiziere , nach Sachſen, um hier

nur für tapferes Verhalten vor dem Feindevorbehalten ihre erſte militariſche Bildung zu erhalten. Gleichwohl wird der gute Geiſt und das wahre , mit Pflichttreue und dem Streben nach Bervollkommnung verbundene

bleiben .

Ru B1 a n 8 . Ehrgefühl, das den Ruf des ſächſiſchen Militárs begrüns Se. Mai. Der Raiſer haben dem General der Infans det, nicht, wie in den großeren Staaten, durch glänzende, terie Weliaminom , Commandeur des abgeſonderten Ausſichten auf belohnende Stellen und Wirkungsfreiſe , ſibiriſchen Corps, den Alerander:Newskyorden 1r Klaſſe oder durch fortſpielige Aufmunterungen und Auszeichs verlieben .

.

Ferner haben Se. Majeſtát, für ausges nungen, belebt und angefacht. Im Gegentheil hat das

zeichneten Muth und Tapferfeit in Gefechten gegen die f& childe Militår mit manchen Schwierigkeiten zu fåms polniſchen Rebellen verlieben : den Georgsorden 3r Kl.

pfen . Die Gemeinen wurden bisher immer noch obne

dem Generallieutenant Kablufom und dem Generals major Baron Dellingshauſen ; den goldnen Såbel mit Diamanten ,, für Tapferkeit " bem Generaladjutans ten Generalmajor Herzog Adam b . Württemberg; den goldnen Degen mit Diamanten ,, für Tapferkeit " dem Generalmajor Michailowsfys Danilewsfy ; die

Stellvertretung, faſt ausſchließend aus der ärmſten und niedrigſten , daher der ungebildetſten Klaſſe der Nation ausgehoben, und ungeachtet ſie nur kurze Zeit im Dienſte zu ſein brauchten und den bei weitem großeren Theil ihrer Dienſtzeit beurlaubt ſein konnten , "To ro wurden ſie doch ſchon deßhalb ungern Soldaten, weil die zu lange Inſignien des Ännenordens ir Ri. mit der kaiſerlichen 8 jábrige - Dienſtzeit ihre bürgerlichen Verhältniffe Krone bem Generalieutenant v. Gervais und dem weſentlich ſtdrte und den Rúdtritt in ſelbige erſchwerte.. Fürſten P cheiſe. - Se. Maj. haben durch Reſcripte Weil die Mittel fehlen , erhalten die Unteroffiziere für -

die Generalmajore Jorrelian und Perrin zu Rittern viele Opfer , die ſie dem Ehrgefühle und dem Dienſte Annenordens des

ir Rl. ernannt .

bringen , feine Entſchådigung. Die Subalternoffiziere - Se. Majeſtát haben den Befehlshaber des 4 ten beziehen einen unverhältnißmäßig niedrigen Gehalt, der Reſerve-Cavaleriecorps, Generalieutenant Rüdiger l. , ihnen nicht das ndthige Auskommen gewahrt, weßhalb zu Ihrem Generaladjutanten ernannt. die wohlhabenden ihr Vermögen zuſeßen und die unvers

Zur Belobnung ibres ausgezeichneten Betragens mogenden Schulden machen und Entbehrungen aller Art in Betámpfung der polniſchen Rebeđen haben Se. Maj. ertragen müſſen ; ſelbſt die Stabsoffiziere der unteren der Kaiſer den Generalieutenant Baron Rreug zum Grade können , wenn ſie Familie haben , taum ihre båuss General der Cavalerie und den Generalmajor Muraws lichen Verhältniſſe wieder ordnen , und nur die wenigen , jeff zum Generalieutenant ernannt. die das Glúd haben , den Grad des Oberſten und des

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Als ein Grunb, weßhalb in jenert Aufſåsen die fach Generals zu erreidsent, and gegen Nahrung88Torgen ges Fichert. Welche fühlbare Verminderung dieſer böheren fiſchen Offiziere, als eine von der Nation ( ? ) getrennte Stellen hat aber ſeit der Theilung des Landes das fåch Kaſte dargeſtellt werden, wird angeführt, daß die Bes fiſche Militår betroffen , und wie ſebr iſt dadurch die feßung der Offiziersſtellen ein Vorrecht des Ádels rei. Ausſicht und Hoffnung aller Dffiziere auf Aufrůckung Ein ſolches Vorrecht eriſtirt aber feineswege. Weber beſchränkt worden ! So enthielt vor jenem unglüdlichen gefeßlich noch als Obfervanz iſt irgend eine Militarſtelle

Zeitpuncte der königlich ſächſiſcheMilitáretat : 1 Kriegøs dem Abel ausſchließend porbehalten. Die Armee zählt miniſter, 1 Chef und 1 Sousehef des föniglichen Senes ralſtabs, 3 Diviſiondgenerale, 3 Chefs der Diviſiones generalſtåbe, 8 Brigadegenerale, 1 Commandanten pont Neuſtadt Dresden , 1 Gouverneur von Peipzig 2c. Don dieſen 19 oberen Stellen ſind 4 geblieben : i Chef des Generalſtabs und 3 Brigadegenerale. — Von 19 Regis

mehr adelide als bürgerliche Offiziere, aber nicht einem Rechte zu Folge , das der Adel auf die Offiziersſtellert hat, ſondern in Gemäßheit der Einrichtung , daß das Sadetteninſtitut, welches von den abelidhen Bandſtåndert

mentscommandanten der Cavalerie und Infanterie Find

den , und deßhalb ausſchließend für junge Adeliche be:

der ſogenannten Ritterſchaft - geſtiftet, bis in die

neuere Zeit durch ritterſchaftliche Beiträge erbalten wors

8 geblieben u. ſ. f. - Dabei haben noch die Regimentos" ftimmt war, eine großere Zahl von Zdglingen enthielt, commandanten und Brigadiere eine Verminderung ihres als das, vornehmlich für Bürgerliche beſtimate Inſtitut, bis 1815 bezogenen Gehalts, erſtere um den 6ten , lek. die Militärakademie, baber mehr Offiziersſubjecte lies tere um den eten Theil erlitten. Die nummeriſche Stårfe der Armee iſt von 31,488 Mann auf 12,924 , daher um

ferte , als lekteres . Die gedruckte Armeeliſte zeigt , daß im jeßigen Aus

18,564 Mann verripgert worden. Dieſe Thatſachen bes genblice die Zahl der erſteren ? ,, die der lekteren / weiſen unſtrettig, daß das Militår in Sachſen nicht auf aller Offiziere der Armee beträgt. Wenn man nun er: eine Neid erregende Weiſe begunſtigt und mit Reductios någt, daß bisher der bürgerliche Stand nur ausnahms, nen, die den Maßſtab der Theilung weit überſchreiten, weiſe , der adeliche aber vorzugsweiſe den Militärſtand ( bie Offiziersanſtellung ) white , jo daß ſich um die nicht verſchont worden iſt. Wenn Sie oberſte Adminiſtrationsbehörde, die nicht

Stellen in der Militärakademie immer nur wenige, hin ,

blos reine Militárſachen zu beſorgen hat , ſondern als

gegen um die im Cadettencorps rebr viele junge Leute

landescollegium zu betrachten iſt, ſo wie manche Eins bewarben , und daß , ſobald Krieg ausbricht , ſich die richtung des Militårorganismus , verhältnißmåßig viel Zahl der Offiziere bürgerlicher Geburt verhältniſmäßig 1

Foſten, oder bisher gekoſtet haben, ſo ſind dieſes Sums ſehr vermehren wird , da ein großer Theil der vacantent men , die weder den Offizieren noch den Soldaten zu Offiziersplåße durch Unteroffiziere beſet werden dürfte : gute gehen , und deren hoher Betrag - im Verhältniß ſo crſcheint das jetzt beſtandene Verhältniß feineswegs zu großeren Armeen – auch darin zu ſuchen iſt, daß als ein den bürgerlichen Stand ſehr benachtheiligendes .

die Mehrzahl der Centralſtellen in Fleinen Staaten für

Daß unter den angeſtellten Dffizieren fein Unters

den Geſchafftsgang eben ſo nothwendig iſt, als in gros ( chied der Geburt bemerkbar und fühlbar war, weder in ßen . Daß die Militårpenſionen viel betragen , liegt nicht dienſtlicher Hinſicht noch in cameradſchaftlicher und ges in der Höhe der einzelnen Ruhegehalte, - fie find um relliger , wird jeder bezeugen fónnen . Die ſchnellſte und .

die Hälfte niedriger , als die der meiſten anderen deuts

glanzendſte Beförderung und Auszeichnung, die in Sachs

ſchen Staaten – ſondern theils darin, daß die fachſiſche jen je einem Offizier zu Theil geworden iſt, wurde dem Armee von 1806 bis 1815 faſt fortwährend an den Krie. General Thielmann , der erſt als Generallieutenant, gen jener Zeit Theil genommen hat, theils darin, daß furz vor ſeinem Austritte aus dem fach fiſden Dienſte, Die Ärmee ſeit 1810 wiederholten Reductionen unterwors

vom Stonig zum Freiberrn ernannt wurde.

fen wurde, und endlich darin , daß die Offiziere aufhos

Daß aber auch die, durd das Verhältniß der Milis tårinſtitute veranlaßte factiſche Begünſtigung des Adels

ren dienſttüchtig und als Soldaten brauchbar zu ſein,

ſobald ihre Geſundheit und phyſiſchen Kräfte nicht mehr bei Beſetzung der offiziersſtellen aufhören miſſe; daß zu den Anſtrengungen geeignet ſind, die der Militars nicht ferner ein offentliches ( Pandes - ) Inſtitut für einen

tand, ſelbſt im friedlichen Verhältniß , um ſo mehr wahs Stand ausſchließend beſtehen dürfe, weil dieß eine, mit rend eines Feldzugs erfordert, während jeder Nichtſoldat unſerer Zeit nicht mehr barmonirende Trennung unter ſein bürgerliches oder gewöhnliches Geſchafft bis an das den Stånden unterhält, die auf den Gemeingeiſt ſtorend Ende ſeiner Tage betreiben kann, im Fale nicht wirks wirkt ; daß unter den Bewerbern um jedes dffentliche liche Krankheit ihn daran verhindert.

Amt nur der, durch Brauchbarkeit geeignetſte, ben gile

So kann auch der Rang, der den Offizieren , im tigſten Anſpruch haben könne ; dieſe Wahrheiten ſind Vergleiche mit anderen Staatsdienern , zu Theil wird, aŭgemein anerkannt, ſind als Normen für den neuen

nidii die Mißgunſt erregen ; denn der júngſte Rath eines Organismus angenommen worden, und nod in diefem Collegiums hat den Rang über den Hauptleuten und Jahre werden die 3dglinge der beiden jeßtbeſtehenden

Majoren, die meiſt erſt nach langen Dienſtjahren in und Militärinſtitute, mit Ausnahmeder für die Artillerie Ingenieure beſtimmten ; im Cadettencorps vereint,

dieſe Grade aufrücken, und ein Kammerherr, der kaum

20 Jahre alt iſt, nimmtbei Hofe und bei allen ceremo,

und die Aufnabme neuer Zöglinge wird, ohne Rückridt

niellen Gelegenheiten ſeinen Prag über dem Oberſten ,

auf die Geburt, von dem Grade der Vorbildung abhåns

( Fortf. folgt . ) ber ein Regiment vor dem Feinde anführte . gig geinacht. Redigirt unter Verantwortlidbeit der Berlagehandlung : T. W. Beste in Darmſtadt und in deſſen Officin gedruct.

Samſtag, Nr. 49.

18. Juni 1831 .

Allgemeine Militar - Zeitung.. B

a

0

e

11 .

( Fortſefung der Wideriſchen Morion wegen Reform der Befreinrichtung . )

nöthigenfalls ſich militäriſch vertheidigen fann. Abgeſes ben von der in Beziehung auf Ausdehnung der militás riſchen Bildung und auf die Erſparniſſe der Kraft der

II. „ Noch ſchneller, meine Herren, treffen wir wohl Bürger ſo vortheilhaften kurzen Dienſtzeit, iſt in Würt:

in gemeinſchaftlicher Ueberzeugung darüber zuſammen, temberg auch unmittelbar für die Staatseinnahme das weit wohlfeiler als das unſerige. militäriſche Einric;tung verhältniſmäßig zu Militår daß unſere ,, Nach dieſer genauen Berechnung nun, die ich hier Opfer an Zeit und Kraft in Anſpruch

große

nimmt. Bliden Sie hin auf die große faſt und die in der Hand habe, foſtetenbei uns 3. B. im Jahr 1829, ſteigende Verarmung eines großen Theils auch unſeres badiſchen Voffes ! Wo anders liegt denn auch hier die des Uebels, als in der falſchen Militäreins Hauptqueile richtung, dieſem Krebsſchaden des Wohlſtandes , wie der Freiheit und Sittlichkeit, nach den Ausdrúden des edlen

das doch noch nicht unſer theuerſtesº iſt, 10,000 Mann mehr als in Württemberg, die enorme Summe von 340,000 fl. Wir bezablen alſo in fünfzehn Friedengjabs ren blog aus Staatsmitteln mehr , als wenigſtens in Württemberg nothwendig iſt, 5,100,000 fl. – Sd bin -

8. Liebenſtein während fünfzehn vollig ungeſtörter Fries alſo, wie gewiß viele von Ihnen , meine Herren! Tebr densjahre verzehrt es uns , ohne in dieſer ZeitKriegés begierig, ob und wie uns wohl ein etwaiger Irrthum dienſte geleiſtet zu haben , 1 ) von unſeren geſammten in dieſer Nad weiſung wird dargethan werden, oder wie

hohen Staatseinnahmen außer den Penſionszuſchuſſen zc. man es dem badiſdenVolfe tiår und begreiflich machen wird , was wir gegenwärtig vor Württemberg dadurds Ganzengegen 25,000,000 fl.; außerdem : 2) das , was voraus baben , daß wir in dieſen testen fünfjebu Fries die Bürger für ihre Sohne in den Garniſonsdienſt aufs bensjahren verhältnißmäßig einen ſo viel größeren Auf den fünften Theil , nåmlich 16 – 1,700,000 fl. oder im .

wenden ; 3) das, was die Birger an Militárfrohnden, wand für unſere immer friedlid gebliebene Militárver's

an ge feßlichen und leider noch in neueſter Zeit oft antheidigungsanſtalt machen mußten. Die heiligſte Pflicht

unwürdig erpreſten Quartierlaſten tragen ,endlich 4 ) gegen unſer Vaterland werden wir aber gewiß erfüllen , das große Kapital des verlorenen Arbeitsgewinnes von wenn wir die Quellen dieſes Mehrbetrags emfig aufſu , 10,000 Mann.

dhen und abídıneiden , und zwar eine würdige Stellung

,, Daß nun aber bei dieſem ungeheuer großen Nufo der Militardiener erhalten , im übrigen aber nicht den wand die Klage über das: zu groß, nidt grundlos mindeſten lurus und unnöthige Opfer an Geld oder ſei, das möchte ich zunächſt auch nod durch Folgende Arbeitskraft bewilligen. Erleichterung fordert das ganze

Momente anſchaulich machen : Ich halte bierinder fand einſtimmig, einſtimmig der Mund ſeiner Vertreter ; Hand ein von Karl Friedrich unterzeichnetes Staatsbuds bei der großeſten aller Ausgabspoſitionen aber kann die get , aus der friegeriſchen Rheinbundsepoche vom Jahr überall nothwendige Erſparniß am fruchtbarſten werden. 1808. Ungeac der fchwere Rbeinb Sie werden und B. gewiß nichts bewili htet n undepflichten Karl Friedrichs Klage über das theucre Heer, betrug

z.

gen für uns

nöthigen P u B , umſo mehr , da erſtens außer feiner

damals in der theueren Zeit der ganze Militäretat im Entbehrlichfeit die Erhaltung und Reinigung deſſelbeit Fried 804,20 alſo nichthalb ſo viel, als meiſtviele Zeit erfordert,, dritten en nur zweitenss diedurch 0 fl., fepteredie fünfze jedem in unſerer hu Friedensjahre. Der deutſche Sache leichti n oft ruinirt werden gkeit der Bund hat nun freilich das in den napoleoniſchen Zeiten Dienſtverrichtungen durch ihn geſtórt wird, und weil er

genügende Contingent von 8 auf 10,000 mann erhöht; viertens dem durch den ernſten hohen Stand des Milis allein auch ſo foſten und jest 8000Mann 6-700,000 fl. tårs begründeten höheren Geſichtspuncte Eintrag thut. jährlich inehr, als unter Karl Friedrich im Jahr 1808.

Gerne aber geſtehe ich ein, wie ſehr {chon unſere Milis

Warum undwozu denn nun dieſes ? DieſeFragemag fårbehördeund vollends der Sinn unſerer beſſeren 9fa beantw uns die Regier vielleic Ich verglei ung orten. che ferner die militariſchen Einridhtungen anderer Staaten , z. B. die von Württemberg , welches doch wohl eben ſo reine Bundespflidhten erfüllt, und nicht weniger als Baden,

fiziere ( der rids ht auch in der löblichen Neigung einfacher bürgerlicher Kleidung zeigt), in dieſer Hinſicht im Weſentlichen die würdigeren Geſichtspuncte anerfennt.

Beide verſchmåben frühere geſchmacloſe und den Milis

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tårftand felbſt berabwürdigende Einrichtungen mancher älteren Heere, welche man als militariſche Puppen bes bandelte und wie Pelifaus herausgeputzt auf der Parade vorführte, und faſt in einen unwürdigen Wettfampf mit

Natur der Sade und die ausgezeichnetſten mifitäriſchen Schriftſteller , ſondern auch die Erfahrung, z . B. auch die von Württemberg, wo die Infanterie in zwei Jahren militariſch fertig gebildet wird , und zwar durd einen

Lafaien zu feßen ſchien , die dennod ſo oft in bunten

7 / monatlichen Dienſt, wo namentlid auch die Reites

Röcken, Borden und Schnüren den Sieg davon trugen. rei in zwei Jahren fertig gebildet wird, ſo wie auch im Beide erfennen an , daß in unſerer Zeit unnöthiger lurus friegsfråftigen Preußieu die dortige vortreffliche Artilles feinem Menſdhen mehr imponirt, dagegen den richtigen rie in drei Jahren ihre vollfommene Ausbildung erhält,

Sinn und Geſchmad aller Gebildeten beleidigt. Ebenſo und bei allen Freiwilligen ſogar die Capitulationszeit verſchmåben beide beſonders eine dem Dienſte oder gar auf Ein Jahr beſchränkt iſt. - Selbſt faien fonnten in

der Geſundheit widerſprechende Pußkleidung, 3. B. wie dieſem Puncte Beobachtungen machen. So fab ich z. B. in alterer Zeit folche Friſuren , wobei der Soldat bei im J. 1813 , nad Vernichtung der berfiſchen Manns großer Prügelſtrafe die Nacht vor der Parade den Kopf fchaft in Rußland , nicht etwa in langen Jahren und fteif halten mußte. ,, Sachverſtåndige aber mögen, da es nichts Volfoms menes in dieſer Welt gibt , Alles aber immer vollkom ,

Monaten , ſondern in nicht viel långerer Zeit als vier Woden die neuen Regimenter bilden , welche ſich als .

bald bei lißen und Baußen To túdrig fdhlugen , daß ſie

mener werden muß, prüfen , ob nidt aud jeßt nod bier die ausgezeichnetſte Anerfennung des eriten Feldherrn und da noch Einiges nachträglich zu verbeſſern iſt. Sie

von Europa fanden . So fdlug rid) bei Großbeeren und

mögen unterſuchen, ob man wirklich die Offiziere , wie Dennewitz die feit furzer Zeit eingeübte Pandivebr uns man wiederholt flagen bort, zu einem ſo großen, ihren gleich beſſer, als bei Jena die ro trefflich und Jahre lang

Famitien verderblichen Lurus mannichfaltiger Artdurch erercirten Soldaten. Sie fdhlug die an Zahl überlegene die beſtehende Einrichtung zwingt? Sie mögen unterſus Armee eines berühmten franzöſiſchen Feldherrn in die dhen , ob und in wie fern eine zugleich wohlfeilere, eins Fludyt und nahm ſpårer die Feſtungen Torgau und Wits fachere und zwedmäßigere Befleidung und Bewaffnung tenberg mit ſtürmender Hand. Bei dem unſerer Anſicht ſtattfinden könnte, åhnlich z. B. derjenigen der tapferen oft zu energiſch und zu allgemein entgegengereßten lob Sdaar des Herzogs von Braunſchweig im Jahr 1815 ? der Güte alter Soldaten liegt bäufig eine große ferner, in wie fern furus in Anbåufung eines zu gros . Verwechſeluug zu Grunde. Man denft dabei zum Theil Ben Materials , z . B. doppelter uno dreifacer an Soldaten, die ſchon Feldzuge mitgemacht baben, und Monturſtúde für alle auch nicht im Dienſte befindliche die allerdings um Tehr vieles beſſer fein mogen , ale Soldaten, berrſcht ? In langer Friedenszeit fönnen das durch oft große Kapitalien ohne Zinſen ausgegeben und viele Sachen , die dem Verderben ausgelebt find, verlos ren werden ,, welche oft bei wirklichem Ausbruch des Kries

andere ; aber ſo lange behalten wir ja auch jeßt unſere Gemeinen nidt mehr im Dienſte , daß wir eine ſolche Bildung durch einen oder mehrere Feldzuge als Bedins

werden fónnten . Eben fo mag d. 8. unterſucht und ges prüft werden, ob ſtatt der ſo theueren, don gemein ges wordenes Janitſoaren s Muſiten , wodurch ſo viele

gung für unſere Armee annehmen fonnten . - Durch das nicht gut. Er wird es auch nicht durch Innges und baus figes Schildwachſtchen und Werdarufen , das, an ſich unverfänglich, doch zuweilen etwas über das Maß und

Leute ibrein eigentlichen Zweck entzogen werden, allmåbs

nicht ohne alle verlegende Folgen an und Bürgerlichen

ges in furzer Zeit febr zwe«mågig und beffer angeſchafft bloße Altwerden und Nichosthun aber wird der Soldat

lich bloß einfache Sångerdyóre und Geſang eingeführt einerercirt wird . Es werden . fo meine ich, die Soldas werden fónnten ? – Sie mögen ferner entſcheiden, ob ,

ten, ſo fern ſie bei dem Eintritt, was fchon die Schos

wie ſo mandie filberne und andere Schnüre , nuch jene nung der Gewerbsbildung erfordert, den uótbigen Grad Seitengewebre wegfallen fonnten, die mit den Kups måunlicher Reife haben , und in ſo fern ſie alsdann Die tapferen

peln eine ſehr große Summe foſten ?

bereits die nothwendige einfache Militárſule durchges

napoleoniſden Krieger batten ſie bekanntlich nicht, und macht haben , ſchwerlich febr bedeutend beſſer werden unſere Badener batten fie früher auch nicht. Im Kriege

durch blofes Wiederbolent des fchon Befannten , oder

rollen ſie ſich als unzweckmäßig und im Dienſte hinders fich erwieſen baben ; dagegen werden aber dieſe Erzeße Meffer, nach dem Ausdrude cines achtungswurdigen Offiziers , leider noch gar oft gebraucht, nicht blos zu Beſchädigung der Bäume, ſondern zur Bedrohung und Mißhandtung waffenloſer Bürger, Dann mag geprüft werden , ob die Raffenerfparniſfe bei tångerer Beur, taubung der Soldaten und bei Vacaturen der Offis zierſtellen alle dem Staatsbudget zu gut gefommen ſind ? 1, Vor allem aber muß der Hauptgewinn an Geld

durch längeren Garniſons-, Kaſernen und Parades dienſt, ſo wenig ich dieſen ſonſt anfechten will. Jedents Faus aber wird der fleine Abgang an böherer medani. fcher Bervollfommnung bei furzer Capitulations- und Dienſtzeit zebnfach aufgewogen durch das , was zuleßt bei jeder Webreinrichtung das Weſentlichſte iſt, nämlid durch die Vereinigung der Vortbeile : 1) der größtmög. lichen Maße der Streiter, 2) mit dem böberen patriotis Ichen und militäriſchen Sinn und Geist des Heeres und der Nation , und endlid 3) mit der möglichſten Schos

.

und Arbeitskraft und zugleich die möglichſte Verbreitung nung des Wohlſtandes der Nation in Beziehung auf militäriſcher Bildung und Geſinnung geſucht werden in Gelos und krafterſparniß. furzer Gapitulations- und Dienſtzeit. Dagegen

„Nehmen wir, um jene Vortheile einer kurzen Tapis

werden ſich zwar immer noch ſtarle Stimmen horenlaſ tulationszeit und anſchaulich zu machen, unſerebadiſchen fen. Aber es ſtehen hier auf unſerer Seite nicht blod die 10,000 Mann mit unſerer ſedøjábrigen Capitulationszeit

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und in dieſer mit achtzehnmonatlicher Dienſtzeit, ſo bes betrugea diejährliten Ausgaben für den militäretat srägt dieſes, abgeſehen von anderen Koſten , in 6 Jahren ein Dpfer von 180,000 Nonatstóbrungen für die Staatss faſſe und eben ſo von 180,000 fader verlorener monate

licher Arbeit der Bürger . Dafür aber werden gleidwohl uur 10,000 badiſche Mali

843,00 Riblr Sarbiniert.

( Vom 1. Junt. ) Der König hat den Generalita : und die t. Garden aufgeboben , die zuſammen jåbrlich

in dieſen 6 Sabren in allem targ gebildet. Halten wir dagegen, wie ich es winſde, 66 Millionen Millionen fire fofteren . – Am Tage der Beerdigung

nur 5000 befoldete linientruppen , und ergången ſie auf des verſtorbenen Könige batte ein Offizier einen jungen ſogleich nachzuweiſende, ådst bundesgeſetzliche Weiſe im Mann, der aus Verfeben an ibn ſtieß,mit flachen Sås Kriege durch 5000 Mann fandwehr und nehmen wir belhieben mißhandelt, die der bestere erdulden mußte , .

dann, im Weſentliden ſchon erwähnten Beiſpielen folo

wenn er nicht wegen Auflebreng gegen die bewaffnete

gend, zweijährige Dienſtzeit und in ihr nur fechismos Macht (nad einem Decret des vorigen Königs, beſiraft natliche an , ſo foſtet und dann unſer neer in 6 JahrenPräſenz nur halb ſo viel, als bisher an Monatslobo

werden wollte. Hiervort unterrichtet, ſtrid der König

eines Betrags. Und doch Pandwehr bårten wirund in dieſen 180,000 6 Jahrenfaden - abgefeben von der

rigen fonnte ein Gemeiner nie weiter als bis zum Sere

eigenhandig den Offizier aus der Raugtiſte, und fichic te nung und an verlorenem monatlichen Arbeitsertrag . Es ihn auf6 Monate auf die Feſtung Feneſtrelles. Durch foſtei nämlich an beiden nur einen 90,000 fachen , ſtatt rerſchiedene neue Einrichtungen undEinfübrung eines liberaleren Beförderungsſy items ( nad dem bisbe. fcanten vorrúden ) , bat der neue Monarch rich bei der

den einjährigen unbefoldeten Freiwilligen – mitmehr der Armee beliebt gemacht. Hälfte an Gelds, und Kraftaufwand ein halbmal Badener, als jetzt mit den doppelten Kosten , militariſch

gebildet. Wir båtten in 6 Jahren 15,000 Mann gebildet.

Gener 90,000 Fache monatliche Arbeitsertrag aber , der von der jeßigen Stellung der fädyiſchen Armet wir neben der fébuụng erfparen , betragt , einen Tag. lohn nur zu 20 fr. berechnet, in 6 Jahren die ungebeuere

zu ihren ſådiſiſden Mitbürgern. ( fortfe Bung. )

Summe von 900,000 fl.

,, Rúmend ſagt General v. Tbeobald in ſeiner Schrift: Ueber Militårſyſteme vou einer ſolchen, auf

Ein Artifel der Sachſens Zeitung , eine Feindfelige deußerung über die fächſiſden Offiziere enthaltend, vers

furze Capitulations- und Dienſtzeit gegründeten Heeress anlaßt noch eine beſoudere Beleuchtung. Die dresdener einrichtung , wie ſie der Hauptmann . ylander in Bewohner werden darin anfgefordert, gewrſene Offiziere feiner Heerbildung (neuerlich auch in ſeiner neueſten nicht zu Commandanten der Communalgarde zu wirien , weil Offiziere, mit wenigen Ausnahmen, zur bevorredo's teten Klaffe gebórten und , wenn es and bei uns ( in unſterblichen Montesquieu bezeichnet, wenn er ſagt: die Sachfen ) freiſinnige Offiziere gåbe , dieſe fich midt als Armee muffe Bolt ſein, und den nämliden Geiſt baben folche offentlich gezeigt und bewährt båtten. Hierauf fant man nid) t umbin, Folgendes zu ents wie das Volf, und um dieſen Geiſt zu erhalten, dürfe Durch gegnen: Was die Wahl der Commandanten und Fübrer der Soldat nidyt långer als ein Jahr dienen. Durd Schrift ) vorgeſchlagen bat : „ Es iſt dieſes Syſtem das

conſtitutioneüſte von allen und als ſolches ebon von dem

dieſes Syſtem wird die Selbſtändigkeit der Völfer bes Der Communalgarde betrifft, ſo kann es , ſelbit von gråndet, in fofern ein Staat auch nur von mittelmås Militárperſonen , nicht anders als zweckmäßig und gut .

Bigem umfange dadurch im Hothfalle zu einer Krieges erachtet werden , wenn nicht ansídliefend, felbſt nicht vorzugsweiſs, gediente, d. b. gewefene Offiziere ( active find obnebin ausgenommen ) dazu gewählt werden , aber

macht vom erſicu Range- erboben wird. Dieſes Syſtem iſt ferner das gerechtefte und der perſönliden Freibeit am günſtigſten ." In den Bundesgereben aber könnte in der That nur Irrthum oder ein hinter Borwånden ſich vere

Fre Offiziere gewefen oder weil ſie Adelidie find, ſprid) einen feſtenen Grad von Raſtens oder Factionsgeiſt aus.

ſtedender borer Wille cin Hinderniß gegen cine ſolche

Sind denn bros die Bürgerliden Staatsbürger ? fiegt

geeignete Mårner ausſdhließen zu wollen , deßhalb, weit

verbeſſerte militäriſche Einrichtnug finden. Denn die, der Zwed der Communalgarde dem Einen nidyr eben ſo felben überlaſſen, wie ſiel, dieſes von ſelbſt verſteht, die nabe als dem Anderen ? Iſt es patriotiſch, iſt es vers nåbere Einrichtung und Bildung des Bundescontingents nünftig, iſt es liberal, ießt, nachdem die Regierung

imWeſentlichenden ſouverainen Regierungen . Es fors erflårt hat, daß alle offentlide Stellen jedem dazu geo dert nur im Art. 21, 28 4. 31 die proviſoriſche Buns eigneten Staatsbürger offen ſtehen, die Ausſchließung deomatrifel, daß die Bundescontingente im Falle eines einer Kaffe in dem gebäffigſten Sinne zu verlangen, Krieges nicht mehr als zur Hälfte, alſo bei uns nicht und dadurch die Einigfeit und Verſchmelzung der Stånde mehr al8 zu 5000 Manu aus Landwehr zuſammengefeßt, zu verhindern, die in der jeßigen ſtürmiſchen Zeit jedem Volfe, und insbeſondere dem fleinen ſächlüden ro Notb thut ? Uebrigens wird Seiten des Militars der Anſpruch ( Satus folgt. ) gar nicht gemacht, einen General oder bóberen Offizier in Dienst ſein ſolle ." an der Spike der dresdener Communalgarde zu feber , Iturberen. Nach dem finanziellen Staatsgrundetat, wie er in um ſo weniger , als die Obliegenheiten und Gefchaffte

daß ferner die Mannſchaft innerhalb 4 Wochen nach dem Aufruf ausgerüſtet und ein Sedastel der linientruppen

der lebten Zeit vor Einführung der Verfaffung beftand, 088 tönigliches Dieuxtes aur alsnabursweiſe die Leders

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nahme der mit dem Communalcommando verbundenen eine unnütze Bürde für den Staat und ungeeignet ſein , geſtatten würden. Das ſich aber für dieſes Commando, dieſen gegen innere und åußere Feinde zu ſchützen . obgleid, es nicht aus einein blog inilitäriſchen Geſichtss Wir dürfen behaupten , daß die fachlichen Truppen puncte betrachtet werden kann , am meiſten ein Mann große und ſprechende Beweiſe von ibrer Nationalität, I

eignet, dem die Kenntniß und Erfahrung des Militárı Geiſte ibrem Bürgerſinne und ihrer Uebereinſtimmungmit dem und Gefühle des Volfes , dem ſic angchdren, ges dienſtes nicht fremd iſt, ſcheint außer Zweifel. Der Verfaſſer des erwähnten Artifeld macht es aber geben haben , namentlich in den Jahren von 1813 und den ſåchiſchen Offizieren zum Vorwurf, ihre Freiſinnigfeit nicht offentlid gezeigt und bewährt zu haben . Welche

1815 , in den Tagen von feipzig und von Lüttich. Wer im Jahre 1813 in Sachſen gelebt hat und jene

offentliche Beweiſe der Freiſinnigkeit verlangt derſelbe Zeit ſeinem Gedächtniſſe lebendig und treu zurückruft, aber von Offizieren, die, gleidy den Soldaten, überall, wird wiſſen, daß der Enthuſiasuius des Dorfes für die wo es ein Heer gibt, das nicht den fred, en , zügelloſen Befreiung Deutſchlands, die Hinneigung zu den Bers Geiſt der prátorianiſchen Cohorten angenommen hat, båndeten , die für die beilige Sache deutfiber Freiheit ſelbſt in dem freien England, ſtrengeren Geſchen des und unabóångigkeit das Panier erhoben , groß und alls Seborſams gegen Fúrit und Regierung unterworfen iſt,

gemein war , nachdem der Druck und die Somad der

als ' die übrigen ' Staatsbürger ? Sollen ſie laut und franzöſiſchen Deſpotie die Geduld der Deutſchen erſdopft offentlich die Handlungen der Regierung einer Res batte . Mit Freude und mit Danf vernahmen die Sachs

gierung, die das Gute wahrbaft will und das Nothwens ſen den Entſchluß ihres Königs , Unterhandlungen mit dige erkennt - fri!iſiren und mißbilligen ? oder ſollen Deſtreich anzufnüpfen. Mit Schmerz rabenſie dagegen ſie ſich unter die Zumultuanten mengen und ,,„ Freiheit! " dieſe zerfallen und Friedrich . Auguſt zu Napoleon nadi rufen ? Die ſách jijden Offiziere, active und unangeſtellte,

Dresden zuricfebren , wo er blos Zeuge der Verbeerung

welche als landtånde oder ale Mitglieder von Commiſs ſeines Landes ſein fonnte und durch franzöſiſche Unmas fionen , die für die Berathung gemeinnütiger Gegens Bungen perſónlide Demüthigungen zu ertragen batte.. fadfiſde tbeilte die Freude aller Sachſen,

finde niedergereßt waren , bisher Gelegenheit hatten ,

Freiſinnigkeit zubethitigen, haben feineswegs einen Mangel daran an den Tag gelegt.

Armee Die als der Hoffnungsitrahl der Freiheit anbrach ; aber eben ſo lebhaft theilte ſie den Schmerz ihrer Candleite , als

der Verfaſſer jenes Aufſatzes , als Ges dieſe Hoffnung – weniger durd) dic lútener Schlacht,

Wenn aber genfaß zu dem vaterländiſchen Militár, deui Kriegerſtand als durch die Rücffehr des Königs – verſchwand. So in Franfreich als Beiſpiel aufitellt, und in ihın nur den

wie aus der Nation , fo aus der Armée traten eine

eifrigſten Berfechter der bürgerlichen Freiheit aller Dóls fer erblickt, ſo beweißt dieß eben ſo die Locre ſoldier Declamationen , die jegt bei jeder Gelegenheit Franks reich als das Vaterland idealiſder Freibeit und Freis ſinnigkeit aufitellen , als die gånzíidie Nichtbeachtung geſchichtlicher Thatſachen. Die Geſchichte, deren Zeugé unſere Generation ſelbſt war, zeigt uns das franzöſiſdie Heer - deſſen Offiziere nicht in ,, Pagent- und Cadettens bauſern " erzogen waren - in einer denkwürdigen Reibe von Jahren , als gewaltiges Inſtrument des Deſpotis , mus in Napoleons and , wodurch dieſer -- ein Mann der Revolution die Freileit und politiſchen Redite

Menge Individuen in die Reihen der Verbündeten. 418 nach den Siegen, die dieſe bei Kulm, an der Sabbad ), bei Großbeeren erfodyten , die Hoffnung der Befreiung Deutſchlands , neu auflebend, täglich wudis , und nur den Sachſen das empörende loos gefallen zu ſein ſcien , dem Willen ihres Königs gemäß, ibre! Nacken ferner unter das franzöſiſche Joch zu beugen, da zeigte ſich im fåchfiſchen Volfe eine höchſt unzufriedene , mifmuthige Stiiniung. Das Vertrauen in die landesväterlichen Geſinnungen des Königs ſchwand. Seine Ergebung in den Willen Napoleons , ſo verzeihlid, dieſe,, nach den Erfahrungen der früheren Kriege , auch war, deutete

1

und die Freibeit fremder Polfer unters

man als Furchtſamkeit des Charafters , als perſónlide

Die Geſchichte unſerer Zeit -zeigt und franzd . ſiſche Soldaten – Serieger der Revolution - wie ſie die' Bertreter ihres Volkes durch Bajonnete verjagen , damit eine Dictatur an die Stelle einer freien Berfaſs ſung treten fónne. Aber auch als ein conſtitutioneller König den franzéſiſchen Thron beſlissen hatte , wurde nicht im Freibeit der Dólfer zu verbreiten - von

Neigung und Folge perſönlicher Intereſſen . Von allen Seiten wurde nun die ſächſiſche Armee aufgefordert, fich den Verbündeten anzuſchließen . Sie hoffte aber, die Ers eigniſſe des Krieges , deſſen Reſultat nicht leicht glücklich für Napoleon rein konnte, würden dem König Gelegens heit geben , den Verbündeten beizutreten . Daber erlaubte ſie ſich nicht, obne die Autoriſation ihres Fürſten einen

ſeines Volfe brúcfte.

-

franzöſiſchen Kriegern der Sieg beim Trocadero erfochs entſcheidenden Schritt zu unternehmen, ſo lange ſie nur ten , und in den Julitagen der großen Wodje Franks reidis fchofen die int Paris aucienden Truppen

einigermaßen glauben durfte, daß der König mit einiger Freiheit und Selbſtändigkeit handeln und das Intereſſe

mit wenigen Ausnahmen – auf das Volf, vereins und Wohl ſeines Volkes wahrnehmen könne. Die Trups , Volf, und 1110 vereins -

ten ſich erſt mit dielen , als ſie die Sade de Konigs,

pen braditen demnad) das größte aller Dpfer, indem ſie

der den tid suf die Conſtitution des Vateríandes ges ganz gegen ihre Ueberzeugung, gegen ihre Wünſche und brochen hatte , für unrettbar erfannte!.

Gefühle und gegen die ihrer Landsleute, in den Reiben

ſelbit des volkss der Franzoſen blieben und fochten thümlichten - liegt in den Bedingungen ſeiner Eriſtenz. ( Schluß folgt. ) Wenn es dieſe Bedingungen nicht erfitte , würde es Dieſe Mwendi1119 des Militars

Riedigirt unter Berantwortlichkeit oor kering bandiang : C. W. leste in Darmſtadt und in defien Ditijin gedruckt.

Mittwoch ,

Nr. 50 .

22. Juni 1831 .

Allgemeine Militar - Zeitung. B

a

0

e

aigen Schlacht vernichtet, oftmehr oder minder, gleich

n.

Prátorianern, Strelißen und Sanitſcharen, ſelbſt widers ſpenſtig und untreu gegen den eigenen Fürſten und uns terdrúdend gegen die Freiheit des Bolfes.

( Soluß der Bildiriſchen Motion wegen Reform der Wehreinrichtung. )

Ill . Nach dem Bisberigen werden Sie wohl auch Teicht über den dritten Hauptpunct unſerer bisherigen

„Wie ganz anders da, wo das ganze friegsmuthige Milităreinrichtung entſcheiden können . Sie haben viels Bolf fein Land zu einem verſchanzten lager macht! Und leicht ſchon über die inbaltſchwere Frage entſchieden: was könnten doch wohl 80 - 100,000 allmählid milis was fann denn wohl nach ſeiner jebigen Einrichtung tariſch gebildete , träftige Badener im organiſchen Ans -

unſere ſo unermeßliche Opfer foſtende Heereseinrichtung ſchließen von fandwehr und Nationalgarde an einen zur Vertheidigung der Unabhängigkeit und Freiheit uns guten, militariſch gebildeten Rern ? Was fónnten ſie in feres Vaterlandes wirken ? Was kann iie ibrer fluger Benußung der breiten Gebirgsfette, die, ſich vom Natur nad - auch bei dem beſten Muthe der Sols Bodenſee bis zum Main hinziehend, den größten Theil

Daten und der fraftigſten Fürſorge des Herrn Präſidens unſeres Landes bildet, und die , vom måchtigen Rhein ten des Kriegøminiſteriums

leiſten ?

ald die ihnen gegenüber ſtehenden funſtmäßig gebildeten ſtehenden Heere. So jene Bürgerheere der Athener und Spartaner , der Schweizer und der Niederlånder , un fere 400 Pforzheimer, und in der neueren Zeit jene der

begrånzte ſchmale Ebene beberrſiht ? Was könnten ſie im Vereine mit tüchtigen Bundesgenoffen, z.B. mit dem nachbarlichen Württemberg ? ade Alle militariſche Einrichs gen müſſen ſich anſchließen an die gegebene eigentbůms iiche fage, die bei uns, auch bier wieder das Wobifeilere mit der Sicherheit verbindend, 'mehr leichtes Fußvolt als foſtſpielige Reiterei erfordern wird. ,, Was fann aber dagegen wohl jeft, ohne alle milis täriſche Uebung unſerer Berger, ohne allen organiſchen Zuſammenhang mit einer gehörigen Volfsbewaffnung, unſer ſo großes und 'theueres , und doch militåriſch ſo kleines badiſches Kriegsbeer leiſten für Freiheit und

Servier und Griechen , und die franzöſiſchen Nationals

Selbſtändigkeit von Thron und Staat ?

,, Es gab allerdings Staaten , nicht größer als der badiſche,, welche ganzen großen ſtehenden Heeren Riegs reich widerſtanden . Aber wann und wo diefes der Fall war, werden Sie finden, daß alle Bürger an militaris der Bildung und Vaterlandsvertheidigung gleichen uns theil nahmen . Es leiſteten dann aus ſehr begreiflichen Gründen ſolche Bürgerbeere oft unermeßlich viel mehr,

Aber viels

leicht darf Baden ja nur auf den Bundesverein , nie 'auf ſich ſelbſt rechnen ? Bliden wir bin auf die gegens wärtige tiefe Erſchütterung aller Verhältniſſe oder auf die vergangene Zeit, wo Baden einen Theil des Reidios

beere in den Zeiten der Revolution,, ſo wie die preußis ſchen und deutſchen Nationalheere in den verbängniß. vollen Jahren von 1813 und 1815. So wenig aber wie die faſtenmafige Standesbefangenbeit mancher Juriſten,

trok aller Jabrhunderte lang gemachten Erfahrungen ſtaates ausmachte,, oder auf die Zeit des Wiener Kons der freieſten und gebildetſten Völfer , es zugeben wia ,

greffes , wo bald nach abgeſchloſſenem Frieden vor Napos

daß im Vereine mit den Juriſten die Bürgergerichte der leons Einfal die eben erſt verbundenen großen Mächte, Geſchwerenen beſſer ſeien , als ein iſolirter, pedantiſcher, unter ihnen das deutſche Deſtreich und das deutſche Preu.

juriſtiſcher Aftens und Gelehrtenfram , ſo wenig wird ben, ſich feindlich einander gegenüber ſtellten , oder auf freilich die ſtandesmäßige Befangenheit mancher Milis die Zeit, wo nach eben erſt feierlich abgeſchloſſenem deut. tårs zugeben , daß die etwa von ihnen geleiteten und ſchem Bunde ein Heer des deutſchen Bundesſtaates Deſts ausgebildeten Nationalheere der Bürger beſſer feien, als ' reich drohend an die Grången des deutſchen Bundesſtaa, ein pedantiſcher militariſcher Sdulfram . Aber ſo tes Bayern rückte ? - faffen ſich nun nicht , bei aller -

-

weit die Geſchichte reicht, beſtårigt die Erfahrungmeis Achtung der Bundesverhältniſſe und der Tapferkeit des nen Sak. Trefflich iſt auch in D. Rotte of 8 berrlicher Schrift über die ſtebenden Heere durch den Pauf der ganzen Geſchichte bindurch dieſer Sat bewieſen. Es iſt dort bewieſen, daß ſtets die ſtebenden Heere die ſchwådiſte

badiſchen Militárs , für den ſouverainen badilden Staat Falle denken , wo in Ermangelung aller fandesfeſtuns gen, ſein gegenwärtiges theueres Heer ihm nicht einmal hinreichende Zeit und Freiheit zur Wahl der ihm vors

Stübe der Reiche und Throne waren, oft in einer eins theilhaften Adianz fichert? wäre es nicht möglich, daß .

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ein einziges vorgeſchobenes Armeecorp & unſer ganzes aufgeboten : für die Kriegsbildung, oder als das erſte Kriegsbeer mit unſerem ungeheueren Material faſt nur Aufgebot.

2) Für dieſe dreijábrige Uebung würden

in Empfang nehmen fónnte, und daß ſo vielleicht unſer die Aufgebotenen nach gereßlich beſtimmten Fähigkeiten, reicher Aufwand gerade, je großer er wäre, nur um ſo der Grdbe, des freiwiäigen Eintritts in den Militår's mehr der unſeren Intereſſen widerſprechenden Parthei dienſt uc. zugetheilt , theilo A. dem beföldeten Liniens dienen inúßte ? Und wäre dieß nicht alles anders , wenn

militar von 5000 Mann, und bier zwar der Infanterie

unſere Hauptmacht in der militariſchen Kräftigung des auf ein , der Savalerie auf zweiund der Artillerie auf Bolfes beſtúnde , das man nicht einfangen und wegfühs' drei Jahre, mit möglichſt beſchränkter Präſenzzeit und ren kann ?

- Wie fang es ferner, meine Herren, einem -

mit Einführung der Preußiſchen Einrichtung des freiwila

tiefer blidenden Auge verborgen bleiben, in welcher un.. ligen Dienſtes ; B. die Uebrigen wurden zugetheilt der gebeuer bewegten Zeit wir leben, auf welchem vulfanis unbeſoldeten Landwehr , die ibeils von finienoffizieren, ichen Boden überall die Ordnung des ganzen europáis theils von den jährlich aus der Linie tretenden finiens ſchen Staatsgebåudes rubt ? Könnte nicht auch bei uns ſoldaten während ihrer noch übrigen dreijábrigen Dienſt

ein Unglück entſtehen, z. B. wenn bei der gerade durch unſer theueres Militar herbeigeführten ſteigenden Vers armung des Voltes Mißverhältniſe, Mißiabre oder

jeit in moglidſt arbeitsloſen Zeiten militariſch eingeübt und befebligt befehligt wurden würden..

3 ) Hieran chloe fich die

Landwehr des zweiten Aufgebots , gebildet aus denen ,

Anſtedung von Nachbarvóſfern binzufámen ? Würde die aus dem erſten Aufgebot austreten , und hier nodi man nicht auch hier, nad

dweren Ereigniffen in meb, gwei Jahre dienten, aber faſt ganz mit koſtſpieligen und reren anderen deutſchen und außerdeutſchen Staaten zu zeitraubenden Inſpectionen , Erercitien und Mandvern ſchließen , in einer ordentliden Bürgerbewaffnung und verſchontwürden. Jedenfal8 müßten ſie dieſes viel mehr, der Zuſammenwirkung des Heeres die Sicherung der als die Candwehr in Preußen, deſſen ſonſt vortrefflide Dronung, des Thrones und der Bürger ſuchen müſſen ? Militáreinrichtung bier bei Sachkundigen der großie Ta

Wollen wir aber mit der ſo wohlthårigen Einrichtung warten, bis es zu ſpåt iſt, bis viele Hunderteund Taus ſende unſerer Mitbürger in namenloſes Elend geſtürzt worden ſind ? Wer möchte die ſchwere Verantwortlichkeit

del trifft, und wo außerdem die Regierung , um eine europäiſche Macht zu bilden, für einen Staat von 10 Migionen eine ſtehende Kriegsmacht ſo groß wie Frants reich mit 32 Millionen halten zu müſſen glaubt , was .

auf ſein Herz nehmen, bazu ja gefagt zu haben ? Wols bei uns , die wir keine europäiſche Macht bilden , nie len wir endlich bei unſeren langgedehnten Grånzen und auch nur im verjüngten Maßiabe nachgeahmt werden zahlreichen Heerſtraßen, im Falle eines Krieges und bei darf. - 4 ) An dieſe Landwehr (dlóſſe ſich dann zur

Entfernung unſerer Truppen die SicherheitderBürger Bertheidigung ihrer Gemarkung die ganze übrige milie preisgeben jedem Streifcorps, und dem Geſindel der tårträftige Mannſchaft, organiſirt als Bürgergarde oder Marodeure

Nationalgarde, an , ſo daß die don in den meiſten Städten beſtehenden Bürgerſoldaten vom Spiel zum

,, Ich frage Sie alſo Ade : Ift in den drei anges wohlthätigen Ernſt geführt wurden . gebenen Hauptbeziehungen unſere gegenwärtige Weörs ,, Grundprinzip aber mußte dabei ſein , daß die Ers einridytung befriedigend, und die beſte , die wir haben richtung der Landwehr und der Bürgergarde niemals , könnten ? Ein übereinſtimmended Nein kann ich bei Ihs ' wie leider früher , dem Bürger låſtig und verbaßt ges nen den vorausleben . Damit iſt das übereinſtimmende macht wurden . Sie dürften dieſes nicht durch Anords Ja für die Nothwendigkeit einer weſentlichen Verändes nung, ja nicht einmal durch Zulaſſung koſtſpieliger Unis rung gegeben. Nicht aber Ideale will ich in dieſer Hints form , und bis zur allmåblichen freiwilligen Einführung richt vorſchlagen ; ſondern id möchte Ihnen eine Webrs einer anderen, konnte ſie ſelbſt blos in einem Band am einrichtung vorſchlagen, wie ſie einerſeits an das Weſen Arme beſtehen . Sie dürften es ferner nicht durch zu båus unſerer wabren Bundespflichten und andererſeits an die fige und ſtorende Grercitien. Sie dürften es aud nicht Anſichten der bewährteſten militariſchen und publiciſtis durch martialgeſebliche Härte in Friedenszeiten, welche ſchen Schriftſteller, und vor allem , ohne die nöthigen die , in vieler Hinſicht vorzügliche engliſche Randwehrs Berbefferungen auszuſchließen , an die bewährten Eins einrichtung eben ſo wenig, als die neue franzöſiſche Na , richtungen in Preußen und Württemberg Rich anſchließt. tionalgarde fennt. Sie dürften es eg ferner nicht durd

Sie ſou möglichſt die getadelten dreifachen Hauptmáns geringſdåpende Behandlung von Seiten des finienmis gel ausſchließen , auf eine möglichſt conſtitutionelle und iitårs , welchem lekteren ſogar das neue franzöſiſche gerechte , und auf eine wenigſt mögliche koſtſpielige Art, Nationalgardengeres bei Colliſionen im Dienſte unbil. Die größtmögliche Maſſe der Streiter mit dem kraftige ligerweiſe die Pationalgarde vorſeßt. Liebe und gute ften , patriotiſchen , militäriſchen Geiſte unter die Fahnen Geſinnung iſt in allen großen geſelſdaftlichen Einrichs des Vaterlandes ſtellen , wenn der Ruf zur Vaterlands. tungen der Fürſt und das Weſen ; der außere Mechas vertheidigung ertönt.

nismus iſt nur der Diener und das Untergeordnete, er

Ihre Grundzüge würden nach dem Bisherigen etwa darf nicht den Herrn verhaßt machen und verdrången.

folgende fein : 1) Die ganze waffenfähige junge Manns Theuerer aber inůßte mußte eine ſolche Webreinrichtung bem idhaft wird nach beſtimmten Altersklaffen , obne Auss Bolfe von Tag zu Tag werden durch das Bewußtſein nahme und obne Möglichkeit volliger Postaufung von der großen Erleichterung in Opfern von Geld und Zeit,

der Vaterlandsvertheidigung , durch conſtitutionelles dann durch das ſtolze Bewußtſein einer erhobten und

Gefeß, und zwar der Gleid beit wegen auf drei Jahre geſicherten Würde und Selbſtändigkeit des Bürgers und

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des Baterlandes . Zheuer würde aber auch unſerem achts als Geißel dem franzöſiſchen Heere nachgeführt worden baren Offizierſtande dieſe Einrichtung werden, erſtens war, als die fåchſiſchen Truppen auf dem Marſche zur durch ſeine Befreiung von dem ſchmerzlichen Bewußtſein, entſcheidenden Leipziger Schlacht dieſe Behandlung ihres

daß die bisherigeHeereseinrichtung fúr unſere Mitbürs Königs vernahmen , und zugicid in jeder Stadt, in bare faſt begründet ; zweitens durch das gebobeneGefübl aufgefordert wurden , das Vaterland befreien und nicht

ger eine zu brúdende, auf die fåuge faum mehr ertrags jedem Dorfe von ihren landeleuten und Verwandten

ſeiner eigenen Bürgerwurde, und die Ehre, jeßt Trups fein Elend verlängern zu belfen : da ſiegte dieſe Dolfs, pen zu befebligen, in denen nicht blod erfaufte Sólblinge ſtimme über jede Rúdſicht, úber jedes ernſte Bedenken , und gezwungene Peute aus der unterſten Klaſſe dienen, duro Pflichten erregt, die kein Enthuſiasmus ſelbſt

die, wie wir noch neulich bier hörten, noch immer båufig nicht der edelſte, für eine große Sache deſertiren, ſondern in welchen alle Klaſſen der Burger zu dicnen , lid zur Ehre rechneten; drittens endlich, durch

je rollte, und

nur einmal im Leben fann vergeſſen machen . Ohne die große moraliſche Berantwortlichfeit zu ſcheuen ., die mit

ſeine ungleich gebobenere militariſche Würde und Bedeus dem Uebergange zu den Deutſchen verbunden war, und

tung, indem erim Frieden als militariſcher febrer,und ohne ſich um die franzöſiſchen Schwadronen und Bats im Kriege als befehligend an der Spiße des Volkes , terieen zu fümmern, die es verſuchten , den fdwachent defen Ebre ungleich fråftiger ſüßen fónnte.

Reſt der fåchriſchen Armce zurüczuhalten , trat dieſe init

,,Die Ausführung und die ſpeciellen Vorſchläge einer furchtloſer Entſchloſſenbeit zu den Verbündeten über. folchen Reform unſerer Webreinrichtung würde ich vers Die fåchrijden Truppen glaubten , indem ſie dieſen Schritt trauensvoll der Regierung , jedenfalls ſacfundigeren wagten , Sachſens Integritat, ſelbſt ohne den Willen des

Hånden, als den meinigen, überlaſſen. Mir genügt es, Königs, retten und die deutſchen Geſinnungen der Sacs wenn es mir gelungen iſt, die Hauptmángel der beſtes henden Einrichtung und die Grundidee einer beilſamen Reform derſelben anſchaulich gemacht zu haben. Ueber jene Mångel und deren Beſeitigung ſei es voch erlaubt, folgende Worte der Rotted’ſchen Schrift úber ſtehende Heere zu erwåbnen: ,, Welcher Fürſt unter ſeinen Brüs dern der erſte dieſer lauten - Stimme der Nation, dieſer dringenden Forberung des Zeitgeiſtes, mit großem Ents ſchluß búrgerfreundlich entgegenkomint, deſſen Ruhm wird in ganz eigener , noch von feinem Fürſten erruns gener Glorie boch úber allen Helder und Eroberern Alånzen slangen , und wäre es ein deutſder Fürſt, ſo würde er

ſen in dem großen , wichtigen Augenblide jener Vólfers ſchlacht bewahren zu müſſen . Sie hofften um ro mehr, ihren Beitritt zur deutſchen Sache geltend machen zu können, als die verbündeten Fürſten alle Deutſche, und namentlich die Sacren, wiederbolt aufgefordert hatten, ſich von den Franzoſen zu trennen und in die Reiber der, für Deutſchlands Freiheit fechtenden Krieger zu tres ten. Dieſer Aufforderung war die heilige Verſicherung beigefügt , daß der Krieg nur für die Freiheit und Uns abhängigkeit der Deutſchen , und nicht, um Eroberungen zu machen , geführt werde. - leider hat der Erfolg den Erwartungen der Sachſen nicht entſprochen !

dem deutſchen Polfe vor allen anderen theuer und der

Deit verbundeten Fürſten war die Anfunft der Sachs ſen während der noch unentſchiedenen Schlacht bodhrt

Erſte ſein !"

,, Sie aber , meine Herren , fóunen unmöglich nodys erfreulich, meil dieſes Abwerfen der Dictatur des Rheins mals in fünfzehn Friedensjahren für eine ro inconſtitus bundes ein großes moraliſches Gewicht in die Wagſchale

tionelle, das Mart des Landes verzehrende und dod ſo gegen Napoleon legte. Die fachlichen Generale erhielten mangelhafte Einrichtung, wie unſere gegenwärtige Mis die Verſicherung, daß durch dieſe Bethàtigung deutſcher litareinrichtung iſt, die ungeheueren und in der Haupts Geſinnung die Integritát Sachſens geſichert worden ſei. beziebung ſogar póllig ungerecht bertheilten Opfer bes

Dieſe gegebene Hoffnung wurde jedoch nicht erfügt.

willigen , und ſo das Vaterland zu Grunde richten durch Haben deßhalb die Truppen weniger patriotiſch, wenis - das , was daſſelbe ( dúßen ſoll, und deſſen fehlerhafte Geſtaltung in slimmen Zeiten die furchtbarſte Unords

nung, den Berzweiflungefampf der Noth ſelbſt herbeis fübren fónnte, Selbſt feine in der Welt und anzus růbmende Portrefflichkeit dieſer , jedenfalls für uns zu theueren Einrichtung würde Ihr Gewiſſen darüber berus bigen, wenn Sie weitere fünfzehn Jabre Ibrem Vaters lande erfolglos ſo ungeheuere Parten , ja blos in Bergleis chung mit der württembergiſchen Einrichtung, die Summe von 5,100,000 fl. völlig unnöthig aufgebůrdet båtten . “

ger national gehandelt ?

Nach jenem Vorgange zogen Sachſens alte und neue Truppen – finienarmee und fandesbewaffnung - gen Frankreich. Alle, die bei Courtray fochten , mögen bezeu, gen , ob die alten Soldaten der Pinienregimenter nicht der ungeübten und unerfahrenen landwehr zu Hülfe geeilt ſind , und ganze Abtheilungen vom Untergange gerettet haben. Darauf führten der Pariſer Friede und der Wiener

Kongreß einen unglüdſeligen Zeitraum fürSachſen berbei. Es wurde flar, es blieb fein Zweifel, daß die Selbs

ſtåndigkeit und Integritåt Sachſens nicht geachtet, daß

Von der jebigen Stellung der fåchſiſchen Armee Unzahl bieſes Land, während Deutſchlands Zerſtådelungineine fleiner ſouverainer Staaten neu beſtätigt wurbe, zú ihren ſachfiſchen Mitbürgern.

von dem ausgeſprochenen Syſteme der Nichteroberung

( S d t u ß. )

und des rechtmäßigen Beſiges ausgenommen, daß es ein

All aber aller Glaube , daß dem König einige Freis Opfer feiner geographiſchen Lage und politiſchen Vers belt und Selbſtändigk geblieben eit

ſei, verſchwunden , als båltniſſe werden ſollte. Nur blieb lange unentſchieden ,

Dieſer auf Napoleons Befehl, gleich einem Gefangenen, ob es ganz oder nur zum Theil mit einem anderen

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Staate gereinigt , ob es ganz ſeiner Dynaſtie entriffen werden, und ſein alter Name aus der Reihe der deuts

Möchten boch , zum Wohl und zur Ehre unſeres . Vaterlandes , folche ſchädliche und ſtorende Vorurtbeile

Ichen Bolfsftamme verſchwinden, oder ob es getheilt und verſchwinden! Möchten doch die vielen Elemente, die

in allen Lebensfäden durchſchnitten werden ſolle. Die daſſelbe beſikt, um glücklich, um geachtet zu ſein , nicht Gefangenhaltung des Königs , die man erſt, ſo lange durch einen Factionsgeiſt gelåbmt oder vernichtet wer, Napoleon noch zu fürchten war, nur für eine militáriſch . den , der im Inneren des Staates verberblich wirken .

politiſche Vorſichtsmaßregel gehalten , und die daher und den Namen des ſådfiſchen Bolfes in der Meinung wenig Eindruck gemad)t batte, erſchien nun als ein bes und Achtung des Auslandes berabreken würde. rechneter, unedler Plan . Nun bewirfte das Ungfúď des März 1831. greiſen Königs und die unwürdige, frånfende Behands lung, die er ertragen mußte, eine größere Aufregung in den Gemüthern der Sachſen , als alle Uebel , welche

in einer Friegeriſchen, regeloſen Zeit, mit einer fremden, proviſoriſchen Regierung verbunden waren .

Nun vers

Ai me r I ung

in Bezug auf den Uebertritt des råchfiſchen Corps in der Schlacht von feipzig zu den Alliirten. Man wird es begreiflich finden, das im I. 1813 itt

ichwand die Entfernung, die Trennung , die zwiſchen Sachſen, mehr als in den anderen Staaten des Nhein, Førſt und Bolt eingetreten geweſen war, und findliche bundes, ſich die Stimmung des Boltes gegen die Frans Liebe, treue Ergebenheit, inniger, als ſie ſich je in einer rubigen, glücklichen Zeit gezeigt batten, zeigten und bes währten ſich in allen Klaſjen des ſå briſchen Volfes. faut und cinſtimmig flagte es über die Behandlung, die ſeis nem Ronig widerfuhr, erklarte ſich gegen die illegitimen Abſichten der unterbandelnden Mächte, und verlangte

goſen ausſprach, wenn man bedenkt, daß kein anderes land ſo viel und ſo anhaltend durch Napoleons Kriege gelitten und für alle Verluſte und für ade Anſtrengun's gen, ſelbſt in der glüdlichſten Periode, fo wenig entfdás digt worden war. Denn, während Bayern, Württems berg, Baden , bedeutend vergrößert wurden und dadurch ſeinen angeſtammten Fürſten zurüc . an Araft und politiſcher Wichtigkeit gewannen , erbielt Zbeilte das, weit vom Vaterlande entfernte ſachſiſche der König von Sachſen Stůde von Polen, die, getrennt

Heer die Stimmung, das Gefühl, die Handlungsweiſe von ſeinem Königreiche, und dieſem in jeder Hinſicht der ſådifiſchen Nation ? Trennte es ſich von dieſer oder fremdartig, als ein unbaltbarer Beſiß erſchienen uno, ohne bemåbrte es sich als ein echter Theil derſelben ? ES Sachſen irgend einen Vortheil zu bringen , demſelben

theilte auch unter den freniden Umgebungen , dem frem . vielmehr bedeutende Opfer auferlegten . Das frühere den Himmelsſtriche, die Geſinnung ſeiner landsleute ; Verhältniß der rächſiſchen Kurfürſten zu Polen und der eg bewahrte dieſe, troß des Einfluffes, den die fremden

daraus für Sachſen entſtandene Nachtbeil machte dieſe

höchſt unerwünſcht und unpopulár. Unführer zu üben verſuchten, fühn und beharrlich. Wåhs neuere Vereinigung Sadſen war 1806 , 1809 u . 1813 Kriegsidauplat , rend bas militariſche Intereſſe unbedingt für die Vers einigung Sachſens mit Preußen (prad , fonnten weder Verbote und ſtrenge Maßregeln , noch Verſprechungen und Auszeichnungen , die laute Stimme der ſachlirchen Offiziere zum Schweigen bringen , die ſich in Adreſſen an den Kongreß und auf jede mögliche Weiſe für die Rechte des ſachſiſchen Volfes und ſeiner Dynaſtie auss ſprach. Selbſt der Gewalt trat ein Theil der Truppen, von edler Aufregung irre geleitet, gewaltſam entgegen. Endlich , als das harte Poos des Vaterlandes ausges ſprochen war, verſchmåhte die große Mehrzahl der Offis ziere die vortheilhafteren , glänzenderen Ausſichten , die ihnen der Dienſt eines großeren, wabrhaft militäriſchen Staates dorbot, um ferner Sachſen bleiben zu fónnen .

und in der Zwiſchenzeit veranlaßten die Ariege von 1807, 1812 u. 1813, ſo wie die Beſeßung des Herzog tbums Warſchau und der preußiſchen Feſtungen forts währende Durchzüge und friegeriſche, den Wohlſtand Zerſtörende Maßregeln. Dridend und empórend waren die Gewaltthårigkeiten und Verbeerungen der durch ends loſe Kriege theilweiſe verwilderten, unwillig und undiſ. ciplinirt gewordenen franzöſiſchen Truppen , die in der lebten Zeit jeden Bivouac und jedes Nachtquartier durch brennende Dörfer bezeichneten ; aber mehr als dieſe Rob. beit waren die Anmaßung, der Uebermuth, die Geldgier, das Spionirſyſtem der in den Hauptorten angeſtellten franzöſiſchen Behörden aller Art geeignet, den Unwillen

Und gegen einen ſo bewährten Theil des Volkes erheben des fächſiſchen Volkes zu erregen, der ſich auch den Trups ſich jeßt Stimmen , und ſuchen ihn als getrennt und pen mittheilte, die, ſo ſehr ſte Napoleon als Helden und Feldherrn verebrten und ſo febr' ffe vielen ihrer frans freindartig darzuſtellen ! Vielleidt fomit dieſes und ähnliches Geſchrei nicht zöſiſchen Waffengefahrten ergeben waren , unmöglich aus boſer Quelle, aus üblem Willen , aus dem Streben,

gleichgiltig gegen das Schickſal ihres landes und ihrer

Trennung unter den Standen , Verwirrung und Anar:

Pandsleute bleiben fonnten .

die zu bewirfen , un fich durch die Trümmer des Glücs

Wer den Zuſtand Sachſens im Jahre 1813 geſehen

und des Wohlſtandes Anderer zu bereichern ; vielleidt iſt nicht einmal die Sucht, ſich geltend und popular zu machen und eine Rolle zu ſpielen , das Motiv dieſer Declamationen ; vielleicht entſpringt es nur aus Vorurs theil gegen einen Stand oder eine Klaſie von Staats :

hat , wo auf einem fleinen Flådyenraume Hunderttaus ſende von Kriegern aller Nationen fechtend ihren Unter : , balt finden mußten, wird es begreifen, daß die Sachſen

und Mitbürgern, die ſich von den übrigen durd , beſons dere Einrichtungen und eineri bunten Rock unterſcheidet.

Alles aufboten , um ein Ende dicfes durch Napoleons

Herrſchlucht verurſachten Zuſtandes und die Befreiung von ſeiner Dictatur berbeiführen zu helfen .

Redigirt unter Verantwortlidkeit der Berlaufhandlung: $, W. 8e5fe in Darinitadt und in deffen offisin gedrudt. 2

Allgemeine

1

Samſtag , 25. Juni 1831 .

Nr. 51 .

Militar - Zeitung. Der Offizier , welchem ſeine praftiſche Ausbildung gen und ſie alle mit gründlichem Fleiße erfaſſen ; gewiß wird er auch alsdann das Buch befriedigt aus der Hand

Lit e r. a tu r.

wahrhaft anliegt, moge feines dieſer Kapitel überſdias

Befeſtigung 8 f u nſt für alle Waffen , Don Louis Breſſon. Dieſes Werf bilft einem Bedürfnifie der Zeit ab und

legen und keine Reue wird ibn anwandeln über die dar,

der geehrte Herr Verfaſſer hat dadurch eine Fücke in der auf verwendete Zeit. Zu ſo großem Vergnügen es uns Militår s literatur ausgefüllt, was eine dankenswerthe gereicht, dieſes hier ausſprechen zu können, ſo würden Anerkennung verdient, die wir uns vor Allem verpflich. wir auf der anderen Seite uns gegen das Wert ſelbſt tet fühlen , hiermit auszuſprechen.

Der Herr Verfaſſer läßt ſeinen Curſus in drei Bånde

zu verſündigen glauben, wollten wir der Anſtände nicht

erwähnen , die ſich uns bei Durchleſung deſſelben dar :

zerfallen . Der erſte, welcher die Feldbefeſtigungsfunft geboten haben. enthält, iſt vom Jahr 1825 ; vom zweiten, welcher von

In der Einleitung beißt es Seite 27 : ,, Niederlånber

der permanenten Befeſtigungskunſt handelt, iſt die erſte uud Franzoſen fangen nach ihnen ( den Spaniern und Abtheilung fürzlich erſchienen; der Erſcheinung des drit: Italiảnern) ziemlich gleichzeitig an. Daß jene, obgleid ten Bandes, mit Angriff und Bertheidigung,reben wir, eigentlich Nordlander, ſo früh auf Befeſtigung fannen, ſo wie der der zweiten Abtheilung des zweiten Bandes noch entgegen. Der Titel des erſten Bandes iſt : ungsfuErſter Waffent , vori nſt für Befeſtig Louis Blesſon. Bandalle . Feldbefeſtigungs. Berlin . Schleſinger'ſde Buch- und Muſiks funſt .

fann uns nicht irre machen , wenn wir einerſeits ihre håufigen Berührungen mit Franzoſen und Spaniern erwagen sc. “ Hiernach ſcheint es, als ob die Nieder:

fånder von den Franzoſen gelernt hatten . Wir haben

bierbei Folgendes zu erinnern: Die Bollwerke wurden guerſt in Italien eingeführt und man fab deren an Vés rona ſchon im Jahr 1520. Des bebedten Weges erwahnt

bandlúng , 1825. Dber auch :

zuerſt Tartaglia in ſeinem Buche, das 1546 berausfam , und Mailand, welches in den Jabren 1555 und 1556 Feldbefeſtigungskunſt für alle Waffen, von louis Blefe einen bedeďten Weg erhielt, wird die erſte Feſtung ges ſon . Mit fünf Kupfertafeln . Berlin . Schleſinger'ſche weſen ſein, die einen ſolchen aufzuweiſen hatte. In der Niederlanden wurde der erſte bebedte Weg bei Bommel Buch- und Muſikhandlung , 1825.

Dieſer Band enthält auf 552 Octavſeiten eine alls gemeine Einleitung: ,, über denGeiſt und den Charakter der Befeſtigungsanlagen " und die Feldbefeſtigungskunft in1:2 Kapitelt. Das ite enthält: ,,Urſprung undForte ſcritte der Befeſtigungsfunſt , allgemeinesProfil der Berſchanzungen. "Das2te :„ Horizontale Einrichtung und Berbåltniſſe der Verſchanzungen. Trace." Das .

im Jahr 1599 angebracht und es ſcheint gewiß, daß in dieſem Jahrhundert tein ſolcher in Frankreich angelegt wurde. Hier war die Befeſtigungskunſt bis zum Regies rungsantritte Heinrich IV .fo ſehrin der Kindheit,als irgendwo,und das erſte Buch, welches daſelbſtüber Fie erſdien , iſt von Errard de Bar le Duc und imJahr 1594 berausgekommen. Ein Zeitgenoſſe dieſes Mannes,

3te: „ Einfluß des Terrains. " Das 4te :,, Beſchreibung feineswegs aber ſein Nachahmer , war der Niederländer

Marolais ,

17

undVerhältniſſe der verſchiebenen gebräuchlichen Werke. der Jahrhunderts in den Niederlanden fortificirt wurde. „ Verbindung . Das hie: EinfacheVerſchanzungen Aus dieſen Daten erhellt, daß bis zum niederläns diſden Befreiungsfriege die Franzoſen nicht die febrer der Niederlander in der Befeſtigungsfunft woren . Sie

verſchiedenen Werte, oder zuſammengeſeßte Verſihan . zungen ." Das hte: „ Von den Brücken und ihren Bers canzungen .“ Das 7te: ,,Nebenwerfe." Das Ste: ,,Bau . der Verſoanzungen." Das 9te : „ Verſtårtung der Vers chanzungen .“ Das 10te : „ Gebäude. Dorf- u. Stådtes

auf Errard folgte, verbeſſerte dieſen nur wenig und das

befeſtigung.“ Das 11te : ,,Suſtenbefeſtigungen " und das

Licht, weldes bierauf Pagan leuchten ließ, wurde wohl

waren es aber überbanpt niemale : de Ville , welcher

12te: Angriff und Vertheidigung der Felbbefeſtigung.“ von Vauban benußt, aber nicht von Bochorx .

403

404

Wenn der HerrVerfaſſer, Seite 51,unter offenſiven hinreichen , währendwir dieſe zugleich ro rahmar als Befeſtigungen alle Arbeiten des Angriffs und der Vers möglich machen werden. theidigung verſteht, ſo können wir hierin nicht mit ihm Auf Seite 135 wünſchten wir dem S. 109 etwas deutlichere Entwicelung.

übereinſtimmen .

Referent findet es Seite 57 eben ſo unangemeſſen ,

Nach Seite 166 iſt die abſolute Tragbarkeit eines

Profil und Relief durch oder zu verbinden , als Haus Floßes, das Gewicht der Waſſermaſſe, welche eg, ganz eingetaucht, verdrångt. Wir bemerken dagegen, daß die

und Wand .

Die Escarpe, Seite 57, wird oben nicht durch den abſolute Tragbarfeit eines Floßes gleich dem Gewichts, Durchſchnitt mit dem Horizont begränzt, wenn hier feine unterſchiede dieſer Waſſermaſſe uno der Holzmaffe des Kante gebildet wird, da ſie ſich jedenfalls bis zu dieſer Floßes iſt. Seßt man aber feſt, daß dieſes nur bis zu erſtredt. einem gewiſſen Puncte eingetaucht werden dürfe , ſo Seite 60 ſagt der Herr Verfaſſer, das Feuer rei erhält man durch den Gewichtsunterſchied zwiſchen der raſant, wenn die Schußlinie faſt parallel .mit dem bes alsdann verdrängten Waſſermaſſe und der ganzen Holga ſchoſſenen Gegenſtande binlaufe, bohrend, wenn ſie ihn maſſe des Floßes die relative Tragbarkeit dieſes. 3

unter einem Winfel treffe. Wahrſcheinlich ſind hier

Daß die Tragkraft einer Eisbrüde , Seite 171 ,

einige Worte vergeſſen, die uns darüber aufgeklärt háts ten , daß man ſich nicht auf den beſchoſſenen Gegenſtand

noch lange fortwähre, wenn auch der Fluß auf beiden Seiten ſchon von Eis entbldßt ſei, ſcheint uns eine zu

zu beziehen babe, ſondern auf den Boden.

gewagte Behauptung.

Der Inhalt eines Faſſes , wenn K ſeine Långe , b wehr liegende unbeſtrichene Raum wird Seite 70 ,,todter der Halbmeſſer am Spundloche, o die Differenz zwis Winkel, *' dagegen der vor dem ausſpringenden Winkel ſchen dieſem Halbmeſſer und dem am Boden iſt, findet Der unter der Verlängerung der Krone der Bruſts

der Befeſtigung liegende und von dem Trace berrührende

1

2

b2 unbeſtridene Raum, Seite80,,, unbeſtrichener Raum ſich nicht = 2 K (12 be – bo + 5c»), Seite 172, genannt. Wir bemerken bierbei, daß ein von geraden auf Raum , b ſondern nk (bº , auf der'anderen aber fon (62 = 1K einenunbegränzt Seite in einausdehnt, , der igt er Spise end –- botic?). Vorausgeſest, n ein ebener oder körperlicher daß dieſe Maße in Fuß gegeben ſind, der Kubiffuß Waſs ?

3

fids Winkel iſt, daß alſo dieſer Definition gemåß die obigen Ausdrüde beſſer umgekehrt waren gewählt worden . ΚΙ Auf Seite 72 hat man AKHI = KH . KI -4 . 2

,

2

4a - 16

15.c ) 64

-

4

1

2

es iſt aber KI = 4.KH ( Seite 62) ,

daher AKHI = a - 4 .

1

5

ſer 64 Pfund wiege und 3/, des Gewichtes des verdrångs ten Waſſers gleich der Tragbarkeit des Faſſes ſei, ſo ergibt ſich dieſe = 3 IIK b2 2 bct 1

2 a -

2

3

з3 пк ( ъ und nicht

= 2a ? - 16 a + 32,

3

.botic 5.e6").

2

2

Wenn der Herr Verfaſſer Seite 171 ſagt , auf den woraus ſich das Profil entwickelt = 5%2a ? - 12a + 12 zu 4 oder 6 verbundenen Fäſſern würde ein künſtliches C

Joch erbaut und auch die Profile Fig. 54 ein ſolches

+ ab - b. Was Seite 177 der Herr Verfaſſer durch Fig . 4 ans

darſtellen, ſo weiß Referent eben ſo wenig, wie er die

ſchaulich machen wollte, blieb uns undeutlich , da wir

bei den Schlåuchen.

Dieſe nicht verſtanden .

Worte und die Zeichnung zu nehmen habe, als S. 172 Seite 177 beißt es :

Verdrångt ein 6000 Pfund

Seite 78 'heißt es, daß bei Seitenvertheidigung mit ſchweres Schiff bei 6 " Borð 30,000 Pfund,ro trágt es Kartåtſchen der Beſtreidhungswinkel wegen des Streus 24,000 Pfund und wird mehr als 6 " Bord behalten , ungskegels um 5º , großer als ein Rediter ſein müſſe. weil das ſpecifiſche Gewicht des Holzes geringer iſt, als Es dürften aber die Geſchůze, da ihnen jede beliebige das des Waſſers , was hierbei ſtets der Tragbarkeit zu Grånze der Richtung angewieſen werden kann , fein Gute fommt." Wir haben dabei zu erinern: 1) Vers Motið geben, von dem durch den geraden Anſchlag des drångt ein 6000 Pfund ſchweres Schiff bei 6 ". Boro, Mannes bedingten rechten Winkel im Trace abzuweichen. - 30,000 Pfund, ſo trägt es 24,000 Pfund und wird bet Auf Seite 100 wird „, commandiren " mit ,, dominis

dieſer Belaſtung nicht mehr und nicht weniger als 6 "

ren " verwechſelt: jenes geſchieht von Seiten des Werks Bord behalten. 2) Wåre ein Schiff aus Eiſen , eben ſo nach Außen, dieſes von Terrainpuncten oder Verſchans ſchwer als ein bölzernes und nach demſelben Maßſtabe zungen außerhalb gegen das Werf. Nach dem 103 angegebenen Verfahren erhålt man

keineswegs den plan de site. Den Eingang in eine Schanze wil der Herr Vers

faſſer, Seite 124, 6 ' - 8 ' für Infanterie, für Artillerie 10 ' – 12 ' breit machen . Wir würden in jenem Falle 5 ' ,

in ſeiner Außenftåche conſtruirt , ſo würden die Reſula tate dieſelben ſein , obgleich Eiſen ſpecifiſd dwerer als Waſſer iſt.

Für : „ das Ponton " müßte es , Seite 87 : ' ,,der Ponton “ heißen . Wenn bei der Pontonbrúce, Seit 196 , zwei Mann

in dieſem 8. geben, da dieſe Maße zur Communication eine Brüfenboble tragen ſollen , ſo ſcheint uns entweder

405

406

das Gewicht diefer überſdåbt, oder die Stärke des kommenſte ſei, sa fie ſid , nicht genug mit der Erfahrung verträgt und hiernach die Hypotheſen nicht gegründet Zrågers nicht hoch genug angeſchlagen . Daß, wie Seite 202 geſchrieben ſteht, alle Werfe, ' welche dazu beſtimmt ſind, uns den Ausgang aus irgend einem Paſie oder Defilee zu ſichern , collectiv unter dem Namen der Brüfenköpfe ( têtes de pont) zu verſtehen wåren , will uns nicht als paſſend einleuchten .

Seite 202 wird von einem ,, potenzirteren Verhålts niffe " geſprochen . Dergleichen Ausdrůde ſind ganz geeignet, unflare Ideen zu erwecken , ſie ſind den wets

erſcheinen, aufwelche ſie ſich ſtůßt und welche außerdem ſo complicirt ſind, daß wenn auch die Formel Mares . cots durch die Erfahrung ſanctionirt, es darum der Weg noch nicht wäre , auf dem er zu ihr gelangte. Was die Beimengung von ,, 1 dem Maße nady, "

Seite 341, zu bedeuten habe, iſt dem Ref.unbekannt. Daß die Bekleidungshölzer beim Minenbau , Seite 344 , Pfåble , ſtatt Bohlen oder Schwarten beißen , iſt

terleuchtenden Halbgelehrten ſtets eine wilfommene uns eben ſo neu, als die Benennungen Pfåndfeil und Speiſe, um ſich ihrer wiederkäuend zu bedienen .

Die Blendladen an den Blochåuſern , Seite 218 ,

Pfåndſatte . Was der Herr Verfaſſer , Seite 345, Thurs

ſtock, Sohle und Stoß nennt , würden wir resp . mit

Thürgerüſte, Schwelle und Thürpfoſten bezeichnen und welche aus Fig. 89 zu erſehen ſein ſollen , konnten wir hierdurch deutlich

ſein , ohne das Gedåchtniß unnöthig

hierart nicht erkennen.

Zu Seite 225 bemerken wir, daß Catheten nicht die zu überladen . Möchten wir Deutſche doch die Franzoſen

Schenkel eines beliebigen Winkels ſind, ſondern die den zum Muſter nehmen , die ſich in der Regel für jede Sache rechten Winfel einſchließenden Seiten eines rechtwinkes mit einem Worte begnügen . – Hierher rechnen wir auch die techniſchen Ausdrúde : Abteufen , vor Ort , Wetters -

liden Dreiecks.

Daß bei ganzer oder halber Doſſirung die Anlage mangel, Einfallen der böſen oder guten Wetter 2c. , der Höhe gleich, over halb ſo groß ſei, båtte Seite 235 welde der Hr. Berf. vom Bergmanne für den Mineur erklärt werden fénnen .

entlehnt, ferner : ,, Anſuppung " für Anſumpfung 2c.

Der Ausdruck Kniehohe , Seite 248, wird unſeres Endlich dürfte auch hierher gehören : ,,rückſichtigen "

Wiſſens nur bei Schießſcharten angewendet und nicht, ſtatt berückſichtigen, ,,, wåltigen “ ſtatt überwältigen , wenn über Bank gefeuert wird.

,, vergeben “ ſtatt geben 2c.

Eine Minen - Brunnenbekleidung aus Flechtwerk, Warum hat der Herr Verfaſſer, Seite 248, ſtatt des für ſo manchen Leſer unbekannten Wortes Apareille Seite 347, wird nur anzuwenden ſein , wo die Erde nicht lieber Auffahrt geſagt und allenfalls jenen Auss von ſelbſt ſteht. brud in Parentheſe geſchloffen ?

Wir fonnten in Fig. 187 weber ( dhraffirte, noch

Wo an einem Schanzforbe, Seite 265 , parallele weiße Aufſtellungen erkennen , wie es doch der Tert, Bånde zu ſehen 'wåren , haben wir vergeblich zu era Seite 421 , angibt . gründen geſucht. Statt Knitteldamm wird es wohl Seite 288 Rnúps Studium

peldamm beißen ſollen .

Seite 311 wird geſagt, daß man bei den Paliſaben die Splitter berückſichtigen folle. Sie ſcheinen uns in keiner Weiſe gefährlich und wir würden gegen Geſchůz und Gewehrfeuer ſogar auf freiem Felde vorziehen , binter einer Palliſadenwand , als ingedeckt da zu ſtes hen. -- Wenn aber dagegen Seite 313 mit Hinweiſung

Ueber das

(Sluß folgt.)

der militäriſchen

Wiſſenſchaften . Eine Vorleſung. 1830. La guerre en tous les tems fut le premier des arts.

Der Ruhm , welcher durdh die Waffen erworben

auf das Eindringen der Kugeln in Holz geſagt wird, wird , hat zu allen Zeiten das Gemůth" des Mannes daß die Palliſade vor Kleingewehrfeuer ſichere und ſelbſt zur Nacheiferung erweckt; die Ausſicht auf die bodiſten

das Geſchůtz nicht zu fürditen babe, ſo hätte doch die kriegeriſchen Würden, welche der preußiſche Staat ins. Stårfe der Paliſaden angegeben werden ſollen .

beſondere der waffenluſtigen Jugend ohne Unterſchied

Daß Bruſtpaliſade , Seite 314, eine auf Bruſthdhe der Geburt eröffnet, die Liebe zu denWaffen geſteigert. abgeſchnittene Paliſade ſei, iſt nicht erklärt und geht Denn die Hoffnung , das höchſte Ziel militåriſcher Ebs auch nicht aus dem Terte bervor.

ren , der Wunſch , für Sdnig und Vaterland zu

Wenn der Hr . Verfaſſer, Seite 317, bei den Sturms. fåmpfent, entflammt mit Recht die Bruſt eines

pfählen das Theeren der Theile empfiehlt, welche in die fråftigen preußiſchen Jünglinge. Erde kommen , ſo båtte er aud des Anbrennens gedenten tønnen .

Doch die Zeiten ſind vorüber , in denen Kraft und Kühnheit allein Schlachten gewann . Wie überall, ſo

Stubben, Seite 326, für Stumpf zu leſen, war uns hat auch hier der Geiſt die robe Kraft überwåltigt, die etwas Neues .

Wiſſenſchaft hat dieſelbe regeln, die Kriegskunſt ſie bes

Da man bei den Minen nicht immer den Zweck bat, nußen gelehrt. Darum fann der Soldat, will er nicht die darüber befindliche Erde und alles was darauf iſt, ſtets ein willenloſes Werfzeug bleiben , nur durch eine

in die Luft zu ſprengen , ſo iſt auch die Seite 335 ges wiſſenſchaftliche Ausbildung , die ſeinen Geiſt erhelt , gebene Definition unzureichend.

Wir können mit dem Urtbeile, Seite 340, nicht übers

ſeinen Scharfſinn entwidelt, ſeinen Willen berathet, dem

geſteckten Ziele nåber fommen ; und es kann daber nie

einſtimmen, daß die Minentheorie Marescot's die volls genug wiederholt werden, daß der höher ſtrebende Sol

408

407

dat dann allein zum Ariege ſich vorbereitet, wenn er

So ſagt Ludwig XV. in der Stiftungsurkunde der

die Tage des Friedens neben den Waffenübungen wiſs von ihm 1751 errichteten Kriegeſchule: „ Wir hoffen, ſenſchaftlichem Streben widmet. Dieß ausführlicher zu

erörtern , iſt der Zweck dieſer Vorleſung. Bevor wir jedodh an dieſe Erörterung gehen, werfen

wir einen Blick auf dieGeſchichte der Kriegswiſſenſchafs ten und der Kriegskunſt.

Es wird für eine unſerer Zeit eigentbümliche Ers

daß das alte Vorurtheil , nach welchem man glaubte, die Tapferkeit allein mache den guten Soldaten aus, dem Geſchmade, den Krieg zu ſtudiren , welchen wir “ hiermit einführen wollen, Plaß machen werde . Das bis dabin tief eingewurzelte Vorurtheil, welches

die Erfahrung obenan ſteüte, verſchwand. Denn , was

ſcheinung gehalten, überall Soldaten-undKriegeſchulen ' iſt Erfahrung ? kann man ſelbſt in einer 40 bis 50jábs rigen Dienſtzeit durch ſie allein den Krieg lernen ? Ja ' angelegt zu ſeben ; ſo wie , daß die Weiterbeförderung angebender Krieger von einer wiſſenſchaftlichen Prüfung würden Jahrhunderte des Lebens hinreichen , die Aus;. abhängig gemacht wird. Dem iſt jedoch nicht alſo. Wie übung auer der verſchiedenen Fåde und Theile, welche

Alles auf Erden im ewigen Kreislaufe ftets wiederfebrt,

die Wiſſenſchaft des Krieges oder die Kriegskunſt in fich

wenn gleich unter verånderter Geſtalt, ſo auch auf dem begreift, aus bloßer Erfahrung zu erlernen ? Folard ſagt: ,, Gefeßt auch Gebiete des Kriegsweſens. So waren nach Vegetius aud - denn man muß hier die Spartaner die Erſten , welche die denkwürdigſten ſagen : gefeßt- daß wir alles geſehen , und unſer Al. Begebenheiten ihrer Kriege aufzeichneten und mit Ans ter fo bod , als die Patriarden , gebracht båtten : fo merfungen begleiteten , woraus allmåblich Regeln der Kriegsfunſt entſtanden , durch deren Erlernung und Ans

würden wir doch nichts wiſſen , wenn alle dieſe Auss

wendung der Ausgang der Schlachten nicht mehr dem

Die Erfahrung macht nur den bereits wiſſenſchaftlich

übungen nicht auf Grundſåge gebaut find . "

Zufalle überlaſſen blieb . Die Griechen ſtifteten Krieges Gebildeten vollfommen , und ihre Quelle iſt der Auss ſchulen , eine Einrichtung , welche ſie nach Xenophont übung der Kriegskunſt um ſo weniger genügend , all von den Perſern entlehnten , und welche wieder die ſich wäbrend des Friedens zu wenig Gelegenheit dar. Romer von ihnen aufnahmen .

Alb nach jener dunkeln Nacht, welche dem Umſturze

bietet, Erfahrungen zu ſammeln. Folgen wir dem , ſo weit es durch die Friedensers

Des romiſchen Reiches folgte, vom dritten bis fünfzehns fabrung möglich , blos praftiſch gebildeten Offizier in ten Jabrhunderte tiefe Finſterniß im Gebiete der Kriegos den Krieg! In welche Verlegenbeit wird er gerathen !

wiſſenſchaften herrſchte, Wiffenſchaften und Kunſte aus Wenig von dem , was er ſich durch Friedenserfahrung den Trümmern der Vorzeit wiederum hervorſtiegen , was

zit eigen gemacht hat, fann er nun anwenden ; es dürfte

ren es die Kriegewiſſenſchaften , denen zuerſt gehuldigt höchſtens der gewöhnlidie Wacht- und Pagerdienſt ſein . wurde. Stalien, die Wiege wiedererſtandener geiſtiger .

Er muß mit den erſten einfachſten Grundfågen ans

Thårigfeit, war auch der Boden , welcher im Gebiete fangen , und iſt beinabe nicht viel mehr brauchbar, als der Kriegswiſſenſchaften die erſten Früchte trug. Denn wenn er ſid) erſt im Augenblicke des Krieges den Wafs Machiavelli fcbrieb bekanntlich eines der erſten Bücher fen gewidmet bitte. So bat er nun gewiffermaßen den für den Krieg der neueren Zeit , und Artillerieſchulen

Staat, der ihn lange Zeit im Frieden befoldete, um ſich

wurden ſchon zu Anfange des Techzehnten Jahrhunderts

zum Kriege geſchickt zu machen , betrogen ..

in Italien gegründet.

Seit dieſer Zeit wetteiferten faſt alle europäifche Udifer , namentlich die Deutſchen und die Franzoſen , Polfer die Striegekunſt und deren Hülfswiſſenſchaften zu bears beiten und zu lebren. Mehr als 10,000 Werke, von

Ein ſolcher lernt auch in mehreren Feldzügen höch

ſtens nur dasjenige fennen, was ſeine Verbåltniffe uns mittelbar berührt. Mit jeder Stufe , die er erſteigt, dffnet ſich ihm eine neue unbefannte Welt. Seine Bila dung macht faſt gar feine, oder doch nur ſebr langſame

denen über 4000 wir Deutſchen verbanten, sind die Fortſchritte, und felbſt dieſe bången einzig vom Zui Frucht dreier Jahrbunderte, und die Namen : Waubau . falle ab.

fen, Flemming, Folard , Punſegur, Montecuculi , Tů.

Die Theorie muß der Erfahrung vorangeben . Der

renne, Feuquiere, Moriß von Sachſen , Bauban , Soes Marſhall von Sachſen ſagte von den Männern bloßer born , Friedrich 11. , Birgin, Montalembert, Tempelhoff, Erfahrung : ,, das ſind Reute, die, anſtatt in Gefechten

Seuß , Bókm , Belidor , Struenſee, Thielte, Nifolai, zu wiſſen , was ſie thun roulen, nur thun , was fie Mauvillon , Scharnborſt u . A. find und bleiben in dants barer Erinnerung bei jedem wiffenſchaftlichen Krieger.

wiſſen ."“

Hatten alle jene große Feldherrn , die faſt noch im Waren es ja die Schriften dieſer Månner, welche Jünglingsalter Heere anfübrten , die Feinde überall

immer mehr die Vorurtheile einer rauben Ritterzeit vers ſchlugen , und deren Namen ich Ihrem Gedächtniſſe drängten , und das Aufblühen dermilitåriſchen Wiſſens

.

nicht erſt zurück rufen darf, diefe Erfahrung? - Die

ſchaften beförderten . Der Geiſt der alten Griechen und Wiſſenſchaften waren es , durch welche ſie zu Siegert Rómer febrte wieder zurúdt ; der Geiit, welcher den geleitet wurden . Krieg nicht mehr als ein Handwerk, ſondern als eine ( Fortſegung folgt. ) wiffenſdaftliche Runft betragten lehrt, ohne deren forg ſames Studium man auf feiner Befehlshaberſtufe etwas zu leiſten vermag . Redigirt unter Cerantwortlidkeit der Verlagshandlung : 6. B. leote in Darmſtadt und in deſſen Orijin gedruct.

E

B

Mittwoch , 29. Juni 1831 .

Nr. 52.

CAUSAY

Allgemeine Militar - Zeitung. L i te r a tu r .

tegiſche Auswahl des plages. Dagegen würde eine

Feſtung „ abwärts vom feindlichen Wege" , wenn ſie Befeſtigung8funſt für alle Waffent, von nicht groß genug wäre, eine zahlreiche Garniſon zu faſs Louis Blefon. fen , taftiſch genannt werden muffen und wenn ſie audy, ( Schlus . )

zu fagenund , nicht zu nehmen wårewerden. ; hierher dürften gerechnet Königitein Graudenz Was von dem zweiten Bande der Befeſtigungskunſt ſo für alle Waffen erſchienen iſt, führt den Titel: Seite 11 wird geſagt, Napoleon habe 1813 furz vor Große Befeſtigungsfunſt für alle Waffen , von Pouis

der Schlacht von Leipzig beabſichtigt, aus den Beſaßuns

Blefion. Erſte Abtheilung. Vorträge, gebalten auf gen der Feſtuugen der Elbe, Oder und Weichſel Armees der f. preuß. Algem. Kriegsſchule. Berlin . In der corps zu bilden und Aehnliches 1814. Was wir hierüber Schleſinger'ſchen Buch- und Muſikhandlung. ( Unter in den franzöſiſchen Zeitſchriften laſen ,, hat bei uns feis den finden Nr. 31. ) 1830.

nen Glauben gefunden . Dem Herrn Verfaſſer moge es

Dieſe Abtheilung enthält außer der Einleitung, welche aber gefallen , wenn ihm andere Quellen offen ſtanden, über den Nußen der Feſtungen, ihr Berbåltniß zur Felds dieſelben mittheilen zu wollen .

armee iç. bandelt, 5 Rapitel. Die Ueberſdrift des iten

Auf Seite 154 iſt Folgendes enthalten : „ Vorliegende

iſt: „ Gefdsichtliche Entwicelung" , des 2ten : „ Beleuch : Werke als Anlehnungspuncte für freie Stellungen aus tung der verſchiedenen aufgeſtellten Grundraße" , des Berhalb des Plages einridyten, wobei erſtere nur eine 3ten : „ Entwickelung der Hauptgrundſåpe " , des "4ten : rein paſſive Rolle zu ſpielen berufen ſind, dürfte gang „Allgemeine Entwicklung der Mittel, den Hauptgrunds den eigentlichen Charafter der Befeſtigungskunſt verlăug. fåzen zu genügen " , und des Sten : ,, Beſchreibung der nen und tritt in eine eigene Kategorie, die von dem verſchiebenen gebräuchlidhen Werfe. " Grundraße bedingt wäre, daß man den ganzen Krieg Dieſer Abtheilung, welche 488 Octavſeiten zählt, auf irgend einem Puncte feſthalten könnte . Dieß kann find 6 Kupfertafeln beigefügt. man aber von feinem Puncte, und wenn er die ſtårfſte Wir baben zu Seite 2 der Einleitung, wo es beißt : Armee in ſeinen Mauern enthielte, annehmen ; denn ents „ Der erſte Fall tritt ein , wenn die Feſtung dem Feinde weder der Feind zieht weiter und die Vertheidiger vers ben Weg verrennt , eine blos taftiſde Wichtigkeit hat, laſſen die Verſanzungen, um ihn zu verfolgen, wobei und der zweite, wenn ſie, abwärts vom feindlichen Wegé es zur Feldſchlacht kommt , oder der Feind iſt ſchwächer liegend , beſonders zur Unterſtübung der Operationen

und wagt es nicht, weiter zu geben , weil er die Felds

einer Feldarmee beſtimmt iſt und folglich immer einer ſchladit vermeiden muß; dann bat es feinen Nußen für activen Unterſtüßung entgegen ſehen kann, oder ſtrates den Vertheidiger, eine ſtarfe Poſition zu haben , da er

giſd wichtig iſt" , zu bemerken : 1) Wenn eine Feſtung den Feind ſelbſt aufzuſuchen gezwungen iſt, oder er riss bem Feinde den Weg verrennt, ſo hat ſie dadurch eine

firt, mit der ſtarken Beſaßung ohne Nußen die Vorråtbe

ſtrategiſche Aufgabe geloßt, das heißt, ſie hat den Feind des Plaßes aufzuzehren , den er dann aus Noth verlaſs

in ſeinen Operationen aufgehalten . Dieſe haben ſich ſen muß und den Angriffen des Feindes überlået; dieſer zwar nicht auf ſie bezogen, wie dieſes bei der Feſtung aber wird bald Mittel finden, die einzelnen Flügelforts der Fall ſein würde,die ſeitwärts vom Wege låge und ganz unberückſichtigt zu laſſen und zwiſchen ihnen vors welche der Feind

dennoch bolagerte. Dieſe würde aber zugeben ." Uns fiel hierbei auf, daß der Herr Verfaſſer den Feind nicht an ſich loden, wenn ſie nicht von gros durchaus nicht annehmen wollte, daß die feindliche Ars

Berem Umfange wäre, ſo wie die, welche nur den Weg mee die unſerige innerhalb der Flügelforts angriffe. Und ſperren ſoll, dieſen Zweck erfüllen kann , wenn ſie auch indem er es als ausgemacht anſieht, daß die" ſtårfere nur yon geringerer Ausdehnung iſt. Mantua ( 1796 ) Armee weiter ziebe, hat er uns von dem Verhalten der

iſt eine Feſtung in jenem , das Fort Bard ( 1800 ) in dieſem Sinne . Und wenn dieſes auch die Franzoſen nicht aufzuhalten vermodte , ſo trägt die ſchlechte Bes mußung der Dertlichkeit die Schuld und nicht die ſtras

ſchwächeren feine deutliche Vorſtellung gegeben : wahr, ſcheinlich würde ſie, nach ſeiner Idee, in der Nähe des plages eine ſtarke Poſition einnehmen , wenn eine ſolche da wäre, außerdem aber Contravallationslinien ziehen.

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Was das Aufzehren der Lebensmittel betrifft, ſo wåre fication. Ohne jene iſt dieſe eine todte Mafie, die dem es ja ein inconſequenteo Verfahren , bei einer Feſtung, gehört, der ſeinen Fuß auf ſie ſeßt. Freilich gehört dazu, die man zu dem Zwecke einrichtet, eine Armee aufzus wie auch der Herr Verfaſſer beinerkt hat, daß jeder Eins

nehmen , fir den ünterhalt dieſer nicht hinlänglich ſors delne die Befeſtigung verſtehe, zu deren Bertheidigung gen zu wollen , oder jenes zu thun , wenn man dieſes er beitragen roll und es iſt dieſes ein weſentlicher Übeit

nicht kann. Die Mittel, welche der Feind finden wird, der Inſtruction, welche dem Soldaten vom Offizier ges zwiſchen anderen mit der zwiſchen

den Flügelforts vorzugehen , werden wohl feine ſein , als daß er dieſes in ſchmaler Front, etwa doppelten Sappe thut , und ſeine Parallelen den Forts und dem Plaße anlegt. Aber dann ,

geben werden muß. Moge dieſer darum die Zeit des Friedens benußen , ſich mit dergleichen Gegenſtanden vertraut zu machen , moge er nach dem Studium eines Werkes wie das vorliegende, zur praktiſchen Anſicht einer

muß er ſich in den Parallelen gegen das Rüdenfeuer Feſtung eilen, um ſie in ihrer Totalwirkung aufzufaffen von den Forts ſchůßen und , hat er den plaß genoms

men , dod nod eine beſondere Belagerung gegen dieſe unternehmen. Mit dem ,, ganz unberückſichtigt laffen“

und in ihren fleinſten Details fennen zu lernen . Auf Seite 270 befinden ſich einige Druckfehler. Der bedecte Weg verbanft , nach Seite 359, ſeine

dürfte es alſo doch nicht ſo ſein, wie der Hr. Verfaſſer Entſtehung einem Ausfalle aus Wien, der , als er ges meint. - Wenn es ſich darum handelte, dergleichen Anlagen zu discutiren , ſo hatte nidit unbeachtet bleiben dürfen , daß eine Armee ſid )unter dem Schuße der Werfe ſammle und ſich allmäblich an den Kampf gewohne, oder

dråugt wurde, faſt ganz zur Contreſcarpe hinab in den Graben getrieben worden iſt. Da bier nur die Belages rung Wiens vom I. 1529 gemeint ſein kann , ſo würde es , wenn der erſte bedeckte Weg wirklich vom J. 1555

daß eine geſchlagene Armee daſelbſt dein Berfolger Halt iſt, von der Erfahrung zur Nugänwendung etwas lange gebieten fónne 20. - Uebrigens würden wir , wenn nur gedauert haben . -

ein einziger Platz mit ſolchen Flügelforts anzulegen wäre,

Seite 363 beißt es : ,, Einen bis auf beſtiminte Grans

und unſere Macht einen Territorial Centralpunct båtte, gen anerkannt ſchwachen Punct haben, iſt für den Plat hier ſeine Stelle bezeichnen ; wenn aber unſere Macht eine nicht zu låugnende Stårfe, weil die Aufmerkſamkeit

phyſilch und moraliſch blog in der Armee lage und dieſe des Vertheidigers nicht zerſtreut wird und ermithin nur überdieß mandvrirfähig wäre , fo würden wir die Ans hier zu ergänzen hat“ , und Seite 367: ,, Es iſt aners lage des plates an unſere Pandesgrånze verweiſen .

fannt, daß wenn wir nicht allen Theilen des plates

Daß eine 3 Fuß dice Maner, Seite 239, von guter Beſd)affenheit gegen jedes Feldgeſchütz decke und daß es auch vielleicht eine Mauer von 2 Fuß thue, fónnen wir dem Herrn Verfaſſer nicht nachgeben , der ſich darauf ſtúßt, daß eine 24 pfoge. Rugel unter feinen Umſtänden tiefer als 3 Fuß eindringe, indem die Kugel ihre Erſchůts

eine relativ gleiche Stärke verſchaffen, der Feind ſtets den fdywaden Punct berausfinden und angreifen wird, wos bei auf die Hinderniſſe, die er möglicherweiſe wegráumen fann, oder die periodiſd verſd)winden, beſondere Rüdlicht zu nehmen iſt. Es wird alſo wichtig , alle Fronten in ein richeres Gleichgewicht zu ſtellen. Hat die Natur an terungen weiter treibt, als ſie eindringt und dieſe deſto einer Seite viel gethan, ſo iſt es nöthig, ihr da nados ſtårfer ſind , je dünner die Mauer iſt . zuhelfen, ivo ſie minder freigebig war, und es wäre um Um die Front nadı dem in Fig. 51 gegebenen Beis ſo ſtrafbarer, nicht ſo gehandelt zu haben, als man an ſpiele, Seite 245 zu defiliren, wird man nur eine eine anderen Stellen leidt erſparen fonnte, was hier mehr zige Defitementsebene anwenden , nåmlich die durch B nöthig würde.“" Der ſcheinbare Widerſpruch zwiſchen

u. D. Wollte der Hr. Verfaſſer die Anwendung zweier den beiden Citaten möchte ſich dadurch beben, daß der Defilementslebenen zeigen, ſo hatte er nur den Punct C Herr Verfaſſer bier mit dem Baumeiſter, dort mit dem höher annehmen dürfen, als B u . D. - Um zu unters Pertheidiger redet. Jenem ſagt er, daß er der Enceinte fuchen , ob Seite 247, om gegen D defilirt iſt, mußte überall eine relativ gleiche Stärfe geben , dieſem , daß von der Stale pq ausgegangen werden , der veråns er nidit erſchreden rolle, einen Punct ſchwach zu ſehen, derliche Durchſchnittspunct o fonnte aber gar nicht in weil nun der Weg des Feindes beſtimmt und die Vers Betrad)t fominen . ſtårfung nur auf dieſem einzigen Punct anzuwenden ſei. Wenn Seite 264 geſagt iſt, daß die Beſchirmung des

zu Seite 399 : ,, Auch werde in der Sdulterwehr Zu

Soldaten von oben während des Gefechtes nachtheilig fein Geſchůß mit Siderbeit untergebracht werden fons wirfen konnte, so glauben wir, daß wenn dieſes je der nen , was allerdings , wenn man einen Ricoſchetſchuß, Fall fein ſollte, es nur in dem Mangel an Inſtruction welcher der Face entlang hüpft, in Ueberlegung nimmt, låge und an Aufklärung über das Verhältniß der eins feine vollſtåndige Richtigkeit hat; überlegt man aber, zelnen Vertheidiger zur ganzen Maffe, oder der einzelnen

Daß der Ricoſdetſchuß nid )t búpft, ſondern nur einmal

Feſtungstheile zur Geſammtbefeſtigung. Und wenn auch

einſchlägt, ſo bringt dieſer Umſtand feine Nachtheile und

faſt die ganze Feſtung ſchon in feindlicher Gewalt wäre, gegen den Rouſchuß ſichert die geringſte. Traverſe" , To'muß doch jeder Einzelne die Vertheidigung an der finden wir uns bewogen , nachſtehende Definitionen zu ihm angewieſenen Stelle ro lebhaft fortſeten, als wenn geben : Beim Ricoſchetſchuſſe ſoll die Kugel die Bank, der Angreifer ſich eben zur Flucht wendete und dazu die den bedecten Weg, oder den Waugang der einen Seite lebte Anſtrengung gemacht werden ſollte ; man könnte eines ausſpringenden Winkels beſtreichen, indem ſie digt fagen, die Redlid feit der einzelnen Vertheidiger und ihre über die Grete der anderen Seite weggeht und nach dem

treue Pflichterfüllung bauenden zerſtörten Wall wieder erſtenAufſchlage auf der Bank ic. ihre Bahn fortſeßt. auf und bilden den eigentlichen Schlußſtein der Fortis Der Rouldhuß wird in der Regel nur auf freiem Felde

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angewendet und man hat dabei die Abſicht,, den Feind nachzubolen , muß ſofort nach erlangter Offizierswürde zuvorderſt Ihre ganze Thảtigfeit in Anſpruch, nehmen .. genden zu treffen . - Der Ricoſdhetſdus iſt alſo delis Halten Sie daher die genaueſte Kenntniß auch der ges caterer Natur, weil dabei ſorgfältiger gerichtet werden ringſten Einzelnbeiten des Dienſtes nicht für überflüſſig! muß , und unterſcheidet ſich auch dadurch von dem Rolls fafen Sie das Wort des großen Königs : ſcuffe, daß ſeine Wirkung ſchon mit dem erſten Aufs » dimiez donc les détails ! ils ne sont pas sans gloire , nicht mit dem erſten Aufſchlage , ſondern mit den fols

ſchlage der Kugel beginnen roll.

Referent bat geglaubt, es dem militäriſchen Publie cum ſchuldig zu ſein , bei ſeinen Ausſtellungen überall zu vermeilen, wo ſich ihm irgend Etwas nur entfernt anſtößig zeigte, damit durch den in der literariſchen Welt To body ſtebeuden Namen des Herrn Verfaſſers audh nicht der Schein cines Jrrthums 2c. ſanctionirt

C'est là le premier pas , qui orène à la victoire «

zu Ihrem Wahlſpruche werden ! Wil der junge neue Offizier dieſem Rathe des föniglichen Helden entſpre. chen, ſo wird er , eifrigſt dem praktiſchen Dienſte bins . gegeben , nichts für zu klein , zu unbedeutend halten.. Er .

wird nicht vergeſſen , daß er zum Pebrer ſeiner Unterges

benen, namentlich der Unteroffiziere, rich bilden, mithin

in der Kenntniß und Sicherheit im praktiſchen Dienſte ihnen zum Muſter dienen fou. Daher wird die Erwer : Wir verbinden hiermit die Anzeige von : Dienſt betrefs Ueberſicht der Befeſtigungskunſt. Als Leitfaden zur bung einer genauen Reintuig aller jenen Vorſchriften und Beſtimmungen das erſte Ges

werden módote.

Ausarbeitung von Heften und zur Erſparung aller fenden

Dictate in Vortragen . Nach der Befeſtigungskunſt ſchafft eines Difiziers ſein . Iſt nun der fleine Dienſt erlernt, d . b. iſt der Offis

louis Blefron. für alle Waffen bearbeitet von ErſtesHeft.Feldbefeſtigung .Berlin1827. In der zier ſo vollkommen ſicher in deſſen Ausführung,daß er

Schleſinger'ſchen Buch , und Muſifhandlung. Tunter nicht fürchten darf, durch unſicheres Schwanten ſichvor den finden Nr. 34. )

den Untergebenen, namentlich den im Dienſte ergrauten Unteroffizieren zu compromittiren - denn auch dadurch

DieſesHeft enthält 73 Octavſeiten ; es iſt ein Húlfs: bewahrt ſich der Offizierdie ſeiner Stellung gebührende bůdlein für den Feldgebrauch,und für die , welche dent Achtung - To beginnt 2) die wiſſenſchaftliche Fortbil:

Geiſt des großen Wertes aufgefaßt haben , eine gute dung ſogleich ; denn fein Theilchen Zeit darf ungenußt Ideenſfizze.

Ueber das Studium der militariſchen

verſtreichen , es iſt offenbar für den Offizier wie für den Staat verloren . An Zeit für eine ſolche Fortbildung aber fehlt es dem Offizier nicht, da der praktiſche Dienſt

ihn bekanntlich bei weitem nid t ganz in Anſpruch nimit; fie wird um ſo ſorgfältiger benußt werden , je mehr der ( fortſetung. ) Offizier ſie für ſeine Privatſtudien einzutheilen verſteht, Aus dieſen Andeutungen erfahrener Krieger, welche einer feſten Ordnung derſelben, die er ſich ſelbſt beſtimmt

Wiſſenſchaften .

über den Krieg und deſſen Wiſſenſchaft gedacht und ges bat , nie untreu wird.

ſchrieben haben, werden Sie, meine jungen Cameraden, Nicht allein aber hierdurch, ſondern aud, dann wird die Ueberzeugung gewinnen, daß nur fortgeſeptes Stus der junge Offizier ſeine wiſſenſchaftliche Fortbildung wohl dium Sie zu Ihrem Berufe geſchickt macht, und Ihnen berathen , wenn er die eigentlichen Kriegswiſſenſchaften für die Folge Ihres Dienſtes ein weites Feld eröffnet,

als deren Hauptgegenſtand zu betrachten, nicht aufhört,

Ehre zu erwerben . Und um wie viel glücklicher ſind die ſogenannten Hülfswiſſenſchaften (Mathematif, Felds Sie nicht, als Ihre Våter. Sie hat der Staat bereits

megkunſt, Geſchichte, Eröfunde, Sprachen , logit ) neben

durch Wohlthaten verpflichtet, indem er Ihnen Gelegens dem Hauptſtudium gleichmåßig betreibt, d. b. keiner eins beit gab, die Berufs- und Hülffwiſſenſchaften ſich ans zelnen Húlfswiſſenſchaft ſich mit ausſchließlider Vorliebe zucignen. Sind Sie aber damit ſchon am Ziele wiſſens bingibt. Auf dieſe Weiſe allein wird er vor Einſeitigkeit daftlichen Strebend ? Können Sie es ſein ?

Fidy bewahren , gleichmäßig und darum ſicher fortſdrei,

Der Staat hat Ihnen die Mittel zu höherer Wiſ- ten , nur ſo an gediegenen Kenntniſſen zunehmen , da ſenſchaftlid)feit gegeben, hat ein großes Kapital in Ihre ſie als das Ergebniß der einzelnen Wiſſenſchaftszweige Hånde gelegt, mit welchem Sie zum Beſten des Vaters naturgemäß gewonnen werden. laudes wuchern ſollen . An Ihnen iſt es jeßt, aus freiem Nicht frühzeitig genug fann ferner der junge Offizier Antriebe durch eigenes fortgeſeptes Studium ſich weiter zum Studium der Kriegswiſſenſchaften ſchreiten . Theils auszubilden, um , kommt einſt der Augenblick des Rams fordert dazu auf die ausdrůdliche Erflärung Sr. Mas

pfes , Ihre Verpflichtungen gegen den Staat abtragen jeſtát: ,, daß Offiziere, die in ihren eigentlichen Berufss zu fónnen.

wiſſenſchaften unwiſſend bleiben, nicht weiter avanciren Welches ſind aber die Mittel ? welcher Weg iſt eine rollen , wogegen vorzügliche Application auch Anwart,

zuſchlagen , um den beabſichtigten Zwed zu erreichen ? Ichaft auf vorzugsweiſë Beförderung gibt" , – theils Dieſe Fragen laſſen Sie uns mit wenig Worten nodi werden die bereits angegebenen Gründe von der Noths beantworten. wendigkeit eines früh begonnenen und unterbrochen Ausgerüſtet mit den erforderlichen Elementarfennt: fortgeſepten geordneten Studiums hoffentlich überzeugen. niffen haben Sie die Bahn des Offiziers begonnen. Der Anfang wird mit dem Studium der Laftig zu mas Während Sie jenen oblagen , bot ſich Ihnen nur wenig chen ſein. Der Offizier ſoll nicht nur eine gründliche

Gelegenheit dar, den Dienſt kennen zu lernen. Dieß und Tyſtematiſche Kenntniß der Waffe beſigen , in wels

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der er dient, ſondern auch den Einfluß fennen, welchen die anderen Waffen auf die ſeinigen haben , wenn ſie mit einander verbunden ſind.

Es bieße die Grinzen einer Vorleſung überſchreiten , wollte ich alle hierher gebórigen Schriften angeben ; fols

Boudmaros Verſuch über Befeſtigungskunſt , Aſters Lebre vom Feſtungskriege , Lielfe's Beiträge . An dieſe Berufswiſſenſchaften ſchließt ſich nun das

Studium der eigentlichen Krieg 8 funſt und des

gende aber wirdder Anfänger mit großem Erfolge für Krieges an. Reid iſt auch für dieſen Gegenſtand die taftiſche Kenntniſe ſtudiren :

Militár- literatur ; denn viel iſt in dieſer Beziehung ,

a. ( Tiedemanns ) Vorleſungen über die Taftik. Bers lin 1820. 8 .

b. Deders Taftit der drei Waffen .

namentlich in neuerer Zeit zu Tage gefördert worden. Es fónnen daher auch hier nur ſolche Schriften nam haft gemacht werden , welche den Anfänger in dieſes

c. Scharnborſt Handbuch f. Offiziere. 3 Thl. 2te Auft. Studium einführen , und dazu dürften "folgende die d. Venturinis angewandte Taftif. 6 Bånde. Berlin 1798-1801 .

e. Deders Sefechtslehre für die verbundenen beiden

Waffen Cavalerie und reitende Artillerie . f. Bismarfs Vorleſungen über die Tafif der Reiterei.

g. Dubesmes Taftif der leichten Infanterie;

geeignetſten ſein : a. Hoyers Geſchichte der Kriegskunſt. b . R. v. f's Handbuch für Offiziere. c. Deders kleiner Krieg. d. Vorleſungen aus dem Gebiete der Kriegsfunt.

denn er wird aus ihnen die Grundfäße der Laftif abs

Wien . 1813. 8 . rnhorſts militäriſches Taſchenbuch. e. Scha

ſtrahiren fónnen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß er , bevor noch die genannten Werke zur Hand genommen werden, aus den Grercirreglements der Infanterie und Cavalerie die Eles

f . R. v. Ps Auffäße über Gegenſtände und Ereigs niſſe des Kriegsweſens. g. Můlers uadigelaſſene Sdiriften.

mentarbewegungen dieſer beiden Waffen vollſtändig ges

Sind dieſe durchgearbeitet, fanu wohl an Polybius Geſchichte ( Ausgabe mit Anmerkungen von Folard )

lernt haben muß .

Mit dem Studium der Laftif geht das der Artides

Balentinis lebre bom Kriege.

gegangen werden , ehe man ſich an die größeren Werfe riewiſſenſdaft Hand in Hand, undbleibt für den Ars über Kriegsfunſt wagt, an welche ſich endlich das Stu.

tillerieoffizier Hauptſache . Hierzu werden Scharnhorſt Handbuch ,

dium der Kriege ſelbſt anſchließt.

Moría Pebrbuch der Artillerie, Rouvroy's Vorleſungen , Bega's praftiſche Anweiſungen ,

d'Avrils Regeln zur Aufſtellung der Geſchüße,

(

club f. )

Miſcelle n . [Militäriſde Bevolkerung von Polen . ] Eine Wars

l'Espinaſſe's Verſud, über die Artillerie , Scheels Mémoires d'artillerie ,

Tchauer Zeitung enthielt im December 1830 nachſtehende Ungaben, nach welchen ſich die Stärke der militäriſchen Bevölkerung des

Böhms Magazin für Artilleriſten und Ingenieure,

Königreichs Polen ſchäßen läßt :

Decers Artillerie für alle Waffen ,

Das Königreich enthält

453 Städte mit . zweckmäßige und gründliche Materialien barbieten. 22,607 Dörfer mit . Da die Artillerie die Hauptwaffe zur Bertheidigung. Die damalige armee war ſtart wie zum Angriffe von Feſtungen iſt, ſo wird ferner der Zuſammen Artillerieoffizier die Renntniß der Felds und beſtåndigen Darunter ſind männlichen Geſchlechte Befeſtigungsfunſt nicht entbehren können , weil er obne Zieht man hiervon die armee ab, ſo bleiben : dieſelbe von ſeinen Geſchůßen feinen Gebrauch zu ma. Bierunter find

chen im Stande iſt. Gründliche Anleitung zu dieſer wilden 20 und 30 Sagren 225,468 über 30 Jahren 896,066 Kenntniß geben : unter 30 Jahren 944,903 Struenſees Anfangsgründe der Kriegsbaukunſt, Es können davon ſogleich ins Feid geben

Bleſſons Befeſtigungskunſt für alle Waffen , Hoyers allgemeines Wörterbuch der Kriegsbautunſt, Únterbergers Abhandlung über die Befeſtigungskunſt,

Seelen . 915,875 3,221,761

36,840 4,174,476 2,103,594 2,066,454

Dazu die damals ſchon unter den Waffen geſtandenen

250,000 46,000 36,000

so können zum Kriege verwendet werden .

332,000

In Reſerve bleiben wenigſtens

Von der Allgemeinen Militårzeitung erſcheinen wöchentlich zwei Nummern und zuweilen lithographirte oder in Kupfer geſtochene Abbildungen, wenn ſolche nothwendig ſind. Die Verſendung geſchieht pofttaglid durch die Poſt und wöchentlich oder monatlich durch den Buchbandel. - Die Beſtellungen müſſen am Ende eines jeden Semeſters erneuert werden , wenn keine Unterbrechung in der regelmäßigen Zuſendung eintreten roll. Der Preis eines balben Jahrgangs , wenn er durch den Buchhandel oder unmittelbar von den, mit dem Obers Poſtamt zu Darmſtadt in directem Paquetſchluß ſtehenden Poſten bezogen wird – beträgt 2 Thlr. 8 gr. pr. Cour. oder 4 fl., und wird vorausbezahlt. - Das mit dieſer Zeitung verbundene Intelligenzblatt ſteht zu Bekannte madungen aller Art offen . Die Einrůdungsgebühren werden für die Zeile mit 1 '/, Šgr. oder 4 fr. berechnet. -

-

Redigirt unter Verantwortlidkeit der Verlagshandlung : C. # #rote in Darmſtadt und in deffen Offizin gedrudt.

Samſtag,

Nr. 53.

2. Juli 1831 .





Allgemeine Militar - Zeitung.. B a Ba

0

e

11 .

In der Sißung der zweiten Rammer yom 16. Mai

zu einer Militärmacht beſtimmt, unterhält ſeit 15 Jah, ren ein Heer, welches , im offenbaren Mißverhältniß zu Staatseinfün

vers

fte dem Lande, den ſechſten Theil aller der v. ohne in gleichem Maße nußbar ſein zu können auf ein Geſetz, nach welchem die Stände ihre Zuſtim's ſchlingt, für das Wohl, für die Große, für das Glück des Staa ,

mung zu den jährlichen Recruten ausbebungen zu

geben hatten . * ) Der Redner zeigt, wie bisher die bas

tes und ſeiner Bewohner.

Aber ! ſein Verhåltniß zum

deutſchen Bunde legt ihin bier Pflichten auf , und nach

diſchen Truppen nur durch jährliche Ziehung einer ges einem Beſchluſſe dejjelben ſoll ſein Gontingent zit der wiſſen Anzahl junger Leute aus der betroffenen Alterss Bundesarme e in einem Prozent ſeiner Bevolferung , alſo klaſſe ergänzt worden ſeien ; wie aber dieß Alles nicht nach der auf 1 Million angenommenen Seelenzahl in durch ein Geſetz geregelt war, ſondern nur von dem 10,000 Mann beſtehen . Ob dieſe Armee von 10,000 beliebigen Ermeſſen der Militårbehörde abgehangen habe. Mann unſer Vaterland im Falle eines Angriffes retten macht dabei bemerflich, daß es eine offenbare Incons

jegnenz wäre, wenn man den Rammern das Recht gebe,

die Steuern , die Erhöhung oder Verminderung des 301: les von ein Paar Kreuzern zu bewilligen - ihnen aber

und erhalten fónne, oder ob wir nicht mit dieſer Armee

und, als der Macht einer dem erſten müſſen Großmachte ebenbedeutenden Politit ſo nachgeben der Angriffe

bei der Verfügung über Leben und Tod der Söhne des

wenn wir ſeit 15 Jahren nur einige tauſend Mann ges

vltes gar keine Mitwirkung geſtatten wollte. Gegens wärtig erführen in Baden weder die Kreisdirectorien noch die Aemter, wie viele jungeLeute im Ganzen auss gehoben wurden. Dadurch bleibe über dieſes ganze Ges ichafft ein Schleier gedeckt, der bei jeder Recrutenziehung Mißmuth und Zweifel erzeuge. Im Verlaufe ſeiner Rede

båtten, dieß zu unterſuchen gehört nicht hierber. balten Mein Streben ſoll für jetzt nur ſein , hier aufmerkſam zu macheich Mangelmachen des Gereb n , wie um es,, und fann bitte , der welches heute gerade es möglich ſogar nach dem vorgelegten Militäretat möglich gemacht zu von 10,000 ſcheint,, daß Badens Sontingent gu baben feſtgeſebt erdruckende

ſagt Hr.

. Ibſtein : ,, Die ſtehenden Heere waren ehes

mals , als ſie durch Anwerbung entſtanden , blinde Werts

Mann ,

auf dieſe ſchon

Höhe in

einem Zeitpuncte , wo eine Macht die andere mit Aufs

euge ihrer Herrſcher, abhängend von ihrem Widenund ſtellung ungeheuerer Heere zu überbietenſuchte, ſogar

ihren Winken , Fremdlinge im Lande. Jeßt durchdie noch, wenn die Regierung will, ohne Zuthun der sam, Conſcription aus dem Volfe hervorgehend, ſind ſie Sóbne mern überſchritten werden kann .“ Zum Schluſſe leitet .

defjelben , Kinder des nåmlichen Vaterlandes, ſeine all ,

y . Ibſtein die Blicke der Rammer auf die Bundestages

gemeinen Intereſſen theilend. Viele der Gewaltigen der Bundespflich beſchlüſſe vomt gemåß 9. u .11.ſei,April 1821, nach welchen Mann es der wenn Baden nur 5000 Erde aber, nicht genug achtend die Ereigniſſe der neues ſten Zeit und diefe moraliſche Umwälzung der ſtehenden linientruppen unterhalte, und für den Fall eines Kries

Heere, ſeben indenſelben noch ihrealleinigeKraft,die einzige Stüße ihrer Throne .Nodießt drückendeßhalb unverhältnißmåßig große Armeen , herſtammend aus Kampfe Europa's iener ungebeueren Zeit,woes demWohlſtand der Vd . en den Weltbeherrſcher galt, den der lånderdarnieder, und wie auf der einen Seite dergewaltſam zerſtörtefreieVerkehrdie Lebenskraftder veutſchen Völker nach und nach aufzehren muß, To find ifderanderen Seite dieſe ſtehenden Heereder Krebs chaden , welcher den gewiſſen Untergang herbeiführen wird . Auch Baden , obgleich durch lage und Größe nie

gesdurch5000Mann landwehr untergedienten Offis getragen werde. werde. „ Steht ( ſo ſchließt der zieren Sorge getragen zieren Sorge Redner ) die wirkliche Militármagt eines Staates und

mit erforderlich derſelben e Aufwand zur Erhaltung der Kräfte den hältniſſe, in offenb arem Mißver n des Landes

ſo kann der Staat nichterſtarfen , so wird die eigene Kraft deſſelben deneigenen Wohlſtand nach und nach verkümmern , und der achtbare Militårſtand, beſtimmt zudemSchutz des Polfes, muß daſſelbe endlicherdrů: den. Selbſt die machtigſten Staaten können dieſem Ges ſchiđe,wie ſichjeßt die Verhält unddieoffen tliche entgeben, und je großer nicht niſſe Meinung geſtaltet haben,

*) Wir wiederholen auch hier die Anmerkung zu der Werteris ihre ſtehenden Heere, je ſicherer, je unvermeidlicher ihr ſchen Motion in Nr. 48 der 4. M. 3. Ruin ! Moge daher der Zeitpunct nicht ferne ſein , und

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er naht beran , wenn mich meine Anſicht nicht tåuſdht,

1800 Mann záblen . Die Artilerie roll ebenfalls eine

wo die Großen der Erde die wahre, die nie verſiegende Rraft des Staates nur in dem innigen Vertrauen ihrer

Pegion bilden , beſtehend aus zwölf Gompagnicen ( in 4 Sd )wadronen ) , einem Stabe und einem beſoldcten

Bolfer und in der Liebe derſelben zu ihren Verfaſſungen erfennen werden . Módyter die eiſpiele der neueſten Geſchichte nicht verloren ſein , wo der Aufſchwung der

Detachement zum Unterhalte de Materials und zur Unterweiſung der Artilleriſten . Jeder Bezirk ſtellt, wie

bei der Cavalerie , i Compagnie. Die Legion führt 24

Menſchen , das Drången nach zeitgemäßen Einridhtuns Stück Geſchůtz( alſo jede Compagnie 2 ) und zählt im gen nicht zurückgebalten werden fonnte durch die ſtårk, Ganzen 840 Manit. Sechs Monate im Jahre, vom ften Armeen ; wu begeiſterte Nationen für ihre Rechte

1. April bis 1. October , ſoll ſie ſich ausſchließlich mit

muthig anfämpfen gegen die größten Staatsfoloſſen!

Manóvern und Schiefübungen beſchäfftigen ; in den

Wenn der Geiſt fortwirfen fann , der ſich im 3. 1831

úbrigen red)8 . Monaten des Jahres aber foli roll fie ſie vers

entfaltet, wenn überall Verfaſſungen mit Volksvertretun: håltnißmäßig an dem gewöhnlichen Dienſte der Natio: gen auferſtehen, wenn die Scheidewånde fallen , welche Deutſchlands Dólfer und ihren Verfehr feindlid, treus nen, und wenn endlich die verſchiedenen Regenten, eng vereint mit ihren Vólfern , nur in der Erhaltung des ſegensvollen Friedens , in der Ausbildung des inneren

nalgarde Theil nehmen . Nach der Berechnung eines Pariſer Journals bes

liefen ſich die verſchiedenen Gehalte, welche der Mars ſchau Macdonald bis zur Julis Revolution bezog , auf 234,000 Fr. ,, nåmlich 100,000 Fr. als Großfangler der Wohlſtandes und nicht in Eroberungen und blutbeflects Ghrenlegion , 40,000 Fr. als Marſdall von Franfreid ) , dann 25,000 fr. als Majorsgénéral der f. Garde, 16,000 Fr. tem Kriegsruhme ibre wahre Große finden .

wird , dann kann , wie ſchon jeßt in manden Staaten

als Staatsminiſter, 12,000 Fr. als Pair, 60C0 Fr. als

die Stimme ertont , die Verminderung der ſtehenden

Großfreuz der Ehrenlegion , 5000 Fr. als Gouverneur

Heere erfolgen, und dadurd) den Wölfern eine faſt abs

der 15ten Militärdiviſion, 30,000 Fr. als der ungefåbre

genommen werden , welche ſie gewaltſam niederbeugt.

Werth ſeiner Wohnung als Großtangler, ſo wie der Kos

öm Beſige der Mittel, welche bisher für die Armeen im

ſten des Mobiliars , der Heizung , der Erleuchtung ?c. Seit der Juli - Revolution hat er aufgehört , Staatss

Frieden verwendet werden mußten , fónnen dann die

Staaten aufblühen , und es wird feine anderen Kriege miniſter und Major - général der Garde zu ſein, und mehr geben , als jene, wo die Bürger und die Nationals

verloren

daß er aus Staats .

, ſo bierdurch 41,000 Fr. beere mit glühender Liebe für ihre Fürſten und für ihrfaffen faſſen nur noch ein Einkommen von 193,000 Fr. bezicht.

freies Vaterland den eigenen Heerd gegen ungerechte

Angriffe vertheidigen . Dann erſt iſt der Tag gekommen, wo die Civiliſation ihren wahren Sieg feiern darf, und

fair ch e n ſt a a t .

Am 7. Juni erſchien zu Rom nachſtehende Notifica ,

man moge ſich nicht brůſten mit derſelben und mit wohl. tion über die Vermehrung der Pin ieutruppen thätigen Gefeßen , ſo lange man die Sohne der Bürger durd ; Freiwillige : ,, Der heilige Vater, Willens die nad, Gutdunken zu Tauſenden unter die Waffen gebics offentliche Ordnung und die allgemeine Ruhe ſeiner Uns ten und dabinſchlachten laſſeu fann, in Kriegen, welche terthanen durch die Kraft einer Heeresmacht ſo feſt zu oft nur Stolz und eitle Eroberungsſucht eines unuis fichern, als es die Umſtände erbeiſchen und geſtatten , ſchránkten Herrſchers und ſeiner Miniſter berbeiführte; hat zu dieſem Behufe folgende Anordnungen erlaſſen , Kriege, durch welche Verwüſtung und namenloſer Jams welche wir auf Seine ausdrüdliche Autoriſation " zur mer über ganze Pånder gebracht wird.“ – Ein allgemeis öffentlichen Kenntniß bringen : 1) Die påpſtlichen Lis nes Bravo erſchalt. Nach dem einſtimmigen Beſdhluſſe nientruppen rollen um 8000 Mann erhöht werden, und der Kammer wird die Motion zur Berathung in die zwar durch Anwerbung von Freiwilligen . 2) Ein Jeder, Abtheilungen verwieſen . Br a un ich weig .

der, von anſtåndiger und ehrbarer Herkunft, den påbſts

lichen Truppen anzugehdren wünſdi, und in einer Zeit von zwanzig Tagen von beute an bundert fåhige Res

Am 21. Mai fiarb zu Braunſchweig der Militärs cruten einer der untenbezeichneten Ortſchaften zuführen, gouverneur und Generallieutenant Job . Karl Moll.

Fra af rei ch .

und ſie dem Gommandanten der Garniſon überliefern

wird , ſoll den Rang eines lieutenants erhalten ; wer 200 bringt , wird Capitain ; 600 machen zum Major;

Durch zwei Verordnungen vom 28. Mai und 3. Juni 800 zum Oberſtlieutenant und endlich 1600 zum Oberſt; baben die Savalerie und Artillerie der Natios

Alle werden Sold und Ehren ranggemåð genießen.

nalgarde eine neue Organiſation erhalten . Die Cas

3 ) Die Offiziere und Unteroffiziere der finientrupper,

valerie ſou fünftig eine einzige legion bilden , beſtehend welche in verhältnißmäßiger Unzahl und Graden zur Recrutirung beordert werden, erlangen, wenn ſie ihren vom 22. Mårzbeſtimmten Zahl von Offizieren , Untere Auftrag erfaat, eine Rangserhöhung in folgender art : 1 ) aus Compagnieen, mit der im Art. 37 des Geſekes

offizieren 2c.; 2) aus Schwadronen, eine jede zu zwei Compagnieen, und 3) aus einem Stabe, beſtehend aus 9 Perſonen , worunter 1 Oberſt , 1 Oberſtlieutenant, 1 Major , 1 Regimentsarzt ?c. Von den zwölf Pariſer Bezírfen fann ein jeder i Compagnie zu 71 - 150 Mann

Cadetten und Unteroffiziere werden zum Grade eines Unterlieutenants befördert, wenn ſie fünfzig Recruten überliefern ; ein Unterlieutenant, welder eine gleiche Anzahl ſtellt, wird Oberlieutenant, und ein lieutenant, welcher bundert ſtellt , wird Gapitain . 4 ) Außer der

ſtellen. Hiernadh würde alſo die ganze legion höchſtens oben angeführten Ernennung der Offiziere und reſpecs

422 421

tiver Promotion bewilligt die Regierung allen in den beiden vorgebenden Artikeln erwähnten Individuen für jeden überlieferten und angenommenen Recruten ein Premium von 4 Scudi, von den Commandanten der Garniſonen bei der Annahmederſelben auszuzahlen. 5 ) Die Werbenden fónnen während der vorgeſchriebes nen Zeit die Necruten zu verſchiedenenmalen überliefern. Der Commandant der Garniſon wird ſogleich davon Kenntniß nehmen , und bei vorgefundener Dienſtfånigs

Hörner, ſagt er, tonen ſchöner in unſeren Bergen und Thålern ; ſie rufen von Ferne her zum Kampfe', foſten weniger, und mit dem Horn trågt man leicht noch einen Karabiner und nimint am Treffen Theil. Als man nur die Bajonnete záhlte ( Napoleon, wenn er ein Regiment Revue paſjirte , fragte alervorderſt : combien de baion nettes? ) , batten auch Tamboure und Pfeifer den Ras rabiner umgehångt. Und warum ſollten die Zimmerleute ( sapeurs) nid )t audywelche umbången ? ủnd warum

keit ſofort die Einſchreibung anordnen. Vom Tage der

trågt der ſogenannte Frater, der nur, mit ſeiner blan.

Einſchreibung empfangen die Recruten ihren Sold und werden auf Koſten des Staates unterhalten . 6) Seine Recruten werden angenommen und eingeſchrieben, welde durch Anſehen und leibesbeſchaffenheit nicht ganz und gar zum Militárbienſte geeignet ſind, welche nicht fünf Fuß nobe baben , nicht unverheirathet und von allen leiblichen Gebredjen frei ſind; welche Vorurtheile gegen hen, die ſie unwürdig machen , ſich zu den påpſts ſich err Hoege lich ſich nicht lidhen Truppen zu geſellen ; und welche , endunu nterbrochen verpfliditen wollen , vier Jahre treu und zu dienen . 7) Alle Indivi; duen , welche gemäß den Ärs tifeln 2 u. 3. fich der Anwerbung von Freiwilligen uns terziehen wollen , müſſen ſich mit beglaubigenden Briefen

fen Bartblatte auf den Torniſter geſchnallt, wie Don Quirotte mitzieht, kein Gewehr ? Er kann ſich, wie ſeine Cameraden, Idlagen, und ihnen , wenn er Zeit findet, den Bart doch machen . “ Eben ſo ernſtlich růgt er die, den Stabs- und Oberoffizieren allzureichlich zugetheilten Pferds und Mundrationen , die, da ſie außer dem Felde fowerlid in Natura gefaßt, aber doch vergütet werden, als ein, Mißbrauch in der vaterländiſden Ar. mee nicht beſtehen ſollten ; er glaubt daher, in Friedenss Zeiten waren an den Rationen betrådhtliche Erſparniſſe zu machen ; ſelbſt im Kriege fönnte der Troß überdieß

verſehen , welche zu erlaſſen ſind von uns , oder von

Troß und mehr Defonomie , beides iſt leicht möglich .'10

nod, vermindert werden . Der wohlgeſchriebene Auffas

Tagt zum Schluſſe , mit militäriſcher Kurze :

Weniger

Generalcommandanten der påpſtlichen Truppen , oder Dieſer aus langer Erfabrung gegebene Rath iſt trefflich ;

von dem Präſidenten der Provinz, oder von der Auto: möchte er nicht ungehört verhalen.

( Zürcher Zeitung .)

Rußland .

ritåt der Regierung des Diſtricts. Ortſchaften , wohin Wegen ihres ausgezeichneten Verhaltens in den Ges igen ahm ſinds: fechten gegen die Polen, ſind die Generalmajore Mans rut führen, zu ella willſin die chiaAnn na , Spo oneRec tae Caſt itaenveczur , Fro Romfrei , Civ , Civi

leto, Perugia , Macerata , Fermo , Ascoli, Uncolla, Pes berſtern 1. und Öbrutſcheff II. zu Generállieutenans t wor den .ſtarb in ſeinem Hauptquartier bei ſaro, Bologna , Ferrara . Rom , den 7. Juni 1831. Der ten befö Amrder10. Juni r

Pultust der Feldmarſchall und Oberbefebishabe der ruſſiſchen Armee in Polen , Graf Diebitſd Sabal.

Präſident der Waffen : G. Ugolini."

n . att der hieſigen t. u Be Ps i ..eDas Amtsbl Aachen , 16. Jun k ung

t

rs

fansti. Mag nun ein Schlagfluß oder die Cholera oder was ſonſt ihn getddtet haben, - wer håtte ihm nicht

madyt bekann , daß auf den Grund Alle Regier tsordre vom 31. v. M. die dießjährigen lieber gewünſcht, daß er in Adrianopel im vollen Glanze höchſter sabine eKugel bei Dſtros det, r übungen

Landwehr

, wo ſolche nicht bereits ſtattges des Rubmes geen

ode doch daß ein

funden haben, bis auf weitere Ordre ausgeſeßt bleiben lenfa ibn getroffen båtte ? ſollen . Dem Militár - Wochenblatte vom 4. Juni zufolge, find Seine Durchlaucht der regierende Herzog von

Braunſchweig aus dem k. preuß . Militárdienſte, in welchem Sie bisher den Rang eines Majors vom 2ten

Ueber das Studium der militäriſchen Wiſſenſchaften . (StuB. )

Wie aber iſt das Selbſtſtudium am erfolgreid ſten Garde - Uhlanenregiment bekleideten , geſchieden und bas ben von des Königs Majeſtåt die Ermächtigung erbal : einzurichten ? Darüber erlauben Sie mir noch einige ten , die Generals - Uniform zu tragen . . rderſt iſt es , die Zeit zu benuben , ſagen Worte ig zuvo Nothzuwend Ein des Dienſtes ſehrwe fundiiger z . Mann maďt im und dieſe wird man am beſten benutzen , wenn man Sch Vaterlandsfreund Nr. 22 auf den Nachtheil aufmerfſam , nicht allein beſtimmte Stunden des Tages hierzu wids

welcher der eidgenöſſiſchen Armee aus dem in derſelben met , ſondern ſich auch täglich eine beſtimmte Äufgabe befindlichen überflüſſigen Trofle erwachſen fann ; zuvorlegt und vollendet. Nichts nåmlich fördert mehr , dieſem Troß , der in der Schlacht ſich nicht ſchlägt und als ein ſolches regelmåßiges Verfahren , nichts verwirrt die Hinderniſſe in vielen Fällen vermehrt, rechnet er mehr, als ein vages unbeſtändiges Ergreifen bald dies die Únzahl von Bedienten , Reitfuechten, Marfetendern , fes bald jenes wiffenſchaftlichen Gegenſtandes . Ordnung Fuhrleuten und Muſifanten , welcher Uebelſtand in einer und langſames Weiterſchreiten iſt ja bekanntlich die kleinen Armee , wie die eidgendfiiſde, beſonders vermies

den werden ſollte. Nach ſeiner Anſicht könnten die türs

Seele ales Studirens .

Ferner verſchaffe man ſich vor dem wiſſenſchaftlichen

kiſden Muſifen mit Hörnern vertauſcht werden . Die Gegenſtande, deffen Studium man beginnen will, erſt

423

424

einen deutlichen Ueberblick, der denſelben in ſeinem in. fommt, wie Fotard mit Red t dußert, allezeit unterrich: neren Zuſammenhange ſyſtematiſch überſeben läßt. Iſt teter nach Hauſe. dieſer gewonnen , dann erſt gebe man an das Einzelne,

Zu Hauſe bringe man die im Freien durch das Auge

und man wird der Gefahr entgehen , von der Maſſe aufgefaßte Aufgabe zu Papier, vergleiche die ſo feſtges unzuſammenhangender Notizen erdrůct, den leitenden haltenen Ideen mit den Grundſåpen , welche die Wir,

Faden zu verlieren , und ohne deutliche Begriffe im Duns ſenſdiaft aufſtellt, und es werden Aufſätze entſtehen, die keln rathlos umberzutappen ; ein fehlerhaftes Verfahren, fortſchreitend eben ſo immer mehr Intereſſe erzeugen, als das dem, der ſich ihm ergibt, nur zu bald alles wiſſen

ſie das geiſtige wie das förperliche Auge ausbilden .

Dieſes Dorf iſt mit ſo viel Truppen beſetzt; mit ſo ſchaftliche Streben recht herzlich verleidet. Sodann ' sehe inan voin Leichteren zum Schwereren und ſo viel roll es angegriffen werden . Wo und wie ůber, und gebrauche nie mehr als ein Handbuch. Was ſind die verſchiedenen Waffen aufzuſtellen ? Welche Waffe in dem einen etwa dunfel bleibt , wird in der Folge wird zuerit gebraucht werden müſſen ? Welche Vortheile beim Durchgehen des zweiten beiler .

bietet das Terrain dar ? - Der Angriff wird abgedulas

Auszüge ſind hierauf das beſte Hůlfsmittel, das Ges dådytniß zu unterſtützen. Unter dem Ausdrucke: ,, mit

gen . Wie wird der Rückzug und bis wohin angetreten ? Nun trabt aber noch Artillerie zur Unterſtützung bers

-

der Feder in der Hand leſen" , verſtehe ich aber nicht bei, eine halbe, eine ganze Batterie. Wo wird ſie auf das Ausſchreiben balber Bücher, das Zuſammenhåufen zuſtellen ſein ? Welche Arten von Schüſſen wird ſie ans ganzer Stoße von Handſchriften , ohne Zweck und Plan, zuwenden haben ? Tauſende von dergleichen Entwürfen Garniſonsortes machen. ſondern einzig ein Aufzeichnen des Hauptinhalts, eines laſſen ſich in der UmgegendSiejedes mich noch etwas berühren , Zum Schluſſe laſſen Gerippes, was dem Gedächtniſſe nichts weiter als feſte

Haltpuncte für die Notizen, welde die Erinnerung auf- was in unſerer Zeit liegt , und worauf aufmerkſam zu bewahrt, darbietet. Sebr zu empfehlen iſt das Verfahs machen wohl nöthig ſein dürfte. ren , wornad ) man theils erſt am folgenden Tage in

Es iſt nicht zu låugnen , daß unſere Zeit in allen

einem ſolchen Umriſſe das niederſchreibt, was man am Verhältniſſen mit Rieſenſchritten vorwärts gegangen iſt, Tage vorher leſend in rich aufgenommen hat, obne nas

und das namentlich in allen Wiſſenſchaften und Runs

türlich ein Buch aufzuſchlagen , theils das alſo Niederges ſten . Der durch die vervollfommnete Buddruckerkunſt ſchriebene mit dem gebrauchten literariſchen Hůlfsmittel erleichterte geiſtige Verkehr und Ideentauſch umfaßt jetzt vergleicht. Denn ſo wird man mit großem Erfolge wahrs nehmen , nicht nur was man behalten, ſondern auch wie und ob man das Geleſene verſtanden bat, mithin erſes

ben , was als gewonnene Kenntniß zu betrachten iſt, oder was berichtigende Wiederholung bedarf. Mit dieſen theoretiſchen Studien verbinde man ends lich zugleich das Praktiſche. Man braucht dazu nicht immer Truppen , jeder Gang ins Feld gibt dazu Vers

die ganze gebildete Welt. Allein eben dieſer vermehrte Bücherunſaz hat jeßt auch bewirkt, daß die Schriftſtel, lerei ſehr oft nur als Nahrungszweig bandwerksmåfig

genug betrieben wird. Wåbrend ſonſt nur gereifte Måns ner die Feder ergriffen , um die Ergebniſſe langjähriger

Erfahrungen und Forſdjungen ihren Zeitgenoſſen mitzus theilen, und ſo die Wiſſenſchaft zu fördern, eilt ießt das jungere Geſchlecht, jebe auch noch ſo unreife Idee der

Preiſe zu übergeben , oder aus halb verſtandenen Peres früchten ein neues Werf zuſammenzuſtellen. Ebre iſt ja ſehr alt, doch immer noch zur Nachahmung ermuntert. - ſo meinen Viele um Geld zu erwerben . Iſt es ja Wenn der große Philopomen - erzählt Polybius - ein Kennzeichen der Gegenwart, daß alles treibhauss anlaſſung.

Paſſen Sie mich eines Beiſpiels erwähnen, das zwar

auf der Reiſe war,und eine Durchfuhrt antraf, welche måßig Früchte tragen ſoll , ehe es gehörig gefeimt und nicht ohne Beſdowerlichkeiten zu pafſiren war, warf er geblüht hat. Erwerb und Genuß iſt das Ziel, das ſo ſogleich die Augen nach allen Seiten hin , um die Bes Viele verlooft. Bald, nur bald : ſo will unſere fliegendo ſchaffenbeit des Terrains recht kennen zu lernen , und wenn er allein war , fragte er ſich ſelbſt, war er aber

Zeit.

Laſſen Sie , meine jungen Freunde , ſich von dieſen

in Geſellſchaft , ſeine Umgebungen : „ Wenn uns der Treiben der Zeit nicht mit fortreißen ! Feind hier zu Geſichte fime, wenn er uns hier angriffe

Wie der Krieg ſelbſt ernſt und erhaben über das

von vorn, von der rechten , von der linken Seite, was Leben waltet, ſo läßt ſich auch ſeine Wiſſenſchaft nicht würden wir bier thun ? Was würde beffer ſein ? aufmar:

oberflächlich erlernen ; denn balbes Wiſſen ſchadet gerade

ſchiren oder im Marſche bleiben ? Wie viel Truppen hier dem Ganzen mehr , als ſelbſt grobe Unwiſſenheit. würden zur Vertheidigung dieſer Stellung nöthig ſein ? Halten Sie immer die großen Zwecke Ihres wiſſenſchafts

Was würde hier nothwendiger ſein ? Fujvolfoder Reis lichen Strebens vor Augen ! Gehen Sie langſam dem terei ? Wo würden wir die Wagen laſſen ? Würde ce Ziele deſſelben zu !

Gründlichkeit führt ſicher zu ihm .

vortheilhafter ſein , vorzubringen , oder würden wir nicht von innen heraus, von der edelſten Begeiſterung für beffer thuil, wenn wir uns zurückzogen ? Wenn wir uns ſeinen Beruf, muß der ächte Krieger die Wiſſenſchaft lagern ſollten , wo werden wir uns feſtſetzen ? Welche ergreifen ; dann nur erreicht er ſie. An feſtem Wiſſen

Stelle würde in dieſer ( jegend am vortheilhafteſten ver: erſtarkt denn auch Ihr Gemüth, eine ſo erfråftigte Bruſt fennt feine feige Furcht, der glúbende Drang, für Großes Solche Fragen beim Spazierengehen geben Stoff das Großte,das Leben einzuſ- zen, wird durch Wiſſens

(danzt werden können ? "

zum Nachdenken, zum Bilden von Entwürfen , und man ſchaft geleitet; der wahrhaft tapfere Krieger iſt vollendet. Redigirt unter Berantwortlid)feit der Gerlays hairdrunig : E. U. leste in Darmſtadt und in deſſen Ofijin gedrudt.

Mittwoch , 6. Juli 1831 .

Nr. 54.

Su

Allgemeine Militar . Zeitung. Ueber Reformen im deutſchen Heerweſen . Die Klagen über den fortſpieligen Unterhalt der

ſtand haben ſollen , als die Bundespflicht fordert. So follen z. B. Württemberg , Baden und das Königreich

ſtehenden Heere haben ſeit einiger Zeitſo überhand Regimenter, Kurbellen das Doppelte an Infanterie und , genommenSchr große Anzahl berufener unduns Cavalerie halten , als das Bundescontingent beſagt. iftſeine berufener , daß teller ſidi dadurch aufgefordert fühlt, Ginſender iſt, außer Stande, dieſe jedenfalls übertriebes

allerhand Vorſchläge zur Verminderung der beſoldeten Truppen und zur Vereinfachung des Militárweſens zu

nen Angaben der Wahrheit gemåß zu berichtigen. Es

machen. Die offentlichen Blåtter enthalten zahlloſe Auto moge daber nur folgende hierauf Bezug habende Bes Sadi Aergtänd Fåge Stof merkung dem finderſch PlasAbma er ,Art, n : Jede r Bundesſtaat iſt verpflich. biswgebe lachen eilenn dem zum dieſ ſelteoft auch zum verſ ner zumf tet, nach er ,igen ſeines Contingents eine Reſerve bereit zu halten , welche von allen Waffengattungen die

Nadidenfent.

hinre Ståmme demn ichendſtarke Gattung, dieſeachReſe rves wend Hälfte Mehrere Auffäße der beiden erſte inge noth betragt. igdesaufCont Es iſtfür erlren egungwürdigzdieu Bedacht, zu nehmen. ntsDazu gehö zu gehaltlos waren , um einer Wid Offiz ren blos nicht iere Auge ſein veranlaßten eine Mili ,

n

tar , in dem

meinen

Anze iger der Deutſchen ein ,, Bittſchreiben , anall und ieUntereine ſondernßigees iſt offizverh auch für jedeCom ierek, worin pagn en , eGegs ner der ſtebenden Heere" einrüden zu laſſ ältniſmä Anzahl dienſterfahreneer

dieſelben boflichſt erſucht wurden : ſich zuvor mit den beſtehenden Einrichtungen bekannt zu machen , ehe ſie

Soldaten erforderlich , namentlich bei der Artillerie und

Cavalerie. Hierdurch wird die ſtårfere Kriegerhaltung verdorbe Verbeſſerungen uc.'vorſchlügen , die ſchon ſeit einer Reihe im mancKoſte dadunen nem her tVerl uſtauch auchvirt. rchmoti an etwa io wird Allgemei dieß s mehr, von Jahren eingeführt ſind . ( Nr. 56.) Darauf erfolgte in Nr. 65 eine båmiſche Erwiederung, die feine Berücks Kriegsmaterial - beſonders an Pferden und Waffen fidtigung verdient. Ein Dritter hat nunmehr in Nr. 83

-

vermieden , der mit der Unerfahrenheit der Mannſchaft

u . 84 des Allgemeinen Anzeigers das Wort genommen , berú im progreſſiven Verhältniſſe ſteht. Ferner iſt noch zu cffidhtigen, daß bei der Mobilmachung einer Armee

und die Möglidfeit von weſentlichen Erſparniſſen und

Verbeſſerungen zu beweiſen geſucht.

Der von ihm mit

vieler Rube Klarheit und nicht ohne Sachfenntniß abs gefaßte Auffas iſt einer von den wenigen unter ſo vies

die Organiſirung des Artillerietrains und des ganzen Ars mecfuhrweſens, welche im Frieden nur zum auerfleinſten Theile beſtehen , eine ſehr große Anzahl túchtiger und

Einſendergang zuverläſſiger Lieutenante und Unteroffizierein Ans len , die Stoff zum Nachdenken Acht geben , und beſſe fann dein Hrn . Verfaſſer ſeine ung nicht r bes ſpruch nimmt, welche alle aus den übrigen Waffengats

weiſ , als wenn er deſſen Vorſchlåge einer möglidit grünen dlichen Unterſuchungwürdigt. Das Einſender die 2. dem M.3.Mili zumOrganwäh dadurch,das lt, erklärtlsſichNoth tärſtande mehr als jema es thut, mit Anſic den adytb ſein hten beka Gegn er arſte nnt er zu mers n den und die Mangel fennen zu lernen , welche man an

, ect bat. Für ihm zu entdecken glaubt oderwirklich entd die eigenen Fehler haben manche Menſchen gar keine Augen , und unſer Stand zählt ſo gut seine Verblendeten wie andere Stånde. Wirwollenund alſodie febren ,

ebenfalls tungen gewählt werden müſſen, wo man ſie ' Nicht nur ungern entbehrt. Ueberhaupt haben die milis

tårefel Kriegsau en Begriff von dem , was zur vollſtänditeneinenrichtig srüſtung einer Armee gehört, bes gen ſtünde ſieauch nur aus 20,000 Mann. zweit Punc betri

Geh

alt der Offi fft den t e zierDer e , und es wird unter anderem geſagt: daß Hauptss manne gehalte von 1200 Thalern in keinem richtigen Berhältniſſe mit den eigentlichen Dienſtleiſtungen , und mit den Gehalten in anderen Staatsdienſtzweigen , bei

welche man uns gibt, hübſch hinter das Ohr ſchreiben .

ungefähr entſprechender Rangſtellung , ſtünden . Ferner wirkleichbetri noth eichetman wird iggefr agt? : -ob Was die zahlr e balt n Ståb nsge die Haup fft,s find Der Sr. Verf. fragt zuerſt : „Ob 06 nidit jede Aries wend gerbaltung über den Betrag des Bundescons To erſcheinen dieſe allerdings etwas boch. Es beziehen tingents rein überflüſſig rei? und nennt mehrere jedoch nur die Hauptleute vom Genieweſen, die Artilles I

-

Bundesſtaaten , welche einen weit ſtårteren Effectivbes riehauptleate und Rittmeiſter erſter Klaſſe einen obiger

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Summe nabe fommenden Gehalt, und es ſind 25 bis gung bat, nach Beendigung des Feldzugs wieder zerſtůs 35 Dienſtjahre erforderlich, ehe ein Offizier in dieſe đelt zu werden, ſelten ein militäriſcher Geiſt einheimiſd Klaſſe tritt. Die zweite Klaſſe bat in den meiſten Hees wird, und auch die Diſciplin gewohnlich ſchlaff iſt. Die ren 'nur / , in einigen nur die Hälfte des Gebalts der franzöſiſchen Bataillone batten überdieß in der Regel erſten Klaſſe. Dagegen machen wir den Hrn. Verf. aufs acht Compagnieen, wodurch die Evolutionen an Schnels merfſam , daß in denfelben Heeren , wo die Hauptleute

ligteit verlieren . Bei den meiſten Bataillonen gab es

obigen Gehalt beziehen , die fieutenante um ſo geringer außer dem Bataillonschef noch einen Major. Hier iſt beſoldet ſind, und jährlich, nach Beſchaffenheit der Wafs alſo das Muſter nicht zu ſuchen. Ueberhaupt haben die fengattung, in welcher ſie ſtehen , 100 - 300 Thaler aus . franzöſiſchen Regimenter zu allen Zeiten mehr Offiziere

eigenen Mitteln zuſeben müſſen , wenn ſie nur einigers und Unteroffiziere gebabt, als die Regimenter irgend maßen anſtåndig leben wollen. ( Wer als Cavalier leben einer Armee. will, muß wenigſtens doppelt ſo viel zuſeßen können . )

2) Als Preußen im Jahre 1813 eine ſo impoſante

Auch die Haupkeute und Rittmeiſter 2r Klaſſe baben

Kriegsmacht ins Feld růden ließ, fehlte es natürlich an

immer noch einen ſo niedrigen Gebalt, daß keiner daran den nöthigen Offizieren, beſonders in den höheren Gras denken darf, rich zu verheirathen . Der hohe Gehalt der den , man mußte daber aus der Noth eine Tugend mas Hauptleute ir Klaſſe iſt daher nur eine fleine Entſchảdischen . Zum Beweiſe mag der Umſtand dienen , daß bei

gung für die dem Staatsdienſte früber gebrachten Gelds der 1809 getroffenen Eintheilung die Brigaden nur 7 opfer. Vergleicht man die Gehalte der Civilbeamten mit und 8 Bataillone záhlten , und daß man 1813 die den denen der Offiziere, ſo muß Jeder bekennen, daß Erſtere früheren combinirten Brigaden zugetheilten Cavaleries ſich ungleich beſſer ſtehen .Die Regiſtratoren und Cals regimenter in eigene Brigaden formirte, was eben ſo

culatoren ſind beſſer bezahlt , als die fieutenante und taftiſd nothwendig war . Im Feldzuge 1815 beſtanden Hauptleute 2r Klaſſe. Die Secretarien und Actuarien die Brigaden , nunmehr Diviſionen benannt, aus 9 u. 10 beziehen oft einen höheren Gehalt, als die Hauptleute Bataillonen , vier Diviſionen bildeten ein Armeecorps , 1r Klaffe, und wenn Jenen aud die rechtswiſſenſdaft, die dazu gehörigen vier Cavalerieregimenter eine ſelbs

liche Vorbereitung zu ihrem Berufe einigen Aufwand ſtåndige Diviſion, welche in zwei Brigaden zerfiel. Dieſe verurſacht, ſo ſteht dieſer noch nicht im Verhältniſſe mit Eintheilung bat ſich am zwecmåßigſten bewährt. den Zuſchüſſen , welche die genannten Offiziere, ehe ſie 3 ) Es ſoll zugegeben werden , daß ein General dieſe Stufe erreicht haben, aus eigenen Mitteln beſtreis zwélf Bataillone befehligen fönne, wenn ihm vier tůchs ten müſſen. tige Regimentscommandeure zur Seite ſtehen. Wer ſoa

Unter den zahlreichen Ståben ſcheint der Hr. aber den Diviſionsgeneral erſeßen , wenn er verwundet Verf. eigentlich die Stärke der Regimenter 2c. zu vers oder getddtet wird ? Jedes hobe Commando erfordert ſtehen , und wir wollen auch nur bei dieſer verweilen. eine vorbereitende praktiſche Uebung, zumal dem Feinde -

1. Die meiſten deutſchen Regimenter Fußvolt záhlen nur gegenüber. – Der talentvollſte Regimentscommandeur zwei Bataillone und häufig hat jedes Bataillon zwei Stabsoffiziere. Bei der Weltüberwindenden kaiſerlich franzoſiſchen Armee záblten die Regimenter vier Batails lone und jedes Bataillon hatte nur einen Stabsoffizier, den Bataillonschef . Im I. 1813 1. 1814 war die das mals liegende preußiſche Armee in Corps und Brigaden

würde, da er immer nur Truppen einer Waffengats tung unter ſeinen Befehlen hat , in einige Verlegenheit gerathen , wenn er ſich plößlich mitten im Kampfe an die Spiße einer Diviſion geſtellt ſåbe, die aus Truppen aller Waffengattungen beſteht. Der Sprung iſt zu groß, die Verantwortlichkeit zu bedeutend, jeder Fehler ,

eingetheilt. Eritere befehligte ein Generallieutenant, fie

aus Unſchlüſſigfeit entſtanden , zu gefahrbringend. Der

beſtanden aus vier Brigaden ; legtere ein Generalmajor, fie záhlten zwölf Bataillone Fußvolt, dazu noch Geſchüß und Reitereiabtheilungen , und ſo befanden ſich bei Heer: baufen von ungefähr 50,000 Mann etwa rechs bis acht Generale, und dieſe ro gebildeten Armeecorps ſchlugen die Franzoſen ." Air Bergleich wird angeführt, daß bei der jeßigen preußiſchen Armeeeintheilung zwölf Batail. lone von drei Generalen befehligt würden , was der Verf. unnöthigen lurus nennt. Er bezieht ſich hierauf auf

Regimentscommandeur handeltgewdbnlich nach ſpeciels len Befehlen ,nur das Detail der Ausführung bleibt ſeis ner Einſicht überlaſſen. Der Diviſionsgeneral hingegen iſt ſelbſtåndig, wenigſtens bis zu einem gewiſſen Grade, auf ihm ruben ganz andere Pflichten , an ihn müſſen ungleich håbere Forderungen gemacht werden. Schon der Name General deutet einen Offizier an, der feiner Waffengattung ausſchließlich angebört, ſondern alle zu handhaben verſteben ſoll, wozu durchaus Uebung gebdrt.

eine Neußerung Napoleons in Montholons Memoiren, Weit eher moge der Regimentsverband bei der Infans wo die paſſendſte Starfe eines Bataillons zu 900 Mann terie aufgehoben werden, doch durfte in dieſem Falle die

angegeben wird, und fagt, daß auf dieſe Weiſe ſehr viel Brigade nicht über vier Bataillone ſtark ſein, undnur erſpart werden könne . Niemand wird dieß beſtreiten, die nöthigen Geſchüßé, nicht aber zugleich Reiterabtheis indeſſen iſt doch auch Manches auf Vorſtehendes zu eri lungen ihr permanent zugetheiltwerden . Bei Diviſionen .

wiedern, was nicht minder Berückſichtigung verdient. aus allen Waffengattungen ſind Brigadiere unentbehrlich. 1) Die vierten Bataillone der franzöſiſchen Infantes Regimenter zu drei Bataillonen verdienen aus mehs rieregimenter wurden zu Anfange jedes Krieges von den reren Gründen unſtreitig den Vorzug. Die Eintheilung Regimentern getrennt und in Reſervediviſionen zuſams

derſelben in vier Compagnieen iſt aus taftiſchen Grüns

mengezogen, eine Maßregel, die keineswegs Nachahmung den die vortheilhafteſte, und faſt in ganz Deutſchland verdient, weil in einem Truppenthetle, der die ứeberzeu's angenommen. Nimmt man das Bataillon zu 800 Mann

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an, ſo iſt jede Compagnie 200 Mann ſtarf. Dazu find man ohnehin einen erſten und einen zweiten Rittmeiſter wenigſtens 4 Offiziere nöthig. Der Abgang an Kranten , haben . Wo ein ſo koſtbares Materiel gepflegt und übers

Berwundeten und Zodten ſchwächt zwar den urſprüngs wacht werden muß , wie bei der Cavalerie , da erſpart lichen Beſtand, aber auch die offiziere vermindern lich, man nichts , wenn man die Zahl der Offiziere vermins und ſchon oft ſind Compagnieen Monate lang von 2 dert. Man erſpart. aber auch nichts , wenn man die ,

Lieutenanten commandirt worden. Dieß hat im Felde Gehalte ſo niedrig anſekt , daß nur vermogende junge mancherlei Nachtheile, denn die Offiziere erhalten oft feute Cavalerieoffiziere werden können, denn dieſe fübs

Aufträge , die ſie langere Zeit von ihren Untergebenen len ſelten eine dauernde Neigung in ſich , den ſtrengen trennen . Compagnieen von 200 Mann ſind daber ſchon zu ſtarf. Bataillone von 800 Mann können im Gefechte nicht durch die Stimme geleitet werden , beſonders wenn ſie in zwei Gliedern ſtehen , die Frontlange beträgt þier idon über 300 Sdritte . Bataillone zu 600 Mann durfs

Reiterpflichten in ihrem ganzen Umfange nachzukommen ; ſie ſind gewöhnlich viel zu ſehr mit ihrer eigenen Pers ſönlichkeit beſchafftigt, um auf Mårſden und im lager über die Wartung der Pferde eine ſorgfältige Aufſichtzu führen. ( Fortf. folgt. )

ten demnach den taftiſden und diſciplinariſchen Anfors derungen am meiſten entſprechen , und damit ſie dieſer Stårfe im Felbe moglichſt lange nabe bleiben , iſt ein voller Beſtand von 700 Kópfen mehr als hinreichend.

Erwiederung und leßtes Wort.

Der königl. hannoverſche Artillerie- fieutenant, Herr Bei der Cavalerie muß die Zahl vier in allen tafs Glünder, hat in Nr. 24 und mehreren folgenden der

tiſchen Unterabtheilungen aufgeben, das Regiment muß A. M.3. vom laufenden Jahre dasjenige zu widerlegen demnach in vier Schwadronen, die Schwadron in vier Züge zerfallen. Hat ein kleiner Staat nur etwa 1500 bis 1800 Reiter zu ſtellen , ſo iſt es beſſer, daraus drei ſchwache als zwei ſtarfe Regimenter zu bilden , damit

verſucht, was ich früher in dieſer Zeitung, in voliger Uebereinſtimmung mit den bekannteſten Chemiſten Engs lands, Franfreichs, Nord , Amerikas 26. über den großen Nachtheil ( ſowohl wegen des Eiſenfraßes , als auch

dieſe Cavalerie nie obne ſelbſtändige Reſerve iſt und wegen der nicht hinlånglichen Fähigkeit, auf långere zipei Regimenter in erſter Linie haben fann. Außerdem

Zeit dem Einfluſſe der Feuchtigkeit widerſteben zu tóns

ſind Brigaden zu zwei und Diviſionen zu vier Regimens nen ) in Beziehung auf den Gebrauch der Zündbútchen tern vorzuziehen. Im Frieden konnte vielleicht bei jeder geäußert batte , welche mit Chlorkali - auch Kalimu. Diviſion ein Brigadier entbebrt werden und der å teſte riatic. hyperoxygenatum genannt gefüllt ſind. der vier Regimentscommandeure deffen Function verſes ben; im Kriege geht dieß nicht, denn eine Diviſion agirt

lieutenants Glůnder wird Jeder, dem daran gelegen

ftets in zwei Treffen und jedes Treffen muß ſeinen ſelb .

iſt, mit Unpartheilichfeit die Verſchiedenheit unſerer Meis

M16 einzige Antwort auf die Anſichten des Herrn

ſtändigen Führer haben . - Man pflegt zwar zu ſagen : nungen gehörig zu würdigen und dann darüber zu ents .., der Himmel bålt es mit den ſtarten Schwadronen ; " ſcheiden , von mir erſucht, hundert Stúd Zündbútchen, .

dabei wolle man aber nicht vergeſſen , daß ein Cavales

welche mit Queckſilber -0.6. mit Fulminate de mer

rieregiment unter allen Umſtänden in geſchloſſener Ords

cure

oder Hydrargyrum azotic. oxydatum gefüllt

nung durch die Stimme ſeines Oberſten geleitet werden, ſind .( wohl verſtanden von guter Qualität) während und alle Frontveränderungen, Aufmårſde sc. mit groß. vier Stunden im falten Waſſer liegen zu laſſen, - und ter Schnelle vollziehen muß. Ein Regiment von 800

dann das Nåmliche mit der gleichen Žabl Zündbåtchen

Reitern nimmt in der linieuſtellung eine Fronte von vorzunehmen , welche mit Chlorfali gefůüt wurden , ungefähr 350 Schritten ein ; bei dieſer Uusdehnung werden aber ohne rolche vorher getrodnet zu haben , auf den die Flügelabtheilungen im Kampfgetdſe ſelten die Stimme Piſtoneines Percuſſionsgewehres aufzuſegen, und den .

des Regimentscommandeurs vernehmen . Die Schwadros

Schloßbahn darauf ſchnappen zu laſſen . – Die bei

nen müſſen bei dieſer Stårfe auch in halbe Züge abs Schneegeſtöber oder Regenwetter angeſtellten Verſuche getheilt werden, zu denen oft der Führer fehlen möchte,

entſcheiden hier noch nicht, weil ſolche gewöhnlich ſo

wenn auch bei jeder Schwadron, außer dem Commans deur, 8 Offiziere find. Dbige Stårte ſcheint daher das Marimum zu ſein. Regimenter von 600 Mann ſind aber ungleich mandvrirfähiger, worauf bei der Cavales

ſchnell hinter einander geſchehen , daß die Feuchtigkeit kaum noch hinlängliche Zeit gehabt hat, die Zündmaſſe zu durchdringen, und nur dann, wenn dieſes geſchehen iſt, und zwar unter gleichen Umſtånden, nur dann kann

rie ſehr viel ankommt. Den leichten Regimentern, bes

der Bergleid zwiſchen dieſen beiden chemiſden Amalgas

ſonders den Huſaren , würden wir jedoch fünf Schwas men , wenn ſolche durchnäßt ſind, angeſtellt werden . bronen geben, weil ſie oft in den Fall fommen, einzelne In Bezug auf dasjenige , was der Herr lieutenant Schwadronen entſenden zu müſſen, oder auch einzein zu Glůnder binſichtlich des für die Geſundheit nachtheilis agiren, wo alsdann die fünfte Schwadron eine Reſerve gen Gebrauces der Zündbútchen, welche mit Quecfiber abgeben kann . Die Stårfe dieſer Regimenter würde gefüllt find, auf die Anſicht eines Arztes hin erwähnt, und

demnach 750 Mann ſein , was nad Abzug der unbrauchs was er deßwegen als ganz ausgemacht betrachtet,

.

bar gewordenen Pferde immer die Zahl von 64 oder 60 ſei es mir erlaubt, ihm zu erwiedern, daß ich die Geduld

Rotten per Schwadron gibt. Die Unterabtheilung der gebabt habe, einſt 2000 Stüc Zündbútchenhintereinans Schwadronen in Compagnieen iſt taftiſch unndthig, in der zu prüfen, welche mit Quedfilber gefüllt waren techniſcher und diſciplinariſcher Hinſicht aber nicht gut und zwar in meiner Stube ; - daß ich aber, da mein

zu entbehren. Bei Schwadronen von 200 Mann müßte Körper ben bomöopathiſchen Einwirkungen ganz fremd

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iſt , audi nicht den allermindeſten Nachtheil davon ges

bem Urtheile über einen verirrten Militår nicht auch

Wenn aber dieſes ben Herrn Licutenant Slůnder noch nicht zu überzeugen vermag,

Milderungsgründe geſucht und gefunden werden fönnen ? In Urtheilen über Untergebene jede Leidenſchaft zu

wahr werden konnte .

um wie viel weniger fann ich boffen , daß dieſes von unterdrůden , mit Uubefangenheit, Gerechtigkeit und Güte betreffenden Indivis der abgedrungenen Erklärung der Fall ſein möchte : das Beſte des Dienſtes wie das des als welcher ich nicht überau Anche io son Doctore ! denn ich habe ſogar die Ehre, ganz unbekannt bin , dergleichen Geſellſchaften anzugehören . -

Der Herr Lieutenant Glůnder behandelt meine empfohlenen Patronen mit ihrem Zündkraut zur Ans wendung der Percuffionsgewehre für das Militar ſehr

oberflächlich und ſcheint damit nod keinen Verſuch an, geſtellt zu haben . Ich biste ihn aber , fich deßfalls in

duums vor Augen habend, iſt eine der erſten Tugenden

eines Kriegers, vorzüglich eines Offiziers. Widerſprüche geben nur aus Ertremen hervor.

Miſcelle n. ( Neues Syftem der Iaktit. )In dem Militär : Wochen

Wien und beſonders in Paris zu erkundigen , wo ſie Beifall fanden , - ebenſo, wie in Frankreich dieießige Anwendung einer neuen Art Kanonen, derenErfindung ich nicht fremd bin, und zu deren Gebrauch ich, aufges fordert von weiland Karl X. , den erſten Anlaß gab, und zwar durch die Zuſendung eines von mir erfundes

blatt. lieſt man Folgendes :

nen Gewehres , welches ſchon vor mehreren Jahren im

inder Unkündigung verſiche wird, let: ; alle rtEvolutionen nen , und in einem Tage ein Regiment abrichten

Pauropiſchen Journal , im polytechniſchen Journal und

brauchen nach dem neuen Syſteme nur die Hälfte der Zeit, welche

„ Ein erilirter ſpaniſcher Oberſt N.

Santiago de Notaide macht bekannt, daß er ein neues Syſtem Jakeit erfunden habe , welches er nouveau système de Tac der

lique milito - concentrique ober Centraltattit nennt. Erverſichert, das es die Uusgaben vermindert, die Organiſation der Armee et leichtert und den Bortheil der Schnelligkeit, Sicherheitund Stärte in den Bewegungen vereinigt . In einer Stunde kann man dieſe

ganze neue Theorie, wie

in der Aug. Forſt- und Jagdzeitung beſchrieben wurde, nach der alten Manier erforderlichwar. Der Durchmeſſer des und indem ich damals dem König von Frankreich ſchrieb, Kreiſes iſt die Ausdehnung, auf welcher die Evolutionen nach dem man möchte dieſelbe Theorie auch auf Geſchůbé anwens jebigenSyſteme ausgeführt werden ; in dem neuen Syſteme iſt es

alſo wird dadurch dieBälftean Schnelligkeit et, ber Salomelſer, den. Den Zeitungen ,ſo wie meinen Privatnachrichten wonnen . Die Centraltaktit iſt nicht auf die Marimen gegründges nad , hat inan ießt dieſe Idee ( welde von mir aber

welche man bisher befolgt bat, ſondern auf ganz neue Anſichten.

keine bloße Idee war ) benußt. Sapienti sat !

Der Erfinder hat ſeine Jore der engliſchen Regierung mitgetheilt und darauf von dem Oberſten Leiceſter Stanhope folgenden Brief

Ulm , im Juli 1831 .

und glaube, daß : „ Ich habe Ihre Centraltaktik geprüft ethalten Heinrich , Herzog v. Württemberg. Ihr Plan einfach und ausführbar iſt. Die berühmteſten Felds -

herren aller Zeiten haben dié centriſchen Bewegungen für die für:

Gedanken über militäriſche Diſciplinar-Straf- gelten und besten gehalten. man glaubt, daß die Lacedāmonier

verfügungen und auf den Grund derſelben auszuſtellende Zeugniſſe.

nach dieſem Grundlage derfuhren, obgleid die Art , wie ſie ihre Bewegungen ausführten ,nicht bekannt iſt. Karl XII. , Peter der Große und Friedrich JI. ſuchten dieſes vergebens ; Ihnen war das

Ein conſequent wachſames Auge auf Untergebene große Berdienſt vorbehalten, es zu finden . Das große Prinzip der verhütet Vergehen und ſomit die vielfältigen kleinen Befeſtigung iſt auchdie Baſis einer jeden Taktif, und die Voll: kommenheit Zuſammenwirk Strafverfügungen. Viele und vielfältige Strafverfügungen , beſonders 2

hãngt von dem en ab. Ihre Centrals taktik iſt gans darauf gebaut; denn die Beſtandtheile einer Urmee combiniren ſich auf die leichteſte, kürzeſte und wirkſamſte Weiſe.

ůber geringe Fehler , ſprechen nicht zum Vortheile des Der Fürſt oder der Staat, welcher Ihr Centralſyſtemannimmt, wird daber im Kriege einen entſchiedenen Vortheit haben. " Strafverfügers. Nach dem allen ſind unſere beſar gewiß ſehr begierig , dieſe neue Viele Strafen über geringe Vergehen , die in einer Erfindung näher kennen zu lernen, und wir müſſen bedauern, ipa militariſchen Abtheilung vorzugsweiſe ein Individuum

betroffen , beſtåtigen fein conſequent wachſames Auge

nen weiter nichts ſagen zu können , als daß der Erfinder , après

avoir fait de son ouvrage une offrandeau civisme du général

auf Alle , indem fein Menſch fehlerfrei iſt.

Lafayette "), ein Wert darüber auf Subſcription antündigt, deſſert

Anſichten über die Moral in den militariſchen Pers båltniſſen ſind eben ſo verſchieden , als die Offiziere ſelbſt

Erſcheinen wir abwarten wollen , um weitere Rechendaft zu geben.

in ihren Kenntniſſen , in ihren Kriegserfahrungen und in ibrer Individualität verſchieden ſind , weßhalb in jeden Dienſte deffauſige allgemeine Beſtimmungen vors liegen, die ein Offizier bei jeder Strafverfügung ſowohl

in der brittiſchen Urmee, wenigſtens verſuchsweiſe, eingeführt hat. * ) Reue Umfdreibung der Dedication,

als bei jeder Prádicatsertheilung vor Augen haben ſollte.

Berichtigungen.

Gleich wie faſt allgemein in der Regel der geſchlas

Vielleicht wird es auch bis dahin bekannt, obdie engliſche Regies fung die ihr dargebotenen Vortheile erkannt und das neue Syriem

In Nr. 24 der ü . M.3. Seite 191 Unmerkung *) iſt ſtatt

gene Feind mit Schonung und Güte behandelt wird, , Frontin " zu leſen : Fronsberger." ſolte in der militäriſcoen Moral der Grundlag feſtges balten werden, einem verirrten Militår jede Gelegenbeit

zur Beſſerung zu eröffnen , nicht aber zu verſchließen.

JA Nr. 25 Seite 200 Unmerkung **) ſollen die Worte Napo :

leons alſo lauten : ,, Von 100 Chancen find 80 für ung" nicht 84 , wie es dort heißt.

9 von unten In Nr.29. Seite 228 Zeile ." zu tefen: ,,Geld meidigteit Es wird ja ſelbſt in Stands und Kriegsrechten jeder digkeit" .

Milderungsgrund berückſichtigt, warum ſollten denn bei

iſt ſtatt ,, Gefchwin

In Nr.40 Seite 318 Zeile 11 heißt es : 1,, oll" ftatt Redigirt unter berantwortlichkeit der Berlagshandlung: E. &, feste in Darmſtadt und in defen Drijin gedrudt.

1

follen."

Samſtag, 9. Juli 1831.

Nr. 55 .

Allgemeine Militar - Zeitung Baden. ehemaligen Zöglingen und aus den Militárcorps, die ſich Dem Vernehmen nach iſt eine aus höheren Offizieren aus der Schule ergången , genommen find, werden von 3

und Rechtskundigen gebildete Commiſſion niedergefeßt dem Kriegsminiſter auf Vorſchlag der Artilleries und

worden , um eine Militar. Diener. Pragmatik Geniecomité's zu Studien , Inſpectoren ernannt. Ihre 3

Verrichtungen beſtehen darin , die Arbeiten der Zöglinge

auszuarbeiten .

in den Lehrſålen in Gemåßheit der Reglements zuübers

:

F rantre i dy.

wachen, ihre militäriſchen Uebungen zu leiten und ſie

Die k. Ordonnanz vom 13. November 1830, wodurch die polytechniſche Schule eine neue Organiſation

unter den Waffen zu befehligen . t. 8. Pier, von dem Kriegsminiſter ernannte LieutenanAr te oder Unterlieu ,

erhielt , iſt folgendes Inbalts :

tenante úberwachen die innere Polizei der Schule und

-

Art. 1. Die polytechniſche Schule liefert, wie bisher, die Details der militåriſchen Uebungen und werden hiers die Zöglinge für die Specialſchulen der Genies und bef durch Unteradjutanten unterſtüßt; die Einen, wie die Artiüeriecorps der lands und Seetruppen , für den Anderen werden in den Compagnieen der Scule vers Art. 9. Chauſſee, und Brückenbau , den Bergbau , das Seeges wendet, wenn diefe unter die Waffen treten . nieweſen, für die Ingenieur : Geographen , für die Puls Die in der polytechniſchen Schule angeſtellten Militárs vers und Salpeterbereitung und für diejenigen anderen können , ſo lange fie fich darin befinden , fein Avances Zweige des öffentlichen Dienſtes, welche ausgedehntement durch Wahl erlangen , unter welchem Titel es aud Kenntniſſe in den phyſiſchen und mathematiſchen Wiffens ſei. - Art. 10. Am 1. Auguſt eines jeden Jahres wird ſchaften bedingen . - Art. 2. Die polytechniſche Schule man in Paris , ſo wie in den bezeichnet werdenden -

-

ſteht unter der Leitung des Kriegsminiſters und erhålt Hauptſtådten des Königreich , eine dffentliche Prüfung eine militariſche Verwaltung. – Art. 3. Die polytechs zur Aufnahme von Zöglingen in die polytechniſcheSchule

niſche Schule hat einen Generaloffizier als Chef, welcher erdffnen. Das Programm dieſer Prüfung wird ſpåtes aus den Corps, die ihren Erſaß aus derſelben erhalten, ſtens bis zum 1. April bekannt gemacht werden und außer genommen wird. Ein Stabsoffizier aus denſelben Corps der Anzeige der Gegenſtände, über welche die Prüfung iſt zweiter Commandant , er darf jedoch nicht von ders Art. 4. 4. ſelben Waffe ſein , welcher der Chef angehört. - Art. Der Commandant der Schule wird die Reglements rúd. ſichtlich der Polizei und der Diſciplin der Zoglinge ents werfen und dem Kriegsminiſter zur Genehmigung vorles gen. - Art. 5. Die Zöglinge bleiben faſernirt, erhalten aber an den Tagen, wo ſie ausgehen dürfen , mehr Freis heit, wie bisher . Wenn ſie einzeln in die Stadt geben, tragen ſie den Degen. - Art. 6. Die Zöglinge werden, in 4 Compagnieen eingetheilt; ſie ſollen in der Hands habung des Gewehres und im Marſchiren während der Erholungsſtunden und hódſtens zweimal die Woche geübt werden . Diejenigen , welche zu Chefs der Lehrſåle bes -

.

-

fördert werden , haben den Titel und die Abzeichen von Sergens - majors und Serſdanten und verrichten auch

angeſtellt werden ſoll, diejenigen mathematiſden Werte Kenntn bringe , nach welchen die Zöglinge geprüft zur jeder Stadt, in welcher die Prús werden. –ißArt. 11. n In fung vorgenommen wird , laſſen ſich die Bewerber am 1. Juli auf der Préfectur einſchreiben ; das loos ent, . ſcheidet alebann, in welcher Reihenfolge ſie geprüft wers -

den .

-

Art. 12. Rein Bewerber kann ſich in einer ans

deren Stadt zur Prüfung ſtellen , als in derjenigen , welche ſeinem Geburtsorte am nádyſten liegt, oder in

welcher er ſeine Studien gemacht hat. - Art. 13. Jeder Bewerber muß dem Eraminator durch Zeugniſſe nach weiſen : 1) daß er Franzoſe iſt; 2) daß er geimpft wor. den iſt oder die Blattern gehabt bat ; 3 ) daß er am 1. Januar des laufenden Jahres das 16 te Jahr über ,

ſchritten und das 20te Jahr noch nicht erreicht hat. -

deren Functionen unter den Waffen . Vier Tamboure, Unteroffiziere und Soldaten der regelmäßigen Corps, -

welche zugleich Aufwårter ſind , werden den Compage können indeſſen auch bis zum 24 ten Jahre zugelaſſen nieen der Schule beigegeben. Außerdem wird ſich noch ein werden, wenn ſie wenigſtens zwei Jahre im Dienſte was Büchſenmacher darin befinden , welchem die Reinigung ren. Art. 14. Bei dem Eintritt der Zöglinge in die und Juſtandhaltung der Waffen der Zöglinge obliegt . - Sdule haben ſie eine Acte beizubringen , in welcher ſich

Art. 7. Vier Offiziere im Grade des Capitains, welcheaus ihre Aeltern ober Bürgen verbindlich machen , für ſie die

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jährliche Penſion und ihre Ausſtattung zu bezablen.

unb febrten über die Brücke auf das linte Ufer zurüd ;

Art. 15. Zu Gunſten unbemittelter Zöglinge ſind für ſogleich brach die Floßbrůđe, und die 120 metres

jedes Jahr zwölf Freiplage beſtimmt, welche in balbe lange Schiffbrüdebewegteſich wie ein einziges Stůđ , Freiplăße getheilt werden können. Sie werden auf Vors

brach durch eine Schwenkung die Verbindung mit dem

ichlag des Schulrathes von dem Kriegsminiſter bewils anderen Ufer ab- und erreichte unter den Augen des ligt. Es fann ſie feiner erhalten, wenn er nicht nach Königs das linke Ufer. Die Pontonniers ließen webs weiſet, daß ſeine Familie außer Stand iſt, ſeine Penſion

rend deſſen långs dem Rhein den Ruf: ,, Es lebe der

zu bezablen , und wenn er nicht zu den beiden erſten Drittheilen der allgemeinen Aufnabmsliſte der Zöglinge gebórt. Dieſe Vergünſtigung wird im zweiten Fabre

König ! * ertdnen.

denjenigen Zöglingen entzogen, welche nach der Uebers

Deſt.reid . Wien , 20. Juni. Die beutige Hofzeitung enthalt

gangsprüfung von einem Jahre zum andern nicht in ein zahlreiches Verzeichniß von Beförderungen , Verſes der erſten Hälfte der Liſte aufgezeichnet ſind, in welcher

Bungen und anderen Veränderungen , welche beidem

ſie nach Maßgabe desVerdienſtes in dem Dienſtzweigee kaiſerl. Heere ſtattgefunden haben ; demſelben zufolge welchem ſie ſich gewidmet haben, auf einander folgen . Art. 16. Es werden, wie bieber, für die Aufnahme der

ſind die Oberſten Manndi , Grimmer v. Abelsbad und v. 3 ft i va y zu Generalmajoren , 6 Oberſtlieutes

Zöglinge vier Eraminatoren beſtehen. Sie werden auf nante zu Oberſten und 13 Majore zu Oberſtlieutenans Vorſchlag der Akademie der Wifenſchaften , des Inſtis tufes von Frankreich und des Schulrathes von dem Kriegsminiſter ernannt und können nur auf Verlangen

dieſes Rathes von ihren Functionen entfernt werden. Die Profeſſoren und Repetitoren, die Eigenthümer und Directoren von Anſtalten, welche ben

ten befördert worden ." Ru B I and..

Durch einen am 16. Juni erlaſſenen Zagsbefehl it an die Stelle des verſtorbenen Feldmarſchaus Grafen Diebitſch - Sabalkanski , der Oberbefehlshaber des abge.

Zweck baben, der Schule Zöglinge zu liefern , können zu Eraminatore n ſonderken kaukaſiſchen Armeecorpo , Feldmarſdall Graf Art. 17. Die Bewerber der Pastewitîd -Erivanski, zum Oberbefehlshaber der nicht ernannt werden. polytechniſchen Schule , welche in Paris.eingeſchrieben activen Armee ernannt worden. des derug ausgezeichneten in Erwägung wordenſind, werdenunter dievier Aufnahmseramina, verſtorbenen Feldmarſcha haben Se. MajDienſte . der Kaiſer ( fortſ. folgt. ) toren gleichmäßig vertheilt. berordnet , daß das Infanteriercgiment Feldmarſdal Der Moniteur enthält eine aus 86 Artifeln beſter Graf Diebitſch - Sabalfanofi auch fünftig dieſe bende königliche Verordnung vom 5. Juni, wodurch der Benennung führen ſoll. Der Befehlshaber der 3. Gardes Infanteriebrigade, Artilleries und Ingenieurſchule in Meß eine neue Organiſation gegeben wird. Generaladjutant Martynoff I. , hat den Oberbefehl Der in Straßburg erſcheinende Courrier du Bass der 1. Infanteriebrigade der activen Armee erhalten. Einem Allerböchſt beſtåtigten Beſchluſſe des Reichs Rhin eine20. intereſſante vers,enthält die am Juni in Beſchreibung der Mands

Anweſenheit des Königs rathes gemäß ſollen Militars, die früher im Civils Ludwig Philipp , des Königs von Württemberg und dienſte geſtanden und ſich in demſelben eines Vergebens einer zabuoſen Volksmenge beider Rheinufer von den ſchuldig gemacht haben , vor ein Civils , und nicht vor Pontonniers ausgeführt wurden. Raum war der König ein Militärgericht geſtellt werden . am Rhein angefommen , als die Truppen in die vom Capitain fambert befehligten Schiffe eilten, in wenigen Minuten über den Strom resten und alle Hinderniſſe der Landung beſeitigten. Sobald ſie gelandet, wurbe unter den Befeblen des Commandanten v. Lanoue eine

- Der Befehlshaber des Aten Infanteriecorps, Graf

Pablen, iſt zum Chefder ganzen Cavalerie der Reſerves armee , der Befehlshaber des Sten Corps der Reſerves cavalerie, Baron Creuz, zum dienſtverrichtenden Coms mandeur des 2ten Infanteriecorps , und der Generals

Schiffbrücke erbaut und in 27 Minuten beendigt; eine major Baron Dellingsb a uren zum Chef des Floßbrüde wurde unter Leitung zweier Capitaine in Generalſtabs des 2ten Infanteriecorps ernannt wordent. 32 Minuten vollendet.

Faſt gleichzeitig wurde ſtroms

- Der bei der kaiſerl. Suite ſtebende Generalmajor

aufwårts eine Fähre uno ſtromabwärts eine fliegende von Berg hat für ſeine Tapferkeit in den Gefechten Brúde errichtet. Oberſtlieutenant lechesne, Befeblebaber gegen das vormalige Dwerniztiſche Detaſchement, und des Pontonniercorps, leitete alle Bewegungen . Kaum beſonders für die wohlausgeführte Entwaffnung deſſels

waren die Brüden aufgeſchlagen, ſo ſpielten Weidlinge ben , den St. Annen-Orden ir Klaſſe mit der faiſerl. ( kleine aus drei Brettern zuſammengefügte Nachen ) auf Krone erhalten. dem Strome und fuhren unter der Schiffbrüde bin. Die

Ein faiſerl. Ufas vom 16. Mai befiehlt die Ers

Truppen zogen im Schnellmarſch über die Brüde 'nach richtung eines ſpeciellen Ingenieurcorps für die dem rechten Ufer ; unmittelbar darauf gingdie Durchs Militár colonieen. Taßmaſchine der Schiffbrücke auf; große Fabrzeuge mit Truppen fuhren durch die Brüde und erreichten das rechte ufer.

Stromaufwärts und ſtromabwårt

unters

Sdh te i z.

In dem Schlußberidte des eidgendfriſchen Kriegos

ſtůßten Batterieen durch ihr anhaltendes Feuer die rathe, welchen derſelbe an die Tagſabung hat einreichen

Bewegungen. Die Eruppen fingirten einen Rüdzug laſſen , und worin eine Heberſicht der Arbeiten gegeben

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, 438

wird, die in Folge der Beſchlüſſe zu Aufrechthaltung der

Einſender bekennt mit Schmerzen , daß der Verf.

Neutralität unternommen wurden, befindetſich folgende Stelle über die an verſchiedenen Drten angelegten Felds befeſtigungen : „ Allerdings iſt es wahr, daß das feſteſte Bollwert für die Freiheit und Unabhängigkeit

unſere verwundbarſte Seite angegriffen hat. Was sou man darauf erwiedern ? Gibt man die Richtigkeit dieſer Behauptung zu , ſo iſt unſere Entbehrlichkeit zum gros Beren Theile wenigſtens ausgeſprochen. Beſtreitet man

eines Staates in der Bruſtſeiner Bürger zu ſuchen ſei ; die Sade, ſo müſſen factiſche Beweiſe vom Gegentheil

dennoch lehrt die Kriegsgeſchichte ålterer und neuerer Zeiten , welchen Stüßpunctſolche Befeſtigungen geben , und wie oft fich an die Behauptung derſelben das Schidſal ganzer Provinzen, ja der Ausgang eines gans zen Feldzuges geknüpft hat. Aucı unſere Båter ließen

berbeigebracht werden, was ſchwer balten möchte. Was bleibt uns für ein Ausweg übrig ? Keiner ? – Doch ja ! Wir müſſen den Verfaſſer durch die That Půs gen ſtrafen ! Manches kann zu unſerer Entſchuldigung dienen, daß wir noch nicht denjenigen Grad friegeriſcher

dieſes Bertheidigungsmittel nicht unbenußt. Wie manche Stelle befindet ſich im Umfange der Eidgenoſſenſchaft, die noch jept den Namen lege trågt. Peſe man die Geſchichte des Schwabentrieges , durchblåttere man die Lagfaßungsbeſcheide aus jener Zeit , und man wird . barin die ganze Reihe von Feldverſchanzungen finden , welche, von Graubündten ausgebend, bis nach Baſel

Bildung baben, der von uns, als den Repräſentanten des waffenfånigen Theils der Nation, mit Recht gefors dert werden darf. Allein ganz abwålzen fónnen wir dieſen Vorwurf nicht von uns. Für die techniſche Aus's bildung der Truppen iſt in neuerer Zeit viel gethan worden . Die tafriſche, welche obne oftere Zuſainmens ziehung größerer Truppentheile immer nur Stúdwerk

.

hinunter aufgeworfen wurden . Vielleicht dürfte noch bleibt, bat man aus ófonomiſchen Rüdlichten weit wes beigefügt werden , daß unſere Nachbarſtaaten gerade in der Anlegung dieſer Feldbefeſtigungen mit einen Haupts beweis gefunden haben , wie es der Eidgenoſſenſchaft beiliger Ernſt fei, ihre Neutralität und Selbſtändigkeit

niger cultivirt. Dieß fåut uns nicht zur laſt. Daß aber die Mehrzahl der Offiziere die Zeit des Friedens zur eigenen wiſſenſchaftlichen Ausbildung nicht beſſer benußt, und lieber dem Vergnügen nachgeht, als Fide

auf das nachdrucſamſte zu verwahren. Vielleicht findet auf fünftige Leiſtungen und höhere Kriegsåmter vorzus ſich gerade in dieſen Feloverſchanzungen eines der Haupts mittel, um die Gefahren eines zufälligen Eindringens und einer ohne vorgefaßte Abſicht durch den Tráng der Umſtånde verſuchten Gebietsverleßung glücklich von uns abzuwenden.

bereiten, das gereicht unſerem Stande ſehr zum Nachtbeil, und kann nur dadurdy einigermaßen ents ſchuldigt werden , daß dem Fleißigen und Talentvollen aus ſeiner hdheren Bildung kein Vortheil erwachſt, alſo die åußere Aufmunterung fehlt. Viele Militårs wollen

jedod die Urſache der Gleichgiltigkeit gegen das , was eigentlich das Weſen des Offizierſtandes ausmadt, in

Ueber Reformen im deutſchen Heerweſen.

der leichtigkeit ſuden , mit welcher man in den meiſten

( Fortresung. )

ben, daß ſie den Nagel auf den Kopf getroffen haben,

deutſchen Heeren zum Offizier aufrückt, und wir glaus

Der Hr. Derf. "kommt nunmehr auf einen anderen denn was man ohne große Mühe erlangen kann und Punct zu ſprechen , der in dieſen Blåttern oft genug mit vielen Strohfópfen theilt,hat keinen Wertb ; leichte berührt worden iſt, aber dem Geſchmade der Mehrzahl

Erfolge im Anfange einer faufbahn führen ſtets zur

nicht zuzuſagen ſcheint. ,, Viel iſt gedacht und geſchries Nachläſſigkeit, Ausnahmen ſind felten. Allerdings låßt ben worden , was der Krieger im Frieden ſein ſich der Kriegsdienſt nicht allein aus Büchern lernen, ſollte und fonnte , zu was derfelbe in allen ſeinen aber in dieſen Büchern find ichåbare Erfahrungen und

Gliedern, Gemeinen, Unters und Oberbefehlshabern, für Anſichten niedergelegt, die unſere eigenen berichtigen den Kriegsfall ſich vorzubereiten und heranzubilden babe; und bereichern, wenn wir ſie geiſtig in uns aufnehmen. allein es geht damit, wie mit der Idee von Ancillons über die Nothwendigkeit des Geburtsadels in Monars

Und was bleibt dem, der fein eigenes (chöpferiſches Genie bat, wohl übrig, als ſich an dem Geiſte Anderer zu fråfo

dieen. Wäre und würde jemals ein Geburtsabel das , tigen ? Wer hober ſteigen will, muß zu klettern verſtehen . wie ihn dieſer Geiſtvolle Mann in ſeinem Werfe über Eine einzige lichtvolle Grundidee bat ſchon Manchen , der Geiſt der Staatsverfaſſung als Ideal ſchildert, es der in ſeiner Umgebung für einen ganz gewöhnlichen , wåre kein Wort weiter über dte Sache zu verlieren . 0.5 . flachen Ropf galt, ſo begeiſtert und erleuchtet, daß Adein ſo wie man die Mehrzahl des Kriegerſtandes ihm nachber Vieles flar wurde, was ihm vorher dunkel

geblieben war. Ueberhaupt liegen im menſchlichen Geiſte Kräfte verborgen , welche ſich bald durch Zhaten beurs funden würden , wenn man ſie zu weden berſtůnde. Aber die ießt beliebte Bildungsmethode ſcheint dazu am wes nigſten geeignet zu ſein . Schon im zarten Knabenalter werden eine Menge Gegenſtånde gelebrt, die auf eins gen flebenden Friedensheere zu rechtfertigen vermddhte. mal zu faſſen, ungewohnliche Geiſtesanſtrengung fordert. Jünglinge reift und Erreichen wir aber in der Zbat nicht , was wir erſtres So geht es fort, bis der Knabezum Leben tritt, wo neue geiſtige

überall in Friedenszeiten erblidt, bleibt ſie ſo weit hins ter dem Ideatder Schriftſteller zurüd, daßesgar nicht zu bezweifeln ſteht, wie es tief in der menſchlichen uns voltommenheit begründet ſei, je den Soldatenſtand in Friebenszeiten auf die ideale Stufe zu erheben , deren Erreichung allein den großen Roſteraufwand der jeßie ben,

und die Erfahrung belegt es ja

ſo möchten

als ſolcher ins werkthåtige

dod Vereinfachungen und Erſparniſſe.nicht zu verwers Anſtrengungen ihn erwarten . Auf dieſeWeiſe wird die fen , ſondern zu verſuchen ſein.“

Entwidelung der Geifteskråfte ſchon in früheſter -Jugend

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unterbrúdt, oder die Kraft des Geiſtes, beffen tåglicher Verbrauch nur langſam erſeßt wird , vor der Zeit abs genußt , und vielleicht wird die Prophezeihung einiger, Pſychologen , welche behaupten, daß die fünftigen Ges ichlechter aus Schwachkopfen beſtehen werden, ſchon an unſeren Enkeln in Erfüllung geben. Wer zu viel will, erreicht ſelten das Ziel, und es iſt ganz natürlich, daß die Kandidaten des Offizierſtandes auf viele Jahre hins. aus alle Neigung zum Selbſtſtudium verlieren múffen, wenn ſie vorher in den Bildungsanſtalten täglich ſechs

der unterſten Grabe nicht als lernende, ſondern als Pebrende anſehen ; zu lernen bleibt ihnen außerdem immer noc genug, und nur durch den ſchon längſt im Militår eingeführten gegenſeitigen Unterridt der in den Militärbildungsanſtalten gewiß auch mit gutem Erfolge angewendet werden könnte – iſt es übers Þaupt möglich , das zu leiſten , was wenigſtens die Noth. durft fordert. Wenn in manchen Heeren die Subaltern. offiziere vielleicht weniger beſchafftigt ſind, ſo wolle man dabei nicht überſehen, daß bei ſo geringem Gehalte, der

Stunden , oft auch långer mit Unterricht geplagt, und oft dem eines Amtscopiſten kaum gleichkommt, füglich die übrige Tageszeit zu vorgeſchriebenen Arbeiten ges Månner vom Lehrfache behaupten zwar , daß man der Jugend, namentlich der militäriſchen nicht allzuviel Freiheit geſtatten dürfe, weil dieſe ſelten zwungen werden .

teine großere Anſtrengung auf die Dauer gefordert were den kann . Die Erfahrungen in den Jahren 1806 und 1813 können nicht als Belege gelten. Die Bildungs. weiſe der Truppen, insbeſondere der Infanterie, bat fide

gut benußt werde, was Einſender bedingungsweiſe auch völlig umgeſtaltet und wird noch manche Verbeſſerung jugibt; zwiſchen der akademiſchen Freiheit und dem

erhalten . Der Nichtmilitår ſiebt bavon nur den mechas

Schulzwange iſt aber ein großer Unterſchied, und erſtere niſchen Theil, nicht aber das Weſentliche, und glaubt trågt ganz gewiß beſſere Früchte, als der legtere. Wenn deßhalb auch, v, ein Recrutſei auserercirt" , wenner die vorſchriftemåßige Handhabung des Gewebres und die der Schüler – wenigſtens in den oberen Klaſſen nach jeder Unterrichtsſtunde nicht eine freie Stunde bat, allergewöhnlichſten Evolutionen inne hat. Dieß iſt aber -

in welcher er das Gehörte überdenken kann, ſo wird er

nur das ABC des Soldaten , wobei man gegenwårtig

daraus wenig Nußen ziehen ; , jegliches Uebermaß rinnt nicht ſtehen bleiben darf, und wobei man auch nirgends

bald von gefütter Bruſt ab. " . In ben ſchwediſchen ſtehen bleibt. Die kunſtgerechte Handbabung der Infans Militärbildungsanſtalten ſind, in Vergleich mit anderen, teriewaffe zum Schuß und Stoß , zur Verteidigung und die wenigſten Stunden dem ûnterrichte, die meiſten der zum Ungriff, die Anwendung der geſdhloſſenen und aufs eigenen Thåtigkeit gewidmet; jeder Schüler fann ſich gelöſten Kampfweiſe, nach Beſchaffenbeit des Terrains, zur Prüfung melden, ſobald er die erforderlichen Kennt: der Aufſtellung des Gegners, oder der eigenen Abſicha niffe erlangt zu haben glaubt. Dadurch iſt ein ſolcherten, die gegenſeitige Unterſtüßung der Verſdiedenen Wafs Wetteifer hervorgerufen worden , daß man gegenwärtig. fengattungen beim Angriffe und bei der Bertheidigung, auf Mittel ſinnt, ihn etwas zu mildern, weil die in den und noch vieles andere, " ſind Gegenſtande, welche bei

Abgangsprüfungen zur völligen Zufriebenheit beſtandes dem jezigen Zuſtande der Kriegskunſt, die überall die nen Zöglinge ſich ſo gemehrt haben , daß man ſie nicht alle anſtellen kann . Welde Reſultate dagegen unſere deutſde ,,gelehrte Staufütterung" hervorgebracht hat, iſt zum Theil aus Obigem abzunehmen ; befriedigend ſind ſie nicht, das iſt gewiß.

Selbſtthätigkeit des Einzelnen in Anſpruch nimmt , feis ner Truppe fremd ſein dürfen. So etwas lernt ſich nicht in ſechs Wochen , es iſt dazu eine mehrjábrige Uebung nothig, und webe der Truppe, die, dem Feinde gegens über , darin Ungeſchidlichkeit zeigt! Die Leiſtungen der

,, Der gewöhnliche Dienſt eines finien . Jufanteries

Recruten im wirfidyen Kriege ſind allerdings bisweilen

offiziers, fährt der Verf. fort, iſt in der That nicht ſo überraſchend geweſen . Aber binter Veteranen und ſorg.

ſchwer zu erlernen , daß es durchaus unausgereßter, fältig ausgebildeten Soldaten bildet man ſich ſchnell zum Fahrelanger Beſchafftigung und Uebung und ausſchließ.

