Akupunktur für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett: Entsprechend A. L. F. (Akupunktur Leitlinie für Frauenärzte) der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe [Reprint 2017 ed.] 9783110805673, 9783110163971


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German Pages 277 [280] Year 2000

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Table of contents :
Vorwort
Inhalt
I. Allgemeiner Teil
1. Wissenschaftliche Grundlagen
2. Theorie der TCM
3. Abkürzungen und Bezeichnungen
4. Leitbahnen-Übersicht
5. Geburtshilflich wichtige Akupunkte
6. Grundlagen der Ohrakupunktur
7. Geburtshilflich wichtige Ohr-Akupunkte
8. TCM-Differentialdiagnostik
9. Grundlage der traditionellen chinesischen Geburtshilfe (TCG)
10. Traditionell chinesische Phytotherapie
11. Geburtshilfliche TCA-Behandlung
12. Akupunktur: Indikationen, Kontraindikationen
13. Nadeltechniken
II. Spezieller Teil
14. Krankheiten bei Schwangeren
15 Normale Geburt
16. Pathologie der Geburt
17. Pathologie des Wochenbetts
III. Anhang
Phytotherapien
Drogen mit Warnhinweis zu Schwangerschaft
Wirkung mit Thema Schwanger, Regel, Blutung, Menstruation
Indikation mit Thema Schwanger, Regel, Blutung, Menstruation
A. L. F. Akupunktur Leitlinie f. Frauenärzte/-innen
Literatur
Sachregister
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Akupunktur für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett: Entsprechend A. L. F. (Akupunktur Leitlinie für Frauenärzte) der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe [Reprint 2017 ed.]
 9783110805673, 9783110163971

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Akupunktur für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett

Claus Schulte-Uebbing

Akupunktur für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett Entsprechend A. L. F. (Akupunktur-Leitlinie für Frauenärzte) der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Mit Vorworten von A. Malter, J. Gleditsch, H. Becke, S. Weinschenk, I. Gerhard, V. Zahn

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Walter de Gruyter G Berlin · New York 2000 DE

Dr. med. Claus Schulte-Uebbing Facharzt für Geburtshilfe und Frauenheilkunde Weinstraße 7 A 80333 München

Das Buch enthält 93 Abbildungen und 16 Tabellen

Die Deutsche Bibliothek -

CIP-Einheitsaupiahme

Schulte-Uebbing, Claus: Akupunktur für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett : entsprechend A.L.F. (Akupunktur-Leitlinie für Frauenärzte) der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe / C. Schulte-Uebbing. Mit Vorw. von A. M a l t e r . . . - Berlin ; New York : de Gruyter 2000 ISBN 3-11-016397-7

© Copyright 2000 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, 10785 Berlin. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Verlag hat für die Wiedergabe aller in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen etc.) mit Autoren und Herausgebern große Mühe darauf verwandt, diese Angaben genau entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abzudrucken. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber

und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, daß solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um gesetzlich geschützte, eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind. Grafiken: Helmut Holtermann, Dannenberg Textkonvertierung, Druck, Bindung: Druckhaus „Thomas Müntzer" GmbH, Bad Langensalza Umschlagentwurf: Rudolf Hübler, Berlin Printed in Germany

Vorwort Der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte betätigt sich selten als Rezensent über Werke der Fachliteratur; es gibt hierzu sicherlich Berufenere. Wenn er dies dennoch tut, dann deshalb, um mit dem Vorwort politische Intentionen des Verbandes zu verdeutlichen, so hier mit dem Thema der Akupunktur. Insofern sind die folgenden Zeilen keine Wissenschaftskritik, sondern eine politische Aussage.

Ohr- und Körper-Akupunktur-Punktkombinationen sowie Rezepturen chinesischer Phytotherapeutika.

Alle wesentlichen geburtshilflichen Schwerpunkte des A. L. F. (Akupunktur-Leitlinie f. Frauenärzte/-innen) finden sich in diesem Werk.

Ich wünsche diesem Buch eine weite Verbreitung sowie allen Kolleginnen und Kollegen und insbesondere deren Patientinnen sehr viel Erfolg.

Das Buch ist ausgesprochen praxisorientiert und anwenderfreundlich: Für alle wesentlichen geburtshilflichen Indikationen finden sich kompakt und übersichtlich bewährte

Somit orientieren sich Inhalt und Aufbau ganz an den Bedürfnissen der geburtshilflichen Praxis und sind sowohl für die niedergelassenen als auch für die im Kreißsaal und auf Wochenstation tätigen Kolleginnen, Kollegen und Hebammen interessant.

Dr. med. A. Malter Präsident des Berufsverbandes der deutschen Frauenärzte

Vorwort Die Akupunktur findet immer mehr Interesse in der westlichen Welt. Wer daran geht, die Akupunkturmöglichkeiten für eine bestimmte Fachdisziplin aufzuzeigen, nimmt eine große Verantwortung auf sich: Denn hier geht es nicht nur um die Weitergabe persönlicher Erfahrungen und Praktiken, sondern letztlich um einen neuen Schritt auf dem Weg zur Integration einer großen, aber durchaus diffizilen Methode in das westliche Medizinverständnis. Vorauszuschicken ist, daß bei uns im Westen einer jeden Akupunkturerwägung unbedingt eine vollständige, wissenschaftlich fundierte Diagnostik vorauszugehen hat. Erst wenn nachweislich die Möglichkeiten der modernen Medizin ausgeschöpft sind bzw. keine gleichwertigen Alternativen bieten - also dort, wo Akupunktur eine Lücke im Repertoire der westlichen Medizin optimal schließen kann - , ist sie indiziert. Daß diese Voraussetzung allerdings für eine gar nicht geringe Zahl von Indikationen gilt, habe ich in meinem eigenen Fachgebiet, der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, erfahren und von vielen Fachkollegen - nicht zuletzt an mehreren deutschen Universitäten bestätigt gefunden. Noch ziehen sich durch die gegenwärtige Akupunkturliteratur viele Vorstellungen und Termini, die zwar im chinesischen Sprachgebrauch und traditionellen Medizinverständnis klare Inhalte haben, sich aber in der wörtlichen Übersetzung eher wie Schlagworte ausnehmen. Es bleibt uns im Westen die Aufgabe, das primär Fremde nach und nach zu erschließen und mit Sinn und Wissenschaft-

lichkeit entsprechend den Grundbegriffen der westliche Medizin zu durchdringen. Ich selbst versuche diesen Weg zu gehen, seit sich mir die Akupunktur als wertvolle additive Therapieform speziell bei funktionellen Krankheitsbildern bewährt hat, die ich in meinem Praxisalltag nicht mehr missen möchte. Für das Thema Geburtshilfe fehlt mir freilich jegliche fachliche Kompetenz. Doch kenne und schätze ich das Engagement und die jahrelange Erfahrung des Kollegen Claus Schulte-Uebbing auf dem Gebiet der Akupunktur, speziell in der Geburtshilfe. Zu meiner Freude bezieht der Autor in seine Therapiekonzepte die jeweils indizierten Ohrakupunkturpunkte ein. Nach meiner Erfahrung führt die Kombination von Körper- mit Mikrosystem-Akupunkturpunkten, speziell mit Punkten auf der Aurikel, in vielen Fällen zu einer rascheren und besseren Akupunkturwirkung und hilft nicht selten, eventuelle Therapieblockaden zu überwinden. Ich wünsche Claus Schulte-Uebbing, daß sein Wirken sein in sehr gewissenhafter Arbeit erstelltes Buch der Akupunktur förderlich sein und zu ihrer weiteren Durchsetzung in unseren Landen beitragen möge.

Dr. med. J. Gleditsch Ehrenpräsident der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄGfA) Lehrbeauftragter der Ludwig-MaximiliansUniversität München und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Akupunktur und Neuraitherapie, Ludwigsfelde

Vorwort Das vom Kollegen C. Schulte-Uebbing vorgelegte Buch zeichnet sich wohltuend durch klare Diktion aus. Der wissenschaftliche Vorspann und die unter dem spezifischen Blickwinkel der Geburtshilfe vorgestellten Meridiane der Umläufe einschließlich zweier außerordentlicher Meridiane, der Wandlungsphasen, der antiken Punkte sowie die enorme Wichtigkeit der Reflexzonen der Somatotopie Ohr werden unter TCM-Gesichtspunkten verständlich und wohltuend frei von schwülstigen Formulierungen dargestellt. Die Informationen über die TCM-SyndromLehre sowie über Methodik und Technik der Akupunktur sind übersichtlich gestaltet. Dazu gehören auch die sehr übersichtlichen Abbildungen. Die für den anwendenden Geburtshelfer so wichtige Frage der „verbotenen Punkte" - in zahlreichen Büchern kritiklos immer wieder ohne eigene Untersuchungen abgeschrieben wird eindeutig und klar als nicht haltbar unter bezug auf problematische Techniken, die nur zur Geburtseinleitung empfohlen werden sollten, formuliert.

Das Kapitel der Indikationen ist bewunderungswürdig und umfassend abgehandelt. Es gibt neben allen gestationsbedingten Störungen kaum ein Beschwerdebild, was eine Schwangere nicht haben kann. Darauf geht der Autor umfassend ein und setzt mit diesem Buch Maßstäbe für eine allumfassende Akupunkturerkenntnis des Gynäkologen und Geburtshelfers einschließlich der wichtigen Querverweise, daß Akupunktur bei bestimmten Erkrankungen nur komplementäre Funktion in Verbindung bewährter klinischer Therapieverfahren hat. Ich darf einen herzlichen Glückwunsch zu diesem gelungenen Wurf sagen. Über die Akzeptanz - zumal jedes Medikament in der Gravidität eins zu viel ist - mache ich mir keine Sorgen.

Dozent Dr. sc. med. H. Becke Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Akupunktur und Neuraitherapie ( D G f A N ) Ehrenmitglied der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur ( D Ä G f A )

Vorwort Frauenärztinnen und -ärzte sind dem ganzheitlichen Denken seit je her aufgeschlossen. Der allenthalben spürbare Paradigmenwechsel in der Medizin ist unter anderem abzulesen an ihrem großen Interesse an anderen Medizinsystemen, wie der Traditionellen Chinesischen Medizin einschließlich der Akupunktur. Die zentrale Erkenntnis der Regulationsmedizin: „Kleiner Reiz - große Wirkung" ist eine wesentliche Grundlage der Akupunkturwirkung. Die NATUM e.V. (AG für Naturheilkunde und Umweltmedizin e. V. in der DGGG) vertritt seit ihrer Gründung im Jahr 1993 die Interessen der Frauenärzte, die Akupunktur betreiben. In enger Zusammenarbeit mit den Experten auf diesem Gebiet wird seit dem Zweiten Akupunkturkongreß für Frauenärzte in Mannheim 1999 die Akupunktur-Leitlinie für Frauenärzte/-innen („A.L.F.") in einer Kommission erarbeitet. Die „A.L.F." wird zum Erscheinen des vorliegenden Werkes voraussichtlich verabschiedet sein. Herrn SchulteUebbing gebührt das Verdienst, als Mitglied und im Namen der NATUM wesentliche Vorarbeit an der Erarbeitung dieser Richtlinien geleistet zu haben (siehe Anhang). Dafür ist ihm in besonderer Weise zu danken. Schulte-Uebbings Überlegungen und Konzepte zu A. L. F. basieren auf seiner umfassenden Kenntnis und langjährigen Erfahrung mit Akupunktur in unserem Fachgebiet. Frucht seiner Tätigkeit ist unter vielem anderen die

hier vorgelegte umfassende Darstellung des Stoffgebietes. Wer Schulte-Uebbing kennt und erlebt hat, wird die Handschrift des Autors, seine Erfahrung und seinen immensen Wissensschatz auf jeder Seite wiedererkennen. Lange Zeit war die Akupunktur aufgrund der Chinesischen Tradition bei Schwangeren tabu. Auch die Lehre von den „verbotenen Punkten" in der Schwangerschaft wurde im westlichen Schrifttum unreflektiert seit Jahren weitergelehrt. Auch hier hat der Autor wesentlichen Anteil daran, daß diese traditionelle Sicht einem undogmatischen, ergebnisorientierten Zugang zur Akupunktur in der Schwangerschaft gewichen ist. Das Werk ist als Curriculum für die Ausbildung zum geburtshilflichen Akupunkteur wie geschaffen. Auch der Könner in Schwangerenbetreuung und Kreißsaal wird Bewährtes wiederfinden und Neues entdecken können. Das Buch stellt einen weiteren Baustein auf dem Weg zur ganzheitlichen Frauenheilkunde der Zukunft dar. Im Namen des Vorstandes der NATUM gratuliere ich dem Autor herzlich und wünsche seinem Werk eine weite und schnelle Verbreitung. Dr. med. S. Weinschenk Prof. Dr. med. I. Gerhard Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Naturheilkunde und Umweltmedizin (NATUM e. V.) der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Karlsruhe/Heidelberg

Vorwort Es freut mich sehr, daß mein ehemaliger Schüler C. Schulte-Uebbing das vorliegende Buch geschrieben hat, nicht zuletzt auch deshalb, weil sich einige unserer gemeinsamen Straubinger Akupunktur-Studien in diesem Buch finden. Noch vor einem halben Jahrhundert wendeten in Europa nur wenige Therapeuten - von ihren Kollegen argwöhnisch beäugt - die Akupunktur an. Seit ca. drei bis vier Jahrzehnten befassen sich zunehmend wissenschaftliche Studien mit allgemeinen und speziellen Wirkungen der allgemeinen Akupunktur, in den letzten Jahren auch der geburtshilflichen Akupunktur. Wegen diverser potentieller Risiken und Gefahren war die Erstellung eines geburtshilflichen Akupunktur-Buches bisher tabu. Schon immer nimmt die Geburtshilfe eine Sonderstellung innerhalb der Akupunktur ein: Traditionell bestehen berechtigte Vorbehalte hinsichtlich einer falschen Behandlung durch

unerfahrene Akupunkteure, die bei falschen Indikationen mit falschen Nadel-Manipulations-Techniken die Methode in Mißkredit bringen. Nun ist es meinem ehemaligen Schüler gelungen, alle wesentlichen geburtshilflichen Schwerpunkte praxisorientiert und anwenderfreundlich zusammenzustellen: Für alle Indikationen finden sich kompakt und übersichtlich bewährte Ohr- und Körper-AkupunkturPunktkombinationen sowie Rezepturen chinesischer Phytotherapeutika. Ich wünsche diesem Buch eine schnelle und große Verbreitung, denn der Wunsch unserer Patientinnen nach dieser Therapieform ist sehr groß. Prof. Dr. med. V. Zahn Direktor der Frauenklinik, Elisabeth-Klinikum Straubing, Akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität München

Inhalt Allgemeiner Teil 1 2 3

Wissenschaftliche Grundlagen . . Theorie der T C M Abkürzungen und Bezeichnungen 4 Leitbahnen-Übersicht 4.1 Reguläre Leitbahnen 4.2 Außerordentliche Leitbahnen (Gefäße) Geburtshilflich wichtige Aku5 punkte 5.1 Hand-Taiyin(Lungen-Leitbahn, Lu) 4.2 Hand-Yangming(Dickdarm-Leitbahn, Di) 5.3 Fuß-Yangming(Magen-Leitbahn, Ma) 5.4 Fuß-Taiyin-(Milz-Leitbahn, Mi) 5.5 Hand-Shaoyin(Herz-Leitbahn, He) 5.6 Hand-Taiyang(Dünndarm-Leitbahn, Du) 5.7 Fuß-Taiyang(Blasen-Leitbahn, Bl) 5.8 Fuß-Shaoyin(Nieren-Leitbahn, Ni) 5.9 Hand-Jueyin( Leitbahn des Perikards, Pe) 5.10 Hand-Shaoyang-(Sanjiao-Leitbahn, Sj 3-Erwärmei, 3E) 5.11 Fuß-Shaoyang( Gallenblasen-Leitbahn, Gb) 5.12 Fuß-Jueyin-(Leber-Leitbahn, Le) 5.13 Außerordentliche Leitbahnen (Gefäße) 5.13.1 Renmai (Gefäß Ren, Ren-Leitbahn) 5.13.2 Dumai (Gefäß Du, Du-Leitbahn) 5.14 Extra-Punkte 6 Grundlagen der Ohrakupunktur 7 Geburtshilflich wichtige OhrAkupunkte

1 3 7 10 10 14 15 15 17 19 23 26 28 30 36 39 41 43 47 50 50 53 56 57 64

7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 7.7 7.8 7.9

Lobulus Tragus Incisura supratragica Incisura intertragica Antitragus Postantitragale Furche Anthelix Fossa triangularis Helixwurzel u. aufsteigende Helix 7.10 Concha 7.11 Omega-Punkte 8 TCM-Differentialdiagnostik . . . 8.1 Krankheitsursachen 8.2 Untersuchungsmethoden 8.2.1 Inspektion 8.2.2 Auskultation, Olfaktion 8.2.3 Allgemeine Befragung 8.2.4 Geburtshilfliche TC-Anamnese 8.2.5 TCM-Pulsdiagnostik 8.3 Acht diagnostische Kriterien (Ba Gang) 8.3.1 Innen-Außen-Krankheiten oder -Syndrome 8.3.2 Schwäche-Fülle-Krankheiten oder -Syndrome 8.3.3 Kälte-Hitze-Krankheiten oder -Syndrome 8.3.4 Yin- u. Yang-Krankheiten oder -Syndrome 9 Grundlage der traditionellen chinesischen Geburtshilfe (TCG) 9.1 Anatomie, Physiologie 9.2 Menstruation, Gravidität 9.2.1 Therapieprinzipien 10 Traditionell chinesische Phytotherapie 10.1 Äußerliche Anwendung von Heilpflanzen 10.2 Innerliche Anwendung von Heilpflanzen 10.2.1 Auffüllen (Tonisieren) der Niere

64 65 65 67 67 68 68 70 71 72 75 75 75 76 76 80 80 81 82 83 85 83 85 85 86 86 86 87 88 88 89 93

XII

Inhalt

10.2.2 10.2.3 10.2.4

Regulation der Leber Stärkung der Milz Harmonisierung von Qi und Blut Beseitigung von Hitze und toxischen Substanzen Geburtshilfliche TCA-Behandlung Harmonisierung von Qi und Blut

10.2.5 11 11.1

II. 14 14.1

94 95

11.2 12

97 12.1 99 12.2 99 100

12.3 13

117

14.3.6

117 117 122 125

14.4

Entfernung von Hitze und toxischen Substanzen Akupunktur: Indikationen, Kontraindikationen Akupunkturindikationen (Auswahl) Akupunkturkontraindikationen, Komplikationen, UAW „Verbotene Punkte" Nadeltechniken

101 101 101 103 104 108

Spezieller Teil

Krankheiten bei Schwangeren.. Schwangerschaftsspezifische Krankheiten 14.1.1 Hyperemesis 14.1.2 Ödeme 14.1.3 Hypertonie 14.1.4 [Eklampsie, HELLP-Syndrom] T C A nur komplementär 14.1.5 Psychische Störungen 14.1.6 Atemnot 14.1.7 Karpaltunnelsyndrom 14.1.8 Dysurie 14.1.9 Anurie 14.1.10 Pyelonephritis 14.2 Nichtschwangerschaftsspezifische Krankheiten 14.2.1 Diabetes mellitus 14.2.2 Erkrankungen des Herzens 14.2.3 [„Aufwärtsfluß des foetalen Qi"] - T C A nur komplementär . . . . 14.2.4 [Aphonie] 14.2.5 Husten 14.2.6 Drogenabhängigkeit 14.3 [Blutungen, Abort, EUG] - T C A nur komplementär 14.3.1 [Abortus imminens] - T C A nur komplementär 14.3.2 Habituelle Aborte 14.3.3 [Abortus incompletus, completus] - T C A nur komplementär 14.3.4 [Missed abortion] - T C A nur komplementär 14.3.5 [Septischer Abort] - T C A nur komplementär

128 131 133 135 135 137 139 140 140 140

14.4.1 14.4.2 14.4.3 14.4.4 14.4.5 15 15.1 15.2 15.3 15.4 16 16.1

141 142 143 143

16.2

145

16.5 16.6

16.3 16.4

145 148 152 154 154

17 17.1 17.2 17.3 17.4

[Extrauteringravidität (EUG)] T C A nur komplementär Gestörte zweite Schwangerschaftshälfte Abdominelle Schmerzen Frühgeburtsbestrebungen [Retardierung] - T C A nur komplementär [Hydramnion] - T C A nur komplementär Lageanomalien Normale Geburt Geburtsvorbereitung Geburtserleichterung Schmerzerleichterung Nachgeburtserleichterung Pathologie der Geburt Übermäßige Schmerzen (Hyperalgesie) Pathologische Wehen (Dystokien) Protrahierte Geburt [Geburtsstillstand] - T C A nur komplementär Plazentaretention Blutung in der Nachgeburtsperiode, Atonie - T C A nur komplementär Pathologie des Wochenbetts . . . Postpartal persistierende Blutungen Postpartaler Lochialverhalt Rückbildungsstörungen Psychische Störungen

154 157 157 157 163 165 167 171 171 173 176 178 179 179 182 185 189 189

192 194 194 197 200 202

Inhalt 17.5 17.6 17.7 17.8 17.9 17.10

III.