Rrieger, zumal wenn tågliche Råmpfe auch tåglidh prats

* lichen Berufes bedürfte. Ein Recrut wird in der Regel tiſche Uebungen herbeiführen, bei denen der Feind als in ſechs Wochen nothdürftig augerercirt; ſollten nicht junge Leute der gebildeteren Stånde , wenn ſie zumal erſt ganz wie Recruten für den Dienſt auserercirt ſind, in einigen Monaten , bei nur etwas Anſtrengung , die Verrichtungen eines lieutenants bei der Infanterie bes greifen und thun lernen , zumal etwa die der den Zug fchließenden Offiziere ? " – Der Hr. Verf. iſt hier auf ein ihm völlig unbekanntes Terrain gerathen und wird unſere Zurechtweiſung nicht übel deuten. Die allgemeine - wenn auch beſchränkte — Kriegsdienſtpflicht und die .

lebrmeiſter auftritt oder wenigſtens jeden Fehler bes ſtraft, jede Bloße benußt. Dieſer Unterricht iſt aber zu koſtſpielig, die Lehrſtunden müſſen mit Menſchenleben, oft mit dem Verluſte ganzer Provinzen bezahlt werden . Wenn der Verf. bebauptet, daß , der ernſte Dienft des Feldzuges in den Uebungslagern nicht erlernt werden fónne, " ſo müſſen wir dem widerſprechen. Nur die perſönliche Tapferkeit und das eigentliche Geniale des Rampfes fónnen bei ſolchen Uebungen nicht geprüft wers den , ſonſt aber alles ohne erhebliche Ausnahme, was

möglichſt kurze Dauer derſelben erfråren zur Genüge, auch manche Offiziere aus Bequemlichkeitsliebe dagegen das Offiziere un8 Unteroffiziere forth á hrend im Dienſte ſein müſſen , um die junge Mannſchaft auszus bilden. Dieß iſt im Frieden der ausſchließliche Beruf ber Subatternen, der in Württemberg und Preußen bes ſonders den größten Theil der Jabress und Tageszeit in Anſpruch nimmt. Man muß daber die Befehlshaber

fagen mögen. Wie aber der Kampf zwiſchen den Bele giern und Hollandern als Beleg für die geringe Reis ſtungsfähigkeit der ſtehenden Heere angeführt werden konnte, hat uns ein wenig in Erſtaunen geſeßt. Wir verweiſen deßhalb den Hrn. Verf. auf Nr. 108 des ( Fortſ. folgt. ) Allgem . Anzeigers.

Redigirt untec Verantwortlidkeit der Bertagihandiung : E. W. feste in Dacinftadt und in deffen offisin gedrudt.

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Mittwoch , 13. Juli 1831 . ko

Nr. 56.

Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n tre i ch . ( Fortſetung )

Art. 18. Gegen den 1. October eines jeden Jahres wird ſich in Paris eine Jury bilden , weldje úber die Aufnahme der in dem gauzen Königreiche geprüften Bewerber in die Schule zii entſcheiden bat. Sie beſteht aus dem Comunandarten der Schule , dem Studiendis rector , aus den zwei der Schule beigegebenen Eramis natoren der Analyſe und aus den vier Aufnahmeramis natoren .

-

Art. 19. Dicie Jury ſtellt eine Liſte auf , in

welder alle Bewerber, welche aufnabmfähig ſind, ihrem

nung . Dieſe fünf Lehrer werden von dem Kriegsminiſter auf Antrag des Schulrathes ernannt, welder für jede Art . 25 . Stelle zwei Subjecte in Vorſchlag bringt. Für die Erhaltung der Modelle ſind zwei Aufſeher, von welchen der eine dem Gurſus der deſcriptiven Geometrie, der andere dem Curfus der Phyſik attaſchirt iſt ; ſie wers den von dem Sculrathe ernannt. - Art. 26. Der vous fåndige Gurſus des Unterrichtes in der polytechniſchen Sdule dauert zwei Jabre ; indeſſen fónnen die Zöglinge wegen Kranfheit oder in den im Art. 30 bezeichneten Fåüen ein Jahr långer darin verweilen . - Art. 27..

Berdienſte nady aufeinander folgen ; ſie bildet dieſe Piſte jedes Jahr nach dem Schluß der Curſus werden alle

ans den einzelnen, von den Graminatoren eingefommes Zöglinge einer öffentlichen Prüfung unterworfen , wels nen Liſten , und indem ſie aus jeder derſelben im Ders cher . Angeſtellte in jedem Dienftzweige , die von dem båltniß der Zahl der zuläſſig befundenen Bewerber aufs

Kriegsminiſter bezeichnet werden, beiwohnen. Die Prús

nimmt. Ueber die von den Eraminatoren eingefommenen fungen des erſien Jahres dienen dazu , um zu beſtims Liſten der Aufuabmfåbigen wird vor allem verhandelt men , ob die Zöglinge zu dem Gurſuis des zweiten Jahres und beſchloſſen. – Art. 20. Alle Details des Unterrichs zugelaſſen werden dürfen ; die Prüfungen des zweiten -

tes ſtehen unter der beſonderen Aufſicht eines Studien:

Sabres reguliren den Uebertritt der Zöglinge in den

directors, welcher auf den Vorſchlag des Schulrathes offentlichen Dienſt. - Art. 28. Mit Ablauf des erſtent

und der Akademie der Wiſſenſchaften von dem König Studienjahres múſſen die Zöglinge denjenigen Zweig ernannt wird. - Art. 21. Für den Unterricht der Zogs des öffentlichen Dienſtes angeben , welchem ſie ſich wids linge ſind 10 Profeſſoren , unter welche von dem Sdul. men , und ſpåterhin fann hierin feine Aenderung mehr rathe folgende Pehrgegenſtände vertheilt werden : die ſtattfinden. Um ſie in dieſer Wahl zu leiten, ſoč ihnen Analyſe , die Mechanit, die auf die Geometrie anges

die Zahl der Stellen befannt gemacht werden ,

, die Deſcriptivgeometrie und ihre Än. wandte Analyſe , wendungen, die Geodeſie und Topographie, das Maſchis nenweſen, die Geſellſchaftsrechnung, die Phyſik, Chemie,

welche in jedem Dienſtzweige zu Ende des folgenden Jabres verfügt werden fann . - Art. 29. Nach der Prüfung des erſten Jahres werden für die verſchiedenert

über

Baufunft, franzöſiſche Ausarbeitungen während des Zweige des Dienſtes und nach der Reihenfolge des Bers erſten Jahres, deutſche Sprache während des zweiten dienſtes die Liſten der zuläſſigen Randitateu aufgeſtellt, Jabres.. - Art. 22. Die Profeſſoren werden von dem

welche ſich gemeldet haben : alle folgen den Curſus des

Kriegsminiſter ernannt , und zwar diejenigen der mas zweiten Jahres, wenn auch ihre Anzahl größer ſein ſollte, thematiſchen und pbyfiſden Wiffenſchaften auf den Bors als diejenige der Plåße, worüber verfügt werden kann. dlag der Akademie der Wiſſenſchaften und des Scul, Art. 30. Die zuläſſigen Zöglinge, welche in Folge -

rathes , die anderen auf Vorſchlag des fetteren .

ihres Ranges , weldhen ſie in den nad den Prüfungen

Art. 23. Jedem Profeſſor wird ein Repetitor beigege: des zweiten Jahres aufgeſtellten liſten einnehmen, keine ben , welcher alle Jahre auf den Vorſchlag des Scule Anſtellung nach ihrer Wahl erhalten haben , können noch rathes ernannt wird . Außerdem wird auf Vorſchlag der ein Jabr in der Schule zubringen , vorausgeſeßt , daß " Profeſſoren der Deſcriptivgeometrie und den Maſchis nenweſens von dem Schulrathe ein Repetitor ernannt , welcher die graphiſchen Arbeiten dieſer beiden Unters rid t8zweige überwacht. - Art. 24., Die Zöglinge wers den ſo oftwie möglich unter der Leitung von vier Pehrern im Figurenzeichnen geübt; ein fünfter Lehrer beſorgt den -

fie das erſte Jahr nicht doppelt darin zugebracht haben ; der Freiplaß wird ihnen aber entzogen , wenn ſie einen

folchen genießen. Der Berg , Brúdents und Chauffees bait wird als ein und derſelbe Dienſtzweig ar ieri 'n . ogen Art. 31. Die Zöglinge des zweitenJahres -

dieſes doppelt in der Sdule zugebracht haben

.

Unterricht in der Landſchafts und topographiſchen Zeidis haben , wenn ſie durch ihren Rang in der fi, . I

ht )

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läſſigen keine Anſtellung nach ibrer Wahl erhalten, An. Jedermann im Gedächtniſſe;; deßwegen verſammelte ſich ſprud) auf eine Anſtellung als Unterlientestante in dens jenigen Corps der Armee, weidye ihre Ergänzung aus

aud, beute eine große Menge von Zuhörern .

In dem

Berichte wird den Rednungen des Kriegsminiſteriums der polytechniſchen Soule nicht erhalten . Die Zöglinge vor Allem Klarheit , Volftändigkeit und Wahrheit abs

derſelben Kathegorie, welche eine Unterlientenantsſtelle geſprochen , und die Fragen unterſudyt, ob dieſes Mi.

nidht annehmen, find, berechtigt,in die Fortſchule aufges nifterium Teine. Etats eingebalten und ob es inner, noinnen zu werden oder, quf ihr. Berlangen , als Frets balb dieſer Etats mit der gehörigen Umſicht,, Sparſam . ſdüler in die burgerliden upplicatjonsſchulen , welche feit ung Geſetzlichkeit gewirthſdaftet habe ; dieſe Fragen ſie bezeichnen , zu treten ; ſie genießen rückſichtlich des werden ? faſt durchgehends verneint und mit Beiſpielen Unterrichtes dieſelben Vortheile, wie die Zöglinge der belegt. Gerúgt wird z. B.das Anwachſen der Penſionen Regierung. - Art. 32. Die zu Ende des erſten oder

und ihre wilführliche Verleihung, die Menge von Gnas

zweiten Jahres als unzuläſſig erfannten Zeglinge vers dengehalten, zum Theil an reidie Wittwen, die Anhäus laſſen die Schule, in ſo fern ihnen nicht rückſichtlid, ih : fung von Gebalten auf einer Perſon, die hohen Gagen rer Geſundheit eine geſebliche Entſchuldigung zur Seite einzelner Chargen ( namentlich rerglidhen mit Württems ſtebt.

Der Schulrath bat darüber zu entdeiden. -

berg), die Ausgaben in ungeheueren Suinmeu für nidot.

Art. 33. Die Bóglinge, wveldie die militariſche faufbahn

bewilligte Bauten , für Gebalte von Stellen , die gar

gewählt haben , werden vor der Prüfung des erſten Jabe nicht beſtehen (( 3. B. für die Kriegsminiſte und res in Gegenwart eines Ubgeordneten desjenigen Dienſt : ben Chef des 1ten Infanterieregiments undrsſtelle des Gardes zweiges, zu welchem ſie ſich beſtimmen, durch einen bataillons; dieſe Gagen bezog" der vorige Großherzog der Scule nidit angehörigen Oberchirurgen unterſudyt. mit mehr als 9000 fl. jährlid ), wahrſcheinlich ſeit 1819 ; Durd, dieſe Unterſuchung ſoll herausgeſtellt werden , daß ſie werden von der Commiſſion zurückgefordert), für die

die Zöglinge mit feiner bedeutenden Sdwachlichkeit bes Militár -Sdwimmſchule, für Zeite ( 18,000 fl.), für das baftet ſind, und daß ſie die ihrer Beſtimmung entſpres Cadetteninſtitut; ferner wird gerügt der Verluſt vou mehr chenden phyriſchen Qualitäten beſiben ; es wird darüber

als 17,000 fl. in dem Banfier Meerwein'ſchen Banferott

(Sdluß folgt.) ein Protokoll aufgenommen . - Ueberzeugt von der Wichtigfeit militäriſcher Ue . bung8 m å ride mit Waffen und Gepict (welche bes fanntlich durch Verfügung vom 10. April b . 3. I. bei der

(wegen Nachläſſigkeit bei der Verſiderung ), das Auss leiben von Geldern auf Fabrniſſe u . f. fF. Es iſt eine ſolche Menge von Gegenſtården, daß der Abg . Hoffmann faſt 1 '/ Stunden nöthig batte , um zu Ende zu fom .

Gavalerie vorgeſchrieben wurden) , hat der Kriegsminis

men . – Die Commiſſion tragt am Schluſie ihrer Uebers ficht darauf an , über den Chef des Kriegsminiſteriums

fter am 15. Mai befohlen , daß dieſelben auch bei den

-

anderen Waffen , und beſonders bei der Infanterie , in bei dem Großherzog Beſchwerde zu erheben ,, und ſtellt Anwendung kommen ſollen. Nach einer f. Ordonnanz vom 31. Mai fénnen

die bewaffneten Brigaden der Douanenverwaltung zum Militárdienſte verwendet werden, 1) im Falle einer feindlichen Invaſion zu land oder zur See , 2 ) w&bs rend der Zeit, in welcher die militäriſchen Operationen an den dußerſten Grånzen ſtattfinden . A e g y p t e n.

ibn als verantwortlich für alle Verwendungen hin, gibt

einen Ueberblick über die Menge der Mißbräuche, madyt Vorſchläge zur Abhülfe, verwirft namentlich für die Zu : funft die Durchſchnittsetats und verlangt Bedarfsetats. trågt an auf Abſchaffung der Maſſengelderfaffe' ( roges nannte ſchwarze Kaffe) und reclamirt einzelne Summer baar ; es rollen über die Beſoldungen der Militårs Nors maletats vorgelegt und die Penſionsliſte revidirt wers ben . - Der Chef des Rriegominiſteriuin 8 erhebt

Die zwiſchen Cairo und Alerandria vertheilte land.

fich und fündigt cine ſchriftliche Rechtfertigung an, vers macht des Vicefonigs von Aegypten wirb gegenwärstheidigt ſich auch ſchon jest gegen einzelne Stellen des tig auf 50,000 Mann angefdlagen . Sie beſtehen aus 40,000 Mann Infanterie und 10,000 Mann Reiterei. Der Vicefónig hat auch ſeit Kurzem eine aus 1000 M.

beſtehende Ehrengarde errichtet. So belaufen ſich die Truppen Mehemet. Ali's ungefähr auf 70,000 Mann

Bericytes.

. I stein fagt , wenn ſich der Herr Chef

vertheidigen könne, ſo würde dieß die Rammer gewiß anerkennen , allein ſie werde im Uetzigen wiſſen , was ſie zu thun babe. Der Abg . Knapp verlangt Vorlage

Rednungen der Einſtands- und Militár: Wittwerts von der landarmee, und was die Marine betrifft, ſo ' der faffe. Der übg . 8. v IB3 ſtein ſagt, es ſcheine wirklid ),

vermehrt ſie ſich mit unglaublicher Gefdwindigkeit.

daß man auch 1dieſer Rechnungen bedürfe, und der Hr. Chef werde ſie nicht verweigern. " Am 4. Juli erſtattete in der zweiten Kammer der , Reurbeſſen. Ba Dienas

Stånde der Abg. Hoffmann den Commiſſionsbericht über *: : Die landſtånde baben den aus dem amerifaniſchen die von der Militår adminiſtration in den Jabren 1827, 1828 u . 1829 verwendeten Gele

Kriege noch übrig gebliebenen Unteroffizieren und Sole

daten Penſionen bewilligt. Vielleicht glaubte man ger. Ein Artifel darüber im Sdiwäbiſchen Merkur ents . porausſeßen zu können, daß nur eine geringe Zahl ſols bålt Folgendes : „Schon ſeit vielen Jahren trågt man cher Militars, die den amerikaniſchen Krieg mitgemacht, fid, im Publicum mit den ſonderbarſten und faſt uns ſich noch am leben befinden dürfte . Allein es baben ſide glaublidien Gerüchten über die Verwendung dieſer Gelder jetzt 600 Individuen gemeldet, welche Penſionen in Ans berum ; allein der Berid)t überbietet dieſe Gerüchte weit. fpruch nehmen, was eine außerordentliche Ausgabe voit Die Verhandlungen von 1822 u. 1823 fdwebten noch jährlid 20,000 Thalern und mehr erfordert.

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Ueber Reformen im deutſchen Heerweſen .

das Wort redet, die Stellvertretung aber unbedingt ver, wirft. Mit dem Griteren iſt gewiß jeder Sadfundige einverſtanden ; die Stellvertretung bat aber auch ſehr

diejenigen,zu) weit, ,, Allerdings gehen( Fortſegung. meit welche, und gute Seiten . Moraliſd, betrachtet muß fie verworfen werden ; notwendige Rückſichten auf Induſtrie, Kultur

noch dazu dermalen und ſo fort, gar nichts von ſtebens und deit damit eng verbundenen Staatshaushalt, ſpres

g n; aber auch dieMilitarsgeben den für ibre BeibehaltunoderAnnahme.Sollenund

denHeerenwiſenwolle zuweit, wenn ſie die gebildeteren Staatsbürgerklaſſen fere Staatsborger von fpartaniſcherTapferkeitbeſeelt artaniſchen e ch ſchmack tten Si

,

th

au

Ge

an den ſp

ftungen feien ſo ſchwierig, daß ſie durchalis ausſchließ. Sitten inohan ber Aritto finden. Der Frieden iſt im liche Beſchafftigung und lange Uebung forderten. Bas Volferleben als Regel , der Krieg als Ausnahme zu r

tailong . und Zugführe müſſen ſebr geübt ſein ; viel betrachten . Die Neigung fürden Erswerb und die Bes leichter iſt der Dienſt der den Zug ſchließenden Offiziere; gründung eines gewiſſen Wohlſtande iſt der Mehrzah ! Wie, wenn nun in Friedenszeiten blos die erſteren als. der Menſchen angeboren .

Warum ſoll man nun das

ganze Volt für die Ausnahme von der Regel, den Krieg,

der friegos dienſtpflichtigen Mannſchaft unter den Geſchickteſten ims

ſtehend angenommen , lettere aus der Zahl

erziehen und einen kriegeriſchen Geiſt hervorrufen, der

mer berausgenommen würden ? " – Der Krieg iſt eine

erndem Frieden aber durd fein Mittel eripeckt und erbal,

ſich in der drohenden Gefahr ſelbit anmeldet, bei daus

ſo außerordentliche Begebenheit, daß man im Kriege mit ten werden kann ? Håltes doch ſchon ſchwergenug, dieſen g beſtimint iſt, fräftig ges alſo nicht darauf beſchränken , die Subalternen nur in ſchließlich für die Kriegführun den gewdhulideren Dienſtleiſtungen zu unterrichten . Der die dazu nothigen Vorübungen mit bem Gewöhnlichen gar nicht ausreicht; man darf ſich Geiſt in dem hundertſten Theile der Nation, der aus, nug zu erhalten, um

Verf. gibt zu , daßBataillons= "und Zugführer ſehrger deſto größerer Neigung fortzuſeßen ! - Dieſer Gegens ůbt ſein müſſen , und hat demungeachtet,wie es ſcheint, ſtand iſt zu vielſeitig, zu tief in das Leben der Dölfer -

nur denErercirplaß vor Augen gehabt, wo, wie geſagt, eingreifend, als daß er in wenig Zeilen erſchöpftwers nichtmehr als die erſten Anfangsgründe , d. b . die Hands den konnte. Wir warnen unſere Zeitgenoſſen nur vor

Evolutionen, eingeübt werden . Welcher Un: der Lieblingsidee unſeres Zeitalters, d. h. vor dem griffeund terſdied ſollaber zwiſchen einem Zugführer und cinem Generalifiren. Es gibt ſehr wenig Menſchen , die Schließenden Offizier beſtehen ? Jede Infanteriecompagnie gleid)zeitig zu mehreren" Verrichtungen tauglich ſind. muß in vier Züge eingetheilt ſein , damit die Batail. Sehr Viele verſtehen nicht einmal die einfache Kunſt, lonscolonnen nach Beſchaffenheit der Umſtände mit mehr neben ihren Berufsgeſchafften von einerlei Art auch ihs oder minder fdmalen Fronten formirt werden können. Bei einer Compagnie ſind aber, außer dem Hauptinanne,

rer Familie und ihrem Hausweſen gehörig vorzuſtehen . Wir wollen dadurch dem Kaſtenweſen nicht das Wort

nur zwei hochſtens drei Offiziere, eg fehlt demnach oft reden . Eine Trennung der Stånde iſt aber fein Kaſtens ein Zugführer , deſſen Stelle durch Unteroffiziere bereßt weſen, ſondern nur eine natürliche Folge der vielſeitig werden muß. Der Begriff vom ,, ſchließenden " Offizier geſteigerten Kultur. Es iſt lächerlich , wenn man z. B. iſt daber nur relativ . Bei der einen Bewegung, ſalies

einen Zimmermanne verbietet, rich des Reimtiegels zu

Ben vielleicht per Compagnie zwei Offiziere, bei der bedienen , Schränke und andere Hausgeråthe zu verfer anderen ſtehen ſie alle an der Spite ihrer Zuge.

tigen , die gewöhnlich von Tiſchlern gemacht werden.

Wenn ſchon bei den Uebungen in geſchloſſener Ords Stellt man aber als Grundlag auf, öaß der gewerbs nung kein lieutenant entbehrlich iſt, ſo iſt dieß bei denen treibende Bürger sc. in den Kampf ziehen müſſe, ſobald in aufgeldſter Ordnung, und bei allen Uebungen des Vors die Kriegstroinpete ertönt, ſo geht man von einem Ers poſtendienſtes

-

ein höchſtwichtiger Zweig des Kriegos trem in das andere über, und erſchüttert den Wohlſtand

dienſtes – noch weit weniger der Fall. Und was ſoll aus dem inneren Dienſte, aus dem befonderen Unters richte der Unteroffiziere und Soldaten werden , wenn dem Hauptmanne nicht wenigſtens zwei Lieutenante zur

der Völker. Es müſſen baber Modificationen eintreten, damit die Bildung von Stämmen vollkommen eingeübs ter Krieger möglich werde, ohne deren Vorhandenſein ' fcin Milizſyſtem praktiſche Tüchtigkeit erlangen kann.

Seite ſtebe ? Die Unteroffiziere und Soldaten haben bei

Der Hr. Perf. theilt nunmehr die Grundzüge

den verſchiedenen Gommando's im Frieden und im Kriege ſo mancherlei Vorſchriften zu befolgen und Maßregeln zu nehmen , daß ſie nothwendig darin unterrichtet und geübt werden múffen. Das Verhältniß des Offiziers als Lehrer ſeiner Untergebenen iſt abermals ganz überſebent

einer einfacheren Heergeſtellung mit , deren Hauptinhalt wir in der Kürze andeuten wollen, in ſo fern der Gegenſtand nicht ſchon erörtert worden iſt. Es werden dabei die Beſclúſje der Bundesverſamms

lung zum Grunde gelegt. * ) Die Dienſtpflicht iſt allges

worden.

Weiterhin ſagt der Verf., daß die Verminderung der ſtebenden Heere nur dann möglich ſei, wenn im Noths

faüe der Landesvertbeidigung das ganze Volf oder doch ein großer Theil deſſelben leicht wehrhaft gemacht wers den könne, weßhalb er der allgemeinen Kriegsdienſtpflicht

* ) Berf. hat auf 1000 Mann nur zwei Geſchübe gerechnet, dieß iſt ein Irrthúm . Zwei Geſchüge auf 1000 Minn müſſen den Iruppen unmittelbar folgen , ein drittes muß im Reſervepark, und ein vitries in dem Zeughau'e vorräthig ſein. auf 1000

Mann find alſo 4 Geſtüge mit Beſpannung und Bedienung zu rechnen ,

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mein , ohne Ausnahme , die Dienſtzeit auf zwei Jahre in Napoleons Heer, das ebenfalls neu organiſirt war, wenn es auch aus alten verſuchten Striegern beſtand, nate jabrlich bei den Fahnen zugebracht wird . Es iſt vermißte man jenes taftiſche Jneinandergreifen der A6 ,

angeſeßt, welche aber nicht ganz, ſondern nur vier Mos

dabei angenommen worden, dan jabrlich ein halb Prostheilungen , wodurch frůber ſo mancher Vortheil über

sent der Bevölkerung das waffenfähige Alter erreid)t. minder taftiſch geübte Heere errungen worden war. An ucht Monate im Jahre ſind für die Einübung der Mann: chaft beſtimmt, welche in dieſem Zeitraume einmal wechs

beldenmüthiger Anſtrengung und Hingebung wetteiferten jedoch beide Heere miteinander. Tapferfeit iſt eine

fein soll. Von dieſen acht Monaten ſind zwei zu gros Eeren , die übrigen ſedis zu deu allmähliden Ubungen angefeßt, ,, und da in der Regel binnen ſechs Wochen nothdürftige Einübung gelingt, ſo würde von allen jährs lid dienſtpflichtig werdenden jungen Leuten immer der

angeborene Tugend, und kann durch Begeiſterung bers vorgerufen werden. R ampfgeſchicflich feit und Manovrirfähigkeit hingegen erwirbt man ſids nur durch viele Uebung im faufe der Zeit. Es gehört allerdings nicht viel dazu, ein Bataillon auf dem

vierte Theil unter den Waffen verſammelt ſein .“ Dieß wåre fonach der achte Theil des vollen Heerbeſtandes,

Erercirplaße beraizutummeln. Aber den dort erlernten medyaniſden Theil im Kampfgetümmel nach Zwed und

zu deſſen Ausbildung der Perf. die Hälfte der Unters Umſtänden anzuwenden , reßi von Seiten der Mann , offiziere und Offiziere für völlig hinreichend hält, um die ſchaft und aller Unters und Oberoffiziere mehr Taft und Waffenübungen mit Sorgfalt vornehmen zu können. Sicherheit voraus , als man ſich beim beſten Willen in Der Verf. iſt von der Rid )tigfeit ſeiner Anſicht ſo über

einigen Monaten zu erwerben vermag, beſonders wenn

zeugt, daß er hinzuſeßt : dieß ſtebe gar nicht zu beſtreis man die Sache nur nebenbei betreibt. Hierin haben alte ten . Unter ſolchen Umſtånden múffen wir auf jede

Belehrung verzichten . A laver un nègre on perd son

Savon .

Zu allen Verrichtungen des Lebens, ganz beſonders aber zu denen des Krieges, gebórt Uebung und Sachs fenntniß. Jeder gebildete Mann, der freiwillig die Wafs

gediente Truppenabtheilungen, bei denen Befehlende und

Gehorchende einander genau fennen und ſich ſdon durch Winfe verſtehen , einen entſchiedenen Vorzug. m Grunde bat nur das weit verbreitete und hódít

gefährliche Vorurtbeil: als hätten im lezten Kriege die neugebildeten und noch unerfabrenen Sdaaren der

feu ergriff und mehreren Feldzügen beiwohnte , auch Deutſchen die alten Kriegsbanden Napoleons beſiegt ſpäter dem Kriegsdienſte noch einige Jahre widmete, den Glauben hervorgerufen, daß man unter allen Ums wird geſtehen müſſen , daß er im erſten Kriegsjahre höché ſtånden mit einem muthigen, wenn auch aus den bete ſtens nur ein Mitſtreiter , aber ſelbſt nicht zum Unters

rogenſten Beſtandtheilen eiligſt zuſammengeſeten Heere

offizier, noch weniger zum Offizier tauglich war, daß er vielmehr mit jedem Kriegejahre bedeutende Fortſchritte machte, und vielleicht erſt im dritten ein möglichſt volls kommener lieutenant war. Aller Anfang iſt ſchwer ! Und der Verf. will die Hälfte der unteren Befehlshaberſtellen mit Dilletanten und nothdürftig ausgebildeten jungen Leuten befeßen? Das möchte uns den Franzoſen , Ruſs

ausreichen könne. Dieß iſt ein großer Jrrthum ! Wenn bisweilen eine alte Truppe nach kurzem Gefechte vor einer jüngeren ſich zurückzieht, ſo wird dieß zwar in den Schlachtberichten für einen Sieg ausgegeben, iſt aber oft nidts weiter als eine durch andere ümſtånde noths wendig gewordene růckgångige Bewegung , deren Urſache ſich ſelbſt die ſogenannten Sieger bisweilen nicht erklås

ſen oder Deſtreichern gegenüber theuer zu ſtehen fommen !

ren können. Man muß ſelbſt dabei geweſen ſein, wenn

Hören wir wie der alte Blücher über die Leiſtungen des, man beurtheilen will, was neugebildeten Truppenab, ſo oft als Muſter aufgeſtellten , preußiſden Heeres in theilungen zugemuthet werden kann. Der Heroismus ,

der Schlacht bei ligny urtheilt, zu einer Zeit, wo die den wir a priori feinem Menſchen abſprechen, führt Unerfabrenen ſchon den fleinſten Theil des im Felde ſtehenden Heeres ausmachten . Der Verluſt der Sdilacht wurde überhaupt dem Ausbleiben der Unterſtüßungen zugemeſſen , den im Gefechte geweſenen Druppen hatte er aber Manches vorzuwerfen . Die Reiterei erhielt' den Vorwurf , nicht überall mit gehöriger Kühnheit ausges halten zu haben ; der Artillerie wurde die Weiſung ers theilt, in Zukunft mit mehr Entſchloſſenbeit an den Feind beranzufabren und ihm ausdauernder entgegenzuwirken. Nur das altpreußiſche Fußvolk, das aus den am långs ſten gedienten Soldaten beſtand, erhielt lob . Der übrige meiſt aus neugebildeten, aber faſt ein ganzes Jahr ſchon

wohl bisweilen zum Siege , ofter aber ins Verderben , wenn die praktiſche Uebung und Erfahrung fehlt. Die Verluſttabellen der alten und neuen Regimenter geben hierüber die beſte Auskunft , und Zahlen beweiſen oft mehr als die ſchönſten Declamationen. Der größte Gewinn der vom Verf. vorgeſchlagenen Heerbildung iſt unſtreitig die daraus bervorgehende Waffenkundigfeit des ganzen Volfes . Darüber iſt Jes dermann einverſtanden . Dieſe Waffenkundigfeit kann aber auch auf andere Weiſe erlangt werden . Am aller, wenigſten jedoch, wenn der Verf. die Hälfte der Offis zier: nnd Unteroffizierſtellen in Wegfall bringen will.

im activen Dienſte Rebende Theil des Fußvoltes, hatte man ſorge nur dafür, daß dieſelben mit tüchtigen Subs ſid manchen Fehler zu Smulden kommen laſſen . " ) Audjecten bereßt werden.

( Sdlus folgt.)

* ) Siehe den Tagsbefehl vom 17. Juni 1815 , und Barnhagen v . Enſe's Biographie Blüchers , S. 500. Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : € . t . des fe in Darınſtadt und in deſſen Ofijin gedrudt.

Samſtag, Nr. 57.

16. Juli 1831 .

M2 DIRITTO

Allgemeine Militar - Zeitung. Art. 34. Die Materien , in welchen die Zöglinge zu Ende des erſten und zweiten Jahres geprüft werden follen, werden nach Maßgabe der jedes Jahr von dem Schulrathe beſchloſſenen und von dem Kriegminiſter ges nehmigten Programmen unter die Eraminatoren vertheilt. Für die Analyſe und die Mechanif, welche die erſte Ab,

nigen , was ſich auf die Programme , auf die Mittel, dieſe mit den Arbeiten der Applicationsſchulen in Vers bindung zu bringen , und auf die verſchiedenen Arten der Claſſificirung der Zöglinge nach dem Verdienſte bes zieht, eine berathende Stimme. - Art. 39. Der Schule rath erwählt jedes Jahr eine Commiſſion , welche aus dem zweiten Commandant, als Präſident, einem Pros feffor, zwei Studieninſpectoren und zwei Repetitoren

theilung bilden , werden zwei ſtåndige Eraminatoren ſein , welche auf Vorſchlag des Schulrathes und der Afademie der Wiſſenſchaften von dem Kriegsminiſter ernannt wers den. Die übrigen Abtheilungen , welche die graphiſchen Künſte, die Phyſik, die Chemie sc. umfaſſen , werden zeitweiſen Graminatoren übertragen, deren Anzahl jedes Jahr von dem Schulrathe beſtimmt und welche auf deſs

beſteht , um über alle Details der inneren Verwaltung zu wachen. Dieſe Commiſſion legt dem Rathe jeden Monat von ihrem Verfahren Rechenſchaft ab und uns terwirft der Entſcheidung deſſelben alle die Maßregeln, welche vermoge ihrer Wichtigkeit eine vorläufige Ents ſcheidung nothwendig machen. - Art. 40. Es werden der Schule ein Verwalter, ein Kaſſier, welcher zugleich

F r a n fre i dh. ( Sc Iu 6. )

-

-

ſen Vorſchlag von dem Kriegsminiſter ernannt werden. die Archive bewahrt, ein Bibliothefar und ein Arzt, - Art. 35. Um die Claſſificirung der Zöglinge nach der welcher zu einem tåglichen Beſuche verbindlich iſt, beiges Ordnung ihres Verdienſtes zu erleichtern , werden alle geben. Dieſe vier Beamten werden auf Vorſhlag des diejenigen , welche ſich ein und demſelben Dienſtzweige Schulrathes vom Kriegsminiſter ernannt. – Art. 41. beſtimmen, nacheinander geprüft. Das loos entſcheidet, Der Verwalter und Rafſier wohnen allen Sißungen der -

in welcher Reihenfolge die Prüfungen für die verſchies von dem Schulrathe erwählten Verwaltungscommiſjon -

doen Dienſtzweige ſtattfinden werden. - Art. 36. Nach bei und haben darin nur eine berathende Stimme; der den Prüfungen vereinigen unter Vorſiß des Schulcom Kaſſier verrichtet dabei die Functionen des Secretårs. mandanten der Studiendirector und die Eraminatorien Der Verwalter wohnt außerdem denjenigen Sißungen

in sine Jury, um die Verdienſtliſten der für jedenDienſts des Schulrathes bei, in welchen Fragen , die ſich auf die Art. 42. zweig beſtimmten Zöglinge aufzuſtellen . – Art.. 37. Der Verwaltung beziehen ,, abgehandelt werden Schulrath wird aus dem Commandant, als Präſident, Der Commandant, der Studiendirector, die Studienins

aus dem zweiten Commandant, aus dem Studiendis ſpectoren , die Lieutenante oder Unterlieutenante, die rector und aus ſåmmtlichen Profeſſoren beſtehen . Der Adjutanten , der Verwalter , Kaffier und Bibliothekar Bibliothefar verrichtet darin die Functionen des Secres müſſen in den Gebäuden der polytechniſche n Schule Wohnu tårs und hat keine berathende Stimme. Der Rath vers ſammelt ſich jeden Monat wenigſtens einmal und vers

wohnen ; jeder derſelben wird daher eine ng ers halten, welche ihm von dem Schulrathe angewieſen wird.

bandelt Alles, was ſich auf den Unterricht, die Studien Die Wohnung des Schulcommandanten wird mit vors und die Verwaltung der Schule bezieht. — Art. 38. Zur Züglichen Möbeln verſehen . – Art. 43. Der Schulcom , -

-

Zeit der jährlichen Reviſion der Programme wohnen die mandant ernennt die unteren Angeſtellten, deren Anzahl, Austritts- Eraminatoren des vergangenen Jahres dem Verrichtungen und Gehalte durch ein von dem Schul, Schulrathe bei ; eben ſo ein Mitglied von jedem Comité der Artillerie und des Genies , eitt Abgeordneter des Marinedepartements und ein Abgeordneter des Departes ments des Inneren für dieDienſtzweige des Chauſſees, Brudens und Bergbaues. Dieſe vier Abgeordneten ſols

rathe entworfenes Reglement feſtgeſeßt und der Ges nehmigung des Kriegsminiſters untergeben werden. Art . 44. Jedes Jahr entwirft der Schulrath bas Budget der Ausgaben für das folgende Finunzjahr und unters legt es der Genehmigung des Kriegsminiſters. – Die -

len beſonders darüber wachen , daß der Unterricht, ſo Art. 45 u . 46 ſind nicht von allgemeinem Intereſſe. iel wie möglich , eine Richtung erhält , welcher dem Der Art. 47 beſtimmt die Gehalte der bei der Schule

praktiſchen Intereſſe der von ihnen repräſentirten Dienſts Angeſtellten; nach demſelben é !!! jährlich der Souls zweige entſpricht." Sie haben demnach in allem demjes commandant 18,000 Franken , der zweite Commandant

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8000 Fr. , ein Studieninſpector 4000 Fr. , der Studien.

Kriegsgefangenen wird die Zeit ihrer Gefangenſchaft im

director 10,000 Fr. , die verſchiedenen Eraminatoren 2500 bis 6000 Fr., die verſchiedenen Profeſſoren 3000

Auslande auf gleiche Weiſe gerechnet. 2) Ein weiteres balbes Jahr fommt für jedes Dienſtjahr an den Küſten zur Zeit eines Seefrieges , und an Bord in Bezug auf

bis 5000 Fr. , die verſchiedenen Repetitoren 1500 bis 2500 Fr. , die verſchiedenen Zeichnenlebrer 1500 bis 3000 Fr. Im Ganzen betragen dieſe Gebalte 200,800 Fr.

die in Friedenszeit eingeſchifften Truppen in Rechnung.

- Art. 48. Der Kriegsminiſter beſorgt außerdem bie Koſten für die Unterhaltung der Amphitheater und Lehr-

Vortheile zählt jede Periode unter 12 Monaten für ein ganzes Jahr; doch fann in einer Periode von 12 Mos

fare, für die Laboratorien für die Chemie, für die Ras

naten nicht mehr als ein Campagnejahr gerechnet wers

8. Bei der Berechnung der im Art. 7 erwåbnten

binette der Phyſik, der Maſchinen und der Stereometrie, den . Bei jeder Periode von länger als einem Jahre wird für die Bibliothek zc. im Betrage von 44,000 Fr.; fer : ein Theil eines Jahres ſtets als ein ganzes Jahr gerechnet. B. Penſionsbetrag . 9. Nach 30 Dienſtjahren hat der Angeſtellten im Betrage von 16,000 Fr. - Der Art. 49 Militår anſpruch auf das Minimum der Dienſtalterss ner bezahlt er die Gehalte der Commis und ſubalternen

iſt nicht von allgemeinem Intereſſe.

penſion , welche in dem beigefügten Tarif für ſeinen

- Das neue Penſionsgeſeß für die land. Grad feſtgelegtiſt. Für jedes Dienſtjahr über 30 Jahre armee ( deſſen Entwurf in Nr. 18 der A. M. 3. ſeinen und für jedes nach Art. n7 und 8 zu vergåtende Tams Hauptbeſtimmungen nach erwähnt wurde ) , wie ſolches pagnejahr wird der Penion '/20 der Differenz zwiſchen von den Kammern angenommen und am 11. April pron iſt , lautet t worde wie folgt: mulgir årpenſionen den Milit l. von Titel talters . wegen rücheDienſ A. Penſionsanſp . Art. 1. Der Anſpruch auf ion gspenſ Rückzu wegen Dienſtalters ſteht jedem zu, der volle 30 Jahre im effectiven Dienſte gedient bat. 2. Die Dienſtjahre zählen hierbei von dem Alter an , in welchem das Geſet den freiwilligen Eintritt in den Militárdienſt geſtattet. - 3. Der Dienſt ' der dem lands heere einverleibten Seeſoldaten wird hinſichtlich der , dieſer Einverleibung vorausgegangenen Zeit nad den Gefeßen über die Penſionen der Marine gerechnet . 4. Die Zeit, welche in einem zur Penſion berechtigenden Civildienſte zugebracht wurde , wird in Bezug auf die -

Militårpenſion alsdann in Anſchlag gebracht, wenn der Militärdienſt wenigſtens 20 Jahre gebauert hat. 5. der ſie polytechniſc werden in hen Schule nblicke, wo demDen AugeZöglingen als Offiziere in die beſonderen Waffengattungen eintreten, vier Jahre ihrer Studienzeit als effective Dienſtzeit gerechnet. – 6. Die außer Ács

bem Minimum und Marimum hinzugefügt. Fünfzig Dienſtiabre init Inbegriff der Campagnejahre berechti, gen zu dem Marimum . Der beigefügte Tarif iſt , mit

einigen unweſentlichen Ausnahmen , derſelbe, wie nad

dem Penſionsreglement vom 10. Oct. 1829. ( A. M. 3 . Nr. 4 von 1830. ) Wir führen daraus nur folgende Minimum .

Penſionsſåpe an : Generallieutenant Maredal , de camp Oberſt . Oberſtlieutenant

.

Major, Escadronschef ?c.

.

Sapitain fieutenant

.

Unterlieutenant Unteradjutant

Feldwebel . Serſchant Gorporal .

.

Franken . 4000 3000 2400 1800 1500 ' 1200 800 600 400 300

Marimum , Franken .

6000 4000 3000 2400 2000 1600 1200

1000

250

600 500 400

220 200

300

.

.

Soldat

340

tivitåt mit Rückzugspenſion zugebrachte Zeit fann nicht

10. Die Dienſtalterspenſion richtet ſich nach dem

als effective Dienſtzeit zählen. Daſſelbe gilt von der

Grade , deſſen Titel der Militår führt. Hat er jedoch

Zeit , måbrend welcher eine Militárpenſion mit dem Acs

noch nicht 2 Jahre in dieſem Grade gedient , ſo richtet ſie ſich nach dem nächſtniederen Grade. - 11. Hat ein Offizier, Unteroffizier , Corporal oder Brigadier 12 Jahre in demſelben Grade gedient, ſo wird die Penſion um '),

tivitätsſolde in den zur Unterſtüßung der Armee detas ſchirten Corps der Nationalgarde cumulirt worden iſt, in ſo fern nicht der Penſionar in dieſen Gorps und aus

-

den im folgender 2ten Titel erwähnten Gründen einen erhöht, ſelbſt wenn derſelbe auf das Marimum der Pens Anſpruch auf höhere Penſion erworben , oder in ſo fern fion Anſpruch hat. Dieſelbe Erhöhung ſoll den Gendars er nid )t Gampagne gemacht hat, in welchem Falle er den men zu Theil werden , welche 12 Jahre in der Gendars Vortheil des Art. 7 genießt.. - 7. Die Militäre, welche die nach den vorſtehenden Artikeln für die Dienſtalters . penſion erforderliche Dienſtzeit haben, können überdieß gneja denesRegeln Campa die folgen in Anrech, n : bre1 ) nach jedes Jahr wird Als ein weiter bringe nung

( Fortſ. folgt. )

merie dienen. Ba y er n .

Am 9. Juli vollendete die t . Pontonniercompags

nie ibre dießjåbrigen Uebungen bei Ingolſtadt mittelſt Dienſtjahr gerechnet, welches zugebracht wurde a ) auf Schlagung einer Schiffbrúce vor einer großen Zuſchauers dem Kriegsfuße, b ) in einem Armeecorps, welches ein menge. Ungeachtet die Mannſchaft nicht vollzählig war ,

fremdes Territorium beſegt hålt, in Kriegs, und Fries wurde doch das Mandver binnen 1 '/, Stunden mit aller denszeit, c) an Bord , in Bezug auf die in einem Sees friege eingeſchifften Truppen, d) außerhalb Europa zur Friedenszeit, in Bezug auf die aus Europa geſchichten Truppen ( in Kriegszeiten kommen für jedes Jahr dieſes leptgedachten Dienſtes zwei weitere Sabre in Rechnung .)

Préciſion vollendet, und die Zuſchauer, welde um 5' / Uhr den erſten Ponton anfahren ſahen , konn um 6 '/2 Uhr die Brüde , welche aus 25 Pontons beſtand , 500 Schuh lang und unterbalb der Effelbaſtion geſchlagen war, paſſiren . 1

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454

Ueber Reformen im deutſchen Heerweſen .

wird der Pernende in Stand geſeßt, die im Kriege vors

den , im Kleinen wie im Großen , darſtellen ; dadurch

( Schtuk.) fommenden Erſcheinungen möglichſt richtig zu beurtheis Zuleßt empfiehlt der Verfaſſer das Aufheben len, ſich vor Fehlſchlüſſen zu büren , und die zu Erreis geſonderter Bildungsanſtalter für die Offischung des Zweds geeignetſten Maßregeln zu ergreifen. ziere und das Verſchmelzen derſelben mit den allgemeis Wenn auch die Vorbereitungswiſſenſchaften dieſetben ſind, nen Bildungsanſtalten für wiſſenſchaftliche Zwecke. Es ſo müſſen ſie dennoch aus dem friegeriſchen Gerichtss iſt kein Grund einzuſeben, warum unſere Gymnaſien als puncte aufgefaßt werden, der ein ganz anderer iſt, als

Bildungsanſtalten für den bürgerlichen Staatsdienſt der juriſtiſche, theologiſche u.ſ. w . Was die eigentlichen nicht recht füglid, auch mit einigen Zuſäßen und Aens Kriegswiſſenſchaften betrifft, ſo haben ſie in der neueren derungen die Bildungsanſtalten fünftiger Kriegsbefehle. Zeit ſo ſehr an Gründlichkeit und Umfang gewonnen , baber ſein fdnnen 2c.

daß ſelbſt diejenigen Offiziere, welche hinſichtlich ihres

Dieſe Anſicht gründet ſich wahrſcheinlich auf das Berufes die Pfleger derſelben genannt werden können, geringe Maß des militäriſchen Wiſſens, weldies man ſich auf Cultivirung derjenigen Zweige beſchränken müſs bis jebt an den – freilich viel zu jung ein- und aus. Zöglingen der Kriegerbildungs- Anſtalten

tretenden

ſen , welche ihnen am núßliciten ſind.

,, Auf dem vorgeſchlagenen Wege der Ausbildung für

wahrgenommen hat, und fann deßhalb nicht geradelt Kriegewiſſenſchaften würden, zum großen Vortheile (?) rden . Demungeachtet müſſen wir die Sache nåber der Sache, fünftig viele vom ſtehenden Kriegerſtande beleuchten. Zuvorderſt wird man uns zugeben, daß auch wegbleiben , die jeßt noch immer aus Bequemlichkeitos

die Gymnaſien im Augemeinen noch keineswegs das leis liebe und Scheu langiàbriger ernſthaften Studien, ſtatt ſten, was ſie leiſten ſollten . In den meiſten fcheint man

der bürgerlichen faufbahn , den Eintritt in die Cadettens

nur Philologen bilden zu wollen , und vernachläſſigt die båuſer wählen, aus denen den meiſten eine viel frúbere Realfenntniſſe über die Gebühr. Der ſeit Jahren zwis

Anſtellung bei wenigeren wirklichen Studien entgegen.

Ichen den Gymnaſien der ſüdlichen und nördlichen Hälfte

blidt. “ Das iſt allerdings ein Hauptůbel, welches jede

Deutſchlands bierůber difentlich geführte Streit würde weiſe Regierung gewiß bald zu heben wiſſen wird. ,, EB vor allem erſt entſchieden werden müſſen . -Zwecmåßiger

verſteht ſich wohl von ſelbſt, daß dann in die ſtebenden

erſcheint uns der Vorſchlag : auf den Univerſitäten eine Profeſſur für Kriegswiſſenſchafteu zu gründen , damit die fünftigen Staatsbeamten anderer Zweige Gelegene beit haben ſich auch Kenntniſſe vom Kriegsweſen zu ers werben . Doch gebe man die Idee auf, dort Offiziere bilden zu wollen. Es iſt ein unbeſtreitbarer Erfabrungss

Offizierſtellen Keiner einzurücken nur verlangen könnte, der nicht erſt ſeine, jedem Staatsbewohner obliegende allgemeine zweijährige Kriegspflicht erfůút und übers dieß, wie andere Staatsdieuſtbewerber, auf Gymnaſien und Univerſitäten eine genügende Anzahl Jahre hindurch ſeine Studien gemacht båtte. So wurde denn aud) mit

faß, daß eine Wiſſenſchaft in den Kopfen derer, die ſie der Zeit der in unſeren deutſchen Heeren auffallende nur nebenbei cultiviren, niemals Wurzel faßt, und daß,

Uebelſtand blutjunger Offiziere vermieden .“ Wir geben

wenn man ſich einer Wiſſenſchaft, einem Berufe auss

dem Verfaſſer in legterem Recht, behalten uns aber vor ,

ſchließlich widmet, darin ungleich mehr geleiſtet wers die fünftigen Befehlshaber ſelbſt zu bilden , was auf den kann . Ueberdieß ſind die wiſſenſchaftlichen Bedürfnife Univerſitåten nur höchſt mangelhaft geſchehen würde. der Offiziere, nad Perhåltniß der Truppengattugen , ,, An ein ſolches Heerweſen , das vom beſtehenden

ſehr verſchieden, weßhalb man es in allen europäiſchen nicht auffallend abweicht, ſchließt ſich denn ganz leicht Staaten für unmöglich, wenigſtens für unpraktiſch hålt, eine Bürgerbewaffnung an, denn die Waffenübung in einer Bildungsanſtalt Offiziere füralle Truppen- und Kunde haben Ade im allgemeinen Dienſte gelernt; gattungen heranzubilden. Weldhe Oberflådhlichkeit wurde die Bürgerbewaffnung iſt nur eine ganz leichte Fortſe's nicht erſt entiteben, wenn man die Offizierbildungsan. Bung des Eingeübten und wenige Uebungstage im gans ftalten mit den Gymnaſien und Univerſitåten verſchmels zen Jahre ſind hinreichend, das Gelernte zu bebalten , zen wollte! Das gegenwärtige Zeitalter dürfte hierzu um einſt in dringenden Notbfåden die bedrohten Staats. gerade am wenigſten geeignet ſein , weil die wiſſenſdaft:

verbandszwecke zu ſchirmen und zu ſchüßen ." Da müßte

lichen Anforderungen an jeden Stand ungemein geſteis man nun freilid, annehmen , daß febr wenig gelehrt gert worden ſind , und die Kriegswiſſenſchaften insbes worden ſei, womit man aber auch nicht viel ausrichten /

ſondere einen volig praktiſchen Gharafter angenommen würde. ,, Bei Stellvertretung wird nie eine Bürgers baben, und ſchon in den Bildungsanſtalten für Anfans

bewaffnung das erreichen , was man damit beabſichtigt

gereine viel großere,namentlichgeſchichtliche Grundlage und ſich davon verſpricht."

Das iſt die Frage. Ads

erhalten måffen , damit der Offizier ſpåter mit deſtomehr gemeine Dienſtpflicht ohne Ausnahme führt eine große Sicherheit und Sachfenntniß darauf fortbauen könne. Ønzahl Perſonen zu den Fahnen , welche nur gezwungen

Im Kriegsweſen gibt es ſehr wenig unbedingt Wabres, dienen und Tebr wenig brauchbare Streiter abgeben wer aber deſtomehr ſcheinbare Wahrheiten, deren Richtigkeit den . Wer dabeim eine zahlreiche Familie , ein großes

durch die Erfahrung theils in Zweifel gezogen , theils Vermogen bat, tritt dem Tode nicht leicht mit unerſchros ganz widerlegt wird . Man kann daher nur einige wes

snem Mutbe entgegen, und den eigentlichen Zweck des

nige allgemein giltige Grundſåße aufſtellen, und deren Kampfes dürften nur wenige einſehen, der anfängliche

Anwendung unter verſchiedenartig einwirkenden Umſtån. Enthuſiasmus wird alſo bald verrauchen . ,, Glaubt man

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aber , daß eine Bürgerbewaffnung felbft ohne vorgáns Grunde iſt uns jeder urtheilsfähige Gegner eine wid,

gigeu eigentlichen Kriegsdienſt und Einúbung gedeihen kommene Erſcheinung, doppelt wiūkommen aber, wenn könnte, was ja vorausſeßt (? ) , daß man das Anbilden

das , was man an unſerem Stande rúgt , mit ſolcher

der Führerkunde und Eigenſchaft gar nicht für ſo ſchwies

Rube und ohne alle Gehårigkeit vorgebracht wird, wie

rig bålt, nur um ſo ausführbarer iſt der Vorſchlag, nur

dieß der Hr. Verf. des hier beſprochenen Aufſabes ges

die Hälfte der Unteroffizier- und Offizierſtellen als ſtes than hat. Für diefes nachahmungswerthe Benehmen bend anzunehmen .“ Jene Vorausſetung iſt ein großer ſchüttelt ihm Einſender dankbar die Hand. Irrthum . Die Tendenz der in unſeren Tagen hervors

gerufenen Bürgerbewaffnungen iſt rein polizeilicher Na tur. Die militariſche Form wurde deßhalb angeordnet,

te

a t u r.

r L i weil das Ganze ſonſt keinen inneren Halt haben und dem Großherzogthum Heffen , in feinen åußeren Eindruck machen würde, weßhalb Viele Karte von das trigonometriſche Neß der allgemeinen Landes, der Meinung waren , daß eine vollſtåndige Uniformis vermeſſung aufgenommen von dem großherzoglich þeſſiſchen Generalſtabe. Maßſtab '/50000. Gezeid

rung durchaus nothwendig ſei. Die militariſchen Kenntniſſe, welche erforderlich ſind, eine ſolche Bürgers compagnie auf dem Marktplaße zu ſtellen und durch ein paar Straßen gelegentlich auf andere Plåße zu führen, oder mit gefåültem Bajonnet gegen einen Haufen uns bewaffneter Sdreier anzurücken - ſind aber ſo ganz

nen, welches die Section ,, Darmſtadt " enthält und es

unbedeutend, daß von einer ,, Führerkunde" nicht füg:

hat dieſes Blatt dem Referenten, der Gelegenheit hatte,

lid die Rede fein fann . Was Knaben ſpielend lernen,

an Ort und Stelle Vergleichungen anzuſtellen , nicht nur

net von Premierlieutenant Mayer, lithographirt von 6. Kling . Von dieſer Karte iſt das erſte Bratt fo eben erſdies

müſſen doch wohl Månner nachzumachen verſtehen . Die hinſichtlich der Gewiſſenhaftigkeit, womit die Aufnahme Schlußfolge in Bezug auf die Subalternenſtellen iſt alſo ausgeführt wurde, eine erfreuliche Erſcheinung gewåbrt, 1 ganz unſtatthaft, denn ſie ſtůßt ſich auf den fehlerhafs ſondern auch hinſichtlich der charakteriſtiſchen Darſtels ten Vorderſaß, daß ein Offizier nichts weiter zu wiſſen lung, ſo wie der Einheit und Sauberkeit des Stichs. brauche , als einige Handgriffe mit dem Gewehre und einige Bewegungen machen zu laſſen .

Der Wald hat ein ſehr gefälliges Anſehen , die Bergs parthieen haben eine regelrechte Strichlage , die Tinten ,

Zuleht berührt der Verf. noch den Wachedienſt in den Garniſonen , den er aus Erſparniß ebenfalls bes ſdrånft wiſſen will. Es ſchimmert hierbei die Anſicht durch, daß man weniger Soldaten halten könnte, wenn

wobei der Böſchungswinkel von 50 ° durch vollkommene Schwårze ausgedruckt iſt, ſind überall ſo gehalten , daß auch das geúbteſte Auge keinen Fehler erkennen dürfte ic. Die Schrift iſt, der Höhe und Gattung nach , der Wichs

man weniger Schildwachen aufſtelte. Auch hier ſtoßen tigkeit der Gegenſtånde entſprechend und trägt hierdurch wir auf einigen Irrthum . Der Wagedienſt im Frieben zu ihrem leichteren Aufſuchen bei , ſo daß man mit ſoll eine Vorübung für den Wachedienſt im Kriege ſein, ſchneller Ueberſicht großere Stådte von kleineren , dieſe wo er ungleich anſtrengender und wichtiger iſt. Aus von Marktfleden , Dörfern 26. unterſcheiden und hers

dieſem Grunde iſt die , von dem Verf. hier ausnahmss ausfinden kann. Waſſer und Wege zeigen einen mar, weiſe geſtattete Stellvertretung beim Wachedienſt ganz kirten Unterſchied von einander und ſind in ſich nady

zu verwerfen. Man wird zwar erwiedern , daß ſich das ihren Nuancirungen auf ſehr befriedigende Weiſe darges Wachen ſchon von ſelbſt lernen werde, darauf kann man ſtellt. Abgeſehen von der Schrift liegt es in der glúd. aber im Kriege nicht warten. Eine einzige ſchlafende lichen Wahl der Charaktere , daß alles hervorgeboben Schildwache kann das Verderben von Hunderten herbeis iſt, was ein höheres topographiſches oder militäriſches führen. Die Offiziere müſſen daber ihre Untergebenen auch in dieſer Beziehung gelernt haben , damit ſie im Felde eine zweckmäßige Auswahl treffen fónnen, und die Derſchlafenen nicht auf die wichtigſten Poſten ſtellen.

Intereſſe gewährt, und ſchwächer gehalten, je nachdem dieſes abnimmt. Obgleich bei allen ausgezeichneten Rar ten dieſes eine weſentliche Bedingung iſt , ſo glaubte

Zum Schluſſe noch ein Wort. Wenn die Vergangenheit und Gegenwart manche Mångel des Militårſtandes beurfunden , ſo darf man

immer erfreulich iſt.

doch Referent, es hier erwähnen zu müſſen , da , wenn

man auch über Grundſåße einig, doch ihre Anwendung

Das Blatt erſtreckt ſich vom 26. Grad der fånge bis zu 26 ° 20 ' und von 49 ° 48 ' der Breite bis zu 50°.

davon nicht geradezu auf die Zukunft ſchließen . Der Militärſtand iſt gegenwårtig in ſeiner Wiedergeburt begriffen und wird ſich von den Schlacken zu reinigen wiſſen , die ihm von Alters her, in Folge geſellſchaftlis cher Verhältniffe, anhången. Dieß iſt das unausgelegte Beſtreben aller einſichtsvollen und gebildeten Militars,

In dieſen Raum fåät die Hauptſtadt des Großherzog thums, der Rhein, welcher das Blatt faſt ganz durch ſtromt, der Rheindurchſtich, ein Stück des Mains, das alte Bett dieſes Fluſſes faſt ganz, von dem des Nedars ein großer Theil, die Vereinigung beider Flußbette mit dem Rhein bei Ginsheim 2c. ohne Rückſicht auf Rang und Geburt. Die båufigen Möchten von dieſer ſchönen Rarte, die im Verlage der Anfechtungen der Nichtmilitárs können dazu dienen, Planfammer des großherzoglichen Generalſtabs zu Darms eſe Vervollkommnung zu beſchleunigen , aus dieſem ſtadt iſt, recht bald die folgenden Blátter erſcheiner . 17

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. feble in Darmstadt und in deffen ofizin gedrudt.

Mittwoch , 20. Juli 1831 .

Nr . 58.

Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n k r e i ch . ( Fortſegung des Penſionsgerebes für die landarmee. )

Titel ll. Von den Militårpenſionen wegen Wunden oder Gebrechen .

Titel III. Von den Penſionen der Wittwen und Waiſen .

A. Penſionsanſprüche. Art . 19. Auf lebenslangliche

Penſion haben Anſpruch 1) die Wittwen von Militárs, welche auf dem Schlachtfelde oder in einem commandir's

A. Penſionsanſprüche. Art. 12. Bleſſuren berechtigen

ten Dienſte getödtet worden ſind; 2) die Wittwen von

zur Penſion, wenn ſie ſchwer und unheilbar und durch

Militars , die bei der Armee oder außer' Europa geſtor:

Kriegsercigniſſe oder durch Unfälle in einem commans dirten Dienſte herbeigeführt ſind. Die Gebrechen geben

ben ſind, und deren Tod durd Kriegsereigniſſe oder

durd) anſteckende oder endemiſche Krankheiten , deren denſelben Anſpruch, wenn ſie ſchwer und unheilbar und Einflüſſen ſie durch ihre Dienſtpflicht ausgereßt waren , durch die Strapaben des Militárdienſles entſtanden herbeigeführt worden iſt ; 3) die Wittwen von Militárs ,

ſind. Die Veranlaſſungen, die Beſchaffenheit und die welche an den Folgen von Wunden geſtorben ſind, die Folgen der Wunden oder Gebrechen werden in den Fors ſie auf dem Schlachtfelde oder in einem commandirten men und Friſten couſtatirt , welche ein Reglement der Dienſte erhalten batten, vorausgeſeßt, daß die Heirath öffentlichen Verwaltung beſtimmt. – 13. Haben die por dieſen Verwundungen geſchloſſen worden iſt ( die erwähnten Bleſſuren oder Gebrechen die Blindbeit, oder Veranlaſſungen , die Beſchaffenheit und die Folgen der die Amputation oder den gånzlichen Verluſt des Ges

Wunden werden in den durch ein Reglement der offents

brauches eines oder mehrerer Glieder zur Folge gehabt, Tiden Verwaltung vorgeſchriebenen Formen und Friſten ſo berechtigen ſie unbedingt und ſogleich zur Penſion. -

conſtatirt ) ; 4) die Wittwen von Militars, die im Ses

14. In weniger ſchweren Fällen geben ſie nur dann Penſionsavſprüche, 1) für den Offizier , wenn ſie ihn

nuffe der Rückzugepenſion oder im Beſige der Anſprüche auf dieſe Penſion geſtorben ſind, vorausgeſeßt daß die

außer Stand reben , in Dienſtthätigkeit zu bleiben, und Verheirathung 2 Jahre vor dem Austritte des Ehemanns wenn ſie ihm die Möglichfeit benehmen , ſpåter in dies aus der Activitát oder dem Militärgehalte ſtattgefunden ſelbe zurückzutreten , 2) für den Unteroffizier und Sols bat, oder daß ein oder mehrere Kinder aus der vor dies dat, wenn ſie ihn dienſt- und arbeitsunfähig machen .

fem Austritte geſchloſſenen Ehe vorhanden ſind. - In

B. Penſionsbetrag. 15. Blindheit und Amputation der Fållen des gegenwärtigen Artikels gibt die Ehe,

von Militárs in Dienſtthätigkeit nach Erſchei geben Anſpruch auf das Marimum der Dienſtalters: welche nung des Decrets vom 16. Juni 1808 geſchloſſen wors

penſion, die Dienſtzeit ſei, welde ſie wolle; eben ſo der

ganzliche Verluſt des Gebrauches zweier Glieder. ( In den iſt, den Wittwen und Kindern nur dann Anſprüche auf Penſion, wenn ſie in den durch dieſes Decret vorges einigen Fällen wird dieſes Marimum noch erhdht.) 16. Die Wunden und Gebrechen, welche den Verluſt des ſchriebenen Formen vorgeſchrieben worden iſt. – 20. Im Gebrauches eines Gliedes zur Folge haben, oder welche Falle einer Scheidung fann die Wittwe keine Penſion für gleichbedeutend erkannt werden , berechtigen bei jeder anſprechen ; die etwa vorhandenen Kinder aber werden -

Dienſtzeit zu dem Minimum der Dienſtalterspenſion; als Waiſen betrachtet. - 21. Nach dem Ableben der für jedes Dienſtjahr wird dieſer Penſion /20 der Diffes Mutter oder wenn dieſelbe nach dem vorigen Artifel ihs renz zwiſchen dem Minimum uno Marimum hinzuges rer Penſionsanſprüche verluſtig iſt, haben die minderjåb, fügt; nad 20 Dienſtjahren wird das Marimun verabs rigen Kinder der in den Fällen des Art. 19 geſtorbenen reicht. – 17. In den Fällen des Art. 14 wird ebenfalls Militárs , ihre Zahl ſei welche ſie wolle, Anſpruch auf

das Minimum der Dienſtalterspenſion gegeben ; daſſelbe eine jährliche Unterſtüßung, die der Penſion gleich iſt, wird aber nicht in den Verhältniſſen des Vorigen Ärtis . welche die Mutter zu erhalten gehabt båtte. Dieſe uns tels erhöht, außer nach 30 Dienſtjahren, und das Maris terſtüßung wird ſo lange bezahlt, bis das jüngſte Rind mum wird erſt nach 50 Dienſtjahren verabreicht. - 21 Jahre alt geworden iſt ; bis dahin wächſt der Antheil 18. Die Penſion wegen Wunden oder Gebredien richtet der volljährigen Kinder den minderjährigen zu. B. Penſionsbetrag. Art. 22. Die Penſion der Witts ſich nach dem Grabe , deſſen Titel der Militär führt, Der Art. 11 iſt auch hier anwendbar.

went beträgt ein Viertheil des Marimüms der Dienſtal,

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terspenſion desjenigen Grades, beſien Titel der Ehemanit

werden ſie Regimenterweiſe unter Befehl des Oberſten

führte , ohne Rückſicht auf die Dauer ſeiner Dienſtleis geſcheheu ; jedoch ſoil immer ein Marſd) wóchentlich ſtung in dieſem Grade. Die Penſion der Wittwen der Marſchålle von Frankreid iſt jedoch auf 6000 Franken

Bataillonsweiſe ſtattfinden . In den erſten Mårſchen ſoll die Gangart hundert

beſtimmt, und diejenige der Wittwen der Corporale, Schritte in der Minute betragen; ſo oft das Terrain is Brigadiere, Soldaten und Handwerfer kann nicht ges erlaubt, wird die Golonne Pelotongweiſe ( etwa balbe (Schluß folgt.) ringer als 100 Fr. ſein . - Die bereits erwähnte Inſtruction für die Uebung8

Ziige ) bald das Gewehr nach Wilführ tragend , bald mit geldloſſenen Eliedern und Gewehr über " ( l'arme sur l'épaule droit) marſchirert ; man wird oft die Pes

måriche der franz. Infanterie , welche der Kriego: lotons und Sectionen abbrechen , und in Neiben regen

miniſter am 15. Mai erlaſſen hat , iſt nachſtehendes laffen. Die Bataillons- und Pelotonsführer , die Adju: it tantmajore und udjutanten , werden ihre Aufmerkſamke

Inbalts :

Idh habe durch den Erlaß vom 10. April 1831 yor: vorzüglich auf Beibehaltung der Diſtanzen richten, biss , daß die Truppen zu Pferde militäriſche weilen , um ſich davon zu überzeugen, laſſe man die geſchrieben Marſche mit Waffen und Bagage ausführen ſollen. Utes Golonne ploßlich halten und Front formiren , entweder berzeugt von der wichtigkeit dieſer Mårſde, als dein

in gehöriger Ordnung oder mit Inverſion.

Beim

cines Defilees mußdie Aufmerkſamkeit vers einzigen Mittel,umdieTruppen , ohne gewaltſameStó. Paſſiren ooppelt werden .

rung oder Schwächung, von dem gewöhnliden Dienſte z11 der Marſch- oder Campagnethätigkeit übergehen zu

Wenn die Bataillone die Gewohnheit erworben bas

alle ben werden , lange zu marſchiren, ohne ſid zu verlins auf auf Anwendung , ihre beſchloſſenngen laſſen , habe ich insbeſoudere , und Waffengattu verſchiedenen gern , ſo können die Commandeure nach und nad , ſtirfer auszudcineri. Infanterie die Dieſe welche mit Waffen und Bagage, und ausſchreiten laſſen , unddie Geſchwindigfeit bis auf 110 , Mårſche, 120 und ſelbſt 130 Schritte in der Minute ſteigen laſs Art von in jeder, was dié, ſen ; dieſe Gangart wird ſo lange beibehalten werden , betrifft,ſollen insbeſonderewerden Infanterieausgeführt die Terrain werden als dadurdy feine Verlängerung in der Colonne entſteht;

Bertbeile haben: den Soldaten vorzubereiten , lange die Sadence von 100Schritten muß auf der letzten hals Mårſche machen zu können, die Anzahl der Krankheiten zu vermindern, welde folche verurſaden , die Soldaten

ben Meile des Marſches wieder angenommen werden .

Sobald die Soldaten gewohnt ſind , init Ordnung für Fatiguen abzubårten , ſie daran zu gewöhnen , auf und Uebereinſtimmung auf den großen Heerſtraßen zu dem Marſde in Reih' und Glied zu bleiben , und die Diſtanzen zu halten. Ihr Nußen , zu jeder Zeit unbeſtreits marſchiren , ſollen ſie auf Traverſen ( Landwegen ), in

bar, iſt noch größer in dem Augenblicke, wo die Regis bergiges und durchſchnittenes Terrain , in Gehölze und , , und wo es ſelbſt quer Feld ein geführt werden , wenn dieſes ohne menter ſehr viele Recruten erhalten haben nothwendig werden kann , ſie ſchnell in folchen Zuſtand

zu verſetzen , daß ſie mit Geſdwindigkeit und Uebereins

Sdaden für die Felder geſchehen kann. Die Colonnen müſſen mit Avantgarde und Arrier .

garde marſchiren ; ſie werden ihre Flanken ſidern laſſen , ſtimmung handeln fónnen.

Aus dieſen Rückſichten habe ich folgende Anordnuns gen Wåbre getroffen : id zweier Monate , von dem Tage des Ems pfangs der gegenwärtigen Inſtruction an gerechnet, fols Ien in den Regimentern militäriſche Mårſche mit Waffen und Bagage ausgeführt werden. Sie ſollen für alle Bataillone zweimal wöchentlid, in dem erſten Monat, und dreimal in dem zweiten ſtattfinden . Gewöhnlidi folen ſie nach der Morgenſuppe geſchehen; wenn die Hiße jedoch es durchaus verhindern ſollte, ſo können ſie gleich nach der Reveille anfangen ; feines Faus jedoch ſollen ſie vor vier Uhr beginnen , weil die Erfahrung täglich lehrt, daß der Soldat um ſo aufgelegter und fråftiger für den Marſch iſt, als er weniger in ſeinen

ſo oft das Terrain es geſtattet. Man nehme an , daß

Der Feind eine Stellung bereßt halte, oder daß er vort

einer beſtimmten Seite herankommen fønne ; man fende Detaſchements nach dieſer Seite bin , um Nachrichten von ihm einzuziehen und ihn zu recognoſciren ; die bes berrſchenden Puncte, von wo aus er den Marjd beuns ruhigen fonnte, můſſen mit Tirailleuren oder mit kleinen Poſten beſetzt werden, welche ſo lange dort ſtehen bleis ben, bis die Colonne vorbeimarſchirt iſt; kurz man nehme beim -Vormarſche wie beim Rückzuge, in offenem wie in durchſchnittenem Terrain und in Defileen , alle Vorſich ten , welche in der Nähe des Feindes, oder wenn man durch ein inſurgirtes land marſdirt, nöthig ſind. Wenn ein unbebautes oder ſdon abgeårudtetes Pand

Gewohnbeiten geſtört , und weniger des Schlafes ben ſich dazu darbietet, ſo wird der Oberſt oder Bataillongs chef es benutzen , um die im Kriege gebräuchlichſten . e raubt Mårſch Die wird

ſollen in den erſten 14 Tagen 4 Stuns Bewegungen ausführen zu laſſen , indem er ſich durch

den dauern , in den zweiten 14 Tagen aber nach und nach bis auf 6 Stunden gebracht werden . In dem erſten

Tirailleure deckt und biswcilen einen unerwarteten Gas valerie , oder Infanterieangriff fupponirt. Wenn man einen zur Aufſchlagung eines Bivouats

Monate werden ſie Bataillonsweiſe geſchehen ; in den Garniſonen , wo ganze Regimenter vereinigt ſtehen, fóns günſtigen Plaß findet, ſo wird dort der große Halt nen fie, von den zweiten 14 Tagen an, von zwei Bas gemacht, wobei man ſich ganz militariſch zu benehmen taillonen zuſammen unter der Leitung des Oberſten oder

bat, indem man Feldwachen, kleine Poſten und eine Vors

Oberſtlieutenants ausgeführt werden, im zweiten Monat poſtenfette ausſeßt; man låßt die benachbarten Puncte

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beſeßen, deren Beſitz der Sicherheit des Bivouals noth : wendig ſein würde, man ligt Patrouillen und Recogs noſcirungen machen . Die Oberſten werden alle Borſicht&mafregeln treffen, damit dieſe Uebungen feinen Schaden in den Feldern

daß man ſie weit eher lehren wird , regelmäßig und gleidhmäßig zu marſchiren , wenn man ihre natürliche Art zu gehen berichtigt, als wenn man ihnen weitlauf:

tig den Schritt zergliedert. Die Commandeure werden befehlen , daß mehreremal wöchentlid, ein Theil der les

und feine falſde Auslegung von Seiten der Einwohnerbung angewendet werde zu einer praftiſchen Theorie über den Dienſt in den Prigen, wobei man ſie die Verrich veraníaſſen .

Um die Soldaten daran zu gewöhnen, ſich ſdynell zu tungen der Sdildwachen unter allen Verhältniſſen leha

bekleidenunerwartet 11110 311 verſammel :i, werden die Oberſten biss weilen Generalmarſch ſchlagenlaſſen; fos bald der größte Theil des Gorps beiſammen iſt,' ſetzt man ſidi in Marſch, und Appel wird nid)t cher'abges balten , als bis mait aus der Garniſon augmarſdirt, oder auf dem vorherbefiimmten Sammelplaße angekom :

ren muß, um ſie in den Stand zu reşeni, in 14 oder 20

Tagen nach ihrer Ankunft beim Corps auf die Wache Unterricht vorbereiten , den Felddienſt auf den militás Recruten . muffen die Schule derTiraiteure durchgemachthaben, zu ziehen ; man wird ſie durch eben ſolchen theoretiſdien

ehe in das Bataillon . Wenn alle Compagnieen noch nicht in deiul Tiraila Die größtındgliche Zahl von Leutenmuß in den Mårs leurdienſte unterridstet ſind, ſo wie er in der Ordonnanz

men iſt.

fden geübt werden ; die Plascommandanten muſſen ſich vom 4. März 1831 vorgeſchrieben iſt, ſo werden die mit den Truppencommandeur; n darüber verſtändigen , damit der Dienſt die Ausführung der vorſtehend geges benen Beſtimmungen nid)t beeintråd tige . Sie können zu dem Ende die Stunde der Ablóſung der Poſten vers åndern , ihre Anzahl verringern, oder befehlen, daß der

Oberſten ihnen befehlen, fic obne Berzug damit zu bes ſchafftigen , damit ſie im Notfalle die Voltigeurcompag nieen , in dem Dienſte der Avantgarden , Ärriergarden und Eclaireurs , erſeßen fónnen . Die Bataillonschefs werden dafür ſorgen , daß die

Dienſt von einem einzigen Bataillon verſehen werde, Erſparniſſe , welche die gewöhnlichen Fonds darbietert damit von denjenigen , welche marſchiren ſollen , alle Leute in Reib' und Glied treten können.

fénnen , dazu verwendet werden , an den Marſchtagen die Nahrung des Soldaten zu vermehren , ſo daß auf den Mårſchen , welche des Morgens ſtattfinden , jeder

Der Anzug wird bald in Jaden bald in Mänteln ſein ; die Torniſter müſſen alle ordonnanzmäßige Kleis Soldat Brod mit fich fübre , und auf Rechnung des dungsſtücke enthalten, die Montirung gewickelt in einem gewöhnlichen Fonds eine Austheilung von Branntwein, Ueberzuge oben auf;. bei dem Anzuge in Sacen wird

oder wenn es möglich iſt , von Wein , auf dem erſten

der Mantel die Stelle der Montirung einnehmen, welche Halt geſchehe. in der Kaſerne zurückgelaſſen wird . Auf dem erſten Halt

Die militariſchen Márſche rollen das ganze Jahr

werden die Capitaine die Pacerei inſpiciren ; ſie werden hindurch fortgeſetzt werden , ſo daß wóchentlid , wenigs nad ſehen , ob der Torniſter in der vorſchriftmißigen Höhe ſtens einer geſchicht; im Herbſt ſollen ſie håufiger ſtatts

und flad, auf dem Rüden ſitzt, und ob er vollſtändig finden ; beim Wiederanfange des allgemeinen Unterrid), gefüllt iſt; ob die Patrontaſche den Gang nid )t genirt, tes folten ſie ausgeſetzt werden, bis die Regimenter die und die Fußbekleidung den Soldaten nicht verletzt. Bei Schule des Soldaten , des Pelotons und des Bataillons

der Rúcichr werden ſie dafür Sorge tragen, daß, was wieder durchgemacht haben ; eben ſo können ſie audy fehlerhaft war, verbeſſert werde, und werden ſich beim während der großeren Hiße ausgeſetzt bleiben . 11 å dyſten Marſche überzeugen , daß dem

abgeholfen iſt.

Die ſchlechten Fußgänger werden der Gegenſtand ihrer Anordnungen , welche die Cavalerie und .

Infanterie gemeinſchaftlich betreffen. beſonderen Aufmerfiamfeit fein. Sie werden ſie dem Oberarzte bezeichnen, welcher ſorgfältig beobachten wird, Eben ſo , wie in der Inſtruction für die Uebungsmårs ob die Sdwierigkeit berrührt aus Faulbeit , oder aus (die der Cavalerie, werden hiermit die Generale beaufs

dem ſchrediten Vau ihrer Fühe , oder aus einem frånf: tragt, auf die půnctliche Ausführung der gegenwärtigen lidhen Zuſtande. Er wird für dieſe letzteren die noths

Inſtruction 311 wachen.

wendigen Vorſichtsmaßregeln angeben , z. B. fürzere

Zu dem Ende können ſie von dieſer Ausführung ganz

Promenaden , öfter wiederholt, obne Torniſter, und ſo,

oder theilweiſe nur in den Fällen der außerſten Noths

daß ſie nad und nad dahin gevradyt werden , ihren wendigkeit dispenſiren . Die Oberſten werden in dieſer Hinſicht motivirte Berichte an die maréchaux de camp Compagnieen folgen zu können.

Die Recruten werden die Ucburgsmårſche wenigſtens einreiden , welche dieſe mit ihrer dabei bemerkten Meia einmal wöchentlich) mitmadhen , ohne daß im Uebrigen ihr nung an die Generallientenante befördern werden, wels Detailunterridit unierbrochen werde; ſie werden immer, chen es vorbehalten iſt, darüber zu entſcheiden. den Torniſter auf dein Rücken, nach dem Uebungsplate

Wenn mehrere Eorps entweder von derſelben oder

hinausmarſchiren; ſie werden ihn aber während des Un

von verſchiedenen Waffen in derſelben Garniſon ſtehen,

terrichtes erſt dann tragen, wenn ſie anfangen , diedritte ſo werden ſie in den Marſchtagen untereinander wechs Lection der Pelotonsſchule auszuführen. Die Oberſten ſeln , oder entgegengeſepte Marſchrichtungen einſchlagen , werden nie aus den Augen verlieren, daß das Marſcis je nachdem es der commandirende General befiehlt. ren , das Chargiren und Scheibenſdießen die wichtigſten

Sobald die Truppen der Infanterie und Cavalerie

Gegenſtände des Unterrictes der Recruten ſind , und

gewählt ſein werden, Bataillonss, Escadrons- und

463

464

Regimenterweiſe zu marſchiren , kann der commandis feinen Anſtand, die deßfallſigen, aus dem kurfürſtlichen rende General Uebungemårſche in mehreren vereinigten

Kabinet ihm zugegangenen Patente und Reſcripte, obne

Corps von einer oder mehreren Waffen befehlen, Manos

weitere Unterſuchung und Prüfung ihrer Verfaſſungs måßigkeit , mit ſeiner Contraſignatur zu begleiten und

ver und combinirtere Bewegungen ausführen laſſen. Die commandirenden Generale fénnen aud) , wenn

in Vollziehung zu feßen . Zur Rechtfertigung dieſes Vers

die Garniſonen nicht weiter als einen Etappenmarſch fahrens ſuchte er die Behauptung geltend zu machen, auseinander liegen, die Mårfche ſo anordnen, daß die daß dem Kurfürſten, als Generaliſſimus, das Recht zu von verſchiedenen Puncten abmarſdirten Corps ſich ſolchen unmittelbaren von ihm ausgehenden Ernennungen unterwegs begegnen , und ſelbſt zu Mandvern zuſams bei der Armee zuſtebe. Auf die von Seite der Stånde bei menſtoßen .

B a ye r 11 .

dem Miniſterium verlangte Ausfunft wegen einer ganzen Reihe ſtattgefundener verfaſſungswidriger Ernennungen

Man zweifelt, ob der für den Bau der Feſtung imKriegsdepartement, erfolgte ſogar unter dem 6. Juni Ingolſtadt gemachte außerordentliche Aufwand die

eine offene Erflårung des gedachten Generals v. Pofberg,

Billigung und Genehmigung der Rammern finden werde.

,, daß er ſich auch bei fünftigen Ernennungen nur an

Dieſer Bau ſou ſchon über"4 Millionen Gulden gefoſtet das früher beſtandene Avancirreglement binden werde. “ haben , und man will ausgerechnethaben, daß zu ſeiner Dieſes Reglement iſt aber wie allesAndere, was aus: Bollendung noch 16 Jahre und eben ſo viele Millionen drůdlichen Beſtimmuugen der Verfaſſungsurkunde mis erfordert wurden . Wer bürgt aber dafür, fragtdie derſpricht, als aufgehoben und mithin als gegenwärtig mehr geltend zu betrachten Erftårung . war Jene alſo des Vorſtandes eriums ,, Tribúne" , daß inzwiſchen nicht ein Krieg außbredie nicht des Kriensminiſt in der That I

wveldier die Bauleute in Ingolſtadt vertreibt , und den Bau ſelbſt zerſtórt ? Wer bürgt dafür, daß Veränderuns gen der Staaten und

eine unumwundene Erflårung, daß er ſich befugt balte,

Völfer nach 15 Jahrennicht jede verfaſſungswidrig zu handeln . Verglich man dieſe Aleus

Feſtung zu einer überflüſſigen Antiquitätgemacht haben ? Berung des Generals mit dem s. 110 der Verfaſſungos N O r we g e 11.

urkunde, wo es heißt : ,, Das Geſammtminiſterium bat alle Staatsangelegenheiten , welche der landegherrlichen

Der König hat ſeinen erſten adjutanten , Generals Entſchließung bedürfen (mithin auch alle landesherrlis major Birdi, zum General- Kriegscommiſſår für die cben Ernennungen ) , zu berathen : " Dann konnte den fand- und Seemacht in Norwegen ernannt; ein Poſten, landſtånden in dem gegebenen Falle wohl nur noch die 3

der bisher noch nicht beſtanden bat. u r herre n.

Frage übrig bleiben : ob der zeitige Vorſtand des Krieges miniſteriums die ihm zunächſt angebenden Artifel ber Staatsverfaſung nicht fenne, oder ob er es wagen wolle,

Kaſſel, 29. Juni. Ein Gegenſtand, der in dieſem - der landſtåndiſden Verſammlung gegenüber ein aners Augenblicke das Publicum beſchafftigt und wegen ſeiner Folgen von großer Wichtigkeit erſcheint,1 iſt die in der Ståndeverſammlung nun ernſthaft zur Spradie gefommene verfaſſungswidrige , thatſächlich ſtattgefundene Ernennung und Beförderung mehrerer Milis

fannt verfaſſungswidriges Verfahren durdyzuſeßen . Die Ståndeverſammlung erwählte aus ihrer Mitte einen Ausſchuß, beſtehend aus dem Landgrafen von Heſſens Philippsthal - Barchfeld ( Telbſt Militár) , den beiden Ober :Appellationsgerichtsråthen Pfeiffer und v. Baums

tárperſonen.

bach und dem Profeſſor Jordan, um das Benehmen des

Die Verfaſſungsurkunde enthålt in

„S. 53 die ausdrückliche Beſtimmung , daß einer jeden Generals v. lofberg zu unterſuchen , und in der jüngs Ernennung der Vorſchlag der vorgereßten Behörde vors. ften öffentlichen Sitzung ſtattete Pfeiffer, als Referent, ausgehen muß , und nach S. 108 ſollen alle Anordnuns gen und Verfügungen des Regenten, -- mithin auch auch die

Namens des Ausſdıuſſes einen mit aller Umſicht verfaßs

ten Bericht über dieſe Angelegenheit ab, der mit auges meinem Intereſſe angebort wurde und auch im Druck erſcheinen wird. Der einbellige Antrag des Ausſchuſſes ging darauf hin, mehr als 20 vorgefađene Ernennungen uud Beförderungen bei der Armee , wegen der verfaſ. ſungswidrigen Form, worin ſie geſcheben , für ungiltig ſich ungiltig ; hat er ſie aber contraſignirt, dann hat er zu erklären und den Vorſtand des Kriegsminiſteriums in ( alg. Zeit.) für die Geſetmåßigkeit der Ernennungen , deren Volls Anklageſtand zu verſeßen . ziehung er bewirft, einzuſteben . – In ſo fern die Offis ziere der Armee für Staatsbeamte erklärt worden ſind, Vereinigte Staaten von Nordamerika . iſt auch der Vorſtand des Kriegsminiſteriums an dieſe Die Miliz der Vereinigten Staaten beſteht aus

Ernennungen deſſelben , – vom betreffenden Miniſter contraſignirt werdent, wodurch dieſer für die Verfaſ: ſungs- und Geſekma Figkeit ihres Inhalts perſdnlich vers antwortlich wird . Ernennungen, welche der betreffende Miniſter nicht contraſignirt bat , find alſo an und für

Regeln, welche die Verfaſſung vorſchreibt, gebunden. 1 Min. 190,153 mann . Am meiſten ſtellt der Staat von Gleichwohl ließ es der General v. lofberg, als zeitiger Nem : York, nämlich 186,435 ; dann folgt Penſylvanien

Vorſtand des Kriegsminiſteriums , nicht nur geſchehen , mit 177,741 , Ohio mit 125,000 und Virginien mit daß fort und fort Ernettnungen und Beförderungen bei 101,054 Mann . Am wenigſten ſtellen Columbia und der Urmee unmittelbar vom Kurfürſten ohne vorherges Michigan , nämlich erſteres 1401, lekteres 1503 Mann . gangenen Vorſchlag ausgingen , ſondern er nahm aud Redigirt unter Gerantwortlichkeit der Berlagshindrung: E. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Origin gedruct.

Samſtag , 23. Juli 1831 .

Nr. 59.

Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n fre i dh. ( Schluß des Penſionsgefegis für die landarmee. )

polytechniſchen Schule waren , für die Préliminarſtudien bergútet werden, werden ihnen auch fernerhin in Bezug

Titel. IV . Allgemeine Beſtimmungen.

früherer Beſtimmunge welche vermoge Militärpenſin in Bezug auf Liquidation

auf die Rückzugspenſion gezahlt. - 31. Alle Rechte, -

onen in Anſchlag der Art. 23. Wenn außer den Fällen des gegenwårtigen die bei der Gerebes glänzende oder außerordentliche militariſche kommenden Dienſte erworben worden ſind, bleiben in

Dienſte belohnt werden ſollen , Tu könnennur durch ein Kraft, ſo weitſie nicht durch den folgenden Artikel bes beſonderes Geſet Penſionen bewilligt werden . - 24.

ſchránft

werden. – 32. Die nicht in den Nationalars Die Militärpenſionen ſind perſönlich und lebenslänglich; meen geleiſteten Dienſte , welche nur vermoge der Drs fie werden , als Staatsſchuld , in das Buch der Penſios donnanzen vom 25. und 31. Mai 1814 hinſichtlich der men des öffentlichen Schabes eingeſchrieben . – 25. Jeder Rüdzugepenſion in Rechnung fommen, können nur dann -

Ginwand gegen des die Verluſtes,innerha liquidation einer lb3 Militårpenſi on gezahlt werden,wenn ſie von wenigſtens15Dienſtiah. mub, beiStrafe Monaten ren in den Nationalarmeen begleitet ſind. In feinem

von dem Tage der erſten Zahlung des Rúdſtandes an Falle können die im Laufe ſoldher Dienſtleiſtungen ges ! vorgebracht werden , vorausgeſeßt, daß vor dieſer erſten machten Feldzüge einen Anſpruch auf die Vortheile ber Zahlung bie Grundlagen der Liquidation notificirt wors... Art. 7 uud 8 geben. Die Dienſtjahre und Feldzüge in

den ſind. – 26. Das Recht auf die Erlangung oder den -

ben Armeen der im Kriege gegen Frankreich geweſenen

Genuß der Militärpenſionen wird ſuſpendirt 1) durch Staaten können in Bezug auf die Penſion niemals in die Verurtheilung zu einer Leibes oder infamirenden Redinung fommen. Jedoch werden die Rechte, welche

Strafe, während deren Dauer, 2) durch die Umſtände, durch Verträge und Decrete vor 1814 erworben wurden , Activdienſtze it hinſichtlich

welche den Berluſt der Eigenſchaft als Franzoſe nach

aufrecht erhalten . – 33. Alb

fich ziehen , während der Entziehung dieſer Eigenſchaft, 3) durch den Aufenthalt außerhalb Franfreichs ohne Ers laubniß des Königs, wenn der Penſionår Franzoſeoder naturaliſirter Franzoſe iſt. - 27. Die Militårpenſionen , bei deren Beſtimmungder Art. 4 des gegenwärtigen Ges

des im Art. 11 erwahnten Vortheils wird angeſehen 1) die Zeit, worin der Nichtactivitatsſold nach den Ors donnanzen vom 20. Mai 1818 u. 5. Mai 1824 bezogen wurde , 2) die Zeit, welche in der Reform nach den Ordonnanzen vom 5. Februar 1823 u. 8. Februar 1829

ſeges in Anwendung gekommen iſt, können in keinem

zugebracht wurde. – 34. Die Beſtimmungen des gegen

-

-

Falle mit einem Civil : Activgehaltcumulirt werden.

wärtigen , Gerebes allen nicht Penſionen Ans 28. Die laufenden und rückſtåndigen Militärpenſionen wendung deſſen Erlaſſung die vor fommenbei in dasinBuch können nicht cedirt oder mit Arreſt belegt werden , aus der öffentlichen Schuld eingeſdhrieben waren . Doch vers genommen im Fall einer Schuld gegen den Staat oder bleiben die vor dieſem Zeitpuncte durch Drganiſationss unter den, in den Artifeln 203 und 205 des Civilcoder reglements erworbenen Rechte den Militars der fónigl. erwähnten Umſtånden . In die beiden Fällen Fällen fónnen fónnen die In beiden

Ergarde, der vormaligen maiso militaire, der ver.

Titel V , Vorübergehende Beſtimmungen

tion der Rückzugspenſion bewilligt waren . Die genanns

Art. 29. Der vorErlaſſung des gegenwärtigen Ges Teges geleiſtete Militárdienſt kann nicht über das Alter von 14 Jahren hinaus für die Lamboure und Troms peter, und von 16 Jahren für andere Militars und für die Eleven der Specialſdulen, den Fall des Art. 5 aus . genommen , gerechnet werden . 30. Die 3 Dienſtjahre, welche nach den Gefeßen vom 15. Decbr. 1790 und vom 27. April 1791 den offizieren der Artillerie, des Genie

ten Militárs müſſen aber ihre Penſionsgeſuche binnen 6 Monaten von Erlaſſung des gegenwärtigen Geſekes ait einreichen.. – 35. In allen Fällen fommt bei Bes: an einreichen ſtiminung der Penſionen allein der dem gegenwärtigen Geſete angefügte Tarif und die in dieſem Gelege feſts geregte Berechnungsart der Feldzüge in Anwendung, Doch bleibt es bei dem Decret vom 21. October 1805, wornach der Monat Vendemiaire für eine ganze Cams

n Abzüge an den Militárpenſionen nicht über / wegen ſchiedenen Specialcorps und der Militärintendanz, was Schulden, und nicht über 4 wegen Alimente betragen. Die Vortheile betrifft, die ihnen in Bezug auf die liquidas

und der Ingenieur-Geographen, die nicht Zöglinge der pagne gerechnet wird. – 36. Die Abzüge zum Vortheil -

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des Invalidenhotels, welche von den Civil- und Milis dem Heere die Uebung abgebe. Da nun beſonders im tårpenſionen und von den Gehalten der Mitglieder der gegenwärtigen Augenblice, wo der Ausbruch eines Kries Ehrenlegion bisher gemacht wurden, ſind in Bezug auf ges unter den europäiſchen Machten keineswegs unter 5

die Ruošſtände von den Militár- Rückzugs Penſionen und von den Gebalten der Ehrenlegionsmitglieder vom 1. jan . 1831 an, und in Bezug auf die Rücſtånde von denCivilpenſionen und von den Militár: Wittwens und

die unwahrſcheinlichen Dinge gebore, von der Eidgenoſ, fenſdaft des gethan werden ſollte , um ihrer -Kriegs. macht die nöthige Bildung und Zuſammenhang zugeben, To lege Zürichdieſe wichtigen Rückſichten ſeinen Mitſtåns

Waiſenpenſionen vom 22. Dec. 1830 an aufgehoben. - den nachdrücklich an das Herz, und trage demnach auf 37. Ade frühere Reglements , Decrete, Ordonnanzen Annahme des von dem Kriegérathe geſtellten Antrages

und Gefeße über die Anſprüche auf Militárpenſionen an. - Bern wünſcht, die Vorſtellungen der Geſandts und über deren Betrag ſind ( die Fåde der Art. 29-35 Tchaft von Zürich möchten Eingang finden . Es ſtimmt ausgenommen ) aufgehoben. Schwe i s .

noch für das Project , obſdjon die Zeit bereits weit vorgerůdt iſt. Aufallige Modificationen deſſelben wird Beru anhören und ſich dann weiter erflåren.

Uri

Der eidgendfriſche Kriegsrath hatte der zu Anfang bezieht ſich einfach auf ſeine früheren ablehnenden Ers dieſes Jahres verſammelt geweſenen außerordentlichen flårungen. - Schwyz ſtimmt gegen das Project, weil Tagſabung die Nothwendigkeit einer vollſtändigeren Ins man die ökonomiſchen Kräfte auf Zeiten wirklicher Ges ſtruction der eidgendifiſchen Armee durch Einberufung fahr aufſparen ſollte. – Unterwalden eben ſo, doch von Offizieren und Aufſtellung der Cadres weniger aus Defonomie, als aus Beſorgniß , die gute

vorgeſtellt und die deßhalb geeigneten Vorſchläge am

Mannezucht, die unter ſeinen Truppen berríde, möchte

12. April gemacht. Jene Dagſagung batte über dieſe durch die Berührung mitden Truppen anderer Kantone Porſdlage nicht entſchieden , ſondern deren Mittheilung leiden . Nimmt die Mehrbeit an, ſo muß es ſich dagegen

an die Geſandtſchaften der einzelnen Stände zur Abs verwahren. - Glarus ſtimmt gegen das Project. Die Wiederentlaſſung der Sabres mußte einen nachtheiligent

gabe ihrer Stimmen angeordnet.

In der 3ten Sißung der nun wieder eröffnetenors Eindruc bervorbringen, auch werde der Zweck derIng . dentlichen Tagfaßung am 7. Juli wurden die erwähnten ſtruction nicht erreicht, da nach vollendeter Dienſtzeit wieder Anträge des Kriegsraths der Berathung unterworfen. die eingeübte Mannſchaft aus dem Bundesbeere ſo, nidt aus lauheit , nicht unintereſſant, die für und wider angeführs austreten würde. – Zug eben , Es iſt Gründe ten

zu hören.

fondern weil es dafür bålt , Roſten und Zeit wurden

Laut Eröffnung des Präſidenten hatten dem Antrage des Seriegsraths bis dahin zugeſtimmt die Stände Lus gern , Bern , Baſel, Aargau , Waadt, Genf, Appenzells Außerrhoden, Zürich und Graubündten. Ihre Nichtzus ſtimmung hatten ertiårt: Uri, Unterwalden , Freyburg ,

zweckmäßiger in den Kantonen ſelbſt auf die Ausbildung Der verwendet. - Freyburg eben ſo. Bei der Truppen Truppen verwendet., nochmaliger Ueberlegung der Sache bat es ſich in ſeis nem früheren Beſchluſſe beſtårkt. In den Rantonen ſeien bereits bedeutende Summen , in Freyburg. 2. B. über

Schaffhauſen, Solothurn, Glarus und St. Gallen .

100,000 Fr. , auf das Kriegsweſen verwendet worden ,

In umſtändlicher DarſteŰung entwidelte 3 úrid), wie und noch bleibe Vieles zu thun übrig ; die Zuſammenzie

in Folge des Beſchluſſes der außerordentlichen Dagſa, bung der Cadres fónnte dieſen Eifer der Kantone ſchwå. kung nicht nur die beiden Bundesauszüge, ſondern auch chen . Auch die Bemerkungen von Glarus muß Freyburg das erſte Aufgebot der Landwehr auf marſchfertigen Fuß unterſtůben. Hat die Zurückziehung dieſer Bataillone To geſeßt worden, und der Kriegsrath rich bemůbt babe, großes Aufſehen erregt, wie viel mehr, wenn die Cadres durch veranſtaltete Inſpectionen ſich von dem Zuſtande wieder entlaſſen würden . Sollte indeſſen die Gefahr der verſchiedenen Beſtandtheile des Bundesheeres auf

eines nabe bevorſtehenden Krieges wirflich eintreten,. To

genaueſte zu unterrichten. Manches habe ſich dabei als will Freyburg immer noch gerne zu einem ſolchen Pros mangelhaft gezeigt, aber durch die Anſtrengungen der jecte Hand bieten , zumal in dieſem Falle der ertheilte Stånde ſei vieles verbeſſert und nachgeholt worden. Unterricht unmittelbar auf das ganze Heer überginge ..

Indeſſen befinden ſich immer die weſeutlichen Puncte, Im gegenwärtigen Augenblicke iſt der Landmann mit Ars die Inſtruction der Cadres , noch in ihrer Kindheit, und beiten überhauft; würde man ihn denſelben ohne Noth ,

wenn auch die einzelnen Theile rich in kriegsfertigem fabrlichen entziehen, Stoß ſo könnte die Nationalbegeiſterung einen ges erleiden. - Solothurn , wie Glarus. ſchen Ganzen zu vereinigen . Von Die Sache iſt 1 ) nicht dienlich , da unſere Neutralitat ſelben zu einem organi te aßig,

Zuſtande befinden , To ſei nun erſt noch erforderlich, dies

die dafür ans dieſein Gefichtspunc ſei der Kriegsrath bei Ausarbeis anerkannt worden ; 2 ) nicht zwedm tung ſeines Vorſchlages ausgegangen . Sollte derſelbe gewieſene Zeit iſt zu kurz. Zudem haben wir nach dem

a{s unzweđmåßig nachgewieſen werden können, ſo werde. Urtheile rachkundiger Militars nicht in fünſtlichen Ma. den dießfälligen Gründen volles Gehör geſchenkt. Aber novern, ſondern nur in einer aus der Begeiſterung des yon Defonomie werde man doch da nicht reden wollen, Volkes hervorgegangenen allgemeinen Kraftanſtrengung wo es ſich um die höchſten Güter des Vaterlandes , Teine unſer Heil zu ſuchen. Den landmann darf man in

Unabhängigkeit, ſeine Ehrehandle; auch würde durch einem ſo ſchlechten Jahrgang der Feldarbeit nicht ents die Verwendung der dießf&digen Koſtenaufdie Aus. sieben. Durchdas Austreten der Mannſchaft nad vol, růſtungen der Kantone dem Ganzen nicht genügend ges lendeter Dienſtzeit ginge der Nußen der Sache wie

bolfen . Die gute Ausrüſtung ſei unzulänglich, wenn verloren. 3) Unſere Hülfsquellen ſind ohnehin erſchöpft,

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nene, faſten dürfen wir nicht auf das Volt wälzen. noch dem Staate nur einigermaßen bedeutende Roſten Biele Rantone deinen dem Projecte nur darum zu

verurſachen. - Dieſe leştere Anſtalt, welche jeder Staat

buldigen, damit andere an ihrer Statt ſich anſtrengen.

beſißen ſollte und befißen würde, wenn man im Frieden nur einige ernſtliche Gedanken auf den Krieg richten möchte , pflegt man nun vorzugsweiſe Landwehr zu

( Fortfegung folgt. )

nennen ; wenn aber aud) die Führer und Pebrer der ers

Ueber Profeſſor Welder's Motion auf

ſteren dieſer Anſtalten , der Kriegsſchule oder des Heeres

Veränderung der Wehrverfaſſung. *)

Maſſe der Schüler einem geregelten und beſtåndigen

Hr. Profeſſor Welder bat in der badiſchen Rammer

ſt & ndig ſind und ſein müſſen , ſo unterliegt doch die Wedſel, uub dieſe Anſtatt eniſpricht daber dem dite's

der Abgeordneten eine Motion auf Veränderung der ren Begriffe eines ſtehenden Heeres durch aus nicht Wehrverfaſſung geſtellt, welche mehrfaches Intereſſe ers mebr. Will man daber mit dem Worte Landwehr übers regt und verdient. - In der Begründung dieſer Motion baupt den Gegenſaß vom ſtehenden Heere bezeichnen, ſo bat der Herr Antragſteller auf den Ausſpruch militarix fann man mit vollem Rechte auch die erſtere dieſer An, ſcher Schriftſteller und insbeſondere auf die Heerbils ſtalten eine Landwehre, die erſte Klaſſe derſelben, nens

überdas die Unterſuch bung * nundunſerer hingewieſen , und Zeit " *** )ungen Heerweſe

an. den Namen aufallerdi nicht en ; dochdieſekommt nenAuf Weiſees entſteh ngs zweierlei

Gats

ſeitdem haben mehrere öffentliche Blåtter (die münchner tungen der bewaffneten Macht, aber ſie ſtehen nid)t politiſche Zeitung, das Inland u . a . ) darauf aufmert's neben, ſondern binter einander , und je weiter die

ſain gemacht, daß dieſe Motion im Weſentlichen daſſelbe Nothwendigkeit des Aufgeb ots der zweiten Gattungoder Hinter der fandwehr in den

bezwede, was jeue beiden Schriften vorſchlagen.

Allerdings iſt in jenen „ Unterſuchungen „ Heerbildung " ſchon vor eilf Jahren die

grund zurücftritt, und nur

und in der als außerordentlides und legtes Mittel erſcheint, Nothwe ndigo

um ſo mehr erfüllt die erſtere dieſer Anſtalten , das finis

feit einer unſeren åußeren und inneren Staatsverhalts

enmilitar oder das Heer, oder wie man ſie ſonſt beißen

niſſen entſprechenden Reform der Wehrverfaſſung ents. mag . ifren Zweck, und um ſo entſprechender erſcheint widelt worden , aber zwiſchen einem Theile der in jenen die Wehrverfaſſung, wenn man ſie nicht blos vom dfos Shriften bezeichneten , und der in der Motion vorges. nomiſchen, ſondern vom höheren Standpuncte aller bier ſchlagenen Mittel beſteht ein weſentlicher Unterſchied. einwirkenden Verhältniſſe des Rechts, der Kriegskunſt, Das Mittel zur Abhülfe eines Theils des gegenwärtis ber Politik und der Civiliſation betrachtet. gen Zuſtandes ſoll nåmlich der Motion zufolge darin Statt deſſen aber , die Kriegemacht, einen Körper, beſtehen, daß die Streitmacht in zwei Theile geſpalten der auf dem blutigen Wahlplake vorzüglich nur durch werde , und zwar in der Art, daß ſchon die erſten zebns inneren und außeren Zuſammenhang ſeiner Theile, durch taufend Mann , welche Baden zum Bundesheere itellt, einbeit ſiegen fann ſchon von voru bercin in zwei, zur Hälfte aus kinienmilitár und zur Hälfte aus lands dem Unterrichte und der Bildungnach verſchiedene Theile wehr beſtehen roll ; dieſes Mittel iſt aber in den oben

zu (palten, erſcheint nicht nur als zwecwidrig, ſondern

bezeichneten Schriften nichtvorgeſdlagen, und in Bes auch alß unnuß, wenn das Heer oder die Kriegsſchule ziebung auf die in jenen Blåttern ausgeſprochene Meis ſelbſt , im obigen Sinne, nichts anders , als eine Art nung glaubt man daher Folgendes bemerken zu müſſen. wohlorganiſirter fandwehr iſt, und die nöthigen Einrich 1

Nach den verſchiedenen Lagen , in welche Staaten gerathen fónnen , nach dem Standpuncte der Kriegs,

tungen befißt, nåmlich : wenn ſie mit möglich it geringen Koſten und mit möglichſt geringer

kunſt und aller unſerer dußeren und inneren Berbått Stórung der bårgerlichen Verhältniſſe, die niſſe, bedarf der Staat zum Schube feiner Rechte und größtmdglide 3ahl von Kriegsſchülern zu bils. Unabhångigkeit folgender Einrichtungen : Erſtens , einer Anſtalt, in welcher alle oder , vom

Den und im Falle des Bedarfs in ibre Rahmen zu faſſen vermag.

Voltes, während einer beſtimten Anzahl Jahre, die

Wie dieſe Aufgabe am zwecmåßigften geldſt werden daß konne,und dasüber haupt die Aufgabe der neuere

des Landes nicht ausreichen ſollte , diejenigen Waffen . fähigen des Boltes vereinigen , welche nicht im Heere ſteben , während ſie im Frieden weder in ibren bårgers lichen Verhältniſſen durch Kriegsübungen geſtört werden ,

litäriſchen Verhältniſſen entſpriớt, und ſie vielmehr zu erweitern , zu einer großen praktiſchen Bildung & foule des Dolfes umzugeſtalten, und ihnen im Staatss organismus eine gebübrende, würdige Stelle anzuweiſen, .

hat dieſen Artitet auch in die allgemeine Derør.Berfaſſer * ) Zeitung einrüden laſſen

dieß wurde in jenen Schriften ausführlich entwidelt. -,

Geſeße aufgerufen , ein Theil der Waffenfähigen des .

n Krieg sſchule und seriegsbereitſchafwerden , in Behrve die Heereeinges rfaſſu ngen nichtn zudarinlaſſenbeſtehe, t bilden, darin , ihrent . einſchrumpfe , ſondern ben oder . welcher ſie zur Kriegführung ausgebildet Einrichtunge veralteten Theilgeben zum n diejenigeEntwides imAugen. welcher einerAnſtalt, Zweitens, ftaatswirthſc haftlichen Bertheidigu politiſchen ng lung und inneren gegenwärtig zurſich åußeren zu en unomis blide , welche, unſeren der Gefahr , wenn dasinHeer

**) Münden bei Lindauer 1820.

*** ) München in der lit. artiſt, Anſtalt von Gotta 1831.

Es wurde in denſelben dargeſtellt, daß die zwei Haupts

glüdlichen Isſung ver Aufgabe grundſåpe, welche zur beſtehen : führen , in Folgendem

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Erſtens, in Freiheit der Concurrenz zu den Befehlss und am rechtlichſten Wertheilt erſcheint, wenn ſie alle ſtellen, und allgemeiner Verbreitung der Mittel, ſich auch Waffenfábigen ohne Ausnahme trifft; - weil dieſe Paſt

in der Truppe za denſelben zu bilden , damitdas Heer an fich, hinſichtlich der Dauer, für den größeren Theil nicht nur eine Kriegsſchule für die gemeinen Soldaten, ſogar auf ein Sechstheil der gegenwärtigen Dienſtzeit ſondern auch für die Anführer werde. herabgeſeibt, und ſo erleichtert würde, daß ſie gar nicht

Zweitens, in einer allmählich zunehmenden, ſtarken

mehr als eine faſt erſcheinen, und dadurch auf die eins

jährlichen Aushebung, und der damit in Berbindung fachſte Weiſe das Einſtandsweſen ſich vermindern oder ſtehenden Verminderung der Dienſtzeit überhaupt, von ſelbſt ſelbſt aufhören würde. - Die Wehrverfaſſung würde und der Unterrichtszeit im Frieden insbeſondere. Die Dauer dieſer Unterrichtszeit låßt fich allgemeint

ſidernder ſein , weil ſodann , allein in ſechs Jahren, doppelt ſo vicle Waffenfábige durch die Kriegsſchule ge.

nicht poſitiv beſtimmen , aber als uebergang und in Anbetracht deſſen, was in dieſer Beziehung die verſchies denen europäiſchen Staaten gethan oder nicht gethan baben, erſdeint eine Feitſeßung derſelben auf höchſtens

ben, als jeßt, und weil dadurch nicht nur der Beſtand und Erſaß der finientruppen geſichert , ſondern auch vorzüglich dadurch die Kriegstüchtigkeit der Paudwehr begründet wird.

brei Jahre am angemeſfenſteit, und zwar in der Art,

Sie würde endlich wohlfeiler ſein , ſowohl für die

daß nur die Reiterei und der kleinere Theil der Artils einzelnen Betheiligten durch die Verminderung oder das ſerie drei Jahre , der größere Theil der legteren zwei Aufhóren der Einſtandsſummen , theils durch die vers

Jahre, und die Infanterie im Ganzen nur ein Jahr minderten Beiſteuern , welche die Familien den Soldaten pråſent ſeien ,wie dieß auch vom Profeſſor Welcher für zufließen laſſen , als auch im Ganzen , ſelbſt wenn die das finienmilitår beantragt wurde, nur mit dem uns bisherige Summe ferner auf's Heer verwendet werden terſchiede, daß die Reiter nur zwei, hingegen die Artilles müßte ; denn nicht darin beſteht die Wohlfeilheit, daß

riſten drei Jahre préſent ſein ſollten, was ſich auf einen etwas wenig foſte, ſondern daß es für ſeine Koſten Irrthum gründet, der häufig bei Nichtmilitars vorfommt, viel Werth befiße, und im vorliegenden Falle würde

daß ſie wähnen, jeder Kanonier müſſe ein vollkommener für die gegenwärtigen Koſten, ſammt der großen ,wobla Feuerwerksmeiſter rein .

tbåtigenErleichterung der Betreffenden, binſichtlich der - das Doppelte geleiſtet. Ueberhaupt iſt in dieſer Beziehung zwar gewiß , Anerfennung einer kurzen Unterrichtszeit, - wie fie obs nebin , nur durch das Urlaubsweſen verſteckt, in den meis daß ein ſolches Unterrichtsweſen von ambulanten lands ſten Heeren ſchon wirklich ſtattfindet, -- wird man bofs wehroffizieren und Unteroffizieren nie leiſten würde, was

Die Anerkennung dieſer beiden Grundſåße, die offene Dicnſtzeit -

fentlich im Jahre 1831 , und in conſtitutionellen Staas

ſich Manche davon verſprechen , aber es iſt noch unges

ten, nicht mehr für voreilig halten , wenn man bedenkt, miß , ob es weniger koſten würde, als ein zweckmäßig das daß Preußen , das rein - monarchiſche Preußen , bereits

Semeſſenes Unterrichtsſyſtem im Heere.

vor mehr als zwanzig Jahren eine , auf dieſe

So geſtellt, würde eine Regierung, welche ſchon im

Grindſåse baſirte, liberale Wehrverfaſſung einges

vorigen Jahre durch die Umgeſtaltung der Militärſchule

führt hat , und daß es vorzüglich derſelben ſein gláns und manche andere Verfügungen den Beweis lieferte,

zendes Wiedererſtehen in den Jahren 1813 und 1814 , daß ſie in ſolchen Dingen nicht geſonnen ſet , ſich von und ſeine gegenwärtige Stellung unter den europäiſchen den Anſprůdhen der Zeit in das Schlepptau nehmen zu Großmåchten verdankt.

Zum Theil das Koſtſpielige und vorzüglich das lås ſtige, welches der preußiſchen Wehrverfaſſung vorgewor: fen werden kann , betrifft gerade nur die landwebrs anſtalt, und zwar insbeſondere das Verhältniß , daß fie , ſtatt nur als leßtes Mittel im Hintergrunde zu

laſſen, ſondern daß ſie ſelbſt die Initiative zu ergreifen wife dieſem Theite der Motion vielleicht ein günſti ges Gebór ſchenken , wåbrend wohl kaum zu erwarten ſteht, daß fie dem Vorgeſchlagenen ihre Zuſtimmung gewähren möchte. Schlüßlid verdient noch bemerkt zu werden, daß erſt

ſtehen, zu weit in den Bereich des Heeres hineingezogen burch, eine ſolche Erweiterung ſeiner Kriegsmadit Baden iſt, was Profeffor Welcker ſelbſt wohl erfannt hat, und dennoch die für Baden neu zu ſchaffende landwehr in noch nåbere Berührung mit dem Heere bringen wil ! -

in den Stand geſellt werden würde , den Verpflichtung gen gegen den deutſchen Bund völlig zu entſprechen , denn das, was der Bund in einem einzigen Kriegsjahre

Wenn daher die Kammer der Abgeordneten , ſtatt den fordern fann , beträgt nicht 10,000 , ſondern 20,000 Antrag zu ſtellen, daß das linienmilitår zur Hälfte ein Mann, ſo wie es für Bayern nicht 35 - 36,000 , ſons gehe, vielmehr darauf antragen warbe, durch Annahme dern 70-72,000 Mann beträgt, was die $ . 1. 4. 5. 7. einer ſolchen dreijährigen Unterrichtszeit im Frieden daſs

8 u . 33 klar ausſprechen , und in dein 2. Hefte 1. Bandes

ſelbe gleichſam um das Doppelte zu vermehren , ſo der ,,militäriſchen Mittheilungen " ausführlich entwickelt würde gerade dadurch dem hierher bezüglichen Theile der Motion am meiſten , und wahrhaft entſprodhen werden.

Dann würde die Wehrverfaſſung mebr conſtitus tionell ſein, weil die Kriegsdienſtlaſt burdy ſtårfere Aushebung gleichheitlicher und rechtlicher vertheilt ers

worden iſt. Münchert, am 8. Juli 1831.

Der Verfaſſer der oben bezeichneten Schriftert, Hauptmann v. Bylander.

deint, als bei einer (d )wachen, jährlichen Aushebung , Redigirt unter berantwortligkeit der Verlagshandlung : C. W. Peste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

..

Mittwoch , 27. Juli 1831 .

Nr. 60 .

TECTURA

Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n frei ch.

mit den verſchiedenen Details des Dienſtes , mit dem

Durch eine k. Ordonnanz vom 5. Juni erhålt die praktiſchen militäriſchen Unterrichte, mit der Polizei und Applicationsſchule der Artillerie und des Genie folgende der Diſciplin der Zöglinge chargirt. - Art . 6. Der Organiſation : Art. 1. Die Zöglinge der polytechniſchen erſte und zweite Commandant werden auf Vorſchlag Schule, welche von der Prüfungsjury dieſer Sdule als des Kriegsminiſters von dem König ernannt, die andes .

zuläſſig für den offentlichen Dienſt erfanntworden ſind ren Offiziere des Stabs von den Kriegsminiſter. und welche ſich für die Artillerie oder das Genie beſtim : Art. 7. Das Unterrichtsperſonal beſteht aus 1 Profeſſor men werden , treten in die zıt Metz errichtete Applica: für die Anwendung der mathematiſchen Wiſſenſchaften tionsſchule, um darin den ſpeciellen für dieſe Waffen auf die Artillerie und die militäriſchen Conſtructionen; geeigneten Unterricht zu empfangen. -- Art. 2. Der

Kriegsminiſter wird jedes Jahr die Anzahl der Zöglinge

aus 1 Profesor der auf die Maſchinen angewandtent Mechanik; aus 1 Profeſſor und 1 Gebúlfen für die pers

beſtimmen , welche für jededieſer Waffen nachdem muti: manente Fortification , für den Angriff und die Vertheis maßlichen Bedürfniß des Dienſtes aufgenommen werden follen . - Art. -

3. Der Applicationsſchule wird ein Stab

digung feſter Plåße; aus 1 Profeſſor der Kriegsfunſt und für die Feldbefeſtigung ; aus 1 Profeſor für die

attaſchirt, der, wie folgt, zuſammengeſetzt iſt : 1 Mare Architektur und die militäriſden Bauten ; aus 1 Pros cals de camp als erſter Commandant ; i Oberſt oder feffor- der Geodeſie und Topographie ; aus 1 lehrer für Oberſtlieutenant als zweiter Commandant, der zugleich alle Arten von Zeichnungen ; aus i Profeſſor der auf Studiendirector iſt ; i Escadronschef der Artillerie ; 1

die Kriegsfunſt angewandten pby Tiſden und chemiſchen

Bataillonschef des Genie; 3 Capitaine erſter oder zweiter Wiſſenſchaften ; aus 1 Profeſſor der deutſchen Sprache; Klaſſe von der Artillerie; 3 Capitaine deſſelben Ranges aus i Profeſſor und 1 Gebülfen der Roßarzneifunſt und der Reitfunſt. Der Gurſus der Nomenclatur und

der

vom Genie ; 1 Oberchirurg ( Doctor der Medizin . )

Art. 4. Der erſte Commandant wird abwechſeld der Ars tillerie und dem Genie entnommen . Der zweite Gom-

Conſtruction des Materiels derArtillerie wird von einem der dem Sdulſtabe attaſdirten Artillerie offiziere gebals

mandant wird aus derjenigen Waffe gewählt, welcher

ten .. -- Art. 8. Die Profefforen , Gebülfen und Pebrer ten

der erſte Commandant midt angehört. Beide Commans

werden von dem Kriegsminiſter ernannt. - Art.. 9. Die

-

danten, ſo wie ſämmtliche Offiziere beider Waffent,welche Profeſſoren der Fortification werden aus den im Dienſte dem Schulſtabe angehören , können nicht långer wie ſechs befindlichen Offizieren des Genieſtab3 gewählt; alle ans Jahre in der Schule verbleiben. Wenn der erſte Soms

deren Profeſſoren der angewandten Wiſſenſchaften unter

mandant der Schule von der einen Waffe zu der andes

dent Offizieren der beiden Corps der Artillerie und des

ren åbergeht, ſo hat dieß die Veränderung des zweiten

Genie. – Art. 10. Die Profeſſoren richten ſich in ihren

Conmandanten zur Folge, welche binnen ſechs Monaten bewirkt wird . Art. 5. Der erſte Commandant iſt mit dem Vollzuge der die Applicationsſchule betreffenden Ordonnanzen, Reglements und Inſtructionen beſonders

Vortrågen nach den von dem Sriegsminiſter in den Pros grammen gegebenen Beſtimmungen. In allen in den Reglements nicht vorgeſehenen Fällen erhalten ſie von dem erſten Commandant durch den zweiten Commandant

beauftragt. Seine Gewalt erſtrect ſich über alle Zweige

der Schule die Befehle in Beziehung auf die Zeit und den

des Dienſtes und des Unterrichtes . "Er ſteht mit dem

Gegenſtand des Unterrichtes. - Ärt. 11. Der Kriegos

Kriegsminiſter unmittelbar in Correſpondenz. Dem miniſter ernennt die bei der Applicationsſchule angeſtells zweiten Commandanten iſt unter der Oberaufſicht des ten Beamten, welche ſo viel wie möglich aus den beiden

erſten Commandanten die Direction des Unterrichtes, die Waffen zu wählen ſind, und zwar i Bibliothefar Archis Ueberwachung, Polizei und Diſciplin der Zöglinge, die var (welcher aus den ebemaligen Offizieren dieſer beiden Aufſicht über die Werkſtätten der Modelle und Inſtru : Waffen zu nehmen iſt ); 1 Rechnungsbeamten ; 1 mes mente und im Allgemeinen alle Details des Dienſtes chaniſchen Künſtler für mathematiſche Inſtrumente und

und der Verwaltung der Schule übertragen. Die andes 1 Gehülfen ; 1Zeugmart der Artillerie ; 1 Zeugwart des Senie. - Art. 12. Das fubalterne Dienerperſonal der ren Offiziere des Stabs, welche unter den unmittelba: Genie. ren Befehleu des zweiten Commandanten ſtehen , ſind Sdule wird durch die Inſtructions- und Verwaltungs

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råthe gemeinſchaftlich ernannt, welche ihre Anzahl und die höhere Inſtruction iſt noch in der Kindheit. Sdion ihren Gehalt beſtimmen werden. Der Etat dieſer Ers die Uebungslager haben ſich in dieſer Hinſicht als wohl. nennungeit und Gehalte wird der Genehmigung des thatig erwieſen, hier iſt es nur um Fortſetung derſelben Kriegsminiſters untergeben . – Art. 13. Das Militárs Militår, zu thun. Jit aber die Sache nothwendig , ſo kann die gebåtde von St. Arnould verbleibt für den Dienſt der Ausgabe nidt in Betrad )t fommen. Die Reibungen und

Schule. - Art. 14. Der Kriegsminiſter wird die Woh. Beſorgniſſe ſind gerade ein Grund für das Project. nung der Zöglinge auf dem zu St. Arnould gehörigen Man muß die Truppen an einander gewöhnen, ehe der Grund und Boden einrichten . Bis zur Vollendung dies Augenblick der Gefahr vorüber iſt; würden ſie ſid, bei ſer neuen Gebäude werden die Paviủons von la Hautes einem wirflichen Aufbruch nicht mit einander vertragen Seille fernerhin zur Wohnung der Zöglinge verwendet. tonnen, wie würde es uns ergeben ? Durch den Austritt Art. 15. Das Etabliſſement der Schule wird enthals der gedienten Mannſchaft wird der weſentliche Nutzen ten : die Wohnungen des erſten und zweiten Cominans feineswegs vereitelt, ein Theil derſelben , namentlich die danten, des Bibliothekars und des Rechnungsbeamten ; Offiziere, werden immer noch bleiben. Die Wiederaufs -

Wohnräume für wenigſtens 150 Zöglinge , mit einem

Idung der Cadres fann fein Aufſehen erregen, es han:

Kranfenſaal und mit Badeſálen ; eine Militárbibliothek der Wiſſenſchaften und Kúníte; ein Lofal, welches mit allen zu geodeſiſchen Beobachtungen nothwendigen Ius ſtrumenten verſehen iſt; ein Kabinet für die Phyſit; ein Laboratorium für die Chemie ; ein Kabinet der Naturgeſdichte derjenigen Mineralien und Vegetabilien, welche bei den militäriſchen Künſten angewendet werden fons nen ; ein Kabinet von Modellen und Reliefs , welches die widtigſten Gegenſtånde für den Dienſt der beiden Waffen enthält ; eine vollſtåndige lithographie ; die für Arbeiten , Verſuche, Conſtructionen 2c. geeigneten Såle

delt ſich nicht um einen Grångfordon , ſondern um ein Uebungslager, deſſen Dauer im Voraus bezeichnet iſt. Schaffhauſen gegen das Project. Es fragt ſich, 1) ob, da es ſich nicht um einen Auszug, ſondern nur um Eins übung der Truppen handelt, die Koſten nach Artifel 3 des Bundesvertrags zur Hälfte aus der Kriegskaſſe bes ſtritten werden dürfen ; 2 ) die Koſten find allzubedeus tend, wir rollen unſere Geldfråfte für wichtigeres auf: ſparen , beſonders für die Ergånzung des Matericllen ; 3 ) geſchickte Offiziere werden auch ſonſt ihrer Aufgabe gewachſen ſein , für ungeſdhickte reicht die Zeit nid)t bin .

und Werkſtätten ; Erercirſchoppen und Såle; eine Reits

Zudem würden ſich die Offiziere einer bedenklichen Kritik

bahn mit allem dazu Gehörigen; die ndthigen Magazine ausſeßen ; der Nimbus , der ſie bis dahin umgab, wurde und Parfs ; die für die Arbeiten und verſuche erfors

verſchwinden und mancher durch die offentliche Meinung

derlichen Inſtrumente, Maſchinen, Geråthſchaften und

als untauglich bezeichnet ; dadurd wurde auf den Fau

Materialien; eine Sammlung von Waffen verſchiedes ner Arten , son offenſiven und defenſiven , von neues ren und älteren ; die zu den Mandvern und Transporten dienenden Maſchinen und Gegenſtande jeder Art.Art. 16. Die Polygonen der Regimentsſchulen der Artils lerie und des Genie werden zu den Mandvern und den Uebungen der Zöglinge der Applicationsſchule benutt. -

der Gefahr das Vertrauen im Voraus zerſtört. Beſſer werden endlich 4) die Anſtrengungen auf den Augenblick wirklicher Gefahr verſchoben. Vorübungen würden den

-

Art. 17. In der erſten Woche des Monats December

eines jeden Jahres, nach Ausfertigung der Brevets der Zulaſſung in die Applicationsſdule , wird der Kriegss miniſter dem erſten Commandanten einen namentlichen,

Enthuſiasmus eher ſchwächen und im entſcheidenden Au

genblicke Gleichgiltigkeit an deſſen Stelle treten . lieber alſo etwas weniger Uebung und deſtomehr Begeiſterung,

wenn die Stunde der Gefahr ſchlågt. — Appenzell's Junerrhoden wie Unterwalden, da bei dem beſten Wils , len Inſubordination eintreten könnte ; AppenzeU- Außers rhoden hingegen für das Project. – St. Gallen batte gewünſcht, man håtte das Project nicht ſo weit ausges

nach den Prüfungen bei dem Austritte aus der polys Behnt, ein beſchränkteres würde eher Eingang gefunden tedyniſchen Schule aufgeſtellten Etat der neu aufgenom , haben . Bei ernſthaften Anſtrengungen würde wohl ein menen Zoglinge überſenden. Dieſem Etat wird er das

Mangel an ófonomiſchen Mitteln lebhafter empfunden ,

Signalement eines jeden derſelben und die Protokolle ihrer Prüfungen beifügen. - Art. 18. Die Zöglinge werden ſpåteſtens bis zum 28. Januar eines jeden Jah res zur Applicationsſchule übergehen. – Art. 19. Die Zöglinge verbleiben wenigſtens zwei und höchſtens brei

als ein Mangel an Inſtruction, die ſich bei gutem Geiſte leicht gibt. Die Koſten des Projects módyten zu niedrig angeſdílagen ſein , aber heilige Pflicht aller Stånde iſt es , die Truppen in ihren Kantonen gehörig zu üben. St. Gallen wird ſich dieſes ernſtlich angelegen ſein laſ ,

Jahre in der Applicationsſchule. Sie werden darin in zwei Abtheilungen klaſſifizirt. Die erſte Abtheilung wird

ſen. In Kantonen, wo ſich die Inſtruction mangelhaft gezeigt hat , ſollte man neue Inſpectionen vornehmen

-

.

aus denjenigen Zöglingen beſtehen, welche dem Curſus

laſſen. Vor Adem jedoch iſt auf gute Bewaffnung zu

des zweiten Jahres folgen ; die zweite Abtheilung wird

ſeben . Das Unmögliche hingegen fordere man nicht, ſo

aus den neu zugegangenen und denjenigen Zoglingen lange die Gefahr nicht imminent iſt. – Graubündten. gebildet , welche in die erſte Abtheiluug nicht übergehen . In unſerem Kanton iſt das Publicum wegen der lage konnten .

( Fortf. folgt. ) Sch w We ( Fortresung. )

Baſel für das Project. Alle unſere Anſtrengungent

von Europa noch gar nicht ſo beruhigt. Die Gründe,

welche von Zürich entwickelt worden , haben auch Graus bündten bewogen , dem Projecte beizuſtimmen. Er iſt einer der årmeren Kantone , aber hier båtte ihm die Sparſamfeit übel angewandt geſchienen . Durch die

ſind bis dahin noch hinter dem Bedarf zurückgeblieben, Zuſammenziehung der Cadres würde eine wahrhaft eide

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genöſſiſdse Armee gebildet; wir hatten nicht blos Kanserirt, geben der theoretiſchen Belehrung des Soldaten fonaltruppen , wie im Jahr 1798. Nicht als eine rudis jene Ausdehnung und jenen Worth, den man frůber nicht indigestaque moles ſollen wir unſere Truppen dein gekannt hat, vielleicht aber auch nicht anerkennen wollte. Feinde entgegen werfen . Auch in Hinſicht auf die Sub Daß man früher feinen beſonderen Werth auf theo , ordination wäre die Ausführung des Projects wúních, retiſche Belebrung des Soldaten legte , beweißt aber

bar. Zu bedauern iſt vielleicht, daß 'nidit die beiden wohl nod ; nid t, daß man ſie auch jeßt noch entbehren

Cheile deffelben voneinander getrenntworden ſind, da fónne. Man wird eseinleudstend finden, daß zur dienſ: der erſte vielleicht allgemeine Billigung gefunden håtte. lichen Ausbildung einer jährlich neuen, auf

ſich ſelbſt Aargau , wie Zürich. Es handelt ſich um ein noths beſchranften Maſſe junger Soldaten , welcher ſonadh die

wendiges Mittel zu dem Zwecke einer fråftigen Natios Gelegenheit mangelt, ſid an álteren Cameraden zu ſpie: nalvertheidigung ; wer nber den Zweck wiù , muß auch geln, und deren active Dienſtzeit zu furz iſt, um ohne die Mittel wollen. Die geåußerten Bebenfen kann Aars Nadstheil für den Dienſt ſie aus eigener Erfahrung

gau nicht theilen . Wenn es ſich um die höchſten Güter genügende Belehrung ſddpfen zu laſſen , eine andere bandelt, darf man in Hinſicht des Aufwandes nicht allzu Verfahrungsweiſe ſtattfinden müſſe, als jene in frühes ångſtlich ſein , oder wozu hätten wir ſonſt ſeit Jahren ren Zeiten war, wo man den wenigen, der Maſſe alter die vorhandenen Geldmittel geſammelt? Was hilft es, Soldaten für eine lange Dauer einverleibten Neulingen

im Augenblicke der Gefahr zu allen Opfern bereit zu es überließ, ienen abzulernen , was ſie in dienſtlicher ſein , wenn man nicht bereits kampffertig iſt ? laſſen wir Beziehung wiſſen mußten , um den Züchtigungen, nach uns das Jahr 1798 zur Warnung dienen . Man beſorgt der damaligen Zeitſitre, hierin eben nicht ſcrupuldier Indiſciplin ; um ſo mehr ſollte man ſich des Geiſtes der Oberer zu entgeben; es dürfte ferner nicht minder ein: Mannſchaft bei Zeiten verſichern. Der Wille allein macht leuchtend erſcheinen , daß - da nicht mehr gemachte uns nicht ſtart ; auch der Kraft bedürfen wir und des Soldaten direct aus der Conſcription geſtellt werden , Bewußtſeins der Kraft ; dieſe aber gibt nur die Uebung.

als Gelehrte vom Himmel fallen - man die Recrutent

Nicht nur mit Worten , ſondern mit der That will Aars auch dasjenige lehren müſſe, was ſie außer der Manis gau zur Verbeſſerung des eidgenöſſiſchen Wehrſyſtems pulation der Waffe wiſſen und fónnen müſſen , um den mitwirken. – įhurgau bat das Project als ein Wert aus ihrem Zwecke fließenden Anforderungen zu entſpres tiefer Einſicht mit Wohlgefallen gewürdigt. Aber Nußen chen ; und kann man endlich nicht in Abrede ſtellen, dab, und Nothwendigfeit deſſelben ſind noch zweifelhaft. Jes da unter den meiſt überall beſtehenden Verhältniſſen den ner, weil er nur vorübergehend wäre, dieſe, weil die jungen Soldaten auch die Gelegenheit fehlt, durch vor: politiſchen Conſtellationen ſich in neueſter Zeit eher ges läufige gemeinſchaftliche Dienſtleiſtung mit älteren Ca: beſſert haben . Daher kann Thurgau einſtweilen nicht meraden , oder lingere fråliminare Anſchauung ihrer beiſtimmen. Sollte ihm indeſſen die Nothwendigkeit der demnächſtigen Verhältniſſe und Functionen, mit dieſen

Sache, mit Rückſicht auf die dermalige politiſche fage auf praktiſdem Wegevertraut zu werden , nur der theos Guropa's, einleuchtend gemacht werden fónnen, ſo wird

retiſche zu dieſem Behufe übrig bleibe , indem er nur

die Geſandtſchaft den Gegenſtand ad instruendum allein die angedeutete Möglichkeit gewảhrt , ſo wird mant nehmen , oder auch einer für die Annahme ſtimmenden auch, trotz der Gegenrede jener vermeintlichen Praktifer, Mehrheit fich anſchließen .

( Sdluß folgt.)

nicht umhin können, die Nothwendigkeit der theoretiſchen Belehrung des Soldaten unter den gegenwärtigen Ver:

båltniſſen anerkennen zu müſſen .

Ueber theoretiſche Belehrung der Soldaten .

Da dieſe Anerfennung nach dem Vorſtehenden noths wendig Bekanntſein mit dem Zwecke der in Rede ſtes

Die Worte ,, Theorie" und ,, theoretiſcher Unterricht“ ertónen heut zu Tage in manchem Dienſte eben ſo båufig und vielſeitig, als man früberhin die fråftigen Solåge des berüchtigten Stockes vernahm . Tempora mutantur , et nos mutamur in illis. « Man prügelt nicht mehr, ſondern man lehrt nur beutzu Tage. - So bat eben jede Zeit ihre Eigenthůmlichkeiten ; und früher und jetzt ſcheinen ſich hiernach in der angedeuteten Beziehung ſehr heterogen einander gegenüber zu ſtehen. Den Grund davon findet mancher veterane Soldatendreſſirer in dem

benden Belehrung vorausſeßt , ſo wollen wir ſofort andeuten, auf welche Weiſe wir glauben, daß dieſe ers theilt werden müſſe , um jenem zu entſprechen , ferner, von welchem Einfluſie auf die Bildung des Soldaten

und jene Belehrung ſcheine und endlich wie weit ſich ihr Umfang, unſeres Erachtens, im Allgemeinen zu erſtres den habe, um, ohne in iu pedantiſche Sdulmeiſterei aus . zuarten, dennoch vollſtåndig zu ſein ; - und ſei damit zugleich der Verſuch gewagt , auf indirecte Weiſe zur Berichtigung irriger Meinungen beizutragen.

langen Frieden , der während ſeiner allzulangen Dauer

zu mehrerer Verſtändigung führen wir indeſſen noch

die Praris genöthigt habe , der Theorie das Feld zu

an, daß wir den Unterricht der Soldaten im Allgemeis

råument, und der hierdurd, die von ihnen getadelte Sucht

nen in der Art in praktiſchen und theoretiſchen eintheis

nach theoretiſcher Belebrung der Soldaten herbeigeführt len , daß wir unter erſterem denjenigen verſteben , der, babe . — Allein die Sache verbalt ſich wohl etwas an , nach den erforderlichen Erläuterungen und Avertiſſes ders ; denn nicht der Friede allein, ſondern hauptſächlich

ments, durch alsbald folgende Commandowórter ſogleich

die neue Organiſation der meiſten Heere, oder vielmehr den Beweiß ſeines Erfolges verlangt, und unter letterem

die neueren Conſcriptionsſyſteme, denen zufolge der jenen im Auge haben , der bei ſpezieller Verſammlung active Dienſtſtand derſelben ſich jährlich faſt ganz reges der Soldaten in belehrendem Vortrage ſie über ihre

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Standes , und Dienſtpflidten und Verhältniſſe und ihre werden ; denn ihr Einfluß auf den Erfolg deſſelben iſt Verrichtungen in dieſen Beziehungen aufflårt, ſo daß großer, als ſich im erſten Augenblicke daritellt. – Wer alio eriterer mehr die taktiſche, letterer mehr die dienſt- unmittelbar nach Uebungen oder Dienſtverrichtungen , die liche Ausbildung des Soldaten bezwecft. Um ſeinem " ben berührten Zwecke zu entſprechen ,

dent Soldaten pbyfiſch angeſtrengt oder erſchöpft haben, theoretiſchen Unterricht ertheilt, wird, wenn er auch ſonst

muß, glauben wir, der theoretiſdie Unterricht vor allem

alle Bedingungen eines zweckmäßigen Unterrichtes erfüllt,

mit gründlicher Sachfenntniß und in populirer Sprache dennoch auf feinen guten Erfolg rechnen fønnen, da des ertheilt werden ; denn über jene Zeiten ſind wir långſt gemeinen Mannes Geneigtheit - ja wir möchten ſagen

hinaus, wo man ohne Beeinträchtigung ſeiner Autorität von Fähigkeit – zuintellectuellem abhångig Thảtigſein iſt,in ſoderdaß, Regelje deſſen phyſiſchem Zuſtande

als pebrer auftreten fonnte , obne ſeinem Thema eben

auch in der Nusführung gewachſen zu ſein , und - wer

nachdem er ſich in dieſein mehr oder minder fraftig, oder

eine gelehrte Sprache zum gemeinen Soldaten reden wohl gar erſchöpft fühlt, ſich jene ſteigert, mindert oder

oder beim Unterrichte ſich auf bloßes Vorleſen beſchráns

ganz verliert.

feir wollte, der würde tauben Ohren predigen . Von der

Ermüdete Soldaten muß man ruhen laſſen ; theores

Richtigkeit der letteren Behauptung iſt ſich leicht zu überzeugen ; man darf nur einen Soldaten -Unterricht befuchen, wobei dieſe Verfahrungsweiſe ſtattfindet:'man wird ſelbſtden grdzeren Theil der Zuhörer mit trüben

tiſcher Unterricht, den man ihnen ertheilt ," kubert auf ſie die Wirkung des Wiegenliedes an Fleinen Kindern. Nuein eben ſo wenig, als zur Unzeit, darf der theoretis (dhe Unterricht zu oft ertheilt werden . Findetderſelbe

oder geſchloſſenen Augen , die minder Eingeſchlaferten täglich, oder ſo oft der Soldat von anderen Verrichtung

jedenfalls völlig theilnahmslos, und jeden über das Ges bérte etwa Befragten in großer Verlegenheit um eine Antwort finden. - natte ſich der Erduldung einer ſols dhen proſaiſchen Einſchläferung nun gar noch die Uebers

gen frei iſt , ſtatt, ſo wird dieſer gleichgiltig und uns empfänglich dafür, und am Ende geneigt, ihn vielmehr als eine Plage, denn als einenothwendige und nütliche Beſchafftigung zu betrachten . Wöchentlich ein höchſtens

zeugung beigeſellt, daß der Lehrer ſelbſt nicht einmal zweimal iſt übrig genug, wenn nur die Zeit dabei gut recht verſtebe, was er vortrage, oder daß er nicht fåbig angewendet, d. h . der Unterricht auf eine zweckmäßige

ſei, das Vorgetragene auszuführen, dann wäre vollends Weiſe ertheilt wird. Wäre dieß nicht der Fall, ſo wäre ein ſolcher Unterricht nicht blos zweclos, ſondern böchſt auch der Unterricht ſchon an und für ſich nachtheilig und verderblich), indem er nådſt Qual und Zeitverluſt, die er der Nachtheil alſo um ſo großer, je öfter jener Ünters dem Soldaten veranlaßt, auch das Anſehen des Lehrens den Oberen compromittirt, und ſomit einen der Grunds feiler des militariſchen Gebåudes erſchüttert båtte. -

richt ſtattfande. Zu bemerfen ſei es uns hier noch vergonnt, daß es auf den Soldaten einen beſonders bleibenden Eindrud

Ganz andere Wahrnehmungen werden ſich darbieten und mache, wenn man vor ſeinem Eintritte in ein neues Vers ginſtigere Reſultate fich folgern laſſen , verweiſt man håltniß , oder bei beſonderen Ereigniſſen, mit einer ges einige Zeit bei einer theoretiſchen Unterweiſung, welche, wie wir es verlangen, mit gründlicher Sachfenntniß und in einer dem gemeinen Soldaten verſtändlichen Sprache erfolgt . Muntere Unbefangenheit und ſichtbares Intereſſe am Vortrage werden im Allgemeinen den Beweis für dejten Zweckmäßigkeit liefern und der hierdurch erzielte

wiſſen Feierlichkeit Worte an ibu richtet, welche ihn über ſein beginnendes Verhältniß, oder den Zweck deſſen , was er eben erwartet oder wahrgenommen , aufflåren , und daß fonach alſo auch gelegentliche Haranguen, etwa beim Zugang der Mannſchaft als Recruten, vor ihrer Beeidis gung, bei ihrer Einkleidung und Bewaffnung, vor ihrem

Geivinn des lehrenden Oberen an Autorität und an

Eintritte in den Dienſt, vor ihrer erſten Beurlaubung,

Vertrauen bei ſeinen Untergebenen und die reelle Bes bei ihrer Ausſcheidung zur Reſerve 2c. oder vor oder nach Tehrung dieſer , werden ein eben ſo ſchimbarer Gewinn Revuen, beſonderen Uebungen, Erecutionen ac. als ein für den Dienſi ſein, als im entgegengeſeßten Falle fidy vorzügliches, theoretiſches Mittel zur Förderung der Auss 11118 ein großer Nachtheil für denſelben gezeigt bat. -

Fordern wir auch Gründlichkeit und populire Sprache

bildung des Soldaten erachtet werden müſſen . Zeigen beim theoretiſchen Unterrichte die Soldaten ſich

im theoretiſchen Vortrage, ſo buldigen wir dennoch dem

munter und aufmerkſam , ſo ſuche man durch lebendigen ,

allgemeinen , auf die militariſche Sitte ſich gründenden anſprechenden Vortrag lie in dieſer Spannung zu erbals Verlangen der Kürze und Bündigkeit deſſelben ; jedoc ten, vergelfe aber ja nicht, daß intellectuelle Thåtigkeit nur in dem Grade , als deſſen Faßlichkeit für den ges

den gemeinen Mann mehr anſtrengt, als phyſiſche, d.b.

meinen Mann darunter nicht leidet. - Denn begreifs daß er in dieſer länger auszuharren vermag, als in jener, licherweiſe iſt nicht alles furz und bủndig Vorgetragene

und verlängere deßhalb die Dauer des Unterrichtes dar,

dem geineinen Manne auch verſtåndlich , und ſiderlich auf bin durchaus nicht; viemehr breche man ihn ja zu würde man ihn verblüffen, ſtatt zu belehren , wollte man rechter Zeit ab , wil man des guten Erfolgs gewiß ſein. ihm , dem Grundſatze der Kürze und Bündigkeit rücks Es gibt nämlich im Verlaufe eines solchen unterrichtes einen ſichtslos entſprechend , während einer militarijden Uns Moment , wo in Folge anha tend angeſtrengter Aufmerkſamkeit

mündigkeit in ſoldatiſchen Kernſprüchen blos die Quints endlid eine intellectuelle Ab'pannung eintritt,die, wenn man ſie unbeachtet läßt , d. h. den unterricht nidt alsbald ſchließt, nicht cijenz ſeines Verhaltens vortragen. nur den anfänglichen guten Eindruck wieder vertilgt, ſondern auch Zeit, Dauer und Gegenſtand des Unterridytes mûrs dem Soldaten die Luſt zu ſpäterem Unterrichte benimmr. ſen indeſſen vor jeder Unterrichtsertheilung wohl erwogen ( Schluß folgt. ) Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: 5. W. lesbe in Darmſtadt und in deffen Origin gedruct.

Samſtag ,

Nr. 61 .

30. Juli 1831 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Frantre i d .

beiden Waffen zuſammengefesten Commiſſion und der

( Fortießung. )

Genehmigung des Kriegsminiſters unterworfen werder.

Art. 20. Bei dem Eintritte in die Schule erhalten

-

Art. 26. Reine der Schule oder dem Artillerie , und

die Zöglinge den Rang der Unterlieutenante und tragen Geniecorps fremde Perſon fann ohne beſondere Autos die Abzeichen dieſes Grades. Erſt nachdem ſie in den riſation des Königs an dem Unterrichte und den Ues

Abgangsprüfungen beſtanden haben, erhalten ſie nach bungen der Zöglinge Theil nehmen.

Art . 27. Die

Maßgabe ihres Verdienſtes ihre Brevets , und wers Eröffnung der Curſe und Uebungen der Schule findet den in ihre reſpectiven Waffen befinitiv eingereiht. -

Art. 21. Der Unterricht, welcher den Zöglingen der Ars tillerie- und Genieſchule ertheilt wird, umfaßt den beiden Waffen gemeinſchaftlichen Unterricht; den ſpeziellen Und terricht für die Artillerie ; den ſpeziellen Unterricht für das Genie. – Art. 22. Der den beiden Waffen gemeins ſchaftliche Unterricht wird zum Zwede haben : die Krieges kunſt, bie Feldfortification , die Saſtrametation , den Bau militäriſcher Brücken ; einen Curſus des Maſchinenwet ſens ; die Chemie und Phyſīt in ihrer Anwendung auf die Kriegskunſt ; die Architektur und die militäriſchen

wegen des aus der polytechniſchen Schule ſtattfindenden Zuganges am 1. Februar eines jeden Jahres ſtatt. Art. 28. In der Regel werden die Zoglinge in den lehrs fålen oder an anderen Orten , welche ihnen angewieſen werden , täglich wenigſtens 6 Stunden beſchafftigt, wors unter die Zeit der Uebungen und der Mandvers nicht begriffen iſt. An Arbeitstagen oder bei Uebungen auf dem Terrain wird die Zahl der Stunden von dem Schulcoms mandanten feſtgeſetzt. - Art. 29. An Arbeitstagen wird ſtets ein Offizier in den Fehrſålen einer jeden Abtheilung die Aufſichtführen. Diejenigen Profeſſoren und Gehůlfen ,

Bauten ; einen Curſus über den Druck der Erde, über welche dieſe Arbeiten angeben, werden dabei immer ges den Druck der Gewdibe und den Widerſtand der Mas

genwärtig ſein. An den Tagen, wo auswärtige Arbei:

terialien ; die Baliſtik; den Curſus und den erſten Theil ten ſtattfinden , wird die Zahl der dienſtthuenden Offi: des Entwurfes der permanenten Fortification, den Ans ziere nach Bedürfniß vermehrt. - Art. 30. Der zweite

griff und die Vertheidigung feſter Praße; die Geodeſie, Commandant wird am 15ten eines jeden Monats eine die Topographie und das Zeichnen ; die deutſche Sprache;

Inſpection der Arbeiten vornehmen , um ſich von dem

die Uebungen und Mandvers der Infanterie, Cavalerie Stande und Fortgange derſelben zu überzeugen ; der und Artillerie, ſo wie die praktiſchen Arbeiten der beiden erſte Commandant, ſo oft er es nothwendig findet. Waffen ; die Reitkunſt und Roßarzneikunſt. - Art. Art. 23. Art. 31. In der Schule wird ein Inſtructionsrath ges Der ſpezielle Unterricht für die Artillerie wird umfaſſen : bildet, der wie folgt zuſammengeſeßt iſt : der Sommar , -

die mit Gründen belcgte Nomenclatur und Manipulas

dant der Scule als Präſident, der zweite Commandant

tion des Materiels der Artillerie ; einen Curſus ' über als Studiendirector und Vicepräſident,der Escadrons, die verſchiedenen Theile des Artilleriedienſtes ; das mit chef der Artillerie, der Bataillonschef des Genie , drei Gründen belegte Traciren von Geſchüßen und Fahrzeus Profeſſoren. Einer der bei dem Schulſtabe angeſtellten

verſehen, gen. – Art. 24. Der ſpezielle Unterricht für das Genie Capitaine wird die Functionen des Secretárs wird jedes Jahr .

wird umfaſſen : den zweiten Theil des Entwurfes der permanenten Fortification ; den Entwurf zur Verbeſſes rung einer Feſtung; die Vervollſtändigung der Minen. Art. 25. Die allgemeinen und beſonderen Programme der Curſe , Arbeiten und Uebungen werden nach dem Gutachten einer gemiſchten Commiſſion , welche aus General - und Stabsoffizieren beider Waffen und dem

ohne berathende Stimme zu haben; er auf Vorſchlag des erſten Commandanten von dem Ges neralinſpecteur ernannt. Derſelbe Offizier fann wieder aufs Neue bezeichnet werden. Zwei der Profeſſoren, welche Mitglieder des Inſtructionsrathes ſind, werden immer und zwar der eine aus den Profefforen , welche die angewandten mathematiſchen Wiſſenſchaften vortras

Civileraminator der Sdule zuſammengeſegt iſt, von dem

gen, der andere aus den Profefforen für die Fortifica :

-

Kriegsminiſter beſtimmt. Áde Aenderungen und Mos tion gewählt. - Art. 32. Jedes Jahr wird zur Zeit der dificationen, welche in Beziehung auf dieſe Programme Generalinſpection derjenige Theil des Inſtructionsraths von dem Inſtructionsrathe vorgeſchlagen werden fons erneuert, mit welchem gewechſelt werden muß. Zu dies -

nen , müſſen gleichfalls der Prüfung einer aus den fem Eude wird der Generalieutenant, welcher Präſident

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der Jury iſt, dem Kriegsminiſter die Liſte von denjent. ren, ſo wie von ihrer Aufführung Rechenſchaft ablegen . gen drei Profefforen vorlegen , welche an dem Inſtruc: Die Jury wird ihr Verfahren nach den Art. 58 u. 59 tionsrathe während des folgenden Jahres Theil nehmen dieſer Ordonnanz einrichten .. – Art. 38. Die Berathun , ſollen. Dieſelben Mitglieder fónnen auf's Neue ernannt gen des Inſtructionsrathes werden in ein Protokoll eins

werden. Die anderen Profeſſoren und Gebülfen, ſo wie getragen . Die Verhandlungen ſeiner Sißungen werden die Offiziere des Stabs fónnen von dem Präſidenten in

dem Kriegsminiſter von dem erſten Commandanten in

den Inſtructionsrath berufen werden, und haben darin

der der Sitzung folgenden Woche eingeſendet. Eine Abs

eine beratbende Stimme. – Art. 33. Zu dem Geſchäffts. ſchrift der Verhandlungen der außerordentlichen Sißung, Freiſe des Inſtructionsrathes gehört : 1 ) die beſonderen

welche am Ende des Jahres ſtattfindet, wird der Prů.

Programme für die Vorträge und Aufgaben der Probleme fungojury übergeben, welche auch von den in das Bers

und für die Entwürfe nach Maßgabe der im Art. 26 bandlungsprotokoll des Inſtructionsrathes aufgenommes nen Beſchlüſſen und Meinungen Stenntniß nebmen kann . Art. 39. Die Beſchlüſſe des Inſtructionsrathes , welche welche die Zöglinge bearbeiten ſollen ; 2) in Beziehung auf die allgemeinen Programme alle die Verbeſſerungen fich bloß auf den laufenden Dienſt bezieben , werden in vorzuſchlagen, welche die Erfahrung lehren wird ; 3) auf Vollzug geſeßt; diejenigen Beſchlüſſe , welche Veråndes Vorſchlag der Profeſſoren die Reibenfolge der Verſucherungsvorſchläge und Entwürfe enthalten , von welcher und Manipulationen zu beſtimmen , welche die Zéglinge Beſchaffenheit ſie auch ſeien, fónnen erſt dann in Wirts ausführen ſollen; 4 ) die Arbeiten zu beſtimmen , welche ſamfeit treten, wenn ſie von dem Kriegsminiſter genebs in den Werkſtätten der Schule hinſichtlich der Verfertis migt und nachdem ſie von einer aus den beiden Waffen

vorgeſchriebenen allgemeinen Programme zu beſtimmen ,

gung der Inſtrumente und Modelle ausgeführt werden zuſammengeſepten Commiſſion geprüft worden ſind. ſollen ; 5) die Auswahl der Bücher, Aarten und Me:

( Schluß folgt. )

moiren , welche für die Bibliothek der Sdule angeſchafft

werden ſollen ; 6) die Bertheilung der jährlichen und auferordentlichen Fonds und des zu verwendenden Ma. terials für alle Zweige des Unterrichtes ; 7) am Ende

S 5

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(St u . )

Tefſin ſtimmt gegen das Project , weil man die

eines jeden Jahres eine Liſte aufzuſtellen , worin die Geldmittel auf den Fall der Noth aufſparen fol. Zöglinge einer jeden Waffe proviſoriſch klaſſifizirt und Waadt für das Project . Seine Bürger ſind bereit, für die Bemerkungen über die Individuen enthalten find , die Bertheidigung des Vaterlandes dieſchwerſten Opfer wobei ale Profeſſoren in den Inſtructionsrath berufen zu bringen. -- Wallis , wie Zeffin . Doch ſtimmt es werden und eine berathende Stimme baben . Art. 34 . für die Inſtruction der 222 Offiziere. – Neuenburg Der Inſtructionsrath wird den Kriegsminiſter von allen iſt noch ohne Juſtruction, weil wegen der außerordents -

Bemerkungen in Renntniß regen, welche im Intereſſe des Unterrichtes und der Diſciplin núßlich erſcheinen fónnen. Er wird ſich ſo oft verſammeln, als es der erſte Coms mandant für angemeſſen hält , und regelmäßig wenigs ſtens einmal alle 2 Monate, um den Bericht anzuhören,,

lichen Zeitumſtånde die verfaſſungsmåßigen Formen bis dahin nicht beobachtet werden fonnten. - Genf fúr das Project ,, oder auch für ein beſchränkteres , wenn die Annahme eines ſolchen eher erbáltlich ſein ſollte. -

welchen ihm der zweite Commandant über die Art und

teſte Aufmerkſamkeit widmen ; jeder Kanton wird ſich wegen ſeines Votums vor der offentlichen Meinung zu reditfertigen haben. Noch immer find die politiſchen Conſtellationen ſehr zweifelhaft. Alle Mächte, während ſie aufrichtig und mit Hingebung an der Erhaltung des Friedens arbeiten , regen fortwábrend ihre Rüſtungen fort und ſammeln impoſante Streitkräfte. Die erfolgte Anerkennung unſerer Neutralitåt macht unſere Růſtuns

die Fortſchritte des Unterrichtes erſtatten , ſo wie die Rechenſchaft, welche jeder Offizier oder Profeſſor von

dem ihm übertragenen Zweige des Unterrichtes ablegen wird . - Art. 35. Zu Ende eines jeden Semeſters wird der Inſtructionsrath der Schule dem Kriegsminiſter von

dem Stande der von den Zóglingen gemachten Arbeiten, ſo wie von ihrem Betragen Rechenſchaft ablegen, indem

luzern. Man ſollte dieſem Gegenſtande die angeſtreng

er bei denjenigen , welche zurückgeblieben ſein werden , gen feineswegs überflüſſig. Im December haben wir die begründeten Urſachen anführt. Das lob oder der vor der Welt feierlich angelobt, für die Erhaltung uns Zadel und ſelbſt die Strafen, wozu ſich der Kriegsminis ferer Freiheit und Neutralitåt Alles zu wagen ; dieſem fter" durch dieſe Mittheilungen veranlaßt fühlen könnte, Berſprechen ſollen wir treu bleiben ; unſere Båter frags Wo liegt die werden in den Tagebefehl der Schule aufgenommen . - ten nie : ,, Wo ſind die Mittel " fondern ,, wo

Art. 36. Jedes Jahr, vor der Vereinigung der Prüfungos

Pflicht ? ." In dieſem Geiſt bat luzern, ungeachtet auch jurn ' wird der ' Inſtructionsrath eine außerordentlide e8 es ſeit dem December ſchon mehr als 100,000 Fr. auf Sißung halten, an welcher alle Offiziere und Profeſſos ſeine Rüſtungen verwendet hat,, die Zuſammenziehung ren Theil nehmen und worin ſie ihre Bemerkungen über der Cadres für eine unerläßliche Bedingung der Vertbei: alle Zweige des Unterrichten , ſo wie die Vorſchläge,, digungsfähigkeit der Eidgenoſſenſchaft erklärt. “ Gegen wozu jene Veranlaſſung geben, ſchriftlich vorlegen wer: eine Mehrheit, die ſich hierfür ausſprechen ſollte, würde den , um von dem Inſtructionsrathe geprüft und discus es Verwahrungen einzelner Stånde niemals anerkennen. tirt zu werden . – Art. 37. Zu der Zeit, wo die Zöglinge Sollte das Project verworfen werden, ſo würde Luzern der zweiten Abtheilung in die erſte übergeben ſollen , wird auch zu einem reducirten Entwurfe mitwirken. der Inſtructionsrath der Jury von den von den Zöglingen Nachdem hierauf in einernachträglichenDiscuſſion -

während des erſten Studienjahres erworbenen Kenntniſ

der Geſandte von 3 úrid mit aller Kraft einer aus

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tiefer Ueberzeugung fließenden Beredſamkeit die gegen das Project aufgeſtellten Scheingründe betåmpft und widerlegt batte, ſchritt man allervorderſt zur Abſtims mung über dieſes Project ſelbſt; 11'/, Stimmen erflårs ten ſich gegen daſſelbe; für das Project ſtimmten

ſchređt werden. Sind ſie aber nach und nach ſei es durd Uebung im Verſinnlichen, oder durch inzwiſchen erfoigte praktiſche Beſchafftigung - dabin gekommen , das Ges hórte ſchneller aufzufaffen, ſo fann auch der Unterricht verlängertwerden ; niemals aber darf er, wie uns viel.

Aargau, Genf, Waadt, Graubündten, Appenzell:Außers fache Erfahrungen in dieſer Beziehung überzeugt haben, rhoben, Baſel, Bern und Luzern ; Neuenburg und Thurs

die Dauer einer Stunde überſchreiten , ſoll nicht der

gau behielten ſich das Protofou offen .

eben angedeutete Nachtheil eintreten. Nicht minder wichtig, als Zeit und Dauer des theo

Da mithin die Mehrbeit das Project verworfen , ſo

trug nun 3 ürich auf eine nochmalige Ueberweiſung an retiſchen Unterrichtes auf deſſen Erfolg ſind , iſt es die /

den Kriegsratb an , mit dem Auftrage, einen neuen Ents Wahl des vorzutragenden Gegenſtandes. Es genügt wurf auf folgende Grundlagen auszuarbeiten : 1) Ins

nicht, dem Soldaten , was er wiffen muß, in einer bes

ſtruction der 222 Offiziere, wie im früheren Projecte,

ſtimmten Reihenfolge ohne Rückſicht auf reine praktis

mit Hinzufügung einiger Offiziere der Cavalerie und ichen Beſchafftigungen vorzutragen . Die Theorie, wird Scharfſchübencompagnieen, was ungefähr 24,000 Fr. uns gelehrt, iſt dann am wirkſamſten, wenn ſie mit der koſten würde, welchen Betrag die Stände übernahmen. Praris Hand in Hand geht ; folglich müſſen auch die 2 ) Inſtruction eines Theils des Bundesheeres durch Gegenſtände des theoretiſchen Unterrichtes" ſo gewählt Zuſammenziehung von Cadres , ſo jedoch, daß hierfür werden, daß der Soldat ſofort Gelegenheit finde, das

einzig verwendet wurden : a ) diejenige Summe, welche theoretiſch Erlernte alsbald in Anwendung zu bringen, das Bießjábrige Militárbudget für die Schule in Thun oder das kürzlich praftiſch Aufgefaßte mit dem theores und für das Üebungslager von 1832 ausgeworfen håtte, tiſch Erflårten zu vergleichen und jenes durch dieſes nds

ungefähr 67,000 Fr.; b) die auf das Budget von 1832 thigenfalls zu ergånzen. 'Riegen aber – in dem eben zu legende zweite Hälfte der Koſten des Uebungslagers angedeuteten Sinne – Theorie und Praris weit von von 1832, mit 29,000 Fr. Zuſammen 96,000 Fr.

-

Allein die meiſten Geſandtſchaften fanden ſich durch ihre

cinander , ſo werden auch beide bei weitem den Erfolg nicht haben, als wenn ſie, nach dem eben gebrauchten,

Inſtructionen auzuſehr gebunden , als daß ſie zu dem literariſch beliebten Ausdrude: Hand in Hand geben;

Antrage in dieſer Geſtalt båtten ſtimmen können ; das denn es bedarf wohl feines ausführlichen Beweiſes, dab, gegen erklärten ſich namentlich die Geſandten von Ury, wenn man den jungen Soldaten, während er im Ziels Zug, Solothurn und Thurgau bereit, ein ſolches redus ſchießen oder Vorpoſtendienſte geübt wird , im theoretis cirtes Project ihren Committenten nachdrůdlich zu ems ſchen Unterrichte lehrt, wie er ſeine Patrontaſche wichſen ,

pfehlen, ſobald ſolches von dem Kriegsrathe angetragen ſeine Gamaſchen inopfen und Haare zuſtußen, oder wie & würde. Der Antrag von Zürich wurde deßhalb in fols

er fein anſtandig über die Straße ſpazieren fol u.dgl. ,

gender modificirter Geſtalt ins Mehr geſeßt: 1) die Anregung von Zürich und die dießfällige Discuſſion fallen in das Protokoll. Dieſes wird dem Kriegerathe mitgetheilt, damit derſelbe weiter berathe, was zum Bes buf einer fråftigen Vaterlandsvertheidigung zu thun ſein möchte. 2 ) Die Geſandtſchaften ſind eingeladen , die nämliche Mittheilung ihren Committenten zu machen ,

fein ſonderlicher Vortheil für die Praris ſich herausſtelle, während dieß ſicher der Fall wäre, hörte er ſtatt deſſen ( obſchon auch dieſe Verrichtungen ihren eigenthümlichen Werth haben und ihrer Zeit zur Sprache gebracht wers den müſſen ) über das eigentliche Weſen und den Zwed ſeiner praktiſchen Beſchafftigungen umfaſſendere Erklås rungen , als ſie der Uebüngeplaß geſtattet.

um nöthigenfalls mit weiteren Inſtructionen verſeben

Wird den bis hierber geſtellten Bedingungen ents

werden zu fónnen, - Für 1 ) ſtimmten 19 Stånde; (prodhen , ſofort beim Unterrichte ſelbſt im Augemeinen Solothurn , Freyburg und Teffin ſtimmten nicht. Für mit einer gewiſſen Leutſeligkeit verfahren , alſo das Wiſs 等

2 ) ſtimmten blod: Zürich, Schaffhauſen, Aargau, Wals ſensndthige dem Soldaten ohne Pedanterie vorgetragen ; lis , Genf, Neuenburg , Baſel, Bern und Luzern , alſo wird hierbei der erhabene Zweck ſeines Standes , ſeine in dieſer Beziebung bobe Würde, überhaupt Alles, was das Selbſtgefühl des Mannes heben kann, ſo wie dass jenige , wobei er ſelbſtåndig zu bandeln hat , oder er

die Minderheit.

Gelegenheit findet, eine gewiſſe Autorität zu zeigen, bes

Ueber theoretiſche Belehrung der Soldaten.

ſonders herausgehoben ; wird ferner, was rich zeigen

(Schluß. )

lågt ( in Rede ſtehende Gegenſtande und Verfahrungs,

Die Dauer des Unterrichtes erſcheint hiernach als eine

weiſen in natura oder beiſpielweiſe ) möglichen Faus

weſentliche Sache in Beziehung auf den Erfolg deſſelben,

wirklich gezeigt ; überzeugt man ſich endlich durch geeig

und es wird nicht in Abrede geſtellt werden können, daß nete Fragen, ob er das Gelehrte richtig aufgefaßt habe ſie ſich nach den intellectuellen Kraften der Schüler rich, und es auszuführen verſtebe, hilft man hierbei jenen , ten müſſe. Haben dieſe 3. B. noch gar feinen Begriff welche ſchwer begreifen , oder mit der Sprache, oder in von dem, was ſie bóren , ſo daß alſo, um es zu verſtes ihrem Benehmen nicht recht fortfommen können , mit ben , die ganze Thätigkeit ihrer Einbildungskraft und Geduld und Nachſicht die rechte Antwort, das richtige

ihres Verſtandes in Anſpruch genommen wird, ſo darf Benehmen finden, und lehrt man ſie zugleich die Sprache der Unterricht nur ganz furze Zeit dauern , damit ſie führen , die ihnen in den vorfommenden Verhältniſſen

nicht abgeſtumpft und von fernerer Belehrung abges zuſteht; vor allem aber unterlågt man es nicht, der

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Grund und Zweck, bas Warum ſeiner verſchiedenen Ver richtungen dem Soldaten einzupragen ; ſo wird es ſich

Solbat durch das innerhalb derſelben liegende ſowohl ſeinen Standesverhältniſſen angemeſſen aufgeklärt, als

nicht fehlen, daß der Unterricht anſprechen, das Gelehrte den für ihn aus dieſen" hervorgebenden Obliegenheiten haften bleiben , und der beabſichtigte Zwed : ſicheres, entſprechend ausgebildet werde ; und es dürften , unſeres taftfeſtes Benehmen des Soldaten , erreicht werde.

Es iſt überdieß für den Pebrer überaus lohnend, wahrs

Erachtens, zur Erreichung dieſer Abſicht, unter ſpezieller

Vorausſebung, daß, zur Vermeidung der gerügten pes

zunehmen, wie ſich nach und nach die Geiſtesfähigkeiten dantiſchen Schulmeiſterei, davon nicht mehr zur Sprache genſtände und Verhåltniſſe urtheilen lernen, die ihnen gende Thema's als nothwendigelehrgegenſtände des theo . anfänglich , wie man zu aus ſagen pflegt, böhmiſche Dörfer Unterrichtes an gemeine Soldaten ſich darſtellen : waren , und wie endlich roben , einfältig ſcheinenden retiſchen Beſtimmung

Teiner Schüler entwideln , wie ſie begreifen und über Ges fomme, als der beabſichtigte Zweck durchaus erfordert, fols 1)

Bauernbuben ganz gewürfelte Soldaten entſtehen.

und Eigenſchaft des Soldaten.

Módyte doch bei jedem theoretiſchen Unterrichte das Bes

2) Allgemeine Verpåltniſſe, Pflichten, Befugniſſe und

ſtreben des Lehrers nur dahin gerichtet ſein, dieſen eben ſo angenehmen als verdienſtlichen lohn ſich zu erwerben ! Der Einfluß des theoretiſchen Unterrichtes auf die

3) Gebührniſſe deſſelben.

Bildung des Soldaten erſcheint uns ferner im Allgemeis nen größer, als Manche ihm einzuräumen fidy geneigt zeigen, und erſtreckt ſich , bedúnft es uns, nicht blos auf deffen dienſtliche Ausbildung, ſondern wirkt auch böchſt vortheilbaft auf ſeine ſpåteren Privatverhåltniſſe ein ; da die Aufflårungen und Anweiſungen , welche er bei dieſem Unterrichte erhålt, auch im Allgemeinen ſowohl ſeine Urs theilsfähigkeit und ſein Geſchic erhdben , als ſeinen Vers ſtand ſchårfen und ſeine Umſicht erweitern, ſo daß er alſo badurch geeigneter wird, ſein Benehmen jeder Lage und

jedem Verhältniſſe auf die vortheilhafteſte Weiſe anzus

Obliegenbeiten.

4 ) Militariſche Vergeben und Strafen .

5) Waffen , Montirung, Ausrüſtung ( Erklärung, Ges brauch , Behandlung derſelben . ) 6 ) Verhåltniſſe und Verhalten in Faſernen und im Quartier bei Bürgern ?c. ( in der Kaſerne, im Zimmer, gegen den Quartierträger und im Duars tier ſelbſt . )

"7 ) Anzug in und außer Dienſt.

8) Militäriſcher Anſtand und Ehrenbezeigungen . 9 ) Allgemeines Verhalten bei Uebungen ( als Recrute

beim liniencrerciz, beim Ziel- oder Scheibenſchies Ben, beim Lirailiren, beim Bajonnetiren, bei Feld. dienſtübungen .)

paffen . Insbeſondere groß und vortheilhaft erſcheint uns 10) Verhalten im Garniſonsdienſte ( auf Wache und Der gedachte Einfluß Bann , wenn bei dem Unterrichte , wie wir es verlangen, der Soldat nåchſt dem mechanis den Wie, auch das Warum ſeiner Dienſtverrichtungen

als Schildwadhe, bei Runden und Patrouillen, als

Poſten - Aufs und Patrouillen - Anführer, als ' Drs donnanz, als zum Piquet gebörig.)

gelehrtwird ; denn nur das Bewußtſein des Zweckes jener 11) Derhalten außer Dienſt (der Soldaten unter fich, Berrichtungen verbürgt deren richtige Ausführung, vors ausgeſeßt, daß Fåbigkeit und Wiče bierzu vorbanden

gegen Obere und Vorgeſepte, gegen fremde Bebór

dhen , durch Unbefangenheit und ſicheren Taft im dienſtlis

Marſche, bei der Marſch- und Fagerſicherung, im lager oder Bivouaf, beim Patrouilliren , vor, wåb

den und Civiliſten überhaupt.

) ſeien , welche im unterſtellten Fade nicht fehlen werden. 12) Verhalten vor, während und nach Urlaub, oder nade Eines ſolchen Unterrichtes Einfluß wird ſich am Soldaten einer Krankheit, oder nach einem Commando. durch erhöhte Fähigkeit, ſeinen Obliegenheiten zu entſpre: 13) Verhalten, im Felde ( vor, während und nach dem

chen Benehmen und eine gewiſſe Zuverſicht in allen ſeinen Handlungen beurkunden , welche ſeine friegeriſche Haltung und ſomit ſeine Perſon ſelbſt hebt, und es dürfte biers durd wiederholt nicht nur der Nußen , ſondern auch die

rend und nadh dem Gefechte .)

Wenn wir auch die Ueberzeugung hegen, hiermitden

Nothwendigkeit eines zweckmäßig ertheilten theoretiſchen Umfang und weiter oben die Art des theoretiſchen Vors Unterrichtes für endlich den gemeinen Soldaten dargethan ſein . Finden wir einerſeits , daß dieſer Unterricht

trages an gemeine Soldaten hinlänglich angedeutet zu

haben , und nicht bezweifeln , daß, wenn man dieſen

auf das dem Soldaten durchaus Wiffensnothige bes Andeutungen entſpricht,nicht nur die theoretiſche Auss ſchränkt werden müſſe, weil er ſonſt in pedantiſcheSchuls bildung der Soldaten allen dienſtlichen Anforderungen meiſterei ausartet, die bei dem gemeinen Manne um ſo

genügen, ſondern auch der Gegenſtand felbft wenigeren Anfechtungen unterliegen werde, To ſind wir doch weit entfernt, uns einzubilden,

weniger Eingang findet , als dieſer in der Regel nur

im Vorſtehenden etwas Neues zur Sprache gebracht zu haben und

für das empfänglich iſt, deſſen Ausführung ihm nahe

hätten dißhalb gewiß auch ganz geſchwiegen, könnte ein Gegenſtand,

liegt , ſo finden wir aber auch auf der anderen Seite

wie der in Rede ftehende, leider nur aufuſebr verkannte , und in der Unwendung nur allzuhäufig ungeſchickt behandelte, zu oft und vielſeitig zur Sprache gebrachtwerden ,und wäre er nicht an und für ſich zu wichtig, als daß nicht auch, wie in vorſtehend erfolgter

wieder, daß er dennoch alles enthalten müſſe, was den Soldaten, ſowohl über Zweck und Weſen ſeines Standes,

als jedereinzelnen ſeiner Verrichtungen in dieſer Bezies Anregung deffelben, eine indirecte Belämpfung der dagegen vorges bung aufflårt und, wo es zu handeln gilt, auch zur ents faßten Meinungen gerechtfertigt erſcheinen dürfte. ſprechenden Ausführung geſchickt macht , indem ſonſt keine

ſolide Taftfeſtigkeit in ſeinem Benehmen begründet wird . Es erſcheint alſo hiernach nothwendig, die Grånzert

des theoretiſchen Unterrichtes ſo zu beſtimmen, daß der

( Hierbei ein Berzeichniß von militäriſchen und anderen Schriften der Schleſinger'ſden Buch- und Muſikhandlung in Berlin .)

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: 5. W. fc6fe in Darmſtadt und in deſſen Oriji . Jedrudt.

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Mittwoch , 3. Auguſt 1831 .

Nr. 62.

Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n k r e i th .

( Shluß der Ordonnanz über die Organiſation der Artil.

de : camp der Artillerie ; aus einem Marechal- de - camp des Genie , einem Stabsoffizier der Artillerie , einen

Serie: und Geniero ule : fu Me .) Art. 40. Die Stabsoffizier des Genie, als Eraminatoren ; aus einem Uniform der-Zöglinge wird aus einem blauen Roď mit Civileraminator für die angewandten phyſiſchen und Kragen und Aufſchlagen von derſelben Farbe , mit ro . mathematiſc hen Wiſſenſchaften , welcher einer der zwei them Paſſepoil und Unterfutter, goldenen Granaden auf Eraminatoren der Ärtillerie' oder des Genie ſein wird. den Rockſchoßen , aus blauer Weſte und Pantalons, aus

-

Art. 48. Die der Schule attaſchirten Seiterat: und

Halbſtiefeln, aus Szafo und Degen , aus goldenen Epaus Stabsoffiziere können nicht Mitglieder dieſer Jury fein. letten beſtehen ; Pompon und Schleife ſind diejenigen Mitglieder Art. 49.

der Elitencompagnieen, die Anópfe gelb und iſt darauf eine

Die der Jury werden jedes Jahr von dem Kriegsminiſter bezeichnet. - Art.. 50. Die Průs

Kanone und ein Kúraß ausgeprägt. Die kleine Tenue

fungsjury wird ſich jedes Jahr am 1. Januar in Met berſammeln . - Art.. 51. Die Prüfungen werden nach verſammeln.

beſteht aus einem blauen Ueberrod . - Art. 41. Bei

-

den Mandvern und Uebungen ſind die Zöglinge ohne und nach durch die drei Eraminatoren und in Gegens Offiziersepauletten und Degen ; die zu jenem Zwede wart der Jury ſtattfinden. Nach Beendigung der Průs beſtimmte Bewaffnung und Rüſtung werden in einem fungen wird die Jury zur definitiven Klaffifizirung der Waffenſaal- aufbewahrt und von einem Verwaltungsbe: Zöglinge ſchreiten . Zu dem Ende wird ſie ſich das Pros amten der Schule beaufſichtigt. - Art.42. Die Polizei tokoll der Bemerkungen über jeden Zögling, ſo wie die . der Schule iſt den Offizieren des Stabs unter der bes Ueberſicht der Schåßung der Arbeiten und die proviſos

ſonderen Aufſicht des zweiten Commandanten und unter riſcheKlaſſifizirung, welche von dem Inſtructionsrathe der Oberaufſicht des erſten Commandanten übertragen.

der Schule beſchloſſen worden iſt, vorlegen laſſen , um Offiziere des Stabs über die Zöglinge erſtreďt ſich auf Zöglinge zu beſtiminen. – Art. 52. Die Zöglinge, welche alle Zeiten, in- und außerhalb der Schule. - Art. 44. die Jury für binreichend unterrichtet erfennt, werden in -

Art . 43. Die Aufſicht des Commandanten und der

mit Rücklicht darauf die definitive Klaffiftzirung der

Nur der erſte und zweite Commandant fönnen Gefängs die Waffe aufgenommen , zu welcher ſie beſtimmt ſind, nißſtrafen; Zimmerarreſt aber alle zur Schule gehörige und darin nach der von der Prüfungsjury beſtimmten Offiziere verbången.

Die Strafgeſeße und diejenigen der Reihenfolge definitiv flaffifizirt werden . – Art. 53. Die Polizei werden außerdem in allen Puncten beobachtet. Zöglinge, welche ihre Arbeiten noch nicht beendigt ha . -

Art. 45. Die Ausſchließung eines Zöglings von der ben, und welchen die Prüfungsjury demohngeachtet hins Schule fann nur von dem König auf den Bericht des reichende Renntniſſe zuerfennt, um in die Artillerie oder Kriegsminiſters und nachdem dieſer das Comité der das Genie aufgenommen zu werden, werden mitdens Waffe, zu welcher der Zögling gehört, vernommen, auss jenigen , welche mit Beförderung austreten , flaffifizirt, geſprodren werden. Der beſchuldigte Zögling wird mit bleiben aber bis zur Vollendung ihrer Arbeiten in der

ſeiner Vertheidigung gehört. –- Art. 46. Der Kriegos miniſter wird die Reglements der Details in Beziehung auf die Polizei und Diſciplin der Schule entwerfen , wos bei er die gegenwårtige Ordonnanz und die gegenwårs

Schule, ohne daß fich jedoch dieſe Friſt über den 1. April binanserſtrecken könne. – Art. 54. Diejenigen Zöglinge, deren Kenntniſſe wegen Krankheit oder aus anderen ents ſchuldigenden Gründen unvollſtändig find, was durch

tig in Kraft befindlichen Militárreglements zum Grunde eine Erflärung der Prüfungsjury conſtatirt werden muß, Art. 47. Es wird eine Jury für die baben das Redt, ein drittes Jahr in der Schule zu ver , Abgangsprüfungen derjenigen Zöglinge gebildet , aus weilen . Art. 55. Die Zöglinge, welche wegen übler

legen wird .

welchen die erſte Abtheilung der Applicationeſchule der Aufführung oder wegen Nachläſſigkeit von der Prüfungs , Artillerie und des Gente beſteht. Sie wird zuſammen : jury nicht für zuldfrig erfannt werden , fönnen nur auf gelebt ſein : aus einem Generallieutenant als Pråſident beſonderes Verlangen der Prüfungsjury ein drittes Jahr der Jury, welcher abwechſelnd aus dem einen oder an : in der der Schule zubringen . - Art. 56. Die Zöglinge, deren Corps genommen wird , und mit der Generalin, welche, nachdem ſie nach zwei in der Applicationsſchule

ſpection der Schule beruftragt iſt; aus einem Marechals zugebrachten Studienjahren nicht für zuläſſig erfannt

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worden ſind , darin ein drittes Jahr verweilt haben , 1 ) die Details der Verwaltung und des Rechnungos concurriren mit den in demſelben Jahre mit Befördes weſens; 2 ) die Vertheilung der empfangenen Fonds

rung austretenden Zoglingen, werden mit ihnen klaſſis auf die zu machenden Ausgaben, ſo wie des Materials fizirt und nehmen ihren Rang unter ihnen ein . Das auf die verſchiedenen Dienſtzweige ; 3 ) die anfäufe , Datum ihrer Ernennung zum Grade des Unterlieutes Anſchaffungen und Empfänge zu machen; 4 ) die Ins nants wird zu derſelben Zeit , wie für die mit Befdrs ventarien aufſtellen zu laſſen, ſich von deren Richtigkeit derung austretenden Zöglinge beſtimmt.

-

Art. 57.

zu überzeugen und ſie zu beaufſichtigen . – Art. 66. Der

Die Zöglinge , welche auch nach einem dritten in der Verwaltungsrath wird der Kriegsminiſter von den Auss Applicationsſchule zugebrachten Jahre von der Prů, gaben Rechnung ablegen , nach den bei dem Genie gels fungsjury für unzuläſſig erkannt werden, können nicht tenden Regeln der Comptabilitåt. Art. 67. Der Vers als Offiziere in die Corps der Artillerie und des Genie waltungsrath fann auf Befehl des erſten Commandanten eintreten . - Art. 58. Wenn in Gemåßheit des Art. 37 ſo oft verſammelt werden, als es dieſer für angemeſſen

der gegenwårtigen Ordonnan; Zöglinge der zweiten Abs erachtet. Der zweite Commandant, als Präſident des theilung der Aufmerkſamkeit der Prüfungsjury wegen Rathes, kann denſelben gleichfalls ſo oft verſammeln, Růdſtands in ihren Arbeiten aus Mangel an Eifer oder als es nöthig ſein wird, indem er den erſten Gommans

guter Aufführung empfohlen worden ſind, ſo werden ihre des danten davon benachrichtigt. – Art. 68.Die Sißungen Rathes ſind der Unterſuchung der Richtigkeit des

Ürbeiten von der Jury geprüft, und dieſe wird beſtim

men, ob die Zulaſſung dieſer Zöglinge in die erſte Abs Rechnungsweſens, dem Abſchluffe des Kaſſenbuches, theilung dem Miniſter vorgeſchlagen werden , oder ob der Aufſicht über die richtige Verwendung der angewies fie mit den neu zugebenden in der zweiten Abtheilung ſenen Fonds nach den Vertheilungsetats und der Uns verbleiben ſollen , in welchem Falle ſie den Rang nach terſuchung der Rechnungen über die verwendeten Mates !

ihrer Anciennetåt nehmen, mit den neu eingetretenen rialien gewidmet. –- Art.69. Die Verhandlungen einer Zöglingen concurriren und mit ihnen denſelben Wechſel, jeden Sißung des Verwaltungsrathes werden in einem fåden unterworfen ſind, ohne daß jedoch ihr Aufenthalt beſonderen Protokolle aufgezeichnet. Art . 70. Die in der Schule eine långere Dauer als drei Jahre haben Kaffe wird durch den Rechnungsbeamten geführt. fónne. Art. 59. Wenn die Prüfungsjury dem Minis Art. 71. Die Voranſchlage der jährlichen Ausgaben bes -

fter die Verdoppelung des erſten Studienjahres für einen

ſtehen in zwei Arten : 1) in den Voranſdlagen der ges

Zögling der zweiten Abtheilung vorſdılågt, ſo wird ſie wöhnlichen Ausgaben, ſie mögen ſtåndig oder unſtåndig " die Gründe für dieſen Vorſchlag detaillirt auseinanders ſein, und 2 ) in denjenigen der außerordentlichen Aus. feßen . – Art. 60. Die Jury wird über ihre auf die gaben . – Árt. 72. Die jährlichen gewóbnlichen Fonds Prüfungen bezüglichen Arbeiten ein Protokoll führen und werden verwendet : 1) für die Gehalte der Angeſtellten ; folches dem Kriegsminiſt

er einſenden. – Art. 61. Bei 2) für die Unterhaltung der Gebäude & ; 3) für die uns .

dem Austritt aus der Schule werden die Zöglinge einen terhaltung des Mobiliars zum Gebrauche der ganzen Urlaub bis zum 1. April erhalten . - Art.62. Ju Folge der Anſtalt; 4 ) für die laufende Unterhaltung der Biblio .

Zeit, welche die Zöglinge ihrem Unterrichte , ſowohl für thet, beſtehend in Abonnements auf periodiſche Werke der ihre Studien in der polytechniſchen Schule , als auch Wiſsenſchaften und Rúríte , in Ankaufen von Büchern, für diejenigen zu ihrer Aufnahme in dieſe Schule, ges Karten und Memoiren, im Einbinden und Unterhalten widmet haben, werden jedem von ihnen, in Hinſicht auf der Búder ; 5) für unentgeltliche Lieferung von Papier,

die Retraitegehalte oder auf Erlangung militariſcher Federn, Bleiſtiften, Tinte, Farben 2c. an die Zöglinge Orden, vier Dienſtjahre als Offizier, von dem Augen und das Verwaltungsperſonale, für den Druck der Pros blicke der Aufnahme in die Applicationsſchule an , ges gramme, Arbeiten 2c., und für die Reglements, welche rechnet. - Art . 63. Unabhängig von den auf die Prús

den Zöglingen geliefert werden ; 6) für den Anfauf von

fungen bezüglichen Arbeiten wird die Jury über das den für die phyſiſch -mathematiſchen und chemiſchen Vers Protofoll und den Bericht der außerordentlichen jährlis

fuche und Lehrvortråge nothwendigen Stoffen und Ges

chen Sißung des Inſtructionsrathes berathichlagen. Sie wird die darin gemachten Vorſchläge prüfen und ihre Bemerkungen darüber , ſo wie diejenigen , welche ſie über die befolgten Unterrichtsmethoden machen zu müſſen glaubt, beifügen ; ſie wird diejenigen Verbeſſerungen vors ſchlagen , welde der Stand der Künſte und Wiſſenſchaften nöthig macht. Art. 64. Die Schule wird einen Verwaltungsrath von folgender Zuſammenſeßung haben : der zweite Commandant als Präſident; der Escadrons

råthſchaften ; 7) für die Anfertigung der Inſtrumente und Modelle in den Werfſtåtten der Schule ; 8 ) für die Heizung und Beleuchtung der Schule und der Verwal: tungslocale ; 9 ) für auswärtige Arbeiten in Beziehung auf die praktiſchen Uebungen, den Batteriebau, die Dars ſtellungen einer Belagerung ic. ( Die Werkzeuge und das Pulver werden auf das von dem erſten Commandanten genehmigte Verlaugen des zweiten Commandanten von den Directoren der Artillerie und des Genie geliefert);

chef der Artillerie; der Bataillonschef des Genie ; ein

10) für die Wartung und den Beſchlag der Pferde der

Capitain (welcher aus derjenigen Waffe genommen wird, welcher der zweite Commandant nicht angehört) und ein Profeſſor, welche beide von dem inſpicirenden Generals lieutenant gewählt werden ; endlich der Rechnungsbeamte

Schule, und für die Unterhaltung der Sattelkammer ( das Futter der Pferde wird aus den Militirmagazinen bezogen, wie für die Pferde der Truppen ); 11 ) für die laufenden Ausgaben des Kranfenſaales ; 12 ) für die als Secretar (obne berathende Stimme .) –– Art. 65. In fleinen Koſten der Verwaltung. - Art. 73. Die Vors den Geſchäfftsfreis dieſes Verwaltungsrathes gehören : anſchlage für die außerordentlichen Ausgaben und die .

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Forderungen von Fondo werden für jeden Gegenſtand werden können , und jede Zweideutigkeit im Wortlaute beſonders aufgeſtellt und durch Memoiren und Berbands muß darin möglichſt vermieden ſein. Mit richtig bezeich,

lungsprotokolle des Inſtructions, oder Verwaltungsras nenden Ausdrücken ſollen zugleich eine gedrängte Kürze thes , je nach der Beſchaffenheit der Ausgabe, unterſtüßt. des Stylo und faßliche Darſtellung gepaart ſein . Die Art. 74. Die Generale, Stabss und anderen Offi: Bezeichnung Vorſchrift verbietet ſchon jede wilführ

ziere, welche einen Theil des Schulſtabs ausmachen oder liche Abånderung und verpflichtet die einzelnen Indivis mit den Berrichtungen von Profeſſoren chargirt ſind ,

.

duen , je nach ihrem Wirkungsfreiſe, zur pủnctlichen

deßgleichen der Oberchirurg und die militäriſchen Anges Befolgung der aufgeſtellten Beſtimmungen. ſtellten genießen den Activgehalt ihrer Grade und aus

Nicht zu läugnen iſt es, daß dieſes Grundgeſeß , wos

Berdem als Entſchädigung für außerordentlichen Dienſt durch ſich ein Reglement nur im Anſehen erhalten kann, ben dritten Theil ihrer Sebalte mehr. – Art. 75. Der

nicht immer ſtrenge beachtet wird. ( Am auffallendſten

Gehalt der Profeſſoren und bürgerlichen Beamten iſt zeigtſich dieſer Mißſtand in den Verhandlungen der frans

folgendermaßen feſtgeſept: für die Profefforen der Wiſs zöſiſchen Deputirtenfammer, wo nach dem Geſchäfftsregles ſenſchaften 4000 Fr., für die Gebůlfen 2400 Fr. , für ment Niemand unterbrochen werden ſoll, kein Deputirter ben Profeſſor der deutſchen Sprache 2000 Fr. , für den

von ſeinem Plaße ſprechen und fein Zeichen des Beis

Profeſſor der Reitfunſt der Sold und die Entſchådiguns gen eines lieutenants der reitenden Artillerie , für den Bibliothekar 2400 Fr., ' für den mechaniſchen Künſtler 2000 Fr. , für ſeinen Gehülfen 1200 Fr., für den Rech. nungsbeamten 2500 Fr. — Art. 76. Die Profeſſoren und ihre Gebülfen , der Künſtler und ſein Gebülfe genießen nach zehn in der Ausübung ihrer Functionen vollbrachs

faus oder der Mißbilligung gegeben werden darf. Wie wenig ſich die Mitglieder der Kammer an dieſe Vorſchrift halten, lehrt die tägliche Erfahrung. Keine Sißung ver geht, wo die Freiheit der Rede nicht durch tumultuaris iches Geſchrei der ſich feindlich gegenüberſtehenden Pars theien unterbrochen würde. Auch in anderen ſtåndiſchen Verhandlungen findet dieſer gerade nicht löbliche Ges

ten Jahren eine Gehaltsvermehrung, welche vom 10.

brauch häufige Nachahmung . Nur ſelten wird die Ges

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bis 15. Jahre in einem Fünftheil, vom 15. bis 20. Jahre ſchafftsordnung genau . befolgt; wenig halten ſich die in einem Drittheil und vom 20. Jahre an in der Hålfte

Mitglieder einer Rammer an ihre reglementariſchen Vors

beſteht. – Art. 77. Die Offiziere, welche die Functionen ſchriften, die öfters gleich einem alten Gewande abgelegt von Profeſſoren oder Gebülfen verrichten und deren Ges und durch einen neuen Rod erſeßt werden. Nur zu oft halte einſchließlich des Drittheils mehr , das Minimum

findet man aber, daß im Neuen nicht immer das Beſſere

des Gehaltes der bürgerlichen Profeſſoren oder ihrer gewählt wurde und gemdbnfidh fommt man wieder aufdas Gehúlfen nicht erreichen , beziehen aus den Fonds der

Älte zurúc .) Beim Militár, wo Jeder ohne Unterſchied

Schule eine Entſchädigung, welche ihre Gehalte jenem des Ranges zur půnctlichen Befolgung der gegebenen gleichſtellt. Sie haben auf die in dem vorhergehenden

Vorſchriften verpflichtet iſt , fann dieſer Mißſtand ſich

Artifel bemerkte progreſſive Gehaltsvermehrung Anſpruch. - Art. 78. Die Zöglinge beziehen einen jährlichen Sold von 1300 Fr. – Art. 79. Die bei der Schule angeſtells ten Militárs oder Civilperſonen beziehen, nach Maßgabe ihrer Anſprüche, eine Entſchädigung für Wohnung und Ameublement, welche ihnen nach ihrem Grade und nach

nicht ereignen. Der militåriſche Gehorſam verhindert ein ſolches Unweſen. Um ſo nothwendiger iſt es aber, daß diejenigen Beſtimmungen , welche durch den Geiſt der Zeit oder ſonſtige Rücklichten und Bedürfniſſe eine zweck, mäßige Abånderung erfordern, in dem Militårreglement aufgehoben und die verſchiedenen Verånderungen in bes

den militariſchen Reglements bewilligt wird. – Die nun folgenden Artikel 80 bis 86 ſind nicht von allgemeinem Intereſſe.

fonderen Zuſaßartikeln nåber bezeichnet und erläutert werden müſſen. Gin Grercirreglement umfaßt die allgemeinen und ſpeziellen Vorſchriften für das Grerciren der verſchiedes nen Waffengattungen ; insbeſondere ſind in den erſten Abſchnitten die Grundſätze aufgeſtellt, wornach die juns gen Soldaten ( Recruten ) unterrichtet werden müſſen ,

Ueber reglementariſche Vorſchriften in Bezug auf das neue Erercirreglement für die großherzoglich badenſche Infanterie.

um die erforderliche Manovrirfähigkeit im einzelnen Bas taillon und in linie zu erhalten . Hiernach kann das

Unter dem Ausdrucke Reglement verſteht man

Grercirreglement als die Grundlage betrachtet werden,

überhaupt eine feſtgeſette Beſtimmung oder Vorſchrift für die Theilhaber einer Staats- oder Privatgeſellſchaft, einer öffentlichen oder geheimen Verbindung, ſo wie für die Glieder eines ganzen Standes von verſchiedenen Gras den und Klaſſen . Dieſe Vorſchrift ſtellt allgemeine Res geln auf, die von den Mitgliedern eines ſolchen Vereins in ihrem Geſchafftsfreiſe oder ſonſtigem Wirken befolgt

worauf die Beweglichkeit der Truppen und ihre Brauchbars feit im Felde baſirt ſind. Wenn es eine anerkannte, durch geſchichtliche Erfahrung begründete Wahrheit iſt, das Dorſchriften , die als allgemeine Grundſäße aufgeſtellt ſind, nicht ohne Nachtheil willführlich abgeändert werden búrfen , ſo würde es eben ſo lächerlich als unſinnig ſein, behaupten zu wollen, daß in dieſen angenommenen Res

werden müſſen , und welche als Norm oder leitendes

geln feine Abånderungen , reſpective Verbeſſerungen , ges

Grundgeſetz gelten . Klarbeit und Deutlichkeit ſind baber macht werden dürfen , wenn deren Zweckmäßigkeit und ein Haupterforderniß der in einem Reglement aufgeſtell. Nußen einleuchtend und ſolche auf praftiſche Erfahrung ten Beſtimmungen ; ſie dürfen nicht anders ausgelegt geſtůßt ſind. Selbſt bei abſtracten Wiſſenſchaften, wie z . B.

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in der Mathematik, wo die Hauptgrundſåße als unums einem Guſtav Adolph und Wallenſtein , einem Turenne ſtóßliche Wahrheiten für alle Zeiten gelten, finden in der und Montecuculi mannichfachen Verbeſſerungen unters Anwendung gewiſſe Modificationen und Verbeſſerungen liegen , bis ſolches unter dem großen Friedrich wieder fiatt , die in einem höheren Kulturzuſtande, durdi den

eine veränderte Geſtalt erhielt. Denn mit einer verbeſs

menſchlichen Scharfſiun bervorgerufen, ins Leben treten.

ſerten Taftit ſind die abzuändernden Vorſchriften für die

Ueberbaupt iſt in feiiren menſchlichen Einrichtungen , ſeieu

Aasbildung der Truppen bedingt und das Gute und

ſie auf Obſervanz, Feien ſie auf ein veraltetes Herfommen Zwedgemäße, durch den menſdlichen Scharfſinn erfun. baſirt, gründen ſich ſolche auf ein angenommenes Syſtem den, ſo wie die zu berückſichtigenden Bedúrfniſſe der Zeit oder ſeien ſie ſelbſt aufmathematiſche Wahrheiten geſtůßt, dußern auf die Beſtimmungen eines Erercirréglements

ein Zuſtand der Stabilität denfbar. Der menſchliche Vers ihren gebietenden Einfluß. Findet man in der Folge ſtand prüft ihren Werth und erſeßt das Mangelbafte dieſe Abånderungen nicht zweckmäßig und lehrt die Era durch zweitgemäße, dem Zeitgeiſte entſprechende Verbeſs fahrung , daß ſie als Theorieen ſich wohl vertheidigen

ſerungen, die im Vorwärtsſtreiten der Kultur eintreten, laſſen, für das praktiſche Reben ſolche aber nicht geeigs während ſolche Abånderungen im Zuſtande der abneh- net ind , ſo fommt man gewöhnlich auf die früheren menden Civiliſation ein Rúdmårtsſchreiten bewirken . Beſtimmungen zurúc vder erſeßt ſie durch verbeſſerte Denn in feiner menſchlichen Ancrdnung iſt ein Stills neue Einrichtungen . ſtand möglich ; wo kein Vorwärtsſchreiten ſtattfindet, Nach dieſen vorangeſchicten allgemeinen Bemerkuns

muiß nothwendig eine retrograde Bewegung erfolgen . Die gen über reglementariſche Vorſchriften wollen wir unſere Wahrbeit dieſes Saßes rechtfertigen die meiſten geſchichts Anſichten über das neue Erercirreglement für die groß lichen Ereigniſſe, insbeſondere aber die verſchiedenen Abs berzoglich badenſche Infanterie,wovon die beiden erſten ,

ſchnitte in der Kriegführung eines Volkes und ſeine im den Soldatens, Pelotons- und Bataillonsunterricht ums erhöhten Kulturzuſtande eintretenden Verbeſſerungen im faſſenden Bånde bereits im Druce erſchienen ſind, im

Kriegsweſen. Denn nur so lange, als ſich ein Volt auf Rügblide auf die früheren Beſtimmungen ausſprechen. der Stufe der Kindheit befindet , werden Körperſtårfe Seit dem leßten Decennium wurden durch bochite Ordre und Tapferkeit als die einzig erforderlichen Eigenſchafs viele Abänderungen in den früheren Vorſchriften des ten für den Kriegerſtand gebalten ; hat ſich ſolches aber Infanteriereglements getroffen und fortwährende Zuſäße

über den Zuſtand der Robbeit erhoben und iſt das Licht gemacht, denen wieder ſpåtere Erläuterungen folgten , der Aufflårung mit ſeinen belebenden Strahlen bei ihm wodurch das Reglement, wenn es hiernach abgeändert eingebrochen , ſo wird die Kriegführung zur Kunſt , die gleich allen übrigen Künſten verſchiedene Epochen durch machen muß, bis ſie zum Grade der Vollkommenheit, die noch immer relativ bleiben dürfte, gelangt. Würden wohl die Nadikommen jener geprieſenen Helden, die der bochs

worden wäre , recht paſſend mit einer buntfchedigen Muſterkarte håtte verglichen werden können . Derjenige Offizier, welcher beim Eröffnen ſeiner militariſchen Taufe bahn oder beim Eintreten aus einem fremden Dienſte in das großherzogliche Arineecorps die Vorſchriften des ges

gefeierte Sånger der Iliade auf immer verherrlicht hat, dructen Reglements båtte befolgen wollen, würde im den Myriaden des ſtolzen Ferreg widerſtanden haben, Unterweiſen des Soldaten auf unzählige Hinderniſſe ges und trotz ihrer Tapferkeit von dem zablofen Perſerbeere ſtoßen fein und beim Manovriren ſich ſchwerlich zurecht nicht erdrückt worden ſein , wenn ſich ihre Kriegskunft

gefunden haben. Das neue Reglement hat dieſem Uebels

nod, in dem Zuſtande , wie zur Zeit des trojaniſden ſtande vollkommen abgeholfen , durch deſſen Einführung Krieges befunden båtte? Unter Epaminondas und dem macedoniſchen Philipp erhob ſich die Kriegskunſt der

die oberſte Militárbehörde einem lángſt gefühlten Bes dürfniſſe auf eine böchſt erfreuliche Weiſe entſprochen

Griechen noch auf einen bdheren Grad von Vollfommen

hat. Zu dieſem Zwede war eine Commiſſion von friegos.

beit und doch mußte der für unůberwindlich gehaltene

erfahrenen Offizieren niedergerekt, deren Arbeiten dem

Pbalanr der beweglicheren römiſchen Region unterliegen . Mit dem Sturze von Roms Weltherrſchaft verſant das Kriegsweſen wieder auf den Zuſtand der Barbareiund bei dem, beſonders im weſtlichen Europa, mit allen reis

Chef der großherzogl. badenſchen Infanterie, Sr. Hob. dem Markgrafen Wilhelm vorgelegt wurden . Das im Eingange unſeres Aufſabes als Haupterforderniß für reglementariſche Vorſchriften angeführte Grundgeſeß fins

nen Gebrechen ſich ausbildenden Feudalweſen widerfekte

den wir in dem neuen Reglement, deſſen Redaction dem

fich der Eigendůnkel des Adels hartnäckig allen Verbeſs Flügeladjutanten Capitain Hoffmann übertragen war, ſerungen in der Kriegführung , bis endlid die Erfindung des Schießpulvers und die Einführung ſtehender Heere

fortmåbrend befolgt. Mit einer gedrängten Kürze des Stylo find eine lichtvolle Darſtellung und gründliche

eine ganzliche Umwälzung darin hervorbrachten . Soon mit der neueren Zeitrechnung finden wir die Einführung

Deutlichkeit in den Ausdrůden ſchon gepaart. Wer ſols ches geleſen hat und die darin aufgeſtellten Beſtimmungen

des Erercirreglements für die Truppen , die in den Hands

fennt (vorausgeſeßt, daß er ſie verſteht und in flar auss

griffen nach beſonderen Vorſchriften unterrichtet und im faftmäßigen Schritte eingeübt wurden . Das erſte im Unabhängigkeitsfriege gegen Spanien von dem Prinzen von Naſſau für die Niederländer gegebene Erercirregle: ment mußte unter den Schöpfern neuer Kriegsſyſteme,

geſprochenen Vorſchriften feine Hieroglyphen und Ráthfel ſucht), wird im Unterweiſen des Soldaten nicht ſchwans fend fein ; beim Manovriren über die auszuführenden Bewegungen nidit die kleinſte Bedenklichkeit, nicht der ( Fortſ. folgt. ) geringſten Scrupel haben.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der VerlageHandlung : E. W lente in Darmstadt und in deſſen Diizin gedruckt.

Samſtag, 6. Auguſt 1831 .

Nr. 63 .

Allgemeine Militar - Zeitung. s

Bay e r 11. Mů n dhen , 24. Juli. Die feit dem Juli 8. 9. in

Proben angeſtellt. Es ergab ſich , daß dieſe Waffe zwar nur auf eine nähere Entfernung als eine Ranone wirts

München erſcheinende ,, Deutſche Tribúne" enthieltfürz: ſam, aber bei Weitem morderiſcher in ihren Wirfungen lich einen Artifel über die conſtitutionellen Forderungen, iſt, als das gewöhnliche Geſchůß. Das Rohr liegt auf welche nach der Anſicht des genannten Blattes ſich an Rollwagen oder kleinen laffeten ; auf jeder derſelben

die gegenwårtige Stellung der Heere im Staate konnen mehrere Liufe nach verſchiedenen Richtungen hin knüpfen . Dieſe Anſicht wurde in der Münchener politis ſchen Zeitung durch einen Artifel befämpft , der wieder mehrere Entgegnungen in der Tribüne hervorrief, welche zum Theil als von Offizieren ausgehend bezeichnet was ren. Durch die Wendung, welche dieſer Journalkampf genommen hatte, ſah ich der durch ſeinen Antheil an der griechiſchen Sache rühmlichſt bekannte Oberſt von Heidegger veranlaßt, ſich als Verfaſſer des in der Münchener politiſchen Zeitung erſchienenen Artikels of fentlich zu nennca , und den Verfaſſer jenes Artifels in der Tribune aufzufordern , das Gleiche zu thun. Jn

angebracht werden . Die Schüſſe entladen ſich mittelſt eines Rades , das ein Kind in Bewegung leben kann. Jeder lauf ſchleudert in einer Minute fünfhundert Kugeln, und kann fünftauſend abfeuern , ohne daß die eingepreßte Luft erneuert zu werden braucht. Der gange Zubehör von drei ſolchen Kanonen fann von einem eins zigen Pferde getragen werden. Man könnte von dieſer

furchtbaren Waffe Batterieen in unendlicher Zahl antes gen . Ihre Wirkung auf eine dicte Mafle würde die einer Såge fein, und jeder Korper, der getroffen wird, wie ein Stück Holz von einer Såge in zwei Cheile zers

nannte ſich der Redacteur des letteren ſchnitten werden. Dieſe Artillerieoffiziere , die ſchon ſeit

Folge deſſen Blattes, Dr. Wirth. 'Die Münchener politiſche Zeitung 40 Jahren ſich mit Erfindungen abmůben, die man nicht ſagt nun, ſie ſei zu der Erklärung ermächtigt, daß der brauchen kann, widerſeßten ſich Anfangs einem Verſuche zwiſchen Oberſt v . Heidegger und Dr. Wirth obmaltende mit dieſer neuen Waffe. Endlich aber feste es Hr. Pers Streit auf eine für beide Zheile ehrenvolle Weiſe erles rault doch durch , und wie man glaubt, wird die Res digt worden. Andere hieſige Bíåtter ſprechen von einem gierung ihm ſeine Erfindung abfaufen. Sollte er jedoch

zwiſchen einem Stabsoffiziere und einem Redacteur ſtatte nicht erhalten, was er verlangt, ſo iſt der Erfinder 4

gefundenen Zweifampf.

entſchloſſen , den Polen die Hülfe ſeiner Windkanone anzubieten .

F r a n frei ch .

- Die Armee und insbeſondere das Ingenieurcorps keinen anderen königl. Orden mehr an, als den Orden Garbé, Generalinſpectors der Fortificationen , einen der Ehrenlegion. So wie früher durch eine Ordonnanz großen Verluſt erlitten ; er ſtarb , 62 Jahre alt, am Im neuen Almanach national erkennt die Regierung

vom Monat November 4. F. der beil. Geiſtorben und

alle ſeit der Reſtauration geſtifteten Orden aufgehoben wurden, ſo find nunmehr ſtillſchweigend auch die Ordeit des beil. ludwig und des beil . Michael unterdrückt.

haben durch den Tod des Generalieutenants Vicomte

10. Juli in ſeiner Vaterſtadt Hesdin . ☆ anno B e r . Hannover , 22. Juli. Se. Maj. der König baben

- Kürzlich, ſchreibt man von Douai, hatman fecho es dem Dienſte zuträglich erachtet, die Kriegstanzlei -

Steinwurfmaſchinen ( fougasses pierriers ) gegoſs ren. Die Artillerie laßt über die Form und den Umfang dieſer Kriegsmaſchine von neuer Erfindung Richts kund werden. Den Eingeweihten iſt es blos erlaubt, zu ſagen ,

als ein für ſich beſtehendes Collegium vom 1. f. M. an aufzuheben und dagegen den Geſchäfftskreis derſelben mit demjenigen des bisherigen Miniſterialdepartements der Militárſachen, unter der Benennung Kriegsminis

ihre Wirkung alle bisherigen Leiſtungen der Artils fterium, zu vereinigen . Bei dem Kriegøminiſterium daß ferie übertreffen werde .

ſollen in gleicher Maße, wie bisher bei der Kriegskanzlet,

Zu Paris wurden neulich in Gegenwart des Ges nerallieutenants Pelet, Directors des Kriegsdepots , und mehrerer Stabsoffiziere der Artillerie mit einer neuers fundenen Windfano ne des Hrn. Perrault von Rouen

für die wichtigeren Geſchäfftszweige beſondere Departes ments beſtehen , und es roll zugleich demſelben ein Ge. neralſecretår beigeordnet ſein , welcher unter der oberent Reitung des Kriegsminiſters die Ordnung des Geſchåffts

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ganges zu beachten und in Abweſenheits-, und Behirts

beamten, benen noch eine gewiſſe Zahl für die Verwal.

derungsfållen des Kriegsminiſtero deſſen Function im tung auf Vorſchlag der Cantone beſtiminté, aber noch Kriegsminiſterium wabrzunehmen hat. Außerdem iſt die nicht ernannte Individuen, unter dem Namen von Aſpis Prüfung und Entſcheidung derjenigen Reclamationen ranten beigezählt werden. Die Zuziehung der Aſpiranten und Geſuche , welche von Seiten der ſchon dienenden erſchien bei der geringen Stärfe dieſes Dienſtzweiges Militárpflichtigen wegen Verſeßung in die Reſerve oder durchaus nothwendig , um im Falle eines Aufgebotes den wegen Zulaſſung zur Stellvertretung , oder auch von unzuberechnenden Folgen vorzubeugen , die aus der zu Seiten der geworbenen Militårs wegen ihrer Entlaſſung geringen Zahl und der Unerfahrenheit der Beamten era vor Ablauf ihrer Capitulationszeit, bisheran die Kriegss wadſen könnten. Da die Unterbringung von 420 Offis kanzlei gelangten , einer beſonderen ,, Militár - Entlaſs zieren einer einzigen Stadt zu belåſtigend fallen würde, ſungscommiſſion " übertragen, wobei jedoch denjenigen, eine allzuzahlreiche Vereinigung dem Unterrichte nach : welde durch die Entſcheidung dieſer Commiſſion rich theilig wäre, und die Reiſen der Offiziere alzuweitläufig beſchwert halten möchten , geſtattet iſt , innerhalb zehen würden, ſo ſollen zwei angemeſſene Puncte ( Winterthur Tagen den Recurs an das Kriegsminiſterium zur Hand und Murten ) dafür beſtimmt, und in jedem Orte die zu nehmen.