Postpartale Obstipation Postpartale Miktionsstörung [Puerperalfieber] - TCA nur komplementär Laktationsinsuffizienz Übermäßige Laktation [Mastitis puerperalis] - TCA nur komplementär

204 204 208 211 214 216

17.11 17.12 17.12.1 17.12.2 17.12.3

Persistierende Lochien Sonstige Erkrankungen [Pigmentstörungen] [Puerperaler Hitzschlag] [Postpartales Miidigkeitssyndrom] 17.12.4 Postpartale Ödeme 17.12.5 [Postpartaler Tremor]

XIII 218 220 220 221 221 223 223

Anhang

Phytotherapien Drogen mit Warnhinweis zu Schwangerschaft Wirkung mit Thema Schwanger, Regel, Blutung, Menstruation

225

238

Literatur Sachregister

243 249

236

Indikation mit Thema Schwanger, Regel, Blutung, Menstruation 239 A. L. F. - Akupunktur-Leitlinie für Frauenärzte/-innen 241

I. Allgemeiner Teil

1 Wissenschaftliche Grundlagen Geschichte. Die traditionelle chin. Geburtshilfe (TCG) basiert auf den Theorien der traditionellen chin. Medizin (TCM) u. ist untrennbarer Bestandteil der chin. Medizin mit einer Geschichte von über 3 000 Jahren. Beispielsweise sind Aufzeichnungen über die Sterilität u. Infertilität als Aufschriften auf Knochen u. Muscheln der Shang-Dynastie dokumentiert.

TCM-Ziel ist es, das Gleichgewicht zw. Körper, Seele u. Geist zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Dies bedeutet u. a. ein Gleichgewicht von Yin u. Yang, innerhalb der 5 Wandlungsphasen (Wu Xing, Holz, Feuer, Erde, Metall u. Wasser), der Grundsubstanzen (Energie = Qi, Blut = Xue, Essenz = Jing), der Körperflüssigkeiten (Jin Yue), der Speicherorgane (= Zang) u. Hohlorgane (= Fu), sowie der kombinierten Faktoren (Wind, Kälte, Hitze, Feuchtigkeit, Trockenheit). Def.: Akupunktur (lat. acus Nadel; pungere stechen; engl, acupuncture; chin. Originalbezeichnung Zhen, d. h. Nadelstechen u. Räuchern = Moxibustion; aus der TCM stammende Therapiemethode (ca. 20 Techniken), bei der an charakteristischen Punkten der Körperoberfläche an Leitbahnen (Meridianen) entlang Akupunkturnadeln unterschiedlich tief eingestochen wird, wodurch energetische Störungen innerhalb des Organismus ausgeglichen bzw. einzelne Organsysteme angeregt o. gedämpft werden sollen. Die vorwissenschaftl. Medizin Chinas unterschied 14 Leitbahnen mit ca. 700 Hauptakupunkten, die histolologisch eine Anhäufung rezeptiver Hautelemente (Meckel-Tastscheiben, Meissner-Tastkörperchen) aufweisen. Klassische A.

setzt eine an traditioneller Medizin orientierte Diagnostik u. Vorstellung von Krankheit voraus; neuere Interpretationen verstehen A. als lokalen Reiz mit reflexiver Wirkung entsprechend neurophysiologischer Grundlagen. Obwohl sich der Begriff Akupunkturpunkt o. Akupunkt in Europa eingebürgert hat, entspräche der ursprünglichen chin. Bedeutung u. den anatomischen u. physiologischen Gegebenheiten der Begriff Akupunktur-Loch. Dies belegen u. a. Untersuchungen ( 2 - 5 ) : >

Ordentliche Akupunkte liegen auf Leitbahnen, außerordentliche außerhalb.

Akupunkte haben 3 Haupteigenschaften

(6):

1. Punktförmig treten Akupunkte bes. in Arealen mit hoher Nervendichte der Haut auf: Finger, Zehen, Gesicht. Die Punktausdehnung beträgt 1 - 2 mm. 2. Arealförtnig sind Akupunkte im Bereich von Abdomen, Thorax u. Rücken. Der Durchmesser des Areals beträgt 1 - 2 cm. 3. Streifenförmig sind Akupunkte an Extremitäten (Sehnen, spindelartige Muskeln). Akupunkte sind häufig mit Durchtrittsstellen der Faszien von Gefäß-Nerven-Bündeln identisch [2], [3]. Oft ist hier der elektrische Hautwiderstand vermindert. Von den regulären Aku-sind Triggerpunkte zu differenzieren, die, in Bindegewebe, Sehnen u. Muskeln gelegen u. nicht selten mit Myogelosen korrelierend, druckschmerzhafte Sensationen erzeugen. Im Bereich von Kopf, Hals u. Nacken sind n. Melzack [7, 8] 3At der Akupunkte häufige Triggerpunkte.

De-Qi-Phänomen. Nach dem Einstechen der Nadel kommt es häufig zum De-Qi-Phänomen: dumpfe, parästhesierende, drückende Sensation im Anschluß an das Abklingen des Einstichreizes.

2

1 Wissenschaftliche Grundlagen

Leitbahn-, PSC-Phänomen (propagated sensation along the channel, PSC). Neurophysiologisch nachgewiesene fortgeleitete Sensation entlang der Leitbahn, welche mit dem lokalen De-Qi-Phänomen vergleichbar ist [9]. Die PSC ist u. a. mit den bahnbrechenden anatomischen Untersuchungen von Heine [2], [3] Hauptgrundlage der Leitbahntopographie. Kommt es zu einer PSC, ist die Therapie bes. erfolgreich. Neurale Theorien. Neurophysiologische Wirkungen der Akupunktur sind an ein intaktes Nervensystem geknüpft: > Gate control-Theorie [7], Modell zur schmerzlindernden Wirkung der Akupunktur über Rückenmarknerven. Während ein hemmender Effekt auf schnell leitende, markhaltige Nervenfasern nachgewiesen wurde, konnte ein Übertragungseffekt von Organschmerzen über langsam leitende, marklose Nervenfasern beobachtet werden. > Deszendierende Hemmung. Nadelmanipulationen setzen im periaquaeduktalen Grau des Mittelhirns Endorphine, im Rükkenmark Serotonin frei, die den Organschmerz über absteigende Nervenbahnen hemmen. > Sympatholytische Effekte n. Nadelmanipulation äußern sich durch Zunahme von Hauttemperatur u. Durchblutung sowie schmerzlindernde Wirkung. [> Segmentbezug. Eine neuroanatomische Zuordnung zu einem Organ wurde für alle Akupunkte des Rumpfes (Thorax, Abdomen, Rücken) nachgewiesen. Häufig korreliert diese Zuordnung mit den Maxi-

malpunkten n. Head. Im Bereich der Extremitäten verlaufen die Leitbahnen im Bereich von entsprechenden Dermatomen, Myotomen u. Skierotomen. Neurohumorale Theorie > Endorphine. Der schmerzlindernde Effekt der Nadelmanipulation geht mit einer Endorphinausschüttung einher, die zu einer 5-Hydroxy-Indol-Essigsäure-Ausscheidung i. U. führt (Abbauprodukt von Serotonin). Gleichzeitig werden die Schmerzschwelle angehoben u. der Muskeltonus reduziert. Die Endorphingehalte des Körpers können durch Akupunktur bzw. Elektroakupunktur wieder normalisiert werden. Ein indirekter Nachweis für die Ausschüttung von Serotonin ist die Tatsache, daß der Morphinantagonist Naloxon die akupunkturinduzierte Schmerzlinderung aufhebt. Klinische Wirkungen neben der Analgesie > Vegetativ-homöostatischer Effekt. 1. allgemeine vegetative Stabilisierung, 2. Reduktion der Blutzuckerwerte bei Hyperglykämie u. des Blutdrucks bei Hypertonie. > Motorischer Effekt. Reduktion des Muskeltonus mit verbesserter Beweglichkeit, auch bei Muskelerkrankungen mit Tremor. [> Immunmodulierender Effekt: 1. verminderte allergische Reaktionen, 2. Abnahme von Eosinophilen u. IgE, 3. Zunahme der Killerzellen. D> Psychischer Effekt (abhängig von der Nadelmanipulation): 1. psychisch vitalisierende, 2. sedierende Wirkung.

2 Theorie der TCM

3

2 Theorie der TCM TCM-Theorien sind: a) Yin u. Yang, b) Grundsubstanzen, c) Gefäße u. Kollateralen, d) fünf Wandlungsphasen, e) Zang-FuFunktionskreise, f ) Krankheitsursachen, g) diagn. Methoden einschl. der 8 diagn. Kriterien, h) Hauptleit- u. außerordentliche Leitbahnen. Yin u. Yang sind polare, komplementäre Begriffe, wobei Yang ursprünglich die Sonnenseite, Yin die Schattenseite eines Berges darstellt. Mit Yin hängt alles zusammen, was mit Kälte, Absinken, Kontraktion, Wasser; Winter u. Mond korreliert; mit Yang hängt alles zusammen, was mit Hitze, Aufsteigen, Expansion, Sommer u. Sonne korreliert. Die Aufteilung der Körperregionen in Yin u. Yang erfolgt am Modell eines n. vorn gebeugten Menschen, der der Sonne den Rücken zugewandt hat. Letztere strahlt auf Hinterkopf, Rücken u. Außenseiten der Extremitäten, entsprechend den Yang-Regionen, wohingegen Gesicht, vorderer Thorax u. Abdomen sowie die Innenseite der Extremitäten im Schatten sind, entsprechend den Yin-Regionen. Dieses Modell ist gut geeignet, um die Aufteilung der Leitbahnen in Yinbzw. Yííttg-Leitbahnen vorzunehmen. Grandsubstanzen. Aus den Grundsubstanzen setzt sich der Organismus zusammen: Energie (Qi), Blut (Xue), Essenz {Jing), Körperflüssigkeiten {Jin Ye) u. Geist (Sheri). [> Zheng-Qi {Körper-Qi) entspringt aus 3 Quellen, dem Ursprungs-Qi (Yuan-Qi), entsprechend der in den Nieren gespeicherten Erbsubstanz bzw. angeborenen Konstitution, dem Gu-Qi, entsprechend der aus Nährelementen u. deren Verdauung stammenden Energie, sowie dem Kong-Qi, entsprechend der Energie aus Inspiration von Luft u. Sauerstoff. Das Zheng-Qi ist die Quelle aller Bewegung, von geistiger u. körperlicher Aktivität, Wachstum u. Entwicklung u. harmonischer Transformation; es schützt den Or-

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>

ganismus vor äußeren pathogenen Formen von Qi, es erhält Körpersubstanzen u. Organe u. wärmt den Körper. Funktionell unterscheidet man: Organ-Qi, Leitbahn-Qi, nutritives Qi, protektives Qi u. Attnungs-Qi. Die wichtigsten Qi-Störungen sind: Q/'-Schwäche, kollabiertes Qi, stagnierendes Qi u. rebellisches Qi. Xue. Das Blut ist für die Ernährung u. Befeuchtung der Organe u. Organsysteme verantwortlich. In der Leber wird es gespeichert, von der Milz in den Gefäßen gehalten u. vom Herzen durch den Körper transportiert. Das Blut steht in enger Beziehung zum Qi. Die wichtigsten Störungen sind: Blutschwäche, -Stagnation u. -hitze. Jing. Die Essenz besteht aus der konstitutionellen Komponente, der pränatalen nahrungsbedingten Komponente u. dem postnatalen Jing. Die Essenz ist die Grundlage von Reproduktion u. Entwicklung; insbes. Sterilität, Infertilität, kongenitale Störung u. Fehlbildung werden zu Störungen der Essenz gezählt. Jin Ye. Summe aller Körperflüssigkeiten: Speichel, Urin, Schweiß, Magensaft, Gelenkflüssigkeit. Shen. Eine der wichtigsten G. ist der Geist. Dieser entspricht Bewußtsein u. persönlichkeitsbildender Kraft.

Gefäße u. Kollateralen. Alle ordentlichen Akupunkte sind im System der Leitbahnen u. Kollateralen vernetzt, wobei enge Beziehungen zum Gefäß-Nerven-Apparat bestehen. Das Leitbahnsystem ist das Korrelat des vegetativen Nervensystems auf der Körperoberfläche. > Die Yin-Leitbahnen finden sich ventral an der Unterseite eines gebeugt stehenden Menschen, > die Yang-Leitbahnen im Bereich des Kopfes u. der dorsalen Körperpartie. Letztere verlaufen n. kaudal von der oberen zur unteren Extremität, erstere n. kranial vom Fuß zur Hand.

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2 Theorie der T C M

Während die Yang-Leitbahnen am Kopf ineinander übergehen, verschmelzen die Y/rc-Leitbahnen an der Brust. Die Leitbahnen verlaufen - topographisch n. dem Yin- Yang-System angeordnet - jeweils symmetrisch auf beiden Körperseiten in 3 sog. Leitbahnumläiifen. Auf der Dorsalseite liegen die Yang-Anteile, auf der Ventralseite u. den Innenseiten der Extremitäten die Yin-Anteile. Während die Außenschichten dem Yang entsprechen, wird das Körperinnere dem Yin zugeordnet. Der laterale Umlauf hat die stärksten Yang-Eigenschaften, der mediale Umlauf die stärksten Ym-Eigenschaften. Der äußere o. laterale Umlauf heißt Shao Yin (kleines Yin) u. Tai Yang (großes Yang), der mittlere Umlauf Jue Yin (leeres Yin) u. Shao Yang (kleines Yang), der mediale u. innerste Umlauf heißt Tai Yin (großes Yin) u. Yang Ming (strahlendes Yang). Insbes. im Bereich

der Extremitäten ist die topographische YinYd«g-Dreiteilung plausibel. Die 12 Leitbahnen u. ihre 3 Umläufe bilden im Laufe von 24 Std. eine sog. Organuhr (Abb. 2.1). Innerhalb dieser Uhr hat jede Leitbahn ein zweistündiges Energiemaximum. Die jeweils einer Leitbahn entsprechenden Maximalzeiten folgen aufeinander u. bilden die Organuhr. Ist eine Leitbahn u. das ihr zugeordnete Organsystem in der Maximalzeit, ist gleichzeitig die in der Organuhr gegenüberliegende Leitbahn einschl. ihres Organsystems in der Minimalzeit, entsprechend einer Phase niedrigster energetischer Aktivität. Falls bestimmte charakteristische Symptome immer wieder zu einer definierten Maximalzeit auftreten, so kann dies ein Hinweis auf eine Pathogenese innerhalb der zugehörigen Leitbahn u. deren Organsystem sein. Die 12 Leitbahnen schema-

Abb. 2 . 1 : Leitbahn-Uhr: Detaildarstellung der Yin- und YangLeitbahn-Umläufe

2 Theorie der TCM TAI YANG (Bl)

SHAO YIN

S H A O YANG (Gb)

j U E YIN (Le)

YANG M I N G (Ma)

TAI YIN

5

S H A O YANG (Sj, 3E)

(Ni) YANG M I N G (D¡)

M

TAI YIN (Lu)

\

(M,)

Τ ~ Γ Χ ' Jj

V

x

/

i /

/

TAI YANG (Dü) SHAO YIN (He) jUEYIN

(Pc)

Hand

Abb. 2.2: Topographie der Leitbahn-Achsen: Verläufe der 12 regulären Leitbahnen im Querschnitt von Unterschenkel und -arm tisch im Querschnitt von Unterschenkel u. -arm zeigt die Abb. 2.2 (Topographie der Leitbahn-Achsen). [> Maximalzeiten von geburtshilflich wichtigen Leitbahnen sind z. B.: Niere von 1 7 . 0 0 - 1 9 . 0 0 , Milz von 9 . 0 0 - 1 1 . 0 0 , Leber 1 . 0 0 - 3 . 0 0 Uhr. Leitbahnen u. Kollaterale (Jing Luo) formen ein Netzwerk aus Gefäßen, das oberflächlich u. in der Tiefe verläuft u. in dem das zirkulierende Qi eine dauernde Verbindung mit den entsprechenden Zang-Fu-Organen herstellt. Dieses Netzwerk verbindet Gewebe, Organe u. Organsysteme zu einer harmonischen Einheit. Innerhalb von 2 4 Std. fließen Blut u. Qi, Essenz, Körperflüssigkeiten u. Shen einmal durch alle Leitbahnen u. Organsysteme. Wärend die Leitbahnen als Hauptstämme longitudinal angeordnet sind, verlaufen die Kollateralen als Äste der Leitbahnen transversal. Somit besteht das Jing Lwo-System aus 12 regulären Leitbahnen, aus 8 außerordentlichen Leitbahnen u. 15 Kollateralen. Die 12 regulären Leitbahnen durch 3 Haupteigenschaften

werden jeweils charakterisiert:

Yin o. Yang, Hand o. Fuß, Zang- o. Fu-Organ. Somit ergeben sich im Bereich der oberen u. unteren Extremitäten jeweils 6 Leitbahnregionen, von denen die 3 außen bzw. lateral liegenden dem Yang- bzw. Fw-Organ entsprechen u. die 3 innen bzw. medial gelegenen dem Yin- bzw. Zang-Organ. Die inneren u. äußeren Regionen gliedern sich jeweils in eine vordere, mittlere u. hintere Partie. Durch eine entsprechende Innen-Außen-Beziehung der gegenüberliegenden Leitbahnen entstehen mittels einer Yw-YangKoppelung sog. gekoppelte Leitbahnen. Analog dazu werden auch die segmental korrespondierenden Leitbahnen von Arm u. Bein mittels Ym-YiM-bzw. Yang-Yang-Koppelung zu einer sog. Leitbahnachse verbunden. Nomenklatur der 12 regulären Leitbahnen (Tab. 3.1) 1. Hand-Yin-Leitbahnen. Hand-Tarym-Lungenleitbahn, Hand-/neyz'w-Perikard-Leitbahn, Hand-S^aoy/n-Herzleitbahn. 2. Hand-Yang-Leitbahnen. Hand-YangmingDickdarmleitbahn, Hand-Shaoyang-Sanjiao-Leitbahn, Hand-Taryang-Dünndarmleitbahn.

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2 Theorie der TCM

3. Fuß-Yin-Leitbahnen: Fuß-Ta/yw-Milzleitbahn, Fuß-Zwey/w-Leberleitbahn, FußSfedoym-Nierenleitbahn. 4. Fuß-Yang-Leitbahnen. Fuß-Yangming-Ma.genleitbahn, Fuß-SÄaoytfMg-Gallenblasenleitbahn, Fuß-Taryang-Blasenleitbahn. Außerordentliche Leitbahnen. Im Gegensatz zu den 12 regulären beziehen sich die 8 außerordentlichen Leitbahnen nicht auf die Zang-Fu-Oigane u. sind auch keine gekoppelten Leitbahnen. Die wichtigsten: > Ren- (Renmai) u. Dw-Leitbahn bzw. -Gefäß (Dumai). Weitere sind: t> Chongmai, Yinweimai, Yangqiaomai, Daimai, Yangweimai u. Yinqiaomai. Wandlungsphasen, Zang Fu (Abb. 2.3). Die T C M basiert u. a. auf der Theorie der 5 Wandlungsphasen ( Wu Xing). Alle Vorgänge im Kosmos werden dabei 5 Qualitäten zugeordnet: 1. Holz —> Wachstum, Ausdehnung, Biegsamkeit 2. Feuer —» Hitze u. Auflodern 3. Erde —• Keimen, Reifen u. Speichern 4. Metall —> Veränderung, Reinigung, Eliminierung 5. Wasser —> Kälte, Befeuchten u. Abwärtsbewegung. Über den SAewg-Zyklus u. den Ko-Zyklus stehen die 5 Wandlungsphasen im Energieaus-

tausch, wobei jeder Wandlungsphase außer der Wandlungsphase Feuer ein Zang- u. FuOrganpaar entspricht. Außerdem entspricht jede Wandlungsphase innerhalb des Organsystems einer Gewebeschicht, einer Emotion u. einem Sinnesorgan. Darüber hinaus hat jede Wandlungsphase ihre korrespondierende Jahreszeit mit dem dazugehörigen bioklimatischen Faktor. Zang-Fu-Theorie. Ebenso Basis der TCM, eine Lehre von Organsystemen u. Funktionskreisen. Dabei werden 5 Zang- o. Speicherorgane u. 6 Fu- o. Hohlorgane unterschieden. Die Zawg-Organe haben Yi'w-Qualität, die FuOrgane Ydwg-Qualität. Jeder Wändlungsphase wird ein Zang-Fu-Paai zugeordnet, wobei das Perikard als Fw-Organ, d. h. Hohlorgan fungiert. 1. Der Wandlungsphase Holz entspricht das Zawg-Organ Leber u. das Fw-Organ Gallenblase. Die Leber speichert u. reguliert Blut, harmonisiert Körperaktivitäten u. Emotionen, kontrolliert den harmonischen Fluß von Blut u. Qi, reguliert die Spannkraft von Sehnen u. Muskeln. Sie zeigt sich an den Nägeln u. drückt sich in den Augen aus. Ihre Emotion ist der Zorn. Die Gallenblase regiert die Entscheidungsfähigkeit, speichert u. sezerniert Galle.

Sheng-Zyklus Ko-Zyklus

>•

Abb. 2.3: 5 Wandlungsphasen und ihr Energieaustausch über Sheng- und Ko-Zyklus

3 Abkürzungen und Bezeichnungen

2. Zur Wandlungsphase Feuer gehören die Zang-Organe Herz u. Perikard u. die FuOrgane Dünndarm u. Sanjiao (Drei-Erwärmer). Das Herz speichert Shen, kontrolliert Blutgefäße u. Blut, reguliert den Blutfluß, drückt sich über die Zunge aus; seine Emotion ist Freude u. Hektik. Als schützende Hülle des Herzens hat das Perikard wichtige Funktionen gegenüber exogenen, pathogenen Einflüssen. Der Dünndarm kontrolliert die Separation von „trüben u. reinen" Nahrungskomponenten des Magens, deren Weitertransport er überwacht. Die Sanjiao (Drei-Erwärmer) entsprechen den Organen der drei Körperhöhlen Thorax, Oberbauch u. Unterbauch. Entsprechend korrespondiert der obere Jiao mit Lunge, Herz u. Perikard, der mittlere Jiao mit Magen, Milz, Leber u. Gallenblase u. der untere Jiao mit Dickdarm, Dünndarm, Niere, Blase und Genitalorganen. 3. Zur Wandlungsphase Erde gehört als Zang-Organ die Milz u. als Fw-Organ der Magen. Die Milz kontrolliert als Hauptorgan der Bildung erworbener Energie sowohl Transformation als auch Transport der Nahrung, als Quelle von Qi u. Blut kontrolliert sie das Blut, welches sie auch in den Gefäßen hält, u. reguliert die Aufwärtsbewegung von Flüssigkeit u. Qi. Die Milz kontrolliert auch den Tonus von Seh-

nen, Muskeln u. Bindegewebe u. fixiert die Organe in situ. Sie drückt sich im Mund aus, ihre Emotion ist die Nachdenklichkeit. Der Magen ist das Organ der Nahrungsaufnahme u. Verdauung. 4. Zur Wandlungsphase Metall gehört das Zang-Organ Lunge u. das Fw-Organ Dickdarm. Die Lunge kontrolliert u. verbreitet das Qi an der Oberfläche, insbes. das WeiQi (Abwehr-Qi). Dadurch kontrolliert sie die Hautoberfläche einschl. Schweißdrüsen u. Körperhaaren, sie reguliert die Wasserverteilung im Körper; ihr Öffner ist die Nase, ihre Emotion die Trauer. Der Dickdarm trennt reine von unreinen Anteilen der Nahrung, die er aus dem Dünndarm erhält. 5. Zur Wandlungsphase Wasser gehört das Zang-Organ Niere u. das Fw-Organ Blase. Die Niere regelt als Wurzel des Lebens, Wurzel von Yin u. Yang Geburt, Entwicklung u. Reifung u. speichert die Essenz (Jing). Sie ist somit in der TCM ein geburtshilflich äußerst bedeutendes Organ. Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil sie das Qi ergreift, das Atmungs-Q/ n. unten führt u. aufnimmt. Außerdem reguliert sie den gesamten Wässerhaushalt, kontrolliert Zähne, Knochen u. Kopfhaare u. öffnet sich in den Ohren. Ihre Emotion ist die Angst. Die Blase nimmt Urin auf, speichert ihn u. entleert sich.

3 Abkürzungen und Bezeichnungen In diesem Buch wird die folgende Nomenklatur verwendet: Nomenklatur der 12 regulären Leitbahnen (Abkürzungen; Tab. 3.1). Eine bes. Rolle spielen die 3 Fuß-Ym-Leitbahnen: > t> > >

Hand-TaiyinHand-YangmingFuß- Yangmingΐυβ-Taiyin-

Lungen-Leitbahn (Lu) Dickdarm-Leitbahn (Di) Magew-Leitbahn (Ma) Mi/z-Leitbahn (Mi)

7

Herz-Leitbahn (He) Dünndarm-Leitbahn (Dü) > Fuß-TaiyangBlasen-Leitbahn (Bl) t> Fuß-ShaoyinMerew-Leitbahn (Ni) Perikard-Leitbahn (Fe) > Hand-JueyinSanjiao-Leitbahn ΐ> Hand-SÄ Fuß-SÄaoyang(Gb) Leber-Leitbahn (Le). t> ¥uß-Jueyin> Hand-Shaoyint> Hand-Taiyang-

8

3 Abkürzungen und Bezeichnungen

Tab. 3.1: Nomenklatur der 12 regulären Leitbahnen (Abkürzungen), (modif. n. Hammes u. Ots [68]) > Hand-Taiyin> Hand-Yangming[> Fuß- Yangming> Fuß-Taiyin> Hand-Shaoyin\> Hand-Taiyang\> Fuß-Taiyang !> Fuß-Sbaoyin > Hand-Jueyin[> Hand-Shaoyangt> Yuß-Skaoyang> Fuß-]ueyin-

Lungen-Leitbahn (Lu) Dickdarm-Leitbahn (Di) Magen-Leitbahn (Ma) Milz- Leitbahn (Mi) Herz-Leitbahn (He) Dünndarm-Leitbahn (Dü) Blasen-Leitbahn (Bl) Meren-Leitbahn (Ni) Perikard-Leitbahn (Pe) Sanjiao-Leitbahn (Sj, 3E) Gallenblasen- Leitbahn (Gb) Leber-Leitbahn (Le).

Nomenklatur der 8 Außerordentlichen Leitbahnen (Abkürzungen) Die Bezeichnung Wundermeridian geht wahrscheinlich auf die etwas naive Benutzung eines Wörterbuches durch einen deutschen Übersetzer zurück. Das chin. Wort ,Qi' bedeutet wunderlich, keinesfalls jedoch wundertätig. Das Sonderbare (im Sinne des engl. Wortes extraordinary) an diesen Strukturen ist einfach, daß sie entweder keine eigenen Akupunkte besitzen, o. nicht wie die Hauptleitbahnen paarig

angelegt sind. In China werden sie als mai bezeichnet.

Gefäß

Zur Vereinfachung wird in diesem Buch nicht zw. den Begriffen Leitbahn u. Gefäß differenziert. Die Acht Außerordentlichen Gefäße heißen hier Acht Außerordentliche Leitbahnen (Tab. 3.2) mod. η. Hammes u. Ots [68, 69]. Weitere empirische Unterscheidungskritierien für betroffene Funktionskreise weist Tab. 3.3 aus [68], Bes. klassifizierte Punkte. Statt der Begriffe Steuerungs- o. Reaktionspunkte wird die in der Tab. 3.4 aufgelistete Nomenklatur verwendet (s. o.). Besonderheit der 3 Fuß-Ym-Leitbahnen [10, 11]: t> Die Niere ist der Sitz der vorgeburtlichen Essenz Jing, der struktiven Seite der Lebenskraft. > Die Milz ist das Verdauungsorgan u. damit die Produktionsstätte des nachgeburtlichen Blutes u. der aktuellen Funktionalität.

Tab. 3.2: Nomenklatur der 8 außerordentlichen Leitbahnen (Gefäßen), (modif. n. Hammes u. Ots [68, 69]) Bisherige dt. Bezeichnungen

Bezeichnung in diesem Buch

Konzeptionsgefäß, Dienergefäß, Funktionsgefäß, Gefäß der Empfängnis, Kontrollgefäß Lenkergefäß, Ordnergefäß, Gefäß des Herrschers, Regentengefäß Gürtelgefäß CHONG-Leitbahn Leitbahn des Behütens u. Umfassens des YIN Leitbahn des Behütens u. Umfassens des Yang YIN-Fersen-Leitbahn YANG-Fersen-Leitbahn

,REN MAI' ,DU MAI' ,DAI MAI' ,CHONG MAI' ,ΥΙΝ WEI MAI' ,YANG WEI MAI' ,ΥΙΝ QIAO MAI' ,YANG QIAO MAI'

Tab. 3.3: Kriterien zur Differenzierung von Funktionskreisen (modif. n. Hammes u. Ots [68]) Störung

Funktionskreis

Syndrom

bei Erschöpfung u. chron. zehrenden Krankheiten bei Blutungsstörungen

meist Niere

Yin-Leere

meist Milz

bei Schmerzen, Druck- u. Schwellungsgefühl

meist Leber

Qi-Leere, Blut-Leere, Blut-Hitze, Blut-Stagnation Leber-Qi-Stagnation, Blut-Stagnation

3 Abkürzungen und Bezeichnungen Tab. 3.4: Nomenklatur besonders klassifizierter Punkte (modif. n. Hammes u. Ots [68]) Quellpunkt Passagepunkt, Durchgangspunkt Grenzpunkt, Spaltpunkt Zustimmungspunkt Alarmpunkt, Heroldspunkt Schlüsselpunkt, Einschaltpunkt, Kardinalpunkt (u. a.) Meisterpunkte Unterer Einflußreicher Punkt

Yuan Xue Luo Xue Xi Xue [Bei] Shu Xue Mu Xue Bai Mai Jiao Hui Xue Ba Hui Xue Xia He Xue

|> Die Leber ist in hohem Maße für die Emotionen wichtig, v. a. für die Fähigkeit interpersonaler Auseinandersetzung. Ergo: Niere gibt Auskunft über die Milz Leber

constitutio conditio emotio.

5 S^M-(Transport)-Punkte (Tab. 3.5) Die Verwendung des Zeichens Shu (im Sinne von beschleunigtem Transport/schnell transportieren) in der chin. Medizinliteratur wirft einige Probleme auf, da es sowohl Akupunkte allgemein, als auch bestimmte Klassen von Akupunkten bezeichnet. Immer wird dabei jedoch die Eigenschaft von Akupunkten assoziTab. 3.5:

9

iert, das Qi beschleunigt zu transportieren, also lokal für einen besseren Fluß des Qi zu sorgen bzw. Fernwirkungen zu erzielen. Insgesamt werden 3 Arten besonderer Akupunkte als Shu bezeichnet: > Shu-(Transport)-Punkte am Rücken [> Shu-(Transport)-Punkte auf jeder Hauptleitbahn t> S^M-Punkt (des in den Stromschnellen fließenden Wassers) als dritter der Fünf Shu(Transport)-Punkte auf jeder Hauptleitbahn. Mit den o. g. Übertragungen ist Shu eindeutig unterschieden. Da der konzeptionelle Hintergrund für die 5 S/7«-(Transport)-Punkte recht komplex ist u. auf klassische Aussagen im Buch Lingshu (Achse aller Wunderwirkungen) zurückgeht, wurde diese Gruppe von Punkten, welche auf jeder Leitbahn zu finden ist, von deutschen Übersetzern früher vereinfachend als die Fünf Antiken Punkte bezeichnet. Im Buch gelten die in Tab. 3.5 angebenen Übertragungen (mod. η. [68]). Besonders klassifizierte Punkte Die Punkte der 8 Zusammenkünfte (frühere Nomenklatur „Acht Meisterpunkte") zeigt Abb. 3.1.

Nomenklatur der 5 Shu-(Transport-)Punkte (n. Hammes u. Ots [68]).

Bezeichnung in diesem Buch

Wandlungsphase auf einer Yang-Leitbahn

Wandlungsphase auf einer Yin-Leitbahn

• Jing-Punkt (des Brunnenwassers) • Xing-Punkt (des herausrinnenden Quellwassers) • Shu-Punkt (des in den Stromschnellen fließenden Wassers) • Jing-Punkt (des breit vorbeiströmenden Flußwassers) • He-Punkt (des im Meer zusammenfließenden Wassers)

Metall

Holz

Wasser

Feuer

Holz

Erde

Feuer

Metall

Erde

Wasser

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4 Leitbahnen-Übersicht

DA SHU

(Bin)

CE SHU (BI17)

XUAN ZHONC (Cb 39)

Abb. 3.1: Besonders klassifizierte Punkte, Punkte der 8 Zusammenkünfte (frühere Nomenklatur: 8 Meisterpunkte; mod. η. Hammes u. Ots [68])

4 Leitbahnen-Übersicht 4.1 Reguläre Leitbahnen Diese sind im späteren Kapitel ausführlicher dargestellt; sie sollen jedoch hier i. R. der Grundlagen zunächst nur in der Reihenfolge ihres Umlaufs innerhalb der Organuhr charakterisiert werden: innerer u. äußerer Verlauf, Funktion, Hauptindikationen für Nadelstimulation von Punkten der Leitbahn. 1. Hand-Taryt'w-Lungenleitbahn (Abb. 5.1). Innerer Verlauf: Sie entspringt im mittleren Jiao, steigt zum Dickdarm ab u. wieder zur Lunge auf.

Äußerer Verlauf: Bei Lunge 1 tritt sie an die Oberfläche, läuft am Oberarm im vorderen medialen Drittel über Ellbeuge u. Unterarm, über die Taststelle des Radialispulses, über Thenar bis zum radialen Nagelfalzwinkel des Daumens. Eine Verbindung besteht zw. Lunge 7 u. Dickdarm 1. Funktion: Die Lunge bildet Atmungsenergie u. setzt diese um. Ind.: ΐ> Lungen-, Haut- u. Krankheiten im Leitbahnverlauf.

4.1 Reguläre Leitbahnen

2. Hand-Kwigmmg-Leitbahn (Abb. 5.2). Äußerer Verlauf: Sie entspringt am radialen Nagelfalzwinkel des Zeigefingers, verläuft weiter zw. Metacarpale I u. Π (Dickdarm 4), Tabatière, vorderem lateralen Quadranten des Unterarms, passiert den lateralen Ellenbogenbereich (Dickdarm 11), verläuft den Oberarm entlang bis zur Schulterhöhe (Dickdarm 15), über Akromionvorderrand zum 7. HWD (Du 14) zur Supraklavikulargrube. Ein äußerer Ast geht von hier über Hals, Wange, Unterkiefer, Zahnfleisch u. Oberlippe bis zur kontralateralen Nasolabialfalte (Dickdarm 20). Eine innere Verbindung besteht zw. Dickdarm 20 u. Magen 1. Innerer Verlauf: Von der Supraklavikulargrube über die Lunge bis zum Dickdarm. Funktionen des Dickdarms: Resorption, Absorption, Verdauung, Ausscheidung. Ind.: \> Krankheiten im Leitbahnverlauf, Störung im Gastrointestinaltrakt, insbes. der Schleimhäute, außerdem Sinusitus, Rhinitis, Pharyngitis, Laryngitis sowie Zephalgie, v. a. Gesichtsneuralgie u. Zahnschmerz. 3. Fuß-YaMgwi«£-Magenleitbahn (Abb. 5.3). Äußerer Verlauf: Sie entspringt infraorbital, läuft über den Oberkiefer bogenförmig um die Lippen, trifft in Ren 24 den Renmai, läuft den Unterkiefer entlang. Hier steigt ein Ast präaurikulär u. temporal auf, der andere steigt paralaryngeal verlaufend über die Supraklavikulargrube ab, weiter über die Mamillen, die Paraumbilikalregion (Magen 25) zur Inguinalregion u. trifft sich hier wieder mit dem inneren Ast. Sie läuft weiter über den ventralen äußeren Quadranten des Oberschenkels zum äußeren „Knieauge", über den seitlichen Tibiarand u. Fußrücken zum äußeren Nagelfalzwinkel der zweiten Zehe. Magen 42 ist in Verbindung zu Milz 1. Innerer Verlauf: von der Supraklavikularregion über Magen, Milz, zur Inguinalregion. Hauptfunktion: Nahrungsaufnahme, in Verbindung mit der Milz Nahrungsenergie bilden.

11

Ind.: > Krankheiten im Leitbahnverlauf, gastrointestinale Störung, Infektion (Bronchitis, Pharyngitis, Tracheitis), Kreislaufstörung u. psychosomatische Störung (Zusanli Magen 36). 4. Fuß-Taryw-Milzleitbahn (Abb. 5.4). Äußerer Verlauf: Sie entspringt im medialen Nagelfalzwinkel der ersten Zehe, läuft über den Fußinnenrand, vor dem Innenknöchel aufsteigend, über den vorderen medialen Quadranten des Unterschenkels. Hier kreuzt sie die Fuß-/«eyin-Leberleitbahn u. kommt vor dieser zum Liegen. Sie läuft weiter im vorderen medialen Quadranten des Oberschenkels, über das Abdomen. Hier besteht eine Verbindung zum Renmai sowie eine Aufzweigung in 2 innere Äste u. 1 äußeren Ast. Letzterer endet im lateralen Thoraxbereich, hat jedoch eine innere Verbindung mit der Unterseite der Zunge. Innerer Verlauf: 1 innerer Ast verbindet die Fuß-Tary/w-Leitbahn mit Magen u. Milz, der andere innere Ast mit dem Herzen. Funktion: Blutbildung, beeinflußt Lymphsystem u. Bindegewebe. Mit dem Magen bildet sie die Nahrungsenergie. Ind.: ΐ> Störungen im Gastrointestinaltrakt, welche mit Feuchtigkeit u. Schwere einhergehen, depressive Verstimmung, Angst, Sorgen u. Grübeln. 5. Hand-S^aoytM-Herzleitbahn (Abb. 5.5). Innerer Verlauf: Sie entspringt im Herzen, von wo eine Verbindung über den Ösophagus zum Auge zieht, eine weitere zum Duodenum, eine dritte über die Lunge zur Axilla u. an die Oberfläche. Äußerer Verlauf: Von hier verläuft sie im hinteren medialen Quadranten des Oberarmes, hinter der Hand-ywey/w-Perikardleitbahn zur Fossa cubitalis u. weiter am Unterarm bis zum Os pisiforme über die Handfläche zur Radialseite des kleinen Fingers.

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4 Leitbahnen-Übersicht

Funktionen: Kontrolle von Blut u. Gefäßen, Schlaf u. Gedanken.

Innerer Verlauf: eine innere Verbindung besteht zw. Lumbairegion sowie Blase u. Niere.

Ind.:

Funktion: Urin sammeln, speichern, ausscheiden.