• Hälfte der geſammten Offizierszabl, mit einem Zeituns terſchiede indeſſen von 8 bis 14 Tagen für die Reiſe

De ſt r e i dh.

Wien, 30. Juni. Se. Maj. der Kaiſer haben das der Herren Inſtructoren und der Quartiermeiſter des früher den Namen des leßtverſtorbenen Rdnigo von Engs erſten Curſes , verſammelt werden. II . Artillerieſchule. Für die Waffe der Artillerie, land führende Huſarenregiment Nr. 5 Sr. Maj. dem

jeftregierenden König von Sardinien verlieben . Dieſes die ihrer eigenthümlichen Schwierigkeiten und ihres zus

ſammengefestenMechanismus wegen ganz beſonders von Regiment nimmtfonach denNamen ,, König von Sar: praktiſcher Seite und unter denſelben veranderliden Ver.

dinien "

an .

5

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i

8.

båltniſſen, wie ſie im Felde ſtattfinden, einer forgfåltigen Ausbildung bedarf, fann allein durch Vereinigung wirts

Am 14. Juli legte der eidgenöſſiſche Kriegsrath der licher, aus allen Compagnieen gezogener Detaſchements

Tagſaßung einen reducirten Antrag über die Bildung mit beſpannten Geſchúßen ein erheblicher und bleibender einer eidgenöſſiſchen Offiziersa, Artilleries uno Nußen gewonnen werden. Dieſer Anſicht des Obercoms Scharfích úBenſchule für das Jahr 1831 vor , deſſen mando's der Artillerie bat der eidgenöſſiſche Kriegsrath um ſo lieber ſeine Zuſtimmung gegeben, als ſeiner ŭebers weſentlicher Inhalt folgender iſt. 1. Offizierschule. Der Zweck derſelben geht zeugung nach eine allzugroße Zerſplitterung der Húlfss dahin , durch ſchidlichen Unterricht der Offiziere im innesmittel in keinem Theile befriedigende Reſultate erwarten ren Dienſte, im Felddienſte und in der Verwaltung nach låßt, und außerdem aus dieſem Verſuche wichtige Er. den Grundlagen und in Entwicelung der eidgendffiſchen fahrungen und Grundſätze zu einer ſpäteren Umgeſtals Reglements eine Sachkenntniß , eine Gleichförmigkeit und tung der Schule von Thun erwachſen können, welche ſeit einen Zuſammenhang in der Leitung der Armee zu crs langer Zeit fühlbares Bedürfniß geworden iſt, dennoch halten, deren Mangel im Falle wirklicher Kriegsoperas aber nicht ohne erlangte Gewißheit über den Erfolg der tionen von den traurigſten Folgen werden könnte. Dieſe projectirten Abänderungen vorgenommen werden durfte. Schule Toll im Ganzen leiſten , was im Zwede der Pors Gn In dem beabſichtigten Unterrichte der Detaſchements ſols bereitungsſchule des früheren Projectes lag; wird aber, en die ſämmtlichen Verrichtungen der Artillerie in gros weil ihre Bedeutſamkeit durch Unterlaſſung der Zuſams ferer Gründlichkeit und Vollſtändigkeit umfaßt werden, menberufung der Cadres erhöht worden iſt, und damit als es je in der Sdule von Chun der Fall ſein fonnte. zugleich der Nußen für die Armee um ro beſtimmter und Das Verwaltungsweſen, der Batteries , Parf- und Felds

bleibender hervortrete, ſowohl auf eine großere Dffiziers: dienſt, das Mandvriren, die Anwendung der Feldartifs

zahl ausgedehnt, als in ihrer Zeitdauer verlängert. Jene Zahl in Anſpruch genommener Offiziere ſteigt nunmehr, mit Inbegriff der Inſtructoren , auf 420, die Dauer des Unterrichtes auf 12 Tage, und mit einſchluß von 6 Reis ſetagen im Mittel, auf 18 Lage. Den Unterricht dieſer Schule Follen genießen: a) die Diviſions- und Brigades

lerie, die Bedienung des Feldgeſchüßes , die faſtenbewe. gungen , die Verfertigung und Verpackung der Munis tion c. werden ſåmmtlich Gegenſtände des praktiſchen Curſes ſein. Der gegenwärtige Vorſchlag unterſcheidet ſich dadurch vom früher vorgelegten Projecte, daß leßs teres beſonders auf die damals ſehr drohenden Zeitums

adjutanten ; b) von jedem Infanteriebataillon die drei ſtånde, und in geringerem Grade auf die Bildung der

im erſten Projecte genannten Offiziere , nåmlich der ſämmtlichen Cadres berechnet war, während in dieſem Oberſtlieutenant ober Major, der Aidemajor und der Quartiermeiſter, denen ein vierter , der Adjutantunter: offizier, als nad erſteren am meiſten dieſes Unterrichtes bedürfend, beigegeben wird; c) die Hauptteute der iſolir.

mehr ein bleibender, tiefer wurzel der Nußen beabſichtigt wird.. Statt auf 35 Artilleriecadres, beſchränkt ſich nun . mehr die Inſtruction auf 13 aus allen Compagnieen gezos gene Detachements, erhålt dagegen eine langere Dauer ten Compagnicen der Scharfſchüßen und der Savalerie, und großere Ausdehnung. Es werden zuerſt die fammt-:

die im erſten Vorſchlage unter der Vorausſeßung nicht lichen eidgenöſſiſchen Stabsoffiziere der Artillerie am Ins der Berührung mit bereits gebildeten Offizieren den nd, einer Woche mit theoretiſchen Curſen beſchaffiigt. Hier:

zur Vorbereitungsſchule zugezogen wurden, daß ſie aus ſtructionsorte verſammelt, und zur Vorbildung während

thigen Unterricht ziehen könnten ; d) die Commiſſariats

auf rúden die ſammtliden Hauptleute und mit ihnen zwei

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Artilleriedetaſchements ein, mit welchen von den bereits vorbereiteten Offizieren die praftiſche Inſtruction begons nen und eingeleitet wird. Zuleßt endlich, nach Verlauf

Ueber reglementariſche Vorſchriften in Bezug auf das neue Erercirreglement für die

von 10 Tagen, finden ſich die 11 noch übrigen Detaſches ments auf die Dauer von 16 Inſtructionstagen, wie die

großherzoglich badenſche Infanterie.

erſten , mit beſpannten Geſchigen ebenfalls ein . Allein ,

meil die Ginquartierung einer To zahlreichen Mannſchaft

Das neue babenſche Infanteriereglement iſt auf das franzöſiſche baſirt, welches ſeit Errichtung des Rheins

für einen einzelnen Ort zu belåſtigend wåre, und es obnes

bundes mit einigen unbedeutenden Modificationen im

( Fortſegung. )

bin die beabſichtigte Bildung mit ſich bringt, ſoll dieſelbe' großherzoglich badenſchen Armeecorps eingeführt wurde, in die benad bartent Drtidaften cantonnirt, und abnlis womit aber , wie bereits bemerkt , verſchiedene Abånds den Dislocationen und Bewegungen unterzogen werden , rungen vorgenommen wurden.. Während das franzöſiſche wie der active Felddienſt ſie darbietet. Hiernach wäre die Reglement durch die neue Redaction in ſeiner Reinbeit Zufåte als unzwemás Dauer des Unterrichtes für die Stabsoffiziere von 35 , wiederhergeſtellt wurde und manche Zuſage

für die zuerſt einbernfene Mannſchaft von 26 , und für Big daraus verbannt blieben, wurdeu anderſeits von den die lebteinberufenen 11 Detaſchements von 16 Tagen , Hauptveränderungen, die ſchon früher eingeführt warer, 1 ) der ſchnellere Taft des ordináren Schrittes zu 100 kehr gezählt werden müſſen. Als Mittelpunct der Schule in einer Minute und wozu noch die ndthigen Reiſetage für die Hin- und Rücks

iſt Thun vorgeſchlagen, falls feine Hinderniſſe dazwiſchen treten, indem dieſe Stadt eine Kaſerne zur Wohnung der erſten zwei Cadres, gute focale får die theoretiſchen Curſe, und in ihrer Umgegend alle Gelegenheit zu den im Vors baben ſtehenden Uebungen darbietet.

2) die abgeänderte Art der Feuer

als Grundbeſtimmungen iin neuen Reglement aufges nommen .

In jüngſter Zeit hat der durch den geſchwinderen Laft des Schrittes für die Beweglichkeit einer Truppe

III. Scharfſchübenfchule. Zum erſtenmale wird ſich ergebende Vortheil eine faſt allgemeine Würdigung

eineScharfſchüßenſchule in Vorſchlag gebrad)t zur Auss gefunden . Bei den meiſtenArmeen wurde für den ordis bildung derjenigen Waffe, die vielleicht der allgemeinſten nåren Schritt eine ſchnellere Cadence angenommen und Gunſt genießt und, der Natur des Schweizerbodens nach , der ſogenannte Parademarſch abgeſchafft. Uebrigens als eine der wichtigſten zu betrachten iſt. Man darf ſich wurden auch ſchon früber, als der langſame ordinare aber nicht bergen, daß, obgleich Vieles für Uebung der

Sdiritt noch üblich war , die meiſten Bewegungen im

Schüben im Standſdießen geſchehen iſt, dennoch die wahs geſchwinderen Tafte ausgeführt und der damalige ørdis ren Grundlåge ihrer erfolgreichen Benußung im Felde nåre Schritt wurde in der Regel nur bei Paraden und

häufig verfannt, und die Eigenthúmlichkeiten ihres Liens für das Defiliren gebraucht. Hierdurch mußten aber bei ftes wenig geübt werden. Bon einem gründlichen, ratios nellen Unterrichte der Mannſchaft laffen ſich ungleich grós Bere Reſultate verſprechen, als die ſie aufihrer gegenwårs tigen Bildungsſtufe zu leiſten vermag . Dem Unterrichte dieſer Schule ſollen diejenigen Rücklichten zum Grunde

allen Aufmarſchen aus der Flanfe, wenn ſolche während des geſchwinden Schrittes ausgeführt wurden, nothwens digerweiſe ſucceſſive Haltpuncte entſteben. Dem Gins würfe, daß der langſamere Taft die gute Haltung des Soldaten befördere und ihn gewöhne, in der Bildung

gelegt werden, die in der leßtes Jahr bekannt gemachten ſeiner Schritte auszubalten, wird dadurch begegnet, das ,, Dentſchrift über die Waffe der Scharfſchüßen " náber

entwickelt wurden; und es fou hauptſächlich die Behands das Schåßen lung und genaue Renntniß der Bewaffnung, von Diſtanzen und das Schießen unter vielfältigen vers ſchiedenartigen und wechſelnden Verhältniſſen die Haupts gegenſtände" derſelben bilden. Die Leitung der Schule wirb einem oberen Stabsoffizier zu übertragen ſein, wels chem zwei Offiziere noch als Inſtructoren und Gebülfen

es ſich wohl von ſelbſt verſtehen dürfte, die Recruten im Anfange der Dreſſur vorerſt in einem langſameren Tafte

man ſie in den jeßt angenommenen einzuüben , bevor übergeben åßt. In dem neuen Reg. ordináren Schritt

(

lement iſt ſolches beſonders beſtimmt, indem der s. 30

des Soldatenunterrichtes ausdrücklich vorſchreibt , bie jungen Soldaten durch långeres Einůben des Schul . oder ſogenannten Storchenſdrittes an das Aushalten zu

beigegeben werden. Dieſelben werden 8Tage vor dem gewohnen , um ihnen den Mechanismus des Schrittes .

Eintritte der Mannſdaft, um das Nöthige anzuordnen (d. b. ſeine Beſtandtheile im Borbringen und Aufſeßen und vorzubereiten , am Unterrichtsorte eintreffen . Dann des Fußes ) begreiflich zu machen . Was den Taft des geſchwinden Schrittes betrifft (zu 120 in einer Minute von jedes-aus 1 Offizier, 4 Wachtmeiſtern und 4 Corpos beſtimmt), ſo iſt es allerdings richtig, daß ſolcher ermüs

růdt dieſe ſelbſt in der Starte von 20 Cadres ein, wos

ralen beſteht, undgenießt einen, von Schießübungen auf dendiſt und die Mannſchaft bei Zurúdlegung einer bes Schrittzu vertürzen , wodurch der gen .Auf dieſeWeiſe werden die erſtgenannten3Dffiziere, ſeindürfte, ihren ſchnelleren Gangart wiederverloren geht.

verſchiedene Diſtanzen begleiteten Unterricht von 21 Das deutenben Stređe Weges im geſchwinden Schritte geneigt mit Inbegriff von 7 Marſchtagen, als Mittel für die Hins Vortheileiner und Herreiſe, während 35 Tagen , die Mannſchaft der Dieſem Uebelſtande wurde in dem neuen Reglement da, durch abgeholfen , daß die meiſten Bewegungen, wie die Cadres 28 Tage in Anſpruch genommen werden. Bei derUmfrage erklärten ſich zwar faſt alle Geſandts allgemeine Ueberſicht des Bataillonsunterrichtes zeigen

ſchaften beifå dig über dieſes Project . Da aber mehrere wird, im ordinären Marlohe ausgeführt werden und der nodi obne Inſtruction waren, ſo wurde die Abſtimmung geſchwinde Schritt nur für die Schwenkungen auf die auf der 28. Juli vertagt. Seite des Führers, für Aufmårſde aus der Flanke un

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einige wenige andere Bewegungen beſtimmt iſt. Bei dem verminderte Liefe der Glieder andererſeits wieder aufs Feuer fällt das erſte Glied nicht mehr nieder und, das gehoben wird . Rottens und ſeither eingeführte Gliederfeuer ( auf wels Außer dieſen beiben, den Taft des Schrittes und die dres leßtere wir ſpäter am geeigneten Plaz zurůdkoms Feuerbetreffenden Hauptbeſtimmungen , welche, von dem men werden ) ausgenommen , werden alle übrigen Feuer franzöſiſchen Reglement abweichend, ſchon früher einges nur durd die beiden erſten Olieder erecutirt. Wenn führt waren , wurde der ſeitherige ſchräge Schritt aus nicht in Abrede geſtellt werden kann , daß durch dieſe bem Reglement verbannt und dafür das weit natürlis

Beftimmung ein Drittel der Mannſchaft bei dem Feuer chere und leicht auszuführende Zicben mit halbrechts und auger Wirkſamkeit trete, fo vermindert ſich doch feiness

balblinfs aufgenommen . Wer die Kúnſtlichkeit und die

wege im nämlichen Verhåltniſſe die Wahrſdeinlichkeit des Treffens. Die genirte, meiſtens ſchwankende Poſition des Mannes , welche mit dem Niederfallen nothwendig verbunden iſt, mußte auf die Richtigkeit fes Schuſſes nachtheilig einwirfen, welchem Uebelitande durd) die Bes ſtimmung , daß das erſte Glied ſtehend feuert, abgehols fen wurde . Durch Annahme dieſes Grundſaßes wurde

mit pedantiſcher Genauigkeit berechneten Dimenſionen des früheren ſchrágen Schrittes fennt, worauf das Seits wårtsziehen init Beibehaltung gerader Schultern baſirt iſt, wird die Vortheile nicht verkennen, die fich aus dies ſer Abånderung für den Unterricht der Recruten und das Mandvriren ergeben. Der jebige ſchräge Marſch wird auf eine außerſt einfache Weiſe entipeder von der

zugleich jenen nachtheiligen Folgen vorgebeugt, daß eins Stelle oder im Marſch ausgeführt. Im erſten Falle wird zelne Soldaten ſich beim Niederfallen einen Beibſchaden zuzogen und gleich beim Eröffnen ihrer militáriſchen Paufbahn wegen Dienſtuntauglichkeit entlaſſen werden mußten . Außerdem wird die Dreſſur des Recruten hier: durch ſehr erleichtert und die gewonnene Zeit kann von den Inſtructoren auf andere wichtige Gegenſtånde des erſten Unterrichtes verwendet werden, was noch eine bes

auf der Stelle die Wendung gemacht und in dieſer Dis rection ( jeder Mann in der Diagonale mit dem gehöris gen Abſtande von ſeinem rechts oder links marſirenden Nebenmanne ) geradeaus marſchirt, im anderen Falle wird die befohlene Wendung während dem Marſch aus, geführt. Beim Zieben mit balbredits marfchirt der Mann im zweiten Gliede gedeckt auf feinen rechts ſtehenden

fondere Berückſichtigung verdienen dürfte. - Wenn man

Bordermann und der Mann im dritten Gliede folgt der

-

aber in dieſer Abänderung noch einen anderen Vortheil Marſdhdirection feines rechts ſtehenden Vordermannes im Verwenden des dritten Sliedes für den Scůßendienſt im zweiten Gliede. Das Zieben mit balblinks findet ſehen will, ſo dürfte es ſchwer zu entſcheiden ſein , ob nach den nåmlichen Grundfågen ſtatt. Zur Herſtellung fich ein wirklicher Nußen daraus ergibt und ob nicht die der geraden Front wird entweder auf der Stelle oder Vortheile durch die bieraus entſpringenden Nachtheile im Marſch die umgekehrte Wendung ausgeführt. wieder paralyſirt werden . Schon Vieles wurde pro und Wenn die ſeither beſprochenen Beſtimmungen abwei.

contra hierüber geſagt. Allerdings dürfte der Gebrauch chend von dem franzöſiſchen Reglement ſind , ſo wurde des dritten Gliedes in der zerſtreuten Gefechtsart für im neuen Reglement bei den Directionsånderungen im jene Bataillone, die feine beſondere Schüßencompag. Marſch eine urſprüngliche Vorſchrift des franzoſiſchen 1

nieen baben, eine zwecfgemäße Einrichtung fein ; wo ſich

Reglements wieder aufgenommen. Nad, dem früheren

aber eine Schüßencompagnie befindet, möchte die Vers wendung der dritten Glieder für das Lirailliren obne allen Nuben , öfter ſogar von nachthetligen Folgen ſein. Denn nie läßt ſich die Geſchicklichkeit und Brauchbarkeit für die zerſtreute Gefechtsart in gleichem Maße bei der Mannſchaft des dritten Gliedes wie bei den Schüßen vorausſegen , die nach den Beſtimmungen des Regles ments für den leichten Truppendienſt eigends ausges wählt und mit beſonderer Aufmerkſamkeit hierin unter : richtet werden müſſen. Die verminderte Tiefe der Glieder dürfte hierbei noch beſonders in Betracht kommen, und nur in dem Falle, daß eine Schüßencompagnie detaſchirt iſt oder im Gefechte bedeutend gelitten hat , ſo wie bei den Carrees – um die Liefe der Queue nicht zu ſchwa, chen möchte es geeignet ſein, die dritten Glieder für den leichten Dienſt zu verwenden . - Dabei iſt noch die andere Frage zu berückſichtigen, ob eine Schůbencoms pagnie , die unter dem Befehle ihres Capitains ſtebt, nicht mit großerer Selbſtändigkeit und Umſicht agiren

Reglement wurde die Direction im Marſche' nur durch Schultervornehmen mit Degagiren des Pivot verändert. Dieſe Beſtimmung war aber durchaus gegen das Guis derſyſtem , auf welches alle Bewegungen im franzöſiſchen Reglement baſirt ſind. Der einfache Grundſaß: aß der Guide oder Fübrer (welche leştere Benennung im neuen Reglement ſubſtituirt wurde) immer den gleichen Schritt von zwei Fuß und den nämlis den Taft beibehalte , wurde hierdurch ganz außer. Acht gelaſſen . Das neue Reglement hat dieſen einfachen Grundſaß durch die Beſtimmung beim Schwenfen auf die Seite des Führers wieder hergeſtellt. Wenn nåmlich die Direction auf die Seite des Führers geändert wird, ſo geſchiebt ſolches nicht mehr durch Sdultervornehmer, ſondern durch Rechtss oder liufsſchwenken . Der Führer bebålt ſeinen Schritt bei und begibt ſich, auf der Stelle die Wendung machend, in die neue Direction. Die leute begeben ſich im geſchwinden Sdritte durch die fürzeſte linie, wie bei den Aufmarſchen aus der Flanke, in die

werde, als die Mannſchaft des dritten Sliedes, die in

neue Direction und nehmen ſodann den Zaft des ordis

der Regel von jungen Dffizieren befehligt wird ? Was nåren Schrittes wieder an. Die Directionsånderungen den weiteren Gebrauch der dritten Glieder als Reſerve auf die die dem Führer entgegengeſepte Seite werden und zum Verlängern der Frontliniebetrifft, ſo fragt es wie früber durch Schultervornehmen ausgeführt. fich, ob nicht derVortheil auf der einen Seite durd, die

( Fortſegung folgt. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Peste in Darmſtadt und in defien Orijin gedruct.

Mittwoch ,

Nr. 64 .

10. Auguſt 1831 .

Allgemeine

Militár- Zeitung.

F r a n k re i ch .

Regimenter Infanterie aufzuldſen und völlig eingehen

Der Contreadmiral Rouſſin, der das Geſchwader zu laſſen. ( udg. Zeit.) Stur bé i fett.

yor Piffabon befehligt, iſt durch königl. Drdonnanz zum

In der Sibung der Ståndeverſammlung vom 14. Juli Der Moniteur vom 31. Juli enthält folgende f. legte der Landtagscommiſſår nachtråglich zum Staats ,

Viceadmiral ernannt worden .

Ordonnanz: „ Ludwig Philipp uc. Da wir auf eine Grundetat den Militär- Fried

- Grun - Zah:

ens d glänzende Art die ausgezeichneten Dienſte der Genernls lungsetat für 1831 mit 5 Hauptanlagen vor. Derſelbe Lieutenante Grafen sia uzel und Grafen v. fobau zerfällt in zwei Abſchnitte, den ordinaren und den ertraor, 5

belohnen wollen , indem wir für dießmal, ohne daraus vom 2. Auguſt 1818 und 24. Mai 1829 Umgang nehs men , auf den Bericht Unſeres Kriegsminiſters , 'haben Wir verordnet und verordnen , was folgt: Die Generals lieutenante Graf Bertrand Clauzel und Graf Georges v. lobau ſind zu Marfchållen von Frankreid

dinåren Friedenserat, und hat 12 Titel, nåmlich 1) Genes 2) Gouvernements und Commandanturen 28,290 Thlr.. 3 ) Sold , lohnung 2c. 537,153 Thlr. , 4 ) Brod 69,579 Thlr. ,. 5 ) Fourage 142,308 Thlr., 6 ) Kleidung und Equipirung 58,000 Thlr. , 7) Remonte 14,824 Thlr. , 8) Waffen , Artillerie 2c. 13,800 Thlr., 9) Kriegsbau

erhoben.1

und taſernement 24,400 Thlr. , 10 ) Unſtåndige Roſtert

für die Zukunft Folgen zu ziehen , von den Ordonnanzen

ralitat, Generalſtab, Kriegsdepartement 2c. 73,812 Thlr.,

H annover. Hannover , 26. Juli. Vorgeſtern wurde hier das

10,774 Thir. , 11 ) Penſionen und Wartegelter 61,000 Thlr. , 12) Außerordentliche Ausgaben 3958 Thir. Tos tal : 1,038,560 Thlr. Die Geſammtzahl der Mannſchaft

fünfzigjährige Dienſtjubiläum Sr. Ercellenz des Herrn Generals und Kriegsminiſters , Grafen von Alten , feſtlich begangen. Såmmtliche 4 Kafernen der Garniſon waren glänzend erleuchtet, und die Mannſhaft war heis ter und fröhlich zu einem cameradſchaftlichen Abendeſſen nebſt Tanz unter freiem Himmel vereinigt. Neben der Kaſerne des Garde - Grenadier - Regiments wurde um 10 Uhr Abends ein Feuerwerf abgebrannt, und überal

betrågt a) für den gewöhnlichen Dienſt 4888, b ) für die Ausſchluß des Perſonals der Kriegsverwaltung , der Commandanturen 2c. ) und 1767 Pferde. Der ertraors dináre Friedensetat beträgt die Summe von 117,780 Thlr. Die Koſten der Mobilmachung des Bundescon tingents betragen 132,400 Thlr., die der monatlichen Feldverpflegung 55,390 Thlr.

3

zeigte ſich bei den Einwohnern der Reſidenz die regſte

Theilnahme an der lauten herzlichen Fröhlichkeit, welche, begünſtigt von dem trefflichſten Wetter, dieſen Tag auss zeichnete . – DerHerr General fonnte leider nicht ſelbſt Zeuge ſein , wie ſehr man ſeine Verdienſte anzuerkennen ſich beeifere, indem er bereits einige Lage früher in das · Bad zu Pyrmont abgereiſt war, wohin Se. K. Hobeit der Vicekonig ſich ebenfalls begeben batter , um , dem Vernehmen nach , demſelben Ihren perſönlichen Glüds -

wunſch abzuſtatter .

Eine hier erſchienene Schrift, in welcher bargethan wurde, daß Hannover dreimal mehr Militår unterhält, als das Bundescontingent erforderlich macht, und daß durch Reduction des ſtehenden Heeres jährlid füglich. eine Million Thaler an Steuern erſpart werden könnte, iſt nicht ohne Wirkung geblieben . Die Regierung hat den Plan gefaßt, zwei Regimenter Cavalerie undzwei

3972 – in Allem 8860 Mann ( mit Erercirzeit weitere 3972

-

Die am 21. Juli begonnene Discuſſion über den

Bericht des Ausſchufjes wegen der Militár - Ernens nungen ( ſ. Nr. 58 der A.M.Z.) wurde am 23ten in

einer außerordentlichen Sißung fortgeſeßt, welche, wie die vorhergebende , unter einem großen Andrange von Zuhdrern faſt rieben Stunden hindurch dauerte. Bei der . Grund Abſtimmung wurde für die efſte Frage auf den Ausſchuſſes die Stellung des modificirten Antrages angenommen : ,, ob die Volli hung der in Rede ſtehena den Ernennungen in objectiver Hinſicht als Verfaſſungss

widrig, und namentlich als eine Uebertretung der ss. 53 und 108 der Conſtitution, zu betrachten waren ; "“ und, nachdem diefes der fandtagscommiffår im Namen der Staatsregierung auf das beſtimmteſte beſtritten hatte, die Frage von der Verſammlung mit einer Mehrheit von 29 gegen 13 Stimmen bejahend entſchieden. Bevor

nun zu der weiteren Abſtimmung über den zweiten und

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dritten Antrag des Ausſduffes , ...,,den Vorſtand des Suwarow , und dem aſtradhanſdhen Grenadierregiment Kriegsminiſteriums wegen einer ihm ſubjectiv zur laſt ſind für bewieſene Tapferkeit in den Gefechten gegen die falleïden Verlegung der Verfaſſung vor dem Obers Polniſchen Emporer die Georgenfabien verlieben Appellationsgerichte anzuflagen und die Staatsregierung worden. - Befördert werden für Auszeichnung in eben zu erſuchen , die Vollziehung der betreffenden Ernennuns jenen Gefechten: zu Generallieutenanten : Generaladiits gen 2c. als nicht geſchehen zu betrachten , " - geſchritten tant Prinz Adam von Württemberg ; der Com , werden ſollte, wurde beldloſſen , in einer vertraulichert

mandeur des Leibgarde Jågerregiments , Pored fol. ,

Sigung eine Verſtändigung mit der Staatsregierung und der Commandeur der erſten Brigade der leichten über die von ihr beſtrittene Auslegung der einſchlagens Garde. Cavaleriediviſion, Graf Noſtiis ; und zu Genes den Paragraphen der Verfaſſung, ſo wie die Beſeitis ralmajoren : die Oberſten Nikolajew von den Peib , gung der Ängelegenheit durch eine vermittelnde Auskunft Gardefoſaden und der Commandeur des Huſarenregis ments Prinz von Oranien, Flugeladjutant Plautin 1.

zu verſuden .

-

Deft rei ch .

Für Auszeichnung im Dienſte wird der Dirigirende

.

der Schloßverwaltung und Commandant in Peterbof,

Wien , 22. Juli. Die Wiener Zeitung entbålt wieder Generalmajor Eichen I., zum Generallieutenant befor: ein Verzeichniß von Beförderungen und Veränderungen, dert; debgleichen der Commandant von Ddefa, Genes welche bei der kaiſerl. Armee ſtattgefunden haben ;, der ralmajor Silin, und zum Oberſten : der Commandant Oberſt v . Boeb in iſt zum Generalmajor, 2 Oberſtlieus

von Ruoßenſalm , Oberſtlieutenant Kuhlmann l .

tenante ſind zu Oberſten, 2 Majore zu Oberflieutes Der geweſene Chefdes Generalſtabs- des Ceſarewitſch, nanten und ğg Capitaine und Rittmeiſter zu Majoren General der Infanterie , Graf Ruruta , wird Sr. ernannt worden .

Raiſerl. Majeſtát attaſchirt; der Kriegsgouverneur von

Der commandirende General von Gallizien, Feld : Tiflis, Generaladjutant Strefalow , wird zum Kriegs. marſchall Lieutenant Baron v . Stutterbeim iſt bei gouverneur in Raſan, der Chef vom Stabe des abges der Viſitation der Militärſpitåler von der Cholera ans fonderten faufaſiſden Corps, Generallieutenant Pans geſteckt und ein Opfer derſelben geworden. Rußlan 8.

fratiew I. und Generallieutenant Diafow i . , werden zu Generaladjutanten Sr. Kaiſerl. Majeſtåt ernannt. Der Suite Sr. Kaiſerl. Majeſtát werden beigezählt :

Petersburg , 16. Juli. Se.Maj. der Kaiſer haben die Generalmajore Fenshawe III. und Graf Neſrela durch Tagsbefehlvem 6ten d. M., während der Abwes rode und der Brigadegeneral der polniſchen Truppen, ſenheit des Oberbefehlshabers der Reſervearmee , dem Graf Harde. Zu Flügeladjutanten Sr. Saiſerl. Mas Generaladjutanten und General von der Cavalerie jeſtät werden ernannt: die geweſenen Adjutanten des Waſſiltſch ifoff 1. den Befehl über ſåmmtliche Trups Sejarewitſch,, die Gardeoberſten Kihl u. Philipp å us, pen , welche in Petersburg und in den Umgebungen Staborittmeiſter Befobraíow , lieutenant Monroe, Stabscapitain Großer und Capitain Trebici."

cantonniren , zu übertragen gerubt. - Se. Mai. der Raiſer haben geruht, durch Tags befehl, erlaſſen in Alerandria bei Peterhof am 25. Juni (7. Juli), folgende Verfügungen zu treffen : ,, Se. Maj. der Kaiſer nehmen den Titel eines Chefs nachſtehender

Regimenter an : der Garde zu Pferde , der podoliſchen Gardefůraſſiere und Gardejager und des erſten Cadets

tencorps . Der Großfürſt Conſtantin Nifora jewitſch

Ueber reglementariſche Vorſchriften in Bezug auf das neue Erercirreglement für die

großherzoglich badenſche Infanterie. ( Fortresung . )

Nach dieſen vorangeſchichten Bemerkungen über die tragen ; Großfürſt M i dh a el Pawlowitſch iſt zum abgeånderten Grundbeſtimmungen des neuen Reglements oberſten Chef des Pagencorps, ſåmmtlicher Land-Cadets kommen wir nun auf deſſen einzelne Abidnitte . Die Eintheilung iſt aus dem franzöſiſchen Reglement tencorps und des adelichen Regiments , der Großfürſt Conſtantin Nifolajewitſch zum Chef der finniſchen genommen.. Der Soldatenunterricht zerfällt in drei Garde, und Großfürſi Michael Pawlowitſch zum Tbeile , von welchen ein jeder wieder in vier Lectionen iſt. Der erſte Theil umfaßt den erſten Unters Chef der lithauiſchen und volhyuiſchen Garden und des abgetheilt . bisherigen Garde:Uhlanenregiments Sr. Kaiſ. Hoh. des ridit ohne Gewehr und enthält, den Zaft des Schrittes

wird in die Regimentsliſte der Garde zu Pferde einges

Ceſarewitſch ernannt ; def Commandirende des Gardes und einige abgeänderte Commandowórter abgerechnet, corps wird als Comman sur deſſelben beſtåtigt. Die nichts Neues . "A18 Vorbereitungen für den neu einges lithauiſche und volbyniſche Garde ſind zum Gardecorps führten ( dyrågen Marſch find bei den Wendungen ,, balbs

zu rechnen und bilden die fünfte Garde: Infantes rechts und balblinks " (eineWendung von 45.Grad) riebrigade ; deßgleichen ſind das podoliſche Gardes eingeſchaltet. Der zweite Theil enthålt " das Ererciren Kůraſſierregiment, das ehemalige Uhlanenregiment Sr. mit dem Gewehre, die Handgriffe, Chargirungen und

Hob. des Gefarewitſch und das grodnoſche Huſarenregis Feuer.Mit wenigen unbedeutenden Abänderungen wers

ment dem Gardecorps beizuzählen und werden, mit In. den dieHandgriffe ganz auf diefelbe Art , wie früher , begriff des Roſacken Atamanregiments des Thronfolgers, ausgeführt. Die beiden Handgriffe ,, Untern linken Arm die dritte Garde Cavaleriediviſion ausmachen.

8 Gewebr " und „Streckt's Gewehr" wurden aus dem

Dem Grenadierregiment des Generaliſſimus , Fürſten neuen Reglement verbannt, während der Handgriff

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Commod's Gewehr, der ſeither in ,,Gewehr über" abs neuen Reglement förmlich aufgenommen . Das Proton geändert war , nach ſeiner früheren Beſtimmung wieder wird in Folge dieſer Beſtimmung in zwei Sectionen und darin aufgenommen wurde. Sehr zweckmäßig dürfte jede wieder in zwei halbe eingetbeilt. Außer dem Plo , es ſein, daß dieſe Art des Gewebrtragens nur für den tond . und Sectionschef, dem rechten und finfen Führer

Feldſchritt gebraudt wird. Will man dem Soldaten müſſen ſich zwei andere Chefs und Führer für die halben hierdurch eine Erleichterung im cadencirten Schritte ges Sectionen bei einem Proton befinden . Die Verbannung ben , ſo müſſen ſich

beſonders im Flanfenmarſche , die .

des Marſches mit duplirten Rotten dürfte die Aufnahme

Glieder öffnen oder die Leute müßten auf eine Art ihr des Marſches 'mit halben Sectionen als geeigneter und Gewebr tragen , die ihnen beſchwerlicher wäre, als wenn den Regeln der Taftif entſprechender bewirkt haben.

ſie es im Arm oder ſelbſt geſchultert tragen würden. Nach den Beſtimmungen

neuen Reglements soll eine man bat ſolchem zwar durch das Rottendupliren im Marſdhcolonne von dieſem desMarſde nur dann Gebrauch Flankenmaríche abzubelfen geſucht. Wer aber die Wichs machen , wenn die Breite des Weges nicht geſtattet mit

tigkeit des Aufſchließens der Rotten fennt,, wird einſes ben, daß der Marſd; mit duplirten Rotten nichtgünſtig auf den Flanfenmarſch einwirft, und nur äußerſt wúns ſcenswerth mußte es daher ſein , daß die früber ein , geführten Beſtimmungen des Rottenduplirens aus dem neuen Reglement geſtrichen wurden . – Die Abänderuns

ganzen Sectionen zu marſchiren, wie z . B. beim Paffi, ren eines Defilee. Im Feldſchritte darf der Rotteninarſch nach einem taftiſchen Grundſabe nur dann angewendet werden , wenn die damit nothwendig verbundene Ber: längerung der Truppe ohne Gefahr geſdheben kann ; bei jenen Anlaſſen aber, wo die Tiefe der Colonne nicht

gen bei den Feuern ſind bereits oben erwähnt. Das ohne Nachtheil verlängert werden darf, verdient der frühere Gliederfeuer bat durch die Benennung Rottens Marſd ) mit Abtheilungen und zwar mit ſolchen , die ſo feuer eine richtigere Bezeichnung erhalten , weil ſolches groß ſind, als es die Breite des Weges geſtattet, immer nur von einzelnen Rotten ausgeführt wird. Zugleich

den Vorzug . In der Regel baben indeſſen die gewohns

wurde in dem neuen Reglement unter der Benennung Gliederfeuer eine neue Art zu feuern aufgenommen . Wie beim Rottenfeuer machen hier alie drei Glieder fertig, und die beiden erſten Glieder vouführen ihr Feuer und laden ihre Gewehre, jedes für ſich, auf das Commando des Plotonschefs. Nach dem Feuer wird das Gewehr nicht geſchultert, ſondern wie beim Rottenfeuer in die

lidhen Wege und ſelbſt die Hauptſtraßen feine ſolche Breite , um mit vollzihligen ganzen Sectionen zu 20 Rotten zu marſchiren . Es müſſen daher Rotten abbres dien, und man iſt genóthigt , wenn ſich der Weg nodi mehr verengt , aus dem Feldſchritte in den cadencirten Schritt überzugehen. Hierdurch werden aber die Peute unnöthigerweiſe fatiguirt, weldiem Nachtheile das neue

Stellung des Fertigmadens gebradt. Das zweite Glied wechſelt nach dem erſten Feuer die Gewebre mit dem britten Gliede, welches nid )t fcucrt. Später feuern die

Reglement durch die eingeführten Beſtimmungen des Marſche8 mit balben Sectionen zu begegnen wußte.

Großere Abänderungen bietet uns die Ueberſicht des Bataillonsunterrichtes, der eine neue Eintheilung erhal: Gewehren , bevor ſie ſolche an ihre Hinterleute im drits ten bat. Außer den oben erwåbnten Grundbeſtimmuns gen des neuen Reglements, die hier auf ein Bataillon ten Gliede zurückgeben . Der dritte Theil des Soldatenunterrichtes beſtimmt angewendet werden , ſind verſchiedene neue Bewegungen die Grundſätze des Front- und Flankenmarſches, der darin aufgenommen , die im früheren Reglement nicht Leute des zweiten Gliedes immer zweimal aus ihren

Richtungen , Sowenfungen und Directionsveränderun-

enthalten waren , während ſolche Manóvers, die in das

gen. Außer den oben angeführten Abånderungen beim ſchrågen Marſche und bei der Directionsảnderung auf die Seite des Führers werden die Schwenkungen von der Stelle im ordinären Schritte erecutirt. Bei der Ues berſicht des Bataillonsunterrichtes behalten wir uns vor, den motivirenden Grund zu dieſer lebteren Abånderung

Bereich der Linienevolutionen gehören, ſo wie viele ſeit dem letzten Decennium durch Zufa partifel eingeführte Bewegungen daraus verbannt wurden . Das Ganze iſt in einer ſyſtematiſch zuſammengeſtellten Reihenfolge ichón geordnet und umfaßt, ohne mit fleinliden Details übers laden zu ſein , auf eine erſchöpfende Weiſe alle Bewes gungen, die in den Evolutionen von mehreren vereinigs ten Bataillonen vorkommen können. Keine ſogenannte Phantaſiemanóvers , feine gekúnſtelte Spielereien , die auf dem Erercirplaße einen überraſchenden Anblick dars bietend , bei ernſten Anlaſſen unzweckmäßig und ſelbſt unausführbar ſind, wurden darin aufgenommen ; im Gegentbeile ſtůben sich alle Bewegungen auf praktiſche Erfahrung und tattiſdhe Grundraße. Dabei iſt in den Vorſchriften auf eine mit Pråciſion , Ordnung und

aufzuführen.

Der Plotonsunterricht iſt in rechs lectionen abges theilt, von welchen jede fection wieder fünf Artikel um . faßt. Dieſe Eintheilung iſt gleichfalls aus dem alten Reglement genommen, wobei die früher erwähnten Ab: ånderungen als Grundfäße am geeigneten Plaße in Anwendung fommen . Hiernach werden die verſchiedenen Arten der Feuer vollzogen , der ſchråge Marſch ausges führt und die Direction im Mariche geändert. Der

Grundſaß der Schwenkung im Mariche auf die Seite Schnelligkeit leicht auszuführende Bewegung , ohne die des Führers hat bei dem Aufmarſche in Bataille mit Mannſchaft zu ermüden, beſondere Rücfſicht genommen . Sectionen eine Abånderung bewirft, die im fünften Ars tikel der ſechſten Lection erflårt iſt.

- Der Eingang des Batailonsunterrichtes enthält dus Berſt intereſſante , auf das Guidens oder Führerſyſtem

Im Eingange dieſes Unterrichtes hat das Ploton eine Bezug babende Bemerkungen , wovon wir im gedrång .

andere Eintheilung erhalten. Der ſchon früher praktiſch ten Auszuge einige aufführen wollen : Der Commandeur eingeführte Marſd mit halben Sectionen wurde indem einesBataillonsiſt bei einerMaſſevon 800 - 1000 Mans

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die in der Sdlachtordning cine Austchnung von 200 und mehr Sdritten einnehmen , für ſeine Perſon allein

2) Bilden ſie wihrend des Frontmarſches hinter den Fabnen renfredyt auf die Aufſtellung des Batail.

nicht im Stande, mit der erforderlid )en Aufmerffaunfeit

lond eine beweglide , ohngefähr 75 Schritte lange

auf den Feind die innere Ordnung ſeines Bataillon8 zu erhalten und die půnctliche Ausführung aller Beweguins gen zu ſichern. Nur durch geeignete Húlfsinittel fónnen

Directionslinie,

wodurch ein Bataillont in linie

ſtets nadi ber nåmlid )en Richtung vor- und rücks wårts fich fenfrecht bewegen fanu . Auf dieſen einfachen Mitteln beruht das Führerſy :

daber Ordnung und Preciſion bei den Bewegungen er: balten werden , indem ihnen der Leitende nur den Ims ſtem , von deren Brauchbarfeit die gute Ansführung der

puls zu geben braucht. Aus dieſem Grunde hat man Evolutionen weſentlich abhängt. die einzelnen Abteilungen mit Auführern (Protonschefs)

Bei den im neuen Reglement aufgenommenen Haupts

verſehen und ſolchen Anfangs außer der Befehligung beſtimmungen haben wir bereits bemerkt, daß der ges und Erhaltung der Ordnung noch die Führung und dwinde Schritt zu 120 in einer Minute feſtgeſetztwurde. Stellung bei und nach den Evolutionen übertragen. In Rüdſidht, das die Cadence dieſes Sdrittes bei Zu: Dieſe verſchiedenen Obliegenheiten ſind aber vermoge růclegung von großen Strecken für die Mannſdaft ſehr ermüdend iſt, wurde ſeine Anwendung ſehrbedrånft. mangelhaften Zuſtandes erhielt jedes Ploton zwei Fübs Aus dieſem Grunde werden die verſchiedenen Aufmårſche ibrer Natur unvertråglich , und zur Beſeitigung dieſes

rer , die auf den Flügeln ihre Plåße baben. Der eine aus der Colonne , die Frontveränderungen und ſelbſt

hat die Beſtimmung, die Richtung und Fühlung bei der Bewegung zu bezeidinen , während der andere nach der Bewegung die Richtungslinie der neuen Front beſtimmt. Beide Führer übernehmen abwechſelnd die eine oder ans

die Deployements aus der Maſſe im jeßigen ordinären Schritte ausgeführt. Denn bei den Beſtimmungen für ein mandvrirendes Bataillon darf ſolches nicht als ſelbs ſtåndig für ſich allein betrachtet, ſondern es muß als

dere dieſer beiden Functionen . Nur bei einer Gelegen-

ein Theil von mehreren vereinten Bataillonen angeſehen

heit , dem Bataillonsmarſde in linie , übernehmen die Plotonschefs ſelbſt das Geſchafft der leitenden Führer und müſſen ſich, um nicht zu viele Richtpuncte zu haben , in ihrer Bewegung nach dem Fahnenträger und den beiden Hauptführern regeln . Bei der Colonne iſt die Führung immer auf der entgegengeſekten Flanke , nach welcher die Colonne ab-

werden. Für beſondere Fälle bleibt übrigens dem Ermefa ſen des Commandeurs die Anwendung des geſchwinden Schrittes bei allen Evolutionen anheimgeſtellt. Beim Formiren der Angriffscolonne und beim Deployiren ders ſelben wurde der geſchwinde Schritt beibebalten , weil hier eine ſchnelle Formirung und Entwifelung beſonders wichtig ſind und die Plotons nur eine kurze Strecke Wes

marſchirt iſt ; bei den Evolutionen auf jener Flanke , wo ſich die Anlehnungspuncte der Bewegung befinden ,

ges zu durchlaufen haben . Für das Schwenken von der Stelle wurde der ordis nåre Schritt gleichfals beibehalten und wahrſcheinlich aus

und bei allen Rottenmårſchen iſt ſie an der Zete.

Um feine Jrrungen durch das Ueberſpringen der dem einzigen Grunde, weil ſonſt bei dem Aufmarſche vors Führung von der einen Flanke zur anderen zu verans warts in Bataille und bei den Frontverånderungen eine laſſen , ſo wird dieſer Wechſel immer durch das Com- duppelte Schrittart und daher auch ein doppeltes Coms mando : Führer links oder rechts, bezeichnet. Die Verhals mando þåtte eingeführt werden müſſen . tungeregeln der Führer beſdrånfen ſich im Weſentlichen Mit Redt wurde der Taft für die Attaque nicht über die Grånze des geſchwinden Schrittes geſteigert, denn die auf zwei Hauptvorſchriften : 1) Beim Colonnenmarſche roll jeder Führer, unter Bes Zurüdlegung von 120 Sdiritten in einer Minute dürfte obachtung ſeines Abſtandes, in die Fußtapfen des wohl die möglichſt größte Geſchwindig feit ſein, die man, ohne ſich zu trennen, mit geſchloſſenen Gliedern ausfüh unmittelbar vorbergebenden Führers marſdiiren . 2) Bei den Evolutionen muß der Führer das Proton

ren kann .

( Fortſ. folgt:)

auf dem fürzeſten Wege nach dem Anlehnungss puncte der neuen Stellung hinführen .

Für die Richtung durch die Führer iſt Schnelligkeit und Práciſion ein unerläßliches Haupterforderniß . Die

Unge i g e. Mehrfachen Anfragen zu begegnen , bringt der Unterzeichnete

Richtung mit Führern , die fid auf wenige einzelne biermit zur öffentlichen Kenntniß , daß das von ihm herausgegebene

Puncte (ſo viele als das Bataillon Plotons hat). bes lieberbuch für deutíde Krieger und deutſche8 Volk, ſchránft , geſchieht durch die Flanfe , und nur bei der

auf portofreie Beſtellung und baare Einſendung des Betrags, um es möglichſt gemeinnütig zu machen , fortwährend um den höchſt

Formirung von Colonnen findet die Flankenſtellung der

geringen Subſcriptionspreis : Druđpapier 40 Schreibpapier wie

Führer für das Richten ihrer Abtheilungen nicht ſtatt.

auch Melodieen 54 kr. , verabreicht wird . Die Namen der verebri . Ubnehmer werden demnächſt als Subſcribenten aufgeführt , denn die ate Nuflage, welche übrigens ohne alle Geſangbuches weſentliche Verändes rungen, dem Erforderniſſe eineb allgemeinen gemäß,

Außer den Führern befinden ſich bei einem Bataillon

noch die Jalonneure , die hinter denbeiden Flügeln auf geſtellt ſind. Ihr Wirkungsfreis beſchrånft ſich vorzüglich auf zwei Hauptbeſtimmungen :

1 ) Geben ſie bei Formirung der Bataillelinie aus der

Colonne und bei Frontverånderungen die Richt: puncte für die neue Stellung an.

nach der erſten Uuflage, welche 3100 Exemplare ſtark war, abges drudt wird , iſt nicht mehr fern .

Darmſtadt , am 7. Auguſt 1831. Dr. S. Weitershauſen ,

Lehrer an der großherz. bell. Militärſchule.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Gerlagshandlung : 6. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt,

Samſtag , i

13. A uguſt 1831 .

Nr. 65.

Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber das fittliche Verhältniß der Dienſtålte: indem ſie den Abſtand zwiſchen einem Veteranen ") und Recruten recht grell herausſtellt, und geht dann zur fros

renundVorgeſeßten zu den Jüngeren und ben Ausſicht einer baldigen Gleichſtellungüber. Ein auf: Untergebenen.

Ex parvis magna nascuntur.

Wir berühren hier eine Saite, deren Wohlaut oder Mißton fo máchtig auf das Soldatenleben einwirft, daß wir uns wohl aller Entſchuldigungen entheben können, dieſes Thema auf die Beine gebracht zu haben. Sitts lichkeit, das Fundament der Erziehung, die Zierde des Jünglinge, der in die Welt tritt, der Triumph des vols Tendeten Menſchen , fie darf nirgends fehlen oder gering geachtet werden , und fo wollen wir denn die durch ihren Mangel fich geſtaltenden Verhältniſſe im Kriegerſtande betrachten, in dem Stande, dem wir uns gewidmet bas ben und zu welchem wir eine ſo aufrichtige, innige An. banglishteit haben, daß keine Wünſche, fein Geſchick und

merkſamer Borgeregter wird jene plóglichen Freundſchaf teu zu würdigen wiſſen , jenes Führen Arm in Arm ,

jenes vertrauliche Zunicen u.ſ. w. Die Folge wird ſein , daß der Schüler den Lehrer zu übertreffen ſucht, und bald wird ausgelaſſene Frechheit ſeine Handlungen bes zeichnen. Man fonnte Allem zuvorkommen , aber mar bezeichnete mit „ , Kleinigkeiten " , was der Grund ſolcher Uebel war. Dieſe zu beſtrafen, iſt leicht, aber ſie in der Geburt zu erſticken , Sache des Vorgeſeßten , der ſeine Pflicht in vollen Sinne thun will ; und wenn dazu ein geübtes Auge gehört, so darf in dieſes eben ſo wenig,

als andere wichtige Eigenſchaften zu einem ſolchen Pos ſten fehlen . Die ſchlechten Menſchen überhaupt theilen wir in zwei

von demſelben losreißen fónnten : ein Soldat ſpricht Klaſſen: 1 ) die aus rich felbft Sdílechten; Einfluß des anit den Beſern der a. M. 3.; mögen fie Alles an ihm Blutes, Krankheitsſtoffe, die auf verkehrtem Wege aus. verkennen, nur ſeine gute Abſicht nicht, und möchte ihr geſchieben werden ſollen , verdorbene Philoſophie. Sie

leptes Urtheil das ſein, daß er ſelbſt ſeinen Stand vers

find gewöhnlich nur in legterem Fade Verführer , in

fenne, indem er aus der Luft greife und Chimaren bilde. jenen ſchaben ſieaberdennochdurd, die Art,wieſie ſich Der junge Conſcribirte wird ſeiner Familie entriſſen entſchuldigen , und durch die ſich alſo bildende Theorie; und unter die Fahnen berufen , über die Beſtimmung 2 ) die Verführten ; ſie unterlagen aus Schwache und

ſeines Lebens ſind kaum erſt die Würfel gefallen , eine Dummheit. Herrſcht jene vor und war dieſe nur au, neue faufbahn ſteht vor ſeinem Blicke. Auf die Art,

genbliclich, dann ſind ſolche Menſchen die gefährlichſten :

wie er ſie ergreift, ob freudig oder traurig, fommt es ſie wollen ihr Opfer haben , ihnen soll es Súhnopfer wenig an, denn die Erfahrung hat gelehrt, daß der oft ſein. Die ſogenanntent ſtarfen Geiſter redenen wir als Held fid zeigte, der ſich beim Eintritte ins Militår nicht; ſie wollen unter fråftigen Worten ihre Schwächen in Thrånen badete , und daß hinter der freudig zuvers verbergen und gehören in die eine oder die andere der richtlichen Miene nicht ſelten ein Poltron verſteckt war : erwähnten Klaſſen. Am beſten aber wird es ſein , bei

kein uierheblicher Grund für den Offizier , ſeine Mens ſchenkenntniß ſo weit als möglich zu treiben . Genug, der junge Maun tritt unter's Gewehr und jeder Schritt, den er thut, oder den man ihn thun laßt, offenbart ihm

jedem Menſchen , der ſich uns als verdåchtig dars ſtellt , das Schlechte in der ausgedehnteſten Form zu unterſtellen und zwar nicht ſowohl in ſubjectiver Hins ſicht, ſo daß es dem Individuum , das wir ſo generell

etwas Neues . Daher dieſe rege Empfånglichkeit, dieſes verurtheilen , unverdient ſchaden konnte , ſondern aus

aufmerkſame Achten auf alles, was verwiſcht ſich ihm darbietet, objectiven Rüdichten , damit Schaden verhütet werde; dieſes Einprågen Eindrúce

aller ; fie feine Zeit des Lebens und ſtets iſt die Phantaſie geſchafftig , rie zurückzurufen . Und nun in dieſem bewegten Zuſtande, welde Gewalt über das jugendliche Gemüth iſt die des

* ) Der Beteran, der nicht nur überall treu der Pflicht und der Ehre blieb , ſondern auch immer ſachgemäß und nach ſeinem Standpuncte zu mirkin wußte und mit der Zeit vorwärts

alten Soldaten und ware er der verworfenſte aller Mens

dreitet , iſt eine freudige Erſcheinung. Wer aber nur auf

ſchen ! Der verderbliche Einfluß ſolcher Subjecte, wenn ſie moralifch ohledt ſind, wird in der Regel erhöht durch

Teine Dienſtzeit pochen kann, iſt arm zu nennen , und arm der Dienſt, der viele ſolcher Antiquitäten zählt, die da glauben ſie befäsen Erfahrung, und mit ihrem eingebildeten Wilfe und können nach allen Seiten hin Finſterniß verbreiten.

ibre Eloquenz; dieſe ſpricht zuerſt aus einem hohen Zone,

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dein wer ſchlecht iſt ohne Influenz, befindet ſich außers nimwermehr ein Gewicht auf Erweiſen von Honneurs legen , die ihm dargebrad )t werden müſſen , und doch balb der Sphåre inſerer Betrachtungen . Wenn wir nun hiernad; die Schädlichkeit des Mens dürfte er hier viel früher als in einem anderen Stande

(dhen gegen den Menſchen überhaupt herausgeboben has wiſſen,, wie hoch er ſtehe. Traurig, wenn ihm das Jus ben, in wie viel größerem Maßſtabe wird ſie erſcheinen, dicium ro meit abgeht , es nid )t zu wiſen und dieſes ſobald noch die Autoritat des Vorgeſetzten hinzufommt.

nun ſeine Untergebenen thun.

Dann wird er im fritis

moge doch das Auge des richtenden Beobachters nicht (den Augenblicke auf ſie rechnen wollen , ſeine Mabres fehlen , wo der moraliſch - verdorbene Borgeſetzte Ver: geln aber werden nur halb befolgt, er ſieht ſich verlaſſen

hältniſſe amalgamirt, die beſtimmt ſind, getrennt zu und ruft vergeblich eine Subordination zu Hülfe , die bleiben , wo er das hier doppelſinnige Wort ,, Herablaſs nicht auf Aditung gegründet iſt. Daß dieſe aber durch ſung " zu Hülfe nimmt , um ſich dem zit naben , den er

Mignonerie einen bedeutenden Stoß erhält , und daß

verderbeu will ! Wenn aber dieſer Wille nicht da iſt, hierdurch gegen die Mehrzahl überhaupt abſtoßend ges weld, ſchonende Rúcfſicht muß der gewiſſenhafte Vorges wirkt wird, wird kein Unpartheiiſder läugnen wollen, Tetzte auf die jugendlic zarte Pflanze nehmen , die ihm moge ſolche Affenliebe auf den im Anfange dieſes Abs anvertraut iſt: kein ſchlüpferiges Wort darf Teine lips ſchnittes erwähnten Verhältniſſen beruben, oder auf den

pen beflecken und ſein Streben muß ein anderes ſein, faſt eben ſo ſchlimmender geiſtigen Abhängigkeit. als in den Subtilitäten abgedroſdener Zweideutigkeiten Kein Individuum in dem Stande, deſſen Baſis die ſeinen Witz zeigen zu wollen, gar nicht zu gedenken der Ehre " ) iſt, moge darin das Grab ſeiner Moralitåt fins Erzählung eines ſittlich ſchlechten Lebens, oder des berois den , feines moge zu niedrigen Zweden verwendet und

fchen Gewandes , das die Sdiwadyfópfe ſo gerne ihren nimmermehr mögen Anciennetåt und höhere Autoritåt, in welchen die theuerſten Intereſſen des Dienſtes ruben , die durd) keine Verwunderung eines Befangenen heilig als Aushängeſchilder zur Erreidyung:unwürdiger Abficha Abentbeuern leiben , über die ſie erróthen mußten und

geſprodjen werden . Auf gleiche Weiſe zieht es den Vors gelegten dem Untergebenen gegenüber berab , wenn er

ten benut werden dürfen. Der Reine möge rein bleiben, der Verdorbene aber , welcher anderen ſich gleichen

Liebſchaften ausframt, oder ſie cameradſchaftlich anhört, will, moge die Strafe finden, welche eine auf richtige wenn er ſich Zoten erlaubt, wenn er ſpricht, erſt geſtern Prinzipien gebaute Militärorganiſation gebieteriſch zu ſei er betrunfen geweſen , aber gerade heute noch durſtiger, erbeiſchen (dheint, und vielleicht dürfte es von weſentlis

wolle er nun doch ſehen, wer Herr ſei, er oder der Wein sc. chem Nußen für den Dienſt ſein , wenn die Militärſtrafs Man ficht mitunter Vorgeſetzte ſich an ihre Unters geregbücher** ) denen einen beſonderen Artifel widmeten , gebenen anhången , nicht ſowohl um von ihnen Honig welche der Verführung ihrer Untergebenen oder der Jún zu ſaugen, als vielmehr dieſes unter ihrer jugendlichen geren ſich ſchuldig machen. Méchten dieſe wohlgemeinten Zeilen von unſeren Aegide zu thun. Wer den Grund der Vertraulich feit kennt, lacht mitleidig darüber ; die jenes aber nidit thun, Cameraden einer freundlichen Aufnahme gewürdigt wers

ſuchen Verdienſte an dem ſo ausgezeichnet Behandelten und für das vergebliche Suchen wird dann ſubſtituirt, was weder für den Favorit, noch fürden Proteftor günſtig ſein dürfte. Daber mitunter , wenn auch hódft

den , dann iſt unſer Zweck erreicht. Denn wenii , was wir fagten, nicht als überflüſſig betrad tet wird, To ges någt es , auf Mängel anfmerkſam gemacht zu haben, da ſie als ſolche ſo gewiß nicht werden geduldet werden, felten , die ſo entſchiedene Verachtung, die ſich von Sets als der Stand, der alle Tugenden in ſich ſchließt, gegen ten der Untergebenen gegen einzelne ihrer Vorgeſetzten die Unwürdigen feine Indulgenz úben fann , welche ihr zeigt. Sie ſind alsdann der Krebsſchaden desDienſtes; zu ihren niedrigen Abſichten mißbrauchen wollen. im Intereffe dieſes iſt ihre Entfernung kategoriſch gebos ten. - Wer darum nicht eins mit ſich ſelbſt iſt, betrete dodh nicht die laufbahn des Soldaten ; Muth iſt die erſte Bedingung, aber auch außerdem muß ein feſter, månns lider Sinn ſich offenbaren , und wenn ein von ſich eins genommener Civiliſt unlängſt gegen Einſender dieſes

& ußerte, es thue ihm leid , ſo oft ihn Jemand grüße, weil er dann jedesmal ſeinen Hut abziehen muffe , To konnte dieſer unſdicklich Nedende ein recht braver oder

Tein eigenes Ich als das Lente betrachtet, erhebt er ſich weit über den gewöhnlichen Sinn der Menſchen und beurkundet,

daß er das ihm Iheuerſte in etwas Höherem ſucht: die Ehre und der Nubm ſind reine Leitſterne .

*) Hinſichtlich dir Ehrenpuncte zerfällt das Militär in 3 Klaſſen : 1 ) Offiziere, 2) Unter offiziere und 3) Soldaten. Die Indi: viduen einer jeden Klaſſe ſtehen ſich einander gleid) .und der geringſte einer Klaiſe kann keinen größeren Flecken ſeiner Ehre dulden , als der höchite derſelben . Was die Ebre im allgemeia

nen betrifft, ſo iſt ſie ebenfowohl unveräußerliches Eigenthum

Soldaten , wie des Marſchalis. aud mehr ein nichtswurdiger MenſchHuldigungen ſein und vielleicht doch **) des nicht und nicht weniger zu befürchs Den Böfen ein Schreden, werden ſie vonden Rechtlidhen ars

ten haben , weil dieſe ſehr oft nur vom Egoidm118 * )

ausgehen . Beim Militår aber wird zwar der Vorgeſepte *) In dieſer unheilbaren Krankheit leiden alle Menfchen mehr

Privilegium gegen die Willkühr betrachtet . Nie aber ſollte irgend eine Strafe ausgeſprochen und verhänat werden dür : fen , außer wenn ſie in dem Coder vorgeſehen iſt, namentlic

aber nicht von Behörden , welche dazu nicht autoriſirt find. So folen in einigen Dienſten die wegen angeblicher Gebredea den Militärärzten übergebenen Soidaten auf eine Weiſe bez handelt werden , daß man nicht blog heilende , ſondern auch quälende Mittel anwendet und hierdurch eine Tortur eintreten läßt, die weder unſerem Zeitalter und der Menſclichkeit ents

oder weniger . Ein feingeſchliffener Egoismus aber weiß fich ſogar angenehm gn machen, während der grobe überall beleis digt und kränkt. Der Soldat allein dürfte beſtimmt ſein, ſich auch über jenen zu erheben ; ſeine Nufopferung , Teine singea bung zeigen das Schönſte und Größte, deſſen die menſchliche

ſpricht, noch aus reinmilitäriſchen Gründen wünſdenswerth

Natur fähig iſt , und indem er in edler Selbſtverläugnung

erdeint,

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Ueber reglementariſche Vorſchriften

griffscolonne, während das Bataillon im Marſdje in

in Bezug auf das neue Erercirreglement für die großherzoglid) batenſche Infanterie.

Avanciren begriffen iſt, formirt werden , wobei in anas loger Anwendung die nämliche Commandowórter nur im geld winden Schritte - gebraucht werden . Beim Formiren der geſchloffenen Golonne fomment die früheren Beſtimmungen in Anwendung.

( Portretung. )

Der Bataillonsunterricht zerfáat in rechs Theile. Der erſte Tbeil enthält die Richtungen , das Deffnent

und Schließen der Glieder, die Handgriffe, Chargiruns

-

Sehr zweckin åsig dürfte es ſein , daß in dem neuen

Reglement dem Formiren der verſchiedenartigen Golon

gen und Feuer.

nen cine größere Ausdehnung als früher gegeben wurde,

Außer den gleichzeitigen Nichten eines Bataillons in linie auf die Mitte, ſind in einem beſonderen Abſchnittte die Grundſätze für die ſucceſſiven Richtungen erklärt.

und wir wollen von einem taftiſden Geſichtspuncte uno

Abweichend von den früheren Beſtimmungen wird bei den ſucceſſiven Ridtungen init Diviſionen von jedem Plotonschef das nächſt ſtehende Proton gerichtet und Šteht commandirt.. Die Veränderungen bei den Feuern werden in dieſem Theile auf ein Bataillon angewendet. Der zweite Theil umfaßt die verſchiedenen Arten , aus der Aufitellung in linie in die Colonne überzugeben . Ueber die Zweckmäßigkeit der verſchiedenen Bewes

fere Anfidten hierüber ausſprechen ..

Wenn die geſchloſſene Colonne den Vortheil geråhrt, baß ſie eine große Anzahl von Truppen auf einem engs begrånzten Raume vereint und ſie für den Notfall duro) Frontmachen nach allen Seiten am ſchnellſten gegen

Üeberraſchung geſichert iſt, ſo bietet ſoldie auch wieder große Unbequemlichkeiten während der Bewegung . Die Aufrechthaltung der Ordnung iſt um fo fdywieriger, weil bei dem dichten Aufichließen der Abteilungen ſich jeder

Fehler in der vorderen Abtheilung den nachfolgendent

gungen , die vier neu aufgenommen wurden, dürfte ſich nothwendig mittheilen muß. Die Directionsånderungen

wohl fein Zweifel erheben lasſen ; ſie ſind (wie wir weir ſind im Marſde nicht ganz regelmäßig auszuführen , ter unten zeigen werden ) auf taftiſde Grundſåge und man müßte daber die Golonne anhalten und die Direcs Praktiſche Erfahrung baſirt.

tion nach der Vorſchrift des Reglements von der Stelle

Bei dem Rúdwärtsabſchwenken und bei der Formis aus durch den Flankenmarſch åndern laſſen . Der größte rung der verſchiedenen Colonnen durd, die Flankenbes Nachtheil der geſchloſſenen Maſſen beſteht -aber darin , wegung wurde der Grundſaß des Ausbrechens der drei daß ſie die Bewegung im Feldſchritte nicht geſtatten . erſten Rotten aus dem franz . Reglement angenommen . Durch die eingeführten Beſtimmungen für das Schwens

Aus dieſen Gründen hat man in der Taftif cine Gos lonne ausgeſucht, welche, ohne die Unbequemlichkeiten der

ken auf die Seite des Führers ergibt ſich bei dem ab, geſchloſſenen maſſen zu haben, die nåmlichen Vortheile marſche von einem Flügel gegen den anderen der nicht gewährt. Für dieſen Zweck wurde die Angriffscolonne zu verkennende Vortheil, daß beim Anfange der Bewes gewählt. Sie iſt auf ' /, Diſtanz geſchloſſen und hat gung das erſte Proton ſeinen Schritt von 2 Fuß beis ' daher nur geringe Tiefe. Dabei geſtattet ſie während behålt, während es früber ſo lange fürzer treten mußte, der Bewegung den Feldſchritt und bietet ein Drittel der bis das folgende Ploton ſeine Diſtanz wieder gewons Feuerlinie eines Bataillons. Außerdem iſt ſie von allen nen hatte.

Colonnen am ſchnellſten eatwickelt.

Die angeführtent

Im dritten Abſchnitte dieſes Theiles wurde die Fors Motive dürften mit analoger Anwendung für mehrere mirung der Colonne auf die Mitte neu aufgenommen. Bataillone die Aufnahme der Colonne auf die Mitte in Soldhe fann mit Sectionen oder Plotons auf ganze oder dem neuen Reglement bewirkt haben , welches zugleich halbe Diſtanz und in Maſſe geſchloſſen formirt werden.

darauf Bedacht nahm , ihr eine noch größere Manovrir's

Die Angriffscolonne wird gleichfalls als eine Colonne

fåhigkeit zu gebent.

auf die Mitte betradytet , die mit Plotons auf Sections, diſtanz formirt wurde. Bei der Colonne auf die Mitte, wie bei der Angriffscolonne, übernimmt der ålteſte der beiden Abtheilungschefs das Commando. Im erſten

und bei der Angriffscolonne die Führer auf die Mitte genommen werden, ſo mußte nadi den Grundſågen der Schwenkungen im Marſche. jede der beiden zu einem Ganzen vereinten Abtheilungen bei den Directionsån :

Falle hat derſelbe ſeinen Platz vor der Mitte der vers

derungen eine verſchiedene Bewegung ausführen. Zur

Da in der Colonne auf die Mitte

eifrigten Abtheilungen und der jüngere Offizier tritt in Beſeitigung dieſes Mißſtandes beſtimmt das neue Reg die Mitte im erſten Gliede ein ; bei der Angriffscolonne lement im dritten Theile, daß in der Angriffscolonne behalten beide Offiziere wie früher ihre Plage auf den und in der Colonne auf die Mitte die Direction durch Schultervornehmen und zwar nad) den Grundſaße der Flügeln der vereinigten Abtheilungen . In der Regel wird die Golonne auf die Mitte durch Directionsånderung im entwidelten Bataillon init Fühs den Abmarſch aus der Mitte durch folgende Comman's lung auf die Mitte ſtattfindet. do's formirt :

Eine gleichfalls größere Ausdehnung bat das neue

( Plotons ) aus der Mitte abs Reglement dem dritten Theile des Bataillonsunterrichtes 1) maridhirt Mit Sectionen ! gegeben , welcher die Bewegungen und Veränderungen 2) Mit Sectionen ( Plotons ) links u. rechts ſchwenkt, in der Colonne begreift. zwei mittlere Sectionen (Plotons ) gradaus ! Der erſte Abſchnitt ſtellt allgemeine Bemerkungen auf .

: 3) Marſch ! Doch fönnen aud nach den Beſtimmungen des neuen

über das Verhalten der Golonne mit ganzer Diſtan beim Mandvriren und auf Reiſe- oder Kriegemårſchen 1

Reglements die Golonne auf die Mitte ſo wie die Ans wozu noch die im zweiten Artikel aufgeführten Betraga

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tungen für die Colonne auf drm Marſche fonimen , die und die Menſur ſeines Schrittes bei und die Diſtanzert ſich hauptſächlich darauf beſchränken, die Wichtigfeit bes

der folgenden Abtheilungen geben nicht verloren .

Grundſabes darzuthun , daß eine Colonne unter feinen

Vorwärts und Frontrúcfwärts in Bataille aufmars

Verhältniſſen einen großeren Raum einnehmen darf, als ſie zur Formirung in Bataille nöthig bat. Abweichend von der ſeitherigen Vorſchrift beſtimmt das neue Regles ment beim Wurfmanover, daß diejenigen Abtheilungen , weldie durch die Flankenbewegung in die neue Direction einrúden , ſtatt zu halten und im ordináren Sdritte wieder anzutreten , ſo lange im geſdwinden . Sdritte

ſchirt und die aus zwei Bewegungen zuſammengeſepte Formirung in Bataide werden mit analoger Anwendung der im neuen Reglement aufgenommenen Grundfåge und mit einigen abgeånderten Commando's wie früher auss geführt.

verbleiben , bis ſie die erforderlide Diſtanz von der uns mittelbar vormarſd ,irenden Abtheilung gewonnen haben . Dieſe Beſtimmung iſt durchaus auf praktiſche Erfahrung bairt. Denn fann auch durch mathematiide Berednung

der Punct genau beſtimmt werden , wobin ich bei einer

Zugleich enthält dieſer Theil verſchiedene neue Bewegungen , um die Colonne aus der Mitre nach der Front und F ante in ( Solus folgt. ) Bataille zu formiren .

M

i fce 11 e n.

Das Grampus - oſpital.] unter dieſem Namen beſteht in Condon

dem

ein

und

noch ſo, großen die Frontnehmen hinteren Plotons Geeteute aller Nationen. Aus einem kürzlich über daſſelbe müſſen um nachColonne Halt und die dirigiren erforders krante erſchienenen gedructen Bericht theilt die Preußiſche Staatszeitung liche Diſtanz zu baben , so ſteht die praktiſche Ausfühs ' Folgendes mit: ,,Dieſes Sofpital verdankt feinen Urſprung einem Comité, welches im Winter 1817/18 damit beauftragt wurde , die derſpruche. In der Regel batten die hinteren Plotong Gelder zu pertheilen, die zur Unterſtüßung der vielen armen 'Maz rung mit einer ſolchen Berechnung in auffallendew Wis

ihre Diſtanz verloren und mußten, um ſolche wieder zu

trofen , welche ſich in den Straßen Londone hülflos umbertrieben, geſammelt worden waren. In der zu dieſem Zwecke gehaltenen Zu:

gewinnen , oder entweder von ſelbſt den geſchwinden Schritt annebmen im Tafte des ordinaren Marſches vers

für kranke und verwundete Matrc'en zu errid ten und zur Unters

fammenkunft wurde der Berdyluß gefaßt, ein beftändiges Hofpitat

bleibend die Schritte verlångern , was die Mannſchaft haltung deſſelben die Miththätigkeit des Publicumg in Anſpruch zu unnóthigerweiſe ermüden mußte. Die Beſtimmungen über nehmen. In Folge deſſen wurde das Hoſpital am Bord des „ Grampus" , eines Schiffes von 50 Kanonen, welches bei Greens die Directionsånderung in der Solonne auf die Mitte und mich vor Anker liegt und dem Comité zu diefem Brhufe von der Angriffòcolonne haben wir bereits oben erwähnt. Regierung überlaſſen worden war, eingerichtet . Der Borzug, den Außer einigen anderen neu aufgenommenen Bewes man einem See- vor einem fandhoſpitale gegeben hat , wird das

gungen beſtimmt noch dieſer Theil die Art und Weiſe, durch begründet, daß faſt alle Matrofen einen unbezwinglichen Bis wie aus der Golonne auf die Mitte und aus der Nus griffscolonne die rechts oder links abmarſchirte Golonne

derwillen gegen die Krankenhäuſer auf dem Lande beſigen, und daß man es oft geſehen hat, daß ein Matroſe fich deb legten entſchla gen hat, um ſich auf eine andere Beiſe, al8 in einer ſolchen Unſtalt ,

formirtwird. Der ſechſteArtifel enthält Beſtimmungen, Verpflegung zu verſchaffen . Die Sceleute haben es daher dankbar nach weld eit bei der Golonne auf die Mitte das Abs anerkannt, das man ihnen einen Zufluchtsortverſchafft hat, der ihren brechen in kleinere Abteilungen und das Formiren der größeren Abtheilungen geſchieht.

Bedürfniffen und ihren Gemohnheiten angemeſſen iſt. Die innere Einrichtung des Woſpitals am Borb dis „ Grampus' iſt durchaus

dieſelbe, wie in den landlazarethen . Man findet daſelbft : einen

Der vierte Theil umfaßt die Herſtellung der Linie Dherauffeber, Wundärzte, Sehülfen, Apotheker, einen Geiftlichen, aus der Colonne.

kurz udes, was dazu erforderlich iſt, um dem Broede eines folden

Im Eingange dieſes Theiles werden Bemerkungen ges Intitutes' voukommen zu entſprechen. - Jeder kranke Matroſe, macht, die ſich vorzüglich darauf beſchränken, auf welche welcher Nation er auch angehören möge, findet, ohne daß er irgend Art jede Colonne in die linke oder rechte Fianfe, in die Front oder verfehrte Front gebracht werden fann , und

einer Empfehlung bedürfte, die bereitwilligſte Uufnahme. In den Lanohoſpitälern iſt es gewöhnlich Geleß, daß die Kranten ſich nicht länger daſelbſt aufhalten dürfen , als es ihre mediziniſde Behands

auf die aus der alten Reglement genommenen Vors lung erfordert. Das Grampus: Hoſpital bietet in diefer Beziehung einen auffallenden Unterſchied dar. Man erlaubt den Kranten nicht Bataillelinie durch Adjutanten oder Jalonneure bezeichs allein , die Zeit ihrer Reconvalescenz am Bord zuzubringen , fons

(driften , nad welchen vor Anfang der Bewegung die

dern man bemüht ſich auch nad ihrer Geneſung auf alle Weiſe, ihnen eine anderweitige, ihrer Neigung und ihren Kräften zuſa:

net wird .

Das Einíchwenken und verkehrte Einſchwenken in gende Beſchäftigung zu verſchaffen. - Im Falle ein Kranter geift: Bataille werden nach den früheren Beſtimmungen auss lichen Beiſtand verlangt, wird ihm derſelbe, ohne daß man ſeinen religiöſen Geſinnungen zwang antbut, Sereicht. Wenn es noch geführt. Bei der Bewegung , Rechts oder links in Bataille neuer Beweiſe bedürfte, um die große Nüglichkeit dieſer Unſtalt zu -

aufmarſchirt“ ſollte nach Vorſchrift des alten Regles bettätigen, ſo würde die Angabe hinreichen, daß im Laufe des ver: floſſenen Jahres 1877 Frante, von orr'chiedenen Nationen , in dies

mento die Schulter mit feftem Pivot vorgenommen wer .

felbe aufgenommen worden ſind. Das Comité ſtattet den Konſula

den . Die Befolgung dieſes Grundſaßes håtte bei jeder serfremden Nationen ſeinen beſonderen Dank fürdie Unterfügnng Abtheilung ſucceſſive Haltpuncte ( die Hälfte der Diſtanz ab , die ſie dem Hofpital und durch daſſe!be ihren eigenen Lands betragend ) bewirkt. Zur Beſeitigung dieſes Mißſtandes leuten haben angedeihen laſſen. In dem Zeitraume vom 24. Oct. war dieſe Beſtimmung ſchon früher dabin abgeåndert 1821 bis zum 31. Jan. 1831 find im Ganzen 12,289 Perſonen auf: genommen worden ; darunter befinden ſich : 6993 Engländer, 1625 , worden , daß der Schweukungspunct im Marſde, wie Schotten, 1330 Irländer , 311 Schweden und Norweger, 289 Daa bei jeder anderen Directionsånderung, begagirt wurde. nen, 230 Preußen, 71 Ruſſen, 49 Franzoſen, 38 Spanier 2c. Uußec

Bei dein für das Schwenfen auf die Seite des Führers denjährlichen Beiträgen belaufen fic die dem Boſpital ein für angenommenen Grundſaße behält der Führer den Taft atemal gemachten Schenkungen auf ungefähr 17,800 Pf. Sterl. " Redigirt unter Verantwortligkeit der Verlagfbandlung : C. W. 88668 in Darmſtadt und ir deſſen Difizin gedrudt,

Mittwoch ,

Nr. 66 .

17. Auguſt 1831

Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber neuere Vorſdílage fürWehrverfaſſungen , uns, aus Vergangenheit und Gegenwart, die unwiders legbarſten Beweiſe entgegentreten. in beſonderer Beziehung auf Bayern. * ) Daß wir aber wenigſtens von einem Heere von 75 Die deutſche Tribune vom 9. Juli enthält einen Auf bis 80,000 80,000 Mann ſprechen ſprechen,, nicht von der unmittel, ſaß über Bayerns Militárverfaſſung , welcher ſich über Frieden, ſondern nur -

baren Erhaltung eines foldhen im

Gegenwart und Zukunft verbreitet.

von einer vollſtändigen Vorbereitung dazu, - dieß

Die Bertheidigung der gegenwärtigen Einrichtungen fordert das Verhältniß , nach welchem alle größere und

Anderen überlaſſend, Toll hier nur dasjenige beſprochen Staaten in neueren Zeiten ihre Heere aufbieten,

werden , was dort von fünftigen Einrichtungen anges dieſes hat ſich aus der Art und Weiſe der neueren Kriegführung entwidelt , in welcher weniger kleinliche entſcheiden ; eine Ers Der Verfaſſer jenes Auffages glaubt, daß Bayern Kunſtfertigkeiten, als die Masſen ein Nationalheer von hundert bis hundertfünfzigtauſend ſeinung, welche hinwieder ihren Grund in der großen Mann beſigen ſollte , und um die Regierung zu zwins Umwälzung findet, welche im Leben der europäiſchen gen, eine ſolche Wehrverfaſſung einzuführen, wird vor: Bólfer ſtattgefunden hat; in welchem nun, analog mit geſchlagen , den Etat der Armee im Budget auf 4 Mils Dbigen , ſtatt der Theile das Ganze, ſtatt der Stånde deutet worden iſt.

lionen berabzuſeßen. Soll dieſer Etat yon4 Millionen dasVolt bervortritt. - Daher kann ſich kein einzelner nicht wieder vermehrt werden , ſobald fid die Regiering Staat einem ſolchen Perhåltniſſe entziehen und ohne wirklich zu einer anderen Einrichtung bequemt baben

Gefahr ſeine Streitmacht nach einem anderen Verhålts

ſollte ,

niffe aufſtellen, als die Uebrigen, am allerwenigften kann

und dieß ſcheint die Abſicht nicht zu ſein -

ſo ſtellt ſich nicht dar,wie es möglich ſein ſoll, die dieß ein Staat

wie Bayern , wenn er , der måchtigſte Streitmacht, in Wahrheit, um das Zwei- bis Dreifache der rein deutſchen Staaten, ſeine hohe politiſche Bedeus zu vermehren, und zugleich den Etat derſelben , um mehr tung nicht freiwillig aufgeben wil . als ein Drittheil zu vermindern ; - durch Verminderung Das Bedürfniß, in Fällen , welche nicht zu den aus in folchem Maße eine Vermehrung in folchem Maße Berordentlichen geboren, 75-80,000 Mann aufzuſtellen , .

berbeizuführen , ſcheint den Organiſatoren bisher nicht

entwidelt ſich aber nicht nur allgemein aus dem Dbigen ,

geglückt zu ſein , und der Gegenſtand verdient daber náher ins Auge gefaßt zu werden . Daß Bayern eine Wehrverfaſſung beſißen möchte , welche ihm geſtattet, in Fållen, wo ſeine Rechte, Unabs bängigkeit und Eriſtenz bedroht ſind, - und dieſe was ren allein im verfloffenen Jahrhunderte dreimal, alſo ungefähr in jeder Generation einmal, bedroht

ſondern es finden dafür poſitive Gründe ſtatt, indem bent flaren Beſtimmungen des deutſchen Bundes zufolge

7 8 , 10, 33 der Kriegsgeſeße) in einem (SS. 1 , 4 , 5 , 7, einzigen Kriegsjahre eine Aufſtellung von 2 Prozent der Bevdíferung, alſo vom Doppelten des Contingents, oder von 70-72,000 Mann, blos für den Bund verlangt werden kann , wofür denſelben Beſtimmungen zufolge

hunderttauſend Mann, und ſelbſt noch mehr aufzuſtellen, die Rahmen im Frieden ſchon gebildet werden ſollen . kann nicht anders als zugegeben werben.

Der Einwurf, daßBayern eineſolche Kriegsmacht Wenn wir aber auch nicht gleich vom åußerſten Falle, nicht zu erhalten im Stande ſei , faut hinweg , wenn von hunderttauſenden und darüber ſprechen wollen , ſo man erwågt, daß mit ſolchen Maſſen die Kriege um das bei gebdriger Vorberei. muß es doch möglich ſein , binnen kurzer Zeit fünfunds ſo ſchneller beendigtwerden ;daß fiebenzig bis aditzigtauſend Mann aufſtellen zu können, tung und Formation die Aufſtellung von 80,000 Mann ,

und zwar wohl organiſirt, mit vorher gebildeten Rahs mit welchen die Entſcheidung in einem Feldzuge her: beigeführt wird, nicht mehr koſte,als eine Aufſtellung

men , den Forderungen der Kriegsfunſt entſprechend,

dieſer edlen Kunſt, die auch noch jeßt die Reiche ſchůßt, von 40,000 Mann während zwei Feldzugen ; daß Bay , -

und von deren Einfluß auf das Schidſal der Bölfer ern in den Jahren 1814 - 1815 mehr als 80,000 Mann

* ) Vom ørn. þauptmann v. xylander mitgetteilt. (Befindet. aufgeſtellt batte; baß Fåde denkbar ſeien , in welchen es fich auch in der Münchener politiden Zeitung.)

noch mehr als damals Urſache haben kann , auch ohne

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Subſidien eine ſolche Kriegsmacht aufzubieten, und daß Rahmen gefaßt werden kann ; und die Nothwendigkeit bier uur von ſolchen Fällen die Rede iſt.

dieſer und zwar ſolcher Rahmen nimmt in einem noch Aus allen dieſen Gruuden muß man daher dem Saße, höheren Maße zu , als die Uusbildung der Soldaten abs daß Bayern eine, dieſem Bedürfniſſe entſprechende Wehrs uimmt und als ſich die Maſſe "derſelben vermehrt. verfaſſung beſißen möchte , völlig beiſtimmen , und es Nun iſt es aber, neben dem großen Bedarfe an mas gereicht dem Verfaſſer jenes Auffages zur Ehre, daß er teriellen Mitteln , von weldien Nichtmilitårs gewdhnlich

Dieſes Bedürfniß richtig, erkannt hat , benn gewöhnlich keine klare Idee haben – vorzüglich dieſe Erhaltung , C

täuſcht ſich die Menge in dieſer Hinſicht, vergißt über Bildung und Belebung der Rahmen, welche einer Haupts einer neuen Idee Sahrtauſende der Geſchichte , und

theil jener Millionen in Anſpruch nimmt und welcher

träumt vom ewigen Frieden . - So wie im gegenwårs fich nicht vermindert , man mag dieſes oder jenes Bil, tigen Augenblicke nicht deßwegen noch kein Krieg aus: duugsſyſtem für die Soldaten einführen. gebrochen iſt , weil er als ein unſerer Bildungsſtufe Hinſichtlich dieſes Bildungsſyſtems glauben nun

unwürdiges Auskunftsmittel betrachtet wird, ſoubera Manche, daß durch ein ſogenanntes fandwehrſyſtem darum,; weil ſich jeder Zheil vor dem unſicheren Auss Aug. Millionen erſpart werden könnten , ohne das Weſen der gange Beffelben ſcheut ; und ſo wie ſich dieſe Scheu nicht Sache zu beeinträchtigen. auf wechſelſeitige Schwache an Streitmitteln gründet , Dieſe Meinung außerte Profeſſor Welder in Bezies

ſonſt könnte nicht ſo allſeitig über die großen Heere und bung auf Baben, und darauf hinweiſend , auch der Kriegsanſtalten geſeufzt werden, - eben ſo werden auch

Berfaſſer jenes Auffabes in Beziehung auf Bayern.

fernerhin , die Staaten nicht dadurch ihre Ruhe fichern, daß fie fich entwaffnen, fondern vielmehr dadurch, daß

Der meiſtens etwas unbeſtimmte Begriff, welcher mit dem Worte Pandwehr verbunden wird , ſcheint im vors

fie ſich noch mehr mit den Waffen befreunden, als big's ber, und das uralte Sprüchwort: „ Wenn du den Fries ben willſt, ruſte dich zum Kriege " , wird nie ſeine Bes deutung verlieren. Aber eben deßwegen, wenn man es mit der Aufſtellung eines ſo bedeutenden Heeres ernſt. lich meint, und wenn man zu beurtheilen im Stande iſt, worin die Bildung eines Heeres beſtehen müfle , was ein ſolches an materiellen und geiſtigen Mitteln bedarf,

fiegenden Falle jene Einrichtung zu bezeichnen , nad welcher Offiziere und Unteroffiziere, im Pande zerſtreut, die waffenfähige Mannſchaft in der Waffenführung uns terrichten ſollen , und daneben erſcheinen als wichtige Eigenſchaften , daß durch dieſe Einrichtung die Kriegøs übungen nur unbedeutende Roſten verurſachen und durchaus nicht belå ſtigend ſein ſollen . Man hat in den Unterſuchungen über das Heerweſen unſerer Zeit“

muß man auch erfennen, daß Niemand im Stande ift ,

bereits ausführlich über dieſen Gegenſtand geſprochen ,

ohne allen näheren Beweis die Behauptung aufzuſtels jedoch mehr nur die Richtigkeit des Reſultato in milis ten , daß man folch ein Heer mit 4 Millionen birden täriſcher Hinſicht und die ſich ergebenbe Sdwierigkeit Der Verfaſſer dieſer Zeilen , welcher fid feit einer

hinſichtlich der Rahmen gezeigt, und nachgewieſen, un. ter welchen Imſtånden die Pandwehr in Preußen bisher

Reihe von Jahren mit dem Studium des Heerwefens befaßt, und dieſen Gegenſtand ziemlich genau kennen zu lernen Gelegenheit hatte , iſt zwar überzeugt, daß in der unaufhaltſamen Fortbildung und Entwidelung der

ein anderes Reſultat liefern konnte, und was dort bins ſichtlid der Landwehroffiziere u . f.w. thunlich und anders mårts nicht thunlich iſt ; - indem man darauf verweiſt ,, fou audy hier zugegeben werden , daß es einſt möglich

Staatsverhältniſſe eine Zeit fommen werde , wo die

fein könne, mit einem åbnlichen Unterrichtsſyſteme gånzs

und vorbereiten fonne.

; aber dieſe Möglichkeit fann erſt eins Borbereitung und Ausbildung eines ſo großen , und lich ſich auszureichen aus noch größeren Heeres weniger koſten könne, als gegen's treten , wenn die allgemeine Bolfsbildung noch größere wärtig darauf verwendet wird , aber er hat auch die Fortſchritte gemacht Þaben wird , wenn ſich in unſerem begründete Ueberzeugung, daß es im gegenwärtigen inneren Staatsleben Vieles entwickelt haben wird, was Augenblice , bei den nun einmal noch obwaltenben

noch nicht entwickelt iſt ; und wenn in den Heeren ſelbſt,

Verhältniffen der verſchiedenſten Art ,. nicht möglich vorzüglich in der Bildung der Rahmen, manche Verans iſt , die Bildung und Vorbereitung eines Heeres von derungen eingetreten, und eine kurze Dienſtzeit in allen 75-80,000 Mann , welches ſich in außerordentlichent

übrigen, oder wenigſtens in den uns umgebenden Staa.

Fållen ſelbſt auf 100,000 Mann ſteigern ſoll, mit einer ten eingeführt ſein wird. – Aber bis es dahin gekoms C

men iſt , ſtellt ſich den Augen des Verfaſſers Pieſer Zeilen folchen Summe zu verwirklichen . Der völlige Beweis hierüber fann natürlich nur die Anwendung dieſes Unterrichteſyſtems für die Heere, durch Zahlen geliefert werden , und indem man ſich vers oder überhaupt für ben Haupttheil ber Streitmadt, als

pflichtet, ihn ſeiner Zeit zu liefern, ſollen hier nur einige unzweđmåßig und unzulånglidh dar. ( Schluß folgt. ) Fundamente des Beweiſes angedeutet werden . Nationalheere wie die unſerigen , welche erſt im Kriege

ihre volle Ausdehnung erhalten ſollen und können , kdns. nen den Heeren der großen europäiſchen Mächte gegens über , vorzüglich in einem offenen lande wie

Bayern , keine Gewähr ihrer Wirkſamfeit leiſten , wenn nicht die, im Frieden nur kurze Zeit geübte oder freis willig berbeieilende Mafie der Streiter in wohlorganis

Ueber reglementariſche Vorſchriften in Bezug auf das neue Erercirreglement für die

großherzoglich badenſche Infanterie. ( S diuß. )

In dem fünften Theile ſind die Bewegungen in linie

Ficte, zahlreiche, gebildete und durch Avancement belebte und die Frontveränderungen aufgenommen .

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Der erſte Abſchnitt enthält einige neue Beſtimmun. Werkes kennen lernt. Denn im Kleinen zeigt fich das bei Paſſirung eines Hinderniſſes im in den kleinſten Details , wie in den größeren Beſtim's Avanciren und Retiriren ." Die übrigen Bewegungen in mungen, erprobt ſich das neue Reglement, über deffen finie ſind meiſtens aus dem álteren Reglement genommen , Zweckmäßigkeit ſich nur Eine Stimme ausſpridit. Nur ſo wie auch die verſchiedenen Frontveränderungen ganz zu oft zeigt es ſich, daß neue reglementariſche Vorſchrif nach den fråberen Vorſchriften mit Anwendung der Grunds ten mit dem Mikroſkope einer befrittelnden Zadelſucht.

gen für das Abbrechen und Aufmarſchiren einzelner und Große; in kleinen Körnchen glänzt : das. Goid.' Selbſt mehrerer Plotons

beſtimmungen des neuen Reglements ausgeführt werden. betrachtet das Sprůdywort: , unddie verſchiedenartigen To vier So viele Rópfe , Urtheile Der ſechſte Theil enthält das Paffiren eines Defilee, bewahren werden den Bajonnetangriff eines entwickelten Bataillons und Sinn (öfters auch Unſinn.) Die übereinſtimmend güns die Vorkehrungen gegen die Cavalerie. Wie ein Defilee ftige Meinung über das neue Reglement dürfte daber: von einer rechts oder links abmarſchirten Golonne paſs feinen Werth ſchon znr Genüge beweiſen, firt wird, iſt in den im dritten Theile für das Verhalten

der Golonne auf dem Marſche gegebenen Beſtimmungen aufgeführt. Im erſten Abſconitte des rechſten Theiles

Lit ér a t ut.

find die geeigneten Vorſchriften enthalten, nach welden

die Colonne auf die Mitte ein Defilee paffirt; im Retio Vorleſungen über die Feldverſdj anzungskunſt ,

riren geſchieht folches nach den früheren Beſtimmungen . Der Sturmmarſd beim Bajonnetangriffe ſoll, wie bereits früher bemerft wurde , nicht über den Taft des geſchwinden Sdrittes geſteigert werden. Unter der Rus brif: „ Borfehrung gegen die Gavalerie " wurden im britten Abſchnitte verſchiedene neue Beſtimmungen aufs genommen. Der frühere Bataitonsunterricht " bat fúr

dieſen Zweď nur das einfache, aus der Angriffscolonne formirte Carree vorgeſchrieben . Solches bietet aber, wie allgemein anerfannt worden , nur geringen Schutz gegen

einen Cavalerieangriff, beſonders wenn die Tiefe der

in Verbindung mit dem Pionniers und Pontons nierdienſte, ſo wie über die ſtebende Bereſtis

gung und die Pehre des Angriffes und der Verteidigung feſter Piåbe, ausgearbeitet von Baron M. v . Miller , Oberſt im f. württembergi. ſuhen General - Quartiermeiſterſtabe. Erſter Theil : Die Feldbefeſtigung , den Pionniers und der Pontonnierdienſt enthaltend , mit 34 Figurens tafeln in Querfolio. Karlsruhe und Freiburg im Berlage der Herder'den tunſt- und Buchhando lung. 1831.

Dieſer bis jeßt erſchienene Theil des Werfes, das Sr. Tirailliren geſchwächt wurde. Das Frontmachen nach Hoheit dem Markgrafen Wilhelm Ludwig Auguft vor allen Seiten in der geldiloffenen Colonne vůrde zwat Baden gewidmet iſt, zerfaut in zwei Abtheilungen. Die Slieder noch durch Verwenden des dritten Gliedes zum

in unvorhergeſehenen Fällen noch ein Auskunftsmittel

erſte Abtheilung , welche die Feldverſchanzung begreift ,

gegen das pidzliche Unrennen der Savalerie rein . Da enthält, außer der von dem Umriſſe der Feldſchänzen hans aber ein ſolcher dichtgeſchloſſener Knåul ( abgeſehen daß delnden Einleitung, 21 Vorleſungen. Erſte Vorleſung: die Stabsoffiziere und Adjutanten, die Mufit und Saps von den offenen Werken. Zweite : Von den geſchloſſenen peure keine Unterkunft darin finden ) nur eine diledite Werfen . Dritte : Von den linien. Vierte : Von den Maas Vertheidigung gewährt, ſo hat man das aus duplirten Ben der Bruſtwehr und des Grabens mit ſeinen Verbins Abtheilungen formirte Carree, welches nod die erforder:

dungsmitteln . Vori den Querwållen und Wachehäuſern

liche Mandvrirfábigkeit beſikt, mit Recht einer ſolchen im Inneren einer Feldſchanze und von der Verſchließnng unförmigen maſſe vorgezogen. Das neue Reglement der Reble der offenen Werke. Fünfte : Von den Vertheis ftelt Beſtimmungen auf, nach welchen das doppelte digungsanſtalten im Inneren einer Feldſchanze. Sechſte : Carree aus allenGolonnenarten gebildet wird. 3ugleid von den Vertheidigungsmitteln, die einen Theil des Wer's wurde das einfache Carree beibehalten, was ſehr zwecks fes ſelbſt ausmachen. Siebente : Von den Vertheidigungos mäßig erſcheint, weil es mit einer größeren Feuerlinie mitteln , die theils von der Beſchaffenheit des Terrains noch eine großere Beweglichkeit verbindet und daher in abhängen, theils beſondere Materialien erfordern . Achte: .

zweiter Linie den Vorzug vor dem doppelten Sarree vers

von der Bruſtwebrbóbe der in ebenem Terrain gelegenen

dient, wobei noch beſonders berůdlichtigt werden dürfte, Feldſchanzen . Neunte : Von der Bruſtwehrhöhe der auf

daß ſolches in unvorhergeſehenen Fáden weit ſchneller unebenem Terrain gelegenen Feldſchanzen .Zehnte : Von formirt werden fann .

dem Baue eines einfachen Redans. Eilfte: Von dem Bau eines Schwalbenſdywanzes mit Raſenbefſeidung. Zwölfte:

Dbige Veränderungen und von den früheren Dors Von dem Baue eines Zangenwerkes mit Raſens und Fac

fchriften abweichende Grundbeſtimmungen ſind in dem ſchinenbekleidung und einem Reduit im Inneren . Dreis neuen Erercirreglement für die großherzoglich babenſche zehnte: Von dem Baue eines Brückenfopfes nach Rogs Infanterie aufgenommen . Wenn wir aber in unſerem niat's allgemeiner Idee. Vierzehnte :: Verſchanzung der Auffaße bin und wieder kleinere Details in Betradyt

Front eines Fagers einer Infanteriediviſion durch einen

zogen und dagegen großere Abånderungen nur kurz bes

Theil der Mannſchaft. Fünfzehnte : Bon dem Baue einer

rührten und ſelbſt verſchiedene neu eingeführte Bewes Redoute auf dominirendem Terrain . Sechezehnte: Von

gungen mit Stiaſdweigen übergingen, ſogeſchah es in dem Baue einer von einem bebedten Wege umſchloſſener der Vorausſeßung , daß man nicht ſelten in ſcheinbar Sternſchanze. Siebenzehnte: Bon dem Baue eines ſteher

unbedeutendenBeſtimmungendieGigenthümlichteit eines den tagers für 30,000 Mann nach, Rogniat’s allgemeira

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Idee. Achtzehnte: Von der Befeſtigung bewohnter Orte. Perfaffer , um bem fefer unnúße Zweifel zu erſparett,

Saße ein , möglichſt" einverleibt båtte. Neunzehnte: Vonder Befeſtigung eines Terrainabſchnits jenem Innere Spiße, Seite 53, für Crete, Feuerlinie,

tes långs einer landesgrånze. Zwanzigſte: Von dem

ober

Angriffe der Feldſchanzen. Sinundzwanzigſte: Von der brauche innereKante zu ſeßen, iſt nicht nur dem Spradges zuwider, ſondern auch an ſich unrichtig .

Pertheidigung der Feldverſchanzungen.

Die zweite Abtheilung, Pionnier- und Pontonnier,

Seite 54 wird ein Wert gegen das kleine Gewehr

dienſt, beginnt mit dem Pionnierdienſte, und es ſind dem , felben die22te, 23te und 24te Vorleſung gewidmet. In ber 22ten wird der bürgerliche Straßenbau abgehandelt, in der 23ten der militäriſche Straßenbau oder die Ans Lage von Colonnenwegen und in der 24ten die Ausbeſs Verderben der Wege.

,, " der dominirenden Höhe nur defilirt, wenn der Fuß 6004, der großten Tragweite des Gewehres, von dem Satlantentfernt . iſt. Wirglauben keineswegs, daß der Herr Verf. bei der Ausübung dieſe Vorſchriftbefolgen würde; damitaber auch Niemanddurch ſie irregeleltet

ſerung und das

werde, båtten wir etwa dieſe Faſſung gewünſcht: Iſt der

Beim Pontonnierdienſte gibt es zuerſt allgemeine Ers dominirende Punct von dem Saillant des Werkes 600

flärungen 2c. , und die 25 të Vorleſung , welche hierauf und weniger entfernt, ſo muß die Defilementsebene 4 '/,', „ der Schiffbrüder ,; die Höhe des angeſchlagen gedachten Gewebreg über dem Bor folgt, führt die Aufſchrift: ,,Von

26te: ,, Von der kaufbruce und der fliegenden Brüde" ; den, über jenen Punct weggeben.Iſt der dominirende die 27te: ,,Von der Beladung der Wagen " ; die 28te: ,,Bon dem Schifffahren " ; die 29te: ,,Vom Schlagen der Brúcens' ; die 30te: ,, Bewachung und Unterhaltung der Brüde" ; die 31te : ,,Von dem Äbbrechen der Brüde" ; die 32te : ,, Maríchordnung des Brückenzuges und Eins

Punct weiter als 600 “ von dem Saillant entfernt, ſo würde man die Defilementsebene um 3 , Höhe derSchito . zapfen des Geſchüßes über dem Boden , über jenen Punct erheben. Gåbe es aber einen weniger als 600 vom Sails lant entfernten Punct, deſſen Defilementsebene für das

theilung derMannſchaft aufdem Marſche" ; und die 33te : kleine Gewehr über jene für das Geſchůz wegginge, ro Von der Zerſtörung der Brücken und der ſchleunigen låge der eigentliche dominirende Punct im Bereiche des Wiederherſtellung theilweiſe geſprengter, abgetragener kleinen Gewehres vom Werke und auf ibn mußte ſich die oder verbrannter Brücken . " für dieſes geltende Defilementsebene beziehen .

Die Einleitung beginnt alſo: „Ein Lerrain befeſtis

Die Page oder die Neigung der Defilementsebene

gen heißt : daſſelbe auf ſolche Art mit Hinderniſſen umges bångt nicht ſowohl von der lage des böchſten Punctes ben, daß ſich eine Truppenabtheilung, die dieſes Terrain ab, wie Seite 56 geſagt iſt, ſondern vielmehr von der beſeßt bålt, mit Vortheil gegen eine großere vertheidigen lage des dominirenden , welcher ja bekanntlich nicht ims kann."

Dieſe Definition iſt unzureichend, da der mit

den Hinderniſſen nothwendig verbundenen Deckungen

mer der höchſte iſt.

Zur Einleitung des Angriffes einer vierſeitigen Res

gar nicht erwähnt iſt.

doute, die durch 2 Kanonen und 600 Mann vertheidigt Seite 4 wird gelehrt , daß die Polygonſeite eines wird und gegen welche man 6 ( wird 4 beißen ſollen )

Zangenwertes nicht großer als 180'

es ſind dieſes Kanonen, 2 Haubißen , 3 Batailloneund 4 Escabronen

franzöſiſche Fuß, was båtte angegeben werden ſollen – verwendet, ſollen in der Verlångerung jeder der beiden ſein dürfe, und fein Grund dafür geſagt, der doch fein Angriffsſeiten 2 Ranonen auf 800 Schritte Entfernung anderer iſt, als die wirkſame Vervielfältigung des Freus vom Saillant unter Bededung von je einer Escadron zenden Feuers, auf welchem hauptſächlich die Vertheis aufgeſtellt werden. Dieſe Bedeckung iſt aber in der Figur .

digung der Verſchanzungen beruht. ,, Die fange der Polygonſeite (eines baſtionirten Werkcs ) “ heißt es S. 13 , ,, richtet ſich nach der långe

dicht bei die Ranonen gezeichnet, während ſie dieſe, da blos gegen Urtillerie und Infanterie gefochten wird, auch dann noch ſehügen würde, wenn ſie außerhalb des feindlichen Kanonens feuers hielte. Ferner läßt der ør. Derf. ') Compagnie in zers ftreuter Ordnung dem Saillant bis auf 150 Schritte ſich nähern,

der Vertheidigungslinie, und dieſe wird durch die Schuß. weite des eingeführten Feuergewehres beſtimmt. Hiers und nachdem dieſes auch von der anderen Seite des Werkes gegen nach wird die Långe der Polygonſeite eines baſtionirten das jenſeitige Saillant von einer ganzen Compagnie geſchehen , aus Werkes gleidh 50 Zoiſen als Minimum und gleich 120

den Haubigen, welche hierbei 500 Säritte vom dieſſeitigen Sails

lant kommen , das Innere der Redoute bewerfen. Wir würden Toiſen als Marimum gemacht.“ Wir finden das leptere dieſes für unſere eigenen Leute zu gefährlich finoth und unter als aus dem angeführten Grunde fid ergebend, feiness ſolchenFeuer Umſtänden teinen Gebrauch davon machen . Wollte man aber wegs aber die 50 Loiſen, da dieſe nur durch die Flans bie Haubigen inderVerlängerungder anderen Kapitale aufſtellen ,

ten motivírt ſind, die bei noch kleinerer Polygonſeite zu wenige Vertheidiger faſſen würden.

so würde für die Tirailleurs kein Schaden zu beſorgen Tein . Wir ſtüßen uns bei dieſen Behauptungen darauf, daß die Längenauss

Nach Seite 53 ſoll der Umriß eines zu defilirenden breitung aller Geſchoſſe weit bedeutenderiſt, als die Seitenausbreis tung ; namentlich aber führt Decker für die 7pfdige Baubige an , Werkes To angelegt werden, daß der Feind von den dos daß von 100 Bürfen bei ſchwacher Feldladung und einer Entfers minirenden Håben feine finie deſſelben der fånge nach nung des Zieles von 600 Schritten die mittlere Seitenabweichung beſtreichen könne, und bald darauf wird als allgemeine 50 , der mittlere Unterſchied der Wurfweite 437 Scritte betrug. Regel ausgeſprochen : ,, Man richte den Umriß ſtets ſo ein , daß die einzelnen Zheile der Verſchanzung in ihrer

Berlängerung ſo wenig wie möglich in die dominirenden Höhen einſdneiden . " Indem Ref. dieſem Saße volls kommen beipflichtet, båtte er nur gewünſcht, daß der Hr.

Damit die auf beiden Seiten der Redoute befindlichen Jirailleurs

ſich nicht gegenſeitig verwunden, würden wir feſtlegen , daß fie fica nicht ſo weit auseinanderziehen dürften, daß ſie ſich gegenſeitig fä : hen, ſo daß alſo die Redoute ſie beſtändig maskirte , und daß fie ſich dieſer von beiden Seiten auf der Kapitale immer auf gleiche Weiſe nähern müßten.

( Schluß folgt.)

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : E. W. l'este ' in Darmſtadt und in detien Diizin gedruct.

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Samſtag ,

Nr. 67.

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20. Auguſt 1831.

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Allgemeine Militar - Zeitung. 3 a 0 e 11. enge für ihre Gunſtbezeigungen ! Das Raiſerreid mit In der Sitzung der 2ten Rammer der landſtånde ſeinen 600,000 Mann auf den Beinen hatte, während am 4. Auguſt verlas der Chef des Kriegsminiſteriums, es ganz Europa mit ſeiner Kriegsmacht beſetzt hielt, nie Generalieutenant v. Schäffer, eine Erwiederung auf mehr als zwölf Marſchålle; vas juste milieu wird

den Commiſſionsbericht wegen des Aufwandes der Milie deren vierzehn haben, mit Inbegriff der Herren Bours tåradminiſtration in den Jahren 1827 — 1829. Er mont und Marmont , denen die geſtrige Ordonnanz ſuchte darin die verſchiedenen derMilitárverwaltung ausdrüdlich ihre Rechte vorbehålt ( dadurch , daß es gemachten Vorwürfe zu widerlegen , indem er behauptete, darin beißt, es werde nur für dießmal eine Áusnahme Einrichtung der Brodregie und der Maſſens

von dem Gefeße gemacht, nach welchem die Zahl der

daß durch gelderkaſſe bedeutende Erſparniſſe bewirft worden ſeien, franzöſiſchen Marſchålle zwölf nicht überſteigen ſolle.)"

und daß die meiſten gerügten Gratificationen , Ues berſchreitungen und Vorſchüſſe, ohne Mitwirkung des Kriegsminiſteriums, in dem unmittelbaren Befehl des h. ihren Grund hätten. Er gab zus

Großbritannien.

Schwerlich hat jemals eine größere Militarpros motion in frgend einem fande ſtattgefunden , als dies

Generalcominando's gleich Hoffnung auf baldige Vorlegung eines Militårs jenige, welche der König am 22. Juli 1830 vorgenommen Normaletats. Ein Beivortrag des Kriegsrathé Mozer hat. Es find nämlich an dieſem Tage ernannt worden hatte das Rechnungsweſen des Kriegsminiſterinms zum Gegenſtande.

F r a n k rei ch. Paris , 2. Auguſt. Der Moniteur enthält eine Ora donnanz vom 28. Juli, in Betreff der Organiſation der Militarfchule in St. Gyr. - Eine andere Ordons

nanz errichtet in jedem Genieregiment eine Arbeit 8 Compagnie (bors rang.) - Durch eine dritte Drs donnanz werden die Compagnieen der reßbaften

2 Feldmarſchålle, 30 Generale ,

47 Generallieutenante , 70 Generalmajore , 122 Oberſten ,

,

90 Oberſtlieutenante , 118 Majore u. f. w. Hollan 8 .

Se . Maj. ber Konig hat unterm 29. Juli eine zahls

Fúſiliere aufgehoben, und dieſelben den Veteranens reiche Beförderung bei der Armee vorgenommen . Genes compagnieen zugetheilt. rallieutenant Baron v . Chaſſé wurde General der Das Journal du Commerce macht folgende Bes Infanterie ; der Generalmajor Baron v. 0. Capellen merkung über die Ernennung der Generale Pobail und Generallieutenant; ſechs Oberſten Generalmajore 20. -

Clauſel zu Marſchållen : ,,Wir wollen die ausgezeichs Ferner hat der König die Generalieutenante Gorts neten Dienſte dieſer Herren nicht in Zweifel ziehen, Heyligero, Conſtant Rebeque und Trip , ſo wie obwohl die einſtimmige Meinung der Armee den Herrn den Generalmajor Reuther, ju Commandeuren des Commandanten der Nationalgarde nie unter diejenigen Ordens des niederländiſchen Löwen, uud den General: Generale gezählt hat, welche berufen wåren , das Erbe lieutenant Meyer , ſo wie die Generalmajore Boreel unſeres Suchets und Maffenas anzutreten. Aber er bat und Trip zu Rittern dieſes Ordens ernannt. es über ſich vermocht, den General Lafayette zu erſetzen, und dieſer Akt des Heroismus verdiente wohl den Mars

fdausſtab! Doch andere Betrachtungen drången ſich und

Au r herre n .

In der öffentlichen Sißung der Ståndeverſammlung

auf. Die alte Oppoſition , aus der das jekige Miniſtes am 23. Juli iſt endlich , nad langen Debatten und mehrs

rium bervorgegangen iſt, hat 15 Jahre lang gegen den fachen Widerſprüchen von Seite des kurfürſtl. Landtags. Lurus der Generalſtåbe gebonnert ; und faum eingeſetzt, commiſſars , die Frage, ob der bisherige Vorſtand des machte es drei Marſchålle von Frankreich in Cinem Kriegsminiſteriums, Generalmajor . Poßberg, ſich

Sabre ! Die Grånzen der Reſtaurations .Drdonnanzen , durch ſein Benehmen und Verfahren bei den militar,

denen ſie oft Verſchleuderungen vorgeworfen, ſind ihr zu Ernennungen ( f. Nr. 64 der A. M. 3.) einer Ver

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Tepung ber Verfaſſung ſchuldig gemacht habe , burdh ſtimmten ſogleich 14 '/, Stånde, und nach erklärter Mebra große Stimmenmehrheit bejahend entſchieden worden. beit auch Schaffhauſen und Thurgau , alſo 16 '/, Ståndc. Nur 13 Stimmen waren dagegen ; unter dieſen befans Noch ohne Inſtruction befanden ſich Schwyz, Obwalden , den ſich nicht die der Prinzen des Hauſes . Der Antrag Glarus , Solothurn, eben ro Teſſin ; doch glaubt dieſe des Landtagscommiſſårs, eine geheime Abſtimmung ſtatts

Geſandtſchaft gegen den Antrag ſtimmen zu ſollen. Der

finden zu laſſen , wär von den Ständen mit Stimmens Kanton Teſſin, bemerft fie, iſt zwar zu den ſchwerſten Opfern für die Erhaltung der Freiheit bereit, aber die

mehrbeit verworfen worden.

Umſtande haben ſich ſehr geåndert und der Ausbrud Det r e i dh.

Wien , 5. Auguſt. Se. Maj. der Kaiſer haben den

eines Krieges iſt gar nicht mehr wahrſcheinlich ; zudem iſt die Unterrichtszeit zu furz, als daß man dabei etwas

commandirenden General in Siebenbürgen , Feldmar:

lernen Fönnte. Wallis ſtimmt blos für die Offiziersídule,

ſchall lieutenant Ignaz Grafen Hardegg, zum coms nicht aber für die der Artillerie und der Sdarfícůßen, mandirenden General in Galizien, und an deſſen Stelle ben Feldmarſchall -lieutenant Peopold Grafen v . Roths

Spanien.

fird zum commandirenden General in Siebenbürgen

Der ſpaniſche Generalieutenant und ehemaligeKriegos miniſter Don Gonzalo O'Farill iſt am 20. Juli ju

ernannt.

Paris mit Tode abgegangen.

Ru Bland.

Petersburg , 27. Juli. Se. Mai. der Kaiſer haben ben Generaladjutanten , General von der Infanterie,

fürſten Schtſcherbatow l., für ſeinen vieljährigen Ueber neucre Vorſchläge für Wehrverfaſſungen, ausgezeichneten Dienſt und insbeſondere für die muths

in beſonderer Bezichung auf Bayern.

volle und geſchichte Deđung des Ueberganges bei Sholifi,

( S di u . )

zum dem RitterGeneraladju des St. Wladimirordens 1r Klaſie tanten Generallieut enant ernannt und Tidits Betrachten wir nun in Kürze nur einige Seiten jener ſcherin I. , Chef der erſten leichten Garde , Cavaleries beiden Eigenſchaften , welche dieſem Unterrichtsſyſteme

diviſion, den St. Alerander:Newsfyorden , den Generals beigelegt werden . lieutenanten Kirchfin II. und Reibnitz und dem

Bei einem ſolchen Unterrichtsſyſteme fonnte die Vers

Generalmajor ferrow sfy, ſtellvertretenden Kriegse theilung der Rahmen im Lande auf verſchiedene Weiſe Polizeimeiſter der activen Ármee , den St. Wladimirs ſtattfinden ; der Idee nach , ſcheint eine ſolche Vertheia lung den Vorzug zu verdienen , wodurch es jedem der orben 2r Klaſſe zu verleihen geruht. - Der bei Sr. Kaiſerl. Hobeit dem verewigten Ces Waffenfábigen möglich würde, während der Uebungszeit farewitſch angeſtellt geweſene Viceadmiral Roifafoff jeden Tag auf den Uebungsplaß geben und wieder nach iſt zum Generaladjutanten Sr. Majeſtät des Kaiſers Hauſe gelangen zu können; aber dadurch würde der Bedarf an Offizieren und Unteroffizieren bei einer Ges

ernannt worden .

- Es iſt ein Allerhöchſt beſtåtigtes Reglement für fammtzahl von ungefähr 24,000 Stadten, Mårften und die Errichtung von 8 Regimentern leichter Savas Dörfern in einem ſolchen Maße ſteigen, daß ſie viel, lerie in den beiden Kleinreußiſchen Gouvernements leidt die beantragte Summe allein aufzebren würden. Nebmen wir aber

erſchienen .

Davon kann alſo feine Rede ſein .

Zwiſchen dem 8. und 16. Juli ſind zu Petersburg der dienſtverrichtende Juſpector des Ingenieurcorps , General Graf Dppermann , der General von der Infanterie , Graf Pangeron , und der Generalintens . dant des Marineſtabs Sr. Maj. des Raiſers , iceads

an , daß man die Betreffenden aus größeren Umfreiſen

zuſammenkommen laſie , etwa in den Landgerichtsſißen , dann bórt für den großeren Theil der Betreffenden das Geben und Kommen an demſelben Zage auf, ſie müſs fen am Orte der Zuſammenkunft über Nacht bleiben,

Pohnung und Verpflegung vollſtändig empfangen , und Golowin miral und Ritter - Durch einen W. Tagsbefehl 11. Juli haben Se. Dbdad vomgeſtorben. Obdach und Schlafſtetten finden. – Sie in Zelten las

Majeſtät der Kaiſer den Generalmajor Plotin I. zum gern zu laſſen , geht in unſerem Klima im Frühjahre Commandeur der iten Brigade der 6teu ( anciersdiviſion an die Stelle des Generalmajors Profcinsfy ernannt, welcher das Commando über die Reſerveescadronen ders ſelben Diviſion erhålt. – Durch denſelben Tagsbefehl wird der Generalmajor Warpathow sfy zum Coms

und Herbſte, und ſelbſt im Sommer, nicht an , wenn es nur eine, und noch weniger, wenn es mehrere Wochen dauern roll, beſonders wenn jeder nur mit ſeinen ge. wöhnlichen Kleidern verfehen tít, die nicht auf's lageru eingerichtet ſind. Wird man dafür in den 300 land ,

mandeur der 1ten Brigade der 25ten Infanteriediviſion und anderen Gerichten, 300 locale herſtellen, vielleicht an Stelle des Generalmajors Braifo ernannt. Shwe i z .

In der 14. Sißung der Tagfaßung , den 29. Juli, wurden über den Antrag des Kriegsrathes , betreffend die Bildung einer eidgenöſſiſchen Öffiziers. , Artils leries und Scharfſchůßenſchule für das F. 1831 die Standesvoten eröffnet. Für die Annabme deſſelben

ein paar hundert neue Kafernen bauen und einridten wollen , oder wird man dieſe Peute einquartieren , und

vielleicht nach vorgekommenen Anträgen tåglich 40 kr. vergåten wollen ? Man fonnte ferner die Rahmen entweder beſtåndig auf dem platten fande zerſtreut wohnen laſſen , oder dieſelben, etwa des Jahres zweimal, im Frühjahre und Herbſte , auf ihre beſtimmten Puncte ſchiđen.

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Im erſten Falle hört die militariſche Bildung der Rahmen ſelbſt zum Theil auf, oder wird wenigſtens ges fährdet, und dieſe iſt wichtiger , als die der Soldaten ;

Wenden wir uns endlich zur zweiten Eigenſchaft , welche einem ſolchen Unterrichtsſyſteme beigelegt wird , nåmlich nicht belå ſtigend zu ſein , ſo ſcheint wobí

im anderen Falle aber reifen einige tauſend Offiziere

auch hierin eine Täuſchung ſtattzufinden . Entweder bei

und Unteroffiziere , viermal des Jahres, im Lande ums jeder Witterungtäglich einige Stunden auf den gemeins ber, und es möchte wohl in Zweifel ſtehen , ob nicht dieſe Reiſegebühren, Zulagen, Vorſpann- und Einquar: tierungskoſten ſchon allein den größten Theil der in anderen Beziehungen erſparten Summen aufgehren wür: den , indem dieſe Koſten noch zu den Summen hinzus

ſamen Uebungsplaß und wieder nach Hauſe gehen zu muſſen, oder mehrere Wochen in einer Dorffaſerne zuzus bringen, kann doch kaum weniger låſtig reint, als kurze Zeit in einer Garniſonsſtadt zuzubringen , und wenn nun doch einmal ein Theil, und zwar der größere Theil

treten , welche die ſtändigen Glieder oder Rahmen auf während der Uebungen in einem fremden Orte bleiben muß , ſo fann unmöglich etwas daran liegen , ob die jeden Fall foſten.

Will man ferner nicht auch die Waffen und Munis Entfernung von Haufe 2 bis 3 Stunden bis zum Lands

tion jährlich viermal im landé herumführen , ro múfen gerichtsplabe, oder 8 bis 10 Stunden bis zum nächſten wenigſtens für dieſe Waffen, nach der obigen Annabme, Garniſonsplaße beträgt. 300 kleine Waffendepots und Munitionsmagazine ers ridtet, und bei jedem wenigſtens ein Unteroffizier oder einige Mannſchaft angeſtellt werden, der das Nóthigſte zu beſorgen obliegt , denn wer nur einige Gewehre im Schranfe hat, weiß, daß dieſelben von Zeit zu Zeit beſich tigt oder gereinigt, furz, daß ſie beſorgt werden müſſen .

Und noch ein punct verdient erwogen zu werden ; wenn es auch im Frieden nicht mehr ſo arg iſt, wie der Wachtmeiſter ſagt: ,, läßt ſich ein Gefreiter mit ſieben Mann In einem Dorf von Weitem ſpüren , Er iſt die Obrigkeit d'rin und kann Nach luſt d'rin tralten und commandiren 20. "

Wenn man endlich einmal ſein Wehrſyſtem auf einen ſo bleibt doch immer Etwas an der Sache. folchen Fuß ſetzen wollte, ſo würde man bod wohl alle Man bedenfe nur , daß ſich

auf dem platten fande e ganz anders geſtalten , als in einer Verhältniſſ en Theil einen die bloß nicht und Waffenfähig zuziehen, derſelben, während der andere nur zuſchauen dürfte ;

Stadt , wo ſich neben den Commandant caften meis

ſich das man, wie ſehr dieß, und geſchichtjeaber durd), nachdem man bedenkt die Beſtimmungen trifft, der

ſtens königliche und höhere Stellen befinden .

ES

Bedarf an Waffen und Munition , und der Verderb mag zwar , unter gewöhnlichen Umſtänden die Civila und Militärgewalt auch in den Dörfern ganz ruhig derſelben vermehrt, wie groß die Geſammtſumme alles

deſſen ſein würde, was dieſe Waffenfåbigen verſäumen, neben einanderbeſtehen, aber bei beſonderen Vorfällen, wenn von der einen oder anderen , oder von beiden Seis

oder an Verdienſt verlieren, was ſie an Verpflegung und ten Erceſſe vorfallen , wer ſoul ſodann das Regiment ſie Syſtem , unddaßwas an Kleidern Uuterkunft bei den; geradeabnůßen dieſes ferner, bedenkt manfoſten

führen? Soll der Offizier unter dem Ortsvorſtande, oder der Ortsvorſtand unter dem Offiziere oder Unters Artilles offiziere ſtehen ? Eine vorurtheilsloſe Betrachtung fann n Waffengattu der Savalerie, foſtſpieligſte Anwendung ſehr beſchränkt, ,oder nurngen, rie 2c. gar nicht

wederfürdasEine nod) für das Andereſtimmen; findet, ſo kannes wohl feinem Zweifel unterliegen , daß das

Erſtere würde , wenn es ausführbar werden fani, verſdiedene ochzu ſein, wonnoch nicht ausführbar ſein,wo ſtem wenigſtens eben ſo vielfoften ſolch ein Unterrichtsſy wohlbemeſſenes Unterrichtsſyſtem mitmög: dod, body jeßt jest nichtausführbar zu verſchiedene kann, als ein Begriffe zu

lidſt kurzer Dienſtzeit im Heere.

ſtattfinden , die nicht plöblich hinweggeſchafft werden fóns

In Schweden beſteht z. B. ein Theil der fandmacht aus einer Art fandwehr oder vielmehr Goloniſirung der Truppen, und vielfadh ijt ſdon auf den Reichstagen bewieſen worden, daß die Koſten beträchtlicher ſeien , als

nen; das legtere aber würde wahrlich kein Mittel zur Entwicelung unſerer jugendlichen , bürgerlichen Freiheit ſein , und man überläßt es dem Urtheile jedes Unpars theiiſchen, ob es als ein Fortſchritt im conſtitutionellen

wenn das Heer eine andere , unſeren Heeren entſpres chende Organiſation beſīßen würde; und ohne Einwirs

leben betrachtet werden konnte, wenn in Zukunft einige taufend Offiziere undUnteroffiziere ſåhrlich viermal

kung anderer, localer und hiſtoriſcher Gründe wåre in allen Richtungen mit Vorſpann durch's land reiſen , Thon längſt eine Veränderung eingetreten.

dabei und in den Uebungsplätzen in den Quartieren

Hinſichtlich der preußiſchen landwehr iſt ſchon oben liegen , und allenthalben die Plagcommandanten ſpies auf die Unterſuchungen " hingewieſen worden, und nur ten würden. dieſes muß hier beigefügt werden , daß man in einen Niemand wird in dieſer Hinſicht Preußen als Ges großen Irrthum verfallen würde, wenn man die, úbris

genbeweiß anführen wollen ; denn dort unterliegt es bis

gens nicht unbetrichtlichen Koſten der Landwehr allein jetzt feiner Frage , welche von dieſen beiden Gewalten in Rechnung und Vergleich retjen , und daneben auf die

Ben Vorrang beſibe, und wer es dennod anführen wollte,

Kriegstüchtigfeit derſelben hinweiſen wollte; denn es der moge nachleſen, was in den Jahren 1816 , 17 und darf nicht vergeſſen werden, daß mehr als die Hälfte

den folgenden , offentlich verlautete , als die Landwehr

der Bandwehrmänner vorber durch die dreijdbrige in den neuen Provinzen eingeführt wurde, und moge Kriegsfchule des Heeres gegangen iſt, und ſich genauer erkundigen, was die landwehranſtalt foſtet,

daß man in dieſer Beziehung aus, die sioſten ibres und welche Opfer dieſelbe in allen Beziehungen Unterrichtes im Heere hinzurechnen muß.

fordert, obwohl ſie dort, was wohl zu bemerken iſt, nicht

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nur nicht die einzige militariſche Bildungsanſtalt, wie Kräfte, daß die eine in die Richtung des Stromeß falle,

man ſie hier und davorſchlägt, ſondern nur eine Nes die andere ſenkrecht auf dieſer Richtung ſei. Dieſe lege ben , und N acíchule für ſolche iſt, von denen der grós tere Kraft iſt es , welche das Fahrzeug von einem ufer Bere Theil die Kriegsſchule des Heeres durchlaufen bat. zum anderen treibt, und wenn man den Ausdruck dafür Dieß iſt es , was man hierüber in Kürze andeuten lo bebandelt, daß er ein Großtes wird , ſo findet man wollte, und was man allen denjenigen wohl zu bebers den vortheilhafteſten Winkel, unter dem das überſetzende zigen rathet, welchen das Wohl und die Unabhängigfeit Fahrzeug geſtellt ſein muß, = 51° 44'. - Bewegt ſich des Staates im Ganzen , und ſeiner Glieder im Einzels aber das Fahrzeug als fliegende Brücke an einem Giers nen , in Wahrheit am

taue , ſo kann es fich immer nur in einer hierauf ſente

Herzen liegt.

Mochten ſich vorzüglich die Vertreter des Volfs nicht rechten Richtung bewegen und Referent fand, daß, um vom Wahne hinreißen laſſen , daß man im Staatsorgas dieſes am vortheilhafteſten zu thun, die fliegende Brücke,, nismus pldßlich ſo große Veränderungen vornehmen , wenn ihr Giertau 1'/,mal so lang als der Fluß breit daß man ein Inſtitut wie das Heer gleichſam auflöſen, " iſt , beim Abfahren vom dielſeitigen Ilfer einen Winfel und dafür ſogleich etwas ganz Neues aufſtellen könne, von 63° 54', ſobald das Giertau mit dem Strome parala ohne auf einer anderen Seite dem Staate ſelbſt tiefelel geworden , vou 54° 44' und beim Anlanden jenſeits Wunden zu ſchlagen und ohne ſchweres Lehrgeld bezahs von 44° 26' mit der Strombahu machen müſſe. Der Hr. len zu måſſen. Möchte ſie wohl erwägen , baß gerade Verfaſſer, welcher jene länge des Giertaues vorſchreibt,

der gegenwärtige Zeitpunct nicht geſtattet, die Streits gibt dieſe Winkel zu resp . 55°, 45° uu . 35 ° an. Hoyer madit, von der die Erhaltung der Rechte und Unabs rett für die Länge des Giertaues / bis % der Flußs T

ſolde , durch— eine Inſtanzzuabhängt bảngigkeit im Inneren erſchüttern.* Umwandluning legter Abereine

breite feſt. Nehmen wir dafür % +1 %! == 1, tobere vero

Reform iſt durchaus nothwendig, wird man ſagen - wandeln ſich die drei Winkel resp. in 68° 23' , 54 ° 44 woblan, dazu iſt ein großer Spielraum vorhanden, ohne und 38° 23'. plóßlich von einem Ertreme ins andere zu verfallen ;

Wenn der Hr. Verfaſſer, S. 176, den Anfer für die

worin eine ſoldhe Reform beſtehen fónnte , wie ſowohl

fliegende Brúce, je nåber der Thalweg dem einen Ufer

den Intereſſen des Staates im Ganzen , als denen des Volfes und des Heeres entſprochen werben, und künftigem Fortſchreiten die Bahn eröffnet werden

iſt , deſto nåber dem entgegengeſeßten werfen will , ſo würde hieraus folgen, daß, ſobald der Thalweg rich hart am jenſeitigen Ufer befånde, der Anfer bart an das dieſe

konnte, darüber hat man ſich ſchon vor eilf Jahren in

ſeitige fåme, wodurd, aber jenes Ufer nie von der flies

der ,,Hcerbildung" , im vorigen Jahre in den ,,Uns genben Brücke würde erreichtwerden . terſuchungen über das Heerweſen unſerer Zeit i und

Sollte es nicht, Seite 176 , ſtatt 54 ° 44', 35 ° 16'

unlångit in Nr. 59 der Allgemeinen Militár - Zeitung heißen müſſen ? >

ausgeſprochen , und indem man dabin verweiſt, Toll nur

Einiger Druckfehler fónnen wir ſummariſch gebenfen. So heißt es S. 21 , Reiſad für Reiſig , S. 22 Anfers was man für den gegenwärtigen Augenblick als das weiden für Anferwieden , S. 128 Gråthe får Crete , Zweckmäßigſte hålt : Annabme und entſprechende S. 168 Sail für Seil 2c. nodi der fårzeſte Ausdruck für dasjenige gegeben werden,

Durchführung der Grundfå be , auf weld en

Es ſind dieſes die Anſtånde, welche Ref. beim Durch

das preußiſche Heerweren beruht, mit Hins geben des Werfes gefunden , und ſo wenig er geglaubt weglaſſung der Landwehrübungen. bat , fie unterdrücken zu dürfen , eben ſo ſehr wurde er gegen die Aufrichtigkeit verſtoßen , wollte er nicht über das Ganze das verdiente fob ausſpredhen . Durch das & i te r a t u r.

gelungene Streben des Hrn . Verfaſſers,

faßlich und

überzeugend zu belehren, hat das Buch einen didaktiſchett

Borleſungen über die Feldverſchanzungskunſt 2c. Werib erhalten , den wir hiermit rühmend anerkennen.. von Baron M. v. Miller, Oberſt im f. württems Bei gedrängter Kürze iſt die Spradie correct und die berg. General - Quartiermeiſterſtabe. Erſter Theil. Grånzen , welche ſids der Hr. Verf. geſteckt, ſind durch ( Schluß. ) das ganze Werf ſyſtematiſch durchgeführt. Wir empfehs Die Bewegung einer fliegenden Brüde fou S. 174 len es nicht ſowohl den Ingenieur :, Pionniers oder

anſchaulich gemacht werden und es wird die Kraftdes Pontonnieroffizieren für ihr Fach,als vielmehr den an: Stromes gegen ein ſchief geſtelltes Fahrzeug in zwei Veren Offizieren aller Waffen zu ihrem Privatſtudium , andere Kräfte zerlegt, wovon eine in die Richtung des wozu es rich wegen der angeführten Vorzuge und ſeines Fahrzeuges fådt, die andere ſenfrecht auf den Stroms Inhalts in hobem Grade eignet. ſtrich iſt . Eine ſolde Zerlegung iſt aber unmöglich und es muß die Kraft des Stromes in der Richtung der

In dieſer Beziehung werden die 34 lithographiſchen Blätter um ſo mehr von weſentlichem Nußen ſein , als ſie eben ſo richtig

Strombahn gegen das ſchiefgeſtellte Fahrzeug zuerſt ſo in

gezeichnet als fauber geſtochen ſind. Dieſes in der Lithographie

zwei Kräfte zerlegt die eine in die Richtung desFahrzeuges , diewerden andere, daß ſenkrecht

von B. Berder zu Freiburg im Breisgau , jenes von den k, würts

auf dieſe Richtung tembergiſchen Suiden Gr006 und Burkhardt. Der Erſcheinung des zweiten Theiles, welcher bie

ftehende Bes

tomme. Jene Kraft iſt ohne Wirkung gegen das Fabra feſtigung und die Lehre des Angriffes und der Bertheidigung fefter ug, und die andere Kraft zerlegen wir ſo in zwei neue Pläße enthält , Teben wir entgegen. Redigirt unter Gerantiwortlichkeit der Verlagshandlung: C. W. beste in Darinftadt und in defien Ditijin gedrudt.

Mittwoch , 24. Auguſt 1831 .

Nr. 68 .

Allgemeine

Militar - Zeitung. beendigtem Dienſte feinem Oberen eine beliebige Beleidis gung zufügen , injuriarum und dieſer wrůſte ihn bei competenten civilgerichten belangen. demnach Wirdenſeßen

8 e ( e u di t t 1 g

des in der Sißung der badenſchen Stände von dem Abg. Welcter begründeten Antrags auf voraus, daß diefer beſchränkte Sinn nicht in obiger Axs eine conſtituionellere, wohlfeilere und dennoch forderung liege. Daß jeder gleich mehr ſichernde Wehreinrichtung. 1. Unter conſtitutioneller Wehreinrichtung verſteht der Hr. Abgeordnete ein fricgeriſches Bürgerheer , das theils aus liniens (ſtehenden ) theils aus landwehrtrup. pen zuſammengeſeßtiſt. Das Erſtere roll im Frieden die allgemeine praktiſche Kriegsſchule der waffenfähigen Bevdíferung, und im Kriege der Kern und Leitſtern der geſammten Vaterlandsvertheidiger ſein . Der Offiziers ſtand roll nur in Dienſtverhältniſſen den Militárgeſeßen, ſonſt aber den allgemeinen bürgerlichen Rechten und Pflichten unterworfen ſein. Zur Bildung eines ſolchen nationalen Heeres verlangt der Hr. Abg. vor Allem , wie in Preußen , daß unbedingt jeder gleich Waffenfàs -

Waffenfähige ohne Unterſchied des

Standes auf gleiche Weiſe die Waffen für das Land

tragen und in das Heer eintreten muſie, verlangt die ligſte Pflicht einer jeden Regierung , dieſes Geſetz unbes dingt ins Leben treten zu laſſen , und ſchon lange der Wunſch jedes gebildeten Militárs , damit der Heeress maſſe mehr Intelligenz zuſtróme, wie dieſes der jetzige franzöſiſche Kriegsminiſter durch Erſchwerung der Stell vertretung zu erreiden ſtrebt. Die Gründe dafür ſindſo ſchon und Riegend entwickelt, daß wir nur den Wunſch der Realiſirung hinzufügen ,woran wir in kleinen, und daber nichtmilitariſchen Staaten indeffen zweifeln múſo fen , weil theils die Maſſe der Waffenfähigen in Ver,

Gerechtigkeit mit lauter Stimme ; es iſt daher die heis

hige auf gleiche Weiſe die Waffen für das Land zu tragen , håltniß der ihnen obliegenden Militárleiſtungen zu groß und wenigſtens für den Fall der Noth zum Voraus dazu . iſt , theils perſönliche Růckſichten darin immer vorherr, ſich zu bilden , verpflichtet ſein müſſe.

fchend bleiben werden.

Aus dem erſten Grunde wird

Ob ein Bürgerheer , welches nach den Grundſåßen

baber die loosentſcheidung noch ganz, und ſelbſt in

des Hrn . Abg. organiſirt würde, friegeriſch , d . h. nicht allein muthig , ſondern auch zum Kriege geſchickt ( eins

Folge der ſpäter entwickelten Vorſchlage des Hrn . Abg . noch theilweiſe beibehalten werden müſſen.

geübt ), und ob das linienmilitár, nach der vorgeſchla

II. Erſparungen in dem Militäretat würden allere

genenaufzutreten, Zuſammenſeßung ſei, der als Anbaltspunct Lehrer der lands wehr und imfåhig Kriege und bings durd) Hinweglaſſung des unnöthigen Pußes im

werden. Wie einfach aber auch die üniformirungerzielt Bekleidung Peitjternderſelben zuſein, wollen wir ſpåterhinprüfen. Augemeinen dennoch ſein mag, ſo wirddie Daß der Difizierſtand nur in Dienſtverhältniſſen von den ſeine Natur feßendurch " , worunter wir gebotenen beſonderen feſten Ges

den Offizier immer mehr koſten , wie den Civiliſten die

nicht allein die Kriegsartifel, ſeinige , weil er erſtens mehr Stücke dazu bedarf,, z. B.

ſondern das geſammte Militárjuſtizweſen verſtehen, abs Bewaffnung, Feldzeichen, Gradabzeichen ; zweitens nicht bảngig ſein fou , iſt im Allgemeinen in allen gut ors allein der Anſtand, ſondern auch das gute Beiſpiel ges ganiſirten Staaten in ſo fern der Fall , daß in allen gen ſeine Untergebenen, eine vorzüglich gute Inſtandhals

bürgerlichen Rechtsſachen nicht allein der Offizier, fon': tung erbeiſcht, die bei gleichmäßiger Bekleidung immer dern jeder Militår den Civilgerichten unterworfen , iſt. drittens, der ſtete Gebrauch bei den militäriſchen Ues Solltedieſes aber im engſten Sinne ſo verſtanden ſein, bungen ,' in Staube, Regen , Hiße,Schweiß, dieBefleis

daß nach beendigtem augenblicklichen Dienſte jederun. dung nicht allein ſchneller abnußt, ſondern auch öfters zu der vollige Gleichheit ihrenUntergebenen verſchwände, undunter eintråte , wie bei den jegt üblichen Bürgergarden , ſo wäre die natürliche Folge, die Aufldſung der anrids don ſehr zarten Fåden der Diſciplin und daher des ganzen Militárverbandes. Der Untergebene konnte nach

ein augenblickliches Verderben zur Folge hat. Die Ehrenausgaben, die dem Offizierſtande zur laſt

fallen,wollen und wovon ein Einzelner ſich detailtiren, ausidhließen in das ſie nicht weilnicht wir nicht kann, Militärbudget aufgenommen werden können.

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Die Mehrausgaben der berittenen Offiziere verdies der Zwirn der Nähte ſtockt, und das wollene Material nen aber eine Erwåbnung. Die Fourage und die geringe ein Raub der Motten wird . Solderböhung der Cavalerieoffiziere iſt feine binlängliche Die Janitſcharenmuſik iſt ein Friedenspomp, und im

Entſchädigung für die Koſten der Pferdebaltung ; inders Kriege von feinein Nußen . Es bålt ſchon ſehr ſchwer, fen bekommen ſie in den meiſten Dienſten ein berrſchaft die Muſiker zu ihrer Beſtimmung im Kampfe die liches ( Chargers ) Pferd geliefert, und ihr Eintritt in

Verwundeten vom Schlachtfelde zu bringen

- zuſam :

dieſe theuere Waffe iſt freiwillig. Noch weit größer iſt menzubalten . Nach dem erſten Transporte erſcheinen dieſes Mißverbåltniß bei den berittenen Offizicren der Infanterie, namentlich bei den Stabsoffizieren , und in

ſie in der Regel erſt am anderen Tage wieder. Das Seitengewehr iſt dem Infanteriſten nicht allein

der Regel die Klippe, an welcher der beſte Wirth ſein unnút, ſondern auch hinderlich. Im Felde wäre ein ofonomiſdes Schiff ſdheitern ſieht. Erſt in dem ſpäteren kleines Beil , oder in jeder Section ein Faſchinenmeſſer

Lebensalter nach den gewöhnlichen Aufrüfungsprinzi. von großen Nußen . Beiden Franzoſen unter Napoleon pien zu dieſem Poſten gelangend, iſt es ein Wunder , hatten nur die Élitencompagnieen Sábel; die Pajonnets wenn derſelbe ohne Schulden erreicht wird. Jetzt ſollen ſcheide der Gentrumscompagnieen war an dem Patrons Pferdeund Sattelequipage angekauft werden, aber wo: taſchenriemen befeſtigt; aber auch dieſe ſcheint unnük, von ? - und was für Pferde ? feine fdióne, aber ans da ſelbſt beim Tirailliren , beſonders nach der jetzt eins

ſtåndige, die vor der Infanteriefronte, wo das einzelne geführten Bajonnetfechtkunſt , das Bajonnet nie vom Pferd das Auge des Zuſchauers auf ſich zieht , nicht laufe genommen werden ſollte.

unangenehm auffällt ; bereits zugerittene und an die Daß durch eine kurze Capitulations- und Dienſtzeit Waffe ; denn man fannbisnicht daß ( Heerespflichtigkeit und Präſengzeit während derſelben ) der ein gewóbnte geübter Reiter ſei, der ins verlangen, vierzigſte Jahr

zu Fuß gegangen iſt; überbieß muß erfeine ganze Nufs die friegeriſdie Bildungund Geſinnungder Nation mögs merkſamfeit ſeiner Abtheilung widmen , und darf ſich das lidoſt verbreitet und gefördert werde , unterliegt feinem ber nurwenig um fein Pferd bekümmern . Diefes find Zweifel; daß aber dadurd, ein Gewinn an Geld und

die Gründe,dieeinen Infanterie-Stabsoffizier bewegen , Arbeitskrafterwachſe, iſt eine Juuſion , diebeiſpåterer ſonſt werthloſe Pferde theuer zu bezahlen. Zu dieſen erſten Ausgaben , die den Kredit"erſchöpft haben werden , kommen die Remontirungs , Kur,undBeſchlagfoſten, die Inſtandhaltung der Sattelequipage, Staumietheund

näherer Beleuchtung gånzlich verſd)winden wird." Wenn aud)die Kriegsgeſchichte mehrere Beiſpiele aufſtellt,wo ungeübte, gut eingeübte Schaaren in die Flucht ſchlu . gen, so enthüllt ſie uns auch die Motive. Werdendieſe

Haltungeines Reitfnechtes. – Defhalbwird auch der ſtets auf Seiten der Ungeübten ſein ? bei näherer Bes Stabsoffizier höher bezahlt! – Aber dieſer Soldmebr's ſchauung verſchwindet ſogar das Wunderbare, und wir

betrag (in den meiſtenStaaten 20, nur bei den Preus finden es ganz natürlich. Die preußiſche Landwehr bes Ben 50 Thaler monatlich) wird bei mittelmäßiger Vers Megte allerdings rühmlich bei Großbeeren und Dennewitz anſchlagung obiger fortlaufenden Ausgaben nicht allein ein überlegenes franzöſiſdes Heer. Dieſe Landwehr war aber größtentheils durch das Heer gegangen, batte friegs. verſchlungen , ſondern im Falle UnglücB noch cinens . erfahrene und intelligente Führer, war vou Erbitterung ung des ern; und Solde fou diedesErhöh Zuſduß erford

nicht auch auf die Erhöhung des Grades Bezug haben gegen die Unterdrüder, von Baterlandsliebe beſoelt, vers Erhalt der Rath eines Collegiums nicht auch einen er: theidigte den eigenen Heerd, und wurde von eben ſo

n Linientruppen unterſtützt. Der böhten Gehalt, wenn er deſſen Director wird r? und gewiß braven als friegsgeübte ſchen dherrn ndete einen eben ſo bohen , wie der Commandeu

eines Bas Rubin des franzöſi

Fel

grü

ſich auf Teis

nen Muth , aber weniger auf ſeine Talente . Das Heer

en ern es enallesiſt ligenPuru gen, zuſein , ſond kein . e Dieſ zwunlons ges Aussgab koſtſpie zu jen aber ohn tail

ſelbſt beſtand größtentheils aus in der Eile zuſammen ,

ein auf dem Militår, gegen den Civilſtaatsdiener, in gerafften Conſcribirten - – denn die alten kriegsgewohnten -

Sdaaren waren in Rußlands Eisgefilden geblieben -

gen audy iſtungbende t findet hwendinian ner not ge ſei Dnus; deßhal nieslewohlha Stande laſtende Fol miss entfernt von der Heimath , ohne Intereſſe am Kriege, und nur der eiſernen Nothwendigkeit folgend. litár- ,. wohl aber dergleichen Sivilſtaatsdiener . einsr einliche pieliger nenverſe alb pen foſtſſind emeing undDiedeßhTrup zu reich mithent; Allgeidu im Bekl

Daß die Güte alter Soldaten ſich nur auf ihre bels

rere Kriegstüchtigkeit beziehen könne, verſteht ſich veu facher und zweckmåßiger Anzug würde nicht allein die ſelbſt. Ein wichtiges Erforderniß iſt es ebenfalls, dan Koſten bedeutend verringern , 'ſondern aud wohlthätig die auszubebende junge Mannſchaft den nöthigenGras

er Reif e ' habe ,um den Anforderungen der lichtren männtanſ aufihre Geſundheit wirfen , weildie Einzwängung des Kraf gung, beſonders bei furzer Präſenzzeit, ents

ahe inaltenuns bekannter en . iſtBein könntzen zu geſe ſprechen Körpers dadurch vermieden , und die auf Feldmarſchen Recr utirungs das zurückgelegte 20. Jahr bes

zu tragende faſt- dadurch verringert wird,

Die Anhäufung von Monturſtůcken über den com

ſtimmt . Der junge Deutſche iſt aber in dieſer Lebenspe

pletten Beſtand iſt der Defonomie eines Geizigen zu riode nodi in voliem Wachsthume begriffen , ſein Körper vergleiden , der ſeine Baarſdaften in den Kaſten ſchließt, Saber falaff, er verinag kaum die mit dem erſten Eints jedoch mit dem Unterſchiede, daß dieſer nur die Zinſen ererciren nothwendig verbundenen Anſtrengungen 34 verliert , bei jener Methode aber auch noch das Kapital ertragen , und erliegt ſchon auf Feldmarſchen der last ſucceſſive verloren geht , weil durch das lange Liegen ſeines Gepådø. Wie kann er den Strapagen des Krieges

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widerſtehen ? Bevor man gegen den Feind kommt, lich, eines Feldzuges ; die Eroberung eines kleinen Gebietes, ten ſich die Reihen und füllen ſich die Hoſpitåler. Das die Ermüdung, Hofintriguen, ein Miniſterwedſel endiga Heer muß ergånzt werden , oft ohne einen Schuß gethan

ten den Streit.

zu haben, wodurch ein großes Kapital an Menſchen und

Alle Theile der Kriegswiſſenſdaft waren dieſem t. . Während der größeren Kriegsſyſteme untergeordne untergeordnet

Geld verſd)wendet wird. Das zurückgelegte 22. lebens. jabr ſcheint die Periode zu ſein, wo der Deutſche zwar noch nicht ſeine volle, doch ſchon hinlängliche Kraft ers reid)t hat, um obigen Anforderungen genügen zu können . Dic Santonscommiſſionen würden dann weit Wenigere wegen Körperſchwäche zurückzuſetzen nöthig haben, und

Hålfie des leßten Jahrhunderts mandyrirte unſere In

fanterie 4 und 6 Mann boch ; die Glieder und Rotten waren durch große Abſtånde getrennt. * ) Unſere Savas

lerie ſdug ric en fourrageurs oder auf 3 Gliedern; die Artillerie in Poſitionsbatterieen auf dein Sdilacht's

die Bewerbsbildung und ſelbſt die Studien wurden großs felde, in welchen ſie während der ganzen Schlacht vers

tentheils vollendet ſein. Die Dienſtpflicht im activen blieb; ihre Plumpveit verhinderte ſie, den Bewegungen Heere dürfte dann aber nicht über 3 Jahre dauern . der { ruppen zu folgert. Die Kunſt, pláne zu befeſtigen Die aufgeſtellte Berechnung: daß , wenn das Heer und zu vertheidigen , hatte allein bedeutende Fortfdritte um die Hälfte reducirt und die Präſenzzeit nicht erhöht

gemacht, weil der größte Theil der Kriege auf Terrains

wird, nur die Hälfte foſtet , iſt an ſich richtig ; denn

geführt wurden , welche mit Feſtungen bedeckt waren .

måbrend einer bjábrigen Dienſtzeit iſt der Mann 18

Der Marſchall v . Puyſegur, einer der fåhigſten Ges

Monate, folglich während einem Jahre im Durchſchnitt nerale dieſer Epoche, und welcher in den ſchönen Zeiten 3 Monate präſent; 10,000 Mann haben daher eine Pra: Ludwigs XIV . gedient hatte , ſagte : ,, Man verliert fenzzeit von 30,000 Monaten, 5000 bei 2 jähriger Dienſt: viele Schlachten, weil man nicht verſteht, ſich in Schladits

und jährlich 3monatlicher Präſenzzeit natürlich nur die ordnung zu formiren. Wenn dieß zu der Zeit , wo die Hälfte. In der Anwendung auf die ſpåter aufgeſtellten Armeen weniger zahlreid waren , eine anerkannte Wahr: Grundzuge hålt dieſes Erempel aber nicht die Probe, beit war, um wie viel mehr hat ſie ſich nicht gegenwärtig wie wir

unten ſeben werden . ( 1742 ) durdy die unangenehmen Erfahrungen beſtåtigt, Die Bundesmatrikel geſtattet allerdings Landwehr welche wir mit unſeren großen Armeen gemacht haben ." bis zur Hälfte des Contingents “ ), aber eine zum Kriege Er red)nete 4000 Wagen, um einer, vier Mårſche von brauchbare Landwehr , wie z. B. die preußiſche. Wir ihren Magazinen entfernten Armee auf vier Tage das

werden feben , ob die nach den Grundzügen des Hrn.

Abgeordneten eingerichtete eine Solche ſei. ( Sdluß folgt.)

Ueber die Manóvers eines Armeecorps Infanterie. ** )

Brod, und 40,000 Pferde, um den dieſer Armee anges börigen 80,000 Pferden die nöthige Fourage nachzufüb . ren . Indem er ſeine Infanteriemanóvers dem Reglement von 1703 unterwarf , ließ er die Bataillone auf 5 Glies der mit 12 Fuß aband und rückte die Rotten nåber

zuſammen. Aber er beſtand darauf , der Infanterie wies der 6 Olieder zu geben .

Der Marſchau von Sachſen

formirte die Infanterie ſeiner Regionen auf 8 Glieder. 1. Gegenwärtiger, Zuſtand der Armeen . Zu den Verſuden berufen , deren Nothwendigkeit man s waren von endlich fühlte, ſprach er ſich für das preußiſche Erercis Jahrhundert achtzehnten ſehr Armeen desbeſtehenden denDie gegenwärtig verſchieden : ſchlecht

organiſirt, ihre Verpflegung regelmåßig durch Zufuhren tium aus, welches das Regimens Elſaß angenominen erhaltend, unter Zelten lagernd , waren ſie weder maridi, hatte und welchem er die von Friedrich errungenent

noch mandyrirfähig ; eine unbehůlfliche und ſchon zahl: Siege zuſchrieb. Die Preußen hatten das Bciſpiel der dünnen Stels

reiche Artillerie, ein ungeheuerer Nadizug von Equipage

waren ihnen in ihren Bewegungen binderlids. Um auch nur das geringſte Mandver auszuführen, um ein lager zu verlaſſen oder zu beziehen, uin einen Angriff vorzus bereiten oder zu beginnen , bedurften ſie viel Zeit. Die Operationen beſdırånften ſid , immer nur auf eine kleine

lung und der ſpeziellen Verwendung des Feuers aller Waffen gegeben. Im Anfange des ſchleſiſchen Krieges, bei Molwiß, ſchlugen ſie ſich ſchon in drei geſchloſſenen Gliedern , während die Armeen Europa's noch auf 4 Glieder mit geöffneten Rotten formirt waren. Friedrich

Anzahl von Mårſchen . Eine Schlacht, eineBelagerung, fand bei ſeiner Gelangung zum Throne eine Armee vor, einige Gefechte, die Beſetzung einer Provinz oder die welche mit einer übertriebenen Gleichförmigkeit mands Aufzehrung ihrer Lebensmittel, waren das Ergebniß vrirte und welde die beſten befannten Feuer ausführte. Er verdanfte dieſem Uebergewicht den Gewinn des gró , *) Klüber's öffentliches Recht 2c. $. 199. Seite 240. 21.)

Beren Theils ſeiner Schlachten . Er bewahrte dieſe geos

**) Schriftſteller Wir entlehnenrühmlichſt dieſe Ubhandlung , deren Berfaſſer der als metriſche Půnctlichkeit, welche dem Musketenfeuer die bekannte General Pelet iſt, aus dem ,

Spectateur militaire. Im Allgemeinen intereſſant, fricheint ſie uns beſonders wichtig in Beziehung auf das franzöſiſche Grer : cirreglement von 1791, deſſen die linienevolutionen enthaltende

#btheilung beleuchtet und die Unzwidmäßigkeit des darin vor herrſchenden Linearlyſtems bargethan wird. Man darf nicht 1830 geſchrie. Jahr dem vor Ubhandlung die daß überſehen, ben iſt.

*) Die Ordonnanz vom 7. Mai 1750 formirte unſere Infanterie auf 4 Glieder mit einem Ubſtande von 2 Sellebarden oder 13 Fuß und die Rotten auf Urmbänge von einander. Die Ordonnanzen von 1754 und 1755 rangirten ſie auf 3 Glieder

mit geſchloſſenen Rotten ; beide drieben aber vor , daß die

Rotten bei den Evolutionen gewöhnlich duplirt werden ſollten.

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grofte Wirkung ſicherte und gab ſeinen Bataillionen welcher der patriotiſche Geiſt die Benennung: ordre Feldgeſchube. Die Ärmeen , welche Friedrich commandirte, waren

français gegeben hatte, feierliche Verſudse anſtellen ; ſie fonnte aber eine gründliche Prüfung nicht ausbalten .

felten ſtårfer als 50,000 Mann. Umſd loſſen von allen

Indelijen waren die von einer ganzen Armee und vou

Seiten , waren ſie genothigt, den Streitfråften Franfs einem Marſchall, der eines boben Rufes genoß, anges reichs , des deutſchen Reiches, Deſtreiche , Rußlands, ſtellten Verſuche ohne Reſultate. Die auf bas Centrum Schwedens, die Stirne zu bieten und erlangten eine gebildete Colonne wurde von dem General Meunier , welcher die ihrer Gegner angenommen ; ſie vereinigt eine Menge Vortheile,, beſons Schnelligkeit in den Marſchen, nicht gleich fam , die aber feitdem übertroffen worden ders denjenigen , eine einzige Formation für alle Fälle .

iſt. Da indeſſen Friedrich ſehr unbehälfliche Armeert,

darzubieten . Wir werden ſehen, daß ihre noch bei weis

welche faum ein Gegenmanóver zu inaden verſuchten , auf einem wenig durdſdynittenen Boden befåmpfte, ſo

tem zahlreichere Nachtheile fie verwerflich maden müſſen . Der Marſdall von Muy , ein Mann von den beſten

bot rich iom auch ſeltener Gelegenheit dar , den Eins

Abſichten, hatte ein Conſeil von Inſpecteuren der Infan :

fluß des Terrains auf die Evolutionen und die Schlachts

terie und Cavalerie geſchaffen , um die Verbeſſerungen , deren Nothwendigheit er fühlte , zu discutiren. Saints

ordnungen zu ſchätzen und in Anwendung zu bring

gen . Er fühlte nicht das Bedürfniß, der Taktif mehr Germain, welcher ihm nachfolgte, hatte einen permanens Geſchwindigkeit und Biegſamfeit zu geben, wpåbrend er,

ten Kriegsrath projectirt , welder mit einer zu großent

als Schópfer eines neuen Kriegsſyſtems, die Strategie Adminiſtrativgewalt bekleidet war. Brienne führte"einen , große Fortſdiritte machen ließ .

den Verbeſſerungen der Armee gewidmeten Kriegsrath

Friedrich úbte während ſeiner Regierung einen gros ein, ſo wie er wirklich ſein mußte. Frankreich verdanft Ben Einfluß auf ganz Europa . Seine Siege, ſein fries dieſer vorübergehenden Einrichtung ſehr viel. Guibert geriſches Genie erregten die Bewunderung der Offiziere.. nahm einen bedeutenden Anteil an den Arbeiten des

Die in dieſem Zeitraume entworfenen Regs Man ging, die Kunſt. 31 ſiegen bei ihm zu erlernen . Kriegsraths. lements wurden den Corps ůberſdicft, um Verſuche dars

Selbſt vor dem fiebenjábrigen Kriege wurden die milis

tåriſchen Einrichtungen nach dem preußiſchen Vorbilde großen Königs, ſchrieb nach deſſen Syſtem l'Essai général de tactique, in welchem er jedoch behauptete, die preußiſchen Evolutionen zu verbeſſern. Er ſubſtituirte den Flanfenmarſchen und Einſchwenkungen die perpens

über anzuſtellen . Von dem Anfange des Jahres 1789 art und Cavalerie definitiv angenommenen Puncte proviſos riſo) in die Regimenter geſchickt. Der Krieg ließ keine Zeit, dieſe Vervoukommnungen zu discutiren ; das Rega lement für die Mandvers der Cavalerie wurde ganz

eingeführt. Quibert , einer der wärmſten Verehrer des wurden die rückſichtlich der Manóvers der Infanterie

dicularen Deployements auf die Tete, bas Centrum und beibebalten ; dasjenige der Infanterie wurde im 3. 1791 die Quelle der Colonnen . Dieſes war eine wahrhafte zum Theil copirt und nicht verbeſſert. Verbeſserung ; aber er ging zu weit, indem er Colonnen Während des Revolutionsfrieges haben die Armeen von 24 Bataillonen das Deployement auf dieſelbe Weiſe vollziehen ließ, wie ein einzelnes Bataillon. Der Baron von Pirſch übergab im Jahr 1775 einen Entwurf der preußiſchen Grercitiert, welcher von dem Marſdall von

in regelin & figem Marſche die Hälfte Europa's durcheilt und ſich concentrirt, um an dem feſtgeſetzten Tage auf den entfernteſten Puncten zu operiren. In ihren Com

Muy angenommen wurde und auf die Redaction des Reglements vom Jahr 1776 Einfluß hatte. Damals

dert lieues umfaſſend , vereinigten ſie alle ibre Corps ,

berrſchte in Frankreich die Pruſſomanie, aber auch übers

binationen Schlachtengebiete von hundert und zweihun's um ſich auf einem Terrain von einigen tauſend Toiſen zu ſchlagen. Der Krieg ernährte den Krieg , nicht nur

oll war unter den Militárs ein wahrhaftes Verlangen, in Beziehung auf die Rebensbedürfniſſe, ſondern auch fidh zu unterrichten , ſichtbar.

binſichtlich aller den Armeen nöthigen Gegenſtande. Die

Die Streitigfeiten über die tiefe Stellung, deren Streitfråfte wurden weit über die gewöhnliden Verhålts

Verfechter Folard war, und über die dünne Stellung, niſſe, die wirklichen Hülføquellen der Bevoíferung und welche in dem Beiſpiele Preußens eine Unterſtützung fand

der Finanzen hinaus vermehrt : Frankreid) und Ruß.

und welche das Bedürfniß des Krieges erheiſdite, dauers land batten Armeen von 800,000 Mann auf den Beis ten bis gegen das Ende des 18. Jahrhunderts.

Die

nen . Die Armeen waren aus 2 bis 300,000 Streitern

Golonne Folard's ,welche dem griechiſchen Phalanr nachs gebildet. Der Angriff geſchah mit der Heftigkeit und geabmt, auf das Centrum formirt war und ſich in eine Schnelligkeit des Blißes , ade alle natürlichen und künſtlis Menge Abtheilungen brach, wurde durch die långlichen chen Hinderniſſe, auf welchen ſonſt die Vertheidigung Vierecke ( Plésions) oder oder Doppelcolonnen ( colonnes jumelles

des Dumesnil Durand und durch die Ans

berubte , überſchreitend und zertrümmernd . Man ſah das loos der mächtigſten Staaten durch Einen Marid ,

Griffscolonne von zwei, vier und ſechs Bataillonen, durch Eine Schlacht entſchieden . Die geringſten Febler führten das Verderben nach

welche in den Reglements von 1766 und 1776 eineit großen Raum einnimmt, erſetzt. Der Marſchall von Broglio ließ im Jahr 1775 bei Meß und im Jahr 1778 im Lager von Bayeur hinſichtlich dieſer tiefen Stellung ,

ſich.

( Fortſegung folgt. )

Redigirt unter Verantwortlico Eeit der Verlagshandlung : E. W, les fe in Darmſtadt und in deſſen Origin gedruct,

Samſtag , 27.Auguſt 1831 .

Nr . 69.

Allgemeine Militar · Zeitung. Bele u dh tung

auf zwei und der Artillerie auf drei Jahre , mit

des in der Sitzung der badenſchen Stände von

möglichſt beſchränfter Präſenzzeit und mit Einfühs rung , der preußiſchen Einrichtung des freiwilligen

dem Abg. Welcker begründeten Antrags auf eine, conſtitutionellere, wohlfeilere und dennoch

Dienſtes ;

B. die übrigen würden zugetheilt der unbeſoldeten land,

mehr ſichernde Wehreinrichtung.

wehr, die theils von finienoffizieren, theils von den

( Schluß . )

jährlich aus der Linie tretenden Linienſoldater, wåbs rend ihrer noch übrigen dreijährigen Dienſtzeit, in möglichſt arbeitsloſen Zeiten inilitäriſch eingeübt und befehligt würden .

III. Die Nothwendigkeit einer fråftigen Webreinrich tung beſonders kleiner Staaten , und daß dieſe nicht allein durch ſtehende Heere , ſondern dadurch geſichert

übergehen nur, Punct und bemerken den erſten Waffenfähige Mannſchaft junge des Groß's werde: daß ſucceſſive •m öglichſt die ganze waf: daßWir die ganze fenfå hige Bevölkerung mit dem mindeſten Herzogthums rich jährlich auf 6 bis 7000 Mann belaus Aufwande an Zeit und Geld zum Kriege befabigt werde, hat vor allem der Hauptmann

8. Eylander in der erſten Abtheilung ſeiner Schrift:

fen wird . * ) das beſtimmen Gefeße in Iſt , werſoll. Zu 2. Die eintreten landwehr Linienmifitár in dieſollen , wer

Unterſuchungen über das Heer wefenunſerer eine folche umfaffende und Detailgeſebgebung möglid ? Zeit “ , ſo unumſtößlich bewieſen , und die Mittel zur Jeder Sachkundige wird es verneinen . Die Wiúführ

Erreichung dieſes Zweckes ſo fenntniß- und geiſtreich ents würde wieder um ſich greifen , oder doch von den Betheis widelt, daß nichts mehr hinzuzufügen bleibt, und wir ligten geglaubtwerden, und die Beamten den Fluch der uns lediglich darauf beziehen.

der Edle it ſich aufladen v. liebenſtein, Darthut. **) Wenn der Aufgebotenen die Zahl nun aber, wie Der Sr. Abg. fennt dieſe Schrift ( Seite 26 ſeiner Ungerechtigke Rede ) ; er wid den gleichen Zweck erreichen , weil eine die das Geſetz zum finienmilitår beſtimmt, die des Bes ſolche Webrverfaſſung zugleich echt conſtitutionell tft ; er überſteigt, fol dann andere, Weiſe auf welche Entſcheidun t werden das die g Berbeigeführ – als durch knüpft aber auch noch den der Erſparung daran . So barfes wünſchenswerth dieſes iſt, ſo wird es doch unbeſchadet des Hauptzwedes nicht möglich ſein . ** ) Wir wollen

jeßt feben, ob die Vorſchläge des Hrn. Abg. es dennoch

LOO

?

ein nur. Die rolPräſenzzeit in der linie Der Infanteriſt A.möglichſt Zumit dienen beſchrånfter Jahr

Hauptwaffeund Mehrzahl möglichmachen . – Zur beſſeren Deutlichkeit wirdes fämmtliche Infanterie,die nothwendig , die zwei erſten Puncte der Grundzüge desHeeres , wird alſo alljährlich völlig aufgeldſt, und einzuſchalten.

die noch nicht ausgebildeten Soldaten ( Recruten durch

***)der Minimum Leute erſeßt,denn gånzlich robe Dienſtzeit dem nach )beſtimmten Altersklaſſen , ohne Ausnahme undohne Präſengzeit der ganzen das , iſt von , während Möglichkeit volliger loskaufung von der Vaterlandsver: Hrn . Abg. (S. 26 der Rede ) auf 6 Monate beſtimmt, theidigung, durch conſtitutionelles Gefeß, und zwar der alſo noch 1/2 Monate weniger, als das bei allen Fees Gleidybeit wegen auf drei Jahre , aufgeboten : für die rent ießt bekannte Minimum , nåmlich der k. württems Kriegsbildung oder als das erſte Aufgebot.

Jahre zwei in roll ,wie Infanterie. – Der bergiſchen ohne Urlaub wohlCavaleriſt der ; doch der Liniedienen 2) Für dieſe dreijährige Uebung würden die Aufges in

botenen nach geſeßlich beſtimmten Fähigkeiten der Große, lektgenannten Armee, um deſſen Bildung in dieſer uns des freiwilligen Eintrittes in den Militárdienſt 2c. zus

bekannten fürzeſten Zeit zu vollenden ? Wir wollen ins

getheilt , theils :

A. dem beſolbeten finienmilitår von 5000 Mann, und

hier zwar der Infanterie auf ein , der Cavalerie Münden bei Gotta 1831 .

Daſelbft Seite 93.

* ) 0. Xylander Seite 35.

Ueber ſtehende Geere und Nationalmilis , Seite 41. * ) Würde dieſes zu 3 Monaten angenommen , ſo tame aller dinge die Erſparung heraus, aber ſelbſt der baie wird dieſes nidet für möglid balten.

547

548

deffen , nur in Berückſichtigung der von dem Hrn. Abg. ohne gehöriges Sattel- und Zaumzeng mußte der robe aufgeſtellten Berechnung der Erſparung, dieſe Zeit noch Mann das Reiten erlernen . Abgeſehen von dem übrigent um die Hälfte verringern . Er ſoll in den beiden Dienſts Erercitium und nur durch lange Uebung zu erlernenden jahren nur ein Jahr präſent ſein , oder in jedem Jahre

Evolutionen, wird ſchon jeder Paie dieſes für unmöglich

6 Monate. Der Artilleriſt ſou 3 ſabre dienen, und wir

balten. Und nun gar die Artillerie. – Doch wir ſchweis

wollen ſeine Präſenzzeit aus eben angeführtem Grunde

gen hiervon , um uns nicht dem Vorwurfe der Satyre

nur zu 18 Monate und daher jedes Jahr zu 6 Monate auszuſeßen. Um dieſes zu beſeitigen , bleibt allerdings aunehmen. Das geſammte 5000 Mann ſtarfe finiens der Ausweg, daß die ganze Cavalerie und Artillerie in militår bat alſo eine jährliche Präſenzzeit von 6 Monas dem 5000 Mann ſtarfen ſtehenden Heere gebildet würde. ten ; bezieht daber jährlich 30,000, folglich in 6 Jahren 180,000 Monatslohnungen. Wo bleibt nun die Erſpas

rung der Hälfte der Monatsldhnungen und des noch nebenzu erſparten Arbeitsbetrages ? ( Vergleiche S. 26

der Rede.) Auf dieſe Weiſe kann alſo nichts erſpart

Nach der Bundesmatrikel %) ſtellt Baden Cavalerie

1994

Artillerie und Pionniere 1125 Zuſammen 3139 Dann tónnten aber nur 1861 Linien -Infanteriecoms

werden , es wird war,dennoch wie geſagt , eine , flluſion. Erſparung ſtattfinden und zwarAber eineeine ſehr battanten gebildet werden. Und die Koſten ! große , wenn das beroldete linien militar von

Ein

Cavaleriſt koſtet mit Einſchluß des Pferdes ungefähr

10,000 auf 5000 Mann verringert wird. Die das Dreifade, ein Artilleriſt ( reitende und Fußartillerie Rahmen ( Offiziere, Unteroffiziere, Spielleute ) von 5000 compenſirt) das Zweifache mehr, wie ein Infanteriſt. Mann , die in einem Jahre 12 Monate präſent ſind, Wir glauben habenaufgeſtellten , daß eine werden dannnicht mebr zu beſolden ſein. Hier handelt Erſparung nach den den Beweis von demgeführt Hrn. zuAbg, es ſich nicht um Soldatenlöhnungen, ſondern des um Grundzügen nicht ſtattfinden kann. Es bliebe uns nun Offiziers undmehr Unteroffiziergehalte. Dem Scharfſinne

Hrn .Abg. iſt dieſes gewißnicht entgangen. Da dieſe noch theilweiſe zu beweiſen übrig, daß das nach jenen

riegeriſdi ges Erſparung aber aus der Naturder Sacheſich von ſelbſt Grundzügen organiſirteDas Bürgerbeer nichtfPublicum nannt ergeben wird , ſo bielt es der Redner aus dieſen oder

gerne erlaſſen ; das nichtmilitäriſche

dieſelbe herauszubeben. Wir balten und noch viel wes

Hauptmanns v . Xylander, der dieſes beſſer darthut,

ung dieſes gewiß aus anderen Gründen nicht für nöthig oder zeitgemäß, verweiſenwir auf die mehrfach angezogene Schriftdes

. zu entwickeln , die Folgen niger Dienens des freiwilligen Einrichtung Dieberufen

dazu im Standefühlen. wir uns wird gångs wieDaß der Fr. Abg . die großartige Idee

lich unnothig . Der junge Studírende fann ja nur in die landwehr eintreten , wo er gar nicht, oder in die finieninfanterie, wo er bei einjähriger Dienſtzeit nur 6 Monate präſent iſt. Weßhalb ſoll er ſich , zum Vor:

einer zeitges måfen Wehreinrichtung offentlich zur Sprade gebracht bat, verdient nicht allein den Dank aller Badener, rons

dern aller deutſchen Staaten , wo eine ſolche åcht vollss

thůmliche und fráftige Einrichtung noch nicht vorhanden theile der Staatskaſſe, ſelbſt equipiren und beſolden, da ift. - Der Weisheit der Regenten , in Berathung mit

Der Grund wie im Preußiſchen , einer kürzeren Dienſts ihren Landſtånden , bleibt es überlaſſen , auf welche und Präſenzzeit hinwegfå ut ? Weiſe dieſe am beſten in ſtaatsrechtlicher und finanziels Zu B. Die landwehr ſoll feine Rahmen baben , die ler , der Einſicht der Militárs, wie ſie am beſten in frie, Zú finienoffizier die ausarbeitsloſen der finie tretenden Solda , moglichſt ten ſollen ſiee inund Zeitenmilitäriſch

geriſcher Hinſicht zu Tage gefördert werden könne. 8. H.

einůben . Aber die linienoffiziere ſind unausgeſest 6 Mos nate hintereinander , wabrſcheinlich vom 1. April bis

Ueber die Mandvers eines Armeccorps

Ende Septembers , mit der Ausbildung ihrer eigenen

Infanterie.

Peute beidjåfftigt. Sodann müßten fie in dem ganzen werden , um an den Sonns und Feſttas fande gen in vertheilt der nngünſtigſten Jahrszeit die Landwehr unges

( fortfes un a . )

Inmitten dieſer ungeheueren Entwickelung der Kråfte

fábr 28 Tage zu unterrichten. Die aus der linie getres während dieſer ſo lange dauernden und großartigen tenen Soldaten wiſſen ſelbſt noch zu wenig , um andere Kriege, hatten ſich alle Beſtrebungen des franzöſiſchen unterweiſen

zu fónnen . Die fandwebrmänner werden Volfes auf die Kriegswiſſenſchaft geridytet. Sie machte in den 6 Wochentagen dasjenige wieder vergeſſen, was große Fortſchritte und die übrigen Wiſſenſchaften ſich

fie am Sonntage gelernt haben, und das um ſo To mehr, weil ſie an jenem Tage nur in den 6 Wintermonaten

zinsbar. Alle Zweige , alle Waffen vervollfommneten ſich. Die Operationen erlangten eine bis dabin nidot

einen inſtructiven Unterricht erhalten.. Dieſe Einübung gefannte Uebereinſtimmung. Man fühlte die Nothwens digfeit , allen Theilen der Armee das Marimuin von ſich mit ſolchen Eingeübten feine militäriſche Zwecke er: Genauigfeit, Schnelligkeit und Solidität einzuprågeu.

fann man nidt militåriſch nennen , wenigſtens laffen

reichen , und der deutſche Bund , das deutſche Vaterland

Eine der hauptſächlichſten , in der aligemeinen Organis

würde mit ſolchen Vertheidigern gegen die friegegeübten fation der Truppen eingeführten Verbeſſerungen iſt die Nachbarn ſchlecht berathen ſein . Es bleibt aber noch Annabme von aus Infanterie und Cavalerie zuſams zu beachten , wie die Gavalerie und Artillerie der lands mengeſetzten Diviſionen mit Artillerie. Die Diviſionen mehr gebildet werden ſoll . Auf roben Bauernpferden , * ) Klüver's öffentlid 6 Recht 26. Untang Nr . 1. .

549 ſind die Einheit bei den Mandvern der Armee gewors

550 Wir baben oft Armeen von 100,000 Mann auf einem

den , wie das Bataillon die Einbeit bei denjenigen der wenig ausgedehnten Terrain nach einem beſtimmten Plan, Diviſion iſt. Vereinigt in Armeecorps bebalten ſie in nach ſchriftlichen Befehlen und nad) augenblidlich anges der Linie immer ihre beſonderen Nummern bei. Dieſe ordneten Manóvers und Gegenmanóvers Schlachten lies

Organiſation und die Vervollkommnungen, welche der fern ſehen ; deßgleichen Deployements von Colonnen Generalſtab erwartet, werden die Bewegungen der bes ſentrecht oder ſchief auf die feindliche Front ; Fronta deutendſten Armeen ſehr erleichtern . Sie werden unter verånderungen ( deren Grad angegeben war ) auf das den Befehlen des commandirenden Generals manovris Centrum oder die Flügel ; Flügelbewegungen , um dem

ren fónnen , wie ein Regiment auf die Stimme ſeines geſchlagenen Flügel zu Hülfe zu eilen ; Mårſche ganger Oberſten.

Faſt immer finden die europäiſchen Armeen ſo zus

Corps, um aufgeriebene Corps zu erſeben ; ferner Ans

ordnungen zum Angriff für linien von der fånge einer

gångliche Terrains , ſo gute Wege und Lebensmittel in lieue , in ſchiefer Ordnung, mit den Flügeln oder mit binreichender Menge, um ungebindert die vorbereitenden

dem Centrum : es gibt keine unſerer großen Schlachten,

Bewegungen auszuführen, welche in das Gebiet der welche nicht analyſirt werden konnte. Rechnet man die Strategie gehören . Hier ſind die Combinationen leicht Zufädigkeiten ab, To reduciren ſie ſich auf einige alges und finnen in dem Kabinet berechnet werden. Aber auf meine, von Napoleon angeordnete Bewegungen. Bei dem Schladitfelde, in Gegenwart des Feindes, im Bes einer rein - theoretiſchen Abhandlung habe ich mir zum reiche ſeiner Kanonen , ſind die Mandvers ſtrengeren Gefeße gemacht, feine Beiſpiele anzuführen, welde ſehr Gefeßen unterworfen , nåmlich denjenigen der Taftif. lebhafte Rucerinnerungen erwecken fonnten ; aber ich

Da bedarf es aller Inſpirationen des Genie's, aller mache mich verbindlich zu beweiſen, was ich behaupte. Húlfsquellen der Kunſt, der ganzen Kraft des Charafs

Diejenigen , weldheim Stande geweſen ſind , die

ters. Dieß iſt der Unterſchied, welchen ich zulaſſe, um Schlachtfelder und Schlachtenmanovers zu ſtudiren , dieſe beiden Theile der Kriegführung zu bezeichnen . Der welche demjenigen , was ſich bei dieſen großartigen Bes eine iſt ſehr ausgedehnt, während der andere ſehr zusgebenheiten unter ihren Augen zutrug, einige Aufmerks ſammengedrångt iſt; Berbáltniffe, weldje ich für die Kunſt als febr vortheilbaft eradite. In den neueren Zeiten hat man ſich viel mit der Strategie und ſehr wenig mit der Zaftif beſchafftigt.

glüdliches Zuſammenwirken aller Willen ſchnell auf die

famkeit gewidmet haben, wiſſen , wie man ſich durch ein Puncte bin bewegte, welche von dem Commandirenden angegeben und von ſeinen Offizieren jalonnirt worden

Die erſtere bat eine Unbeſtimmtheit, welche den Schwa

waren. Die vorgeſchriebenen Bewegungen waren nicht

Bern und jenen Rabinetsbelden ein freies Feld laſſen ,

immer dem Reglenfent, wohl aber dem Bedürfniſſe des

welche, obne vier Mann commandirt, obne dem größten

Augenbliches entſprechend und wurden gefühlt, errathen

Zheile unſerer großen Kriege beigewohnt zu baben und

und mit jener Ordnung ausgeführt, welde ſie gelingen

ohne ſelbſt die erſten Kenntniſſe der Wiſſenſchaft zu bes machte. Indeſſen wird man auch nicht vergeſſen baben , ſiben , úberdie militariſchen Operationen discutiren, die daß die Bewegungen mancher entfernten Corps ſchlecht Theorieen feſſſtellen und über Reputationen entſcheiden .

oder gar nicht vollzogen worden ſind, weil ſie in dem

Die mehr poſitive, aber weniger glänzende Taftif wurde als Antheil des Offiziers der Truppe in bülftoſem Zus ſtande gelaſſen . Einer Menge abſchrecender Details und kleinticher Verrichtungen unterworfen und anſchei: nend auf eine Art von Medanismus beſchrånft, bat ſie die militariſchen Schriftſteller von ſich entfernt , welche

Reglement nicht vorgeſehen waren und weil die zu ſehr an dem Buchſtaben deſſelben flebenden Offiziere nicht ſchnell genug die natürlichen Mittel zur Ausfúbrung ergriffen. In manchen Fällen hat die ſtricte Befolgung der Reglements Nachtheile berbeigeführt, weil ibre Bes ſtimmungen nid )t die nöthige Geſchwindigkeit und Grund,

ihre erbabenen Zbeile nicht wahrgenommen habent.

lichkeit darboten . In vielen Verhältniſſen waren ihre

Indeſſen iſt es die Taftif, welche die Schlachten ge, Mandvers unausführbar geweſen . Endlich ſind Schlachs winnt und welche durch ſie einen directen Einfluß auf

ten verloren worden, weil die Generale, da die Theorie

das Schickſal der Staaten hat. Die glänzendſten Felds der großen Bewegungen nicht feſtgeſetzt war , dieſelbe

züge , die am beſten bered ,neten ſtrategiſchen Combinatio: nid)t zu ergånzen verſtanden. Zur Beurtheilung der nen fónnen durch den Verluſt einer Schlacht und ſelbſt eines Gefechtes ſcheitern , während der Gewinn der einen oder des anderen das Ilebergewicht einer Armee wieder berſtellen kann, welche ibre Operationen ſchlecht begons nen hatte. Dieſe Gefechte, welche Ausdehnung fie baben

eigentlichen Grundlagen der Evolutionen wird es genů : gen , ſich deſſen zu erinnern , was ſich bei ſo mannich faltigen Gelegenheiten des Krieges ziigetragen hat, was gelungen oder geſcheitert iſt und was die Erfahrung als nothwendig oder als unnüt und ſchädlich gezeigt bat.

und welde Streitfrafte dabei verwendet werden mögen ,

Seit einer langen Reihe von Jabren baben die Frans

find gewiſſen Combinationen und einer beſtimmten Ents zóſiſchen Armeen den erſten Rang unter denjenigen von widelung unterworfen. Wenn die Tapferfeit der Sols Europa beſeffen. Zahlreide und glånzende Triumphe Baten dabei eine große Rolle ſpielt, ſo iſt jede. ihrer haben ein gefährliches Selbſtvertrauen erwecft, und man Bewegungen dem Chef , welcher ſie leitet , gånzlich uns - betrachtete den Sieg als ein Recht und nidit als eine

tergeordnet. Man kann behaupten, daß unter zweian Belohnung ungewóbnlicher Anſtrengungen. Man ſuchte Muth gleichen Armeen diejenige über die an Zahl grós

nicht, fid von den Mitteln Rechenſchaft zu geben, durch

Bere den Sieg davon tragen werde , welche mitder welche der Sieg errungen wurde und durch welche er meiſten Práciſion und Schnelligfeit mandvrirt.

in unſere Reiben gefeſſelt werden konnte. Die fortwäb .

551

552

renden Kriege verhinderten zuerſt die Verbeſſerungen, ergånzt, hat im Laufe eines Jahrhunderts bäufige Nies deren Nothwendigkeit man fühlte , dann folgten große berlagen erlitten; aber ſie hat ſich vermoge ihrer Inſtitus

Unfälle auf große Siege, von welchen die einen wie die den tionenmilitåriſchen , durch die Sorgfalt ihres Gouvernements, durdy Geiſt und durch die boben Talente der

anderen für die Erfahrung gleich unfruchtbar waren.

Die franzöſiſche Nation , obgleich die friegeriſcheſte

Prinzen ihres Herrſcherſtammes immer auf einem achts

von Europa, bat gleidwohl wenig Neigung für den baren Fuße erhalten. In dem Feldzuge von 1809 bat Kriegerſtand , und bedarf darum mehr wie jede andere ſieſelbit mit landwehren , mit welchen der Erzherzog guter militariſchen Inſtitutionen . Der Ruhm entflammt Karl ihre Cadres ausfüllen mußte, rich Ruhm erworben. fie, die Gefahr hat einen Reiz für ſie, Hinderniſſe feus Die deutſchen Truppen ſtehen mit denen dieſer beiden ern ſie an. Zu Allem fåbig , ſo lange ihre Leidenſchaften

Hauptmachte auf gleicher Höhe.

gåhren, entwickelt ſie die Thätigkeit ihrer Einbildungss

Rußland, in dem Jahrhundert Pudwigs XIV, noch

Fraft und die Hülfequellen ihrer Gewandtheit. Aber ihre Geduld iſt bald erſchöpft; anhaltende Anſtrengungen, ſelbſt Siege, ſind für ſie zulegt ermüdend. Die Deut. Iden, unſere Nachbarn und beſtåndigen Gegner, haben

faſt unbekannt , hat ſeitdem das baltiſche und ſchwarze Meer erobert, durch welche es den Continent umfaßt. Nachdem es daſſelbe Schickſal, wie die anderen Staaten erfahren hatte ; nadidem ſeine Armeen geſchlagen und

immer mehr liebhaberei für den Kriegerſtand gezeigt, als die Franzoſen. Andere mogen die Urſachen dieſer

ſeine Hauptſtadt und Provinzen von den Franzoſen ers obert worden waren , rückte es 150 lieues in dem Mits

Verſdiedenheit angeben ; ich beſchránke mich darauf, ſie telpuncte Europa’s vor, welches es durch ſeine Politik anzudeuten .

beherrſcht und durch ſeinen Scepter bedroht .

Rußland

Mitten im Kampfe ergründeten die Fremden die hatſich durch Polen vergrößert. Dieſe beiden Länder, Urſachen ihrer Niederlagen und unſerer Siege. Indem in hobem Grade friegeriſch , beſißen die beſten Elemente einer Armee Gommando Abel

ſie dieſe harten lehren zu ihrem Vortheile verwendeten,

befibt die für das

: ihr

nahmen ſie unſere Strategie, unſere Taktif, unſere Ors erforderlichen Kenntniſſe und Bildung; ihre Völferſdafs ganiſation , unſere Bewaffnung , unſere Fundamentals ten , Sclaven oder kaum der Scholle entwichen ,' ſind einrichtungen an , und errichteten auf neuen Grundlagen die zuverläſſigſten und gelehrigſten Werkzeuge des Aries

ihre zu Grunde gerichteten Armeen. Während des Fries ges ... Es ſcheint, als ob der Augenblick gekommen ſei,

dens ſind ihre kriegeriſchen Arbeitenauch nicht einen die Projectein Erfüllung geben zu ſehen , mit welchen Augenblick unterbrochen worden . Alles für den Krieg Rußland ſeit ſo vielen Jahren Europa fchredt. Anwendbare haben ſie beibehalten , alles ihm Fremde Nach den genaueſten und mäßigſten Nachrichten bat verworfen . Sie haben die Beſchaffenheit des Menſchen, dieſe Madyt 387,000 Mann regulare Infanterie, 170,000 das Wohlſein des Soldaten, das " Bedürfniß des Dien's Mann nicht zur Linie gehdrige Infanterie, und 63,000 ſtes zu Ratbe gezogen : die Kleidung, die Bewaffnung, Mann Cavalerie (ohne die irregulare zu zählen, welche bas Mandvriren , Ädes iſt verbeſſert worden . Die Ins auf 60 , 80 ja ſelbſt auf 100,000 Koraden, Baſchkiren, 'fanterie hat im Vergleiche mit den anderen Waffen wes

Kalmucken 2c. ſteigt ) , und 1800 beſpannte Geldhúße.

nige Fortſchritte gemacht. Ein Theil der Cavalerie hat indeſſen die ohne Grund abgelegte lanze wieder anges nommen. Man beabſichtigt bei den ruſſiſchen Kúraffieren die Einführung fürzer gemachter kanzen , welche, auf die Bruſt des Infanteriſten geridytet, daš Bajonnet überrets dhen und es unnúß machen werden. Die Artillerie bat ihre Kaliber verſtärkt und zugleich den Train erleichtert und die Beweglichkeit der Batterieen vermehrt ; ſie folgt der Cavalerie in ihren ſchnellſten Bewegungen . Die Zus ſammenwirkung dieſer beiden Waffen fann der beſten

Wenn die Inſtitution der Militárcolonieen ihre im Werk befindlichen Vervollſtändigungen und Verbeſſerungen erhalten haben wird , ſo wird der Kaiſer ſeine Armeen noch bedeutend vermehren können. Man behauptet, die Organiſation der ruſſiſchen Truppen ſei vortrefflich. Ihr Generalſtab hat ſich mit mehreren ausgezeichneten Mi, litårs bereichert. Die Laufbahn der Ehre iſt jedem Vers dienſte eröffnet. Der Grab beſtimmt das Lebensverhålts niß im Staate. Die mit den verſchiedenen Commando's verbundenen Dotationen vermehren den Gehalt. Die

Infanterie verderblich werden .

beſonderen Gorps baben einen oder zwei Grade úber dem wirklichen Rang , als Belohnung für vorbergegangene

Die fremden Mådhte baben ihre Armeen nicht nur

auf einem Achtung gebietenden Fuße erhalten , ſondern Studien, für fortdauernde Arbeiten und auch für Talente, auch die Mittel ergründet, dieſelben in kurzer Zeit zu welche in dieſen Gegenden ſehr ſelten ſind. Der Wetteifer ergången . Sie ſind militariſch organiſirt und eingetheilt. erſtreckt ſich auf alle Klaſſen, denn der einfache Unteroffis Die militariſchen Einrichtungen , die Unterrichtsanſtalten

gier wird nad einer Dienſtzeit von 12 Jahren Offizier. Endlich wer:

alle Mittel aufgeboten, unterricht bei dieſen Völkern verbreitet. *) Find verbeſſert worden. Uebungslager vereinigen jedes den man den um die Civiliſation zu befördern,indem in der Urmee

Jahr die linienregimenter und Pandwehren ; Inſtructis onsbataillone und Escadronen verbreiten gute Theorieen.

Vielfältige , von den aufgeklärteſten Männern geleitete Verſuche beſtåtigen und bermehren die Berbeſſerungen . Die preußiſche Armee , vollkommen organiſirt und beſtåndig geübt, fann auf den erſten ihr ertheilten Bes fehl in einigen Stunden ins Feld růcken . Die dſtreichis ſche Armee, welche ſich aus weniger friegeriſden Bólfern

( Fortſ. folat . )

*) Ein Gineralcomité, aus den inſtruirteſten Märinern beftehend, beſchäfftigt ſich mit den Fortſchritten der Militärwiſſenſdaft und mit allem dem , was ſich in den auswärtigen Irmeen

ereignet; eine Section iſt mit den Erfindungen, Verbeſſerun gen zc. beronders chargirt. Eine von dem Großfürſten Michael präſidirte Commiſſion arbeitet an einem Reglement der Ma: növere , welches den Garniſons , lager :, Felddienſt 26. der Truppen umfaſſen fou .

Redigirt unter Verantwortlidkeit der Verlagehandlung : E. W. fests in Darınſtadt und in deſſen Drijin gedruct.

Mittwoch , 31. Auguſt 1831 .

Nr . 70 .

Allgemeine Militár - Zeitung. B

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11 .

den Beſtimmungen der Verfaſſung der Verantwortlich feit

In den Sigungen der 2. Kammer der landſtånde nicht entbebe , und daß er in deren Geiſt eingedrungen

vom 16., 18. u . 19. Auguſt fand die Discuſſion über ſein müſſe. Zugleich wurde jedod, vielſeitig ausgeſpros den Bericht des Abg . Hoffmann über die Nachweiſung der Ausgaben des Kriegs miniſteriums von 1827 - 1829 ſtatt. Abg . v. Štſtein eröffnete dieſelbe von der Tribune mit einer Rede , worin er gegen die von dem Chef des Kriegsminiſteriums, Generallieutes nant v. Schäffer, vorgelegte Reditfertigung ausführte : 1. Daß derſelbe allerdings als verantwortlicher Chef dieſes Miniſteriums zu betrachten, und die Andeutung,

chen, daß der perſönliche Charafter des Kriegsminiſters Kammer, die Ueberſchreitung für nicht gerechtfertigt zu erklären und die Nachbewilligung derſelben zu verſagen . 3. Die Ueberſdireitung des Etats für die Schwimms ſchule um 6209 fl. wurde, obwohl einzelne Stimmen ſich wegen der Gefahren dieſes Unterrichtes gegen dies ſelbe erflårten , für zwecmåßig anerkannt, und zwar

vollkommene Hochachtung verdiene. Zuleßt beſchloß die

der Regent ſelbſt rei deſſen Chef geweſen , mit den Bes nicht für gerechtfertigt erklärt , jedoch mit ſehr großer ſtimmungen der Verfaſſung unvereinbarlich ſei. 2. Daß Majoritat nachbowidligt, 4. Doufurorii DITUTUB Table

derſelbe, ungeachtet ſeiner Eigenſchaft als Milttår,Tper die Kammer binſichtlich der weiteren Ueberſchreitung des ziellen Befehlen deſſelben in ſeinem Adminiſtrationszweig Etats um 2641 fl. für Bajon netfechten. 5. Bei der

keine Folge habe geben, vielmehr, wenn ſeine beſcheides Discuſſion über die Rubrik ,,Ertrabewilligungen, nen Vorſtellungen ohne Erfolg geblieben, ſeine Stelle Reſervefonds und Ertrakoſten", deren Etat um niederlegen müſſen. Generalieutenant v. Sch åffer 58,125 fl. überſchritten wurde, ergriff Kriegsrath Mozer bemerkte hierauf, daß die unter dem Namen ,, Generals das Wort, um vorerſt einige Fehler in der Rechnung

commando" beſtehende Behörde vom Kriegsminiſterium ganz unabhängig geweſen , und deſſen Chef der höchſts felige Großherzog, deſſen Organ die Generaladjutantur ſei. Mehrere Abgeorbnete, namentlich abg. Wel ofer ,

der Commiſſion zu berid tigen . Die Kammer beſchloß auch hier, daß dieſe Ausgaben nicht gerechtfertigt, jedoch, mit Ausſchluß der Gnadengelder, nachtråglich zu bemila ligen ſeien. 5. Hinſichtlich einer Summe von 10,903 fl.

unterſtåtten mit vieler Wärme die Bemerkungen des für verbeſſerte Fruchtmiſdjung bei der Brodregie in Abg v . Ii3ſtein. Bei Berathung der einzelnen Untråge Karlsruhe trat die Kaminer ebenfalls dieſer Anſicht bei. der Commiſſion beſchloß die Kammer, nad, einer lebhafs Dagegen verſagte ſie 6. der Ausgabe für Zelte zu

ten Discuſſion : 1. Die Ueberſchreitung des Etats der

einem Manóver im Betrage von 18,506 fl. 11°/ fr. ihre

Banfoſten um 50,837 fl. nachträglich zu genehmigen, Genehmigung. Zugleich åußerte man ſich růgend über

jedoch diefelbe nicht für gerechtfertigt zu erachten . 2. Die die „ Spielerei" der theueren Mandvers oder der milie Ueberſchreitung der für das Cadetien inſtitut aus . täriſchen Spaziergänge. 7. Die Antråge der Commiſſion geſeßten Summen um 13,837 fl.. ſuchte der Chef des in Betreff der Verwendung von 240 fi. für ein eifera

Kriegsminiſteriums theils durch den Nutzen des Inſti, nes-Gitter in Langenſtein fanden durch die Erklärung tutes, aus dem bereits einhundertundacht tüchtige Offie des Kriegsminiſters, daß der Erfaß Erſas dieſer Summe

ziere bervorgegangen Teien , theils durch dieHinweiſung ſchon erfolgt ſei, ihre Erledigung. 8. Hinſichtlich der zu auf die Befehle der Generaladjutantur zu rechtfertigen . Allein man erwiederte ihm , daß tüchtige Offiziere auch) ohne ein Cadetteninſtitut gebildet werden fónnten , in dem jeder den Staat 2300 fl. gefoſtet babe , daß dieſe Anſtalt nur gewiſſen Begünſtigten offen geſtanden, daß

Handen des höchſtſel. Großherzogs Ludwig, ' K. Hoheit, gezahlten Gagen- eines Kriegsminiſters und Chefs Des Gardebataillons beſchloß die Rammer , derent Erſas für die leßten 3 Jahre mit 26,633 fl. zu reclamis ren. 9. Die Verwendung von 46,572 fl. aus der Maſs

ſie eine Klaſſe von Privilegirten geldjaffen bårte, inden rengelderfarre (ſogenannte ſchwarze Kaffe ) für die Offizierſtellen nur an ihre Zöglinge vergeben woré Bauten wurde zwar nachträglich genehmigt, allein für

den ſeien , daß ein Mehraufwaud hier un fo weniger zu entſchuldigen ſei, da die öffentliche Meinung rich idjon früher To laut gegen dieſe Anſtalt ausgeſprochen habe, daß das Berafen auf die Generaladjutantur ihn nach

nicht gerechtfertigt angeſehen und in die Beſchwerde aufs genommen. 10. Der Gantverluſt an einem unſicheren Darlchen mit 17,875 fl.wurde nicht reclamirt, indem der Verluſt nur in Zinfen beſteht, allein man rugte

556 555

darf, daß die Kriegskaſſe Selber ausleihe und nicht faſie von den Beabſchiedeten nicht mehr verlangen zu einmal die gebórigen Formen der gerichtlichen Sicherung dabei beobachte. 11. Die Spenfung von 4000 fl. an

(affen ; c) ein Geſeß über Normalgebalte der Militar diener bald übergeben , und d ) den Penſionsetat für das

einen angeblich verdienten Offizier wurde reclamirt und Militår einer Reviſion unterwerfen, und ein Gereß über das Recht nicht zugeſtanden , mit Staatsgeldern Gnaden die Art und Weiſe der Penſionirung vorlegen zu laſſen . auszutheilen ; die Reclamation wird jedoch nicht den Of: Normaletats wurden verſprochen ; über die Penſionirung wird in der Militárdiener : Pragmatif die Rede ſein . -

fizier treffen. Fernere Beſd werdepuncte waren : 12. Die

Manipulation der Kriegskaſſe bei Abrechnung mit der Unter namentlider Abſtimmung wurde der ganze Coms Staatskaſſe über Vergütung für erhöhte Brodpreiſe, miſſionsantrag mit den geſchehenen Modificationeu eins wodurch ſich erſtere eine Mehreinnahme von 24 , 264 fl. ſtimmig angenommen . verſchaffte ; man bewilligte zwar dieſe Summe nach, Bayer 11. drůdte aber den Wunſch aus , daß dergleiden Manis Můnchen , 12. Aug. Der durch ſeine militäriſchen pulationen Zukunft und bei ſtrengerer en ;Einführung dete Schriften rübmlidiſt bekannte Hauptmann v.Xylander Wirthſchaft innicht mehr geſchåb 13. nichỉ begrün

Beabſchiedung von Soldaten , deren Capitulations . · vom f. bayeriſchen Ingenieurcorps, welcher ſeit 12 Jabs zeit noch nicht zu Ende iſt , im Wege bloßer Nachſichtren als l'ebrer der Kriegswiſſenſchaften im f. Cadettens oder wegen Civilanſtellungen ; 14. willführliches Vers corps zum vortheilhafteſten Rufe dieſes Inſtitutes nicht fahren bei Penſions an weiſungen . Hiermit wurde wenig beigetragen hat, iſt zur Militárcommiſſion am Es deutſden Bundestage verſekt worden . die lange Reihe der Beſd werden geſchloſſen . - Es Großbritannien . de ben wer. wurde nun discutirt, úber wen Beſchwer erbo den folle. – 1. Rotted nahm den Kriegschef in Schuß London , 14. Aug. Der König wohnte vorige Woche en Wills und ihn zumitentſc denhuldi Verhäl fritber gentniſſe Wis Verſuchen bei , welche bei der engliſchen Reiterei zur mehr errſchaft , dern erderzwar kübrhſuchte -

hwerde folle man Einführung des Paíso der ſüdamerifaniſchen Volters derſtandhätte Teiſten ſollen . Die Beſc tellt wurden. Der faſſo iſt ein 20 Fuß nur gegen die Militäradminiſtration , nicht auchn gegen fehaften angeſen m Ende eine Schleife iſt, n den Šhef erheben , deffen Perſönlichkeit Jederman Hochs langer Riem , an deſſe eine deſſen rmayer und v . IB ſtein zeigs achte. Die Abg. Mitte ten jedoch daß der Chef als verantwortlich der Rammer gegenuverſtebe , und daß je, igrer funfligen Verehrung

die der Reiter in vollem Galopp feinem Gegner oder

dem von ihm verfolgten Thiere überzuwerfen ſucht, um fie fortzuſchleppen . Es wurden bei dieſen Verſuden von Der Reiterei Munitionsfarren , Kanonen 2c. fortgezogen .

vor dem Chef unbeſchadet, dennoch auch gegen ihn Bes

fchwerde erheben müßte. Sofort wurde zur Abſtimmung geſchritten und mit einigen 38 gegen 9 Stimmen bes ſchloſſen , nicht allein gegen die Militäradminiſtration im Allgemeinen , ſondern auch gegen den Chef, als verants wortlichen Vorſtand , Beſchwerde zu erheben . D. Rottet n , die e ſich n zunocüberze h vieleugen eines Rammer andere Müh gegebe batt . e Der zweite Antrag der Coms

Ueber die Manóvers eines Armeecorps

Infanterie. ( Fortſesung . )

Die Invaſion Europa's deint organiſirt. Die ruffi.

miſſion geht nun dahin, den Großherzog zu bitten , die ichen Armeen, immer formirt, ſind nach Verlauf einiger gerügten Mißbrauche abſtellen und der Militäradminis Wochen zum Marſde bereit. Diejenige von Georgient fåmpft gegen Perſien ; diejenige von Beffarabien beobs Den weiteren Beſchlüſſen der Kammer zufolge fou der adytet die Türkei. Aber wozu ſind die erſte Armee ( des Großherzog gebeten werden , für den Militäraufwand Weſtend ) , diejenige von litthauen und die polniſche einen Bedarfss und feinen Durchſchnittsetat ausarbeis Armee beſtimmt, welche auf den erſten Befehl 300,000

ftration einen ſtrengen haushalt aufgeben zu wollen. -

ten zu laſſen ; die Maſſengelderkaſſe aufzuheben und der Mann Infanterie, 60,000 Mann Cavatorie und 1100 Kriegskaſſe einen Betriebsfonds zuzuweiſen ; dem Rechs Geſchůße gegen das Abendland in Bewegung ſeßen nungsweſen der Militärfaffen eine vollfommenere Eins fénnen ? richtung geben zu laſſen , wodurch es auch mit dem Kann Frankreich , deſſen Grånze ihrer Sdıußwehren

übrigen Staatsrechnungsweſen in Uebereinſtimmung ges bracht wird ; den Koſtenbetrag für alle ſeit 1819 von ber Militäradminiſtration erbauten und erfauften Ges båude und Grundſtüce, nach Abzug des Betrages für die von dieſer Adminiſtration veråučerten Gebåüde und Güter, in den Büchern der Amortiſationskaſſe an dem Erldſe von verkauften Domainen abſchreiben zu laſſen ; ferner den Großherzog zu bitten : a) åber die unter" den Depoſiten der Maſſengelderfaſſe befindliden Gelderfür im Felde befindlichen Militars und für die Militár Souls

beraubt worden, welches durch die von ſeinen Nachbarn im Norden und Dſten errichtet werdenden Feſtungen wie belagert iſt , inniitten dieſer allgemeinen Bewaffnung unbewaffnet und der europäiſchen Politik fremd bleiben ? Im Belīße einiger Colonieen und einer ausgedehnten Rüſtenſtrede an zwei Meeren haben ihm die See- und Handelsintereſien håufige Kriege zugezogen . Es hat ſeit einer langen Reihe von Jahren beſtehende Beziehungen und Rechte auf das mitteländiſche Meer, den künftigen Schauplat großer Begebenheiten und beinabe gånzlich den - Zilgungsfaſſe , ſo wie über dieſe Raffe ſelbſt dent von den Staaten des Hauſes Bourbon umgeben . Ends Stånden nåbere Nachweiſung geben zu laſſen ; b ) die lidh ſtoßen ſeine weitlåufigen Landesgränzen zum Theil Montur- Veränderungộtaren und Beitråge zur Wittwens an die Continentalmådhte . Es liegt in dem Intereſſe, $

3

557 in der Würde Frankreich , zu verhindern, daß der Friebe

358

Dieſe Prinzipien hatten in der Theorie der Mas

Europa's nicht getrübt werde, und die Gefahren zu ents novers vorherrſchen ſollen ; aber man wollte bei der fernen , welche, obgleid, in dein Augenblicke von ihm ents Wiedergeburt der Kriegskunſt die Griechen und Romer fernt, ohne übhülfe werden dürften, wenn ſie durch ihre nachahmen. . Da die Feuerwaffen unvollkommen und Annáberung ſich vergrößern würden . Man wird den wenig zahlreich waren, gab man den Truppen eine tiefe finnreichen Ausiprud Friedrichs , welchen er 50 Jahre Stellung. Nach Maßgabe der Berbefferung des Schießs por der Epoche unſerer ſchönſten Triumpbe außerte, nicht vergeſſen haben : ,, Wenn ich Konig von Frants

gewehres verminderte man die Tiefe der Rotten, und die Front debnte ſich aus. Die Theorieen und Regles

reich" wäre, ſo dürfte ohne meine Erlaubniß ments verbeſſerten rids. fein einziger Ranonend uß in Europa fals

Das Syſtem Guibert's , ſo wie die Reglements vort 1788 und 1791 tragen das Gepräge der Vortheile und

len. “ Franfreich muß ſich auf gleicher Höhe init der Bewaffnung der anderen Mächte und mit den Forts ſchritten balten, welche ſie in der ſchrecklichen Kunſt des Krieges machen. Es muß ſeine Armeen in den Stand feßen , um diejenigen ſeiner Nadbarn mit Ehre zu bes tampfen . Vor allem muß es ſich mit ſeiner Nationals

Gebrechen der preußiſchen Taftif. Man findet darin jene geometriſthe Regelmäßigkeit , jene voufommen ges richteten Bewegungen , welche mit den geringſten uns ebenbeiten des Bodens und mit der Hiße der gegenwårs tigen Gefechte unverträglich ſind. Das Reglement von

truppe, ſeiner Infanterie, beſchåfftigen , weldheim Aus

1788 batte ſich indeſſen blos auf die Bataillonsſchule

genblicke der Gefahr beträchtlich vermehrt werden kann . beſchränkt. Man fonnte und mußte bei dieſer Baſis II. Genügen die Manóverreglements dem gegenw årtigen Zuſtande der Armeen ?

und Einbeit der großen Mangvers eine gewiſſe geomes triſche Genauigfeit in Anwendung bringen , obne dabei

In allen Künſten übertreffen die Meiſterſtücfe die Rückſicht auf den Einfluß des Terrains zu nehmen , wels Regeln. Das Genie dffnet ſich und durchlauft ruimvol cher bei einem Bataillon unbeträchtlicher iſt, das 50 bis ſeine Bahn . Die Theoretifer folgen ſeinem Gange und

60 Zoiſen in der Breite bat. Das Reglement ſtellt nur

beſtimmen die Regelu darnach .

eine Formation von zwei Bataillonen dar ,

blosum

Wir haben die Schnelligkeit und Punctlid)feit, mit anzuzeigen, welche Verbindung ſie untereinander haben

welchen die betrichtlichſten Armeen mandvrirten, und ſollen, woraus ſich auf die Abſicht des Kriegsratbes die in ihrer Organiſation eingeführten Verbeſſerungen ſchließen ließe , für die Evolutionen eine beſondere Ins geſehen. Sind dieſe Vervollfommnungen von den vers ſtruction zu entwerfen. In dem Reglement von 1791 ſchiedenen Reglements, welde als letifaden fünftiger ſind die Grundprinzipien des Kriegsrashes aufgenoms Operationen dienen ſollen , befolgt worden ? Iſt das

men , aber es hat dieſelben auf die Pinienevolutionen ,

Grercirreglement der Infanterie, welches im Jahr 1791 d. 5. auf die Evolutionen jeder beliebigen Anzahl von nach achtundzwanzigjährigem Frieden gemacht und wihs Bataillonen ausgedehnt. Das Reglement der Manóvers der Cavalerie vom rend dreiundzwanzig Feldzugen nicht modifizirt wors den iſt, auf gleicher Höhe mit den Fortſchritten in der Jahr xil . ſcheint viel beſſer redigirt zu ſein . In dem Kriegführung?

erſten Theil finden ſich die Grundlagen der Inſtruction,

Zu allen Zeiten müſſen die Manóvers der Beſchafs

die allgemeinen Erklärungen und Grundſåpe. Der zweite

fenheit des Menſchen , der Waffen und des Terrains

nnd dritte Theil enthält die Schule des Reiters und der

untergeordnet ſein. Man muß jedoch nicht blos den Escadron; der vierte und fünfte Theil umfaßt die mas phyſiſchen Menſchen, ſondern auch den moraliſchen, ſeis nóvers eines Regiments und die Pinienevolutionen. Die von mir angeſtellten Betrachtungen über die Anpaſſung Betrachtung zieben . Die Mandvers , welche für unbes der Evolutionen auf das Terrain fónnen die Cavalerie

nen Geiſt, ſeinen Charakter und ſeine leidenſchaften in

hůlfliche und beſchränkte Soldaten, für den Sclaven, nicht betreffen, da dieſe einer ſehr großen Ordnung und für geworbene Soldaten, welche ſich für Geld und ihren Schnelligkeit bedarf und auf einem beſchwerlichen Boden Lebensunterhalt verkaufen, paffen , find auf andere Nas tionen und beſonders auf eine ſolche nicht anwendbar ,

nicht mandvriren kann . Napoleon , welcher ſich in ſeiner Jugend mit den

welche, lebendig und geiſtreich , durch das Geſeß augens erhabenen Theilen der Wiſſenſchaft beſchäfftigte, erlangte blicklich unter die Fahnen des Vaterlandes gerufen wird. Die Mandvers müſſen ſich nach den Vervollkommnuns gen der Waffen und der Organiſationen åndern . Der mit der Pife oder der Muskete bewaffnete Fußfoldat,

ſeine erſten Siege in einem von Bergen und Hügeln bedecten lande durch ſtrategiſche Mandvers und durch Angriffe, welche er in Perſon leitete. Marengo war ſeine erſte taftiſche Schlacht; alle anderen reit dieſer

die en fourrageurs plånkelnde Cavalerie , können ſich waren den nämlichen Geſeßen unterworfen. Er benußte Armeen Guſtavs und Turenne’s nicht , wie die Frieds einem ſchwierigen Terrain und in dem Raume vou rich's . Endlich müſſen die Mandvers der Beſchaffenheit mehreren lieues zu úben . Seine Manóvers ſtellten ein des Terrains untergeordnet ſein, auf welchem man ges wahrhaftes Bild und eine vortreffliche Schule des Krirs wöhnlich fåmpft. Diejenigen , weldie für die Ebenert ges dar. Während ſeiner Feldzuge ließ er die Truppert, Aegyptens, die Wüſte, die Steppen gut find , fdnnen wenn ſie einige Tage Rube batten, Diviſionsweiſe mas

nicht bewegen , wie Fúſiliere, Dragoner, Ruraſſiere; die die Pager in der Normandie, um die große Armee auf

nicht auf den Hügeln und wellenförmigen Plateaur, mit ndvriren . Er theilte den Manóvers eineaußerordenriche welc der. Mittelpunct Europa’s bedeckt iſt, angements Schnelligkeit mit, und führte bei den Feuern, der Cars hen en det werd res unddenSchwenkungen durdZagsbefehlemehrere

559

560

Veränderungen ein . Dagegen ließ er das in den lagern die nöthigen Bedingungen zu enthalten . Dieſer Abſchnitt und auf Paraden ro oft verleşte alte Reglement forts

erſcheint mir in dem größeren Theile ſeiner Beſtims

beſtehen. Hat er ſich init dieſen Details nicht ſelbſt mungen unausführbar, fehlerhaft und unzureichend in beſchafftigt Hatte er nicht die Zeit oder die Mittel, mehreren anderen ; er wird wenigſtens nicht für die die nothwendigen Verbeſſerungen darin zu machen ? * ) Kriegsmanovers einer Diviſion oder eines Armeecorps Hat er ſich begnügen müſſen, in der Armee und beſons

brauchbar ſein .

bers in ſeiner Garde eine auf Gewohnbeit begründete

Zuerſt glaube ich einen Fehler in dem Zwecke zu ers kennen , welchen ſich dieſer Abſchnitt des Reglements

Taktif (tactique coutumière) einzuführen ?

Die Erfahrung unſerer langen Kriege hat uns über vorſegt, nämlich: die Grundfå se aller Bewes die hauptſächlichen Bedingungen belehrt, welche mant hinſichtlich der Mandvers verlangen muß. Sie beſtehen darin: 1) die Truppen in der möglichſt beſten Ordnung, mit der größten Schnelligkeit und , bei Beſchleunigung der Bewegungeit, mit Bewahrung der größten Feſtigkeit nad allen Richtungen zu bewegen ; 2) die Truppen in allen Schlachtordnungen und auf jeder Gattung von Terrain zu formiren, wobei jedem Judividuum die beſte

gungen in Anwendung zu bringen , welche ein Bataillon machen könne , unter welchen ums ſtånden es ſein und aus welcher Anzahl die Batailloné beſtehen mögen . Vernunft und Ers fahrung zeigen aber binreichend, daß die Regeln, welche für ein Bataillon , das einfachſte Element der Kriegs: manóvers , gut ſind, für eine finie von Bataillonen nicht zureichen können , welche einen Raum von 1000 bis

Anwendung ſeiner Stråfte und Waffen geſichert iſt. Drds

1200 Toiſen einnimmt und ſich jeden Augenblick anders

nung , Fertigfeit , Schnelligkeit und Schmiege geſtaltet. ſamfeit ſind alſo die nothwendigen Bedingungen zur

Die Grundriße und die Manóvers dieſes Abſchnittes

Erreichung des gewünſchten Reſultates der Mandvers. Es iſt von der höchſten Wichtigfeit , Alles daraus zu verbannen, was nicht als nůžlich erwieſen werden kann. Die Ordnung verlangt die Stille und die Aufr merkſamkeit des Soldaten, damit er die Stimme ſeines Chefs vernimmt , ſeine Unbeweglichkeit , um die Bewes

ſind auf dem Papier geometriſch entworfenworden, alle Oberflächen vollkommen eben und frei von Hinderniſſen, alle linien gerade und oft ſenkrecht. Der größere Theil der Mandvers wird rechtwinkelig ausgeführt. Man hat die Zufälligkeiten des Terrains unberückſichtigt gelaſſen, welche ſich faſt unter allen Umſtånden der ſtricten Auss

gungen mit Schnelligkeit auszuführen , eine ununterbro führung dieſer regelmäßigen Manóvers entgegenſtellen chene Wadyſamkeit von Seiten der Offiziere, die Puncte oder welche wenigſtens die beabſichtigten Anwendungen lichkeit und Deutlichkeit der Commando's.

achtung der Ordnung entfernt die Verwirrung , welche

Die Beobs

vernichten . Das Reglement iſt weit entfernt, alle die Fälle vors

unter Verhältniſſen, wo ſie ſo leicht eintreten kann, ſo verderblide Folgen hat. Die Feſtigkeit bedingt , daß jeder Theil eines Corps dem Feinde den größten WiBerſtand leiſten könne, welcher es inmitten eines Mands vers überraſcht, und daß die auf einen fleinen Raum

zuſehen, welche eintreten können und welchen man durch die Formationen auf's dritte Glied, durd, die Sdwens fungen der in Maſſe geſchloſſenen Colonnen, und durch die verſchiedenen Mittel begegnen würde, weldie ich in den nadifolgenden Kapiteln vorſchlagen werde. Es bes

.

zuſammengedrångten Truppen zur größten Kraftåußes ſchafftigt ſich unnugerweiſe mit einer großen Anzahl von rung fåbig ſeien . Die Sdnelligkeit verlangt , daß alle Corps in der kürzeſten Zeit und auf dem fürzeſten Wege denjenigen Punct erreichen , welden ſie einnehmen rollen ; ſie verſd afft die leidytigkeit, Streitfråfte zu cons centriren , welche den feindlichen überlegen ſind. Endlich erlaubt die Schmiegramkeit, jedes Corps nad den

Mandvers in zwei Linien , einer Formation, welche man ſchon längſt aufgegeben hat, weil ſie dem Feuer der feindlichen Artillerie einen Theil der Armee preißgibt , welcher als Reſerve dienen ſoll. Es läßt ſelbſt nicht die Formation auf die linie der Bataillone in Maſſe oder die Diviſionscolonnen mit Sectionsdiſtanzen zu . Dieſe

jeden Augenblick wediſelnden Verhältniſſen des Terrains and des Gefechtes zu leiten und allen Bewegungen des Feindes zu begegnen. Wir erkennen diejenigen Evolu . tionen, welche alle dieſe Vortheile in ſich vereinigen für gut , und diejenigen für unvollkommen , welchen einer

für junge Soldaten ſo vortheilhafte Formation, welche den Bataillenmarſch mit Schnelligkeit, Feſtigkeit und Půnctlichkeit auszuführen geſtattet, bietet beſonders bei den (dyrågen Bewegungen und den Directionsánderuns gen , welche man auf jede Colonnentete vollziehen kann,

derſelben abgeht.

beträchtliche Vortheile dar. Sie wurde von der kaiſeri. Es ſcheint mir , daß der Abſchnitt der Evolutionen franzöſiſchen Garde angenominen und bei den Mandvers in dem Reglement von 1791 weit davon entfernt iſt, für der Armee dfters in Anwendung gebrad )t, ſo wie auch die Mandvers der franzöſiſchen Truppen und hinſiditlid von fremden Truppen. Das preußiſche Reglement von des Terrains, auf welchem ſie gewöhnlich Krieg führen, 1812 foreibt eine Formation von Bataillonen in Maſſe *) Napoleon hatte für die Organiſation und die Manövers

auf Sectionsdiſtanz , mit Deployementsintervallen , die Tirailleure vor der Front, die Artillerie auf den Flare

der Infanterie verſchiedene Commiſſionen niedergeſeßt , deren

fen und die Gavalerie binten in Golonne vor. Die Deſts

Urbeit nichtvor bekannt geworden Kriege iſt. Man einige Zeit dem ruſſiſchen in denverſichert, Tuileriendaßeineer

reicher ſchlugen ſich in dieſer Ordnung in derSchlacht

Shule der hohen Taktik habe einführen wollen , und daß er

bei Wagram .

(Fortſ. folgt. )

dieſen Plan aufgeben mußte.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandrung: E. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Ofijin gedruct.

Samſtag , itt

Nr. 71 .

3. Sept. 1831 .

-10:

die

129 ง 3

11 CH

Allgemeine Militar - Zeitung. Gedanken über die neuere Heerorganiſation,

nur Mittel , die Freiheit zu erlangen ; das Heer das Palladium , welches die Freiheit beſchůzte, welches das Im fechſten Bande der Reiterbibliothet befinden ſich boſe Prinzip in Sdranken hielt. in einen Auflage des Grafen Bismark, betitelt: ,,Die Das böſe Prinzip iſt der , tief in der Menſchen :

tel

Deutſche Reiterei im Jahre 1830 “ – zerſtreute Bemer: natur liegende Keim der Leidenſchaften , der ſich oft

ch

kungen über die neuere Heerorganiſation , welche durch ſchnell entwickelt, undje nach Zeit und Umſtänden eine die 9. M. 3.allgemeiner befannt zu werden verdienen, Richtung gegen beſtehende Geſebe und Einrichtungen

786

wobei Ref. Anlaß nimit , ſich gelegenheitlich darůbernimmt, gleich wie der aus feinen Ufern getretene Strom A

ih

ந்த 1 en

auszuſprechen .

,, Es wäre in der gegenwårtigen Zeit von Wichtig

die Damme Durchbricht und länder zerſtört. In folden

Zeiten, wo die Leidenſchaften wild durcheinander ſtúrs

keit, zu unterſuchen, ob der eigenthumlidie Geiſt der, men , und den inneren Frieden der Staaten ſtören , kann nach den Grundſåsen der großen Feldherrn , alſo auch nur die Energie einer Regierung, welche eine diſciplis nach den Grundſågen von Friedrich dem Zweiten, gebila nariſch und taktiſch gebildete Armee zu ihrer Dispoſition deten Heere durch die neuere Methode der Heerorga- bat, vor Anardie und Bürgerfrieg ſchůßen. Die Milis nijаtion nicht gelitten hat? - Db überhaupt die kurze

tårmacht ſichert dem friedlichen Bürger Lebent, Freiheit

Dienſtzeit Krieger zu erziehen verwag , Krieger , welche und Eigenthum gegen Frinde im Inneren , wie ſie An die bóbere Würde, die zur Uneigenmäßigkeit, zur Ein: 6

griffe von Außen abwehrt. Eine permanente oder ftes

fachheit , zur Selbſtverläugnung und zur Aufopferung bende Armee iſt ſomit ganz eigentlich das gute Prinzip der höchſten Güter befähigt -- wirklich beſißen ? Krieger, der Staaten , ohne welde es keine Freiheit, keine Šis die nur für die Ehre, das Prinzip der Monarchie , und dherheit gibt. für den Konig leben ? Krieger, die von Gefühlen höhes Wäre ein Beiſpiel nöthig, um zu zeigen, daß eine

1

1

rer Art begeiſtert und erwårmt werden ?

ſtehende Armee der Freiheit der Bürger in unſeren Zeis

,, In den tiefen, großen , erhabenen Seelen jener ten nicht gefährlich iſt, ſo fann England angeführt wers Strieger , welche ſich dem Waffenſtande permanent ges den , jenes England , wo die perſönliche Freiheit auf

19 D L

1

widmet hatten , lebte nur die eine Idee der Ehrfurcht

fraffiſdem Boden ruht.

für ihren Kriegsherrn. Sie kannten fein anderes vers håltniß , als dasjenige, welches ſie an ihren Feldherrn fnüpfte. Das Band der Taftif und der Diſciplin wirfte

Arm, welcher die Freiheit ſchůbt und den Gefeßen Acha tung und Vollzug gibt.

Das Heer iſt nur der eiſerne

1. Der Soldat bat daher fein anderes Intereffe, als

unwiderſtehlich , und gab fleinen Heeren die Madt, der Bürger. Er wünſcht feinen Krieg , um Vortheil für große Vólfer zu beſiegen. Griechenlands fleine , durch ſich zu erwerben , aber er freut ſich , wenn ohne ſein Zu. die Taktik und Diſciplin erzogene Heere beſiegten Aſien ; thun Krieg entſteht , eine Gelegenheit zu erhalten , für Roms permanente legionen , die nie aus dem Lager ſeine Mitbürger zu fechten , ihre Siderbeit, ihre Freiheit famen, eroberten die Welt ; Guſtav Adolph u . Rarl XII. zu ſchůßen. Der Soldat freut fich einer ſolchen Geles machten mit kleinen, aber diſciplinirten Heeren Schwes genbeit , um die Anhånglidfeit an das Bateríand , die

den berühmt undgaben ihm Rang in der Weltgeſchidste ; Treue gegen den Kriegsherrn zu bewähren ; er freut ſich, Friedrich erhob ſich an der Spiße eines taftiſch gebildea, um ſo die Ausgaben wuchernd zu erſeßen , welche die ten Heeres zum Dictator der europåiſchen Politif, und

Unterhaltung der Kriegsmacht während dem Frieden

Preußen zur ſtimmführenden Macht. Der Ruhm umgab verurſachte. Der Soldat hórt nie auf Bürger zu ſein , ſeinen Thron mit einem Glanze, der immerfort leuchtet. ſelbſt dann nicht, wenn er gegen Feinde im Inneren die

,, Die Thaten dieſer Heere zogen die Völfer mit in geſeßliche Macht fehrt. Er kämpft in einem ſolchen Falle die Unſterblichkeit. Die Herrſcher lebten nur für den nicht gegen ſeine Mitbürger, ſondern für ſie, indens Ruhm , für das Glück und für die Große des Vaters er ſie gegen die Bdſen , gegen diejenigen , welche Unorm landes. Nie wollten ſie Anderes , als was dem Mens

(dengeſchlechte, der Nation, den Bürgern heilſam war.

nung wollen , vertheidigt und ſchüßt.

Wir ſind daher nach einer ſonderbaren Verirrung

DieFreiheitwarihrZiel; die HerrſchaftderGeſelle des Zeitgeiſtes anden Punct gekommen ,wo die gaſtia

56+

563

tutionen der großen Monarchen ihre Rechtfertigung fint... daß er aber gelitten haben ſollte, möchten wir dody den , jener Monarden , an deren Särgen ganze Vólfer bezweifeln. Die erhabenen Eigenſchaftert, welche der Hr. Verf. weinten , weil ein natürliches Gefühl ibnen ſagte, daß die perſönliche Siderheit der Bürger, und die politiſche bei den permanenten Kriegern vorausſetzt, dürften in

Bedeutung des Staates, mit der klugen Energie, welche den ehemaligen Heeren wohl nur bei den Offizieren , ein großer Geiſt einer Regierung gibt, identiſd) iſt nicht aber in der Maſſe anzutreffen geweſen ſein. Man Ein folcher Monarch wendet die Militarmacht niemals erwage body die niedere Stufe der Bildung, auf wels gegen ſein Volf, ſondern nur gegen diejenigen , welche der die Marie vor wenigen Jahrzehenden noch ſtand, die Ruhe deſſelben tören wollen , die als Feinde des und die erniedrigenden Bildungsmittel, deren man ſich eigenenVaterlandes auftreten ; er entwickelt die Kraft damals bediente. Wieiſt es möglid), daß unter ſolchen der Waffen nur zur Ehre, zur Sicherheit und zum Rubm Uinſtånden das Ehrgefühl zur Triebfeder aller Hands der Nation. Die Burger gegen innere und äußere Feinde zu ſüben , iſt ſeine Sorge und ſeine Pflicht. Eine

lungen werden fonnte ? Die Thaten jener alten Banden dürfen uns über

ichwache Regierung gewährt keinen Schuß. Was wäre ihren Geiſt nicht verblenden , dieſer Geiſt war und fonnte

die Freiheit, wenn nicht der Grundſatz der Sicherheit im Allgemeinen nur ein fnechtiſcher ſein. Für den Zweck hinzutråte? Zur Sicherheit gehört eine Regierung, welche iſt es zwar gleichgiltig, ob Gehorſam oder Ehrgefühl die Macht und parate Mittel bat, allen einzelnen Partheien die das Ganze ſtoren könnten , die Spiße zu bieten. In

Truppen vorwärts treibt. Es iſt aber die Frage , ob man jeßt, wo die stampfweiſe einen ganz andcren Chas

ſocialen Leben iſt die Wilführ , beſeelt durch den

rafter angenommen hat, mit den ehemaligen Mittelit

den

Egoismus der Leidenſchaften , Triebe und Neigungen , noch dieſelben Zwede erreichen werde , und dieß ſteht

ein beſtåndiges Störungsmittel, und es könnte nie bei ſehr zu bezweifeln . dem Einzelnen zur Sicherung ſeiner Rechte kommen ,

2) Mit der Ehrfurcht verhält es ſich genau ſo,

wenn nicht eine durch Anſeben und Militärmadit unters

wie mit dem guten Willen; weder die eine noch der

ſtüßte Regierung fie bewachte. Jedes Glied der Socias

andere befábigen zum flugen und ſelbſtändigen Handelli.

litåt überträgt den Schuß ſeiner Rechtsanſprüde der Hauptſache bleibt immer die Bildungsweiſe. Es wurde Obermacht des Staates. Jeder Bárger verlangt vom demnach zu unterſuchen ſein, ob man unter den früheren Stante die Rechteſeiner perſönlichen Freiheit, Gleich: Derhåltniſſen den Truppen einen höheren Bildungsgrad beit vor dem Gefeße und Sicherheit des Eigenthums. beibringen konnte ,, als dieß unter den gegenwärtigen Die Freiheit findet ihre Grånzen in den Grundíáßen möglich iſt. der Sleidybeit und Siderbeit. Sie darf ſich nicht aus,

Bringt man die Zeit in Anſchlag , ſo laßt ſich ma

dehnen wollen in die freien Sphären der Anderen, weil thematiſch beweiſen,, daß in zwölf Jahren mehr gelernt hier Jeder ſeine gleichen Anſprüche entgegenſeit ; ſie muß werden kann, als in zweien , und man würde alſo bei

ferner dem Staate gehorchen und ſeinen Gefeßen ſich

12 jähriger Dienſtzeit ſechsmal geſchicktere Soldaten has

fügen. Dieſes erfordert der Grundſaß der Sicherheit.

ben, als bei 2jähriger. Dagegen iſt aber auch erwieſen ,

,, Nur eine ſtarfe Regierung , geftugt auf eine pers daß jeßt die Uebungszeit ungleid) beſſer benußt wird, als manente und gut geführte Kriegsmacht, gibt Garantieen. ebedem , wo der Soldat erſt nach 3jähriger Dienſtzeit Als A18 Griechenland, als Rom , als Kartbago feine aufhörte Recrut zu ſein, währender jeßt in demſelben im Anſehen ſtehende Obermacht, und feine große Felds Zeitraume die vollſtändigſte t man hingegAusbildung ſchen Triebfes en die moralierhält. Berůdlichtig berrn mehr hervorbrachten, herrſchte Anarchie, erſchlaffs

ten die Geſetze, verſant die Große, endete die Freiheit ,

dern, fo läßt ſich ebenfalls thatſádhlich nachweiſen , daß

gab es feine Sicherheit mehr , hórte die politiſche Eris

die jeßigen zur Entwicelung einer böheren friegeriſchen

ſtenz auf. Die Geſchichte aller Polfer zeigt gleichen Intelligenz ungleich mehr geeignet ſind, was ſichindeſs Wechſel: denn wenn auch die Vólfer ſelbſt nicht flerben, ſen mehr bei der Kampfweiſe der Infanterie , als bei der ſondern ſid, immer erneuern , ſo ſtirbt doch die politiſdie ber Reiterei offenbart bat. ' So verbot z. B. Friedrich Bedeutung, die Große, der Nationalruhm , die Waffens 0. 8. Große ſeiner Infanterie, bei Dorfgefediten rid) in die ſich dann – wie die Erfaho Häuſer zu poſtiren, weil ſie , ebre, mit den großen Geiſtern. Dieſen lauf der Dinge rung oft genug gelehrt batte g nichts aufzuhalten , ſelbit Revolutionen nid)t,es rung oft genug,gelehrt batte - mehr mit Plünderung verma wåre venn , ſie wúrven die Wiege, aus der neue große als mit dein Feinde beſchafftigte. Das zerſtreute Gefecht

Månner ſich aufrichteten , wenn die Regierung in (diwas' dhen Händen ſich befindet , welche der Perſon feine Freis beit und dem Eigenthume feine Sicherheit mehr garans tirt. Die Vélfer fónnen nicht ſich ſelbſt lenfen , und weldhen Antheil ſie auch an der Regierung nehmen ,

fam faſt gar nicht in Anwendung, obgleich die Umſtände oft dringend genug dazu aufforderten. Dieß war die natürliche Folge der damals vorherrſdienden moraliſchen Triebfeder , nåmlich des knechtiſchen Gehorſams, erzeugt durch die Furcht vor harten körperlichen Züchtigungen,

immer muß regiert werden , und von dem Grade der die nur in ſeltenen Fåten, und zwar wenn die Eriſteng fonen , die Sicherheit des Eigenthumes , die politiſche Gefühle , der Vaterlandsliebe oder dein Nationalſtolze ,

Energie einer Regierung hångt die Freiheit der Pers des Staates auf dem Spiele ſtand, einem beſſeren

Bedeutung der Nation ab.

m -erfung eit. 1) Durch dieBe neuere Methode der Heerorganiſation

Platz machte . Man denfe ſich einmal jeßt eine Infanterie , ganz ſo wie die Friedrichs d . Gr. , im Rampfe mit einer

hat ſich der Geiſt der Truppen allerdings geåndert ; anderen nach den neuen Grundſätzen gebildet ; fandt

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wohl der Ausgang lange zweifelhaft bleiben ? Selbſt int empfahl man blog , daß die Arinee in zwei linien mit freier Ebene würde jene ſehr im Nachtheile ſtehen , weil einem Abſtande von 300 Schritten formirt werde , daß geldloſene linien fidi langſamer bewegen, als aufgelöſte. die Reſerven einen ähnlichen Abſtand erhalten und die Setzte man auch voraus, daß die neuere Infanterie , Brigaden , ſorfältig alignirt und init genauer Einhaltung ungeachtet ihrer Tirailleure, dei regelmäßigen Vors ihrer Abſtande, gerade vor jenen marſciren ſollten 2c. Daß das Reglement von 1791 von einigen europäis ſchreiten und Feuer der älteren weichen müfte, ſo würde ber Verluſt doch ſehr ungleich und auf unſerer Seite ſchen Armeen angenommen worden iſt, darin liegt feint

ganz unbedeutend ſein. Wir gelangen inzwiſchen an ein entſcheidender Beweis gegen die Nothwendigkeit , dems Gebdiz, Dorf oder anderes Hinderniß, vor welchem die ſelben unumgängliche Verbeſſerungen beizufügen. Die geſchloſſenen Reihen des Gegners ſich brechen müſſen, ruſſiſche Garde und ein Theil der Linientruppen befolgen und hier iſt der Vortheil offenbar auf unſerer Seite ! ( Fortſeßung folgt. )

dieſes Reglemenit, welches auch vielfältig ins Deutſche überlebt worden iſt. Der Abſdynitt der Evolutionen it

auch für die ausgedehnten und offenen Plateaur des

Drients und für den in der ruſſiſchen Armee berrſchens den geringen Grad von Ausbildung angemeſſen. Meine

Ueber die Mandvers eines Armeccorps Infanterie.

Betrachtungen werden ſich nicht auf dieſes fand anwents

( fortfeßung. )

den laſſen , ſo wie das Syſtem , welches ich vorſchlage

Das Reglement låßt durch die Annahme des ordis und welches eine große Maſſe perſönlicher Fähigkeiten nåren Schrittes, durch eine große Anzahl von Halten vorausſeßt. und vorbereitenden Bewegungen foſtbare Augenblicke vers III. Ueber den Einfluß des Terrains auf loren gehen ; die bei Boulogne und während des Krieges die M a novers . ausgeführten Evolutionen wurden im Geſchwindſchritte kennen leute Viele die Regeln ; wenn es ſich aber und ohne Halt vollzogen . Seine Manóvers in Colonne deren Anwendung um handelt , ſo wiſſen ſie nicht geſchehen mit Plotonsbreite und ganzer Diſtanz ; eine Formation , welche den raſchen Angriffen

der Reiterci mehr, woranſie ſind, ganz erſtaunt, die Wälder, Berge, den meiſten Erfolg verſpricht. Das Reglement vollzieht Flüffe 2c., welche ſie bei ihren eingebildeten Planen

nicht, dagegen diejenigen zu finden , alle Bewegungen " in Schlachtordnung mit deployirten vorausgeſeßhaben, Bataillonen , welchedem Flottiren ſehr unterworfen ſind, welchen ſie tſich fügen müſſen , weil dieß die einzigen und mit renfrechten Directionen , deren Auffindung und Bewerkſtelligung mit Schwierigfeiten verbunden iſt. Es

,

.

,, Jedes Manóver, das dem Terrain nicht

verlangt eine der Zahl der Bataillone gleiche Anzahl angepaßt iſt, iſt abſurd und l å cherlich. Dieß ſenkrechter Directionen ; daman nun dieſe 0108 mit dem iſt das große und einzige Buch des Krieges ; und Wer mit dem Titel Auge nicht meſſen, noch, nachdern man einige Zeit mar, darin nicht zu leſen verſteht, der ſoll ſich

Für diejenigen , Ichirt iſt, bewahren kann, ſo entſteht immer eine große Generals feinen Anſpruch machen. ...dann

Unordnung in der linie. Es gibt endlich Verhältniſſe, weldje nad einem Commandoſtreben , iſtdie Topogras in welchen die vorgeſchriebenen Manóvers burdhaus uns nderungen moglidí ſind, z. B.

die Directionså einer Gosphie vielleicht der wichtigſte Gegenſtand;denn alle große nothwendig des Krieges wichtige Theile von lonne von mehreren in Maſſe geſchloſſenen Bataillonen , und der Kenntniß des Landes Diefe Meinung ab.“ hången ſpridit

wenn ſich der Seite gegenüber , wohin man Front mas lloyd aus , einer der beſten Theoretifer zu Ende des Die Grundlagen chen will, ein Hinderniß befindet. Grundſätze des Reglements muß ich vor Allem im leßten Jahrhunderts,und ſie wird auf cine faſtebenTo und ſo von allen Auge haben , da von dem einen oder dem anderen Sys beſtimmte ausgedruct.Schriftſtellernt der älterenWeiſe und neuere n Zeitmilitåriſchen

ſteme die Rede iſt. Wenn die Grundlagen falſdy ſind, ſo ſind es auch die Anwendungen und Folgen .

Der Einfluß des Terrains hat ſich nie mehr offens

Ich habeimmer gedacht, daßdiein dem Reglement bart,als ſeitdem die ſtrategiſchen Bewegungen undtats von 1791beſtehende"füdedurd die Verfügungen des tiſden Manóvers der Armee eine großere Ausdehnung Felddienſtreglements ausgefüllt werden müßte. Dieſe und Púnctlichkeit gewonnen haben , und ſeitdem man alle

Arten von Zerrain durchſchreiten und die geringſten Zus

Maßregel war nicht nur nothwendig , ſondern ſie trat auch in das Gebiet deslegteren ein , weildaſſelbe von fälligkeiten deſſelben berůcſichtigen muß. DieGeſchichte

denFriedens- und Uebungslagern, von dem Gtabliffe: ſchreiber der feindlichen Armeen ſchreibendieſer Regel den ment der Truppen in dem Lager , von den Mårſden, großeren Theil der Siege und Niederlagen unſerer letzten von der Inſtruction für Gefechtstage 2c. handelt. Zuerst Feldziige zu ; aber die Theoretifer haben die Anwendung im Jahr 1778 bekannt gemacht, würde es im Jahr 1792. davon nicht auf alle Theile der Wiſſenſchaft gemacht. mit einigen Veränderungen erneuert und im Jahr 1809 um Weniges vermehrt. Damals vernachläſſigte man

*) General Preval hat in dem XI. Ubichnitt ſeines Werkes du

dasjenige, was die Kriegserfahrung und beſonders die

Unordnnngen zum Gefechte, der Verwendung der Truppen, der Ungriffe, die Sadzkenntniß und die Geſchidlid; keit eines

Manóverſchlacht von Wagram gelehrt hatte ; man vers gaß die ſo oft verlangten Darlegungen über den Einfluß

service des armées en campagneshinſichtlich der allaimeinen wahren Kriegemannes an den Tag gelegt. Er ordnet dieſe

Indem man alles , was ſich auf die

Grundlagen der Berdiaffenheit des Serraing untir , aber er enthält ſich aller Details , mohl in der Ueberzeugung, daß dierela

Mandvers bezieht, dem Reglement von 1791 zuwies,

ben in einer beſonderen Xbhandlung entwickelt werden müßten .

des Terrains .

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Die Strategiſten baben lange über den coup d'oeil, deſtoweniger eine furchtbare Waffe, und es verlohnt wohl

über die topographiſchen Schladitengebiete? c. geſtritten; der Bei Mühe, über den Gebraudy derſelben Einiges zu ſagen . allen den vielfachen Streitigfeiten über die vers einige haben in ihren Feldzugsplanen , ohne das Ter's raili zu kennen , die Gipfel der Berge , die Tiefe des ſchiedenen Arten von Bewaffnung hat man in der Regel .

1

Meeres, ganze Königreiche eine Rolle ſpielen laſſen: ſie Eines vergeſſen, daß nämlich der Muth und die Kraft zeigten in dem Laufe der Flüſſe und der Richtung der mehr thun, als die Waffe. Seit Vauban iſt in den eus Gebirge den unfehlbaren Weg zum Siege. Sie analy. ſirten auf ihre Weiſe die Schlachtfelder und den Mes

ropåiſchen Heeren auch vollends die Pife ihren Vorgån , gern , der ſchweren Partiſane und Hellebarde, nachgefolgt,

chanismus der Schlachten ; wenn ſie aber bis zu den

und die ſammtliche Infanterie vertauſchte ſie mit dem

Mandvers kamen, ſo verloren ſie den widtigen Einfluß Gewehre und dem Bajonnete. Auffallend iſt, daß alle des Terrains aus den Augen . Sollte es etwa leidster großen Kriegslehrer von Folard an bis auf Bülow bers ſein , die großen Operationsplane zu beurtheilen , Armees

unter der Wiedereinführung der Pife das Wort redetent,

organiſationen zu machen ?c. , als ein gutes Mandver zu begreifen und auszuführen ? Die Taftifer ſprechen auch von dem Terrain, von den Poſitionen, welche man wählen oder vermeiden muſſe, von den Vortheilen und Nachtheilen einer Schlachtlinie; ſie führen vielfältige Beiſpiele von begangenen Fehlern

und nid)t minder auffallend iſt , daß ſeit dem Anfange des vorigen Jahrhunderts bis zu den Revolutions friegen die Bajounetangriffe und überhaupt das Cominus cer tare der Infanterie zu den ſehr ſeltenen Dingen gehörs ten ; wer ſeinen Feind aus der Ferne niederſtrecken kann , geht ihm nicht gerne allzunaße auf den leib ; zwei Ans

und den daraus erfolgten Unglücksfällen an; in den griffe mit dem Degen in der Fauſt, der eine von 4000 Anwendungen aber vergeſſen ſie gånzlich den Grundſak .

Panduren gegen 8000 Preußenbei landsbut, der andere

Sie zeichnen ihre Evolutionen auf dem Papiere mit Zirs von 2000 Bergſchotten gegen 6000 Englander bei Cullos fel und Winkelmaß, aber ſie nehmen feine Rückſichtauf den, werden von Kriegsſchriftſtellern als ganzunerhörte die Unebenheiten des Bodens, welche die Manóvers Dinge aufgeführt. Die Revolution , welche die Soldas beherrſchen .

tenmaſchine wieder zum Kämpfer für die Freiheit und

Während des letzten Krieges war die Anwendung Unabhångigkeit des Baterlandes erbob , und überhaupt topographiſcher Kenntniſſe beiden Hülfsoperationen fels den Krieg wieder ernſter und darum blutiger machte, ten und wenig núblich, obgleich Napoleon deßhalb håus führte auch den Kampf in der Nähe wieder herbei, nnd fige Befehle ertheilte . Der Fehler biervon lag in der die Bajonnetangriffe håuften ſich . Die Meinung der

Organiſation der Generalſtåbe und der Schulen . Es Militáre war jedoch immer noch für das Bajonnet, und beſtanden , wie es noch gegenwärtig der Faŭ iſt , zwei Abtheilungen, nåmlich die der Kunjt und die des Diens ſtes, weldie beſtendig vereinigt ſein und ſich gegenſeitig aufflären und unterſtützen ſollten. Die Studien der Jugenieur -Geographen hatten eine ihren militariſchen Functionen fremde Richtung. Von dem großen Genes ralſtabe getrennt und ſich ſelbſt überlaſſen , ſaben ſie ſich der Mittel beraubt, welche ihren Dienſt ſehr nüßlich und ſelbſt glänzend hätten machen fónnen ; denn ſie was ren darauf eingeübt, die ausgedehnteſten fånder ſchnell

mau griff zur Pife nur aus Noth, wie im Anfange der franzöſiſchen Revolution oft geſchah; wer aber dann die Pife erhielt, war nicht der manovrirfånige, an Ordnung und taftiſche Uebung gewohnte Soldat, ſondern der uns diſciplinirte Haufe , der wegen ſeiner Dronugsloſigkeit nichts ausrichtet. U16 im I. 1794 der polniſche Wufſtand ausbrach und die Nuſſer aus Warſchau berjagt wurden , fehlte es ſehr an Truppen, die man einem ſchlachtgewohnten Feinde entgegenſtellen konnte. Noch mehr beinahe fehlte eszunächſt an Waffen , darum griff derBeſten empörte handhaben Bauer zu welche

der,

ihm

lag, uud die er am

zu

aufzunehmen. Sehr ſelten famen ihre ſehr vollfommes verſtand, zur Senſe. Dieſe fou rich auch der preußiſchen Cavalerie nen Arbeiten zur rechten Zeit an . Rein anderes Corps an mehreren Orten furchtbar gemacht haben , und die ruſſiſchen war im Stande, rich hinſichtlich der Recognoſcirungen Grenadiere ftuaten gewaltia, als ſie bei einem der erſten Gefechte mit ihm zu meſſen , und ich glaube nicht, daß inan ihnen gegen RossiuskoSenfenmännerauf ſich einſtürzen fahen ; das Ba für lange Zeit dieſen Vorzug ſtreitig machen könne. ( Fortſegung folgt. )

jonnet nügte ihnen dagegen freilich ſehr wenig. 216 nach der Kes volution vom 29. Novbr. 1830 die Poten ſich zum entſcheidenden Kampfe füc ihre landesfreiheit und unabhängigkeit rüſteten , führte

der Mangel an regelmäßigen Waffen abermals zur Senſe. Es iſt indeſſen zu bemerken , daß in den Kriegsberichten nicht beſonders

Die Senſen månner. ( 2us der Zeitſdrift „, Das Ausland. " ) Die Senſenmåaner haben ſich weniger faſt in dem jebigen Kriege der Polen gegen die Ruſſen , als in dem

viel von den Senſen männern die Rede iſt, weil man in ordentli 1

chen Gefechten es feiten wagt, folche ungeordnete Schaaren gegen den kriegsgeübten Feind zu führen . Als die Waffe des landſturms

wird ſie indeſſen vor vielen anderen den Vorzug verdienen, beſons ders gegen Reiterei ; denn wenn dieſe Waffe von ſtarken Armen führt wird, kann ſie mit einem Hiebe zioei Reiter niederſchlagen , da

vom Jahre 1794, fürchtbar gemacht. Erfolge der Polen fiedenVortheil hat, zum Bauen eben ſo gut und faſt noch beffer baben dieſer Waffe ein großes Anſehen verſchafft, ſo

als zum Stoßen gemacht zu ſein. Gegen ſtreifende Kojackentruppen

zwar, daß bei manchen Enthuſiaſten der Gedanke aufs kann ſich ohne Zweifel der polniſche Landmann leicht und mit Ers ſtieg, leidyte Truppen mit Senſen ſtatt mit der Muskete folg durch die Senſe vertheidigen ; und wird durch das allgemeine und dem Bajonnete zu bewaffnen. Dieß iſt nun freilich

Zufgebot die Communication zwiſchen den verſchiedenen Armeecorps

lächerlich , da die Polen ſelbſt , ſobald ſie Gewehre ers

erſchwert oder gar abgeſchnitten , werden einzelne Detaidements von ben ſtreifenden landleuten aufgefangen und niedergemacht, ſo leis ften ſie dadurch der Sache ihres Baterlandes einen Dienſt , den ihr

obern, ihre Senſenmänner damit bewaffnen, und dieſe dann die Senſe wegwerfen. Indeſſen iſt die Senſe nichts

nicht ſo leicht eine regelmäßige Iruppe leiſten kann .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: C. W. Beste in Darmſtadt und in deſſen Oprijin gedruct,

Mittwoch ,

Nr. 72.

7. Sept. 1831.

SIEME1

Allgemeine Militar - Zeitung. Am 30. wurde eine Brüde mit langer Spannung

Deutſcher Bund.

Die gemeinſchaftlichen Uebungen der Pontonniere * ) des 8. deutſchen Armeecorps .

über den Neckar und den Arm gleichzeitig geſchlagen

und, mittellt einer Laufbrücke auf der zwiſchenliegenden Inſel, verbunden, da dieſe zum Theil unter Waſſer ſtand.

Die Pontonniere der 3 Diviſionen des 8. Armee. Die úeberbrückung des Armes erforderte 8 Pontons. corps waren vom 15. Juli bis 21. Auguſt 1831 zu

Den 1. Auguſt geruhten Se. K. H. der Großherzog

gemeinſchaftlichen Uebungen aufdem Ne&ar und Rhein von Baden , ihre Hoheiten derErbs Großherzog von zu Mannheim verſammelt, nåmlid Offiziere. Mannſchaft. Pontons. Nachen.

Württemberger Badener

3 .

Heſſen Der großherzogl.

5 2

62 88

11 12

1 2 1

Seſſen und die Markgrafen Wilhelm und Marimilian

und Se. Curdlaucht der Fürſt v. Fürſtenberg die Ues bungen mit Ihrer Gegenwart zu beehren . Der Nedar wurde wie am 30. überbrückt und dazu 1 Stunde 5 M.

4 49 führte Zeit gebraucht. Se. k. H. der Großherzog belobten die Bech ſtatt heftiſche Major .

das Commando und ſollte die in einem feſtgefepten Pros Ihrer Zufriedenheit den Unteroffizieren und Soldaten gramme vorgeſchriebenen Uebungen ausführen laffen. Den 15. Juli kamen die Württemberger auf dem zu Mannheim an, Nedar , die Heffert auf dem Rhein Commandirens dafigen

der vereinigten Pontonniermannſchaft Wein austheilen. Den 2. eine Brüde aus Brüdenſtåden , jedes zu 4

Pontong, den 3. eine Schwenkbrücke von 8, ben4. eine und wurden auf Anordnung des ben feſtlich empfangen. Die badiſche Pontonnierabtheis folche von 14 Pontong. Den 5. wurden Fähren und

lung war bereits den 12.eingetroffen . Die Mannſchaft fliegende Brüden erbaut und in Thätigkeit geſeßt. wurde faſernirt.

Die folgenden Uebungen waren am Rhein , nåchſt

Die vorbereitliche Anordnung des Brücenmaterials ber ſüdlichen Spiße der Mühlau, wohin die Brüdens

berdafftigte den 16. Auguſt. Der Plaß zu den Uebuns gen war oberhalb der Neckarbrúce an dem ſogenannten Roſengarten anserſehen. Der Neckar iſt hier bis zu der Inſel 450, die Inſel 77 und der kleine Arm 222 pariſer Fuß breit.

Den 18. 19. und 20. wurden Brüden mit gewohnlis djer Spannung geſchlagen und dazu 25 oder 24 Pons tong gebraucht, je nachdem ein Durchlaß angebracht war oder nicht . Jede der 3 Pontonnierabtheilungen vollendete für fich einen Theil der Brücke nach ihrer eigenthảmlidhen Weiſe und Eintheilung der Mannſchaft,

materialien am 6. abfuhren . Auch wurde von nun an die Mannſchaft aus den 3 Diviſionen gemiſcht, wie die, fes auch am 30. v. und am 1. d. M. geſchah, einges theilt und die Brücken in allen Theilen der dabei vors kommenden Functionen nach einer Methode gebaut und abgetragen . - Der Rheinarm an der Mühlau iſt 404 pariſer Fuß breit. Den 8. eine Brücke mit Durchlaß und gewohnlicher Spannung über den Rheinarm , wozu 22 Pontons vers wendet wurden ; die Bråde mit langer Spannung am 9. erforderte 17 Pontons und die Brúce aus Maſchinen

waprend den 21. und 22. zwar dieſelbe Brüce, aber zu 3 Pontons ain 10. 26 Pontons. Den 11. wurde eine durd die Mannſchaft der 3. Diviſionen gemiſcht aufges am Ufer erbaute Brücke von 11 Pontons eingeſchwenkt führt und wieder abgebrodhen wurde. Den 25. 26. und 27 wurden Brüden mit langer

und wieder abgeſchwenkt. Den 12. wurde mit den 27 Pontons eine Brüde

Spannung geſchlagen und dazu 19 Pontons und 1 Brús mit gewohnlicher Spannug in den großen Rhein ges denbod gebraucht; den 28. und 29. Brüden aus Mas ichlagen, deßgleichen den 16. , wo nachſtbem auch Fåhs ſchinen yon 3. Pontons , wobei alle 27 Pontons zum ren und fliegende Brücken auf dem Rheinarme in Thås Ueberbrücken erforderlich waren. tigkeit famen. Die Brücke mit langer Spannung am 17. , aus Brüdenſtúden zu 6 Pontons am 18. und die Theil der Pionniere oder Sappeure zum Schwenkbrüde von 10 Pontons am 19. wurden auf Obgleich nur ein *) eigentlichen Dienſte der Pontonniere beſtimmt iſt, ſo bedienen wir uns doch dieſer legteren Benennung, welche die momen dem großen Rhein vollzogen und damit dieſe Uebungen

tane Dienſtleiſtung des Ganzen bezeichnet.

beendigt.

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In den Zwiſchenzeiten wurde mit den Pontons ges fönnen. Gegründete Bitten werden ſie berüdlichtigen fahren und mandyrirt und hatten Uebungen im Uebers fetzen von Truppen ſtatt ; die Nachmittage waren dem Schwimmen gewidmet und 1 Tag wóchentlich den Wafs

und den Gorpschefs anempfehlen , darüber zu wacheit, daß den Unteroffizieren und Soldaten aus dicſem Sdritte fein Nadtbeit erwachſe. Da das Avancement nad Wahl die Belohnung fenübungen Daß die. vollfonmenſte Eintracht unter den Abtheir fár ausgezeichnete Dienſte ſein ſoll, ſo werden die Ge,

lungen herrſdite von Anfang bis zu Ende , durfte man wohl im Voraus erwarten ; aber auch ein auf Achtung und aufrichtige Zuneigung gegründeter cameradſchaftlis cher Sinn bethätigte ſich während der ganzen Webungo,

neralinſpectoren die Anſprüche der offiziere in dieſer Beziehung würdigen . Die Vorſchläge werden in folgens den Verhältniſſen ſtattfinden und zwar 1 ) bei der Savas lerie : von 3 oder 4 Regimentern wird ein Candidat

zeit, er bewährte ſich bei der Trennung der Abtheilungen und von 5 oder 6 Regimentern werden zwei Candidaten und ſieht ihrer Wiedervereinigung mit Freuden entgegen.

im Grade des Escadronschef zu demjenigen des Oberſts lieutenants ; - von jedem Regiment 1 Candidat vom

F r a n k re i ch.

.

Grade des Capitains zu dein des Escadronschef, 6 Gants

Eine Inſtruction des Kriegsminiſters vom 11. März didaten vom Grade des lieutenants zu dem des Sapis enthält für die Generalinſpectoren bei den außerordent tains , 6 Candidaten vom Grade des Unterlieutenants lichen Revuen folgende Andeutungen : Die Generalins zu dem des lieutenants, 12 Candidaten vom Grade des fpectoren werden nur ſolche Verſeßungen aus den Corps vorſchlagen , welde im Intereſſe des Dienſtes

Unteroffiziers zu dem des Unterlieutenants ; – von drei oder vier Regimentern 1 Candidat, und von fünf oder

ſind , d. b . nach Maßgabe der größeren Tüchtigkeit für ſechs Regimentern 2 Candidaten zur Stelle des Majors eine Waffe. Sie werden ſid , zu dem Ende die Strafs regiſter vorlegen ( aſſen , um ſich die Gewißheit zu vers ſchaffen, daß die üble Aufführung nicht die Urſache der

in Vorſchlag gebracht. 2) Bei der Infanterie finden

dieſe Vorſchlage in nachſtehendem Verhåltniffe ftatt : von acht Bataillonen i Sandidat vom Grade des Bataila

lonschef zu dem des Oberſtlieutenants ; von zwölf Bas iſt. Vorſchläge ctoren werden ſich überzeugen , ob taillonen und darüber gleichfalls ; von einein Regiment Die Generalinſpe die Anzahl der verheiratheten Unteroffiziere und zu 4 oder 3 Bataillonen 1 Candidat vom Grade des Soldaten , welche ihre Weiber bei den Gorps baben , Capitains zu dem des Bataillonschef, 8 oder 6 Gandi : nicht die durch die Reglements feſtgeſetzte Grånze úber, daten vom Grade des lieutenants zu dem des Capitains, ſchreite. Die Leute, welche die beſtimmte Anzahl übers 8 oder 6 Candidaten vom Grade des Unterlieutenants ſchreiten , werden , wenn ſie es wünſchen , in ihrem zu dem des lieutenants , 16 oder 12 Candidaten vom

Grade in die in Afrifa neu formirt werdenden Corps Grade des Unteroffiziers zu dem des Unterlieutenants ; aufgenommen. Es wird ihren Weibern und Kindern der Marſchford und die nöthigen Transportmittel bes willigt werden, und man wird ihnen außerdem , wenn

von acht Bataillonen 1 Candidat und von zwölf Bas taillonen und darüber 2 Candidaten zur Stelle des Ma .

ſie an dem Drte ihrer Beſtimmung angefommer find,

Borſdlåge gemacht werden ; nur werden die General:

und bis ſie ſich in der Colonie die Mittel zu ihrem

inſpectoren in ihren Bemerkungen über die Stabsoffis

Hinſid )tlich der Oberſtlieutenante können feine

jors . -

Fortfommen verſchaffen werden, die Feldverpflegung in

ziere diejenigen bezeichnen , welche 31 dem Commando

dem durch die Reglements beſtimmten Verhältniſſe vers

eines Regiments berufen werden zu können ſcheinen . -

abreichen laſſen . Ferner fønnen denſelben fåndereien Die in Vorſchlag gebracht werdenden Offiziere müſſen zum Anbau in der Art überlaſſen werden, daß ſie ders übrigens alle die Bedingungen vereinigen , welche die einſt Militárcolonieen bilden fónnen .

Ordonnanzen vorſdireiben , um zu einem hóberen Grade

Die Generalinſpectoren werden auf die Prüfung der befördert zu werden. Bemerkungen , welche ſie ſich über das Betragen eines P r e uß e n . s n, egen ſten, und die zier kſamke laſſees für n chſte vorl múffen von den OffiAufmer jede it Ober ernſtli richten

Am 24. Auguſt in der Nacht, wenige Minuten vor

die Zukunft als ihre wichtigſte Pflicht und als eine 12 Uhr , ſtarb zu Poren an einer lungenlähmung im unumgängliche Sorge betrachten , die Offiziere vor den 71. Lebensjahre der f. preußiſche General- Feldmarſchall , Folgen von Jrrthümern , Vorurtheilen und der Vorliebe Auguſt Graf Neidhart v. Gneiſenau. Er wurde für weniger verdiente Subjecte zu warnen . Zu dies

am 28. Oct. 1760 zu Schilda in Sad)ſen geboren , wo

ſem Zwecke werden ſie , anſtatt die Bitten um Gehdr abzuwarten , die Offiziere einzeln zu ſich berufen , deren Vertrauen erwecken , und über die Art und Weiſe, wie ſie alle ihre Functionen verrichten , befragen . So oft bem Inſpecteur ſich über der Unterrid )t von Offizieren Zweifel erregen , müſſen dieſelben in ſeiner Gegenwart

ſein Vater , Hauptmann in dſtreichiſchen Dienſten , in Winterquartieren ſtand. Seine frůbeſte Erziehung erhielt er im Hauſe ſeines Großvaters , welcher Ärtillerieoberſt in Würzburg war. Dann ſtudirte er auf der Univerſitat Erfurt. Nach vollendeten Studien trat er in markgraf: lici anſpad baireuthſdhe Militárdienſte und ging 1780 mit den markgråflichen Truppen nach Amerifa, von wo

commandiren .

Die Generalinſpectoren werden alle Unteroffiziere er nach drei Jahren zurückkehrte. 418 im Jahre 1785 und Soldaten, welche etwas zu bitten oder zu reclamis Anſpach - Baireuth an Preußen fiel, trat er als lieus ren haben , vor ſich laſſen und durch einen Tagsbefehltenant in preußiſche Dienſte und war bis zum Tode

die Stunde bekannt machen, wann ſie dieſelben anbdren Friedricho II. in Potsdam à la Suite. Hierauf wurde

573 isa dea icien

574

er zu der nieder sſchleſiſdien Füſilierbrigabe verſetzt, 1789 wenig geübten Augen entgehen. Man muß lange Zeit zum Hauptınann befördert und ſtand abwechſelnd in les aufgenommen habent, um ſich dieſelben eigen zu machen . wenberg, Bunzlau und Jauer in Garniſon. Er machte Man muß mit dem Aufnehmen nach dem Augenmaße den Feldzug 1793 u . 1794 in Polen und in dem volt

und ſelbſt nach dem Gedächtniffe ſchon genau bekannt

1806 das Gefecht von Saalfeld mit . In Novbr. 1806 ſein, um die leidten Nuancen , die geringen Verſchies wurde er Major und formirte ein Brigade- Reſervebas taillon in Litthauen. Dann wurde er nad) Danzig und bald darauf zur Vertheidigung von Solberg geſendet. Mit ibr beginnt der Ruhm ſeines Namens . Nach dem Frieden von 1807 wurde er Oberſtlieutenant und Mits glied der Commiſſion zur neuen Bildung des Heeres , Dann Chef des Ingenieurcorps und Inſpecteur der preus Biſchen Feſtungen . Im J. 1809 trat er, politiſcher Vers

denheiten der Oberfliche und die mannidsfaltige Bes ſchaffenheit des Bodens zu beſtimmen , welche dazu beis tragen, ſeine Geſtaltung zu erfennen. Nädden man dieſe Details der Topographie fernen gelernt hat , iſt es nothwendig, um ſie militäriſch zu würdigen , 0nB man Truppen auf den verſchiedenen Terrains bat mas nóvriren laſſit und daß man ihre Beziehungen mit den Waffen und mit den Anordnungen entgegenſtehender

båltniſſe wegen, als Staatsrath in den Givildienſt über und machte in dieſer Eigenſdaft bis zum Jahre 1813

Corps zu beurtheilen verſteht. Dieß ſind die Feinbeiten des Terrains , welche auf

mehrmalige Reiſen nach Wien, Petersburg , Stockholm und London ; 1813 febrte er von london zurück, landete bei Golberg und ging nach Breslau , wo er als Genes ralmajor und Generalquartiermeiſter des Blücherſchen Corps angeſtellt und nach Scharnborſt's Tode zum Chef des Generalſtabs:des Feldmarſdallo Blücher ernannt wurde. Welche Dienſte er als ſolcher dem Könige und

die Manóvers den größten Einfluß üben. Eine faum bemerkbare Erhöhung von einigen Fuß deckt den Sol . daten vollkommen , oder ſtellt ihn den furchtbaren Wire fungen der feindlichen Artillerie blos ; ſie kann dereit Feuer erfolglos machen, oder ihr die vollſtändigſte Wirk, ſamfeit ſichern. Die geringſten Unebenheiten reichen hin, um die Frontlinien zu bredien , die Geſichtspuncte zu

dem Baterlande geleiſtet, bedarf feiner Erzåblung. Im

verboden , die Symmetrie in den Evolutionen 2c. zu ſtos

December 1813 wurde er zum Generallieutenant befórs ren . Man fann ſich faum deufen , wie verſchieden ſids dert. Vom Friedensſchluß 1814 bis zum Wiederausbruch

die kleinen Hinderniſſe des Terrains je nach der Jahres

des Krieges im Jahr 1815 lebte er in Berlin und tratzeit, den Snatfeldern, dem Anbau und ſogar nach den 1815 wieder als Chef des Generalſtabs zum Fürſten Wirkungen der lichtſtrahlen darſtellen ; und doch fönnen Blücher. Das Ordnen des Heeres beim Rückzuge von dieſe geringfügigen Hinderniſſe die beſten Anordnungen Ligny, das Wiedererſcheinen deſſelben bei Belle Alliance , erfolglos madjen und regen denjenigen in Vortheil, der

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das Ausführen der energiſchen Verfolgung nach dieſer ſie anzuwenden verſteht. Die groen Terrainhinderniſſe ſieht und erfennt Jes Schlacht find grdßtentbeils rein Werf. Nach der Schlacht wurde er zum General der Infanterie ernannt, der Rós dermann. Vor einem Fluß, einem Moraſt, vor Gebirgen nig verlieh ihm den dwarzen Adler- Orden und fandte und bedeutenden Hügeln muß man anhalten . Auf dieſe

ihm dieſelbe Decoration dieſes Ordens, welche man bei reşteren ſtellt man gewöhnlich die Defenſivarmeen auf. der Verfolgung und der Schlacht in Napoleons Wagen In dieſen Poſitionen fónnen ſich aber die Truppen wes gefunden hatte. Bis zum Juni 1816 war er commans der zurücziehen , noch vorwårts bewegen , noch ſich auf Girender General der Rheinprovinzen und wurde 1818 den bedrohteſten Puncten concentriren , wåbrend der

!

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zum Gouverneur von Berlin ernannt. Von dieſer Zeit Angreifer vollfommen in der Lage iſt, Feine Streitkräfte an lebte er abwechſelnd in Berlin und auf dem lande. nach ſeinen Abſichten zu vertheilen . Der größte Fehler Im Mårz 1831 wurde ihm der Oberbefehl über die vier von dieſen erhabenen Zerrains iſt, daß ſie das Artilles öſtlichen Armeecorps des Heeres übertragen . In Folge rie- und Kleingewehrfeuer oft wirfunglos inachen , theils deſſen traf am 9. März der beldenmuthige Greis in weil es die Abhänge nicht beſtreichen kann , theils weil Poſen ein . ,, Welche Verehrung aller Stande ( bemerft die Schüffe einbohrend ſind. Wenn die Defenſivarmee die Poſener Zeitung ) ihm ſein edles , wohlwollendes , im Centrum durchbrochen wird , ſo fann ſie vernichtet jugendlich fräftiges und frohes Weſen erworben , und werden . Sit ſie endlich von zu geringer Stårfe, ſo wird welche tiefe Erſchütterung die Nachricht von ſeinem Tode ſie der Feind blokiren , aushungern und ſie wohl zwirs unter uns hervorgebracht hat, das iſt faſt der einzige gen , von den Höhen berabzuſteigen. Nicht hierin beſteht dasjenige , was eine gute Poſition Gedanke und das einzige Geſpråch in allen Kreiſen . ausmacht. Die Wahl einer ſolchen unterſtellt den Willen und die Möglichfeit , zu ſchlagen und zu manøvriren , glaubt einen perſönlichen Verluſt erlitten zu haben . Er indem man ſich die Vortheile des Terrains ſichert. Man wird uns unvergeblich bleiben . “ muß daher eine ſolche ſuchen , wehe die beſte Verwens dung und die Ueberlegenheit der Waffen geſtattet, dem Marſch des Feindes einige Hinderniſſe entgegenſtellt und Ueber die Mandvers eines Armeecorps es erlaubt, ſich mit leichtigfeit rechts , links, vorwärts Es iſt nicht nur der Verluſt , den der König und das

Vaterland durch dieſen Tod erleiden , ein Jeder von uns

Infanterie. ( Fortſetung . )

und beſonders rúdwårts zu bewegen . Die Hinderniſe brauden nicht unüberſteiglich zu ſein ; es iſt binreichend,

aller Feuer einigeſieZeit den Angreifer erlenben erſtdemdann ihm in , und wenn Es gibt auf dem Terrain eine Menge Feinheiten Waffenfiefeſthalten

(wenn ich michdieſes Ausdrucke bedienen darf), welche heranzukommen , nachdem die Kraft ſeines Angriffes

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gebrochen iſt. Es iſt nüblich , wenn die Sdrachtlinie

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Die lombardei und Belgien enthalten viele folcher

leicht gefrummt iſt, damit ian Flanfenaufſtellungen hat Gegenden, welche für die Kriegführung die ſchwierigſten und Kreuzfeuerauf die Angriffspunctě bringen kann. ſind, und bei welchen die Sdwierigkeiten wachſen , je Es iſt gleichfalls nothwendig, daß die Flanfeu geſichert ebener ſie ſind; denn es wäre nothig, daß der Blick dés

feien und daß ihre Anlehnungspuncte ſich weit genug Chefs alle die Hinderniſſe ſo zu ſagen durchdringe, von ausdehnen, damit man die Poſition nicht zu leicht ums gehe ; dieſe Anlehnungspuncte fónnen durch Verſdanzuns gen oder Truppenſtellungen erſegt werden. Eine leichte Anhöhe mit einem weit ausgebenden ſanften Abhange, der mit Häuſern, Weingarten, Buſchwert úberſåt oder mit Gråben durdiſchnitten iſt, oder an ſeinem Fuß einen kleinen Bad) bat, iſt eine der beſten Poſitioneit, welche man wählen faun , um eine Mandverſchladit zu liefern ,

welchen er fortwährend umgeben iſt. Es iſt ſehr ſelten, daß man vollfounmene Ebenen fins det und auf welchen weder Wålder oder Heden , noch Biche oder tiefe Gråben wären. Ich bin , mit Auss nahme der öſtlichen Gränze, auf faſt allen Kriegstheas tern Europa'8 geweſen und habe ſie ſtudirt; ich habe eine große Anzahl der Schlachtfelder der früheren Kriege auf: genommen und unterſucht; ich habe aber wenige Ters

indem man ſich den Dortheil des Terrains ſidert.

rains gefunden, deren Oberflache, ſelbſt in dem Raume

Prüfen wir flúdytig die Größe des Einfiuſſes, wels von mehreren Quadratſtunden, vollfommen eben gewes chen die verſchiedenen Beſchaffenheiten des Bodens auf

ſen wäre. Ich habe faſt allen großen Schlachten meiner

die Manóvers und die Formationen einer Diviſion und Zeit beigewohnt , aber nur zwei davon , Marengo und eines Armeccorps üben. Alle Bewegungen , welche bei Wagram , *) wurden auf unbedeďten Ebenen geliefert. ihrer Berechnung und Ausführung einer gewiſſen Ges

Åber auch auf den vollkommenſten Ebenen findet man

nauigkeit unterworfen ſind , können in einem bergigen in den Waſſerriſſen, in den Wólbungen von einigen Fuß oder ſumpfigen lande nicht ſtattfinden. In den großen Hobe, und ſelbſt in dem Anbau, welcher die Dberfläche Gebirgen bietet der Krieg ein neues Bild dar und reßt des Bodens umgeſtaltet, hinreichende Mittel, um die

eine beſondere Theorie voraus. Ich werde gegenwärtig geometriſche Ordnung der reglementaren Evolutionen zu dieſe Ausnahme von der allgemeinen Regel nicht abbans ſtoren . Wenn man dieſe ausführen will, iſt man gends dein , ſondern den Mandvers des Gebirgskrieges ein thigt, den Boden für das Manóver auszuwählen , ſtatt eigenes Kapitel widmen.

das Mandver nach dem Boden einzurichten , gleich als

Mit Hügein bedeckte landſchaften bieten ſelten Lers ob ſie Spielereien waren und nicht Bilder und Studien rains dar, welche zu Evolutionen geeignet waren oder des Krieges. nur zur reglementšinåßigen Formation einer gewiſſen Ich glaube nicht, daß man in irgend einem ber Ma. Anzahl von Bataillonen . Es iſt oft unmöglich und würde növerlager, welche ſeit vielen Jahren ber in Frankreich immer mit vielen Nachtheilen verbunden ſein , wenn gebildet worden ſind, den nöthigen Raumbat finden tón . man dieſe Bataillone auf eiuer geraden linie aufſtellen nen, um eine einzige Divifion nach den Grundfåger des wollte : ihre Frontlinie würde baid úber Berggipfel fübi Reglements 8. 1791 darauf manovriren zu laſſen . Zwolf ren, wo man nichts ſieht, bald von dieſen maskirt mers gewóbnliche, in cine finie formirte Bataillone nehmen

den , bald in Thåler abfatten , wo ſie beherrſcht und

einen Raum von 1000 Toiſen ein. Um ſie mit leichtigs

vernid )tet würde. Man muß ſogar ſo viel wie möglich feit zu bewegen, muß man ihnen auf jeder Flanke einen vermeiden, die Bergrúden zu beſeßen , damit die Trups Raum von 4-500 Zoiſen geben. Hiernach iſt ein Viered

pen nicht als Zielſcheibe der feindlichen Artillerie dienen. von 2000 Coifen erforderlich, um 12 Bataillone auf der Nad Maßgabe der Ausdebnung und Rundung der Ges

Stelle manovriren zu laſſen . Wenn die Diviſion zu einem

birgsabhänge muß man die linie darauf vorſdieben , mehr oder weniger beträchtlichen Armeecorps gehörte, ſo weil

es durchaus nothig iſt , dieſelben einzuleben. würde zwar die Oberflåche des Mandverfeldes nidtnad Endlich hångt die Aufſtellung der Truppen von dem Verhältniß der Anzahl der Truppen vergrößert werdent 310cc ab, welden man ſich vorgeſeßt bat. Will man ſie müſſen, weil dieſe alsdann in mehrere linien formirt ober zeigen, ſo kann man auf den Bergrúden die Spißen der binter einander aufgeſtellt werden konnten ; man würde Golonnen ſichtbar werden laffen . Die erſte linie muß in aber immer wenigſtens einen Raum von 3000 - 3500 Toiſen für ein Urmeecorps bedürfen , ungerechnet das Terrain auf der Regel reben und geſehen werden. Die zweite oder den beiden Flanken , um den Combinationennöthige der Taktit einige die Reſerve muß verdeckt ſein und wird in der geringſten Freiheit zu laſſen . Vertiefung des Terrains Schuß finden. Defters findet Nach den mir über die in dem Bager von St. Omer zugekoms

man vorwärts der Hügel einige abgeſonderte Erhöhuns menen Nachrichten haben ſich auch theilweiſe die Diviſionen nade gen, welche mit einigen Compagnieen befeßt werden fons dem Serrain formirt und Evolutionen ausgeführt, welche dem Rega lement fremd ſinds und diejenigen Diviſionen , welche auf die ges

zu vers wöhnliche Weiſe manövrirten und ihre liniebildeten, haben die von Vorſprünge gefährlich nen . Es würde vorrůden fonnte der dieſe Feind welchenſein, , hinter nachläſſigen mir bezeichneten Nachtheile gefühlt. Die Frage dürfte hiernady ( Portf, f. ) und welche in ihrer Benußung ſebr vortheilhaft find. entſchieden und das Prinzip anerkannt ſein. Es gibt flache landſchaften, welche aber mit Heden, Waldungen, Gråben und Bächen dergeſtalt durdiſdynits * ). Man würde ſich ſehr tauſchen, wenn man die Oberfläche des ten ſind , daß man rid darin zu einem Poſtens oder

Chifanenfriege genothigt ſieht. Eš wirde unmöglich ſein , die geringſte linie zu entwickeln oder irgend eine Richa tung darin feſtzuſtellen .

Solachtfeldes von Wagram als voukommen eben betrachtete. Ein genaues Nivellement würde, unabhängig von einigen Ers höhungen , eine Menge von ſehr wenig bemerkbaren Einbie

gungen darbieten , welche jedoch ein beherrſchendes Feuer und hinreichende Deckung für die Iruppen gewähren .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandrung : €. W. Boote in Darmſtadt und in deſſen Ditigin gedrudt.

Samſtag ,

Nr. 73 .

10. Sept. 1831 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Deſtre i dh . Der Feldmarſchall - fientenant und commandírende

Escadronen, Diviſionen , Plotons. Jede dieſer Abtheis

General von Dalmatien , Frhr. v . Tomaſid iſt in

waltungsrathe des Depots verwaltet. - Art. 7. Das Gorps der Nemoute wird von nun an auf die Stårfe von 460 Offiziereu, Brigadieren und Reitern gebracht,

Zara geſtorben. Fran fre i ch .

lungen wird wie ein beſonderes Corpo von einem Vers

welche in die beſtehenden Depots vertbeilt werden ; der

.

Eine im Monat April erſchienene Ordonnanz ents Effectivſtand deſſelben kann nach Maßgabe der Erricha halt über die Remontirung folgende Beſtimmungen : tung neuer Etabliſſements oder der den beſtehenden zu Art. 1. Die Remonte der Cavalerie und Artillerie, dies

gebenden Entwicelung vermehrt werden. -- Art. 8. Die

jenige des Trains der Parcs der Artillerie und des Stellen in den Remontedepots werden ſolchen Offizieren Genie und diejenige der Militárequipagen werden für übertragen , welche růckſichtlich der Auswahl, des Ans die Zukunft unter der Benennung: allgemeiner kaufes und der Erhaltung der Pferde die erforderlichen Dienſt der Remonte vereinigt. Art. 2. Der all. Kenntniſſe beſigen. Dieſe Offiziere werden willführlich 1

-

gemeine Dienſt der Remonte wird umfaſſen : 1) den Ans

den activen oder nichtactiven Cadres entnommen . In

kauf inländiſder, zum Kriegsdienſte geeigneter Pferde; ihren Aufenthalt in den unter der Benennung : Remon's tedepots, beſtehenden Etabliſſements ; die ihnen zu gebende Pflege , um ſie nad und nach und ohne Gefahr

dem erſteren Falle bleiben ſie fortwährend den Corps angehörig , von wetchen ſie detaſdirt werden ; in dem leşteren Falle werden ſie à la suite eines Regiments von Truppen zu Pferde geführt und von dem Lage ihs

zu der militäriſchen Lebensordnung übergehen zu laſſen; rer Ernennung zu einer Anſtellung bei dem Remontes wie Ablieferung und Geleitung dieſer Pferde zli den vers dienſte an in die Activitåtliſten aufgenommen. Die aus den ( dhiedenen Corps, für welche ſie beſtimmt ſind; 2) den Activitåtcadres zu entnehmenden Offiziere vom Grade Ankauf von Fohlen , welche vorausſichtlich für den Mis

des Capitains werden aus den Capitainen zweiter Klaſſe

litårdienſt geeignet erſcheinen, und ihre Auferziehung in gewåhlt. - Der Pferdearzt wird ſo viel wie möglich den Remontedepots bis zu dem Alter, wo ſie zur Vers unter denjenigen Pferdeårzten erſter Klaſſe der Armee fügung der Corps geſtellt werden können ; 3) in drin- gewählt , welche am unterrichtetſten und im Caſtriren genden Fällen und beiUnzulänglichkeit der beiden ans am geübteſten ſind. - Der Marechal : des - logis - chef gegebenen Mittel die Anſchaffung von Pferden durch wird aus den Unteroffizieren des Corps der Remonte allgemeine Ankåufe, welche entweder in die Remontedes oder von Cavalerieregimentern gewählt. – Das Corps -

.

-

-

pots oder an andere beſtimmte Orte abgeliefert werden.

-

der Remonte wird ſich bilden : 1 ) aus allen Soldaten,

Art. 3. Die Anzahl der Remontedepots iſt proviſoriſch welche gegenwårtig den ſtehenden Detaſchements angebos auf funfzehn feſtgeſetzt; ſie werden in dem Mittelpuncte ren, wenn ſie ſich zu dem Remontedienſte eignen, jedoch

derjenigen Provinzen aufgeſtellt, welche vorzugsweiſe mit Ausnahme derienigen Freiwilligen, welche in ihre Pferde hervorbringen oder erziehen , und in die drei Bes Corps zurückgeſchickt zu werden wünſchen ; 2) aus den zirke: des Oſtens, des Südens und des Weſtens abges Reitern der Truppencorps zu Pferde, welche die General theilt. - Art. 4. Das Perſonnel eines jeden Depots Waffeninſpectoren nach den Inſtructionen des Kriegos -

wird aus einem Stabsoffizier als Commandant, aus Offizieren unter ſeinen Befehlen, aus Unteroffizieren , Brigadieren und Reitern beſtehen . — Art. 5. Der Unters ſtab eines jeden Depots wird enthalten: einen Pferdes arzt erſter Klaſſe und,wenn es die Wichtigkeit des Des

miniſters wählen werden ; 3 ) aus denjenigen Leuten, welche mit Pferden umzugehen gewohnt ſind und darant Bergnügen finden, fie mogen Freiwillige, oder aus der

jährlichen Recrutirung der Departements, in welchen Art. 9. ſich die Depots befinden, entnommen ſein.

pots erbeiſcht, einen Unteradjutanten. - Art.6. Ein Die den Depots beigegebenen Offiziere genießen in Bes . Remontecorps, das, wie in dem vorhergehenden Artikel ziehung auf das Avancement alle ihre Rechte, und die

bemerkt iſt, aus Unteroffizieren, Brigadieren und Reis Generalinſpectoren der Remonte haben in Hinſicht auf tern wirddem fürUmfange den Depotdienſt organiſirt. Es ſie dieſelben Functionen zu erfüllen, ſie den General: Sheilt beſteht, ſich , nach der Etabliſſements, in Waffeninſpectoren beigelegt ſind. wieDas Avancement

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der Unteroffiziere und Brigadiere roulirt in ben in den Hauptbezirken befindlichen Abtheilungen des Remontes corps. - Der Art. 10 enthält die Beſtimmungen über die

Reginventer zu 4 Bat. 1 zu 3 Bat,

Hiernach bleibt ber reglementsmåßige mann .

Uniform . – Die Art. 11 u . 12 bandeln von der Polizei, complette Stand eines jeden Infantes der Diſciplin und dem inneren Dienſte und enthalten uns rieregiments feſtgeſeßt auf

Mann .

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172 ſie einen Theil des Stabes der Militárdiviſion , worin ſich betragen Es bleiben mithin in die Bataillone das Depot befindet, ausmachen ; ſie nehmen darin den 3448 Rang nach ihrem Grade . – Die Art. 13, 14, 15 uu.. 16 16. zu vertheilen

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ter anderen folgende Beſtimmung : Die Remonteoffiziere

Die Stårfe der Compagnie hors

werden bei offentlichen Feierlichkeiten angeſehen, als ob rang roll einſchließlich des Unterſtabs .

en desderDepotcomma beſtimmen die die Attribution der Offiziere, Verwendung Soldaten, ndanten den Ges,

wornach jedes Bataillon

ſchafftskreis des Verwaltungsrathes und die Thåtigkeit und jede Compagnie der Militárintendanz . - Die Art. 17 - 31 bandeln von

dem Vollzuge des Dienſtes. - Es folgen nun die Bes

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ſtarf ſein wird.

Die Zahl der Arbeitſoldaten wird nicht unveränder ,

ſtimmungen hinſichtlich des Soldes, der Gehalte, Zulas lich ſein ; ſie fann , nach den Bedürfniſſen des Dienſtes , gen, Taggebühren , und zum Schluß noch folgende alls vermehrt oder vermindert werden , was durd, Verſes gemeine Verfügungen : Die Depotcommandanten ſind Bungen zwiſchen dieſer und den anderen Compagnieen durch ihren Auftrag nicht auf die Anſchaffung und Ers bewirft wird . Dieſe Verſeßungen geſchehen durch die haltung der Pferde, welche von ihnen durch das Kriego, Verfügung des Oberſten auf Vorſchlag des Majors . departement abgefordert werden , beſchránft, ſondern ſie Die Compagnie hors rang wird durch den Bekleis müſſen ſich auch in einem allgemeinen Intereſſe und mit

dungsoffizier befehligt ; der mit der Bewaffnung chargirte

Rückſicht auf die Zukunft mit den Mitteln beſchåfftigen

Lieutenant und der dem Bekleidungsoffizier beigegebene

die Racer wieder herzuſtellen und zu verbeſſern . - Die Generalinſpectoren der Remonte baben in Beziehung auf die Remontedepots dieſelben Functionen , wie die

Lieutenant oder Unterlieutenant haben darin die Vers richtungen des Sections offiziers . Der Aufſeher der Res gimentsſchule ( moniteur général ) iſt der Feldwebel der

General - Waffeninſpectoren . Sie werden ſich über die

Compagnie, der bei dem Magazin angeſtellte Unteroffis

nothwendigen Reformen ausſprechen , die Rechnungen zier , der erſte Secretår des Zahlmeiſters , der Wagen , definitiv abſchließen und alle Maßregeln anordnen , meiſter und Fechtmeiſter ſind die Serſchanten darin . welche geeignet ſind , die Dperationen der Depots zu Jeder Handwerksmeiſter úbt in ſeiner Werkſtatte die Functionen des Serſchanten , ſeine erſten Arbeiter diejes belebenEine und f.zuOrdon regeln . nanz vom 17. Mai enthålt über die nigen des Corporals und treten in dieſen Grad, wenn ſie die durch das Avancementreglement beſtimmte Dienſts

eengiment und zeit erfüllthaben. Ein Fourier wird ernannt. agni horsernrang ions der Comp Format der Depot bei den Infant folgen*)de Bes eriere ſtimmungen : Art. 1. Die Unteroffiziere, Corporale und

Art. 3.

Wenn ein zum Ausmarſche ins Feld beſtimmtes Regis ment den Befehl erhält, ſein Depot zu formiren , ſo er ,

Soldaten, den mit Offizieren den Details derzuVerwals tung in denwelche Corpsbeichargirten oder foldsen hålt die Compagnie hors rang die für den Kriegsfuß Verrichtungen verwendet werden, welche ſie gewöhnlich beſtimmte Zuſammenſeßung. Der mit der Bewaffnung

von dem Dienſte abhalten , werden nicht mehr in dem Effectivſtande der Compagnieen begriffen. Sie werden

chargirte Lieutenant wird alsdann mit ſeinen Verrich tungen diejenigen des Bekleidungsoffiziers bei den Felds bataillonen vereinigen und, unterſtüßt von dem Fahnen ,

n hors rang gniee der Unterſtabs einen Compa unter Benennungeines Theildes jeden Regiments ausmachen.

tråger, die Section der Compagnie horsrang verwalter, Art. 2. Auf dem Friedensfuß wird eine ſolche Compag: welchemit dieſen Bataillonen marſchirt. Er zählt zu den Feldbataillonen . Der für die Bekleidung beigegebene

nie aus aus 3 Offizieren, ausfiziere einemn Unterſtab vonen53beſtehe Mann, n , Offizier verſieht in dem Depot die Verrichtungen des oder Soldat 119 Unterof ſodann wenn die Regimenter vier Bataillone haben , oder aus Bewaffnungsoffiziers und zählt zu einer der Fúſiliercoms 3 Offizieren , einem Unterſtab von 47 Mann und aus pagnieen, welche dazu geboren. - Art. 4. Das Depot 97 Unteroffizieren oder Soldaten, wenn das Regiment beſteht aus derjenigen Section der Compagnie hors rang,,

welche darin verbleiben ſoll, und aus dem vollſtändigen die ſich eine theilt Auf dem hat. Sectio drei n die neit ,Kriegs welche gnie lone von fuß in zwei CompaBatail

Cadre einer Fúſiliercompagnie für jedes der Bataillone

erhålt einenAdjutant,einen mit den Feldbataillonen marſchirende aus 2Offizieren, des Regiments. Das Depotdjutan t urs Oberchirurg , einen Untera

und einen Tambo

under aus Mann 47 en vonn 53 einem12 Unterſ ausoder fiziere die Corporal, welcheeigends dazu eryannt werden . Das , worunt undoder Soldat Unteroftab 13

Depot wird immer von dem Major befehligt. Der Uns en ſind, gen nde die terricht wird von einem Compagniecapitain unter Ues beſteht; begriff derDepot nicht Equipa Führer re, einen n hat 2 Offizie Sectio bleibe andere im 2

berwachung des Majors geleitet. So oft ſich gerade ein

leitet er den Unss Unterſtab von2 Mannund 112 oder 91 Unteroffiziere Bataillonschef in dem Depotbefindet, tungsrath und Soldaten . terricht. - Art. 5. Der Verwal

*) S. Nr. 45 der 4. M. 3.

des Depot

wird zuſammengeſeßt : aus dem Major als Präſident, aus dem Zahlmeiſter, dem Bekleidungsoffizier, dem dienſts

älteſten Capitain der Compagnieen und aus dem Adjus Politit der Verbündeten mit der Strategie fortwährend

tant; ſie ſind fåmmtlid, verantwortlich. - Art.6. Wenn im Streite lag, woraus verderbliches Zaudern und Plans ein Corps von dem Kriegos auf den Friedensfuß übers 2100

C

ihrem Beſtimmungsorte an noch auf einen Monat Fous

ragerationen für die Pferde, welche ſie wirklich beſigen ,

brachten ein neues Element mit in den Kampf: den

bis zu dem Belaufe der Anzahl, welche ihnen auf dem Kriegsfuß geſtattet iſt. - Art. 8. Der dein Zahlmeiſter

Enthuſiasm us får des Stampfes Zwed .

Jet

4 ) Es gibt drei Heerbildungsmethoden : freie Wers

beigegebene Lieutenant oder Unterlieutenant gehört zu bung, gezwungene Aushebung und geſegliche Verpflich, dem Regimentsſtab und wird der Compagnie, welcher er tung ( Conſcription .). Jede derſelben hat unter gewiſſen zählt , erſet. Bei ſtattfindender Trennung des Corps verſieht er bei den Feldbataillonen die Functionen des Zablmeiſters . Er hat zu ſeiner Hülfe zwei Secretáre , yon welchen der eine vom Gradé des Serſchanten iſt; fie zählen zu den Compagnieen hors rang. - Bei einem betaſchirten Bataillon , das ſeine eigene Verwaltung bat, -

N.

abging. Hieraus allein erflårt ſich das taktiſche Uebers gewicht der damaligen deutſchen Truppen . Sobald aber die Franzoſen ſich an taftiſche Diſciplin gemdhnten, war auch ihr taftiſches Uebergewicht entſchieden , denn ſie

beritten ſein müſſen, von dem Tage des Eintreffenis an

1

loſigkeit entſtanden. Die Sachen würden ſich indefjen

geht, ſo bleibendie Offiziere und Unteroffiziere, welche gleich von vorne berein ganz anders geſtaltet haben, den Friedesfuß überſchreiten, à la suite des Regiments wenn die Franzoſen mit ihrer modernen Fechtart auch und baben ohne Ausnahme auf die erſten Vacanzen taktiſche Diſciplin verbunden båtten, die ihnen ganz ihres Grades Anſpruch. - Art. In dem Art. 7. In dem in Art. 6 vorgeſehenen Falle erbalten die Offiziere, welche im Felde

EIL

3

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Umſtånden und in einem gewiſſen Sinne gute Soldaten geliefert. Die Söldner des Mittelalters, namentld, die Schweizer und deutſchen Lanzenknechte, Friedrich d. Gr. gezwungene Soldaten und Napoleons Sonſcribirte, has ben mandjes Blatt der Kriegsgeſchichte mit dem Glanze

ihrer Thaten angefült. Es läßt ſich deßhalb nicht gut

verſieht ein im Voraus bezeichneter Lieutenant die Funcs aus der Geſchidyte nachweiſen , weldies die beſte Heerbils tionen des Gebülfen des Zahlmeiſters. Zu ſeiner Hülfe

hat er einen Secretår, welcher Corporal oder Soldat iſt.

bungsmethode ſei, wenn man nur den allerdings wichs

tigen , aber doch immer einſeitigen Zweck: gute Soldaten zu haben , im Auge bat.

Der Theorie nach ſollte die freie Werbung die beſten

Sedanken über die neuere Heerorganiſation.

Soldaten liefern , und es ſcheint, als habe General Biss mark den Accent darauf gelegt. Die Erfahrung lehrt

( Fortſegung. )

indeſſen , daß es damit dieſelbe Bewandtniß bat, wie mit

3) Diſciplin und Zaftif werden zu allen Zeiten die Grundbedingungen des Sieges bleiben , ſo weit er

den früheren Wahifónigreichen . Durfte man bei jedem, der ſich freiwillig zum Kriegsdienſte meldet, ſo edle Abs

von unſeren Anordnungen und Einrichtungen abhängig gemacht werden fann . Die Wechſelwirkung dieſer beiden Bedingungen iſt nicht immer richtig aufgefaßt worden. Ohne Diſciplin gibt es keine Taftif, darüber ſind wobl Ade einverſtanden. Aber die Mittel , durch welche die Krieger in Ordnung und Gehorſam gehalten werden, bezeichnen auch die natürliche Grånze ihrer taftiſchen Chåtigkeitsweiſe. Wir haben dieſe Grinze in Obigem

ſichten vorausſeßen, wie ſie der Hr. Verf. unterſtellt, ſo wäre nichts dagegen einziiwenden. In den meiſten Fåls leu machen ſich aber dieſe Freiwilligen eine ganz irrige. Vorſtellung vom Kriegsdienſte, fie finden die Waffens übungen låſtig, die Diſciplin zu ſtreng, und werden oft die ſchlechteſten Soldaten . Ferner entſteht die Frage : ob man jeßt - wo Jeder, der zum Arbeiten Luſt hat und von aufgewecktem Geiſte

angedeutet, ſobald Zwangsmittel angewendet werden

C

iſt , ſein Fortfommen auf bequemere Weiſe findet,

müſſen , um ſid, Gehorſam zu verſchaffen. Daß dieſe bei durch freie Werbung nur ſo viel Mannſchaft aufbringen der früheren Heerorganiſation angewendet wurden und werden mußten , fann der Hr. General nicht ablåugnen. Daß demungeachtet diejenigen Truppen , in denen am meiſten geprügelt wurde, vor dem Feinde am beſten zus ſammenhielten und durch dieſes Zuſammenhalten oft den

werde, als zur Organiſirung der Stämme erforderlich iſt. In früheren Zeiten ſpielte der Soldat dem Bürger , und Bauersmanne gegenüber eine Rolle , die ihm ein geriffes Anſehen verlieh. Dieſe Stånde haben ſich alls måhlich fühlen gelernt, was wohl mehr eine Folge der

Sieg errangen, ſcheint zwar gegen unſere Behauptung geſteigerten Geiſtesbildung als der Revolution iſt, und zu zeugen , kann indeffen nicht als Beweis für das der eigentliche Soldaten ſtand iſt etwas in den Hins

Průgelſyſtem angeführt werden , denn bei der Gegens tergrund getreten. Den Kriegerſtand in der offentlis parthei wendete man dieſelben Mittel an und ſie hatte

den Meinung zu beben , gibt es kein beſſeres Mittel, als

aud feinen höheren Bildungsgrad .

die Kriegsdienſtpflicht auf alle Volksklaſſen auszudehnen , wovon eine Beſchränkung der Dienſtzeit die nothwendige

.

Viele Schrifts

ſteller haben den franzöfiſchen Revolutionsfrieg als den

Wendepunct der neueren Taktik bezeichnet, unð aus der Folge iſt. Man möge dieß nun als eine Uebergangss fiegreichen Erfolgen der erſten Feldzüge geſchloſſen, daß periode zu einer beſſeren Heerverfaſſung betrachten, oder der Enthuſiasmus boch über der taktiſchen Kunſt ſtehe. ſie wirklich für die beſte halten – wofür Vieles ſpricht -

Das erſtere iſt allerdings richtig, das letztere abergrunds genug ſo viel iſt gewiß,daß die allgemeine Kriegsdienſt falſch. Die diſciplinirten alten Banden der Verbündeten pflicht mit den Grundſåpen der neueren Staatsverfaſ. errangen in den meiſten Gefechten den Sieg über die ſung udllig übereinſtimmt, und die perſönlichen Rechte

undiſciplinirten Schaaren der Republikaner ,und zogen der Staatsbürger durch lange Dauer der Dienſtzeit zu

in der Hauptfache nur deßhalb den Kürzeren, weil die ſehr beeinträchtigt werden würden.

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Ueberhaupt handelt es ſich gegenwärtig nicht mehr Fortſchreiten zu höherer Vervollkommnung zu erbliken. darum , zu Gunſten eines Standes veraltete Juſtitutio: Jede åußere Erſcheinung iſt immer nur ein Zeichen, daß nen wieder einzuführen, ſondern darum : das Alte mit die innere Thätigkeit eine neue Stufe ihrer Vollendung dem Neuen in Einklang zu bringen , und die dargebotes erreicht habe. Das fleine unſcheinbare Saamenforn nen Mittel zur Begründung einer Militärmacht beſtens durchbricht die ſchwere Decke der Erde , und ſteigt int zu benutzen . Ueberdieß iſt nicht abzuſehen , auf welche ſchlanken Halmen aufwårts . Wer verlieh ihm dieſe wuns Weiſe man im Nothfalle die Militármacht verſtårken

derbare Kraft ? Auf der hódíten Spite entfaltet ſich

will, wenn das fribere Syſtein wieder eingeführt werden die Achre, ein Saamenforn bringt dreißig, oft bundert foll, denn das Aufbieten von Landwehren hat für den andere hervor. Gedanfenlos geht der Menſch an ihm Stant febr große Nachtheile und gewährt nur ſchwade vorüber , nur der Beobadyter bleibt ſtehen und verliert Unterſtützung, weil ihnen die taftiſche Diſciplin fehlt, ſich in Betrachtungen , die ihm Auffdluß geben über ohne welche der Enthuſiasmus nur zum Verderben führt. Manches, was Anderen råtſelhaft ſcheint. - So iſt es 5) Kein Geſchichtskundiger wird beſtreiten , daß kleine auch in der geiſtigen Welt. Eine Idee erzeugt hundert Staaten nur durch ſorgfåltige Ausbildung und fluge Ans andere, welche mit den ålteren Ideen natürlich in Streit wendung ihrer Militärmacht groß werden fónnen. In gerathen müſſen , weil ſie von anderen Geſidytspuncten -

dieſer Beziehung unterſchreiben wir gern den Satz : daß

ausgehen . Die literatur enthält Streitigkeiten dieſer

ein ſtehendes Heer dae gute Prinzip der Staaten ſei. Art in Menge. Jeder Schriftſteller ſucht die Richtigkeit Weit weniger Täßt ſid, jedod , nndyweiſen , daß die ſte: ſeiner und die Unhaltbarkeit der Anſichten reines Gegs benden Heere immer zum Heil der Nationen verwendet ners zu beweiſen, und der jahrelange Streit endigt rics

worden ſind , und wollte jemand das Gegentheil bes entweder durd Sieg oder gegenſeitigen Vergleid . und baupten, ſo würde es ihm wenig Múhe foſten , Belege ſollte es in der politiſchen Welt anders ſein ? dafür aufzufinden . Wir ſpielen damit feineswegs auf In älteren Zeiten herrſchte Willführ, die Rechte

die Unterdrückung der Volfsaufitinde durch das Militár der Menſden wurden von den Gewaltigen mit Füßert an , deren Tendenz von jeher verſchieden war, ſondern getreten ; man kann dieß in jeder Geſdidite des Mittels erinuern nur an einige muthwillig und ungerechterweiſe älters leſen. Jeßt herrſchen Befehe. Was iſt beſſer ? begonnene Kriege , die eine Reihe von Unglüdsfållen Auch die Gewaltigen wurden ſonſt von den Gewaltiges 11ac, ſich zogen , denen nid ) t blos die Heere, ſondern auch

ren gemißhandelt, ein Wink war oft binreichend, ſie zu

die Staaten unterlagen. Bei der neueren Heerverfaſs todten. Jest ſtehen ſie unter dem Schuße der Geſeße, ſung bat die Politik andere Rückſichten zu nehmen, und ihr Leben, ihre Freiheit, ihr Eigenthum ſind nicht mehr darf hinſid)tlich der Kriegserklärungen nicht mehr ſo gefährdet. Alle Menſchen haben dadurch gewonnen, nur leichtſinnig verfahren . Der Hr. Vf. führt England als Beiſpiel an, daß

eine ſtehende Armee geworbener und permanenter Kries ger der Freiheit der Bürger nicht gefährlich rei. Es håtte ihm aber auch beifallen ſollen , daß die Verkürzung der Dienſtzeit und die in den meiſten deutſchen Staaten eins geführte neue Heerverfaſſung ſich bei Volfsaufſtånden nodi feineswegs nachtheilig erwieſen hat. Wurden nicht

Die wirklichen Böſen verloren .

Dieſer Kampf zwiſchen Willkühr und Geſekmåßigkeit hat Jahrhunderte gewährt, der Sieg wurde mit Blut, erkämpft. Revolutionen bezeichnen dieUebergangspuncte . Das Menſdengeſchlecht konnte långſt am Ziele ſtehen , þåtten die Sieger nicht oft Idywache Momente gehabt, in denen die Früchte ihrer Siege zum Theil wieder vers loren gingen , worauf die Nachfommen der Sieger ſich

gerade in Württemberg und Preußen, wo bekannt wieder unter das alte Jodi beugen mußten . Der Kampf lid, die fürzeſte Dienſtzeit angenommen iſt, die Unruhen am ſchnellſten unterdrückt ? Von dieſer Seite haben die

mußte deßhalb von Zeit zu Zeit erneuert werden und er iſt auch jeßt noch nicht zu Ende.

Staaten aiſu am wenigſten zu befürchten, und es kommt in dieſer Beziehung hauptſåd ,ſich dnraufan : daß die Geſetze den Bedürfniſſen der Zeitvertheidigt angemeſs ſen ſindgerecht . Solcheund Geſeke werden ſtets fräftig und überhaupt nur von einer fleinen Anzahl Böswillis ger angegriffen . Der Wilführ hingegen mng beut zu Tage Niemand mehr dienen, der Verſtand und Ehrge,

Und dieſes Strebent nach geſetzmäßiger Ordnung und Freiheit , worin die Stärke und Feſtigfeit der Staaten beſteht, weiſe Fürſten Gefeßbücher zu grün den undwelche zu befeſtigen ſuchtendurchdieſes von dem Lenfer aller Welten der Menſchheit cingefldßte Streben nach Vervollkommnung des Staatenlebens ſollte ein boſes Prinzip " ſein ? Wenn man die åußeren Erſcheinunts

fühl beſikt. Man denke an Franfreich ! DAS ,, boſe Prinzip, " welches der Hr. Perf. ſtas

gen mit den inneren Urſachen verwechſelt, ſo entſteht die

tuirt, iſt der Teufel in Menſdengeſtalt, der zu allen Zeiten ſein unbeilvolles Weſen getrieben hat. Der Des finition nach muß man aber den Zeitgeiſt darunter vorausſeßen . Ref. hålt ich nicht für competent , zu

wird zum Mörder ſeiner Mitmenſchen ; der weiſe Geſells geber, welcher die ſo leicht in Wilfábr ausartende pers ſönliche Freiheit zügelt, wird zum Deſpoten ; das Streben nach Vervodfommnung, der Kampf für Menſchenrechte

größte Begriffsverwirrung daraus. Der tapfere Soldat

unterſuchen : ob Graf Bismart den Geiſt ſeiner Zeit wird zum Verbrechen . Wo iſt hier die Wahrheit und verſtanden habe , fann aber folgende Bemerkung nicht wo die Scheinwahrheit ? unterdrücken . Im materiellen wie im geiſtigen leben iſt ein immers währendes, wenn auch bisweilen faum bemerkbares ,

( Fortſ. folgt )

( Hierzu die Beilage Nr. 4. )

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung: C. W. feste in Darmſtadt und in deffen Drinin gedrudt.

Mittwody , 14. Sept. 1831 .

Nr. 74 .

ITA

Allgemeine Militár - Zeitung. Belgien . Durd) eine Ordonnanz vom 19. Auguſt iſt die Eins theilung der Provinzen in 4 Militardiviſionen

ſeinen Vorſchlag in Erwägung ziehen werde. Der Ge. neral Bugeaud ſtimmte demſelben bei ; eben fo Herr Gaminade und der General famarque . Legterer

aufgehoben worden . Die Commandanten der Provinzen außerte unter Anderem , er fónne esgar nicht begreifen , correſpondiren unmittelbar mit dem Kriegsminiſter. -

weßhalb die Miniſter ſich ſo hartnidig der Aufhebung

Die Armee wird in 3 Diviſionen, jede von 2 Brigaden der beiden Verordnungen vom 28. Juli und 1. Auguſt

ringetheilt. Die Savalerie bildet eine Diviſion von 2 1815 widerſeßten. Daß dieſe Verordnungen überhaupt Brigaden leichter und 1 Brigade ſchwerer Cavalerie. erlaſſen worden, erflår..ſich aus dem damaligen politis

Die Gendarmerie verſieht wieder ihren gewöhnlichen ſchen Zuſtande der Dinge, wo der Monarch noch von fönnen : l'Etat c'est moi. Jest aber,

Dienſt ic.

ſich habe ſagen

Am 30. Auguſt hat der König die Generaldirecs wo der König, wie Napoleon im Jahre 1815, unter Zus tionen der Artillerie und des Geniecorps aufgehoben, ſtimmung der Nation herrſche, ſei durchaus fein Grund -

und an deren Stelle werden Generalinſpectionen errichá mehr vorhanden , den Offizieren der hundert Tage ihr tet. - Brigadegeneral Goblet iſt zum Generalinſpector Redt zu verweigern. Auch Napoleon ſei damals vom --

1 2

der Feſtungswerfe und des Geniecorps ernannt worden. Fra xfre i dh.

Polfe zum Souverain proclamirt worden und habe ſos nach fraft eines Rechtes geberrſcht, das man , obne gegen ſeine Ueberzeugung zu ſprechen , nicht in Abrede ſtellen

In der Sißung der Deputirtenkammer vom 26. Auguſt snotivirte Hr. Boiffy d'Anglas ſeine Propoſition zu Gunſten der in den hundert Tagen promovirten Offiziere und Ehrens legions - Ritter.. Dieſe, bemerkte er , båtten immer gehofft, daß die Regierung Tie wieder in den Genuß ihrer Rechte , deren ſie durch ſie die Verordnungen vom 28. Juli und 1. Auguſt 1815 beraubt worden, einſeßen würde; zahlreiche Bittſchriften waren dieſerhalb bereits bei der Kammer eingegangen und dem Miniſterium überwieſen worden ; das Petitions:

konne ; wenn dieſes Recht aber auch beſtritten worden , ſo ſei Napoleons Regierung damals wenigſtens eine Rei gierung de facto geweſen , und man brauche weber die Meinung der Publiziſten zu befragen, noch die Statuten Heinrichs VII. nachzuſchlagen , um eine Gewalt, ohne welche das Staatsgebäude zuſammengeſtürzt wire,, ats legitim und obligatoriſch anzuerfennen . ,, Wenn man gleichwohl“" , ſo ſchloß der Redner, ,, aus Sparſamkeit die in den hundert Tagen bewilligten 1500 Grade nicht anerkennen will, ſo wird man ſich doch gewiß nicht mins

recht aber würde völlig illuſoriſch ſein, wenn die Minis

der ſtreng hinſichtlich der von der vorigen Regierung

ſter auf die ihnen zugetheilten Reclamationen feine weis tere Rúfſicht nåhmen; wollte man in dem vorliegenden Falle vielleicht als Grund anführen , daß es an pecus niåren Mitteln feble , um den in Jahre 1815 Promos virten nachträglich ihren Gehalt auszuzahlen, ſo laſſe ich hierauf ganz einfach crwiedern, daß man die damals ertheilten Grade anerkennen fånne, ohne dadurch zus

ausgegangenen Beförderungen beweiſen. Us Napoleort im Jahre 1814 abtrat, ſtanden auf der Armeeliſte nur jeßt wiſſen , m .H., wie viel Generale ludwig XVIII. ernannte ? Schlagen Sie den Almanach von 1816 nad, hier finden Sie ſtatt 168 Diviſionsgeneralen deren 489 und ſtatt 334 Brigadegeneralen deren 815 ; in Summa

gleich ein Recht auf eine nachträgliche Auszahlung des

1304. ( Senſation.) Nur wenig fehlte noch, und wir

168 Diviſions- und 334 Brigadegenerale. Wollen Sie

Gebalts einzuräumen. Der Redner ſuchte indeſſen durch wåren in das Jahr 1785 zurückverſekt worden , 100 Zablen zu beweiſen, daß, wenn man auch den Offizies Frankreich 1326 Generale zählte. Zweimal hat die vos ren und Ehren -Regions- Rittern der hundert Tage das rige Kammer auf die Beſchwerden unſerer Tapferent

Marimum der ihren reſp. Graden entſprechenden Pens Rudſicht genommen und ihre Petition den Miniſtern ſlon bewilligen wollte, hieraus immer nur eine jährliche überwieſen ; Sie werden indeſſen weiter gehen, m . H., zumi Mehrausgabe von 530,000 Franken entſpringen würde ; Sie werden zwei Berordnungen , die dem Gefeßetreteit , ein ſo geringfügiger Gegenſtand, meinte er, daß es kaum derlaufen und wohlerworbenen Rechten zu nahé der Mühe werth ſei, darüber ein Wort zu verlieren. Er vernichten und dadurch die Hingebung und don Muth

boffe nach dieſer Auseinanderſebung, daß die Rammer unſerer Armee verdoppeln ." Der Marſdal Soult,

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der hierauf das Wort ergriff, gab rein Bebauern zut commandiren oder commandirt haben, oder welche hobe erkennen , daß er nicht frühzeitig genug erſchienen ſei, Stellen bekleiden , für geleiſtete Dienſte oder ausgezeich , um den erſten Theil der Rede des Herrn tamarque zu nete Thaten ſeit ihrer Ernennung zum Großoffizier . bören ; der letzte Theil derſelben veranlaffe ihn indeffen Nichtactive Militårs fénnen nicht vorgeſchlagen werden ; zit folgenden Bemerkungen , damit die Rammer den in wenn ſie vom Penſionsſtande ſind , ſo tången ſie nicht Rede ſtehenden Gegenſtand nicht aus einem einſeitigen mehr vom Kriegsminiſter ab , und müſſen ſich an den Geſiditspuncte auffaſſe. Es handle ſid, nämlich nicht Großkanzler der Ehrenregion wenden . blos' von den Ernennungen , die nach Napoleons Rúds

kehr nach Paris erfolgt wiren , ſondern zugleid, von m er bereits im April noch von , die erferner denen nach der folchen1814 , die, nachde er greich abgedanft, n Rückehr von Elba vorgenomme habe; nod andere Ernennungen ſeien voit den in Mainz, in Belgien oder

Mer i fo.

Das merikaniſche heer foll , bem ben Raminernt

kürzlich vorgelegten Generaletat zufolge, aus 61,010 Mann beſieben , wovon 23,437 Mann das ſtebende Beer und 37,573 Mann die Landwehr bilden . Die dem

an den Pyrenåen commandirenden Generalen ausges Kriegøminiſteriuin für das Etatsjahr vom 1. Juli 8.3. d gangen ; endlich habe auch noch die proviſoriſche Re, bis zum 30. Juni 1832 bewilligte Summe belauft ſich gierung nach der Niederlage bei Waterloo verſchiedene auf 14,568,943 Peſos. Die Koſten für die Marine find

Promotionen vorgenommen . Hieraus ergebe rich hins für denſelben Zeitraum auf 302,507 Peſos veranſdlagt. l'ånglich, daß nicht alle dieſe Beförderungen in eine und dieſelbe Kathegorie gebracht werden fónnten ; mehrere davon ſeien nach der Rückkehr fudwigs XVIII. aners

Oldent burg.

Seit dem 1. Febr. 8. I. iſt für das Großherzogthum

Oldenburg ein neues Geſet über die Wehrpflichtigs

kannt, andere minder begründete verworfen worden. Feit inKraft getreten ,, nach welchem die Bewaffnung Militárs, ſondern des Alles dieß gelte nid) tblosvon den Landes in ,, Contingent" und „ Reſerve" zerfáat. des Landes n auch von den Ehren - Legionsritter . „ Was nun die Res clamationen betrifft, " åußerte der Miniſter am Schluſſe ſeines Vortrages, ,, die ſeit dem Juli v . I. bei der Kams mer eingegangen und uns überwieſen worden ſind , ſo babe ich es mir ſtets zur Pflidyt gemacht, ihnen vor allen

anderen den Vorzug zu geben . Demgemäß ſind die

Die Dienſtzeit für jedes iſt auf rechs Jahre feſtgelegt,

in gewöhnlichen Zeiten iſt jedoch die zum Contingent gebórende Mannſchaft nur 1 '/, Jahr bei der Fahne, die übrige Zeit aber beurlaubt, bis auf eine vierzehntågige, jáhrlich ſich wiederholende Uebungszeit ; die Mannſchaft Der Reſerve wird im Frieden nur die erſten 6 Wochen

Militärs der hundert Lage bei der Befeßung erledigter ihrer Dienſtzeit hindurch eingeſtellt. Wehrpflichtig ſind, m

Stellen ganz beſonders berückſichtigt worden ; aber die nach zurücgelegte 20. Jahre, alle waffenfähige Inláns Regierung glaubt nicht, daß es ihre Pflicht' rei, alle ber, obne Unterſchied des Standes , nur werden die eins

Ernennungen aus jener Zeit in Male anzuerfennen, zigenSöhne undErnährer einer Familie uc., die Se. indem es mehrere darunter gibt, die nicht unbedingt zuminariſten , die Studirenden , die Schiffécapitaine und rechtfertigen ſind." Nach einigen kurzen Gegenbemerkun. geſchicte Matroſen zur Reſerve genommen. Stellvertres Giner Anordnung voin 4. Juni ls lamarque , worin gen des Genera dieſer den wider: guten Àbſichten desMiniſtersvoulommene Gerechtigkeit ſeine tungiſterlaubt. zufolge iſt jedem Regiment ( dasoldenburgiſche Bundes ,

ng zuziehenng Propoſition inbeſchloß ere wurde los contingent beträgt 2178 Mann ) geſtattet," 2 Freiwillige Erwägu ; lett einſtimmig, fabrenließ, dieVerſammlu , zu fünftigen Offizieren anzunebmen . Dieſelben müſſen nad den Bureaus zur Prüfung überwieſen.

von guter Herkunft ſein , erträglich ( ? ) ſchreiben , die

In einer Inſtruction des Kriegsminiſters , worin 4 Species und die Brüche rechnen fónnen und die Ans er die Bedingungen der Aufnahme in den Orden der fangsgründe der Geſchichte, Erdkunde und franzöſiſchen -

Ehrenlegion *) in Erinnerung bringt, wird über das Fortrúden indie böheren Klaſſen dieſes Ordens folgens der Grundſaß ausgeſprochen : Das Offizierskreuz erhala em en ichnete ffizie von gleich Beamt und e dieoder Stabso die für tereDienſt ten Hands ausgeze geleiſte Range

Sprache inne baben. Pre u B e n.

Auf allerhódyſten Befehl hat die fónigl. Armee, zum

Anbenken deg verewigten General Feldmarſdalls, Sra . lungen ſeit ihrer Ernennung zum Ritter; das Gommans fen . Gneiſenau, auf 8 Tage Trauer angelegt. deurfreuz die Generalieutenante , Generalmajore , die die Oberſten für geleiſtete Dienſte oder glånzende Tha, ten ſeit ihrer Ernennung zum Offizier der Ehrenlegion ; z .des Großoffiziers mit Stern die Generals das Kreu nte

Beamten von gleichem Range und nur ausnahmsweiſe

Gedanken über die neuere Heerorganiſation . ( Fortſegung . )

,, Das Hauptmoment , ſagt General Bismark an lieutena und die mit dieſen in gleichem Range ſtehens einem anderen Orte, worauf bei der Organiſation det den Beamten , für geleiſtete Dienſte ober ausgezeichnete Kriegsvóſfer Alles ankommt, iſt die Dignitát ( Würde )

Handlungen ſeit ihrer Ernennung zum Commandeur ;; desStandes.. Allein eine Dignitåt des Standes gibt Großkreuz mit Stern und großem Band die endlich das Marſchålle yon Frankreich , die Großwürdentråger des

es ohne Permanenz der Dienſtzeit nid)t. Eine bloße

Nationalbewaffnung hebt die Dignitát des Kriegerſtan . Reiches, die Generallieutenante , welche Armeen en chef des auf , und macht Alles von dem guten Widen abs ) Siehe Nr.43 der 2. M. 3. vom Jahr 1827 und Kr. 1 vom hångig . - Der erſte Saß iſt vollkommen richtig, der " lt eine Beleidigung für alle Heere, bei denen Nr , *) zweite enthä .

Jahr 1830 .

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feine Permanenz der Dienſtzeit ſtattfindet. Der dritte

mee , und folglid, dasjenige des Staates auf's Spiel.

Sat dürfte zu erörtern Teint.

Denn in einer rolden Armee runt fein Element, welches

Verſtehtman unter ,, Nationalbewaffnung eine aus dem Unglůck die Stirn bieten fann : der Verluſt einer dem Stegreif gebildete landwehr, ſo wäre die Behaups Schlacht loſt fie auf. Auf dem Feldherrn , der an der tung allerdinge richtig. Verſteht man aber darunter ein Spiße einer ſolchen Urmee auf deni taftiſden Kampfs Heer geſetzlich zum Dienſte verpflichteter Streiter mit felde zu erſcheinen berufen wird, liegt die Paſt eines

möglichſt beſchrånfter Dienſtzeit, ſo iſt nicht gut einzus feben, wie fern die Würde des Kriegerſtandes dadurch aufgehoben, und alles von dem guten Willen abhångig gemacht werden ſoll. Die Würde eines Standes hångt

ſchweren Geſdickes. Bor ſeinen Augen öffnet ſich ein Abgrund: er ſieht ihn, er möchte zurüctreten, aber ſein Geſchick beherrſcht ihn und reißt ihn fort. Traurige lage eines Mannes, der verantworten ſoll, was er nicht veis

von ſeiner Beſtimmung ab, dieſe wird durch die lange ſchuldet bat." - Traurige lage eines Polfes, ſest Ref.

der Dienſtzeit nicht verändeit. Der gute Wille fann bei binzu , deſſen Heer permanenter Krieger geſchlagen wird, furzer Dienſtzeit nicht ſo oft gemißbraucht werden , er és ſteht ihm fcin zweites Heer zu Gebote, denn ein alls bleibt niſo eher in Kraft, während man ſonſt bei alten gemeines Aufgebot würde jeßt nicht einmal 311 Stande Soldaten oft eine verderbliche Gleidigiltigfeit wahrnahm, fommen, und der Sieger fann nunmehr ungebindert im lande berumziehert. Ein Heer von z. B. dreijähriger

die bisweilen ſogar in Ungeborſam ausartete. Zwiſchen zwei Ertremen gibt es eine Menge Mittels ſtraßen, die ſicherer zum Ziele führen; jeder Staat muß dahin trachten , eine ſolche aufzufinden , die ſeinen Ins tereſſen am meiſten zuſagt. Die permanente Dienſtzeit aller Krieger iſt eben ſo gut ein Ertrem , als die eins jährige Dienſtzeit oder wohl gar die Abſchaffung der ſtehenden Heere. Beide Syſteme haben für den Staat

Dienſtzeit hat immer Feſtigkeit genug, um jeden Kanipf zu beſtehen , und überdieß einen Růdhalt von wenigſtens breifacher Stårfe. ,, Befinden ſich beide Heere in gleichem Verhältniſſe nach dem Grundſatge der furzen Dienſtzeit organiſirt, ſo entſdyeidet zwar mehr der Zufall den Ausgang der Schlachten, allein der Beſiegte iſt immer verloren, weil

fajt dieſelben nachtheiligen Folgen .

ſeinem Heere die Elemente fehlen , welche nach einer

Weiterhin ſtellt der Hr. Derf. Betrachtungen an, die verlorenen Sdılacht noch Stårfe geben: Diſciplin und ungleich richtiger ſind , und hier um ſo weniger übers Taftit. Der Sieger überzieht dann im Rauſche des Tris gangen werden dürfen , da die Reiterbibliothek nur von umphes 098 ihin durd, den Sieg preißgegebene land , einer kleinen Anzahl Offiziere anderer Waffen geleſen deſſen Verwüſtung durch eine Armee, obne Diſciplin ges . werden möchte. Vielleicht trägt dieſe Mittheilung etwas wiß iſt ." - Wenn in einem Heere, nach dreijähriger dazu bei, das juste milieu herauszufinden .

ununterbrodjener Uebung , nicht ſo viel Diſciplin und

,, Darin beſteht der große Vortheil einer Kriegerbils Laftit anzutreffen iſt, daß es auch nach verlorener dung, daß, während der Recrute erſt zur Diſciplin und Taftif erzogen werden muß , der nite , oder richtiger ,

Schlacht in Ordnung und Gehorſam bleibt, ſo verdies nen alle Offiziere caſſirt zu werden . Hier müſſen wir

gediente Soldat nur an Regeln gewieſen werden darf, doch an die Erfahrungen im Jahre 1813 appelliren ! ,, Dagegen bleibt einer Armee, organiſirt nach dein , Die furze Dienſtzeit bringt das Militår nie aus Grundſatze der langen Dienſtzeit, ſelbſt im Unglück noch der Erziehungsperiode beraus ; denn faum iſt die Bil, jene Standhaftigkeit , und jene günſtigen Wechſelfålle, dung der Neuausgehobenen auf dem Puncte, wo ſie welche Diſciplin und Taftif nie verſagen. Denn in welche aufhören Recruten zu ſein , ſo werden ſie ſchon wieder Wagſchale ſich auch immer die Entſcheidung des Krieges entlaſſen, und der Lehrcurſus fångt mit einer neuen werfen mag, durch denkwürdige und núblidhe Beiſpiele Aushebung wieder von vornen an. Dieſes Syſtem gibt hat uns die Geſchichte belehrt, was wir von Armeen zu keine gedienten Krieger , und erfüllt ſomit den Zweck erwarten baben , denen jene Bildung mangelt , welche nicht, den eine vollkommene Kriegsorganiſation und Bils nur die Permanenz oder das Syſtem der langen Dienſts

um des Vollzuges gegebener Befehle verſichert zu ſein .

dungsſyſtem haben ſoll. Die Eurze Dienſtzeit liefert im-

zeit zu geben vermag . Wohin der Blick ſich auch wens

mer nur Soldaten aus dem Stegreif, und die Dignitåt des Standes geht in ihr unter. - Die kurze Dienſts Zeit macht die Nationen wehrhaft und erhöht die Würde des Kriegerſtandes , weil Arme und Reiche, Bornehme und Geringe ihrer geſeßlichen Dienſtpflicht Genüge leis

det, nach welchem Welttheil, nach welchem Zeitabſchnitt der Geſchichte, immer zeigt er uns den Triumph der Diſciplin und Taftif, Reſultate der langen Dienſtzeit." Auch im Jahre 1806 ? Das Seitenſtadt dazu lieferten die Franzoſen 1812, obgleich hier mehr Eutſchuldigungos

-

ſten müſſen. Ein taftiſch geübtes Heer iſt viel werth ; gründe vorwalten. aber eine in den Waffen geübte Nation iſt mehr werth .

„ In einem wohlgeordneten Kriegsorganismus ſoll

Beide Zwecke können nur durch kurze, nie durch permas Alles wie Planeten in den ihnen zugehörigen Kreiſen nente Dienſtzeit erreidyt werden .

fich bewegen. Alles hat ſeinen, von lange her angewies

,,Eine Armee, nach dem Grundſake ber kurzen Dienſts zeit organiſirt, bedarf viel Zeit, um faftfeſt zu ſein , und iſt man genothigt, mit einer rolden Armee ichnell einem Heere entgegen zu geben, welches nad dem Grundſaße ber langen Dienſtzeit organiſirt iſt, ſo werden alle Bes wegungen ſchwankend, alle Unternehmungen unſider,

ſenen, und jedem Einzelnen wohlbekannten Plas. Der . Feldherr, oder der monarchiſche Wille, bildet den Mits telpunct dieſer regelmåßigen und geordneten Bewegung : das Ganze gehorcht unveränderlichen Geſeßen . Diſciplin iſt die Grundlage aller Laftif, der Kompaß aller Ope . rationen. Nechte Diſciplin iſt die Tochter von erhobtem

und eine verlorene Schlacht reßt das Schickſal der Ars Ehrgefühl, erzeugt von der Vaterlandliebe und der Treue

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für den Landesvater . "

Dieß möge unſere vorige

592

Lite r a t u r.

Bebauptung, in Betreff der Diſciplinund Taftit drei: Erfahrungen über die Fabrifation und Haltbarkeit des jåbriger Krieger, unterſtüßen. Graf Bismart gibt bier ſtilſdweigend zu, daß die å chte Diſciplin etwas mehr ſei, als das Product der Gewohnheit und des Beiſams menlebens .

eiſernen und bronzenen Geſchůßes , geſammelt von

Dr. Moriş Meyer , f. preuß. Hauptmann beim Kriegsminiſterium . 8. Peipzig 1831 .. 138 Seiten.

Damit dem Metallurgen klar werde, was er in Bes ,, Die Idee Vaterland, dem mit Krieger nicht ziehung fehlen darf, iſt von bei edlen Dörfern dieimmer der Diſcí: auf die Anforderungen an Geſchůzmetall zu ſeinerſeits habe, undſeindamit Artilleriſt plin identiſch. Ein guter Unterthan wird auch ein guter erſtreben erfenne, wie Tadelauch Geleiſteten weit bisher des der wirts

unterwirft Soldat: ſich den fließt . Denn aus dies ſer Vaterlandsli Duelleerder die Ehrfurchtli ebe Geſetzenauch ch durch die Erfahrung und wie weit nurauf ein ans gegen die Kriegsgeſete, ſo wie gegen die, dieſe Geſete geerbtes Vorurtheilbegründet fei, wil der Verf. dieſes

der bandhabenden Offiziere ; 'aus dieſer Quelle fließt jener Artilleriſt machen muß, genauer erörtern und durd, eine paffive Gehorſam , jener heroiſche Muib , und jene Vers

Zuſammenſtellung meglichſt ſorgfältige aller adhtung desTodes, ohne welche derKriegerkeinenWerth Erfabrungen und Fabrikation über die Haltbarkeit ,welche geſchichtliche

hat." - Stinimt mit Rcfs . Bemerfangen völlig überein. der Geſchůße befannt geworden ſind, die Leiſtungen des ,, Es gibt Begriffe, von denen oft ein willführlicher

gründlich mit jenen Forderungenvergleichen. Gebraud), gemadtwiró . Und wenn ein folder willführ: Metallurgen im auseinander geſebten Ans Unter die forderung en das Geſchů s metait rechnet der Widerſpruch an1. Kapitel ſteigt die findet, ſo licher Gebrauch feinen Kühnheit der Schlußfolgen bis zur Verwirrung alles f. mit Recht ein bisher nicht gehörig beachtetes Erfors

deſſen, was tauſendjáhrige Geſchichte långſt entſchieden bat. Zu den Begriffen jener Art gehört der von den

derniß , die Elaſticitát, damit die durch das ſtoßweiſe

Erſchütterun: Pulvers erzeugten des entzündeten Nationalarmeen. Dieſe Begriffe ichieben die Dignität Wirten nicht die Cobåſion primitivezerſtören. Angeführte Beiſpiele zeigen , daß eineallmåblich eines Kriegerſtandes hinter die GrånzederGegenwart. gen Cobáſion durchkleine, Allein die Declamationen der ſogenannten Volkstribunen aber båufige Erſchütterungen untergraben werde.

gegen eine geregelte Kriegsmacht haben ſich in der jüngs ſcheinenſonſt gute eiſerne Geſchůbe , zufolge einiger ,

ſten Zeit als verdachtig crwieſen... - Das haben wir långſt auch gemeint.

allerdings iſolirten Erfahrungen durch einen längeren

Iſtübrigens eine Anſicht oder eine Begebenheit reif, dung fandtranspo rt ſchwächer zu werden, und dieſe Schmå. der Coheſion durch fleine Erīdütterungen dyreibt aufhaltene: Streben der Gegenz der Vf. dem Mangel an Elaſticitåt zu.. 28 Kapitel. Er: derlich. So bat das revolutionär wart die Wichtigkeit der ſtehenden Heere, im Intereſſe fobige. Der Bf. hat Gelegenheit gehabt, den der Guß Ges ſehr des Grundſakes derSicherheit, jedem rechtlichenBürger bieter Gewüßein verſchiedenen Påndernund unter den dargeſtellt. Er weiß ,daß ihm gegen das zweideutige wielerGeſchüße in verſchiedenen Ländern und unter den Glück, welches die Boſen , die Aufwiegler ihm verſpres verſchiedenſten Umſtänden zubeobachtenund dabei man,. den , nad, Innen und nach Außen, nurderbewaffnete derlei Verſuche und Vergleiche anzuſtellen ; er hat ſich dabeiwiſſenſ redlichſt bemüht , diepraktiſ vorfommenden Råthſel auf eiſerne Arm des Kriegers Sicherheit gibt. Handlungen dem chaftli chen und chen Wege zu löſen , und beudzleriſchen Reden fich lange zu verbergen wußten. Die iſt zu der Ueberzeugung gelangt, daß man aus faſt allen verurtheilen die Unrubeſtifter , deren Gomplotte unter

Staatsgewalt, weldie fürdie Sicherheit der Reiche zu

Eiſenerzen Geſchüßegießenkönne, die billigen Anfordes

wachen hat, denkt jetzt auf Befeſtigung der Erecutivges walt. Es gibt keine großere Zyrannei, als der Deſpo's tismus einer Volfsherrſchaft. Hieran zweifelt Niemand , ausgenommen diejenigen , welche andere Gründe als die derallgemeinen Freiheit und Sicherheitzu verdeckenhaben.

rungen entſpreden und wenigſtens ſo viele Schüſſe aus. halten, daß ſie ſich bezahlt machen. Er theilt ſehr intereſo ſante Nachrichten über Verſuche mit eifernen Geſchüßen in Schweden, England, Franfreich, den Niederlanden , Preußen , Württemberg und Sadſen von den älteſten

bis auf die neueſten Zeiten mit, und überal verrathen

DerKrieger. Grundſatz Sicherheit bedarf musin der Derder Heroismus fann aberdennurHerois. in der wichtige Bemerkungen den Chemifer. Das 3. Kapitel Permanenz der Dienſtzeit fic, entwiceln . ( ? ) ( Dieß ſteht

Orað der Tauglichfeit des verídiedenen Ges

mit Obigem im Widerſpruch, iſt auch an ſich ein unbalts ſchůßmaterials – enthält unteranderem einigeAndeus barer Sab.) Der Enthuſiasmus gibt zwar aud Thaten, tungen für die Conſtruction und den Guß neuer eiſerner allein der Enthuſiasmushat in ſeinem launenhaften Geſchuße. In dem. 4. Kapitel – Jeßiger Stand der -

Gießkunſt – werden die Prozeduren nåber betrachtet,

Wechſel feine feſte Baſis. Wir inüſſen ihn daber außers balb des Girfels legen, in dem die verſchiedenen Milis tårſyſteme ſich bewegen, und froh ſein , wenn ſeine Mits

verſchiedener Länder gemacht wurden , auf allgemeine Prinzipien .

wirkung in ganz außerordentlichen Fällen ſich nicht ver:

zurückgeführt. Dieſes Kapitel enthält zahlreide, ſehr widtige und,

deren man ſich gegenwärtig bedient, ſo wie die lokalen Erfahrungen , die über die Fabrikation methoden in den Hütten und Gießereien

neueAndeutungen für Gießereien und ſagt. Der Heroismus wådiſtaus einerPflichtgefühl planmäßigen adminiſtrationen fo vielRef. bekanntiſt,ganz , die viele Geldüge gießen laſſen ; Undeutungen, Und das Kriegerbildung berauf." ſollte nidt auch zu Thaten antreiben ? ( Fortſefung folgt. )

die um ſo werthvoller erſcheinen , als ſie aus einer genauen unters

ſuchung des als vorzüglich bekannten ſchwediſchen Geſchügeifens' und angeſtellten Vergleichungen hervorgegangen ſind.

Tiedigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung: C, W. feble in Darmſtadt und in deilen Offijin gedruct,

Samſtag, Nr. 75 .

17. Sept. 1831 .

See

Allgemeine Militar - Zeitung: Sedanken über die neuere Heerorganiſation.

wird ſich zur heroiſchen Tugend ſteigern und ſein Leben für Erhaltung einer Ordnung wagen, von der ſein eiges

( Fortſegung . )

nes Daſein abbangt. Die Geſchichte, Togar die unſerer

„In dem Gemüthe und in der Seele gedienter Kries Tage, belehrt ihn, daß, wenn der Thron umgeſtürzt ger lebt der Kriegsherr, und die Ehrfurcht für ſeine erhabene Perſon iſt identiſch mit der Vaterlandsliebe. Die Ordnung und der paſſive Gehorſam , an welche die Diſciplin ihn gewohnt bat, ſichert zugleich das Anſehen der Regierung und den Vollzug der Geſeße. Der König,

wird , und der Staat eine andere Ordnung annimmt, das ſtehende Militår als erſtes Opfer fåut, und das Heer ſeine Eriſtenz verliert.“ Dieſer Satz enthält einen der ſchönſten Beweiſe für

den Vorzug der permanenten Dienſtzeit; demungeachtet

und in ſeinem Namen die Befehlsperſonen , treten mit darf man ſich durch die beredte Sprade des Hrn. Vf. den Soldaten in ihre Privatverhältniſſe ein. Das Das nicht irre führen laſſen. Seit die Könige nicht mehr ro terland wird ihnen das Höchſte, weil das Vaterland in der Gegenwart und Zukunft für ſie ſorgt. Sie widmen

hoch über den Vólfern ſtehen , ſondern ſich ihnen auf conſtitutionellem Wege mehr genåbert haben, ſtchen ihre

ſich ſeinem Dienſte permanent, und erwarten dafür ges Throne auch ungleid feſter. Jeder gewaltſame Wechſel ſicherte Eriſteng, Beruhigung für die Zukunft und Ruhe

der Regentenfamilie hat

-

wie die neueſte Geſchichte

im Alter. Es iſt ein gegenſeitiger Contract, welcher den nicht minder lehrt - böchſt nachtheilige Folgen fürdas Staat mit ſeinen Kriegern verbindet. Und je volfom

ganze Volf. Handel und Gewerbe ſtocen, die Rapitas

mener dieſe Verbindung iſt, um ſo inniger verwebt fie liſten entziehen ihre Geldſummen dem öffentlichen Vers den Thron und die Nation miteinander, und zum Schuße febr, der Staatscredit ſinkt, und es gehören viele Jahre Beider ſteht die Kriegsmacht unter den Waffen . " -

dazu, ebe alle dieſe Wunden wieder geheiltwerden. Wer

Welcher Staat hat wohl Mittel genug , die alternden behauptet, daß ein ſolcher Zuſtand der Dinge keinen Krieger für ihre Zukunft unbeſorgt zu machen ? Hier nachtheiligen Einfluß auf die Privatangelegenheiten aller

bleibt die Wirklichkeit weit hinter dem Bedürfniß , und Staatsbürger habe , muß mit dem inneren Staatsleben die Hoffnung wird oft bitter getåuſcht.

nicht ſehr bekannt ſein , es wird dadurch vielmehr die

,, Die kurze Dienſtzeit kann ſolche Reſultate nicht ſchaffen . Der Soldatbleibt ſeinen Privatintereffen hins gegeben , und König und Staat erſcheinen in unterges ordneter Ordnung. Reine Anbånglichkeit und folglich fein Einfluß kann Boden faſſen. Hat er ſeine gereßlich Zeit gedient, ſo tritt er in ſeine búrgerlichen Verhältniſſe zurüd. An dieſe denkt er , nicht an ſeinen ephemeren

doch bin auf Belgien , wo ein ſolcher Wechſel ſtattfand. iſt nicht der Staat in ſeinen Grundveſten erſchüttert worden ? Wie viel Friedensjahre werden wohl erforder:

Stand, nicht an den Staat, denn nicht dieſer ſorgt für

lich ſein , bevor man ſich dort in dem früheren Wohl.

bürgerliche Eriſtenz von vielen Tauſenden gefåhrdet und gung ſtellten und zu hoben Aemtern gelangten , erfreuen

ſelbſt die Wenigen, welche ſich an die Spiße der Bemes ſich der errungenen Vortheile nur furze Zeit. Man blide

ſeine Zukunft, ſondern er muß ſie ſelbſt durch Feſtſtellung ſtande wieder befindet ? Was iſt aus de Potter ,,dem oder Feſthaltung ſeiner Privatangelegenheiten ſichern . Manne des Volfes geworden, der bei ſeiner Rúffebr Dieſe Teine bürgerlichen Verhältniſſe beſtehen für rich ,

von Paris nach Brüſſel wie ein Halbgott verehrt wurde ?

und ſind weder abhångig von der Eriſtenz des Thrones, Niemand fragt mehr nach ihm. So viel haben die vol. noch von der Eriſtenz des Staates . Geht Thron und fer wohl einſehen gelernt, daß durch dergleichen Refor:

Staat auch unter, in der neuen Schöpfung , die ridges

men mehr verloren als gewonnen wird, und nur barter

ſtaltet, bleiben ſeine Privatangelegenheiten , ſeine búrs Druck der in conſtitutionellen Staaten nid )t denkbar - fann Revolutionen erzeugen . Ueberdieß iſt aud gerliche Eriſtenz unangetaſtet. Wober alſo ſoll der Hes iſt – roismus fommen , feine Eriſtenz für die Eriſtenz des die Behauptung unbegründet, daß das ſtebende Militár Thrones und des Staates einzuſehen , da ihm ſelbſt als erſtes Opfer einer Revolution falle. Ohne ſtehendes dabei feine Gefahr droht, wenn jene untergeben ? Nur Militår fann in Europa feine Regierung fortdauern. der Soldat , der ſich dem Dienſte permanent gewidmet Revolutionen erzeugen ſtets Kämpfe, dazu braucht man

hat, und deſſen Eriſtenz von der des Staates abhängt, Truppen. Die franzoſiſchen Truppen waren beim erſten

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Ausbruche der Revolution von ſehr ſchlechtem Geiſte ſucht darin zu leben erhoben fonnte. Die Muſik iſt dabei beſeelt, dennoch idſte man ſie nicht auf. Doch man ein ziehendes Gewicht. Allein eine Idee , die der Zeit bóre weiter. vorauseilt, oder über der Zeit ſteht, wird immer ſchwer

,, Das Militar , organiſirt nach dem Syſteme ber aufgefaßt

am wenigſten aber von dem verſtanden ,

furzen Dienſtzeit, hat keine Intereſſen, ſich einer Bewe. den vorgefaßte Meinungen in eine andere Richtung zies gung entgegenzuſeßen , die ſeine Eriſteng nicht bedrobt, hen ."“ - Die letzte Bemerkung fehren wir als Waffe die es im Gegentheil ſeinen bürgerlichen Verhältniſſen gegen den Hrn.. Verf. Die erhabenen Gefühle , welche -

ſchneller zurückgibt . Darüber tåuſche rich Niemand ; die falſchen Wege der Civiliſation , die betreten ſind, führen zur Quelle des Egoismus , aus der dieſe Fulgerungen abfließen ." ( Den Sinn des leßten Saßes vermag Ref. nicht zu deuten . Oder ſollen die Menſchen zur früheren

derſelbe den permanenten Soldaten aus den niederſten Volfsklaſſen zuſchreibt, ſind imaginär . Die Macht der Gewobrbeit laſſen wir für jeßt noch unberührt, geben aber dafür dem Hrn . Verf. zu bedenken : daß ein con : ſtitutioneller Staat ſeine Militärmadit nicht nach

animaliſden Robbeit zurücffebren ? )

rein monarchiſchen Grundlagen organiſiren faun , wenn

/

,,Zwiſchen den Soldaten nach dem Syſteme der kurzen nicht daraus eine lange Reihe von Inconſequenzen ents ( Sdluß folgt. ) Dienſtzeit, und dem nach der Permanenz der Dienſtzeit, ſteben ſoll. iſt der bemerfenswertbe Unterſchied, daß der erſte durch

ſeine Dienſtjahre eine Schuldigkeit abtrågt, der andere

aber eine freiwillig übernommene Pflicht erfüllt. Der

Militárunterricht in Bayern.

Unterſchied zwiſchen Sduldigkeit und Pflicht iſt ſehr

( Erſter Aufſat. )

groß. Jene iſt eine Paſt, der jeder, wo er fann, zu ents

Seit geraumer Zeit beſchafftigen ſich die öffentlichen Blätter in Bayern mit den Militarangelegenheiten, und

gehen ſucht, dieſe iſt ein immer regſames Prinzip, das freiwillig und von ſelbſt ſchon thut, was die Kriegsges Tebze verlangen .“ Der Hr. Verf. ſcheint gånzlich übers ſeben zu haben , daß bei allgemeiner Kriegsdienſtpflicht und kurzer Dienſtzeit die Heere aus ganz anderen Stofs fen zuſammengeſest ſind, als bei dem permanenten Sols datenſyſteme. Durch die conſtitutionellen Rechtsvers håltniſſe der Staatsbürger , deren auch die Militárs

theilhaftig find , entwickelt ſich allmählich ein Intereſſe an allen Staatsangelegenheiten , das bei permanenten Soldaten nicht vorauszuſeßen iſt. Nur offenbar unges rechte Verordnungen der Regierung, wie z. B. die be. rüchtigten Ordonnanzen Karl X., finden bei einem ſol. dhen Heere feine Unterſtüßung, in jedem anderen Falle

enthalten bäufige Ausfälle, bald gegen den Kriegerſtand im Allgemeinen , bald gegen die Armeeeinrichtungen, und oft gegen einzelne Individuen des Heeres. Die Widers legung aller gemachten Vorwürfe Anderen überlaſſend, ſoll hier in einigen Mittheilungen gezeigt werden , wie in der bayeriſchen Armee viel Núbliches geſchieht, vieles Gute eingeführt iſt, was zum Theil nicht bekannt, noch ófter aber gar nicht anerkannt iſt, und was vorzüglich von den Nichtmilitårs in Bayern durchaus nicht gewúrs

digt werden will, während doch viele der Militäranſtal. ten bier mehr als irgendwo neben dem reinmilitäriſchen auch einen gemeinnützigen Zweck zu erfüllen beſtimmt ſind. Die nábere Schilderung der militariſchen Unterrichts .

kann die Regierung ſich auf die Truppen verlaſſen. anſtalten, namentlich der Regimentsſchulen ,, in welchen Ginen Beweis liefern ſogar die pariſer Nationalgarden , fortwåbrend nahe an dreitauſend Individuen einen

die, nadı des Hrn. Verf. Vorausſeßungen, von einem ihren Fähigkeiten und ſowohl ihrer militäriſden als bůre weit ſchlechteren Geiſte beſeelt ſein müſſen, als Truppen

gerlichen Beſtimmung entſprechenden Unterricht erhalten ,

von kurzer Dienſtzeit. Dieſe Nationalgarden haben eine

für ſpätere Auffage vorbebaltend , Tollen dieſe Zeilen

barte Prüfung ſebr rühmlich beſtanden, und ſchwerlich ausſchließlich einem erſt ſeit wenigen Jahren entſtandes dürften permanente Soldaten in ähnlichen Fållen mehr

nen Inſtitute gewidmet bleiben.

leiſtert .

Seit dem Jahr 1829 beſteht, nach dem Vorbilde der ,, Der Soldat, der ſich freiwillig und permanent dem Kriegerſtande widmet,, gewinnt bald die böhere Würde, in Deſtreich ſeit lange eingeführten , und als åußerſt die zurUneigennüßigkeit, zur Selbſtverläugnung und zweckmäßig ſich bewährenden Regiments :Knaben-Erzie:. zur Aufopferung befähigt. Die Liebe zum Vaterlande hungshäuſer , bei dem k.f bayeriſchen 2. Chevaurlegerds

wird zugleich liebe zum Monarchen. Dieſe Soldaten regiment in Ansbach ein Erziehungsinſtitut für leben durch und für den Staat ; von Gefühlen höherer

Militärfń aben , welches der Inhaber und frühere

Art erwårmt und begeiſtert, wird ihre Treue ein Grunds

Gommandant dieſes Regiments, der dermalige Generals major und Commandant der 7. Infanteriebrigade ( zu Würzburg und Aſchaffenburg ) Karl Theodor Fürſt von Thurn und Taris ganz aus eigenen Mitteln und nach eigenen Anordnungen errichtet bat. Den Gründer bewog, zur Bildung dieſes Inſtitutes,

fab. ſaß Der Dienſt iſt ihre Heimath , das Regiment , die Sdwadron , die Compagnie ihr båusliches Verbältniß. Die Macht der Gewohnheit verbindet ſie untereinander

zu einem unauflöslichen Ganzen . Dieſes Verhältniß , Wirkung einer wahren Kriegerbildung und eines lans

gen Kriegerlebens,iſt nur praktiſchen Soldaten bekannt. nicht nur der Wunſch, vor ſeinem bald darauf erfolgten Denn es verråth rich nicht, es verbirgt ſeine Geheim Abgange vom Regiment, demſelben einen dauernden Bes niſje, es gibt ſie nicht preiß. Die alten Feldherrn gaben weis ſeiner Anhänglichkeit zu geben , ſondern vorzuglich

ibren Einrichtungen daher auch alles dasjenige, was die während einer vierzehnjährigen Befehlsführung ge dieſem båuslichen Verhältniß von Compagnicen , Schwas machte Erfahrung, welche Schwierigfeiten den verheiras dronen und Regimentern Dauer geben, uud die Sehns theten Unteroffizieren und Soldaten für paſſende Erzies

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bung ihrer Kinder, namentlich für den Unterricht der

und Erziehung der Knaben beauftragt ſind. Der Uns Volksſchulen , und umfaßt in drei Klaſſen folgende Ges

terricht iſt in Uebereinſtimmung gebracht mit jenem der

Söhne entgegenſtehen.

Die Grundbeſtimmungen für Bildung , Fortbeſtand

, Uebungen im genſtånde: Reſen, Schreiben, Rechnen und innere Einridhtung dieſes Inſtitutes ſind ungefähr Briefſtyl und anderen Auffagen , - Religionsunterricht,

folgende:

Die Sdule für die Militårknaben bezwecft, nebſt der

- Arithmetit, Algebra und Anfangsgründe der Geomes .

möglichſten Erleichterung der Aeltern , vorzüglich eine trie, - Geſchichte und Erdbeſchreibung,, vorzüglich jene Erziebung , welche in intellectueller, phyſiſdier und mos des Vaterlandes, dann Naturgeſchichte, Hand- und Sis raliſcher Beziehung eine ſichere Gewährſchaft für ihr tuationszeichnen ; - Muſikunterricht erhalten jene, welche -

fünftiges Fortfommen geben ſoll, ohne beſondere Růck. vorzügliche Neigung und Anlage zeigen ; – zur phyſiſchen Ficht, ob die Aeltern ſie – oder ſie ſelbſt fid für den Entwickelung dienen gymnaſtiſche Uebungen , nämlich der

Militärſtand, für eine Kunſt, oder für ein Handwerk Fecht , Voltigir- und Schwimmunterricht. Die Tagesordnung des Inſtitutes iſt im Augemeia

beſtimmen .

Zur Aufnahme eignen ſich alle Unteroffizierss und

nen folgende in Beziehung auf Lehrſtunden und andere

Soldatenſóbne des 2. Chevaurlegersregiments, welche Beſchafftigungen. Die Zöglinge, welche unter der fortwährenden Aufs

das 6. Lebensjahr erreidt baben , und mit feinem Ges

brechen behaftet lind; ſie bleiben bis zum vollendeten 14. Jahre im Inſtitut ; die Wahl des fünftigen Berufs iſt lediglich den Aeltern, oder mit Bewilligung derſelben, den Zöglingen überlaſen ; das Inſtitut hat ſeinen Zweck

ſicht des februnteroffiziers in einem Saale (worin des Nachts eine lampe brennt) jeder in ſeinem eigenen Bette ſchlafen , werden Morgens vor 6 Uhr gewecft. Sobald Alle aufgeſtanden ſind, machen die großeren Knaben ihr

vollkommen erreicht, wenn es den Aeltern ihre Kinder

aus einer Strohmatraße und Ropfpolſter und einer wola

als gebildete und geſittete Jünglinge zurückgibt.

lenen Decke beſtehendes Bette zurecht, und ſind hierbei

Die gegenwärtige Zahl von 16 Zöglingen fann nach aud den fleineren Knaben zu gleichem Zwecfe bebůlflich . dem jedesmaligen Bedürfniſſe vermebrt werden .

Såmmtliche Koſten der Anſtalt, welche durch Beſols

Nachdem die Zöglinge ſich gereinigt und angezogen has

ben, folgt das allgemeine Morgengebet, welches abwech

dung der Pebrer, durch Anſchaffung von Büchern, Rarten, ſelnd tåglich von einem Anaben laut vors, von dent Vorlegeblåttern, Zeichnenrequiſiten, Prüfungspreiſen sc. anderen ſtill nachgebetet wird ; daſſelbe gilt von dem Abendgebete. Bis 7 Uhr müſſen alle Zöglinge bei ihren ſich ergeben, beſtreitet der Juhaber des Regiments.

Die Erziebung findet ſtatt in gånzlicher Unabhängig. Aeltern das Frühſtück eingenommen haben . keit von den Aeltern ; nur im Erfranfungsfalle werden Von 7 bis 11 Uhr dauern Vormittags die Unters die 3dglinge bis zur Geneſung den Aeltern anvertraut; richtsſtunden , weldein den verſchiedenen Wochentagen alle Sonntage iſt ärztliche Viſitation. in 3 Klaſſen mit folgenden Gegenſtänden abwechſeln: Die Sdireibmaterialien ſind , ſo wie in den Volfas Vorbereitung und Bearbeitung der Aufgaben , leſen , ſchulen von den Aeltern beizuſchaffen ; Wäſche und Kleis Rechnen und Gedåchtnißübungen , Religion, Bibelkunde .

dung ſind ebenfalls durch die Aeltern in brauchbarem

für die böheren 3 Klaſſen ; allgemeine Geſchichte und

Stande zu erbalten .

Geographie, lateiniſche und franzdfiſche Sprache, deuts Die Rleidung beſteht in einem grinen Spencer mit ſche Sprache und Naturgeſchichte, Prüfungen in den ſtehendem Kragen, zwei Pantalons, einem Mantel ( nach verſchiedenen Gegenſtånden . dem Infanterieſchnitt), einem feibrod von Leinwand , einer

Von 11 Uhr bis 1 Uhr Mittags iſt die Zeit zum

ſchwarzen Halsbinde, einer grünen Schirmmůße, einer Aers melweſte und einer andern gewöhnlichen Weſte; an Wäſche zwei Hemden, eben ſo vielen Paar Socfen , Sadrüchern und Handtúdern ; bierzu noch die nothwendigen Effecten ?c - das Ganze iſt in zur Reinhaltung der Kleider 10.; einem Reitermantelſack oder Torniſter, gebörig gepact über dem Bette des Zóglings aufgehängt.. Såmmtliches

Mittagsmahle und zur Erholung der Zöglinge beſtimmt.. Von 1 Uhr bis 5 Uhr Nachmittags dauern die febrs

Bücher ?c. iſt gezeichnet, und in einem von dem Vater des Knaben unterzeichneten Monturbogen nachgewieſen ; dieſe Monturbogen ſind dem Lebrunteroffizier anvertraut. Die Koſt erhalten die Knaben bisher beiihren Aels tern ; ſie werden daher um '% , 7 Uhr früh, um 11 Uhr

ſtunden, nach Wochentagen abwechſelnd, mit Religionss und Bibelunterricht, Rechnen,, Schreiben und Zeichnen , Vocals und Inſtrumentalmuſik. Von 5 bis 6 Uhr iſt die tåglich für die gymnaſtiſchen Uebungen beſtimmte Zeit. Von 6 bis 7, 8 Uhr wird das Abendbrod eingenom. men, und die übrige Zeit den Zöglingen zur Erholung gelaſſen. Von '/, 8 bis ' /, 9 Uhr werden die Zöglinge anges halten , ſich für die Arbeiten des kommenden Tages vorzubereiten , wornadı ſie ſchlafen geben.

Mittags und um 6 Uhr Abends für die zum Eſſen nos thige Zeit aus der Schule entlaſſen , und baben unvers züglich darnach bei dem Lehrunteroffizier einzutreffen .

Dienſtag und Freitag Nachmittags von 3 bis 4 Uhr machen ſåmmtliche Zöglinge mit dem Pebrunteroffizier eine militariſche Promenade ; auf den Straßen , oder o

Eigenthum der Militarfnaben , als Kleider , waſche,

Die Oberaufſicht über die Anſtalt iſt, unter Mitwirs oft der Unteroffizier es paſſend findet, låft er ſie in Reih kung der f. Pokal - Sdulcommiſſion zu Ansbach , einem und Glied treten , zu zweien marfchiren und Sdritt pala Offizier des Regiments , der Unterricht aber einem ges ter . Auch an anderen Wochentagen wird den Zoglingen prüften Schulcandidaten als Hauptlehrer und zwei uns ſo viel als möglich Gelegenheit zu Bewegung in freier I

teroffizieren übertragen, welche überdieß mit der Aufſicht Luft gegeben. 1

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Diejenigen Knaben, welche das 8. Lebensjahr erreicht anlaſſung eingeprägt werden 2c.

Vor allem ſoll ber

baben , geben mit der Mannſchaft des Regiments an Lebrunteroffizier bedacht ſein, das Ehrgefühl der Knaben allen Sonn- und Feiertagen Mittags um it '/, Uhr in zu wecen sc. Er ſoll jederzeit mit Ernit zu Werfe geben , die Kirche ihrer Confeffion ; ſie erhalten aber außerdem auch während einer Bormittagsſtunde Unterricht von

er ſoll ſich das Vertrauen und die Achtung der Zöglinge durch Sorgfalt, Rube und Geduld erwerben ; er jou

ihrem Religionslehrer, durch Vorleſungen aus der Bibel

nicht dulden , daß die. Zöglinge unter ſich roh'rind; er

oder einem anderen Erbauungsbuche.

fou immer einen jüngeren einem álteren Knaben zutheis

Von jedem Kinaben wird eine Sitten- und Fähigkeits.len, der ihm in allem an die Hand gebe , ihm rathe liſte verfaßt, welche alle Sonntage in ſeiner Gegenwart einzutragen iſt ; alle Montage werden dieſe Zeugniſſe verglichen und die Knaben darnach geſeßt; alle Jahre müſſen die Knaben einer öffentlichen Prüfung ſich un terwerfen . Der Lehrunteroffizier, dem die unmittelbare Aufſicht

und helfe, und ihm zum Beiſpiel diene ; hierdurch kann ein wechſelſeitiger Unterricht durch alle Zweige in der Schule begründet werden 2c." Der Paragraph úber die Strafen enthalt als wes fentlichen Sak : „ Vor allem ſoll der Charakter

gerade, offen und furchtlos ausgebildet wers

übertragen iſt, verlåßt die Knaben nie ; er ſchläft in den ? c . Die Knaben ſind an die größte Punctlichkeit, ihrer Nåbe im Schlafſaale; er beaufſichtigt ſie wåbrend

an die ſtrengſte Ordnung und Reinlichkeit zu gewöhnen ;

den Lehrſtunden , bei ihren Erholungen und Uebungen ; er führt ſie bei Spaziergången ; er hat große Verants wortlich feit und wichtige Pflichten auf fid ; er iſt ſtreng angewieſen, bei ſeinen Zurechtweiſungen jede Leidens ſchaftlichkeit, jede Robbeit, wie Scheltworte und tbåtliche

bei dem An- und Auszieben , beim Lernen und Spazies rengeben , furz bei allen Gelegenheiten ſoll jener Geiſt porherrſchen, der das Ehrgefübl ſteigert und dem font zügelloſen Willen der Jugend Feſſeln anlegt.“

Mißhandlungen , zu vermeiden .

1

Das bier geſchilderte Inſtitut ſteht dermalen unter der Oberaufſicht des Regiments commando's und der f.

Bei den Zöglingen iſt das Ehrgefühl ſo viel als mog . ' Schulcommiſſion , und wird im Unterridite ſowohl als lich zu heben, daber mehr durch unausgeſepte Beſchäfftis in der übrigen Führung , unter thåtiger Mitwirfung des gung und Aufſicht, als durch Drohungen und Strafen Regimentsquartiermeiſters Roſtler, von folgenden lebs den Nachläſſigkeiten und gewöhnlichen Ünanſtåndigkeiten rern verſehen : Georg Roſenfrans, Hauptlehrer an dieſer Knaben vorgebeugtwerden ſoll. Körperliche Zuchs den Dolfsſchulen zu Ansbach , Wachtmeiſter Martin tigungen ſind unzuläffig; bei fortgeſeßter Aufſicht wer , Pfeiffer als Lehrunteroffizier, Fechtmeiſter Anton Heß den kleine Fehler und üble Gewohnheiten ſogleich im für die Gymnaſtik, Trompeter Lippert als Muſiklehrer , Entſtehen geabndet, größere, bedeutende Dergeben aber Georg sbbach als Húlfslehrer, und Heinrid Wid Sprachlehrer. dem Aufſichtsoffizier gemeldet, welcher die Strafen vers als Ungeachtet dieſe Schule erſt ſeit 3 Jahren beſteht , fügt . Vermehrung der Aufgaben im Lernen darf nicht ſtattfinden, weil gerade hierdurch die Luſt und liebe zur bat fid, dennod ſowohl bei den Prüfungen , als auch Beſchafftigung in den jungen Leuten untergraben wird ; bei jeder anderen Gelegenheit die Zweckmäßigkeit und hingegen ind Roſtabzug, Zimmerarreſt, Aleinnachgehen Wohlthåtigfeit eines ſo nadabinungswürdigen Inſtitus tes gezeigt ; das phyſiſche und moraliſche Wohlſein der bei den Promenaden , zweckentſprechende Strafmittel; -

übrigens find die verſchiedenen Gemüthsarten der Bóg :

bier erzogenen Knaben von jedem Alter, ibr geſundes

linge ſtets im Auge zu behalten, und am häufigſten ſind fröhliches Ausſehen , ihr fråftiges Wachsthumi, ferner die Tautes öffentliches Lob und ſtiller Tadel die mächtigſten Triebfedern für das Ehrgefühl der Jugend . Auffallend boje Gewohnheiten , Unredlichkeit und andere laſterhafte Neigungen ſollen nie anders, als durch Aus.

ausgezeichneten Fortſchritte in allen febrgegenſtånden , die vielen ſchönen Schriften und Zeichnungen , die ents wickelte Gewandtheit und Kraft in allen gymnaſtiſchen Uebungen , und die wenigen Strafen , die berrſchende

ſtofung aus der Anſtalt beſtraft werden.

ſtrenge Ordnung fprechen eben ſo laut für die Núblich

Ueber die Pflichten des Lebrunteroffiziers drůdt ſich feit dieſes Inſtitutes , ſind eben ſo lohnende Beweiſe für der Gründer des Inſtitutes in der für denſelben geges das Verdienſt des edlen Gründers, als die Danfgefühle benen Inſtruction in folgender Art aus : der für die Gegenwart und Zufunft einer großen Sorge C. P. ,, Da es ein großes Verdienſt iſt, Kinder zu redits enthobenen Familien . fdhaffenen und brauchbaren Männern zu bilden , ſo wird

von dem Unteroffizier, dem ich ein ſo wichtiges Amt anvertraue, erwartet, daß er alle ſeine Kräfte anſpanne,

ſich feine Mühe gereuen laſſe, um ſich ſo den Segen und ben Dank der Aeltern und der Kinder zu erwerben . Er

Berichtigung. In einem Schreiben an die Redaction der 2. M. 3. proteſtirt

hat ſein ſtetes Augenmerk dahin zu richten, daß die Kinder ør. Generallieutenant gelwig zu Berlin gegen die inNr. 12 der moraliſd gut und fittlich gebildet werden ; daher der d. M. Z. enthaltene Ungabe, daß die Gerdzüge, womit Koblenz Klugbeit, mit Energie in Verbindung gebracht, zur Bes armirt und welche von Eiſen in Sayn gegoſſen worden , nach reis ner Ungabe und auf die von ihm in Schweden eingeführte Urt ſeitigung aller Hinderniſſe dienen rollen. Wahre Relis verfertigt feien . Wir beziehen uns auf die bereits in Nr. 46 der gion, als Grundpfeiler aller moraliſch guten Erziehung, 2. M. 3. enthaltene Berichtigung jener Ungabe. ſoll dein weichen Gemüthe der Zöglinge bei jeder Ver Redigirt unter Berantwortlickeit der Verlaufhandling: C. W. Pemie in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.

Mittwoch,

Nr. 76 .

21. Sept. 1831 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Belgi e n .

Dem unlängſt erſchienenen Militår - Ralender für

Durch eine f. Verordnung vom 19. Auguſt haben dieſes Jahr zufolge,ſind ſeit dem November v. Jahres folgende Ernennungen in der Armee ſtattgefunden. Zu 20 Generallieutenante und 31 Generalmajore in der Diviſionscommandeuren ſind ernannt worden : die Hrn. . W a uthier, Goetbals , Tiefe u v . Terhove

Armee ernanut worden .

Die Generallieutenante Graf Heubelet und

und Duvivier. Zu Brigadecommandeuren : die Hrn. Baron Brun de Villeret ſind zu Commandeuren der Niellon , Malherbe , v. Labor , Clump , Vans

Denbrof, Nypele , v . Marneffe und v. Brins. -

14ten und 19 ten Militárdiviſion , die Generalmajore Berthier und Zevart zu Gouverneuren der Artilles

.

Der Kriegsminiſter bat bei Bekanntmachung dieſer Ers rieſchulen von Toulouſe und Douai, und der Marechal nennungen mehrere Tagsbefehle erlaſſen , worin er bes de camp Baron Schneider zum Generalieutenant ſonders die Einführung und Aufrechterhaltung einer

ſtrengen Diſciplin und die ſorgfältige Belehrung der Offiziere und Unteroffiziere anempfiehlt.

ernannt worden .

Holland.

NachWaffen Beendigung des zehntågigen , für die Belgien bollån . diſden Feldzuges fo ruhmvouen gegen

- Zum Commandanten der Provinz Weſtflandern iſt General v.Mahieu, von Oſtflandern Oberſt Moyart, bat der König die Armee gemuſtert. Am 31. Auguſt hat -

von Brabant Oberft Anoul, von Limburg General hierauf der Prinz von Oranien einen Tagsbefehlan Vandermeer , von Lüttich Oberſt y rebrant von das Heer eriaren , in welchem es heißt: ,, Des Königs fendong, von Furemburg Oberft Buzen , von Namur Majeſtät haben mir den ebrenvollen Auftrag ertheilt, 1

Oberſt Mertens, vom Hennegau General Duval bei dem Heere der Dolmetſcher des Wohlgefallens zu W. Blargnies ernannt worden.

ſein , das Höchſtdieſelben bei dem Wiederſeben Ihrer muthigen Krieger empfanden , die vom Schlachtfelde

Franfreich .

zurückgekehrt ſind , wo ſie unſchapbare Beweiſe ihrer

Die Haupttabelle der Armeeſtårfe, als Grundlage

Treue gegen den König und ihrer Liebe zum Daterlande

bei Aufſtellung des Budgets von 1831, zeigt an ſtåndis ger linieninfanterie 217,311 Mann , dieß gibt für 67 Nach ders Regimenter jedem Regiment 3243 Mann .

gegeben haben . Se. Majeſtåt ſind zugleich mit der foods nen Haltung , der Ordnung und Regelmäßigkeit , die Höchſtdieſelben bei den verſchiedenen Waffengattungen

felben Tabelle ſteht der wirklidze Stand der leichten

des Heeres bei der Muſterung vom 29 ten und 30 ten

Infanterie auf 50,484 Mann, welche für 21 Regimenter

0. M. bemerkten, auf das Höchſte znfrieden. Der König

dieſer Waffe jedem Regiment 2404 Mann zutheilen .

gibt durch mich allen Generalen und Chefs , die den

Die Carabinier , Kuraſſiers, Dragoner , fanziers, Befehl über ein Corps führen , Seine Genugthuung zu Jäger- und Huſarenregimenter belaufen ſich gegenwårs erfennen. Es bat beute Sr. Majeſtät beim Verlaſſen tig eines ins andere auf 1000 bis 1050 Mann; die der Armee gefallen fónnen, einen glänzenden Beweis Cavalerieſchule von Saumür ſtellt 711 und das Remontes des Wohlgefallens zu geben, das Höchſtdieſelben über depot 713 Mann ; der wirkliche Beſtand unſerer liniens die von dem Heere vollführten Thaten empfinden. Der cavalerie iſt zuſammen 54,046 Mann. — 11 Regimenter Konig hat den Oberbefehlshaber zu dem Range eines Artillerie, jedes zu 2416 Mann geben 26,580 Kanoniere Felð marfch all 8 erhoben und ihm zwei von den und das ganze Rapitel von der Artillerie, Pontonniere,

Feuerſchlünden , welche dem Feinde abgenommen wurs

Arbeiter und die Escadronen des Trains mitbegriffen,

den, zum Geſcheufe gemacht. Meine Waffenbrüder! Ich

3

bietet ein Gauzes von 34,120 Mann. – Die Truppen

bin von Erfenntlichkeit für dieſen ſprechenden Beweis

21

vom Genie ſind 3 Regimenter , jedes zu 2500 Mann, des Beifalls, den mein Fürſt mir gibt, tief durchdrurs 3 Compagnieen Train jede etwas mehr als 100 Mann gen . Was ich als Sohn für den Vater empfinde, der und 1 Compagnie Arbeiter von 156 , zuſammen wirklis mich belohnt, vermag ich nicht in Worten auszudrůden ;

der Beſtand von 8151 Mann. - Die Militárequipage diejenigen, welche die heiligen Verhältniſſe der Bluto's verwandſchaft am meiſten ehren, werden mich am beſten

zählt 4529 Mann .

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verſtehen. Es iſt Euer Muth , meine Waffenbrüder, der Verdienſte deſſelben. Das Offiziercorps der 5.'Divis Euere Ausdauer, Euer Gehorſam gegen Aufträge und fion brachte dem Jubilar einen ſchon gearbeiteten ſilber , Befehle, denen das glüdliche Reſultat zuzuſchreiben iſt, nen Pokal dar. Der Ober- Burgermeiſter Francke war welches dem König und dem Vaterlande ſo viele Urſache von der Stadt Franffurt a . d. O. beauftragt worden , zur Freude gegeben. Euere Verdienſte ſind es, denen dein Iubilar dris Ehrenbürgerredit jener Stadt, als ich die Belohnung verdanke, die mir heute zu Theil ges einen Beweis der Anerfennung feiner großen Verdienſte worden iſt. Durch meine unveränderliche und aufrichtige um diefelbe, einzubåndigen. Die Regierung und andere

Zuneigung hoffe ich, Euch zu zeigen, daß ich erfenntlich die Behörden Frankfurts hatten Gratulationsſchreiben und dortige Freimaurerloge , zum aufrichtigen Herzen " ,

bin . Noch hat es Sr. Majeſtát" gefallen , auf meinen 1

vorläufigen Vortrag die nachſtehenden Belohnungen zu eine goldene Zabatière eingeſchickt. Auch wurde von perleiben :" ( Es folgt nun ein anſehnliches Verzeichniß einer Deputation der Magdeburger foge ,„ Ferdinand

von Ordensverleihungen, von denen wir nur die nachs ſtehenden herausheben : Der Generallieutenant Gorts Heyliger 8 iſt zum Commandeur des militäriſchen Wilhelmsordens,, die Generallieutenante de Conſtants

zur Gludſeligkeit“ , deren Hochachtung und liebe fict der Jubilar ſchon während eines kurzen Aufenthalts

daſelbit erworben hatte, demſelben die Ernennung zum Ehrenmitgliede der genannten loge überbracht. Alke

Rebecque und Trip find zu Großfreuzen des Ordens

dieſe Zeichen von Achtung und liebe nahm der würdige

vom niederländiſchen löwen, der Generadieutenant van

Jubilar mit ſichtbarer Råbrung auf. Abends fand ein

Geen zum Commandeur dieſes Ordens und der Genes

glänzender Bal bei Sr. Grc. dem Generallientenant und

rallieutenant Meyer zum Ritter des Wilhelmsordens

erſten Feſtungscommandanten , Grafen v. Hade, ſtatt.

3r Klaſſe ernannt worden. Der Generallieutenant Hers II. Aus Danzig wird gemeldet : Am 13. Auguſt begingen zog v: Sachſen:-Weimar hat einen Ehrendegen erhalten.) wir hier ein Feſt, welches jedem Freunde des Vaterlang des wichtig ſein muß, für uns aber gerade jest doppelt Pre u Be n.

erhebend war. Unter den Verwüſtungen , die der Tod Zwei verbiente preußiſche Generale haben ſeit Rurzem feit einiger Zeit in unſerer Stadt angerichtet, hat die ihre 50 jährigen Dienſtjubilåen gefeiert. Die Preußiſde Borfebung uns bis jeßt unſeren Verehrten erſten Soms Staatszeitung enthalt hierüber Folgendes : 1. In Mags mandanten, Generallieutenant v. forſau,, erhalten und deburg wurde am 1. Juni das 50 jährige Dienſtjubiläum uns die Freude gegónnt, am 13. Auguſt den Jahrestag Sr. Ercellenz des k. Generallieutenants v . Brauſe , ſeiner dem erlauchten preußiſchen Königsbauſe ſeit 50 Commandeurs der 5. Diviſion, feierlich begangen . Am Jahren gewidmeten treuen Dienſte zu begeben . Dieſer Morgen des Tages führten die Muſifcorps der beiden Tag wurde um ſo bedeutſamer , als er vor 50 Jahren dort garniſonirenden Infanterieregimenter ( 8te u . 12te)

eine gleiche Feier des Vaters unſeres Commandanten ,

in der Wohnung des Jubilars mehrere dem Gegenſtande

da.naligen Generallieutenants und Chefs des in Minden

der Feier angemeſſene Muſikſtücke aus. Zuerſt wurde dann der Jubilar von ſeinen 3 alteſten Söhnen, Offis zieren in der Armee , von denen 2 aus ihrer Garniſon ſich zu der Feier in Magdeburg eingefunden hatten, in findlicher Liebe begrüßt. Gegen 10 Uhr begab ſich Se.

nete, ſo daß der 13. Auguſt uns die ſchöne Erinnerung einer bundertjáhrigen , von Vater auf Sohn vererbten , nur durch Tugenden bezeichneten Dienſtführung vor die

ſtebenden Infanterieregiments ( zulegt u. Pettom) bezeicha

Seele rief.

Die große Anſpruchloſigkeit unſeres Genes

R. Hob . der Prinz Wilhelm , Soba Sr. Majeſtát, der rallieutenants v. Poſſau erlaubte ihm nicht, die feierliche zur Feier dieſes Tages von Berlin eingetroffen war, zu Begehung des Tages, welche Stadt und Garniſon für dem

Jubilar, um demſelben ſeinen Glückwunſch, ſo wie

ihn beſtimmt hatten, anzunehmen . Nachdem er ſich ſolche

kd auch ein gnädiges Rabinetsſchreiben Sr. Maj. desAds

ſchon einige Tage zuvor verbeten, verließ er am 13tent, nige,, darzubringen . Gleichzeitig hatten auch die Chefs nody vor Anbruch des Tages , die Stadt, um in der der Militár und Civilbebórden , fåmmtliche Offiziere Einſamfeit ſeinen Gedanken und Empfindungen Raum der Garniſon, die ſtadtiſche Behörde und die Vorſteber

zu geben . Inzwiſchen ließ ſich der Enthuſiasmus ſeiner

der Kaufmannſchaft ihren Glückwunſch an den Tag ges legt. Mittags war von Seiten der offiziere der 5. Dis viſion , die ſich auch von den auswärtigen Garniſonen zahlreich eingefunden hatten, zu Ehren des Jubilars ein Diner von 170 Couverts veranſtaltet, an welchem Se. R. Hobeit der Prinz Wilhelm , die Chefs der Militárs und Civilbehörden und mehrere f. Beamte Theil nabs men. Der herzlichſte Frohſinn herrſchte bei dieſem Mahle, das durch die Hohe Gegenwart Sr. K. Hoheit und deſs ſen alle Gemüther erfreuende leutſeligkeit verberrlicht wurde und den Jubilar, welchem von allen Seiien die

Verehrer nicht abhalten, ſich auf den unfern der Oſtſee belegenen Höhen von Hochwaſſer unter einem Zelte zu verſammeln und dort bei einem froben Mittagsmahle, woju fid auch die hier anweſenden fremden Konſult und fåmmtliche höhere Militár- und Civilautoritåter einfanden, mit Liebe und Verchrung des Gefeierten zu gedenken ; wobei der Donner des bei dem Toaſt auf ſein Wohl abgefeuerten Geſchüßes die Wünſche feiner Vers ehrer auch in ſeine ſtille , unfern davon belegene Eins ſamfeit trug und ibn unwillkührlich zur Theilnahme an dem Feſte nöthigte. Zugleich war die Abweſenheit des

Gefühle der Verehrung und Liebe ausgeſprochen wurs

Generallieutenants w. Poffau in der Stadt benut wors

ten , in die freudigſte Stimmung verſette. Ueberreicht den , um ihn bei ſeiner Rückfehr durch einen abermali,

wurden an dieſem Jubelfeſte dem Jubilar von Seiten gen Beweis der Liebe und Hochachtung zu überraſchen, Sr. Majeſtät des Königs orei mit herrlichen Malereien

und er fand Abends den Gouvernementsgarten erleuchs

gezierte Porzellanvaſen, als Beweis der f. Anerkenntniß . tet und mit einem ihm gemidmeten Lempel geziert, itt

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welchem Soldaten im Anzuge des Jahre 1781 die Wache hielten. Gleichzeitig verſammelten ſich die Offiziercorps der zweiten Diviſion und der übrigen Truppentbeile der Garniſon bei großem Zapfenſtreid, unter Führung des Diviſion commandeurs, Generalmajors v. Rummel, in

Kriegsübungen bringen einiges leben in den militáris ſhen Organismus , der außerdem bald durch das bes ſtåndige Einerlei erſchlaffen wurde. Die Cameradſchaft erprobt ſich nur in der Gefahr; im Frieden kann man reinen Cameraden nur fleine Gefälligkeiten erzeigen , aber

ben Zimmern des Gouvernementsbauſes ; es wurde das feine wichtigen mit Aufopferung verbundenen Dienſte

Wohldes Gefeierten bei 50 Kanonenſchůffen ausgebracht, leiſten , denn Jeder befindet ſich mit dem Anderen in und in demſelben Augenblice brannte, zur Freude der auf gleidher lage , und nirgends droht Gefahr. Selbſt die Langgarten wogenden zahlreichen Vorfsmenge, ein Feuere Diſciplin fann im Frieden nur bis zu einem gewiſſen werk ab. Der ſchönſte Moment der Feier trat jedoch ein, Grade ausgebildet werden, weil hier der Gehorſam leicht

als dem Jubilar von dem Generalmajor v. Rimmel eine und ohne Gefahr iſt. Im Striege muß der Gehorſam welche Se. Mai . der König ihn in Anerkennung ſeiner gen. Die Geſdichte liefert allerdings mehr Belege für

Allerhöchſte Kabinetsordre eingebändigt wurde , durch aus der Ueberzeugung von der Nothwendigkeit entſprins

dem Vaterlande geleiſteten treuen und ausgezeichneten die Behauptung des Hrn. Verf. , als für die unſerige; Dienſte in den buldvollſten Ausdrüden den rothen ads man wolle aber dabei nicht überſehen , daß die unteren Terorden 2r Klaſſe mit Stern und Eichenlaub zu verleis Dolfsklaſſen , aus denen die Heere ſonſt ausſchließlich ben geruhten. Rußland .

recrutirt wurden , in den leßten zwanzig Jahren aus Berordentliche Fortſchritte in der Geiſtescultur gemacht baben, und zu einem ſo merfwürdigen paſſiven Gebor,

In Folge Allerhöchſten Tagsbefehls aus Ezarsfojeſelo ſam nicht mehr fåbig ſind. Dagegen ſind ſie zum actis som 8. Auguſt iſt Se. Raiſerl. Hobeit der Großfürſt ben Gehorſam ungleich tůchtiger geworden, und hierauf Nifola i Nitolaiewitſch zum Chef des Gardes

muß die Heerorganiſation Bedadt nehmen , wenn ſie

Uhlanenregiments ernannt und im Bataidon der Gardes nicht von falſchen Vorderfågen ausgehen will. Dieſe ſappeure eingeſchrieben worden . - Der Generallieutenant Welia minoff III. iſt an die Stelle des Generals von der Cavalerie , Emanuel, zum Befehlshaber der Truppen der faufariſchen linie und im Bezirf der Roſaden am ſchwarzen Meere, To wie

zum Thef der faukaſiſchen Provinz, ernannt worden.

Gedanken über die neuere Heerorganiſation , (Sluß . )

moraliſche Umwandlung verſtehen diejenigen, welche mit

den Truppen in unmittelbare Berührung kommen, bers ſer zu beurtheilen , als die bóberen Befehlshaber.

,, Ade Kriegsſyſteme zerfallen in zwei von einander weſentlich verſchiedene. Jenes nåmlid) der freiwilligen Dienſtpermanenz, und jenes der geſeßlich zum Dienſte Berufenen. Die Aufgabe des Staates bleibt die, beide

Syſteme ſo miteinander zu verbinden, daß das eine das andere ergånzt. England, dieſes klaſſiſche land der freien Inſtitutionen, dient uns dabei als Vorbild. Engs iand bat eine Armee, aus freiwillig im Lande geworbes

, Der Irrthum derjenigen , welche die kurze Dienſtzeit nen Untertbanen beſtehend, mit permanenter Dienſtzeit.

vertheidigen, beſteht darin, daß fie glauben, der Soldat Rein Volkstribun wird dagegen etwas Haltbares vors bedürfe nichts, als den Unterricht in dem Gebrauche der zubringen haben . Denn in der langen Zeit, die feit der

Waffen . Diſciplin, militáriſdheu Geiſt, Gewohnheit des engliſchen Revolution vergangen , hat Großbritannien Dienſtes, richtigen Taft und jenen Anſtand, der nur die ſich mit dieſem Syſteme wohlbefunden, ſeine Unabhåns Folge einer langen Dienſtzeit iſt, nebnien ſie in ihre gigkeit nach Außeu geſichert, und im Inneren das boſe Berechnungen nicht mit auf. Dieß beißt falſchen Theos

Prinzip , um ſo mehr zum Aufruhr geneigt, je weniger

rieen den Anſchein von Wahrheit geben. Aus jenem es zu verlieren hat, im Zaum gehalten. Engliſche Trups Srrthume geht die Verſchiedenheit der Anſichten hervor, pen ſind in allen Welttheilen zerſtreut; ihre Heere waren und der Wettkampf, die beſte Heerbildung zu treffen, oft bedeutend . Mit dieſem ſtehenden Kriegsheere verbins ob nåmlich der Unterricht, und mithin die Dauer der det Britannien eine Miliz, welche in gewöhnlichen Zei: Friedensdienſtzeit auf ein Jahr zu beſchránfen oder auf ten die innere Sicherheit garantirt, und der in Zeiten

drei Jahre auszudehnen ſei. Zwiſchen jenem Minimum und dieſem Marimum ſchwanken die bisherigen wirklis chen Einridstungen und Unterſuchungen der Schriftſteller. Die böhere Seite der Diſciplin und das Kriegerleben in ſeinen häuslichen Geheimniſſen wurde dabei ganz übers ſehen." - In der Hauptſache mit dem Hrn. Vf. völlig einverſtanden, ſind von demſelben die guten Folgen der

ungewöhnlicher Gefahr noch die ganze Bevölkerung , als volontáre beſonders organiſirt , ſich anſchließt. " Das Beiſpiel Englands iſt ganz unpaſſend. Was haben die Verhältniſſe eines Inſelſtaates mit denen der einer Continentalmacht gemein ? England wird durch ſeine Marine geſchüßt und durch die wenig zugänglichen Rüſten . Iſt dieſes Bollwert einmal überwältigt, dann

langen Dienſtzeit doch zu hoch angeſchlagen worden und möchte auch der Sieg entſchieden ſein . Die Engländer es laßt ſich darauf folgendes erwiedern : Das leben im Frieden hat mit dem im Kriege ſehr wenig gemein. Dasjenige Band , welches die Bataillone und Sdwas dronen in Gefahren und Entbehrungen zuſammenhårt,

haben vielleicht unter allen europäiſchen Truppen die beſte taktiſche Diſciplin ; wenn ſie gut gegeſſen, getruss fen und geſchlafen haben , ſagt General Foy, Tchlagen ſie ſich jederzeit ſehr brav ; dieß macht ſie im geregelten

kann im Frieden nicht geknüpftwerden . Hier geht Álles Rampfe faſt unüberwindlich, zumal da ein engliſcher ſeinen einförmigen Gang , nur die jährlichen größeren Soldat ſich nicht leicht zu Uebereilungen verleiter lågt.

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Der Nationalcharakter muß hier in die Beredynung aufs zahlreiften Theils des Heeres . Hieraus erklären ſich die

genommen werden ,, er iſt dieſem Syſteme überaus gúns Widerſprüche. In Betreff der Reiterei ſtimmt Ref. dem itig. Wenn aber eine Truppe eine ſehr ſtarfe Seite bat, Hrn. Derf. bei, wenn er ſelbſt die dreijährige Dienſtzeit ſo hat ſie auch mehrere ſchwache, und wer disſe ſchwas

als unzureichend finden ſollte.

Die dreijábrige Dienſt

den Seiten erkennt und zu benußen verſteht, erfämpft zeit muß bei der Reiterei das Minimum ſein. Außerdem den Sieg fehr wohlfeil.. Es ſcheint, als babe Washingtout iſt jeder Waffengattung zu wünſchen : daß der vierte die ſchwache Seite der Engländer erfannt , wenigſtens Theil des Beſtandes aus Fortdienenden beſtehen moge, bat er ſie vortrefflid benutzt.

In Amerifa mußten die

Heffen, auf der pyrensiſchen Halbinſel die Spanier den

denn eine Truppe aus lauter eins bis dreijährigen Sols daten hat keinen inneren Halt. Dieß iſt aber nur eine

Dienſt der leichten Truppen verſehen, weil die Englåns Modification des Grundraßes der furzen Dienſtzeit, der nur für den Dienſt in der Linie tauglich ſind. Heißt denn Ref. proteſtirt aus bóberen Rüdidten für den Staat nochmals gegen die Permanenz der Dienſtzeit , dieß eine vollfommene Kriegsorganiſation ?

Die engliſche Heerverfaſſung mag der engliſchen Pos und Freiwillige finden ſich niemals in hiulanglicher litif vollfommen entſprechen , ſie aber in Deutſchland rachahmen wollen , wäre der unglückſeligſte Gedanke ! Der engliſche Soldet wird von feinen Mitbürgern vers achtet, von ſeinen Vorgeſeßten unmenſchlich behandelt. Nur für den Dienſt in der Linie gebildet, iſt ſeine friegeris fche Brauchbarkeit ſehr einſeitig . Die Unteroffiziere rücken

Anzahl.

Literatur .

niemals zu Offizieren auf. Lestere ſind großentheils im

Topographiſche Sarte des Rheinſtrome's uno

böchſten Grade unwiſſend, wenn ſie ſich auch im geſelligen

ſeiner beiderſeitigen Ufer von Húniugent

Peben als Gentlemen benehmen ; eine erfaufte Dffiziers ſtelle bringt dem Inhaber mehr Ehre , als eine durch Verdienſt erworbene. Die permanente Dienſtzeit hat zur Folge, daß die Mehrzahl der Soldaten verbeirathet ſind. Jedes Bataillon dleppt oft gegen hundert Weiber und Rinder nach ſid ); fein Heer bat ſo viel Gepád. Und dieſes Heer ſou uns Deutſchen zum Vorbilde dienen ? In dieſem Heere roll Dignitat des Kriegerſtandes angetroffen werden ? Ehrgefühl und Kriegerſtolz in einem Heere , wo der Soldat wie ein Hund mit der Peitſche gebauen wird! Gott bewahre und Deutſche vor engliſcher Gludſeligfeit, die ſelbſt in England nur von den großen Grundbeſigern und Kornjuden empfundent wird. Gott behúte uns vor engliſcher Militárverfaſſung!

bis lauterburg oder langs der franzöſiſch

badiſchen Grånze , nebſt der in Folge der pariſer Friedensídlüſſe vom Jahr 1814 u . 1815 neut berid )s

tigten Banngränze zwiſchen den franzöſiſchen und badiſchen Gemeinden und den zur Sicherung der Grånzpuncte angenommenen Rheinmarfen u . Trands

verſallinien . Nach den neueſtent, während der Grånz . berichtigung gemachten Aufnahmen und anderen Mas

terialien reducirt und gezeidhnet in 1/20000 ; im Bureau der großherzogl. badiſchen Rheingrånz- Berichtigungs commiſſion in Stein geſtochen auf Hochſten Befehl Sr. R. H. ludwig Großherzog8 von Baden. 1828. lithographie der Herder'ſchen Kunſtanſtalt int

Freiburg im Breisgau . Terrainblåtter und Die 3te und legte Lieferung 1 Titelblatt - dieſes ausgezeichneten Werfes iſt fo eben

Führt und der Penfer der Heerſchaaren einmal gegens einander , ſo hoffen wir auch ohne ,, Beefſteaks gefreſſen und Porter geſoffen " zu haben – den Engs erſchienen und , indem ſich Referent auf ſeine früheren l'åndern zu beweiſen , daß die deutſche Intelligenz mebr vermag als die engliſche Diſciplin ; daß die Kugeln ung

Anzeigen in Nr.. 25 u . 69 der A. M. 3. vom F.J. 1829 beruft, fann er nur ſein Vergnügen darüber ausdrüden,

ſerer cins, zwei- und dreijährigen Tirailleure gefabr. daß das dort Geſagte ſich auch auf die vorliegenden licher ſind, als das Maſſenfeuerihrer zwanzigjährigen Blåtter ausdehnt, von denen es ungewiß iſt, ob ſie mit Automaten ; und daß ſchlafloſe Nächte und magere Roſt den früheren wettetfern oder ſie übertreffen. Die Ein unſeren Heldenſinn nicht zu beugen vermogen, wenn nur heit, welche in den erſten Lieferungen eingehalten , iſt des Kampfes Zweck ein edler, ein politiſch nothwendiger auch bei der lebten durchgeführt, es iſt Aüles deutlid , iſt. Unſer Heroismus fod weder aus dem Magen ents einfach und gefädig dargeſtellt und die Bergzeichnung,

ſpringen, noch durch Stocprügel oder Peitſchenbiebe zu die höchſte Aufgabe der Terraingraphit, låßt nichts zu Tage gefördert werden. Er fod aus der Ueberzeugung wünſchen übrig. hervorgeben, daß unſere Fürſten nur dann zum Schwerte

Rein Auge wird blind für die Vorzüge der Karte

greifen, wenn die eiſerne Nothwendigkeit oder die Ehre ſein , aber auch der ſtrenge Richter möchte vergeblich der Nation es gebieten . Dann ſeben wir alle unſere Mängel entdecken wollen, da ihnen eben ſo wohl durch Kråfte daran, das vorgeſteckte Ziel zu erreichen , dann Pråciſion' als ſchöne Ausführung vorgebeugt iſt. Und vergießen wir freudig den legten Blutstropfen, und gewiß darf dieſes Werf nicht nur als Kunſtproduct, rufen noch im Todesfampfe : 68 lebe der König !

ſondern auch wegen ſeines Inhaltes, in feiner Samms

CB lebe bas Vaterland !

lung von Karten fehlen und von topographiſden Aufs nahmen , welche auf Vollſtändigfeit Anſpruch machen

General Bismart hat aller Wahrſcheinlichkeit nach wid. – Des hohen militariſchen Sutereſſe's , welches vorzugsweiſe die Organiſation der Reiterei im Auge dieſer Inhalt ſowohl für Deutſchland als für Franfreich gehabt. Ref. hingegen die der Infanterie , als des bietet , haben wir ſchon früher gedacht. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlahevandlung : . W. 86616 in Darmſtadt und in deffen Offijin gedrudt.

Samſtag, Nr . 77 .

24. Sept. 1831.

Allgemeine Militar Zeitung. Belgi e n . Der Repräſentantenkammer ſiub am 14. Sept. Don

welche gleich beim Ausbruche des Krieges , ſowohl in der activen Armee, als unter einigen anderen Truppen ,

dem Kriegsminiſter folgende Geſebesentwürfevorgelegt ſich zeigte, die innerhalb der Reichsgrånzen cantonnir, worden : " 1. Art. 1. Der König iſt ermächtigt , ohne ten. Dieſe Krankheit wüthete um ſo verderblicher , als Sold und ohne Penſion zu enträßen : 1) ade Offiziere, bei den ununterbrochenen Evolutionen der Armee die welche ſich gewöhnlich und öffentlich der Trunkenheit durd, Erfahrung bewährten Pråſervative und Heilmittel

und Lüderlidireit überlaſſen , oder notoriſch ein ſchwelges nicht angewendet werden konnten. Deßhalb håtte ſchon riſches Leben führen ; 2) alle Offiziere, welche Schulden

damals die Nothwendigkeit eine unverzügliche Gleichſtel

gemacht haben, die den einjährigen Sold des Grades, fung der Kriegsmacht des Reiches mit deſſen wirklichem

womit ſie bekleidet ſind , überſteigen ; 3) alle Offiziere, welche an einem offentlichen Orte ſich unter ſich Streis tigkeiten oder Thåtlichkeiten haben zu Schulden kommen laſſen; 4 ) adle Offiziere, die einer Prüfungunterworfen wären , und 6 Monate nach dem Datum des gegenwårs

Bedürfniß und den Streitkråften der übrigen Mächte thanen ihren häuslichen Geſchafften in der dazu gelegen, ſten Zeit zu entziehen, haben wir in beſtändigerSorge für ihr Wohl die Möglichkeit gefunden , die allges

erbeiſcht; um aber nicht Unſere geliebten treuen Unters

tigen Geſebes nicht den Beweis von nothigen Kenntniſs meine Complettirung unſerer Úrme en uno ſen , oder von Anlage und gutem Witten , ſie zu erwers

Flotten bis zu der gewöhnlichen Recrutirungszeit zu

ben , abgelegt haben sc. – II. Art. 1. Der König iſt verſchieben , und verordnen demnach : 1 ) Im ganzen ermådytigt, jene Anzahl fremder Offiziere, die er für das Reiche von 500 Individuen 4 Recruten zu erheben. 2) -

Von dieſer Recrutirung auszunehmen a) Gruſien und

Wohl des Landes nothig odernůblicherachtenwird , in

der allgěmeinen Geſepe; b ) ,inGrundlage Beffarabien denDienſtdesStaateszunehmen.Art.2. Sie ſoúen, die Gouverneme nts Wilna und Grodno nebſt dem Ges

ebe ſie ihre Functionen antreten, den Eid leiſten , wel: cher den Offizieren der Armee vorgeſchrieben iſt. Årt . 3 .

biete Bialyſtocf, welche unter den gegenwärtigen Umſtans

Der König iſt ebenfalls ermächtigt, fremde Offiziere den vor anderen an das Königreich Polengrånzenden anzuſtellen , die, ohne auf ihre Grade und Prårogative Gouvernements zur Tragung mannichfacher Kriegslas in ihrem Vaterlande zu verzichten , ihre Dienſte für die ften verpflichtet ſind, und c ) die Corporation der klein reuſſiſchen Koſacken in den Gouvernements Poltawa Dauer des Krieges anbieten würden. und Tſchernigow , welche aus ihrer Mitte 10 Mann von Rußland .

? Hundert zur Aufſtellung von acht Regimentern leichter Savalerie geliefert haben. 3) Die bei der 92ten Recru

Am 13. Auguſt iſt nachſtehendes faiſerliche Manifeſt erſchienen : ,, Von Gottes Gnaden Wir Nikolaus l. ,

tirung růdſtåndig gebliebene Erhebung der Hälfte der

Kaiſer und Selbſtherrſcher aller Reuſen ?c.

Recruten ans den Gouvernements Cherſon , Jekateris

Nachdem

die Dämpfung des Aufſtandes im Königreidie Polen

noslaw, Puſtawa, Slobodsko Ufrainsk, Kiew und Vos

bisher durch die Hartusckigkeit und Verſtockung der Re.. dolien bis auf künftige Recrutirungen zu verſchieben.

– weil das von uns bellen verzögert worden iſt, begleiten gegenwärtig, unter 4 ) Die gegenwärtige Recrutirung Recrutenreg dem Segen des Hódſten, durchgångig die glänzendſten

am 28. Juli beſtåtigte

Erfolge unſere Waffen . Die zahlreichen Streiterhaufen

Jahr 1832 in Kraft tritt - in Grundlage der bis auf

lement erſt mit dem

der Meuterer, die in die Gränzen des Reiches gedruns' dieſen ufas geltenden Geſete und der beſonderen gleich

gen waren , ſind ausgerottet und zerſtreut, und unſer zeitig hiernrit an den dirigirenden Senat erlaſſenen Anordnung zu vollziehen . Indem Wir in dieſer letteren über die Weichſel, unter dem Beiſtande Gottes , den unter Anderem befehlen, bei Beſtimmung des Mahdo fico ſiegreiches Heer růſtet ſich jetzt, nadi dem Uebergange

Aufruhr völlig niederzuſchlagen . Dieſer Fortgang hat

nur auf die Nothwendigkeit zu beſdrånken , waben wir

aber nicht ohne bedeutende Lucen in den Reihen unſerer Unſere beſondere Aufmerkſamkeit auf die höchſtmögliche Krieger ſtattfinden fónnen , die ſowohl durch Gefechte Einſchränkung der mit der Recrutenſtellung verfnüpften mit den Rebellen, als niehr noch durch die verheerenden Auslagen gerichtet und zur großeren Erleichterung für

Wirkungen der Cholera- Epidemie, gelichtet worden ſind, Unſere geliebten Unterthanen verfügt, bei Erhebung des

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Geldwerthes , ſtatt der Bekleidung der Recruten , die Stabs, und Oberoffizieren der beſagten Zruppen für Preiſe eben ſo bedeutend zu verringern, als es bei Ges legenheit der legten Recrutirungen geſchah." Se. Maj. der Kaiſer haben in Czarskojeſelo am 22. Auguſt folgenden Tagsbefehl zu erlaſſen gerubt: ,, Das Chevalier - Garderegiment erhålt die Benennung Chevalier - Garderegiment Ihrer Majeſtát. Das Reibs garde.Kůraſſierregimentwird dem podoliſchen Reibgardes Kúraſſierregiment beigezählt. Das Podoliſche Leibgardes S

Kúraſſierregiment erhält die Benennung : Reibgardes

den bei dieſer Gelegenheit bewieſenen Eifer in der Ers füllung ihrer Obliegenheiten . !!

Se. Maj. der Kaiſer haben in Gnaden gerubt, den Befehlshaber in der Provinz Kaufaſien und Com mandirenden der Truppen an der faufaliſchen Linie, in Aſtrachan und Tſchernomorien, General von der Savas leſie, Emanuel, in Rückſicht ſeiner im Gefechte gegen die Gebirgsvolfer erhaltenen ſchweren Wunde, mit Beis behaltung aller von ihm bisher bezogenen Gehalte, von

Kuraſſierregiment Sr. Maj . Das leib.Kúraffierregiment obigen Aemtern zu entbinden . Ihrer Majeſtåt erhålt die Benennung : Leib - Rúraſſiers 3

regiment des Thronfolgers . Die leichte Garde . Cava . Cavaleriediviſion ; die 3 te wird die 2 te leichte Gardes

Ueber die Mandvers eines Armeccorps Infanterie.

Cavaleriediviſion genannt; das reit Reibgarde- Jagers regiment wird zur 2ten leichten Garde- Cavaleriediviſion

( Fortregung. )

übergezählt. Die leichten Cavaleriebrigaden der Garde

IV. Ueber den Einfluß des Terrains auf

leriediviſion erhålt die Benennung : 1te leichte Gardes

heißen von nun an : 1te , 2te , 3te und ' 4te. Die erſte

die Sdladtlinien.

beſteht aus den Dragonern und uhlanen der feibgarde. Die zweite aus den Huſaren und Koſacen der Leibgarde. Die dritte aus den Jägern zu Pferde und dem Uhlanens regiment der Leibgarde, das früber den Namen Sr. Kaiſerl. Hoheit des Ceſarewitſch trug . Die vierte aus den grodnoſchen Huſaren und dem Atamanregiment der

Gegen die Mitte des verfloffenen Jahrhunderts ſchrieb der Marſhall v. Puyſegur: „ Aus Mangel an feſten Grundſåßen findet, ſo oft ſich die Armeen in Schlachts linien aufſtellen, ein Hin- und Hermarſchiren der Trups pen ſtatt, wodurch man zu feiner Schlachtordnung ges langt. Der Feind benußt dieſe Gelegenheit, greift euch

Leibgarde Sr. Hobeit des Thronfolger8. - Die Gres

an und wirft euch , da er Alles in Unordnung findet,

nadierregimenter : ,,Kaiſer von Deſtreich " und „König von Preußen' werden beim Gardecorps ſtehen und die 6te Infanteriebrigade deſſelben bilden . – Die Grenas dierregimenter Samogitien und Luzt ſind der erſten Gres nadierdiviſion beizuzählen und werden die ate Brigade derſelben bilden. – Das Carabinierregiment ,,Neſimiſha wird eben jener Diviſion zucommandirt. – Die zuſams mengezogene Gardes und Grenadier - Artilleriebrigade

Vor und nach dieſem berühmten über den Haufen. Kriegsmanne findet man in der Geſchichte eine Menge von Gefechten , welche geliefert wurden, ohne daß man dahin båtte gelangen können, die Truppen gehörig zu ordnen, oder wo man ſie auf einem Terrain aufſtellte, auf welchem ihnen jede Bewegung und ſogar die Ans wendung ihrer Waffen unmöglich wurde. Es iſt indeffen nichts einfacher uno ich möchte faſt ragen , leichter, als

des 6 ten Infanteriecorps wird die 3te Garde

die Formation der Armee in einer Sdlachtlinie.

-

und

Grenadier - Artilleriebrigade genannt. - Se. Kaiſerl. Als Schlachtlinie bezeichne ich die Front einer Hoheit der Thronfolger wird zum Chef des Leib - Rů: Truppe, welche ſchlagfertig aufgeſtellt iſt, und das Zers raſſierregiments beſtimmt, das Seinen Namen trägt. – rain, welches dieſelbe einnimmt. Die Formation dieſer 3

.

Befördert werden für Dienſtauszeichnung: zu Generalen

finie iſt der Hauptzweck der Mandvers; denn die Armee

von der Infanterie : die Generaladjutanten Obrapos

befåmpft den Feind und entſcheidet zuweilen über das

wizky I. und By ſtrom I.; zu Generallieutenanten : Geſchid des Staates. Aus dieſen Gründen erſcheint eine

die Generalmajore : Berg , Commandant in Bobruist detaillirte Prüfung des Einfluſſes des Terrains auf die und Buſdujer , Commandeur des Feſtungs . Garniſons Wahl und die Aufſtellung der Infanterielinien nothwen . etats in Wilna ; zu Generalmajoren die Oberſten : Rens idig. Dieſe Frage iſt noch nicht theoretiſch abgebandelt

nenkampfl., Stepanow , der Flügeladjutant Baron worden: die Auflöſung derſelben wird genügen , um Meyendorf II., Manderſtierna II., Burmeiſter, zwiſchen meinem Mandverſyſteme und dem Reglement Walujem I. , Chriſtiani I. , Nikolajew I. , der Flügeladjutant Gbmoltſchinsky , der Flügeladjutant

de Witte , Bogdanowitſch III. , der Flügeladjutant Orlow. - Se. Maj . der Kaiſer erklären Adlerbedſt Ihre Erfenntlichfeiten dem Commandirenden der in und um Petersburg cantonnirenden Truppen, General von der Cavalerie, Generaladjutanten Waſſiltſchifow , I. , für die raſtloſe Sorgfalt , welche derſelbe wåbrend der .

von 1791 zu entſcheiden.

Man muß ſich båten, die Gefecht ſtellungen und fagerſtellungen mit einander zu verwechſeln . In den erſteren müſſen alle Rückſichten dein Angriffe und der Verteidigung untergeordnet werden . Die zur Aufſtels lung einer guten Schlachtlinie nothwendigen Bedingun. gen ſind : jedem Gorps und jedem Individuum die beſte Änwendung der Waffen , einen wechſelſeitigen Schuß ,

Zeit der Choleraſeuche bierſelbſt jenen Truppen und den nothwendigen Zuſammenhangunter den verſchiedenen ihrer Erhaltung zugewendet hat; deßgleichen bas Alers Theilen, eine vollkommene Freiheit in den Bewegungen böchſte Wohlwollen : den Generaladjutanten de Pres

und eine ununterbrochene Handhabung der Ordnung zu

radowitſch und Saſonow , den Generalmajoren

ſichern. In den lagern ſind Regelmäßigkeit und Sym-:

Stegemann und Titow , dem Flugeladjutanten

metrie unentbehrlich, um bei Tage wie bei Nadt unter den lagernden Truppen die Ordnung zu erhalten und

Oberſt Bibito w IV. und ſåmmtlichen Befehlshabern ,

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von einer gewiſſen Terrainſtrede adenmöglichen Vors die Ordnung, während ſie bei einem in auch nur wenig theil zu ziehen . Das lager iſt eine Vereinigung von gebrochener Linie aufgeſtellten Corps geſtört wird. Unabhängig von den Vortheilen , welche die gerade Wohnungen, worin man långere oder fürzere Zeit vers weilen kann, man muß daher auch die Bedürfniſſe der Linie für die Erhaltung der Ordnung bei den Feuern Truppen berückſichtigen, beſonders wenn ſich der Aufents

und dem Marſche darbietet , haben die Xheoretiker viel Leichtigkeit und Pråciſion darin gefunden . Dieſe Linie

balt verlängert. In jeder Art von lagern muß man eine Anordnuug zur Vertheidigung treffen und biernach beſtimmt ſich die Wahl der Schlachtlinie, welche faſt immer von der geraden Frontlinie abweicht. Kein Truppenbefehlshaber darf ſich der Ruhe überlaſſen , wels cher nicht für den Fall der Erſcheinung des Feindes eine Anordnung beſchloſſen und ſogar bekannt gemacht hat. Auf dieſe Weiſe kann das Terrain einer Poſition durch ſchnitten ſein , während dasjenige eines lagers ſo eben

wird zwiſchen zwei inneren Puncte oder zwei nach außen gegebenen Gegenſtånden mit der größten Geſchwindigkeit formirt oder wiederhergeſtellt, ſie verlängert ſich bis ins Unendliche und iſt leicht zu berichtigen . Dieſe Vorbeile ſchienen noch durch die Genauigkeit hinſichtlich der Dis rection des Marſches vermehrt zu werden, welche man durch die von Zeit zu Zeit verlängerten Perpendiculårs linien zu erzielen hoffte.

wie möglich ſein muß. Die in Schlachtordnung formirte Infanterielinie wird

Wenn die Infanterie immer auf vollkommenen Ebes nen mandvrirte , ſo würden dieſe Grundſåße auf die

während des Gefechtes Terrain gewinnen oder verlieren ;

bedeutendſten Corps angewendet werden können und die

untereinander parallel ſind ; die Linie , auf welche die

eine gewiſſe Anzahl Toiſen einnimmt, anwendbar . Wir

fie muß ſich daher vors oder rådmärts bewegen können. Manóvers mit um ſo größerer Leichtigkeit verbunden Der Mann greift, vermoge ſeiner natürlichen Beſchafs ſein, als dabei eine großere Gleichförmigkeit beobachtet fenheit und der langen Tragweite unſerer Waffen, geras werden konnte. Dieſe Theorie ſcheitert aber auf einem deaus an oder zieht ſich eben ſo zurůd. Alle Bewegungen Terrain , welches auch nur geringe Hinderniſſe darbietet, von Individuen und Corps bilden gerade finien , welche und iſt wohl nur für kleine Corps, deren Front etwa

Soldaten geſtellt werden, ſcheint gerade ſein zu müſſen. baben aber geſehen, wie ſehr die Oberfläche des Bodens

Die Schlachts oder Frontlinie und die Direcs durchſchnitten iſt undwie ſchwierig es ſein würde, hins

tionsliniefür den Marſt ſind nicht nur gerade, reichend ebene und offeneFelder zu finden , um nicht fondern auc in Beziehung aufeinander Penfrecht. Sie ſowohl eine kleine Armee, ſondern nur eine einzige Divis beſtimmen doppeltes Alignement ,nåmlich fion aufeinegeradeverdeden linie in und Schlachtordnungzu ſtellen. Aligneme dasjenige Es Geſichtspuncte Rotten, die der Fronteinund oder derdasjenige kinie durchſchneis der Liefe die nts welches ſich vor und rückwärts verlängert. Dieſe ſenkrechte linie wird bei dem ſchrägen Marfch und den den ; es dürfte fein Hügel die Front beherrſchen oder Schwenfungen zuweilen augenblidlich geändert, man maskiren , und es durfte ſich fein Graben , feine Hede, fein Haus vorfinden, um ſie zu verſtårfen. Oft bezeich , Febrt aber bald wieder zur erſten Ordnung zurůd . Poſition Das Stellen eineWitter nen Hoben Wenn die Soldaten nicht dieſes doppelte Alignement Terrai ſſen der n ſelbſtund ung . unters ben Einflu iſt einzelne

beobachten müßten , und wenn ſie in der Front und in worfen . * ) der Rotte mehr oder weniger ſchief geſtellt waren , ſo

Die Månner, welche im F. 1791 beauftragt waren ,

würden ſie, ohne ſich zu verwirren, nicht einige Schritte das Reglement der Mandvers für die Infanterie zu thun fónnen und in der geringſten Abtheilung wür? batten. mehr fen, rung als wirf nach wenigen Augenblicken die größte Unordnung ſtatts entwer fiche Erfah hatteniſche Sie theoret großeiffe, den Renntn nicht n" Krieg

baben . Es wurde daber als Regel feſtgeſeßt, daß der mitgemacht und die Bewegungen deſſelben auf das Ter, Soldat ſeine Schultern in das allgemeine adignement: rain nicht angewendet ; fie batten den Unterſchied nicht der Front gerichtet habe, daß er ſich durch ein beſtåndi.

geſehen , welcher nothwendig beſteht zwiſchen den beſtimms

ges leifes Fühlen mit den Ellenbogen darin erhalte , daß

ten Mandvers eines Bataillons, welche auf dem Erers

ſein Kopf geradeaus geſtellt ſei und daß er ſeine Blice cirplaße wieaufdem Papiere mit Cirkel und Winfelmag gerade vorwärts richte. EvolutionenRäume einer und zwiſchen werden welche den Diviſion oder ſo ausgedehnte einer, Armee, Auf einer gebrochenen linie mit einwärts gebendem vollzogen Winkel würde ſich das Feuer der Soldaten freuzen, aber einnehmen . Sie entſchieden , daß jede Abtheilung , groß auch ihre Bewegungen vorwärts und zwar dergeſtalt, oder klein, auf eine gerade linie formirt werden und ſich daß ſie gånzlich unmdglich würden ; bei den Beweguns gen rúdwarts würden ſich die Soldaten von einander

*) Ich will nicht die ſo oft angeführten Beiſpiele von pochſtädt,

entfernen . Das Kreuzen des Feuers iſt, im Vergleiche mit dieſem doppelten Nachtheile, ein geringer Vortheil. Wenn die Schlachtlinie in einem vorſpringenden Winkel aufgeſtellt wåre, ſo würde man umgefehrte Reſultate baben ; während die Rückzugsbewegungen convergirten ,

ren Lagen war in den Schlachten von Dresden und Beipzig der linte Flügel der Verbündeten gånglich von dem Centrum getrennt . In der erſten dieſer Schlachien wurde dieſer Flügel

Ramillies, Malplaquet 2c. in Erinnerung bringen . In unſes

vernichtet, zweiteneiner der Regen war Nacht Waterloo er ganz Beidergeſtal durchwei chtein der Terrain dasunnuß. t,

würden die Bewegungen vormårts und die Feuer divers

daß der Ungriff bis auf den Nachmittag verſchoben werden

giren und die Zwiſchenräume ins Unendliche vergrößern .

mußte und die Bewegungen unſerer Truppen ſehr gershmt wurden, was zum Berlufte der Schlacht viel beitrug. an der Rapbac übte der2.Regen einen großen Sinfluß , bei Dresden die Reſultate der Sdhlacht auf

Ferner erhålt ſich bei einer in gerader Linie aufgeſtells

ten Truppe , ſie mag fich vor- oder růdwårts bewegen ,

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auf ſenkrechten Linien bewegen müſſe, damit die Wirkung

und die Armee fönnte durch die Artillerie zu Grunde

der Waffen über die ganze Front gleich vertheilt ſei und

gerichtet werden. Eine Aufſtellung im entgegengeſeßten

dic Truppe, ſie moge vorwärts- oder zurückgehen , ihre Sinne würde noch mehr Nachtheile darbieten . Bei einer urſprünglid) feſtgeſekten Abſtande beibehalte. Dieß war

nur wenig concaven Schlachtlinie find die Flanken , die

der Hauptfehler derjenigen, welche die Linienevolutionen immer der ſchwachſte Theil find, vorgeſchoben und ſelbſt der Anſicht, daß das Bataillon als Einheit bei den fenfeuer ausgeſept; man verliert hierdurch bei weitem Mandvers ſo viel wie möglich einer geometriſchen Res mehr, als man im Centrum , wo ſich das Feuer concerts

in dem Reglement entworfen haben . Ich bin dagegen einem Flanfenangriff oder mehr oder weniger dem Flants gelmäßigkeit unterworfen , daß aber mehrere vereinte trirt, an Kraft gewinnen wird. Zu einer ſolchen Auf

Bataillone oder die Diviſion den Gefeßen des Terrains ſtellung würde man nur dann berechtigt ſein , wenn die untergeordnet werden müſſen. Flanken an ein großes Hinderniß angelehnt waren , in Ais der Krieg begann und man auch nur auf nicht deſſen Mitte ſich ein Defilee befände, und wenn man ſehr unebenen Feldern die Theorie des Reglements ans den Feind nicht verhindern wollte , unter dem concens

wenden wollte, To ſtieß man auf unvorhergeſehene Hins trirten Feuer der ganzen Artillerie zu debouchiren und derniſſe; man fand in den Artikeln deſſelben fein Mittel zur Ausführung. Man mußte die Schlachtlinie ploviren

ſid) zu formiren. Die Zufälligkeiten des Bodens, welche auf die Aufs

und die Bewegung der Colonnen allen Eigenthümlichkeis ſtellung der Truppen Einfluß haben , findet man auf ten des Terrains anſchmiegen , deſſen Geſtalt und An- dem größten Theile der militäriſchen Karten nicht anges blick ſich mit jedem Schritte åndert. Die Front frůmmte zeigt. Vermoge der Ausdehnung oder der Beſchaffenheit fich, um hindernde Stellen zu beſeßen und die Anwen- dieſer Zufälligkeiten wird der größere Theil derſelbenauch dung der Waffen zu ſichern, oder um ſich der Beherrſchung auf denjenigen Karten nicht angegeben ſein, welche am des Feindes zu entziehen. Von dem erſten Augenblicke detaillirteſten und ſorgfältigſten gearbeitet ſind . Nad an fühlten die gewandteſten Taktifer die Nothwendigkeit, dieſen fann man nur die allgemeinen Aufſtellungen der

das Mandverreglement zu verbeſſern, und alle Militars, Truppen anordnen ; die beſonderen Aufſtellungen, ſelbſt welche ſeit jener Epoche ſchrieben , haben in dieſer Bes diejenigen einer Diviſion, müſſen auf dem Terrain felbſt angeordnet werden. Jeder Generaloffizier, welchem man Wir habenſchon geſehen, daß die Front der Schlacht- eine geſchriebene Dispoſition mit Andeutung der Richs linie auf einem Boden, mit Hügeln bedeckt, den Rändern tungs- oder Anlehnungspuncte überſchict, darf ſie nur

ziehung Vorſchlåge gemacht.

derſelben folgt, wo man diejenigen Puncte , woher der als eine allgemeine Baſis betradyten , nach welcher er Feind anråden muß , am beſten einſehen kann . Hier ſich aufſtellen wird . befindet ſich die erſte finie der Truppen ; die Reſerven , Nach dieſer Entwicelung der allgemeinen Grundlage fónnen ſich alsdann gegen die Gipfel hin aufſtellen , um der Theorie der Schlachtlinien und der verſchiedenen

die erſte Linie zu ſchützen und aufzunehmen oder um vor-

Beweggründe, aus welchen man genothigt iſt, ſich das

zurücken. Die Front umfaßt die vorſpringenden Theile

von zu entfernen, werde ich fernerhin dieíc linien nicht

des Terrains , welche die Schlachtlinie von weitem bes mehr als abſtracte betrachten. Die Elemente, aus wel. herrſchen und ſie flanfiren, oder von wo der Feind ſchrág chen ſie beſtehen, laſſen eine mathematiſche Genauigkeit beſchoſſen werden fann ; eben ſo müſſen die einwärtss nicht zu , welche darin unnúß und unmöglich ſein , ja

gehenden Winkel umſdiloſſen werden . In dieſen werden

ſogar gefährlich werden würde, weil dazu eine betrachts

die Truppen ro horizontal wie möglich und nach innen liche Zeit erforderlich wäre , die ſelten zu Gebote ſteht. hin aufgeſtellt. Jedoch müſſen die einwärtsgehenden Wins Im Kriege muß Alles augenblicklich und mit den hurtigſten kel wenigſtens 120 Grade haben und die Truppen darin im Halbfreiſe aufgeſtellt werden, weil ſie ohne dieſe Vors ſicht aufeinander ſchießen würden .