D> Krankheiten im Leitbahnverlauf, bei Rhythmusstörung, Unruhe, Schlafstörung, funktionellen Herzbeschwerden. 6. Hand-Taryang-Dünndarmleitbahn (Abb. 5.6). Äußerer Verlauf: Sie beginnt im ulnaren Nagelfalzwinkel des kleinen Fingers, läuft entlang der Ulnarseite am Handrücken über den Processus styloideus im hinteren Quadranten des Unterarmes, weiter zw. Olekranon u. Epicondylus medialis u. den lateralen hinteren Quadranten des Oberarmes über die Skapula, über Du 14 zur Supraklavikularregion. Hier entspringt ein äußerer Ast u. verläuft am Hals entlang über die Wange zum Ohr, während ein weiterer Ast vom Hals über die Infraorbitalregion zu Blase 1 zieht. Innerer Verlauf: von der Supraklavikularregion über Herz, Zwerchfell, Magen, zum Dünndarm. Funktion: Resorption, Absorption u. Verdauung. Ind.: > Krankheiten im Leitbahnverlauf, Gesichtsu. Ohrenerkrankung, geburtshilflich bei Tetanie. 7. Fuß-TiMyöMg-Blasenleitbahn (Abb. 5.7). Äußerer Verlauf: vom inneren Augenwinkel über Stirn mit Kontakt zu Du 20 sowie über einen inneren Ast zum Gehirn. Am Nacken teilt sie sich in einen inneren u. äußeren Ast. Der innere Ast zieht 1,5 cun paramedian, hier entspringt der innere Verlauf, welcher am Rücken die Back-Shu-Punkte trägt, u. über die Glutäalregion bis zur Kniekehle geht. Der äußere Ast zieht 3 cun zur Lumbaigegend, berührt Huantiao (Gallenblase 30) u. zieht dorsolateral des Oberschenkels bis zur Kniekehle. Hier vereinigt er sich mit dem inneren Ast u. läuft über Wade, Außenknöchel, lateralen Fußrand bis zum lateralen Nagelfalzwinkel der kleinen Zehe.

Ind.: ΐ> Krankheiten im Meridianverlauf, ζ. B. Zephalgie, Zervikalsyndrom, Sinusitis, WSSchmerz, Ischialgie > geburtshilflich: Krankheiten, die durch die Invasion von exogener pathogener Kälte verursacht wurden o. durch Kälte verschlimmert werden. Über die Back-ShuPunkte ist die Fuß-Tö/yawg-Blasenleitbahn eine geburtshilflich sehr bedeutende Leitbahn. 8. Fuß-Sfcooym-Nierenleitbahn (Abb. 5.8). Äußerer Verlauf: Sie entspringt zw. den Zehenballen, läuft weiter hinter dem medialen Malleolus, aszendiert medial am Unterschenkel bis zum medialen Ende der Kniegelenksfalte über den dorsal-medialen Quadranten des Oberschenkels zu Du 1. Von hier zieht die Leitbahn paramedian über Abdomen u. Thorax bis zum sternalen Ansatz der Klavikula. Innerer Verlauf: Über die LWS besteht eine Verbindung zu Niere u. Blase, eine weitere über Leber u. Diaphragma, Lunge, Kehle bis zur Zungenwurzel sowie noch eine Verbindung über Lunge u. Herz zur Hand-JueyinPerikardleitbahn. Funktion: korrespondiert mit Erbenergie, Sexualfunktion u. Fortpflanzung. Ihr YinAspekt entspricht der exkretorischen Nierenfunktion, v. a. bezüglich der Regulation der Körperflüssigkeiten. Ihr Y Krankheiten im Leitbahnverlauf, der Niere > geburtshilflich: Krankheiten u. Störungen, die mit Kälteempfindlichkeit, Nachtschweiß, urologischer Störung, psychischer u. psychosomatischer Störung u. Schwächezustand einhergehen.

4.1 Reguläre Leitbahnen

9. Die Hand-7«eyi«-Perikardleitbahn (Abb. 5.9). Äußerer Verlauf: von der ventralen Thoraxwand paramamillär zum vorderen Achselhöhlenbereich entlang des medialen Bizepsrandes zw. Hand-Taiyw-Lungenleitbahn u. Hand-Sfcdoyw-Herzleitbahn zum Ellenbogengelenk, über das Handgelenk zu Perikard 9 am radialen Nagelfalzwinkel des Mittelfingers. Eine Verbindung besteht zw. Perikard 8 u. Sanjiao 1 an der ulnaren Ringfingerseite. Innerer Verlauf: vom Perikard zu Ren 17, anschließend durch das Zwerchfell zum oberen, mittleren u. unteren Jiao bis zu Perikard 1. Funktion: Kreislaufregulation, Stabilisierung der Psyche. Ind.: ΐ> kardiovaskuläre u. kardiale Krankheiten, regulierend bei Tachykardie u. psychischer, psychosomatische!; psychovegetativer Störung, insbes. bei Schlafstörung, Depression, innerer Unruhe, Hektik. 10. Hand-Shaoyang-Sanjiao-3-Erwärmer-Leitbahn (Abb. 5.10). Äußerer Verlauf: vom lateralen Nagelfalz des Ringfingers über Handrücken, Unterarmaußenseite, zw. Hand-Taryawg-Diinndarmleitbahn u. Hand-Ytfwgmmg-Dickdarmleitbahn über Fossa olecrani, mittleren Quadranten der Oberarmaußenseite zur Schulte^ Ohrrückseite, Schläfe bis zum lateralen Ende der Augenbraue. Eine Verbindung besteht hier zur FußSfcaojwig-Gallenblasenleitbahn. Innerer Verlauf: Von der Fossa supraclavicularis besteht eine innere Verbindung über den Thorax zum Perikard, von dort weiter über das Diaphragma zum oberen, mitteren u. unteren Jiao. Von der Fossa supraclavicularis gibt es über Hals u. Ohrrückseite eine Verbindung zum äußeren Leitbahnanteil, welche anschließend abwärts über die Wange zur Infraorbitalregion zieht. Funktion: Energieproduktion u. -Verteilung, Regulation von Endokrinium, Urogenitaltrakt, Atmung u. Gastrointestinaltrakt.

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Ind.: ΐ> endokrine Störung, Schmerz im Leitbahnverlauf, insbes. Schläfenkopfschmerz, Migräne u. Gesichtsneuralgie, auch SchulterArm-Schmerz u. Parästhesie. 11. Fuß-SfcaoyiJMg-Gallenblasenleitbahn (Abb. 5.11). Äußerer Verlauf: vom äußeren Augenwinkel zur Schläfenregion u. retroaurikulär weiter. Hier entspringt ein Ast zum Ohr; sie läuft weiter an der Halsseite vor der Hand-Shaoyang-Sanjiao-3 -Erwärmer-Leitbahn zur Schulter, über die Supraklavikulargrube präaxillär entlang der lateralen Brustseite zur Leistenregion - hier besteht eine Verbindung zum inneren Ast - weiter über Hüfte, laterale Oberschenkel u. Knieseite, vorderen Fibularand, Außenknöchel, lateralen Fußrücken bis zum lateralen Nagelfalzwinkel der vierten Zehe. Eine Verbindung besteht von Gallenblase 41 zu Leber 1. Innerer Verlauf: von der Supraklavikulargrube über Thorax, Diaphragma, zu Leber u. Gallenblase, über das Hypochondrium zur Leistenregion. Funktion: Galle speichern, sezernieren, verantwortlich für Willenskraft u. psychische Stärke. Ind.: > Beschwerden im Leitbahnverlauf, Störung der Muskelkoordination, -bewegung, psychosomatische Beschwerden, insbes. in Verbindung mit Wut u. Zorn > geburtshilflich: Symptome, Krankheiten, die windabhängig, plötzlich einschießend, anfallsartig auftreten. 12. Fuß-/weyi«-Leberleitbahn (Abb. 5.12). Äußerer Verlauf: sie entspringt am lateralen Nagelfalzwinkel der Großzehe, verläuft über den Fußrücken vor dem Malleolus medialis, kreuzt die Fuß-Taiyiw-Milzleitbahn, weiter über den mittleren medialen Quadranten von Unter- u. Oberschenkel zur Leistenregion. Hier umkreist die Leitbahn das Genitale u. zieht über den Unterbauch zum Hypochondrium.

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4 Leitbahnen-Übersicht

Innerer Verlauf: ein innerer Ast verläuft vom Unterbauch zu Magen, Leber u. Gallenblase bis zum Diaphragma, verzweigt sich in Hypochondrium u. Rippenregion u. aszendiert über den Nasopharynx zum Auge. Hier besteht eine Verbindung zu Du 20. Ein weiterer Ast stellt eine Verbindung mit Auge u. Lippen her, welche er umkreist. Funktion: reguliert das Qi, speichert Blut, reguliert psychische Mechanismen, die mit Wut, Depression o. Aggression einhergehen.

Ind.: > Störung im Leitbahnverlauf, abdominelle u. thorakale Beschwerden, allgemeine Stoffwechselstörung, dermatologische Krankheiten, auch mit Beteiligung von Bindegewebe, Sehnen u. Muskeln, allerg. Krankheiten sowie psychosomatische Beschwerden > geburtshilflich: wichtig (!), insbes. in Verbindung mit psychischen u. psychosomatischen Beschwerden.

4.2 Außerordentliche Leitbahnen (Gefäße) Ren Mai (Abb. 5.13). Äußerer Verlauf: der Renmai entspringt im Unterbauch, tritt bei Ren 1 am Perineum aus, steigt entlang der Medianlinie über Symphyse, Abdomen, Thorax, Kehle bis zur Mentalfalte (Ren 24) auf. Innerer Verlauf: 1 Seitenast umkreist die Lippen, trifft Du 28 u. endet bei Magen 1. Funktion: Regulation der Y/«-Energie über die 3 Ym-Leitbahnen, insbes. bei Störungen der Fuß-Ym-Leitbahnen in Verbindung mit Invasion von exogenen pathogenen Faktoren. Ind.: > Kreislaufstörung, Herzschmerzen, Bronchitis, Asthma bronchiale, Krankheiten im Mund-, Rachen- u. Kehlkopfbereich sowie gastrointestinale Krankheiten u. psychische, psychosomatische Krankheiten [> geburtshilflich: Die Ren-Leitbahn ist geburtshilflich sehr bedeutsam: Sie hat eine wichtige Kontrollfunktion für Samenflüssigkeit (reproduktive Essenz), Blut u. Körperflüssigkeiten. Nur wenn das Qi harmonisch durch die Leitbahnen strömt, sind Menstruation u. Fertilität harmonisch. Dü Mai (Abb. 5.14). Äußerer Verlauf: Er entspringt im Unterbauch, tritt am Perineum am Punkt Du 1 aus, steigt entlang der Medianlinie über Steißbein, Wirbeldornfortsätze, Rükken, Nacken, über Scheitel u. Nase bis zum oberen Frenulum {Du 28) auf.

Funktion: reguliert die Yang-Energie, steht in Beziehung zu allen Y¡a«g-Leitbahnen u. wird daher auch als das „Meer der Yang-Energie" bezeichnet. Ind.: > Kopf-, Augen-, Zahn-, Rücken-, Nackenu. Schulterschmerzen, Parästhesie, neuralgische u. rheumatische u. Schmerzen der Extremitäten t> geburtshilflich: wichtig(!), sie hat die Funktion eines Herrschers: Auch sie entspringt im Inneren des Uterus, läuft wie die Re«-Leitbahn durch das Perineum u. steigt dann entlang der Wirbel zum Kopf auf. Die Dw-Leitbahn penetriert die Wirbel u. ist in Verbindung mit der Nierenleitbahn. In der TCG erfüllt die Nierenleitbahn u. a. die wichtige Funktion als Ursprung der kongenitalen Konstitution u. Quelle des primordialen Qi. Somit ist die Dw-Leitbahn eng verknüpft mit dem primordialen Qi, der ersten u. wichtigsten Kraft aller Lebensaktivitäten. Der Renmai u. der Dumai kommen im Punkt Yin Jiao zusammen. Sie regieren die Balance zw. Yin u. Yang u. den Fluß des Qi in den Leitbahnen u. regulieren den methodischen Fluß der Menstruation. Wichtige Leitbahnen sind auch der Chongmai u. Daimai. Der Chong-Mai o. die CÄowg-Leitbahn (Abb. 5.15, mod. η. 70) entspringt aus dem

5.1 Hand-Taiyin-(Lungen-Leitbahn, Lu)

Inneren des Uterus, steigt entlang des Perineum bis zum Kopf auf u. steigt anschließend ab zu den Füßen. Dabei verläuft sie ventral des Abdomens u. dorsal des Inneren der Wirbelkörper, wo sich die 12 regulären Leitbahnen vereinigen. Die CÄowg-Leitbahn hat die Aufgabe, die Menses zu kontrollieren u. zu regulieren. Der Dai Mai o. die Daz-Leitbahn (Abb. 5.16, modifiziert n. 70) entspringt im Hypochondrium u. läuft wie eine Leibbinde transversal um den Körper. Deshalb wird der Dai Mai auch als Gürtelkanal o. -leitbahn bezeichnet. Die wichtigste Funktion des Dai Mai besteht darin, alle Leitbahnen u. Kollateralen zu kontrol-

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lieren u. für Qi u. Blut durchgängig zu machen. Die 3 Leitbahnen Chongmai, Renmai u. Dumai entspringen gemeinsam im Inneren des Uterus u. sind mit dem Dai Mai verbunden. Außerdem sind sie über die 12 regulären Leitbahnen auch mit den Zang- u. Fu-Organen verbunden. Sie regulieren gemeinsam den regelmäßigen Fluß der Menstruation. Nur wenn sie energetisch harmonisch miteinander abgestimmt sind, verlaufen Zeugung, Früh- u. Spätschwangerschaft, Geburt u. Wochenbett harmonisch u. komplikationslos.

5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte 5.1 Hand-Taiyin-(Lungen-Leitbahn, Lu) (Abb. s.i) Diese Leitbahn dient v. a. der Behandlung von Krankheiten der Nase, Nasennebenhöhlen, Trachea, Bronchien o. Lunge während Schwangerschaft u. Stillzeit (Abb. 5.1). Zhongfu (Lunge 1, Lu 1): 6 cun lateral der ventralen Medianlinie (Ren), 1 cun unterhalb des kaudalen Randes der Clavicula = Haus des Mittleren Jiao, mittlere Fu-(= Palast)-Organe. Mu-(Versammlungs)Punkt. Reguliert den Oberen Jiao u. klärt dessen Hitze. Füllt Yuan-Qi auf. Verbreitet, reguliert u. tonisiert Lungen-Q«. Reguliert u. tonisiert Lungen-Yin. Chize (Lunge 5, Lu 5): in der Ellenbogenbeugefalte radial von der Bizepssehne = Teich der Elle. WasserPunkt. He-Punkt (des im Meer zusammenfließenden Wassers). Reguliert u. füllt Lungen-Yin u. -Qi auf. Führt rebellisches Lungen-Q; herab. Entspannt u. öffnet die Brust. Hilft Einflüsse vertreiben, die mit Wind-Trockenheit u. -Hitze einhergehen. Klärt exogene Hitze.

ge, klärt exogene Hitze, v. a. Bluthitze. Senkt rebellisches Qi. Fördert Schweiß. Wirkung: fördert Entgiftung, Entschlackung v. a. über die Haut (Förderung der Schweißsekretion u. schonende Klärung exogener Hitze).

Lieque (Lunge 7, Lu 7): 1,5 cun oberhalb der Handbeugefalte oberhalb des Proc. Styloideus radii = Anordnung in einer Vertiefung, unterbrochene Sequenz. Luo-(Abzweig)-Punkt zu Hegu (Di 4). Punkt der Kreuzung mit dem Außerordentlichen Gefäß Renmai. Wichtiger Regulator des Lungen-Q/. Vertreibt WindHitze u. Wind-Kälte. Transformiert Feuchtigkeitschleim u. Schleimkälte. Fördert Entgiftung u. Entschlackung über Lunge (Transformation von Feuchtigkeit-Schleim u. Schleimkälte) u. Haut (durch Förderung der Schweißsekretion u. schonende Klärung exogener Hitze).

Geburtshilflich nützlich ist sein Effekt, die Hitze der Lunge zu klären, den Wind zu verteilen, das WindFeuer abzusenken u. Rötungen zurückzutreiben.

Ind.:

Kongzui (Lunge 6, Lu 6): 7 cun proximal von Lu 9 = Tiefstes Loch. Xi-(Spalten)-Punkt. Reguliert Lun-

Taiyuan (Lunge 9, Lu 9): auf der radialen Seite der tiefsten Handgelenksbeugefalte auf der

t> allerg, u. Unverträglichkeitsreaktion.

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5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

S H AO SHANC ( L u l l ) YUJI (Lu 1 Z H O N C FU (Lui)

-•LIE QUE (Lu 7) KONG ZUI (Lu 6) CHI ZE (Lu 5)

Z H O N C FU (Lu 1) = Mu-Punkt C H I ZE (Lu 5) = Punkt zum Entleeren (Sedieren) LIE QUE (Lu 7) = Luo-Punkt, Punkt der Kreuzung mit den außerordentl. Leitbahnen, (Kardinalpunkt) TAI YUAN (Lu 9) = Yuan-Punkt, Punkt zum Auffüllen (Tonisierung) FEI SHU (Bl 13) = Shu-Punkt

Abb. 5.1: a. oben: Hand-Tai-Yin-Lungen-Leitbahn (Lu): Leitbahnverlauf und Lage der Punkte ventral (links) und dorsal (rechts), b. Mitte: Über-

sieht Shu-, Mu-, Yuan-, Auffiillungs- und Entleerungs-Punkt, c. unten: Dazugehöriges Ohr-Akupunktur-Reflexareal (Lunge 101)

5.2 Hand-Yangming(-Dickdarm-Leitbahn, Di)

Α. radialis = Tiefer Teich, großer Abgrund. y«d«-(Ursprungs-Q/)-Punkt, Erd-Punkt. ShuPunkt (des in den Stromschnellen fließenden Wassers). Punkt der 8 Zusammenkünfte (Frühere Nomenklatur „Meisterpunkt") der Gefäße. Füllt Lungen-Qi u. Lungen-Yin auf. Senkt aber gleichzeitig rebellisches Lungen-Q/ ab. Reguliert Lungen-Q/ durch Transformierung u. Befeuchtung von Trockenheit u. Trokkenheitschleim, durch Klärung exogener Hitze u. Transformation von Schleim, SchleimHitze u. Feuchtigkeit-Schleim. Ind.: ΐ> hervorragend bei Gefäßkrankheiten: Atherosklerose, Vaskulitis, Phlebitis, Thrombophlebitis, Phlebothrombose. Sehr gut bei allerg. Asthma bronchiale u. chron. therapieresistenter Bronchitis. Auch geeignet

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bei Palpitationen, Nervosität, Reizbarkeit, beim psychovegetativen Syndrom. Yuji (Lunge 10, Lu 10): in der Mitte des Daumen-

ballens = Fischflanke. Feuer-Punkt. Xmg-Punkt (des herausrinnenden Quellwassers). Vertreibt Feuer u. Hitze. Reguliert die Lunge, vertreibt Wind-Hitze. Klärt u. kühlt Lungen-Hitze u. -Feuer. Kühlt BlutHitze.

Ind.: >

wichtiger Anti-Fieber-Punkt, bei allen entzündlichen Krankheiten mit Fieber.

Shaoshang (Lunge 11, Lu 11): am radialen Nagelfalzwinkel des Daumens = Kleiner Kaufmann, kleiner 5. Ton. Holz-Punkt. Jing-Punkt (des Brunnenwassers). Reguliert die Lunge, vertreibt Wind-Hitze. Klärt u. kühlt Lungen-Hitze u. -Feuer. Klärt u. vertreibt Sommer-Hitze bei akuten Lungenerkrankungen, insbes., wenn sie mit Fieber einhergehen.