Mitteln ausgeführt werden . Das Terrain und der Feind beſtimmen hier, was geſchehen ſoll, und die Aufſtellungen

muſſen hier ſchnell erfolgen, indem man ſich ſo wenig als Es iſt leichter , die Nachtheile anzugeben , welche man möglich von den allgemeinen Grundlagen entfernt . bei Bezeidnung einer Schlachtlinie vermeiden roll , als Hier endigen die beſtimmten Grundlage der Theorieen - diejenige vorzuſchreiben , welche die vortheilhafteſte iſt. und jene leidyte Praris, welche Jedermann daraus zie: Wenn man von der geraden linie abweicht, welche eine hen kann . Der Goup : d’oeil , die Terrainfenntniß , die

gleichmäßige Vertheilung des Feuers ſidiert, ſo iſt eine Gewohnheit großer Manóvers und der Befehlsführung, convere Aufſtellung vortheilhaft , deren etwas divergis. vor allem das wahre militåriſche Talent , werden den

rende Schüſſe für das Centruin zwar weniger Vertheis digung darbieten , deren leicht zurückgebogene Flanken aber auch den ſchiefen Manivers des Feindes weniger ausgeſetzt ſind. Die im Centrum befindlichen Reſerven können ſich ſchneller auf die angegriffenen Puncte begeben , 11110 das gegenüberſtehende Corps iſt genóthigt, ſich

General bei der Anwendung der Taktik auf das Terrain leiten. Er wird auf die verſchiedenen Krümmungen der Sdlachtlinie, welche ſich untereinander ausgleichen, keine Rückſicht nehmen und ſich nur mit der allgemeinen Ridos tung beſchafftigent, welche immer eine gerade linie iſt ; er wird die Front, welche aus ſehr beweglichen Theilen ges

bedeutend auszudebnen , um eine einigermaßen parallele

bildet und durch die Zwiſchenräume, welche dieſe Beweg .

Front zit bieten , wodurd), bei gleichen Streitfriften , ſeine lichfeit noch ſteigern , getrennt iſt, den auffallendſten Eis Linie leicht geſchwächt oder unterbrochen wird . Wenn genthảinlichkeiten des Bodens obne Mühe anſchmiegen . aber die Krůmmung zu ſtarf wåre, ſo würde das Feuer ( Fortſeßung folgt. ) zu ſehr divergiren , dasjenige des Feindes convergiren , Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshundrung : C. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Mittwoch ,

Nr. 78 .

28. Sept. 1831 .

ma KOOLI

Allgemeine 8

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Militar - Zeitung.

11 .

ten , indem der Deſerteur , wenn er entweiche, Teine

In der 76. Sißung der Deputirtenkammer fand eine Mitgenoſſen und dieübrigen Staatsangehörigen benad ) Verhandlung über den am 30. Juli 1829 mit Deſtreich theilige, da ein Anderer au deſſen Stelle in die Reiben abgeſchloſſenen Militárcartelvertrag ſtatt. Die

treten müſſe, und dieß ſei das größte politiſche Verbre,

Hauptbeſtimmung dieſes Vertrages geht dahin , daßdie chen, deſſen ſich Staatsangehörige ſchuldig machen könns oſtreichiſden Deſerteure, wenn ſie in Baden betreten ten. — v . Rottef : Wenu Jemand durch ein Conſcrips -

werden , und umgekehrt, badiſche Deſerteure, wenn ſie tionsgeſeß zwangsweiſe unter die Fahnen gerufen werde,

ſich nad Deſtreidi flüchten , ausgeliefert werden ſollen. To bore dieſer Charakter auf , und es ſei nichtdie Schuló Darüber bemerfte v. Rotiet: Er glaube, daß ſelbſt ein des Deſerteurs, wenn die Staatsgewalt einen Anderen Gartelvertrag zwiſchen den deutſchen Bundesſtaaten ein

an ſeine Stelle zwinge . Es fomme bier auf den Cha .

Gegenſtand ſei, der die Berudſichtigung und Erwågung rafter des Conſcriptionsgeſekes an . Ade Conſcriptions,

der Volfsabgeordneten erfordere, er hoffe aber, daß die geſege in der Welt alsgerecht anzuerkennen, vermoge die Ueberzeugung ſo lange man nicht und dasdſtreichiſche man nicht Conſcriptionsgeſeg Zeit kommen werde , wo die Liebe zum eigenen Vaters babe, daß, auch den Tande zu einer ſolchen Höhe ſteigen werde , daß man nicht leidyt einen Deſerteur finden werde , und wenn auch , ſo werde es ein ſolcher ſein , um deſſenwillen es

Rechten der Menſchen nicht entgegenſtehe, ſo habe man auch das Recht nicht, Jemand unter defien Fahnen auss

mait fich nicht der Mühe lobne, einen ſo bedenklichen Vertrag zultefern. - Staatsrath Nebenius: Daran fönne man abzuſchließen , worin ſich die Regierung, um ihre Defer's dod nicht zweifeln , daß Rechte und Intereſſen verlegt

teure,wenn ſie im Streichiſchen Gebiete ſeien ,zurůd zu würden, wennbadiſche Unterthanenſichihrer Militär: erhalten, anheiſchig mache, einen ungariſchen , polniſchen pflicht entziehen , und der Sohn einer armen Wittwe,

oder italiäniſchen Deſerteur, der ſich nach Baden geflüchs oder eines alten , ſchwächlichen Vaters eintretenmüſſe, tet, auszuliefern . Dieſer Bertrag ſdhließe einUnrechtin während der Andere in Tyrol gleichgültig leben könne, fids,indem das Verbrechen der Deſertion unter denBes und nicht zurückehren wolle. Er glaubenicht, daß man griff des öffentlichen Rechts gehöre, und nach den Grund , den zarten Rückſichten auf polniſche und italiảniſche Des

fågen eines humanen Vóſferrechts eine Auslieferung nicht ferteure , die Intere

der eigene Staats

rigen ſtattfinden könne. Es fomme auf die Art an , wiedas opfern folle.. - DerſſenFinanzminin ſter: angebo Selbſt nach Heer zuſammengeſetztwerde, um zu entſcheiden, ob man den Deſerteur wirklicheinen Verbrecher nennen könne. Solche Cartelverträge bewegten immer ſein Innerſtes, indem ſie ihm als eine Verletzung des heiligen Volfer's und Menſchenrechts erſchienen , und den Menſden alo den

dem Vernunftrecht könne Eid- und Treubruch nicht vers theidigtwerden. Jede Nation werde einen Deſerteur als einen eid- und treubrüchigen Menſchen anſehen ,welcher der allgemeinen Verachtung preisgegeben ſei. Der Beſchluß der Kammer ging dahin , dieſen Vertrag nicht .

Leibeigenen desjenigen Staates darſtellen , der die Augs zur ſtåndiſchen Berathung zu reclamiren . lieferung reclamire. Was die Verhältniffe der deutſchen F r a n frie i dy. Bundesſtaaten unter ſich im engeren Sinne betreffe, ſo Eine fönigl. Ordonnanz vom 11. Sept. ernennt den rónnte der allgemeine Wunſch ertönen, daß ſolche Vers träge, die auf die deutſchen Staatsbürger einen ſo und Marſchall Herzog. von Treviſo zum Großfanzler der endlich wichtigen Einfluß haben ,auch nicht ausſchließlich Ehrenlegionan die Stelle des von dieſen Functionet

durch die Geſandten der Fürſten abgeſchloſſen, ſondern entlaſſenen Marſchals Herzogs von Tarent. dem Erfenntniß der Stånde unterworfen werden. Dieß Detreich . fei indeſſen eine allgemeine Frage, die, ſo Gott wolle, Se. Majeſtät der Kaiſer haben den Gouverneur der in oder långerer Zeit doch ihre hochgerechte undfürzerer hochdringende Erledigung findenauch werde. - Staats, Bundesfeſtung, Mainz ,, Herzog von Württemberg

rath Jolly : Ein Deſerteur verdiene diejenigen Thos R. Hoheit, bei Gelegenheit deſſen kürzlich eingetretenen nenden Rückſidyten nicht,die vielleicht in Beziehung auf 50jährigen Dienſtjubušums, bas Großkreuz des St. andere offentliche Verbrechen hier und da eintreten könns Stephansordens mit Brillanten zu verleiben geruht.

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Das Feſt wurde in Mainz, dem Wunſche Sr. K. Hobeit zufolge, nur im Stillen begangen.

Wie wird man dieſe Poſition bereken ? Wird inan der Linie A B folgen , welche von den hoben durchs /

Durd, allerhöchſte Entſd)ließung iſt der comman , ſchnitten und misfirt, bald über die Gipfel lauft, von dirende General in Kroatien, Feldmarſchall - lieutenant woman nur einen ſehr fleinen Theil der Abbänge eins Graf Lilienberg , zun Civil ; und Militargouverneur ſieht, bald ſich in die Thåſer fenft , wo ſie unſichtbar von Dalmatien ernannt, und deſſen Poſten dein Hofs wird ? Wird man in c, d , bis zu dem Fuß der Hügel

friegsrath Feldmarſchallélicutenantv . Radoſlew i dh berabgehen ? Man wird hier derſelben Schwierigkeit begegnen , die Linie zu beſtimmen ; denn ſie wird von

interimiſtiſch übertragen worden. Der General der Savalerie und Gommandirende

im lombardiſd) - venetianiſdien Königreiche,

Baron

den Thalern durdychnitten werden . Wollte man endlich bis in die Ebene e , f vorrücken , fo fónnte man einen

Frimont, iſt für ſich und ſeine Nachfommen in den Verſuch machen , die Mittel des Reglements anzuwens Grafenſtand des dſtreichifdyen Kaiſerſtaates erhoben den und ein regelmäßiges Alignement aufzuſtellen , wela ches übrigens durch die Baumgårten , die Häuſer , die

worden .

geringſte Baumgruppe und durd, die ſo unbedeutenden i rttemberg.

Wölbungen des Bodens , welche der Topographie ents

Am 13. Sept. ſtarb zu Heilbronn der Generalmajor,

geben , unterbrochen werden ; allein man würde den

Brigadier v . Húpeden , Commenthur desOrdend der Vortheil der Beberrſchung verlieren und ſichunter dem 1

württembergiſchen Krone, Ritter des Militár -Berdienſt ordens und der franzöſiſchen Ehrenlegion. Rußlano .

Feuer der gegenüberliegenden Hügel aufſtellen. Nach dem man eine Zeit, welde der Feind wird nåßlich ans wenden können , mit vergeblichen Verſuden zugebredt

hat, wird man zu einer Aufſtellung zurückzufommen ges

Der General Knorring II. hat den Wladimirorden nöthigt ſein , welche mit dem Terrain ' in Uebereinſtims 2r Klaſſe erhalten .

mung iſt. Die ganze fånge dieſer Poſition' iſt etwa 700 Toiſen : dieß iſt ein entſprechendes Terrain für eine Linie von

Ueber die Manóvers eines Armeecorps fufanterie ( Fortretung . )

neun Bataillonen mit einer Reſerve von dreien .

Sie

werden wie folgt aufgeſtellt werden. Das erſte Batails lon ) wird das Dorf B befeßen und ſich links ausdeh :

nen ; das zweite und dritte Bataillon werden ſich långs

Folgendes Beiſpiel wird mein Syſtem beſſer begreifs der Abhänge des Plateaus B aufſtellen und zwar ſo , daß ſie alle Puncte derſelben einſehen können ; das vierte,

lich maden.

Eine Diviſion hat Befehl erhalten, ſich in einem hús fünfte, rechſte, ſebente und achte Bataillon werden ſich , gelichen fande zwiſchen den zwei Dörfern A und B *) indem ſie den allgemeinen Umriſſen der Plateaur C , D aufzuſtellen , deren Kirchthürme als Directionspuncté folgen , auf den Abſaßen aufſtellen , welche ſich darbies

bezeichnet ſind. Der Feind befindet ſich in X und Y ten.

Jedes dieſer Bataillone wird jedoch bierbei beobs

400 Toiſen von dem zweiten und 550 Toiſen von dem achten, ſo viel wie möglich eine im Allgemeinen gerade erſten Dorfe. Die Anhöhe über dem Dorfe B iſt faſt finie beizubehalten und ſich gegenſeitig ihre Flanken zu

unzugånglich und kann als eine gute Anlehuung für deden . Das neunte Bataillon wird die Ebene bis zu den rechten Flügel betrachtet werden . Das Dorf A , dem Dorfe A ſperren , welches, ſo wie die barricadirte welches rich zur Vertheidigung darbietet, und der Fluß Brúce, durch einen Theil des zwölften Bataillons, wels fichern den linken Flügel vollkommen ; man kann ſelbſt ches links in Colonne und in Reſerve ſteht, beſegt ſeint den Brückentopf mit einfachen Barricaden beſeßt halten. wird. Das eilfte und zehnte Bataillon werden ſich in

Die Hügelreibe bietet drei Plateaur B , C, D dar, welche derſelben Formation růcwärts der Thåler t, u befinden. durch mehr oder weniger hervorragende Kuppen gefront Die an dem Abhange detaſchirten Voltigeurcompag ſind; von der Crete nimmt man nur den oberen Theil nieen bewachen die Häuſer und Weingårten 0, P , q, r, s.

der Ubbảnge wahr, welche abgerundet und conver ſind. Die Artillerie wird ſo placirt, daß ſie, wie aus dem aber borizontale Abſchnitte und Abfäße haben , welche Plane erſichtlich iſt, auf den vorſpringenden und den für die Aufſtellung von Truppen günſtig ſind. Dieſe einwärtsgehenden Puncten ſteht; auf erſteren, um das

Plateaur ſind durch zwei Thaler getrennt, von welchen

Terrain von weitem einzuſehen, und um ſich gegenſeitig

bas eine t enge und ſchluchtenartig, das andere u breis zu flanfiren .

ter iſt und durch ein Haus geſperrt wird ; 150 Loiſen

Wenn der Generalieutenant die Diviſion in einer

vorwårts der Linie befinden ſich Håuſer, Weins oder ſolchenLandſchaft aufſtellen ſoll, ſolo ſtudirt er ſie zuerſt Baumgårten 0 , P, 4 , r, s, welche, durch die Artillerie >

geſchüßt, vortreffliche Poſten gewähren und die erſten Angriffe des Feindes aufhalten werden . Dieſes zu einer guten Bertheidigung geeignete Terrain , beffen Flanken angelehnt ſind, bietet nur drei Theile, welche leidhter zus gånglich ſind, die kleine Ebene A und die Zhåler t , u,

* ) Die Bataillone ſind hier in entwicelter Ordnung , ob ich gleich dieſe Formation für gewöhnlich nicht angenommen habe . Da aber die vorliegende Frage in Beziehung auf die Manövers die wichtigſte iſt, ſo bin ich für dieſes Beiſpiel der allgemein

anerkannten Schlachtordnung gefolgt; ſie iſt außerdem bei dieſem gänzlich defenſiven Lehrſag paſſend, wo man die größts

. ) 6. ben beiliegenden plan Zafel I.

möglide Entridelung des Feuers zu erreichen ſuchen muß.

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nach den Rartet, den Nachrichten und den vorläufigen wird bemerkt haben, daß es wenig durchſchnitten iſt, daß

und daß die Recognoſcirungen, womit er ſeinen Generalitab beauf- eg eine mittelmäßige Erhöhung darbietet, tragt. Er ſelbſt geht der Truppe voraus, um das Ters Umriſſe feineswego übertrieben ſind; die Schlachtlinie ſelbſt iſt wenig gebrochen . Man wird fehr oft Gegens den finden , weldie bei weitem ſchwicriger ſind, wo die Schlachtlinie viel ſpitzere Winfel wir bilden muren . Da wird es unmöglich ſein, die Bataillone anders als eine nach deur andern zu placiren, weil jedes cine eigene Aufſtellung und einen beſtimmteren Zweck baben muß . Eine ſolche iſt die gerade unregelmåßige linie verſchiedenen Abtheilungen der finie ; cr bezeichnet die rain ſelbſt zu unterſuchen. Nachdem er daſſelbe ſdonell durcheilt und die Aufſtellung der Diviſion beſtimmt hat, verfolgt er mit den Marechaur: des camp und den offis zieren des Generalſtabs die Front, auf welcher die Corps aufgeſtellt werden ſollen. Er beſtimmt durch Merkzeichen oder durch Reiter den rechten und linken Flügel der

Piate, welche ſie beſegen, wohin fie Front machen und, mit ihrem Encadrement, welches zu ihren verſchiedenert ſo weit es möglich iſt, welchen Zweck ſie erfüllen ſollen. Bewegungen dient; dieſe Linie iſt ſchief, wenn ſie bas

formirt iſt und die allgemeine Echelons taillonsweiſeieinnur Er zeigt dem Offizier der Artillerie die Stellung der Directionslin auf einem Flügel berührt. Die Stels

Geſdůfe, und dem Chef des Generalſtabs die Marſchs

directionen , welche am wahrſdeinlichſten genommen wer:

lung des Feindes X , Y bietet ein Beiſpiel der ſchiefent

hi für den unregelmäßigen linie dar. Der linge Flügel iſt den , nåmlid g, h zum Vorrücken und g ', ' >

Růdzug. Nach Zeit- und Ortsverhåltniſſen geht er mehr durch Echelons von zwei Bataillonen, dem neunten und

oder wenigerin Details ein. Wenn er ein Hinderniß

achten , und dem ſiebenten und ſechſten gebildet ; dieſe

findet, an welches ſich ein Flügel anlehnen ſou, ſo bes

Echelons ſind nid)t in gerader linie, ſondern ſie folgen

ginnt er die Aufſtellung ſeiner Linie an dieſem Puncte den Krůmmungen der Anboben . Die Finie ſteigt gegen

oder an demjenigen , weldher den Angriffen des Feindes die Ebene hin über einen ſehr ſanften Abhang berab. am meiſten ausgeſegt iſt. Die Truppen formiren ſidh,To Die Bataillone ſind nach einigen Zufälligkeiten, welche wie die Front jalonnirt iſt. Nach Beendigung dieſes der Boden darbietet, aufgeſtellt worden ; das fünfte und Geſchafftes berichtigt der General die Unregelmäßigkeis vierte binter zwei Gråben , das dritte an dem Rande ten, welche in den Aufſtellungen der verſchiedenen Bas eines Weged, das zweite iſt durd, einen kleinen Damm taillone ſtattfinden fónnen. Er darf feines dieſer Details

gebeft und das erſte durch einen Kanal. Die Edyelons

vernachläſſigen. Nur eine abſolute Unmöglid)feit fónnte ſind nicht ganz parallel, aber ihre Feuerlinien ſind es ihr davon befreien, den Commandanten der Regimenter hinreichend. Die Directionslinie dieſer Front iſt auch und Bataillone die Pläße für ihre Corps ſelbſt auszils eine gerade linie; (dief in Beziehung auf die Stellung

hört ſie auf es zu ſein, ſobald als dieſe der Échelons, wählen und anzuzeigen, ſogar dann , wenn er glaubte, einer allgemeinen Direction unterworfen worden find ;

nur kurze Zeit verweilen zu müſſen .

Der Generalieutenant wird nicht immer die Zeit legtere konnte aus den Puncten L, n angegeben werden . haben, das Terrain To zu ſtudiren und einzutheilen . Er

Während des Krieges in den coupirten Gegendent

muß daher geübt ſein , daſſelbe aus der Entfernung zu erkennen , es nach dem, was er davon wahrnehmen kann , und ſelbſt nach dem Lande, das er durchgangen bat, gewiſſermaßen errathen. Oft wird er genothigt ſein , ſeinen Gedanken Flügel zu geben und ſchnell ſeine Linie zu ziehen. Während ihn die Sorgen des Gefechtes zus růchalten, wird er nur von weitem einem Theile ſeiner

Italiens, wo id faſt immer die Aufſtellung der Echelons durch die Abtheilungen der Felder vorgezeichnet fand , boten die Scheidungsgråben und Hecken vortreffliche Ans jebnungspuncte. Gewohnlich liefen die längs den Wegen im Vierec angelegten Felder für die Echelons hinreichend parallel. Dieſe ſind mehr oder weniger von einander entfernt, woran wenig gelegen iſt, wenn ſie hinlänglich

Diviſion das Terrain bezeichnen fónnen , welches ſie bes gedeckt ſind. Die unregelmäßig aufgeſtellten Echelons feßen , oder die Puncte, nach welchen ſie ſich dirigiren können auch von ungleicher Stårfe ſein und durch Bas Toil. Oft wird er, wenn die Tete ſeiner Golonne bereits

taillone in Maſſe oder in Quarré unterſtübt werden .

im Gefechte begriffen iſt, ſeine Bataillone, ſo wie ſie ankommen, ſelbſt dahin placiren, wo ſie (dlagen ſollen. In dieſen verſchiedenen Umſtänden gibt er dem Chef und ben Offizieren des Generalſtabs aügemeine Beſtimmun gen und beauftragt ſie beſonders bei den Mandvers mit allen Details, welche das Encadrement, die Formation

Tirailleure, mit welchen man die auf den Seiten befind: lichen Gråben und Heden beſetzt, flanfiren nach und nach jedes Echelon und werden von dieſem flanfirt. Dieſe Zufluchtsorte bilden vorſpringende und einwårtsgebende Winkel, welche allenthalben im rechten Winkel flankirt find. Jedes Feld wird eine Art von Redoute . În ſols

nnd die Direction der Truppen betreffen . Wir werden den Umſtånden muß die Hauptfrage dahin gerichtet ſein, ſpåter ſeben , worin ihre Functionen beſtehen . Der Chef ſich durch die vorhandenen Hinderniſſe Verbindungen zu des Generalſtabs muß immer das Vertrauen des Genes rals beſißen und in ſeine Ideen eingeweiht ſein ; denn dieſer wird inmitten der Sorgen , die ihn umlagern ,

eröffnen , damit jedes Echelon mandvriren fónne und ſich nicht eingeſchlofſen finde. Der Feind , welcher ſich des Poſtens bemachtigt, wird ihn gegen einen neuen Angriff

nicht allenthalben ſein , nicht alles überwachen können. dieſes Vertheidigungsmittels beraubt ſehen. Gr fann ferner getódtet oder ſchwer verwundet werden, Man wird bei jeder in der Folge dieſer Abhandlung in welchem Falle feine Projecte demjenigen , der ihn ers bemerkten Formationen verſchiedene Beiſpiele finden ,wie feßt, überliefert werden müſſen. die Truppen nach der verſchiedenen Beſchaffenheit des Man wird nicht ſagen, daß das Terrain auf Plan l. Lerrains aufgeſtellt werden.

geeignet ſei, um mein Syſtem geltend zumaden . Der leſer

( Fortſegung folgt. )

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L i t e r a t u r.

unternommen habent wiirde , wenn die Franzoſen nicht

Der Feldzug in den Niederlanden (,) unter dem Befeble des t. . sítr. Reichsfeldmarſchalls Prinzen Friedrich Joins von Sadſen - Coburg - Saalfeld ( ,) in dem Jahre 1793 (; ) aus Originalpapieren geſammelt von einem ( fdniglich ?) ſådfiſchen Stabsoffizier. Leipzig

die Offenſive ergriffen båtten .

Den Beweis liefert der

Umſtand, daß der Prinz, als er die Nachricht vom Vors rúden der franzöſiſchen Colonnen erhielt, mit ſámmtli den Generalen in Neerlanden war, um ihnen die Diss poſition zu einem für die folgende Nacht beſchloſſenen Angriffe mitzutheilen . (S. Geſch. D. Kriege in Europa

bei Hartinant. 1830. ſeit 1792. feipzig bei Brockhaus 1828. 2r Theil. S. 19. Die neueſte Revolution in Belgien hat den Vf. zur Ein Werf, das ſich durch Grindlichkeit ſehr vortheilhaft

Herausgabe dieſes Opus bewogen, deſſen eigentlidier auszeichnet. )

Die Aufitellung des Prinzen hinter der

Zweck nidyt leicht errathen werden durfte; vielleicht iſt Gette wollen wir feiner Kritif unterwerfen , jedenfalls er dem Pf. ſelbſt nicht flar geworden . Wer nämlich eine war es aber ein großer Fehler, daß das leidyt befeſtigte

Darſtellung der Ereigniſſe in jenem Feldzuge vermuthet, der iſt im Irrthume; denn die ganze Geſchichte wird auf vierzehn Octavſeiten abgehandelt ! von einem ,,aus Originalpapieren geſammelten " ( ! )

Stådden leau , nur 200 Schritte rechts von der Heers ſtraße, nicht wenigſtens durch ein Bataillon befeßt, und die einzige Rückzugslinie nidht beſſer geſichert war. Daß dieſe Unterlaſſung keine nachtheiligen Folgen hatte, ents

Feldzuge låßt ſich wenigſtens erwarten , daß die Haupte ichuldigt ſie nicht, denn Niemand konnte vorher wiſſen, begebenheiten richtig angeführt ſind; aber auch dieß iſt daß 6000 Mann der Nationalgarde vom Kampfplate nicht einmal der Fall. Der Vf. debútirt fogar mit einem qus davonlaufen würden. recht groben Fehler, indem er s.7 ſagt: Bei Ausbruch Das einzige Danfengwerthe, was der Vf. mittheilt, des Krieges (muß beißen : bei Anfange des Feldzuges, ſind die „ Inſtruction s puncte für ſämmtliche f. f . denn der Krieg war ſchon ein Jahr früher ausgebrochen) Herren Generale im Jahr 1794 , " obgleid, Ref. fich ers befand ſich das Hauptquartier des Prinzen von Coburg innert, ſie ſchon in dem Magazin der neueſten Kriegos in Aldenhoven und der Feldzug wurde von ſeiner Seite begebenheiten 5r Band geleſen zu haben. Ueberdieß ſoll

am 1.März mit der Forcirung des Rohrfluſſes eróff- General Mad der Verfaſſer derſelben geweſen ſein . net ? . " Der Prinz ſtand mit ſeinem Heere" auf dem rechten Ufer der Roer ( nid )t Róbr ), Aldenboven liegt

Wenn aber der Vf. ſagt: ,, die veränderte Taftif des franzöriiden Heered, an denen Spitze ſich die talentvoll .

ungefähr 3 Stunden vom linten Ufer entfernt, aufdem

ſten Krieger geſtellt hatten , lågt uns jegt einſehen , daß dieſe vorliegende Inſtruction für den Pauf des Krieges von 1794 manches zu winſchen übrig gelaſſen hatte, da

balben Wege von Jülich nach Aachen . Bei Aldenboven fand aber das erſte Gefecht von Bedeutung ſtatt, und zwar am 1. März.

nicht die überwiegenden Talente der feindlichen Feldhers

Daß der Prinz die erſten vier Wochen gut benutzt ren , ſondern hauptſächlich die Forination des habe, wird fein Kriegskundiger zugeben . Die erſten drei Heeres in undurchdringlid) e Masſen , nach den

Zage ging Ades raſch bis an die Maas, dann blieb er Geſetzen des Seils, die linien der kaiſerlid ex mit dem

Hauptcorps zeb n Tage untbåtig bei Truppen zum Weid en brachte;" - ſo muß man

Maſtricht ſtehen , um den Erfolg der Flanfenoperationen

bedauern , daß es ein Stabs offizier iſt, der ſolde

obers und unterhalb dieſer Feſtung abzuwarten , was ganz unnöthig und fehlerhaft war, weil die völlig übers fallene franzöſiſche Armee in großer Eile bis lowen zus rådging und erſt den 14 ten widerſtandsfähig wurde. Wäre der Prinz den Franzoſen auf dem Fuße nadıges

Abſurditåten in die literariſche Welt bineinpoſaunt. Für Kanonenfugeln hat es noch niemals , undurdydringliche Maſſen " gegeben , und man fónnte den unglüdlichert Uusgang mancher Sdíachten (die Franzoſen ſind keineemege immer Sieger gewefen) eben ſo gut der fehlerhaften Anwendung der Ur

folgt, wovon ihn fein binreidender militariſcher Grund

tillerie zuſchreiben, welche viel zu sehr verſplittert war und einer

I

oberſten Leitung gänzlich entbehrte. Eine Unwendung von großen abhielt, ro konnte er ſichdie ſehr blutigen Gefechte bei maſſen iſt weder im Feldzuge 1794 , noch in den zwei folgenden

Neerwinden und Pellenberg erſparen . Die Verpflegung, Feldangen zu erblicken. Die franz. Bataillonscolonnen löften ſich in der gewöhnliche Hemmſchub der damaligen Operationen , allen Gefichten faft zur Hälfte, bisweilen gang inJirailleure auf, war fein Hinderniß , denn man fand in Maſtricht und die Diviſionen kämpften vereinzelt auf einer, gewöhnlich ſehr aus: Lüttich Vorråthe aller Art, und die Truppen hatten noch gedebnten Schlachtlinie, wodurch der Bortheil der numeriſchen keine ſo großen Anſtrengungen gehabt, daß man ſie båtte weberlegenbeit ſehr oft verloren ging. Das Geheimniß , große Truppenmaſſer auf engem Raume zuſammenzu'djieben und nad

můſſen. Nod) auffallender iſt die Zögerung nach umſtänden fa neu zuentfalten , war damals noch nichtenentdræt, ſchoneu dem Avantgardengefechte bei Goidſenhoven en . Der Prinz wie man in allen Memoir

will die franzöſiſche Armee bei Tirlemont angreifen , und begegnet den 16. März Nadinittags vor dieſer Stadt ſeis

ber damals commandirend franz.

Generale Teren kann .

Der Hauptgrund des Mißglücks der Verbündeten war die Ent

ner Avantgarde, welde der ebenfalls vorrückenbe Feind weiung der politiſchen Intereſſen und die daraus entſpringende zurücfwirft. Er fann fid) zwiſchen der großen und fleis

Trennung der militäriſchen Gewalten. Die Fehler der Politiker können durch ſtrategiſche Operationen nur reiten , die Fehler der

nen Gette nicht behaupten und zieht ſich bei einbrechen: det Dunkelheit hinter leştere zurück, nur einige hundert Schritte von dem Orte, wo das Avantgardengefedit ſtatts fand. Dieſes unerwartete Rencontre ſcheint ihm aber das

werden. Bleiben noch dazu die Siege unbenu et wie macht dieß gewöhnlich der Fall war – ſo wird ſich kein Sadjverſtändiger

Concept dergeſtalt verrückt zu haben , daß er nicht nur den 17ten unthätig bleibt, ſondern aud den 18ten nichts

Strategen durch taktiſche Combinationen niemals wieder gut ges

wundern , wenn die Sachen ſchlecht ablaufen.

.

( Hierzu eine lithographirte Beilage auf Jaf. I. )

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagehandlung : C. W. feste in Darmfadt und in deſſen Dirijin gedrudt.

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ſtellt der Ausſchuß den Antrag, die Rammer wolle die

In der Sißung der 2. Rammer vom 20. September Staatsregierung auffordern : die,zur Heeresergánzung wurde die Discuſſion über den Antrag des Abgeordneten für 1829 aus der Altersklaſſe 1806 u. 1807, den

v. Izſtein , die Zuſtimmung der Stånde zu den jährlis drůdlichen Verbot des Geſeßes vom 15. Auguſt 1828 chen Recrutenaus hebungen betreffend , eröffnet, S. 93 zuwider, nachträglich ausgehobenen 9982 Mann allein nach wenigen Bemerkungen , obwohl mebrere ſofort zu entlaſſen . Auch ſolle die Kammer der Geſammts

Stimmen ſich lebhaft wegen der Wichtigkeit dieſes Ans ausgabe für die Unterhaltung des Heeres ſo lange die trages dagegen erhoben , wieder geſchloſſen , und die Anerkennung verſagen ,bis die durch jene geſeßwidrige Anträge der Commiſſion dahin angenommen : Seine Heeresergånzung erwachſenen Aushebungo , Einreis Ronigi. Hoheit den Großherzog zu bitten : 1. um einen þungs- und Unterhaltungskoſten davon ausgeſd,ieden Geſetzentwurf, wodurch fünftig die zur Ergänzung der fein werden, vorbehaltlich des Falles, daß die Rammer

Truppen in Krieges und Friedenszeiten erforderlidhen fich allenfalls aufgefordert findet, gegen die betreffenden Recrutenaushebungen nur mit Zuſtimmung der beiden

höheren Staatsbeamten eine Beſchwerde oder Auflage

Kammern in der Art geſchehen ſollen , daßauf jedem wegen Verfaſſungsverleßungzu erheben. Ueber den fes Landtage nach einer vorherigen , von dem Kriegsminis ftungsbau zu Ingolſtadt ( zu welcher in den 3 Jahren {terium vorzitlegenden Nachweiſung des Abganges und

von 1828/29 im Ganzen 1,700,000 fl. und in den zwei

ſeiner Urſachen ; ſo wie desjeweiligen Bedarfes, die Zahl folgendenJahren nocheineMillion verwendet wurde, der auszuhebenden Recruten von den Ständen bewilligt deſſenGeſammtkoſten aberauf 16 Millionen angeſchlas daß die

wird;. 2. jenes in Antrag gebrachte Geſeß für ein die gen ſein ſollen) ſtelt der Ausſduß den Antrag: Rammer jenem Aufwande von 1,700,000 fl. aus der Verfaſſungsurkunde ergänzendes und erläuterndes zu Centralſtaats Anerkennung nur dann ertheile, kaffe die

erklären

nachdem die Staatsregierung ſowohl die Zweckmäßigkeit,

Bayern.

als auch die nahe Ausführbarkeit dieſes Feſtungsbaues

Der Bericht des Abg . Schüler über die Militars nachgewieſen haben werde. In Betreff der für die Pols rechnungen von 1826 bis 1829 , und jener des Ubg. lendung deſſelben in Anſpruch genommenen Dotation

Sdeuing über Gendarmerie, topographiſches Bureau aber ſolle die Kammer erklären, daß dafür unter feiner und Armeegeſtüt, find jeft erſchienen . In dem Referat Vorausſeßun bei Feſtlegung der für die Finanzs dritte g, über die Militårrechnungen beantragt der Ausſchuß inter periode erforderlichen Steuern , ein Poſtulat in Anſchlag Anderem : daß die Stantsregierung den Stånden eine gebracht werden könne. (Der letztere Theil des Antrags

genaue Nadweiſung über die Verwendung der, aus den franzöſiſchen Contributionen von 18 " / s vertragemåßig

gründet ſich darauf, daß , nach dem Referat des Abg. Schüler, die Militärfaſſe einen disponiblen Fonds voit

an Bayern gefallenen Summe von 40 Mia. Franken vorlegen ſolle fodle ; daß der Ausgabe von jährlich 8913 fl. für Proprietársgagen ( König, Kronprinz, Prinz Karl und Fürſt Taris) die Anerkennung verſagt werde, dem Fürſten Taris übrigens ein allenfa afiger , aus Privats rechtstiteln erwachſender Entſchådigungsanſpruch unbes nommen bleibe;; daß die Ausgabe von 308,000 ff. an den Militer- Wittwen und Waiſenfonds und den Offio ziers-Unterſtüßungsfonds ſo lange nicht anerkanntwerde, bis die Verhältniſſe jener beiden Fonds durch ein Geſet beſtimmt werden ; daß die Ausgabe von 140,885 fl. für

15 Mil. Gulden – ungerechnet die 25 Mii. Franken franzöſiſcher Entſchåbigungsgelder - befißt. ) Hinſichtlich des Militar budgets hat der zweite Ausſduß in der Lammer der Abgeordneten den Antrag gemacht, die von der Regierung verlangten jährlichen 6,700,000 Gulden auf fünf Millionen Gulden zu reduciren , jedoch ſelbſt dieſe fünf Millionen nur dann für das gegenwärtig beſtehende Heer zu votiren , wenn in Betreff deſſelben die Eigenſchaft als Heer des Staates, nach Maßgabe und Folge der Verfaſſungsbeſtimmungen , nachgewieſen , reſpective die Angeſtellten deſſelben auf

den zweiten Kriegsminiſterialbau , und von 56,713 ft. für

die Verfaſſung beeidigt ſein werden . – Die Bewilligung

Ucquiſition und Reparation der Willibaldsburg , im

für das Gadettencorps will der Ausſchuß ſo lange

15

Ganzen 197,598 fl., nicht anerkannt werde.

.

-

Ferner verſagt wiſen , als die Regierung nicht nachgewieſen

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haben wird, daß den Sohnen aller Staatsbürger, ohne mie ſollte zu beſorgen haben. Wenn auch das Priegos Unterſchied des Standes , die Aufnahme in daſſelbe gleidybeitlid gewährt werde . België it .

Die in Nr. hg der Å . M. 3. erwähnten Geſetzents würfe über die Entlaſſung der Offiziere bei ſchlechtem

gericht und die Militárverwaltungsbehörde gar oft aus den nåmlichen Perſonen beſtehen, (denn bekanntlich muß der Offizier noch nebenbei ein wahrer Polybiſtor ſein : Richter, Cameraliſt, Pädagog, Redner, und was man ſonſt wil, ) ſo fann man doch die Functionen , welche ſie verſehen , in der Sache und Benennung

Lebensmandel oder ſchledyter Qualification, ſo wie über nicht ungetrennt laſſen . Was ſtånde ſonſt entgegen, eben die Annahme fremder Offiziere, ſind von der Repräſents ſo gut den Militärperſonen ihren Gerichtsſtand bei der Wirtſchaft& commiſſion , dem Verwaltungos

tantenkammer angenommen worden .

Der König der . Franzoſen hat die Generallieu : rathe ic. anzuweiſen ? tenante Graf Grundler, Baron Billard , Baron Piquet , Desprez , Baron Evain , den Marechal: de - camp Nempde und mehrere Oberſten und Majore

S di we i . Am 12. Sept. wihlte die Tagragung mit 17 Stims

deſignirt, um nadı Belgien zu gehen und, dem Wunſche des Königs der Belgier zufolge, die dortige Armee zu organiſiren . Dieſe Affiziere werden von Belgien beſoldet werden, aber die franzöſifche Rofarde und Ünis form, ſo wie ihren Rang in der franzöſiſchen Armee beba . Dem Vern nach

men den eidgenöſſiſchen General Guiguer neuerdings zum Mitgliede der Militäraufſichtsbehörde auf 3 Jahre. Zu Mitgliedern für das nächſte Jahr wurden gewählt : 1. Oberſt v . Muralt im dritten Scrutinium , mit 12 Stimmen ; 2. Oberſt Brandli im erſten Scrutinium ,

ſoll die Zahl der

ehmen

lten

mit 12 Stimmen. Die Frage, ob für den Hrn. General

in belgiſche Dienſte tretenden franzöſiſchen Offiziere 300 ſchon jeßt ein Stellvertreter für das nådſte Jahr zu bezeichnen ſei, wurde verneint.

betragen .

Nad einem königl. Beſchluſſe ſoll die belgiſche Armee um zwei Linien - Infanterieregimenter vermehrt werden .

Einige Bemerkungen Holland.

Durch t. Refcript vom 9. Sept. hat Se. Maj. der König dein Generalieutenant Gort Heiligers , Obers befehlshaber der Reſervediviſion , ſeine ebrenvolle Entlaſs

über den Antrag des Abgeordneten Welder

auf eine beſſere Wehrverfaſſung. *) **) 1) Conſtitutionelles Bürgerrecht des Mi. litår ſtandes. Dem aufmerkſamen Beobachter fann

fung von denFunctionen eines Inſpectors der allges unmöglich entgangen ſein , welche Richtung der Zeitgeiſt meinen Bewaffnung ertheilt, indem ihm der König ſein Allerhöchſtes Wohlgefallen mit der Art bezeugte , mit

in Deutſchland genommen hat. Der gebildete Theil der Bolfer wünſcht: daß an die Stelle der früheren geſetz ,

welcher er ſich dieſem wichtigen Auftrage unterzogen.

loſen Wiuführ endlich einmal geſegmäßige Ordnung in

Zur Belohnung aller derer, welche in dem lektert allen Zweigen des Staatsdienſtes einheimiſch werde; Kampfe für das Baterland Antheil genommen haben, dieſer Wunſch iſt wohl eben ſo gerecht als billig , und werden fraft f. Beſchluſſes voin 12. Septbr. aus dem Metall der im Gefechte bei Haſſelt eroberten Kanonen

es fann nur Berwunderung erregen , wenn ein Theil

Ehrenfreuze geprägt, worauf auf der Vorderſeite ein

der Offiziere dieſer Wohlthat nicht theilhaftig werden mag . Man ſollte vielmehr dein Hrn. Prof. W elder

mit Porbeers und Eichenlaub umgebenes W, auf der

Danf wiſſen , daß er auf die Emancipation des Milia

Rückſeite in der Mitte die Jahrszahlen 1830 und 1831 tårſtandes angetragen hat , da wir bei der ferneren mit den Worten ,, Treue dem Könige und dem Vaters Ausſchließung deſſelben von dem allgemeinen Staate: lande ", zu leſen ſind. Die Freiwilligen tragen dieſes bürgervereine nur" verlieren können , und ſelbſt einzelne Kreuz an einem grün und orangefarbenen , alle Uebris Begünſtigte babei nicht viel gewinnen dürften . Jenes gen aber an einem blau und orangefarbenen Bande. Widerſtreben beruht wahrſcheinlich auf irrigen Anſichten, Ruß Land.

von denen wir einige zu widerlegen verſuchen wollen. Ein unumſchránft gebietender Monarch mag allers

Durch Tagsbefehl vom 22. Auguſt ( 3. Septbr. ) iſt dinge mehr Mittel in hånden haben , denen , welchert Se. Raiſerl. Hobeit der Großfürſt Ronſtantin Nifos er ſeine Gunſt ſchenft , Madyt und Reichthum zu vers Lajewitfch zum General- Admiral und zum Chef derleiben. Dem conſtitutionellen Fürſten ſtehen weniger Gardeequipage ernannt worden. Hůífsquellen offen . Hieraus erklärt rich der Wunſch

Einzelner in Betreff der álteren Regierungsform . Mit Königreich Sachſen. Durch eine Bekanntmachung vom 16. Sept. fündigt *) Bei Gottlieb Braun in Karlsruhe. Ein Uuszug davon das fönigl. fåchriſche Kriegsgericht des Gardereis befindet ſich in Nr. 48 - 50 der 1. M. 3. terregiments eine Verſteigerung abgångiger **) Die Wahrheit über dieſen hod wichtigen Gegenſtand kann Dienſtpferde Regiments des

an. Man ſollte glaus

ben , daß hier der Seßer ein launiges qui pro quo geinacht haben méfie: denn es iſt faum benkbar, daß

ein Militärgeridyt nebenbei auch noch die Militarófonos

nur durch die vielſeitigfte Beleuchtung zu Tage kommen. Die Redaction kann daher die Ucter darüber noch nicht für ge fchloſſen halten . Uebrigens enthält ſich die Redaction jeder

Meinungsäußerung, damit ſich auch die entgegengeſebteſten Meinungen um ſo ungeſtörter aufſprechen mögen.

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dem ganzen Stande verhält esſich anders. Iſt die con: eine Meinung hat und dieſe bisweilen geltend zu mas ſtitutionelle Regierungsform einmal angenommen wors chen ſucht, ſo fann er unit vollen Segeln dein ferren

ben , dann miß ſie auch alle Stånde umfaſſen, und Ziele zuſteuern , ſeine Geiſtesfråfte ungehindert walten laſſen und ſich dem Staate und ſeinem Stande vielſeis

Feiner darf davon ausgeſchloſſen bleiben. Dieß fordert

nicht nur die geſunde Vernunft, an welcher man ſich tig núßlich machen . In ſo günſtigen Dienſtverhältniſſen niemals ungeſtraft verſündigt , ſondern auch das Wohl dürften ſich aber nicht viele unſerer Cameraden befinden.

des Staates und mithin das Wohl aller einzelnen Glies Ein großer Theil derſelben wird ſeiner Ueberzeugung der, wovon, wie geſagt, nur die wenigen Begünſtigten Gewalt anthun müſſen , un nur in dem Vorgeſetzten auszunehmen find

keinen Anlaß zum Unwillen zu geben, der ja wohl cinis

Wollten die Militárs fich nicht als Staatsdiener gen Einfluß auf die Beurtheilung des Untergebenen, und oder Staatsbürger betrachten, ſo begeben ſie ſich freis mithin auch auf deſſen Geſchich haben fónnte. Daß das

willig des Schußes der Staatsgrundgeſebe, welche ihnen Beſte des Dienſtes Dadurch nicht gewinnt, ſondernviels böchſt wichtige Dortheile zuſichern, wovon wir nur den

mehr ſehr beeintråchtigt wird, bedarf wohl feiner Auss

Vortheil herausheben wollen : daß kein Staatsdiener

einanderſeßung .

obne redhisgiltigen Grund ſeiner Stelle entſeßt oder

: Auf Eines müſſen wir aber noch aufmerkſam ma.

eines Theils ſeines Gebaltes verluſtig werden könne.*) chen , denn es iſt zu wichtig für die Leiſtungsfähigkeit

Ungerechtigkeiten dieſer Art gehören wohl auch in reins

der Offiziere. Die Vorſicht, mit welcher oft Untergebene

moirarchiſchen Staaten zu den Seltenheiten ; iſt es aber ihre Worte und Handlungen abwägen müſſen , um bei nidit allemal wünſchenswerther, unter dein Sduße der

den Vorgeſegten nicht anzuſtoßen, erzeugt aümåhlid, eine

Gereße zu ſtehen , als von der veranderlichen Gunſt gewiſſe Befangenheit und Aengitlichkeit, von welcher ſich eines Sterblichen abzuhaugen ? nur Wenige frei zu halten wiſſen ; ſie låßt ferner eine Es iſt Irrwahn, wenn die Offiziere glauben, daß ſie gewiſſe Selbſtändigkeit im Denken und Urtheilen – die unabhängiger ſind, wenn ſie nur unter dem Schuße des Grundbedingung des taftfeften Handelns – gar nicht Monarchen ſtehen . Dieſer fann ſeine Offiziere nicht alle auffommen , ſo daß der ganze Charafter allmåhlich etwas ſehen , anhören, beurtheilen. Er muß die ihm zuſtehende Keneditiſches und Kriechendes erhålt, was man gemeins -

Gewalt auf Andere übertragen, und lernt den größten

bin blinden Gehorſam zu nennen pflegt. Manchem Vors

Theil ſeiner Offiziere nur durch die Berichte der Vors geſegten fennen. Der Fall fann daber nicht ſelten ſein , daß ein großer Theil der Offiziere einſeitig und ganz unrichtig beurtheilt wird, denn die Vorgeſetzten ſind auch Menſchen, und haben als ſolche ihre Leidenſchaften und

geſetzten mag es vielleicht erwünſcht ſein , eine ſolche Willfährigfeit an ſeinen Untergebenen wahrzunehmen, denn er fann ſie nadiber zu Allein brauchent , was rich ohne Anſtrengung des Verſtandes thun laßt. Ob aber ſolche Offiziere überhaupt zu den ſehr brauchbaren ge.

Vorurtheile. Mit dem beſten Willen von der Welt fann man nicht immer vermeiden, ihnen auf irgend eine Weiſe

såhlt werden dürften das wird wohl jeder erfahrene Militar mit uns bezweifeln ! Blinder Gehorſam iſt nur

nahe zu treten, und gerade diejenigen , welche ſid, ihrem Berufe am eifrigſten widmen, werden Verſtöße dieſer Art am dfterſten begehen , vielleicht ohne es ſelbſt zu bemerken ; während Andere, die ihre Pflichten nachläſſig

in einzelnen Fällen nothig, man forbere ihn vom Sols daten und allenfalls vom Subalternen, ſo lange er in Reihe und Glied ſteht; in allen anderen Fåden verlange man einen mehr thårigen Gehorſam und geſtatte den

erfüllen , ſorgfältig jedes Wort, jede Miene und Ges behrde vermeiden, welche dem Vorgeſepten mißfädig ſein

handelnden Perſonen mehr Spielraum , dann erſt fann man ſie für die Folgen in etwas verantwortlich machen .

könnte , damit dieſer ihre Verſåumniſſe minder ſtreng Was wir hier in Erinnerung bringen, iſt von den eins richten moge .

Tichtsvollſten Militárs aller Zeiten als eine unbeſtreitbare

Wir wollen ein ſolches Verfahren nicht verdammen, Wahrheit anerkannt worden . Mit Maſchinen läßt fich es iſt oft die Nothwebr des ſchwachen und charafterlos

nur Maſchinenartiges ausführen. Die im Kriege To oft

ſen Menſchen , der ſich in ſeiner Stellung nicht anders gebotene großtmögliche Anſtrengung aller Kräfte iſt ohne zu erhalten weiß, als indem er den Anſichten und Neis hinreichenden Spielraum nicht möglich ; und fann man gungen des Vorgeſeßten unbedingt beipflichtet und ihnen wohl einen Augenblic in Zweifel rein , ob der active Ges

ſomeichelt. Der charafterfeſte Mann hingegenbat das horſam beſſer ſei, als der paſſive ? Hinter dem leşteren Hauptziel ſeines Strebens: möglichſt eifrige Erfüllung verſtedt rich nicht ſelten der offenbarſte Ungehorſam ! ſeiner Berufspflicht, unverrüdt im Auge; dieſem Stre,

Wir fónnten die Nachtheile jener perſdnlichen Abs

ben widmet er ſeine gaitze Kraft , und es bleibt ihm gewohnlich nicht viel Zeit übrig , rich - angenehm zu machen. Iſt er ſo glüdlich, Vorgeſeßte zu haben, welche den nůßlichen Untergebenen dem blos angenehmen vors

hångigkeit von der Gunſt der Machthaber noch ſchårfer herausheben , und zwar auch in dfonomiſcher Hinſicht, wollen es aber bei der einzigen Bemerkung bewenden laſen: daß es Miniſter gegeben hat, welche die für den

ziehen, und nicht empfindlich werden, wenn jener auch Unterhalt der Truppen und für die Unterſtübung invas lid gewordener Offiziere von dem Fürſten ausgeſettent 1

*) Dir Offizier iſt im Großherzogthum Beſlen ſowohl Staats:

Summen auf .dieDer ſchåndlichſte Weiſe unterſchlugen und Geſchichtskundige bürger ," als Staatsbirner: ſeine Entſegung tann nur durch verſchwendeten wird ſich der Nas richterliches Erkenntniß ausgeſprochen werden . In Kurheſſen iſt es eben (o ; und ſollte es in Bayern , Württemberg und

men wohl erinnerit. In einem conſtitutionellen Staate

Baden anders ſein ?

fann ſolche Wilführ niemals auffommen, da erhalt Jeder, Anmerk. Der Redaction .

was ihm gebührt, und mehr verlangt fein Ehrenmann.

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Sollten dieſe Vorſtellungen keinen Eingang finden, Yo tung, durch die Eintradyt der verſchiedenen Stände und machen vielleicht die folgenden einen günſtigeren Eindruck. geſellſchaftlichen Vereine , durch eine gute Anwendung Durdy die geſebliche Aufnahme in den Staatsbürger's der Einfünfte, durd, eine glüdliche Verſchmelzung des

verein erlangt der Militärſtand das Recht: Volfover- Militárs mit dem Civilſtande, durdy Uebereinſtimmung - Treter zu wählen und ſelbſt Glieber aus ſeiner Mitte der Staatskunſt mit der Kriegskunſt, mit einem Worte: gewählt zu ſehen ; 4) er erhålt dadurch einen mittelbaren durch das erhabene Genie des Regenten . Iſt dieſer weiſe Einfluß auf das Intereſſe und die Verwaltung des Staas in ſeinen Rathſdılüſſen, gemäßigt und gerecht in ſeinen

tes. Hat dieſe Ausſicht keinen Reiz für den gebildeten Handlungen, vermeidet er jemand zu beleidigen, iſt er Militár ?

zur Verſóbaung bereitwillig, aber auch feſt entſchloſſen, Wir wiſſen zwar , daß man den activen Militars Beleidigungen nicht zu dulden und Gewalt zit brauden , dicſes Recht ſo leicht nicht sinräumen wird; doch ſcheint wenn die Stimme der Vernunft und der Gerechtigfeit es uns nothwendig, daß der Militårſtand wenigſtens nicht durchzudringen vermag ; dann wird er ſtets mådhs

das Recht erhalte, bei allen ſeine Organiſation betrefa tig genug ſein, ſich Adhtung und ſeinem Volfe Schuß zu fenden offentlichen Verhandlungen eine Stimme zu bas ben .

Vielleicht war dem Militárſtande eine beſondere

verſchaffen. Ergreifen wir daber die uns dargebotene Gelegens

Vertretung durch Abgeordnete aus ſeiner Mitte niemals beit,wenigſtens den früheren Einfluß auf die Staatsangelegenheis theilweiſe wieder erhalten,

To nothwendig, als jetzt. Stets treu ſeiner Pflicht, und

ten

zu

mit beiden

nicht nur dem Fürſten , ſondern auch dem Gefeße mit Hånden , ein günſtigerer Zeitpunct dürfte nicht leicht einer Hingebung dienend , die eines beſſeren fobnes wiederfommen. Einſender hat die feſte Ueberzeugung , würdig geweſen wäre, wird er demungeaditet von Måns daß die fünftigen Abgeordneten des Militärſtandes, der nern verunglimpft , deren Stellung im Staate ihrer jeßt ſo viele klaſſiſch gebildete und vielſeitig erfabrene Stimme Gewicht gibt. Wahrſcheinlich würden dergleis Glieder hat, ſich nicht nur die Achtung ihrer Mitbürger chen Schmåbſchriften ungedruckt geblieben ſein , wenn erwerben , ſondern audy um den Staat rehr verdient

man den verblendeten und leidenſchaftlichen Rednern machen werden . Eintracht iſt das allgemeine Poſungs . auf der Tribune eine mündliche Belehrnng auf demſels 'wort aller Volfer deutſcher Zunge, ſie thut und jetzt

ben Wege håtte angedeihen laſſen können . Wirwollen ſdon Noth , aber ſie muß verfaſſungsmaßig begründet indeſſen dieſe Selbſtvertheidigung , als perſdnliche Ans werden , wenn wir ſiegreich aus den Kämpfen wieders gelegenheit , vor der Hand auf ſich beruben laſſen und kehren wollen , die über kurz oder lang mit unſeren oſts uus zu einem anderen Gegenſtande wenden.

lichen und weſtlichen Nachbarn ausbrechen werden , die

Es gab eine Zeit, wo es Grundgeſet war, daß alle Polen mogen nun llegen oder unterliegen. Die Selbſts Staatsbiener durch die ernſte Schule des Krieges gebent ſucht erzeugt nur Zwietradt im Inneren, und dieſe wird

mußten , bevor ſie Anſprüche auf ein bürgerliches Amt uns die Straft rauben, den Angriffen von Außen zu wis machen konnten . Man ſprach dadurch die Anſicht aus, berſtehen. Man gebe einige ſcheinbare kußere Vorzüge daß dieſe Scule eine vortreffliche ſei, nicht nur für den auf, und tauſche dafür wirkliche Vortheile ein . Bleibt Körper, ſondern auch für die Entwicelung der moralis hingegen das ſtaatsbürgerliche Verbåltniß des Militars ( dhen Kräfte. Die größten Staatsmänner Roms waren ſtandes ro inconſtitutionell wie bisher , lo fann man in der Scule des Krieges gebildet worden , und wir ſicher ſein , daß derſelbe allmählich in den Hintergrund glauben und nicht zu tåuſchen , wenn wir in dieſem gedrångt werden wird, wenn man uns auch einige Freis Staatsgrundgefeße die Urſache ber oft bewundertett plåße in dem Vordergrunde überläßt. Energie der römiſchen Politif erkennen . Von dem ſo Heil dem Fürſten , welcher die Erhebung des Milis .

ſdónen Vorrechte des Kriegerſtandes , die Candidaten tårſtandes in den conſtitutionellen Staatsbürgerverein

für alle bürgerlichen Staatsamter zu liefern, iſt auch zuerſt ausſpricht! Er verſchafft dadurch ſeinem Throne nicht eine Spur mehr vorhanden , ja man bålt es ſogar eine Grundlage, die feine Revolution zu erſchüttern vers

für eine Begünſtigung des Militärſtandes , wenn Dfis mag . Nur ſchwache Geiſter theilen, um zu berrſchen, ziere im Civiletat angeſtellt werden. Seit jener Zeit has die Starfen vereinigen die Kräfte, um dadurch polis beit ſich die Verhältniſſe des Kriegerſtandes zum Staate

tiſd ftárfer zu werden.

1

allerdings bedeutend geändert, namentlich iſt eine Trens

Man folge darin dem Beiſpiele Frankreiche, wo der

nung deſſelben von den anderen Standen eingetreten, die

Militårſtand in fo bobem Anſebent ſteht, und laffe die

zwar in einer Beziehung nothwendig wurde, in ſtaatss

gebildeten Militärs an der Vertretung des Wehrftandes

bürgerlicher Hinſicht aber zu weit getrieben fein dürfte, und an der Berathung über das Wohl des Vaterlandes

Die Madít eines Staates, ſagt ein geiſtreicher Ges auf verfaſſungsmåßigem Wege Theil nehmen. Durch ſchichtsforſcher, beruht nicht aücin auf dem Umfange der dieſe Verſdimelzung werden Reibungen vermieden , welche Landesgrånzen , nicht auf der Zahl ſeiner Bewohner , die moraliſche Kraft des Staates ſchwächen und einer ſelbſt nicht einmal auf den natürlichen Reichthümern ; größtmöglichen Entwidelung der Kriegskräfte, von wel. ſondern ſie wird begründet : durch eine weiſe Dermals cher oft das Fortbeſtehen der Staaten abhångt, ſtórend *) Beide Rechte hat der großherzogl. heſſiſche Militär, wenn bei ihm die allgemeinen Bedingungen der activen und paſſiven

Habtfähigkeit vorhanden ſind. Unmert. der Redaction.

in den Weg treten . Wer dem Staate das Theuerfte zum Opfer bringen ſoll, dem darf aud das wichtigſte Recht

des Staatsbürgers nicht vorenthalten werden. ( Fortretung folgt. )

Redigin unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : E. *. feste in Darimtadt und in deſſen Offigin gedrudt.

Mittwoch , 5. Oct. 1831 .

Nr . 80 .

UT

vou

Allgemeine Militar · Zeitung. F r a n frei doi

aufzuſtellen im Stande find . Was vermogen wir ſolchent

Unter dem Titel : De l'Impossibilité de faire une guerre sérieuse iſt im Auguſt d . J. in Paris eine 85 Octavſeiten ſtarfe Broſchüre erſchienen , nfs derent Verfaſſer ſich der Graf G. v. Latour d'Auvergne,

Streitkräften gegenüberzuſtellen ? Id höre im Geiſte die Antwort der Miniſter ; ſie werden von 87 Infanteries regimentern zu 3600 Maun, von 50 Cavalerieregimens tern zu 1100 Mann ſprechen, was im Ganzen 368,000

ehemaliger Capitain beim Generalſtabe und Offizier der betragen wurde; ſie werden die Artillerie , das Inges Ehrenregion , rennt, der, wie wir in der Vorrede erfabs nieurcorps, die Gendarmerie, die Veteranen , die mus ren , im Jahre 1813 noch ſehr jung an den Ufern dernicipalgarde sc. hinzurechnen , und die franzöſiſche Armee Elbe und in den Defileen bei ffulm für ſein Vaterland wird am Ende aus mehr denn 450,000 Mann beſtehen.

fod)t und ſeit 1815 bei verſchiedenen Corps der frane Das iſt die Rechnung der Miniſter; es iſt aber ſelbſt für den in der Militärwiſſenſchaft Unwiſſendſten leicht, dieſelbe umzuſtoßen . Ich råume 87 Infantericregimenter ein , worunter 21 Regimenter leichter Infanterie zu 3 Bataillonent; ſchwerlich aber möchten die Miniſter durch authentiſche Aftenſtúce beweiſen fønnen , daß die linis enregimenter durchſchnittlid, úber 2800 Mann und die Gründen darzuthun : 1) weil die Armee nods unvollsteidyten Infanterieregimenter úber 2100 Mann ſtarf ſtåndig ſei; 2) weil dieſelbe aller Diſciplin ermangele, ſeien ; dieſe Veranſchlagung ergibt affo einen Effectiva und 3 ) weil es an tứchtigen Generalen fehle. Der Ver's beſtand von 231,700 Mann. Ich gebe ferger 50 Gava : zoriſchen Armee diente , bis er unter der Videle lidhen Verwaltung austrat , weil er ſich von dem damaligen Kriegsminiſter, Grafen v. Clermont. Zonnerre, zurüds geſeßt glaubte. In der vorliegenden Schrift ſucht nun Der Verfaſſer die unmöglichkeit, einen ernſthaften Krieg gegen die auswärtigen machte zu führen , aus dret 5

faſſer ſucht ſeine dießfäuigen Behauptungen in Nadiſtes ,, Diejenigen " , äußert er als einleitende Bemerkung, ,,die von den Dingen und den Ereigniſſen ſprechen, ohne ſie zu kennen ,ſchreien: Krieg! Krieg! wenn ſie aber wußten , welche Vorbereitungen ein Krieg erfordert, ſo würden ſie gewiß nid)t, wie ſie täglich thun , die bendem zit motiviren .

lerieregimenter, 50,000 Mann ſtart, zu , obgleich dieſe Körper ohne Seele iſt und das Regiment im Durch ſchnitt nicht 700 Pferde hat, was im Ganzen die Summe von hddyſtens 35,000 berittenen Cavaleriſten ergebent würde. Endlich råume ich noch für Artillerie, Ingenieurs corps, Gendarmerie 2. 30,000 Mann ein und als Los Zahl nicht genau iſt, da ein Reiter ohne Pferd ein

Miniſter wegen ihrer Unthätigkeit tadeln . Jedoch glaube talſumme alſo 296,170 Mann , die wir, der runden man nicht, daß id hier dem Miniſterium eine Pobrede Summe wegen , mit 300,000 anſeben wollen . Wenn in

balten will . Um Krieg zu führen , ſindMenſchen , Pferde, Material für die Bewaffnung und Equipirung, Artilles rie, eine regelmäßige Diſciplin , Generale und ein Obers befehlshaber nöthig. Das wichtigſte Erforderniß beim

dieſer Veranſchlagung eine Uebertreibung liegt, ſoiſt ſie nur zu Gunſten der Miniſter , denn die außer Dienſt befindlichen Mannſchaften , die Depote , die Armeen in Algier und Moren ſind gar nicht in Anſchlag zu brin

Beginn eines Krieges iſt ferner, Daß der Soldat Vers gen. Ich halte es daher für unmöglid ) , mit unſerer trauen zu dieſem Oberfeldherrn habe. Welcher der Mars Armee an einen Offenſiv- oder Defenſivfrieg zu denken

ſchålle von Franfreich oder der Generalieutenante kann ſich aber rühmen , dieſes Vertrauen zubeſigen ? Welcher von ihnen will es wagen, zu behaupten, daß ſein frůc heres und ſein jetziges Benehmen die Liebeund Aditung

und glaube eben ſo wenig an einen Aufidhwung der Nation, der im Fall eines Angriffs, von Außen Millios nen von Mannſchaften an die Gränze treiben würde. Sd weiß, daß jeder Franzoſe, in deſſen Adern Blut

des Soldaten verdienten ? Um Krieg führen zu können, fließt, troſtlos ſein wårde, wenn fremde Truppen_int iſt ferner erforderlich, daß die Armee in Mannſchaft im Frankreich einrůcten ; da aber ein großer Theil der Bes

Berhåltniß zu dem Feinde ſtehe,den ſie bekämpfen ſoll. Zweifel, daß bei der erſten Gelegenheit eine Coalition der fremden Mächte ſtattfinden fann und daß fie alge dann eine ſchlagfertige Armee von 6-700,000 Mann

pólferung vom Handel lebt und dieſer ſtodt, da man einen Vorwand haben, zu Hauſe zu bleiben , um ſeine Angelegenheiten zu beſorgen, und wer weiß, ob nicht Biele die Fremden gern ankommen ſehen würden , um

Iſt dieß aber hier der Fau ? Nein. Es iſt außer allem überall nur vou Bankerotten reden hårt, ſo würde Jeder

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die Vorråthe ihrer låden , für die es ihnen an Abſaß von dem Militärgericht, von den offentlichen Behörden fehlt, verkaufen zu können ? Man wird ſich erinnern , und einer großen Anzahl von Bürgern gebilligt. was mit jenen bewaffneten Föderirten ' geſchab, die bei

Seine dritte Bebauptung, daß es an paſſenden

der zweiten Invaſion die fremden Heere zurücwerfen Generalen für die Armee fchlé, begründet der Verfaſſer

Touten ; ſie waren an feiner Gränze zu ſehen . Solche auf folgende Weije : „ Wenn es in dieſem Augenblicke Gegner ſind regelmäßigen Armeen nicht furchtbar; ſie unmöglich iſt, einen Krieg zu führen, weil nur eine

fügen dem Feinde feinen Schaden zu und ſind ihrem geringe Anzahl disponibler Truppen unter den Waffent eigenen Heere nur nachtheilig , indem ſie Unordnung ſteht, und weil unter allen Indiſciplin berrſcht, ſo iſt es auch noch aus dem Grunde unmöglich, weil man feis ,,Ich komme nun " , fåhrt der Verfaſſer fort, indem nen Feldherrn finden wird , dem man das Commando

und Indiſciplin hervorbringen . “

er zu dem Beweiſe ſeiner zweiten Behauptung übers der Armee anvertrauen könnte. Das Perſonal des Ges

gebt, daß es der franzöſiſchen Armee an Diſciplin feble, neralſtabs beſteht aus folgenden vier Klaſſen von Pers ne zu dem Puncte der Mannszucht, dem weſentlichſten bei fonen : 1 ) aus folchen, die ihren Eid nicht gebrochen einer Armee, der aber dennoch ſeit der Juli - Revolution am meiſten vernachläſſigt worden iſt ; denn man darf dreiſt behaupten , daß gar keine Mannszucht unter den Truppen vorhanden , und daß die noch beſtehende nur eine ſcheinbare und nicht feſt wurzelnde iſt. Die muſters bafte Diſciplin, welche beiden franzöſiſchen Heeren lange Zeit beſtanden hat, iſt durd, die Nevolution von 1830

oder , mit anderen Worten , die unter den Bourbonen nicht gedienthaben ; 2) aus ſolchen , die ſich in demſel, ben Falle befinden und zwar wieder auf die Armeelijte eingetragen worden , aber wegen Alter oder Krånflich, feit zuin Dienſte untauglich ſind, und ihre Anzahl iſt febr groß ; 3 ) aus ſolchen , die unter den Bourbonen gedient und ſich zu Mitſchuldigen aller unter den beiven

gånzlich zerſtört worden . Das Faftum dieſer Revolution lezten Regierungen begangenen Handlungen gemacht an und für ſid, hat dieſelbe verniditet; denn faum war jene ausgebrochen, als die Generale, die an die Spike der Angelegenheiten geſtellt wurden , durch Tagsbefehle und, was noch ſtärker iſt, ſogar von der Rednerbůhue

haben ; 4) and ſolchen, die, ohne eigene politiſche Geſins rung, diejenige ausgenommen, den Machthabern Weibs rauch zu ſtreuen , die Vorzimmer und Salons der Mi. niſter anfülten, zu willkührlichen Maßregeln aufreizten,

berab diejenigen Truppen , die ihrer Pflicht treu geblies die den Miniſtern mißfälligen Militårs drůcten und

ben waren und den Befehlen ihrer Chefs geborcht hats ten , tadelten. Ein ſoldies Prinzip mußte, von Generas len ausgeſprochen, nothwendig ſeine Früchte tragen ; in wenig Augenblicken war unter den Truppen von Diſcie

dann die Erſten waren, die auf die Seite der Revolus tion traten. In dieſe vier Klaſſen läßt ſich der ganze Generalſtab, von den Marſchållen bis zu den General. majoren herab , eintheilen. Unter den Marſdållen iſt 1

plin gar nicht mehr die Rede. Die Regierung ging in nicht einer, der ſich von den Luiſerieen entfernt gehal ihrer Schwäche ſo weit , zu dulden , daß Unteroffiziere ten båtte, und wenn Einige es eine Zeit lang thaten, und Soldaten die Scenen , die während der erſten Res ſo weiß man , durch welche ſie wieder zu Gnaden zu volution in Verſailles und Nancy vorfielen, erneuerten gelangen ſuditen. Nicht die Noth zwang ſie, Fürſten zu und ihre Offiziere vertrieben .

Die wichtigſte febre der

dienen , die ſie , nad ihrer jeßigen Behauptung, nie

Diſciplin iſt dieſe: Gebordhe! ſie iſt die erſte, die jedem geliebt haben ; denn ſie beſaßen Gold und Reichthümer Soldaten eingeprägt werden inuß. Ohne Diſciplin gibt in Füdle; der Durſt nach Macht uud Ehrenſtellen ver, es gar feine Ärmee. Montesquieu erzåhlt, daß die anlaßte ſie , die weiße Rofarde zu tragen. Was die drei Rómer , ſo oft fie in Gefabr waren oder einen erlittes

neuen Marſchålle betrifft, ſo kenne ich ihre Beziehungen

nen Verluſt wieder gut machen wollten, die militäriſche zu der vorigen Regierung nicht, aber auch ihre Namen Diſciplin befeſtigten und ſich gut dabei befanden . Es iſt ſtanden unter Karl X. auf der Liſte der disponiblen nicht ſehrfdwer , ein neu gebildetes Corps zu diſciplis Generale. Wie war es möglich, daß ſolche Månner, die niren , unendlich Tchwierig iſt es dagegen , Truppen, die reid, und patriotiſd) geſinnt ſind, ſich auf dieſe Liſte eins

Jod der Mannszucht abgeſchüttelt haben, wieder tragen laſſen konnten, da ſie doch geneigt waren , den das Joch unter daſſelbe zurückzubringen . Die Indiſciplin in der Fürſten , der ihre Namen darauf ſteben ließ,, zu verras Armee iſt ſo groß, daß ein den Dienſt fennender friego,

then? Geben wir jeßt zu den Generalieutenanten über .

erfahrener Soldat ſchwerlich in dieſelbe wird eintreten Bei der neuen Organiſation des Generalſtabs ſind 43 wollen, da es gerichtlich anerkannt worden iſt, daß ein derſelben wieder eingetreten ; mehrere von ihnen haben Offizier , wenn ein Befehl ſeinen politiſchen Anſichten den Bourbonen gedient, und ihnen båufig ihre Treue Du biſt ents nicht entſpridit , den Gehorſam verweigern kann . Mit und Ergebenbeit betheuert. Armes Volt ! Tu ſolchen Prinzipien wird man feinen alten Soldaten uns zůckt über die jeßige Hingebung dieſer Månner ; wenn ter die Fahnen locken. Jeden Augenblic fallen ſchwer Du aber in den Áften des Miniſteriums berumſtöbern zu unterdrückende Vergebungen gegen die Subordination und ihre Briefe leſen dürfteſt , welche Schlechtigfeiten yor ; bier duldet eine Garniſon, daß man ihren General, würdeſt Du da erfahren .. Jedoch gibt es auch wackere den ſie noch vor einigen Tagen verehrte, beſchimpft, und Männer unter den Generalen , die nicht im Dienſte blies

die Offiziere laſſen die Beleidigung einer Spottmuſik, die ben , weil es ihre Grundſåße nicht zuließen ; aber gerade fie find die älteſten, frånflichſten und tragen die meiſten General gebracht wird , ungeråcht. In einer anderen Wunden . Es wäre überflüſſig, zu den Generalmajoren

von den Einwohnern unſerer erſten Waffenplaße einem

Garniſon weigert ſich ein Militår, den ihm ertheilten berabzuſteigen ; bei ihnen findet ſich noch weniger Fes

Befehlen zu geborchen, und ſeine Inſubordination wird ſtigkeit der Grundråge, noch mehr Intriguengeiſt, und

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obgleich ihre Zahl das Doppelte der Generalieutenante lera bei uns eintreffen ſollte , wird auch der Militär, überſteigt, ſo dürfte ſich unter den auf der Armeeliſte dienſtſtand ſo viel nur möglich vermindert werden . Dem Oberſten und Revueinſpector v. Freidorf vom 1. Auguſt 1830 ſtehenden faum ein halbes Dutzend

finden , worauf dieNation rechnen konnte. Welches Vers iſt von Sr. Maj . dem König von Württemberg , das trauen kann Heer und Bolf zu dieſen Marſdållen und Generalen begen ? Die Männer der erſten Klaſſe , die

Commandeur freuz s der württembergiſchen des nOrden verlieb Krone . en worde

nie vom geraben Wege abgewichen ſind, find allerdings

zuverläſſig und werden treu dienen. Werden ſie aber dienen wollen ? Sie ſind unter einem deſpotiſchen Felds

Rußland.

Unterm 28. Juni ( 10. Juli ) iſt folgender Allerhöchſte

berrn gebildet , deſſen ganze Popularitåtin ſeinem Des Ufas an den dirigirenden Senatergangen : ,,Nachdem gen berubte. Können Månner, die ſich für den Deſpo, verſchiedene Beſchwerden über die bei Recrutirungen und tismus geſchlagen , die ſich unter ihm Ehrenſtellen und vorfallenden Unordnungen an uns gelangt ſind Bes Reichtbúmer erworben haben und ießt mit einem Fuße

Wir durd Unſere zur Unterſuchung abgefertigten amten an Ort und Stelie zuverlåffige Nachrichten über

ſchon im 'Grabe ſtehen, plößlich popular werden ? Ich möchte es bezweifeln . Was die zweite Rathegorie bes trifft, diejenigen nåmlich, die man wieder in die Armees

den Grund dieſer Beſchwerden eingezogen haben, erachs teten wir es für nöthig, zur Abſtellung derſelben , einem

liſte eingetragen hat, obgleich ſie alt und frant ſind, ſo können ſie für die active Armee nicht gezåhlt werden. Von der dritten und vierten Kathegorie" läßt ſich leicht beweiſen, daß faſt alle dazu gehörige Männer bei Seite gereßt werden müſſen , wenn man die Armee nicht den Unglücksfållen preisgeben will, welche die Folgen der Verråtherei ſind. Wie kann man glauben , das Generale, die 16 Jahre lang das Vertrauen des Königs und der Prinzen beſaßen, die mit Gunſtbezeugungen überſchüttet wurden , das Andenken an ihre Wohlthaten ganz abs

beſonderen Comité aufzutragen, nach Erwågungder Vers beſſerungen, welche ſeit dem Jahre 1802 bereits von Zeit zu Zeit vorgeſchlagen worden , ein vollſtändiges Rega lement über das zweďmåßigſte Verfahren bei dieſer wichtigen Staatsleiſtung zu entwerfen . Nadı gehöriger Prüfung der eingegangenen Nachrichten und früheren Vorſchläge und Vergleichung mit der Geſammtheit der bisherigen geſeßlichen Anorðnungen , zeigten ſich dem Comité die Urſachen der Unordnungen und der Anlaß zu Mißbräuchen in dem vorliegenden Falle hauptſächlich

gethan båtten ? Wenn dieſe Generale ein Corps dem Feinde gegenüber commandiren ſollen , welches Vertrauen kann man zu ihnen begen ? Sie werden die Befehle nachs lafig vollziehen , werden überlegen , auf welcher Seite ihr Intereſſe iſt, und zuverläſſig würden , wenn der Feind lid gegen Frankreich verbündete, wenn die fremden Mächte mit 6 bis 700,000 Mann und Heinrich V. an der Grånze erſchienen , viele dieſer Generalé ihre Angelegenheiten mit ibm in Richtigkeit zu bringen ſuchen und Euch den Rús

einerſeits in der Mannichfaltigkeit und Verwickelung der vorhandenen Vorſchriften und in dem Mangel der Achts ſamfeit auf ihre Erfüllung, andererſeits in der ungleich, förmigen Repartition und der Unregelmäßigkeit in dem Gange der Reihefolge bei den Aushebungen der Recruts ten; daber das Comité bei der Ausrichtung des ihm ertheilten Auftrages als Grundlage annahm , mit Beis behaltung alles beſſen aus der bisher beſtehenden Ord, nung , was die Erfahrung der vergangenen Jahre

den fehren, ſobald ſiedie Gewißheit båtten , in den feinds zweckmäßig erſcheinen läßt, nur diejenigen Aenderungen $

lichen Reihen ihr Heil zu finden.“ ten

vorzunehnen , welche nach eben jener Erfahrung als

Der Kriegsminiſter hat den Divisionscommandan: unumgänglich anerkannt werden , und hierauf fußend, mittelf Rundſchreibe bekann gemach daß in allen nach Gleichſtellung der alteren Verordnungen und in t

ns

t

t,

Fåden , wodie Kriegsgerichte auf Todesſtrafe erfannt Erwägung der Verbeſſerungen, welche bereits ſeit 1802 båtten, die vollſtreckung der Strafe ſo lange ausgelegt in dieſer Hinſicht vorgeſchlagen worden, alles, was zur

Ridnig ſich über die Begnadigung, Vervolfommnung der vorliegenden Sache gereichen kann, bleiben müſſe, bis der König

zuſammenzufaſſen .. Das aufdieſe Prin: Reglement inein begrün mogęſoldenachgeſucht worden ſeinoder nicht,ausges zipien dete Reglement befablen Wir im Reichsrathe

ſprochen båtte.

Mittelndmira Verord Augufizier zu ſt fönigl. darin,nach nung nvomzum20.Großoff Ermåg t find, nachträ ebatnement ungder und Hugo Anmerk glichund aus, Miniſte eingeh den Gouver von derſelb l Baron ungen Notizesobrig olten rien der- Contre n undkeiten den prüfen, linienſ chiffscapitaine zu Commandeuren , 17 Liniens 6 vorge tigung nomme Das geprüf unterle in diest n. Uns die nöthig nent gte enReglei Form en undBerich , von (diffos und“ Fregattencapitaine zu Offizieren und 24 Fer Schiffslieutenante zu Rittern der Ehrenlegion befördert ſer und beſtätigt, wird dem dirigirenden Senatzugeſtellt und

worden. Außerdem ſollen unter die Mannſchaften der Linienſchiffe und Fregatten , welche die Einfahrt in den Tou : 1) vom 1. Januar 1832 an in gehörige Kraft und Wirkung treten ; 2 ) alle frúbere, nicht mit ihm übereins Zajo forcirt haben , 15 Ritterfreuze vertheilt werden . ſtimmende Verordnungen in Betreff der Recrutenaushes B a de n. bung völlig aufheben und ungiltig machen .'' Parlsruhe , 21. Sept. Die Cholera iſt die Verans Se. Maj . der Kaiſer haben den Generaladjutan , laffun laſſungg, daß unſere Soldaten ſåmmtlich mit wollenen ten Generalmajor Perows fy für deffen Dienſteifer

Leibbinden verſeben werden ; es werden deren etwa 5000 zum Großfreuz des St. Wladimirordens 2r Klaſſe zu Stúc angefertigt ; eben ſo erhålt jeder Soldat 2 Paar ernennen geruht ; den Generalmajoren Merder und wollene Socfen und tåglich einen Kreuzer mehr fóbnung, Dannenberg III. iſt der St. Annenorden ir Klaſſe damit er Morgens eine Suppe hat. Im Falle die Cho verliehen worden. 1r

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württemberg.

die Oroitung und die Geſetze aufredyt zu halten . Daß

Se . Mai . der König haben am 26. Sept. folgende ſie ſich deßhalb niemals zu Dienern der Willführ bers Beförderungen bei den k. Truppen zu verfügen gerubt : geben werden , dafür bürgen die Scht conſtitutionellen zum Generalmajor, Commandanten der 2. Infanterie: Geſinnungen , welche ſich deutlich genug ausgeſprodert brigade und Gouverneur von Heilbronn den Oberſten

haben, einerſeits durch den faſt allgemeinen und ziemlich

und Commandanten des 8. Jufanterieregiments v. Soys bold ; zum Oberſteu und Commandanten des 8. Infans terieregiments den Oberſtlieutenant und Bataillonscom mandarten deſſelben Regiments, v. Meisrimmel ..

lebhaften Beifall, welcher im Sommer voriges Jahres ber ſo glorreich begonnenen franz . Revolution gezout wurde, andererſeits durch die laute Mißbilligung der

Einige Bemerkungeni über den Antrag des Abgeordneten Welcker

auf eine beſſere Wehrverfaſſung . ( Fortſegung . )

letzten Unruben in Franfreid ). Der Vorwurf, daß die Fürſten eine Militardeſpoi tie beabſichtigt båtten , zerfällt in ſich ſelbſt, wenn mant den Charafter aller in Deutſchland ſtattgefundenen Anfs ſtånde ins Auge faft. Waren dieſe Aufſtände nid )t alle gegen Givil obrigfcitent gerichtet? Beweiſt dieß nidot bas Vorhandenſein einer Givildeſpotie , die lange Zeit im Stillen ihr Weſen getrieben hat, bis enditd der Druck unerträglich wurde ? - Der Zuſammenhang uns

2 ) Militar deſpotie. Unmöglids fónnen wir ſerer vaterländiſchen revolutionåren Ereigniſſe (wenn ſie glauben, daßdas, was Prof. Welder S. 8 über die überhaupt dieſe Bezeichnung verdienen) iſt ſehr einfach, Anwendung der bewaffneten Madyt ſagt, auf irgend einen deutſchen Bundesſtaat anwendbar rei. Welder deutſche Fürſt founte jegt noch den Gedanken begen , ſein Volt durch das Militar - welches ja ſelbſt nur ein bewaffneter Ausſchuß des Volfes iſt -– beherrſchen

ſcheint aber doch von Vielen nicht richtig aufgefaßt oder abſichtlid, unridhtig.dargeſtellt worden zu ſein. Wir wols len nicht unterſudien , in wie 'fern die franzöſiſchen Glúd , ſeligkeitsmacher die Hand dabei im Spiele gehabt haben ; halten wir uns an das, was klar und offen vor unſes

und unterdrücken zu wollen ?

ren Augen liegt. Der unbefangene und partheiloſe Bes

Die Anwendung militäriſcher Gewalt zur Befåins pfungpartieller Volfsaufſtånde iſt feine Militärdeſpotie; fie ijt unumgänglich nothwendig, Toll anders' der Staats : werein ſeinem Zwecke entſprechen , und ſelbſt in dem cons ſtitutionellen Frankreich verfaſſungsmißig. Wenn dns

obachter wird uns beiſtimmen, wenn wir ſagen: Druck vieler Civilbehörden erzeugte Gewaltthåtigkeiten gegen dieſelben ; das Militar, zur Aufrechthaltung der geſets liden Ordnung beſtimmt, wurde aufgefordert, dagegen 311 wirken . Eine Unterſuchung, auf weldier von beidet

-

Staatsoberhaupt nid)twillführlid handein darf, lo ha. Seiten das Recht ſei, fonnte begreiflicherweiſe nicht durch ben einzelne Glieder oder Vereine noch weit weniger cin das Militår eingeleitet werden , denn die vollziehende Recht dazu , und wer die Schraufen der geſellſdaftlichen Gewalt hat es nur mit dem Wie, nicht mit dem Warum

Ordnung mit Gewalt durchbridst ; der muß audymit zu thun. Dieſe Gegenwirkung war mitunter ſchmerzhaft;

Gewalt zurrickgedrångt werden. * ) Ein Fürſt, welder der Geſchlagene iſt ſelten zur Höflichfeit geneigt, er ſucht nus Bedenklidifeitdieß unterlasſen wollte, würde an ſich vielmehr auf andere Weiſe zu rächen. Folgen davon allen ruhigen und arbeitſamen Staatsbürgern eine große ſind die zahlloſſen Schmåbſchriften auf den Militärſtand, Ungerechtigkeit begeben , denn Jeder hatdurch die Beis träge zu den Staatslaſten und durch die Befolgung der Geſetze das Recht erworben , von der Regierung vers langen zu dürfen, daß der nächſte Zweck des Staates: /

deſſen gewaltſames aber geſetzmäßiges Einſchreiten mit den gehäſſigſten Farben geſchildert wurde. Das urſprüng: liche Object des Volfsunwillens (die ihre Autorität miß, brauchenden Sivilbehården ) fam dadurch ein wenig in

innere Ruhe und geſebliche Ordnung, möglichſt vollſtåns Vergeſſenheit, was natürlich den zahlloſen Anhängern

big erreicht und nicht durd, Uebelwollende oder demagos der Civildeſpoten ſehr erwünſcht ſein mußte. Auf dieſe giſche Schwärmer jeden Nugenblick geſtört werde. Gegen Weiſe verwechſelte man die Urſache mit der Wirkung , den Mißbrauch dieſer Gewalt im Allgemeinen gewährt oder vielmehr die Wirkung mit der Gegenwirkung, welche eine weiſe Gerekgebung hinreichenden Schut ; die Uebers nur die natürliche Folge jener war. Militariſch geſpros ( direitung perſönlicher Befugniſſe in einzelnen Fällen chen könnte man ingen: die Revolutionsparthei babe die kann kein Geſetz vollig verhindern , denn der Menſch Operationsbaſis verändert und ein neues Object ges bleibt immer Menſd ;.

wählt, nåmlich das Militár, deſſen Entwaffnung erſt

Schwer dürfte überdieß 311 beweiſen ſein , daß ein erfolgen muß, bevor jene ihre Abſichten durchführen kann. deutſcher Fürſt die neuerdings zwiſchen dem Militárs Von dieſer Beſchuldigung nehmen wir nur diejenigert und Civilſtande in manchen Staaten wahrgenommenen unſerer Gegner aus, welche, als & chte Patrioten , nur Spaltungen unter der Hand ſelbſt befördert habe;wozu eine zeitgemäße Verbeſſerung der Wehrverfaſſung beabs

auch ſoldie geheime Umtriebe? Die Offiziere Fennen ihre ſichtigen , und gerne reichen wir ihnen die Hand zum Pflichten zu gut, als daß es ihnen jemals in den Sinn Bunde. Solchen aber , die ben Militärſtand ganz bes kommen ſollte, den Gehorſam zu verſagen , wenn es gilt, ſeitigen wollen , um Raum für die Ausführung ihrer ſtaatsverbrecheriſchen Plane zu gewinnen, kündigen wir *) Daß hierzu das Militär in jeder Hinſicht tauglicher iſt , als bewaffnete Bürgervereine, Tou ſpäter einmal bewieſen werden.

hiermit offene und ehrliche Fehbe an , auf Leben und Tod !

( Fortj . folgt. )

Redigirt unter Verantivortlid feit der Verlagehandlung : C. w. leste in Darmſtadt und in deſſen Difizin gedrudt,

Samſtag , j

Nr. 81 .

8. Oct. 1831 .

11 《 lo res el Me:

121

Allgemeine Militár - Zeitung. Einige Bemerkungen über den Antrag des Abgeordneten Welder auf eine beſſere Wehrverfaſſung. ( Fortſegung. )

Der Friede verlangt demnach die möglichſte Schonung, der Krieg die größtmögliche Anſtrengung der Kräfte cines Staates . Rann es wohl ein Geſeß geben, welches

unter zwei ganz verſchiedenen Verhältniſſen dieſen ents

gegengeſeßten Anforderungen an die Staadverfaſſung gleich befriedigend entſprache Erſchwert wird die Los

3) Conſcription und Stellvertretung: fung dieſer Aufgabe noch dadurch , daß man ein indu: Dauer der Uebungszeit . Wie ſchwankend zur Zeit ſtrielles Volt nicht mittelſt Decret in ein kriegeriſches nod die Grundråße über conſtitutionelle Verfaſſungs- umwandeln kann , daß demnad, die Meglichkeit vorban rechte ſind ,davonliefern die widerſprechenden Anſichten Hr. Welder iſt mit General v. Theobald und Haupt

den ſein muß, friegeriſchen Sinn und Waffenfertigkeit bereitungen getroffen werden müſſen, um möglidſt ſchnell

mannv . Xylander der Meinung, daß die Conſcription ,,das conſtitutionellſte von allen Heerbildungsſyſtemen fei " ( S. 26 );während Hr. v .Rotted die Conſcription , eine Vollendung des Unheils " nennt, und ein ſtehens

und ohne gewaltſameStörung derſtaatsbürgerlichen Berhältniſſe einen großen Theil der waffenfàbigen Manu: Ichaftinkriegsfertigen Stand zu verſeßen und – was der ſchwierigite Theil der Aufgabe iſt – mit tüchtigen

zweierbadiſchen Abgeordneten den ſchlagendſten Beweis. im Volfe zu erzeugen und zu erhalten ; daß endlich Bors

desHeer vonangeworbenen Freiwilligen, nebſt einer Ober-und Unterbefeblshabern zu verſehen . Nationalmiliz errichtet wiſſen will , in der allgemeinen Zu dieſen erſchwerenden Umständen gezellen ſich node

Berpflichtung vielePrattiſche in Bezug aufpen die unddere Kenntniſſen ,welche von denTrup und Fábigkeiten Srrthümer Es iſt in der Ebat feineleichteAufgabe, dieſen Thell Befeblebabern zu fordernfeien , was natúrlich zuden der Selepgebung dergeſtalt zuerledigen , daß diepolis widerſprechendſten Anſichten überendie ſpezielle Beſchaf:

Eintritte in tedenAufg Militärſtand aber it die 88 größte erblidt. * ) abe, diesenhe derzurTbat iſt inüngerechtigkeit feineleich 1

tiſche Selbſtändigkeit des Staates durch eine Achtung fenheit der Vorbereitungsanſtalt

führen muß. Dieſer

gebietende Kriegsmacht möglidſt geſichert werbe, ohne Punct iſt noch lange nicht genugſam erörtert worden, undbevor man darüber nicht ins Reine gekommen iſt , wird man auch nicht im Stande fein , eine Webr. Verfaffung auszumitteln ,welche den Anforderungen im Kriege möglichſt genügend entſpricht. (Wenn Zeit und Raum es geſtatten, kommen wir vielleicht darauf zurüd .) Die conſcription iſt die einfachſte und natürlichſte sweiſe. Befreiungen dürfen nicht ſtattfin Heerbildung das gen irre geführt, gerathen ſind . Eines ſcheint man bei ganz überſehen zu haben , nämlich: daß es feine den. Das erſte Staatsgrundgereß heißt: Gleiche Rechte, Webrverfaffung geben kann,welche den Bes gleiche Pflichten ; die Vertheidigung des Baterlandes iſt

Dadurch die materiellen Kräfte deſſelben ſchon im Frieden zu conſumiren . Esdürfte eben ſo lehrreich alsins tereſſant ſein , alles das -zu ſamweln , was in neueſter Zeitüber dieſen Gegenſtand geſchrieben worden iſt, wäre es auchnur, um dieAbwege kennenzu lernen a, ufwelche ſonſt ganz geſdheute Månner, durch áußere Erſcheinun.

Kriege gleichmäßig entſpråde; woraus mir die gleichzeitig die ehrenvouſte und beſchwerlichſte Pflicht des des Staates im

Folgerungableiten, " daß bei dauerndemFriedeneine Staatsbürgers, die Dauer dieſer Dienſtpflichtmußdebes Modification der Staatsgrundgeſeße in Bezug auf die halbaufden möglichſt kürzeſtenZeitraum beſchränkt werden, wobei man aber nicht den militariſchen Mecha ,

I

nismus als alleinigen Maßſtab der Kriegsfertigkeit arts Wehrverfaſſung eintreten müſſe. Niemand wird in Abrede" ſtellen können , daß im ſeben darf. Die einjährige Dienſt- oder Uebungszeit Frieden von Seiten der Regierung Alles gethan wers erweiſt ſich demnach ſelbſt für die Infanterie als unzu ,

den muß, wasdie Kultur des landes und des Bolfes reichend ,und dürfte nur bei einzelnen Individuen aus. zu heben vermag; daß ſie hingegen im SeriegeAdes nahmsweiſe zu geſtarten ſein , Ž. B. bei jungen und aufbieten muß, den Feind mit Nachdruck zu bekämpfen. talentvollen Künſtlern und Gelebrten. Der Militår iſt * ) 0. Rotted über ſtehende Beere und Nationalmiliz. S. 86 u . 130 26.

beut zu Tage nicht mehr Maſchine, oder wenigſtens nur ſo lange , als er in der geſchloſſenen Ordnung fåmpft.

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Dieſe Kampfweiſe tritt aber beſonders bei der Infanterie immer mehr in den Hintergrund, die eigentlichen Kåm pfer ſind die vor der Front zerſtreuten Tirailleure, die geſchloſſenen Bataillone kommen oft den ganzen Schlachts tag nicht zum Waffengebrauche, ausgenommen bei Bas jonnetangriffen, die aber ſelbſt zu den Ausnahmen ges

als Erercirfertigkeit. Ein Stamm muß in allen Dingent, welche der Soldat im Frieden vom Kriege erlernen kann, ganz zuverläſſig ſein. Bei zweckmäßiger Behandlung des Unterrichtes kann den Truppen Alles beigebracht wers den, was man von ihnen im Kriege fordert; nur nicht das ruhige Ausharren im feindlichen Feuer , nicht das

boren. Káme es blos darauf an , den Waffengebrauch und das Verhalten in der geſchloſſenen Kampfordnung

befonnene Zuſammenhalten und geordnete Zurückgeben vor feindlicher Reiterei, und nicht das ungeſtüme Vors

zu erlernen, ſo möchten die Vorſchläge des Abgeordneten dringen gegen den Feind , ſonſt aber Alles ohne Aus: M. in Betreff der Uebungszeit annehmbar ſein ; mit

nabme. Nur ein ſolcher Stamm fann den Aeſten und

einer ſo einſeitigen Kriegerbildung darf man ſich aber jetzt Zweigen als Stüße dienen , ein reſp. ein , zwei é und nicht mehr begnügen . Wollte man aber nur einjährige dreijähriger vermag dieß nicht, er iſt zu biegſam Uebungszeit gelten laſſen, ſo kann man überzeugt ſein, vor den unerwarteten Ereigniſſen und beſteht die Probe daß die entlaſſenen Conſcribirten nach 3 bis 4 Jahren nicht.

( Fortſ. folgt. )

wieder ſo unwiſſend ſind als vorher, wenn nicht jährlich eine wenigſtens vierwochentliche Einberufung ſtattfindet, bei man immerzuden noch "größeren gendthigt UebungenFaum ſein wird , von vornwelcher anzufangen,und

zu Einführung von Diſciplinar - und Ehren

Zeit gewinnen dürfte. In den meiſten deutſchen Heeren iſt zwar in der That die Uebungszeit nicht langer zus

Art . 1. Rein Offizier wird von der Verwaltung für

Entwurf einer Verordnung

gerichten für Offiziere. * )

gemeſſen ; wenn man aber annebmen wollte, daß dieſe Fehler, welche außer dem Bereiche der Militárjuſtiz lies Heere die erforderliche Manovrirfähigkeit und Kampf gen , oder welche die Diſciplin nicht erreicht oder nicht fåhigkeit im Großen wirklich beſißen, ſo möchte man ſich hinlänglich ahndet , beſtraft werden , bevor ein Ehrens doch wohl einiger Tåuſdung hingeben. oder Diſciplinargericht ſeine Meinung ausgeſprochen Soll die Stellvertretung durch Ausgediente nicht gil: hat. Unter dieſen Fehlern werden verſtanden : båufige tig ſein, ſo entſteht die Frage: auf welche Weiſe man bei Rückfalle in Ausſchweifungen , welche zu Anwendung von der angenommenen furzen Dienſtzeit den in jeder Goms Diſciplinarſtrafen Anlaß geben ; niedrige Sitten und pagnie nöthigen Stamm ganz zuverläſſiger und dienſt: unedle Gewohnheiten , Verſtoße gegen die Ehre, leidens erfahrener Mannſchaft erlangen will ? Dieſe Mittelschaftliches Spielen, Verſchwendung, wenn ſie gånzliche glieder ſind durch a us unentbehrlich für den Zablungsunfähigkeit zur Folge bat; endlich die Offenbas inneren Halt des militåriſchen Körpers. Man rung von Geſinnungen , welche der Ordnung entgegen bat zwar in neuerer Zeit den Nußen ,, alter Soldaten " in Zweifel gezogen , und wir wollen auch nicht in Abrede

und mit dem Dienſte unverträglich ſind. - Art. 2. Die Ehren- und Diſciplinargerichte ſind von zweierlei Art.

ſtellen , daß ſie auf die jüngere Mannſchaft bisweilen

Die der erſten Art, Diviſionsgerichte benannt, ſol:

ſogar nachtheilig wirken . Es ſcheint aber, daß da , wo

len nie gegen die Oberſten und anderen Stabsoffiziere

man dergleichen Erfahrungen machte, die Behandlung jener Veteranen einen großen Theil der Schuld trug, oder daß man aus ihren erlangten Dienſtfenntniffen

gerichteten Anklagen würdigen ; die der zweiten Art , Regimentsgerichte benannt, 'ſind nur für die Subs alternoffiziere coinpetent. – Art. 3. Das Diviſionsges

feinen Nußen zu ziehen verſtand. Auch darf nicht übers

ridit wird zuſammengeſeßt: aus dem Generallieutenants

ſehen werden , daß die jetzigen alten Soldaten zum gros

Inſpecteur, oder in deſſen Abweſenheit aus dem die

Ben Theil noch aus einer Zeit herſtammen , in welcher die Truppen faſt nur mechaniſch, d.b. im Paradiren und

Diviſion befehligenden Generaloffizier , als Präſident ; aus zwei Marechaur -de - camp, aus zwei Oberſten oder 3

im Gleichflange der Gewehrgriffe geübt wurden , was für Oberſtlieutenanten und aus den zwei älteſten Bataillongs die Dauer alen friegeriſchen Geiſt tödtet. Unſere fünf oder Escadronschefs der Diviſion. legtere beide Offiziere tigen alten Soldaten haben ſich jeßt einer weit zwec's måßigeren Beſchafftigung zu rühmen , und können ſich als Rathgeber der Jüngeren , ſo wie als Gehúlfen der Unteroffiziere febr núßlich machen . Hr . Prof. Welcher

founen jedoch nie aus dem Regiment des Augeſchuldigs werden ..genommen werden ten genommen ten .. Art. 4. Das Regimentsgericht wird zuſammengeſest : aus dem Generallieutenant- in ſpecteur, oder in deſſen Abweſenheit and dem die Diviſion

ſcheint die Nothwendigkeit eines ſolchen Stammes ges befehligenden Generaloffizier, als Präſident; ausdem fühlt zu haben , denn er verlangt S. 30 einen guten, militariſch gebildeten Kern , an welchen ſich die

Maredial --de - camp, unter deſſen Befehl das Corps ſtebt; aus dem Oberſt oder Oberſtlieutenant, drei Stabsoffis

Landwehr organiſch anſchließen ſolle ; dieſer Kern ſoll zieren und dem álteſten Capitain des Corps. fogar ein halb Prozent der Bevölkerung betragen, aber in der kurzen Zeit von einem Jahre bei der Infanterie, zwei Jahre bei der Cavalerie und drei Jahre bei der Artillerie ,,mit möglichſt beſdyrånfter Präſenzs zeit “ ( !) gebildet werden. Das heißt doch wohl ganz offenbar ich ſelbſt widerſprechen . Selbſt eine ununters brodene Präſenz würde noch feinen braudbaren Kern ".

liefern , denn von dieſem muß mehr gefordert werden ,

Art. 5.

Im Falle der Abweſenheit oder der Verhinderung wers

den die Mitglieder beider Gerichte durch Offiziere ihres oder des unmittelbar unteren Grades nad, der Anciennes

tåt erſeßt. - Art.. 6. Für die feiner Truppe angehårigen Wir entlehnen diere Mittheilung aus dem Spectateur mili taire , nach deſſen Verſicherung dieſer Entwurf von der franz.

Negierung angenommen werden zu ſein ſcheint, welcher jedoch in Form eines Geſebes erſceinen werde.

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oder zwei Offiziere und für diejenigen, welche außerhalb der Dis mentstouren ; 5) die Ausſchließung für ein den Abzug viſion, wozu ihr Corps gehört, detaſchirt ſind, wird der Jahre von dem Avancement nad Wahl ; 6) Generallieutenant das Gericht auf eine, den vorbemerk- eines Theils des Soldes für Schulden . Die Größe des ten Gerichten analoge und dem Grad des Beſchuldigten

Abzugs wird , wenn ſie nicht durch ein Urtheil des Gis

entſprechende Weiſe zuſammenſetzen. Er wird die åltes vilgerichts feſtgeſeßt iſt, nach der Beſchaffenheit und dem ſten Offiziere der Diviſion in den erforderlichen Graden Belaufe der Schulden beſtimmt, wobei dem Offizier nur ernennen. – Art. 7. Der als flagend aufgetretene Offis der durchaus nothwendige Theil des Soldes belaffen zier kann nicht Mitglied des Gerichte ſein . - Art. 8 . S.

wird . - Art. 14. Die Suspenſion vom Dienſte, oder in

Der Angeklagte kann eins oder zwei Mitglieder des Ges fehr wichtigen Fällen, die definitive Ausſchließung vom

vorſchlagen undArt.der15.König Der Gehalt der ſuspendirten oder abgeſeßten Offiziere wird

Gericht Dienſte, zu bebålt dafür angeben Gründe werden , ohne die richts .verwerfen auszuſprechen. dieſelben, vor, das ſichwird durch Offis Mitglieder Die verworfenen müſſen ziere ihres Grades , oder in deren Ermangelung , des

-

unteren Grades, nach Maßgabe der Anciennet åt definis für die Folge nach dem Minimum der Retraitegehalte feſts tiv erſeßt. Dieſe Offiziere werden nach Umſtänden aus gelegt und zwar zu einem Dreiſigtheil für jedes Dienſt dem Regiment oder der Garniſon genommen. - Art. 9. jabr. Gleichwohl wird dieſer Gehalt nur denjenigen Of -

Der Generalinſpecteur oder der die Diviſion befehligende

fizieren bewilligt werden , welche die durch das Recrus

General fann allein die Gerichte zuſammenberufen. Er tirungsgeſeß den Franzoſen auferlegte Dienſtzeit erfüllt wird den Ort der Sißungen bezeichnen. Das Diviſionss

haben werden . - Art. 16. Diejenigen Offiziere, deren -

werden gericht wird auf das ſchriftliche Verlangen des unmits Suspenſion nicht långer als ein Jahr dauert, ſuspendirten

telbaren Borgefeßten des Angeduldigten zuſammenberus nicht erſeßt. Die für länger als ein Jahr fen ; das Regimentsgericht auf Verlangen des Oberſten Offiziere werden ſogleid) erſeßt. Nach Beendigung ihrer oder eines jeden anderen, das Corps befehligenden Offis Suspenſion erhalten ſie die erſte in ihrem Corps erle. ziers. Der Generalinſpecteur oder Diviſionscomunandant digt werdende Stelle ihres Grades ; ſie werden aber nicht fann gleid)falls das eine oder andere Geridyt auf jede eher zurückberufen bis zu dem Augenblicke einer Vacanz .

gegen einen Stabs- oder Subalternoffizier wegen Vers Diejenigen Offiziere, welche, nachdem ſie zweimal ſus, weigerung der Gerechtigkeit, Mißbrauch der Gewalt oder pendirt worden waren, von den Gerichten zum drittenmal Wiüführlichkeit erhobene Klage zuſammenrufen ; jedoch dazu verurtheilt werden, ſind als von dem Activdienſte fann dieß nur dann ſtattfinden , wenn nach einer forgs definitiv ausgeſchloſſen zu betrachten. Eben ſo diejenigen fältigen Unterſuchung die Klage binreichend begründet Offiziere, deren Suspenſion auf fünf Jahre nicht hinrei : erſcheint. Wenn die Verweigerung der Gerechtigkeit oder ehend erſcheint. - Art. 17. Der König behålt ſich vor, der Mißbrauch der Gewalt nach den Anſichten des Ges diejenigen Offiziere vor Ablauf ihrer Suspenſion oder nerals oder des Gerichts zur Beurtheilung der Militar, ungeachtet ihrer definitiven Ausſchließung in den Dienſt gerichte geeignet erſcheint , ſo wird die riage vor dieſe zurückzuberufen , welche ſich durch eine bemerkbare und Gerichte verwieſen . Das Verlangen um Zuſammenberur anhaltende Aenderung in ihrem Betragen dieſer Gunſt fung des Geridts wird ſtets von der Klage, welche dazu würdig zeigen werden. - Art. 18. Die Zeit , während Veranlaſſung gegeben hat , begleitet ſein . Die Geridte weldoer ein Offizier in Gemäßheit des Art. 14 von ſeis

der einen oder anderen Art fónnen auch auf Befehl des nen Verrichtungen ſuspendirt worden iſt, wird angeſehen, Kriegsminiſters zuſammenberufen werden .

10. als ob er ſie in dem Penſionsſtande zugebracht håtte; Art.. 10. Urt

Das Gericht wird eines ſeiner Mitglieder als Berichts- ſie zählt ihm weder für ſeinen Anciennetåtsrang,nodi erſtatter wählen.

Dieſer wird damit beauftragt, alle für die Anſprüche auf Avancement, welche aus dieſem

nothwendige Unterſuchungen anzuſtellen. – Art. 11. Dem Range hervorgeben. hervorgehen . - Art. 19. In den der Entſcheis Angeklagten iſt es geſtattet, dem Gerichte die Mittel ſeis dung des Königs vorbehaltenen Fällen werden die Vers ner Rechtfertigung vorzulegen, Zeugen zu ſeiner Rechtshandlungen der Gerichtsſigungen durch den Präſident

fertigung abhoren und ſich von einem Vertheidiger beiz an den Kriegsminiſter eingeſendet. Daſſelbe geſchieht in ſtehen zu laſſen ; dieſer Vertheidiger kann jedoch nur dem Falle, wenn ſich das Gericht zur Áburtheilung von unter den Militårs genommen werden . - Art. 12. Das Handlungen verſammelt hatte , deren ein Oberſt" oder

Gericht berathſdlagt und ſpricht alsdann ſein Gutach : anderer Corpscommandant, oder ein keiner Truppe ans ten nach der Mebrbeit der Stimmen aus. Die Stimmen werden von dem Präſidenten geſammelt, indem er bei

gehöriger Offizier beſchuldigt worden iſt. In den anderen Fällen werden dieſe Verhandlungen von dem Corpscoms

den Offizieren des geringſten Grades und in jedem Grad mandant dem Generalinſpecteur bei Gelegenheitder Revue bei dem Jüngſten beginnt. Der Angeflagte iſt bei der übergeben . Dieſer wird das Weſentliche in die Bemers Berathſchlagung nidit gegenwärtig , " dagegen bei dem fungen aufnehmen , welche er, wie gewohnlidy, über jeden Ausſpruch der Entſcheidung. - Art. 13. Das Gericht fann , ohne daß eine Berufung davon ſtattfindet, fols

Dffizier einſendet.

gende Strafen ausſprechen : 1) den Tabel vor dem Ges

Karten - Literatur. Diviſton aufgenommenen Tabel; 3 ) eine Vermehrung Ueber den Atlas von Europa , entworfen von Weiß , bearbeitet von Worl. der Strafe des verſchårften Arreſtes oder des Gefånga

richt; 2 ) den in den Tagsbefehl des Regiments oder der niffes für eine Zeit, welche nicht drei Monate überſchrei.

von dieſem lithograpbiſchen Kunſtwerke iſt nunmehr

ten darf ; 4) die Entziehung einer oder zwei Avances die 4. und 5. Lieferung erſchienen, welche an Sauberkeit

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der Behandlung die früheren Lieferungen faſt noch übers gen haben , der nicht zu allen Zeiten dergleichen Auss treffen . Wir wünſchen dem Unternehmen den beſten Fortgang, werben ſelbſt zur Verbreitung dieſes Atlaſſes

gaben zuláßt. Der Hr. Herausgeber oder die Verlagshandlung

möglichſt beitragen , halten uns aber auc, aus dieſem werden hierdurch freundlich erſucht , den für die Forts Grunde berechtigtigt, auf einige Uebelſtånde aufmerkſam feßung der Herausgabe angenommenen Plan durch dieſe Blåtter gelegentlich mitzutheilen und die legte Frage, au zu machen , die ſebr leicht vermieden werden fonrien. Jedenfalls iſt die Zahl derer, welche auf einzelne Låns beantworten der fubſcribiren, ungleich größer, als die Zahl der Subs Atlas der wichtigſten Schlachten , Treffen , fcribenten auf den ganzen Atlas . Es dürfte baber ſchon Belagerungen 2c .

der Klugheit angemeſſen ſein , auf die Befriedigung der Was Einſender davon geſehen, hat im Allgemeinen Erſteren vorzüglich Rückſicht zu nehmen , weil dieſe ſich ſeinen Beifau, obgleich zu wünſchen wäre, daß bei den dann um ſo eber veranlaßt fühlen werden, die Subſcrips Schlachten auch die verfdiedenen Momente ausgedruct tion weiter auszudehnen . Die drei erſten Lieferungen würden, ohne welche man von dem Gange der Schlacht

ſdienen anzudeuten , daß man fidy , zuvorderít mit der immer nur eine einſeitige Anſicht bekommt. Herausgabe der Karte von Frankreid), beſchafftige, und

Sie anderen Spezial - Atlanten nach einem gewiſſen Sys ſteme nachfolgen laſſen werde. Einſender zollte dieſer

Der Verbreitung dieſes Atlaſſes ſteht aber ein großes Hinderniß im Wege. Nur febr wenige Militárs haben Zeit oder Neigunggenug, das ganze Gebiet der Krieges

Maßregel im Stillen ſeinen Beifall, fand ſich aber ſehr geſchichte zu durchwandern ,oder alle Sdlachtenzu ſus unangenehm überraſcht, als

bei Empfang der viers ten Lieferung gewabrte, daß erdieſelbe eine Section von Franfreid) , eine von Preußen ( Stettin ), eine von

men . Man fann daber annehmen, daß dieſer Alas nur von reich dotirten Bibliothefen angeſchafft wird . Ungleich

Hannover und eine von Schwedenenthielt, mithin

großer wurde der Abſatz ſein , wenn die Verlagsbandiung

dieren ; die Mebrzahl begnügt ſich mit einzelnen Zeitrau

von ihm – da er ſich vorläufig nur für Frankreich unters auch einzelne Plane zu demſelben Preiße übließe, das -

zeichnet - wieder zurückgeſchickt werden mußte, obgleich die Section Grenoble . Genf wirklich zu Franfreich ges hórte, aber von den anderen nicht getrennt werden durfte. Den Subſcribenten auf den ganzen Atlas kann eine ſo

mit ein Jeder nach Bedarf wählen könne und nicht vers bunden ware, eine Anzahl Plane zu kaufen, weldie für ibn 'von geringerem Werthe' find. Selbſt viele Militars ſhulen baben fich aus dem hier angegebenen Grunde ganz planlore Zuſammenſeßung der Lieferungen eben ſo abhaften kaffen ,auf das ganze Wert zu ſubſcribiren. wenig gefallen , und wenn auch das Intereſſe an eingels Militäriſchstopographiſche Karte von Deutſch nen Ländern febr verſchieben iſt , ſo ſcheint es doch in jeder Hinſicht den Vorzug zu verdienen, daß gleichzeitig

land, berausgegeben von Reimann. .

Faſt bat es den Anſchein, als ſei dieſe Rarte durd

nur aneinem oder zweiStaaten gearbeitet werde, weil das rieſenbafte und gut ausgeführte geographiſche Werk wenn man es Allen nach Wunſch machen wollte

-

gleichzeitig an allen Spezial - Atlanten gearbeitet werden

wodurch die Beendigungeinzelner ſebr verzögert, müßte, und das Ganze Stúdwerf bleiben würde. Da das Unternehmen einmal von Frankreich aus:

der “ Hrn . Weiß und Wørl in den Hintergrund gedrångt worden, wenigſtens hat die Berliner Militer literaturs ior r feinen Bericht über die Forfeßung e t n a , net'in diefer beiden Zeich

Vermag die andere zu erſeßen .

ging, ſo båtte man wohl dieſes land zuerſt vollſtändig Weiß und Wörl durch eine überaus gleidh Reimann und Berghaus den mäßige Behandlung aus, fo hat die von liefern , und dann nach irgend einem Syſtemen, mit Nachbarſtaaten fortfahren ſollen. Angenomme daß die den Vorzug des größeren Maßſtabes. Jene gibt eine vortreffliche Provinzen, und Materialien für Spanien und Portugal noch nicht volls ueberſicht von der Geſtaltung der Oberfläche ganger ſtåndig genug ſind, båtte man die Karten der Schweiz tft hauptſächlich zur Verfolgung oder auch zum Entwurfe großer Operationen geeignet'; diere enthält mehr topographiſche Details

und Italiens, dann die der Niederlande und zuleßt die und iſt dem Saktiker von unſchägbarem Berthe. Xulirdings kann pyrenaiſdhe Halbinſel folgen laſſen fönnen . An Karten man keine Bedetten darnadh auslegen , aber doch eine Vorpofteaz von deutſchen Staaten iſt gegenwårtig fein großer Mans linie ziemlich genau bezeichnen, und mehr läßt ſich taum verlangen,

gel, damit brauchte man alſo um ſo weniger zu eilen . denn die ſpezielle Beſchaffenheit des Bodens und einzelner Terrains Den Abnehmern einzelner Staaten drångt ſich aber gegenſtände will immer noch beſonders unterſucht ſein.

noch eine Frage auf. Wer 3. B. auf Frankreich allein

Es wäre daher zu wünſchen , daß dieſe Karte von Deutſchland mit dem früheren Eifer fortgeregt würde und recht viele Ubnehmer

t, erhålt Menge Sectionen Beider Berausgabe der einzelnen Sectionen hat bisher unterzeichne ten, dienatürlich igung der fânde. der Nachbarſtaa das Syſtem zum Grunde gelegen, von Nord nach Süd zu arbei: Vervollſtänd man zureine Grången nicht entbebren kann. Wenn man nun 1 - 2 -

ten, die testeren Seccionen ( Elberfeld ) reichten bereits bis an den

Jahre ſpäter ſich entſchließt, aud) Spanien und Portugal Rhein . Man kann ein ſolches Verfahren nur bidigen . Da aber krine Buuhandlung über die fernere Richtung des Unternehmens

oder Stalien anzuſchaffen, wird manenalsdann gendthigt kustunft zu geben vermag, und vielleicht nur weniae ganzvolls , vollſtändigen landesgrånz noch einmal in ſtändige Eremplare beſigen, fo weiß man oft nicht, wie man ſeine

ſein die

Kauf zu nehmen, oder kann man dieſelben ablehnen ? Die Sache iſt nicht unwichtig, denn man erſpart dadurch eine ganz unnüße Ausgabe. Dabei Dabei möge möge die Verlags die Verlags's

ten eine befriedigende Untwort. Die Herren Reimann und Bergs

bandlung bedenken , daß die Mehrzahl der Abnehmer nicht

in den Beilagen der 1. M. Z. anzuzeigen. ( Hierzu die Beilage Nr. 5. )

blos ihre Neigung, ſondern auch ihren Beutel zu befras

Beſtellungen ordnen rou, und erhält auf dießfalſige Unfragen ſels baus werdenalſo wohl thun, von Zeit zu Zeit ihre neuen Producie

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagehandlung : 5. W. feste in Darinſtadt und in deffen Offizin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr . 82 .

12. Oct. 1831 .

KISSA

33

Allgemeine Militar- Zeitung.. Großbritannien.

dazu Berechtigten ausgegangen ſein ; die Pferde múffent

Am 19. Auguſt 1829 iſt über die Verluſtentsdås mit aller möglichen Schnelligkeit umgebrad)twordenſein. 4. Kein Anſpruch fann in folgenden Fållen gemacht digungen der Offiziere und. Soldaten nach werden , nåmlich bei Verluſten von Gegenſtanden , die ſtebeude Verordnung erſchienen : Stide gelaſſen hat, welche nicht gehörig gepackt, im man Nachdem Großbritannien König von IV. ,gefunden Ans gelegt, oder am unrechten Orte gelaſſen waren ;durdy , die Normen2. über haben für gut WirGeorg den Tod von Pferden und Maulthieren wegen Ermůs

für erleiden ,, nåber fandmacht ziere nåber erleiden Unſererfandmacht Soldaten Unſerer und Soldaten ziere und zu beſtimmen und zu vervollſtändigen, ſo iſt es21.Unſer Au Wille und Gefatten , daß von und nach dem 21.Uus

durch in dem gewöhnlichen dung Verluſt von ;Ausrüs bei desDienſtes von Wagen ;Laufe das Zerbrechen ftung, Kleidern oder ſonſtigen Bedürfniſſen in den las zarethen ; durdy Umſtände, welcher Art ſie auch ſeien ,

guſt 1829 das Regulativ , welches dieſer Unſerer Bers die durch geeignete Sorgfalt und Aufmerkſamkeit von ördnung angehängt iſt, alle früheren Normen und Vers Seiten des Regiments, oder des Individuums oder der fügungen , bis dahin über dieſen Gegenſtand in Kraft, fen Dieners , Padfnechtes , oder einer anderen bajet aufbeben und allein als bindende Vorſchrift in dieſer beauftragten perſon verhütet werden fouten . Beziehung . gelten , auch nicht abgeåndert werden ſoll, aud unter Beziehunggeltenaer Rein Anſpruch faun von den Erben für die Offiziere wenn uns nicht gefalt, Unſere bebfalſige Abfidit durch

im Gefechte ges Unſeren Staatsſecretår des Krieges zu erkennen zu und bliebenSoldaten Wunden welcht geſtorben anihren werbert, ſind. , oder gemacht geben .

Regulati .

1. Der Grundſaß , nach welchem ein Gewiffes für

5. Wenn Bagage oder Ausrüſtungsgegenſtånde zu Schiffe verſandt werden, wo der Offizier , dem ſie gebe ,

ren, nicht ſelbſt Paſſagier iſt, ſo muß ſich dieſer Offizier

Verluſte im Dienſte verwidigt wird , iſt fein anderer, durch Affecuranz gegen Verluſt ſchüßen und im Falle er als daß die Individuen in Stand geſeßt werden ſollen, dazu Gelegenheit hatte und ſie verſäumte, ſo bewilligt fich für das Feld wieder auszurüſten ; und es iſt daher ihin der Staat keine Entſchädigung, wie auch der Vers nicht ſo zu betrachten, als ob der volle Betrag der ges fuſt ſein moge. Wenn ein Verluſt mit Umſtånden verknüpft iſt, wels 2. Beim Schåben des Betrags der zu bewilligenden che dem Offizier einen Anſpruch auf Entſchädigung von Entſchädigung ſou der Umfangder Ausrüſtung berud, Seiten einer Perſon begründen, durch deren Sduld es ſichtigt werden , welchen der commandirende General ſich zugetragen , daß der Staat für den Verluſt keine babten Verluſte erſetzt werden ſollte.

Bergütung geben will, und der Offizier verliert feine verlangt, oder die Beſchränkung, welche er anzuordnen: Zeit, dem Militärcommandanten anDrt und Stelle die fürgut befunden hat , in Rüdſicht aufdie Art des Dien vers Then , zu welchem der Anrufende verwendet wurde .

Anzeige davon zu machen , ſo ſoll eine Commiſſion

3. Die Entſchädigung roll nur für die Verluſte gels ſammelt werden, um bei Begründung des Anſpruches ten , welche unvermeidlich waren, nåmlich : im Gefechte allen möglichen Beiſtand zu leiſten, indem ſie die nöthigen mit dem Feinde ; durch zufälligen Brand; durch Schiff Nachforſchungen anſtellt und die geeigneten Documente bruch ;durch Gefangenſchaft zur See;.durch Zerſtörung rich 6. zu Wenn verſchaffen ſucht, um das Factum zu ermitteln. dem Militárcommandanten durch die Unte oder Einnahme eines Magazins des Staates ; durch

Dernichtung von Gegenſtånden oder Pferden , um zu terſuchung klar geworden, daß die Berluſte unvermeid, verhüten, daß ſie in Feindes Hände fallen , oder eine lid waren , für welche nach ſeinem Dafürhalten und anſtechende Strankheit verbreiterr. nach den allgemeinen in dieſem Regulativ niedergelegten , In allen dieſen Fällen muß der Ort, wo die Gegen- , wenn auch nicht genau auseinandergeſepten, Grundrás

ſtånde und Pferde ſich befanden, als ihrVerluſtſtattfand, Ben eine Entſchädigung gutgethanwerden móchte, ſo soll durch die geeignete Behörde beſtimmtoder gebilligt gewes er die Befugnighaben, einen Specialvortragdarüber ſen ſein ; es muß Alles zum Vorbeugen des Berluſtes vers an den Kriegsminiſter, zu deſſen endlicher Entſcheidung

ſucht worden ſein ; der Befehl zur Zerſtörung muß von den zu erſtatten .

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17. Wenn Verluſte beim Dienſte im Felde ſich ereigs viele Franzoſen einrangiren müſſen . Die 3 I& gerregi nen , ſo ſollen die comuandirenden Generale mit aller monter, die faſt ganz neu zu organiſiren ſind, erhalter ſchicklichen Eile Cominiffionen niederſeben , um die aus

fauter franzöſiſche Offiziere, die überbaupt bei unſerem

den Berluſten ſich ergebenden Anſprüche zu unterſuchen. Heere eine große Rolle ſpielen werden. Dieſe Commiſſionen werden durdy die Grundſätze des

In der Sizung der Repråſentantenkammer vom

Regulativs geleitet und ze werden giltige Beweiſe aufs 26. Sept. gab die Petition mehrerer Offiziere, welche zubringen fuchen , um ſie in der vorgeſchriebenen Forin ſich über die vielen Abſetzungen in der Armee beſchwer , vorzulegen, indem ſie das Protocoll oder eine beglaus ten , zu einer Discuſſion Anlaß, in welcher der Kriegos bigte Abſdrift dein commandirenden General mit Bemers

miniſter dieſe Strenge rechtfertigte, und von der ües

kungen und Gutachten überſenden , welcher es ſodann allt bereilung ſprach, mit der bisher dem erſten Beſten ein den Kriegsminiſter zur endlichen Entſcheidung befördert. Offizierspatent verlieben worden ſei. So wåren 3. B. Wo is bei Ärmeen im Felde rathſam ſein dürfte, zu Gefangene aus Holland zurückgekommen und Offiziere einer unmittelbaren uud endlichen Feſtſtellung der Ans geworden; und nur erſt, als ein Oberſt den Muth ge

ſprüche zu gelangen , wie wegen der in der Schlacht babt hätte, rein ganzes Regiment ins Bad zu ſdiceu,

gefallenen Pferde, ſoll der Kriegsminiſter den Comman- babe man die Brandmarken auf den Schuttern jener Girenden der Armeen, wenn er es überhaupt als noth: wendig erachtet, die fpeciellen Fälle bezeiden , wo an Ort und Stelle durch die Autorität des Militarcoms

miandanten Vergütung geleiſtet wird.

Offiziere entdeckt. Durch Beſchluß voin 23. Sept. iſt der franzöſiſche General Billard 3111 General der Infanterie und

Generalinſpector des 2. unts . 3.; Jägers , des 1., Ges 2. , 8. Andere infprúdie als für Verluſte im Felde zum 3., 4., 7. v. 12. Linienregime der franöſiſche

fónnien ſelten vorkominen .

neral Grundler in den nämliden Eigenſchaften bei

Wenn ein Anſpruch wegen Verluſt in den Colonieen vorgebracht wird , ſo iſt derſelbe von einer Gommiſſion

dem 5. , 6. , 8. , 9. u . 11. finiens und 4. Sigerregiment ; der franzöſiſche General Picquet zuin General der Cavalerie ernannt worden . General Niellon iſt zum

an Ort und Stelle zu unterſuchen, weldie ſich auf Bes fehl des commandirenden General , oder anderen Offis

Obercommandanten in beiden Flandern ernannt.

ziers verſammelt. Das gerichtliche Verfahren iſt ſobald als möglich an den Kriegsminiſter einzuſenden . 9. Menn ein Offizier oder Soldat verſäumte, feinert

Anſpruch vor Ablauf eines Monats , vom Tage des

Frankreio. Der Generallieutenant Graf v . Sparre iſt zum

Inſpector der Cavalerieſcule ernannt worden.

Verluſtes an gerechnet, vorzubringen, To roll ein ſolcher Berzug ale hinreichender Grund betrachtet werden, den Deft rei do. Wien , 27. Sept. Geſtern Nachmittags wurde, vont Anſpruch zu verwerfen , ſo giltig er auch in anderer Hinſicht fein mag , wenn nicht der Anrufende beweiſen dem herrlichſten Wetter begünſtigt, auf der Schmolz , tann, daß er ſchlechterdings verhindert war, ſeine Ans zwiſchen der Mariahilfer und Lerchenfelder linie, unter Commando des Feldmarſchall - Lieutenants Freiberro fprúde eher zu erheben. (Schluß folgt.) v. Bafonyi, ein großes Grercirman over ausgeführt,

Belgien .

zu welchem 4 Bataillone Infanterie, 5 Grenadierbatails

Brüſſel , 22. Sept. Folgendes iſt der Status bes lone, 8 Schwadronen leichte Cavalerie, mit 3 Batterieer

belgiſchen Heeren,wie es mit Hülfe der Franzoſen ausgerückt waren. Die Truppen waren in drei Treffexo bis zuin zum 10. October zu Stande kommen ſoll: 14 Regis aufgeſtellt: im erſten Treffen die 4 Fåſilierbataillone uns menter Infanterie à 3000 Mann , 3 Regimenter Fåger à ter dem Commando des Generalmajors Prinzen Guſtay 2500 Mann , 4 Regimenter leichter Cavalerie à 800 von Waſa ; im zweiten Treffen die 5 Grenadierbatails Mann, *) 1 Regiment Küraſſiere à 1000 Mann, 3 Ed , lone unter' Cominando der Brigadiere v. Wóber uns cadronen Gendarmerie , zuſammen 700 Mann .

Dieß

würde, außer der Artillerie, 54,400 Mann ergeben. Die Fußartillerie roll 120 Feldſtúde bedienen , zu denen die

v . Refch ; im dritten Treffen die 4 Diviſionen von Nos ſtiz Chevaurlegers unter Commando des Generalmajors

v . Böhm . - Sånmtliche, nach dem Plane des Mandvers

franzdriſche Regierung 50 neue Piecen nebſt den Laffe. vorgezeichnete Bewegungen der verſchiedenen Waffette ten liefern wird. Die Infanterieregimenter Nr. 13 u . 14 gattungen wurden mit der größten Préciſion ausgeführt. follen aus den ausgedienten , früber bereits verabſchies

Ihre Majeſtáten der Kaiſer und die Kaiſerin , der deten Miltzen des Jahres. 1826 wieder zuſammengeſeßt König und die Konigin von Ungarn, II. f. F.f. HH . der

werden. Auch ſolche Individuen , die früher bei der Ars Erzherzog Franz Karl und Seine Gemahlin, und die tillerie gedient und ihren Abſchied erhalten haben , ſind abrigen durchlauchtigſten Erzherzoge, verherrlichten dies aufgefordert worden , wieder unter jener Waffe Dienſte les militariſche Schauſpiel, bei welchem ſich , wie alle zu nehmen ; bis jent ſollen ſich jedoch nur 20 Mann Jahre bei dieſen Herbſtúbungen , eine unermeßliche

gemeldet haben und man wird daher vornehmlich bier Menge von Zuſchauern eingefunden hatte , mit Ihrer *) Einem königl. Beſchluſſe vom 19. Septbr. gemäß , ſoll jedes linien : Infanterieregiment 3800 Mann ſtart rein , aus 4 Va : tailonen und jides Bataillon aus 6 Compagnieen, worunter

eine Grenadier - und Woltigeurcompagnie , beſtehen . Iedes Cavalerieregiment wird 6 Sdwadronen haben ,

Gegenwart. Rußlano.

Se. Maj. der Kaiſer haben den Feldmarſchall Gras

fen Pastewitídy -Erimansky für die glorreiche Beens

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digung der polniſchen Juſurrection durch die Einnahme fchlage unſeren Beifall nicht verſagen , bezweifeln aber, von Waridau in den Fürſtenſtand mit dem Beina . daß ſich eine ſo große Anzahl Concurrenten finden werde, men Warſzawsfyzit erheben geruht.

und die Beteranen erhalten dadurch immer noch feinte

Ergänzung. Es muffen daher geſetzlich beſtimmte Ges

Einige Bemerkungen über den Antrag des Abgeordneten Welcker

auf eine beſſere Wchrverfaſſung. ( Fortſetung. ) Dagegeit fagt zwar Prof. W. S. 24 : ,, id fab im

Sahre 1813, nach Vernichtung der befrijden Mannſet)aft

baltszulagen und größere Ruheschalte bewilligt werden . Dadurdy entſteht ein Mehraufwand , der mit der vors. berrſchenden Erſparungstendenz nicht vereinbar iſt. Dies fen Mebraufwand wurden die Einſtandsgelder vollfoun men dederit , allein mail will von Stellvertretern nidts

wiſſen , nennt ſie ,, Soldenechte, erfaufte Miethlinge " ?c. Uns wil bedünfen , als wenn der Eifer gegen die Stellvertretung auf ſehr ſchwanfenden Borderſågen bes Franzoſen wurde den iption vonConſcr rube . ommen Die Stellv Drucke angen zu nde der das ung um ertret

,

in Rußland, nicht etwa in langen Jahren und Monas

Beasitenhand Habgiegen milderndeuung en machte r der Menſch . Die swirdi wodurcheinen el, daraus die ten , ſondern in nicht viel längerer Zeit als 4 Wochen verabſ die neuen Regimenter bilden , welche ſich alsbald bei Stellvertretung in Verruf gekommen iſt. Mißbraud,

Lutzen und Bauben ſo túchtig ſchlugen, daß ſie die aus.

Verwerfungsgrund, denn ſelbſt aberoftfein Sachete iſtwird gemißb raudit, und eine umſichtige das Heiligſ gezeid netſte Anerkennung des erſten Feldherrn in Europa einer

fanden.

Aber hat ør. W. auch

Stämme dieſer Regimenter eines průfenden Blickdie s gewürdigt ? Rein

Geſeisgebung kann vieiUnheit verbåten.

Feldherrjener Zeit hatſeine Schlachtlinien auslands die alten erprobten Sdsaaren in der erſten Rinie die Truppe neuen gewóbn Punctee beſege widtig n ,diehatten ſten enräum leichte lichn füllten aus und die Zwiſch unerſch rockenh eit einzelner Abthei: Arbeit. Die ſeltene lungen fann nidit als Beweis für die Lüchtigfeit der Maſſe gelten. Der Vergleich zwiſden der preußiſchen

angeru Rotteddaß als (Drafel oftigen immerdie , der v . S.134, nendfen wirdHr. en) dieſoſtånd , ſagt Krieger Anſpruch auf hinreidenden Sold und vorzügs er bar: haben. Ehre enende bürge liche Stellve Freiwi rtretern, Zwarmeint gebore ſtehendin unter bilden welchen aber fouen nur dierlich fein ganz Heer es ;e lligdi õieſelbe Rategorie , daſie ihre gefegtiche Dienſtzeit bes Kriegs dienſt übers müſſen habenller reits erfüllt . ,Sitſodermuß freiwil haupt lige eine ein ehrenvo "Beruf

wehrregimentern oder Recruten gebildet, überall mußten

fandwehr bei Großbeeren undDennewiß,mit den ..ſo Veriångerung deffelben nodmehr Ehre bringen, undda trefflich und jahrelang erercirten Soldaten " bei Jena, iſt unpaſſend ; andere Zeiten , andere Verhåltniſſe. Hr. man ſich dadurch mancher pecuniåren Vortheile begibt,

W. båtte ſtatt deſſen die leiſtungen der Landwehr mit

o kann die Annahmeeiner Entſchädigung an Geld in

denLeiſtu der Linientruppe aus einer Period feiner Beziehung entebrendſein. Die Ehre des Kriegers vergleichen ngen ſollen , bier wurde ſich nwohl ein anderes Rese , denn es ſultat gefunden haben. Dergleichen Abſtractionen vom der Staat fann nicht blos nús Kriegern beſtehen , und Betrac ht iſteingroßer Verluſt für denfelben , wennjungeMåns endlichen Erfolge,ohne dieNebenunſtån teninnicht wür. ner, deren Geiſtesthåtigkeit eine dem Waffendienſte ents zu ziehen, find eines To achtbaren Gelehrde big , und laſſen auf Einſeitigkeit ſchließen .

gegengeſette Richtung genommen hat, zu dieſem Dienſte

ch gezwun ſollte esſchadet auch ſids nur ungleid , rſtand auf wes Der Hr. Profeſſor hat ferner ganz außer Acht ges geſebli Kriege nige Jahre ſein .gen Derwerden ) Organi

ſationsſyſteme ganz mehr, wenn er aus lauter Recruten gebildet wird, denn laffen , daß es bei ſeinem unmöglich iſt, tůchtige Unteroffiziere zu erlangen , er fann dann ſeiner Beſtimmung nur unvollfommer ges ohne deren fråftige Mitwirkung die Bemühungen aller någen . Ein durch Stellvertretung gewonnener Veteran 等

anderen Befehlshaber ſcheitern . Dieſer Gegenſtand iſt son Wichtigkeit, wenn man berückſichtigt, was von uns teroffizieren gefordert wird und werden muß. In der A.M.3. Nr. 18 u . 19 , Jahrgang 1830 , befindet ſich hierüber ein ſehr zu beberzigender Auffaß . Zur Erlan ; gung der Unteroffiziere und Veteranenſtamme bleibt bei

iſt mehr werth , als drei dadurch vom Waffendienſte auss geſchloſſene Unfreiwillige, die ſich dem Staate auf andere Weiſeungleich nůßlicher machen können. Wehrſtandeh Find die leute, die ihr Verhältniß von dem„Gewohnlic entfernt, die Eifrigſten , ſich gegen die Einführung der Stellvertretung zu erklären . Die Gründe, die ſie dages

der beliebten kurzen Dienſtzeit kein anderes Mittel übrig,

als diejenigen, welche ihrerDienſtpflicht zur vollkomme's gen vorbringen , dieArtund Weiſe, wieſie das ſchöne nen Befriedigung Genüge geleiſtet haben , zum Fortbies Vorrec ht, für das Vaterl allerdings zu fechten , ſind einer wohlbefepten Tafel and beſond - vertheidigen ers bei nen zu bewegen . Hier ſtoßen wir, wenn die Stellvertretung nicht recht erbaulich ; aber daß für das Vaterland ſich ichra . gen ganz ,etwas als für laſſenanderes gut gebeißen wird, auf eine ueue Schwierigkeit. Hådſt ererciren Achtdas ſie immeriſt,außer ) ." *Vaterland ſelten bat Jemand luſt fortzudienen , wenn damit feine “ eine. Betrachtet man dierenConſcription Staatsgrundwirklich fåge, Toals bezeich der revolutionå weſentlicheVortheile verbunden ſind. Der Verfaſſer des Frudt oben bemerkten Aufſabes glaubt dieſe Schwierigkeit durch

die geſegliche Feſtſtellung allgemeiner Concurrenz zu den

Offizierſtellen beſeitigt zu haben ; wir können dieſem Vors

*) Sandbuch für den erſten Unterricht in der höheren Sriegta tunft, S , 27

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Die Aufgabe der Geſetzgeber beſteht gegenwärtig Redit als das Mittel: die gewaltſame Aufhebung buns darin , zwiſchen dem früheren einſeitigen Soldatenſys

not man auf der anderen Seite die Stellvertretung mit

dertjähriger unbeſtrittener Vorrechte, geſetzlich zugeſtani fteme und dem von allen Seiten – doch nicht von dener Gonceſſionen 2c. , die aus dem Umturze alles bis .

angepricſenen fandwehrſyſteme

Sad verſtändigen

dahin Beſtandenen bervorging, wieder auszugleichen . das recite Mittel zu finden .. Man ſollte ihr daber auch kein Hinderniß in den Weg Eine dreijährige ununterbrochene Dienſtzeit, legen und nur den Mißbrauchen entgegen arbeiten . mit dreijábriger Verpflichtung zum Wieder, Um den Hauptzweck der Conſcription: mehr Intellis eintritt im Falle eines Krieges , dürfte allen an genzund edlereTriebfedern in das Heer zu bringen , eine fråftige und die bürgerliden Verhåltniſſe möglichſt nicht zu gefährden , konnte 3z . B. feſtgeſeßt werden , daß ſchonende Wchrverfaſſung zu machenden Anforderungen nur '); der Streitermafie aus Stellvertretern beſtehen dürfe. Ferner müßte genau beſtimmt ſein , wer das

am meiſten eutſpreden . Låßt man in dem von uns ans

gedeuteten Sinne die Stellvertretung durch Ausgediente Recht babe, einen Stelivertreter anzunehmen . Daß dieß zu , beſdir&nft man die Dienſtzeit der unentgeltlich dies

tein Vorrecht der böheren Klaſſen ſein darf, verſteht ſich nenden Freiwilligen auf ein Jabr, um den Aufwand zu von ſelbſt. Kónnte man nber nicht als Grundſaß ans verminderit, fo bat man beim Ausbruche eines Krieges nehmen , daß alle Perſonen , welche zum Waffendienſte wenigſtens zwei Prozent der Bevdíferung unter den

Waffen , was für Staaten zweiten und dritten Ranges , wenn ſie nicht auf Eroberungen ausgehen , hinreichend ihres Vermogens Geldbeiträge entriditeten , von denen ſein dürfte. Die Wiedereintretenden ( die Armeereſerve) die Stellvertreter entſchädigt, oder die Gehaltszulagen werden wohl in dem Zeitraume von reſp. 1-3 Jahren nicht nidyt vollfommen túdytig, oder and irgend einem Grunde

in ihren Verbältniſſen unentbehrlid ) ſind, nach Maßgabe

der Fortdienenden beſtritten würden ?

verlernt haben, worin fie drei Jahre bindurch methodiſch

Eine andere Frage ware: ob die Stellvertretung nur im Frieden, oder auch im Kriege zuzulaſſen ſei, und iu welchem Verhältniſſe zu den wirklich dienenden Conſcrio

geübt wurden , und da ſie im Alter von 22 – 24 Jahren ſtebert, fónnen ihre bürgerlichen Verbältniſſe noch nicht fo jo feit begründet ſein , daß der Austritt aus denſelben

birten ? Hierauf haben vielerlei Umſtände Einfluß ; 3. B. febr. nadhibeilig wäre. Wird dagegen der Friede nicht der politiſche Zweck des Krieges , welder eine mehr oder

geſtört, ſo ſind dieſe Reſerviſten ungleich begünſtigter

minder große Anſtrengung fordern fann ; die muthmaßs als Beurlaubte , denn ſie ſollen nur im Falle eines

liche Dauer deſſelben ; die Entfernung des Kriegeſchaus Krieges einberufen werden. plates vom Baterlande 2c. Im Frieden wurden die Kulturverhåltniſſe des Bodens, und die induſtrielle Ridh ,

Durch dieſe Anordnung fallen zwei große Uebelſtånde

der Wehrverfaſſung weg : die Beurtäubung und die, Erſterefannbisweilengeſtattetwerden Volfes zu berückſichtigen ſein, weſhalb in jedem landwebr. tungdes , Staate beſondere Modificationen eintreten múffen .

Preußen; lekteré In Betreff der Dienſt- und Uebungszeit haben doch nur in dem Maßſtabe wie inwirflichen Ausbruche

wir bereits zi1 erfennen gegeben , daß der Vorſchlag des Hrn . Prof. w . nicht annehmbar iſt. Sdon bei dreis jähriger ununterbrochener Dienſtzeit würde man beim Musbruche eines Krieges nur / dreijähriger, %: '/ zweis jähriger , , einjähriger Soldaten haben , d. 6. junge Menſchen von 19,20u . 21 Jahren. Wie wenig diefe , im Stande find, den Forderungen im Kriege auch nur forperlich zu genigen , bat man in den Jabren 1813

wird nicht eher organiſirt, als beim

des Rrieges , wo jie die Rube und Ordnung im Inneren

aufrecht erhält, und nådiſt den neuen Conſcribirten zur Ergánzung verwendet wird , wofür ein beſonderes Seres eriaſſen werden muß. Dem ſelbſtändigen Auftres Geſek ten der Landwehr alszollen Kriegerſchaar fónnen wir wenn aber unſeren Beifall nicht nicht, ,ſelbſt dann

ſie den Regimentern als dritte Bataillone oder fünfte bis 1815 erfahren. Der Patriotiemus fann den Wachos Schwadronen angehängt wird . thum nicht vollenden , wenn auch die Waffenübungen Zur Erleichterung des Wiedereintritts der Reſervis die Kräfte gezeitigt haben . Ein ro jugendliches Heer ſten muß die Einrichtung getroffen werden , daß jeder würde den Scwaltmarſchen und Entbehrungon bald uns ſofort (wie ein Beurlaubter) bei ſeinem früheren Trup, terliegen , der Verluſt an Kranken und Zurückbleibenden pentbeile eintreten fann , weßhalb die Bataillone und würde ſtårfer ſein , als der an Todten und Verwundeten. Schwadronen im Frieden nur ungefähr die halbe Stårfe Hierüber haben traurige Erfabrungen bereits das Urs haben dürfen . Nimmt man ferner an, daß bei der na fanterie '%s

theil geſprochent.

bei der Cavalerie und Artillerie /

der

Die zum Kriegsdienſte gezogenen Landwehren, deren Mannſchaft ( die Unteroffiziere nicht gerechnet ) aus Verpflichtung viel zu weit" und ohne Noth ausgedehnt iſt , werden aus den faum geordneten und angefnůpfs ten bürgerlichen Verhältniffen geriſſen . Es befinden ſich Staatsdiener und Geſchafftsmåniner aller Klaſſen dars unter, deren Stellen nicht ſogleich durch taugliche Subs jecte belegt werden fónnen , ganz abgeſehen davon , daß dieſe Männer – zum großen Theil Familienvåter für die eigene Zukunft und um das Schickſal der Shrigen -

Fortdienenden beſtebe, ſo kann man nachher mit Recht fagen : ,, daß ſich die waffenfähige junge Manns ſchaft an einen guten, militäriſch - gebildeten und tüdtis gen Kern angeſchloſſen habe " ; nadı Prof. Welder's

Vorſchlage würde dieſer Ausdruck nur eine leere Phraſe ſein, denn eine Organiſation auf dem Papier gibt dem Ganzen feine Feſtigkeit. ( Sdlus folgt. )

Tebr beſorgt ſein müſſen . Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagebandlung : C. l. fed fe in Dačinſtadt und in deſſen Orijin gedrudt,

Samſtag , Nr. 83.

15. Oct. 1831 .

જાણો

Allgemeine Militár - Zeitung. Perſonalverluſte von Offizieren.

Großbritannien.

vu Weißzeu g vvvv 26. vh

( 5 & tus de8 Regulativs über die Verluſtentä:

Pferdeausrüſtung eret

13. ſchreibt die Form der Eingaben vor. 14. Alle Ausrüſtung der Dffiziere verſchiedener Grade

.

90 47



Generalquartiermeiſter

+

Armeeſtab. { Brigadeadjutant oder Aides de camp Arzt und Verpflegsbeamter jedes Grades Stabsoffizier Gavalerie.

Gapitain . Subalternoffizier )

Kriegszablmeiſter und Arzt ) Stabsoffizier Infanterie.

Gapitain

Subalternoffizier *)

.

Kriegszahlmeiſter und Arzt )

.

47 26 54 53 53

32 11

a)

47

5

31 29

5

28 27

4 4

4

spf. 30 13 13 6 15 15

PF. 11 5

Pr.

24

18 12

40

20

a)

6 )

.) 20 16

10 10 10

36)

• 20

5

35)

a)

24

5 3

2 )

6

, geftellt

Pf. 50

15

10

,wenn Belt nicht

Deltausrüſtung .

:B, ett Service

. Mantelſad

Schreibzeug , Teleſcop und

und Degen

Pf.

Pf.

Diviſionss und Brigadegenerale

. Ubzeichen

Eh a rig e n.

Gerererere rer Stiefel .26

digungen der Offiziere 2.) für den Felddienſt bei einer Armee an Perſonalbagage, Die SS. 10 - 12 handeln von der Regimentsverluſten. Pferdes und lagerausrüſtung , einſchließlich der Kleis Wir übergeben ſolche , da ſie auf den eigenthůmlichen dungsſtücke, ſoll höchſtens nach dem hier folgenden Tarif Einrichtungen in England beruhen. im Werthe angelegt werden . Bagage. lagerausrüſtung.

:)

2a ) 35 )

18 12

12 ) 12 18 12

24 20 16 20

12. ) 12

B eine r Punge n . a) Dieſe Gegenſtände nach ihrem Rangverhältniß zu ten Difizieren .

ma gehalten werden muß.

c) Udjutant, wie Subalternoffizier , mit dem Zufaße eines Schreibzeuge und eines Zelts zu 12 Pfund, wenn dieſes nicht

3) Für Schreibzeug und Mantelſad .

h ) Debgleichen . i ) Dem Capitain , welcher Pferde zu halten befugt iſt, wird für spferde , Epaulettes und Sporen die Entſchädigung gut: gethan .

vom Staate geſtellt wird. d) Blog für Mantelſack.

k ) adjutant, wie Subalternoffizier , mit Zuſat, wie bei c)

e ) 12 Pf. für die Subalternoffiziere jeder Schrabron oder Com :

Todann Stiefel 2. und Pferdeausrüſtung, wie Stabsoffizier. 1 ) Quartiermeiſter – Bagage wie Kriegszahlmeifter ; las

pagnie.

f) Quartiermeiſter, unterarzt , hierarzt - Bagage -

und Pferdeausrüſtung , wie Kriegszahlmeiſter; fagerausrüs ftung , wie Subalternoffizier.

gerausrüſtung , wie Subalternoffizier, nebſt i Zelt. -

Bagage , wie Urzt; Subalternoffizier.

terarzt

-

.

uns

Lagerausrüſtung, wie

Die Vergütung für das Ganze oder einen Theil dies gen und es you fein höherer Anſaß ſtattfinden. Jeder An . ſer Ausrüſtung fou nicht /?) von dem urſprünglichen dieſer Gegenſtände mit dem Werthe ſou ' von pem 4n

Sohabungswerthe der verlorenen Gegenſtände überſtets rufenden beſonders aufgeführt werden.

659

660

A

Verluſte von Unteroffizieren und

15. Wenn Verluſte inter Umſtänden ſich zutragen

Soldaten .

ſollten, wo ein größerer Aufwand an Ausrüſtung durdy die Art des Dienſtes erforderlich geweſen, ſo leidet der

22. 23. Anſprůde wegen beſonderer Verluſte von

gegenwärtige Anſag für Berluſte eine Abånderung und Unteroffizieren und Soldaten ſollen für das Ganze oder die betreffenden Umſtånde ſollen genau einer Commiſſion, einen gewiſſen Theil des Verluſtes je nach den Umſtåns welche für die Unterſuchung wegen der Verluſte nieders den bewilligt werden. 24. Die Compagnies, Schwadronss und Regimentos geſegt iſt, übergeben werden. Dieſe Commiſſion verfährt bei ihren Nadiforſdjungen hinſidhtlich der Anſprüche nach commandanten ſind dafür verantwortlich , daß ein ſols den vorhergehenden Artifeln. Der Ausſpruch der Coms cher Anſpruch nicht für Gegenſtände gemacht werde, die en 1

miſſion folinedem werden zieren. für uſte rou Offi gütung für erBerlvorgelegt VerKriegsminiſt 16. Kei

die Zeit gutgęthan werden, innerhalb welder ſie in Urs laub geben und von da zurückebren.

nicht als Bedürfniſſe in den zur Zeit beſtehend Regus 25. Die Entſdådigung bei dem vollen Anſate der

Bedürfniſſe von Unteroffizieren oder Soldaten roll die

17. Wegen Verluſt von Geld roll fein Anſpruchy 346 folgenden Raten nid)t überſteigen : gelaſſen werden , wenn es Privateigenthum der Einzelnen iſt; aber in beſonderen Fällen , wo öffentliche Gelder , weldje, auf ordentlichem Wege von Individuen empfaus gen , unvermeidlich in deren Hånden geblieben ſind, durch den Dienīt verloren wurder:, Tou cine Entſchädigung bes

wiligt werden, wobei die Zeugniſſe und Urkunden nicht fehlen dürfen . Verluſt von Pferden.

Serſchant

.

Pf. 2

S.

2 2

10 10

2

2

15

Cavalerie Corporal Trompeter oder Gemeiner. Serdant Infanterie Corporal

.

.

Tambour oder Gemeiner Ein Offiziersdiener, der nicht Soldat iſt . 3 8 26. Unteroffiziere und Soldaten , welche (ånger als

18. Die Vergütung für eingebüßte Pferde ſou je nach 4 Monate friegsgefangen ſind, ſollen für Verluſte, welche pid.

den dürfen :

( 18 Dienſtpferd 50 . offiziere

General

.

128

45

( 18

45 35

Schwere u. leichte Dragoner 28

35

quartiermeiſter

Stabsoffiziers - Dieuſipfero Adjutantens

.

nach den Verfügungen Sr. Maj. des Königs hinſichtlidh der Kleidung, Bedürfniſſe 2c. ſollen ſie außer den Nadis zahlungen mit den Bedürfniſſen verſehen werden, wenn ihnen etwas gebührt. Gebührt ihnen aber nichts, ſo ſoll

der anwadſende Sold zum Anſchaffen der Bedürfniſſe verwendet werden .

Reitpferd für Kriegszahlmeiſter , Aerzte,

Unterårzte, Thierärzte oder Regiments , . offiziere

Cavaleries Infanteries

dem gegenwärtigen Preiſe eines Pferdes bewilligt wers ſie erlitten haben, als ſie gefangen wurden, keinen Ans den, wobei die folgenden Raten nicht überſchritten wers ſpruch wegen Entſchädigung für Bedürfniſſe haben, aber

35 35

Reitpferd für Kriegszahlmeiſter, Aerzte, 25 Quartiermeiſter oder Unterårzte Cavalerie. und Infanterie - Padpferd .. 20 19. Die Generalſtabsoffiziere und Adjutanten bis zum Brigadéadjutanten ſollen wie Cavalerieoffiziere bes handelt werden. 20. Die Vergütungen wegen der Reitpferde ber arts deren Klaſſen von Offizieren , welche entweder bei den fazarethen , oder bei dem Verpflege - oder Kriegsjahls amte angeſtellt ſind, ſollen je nach dem Range und den

Alle Anſprüche von Perſonen , die

friegsgefangen waren , ſollen eine genaue Angabe der Zeit enthalten , wåbrend welder ſie von ihrem Regiment wegen der - Gefangenſchaft abweſend waren .

27. Bei Anſprüchen von Unteroffizieren und Soldás ten der Dragonerregimenter wegen durch robige Pferde

verdorbener Gegenſtände ſind die Pferdedecken bei der fchweren und die Satteldecken bei der leichten Gavalerie nicht mit aufzuneburen , da ſie durch Waſchen und ſios

den von der Anſteckung befreit werden können . Der Reſt der Verordnung iſt ohne beſonderes Intereſſe . Rußland.

Der Flügeladjutant Graf Suwarow - Rymnifsky , weldjer den umſtåndlichen Bericht Fürſt Italin , s Paškewitſch ( der mit den Worten : chal marſsky des Feld ,, Sire! Warſdau iſt zu Ihren Füßen “ anhebt ) übers he den enignennicht en.iden, ligtiere , welc Diejſolle werd bewil Funcgtion offiz als bradyt hatte, iſt vom Garberittmeiſter zum Genes mehr bekle alsenStabs Ran 35 und die , deren Rang niederer , nicht mehr als 25

ralmajor ernannt.

welche als roßig in der Gars niſon todtgeſchoſſen wurden , bewilligten Vergütungen fallen dem Staate ohne beſonderen Befehl des Kriegos miniſters zur faſt. Generale und Offiziere , welche zu keinem Regimentsverbande gehören , mogen den Betrag,

Der temporåre Militargouverneur von Wilna und Grodno , General bon der Infanterie, Obrapowisky , iſt auf ſein Auſuden , wegen ſeiner im Dienſte zerrůts teten Geſundheit, dieſes Poſtens entlaſſen und an ſeine Stelle der Generaladjutant, Generalmajor Fürſt Dola gorufo w zum temporáren Militargouverneur von

zu welchem ſie bered, tigt ſind, einſenden und die Ans

Wilna und Grobno crnannt worden .

en . Pferde, Pfund 21. erhalt Die für

ſprüche der Regimentsoffiziere ſind durch die betreffenden - Der Generaladjutant, Generalmajor Berg, iſt Kriegszahlmeiſter zu machen ; die regelmåßigen Zeugniſſe zum Generallieutenant befördert und zugleich zum Genes talquartiermeiſter der activen Armee ernannt worden . find unter allen Umſtånden beizuſchließen .

662

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Se. Mai. Der Kaiſer haben den Director des Sees ſtånden niemals tiefe Wurzelffaſſen , ſelbſt dann nidit, Cadettencorps , Viceadmiral Kruſenſtern , zum Mit: wenn man die Befeblshaberſteüen durchgehends mit gliede des Conſeils der Militår s lebranſtalten eruannt. ebemaligen Difizieren der finientruppen beſeben wollte, welde bei ihrer temporåren Stellung febr wenig Autos ritát haben wurden . - Iſt dieſer Uebelſtand in der

Einige Bemerkungen über den Antrag des Abgeordneten Welder

auf eine beſſere Wehrverfaſſung. (Sdh tu .)

preußiſchen Landwehr wenig bemerkbar , ſo darf inan nicht überſehen , daß dieſe landwehr durch die dreijäh. rige Schule des ſtehenden Heeres gehen mußte. Dennun geachtet bleibt dieſe Anſtalt fehr foſtſpielig und drückend , und wird überhaupt niemals wieder das leiſten , was ſie in den Jahren 1813 - 1815 leiſtete , wo das preu. 1

Gegen unſeren Vorſdlag wird man hauptſächlich Biſde Volt recht gut begriff, daß es ſich auf einige Jahre

zweierlei einwenden : den größeren A ufwand durch in ein Soldatenbeer ' verwandeln müſſe. Wir ſind deß ſtårfere Präſenz und den Zeitverluſt.

balb der Meinung , daß man dieſe Einrichtung nicht

hr. v . Rottec ſagt in ſeiner Schrift irgendwo : nachahmen dürfe. ,, daß die Sidherbeit und Selbſtåndigkeit eines Staates nie ju theuer crfauft werden könne ", und hat darin

Auffallend iſt es allerdings, das der Unterhalt einer gleich großen Truppenmaſſe in Baden weit mehr fos

febr Recht. Demungeadytet muß der Aufwand für dies ftet, als in Württemberg. Folgende Angaben , welche ſen Zweig des Staatsdienſtes im Verhältniß zu den man in „, Ciriacy's Geſchichte des preußiſchen Heeres'" Einfünften ſtehen , denn eine Freiheit, die uns arm macht, iſt doch ein wenig zu theuer erfauft. Webrverfaſſung vermehrt durch die Präſenthaltung des ganzen Contingents , vermindert durch die Eins

findet , ſind aber noch weit auffallender. Beim Tode Königs Friedrich Wilhelm I. batte der preußiche Staat 2200 D Meilen , 2,200,000 Einwohner , ein Heer von 80,000 Mann u . 8 Millionen Thaler im Schabe. Beim Lode Friedrich d. Großen enthielt die Monarchie 3600

ſtandsgeider und die einjährigen Freiwilligen, hauptſächs

Meilen, etwas über 6,000,000 Einwohner ; das Heer

Der Aufwand wird bei der von uns empfohlenen

lid , aber durch den gånzlichen Wegfall der fortſpieligen war 200,000 Mann ſtarf, im Sdaße befanden ſich Landwehrübungen, welche bei einjähriger Dienſtzeit der ſiebenzig Millionen Thaler! Gleidiwohl hatte der Konig langwierige und ſehr foſtſpielige Kriege füh , den müßten. Die dabei von der Landwehr gebrachten ren müſſen , und dabei weder die Unterthanen noch die Opfer find febr bedeutend , obgleich nur indirect. Ues Kaſſen anderer Staaten ſo in Contribution reten fins berdieß muß eine fandwehr fortbeſtehende und bezahlte nen, wie Napoleon dieß that, deſſen Kriegedas Land

Infanterie jährlich wenigſtens 4 Wochen lang ſtattfins

Sabres ( Offiziere und Unteroffiziere) baben, wenigſtens

zu bereichern pflegten . Beim Tode Friedrich Wilhelm II.

zur Hälfte des zum Dienſte erforderlichen Beſtandes , zählte Preußen 8,600,000 Einwohner, das Heer war denn man hat in neuerer Zeit genugſam Gelegenheit 235,000 Mann ſtarf. Der Sdas war verſchwunden . gehabt, ſich zu überzeugen, daß bürgerliche oder amtliche und Preußen hatte eine Staatsſchuld von 22 Millionen. Geſchaffte mit den Pflichten und Leiſtungen der Offiziere

Das Heer war daran ganz unſchuldig .

Zwei ganz

und Unteroffiziere nicht vereinbar ſind. Eine Landwehr unpolitiſche Kriege und die unſinnigſte Verſdwendung muß wenigſtens die Bataillons- und Schwadronsſdule hatten die Finanzen berunter gebracht. Auf die Truppen

li

vollkommen inne baben , ſonſt fann ſie den Linientrups pen nicht einmal compagnieweiſe einperleibt werden ,

und das ganze Kriegsweſen wurde weniger verwendet als zuvor. Der jeßige Ronig hat fortwährend ein Pro,

ohne die Manövrirfähigkeit derſelben zu beeintråd /tigen. Sie muß ferner , wil ſie als militariſder Körper hans delnd auftreten , alle bürgerlichen und geſellſchaftlichen Verhältniſſe vergeſſen, ſobald ſie unter das Gewehr tritt, denn hier gilt fein anderer Rang als der militariſche, hier muß der reichſte Kaufmann dem årmſten Vorgeſeks

zent der Bevölkerung unter den Waffen und eine völlig organiſirte, dreimal ſo ſtarke fandwehr.. Allerdings bat fidi, in Folge vieljähriger Unglådsfälle, das Plus des Sdaßes in ein Minus verwandelt; wie geht es aber zu , daß die individuelle Steuerquote nicht höher und ſelbſt niedriger iſt, als in den meiſten deutſchen Staaten,

ten mit Eifer geborchen , ſonſt wird das Ganze zur nur

daß die Staatsſchuld fich jährlich vermindert, daß dem

loſen . Masferade. Es kann unter ſoldien Umſtänden nicht ſelten der Fall ſein , daß bei den Waffenübungen der Herr dem bůrgerlichen Diener, der Beamte dem Uns tergebenen gehorchen muß, weil die im bürgerlichen Leben hober ſtehenden Perſonen gerade die wenigſte Muße bas ben, ſich nebenbei die dem Befehlenden nöthigen militás

ungeachtet ſehr viel Aufwand für Kultur jeder Art ges macht wird, daß Preußens Staatspapiere ſehr geſucht ſind, die Treſorſcheine mit dem Silbergeld pari ſtehen ?

riſchen Kenntniſſe zu erwerben. Wie viel Selbſtverlaug.

an der Berarmung der Staaten , der Hauptfehler

Die in den anderen deutſchen Staaten präſent ges

baltenen Truppen , welche oft nur '% , Prozent der Bes volkerung betragen, können alſo unmöglich Schuld ſein

nung dazu gehört, beute dem zu geborden , welchem man ſcheint im Finanzweſen und nicht im Heer. erſt geſtern Befehleertheilte, wird jeder Menſdenkenner wefen zu liegen ! Statt in den Rammern fortwährend auf Vermins wiffen . Dbne ſtandige und beſoldete Befehlshaber erzeugt

das Randwehrſyſtem eine wirkliche Revolution aller bürs. derung der Truppen zu bringen , ſollte man ſich lieber gerlichen Verhältniſſe. Der Geiſt des Gehorſams, diefer befleißigen , das preußiſche Finanzweſen früherer und

Kaupthebel aller Kriegsfråfte,wird unter folchen Um , jebiger Zeit zu ſtudieren; manwürde dabeidie Bes

663

664

merkung machen , daß es große ofonomiſche Vortheile ſchaftlichen Einrichtungen der Fürſt und das Weren ; gewåbrt, wenn der Fürſt ein Mann von einfach militás

der åußere Mechanismus iſt nur der Diener und das

riſchen Sitten und Gewohnheiten iſt, der die militariſche Untergeordnete. “ Dieſe fiebe und gute Geſinnung ſind dfonomiſden Grundſätze auf die Civilverwaltung überzus tragen verſteht. Die Behauptung: daß im Militárſtande die Defonomie am weiteſten ausgebildet iſt, wird zwar unſeren Segnern ein ironiſches Lächeln abndthigen , låßt ſelwer leicht und vielfach durch Belege ſich aber dennoch ſelama begründen. In der zweckmäßigſten Benubung des Raus mes, der Zeit, des Materials und der Kräfte beſteht die ganze Kriegskunſt, ſelbſt der ganze innere Militårs dienſt. ,, Wer regieren wil , ſagt Napoleon, muß Mis litár ſein ; wan regiert nur mit Stiefeln und Sporn ."

nichts anders, als die Diſciplin uno Subordination im höheren Sinue, d . h. die liebe zur Ordnung und zum Geborſam , welde noch ſtårfer ſein muß, als die ſiebe zur Freiheit und zum leben , und nur durch die allmählich Wurzel faſſende Ueberzeugung von der Noths wendigfeit dieſer Forderung eingefloßt werden kann . Der Soldat fommt im Kriege ſo oft in Fålle, wo er ob ne dieſe Liebe nicht nur ganz unzuverläſſig als Krieger, ſondern ſelbſt gefährlich als Menſch werden würde. Wohl iſt und bekannt , daß ſo erfreuliche Reſultate

Der Berluſt an Zeit und die daraus entſpringende nicht überall und auch nicht immer erreicht werden, aber Verminderung des Arbeitsfapitals , welche aus fchon das Streben darnach verdient Berückſichtigung, der verlängerten Dienſtzeit hervorgeben ſollen, dürfte bei denn bei der dem Militárſtande eigenthümlichen Conſes náberer Unterſuchung zur leeren Phraſe werden .

Nur

eine ſchlecht angewendete Zeit iſt als verloren zu bes

quenz und Beharrlichkeit , wird man mit der Zeit die noch vorwaltenden Hinderniſſe zu beſeitigen und den

tradyten . Es müßte daber bewieſen werden können, daß Bildungszweck zu erreichen wiſſen. Schon jetzt zeichnen die im Militárdienſte verlebte Zeit ſchlecht angewens

ſich die entlaſſenen Militårs größtentheils ſehr vortheil.

det ſei.

baft aus, und diejenigen, welche unſerem Stande feine

Wir haben ſchon früher erflårt, daß wir dem einſeiti: Ebre machen , ſind gewöhnlich aus der Zahl der am gen Soldatenſyſteme nicht buldigen , aber eben ſo wenig dem Paudwebrſyſteme unſeren Beifal geben können, es bandelt ſich alſo darum , zu beweiſen, daß die dreijährige permanente Dienſtzeit wirklich gut angewendet ſei. Abs gerechnet, daß der Kriegedienſt einer tüchtigen Vorbereis

långſten in Urlaub geſtandenen , weßhalb wir die dreis jährige Dienſtzeit mit dreijähriger Verpflichtung zum Wiedereintritte, der ſechsjährigen mit theilweiſer Beurs laubung unbedingt vorziehen würden, wenn nicht ſchon andere Gründe dafür ſpråchen.

tung und folglich eines der Wichtigkeit der Sache anges. Die Verminderung des Arbeitskapitals ſcheint zwar meſſenen Zeitaufwandes bedarf, ſo wird auch durch das nicht geldugnet werden zu können, indeſſen arbeitet der, Eigenthůmlide der militariſchen Erziehunge meiſe, wie ſie welder ſich für den Kriegsdienſt vorbereitet, wohl eigents

bereits in den meiſten deutſchen Heeren eingeführt iſt, lich mehr für den Staat als der, welcher Kobl pflanzt ein guter Grund für die Bildung aller, ganz beſonders

und Rüben fået, und wenn vom Staatsdienſte die Rede

aber der unteren Volfsftaſſen gelegt, deſſen gute Früchte iſt, kann der Privatdienſt nicht gut in Betradht gezogen

mit der Zeit boffentlich nicht mehr in Zweifel gezogen werden. Für die dreijährige Stdrung des bürgerlichen werden. Selbſt junge Leute aus den gebildeteren Ståns Gewerbes oder der Vorbereitung dazu werden ich wobl ben , deren Erziehung im 18ten Jahre oft noch viel zu Entſchådigungen ausmitteln laſſen , worüber uns Bors wünſchen übrig lågt, erhalten durch den nothwendigen , dlage ſehr willkommen ſind. So viel iſt aber gewiß, aber immer milder werdenden Zwang, womit ſie zu einer daß der Vortheil der Einzelnen ſich eine Beſdırånfung

geregelten Lebens- und Tbåtigfeitsweiſe, zur ſtrengſten gefallen laſſen muß, wenn das Wohl des Gauzen nicht Ordnung und zum pünktlid)ſten Geborſam angehalten gefährdet werden ſoll, denn mit einem Heere, nach dem werden , cine Art Stůße für ihre ſchwankenden Neiguns Vorſchlage des Profeſſors Welcker gebildet, würde ſelbſt gen , die ihrem Charakter weit früher die ſo wünſchens. Napoleon fein fand vertheidigen können , das von werthe Feitigkeit gibt, als in irgend einem Standesver: geregelten und taftiſch - diſciplinirten Truppen angegrif båltniſſe. Im Militårverbande herrſcht völlige Gleichbeitfen wird. Die größere Anzahl der Vertheidiger ſichert den der Perſon, nur der Befehlshabergrad entſcheidet. Hier Erfolg feineswegs, ſie erſchwert nur die oberſte feitung

muß der Spróbling eines uralten Geſchlechtes, vielleicht und vermehrt die Únordnung. Ein verhältnißmäßig fleis einer erlauchten Familie, dem Bürgerlichen eben ro'uns nes, aber gut ein geübtes Heer iſt ungleich mehr werth, als ein großer Sdwarm unzuverläſſiger Pandwehren,

bedingt geborden , wie dem bóberen Befehlshaber von

gleich vornehmer Abkunft, während im Civildienſte eine die recht gut wiſſen , was ſie durch ihre Abweſenheit Menge Rückſichten genommen und Schwächen tolerirt vom Hauſe verlieren, nicht aber, was ſie möglicherweiſe werden, die bei fortſchreitendem Alter zu großen Fehlern gewinnen können, und deren Enthuſiasmus für die zu werden. In einem Jahre kann man eine ſolche Mes tamorphoſe nicht bewerkſtelligen , hierzu ſind wenigſtens drei Jahre erforderlich. Dieß iſt der fürzeſte Zeitraum für die Beendigung der militariſchen Erziehung, welche für den Kriegszweck von weit größerer Wichtig keit iſt, als die Erercirfertigkeit, die man ſich in fechs

verfechtende Sache bald verrauchen möchte. - Sollten die leßten Ereigniſſe in Belgien nicht einen Beleg zu dieſer Behauptung liefern ? In Betreff der hiſtoriſchen Nachweiſungen des Hof

raths v. Rotteck über die Unzulänglichkeit der ſtehenden Heere , worauf auch Hr. W. rich bezieht , bebalten wir

Wochen erwerben kann. Hr. Prof. W. ſagt ſelbſt S. 35 ' uns die Erörterung vor, um den Faden nicht noch låns ,, liebe und gute Geſinnung iſt in allen großen geſells

ger zu ſpinnen .

Redigirt unter Gerantwortlidkeit der berlagfhandiung: E. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Diizin gedrudt.

Mittwoch , Nr. 84 ,

19. Oct. 1831 .

Allgemeine

Militar - Zeitung.

Bayer 11. ruhigung für ſie und ihre Angehörigen. 6 ) Der neue In der Sigung der Rammer der Abgeordneten vom Kriegsminiſterialbau , deſſen Koſten von 140,885 fl.

4. October fand die Discuſſion über die militars beanſtandet würden, ſei zur Unterbringung des topos rechnungen ſtatt. In Bezug auf die Anträge des Ausſchufles darůber (welche in Nr. 79 der 2. m . 3. mitgetheilt worden ſind ) wurde von Seiten des Kriegš. miniſters und anderer Regierungscommiſſåre im Wes fentlichen Folgendes bemerkt : 1) Das Verlangen , den Stånden eine genaue Nachweiſung der Einnahmen und Ausgaben des von Frankreich erworbenen und dem banes

graphiſchen Bureau's und der Fondscommiſſionen, und der ebenfalls beanſtandete Ankauf der Wilibaldsburg für die Feſtung Ingolſtadt durchaus nothwendig geweſen. 7) Den Anſtånden, welche in Bezug auf die im Jahr 1829 gegen das Verbot des neuen Recrutirungsgeſebes geſchehene Aushebung von 9882 Mann erhoben worden, ſtebe entgegen , daß es ohne dieſe Ausbebung unmöglich

riſchenStaate zugetheilten Kapitals von 25,517,798 Fr. geweſenſein , das Heer perfaſſungsmäßig zu - würde Der Abg. v. Seuffert hielt dieſe Aus.

(Contributionsgelder ) und von 15,000,000 Fr. (ſoges nannte Defenſionsgelder ) vorzulegen , ſeinicht begrün, det .Denn die Contributionsgelder båtten bereits am 24. Jan.1816 durch den verſtorbenen König ihredefinis

ergånzen : hebung für durchausgeſeswidrig,wo nicht verfaſſungs. widrig, weil das Conſcriptionsgefes ausdrücklich ſage, daß im J. 1829 feine Aushebung ſtattfinden rolle. Die

tive Beſtimmung erhalten , und fónnten daber jeßt nidst von der Regierung vorgefchüßte ſogenannte tranſitoriſche mehr vor ein neues Gericht gezogen werden , um ſo wes Beſtimmung ſei nichts anderes geweſen, als ein Antrag niger, als die Stände von 1819 rid bereits mit dieſer der Regierung, welcher ausdrücklich von beiden Rams Aufklärung berubigt båtten ; die Defenſionsgelder aber mern bei Berathung des Conſcriptionsgeſebes verworfen

ſeien nicht Eigenthum des bayeriſchen Staates und Vols worden ſei. Uebrigens fel nicht zu verkennen , daß die

tes, ſondern der fremden Mächte, und daſſelbe befinde Faſſung des Gefeßes von Seiten der Stånde gegen ihre ſich nur als Depoſitum in den Händen des bayeriſchert eigene Abſicht geweſen ſei, und daß ſie keineswegs eine Staates. 2) Dem Antrage, die Zinſen eines Kapitale fucke im Heere entſtehen laſſen wollten, ſo daß das von 195,507 fl. , welches aus der Kriegsfaſſe der Stadt Verhältniß mehr auf einem Mißverſtåndniß zu berubeit

München vorgeſtreckt worden ſei, in Éinnahme zu ſtels ſcheine.- Zweifelloswürden die Stånde die Maßregel der len, ſtebe die ſchon im Jahr 1828 gemachte Bemerfung Regierung genehmigt haben, wenn dieſe darum nachges entgegen , daß dieſe Gelder, wenn der Vorſchuß nicht ſucht hätte. Entlaſſen müßten nach dem Gutachten des

gegeben worden wäre , in feinem Falle Zinſen getragen Ausſchuſſesjene Conſcribirten werden , allein die Auss

babenwürden . 3 ) DieProprietårsgagen des Königs, gaben konnten derRegierung nicht aufgebürbetwerden, des Kronprinzen , des Prinzen Kari und des Fürſten da ſiewirklid) zu Staatszwecken verwendet worden ſeien. von Thurn und Taris ( jährlich 8913 fl.), welche der Gegen die Neußerung in Bezug auf die Defenſionsgel, Ausſchuß nicht anerkennen wolle, ſeien nie beanſtandet der verwahrte ſich der Redner, da jede Staatseinnahme,

worden ; in gagen allen conſtitutionellen Staaten gebe es ſolche wenn auch völkerrechtlich erworben,, zum Staatsgute ges Proprietárs , und ſie fonnten auch ießt nicht mehr höre, ſohin der Controlle der Stånde unterliege. Uebrigens

beanſtandet werden , zumal da ſie größtentheils zum Bes ſeidie Sache, hinſichtlich der Contributionsgelder, ſtenderRegimenter verwendet würden . Bei dem Fürſten durchdieKammernvomI.1819bereitsabgethan. Hins Taris berube ſie auf beſonderem Vertrage. 4u. 5) Die richtlich der noch vorhandenen Defenſionsgelder, einem Mil. Wittwen und Waiſenfonds, ſo wie die Unterſtis Theile des Staatsgutes , können die Stände allerdings

Bungsfonds fürOffiziere,Unteroffiziere und Soldaten , Rechenſchaftfordern.HinſichtlichderProprietars für welche der Ausſchußdie Ausgaben nicht bewilligen fand der Redner feinen Anſtand und betrachtete das In wolle, ſeien feine Steuer, ſondern urſprünglich freiwil: ſtitutals ein altes Herkommen .- Der Abg. Schüler,, lige Inſtitute der Wohlthåtigkeit , ſie båtten ſchon vor als Referent des Ausſchuſſes, bemerfte unter anderen :

der Verfaſſungsurkunde beſtanden, Tie ſeien eineunbe: Regiments proprietársſeien eineAntiquität, welche deutende faſt für die Betheiligten, aber eine große Bes aus einer Sache des Gebrauches eine des 'Mißbrauches

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geworden und ießt Ausgaben erforbere , welche nicht 600,000 fl. für die Armee ohne ſpecielle Ausſcheibung der formationsmaßig ſeien. Hinſichtlich des Waiſens und Zwede bewilligt worden ſeien. Die Proprietáró bes Witwens , dann unterſt ú ß ungsfonds bleiben

urtheile er nach der Anſicht Seuffert's. Den Beſtand der

immer die Bedenken, daß ſie finanzgereswidrig verwens Wittwen- und Waiſenfonds bielt er für eben ſo det worden, daß daber durch ein Geſeß dieſe Anſtalter gereßlich begründet, als das Beſtehen der Brandaſſecus normirt werden müſſen . Viele Daten feien namhaft ranz. Hinſichtlich des Conſcriptionsantrages war er mit

gemacht, welche beweiſen ſollten , daß felten Unterſtů. Seuffert einverſtanden. – Der Miniſter v. Weinrich Bungen aus den Fonds an Bedürftige geleiſtet werden, allein Referent babe ſich durch eigene Augen vom Ges gentheil überzeugt. Was nundie königl. Verfügung vom Jabr 1816 åber die Contributionsgelder betreffe, To ſei dieſelbe unwahrſcheinlich, da der größte Theil dieſer Gelder erſt ſpäter bezahlt worden , warum wolle man dieſe Verfügung auch nid )t bekannt machen ? Alles ſpreche dafür, daß eine ſolche Verfügung definitiv gar nicht ſtattgefunden habe. Im I. 1825 haben die Stånde wiederholt angefragt, wie viel denn von dieſen Geldern diſponibel rei ? woraus ſattſam hervorgehe, daß es ſich hier um feine abgethane Sache handle. Dieſe Gelder, ſo wie die Defenſions gelder, ſeien eine Entſchås digung für die von Bayern gebrachten Opfer , 60,000

verſicherte, die Ärmee ſei in einem ſolchen Zuſtande, daß ſie binnen 4 Wochen allen Anforderungen entſprechen kønne , um ihren früheren Ruf zu bewähren. Nur mdge die Kammer die Möglichkeit durch Geldbewilligungen geben , ſie in dieſem Zuſtande zu erhalten. - Der Abg. Betterlein war der Meinung, daß binſichtlich der Conſcription voufommen verfaſſungsmåßig verfahren worden ſei. - Der Abg. y. Olofen verbreitete ich gleichfalls über die 15,000,000 Fr. Defenſionsgelder, und fuchte zu zeigen, daß Bayern ſowohl nach den Vertras ger , als nach der Natur der Sache nicht angehalten werden könne, die Feſtung an den Rhein zu bauen, ſons dern daß es ſich um das ganze Vertbeidigungsſyſtem von Deutſchland handle, ſo daß Bayern die Feſtung in feie bayeriſche Bajon'nette båtten ſie mit dem Blute der nem Bezirke bauen könne, wo es wolle. — Der Abg. Sóbne des Vaterlandes erobert , die fremden Mächte Schwindel verlangte Auffoluß, ob die f. Commiffare, -

hätten keine Anſprüche darauf machen können und båts Oberkriegscommiſſår Habel und 6. Heideck, den Perfaſ: Der Abg. Ruds ſungseid geleiſtet båtten ? Der Miniſter . Weinrich bard verbreitete ſich gleichfalls über die Frage, wie die bejabte die Frage auf Pflicht und Ehre. - Der Abg. ten ſie auch wirklich nie gemacht.

.

contributions und Defenſionsgelder zu vers

Schwindel machte zu den einzelnen Anträgen farze

wenden ſeien. Er ging die hiſtoriſchen Momente der Bemerkungen, und tadelte insbeſondere, daß man Offis Bertråge durdy, zweifelte nicht , daß das Erworbene ziere beirathen laſſe obne Caution , wenn ihre Brdute .

allerdings Staatsgut rei, und daß fobin Rechnung dars

auf die Penſion verzichten .

Der Kriegsminiſter vers

über abgelegt werden müſſe. Verfügt habe hinſichtlid ſicherte , ibm ſei in neuerer Zeit fein ſolcher Fall bes der Contributionsgelder der verlebte Rónig im J. 1816 kannt. — Der Oberſt Heide cf erläuterte, die Wilis nur úber 2,500,00 fl., durch Donationsurfunde zu Gun- baldsburg Tei wohl in Bezug auf ihre Baulichkeit, nicht -

ſten der damaligen Königin und ihrer Tochter. Dages

aber auf ihre Werfe ruinos. Nothwendig ſei der Anfauf

gen båtten die Fideicommißbetheiligten Einſpruch thun derſelben geweſen zu den Zwecken der Feſtung Ingols können, was aber nicht geſchehen. Das Uebrige ſei zur Schuldentilgung verwendet und bereits långſt durch

ſtadt, und namentlich der Kaſernirung wegen . - Der zweite Präſident v. Seuffert beantragte, um den Miß .

Rechnung abgethan worden . In Anſehung der Defen- ſtand des Antrages 7 zu vermeiden , nachträglich das flonsgelder ſuchte der Redner aus den Vertragen zu Verfahren der Regierung bei jener Aushebung zu ges beweiſen, daß die fraglichen 15,000,000 Fr. urſprünglich nehmigen. Dieſem Anträge trat der Abg. < ulmann zur Befeſtigung der Vertheidigungslinie gegen Frankreich volkommen bei, weil die Folge des 7. Antrages åußerſt am Rhein beſtimmt geweſen ſeien , Bayern babe daber ſtorend ſein , und namentlich eine beſtåndige Lüde bers die Verbindlichkeit, dieſen Befeſtigungsbetrag im Rheins vorbringen würde. Kurze Bemerkungen machten nod

freiſe zu verbauen, wofür der Bau in Ingolſtadt feinen die Abg. Vetterlein , Dippel, Klar, Heinzelmann und Erſatz gebe. Bayern babe übrigens keinen Erſaß für Reinecer, worauf der Soluß vou fünf Mitgliedern bes

feine Anſtrengungen gehabt, obgleich eine Erklärung der gebrt , und von der Rammer angenommen wurde. ſelben ſelbſt nach der Schlachi von Leipzig der Sache Die Kammer faßte folgende Beſchlüſſe : 1. Antrag des Napoleons båtte den Ausſchlag geben können. Vollfom : Ausſduffes a) wegen 25 Mill. Contributionsgeldern , men fónne übrigens Bayern mit jenem Betrage zu dem

angenommen gegen 35 Stimmen ;

b ) wegen 15 Mia .

genannten Zweđe als Eigenthümer, nicht als Depoſitar Defenſionsgelder, angenommen einſtimmig ; 2. Antrag verfügen , und bedürfe feiner fremden Zuſtimmung. Der des Ausſchuſſes mit 60 gegen 54 Stimmen angenommen; Redner bedauerte, daß der Vortrag des Ausſduffes feine

3. Antrag des Ausſchuſſes verworfen ;

4. Antrag des

Aufſchlüſſe über den Zuſtand und die Verwaltung der Ausſchuſſes verworfen ; 5. Antrag des Ausſchuſſes ver

Armee enthalte, worüber unter dem Publicum die traus worfen ; 6. Antrag des Ausſchuſſes angenommen, bins rigſten Gerüchte zirkuliren, namentlid), daß durch über ſichtlich des Miniſterialbaues , verworfen hinſichtlich der triebene Erſparung die Armee ganz zu Grunde gebe. Wilibaldsburg ; 7. Antrag des Abg. v. Seuffert ans Den Miniſterialbau tadelte der Redner als lururios , genommen, wodurch der 7. Antrag des Ausſchuſſes wegs glaubte aber , die Regierung könne.darüber nicht zur fiel. Unter dieſen Antrågen ertheilte die Rammer den

Rechenſchaft gezogen werden , da im Jahr 1825 7 Mil . Militárrechnungen die Anerkennung.

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Ueber die Mandvers eines Armeccorps Infanterie

gungen der Diviſion ift es notwendig , die einzelnen

( Fortſegung. ) V. Details der Ausfúbrung. - Formation und

großen Manóvers der Diviſion und der Armee *) und

Mittel der Ausführung zu entwickeln. Indem ich das Bataillon als die Ginbeit bei den als Element der Schlachten betrachtete, babe ich ihm die

Mandvers in Maſſe. - Angriffscolonne. -

größtmögliche Soliditát , Schnelligkeit und Biegſamkeit in ſeinen Bewegungen zu ſichern geſucht; ich wollte ibm Dem Reglement von 1791 fann man nicht blos das für gewdbnlich eine Formation geben, welche, indem ſie Sch w enfungen.

gånzliche Vergeffen des Einfluſſes des Terrains und jeneHauptbedingungen in ſich vereinigt, ſich jeder Art von Terrain anpaſſen fann.

die geometriſche RegelmåBigfeit zum Vorwurfe machen ;

ſeine Verfaſſer baben der dünnen Schlachtordnung Alles

Da die Infanterie, um ſich den freien Gebrauch des

geopfert, welcher der beredte Guibert den Sieg vers Gewebres zu ſichern, entwickelt ſein, zugleich aber auch, ſchafft batte. Wenn der Krieg nicht eingetreten wäre, um dem Bataillon Feſtig feit und Beweglichkeit zu gebent, ſo würde dieſes Reglement wahrſcheinlich keine långere

concentrirt ſein muß, ſo ſcheint es, als ob dieſe beiden

Dauer gehabt haben , wie dasjenige von 1788, welches Eigenſchaften, welche eine gute Formation beſtimmen , in gewiſſen Beziehungen vorzuziehen war. Jeder Artikel fich gegenſeitig ausſchließen . Id werde verſuchen , fie wurde angegriffen, verändert, verbeſſert, troß der Achs mit einander zu vereinigen. tung, welcher man ſeiner Polfommenbeit ſchuldig war;

Ein Bataillon von 7 bis 800 Mannt plonirt und

aber während unſerer fortwåbrenden Rämpfe feblte die Zeit, um die als nothwendig anerkannten Verbeſſerungen

deployirt ſich auf eines ſeiner Pleſions in weniger als einer Minute unter dem Schuße ſeines Musfetenfeuers.

auszuführen. Mebrere Mittel der Ausführung, welche Hiernach ſchlage ich, als Fundamentalformation der Ins

ich anführen werde, ſind ſeit langer Zeit vorgeſchlagen fanterie zur Sálacht, die Aufſtellung in zwei oder drei worden ; ich werde mich, ſo viel wie möglich , auf die Gliedern, aber in Bataillonsmaſſen ,vor. Dieſe werden Autoritát derjenigen ſtúßen, welche mir in der Bearbeis auf den rechten Flügel auf Plotons- oder Sections,

tung dieſes Gegenſtandes vorausgegangen ſind. – Im diſtanz formirt und mit Intervallen zum Deployement Augemeinen bat man ſich wenig mit der Soldatens und eines Bataillons auf die allgemeine Linie aufgeſtellt. Plotondſchule beſchafftigt, ſei es , daß man ſie für beſſer Ich betrachte die gånzlich entwidelte Schlachtordnung bielt, oder daß diejenigen , welche dieſe Materie am bes als eine Modification derjenigen , welche mit Pleſions ſten verſtehen, der Meinung waren, daß ſolche weniger auf vier Linien gebildet wird; man fónnte ſie ſogar feidht ſchriftlich abzubandeln wåre. Id nehme daber aus dieſem Grunde und wegen der Schnelligkeit des dieſe Schulen wie ſie beſtehen , und befenne, daß ich ihre

Ueberganges aus der einen zu der anderen als identiſda

Details nicht genug fenne, um eine Verbeſſerung der

betrachten. Die erſtere wird beſonders dann anzuwens den ſein , wenn man von ſeinem ganzen Feuer Gebrauch machen will ; wenn man ſich dem feindlichen Artilleries feuer ausgefeßt findet, ohne daß es möglich wäre, die Maſſen demſelben zu entziehen ; endlich , wenn man die Angriffscolonnen mit einer Feuerlinie verbinden will. Die zweite wird die gewóbuliche Aufſtellung und beſons ders für die Bertheidigung geeignet ſein , womit man ſich zuerſt beſchafftigen muß. Stårfer und beweglicher

felben zu verſuchen .

Ich dlage vor, får gewöhnlich die Formation : mit Preſion * ) in Maffe auf Plotones oder Secs tionediſtanz ployirte Bataillone anzunehmen , welche nad allen Richtungen hin ſich bewegen . Id bringe die Schwenkungen in Marren auf die For: mation der ſchiefen Schlachtlinien und ſchiefen Bewes gungen, auf die Echelons und die ſich gegenſeitig flans

firenden Carré’s in Anwendung. Ich laffe alle Mands wie die erſtere, wirb fie fidh gleichmäßig zu heftigen Ans vers und Formationen auf's dritte Glied oder in der verſeßten Schlachtordnung der Bataillone zu . Ich Schlage ein neues Syſtem des beweglichen Encadres

griffen und zum Manovriren eignen . Die Maſſen werden mit vollkommenem Entwices fungsabſtande auf der linie placirt, ohne jedoch die

ments für die Directionen der Front, des Marſches in bisher zwiſchen den entwickelten Bataillonen beobachtes Batatde und der Golonne vor. Endlich ſubſtituire ich ten Zwiſchenräume von acht Toiſen beizubehalten . Dieſe dem Flankenmarſche des Bataillons in linie auf zwei

oder drei Gliedern , denjenigen in doppelten Glies dern und Sectionen , oder in 'vier und ſechs Mann tiefen Rotten. Vor Beginn der Abbandlung der Bewes

*) Das Bataillon kann auch als die Einheit in der Organiſation der Armee angeſehen werden. Bei den häufigen und ſchnellen Organiſationen tährend des Raiſerreiches, beſonders während

der lebten Jahre, wcren alle Truppen im Inneren in Batail tone formirt, welche verſchiedene Benennungen hatten, Depot ,

*) Ich bin ohne Nothwendigkeit kein Freund von neuen Korten.

Marích : 2c. Bataillon . Uus dieſen Bataillonen regte man

Iſt aber von großen Manövers die Rede , ſo kommt jeden

proviſorische Regimenter, Diviſionen, Urmeecorps zuſainmen,

Hugenblick das Wort Diviſion vor und bedeutet bald die Vers einigung von wo f Bataillonen , bald von zwei Plotons, wo: durch oft Verwirrung entſteht. Ich hatte daber füc nothwena

welde für ganze Feldzüge vereinigt blieben . Die Coborten der Nationalgarde waren Barailene unter einer anderen Bes

dig , dem Worte Diviſion, wenn es die zwei Plotons, welche den dierten Iheil eines Bataillons bilden, bezeichnen ſoll, das

bebungen in den Departements unter dem Namen von freiwilli

don früher vorgeſchlagene Bort plerion zu unterſtellen . Ich würde den Ausdruck Doppelploton vorgezogen haben, wenn er nicht die Commando's verlängert hätte, bei welchen man ihn mit den einfaden Plotons hätte verwechſeln können,

nennung. In den vorbergebenden Jahren geſchahen die Auss gen, Requiſitions : , Sülfb: . Bataillonen. Hieraus muß man jedoch nicht ſchließen , daß die Organiſation in Regimentern

unnug ret: dieſe ift die Organiſation der Ordnung und des Friedens , jene iſt diejenige der Nothwendigkeit und des Krieges.

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Zwiſchenräume scheinenbei dieſem Syſteme unnůß, bei wenig zahlreich im Vergleiche mit den Armeetanderer welchem es nicht anDeffnungen für den Durchgang der Mächte beſepten die Engländer gewohnlich vortheilhafte Linien und für die Manóvers der Artillerie und Cava . Ierie fehlt. Wenn die linie entwickelt iſt, ſo werden die

Poſitionen ; ſelten gingen ſie zum Angriff über und nur dann, wenn ſie überlegen waren. Dieſe beſonderen Vers

Bataillone ohne Zwiſchenräume ſein , wie man ſie ebes båltniſſe konnten ſie zu der Wahl und Beibehaltung ihres mals aufſtellte und wie es noch heute bei den Escadros Manóverſyſtems beſtimmen. nen der Fall iſt.

Es wird leicht ſein , die Grenadiera

Dieſe gemiſchte Formation von Maſſen , welche ſo

compagnie hinterdem Centrum oder dem rechten Flügel ſchnell vonderdünnen zur tiefen Schlachtordnungüber. des Bataillons als Reſerve aufzuſtellen . Endlich wird gebt, enthält die Vortheile der einen und der anderen. es vortheilhaft ſein, die Truppen eher zuſammenzuziehen, Sie umfaßt, wenn ſie ſich entwidelt, daſſelbe Terrain, als ſie auszudebnen.

wie die beſtåndig deployirte linie, und kann es in einem

Die Maſſen bewegen ſich einzeln, obgleich ſie ſich auf Augenblicke mit ihrem Feuer decken . Durch ihre Lüds

der ganzen Linie in Verbindung erhalten. Sie bewegen ſich vorwärts, růcwarts, nach der Rechten und linken, burch Wendungen, Schwenkungen und durch die Flans kens und Frontmårſdhe. Indem ſie alle Directionen und

tigkeit, durch die Schnelligkeit und Biegſamkeit ihrer Bewegungen, iſt ſie eben ſo geeignet zum Angriffe,wie zur Vertheidigung; ſie muß die Mandvers einer Diviſion , wie einer Armee ſebr vereinfachen . Ihre Bataillone ſind

nach und nach ſelbſt die entgegengeſeßteſten annehmen, debnen ſie die Schlachtlinie aus, žieben dieſelbe zuſams men und concentriren ſie. Sie gewähren die größte Leichtigkeit bei Formation der geraden und ſchiefen Cars

zwar allerdings der feindlichen Artillerie wehr preißgeges ben, aber es iſt leicht, ſie durch den geringſten Scußort oder durch eine unbedeutende Unebenheit des Terrains zu decen , ſie in einigen Secunden zu entwickeln und ſie

rés , auf der Stelle oder im Marſche. Sie ſind geübt, etwas růdwårts aufzuſtellen. Endlich entfernt die Fors rich in der Mitte zu trennen, um aus den Flanfen eine mation auf Plotonsdiſtanz die zwei legten Pleſions hints Linie anzugreifen, welche in der Front burchbrochen wor, reichend, daß die Kugel, welche in das erſtere einſchlägt, den iſt. Dieſe gewöhnlich rechts formirten Colonnen nicht mitten in die leßteren trifft. Wenn die Marien

fügen ſich beſſer allen Bewegungen der großenColonne; ein wenig mehr Tiefe haben, ſo haben ſie auch weniger

Sie können indeſſen auch auf jede andere Diviſion gebils

Front. Dochwelche Formation bat zuleßt nicht ibre

Nachtheile ?

det werden .

Dieſe Ordnung iſt großentheils durch unſereTrup.

Die Maſſen haben eine unbeſtreitbare Ueberlegenheit

die leichtigkeit in pen in dem leßten Kriege befolgt worden ; indeſſen hat über das ſtets deployirte Syſtem durch den großen Mandvers

nodh Niemand den Nußen derſelben gezeigt, die Grund ,

Handbabung der Ordnung bei

fåße ausgeſprochen und die Details entwickelt. Man båt einer Armee während der ſchwierigſten Augenblicke. Es die Maſſen der Linie mit den Marſd ) , Mandver « oder iſt faſt unmöglich , ein Bataillon zuſammenzuhalten, wels Angriffscolonnen verwechſelt; man hat auf die erſteren ches in einer ausgedehnten linie ſchwankt, und es zu die durch das Reglement feſtgeſetzten Bewegungen des bewegen, beſonders auf dem Rückzuge inmitten lebhafter Angriffe des Feindes, wábrend die Maſſen , in der Hand

entwickelten Bataillons nicht genug angewendet.

Im Auslande ſcheint man dieſe Formation als Grunds ihrer Chefs vereinigt, mehr Zuſammenhangbebalten , und baſis der Infanterie ſchon ſeit langer Zeit angenommen

außerdem den Inſtinct der Menſchen, welcher ſie antreibt,

zu haben. Die Ruſſen und Deſtreicher bedienten ſich der jelben in allen uns ſeit 1809 gelieferten Schlachten ; ihre Miligen ſtanden in geſchloſſenen Maſſen rúdwårts der finien der geübten Truppen in Bereitſchaft, mit dem Bajonnet vorzurüden. In derſelben Ordnung ſchlugen

ſich in ſolchen Verbåltniffen zuſammenzudrången, begúns ſtigen . Die Erhaltung der Ordnung in einem unglücklis chen Gefechte iſt der größte von allen Vortheilen. Der Angreifer ſucht nicht die linie zu vernichten, um blos Verluſte zuzufügen, ſondern er will , ſo viel wie mögs

fich audy die Preußen. Das Reglement von 1812 fors lich, die Organiſation der Armee, welche ſich der Auss mirt ihre Brigaden auf folgende Weiſe. Zum Angriffe führung ſeiner Abſichten widerſeßt, zerſtören, deren Wies mit dem Bajonnet ſtehen ſie in zwei finien , die erſte berberſtellung verhindern und die Trümmer derſelben

von drei Maſſen , die zweite von vier Maſſen , welche zerſtreuen. Der Zweck derjenigen, welche ſich vertheidi: 150 Schritte rückwärts der Flanken und Zwiſchenräume

gen , iſt nicht, einige Geſchüße oder ſelbſt einen Theil

placirt ſind. Für den gewöhnlichen Angriff ſtelltman ſich des Schlachtfeldes zu behalten, ſondern ſie ſuchen vor in drei linien auf ; die erſte beſteht aus zwei deployirs Allem die verſchiedenen Theile ihrer Armee in einem ten Bataillonen , die zweite aus drei Maſſen auf 150 ſolchen Zuſtande zu erhalten , wodurch ſie den ferneren Schritte Abſtand , die dritte aus zwei Maſſen auf 150 Fortſchritten ihres Gegners Sdranten ſeßen. Alſo muß Schritte Abſtand den Zwiſchenräumen gegenüber. Bei diejenige Aufſtellung, durdy welche es leichter iſt, die der einen wie der anderen Formation befindet ſich die Ordnung und Feſtigkeit in den Corps aufrecht zu ers Gavalerie 150 Sdritte růdwårts in drei Golonnen . - halten, vorgezogen werden. Ich glaube nicht, daß man -

Die Englånder haben ſich faſt immer in ganz entwickels der Formation , welche ich vorſólage, dieſe Vortheile ter Ordnung und ſelbſt auf zwei Gliedern geſchlagen; abſprechen kann. allein man muß bemerken , daß ihre Truppen außerors

( Fortſeßung folgt. )

dentlich tůchtig ſind und eine ſehr feſte Diſciplin baben. Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagábandlung: €. w. lebre in Darinſtadt und in deſſen Dffijin gedrudt.

Samſtag, Nr. 85 .

22. Oct. 1831 .

Allgemeine Bayer

Militar - Zeitung.

.

erſpart werden mußte. - Der Oberkriegscommiſfår -

Am 5. u. 6. October fand in der Rammer der Abs Habel ſprach in gleichem Geiſte, und ging ſehr weit,

geordneten die Berathung über das Militår budget låufig auf das Detail über, um zu beweiſen, daß die ftatt.

Für die active Armee hatte die Regierung Reductionen obnebin ſchon ſo weit, als es nur immer

6,700,000 fl. gefordert. Die Majoritåt des Ausſchuffes möglich geweſen , vorgenommen worden ſeien. - Der hatte auf die Bewilligung von 5,000,000 fl., die Minos Abg. Anns beantragte nachträglich, 6 Millionen zu bes

ritåt auf die Bewilligung von 6,000,000 fl. angetragen, und zwar mit dem Zuſaße, daß das Militärbudget nur dann zu verwilligen ſei, wenn die Armee den Verfaſ. ſungseid werde geſchworen baben . Der Präſident bes

wiligen, jedoch ſollen die Garniſonen obne Beitrag der Gemeinden für Holz , Beleuchtung ?C. ſorgen.. – Der Abg. Peinecer beantragte nachträglich, die Regierung ſolle erſucht werden, dem Militår den Verfaſſungseio -

merfte, nach der Verfaſſungsurkunde müßte der Antrag abzunehmen .

Die zwei Tage lang andauernde Des

auf den Verfaſſungseid" reibſtändig geſtellt und inden batte gabfolgendes Reſultat: Für die 5 Millionen ſpra. Petitionsausſchuß gebracht werden. Auf keinen Fall ſei den die Abg. Binder , Schwindel, leineder, Dietrich,

Der zweile Ausſchuß

competent zur Prüfung dieſes Ans Ziegler, Schoppmann (ſehrCulmann beftig ), ;Sbeuing ;für 5 '/ trages . Endlich ſei durch die Verfaſſungsurkunde aus, Millionen : Harsdorf und für 6 Millionen : brüdlich verboten , Bedingungen an die Steuerbewilli, Eberts, Vetterlein , Schedel, Graf Dredret , Dippel, gung zu knüpfen. Er werde daher keine Frage darauf Rabel, Anns;für das Poſtulat: Dreſch, Kúnsberg, als Bedingung ſtellen, da er dieß für eine Berlebung Faßmann, Rudhart; für den Verfaſſungseid von Seite der Verfaſſung halten und lieber ſterben , als eine ſolche der Armee: Graf Drechſel, Schwindel, Peineđer, Dies +

begeben würde. Hierauf wurden folgende Anträge ges trich, Ziegler, Clofen, Culmann, Scheuing; gegen den , ſtellt und zur Berathung angenommen : 1 ) Schwindel. ſelben : Dreſch, Kúnsberg, Rudbart, Seuffert,"Harsborf. Auf Gleichſtellung der Penſionen der vor dem 1. Oct.

Der Abg. Rudbart äußerte unter Anderem : die

1822 penſionirten Offiziere mit den nadber penſionirten. politiſche und militariſche Wichtigkeit Bayernsfordern 2) Cloſen. Die begutachteten 5 Millionen entweder für den beſtmöglichſten Zuſtand ſeines Heeres. Nicht groß die nächſten 3 Jahre oder für die ganze Finanzperiode genug , Eiferſucht an ſich zu erregen, ſei es bedeutend mit 500,000 fl. zu vermehren. 3 ) Clofen. AufReviſion genug, ein großes Gewicht in die Wagicale einergros des Conſcriptionsgerebes, und der Reſervebataillone und Beren Macht, zu welcher es ſich binneige, zu werfen , und

Landwehr, namentlid Herabſeßung der Conſcriptionszeit dadurch die Eiferſucht anderer großen Mächte zu erwes

von 6 auf 3 Jahre.4 )Cloſen. Auf Reviſion der Milis den . Das preußiſche Militárſyſtem , welches ungefähr tárgeſeße und Verordnungen , wozu die Entwürfe der die Hälfte der Einfünfte, 22 Mill . Thaler, verfdlinge, Kammer und der Geſebgebungscommiffion vorgelegt ſei eben wegen ſeiner Roſtſpieligkeit nicht paſſend und

werden ſollen. 5) Cloſen . AufErtheilung pragmatiſcher ausführbar indemconſtitutionellen Bayern; allein lands Rechte an ſämmtliche Offiziere nach einer beſtimmten wehr obne Unterſtůßung eigentlich militariſter Truppen

Anzahl Jahre, im Falle ſie den Verfaſſungseid Toomoren . 6) Ehrne. Auf 5'/, Millionen . 7) Rechner. Auf5 '/, Mils lionen, nebſt einem beſonderen Zuſduffe von 200,000 fl. jährlich fürKriegsmaterial und Reparatur deſſelben. Der Abg. Cloſen wollte dieſe 200,000 fl. aus den Ers

reiche nicht hin, man müſſe daber die Armee youjåhlig und gut erhalten ; Gefeße der unwandelbaren Große einer Armee beſtånden zwar nicht, allein man müſſe hierzu ' ein natürliches Verbåltniß annehmen , wozu der gewöhnliche Maßſtab 1 proc. nebſt ' , für die Reſerve

ſparniſſen bewilligen. – Nun begann die Discuſſion . Reductionen angenommen fónnten werde. nicht Dieſtattfinden vom Ausſchuſſe beantragten ohne größten Nad Der Kriegsminiſter v . Weinrich nahm das Wort, um zu zeigen , daß das Poſtulat genau nach dem Bedürfniſſe theil, insbeſondere würde die beantragteReduction der -

eingerichtet ſei, daß Erſparniſſe allerdings nothwendig präſenten Mannſchaft auf 3000 Mann Infanterie eine ren Verſchwendung werden fónne. Insbeſondere bemerkte jagung von Landau beinabe allein ſo viel betrage. Man er, daß auf den Befehl Sr. & . Majeſtät eine Million wủnſche zwar eine andere Formation der Armee, da ſie

und bereits geſchehen ſeien, daß jedoch zu großes Spa's gånzliche Auflöſung der Armee herbeiführen, da die Bes

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aber noch nicht vorhanden ſei, ſo müſſe man nothwendig verhůde die Zukunft die Parthei, welche Bayeru ergreis das Budget, wie im Uebrigen auch, nach den beſtehens fen werde. Da man aber nicht wiſſe, ob Krieg, ob Friede

den Gefeßen einrichten . Die früheren Ergånzungen feien werde, ſo votire er für den Friedensſta no 5 '/ . Mil aus Reſervefonds gemacht worden, welche natürlich ans lionen. Die Armee betrachte er als eine Staatsanſtalt fangen , ſich zu erſchöpfen . Der vom Miniſtertiſch ans zum Staatszwede, der Eid ſei daber eine bóbere relis

geführte Befehl zur Erſparung ſei ein trauriges Muß

gidſe Garantie für ihre unbeſtreitbare Verpflidhtung durch

geweſen, wofür man jeßt die Armee búßen laſſen wolle.

die Geſebe. Es brauche übrigens feine Verknüpfung einer

A8 Bebingung fónne der Eid nicht gefordert werden,

Bedingung mit der Bewilligung. Wer das Recht babe

da die Steuerbewilligung nicht an eine ſolche geknüpft zu bewilligen , habe auch das Redit zum Gegentheile; werden könne , ein Antrag fónne aber eben ſo wenig wolle daher der Präſident feine Frage darauf ſtellen , darauf geſtellt werden, da nach dem neunten Edicte Offis, ſo brauche man blos alle übrigen Fragen zu verneinen.

ziere feine Staatsdiener ſeien, weil in demſelben durch . Allein da dieſe Maßregel der gegentheiligen Meinung als nur vom Civildienſte die Rede Tei. Wollte man daher eine Aenderung der Verfaſſungsurfunde, ſo müßte die Initiative nach derſelben von der Staatsregierung ausgeben. Dieſe fónne übrigens die Regierung füglich veranlaſſen , da durchaus fein Hinderniß entgegenſtehe, daß jeder Bayer , nachdem er das 21. Jahr vollendet bat , den Verfaſſungseid fchwóre. Der Fahneneid und der Verfaſſungseid widerſpråchen ſich auch durchaus nicht, der Geborſam fei allenthalben gleich, nur eine Pflicht

hinſichtlich der zu bewilligenden Summe den Sieg vers ſchaffen würde, ſo ſchließe er ſich dem Antrage Reineckers an . - Der Abg. v . Dreſdh fand die Vollzähligkeit der Armee, ſohin die Bewilligung einer größeren Summe in der Militárverfaſſung des deutſchen Bundes bedungen . Den Eid hielt er für überfluffig , da bei großen Ereig. niſſen nach der Geſchichte auch Eide feine Ärmee binden fónnten ( Karl I. , X. , XII., Caſar ), für bedenklich, da Mißtrauen gegen die Regierung in dieſem Puncte ente

gebe es, und die l'ebre des unbedingten Geborſams im

weder unbeſchränkte Soldatenberrſchaft oder Anarcie

-

ſchlechten Sinne ſei eine Antiquität für Sclaven . Da die berbeiführe. — Der Abg. Schwindel regte an, daß in Verfaſſung übrigens auch ohne Eid binlänglich binde , der Armee den Inlåndern feine Ausländer vorgezogen ſo ſei derſelbe in Bezug auf das Militár lediglich eine

werden ſollen .

Das Cadettencorps - eine Soldatens

theoretiſche Ommiſſion , und feine Sicherungsmaßregel, Kinderſpiel - Anſtalt -- verderbe , wie alle Inſtitute zu ſobin eben ſo gut unndthig. Aufregend ſei aber die einem gewiſſen Zwede, die Jugend. - Das Vorrüden Frage, da durd rie Mißtrauen auf beiden Seiten vera der Offiziere nad Verdienſt und nicht nad dem Dienſts breitet werde, ein ungerechtes Mißtrauen , da wir feine alter, die Ertheilung pragmatiſcher Rechte, und die Abs -

Soldatesta, ſondern eine Landesarmee baben .

Der in

nabme der Koſten für Wachſtuben 2c. von den Gemeins

der Armee ( wie man ſagt ) båufige Wunſch dieſes Eides den, fand vielſeitige Anregung. Anregung. – Nachdem die Rammer berube übrigens auf einer politiſchen Abgötterei des cons

den Schluß der Debatte ausgeſprochen batte, ergriff der

ftitutionellen Lebens, oder auf mißverſtandenem Intereſſe, da fie glaube, durch denſelben obne weiters pragmatiſche Rechte zu erringen. - Der Abg . v . Clofen erwiederte, alerdings binde die Verfaffung ohne Eid, warum ſolle

Referent Schüler das Wort und bemerktë, während der ganzen zweiten Finanzperiode habe man nur 5,700,000 fl. jedes Jahr gebraucht und den Stand erhalten , wie er ießt vorgeſchlagen werde. Merkwürdig ſei, daß die Reds

man aber dieſe Verbindlichkeit nicht durch denſelben bez

ner nicht einmal das Referat geleien båtten, indem

ſie

fråftigen laſſen ? Nicht aus dem Geſichtspuncte der Sis von beantragten 3000 Mann Präſenzſtand geſprochen , cherheit für die Nation ſollen ihn die Offiziere ſchwören,

wiórend die Differenz zwiſchen dem Poſtulatund dem

ſondern für ihr eigenes Wohl. Daß Bedingungen in die

Antrage ſo viel betrage ( 13,000 und 10,000 .) Der ges

Frageſtellung aufgenommen werden fónnen, und daß ringere Stand der Mannſchaft ſei aber zweckmäßig und die Staatsregierung dieß anerkannt habe, beweiſe ein leicht durch Minderung überflüſſiger Wachtpoſten und Prăjudig von der Standeverſammlung des Jahrs 1819. zwecloſer Beſaßungen zu erreichen. Unbegreiflicherweiſe er verläs die einſchlägigen Stellen der Verbandlungen ſeien jährlich ſeit 12 - 13 Jahren mitten im tiefſten Fries und rechtfertigte hierauf ſeine ſpeziellen Antråge. - Der

den 200,000 fl. für Reparatur des Seſdhútes und der

Abg. v . Seuffert ſprach gegen den Eid, ungefähr in Armatur verrechnet worden , und daß der Bauetat in gleichem Sinne mit Rudbart. Er hielt die Eidesleiſtun gen in conſtitutionellen Staten überhaupt nicht für paſs fend , da in denſelben das Gefen durd, den Regenten herrſchen müſſe. Gefährlich könnte übrigens dieſe Frage jebt ſein, da, wenn der Eid , wie leicht möglich, in der anderen Kammer nicht beantragt werden ſollte, die Meis

Bayern überhaupt reducirt werden müſſe, bedürfe feines Beweiſes. Die Reduction der Summe rei nicht intem, peſtiv , da jeßt die allergewöhnlichſte Zeit herrſche, das ganze Budget ſich darnach richte, und die Verfaſſungsur: funde für außerordentliche Fälle ſorge . Daß die Bundes, inilitårverfaſſung nicht binden fønne, erbelle daraus, daß

nung gefaßt werden könnte, als müßte ſich das Militar ſie erſt 1821 gemacht, Tobin nach der Verfaſſung erſchienen gegen die Verfaſſung brauchen laſſen , und man beabs

ſei. Was den Eid betreffe : wie, wenn es einem Regens

richtige dieſes Fogar." Uebrigens mögé die Staatsregies rung die Initiative zu dieſem Eide ergreifen , welcher, obgleich überflüſſig , ſich dennod, in der öffentlichen Meis nung als nothwendig geſtaltet habe. - Der Abg. Culs

ten einfiele, kein bayeriſches Heer zu halten , ſondern ein fremdes zu dingen ? Man habe eine Bedingung hin: lichtlich des Eides in dem Beſchluſſe des Ausſchuſſes ges fucht, dieß ſei feineswegs der Faü Fall;; unbedingt habe der

mann auferte: Möglich, ia drobend ſei in dieſer Zeit Ausſchuß 5Millionen votirt, aber in Erwägung , daß der Kampf des Abſolutismus mit der Freiheit. Dunkel die gegenwärtige Armee , weil ſie nicht beeidigt, nicht

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verfaſſungsmäßig iſt, ſoll die yotirte Summe nur für weil ſie in einer halben Minute verſchwinden können eine verfaſſungsmåfige Armee gehören ; wir vos tiren 5 Millionen , aber webe dem Miniſter, der einen

und weit früher, als der Feind auf balbe Gewehrſchußs

weite berangefommen iſt ; außerdem ſind fie durch die

Rreuzer davon nicht für die Armee des Staates , ſoudern ſchiefen, ſich freuzenden Feuer der Seitenmaſſen gedeckt. für die gegenwärtige verwendet. – Hierauf rechtfertig. Wenn der Feind in deployirter Linie zum Angriffe vors ten der Armeeminiſter aus allgemeinen Rückſichten , geht, ſo iſt zu erwarten , daß die Maſſen, indem fie dieſe der k. Gommiſſår Habel aus Zahlenverhältniſſen noch einmal das Poſtulat. - Der Miniſterverweſer v. Stúrs mer äußerte bierauf, hinſichtlich des Eides tonnen nicht

dünne finie angreifen , dieſelbe durdybrechen und darauf durch Flanfenangriffe vernichten . Rúdt der Feind in Colonne vor, ſo wird er ſich nicht in die Zwiſchenråume

Doctrinen und Theorieen, ſondern ausſchließend die Ver werfen , um ſich während dem Marſche dem Feuer der faſſungsurkunde entſdheiden . Der Lit. X. ſpreche nicht Maſſen und ihrem Angriffe in die Flanke auszuſeßen , von Staatsbürgern im allgemeinen Sinne, ſondern nur ſondern er wird ſich gegen dieſelben dirigiren, und dann von ſolchen , welche anſåßig ſind, und von Staatsdies wird man ſich Glück wünſchen müſſen , daß er ſie fors nern, als jenen, welche ihn zu leiſten haben . Der Sols mirt finde. Diejenigen , welche durchaus feine Zwiſchens dat ſei nicht anſäſſig und fein Staatsdiener im engeren råume wollen , werden ſie rückwärts durch die Maſſen Sinne, dazu fehle ihm die Dienſtpragmatif. Das Edict I.

der Reſerven masfiren oder ſie durch die als Lirailleure

fordere das Indigenat nur von den oberſten Militárs aufgeſtellten Voltigeurcompagnieen ausfüllen. Man darf dieſe Formation nicht mit derjenigen des chargen , dagegen von allen Staatsdienern. Eine Inis Bataillons

tiative zu Aenderung dieſer Beſtimmungen fóune baher nur von der Staatsregierung ausgeben , welche ſids.gegen jeden anderen Beſchluß der Rammer in dieſer Beziehung feierlichſt verwahre. Der Antrag ſei der gegenwårtigen

oder der auf die Mitte růcmårts ployirten Angriffscolonne des Reglements verwechſeln . Dieſe beſteht ihrer Beſchaffenheit nad ganz allein für ſich ; ſie kann feinen Tbeil einer großen Golonne ausmachen , ohne

Berathung fremd, und die Bedingung der Deutung des Referenten ungeachtet offenbar . Verfaſſungsmaßig

alle Bewegungen ins Unendliche zu verwideln ; der Vors theil, die Zeit der Formation eines jeden Bataillons zu

beſtebe das Heer aus Söhnen des Vaterlandes ; webe dem Miniſter, welcher nicht alles aufbóte, den Regen. ten zu verbindern , feinen Thron mit Fremden zu ums ſtellen ! Er habe ſich zwar allein auf dem Boden des

verfürzen und lebtere unter dem Feuer der Centrumss diviſion zu bewerkſtelligen , bebt dieſe Nachtheile nicht auf. Der erſtere Vortheil iſt nicht beträchtlich , wenn die Bewegungen ohnell geſchehen ; der zweite iſt es noch

Rechts halten wollen, allein offentlich múffe er ſeine Ues weniger in einer Linie von mehreren Bataillonen , weil berzeugung ausſprechen, daß unſer nationales Heer mit dieſe, indem ſie auf den rechten Flügel ployiren und oder ohne Eid Das Bollwert des Thrones fei, welcher

deployiren, ſich ſucceffive den Scuß ihres Feuers vers

ſich auf die Verfaſſung gründe und ihr buldige.

ſchaffen .

Man

ſcheine überall die Zábne des Drachen ausjåen zu wol , len, Gebarniſchte erheben ſich aus ihnen, die man - ſei

Verführt durch die Idee , eine Colonne allein zu haben , und durch die beſonderen Vortheile , welche die

der Zauber entflohen - nicht mehr bannen fónne, überall Centralmaſſen oder Angriffscolonnen darbieten , hatte in Europa habe man ſie bereits geſehen , in Bayern nie, ich ſie anfangs als Baſis einer gedrängten Stellung niemals . Die hierauf erfolgte Abſtimmung gab folgens angenommen . Einige Betrachtungen haben indeſſen hins des Reſultat: 1) votirt wurden mit 66 gegen 55 Stim , gereidt , den gewóbrlichen Diviſionscolonnen den Vorzug -

men 5 '/, Millionen , mit Ausſchluß des Feſtungsbauen

zu fchenfen . Mit dieſen iſt der große Vortheil verbun

der Gendarmerie, des topographiſchen Bureaus und des den , die Pleſions , Plotong , Sectionen nach Gefallen Armeegeſtüts ( für dieſe Poſten ſind auch ſpecielle Poſtu, formiren und brechen zu können , und allmåhlich und late vorbanden ) ; 2) der Antrag des Ausſchuſſes , die unmittelbar zu deployiren , ſo daß alle Theile Rich bes

Ableiſtung des Verfaſſungseides auch auf die Armee rübren ; ſie können abgeſondert oder bei den beträchts auszubehnen, wurde mit 85 gegen 36 Stimmen beſeitigt; lichſten Colonnen angewendet werden . Wenn ich die Sentrumscolonne weber als Baſis der 3) die Anträge auf Gleichſtellung der penſionirten Offi: ziere, Reviſion des Conſcriptionsgereßes und der Milis deployirten Ordnung , noch ſelbſt bei den Mandvers einer iárgeſetze wurden angenommen ; alle übrigen verworfen . Diviſion zuläſſig finde, ſo vertenne ich gleichwohl nicht, Die Frageſtellung über den Eid hatte eine lebhafte Des daß dieſe Formation viele Eigenthümlichkeiten in ſich vers

batte veranlaßt , da der Präſident ſich lange Zeit durch einigt. Ohne von ihrem inneren Deployement und Ployes and weigerte , ihn als Bedingung in Frage zu bringen . inent zu ſprechen , bietet ſie eine große Leichtigkeit dar , ( Nach dem Nürnberger Gorreſpondent wurde die Bes

um die Carré's im Marfde zu formiren und zu brechen ,

dingung der Beeidigung verworfen ; dagegen beſchloſs rich in zwei Hälften zu trennen und durch die beiden ſen, die Regierung um die Beeidigung zu erſuchen .) Flanken anzugreifen , endlich ſich nach allen Richtungen

Ueber die Mandvers eines Armeecorps Infanterie. ( Fortresung . )

bin in Schlachtorduung zu ſtellen . Bei der großen Eins fachheit der gewóbnlichen Colonne muß man dieſer den Vorzug ſchenken ; aber bei einer fleinen Anzahl von Bas taillonen oder bei einem einzelnen Regiment werden die Centrum colonnen von vielem Nußen ſein.

Die hintereinander aufgeſtellten Maffen bilden die laſſenen großen Zwiſchenräume zum Vorwurfe machen, Manovrircolonne , welche ſich vermittelſt gerader Man wird wohl nicht die zwiſchen den Maſſen ges

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oder foråger Mårſche bewegt; in dem erſteren Falle fol, nicht zuläßt, ſo muß man die Corps auf einer allgemets gen ſich und marſhiren die Waffen , als wenn ſie in linie

nen , möglichſt geraden finie zu erhalten ſuchen. Im

find in dem zweiten Fade voüziehen ſie eine Direcs Gefechte müſſen ſich die Truppen gånzlich den Zufälligs Das Prinzip, welches bei den Directionsånderungen

feiten des Terrains fügen , jedoch in der Art , daß die verſchiedenen , durch die Hinderniſſe entſtandenen Krüms

einer marſchirenden Colonne in dem Reglement von 1791

mungen der Schlachtfront immer einer geraden Linie

tionsånderung vermittelft der Schwenfungen.

Vorherrſchte, macht die ungeſtörte Beibebaltung der Cas untergeordnet ſind, welche långs derſelben wie eine Achſe dence oder des Schrittes, der Diſtanze der Plotong und hinlauft. Während der verſchiedenen Bewegungen im der ſucceſſiven Einrichtungen der Führer nothwendig, um Gefechte muß man Sorge tragen , die Corps beinahe immer bereit zu ſein , nach der Seite der Führer hin die auf dieſer allgemeinen Direction zu erhalten und zu Linie wieder berzuſtellen. Das Reglement ſchreibt vor, verhindern, daß fein Theil derſelben zu weit vorkomme den Schritt des Führers unverånderlich beizubehalten , oder zurückbleibe. die Schwenkung mag auf der Seite des Fúbrers oder

Wenn ſich die Infanterie, in welcher fage es ſei, ist

auf die ihm entgegengeſepte Seite des Plotons ſtattfin . den ; die Schwenkungen von allen nachfolgenden Abtheis lungen auf demſelben Punete ausführen zu laſſen ; den Sdwenfpunct ſtets frei zu halten, damit die nachfolgens den Abtheilungen nicht aufgehalten werden . Es geſtattet die Schwenkungen der Plotonscolonnen auf ganzer und

Bewegung feßt, ſo muß fie einer gegebenen Direction folgen. Dieſe kann nicht beſtimmt werden , wie es bas Reglement will, nämlich durch eine fenfrechte linie , welche auf der Front der Schlachtlinie půhctlich errich's tet, nach hinten genau jalonnirt und von anderen Pers pendicularlinien begleitet wird , die vor jedem Batails

Sectionsdiſtanz; es ſchweigt über die Bewegungen der

lon *) errichtet werden. Das Zerrain und der Zwed ,

Angriffscolonne, welche ſich wenigſtens vorwärts bewes den man ſich vorſeßt, beſtimmen nothwendig die Direcs gen können muß. – Da die angenommenen Prinzipien tion , welche mehr oder weniger ſchief iſt. Dieſer Linie -

auf die Bewegungen einer Colonne,deren Abtheilungen

gebe ich die Benennung Directionslinie des Maro

einen geringeren Abſtand batten , als die Hälfte ibrer

des ( directrice de la marche .) Ich übertrage auch

Frontlånge betrågt, nicht angewendet werden konnten, die Direction einem Bataillon, bei welchem ein Offizier Yo erdachten die Verfaſſer des Reglements , bei den Bataillonen in Maſſe die Schwenkung durch eine dem Schwenkpuncte entgegengeſetzte Flankenbewegung , wos durch die Front des erſten Pleſions ganz demaskirt wird, ausführen zu laſſen. Dieſes bei einem oder zwei Bas taillonen unnuge Mittel wird immer gefábrlicher und

chargirt iſt, dieſelbe zu erhalten; die übrigen Bataillone richten ihren Marſch nach dieſem Directionsbataillon. Man wird die Neigung , welche die Directionslinien nehmen können , ſelbſt nicht annábernd beſtimmen , da man hierin nur bei einer großen Gewandtheit der Of fiziere und Truppen zu günſtigen Reſultaten gelangen

ſelbſt unausführbar in dem Verhältniß, als ſich die Ans zahl der Bataillone vermehrt .

fann. Nicht bloß für den Marſch vorwärts, ſondern mehr

Der Verfaſſer ſpricht nun von der Nothwendigkeit, noch für den Marſch růdwarts und für alle Rådgugs dem Nußen und der Ausführbarkeit der Schwenkungen bewegungen, muß die Directionslinie vorbereitet werden . in Mafie auf gewöhnliche Weiſe , was wir hier über. Während des Gefechtes fann dieſe Directionslinie nada neu eingetretenen Verhältniſſen geändert werden, wenn geben . g der Feind eine der Flanfen gewinnen und dieſelbe bes Berrepung VI. linient des encadrements. - Verreßun der Solachtordnung . – Manóvers a uf'š droben würde. Der General muß dieſelbe für alle mog . lide Falle reguliren ; ſein Chef des Generalſtabs wird dritte Glied. - Flänken mårſde. Ich ſchlage drei Ha uFlankenmå des Encadres damit beauftragt, ſie zu recognoſciren und alles Noth . ptlinien rfche ments vor , um die großen Manóvers und alle Fors. 'wendige anzuordnen . Bei einer Colonne iſt die Dis mationen der Infanterie zu beſtimmen , nåmlich: die rectionslinie denſelben Grundſågen unterworfen , dem .

Front der Schlachtlinie , die Directionslinie Terrain und dem Zwe , welchen man ſich vorſeßt. des Marſden , und die Achſe der Golonne. Dieſe

( Fortſegung folgt. )

.

Linien finden , ſich kleinſten , wie Abtheilungen bei bei den den Bataillonen wie bei beiden der größten Armee. Man hat bisher vernaolafſigt, ihre wahrhaften Bezies hungen , ihre Theorie und beſonders ihre Anwendung ges aufDie unregelmäßi Infanterie, Terrain welche infeſtzuſtellen. deployirter linie lagert, marſchirt oder ſich ſchlågt, muß eine, für jedes dieſer Verhältniſſe geeignete Front bilden . Im fager , von welcher Beſchaffenheit es ſei, iſt eine aus geraden und ſenfredyten Linien bervorgebende Ordnung vor Allem nothwendig . Bei dem Marſche in der Schlacht müſſen die Corps eine gerade linie halten , um die Abſtånde und Richtungen zu bewahren ; wenn dieß das Terrain

*) So vertraut man auch mit der Bildung von Perpendiculars linien rein maa , ſo irrt man ſich doch immer. Während meiner

erſten Dienſtjahre als Ingenieurgeograph hatte ich mich daran gewöhnt, Winkel von jeder Urt mit dem Uuge zu meſſen und

glaubte mich in Beziehung auf die rechten Wintel weit wenis ger zu täufchen , als rückſichtlich der anderen. Indeflen fand ico

jedesmal, wenn ich ſenkrechte linien aufſtellte und ſie mit dem Inſtrument unterſuchte , daß ich mehr oder weniger geirrt hatte. In wie viele Irrthümer muß man nicht bii einer linie von 12 Bataillonen verfallen , welche einer Directions - Pers

pendicularlinie unterworfen ſind und deren jedes eine eigene Pirpendicularlinie hat . Wenn man eine oder mehrere Dis viſionen auf eine ſolche Weiſe eine Zeitlang marſchiren ließe,

welche Unordnungen müßten nicht daraus entſtehen ?

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. beste in Darınſtadt und in deſſen Diizin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 86 .

26. Oct. 1831 .

See

Allgemeine

Militar - Zeitung.

ben fónne. - Der Abg. 8. v Cloſen beantragte : den die 15 Mid . Defen , hierzu , fortzuſeten Feſtungsbau 8.3. Auguſt 25. am Stande der Stammer 2. die Als શ einen von der Regierung vorgelegten Geſebesentwurf fionsgelder , die Erſparungen der Vorjahre, in ſo fern B

a

den .

über die Abſchaffung der körperlichen Züchtigung im Un

nid)t anders damit verfügt wird, dann einen jährliden

terſuchungsverfahren annahm , beſchloß ſie zugleich mit Zuſchuß von einer halben Million zu verwenden .Die

Stimmeneinhelligkeit, in einer beſonderen Adreſſe den Miniſter des Krieges und der Finanzen ſollen jedods Wunſch auszudrücken , daß die fórperliche 3'ůch tis gung auch bei dem Militår abgeſchafft werden moge. Die erſte Rammer iſt dieſer Adreſſe am 7. October eins ſtimmig beigetreten . Einen von der Regierung der erſten Rammer vors.

verantwortlich gemacht werden , nid ts dafür zu verwens den , bis vouſtändige Plane und Ueberſchläge von bes währten Technikern vorgelegt und anerkannt ind, und bis die Möglichkeit nachgewieſen iſt, daß die Feſtung

( jedoch ohneVorwerke ) in 3 bis 4 Jahren in brauchbas

gelegten Geſegesentwurf , die Contrabirung von ren Znſtand geſeßt werden kann . Der Redner motivirte

Schulden von Seiten der Offiziere betr:, hat ſeinen Antrag durch die Aufzählung militariſcher und nationalerVortheile (Holz, Steine , Arbeitslohn .) Ferner dieſe Kammer am 9. Septbr. mit einigen Abänderungen ſtellte er den Antrag, die ruinoſe Veſte Rothenberg průs und Zufàten angenommen . -

Am 13. Oct. fegte der Präſident des friegeminis fen und nach Umſtänden aufheben zu wollen. - Der

ſteriums, Generallieutenant v. Schäffer, der 2. Rammer Oberit o. Heideck außerte: die Erbauung der Feſtung der Stände einen Geſegesentwurf nebſt Motiven , die ſei theils zu ihrem Zwede als Waffenplaß, und als Er: Militárdien er pragmatif betr., vor, wobei die hofungspunct auf den Fall eines Kriegsunglück8 höchſt

Beſtimmungen der Civildienerpragmatif in ihren Haupts nothwendig. Die früheren Rammern haben ſie ſelbſt pros līc werde 10— 12,000 Mann Beſabung fordern zugen zum Grunde gelegt ſind , modificirt auf die bes vozirt, und Bayerns Kraft verdoppelni , ja verdreifachen . Art

fonderen Verhältniſſe des Militärſtandes . Feldzüge und Verſiúmidung im Kriege ſind gebührend berückſichtigt.

Geld- fordere dieſelbe 18 Millionen ohne Artilleriedotas

Am 15. Oct. wurde der 2. "Kammer von dem Pris tion, wovon bereits bis zu dem Ende des gegenwärtigent ſidenten ein Geſetzesentwurf über den Militarnor : Etatsjahres 34/2 Millionen verbaut ſein werden . Zur maletat vorgelegt. Hiernach follen nad und nach Umwallung der Stadt auf dem linfen Dorauufer, wos

beim Militer gegen den dermaligen Budgetſak 115,000 ff. ſein durchwürde zur förmlichen Belagerung gezwungen der Feind , ſeien drei Jahre und 6 Millionen Guldent erſpart werden .

erforderlich. - Im Sinne des Ausſchuſſes ſprachen die B a y d r n.

Abg. Ziegler , Schwindel, Rabel , löſch , Heinzelmann, In der Sibung der Kammer der Abgeordneten vom Lechner, Reinecker, Fifenſcher. Für den Feſtungsbau era 7. Oct. wurde noch über mehrere , das Militår betrefs fende beſondere Poſtulate discutirt. a ) Berathung über ngolſtadt. Antrag des den Feſtung & bau zu

flårten ſich die Abg. Rudhart, Kreß , Drechſel, Fraun, bofen . Die Kammer faßte hierauf folgende Beſchlüſſe: 1 ) Die Rechnungen werden anerkannt, wenn die Staatsa

Ausſchuſſes: die stammer wolle" den wåhrend der Sabre 1826 bis 1829 auf den Feſtungsbau zu Ingolſtadt aus der Centralſtaatskaſſe verwendeten Ausgaben von 1 Min. 700,000 fl. die Anerkennung nur dann ertheilen , nache dem die Staatsregierung ſowohl die Zweckmäßigkeit, als auch die nabe Ausführbarfeit dieſes Werfes nachgewies ſen haben wird ; in Betreff der für die Vollendung diefes

regierung ſowohl die Zweckmäßigkeit, als die nabe Aus. führbarfeit des Werfes nachgewieſen haben wird. 2) Die Kammer begnügt ſich mit den vom Miniſtertiſch deßfalls gegebenen Nachweiſungen . 3) 500,000 fl. jährlich werdert eben ſo wenig bewilligt, als das Poſtulat yon 416,940 fl. 4) Es follen 7 Millionen Defenſionsgelder dazu verwens det werden . 5 ) Die Verwendung der Erſparniffe aus

Feſtungsbaues in Anſpruch genommenen Dotation aber der zweiten Finanzperiode wird nicht bewilligt. 6) Die erklären , daß dafür, unter feiner Vorausſeßung,bei von Cloſen beantragten Beſchránkungen werden verwors Feſtſeßung der får die dritte Finanzperiode zu bewillis fen . 7) Der Antrag des v . Cloſen hinſichtlich des Ro. b) Berathung åber die genden Steuern ein Poſtulat in Anſchlag gebracht wers thenbergs wirk verworfen.

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Gendarmerie . Poſtulat 583,275 ft. Antrag des Auss der Cavalerie, Freiherrn v . Mohr , zum Chef der Mis (duſſes 573,275 fi. Die Rammer flfaßte folgende Be. litårſection in Allerhöchſtihrem Staatsrath zu ernennen fdhlüſſe: 1) die Rechnungen werden genehmigt; 2) die geruht. Rammer bewilligt für die Gendarmerie 573,275 fl.; 3 ) Preußen. bewilligt für die Gendarmerie der Reſidenz 26,500fl.; Nach einem Refcript des 'f. Miniſteriums des Inneren 4 ) die 3ouſchußwache ſoll ihre Verpflegung nicht durch und der Polizei vom 17. Mai bat der König , genehmigt, - daß ſolche Verbrecher, welche wegen moraliſcher unwür: erbalten. aus der Zoufafſe ſondern Cinquartier iſche Bureau. das topograpb c) Berathungung,über

Heereingeſtellt werden fönnen , nicht poſtulatijt vom Ausidup begutadytete e mit dem50,000A. dieſeSumm Wunſde digkeit dieihnen oblieginendedasVerpflichtung zum Militárdienſte Das " igte Eleven .–d) Berathung über duro Arbeit abidſen; jedoch nicht mitdenPeuten , die Die Aufnahme Kammer genehm mehrerer der fs eilungen - nbo die Rechnungen der Militarfobte

a nit alt.

ſich in den ſchon bisher beſtandenen Arbeiterabth

Die Rechnungen werden anerkannt mit dem Antrage ,die befinden , inGemeinſchaft gebracht, ſondern für dieſelben

Fohlenböfe unddieFondsdem kandgeſtüte zuzuwenden . beſondere Abtheilungen eingeführt werdenſollen. Das Militár , Wochenblatt vom 1. Dctbr. meldet die Ernennung des Generals der Infanterie und Ge. .

Belgien.

Die belgiſche Armee wird auf einen achtbaren neraladjutanten Sr. Maj . des Rdnigs, Hrn , von dem Fuß gereßt. Die Jufanterie beſteht aus 12 finienregis Anefebec Ercellenz, zum Oberbefehlshaber des Iten, mentern u . 3 Jågerregimentern, zuſammen 69 (?) Batails 2ten , Sten und 6ten Armeecorps. lonen ; die Cavalerie auß 2 Rúraſſiers, 2 reitenden Se o nigreid s ad ſe n. mentern, Gendarmen 1 Regiment Jägers, 2 Ublanenregi Dresden , 10. Oct. Am 7. d. führten die vereinten n . Garniſonen von Dresden , Radeberg und Radeburg vor 40 Schwadrone , zuſammen Guiden i und Schwabron Die Armee zählt alſo 45,600 Mann Linien ,8700 leichte

Infanterie und 7350 Mann Cavalerie. Die Feldartilles Sr. K. Hobeit dem Prinzen -Mitregenten ein großes rie, die bis jeßt ſchon 13 vouftåndig beſpannte Battes Feldmandver aus, bei welchem jedoch ein Oberfanos nier dadurch , daß der Schuß während des Padens (os. rieen zählt, ſol noch bedeutend vermehrt werden . ging, das Geſidit verlor und eine Verlegung am Arme Frantreid . erhielt. Durd eine f. Verordnung vom 24. Septbr, iſt in r e i. Algier eine Direction der Fortificationen ers Am 19. Auguſt hatte die erſte Berleihung des vont richtet wordenumfaffen , die das ganze ebemaligen Regentſchaft wird. DieGebiet Zahl der fämmtlicher Bes dem Sultan vor einiger Zeit creirten Ordens an die

feſtigungsdirectionenFranfreiche, die bisher 24 betrug, bóditen Civil . uud Militärbeamten ſtatt. DieZahl der wird dadurch auf 25 vermehrt; in Folge diefer Vermehs verliehenen Ordensdecorationen betrågt im Ganzen achts rung iſt die Anzahl der den Ingenieurſtab bildenden unddreißig. Dieſe Decoration beſtehtfür die erſteRiaffe, Dffiziere von 380 auf 400 erhdht worden. ftur berre n .

die dem Großweſſier, dem Kaimnafan , dem Seraskier und dem Kapudan - Paſqa verlieben wurde,in einem goldenen, ringsherum mit Brillanten beregten Medaillon ,

In der Sibung der Ståndeverſammlung vom 13. auf welchem der Namengjug des Sulians mit der Ins Det . gab der Landtagscommiffar davon Kenntniß, daß ſchrift: Niſdani . Ifticar, oder Zeiden des Ruhms, des Kurprinzen . Mitregenten Hobeit den Generalmajor zu leſen iſt. W å rttemberg. yon poßberg von der ihm proviſoriſch übertragenen Stelle eines Vorſtandes des Kriegeminiſteriums zu ents Se. Maj. der Rednig baben am 5. Juli dem groß . binden gerubt beſeelt båtten und weil Hochſtdieſelben dem Wünſche feien ,zwar ein gutes Bernehmenmit von den berzogl.'badenſchen Oberſten B. Frendorf, und am 26. Sept. dem großherzogl. badenſchen Oberſten und

verſammelten Ståndennach Méglichkeit zu befördern Commandeur der Artilleriebri gadeOberſt , v.enPariolane,lo gl ahme einer frůber iſchen ns ßherzo raufn und Comman . .hefr b entſta demgro Wiede wie deßhal der and te benen Mißbelligkeit vorzubeugen. Zugleich ertheil er

kraft beſonderer Ermächtigung die Verſicherung, daß die deur des Generalſtabs, Lynfer, das Commenthurfreuz verfaſſungsmåßige Ausfertigung der hier in Betracht ges zogenen Offiziersbefdrderungen inzwiſden erfolgt fei. *) s - An die Stelle des Generalmajor

v . foßberg haben

Se. Hobeit der Kurprinz : Mitregent den Generalmajor

. RIBIan d .

Petersburg , 28. Sept. Se. M. der Raiſer baben dem Obercommandeur des Hafens von Kronſtadt und

v. Heßberg bei dem Generalfriegødepartement zum dortigen Militárgouverneur , Viceadmiral Roſb now , ngungen während der Cholera - Seuche proviſoriſchen Vorſtande des Kriegsminiſteriums ernannt. für deſſen Anſtre ung ng ene De ft rei d .

Wiert, 4. Dctbr. Se. Maj. der Kaiſer baben den

der Dronu in jener Erhalt und die gelung Stadt und im Hafen , die brillantenen Inſignien des

ulerander - Nemofyordens und dem Commandeur der

n der baltiſchen Flotte, ViceadmiralGra : bisherigen Vicepräſidenten des Hofkriegsraths, General erſten Diviſio *) Ueber die früheren Berhandlungen in Bezug auf dieſen Ge: fen Heyden , für defſen Mübwaltungen während des genſtand vergl. Nr. 58. 64. 67 , der 1. M. 3 .

von ihm geführten Commando's der Escadre im mittela

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ländiſchen Meere, ſo wie während der Zeit, wo die daß die von dem Feinde 'angegriffene Poſition unvers Cholera in Kronſtadi graffirte, das Großkreuz des St. züglich geräumt werden fann. Die Front , die Achie Wladimirordens 2r Klaſſe verlieben .

- Der Chef vom Stabe des erſten Infanteriecorps, ift an die Generaladjutant Fürſt Gortſdafoff Ill., III der wegen Stelle des Generaladjutanten Grafen Toll,

und die Directionslinie find die Sonſtructionslinien

und das bewegliche Encadrement von allen Bes

wegungen eines mebr oder weniger betråchtlichen Gorps. Ihre Einrichtung und Erhaltung müſſen auf einer bes ſeiner zerrütteten Geſundheit die nachgeſuchte Entlaſſung ftimmten Theorie beruben und Offizieren des Generals C

erbatten bat , zum Chef des Generalſtabs der activen t worden. r Der Generalmajor forche Armeeiſternann full zum Commandeu des Reibgarde , Rúraffierres

ſtabs anvertraut werden, welche von dem Terrain und den großen Manóvers Renntniß baben.

Um mein Syſtem des Encadrements deutlicher zu

giments und der Flügeladjutant Sr. Majeftat, Oberſt machen, wollen wir das Verfahren in einem Bataillon rů n wald , zum Commandeur des nowgorodſchen als Beiſpiel nebmeu . Der Commandant ertheilt ſeine ; Befeble und zeigt die Directionen an. Die beiden Ads iments ernannt Kuraſſierreg ndant worden. - Der Generalinte der erſten Armee, Generals

jutanten bewirken und überwachen die Ausführung; die

lieutenant Piragow , ift, auf ſein Anſuchen , wegen Hauptfúbrer, die Fahnen , die Fübrer jalonniren die .

Finien in Bataille und in Colonne. Ich nenne alle dieſe

völlig zerrüiteter Geſundheit, des Dienſtes in Onaden

Peute das Encadrement des Bataillons . Id wende

entlaſſen worden.

alsdann denſelben Mechanismus auf die Diviſion an,

welche die Einheit der Bewegungen des Armeecorps und der Armee ſelbſt iſt, und in welder ich jedes Bataillon

Ueber die Mandvers eines Armeccorps Infanterie. ( Fortresing. ) Wenn die Infanterie in eine Mandvrircolonne von mehreren Bataillonen formirt iſt, ſo wird ſie gewöhnlich durch die finie der Führer geleitet. Dieſe erbålt ſich genau gerichtet, wenn es das Terrain erlaubt ; wenn fich dieſes entgegenſtellt, ſo dient fie dazu , der Colonne die beabſichtigte Direction zu geben . Jd nenne dieſe

finie die adre der Golonne, weil ſich nach ihr alle Id habe einen Bewegungen dieſer Formation ridhten . Ich

wie die Protond eines Bataillons betrachte. Der Genes rallieutenant commandirt unmittelbar.

Der Chef des

Generalſtabs jalonnirt die Schlachtlinie nach den Puncs ten, welche ihm gegeben worden ſind, und nach dem Ter. rain vermittelft Offiziere und Ordonnanzen zu Pferd ; er überweiſet die Front eines jeden Regimento dem Aides major, die jedes Bataillons dem Adjutant.. In einigen Secunden iſt in dem ſchwierigſten Terrain eine Front

von 8 bis 900 Toiſen abgeritten , gemeſſen und vers tbeilt, während der Generallieutenant die Bewegungen

des Feindes brobachtet.

Der Obef des General tabs

von dem Generalieutenant die neuen empfängt bierauf Directionslinien , welche auf dem Marſche vormårte oder rerlinie vorder Front und der Directionslinie des Mars růckwärts zu befolgen ſind, und diejenigen , welche die beſonderen Namen gewählt, um ſie nichr mit der Füb.

ches in Bataille zu verwechſeln . Die verſchiedenen Verånderungen , welche bei der Achfe eintreten fönnen , gew&bren für die Verånderungen der Front , für die

leßteren in gewiſſen Fällen erleben werden. Da alle Adjutanten zu Pferde ſein müfſen, ſo fónnen die erſten von jedem Regiment die Aides s majore bei dieſer Operas

Formationen auf allen Puncten diefer linie, für die tion erleben ; dann ſind die leßtéren bei dem Generalſtab

Die mit der Diviſion vereinigt und dienen dazu, die Verbindung Herſtellung einerneuen Direction große Leichtigkeit. vers Maffen folgen dieſen berſbiedenen Veränderungen den Regimentern zu unterhalten , welden fie attas mittelſt ſchnell ausgeführter Flankenbewegungen . Die ſchirt ſind. Ein Bataillonschef des Generalſtabs erhält den Zitel Fich ſehr leicht nach den beiden erſten Führern der Co. und verrichtet gewöhnlich die Functionen des Adjutans lonne. Die Adſe fann auch nach den Geſtaltungen ten der Diviſion. Ein Capitain iſt unter derſelben

Adſe fann eine gerade linie ſein ; alsdann bildet ſie

des Zerrains eine frumme ſein , wenn die Colonne ben Benennung jeder Brigade beigegeben ; der eine von ihs

Krümmungen deffelben folgt, oder die neue Linie nad chargirt nen fann mitden Functionen des Unteradjutanten Die Aides - majore der Regimenter , denſelben aufgeſtellt worden iſt.

werden .

Die Front und die Achſe ſtehen in ſehr innigen welche in der erſten finie ſind, dienen als Hauptfubs Beziehungen zu einander ; denn die erſtere nimmt den rer der Flügel und des Centrumo bei allen Manóvers Namen der zweiten an , wenn die Linie růckwärts ges und beſonders bei dem Marſdhe in Bataille. Id nenne brochen wird, und iſt ihr parallel, wenn ſich die Linie diere Offiziere des Generalſtabs das Encadrement vorwärts bricht. Auf der anderen Seite wird die Achie der Diviſion. zur Front , wenn ſich die Golonne durch eine Schwens Dicſelben Functionen mußten in einem großerent kung in linie formirt. Die Front und die Direcs Maßſtabe den großen Generalſtaben übertragen wers tionslinie ſind einander entgegengefest , aber ſich den . Die eine ihrer Sectionen würde beſtandig das immer gegenſeitig untergeordnet und müſſen fid in its Encadrement der Armee bilden . Am Tage der ren wechſelſeitigen Beziehungen begünſtigen. Die erſtere Schlacht wurde derChef des Generalſtabs beſonders die muß ſo viel wie möglich den Rüdzugsweg deden ; die obere feitung der Formationen und großen Bewegungen

Directionslinie muß ſo angeordnet ſein , daß fie von haben . Von der Gewandtheit und Tþátigkeitaller dies

den verſøiedenen Cheilen derSchlachtlinie erreicht und fer offiziere bångt beſondersdasGelingen der ſchnellen

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Manóvers ab, welche ohne Stützpunct und ohne feſte nåmlich für eine Bewegung des Feindes nach dem redis Pinien ausgeführt werden. Je zablreicher und geübter ten Flügel bin , wodurch er die Communicationslinie dieſe Offiziere ſind, deſto leichter wird die Ausführung bedroben würde. Wenn der General ſeine Mafſen HKI .

der großen Evolutionen, ſelbſt mit wenig mandvrirfåhis concentriren wollte, ſo würde er allen Bataillonen einen gen Truppen. Wenn man Bataillons - Encadrements gemeinſchaftlichen, ſo weit als möglich entfernten Punch båtte , welche eben ſo gut zuſammengefegt wåren , ſo

in der Verlängerung der finie Cg angeben . Er würde

würde man Conſcribirte und Nationalgarben den beſten

ſpåter andere Directionen in Iv und Hz geben , um die

Zruppen gegenüber stellen fónnen ; ihr Muth und die Truppen ihre Diſtanzen nehmen zu laſſen oder ſie en Anwendung des Bajonnets würden die Ucberlegenheit éventail in zv zu deployiren. Wenn endlich der Genes des Feuers"der geübteſten Truppen erſeßen . Dieſe wichs ral die Diviſion in Colonne formiren wollte, ſo würde tige Betrachtung verdient für den Fall erwogen zu wers die Achſe anfangs eine gerade finie CR CK ſein und erſt den , daß wir eine große Anzahl neuer Bataillone zu dann gefrůmmt und unregelmäßig werden , wenn ſie ſich

errichten hätten . Es iſt von hoher Widhtigkeit, daß dies auf dem Wege K fortbewegt 2c. Ich werde das Detail ſer bis jeßt unbefannte Dienſt der Offiziere des Genes

dicſer leßteren Mandvers angeben ; es bedarf keiner Ers

ralſtabs für die Zukunft zu ihren Verrichtungen gehöre. wähnung, daß das Reglement für deren Ausführung Hierdurch würde der Generalſtab hinſichtlich der Aus, führung der großen Kriegsoperationen wirklich die Seele

fein Mittel an die Hand gibt. Das bewegliche Encadrement der Diviſion iſt der

der Armee werden, wie er es in Beziehung auf alle Einſicht und Erfahrung einiger Dffiziere anvertraut; ich vorbereitende Anordnungen iſt. balte es für unnöthig , mein Syſtem unter dieſem Ges Es iſt bereits oben entwickelt worden, wie der Genes

ſichtspuncte zu rechtfertigen. Die Zahl dieſer Offiziere

ral auf einer unregelmäßigen Linie in durchſchnittenem Terrain die Diviſion aufſtellte; průfen wir nun im Detail die linien des Encadrements jener Formation. Man wird bemerken , daß die Bataillone * ) auf einer im Allgemeinen geraden linie ab geordnet ſind, obgleich die Front eines jeden derſelben eine beſondere Direction

iſt wenig beträchtlich; man fónnte dieß als einen Nachs theil betrachten und vielleicht fragen , was aus dieſem Encadrement werden wird, wenn einige dieſer Offiziere getódtet worden ſind. Hierauf iſt zu erwiedern , daß gegenwärtig feine Art ' von Encadrement beſteht, und daß die Alignements nur auf geraden linien , folglich

bat und mit ſeinen zunächſt ſtebenden Bataillonen ges

in ſehr wenigen Fällen ſtattfinden fónnen .

Wenn die

ringe vorſpringende und einwärts gebende Winkel bildet. Offiziere, weldje gegenwärtig durch Herumtappen das

Dieſe eingebildete linie iſt die wahre Front der. Divis Encadrement zu erhalten ſuchen müſſen, getödtet werden, fion; ſie wird den Offizieren des Gencralſtabs von dem ſo ſcheintmir der Nachtheil noch viel größer. Uebrigens Generallieutenant immer als die Grundbaſis der Poſis

gibt es nicht Brigadegenerale , Oberſten 2c., welche in

tion bezeidnet. Der Chef des Generalitabs , welcher der

Der Ausführung einer bekannten Theorie dicjenigen erſes

Diviſion auf das Terrain vorausgegangen iſt, hat daſs

ßen, welche fallen werden ? Man muß auch nicht glaus

ſelbe den Aides - majors der Regimenter zugetheilt und ben, daß die Truppen dieſer Methode , wenn dieſelben dieſelben zur Rechten der Bataiüone 1 , 4 11. 7 placirt.

bei den Manóvers angewendet und durch Unterricht ents

Hier wird die linie ab noch beſonders durch die rechten

wicfelt worden iſt, fremd bleiben werden ; os liegt in der

Richtungsfahnen des 2. , 5. 11. 8. Bataillons jalonnirt; in anderen Fällen kann die linie durch einige Gegens ſtånde bezeichnet werden , welche das Terrain in Lx Darbieten . Dieſe Baſis dient zur Conſtruction der Linien , ſie mogen wirklich oder eingebildet ſein, welche die Mas

Natur unſeres Geiſtes , von der Wahrheit ergriffen zu werden und ſich 311 vervollkommnen , indem man ſich übt. Die Chefs und Offiziere , welche das vorgeſdlagene Ents cadrement erſeßen ſollen, und die ſich nicht mehr auf ein Reglement ftůben könneit , welches fie maſdinenmäßig

nóvers beſtimmen . Wenn die Diviſion in entwickelter lernen , ſondern aus ſich ſelbſt denken und banden muffen, Ordnung vorrůcken ſollte, ſo würde die Baſis ab auf werden ſich mehr mit ihrem Handwerk beſchiffligen . Alle

den am meiſten vorſpringenden Theilen des Terrains Adjutanten werden bald fähig ſein , das allgemeine leidt zu berichtigen ſein; die linie würde ſich nach Maß. Encadreinent zu bilden. Wir in Frankreid) dürfen nid)t gabe, als man in die Ebene berabrückte, in cd und ef fürchten, Mangel an unterrichteten Offizieren zu haben , reguliren . Ebenſo wird der General die beiden Directions

linien des Marſches vorwårts und rückwärts anzei. gen . Die erſtere wird ſich in Cg befinden , wenn man fidh gerade vorwärts bewegen ſoll , oder in Ch , wenn

wenn man ihren Unterricht beachtet. ( Fortfegung folgt. )

M

i fcelle n .

man eine Sdwenkung maden wollte, um ſich der int [ Duell gerec.] Das erſte Befet gearn Duelle erließ sein: von Frankreich, als Tein Günſtiing la Chataigneraie parallel zu nähern. rich II., König XY befindlichen feindlichen, Front Die zweite wird in Cg ' fein um ſich ſeitwärts der Rich- in einem Zweifampfe geblieben war . Es batte aber die Folge, daß den nächſten Jahren gegen1000Männer daſſelbe Shidſal hate tung , in welcher die Diviſion angefoinmen iſt , zurück in ten . Karl IX, und Heinrich III. erließen gleiche ſtrenge Verbote mit zuziehen . Der General wird noch eine zweite Direction

Ch ' für eine der wahrſcheinlichſten Unterſtellungen geben,

gleichem Erfolge. Während ihrer Regierung kamen gegen 800 auf

Polche Art-um's Leben . Heinrich Iv. milderte die barten Ber: ordnungen , und man ſchlug fich weniger. Richelieu (därfte fie auf's

Neue, und die Duelle fanden unter ſeinen Fenſtern ſelbſt ſtatt. *) Siehe Plan I. ( Beilage zu Nr. 78 der ü. M.3. ) Redigirt unter Verantwortlickeit der Ücriagebandiung: T. 23. Peste in Dårmſtadt und in deſſen Origin gedrudt.

Samſtag,

Nr. 87 ..

29. Oct. 1831.

BUTIKLI

S

M itar - Zeitung. . Allgemeine Mil B

a

oe

die freie Bewegung der Militårınacht; die durch dieſent

11 .

Am 26. Sept. wurde in der 1. Rammer der Stånde Etat alimentirte Maſſengeldertaſſe bot , ohne Aufſehen die Bernthung über die Adreſſe der 2. Rammer , die 311 erregen, die Mittel bierzu dar, fie erfüllte ihren Zwed Radweiſungen des Milie åretats von 1827 für kategoriemäßige Anſchaffungen , ſie diente zugleid) bis 1829 betr. * ) vorgenommen. Nachdem ſich der zum Betriebskapital, und bei der Thronbeſteigung des

Gencimerath v. Theobald über die Form der Kriegs. ießt regierenden Großherzogs, war man im Stande, kafſerechnungen geäußert hatte, nahm der Regierungs: 45,000 fl. aufzuwenden , die bis jetzt nodh nichterſetzt commiſſár, Generalieutenant v. Schäffer, das Wort ſind. Dieſer Durchſchnittsetat nebſt feiner Maſſengelders und bemerkte: Der Militáretat, der ſeit dem Jahr 1819 faſſe bat ſelbſt im Anfange dieſes Jahres ebenfalls ohne auf 5 landtagen genehin gebalten worden iſt, war auf Aufſehen Vorfebrungen möglich gemacht, die ſonſt wobl vicljährige Durdiſchnit tsberechnun baſirt, undwar båttenunterble gen müſſen iben . Der Militäradmin ſelbſt ein Durchſchnittsetat; die dafür erforderlichen tion fann es durchaus gleichgiltig ſein , ob ſolcheiſtra. eine Summen wurden nach ſtattgehabter Prüfung bewilligt, Maſſengelderkaſſe zu verwalten hat oder nicht, im Ges

und der Militäradminiſtration lag o6,nicht allein den gentheil, ſie wird ſich im leşteren Falle erleichtertſehen, InufendenDienſt damit zu beſtreiten , ſondernauch die fie wird keineVorſchüſſe mehr geben, weil ſie aus Man, damit in Verbindung ſtehende Mafſengelderkaſſe zu uns gel an Fonds feinegebenkann ; ob aber die Beweglichs terſtüßen und zu dotiren. Das Syſtem eines Durchkeit derTruppen dabei gewinnt, iſt eine andere Frage, ſchnittsetats gründet ſich auf Kategorieen oder Dauerzeis Wenn welche übrigens die Regierung beherzigen und entſcheiden mag. " durch die Adreſſen der 2. Rammer gegeit -

ten der Armatur, der Montur und Remontirung 2c. -

Die Bedürfniſſe des Soldaten ſind nad) den jetzt vors

die Militäradminiſtration undgegen mich, den ſogenanns

herrſchenden Grundſåpen vielfältig , denn außer dem

ten verantwortlichen Chef derſelben, Beſchwerde geführt

Sold, der Naturalverpflegung ,der Kleidung und Bes weder wird , ſowillführliche zu rechtfertigen wird manſichUeberſchreit wiſſen; man hat ſich ungen, noch willführliche

waffnung , der Medizin und Hoſpitåler , wird derſelbe

gegenwärtig faſernirt, wo er ſonſt bei dem Bürger eins Ausgaben vorzuwerfen , und wird ſolches aftenmäßig feine Adminiſtration vorherſehen kann, berrn in Bezug auf das Perſonelle, auf die Organiſas

quartiert war; die geringſte Verånderung der effectiven beweiſen. Wenn die Befehle des Regenten und Kriegss Stårfe, welche alterirt dieſe Rubrifen ; wird der Stand vermehrt , ſo

tion, auf die Ausbildung, die Inſtandhaltung, und auf

werden ſolche erhöht, das heißt, überſchritten , und wer

das Materielle der Truppen , von Seiten der Militárs

wil mit Billigkeit behaupten , daß dieſe Ueberſchreituns adminiſtration nicht mehr befolgt werden ſollen , ſo muß gen widführlich ſind, wenn die Umſtände, wenn Befehle dieſerbalb durch ein Geſeß oder durch eine Verordung des Kriegsberrn ſie rechtfertigen ? - Fünf Stånbewers die Kriegsverwaltung angewieſen werden , und dann ſammlungen, wenn ſie gleich die Zotalſumme berabgeſett fann der Chef der Kriegsverwaltung verantwortlich ſein. zu ſehen wünſchten, haben dieſen Grundſatz anerfannt, Eine ſolche Verordnung, ein ſolches Geſek liegt indeſſen nach dieſem Grundſatze hat das Kriegsminiſterium ſeit nicht vor , aber erweiſen kann man, daß es nach der Jahre 1819 adminiſtrirt, und wo iſt ſeitdem eine noch bio jeßt beſtehenden Militárverfaſſung nicht einmal dem abåndernde Vorſchrift von Seiten des Kriegsberrn oder voin Kriegšininiſterium allein abhängt, dieſe oder jene -

der Regierung erfolgt? Niemals! Und das Kriegsminis Rubrik zu vermindern oder zu vermehren , denn nodi

müſſen die Befehle des Kriegsherrn befolgt ſterium verwaltete die ihm bewilligten Gelder mit eben gegenwärtig werden, die der Verwaltung entweder unter böchſter Uits

der Gewiſſenhaftigkeit, mit eben der Sparſamfeit in den

Jahren 1827 — 1829, wie in den Jahren 1819–1826 ; terſchrift oder durch das Organ des boben Generalcom —! damals wurde die Adminiſtration belobt, gegenwärtig, mando's zugehen; ſo war es , ſo iſt es noch jeßt im Jahre 1831 , bitter getadelt.

-

In den Grundfäßen

und ſo wurde mir im Jahr 1814 die Militäradminiſtras

tion von dem höchſtſeligen GroßherzogKarl übertragen, eines Durchſchnittsetats" lag bisher für den Kriegsherrn ſo wurde ſie von dem höchſtſeligen Großherzog Ludwig *) Bergl. Nr. 56. 67, 70. der 4. M. 3.

beſtätigt; mit dieſen Grundprinzipien trat ſie mit der

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Berfaſſung ohne Aenderung ing conſtitutionelle Leben ; dhene Wunſd in lande iſt, die Nusgabe für das Mis ohne ſeitdem widführlicher Ueberſchreitungen, ohne wills führlicher Ausgaben, ohne ungeeigneter Manipulationen beſchuldigt worden zu ſein ! -- Še . Durchl . der Fürſt zu Fürſtenberg: Wenn ich die zahlreichen Rügen übers

litår möchte ſtreng auf das beſchränkt werden, was die Bundespflicht durchaus und unerläßlich fordert. Dieſe allgemeine Volfsſtimme iſt auch wirflich meines Erach tens eine volwid)tige Aufforderung für die Bolfsvertres

blide,, welche die zweite Kammer über die Nachweiſuns ter, über die genaue Einhaltung des Militårbudgets mit .

gen des Militáretats von 1827 – 1829 aufgeſtellt hat, ſorgſamem Auge zu wachen. Wenn ich nun dieſer Ges ſo finde ich unter denſelben einige, bei denen es mir ſichtspuncte folge, ſo werde ich zu meinem wahren Bes ſcheint, als wäre eine weit getriebene Strenge geübt dauern gendtbigt, inebreren mißbilligenden Beſdlüfen

worden. Von dieſer Meinung ging auch Ihre Budgetse der anderen Kammer beizuſtimmen. Doch erachte ich der Billigfeit angemeſſen

commiſſion aus , und ſie hat in dem Berichte die Gründe

angegeben , aus denen ſie bei mebreren Puncten auf den

, daß , es mag sun die Form der Beſdhwerde oder des Tadels gewählt werden , jedenfalls

Beitritt dieſer hohen Rammer nicht antrågt; dagegen die Beſchwerde oder der Tadel nur gegen die Verwal. trete ich im Gefühle der beſchworenen Pflidt mit Ihrer tung, nicht gegen die Perſon des in ſo vieler Beziebung Commiſſion einer anderen Reibe der aufgeſtellten Rügen verdienten und adytungswürdigen Chefs des Kriegsmis mit voller Ueberzeugung bei. Wasmich in Hinblick auf niſteriums gerichtet werde. Es hat dieß zwar den Schein die letzte Klaſſe beruhigt, iſt die Betrachtung, daß die der Inconſequenz; allein dieſe ſcheinbare Inconſequenz

Verhitniſſe der Militäradminiſtration auf eine Weiſe wird durch die wirkliche Inconſequenz der Stellung auf ſich geändert haben , welche uns die beſte Bürgſchaft geldſt, in welcher ſich bisher die Kriegsverwaltung gegen gibt , daß zu gleichen Erinnerungen fünftig fein Stoff das Kriegscommando befand. Zur Entſduldigung des mehr vorhanden ſein wird. Dieſe nåmliche Betrachtung

namentlichen Shefs der Kriegsverwaltung ſpricht die bis,

iſt es auch, welche mich beſtimmt, bei der Prüfung der berige, böchſt mangelhafte Einrichtung in Bezug auf die Nadweiſungen des Militáretats der vorangegangenen Verantwortlichkeit bei derſelben ; eine Einrichtung , die Finanzperiode einen geringeren Grad von Strenge eins mit unſerer Verfaſſung ganz unvereinbarlich iſt, und treten zu laſſen , als im umgefehrten Falle geſchehen nicht ferner beſtehen darf. Daß hierin eine beſſere Orda würde ic. – Staatsrath Froblich : Unſere Commiſſion

nung eingeführt werde, iſt auch der weſentlide Zweck

hat über den Gegenſtand unſerer heutigen Discuſſion im Ganzen ſchonendere Anſichten geltend gemacht , mildere Anträge geſtellt. Ich freue mich deſſen, weil ich die gros Ben Verdienſte des Präſidenten des Kriegsminiſteriums

der Beſchwerde; indeſſen darf ich doch, als Abgeordnes ter, als Volfsvertreter, der immer Recht und Wahrheit vor Augen haben ſoll, nicht bergen, daß in Hinſicht meha rerer Ausgabepoſten der Chef der Militárverwaltung

um die Wiederherſtellung der Dronung im Verwaltungs, ſeine Stellung in unſerem conſtitutionellen Staate mir

und Rechnungsweſen des Militars , ſeine Gewiſſenhafs tigkeit, ſeine ehrenwerthen Grundſåße und Marimen aus eigener früherer Dienſterfahrung fenne. Wir müſs ſen der Zeit und den Verhältniſſen, die hinter uns liegen, und die wir alle fennen,, Rechnung tragen, wir dürfen von einem Manne nicht mehr fordern, als er nach dies ſen Verhältniſſen leiſten konnte. Wir müſſen ihn , wols len wir anders conſequent, geredt und billig fein, nicht Allein mit auffallender Strenge behandeln, während ges

nicht gehörig beobachtet zu haben ſcheint. Rubmvol iſt der Muth auf dem Schlachtfelde, den der Herr General ſo oft bewieſen bat, herrlich iſt aber auch der Muib , im Stabinette durch ſtandhafte Weigerung, mit Gefahr der regt Dienſtentlaſſung, an den Tag gelegt. Dieſer Muth Test

rade in ſeiner eigenthümlichen Stellung, dem Kriegsberrn

und Verwalter im Staate genannt werden kann, indem

den übrigeu Verdienſten den ſchönſten Kranz, die Bürs

gerkrone auf. Im Commiſſionsberichte wird geſagt, der Souverain fei der oberſte Kriegsherr; dieſes iſt er aber in feinem anderen Sinne , als er auch oberſter Richter

gegenüber , manche Entſchuldigungsgründe liegen , die er die Fülle der vollziehenden Gewalt in ſich vereinigt. andere , ebenfalls verantwortliche Staatsbeamten nicht Da er aber auch als Kriegsherr über alle Verantworts in Anſpruch nehmen fónnten . Es mag genügen , wenn

lichkeit erhaben iſt , ſo muß nach der Verfaſſung noths

Widfúbrlid)feiten, wie ſie nicht zu verfennen ſind, fünfs wendig der Chef der Militárverwaltung, den er ernennt,

tiąnicht mehr ſtattfinden, und derPräſident desKrieges ebenſo gut, wie die Chefs deranderenVerwaltungen , miniſteriums, durch unangenehme Erfahrungen aufmerks für Alles verantwortlich ſein. Die Gereße, namentlid ) ſam gemacht, wird von ſelbſt bedacht ſein , ſein Dienſts Bas Militårbudget , ſind die unverbrüchlichen Normen

verhältniß ro firiren zu laſſer, daß die Verantwortlichkeit, für ſein Benehmen. ' Nach dieſen Grundråben werden die man ihm begehrt, und die ihm allerdinge obliegt, meine Abſtimmungen ſich richten. nicht illuſoriſd, bleibe. – Frhr. v. Wefienberg.: Die

Großbofineiſter

B. Berkheim : Was die Rügen betrifft, die man über

Beurtheilung der Nachweiſungen der Militárverwaltung die Vergangenheit aufſtellen will, ſo haben dieſe eine

iſt allerdings in der anderen Kammer mit ausgezeichnes beſtimmte Grånze, die nicht überſdritten werden darf, ter Strenge ausgefallen . Dieß konnte beim erſten Aus wenn man ſich conſequent bleiben wil.

Dieſe Grenze

genblicf um ſo mehr befremden , als der Chef der Mis iſt das Jahr 1828. Was jenſeits dieſer Grånze geſucht

litårverwaltung auch in der anderen Rammer große wird , iſt durdsaus unrichtig geſucht, weil die Kammern

Achtung genießt, und ſeine Verdienſte , ſeine Einſichten, vom Jahr 1819–1828 das bisher beſtebende

Verhältniß Rechtlichkeit und Ordnungsliebe anerkannt ſind . Allein - mag es auch durch Stillſchweigen geſchehen ſein der Hauptgrund jener Strenge iſt, wenn ich nicht irre, beſtåtigt haben . Damals war der Zeitpunct, wo man

darin zu ſuchen, daß es der augemeine, laut ausgeſpros mit Muth båtte auftreten und ſagen können , daß der

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Präſident des Kriegsminiſteriums verantwortlich ſei. Ich authentiſch interpretirt wurden , und wolle im Gefühle habe keine Stimme gehört in beiden Kammern, die ſich mit Kraft und Energie ausgeſprochen båtte. Was das

der Erkenntlid)feit für dießmal ausnahmsweiſe von dem

Grab zudedt, darüber wird nicht einem Maun die Vers

Gebrauch machen."

Rechte der Anflage gegen den Kriegsminiſter feinen

antwortlich feit aufgeladen werden können , der ſchon ſeit fünf Jahren von aller Verantwortlid )feit freigeſprochen

Spanien .

war. -- Nachdem nun noch mehrere Vorträge zu Guns ſten des Chefs der Militäradminiſtration gebalten wurs

Die gegenwärtigen Streitfråfte des Königreichs beſtehen aus 11 Regimentern fönigl. Garde , zu etwa

den , beſchloß die stammer :

nåmlich aus 37,200 Mann Infanterie, 7200 Mann Gas

16,500 Mann , und aus 52,480 Mann finientruppen,

1) in Bezug aufdie erſte Adreſſe 1) Adrerie der 2. Sammer, valeric, 5180 Mann Artillerie zu Fab, 300 Mann Ars

und zwar aa) hinſiditlich der Beſchwerdeführung gegen die Militäradminiſtration und ihren verantwortlichen

tillerie zu Pferbe, 800 Mann Trainſoldaten und 1800 Mann Sappeure, Pionniere ?c. Dazu fommen noch 42

• Chef - dem dortſeitigen Beſchluſſe nicht beizutreten ( der

Regimenter von Provinzmiligen, welche einen Activbes

Freiberr v . Weſſenberg und Profeffor Zell ſtimmtenfür ſtand von 80,000 Mannausmachen ..Alle dieſe Truppen den Antrag der 2. Kammer ), dagegen b ) die Mißbillis werden zurBeratung für die Feſtungen, Provinzen und gung der Kammer über die bei einigen Poſitionen bes merfbaren wirklichen Etatsüberſchreitungen , in ſo fern ſie auf unvollſtåndigen Voranſchlagen beruben , oder

Inſeln verwendet. Rußland. Petersburg , 1. Oct. Se. Maj. der Kaiſer haben

durch einen vom Zwecke nicht ſtrenge gebotenen Mehrs

aufwand berbeigeführt worden ſind, auszuſprecheit, und den General von der Infanterie, Generaladjutanten deßhalb die ebrerbietigſte Bitte an Se . Ronigl. Hobeit Baron Roſen I., zum Commandeur des abgeſonderten den Großherzog zu richten , für die Zufunft bei der Mis ' faufa fiſchen Corps , den Generalmajor Stegelmann I., litarverwaltung einen ſtrengen Haushalt eintreten zu der die in Petersburg verbliebenen zweiten Bataillone

der 1. Garde - Infanteriediviſion und die Gardeequipage 5

Taſſen ;

befehligt , zum Commandeur des leibgarde - Jágerregis

2) in Bezug auf die zweite Adreſſe, enthaltend die Bitte um mehrere Verbeſſerungen in dieſem Verwal: mente , und den Generalmajor Walch o w s f' y zum tungszweige ,

- dendafelſt geſtellten Anträgen , mit Oberquartiermeiſter des abgeſonderten faufa fiſden Corps ernannt.

Ausnahme des 5ten , beizutreten ; 3) in Bezug auf die dritte Adreſſe: a) dem Antrage,

- Durch Allerhöchſte Reſcripte vom 23. u. 25. Sept. haben Se. Mai. der Kaiſer dem Commandeur des itent -

den Ausgaben der Militåradminiſtration von der Buds Infanteriecorps , Generaladjutanten und General der getsperiode 1827 1829 im Allgemeinen die Genehmi: Infanterie, Grafen Pahlen, und dem Generaladjutans gung zu ertheilen, beizutreten, dagegen b ) der unter b

teit und General der Infanterie, Grafen v . Toll , den

enthaltenen Bitte an Se. k. Hoheit den Großherzog, St. Andreasorden , dem Chef des Generalſtabs der erſten für den Erſaß mehrerer Poſten Sorge tragen zu laſſen , Armee, Generallieutenant Krarlowsky , die diamans nicht beizutreten , aber Höchſtdieſelben unterthänigſt zu

tenen Inſignien des St. Alerander . Newsfyordens, dem 5

bitten, wegen unbegründeter Abgangoverrechnung eines Generaladjutanten , Generallieutenant Fürſten Gorts Kapitals von 4000 fl. dieſen Poſten zum Behufe des Er: id a foff III., den St. Alerander-Newskyorben, dem ſages einer nåberen Recherche durch Hodſtdero Staatss Generaladjutanten Baron Roren und dem Commans .

miniſterium unterwerfen zu laſſen u . 1. w.

Holland . Durdh fónigl. Beidhluß vom 7. Debr. wurde an der

direnden des 2 ten Infanteriecorps , General Baron Greuz, den St. Georgenorden 2r Klaſſe und dem Com . mandeur des Grenadiercorps , General Fürſt Sdas

Stelle des Generalieutenants Gort: Heiligers der doffskon I., den St. Wladimirorden ir Klafe zu bisherige Commandant der Provinz Nordbrabant, Ses verleihen geruht. 2

neralieutenant Vermaſen , zum Chef des 2ten großen Militárcommando's ernannt; er wird ſein Hauptquar.

tier zu Zutphen aufſchlagen . Zum Commandanten von

Ueber die Manóvers eines Armeecorps

Nordbrabant iſt dagegen der bisherige Befehlshaber von

Infanterie.

Nymwegen , Generalmajor George , und zum Toms

mandanten in Nymwegen der Generallieutenant Howen

( Fortſegung . )

Die Verreßung bat bei den Protons eines Batail,

beſtellt.

lons Schwierigkeiten, weil ſie bei allen Plotonscommans danten einen Grad von Einſidot und Aufmerkſamfeit Auf die Anfündigung der Regierung in Betreff der erfordert, welcher ſich nicht immer vorfindet. Bei der angefochtenen Militärernennungen ( f. Nr. 86 dér Verſeßuug der Bataillone wird nicht derſelbe Fall eintres 4.M. 3.) hat die Kammer beſchloſſen , an den Kurs ten : denn die Stabsoffiziere, welche dieſelben gewöhnlich Rur beiſen .

prinzen - Mitregenten eine Adreſſe folgendes Inhalts zu erlaſſen : ,, Man danfe für die in Betreff der Militars

commandiren , bieten eine hinreichende Gewähr. Außers dem fteben dieſe Truppenfórper unter der Oberaufſicht

ernennungen gefaßten Beſchlüſſe, wodurch die bisher einer gewiſſen Anzahl von Generalen, Oberſten, Genes

undeutlich ausgegebenen Paragraphen der Verfaſſung ralſtabsoffizieren , welche ihre Sorgfalt unmittelbarer

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auf das Bataillont, weidies ten gegebenen Befehl volla ausführen ſehen, beſteht darin, die geraden Rotten zwis zieht und auf dicjenigen , welche denſelben wiederholen, fchen die ungeraden einzuſdalten, und die erſteren hinter richten fônicii. Die anderen Bataillone haben nur die

die letzteren zu placiren . Dieſes Einſchalten gedah auf

ihnen zur Redten und l'infen ſtattfindenden Beweguns folgende Weiſe : die Glieder wurden auf einen Schritt gen nachzuchnien. Es liegt daber fein Grund vor, an3 Abitand geoffiet, die ungeraden Notten machten alsdann ivelchent man die Verſe 13 1111g der Maſſen nicht ans

rechtdum , die gernden Rotten traten darauf einen Schritt

nebpicn ſollte, ſowohl in Fillen einer abſoluten Noths rechts rückwärts, maditen rechteum und ſchoben ſich zwis ) ſdhen die ungeraden Rotten ein. Die Bataillone waren wordisfeit, als auch in allen derjenigen, wo ſie nurslid iſt und die Mandvero nofürzt.

Der größere Theil der

auf dieſe Weiſe auf ſechs Rotten formirt. Ich ließ die

i: dein Reglement Truppen in dieſer Ordnung marſchiren. Die Rotten rúd , Zaftifer empfehlen, fie. Auch iſt ſie in der Garalerie aufgenommen worden .

Ich habe sie im

ten mit der größten Peidytigfeit ein und aus ; die Bas

Striege bei allen ciligen Manóvers , beſonders bei der

taillonte nahmen nicht mehr Ranuncin , als wennt ſie in Sdyladtordning formirt wiren ; ſie bewahrten viele

Bewegungen auf's dritte Glied angewendet, ſo wie bei

allon Formationen ridwarts , bei Donjenigen auf ons Centrum 11110 bei den mården der Colonne auf dein Nuofzuige.

Ordnung und Feitigkeit, verbunden mit einer Bequem , lichkeit und Freiheit, welde 'niemals die Golonne dars bietet . Der andere Marſch war in der alten Garde

Ebou ſo bin ich) der Anſicht , daß man die Maſſen , in Gebrauc ). Man duplirte die Sectionen , die zweite . rechts von der erſten ; man batte demnach vier Mann in anf's dritte Glied formirt, alle Bewegungen ang führen lafian folle , welde fie inacheit, um fid) zurücfzuzie:

bent, un fid) auf ein Ploton des Centrums der Golonne

der Front, weil die Garde damals ſich auf zwei Glieder formirte. Wenn man die Schlachtlinie herſtellte, blieben

zu formiren, um die Front zu verändern u . Vermittelſt die Plotonscommandanten ſtehen und ließen aufſchließen ,

ciner halben Mendung ſtehen die Truppen bataillons ,

die zweiten Sectienen rückten alsdann in den Zwiſdens

weiſe in verſetzter Ordnung, vermittelſt einer neuen hals rnuiu ein , welder frei blieb . ben Wendung madjen ſie Front auf's erſte Glied und

Wenn die Garde im Marídie ſich in Colonne fors

ſtellen die frühere Ordnung wieder her. Auf dieſe Weiſe mirte, mußte man zu einer Zwiſchenbewegung ſeine Zus vermeidet man die von vielen Taftifern getadelten Contres fludit nehmen , um das Ploton wieder berzuſtellen , ebe mårſche , die gefreuzten Bewegungen , die Zeitverluſte.

es in linie aufmarſchirte. Id half dieſem Nadytheil ab,

Dieſer fehr nützliche Marſch iſt bei den Bewegungen des indem ich die zweiten Sectionen linfs von den erſten dus

Rücf3198 unſdåsbar und fann hier durch nichts erſekt pliren ließ. Wollte man nun im Marſchedie Protons werden . Ich babe ihu oft im Kriege ausführen ſehen, formiren , ſo zog die Spitze einer jeden Section ein we. faſt wider den Willen derjenigen , welche ihn anwendeten . nig rechts und links , jede marſdirte in linie auf und

Id bediente mich deſſelben ſelbſt während des Rückzugs die Plotonscolonne war gebildet. der Arrieregarde im Jahr 1813 von Peipzig bis Erfurt,

Bei Sturmangriffen fónnen ſich Deboucheen yon ſehr

und zuweilen im Jahr 1814. Durch eine einfache halbe geringer Breite öarbieten, wie z. B. Straßen und Bres

Bendung ſtellte ich mich mit der Front gegen den Feind ſchen in Verſchanzungen, Mauern oder Hecken ,in welche auf und entwickelte mid , auf jeden beliebigen Punct der

man nur mit ſehr ſchmaler Front eindringen kann. Es

Colonne, was in einem åhnlichen Falle das nůblidſte Manóver iſt; und indem ) ich mich durch eine zweite halbe Wendung wieder nach und nach in Marſch lebte, fonnte ich das Gefedyt bis zum leßten Augenblice verlängern. Man beflagt ſich nicht ohne Grund über die zahl:

ſdeint vortheilhaft, alsdann mit verdoppelten Gliedern auf die eine oder andere Art anzugreifen und die Trups . pen an dieſes Manover zu gewöhnen. Ich ließ diefen Maríd mit duplirten Sectionen lange úben . Zu Nancy war ſie die gewóbuliche Marſchordnung reichen Nachtheile des Flanfenmarſches, wo ſīdh die der fånigl.. Chaſſeure geworden, wenn ſie zum Manovris Infanterie bis ins linendliche verlängert und mehr als ren marſcirten , wobei ſie auf einer großen Strecke ſehr das Doppelte des Terrains einnimmt, welches ſie in linie ſchlimme Wege zu paſſiren batten. " Der ganze innere beſetzen kann. Dieſer Fehler widſt im Verbältniß der Mechanismus gelang vollfommen . Zuweilen wurde auch Menge der Truppen , welche ſich auf dem Marſde bes dieſe Bewegung mit duplirten Protons ausgeführt, um finden . Abgeſehen von der übermißigen Ausdehnung in bei dem Anlangen auf dem Uebungsplaße die Pleſions bein Inneren der Bataillone, gewinnen dieſe zuletzt ſolche (Diviſionen ) zu formiren und alsbald in Maſſen zu Abſtånde von einander, daß es unmöglich wird, ſie in manovriren . Id Ich überzeugte mich dann, daß dieſe Marío

Schladitlinie zu formiren. Die Märſche in Colonne wers ordnung viele Vortheile Barbot . den indeſſen in engen Wegen und über coupirtes Ters

Wenn es ſich zufällig ereignet, daß das ſo in redhe Gliedern

daß ſich die rain unmöglich, wo die Menge von Hinderniſſen nicht marſchirende Bataillon dergeſtalt auſgeſchloſſen wäre, dem Puncte , an geſtatten , ſich einen Weg durch dieſelben zu bahnen . Das Notten berühren , ſo muß man daſſelbe, je nad rou , rechts oder links gegen gibt es wenig Wege, auf welchen nicht ſechs Nots

welchen ſich der eine der Flügel anlehnen

ten durchformen fónnten, ſelbſt an den engſten Stellen ,

deployiren . Die Sectionen rollen ſich dann nach der entgegengea Teßten Seite hin in Marich ; die Flügelfection bleibt auf der Stelle und jede andere rückt in ihre čücke, nach Maßgabe als fir frei

wie z. B. die Brücken , Strafen, Defileen 2c. Der Flankenmarſch ſechs Mann boch fann auf folo · wird. Dieſer Fall ereignet ſich jedoch nur ſehr ſelten.

gende zwei Arten geſchehen. Die eine Art, welche ich

( Fortſeßung folgt. )

bei den polniden und weſtphäliſchen Regimenteru babe Riedigirt unter Verantwortlicgkeit der Verlagehandlung : C, W , feste in Darmstadt und in deſien Difijin gedrudt.

Mittwoch ,

2. Nov. 1831.

Nr . 88 .

Allgemeine

Militar - Zeitung.

Ba De 1 .

tigung im Allgemeinen erflårt, dabei aber aud haupts

gehabt. Ehre, Erhalt Militår im Grund h dasühls gung, die Weſenbung ſei die Augebedin des Ehrgef eit Der den Ständen vorgelegte Geſegesentwurf über fächlic die Dienſtpragmatit für die Offiziere Teßt dieſels des Soldaten ; ſie müſſe ihn zunädiſt für die Beſchwer ben mit den Civildienern in eine möglichſte Rechtsgleich- lidhfeiten und Gefahren ſeines Standes entſchädigen . beit , ohnedaß dabei auf das militåriſche Diſciplinars Durch Schlåge würde die Ehre gebrochen und erſtickt, verbåltniß zu viele Rücfidt genommen wäre. Wie im Givilſtaatsdienſte, wird die Anſtellung bis auf den Ses

zwecmåßig er Strafen zu ſubſtituirend an Diſciplin nicht tónne werde Die militariſche fehlen. dafür es nicht

condlieutenant herab erſt nach fünf Jahren unwiderrufs darunter leiden, ſo wenig, als ſie durch Abſchaffung der lich , wobei ein Feldzug für zwei Dienſtjahre berechnet ehemals lebhaft beſtrittenen Spißruthen gelitten habe. — wird.

Vor Ablauf der fünf Dienſtprobejabre fann die

Unſere Truppen båtten überal, wo ſie ſich zeigten, durch

Entlaſſung unbedingt erfolgen. Die nach dieſer Zeit eins ihr Verhalten ſich bewåhrt, und mit Ruhm geſtritten ; tretende unwiderruflichkeit der Anſtellung hebt ſich auf, ſie würden ſich freuen , wenn man ſie einer Züchtigung wenn der Angeſtellte als Auslånder in einem Staate

enthebe , die eines freien Menſchen unwürdig ſei, und

conſcriptionspflichtig wird , mit dem Baden in Vertrås feinen Orbener mehr treffen follte. Auch der Gebeis gen ſteht. Die Entlaſſung kann nur auf Urtheil wegen merath Frhr. v. Rúdt " ſprach ſich ungefähr in dieſem Vergeben erfolgen , welche das Geſeß vorſieht. Dabin Sinne aus . gehört auch unverbeſſerliche Sittenloſigkeit, leichtſinniges , Belgi e n . muthwilliges Sduldenmachen in Abgang alles eigenen Vermögens, und fortgereşte ſchwere Dienſtnachläſſigfeit. Durch einen königl. Beſchluß vom 22. Septbr. ſind

Es mujen jedoch mehrere ſtufenweiſe eintretende Cor: rectionsmittel vorangehen, und der Antrag auf Entlaſs fung fann nur von einer aus Offizieren mehrerer Grade zuſammengeſetzten Behdrde ausgehen. Bei der Penſiong. beſtimmung wird nicht nur das Alter , ſondern auch vors zuglid die im Felde erhaltenen Verwundungen berücks ſichtigt, und nach Maßgabe , z. B. bei Verluſt ganzer Gliedmaßen , ein Viertheil Zuſchuß zu dem gewöhnlichen

der Brigadegeneral $. Hane van Steenhuyſe zum Generaladjutanten, die Brigadegenerale Marquis von Chaſteler und Goblet, ſo wie der Oberſt Priffe zu Adjutanten Sr. Majeſtåt ernannt worden. -- Ferner Brigad egenes

hat der König den Oberſten Ny pels zum ral ernannt.

Deſt reenthält i dy. folgenden intereſ. Der Deſtreidy. Beobachter

Penſionsbetrage gegeben. Der Nürnberger Correſpons ſanten Nefrolog : ,, Das F. t. dſtreichiſche achte Huſarens dent, welcher dieſe Notizen mittheilt, bemerkt weiter : regiment Herzog zu Sachſen -Koburg hatte am 19. Auguſt 2. Die Beſtimmung , daß Unteroffiziere nach acht tabellos d . J. den Verluſt des , ſowohl an Lebens , als Dienſts ſen Dienſtjahren Anſpruch auf Anſtellung zu Offizieren alter alteſten Kriegers des activen óſtreichiſchen Heeres , 3

baben rollen , verdient allen Beifall , dagegen wird an Dem Geſegedentwurf ausgeſtellt , daß darin von einem

vielleicht aller activen Heere Europa's , zu betrauern ,

Eid der Offiziere auf die Verfaſſung feine Rede iſt. “

kann ; denn er erreichte ein Lebensalter von 96 , und ein Dienſtalter von 81 Jahren . Dieſer merfwirdige Ves

- Bei der Discuſſion über die Abſdhaffung der fórs -

den man fühn zu den militariſchen Seltenheiten zåhlen I

perlichen 3 ůchtigungbei dem Militár åußerte unter i teran war der Eſtandartführer Ladislaus Sfuitety . anderen der Freiherr v. Welfenberg : Auch beim Mis Er wurde im Jahre 1735 zu Pruſzina in Ungarn im litár, deſſen weſentlichſtes Lebenselement die Ghre ſei, Trentfiner Komitat geboren , und trat 1750, nach faum

werde die Unſchicklichfeit der fórperlichen Züchtigung

erreichtem 15.Lebensjahre, bei dem damaligen Huſaren.

ſchon längſt gefühlt. Dhne Zweifel gebe es weit zwecks mäßigere Triebfedern , um Ordnung und Půrctlichfeit im Militár zu erhalten. - Gleicher Anſicht war der Staatsrath Frohlich. Er habe ſich ſchon früher

regiment Graf Hadif durch freiwillige Anwerbung in Sriegsdienſt. Bei dieſem Regiment machte er alle Felds Züge des ſiebenjährigen Krieges von 1756 bis 1763 mit. In der Schlacht bei Rollin 1757 erhielt er ſeine erſte

-

für die Abſchaffung der Schlage und körperlichen Zůdy. Wunde in die rechte Hand, und noch in demſelben Jahre,

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bei dein Ueberfalle von Berlin , die zweite durch einen Bajonnetſtich in den linken Baden. Nach hergeſtelltem Frieden wurde das Huſarenregiment Graf Hadit aufs geloſt, und unter die übrigen Huſarenregimenter vers theilt. Skultety erhielt damals mit der ganzen Escas droil , wobei er ſich befand , ſeine Eintheilung zu dem noch gegenwärtig beſtehenden , damals den Namen Bas ranyay führenden Huſarenregiment, und wurde in dems felben, als es Graf Wurmſer hieß, 1788 zum Corporal befördert. In dieſem 8. Huſarenregiment blieb Skultety big an ſein Ende , in Adem 65 Jahre . Sfultety war bereits im 53. Lebensjahre, als er bei Beginn des Türs

war ſein Abſchied eine rührende Scene. Unter Zbrånen gerfließend ſprach er in ſeiner natürlichen Naivitåt den Segen über das Regiment, und mandem Huſaren ents prebte fein leßter Håndedruck vielleicht die erſte Zhråne . Für den greiſen , nunmehr 96 jährigen Veteranen aber war dieſe Scene, die Trennung von ſeinem Regiment, vielleicht die ſchmerzlichſte ſeines ganzen Lebens. Er übers lebte ſie nicht lange, denn ſchon 3 Monate nachher, am 19. Auguſt, machte Altersſchwache ſeinem Leben ein Ende. Das Schickſal hatte dieſem ehrwürdigen Veteranen die Gaben verſagt, welche zu Ehrenſtellen führen ; in ſeiner Sphäre aber gehört er dennoch, ſeiner Biederkeit und

fenfrieges von 1788 und 1789 an den Feldzigen des

Rechtlichkeit wegen , zu den ausgezeichneten Menſchen .

Regiments Antheil nahm. Mit ſtets jugendlicher Kraft aber, und ſeinen jüngeren Cameraden fortwährend ein Muſter in Ertragung aller Beſchwerden und unverdroſs ſener Erfüllung ſeiner Dienſtespflichten , folgte er dem Regiment auf ſeiner ruhmvollen Bahn. Er madte mit demſelben die beiden Feldzüge des Túrkenkrieges , alle

Sein Andenfen zu ehren , låßt ihm das Regiment an ſeiner Grabſtätte in Arab ein Denkmal reßen, und ins dem das Regimentscommando dieſe gedrångte Sfizze feines Lebens zur öffentlichen Seunde bringt, glaubte 28 ebenfalls den Manen dieſes braven Veteranen einen wohlverdienten Tribut zu sollen. "

Feldzüge des Revolutionskrieges und jene von 1805 bis 1809 gegen das franzöſiſche Kaiſerreich, als 77 jähriger Greis den beſchwerlichen, ſo manche friſche Jugendfraft

Der Generallieutenant W. Dornberg hat die nachs

H a ninove r .

dahin raffenden Feldzug von 1812 in Rubland , den geſuchte Dienſtentlaſſung mit der Erlaubniß erhalten, Befreiungsfrieg 1813 u . 1814 mit, und beſchloß endlich den Titel eines Generaladjutanten Sr. Majeſtåt forts ſein Lagerleben im Feldzuge von 1815, als er bereitó führen zu dürfen. ein Greis von 80 Jahren war. Zum Pobne ſeiner bei Freie Stadt Frankfurt. allen Gelegenheiten und beſonders 1789 bei der Belas Am 12. Dcbr. endigten mit einer Spezialrevue die

gerung von Belgrad bewieſenen Tapferkeit,wurde er Herbſtwandvers unſeresLinienmilitars , die am 10 ten 1790 zum Eſtandartführer befördert,und führte dieſes begannen , und welchen der f. t. dſtreichiſche General.

in für Kaiſer und Vaterland , in den thatenreichen und blutigen Feldzugen von 1792 bis 1815 fodyt, und an den meiſten und blutigſten nahm Skultety mit ſeinem Regiment Theil. Aber ſeine redliche Bruſt, die ihnnicht minder als ſein ehrwürdiges Kriegerleben auszeichnete, beſchüßte wunderbar der Himmel; denn ſchon 1789 em : pfing er gegen die Türken ſeine dritte, aber auch lebte Wunde, ungeachtet er noch in einerganzen Reihe von

Feldmarſchallder fato Militár ur-, ſion deslieutenant deutſchen uud commiſ BundesPräſident , Graf de in Auftrag dieſer boben Behörde beiwohnte, um ſich zu überzeugen , daß das Contingent Frankfurts ſich nuns mehr in vollzähligem Stande befinde, auch ſo bewaffnet und eingeübt ſei, daß es erforderlichen Falls jeden Tag ins Felo zu rücken vermoge. Nach dem, was man von den Reſultaten dieſer Heerſchau vernommen, hat ſich Hr. General Latour vollkommen befriedigend darüber

Sdlachten das Panier ſeines Regiments trug. Als ſein Regiment unter dem Namen Kienmayer im j. 1825 die gedußert . F r a n frei d. " Ebre batte , zum Dienſte beim Allerhddyſten Hof nach Mittelſt einer vom Kriegsminiſter contraſignirten k . Wien gezogen zu werden, zog dieſer ehrwürdige Veteran , damals ein Greis von 90 Jahren , nicht allein die Äufs Verordnung ſind die drei mobilen Gendarmeries

merkſamkeit des Modarchen , ſondern auch des ganzen Publicums auf fidy. Se. Maj . der Kaiſer ließen Sich ihn vorſtellen und bewilligten ihm eine Zulage; ſein Bildniß , welches in den meiſten Kunſthandlungen von

bataillone aufgeboben und die einzelnen Compaguicen derſelben den in den weſtlichen Departements befindlis. chen reßhaften Gendarmeriebrigaden als Verſtårkung beigegeben worden .

Wien ausgehängt war , fand zahlreiche Abnehmer in Publicum , und ergótzte noch lange nach dem Abmarſche

Kur beret . Se . Hobeit ber Kurprinz und Mitregent haben vom

des goldenen Löwen verliehen dasGroßkreuz Vorübergehenden.Als des RegimentsnachUngarn Mai 1.3. das die Stas Hausorden Sem General Grafen v. Degenfeld - Schonburg; Regiment ausſeiner Stas endlich am 10.Mai lion Alt - Arad in Ungarn wieder nach Deſtreich aufs das Commandeurfreuz iter Klaſſe dem Generalmajor brach , war der Eſtandartführer Sfultety , der noch im v. Poßberg , dem Commandeur der Garde du Corps, Oberſtlieutenant v. Eſ dowege. zu Pferde die Eſtandarte führte, von Altersſchwache lo onigreich S ad fe n . gedrückt, daß er dem Regiment nicht mehr folgen konnte , Jahr 1828 bei der Muſterung als ein 93 jábriger Greis

fondern beim Depot zurücbleiben mußte. Von den Sols Se. Kidnigl. Majeſtåt und des Prinzen Mitregenten daten , die ihn nur Vater zu nennen pflegten, mit uns · Königl. Hobeit haben am 15. Oct. den Conferenzminiſter

beſchreiblicher Liebe verehrt, von dem Regimentscoms und wirklichen Gebeimerath, Präſidenten der Kriegsver, mandanten und allen Offizieren geachtet und geehrt, maltungskammer, Generalmajor 'v. 3 e3ſdh wit , zum

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Gtaatsminiſter zu ernennen und ihm das Kriegsminis ſterium zu übertragen, – ſodann am 19. Oct. denſelben zum Generallieutenant der Cavalerie, ſo wie den bishes rigen Chef des f. Generalſtabs , Generalmajor p. Gers riri zum Generallicutenant der Infanteric zu ernennen,

liufen Ufer der Donau concentrirt war. Bei Púben batte die franzöſiſche Infanterie, welche aus Conſcribirs

und dieſem , unter Aufhebung des dermaligen Generals

gender -Ordnung formirt: die Diviſionen der Armcecorps

teu mit febr mittelmácigen neut zuſammengeſetzten Cadres

beſtand und der Unterſtúkung der Cavalerie beraubt war, frieggewoonte Truppen zu bekämpfen. Sie war in fols

ftabs, die Leitungder Militárcommando: Angelegenheiten rạngirten ſich cirle binter der anderen ; die Regimenter 5

nz , waren jeder Diviſion, in Colonne mit Plotonsdiſta in der Eigenſchaft eines commandirenden Generatlieutes bereit die Garré's zu formiren, und ſtanden in linie mit

nants der Armee zu übertragen, die übrigen ſeither vom

großen Zwiſchenräumen , ſo daß die Kartåtſdenſchüſe t. Benetalſtabe beſorgten Militárgeſdjåffte aber, welche ſich freuzen fonnten .

zur Competenz des Kriegsminiſteriums zu redonen ſind,

auf obgedachten Staatsminiſter v. Bezídwiß übergehen

Die Diviſion manovrirt und marſhirt gleichfalls in dieſer ſebr gedrangten Ordnung. Die auf einen Abſtand

zu laſſen .

von 100 Sdritten von einander formirten linien tóns nen ſich entwickeln und in ihren Zwiſchenräumen die 2

Ueber die Mandvers eines Armeccorps Infanterie. ( Fortſegung . )

Maſſen der folgenden Linien aufnehmen oder ſid nad und nach von einer linie zur anderen zurückziehen . Die Diviſiont greift in dieſer Ordnung mit vier Golonnens

fpiten an, wobei die Bataillone ſich nach und nad , abs

VII. Formation und Marſch der Diviſion in

löſen und erſeben . Sie kann ſich in voller finie, ſo wie

der Schlachtordnung in Maſſen .

mit Zwiſchenräumen formiren , indem ſich die lebten Bas

Die aus vier Regimentern zu drei Bataillonen zus taillone eines jeden Regiments vorwärts links auf die ſammengeſeşte Diviſion formirt rich in einer erſten linie Höhe der erſten Maſſen begeben ; oder in voller Linie, von drei Regimentern und bat in zweiter Linie und als wobei die erſten und dristen Bataillone in Maffe und Reſerve das vierte Regiment, welches in der Regel hins die zweiten in den Zwiſchenråumen entwickelt ſind. Mart ter demjenigen des Centrums deployirt oder in Maſſen

erreicht dann die größte Vereinigung von Kraft, welche

ſteht. Dieſe Reſerve hat die Beſtimmung, die erſte linie zu unterſtüßen, die füden zu ſchließen , ich den durch. bringenden Trippen zu widerſeßen, die bedrohten Theile zu verſtårfen, diejenigen abzuldſen, welche ſehr gelitten

eine Diviſion dem Feinde darbieten kann. Sdinell wird

baben 2c.; ſie fann auch zum Feuern deployirt werden.

Gentrum aufdliefen råbt. Eben ſo reicht wird man die

man dieſelbe Concentration bei ciner in Maffen deploys

irten Linie erlangen, indem man jene durch einen Flans fenmarſch auf einen der Flügel und beſonders auf das

Auf dieſe Weiſe wird die Diviſion geordnet ſein , in ſo

Zwiſchenräume der Maſſen durch die entgegengeſegten

fern das Terråin nicht geſtattet, einige ſchwer zugång.

Mittel wieder berſtellen ? c.

liche Puncte unbeſett zu balten und andere zu verſtárs

Alle Mandvers geſchehen im geſchwinden Sdritt und

fen. Wenn die Diviſion im Armeecorps mandvrirt, ro obne Zeitverluſt. Der Marſch der Diviſion wird durch wird ſie auch in einer einzigen finie aufgeſtellt ſein fons feine vorbereitende Bewegung verzögert. Man wird die nen, weil alsdann andere Truppen die Reſerve bilden. Linie oder Colonne nur dann berichtigen , wenn darin Dieß iſt die einfache Schlachtordnung

eine ſehr große Unordnung eingetreten iſt, und man wird

Wenn der General dieſe Schlachtordnung verſtårken dieſer abzuhelfen ſudjen, ohne die Bewegung zu unter: will, ſo låßt er die Maſſen der zweiten linie in die erſte brechen. Der Zweck, welchen man ſich bei den Uebungen Linie einrúden. Wenn dieſer Umſtand vorausgeſeben einer Diviſion vorſeben muß, beſteht darin, daß ſie mars werden kann , ſo wird die Reſerve von den zweiten Bas taillonen gebildet, um die Ordnung in den Regimentern

Tchire, fich formire , rich breche, wie ein Regiment, und obne ſich zu trennen .

nid )t zu verkehren . Dieſe werden alsdann in erſter Linie

In dem Reglement von 1791 wird die Baſis des

die erſten und dritteu Bataillone mit Deployementsdis Bataillenmarſches für deployirte Truppen feſtgeſeßt, ins ftanz haben . Wenn die zweiten Bataillone inmitten der dem man unterſtellt, daß ſie auf einer vollkommen ges beiden Maſſen ihrer Regimenter einrúcen , ſo wird die raden linie formirt und ſenfredyte finien errichtet ſeien ,

Linie auf einem Terrain, welches gewöhnlich nur acht bis neun Bataillone aufzunehmen beſtimmt iſt, deren zwölf in ſich faſſen. Die erſten und dritten Malien féns nen ſich entwideln ; während die zweiten růđwärts der .

welche zu allgemeinen Directiouen dienen und durch fern liegende Gegenſtände beſtimmt werden . Der Fahnentrås ger des Directionsbataillons wählt ſich Zwiſchenpuncte auf dem Boden und ſein Marſd) wird durch ein ihm

Intervallen in Colonne verbleiben . Dieſe finie wird rückwärts befindliches Alignement geſichert und berichtigt, gegen den Feind vorrücken, feuern und fann demſelben weldes fich vermittelſt dreier, Front růcfwärts machens auf geringe Weite vier ſtarfe Maſſen entgegenwerfen . der Jalonneure erhålt . Das Directionsbataillon dient

Um eine große Menge von Streitfråften auf einem als Baſis für die anderen Bataillone; indeſſen erhalten kleinen Raum zu verſammeln, formiren ſich die Regis auch dieſe von ihren Chefs ſenfrechte Directionen, welche menter in Maſſencolonnen mit einem und einem halben Entwickelungsabſtande eines Bataillons; ſie bilden drei

wohl nicht parallel ſein können. Um die ſtrenge Puncte lidhfeit, welche das Reglement fordert, zu erreichen, muß

Linien von vier Maſſen. Dies war die erſte Aufſtellung jeder in die Frontlinie genau eingerichtete Mann ſich in der Schlacht von Wagram , als die Armee auf dem unveränderlich auf ſeiner ſenkrechten finie erhalten; denn

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in dem Verhältniſſe, als jeder davon abweicht und ſich

oder fünfzehn Schritte vorwärts der Flügel der Diviſion .

nad, ſeinem Nebenmanne wendet, werden dieſe To bers Dieſe Directionspur'cte werden unter den hervorſtehends

vielfältigten ſenfrechten linien ſich einander freuzen oder

ſten gewählt ; zur Verlängerung und Erhaltung dieſer

von einander abweichen , die Zwiſchenräume verloren

Directionen werden andere Zwiſchenpuncte feſtgeſetzt.

geben, die Rotten flottiren und ſich freuzen. Die Ord . Der Aidesmajor des 5. Bataillons marſchirt punctlich nung in dem Marſche deployirter Bataillone wird daher auf der Verlångerung des bezeichneten Punctes ; der auch ſehr bald geſtórt ſein . Der Generallieutenant, die Fahnenträger dieſes Bataillons, welcher auf drei Schritte Marechaur descamp, die Oberſten, die Bataillonschefs vor das Centrum geſtellt iſt, folgt den Fußtapfen dieſes bemůben ſich die Direction zu erhalten , welche jeden Offiziers. Die Aides majors des 1. und 9. Bataillons , Augenblick verloren geht, ſie laſſen bald die eine, bald welche die Functionen der Hauptführer der Diviſion vers die andere Schulter vornehmen, ſie beſchránfen oder bes richten , müſſen ſich immer auf der Hobe des Aide-mas ſchleunigen den Marſd) und tragen durch alles dieſes jors des Centrums erhalten . Dieſe drei Offiziere, welche nur dazu bei, die Unordnung nod) mehr zu vermehren. die Baſis des Alignements bilden, ſuchen ſich dergeſtalt Dieſe Manóvers ſind nur auf den Planen des Reg zu placiren, daß ſie ſich ſowohl bei ihrem Abmarſche als ſements regelmäßig ; ſie gelingen kaum auf unſeren ſchốs auch während der Bewegung wahrnehmen und auf ein , 3

nen Uebungsplåßen während einiger hundert Schritte. ander richten ; ſie werden durch den Chef des Generals Sind ſie aber auf dem gewöhnlichen Terrain , anwends ſtabs überwacht. Die Fahnen aller Bataillone begeben bar ? Wird man ſo ebene Flächen finden , um die linie der Diviſion aufzuſtellen und die ſo ſehr verlängerten

ſich drei Schritte vorwärts des erſten Gliedes und richs ten ſich auf das Centrum ; die Hauptführer auf dieſelbe

Perpendicularlinien zu errichten ? Wo die ſymetriſch

Höhe vorwärts der Flügel. Die Adjutanten befinden ſich

geordneten Puncte für eine ſo große Anzahl von Pers auf dieſer linie nad der Directionsſeite hin, die Unters adjutanten auf derſelben Seite und Richtung in der

pendicularlinien ?

der

Wir haben geſehen, daß die Directionslinien des vierten Pleſion ( Diviſion.) Die erſteren überwachen die Marídes durch das Terrain , durch den Zweck, welchen Stellung und den Marſd der Fabnenträger. Auf dieſe man erreichen will, und durch die während des Gefechts Weiſe bat die Diviſion ein allgemeines und jedes Bas entſtehenden Umſtånde beſtimmt werden. Es iſt daher taillon rein beſonderes Encadrement. Die Beweglichkeit faſt unmöglich, daß ſie mit der finie, von welcher ab: des erſteren geſtattet, ſich dem Einfluß des Terrains zu

gerückt wird, renfrecht ſeien. Man wird ſie wohl vers fügen und beſtändig dahin zu ſtreben , die einem inneren mittelſt der Directionsånderungen ungefähr ſo machen Alignement unterworfenen Corps auf einer geraden lis

können, allein dieſes langdauernde und ſchwierige Mas nie wieder herzuſtellen. Dieß ſind die Grundlagen des niver wird bei den Evolutionen des Reglements auch Bataillenmarſches einer Diviſion in Maſſen ; ſie können gleichfalls bei der gånzlich deployirten Diviſion in Ans nur Annäherungen geben. Nach den für die Einrichtung von unregelmäßigen wendung gebracht werden . Schlachtlinien aufgeſtellten Grundråben wird man dar: Bei dieſer Bewegung können die Zwiſchenräume vers auf verzichten müſſen, diejenigen Corps, welche die Ums engt werden , was aber von keinem großen Nachtheil iſt. riſſe einer durdyſchnittenen Poſition beſeßt halten, nach Wenn der General, ehe er in die Poſition gelangt , die der Weiſe des Reglements marſchiren zu laſſen. Die Diviſion inmitten eines weniger durchſchnittenen Ters Front dieſer Poſition iſt nicht gerade und die Bataillone rains in cd , ef anhalten und richten wollte , um an find nicht parallel unter ſids. Wenn jedes derſelben feine den Feind zu rücken, ſo würden die Diſtanzen von dem ſeafrechte Direction nimmt, ſo werden ſie ſich nach einis Centrum oder den Flügeln aus vermittelſt einiger Flan, gen Schritten drången oder von einander entfernen . fenbewegungen oder eines Alignements der Führer ſehr Man könnte wohl durch ein allgemeines Alignement eine ſchnell wieder genommen ſein . gerade linie wieder herſtellen , aber das Terrain fónnte Dieſer Marſch der Diviſion in unregelmäßiger Linie, dieß ſchwierig und ſelbſt unmöglich machen. dem einzig ausführbaren in einem coupirten Terrain, Für einen beinahe ſenkrediten Marſch ſchlage id) Fols ſcheint mir den Vorzug vor demjenigen des Reglements gendes vor. Es wird unterſtellt die auf einer unregels

zu verdienen, ſelbſt auf einer ebenen Fläche. Er erſcheint

måfigen und durch Ialonneure oder durch außere Puncte

mir leichter , ſolider und für Unordnungen weniger ems

beſtimmten Linie a b ) in Maſſen rangirte Diviſion folle

pfänglich zu ſein. Seine einfacheren Elemente können

vorwärts marſchiren . Das 5. Bataillon hat ſeine Front ſich beſſer dirigiren und in Ordnung erhalten. Die Front auf die linie ab aufgeſtellt, die anderen baben parallele

der Maſſen iſt zu allen Directionsveränderungen geeig

Richtungen genommen . Die Bewegung wird durch die neter; jene können die Hinderniſſe ungeben, den Wól: Aides ,majors des Centrums und der Flügel jalonnirt. bungen des Terrains folgen, in ſchiefer Richtung marſchis Der des erſteren nimmt als allgemeine Direction die linie ren , ſich zuſammenziehen , um die Front zu verkleinern, 5g und geht zehn bis fünfzehn Schritte vorwärts des Gens oder die Diſtanzen durch die Flanke gewinnen . Da dieſe Methode

trums des mit der Direction beauftragten 5. Bataillons; wenig unterweiſung und Pünctlichkeit bei der Truppe erfordert, fo die beiden anderen, welche die finien 1L , gn els uns

tergeordnete Directionslinien haben , begeben ſich zehn

wird dieſe auch ſchnell dahin gelangen, jede Marſdart au ?zuführen . Die Linie des Reglements , welche ſich immer perpendiculär auf

einem offenen, ihrer Front gleichen Terrain beregt, iſtſicherlich

dieſer Vortheile beraubt.

( Fortſ. folgt. )

*) Siebe Plan I. Tiedigirt unter Berantwortlichkeit der Verlageljandiung : C. W. lesie in Darmfadt und in deſſen Dfijin gedrudt.

Samſtag,

Nr . 89.

5. Nov. 1831 .

Eid

Allgemeine Militár - Zeitung. fran fre ich .

lichkeit und Intelligenz befolgt werden und daß fie den

Bisher hat eine Brigade.Gintbeilung im Frieden doppelten Zweck erreichen , den Soldaten zu ſtårken und bei der franzöſiſchen Armee uicht beſtanden . So eben erſt zugleich eine praktiſche Schule des Feldbienftes zu ſein. iſt der Anfang damit gemacht worden. Am 20. Septbr.

,, Menn die Regimenter Pråciſion und Einklang er,

hat der Kriegsminiſter nachſtehende Inſtruction für die langt haben, ſo müſſen die Marechaur-de- camp fie pers Generallieutenante und Marechaur- de - camp der Savas

einigen und alle den focalitäten angemeſſene Evolutionen,

Ierie und Infanterie erlaſſen :

Mårſde und Kriegsoperationen ausführer: laffen . Sie werden die offiziere daran gewöhnen, ſich zu eclairiren ,

3

11 Der Dienſt der Generaloffiziere in Bezug auf die Truppen iſt heutzutage allzu ſehr vernachläſſigt ; es iſt Recognoſcirungen vorzunehmen und ſich in allen Arten dringend , demſelben alle ſeine Wirkſamkeit und von Poſitionen zu beden ; ſie werden zuweilen (dhriftliche Wichtigkeitnothig wiederzugeben. Von dieſem Geſichtspuncte Rapporte von ihnen fordern über die Beſchaffenbeit der

ausgehend, hat es der Ridnig , unabhängig von den in Corps vereinigten Diviſionen und Brigaden , für nüßlich erachtet, die Regimenter, deren Garniſonen nahe genug bei einander ſind, um eine Brigade zu bilden , unter die Befehle eines Marechal , de- camp zu ſtellen. Die DieRes Res gimenter, welche zu iſolirt ſind, um in dieſen Verband DE die

Wege, über die Communicationen, über die Leichtigkeit oder Schwierigkeit, welche die Gegend für Angriff oder Bertheidigung darbietet. - Die die Unterdiviſionen com mandirenden Marechaur -de -camp müſſen in derſelben Abſicht die unter ihren Befehlen ſtehenden Regimenter, ſowohl derſelben Waffe als verſchiedener Waffen , ſo oft

treten zu Ednnen, bleiben auch fernerhin unter den direcs als möglich vereinigen. „Wenn mehrere Brigaden oder Regimenter ohne ten Befehlen des die Únterdiviſion commandirenden Ges nerals , welcher in Bezug auf dieſelben die Functionen Brigadeverband nicht über einen Tagmarſd von einans der entfernt ſind, ſo müſſen die Generallieutenante zu. eines Brigadegenerals ausübt. „ Es iſt daber von Wichtigkeit, daß alle Generaluffi, weilen ihre Mårſche ſo vorſchreiben , daß ſie auf ib ,

ziere in die Vorſchriften der Drdonnanzen, Reglements rem Wegezuſammentreffen ; und in dieſem Falle werden und miniſteriellen Entſcheidungen über die Führung der ſie diefelben unter ihrem Commando manovriren oder Truppen ſorgfältigſt eindringen, daß ſie deren půnctliche Kriegsoperatiouen mehr im Großen ausführen laſſen . 13

Vollziebung fordern und daß ſie, um ſich deſſen beſſer

Die Generale . werden ſich überzeugen , daß alle

zu verſichern, die Regimenter in den Kaſernen , auf den Grade im Beſige derjenigen Autorität und desjenigen Einfluſſen ſind, welche ihnen nach den Reglements zus Erercirplåßen oder bei Revueu båufig ſeben . Es iſt einer der Hauptgegenſtände ihrer Revuen, kommen und welche zu ihrem Anſehen nothig ſind, - und 8

ſich zu überzeugen, ob in Kleidung und Rüſtzeug Gleich, beſonders daß das Recht der Beurlaubung in ſeinem förmigfeit herrſcht, den Zuſtand der Unterhaltung der

ganzen Umfange von denjenigen ausgeübt wird, welden

Waffen zu unterſuchen, alle etwa vernachläſſigte Res das Dienſtreglement daſſelbe beilegt. - Das außerdienſts paraturen vorzuſchreiben, die Haltung der Truppenim liche Betragen der Offiziere muß ein Gegenſtand ihrer Algemeinen zu prüfen und alle etwa eingeführte ordons ſpeziellen Aufmerkſamkeit ſein ; ſie werden denjenigen, -

nanzwidrige oder Phantaſiegegenſtånde zu entfernen .

Putet

ཡཾ

" Pert :

identity

‫مان‬

welche gewohnt ſind, Schulden zu machen , ſtrengen Vors

Die Generaloffiziere múffen in der ſtrengſten Beobachtung hält thun. ,, Sie werden nichts verſäumen , um die Eintracht der vorgeſchriebenen Ordonnanz das Beiſpiel geben . „ Bei aller angemeſſenen Beſchleunigung des Unter. und den Corpsgeiſt zu erhalten und das Vertrauen zwis richtes werden die Generaloffiziere dafür beſorgt ſein ,

ſchen den Chefs und den Untergebenen zu befeſtigen .

daß immer nur ſtufenweiſe darin fortgeſchritten, daß der Sie werden in die Details der Diſciplin eingeben , die Soldat nicht über Gebühr ermüdet,und daß durch die Strafregiſter fich vorlegen laſſen und der in einigen militäriſchen Mårſche den Leuten und den Pferden nicht Corps eingeriſſenen Gewohnheit Súranien feßen, die die nöthige Ruhezeit entzogen werde. Die Marechaur : Strafgewalt zu mißbrauchen, ſelbſt wenn es fich nur

de - camp müſſen ſich verſichern , daß die Beſtimmungen von leichten Verſehen handelt. Sie werden die desfall:

der Inſtruction über die militäriſden Mårſche mit Půncti figen Beſchwerden auhören und ſolche mit der größten

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Wenn die gegen Offiziere erhobes Sorgfalt prüfen. nen Klagen für die Entſcheidung des Generallieutenants der Diviſion oder des Kriegsminiſters geeignet ſind, ſo werden die Marechaur - de - camp die beſchuldigten Offis

feuert, deren hohle Kugel, mit 4 PfundPulver gefüllt, richtig gegen eine 550 Meter weit entfernte Schulter , wehr gezielt wurde , wo ihre Erploſion ſtarfen Zerfall anrichtete ; ſodann wurde dieſe Kanone mit Mitraille

ziere vor fich fommen laſſen und mit ihrer Rechtfertigung gegen Schanzkörbe abgeſchoſſen, welche Truppenlinien hdren , und ſodann dieſe Klagen , mit ihrem motivirten vorſtellten , und 600, 800 bis 1000 Meter weit entfernt Gutachten begleitet, an den Generalieutenant befördern, waren. Die Pairbano’ſche Kanone, die ihre Kugel, vom 1

welcher ſie nöthigenfalls an den Kriegsminiſter einſen Kaliber von 80 Pfund, ſehr weit ſchleudert, ſchießt 160 det. Iſt die Klage von ſolcher Bedeutung , daß ſie die halbpfündige eiſerne Kugeln 1000 bis 1200 Meter weit, Suspenſion eines Offiziers oder deſſen Entfernung aus und 800 vierlöthige eiſerne Kugeln 600 bis 800 Meter dem 'activen Dienſte zur Folge baben kann, ſo wird der weit. Sie richten beträchtliche Zerſtörung an , werden

Generallieutenant dem Marechal - de- camp befehlen, aber leidit geſehen; denn da dieſe Stüđe nebſt ihren unter ſeinem Vorſite den Oberſten , die Stadsoffiziere Wurfmaſſen wegen ihres Gewichtes nicht leicht fortzus und den älteſten Capitain des betreffenden Regiments ſchaffen ſind, ſo können ſie nicht zum Angriff, ſondern

zu verſammeln und mit denſelben die Beſchuldigungen , nur zur Vertheidigung nůben . Dieſer Feuerſchlund wird worauf ſich die Klage gründet, zu prüfen. Das Beras bei der Bewaffnung von Paris angebracht, wo bereits thungsprotocol dieſer Verſammlung wird nebſt der Klage

eine Anzahl derſelben angekommen ift.

Nad den Vers

von dem Generalieutenant an den Kriegsminiſter eins ſuchen ſtellten die Feldbatterieen unter Gen. Gourgaud geſchickt.

glänzende Manóvers an , und die Truppen defilirten

1. Die Anträge der Oberſten auf Caſſation oder Des

vor dem König , der dieſe verſchiedenen Arbeiten mit

gradation von Unteroffizieren, Corporalen oder Brigas ſeinem gewohnten Wohlwollen beobachtete. vieren werden dem Generallieutenant nicht eber von B. a

den Marechau - de - camp vorgelegt, als bis ſie die ges

De

n.

2

r naueſten Nachfo rſchungen angeſtellt und , im Falle fie

Am 28. Oct. wurde der 2. Rammer der Stånde ein

es nůßlich finden , die Beſchuidigten gehört haben . Sie Geſegesentwurf, die Aufhebung der Einquarties dürfen dabei nicht vergeſſen , daß von ihrer großeren rung und Verpflegung beurlaubter Soldaten oder geringeren Sorgfalt bei ſolchen Nachforſchungen betr., vorgelegt. Der Entwurf , welcher von den Des die ganze faufba eines Mann abhång putirt mit Zei kann . au des Bei wu hn

es

en

en

chen

falls

fgenommen

rde ,

1. Id empfehle den Generaloffizieren vorzüglich, ſich lautet : „ Art. 1. Die bisher beſtandene Verordnung, felbſt zu überzeugen ,ob der Soldat über die Führung wornach die in und ausUrlaub gebenden Unteroffiziere Teiner perſönlichen Maſſe und über die Qualität ſeiner und Soldaten auf ihren Marſchſtationen gegen Zahlung

Effecten keine Klage zu führen habe. Sie werden fers des Roſtbaßens einquartiert und verpflegtwerden mug. ner eine beſondere Aufmerkſamkeit auf die Menage, auf ten, wird andurch aufgehoben . Art. 2. Denſelben wird die Quantitåt und Qualitåt der Nahrungsmittel richs dagegen ein auf jeder Station an ſie zu entrichtendes ten. Mit einem Wort, ſie werden ſich verſichern, ob die Etappengeld , im Betrage von 18 fr. , auf Rechnung der

Unteroffiziere und Offiziere der Escadron und der Com . Generalfriegskaffe ausbezahlt. Art. 3. Das nämliche pagnie, ſo wie die Stabsoffiziere, in Bezug auf die Etappengeld erhalten auch die zu ihren Regimentern eins

perſönliche Maſſe und die Verwendung des Soldes die berufenen Recruten und die mit Abſchied in ihreHeimath Pflichten ihrer reſpectiven Functionen erfüllen.

Sie entlaſſenen Unteroffiziere und Soldaten . Art. 4. Für

werden jede Nachläſſigkeit in dieſer doppelten Beziehung

diejenigen , deren Heimath nicht weiter als 6 Stunden

ſtreng beſtrafen .

von ihrer Garniſon entfernt iſt, wird fein Etappengeld

Sie werden die Aufmerkſainkeit der Stabsoffiziere und beſonders der Regimentsbefehlshaber auf die Bors theile jener väterlichen Fürſorge lenken , welche ihnen allein das Vertrauen und die Ergebenheit . ibres Regis

bezablt. Art. 5. Ebenſo findet die Bezahlung des Etaps pengeldes nicht ſtatt für den Marſch von der leßten Station in die Heimath oder in die Garniſon. Art. 6. Gegenwärtiges Geſeß tritt mit dem 1. März 1832 in

ments verſchaffen kann . ( Schluß folgt. ) Sonntag am 23. Octbr. nad ber Nationalgardes

Wirkſamkeit. " Als die Adrefie, die Abſchaffung der forpers

und Truppenmuſterung, hat der König, begleitet vom lichen Strafen beim Militår betr., Sr. R. Hoheit Kaiſer Don Pedro , dem Kriegsminiſter unð mehreren dem Großherzog durch die ſtändiſche Deputation übers Generaloffizieren, zu Vincennes wichtigen Artilleries reicht wurde, ertheilten Sie nachſtehende Antwort : „ In verſuchen beigewohnt. Se. Majeſtät hat erſtlich die

dieſem Augenblick iſt man mit der Ausarbeitung eines

neue Wallflinte geprüft, die eine Kugel von 4 Loth militäriſchen Strafgeſezbuches beſchafftigt, bei welchem auf 600 Meter weit zielt und noch weiterhin ſchießt, Ihr Wunſch die Gewährung finden ſoll.", und daber bei Vertheidigung feſter Plåße oder Stellung gen , und im Felde mittelſt eigenthůmlicher kunſtreicher Einrichtung, mit Nußen angewandt werden kann. Hiers

Det re i dh. Wien , 26. Dctor. Se. Maj. der Kaiſer haben das

auf ſah der König eine Reiterei- und Artillerie - Feld : vacante Infanterieregiment Siilins Nr. 54 Sr. Hob. dem

fc miede in Thitigkeit, die ſo leicht iſt, daß ein einziges Feldmarſchal - Lieutenant Prinzen Emil zu Hefren Pferd ſie nebſt Werkzeug und Vorrath trågt. Sodann und bei Rhein, das vacante Rürafierregiment Großfürſt

wurde die Ranone des Oberſten Pairbans abges Konſtantin Nr. 8 deſſen bisherigem zweiten Inhaber,

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commandirenden General in Galtzien , Feldmarſchall, das in einer Minute zehnmal geladen und abgeſchoffen Lieutenant Ignaz Grafen v . Hardegg , das vacante Dragonerregiment Kinety Nr. 6 dem Botſchafter am

werden kann , und bei jedem Schuſſe 12 Geſchoffe in

einer horizontalen linie , die feitwärts um 12 - 18 Fuß kaiſerl. ruſiſchen Hofe, Feldmarſchall - lieutenant Karl auseinander weidhen , 45 - 50 Ellen weit ſchleudert. Da -

3

fudwig Grafen v . Fiquelmont, zu verleihen, - dann den Feldmarſchau:lieutenant Friedrich v . Bretſchneis

ein Mann in der Minute 120 Kugeln abſchießen kann, ſo ſchießen alſo 100 Mann in derſelben Zeit 12,000,

der zum zweiten Inhaber des Huſarenregiments König Friedrich Wilhelm von Preußen Nr. 10 , den Feldmars fall s fieutenant Joſeph Freiherrn Sch w å ger von Hobenbrud zum zweiten Inhaber des Infanterieregis ments Erzberzog fudwig Nr. 8 ,, den Feldmarſchall - lieus tenant Theodor Freiherrn Millutinovich v . Weich , felburg zum zweiten Inhaber des Infanterieregiments

und jede derſelben hat die Wirkung einer gewöhnlichen Piſtolenkugel. Man nehme an , daß eine Schwadron von 100 Mann eine gleich ſtarfe feindliche Schwadron mit dieſer Waffe angreife , 75 davon lo ſchlechtzielen, Sdhuß gar keine Wirkung thut, ſo bleiben doch daß ihr Sdub" noch von dem erſten Schuſſe 300 genau gerichtete Kus geln übrig ; wenn auch nur von 100 eine einzige Kugel

Prinz Emil zu heffen und bei Rhein Nr. 54 , und den

trifft , ſo fönnen dennoch 100 Mann in 10 Minuten

Freiherrn v . 6ol ,

1200 Mann fampfunfähig machen. 2) Ein Karabiner,

Tenbach zum zweiten Inhaber des Infanterieregiments

der eben ro ſchnell abgefeuert werden kann, als das

-

Feldmarſchall s lieutenant Gabriel

Prinz Peopold beider Sicilien Nr. 22 zu ernennen gnás Piſtol, aber 16 Kugeln u . dgl. ſtatt 12 ſchießt, und ſich digit geruht. vorzüglich zu Seeſchlachten eignet, da 50 Mann, welche

Ferner haben ſich bei der f. k. Armee folgende Ver. damit auf das feindliche Verbeck, und 50 andere, die ånderungen ergeben : Michael Michailevich, Felds

auf die Feinde auf den Maſten und dem Lauwerk feus

marſchall fieutenant und Diviſionår, wurde beim Hofs ern , in einer Minute einen Regen von 16,000 Geſchoſſen 3

friegsratbe zugetheilt; ludwig Freiberr v. E cfbardt, über das ganze Schiff ſchleudern , dieſes dadurch vers Feldmarſdall fieutenant und Diviſionår, wurde Milis theidigungslos, und das Entern leicht und gefahrlos Die Verſuche leitete, in Beiſein einer fårcommandant zu Troppau; Joſeph Freiberr Geschy machen können. Wilfinſon, der berühmte Ges Offiziere, Menge großen wurde Brigadier, und » . Saint - Groir , Generalmajor Stellvertreter des commandirenden Generals beim nies webrfabrifant in Pal - Mall, und alle gelangen über 3

derdſtreichiſchen Judicium delegatum militare mixtum .

Erwarten gut. Das Piſtol iſt 39/, Pfund ſchwer, bat

- Befördert wurden : Zu Feldmarſchau :- fieutenanten,

eine elliptiſche Mündung und wird ſehr bequem und leicht bei der Schwanzſchraube geladen.. Die Kugeln fauſeten mit ſolcher Gewalt gegen eine Wand von Zie.

die Generalmajore: Franz Genczy u. v Genc u . Mis ralmajoren, die Oberſten: Natalis Berwaldo y . Bians gelſteinen, daß ſie 30 Eilen , weit über die Hälfte vom chini, Oberdirector der Aerarial: Feuergewehrfabrif, in Ziele , zurücprauten. Unmöglich fann eine Armee vor ſeiner Anſtellung ; Joſeph Graf Tige, von Herzog zu einer ſolchen furchtbaren Maſchine ausbalten .. Die Ers balyfalva , und Ferdinand Graf v. 3icy. Zu Genes

Sachſen - Coburg Uhlanenregmt. Nr. 1, Dienſttåmmerer findung iſt eben ſo gut auf Kanonen anwendbar , als bei Gr. Majeſtät dem jüngeren Kónig von Ungarn , in auf kleinere Gewehre, und nåchſtens rollen von der obers ſeiner Anſtellung ; Se. Durchl. Friedrich Anton Prinz ſten. Kriegsbehörde Verſuche damit angeſtellt werden .““ zu Hohenzollern Hechingen , von Herzog zu Sachſen , Rußland.

Coburg ublanenregmt. Nr. 1 ; Eugen Freiherr Beelen v. Bertholff, Commandant des 12. Jágerbataillons ;

Petersburg , 21. Sept. Se. Maj. der Raiſer haben

Joſeph Sim m vom Bombardiercorps , General - Artil

dem Kriegsgouverneur von Klein - Reußen , Generals

Terie -Directionsadjutant , in ſeiner Anſtellung ; Joſeph adjutanten Fårſten Repnin , die diamantenen Inſignien Flette v . Flettenfeld , von Marquis Luſignan Inf. des Alerander - Newskyorbens , und dem Generaladjus Regmt. Nr. 16, und Karl Freiherr Bittner v . Bittens thal , von Anton Graf Kinsfy Inf. Regmt. Nr. 47 2c. -In Penſionsſtand wurden verſekt: der Generalmajor

Heinrich Freiherr v . Siegler.

tanten Potapow , co wie dem Kriegsgouverneur von Kieme, Generalieutenant finiårdnin , den St. Wlas dimirorden tr Klaſſe, dem Ingenieur - Generalieutenant Garbonnier aber das Großkreuz 2r Klaſſe dieſes Drbens verliehen.

Großbritannien.

In engliſchen Biåttern lieſt man folgende merkwürs dige Nachricht: ,, Es wurden fürzlich zu london Verſuche mit einer neu erfundenen Waffe gemacht, welde eine neue Aera in dem Kriegsweſen herbeiführen fann, denn ſie iſt unbeſtreitbar die zerſtörendſte , welche bisher den

Ueber die Mandvers eines Armeecorps

Infanterie.

Regierungen dargeboten worden iſt. Ihre außerordents

( Fortſefung . )

liche Einfachheit, die Leichtigkeit, mit welcher ſie gereis

Man wird febr ſelten Mårſche auszuführen haben, welche eine ſenkrechte Direction haben ; am håufigſten wird leßtere ſehr ſchief ſein . Alsdann wird man eine

nigt werden fann , ihre wunderbare , vielfältige Kraft machen ſie ganz beſondere zu jeder Art Krieg zu führen , zu Waſſer und 311 lande, wobei Feuergewehre anwends bar ſind, geeignet.. 1)1) Ein Piſtol, entweder für Cavas lerie zur Bertheidigung von Breſchen , oder zum Entern,

allgemeine Schwenkung vornehmen müfen, oder mehrere

Schwenkungen , welche die Diviſion nach und nad in die ſenkrechte Direction bringen ; dieß kann bei einer in

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Maſſen deployirten Linie burdi folgende Mittel ausges big fich die Diviſion auf der regelmäßigen und mit der führt werden . Die Direction und das Bataillon , wels feindlichen beinahe parallelen linie FG befindet sc. ches dieſelbe erhalten ſoll , werden von dem Generals Die den ſchiefen Mårſchen vorwärts vorausgebende

lieutenant bezeichnet und von dem Chef des Generalſtabs Bewegung iſt eine Frontveränderung in -Maffen , wos den Nides majors, weldie die Baſis bilden, noch beſons durch eine Ordnung in Echelons von Bataillonen oder ders angegeben . Dieſe begeben ſich , wie bereits bemerkt, auf die neue Direction. Die Bataillonschefe beurtheilen Schritt, welchen ſie die Directionsmaſſen , den Pivot, den ſchwenkenden Flügel und den übrigen Theil der Linie machen laſſen müſſen. Die Adjutanten reguliren ihre Bewegungen nach dem Marſche der Aidess majors. Die erſteren überwachen alles dasjenige, was ſich auf das beſondere Encadrement der Bataillone und die inneren Details ihrer Bewegungen bezieht. Sie haben die Dis rectionsfahne und die beiden derſelben zunächſt befinds lidhen Fahnen, welche gleichfalls als Baſis der Diviſion dienen, im Auge. Die auf dem ſchwenkenden Flügel bes findlichen Adjutanten bringen nach und nach die äußere

von Regimentern FE herbeigeführt wird . Wenn der General in dieſer Ordnung marſchiren wollte , ſo wird er fie ganz formirt finden. Er kann die linie gleichfalls mit Echelons von Maſſen oder Regimentern in einer mit der Front ſenfrechten Direction bewegen. In wel: cher Weiſe dieſe Echelons formirt ſein oder marſdiren mogen , die Grundlagen und Mittel der Alignements oder der Direction werden dieſelben ſein. Jedes Echelon wird einen Jalonneur zurücklaſſen, welcher der Direction ſeiner Fabne genau folgt und fich erſt dann in Bewe: gung reßt, wenn er ſich mit dem Adjutanten , welcher dem benachbarten Bataillon vorhergeht, auf einer Hobe befindet. Dieſer Jalonneur dient dem Adjutanten als Baris, um die Diſtanzen zwiſchen den Maffen der ver,

Schulter vor und verlängern eben ſo den Sdiritt ; dies jenigen, welche ſich dem Schwenfpuncte nåbern, verfürs

ſchiedenen Echelons zu erhalten . Wenn dieſe aus meb : reren Maſſen beſtehen , wird ſich nur hinter der auf dem

nach der Schiefbeit der zu nebmenden Direction den

zen denſelben immer mehr. Die Fahnen und Hauptführer Flügel marſchirenden Maſſe ein Jalonneur befinden. beſchäfftigen ſich auf keine Weiſe mit den ihnen zunächſt Der Marſch en échiquier fann nur in einer beí befindlichen Maſſen , ſondern richten ſich nach den ud. nabe ſenkrechten Direction Statthaben, felbſt in dem Falle, jutanten . Die Maſſen folgen ihrem beſonderen Encadres wenn er von einer urſprünglich ſchiefen Baſis ausgeht. ment. Wenn die Schwenkung vollendet und man auf Er wird vorwärts wie růdwärts vollzogen. Dieſe Fors der ſenkrechten Direction angefommen iſt, müſſen fich mation fann in einer aus lauter Maffen zuſammenges die Aides : majors und die Adjutanten mit den Haupts

fepten finie beſtehen oder abwechſelnd aus Maffent und

führern auf zwei ro geraden Linien befinden, als es das deployirten Bataillonen . Beide linien werden aus ges Zerrain erlauben wird . Die Bataillonschefs, die Ober-

raden und ungeraden Regimentern oder Bataillonen

ften und Generale überwachen die regelmäßige Ausfühs befteben ; jede wird ihre befondere Directionemaſſe has rung dieſer Bewegung . Der Chef des Generalſtabs, ben , welche růdwårts jalonnirt wird. Jede linie bewegt welcher ſich hinter dem Directionsbataillon befindet, úbers wacht das Sentrum, von welchem beſonders die Ordnung der Linie abhångt und von wo er am beſten die Febler

fich ſo unabhängig , als wenn ſie für ſich allein mare. Die Maſſen , welchen die Adjutanten vorausgeben, dis rigiren ſich auf beſtimmte Puncte . Die Generale ober

wahrnehmen kann. Geben wir ein detaillirtes Beiſpiel

Stabsoffiziere und die Offiziere des Generalſtabs richten dieſelbe Sorgfalt auf die Regelmäßigkeit der Bewegung. In dem Reglement iſt der Marſd en échiquier nur für den Rückzug angenommen ; es ideint aber, daß ders ſelbe bei allen Mårſchen vorwärts angewendet werden tónne, namentlich, wenn man mit dem Bajonnet über den Feind berfallen und den Angriff durch ein Feuer deployirter Bataillone oder durch eine zweite linie von Maſſen unterſtüßen will; leßtere iſt dann bereit, die erſte aufzunehmen und den Angriff zu erneuern. Nach dem ſich die Maſſen der erſten linte hinter dieſer Schuß . wehr vereinigt haben, werden ſie eine neue Reſervelinie

eines ſolchen Marſches. Die Diviſion , welche fich auf der linie ab * ) in

Maffen in Schlachtordnung befindet, ſoll nach der Linie X Y vorrücken, welche mitder erſteren eine ſchiefe Richs tung hat und von dem Feinde beſeßt iſt. Der General will, daß die Maſſe zur Rechten auf die äußere Seite des Dorfes L falle und den Feind überflügele, während ſein linfer Flügel an dem Fuß der Hoben g anfomme . Er ſucht in dem Dorfe den bemerkbarſten Punct hervor und auf der Stellung einige andere Puncte, deren Ents fernung von dem Centrum er geſchätzt hat ; er bezeichnet dem 'Chef des Generalſtabs den Kirchthurm ħ , das Haus a e für den rechten und den Baum oe für den linken Flügel . Der Chef begibt ſich zur Maſſe 5 , welche

bilden , welche dieſelben Dienſte leiſten wird , die ihr

geleiſtet worden ſind, und welche den Sieg bervodftån . digen wird.

Die Truppen fönnen ſich zuweilen in zwei linien die Directionsmaje iſt , placirt den Aides major , gibt ihm ſeine Alignements und Inſtructionen ; daſſelbe thut befinden ; dieß wird aber nie die Fundamentalordnung 9. Maſſe. Nachdem fein . Gleichwohl muß man ſich mit dem Durchgange er auf den Flügeln bei der 1. und finie begeben und die der linien vors und rúdwårt beſchafftigen . Wenn alsdann ſich die Fabnen auf die Adjutanten die Hauptfübrer placirt haben , rücken die

Maffen mittelſt einer kleinen Rechtsſchwenfung und in:

Mafien formirt iſt, ſo iſt nichts einfa . die Diviſion in Maſſen der wie dieſe Bewegung; ſie wird auf das erſte oder

nun dem ſie den Spuren ihres Encadrements folgen, vor, dritte Glied vollzogen und dieMaſſen dirigiren ſichandes ſo, daß ſie auf einer der Flanken der Maffen der

* ) Siebe Plan I.

ren linie vorbeikommen .

( Schluß folgt .)

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlaufhandrung: 5. U beste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedruct.

Mittwody,

Nr. 90 .

9. Nov. 1831 . 1 1

ՈչԱրդուկ

Allgemeine Militar - Zeitung. fr a n I rei d.

(welches auch ihre Anciennetät ſei ) die Befehle des commandirenden Generals der Territorialdiviſion, worin und den Dienſt der Generale. ) ſie ſich befinden , in Bezug auf die Stationirung nnd 1. Seder Marechal des camp, welcher eine organiſirte, Dislocation der Truppen , auf den zu gebenden Dienſt, aber nicht zu einer activen Diviſion gehörige Brigade auf die Polizei und Diſciplin , in ſo weit Beides auf commandirt, ſteht unter den Befehlen des die Zerritos die offentliche Rube Bezug haben kann. rialdiviſion commandírenden Generals ; er macht dem „ Die Standesausmeiſe , welche bisher direct von ( Soluß der Inſtruction über die Brigade: Eintheilung

ſelben Rapport úber alles , was die Brigade betrifft.

den Regimentern an den Stab der Territorialdiviſion

,, Er låßt alle Vorſchriften vollziehen , welche der commandirende General der Unterdiviſion , worin feine Brigade ſtationirt iſt, in Bezug auf die Dislocation der Truppen , auf den Dienſt in den Feſtungen und Gars niſonen und auf die außerordentlichen Polizeimaßregeln ertheilt. Einmal in jeder Woche ſendet er dieſem Genes

eingegeben wurden , ſollen in Zukunft in hierarchiſcher Ordnung und durch die Dazwiſchenkunft des General. offiziers , unter deſſen Befehlen das Regiment ſteht, ein, geſchickt werden , alſo durch Dazwiſchenkunft des Genes rals der Unterdiviſion , wenn das Regiment nicht zu des Brigadegenerals , einer Brigade eingetheilt iſt ,

ral den Standesausweis der unter ſeinem Commando

wenn es zu einer Brigade gehört, und des Diviſions,

-

ſtehenden Regimenter mit Bemerkung der Veränderuns

generals, wenn es einen Theil einer activeu Diviſion

gen ein.

ausmacht.

,, Die Marechaur .de - camp , welche die in active

,,Wenn zum Bebuf des Unterrichts in größeren Abtheis

Diviſionen formirten Brigaden commandiren , empfans gen ihre Befehle blos von dem commandirenden Genes rallieutenant der Diviſion, zu welcher ihre Brigade gebört ; ſie machen demſelben unmittelbar Rapport. Wenn ein General , welcher eine active Diviſion commandirt, ſein Hauptquartier in einer Unterdiviſion

lungen der Befehlshaber einer activen Diviſion ein oder mehrere Regimenter auf mehr als 24 Stunden aus ih, rer Garniſon ausmarſchiren laſſen muß, ro holt er die welche derſelbe nur aus wichtigen , dem Kriegsminiſter ſogleich einzuberichtenden Gründen verweigern fann.

hat , worin der die Territorialdiviſion commandirende General ſeinen Wohnſit nicht hat, ſo ſteht der Befehls .

,, Die Generalieutenante , welche active Diviſionen commandiren , correſpondiren mit dem Kriegsminiſter in

2

Genehmigung des Generals der Territorialdiviſion ein,

haber der Unterdiviſion unter ſeinen Befehlen und macht Bezug auf Alles, was das Perſonale der Offiziere, ſo ihm alle Rapporte. Der General der activen Diviſion wie die Details der Polizei, der Diſciplinind des macht dann dem General der Territorialdiviſion Rapport. Unterrichts betrifft. Sie rapportiren gleichermaßen dem Die Generaloffiziere , welche ſich mit den unter

Generalieutenant der Territorialdiviſion über alle Ges

ihren Befehlen ſtehenden Truppen im Inneren oder iin genſtände der Polizei und Diſciplin von allgemeinem Rayon eines unter ihrem Commando nicht ſtehenden Intereſſe. Sie ſind befugt, die Caſſation von Unteroffis feſten Plates befinden , laſſen auf das Verlangen des zieren und die der Genehmigung der Generallieutenante Commandanten die platbefehle befannt machen und vorbehaltenen Beſtrafungen von Offizieren auszuſpre.

ftellen die für den Dienſt und die Sicherheit des Pla: chen ; dagegen müſſen ſie die Anſchuldigungen, welche Beg erforderlichen Poſten und Detachements, welche als die Stellung vor Gericht der Beſchuldigten zur Folge dann unter den Befehlen des Plagcommandanten ſtehen. haben , den Commandanten der Territorialdiviſionen Peşterer hat gleichermaßen im Inneren und im Rayon einſenden , welche geeignetenfalls die Kriegsgerichte zu. des plages die Aufſicht über die darin iſolirt befindlis ſammenberufen . chen Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten ; er lågt ,, Die Generaloffiziere, welche die in Corps vereinigs diejenigen , welche Unordnungen machen , arretiren und ten Diviſionen und Brigaden commandiren, beſdrånken

benachrichtigt von ſolchen Arretirungen unmittelbar den die Kenntniß, welche ſie von dem Effectivſtande baben die Truppen commandirenden Generaloffizier.

müſſen , nicht auf den uņter ihren Befehlen ſtehenden

Die Generale, welche die einer Armee nicht eins

Theil der Regimenter, ſondern ſie laſſen ſich auch bäufig

verleibten activen Diviſionen commandiren , vollziehen

detaillirten Rapport über den Stand der Depots und

!

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1716

über alle Reſſourcen machen , welche ihre Regimenter durch einen Marſch aus der rechten Flanke die Inters aus denſelben zieben fónnen .

valle des Bataillons gewinnt, in Golonne formiren . Die

,,Die Generalieutenante der activen Diviſionen fons Voltigeurcompagnie loſt ſich in dem Augenblick, wo der nen, gleich den Generalieutenanten der Territorialdivi : fionen, mit den Intendanten und Unterintendanten über alles dasjenige correſpondiren , was die Verfügbarkeit ihrer Truppe , das Wohl des Soldaten und die ihnen hinſichtlich der Adminiſtration zugefommenen allgemeis nen oder individuellen Reclamationen betrifft. ,, Die Parole wird den Generalen der im Bezirfe

Durchgang ſtattfindet, in ein Glied auf und dedt dens ſelben durch ihr Tirailleurfeuer. Die deployirten Bas tailone gehen zwiſchen den Colonnen durch, ohne nöthig zu haben, Plotons abbrechen zu laſſen . Die zweite linie wird ſich in der ſtårkſten Verfaſſung befinden, um den Rückzug zu unterſtüßen und den Angriff des Feindes aufzunehmen. Ich balte es für vortheilhaft, die Bewes

einer Territorialdiviſion ſtationirten activen Diviſionen gung in dieſer Ordnung " fortzuſeßen , wobei die eine von dem die erſtere commandirenden General überſchickt.

Hälfte deployirt, die andere in Maſſen ſich abwechſelnd

Die in Brigaden und Diviſionen formirten Trups des Feuers und des Chocs bedient. Bei dieſer Unters pen machen den die Territorialdiviſionen und Unterdis ftellung würden ſich fåmmtliche Voltigeurcompagnieen viſionen commandirenden Generalen die im Decret vom vorwärts der die linie durchbrechenden Maſſenverbreis 24. Meſſidor des Jabres. XII. für ſie vorgeſdýriebenen ten, dieſelben für den Augenblick durch ihr Feuer deden

Honneurs. – Die den Generaten der activen Diviſionen und ich alsdann wieder auf die Höhe der Linien beges und Brigaden zu machenden Honneurs ſind diejenigen, ben , welche ſie durch ihr Feuer zu deden haben . . Bei

welche daſſelbe Decret für die angeſtellten Generale dringender Gefahr, wenn ſich die feindliche Savalerie beſtimmt.

ſebr nåbert, manovrirt die Diviſion nur in Maſſen .

,, Die Generale der in Armeecorps vereinigten Di.

Der Marſch růc w arts oder der Rückzug iſt nas

viſionen unter den Befehlen eines en chef Commandis türlich gerade , denn das erſte Bedürfniß einer ſich zus renden rapportiren an den Pesteren . - Die Generale rückziehenden Truppe iſt, ſich ſobald als möglich dem der nicht in Armeecorps vereinigten activen Diviſionen, Bereich des feindlichen Feuers oder der ſie verfolgenden .

und die Generale der Territorialdiviſionen berichten in

Truppe zu entziehen . Noch nöthiger iſt es , eine große

Sadjen ihres Geſchäfftskreiſes an den Kriegsminiſter am Qrdnung bei dieſem Marſche zu handhaben; Abtheiluns 1. und 15. jedes Monats ; ſie müſſen darin über den gen, welche ſich freuzen , halten jede Bewegung auf und perſonnellen , materiellen und moraliſchen Zuſtand der

veranlaſſen gefährliche Deffnungen , was der feindlichen

unter ihren Befehlen ſtehenden Regimenter detaillirte Cavalerie zur Bewirkung großer Unordnungen Gelegens Auskunft geben . " heit geben kann . Die Grundlagen und Linien der Di

- Der Moniteur enthält das dießjährige Budget rection müſſen uoch viel ſorgfältiger überwacht werden. des Kriegominiſteriums, deſſen Geſammtbetrag Sie werden von dem Generalſtab im voraus aufgeſucht ſich auf 373,123,000 Fr. belauft. Davon fommen auf und vorbereitet 2c. Indeſſen wird die Bewegung des Rückzugs nicht ims bie Centralverwaltung des Kriegsdepartements , mit Eins ſchluß des 112,000 Fr. betragenden Gehalts des Minis

mer ſenfrecht mit der Schlachtlinie ſtattfinden fónnen ;

ſters, 1,542,000 Fr.; auf die Gehalte der Marſchålle, ſie hängt von der Direction, welcher die Diviſion folgen Generale und Offiziere vom Generalſtabe, ſo wie auf muß , und von den Bewegungen des Feindes ab. Wenn

die Militárintendantur, 17,360,000 Fr., auf die Gen : ein Flügel durchbroden oder auf ſeiner Flanfe compro darmerie 19,326,000 Fr. , auf die Beſoldung und den mittírt iſt, wird ſich der General beeilen, ihn außerhalb Unterbalt der Truppen 237,237,000 ( und zwar beträgt des feindlichen Bereiches zu bringen und ihn folglich von der Sold der Infanterie 75,409,000 Fr., der der Caväs den Corps zu entfernen, weldie ihn in der Front angrei. lerie 20,705,000 Fr. , der der Artillerie 14,599,000 Fr., fen oder umgeben wollen. Nach den Befehlen deſſelben der des Ingenieurcorps 3,052,000 Fr.);ferner ſind für beſtimmt der Chef des Generalſtabs ſchnell die Direcs die Cavalerieremonten 9,022,000 Fr., für die Zeugbåus tionslinie auf eine der Maſſen , welche der General am ſer, Waffenfabrifen , Stúcgießereien und den Anfauf ſchleunigſten zurückzieben wilt. Er fann die neue Direcs von Pulver 52,206,000 Fr. , für die Arbeiten des Instion mit einem oder zwei Offizieren zu Pferde jalonnis genieurcorps 22,169,000 Fr. , für die Militårſdulen ren ; der übrige Tbeil der Diviſion nimmt ſeiné Direcs tion nach der " bezeichneten Mafie. Wenn der Růdzug 1,722,000 Fr. u. f. f. ausgeworfen. I

von dem áußerſten, im Gefechte verwickelten Flügel ſtatts findet , ro beginnen die Bataillone nach dem Gentrum

Ueber die Mandvers eines Armeecorps

und den anderen Flügel bin nach und nach und dann ihre Bewegung, wenn ſie ſich in der Richtung mit dem

Infanterie.

marſchirenden Flügel befinden . Bis zu dieſem Augens

(Schluß. )

blicke behalten ſie die Front vorwärts, um den Feind ſo

Wenn die Diviſion ganz in Schlachtlinie entwickelt wäre, ſo würde ich mich rebr båten, das von dem Reg. lement vorgeſchriebene Manover zuzulaſſen, gegen wels des fich ſo viele Stimmen erhoben haben. Ich ſchlage in dieſer Beziehung folgendes Manóver vor. Die zu paſirende linie wird ſich auf die erſte Diviſion, welche

lange als möglich aufzuhalten . Während ſich der anges griffene Flügel zurückzieht, kann der andere Flügel den Feind zu überflügeln fuchen. Man vollzieht auch den Rückzug mit Echelons . Das.

jenige Echelon, welches am ſtärkſten gedrångt wird , ſest ſich zuerſt in Marſch, die anderen folgen ihm nach Maß.

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gabe , al® es die nöthige Diſtanz gewonnen hat. Es

den Ufern des Baches concentriren will, ſo gibt er dem

kann ſich ereignen , daß dem angegriffenen Flügel ſchon

Gentrum einen febr entfernten Directionspunct jenſeits

ſo zugeſekt worden iſt, daß er nicht mehr mit Ordnung manovriren fann , oder wenigſtens, daß er ſehr lebhaft

Kg und bezeichnet den Flügeln den Baum oe und das Haus I. Die Maſſen des rechten Flügels wenden ſich

gedrängt wird ; alsdann beginnt die regelmäßige Bemes

ein wenig links, die des linken Flügels machen die ents

gung bei demjenigen Theil der finie, welcher noch im gegengeſepte Bewegung . Nad Maßgabe als man ſich Stande iſt, ſie auszuführen . Die Direction geht von Centrum dem

hier aus und wird von den anderen Maffen befolgt.

nåbert, nehmen die Maſſen den Marſch

in der Art concentriren will , daß ſich ihre Maſſen zus ſammenſchließen , ſo wird er an dem Horizont in einer

geradeaus an . Durch dieſes Verfahren wird zwar die Front etwas gefrummt, was ſich aber leicht wieder eins richtet. Die Diviſion befindet ſich in HKI auf einem um ein Drittheil weniger ausgedehnten Terrain, als ſie

beinabe ſenfrechten Direction einen bervorſtehenden , ſo

gewóbnlich einnimmt.

Wenn der General die ſich zurückziehende Diviſion

weit wie möglich entfernten Punct ſuchen , welchen er

Der ſchwierigſte, der wichtigſte und in ſeinen Erfolgen

allen Maſſen als gemeinſchaftliche Direction gibt. Sie ſebr vortheilhafte Marſch iſt der Marſch en éventail, nåbern ſich und werden ſich endlich in dem gemeinſchaftsvermittelſt welchem eine urſprünglich zuſammengedrängte lichen Sentrum vereinigen ; iſt indeſſen der Punct ents

Front ſich ausdehnt. Aus einer ſolchen Ordnung geſchah

fernt, ſo wird auch die Concentrirung ſehr langſam ges das Deployement der großen Armee bei Wagram und Man wendet bei dieſem cheben . Wenn dieſe Goncentrirung zu ſchnell ſtattfindet, in den meiſten Schlachten. To hat es der General immer in der Gewalt, fie einzus Manóver die nämlichen Mittel an,, wie bei dem Marſch balten und den Marſch geradeaus auf eine der Maſſen wieder nebmen zu laſſen . Dann manovrirt jede derſels ben in der Art , daß ſie die in dem Augenblicke inne

vorwärts. Der Chef des Generalitabs empfängt die Directionen und tbeilt ſie den Aides - majors und den Adjutanten mit ; er berichtigt båufig die Directiondpuncte .

babende Diſtanz beibehålt. Es iſt unmöglich, dafür eine Regel zu geben , denn Alles hångt von dem Terrain und dem coup - d'oeil ab .

und diejenigen , welche die verſchiedenen Theile der finie

Bei einer Concentrirung auf einen febr entfernt lies genden Punct bin , fann derſelbe Sinter dem geringſten Hinderniß verſwinden . Die den Maſſen Maffen vorbergebens

finie, ſo ſchwierig und verwidelt nach dem Reglement, erſcheinen febr einfach nad; der von mir vorgeſchlagenen Methode. Sie ſind von bober Bedeutung in Beziehung auf andere Evolutionen. Man muß die Gbefe, Chefs die offis

den Adjutanten werden daber Zwiſchenpuncte nebmen, um die Direction zu verlängern .

Statt eines Gens

nach und nach einnehmen .

Alle dieſe Bewegungen der Diviſion in deployirter

tralobjects fann der General Gegenſtände auf beiden

ziere und die Truppen in allen Marſcharten vielfach ůben. Wenn die allgemeinen und beſonderen Cadres gut

Flügeln finden, welche als Directionspuncte dienen fons nen ;er bezeichnet ſolche der erſten und leßten Maſſe.

eingeübt ſind , ſo kann man ſehr leicht jede Sorte von Truppen unterrichten und ſie in einem Monat die gros

Die Maſſen des Gentrums richten ſich alsdann nach den

fen Mandvers ausfübren laſſen .

Flügeln und geben deren Andrången nach. Auf dieſe Weiſe wird die Concentrirung weniger regelmäßig ſtatts

finden, allein es wird leicht ſein, die Stellung und Rich tung der Maſſen zu berichtigen

Bei den Uebungsmanóvers fónnte man in Erman : gelung eines entfernten Gegenſtandes in einer auf das Centrum der Diviſion ſenfrechten Direction einen Jas

lonneur zu Pferde als Spiße eines gleichſeitigen Trians

Literatur. Der Militáretat des Königreichs Hannover ; von Karl

Jacobi , Major im fonigl. bannover den Generals ſtabe. 8. Hannover , im Verlage der Habniden Hofbuchhandlung, 1831. ( 166 Seiten . )

gels aufitellen . Die Maſſen dirigiren ſich alsdann auf bald zu einer ſehr verſtårfs werden Wenn Jalonneurng und dieſen ten Concentriru gelangen. ſie auf demPuncte

Der Verfaſſer dieſer Schrift hat die Abſicht, die ſonderbaren Behauptungen zu widerlegen , welche ein

angefommen ſind, welchen der General bat erreichen wol .

Militárverfaſſung des deutſchen Bundes , zunächit in ibrer Anwendung auf das Kónigreich Hannover ," * ) ohne alle ſpezielle Sachfenntniß aufzuſtellen beliebt bat,

len , fo fert er ſie wieder in den Marſch geradeaus . Dieſes Manóver fann febr núblid werden , um einen

Ungenannter in einer anderen Schrift, betitelt : ,, die und worin derſelbe nachgewieſen zu haben glaubt : ,, daß

concentriſchen Ruckzug zu machen , beſonders wenn die Flanfen angegriffen jind. Es wurde in der Taftif ents ſprechende Reſultate geben , in der Strategie dürfte man es aber nicht anwenden . Die Armeecorps, begleitet von

jabrlich auf ſeinen Militaretat die Summe von 975,000

ibrem Materiel und allem dem , was die Bewegungen

Thalern ſparen könne ! " - Wohl mag die Schrift des

Hannover, unbeſchadet feiner bundesmåßigen Verpflich , tungen , und unbeſchadet feiner militariſchen Stellung,

erſchwert, fonnten ſich nicht entwirren , wenn ſie dicht Ungenanntenein zablreiches Publicum gefundenhaben, nebeneinander gedrångt worden waren . Dieſe concentrirende Bewegung kann auch vorwärts

denn wer ſollte nicht begierig ſein zu erfahren, wie man die Ausgaben für den Militáretat faſt um die Hälfte

mit den entgegengeſetzten Mitteln geſdeben . Wenn z . B.

vermindern und dennoch den Bundespflichten genügen

der Generallieutenant die Diviſion abº) vorwårts an

fónne ? Zu wünſchen wäre daber , daß die bier ans * ) þannover im Verlage der Bahnſchen Hoftudhandlung. 8 .

*) Siehe Plan I.

183 ( 105 Šeitin .

)

720

719

gezeigte Gegenſãrift ebenfalls recht viele Leſer finden hat aberzwiſchen Erſatz undVerſtärkungteinen Uns möchte, was wir aber gleich von vorne herein bezweis terſchied gemacht, was die nach ſeiner Anſicht bereit zu

feln, weil Schriften dieſer Art nur für ſolche Perſonen haltende Truppenzahl um mehr als ein halb Procent anziehend ſind, denen es wirflich Ernſt iſt, ſich zu uns

vermindert.

Ueberdieß gehört er zur Zahl derjenigen ,

terrichten, eine Tugend, die man den eifrigen Gegnern welche den Glauben haben , daß ein bunter Roc den des Militärſtandes im Allgemeinen abſprechen muß, was Soldaten mache , eine Anſicht, die ſelbſt von Militárs ſie durch ihre eigenen Schriften ſattſam bewieſen haben .

deren Ideen die Grånzen des Erercirplaßes nicht zu

Der ungenannte Verfaſſer ſucht aus den Bundess überſchreiten vermogen – ไleider oft genug ausgeſpros matrifeln – deren Sinn er theils willführlich gedeutet, theils gar nicht verſtanden bat - nachzuweiſen : 1) daß Hannover mehr Truppen halte, als ſeine Buns -

chen und von den Gegnern unſeres Standes als Argus ment benußt wird .

Aus obigen Gründen bat man baber in Hannover

despflichten erfordern ;

für gut befunden , in Friebenszeiten 1 '/. proc. zu uns 2) daß das in Hannover vorhandene numeriſche Vers terhalten , eine Maßregel, deren Zweckmäßigkeit freilich håltniß der einzelnen Waffengattungen weder den Bundesbeſchlüſſen, noch den wiſſenſchaftlichen Forderungen der Taftif entſpreche; 3 ) daß Hannover von den Erleichterungen , die der

nur im Kriege bervortritt.

II. Der Üngenannte behauptet , daß Hannover an Artilleriemannſchaft dreimal, an Cavalerie zweimal, an Infanterie die Hålfte mehr unterhalte, als die Buns

Bund geſtattet, feinen umfaſſenden Gebrauch mache ; despflicht fordere; Major Jacobi beweiſt hingegen , daß 4 ) daß die hannoverſche Armee hinſichtlich der Ausgas kaum das nothdürftigſte Quantum an Artillerie vorhan ben, die ſie im Verhältniß zu ihrer Stårke veranlaßt, den ſei, an Cavalerie 570 , an Infanterie 735 Mann eine der fortſpieligſten in ganz Deutſchland ſei ; mehr unterhalten würden , als zu Bundeszweden uns 5 ) Daß Hannover, unbeſchadet der Sicherheit des Staas mittelbar erforderlich ſein fónnen, und daß nach den

tes, ſich lediglich darauf beſchrånfen fónne , ſein Grundſåßen der Kriegführung dieſes Plus an Cavalerie Bundescontingent zu halten .

als eine ſehr wilfommene Erſcheinung betrachtet werden

Dieſe Behauptungen werden vom Major Jacobi ſehr

müſſe. Dieſe ſo widerſprechenden Behauptungen erklås

umſtåndlich widerlegt , und es verlohnt ſich der Mühe, Wir wollen daraus

ren ſich zur Genüge aus den bereits bemerkten Irrthús mern hinſichtlich der matrifularmäßigen Truppenſtellun

I. Die Bundespflichten verbinden in gewöhnlichen Fållen zu folgenden Truppenſtellungen : 1 ) das gewöhns liche oder einfache Contingent zu 1 proc. der Bevólfes rung ; 2) daſſelbe muß im Felde ſtets vollzählig erhalten und deßhalb ſogleich '/ o proc. zum Erſatz des Abgangs mobil gemacht werden ; 3) ganz unabhängig von dieſer Erſaßmannſchaft iſt die Reſerve, welche vollſtåndig orgas

gen , weld e d. u. ganz mißverſtanden hat. Spaßhaft iſt es, S. 41 u. 42 durch Citate zu vernehmen, daß 8. ú. behauptet : „,, die größten Mandver in Europa würden ſelten mit mehr als vier (!) Cavalerieregimentern aus: geführt, " und daß ein Feldherr ,, wenn ein Heer mehr als / des Ganzen an Cavalerie båtte, in Verlegens beit (!) fommen inúßte, dieſen Ueberſchuß mit Vortheil gegen den Feind zu verwenden." Verdenken fann man

dieſe Widerlegung ſelbſt zu leſen .

nur Folgendes anführen .

.

es dem Hrn. Major nicht, wenn er gegen ſolche Anma . Bung ſich bisweilen ſatyriſcher Ausfälle bedient. ſo wie dieſes vollzählig erhalten werden zu können, '/ 12 Das ganze, aus den citirten Stellen genugſam hers proc . an Erfagmannſchaft. portretende Raiſonnement des Ungenannten liefert den Dieſe Truppenſtellungen müſſen reſp . in 4 , 6 bis abermaligen Beweis , wie überaus nachtheilig es für

nifirt ſein muß und /, proc . betragt ; 4 ) dieſe Reſerve

dient zur Verſtårkung des Contingents und bedarf, um

10 Wochen vollzogen werden können , man kann daher annehmen , daß außerdem noch / bis '/ proc . bereit gehalten werden müſſen, wenn man die Mobiliſirung in vorſchriftsmåßiger Quantitåt und Qualität vollziehen, und das land nach erfolgtem Abmarſde der Truppen nicht ganz unbeſetzt laſſen will. Nun gehört zwar die sub 3 ° angeführte Reſerve nicht zu den gewöhnlichen Zruppenſtellungen; bei der jebigen Kriegführungsweiſe

öffentliche Staatsangelegenheiten iſt, wenn diejenigen , die ſich zu Sprechern aufwerfen , ſogenannte Reſultats menſchen ſind. Wer es treu und redlich meint, ſollte alle ſeine Kräfte aufbieten , um gegen die Verbreitung von Meinungen und Anſichten zu kämpfen , die nur aus einſeitigen Abſtractionen vom Erfolge entſtanden ſind. leider zählt auch unſer Stand viele ſolcher falſchen Apos ſtel, welche der wahren Aufklärung in Sachen des Kries

darf man aber mit Recht vorausſeten , daß der deutſche

ges großere Hinderniſſe in den Weg legen , als ſelbſt die

Bundesſtaat, wenn die Sache einmal auf die Spitze des faubeit der Kunſtjunger. Geſchichte und Erfahrung ſind Sdwertes geſtellt iſt, auch alles aufbieten wird und allerdings die Grundlagen des militariſchen Wiſſens, muß, um den Kampf ſchnell zur Entſcheidung zu brins aber man kann ſich täglich überzeugen , daß nur ſehr gen, oder durch Aufſtellung einer achtbaren Kriegsmacht Wenige ſie zu benußen verſtehen , weil ſie die Mühe zu imponiren. Es läßt ſich daber mit ziemlicher Gewiß , ſcheuen zu erforſchen , warum eine Begebenheit gerade beit annehmen, daß jeder Bundesſtaat (don im erſten

ſo war und nicht anders ? Dieſer Vorwurf trifft haupts

Kriegsjahre zwei Procent der Bevólferung vóllig orgas niſirt ins Feld ſtellen múſie , was mancher Staat iind

fachlich die gelebrten Gegner unſeres Standes, web

,

halb man ſich auch gar nicht wundern darf, wenn ſie

ſelbſt Bayern faum vermag, wenn er nicht in Friedens: der Kritit ,,ungeheuere". Biogen geben . zeiten mehr als 1 Procent unterhält. Der Ungenannte

( Schluß folgt. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W peste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedruct.

Samſtag ,

Nr. 91 .

12. Nov. 1831 .

Allgemeine Militár - Zeitung. B

a

0

e

11 .

9) Revueinſpection. Ein Adjutant 1242 fl. 12 fr.;

Nachſtebendes iſt der den Stånden vorgelegte Nors (einE.E. Schreiber 300 fl.; Bureaus und Reiſekoſten 800 fl. und N.E. find gleich .) mal - Militáretat : 1) adiutanten Sr. A. H. des Großherzogs.

10) Gardes Dragonerregiment . Ein Oberſt

E. E. ) ein Rittmeiſter 2678 ft. 48 fr.; ein Capitain 3440 fl.; ein Major 2240fl.;ein Adjutant 612fl.; ein Arzt ebenſo; ein Regiments quartiermeiſter 1036 fl.; ein

1986 fl . 36 fr.

2) Generaladjutantur. Ein dirigir. General : adjutant 8047 fl. 36 fr .; ein Major 2781 8. (fåut nach dem N.E. **) weg); ein Flügeladjutant der Infanterie 2084 fl. 24 fr.;einInſpectionsadjutant 1804 fl.24fr.;ein fernerer mit 1284 ft. A.24 fr.; ein Secretår 1200fl.; zwei Kanzliſten 800 u . 700 fl.; Zulage eines Flügeladjutanten 582 fl. 12 fr.; Bureau: und Reiſekoſten 600 u. 500 ft. Bei dieſer Geſammtrubrif tritt ein minus von 5174 fl. 3 fr . ein. 3) General Quartiermeiſter ſtab. Etat von 6000 fl. auf 4363 fl. 12 fr. berabgelegt.

ein Oberchirurg 1r Klaſſe 444 fl.; ein erſter Thierarzt

ebenſo; ein Bereiter 636 fl.; ein Oberchirurg 2r Klaffe 246 fl.48 fr.; ein Stabstrompeter 120 fl.; ein zweiter Thierarzt 222 fl.; ein Profos 84 fl.; drei Rittmeiſterir klaſie Prem .àà 1790 fl.; ein Rittmeiſter 2r Klaſſe 1136 fl.; drei 612.fl.; acht SecondLieut.á 612 fl.; vier Wachtmeiſter à 216 f.; vier Quartiermeiſ

ter à 126 fl.; vierzig Corpos rale à 90 fl.; zwolf Trompeter à 90 fl.; adytzig Sarable niere à 54 fl.; 168 Dragoner à 54 fl.; Zulage 426 fl.;

4) Srieg &minifterium . Miniſter 9000 ft; fünf in Allem ( die Maſſengelder, Brodverpflegung u.1.f. mit

Rathe, Råtbe zwei àà 2200 fl., einer à 2400fl.,einerà 2600fl. einer à 2800 fl.; zwei Secretáre à 1200 und 1400 fl .;

zwei Regiſtratoren ebenſo ; ein Regiſtraturgebúlfe 800 fl.; ein Erpeditor 1200 fl.; ein Ranzliſt 800 fl.; ein Obers rechnungsrath 1600 fl.; zwei Oberreviſoren à 1300 und

einbegriffenvon ) fol9281 nachfl.demfr.N.E. gegenden E. E. eine 11 ) Erſtes Dragonerregiment. Die Berebung und Gehalte ſind dieſelben ; der Adjutant hat als Prem . fieut. 696 fl. , der Regimentsquartiermeiſter 936 fl., der

1400 fl.;zwei Reviſoren à 1100 und 1200 fl.; ein Zahle Arzt 756fl .; vom Wachtmeiſter abwärts iſt alles um meiſter 1500 fl.; ein Controleur 1100 fl.; ein Budbalter 6 fl. niederer geſtellt, als bei dem vorigen Regiment.

800 fl.; ein Praktikant 600fl .; ein Stabsfourier 600fl.; Nach dem N.6. ſouDragonerr dieErſparniß ſein : 6167 26 fr. ; egiment. Wiefl.vorher 12) Zweites drei Diurniſten à 500 fl.; zwei Diener 1050 fl. 20 fr.; Bureaus und Reiſefoſten , Holf und licht 4093 fl.; Mes nur mit 12 fl. mehr Erſparniß.

Grenadier Ein Commandeu 3150 fl.; Major drei. Hauptleute 1950 fl., garde. dizin , und Monturfoſten derDiener 53 fl. 40 kr. (plus ein 13) ir Kl.àr 1500 des N.E. gegen den G.E. 705 fl. 36 fr .)

.

5 ) Commando der Infanterie diviſion . Ein

General 9715 fl. 24 fr.; ein Adjutant 1904 fl. 24 fr .;

drei 2r kl. à 1000 fl. * ) ,

drei Prein . Lieut. 1r Rel. á

600 fl., vier lieutenante à 516 fl.; ein Stabsfourier

. 550 fl., ein 2rArztRl.1000 ein fr.Oberchirurg 1r MI. 444fl., Schreiber 233fl.48 ein ein ſolcher 246fl., und N.E. ambour fl. 48 , ein Bataillonst find fr.; gleich .) ( E.E. ſich Bureausu.Reiſefoſten300ft 6 ) Commando der Cavalerie brigade. Ein

102 fl., zwölf Hautboiſten ir Kl. à 102 fl. , . 28 ſolche

à 54 fl., ein Profo8 84 fl., ſechs Feldwebel à General 5011 fl., Zulagefür zwei Adjutanten 804 ft. 2r216 Kl. Corp oral à 1r90KI ., Zambour Horniſt fl.,. 60Serſ 24 kr., fürden Schreiber 78 fl.; Bureau , und Reiſefos á fl 90 fl., fl.,chan 54 f ., Goldat 2r tKl.à 10$f!, ſten 600 fl. ( E.E. und N.E. ſind gleich . ) 3) Generalitat. Zwei Generalieutenante der In. 54.fl.;fürdas Recruten undHerbſterercieren 2646ft., 31

fanterie 12,226 fl. 24fr.; Adjutant desN.E. Kriego-mie niſterialpräſidenten 2766 fl . ) Zulagen 632 fl. ( Erſparniß nach dem N.E. 1702 fl.ein 12 fr. ( G.E. u. gleich .) beſondere 8 ) Artillerie Inſpection . Ein General 4908 fl. 14 ) Erſtes Infanterieregiment. Commandeur : 48 fr. (N.E. und & .E . gleich .) wie vorher ; ein Oberſtlieutenant 2190 fl.; ein Major 1950 fl .; ade Offiziere wie vorber ; ein Regimentsquars * ) Zur abtürzung : Effectio : Etat. Hormals Etat.

. ) Bieber betrug der Gehalt des Capitains 2x sl. 840 f1.

723

tiermeiſter 800 fl.; ein Regimentsarzt 720 fl.; Chirurgen

724

22) Sanitetsperſonal. Ein Generalſtabsarzt

wie vorher ; Reg. Tambour 78 fl.; Bat. Tambour 72 fl .; 2004 ff. 24 fr. , ein Hoſpitalverwalter 600 fl., ein Aufs Hautboiſten ir Kl . 78 fl ., 2r Kl. 42fl.; Profos 84 fl.; reber 144fl. , Kranfenwärter à 242 Fl., Portiers à 222 fl ., Feldwebel 186 fl.; Serſdant 84 fl.; Corporal 72 fl. (Erſparniß: 0 ) . Horniſt 72 fl .; Tamboure 60 u . 42 fl .; Soldaten à 42fl.; 23) Gonfcription. Ein General Cantoninſpector für das Recruten- ?c . Grerciren 4536 fl.; beſondere Zulas 3408 fl. 48 fr. , ein Unteroffizier 180 fl., Cantonsſchreis gen 1300 fl. ( Erſparniß niady dem N.E. 4266 fl.) Alies ber à 500 fl. u . 240 fl. ( Erſparniß : 0 ). ebenſo bei den drei folgenden Infanteriereg is 24 ) Jurisdiction. Sechs Garniſons Auditors à 1

5

mentern ( mit åußerſt geringen Ausnahmen .) Auch 1000 und 800 fl., Diener -à 4-0 fl., Gefangenwärter à von dem leichten Infanteriebataillon gilt dieß ; die Erſparnif rol bier ſein : 2826 fi.

15) Artilleriebrigade. Stab : Zwei Oberſten à 3464 fl. , ein Oberſtlieutenant 2374 fl., ein Major 2134 fl.

120 ft. ( Erſparniß nach dem N.E. 300 fl. ) 25) Gabetteninſtitut. Fonds : 13,841 fl.

26) Swimmunterricht : 3200 fl. 27 ) Gottesdienſt und Schulen. Ein febrer

ein Reg .Quartiermeiſter 800 fl., ein Arzt 720 Fl., ein 623 fl., verſchiedene Zulagen an Geiſtliche u. dgl. (Ere Dberchirurg 444 fl. , ein erſter Thierarzt 414fl., ein zweisſparniß : 0 ) .

ter 222 fl., ein Brigadetambour 141 fl., ein Profos 84 fl.,

28) Bajonetgefecht: 1225 fl.

Zulagen 306 fl. ( Erſparniß 3975 fl.) Reitende Artils 29) Penſions fonds: 103,666 fl. 41 kr. (nach dem Terie : ein Rittmeiſter 1r Kl . 1814fl ., ein Prem . lieutes E.E.) ; nad einer wahrſcheinlichen Berechnung im N.E. nant 696 fl., zwei Sec.fieutenante à 612 fl., Wadtmeis 91,153 fl. 49 fr. ſter 246 fl., vier Quartiermeiſter à 144 fl ., feche Corpo : 30 ) Ruffiſche Penſion å re : 12,680 fl. ( finden

rale à 96 fl., zwei Trompeter à 96 fl., fünf Oberfanos fich im N.E. ganz unter den allmåblichen Erſparniſſen.) niere à 72 fl. , 58 Ralloniere in Dienſt ( 27 in Urlaub) à 48 fl., Zulagen 51 fl. ( Erſparnia : 0 ). Fabrende Artillerie: wie vorber, nur ein Rittmeiſter 2r Kl. mit

1096 fl. ( plus des N. E. über den E.E. betrågt bier

31) 32) 33) 31)

Veterinarſchulenbeitrag: 1000 fl. Militár - Berdienſtordent : 4650 ft. Medaillen : 11,045 fl. ( im E.E. 15,045 fl.) Franzöſiſde Ehrenregion 6s u . Dienſts

160 fl.) Fußartillerie und Pionniere: Capitain penſionen : nach dem E.F. 20,560 fl. 36 fr. ( lind 1r Kl. 1692 fl. , 2r Kl . 1000 fl.; die anderen Offiziere unter den Heimfållen begriffen .) find wie bei den Infanterieregiinentern bezahlt, die uns 35) Gratialfonds : 5000 fl. teroffiziere und Soldaten , wie bei der reitenden und 36) Ertrabewilligungen: 1200 fl. ( nach dem fabrenden Artillerie. E.E. 5141 fl. 20 kr. ) 16) Invaliden corps . Ein Oberſt 2394 fl. 24 fr. , 37 ) Reſervefond 8 : 4000 fl..

ein Regiin. Quartiermeiſter 700 fl., ein Regimentsarzt Nad dem Effectiv . Etat foſtet das Militar : 1 Min . 444 fl. , ein Lehrer 120 fl. , drei Capitaine à 600 , 700 594,197 fl. 21 '/, fr.; nadi dem Normal. Etat : 1 Mil. u . 1200 fl., zwei Prem .Lieutenante à 500 u. 700 fl., ein 479,140 fl. 55 '/, fr.; minus : 115,056 fl. 25 '/, fr. Gage Sec. fieutenant à 420 ff., Feldwebel 120 fl., die anderen und fóbnung beträgt nach dem E.G. 564,670 fl. 31 fr ., Unteroffiziere und die Invaliden wie die Unteroffiziere nach dem N.E. 800,853fl. 6 fr.; Maſſengelder 108,191 fl. und Soldaten der Infanterieregimenter. ( Erſparniß 0 ). 13fr., reſp. 106,471 fl. 44 fr.; Brodverpflegung 122,051 fl. 17) Gommandantſchaften. In Karldrube: ein 42 '/ kr., reſp . 120,189 fl. 35 '/, fr.; Fourageverpflegung General 5508 fl. 48 fr ., ein Plazmajor 2154 fl. 24 fr. 158,811 fl., fl ., reſp. 146,240 fl. 32 fr.; Knſernirung 60,579 fi. ( ſoll eingeben), Adjutant 1080fl., ein Schreiber 174fl .; 39 fr. , repr. 59,550 fl. 27 fr.; Medizin 14,800 fl., reſp . ein Major in Mannheim 607 fl., ein Schreiber 78 fl.; 14,448 fl.; Hoſpital 18,183 ft. 36 fr ., reſp . 17,906 fl.24fr.; Commandant in Rebl 2256 fl. 54 fr.; übrige Koſten Montirung 83,788 fl. 21/4 fr.,1 reſp . 82,653 fl. 40 fr.; 5673 fl. ( Erſparniffe 6858 fl. 48 fr .) Remontirung 22,192 fl. 267, fr. , reſp. 20,856 fl.26/, fr.; 18 ) Beugbausdirection. Zulage des Directors Ausrüſtung 23,512 fl. 32'/, fr., reſp . 22,957fl. 40 '/, fr. ; 400 fl., ein Inſpector 1200 fl., ein Verrechner 1000 fl., beſondere Fonds 117,326 fi. & fr., reſp. 87,013 ft.21 fr. zwei Zeugwarte à 400 fl. u . 288 fl., ein Diener 288 ft. Erſparniſſe , die ſogleich in Ausfiihrung fommen ſollen, Zulage 120 fl., zebn Werfmeiſter à 700 , 650 , 400 und treten z. B. ein : bei der Generaladjutantur und dem 2

1

144 fi. ( Erſparniß : 0 ) .

General. Quartiermeiſterſtab mit 6810 fl. 51 fr.; bei der

19) Aarernenverwaltungen . Zwei Verwalter Cavalerie mit 21,627 fl. 58 fr.; bei der Infanterie ſollen à 600 fl., ein Gebålfe 180 fl. , ein Schreiber 216 fl., im Frieden nur zwei Offiziere für eine Compagnie beſtes

fechs Diener à 216 u . 144 fl., Zulagen für Functionåre ben . Ein febr großer Theil der Erſparniſſe, die in den Normal Etat aufgenommen ſind, fónnent jedoch erſt nad

216 fl. ( Erſparniß : 0 ) .

20) Militar Baudirection. Ein Director und nach eintreten , ſo daß der von der Regierung in 2134 f ., ein Revident 700 fl., ein Conducteur 550 fl. dieſem Normale beantragte Etat nur mit der Zeit um die erwähnten 115,000 fl. berabgelegt werden wird. ( Erſparniß : 0). 21) Montir ung & commiſſariat. Ein Director 1672 fl. 36 kr. , ein Verwalter 1150 ff ., ein Controleur

1100 fl. , ein Verrechner 850 fl., ein Diener 444 fl. ,

Rußland .

Se. Mai. der Raiſer haben den Generaladjutanten,

ein Schneider . Obermeiſter 480 fl., ein laborant 60 ft. Generallieutenant, Prinzen Adam von Württem . berg durch Allerbodiſtes Reſcript vom 13. (25.) Sept. ( Erſparniß : 0).

726

1725

zum Zeidhen Ihrer beſonderen Erkenntlichkeit für den Artillerie 400 Mann fehlen , und daher durch Recrus ausgezeichneten Muth und die eremplariſche Tapferkeit, ten oder denen gleichzuachtende Neulinge erſeßt werden welche derſelbe in dem am 27. Februar ( u . März) bei müſſen. Die Cavalerie bat weder Deputs für den Der Erſtůrmung der Stadt lublin ſtattgebabten Gefecht Erſak , noch Cadres für die Reſerve. Die Armee bes wider die polniſden Rebellen bewieſen bat, zum Ritter des St. Wladimirordens 2r Klaſſe zu ernennen geruht.

ſteht überdieß zur Hälfte fortwährend aus Recrus ten ! Stamme für die Reſerve und Erſatzmanndaft ſind

in Württemberg gar nicht vorhanden . Eine Infanteries compagnie hat nur zwei , eine Schwadron nur drei Offiziere, ſo daß faum das Friedensbedürfniß an Offi.

Der MilitåretatLiteratur. des Königreichs Hannover ; von Karlieren gedecktiſt. Zwar muß man zugeben , daß durch

Iacobi, Major im fönigl. bannoverſchen General: die ſorgfältige Ausbildung der Schüßenzüge ein Unter , Mabe. 8. Hannover , im Verlage der Hahniden offiziercorps herangezogen wird, das vorzuglich genannt Hofbuchhandlung , 1831. ( 166 Seiten . )

zu werden verdient und die vacanten lieutenantsſtellen augenblicklich auf eine befriedigende Weiſe auszufüllen

(S1u . )

vermag. Demungenditet iſt die Behauptung nicht zu

III. Der Lingenannte meint, daß man von der Bes fugniß, das contingent theilweiſe in Landwehr zu ſtelo len , ferner von der Beurlaubung und der Vacanthaltung yon Dienſtpferden, in Hannover wenig oder gar feinen

gewagt, wenn wir ſagen : daß Württemberg alles aufs bieten muß, wenn es das einfache Contingent ins Feld rúden laſſen und den vorſchriftsmäßigen Erſat bilden

will. Im zweiten Kriegsjahre wird inan aber nicht wiſ:

Gebrauch mache. Der ſtaatswirthſchaftliche Nußen der ſen , wober Offiziere und Unteroffiziere zu nebinen ſind, Landwehr wird vom Major Jacobi nicht gerade in

um die nöthigen Verſtärkungen zu organiſiren. Unter fo

Zweifel gezogen, wohl aber der militariſche. Hoffentlich bewandten Umſtånden erfrårt es ſich leidt, wie der Ge.. wird bald eine Zeit fommen ,, in welcher die größten Vers neral Graf Biomarf in ſeiner Reiterbibliothek fidy To

ebrer des Landwehrſyſtems ihren doppelten Irrthum eins ungünſtig überkurze Dienſtzeit ausſpreden in der lan, geſtehen , wenn auch nur ſtillſchweigend. Bei den jebigen gen Dienſtzeit das Wort redenfonnte. Das Beſſere liegt Kulturverbåltniſſen iſt jedes landwebrſyſtem verwerflich, in der Mitte.. V. Bei Beantwortung des leßten Vorwurfs geht Candwehr in Thatisfeit gefeßt wird. Der preußiſchen Major Jacobi in die jüngſte Vergangenheit zurück und zu dieſer Ucberzeugung gelangt man leicht, wenn die

Landwehr die militariſche Tüchtigkeit abſprechen wollen, zeigt dadurch , daß Hannooer, ohne ſeine Militárver, wåre ficherlich, denn ſie hat mehr Uebung gehabt, als faſſung und obne die dadurch bedingte Möglichkeit das die linientruppen ; dieſes Pandwehrſyſtem ſtebt aber zur Heer im Nothfall zu verdoppeln , wahrſcheinlich mehr Zeit noch als ein Unicum in Deutſdland.

als einmal von machtigen Nadbarn verſchlungen wors

In Betreff der Beurlaubung raumt Major Jacobi ein , daß bei der Infanterie , außer der gewöhnlichen

den wåre. Man bat in neuerer Zeit von Volksrednern

oft fagen boren : die ſtebenden Heere waren eine ſchwache

pierwöchentlichen Grercirzeit, binnen welcher ſämmtliche Stůge des Staates - wir ſagen abſichtlich nicht des Soldaten zum Dienſte gegenwärtig ſind , neben den Thrones, weil dieß zu Mißverſtändniſſen führen könnte ; Recruten nur wåbrend eines Monats % an einges auch der ungenannte Verfaſſer ſagt : ,, feit Errichtung -

ůbter Mannſchaft zum Dienſt gezogen werde, und dieſe

ſtebender Armeen iſt die äußere Sicherbeit des Pandes

ganz unbedeutende Ueberſchreitung des bundesmåfig ers nur zweimal gefährdet worden, und beidemal bat man laubten Urlauboſyſtems ( zum Nächtheile der Finanzen diefelbe nicht anders als durch Capitulationen , das eine, nåmlich ) durfte eber Pob als Tabel verdienen , da bes kanntlich im Kriege ungleich mehr Werth auf die Quas

litåt als anf die Quantitåt der Truppen gelegt wird. Bei der Cavalerie findet ein ganz eigenthümliches Bes

mal durch die vom Kloſter Zeeven, 1757, und das zweis temal durch die Sublinger , 1803 , dúben zu müſſen

geglaubt." Solde Bebauptungen tragen zu ſebr bas Sepråge der Einſeitigkeit, als daß ſie eine gründliche

urlaubungsſyſtem mit Pferden ſtatt, wodurch der Unters Widerlegung verdienten, die überhaupt nur durch die detaillirteſte Darſtellung aller darauf Bezug babenden IV. A18 Als Antwort auf den Vorwurf, daß die hanno :. Ereigniſſe möglich iſt. In Betreff der politiſchen Ver. verſche Armee eine der fortſpieligſten in ganz Deutſchland båltniffe zum Bundesſtaate móchte man aber jedem ein, fei , beweiſt Hr. Major 3. das Gegentheil! zelnen warnend zurufen : Aides - toi, le ciel t'aidera ! Bei dieſer Gelegenbeit wird die württembergiſche Mis Manch anderer Staat hat ſchwer dafür búfen müſſen ,

balt dieſer Truppe im Frieden minder koſtſpielig wird.

litárverfaſſung der Kritif unterworfen , weil der Unges nannte ſie für die vorzüglichſte gehalten und als Muſter zur Nachahmung empfohlen hat. Es gebt dieſer Milis tårverfaſſung hierbei wie manchem Menſchen , nåmlid : C8 würde vielleicht Niemand auf den Gedanken getoms

men ſein , ihre Fehler aufzudeden , wenn ſie nicht bei jeder Gelegenheit úbermäßig gelobt worden wäre . So wird z. B. dem württembergiſchen Militåretat nachges wieſen , daß dem einfachen Infanteriecontingent 3000

daß er ſich allzuſehr auf die Hülfe der Verbündeten oder auf Berträge verließ . Die beſte Garantie für politiſche Selbſtåndigkeit bleibt immer ein tüchtiges,, wenn auch Flei, nes Heer, das ſich leicht in ein dreimal ſo großes vers wandeln läßt, wenn alle Glieder des ſtehenden Heeres

den Forderungen entſprechen , welche der Krieg an fie macht. Sind dieſe aber ſelbſt noch Recruten, bann fann ihre Bermehrung wenig Nußen bringen , ja ſie möchte

fogar verderblich werden , weil die Unordnung und Uns

gehörig eingeübte Mann, der Cavalerie 418 Mann, der zuverläſſigkeit des Ganzen mit der Unwiſſenheit und Un,

727

728

erfahrenheit der Einzelnen zu allen Zeiten im progreſſiven

behaupten : wo feine Oppoſition ſei, müſe mait eine

Verbáltniß geſtanden hat.

(dhaffen, um der ſonſt überhand nehmenden Gleichgiltigs

Nad, dieſen Erwiederungen ſchreitet Hr. Major Jas feit und moraliſchen Erſchlaffung vorzubeugen . Genau cobi zur Erdrterung der Hauptfrage: Iſt die bes ro verhålt es ſids auch mit der Einnahme und Ausgabe. bauptete Verarnung des landes vorzüglich durch die Wer fortwährend darauf bedacht iſt, ſeine Ausgaben zu Ausgaben für den Militáretat berbeigeführt worden ? vermindern , wird ſich wenig Mühe geben , ſeine Eins A16 Einleitung hierzu gebt eine furze Geſchichte der

nahme zu vermehren , was für die Induſtrie und alle

bannoverſchen Militárverfaſung ſeit dem Ende des ſites benjährigen Krieges voran, aus welder wir einige Såpe

Gewerbe von den nachtheiligſten Folgen ſein würde. Dem oft geſteigerten Aufwande für die bewaffnete Macht

mittbeilen .

verdanken alle Vólfer die Regulirung des Abgabeſyſtems,

Stårke der Truppen . Mann .

Jibri. Unterhaltsfoſten . Shir. Kaffen mūnje.

1760-63.

48,496 .

1767. 1792 .

22,025

(unbefannt) 1,417,000 (Thlr. C.M. )

1797.

29,580

1802.

16,739 (ungefábr) 900,000 ( 1,000,000 )

1,432,000 ( 1,591,000

17,231 *)

und dieſe Ordnung in den finanziellen Verhältniſſen iſt allmählich auch auf den Privathaushalt übergegangen. Es handelt ſich nur darun , daß bei Benußung aller Kräfte -- die in jeder Hinſicht zu unſerem Heile dient -

das rechte Maß nid)t überſchritten werde, was bis jest noch Niemand genügend bat beweiſen können.

( unbekannt )

Was die Beantwortung der weiter oben angedeutes

Hauptfrage betrifft, kann man nicht umbin , fie NB. Die Bevölferung des damaligen Kurfürſtenthums ten als ſehrbefriedigend" zu ſobezeichnen fennt Ref. . Zwar Hannover betrug 800,000 Seelen . Das Heer wurde

durch Werbung ergånzt, welche nicht mehr den Bes darf ſicherte, ſo daß in den entſcheidenden Zagen des

die Streitſchrift nur aus Gitaten, die darin enthaltenen

Grundfäße ſind aber von ſo loderer Beſchaffenheit, daß

der Ungenannte unmöglich Recht behalten konnte . Der

nur 6300 M. Infanterie und 2700 Reiter zuzu ſeiner verlangte bauptſächlich deßhalb eine Militäretats minderungdes nur6300M.Infanterie und 2700Reiter ſeiner Ungenannte auchBers die , weil nachber Berfügung batte,weßhalb das fand ſich dem ſtår. Steuern vermindert werden könnten, derenübermäßiger feren Feinde auf Discretion ergeben mußte. den Wohlſtand des landes untergraben oder Der Hr. Verfaſſer wirft nunmehr die Frage auf, Drud vielmehr deren Nothſtand herbeigeführt haben , ſollte.

wie man behaupten fónne , daß ein Militaretat , der

Hierbei iſt aber zu berückſichtigen , daß gerade diejenis

nicht bloß verhältnißmåßig , ſondern abſolut , bei einer

gen , welche die wenigſten Steuern zahlen , den größten

Bevölkerung von 1,400,000 Seelen , geringer ſei, als Nußen vom Militår ziehen , und bei deſſen Vermindes bei einer Bevölkerung von 800,000 Seelen, die baupt: fadhlidſte Quelle ogs " ſogenannten Nothſtandes genannt werden fónne Dieſe Relage iſt jeßt allgemein , wenn aber ein Staat nur an ſeinem Militáretat oder an dies

rung weſentlich verlieren würden , vielleicht ſelbſt zum Theil auf Koſten der Wohlhabenderen ernährt werden müßten . Ueberdieß geht aus einer Vergleichung der ins

dividuellen Steuerquoten der deutſchen Bundesſtaaten

ſem wenigſtens die größten Erſparniſſe machen will, ſo deutlich hervor, daß der Steuerdrud in Hannover feis dürfte doch der Zeitpunct nicht gut gewåhlt ſein ! In einem Vergleiche des Verhältniſſes , worin der

neswegs ſtárfer, ſondern vielmehr ſchw à cher iſt, als in den meiſten dieſer Staatent, ſo wie aud das offentlige

Aufwand für den Militäretat zu dem geſammten Eins Volfsleben feinen Beweis von wirflichem Nothſtande lie. tommen des Staates ſteht, findet man S. 129 folgende fert. Die Behauptung „ daß der Steuerdruck eine Erbits Angaben : In Hannover beträgt der Aufwand % 20 der terung der Gemůther, eine große und gefabrbringende Geſammteinnahme; in Preußen /203 **) in Sachſen beis Gåhrung erzeugthabe,'' wird durch den einfachen Um. 10

nabe; in Württemberg / ; in Bayern / ( beide ſtand widerlegt , daß diejenigen , deren Erbitterung in Staaten dürften aber auch nicht im Stande ſein , den ser neueſten Zeit durch Wort und That ſich ausgeſpro , Bundespflichten vollſtändig zu genügen ) ; in Baden /,; chen , zu den allgemeinen Staatslaſten am wenigſten beis im Großherzogthum Heſſen etwa / ( ? ) So unzus zutragen verbunden waren; włbrend die Sobne derjenis 10

10

verlåſſig nun auch dieſe und åbnliche Vergleiche bleiben werden , ſo lange man das geſammte Nettoeinkommen

gen, welche angeblich am meiſten durd, den Steuerdrud leiden ſollen, und deren Zuſtand am erſten einer Verbeſ .

des Königreichs nicht authentiſch kennt, ſo wird man ſerungbedarf, die rúbrendſten Beweiſe von Pflichttreus doch die Behauptung mit ziemlicher Gewißbeit aufſtellen und biederer Denfungsart gegeben haben . dürfen : daß Hannover im Verhältniß zu ſeinen finans

Schließlich erwåbnt der Hr. Verfaſſer audi nodi des

ziellen Kräften nicht übertrieben mehr als andere deut- großen , aber freilich nicht arithmetiſch zu berechnendent dhe fånder auf feinen Militáretat verwendet." Vortheile , welcher dem Bolfe durch die militariſde Ers Ref. bat noch eine andere Anſicht über den Militárs ziehung ſo vieler ſeiner Glieder erwächſt, ein Punct, aufwand. Jede Oppoſition fübrt zur Erörterung von Wahrheiten , welche außerdem vielleicht unerdrtert ges

der von großer Wichtigkeit iſt. Wir haben dieſer Schrift deßhalb ſo viel Aufmerkſamkeit ges

blieben wåren , weßhalb ſelbſt die gemäßigſten Politiker

ſchenkt und wünſden fie deshalb in recht vielen Bänden zu ſehen,

weit die Klaaen des Ungenannten als allgemeine Klagen und Excl. 7767 Mann Garniſontruppen , Vorwürfe betrachtet werden tönnen, und die Erwiederung des ørn. Wobei aber der indirecte Aufwand für die Landwehr nicht Major 3. eben so gut eine allgemeine genanntwerden kann , mos peranſchlagt worden iſt. durch ſich derſelbe den Dant aller reiner Waffenbrüder erworben hat. Redigirs unter Verantwortlichkeit der Verlagsbundiung: C. W. Beste in Darmſtadt und in denen orijin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 92.

16. Nov. 1831 .

Allgemeine Militár - Zeitung. ſtehendes Heer vermindern und brauchen nur die ſtreng

franfrei d .

In der Sißung der Deputirtenkammer som 24. Oct. erforderliche Mannſdaft unter den Fahnen zu halten ; entwickelte der General la marque ſeine wichtige Propos wir haben alsdann, wie Preußen, das im Jahre 1675 Tition wegen Mobilmachung der Nationalgardé.

von Letellier aufgeſtellte Problem geldit, das darin bes

Die Verhandlungen über dieſen Antrag ſind um ſo ins ſtand, ſich die größtmöglichſte Macht um einen möglichſt

tereſſanter , weil mit denſelben die mehrmals wiederhol: geringen Preis zu verſchaffen. Dieß iſt der Zwed meie ten Kampfe úber den vielbeſprochenen Gegenſtand einer ner Propoſition , die ſich an einen Reſerveplan fnúpft, Armeereſerve begannen .

Die Nationalgarde, bes welchen ich Ihnen bei der Erörterung des Recrutirungos

merkte Gen. lamarque , babe den doppelten Zwec', die gereges vorlegen werde; mein Vorſchlag iſt feine Here offentliche Rube im fande aufrecht zu erhalten und die

ausforderung zum Kriege, ſondern vielmehr ein Pfand

Integrität des Gebiets zu vertbeidigen ; der erſtere Zweck des Friedens ; durd, ihn ſollen zwei dringende Bedürfe ſei durch die Errichtung der reßbaften Nationalgarde niſſe unſerer jeßigen geſellſd aftlichen Ordnung befriedigt vollſtändig erreicht; indeſſen lange dieſe nid)t aus, um werden : Kraft für den Augenblick, Sparſamteit für die

einen fremden Angriff abzuwehren; allerdings berufe der Zukunft. In dem Intereſie dieſer beiden Bedürfniſſe 6. Titel des Gefeßes åber die Nationalgarðe in Zagen wünſche id), daß Sie meine Propoſition in Erwägung der Gefahr alle Franzoſen ohne Ausnahme zur Vertheis ziehen mögen ." digung des Vaterlandes ; bier zeige ſich indeſſen ein ſelts

Sofort ergriff der Präſident des Miniſterrathes

Ramer Widerſpruth : während nämlich die fefbafte nas

das Wort , um ſich dem Antrage des Gen. Lamarque

tionalgarde auf das vollſtändigſte gekleidet und bewaffnet

auf das nachdrüdlichſte zu widerſeben. „ Es iſt ſchwer

fci, habe man får die mobile Nationalgarde, die gleich

zu begreifen, "ſeinem begann derſelbe, wie der ehrenwerthe angenoms General Antrage

mindeſte gethan. Gleichwohl rei in einer an unvorherges

init , der , wenn er men würde, die Bürger ihren Familien und Geſchafften

ſehenen Ereigniſſen ſo fruchtbaren Zeit, wie die jeßige, Stande Frieden auch nur auf ſiche

wo die Regierung mit mehr Grund, als jemals, boffen

Monate zu verbürgen. Der Redner gab hier einen les

darf, das doppelte Ziel, wornach fie ſtrebte, nåmlich die

fam die Vorbut jener rei, bis jest noch nicht das Allers 1

Niemand im

, den

entreißen würde, gerade zu einer Zeit hervortreten faun,

berblick von dem Zuſtande der Armeen in den übrigen europåiſche Entwaffnung und die Wiederherſtellung des europäiſchen Staaten und fuhr alsdann fort : ,,Nicht Vertrauens im Inneren, zu erreichen. Zu einer anderen blog der ergraute Krieger , auch der Bürger ſpricht zit Zeit, wo man die Furcht vor einem Angriffe von Außen

Ihnen , der das ſtehende Heer , das ſo ſchwer auf dem vorſchüßen fonnte , würde die Propoſition wenigſtens kande laſtet, gern allmählich vermindern möchte. Hierzu das Verdienſt der Zeitgemäßheit gehabt haben, obgleich gibt es nur ein Mittel , daß man nåmlich im Schoße die Rammer, als ſie das Geſeß über die Nationalgarde der Nation permanente Widerſtandskräfte organiſire. unter Umſtänden annahm , die zu inneren und dußeren

Schon lange ſucht man uns mit der Hoffnung auf eine Beſorgniſſen mehr Anlaß gaben, als die Gegenwart, allgemeine Entwaffnung einzuſchláfern.

Nónnen wir ihre Vorſicht nichtſo weit trieb , als der Herr General

aber wohl entwaffnen , bevor wirunſer fand militariſch lamarque. Bei ſeinem Antrage hater ſich alſo im Das

organiſirt haben ? Preußen konnte dieß ohne Gefahr; tum geirrt. Wenn unſere Wůnſihe in Erfüllung geben, Natio benn es iſt timmer ſchlagfertig und fann und beſtåndig ſo werden wir, ſtatt auf die Mobilmadıu in der unvorbereite überraſchen ; eilen wir daher , ihm nads nalgarde anzutragen, im Gegentheil bald ng dem Falle zuahmen . Haben wir erſt eine Kriegsreſerve , wie der ſein, die active Armee zu vermindern. Die Regierung Marſdal Gouvion -Saint-Cyr ſie in Corſchlag gebracht hatte, nicht aber eine ſolche, wie ſie in dem neuen Res crutirungsgeſeße vorgeſchlagen wird; haben wir erſt eine mobile Nationalgarde,die unſere fandwehr ſein würde,

iſt keineswege gegen die Organifirung einer Reſerve, ſie beabſichtigt vielmehr , Ihnen einerſeits Mittel zu einer ſolchen vorzuſchlagen , andererſeits aber dieſelben mit der mobilen Reſerve der Nationalgarde in Verbindung

und hinter derſelben die reßhafte Nationalgarde oder zu ſeben. Der Gedanke, der dem ehrenwerthen Urheber unſeren Landſturm , fo kønnen wir obne Gefahr unſer der vorliegenden Propoſition vorſchwebte, war der, daß

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die für die Volziehung des Liters VI. des Geſekes úber kleidete und bewaffnete Artilleriecompagnieen werden im die Nationalgarðe vorgeſchriebenen Formen zu weitläufs tig waren und abgefürzt werden müßten ; dieß iſt der Zweck ſeines Antrages . Ich werde der Stammer in die : ſer Beziehung alle Auffdhlúſſe geben , die ſie nur wüns ſchen kann, und darthun, daß die Regierung gethan hat,

Grercitiunt dieſer Waffengattung geübt und würden ſos fort im Stande ſein , unſere feſten Plåße zu beregen . Ich frage aber, ob der Uebergang von dieſem Zuſtande zu dem vom General lamarque vorgeſchlagenen eben ſo leicht ſein würde, wie der von der Disponibilitåt zur

was in den Grånzen der Möglichfeit liegt. Id babe

wirfiichen Einſtellung ? Man mußte den für die Mobil,

.

eine Zåhlung veranſtaltet, welcher zufolge ſich 6,319,345 machung beſtimmten Theil aus den Reiben der Natios Perſonen im ordentlichen und Reſervedienſte der Nas

nalgarde ausbeben und militariſch organiſiren.

tionalgarde befinden ; von dieſer Anzahl ſind 1,459,754 Unverheirathete von 20-60 Jahren , wovon die Regies rung und die Gemeinden Liſten haben. Unter 1,500,000 Unverheiratheten befinden ſich 1,256,831 von 20- 35 Jahren. Um einen Theil der Reſerve mobil zu machen, wäre ein Vierteljahr erforderlich ;, 71 Tage ſind nöthig, um die jungen Conſcribirten nach dem bisherigen Ges ſebe zuſammenzuberufen ; bei dem in dem neuen Recrus tirungsgeſetze vorgeſchlagenen Verfahren ſind aber 20 Tage dazu hinreichend . Da die Regierung alle Zahlen der Nationalgardeauf dem Papiere beſigt, ſo würde ſie nur drei Monate brauchen , uin zu einem Reſultate zu gelangen. Wir haben alle nöthige Zeit dazu , denn wir

Schwierigkeiten einer ſolchen Operation fennt der ehren , wertbe General beſſer, als irgend Jemand; er weiß, daß fimmtliche zu der mobil zu machenden Klaſſe gehörige Bürger allen Formalitäten der gewöhnlichen Recrutis rung unterworfen werden mußten , um über deren Taug. lichkeit entſcheiden zu können . Sonderbar genug ſoll dieſe Operation mit den Nationalgaroiſten vorgenommen wers den , die nur eine zweite Reſerve bilden, während die Conſcribirten, die nicht gerade zu dem Jahrescontingent gehören, im Schoße ihrer Familien bleiben fónnen und viel freier ſind, als die zu den mobilen Bataillonen ge. hörenden Gardiſten , ſo wie der General Lamarque ſie organiſirt wiſſen will. Eine ſolche Anomalie würde allier

Die

baben den Winter por uns und beſigen die beſtimmteſten Billigfeit zuwider ſein . Um den Wunſch des Generals Friedensverſicherungen von Seiten der fremden Mächte. zu erfüllen , würde es alſo erforderlich ſein , die Beſtims

Um eine ſchnellere Mobilmachung der Nationalgarde bers beizuführen , konnte man einen Reviſionsrath für jeden Bezirk, ſtatt eines für jedes Departement, errichten, bei welcher Anordnung ſtatt 90 Tage nur 35 nöthig ſein würden. Bei der Vollziehung des Geſekes aber wird man immer darauf zurückkommen müſſen , ob es ſich um eine bloße Organiſation auf dem Papiere (ind dieſe iſt

mungen des Gerebes über die Nationalgarde mit dem Recrutirungsgeſeße zu coordiniren , damit beide Arten der Reſerven im Zuſammenhange mit einander ſtehen . Der Kriegsminiſter beſchafftigt ſich bereits mit etwas Aehnlichem ; bis dahin aber iſt nichts Anderes möglich , als eine Organiſation auf dem Papiere , und dieſe ist vorhanden . Der Gen. lamarque bat ſich nicht deutlich .

bereits ſo vollſtändig wie möglich vorhanden ), oder um ausgeſprochen; er ſagt: Organiſirt die Nationalgarden ! eine wirkliche Organiſation mit Waffen, Sold , Equis pirung und Zuſammenberufung handelt. Das Peştere muß ich, dem Syſteme des Geſetzes über die Nationals garde gemaß , im Namen der Intereſſen von 300,000 Familien , im Namen der Umſtände, die feine ſolche Mafregel nothig machen , im Namen der Rammer, die mit uns den Wunſch einer allgemeinen Entwaffnung ausgeſprochen hat, von der Hand weiſen. Die Organis ſation auf dem Papiere iſt, wie geſagt , ſo vollſtändig als möglich; in weniger denn 3 Monaten iſt im ganzen Lande die ausgedehnteſte und detaillirteſte Zahlung völls

Was verſteht er aber darunter Um ſie zu organiſiren, muß man ſie auf einen Punct verſammeln ; um, wie er es wünſcht, für jedes Departement 1500 Mann in vier Bataillone zu organiſiren , muß man dieſelben zuvor zus ſammenziehen, damit ſie ihre Offiziere ernennen können. Hieße dieß nicht eine Conſcription auch für die Natios nalgarde organiſiren, die Bürger ihrem Heerde und ibs ren Geſchäfften entreißen ? Ein folches Syſtem würde nidyt nur feine Reſerve gründen, ſondern eine ſolche uns möglid machen. " Der Miniſter ging hierauf zu einer Sdilderung der nachtheiligen Folgen über, welche die

bracht worden , die hoch jemals ſtattgefunden hat; durch Ausfübrung des Vorſchlags des Generals lamarque für fie iſt die Zahl der månnliden Bevölferung von 20 -60 das Schidſal von 300,000 Familien haben würde, deren

Jahren, die für die mobile und ſeßhafte Nationalgarde håusliche und gewerbliche Verhältniſſe dadurch plôßlich tauglich iſt, ermittelt worden , und auf dieſes Reſultat geſtört und deren Erwerbsmittel vielleicht ganz und gar kam es bei der Feſtſtellung der Grundlagen der Mobil: vernichtet werden würden . Etwas Analoges mit einer

machung hauptſächlich an ; man mußte vor allen Dingen ſolchen Maßregel würde ſich nur in den ſtürmiſchſten die Anzahl und das Alter der unverheiratheten Männer Zeiten der kaiſerlichen Regierung finden laſſen , wo weite in den 38,000 Gemeinden , ſo wie die der finderloſen und rieſenbafte Feldzüge ein Aufgebot nach dem andes Wittwer und der zur Dienſtbefreiung Geeigneten , kens ren nöthig machten. Selbſt den höchſt unwahrſcheinlichen

nen. Bei der Vodziehung des Geſetzes vom 22. März Fall geſebt, daß ein Krieg ausbråche, ſo würde die Ars fanden wir bereits eine Menge proviſoriſch gebildeter Compagnieen und Bataillone vor ; die Organiſation iſt ſeitdem th & tig fortgeſeßt worden . Die vom Kónig ers nannten Majore und Adjutanten , die dieſer unter den glorreichen Ueberreſten der alten Armee gewählt hat, verpflanzen ihre militäriſchen Erfahrungen in die Reis ben unſerer Nationalgarde. Zahlreiche, vollſtåndig bes

mee für den erſten Angriff überall genügen und in der Zwiſchenzeit würde füglich die mobile Nationalgarde ors ganiſirt werden fónnen. Bei dem jetzigen Zuſtande der Giviliſation , bei der Kenntniß , die jeder Staat von den Kraften und Rüſtungen der anderen babe , fónne eine Kriegserklärung nicht ſo unerwartet fommen, daß matt nicht Zeit gehabt håtte, sich darauf vorzubereiten. ,, Bis 1

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Ru Blan . dahin " , ſo ſchloß der Pråſident des Conſeils , ,, laſſen Sie uns Bürger, die ihrem Vaterlande auf ſo vielfache Durch Tagsbefehl vom 18. Oct. haben Se. Maj. der andere Art nüblich ſind , dem Staate, ihren Familien, Kaiſer nachſtebende Anordnungen zu treffen geruht: das ſo wie ihren Geſchåfften , erhalten , Bürger , die zwar bisherige Garde : Uhlanenregiment des Ceſarewitſch wird

im Augenblicke der Gefahr als Soldaten nicht auf ſich warten laſſen würden, die aber, nach de’m ſie ſeit fünfs zehn Monaten unter mehreren Formen dem Staate ihre Schuld abgetragen , ſich Anſprüche auf Rube und Si . cherheit erworben haben. Laſſen Sie uns ungegründete Beſorgniſſe beſeitigen, die eben ſo nachtheilig für uns,

den Namen : Garde-Uhlanenregiment Sr. Raiſ. Hoheit des Großfürſten Michael Pawlowitſch führen. Das Ras rabinierregiment von Nedwiſh wird dem 1ten Karabis nierregiment und dem Karabinierregiment Feldmarſchall Fürſt Barclay de Touy einverleibt; die Garde-Infante: riebrigaden werden insfünftige folgenderweiſe beſtehen:

als beunruhigend "fir Europa ſind und am Ende die die erſte: aus dem preobraſhenſchen und ſemenowſchen Reſultate der legten fünfzehn Monate vernichten wür. den. Ich widerrege mich alſo für den jebigen Augenblick

Regiment ; die zweite: aus dem ismailowſchen,den få. gern und dem Sappeurbataillon der Garde; die dritte: der Berůdſichtigung der Propoſition ." aus dem mosfowiſchen und den Grenadieren ; die vierte : Nachdem hierauf mehrere Mitglieder über die gegens aus dem pawlowſchen , finnlandiſchen und der Garde.

wårtigen politiſchen Conjuncturen, über die Grundſåte equipage; die fünfte : aus dem litthauiſchen Garderegis des Miniſteriums, der Kammer und der Oppoſition ge. ſprochen hatten , fam der Miniſter der aus m årtis

ment und dem Grenadierregiment Sr. Maj . des Kaiſers von Deſtreich ; die ſediſte : aus dem Grenadierregiment

gen Angelegenheiten wieder auf den eigentlichen Sr. Maj . des Königs von Preußen , dem volhyniſchen Gegenſtand der Debatte zurück. Bevor man, meinte er, Garderegiment und dem finniſchen Scharfſchüßenbatail: eine Reſerve für die Nationalgarde verlange, müſſe man Ton der Garde . Die 1te und 2te Brigade bilden die erſte fidh erſt darüber einigen, wie ſtart fünftig das ſtehende Diviſion ; die 3te und 4te die zweite Diviſion und die Heer rein rolle; man habe ſich alſo zunächſt mit dem Ste und 6tedie dritte Diviſion der Gardeinfanterie.