5.2 Hand-Yangming(-Dickdarm-Leitbahn, Di) (Abb. 5.2) Die Hand-Ya«g»ii«g-(Dickdarm-Leitbahn, Di) ist geburtshilflich bes. wichtig, wenn während Schwangerschaft u. Stillzeit Symptome u. Syndrome auftreten, die mit Hitze der Yangming-Leitbahn einhergehen. Bewährt hat sich die Auswahl der Reizorte Quchi u. Hegu, wodurch eine rasche u. schonende Klärung einschließlich Drainieren u. Ausströmen-Lassen der Hitze der YangmingAjzitbzhn erfolgen kann. Ggf. kann die Miteinbeziehung von Punkten des Tuß-Yangming eine Wirkungsverstärkung bringen. Hierfür bestens geeignet sind die Punkte Zusanli (Ma 36) u. Netting (Ma 44), welche optimal in der Lage sind, schädigende Hitze-Einflüsse der Yangming (-Leitbahn) zu klären u. abzuleiten. Da Yangming mit Taiyin in gegenseitiger Außen-InnenBeziehung stehen, kann durch Ableitung des Yangming-Feuers auch die Hitze der TaiyinLeitbahn verteilt u. zerstreut werden. Shangyang (Dickdarm 1, Di 1): am radialen Nagelfalzwinkel des Zeigefingers = 5.Ton im Yang, das obere Yang. Metall-Punkt. //«g-Punkt (des Brun-

nenwassers). Vertreibt Wind-Hitze, klärt u. kühlt Lungen-Hitze u.-Feuer. Verbreitet Lungen-Q¿.

Ind.: [> Bei akuten u. chron. Zahnschmerzen, akuter Tonsillitis, Pharyngitis, Laryngitis.

Hegu (Dickdarm 4, Di 4): zw. Metacarpale I u. Π in der Mitte des Metakarpalknochens, mehr zur radialen Seite = Geschlossenes Tal, angrenzende Taler, Treffpunkt im Tal. Yuan(Ursprungs-Q/')-Punkt zu Lieque, Lu 7. Vertreibt umweltbedingte pathogene Einflüsse. Reguliert u. füllt Qi auf, v. a. Wei-Qi. Bedeutender Anti-Schmerz-Punkt. Bei allen Krankheiten geeignet, die mit Wind, WindTrockenheit, -Hitze, -Kälte einhergehen. Reguliert Schweiß. Transformiert Schleim, Feuchtigkeit-Schleim, Trockenheit-Schleim, Schleim-Kälte (Moxa). Wichtigster Fernpunkt zur Schmerzlinderung, Immunstimulation, Ausleitung, Entgiftung. Anmerkung, Hegu sei ein verbotener Punkt: Hegu (Di 4) kann zu allen Zeiten der Gravidität genadelt werden, wenn Ind. u. Nadeltechnik korrekt sind.

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5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

Abb. 5.2: a. oben: Hand-Yang-Ming-DickdarmLeitbahn (Di). Leitbahnverlauf und Lage der Punkte ventral (links) und dorsal (rechts), b. Mitte:

Übersicht Shu-, Mu-, Yuan-, Auffüllungs- und Entleerungs-Punkt, c. unten: Dazugehöriges Ohr-Akupunktur-Reflexareal (Rektum 81), (Colon 91)

5.3 Fuß-Yangming-(Magen-Leitbahn, Ma) Während eine stark stimulierende Nadelung Wehen induzieren kann, hat sich die schonende Nadelmanipulation des Punktes bei der Ther. vorzeitiger Wehen bewährt.

Shousanli (Dickdarm 10, Di 10): 2 cun distal von Di 11 = 3 Meilen an der Hand. Reguliert Organe des Mitderen Jiao, v. a. Magen, Diinn-u. Dickdarm. Ind.: > Akute o. chron. Diarrhoe, Erbrechen, Obstipation u. Flatulenz, Ausgleich von psychischer Begleiterscheinung mit Depressivität, labiler Stimmungsschwankung. Quchi (Dickdarm 11, Di 11): am äußersten Ende der Ellenbogenbeugefalte bei max. gebeugtem Arm, radial = Gebogener Graben, gebogenes Wasserbecken. He-Punkt (des im Meer zusammenfließenden Wassers). Homöostatischer Punkt, Auffüllungs-Punkt (Frühere Nomenklatur „Tonisierungspunkt"). Vertreibt umweltbedingte pathogene Einflüsse. Reguliert u. füllt Qi auf, v. a. Wei-Qi. Bedeutender Anti-Schmerz-Punkt. Bei allen Krankheiten, die mit Wind, Wind-Trocken-

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heit, -Hitze, -Kälte einhergehen. Reguliert Schweiß. Transformiert Schleim, FeuchtigkeitSchleim, Trockenheit-Schleim, Schleim-Kälte (Moxa). Ind.: > Reaktionen von Haut u. Schleimhäuten, v. a. gemeinsam mit Fenglong (Ma 40). Jianyu (Dickdarm 15, Di 15): vor u. lateral vom Akromioklavikular-Gelenk in dem ventralen der beiden Grübchen, die dort beim Heben des Armes entstehen) = Schulter-Ecke. Kühlt Hitze, vertreibt Wind.

Ind.: >

Reaktionen von Haut u. Schleimhäuten gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen, v. a. bei Urtikaria u. fieberhaften Krankheiten.

Yingxiang (Dickdarm 2 0 , Di 20): auf der Gegenseite der Nasolabialfalte in Höhe des Mittelpunktes des seidichen Randes des Nasenflügels = Herzlich willkommen, Begrüßung des Duftes. Vertreibt Wind, -kälte, -hitze. Kühlt Hitze.

Ind.: >

klärt Nase, NNH; Zahnschmerzen, Tonsillitis, Pharyngitis, Laryngitis.

5.3 Fuß-Yangming-(Magen-Leitbahn; Ma) (Abb. 5.3) Viele geburtshilfliche Symptome u. Syndrome gehen mit Hitze der Yangming-Leitbahn einher. Bes. bewährt hat sich bei einer solchen Hitze die Auswahl von Zusanli (Ma 36) u. Netting (Ma 44), welche optimal in der Lage sind, ggf. in Verbindung mit geeigneten Hand-Yangmmg-Punkten, schädigende Hitze-Einflüsse der Yangming(-Leitbahn) zu klären u. abzuleiten. Will man dabei zusätzlich überschießendes, n. oben schlagendes Leber-Yang reduzieren, kann man die o. g. Punkte mit Fengchi (Gb 20) kombinieren. Sibai (Magen 2, Ma 2): dicht unter Ma 1 in der Vertiefung des Foramen infraorbitale) = Helle Sicht in 4 Richtungen. Vertreibt Kälte u. Wind.

Ind.: >

klärt Augen u. Hitze, v. a. bei Sinusitis, Konjunktivitis, Rhinitis.

Dicang (Magen 4, Ma 4): unter Ma 3 in Höhe des Mundwinkels = Erd-Speicher. Vertreibt Kälte u. Wind. Ind.: > Zahnschmerzen, Trigeminusneuralgien. Jiache (Magen 6, Ma 6): 1 Finger breit vor u. oberhalb des Unterkieferwinkels = WangenKarre, Wangen-Beweger. > Vertreibt Kälte u. Wind. Klärt Hitze. Entspannt die Sehnen. Xiaguan (Magen 7, Ma 7): in einer Vertiefung am Unterrand des Arcus zygomaticus

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5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

TOU WEI (Ma 8)

SI BAI (Ma 2)

«RU GEN (Ma 18)

XIACUAN (Ma 7) jlA CHE (Ma 6)

*TIAN SHU (Ma 25) * G U I LAI (Ma 29)

ZU SAN LI (Ma 36) = He-Punkt

FENG LONG (Ma 40) = Luo-Punkt

JIEXI (Ma 41) * Z U SAN LI (Ma 36) —

*FENG LONG (Ma 40) »NEI TING (Ma 44)

= Punkt zum Auffüllen (Tonlsierungspunkt) LI DUI (Ma 45) = Punkt zum Entleeren (Sedierungspunkt) WEI SHU (Bl 21) = Shu-Punkt

WEI SHU (Bl 21)

ZHONG WAN (Ren 12) =» Mu-Punkt

Abb. 5.3: a. oben: Fuß-Yang-Ming-Magen-Leitbahn (Ma): Leitbahnverlauf und Lage der Punkte ventral (links) und dorsal (rechts), b. Mitte: Shu-,

Mu-, Auffiillungs-, Entleerungs-, Yuan- und LuoPunkt, c. unten: Dazugehöriges Ohr-AkupunkturReflexareal (Magen 87)

5.3 Fuß-Yangming-(Magen-Leitbahn, Ma)

vor dem Gelenkfortsatz des Unterkiefers. Lokalisation bei geschlossenem Mund = Untere Schranke, unterer Paß.

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Klärt Hitze. Vertreibt Wind, Wind-Hitze, Hitze. Klärt die Ohren.

lungs)-Punkt der Hand-Yijng»««g-(Dickdarm-, Di)-Leitbahn. Gemeinsam mit Liangmen (Fuß-Yangming 21, Ma 21) ein ganz wichtiger Regionalpunkt zur Stärkung des Mittleren Jiao.

Ind.:

Ind.:

t> Tinnitus u. Ohrenschmerzen.

[> Gastrointestinalerkrankungen, v. a. auch Schübe der Colitis ulcerosa, leichte Pankreatitis, chron. Flatulenz.

Touwei (Magen 8, Ma 8): 0,5 cun innerhalb der Stirnhaargrenze. 4 Vi cun lateral der Medianlinie („Geheimratsecke") = Den Kopf stützen, Kopf-Binde. Kühlt Hitze, vertreibt Wind. Zur Behandlung von „Übersensibilitäts-Symptomen", wie Kopfweh, Spannungs- u. DruckKopfschmerz (in Kombination mit Punkten, die das überschießende Leber- Yang beruhigen, Wind, Wind-Hitze u. -kälte vertreiben können, z. B. Taiyang = EX-KH5, Fengchi = Gb 20 u. Taichong = Le 3). Renying (Magen 9, Ma 9): Am Vorderrand des M. sternocleidomastoideus über der A. carotis com. in Höhe der Kehlkopfspitze = Den Menschen willkommen heißen, Menschen-Begrüßung. Verteilt u. reguliert LungenQi. Reguliert Qi. Ind.: ΐ> allerg. Asthma bronchiale, allerg. Rhinitis. Wichtiger Entgiftungs- u. Entschlackungspunkt. Rugen (Magen 18, Ma 18): im 5. I.C.R. in der MCL = Brust-Basis, Wurzel der Brust. Reguliert Lungen-Qz. Entspannt den Thorax.

Shuidao (Magen 28, Ma 28): 2 cun lateral von

Ren 4 = Wasser-Weg. Transformiert FeuchtigkeitHitze (im Unteren Jiao). Reguliert die Blase u. Funktionen des Urogenitaltraktes. Ind.: > geburtshilflich urologische Krankheiten, v. a. Zystitis, Nephritis, Dysurie; Ödeme.

Guilai (Magen 29, Ma 29): 2 cun lateral von Ren 3 = Rückkehr (der Lebens-Energie). Transformiert Feuchtigkeit-Hitze im Unteren Jiao, hebt das mittlere Qi. Eliminiert Kälte u. wärmt. Wie Shuidao (Fuß-Yangming 28, Ma 28).

Ind.: t> urologische Krankheiten, v. a. Zystitis, Nephritis, Dysurie. Qichong (Magen 30, Ma 30): am Oberrand des Schambeins, 2 cun lateral von Du 2 = LebensStrom, Strömen von Lebensenergie. KreuzungsPunkt von Tuß-Yangming, Dumai u. Chongmai. Reguliert Qi. Füllt nutritives Qi auf. Reguliert, stabilisiert, harmonisiert Blut. Stabilisiert Jing u. unteren Jiao. Ind.:

Ind.:

> Infertilität, Sterilität.

> Mastitis, Laktationsstörung.

Liangqiu (Magen 34, Ma 34): 2 cun oberhalb des lateralen Anteils des Patellar-Oberrandes = DammHügel. Xi-(Spalten)-Punkt. Klärt Hitze, vertreibt Kälte. Reguliert Magen-Q«.

Liangmen (Magen 21, Ma 21): 2 cun lateral von Ren 12 = Tor der Nahrung. Reguliert, stärkt den Mittleren Jiao. Kühlt die Hitze des Mittleren Jiao. Reguliert u. stärkt Magen-Qf. Reguliert u. stärkt Milz-Yang. Kommentar: In der Geburtshilfe ist der energetische Ausgleich von Milz, Magen, Mitderem Jiao u. Unterem Jiao oft sehr wichtig.

Tianshu (Magen 25, Ma 25): 2 cun lateral von Ren 8 in Höhe des Nabels = HimmelsDreh-Punkt, Himmels-Achse. Mu-(Versamm-

Ind.: > chron. Übersäuerung im Gastrointestinaltrakt, Gastritis, chron. Infektion mit Helicobacter pylori; Diarrhoe.

Zusanli (Magen 36, Ma 36): 3 cun unter Ma 35, eine Fingerbreite lateral der Tibiakante = Drei Meilen am Fuß. Punkt „Meer der Ernäh-

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5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

rung". Unterer He-Punkt (des im Meer zusammenfließenden Wassers), (Frühere Nomenklatur: Unterer einflußreicher Punkt, UEP). Geburtshilflich ganz entscheidend bei allen Krankheiten, w o schädigende Hitze-Einflüsse der Yangming(-Le\tba\m) geklärt u. abgeleitet werden müssen. Ind.: >

Gastritis, Oberbauchschmerzen, Pankreatitis, Magen- u. Duodenalulkus, Asthma bronchiale, Bronchitis. > Schwäche, Schwindel, Tinnitus. > Kopfschmerzen, Palpitationen, Urtikaria, Ekzeme, allerg, bzw. Unverträglichkeitsreaktion. > Colon irritabile, chron. Flatulenz, Obstipation. Shangjuxu (Magen 37, Ma 37): 6 curi unter Ma 35 = Obere große Leere. He-Punkt des Dickdarms. Reguliert, wie Zusanli (Ma 36), Magen u. Därme. Ind.: > akute intestinale Beschwerden, Gastritis, Enteritis. Tiaokou (Magen 38, Ma 38): 2 cuti unter Ma 37 = Streifen-Öffnung. Reguliert, wie Zusanli (Ma 36), Magen u. Därme. Ind.: > akute intestinale Beschwerden, Gastritis, Enteritis. Zusätzlich evtl. bei Arthritis, Arthrose. Xiajuxu (Magen 39, Ma 39): 1 cun unter Ma 38 = Untere große Leere. He-Punkt des Dünndarms. Senkt rebellisches Qi ab, klärt Hitze u. transformiert Feuchtigkeit. Ind.: t> allgemein regulierend für Magen u. Darm, Pharyngitis, Bronchitis, Atemprobleme. Fenglong (Magen 40, Ma 40): in Höhe von Ma 38 am Vorderrand der Fibula, 1 QF dorsal davon = Reiche Fülle. Lwo-(Abzweig)- Punkt zu Taibai (FußTaiyin 3, Mi 3). „Schleim-Punkt". Klärt u. reguliert Magen-Feuer u. -Hitze. Ganz wichtiger geburtshilflicher Punkt: Reguliert Schleim-Kälte, -Feuchtigkeit u. -Hitze. Ind.: Schleimhautstörungen. > Bronchitis, Sinusitis, Pharyngitis, Asthma bronchiale

> schleimige Diarrhoe, Colitis ulcerosa, chron. Colon irritabile. > Auch geeignet bei Ödemen, schleimbedingter Übelkeit, schleimbedingten (feuchten, dumpfen) Schmerzen. Jiexi (Magen 41, Ma 41): am Übergang vom Unterschenkel zum Fußrücken, in einer deutlichen Vertiefung zw. den Sehnen von M. extensor hallucis longus u. M. extensor digitorum longus = Trennungs-Fluß. Feuer-Punkt. /mg-Punkt (des breit vorbeiströmenden Flußwassers). Auffüllungs-Punkt (Frühere Nomenklatur „Tonisierungspunkt"). Eliminiert Wind. Klärt Magen-Hitze u. -Feuer. Reguliert Magen-Q«. Ind.: ΐ> Folgen von Magen-Hitze u. Magen-Feuer. Beruhigt den Geist. Flatulenz, Obstipation, Hyperemesis, Kopfschmerz, Schwindel. > Anfallsleiden, Verwirrtheit. Chongyang (Magen 42, Ma 42): auf dem höchsten Punkt des Fußrückens, in einer Vertiefung zw. dem Π. u. ΙΠ. Metatarsalknochen u. dem Os cuneiforme = Yang-Stoß. Y«ew-(Ursprungs-Qi)-Punkt. Eliminiert Wind, klärt Magen-Hitze u. -Feuer. Beruhigt den Geist. Ind.: > umweltbedingte Störung im Gastrointestinaltrakt: Flatulenz, Obstipation, Appetitschwäche. Hyperemesis, epigastrische Schmerzen, Spannungen. > Zahn-u. Kieferschmerz, Gingivitis. Fazialisparese. Fieber. Schwindel. > Beruhigt den Geist. Gut bei Unruhe, Verwirrtheit u. bei chron. Intox, mit psychiatrisch-neurologischen Folgen. Xiangu (Magen 43, Ma 43): im Winkel zw. dem Π. u. ΠΙ. Metatarsalknochen = Tiefes Tal. Holz-Punkt, S^K-Punkt (des in den Stromschnellen fließenden Wassers). Transformiert Feuchtigkeit, reguliert Magen, klärt Hitze, vertreibt Wind. Ind.: D> Konjunktivitis, Tonsillitis. > Polyneuropathie mit Anfallssymtomatik. O Ödeme, Schwellung (v. a. im Bereich des Fußrückens). Neiting (Magen 44, M a 44): zw. den Grundgelenken der 2. u. 3. Zehe = Kleiner Innenhof. Xittg-Punkt (des herausrinnenden Quellwassers), hat die geburtshilflich bedeutende

5.4 Fuß-Taiyin-(Milz-Leitbahn, Mi)

Wirkung, die schädigenden Hitze-Einflüsse der Yangming(-Lzixbahn) zu klären u. abzuleiten, senkt Fieber, klärt Magen-Hitze u. -feuer, reguliert Qi. Eliminiert Wind-Hitze. Einer der wichtigsten Fernpunkte bei Störungen im Yangming-Bereich, v. a. im Gesicht: Ind.: [> Lymphschwellung im Gesicht, Rhinitis, Sinusitis, Pharyngitis, Zahnschmerzen.

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Lidui (Magen 45, Ma 45): am fibularen Nagelfalzwinkel der 2. Zehe = Magen-Tui; Ufer-Punkt. Metall-Punkt. Jing-Punkt (des Brunnenwassers). Ind.: >

Lymphschwellung im Gesicht, Rhinitis, Sinusitis, Pharyngitis, Zahnschmerzen.

Kommentar: Klärt Hitze, transformiert Feuchtigkeit-Hitze. Beruhigt den Geist: Bei Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen, Verwirrtheit.

5.4 Fuß-Taiyin-(Milz-Leitbahn, Mi) (Abb. 5.4) Die Fuß-Taiy/«-(Milz-Leitbahn ist eine der wichtigsten Leitbahnen in der Geburtshilfe, bes. wenn mittels Stärkung u. Regulation des unteren u. mittleren Jiao behandelt wird, v. a. in Verbindung mit Blutstagnation u. damit verbundenen Schmerzen (Gongsun, Mi 4), wenn sowohl eine Milzstärkende u. Blut-nährende, als auch Nieren· unterstützende u. Y/«-nährende Wirkung gefragt ist (Sanyinjiao, Mi 6), o. wenn geburtshilfliche Situationen mit Feuchtigkeit-Hitze einhergehen, ζ. B. bei Ödemen u. Urtikaria (Yinlingquan, Mi 9), o. wenn die Milz gestärkt, die Feuchtigkeit mobilisiert u. ausgeleitet sowie das Leber-Feuer geklärt, drainiert u. zum Ausströmen gebracht werden sollen (Xuehai, Mi 10). Yinbai (Milz 1, Mi 1): am tibialen Nagelfalzwinkel der Großzehe = Versteckte Helle. Holz-Punkt. JingPunkt (des Brunnenwassers). Klärt das Gehirn, beruhigt den Geist. Ind.: >

krampfartige Schmerzen, depressive Verstimmung, Appetitstörung u. Übelkeit. Reguliert u. füllt Blut u. Milz auf. Hält das Blut in den Gefäßen.