Recrutirungogefeße zu beſchåfftigen; es würde unrecht Aus Rúdſicht auf die ausgezeichneten Verdienſte des fein, wenn man von dem Volke eine neue laſt verlan : gen wollte, bevor man einmal wife, ob dieſelbe nothig fei; die Regierung rei feineswegs abgeneigt, der Kams mer alle mögliche Berbeſſerungen in der Organiſation der Nationalgarde vorzuſchlagen ; zuvor aber můſſe das

Oberbefehlshabers der activen Armee , Feldmarſchals Fürſten von Warſchau , Grafen Pastewitſch Eris vansky , wird deſſen Sohn , der Fürſt Theodor, als Fåhndrich bei dem Infanterieregiment des Feldmars alle Fürſten Pastewitſch angeſtellt. – Der Generals (

Recrutirungsgeſetz votirt werden .

adjutantt Fürſt Schtſcherbatow I. wird zum Chef

Hr. Salverte ſagte: „ Man unterhält uns beſtáns des Foſtromíchen Infanterieregiments und der General dig mit Friedensboffnungen . Id zweifle midt, daß die von der Infanterie ; Fúrit Sch a choffsfoy I. , zum Miniſter in dieſer Beziehung von den fremden Mächten Chef des jefaterinoflawſchen Grenadierregiments ers fortwährend die beſtimmteſten Zuſicherungen erhalten ; nannt. - Befordert ſind für Auszeichnung in dem Felds aber ich frage, ob man dieſe wohl für ſo ganz aufrichs zuge wider die polniſchen Rebellen : zum General der

tig halten , ob man wohl mit Recht annehmen kann, daß Cavalerie der Generalieutenant Rudiger I.; zu Ges die europäiſchen Mächte ſo ſehr geneigt ſind, eine Nas

nerallieutenanten die Generalmajore Da wydom II . ,

tion , die ſich für das Prinzip der Voltsſouveråuitåt Duitnisky l ., fellow sky, faſchkéwitſch , Friſch 1

bekennt, in Ruhe ihrer Unabhångigkeit genießen zu laſs

Zaborin ofy I. , Palybyn I .; für Auszeichnung im

ſen ; ob ſie nicht vielmehr den erſten günſtigen Augen : blid ergreifen werden , zum Schwerte zu greifen , und

Dienſte : Stérrel , liach o witſch (mit Ernennung zum Gommandanten von Modlin ) , Dlſchewsky , Peters

ob wir ſonach nicht alle Urſache haben, auf unſerer Hutſon I., Danilow 1., Schubert; zu Generalmajoren zu ſein und ung durch die Organiſation unſerer Bürs die Oberſten : Forſſafow I. , Wiſch niafow , Śbas germiliz einen Wall gegen jede fremde Invaſion zu Do w sky I., Schtſcherbaßfy , Riupfel, Aprarin, verſchaffen ?

V. Moller I. , Simborsfy , Smagin , Dvander,

Hr." Prunelle ſchilderte die Mobilmachung der Nationalgarde als eine faum zu ertragende faſt für die arbeitende Klaſſe; jedesmal , daß man die 300,000 Mann mobiler Nationalgardiſten zu einer Waffenúbung zuſams menberiefe , würden mindeſtens 400,000 Fr. für ſie das durch verloren geben , daß man ſie ihren gewöhnlichen

Peſtel ill., Okulom I., Rehbinder III., Baron Schlippenbach I. , Temiriazew I. , Grabbe I.l , Baron 8. Tornau , Baron Nónne II., Graf Stros

gonow II . Zu Generaladjutanten Sr. Majeſtát des Kaiſers find ernannt : der Generallieutenant Wlodet , der Generalmajor Baron Dellingshauſen und der

Geſchafften entziehe . Man ſpreche von der Möglichkeit eines Krieges ; ſo lange indeſſen England und Franks reich wie jest zuſammenhielten , ſei an einen ſolchen nicht

General von der Cavalerie Baron Greuß.

zu denken. Nach einigen Betrachtungen über die gegens

Am 15. Juni 1830 wurde in Beziehung auf die Heirathen der Offiziere unter Zugrundlegung der bisher beſtandenen Beſtimmungen noch weiter verfügt,

wårtige traurige lage des Handeld und Gewerbfleißes in Franfreich ſtimmte der Redner für die Verwerfung der lamarqueſden Propoſition .

mů rttemberg.

daß das für die Hauptleute auf 6000 fl. und für die

Die Discuſſion wurde hierauf bis auf den folgenden fieutenante auf 12,000 fl. feſtgeſetzte Vermögen, weldes Tag ausgeſegt.

ſie nachweiſen müſſen , wenn ſie um die Heirathserlaubniß

1735

736

einfommen wollen , im Falle der Genehmigung ihres Erſages der innerhalb der Gewahrzeit zurůdzugebendent Geſuches entweder in württembergiſdhen Staats : oder Pferde, in einer weiteren Ergänzungs-Laufſtation gegen

Gemeindeobligationen , oder in gerichtlich beſtätigten Ende des Monats December. Zum Verkauf vorgeführt Privatſd,uldverſchreibungen mit wenigſtens ein und cin wurden : halbfachem Unterpfand, bei dem Siriegsminiſterium wirf lich hinterlegt werden fou. Erfolgt eine Auffündigung, oder iſt ein Vortheil für die betheiligten Ebeleute damit

1827 in 17 Kaufsſt ., aus 57 D.Ae. 2088 Pferde,

verbunden, ſo können die hinterlegten Kapitalbriefe ges

1829 in 22 Kaufsſt ., aus 58 9.Ae. 2121 Pferde.

gen andere ausgewechſelt werden . Vormerkungen auf dieſelben ſind dagegen in der Regel nicht geſtattet. Die Zurückgabe der binterlegten Kapitalbriefe findet in fols genden Fällen ſtatt : a ) Nad Auflöſung der Ebe durch Dod oder Scheidung . b ) Wenn der offizier aus dem Militárverbande tritt. c) Wenn derſelbe zum Stabss offizier vorrůdt. Offiziere, welche Güter befißen , die nach Abzug der etwa darauf haftenden Schulden den ein und einhalbfachen Werth des zu binterlegenden Vers

mogens haben, ſind von der Hinterlegung der oben ers wähnten Kapitalbriefe befreit.

- Ueber die Remontirung in Würtemberg ente

1826 in 15 Raufsſt ., aus 56 D.A. 1776 Pferbe , 1828 in 17 Kaufsit., aus 55 D.Ae. 2034 Pferde , Davon wurden : von den gekauften innerhalb

- der geseglidin Gemähtzeit

gelauft :

190 1827 200 222 1828 1829 – 206 1826

zurückgegeben : 7 Pferde.

Pferbe Pferde Pferde Pferbe

10 Pferde .

11 Pferde. 6 Pferde. Der höchſte Preis, 21 louisb'or, wurde im S. 1826 in der Raufſtation Uím bezahlt. Der niedrigſte Preis war 10 fouis do'r : doch fommt berſelbe nid ) t oft vor; die meiſten Kaufe geſd aben zu 14 bis 15 Louisd'or,. L

balten Memminger's württembergiſche Jahrbücher für Der Durdyſchnittspreis war: vaterländiſdi e - Geſchichte, Statiſtik und Topographie , Fabrgang 1829. Heft 1. (welches im laufenden Jahre erſchienen iſt ) folgende Notizen : ,, Mit der Remontirung wurde in den Jahren 1826 bis 1829 auf die im Jahr 1821 eingeführte und ſeitdem

1826

1827

1828

-

1829

C

157 157 160 163

fL. 12 fr. fl. 30 kr. fl. fl.

und mit Einrechnung der fimmtlichen Remontirungsfo:

als ganz zweckmåßig erfannte Art fortgefahren , die bes nótbigten Pferdeim Lande durch eine beſondere Goms ſten bis zum Eintreffen der Pferde bei denRegimentern: -

million aufzufaufen, die ſich an feſtgelegten und in den öffentlichen Blåttern angezeigten Tagen , an verſchiedene Kaufsſtationen begibt; eine Einrichtung, die, beſonders des bei dem Einfaufe von der Commiſſion ſtets beob . achteten billigen Verfahrens wegen, von den fandleuten

1826

163 fl.

1827 1828

162 fl. 17 fr .

165 fl. 52 fr. 1829-169 fl. ft 40 kr .

Im Frühjahre 1828 und 1830 mußten außerorbents immer mehr als eine wohlthårige Erwerbsquelle dankbar liche Remontirungen angeordnet werden, weil theils in anerfannt wird. Bei dieſen Einfaufen tritt insbeſondere Folge einer Seuche in Ludwigsburg während des Wins aud, der gunſtige Einfluß der landgeſtüte auf die Vers

ters 18 27/28 und 18 29/30 mehrere Pferde geſtürzt waren,

beſſerung der Pferdezucht im fande, und ſomit auch auf theils von der Reiterei einige Pferde an die berittener der Zoufchußwadie abgegeben wurden. Der den Pferdeſtand bei den föniglichen Truppen immer ſichte Brigadiere barer bervor. Ju lekterer Beziehung zeigen die anges Ankauf geſchab in den Monaten Márz und April, und ſtellten Beobachtungen , daß diejenigen Pferde, weldie obgleich zu dieſer Jahrszeit der Landmann ſeines Zug feit der Einführung der neuen Remontirungsweiſe den viehes zum Feldbau bedarf, ſo zeigte ſich doch eine große Truppen zugefommen ſind, und welche nunmehr den grds Anzahl" feiler Pferde, von welchen bei weitem mehr als Beren Theil der bei der Regimenteru befindlichen Pferde der Bedarf båtte gekauft werben fönnen . Dieſer bedeus

ausmaden, den Anforderungen an ein tüchtiges Dienſts tende Zulauf iſt nichtnur der Remontirung ſehr günſtig, pferd in weit höherem Grade entſprechen , als diejenigen

ſondern beweiſt auch das Woblthårige der Remontis

Pferde,, welche durch die frühere Remontirungsart mit: rungsart für das land , wogegen derſelbe aber auch telſt almihlider Einlieferung des Bedarfes durd, eins aus einem Mißverhältniſſe zwiſchen der Pferdeproducs zelne Lieferanten in Zuwachs famen, und welche überdieß tion und dem Bedürfniſſe des landmannes und deffert im Durchſchnitt bedeutend mehr foſteten. Der Beweis Abſaß in das Ausland bervorzugehen dyeint ( . Ein an. des günſtigen Einfluffes auf die Pferdezucht überhaupt derer Vortheil, welcher aus der eingeführten Remontis gebt ſchon daraus hervor, daß von der Remontirungos rungsart für den landmann hervorgeht, iſt der , daß

commiſſion unter den derſelben vorgeführten Pferden ſichbei Gelegenheit der Einfäufe fürdas Militar in den aus veredelter Abkunft von den landbeſchålern wenigs Raufsſtationen fleine Pferdemårfte bilden, auf welden , ſtens das 10 :e, von denen aus ſogenannter Winkelzucht nachdem die Commiſſion ihren Bedarf eingekauft hat, hingegen höchſtens das 100ſte Pferd für faufwürdig er: noch an manche in und Ausländer Pferde verkauft, fannt werden konnte .

und oft nicht unbedeutende Summen dadurch in Umlauf

Der Anfauf gerdyab in den oben erwähnten 4 Jahren gefeßt werden. im Laufe des Monats November , und zum Bebuf des Redigirt unter Verantwortlidkeit der Verlagshandlung : C. W. £ esfe in Darmſtadt und in deſſen D Fizin gedrudt,

Samſtag ,

Nr. 93 .

19. Nov. 1831 .

Jen

3

Allgemeine Militar - Zeitung. Frankreich . das unſere Finanzen verſchlingt, unterhalten müſſen , Die Sißung der Deputirtenkammer vom 25. October während die übrigen Staaten Erſparniſſe machen forts -

wurde noch ganz mit den Beratbungen über die Pro ,

Hr. Shede aur widerſeßte ſich der Mobils

poſition des Generals lamarque wegen Mos machung der Nationalgarde, da durchaus feine Ausſicht bilma chung der Nationalgarde % ) ausgefügt. zum Kriege vorbanden ſei; es ſei endlich einmal Zeit, Hr. v . Ludre trat zu Gunſten derſelben auf und berief daß man das Feld beunruhigender Theorieen verlaffe, ſich dabei auf das Inſtitut der fandwehr in Preußen.

Im Vergleich mit dieſem lande, meinte er, múſe Frant:

um fid) mit den Intereſſen des fandes zu befdjafftigen ,

die bisher nur allzuſehr vernachläſſigtworden waren .

reid) eine mobile Nationalgardé von mindeſtens 480,000 Der Graf Delabor de ſuchte die Behauptung zu wis Mann haben , und fyr. Lamarque verlange deren nur derlegen , daß die Mobilmachung der Nationalgarde die

330,000 ; man ſolle doch ja nid)t glauben, daß das fremden Kabinette beſorgt machen möchte; es bandle ſich Syſtem der Landwehren dem Handel und Gewerbfleiße bier von einer bloßen Vertheidigungsmaßregel , deren nachtheilig ſei ; in Preußen zeige ſich nirgends eine Spur hiervon ; vielmehr babe feine Nation in Europa ſeit dem Frieden von 1815 in jeder Beziehung mehr Fortſchritte gemacht, als Preußen ; die bedeutende politiſche Rolle, Die dieſer Staat bei einer Einwohnerzahl vert nur 12 Millionen Seelen ſpiele, und wornach derſelbe hinſichts lich ſeines Einfluſſes allen großen Mächten von Europa zur Seite ſtebe, verdanke er lediglich ſeinen militariſchen

Annahme allein es möglich madhe, das ſtebende Heer zu vermindern. - Hr. C. Dupin hob dagegen die Nache theile hervor, die ſich ſeiner Auficht nach aus jener Maß. regel ergeben würden ; abgeſeben von dieſen Nachtheilen aber, fügte er hinzu , halte er die Mobilmachung der Nationalgarne unter den gegenwärtigen Umſtänden für volig überfluffig; die Nationalgarde lei bei einem etwais gen Kriege foon nach ihrer gegenwärtigen Organiſation

Einrichtungen . Nach einigen Betrachtungen über das

vortrefflich dazu geeignet, den Garniſondienſt zu verſes

Inſtitut der landwehr in Preußen fuhr der Redner also ben , während das ſtehende Heer den Grånzen zueilen fort: ,,Unſere Nationalgarde iſt in ihrer gegenwärtigen könne; dagegen glaube er, daß , wenn man mitten im Organiſation zur Bewahrung der Ruhe im Inneren Frieden die Nationalgarde in zwei Theile theilen und ganz gut , für die Vertheidigung des Landes reicht ſie davon den einen als brauchbar zum Kriegsdienſte, den aber nicht aus. Um dem verbündeten Europa zu widers anderen aber gleichſam nur als ein Invalidencorps bes ſtehen , müſſen wir mindeſtens 7 – 800,000 Mann unter trachten wollte, man dadurch nur den friegeriſchen Geiſt den Waffen haben , und Jedermann wird mir cinrants in ihr erſticfen, die Eiferſucht rege machen und zabuoſe men , daß die reßbafte Nationalgarde nicht im Stande Zwiſtigfeiten berbeiführen würde. In Bezug auf die

ware, ſich mit alten frieggewohnten Truppen zu meffen. angetragene Zahl der zu mobiliſtrenden Nationalgarde Ein Beiſpiel für dieſe Anſicht bietet uns die gegenwär: bemerkte Hr. Dupin : ,,Der Vorſchlag verlangt ein Huns tige Lage der Belgier . Dieſes jetzt ſo ſehr gedemüthigte derttbeil der Bevólferung . Bei einer Bevolferung von Volt hatte ſich , es iſt faum ein Jahr ber, von der glån. 32 '/, Mil . Seelen verlangt man ein Contingent von zendften Seite gezeigt , wogegen jetzt ſeine Freiwilligen 325,000, die in Bataillone zu tauſend Mann organiſirt

und ſeine Bürgergarden einem wobl organiſirten Heere faum irgend einen Widerſtand leiſten fonnten . Ich glaube, daß es für uns von der höchſten Widytigkeit iſt, eine Miliz zu -organiſiren , die derten der übrigen euro's päiſchen Staaten entſpreche. So lange wir die nicht thun , werden unſere Nachbarn und immer überlegen ſein, einmal, weilwir in Kriegszeiten nureine gere Macht als ſie aufſtellen fønnen , und zweitens,gerin weil wir in Friedenszeiten ein bedeutendes ſtehendes Heer,

werden ſollen . Dem allgemeinen Gefeße zufolge rollen dieſe 325,000 Mann aus den verfügbaren Altersklaſſen von 20 zu 21 , von 21 zu 22, von 22 zu 23 Jabren yc. bis zu 35 einſchließlich genommen werden. Wie viel enthält Frankreich Männer von 20 bis 35 Jahren ein. ſchließlid) ? 3,850,000. Dieſe Zahl iſt ausnehmend groß, und man fönnte eilfmal die Contingente von 325,000 Mann daraus Idiopfen. Nach den bereits erhobenen Berechnungen beträgt die Zahl der Oslibataire von 20 bis 35 Jahre , die zu einem unmittelbaren Aufrufe zu

* ) S. das vorige Blatt der 2. M. 3.

Bildung abgeſonderter Corpo fåhigjwåren, 1,404,000.

739

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Bei genauerer Prüfung zeigt ſich aber , daß man daruns gegeben båtte, um ſeine Bewegungen zu ſichern, er eine ter die betreffenden 325,000 Nationalgarden nicht fins neue Schlacht båtte liefern , und vielleicht Frankreich den würde ; denn da die Armee ſchon mehr als 380,000 retten fónnen. Id glaube, daß alle Mächte , die man Odlibataire von 20 bis 35 Jahren entbålt, ſo hat man

als Friegeriſd gegen Franfreich geſinnt genannt bat ,

für die Totalzahl der Eolibataire dieſes Atters 1,784,000 leicht im Standewåren , wenn ſie wollten , und zu befries Mann , um damit die Armee und die abgeſonderten gen ; ſie fónnten an unſeren Grången mehr als 800,000 Corps verſehen zu können . Aus den amtlichen Berech : Mann aufſtellen, während Sie ihnen nur 400,000 Mann nungen des Kriegeminiſters über die Recrutirung gebt entgegen zu ſtellen haben .

Obne. Zweifel würden die

hervor, daß unter 100,000 Eðlibatairen , die vor die 400,000 Mann ſich ſchlagen ; wir würden ausrůden , Reviſionsconſeils berufen ſind, nur 39,000 als dienſts wern die Regierung es befóble, einer gegen vier, einer tauglid erachtet werden . Dieſer Grundlage zufolge fann gegen ſechs , die Zahl wurde uns nidit abhalten , wir

die ganze Klaſſe der Colibataire , von 20 bis 35 Jahren würden fámpfen, aber wir würden nicht für den Erfolg nur 695,000 Mann liefern, die im Stande wäreit, die fteben , und dieſen Erfolg möchten wir jept fichern. Beſd werden des Krieges auszubalteri. Davon hat nun

Wenn Sie glauben , man brauche nur zwei oder drei

aber die Armee bereits 390,000 Mann hinweggenommen, Monate, um eine Armee von 500,000 Mann aufzuſters demnach blieben jeßt nid) t mehr als 315,000 Mann übrig, len und ſie ins Feld zu ſchicken , ſo tåuſchen Sie ſich die fähig waren, als Húlfsnationalgarden für die Ars Ich berufe mich in dieſer Hinſicht auf das Zeugniß des mee mobiliſirt zu werden. Man wird vielleicht die Ges Kriegsminiſters. Er brauchte mehr als ſechs Monate , nauigkeit meiner Rechnungen beſtreiten , und nicht bes

um die 200,000 Mann, die er mit der Armee vereinigte,

greifen fónnen, daß Frankreic, nicht mehr als 695,000 zu equipiren und zu unterrichten . Zahlreiche Corrs was Colibataire von 20 bis 35 Jahren unter die Waffen lies ren nach den Ereigniſſen des Julius verabſchiedet ; man fern könne, während Preußen, das nur das Drittel uns beſchäfftigte ſich erſt im November oder December mit ferer Bevölkerung hat , in einer Woche 326,000 Mann Bildung neuer Corps , und brauchte fünf Monate zur

regelmäßiger Truppen oder Landwehr, die unſeren Hülfs. Vervollſtändigung der Aushebungen . Wie viel Zeit corps für die activen Armeen zu vergleichen ſind, aufs würde nicht unter åhnlichen Umſtänden nöthig ſein , um ſtellen fann. Dieß rúbrt davon her, daß der preußiſche 300,000 Mann mehr auszurüſten ? Ich glaube, daß dies

Conſcribirte vom 20.bis zum 50. Jahre verpflichtet bleibt. ber ſes Beiſpiel vollfommen paſſend iſt. Was den Unterricht zur Reſerve Berufenen betrifft, ſo dürfte dieſer nicht

Er bleibt conſcribirt vom 25. bis 32. Jabre für den ers

ſten Bann, vom 32. bis 40. Jahre für den zweiten Bann ; viel früberReihen zu StandeNationalgarde fommen , wenn man nimmt. dieſe Reſerve der Pandſturm begreift die aus den der ſelbſt Vors

hier endigt die landwehr ;

månnliche Bevoſferung vom 40. bis 50. Jabre. Die auf züglid in der Ruhe des Friedens, meine Herren , muß

die Verzeichniſſe der fandwehr eingeſchriebenen Indivis man ſich zum Kriege vorbereiten, alle verfågbaren Måns duen ſind weder als verheiratbet, noch als Mittmer vom

ner vereinigen , und ſie in den Stand ſetzen, für die ges

Dienſte frei; ſie müſſen ausrúden , wie auch ihre geſells meinſchaftliche Verteidigung zu ſorgen . – Hr. Zbiers fchaftliche Stellung ſein mag ." . - Hr. Barbet , der meint , wenn die Organiſation, die General lamarque fid, für den Vorſchlag eingeſchrieben hat , ſpridit gegen verlange, nur auf dem Papier zu Stande fommen fode, -

denſelben. – Hr. Parabit: St. Cyr hatte bei uns die Grundlagen einer Reſerve von Veterauen feſtgeſtellt, ein großherziger Gedanke, der Frankreich vor zwölf Jahren den Rang und den Einfluß geſichert hatte , der ihm in

ſo ſei ſie findiſch. Solle ſie ſich aber nicht auf dieſe illus foriſche Form beſchrånfen , ſondern die Bürger ihrem Feerde entreißen, wolle man Compagnieen, Bataillone, Regimenter bilden, dann ſei ſie ganz außerordentlich uno

Europa gebührt ; aber die heilige Allianz hat ſich der

ſuche in der Nationalgarde eine permanente Macht, eine

Ausführung widerſebt, und die damalige Regierung war

Reſerve für die Linienarmee zu bilden . In dem einen

ſo ſchwachi fich ihren Einflüſterungen zu fügen . Wir Falle rei dann nichts, und in dem anderen zu viel ges wollen dieſe ſchmackvolle Schwache nicht nachahmen, und ſcheben. Nicht in allen Kriegen , fåbrt der Redner fort, bei uns das thun, was Deutſchland bei ſich ohne unſere nimmt man ſeine Zuflucht zu den aus der Maſſe der Erlaubniß gethan hat. Der Redner ſtimmt für den Vors

Nationen genommenen Reſerven ; dieß iſt ein Ausnahms,

ſchlag. – Der Kriegs miniſter erklärt den Vorſchlag fat, der nach einer Schlacht von feipzig oder Waterloo nicht für paſſend, und nach der vorgeſchlagenen Art für eintreten fann, aber ſolche Ereigniſſe fallen nur in einer

unnöthig. Er beruft ſich auf die bereits von dem Prás Zwiſchenzeit von 40 oder 50 Jahren, und zuweilen von fidenten des Conſeils angeführten Gründe. Er glaubt einem Jahrhundert vor. Nehmen Sie die Maßregel an, nicht , daß es dringend ſei , zur Organiſation der mos ſo müſſen jährlich Reviſionsconſeils durch die Provinzent bilen Nationalgarden vorzuſchreiten . Für immer aber reiſen , um die Månner aufzuzahlen und in die Cadres weiſe er die Bildung derſelben nicht zurück; jeßt fónne einzuordnen, die 40 Jahre an ihrem Heerde bleiben wers fie noch obne allen Nachtheil verſchoben werden . den. Während dieſer Zeit hat man ſich jábrlich darauf Marſchall Cl a uzel: Die vorliegende Frage iſt von beſchrånft, liſten zu machen, und dieß iſt eine findiſche Tehr ernſter Beſchaffenheit. Es bandelt ſich davon , zu Beſchafftigung. Haben Sie im Gegentheile die Abſicht, wiffen, ob die Armee eine Reſerve haben ſoll oder nicht. die Männer aus ihren localitäten zu zieben, ſie in Soms Ade Miniſter erfennen die Nothwendigkeit derſelben an, pagnieen und Bataillone zu bilden , um ſie mandvrirent und der Kriegeminiſter weiß ſehr gut, daß wenn es zu laſſen , dann werden ſie in der Nationalgarde eine .

nado der Schlacht von Waterloo. eine ſtarke Reſerve permanente Madt zu der activen Armee organiſirer.

742

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Dieß hieße aber außer die Schranken der Vernunft tres conſtituiren , daß es bei einem Kriege widerſtehen und ten , und eine mit unſeren Bedürfniſſen unverhältniß. fiegen kann . Die Commiſſion mag die Details beſtims

mäßige Macht auf die Beine regen. Im - Vereine mit men. Der Präſident des Conſeils ſagte ſelbſt, der Vors 5 bis 600,000 Mann Soldaten wurde dieß beinabe eine ſchlag fónne gut ſein, aber er ſei nicht zeitgemäß ; man Million Bewaffneter ausmachen . Wenn wir nach der

můſle das Recrutirungsgeſek erwarten , obgleich in dies

allgemeinen Monarchie ſtrebten, wenn wir die Welt ſem Geſeße von der Beweglichen Nationalgarde feine erobern wollten , ſo würde ich ein ſolches Syſtem begreis Rede iſt. – Hr. Perier : Ich habe mich auf's Forms feu , wollten wir aber im gegenwärtigen Zuſtande eine lidſte gegen die Erwägung des Vorſchlags erflårt. Million Arme bewaffnen, ſo verdienten wir in den Bann

Hr. M a uguin :

Ich weiß es wohl, aber Sie baben

von Europa gethan zu werden. Der Redner geht in die zwei Beweggrunde angegeben ; den einen ,' daß er die

Frage der Zeitgemåčbeit ein . Seine Freunde und er , Ausgaben übermäßig vermehre, und den anderen , daß fagt er , laffen lid das Friedensiyítom nennen ; die Ops er nicht zeitgemäß ſei. Es gibt in einem Staate zweiers poſition ſollte ſich in gleicher Freim útbigfeit das Krieges lei Arten von Ausgaben : productive und ſolche, die die ſyſtem nennen laſſen. Das Kriesſyſtem habe vornus. Sicherheit des Gebietes verbürgen. Die productiven

geſagt, die Deſtreicher wurden in Italien bleiben ; ſie Ausgaben betreffend, ſo darf man von uns nur Fonds würten in Piemont einrúden ; die Ruſſen wurden nicht zur Grabung von Kanälen , zu Errichtung von Straßen in Warſchau anbalten ; Preußen würde ſich an Holland verlangen , wir werden ſie niemals verweigern. Die

anſchließen , um über Belgien herzufallen ; von allen Ausgaben für die Sicherheit ſind im Intereſſe Aller ; dieſein Tei nichts eingetroffen . Der Redner gibt zwar werden wir wohl die netbigen Fond8 verweigern, um die Möglichkeit eines Krieges zu , verſichert aber, daß

Frankreich in den Stand zu ſeben , daß es von den

nicht mehr als 400,000 Mann gegen Franfreidh fein Fremden nicht angegriffen oder überzogen werden fann ? würden. Deſtreich habe 80,000 Mann in Stalien und Warum iſt der Militárſtand etwas Glänzenderes und

74,000 in der Richtung gegen den Inn. Preußen babe Ausgezeid neteres , als die übrigen Profeffionen ? Weil 74,000 Mann , der deutſche Bund 80,000, Piemont bodys ſtens 50,000 , und Spanien 35,000 gegen Franfreich

er für den Sdruß aller übrigen Stände beſtiinmt iſt , weil unter dem Schatten des Degens Jeder arbeitet.

verfügbar. Franfreich babe mehr als 300,000 Mann, Und wenn wir ſagen , daß wir die Vertheidigung des die bereit ſeien , an die durch 300,000 Nationalgarden Gebietes organiſiren ſollen , ro antworten Sie, wir vers

beſeßten Gränzen zu růđen ,100,000 Maon Nationals mehrten die Ausgaben des Landes . Nein, wir vermehs garden, die auf den erſten Wink verfügbar ſeien, ohne die unregelmäßigen Corps zu rechnen , die man jeder

ren ſie nid ) t ; und wenn wir ſie vermehrten , ſo würde dieſe Ausgabe für den Schutz ſeiner Unabbảngigkeit und

Zeit bilden fonnte. Wenn man int Auslande dieſelbe feiner Wohlfahrt von Franfreich nie bedauert werden. Sprache führte, die die Oppoſition in Frankreich führe,

ja , wenn es ſich von der Nationalsbre, von der Si.

ſo würde Europa in einem Jahre eine Million unter cherheit Franfreichs handelt, von Eröffnung von Quels den Waffen haben , Frankreich würde genótbiat ſein , werden sc . - Hr. Mauguin bemerkt gegen Hrn. Thiers , der geſagt, Europa babe nur 400,000 Mann gegen Franfreich verfügbar , diewahre Zahl fei 1 Million 200,000 – 300,000 Mann , und.der -Kriegsminiſter und der Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten würden

len der allgemeinen Wohlfahrt und der Induſtrie, dann Wenn es ſich aber davon handelt, den Mufiggang zu nähren, Mißs bräuche zu beſolden, dann ſprechen wir von Sparſam . feit . Und Sie ſprechen von Aufwand , wenn es ſich von Bezahlung von Müßiggang und Mißbrauchen handelt. Aendern wir doch die Sprache, nehmen Sie unſer Sys

eben ſo viel aufzurufen und der Brand dann allgemein ſchlagen wir allerdings Ausgaben vor . .

dieß wohl wiſſen . Der größte Theil der preußiſchen und ſtem , ſagen Sie mit uns: Ausgaben , wenn die Ausgabe

dſtreichiſchen Truppen, ſagte, waren an der polniſdyen

der Ebre, der Uitabhängigkeit des Vaterlandes nützlich

Grånze ; jeßt, wo Polen unterlegen iſt, verlaſſen die

iſt, Sparſamfeit, wenn die Ausgabe unnüz iſt.

Man

preußiſchen Truppen die óſtliche Grånze , und nähern ſpricht nur noch von materiellen Intereſſen ; man ermus ſich uns . Für den Augenblick ſcheint feine Abſicht zum tbigt die egoiſtiſden leidenſchaften ; man wirft nur auf Rriege vorbanden zu ſein . Gegen dieſe großen Rúituns die Gefüble des Boblbehagens, auf den Wunſch, reich gen des Auslandes verlangt der Redner, daß man ſich zu ſein und zu beſiben . Ich bin ſo rebr, wie irgend Jes gefaßt halte. Die Klugheit oon gebiete , den diplos mand bereit, die materiellen Intereſſen zu vertbeidigen. inatiſchen Verſicherungen des Friedens nicht zu trauen , Ich erfenne inzwiſchen an , daß die Mobiliſirung der wenn ſie auch gegenwärtig aufrichtig ſein möchten . Es Nationalgarden unſere landleute belåſtigen dürfte , aber

bandle ſich nicht ſowohl von dem Vorſchlage des Genes

es gibt ein Mittet, ihnen dieſe faſt zu erleichterii , wenn

rals lamarque, ſondern davon , die ganze Nation fo zu

man ſie nåmlich nur an Sonn- und Feſttagen zu dett

organiſiren, daß wenn der Krieg ausbreche, die Nation zur Bertheidigung des Gebietes herbeieilen fónne. Ein großer Mann , fuhr der Redner fort, der die Hülfsquels len Frankreichs gengu fannte , ſagte zu St. Helena : Frankreich muß mit Ralf und Sand zuſammen gemaus

laffen ? Hat ein Volt nicht auco Intereſſen allein leiten laſſen ſeine moraliſchen Bedürfniſſe ? Wir müſſen ſuchen, große berzige Gefüble bei den Völfern aufzuregen. Wir müffen ihnen vom Rubme des landes , von den Tugenden urt's

ert werden.

Wohlan ! es wird durd) Ralf und Sand

ſerer Våter, von dem Mutbe Frankreichs ſpreden, und

zuſammen gemauert werden , wenn die vorgeſchlagene

ihnen ſagen, daß, wenn die Fremden einrücken , ſie wie

Erercitien beruft. Sollen wir uns denn nur durch dieſe

Organiſation erfolgt ; (man muß es lo mauern und derſteben, und ihre Bruſt den preußiſchen Bajonnetter

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entgegenhalten müſſen. Dieſen Geiſt der Hingebung und das Bedürfniß einer Reviſion des eidgenöſſiſchen Milis des Opfers , der den Grundzug des franzöſiſchen Chas tårreglements empfunden werde; fie glaubte behaupten rnkters ausmacht, muß man aufregen, da er leider ſeit einigen Monaten nabe an ſeinem Erlóſdien iſt. - Hr. Sebaſtiani ( Miniſter der auswärt. Angelegenheiten ) meint, Hr. Mauguin habe die Macht von Europa ſehr

zu dürfen , daß ſolches auch in der Tagſatzung ſelbſt bei Gelegenheit der letzten Bewaffnung fühlbar geworden ſei. A18 Puncte , die der Reviſion bedürftig ſeien , bes zeichnete ſie die Beſtimmungen über die Beſtandtheile der

übertrieben. Es gebe zweierlei Arten von Militårmacht, Bundesarmee und deren Vertheilung auf die Kantone, eine offenſive und eine defenſive. Peştere fónne ſehr deren Verhältniſſe in den legten 15 Jabren ſo manche betråditlich ſein , wảhrend die erſte ihr bei weitem nicht Veränderung erlitten haben. Auch über den Fall einer gleid,fomme, und Franfreidos gegenwärtige Macht ſei Aufitellung der Stårfe außer dem eigentlichen Kriegs.

mehr als zureichend, alle etwa zu beſorgende Angriffe zuſtande båtte die Geſandtſchaft genaue Beſtimmungen zurückzuſchlagen . Hr. Saber bemerkt, vor einem für die Zukunft für wünſchbar erachtet. Sie überzeugt -

Jahre båtte das lebte Miniſterium verſprochen , daß

ſich aber, daß für dieſe Reviſion friedlichere Zeiten ab.

Frankreich in furzer Zeit 500,000 Mann in Schlachtlis zuwarten ſind; ſie wil nicht Aufhebung des beſtehenden nie, von einer Midion Nationalgarden unterſtüßt, baben würde. Jeßt , wo Italien niedergetreten , Polen todt, Belgien geopfert, Franfreiche Verbündete zu Grunde gegangen, die Achtung, das Vertrauen und die liebe der Bölfer verloren ſeien , babe man nicht einmal 400,000 Mannn ſchlagfertig . Die Million National garden , die fie båtten an der Grånze unterſtüßen ſollen , ſei aud

Guten, ſondern blog theils und ſtufenweiſe Verbeſſerung. Aus dieſem Grunde bringt ſie gegenwärtig nur folgende drei Puncte zur Sprache: 1) Die Einführung einer eins fachen, dem Bedürfniſſe und der Eigentbůmlichfeit unt, ſerer Truppen angemeſſenen, bequemen , woblfeilen, får alle Kantone gleichförmigen militariſchen Bekleidung, ſo jedod ), daß die Umſchaffung allmählich und auf unbes

nicht vorbanden . Man molle jest mit dieſer Organiſas

ſchwerliche Weiſe ſtattfinden würde.

tion nid)t einmal den Anfang machen. Wenn die Minis ſter auf dieſe Art die Unabhingigfeit des Landes coins promittirten , ſo ſebzten ſie ſich dem Argwohne und den Angriffen derer aus, die aus Pflichtgefühl nicht beſorgt und miftrauiſch genug ſein könnten , wenn es ſich von der Eriſtenz des Vaterlandes bandle. – Nad dieſem Redner wird der Schluß der Erörterung ausgeſprochen, und mit großer Stimmenmehrbeit beſchloſſen , daß der

ſämmtlider Gehaltsbeſtimmungen , beſonders für die bóheren Stabsoffiziere, wobei namentlich auf eine Ers måßigung der Beſoldung in Friedenszeiten Bedacht zu nehmen wäre. 3) Die Veranſtaltunggemeinſamer Mas, regeln zu möglichſt leichter und wohlfeiler Anſchaffung guter Waffen und Kriegsgeråthſchaften. – Ueber den erſten Punct entſpann ſich eineausführliche Discuſſion, in welcher die große Mehrzahl der Geſandtídaften die

.

2) Eine Reviſion

Antrag des Generals lamarque nid)t in Erwägung Ueberzeugung ausſprad ) , daß ſich das beſtebende Milis gezogen werden ſolle.

tárreglement in allen weſentlichen Beſtandtbeilen als

- Einer fónigi. Verordnung vom 16. Oct. zufolge, zweckmäßig bewährt, und daß man denſelben vornehms ſou in jedem der zehn weſtlichen Departements : der lich die bedeutenden Fortſchritte zu verdanken habe, Nordküſten , des Finiſtère, der Ille und Vilaine , der welche das ſchweizeriſche Militárwefen in den letzten 15 .

niederen Loire , der Maine und Poire , der Mayenne, Jabren gemacht .

Allerdings habe es ſeine Gebrecen,

des Morbiban , der Vendée, der Sarthe und der beiden

und fortſchreitende Verbeſſerung ſei auch hier nothwens

Sèvres eine 155 Mann ſtarfe Infantericcompagnie ges bildet werden , deren beſondere Beſtimmung die Aufs redythaltung der offentliden Rube im Departement ſein

dig , cos múſie aber dabei mit um ſo groferer Vorſicht zu Werfe gegangen werden, als jede Abänderung mit nicht unbedeutenden ófonomiſchen Opfern verbunden ſei, ſelbſt wenn ſie auf Vereinfadung abziele . Am meiſten Unter, ſtúkung fand der Antrag von Seite der ( crandten von Zug, Solothurn , Appenzell und Thurgau. Mit 18 Stim .

wird . Die Recrutirung dieſer Departementalcompagnie

wird auf dem Wege der freiwilligen Stellung geſcheben. Die in den genannten Departements bereits bestehenden Veteranencompagnieen werden beibebalten. Ba de ' n .

men wurde bedloſſen , ſåmmtlide 3 Puncte dem Kriegos ratbe zu überweiſen , mit dein Auftrage, fein dießfälliges

Befinden dem Vororte zu eröffnen, damit dieſer den Ges

Am 7. November machte der Abgeordnete Aſchbach genſtand zum Bebuf der Inſtruction auf fünftige Tags an die Stånde bringen fónne . der 2. Rammer der Stånde den Antrag auf Einfühs ſabzung in - Die Zagrabung hat mit dem 31. October fort obl rung eines Verfaſſungseides , welder von allen Staatsbürgern und Staatsdienern , alſo auch von dem

den Generalſtab der Armee , als auch denjenigen aller

Militár, im äußerſten Falle wenigſtens von dem vier Armeediviſionen ( der fünfte war ſchon früber auf Offizierscorps, zu leiſten ſei .

geloſt worden

nach Hauſe entlaſſen , jcdod bleibt ders

ſelbe noch vorläufig auf Disponibilitåt geſert und ſåmits S do we i z . In der Sitzung der Zagrabung vom 19. October kamen die von St. Gallen unterin 25. Juli eröffneten Wünſche , betreffend das eidgenöſſiſd e Militár:

liche Offiziere beziehen ihre Pferderationen . Es bleiben dermalen nur 2 Bataillone nebſt i Compagnie S darf dhiben , 1 Artilleriecompagnie und ', Gomp. Gavalerie im Kanton Baſel unter dem Befehl des eidgen . Oberſten

weren , an die Tagesordnung. Die Geſandtſchaft dies

federgerw und eben ſo viel Truppen unter dem Oberſten

fes Standes eróffnete, daß in ihrem Kanton allgemein Forrer im Kanton Neuenburg, wirklich im Dienſte. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: C. B. beste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct,

Mittwoch , 23. Nov. 1831 .

Nr . 94. itt

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7

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NV

Allgemeine Militar - Zeitung. Fr å n frei ch . Am 27. Oct. begannen in der Deputirtenfammer die

Berathungen über das neue Recrutirungsgeſe B. *) Nur drei Reduer , nåmlich die Herren Thiriet, Dus

Amendement. Ihnen zufolge hieße das die Frage unter einem unpaſſenden Gerichte puncte auffaſſen , wenn man die Armee ſogar auf Koſten ihrer Nationalität bermebo ren und Ausländern die Ehre verleihen wolle, Franfreich

bois und Beauſéjour, hatten ſich für die allgemeine zu dienen. Ueberdieß wäre es ungerecht, Fremde in ges Discuſſion eintragen laſſen , und von dieſen ließ ſich wiſſen Fällen zu zwingen , die Waffen gegen ihr Vaters blos der leßtere vernehmen , da die beiden anderen land zu tragen , und ſie dadurch den Strafen auszuſeßen,

abweſend waren. Derſelbe erhob ſid, namentlich gegen die Dauer der Dienſtzeit der Conſcribirten , die in dem Gefeßentwurfe ſelbſt nur auf 5. Jahre feſtgelegt werde, während die Commiſſion fie auf 7 Jahre erboot willen wolle; er beſtim darauf began trug ſeinerſ eits Hierau Zeit auf 4 an, dieſe m'men . nen ſofort die Jahre zu f

welche in allen fåndern gegen diejenigen ausgeſprochen ſeien , die ſich dieſes Verbrechens ſchuldig machen. Die Herren Parent und Poulle unterſtüßten das Amon dement. Der Leßtere unachte darauf aufmerkſam , daß aufgeſtelltealgard Prinziep ausgeſ das darin ſchon im Art. 10 des Gesr welche proche lebes n ſei, über die Nation

Berathungen über die einzelneu Artifel. ergänz Art.iwi1.lli,, DieEin durch Ausheb Artri mette ,wirged mä und fre ß detn weiter unteruning gen den Titeln 2 u . 3 enthaltenen Beſtimmungen .11 Wurde ohne Debatte angenommen . Art. 2. „ Unter den franzöſiſchen Truppen Toll Nies

die Fremden, von denen das Amendement ſpreche, zur

mand dienen dürfen, der nid )t Franzoſe iſt. Jedes , von

Fremden Acltern in Fraufreich geborene Individuum ſoll den burde gegenwärtiges Geſetz auferlegten Verpflichs tungen unterworfen ſein , unmittelbar nachdem es in den Genuß des Art. 9 des Civilgeſeßbuches getreten

( d. b. ſobald es naturaliſirt) iſt. Bolig ausgeſchloſſen vom Dienſte in der Armee ſind die Perſonen , welche zu Geſe

einer der im Art . 28 des peinlichen

pbudzes bezeich .

Tbe

Nat

ver

ilnes, ahmeimanFaldeler letterion al garde pflich . ben,h fónne e mobilifirt werde, tegeſcheAuc daß der eben beſprochene Uebelftant bei dieſen Testeren eintrete. - Da die stammer nicht mehr vollzáhlig war

, ſo wurde die Sibung aufgehoben . In der Sißung vom 28. October wurde , nachdem noch mehrere. Unter - Amendements zum zweiten Saße des Art. 2 in Vorſchlag gebracht worden waren und . lebhafte Debatten erregt hatten, beſchloſſen , das Amers dement ſowohl, als die Unter - Amendements wieder an laſſe daher die on zurü die Comm n, nund Abſt immuiſſi hiebe dencgeh ng über 2 zuzuverſc S. en . Art . 3. ,, Die Armee wird zuſammengeſett, nads

neten Strafen verurtheilt wurden , und die Vagabunden den Verbältniſſen , die ſich aus den jährlichen Geſeken oder heimathloſen Menſchen, die durch gerichtliches Ers über die Finanzen und über das zu ſtellende Contingent fenntniß als ſolche - erklärt worden ſind ." - Die Goms ergeben: a ) aus dem Effectivſtande , der bei den Fahnen miſſion fchlägt vor, den zweiten Saß auf folgende Art gebalten , und jedes Jahr durd , die Rammer , in dem abzufaſſen : ,, Jedes von fremden , ſeit 20 Jahren in Finanzgeſeße beſtimmt werden wird . b) Aus der Mann , Franfreich wohnenden Weltern , geborene Individuum , folchaft,welche in ihrer Heimath im Urlaub gelaſſen, oder den durch gegenwärtiges Geſeß auferlegten Verpflicha babin zurückgeſchickt wird .' – Der General Pamarque tungen unterworfen ſein , und angeſehen werden , als machte den Vorſdlag, dieſen Artikel auf folgende Art habe es die zum Genuſfe des Art. 9 des Civilcoder ers abzufaſſen : „ Der vollſtän" dige Stand der Armee auf forderlichen Fórmlichkeiten erfügt. “ Die Herren dem Kriegsfube, iſt mit Einſchluß der Offiziere und Uns 6. Podenas und v . Tracy bekämpften lebhaft dieſes teroffiziere , auf 500,000 Mann feſtgereßt. ) Dieſer I

-

vorig

camm

Fahn en beſte Stanlten der unte wird benft, : a) d en Mann mer ſcha vorgelegte Recrutirungegeret iſt in geba die Ram wier den der Zahl, in aus

er en Das der Nr. 1-3 der 2. M.3. von 1831 mitgetheilt worden . Da es bei dieſer nicht zur Erörterung tam , To tegse die Regierung der neuen Rammer den Entwurf mit einigen Ubänderunaen weber vor, jedoch in 2 Gelege geſchieden , wovon das eine bloß die Recruiirung , das andere 8a6 avancement betrifft.

in dem Finanzgereße dieſelbe beſtimmen wird ; b) aub *) Dieſer Saß war in dem erſten Entwurfe des Gefeßes ent: halten ( 1. Nr . 1 der 4.M.3. ) , im neuen Entwurfe aber weggeblieben .

.

748

1747

der beurlaubten Mannſchaft, weldje in jebem Departes tement baß ſtehende Heer , immer nad Gefallen zu vers ment zu den Epochen , die der Kriegøminiſter dazu feſts mindern oder zu erhoben . „ Wenn übrigens “, ſo ſchloß Dieſen

der Miniſter, ,, Herr Lamarque mich fragt, ob ich denn

Antrag ſuchte General Comarque aus der Dringlichfeit der gegenipårtigen Umſtånde in einer ausführlichen Rede zu motiviren . i, Wir dürfen es uns nicht verhehlen , ſagte er , daß das bisherige Gleichgewicht in Europa geſtört iſt; wir fönnen den Süden nichtmehr dem Nors den entgegenſtellen ; wir haben keine Alliirten mehr. Bei uns berrſcht ein Prinzip , das denjenigen aller übrigen Kabinette feindlid gegenüberſteht ; lange werden wir

das fünftige Schickſal Frankreichs compromittiren wolle ? ſo fann idi nicht glauben, daß es mit dieſer Frage ernſts lich geineint ſei. Doch wird die Hammer fühlen, daß ich einen ſolchen perſönlichen Angriff auf das nachdrücklichſte zurücfweiſen muß. Ich erflare es offen : die Madyt Franfreichs iſt von der Art, daß die Rammer ganz rus big darüber ſein kann ; fein Ereigniß wird uns unvors bereitet überraſchen." überraſchen ." – Der General famarque bes

ſest, einberufen und eingeübt werden ſollt. "

daber in feinen Zwiſt mit einer einzelnen Macht gerathen

merfte hierauf, daß der Kriegsminiſter ſein Amendement

fónnen, ohne daß die übrigen unter irgend einem Vor: wande geineinſchaftliche Sache mit ihr machen . Gleich .. wie nun die Gefahr von Dauer iſt, alſo můſſen es aud) unſere Vorſichtsmaßregeln fein , um ſie zu beſchworen.

Tages zuvor ſelbſt gebilligt habe; da derſelbe es indeſſen jeſt bekämpfe, ſo nebme er (Lamarque) es zurück. „ Sie haben mir geſtern geſagt“ , erwiederte der Miniſter, „ daß Sie ein ſolches Amendement machen würden ; ich ants

Aus dieſem Geſichtspuncte betrachtet, balte ich das 1116

wortete , daß Ihnen die

freiſtebe; deßhalb aber habe

vorgelegte Recrutirungsgeſet für unvollſtändig und båtte ich das Amendement ſelbſt noch nicht gutgebeißen . " von dem Marſchall, der an der Spiße des Kriegsminiſtes Nach dieſer Debatte nahm die stammer den Artifel 3 riums ſteht, etwas Beiſeres erwartet." — Hr. Guizot unverändert an . -

berief ſich darauf, daß, wenn man die Stärke der Ärs

Die Kammer ging jetzt zum zweiten Titel des Ge.

mee eins für allemal feſtſeßte, die Kamwer der ihr in rebes, der von der conſcription und ihrer Einrid), dem Gefeße vom 11. Octbr. 1830 zuerfannten foſtbaren tung bandelt , úber, und nahm die hierauf bezüglichen

Befugniß , das Contingent zurRecrutirung der Bands Artikel 4-9, mit Ausnahme des 5ten, ohne writere und Seemacht in jeder Seſſion beſonders zu beſtimmen , verfuſtig geben würde. – Der Der General Pamarque

Discuſſion an . ( Den Inhalt dieſer Artikel ſ. in Nr. 1

der. A.M.3.) Der Art. 5, nach welchem die Conſcrip, erwiederte, er fónne ſeine Gegner nicht begreifen ; dieſe tionspflicht mit dem 20. Jahre eintritt , wurde weger

beſchuldigten ibn und ſeine gleichgeſinnten Freundé tågs eines vorgeſchlagenen Amendements an die Commiſſion fich, daß ſie die Regierung ſchwächen wollten, und wenn zurückgewieſen. ſie nun Vorſchlåge machten , um ihr die erforderliche

In der Sigung vom 31. Detbr. wurde über den an

Araft zu verleiben , fo fånden ſie überall Widerſtand ; die Gommiffion zurüdgewieſenen 2ten Saß des Art. 2 .

erſt Tages zuvor habe man ſich der Organiſation der von leßterer Bericht erſtattet. Sie trug auf folgende mobilen Nationalgarde opponirt, und jeßt' verweigere Abfaſſung art: ,, Jedes in Frankreich von fremden und man wieder der Armee eine Reſerve, denn es fei uns möglich, eine ſoldie zu errichten , wenn man nicht die Stårfe des Heered definitiv feſtſtelle. - Nachdem noch der Baron Pelet wider und Hr. 3. Pudre für den Antrag des Generals lamarque aufgetreten waren, ließ der Kriegsminiſter ſich vernehmen. Derſelbe bemerkte,

ſeit länger als 20 Jabren im Pande anſågigen Seltern geborene Individuum , iſt Franzoſe von Rechtswegent, und als ſolcher, ein Jahr nach erlangter Můndigkeit, den Bedingungen des gegenwärtigen Gefeßes unterwors fen, es ſei denn, daß er acht Tage vor der Aushebung erkläre, daß er auf die Vortheile des Sten Artikels des

daß es immer ein leichtes ſein würde; mittelſt des der Givilgereßbuches verzichte (0.6., daß er erkläre, er wolle Rammer vorgelegten Recrutirungsgeſebes die Ärmee auf fein franzöſiſcher Bůrger ſein .) Dod darf derjenige eine 500,000 Mann zu bringen, daß er es indeffen für über's ſolche Erklärung nichi abgeben, deſſen Vater, nachdemi 1

flüfig halte, dieſe Zahl in dem Geſetze beſtimmt auszus er ſie bereits für eigene Rechnung gethan , nichtsdeſtos drůcken. Was die von dem Gen. lamarque verlangte weniger in Franfreich zu reſidiren fortgefahren hat.“ Reſerve betreffe, ſo befinde ſich dieſelbe in dem Effectiv: Hr. v. Tracy hieltdieſe Beſtimmung für unzuläſſig, beſtande der Ärmee ; in der That ſei es gar nicht wahrs Der Berichterſtatter erwiederte , die Commiſſion babe ſcheinlich , daß Frankreich ſtets ein beträchtliches Heer dabei lediglich die Abſicht gehabt, es der freien Wahl

unter den Waffen baben werde, einmal, weil dieß übers , des Fremdgeborenen zu überlaſſen , ob er in die Armee flüſſig und Beſorgniß erregend ſein, zweitens aber auch, eintreten oder auf die Eigenſchaft eines Franzoſen vers weil dadurch ein Roſtenaufwand berbeigeführt werden zichten wolle ; pieſes Vorrecht dürfe indeſſen nicht durch würde , zu dem die Kammern ſich ſchwerlich verſtehen viele Generationen durchgeben, webbalb die Commiſſion

möchten. Wenn man nun von der auszuhebenden juns darauf antrage, daß es mit der dritten erloſche. – Hr. gen Mannſchaft 100 oder 150,000 leute in ihrer Heis

Leſte meinte, es ſei widerſinnig, daß man vorweg zu

math belaffe, ſo ſei dieß an und für ſich ſchon eine Re Franzoſen von Rechtswegen diejenigen erklären wolle,

ſerve, die in jedem Jahre, je nachdemdie Regierung die ſich ſpåterhin noch weigern konnten , es zu ſein . eine mehr oder ininder ſtarfe Aushebung für nothig baite, Nach einer weitläuftigen Debatte wurde endlich das zugezogen werden könne. Er balte hiernach den Vorſchlag obige Amendement der Commiſſion mit einem Unters

desGenerals kamarque für um ſo überflüſſiger, als die Amendement des Hrn. Fulchiron, wodurch die Friſt zu Kammer es ohnebin inder Gewalt babe, bei der jährs der darin verlangten Erklärung ſtatt auf achtTage auf lichen Bewilligung der Ausgaben für das Kriegsdepars einen Monat feſtgeſegtwurde, verworfen. Nidt beſſer

"750

1749

erging es verſchiedenen anderen Vorſchlagen der Herren ſitåt einen großen Preis davongetragen haben ; 6 ) ties Pelet, Charamaule, Strolz und Perſil . Keiner von allen jenigen ,, die nicht das erforderliche Maaß von 1 Meter wurde angenommen, und nach einer Discuſſion, die ſich 56 Centimeter haben ; 7 ) diejenigen , die wegen Gebrech , über 2 Stunden lang binzos ,, ging der 2te Artifel in ſeiner urſprünglichen Abfaſſung durch. - Der fünfte Artifel , der gleichfalls der Commiſſion zurückgeſtellt

lichkeit zum Dienſte untauglich ſind ; 8 ) derjenige , der

einen Bruder, jedoch nicht als Stellvertreter , bereits bei den Fahnen hat, oder deſſen Bruder im Dienſte geſtors worden war, wurde in der von derſelben in Vorſchlag ben oder wegen erhaltener -Bleſſuren penſionirt worden

gebrachten ábfaſſung angenommen. In ihrer vorlegten

iſt. " - Der Art. 14 záhlt die Fälle auf, in welchen

Sibung war die Kammer bei dem 9 ten Artikel ſteben

Conſcriptionspflichtige angeſeben werden, als båtten ſie

geblieben .

dem Aufruf Folge geleiſtet. Dieß ſind 1) die Freiwilli.

Der 10te und 11te Artifel , deren Inhalt fein we.

gen, welche aber die geſeßliche Zeit im Dienſte zu vers

ſentliches Intereſſe darbietet, gingen jeßt nach einer bleiben baben ; 2) die Zöglinge der polytechniſchen Schule unerbeblidhen Debatte durch , der Art. 12 aber wurde bis zu ihrem Eintritt in den offentlichen Dienſt; 3) die an die Gommiſſion zurückgewieſen, worauf die Fortſeßung Zöglinge der Seeſchule u . Schiffezimmerleute. 4 )) Solche, der Beratung auf den folgenden Zag anberaumt wurde. welche ſich ſchon vor der Conſcription auf 10 Jabre (von In der Sibung vom 1. November gab der Art. 12, der Zeit ihrer Militárpflichtigkeit an gerechnet) für den welcher die bei dem Poolen der jungen Mannſchaft zu

offentlichen Unterricht anbeiſchig gemacht haben. Ebenſo

beobachtenden Fórmlid feiten beſtimmt, zu feiner erbebs die Zöglinge der pariſer Centralſchule, der Sprachſchule, lidhen Debatte Anlaß. Er wurde nebſt folgendem , von und die febrer der fåniglichen Taubſtummenanſtaltens ( Fortſegung folgt. ) der Commiſſion vorgeſchlagenen Zuſaße angenommen : ,, Vor dem Anfange der Ziehung bat der Unterpréfect Preußen. die in der Urne liegenden Nummern offentlid zu zahlen

und , wenn er ſich überzeugt hat, daß ihre Anzahl der Zahl der zur Ziebung berufenen jungen leute gleich iſt, dieß mit lauter Stimme zu erflåren ." Der Art. 13, welcher von den Eremtionen hans

Die Preuß. Staatszeitung enthält folgenden Artifel: ,, Berlin , vom 9. November. Bei Gelegenheit der

neueren Debatten in der franzöſiſchen Deputirtenkammer über den Vorſchlag des Generals Pamarque wegent

delt, wurde nach einer ſehr lebhaften Debatte größtens Mobiliſirung der Nationalgarde iſt von den Gegnern theils noch einmal an die Gommiſſion verwieſen. Vor dieſes Vorſchlages das preußiſche Militarſyſtem l &ufig bemerfte der Berichterſtatter, man diirfe die Ers als drůcend und unerträglich geſchildert worden . Der emtionen nicht allzuweit ausdehnen ; in den 6 Jabren Deputirte Hr. K. Dupin außert, daß die Rammer vor

1824 - 1830 habe die Zahl der militårpflichtigen jungen dem Beiſpiele Preußens, welches man ihr als Muſter lente durchſchnittlich 286 , 281 betragem , Dovon jedoch

vorzuſdlagen wage, zurückſchreden werde, wenn ſie von

nur 126,871 als zum Dienſte tauglich befunden worden waren ; wollte man nun auch noch die ålteſten Söhne der Wittwen , die einzigen Söhne eines erblindeten Vaters und die Soldatenbrüder vom Militárdienſte ausnehmen ,

ihm vernommen haben würde, wie ſich die Verbältniſſe in Preußen in der Wirklichkeit geſtalteten. Die Berbaits niffe werden ſodann durd , den Redner im Weſentlichen in folgender Art dargeſtellt: „ Die Univerſalconſcription,

ſo möchte der Regierung vielleicht nur ein Contingent von 86,000 Mann verbleiben , das unzutánglich wäre,

unbeugſam , fo wie Tie Napoleon aufgefaft babe , ſei durch das preußiſche Gouvernement in Kraft geſeßt mors

um den Verluſt in Kriegszeiten zu erſeßen. – Das ers den . Jeder Preuße bleibe bis zum 50. Jahre Conſcris forderliche Maaß , um zum Militárdienſte tauglich zu ſein, wurde auf den Antrag der Commiſſion von 1 Meter 57 Centimeter auf 1 Meter 56 Centimeter (44 11 '/ ,"" ) herabgeſeßt , nachdem der Kriegsminiſter in dieſe Aens derung gewilligt hatte. I

birter. Die fandwehrmannſchaften wurden nad ihrem Alter in die Goutrollen eingetragen und müßten ohne

Rådſicht auf ihre Stellung in der bürgerlichen Geſel , ſchaft marſciren.

Die Mittel , welche das preußiſche

Gouvernement anwende , um eine ſo bedeutende Milis

In der Sißung vom 2. November wurden die Artis tårmacht aufzuſtellen, wären ſo erfünſtelt und barbariſch , tel 13 und 14 nach einer Debatte, die fein erbebliches

daß nur der abſoluteſte Deſpotismus eine ſolche Selbits

Intereſſe darbot, mit verſchiedenen Amendements anges verläugnung der Einwohner eines civiliſirten Staates Nachſtehendes iſt der weſentlidie Inhalt des

durch unbarmherzige Gefeße gebieten fónne." - Es iſt

erſteren und wichtigeren : „ Von dem Kriegsdienſte bes uns an und für ſich zwar nichts Neues, in franzöſiſchen 1

freit ſind 1 ) der älteſte vater . und mutterlore Sohn ; 2) der einzige Sohn oder der älteſte der Söhne , oder,

Journalen und Flugſchriften Angaben und Urtheile über Derbåltniſſe und Einrichtungen fremder Staaten zu fins

in Ermangelung eines Sohnes und Schwiegerſohnes, den , die faum noch einen Zweifel übrig laſſen, daß die der einzige Enfel oder der ålteſte Enfel einer Wittwe, Verfaſſer die Gegenſtände,über welche ſie ſich außern,

eines erblindeten Vaters,oder eines 70 jährigen Greiſes, entweder gar nicht oder doch nur ſehr oberflächlich tens in ſo fern er nachweiſen kann, daß er für die Subſiſtenz . nen. Dennoch hat es uns mindeſtens befremdend erſchets feiner Familie unentbehrlich iſt; 3) der älteſte von zwei nen müſſen , einen ſonſt ſo ehrenwerthen Redner, einen Brüdern, wenn bei dem looſen beide zugleich das food fo eifrigen Vertheidiger der Grundfåge der Mäßigung,

trifft und der Jüngſte zum Dienſte tauglich iſt ; 4) die ganz beſonders aber einen Deputirten , der , wie Herr Geiſtlichen , diedieböhere Weibe erhalten haben; 5 ) die Dupin ja ſelbſt darauf hinweiſt, ſchon zweimal Berichte

jungen Feute, diebei dem Inſtitute oder bei der Univers erſtatter in der Kammer über das Geſetz wegen Drga .

752

731

niflrung der Nationalgarde geweſen iſt, ſo entſchieden Aufgebots über. So weit die landwehr dadurch nicht über das preußiſche Militårſyſtem abſprechen und daſs auf ihren etatsmåfigen Stand gebracht werden mødte, felbe in einem ſo gebåſſigen lidhte darſtellen zu ſehen , erfolgt deren Ergånzung aus der vorhin gedachten all , måbrend er durch ſeinen Vortrag den deutlichſten Bes gemeinen Erſabreſerve nach der für die einzelnen Jahrs weis liefert, daß er ſich von unſeren Militareinrichtuns gånge durch das loos beſtimmten Reihenfolge. Die

gen, ſo wie von der Art und Weife ibrer Ausführung, ſủngere Altersklaſſe wird immer zunåchit in Anſpruch weder gehörig unterrichtet hat , noch weniger aber die genommen. Die Dienſtzeit in der Landwehr erſten Aufs Geſinnung fennt, welche in dieſer Beziehung unter den gebotsdauert bis zum 32. Jabre. Diejenigen jungeit Preußen allgemein vorherrſcht. Dankbar wird der Geiſt leute , welche ſchon vor dem 20. Jahre als Freiwillige crfannt und verehrt, in welchem das jetzige Militärſys in das ſtehende Heer getreten ſind, treten um ſo viel ſtem gegründet worden iſt , und bereitwillig wird von allen Seiten zur Ausführung deſſelben mitgewirft. Das

früher aus der Pandwo hr erſten Aufgebots heraus . Dieſes Uufgebot wird jährlich auf 14 Iade zu einer uebung zuſammengejojen und

Geſeß vom 3. September 1814,welches die Grundlage füc dieſe Zeit fomohl in Betreff dos Quartiers als der Löhnung und unſerer Militäreinrichtungen bildet, hat allerdings eine

Verpflegung nach den für das ſtehende Hier zur Unwendung tom : menden Beſtimmungen behandelt. Zu dieſer Uebung werden nur

gee drri Adhtet der Mannichaften, welchezu dem Landwehrbataillon allgemeine Militárverpflichtung eingeführt. Kein Rang hören, einbeordet. Wegen der Einziehung zu den uebungen finort

oder Stand befreit von dieſer Verpflichtung, welche nicht, wie in Franfreich, durch Stellvertreter, ſondern nur pers

pin regelmäßiger Wertfel ſtatt, ſo daß die Mehrmänner, wilde in

ſónlich erfüllt werden kann. Dieſe allgemeine Verpflichis

dem Itchenden Diere gedient, während ihrer ganzen Dienſtzeit im

tung iſt es aber gerade, welche ich des größten Beifaus der Nation zu erfreuen hat . Dieſelbe ſod indeſſen, nach S. 1 des allegirten Geſetzes, fo ausgeführt und werden, daß dadiirch die Fortſchritte der Wiſſenſchaften Gewerbe

eiſten aufgebot übirhaupt nur dreimal die vierzehrtägije Eanos wehrübung mitzumachen haben . Dieſe Uebungen werden ferner įu einer Jabreszeit aburhaiten , mo die Mannſchaften am lechteſten

abkommen könneneine. Berückſichtigung In Fällen, wo dringende Gewerbe: lienverhäitniſſe erfordern, können oderFamis die Metro

nidyt geſtört werden. In dieſem Sinne ſind auch alle männer von der Theilnahme an d.r uebung diepinſirt werden . Die freistandräihe und die Gominandrure dir Eondwebrbataillone bar dieſes gemeinſchufilich au reulliren. Außer den gedachten jahr: ſpåtere über die Anwendung jenes Gefeßes ergangene ben

nähere Beſtimmungen getroffen worden. Die Dienſtzeit lidhen Uebungen werden die Wehrmänner, fo weit die Zatreszeit ss im ſtehenden Heere, zu welchem die Verpflichtung mit geſtattet, noch monatlich einmal in ihren Compaaniebezittin ders dem 20. Jahre anfängt und bis zum 25. Jabré dauert, ſammelt. Dieſe Verſammlungen erfeigen in der Neget en Sonns iſt auf fünf Jabre feſtgeſetzt. Die junge Mannſchaft wird

tagen und ro , daß die Wehrmänner nicht über Nacht von Bauſe

Nach beendigter Dienſtzeit im erſtenAufgebot giben jedoch ſchon nach dreijähriger Dienſtzeit in ihre Heintath bleiben dürfeu. Nad

die Wehrmänner zum zweiten Wufgebot über, in weldem ſie bis

Kriegsreſerve entlaſſen, in derſie dann noch zwei zum 39. Jahre bleiben . Das zweite Aufgebot har keine Uebungen. zur Gabre verbleibt. Diejenigen jungen Peute, welche deu Für dieſes Aufgebor finden nur monatliche Compagniererſammlung vorgeſdriebenen Grad wiſſenſchaftlicher oder fünſtleris gen, wie für das erite Uufgebot, Ratt, um das Controllmeſen zu

der Ausbildung erlangt babent, fónnen ihre Verpflichs

tung zum activen Dienſte im ſtehenden Heere vom zus růckgelegten 17. Jahre ab durdy einjährigen Dienſt abid,

ordnen . Die Landwehrmann'chaften beider aufgebore ſind nur, wenn sie bei ihren Vataillonen oder in ihren Compagniebezirten unter ihren Militärvorgeferien Orrlammelt ſind , der miiitäridhen Subs

ordination und den Militär - Diſciplinarvorſchriften , außer den

fen und den Eintritt zu dieſem Dienſte, in ſo fern dieß uebungen aber in ihrerHeimath keinen anderen , als den allges ibren Verhältniſſen zuſagt, bis zum beendigten 23. Jahre meinen Landesgereben unterrorfer. Dieſelben können ungehindert ausſetzen . Selbſt funſtgerechte Arbeiter werden , wenn

ihre Wohnorte verändern und perreifin . Bri Wohnortsveränderuns

örtliche Gewerbsverhältniſſe eine ſolche Berückſichtigungsfeldwebeln Unicigeder welche in die periode zumachenund bei Reisen,, den erfordern , zum einjährigen Dienſte zugelaſſen . Das ſtes einer großen Jahresübuna fallen , die Zuſtimmung ihrer Militärs dienſtfånigen jungen Leute zur Ergänzung deſſelben ges bürgerlichen Niederlaſſung, nod ihrer Verheiraibuna irgend ein braucht wird , ſo beſtimmt das Loos die Reibenfolge unter Hinderniß entaegen. Dazu bedarf es poeder einer Meldung bei den den dazu verpflichteten Individuen. Häusliche , bürgers Miitärborgefegien , noch einer Zuſtimmung derſelben . DerDienſt

bende Heer wird jährlich ergänzt . Da nur ein Tbeil der vorgefesten cinzuhoien. Ihr Landwehrverhältniß ftellt weder ihrer

der Landwehr gibt nicht einmal sinen Grund zur Beſchränkung liche und gewerbliche Verhältniffe fónnen jedoch eine Zus in der Uuswanderungsfreiheit ab. Die ihrem Uiter nach dem ſtehenden

lung Seere oder der Landwehr blog virpfliditeten , jedoch noch nicht zum růcitellung begründen . Ob eine ſolcheZurüdſtel ſſionen, Individuen ftohen, mit Ausnahme diefer alle ſei, darüber haben die Kreis-Erſatcommi zulifig in welchen Seitens des Civils außer dem Landrath

aufgerufenen

noch

zwei ſtådtiſche und zwei ländliche Grundbeſiter Siß und Stimme baben , zu entſcheiden . Die nicht zum Dienſte im ſtehenden Heere gelangenden dienſtfåbigen jungen Leute bilden die allgemeine Erſatzreſerve. Selbſt die ſchon zum

Dienſte gemeinen Verpflichtung, in keinem weiteren Militärverbande und tons

nen daber weder zu den Uebungen und Verſammlungen der Landwehr

pingezogen , noch hinſichtlich ihrer bürgerlichen Verhältniſſe irgend eis ner Beſchränkung unterworfen werden, der nicht auch alle übrige Giu : wohner des Staates nach den allgemeinen Gefeßen unterliegen möchs

Dienſte bei den Fahnen eingeſtellten Mannſchaftent wers

ten. Der landſturm rou beſtimmungsmäßig nur in dein Uugenblice, wo ein feindlicher Unfal die Provinzen überzieht, auf Ullerhöchften

den , ſobald ihnen nach ihrer Einſtellung ein Grundſtück,

Befehl Sr. Ma. des Königs zuſammentreten.

Dieß iſt nur

Des

der kurze Umriß einer Einrichtung, welche in der franzöſiſchen und putirtinkamme zufällt mies Fabrif durch Erbſchaftwird', eine Handlung r so entſtellt und mit ſo grellen Farben geſchildert nothwendig Verwaltung perſönliche oder ihre worden iſt. Er ſcheint uns um fo hinreichender , die Angriffe der in ihre Heimath entlaſſen. Nach Beendigung der des mehr genannten Deputirten nach Gebühr zu würdigen , als der beiden Kriegs - Reſervejabre cheidet die Mannſchaft aus

praktiſche Nußen des Syſtems fich bereits in dem Augenblide der

dem ſtebenden Heere aus und geht zur landwebr erſten

Lufftellung, deffetben ,genügend bewährt hat.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung: E. W. Peste in Darmſtadt und in deffen Dfisin gedrudt,

Samſtag,

Nr . 95 .

26. Nov. 1831 .

Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n frei ch. .

( Fortfegung der Berhandlungen in der Deputirtenkammer über das Recrutirungsgere . )

In der Sißung vom 4. November kam der Art. 30 , der wichtigſte des ganzen Gefeßes, zur Berathung. Er lautet im Weſentlichen folgendermaßen : „ Die Dauer

Sibung vom 3. Novbr. Dem Art. 15. zufolge der Dienſtzeit der jungen Mannſchaft wird auf 5 Sabre ſoll in jedem Departement ein Reviſionsrath, an deſſen feſtgefeßt und beginnt mit dem 1. Januar des Jahres, Spiße der Pr& fect ſteht , eingeſeßt werden , der über in welchem die Eintragung in die Stammrolle erfolgt etwaige Reclamationen zu entſcheiden hat. Der Art. 16.

iſt. Nach Ablauf dieſer 5 Jahre werden die leute in ibre

verfügt, daß die jungen Leute, die das loos getroffen Heimath entlaſſen , wo ſie noch 2 Jahre lang zur Ders bat , von dem Reviſionsrathe, unterſucht und in ihren fügung des Staates bleiben, der ſie jedoch nur fraft eines

etwaigen Anſprüchen auf eine Eremtion gehört werden Gefeßes wieder unter die Fahnen berufen darf. In Frie. ſollen . Dieſe Artifel wurden nach einer unerheblichen Des denszeiten wird die Mannſchaft am 31. December nach batte, der 17te und 18te ohne Weiteres angenommen .

Der Art. 19 handelt von den Stellvertretuns

beendigter Dienſtzeit, in Kriegszeiten aber unmittelbar

nach dem Eintreffen des Contingents, das an ihre Stelle -

gen, die nur unter folgenden Bedingungen ſtattfinden tritt, entlaſſen .“ – Zu dieſem Artifel waren eine große dürfen: der Stellvertreter darf nicht bereits für ſeine

Menge von Amendements gemacht worden. Das Amens

eigene Perſon zum Dienſte einberufen worden ſein; er dement der Commiſſion beſchránfte ſich darauf, ſtatt der

1

zwiſchen 20 und 30 , oder, wenn er bereits Militar Älter geweſen , zwiſden 20 und 35, oder, wenn

muß in einem

gleich die .ganze Dienſtzeit auf Jahre5 und Fahnen feſtzuſeßen 7obigen bei den2 Jahre, Ein anderes Ameni

er der Bruder des zu Bertretenden iſt, zwiſchen 18 und 30 Jahren ſtehen ; er darf weder verbeirathet , noch Witts wer mit Kindern rein; er muß mindeſtens 1 Meter 56 Centim . meſſen, und alte ſonſtige Qualificationen eines

dement des Grafen Delaborde , dem ſich die Herren 8. Ludre nnd Foy mit den törigen anſdloffen, war fols gendes Inhalts : ,, Die Dauer der Dienſtzeit der einbe. rufenen Mannſchaft wird auf 8 Jahre beſtimmt, wovor

guten Soldaten beſitzen ; er muß fich endlich darüber 4 bei den Fahnen und 4 in der Heimath. Die nach den ausweiſen fónnen , daß er ſeit 1 Jahr in der Commune erſten 4 Jahren entlaſſenen Individuen bleiben während

anſäſſig, im Genuſſe feiner bürgerlichen Rechte und nies der übrigen 4 Jahre in ihrer Heimath zur Dispoſition mals wegen unredlicher oder unſittlicher Handlungen des Kriegsminiſters; ſie werden in Compagnieen und gerichtlich verurtheilt worden iſt. Bataillone formirt und zu beſtimmten Zeiten zuſammen. In den Art. 20. 21. 22. werden die eben erwähns gezogen und in den Waffen geübt ; doch fónnen ſie nur ten Certificate nåber bezeichnet. Dem Art. 23. zufolge, iſt der Vertretene 1 Jahr

kraft eines Geleges wieder unter die Fabnen berufen werden . Dieſen Stảinien zur Complettirung des ftes

werden 1 ). die beurlaubten Leute uno lang für ſeinen Stellvertreter, falls dieſer deſertiren benden Heeres 2 ) eine Reſerve hinzugefügt, beſtehend aus der Hälfte nado Fabne, oder wird er , im Deſertionsfa lle, binnen Jabs der jährlich militärpflichtig werdenden Mannſchaft, Verpflichtun Gontingents.

Toute , verantwortlich ; ſtirbt der Stellvertreter bei der resfriſt verhaftet, ſo bórt jene

g auf.

Abzug des von den Kammern bewilligten

Nach der Annahme des völlig unerheblichen Art. 24 Beide, die Beurlaubten ſowohl, als dieſe Reſerve, müſs weitläuftige Uebungen- mitmachen zweimal

erhob ſich eine Debatte über den 25ten, ſen die obigen , die im wonach die Entſcheidungen des Reviſionsconſeils definis Jahre ſtattfinden und jedesmal nur 14 Tage bis 3 Wo. tiv ſein ſollen .

Die Art. 26 , 27 und 28 enthalten einige andere

den dauern dürfen ." ' - Dieſer Vorſchlag führte eine -

ro lebhafte Debatte berbei, daß es darüber in der gans

unweſentlich zen Sibung noch zu feinem Beſchluffe fam . Hr. Dela. e Beſtimmunge n über die Befugniſſe der borde Reviſionsconſeils . ſelbſt ſuchte zundchſt ſehr ausführlich die Noths Dem Art. 29. zufolge, ſollen die als dienſtfähig wendigkeit einer Kriegøreſerve darzuthun.

Von dent

befundenen jungen Gente" oder ihre Stellvertreter ſofort Reſerven, bemerkte et, hånge das foos der Schlachtet verſchiebene Armeecorps .

den

überwieſen werden. n eile dieſe Artikel wurden angenommen .

ab ; ſie wären es , die die Staater retteten ; es leide

biernad gar feinen Zweifel , daß der der Berathung

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755 ein der wichtigſte des ganzen vorliegende Artifel nicht all Gerebes , ſondern aller Geſeße ſei, womit die Rammer ſich ſpåterbin noch zu beſchäfftigen baben möchte ; es bandle fide dabei von der Unabbảngigkeit des Landes , von der Aufrechthaltung der Inſtitutionen , von der Ehre und dem Rubme Franfreids . Die Regierung und die Goms

der activen Armee zu vermindern, und die Cabres der Reſerve zu vermehren, mit einem Worte , die Angriffs , wittel zu vermindern , die Bertheidigungsmittel dagegen um Vieles zu vermeiren . Kürzlich Tudte uns ein Mi. niſter auf dieſer Tribüne über die Beſorgniffe zu beru . bigen , elde und die Geſinnungen der fremden Mächte

miſſion berlangten blos cin ſtehendes Heer ; wollte man

einflosten ; er machte und mit großer Klugheit und Babrs

nun aber die ganze militårpflichtige junge Mannſchaft beit darauf aufmerkſam , daß die fremden Heere nid) t aus immer unter den Waffen haben , ſo würde dadurch eine Söldnern zuſammengeſetzt ſeien , nicht aus blinden Mas übermäßige Ausgabe herbeigeführt werden ; entlaſſe mau ſchinen , welche ſich, auf das erſte Zeiden ihrer Regie . dagegen die jungen Leute nach einigen Jahren wieder rung, mit Wuth auf das franzöſiſche Gebiet ſtürzen wer , tehen aus in ihre Heimath , ohne ihnen zugleich ein Mittel zu bie. den . Er ſagte uns, dieſe fremden Heere beſſe ten , ihre militariſchen Gewohnheiten fortzuſetzen, ſo bórs . Búrgern , welche blog für ein Nationalintereſ in den ten ſie auf, Soldaten zu ſein . Um diefem leşteren Ues Kampf geben werden , und die blos in dem Falle rich belſtande abzuhelfen , trage er in ſeinem Amendeinent auf gegen und erhoben , wenn wir ibre National- Intereſſen die Errichtung einer Kriegsreſerve an. – Hr. Fulchiron bedrohen würden . ( lebhafter Beifall .) Wir dagegen fa , belåmpfte den Autrag , da, wenn man die Peute bereits

gen , daß wir nicht blog zu unſerer eigenen Sicherheit,

nach vierjährigem Dienſte wieder in ihre Heimath ents ſondern auch zu der Europa's ,, unſere Vertheidigungos lafe , ſie, namentlich für gewiſſe Waffen , noch nichtmittel vermehren wollen , wenn wir unſere Angriffs inittel hinlänglich ausgebildet ſein würden . - Nach einigen vermindern , daß, wenn wir den activen Dienſt abfür . Bemerkungen des Hrn . v . ludre in dem Sinnre des zen , wir den Dienſt bei der Reſerve verlängern wollen . Grafen Delaborde ,' beſtieg der Berichterſtatte zur Das iſt die Baſis , auf welcher der Entwurf der Regies

, und ich wundere mich , daß , da dieſer Ents Vertheidigung des Antrages der Commiſſion die Reds rung beruhtiff nerbůbne, wobei er ſich zugleid dabin äußerte , daß der Wurf angegr ent worden iſt, Niemand im Namen der Antrag auf Bildung einer Kriegøreſerve dem Gegens rathung eigentlid fremd rei; daß die Kam der Be ſtande i mer aber, falls ſie ſich für eine ſolche Reſerve entſcheiden wollte, in den Amendements der Herren Delaborde und

Regierung die Rednerbúbnie beſteigt, um ihre Prinzipient Der zu vertheidigen .“ ( Bedeutende Bewegung .) Kriegsminiſter : ,, Der Redner, weicher die Tribune ſo eben verließ, hat geglaubt, einen Widerſpruch zwiſchen

Drei Redner , dem Syſteme des Vorſchlags der Regierung , und dem er der Gen ue , trat eral lafinden marqwürde. woruntnúbliche ann zur, der Commiſſion zu bemerfen , aber ich glaube, daß dieß Endre Anfiditen - enDrei ſodRedner Hr. Odiloits ein Irrthum von ſeiner Seite iſt. Beide Syſteme ſind -

g edes gunert items e ſin eſyig emloi tbetidikuß tsd gleich, ſie beruhen auf denſelben Grundlagen , und uns Ber ſchied-eneHr. i vóu Syſt verauf. Zweerv Doi : „ Reſ Baro Ihnen vorgelegt worden , das eine iſt das der Regies terſcheiden ſich blos durd, eine um 2 Jabre långere Ans rung, welches auf die Idee fich grúndet, daß die Bürs Weſenbeit bei den Fahnen , von welcher Zeit die Regierung ger dem Vaterlande auf eine doppelte Weiſe zu dienen angenommen hat , fie fónne in der Heimatb zugebracht mee , und in der Res werden . Nad der Meinung der Regierung find 500,000 en nåmlid der activen Ar in lt bab balb thei ſerve., Deß ) re Bedürfniſſe hinreidend , ſowohl in die Regierung den Dienſt in zwei Mann für unſe Cheile,. Die Gommiſſion dagegen erfenut bros oine ein. Frieden , als im Kriege . Ich hatte den Gelegenheit, zige Art von Dienſt an , nämlich den in der activen ürs dieß auf dieſer Tribúne ausznſprechen . Damals (prad mee während 7 Jahren . In dieſen 7 Jahren ſoll es der ich aus einer Ueberzeugung, welche ich noch babe, denn Regierung frei ſteben , die Mannſchaft, nach Befinden ' id) åndere meine Anſichten nicht in ſo furzer Zeit, und ber Umſtände , zur activen Armee zu berufen , oder ſie in habe genug Erfahrung , um über dieſen Punct mit mir der Heimatb zu laſſen . Es liegt hierin ein außerordent , im Klaren zu ſein. Die ſiebenjährige Dienstzeit ſchien licher Unterſchied , unter den Geſichtspuncten der Politif, und notwendig , um den Anforderungen der einzelnen

ber Defonomie und der Moral. Nach dem Syſteme der Waffengattungen zu genügen .. Die Artillerie , das Ges Regierung baben Sie eine Reſerve von Bürgern, welche yom activen Dienſte - befreit , welche nidit mehr conſcris birt find , während das Syſtem der Commiſſion Ihnen eine Armee von 500,000 Mann gibt , die alle mobiliſirt, alle auf das Ausland geworfen werden können ; Sie

niecorps, die Reiterei, bedürfen eine mehr als 4jábrige Dienſtzeit, was auch einige Redner bierüber geſagt bas ben mögen . Daſſelbe behaupte ich von der Infanterie , denn es iſt ein großer Irrthum , anzunehmen , binner eines Jahres fóruie man einen Infanteriſten bilden .

baben demnach feine Reſerve. Die beiden Syſteme uns

Man wird mich vielleicht einen Soßer ſchelteit, aber ich

terſcheiden ſich namentlich auf das weſentlichſte unter behaupte, daß nochn mehr Zeit dazu erforderlich iſt, einen dem Gefichtspuncte der Politik, denn wir dürfen es uns guten Infanteriſte , als einen guteen Cavaleriſten zu bile nicht verbeblen , daß , wenn in den Zeiten der Barbarei den , weil jener erſt die erforderlich Kraft erlangen muß, die Regierungen die Cadres der activen Armee nach ihs um die Strapatzen eines Krieges ertragen zu können . sem Belieben vermehren konnten , weil legtere ein jeders Vier Jahre ſind nicht hinlänglich , um einen in jeder Hins zeit bereites Werfzeug des Ehrgeizes und der Eroberungs , ſicht guten Soldaten zu ziehen . Id gebe úberhaupt der ht mehr Qualität der Vorzug vor der Quantitat; dieſe iſt uns ſucht war, dieß jetzt in den civiliſirten Staaten nic der Fall iſt. Die Civiliſation und die freiſinnigen Inſtis immer nur verderblich geweſen , wogegen jene uns bes

tutionen bringen es im Gegentheile mit ſich, die Cadres ſtåndig den Sieg über unfereFeinde verſdafft hat. Max

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758

denke nur an die Feldzüge in Italien . Der Kaiſer war dem Kaiſer Napoleon geſprochen: Ah !'allerdings, wenn ſtets ſchwacher, als der Feind, und doch wurde dieſer wir den Kaiſer Napoleon båtten, ſo brauchten wir keine überau beſiegt. Bei Auſterlitz waren unſere Gegner une

große Armee. ( lange Unterbredung.)

um die Hälfte überlegen . In ſeinem denfiúrdigen Felds

Soult bat den Kaiſer Napoleon nicht als Souverain ,

Der Marſchall

zuge in Franfreid hatte der Kaiſer midt das Fünftel ſondern als großen Feldherrn gelobt, und nur in dieſer der Macht, die dem Feinde zur Verfügung ſtand, und Beziehung erlaube ich mir, ihn auf der Tribúne zu citis dod) wurde der Kaiſer ohne den Verrath, der die Tbore ren. Man darf aber nid )t nach dem urtbeilen, was er der Hauptſtadt öffnete, einem ſicheren Triumphe entges getban bat. Der Kaiſer Napoleon war ein Phånomen, gen gegangen ſein. Tåuſchen wir uns alſo nicht, m . H .; einer von den Männern, wie ſie die Natur nur in lans

nicht die große Zahl macht die Güte einer Armee aus, gen Zwiſchenzeiten bervorbringt und, wenn ſie ſie hers

fondern die Ausbildung derſelben und die Wahl brauch barer Offiziere."

vorgebracht, ermattet Jahrhunderte lang ausruht. Er

Nach einigen anderen Bemerfu'ngen, und nur er allein brachte Wunder hervor, denuda ,

worad der Marſchau die Bildung einer beſonderen wo er nicht war , wurden wir oft und faſt ima

Ariegøreſerve als volig, überflüſſig ſchilderte und übers mer geſchlagen, und wenn wir unter' ſeinen dieß audy (don debbalb verwarf, weil dadurch eine Augen im Norden ſiegten , fo verließ und der Mebrausgabe von 30 Mill. herbeigeführt werden nirde, Sieg im Süden. Machen wir daher unſere Berecho chloß derſelbe mit der Erfíárung, daß die Regierung nung auf gewóbnliche Menſchen , und ſuchen wir ſtarke sem Eingangs erwähnten Amendement der Commiſſion beitrete. – Hierauf beſtieg der Gen. Pamarque zur Widerlegung des Miniſters nod) einmal die Rednerbúbne . Er berief rich auf eine Dentſchrift des Marſchals Soult

Feind von mehreren Puncten der Gränzen zurücídilas gen, eine große Zahl von Feſtungen beſeßen, und das Innere bewachen zu müſſen." Dieß iſt, fábrt der Reds ner, fort, noch nicht alles . Ju derſelben Denfſchrift bes

und wohlorganiſirte Heere zu haben, um das Heil des Vaterlandes nicht dem Zufalle preiszugeben ! - -Der Kriego miniſter , dem es richtlid unangenehm war , daß einem Aktenſtice, welches er für das großer Publis cum nicht beſtimmt batte, eine ſolche Deffentlichkeit ges geben wurde, erwiederte, daß er eigentlich Urſache baite, ſich über die Indiscretion des Generals famnrque zú beklagen ; indeſſen finde er in jener Dentſchrift nur eine volle Beſtätigung deſſen, was er im , laufe der gegen. wärtigen Debatte geäußert habe. Er habe das im Jabre 1818 von dem Marſchau Gouvion St. Gyr aufgeſtellte Syſtem niemals verworfen ; 'nur habe er es im Jahre 1-23 in fo fern für illuſoriſch und ungenügend gebalten, als daſſelbe erſt mit dein zwölften Jahre, alſo im Jahre hr 1830, vollſtändig ind leben getreten fein würde. - Fr. v . Ludre bemerfte aber bierauf, die gedachte Denfſchrift fei nicht vom Jahre 1823 , ſondern vom 2. Sept. 1830

dauert man , daß der Marſhall St. Gyr nicht 80,000

datirt. ,, Ich ſelbſt " , fügte er binzu , ,, babe erſt beute

vom 21. Sept. 1830, worin derſelbe bebaupte, daß das

bisher befolgte Syſtem låſtig, feblerhaft, dem Mißbrauche

und der Gefahr in allen ſeinen Folgen unterworfen ſei. In Bezug auf das Syſiem des Marſdals St. Gyr, das 557,000 Mann unter die Fabnen geführt båtte, habe der Marſdal Soult geſagt : ,, Dieß iſt noch eine ſdhwache Macht, wenn Frankreid , von den es umgebenden feinds

lithen Mädyten angegriffen werden ſollte, vorzüglid, wenn man erwågt, daß wir in den Fall fommen fónnten, den

flatt 40,000 Mann verlangt habe, und man bemerkt, daß, frůb eine von dem Herrn Marſchall eigen håndig unter . wenn er dieſe Zabl verlangt båtte , man seſeben haben

zeidnete Abſchrift davon , die ich bisber forgfältig aufe

würde, daß zur Bildung der Infanterie eben ſu viel und

hob, da mir das Document von bobem Intereſſe ſchien ,

vielleicht nod mehr Zeit erforderlich wäre, als zur Gas

dem Hrn . General Pamarque mitgetbeilt. ( Senſation .)

valerie. Er ſeßte inzwiſden bei, daß nach Verfluß von Ju pieſem Memoire ſagt der Hr. Miniſter, daß, wennt zwei Jahren , die Soldaten nach Hauſe geſdricki werden der Marſhal Saint - Cyr die Zahl der jährlich auszus

könnten , und doch im Staude fein wirden, dem Vateró bebenden Mannſchaft verdoppelt und die Dienſtzeit auf lande Dienſte zu leiſten .

Hierin ſcheint mir eine Art

12 Jahre beſtimmt båtte, wir, nach Abzug des gewohnta

von Widerſpruch zu liegen , der ſich in unſerem Plane lichen Abganges , ießt eine Ärmee von 640,000 Mann baben würden würden , .- eine Macht, die er får binlänglid nicht findet, denn wir behalten die Fußgänger wie die haben Reiter, und wenn wir ſie, nad Perfluß von vier Jahs ren, aus Rüdſichten der Erſparung sach Hauſe ſchicken ,

balte , um den übrigen Staaten die Spiße zu bieten . Man erſieht hieraus, daß die Anſicht, die der Hr. Mars

ſo werden ſie daſelbſt in beſtimmten Zeiten erercirt, und ſchau im vorigen Jahre åber die erforderliche Stärke uns fónnen augenblicklich wieder zu ihren Fahnen eilent. Wir ſerer Armee batte, mit unſeren beutigen Ideen ziemlich ahmen aude darin die preußiſche Pandwehr nach. Ihre zuſammentrifft, denn wir verlangen eine Armee vont

Zuſammenziehung im Frühlinge dauert nur 8 Tage, und 500,000 Mann und eine Reſerve von 150,000, alſo zus ihre zweite Zuſammenziebung dauert 25 bis 30 Tage. ſammen 650,000. Aber der Miniſter war damals noch Wenn man alſo 25,000 Mann weniger unter den Wafs weiter gegangen ; er hatte eine Art von Gefeß abgefaßt, fen pålt, fann man 240,000 derſelben in den Departe. worin er auf das Beſtimmteſte eine Reſerve verlangte." menten ererciren . Der Marſchall hat uns geſagt: Nicht Bei dieſen Worten ſtieg die Ungeduld des Miniſters die zahlreichen, ſondern die guten Armeen ſind es, die auf's Höchſte. ,, Ich habe Urſache, mich zu beſchweren' , die Schlachteu gewinnen. Dieſes Ariom beſtreitet Niei rief er wiederholt von ſeinem praße. ,,Sie begeben eine mand; wenn man aber kleine Heere bat, ſo braucht man Indiscretion. Die Dentſchrift war nur für einige Freunde

Genie, das allein die Zahl erſeßen kann. Man hat Sh . beſtimmt, die ſie uicht hätten verbreiten und die Kammer

nen von Auſterlib, von dem Feldzuge in Frankreich, von davon unterhalten ſollen."

m Nun , wenn es Ihner

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unangenehm iſt“, erwiederte hierauf Hr. v. Cubre, no ten , immer würden uns 4 Monate zu unſeren Rüſtungen

werde ich über den ferneren Inhalt des Memoire ſchweis übrig bleiben. (Hr. Odilon -Barrot: ,, Das beweiſt Bels gen' ; und bierauf verließ er die Rednerbůbne. - Der gien !" ). Ich denke nicht , daß man mir das Beiſpiel Graf Delaborde meinte, daß, wenn der Herr Mars Belgiens im Ernſte anführt. Unſere Nachbarſtaaten bes ſchal ſich auf ſeine alte Erfahrung berufe, jeder Deputirte ' dürfen, um ihre Armeen vom Friedens, auf den Kriegos dagegen einen alten gefunden Sinn habe, der ihm ſage, fuß zu bringen, ebenfalls der Zeit. Nie werden wir eine daß es beſſer ſei, große , als fleine Armeen zu haben, Invaſion zu befürchten haben, die uns nicht Zeit ließe, zu ſammeln und unſere Nationalgar vorzüglich in einem Lande,, wie Frankreich, das überall unſereArmeeufen. de zus (Zeichen des Zweifels .) Aber auch für offene Grånzen babe .. Auch irre jich der Hr. Marſchall ſammenzuber gewaltig , wenn er behaupte, daß der große Feldherr, einen ſolchen unvorbergeſebenen Fall wurde das Syſtem Ben Frankreich beweine, ſeine Schlachten immer nur mit unſerer Gegner feine Vortheile vor dem unſerigen has Kleinen Armeen gewonnen habe ; er babe vielinehr faſt ben ; eine Einberufung der entiaſſenen Mannſchaft müßte immer die Uebermacht gehabt, bis zu der Zeit, wo der immer (tarifinden ; der Unterſchied beſtånde alſo blog Kriegeſchauplaß nach Franfreich ſelbſt verpflanzt worden darin , ob die von der Fabne abweſenden leute fich fraft ſei, und hier würde er vielleicht nicht unterlegen ſein , eines Gerebes , oder fraft eines Urlaubes in ihrer Heis Ich ' meinerſeits balte das Syſtem der

aus der er ſeine wenn er eine gute Reſerve gehabt båtte, -nus

math befanden .

Bertheidigungsmittel håtte ſchöpfen, fdnnen. – Nach einis gen'Betrachtungen des Hrn . Odilon -Barrot, der die abſolute Nothwendigkeit einer Reſerve darzuthun fich bemůbte , ergriff der Miniſter der a us w årtigen

Beurlaubung , für das Beſſere, einmal, weil danach eine ſchnellere Einberufung möglich iſt, und zweitend, weil es dem . Staate weniger Geld foſtet." - Hr. v . Tracy

Angelegenheiten das Wort. ,,Die Frage , ſo bob er

ſtimmte für die Bildung einer beſonderen Reſerve ; eben ſo der Marſchall clauzeli ,, Eine Reſerve " , außerte

an,,,womit Sie ſich in dieſem Augenbliche beſchäfftigen, dieſer lektere, ,, iſt jeder Armee eben ſo unentbehrlich, iſt von der höchſten Wichtigkeit.. Sie ſollen das Problem als dem Menſchen die Luft. Aus Conſcribirten und Ioſen , wie eine Armee zu organiſiren ſei, um raſd von

Nationalgardiſten laßt ſich keine Reſerve bilden . Der

dem Friedens , auf den Kriegsfuß und umgekehrt von Kriegsminiſter muß , da er die Qualität böher als die dieſem auf jenen gebrachtwerden zu können, zugleid, aber Quantitåt ſtellt, dieß am beſten fühlen ; er muß aus auch der Nationalunabhängigkeit die zu ihrem Schuße eigener Erfahrung wiſſen, daß eine in der Eile zuſam . erforderliche Kraft zu leiben . Das von der Commiſſion mengeſetzte Reſerve nie von Dauer iſt. Haben wir das in Vorſchlag gebrachte Syſtem , das wir zu dem unſeris

ber eine kleine Arinee ohne Reſerve , ſo werden wir in

gen gemacht haben , gibt und den Stamm zu einem ſtes Kriegszeiten nie etwas ausrichten können . Als der Mars benden Heere von 500,000 Mann und in der mobilen ſchall Gjuvion St. Cyr Ludwig XVIII. den Plan zu Nationalgarde eine Reſerve. (Stimmen zur linten : ſeinem Veteranencorps vorlegte, wollte der Monarch ibn ,,Was ſagen Sie da ? Sie ſelbſt haben ſich ja der Mos

erit nicht unterzeichnen , und als er ſich endlid dazu ents

bilmachung der Nationalgarde widerſeßt. " ) Ich fann dieſe Unterbredungen nicht begreifen . Die mobile Nas tionalgarde iſt eine geſeßlich beſtehende Inſtitution ; nies mals wird das Miniſterium bebaupten, daß es dieſe Inſtitution nicht für dringend nothwendig halte ; es iſt

ſchloß, ſagte er zu dem Marſchall: " ,,Sehen Sie ſich wohl vor ; wir leben unter einer Repräſentativregierung ; wenn daher das Geſeß dem Lande verderblic wird, ſo wird man nicht meinen Kopf, ſondern den Jhrigen fors " Der ergraute Kriegsmann tieß ſich aber das dern ! " .

ſogar geſonnen , Ihnen einige Verbeſſerungen in dem Ges durd, nicht irre führen , und ſein Gefeßentwurf wurde ſebe, dem ſie ihr Entſtehen verdanft, vorzuſchlagen . Dieſe von beiden Kammern angenommen ." (Mehrere Stims Derbeſſerungen ſind unerlåflid), um jene Inſtitution in men : „ Ja , aber unter einigen weſentlichen Modifica . der möglichit fürzeſten Friſt aus ihrem gegenwärtigen Zus tionen ." ) – Der Graf v. Mosbourg außerte ſich in ftande in den der Activitat verſeßen zu können . ( Beifall.) dem Sinne des Hrn . v. Tracy . – Nach einigen Gegen . Dem Syſteme zufolge , das inan dem der Commiſſion bemerkungen des Kriegs miniſters wurde die Fort,

gegenüberſtellt, will man erſtens ein ſtehendes Heer, dann reßung der Debatte aufden folgenden Tag anberaumt. eine Reſerve und zuleßt audy noch die mobile Nationals

(Schluß folgt. ) *

garde. Laſſen Sie uns dieſes Syſtem nåber unterſuchen . Unſere Armee wird auf dem Friedensfuße wahrſcheinlich nte ſtårfer als bochſtens 250,000 Mann fein ; hiernach

Deſt rei d .

Se. Majeſtät der Kaiſer haben mittelſt Allerhöchſten

baben wir alſo ſchon eine eben ſo ſtarke Reſerve, die in Handſchreibens vom 24. October den Commandirenden jedem Augenblice und auf den erſten Wint zu den Regis in Slavonien und Sirmien , General der Cavalerie,

mentern zugezogen werden fann. Allerdings wurde dieß Freiberrn Berſina v. Siegenthal, zum Vicepräſidens nur in dringenden Fällen geſchehen. Dergleichen Fälle ten Allerhöchſtibres Hoffriegsraths gnädigſt zu ernennen ſind aber ſeltener, als man vielleicht glaubt. In der Zbat geruht. iſt Europa nicht in einer Wciſe organiſirt, daß eine vers bündete Macht ſchon binnen 6 Monaten ſollte an uns

Rußland.

ſerer Grånze erſcheinen fónnen. ( Hr. Odilon - Barrot : Se. Maj. der Kaiſer hat den General der Cavalerie, ,, Warum denn nicht ?" ) Glauben Sie mir, m . H., wie Grafen Witt, zum Ritter des weißen Adlerordens zu groß auch die Anſtrengungen unſerer Feinde ſein möchs ernennen geruht. Redigirt unter Berantwortli@ keit der Verlagehandlung : ©. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.

Mittwoch,

Nr . 96 .

30. Nov. 1831 .

TUITIILOR

Allgemeine Militár - Zeitung. Frankreich .

trat zur Bekämpfung dieſes Antrages auf. Wenn man,

( Schluß der Berhandlungen in der Depulirtenkammer

meinte er , die für die Marine auszuhebenden jungen Peute ſchon nad 5 Jahren wieder entlaſie, ſo dürfe mant

über das Recrutirungsgeſek . )

In der Sißung vom 5. November wurde die nicht darauf rechnen , daß Franfreich jemals gute Sees Discufſion über den Art. 30 fortgeſetzt. Hr. Salverte leute zicben werde ; gerade bei der Marine müffe der

unterſtüßte das Amendement der Herren Delaborde und Dienſt am långſten ſein ; andererſeits würde es manden v. Ludré, wogegen der General Strolz für den urs Nachtheil haben , wenn man die Dauer des geſeßlichen ſprünglichen Vorſchlag der Regierung ſtimmte.. - Hr. Dienſtes bei der Marine auf eine längere Zeit, als bei wollte. – Der General las der fandmadit, Guizot gab dem Amendement der Commiſſion bei weis der fandmacht, feſtſtellen feſtſtellen wollte. das Unter - Amendement dagegen unterſtüzte tem den Vorzug vor dem der Herren Delaborde und marque S

-

5

, dag indefen , als es endlich zur , ,,wie wir ſie des" Hrn. Subervic , bemerkte erCommiſſion $ . Pudre. „ Eine Reſerve "Syſtems vers Abſtimmung fam, verworfen wurde. – Das Amendes 1

der

uns bei der Annabme des

-

ſprechen dürfen , gewährt den doppelten Vortheil, daß meit der Hrn . Delaborde und v . ludre wurde hierauf , nie jeden Augenblid (dlagfertig, zugleich aber auch ges in fo fern es die Dienſtzeit und die Bildung einer Rea hörig ausgebildet iſt, und daß es zu dieſer Ausbifdung ſerve betrifft, getheilt und jeder Theil einzeln zur Abs feiner beſonderen Organiſation bedarf. Das Syſtem der

ſtimmung gebracht . Beide Theile wurden mit ſtarfer

Herren Delaborde und v. Ludre bat dagegen feinen dies fer beiden Vorzüge und fomint überdieß dem Staate viel theuerer zu ſtehen , als jenes . Es handelt ſich hier nicht darum , ob wir eine Reſerve baben ſollen , oder nicht,

Stimmenmehrheit ehenfalls ner worfen , was eine lebs hafte Senſation erregte. - Nicht beffer erging es einem Amendement des Grafen Delort , der die Dienſtzeit bei den Fahnen auf 6 Jahre und in der Heimath auf

ſondern ob wir eine ſolche in den Reiben oder außer 2 Jahre feſtgelegt wiſſen wollte. – Endlich fam die

den Reihen des ſtehenden Heeres haben ſollen. Id

Reihe an das Amendementd .Commiſſion. Der Kriego:

möchte behaupten, daß wir uns gleichſam zwiſchen zwei miniſter erklärte, daß die Regierung dieſem Amendes Friedensſyſtemen befinden und in Verlegenheit ſind, für ment blos aus dem oben von dem Seeminiſter angeführs welches von beiden wir uns entſcheiden ſollen . Einers ten Grunde beigetreten ſei; worauf eine Stimme aus

der Oppoſition erwiederte, das Miniſterium ſeits wil man dem ſtehenden Heere eine übermäßige den Reihen von Anfang an wiſſen ſollen , daß Frankreich Ausdehnung geben , andererſeits will man dieſes Heer båtte doch

möglichſt vermindern, um im ganzen lande die mobilen , eine Marine habe. – Hr. Parabit wollte ießt den Nationalgarden einzuführen. Meiner Meinung nach, iſt urſprünglichen Antrag der Regierung für ſeine Rech . weder das eine noch das andere Syſtem für uns geeig. nung wieder aufnehmen . - Der Preſident des net. Frankreich bedarf einer wohl organiſirten Armee, Miniſterrathes bemerkte inzwiſchen, daß die Regies aber es will auch, daß der militariſde Geiſt nicht auss rung auf ihren Antrag nicht unbedingt, ſondern nur Qließlich im fande dominire , wie er nur auzulange für den Fall verzichtet babe, daß das Amendement der dominirt hat. Das Amendement der Sommiſſion bietet Commiſſion angenommen würde. 418 endlich nach einer . uns nun ein Mittel dar, beide Zwecke mit einander zu unerheblichen Debatte zwiſden den Hrn. Voyer d'Alrs

verbinden ." - Nadidem noch Hr. v . Tracy rich für genſon, Paliy und Doilon Barrot über dieſes und der General peydet wider den Antrag der Herren lettere Amendement abgeſtimmt wurde , ging daſſelbe mit Delaborbe und v . Ludre batten vernehmen läffen, wurde ziemlich ſtarfer Stimmenmehrheit durch . Der 30te und -

.

s

von allen Seiten der Schluß. der Debatte verlangt. - wichtigſte Artifel des Geſetzes lautet demnach jest wdrts Der Präſident verlas bierauf ein Unter - Amendement lid alſo : „ Die Dauer der Dienſtzeit der einberufenen S

des Generals Subervic, dem die gedachten beiden jungen Mannſchaft wird auf ſieben Jahre feſtgefegt und Deputirten ſich anſchloſſen , und wornadh die einberufene beginnt mit dem 1. Januar des Jahres, für welches die

junge Mannſchaft von ihrer 8 jährigen Dienſtzeit 5 Jahre Eintragung in die Stammrolle erfolgt iſt. In Fries bei den Fahnen und 3 Jahre in der Heimath ( ſtatt reſp . denszeiten werden die Leute am 31. Decbr. nach beeng 4 und 4 Jahre) zubringen ſollte.- Der Seeminiſter digter Dienſtzeit, in Kriegszeiten aber unmittelbar nach -

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dem Eintreffen des zu ihrer Abidfung beſtimmten Con.

Verpflichtungen auf irgend eine Weiſe zu entziehen ſucht, wird vor die Gerichte gezogen , mit einmonatlicher bis einjähriger Gefängnißitrafe belegt und, nachdem er dieſe Straße überſtanden, auf die Conſcriptionsliſte gebrad)t. Gleiche Strafe trifft den Conſcribirten, der , nachdem er mit einer Marſchroute verſehen , nicht binnen Monatss friſt an dem Orte ſeiner Beſtimmung anlangt ; er wird, ſobald man ſeiner habbaft geworden, von dem Kriegss conſeil des Ortes , wo er verhaftet worden , gerichtet; der Zeitraum , in dem er ſich als ungeborſain erwieſen, ziblt bei der Bered nung ſeiner Dienſtzeit nicht mit. Zú einmonatlicher bis einjähriger Haft rod gleichmäßig der, jenige verurtheilt werden , der die Entweichung eines

tingents in ihre Heimath entlaſſen . "

Sißung vom 7. November. Zu dem in der leß , ten Sigung angenommenen Art. 30. waren mehrere Zuſäße in Antrag gebracht worden . Von dieſen wurden zwei , nåmlich einer des Barons Pelet , des Inbalts, daß die von dem Kriegsminiſter bei jedem Corps vors zunehmenden Beurlaubungen nach der Reihenfolge der Jahresflaſſen und der Nummern erfolgen, und ein zweis ter des Generals lamarque , wornach die beurlaubten Leute an periodiſchen Muſterungen und Uebungen Theil nehmen ſollen , angenommen , alle übrige Zuſäße aber verworfen .

Die Art. 31. 32. 33. handeln von den freiwilligen Conſcribirten begünſtigt, oder ihn den gerichtlichen Vers Anwerbungen . Beide gaben zu feiner erheblichen Des' folgungen entzieht; po wie derjenige, der die Abreife batte Anlaß. . Nach dem Inhalte derſelben wird kein eines Couſcribirten nach dem Orte ſeiner Beſtimmung, Handgeld gegeben. Jeder, der in das ſiebende Heer eius

ſei es durch Reden oder durdy Schriften , oder ſonſt auf

treten will, muß das 18. Jahr zurückgelegt haben und 1 Meter 56 Centimeter meſſen ; bei dem Eintritt in die Marine braucht er blod 16 Jahre alt zu ſein , wobei auf das Maaß feine Rüflicht genommen wird ; erfolgt jedoch der Eintritt erſt mit dem 18. Jahre, ſo gilt auch hier die obige Bedingung wegen des Maaßes ; der Eintres tende muß ferner im Genuſſe feiner bürgerlichen Rechte, er muß unverbeirathet oder Wittwer ohne Kinder ſein , Zeugniſſe ſeines fittlichen Lebenswandels und, in ſo fern er noch unmůndig iſt, die Einwilligung ſeiner Aeltern

irgend eine Weiſe, verhindert oder verzogert. Iſt der Delinquent ein Staatsbeamter oder Geiſtlicher, ſo fann die Gefängniſſtrafe bis auf zwei Jahre erhöht, und es fann eine Geldbuße, die jedodh die Summe von 2000 fr. nicht überſteigen darf, hinzugefügt werden . “ Dieſe les tere Beſtimmung rührte von Hrn. Dupin d . &. her. Hr. luneau verlangte amendementsweiſe die Einlegung von Preſſern bei den Aeltern der flüchtig gewordenen Conſcribirten, in ſo fern leştere die offentlidze Ruhe itds

oder ſeines Vormundes beibringen fönnen. Die Dauer

ren . Der Großſiegelbewabrer widerſeşte rich ins Beffen dieſem Antrage auf das Beſtimmteſte. Das Mis

des freiwilligen Dienſtes iſt 7 Jabre; uach Beendigung niſterium , bemerkte er, ſei um ſo weniger geneigt, vont dieſer Dienſtzeit werden die Freiwilligen in ihre Heis ſeinen bisherigen Grundſäßen der Mäßigung abzugeben , math entlaſſen ; in feinem anderen Falle fónnen ſie ohne

ald der Zuſtand der weſtlichen Departemente rich mit

ihren Willen beurlaubt werden .– Auf den Antray bes Hrn. Comte wurde pinter dem Art. 33 die Beſtimmung eingeſchaltet, daß die zum Dienſte einberufenen jungen Leute in dem Corps, dem ſie zugetheilt werden , den bendthigten Elementarunterricht, in ſo weit der

höchſten Grade unges jedem Tage beſſere; es würde im bodyſten recht ſein, wenn man die Geltern für das Betragen ibrer mündigen Kinder verantwortlich machen woûte ; råbe man ſich gleid wohl jemals gezwungen , zu einer ſolchen außergeſetzlichen Beſtimmung feine Zuflucht zu nehmen ,

Militárdienſt ſolches geſtattet, erhalten ſollen . Ein ans ſo dürfe dieſelbe am allerwenigſten in cinein Recrutis derer Antrag deſſelben Deputirten des Inbalts , daß rungsgeſege Praß finden . ,,laſſen Sie uns '', ſo ſchloß man die jungen Leute auch in der Gymnaſtif übe, Hr. Barthe , ,, die Gränzen der Gerechtigkeit und Mos wurde verworfen . Der General Peydet machte ſich bei

ralitat niemals überſchreiten , denn ſie ſind die beſtent

dieſer Gelegenheit darüber luſtig , daß man ro fleinliche Grundlagen der Geſebigebung , und mit ihnen gelangt Beſtimmungen in ein Geſetz cinſdalte ; man folle doch

man eber dazu, dem Meinungszwieſpalte und dem Ins

auch noch hinzufügen , meinte er, daß die feute, wenn ſubordinationsgeiſte ein Ende zu machen, als mit Auss ſie Holz bolten , ihre Jaden umfehren müßten . nahmegeſetzen , die faſt immer nachtheilige Folgen bas

Die Art. 34-37 ginger ohne Weiteres burch. Fol. ben ." Hr. Puneait nahm hierauf ſein Amendement gendes iſt der weſentliche Inbalt derſelben : Eine ſum zurück, indem er jedoch ſeiu Bedauern zu erfennen gab ,

mariſche Ueberſicht der freiwilligen Anwerbungen wird jährlich den Kammern vorgelegt. Dienſtverlängerungen werden bedſtens auf 5 Jahre angenommen ; ſie dürfen von dem Capitulanten nur im laufe ſeines leisten Dienſte jahres angemeldet werden ; dergleichen Dienſtverlånges rungen werden vor den Militárintendanten oder Unters

daß das Miniſterium ſich demſelben widerſebe, da boch ſeit dem Antritte deſſelben die Page der weſtlichen Des partemente ſich unendlich verſchlimmert habe und man ſonach wohl hatte die Ueberzeugung gewinnen können , baß die geſeblidhen Wege zur Bekämpfung der dortigen Unruhen unzureichend waren.

intendanten eingegangen. Sißung von 8. November. Die Art. 38 – 41

Ueber den Art. 42 entſpann ſich eine lange Debatte, an der nicht weniger als 14 Deputirte Theil nabmert. Sowohl dieſer Artifel, als die nächſtfolgenden 5 , ents halten verſchiedene Strafbeſtimmungen für diejenigen, die ſich ihrer Militärpflichtigkeit zu entziehen ſuchen , ſo wie für diejenigen, die dazu behůlflich ſind. Namentlich ſollen Aerzte und Chirurgen , die ſich durch Geſchenke

wurden nach einer Debatte, die fein erheblidies Intereſie bot, angenommen. Folgendes iſt der weſentliche Inbait derſelben : ,, Keiner wird vor zurückgelegtem 30. Jahre zit einem Civil- oder Militärainte zugelaſſen, wenn er nicht nachweiſen kann , daß er den Verpflichtungen des

gegenwärtigen Geſetzes genügt hat. Wer ſich dieſen ober Verſprechungen zur Ausſtellung nicht begründeter

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Unfähigkeiteatteſte verleiten laſſen, mit 6monatlicher bis 2jähriger Gefängniſſtrafe belegt werden. Nach der Annahme der Artikel 42–47 trat Hr. v. Falguerolles mit einer Zufaßbeſtimmung des Ins balis auf, daß man jeden Civils oder Militarbeamten, der die Einlegung von Preſſern oder ſonſt eine außers

Januar jedes Jahres zu berichtigen und zu vervollſtån, digen iſt. In jedem Unter : Préfecturbezirk wird ein Reviſionsconſeil, beſtehend aus 5 Mitgliedern, errichtet. Die in dem Geſeße über die Nationalgarde den Revis ſonsjury's zugetheilten Befugniſſe werden auf dieſe Res viſionsconſeils übertragen. Jeder Canton bildet eine

geſeßliche Maßregel verfüge, als des Mißbrauches der Gewalt ſchuldig , den im Art. 185 des peinlichen Ges Tekbuches beſtimmten Strafen unterwerfe. Hr. v. Fals guerolles war der Meinung , daß es nothwendig ſei, dem fande eine ſolche Bürgſchaft zu geben , nachdem unlångſt erſt ein Deputirter des Departements der Maine

Compagnie und jeder Unters Práfecturbezirk ein oder Geſebesentwurf folgendermaßen : „In der Sißung vom 24.October ( f. Nr. 92 der A.M.3.) hat die Regierung mehrere Bataillone. " - Der Miniſter motivirte dieſen

die Abſicht angefandigt, die Mobiliſirung der Nationals

garde der Organiſation der activen Armee, die aus dem und loire offentlich darüber Klage geführt habe , daß Recrutirungsgeſebe hervorgeht , unterzuordnen. Dieſer

die Regierung rich ſo ſtreng in den Kreis des Gefeßli. chen verſchließe. Man machte dem Redner wiederholt bemerklid , daß es ſehr gefährlich ſey , dieſen Gegenſtand von der Rednerbühne herab zu verhandeln . Da er ins deſſen gleichwohl in ſeiner Rede fortfuhr , ſo nahm der Lärm zuleşt ſo zu, daß er ſich genöthigt ſah, ſeinen Vors

Verpflichtung werde ich heute entſprechen. Jedermann iſt über die Nothwendigkeit einer Reſerve einig . Nur über die Art ihrer Bildung iſt man nicht einig . Einige wollen ſie abgeſondert , neben der activen Armee ſchafs fen ; Andere wünſchen , daß ſie in dem Schooße der Armee ſelbſt ſid, befinde. Die Kammer hat ſich in der

Sißung vom 5. November für das leßtere Syſtem aus, trag abzubrechen und die Rednerbühne zu verlaſſen. geſpro chen , das von Ihrer Commisſion angenommen Während die Kronleuchter angezündet wurden , berrſchte in dem Sanle eine lebhafte Bewegung. Hr. Dubois, wurde, und dem ſich die Regierung angeſchloſſen hatte.

derſelbe Deputirte der Maine und Roire, den der vos Die Regierung mußte darauf denken , die Errichtung rigė Redner beſchuldigt hatte , daß er außergeſeßliche Maßregeln verlange , ergriff ſodann zu ſeiner Rechtfers tigung das Wort. Er habe ſich , äußerte er , bei dem traurigen Anblick der Unruhen in ſeinem Departement natürlich ſagen müſſen , daß die beſtehenden Geſeße zus långlich wären oder nicht, und daß ſonach die Regies

einer anderen Reſerve , die dem Staate nichts foſter, nåmlich die der beweglichen Nationalgarde, raſcher und fråftiger zu machen. Es handelt ſich davon, ſie zu mos biliſiren, ohne ihr unnúße Laſten aufzulegen . Bei dem gegenwärtigen Zuſtande der Geſebgebang würden drei Monate nothig ſein , um die bewegliche Nationalgarde

xung entweder der Vorwurf treffe, daß ſie die Gefeße zu organiſiren. Dieſe Zeit iſt gewiß viel zu lang. Wenn man daher durch eine neue Maßregel das Mittel fånde, Feine neue ſtrengere vorſchlage, um die Pacificirung der die Organiſation der Bataillone raſcher und leichter zu weſtliden Provinzen herbeizuführen ; die Anwendung von machen, wenn 30 oder 35 Tage für dieſe Operation bins

nicht gehörig in Ausführung bringe , oder daß ſie deren

außergeſeblichen Maßregeln habe er indeſſen niemals reichten, ſo würde man den Zweck erreicht haben, nach verlangt. Der obige Antrag des Hrn . v. Falguerolles wurde hierauf verworfen und dagegen ein Amendement des Hrn. Comte , das der Art. 48 des Gerebes ges worden iſt , einſtimmig angenommen. Nach dem Ints halte deſſelben rou jeder Franzoſe , deſſen Bruder in der

bem man mit ſolchem Eifer trachtet. Um zu dieſer Vers fügbarkeit zu gelangen, glauben wir, daß es hinreichen dürfte, einige Artifel des Geſebes über die Nationals garde zu modificiren .

Das Geſetz bat , indem es die

Reviſionsconſeils der Departemente mit Unterſuchung

Vesten Revolution gebliebeit oder dienſtunfähig gewors der Nationalgarden beauftragt, die zu den mobilen Bas den iſt , vom Militárdienſte befreit ſein . taillverwi gehören ulan onen ckelt ſolle mitgt.einer und ſieftra Nadidem noch der 49te und lebte Artifel , wel, allzu ſchla Wirallz gengenIhne itn ,beau rt en Arbe cher alle frühere geſeblidhe Beſtimmungen in Bezug auf. vor, dieſem Uebelſtande abzubelfen . Wir werden Sie

das Recrutirungsweſen aufhebt, angenommen worden , zugleich um Entſcheidung bitten, auf welche Grundlage ging das ganze Geſetz mit 250 gegen 49 Stimmen durch . - In der Sitzung der Deputirtenfammer vom 7. Nos

die Vertheilung unter den Departementen und die Vers theilung unter den Unterbezirfen geſchehen ſoll . Das

vember legte der Miniſterpräſident einen neuen Geſebess Geſet hat ſich darüber noch nicht ausgeſprochen . Auch entwurf vor, wodurd der ſediſte Titel des Gefeßes über

tragen wir auf eine dritte Controlle der Gölibataire von

die Nationalgarde modificirt werden ſoll, um die 20 bis 35 Jahren an . Wir haben ein einziges Revi Mobilmachung dieſer letzteren in Fållen , wo ſionsconſeil für das Departement für unzureidend ges dem Vaterlande Gefahr drobt , dergeſtalt zu funden , und hielten für nothig, Bezirksconſeils zu errich erleichtern , daß dieſelbe , ſtatt in 3 Monatent , ten. – Dieß ſind die Beſtimmungen, wodurch wir den bereits in 30 bis 35 Tagen erfolgen fønné. 6. Titel des Gerekes vom 22. Mårz d. J. zu modificiren Nachſtehendes iſt der weſentliche Inhalt dieſes Geſebess vorſchlagen . Nach der Annahme derſelben werden die entwurfs : ,,Sobald die Nationalgarde detaſchirte Corps Bataillone der mobilen Nationalgarde leicht und raid ſtellen ſoll, erfolgt die Vertheilung unter die Departes organiſirt werden fónnen ; einer genauen Berechnung mente , Bezirfe und Cantoné im Verhältniſſe der allges zufolge, werden höchſtens 35 Tage erforderlich ſein , um, meinen Bevólferung.Es roll ſofort nadı dem Erſcheinen wenn dem Vaterlande Gefahr droht, 300,000 Mann auf dieſes Geſetzes eine Liſte aller unverheiratheten Bürger die Beine zu bringen, wovon zwei Drittheile fichi idon von 20 bis 35 Jahren angelegt werden , die im Monat jeßt, ohne Koſten für den Staat, in den Ståmmen der -

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refbaften Nationalgardé üben und unterrichten . Wo die unterhielt man bloß das allgemeine Mißbehagen. Es Glemente 311 ſolchen Sträften vorhanden ind , gepaart handelt ſich nicht darum , das land zu tauſchen und mit den Mitteln , ſie in ſolcher Sd)nelle in Bewegung ihm ein unbegrundetes Vertrauen einzufloßen ; nur die

zu reßen , da darf man wohl das Problem jener zwies Augen ſollen ihm geöffnet werden ; es ſou feine innere

fennen lernen . Und ſollte man uns auch noch, fachen Militar- und Nationalreſerve, die bisher Kraft mals den Vorwurf machen , daß wir zu feſt an den

ein Gegenſtand ſo großer Sorge war, als gelóſt betrach , ten . Vielleicht wird dieſer Zuſtand der Dinge auch zur

Frieden glauben , wir fönnen doch nicht umbin , dieſe

Beruhigung gewiſſer Gemůther beitragen, die noch ims Gelegenheit zu ergreifen , um Franfreich zu wiederhos mer den Geſinnungen Europa's gegen ung mißtrauen. len , daß es einer rubigen und ſicheren Zufunft entges Wir ermahnen daber das Land zum Vers

Wir fragen Sie, meine Herren : was fann ein fand zu

gengeht.

fürchten haben , das von einer 500,000 Mann ſtarfen Armee, die mit jedem Augenblice mobil gemacht werden

frauen , weil das Vertrauen unter den gegenwårtigen Umſtänden nicht blos núßlider , ſondern auch vernünfs

fann und ſich auf eine in einigen dreißig Tagen ſchlag, fertig zu machende Reſerve ſtůbt, vertheidigt wird ? Aber

tiger als die Beſorgniß iſt, und weil , wenn wir auch allen uns gegebenen Friedensverſprechungen nicht trauen

bieß iſt noch nicht alles; hinter dieſem ſtehenden Heere wollten , immer noch fein Grund zur Unruhe vorhans den ſeyn würde , indem ein dreifaches Bollwerf von Bajonnetten uns für die Bewahrung unferer Unabhåns bewieſen ſchon und die und Frankreichs Boden bedeckt, hat, was man von ihr erwarten darf; wir meinen die gigkeit bürgt.' faſſen Sie, m . H., der Poyalität der

und dieſer Reſerve gibt es noch eine dritte Macht , die

Febhafte Nationalgarde , die im Nothfalle Tauſende fremden Kabinette" die Gerechtigkeit widerfahren , daß von Freiwilligen ſtellen würde und ſchon jeßt allein 250

ſie ſo offen wie wir das gemeinſaute Intereſſe aller

Bolfer und aller Regierungen , jeder neuen Erſchüttes rung vorzubeugen , erfannt haben ; Preis zugleich jener mit der Geſchidlichkeit atter Soldaten bedienen. Ends Kraftentwickelung und den Opfern, zu denen ſich unſer lich bleiben und noch jene zahlreidien Bataillone von land ſo hochherzig entſchloſſen hat , blos um eine ers Grå 13-301lbeamten , die mit Begeiſterung von der baltende Politik zu unterſtüßen ; Danf endlich der Vers Regierung Waffen empfangen haben, um nótbigenfalls kündigung Ihrer Grundſåpe undIhres Willens, mos wo zur Vertheidigung des Vaterlandes beizutragen . Wir durch die Bürgſd)aften des allgemeinen Friedens beſtås baben alſo ein furchtbares ſtehendes Heer und eine aus tigt worden ſind! Unter den Schuß und Schirm dies den Reihen deffelben gebildete Reſerve ; hinter dieſer Res les Friedens haben Sie den Bund der , Volfer ſtellen ſerve eine zweite von 300 Bataillonen, die in 30 Tagen wollen, die – man ſieht es endlich ein – ſelbſt unter Artilleriecompagnicen zählt, beſtehend aus 20,000 Búrs

gern, die die ihr anvertrauten 700 Stück Geſchüß bereits

mobil gemacht werden kann , endlich noch 2 Millionen

verſchiebenen Regterungsformen neben einander lebert

febafter Nationalgarden. Ich frage Sie, zu welcher und mit einander verkehren können .

Je nun , m . H. ,

Zeit Frankreich jemals einen ſolchen Militáretat gehabt Sie fangen ſchon jeßt an , die Früchte Ihrer Bemůs: bat; und welche machte, felbſt wenn ſie ſich verbünden hungen einzuårnten. Um Ihr Wert zu befeſtigen , wols wollten , uns höhere Streitfråfte gegenüberſtellen fónn len wir das Syſtem der Bürgſchaften , unter deſſen I

ten ? Sie ſehen alſo , m. H. , daß wir eintretenden Falls Schuße es ſteht , durch das gegenwärtige Geſeß vers im Stande wåren , unſere Unabhängigkeit gegen das vollſtändigen. Welch ' ein berrliches Schauſpiel wird es geſammte Europa zu vertheidigen. Schon aus dieſem nicht gewähren , wenn ein großes Volf , nach wieders Grunde fönnen wir dem Lande die Verſicherung geben,

errurigener Freiheit , im Angelichte der Welt eine milis

daß man uns nicht angreifen wird. Hierzu fommt aber tåriſche . Macht entwickelt, furchtbar allein den Feinden noch das Gewicht des uns gegebenen Wortes. Unter ſolchen Umſtånden möchte Frankreich wohl eben ſo ſebr

ſeiner Ruhe und Unabhängigkeit , - eine linie vont 800,000 ſchlagfertigen Bürgerſoldaten ,, mitten unter den

auf die Unabhängigkeit ſeines Gebiets, wie auf die Unts Segnungen des Friedens und der Civiliſation ! Preis abhängigkeit ſeiner Politif bauen können. Die Zuverſicht und Ehre fen Ihnen , m . H. , daß Sie diefen ſchönſtent in dieſer Beziehung darf unbegrånzt ſein , denn ſie bes Rubm , den einzigen unſerer leßten Revolution , wahrs , ruht auf dem Gefühle der eigenen Kraft , auf der von der Regierung gegebenen Verſicherung, daß ſie ſelbſt den Krieg nicht beginnen werde; endlich auf dem aufrichti:

haft würdigen , richtig begriffen und ſomit Ihre edelſte

Beſtimmung erfüllt haben . “ - Zwei Ordonnanzen vom 20. Novbr. ernennen den -

gen und begründeten Wunſche allerKabinette,, den durch Viceadmiral Grafen Trug u et zu der Würde eines als

, und den Generallieutenant Marquis

die Tractaten , durch unſer Wort und durch Ihre Zu.

Ehrenadmir

ſtimmung geheiligten Zuſtand der Dinge aufrecht zu ers

. Groudy zu der Würde eines Ehrenmarſchalls von Frankreich. - Um auf die polytechniſche Schule die allgemeine

halten. So geht der Nationalwunſd) in Erfüllung, den Sie uns aus der Provinz überbrachten , und dem ſich

feitdem alle Meinungen beigeſellt haben , -- jener Wunſch Verfügung anzuwenden,die das Commando derMilitär: .

derErhaltung des Friedens,den einige

fchulenGeneralen vom Gradedes Marechals de o camp ertheilt, bat eine Ordonnanz vom 14. Nov. den General

aus übertriebenem Patriotisinus das land beſorgt zu

Tholofé zum Commando dieſer Schule an die Stelle des Generallieutenants Bertrand ernannt , der dem.

erſonen hiel frèz ber für ein ſeltſames Hirngeſpinſt der PRegierung ten. ' Aud) hoffen wir , daß man endlich aufhören werde,

machen. Dadurch, daß man es bisher beſtändig im nach in den Verfügbarkeitszuſtand zurüdtritt. Athem crbielt und mit důſteren Weiſſagungen erfüllte, Redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagshandlung : E. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Samſtag,

Nr. 97 .

3. Dec. 1831 .

STEIN

S

Allgemeine

Militár - Zeitung.

Berichtigung einiger Anſichten über die Vera chon im Jahre 1806 oder 1807 derjenige Ausgang des Krieges ſtattgefunden haben, welcher erſt 1814 eingetres håleniſſe der engliſchen Armee . ten iſt; oder es båtte auf jeden Fall der Krieg eine Generalmajor ( Vom

Julius Bartmann , in der tönigl. han:

noverſchen -Artillerie , Commandeur des königl. großbritanniſchen

Bast : und des königl. hannoverſchen Guelphen : Ordens. ) .

In den Nr. 71, 73 bis 76 der dieſjährigen allgem. Militárzeitung befindet ſich ein Aufſaß unter dem Titel : ,,Gedanfen über die neueren Heerorganiſationen “, wels cher in Nr. 76 mit einem beftigen Ausfalle gegen die engliſche Armee ſchließt. Es iſt dem Hrn. Verfaſſer bes gegnet, darin einerſeits eine ſehr unzureichende Kenntniß der engliſchen Heerverfaſſung und der politiſch - militás riſchen Verhältniſſe Englands an den Tag zu legen, obgleich man andererſeits dod vergeblich jene Freiſinė nigfeit ſucht , welche zu einer partheiloſen Vergleichung felbit bei der genaueſten Kenntniß unerläßlich ſein würde. Der Einſender dieſer Berichtigung bat hier mit dem

ganz andere Richtung und Ausdehnung angenommen . Nach allen vorliegenden Umſtånden zu urtheilen, iſt

der Semåbrømann unſeres Herrn Verfaſſer

und ſeiner

bier zu berichtigenden Gedanken über die engliſche Ars mee, kein anderer als der befannte General Foy, wels hem er ſogar in der Wortfaſſung ſeiner frånkenden deußerungen zu folgen die Gewogenheit gehabt bat. Es bleibt immer eine beflagenswertbe Eigenthůmlich feit, daß ein ſo achtungswerther General und Volfsvertreter bei Abfaſſung ſeiner Memoiren ſich ſehr båufig von Natios naleitelkeit und Vorurtheilen , zuin Theil auch wohl durch fehlgeſchlagene perſönliche Hoffnungen hat leiten und aufreizen laſſen ; daß aber unſerem Hrn. Berfaſſer, der hoffentlich für die engliſche Armee ein fern ſtebender rus biger Beobachter war und ſein wird , jenes berühmte:

Gegenſtande der Erdrterungen zwiſchen dem Herrn Ges audiatur et altera pars, gar nicht in den Sinn ges neral Grafen v. Bionark und ſeinem Gegner in den fommen iſt, muß man ebenfalls dringend bedauern. Er angeführten Gedanken Nichts zu thun. Ja er iſt ſelbſt würde ſonſt gewiß gern Veranlaſſung genommen baben, der Meinung des Lebteren , daß das Beiſpiel Englande,

auch die engliſche Literatur über den fragliden Ges

welches der Herr General für ſeine geforderte permas genſtand zu Rathe zu ziehen, und wir fónnen ihm feſt 1

nente Dienſtzeit anfúbrt , gånzlich unpaſſend ſei. Die

betheuern, daß er åbnliche declamatoriſche Bebauptuns gen, wodurch man ſich ſelbſt verkleinert, indem man den der Continentalmächte feine Vergleichung . Aber nicht ſiegenden Gegner auf ſolche Weiſe berabſeßt, in feinem

Verhältniſſe Englands als Inſelſtaat erlauben mit denen

allein aus dem Grunde, weil England durch ſeine Flotte engliſchen Werke von Ruf gefunden haben würde. Sollte geſchůßt wird , und weil ſeine Küſten wenig zugänglich

ihm aber auch die Kenntniß der engliſchen Sprache fehs

-

ſind - denn Flotten bången vom Wind und Wetter ab, len , und daber die fritiſchen und militäriſchen Blåtter und die Küſten erſcheinen an vielen Stellen allerdings ſondern : weil Auss ſehr zum fanden geeignet weil bei ſondern: bei Auss bruthe eines Krieges England ſtets Zeit genug has ben wird, ſeine im Frieden nur vorbereitete innere Militármacht ſo nachdrücklich zu organiſiren , daß ſie im Stande iſt, an allen Orten dem gelandeten Feinde mit Uebermacht zu begegnen. Db jenes große Unternehmen Napolcons, durch eine Vereinigung der ganzen franzos

von 1808 bis 1814 richten zu dürfen, weldes in vicien

ſiſchen Seemacht im Kanale ſich für den Augenblick das

theilungen auf dieſem ſelbſtåndigen Wege reformirt und

Felbſt ein Uebergewicht zu verſchaffen , um ſodann mit bedeutender Heeresmacht in Kent und Suſſer zu (anden,

gelåutert baben wird, möge er es ſich gefallen laſſen , die nachſtehenden Beridtigungen ſeiner Anſichten mit

ſchon den Sieg nach ſich gezogen haben würde, muß man

flarem Sinne und Gemüthe in fich aufzunehmen und zu beherzigen .

-

dahingeſtellt ſein laſſen. Wer die Gegenanſtalten fennt und ſie ſelbſt mit erlebt bat, bezweifelt jedoch ſebr drins gend die Gewißbeit des Erfolges , und es möchte bei der

ihm unzugänglich ſein , ſo erlaubt er uns gewiß mit Vergnügen , ſeine Aufmerkſamkeit auf die deutſche oder franzöſiſche Ueberlegung des klaſſiſchen Werfes von Cos lonel Napier über den Krieg in der ſpaniſchen Halbinſel

Beziehungen ihm eine eben ſo gründliche wie nothwens dige Belehrung ertheilen wird. Bis dahin aber, daß der Herr Verfaffer ſeine Mits

Die taftiſche Diſciplin der engliſchen Truppen finde

vor den Augen des Herrn Verfaſſers zwar Gnade, aber wirklichen Ausführung der großartigen Idee vielleicht ſie ſchlagen ſich nur gut , ſobald ſie gut gegeſſen und

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egtrunken haben. In Amerika, ſo verſichert er uns, tha: vera und zum Theil von Salamanca ; es beweiſen dieß ten die Heſſen den Dienſt der leiditeit Truppen, in der nocy bindiğer die Gefechte jener beinahe glorreichen Rucks pyrensiſchen Halbinſel fiel er den Spaniern - nach

zúge im Jahre 1812 von Burgos an die Tormes und

ſeiner Angabe - zur faſt.

von da hinter die Aguada . Es iſt ja außerdem bekannt,

-

Die taftiſche Organiſation der engliſchen Armee iſt daß von den erſten Jahren des Revolutionsfrieges bio diejenige, die für den Dienſt derſelben in den Colonicen, auf die neueſten Feldzuge, bei vielen der bedeutendſten in kleinen Corps und in Garniſonen am gecigneteſten Angriffe der franzöſiſche Soldat, wenn auch nicht eben erſcheint, und einer Vermehrung am leichteſten die Hand

betrunfen, doch durch geiſtige Getränke in bohem Grade

bietet. Große taftiſde Uebungen ſind in Friedenszeiten ſelten ; indeſſen fanden in der Periode, die dem ſpanis iden Kriege vorherging, zu verſchiedenenmalen Uebuns gen mit Corps von der Stärfe zu 10,000 Mann aus allen Waffengattungen ſtatt, welche ähnlichen Schaus ſpielen in anderen Armeen auf keine Weiſe nachſtanden. Die Schule der engliſchen Offiziere in großeren ſtrates giſchen Bewegungen war und bleibt Indien. Daß dieſe

aufgeregt war, und mitunter durch böhere Verfügungen aufgeregt wurde. Die Franzoſen brachen in der pyres niiſden Halbinſel ſehr viele Gefedite uin die Mimagos ſtunde ab, theils úin an ſich den Truppen in der Hitze Ruhe zu gönnen , theils um ihnen zu Elien zu geben. Es iſt dieß ein rein menſchliches und jederzeit, wo es ohne Gefahr geſchehen fann , bodiſt nachahmungswerthes Verfahren . Aber wie es billig und geredt iſt, daß ein

Schule gut ſein muß , beweiſen die friegeriſchen Greig:

Franzoſe, und deinnichſt ein Deutſcher den Engländern

nife der Jahre 1808 bis 1815 in Portugal, Spanien, aus einem áhnlichen Benchmen einen Vorwurf machen Belgien und Frankreich ; beweiſt vorzuglich die Geſchichte fórne, das z11 begreifen, iſt in der That nicht ganz leidt. der "Feldzüge von 1812 bis 1815. Es gab in jener Zeit Daß der engliſche Soldat noch beſſer fechten wird, wenn vielleicht feine Armee, die, im Allgemeinen , eine großere er Beefſteafs und Porter genoffen bat, fann wohl Nies Reibe von bewährten und tüchtigen Diviſi0118 1! 110 Bris mand in Zweifel ziehen . Es wird dieß wahrſcheinlid

gadegeneralen, ſo wie von Generalſtabsoffizieren aufzu : aus den nemliden höchſt triftigen Gründen der Fau weiſen gehabt hätte, als die engliſche in der pyreniiſchen Halbinſel. Wer die inannid)faltigen Sdwierigkeiten eines Krieges in jener Halbinſel fennt, oder ſich nur die Múbe nimmt , unpartheiiſch zu berückſichtigen , daß die

ſein , als wenn unſere friegeriſdien goliſchen Nachbarn

Baſis aller militariſchen Operationen der Englander die

ſauern Marfgráfler zu fich genommen baben . Nebulide

Seefůſte und ihre Communicationslinie der Ocean war ;

Urſachen pflegen ähnliche Erfolge in der pbyfiſchen, wie

daß die politiſchen und religioſen Perhåltniſſe der Engs länder zu den Einwohnern von bóchſt delicater und von

in der moraliſchen Welt bervorzubringen . Mehbalb der engliſche Soldat von dem Geſetze, daß der Mogen we.

une soupe , et une ou deux chopines de vin , oder

unſere Landsleute ihr Sauerfraut mit Pockelfleiſch nebſt einer fühlen Blonde oder mit einem Schoppen guten oder

ganz anderer Seite erſcheinen, als die der einbrechenden rentlich mit den Krieg führt, allein eine menſchenfeinds Franzoſen, welche ſehr båufig durch Gewalt erzwangen , liche Ausnabme machen ſoll, iſt doch wabrlich nicht abs was die Engländer mit unſäglicher Mühe und mit dem zuſehen . Ohne Zweifel würde (Gjeneral Foy und unſer großten Aufwande von Zeit und Geld an den unents

Herr Verfeier auch mit ganz leerem Magen ſich auf

behrliditen Bedürfniſſen des Krieges hinter ſich berfüh . ren muften ; daß alſo unter dieſen nur ſchwady bezeich:

eine großartige Weiſe zu (dlagen wiſſen , da der von ihnen ſo ſebr berabgelegte engliſche Soldat dieſe gedies

neten Verhältniſſen, Verpflegung und Nachführung mit gen gene bewieſen Eigenthümlichkeit häufig genug mit harbleerem Mas hat .

ſtets erneuerten Schwierigkeiten zu fåmpfen batte, der wird wenigſtens bereitwillig zugeſtehen , daß gar manche

Ob im amerifaniſchen Kriege, nach der Verſicherung

Bewegungen und Unternehmungen unterbleiben mußten, unſeres Herrn Verfaſſers, die Heſſen allein den Dienſt die unter anderen Umſtånden ſehr wohl möglich gewes

der leichten Truppen gethan haben - INUß man dabin

ſen wåren. Er wird ſelbſt erſtaunen , daß ſo viel ges geſtellt ſein laſſen . Dit dein alſo : ſo wird man wenig . fdhab, wie geſchebeit iſt, und er wird hobe Achtung für ſtens geſtehen, daß ſie ibn nicht glücklich gethan baben. .

den Feldherrn begen, der die Fåden des Ganzen in ſeis

Der Einſender dieſer Berichtiging bat an allen Feld .

ner Hand bielt ; er wird den Unterbefehlshabern und der Armee reine Anerkennung nicht verſagen , welche ſtets , im Ganzen wie in den einzelnen Waffengattuns gen, fd wächer als der Gegner, dennoch faſt nie geſdilas

zugen der pyrenåiſchen Halbinſel als Stabsoffizier Tbeil genommen , und befand sich entweder im großen Haupts quartiere oder in den eines anderen commandirendent Generals. Es iſt ihm genau befannt, daß die Spanier

gen wurde, und eine moraliſche Ueberlegenheit über einen zu feiner Zeit und unter feinen Verhältniſſen den Dienſt Feind behauptete, der ſonſt allentbalben bis zum Jahre der leichten Truppen bei der engliſch sportugieſiſchen Ars 1813 Riegreich auftrat, und mit den inbewachteſten Prahs mee verſeben haben . Dieſe veritaud e8 recht gut , fidh

lereien es als cine Nebenaufgabe darſtellte, die engliſche Armee in den Ocean zu'jagen. Daß übrigens der das malige engliſche Soldat feinen wohlgenåbrten und ges pflegten Feind, auch wenn er ſelbſt hungerte und durſtete,

ſelbſt 311 bewachen, und es iſt in jenen 7 Feldzugen nur ein Beiſpiel von Belang bekannt geworden , wo ein ſtars fes Cavaleriepifet der engliſchen Armee überfallen und beinahe ganz aufgehoben wurde. Nicht zu überſehen iſt

chlagen fonnte, werden dem Herrn Verfaſſer jener Ges danfen die ihm empfohlenen Quellenſchriften ſattſam

dabei der Umſtand , daß allerdings ſpaniſche Truppen båufig vor den engliſchen Linien ihre Aufſtellungen bats

dartbun, und beweiſen die nach langen peinlichen Ents

ten , aber nichts deſtoweniger ſtellte die engliſche Armee

bebrungen geſchlagenen Schlachten von Gorunna, Talas ihre Vorpoſten ganz unabhängig aus , weldjes um for

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nöthiger war, da jene Spanier niemals einen integrirens Oberanführer, und als ſolcher übernimmt er im Kriege den Theil des Heeres unter dem Herzog v . Wellington den Befehl. Die Feldmarſchille ſind nur feines Willens bildeten . Dagegen laſſen ſich nun mehrere Fälle nad Vollſtrecker. Weifen , wo franzöſiſche Feldwachen , ohne einen Stuß

Der Gehalt der Offiziere der höheren Grade iſt rebr

zu thun, eingefangen ſind. lleberfälle wie der von Uroyo mäßig; dagegen erhalten ſie, unter der Bezeichnung dos Molinos im Herbite des Jabro 1811, wo eine ganze , Tiſchgelder" eine bedeutende Unterſtützung, auch bes franz. Infanteriediviſion und zwei Brigaden Cavalerię ziehen ſie nod , andere Einnahmen , die ihnen eine gewiſſe unter Commando des Generals Girard ohne Vorpoſten oder andere Sicherungsmaßregell gefunden und dadurch , beinnhe aufgerieben wurden, ſind bei der engliſchen Armee - nie vorgefomnien. Verſteht der Herr Verfaſſer indeſſen unter dem Dienſie der leichten Truppen den ſogenannt, ten Partheigånger ,: oder Guerillafrieg, ſo bat er allers

Opulenz zu ſichern . Der Sold der interen Offiziere iſt unzulänglich , und es fann gewiſſermarien als cin dem Vaterlande zu bringendes Opfer, oder als eine Specus

-militariſchen Terminologie fein, da dieſe beiden weſent :

nen , muß man von Adel oder in cinem Militärinſtitute

lation auf baldige Beförderung betraditet werden , als

fieutenant oder Rittmeiſter in der Cavalerie, beſondere in der Garde , zu dienen. Um auf eine Offizierſtelle Anſprudy maden zu fons dings Redt, und es mag eine Mangelhaftigkeit der

lid, verſchiedenen Arten des Dienſtes der leichten Trup: aufgenommen geweſen ſein . Dody konnen auch gerneine pen nicht durch beſtimmt eingeführte Stunſtausdrücke res

Soldaten durch ihre Tapferfeit rid) 311 dieſem Grade

gelmäßig unterſchieden werden. Zu dieſem kleinen Kriege erheben , und ſelbſt die höchſten militariſchen Würden ſind die Engländerbei Feldzügen auf dem feſten Paride ſind Perſonen dieſes Standes nicht vorentoniten. Die nicht geeignet. Mit ergſtlidem Vortheil iſt eine ſolche Unteroffiziere der Garde werden oft als Fahnenträger Art der Kriegführung überhaupt wobl nur im eigenen

in Linienregimenter verſetzt,

und fónnen als ſolche,

Baterlande möglich . Der Guerillafrieg auf der Halbs durch allmähliche Beförderung , es bis zum Generales inſel 'fing 1809 all, und erhielt im Herbſte dieſes Jahres

die Genehmigung und Unterſtützung der Junta suprema in Sevilla . Unter Aufſicht und leitung des engliſchen Feldherrn famen die Gucrillganführer erſt im Nachſoins mer des Jahres 1812 , wie der Herzog v. Wellington, nach der Sdlacht von Salamanca und der dadurch bewirften Aufhebung der Einſchließung von Cadiz , zum Generalcapitain der ſpaniſchen Armeen ernannt wurde.

rang bringen .

Der Sold des geineinen Soldaten belarift ſich nid) t ganz auf fünfzehn rheiniſche Gulden jährlid , von denen noch , zu verſdhiedenen Zwecken , einige Gulden zurücks behalten werden .. Er empfängt auferdein im Ganzen bebalten werden 3 Fåffer Mebl,, 24 Pfund Salz und eine gewiſſe Quan : titåt Buchwaizengribe. Gabrlich erhålt er auch cine neue vollſtändige Uniform . Zudem iſt der Soldat frei ,

Wäre dieß früber geſchehen , ſo leidet es fauin einen er fühlt ſich alſo bei weitem glücklicher, als wenn er Zweifel , daß jener Krieg verderblider für den Feind

Peibeigener geblieben wäre. Man begreift, wie ſebr dies

und weniger nachtheilig für das eigene land geworden fer Umſtand die Recrutirung der Armee erleichtert . fein ivürde. Es iſt binlänglich bekannt, daß die Operas tionen der Guerillannfúbrer oft obite Zweck und Eins

klang, meiit nach eigener Wilfihr unternommen wurden. Sene Gorps raubten den Nationalarmcen ihre beſten Leute und Offiziere und verurſachten bedeutende Deſer,

Sie wird in gewiſſen Zeitpuncten , gewobnlich alle drei Jahre , unter den Handwerkern und Bauern vors genommen . Der Beibsigene wird, durch ſeinen Eintritt in den Dienſt des Staates , ein freier Mann. Im Grunde verandert er nur ſein Joc , indem er einer auferordents

tionen von dieſen zu jenen, weil Ungebundenheiten aller lich ſtrengen Diſciplin ſich unterwerfen muß. Die Res Art dem Spanier der unteren Klaſſen, wie allen Mens Ichen auf ähnlicher Stufe fittlider Bildung , weit nits

crutirung trifft obne Unterſchied alle Månner der beiden

nemlider erſcheinen , als militariſche 31cht und Ords

angedeuteten Klaſſen, zwiſchen 20 und 40 Jahren, die im Stande ſind, die Waffen zu tragen , gleich viel ob ſie

nung. Außerdem foſteten die Guerillacorps dem eigenen

verbeirathet ſind oder nicht.

Das iſt eine allgemeine

Vaterlande gewiß doppelt ſo viel , wie eine geregelte Mafregel , von der alle Theile des ungeheueren ruſſi. Armee gekoſtet haben würde.

fchen Reiches betroffen werden , mit Ausnahme jedoch

( Fortſetung folgt. )

Stärke u. Organiſation der ruſſiſchen Armee. *) Mehrere Völfer, die doch eine gewiſſe Rolle auf der

der Lapplander, Samoyeden , Ramíchadalen , Roriafen , ichutſchfen , Scheremiſſen , Morduinen , Ditiafen , Jas futen , Sdnafchen, Bucharen ,,Mandſchuren , Buriaiten und einigerBölferſtåmme anderen ſehr zerſtreut lebenden oder wenig zahlreichen regelmås

, die man durch eine

Weltbůbne ſpielen, baben nid )t eine ſo ſtarkeSeelenzahl,

eige Recrutirung erſd;dpfen würde.

als die alleinige ruſſiſche Armee. Der Kaiſer iſt ihr

In Friedenszeiten trifft die Recrutirung ein India viduuin auf 500 männliche Einwohner. In Kriegszeiten erbebt man aber zwei Recruten, und im Notfalle vier oder mebr nod), von derſelben Zahl. Bei Verordnung

Wir entlehnen diefe Mittheilung aus dem 5. Iheil der Biblio thet der neueſten Beitunde vom I. 1831. Sie fou , namentlich in Beziehung auf den Beſtand und die Stärke der ruſſuden

Urmee ,, aut offiziellen Üctenſtüden entnommen ſein , und

dieſer Aushebungen fußt die Regierung immer auf die

weicht in mancher Hinſicht von unſeren früheren Mittheilung gen ab; zur V rgleidung Derireilen wir auf die Nummern 35 und 50 des Jahrganas 1826 , Nr. 13 , 14 , 15 , 16 , 17 , 18, 29, 32 des Jahrgangs 1827, und Nr. 23, 24, 69, 70, 71 u. 72 des Jahrgangs 1828 der 3. M, 3.

Reſultate der letzten allgemeinen Zählung, die manchmal 8 oder 9 Jahre vorher ſtattgefunden, ohne Ricſicht auf die einſtweilige Bewegung der Bevólferung, und auf die

.

Umgeſtaltungen, welche die Zeit veranlaßthaben kann.

776

775 3

Die Roſaden , deren Verpflichtungen und Freiheiten

Ill .

6 a valerie

jedes zu 5 Schwadronen und Núraſſierregimenter, ſtellen, auf Re: 16 1000 durch beſondere Vertråge beſtimmt ſind, Mann; im Ganzen 16,000 M. welche ſie zu geben quiſition des Kaiſers, die Truppen,

n , ins Feld, und baben fich der Recrutirung habe oner s; Huſarens , uhlanen- und zu unterziehen . Die deutſdien Golonieen in Rußlnicht and 52 Drag

Jågerregimenter, jedes zu 5-10 Schwas

ſind ebenfalls davon ausgenommen, und treten, wie die privilegirten Klaſſen, nur in Dienſt, in fo fern es ib

9

nen gefällt. Die mannlichen Individuen, welche, nach allen dies ſen Reductionen, 311 den neuen Aushebungen beitragen,

dronen , und ebenfalls zu 1000 Mann ; Ganzen im

.

52,000 m .

33 regelmåßige Koradenregimenter , jedes zu 5 Sotien oder 500 Mann , und in 25 Diviſionen geſchieden ; im Ganzen • 19,000 M.

ſteigen demnach faum auf 24 Millionen , wovon noch 18 Regimenter Koſaden vom Don, jedes diejenigen abgerechnet werden müſſen, welche die Regies rung , in den wenigbevólferten Gouvernementen , ibren Herren gegen eine Summe von ungefähr 700 bis 1000

zu 1000 Manu ; im Ganzen

18,000 M.

10"Regimenter Roſaden vom ſchwarzen Meere, jedes zu 1000 M.; im Ganzen 10,000 M.

rhein . Gulden wieder zurückſtellt. Es ergibt ſich daraus , 10 Regimenter Roſaden vom Ural , jedes daß eine Aushebung von zwei Männern auf 500 månn's

zu 1000 Mann ; im Ganzen

10,000 M.

liche Individuen nur ungefähr 90,000 Mann abwirft. Im Notbfalle fann auch die Landwehr zu den Waffen 3 Regimenter Koſaden von der Wolga

jedes zu 1000 Mann ; im Ganzen gerufen werden, deren Zahl zwiſchen 250,000 – 300,000 Die Roladen Sibiriens, die Kalmuden , Mann ſich belauft.

Nachſtehende , offiziellen Aktenſtúden entnommene Ueberſicht bietet den 1827 feſtgeſtellten Stoc ( Cadre ) der ruffiſchen Armee dar.

Seit dem Kriege gegen die

Jürfei hat die Regierung Alles aufgeboten , um die be

3,000 M.

Pataren , Baſchkiren und Raufaſier bils ben eine Maſſe von 40,000 M. Geſammtſumme der regelmäßigen und unregelmäßigen Cavalerie 168,000 M. .

IV. Artillerie deutenden Verluſte der beiden Feldzüge zu ergänzen , jede -Geſchůzcompagnieen, Belagerungs 60 zuls Weiſe dieſelbe auf Armee die dergeſtalt , daß ießt ſammengeſellt iſt, als damals. Sie ſteht auch unter dem

12,000 M.

zu 200 Mann ; im Ganzen

Befehlederſelben Obergenerale, welche dieOperationen 60°Feldgeſchüßcompagnieen , jede zu 200 Mann ; im Ganzen

gegen die Türkei leiteten .

12,000 M.

Die ganze Armee iſt in nadſtehende fünf große 22 reitende Artilleriecompagnieen, jede zui 200 Mann ; im Ganzen

Abtheilungen geſchieden :

4,400 M.

12 Scanzgräbercompagnieen , jede zu 200 J. Raiſerliche Garbe. Mann ; im Ganzen 2,400 M. id . 2,000 M. Acht Infanterieregimenter, nämlich die von Preobagenst, 10 Pontonniercompagnieen , emeonow , Ismailow , Mosfau , leib : Grenadiere , 12 Compagnieen und 62 Commanden Gar Pawlowsfy , Gardejåger und Finnland. Jedes dieſer niſonsartillerie im Inneren 11,500 M. Regimenter, aus drei Bataillonen beſtehend, bat ein Effectiv von 2400 Mann ; im Ganzen . 19,200 M. .

Gin Bataillon Garde- Sappirer , und ein Garbe - Sappirers und Garde: Artilleries

Inſtructionsbataillon zu Fuß ; im Ganzen

2000 M.

Acht Cavalerieregimenter, jedes wenigſtens zu 800 Mann ; im Ganzen

800 M.

Berittene Schanzgråber und reitende Ari

27,000 M. Dazu kommen nod die offiziere der ver , ſchiedenen Corps , im Ganzen 20,000 M.

Haupt , Ueberſicht. Raiſerliche Garde Infanterie

und Feld : Infanterie .

Artillerie

.

29,200 Mann . 381,800 168,000

Gavalerie

800 M. tillerie; im Ganzen Geſammtſumme der kaiſerl. Garde 29,200 M. II. linien

V. Ertracorp 8. Dhne genauere Angabe im Ganzen

6400 M.

Drei Schwadronen GardesRoſaden und Pataren ; im Ganzen

Geſammtſumme der Artillerie 44,300 M.

>

44,300 27,000

.

Ertracorps Offiziere

20,000

Hauptfumme der Armee 670,300 Mann . Rechnet man dazu nodi die 200,000 Mann der letter

127 Grenadiers , Füſiliers und Jägerregimenter , nach den verſchiedenen Gouvernementen , oder nach Sou : Aushebungen , ſo findet man eine Geſammtmaſſe von .

verainen , Prinzen , Marſchållen und fremden und nationalen berúbmten Perſonen benannt. Jedes ders

ſelben beſteht aus drei Bataillonen und 2400 Mann ; im Sanzen

36 Bataia . Garniſonstruppen im Inneren

870,000 Mann gegenwärtig unter den Waffen. * ) *) Bon diefer Summe müßten zur Ermittetung der gegenwäre

304,800 M.

tigen Stärke der ruſſiſchen Urmee die auf 50,000 Mann ans

77,000 M.

genommene, nicht mehr criſtirende polniſche Urmee und die

Geſammtſumme der Infanterie 381,800 M.

Berluſte abgezogen werden , welche der polniſche Krieg hers beigeführt hat.

Redigirt unter Berantwortlidkeit der kcrlagshandlung: C. W, leste in Darmſtadt und in deſſen Afrigin gedrudt.

Mittwoch,

Nr. 98 .

7. Dec. 1831 .



Allgemeine Militár - Zeitung. daß viele Stånbe , von dem Aenderungsgeiſte der Zeit

Preußen.

Se. Maj. der König baben dem kaiſerl. dſtreichiſchen getrieben ,auf allzu radicale Umänderungen antragen I

General -Feldmarſch Gouverneur al' und der Bundess eine módten,wodurc auch manches Zwedmåßige und Gute Feſtung Mainz, Herzog Umgeſtaltunhg und Ferdinand von Württem. Unſtalt erleiden dürfte. s

Die eidgenöffiſche Militáraufſichtsbehorde für das g . 1832 wird beſtehen aus dem Herrn Präſidenten des vorörtlichen Staatsrathes ( nämlidh dem Schultheißen des .

berg , den ſchwarzen Adlerorden zu verleiben gerubt. Sch we'i z.

( Uus einem Privatſchreiben . ) Die von der höchſten Cantons fuzern, welchen der große Rath diefes Stan Bundesbehörde am 30. December v.J. angeordnete Rú . des auf Weihnachten ernennen wird ), dann den eidges

ſtung und Bereithaltung des erſten und zweiten Bunnöſſiſchen Oberſten Guiger und Herzog , welche für descontingents zur Vertheidigung der Neutralität iſt drei Jahre ernannt ſind, und den eidgenöſſiſchen Oberiten nunmehr in dem Maße , wie ſie beſtanden , aufgehoben Dufour und Brandli, deren Ernennung für ein Jahr worden , da die Verbåltniffe unter den fremden Mächten iſt. Die Mehrheit der Mitglieder dieſer bochwichtigen

ſich immer mehrauf eine Weiſe zu geſtalten ſcheinen, Behörde wird jährlich verändert, und alle dreiJahre welche die Fortdauer des Friedens boffen läßt. Am wird ſie ganz neu gemåblt, doch können die zwei auf Nove mber bat die Tagfaßung ſich auf unbeſtimmte drei Jahre ernannten Mitglieder wieder gewählt werden .

9.

Zeit vertagt und in ibrer lebten Sißung den Beſchluß Rußl a n d.

gefaßt, den Kriegszuſtand der eidgenoffiſchen Armee mit 15. November aufzubeben ; e8 bört demnach audy die

Petersburg , 15. Oct. Se. Maj. der Kaiſer haben

wenige Tage zuvor beſchloſſene Disponibilitat des Ars bem Chef der 10. Infanteriediviſion , Generalieutenant meeſtabs, der Diviſions- und Brigadeſtåbe auf und es Bartholomå i l., und den Generalmajoren Baron

werden reglementariſch nur noch für zwei Monate den Dellingshauſen , farchfareff II., Chef der 3. Hus

Plochowo, Commandeur der 1. Brigade berittenen Offizieren die Pferderationen entrichtet .Der ſarendiviſion, , und Greffs I. , Commandeur Kriegsrath wirdnun wieder die Benennung: ,,Militår der 1. DragonerdiviſionRúraſſi erdiviſion , für ihre in den aufrich anneh , in welche Beborde der ans der 2. Brigade der 3. tsheborde"

men

ihr durch die Tagſagung zum General des eidgenöſſis Gefechten gegen die polniſchen Rebellen bewieſene Tas ſchen Heeres gewåblte eidgenöſſiſche Oberſt Guiguer pferkeit, denSt. Annenorden 1r Klaſſe mit der kaiſerl. verliehen . Tagsbefehl vom Dct. haben Se. Mitglied Krone Durch , in lekterer Eigenſc v . Pranging haft alsMobil 7. einen mas zurückt Sollte eine aberma .

derſelben ,

ritt.

lige

-

machung der Armee vor ſich geben , fo muß die Tage. Mai. der Kaiſer dem Commandirenden der ſåmmtlichen ſaßung nach dem allgemeinen Militárreglement von 1817 in Petersburg ſtehenden Artillerie, Generalmajor per den Oberbefehlshaber – welcher den Zitel ,, General" rin l . , ſo wie allen Commandeuren und Offizieren ders Zufriedenbeit mit den am 29 ten erhålt - neuerdings ernennen und alle Anſtellung im ſelben , ulerbddr Ihre Krasno jeſelo ſtattgebabten prafa activen Generalſtabe der Armee, ſo wie die Eintheilung Septbr. im Lager bei in Brigaden und Diviſionen , muß abermals vor fic tiſchen Waffen übungen der Reſerve - Batterie - Artilleries geben. Wie nachtbeilig ſolche Umſtåndlichkeiten einem compagnieen zu erfennen gegeben und der Mannſchaft zweckmäßigen Militårſyſteme für die Schweiz auch ſein eine Gratification bewilligt. mogen und wie vielſeitige Erfahrungen über die Noth .

3

wendigkeit verſchiedener bocht weſentlichen Abänderuns

gen unſerer militäriſchen Einrichtungen man während Berichtigung einiger Anſichten über die Vers der dießjährigen Waffenerhebung machen mußte, ſo dürf ten dieſe Abänderungen dennoch nicht ſo ſchnell vor ſich gehen, als unter anderen Verbältniffen wobl wünſchbar wåre; ſelbſt die Militáre von Einſidten und Einfluß

håleniſſe der engliſchen Armee. ( Fortresung. )

Unſer Denfer über Heerorganiſationen bat nun fers

därften ſchüchtern den Anſtoß bierzu geben wollen, beforgt, ner ſeinem Gewährsmann nachgeſchrieben, daß der enge

1779

780

Die engliſchen Armeen waren im amerikaniſchen von ſeinen Vorgeſetzten unmenſchlich behandelt werde ic . Kriege unglüdlich geweſen ; in den Feldzugen des Res Es erweckt ein aus Bedauern und Widerwillen ges volutionsfrieges litten ſie durch die falſche einſeitige miſchtes Gefübl, wahrnehmen zu müſſen , daß es Månner Politik der betbeiligten Mächte , weit mehr als durch gibt, weldje es über ſid nehmen , nach den Erfahrungen eigenes Verſchulden , in der öffentlichen Meinung; ſie und Thatſachen der letzten 30 Jahre, ſolche unbaltbare, batten dieſes loos mit allen darin gegen Frankreich

liſche Soldat von ſeinen Mitbürgern verachtet fei und

aller Beweiſe ermangelnde Behauptungen mit fühlem auftretenden Armeen gemeinſchaftlich. Dagegen war die Muthe nadzubeten. Man fühlt ſich geneigt, den Herrn engliſche Seemacht ſtets ſiegreid), das vaterländiſche Verfaſſer zu fragen , ob er den deutſchen Sinn ſeiner Publicum ließ der Armee dieß empfinden und die Roths Ausdrůce : ,,verachten und unmenſchlich", genau roce waren nicht ſo beliebt, wie die Blaujacen. Seit I

.

erwogen babe, wie er ſich entſchlos, ſie niederzuſchreiben ? Ob er dieſe Tirade wohl gewagt haben würde, wenn er bedacht hatte, daß das Blatt, für welches er fdrieb, in

England geleſen wird ? Wie würde es dem Herrn Ver . faſſer und ſeinen Cameraden gefallen, irgendwo gedruckt

1807 ånderten ſich die Anſichten hierin febr, die Armee ſtieg immer mehr, nach der Schlacht von Waterloo batte der Enthuſiasmus für ſie den böchſten Grad erreicht , und die öffentliche, wie gegenſeitige Achtung ſteht bei

beiden jeßi völlig gleich .

zu leſen , das Heer, in welchem er diene, werde von ſeis nen Mitbürgern verachtet ? Es bleibt immer und unter

Mit dem Ausdrucke der unmenſchlichen Behandlung hat es die nåmliche rhetoriſche Bewandniß, wie mit der

allen Umſtånden eben ſo unbeſonnen wie unverantworts

darauf geſtúßten Floskel des Herrn Verfaſſers, in wels

lich, durch ſolche oder ähnliche declamatoriſche Phraſen

der er bezweifelt, daß in einer Armee, wo der Soldat

ben Ruf und die Stellung ganzer Corps anzutaſten , wie ein Fund mit der Peitſche gehauen werde, Ehrgefühl wenn man nidyt im Beſige der bündigſten Beweismits und Kriegerſtolz anzutreffen ſein fónne . Etwas früher tel iſt.

bat der Herr Verfaffer den boben Stand der taftiſchen

General Foy hatte wahrſcheinlich einſtmals gehört,

Diſciplin in der engliſchen Armee gerühmt. Glaubt der ,

daß der Dienſt in der landarmee Englands nicht ſo

relbe etwa, daß dieſer durch unmenſdhliche Behandlung

geachtet ſei, wie der im Seeweſen ; er inadite daraus : verachtet ſei (méprisé ), auf gut gasconiſche Art nnd Weiſe. Ein Deutſcher ſollte umſichtiger verfahren und ſich erſt ſelbſt Rechenſchaft darüber ablegen, ob ein fols cher Vorwurf nicht ſchon an ſich in das große Gebiet

zu erlangen ſei ? Wir haben bis jeßt die Ueberzeugung gehabt , daß ſolche Reſultate nur durch ſtreng gerechte

der Ungereimtheiten falle. %)

und gleichförmig vorſorgliche Maßregeln zu bewirken ſein

möchten. Allerdings iſt die engliſche Diſciplin ſtreng; ſie muß dieß ſein , weil die Truppen febr oft in fleinen Detaſchirungen und unter Verbältniſſen dienen, in wels dhen die Bande der Zucht und Ordnung leicht locker

* ) Wir erlauben uns hier die wörtliche ueberrehung aus dem vorhin angeführten engliſchen Werke des Dberſten N a pier über dieſe und ähnliche Eingriffe

des ørn . Generals mitju:

theilen. Der geneigte leſer findet ſie im 3. Bande des anal . Driginals S. 271 u. f. Dieſer Iheil beſchäffligt ſich vom 11. Buche on mit den Operationen beider ärmeen in Portugal im Jahre 1810 bis zur Mitte des Jahres 1811, und, er wird vorzugsweiſe unſerem dentenden Herrn Verfaſſer die ſchönſte Gelegenheit geben , ſeine Unſichten über die engliſche Armee zu berichtigen . Oberſt Napier Tagi :

Da der General Fon ſich einige Mühe gegeben hat, den Charakter des engliſchen Soldaten in ein nachtheiliges Licht

werden, und doch in fremden Klimaten und auf Schifs' fen , allein ſchon zur Erhaltung der Geſundheit, eine horſam und vorſorglich für ſeine Offiziere, wenn drohende augenblidlide Noth eintritt.“

,, Man hat bebauptet, daß

ſeine unläugbare Feſtigkeit im Gefechte das Reſultat eines phlegmatiſchen, der moraliſchen Triebjeder ermangelnden Iem: prramento ſei. Kalm jemals möchte eine abgelomadtere Bers

läumdung aufgeſtellt ſein ." - ,,duf den vom Glange erleuch : teten Schlachtfeldern, worauf die Truppen Napoleons ſiegten, fiel ein Strahl der reichen Giorie feines Ruhmes auf jeden

Der engliſche Soldat ſiegte im dumpfen

zu ſtellen , ſo iſt bier der Ort , wo ich darüber dasjenige ana

einzelnen Belm .

führen muß, was mir eine vieljährige Erfahrung gelebrt hat,

Keine Ehrenzeichen Schatten der ariſtokratie. nem kühnen Muthe, tein Bericht übergab ſeinen lobenden Unekennung ſeiner Mitbürger. Sein mübreitges leben wurde durd krine soffnungen

und dieſe Inaifachen liegen der Wahrheit ungleich viel näher, ,, Daß der engliſche Infanteriſt als ſeine Träumereien . " ſtärker von Körperbau iſt, als dir jeder anderen Urmee, tann nur von Jemand bezweifelt werden , der keine Gelegenheit hatte, Teine kräftige Geſtalt im Jahre 1815 unter den vereins ten Beeren Europa's mit Wuszeichnung zu bemerken. Unge: achtet des ihm zur Gewohnheit gewordenen Uebermaßes im

wurden reis Namen der gefahrvolles angefeuert,

ſein Tod blieb unbeachtet. Sant rein Muth deßhalb ? Ertrug er nicht dennoch alle Uebel der Entbehrung mit unübertroffe:

Kälte und Hiße mit unglaublider ausdauer. Wenn er mili: täriſch völlig ausgebildet iſt , wozu drei Dienft;ahre gehören, To beſigt er eine ftolie und erhabene baltung , Peine Beweguns gen ſind leicht und frei. Rein land wird kaum ein ſchöneres

ner Ausdauer ? ' Widerſtand er nicht unbewegt den furdtbar : ften Ungriffen der Schlachten ; überroand er nicht mit höchfter Energie alle Feinde, und führte er nicht ſo den Beweis, daß, ro lange die phyſiſchen Kräfte dieſes Kriegers ausdauern , der Quell der Ehre voll und klar in ſeiner Bruft ftröme ? " ,, Der Erfolg von hundert Schiaditen und Gefechren, das vers einte Zeugniß aller unpartheiifchen Säriftſteller der verſchie:

Mifter kriegeriſden Unſtandes auſzuweiſen haben , und ſein Gemüth iſt dieſes äußeren Menſden nicht untürdig. Er beſigt

der engliſihen den erſten Plaß ein ."

Irinten, erträgt er Ermüdung , Näſſe und die Eindrüde von

in der Ihat die vorleute vorareifende 2 bhaftigkeit nicht, die ihn zum Sadet der Maßregeln ſeiner Oberen derleiten , oder wohl gar zu einem anmaßenden Betragen fortreißen könnte, dhon er mittliche Fehler zu bemerken- cbr aut im Stande iſt. Dabei iſt er achtſam , verſteht die Befehle des Oberen leicht, voller Hü : f& mittel in ſchwierigen lagen , rubig und ents Idhloſſen bei Gefahren, und zeigt ſich mehr als geiröhnlich gez

deniten Nationen , räumen unter den europäiſchen Infanterieen ,, Daaeaen muß man

geſtehen, daß bei einer Vergleidung der franzöſiſchen und der engliſchen Urmee , ed ungerecht rein würde , nicht zugeben zu

irollen , daß die Cavalerii der erſteren in der öffentliden Meis nung bei writem höher ſteht, als die der lepteren. “ - Nun möge der leſer entſcheiden , in welcher der beiden Darſtellun gen diejenige Ruhe und Würde herrſcht , die regelmäßig die

Begleiterin der Ueberzeugung und des Rechts zu ſein pflegi.

1782

781

ſtrenge Aufſicht höchſt nöthig iſt. Keine nur einigermas ſind, wie in den damaligen deutſchen , daß die größte Ben erhebliche Strafe fann obne Urtheil eines Kriegos deutſche Armee noch beute fórperliche Strafen anwendet, rechts erfannt werden ; ſelbſt kleinere Diſciplinarſtrafen welche wahrlich dem engliſchen Verfahren nicht vorgezos in unſer Herr, , hat werden verdienen genzu menſchenfreu arcominandis g desunmittelb der Genehmigun bedürfenOffiziers ganz über leider Perfaffer ndlichen Phraſeu , ſowohl ſeinen Kriegsrechte . Die engliſchen renden die größeren wie die Regimentsfriegsrechte, ſind den cons ſehen . Er hat ferner völlig verfannt, daß außer dieſer ſtitutionellen Geridyrshöfen des Landes und der Jury: geſeßlichen Strafe feine förperliche Correction irgend verfaſſung nachgebildet. Das Verfabren iſt mündlich einer Art ertbeilt wird, wie es dod,; in ſo vielen Armeen und offentlid), nur die Protokolle werden niedergeſchries der Fall iſt, die eigentlich nur moraliſche Zwangsmittel ben. Die Anflagepuncte ſind beſtimmt, obne alles ins fennen . Beiſpiele anzuführen, würde unangenehm ſein . quiſitoriſche Hineinfragen . Nad Abbórung der Zeugen

Auch iſt es wohl ſebr problematiſch , ob man die frans

ſteht dem Beklagten frei, fich entweder ſelbſt zu vertbets zoſiſchen Galeeren , mit au ihren Sprecniffen, wo Geiſt

digen oder ſich vertheidigen zu laſſen. In den kleineren und Körper gleichmäßig zu Grunde gehen, oder die deuts Kriegsrechten iſt der Pråſident, in den größeren der ſchen Rettenſtrafen dem engliſchen Verfahren vorziehen Auditeur ( judge advocate ) der geſebliche Anwalt des

darf oder nicht. Welchen Anlaß zu philanthropiſchen Res

Beklagten , und muß dafür ſorgen , daß dieſer ſich nicht densarten fónnte es dem Beobachter z. B. geben, wenn ſelbſt beſchuldige. Zufolge der Nationalität muß und man aus Paris, dieſem angenommenen Siße aller eu wird jedes Kriegsrecht dahin ſtreben , den Angeklagten ropäiſchen Kultur , an die nåmliche Kette geſchmiedet, weniger ſchuldig zu finden , als er es vielleicht iſt.

Råuber, Mórder und — Deſerteure durch ganz Frants

Die einzige körperliche Strafe wird mit dem Cat o' reich ihrer unſeligen Beſtimmung entgegen führen fieht. nine tails * ) (welches unſer Hr. Verfaſſer durch Peitſde Und ſo finden wir auch hier wieder eine Erinnerung an überſeßt hat ) ertheilt. In früheren Zeiten fonnte ein das berühinte Wort: Eines paßt ſid, nicht für Aue ! Regimentsfriegsrecht bis zu 300, ein Generalfriegsrecht Wenn aber durchaus der Ausdruck „, unmenſchlich " bis zu 1000 Streichen verurtbeiler ; ſeit einem Jabrze.

gebraucht werden ſoll, ſo were man vielleicht eber bes

bend darf nie über 300 erfannt werden . Da der Zwed rechtigt, eine Uebertreibung damit zu bezeichnen , welche ber militäriſchen Strafen bauptſächlich mit darin beſtebt, zu Gunſten einer bloßen Schlagrednerei ſich ſo weit ver.

Abſchreckung zu bewirken , ſo wird man wenigſtens zus geſſen fonnte, nach dem eigenen ſelbſtgeſchaffenen Maßs geben müſſen , daß dieſe unglückliche Aufgabe auf eine ſtabe eine fremde Armee und deren Inſtitutionen důns eben ſo triftige und nicht hårtere Weiſe geldit iſt, als felhaft zu beurtheilen . die verſchiedenen fórperlichen Strafen neuerer Erfindung, Ehrgefühl und Kriegerſtolz iſt in der Geſammtheit des als da ſind : fattenfammern , fattenwagen 2c. , welche engliſchen Soldaten gewiß mit dem nåmlichen Rechte zu vielleicht ſoon cher mit den Veinamen unumintenſdzlich fónns ſuchen, wie in irgend einer anderen Armee ; und Menida

ten belegt werden. Ferner müſſen die Strafarten nach lichkeit, Mitleiden mit Ueberwundenen ſind Gefühle, die dem Grade der fittlichen Bildung berechnet ſein , wels dem Engländer in bobem Grade eigen ſind. Alles dieß der dem groteren Theile der Individuen zufommt, aus pflegt aber bei eigener unwürdiger Behandlung nicht

denen eine Armee beſteht, und endlid inüſſen ſie nach lange vorzubalten . den Bolfseigenthumlichkeiten und den Verhältniſſen bes ſtimmt werden , in welche der Dienſt ein Heer bringen

Es verídwanden befanntlich die fórperlichen Strafen

aus den deutſchen Heeren durch die allgemeine Dienſts

pflicht und durch das ſehr löbliche Beſtreben , die Jugend kann. Dieß ſcheint der Maßſtab zu ſein , nach welchem die engliſchen Strafen zu beurtheilen ſind, und welcher der höheren Klaſſen zum Kriegsdienſte berbeizuziehen , gånzlich vergeſſen iſt, wenn z . B. der Franzoſe nach ſeis

nicht aber durch die Ueberzeugung , daß ſie unbrdingt

ner Individualität darüber aburtheilt .

entbehrlich oder an ſich unmenſchlich waren. Der nächite

Es beliebe dem Hrn . Verfaſſer nur einmal von den Stelzen ſeines erhabenen Standpunctes um 25 bis 30 Jahre zurückzudenfen , ſo bieten ſich ihm in allen deuts fchen Armeen unter åhnlichen Umſtånden noch weit hårs tere førperliche Strafen , oft leider nach abſoluter Wills führ dar , ohne daß irgend Jemand wagte, Teine pbilos ſophiſchen Gedanfen deßhalb zur Verunglimpfung jener Armeen laut werden zu laſſen . Daß noch jeßt in der

allgemeine Krieg, der långer als 2 Jabre dauert, wird die Entſcheidung übernehmen , ob der größte Theil der Individuen , aus denen unſere Armeen beſtehen, ſchon den Punct der ſittlichen Bildung eingenommen hat, um die fórperlichen Strafen gånzlich zu entbehren. Patten : fammern und Pattenwagen mochten leidt grauſamer als Ruthenhiebe ſein , und Todesſtrafen , zu denen man dann båufiger ſchreiten mußte,, ſind auch nicht im Geſchmace

engliſchen Armee dieſe Verhältniſſe ganz ähnlich geblieben des Zeitalters. jeder man Beziehung ſind indiederFortſchritte *“) Das bei der Ürmee üblide Werfzeug, körperlicheStrafen zu lich In allgemein Behandlungſebr , weldie Kries deserfreuls weldie geben ( the cat o' nine tails), iſt ein Stock von etwa 15 Zoll éānge, an diften Ende 9 Bindfäden befeſtiat find, welche bet gerſtandes bemerkt ; nur iſt es dringend zweifelhaft, daß einer lände von 18 Zoll etwa 3/4 Linien did Tein mögen und am Ende mit 3 Sincton verſehen ſind . Es iſt kein Fall be : kannt , daß die Vollziehung dieſer Strafe , unter den gewöhn : lichen Umſtänden , von bleibend nachtheiligen Folgen für die Geſundheit geweſen wäre , welches von anderen körperlichen

der glückliche Zeitpunct ſchon erreicht ſei , in welchem

ſtrenge Diſciplin nur durch die Kraft der Ueberredung

und ſaufte Vorſtellungen zu Stande kommt. Der Krieg iſt ein hartes, rauhes Handwerk und verlangt unglück

Strafen jeder Art ſchwerlich eben ſo nadhgewieſen werden licherweiſe dem entſprechende Maßregeln, weiches aller könnte ,

dings eben ſo betrůbend wie unabånderlich ist.

Sollte

783

unſere Zeit nicht vielleicht

784

wie in einigen anderen

S. 34. Die Schladit von Wagram begann den 5.

- auch in den Anforderungen an die Eigens Juli und endete am 6ten . Die Darſtellung derſelben iſt ſchaften des Soldatenſtandes ich etwas ſehr übereilen zwar frei von Bombaſt , aber ſehr fehlerhaft. Zu rols Dingen

und ihre Mittel verfennen ?

den Darſtellungen gebort etwas mehr, als geſchichtliche

(Schluß folgt.)

Renntniß und rhetoriſde Fertigkeit . Der Verf. ſagt unts

ter anderem , daß dieſe biograpbiſche Sfizze dem fönigl. fåchſiſchen General v. Schreibershofen ,,weſentliche Beitråge verdante " , auch führt er eine Stelle aus deſs

Lite r a tu r.

Das Brüderpaar Ludwig und Ebenezer Reynier. Von ſen Tagebuche an, die des Generals Reynier Perſdris Karl Falkenſtein . ( Zeitgenoſſen , dritte Reihe.) Der jüngere dieſer beiden Brüder iſt der bekannte

lichkeit und deſſen Verhåltniß zu den råchſiſchen Truppen betrifft, und deßhalb viel Intereſſe darbietet. Es iſt zu

franzöſiſche General Graf Reynier, welcher als mehrs maliger Oberbefehlshaber der fðnigl. ſächſiſchen Truppen für uns Deutſche ein beſonderes Intereſſe hat, weßhalb denn auch ſeine Biographie eine nåbere Beleuchtung

bedauern , daß dieſes Tagebuch nur Fragmente, nur Urtheile über Eigenſchaften und Verhältniſſe von Pers ſonen , und nicht die Relation der militäriſchen Ereigs niſſe geliefert zu haben ſcheint. Was leßtere anbelangt,

verdient .

ſo würde der General v. Schreibershofen , ſo wie jeder

Hr. Falfenſtein hat in der Biographie des álteren unterrichtete ſådyriſche Offizier, der die erwähnten Feld, Bruders der als Naturforſcher dem Feldzuge, in züge mitgemacht hat, richtigere und vollſtåndigere Mas Aegypten beiwohnte und ſpäter in dem neuen Königs terialien geliefert haben, ais die Biographie Barbietet; reiche Italien mehrere wichtige Civilåter bekleidete .

obgleich die Benußung ſelbſt der beſten Materialien dem

große Beleſenheit und klaſſiſche Bildung beurfundet, in mit den Forderungen militåriſcher Genauigkeit und der Gbarafteriſtik des jüngeren Proben von Geſchidlichs Klarbeit unbefannten Schriftſteller immer noch große keit in der Darſtellung abgelegt. Indem Ref. dieſes růhs Schwierigkeiten verurſacht, und mancher Gelehrte und mend anerkennt , erfüllt er nur eine angenehme Pflicht Hiſtorifer daran ſcheitert. und würde kleine Mängel mit Stillſchweigen übergeben, S. 39 erfahren wir, daß kalte gegen Alerander , ſo wenn nicht die Biographie des Generals Reynier mebs

wie eine langit gebegte fire Idee

( die Englander in

rere gemagte Bebauptungen und faktiſche Irrthümer Indien anzugreifen ) den Kaiſer zu dem verderblichen enthielte ; aus der Menge der leßteren geht hervor, daß Kriege gegen Rußland beſtimmt haben . Ein Mann wie der Hr. Derf. unbeachtet gelaſſen hat, wie eract und Napoleon wußte, was eine Kriegserklårung gegen Ruß, klar Relationen militäriſcher Ereigniſſe ſein müſſen . land zu bedeuten batte , und ſeine Voranſtalten , Ins Ref. leiſtet darauf Verzicht, in eine Erörterung der

ſtructionen 2c. beweiſen , daß er ſich , ungeachtet ſeiner

Borwürfe einzugeben , welche Bonaparte in Betreff des Ueberlegenheit, über die Gefahren dieſer michtigen Uns bülfloſen Zuſtandes gemacht werden , in dem ſich das

ternehmung feineswegs tåuſchte. Biograpben und Ges

franzoſiſche Heer nach ſeiner Abreiſe von Aegypten bes ( chichtſchreiber ſollten in ihren Urtheilen vorſichtiger ſein , funden habe. Was dem Genie eines Bonaparte leicht und vor allen Dingen die eigenen vorgefaßten Meinuns war , mochte einem Kleber ſchwer , einem Menou ganz gen über ihre Helden zu unterdrůden ſuchen . unmöglid, rein. Jedenfalls würde Reynier einen beſſeren

S. 40. In Rußland befanden ſich bei dem 7. Ars

Oberbefehlshaber als lekterer abgegeben haben, obgleich meecorps außer den Sachſen nur Franzoſen, aber keine er nicht verſtand, die Maſſe zu begeiſtern . S. 33 findet ein Widerſpruch ſtatt. Hier wird dem General Reynier eine Eigenſchaft abgeſprochen , die ihm

Bayern . – Das Gefecht bei Kaliſch wurde nicht durch Reyniers ,, Toufühnheit“ , ſondern durch die feſtgewur's Zelte Anſicht herbeigeführt, daß die Ruſſen , noch fern

ſein Biograph S. 25 mit ſdyriftſtelleriſcher Freigebigkeit zuerfannt hatte, nåmlich jene kaltblütige Umſicht, welche den einmal gefaßten Plan trotz aller Hinderniſſe mit Standhaftigkeit ausführt. Dieſe Eigenſchaft fann ihm am wenigſten ſtreitig gemacht werden ; dagegen haben die Sachſen den vom Verf. bald gerůbinten bald gerügs ten Ungeſtům am Gen. Reynier nicht wahrgenommen, er war dußerſt brav, aber dabei ruhig und gemeſſen in

wären und ein Angriff nicht zu befürchten ſei. Bei Schilderung der Ereigniſſe während des Feldzus ges in Sachſen, namentlich in der Relation der Solacht bei Leipzig , hat ſich manche Unrichtigkeit eingeſchlichen. Die Verbündeten hatten ſchon am 18. Octbr. alle Trups pen auf dem Rampfplaße. Der Uebergang der ſådiſiſchen Artillerie fand nicht frib, ſondern Nachmittags mit der Infanterie ſtatt. Daß die franzóſiſche Armee nach Mits

Worten , Gebeurden und Handlungen .

ternacht in die Stadt gerückt und am 19ten jedes Haus verrammelt geweſen ſei, iſt ganz unrichtig. S. 50. Nas

Auf derſelben Seite wird geſagt, daß Napoleon ſich

„, durch des Erzherzogs Karl flug berechneten Rüdzug poleons Rückzug von Leipzig bis an den Rhein wurde babe verloof en laſſen , bei der Inſel fobau über die wenig beunrubigt. Das Gefecht bei Hanau fiel nicht Donau zu gehen ", und daß Reynier damals ,,Unters zum Nachtheile der Franzoſen aus. Minder bedeus commandant der Sachſen " geweſen ſei. Beides iſt vols tende Unridrigkeiten übergeht Ref. mit Stillſchweigen . lig unrichtig. Napoleon ging über die Donau, weil es Der Hr. Berf. hatte Stoff genug, über die friegeris ' fein anderes Mittel gab , die eſtreichiſche Armee anzus ( dhen Leiſtungen des Generals Reynier mehr zu ſagen , greifen , und Reynier hat damals in feine Dienſtvers dagegen Manches eingeflochten , was weder neu war, bältniſſe zu den ſådiſiſcijen Truppen geitanden . noch zur Sache gehörte. Redigirt unter Verantwortlidbet der Verlagfbandlung : E. W. feste in Darinſtadt und in delten Orijin gedrudt.

Samſtag ,

Nr. 99.

10. Dec. 1831 .

Nே

Allgemeine

Militar: Zeitung.

Sardinien.

daß in einem Offiziercorps, in welchem, eben durch den Ankauf der Stellen ſich Mitglieder aus allen Klaſſen

Nach öffentlichen Nachrichten ſoll die ganze ſardinis der Geſellſchaft befinden , von dem Sohne des Pairs ( che Infanterie bis zum 1. Januar fünftigen Jahres bis zu dem des wohlhabenden landmannes hinunter, nuf franzöſiſche Art gekleidet ſein ; auch iſt das In. Unwiſſenheit ſolle berrſchen fónnen , und zwar ſo arg ,

ſtructionsſyſtem für dieſe Waffe ſeit der Thronbeſteis daß, nach dem Ausſpruchedes Herrn Verfaſſers, der gung des jebigen Kidnigs ganz das franzöſiſche. Rußland.

Ihre Raiſerl. Majeſtåten und Se. Raiſerl. Hoheit ber Sejarewitſch Thronfolger haben dem Admiral Alerander Schiffoff, ehemaligem Miniſter des offentlichen Unterrichtes und Dirigirenden der geiſtlichen Angelegen .

großte Theil ,, in höchſtem Grade" unwiſſend iſt. Wie iſt hobes Ehrgefühl und feines ſittliches Betragen mit ſolcher Unwiſſenbeit vereinbar ? Indemn der Hr. Verfaſs fer erſtere Eigenſchaften dem engliſchen Offizier zuſprad , fühlte er da ben ſchneidenden Widerſpruch nicht , welchen er für gut fand, unmittelbar darauf folgen zu laſſen ? Der Einſender dieſer Berichtigung bat ſo ziemlich alle

beiten fremder Confeffionen, der den hochfeligen Kaiſer Armeen des Continents , mit Ausnahme der ruſſiſchen, Ulerander auf deſſen Kriegszug gegen Napoleon als Gelegenheit gehabt, fennen zu lernen, und er darf ges Reichsſecretår begleitete, für die Herausgabe ſeiner wiſſenhaft verſichern , daß in den allgemeinen Rennts Memoiren über den Feldzug von 1812 in den meis niffen der engliſche Offizier dem anderer Armeen nidt chelhafteſten Ausdrúden Ihr Allerhddyſtes Wohlwollen nachſteht. Sehr nöthig wäre es daher geweſen , daß General Foy bieſe von ihm gerügte Unwiſſenbeit deute bezeugt. lich und nåber bezeichnet båtte. Recht wohl möglid,

fónnte es dann ſein , daß der dem Englander eigens thümliche Mangel an Mittheilung im gewöhnlichen les

Berichtigung einiger Anſichten über die Vers ben mit dem Mangel anBegriffen oderan Kenntniſſen hältniſſe der engliſchen Armee. ( Schlus. )

verwechſelt worden wäre , welches ſchon mandem furzs richtigen Beobachter ſo ergangen ſein ſoll, und gewiß dei redſeligen , ſtets bewegten Franzmanne ſehr leicht

Doch fehren wir nach dieſer kleinen Abſchweifung zu widerfabren fann . unſerem Denfer zurück. Die Unteroffiziere der engliſchen Armee riden der

Bekanntlich ſind in der engliſchen Infanterie und Gavalerie die Offizierſtellen bis einſchließlich zum Bas

Regel nach nur ſelten zu Offizierſtellen hinauf; in dem letien Kriege waren jedoch Beiſpiele davon baufiger. Der Unteroffizier wird aus den ausgezeichneteren Sols daten gewählt, er iſt die Seele des Dienſtes und im Allgemeinen eine vorzügliche Klaſſe von Menſchen. Ers innert man ſich an die Art, wie die engliſche Armee

taillonecommandeur hinauf fåuflich, mit Ausnahme der Vacanzen , welche durch Verluſt vor dem Feinde und durch Caſſation entſtehen ; dieſe werden nach der Ancis ennetåt beſeßt. Ein ſoldier Kauf und Verkauf bat uns fehlbar ſeine Nachtbeile für den Dienſt, welche möglichſt zu neutraliſiren ſehr beſtimmte Vorſchriften erlaffen ſind.

recrutirt wird , ſo fault boffentlich jede Verwunderung

Reine höhere Stelle fann erkauft werden, obne dag der

weg , daß die Unteroffiziere nicht båufig zu Offizieren avancirt werden ; auch würde ihnen ſelbit dieß nicht ims

izier muß 2 Jahre als ſolcher gedient haben , ehe er eine

mer lieb ſein, weil ſie dann , auf ihre Gage beſchränkt, weniger gut ihr Auskommen finden . Den engliſchen Offizieren wird ſodann Unwiſſenheit vorgeworfen. Es iſt nicht leicht abzuſehen, wie eine mit

Capitainsitelle faufen fann ; der Capitain ebenſo 6 (und nach neueren Beſtimmungen 8 ) Jahre in den vorbers gebenden Chargen, ehe er Major werden fann ; Niemand fann in demſelben Regimente úber ſeinen Vordermann

Offizier die niederen bekleidet bat ; der Subalternoff

unwiſſenden Offizieren befekte Armee das thun fonne, wegkaufen , wenigſtens bat lekterer ſtets den Vorfauf.

was hiſtoriſch von der engliſdenin den legten Kriegen . Die Kaufſumme für jede Stelle iſt beſtimmt und es kann gethan wurde. Auch iſt es an ſich gar nicht denkbar, Reiner einkaufen , ohne Zeuguiſſe über ſeine frühere.fes

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bensweiſe und ſeine Renntniffe vorzulegen , und endlid

nach der Schlacht von Bittoria, mit dem ganzen Gepåd

hatte, der franzöſiſchen Armee zu machen Gelegenheitcomfors iſt zu jedem Kauf oder Verkauf die Erlaubniß des com fand ſich deſſen Bedarf und Inhalt völlig ſo mandirenden Generals erforderlich. Woher nun bei ſols chen Verhältniſſen der Wahn unſeres Herrn Verfaſſers table, wie das der eigenen Truppen. Es war naments entſprungen iſt, daß eine gekaufte Stelle mehr Ebre lich nach jener Schlacht der Clairet und la Fite der bringe, als eine durch Verdienſt, das iſt eine von den franzöſiſchen Offiziere eine höchſt willfommene Erquis Unbegreiflichkeiten, deren die Arbeit verſchiedene aufzus cfung für uns. Sollte der Hr. Verf. in der engliſmen weiſen bat.

Armee übrigens Tonnen mit Porter und Beefſteafomas

Es liegt eine politiſche Urſache zum Grunde , weß. halb die Käuflichkeit der Stellen in neueren Zeiten nicht abgeſchafft iſt. Die engliſde Armce und die ſonſtigen militäriſchen Einridtungen ſtehen ganz allein zur Vers fügung der Krone, natürlich mit Verantwortlichkeit der Miniſter über den Gebrauch. Die Anſtellung der Offis

( dyinen haben ſuchen müſſen, ſo würden wir reiste Zeiss verſdywendung Tehr zu beklagen und erlaubt baben . Nur der Herzog von Wellington beſaß einen Reiſes wagen , den er jedoch unſeres Wiſſens ſelbſt nur ſelten gebraucht, ihn verwundeten Offizieren aber oft überlaſs ſen hat. Alles Gepåd wurde auf Maulthieren oder auf

ziere würde alſo auch geradezu von dieſen abhången .

Grein transportirt ; nur offentlides Eigenthum mitunter

Sie bef&men dadurch mittelbar ein großes parlamentas riſches Uebergewicht mehr, indem ſie die Belegungen der Offizierſtellen von den Abſtimmungen für ihre Parlas mentscandidaten abhängig zu machen nicht verfehlen

auf Ochſen -Karren und anderen fandfuhrwerfen. Dem Stabsoffizier waren 2 Paſtobiere, dem Capitain 1 und je 2 Subalternoffizieren gleichfalls 1 Thier erlaubt. Dois militariſche Publicum aller Nationen wird dies nidt

in Deder's Nach einer Mittheilung übermäßig finden. dem möglich, daß eine durchgreifende Artillerie würden. Es iſt daher marſchfertigen Ausrüden cines wird bei Parlamentsreform aud) dieſe Sitt: abſtellen wird . Kein Heer, fagt unſer Hr. Verfaſſer endlid), hat ſo engliſchen Cavalerieregimento die für reglements widrig viel Gepäc wie das engliſde, und da es geworben iſt, erkannte Bagage vor der Fronte verbrannt. Dieſe Pros ſo ſind die meiſten Soldaten verheirathet, ſo daß oft zedur wird doch wenigſtens das eiergiſche Streben bes

gegen 100 Weiber und Kinder dem Bataillon folgen .

weiſen, keine überflüſſige Belaſtung durd) die Welt zu

Zuvörderſt herrſcht bier cine Unrichtigkeit in der Schlußfolge; den geworbenen Soldaten fann in den

Foleppen . Zulett erbitzt fich der Hr. Verfaſſer in dem Sdluſe

meiſten Heeren die Erlaubniß zum Heiratben verweis Teines Aufſages zu ſehr erhabenen Sentenzen. In dic: gert werden , den eingeſtellten Pflichtigen nicht mehr ſem ſelbſtgeſchaffenen Zorne, den er ohne alle denkbare nach den erſten Dienſtjahren ; ja oft werden ſelbſt ſchon

Beranlaſſung an ſeinen eigenen Redensarten erſtiegen

verheiratbete eingeſtellt,

bat, geht er ſo weit, daß man unwilführlich auf ven

Im leßten Kriege beſtanden die Bataillone der eng.

Gedanken gerathen fónnte , er wünſche fid nur deßbato

liſchen Infanterie vouzáhlig aus 10 Conpagnieen, jede einen Serieg gegen England , iin zu beweiſen, ono man aus 100 Feuergewehren . Die Compagnie durfte nach robne jemals Beefſteaks gefreſſen und Porter geſoffen Derhåltniß ihrer Stärke 2 – 4 Frauen mit ſich führen, zu haben “ ( ! ) ſeinen Gegner ſchlagen fønne. Es wird welche wie Soldaten verpflegt wurden . Obgleich auf die

uns unter anderen åbnlichen Verſicherungen and erzábit,

Befolgung dieſer Vorſchrift ſtreng gehalten wurde, ſo

daß die Kugeln unſerer eins, zweis und dreijährigen

weiß doch jeder , der einem fingeren Kriege mit beiges Zirailleure gefährlicher ſein werden , als das Maljen. wohnt hat, daß das ſchöne Gefdhledyt dem Krieger gern

feuer ihrer 20jährigen Wutomaten . Ja gewiß würde

folgt, er ſei Freund oder Feind , und ſo iſt es daher ſie das ſein ; aber aus verfehlten Vorderſåßen bat noch wohl möglich , daß bei manden Gelegenheiten die Zahl Niemand richtige Sdílůſſe gezogen , und es bleibt alſo jener 4, die außerdem nicht eben zu den Grazien gebórs

immer eine böchſt ſeltſame Thatſache , daß dieſe ſoges

ten , durch eine nod größere von reizenderen Sirenen uannten Automaten ſo viele franzöſiſdie Tirailleure und ůberſchritten wurde. Dieſe pflegten dann bald zu dem linieninfanterie haben ſchlagen tónnen. Sielleicht holt einen bald zu dem anderen Regiment zu gehören , ſelbſt ſich unſer Herr Verfaſſer darüber einigen Rats in der

zu verſchiedenen Armeen , unbekümmert um deren Feinds bekannten Äbbandlung vom Oberſten Obambery , de ſeligfeiten ; und es folgten der franzöſiſchen Armee feine geringere Anzahl von Sdónen aus Madrid , Sevilla

l’Infanterie ; wir empfehlen ihm diejee Werf cines itens ners beſtens. Danu tenuißt der Hr. Verfaſſer ſdlicflid

und anderen Orten mit ihren Papagayen, Schoßhủnd, dieſe Gelegenheit febr glucklich, un , nachdem er den chen und ähnlichem Zubebór. In der Armee, worin der Feind ſeiner Phantaſie, wie weiland der edle ſinureidhe Hr. Verfaſſer dient, werden die Soldaten , ſollten wir Junker aus der Manda, beroiſch niedergeconnert bat,

denfen , auch ihre Freundinnen baben , die ihnen gern ſeine Behauptungen mit einer glanzenden Phraſe für folgen. Wer wollte daraus einen Vorwurf herfeiten , den Fall des Zobeskampfes zu beſiegelu. oder fie deßhalb mit neidiſchen Augen anſehen ?

Das Gepåd der engliſchen Armee auf der pyrenåis fden Halbinſel mußte,außer den gewdhnlichen lagen, noch den gånzlichen Mangel an Hůlfsquellen für ſo viele Gegenſtände im Inneren des Landes berückſichti. gen ; und wie die engliſche Armee zu verſchiedenenmalen eine ſehr angenehme nähere Bekanntſchaft, namentlich

Hiermit nun nehmen wir von dem Hrn . Verfaffer

der Gedanken Abſchied , und bedauern nur, daß eine von ihm beinahe muthwilig herbeigezogene Deranlaſſung uns zwang , gegen ihn aufzutreten , da wir ſonſt die Erfůũung aller ſeiner patriotiſchen Wünſche mit Wobl wollen für ihn und mit redlichem deutſchen Herzen får die Sache boffen.

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ten und Redhte ; in ihr liegt alſo der Mangel, wenn das Wcbrinſtitut nidyt conſtitutionell iſt, und nid )t im Der in der A. M. 3. Nr. 48 u . f. aufgenommené ſtebenden Heere, welches, als ein aus dein Staatslebent Antrag des badenſchen abgeordneten Welder iſt aus bervorgebendes Inſtitut , ſeine Einrichtung und Gcrete genfå dig ein ſo reines Product der Vaterlandsliebe, iſt vom Staatswillen erhält, alſo nicht anders als conſtie

Ueber Wehreinrichtung . .

fo entfernt von Gebäſſigkeit gegen den Stand, auf deſſen tutionell rein fann ; es trågt übrigens innere Unmabr , Umwandung anzutragen ſich W. gedrungen fübit;

ſcheinlichkeit in rich , daß ein Heer, welches in allen reis

er gewährt den Leiſtungen des Kriegerſtandes ro willige nen Verhältniſſen durch die Conſtitution hinreichende er zeigt ſich ſo vertraut mit dem von Gewährleiſtung findet, ſich von derſelben abwenden und Anerkennung; ihm bebandelten Gegenſtande, daß aud, der praftiſche, einem der Conſtitution entgegenlaufenden Prinzip bul: im ſtehenden Heere erzogene , lang gediente Soldat in digen fönne. Eben ſo fann der Gebrauch, bei conſtitu , der Hauptſache ſeinen Anſichten beitreten wird , wenn tioneller Verantwortlichkeit des Kriegspräſidiums , nicht fich auch ſeine Meinung jenen in mandjer Hinſicht ents anders als con {titutionell ſein , und das Wehrinſtitut ,

in welcher Form es auch ſei, rich nirgends gegen den gegenſtellt. Schreiber dieſes geſteht vor allem , daß in ſeinen

Ausſpruch des Staatsoberhauptes und der vorgeſenten Augen nur die dringende Nothwendigkeit eine Ausdehs Behörden auflehnen , ohne inconſtitutionell zu ſein und

nung der Bewehrung auf den waffenfábigen Theildes daß er die ſtille, oft wohl einſeitige Gewerbsbildung des Bürgers, die den Sinn für Väterlandswohl und Nationalebre, auch den Muth im Fall der Noth 311 den Waffen zu greifen,

ſich unwiderlegbarerweiſe den Grundgefeßen ungetreu

gezeigt zu haben. Gibt auch die Geſchichte hinreichend Beiſpiele,daß Urmeen zu Zwecken verwendetwurden, die mit der Staatowohlfahrt nichts geincin hatten , jo liegt dieg wieder nicht in dem Inſtitute der ſtehenden keineswegs ausſchließt, – dein Staatswoble für förderli, Heere ſelbſt, ſondern im Geiſte jener Zeit, dem die colle dher halte, als einen die Nation durchwebenden frieges ſtitutionellen Verhältniſſe fremd waren , der aber eben

ganzen Volfes rechtfertigen fann ,

riſchen Geiſt, weil in letzterem ein Streben nach außen, ſo gut ſeinen Einfluß geltend machte, als der Geiſt

Gibtes alſo einen Grund für eine und Geſdjåfftsleben Zeit.ereliegt ;eine - dem er geſteht aber auch,nicht daßgünſtige er das Aufregung Dringliche unſerer ausgebreitet Wehrbaftigkeit, ſo iſt dieſer nichtin dem einer allgemeinen deutſd nationalen Wehrbildung und inconſtitutionellen Weſen der ſtehenden Heere zu finden, in der Dringlichfeit der Zeit, denn ivo ein Bolt Webrverbrüderung , als ein Product der Aufregung der ſondern Nachbarſtaaten , nichtverfennt, daß er in ihr nådiſidem mit Krieg droht, muß ſich auch das bedrohte Boltzum ein geeignetes Mittel findet 311 Erzeugung einesfråftis Kampfe růſten. A18 Weg zu Ausbildung eines friegeriſchen Bürgers en , beeres, che Zerſtiderung gen der Nation politiſunterdrückten bisber durch wird eine möglichſt furze Dienſtzeit in dem befols Gemeins deutſchen Waare, als , theilbarer deten Heere ,

den Bildungsinſt

der Nation

als itute geiſtes ; - daß er fürden dringenden Fall, mit einigen bewaffnung, - in Borſchlag gebracht; und ,, von dem Modifi , die Vorſch des Abgeor cation W. bewaff läge , dneten en nung für zweckinåßig bålt ; aber nicht ohne Schauer die conſtitutionellen Staatsbürgerthume wird ein Offiziers Vorbereitungen zu einem Volfsfriege betrachten kann, ſtand gefordert, als ein ſtaatsbürgerlicher Stand des -

weldie von ſo vielen Seiten als Berwirklichung eines allgemeinen Staatsbürgervereins , mit den allgemeinen tiefbegründeten Rechtsgrundſates, als ein Fortſchreiten bürgerlichen Rechten und Pflidten , und nur in Dienſt:

in der Aufklärung und als ein Sieg der zeitgemäfen verbåltniſſen von den durch ſeine Natur gebotenen feſten Prinzipien, mit Enthuſiasmus begrüßt werden .

Gereben abhängig.“ Dieß zu bewirfen, liegt, wie oben bemerft, in der Hand der Conſtituirenden, und die, dem

Nicht conſtitutionell erſcheint Schreiber dieſes nur durch die Andeutungen des Abg. B. bekanntent , 311 machenden Motionen dyeinen eine Begründung des conſtitutionell geſicherten Stand. Feſte waffenfàs den einer Bildung auf geht ſeine Forderung Heeresglieder boffen und erwarten zu laſſen . Zur Sache dann .

dem Abg. w . das Inſtitut der ſtehenden Heere , und

bigen Theil der Nation umfaſſenden Wehreinrichtung, punctes der mit Beibehaltung eines beſoldeten ſtebenden Heerferns.

Dem badenſden Offiziercorps wird eben durch den

Es fragt ſich hier,ob ſpeziell das badenfche Beer in Abg.W. die Anerkennung cines ſtaatsbürgerlichen Sint ſeiner Zuſammenſeßung der Conſtitution nichtentſpricht, nes, und auch denen anderer conſtitutionellen Staaten mehr,wo das Offis oder ob generell, nach W. Anſicht, der Geiſt, das Prins gebührt dieſelbe. Die Zeit iſt nicht hoffähig zu ſein; wo ſich zip der ſtehenden Heere mit dem Geiſte und den Prins sierpatent erſehnt wurde,um

zipien des conſtitutionellen Syſtems unverträglich ſei.