Taibai (Milz 3, Mi 3): am proximalen Ende des Großzehenballens = Übermäßige Helle. Erd-Punkt. Y«iWi-Punkt η. Fenglong (Ma 40). SAtt-Punkt (des in den Stromschnellen fließenden Wassers). Stärkt Milz-Qi u. -Yang, Magen-Q» u. -Yin, mittleren u. unteren Jiao.

t> Erbrechen, Nausea, Dysenterie, Kopfschmerzen, Polyneuropathie, rheumatoide Symptomatik.

Gongsun (Milz 4, Mi 4): am Innenrand des Fußes zw. Os metatarsale I u. Os cuneiforme I) L«o-(Abzweig)-Punkt n. Chongyang (Ma 42). Punkt der Kreuzung des außerordentlichen Gefäßes Chongmai. Klärt u. stärkt den Geist (Shen). Stärkt u. reguliert den unteren u. mittleren Jiao, stärkt v. a. auch Magen-Qi, Milz -Yang u. Milz-Qi. Auch bei Verwirrtheit u. Unruhe: Beruhigt u. klärt den Geist u. fördert die Gehirnfunktion. Wichtig bei allen geburtshilflichen Situationen, die mittels Stärkung u. Regulation des unteren u. mittleren Jiao behandelt werden, v. a. in Verbindung mit Blutstagnation u. damit verbundenen Schmerzzuständen. Dadurch, daß dieser Punkt auch in der Lage ist, das Yuan-Qi aufzufüllen, kann er bei vielen Formen von Krankheiten eingesetzt werden, die mit Feuchtigkeit-Hitze in Magen u. Milz einhergehen. Sanyinjiao (Milz 6, Mi 6): am Hinterrand der Tibia, 3 cun oberhalb der Spitze des Innenknöchels = Drei Yin treffen sich, Kreuzung der drei Fuß-Ym-Leitbahnen (Fuß-/«eym-Leber-, Fuß-SAwoyiw-Nieren-, Fuß-Taiyin-MihLeitbahn). Einer der wichtigsten Auffüllungs(Tonisierungs)-Punkte. Füllt Qi u. Blut auf. Fördert Blutfluß. Füllt Milz-Qz u. -Yang auf. Reguliert u. stärkt den mittleren u. unteren Jiao. Trocknet Feuchtigkeit u. Kälte, eliminiert Feuchtigkeit u. Hitze.

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5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

(Mi 20) DA BAO (Mi 21) ZHANG V1EN (Le 13)

(Mi 16) (Mi 15) (Mi 13) (Mi 12)

XUE HAI (Mi 10) — VIN LING QUAN (Mi 9) -SAN YIN JIAO (Mi 6) GONG SUN (Mi 4) VIN BAI (Mi 1)

TAI BAI (Mi 3) = Yuan-Punkt GONG SUN (Mi 4) = Luo-Punkt YIN LING QUAN (Mi = He-Punkt PI SHU (Bl 20) = Shu-Punkt Z H A N G MEN (Le 13) = Mu-Punkt

Abb. 5.4: a. oben: Fuß-Tai-Yin-Milz-Leitbahn (Mi), Leitbahnverlauf und Lage der Punkte ventral (links) und dorsal (rechts), b. Mitte: Shu-, Mu-,

Yuan-, Luo-, He-, Auffüllungs- und EntleerungsPunkt, c) unten: Dazugehöriges Ohr-AkupunkturReflexareal (Milz 98)

5.4 Fuß-Taiyin-(Milz-Leitbahn, Mi)

Sanyinjiao (Mi 6) ist als Kreuzung der 3 Fuß-Ym-Leitbahnen ein ganz wichtiger geburtshilflicher Punkt. Dies liegt wohl v. a. daran, daß diesem Punkt nicht nur eine Milz-stärkende u. Blut-nährende, sondern auch Nieren- unterstützende u. Ym-nährende Funktion zukommt. Anmerkung zur Behauptung, Sanyinjiao sei ein verbotener Punkt: Sanyinjiao (Mi 6) kann zu allen Zeiten der Gravidität genadelt werden, wenn Ind. u. Nadeltechnik korrekt sind. Während eine stark stimulierende Nadelung Wehen induzieren kann, hat sich die schonende Nadelmanipulation des Punktes bei der Ther. vorzeitiger Weheñ bewährt. Diji (Milz 8, Mi 8): 4 cun oberhalb von Mi 7 = Kraft der Erde, Erd-Kraft. Xi-Punkt. Füllt Milz-ßi auf u. reguliert dieses. Füllt Blut auf, reguliert Menstruation, v. a. bei Blut-Stagnation. Bei allen Krankheiten, wo das Nieren-Q; aufgefüllt u. stabilisiert werden muß, ist Diji (Fuß-Taiyin 8, Mi 8) indiziert. Ind.: >

Infertilität, primäre u. sek. weibl. u. männl. Sterilität, Schmerzen der Harnwege, Inkontinenz u. Harnverhaltung.

Yinlingquan (Milz 9, Mi 9): am Unterrand des Condylus medialis der Tibia, in einer Vertiefung zw. dem Hinterrand der Tibia u. dem M. gastrocnemius (2 cun unter der Kniegelenksfalte) = Quelle am Y/w-(Grab)-Hügel. WasserPunkt. He-Punkt (des im Meer zusammenfließenden Wassers). Reguliert den Unteren Jiao. Füllt die Milz auf u. reguliert das Milz -Yang. Reguliert Magen-Yin, Wasserwege u. Urinfluß. Bei geburtshilflichen Situationen, die mit Feuchtigkeit-Hitze einhergehen, v. a. bei Ödem, Urtikaria, empfiehlt sich eine Punktkombination unter Einbeziehung von Yinlingquan (Fuß-Taiyin 9, Mi 9). Ind.: >

Ödem, Urtikaria (s. o.), Zystitis, Schübe von Colitis ulcerosa während der Gravidität, chron. Diarrhoe u. Krankheiten, bei denen die Milz gestärkt u. das Qi vermehrt werden müssen.

Anmerkung zur Behauptung, Yinlingquan sei ein verbotener Punkt: Yinlingquan kann zu allen Zeiten

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der Gravidität genadelt werden, wenn Ind. u. Nadeltechnik korrekt sind. Während eine stark stimulierende Nadelung Wehen induzieren kann, hat sich die schonende Nadelmanipulation des Punktes bei der Ther. vorzeitiger Wehen bewährt.

Xuehai (Milz 10, Mi 10): 3 cun oberhalb der Kniegelenksfalte an der Innenseite des Oberschenkels = Meer des Blutes. Wie der Name schon sagt, einer der wichtigsten Punkte in der Geburtshilfe: Beseitigt Blut-Stagnationen, fördert den Blutfluß, füllt Blut auf (wenn auffüllend = tonisierend genadelt) u. reguliert Blut, Milz u. v. a. Milz-Qi. Befeuchtet Blut-Trockenheit u. kühlt Blut-Hitze. Gut bei von Blut-Hitze verursachtem Herpes zoster, Ekzem, Neurodermitis, allerg. Urtikaria u. Pruritus. Bedeutsamer Punkt mit der Eigenschaft, die Milz zu stärken, die Feuchtigkeit zu mobilisieren u. auszuleiten sowie das Leber-Feuer zu klären, zu drainieren u. zum Ausströmen zu bringen. Diese Effekte können noch durch eine Kombination mit Taichong (Le 3) verstärkt werden. Anmerkung zur Behauptung, Xuehai sei ein verbotener Punkt: Xuehai kann zu allen Zeiten der Gravidität genadelt werden, wenn Ind. u. Nadeltechnik korrekt sind. Während eine stark stimulierende Nadelung Wehen induzieren kann, hat sich die schonende Nadelmanipulation des Punktes bei der Ther. vorzeitiger Wehen bewährt.

Dabao (Milz 21, Mi 21): auf der mittleren Axillarlinie, in Höhe des 6. I.C.R. = Große Umhüllung (der Milz). Großer Lwo-(Abzweig)Punkt. Reguliert Qi u. Blut, fördert den Blutfluß u. das Blut-Qj, füllt das nutritive Qi auf. Ind.: t> ergänzender Punkt bei Beeinträchtigungen der Atmung in der Gravidität: Dyspnoe, Asthma bronchiale > außerdem gut gegen Schmerzen u. Interkostalneuralgie > ergänzender Punkt in der Geburtshilfe, v. a. bei Krankheiten mit immunologischen Blockaden.

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5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

5.5 Hand-Shaoyin-(Herz-Leitbahn, He) (Abb. 5.5) Bedeutsame Symptome u. Syndrome, die mit der Hand-Shao-Yi«-(Herz-Leitbahn, He) in Verbindung gebracht werden können: Schwitzen, Palpitation, Konzentrationsschwäche, Vergeßlichkeit, Schlafstörung. Shaohai (Herz 3, He 3): am ulnaren Ende der Ellenbogenbeugefalte = Meer des Shaoyin. Wasser-Punkt. He-Punkt (des im Meer zusammenfließenden Wassers). Reguliert Qi u. Blut, reguliert Herz-Qz'. Fördert die Gehirnfunktionen. Beruhigt Shen. Ind.:

> psychische Beeinträchtigung u. Denkstörung, Vergeßlichkeit, Desorientiertheit > krampfartige Wehen, polyneuropathische Beschwerden. t> Wirkt auch bei Thoraxschmerzen, Interkostalneuralgie u. beim Karpaltunnelsyndrom. Tongli (Herz 5, He 5): 1 cun proximal von He 7 = Zugang zum Inneren. L«o-(Abzweig)-Punkt zu Wangu (Hand-Taiyang 4, Dü 4). Reguliert HerzYang u. -Qi u. füllt dieses auf. Kühlt Leere-Hitze, klärt Herz-Hitze, beruhigt u. fördert Shen. Ind.: >

ergänzender psychotroper Punkt bei Ängsten, Depression (auch bei Somnolenz, Insomnie, Neurasthenie). > geburtshilfliche Situationen, die mit Herz-FülleHitze, mit Schwitzen u. Fieber einhergehen.

Yinxi (Herz 6, He 6): 0,5 cun proximal von He 7 = Abspaltung des Yin. Xi'-(Spalten)-Punkt. Füllt HerzYin u. -Blut auf. Fördert Blutfluß, v. a.bei Blut-Stagnation. Transformiert Herz-Schleim. Sehr effektiv bei Schmerzen i. R. von Krankheiten, die mit Leere-Hitze o. Blut-Hitze (spontanes Schwitzen, Nachtschweiß) bzw. im Zuge einer Ther.resistenten Blutstagnation im Verlauf der Herz-Leitbahn einhergehen (Aphasie, Stenokardie, Palpitation). Ind.: >

Wie der vorige ein wichtiger ergänzender psychotroper Punkt bei Ängsten u. depressiven Phasen in der Schwangerschaft, unter der Geburt u. im Wochenbett.

Shenmen (Herz 7, He 7): in der Handgelenkbeugefalte, radial vom Os pisiforme = Tor des Geistes. Ywa«-(Ursprungs-Q/)-Punkt von Zhizbeng (Dü 7), Erd-Punkt. Sfcw-Punkt (des in den Stromschnellen fließenden Wassers). Entleerungs-Punkt (Frühere Nomenklatur „Sedierungspunkt"). Füllt Herz-Qí, -Yin, -Yang u. -Blut auf. Klärt Leere-Hitze, Hitze u. Herz-Feuer. Kühlt Blut-Hitze. Vertreibt Wind-Schleim, transformiert Herz-Schleim u. beruhigt Shen. Ind.: t> Wie die beiden vorherigen ein wichtiger ergänzender psychotroper Punkt bei Angst, depressiven Phasen, Schlafstörung, Hyperaktivität, Desorientiertheit. > Sterilität, Infertilität u. therapieresistente Inkontinenz. > Auch gut bei funktionellen Herzstörungen, die mit paroxysmaler Hypertonie o. hyperthyreotischem Anfall einhergehen. Shenmen (He 7) ist als Y«a«-(Ursprungs-Qi)Punkt der Hand-S^aoyin-Herz-Leitbahn ein hervorragender Punkt, wenn es um eine ther. notwendige Mehrung des Qi, Nährung des Blutes, Beruhigung des Herzens o. Befriedigung der Geisteskraft geht. Sehr gut in der Geburtshilfe ist die Kombination mit Neiguan (Pe 6), dem Lwo-(Abzweig)Punkt der Hand-/weyiM-Leitbahn des schützenden Herzhüllen-Gefäßnetzes. Dadurch kann der o.g. Effekt (Mehrung des Qi, Nährung des Blutes, Beruhigung des Herzens o. Befriedigung der Geisteskraft) deutlich verstärkt werden. Shaochong (Herz 9, He 9): am radialen Nagelfalzwinkel des 5. Fingers = Ausstrom des Shaoyin. Holz-Punkt. /mg-Punkt (des Brunnenwassers). Senkt rebellisches Herz-Q», kühlt Blut-u. Herz-Hitze, belebt Shen wieder. Ind.: O akute Somnolenz o. Kollaps, bei Hämoptyse u. Fieben

5.5 Hand-Shaoyin-(Herz-Leitbahn, He)

«SHEN MEN (He 7)

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XIN S H U (ΒΠ5)

SHAO CHONC (He 9)

TONG LI (He 5) «SHAO HAI (He 3)

Abb. 5.5: a. oben: Hand-Shao-Yin-Herz-Leitbahn (He), Leitbahnverlauf und Lage der Punkte ventral (links) und dorsal (rechts), b. Mitte: Shu-, Mu-,

T O N G LI (He 5) = Luo-Punkt S H E N M E N (He 7) = Yuan-Punkt, Entleerungspunkt (Sedierungspunkt) S H A O C H O N C (He 9) = Punkt zum AufTüllen (Tonisierungspunkt) XIN S H U (Bl 15) = Shu-Punkt ]U Q U E (Ren 14) = Mu-Punkt

Luo-, Yuan- und Auffüllungs-Punkt, c. unten: Dazugehöriges Ohr-Akupunktur-Reflexareal (Herz 100)

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5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

5.6 Hand-Taiyang-(Dünndarm-Leitbahn, Dü) (Abb. 5.6) Die Hand-Taiyang-(Dünndarm-Leitbahn, Dü) ist geburtshilflich von eher untergeordneter Bedeutung. Manche Punkte können ergänzend bedeutsam sein, z. B. Houxi (¥ía.x\á-Taiyang 3, Dü 3), s. u. Shaoze (Dünndarm 1, Dü 1, Abb. 5.6): am ulnaren Nagelfalzwinkel des 5. Fingers = Kleiner Sumpf. Metall-Punkt. ]ing-Punkt (des Brunnenwassers). Klärt Hitze, eliminiert Wind-Hitze. Öffnet Shen, erweckt das Bewußtsein. Befeuchtet Trockenheit, fördert Laktation.

eignet beim Taiyang- u. Shaoyang-Kopfschmerz (okzipital, temporal), Zervikalsyndrom. Yangiao (Dünndarm 6, Dü 6): etwas proximal u. radial vom Proc. styloideus ulnae = Versorgung des Alters. X/'-(Spalten)-Loch. Entspannt Gelenke, Sehnen, Muskeln. Hand-Taiyang 9-14, Dünndarm 9-14, Dü 9-14: Dü 9 Dü 10

Dü 11

Ind.: \> geburtshilfliche Situationen mit akuter Hitze, v. a. Wind-Hitze, bes. Mastitis, Laktationsprobleme, akute immunologische Blockade u. akute Sinusitis. Houxi (Dünndarm 3, Dü 3): bei geschlossener Faust am äußersten Ende der Handtellerfalte ulnar, proximal vom Metacarpophalangeal-Gelenk = Hinterer Bach. Holz-Punkt. S/jM-Punkt (des in den Stromschnellen fließenden Wassers). Punkt der Kreuzung mit dem Außerordentlichen Gefäß Dumai. Auffüllungs-Punkt (Alte Nomenklatur „Tonisierungspunkt"). Eliminiert Wind u. Wind-Hitze. Klärt Hitze, Sommer-Hitze u. -Feuer. Vertreibt pathogene exogene u. dadurch sek. verursachte kardiale Faktoren. Ind.:

Dü 12 Dü 13 Dü 14

1 cun oberhalb des Endes der dorsalen Achselfalte bei herabhängendem Arm bei adduziertem Arm direkt oberhalb von Dü 9, in einer Vertiefung unterhalb u. lateral der Spina scapulae In der Mitte der Fossa infraspinalis, zw. Unterrand der Spina scapulae u. kaudalem Ende der Scapula Im Zentrum der Fossa supraspinalis Im medialen Anteil der Fossa supraspinalis 3 cun lateral von Du 13.

Ind.: t> lokale Wirkung an der Schulte^ klären Hitze, vertreiben Kälte u. Wind. Jianzhongshu (Dünndarm 15, Dü 15): 2 cun lateral von Du 14 = Sfcw-(Transport)- Punkt der mittleren Schulter. Klärt u. transformiert Schleim u. SchleimHitze. Verbreitet Lungen-Q¿. Ind.: > guter Punkt bei Fieber, allerg. Asthma bronchiale, Bronchitis. Quanliao (Dünndarm 18, Dü 18): direkt unter dem äußeren Augenwinkel, in der Vertiefung am Unterrand des Os zygomaticum = Jochbein-Rand, Jochbein-Grube. Kreuzung der Hand-Taiyang-Dünndarm-Leitbahn mit der Hand-Shaoyang-SanjiaoLeitbahn. Klärt Hitze, vertreibt Kälte u. Wind.

O begleitende Ther. von Schlafstörungen, Schmerzen, v. a. in Verbindung mit fieberhaften Krankheiten ohne Schweiß. Bes. gut ist die psychotrope Wirkung. Durch Vertreiben des Wind-Schleims u. Transformation des Herz-Schleims wird Shen beruhigt, wodurch Ein-u. Durchschlafstörungen sehr effektiv behandelt werden können.

Tingong (Dünndarm 19, Dü 19): zw. Tragus u. Mandibular-Gelenk, in einer Vertiefung bei geöffnetem Mund = Hör-Palast. Dreifacher KreuzungsPunkt mit Beteiligung der Hand-Taiyang-Dünndarm-Leitbahn, der Hand-Shaoyang-Sanjiao- u. der Fuß-Sfcijoytfwg-Gallenblasen-Leitbahn. Klärt Hitze, vertreibt Kälte.

>

Ind.:

Durch das Einschalten von Dumai kommt es zur Schmerzlinderung von Gelenken, Muskeln u. Sehnen. Dadurch auch gut ge-

[> Wie der Name sagt, öffnet dieser Punkt das Ohi; Entz. des Innen- u. Außenohres, Tinnitus.

5.6 Hand-Taiyang-(Dünndarm-Leitbahn, Dii)

Q U A N LIAO (Dü 18)

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TING G O N G (Dü 19)

(Dü 12) (Dü 10) (Dü 9)

YANG LAO (Dü 6) H O U XI (DD 3)

XIAO C H A N G SHU (Bl 27)

SHAO Ζ (Dui)

HOU XI (Du 3) = Pkt. zum Auffüllen, Pkt. der Kreuzung mit den 8 außerordtl. Leitbahnen XIAO CHANG SHU (Bl 27) = Shu-Punkt

CUAN YUAN (Ren 4) = Mu-Punkt

Abb. 5.6: a. oben: Hand-Tai-Yang-DünndarmLeitbahn (Dü), Leitbahnverlauf und Lage der einzelnen Punkte ventral (links) und dorsal (rechts), b.

Mitte: Shu-, Mu-, Auffiillungs- und Xi-Punkt, c) unten: Dazugehöriges Ohr-Akupunktur-Reflexareal (Jejunum/fleum 89), (Duodenum 88)

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5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

5.7 Fuß-Taiyang-(Blasen-Leitbahn, BI) (Abb. 5.7) Die Fuß-Tdryawg-Blasen-Leitbahn (Abb. 5.7) ist eine der wichtigsten geburtshilflichen Leitbahnen. Denn in ihrem Verlauf am Rücken befindet sich der Ort, an dem Qi u. Blut der Fünf Zang-(Speicher)-Organe u. der Sechs Fu-(Palast)-Organe sich ergießen u. weitertransportiert werden.

Praxishinweis: Um die Fuß-Taiy Sinusitis, Rhinistis, Pharyngitis, Konjunktivitis, Blepharitis. > Öffner der NNH (Stirn, Nase, Kiefer).

direkt durch pathogene Wind-, Wind-Kälte, WindHitze-o. Wind-Schleim-Einflüsse ausgelöst o. verstärkt werden.

Tianzhu (Blase 10, B110): 1,3 cun lateral von Du 15, in einer Vertiefung innerhalb der Nakken-Haargrenze, am lateralen Rand des M. trapezius = Himmels-Säule. Wichtiger „WindPunkt". Vertreibt Wind, Wind-Kälte, WindHitze u. auch Wind-Schleim. Dadurch werden alle Sinnesorgane, die als Folge von Windeinwirkung verschlossen sind, geöffnet. Tianzhu (Fuß-Taiyang) ist außerdem ein geburtshilflich wichtiger fiebersenkender Punkt, indem er Hitze klärt. Bei Krankheiten, die direkt o. indirekt mit Wind, Wind-Kälte, Wind-Hitze o. Wind-Schleim einhergehen, ausgelöst o. verstärkt werden, ist Tianzhu indiziert.

Feishu (Blase 13, Bl 13): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe der Spitze des Unterrandes des 3. BWD = SA>w-(Transport)-Punkt der Lunge. Geburtshilflich bedeutender Schleim-u. Wind-Punkt. Reguliert u. verbreitet LungenQi. Transformiert Schleim, Schleim-Kälte, Schleim-Hitze u. Feuchtigkeit-Schleim. Vertreibt Wind, Wind-Hitze, Wind-Kälte u. Wind-Trockenheit. Füllt Lungen-Q* auf (Tonisierung). Füllt Zongqi auf. Reguliert den oberen Jiao. Geburtshilflich bedeutender Schleim- u. Wind-Punkt.

Ind.: > auch bei allerg. Asthma bronchiale, NNHEntz. mit Krupp- o. Pseudokrupp, Pharyngitis, Laryngitis, Thyreoiditis, Sinusitis, Rhinitis. Dazhu (Blase 11, B1 11): 1,5 cun lateral von Du 15, in Höhe des Unterrandes des Dornfortsatzes des 1. BWD = Großes Schiffchen. Kreuzungs-Punkt der Fuß-TiM'yawg-Blasen-Leitbahn mit der HandTí?¿yíí«g-Dünndarm-Leitbahn. Meer des Blutes. Punkt der acht Zusammenkünfte (Abb. 1.2.4-1) der Knochen (Frühere Nomenklatur „Meister der Knochen"). Wichtiger Wind-Punkt. Vertreibt Wind, Wind-Hitze u. Wind-Kälte. Fördert den Blutfluß, klärt Hitze, reguliert Lungen-Qi. Wie Tianzhu u. Fengmen ist Dazhu bei allen geburtshilflichen Situationen, die direkt od. indirekt mit Wind, Wind-Kälte, Wind-Hitze od. WindSchleim einhergehen, ausgelöst od. verstärkt werden, indiziert. Fengmen (Blase 12, B1 12): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe der Spitze des Unterrandes des 2. BWD = Tor des Windes. Wichtiger geburtshilflicher Punkt. Kreuzungs-Punkt von Fuß-Taiyang u. Dumai. Wie der Name sagt („Tor des Windes") wichtiger Wind-Punkt: Vertreibt Wind, Wind-Hitze u. Wind-Kälte. Fördert Schweiß-Absonderung. Transformiert Schleim u. v. a. Schleim-Kälte. Entspannt den Thorax, hilft das Lungen-Qi regulieren. Wie Tianzhu u. Dazhu ist Fengmen bei allen geburtshilflichen Situationen indiziert, die direkt o. in-

Ind.: t> Regulation u. Verbreitung des Lungen-Qi u. Transformierung des Schleims sind bedeutsam zur Behandlung von Asthma bronchiale, Bronchitis u. Pneumonie in graviditate t> spontane Schweißneigung > indirekt Unterstützung des Immunsystems des Respirationstraktes (durch Vertreiben von Wind, Wind-Hitze, Wind-Kälte u. Wind-Trockenheit). Über diese Mechanismen kommt es schließlich zu einem ganz schonenden Auffüllen des Lungen-Q/ (Tonisierung) u. des Zongqi. Dadurch kann der gesamte obere Jiao (früher „oberer Dreifach-Erwärmer") schonend u. effektiv reguliert werden.

Jueyinshu (Blase 14, Bl 14): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe der Spitze des Unterrandes des 4. BWD = S/>M-(Transport)-Punkt des Perikards (bzw. eigentlich der „schützenden Herzhülle", früher „Kreislauf-Sexualsystem"). Füllt Herz-Q» u. -Yang auf. Harmonisiert rebellisches Leber-Q*. Entspannt den Thorax. Bei allen Formen von Leber-Qi-Stagnation: Ind.: >

Erbrechen, saures Aufstoßen, Übersäuerung, Schmerzen im Mittleren Jiao (v. a. Hypochondrium, Epigastrium) o. im Oberen Jiao (diffuser „idiopathischer" Thorax-Druck o. -Schmerz), Husten, Dyspnoe, pektanginöse Beschwerden

5.7 Fuß-Taiyang-(Blasen-Leitbahn, Bl) [> sanfter psychischer, physischer Ausgleich (durch Harmonsierung des Leber-Q¿ u. Herabführung des rebellischen Leber-Q¿). Xinshu (Blase 15, Bl 15): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe der Spitze des Unterrandes des 5. BWD = S^M-(Transport)-Punkt des Herzens. Reguliert den oberen Jiao u. wirkt sedierend im Bereich des Thorax. Beruhigt Shen, transformiert HerzSchleim u. Wind-Schleim. Füllt Zongqi, Herz-Yang, -Qi u. -Blut auf (Ionisierung). Auch bei Leere-Hitze im Bereich der Extremitäten, speziell an Hand-Innen-Flächen u. im Bereich der Fußsohlen. Ind.: > psychovegetatives Syndrom mit Thoraxdrucko. -Beklemmungsgefühl t> Nachtschweiß u. fiebrige Zustände, häufig bei chron. schleichender Intox. t> beruhigend bei Ängsten, psychovegetativem Syndrom, Schlaflosigkeit, Unruhe. Dushu (Blase 16, Bl 16): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe der Spitze des Unterrandes des 6. BWD = S/?H-(Transport)-Punkt des Dumai (früher „Lenker-Gefäß", „Ordner-Gefäß", „GouverneurGefäß"). Wirkt im Bereich des gesamten oberen Jiao entspannend, v. a. auch auf das Zwerchfell (antagonisiert Vagusreize). Klärt Hitze, v. a. BlutHitze u. wirkt Stagnationen u. Füllezuständen des Dumai entgegen. Ind.: t> Laktationsstörungen (Agalaktie, Hypogalaktie), puerperale u. non-puerperale Mastitis. Geshu (Blase 17, Bl 17): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe der Spitze des Unterrandes des 7. BWD Sfc«-(Transport)-Punkt des Zwerchfells. Punkt der A C H T ZUSAMM E N K Ü N F T E des Blutes (früher „MEISTER des Blutes"). Wichtiger Punkt für alle Krankheiten in Zusammenhang mit Blut, Blutbildung u. Körperflüssigkeiten Jin Ye. Wirkt regulierend u. auffüllend auf das Blut (u. auf das Milz-Qi), hält das Blut in den Gefäßen, fördert den Blutfluß, kühlt Blut-Hitze, nährt Blut-Trockenheit. Ind.: >

Blutung, Gerinnungsstörung, beruhigender (vagussedierender) Einfluß auf das Zwerchfell.

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Ganshu (Blase 18, Bl 18): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe der Spitze des Unterrandes des 9. BWD = Sfctt-(Transport)-Punkt der Leber. Gleicht die Leber aus: Beruhigt ein aufsteigendes LeberYang, transformiert Feuchtigkeit-Hitze in Leber u. Gallenblase, beseitigt Leber-Q/'-Stagnationen, füllt Leber-Q/', Leber-Yang u. Blut auf (Tonisierung). Reguliert u. fördert das Fließen von Qi. Reguliert die Gallenblase. Ideal bei allen geburtshilflichen Situationen, die mit aufsteigendem Leber-Yang o. Feuchtigkeit-Hitze in Leber u. Gallenblase einhergehen. Ind.: D> Erschöpfung unter der Geburt, Müdigkeit, Benommenheit, Spannungszustand, Schwindel D> epigastrische Spastik, hypochondriale Schmerzen u. Interkostalneuralgie. Danshu (Blase 19, Bl 19): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe der Spitze des Unterrandes des 10. BWD = 5fc«-(Transport)-Punkt der Gallenblase. Reguliert das Qi, v. a. das Leber-Q¿ u. Magen-Q/'. Klärt Leber-Hitze, Leber-Feuer, kühlt Blut-Hitze u. beseitigt Leber-Q/'-Stagnationen. Transformiert v. a. Feuchtigkeit-Hitze in Leber u. Gallenblase. Gleicht Leber-Yang u. Gallenblase aus. Bei allen geburtshilflichen Situationen, wo Leber-Q« (u. Magen-Qz) reguliert, Leber-Hitze o. -Feuer geklärt, Blut-Hitze gekühlt o. LeberQi-Stagnationen beseitigt werden müssen. Pishu (Blase 20, Bl 20): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe der Spitze des Unterrandes des 11. BWD = SfcK-(Transport)-Punkt der Milz. Reguliert den mittleren Jiao. Füllt Milz-Qi u. Milz-Yang auf. Fördert u. reguliert Magen-Qz' u. -Yin. Fördert Magen-Motilität. Füllt nutritives Qi u. Blut auf. Wichtiger Feuchtigkeit-Punkt. Transformiert Feuchtigkeit, Feuchtigkeit-Schleim, Feuchtigkeit-Hitze, Feuchtigkeit-Kälte. Wichtiger ergänzender Schleim-Punkt. Transformiert Schleim-Kälte u. Feuchtigkeit-Schleim. Wichtiger ergänzender Punkt bei allen geburtshilflichen Situationen, die mit starker Schleimbildung einhergehen. Ind.: [> hält bei allen Blutungsstörungen das Blut in den Gefäßen (bei chron. Milz-Qz'-Schwäche), beeinflußt im Wochenbett die Laktation, v. a. bei QiStagnation, Q«'-Schwäche u. Blut-Schwäche. Weishu (Blase 21, Bl 21): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe der Spitze des Unterrandes des 12.

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5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

BWD) = 5¿«-(Transport)-Punkt des Magens. Füllt den mittleren Jiao auf. Füllt Milz-Q< u. Milz-Yang auf. Reguliert Magen-Q¿ u. Magen-Yin, fördert Magen-Motilität. Senkt rebellisches Magen-Qi ab. Füllt nutritives Qi auf. Wichtiger FeuchtigkeitsPunkt: Trocknet Feuchtigkeit u. Feuchtigkeit-Kälte, transformiert Feuchtigkeit-Hitze in Magen u. Milz.

Ind.:

Sanjiaoshu (Blase 22, B1 22): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe der Spitze des Unterrandes des 1. LWD = Si?w-(Transport)-Punkt der Sanjiao (Frühere Bezeichnung „Drei Erwärmer"). Reguliert die Sanjiao (Drei Erwärmer). Füllt das Nieren-Yang auf, transformiert Feuchtigkeit, reguliert die Wasserwege.

Xiaochangshu (Blase 27, B1 27): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe des 1. Sacralloches = Shu(Transport)-Punkt des Dünndarms. Transformiert Feuchtigkeit, Feuchtigkeit-Hitze, befeuchtet Dünndarm (u. auch Dickdarm). Stabilisiert Jing, reguliert untere Wasserwege.

Bei allen geburtshilflichen Situationen, die mit Beeinträchtigung der Sanjiao einhergehen (Palpitationen, Verdauungsstörungen, Dysenterie), bei denen das Nieren-Yang schwach ist u. Feuchtigkeit transformiert werden muß u. die Wasserwege reguliert werden müssen (chron. Ödeme, Harnentleerungsstörungen, Wasserträufeln).

Ind.:

Shenshu (Blase, B1 23): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe der Spitze des Unterrandes des 2. LWD =S^M-(Transport)-Punkt der Niere. Reguliert den unteren Jiao. Füllt NierenYang u. Nieren-Q« auf. Stärkt nicht nur Shen (= Niere), sondern auch Shen (= Geist). Füllt das Yuan-Qi u. Jing auf. Wärmt Yang u. Kälte. Bei allen geburtshilflichen Situationen, wo das Nieren-Qi stabilisiert, aufgefüllt u. die Entgiftung u. Entschlackung über die Wasseru. Harnwege gefördert werden müssen. Ind.: > Ödeme, Harnretention, Inkontinenz. t> akute Lumbalgien, chron. Kniebeschwerden (stabilisierender Effekt) > psychovegetative Störung, Erschöpfungszustand, Schweregefühl in Kopf u. Gliedern, Konzentrationsmangel, Leistungsverminderung, Merkschwäche, Verwirrtheit, Lethargie (geiststärkende Effekt). Dachangshu (Blase 25, B1 25): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe der Spitze des Unterrandes des 4. LWD = Sfc«-(Transport)-Punkt des Dickdarms. Unterstützt den unteren Jiao. Unterstützt die Dickdarm-Funktionen, v. a. bei Trockenheit, Kälte, Feuchtigkeit-Kälte u. Hitze.

[> gastrointestinale Störung, z. B. Colon irritabile, prophylaktisch u. ther. bei Colitis ulcerosa, prophylaktisch bei familiärer Polyposis, Obstipation, Dysenterie. > stärkt auch die Lumbairegion.

> Störungen im Gastrointestinaltrakt, v. a. Diarrhoe, Obstipation, Dysenterie > Inkontinenz, Dysurie, Anurie. Pangguangshu (Blase 28, B128): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe des 2. Sacralloches = Sfcw-(Transport)-Punkt der Blase. Transformiert FeuchtigkeitsHitze, reguliert Wasserwege (v. a. der Blase), klärt Hitze. Stärkt die Lumbairegion. Bei Störungen im Urogenitaltrakt, rezidivierender Zystitis. Einer der wichtigsten Punkte beim akuten LWSSyndrom in graviditate, akuten Lumbalgien u. Lumboischialgien (Kombination mit Weizhong, B1 40 u. Shenmai, B1 62).

Baihuanshu (Blase 30, B1 30): 1,5 cun lateral vom Dumai, in Höhe des 4. Sacralloches = Sfc«-(Transport)-Punkt der Analregion. Transformiert Feuchtigkeit-Hitze, v. a. im unteren Jiao, stabilisiert Jing u. die unteren Öffnungen. Ind.: > Sakralsyndrom, schmerzhafte Defäkation, ergänzend bei Hämorrhoiden, die in der Schwangerschaft größer werden, Schübe von Colitis ulcerosa. Baiiao (Blase 3 1 - 3 4 , B1 31-34): Bl 31 im 1. Sacralloch; Bl 32 im 2. Sacralloch; Bl 33 im 3. Sacralloch zw. Bl 29 u. Dumai, Bl 34 im 4. Sacralloch = Die Punkte über den Foramina sacrale. Führen das Qi n. oben, stabilisieren Jing, regulieren den unteren Jiao, regulieren Wehentätigkeit u. Menstruation, normalisieren Blasenfunktion, können Blut-Stagnation beseitigen.

5.7 Fuß-Taiyang-(Blasen-Leitbahn, Bl) Ind.:

Ind.:

>

> >

Sterilität u. Infertilität, Zystitis, LWS-, Sakralsyndrom.

Praxishinweis: Punkte zur Wehenhemmung bzw. Induktion. Können in der Schwangerschaft, auch in der Spätschwangerschaft (möglichst nur in Seitenlage, nur vom erfahrenen Akupunkteur!) in vorsichtiger schonender Technik unter Tokolyse (i. v. Tokolyse, CTG), als Wehenhemmer eingesetzt werden. Cave: Wenn über diese Punkte durch Manipulation Energie zugeführt wird, k ö n n e n sie wehenauslösend o. -verstärkend sein! Chengfu (Blase 36, Bl 36): in der Mitte der transversalen Gliatealfalte = Unterstützung (der unteren Extremität). Unterer He-Punkt (des im Meer zusammenfließenden Wassers), (Frühere Nomenklatur: „Unterer" einflußreicher Punkt der Sanjiao = Drei Erwärmer). Bedeutung: s. o. (Baiiao) Yinmen (Blase 37, Bl 37): auf der Verbindungslinie zw. Bl 36 u. Bl 40, 6 Cun kaudal von Bl 36 = Tor des Yin, Tor der Muskelfülle. Bedeutung: s. o. (Baiiao). Weiyang (Blase 39, Bl 39): lateral von Bl 40, am medialen Rand der Sehne des M. bizeps femoris = Verlassen des Yang. Reguliert Wasserwege von Blase u. Sanjiao, transformiert Feuchtigkeit-Hitze, reguliert die Sanjiao. Bei chron. Obstipation, Inkontinenz, Harnretention, aber auch bei Beschwerden im kleinen Becken. Ind.: > Spastik im kleinen Becken, gute spasmolytiscbe Fernwirkung. Weizhong (Blase 4 0 , Bl 40): in der Mitte der Fossa poplítea, zw. den Sehnen der M m . bizeps femoris u. semitendinosus = Verlassen der Mitte. Ein wichtiger geburthilflicher Punkt. Erd-Punkt. He-Punkt (des im Meer zusammenfließenden Wassers) der Fuß-Taiyang-Leitbahn. Klärt Hitze, v. a. Blut- u. Sommer-Hitze, transformiert Feuchtigkeitshitze, vertreibt Wind: „Weckt", z. B. mit Renzhong, „die Geister", z. B. bei Somnolenz, frischem Apoplex.

>

35

Muskelkrämpfe der unteren Extremitäten. Wichtigster Punkt bei Lumbago, Lumbalgien u. Lumboischialgien. Gut bei Diarrhoe, Dysurie, Spontanschweiß u. fieberhaften Zuständen ohne Schweiß.

Praxishinweis: In der Schwangerschaft können stark stimulierende Nadeltechniken u. insbes. Moxibustion problematisch sein. Schonender sind sanfte Techniken. Zhishi (Blase 52, Bl 52): 3 cun lateral des Dumai, in Höhe des Unterrandes der Spitze des 2. LWD = Sitz des Willens. Wichtiger Wasser-RegulationsPunkt. Transformiert die Feuchtigkeit, stabilisiert u. füllt Nieren-Qj, -Yin u. -Yang auf. Mit Weizhong u. Zhibian bedeutender Punkt bei allen Urogenitalerkrankungen, die mit Lumboischialgien o. Lumbalgien einhergehen. Bei vielen geburtshilflichen Situationen ist die Wasser-Regulation entscheidend. V. a. die Transformation von Feuchtigkeit u. das Auffüllen von NierenQi, -Yin u. -Yang. Ind.: D> Sterilität, Infertilität, v. a. prophylaktisch bei habituellen Aborten, auch bei Urogenitalsyndromen, Inkontinenz, Dysurie, Anurie. Zhibian (Blase 54, Bl 54): 3 cun lateral des Dumai, gleiche Höhe wie Bl 30 = Ecke der Punkt-Anordnung. Ahnliche Funktion wie Zhishi. Transformiert Feuchtigkeit-Hitze, v. a. im unteren Jiao, stärkt die gesamte Lumbairegion. Wie Zhishi auch wasserregulierend, v. a. feuchtigkeits-transformierend u. Nieren-Q», -Yin u. -Yawg-auffüllend. Ind.: > Schwächezustand (ergänzend). > Wie Zhishi bei Sterilität, Infertilität, prophylaktisch bei habituellem Abort, Dysurie, Anurie. Chengshan (Blase 57, Bl 57): kaudal vom Muskelbauch des M. gastrocnemius, auf der Verbindungslinie von Bl 40 zur Calcaneus-Sehne, 8 cun unterhalb von Bl 40 = Berg-Stütze. Klärt Hitze, vertreibt Wind.