Das Meer ausſchließlich als leibwache betrachtete ; und

Ueber den ſpeziellen Fall ſteht mir kein Urtheil zu , ſelbit da , wo in jüngſter Zeit ein Conflict zwiſchen Mis weil ich weder die badenſche Conſtitution, noch die bas litår und Birger ſtattfand, trug gewiß vorgefaßte Meis denſdhe Heerverfaſſung genau genug fenne. Ji gene: nung auf Seite der leßteren und anarchiſche Stimmung rellen Fade iſt es nicht wohl abzujeben , warun das in der Maffe, Maſſe mindeſtens eben ſo viel Schuld, als auf ſtebende Heer eines conſtitutionellen Staates nicht auch Seite der erſteren jugendliche Raſchheit Einzelner im conſtitutionell ſein ſollte und erſt durch den Zutritt der Vollzuge des gebotenen Dienſtes. Das geforderte Ele:

Bürgerbewaffnung ihm dieſe Eigenſchaft zuzuerkennen ment des ſtaatsbürgerlichen Sinnes in den Offiziercorps ſei. - Die Conſtitution gibt jeder Staatseinrichtung iſt unbeſtreitbar vorhanden , von ihm unzertrennlid, iſt Form und Weſen , sie bemißtjedes Staatsbürgers Pflich das Gefühl der ſtaatsbürgerlichen Pflichten. -

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Die Heeresmaſſe herbeizuſchaffen , ſteht in dem Willen der vorgeſchlagenen Heereseinrichtung aber iſt es ges des , auf die Rechtsgrundſåße allgemeiner Vaterlands, ſtattet, durdy freiwilligen Eintritt, auf eigeneKoſten, die vertheidigungspflicht, im Einklange mit der Rücſicht für Dienſtzeit abzukürzen . Abgeſehen davon, daß durch die Staatswohlfahrt durch mindeſte Entziehung der produs großere Vermöglichkeit das ſo hoch geſtellte Prinzip alls cirenden Kräfte, begründeten Staatsgeſeßed ; – allein gemeiner Webrpflichtigfeit eben ſo gut und mobl mehr der Verband zwiſchen dem Offiziercorps und der Hees verlegt wird, als durc) geſegliche Ausnahmen, ſo gehen resmaſſe laßt ſich nicht durch bloßes Gefeß erſchaffen, dem Unteroffizierscorps hierdurch die gebildeteſten und und iſt doch zur Heeresausbildung, wie Heeresverwens webrbildungsfähigſten Subjecte verloren. Der Unters bung, utertablid ;

ich meine den Stand der Unters

offiziersſtand iſt ſelten das Ziel des Ehrgeizes ; ſeine nidyt ſattſain belohnte unausgeſeşte Dienſtthätigkeit , der

offiziere.

Gerade auf dieſes achtungswerthe, unentbehrliche in den wenigen dienſtfreien Stunden ihnen ertheilt wers Mittelglied übt eine kurze Dienſtzeit im beſoldeten þeere dende theoretiſche Dienſt- und Kriegsunterricht, welcher den nachtheiligſten Einfluß ; mit welchem unausgeſeßten ihm für ſein ſpåteres Gewerbsleben ohne Nußen er: Eifer auch der Offizier ſich dem Geſchäffte, die jährlid

ſcheint, das unausgeſeşte Präſentſein während ſeiner

zum großen oder größten Theil ſich erneuernde Heeres: Dienſtzeit, - find umſtånde, welchedie meiſten Geeignes maſſe auszubilden , unterziehen würde,

bei dieſer, die bei

ten von der Annahme einer Unteroffiziersſtelle abbalten .

Geſundheit untergrabenden Siſyphus - Arbeit, während ein geſeßliches Nothigen zur Annahme dieſer Anſtellung einer mindeſtens 30 Jahre dauernden Lieutenants- und würde allerdings der Maſſe nach ein Unteroffizierscorps 3

Hauptmannsdienſtzeit, – ohne die Unterſtüßung dienſts bilden ; allein es leuchtet von Haus aus ein , daß dies

erfahrener Unteroffiziere, die ſich die Kunſt der Ausbil: dung neu Eintretender praktiſch angeeignet haben , iſt er nicht im Stande, das Ziel zu erreichen. Hier zeigt die Erfahrung einen bedeutenden Mangel des Syſtems

fein die Dienſtwilligkeit, der friegeriſche Eifer, die nds thige Aufmerkſamkeit und Zuverläſſigkeit nicht inwohnen

kurzer Dienſtzeit; es dürfte allerdings möglich ſein, ibu

Unteroffiziersſtellen zur Anſtellung als Offizier zu gelans

zu beſeitigen , eine Beſeitigung aber iſt unerläßlich, wenn die vorgeſchlagene Bürgerwehreinrid ,tung ins Leben tres ten ſou .

Eben dieſe Erfahrung tritt den Schriften derjenigen

wirde, welche nothig iſt , um den Zweck zu erfüllen .

Endlich dürfte der Gedanke , auf dem Wege durch die gen ( wenn auch das Offiziersſubject durch die unteren

Stellen geben muß ), zu den feltenen Ausnahmen gebe, ren . Es beſdyrånft ſich daher die Wahl der Unters

Offiziere ſehr, ſie werden in der Mehrzahl aus der Maffe

Kriegskünſtler entgegen , welche die Dienſtzeit fogar bis derjenigen genommen werden müſſen , die im bürgerlis auf ein Jahr reducirt haben wollen. Es iſt von ein: chen Leben eine minder günſtige Stellung batten , und leudytender Unmöglidikeit, in einem Jahre, ohne vorhes aus dieſem Grunde ſchon Mannídafte den anderen

n an

rige Bildung der Maſſe ſelbſt , aus eben dieſer Maſſe Intelligenz und Bildungsfähigkeit nachſtehen , folglich Unteroffiziere herauszuwählen , welche die Marie ſelbſt auch nicht in ſo kurzer Zeit die nöthige Stufe der Dienſts 1

bilden helfen ſollen. Auch bei dreijähriger Dienſtzeit iſt tüchtigkeit und Dienſterfahrung, und die ihrer Stellung nicht dabin zu gelangen , wie die Erfahrung im preus nothige Autoritåt, dieſes moraliſche Uebergewicht über Biſchen Heere herausſtellt, bei welchem Zulagen über die intelligenteren und mannichfach glücklicher fituirten

Zulagen gegeben werden , um die gedienten Unteroffis Untergebenen, erlangen.

Sou alſo die allgemeine

ziere dem Regimente zu erhalten. Das erſte Jahr geht Bürgerwehreinrichtung durch kurze Dienſtzeit im beſoldes mit der taktiſchen Ausbildung des Mannes, bin , bei ten Heere möglich gemacht werden , ſo muß der Stand ganz günſtigen Verhältniſſen fónnte er ſich im zweiten der Unteroffiziere als eigener ſtaatsbürgerlicher Stand, Jahre zum Unteroffizier cignen und im dritten Jahre wie der Offizierſtand, dergeſtalt fundirt werden, daß er erſt verſuchsweiſe zur Ausbildung neuer Mannſchaften ſich dem Dienenden als eine annehmliche geſicherte Stel, verwendet werden , wenn in ihm die Ausſicht auf nahen lung zeigt, ſo daß ihn Unteroffiziere mit der freien Ges Austritt aus dem ſtehenden Heere die Dienſtapplication werbsthätigkeit und perſdnlichen Freiheit in die Wags nicht dåmpft. Die Erfahrung bålt überhaupt nicht ſchale legen können. – In der Hand der Haupsleute, Schritt mit den als gar nicht angreifbar gedachten Vors Licutenante und Unteroffiziere liegt faſt ausſdließlich ausſeßungen , namentlich der moraliſchen Potenz, Wills die Heeresbildung ; in dein Grade ihrer Tüchtigkeit alſo fåhrigkeit und Ausdauer, der a priori concipirten und der höhere oder mindere Grad der Heerestůchtigkeit. mit beſonderer Vorliebe gebegten Projecte. - Der von

Wenn auch das Heer alter Soldaten weniger bebarf,

Haus aus gebildete junge Mann wird vielleicht mit dem dritten Jahre dahin gebracht ſein , als ſelbſtåndiger Fühs rer einer ſeiner Charge gemäßen Abtheilung mit Zuvers läſſigkeit gebraucht werden zu fónnen ; jeßt aber, wo er brauchbar wird , iſt ſeine Dienſtzeit verfloſſen ; er tritt in ſeine bürgerliche Stellung zurück, und für die höheren

erfahrene Unteroffiziere und Subalternoffiziere ſind ihm nöthig zur Heeresbildung, unentbebrlich zur Kriegfüh . rung; und die Lage dieſer unteren Befeblshaberchargen , die bei weitem die größere Lebenshålfte in Anſpruch nehmen , iſt gewiß der beſonderen Berückſichtigung der ( Soluß folgt. ) Volfvertreter werth.

Unteroffizierschargen fehlen die geeigneten Subjecte. In vorſtebendem Falle iſt noch auf beſondere Bereitwils

( bierzu die Beilage Rr. 6. )

ligkeit, Bildungsfähigkeit und Dienſtliebe gerechnet. Bei Redigirt unter Verantwortligkeit der Verlagehandlung: E. W, teste in Darmſtadt und in deſſen Ofijin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 100 .

14. Dec. 1831 .

M · Zeitung. Allgemeine Militar 3

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Uebrigen werden die Vorſchläge der Commiſſion , und beim namentlichen Aufruf das ganze Geſeß einſtimmig

11 .

In der Sigung der 2. Rammer vom 24. November angenommen . wurde die Discuſſion über den Tommiffionsbericht des - Se R. H. der Großherzog haben unterm 6. Oct.

Abg. Aſchbach, betreffend den Geſeßentwurf wegen des dem F. württembergiſchen Kriegsminiſter, Generallieutes Zugriffs auf die Militárgagen oder Penfios nant Freiberrn v. Hügel, das Großtreuz des Zábringer nen, eröffnet. Der Bericht ſagt im Eingange : Bela . Powenordens zu verleihen geruht. ſtung mit Schulden ohne verhältnißmåfige Zahlungs.

Frankreid . g Deputirtenfammer vom 19. Nov. der Sigun der In zeitige und ſtrenge Diät gebeilt werden kann . Aber beſonders ſchädlich wirft dicſes Uebel bei Beamten fins legte der Seeminiſter einen aus 22 Artifeln beſtehenden Dienſiberufess 20. Am Verderblichſten iſt neuen Gefeßentwurf über das Avancement bei der fiditlich ibres Dienſberufe die nur durch

mittel iſt eine verderbliche Kranfheit ,

die Wirkung beim Militår, wo die Subordination , das Marine vor. Nach dem Inhalte deſſelben ſoll man, um Triebrad des Ganzen, von dem Vorgefeßten , der ſein Schiffslieutenant zu werden, mindeſtens 2 Jahre als Fres

Dienstanſchen eingebißt dat , nicht mit dem erforderlis gattenlieutenant, um Corvettencapitain zu werden , mins chen Nachdruck gebandbabt werden kann . – Der Geſets entwurf mit den Zuſatzen der 1. Kammer verordnet im Art. 1 die Aufhebung des Schuldenedicts für die Offis ziere vom 28. Nov. 1803; der Art. 2 regelt den Zugriff auf die Gehalte, indem er nur den Theil der Erecution

beſtens 4 Jahre als Schiffslieutenant, um Fregattencapi, tain zu werden, mindeſtens 3 Jahre als Corvettencapitain , um Schiffocapitain zu werden, mindeſtens 2 Jahre als Fres gattencapitain , um Contreadmiral zu werden, mindeſtens 3 Jahre als Schiffscapitain, endlich um Viceadmiral zu

unterwirft, von welchem ſich vermuthen fåßt, daß er in werden, 3 Jahre lang als Contreadmiral und Befehlsha.. der Regel, unbeſchadet des Aufwandes für die nöthigen lebensa, Dienſtess und Standesbedürfniſſe , bei der möglichſten Einſchränkung und Sparſamfeit übrig bleis ben fonne; im Art. 3 ijt geſagt : Dienſtgebalte und Pens fionen der Unteroffiziere und Soldaten ſind feinem Zus griff unterworfen . Die Gommiſſion trägt auf Annabme

ber eines Geſchwaders von mindeſtens 5 Kriegsſchiffent gedient haben. Bis zum Fregattencapitain einſchließlich follen die Beförderungen ganz oder theilweiſe nach der Anciennetát , vom Schiffslieutenant aufwärts aber an, nad der freien Wahl des Königs erfolgen. Die übrigen .

Beſtimmugen des Entwurfs lauten im Weſentlichen wie

an, mit Verwerfung einiger Amendements der anderen

diejenigen über das Avancement bei der Landmacht. - In einem Erlaß des Kriegsminiſters an die Genes Duttlinger, Mittermaier, Rettig v. fabr, Gerbel, Selts ralcommandanten der Militardivi ionen hat derſelbe

Rammer. - Bei der Discuſſion zwiſchen den Abg.

zam , Aſchbach und Rindeſchwender werden verſchiedene Anträge geſtellt und beſtritten. Der Regierungscommiſſar, Geb. Kriegsrath Baumgartner, nimmt lebhaften Theil an der Debatte , und widerlegt in einem ausführlichen Vortrage die gegen den Entwurf gemachten Angriffe.

beſtimmt, daß, obgleich nach den Beſtimmungen der Militárreglements die Schildwachen nur vor den eigents lichen Offizieren und den Beamten der Militárintendang die entſprechenden Ehrenbezeigungen zu machen håtten, dieſe Anordnung auch auf die Geſundheitsbeamten auss

Bei der Abſtimmung werden die Anträge des Abg . Dutts gedehnt werden zu müſſen ſcheine, weil ſie zu den Stås

linger : a) ,,daß zwiſchen Gagen und Penſionen frin Un . ben der Regimenter und Unterdiviſionen gebórten und terſchied beſtehen , und b ) daß die Abzuge folgender e in

Gradation ſtattfinden folien : Bis auf 600 fl. einſchließs

sie ſich in Beziehung auf die Unteroffizier und Soldaten

im Verhältniß des Oberen zum Untergebenen befinden,

lich – 9/8 , von 600 ff. bis auf 1000 ft. - /s, von 1000 und daß daher für die Folge die Schildwaden vor den bis auf 2000 fl. - / über 2000 fl. - '/; " angenommen ; Geſundheitsbeamten der Regimenter und Hoſpitåler , weiter wird beſchloſſen , daß der vom Abg . Mittermaier welche in Uniform an ihnen vorübergeben , das Gewehr -

-

geſtellte Antrag,

gleiche Beſtimmungen auch auf die Gis

zu fchultern båtten .

vilſtaatsdiener anzuwenden“ , bei Berathung des S. 1027 Durch eine f. Drbonnanz vom 27. Auguſt wird der Erecutionsordnung reproducirt werden ſoll. Im beſtimmt, daß die Forſtbeamten im Falle einer Invaſion -

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unter der Bettennung guides de l'administration des

großes und hochbefoldetes Perſonal im Fadhe der Vers

forets in Compagnieen formirt und für die Dauer der militåriſden Operationen in den Departementen , in

waltung ſtattfindet und die Dienſtbureaus überfüllt ſind , wo bei kleineren Heeren jedem einzelnen Zweige Genes

welchen ſie angeſtellt ſind , für den Militárdienſt als

rale und bobe Offiziere vorgeſeßt ſind; wohl gar Sines

Fübrer und Eclaireurs verwendet werden fónnen . Jede

curen und Ausgaben , die das Heer nichts angeben , und

Compagnie ſou 50 bis 80. Mann ſtark ſein , und ibre dennoch auf ſeineRechnung fommen ; wo überhaupt cine, Offiziere und Unteroffiziere werden aus den höheren die ſtrenge Nothwendigkeit überſteigende Maſſe höherer Forſtbeamten entnommen . Die Sammelpuncte der Coms Offiziere ſich findet und der ganze Geſchafftsgang niật pagnieen ſind im Voraus beſtimmt. Von dem Augens auf die möglichſte Einfachbeit zurückgeführt wird, ſondern .

blide ihrer Verſammlung an ſtehen ſie unter den Befehs jede Kleinigkeit an der Jafobšiciter der Inſtanzen in die len der Generalcowmandanten der Territorialdiviſionen , Hobe flettert ; wo der Redytlichkeit der Angeſtellten nidt in welchen die Verſammlungsorte liegen . - Dieſe Ans Vertrauen geſchenkt und die ins Unglaubliche vervielfadte ordnung findet auf 29 Departemente Anwendung. Controlle nid )t auf die nöthige beſchrånft wird ; – theils In Folge der Errichtung einer Fortificationsdirecs wo noch Reſte des Trabantenſyſtems fortleben und das

tion zu Algier wird durch eine f. Ordonnannz vom 24.

ſtehende Heer nicht zu reinen Staatszwecken , d. 5. 31

Nov. die Zahl dieſer Directionen auf 25 beſtimmt und

Belegung der Waffenpråbe, zu Berpadung von Staats,

der Stand des Stabd des Genie , welcher im J. 1830 fapien, Vorråthen , Schånzen und Archiveu , von Zucts auf 380 Offiziere feſtgelegt war, auf 400 vermebrt, und und Arbeitshåuſern, und z11 polizeilidjen Zweden in gros wird, ſondern nod) augers zwar in folgender Zuſammenſetzung : 25 Oberſten , 25. Beren Stadion ic. verwendet Ehrenpoſten , zu Bewachung Fleinerer, Oberſtlieutenante, 72 Bataillonschefs, 140 Gapitaine ir

dein zit uundtbigen

ſchon durch die ſtädtiſche Polizei geſicherter Kaſſen, und

Klaſe und 138 Capitaine 2r Klaſſe.

der durd) dergleichen Sdildwadenverdwendung noch

Nach der nunmehr beendigten militariſden Orgas

niſation der Douanenbrigaden beträgt dieGeſammtzahl anderer nothwendig werdenden Polt vor dem Gewehr. Iſt gerade , Urfade balber, größere Anzahl der Manns

eine

der Mannſchaft 21-23,000 Mann . Deſtre i do.

ſchaften in der Präſenz, dann fann eine ſoldie Verwens

Durch Allerhöchſte Entſchließung iſt der Feldmars chal, Lieutenant». Vlaſics , Diviſionår in Hermann ſtadt, an die Stelle des zum Bicepräſidenten beim Hof. friegsrathe beförderten Freiherrn v. Siegenthal, sum commandirenden General in Slavonien und Syrmien

zu haben; für die Kriegøtüchtigkeit iſt aber überhaupt der Betrieb des Wadedienſtes von ſehr zweifelhaftem Werthe , indem er durch ſeine Monotonie und Gefahrs loſigkeit cher den Mann an Unaufmerfſamfeit und nach läſſigen Betrieb des Dienſtes gewohnt, ale ibn auf Wad )s

dung wohl núßlich ſein, um die Leute unter dem Auge

ſamfeit im Felde vorbereitet; zu Erhaltung der Diſciplin - Nach der in dem 8. Heft der dſtreichiſchen militå , ſind Waffenúbungen gewiß zweckmäßiger. Die Bewas

ernannt worden .

riſchen Zeitſchrift vom 3. 1831 befindlichenFortſegung dung von Militárarreſtaten ferner iſt erſtens fcin tåg. des Ehrenſpiegels der dſtreichiſchen Armee , baben das licher Fall, und anderentheils iſt ein , bei den gut alts Eliſabeth - Thereſianiſche Stiftungsfreuz erhalten oder gelegten Arreſtbehältniſſen wohnender Unteroffizier mit

ſind zu bdberen Klaſſen befördert worden 8 Offiziere ; ganz geringen Ausnahmen binreichendzu ihrer Bewah: zu f. t. Kammerern wurden ernannt 2 Offiziere; in rung. Durch Wegfall des Wachedienſtes in den fleineren Garniſonen würde ſich der Dienſtetat, außer der allge,

12 Offiziere ; dſtreichiſche Orden ers erhoben ausländiſche Adelſtand bielten 1 Offizier, Orden 12Offiziere; die meinen Uebungszeit und der Ausbildungsperiode der neu

goldene Tapferkeitsmedaile wurde an 2 und die filberne an 5 Unteroffiziere und Gemeine aus Anlaß der Ges fedte gegen die italiảniſchen Inſurgenten ertheilt.

eingeſtellten Mannſchaft, faſt auf die Cadres reducirent und ein Theil des Einquartierungs- und Wacheaufwans des an local , Holz und licht in Wegfall fommen. Endlich raubt dieſer Dienſt dem Offizier cinen großen

Theil der ihm ſo farg zugemeſſenen Zeit zu eigener Forts bildung, dem Unteroffizier und der Mannſchaft zu nuklis cher Beſchafftigung, und gewohnt vielmebr dieſe zu einer

Ueber Wehreinrichtung.

thátigkeitsloſen Hinbringung des Tages und zu Zeitver. (S1u . )

treiben, die mirunter auf ibre moraliſche Würdigkeit nicht

Gehen wir zur Koſtſpieligkeit der ſtehenden Heere über, obne nachtheiligen Einfluiß ſind. - Auf dem bezeichnetent ſo ſtellt ſich allerdings überall dar, daß ein bedeutender Wege würde wohl bei den meiſten der ſtehenden Heere -

Theil der Staatseinnahme auf Haltung des Heeres vers eine nambafte Koſtenerſparniß eintreten , und zugleich wendet wird , wovon nur die Staaten eine Ausnahme maden und machen fónnen, deren geographiſche lage ſie iſolirt, oder bei denen, wie etwa bei Nordamerika , das ſo oft ' zu Vergleichen gemißbraucht wird , nicht leidit abs zuſehen iſt, wo ein Feind ihnen entgegentreten_fónne, der geeign

+

nur die , nicht weiter zu vermindernde Firaftmaſſe der Volfsbetriebſamkeit entzogen bleiben ; indem jede Webr. einrichtung der ſtehenden Cadres bedarf, in denen die friegswiſſenſdaftlichen und friegsfünſtleriſchen Elemente fortgebildet werden ; es iſt ſchon der Vorſdlag gemacht

wäre, ihnen Unruhe éinzufldfen. Es zeigt worden, daß auch die offiziere im Frieden ein bürgers

fich aber auch hier und da die Möglid Feit zu Erſpars fiches Gewerbe treiben und ſich dadurch erhalten , im Fall niſſen bei den ſtehenden Heeren ; theils "wo ein zu des Gebrauches aber, wie Cincinnatus, vom Pflug wegs

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geholt werbeu ſollten . Der nicht in Theoremen Befangene licher ſein , als bei einem ſtehenden Heere, indem ſich von und mit den vollgiltigen Ausſprüchen cines Friedrid). II. dem Bürgerwehrmanne nicht ſo ſorgfältige Behandlung und anderer als unumſtoflide Autoritaten anerkannten derſelben , wie vom Soldaten, crwarten läßt. - Dieß Kriegoſdriftſteller Vertraute , der, welcher die Forderuns Alles gilt vom Friedenszuſtande. Betraditen wir die algemeine Bürgerbewehrung aus gen fennt, weldie man an den Offizier macht und zit

machen berec )tigt iſt, wird die Umusführbarfeit ſoldier dem Geſichepuncte ihrer Anwendung im Kriege , To iſt Porſchläge im Augenblicke erkennen . In einem richtigen es einleuchtend, daß dieſe große Ueberbietung der in den Beurlaubungsſyſteme bei ! ringerer Dienſtzeit alo 2 bij 3. Jabre liegt ubeſtreitbar der möglidſt zu erreichende

letzten Kriegen ( dion ungeheueren Streitmeſſen , die Ros feit jener colorfaler: Armeen an Bewehrung und Unters

, 1110 wo irgend Beurla an Gewerb Gew Badener in ſeiner Screening nufführt, nie der com

muß ; daß ſie bei , aberſt balt, in gro Pro ſeu Dorrithe zur Subſijte 3 cines ſolchen Heeree nicht

Zhårigheit abgeben .

ausgaben herbeiſchaffen , da der producirende Bürger

us inn iib , wie sfeit 263. w . mit 10.000 Maul bung ſtattfindet, faultáti

ßer greſſion eigen cinser Dauer unterſchwing lich ſind, und auch die reids

plette syecresſiand ( im Frieden ) jener producirinden binreichen. Und wer ſoll den Fonds für dieſe Staatss Werfen wir jeit den Blick auf das Koſtenverhältniß (mit Audnahme der Frauen , Kinder , Struppel und eines nach dem Antrage des Abg. W. gebildeten Hecres. Greife ) der Streitmaſſe angehört, welche unterbalten W. beruft ſich auf die preußiſdie Wehreinrichtung; daß zu ſein verlangt ? - Eine Kriegsbereitſchaft alleilt

dieſe aber fein geringeres Verhältniß in den Staatsauss erſchöpft ſchon die Staatskräfte, fåßt iire Quellen ver, gaben ſteut, als ſich bei den übrigen Staaten findet, iſt ſiegen und gibt für lange Zeit die Nation der Berar, befannt. Die preußiſche fandwehrverfaſſu1119 iſt aber, mung preiß . Gewahrt ferner die allgemeine Bürgerbewehrung dem recht betradytet , von ciner in anderen Heeren beſtehenia den längeren Dienſtzeit nur dem Namen nach verſchie .

Stagte großere Sicherheit ? – Der Grund, warum eint

ben , die Landwehr ersten Aufgebors iſt mit dem Beurs

ſtebendes Heer minder geeignet fei, ,,Sicherheit für búr:

laubingsſyſteme anderer Staaten weſentlich einerlei und -gerlide Ordnung gegen anarchie " zu gewähren , als

füglid ), wie jede feſt organiſërte, zu den Uebungen zu ein Bürgerheer, wäre, in ſo fern das ſtehende Heer nid)t ziehende, dem ſtehenden Heere gleich befleirite und bes als iſolirter, der Staatsbürgerſchaft nicht theilhaftiger, waffnete Pandwehr ( wie dieß notbig ſein würde, um

dem Volfe entfremdeter Theil daſteht,

nur in ſeiner

einen Theil des Bundesheeres ausmachen zu fónnen ) 311 geringen Starfe , die entweder aus Nichtbeachtung der dem ſtehenden Heere zu rechnen ; ſie beſteht aus den aus . Symptome drehender Anarchie und daraus bervorgebens gebildeten Soldaten , die bei anderen heeren vorzugss der Mittelloſigfcit im Augenblice des Bedarfs, oder aus

weiſe beurlaubt werden ; die kurze Dienſtzeit im preuß. Kraftparalyſirung durch höhere Anordnungen entſprungen Heere iſt daher , zum größten Theile, nur ſcheinbar. iſt, zu finden . Ju Fiuen der nicht ausreidenden Zahe Die Zeit der Einberufung erſcheint den aus dem ſtehen wird der gute Bürger ſich den , durd) den Augenblick gebo. den Heere bereits Entlaſſenen drückender, als den Beurs tenen Maßregeln anſchließen, ohne zu einer beſonderen Taubten, und iſt für ſie in der Regel fotſpieliger, weil Wehrpartei zu gehören ; wo aber das ſtehende Militår

der Ansgeſchiedene fidh an ein gemächlideres bürgerliches zu rechter Zeit und in gebóriger Maffe verſammelt ges Leben (don durch die Idee gewohnt: „ Du biſt aus dem weſen ,' -– und ſich der Volfsbewegung nid )t felbſt ango Heere geſchieden und Gewerbsmann ''; es iſt foſtſpieliger, ſchloſſen , was als Beweis allgemeiner Volfsſtimmung weil die Mehrzahl derſelben id ihren eigenen Heerd ſich darſtellt, -- da war das ſtebende Heer auch aus

begründet baben , Familienvåter ſind und während der reichend, faſt ohne Blutvergießen die Aufregung zu bes Uebungszeit das Gewerb liegen laſſen und, in doppelter (dwichtigen. Wo aber anardie ihr Haupt erhebt , kanit Wirtſchaft, für ihre Familien und ſich ſorgen muſien . allgemeine Bürgerbewehrung feine beſondere Sicherheit

Je größer alſo die Zahl der nid)t zuim ſtehenden Heere, gewihren , da bei der Allgemeinheit der Wehrhaftigkeit ſondern zur Landesbewaffnung Gehörigen , die , um

nothwendig ein Theil zu den Rotten der Anarchie ſich

brauchbar zu ſein , nid )t minder der Ucbung bedirfen , geſellen muß, ein Fall, der nicht als Hypotheſe aufges um ſo großeren Aufwand wird die Kriegsiibung den ſtellt wird, der in den Volfsaufregungen als unbeſtreits Staatsbürgern verurſachen , und vierdurch ſtellt ſich ſchon bare Wahrheit ſich dargeſtellt hat (wo es ſich noch aus zum Theil das Verhältniß , welche Webrverfaſſung am ferdem zeigte, daß bei der zunehmenden Gefábrlichkeit

meiſten auf Verarmung des Volfes zu wirfen geeignet iſt; es wird dadurch das, als eines weiteren Beweiſes gar nicht bedürftig, vielfach nachgeſprochene Ariom : ,, die ſtehenden Heere ſind ein Krebsſchaden , der die Volfswoblfahrt untergråbt “ , wohl nicht gerechtfertigt. Allerdings wird der ſtreng geregelte Aufwand des ſtehen den Theiles der Volksbewehrung cine mindere Summe

ein großer Theil der bis an die Zähne Bewaffneten fein bürgerlich zu Hauſe blieb, allerdings. um fein Bürs gerblut zu vergießen . ) – Hier erſcheint alſo die alges meine Wehrhaftigkeit als Vorbereitung zu dem ſchrecke lichſten der Kriege, zum Bürgerfriege. - Es ſoll hiers durch jene Vereinigung anerkannt patriotiſcher Bürger zu einem Wehrverbande innerhalb des Weidybildes, feia

als bisher and den Staatsfaffen beziehen , iſt aber der neswegs verdachtigt werden, dieſe bringt im Gegentheil Aufwand des beigezogenen Bürgerbeeres nicht eben ſo eben dieſe Männer einander nåber, und bildet patriotis gut Staatsaufwanid, iſt er nicht dem Gewerbe fremd und ſchen Gemeingeiſt ; ſie bedarf aber der Fornien einer all. entzogen , und ijt er geredyt, 8.b. auf alle Staatsbürger

gemeinen Wehrhaftigfeit nicht und iſt ein rein bürgerlis

vertheilt ? - Puch der Armaturaufwand dürfte betrachte ches Inſtitut, ohne daß ihm das Epytheton : friegertſch ,

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beigelegt werden fann. - Was begründetendlid, größere gemeinten , aber größtentheils ercentriſden Giftr von

Siderbeit in der allgemeinen Wehrhaftigkeit im Kriege ? Volfsrednern, fdeint geeignet,den bisherigen Krieg ſtes ſie findet ſich in dem einzigen Falle, daß ein ſdhwaches bender Hcere in Krieg der Nationen zu verwandeln , Heer das Land angreift, und unerwartet die ganze Bes daher die Wehrhaftmachung der Nationen ein Bedürfnis völkerung inter Waffen trifft; weiß man aber, daß ſo werden , und zugleidz aus ihr die Belebung eines frafs eine allgemeine Wehreinrichtung beſteht, und das Volttigen Nationalſinnes entſpriefen fónute. Die Bildung

für den Kirien ſich ausſpridst, ſo wird der Angreifende der Nation fann durd, die Wehrşinrichtung und Benus ſeine Maßregeln darnad; einrichten. Volt gegen Volf, oder Stebendes Heer gegen ſtehendes' Heer, gibi gleiches Verhåltniß, nur in groberen Zahlen ; die großere Nation wird der kleineren überlegen bleiben, (der Volfsfrieg trågt den Sharafter der Robbeit und iſt durch die Unbeyúlfs

zung des befoldeten Heeres, als Bildungsanſtalt, ſelbit bei mifiger , jedod, nicht zu furzer Dienſtzeit erlangt werden ; allein die Koſtſpieligkeit, 8. h. der dem Stants, bürger verurſachte Aufwand dieſer Anſtalt iſt wåbrend des Friedens gewiß nicht geringer, als der des ſtebenden

lichkeit der großen Maſſen öfter entſcheidenden Zufallen Heeres, wirft durd ſeine ungleiche Vertheilung tiefer unterworfen , als der geſiditete Kampf friegsgebildeter auf die Wohlfahrt des Einzelnen und zeigt ſich in Kries Heere unter friegskundigen Fübrern ), wenn auch ſolche gen von einiger Dauer unerſchwingbar und alle fråfte Ausnahmen , wie die aus der Geſchichte aufgeſtellten und

der Nation bis zur Vernichtung aufzehrend. - Die all,

größtentheils aus der Beſchaffenheit des Kampfplaßes bervorgehenden, fid in den neueren Kriegen wiederholen . Aber eben jene beldenmithigen Aufopferungen, die ihrer Natur nach nur bei natürlich oder fünſtlich feſten Plås

gemeine Birgerwehreinrichtung gewahrt nicht mehr Sis cherheit für bürgerliche Ordnung gegen Anarcie, als das ſtehende Heer, und gibt nur dann eine Anwartſchaft auf Siderheit gegen äußeren Feind, wenn ſie dieſem

Ben ſtatthaben fénnen , bleiben, ohne dem Kriege den an Stårfe und Kriegstüchtigkeit gleich *) und, als ent: Ausſchlag zu geben, und verſd)winden nußlos in den ſcheidende Bedingung, jener, dem Nationalwohl ades ungebeueren a ligemeinen Kampfe. Anſtatt der wenigen opfernde Geiſt der Spartaner und Pforzheimer, über Bevölkerungsprozente, die das ſtehende heer auemachen, ſie ausgegoſſen iſt. –- Bei den Wechſelfåülen des Kries wird das ganze Rapital auf's Spiel geſeßt. Ein folder ges gefährdet aber ein Nationalfampf die Staatscriſtenz, Krieg entſdeidet nun , bei unermeflichen Opfern , ents indem eine aufs Neußerſte geſchlagene Armee nod res

weder gar nichts, oder, und dieß in den meiſten Fällen , er iſt ein Vernichtungsfricg; auf einer Seite geht eine Nation verloren. Betrachten wir nun dieſen Krieg in ſeinem laufe, ſo liegt in der allgemeinen Bewehrung eine vielfache Potenzirung ailer der , von dem Kriege unzertrennlichen laſten und Bedrångniſſe, ein Verſiegen aller Quellen des Staatslebend, einestheils herbeigefübrt durch die ungemeſſene Zahl der Streitenden, anderens theils durch den , aus Mangel an Unterhalt und Diſs

complettirt, oder eine neue aufgeſtellt, eine in diefem Grade beſiegte Nation aber nicht ſo leicht wieder ins Leben gerufen werden fann. Auch bei nicht ungünſtigem Kriegsausgange entfremdet die allgemeine Webranſtalt mindeſtens einen großen Theil der Kämpfer dem ſtillen thårigen Bürgerſinne, und dieſe, fordern für Wunden und Aufopferungen vom Staate Unterhalt; ſie zerreißt tauſende von Familienbanden mehr, und der Unterſchied des Volksfrieges von dem ſtehenden Hecre Rellt ſich dar:

ciplin entſpringenden Vandalismus;, Bürgerfrieg und in der größeren Veródung des Randes, der in Trúin, Vólferfrieg ſind die grauſeſten Verhångniſſe, die eine mern zerfallenen Induſtrie, in ſeinem mörderiſcheren Wes Alſo nur der Fall äußerſter ſen , weil die größere Heeresſtårfe und mindere Kriegs.

Nation treffen fónnen .

Notb , nur der Todesfampf gegen Unterdrückung ſollte gewandtheit ein naditheiligeres Verhältniß in der Zahl zur Kampftheilnahine jedes Kampffähigen führen . Wollte der Todten und Bleſſirten geben muß , und daher in der fremder Wide und Willführ ſich in unſere deutſchen Angelegenbeiten mifchen , o ! dann komme über uns Alle, die Deutſchen Namens und deutſcher Zunge ſind, jener Geiſt der Einigkeit und Wehrbrüderlichkeit, der dem

unendlichen Mehrzahl trauernder Wittwen , vater : , ſdubs und nahrungsloſer Waiſen . Sollte ſich wohl ein allgemeines Scrutinium für den Antrag des Abg . W. ausſprechen ?? - Sdlieblid muß Einſender dieſes es ausſprechen

Woble des Ganzen auch ſein Theuerſtes zu opfern bes

dem allgemeinen Urtheil überlaſſen , ob er denjenigen

reit iſt ; iſt dieſer Geiſt aber vorhanden , dann bedarf Militars beizuzahlen ſei, ,,die in ſtandesmåfiger Befans es einer lang bereiteten fünſtlichen Webreinrichtung im genbeit dem pedantiſchen militariſdyen Sdulfram an. bangen ; " — er trägt auch gelaſſen v . Rottecs, ihm Volfe nicht.

Im Herzen des Menſchenfreundes iſt eber der Wunſch durch das Studium von deſſen vortrefflicher allgemeinen einer augemeinen Verminderung der Streitgerüſteten , Geſchichte 2c . bekanntes ſtereotypes anathem der ſteben :

als einer allgemeinen Volksbewehrung begründet; muß ' den Heere, da die Mängel derſelben ihm nicht eo ipso das Schwert als Gottesurtheil über öas loos der Völs aus dem Juſtitute zu entſpringen , alſo unzertrennbar fer entſcheiden , ſo iſt wobl der edelſte, der menſchlichſte,

davon zu fein ſcheinen, ſondern accidentell und aus der

allerdings zu ſehr ans Ideale ſtreifende Kampf : der, Richtung der Zeit fich entwickelnd, - welche Richtung, der Horatier und Guriatier.

wenn ſie ſich auch anderer Mittel bedient, doch nur zu

A18 Ergebniß des Geſagten , dürfte ſich Nachſtehendes demſelben Ziele geführt båtte. zuſammenfaſſen :

Die Aufregung der Völker in unſerer Zeit, das An. ſchüren dieſer beimlichen Glut durch den, wohl oft gut

*) Würde z. B. wenn Frankreich ſich die Eroberung Padens vorgenommen, Badens allgemeine Bürgerheereinrichtung der geſammten franzöſiſchen Armee widerſtehen ?

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung: 1. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Origin gedrudt.

Samſtag , Nr. 101 .

17. Dec. 1831 .

BETTINO

Allgemeine

Militar - Zeitun.g.

Frankreich

Bataillonschef aufwårts , ohne alle Einſchränkung dem

Als das neue Recrutirungsgereß der vorigen Depus König zuſtehen ſolle; dem Gefeße vom Jahre 1790 zus tirtenkammer vorgelegt wurde, war das Geſetz über folge, habebei dem Avancement das Dienſtalter allein das Avancement damit verbunden und machte die zum Grundſaße dienen ſollen , – eine Beſtimmung, die Art . 52 - 70 des Entwurfes aus. ( S. Nr. 3 d. A.M.3.) indeſſen niemals zur Ausführung babe fommen fönnen ; -

-

Die jebige Deputirtenkammer erhielt dagegen das Avan .

das Geſetz vom Jahre 1818 babe dem Princip der Ans

cementsgeſep getrennt von dem Recrutirungsgeſeße, und ciennetåt nur bis zum Oberſtlieutenantsrange gehuldigt; auch dieſe Einſchrånkung rei bald als unzureis mit theilweiſe abgeänderten Beſtimmungen . ( Die Aens allein chend erfannt worden, indem die Oberſtlieutenante und ſich aus dem Folgenden ergeben . )

derungen werden In der Situng vom 8. November erſtattete der Des Oberſten oft die wichtigſten Befehle zu ertheilen oder zu putirte Mariin den Commiſſionsbericht über den Ge, vollziehen båtten und mithin eine militariſche Ausbila fetesentwurf. Er bemerkte, daß bei den Beförderungen dung erhalten müßten , die das Dienſtalter allein nicht

im Militár eine ſo ſtrenge Regel wie im S. 1818 , wo

immer verleibe. Aus dieſen Gründen wolle die Regies

ungeregelter Ehrgeiz und empórende Rånfe ſtets die Res rung jeßt das Avancement nach der Anciennetåt nur gierung umgeben und dieſe nur allzu geneigtgefunden vom Bataillonschef abwärts gelten laſſen . - Im Uebs hatten , ihnen Gebór zu geben , nicht mehr nothwendig rigen wåren alle in dem Geſebentwurfe aufgeſtellte Res ſei; ganz natürlich habe man unter den damaligen Umgeln blog für den Frieden berechnet; in Kriegszeiten

ſtånden bei Erlaſſung eines Geſetzes über das Avances konnten ſie nicht mit derſelben Strenge in Ausführung ment mit großer Strenge verfabren müſſen ; die jebige Regierung flóße inzwiſchen mehr Vertrauen ein , und man müſſe ſonadi fonach von dem gedachten Geſebe nur dass jenige beibehalten, was in dem Intereſſe des Dienſtes

Garniſonsdienſtes ; webbalb auch die zum Avancement erforderliche Zeit im Kriege auf die Hälfte berabgeſept

ſelbſt wünſchenswertb ſei ;

das nationale Kønigthum

werden ſolle.. - Der Berichterſtatter bemerfte noch,) daß

wife, daß es Pflimten zu erfüllen babe, und daß alle

die Commiffion der Abſicht, alle Promotionen durch die

gebracht werden ; indem bier oftmals einige Monate Lebrreicher für den Offizier wåren, als ganze Jabre des -

redlich geleiſtete Dienite belohnt werden müpten ; dages

amtliche Militárzeitung befannt zu machen , ihren Beis

gen werde es ſtets alle unbegründete Anſprüche zurück: weiſen und nie vergeſſen , daß die Gerechtigfeit allein

fall jolle und zugleich darauf antrage, daß hinführo die Beförderungen nach freier Wahl nur auf den Vorſchlag

ihm die Zuneigung des Volfes und die Ergebenbeit der

der mit den Inſpectionen beauftragten Corpschefs und

Armee erhalten könne. Der Berichterſtatter ging hierauf Generale erfolgen dürften . - Er ſchloz mit einigen -

ausführlicher in die Beſtimmungen des Geleges ein . Er erklärte , daß die Commiſſion mustridlich den Oberſts

lieutenantsrang beibehalten habe , damit jeder Batails

Betrachtungen über das ſchlechte Avancement bei dem Ingenieurcorps und beim Trainweſen und ſtiminte für die Annahme des Gefeßentwurfes mit einigen von der

lonschef dieſen Grad paſire, bevor er zum Commando . Commiſſion in Vorſchlag gebrachten Amendements. Von den fieutenants- und

Die Berathung begann in der Sibung vom 10. No.

Hauptmannsſtellen ; bemerfte er ferner , müßten zwei

eines Regiments gelange.

Drittheile der Anciennetåt zu Theil werden , von den

vember. Der General leydet ſtimmte gegen den Entwurf, von dem er bebauptete, daß er gefährliche

Graden als Bataillons , oder Escadronschefs aber nur

Neuerungen enthalte und der Intrigne, wie dem Ehrs

bie Hälfte; der Grund hierzu ſei einleuchtend; jeie höher geize, Thůr und Thor offne. – Hr. Parabit behaups Beſtimmungen nämlich die Stelle , um ſo mehr Bedingungen waren tete, daß in neuerer Zeit die geſeblichen auch zur Befleidung derſelben erforderlich ; wollte man über das Avancement nicht immer gebörig zur Ausfühs alſo bei der Ertheilung von dergleichen Braden allein rung gefommen waren ; anſtatt das Dienſtalter zu bes

nach dem Grundlage der Anciennetåt verfahren , To: rúdflichtigeu , babe man die Offizierſtellen nach Gunſt

würdeman leicht das Beſte des Staatescompromittis vergeben, auch Grade anerkannt, die nicht in den Reis im Auslandeer: ren ;aus demſelbenGrunde beſtimme alich der Gefeße hen der franzöſiſchen Armee , ſondern er erfahren , daß

entwurf, daßdie Beſeßung aller Militärſtellen, vom worben wordenwåren; eben ſohabe

803

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bei der Nordarmee 2 Regimenter entſchieden vor den übrigen begünſtigt würden, 1098 bereits zu unangeneh, men Colliſionen Anlaß gegeben habe , und man dürfe ſich unter' allen dieſen Umſtånden nicht wundern , daß

folgte, nach einer Debatte, die fein erhebliches Intereffe bot, die Annahme der Art. 1-3 und 5-9 des Geſeges, deren weſentlicher Inhalt folgender iſt : ,,årt. 1. Es darf Niemand Corporal oder Brigadier werden, der nicht

ſidy eine gewiſſe Entmuthigung in die Armee eingeſchlis mindeſtens 6 Monate als Gemeiner gedient hat. Art. 2. chen babe. - Hr. Beauſéjour verlangte, daß jeder Es darf Niemand Unteroffizier werden, der nicht mindes

Offizier vor ſeiner Beförderung einem Eramen unters ſtens 6 Monate als Corporaloder Brigadier gedient hat. worfen werde, daß ſonach bei der Beſetzung der erles Art. 3. Es darf Niemand Offizier werden , der uidt digten Offizierſtellen eine gewiſſe Mitbewerbung ſtatt: mindeſtens 2 Jahre als Unteroffizier gedient oder eben finde. - Der Marſdall soult trat zur Widerlegung

ſo lange in einer Militar . oder in der polytechniſchen

des Hrn . larabit auf . Er wollte nicht in Abrede ſtellen, dußerte er , daß man feit der lebten Revolution von dem Geſebe vom Jahre 1818 wegen der Beförderungen in der Armee zuweilen abgewiden rei ; ſobald man ſid aber überzeugt, daß irgend eine Ungerechtigkeit begans gen worden , habe man ſich audy beeilt, ſie wieder gut zu machen. Eben ſo wahr ſei es , daß Grade, die in

Sdule zugebracht und bei dem Austreten das erforders lide Eramen gemacht hat. Art. 4 wurde noch einmal an die Commiſſion verwieſen . Art. 5.- Es darf Nies mand lieutenant werden, der nicht mindeſtens 2 Jabre Secondlieutenant geweſen iſt. Art. 6. Es darf Nies mand Capitain werden , der nidt mindeſtens 2 Jahre lieutenant geweſen iſt. Art . 7. Es darf Niemand Bas

fremden Armeen erworben worden, dem Geſeke zuwider taillones oder Escadronschef werden , der nicht mindes anerkannt worden waren ; ſie betráfen die beiden Söhne ſtens 4 Jahre Capitain geweſen iſt. Art. 8. Es darf

des Marſchalls Ney ; indeſſen glaube er nicht, dieſerhalb

Niemand Oberſtlieutenant werden, der nicht mindeſtens

auf eine Indemnitätsbill "für ſich antragen zu dürfen ; er bedauere vielmehr , daß er für jene beiden Offiziere nicht ein Mehreres babe thun fónnen. Was die beiden Regimenter bei der Nordarmee betreffe, von denen Hr. karabit behauptet habe, daß man gleichſam zwei privis legirte Corps daraus machen wolle , ſo fänne er nur glauben , daß hierunter die Regimenter Orleans und

3 Jabre Bataillonss oder Escadronschef gewefen iſt. Art . 9. Es darf Niemand Oberſt werden, der nicht mindeſten18 2 Jahre Oberſtlieutenant geweſen iſt.“ Auf die Frage des Hrn . v . Podenas, warum der Majorsgrad gånzlich übergangen werde, bemerkte der Kriegsminiſter, daß derMajor mit dem Bataillons, ( Sdluß folgt.) oder Escadronschef rangire.

Nemours gemeint waren ; es ſei ihm indeffen durchaus unbekannt, daß dieſe Regimenter auf irgend eine Weiſe

Bayern .

begünſtigt würden , und es bleibe ihm biernad nur übrig,

Für die Activarmee , für welche die Rammer der

Hrn . larabit zu erſuchen , daß er ſich hierüber deutlicher erkläre. Eine Bewerbung unter den Offizieren um die erledigten hoberen Stellen halte er für völlig unange meffen ; es würde hieraus nicht uur fein Vortheil, fons

Abgeordneten 5,500,000 fl. jährlich bewilligt batte, bat die Kammer der Reiddráthe 6,000,000 fl. bewilligt. Sodann ſind für den Feitungsbau in Ingolſtadt, wofür die Rammer der Abgeordneten 7 Millionen ,

dern vielmehr mancher Nachtheil für die armee entſtes

,, welche bei der Schuldentilgungsfaſe. in Folge der

ben . – Hr. farabit beſtieg hierauf noch einmal die

derſelben zur Dispoſition geſteüten" Defenſionsgelder

Rednerbůbne und erklärte wiederholt, daß , wie ſich aus ( franzöſiſche Contribution ) ſucceſſive zu erheben ſind " , Briefen von der Nordarmee ergebe, gerviſſe Regimenter

bewilligt batte, von der Kammer der Reichsråthe 1 Mil.

auf dem Marſche oder in den Gantonnirungsquartieren lionen , ,,welche bei der Schuldentilgungsfaſe unter vor anderen begünſtigt worden wären . – Der General Mitwirkung der ſtåndiſchen Commiſſáre in fechs gleich . 2. Sebaſtiani interbrad hier den Redner mit der

måfigen Jahresraten zu erheben , und aus Staatsmitteln

Bemerkung , daß dieſe Briefe falſche Facta enthielten bis zur Rückzahlung zu verzinſen ſind", bewilligt worden . und daber feine weitere Berückſidytigung verdienten . -

- Am 17. Nov. ſtarb auf ſeiner Durdretſe in einem

Hr. larabit fand ſich durch dieſe Unterbrechung beleis Gaſthofe zu Memmingen der f. Generalmajor Graf digt. – Hr. Sebaſtiani erkiårte aber, daß es nicht Sieginund v .Buttler, und am 19. in München der ſeine Abſicht geweſen ſei, der Ehre des Redners zu nahe penſionirte f. Generallieutenant 4. Bernciau , Ritter zu treten . – Jener verließ bald darauf die Rednerbühne, Deb Mar - Joſephos und des Civilverdienſtordens und

auf der Hr. Laffitte ihm folgte, um einige Worte zu der Ehrenlegion , 73 Jahre alt. Gunſten der Sobre des Marſdals Ney zu ſagen. Der Au r berre n . jüngſte habe während der testen Revolution tapfer ges fochten, und der altefte (Laffittes Schwiegerſohn ) würde In der Sitzung des Landtages vom 14. November dieſem Beiſpiele gefolgt ſein , wenn er nicht gerade von erſtattete der Graf v . Degenfeld Namens des Budget. Paris abweſend geweſen wäre. ,,Uebrigens" ,ſo ſoloß ausſchufies Bericht über eine von dem Kriegsminiſterium Hr. Caffitte, ,,find beide ſehr gern bereit, die ihnen vers vorgeſchlagene Gehaltserhöhung der Offiziere vom Gas liebenen Offizierſtellen niederzulegen, in ſo fern das Ges

pitain abwärts, und trug darauf an, daß der monats

Ten ſie ihnen ſtreitig macht; denn es entſpricht weder liche Gehalt, angerechnet vom 1. Sept. d . f ., für den ihren , nod meinen Grundſågen, irgend eine Begünſtis Capitain zweiter Klaſſe auf 50 Rthlr., für den Prer

gung zu verlangen.

Nach einigen Bemerkungen des mierlieutenanterſter Klaſſe auf 30 Rthlr., für den Pres

Hrn. charpentier in Bezug auf das Trainweſen, mierlieutenant zweiter Klaſſe auf 30 Rthlr., für den wurde die allgemeine Berathung geſchloſſen, und es ers Secondlieutenant erſter Klaſſe auf 20 Rthlr. und für

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ben. Secondlieutenant zweiter Klaſſe auf 17. Rthlr. feſts niſden Rebellen mit der Ihnen eigenen unermüdlichen zuſeben ſei. Dieſer Antrag wurde genehmigt.

Thätigfeit und feurigen Anſtrengung zu Unſerer udtligen

Das den Stånden vorgelegte Conſcriptions . Zufriedenheit und zum unmittelbaren Nußen Unſeres gere 3. iſt großtentheils das nämliche, welches bereits Dienſtes erfüllt , indem Sie bei den Angelegenheiten

zur Zeit des Königreids Weſtphalen beſtand. Die Dienſts ſtattet. Bei denen , die ſich ſelbſt equipiren und unters balten , iſt die Dienſtzeit ſogar nur auf ein Jahr bes ſdyråuft. Ausnahmen von der Dienlipflichtigkeit ſind nur bei Individuen zuläſſig, die durch ganz beſondere Zeugniſſe wegen ihrer vielverſprechenden Talente. Bes rückſichtigung verdienen und ſich in Wiſſenſchaften und

Tyrer Verwaltung im Geiſte der vorzüglid)ſten Ordnung nachahmungowůrdiges Beiſpiel unerfd,åtterlichen Muthes und Heldenſiunes gaben . Dieſer Ihr rühmlider Dienſt, den die Feldmarſchaue : Graf Diebitíd) - Sabaikansky ſowohl, als auch der Fürſt von Warſcau, Graf Pass fewitſd) - Eriwansky), mehr als einmal vor Uns bezeugt haben , erwirbt Ihnen ein Recht auf Unſere ausgezeidis

Kúnſten vor anderen auszeichnen . De ſt re i do.

nete Erfenntlid,keit. Zum Merkmale derſelben ernennen Wir Sie zum Ritter vom Orden des heiligen Apoſtels

Wien , 13. Nov. Der f. k. Hoffriegsrathspråſident, General- Feldzeugmeiſter Graf Ignaz Gyulai, Banus

gen. Verbleiben Ihnen mit Unſerer kaiſerlichen Grade ſtets wohlgewogen . Nicolaus.“

zeit iſt auf fünf Jahre feſtgeſtellt. Stellvertretung ijt ges

1

und Einſicht verfuhren und ini Sefechte perſönlich ein 5

Andreas des Erſtberufenen , deſſen Inſignien bierbei fols

Croatiae, iſt am 11. Nov. verdieden . Sein Verluſt wird

allgemein bedauert , da er nebſt den militäriſchen Eigens

ſchaften, wovon er vorzüglich in dem Feldzuge der Jahre

Die badiſche Kriegsverfaſſung ,

1813 u. 1814 glänzende Beweiſe ablegte, ſeither auch der

feitung der militariſchen Verhältniſſe im Allgemeinen , ſo

wie ſie nadj dem Antrage des Abg. Welder

wie in allen Zweigen, mit Umſicht und Ruhm vorſtand. - Am 28. Nov. baben Se. Majeſtát der Kaiſer den General der Cavalerie und commandirenden General

S. 1. Das Großherzogthum Baben, welches tauſend . mal tauſend oder eine Million Einwohner zählt, muß

im lombardiſch - venetianiſdien Königreiche, Joh . Philipp

nad), den Vorſchriften der deutſchen Kriegsverfaſſung

fein würde. $

Grafen Frimont von Polota, Fürſten von Antro. . 20,000 Mann oder zwei Prozent ſeiner Bevölkerung in dotfo, zum Präſidenten des F. t . Hoffriegsrathes gnås einem Feldzuge zum deutſchen Bundesheere Riellen kóna digſt zu ernennen geruht. Rußland. 25

S

nen , und zwar : 13,333 Mann oder " / Prozent ſeiner Bevdiferung als grogtes oder außerordentliches Contingent; 6666 Mann oder ?), Prozent ſeiner Beools

Unterm 11. Sept. erließen Se. Majeſtåt der Kaiſer ferung als Erſaßmannſchaft eben dieſes Contingents . Unter den 13,333 Mann des größten Gontingents folgende allerhöchſte Reſcripte: 1. An den Commandeur des 1. Infanteriecorps, Generaladjutanten, General find deſſen Cadres fchon mitbegriffen ſ; ie betragen den von der Cavalerie, Grafen Pablen. ,, Ihren rühmlis chen Dienſteifer im gegenwårtigen Feldzuge bezeichnen eben ſomobl Tbaten ausnehmender Tapferkeit und mus

zehnten Theil des Ganzen oder 1333 Mann und müſſen bereits im Frieden vorhanden ſein . Das gewöhnliche Contingent iſt = '/, des groß.

ſterbafter unerſchrockenheit, durch welche Ihr Name ſehon

ten Contingents = 10,000 Mann = 1 Prozent der

långſt in den Reiben unſerer Armee geglänzt bat, als Bevdíferung. aud) eine weiſe Anordnung und gewiſſenhafte Punct: Die Erfagmannſchaft eben dieſes Gontingents ift lichkeit bei der Erfüllung der von Ihnen vorzunehmenden Manóvers und Operationen . Muthig die Ihnen ans pertrauten Truppen von Sieg zu Sieg führend , vers richteten Sie mit ihnen Wunder der Tapferkeit, während

denkwürdigen Beſtůrmung der Warſchauer Befeſtis ber gungen am 25. u . 26. Auguſt ( 6. u . 7. Septbr.), und bemachtigten ſich eines bedeutenden Theils der leşteren ,

= 5000 Mann = '/: Prozent der Bevölkerung.

S. 2. Von den 13,333 Mann des größten Contingents ſind gerechnet: Für die Infanterie: 10,336 Mann als Contingent,

> Erfaßmannſchaft,

5,168

indem Sie im ununterbrochenen hitzigen Treffen die alerverzweifeltſte Gegenwehr überwältigten. Für dieſe

zuſammen 15,504 Mann .

Ihre Verdienſte, über welche der Oberbefehlshaber Uns

1904 Mann als Contingent, 952 Erſagmannſchaft, zuſammen 2856 Mann.

ſerer Armee Uns Zeugniß abgelegt hat, und um Ihnen

ein Merkmal Unſerer gerechten Erfenntlichkeit zu verleis hen , ernennen wir Sie zum Ritter vom Orden des heie ligen Apoſtels Andreas des Erſberufenen , deſſen Inſig, nien hierbei folgen. Verbleiben Ihnen mit unſerer fai , ſerlichen Gnade ſtets wohlgemogen . Nicolaus. " 11. An den Generaladjutanten , General von der In. fanterie , Grafen Toll. ,, Die umfaſſenden und můbs

ſamen Verpflichtungen , weldie Ihnen als Chef des Ges neralſtabs der activen Armee oblagen , haben Sie im Berlaufe des gegenwärtigen Feldzuges gegen die pols

Für die Reiterei :

Für die Artillerie : 960 Mann als Contingent, 480

j Erſaßmannſchaft,

zuſammen 1440 Mann .

Für die Pionnierabtheilung : 133 Mann als Contingent, 66 > Erſaßmannſchaft, zuſammen 199 Mann .

807

808

Contingent und Erſoymannſchaft dieſer verſchiedenen fo ſtellt ſich der Geſammtfoſtenbetrag des activen Milis Zruppenarten zuſaminen aodirt , geben wieder die zu ſtellenden 20,000 Mann . S. $.

tårs auf 1,764,900 Gulden . An dieſer Summe, die etwas größer iſt, als die biss

3. Da 5. 4000 = 20,000, ſo iſt zur Aufſtellung ber geforderte, läßt ſich aber wohl noch manches erſpas

von 20,000 Mann , bei einer – die bürgerlichen Verhålts

ren . So braucht man z . B. per Compagrie und per

niffe nicht ſtörenden - Dienſtzeit von 5 Jahren , eine Escadron nicht 2 lieutenante in Frieden, jondern es iſt -

jabrliche Ausbebung von 4000 Recruten erforderlid .

an einem genug ; durch Einführung von ſelbſtändigen

Dieſe Anzahl von Recruten wird ich unter der Bataillonen werden bei der Infanterie die Oberſten und Mannſchaft vom vollendeten 21. Lebensjahre, *) wenn Regimentscommandanten entbehrlich ; bei der Infanterie keine Befreiung mehr ſtattfindet, ohne allen Zweifel auch find 6 Bataillone, bei der Cavalerie 12 Escadronen ein anſtändiges Gommando für einen Brigadegeneral, und

auffinden laſſen.

Truppencorps von, 13,300 Mann iſt für einen Von dieſen jährlich auszuhebenden Recruten gehören ein Diviſionsgeneral nicht zu groß . aber 3100 Mann der Infanterie, 571 288 39

>

Endlich iſt ein ſogenanntes Schweizerhemd, åbnlid demjenigen , welches die Fubrleute, die Studenten und junge Männer aus allen Stånden tragen, für die Ints fanterie während der Erercirzeit gewiß die zwemás

Reiterei, Artillerie ,

den Pionnieren,

zuſammen 3998 oder mit Einrednung der Bruchtheile Bigſte und wohlfeilſte Bekleidung, und als ſolche auch 4000 Mann .

1

von Napoleon anerfannt worden. Die Erſatmanns

S. 4. Die Einúbung und Ausbildung der Manns fchaft , die nur während der Erercirzeit präſent iſt, chaft geſchieht nach folgendem Syſteme : bedarf , ſo wie die Landwehr bei ihren kurz dauernden Bei der Infanterie wird der Unterſchied zwiſchen . Uebungen , feines anderen Koſtüme.

dem Contingent und der Erſaßmannſchaft feſt gebalten.

Uebrigens dürfen 20,000 Soldaten immerhin etwas

Von den 3100 Recruten der Jufanterie werden jedesmal mehr foſten, als 12 oder 13,000 gekoſtet haben, beſons

2067 dem Contingent, die übrigen 1033 der Erſaßmanns ders wenn ſie, wie es gewiß der Fall iſt, dieſen in feie Tchaft zugetheilt. Für die erſte Einübung (Dreſſur) der nem Puncte nachſtehen. Contingentsſoldaten , wie der Erſaßmanner , iſt eine Friſt

$ . 7. Nach ſeiner Entlaſſung aus dem activen Mis litår dient der Militårpflichtige noch 18 Jahre in der Landwehr , die demnach aus aller wehrhaften Mann. Dienſte beibehalten, die Erſatzmånner dagegen ſofort in ſchaft, vom Anfange des 27. bis zum Schluß des 45 . ihre Heimath entlaffen und im Frieden nicht wieder in Lebensjahres beſteht, und als infanterie in Bataillone Anſpruch genommen . von 1000 Mann formirt iſt, deren Ehefs vom Fürſten Bei der Reiterei und den beibert übrigen Spe . ernannt werden . zialwaffen wird zwiſchen den Gontingentsſoldaten Die Uebungen der Landwehr, an denen auch die bes

von 4 Monaten bewilligt. Nach Ablauf dieſer Friſt wers den die Contingentsſoldaten noch 10 Monate lang im

und den Erſaßmännern kein Unterſchied gemacht ; die urlaubten Contingentsſoldaten und Erſapmånner Theil den genannten Waffen zugetheilten 898 Mann werden 2 volle Jahre präſent gehalten.

nehmen , beſdrånfen lich , da die Mannſdaft in den Gadres des activen Militårs gründlich ausgearbeitet

S. 5. Nach dieſen Beſtimmungen ist der präſente, worden iſt, im Laufe eines Jahres nur auf wenige Tage. Sold und Verpflegung genießende Stand leidt zu berechnen . Es ſind preſent: a) Von der Infanterie : 1) die Cadres oder 1033 Mann 12 2) die Conting . Soldaten 2067 14

3 ) die Erſatmánner

1033

Dieſe Waffenübungen ſind den übrigen Lebensgeſchäften nicht binderlich, ſondern vielmebr förderlich , indem nada ſolchen , jeder mit rechtem Sinne, neuer luſt und fråf

Monate lang tigem Wohl , zu ſeinen anderen Beſchafftigungen geben

4

Dieß iſt, als ob das ganze Jahr präſent wåren 3788 Mann .

b) von den Spezialwaffen : 1) die Cadres oder 299 Mann 12 Monate lang 2 ) die Mannſchaft 1796 = 2.898 Mann deßgleiden . zuſammen 2095 Mann.

wird ; auch ſind die Befleidung, die Bewaffnung und Ausrüſtung des Landwehrmannes ſo wenig fortſpielig , daß die Beibülfe des Staates nur in feltenen Fällen nothwendig ſein wird. Ju kriege fann die landmebr in gróferen oder kleis

neren Maſſen zur Vertheidigung des vaterlåndiſchen Bodens aufgeboten, oder nach Umſtänden aud zur Vers ſtårkung oder Ergänzung des activen heeres verwendet werden. Im Frieden iſt die Landwehr die allgegenwårs

Demnach pråſenter Stand des ganzen Militårs tige Stůße der offentliden Ordnung , eine Demagogens 5883 Mann.

S. 6. Werden nun für jeden Mann im Durchſchnitt

webre, ein Damm gegen das Aufwogen der Anarchie ! ,, Gin Bedenk n gegen die allgemeine Betroffnung hat keinen

Grund. Was hat der Staat vom Staare zu fürchten ? ' Muß es

300 Gulden gerechnet, was gewiß nicht zu wenig iſt, nicht das Unliegen aller ſein, daß die öffentliche Drdnung beſtehe, * ) Die 20jährigen Jünglinge ſind in der Regel für den Krieges und jeder , welcher dieſe zu ſtören wagt, auf's Strenaſte beſtraft dienſt noch nicht reif genug ; ſie können die Mühjale eines Feldzuges noch nicht recht ertragen und geben größtentheils in den Spitälern zu Grunde.

werde ? Bielmehr werden 20e um ro feſtir uno inniger dem

Saate gehören, wenn durch kräftige und verſtändige

Einrichtungen der Friede berricht von außen und die Berechtigkeit im Inneren . “

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. W. beste in Darmſtadt und in delten DHijin gedruct.

P

Mittrody,

Nr . 102.

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21. Dec. 1831 .

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Allgemeine Militar - Zeitung. s

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0

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des Quinquenniums werden die Unteroffiziersdienſte für

11 .

In der 2. Sammer der Stånde fanden am 2. u. 3. Dec. you gerechnet. Bei Berechnung der erſten 5 Dienſtjahre die Berathungen über die Militárdiener Prag, ſowohl, als der ſpäteren zählt einem Offizier und Sas matit ſtatt. Der Abg. Bader hatte hierüber den nitåtsbeamten (nicht aber anderen Kriegsbeamten ) jedes Commiſſionsberidht ausgearbeitet ; es war nur auf einige Jahr, worin er einein Feldzuge tadellos beigewohnt bat, Abảnderungen angetragen worden, da der von der Res für zwei Dienſtjahre. Die Entlaſſung fann erfolgen gierung vorgelegte Geſetzesentwurf -in ſehr liberalem wegen Verbrechen und Vergehen durch richterliches Ers Sinne ausgearbeitet war; die Commiſion erkannte dies fenntniß , und mittelſt Zurubeſeßung mit dem im Ges ſes auch dankbar an , und ſie legte in ihrem Berichte fete beſtimmten Penſionsgebalt. Die Entfernung aus das Befenntniß nieder, daß durch Bieſes Geſet ein wich ,

dem Dienſte wegen eigenen Verſchuldens erfolgt ferner

tiger Schritt zur Vervollkommnung der Verfaſung ges bei Vergeben wider militariſde Diſciplin , welche eine dhehen ſei; ſie widerlegte zugleich die Anſicht derjenigen, leichtſinnige Hintanſerung der Standesebre und Pflichs welche von der Meinung ausgingen , daß eine Pragmas ten beurfunden ; doch nur in den beſonderen Fällen , tif für das Militar das Band der Diſciplin loder made.

wenn der Lebenswandel höchſt ſittenlos und unwürdig

Die Abg. Mert und Welder ſprachen im Allgemeinen iſt, muthwillig ohne eigenes Vermogen Schulden cons

über das Gefes und danften der Regierungdafür, daß trahirt,und nacherfolgloſerAnwendung von Correcs nun ein ſicherer Rechtszuſtand für einen hochachtbaren tionsmitteln fortgefeßte Dienſtnachläſſigkeiten begangen Stand eintreten werde; sie erkannten es ebenfalls für werden, wobei nach der Analogie der Civildienerprag, Correctionen , ein långit gefühltes Bedürfniß zur Feſtſtellung der Ver: matif über die ſtufenweiſen Warnungen undgenaues , alle

faſſung ſelbſt. Es ſprachen ſodann auch die Regierungs . commiſfåre Geheim . Kriegsrath Baumgårtner und Kriegsrath Vogel , indem ſie auseinanderſetten , von welchen Unſichten die Regierung bei dem Entwurf aus. gegangen. Erſterer bemerkte dabei, man babe nicht bes

ſo wie über dieArt der Entlaſſung ein Wilführ ausſchließendes Verfahren vorgeſchrieben wird. Der Penſionsgebalt richtet ſich ganz nach demſelben Verhältniß , wie bei Civilſtaatsdienern , und es iſt überal die möglichſte Rechtsgleichheit zum Grunde gelegt, dabei

fürchtet, daß die Selbſtändigkeit, welde die Pragmatif aber auf die Eigenthůmlichkeit des Dienſtes Rücfidht dem Offizier und Militärbeamten gewähre, die Bande genommen , und daber die Vorſorge getroffen , daß dic der Treue und des Gehorſams lockern würde; legterer Penſion , nad Maßgabe eines vor dem Feinde erlittes aber åußerte, nachdem er die militäriſche Ehre gerühmt, nen Verluſtes , bei vollig verlorenem Gebrauche eines daß ein Vorrecht der Soldat immer vor den übrigen Armes oder Fußes einen Zuſatz von einem Viertheil des Staatsbürgern haben werde, das Vorrecht, für Fürſt Rubegehaltes, bei Verluſt des Geſichtes , oder beider Vaterland Geſundheit und Leben zu opfern. – Die -

Arme oder Füße , oder eines Armes und eines Fußes

und fåmmtlichen (18 ) Artifel des Geſebes wurden hierauf eine Erhöhung um die Hälfte deſſelben erhalte , doch mit wenigen Modificationen von der Rammer angenoms darf der Betrag des auf ſolche Art erhöhten Kubeges

men. Nach denſelben “) ſind nun alle Anſtellungen der haltes im erſten Falle nicht die Summe von 1500 ft., Dffiziere bis zum Secondlieut enant abmårts einſchließ. im zweiten nicht die von 2000 fl. überſteigen. Die im lich beſſelben, und der Kriegebeamten nad Verfluß einer Diſciplinarwege entlaſſenen Offiziere können bei böchſt

fünfjährigen Dienſtzeit unwiderruflich.Dieſe Probejahre bringendem Bedürfniß eine geringe Suſtentation betono fallen hinweg, wenn ein in Dienſten eines anderen Staas men. Für die Wittwen und Waiſen werden , wie bei

tesdes BundesbefindlicherOffiziermit derZuſage der den Sivilſtaatsdienern, die gleichen Beſtimmungen einer UnwiderruflichkeitinDienſt berufen wird, oderdie Ans ſtellung nach unmittelbar vorgångiger fünfjähriger Dienſts leiſtung im Civilſtaatsdienſte geſchieht. Bei Berechnung * ) Biernachiſt der, in Nr. 88 der 2. mM..3. nada dem Nürnbers *) get Sorrefpiſtondente , . 88Theilunrichtig. angegebene Inhalt unrichtig angegebene Inhalt ger Sorrefpondentenn zum zum Theil dieſes Geregebentwurf zu berichtigen .

-

Vorſorge getroffen. - Die Kammer legte hierbei auf den Antrag der Abg. Duttlinger u . Mert den Wunſch im Protocoll nieder, daß es der Regierung gefallen moge, auf dem nächſtenLandtage ein Geſeb in die Kamm nach orps ,wodur wele wird,Armeec er zu nbringe ch beſtim ceme den Norme das nAvan nt beimt dem

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ſtattfinden ſoll. — Auf die durch den Abg . Schaaff an. Merf , Mohr, Winter v. H., Gerbel, Hoffmann und

geregte Frage : Wie es růckſichtlich der Landwehrs Schaaff, welche fåmmtlich im Sinne des Abg. Mert öffiziere gehalten werde, antwortete man von der ſpredsen, und dem Geh. Kriegsrath Baumgartner und Regierungsbank: Es verſtehe ſich von ſelbſt, daß bei Kriegsrath - Vogel, welche in großen Reden zu deduciren ihnen Alles gelte, wie bei den Offizieren der finie, und daß namentlich bei den ins Civile getretenen die Felds

ſuchen , daß über dieſe wichtige Beſtimmung, wodurch die Verfaſſung ergånzt werde , nicht gelegenheitlich dies

züge mit 2 Jabren Dienſtzeit in Anrechnung zu bringen ſes Geſezes berathen undbeſchloſſen werden könne, und feien, was auch die ganze Rammer beſtåtigte. – Bei Dabei, nichts zugebend und nichts verweigernd,, eine freie dem Art. 16 , welcher vom Wittwens und Waiſens

Ausſicht in die Zukunft laſſen , deren Perſpective aber

benefizium handelt, vernahm man , aus der Deußes ein Sdsleier birgt. - Die, ganz im Geiſte des Antrages rung der Regierungscommiſſion, veranlaßt durch einige des Abg . Mert vom Abg. Rettig v. R. vorgeſdilagene Bemerkungen der Abg.Seltzam , Merf, 8. Ibſtein und clausula salvatoria ( wie ſie mehrere Redner genannt) Bader, daß die Militár - Wittwen - Kaſſerechnungen zur wird einſtimmig angenommen , und ebenſo, beim nas Ginſicht der Kammer bereit liegen , wie auch die Rech . mentlichen Aufrufe, das ganze Geſeß. nungen der Einſtandsgelderfaffe, und daß auf Befehl Sr. A. H. des Großherzogs, wie es bei der Civilwitts F r a n t re i ch . wenfaſſe Vorſchrift, fünftig auch ein Auszug der Milis ( Sdluß der Verhandlungen in der Deputirtentammer

tår-Wittwen: Raſſerechnung jährlich im Regierungsblatt befannt gemacht werden ſoll. – Der Art. 17 bandelt .

über das Uvancements geres. )

In der Sißung vom 11. Nov. wurde der Art. 4,

von dem außerordentlichen unterſtüßungsfonds der an die Commiſſion zurückgewieſen worden war, in ner Offiziere und Kriegsbeamten u. T. w. , dann auch im der Armee werden bis zum 25. Lebensjahre zu einem 4. Abſaß für Wittwen, die nach den individuellen Eramen Behufs der Aufnahme in cine Militår, oder yon 3000 fl. für nahrungsloſe åltere Edditer verſtorbes folgender Faſſung angenommen : ,, Ade Militárs von Verhältniſſen ihrer verſtorbenen Gatten eine ibrem Stande angemeſſene weitere Unterſtüßung, bedürfen .

in die polytechniſche Schule zugelaſſen ." Der Art. 10 ging in folgerider Abfaſſung durd :

Nach einer Debatte bierüber wurden folgende Anträge „ Es darf Niemand zu einem höheren Grade 'alsdem angenommen : a ) Des Abg . Mert : ,, Daß der Sat 4 , eines Oberſten befördert werden , der nidyt 3 Jahre in welcher von den Wittwen ſpricht, geſtrichen werden ſoll. dem nächſtvorhergehenden unteren Grade gedient bat."

b) Des Abg. Aſchbach : ,,Daß hier, wie überhaupt, Al. Ein Zuſaß des Barons v. Podenas des Juhalts , daß les das Rechtens ſein ſoll, was bei den Civilſtaatsdies nern geſeßlich verordnet iſt, oder noch verordnet werden wird , was in einem beſonderen, dem Geſeße anzuhåns genden Artikel näher zu bezeichnen iſt." – Am Schluſſe -

ein Generalieutenant nur dann zum Marſchall ſollte erhoben werden dürfen, wenn er 4 Jahre Generallieutes nant geweſen iſt und im Kriege ein Armeecorps com 8 mandirt hat , wurde auf die Bemerkung des Kriegs.

der Verbandlungen erhob fidi der Abg. Mert, und miniſters, daß der Marſchals- Titel eine Würde und ſprach: Vor der Hauptabſtimmung müſſe er noch einis fein niilitiriſcher Grad ſei, - eine Behauptung, die in ges bemerfen , bezüglich auf den Berfaſſungseid; der Verſammlung vielen Widerſpruch fand , - verworfert. dieſen Eid balte er für eine conditio sine qua non der Pragmatif, und er wünſche daber einige Gewißheit deßs

Der 11 te und 12 te Artikel Innten folgendermaßen :

Art. 11. Ein Drittel der Secondlieutenante wird aus

faus zu haben, ſei es, nun durch eine beſtimmte Zufiches der Zahl der Unteroffiziere, das zweite Drittel aus der

rung aus dem Munde der Commiſſare der Regierung, Zahl der Zöglinge der polytechniſchen und der Militárs oder durch einen Solußartikel des Gefeßes , wodurch ſchulen, das dritte Drittel endlich ausſchließlich aus der deſſen Giltigfeit an dieſe Bedingung geknüpft wird. -

Zahl der Zöglinge für das Artillerie- und Ingenieurs

Der Antrag findet lebhafte Unterſtúßung, beſonders auch weſen , ſo wie für die übrigen Waffengattungen , aus durch die Abg . v . Ibſtein und Winter b. H.; die der Zahl der Unteroffiziere und Zöglinge, die der König Commiſjåre ber Regierung aber antworten , daß man nach freier Wahl dazu beſtimmt, genommen. Art. 12. das Reſultat der Motion des Abg. Aſchbar , den Vers Zwei Drittel der lieutenants- und Capitaingſtellen wers faſſungseid betr. , abwarten müſſe , und daß die Rechte

den, bei der Infanterie und Cavalerie, nach der Ancis

gleichheit erheiſche, daß man beim Offizier nichts fordere, ennetåt an die Offiziere deſſelben Corps, bei dem Artil, was zur Zeit noch nicht beim Civilſtaatsdiener feſtgeſett ſeriecorps , dem Ingenieurweſen und dein Generalſtabe

ſei, worauf Abg. Rettig v. R. &ußert : Dieſer Vors aber an die Offiziere der geſammten Waffe vergeben.“ ſchlag babe die Regierungscommiſſáre wahrhaftig nid)t Beide Artifel wurden angenormen. ůberraſchen können, da er nur der Wiederball deſſen Bei dem Art. 13 trug der Gen. famarque einen

fei, was ſeit geraumer Zeit im ganzen lande erklungen. kleinen Sieg über den Kriegsminiſter davon. Nach dem ( Gewiß ! Gewiß !) Zu allſeitiger Beruhigung ſchlage er Inhalte deſſelben ſollte nämlich die Vergebung aller den Ausweg vor , daß man dem Geſeße den unſchuldis Grade vom Bataillons- oder Ercedronschef excl. aufs gen Artifel beifüge: ,, Dieſes Geſeß iſt anwendbar auf alle Offiziere, Militärbeamten u . 1. w . , welche den Vers faſſungseid geſchworen haben . “ ( Beifall und Gelächter.) - Ueber dieſe Materie wurde noch eine weitläufige Des

wärts der freien Wahl des Königs zuſtehen . Der Gert. Lamarque verlangte aber, daß auch der Oberſtlieutes nantsrang noch nach der Anciennetåt vergeben werde, und daß ſonac das dem König einzuråumende Recht

batte geführt, zwiſchen den Abg . Bader, Bec , Fecht, erſt mit dem Oberſtenrange incl. beginne. Der Kriegs.

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.

miniſter widerſeßte ſich dieſem Antrage auf das lebhafs Offizier von ſeiner Regierung den Auftrag erhalte, bei teſte. Es ſei, außerte er, unter ſeinem Miniſterium einer auswärtigen Macht Dienſte zu nehmen, man ihm bereits mehr als einmal der Fall eingetreten , daß ein dieſe Seit auch bei ſeinem Avancement in Anrechnung Bataillonschef auf den Grund ſeiner Anciennetåt zum bringen múſe; das Amendement des Hrn. Delaborde Oberſtlieutenant befördert worden ſei , ſich jedoch als fénne mithin nur nachtheilig wirfen, da z. B. der Oberſt folcher ſo unbrauchbar erwieſen habe, daß er alsbald Faboier , als er vor einigen Jahren in Griechenland babe penſionirt werden müſſen ; da der Oberſtlieutenant Dienſte genommen, vielleicht die Zuſtimmung ſeiner Res oftmals den Oberſten im Commando erleben müſſe, ſo gierung dazu nicht gehabt haben, und mithin durch das gebore ſchon aus dieſem Grunde ein Mann dazu, der gedachte Amendement gerade in die lage verſeßt werden

rich burd ſeine militariſche Ausbildung beſonders em: würde, die man ihm erſparen wolle. – Der Kriegos pfehle und Kenntniſſe beſibe , die das Dienſtalter nicht miniſter åußerte ſich in demſelben Sinne. Der See immer unbedingt verleibe. Der Gen. Peydet war das neral lamarque fragte , wie man denn diejenigen gegen der Meinung , daß man der Wilführ möglichſt Offiziere behandeln wolle, die in neueſter Zeit in Polen

vorbeugen müſſe; man müſſe, fügte er hinzu, ſelbſt gedient båtten ? – Der MarſdalSoult erwiederte, Offizier geweſen ſein , um zu wiſſen, wie leicht es der daß dieſe Offiziere, um ſich ihre Dienſte in Polen in Intrigue werde, ſich empor zu ſchwingen , und wie ein

Anrechnung bringen laſſen zu können , ausdrůdlich in

Lieutenant in der Provinz, der nie ſein Regiment verlaſs Auftrage ihrer Regierung båtten dorthin geſchickt were

fen, oft einem jüngeren Cameraden, der in der Haupts den müſſen. - ,,Wie wenn dieß aber nun mit der Ers Stadt antichambrire, weichen müſſe; er ſeinerſeits fenne laubniß der Regierung geſchehen iſt ? " fragte Hr. las viele Majore, die ſchon 16 Jahre ein Bataillon båtten marque .. - ,, Dieſe iſt nicht hinreichend, antwortete und noch immer nicht Oberſtlieutenante wåren, obgleich der Miniſter, „ es håtte dazu eines förmlichen Aufe fie Regiments commandeure abgeben würden , unter des trages bedurft. Dieſer Unterſchied iſt wohl feſt zu hal. ren Befehlen zu ſteben er ſich ſtets zur Ehre rechnen ten ." - Nach einigen Bemerkungen des Miniſters -

würde. Auch der Gen. Demarçay ſprach ſich in dies der auswårtigen Angelegenheiten wurde das ſem Sinne aus. Als es hierauf zur Abſtimmung fam, wurde das Amendement des Generals lamarque , zur

gedachte Amendement des Grafen Delaborde verworfen . Der Art. 15 wurde in folgender Abfaſſung ange.

großen Zufriedenbeit der Oppoſitionsparthei, angenoms nommen : „ Die zum Avancement erforderliche Dienſtzeit Der Art. 13 lautet darnach alſo: ,, Die Hälfte

fann im Kriege oder in den Golonieen um die Håifte

der Grade. der Bataillons , oder Escadronschefs wird durch die ganze Armee nadi der Anciennetåt verliehen. Alle vóhere Grade , vom Oberſtlieutenantsrang excl. an , werden nach der Wahl des Königs vergeben. “ Zwiſchen den Art. 13 und 14 wollte. Hr. Réal eine Beſtiuwung in Bezug auf das Avancement bei den Mis

ermäßigt werden , jedoch nur für folgende zwei Fåde : und durch einen Tagsbefehl der Armee bekannt gemacht worden iſt ; 2) wenn die erledigten Stellen in den den Feinde gegenüberſtehenden Corps auf feine andere Weiſe beſeßt werden fónnen .“ - Hr. Boifin d'Anglad

men .

1) für eine glänzende Handlung , die gehörig erwieſene .

litårintendanturen eingeſchaltet wiſſen , nahm jedoch ſein verlangte, daß man über das Verdienſtliche der began. Amendement auf die Bemerkung des Krieg 8 min is genen Handlung durch eine aus den Cameraden des zu

ſters, daß er náchſtens ein beſonderes Geſetz über dies Befördernden beſtehende Jury entſcheiden laſſe, und Hr. ſen Gegenſtand vorlegen werde, wieder zurüc.

. Tracy wollte, daß man die Handlung, für die der

Sitzung vom 14. November. Der Art. 14 laus betre,,unde Offizier befördert worden ſei, durch den Mo. tet im Weſentlichen folgendermaßen : ,,Das Datum des

niteur und die Geſebſammlung Befannt mache. - Beide

Patents entſcheidet über die Anciennetát. Die Zeit, die Antråge wurden indeſien nach einigen kurzen Bemerkun , ein Offizier freiwillig außerhalb der Reiben der activen gen des Marſchals Soult und des Grafen Sebas Armee zugebracht

hat, wird ihm von ſeiner Anciennetåt ſiiani verworfen. in Abzug gebracht, es ſei denn, daß er mittlerweile bei Dem Art. 16 zufolge, rod hinführo in keinem Falle

der mobilen Nationalgarde gedient håtte. Daſſelbe ges in der Armee eine Beförderung ſtattfinden , wenn der ſchieht für den Zeitraum , wo er in fremden Heeren ges beförderte Offizier nicht zugleich auch den mit dem in dient haben möchte." Der Graf Delaborde verlangte, verliebenen Grade verknůpften Dienſt verſiebt; es fou daß man in dieſem leßteren Falle die im Auslande vers ſonadh durchaus feinen militäriſchen Rang aló bíufen brachte Dienſtzeit nur dann in Abzug bringe, wenn der Titel geben.

betreffende Offizier obne die 3 uſtimmung ſeiner .

Der Art. 17, ber von der Commiſſion eingeſchaltet

Regierung in fremden Dienſt getreten ſei. In der worden war, verfügte, daß die dem König nad freier neueren Geſchichte, bemerkte er, gebe es nur wenig große

Wahl zuſtehenden Beförderungen in der Armee war auf

Ereignifſe, in denen ſich nicht irgend einer ſeiner lands . den Vorſdlag der Corpschefs und der mit den Inſpecs leute, namentlich bei dem Artilleries und Ingenieurwes tionen beauftragten Generale ſoaten erfolgen dürfen . ſen, rühmlich bervorgethan hátte; es würde öaber eben Die Miniſter Bes Krieges und des öffentlichen ſo ungerecht als unpolitiſch rein , es den franzöſiſchen Unterrichtes widerſebten ſich dieſem Antrage auf das

Militårs hinführo unmöglich zu machen , ſich in den lebhafteſte . Derſelbe wurde gleichwohl nach einer weits Reihen fremder Truppen auszuzeichnen. Der Bericht- låuftigen Debatte mit einer von dem Gen. Demarçay erſtatter hielt das Amendement vorigen des

Redners für vorgeſchlagenen Aenderung in der Abfaſſung angenoms

überflüſſig, da es ſich von ſelbſt verſtehe, daß ,wenn ein men, ein Amendement des Generals Strols, ſo wie.

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ein zweites des Generals lamarque, bagegent vers

entſpreche, indem es hinter der neueren Fortſchritten

worfen. Das leßtere beſtand im Weſentlichen darin , der Strafrechtswiſſenſchaft weit zurückgeblieben ſei. Als daß die Sandidatenliſten dem König jábrlich von einer Puncte, welche bei einer Reviſion vorzüglich ins Auge Jury , beſtehend aus dem Generalinſpector, dem coms zu faſſen ſeien, wurden bezeichnet: 1 ) Weniger Strenge mandirenden General der Provinz und deſſen Stabss offiziere , vorgelegt werden Tollten .

in den Strafbeſtimmungen und genauere Bezeichnang der verſchiedenen Bergeben. Namentlich wurde die allzu

Der Art. 18 ging , nach der Beſeitigung, zweier båufige Anwendung der Todesſtrafe und der Kettenſtrafe Amendements der Herren Comte und Parabit, in gerügt. 2) Beſſer ſchůbende Formen für den Angeſchuls folgender Abfaſſung durch : „ Alle Offizierbeförderungen

digten , wie z. B. Einvernahme der Zeugen in ſeiner

werden ſofort durch das amtliche Militarjournal unter

Gegenwart , gehörige Vorſichtsmaßnahmen in Fällen,

Nambaftmachung des Offiziers , der die erledigte Stelle

Wo Perſonen verſchiedener Sprache vor dem Richter

beſaß, und unter Angabe des Grundes der Erledigung

auftreten. Sicherung der Unabhängigkeit der Richter

zur Kenntniß des Publicums gebracht. Die Beförderuns (zu welchem Ende der unterſte im Grade zuerſt um ſeine gen nach freier Wahl müſſen in den Ernennungsvers Meinung angefragt werden ſollte), Abſchaffung der blo, ordnungen gehörig motivirt fein .

Ben Entlaſſung von der Inſtanz ic. 3) Genauere Uns

Ein Zuſaßartikel des Hrn. Jollivet, dem ſich der terſcheidung der Perſonen und der Gegenſtande, welche Rrieg 8 miniſter , als einer bloßen Wiederholung eines Artifels der Charte, widerregte, der aber nichtsdeſtowes

unter die militäriſche, und derjenigen, welche unter die bürgerliche Gerichtsbarfeit fallen . 4 ) Ein ordentlicher

niger von der Mehrzahl der Verſammlung angenommen Inſtanzenzug und eine Form der Begnadigung , welde wurde und mithin der Art. 19 des Geſeßes wird, lau:

dem Verurtheilten die Anrufung dieſer Wobithat wonis

tet alſo : „ Die Stelle und der Rang ſind von einander ger erſchwere. 5) Die Aufſtellung einer Verjährungsfriſt verſdieden ; fein Offizier darf dieſes Testeren anders alb

für Unterſuchungen und für ausgefallte Strafurtbeile. -

durch ein richterliches Erfenntniß für verluſtig erflårt

Einmůthig wurde beſchloſſen , dieſen Antrag in den Abs

werden .

ſchied aufzunehmen , damit die Stände und die nåchſte

Ein der Rammer ſpäteſtens in der nächſten

Seſſion vorzulegendes Geſetz ſou die Höhe des Gehaltes ordentliche Tagſabung über die Frage, ob in eine Res beſtimmen , der einem ſeines Ranges entſegten Offizier viſion des Strafgeſebbuches einzutreten ſei, Inſtruction zu bewilligen iſt. “ - Der Gen. Peydet wollte einen ertheilen fónnen . zweiten Zuſaßartifel entwickeln . Man rief ihm aber zu ,

es ſei zu ſpåt, er folle am folgenden Tage damit her's portreten . Ungehalten darüber, daß man ihn nicht boren

Rußland. Se. Maj. der Kaiſer haben dem Generalquartier .

wolle, rief er : es ſei nicht blus Tein Redt, ſondern eine meiſter des Generalſtabs , Generaladjutanten Neid .

Pflicht, ſein Amendement zu entwideln, und ehe er ſich bard , für ſeinen bei der Erſtůrmung von Warſchau das Wort nehmen laſſe, wolle er lieber im Saale ſchias bewieſenen Muth, und dem Generallieutenant Golo : fen . Gute Nacht denn ! " rief man thm von mehreren Seiten zu , worauf der Saal ſich allmählich leerte.

win 1. , welcher bei der Niederlage des poln. Generals Romarino , am 15. u. 16. September , und bei deſſert

Sißung vom 15. November. Das Amendement Verfolgung bis zu den Grånzen Deſtreichs die Avant, des Generals Peydet wurde nad ciner unerheblichen Dagegen ging ein anderes, das Debatte verworfen .

garde des 6. Infanteriecorps befehligte , für ſeine mus

Infanterie der Marine ihre Anwendung." Der 21 ſte und leßte Artikel des Gefeßes verfügt, daß alle bisher beſtandene Gefeße, Decrete, Verordnuns

orden ir Klaſſe , dem Chef der 3ten Rúraſſierdiviſion ,

ſterhafte Tapferkeit und gwedmäßigen Anordnungen , den Fyr . v . Rig ny in ſeiner Eigenſchaft als Deputirter St. Georgenorden 3r Klaſſe, dem Generalmajor Sies machte, und das der Art. 20 des Gefeßes wird , in fol. vers . 1V . , für deſſen ausgezeichneten Muth und wohls gender Abfaſſung durch: ,, Ade Beſtimmungen des ges überlegte Dperationen in den Gefechten gegen die genwårtigen Geleges finden audy auf die Artillerie und Polen am 23ten und 24ten Mai , den St. Wladimir ,

Generalieutenant Sablufoff I. , den St."Aleranders gen u.ſ. w . über das Avancement in der Armee aufges für ſeinen ausgezeichneten Dienſteifer, den St. Annen, boben find.

Der ganze Gerebentwurf ging ſodann mit 236 gegen 58 Stimmen durch . Schmoe i

.

In der Sibung der Tagſabung vom 3. November

Newskyorden, dem Generallieutenant Timofejeff I. ,

orden ir Klaſſe mit den Inſignien der kaiſerl. Krone, den Generalmajoren Gerſten zweig , Hasfort und Schulmann. II. , für ihr muſterbaftes Beneha men gegen die Polen , und dem Generalproviantmei . ſter des faiſerlichen Generalſtabs , Zimbaliſtoff, für deſſen verdienſtvolle Verwaltung ſeines Departements ,

legte der Geſandte des Standes Genf einen Antrag den St. Annenorden 1r Klaffe , endlich dem Commans des Grenadierregiments" Kronprinz von Preußen, auf Reviſion des eidgen . Militärſtrafgeſel buches denr Oberſt von Riugen III. , und dem Adjutanten des ,

por. Von dem Grundraße ausgebend, daß die Strafs

gereße für Milizen nicht allzuſehr von denjenigen Straf, General - Feldmarſchals Fürſten Paskewitſch von War, gereken abweichen ſollten, denen die nämlichen Perſonen ſchau, Stabscapitain lwoff, für ihren in dem Kampfe im bürgerlichen Leben unterworfen ſind, wieß er nadı, gegen die Polen bewieſenen Muth, den St. Annen. daß das eidgen . Militårſtrafgeſeß dieſer Forderung nicht orben 2r Riaffe mit der f. Sne zu verleihen geruht. Redigirt unter Berantwortlidkeit der Verlagshandlung: E. W. feste in Darmſtadt und in deiſen Diizin gedrudt.

Samſtag, 24. Dec. 1831.

Nr . 103.

Allgemeine Militar - Zeitung. B

a

e

11 .

In der Sitzung der 2. Kammer der Stånde vom 7. Decbr. fand die Discuſſion über die Motion des

tung unſerer Landeswehr , insbeſondere zur möglichſten Siderung von Frieden, Ordnung und Freiheit im Ins neren und nach Außen und zur móglichſten Entwicelung

Abg. Welder wegen einer conſtitutionelleren, und Ausbildung unſeres Volfes.. Auch die leßtere wird weniger fortſpieligen und mehr ſichernden ſelbſt in ſittlich - rechtlicher Hinſicht durch eine ſolche Eins Webrverfaſſung ſtatt. Die Commiſſion hatte anges

z. B. in Rheinpreußen richtung ſo ſehr gefordert , daß .

tragen , neben der Aeußerung des Danfes gegen den wiederholt und nod; bei den legten Afifen die Präſidens überhauptg eine Verminderun Berbreden der ihr die und der Geſchworneng als die Hälfte ummehrerichte dieſe hochwichtige Angeles ten edien Antragſteller,daßer , genheit auf dieſem Landtage zur Sprache gebracht, und

ohne übrigens in die Spezialitäten der vorgeſchlagenen würdigere, ehrenbaftere Richtung im Volfe zufchrieben . Webrverfaſſung oder etwaige Modificationen derſelben Ich wollte 2 ) zugleich eine tüchtige militäriſch.techs einzugehen, die hohe Regierung auf dieſen hochwichtigen niſch - a u 8 gebildete Kriegseinrichtung und als Gegenſtand aufmerfſam zu machen und dabei den Wunſch Maſter derſelben iſt allgemein anerkant diepreußiſche, vor auszuſprechen, daß eine zeitgemäße, dem Lande núblis Militárſdriftſtellern wie Eylander u . Anderen theoretirds chere, weniger fojttare und dem Verfaſſungsſtaate mehr entwidelte , oder richtiger nach ihrem unſterblichen Ürs entſprechende Heerbildung vorbereitet und damit eints - beber bezeichnet die Scharnhorſtiſche. Beides an fich weilen durch die Organiſation von zwei Drittel der iſt alſo offenbar nichts Neues. Aber ich wollte auch Infanterie als landwebr, alſo in der Starte von 3 ) und Das begründet die Eigentümlichkeiten meines 5000 Mann, der Anfang gemacht werde. – Der Abg ., Plans, eine ſolche geits. unu verbåttuiſgemäße Modificas Welcher trug im Weſentliden Folgendes vor : ,,Meine tion und eine ſolche organiſche Verbindung von Boffo . -

Herren ! Der Hauptzwed meiner Motion wird durch

bewaffnung und Striegsbeer, daß wirklich die Volksbes

den Antrag Ihrer Commiſſion erreicht . Sie gibt zu , daß unſere gegenwärtige Webrverfaſſung einer weſentlichen

waffnung bóhere Einheit und Kraft durch die finiens truppen und dieſe durch jene Naddruck und Ausdehnung

Reform bedarf, um conſtitutioneller, ſichernder zu werden . Sie beantragt , Reform von der Regierung vorbereitet einſtweilen mit der Umbildung unſeres

wohlfeiler und daß eine ſolche werde, und das halben Bundes:

erhalten, und zugleich mit möglid)ſter Schonung unſeres Wohlſtandes und unſerer Freiheit , wie mit Erfüllung unſerer Bundespflicht, ins Leben gerufen würde. Die Grundzüge zur Durchführung dieſes dritten Geſichts.

contingents zur Landwehr der Anfang gemacht werde . Daß ſie nicht, wie ich es thun mußte, ſchon um beis

punctes nun traf zu erſt ein Mißverſtändniß und der Tadel der ſtreng - militäriſchen Techniker, wie z. B. des

ſpielsweiſe die Mängei und die Möglichkeit einer Res

Hrn . v . Xylander.

Dieſen war die Einrichtung -

form anſchaulicher zu machen , ſpezieller in die Einzelst, weil ſie ungleich wohlfeiler uud für Zeit und Freiheit der Bürger ſchonender ſein ſollte , als die bisherigen und 110 heiten einging – dieſes war ſchon durch die uns pour noch kurz zlıgemeſſene Zeit geboten . Die hohe Regierung namentlich auch die preußiſchen Wchreinrichtungen , nicht -

wird uns nur auf dem folgenden Landtage einen durcis militariſd) - techniſch vollendet genug. Aber, meine Hers Technifer genau geprüften Gefensesentwurf vorlegen las reni, Sie ſind hier ſicher mit mir einig . Uns iſt nicht,

Männern , das Heer die Welt und dieſen adytbaren wie Staat der , oder doch die Hauptſache darin . Sie ſagen Prüfung von ſadfundigen Militárs, das Unglice zit nid t mit Jenen : „eine gute Wehreinridtung kann nicht

iſt übrigeile, aufgeſtelltenGrundzügen mirvielfächer fen . Den offentlicher Erörterung und Ehre Neben der von

Theil geworden, von zwei entgegengeſetzten Seis ten großen Mißverſtändniſſen zu begegiten , nuf welche allein ſich alle irgend erhebliche Einwendungen zurid, führen , die ich bisher vernehmen konnte. Meine Grund ideen beſtanden in Folgendem : Ich wünſdite 1) eine allgemeine Volksbewillitung zurmöglichſt gros Ben Ausdehnung und möglichſt nationalen Geſtals

39 theuer ſeiu, bei ihr darf man auf die Koſten nicht ſehen .“ Lieber miſſen wir uns mit einer weniger guten Kriegseinrichtung befriedigen, als daß wir im Frieden den Wohlſtand, die Kultur und die Liebe zum Vaters fande aufopfern für das Mittel, das uns vielleidit ders einſt einmal ſchützen helfen ſoll. Eine reineDurdführung der preuß. Militäreinrid,tung, wie ſie Hr. 5. Fylander

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von mir forberte, würde für uns in Baden ein ſtebert. Zweden der inneren und außeren Baterlandsvertheidis desHeer von etwa 25,000 Mann und einangemeſſenes Offizierscorps für daſſelbe begründen . Wahrlich , das wäre für uns, die wir weder . Bedürfniſſe, noch die Mittel, noch die Vortheile einer großen europäiſchen Macht haben, ein Widerſinn. Auch die preußiſche Mis litáreinrichtung fónnte mit noch größeren Opfern von Geld und Zeit militariſch noch viel vollfommener ges

gung in weſentliche Verbindung gefeßt. Wie nun meine beſonderen Vorſd låge und Grundzüge wirklich jene obige dritte Aufgabe isſen und insbeſondere auf eine mögs lichſt gelds und freiheitſchonende Weiſe die Volksbewaff nung und das linienheer organiſch gut mit einander verbinden, das ſteht mir zu urtheilen nicht zu. Dennoch wird mir mein Wunſch , daß die bobe Regierung Dieſes

macht werden . Die von mir vorgeſchlagene aber iſt für mdge prüfen laffen , dadurch beſtårtt, daß alle bisheris unſere Verbåltniſſe wenigſtens ungleich ſichernder , als gen Einwendungen meine Vorſchläge nicht trafen , oder

unſere bisherige ungleich theurere. - Selbſt in Bezies bung auf Einzelnheiten, obgleich ich ſie gern preißgeben kann , idit ſich der bisherige Tadel meiner Vorſchläge in Mißverſtändniſſe auf. So z. B. bat ſelbſt der Commiſs fonsbericht mit einem achtbaren vaterländiſchen Offizier

höchſtens in Puncten , die långit erfahrungsmäßig be. währt ſind (wie z. B. eine kurzere württembergiſche Ers ercir- und Präſenzzeit oder ein Erſatz des Losfaufes durch die vortreffliche preuß. Freiwilligen - Einrichtung)), und daß umgefebrt dieſe Vorſchläge mir befraftigtwurs

irrig geglaubt , ich wolle ( S. 34 meiner Motion ) die fandwehr des erſten Aufgebote bilden aus blos unge

den . Sie fanden Zuſtimmung bei ſehr tůdytigen Milis tårs , und einer der bewabrteſten geachtetſten Staatss

übten Neulingen, da ich doch ausdrücklich die aus der männer von Deutſchland erklärte nach wiederholter Prů. linie alljábrlich austretenden ihr zuweiſe, ſo wie die Fandwehr des zweiten Aufgebots oder die Reſerve nur

fung Das als das Adlerbeſte an ihnen , daß ſie wenig. ſtens zu mehr als drei Viertheilen praftiſch ausfübrbar

gebildet werden Toll aus den ſchon drei Jahre lang eins für uns ſeien . Ja, zuerſt durch eine Notiz eines achtungss geübten finienſoldaten und Pandwehrleuten, woran dann

würdigen württembergiſchen Militars aufmerkſam ger

erſt die Nationalgarde rich anſchließt. So wendet man macht, daß jene Ihnen im Mai vorgetragenen Grunds

ferner ein : ja im Frieden fónne landwebr , zumal bei züge einer neuen Wehrverfaſſung neulich in Frankreich nicht ſehr langen Uebungen , nicht ſo vortrefflich werden,

einen großen Sieg erlebten, erfab ich wirklid), daß ganz

wie allerdings in der Begeiſterung der nahen Bertheis dieſelben am 4. und 5. Novbr. dort in der Deputirten digungspflicht für das Baterland ! Man vergißt dabei,

fammer von den erſten Militárs , von Männern , wie

daß wir ja ia überhaupt nicht für den Frieden Kriegseins der Marſchall Clauzel ,, der General famarque, wie richtungen wollen , ſondern nur får den Krieg – und Delaborde , farabit 2c. entwicfelt und vertbeidigt , und daß dieſer, wie neulich der Marſdal Soult ſagte, jeßt vorzüglich nur wegen der Gleichſtellung der Seeſoldaten in Europa ſtets mindeſtens 4 Monate vorbereitet wird .

mit der Landarmee durch eine ganz kleine miniſterielle

Iſt denn nun bier und noch auf dem Marſche nicht Zeit, Majoritat vorlåufig verdrängt wurden . Den Ausfühs auch weniger fertig gebildete Soldaten noch vollends rungen ſolcher Männer aber , wie ſie dieſe in meiner fertig zu bilden , und iſt es denn Nichts werth , daß im Hand befindliden Blåtter des Moniteur enthalten, wers Frieden wenigſtens Alles vorbereitet, eingeleitet und den wenigſtens meine achtbaren Gegner nid)t entgegents vorgeübt iſt ? " und iſt uns im Falle der Noth ein fo reben, daß ihnen die empiriſche Weihert feble. Von den gebildetes Kriegsbeer , nöthigenfalls wenigſtens von 25 bisber geſchilderten Grundanſichten ausgebend, wünſchte bis 30,000 Mann, eine Reſerve und Nationalgarde im Hintergrunde, alſo wenigitens ein ſelbſtändiges Armees

corps , für welches wir nicht wie für unſere jeßigen

ich nur, daß den Antragen der Commiſſion nur noch

ganz in ihrem Sinne binzugefügt werde der Wunſo , ,die bobe Regierung moge zugleich prüfen , ob und auf

10,000 Mann in zwanzig Friedensjahren ungebeuere welche Weiſe eine zwedgemäße Voltsbewaffnung auch Kräfte aufopferten , iſt es uns zur begeiſterten Vaters ſchon einſtweilen vorbereitet , und theilweiſe möglichſt landsverteidigung nicht beſſer, als jene bloße unſelbs durch die Freiheit der Bürger ins Peben gerufen , und ftåndige Parzeứe eines Armeecorps ? - Jenen Grunds, in organiſche Verbindung mit der übrigen Kriegseinrich zugen machten aber auch zweiten Andere aus Miß- tung gereßt werden fonne. Zu allgemein anerfannt iſt , verſtändnis gerade einen entgegengeſegten Vorwurf. Sie zumal in unſeren bewegten Zeiten , die wichtigfeit wobls

meinten , ich vertbeidige die preußiſche Heereinrichtung und die ſei für uns viel zu koſtſpielig und freiheitvers legend. Allein abgeſehen davon , daß im Ganzen die preußiſche Einrichtung verbáltniſmäßig ſo viel wohlfeis ler iſt, wie unſere bisherige, daß nach der Berechnung

eingerichteter Volksbewaffnungen der Bürger: oder Nas ( die Frans tionalgarden 2c., wie ſie an unſerer Srånze zoſen und Schweizer, wie ſie die Kurbeffen und die Sachſen errichtet haben , ihre Wichtigkeit für Frieden , Freiheit und Ordnung im Inneren , wie zum Schuße

Ihres Gommiſſionsberichtes unſere 10,000 Mmn nach nach Außent . Noch leben wir Gottlob im Frieden . Lars preußiſcher- Einrichtung uns gerade nur die Hälfte fo: ſen Sie uns, meine Herren, im Frieden auf friedlichem Iten würden, als ſie uns bisber foſteten - ſo will ich Wege und zur Sicherung des Friedens die ndtvigen Der Berichterſtatter, Abg. ja nicht , wie nadi preußiſcher Einrichtung, 25,000 lis Kriegsmittel bereiten ."

nientruppen , ſondern nur 5000 , böchſtens 6000. Ich Aſchbach , bemerkte bierauf, daß der vom Abg . Welder will aud eine ſolche Volfsbewaffnung , die nur all. vorgeſdlagene und mehrſeitig unterſtüßte Zuſas ſo ganz

und ihres Antrages bereits Commiſſion im Sinne ſeider, daß måblich, möglichſt wenig forſpielig iſt und möglidſt enthalten eine beſondere ausdrůdliche Hinzus

aus dem freien Willen der Burger hervorgeht, ſo wie

2. f. B. unſere jezigen Bürgergarden , nur zweckinåßig fügung, obgleich er gar nichts dagegen einzuwendent , aufgemuntert, unterſtüßt, geleitet und mit den ernſten habe, ihm demnadı überflüſſig ſeine. Hierauf wurde,

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nachdem der Abg . Welder und die Kammer mit dieſer theoretiſche und praktiſche Uebung ihrer Gontingente und me2

Auslegung des Commiſſionsantrages zufrieden waren, 2) zu einem Zuſammenzuge der Cadres der Armee, um der Gommiffionsantrag zur Abſtimmung gebracht und dieſer eine gleichförmige Inſtruction in den verſchiedenen Dienſtzweigen zu geben. Der leştere Antrag war fols mit großer Stimmerwehrbeit angenommen. genderinaßen auseinandergeſetzt: Die erſte Maßregel wäre die Einberufung von drei Offizieren von jedem

Ueber den Unterricht in der ſchweizeriſchen Armee im I. 1831. * ) bie

Die Rüſtungen der ſchweizeriſchen Eidgenoſenſchaft im 3. 1831, um im Falleeines Krieges ihre Unabhåns gigkeit undNeutralităt fraftig zu vertheidigen , haben dem Kriegsfonds , noch mehr aber den Kantonen ſehr große Summen (ſicherlich einige Millionen) gefoſtet, und

II,

ating

Bataillon, um unter geſchicktér leitung dreier woblerfah rener und zum Unterriditertbeilen wohlgeeigneter Måns

ner, einen derſelben den zweiten zu imun. ins nerenden Dienſte, den drittenimin Felds, der adminiſtration

terrichten . Dieſe während 10 Tagen fortgeſepte Schule wurde auf 74 Infanteriebataillone 222 wohlinſtruirte Offiziere bilden, welche dann ſeibſt und auf den gleichen Fuß hin die Bildung der übrigen Truppen in allen drei

die Waffenerbebung der Schweizer ſchien diefmal ernſt Fächern, ſo weit es nöthig iſt, beſorgen könnten . Der

gemeint und ernſt geleitet geweſen zu ſein. Wir freuen Nußen einer ſolchen Anſtalt fann Viemanden entgehen ; uns deſſen ; freuen uns aber noch mebr darüber , daß

denſelben aber zuſowohl gewåbrleiſten , bedarf es der forg fåltigſten Auswahl, die Gefahr vorübergegangen iſt, ohne daß von den gros um bei den drei oberen, als bei

Ben materiellen Rüſtungen Anwendung gemacht werden mußte . Zwar hatte ich wohl niemals eine ſolche Uebers

den drei unteren Pebrern . Dieſelben müſſen im Falle ſein ,

einſtimmung in der Nation gezeigt, gegen jeden Angriff von Außen ſich auf das muthvolite vertheidigen zu wol: len, als gerade dermalen ; aber Muth , Entſchloſſenheit und die größte Vaterlandsliebe ſind nicht geeignet, große

bier um keine theoretiſch - mititäriſche Künſteleien , ſons dern es muß ich allein um praktiſche Anwendung bans deln. Nachdem dieſe 222 Offiziere ihre Bildung wurden

zweckmäßige einen n Unterridt zu geben , nicht ſelben von ihren Schülern zu empfangen darfdens ſich . Esetwa

Erfolge (wohl jedenfalls große Opfer ) zu ſichern , wenn

der Geiſt der Ordnung und Kriegszucht im Heere fehlen follte. Und die Beſorgniß , daß dieſer Geiſt feblen tönnte , war nur auzuſehr gerechtfertigt. Die folgenreichen Juli: tage Franfreichs batten auch in der Sdiweiz Jubelfeier geärntet , und die Wirkungen ſeit Jahren überband genommenen Preffrecibeit – einer welcher aller Orten jede 5

erhalten haben, ſo würden und in ders weiſe,bernach jenigen Ausführungs welche fucceffive das Programm flar

Fritrebt, 1) alle Offiziere und Unteroffiziere , ſowohl der

Infanterie als der Scharfſchůben und der Cavalerie , welche für den inneren Dienſt und die Verwaltung nós thig ſind;Fünftbe 2) dieile Hälft e atlerübrigen iziere übrigen UnteroCompag ffizienieoff 3) drei aller Cor.; re und

Ordnung der Dinge unterliegen muß –• zeigten ſich in Mannſdaft, gangen Drittboil einem nenit 4)(die Diviſionen abs war indesfünf diviſionsweiſe Armee Mufiagung bia Grburſams' porale,

den meiſten Kantonen . Die

14tågige Schule durchmachen , bei welcher gegen Verfaſſung und Obrigkeit und politiſches Partheis getheilt, einegeübteren 222 Offiziere als Hauptanleiter

tr23

weſen war die Folge. Daß alles, jede Verfügung dieſen

vie bereits

Anſtrich erhielt , iſt natürlich. Und unter ſolchen Ver. båltniſſen , bei gånzlicher Auflöſung der Diſciplin der Gelege , wo Staats- und Kriegefünſtler wie Pilze er : ſtanden, würden - ſo ließ ſich beſorgen Kriegszudit, Vertrauen und Zuſammenwirken gefehlt haben . Ein Gluceſtern waltete! – Schon der Umſtand war böchſt

und Inſtructoren dienen wurden. Auf dieſe Weiſe erbiels ten die Sadres und nachber, bei nothwendig werdender

Aufſtellung der Armee, dieſe durch jene, ihre Anleitung. Es würde zu der erſten Uebung nur )' s dieſer Cadres einberufen , um deſto ſorgfältiger alle Wahrnebmungent aufzeichnen , und bei der Inſtruction der übrigen iu zwei

bedenklich , daß die Ausgaben nur das Materielle betra. ' Theile abgetheilten Fünftel der Armce in Unwendung fen ( der Gewinn davon iſt nun freilich bleibend, weil bringen zu fönnen . Die Erfahrung der frieggeübteſten man in den Kantonen jeßt zu einer Ausrüſtung gelangt Heere bat gelebrt,welchen wichtigen Einfluß gute Cadres

ht

iſt , die man , obne drobende Gefahr, früber von den

fandesgemeinen und Großråthen nie bewilligt erhalten konnte .) Für die Bildung des Heeres geſchab - mit Auss 5

nahme für Artillerie und Sdarfſchůben - gar nichts ,

DIE

in den Kantonen , in welchen man in politiſcher Bewes gung war, es vermied , die Truppen zum Unterrichte zu

immerhin weniger als in den Friedensjahren , weil man 1

auf die Kampffähigkeit, vornehmlich neuer Truppen, has ben . Sie bilden einen der wichtigſten Beſtandtheile einer

woblorganiſirten Armee . Der zweite Antrag betrifft die Inſtruction der Cadres der Artillerie, nach eben ſo folges redyten auf das Nothwendigſ te beſchränkten Grund entſtehende ſåsen . und iſt die dadurch – Allerdings Augs.

gabe groß : 550,000 Fr. für die Infanterie , Scharfſchüben

verſammeln , jedenfalls mußte man alle Unordnungen

Cavalerie ; 60,000 für die Artillerie. Je ernſter Fr. analyſirt bingehen laſſen, da Niemand Kraft und Anſeben hatte, und indeſſen Bezies das Project wird und in jeder

of

ihnen zu ſteuern, und der Pobel meiſtens ſelber ſouverän hung geprüft werden , je mehr wird man ſich von der 3

geworden war.

Den 8. april machte der eidgen . Kriegsrath der Lage Sorgfalt überzeugen, mit welcher daſſelbe abgefaßt wors fagung den doppelten Antrag : 1 ) zu einer an die Kantone den iſt, und daß die gewiſſenhafteſte Defonomie dabei nie Auge verloren den nothwendi Wenn aber zu erfaſſenden fräftigen Ermahnung für Vervollſtåndi. aus Antrag unerläßlic g, jawurde. h iſt,dieſer ganz um

gung der materiellen Kriegsbedürfniſſe und für möglichſte den großen Nationalzweck zu erreichen , ſo wird die ges * ) In Beziehung auf diefen Gegenſtand ſiehe auch Nr. 59. 60. ſammte Eidgenoſſenſdiaft ibre freudige Zuſtimmung dazu 61 , 63 u . 67 der U , M. 2. geben ; ſie wird dadurch abermals vor ganz Europa ihren

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feſten Willent ind ! ihren unabảnderlichen Entſchluß zu Er 122,800 Fr. angerdlagen . Das ,fand Eingang; die Tagſagung ges haltung der höchſten Güter durch die That erwahren . Die nehmigte die Projecte. In die Offiziers [djule ſollten aufgenommen : Vom Generalſtab 8 Stabihanp: leute, von der Infanterie gewoonten Jahreszinſen der Erſparniß- und diejenigen der worden 37 Obrritlieutenante, 37 Majore, 74 lidemajore, 74 Quartiermeis

Inſtructionsfaje bieten eine noch unangetaſtete Summe

ſter, 74 Udjutant -Unteroffiziere ; von den Scharfidügen 40, von der

von 47,000 Fr. bar, weldhe auf Abſchlag dieſer Summen verwendet werden könnten , auch durfte gleichzeitig mit dies ſer Bewaffnung dann wohl eine Reduction, wo nidyt eine gånzliche Zurückziehung der im Felde ſtehenden drei Bas taillone eintreten und damit wieder eine bedeutende Auss

Cavalerie 12 Hauptleute, ferner das geſammte Kriegscommiſſaris atsperſonale . Der Obergeneral hatte dem Kriegsrath auch die Eins berufung von 316 Geſundheitsbeamten vorgeſchlagen ; da dieſelbe

gabe auf dieſes allgemeine Armeebedürfniß hinůber ges tragen werden fónnen . - Sollte die bobe Tagſabung

vicüeicht Anſtand nehmen , von ſich aus und ohne Eins holung von Inſtructionen, eine ſoldje bedeutende, wenn

aber einen Koſtenaufwand von 15,000 Fr. veranlaßt haben würde, po mußte der Kriegsrath im Sinne der Taglaguna dávon Umgang

nehmen .

Es gelang dagegen ſpäter der Ihätigkeit des ſehr eina

ſichtsvollen Oberfeldarzres der Armee, ørn . Dr. luß von Bern, mit den Diviſionsoberchirurgen Beſprechungen zu veranſtalten und bei Anlaß des Einmarſches eines eidgen . Iruppencorps in den Kanton

Barel, ſo wie bei der Urtilerieſchule in Thun, einige Umbulances

in Dienſtactivität zu bringen. Ueberhaupt der fehr Ge: ſundheitsdienſtim aud,urgente Ausgabe zubeſchließen , ſo würde der eidg. abtheilungen fagen, 3.1831(man kann nicht angemeſſen hat

Kriegsrath eben ſo ehrerbietig als dringend darauf an . tragen, daß bis zum Eintreffen dieſer Inſtructionen und um feine Zeit zu verlieren, die böchſte Behörde wenigſtens vorláufig die Inſtruction der 222 Offiziere mit einer Auss gabe von 19,000 Fr. bewilligen möchte, um einſtweilen Dieſen wichtigen Zweck zu erreichen. Der eidgen . Kriegérath, indem er die Wünſche des Hrn . Obergenes rals "als ſeinen eigenen der höchſten Behörde vorzulegen die Ehre bat , empfiehlt dieſelben nochmals mit der ins

gewonnen, denn er war bis dahin eigentlich Nichis) eine vortreffs liche Einrichtung und Wirkſamkeit erhalten, die wenig zu wünſchen übrig laſſen .

Die Offiziersido ule fand viele Unſtände : was

ſollte man mit 74 Stabsoffizieren , überhaupt mit 356 Offizieren denn nur auf das Proktudhe konnte eine Praktiſches treiben Sdule von 10 Iagen beredinet ſein da man über keine Manna

ſchaft verfügen konnte ? Die Schule kam daher aud nicht zu Stande, und nur die commiſſariatiſche Übtheilung machte einen Curſus unter

der Leitung des äußerſt thätigen und Fachkundigen proviſoriſchen Oberkriegscommiſſärs, des eidg. Hrn. Oberſtlieutenants Sting von Zürich, welcher ſeitdem von der Lagraßung zum eidgen . Oberſten

nigſten Ueberzeugung ihres unerläßlichen Bedürfniſſes ges ernannt worden iſt. Er hatte ohngefähr 40 Kriegscommiſſäre und neigter Entſprechung. Sollten jedoch dieſe Anſichten feis

Aſpiranten während 10 Lager in Zug verſammelt, welche Zeit auf

nen Anklang finden , To will er hiermit nicht weniger ſeinen heiligſten Pflidsten gegen das gemeinſame thellere Vaters land volles Genüge leiſten : er ſoll die reine Wahrheit nach ſeinen ſchwaden Einſichten offen ausſprechen und

das ziveckmäßigſte angewendet wurde. Nach Beendigung der Schule hatten viele Ernennungen und B förderungen im Kriegscommiſſa :

riat ſtatt. Die Artillerier chule hatie den beſten Fortgang. Für die Waffe der Artillerie, die ihrer eigenthümlichen Schwierig:

zuſammengeſepten Mechanismus tegen ganz bes ehrerbietig bitten, dieſe ſeine Aeußerungen iit die Protos keiten fondersundvonihres praktiſcher Seite und unter denſelben veränderlichen

kolle der höchſten Bundesbehörde aufzunehmen, um der uinjtänden, wie ſie im Feloe ftatéfinden, einer ſorgfältigen Aushits Verantwor aller terlaſſung dieſer ich u Benően mugita men tot

Folgen, die durch die Untung stehent fonnten , im Voraus entbunden zu ſein."

Compagnicen. und bleibender Detaicheinente mit beſpannten Nußen gedonnen ein erheblicher cznooner. werdenGeſchüßen . Die

Dieſe mit Sachkenntniß geführte würdige Sprache

darfích übenidhule, wohl die ſchwierigſte von allen, entſprache

benfalls den billigen Erwartungen, denn es wurde ſoivohl im Stei:

dung bedarf, könnte allein durch Brreinigung wirklicher, aus allen

fand aber wirklich keinen Anklang; die Deputirten hol: benſchießen auf weite Entfernungen, als in Bezug aufunwendung ten Inſtructionen von ihren reſpect. Kantonen ein und der Iruppe viel Nüßliches und ſicherlich mit bleibenden Erfolge ges ſiehe da , von 22 Stimmen der Stånde ſprachen nur 8

lehrt. Die Leitung dieſer briden Soulin hatte der Oberft- Urtides

eidg . ihre Zuſtimmung zu dem höchſt zweckmäßigen Antrage des rietnſpictor der Urmer, der verdien tvolle und kenntnißreide des Auguft

eidgen. Kriegsrathes aus. Mehrere Rantone, weldie erſt þe: Oberft Şiriel von Zúric.- In den legten Tagen

verſammelten ſich alle eidgen. (nicht die Kantonal:) Stabsoffiziere

kürzlich ihre politiſche Wiedergeburt überſtanden hatten der Artillerie in Thun und wurden während einerWochemittheores ( aber vielleidit gerade defiwegen ) und von woher man tiſden Ourſen beſchäfftigt; hierauf trafen dareibſt ſämmtliche Haupts fúrder nur Großes, Schönes, Eidgenöſiſches erwartete,

leute und 2 Artilleriedeta demonte , vom Irain 30 Offiziere und

ſtiinmtent dagegen .

die erforderliche Mann daft und Beſpannung , und nach 10 Iagen

Gegen die Zweckmäßigkeit der

noch 11 Detachemente artillerie und Train , wie die erſteren mit Anordnung brachte man freilich nicht viel von Werthe beſpanntem Gifdüg ein. Die Dauer die unterricht 18 war für die

por res wire denn das Votum von Unterwalden, das

Stabsoffiziere auf 35 ,für die zuerſt einberufene Mannſchaft auf 26

nicht ſowohl der Defonomie wegen , ſondern um die gute und für die lesteinberurene auf 16 Tage gefeßt. Die Sdarfſchüs Mannszucht ſeiner Truppen nid) t durch Berubrung mit Benchule, welche von 20 Offizieren , 80 Wachtmeiſtern und 80 Cors Anderen verderben zu laſſen , nicht zit dem Vorſchlage poralen beſucht wurde, begann nach beendigter Artillerieſchule ; fie war auf 21 Tage geliet . Die Infanterie und die Cavaterie gin: ſtimmte ) ; man wollte aber etwas , das den gleichen gen demnach in Bezug auf Unterricht gang' leer aus, ja, wie don Zweck erfüllen , aber weniger foſten ſollte. Das war nun

bemerkt , das Jahr 1831 brachie (mit Xusnahme einiger wenigen

fdwer aufzufinden, da halbe Maßregeln , ganz vorzüglich Iruppen, die in den Pantonen Walis, Baſel und Neuenburg auf: bei Militiranſtalteil, trotz ihrer Kosten , dennoch wenig

geſtellt wurden ) ſie zurück. Und doch bleibt die Infanterie , trop

Der eidg . Striegsrath fonnte dent oder nichts taugen . ; da be dyränten 6 idre6dieſelben auf die aleicher Form Antrag Schwie: Projecte dieſem der ſich Hilfte war, das zu inbefürchten aber

aller Vorliebe für Scharfidhüben und Urtillerie , die Kerntruppe der Svieizer, mie überhaupt jedes Hieres. So wie zu Gunſten der

Scharfſdt;üben , 10 zur üngunſt der Cavalerie herrſcht in der Eids genoſſenſchaft beinahe unbeſiegbares Vorurtheil. Allerdings wäre es

rigkeiten, wie dem früberin , widerſinen und die Einberufung von i Cadres in geringerem Maße ichierlid, ihren Zweck erfüllen würde, ſo gab derſeibe der Tag'abing Ende Juli einen dreirachen Vor : fchlag ein : 1 ) zu einer Offiziersſthuile, 2 ) 3 !! einer Urtillerieſaule,

ein vergeblider Verſuch , die eidgen. Gavalerie zu großen Reiters gefidten vorzubereiten , aber ſie in dem ihr ganz vorzüglich eigens thümlichen D des Patrouillirens , Recognoſcirens und Lusa

3) zu einer Scharfidhüpendale ; die erſte war zu 46,000 Fr. 1, die

ſpätens, als die außerſten Organe des Armeetörpers, geſchidt auss

zweite auf 61,800 Fr. , die dritte auf 15,000 Fri , das Ganze auf

zubilden , das ſollte mehr beachtet werden .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsgandrung : E. " G. beste in Darmſtadt und in deſſen Dfizin gedrudt.

. 1

* Mittwoch ,

Nr. 104 .

28. Dec. 1831

Allgemeine Militár - Zeitung. Ba

gewöhnlichen Zeughausarbeiten nicht mehr ſelbſt machen

11 .

Am 6. Dec. erſtattete der Abg. 8. Ibſtein in der zu laſſen ; die Militárbaudirection ſoll gang, die 2. Kammer der Stånde den Commiſſionsbericht über den Schneiderei , die Bäckerei und die Militar a pos Militáretat. Der Bericht ſtúßt ſich, wie derſelbe bes tbefe nach Erfund aufgehoben werden . Für das Gai merfte, auf die gründlichen, umfaſſenden Ausarbeituns detteninſtitut wird nichts bewilligt, jedoch zugegeben, gen , welche Abg. Hoffmann als " Commiſſionomitglied daß am polytechniſchen Inſtitute ein ſehrfach für das

geliefert. Im Eingang wird bemerkt: Jedermann fühle den zernichtenden Druc der faſt der Tiebenden Heere; auch die großen Mächte hatten dieß anerfannt, und allenthalben arbeite man an Reductionen ; die Commiſs

Militår mit zwei Lebrſtellen erriditet werde, wozu die Kammer die Fonds genehmigen werde;; das Cadetten, inſtitut erzeuge Kaſtengeiſt und hindere das verfaſſungs , måßige Recht auf gleiche Anſprüche aller Babener zu

fion babe es ſich zur Aufgabe gemacht , auf der einen

Staatsdienſten u . ſ. f. Das Budget verlangt für den

Seite die dringenden Wüniche des Voltes auf Erſpar Militäretat 1,580,570 fl. 16 fr., mithin 70,000 fl. me. rungen zu berückſichtigen, auf der anderen aber die Mits niger als in früheren Jahren. Die Commiſſion bringt tel zu gewähren , welche die Erfüllung der Bundespflicht aber in Antrag får 1831-1832 tr. fr. erbeiſ . Dieſe forder 10,000 Mann , Bade

1,449,847 57 47,900 Reſt 1,401,947 57 1,275,200 47

habe aber

n cht e dermalen 11,366, demnach werden Verminderungen von oder nach Abzug eigener Einnahmen ad 911 Mann bei der Infanterie und 455 bei der Savalerie

vorgeſchlagen ; ob man bei der dermaligen Formation

für 1832 – 1833 -

des Armeecorps verbleiben will, oder nicht, bleibt der oder nach Abzug eigener Einnahmen ad Regierung überlaſſen. · Beim Kapitel der offizieros negen wird wahrgenommen, daß die höheren Offiziere zu ſtark beſoldet ſeien ; namentlich werden die vor einis

19,800

C

Reſt 1,255,400 47

und davon ab vorübergehende Auss

gen den Dberſten , welche Regimenter commans direnJahren , verwilligten Zulagen von

gaben von

fen ; man betrachtet ſie als widerrufliche Repräſenta .

für die Zufunft erſcheinen ..

80,139

48

600 fl. ſdarf angegrifo würde als bauernder Aufwandfür das Militár aus der Staatskaſſe 1,175,260 59

tionsgelder, and wünſdt daber, daß fie in Summa mit 6000 fl . aus dem Etat verſdwinden módyten. Dagegen erfennt die Commiſſion , daß die Sagen der Subalterns offiziere großentheils gering, ja bei inanchen Graden zu

felben , ſo wie der Umſtand, daß daran im Jahr 1822

gering reicn, und ſchlägt uamentlich bei den Capitainen

die Einigkeit zwiſchen der Regierung und der Kammer

Am 17. Decbr. fand die Berathung über dieſen Ge. genſtand in der 2. Kammer ſtatt. Die Wichtigkeit deſo

2r Klaſie eine Erhöhungauf 1000 ffl. vor. - Das Forts geſcheitert war, batte eine große Menge von Zuhörern beſteben der Generaladjutantur neben dem Kriegs. berbeigeführt. Neun Regierungscommiſſare waren an, miniſterium wird nicht gebilligt, vielmehr die Vereini, weſend, nåmlich der Präſident desDberſt Kriegsminiſteriums, Gencralieute nant Schäff

gung der Leitung ſammtlicher Militärangelegenheiten in

einem verantwortlichen Ebef, als der Berfaſſung ge.

1

måb , verlangt. Dom Generalquartiermeiſter ftit a b, , will man nichts wiſſen; deſſen Errichtung projectirt iſt, beim Kriegominiſterium findet man zu viel Perſos ma !; die Belegung des General auditorats mit 3 Ráthen wird für zu ſtart erklärt und der Wunſch ausgedrückt,, daß dieſe Branche auf dem nåchſten land's

v. er , v. laffolaye , Capitain Hoffmann vom Generalſtab , Staatsrath Nes

benius,, Finanzminiſter v. Bódh, Staatsminiſter v .Türfe heim , Staatsrath Winter, Staatsrath Jolly , Geheimer Der Abg. Hoffmann beſtieg die v. Weiler. Rath 0. -

Tribune, um einen Nachtragsbericht, enthaltend die Res

ſultate der wiederholten Berathungen der Budgetcome miſſion mit den Commiſſáren der Regierung, zu erſtatten .

tage ganz überflüſſig werde, wenn die Militärgerid ;ts, Hiernach iſt die Gommiffion von den Anforderungen des barfei: aufhöre. Die Artillerie inſpection wird Hauptberichtes abgegangen , und hat größere Summen für ganz unndthig gebalten ; es wird beantragt , die verwiligt, auch die Regierung hat nicht unbedeutendes.

Stů& gießerei an Privaten zu überlaſen ,und die nachgegeben ; allein eine Vereinigung war nicht zu

827

828

erzielen ; die Differenz beträgt für 1832 = 100,000 fl., gegen; dieRegierungbeharre bei ihrer dieß Forderung. ſtein erwiederte hierauf, - Hr . denn v . IB ſei die

für 1831 = 77,000 fl. - Staatsrath Nebenius, Tapis

tain Hoffmann, Oberſt v . laffolane, Generallieutenant . Sprache, womit man im I. 1822 ein flågliches, entſeks

v. Schaffer und bernach auch audi Finanzminiſter v . Bodb,, vertheidigten bei der im Allgemeinen eröffneten Discuſs fion in ausführlichen Reden die Forderungen der Regies rung; Hauptmann Hoffmann vertbeidigte insbeſondere das in Baden eingeführte Militärſyſtem und behauptete, daß es weniger foſtſpielig ſei, als in irgend einem andes ren Staate. Dieſem entgegnete der Abg. Dürrheimb, indem er ein Syſtein ſparſamen Militärbaushalts ents

liches Drama eröffnet, auch damals babe man bebaup . fónnen, welcher doch beiWeitem höher geweſen , als die Summe , womit ſich die Regierung ießt begnügen wolle, er habe damals dieKammer zur Standhaftigkeit aufs gefordert, und es ſei ihm gelungen, die Majoritåt von der Wahrhaftigkeit der Commiſſionsanträge zu überzeu :

tet , mit einer Summe den Bedarf nicht beſtreiten zu

gen ; die geminderten Forderungen der Regierung liefers

widelte, das (wie ein Bericht bemerft ), in die techni.. ten jeßt den Beweis, daß man damals nicht zu wenig ſchen Einzelnheiten jeder Waffengattung eingehend, einen geboten , die Jahre des Aummers und der Verfolgung

hochſt erfreulichen Beweis gab, wie dieſer würdige Abges båtten ſeine Haare gebleicht, aber ſeinen Sinn nicht ordnete, um des Volfes Wohl zu befördern, ſich Kennts verändert; auch jeßt fordere er die Kammer zur Stands niſſe zu eigen gemacht hat, dieſeinem gewöhnlichen Bes baftigkeit auf und er boffe von der Rammer von 1831 Mebrere rufe ganz fremd ſind.. - ,,Seine Vorſchläge, deren Tůds ein einſtimmigeres, ſchöneres Reſultat. tigkeit Hr. o. larrolaye ſelbſt anerkannte, werden nicht andere Abgeordnete beſchránften ſich darauf, ibre .

obne Berü

blei

." – Abg. Welder zeigte , Zuſtimmu

zu dem Commiſſi

auszuſpreche ,

ben onsantrage ckſichtigung n ng daß die Militárkoſten in Preußen und Württemberg vers und verzichteten auf das erſtandene Wort, da die Rams håltnißmäßig weit geringer ſeien; vamentlich würden in Preußen , wenn je 10,000 Mann dort ſo viel koſteten , als die badiſche Kriegsmacht,die geſammten Staatss einfünfte zur Erhaltung des Militárs nicht hinreichen.

mer ſattſam inſtruirt ſcheint, und man von den Sißen der Deputirten nicht eine Stimme für die Anſprüche der Regierung vernimmt. Mehr als die in der Kammer gehörten , obwohl nach Form und Inbalt ſehr intereſs

Das Bundesgeſet , wornach 1 pro6t . der Bevölkerung lanten Reden , ſchien (bemerft die Karlsruher Zeitung ) zum Militår ausgehoben wird , nannte er ein Geſek von der gründliche umfaſſende Bericht des abg. Hoffmann , furchtbarer Hårte, dem man in Baden , wie er hoffe und den man von der Regierungsbant aus zwar mit geſchics friegserfahrener militariſcher wünſche, fünftig feine ſo půnctliche Folge mehr geben ter Benußung aller Waffen Gewa ndtheit anzugreifen bes Abg. uf d bach verfolgte dieſe Idee und Technit und diplomatiſcher werde . Sach , wie allei , war můht Verm ihre um verſtändige wahrgenommen n ſtellte den Antrag, die Regierung ittlung beim Bunde zur Abånderung dieſes Gefeßes zu bitten . baben wollen , in ſeiner Baſis nicht zu erſchüttern vers Abg . Duttlinger wiederholte, was der Berichters mocht hat, die Mitglieder der Rammer überzeugt zu ſtatter und Hr. v. Ißſtein gleichfalls behaupteten, durch haben, daß man mit den in Antrag gebrachten Summen .

eine weitere Nachgiebigkeit, alsworauf die Commiſſion bei einiger Sparſamkeit, ohne Beeinträchtigung beſtehen : angetragen , würde die Rammer einer Pflichtverleßung der Gagenbezüge, ja, mit theilweiſen Aufbeſſerungen bei ſich ſchuldig machen. Man müſſe jeßt im Frieden ſpas den niederen Graden, der Bundespflicht genügen fónne. ren, nidt ausſaugen, damit die befannten Erforderniſſe - Nachdem die Regierungscommiffare zu wiederholtens zum Kriegfúbren, nåmlich 1 ) Geld, 2) Geld und 3) - malen das Unzureichende der Mittel, welche die Coms

Geld , dann nicht mangélten , wenn die Zeit der Noth ſie erbeiſchte. Sollte aber dereinſt, mit Aufhebung der Itehenden Heere, jene glüdliche Zeit wirklich erſcheinen, in welcher feine Steuern mehr zu' erheben und alſo auch feine zu bewilligen ſeien , dann wollten die Rammern rdon neue Beſchafftigung finden : in Repartirung des vorhandenen Ueberſdjures etwa oder in Prüfung des Haushalts mit den verwendeten Summer .

Finanz-

miſſion in Antrag gebracht , nachzuweiſen geſucht, die Discuſſion bereits bis gegen 3 Uhr gedauert, und noch mehrere Deputirte zu ſprechen bereit waren, erfolgte der anhaltende ſtarfe Ruf zur Abſtimmung" , und dem zus folge der Schluß der Discuſſion. – Der Präſident Test die" Antrage des vorbin vorgetragenen 2. Berichte, die Summen enthaltend , zur Abſtimmung aus ( geſpannte .

Erwartung

große Aufmerkſamkeit beſonders auf der

miniſter 0. Bo & b bemerkte , er ſebe wohl , und aŭe Eſtrade der Regierung; – mit einemmale, raidh, erbebt Redner båtten es beſtåtigt, daß die Rammer die Ans ſich die ganze fammer): Einſtimmig ſind die Unträge

tråge ihrer Commiſſion für unfehlbar, für ein Evanges der Commiſſion zum Beſchluß der Kammer erhoben . lium hielte , von dem ſie nicht abweichen dürfe. Die Sie lauten : Regierung ihrerſeits babe das Urtheil ihrer Commiſſion , beſtehend aus radverſtandigen Männern, aus Mannern vom Fach , gleichfalls vernommen ; dieſe verſicherten und beharrten bei der Bebauptung, daß ſie mit der Summe,

1) Für das Jabr 1832 , die durch den

welche die Kammer angetragen, nicht auszukommen , daß fte die vom Bunde vorgeſchriebene Truppenzahl damit nicht zu erhalten vermoge; die Regierung fónne dem Urs vers theile dieſer Månner Glauben und Vertrauen nicht n , und wenn die Kammer ſich zur Nachgiebigkeit ſage nicht entſchließen wolle, To ſebe er einem Zwieſpalt ent,

bábung der Capitaine 2r Klaſſe und die lidhnung der Soldaten für die

Hauptbericht begründete Summe , in 1,255,000 fl. der Rundzahl von

worunter ausdrücklich die Gageners bisher nicht bezahiten 5 Tage begrifs fen ſind, und weiter .

für die imgegenwärtigen Bericht bei gründete Erhöhung des Dienſtſtandes

45,000

--

830

829

TIL

der Anfanterie und Gavalerie , für die

PETER

Zulagen der gegenwärtigen Oberſten , und für die Zulagen der 20 ålteſten Capitaine ir Klaſſe, und für den

werden , oder ganz eingehen ſollte; e) das Cadette no inſtitut und die Militárbaudirection aufzuheben ; f ) die Organiſation der oberſten Militárbranden ro anordnen zu wollen , daß die Leitung ſåmmtlicher Militárangelegenbeiten in einem einzigen bef

.

Mehrbetrag der Gagen der Beamten bei dem Sadetteninſtitut, alſo im Ganzen

vereinigt wird, der Mitglied des Staatsminiſteriums 1,300,000 fl. iſt, und von dem alle vom Regenten unmittelbar ausges

zu bewilligen , und 2) für das Jabr 1831 , die durch den

bende Verfügungen unterzeichnet ſein müſſen ; g) eine Unterſuchung einleiten zu laſſen , ob und auf welche Weiſe die Geſchaffte beim Kriegøminiſterium vers

Hauptbericht begründete Summe in

einfacht, und das Perſonal vermindert werden kann ; 1,402,000 fl. h )zu einer vollſtändigen , umfaſſenden und zuſammen .

.

tir ģ

.

der Rundzahl von

4

nebſteinem Viertheil der nachträglich berechneten Bewilligungen zu , ..

11,000 fl.

und wegen der Mindereinnahme am Erlós von verkauften Pferden , da 100 Pferde weniger verfauft werden

fónnen , den Betrag von

hångenden Ueberſicht des ganzen Militárbausbalto und zur Möglichkeit demſelben úberal auf den Grund

zu ſehen, die Regierung zu bitten, mit der jedesmaligen

Vorlage über die Militärausgaben der abgewichenen Finanzperiode gleichzeitig , und ebenfalls nach vorgån. 10,000 fl.

giger Prüfung der Oberrechnungskammer vorlegen zu

Alſo im Ganzen 1,423,000 fl. Nach der Abſtimmung ſpridt Finanzminiſter 4. Bódly ungefähr Folgendes : ,,Die Regierung bebarrt auf den, was ſie gefordert, ſie tbeilt jedoch mit der Rammer den Wunſch, das Volk möglichſt zu erleichtern ; ſie wird das ber alle thunlichen Erſparniſſe eintreten laſſen, doch roi

laffen :1 ) das Inventarium ales dem Staate gebo. rigen Materials an Waffen , Monturen u . vom An. fange der Rechnungsperiode mit Nachweiſug über den Abs und Zugang während dieſer Periode , und zwar nicht blos der in den Magazinen, ſondern auch bei den Regimentern vorhandenen Gegenſtande; und 2 ) Die

daß das Contingent gehalten werden kann, wie es dié liſte der Präſenz der Soldaten und Offiziere in Pflichten gegen den Bund und die Würde des der abgewichenen Periode. Groberzogthums beiden .

( Biele Stimmen :

Der Abgeordnete v. I Bftein verlangt das Wort ,

Das verlangen wir ſelbſt!) – Abg. v . Igſtein: Wird und ſpricht: Im Jahr 1822 babe man für das Militár ſeiner Zeit nachgewieſen, daß eine Mehrausgabe notho ...:1,550,000 fl. verwilligen wollen ; die Regierung babe wendig war, und dem Zwed gemåß verwendet wors erklärt, es ſei nicht möglich , biermit zu adminiſtriren, den , ſo wird die Kammer von 1833 obne Zweifel ſo

ſie beſtand auf 1,600,000 fl.; jeßt habe die Regierung

billig ſein , und nachdecretiren. ( Viele Stimmen : Allers ſelbſt nur 1,400,000 fl. verlangt. Er ſollte glauben, die dings ! ) Anderenfalls aber wird der verantwortliche Miniſter des Krieges, welcher eine nicht durch die Noths wendigkeit gebotene Mebrausgabe verſchuldet, in Anklas

Rammer von 1822 ſtehe gerechtfertigt vor der Welt ! ( Bon allen Seiten : Gewiß! Gewiß ! ) Wenn er hiermit dem Abg . Hoffmann für feine gediegene Arbeit, worauf

geſtanð verreßt werden. ( Zuſtimmung von allen Seiten .) ſich die Beſchlüſſe der Rammer ſtúßen , öffentlich herzlis Der jeßt in Frage geſtellte dritte Antrag des nachschen Dank fage, ſo werde er ſicher im Sinne der ganzen träglichen Berichts ::,,Se. Se. K. R. H. den Großherzog zu Rammer handeln. ( Augenreine Acclamation.) – Finanz 1

bitten , dabin zu wirken , daß das Contingent für das miniſter v. Boch rechtfertigt die früheren Forderungen .

Großherzogthum Baden, undinsbeſondere das Verhalt- und bemerft dabei: Man babe inzwiſchen Ausrüſtungen , niß der Cavalerie vermindert werde " , wird ebenfalls welche Hunderttauſende gefoſtet, gemacht, ohne einen mit Stimmeneinhelligfeit angenommen . Es werden außerordentlichen Zuſchuß zu verlangen , weil man ges nun nach und nach die einzelnen Anträge des Haupts berichts zur Berathung ausgeſekt, und ſämmtlich obne

nügend dotirt geweſen ſei; würden ſolche Ausrüſtungen oder ſonſtige unvorbergeſehene Ausgaben indfünftige nds

Discuſſion angenommen. – Dieſelben geben dabin, Se. thig, ſo werde man die Gelder fordern und die Rammer R. H. den Großherzog zu bitten : a) Die Brodregie fie verwilligen miſſen . - Generallieutenant v. Scdfs . aufbeben, und auch in Karlsrube, wie in den anderen Garniſonen , die Brodlieferung in Accord begeben zu

fer : Er babe im Jabr 1822 geſagt :

laſſen , in ſo fern nicht eine nochmalige genaue Unter.

Summe baben" ; er babe nicht mebr geſagt, als was

,, So lange der

Stand des Militårs ro rei , müſſe man die verlangte

ſuchung, beſonders růckſichtlich der fofalverhältnifie von ' er beute noch zu verantworten vermoge. Karlsrube, dieß unråthlich erſcheinen lågt; b ) die Vers Auf y . Ißſtein's weiteren Vortrag wurden ferner båltniſſe der Militarapotheke nach den Beziehungen , noch bewilligt: 12,680 fl. für die Penſionåre aus dem

welche ſich bei Prüfung der übrigen Militárgewerbé ergeben baben , nåber unterſuchen zu laſſen , und nach

ruſſiſchen Feldzuge, 10,000 fl. für das topogras phiſche Bureau , 15,000 fl. für Aufhebung der M ilis

Umſtänden aufzuheben ; c) die Einleitung zu Aufhebung tårfrobnden pro 18/32, und 12,000 fl. zu demſelben der Militårſchneiderei durch einſtweilige Accordvers

Zwed pro 18 "/33 •

ſuche treffen zu wollen ; d) die Arbeiten der Duvriers In der Sißung der 2. Rammer vom 5. Decbr. nicht mehr auf die gewöhnlichen Handwerksartikel auss begann die Discuſſion über den Namens der Commiſ . debnen und in nåbere Berathung ziehen laſſen zu wollen, fion erſtatteten Bericht des Abg. Martin über den

ob- nicht auch die Stådgießerei Privaten überlaffen Gefeßentwurf, wodurch die Ginquartierung und

831 832

Berpflegung der beurlaubten Soldaten und Uns famnen. In dem dreijährigen Heldenfampfe von 1813 teroffiziere ; ſo wie der Recruten und Ercapitulanten bis 1815 ſtand Clauſewiß als Dbcrſt im Generalſtabe aufgehoben wird .“ (S. Nr. 89 der 4. M. 3.) Der abwechſelnd dort und hier ,, wo es Entſcheidung gali , Antrag geht auf Genehmigung des Geſebes ſeinem gaus an der Seite der hódften Führer , von der Schlacht zen Umfange nach; Abg. Magg aber bringt den Zuſatz bei Groß- Gérſchen bis zum zweiten Einzuge 13 Paris in Antrag , daß auch fleine Commando's 2c. nid)t der großen Siegeslaufbahn folgend. Er wurde Gneis mehr einquartiert und verpflegt werden follen. Abg.

ſenau's nåd fter Freund, wie er der von Swarnhorſt

Goll unterſtüßt ihn , und Åbg. Gerbel glaubt, daß geweſen war. Aud) der Rbein gedenkt mit hoher Aldi man dieſen Beiſatz wenigſtens für die Commando's , fung ſeiner Beſtimmung als Chef des Generalftaves welche Militårrequiſiten transportiren , machen ſollte. bei dem Generalceinmau do jener Provinz in den Jabs Sriidem Generat und Director

Die Abg . Schaaff und Martin vertbeidigen den

rent 1815 bis 1818.

Commiſſioneantrag, da ja das Geſetz mehr gewähre , als die Kammer verlangt habe , der Dienſt eine ſolche Beſtimmung , die ſonſt wohl zu wünſden wäre , nidst geſtatte, und ondurch auch neue bedeutende Koſten auf Die Staatsfaſſe gewälzt werden würden . Kriegsrath Bogel außert ſich in gleichem Sinne, und die Kammer

der allgemeinen Kriegsſchule , lebte er in diefer Zeit der Friedenduuße faſt nur friegowiſſenſchaftlicher Foro ſchung und ſeinen Freunden . Als aber 1830 der Anfo ruhr im Nachbarlande Se. Maj. den König bewog, an den öſtlichen Grárszen vier Armeccorps unter dem Oberbefehle des Feldmarſchalls Grafen 9. Gneiſenau

nimit, nachdem der Antrag des Abg . Magg verwors fen , das ganze Geſet nach dem Vorſchlage der Goms

zuſammenzuziehen , da wurde Clauſewiß , fann einer neuen Waffe (der Artillerie ) zugerbeilt , wieberam als

miſſion an , mit allen Stimmen gegen eine ( Gol . )

Cbef des Generalſtabs dabin berufen .

Wie er dort

wirkte , weiß die Armee. Ater ihm war zuleßt noch H a inoo e r. Schw er's eres enge Zier Hannover , 12. Dec. Se . Mai . der König haben. allzu fährbeſch von ſtarb! , Geiſ ihm , dieBlüth de gro. mit enau te ,ieden Ber Waff

der 2ten Cavaleriebrigade, Generals Preußene Waffenruhm ; So mußte er , wie vordem den Commandeur Kie major Grafen v.

lmansegge , zum Commandeur

der Savaleriediviſion und an deſſen Stelle den dispo : niblen Oberſten und Inſpecteur der Cavalerie , Kraus

Scharnhorſt, nun den zweiten großen Freund begra. ,

ben , Männer , welche die Geſchichte Preußens, ja des

denberg, zum Commandeur der 2ten Cavaleriebrigade ganz Kumdes, ſeinung deutſden nennen wird nagtmit mer ſtets em r rlan . DeVate e ſtillBewuannder ernannt.

Herzen , basintt der glühendſter Liebe für wabre Pre u še n . Freuhein ndſcend haft fälte undrenzarte eileen r geine r bisw Am 16. Nov. Abends 9 Uhr entſd lief zu einem befies anſc AußeEhre nſeite unte ſchlu ; leich t wurd ren leben der Generalmajor Karl v. Clauſem is , er daber die Beute jener Krankheit , die in dunkler

Inſpecteur der 2ten Artilerieinſpection zu Breslau, nach einem neunſtündigen leiden an der Cholera ; bis

unerkannter Macht nach dem heiligen Rathſchluſſe Gottes über den Erdboden dahinzieht. Mogen mit

gegen 12 uhr Mittags deſſelben Tages hatte er 'uoch Clauſewiß viele große und reiche Talente in der Ar. im Allerhöchſten Dienſte, wie gewöhnlich , mit anges mee wetteifern ; einen geordneteren Koyf hat ſie in

ſtrengrem Fleiße gearbeitet. – Im Jahre 1780 gebos ihren Reihen ſchwerlich je gezählt. Seine Anſchauung

ren , focht er schon 1793 in der Rheincampagne als der Kriegskunſt ſtand im Brennpuncte der rieffien mit 13jähriger Knabe in den Reihen alter Krieger ; 1806 litariſchen Forſchung und Erfahrung. Sie war im die unglüdliche Capitulation bei Prenzlau verſchmås hend, serieth er an der Seite jenes edlen Prinzen, beſſen Adjutant er war , erſt dann in Gefangenſdjaft, als die Natur ſelbſt beiden Zapferen jeden Ausweg verſd) log. Die Stunde von Freußens Fall war ges fommen , aber aud die ſeiner Wiedergeburt. So wie

weiteſten Sinne, von biberer Politif bedingt , große artig und daher eben ſo einfach als praktiſd). Seine hinterlaſſenen Schriften , welche bekannt zu maden ihm nur Beſcheidenheit verbot, werden dieß auch denen darthur, welche ihn perſönlich nicht nåber fannten. Die edle trauernde Wittwe, die Gott tröſten wolle ,

der König in Scharnhorſt , ſo erfannte dieſer alsbald in Slanſewiß den Mann , der vor Anderen zur erns

wird ſie der Nadwelt gewiß nicht vorenthalten.

I

ften Vorbereitung fommenter Tage mitzuwirken beru. fen war. Seinem Unterrichte in jener Zeit verdankt

(Preuß. Staniszeitung )

nod jeßt eine große Zahl von Offizieren die Grunds

Rußland.

lage ihrer militariſchen Auszeichnung. A16 aber eine böhere Fügung die Morgenråthe der Freiheit nodi zu verzögern ſchien , da focht Clauſewit bereits in jener Rieſenſchlacht vor den Thoren von Mosfan gegen den gemeinſamen Feind aller von Gottes Gnaden gegrüns deten Throne und ihrer treugeſinnten Völfer . Nun fam der lang erſehnte Tag . Die Sache der Freiheit erwuchs, der Soneeflođe gleid ), im Sturme fortſchreis

Se.l Majeſt ät der haben Sr. ,Ercell enzrneur bem Genera Gouve der Cavalc rieKaiſer u Witt , Grafe

tend zur Lamine. Die Fürſten riefen , und ihre Vólfer

der Hauptſtadt Warſchau , zur Belohnung der großen Verdienſte und glänzenden Thaten, wodurch ſich derſelbe während des letzten Krieges auszeichnete, den St. Geors genorden 2r Klaſſe zu verleihen geruht . Schon früher beehrten Se. Kaiſeri. Majeſtät den genannten Gouvers neur mit einem anderen Geſchenk , beſtehend in einem Ehrenſábel mit Brillanten und der Inſchrift : .. Für Tapferfeit . "

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagehandlung : € . w. Beste in Darmſtadt und tu deſſen Daigin gedrudt.

RO

Samſtag, 31. Dec. 1831.

Nr. 105 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Bayern .

ſtens 18 Min. koſte; route noch etwa ein Krieg dazu

In den Sißungen der Rammer der Abgeordneten vom 6. u. 7. Dec. war die Rückäußerung der Rammer der Reichøråthe über das Budget an der Tagesords nung. Das Poſtulat für den Militäretat U. Nr. 85 der A. M. 3.) , welches von der Regierung zu 6 Mill.

fommen , ſo habe Bayern in zehn Jahren 170 miu. Schulden.. - Der Abg . Dietrich wünſchte, Friedrich II. Schulden are in der Verſammlung, um ihr zu beweiſen , daß 4,500,000 fl. zu Erhaltung des Militåretats ausreichten . Freilich ſei der Geiſt ſolcher Månner nicht Jedem eigen.

200,000 fl. (6,700,000 ?) geſtellt, von der zweiten Kams

Der Abg . Binder bemerkte: wie früber nach dem

-

mer auf 5,500,000 fl. beſchränkt wurde, hat die Rammer Tafte der Muſit in dieſem Saale getanzt worden ſei, der Reidsråthe auf 6 Millionen feſtgeſeßt. Der Abg. ſo tanze ſeit geſtern die Verſammlung nach der Pfeife Vetterlein ſprach ſich für den Beſchluß der Reichss des Miniſtertiſches, und das Volk můſſe die Zeche bes råthe aus , weil der frühere Referent Sdůler Schüler den Ges zahlen. -- Der Armeeminiſter erklärte, daß er mit genſtand nicht nach den Nachrechnungen der Staats: 5,500,000 fl . nicht ausreichen könne, und ſich, falls die behörde , ſondern nach theoretiſchen Berechnungen und Kammer nicht mehr verwillige, gegen jede Verantworts tillführlichen Annahmen bebandelt habe. Ueberdieß ſei lichkeit - verwahren müſſe. – Die Rammer beſchloß mit -

eine Verminderung des Präſentſtandes unzuläſſig , es

liege im Vortheile Bayerns, eine wohlgerüſtete Armee zu

66 gegen 52, auf den Beſchluß der Kammer der Reichss råthe nicht einzugeben, ſondern auf ihrem frůberen

baben. – Der Abg. Rudbart behauptete, die Schmås Berdyluſie, wornach nur 5,600,000 fl. vermis -

lerung des Militáretats ſei unrichtig damit gerechtfer, tigt worden , daß früher nur 5,700,000 fl. verwendet worden ſeien. Bekanntlich ſei nicht geſchehen, was håtte geſchehen ſollen die Armee befinde ſich gegenwärtig in feinem guten Zuſtande; deßhalb müſſe man wenigſtens 6 Millionen verwilligen. - In demſelben Sinne ſpras chen ſich aus die Abg. Rabel, v . Dreſch , v. Dippel. -

Dagegen verteidigten die Deputirten Ziegler und

ligt wurden , zu bebarren. Bei der Poſition , den Feſtungsbau zu Ingols ſtadt betreffend , beſteht der abweichende Beſchluß der Kammer der Reichsråthe darin, daß dieſelbe einen Kres dit von 17 Millionen bei der Schuldentilgungsfaſſe uns. bedingt eröffnet, während die Rammer der Deputirten dieß nur gethan hat in Folge der bei dieſer Kaſſe depos' nirten 15 Millionen franzöſiſcher Defenſionsgelder.

Heinzelmann das Referat des Abg. Schủler, derſelbe Der abg. 'Rudbart trug auf Vereinigung mit der babe ſeinen Antrag auf die genaueſten Berechnungen erſten Rammer an, da die Rammer ihren früheren Bes unter Zuziehung der Anſichten des Hauptmanns w. Xys

ſchluß nicht ſo geſtellt habe, daß die freditirten 7 Mils

lander gegründet. Ueberdieß ſei aủe Hoffnung zu Ers lionen von den Defenſionsgeldern genommen werden haltung des Friedens vorbanden , und deßhalb fónnen

follen . – Die Abg. Peinecker und Heinzelmann

3000 Mann wohl entbehrt werden. In politiſcher Bes

behaupteten, daß die Kammer nie die Verwendung dies

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ziebung babe der Militáretat Bayerns nichts geholfen, fer Gelder im Auge gehabt habe. - Der Abg. Lechner die fondoner Conferenz befůmmere ſich um dieBedeut's ſamkeit Bayerns nichts. Man moge bedenken , daß die Kráfte des Landes im Frieden verſchwendet wurden. Wenn auch die volle Poſition des Militåretats geneh

wünſchte vom Miniftertiſche zu erfahren , ob Bayern dieſe Defenſionsgelder einzig zur Verwendung in Rhein , bayern erhalten habe. Hierüber ſeien bei der erſten Vers handlung feine Aufſchlüſſe gegeben worden. Auch möchte

migt werde , ſo laſje ſich nicht abſehen , wie dem Vorfe er erfahren , ob dieſe Gelder noch vorhanden ſeien , da er irgend eine Erleichterung zu Theil werden könne. gehört habe, daß davon der Stadt Minchen 600,000 fl. Der Abg. Schwindel jestebinzu: Die Nation werde unverzinslich -zum Theaterbau überlaſſen worden ſeien.. der Verſammlung feinen Dank wiſſen , wenn ſie ihr uns Auf einen eigentlichen Kredit fónne er ſich nicht einlaſs -

ter ſolchen Bedingungen Erleichterung verſchaffe. Es ſei ſen. Ermüſſe geſtehen ,daß kein Beſchluß der Reichse Steuern zu verzichten beſſer, auf den Nachlaß von , als fammer ihn lo Po febr in Erſtaunen geſeßt babe,, als dieſer. Schuldenlaſt ſtürzen. Der Der Miniſter v . A r ma n sperg und der Miniſtes das Land in eine neue

zu

Stand der Schuld beirage 132 Millionen , hierzu foms rialrath v. Wirſchinger erwiederten , daß Bayern

men 7 Mil. Penſionen , ein Feſtungsbau, der wenig. durch den zweiten Pariſer Vertrag die Defenſionsgelder

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Der zu einer Verwendung diefſeits des Rheins nicht erhalten und zu Militärretardaten verwendet worden. babe.. — Deſſenungeachtet beſchloß die Rammer, auf Miniſter v. Armanſperg ſtimmte damit überein und

ibrem frúberen Antrage zu bebarren. Bei dem Militar - Rechenſchaftsberichte von 1826/20 haben die Reichsråthe gegen den Antrag der 29 Deputirtenkammer beſchloſſen , daß die Zinſen zu 5 proc . aus den der Stadt Månchen angeliebenen 176,000 fl. im Betrage von 19,507 ff. fl der Kriegsfaſſe s

nicht aufgerednet werden ſollen .

er bielt dieſen Gegenſtand durch die Vorlegung und Genehmigung der Militárrechnungen für erledigt. .

Es wurde beſchloſſen : im Einverſtändniſſe mit der Kam : mer der Reichsråthe dieſe Sache beruben zu laſſen. Auch über die noch vorhandenen 15 Mill. Defens fiondgelder verlangen die Reichsråthe feine Redes

– Die Abg. Seufs nungsablage. Hier vereinigte ſich aber ſelbſt Hr. Rub. -

fert , Cullmann , Vetterlein und Rudbart er. bart mit den Opponenten und es wurde beſchloſſen , klarten ſich für den Beſchluß der Rammer der Reichs auf der Rechnungsablage zu beſtehen.

råthe ; die Abg. Schwindel und Heinzelma nu

Endlich haben die Reichoråthe der zweiten Rammer

dagegen. – Bei der Abſtimmung wurde beſchloſſen, die in der beſchloſſenen Aufbebung des Militárfohlene Sache beruben zu laſſen.

Die von der Kammer der Abgeordneten abgeſtriches

bofes nicht beigeſtimmt. Die Kammer beharrte aber auf ihrem entgegengefeßten Beſchluſſe.,

nen Koſten für das neue Rriegsminiſterialgebåude

Die Kammer der Reichsråthe ihrerſeits bebarrte, bei

baben die Reichsråthe im Brtrage von 140,885 fl. ans wiederholter Berathung, nicht allein bei ihrem frůberen erfannt. Der Abg . Rudbart trug auch bier auf Vers

Beſchluſſe,, ſondern bei dem volen Poſtulat ber Regies

einigung an , weil das Kriegsminiſterium ein Averſum rung ( 6,200,000 fl. ) Am 14. December fam dieſer Bes erhalten habe, das zu feinen außer ſeinem Departement diluß der 1. Rammer zur neuen Discuſſion in die 2. liegenden Zweden verwendet worden ſei. - Der Abg. Kammer. Der Abg .. v.. Glofen beantragte zu den von Schwindel erflärte ſich wiederbolt fúr ' den Abſtrich,

der Rammer der Ageordneten verwilligten 5,500,000 fl.

da das Haus ein reines lurusgebäude ſei. – Der Abg. einen weiteren Zuſchuß von 200,000 fl., doch nur auf Heinzelmann bemerfte noch weiter , daß in dem Bau. die nåchſten drei Jahre, damit die Armatur ic. gebdrig etat des Miniſteriums von einem ſolchen Neubau feine ergänzt werden könne. Eben ſo beantragte er, die Ges Rede geweſen ſei. Ueberdieß wiſſe man nicht, ob das traidepreiſe in der Art dem Militäretat zu garantiren, Gebäude nicht noch mehr foſte; es rei noch nicht auss daß die niederen vergütet, die höheren aber demſelben gebaut. – Der Armeeminiſter bemerfte, es ſcheine abgerechnet wurden. Für das Poſtulat der Regierung, zur firen Idee geworden zu ſein , daß dieſes Gebåude

oder wenigſtens für die von der Minoritåt des Auss

ein Purusbau ſei. Dieß ſei ganz unrichtig , daſſelbe fet ſchufles begutadyteten 6 Millionen ſprachen ſich aus die nothwendig zur Aufnahme mehrerer Branchen des Des partements . Ueberdieß ſei die Bauſuume des Etats nicht überſchritten worden, und dem Miniſter nicht vors

geſchrieben geweſen , was er zu bauen babe. — Bei der Abſtimmung bebarrte die Rammer auf dem Abſtriche. -

Abg . Vetterlein , Rabel , Rudbart ,, v. Schedel, Schiđendanz. Der Abg . Rudbart bedauerte die Erſparniſſe, welche der König an dem Militáretat bes wirft babe ; die Armee ſei dadurch in einen nichts wes niger als glänzenden Zuſtand verſekt worden . Um 10

Hinſichtlich der franzofiſden contributions gelder im Betrage von 25,517,798 Fr. hat die Ram, mer der Reichsråthe den Antrag der Kammer der Abs geordneten auf Rechnungsablage abgewieſen . - Der" Der

mehr ſei es Pflicht der Verſammlung, das Poſtulat nad

zu laſſen , da doch von dieſen Geldern nichts mehr vors

Auf der anderen Seite forderten die Abg. Binder, Dietrich , Schwindel, fang , Heinzelmann die Rammer auf, bei ihrem früheren Beſchluſſe zu bebarren . Am Sdruſſe der Beratung außerte der Arieg om is

den nicht widerlegten Berechnungen des Miniſters zu verwilligen . Der Abg.. Vetterlein hielt es für uns möglich , das beſtehende Beer ohne die Verwilligung von Ubg. Rechner trug darauf an , dieſen Punct beruhen 6 Millionen auf einem reſpectablen Fuße zu erhalten .

banden ſei. - Der Abg . vv . Cloſen berief ſich auf den Landtagsabſchied von 1825, wo die Regierung die Rech nungsablage verſprochen habe. – Der Abg . v . Dreſch O

behauptete , die Regierung habe nur Rechnungsablage verſprochen hinſichtlich der ſogenannten Entſchädigungs. gelder für Privaten ; er wurde aber vom Ubg. Guil, man ! widerlegt, und vom Abg. Rudhart, welcher

niſter , daß, wenn die Sache nicht von ſo großer Wichs tigfeit wäre , er , der vielen vergeblichen Bemühungen ber Ausſduß Aufklärungen von ihm verlangt, ſo würde

lettere über die Sache folgenden Aufſchluß gab : Bayern habe von Frankreich folgende Summen erbalten : die

der Mitte der Verſammlung feien ſolche Aufklärungen

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müde, das Wort gar nicht mehr ergreifen würde. Håtte er ſelbſt in die Sißungen deſſelben gekommen ſein ; in

Entſchädigungsgelder für Privaten im Betrage von 10 unmöglich! unmöglich ! Durch ſeine Verbindlichfeiten gegen den Millionen , ſodann die allgemeinen Contributionsgelder deutſchen Bund rei Sayern zu Saltung einer bes im Betrage von 25 Millionen , und die Defenſionsgel:

ſtimmten Kriegsmacht genothigt, ein neues Sparſyſtem

der im Betrage von 15 Millionen. Ueber die die beiden lei unmöglich . Würde man den Präſenzſtand der Ins leşteren ſei im Jahre 1825 Rechnung verſprochen wors fanterie nodmebr verkleinern , fo bliebe nicht einmal den. Ueber die allgemeinen ſei die Redinung abgelegt eine Schulcompagnie übrig. Einzig durch Zuſammenzies worden , ſo wie ſie eingegangen ſeien. Zwei Millionen hung des Heeres in die größeren Städte fónnte man

ſeien zur Dispoſition des höchſtſeligen Ronigo geſtellt noch einiges erſparen, allein dazu werde die Verſamm : worden , das Uebrige ſei an die Schuldentilgungefaſſe lung ſelbſt nicht die Hand bieten wollen. Er betheuere

gekommen, zur Entſchädigung für Mitglieder des Heeres bei ſeinem Eide, daß das Budget genau ſei , und daß

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wenn es verlangt wird, eine jablreiche und das Heer mit einer geringeren Summe nicht erhalten im Notbfall, dabei

werden fónne. – Bei der Abſtimmung bob die Rammer brauchbare Reiterei aufgeſteut werden fann , und ihren Beſchluß, nach welchem ſie nur 5,500,000 fl. für dieſe Pferde ſo zu ſchonen , daß fie nicht allein noch die -

den Militáretat verwilligte, auf mit 63 gegen 54 ; das

Beſchwerden eines Feldzuges ausbalten, ſondern auch im

gegen nahm ſie mit 61 gegen 56 die Modification des Durchſchnitt eine acht: bis zehnjábrige Dienſtzeit aus: Barons Cloſen an , daß nåmlich zu den 5,500,000 fl. halten können ; - dieß Alles möglich zu machen , iſt in

noch weitere 200,000 fl., aber nur für die nådſten drei wenig Worten die Aufgabe bei der Reiterei der meiſten Gabre, bebufe der Ergånzung der Armaturen 2c. zuges Staaten Deutſchlands . Im Allgemeinen muß , meiner Meinung nac , zur legt werden ſollen . Ebenſo garantirte ſie die Setraides preiſe nach dem Antrage des Freiherrn v. Cloſen . In Erreichung dieſes Zweds, das Glanzenwollen vor Bezug auf Kriegsminiſterialbau , Defenſionsgelder und allen Dingen gånzlich wegfallen, und nur auf das im Felde durch aus Nothwendige geſehen werden. *) Militarfoblenbófe beharrte ſie bei ihren Beſchlúffen. Zum viertenmal wurde der Gegenſtand am 17. Dec. Dieß ſcheint etwas To Natürliches zu ſein , daß man in der 2. Kammer berathen , nachdem die Rammer der wohl überflüſſig finden könnte, deſſen nur zu erwähnen; Reichsråthe abermals ihre früheren Beſchlüſſe wiederholt aber in der Wirklichkeit geſtaltet ſich die Sache anders, batte. Um ſuchte Schluffe Neues diedarbietenden und gerade dieſer Punct Berathung der dieſer Kriegnichts & minifter Verſamm : Schwierigkeiten in den Wegmochte legen.wohl keine geringe lung durch das Sdridſal der eigenen Söhne, das loos

der nach Avancement ſchmachtenden Offiziere umjuftims men .. Endlich gab er zu bedenken, daß die Abitimmung für die Ereigniſſe der nächſten Zukunft von großer Wichs dem Ans nach dem Rammer r lieg tigkeit ſein dürfte.. - Die uns ließ nach Die Ramme trage des Abg. Cullmann diejenigen Wünſche und Uns tråge fallen , zu denen ſie der Einſtimmung der erſten -

Was das Einzelne betrifft , fo lege ich

1 ) auf eine genaue und einſichtsvolle Auflicht bei der

Anſchaffung der Remontepferde ein großes Ses ' wicht. Hierzu find gründliche theoretiſche Kenntniſſe in dieſem Fache nicht hinreichend, ſondern vorzüglich nothig iſt ein gut geübtes Auge und viele Erfahrung im Pfers . debandel. Wo wird man Beides aber beſſer finden ,

Rammer bedurfte, dagegen beharrte ſie hinſichtlich aller als bei Pferdehåndlern felbſt, die durch eigenen Schas Seldverwilligungen mit ſtarfer Majoritat auf ihren frús

den flug geworden ſind ? Darum würde ich es immer

heren Beſchlüſſen. Endlich beſchloß ſie auf den Antrag

für außerſt vortheilhaft halten , wenn man auf irgend

des Abg . Seuffert, und in Gemåfbeit des S. 51 der

eine Art einen ſolchen Mann zu gewinnen wüßte , um

Verfaſſung, daß diejenigen Poſitionen, über welche feine ihn der Remontecommiſſion beizugeben. Wer nur einis Vereinigung zu Stande gekommen ſei, von der Reichss germaßen unterrichtet iſt, wie es bei Pferdelieferungen

kammer nicht mehr zur Beſchlußfaſſung an ſie zurücgea zugeht, wird gewißzugeben , daß man indieſer Hinſicht ſendet werden dürften . nicht zu vorſichtig ſein kann . 2 ) Die Behandlung und Dreſſur der jungen Pferde iſt ein ſo wichtiger Gegenſtand, daß man ihm nicht Aufmerkſamkeit genug widmen fann .

über die Ausbildung Einige Worte der Savalerie.

Man vers

lange nur ja nicht zu viel von dem jungen Pferde, fons dern nur das wirklich Nothwendige und bedenke,

Es iſt gewiß eine der ſchwierigſten Aufgaben bei daß die zu feine Dreſſur für den Zweck nachtheilig wirkt dem Militár im Allgemeinen, insbeſondere aber bei der Waffen der Cavalerie und Artillerie, nach den jeßt faſt

in ganz Deutſchland beſtehenden Recrutirungsgeſeßen und ſonſtigen Beſtimmungen den Soldaten die gebörige Brauchbarfeit zu geben , zumal da dieſer Zweck mit größtmöglicher Sparſamkeit erreicht werden ſoll. Der Einſender erlaubt ſich, einige dieſer Schwierig , feiten in Bezug auf die erſtgedachte Waffe mit wenigen Worten zu beleuchten und einige Mittel zur Abbülfe vorzuſchlagen. Seine Abſicht iſt feineswegs, den wichtis gen und umfaſſenden Gegenſtand zu erſchöpfen , ſondern nur in einer und der anderen Hinſicht Andeutungen zu geben . Wenn Jeder vom Fache daſſelbe thun wollte, ſo würde vielleicht am Ende etwas Beſſeres erzielt werden,

als was bis jeßt in Ausführung gebracht iſt. Eine ganz gute Reiterei, wie ſie unter einem Seidlig

geglånzt hat, oder wie diejenige werden müßte, welche nach dem Syſteme des genialen Verfaffers der Ideens

taftif der Reiterei gebildet wäre, unter ſolchen Umſtån . den ins Leben zu rufen , balte ich für unmöglich ; das

*) Hierzu rechne ich namentlich auch das in mehreren Dienſten übliche os von der Stelle im Galopp Vorrücken einer linia Cavalerie " , indem dieſes doch keinen anderen Zweck haben kann, als die Schwierigkeit der Sache ju überwinden ; denn es iſt wohl im Feide tein anderer Fall denkbar, ine ein ſo ſchnelles Vorrüđen Vortheit bringen könnte , als wenn eine feindliche Linie Cavalerie ſich einer anderen unvermerit auf 50 – 60 Sdritte genähert hätte und dann don in der Gar:

riere begriffen wäre. Ob dieß aber ohne die unverzeihlichſte Nachläſſiukrit des Irupps und ohne Vorausſegung eines ganz eigenen Terrains möglich iſt , überlaſſe ich jedem erfahrenen

Militär zu beurtheilen . Welche Vortheile jedi Charge hat, die mit Ruhe und Ordnung anfängt, brauche ich keinem Manne vom Fach in Erinnerung zu bringen, ebinfo menin mie dar: auf aufmerkiam zu machen ,I was die Pferde durch die Gins

übung eines folchen Un'prengens von der Stelle ausfuftihen haben . – Uuch auf alles Manövriren im Galopp , außer dem Angriffe, müßte man Dirzichten , theils weil bei Evolu: tionin jede chnellere Gangatt, als der Irab, nur auf Koſten

der Ordnung ausführbar iſt , theils weil man die Kräfte der Pferde zu einem um ſo ungeſtűmeren Angriffe auf paren muß, da doch wohl in den meiſten Fällen , dieſen Unariff zur gebo:

rigen Zeit und an der gehörigen Stelle anzubringen, der Ends

Beſtreben fann nur dahin gerichtet ſein , ſich dieſem Ziele

zwert alles Manövrirens iſt. Es wird übrigens auch mohl zu

einigermaßen zu nåbern .

den großen Seltenheiten gehören , daß es auf din Grad don Geſchwindigkeit ankommt , welder den unterſdied zwiſchen Galopp und Trab außmccht.

Mit wenigen Pferden viele Reiter zu bilden, damit

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und diere Pferde zu Grunde richtet, indem ſie, nach der auf die Leute ſelbſt können vielleicht die Meinungen Beſchaffenheit der gemdhnlichen Remonte, ihrem Bau über die Zweckmäßigkeit dieſes Vorſchlage verſchieden und ihren Rraften nicht angemeſſen iſt.

ſein , aber in Anſehung der Pferde wird gewiß fein

3 ) Die in den meiſten Dienſten berrſchende Gewohns Mann vom Metier die großen Dortheile in Äbrede ſtels beit , mit den Inſtructoren der Recruten und

len, die daraus hervorgeben, wenn der nämliche Mann

der Remontepferde zu wechſeln , damit alle In- lange Zeit hindurch das nämliche Pferd zu verpflegen dividuen der betreffenden Kategorie dieſes ſchwere Ges und zu reiten hat und es lieb gewinnt; ſelbſt im Falle

ſchafft erlernen megen, halte ich für durchaus nachtheis . der Kaſernirung und bei der genaueſten Aufſicht werden lig . Selbſt bei dem beſten Willen und bei allen erfor, die bedeutenden Vorzüge dieſer Einrichtung in die Au.

derlichen Kenntniſſen beſitzt nicht Jeder die Gabe , ſich gen fallen,und ſie werden auchinBezugauf die Pflege begreiflich zu machen, Vertrauen und Achtung einzufilds Ben , nicht Jeder die erforderliche Geduld , mit einem Worte , nicht Jeder den Charakter, welchen ein ſolcher Mann durchaus haben muß. Denn es werden hier beis nahe entgegengeſeßte Tugenden verlangt: viel Geduld und doch dabei außerordentlicher Eifer und große Thås tigkeit; überdießbei jungen Pferden viel Muth.und die

und6 ) Dreſſur der jungen Pferde ſehr groß ſein. In neueren Zeiten bat man, im Gegenſaß gegen den ehemaligen Schlendrian und auch weil man durch die fürzere Dienſtzeit der Leute zu großerer Anſtrengung gezwungen iſt, den idblichen Eifer-meines Bedünkens in mancher Hinſicht zu weit getrieben ; beſonders hat man zu viel aufdas bloße Dreſſiren und Grerciren

größtedieſes Vorſichtund Bedachtſamkeit. manfeines, auch Leute Charakters findet , ſo ſindWenn ſie doch

verwendet, Zeit,angeſehen. die nicht dazu verwens det werden unddie kann, alsübrige verloren Es iſt meine

fals bäufig , und ich ſollte denken , wenn ein ſolcher Abſicht nicht, hier über den wiſſenſchaftlichen Theil der Mann in dieſem Fache leiſtet, was verlangt wird, ro Bildung zu ſprechen ( denn dieſe wird jeßt in allen

iſt er wahrhaftig nůßlich genug, und man ſollte ihn Dienſten mit Eifer betrieben ), ſondern nur von dem ganz dabei laſſen , ohne weitere Dienſtleiſtungen von Mechaniſchen . In dieſer Beziehung wird öfters zu wes nig auf die bloße Ordnung und Folgſamkeit 4 ) Ich würde es für einen weſentlichen Nußen bei geleben: denn auch um dazu den Mann zu gewöhnen, der Reiterei anſehen, wenn man es dahin bringen braucht man Zeit. Die Wichtigkeit dieſer Gewohnheiten fønnte, daß die jungen Pferde im Durchſchnitt nicht iſt ſehr groß, und ich ſollte glauben, daß gerade hierin ihm zu verlangen.

w å brend des erſten Sabres ihrer Dreſſur in Die S dhwadronen einrangirt würden . Jeder Sachverſtändige weiß , was ein Pferd leiſten kann, wels ches in ſeiner Jugend geſchont worden iſt; allein iſt es einmal einrangirt, roºfåūt natürlich dieſe Schonung.

einer der Hauptvorzüge eines ſtehenden Heeres vor jeder Art von Volfsbewaffnung liege. Das erwähnte Ues bermaß im Grerciren bat auch an und für ſich , wie ich überzeugt bin , ſeine Nachtheile, wenn man auch bei der Cavalerie noch nicht einmal in Anſchlag bringt, was

weg. Um dieſen Zweck zu erreichen , würde mein Vors

die Pferde dabei zu leiden haben. Dagegen ſollte nies

Schlag dahin geben , die Schwadronen um die Zahl ihrer mals der ſo wichtige kleine Felddienſt vernachläſſigt jährlichen Remonté und etwas darůber (nach Maßgabe werden , welcher doch ſo gut mit Schonung der Pferde der Einrichtung hinſichtlich der Abtheilungen ), weniger ſtart ausrucken zu laſſen . Der Nachtheil , welcher in

geübt werden fann.

Bezug auf die Ausbildung bieraus entſtehen könnte, würde nur die Abtheilungscommandanten und Unters offiziere treffen , denn der gemeine Reiter braucht nur die Protonsſchule zu fennen; und ich glaube, daß jener Nadtheil ſehr unbedeutend werden wird, wenn nur die

nommenen Verhältniſſen , und zwar wegen Mangels an Zeit, gar keinen Ausweg weiß , iſt: wie es möglich zu machen wäre, dem Cavaleriſten die gebdrigen praktiſchen Kenntniſſe im Satteln und Päden beizubringen , damit er ſich in dieſer Hinſicht auf Mårſchen zu benebs

7) Ein Gegenſtand aber, wofür ich unter den anges

Schwadronen in ſich die Bildung der jungen Offiziere men wußte, und damit man nicht in die Gefahr kåme, und Unteroffiziere mit Eifer betreiben . 5) Ich halte es für zwecmåßig , ſo wenig wie nur immer möglich mit der im Dienſte befindlichen Manns

ſchon im Anfange eines Feldzuges durch gedruckte und marode Pferde auf ein Drittheil des Ganzen reducirt zu werden. Niemand wird dieſe Furcht für übertrieben

ſchaft zu wechſeln, und wenn ſonſt kein Hinderniß ſtatts ' balten , da jeßt bei mancher Cavalerie, ohngeachtet ſehr

findet, würde ich immer dafür ſtimmen , den Reiter ' guter Sattel- und Padeinrichtungen, ſich bei dem Ma. Teine ganze Dienſtzeit hintereinander ohne novriren , ja ſogar bei dem gewöhnlichen Ererciren, viele Unterbredung erfüllen zu laſſen . In Bezug gedrůdte Pferde finden.

Von der Allgemeinen Militårzeitung erſcheinen wochentlich zwei Nummern und zuweilen lithographirte oder in Kupfer geſtochene Abbildungen, wenn ſoldie nothwendig ſind. – Die Verſendung geſchieht poſttåglich durd, die Poſt und wöchentlich oder monatlich durch den Buchbandel. – Die Beſtellungen müſſen am Ende eines -

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Poſtamt zu Darmſtadt in directem Paquetſchluß ſtehenden Poſten bezogen wird – beträgt 2 Thlr. 8gr. pr. Cour. oder 4 fl ., und wird vorausbezahlt. Das mit dieſer Zeitung verbundene Intelligenzblatt ſteht zu Bekannts

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über die allgemeine Militárzeitung vom Jahr 1831 . ( Die Zahl deutet auf die Seiten . )

egypten . Beſtand der lands und Seemadot,, 443. Imerita. Nordameritaniſde Freift a aten . Jegige Bands

und Seemacht, 131. Maßregeln zur Verhütung der Defertion, 249. Beſtand der Milizi 464. Meriko. Beſtand des Bees reb, 588. Peru. Die peruaniſche Armee im Jahr 1824 , 151.

Urtillerie. Bayern, 81. Dänemart, 361. Frantreich, 20. 33. 108. 179. 707.

avancements , Drden sertbeilungen und ſonſtige Zus

Beidhnungen , Penſionirungen ., sodesfälle ic. Bas den ,. 331. 637. 794. Bayern , 316. 556. 804. Belgien , 585. 601. 652. 698. Braunſchweig , 419. Frankreich , 6. 13. 20 .

Ueber neuere Borſchläge auf Bebrverfaſſungen in beſonderer Beziehung auf Bayern , 521. 532.

Militärunterricht, 596 .

Stěndirche Berhandlungen über die Militärredonungin , das Militärbudget und die Beeidigung der Urmee auf die Berfaſs fung , 625, 665. 673 68t. 804. 833.

Belgien. Militäriſche Eintheilung von Belgien , 33. Organis ſation der Armee, 585. 627. Serefentwürfe aber die Entiaſa fung der Offiziere und über die Annahme fremder Difiziere, 609. 627. Siand der Armee , 651. Ubregungen von Offizies ren , 652. 683.

Bürgerlicher Kleidung, das Sragen , von Militärs perſonen , 265 .

8

65. 99. 108. 214. 274. 282.49 . 505. 602. 618. 637. 652. Murfürfienthum Cavalerie . Idealeiner techniſch -taktiſchen Reitſchule für die 2410. 530. over 768. ***Sroßbritannien , 65. 91..70 , 185. 283. . Hann en .

beſſ

, 65. 81. 109. 289. 683

334. 700. reich , 34. 577. 618. 242. 284. 5

it

831. Niederlande, 100. 242. 530. 627. 693. Defts 81. 100. 215. 249. 274. 316. 436. 499. 507. 531. 683., 708. 760.795 . 805. Preußen , 16. 22. 81. 324. 421. 572. 684. 777. 831. Rußland , 6. 22 .

34. 66. 73. 100. 112. 113. 130. 154. 181 , 249. 274. 285 . 299. 308. 326. 334. 366. 381. 422. 436. 507. 531. 605. 619.

684. 694. 710. 724. 734.

1

Reiterei, 69. 77. 82. Einige Worte über die Organiſation der Cavalerie , 837. Frankreich , 177. 281. 316. 333. 361. 577. Großbritannien , 556. .

Shina . Der dinefiſche Militärftrafcober , 319 . Chlopidi General, 96. Gommunal garbe, 84. 92.

. 785. 805 .

816. 832. Königreich Sadien , 213. 285. 700. Schweden, Dänemark. Wordbaffung der Stocéfchläge im Regiment de

3

463. Schweiz , 82. 628. 778. Spanien ; 532. Bürttemberg,

Königs, 361. Unterſuchung des Materials und der Uebungen

68. 76. 308. 619. 639. 684 .

der Urtillerie , 361 .

!

Baden. Befehle gegen das Prügeln der Soldaten , 6. Bers 1

zichtung des Großherzog& auf den Gehalt , welden Feine Bors fahren vom Krieasel at bezogen , 20. Errichtung einer höheren Militär:Bildungsſchule, 21. 113. 225. 329. Bearbeitung eines neuen Militärſtrafcoder, 177. Drdre über das Benehmen gegen andere Stände , 177. Erat für das Kriegsminiſterium , 225. Dienſtauszeichnung für lange und treu geleiſtete Militardienſte, .

241. 324.

381.

Deutider Bund. Denderungen in den Kriegsmatrikeln , 97. Uebergabe der Feftung Landau an den Bund , 108. Uugea meines Kartell für den deutſchen Bund, 145. Uebungen der Pontonniere des 8. Urmeecorps , 569..

Disciplinar : Strafverfügungen und auf den Grund derſelben a uszuſtellende Zeugnille, 431 . Dueltweſen. Urtheil Joſephs II. über Duelle , 80. Duella gefeße , 688 .

auf

Militärperſonen in Bezug auf gegenſeitige Beleidigungen, 297. Frankfurt freie Stadt. Berbſtmanöders, 700. Motion des abgeordneten Frantreich. Entwurf des neuen Recrutirungsgeleges

Körperliche Züchtigungen, 329.

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Beller über Reform der Wehreinrichtung, 377. 385. 393. 817.

Antrag des abgeordneten v. Ioftein wegen Beſtimmung der jährlichen Recrutenaushebungen durch ein Gefes , 417. 625. Commiſſionsbericht über die von der Militäradminiſtration von ¿ 1827 - 29 verwendeten Gelder , 443. Ueber das Ererzierregle: ment.der Infanterie, 493. 502. 508. 517. 524. Berhandlungen in den deiden Ramaern der Landſtände über den Militärauf: wand bon 1827 – 1829 , 529. 689. Berhandlungen in der 2. Kammer der Landſtände über den Militärcartelvertrag mit

Deſtreichy , 617. Untrag der Stände aur abſchaffung der kör: perliden Züchtigungen , 681. 697. 708. Gerepesentwurf über die Schuldencontrahirung der Offiziere , 681. 793. Militärdienerpragmatik, 433. 681. 697. 809. Militär : Normaletat,

und Bers bandlungen darüber, 1. 9. 17. 101. 745. 753. 761. Thätig: teit des Kriegsminiſters binſichtlich der Organiſation und Bila

dung der Armee , 5. 234 . Militäriſche Organiſation der in den Secarſenalen beſchäftigten Arbeiter , 5. Uuftürdigung der

wegen wechſelſeitiger Huslieferung der Deferteure mit anderen Staaten geſchloſſenen Berträge , 12. Befehl zur Benennung

der Offiziere nach ihrem Dienſtgrade, 20. Bildung des 11. Urtillerieregiments , 20. Organiſation der Militárintendantur, 33. Auflöſung des Urtilleriecorps der Pariſer Nationalgarde

und deſſen neue Organiſation , 33. 129. 420. Commiſſion zur Reviſion des Dienſtreglemente der Urmee , - 33. Ordonnang über das offizielle militäriſde Journal, 81. Veränderungen in 1

681. 721. 825. Gelegesentrourf über die Aufhebung der Ein:

der Armee reit der Juli :Revolution , 89. 98. 105. Sereges entwurf über Bildung einer Fremdenlegion , 107. 273. Neuer

quartierung und Berpflegung beurlaubter Soldaten , 708. 830 . Antrag auf Einführung des Verfaſſungseides bei dem Mili:

Gefeßesentrurf über die Militärpenſionen , 107. 233. Verbot der Auslieferung Oir Deſerteure, 108.. Neue Erfindung im Urs

. tår, 743.

tilleriematerial, 108. Bericht des Marſdale Gérard über ſeine

Bajonnetfedh tE un ſt. In ihrer Beziehung zu dem Gefunds 1 heitswohl des Militärſtandes , 217. 227. 236. 243. Bayern. Einführung von Trompetern bei der Fußartillerie, 81. Debs Regimentsarzteb Dr. Sandſchu's Bert über die fyphilitis

Verwaltung dig Kriegsminiſteriums, 137. Tufhebung mehrerer Drden , 153. 178. 497. Gedächinißfeier der franzöſiſchen Urs

Ichen Krankheiten , 108. Uuftűndung des Militärcartels von

miee des Drients, 168. Neue Organiſation der Cavalerie, 177.

281. Erridtung von 60 artilleriecen pagnieen , 179. Reclama: tion des Marchausgrades von Seiten des Generals Groudy,

Frankreich, 233. älte unterlieutenante, 281. Nachrichten über

179. 214. Cadre der Genrrallieutenante für 1831 , 179. 316.

die bayeriſche Armee, 294. 302. Beſtimmungen über den Eins tritt von Uusländern in die Armee , 361. uebungen der Pons tonniercompagnie bei Ingolſtadt, 452. Dufwand für den Bau

Commiſſion zur Prüfuna des Entwurf6 ju cinem Militärſtrafa gelegbuche, 180. Militäriſcher Zuſtand von Frantreich), 211. Neue Organiſation der Kriegsmarine , 213. Errichtung eines Militärcollege für die Söhne unbemittelter Militárs, 213. 241 . 337. Geregesentrurf über die Penfionirung der litið oor

von Ingolſtadt, 463. Streit über die conftitutionellen Forde: rungen in Bezug auf die Stellung der Beere im Staate, 497.

der Marine, 234. Segenwärtiger Betrag lämmtlicher Militärpenſionen, 234. Ordonnanz über die Bildung von Zuavencorps in Afrika , 273. Vereinigung des Corps der Ingenieur - Geos

graphen mit dem des Generalſtabs, 281. Auswahl der Sapa peure und ablegung ihrer Bårte, 283. Verſuch mit einem Bes

498. Dienftfubflaum des Generals Grafen von Ulten , 505. Bevorſtehende Reduction der Armee , 505 . Beerweſen , im deutſchen , aber Reformen , 425. 437. 445. 453. Gedanken über die neuere Seerorganiſation , 561. 581. 588. 593, 605. 769. 777. 785 .

wehre nach neuerfundenem Modell, 298. Neue Organiſation Bergen , surfürſtenthum . Beſtimmungen der Verfaſſungss des Remonteweſens , 298. Unftellung eines Lehrers der Gyms naftit , 332. Innahme von Freiriligen bis zum 35. Jahre, 332. Berſteigerung der Fouragelieferungen , 332. Gratificaa tionen für die zum Recrutenererziren commandirten Offiziere und Unteroffiziere, 333. Urencementstour in der Suvalerie, 333. Tuberordentiiche Inſpection der Regimenter und Sorpe ,

urkunde über die Rechtsverhältniſſe der Offiziere , 65. Becords nung über das Kriegsminiſterium und die höheren Militärbes hörden , 121. Beftimmungen des Staatsdienſtgereges über den Militärſtand , 193. 201. 209. Antrag auf Berbeſſerung der Gehalte der Capitaine 2. Klaffe und der Lieutenante , 24

333. Uufgabe des neurn Infanterie : Ererzirreglemenis , 341 . Erdhrinung einer neuen Wuflage des engarethreglemente , 341 .

noch aus dem amerikaniſchen Kriege übrig gebliebenen unter's offiziere und Soldaten , 414. Bereh werdeder Landtände über verfaſſungswidrige Ernennung und Beförderung von Militärs perſonen , 463. 530. 683. 694 . Militäretat für 1831, 506. Das neue Conſcriptionsgeſeß, 805.

Verfügung hinſichtlich der Regimentslựuien , 341. Errichtung von einer Compagnie hors rang in jedem Infanteriereaiment, 356. 580, Inſtruction über die militäriſchen Mär'che der Ga :

valerie , 361.

804. 2ndguben für den Militäretat , 389. , Penſionirung der

des 67.

Siritrung zweier Marineregimeater für die Colonicen, 365. Infanterie. Heber die Manövers einte Armeecorps Infans Neue Organiſation der Cavalerie der Pariſer Nationalgarde, 419. Geſammtgebalt des Marſchalls Macdonald , 420. Neue

terie, 541. 548. 556. 565. 573. 612. 619. 669. 677. 685. 694 .

701. 710. 715. frantreich, 356. 365. 443. 459. 580.

Drganiſation, der polytechniſchen Schule , 433. 441. 449. Neue

Organiſation der Üriillerie- und Ingenieurſchule zu Meb, 435. 472. 481. 489. Manóvers der Pontoniere bei Straßburg , 435 .

Anordnung von uebungsmärſchen für die Infanterie, 443. 459. Berwendung der Douaniers zu Militărdienſten, 443. 795. Pens fionsgefen für die Landarmee , 451. 457. 465. Reue Stein:

Kirchenfaat. Edict wegen Bermehrung der Linientruppen durch Freiwillige, 420. Soralen , die , 118. 125. 134 .

Kriegerſt andes , des , der höheren salafren ſitttider

und geiſtiger Standpunct in der Geſellſchafi, 155 .

wurfmaſchine , 497. Bindkammer bes ørn . Perrault , 497. Drganiſation der Militarſchule in St. Cyr, 529 Inſtruction für die Generalin pectoren bei den außerordentlichen Revűen,

Manövere . Freie Stadt Frankfurt, 700. Deftreigh, 652.

571. Drganiſation des Remontedienftes , 577. Propoſition des Hra. Boillo d'Anglas zu Gunſten der in den hundert Dagen

Milde Unit alten. Sannover , 241. Rußland , 249.

161. 169. 181 .

Preußen , 365. Sadlen , 684.

promovirten Offiziere und Ehrenregionsritter, 585. Grundſäge Militäriſche Wiſſenſchaften. Ueber deren Studium , 406 aber das fortrudtrn zu den höheren Sclaffen der Ehrenlegion, 587. Stärte der Urmee , 601. fatour d'Uudprgne's Schrift

über die unmöglichteit , Krieg zu führen , 633. Nichtvouftret: tung der triegsgerichtlichen Todesurtbeile vor Entſchließung des Könige, 637. Entwurf einer Verordnung zu Einführung von Disciplinars und Ehrengerichten für Offiziere, 644. Errichtung

413. 422.

Militärr dhulen . Badea , 21. 113. 225 . Frantreid , 215 . 241. 337. 433, 441. 449. 473. 479. 489. 529. Rußland, 130 .

!

Königreich Sadlin , 275. Schweiz , 499. 53t. 1

Militär:Sttrafgere gebung und Militär:Strafiuftige Ghina , 319. 1

einer Direction der Fortificationen in Ulgier , 683. Xufhebung der Brigadeeintheilung und den Dienſt der Generale , 705. 713 .

Mittel , die einde zu berjagen , 376 .

Artillerieverſuche zu. Paris , 707. Diebjähriges Budget des Striegsminiſteriums , 715. Berhandlungen in der Deputirtens tammer über den Untrag des Ginerals lamarque wegen Mos bilmadung der Nationalgarden, 729. 737. Gelegesentwurf über die Mobiimachung der Nationala arde , 765. Geribesentwurf über dus Uvancement bei der Marine , 794. Beſtimmung des Scriegsminiſters wegen der den Meilitärärzten von den Schild:

der Urmee , 236. Sagsbefehl des Pringen von Dranien nada Beendigung des Feldzugs gegen Belgien , 602. Stiftung eines Ehrenkreuzes für den legten Krieg , 627. Norwegen , f. Odweden .

See mobilen Gendarmeriebataillone, 700. Inſtruction, über die Niederlande. Steue Organiſation der Armee , 235. Befant

wachen zu erweijenden Ehrenbezeugungen , 794. Organiſation der Forſtbecmten in Compagnieen , 794. - Vermehrung des Ges nieſtabeg , 795. Gerifisentidurf über das Uvancement in der

Deftreid. Anträge,des ungariſchen Reichstages voegen Uno ftellung der Offiziere in den ungariſchen Megimentern , 21 . Errichtung von Befeſtigungsthürmen , 365. Grerfirrmanővere bei Wien , 652. Necrolog deb Eſtundartführere Ladislaus. Skultety , 698.

Landarmee und Verhandlungen darüber in der Deputirtentams , Offiziere, des, unterricht. Unſichten der Zeitgenoſſen aber ben praktiſden Nugen der Mathematit 26. Berichtigung in mer , 804. 812. Beziehung auf dieſe übhandluna , 103 . ✓ Gneisenau des Feldmaridarls Dos und Biogra: Did enbarg. Neues Geles über die Wehrpflichtigkeit, 588. Bts ſtimmung über die Eigenſchaften von Offiziersſubjecten , 588 . phie , 572 . nien . Zaht der offiziere der Großbritan landarmee, 65. Res Drden und Ehrenzeichen , militäriſd e. Baden , 241 . duction in den " chalten der Offiziere der oſtiniſchen Urmee, 324. 381. Bayern, 296. Frankreich, 153. 178. 587. Nieders 100. Debatten über das Budget der Landarmee , 180. Peit's lande, 627. Sürkei, 684 . fdenſtrafe auf der englisden Flotte, 292. Budget des Kriegs minifteriums , 397. Broße Militärpromotion vom 22. Juli Penfionomeren. Frantreid , 107. 294. 451. 457. 465. 1830 , 530. Pirſuche mit dem bolſo bei der Cavalerie , 556. Percuſſion 83ů ndung für Ranonen und Gewehre , 187 . Regulatio über die Verluſtentſchädigungen der Offiziere und 195. 205. 264. 430. Soldaten , 619. 657. Neue Erfindung eines Sarabiners und einer Piſtole , 709. Berid tigung einiger Unſichten über die

Polen , der , But unft aus dem Gefidtspunkte der Reminiſcenjen , 63.

Der Polen Hilfsmittel nach dem Senſemänner der

Urtheile des Generals Kniaziawicz , 87.

Perhältniſſe der ingliſden Urmee , 769. 777. 785.

Polen , 567.

anno . Beränderte Einrichtung der Gavalegie und Inu spolen , 1. Rußland . . riiver $fante , 185. Beſtand des Kinys German Legions - Unters Preußen . Einführung eiſerner Geſchoße, 92. 366. 600 #ufs ngen ngefonds .

früfu , 241. Unterſtüßu des Waterloo Subſcrip : tionscomité , 241. Körperliche Züchtiaungen , 283. 308. 333 . h

Untrag auf ein neues Militärſtrafgeregouc

334.

Kufhebung

Air Kriegscanzlei und Einſeging eines Ariegsminiſteriums,

Bemerkungen des Majors Bergung der Offiziersſtellen , 139. Unbeſchränkte Unnahme jungev Leute mit Xusſicht auf Beförderung in der Limei 215 erſtehung eines Süraſfiers , 92.

Bleffon über die angebliche Bevorzugung der Udelichen bei

1

Dienftjubiläum des Generals von Rober, 283. Neue Beftims mungen über die Jägerabtheilungen , 284. Feier der 50jährigen Dienſtzeit eines Soldaten , 324. Manðders bei Berlin , 365 . Auslegung der Landwehrübungen , 421. Irauer der Urmes får den verewigten General: Feldmarſchall Graf v. Gneiſenau, 588. Dienſtjubiläen der Generallieutenante 0. Brauſe und

v. Boſſau , 603. Ablöſung der Militärpflicht durch Arbeit von Seiten der des Militärdienſtes unwürdigen , 684. Wertheidi:

Gentlaſſung der Armees und Diviſionsſtäbe, überhaupt Huffis bung der angeordneten Rüſtungen, 744. 777. Untrag auf Rei

viſion des Militätſtrafgeſeßbuches , 815. Ueber den Unterricht in der ſchweizeriſchen Urmee im Johr 1831, 821. Spanien . land: u. Secmacht der Inſel Quba im Jahr 1829, 176. Gegenwärtige Streitkräfte des Königreic6, 694. Stodſtreiche, der, über die 2014 affung , bei dem M is litár , 45, 51 .

gung des preußischen Militärſyſteme gegen notefalſchen urtheile Lattit . Neues Syſtem nach OberftSantiago de Rotalbe, 432, in der franzöſiſchen Deputirtentammer , 750. Rusland. Beſtand der großen tuffifchen activen Armee , 22. Bericht des polniſden Kriegsminiſters über die Fortſchritte in den Kriegsrüſtungen und Militäranſtalten , 109. Errichtung

einer Militäracademie bei dem Generalftabe, 130. Benennung : von

ordens , 684.

Manifeſt

über eine neue Recrutirung , 153. Errichtung eines Invaliden :

unter

Ibeoretiſche Belehrung der Soldaten , über , 477. 485 . Jürkei. Niue Drganiſation der land : und Seemadot. 250 . 257. 268. 276. Perteibang deb creirten Givil : und Militärs

Vergangenheit und Gegenwart , 372.

,

fung der Bolterund die dabeigematen gungen zur Erleidierung der Recrutenſtellung , 249. Jahress Wehrperfaf Erfahrungen, mit K û dblid auf die Gedichte, 115 .

bericht des Invalidencomité zu Petersburg , 308. Die militä : riſchi Bevölkerung von Polen, 416. Errichtung eines ſpeciellen Ingenieurcorps für die Militärcolonieen , 436. Neue Recrutis rung, 609. Neurs Recrutirungsreglement, 638. Organiſations veränderungen , namentlich bei den Garden , 734. Stärte und

Drganiſation der ruffiſchen Armee , 773.

' 123. 139. 148 .

Welter's , Profeſſor , motion über Reform der Behr: einrichtung , 377. 385. 393. 469. 537. 545. 628. 639. 641. 653. 661. 789. 795. 806. 817.

Württemberg. Berordnung über das Beirathen der Dffiziere, 734. Fortgang der Remontirung, 735.

Sadfen , königreid. Beabſichtigte Reformen im Militär: etat, 6. 13. 101. Beränderungen in dem Militärldhulwefon , 275. Bon der jebigen Stellung der ſächſiichen Armee zu ihren Mitbürgern , 369. 382, 390. 397. Verlegung ökonomiſcher durch die , 627. bei

Dresden, 684. Drganiſation des Kriegsminiferiums und des Verzeichniß der angezeigten militäriſchen Schriften . Generalcommando's , 700

Säbeltlingen, englische und deutſche, 352. Sardinien . Nacridhten über die Armee, 289. 299. 305. 313 .

821. 345. 351. Beränderungen in den Militäreinrichtungen, 390. 785 .

ochweden. Diebjährige Waffenübungen in Norwegen , 349. ueber die von der Urmee aubgeführten öffentlichen Urbeiten, 326. 334. 342.

Die landmacht , 348. 356. 367.

Gittlidell Berhältniß der Dienſtålteren und Borge: regten zu den Jüngeren und untergebenen , 513 .

Strzy nezin , General , Dberbefehlshaber der polniſchen Urs mee , 215 .

Iakobi, Militäretat des Königreichs Bannover , 718. 725. 0. Jomini, analytiſder Udriß der vorzüglichften Combinationen des Krieges, 309. 317,

dweiz . Ginberufung der Militär: Hufſichtsbehörde, 33. Dent (chrift dieſer Behörde über die Waffe der Scarfíchüben ,

de Baujour, voyage militaire dans l'empire ottoman , 56. Blefon , Geſchichte der großen Befeftigungskunft, 22. 29. Bleiſon, Befeſtigungskunft für alle Waffen , 401. 409. Däniſce , dac , Bajonnetirreglement, 25. 35. 41. 49. 57 . Faltenſtein ,1 das Brüderpaar Ludwig u. Ebenezer Reynier, 783. Feldzug, der, in den Niederlanden , unter dem Be: feble des Prinzen s adren : Goburg , 623. Berren , Großherzogthum ,1 dom , Karte, 456 .

33

Beſchlüfte der Tagfaßung über die Mobilmachung der Bundels contingente und der Landwehr, 66. 73. Buſammenlegung des Striegéraths, 113. Eintheilung des Bundesheeres, 113. Stårte der Generals, Diviſions : upo Brigadeſtäbe, 114. Gutachten des Kriegsraths über die Freiſchaaren ,/ 130. Jomini's Urtheil aber die manővers der Schweizertruppen , 308. Ueber den

o. Ha usler , Atlas der merkwurdigſten Schlachten , Treffen und Belaarrungen der alten, mittleren und neueren Zeit, 158. 163 . 173, 191. 199.

Meyer , Erfahrungen über die Fabrikation und Saltbarkeit des eiſernen und bronzenen Geldbüge6 , 592.

Militär: Dandbuch des Königreid Bagern por das Jahr 1831 , 294. 302. v. Miller,Borleſungen über bie Feldverſchanzungskunft,526. 535.

Iroß in der eidgenöſſiſchen Uimee , 421. Bericht dr8 Krieg 8 :

8. Dbeleben , Marie der fåco fiſden So moeiz, 61. 285 .

raths über anzulegrnde Feldbefeſtigungen , 436. Abſtimmung der Dagfagung über die Einterufung von Offizieren und Uuf: Hellung der Sadres , 467. 475. 484. Bildung einer eidgenöſſi: (den Offiziers : , Artillerie : und Scharfſchüben'dule, 499. 531. Inträge des Siandes St, Sallen über das Militärweſen, 743 .

Dopographiſche Sparte des Rheinftro m 8 xc. , 608 . Weiß , Utias von Europa , 646.

Dr. Weitershauſen , Liederbud für deutſche Krieger, 216. v. dylander's Unterſuchungen über tao Brerweſen unſerer Brit, 221. 230 , 238 , 246 , 254, 261 .

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