36

5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

Ind.: > entspannt Muskeln, Sehnen, stärkt die Lendenregion, bei geburtshilflichen Urogenitalsyndromen. Feiyang (Blase 58, B1 58): 7 cun oberhalb von B1 60, am Hinterrand der Fibula, 1 cun unterhalb u. seitlich von B1 57 = Weg-Fliegen (hier „fliegt" der LuoPunkt zu Taixi, Ni 3 auf der Fuß-SA>öoy/ra-NierenLeitbahn). Senkt rebellisches Qi. Vertreibt Wind.

Praxishinweis: 1. Aku-Tokolyse nur vom erfahrenen Akupunkteur, mit C T G in Tokolysebereitschaft (Magnesium, Partusisten). 2. Beide Punkte können, auffüllend (= tonisierend n. alter Nomenklatur) genadelt, bei Wehenschwäche weheninduzierend eingesetzt werden.

Ind.: O Verspannung im kleinen Becken, Lumboischialgie, Lumbalgien u. daraus resultierende Schmerzsyndrome. Fuyang (Blase 59, B1 59): 3 cun oberhalb von B1 60 = Yang am seitlichen Fußrücken. Vertreibt Wind, klärt Hitze. Entspannt Muskeln u. Sehnen. Wie bei Feiyang. Kunlun (Blase 60, B1 60): in der Vertiefung zw. Außenknöchel u. Achillessehne = N a m e eines Gebirges im Tibet. Feuer-Punkt, Jing-Kiver-Punkt. Reguliert das Blut, vertreibt Wind u. Kälte. Fördert Blut-u. Qi-Fluß. Entspannt Muskeln u. Sehnen, wichtiger Punkt zur Rückenstärkung. Vertreibt Wind u. Kälte. Reguliert das Blut. Fördert Q¿-u. Blutfluß. Ind.: > >

Ödeme, Lumboischialgie, Lumbalsyndrom. Gemeinsam mit Yanglingquan (Gb 34) ein hervorragender Punkt in der Geburtshilfe: schonend, sanft entleerend genadelt (= sedierend n. alter Nomenklatur), sehr gute Tokolyse-Punkte, auch bei chron. therapieresistenten Wehen.

Shenmai (Blase 62, B1 62): direkt unter B1 60, in einer Vertiefung a m Übergang von roter zu weißer H a u t = Puls anzeigen. Punkt der Kreuzung mit dem Außerordentlichen Gefäß Yangqiaomai. Vertreibt Wind u. Kälte, kühlt Feuer. Ind.: [> psychische Störung. Jinmen (Blase 63, B1 63): schräg n. vorn unten von B1 62, in einer Vertiefung lateral vom Cuboid = Goldenes Tor. Abzweigung des Yangweimai. Klärt Psyche u. Shen. Erfrischt Gehirn. Belebt die LuoGefäße. Zhiyin (Blase 67, B1 67): am lateralen Nagelfalz der kleinen Zehe = Äußerstes Yin, Erreichen des Yin. Auffüllungs-Punkt für die FußTiííjwttg-Leitbahn (Frühere Nomenklatur „Tonisierungspunkt"). Ind.: >

BEL, andere Lageanomalien (—» ganz wichtiger Punkt in der Geburtshilfe, mit Moxa).

5.8 Fuß-Shaoyin-(Nieren-Leitbahn, Ni) (Abb. 5.8) Die Fuß-S/> Einer der wichtigsten Punkte in der Nachgeburtsperiode ist Huangshu (Ni 16) —> verkürzt die Plazentalösungszeit, vermindert postpartale Blutverluste, vermeidet ggf. atonische Nachblutungen. Yongquan (Niere 1, Ni 1): an der Fußsohle in der Mitte des Zehenballen, 1/3 cun n. fersenwärts = Sprudelnde Quelle. Holz-Punkt. /«wg-Punkt (des Brunnenwassers). Belebt das Bewußtsein, beruhigt den Geist, transformiert Herz-Schleim. Füllt Jing u. v. a. das Nieren- Yin auf. Baut kollabiertes Yang auf. Ind.: > Ödeme in Verbindung mit Nieren-Yi'w-Schwäche. > Sterilität, Infertilität, Schwäche, akute Benommenheit, akuter Schwindel. Taixi (Niere 3, Ni 3: in der Vertiefung zw. Maleolus internus u. Achillessehne, in Höhe der Spitze des Maleolus = Großer Bach, großes Strombett. Erd-Punkt. Y«aw-Punkt zu Feiyang (B1 58). Sfcw-Punkt (des; in den Stromschnellen fließenden Wassers). Füllt NierenQi, -Yin u. -Yang auf. Füllt Yuan-Qi, -Blut u. -Yin auf. Kühlt Leere-Hitze u. -Feuer. Befeuchtet Trockenheit, fördert Schweißsekretion. Y«tfM-(Ursprungs-Qi)Punkt der FußS/woym-Nieren-Leitbahn mit der Funktion, das Ur-Yin u. das Ότ-Yang anzuhäufen u. aufzufüllen. Ind.: \> Sterilität, Infertilität, habitueller Abort, Frühgeburtsbestrebung, Zervixinsuffizienz, prophylaktisch n. Cerclage. \> Wichtiger Punkt zur Beruhigung des Fetus (entleerend genadelt). Dazhong (Niere 4, Ni 4): unter u. hinter der Spitze des Maleolus medialis an der Achillessehne = Großes Fersenbein. Luo-Punkt. Füllt Niere auf. Senkt rebellisches Qi. Kühlt Leere-Hitze. Das rebellische Qi ist immer indirekte Ursache der chron. Erschöpfung. Dazhong wirkt über den Mechanismus, daß das Gehirn geklärt u. der Geist beruhigt wird. Zhaohai (Niere 6, Ni 6): 1 cun unter der Spitze des Innenknöchels = Glänzendes Meer. Punkt der Kreuzung mit dem

Außerordentlichen Gefäß Yinqiaomai (= YinFersen-Gefäß). Reguliert Yinqiaomai, füllt die Niere auf, v. a. Nieren-Yin. Transformiert Feuchtigkeit-Hitze, befeuchtet Trockenheit, kühlt Leere-Feuer u. -Hitze. Das Auffüllen des Nieren- Yin in Verbindung mit der Geist-beruhigenden Wirkung ist geburtshilflich ganz wichtig. Ind.: O Hyperemesis, Frühgeburtsbestrebung, unter der Geburt bei Wehenschwäche (auffüllende Nadeltechnik, Moxa), in Nachge. burtsperiode u. Wochenbett. Fuliu (Niere"7, Ni 7): 2 cun oberhalb von Niere 3 = Fortgesetzter Fluß. Metall-Punkt. /ing-Punkt (des breit vorbeiströmenden Flußwassers). AuffüllungsPunkt (Frühere Nomenklatur „Tonisierungspunkt"): Füllt Wetqi, Yin, Nieren-Q«, -Yang, -Yin auf. Reguliert Wasserwege, Blut u. Schweißproduktion. Transformiert Feuchtigkeit-Hitze, befeuchtet Trockenheit. Der Auffüll-Effekt des Weiqi u. des Yin, v. a. des Nieren-Q/, -Yang, -Yin, sowie die Regulation der Wasserwege sind geburtshilflich sehr wichtig. Auch die Regulation der Blut- u. Schweißproduktion ist oft bedeutsam: Ind.: > Störungen der Schweißsekretion —> exzessives Schwitzen, Nachtschweiß, spontaner Schweiß. Yingu (Niere 10, Ni 10): am medialen Ende der Fossa poplítea in Höhe von B1 40 = Y Sterilität, Infertilität, J^ysurie. D> Entz. im kleinen Becken: Zystitis, Kolpitis, Amnioninfekt (hier ist der Punkt Yingu, entleerend genadelt, oft sehr hilfreich). Huangshu (Niere 16, Ni 16): 0,5 cun lateral der Medianlinie in Höhe Ren 8 (Nabel). Einer der ¡wiéhtigsten Punkte in der Nachgeburtsper.iode.

5.9 Hand-Jueyin-(Leitbahn des Perikards, Pe)

Ind.: O Plazentalösungsstörung, postpartale Blutung, atonische Nachblutung. Shufu (Niere 27, Ni 27): 2 cuti lateral der Medianlinie in Höhe von Ren-21, am unteren Rand des Sternoclavicular-Gelenkes = Shu(Transport)Punkt der Fu-Palast-Organe. Senkt rebellisches Qi u. füllt gleichzeitig Nieren-Qj u. Zongqi auf. Reguliert den Mittleren Jiao, v. a. den Magen, wärmt Kälte. Reguliert den Oberen Jiao, v. a. die Lunge, entspannt oft schlagartig den Thorax. Ganz wichtig ist ge-

39

burtshilflich das Absenken von rebellischem Qi mit gleichzeitigem Auffüllen des Nieren-Qz u. Zongqi u. v. a. der harmonisierende Effekt im Mittleren u. Oberen Jiao. Praxisbmweis: Die Kombination mit Taixi, Zhaohai u. Fuliu ist bei allen geburtshilflichen Situationen in Verbindung mit NierenQz-Schwäche sehr effektiv zur sofortigen Steigerung der seelischen u. körperlichen Abwehrkräfte.

5.9 Hand-Jueyin-(Leitbahn des Perikards, Pe) (Abb. 5.9) (Frühere Nomenklatur „Kreislauf-Sexualsystem", „Leitbahn der schützenden Herzhülle").

Wichtige Leitbahn (Abb. 5.9): Bei Schwangeren, Kreißenden u. Wöchnerinnen mit Schwächezustand bzw. chron. o. akuter Abwehrschwäche, wo dringend das stark verminderte Qi vermehrt, Blut genährt, übernervöse hypersensible Herz beruhigt u. Geisteskraft befriedet werden sollen, hat sich Neiguan (Pe 6) bestens bewährt. Auch der Punkt Daling (Pe 7) wird oft eingesetzt, v. a. weil er den Geist beruhigen, das Hirn klären, Herz-Qz regulieren, den Thorax entspannen u. Herz-Hitze kühlen kann. Quze (Perikard 3, Pe 3): in der Ellenbogenbeugefalte auf der ulnaren Seite der Bizepssehne = Gewundener Teich. HE-Punkt (des im Meer zusammenfließenden Wassers). Reguliert den Oberen Jiao, v. a. Herz-Qz, entspannt den Thorax. Klärt Blut-Hitze u. Hitze im Mittleren Jiao: Ind.: ΐ> reguliert Magen, Dünn-, Dickdarm, allerg. Reaktion (Urtikaria, Exanthem, Asthma), Erysipel. > auch bei Dyspnoe, Stenokardie, Palpitationen. Ximen (Perikard 4, Pe 4): 5 am oberhalb von Ren 7, auf der Verbindungslinie Pe 3 - Pe 7, zw. den Sehnen von M. palmaris longus u. M. flexor carpi radialis = Spalt-Tor, Spalt-Tur. Beruhigt Shen. Führt rebellisches Qi abwärts, klärt Blut-Hitze u. Hitze, v.

a. bei Störungen im Bereich des Nervus vagus (Zwerchfellspasmen). Gut bei Angstgefühlen, Schlafstörungen, Nervosität, bei starker Anspannung bei gleichzeitiger Erschöpfung (analog zum sog. Anspannungs-ErschöpfungsSyndrom). Hier ist der Shen-Beruhigungs-Effekt u. das Abwärtsführen des rebellischen Qi bei gleichzeitiger Klärung von Blut-Hitze u. Hitze sehr hilfreich.

Neiguan (Perikard 6, Pe 6): 2 cun oberhalb von Pe 7, auf der Verbindungslinie Pe 3 - Pe 7, zw. den Sehnen von M. palmaris longus u. M. flexor carpi radialis = Innerer Paß, innere Schranke. Gruppen-Luo der Hand-Yzw-Leitbahnen. Luo-(Abzweig)-Punkt zu Yangchi (= Sanjiao 4) der Hand-SÄaojwzg-Leitbahn. Punkt der Kreuzung mit dem Außerordentlichen Gefäß Yinweimai (Gefäß des Behütens u. Umfassens des Yin). Senkt rebellisches Qi abwärts, reguliert Yinweimai, Oberen u. Mittleren Jiao: Stillt Schmerzen, entspannt den Thorax, gleicht die Energie der Gastrointestinal-Organe aus. Reguliert u. füllt Herz-Q«, -Yang, -Yin u. Blut auf. Transformiert Herz-Schleim, fördert Qz-Fluß. Kühlt Herz-Feuer. Reguliert Magen, Mittleren Jiao, beseitigt Leber-Qz'-Stagnationen. Transformiert Feuchtigkeit, Feuchtigkeit-Sommerhitze, Schleim. Beseitigt Blut-Stagnation. Hervorragend bei Krankheiten, wo das rebellische Qi gesenkt u. Yinweimai, Oberer u. Mittlerer Jiao schonend u. effektiv reguliert

40

ZHONC CHONC (Pe 9)

5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

DALINC (Pe 7) NEI CUAN

XI MEN (Pe 4)

QU ZE (Pe3)

(Pel

SHAN Z H O N C (Ren 17)

NEI CUAN (Pe 6) = Luo-Punkt, Punkt der Kreuzung mit dem YIN-WEI-MAI DA LING (Pe 7) = Yuan-Punkt, Punkt zum Entleeren (Sedieren) Z H O N G C H O N G (Pe9) Punkt zum Auffüllen (Tonisieren) JUE YIN S H U (Bl 14) = Shu-Punkt SHAN Z H O N C (Ren 17) = Mu-Punkt

Abb. 5.9: a. oben: Hand-Jue-Yin-Perikard-Leitbahn (Pe): Leitbahnverlauf und Lage der Punkte ventral (links) und dorsal (rechts); b. Mitte: Shu-,

Mu-, Luo- und Yuan-Punkt, c. unten: Das dazugehörige Ohr-Akupunktur-Reflexareal (Herz 100)

5.10 Hand-Shaoyang-(Sanjiao-Leitbahn, Sj 3-Erwärmer, 3E) werden müssen. Dabei ist der Mechanismus der Geistberuhigung, Hirn-Klärung u. Vertreibung von Wind-Schleim äußerst hilfreich. Bei allen geburtshilflichen Situation, w o Leber-Q/ reguliert, Feuer u. Hitze beseitigt, Blutstagnation beseitigt werden muß. Ind.: [> Hyperemesis, mitus

Gastritis, Pankreatitis,

Vo-

Sehr effektiv in Kombination mit Shenmen (He 7), dem Y«ij«-(Ursprungs-Qf')Punkt der Haná-ShaoyinHerz-Leitbahn. Die gemeinsame auffüllende Nadelung beider Punkte bewirkt die Mehrung des Qi, die Nährung des Blutes, die Beruhigung des Herzens u. die Befriedigung der Geisteskraft.

Praxishinweis: Bei Hyperemesis gravidarum u. vorzeitigen Wehen, Laktationsschwäche durch Fülle u. bei akuter Mastitis wird Neiguan entleerend genadelt.

carpi radialis = Große Gruft, großer Grabhügel. Erd-Punkt. Ywaw-Punkt zu Waiguan (= Sanjiao 5). S/?«-Punkt (des in den Stromschnellen fließenden Wassers). EntleerungsPunkt (Frühere Nomenklatur „Sedierungsp u n k t " ) : Beruhigt Shen, klärt das Hirn, reguliert Herz-Qz', entspannt den T h o r a x , kühlt Herz-Hitze. Reguliert M a g e n , kühlt Hitze im Blut, klärt Hitze u. Sommerhitze. Ind.: >

(Perikard

7,

Pe

7): In der

(wie

Hyperexzitations-

Neiguan).

Ind.:

tiefsten flexor

Schlafstörung,

Zhongchong (Perikard 9, Pe 9): in der Mitte der Fingerbeere des Mittelfingers = Sprudelnde Quelle. Holz-Punkt. /wg-Punkt (des Brunnenwassers). Füllt kollabiertes Yang auf. Belebt Shen u. Bewußtsein. Klärt Herz-Feuer, Hitze u. Sommer-Hitze. Reguliert Herz-Q« u. -Yang.

Handbeugefalte, in einer Vertiefung zw. den Sehnen von M . palmaris longus u. M .

Ängste,

syndrom, Hypremesis, Gastritis, Vomitus

> Daling

41

>

akut bei starken seelisch-psychisch-vegetativen Zuständen, ergänzend zur schulmedizinischen Erstversorgung beim anaphylaktischen Schock (mit Renzhong) akute psychovegetative Dekompensation.

5.10 Hand-Shaoyang-(Sanjiao-Leitbahn, Sj 3-Erwärmer, 3E) (Abb. 5 . 1 0 )

(Frühere Nomenklatur: 3 Erwärmer).

Ind.: >

Geburtshilflich

ist

die

Hand-Shaoyang-

(San/i'ao-Leitbahn, Sj; Abb. 5 . 1 0 ) eine untergeordnete Leitbahn. Der früher übliche Begriff 3 - E r w ä r m e r ist eine falsche Übersetzung für Sanjiao

(= 3-Körperhöhlen).

Gelegentlich kann es erforderlich sein, die Shaoyang -Leitbahnen „aufzubaggern", ihr Qi zu verteilen, um die Gallenblase schonend u. effektiv zu klären u. die Leber gut abzuleiten. Guanchong (Sanjiao 1, 3E 1, Sj 1): am ulnaren Nagelfalzwinkel des 4. Fingers) = Sprudelnde Grenze. Metall-Punkt, Jing-Punkt (des Brunnenwassers). Belebt Bewußtsein, öffnet Sinnesorgane, vertreibt Wind, Wind-Hitze, klärt Hitze u. Feuer.

akute (allerg.-tox.) Konjunktivitis, Rhinitis, Sinusitis, Tonsillitis, Pharyngitis.

Zhongzhu (Sanjiao 3, 3E 3, Sj 3): auf dem Handrücken zw. dem IV. u. V. Os metacarapale, 1 cun proximal von SJ 2 = Wasser-Grenze des mittleren Jiao. Holz-Punkt. Sfc«-Punkt (des in den Stromschnellen fließenden Wassers). Auffüllungs-Punkt (Alte Nomenklatur „Tonisierungspunkt"). Öffnet Sinnesorgane. Befeuchtet Rachen. Vertreibt Wind, Wind-Hitze, klärt Hitze. Ind.: >

Hitze, die über Trockenheit zu Schädigungen der Schleimhäute beiträgt —» Konjunktivitis, Otitis, Pharyngitis, Laryngitis.

Yangchi (Sanjiao 4, 3 E 4, Sj 4): im Gelenkspalt zw. Os hamatum u. Metacarpale IV, in einer Vertiefung

42

5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

ER M E N (Sj 21) TIAN LIAO (Sj 15)

Yl FENG (Sj 17)

J IAN LIAO (Sj 14) SAN YANG L U O (Sj 8) WAI G U A l · (Sj 5)

SHI = M

SAN JIAO S H U (Bl 22) = Shu-Punkt

ZHONG Z H U (Sj 3) GUAN C H O N

(Sj 1)

Z H O N G Z H U (Sj 3) = Punkt z u m Auffüllen (Tonisieren) Y A N G C H I (Sj 4) = Yuan-Punkt WAI G U A N (Sj 5) = Luo-Punkt

(Sj 10) Punkt z u m Entleeren (Sedieren) S A N JIAO S H U (Bl 22) = Shu-Punkt S H I M E N (DAN T I A N ) (Ren = Mu-Punkt

Abb. 5.10: a. oben: Hand-Shao-Yang-Sanjiao(3E)-Leitbahn (Sj, 3E): Leitbahnverlauf und Lage der Punkte ventral (links) und dorsal (rechts), b.

Mitte: Übersicht Shu-, Mu-, Auffüllungs- und LuoPunkt, c. unten: Dazugehöriges Ohr-AkupunkturReflexareal (San Jiao/3 E 104)

5.11 Fuß-Shaoyang-(Gallenblasen-Leitbahn, Gb)

43

lateral der Sehne des M. extensor digitorum communis = Yang-Teich. Y«d«-(Ursprungs-Qi')-Loch. Befeuchtet Trockenheit, klärt Feuer u. Hitze, vertreibt Wind. Wie Zhongzhu.

Sanyangluo (Sanjiao 8, 3E 8, Sj 8): 4 cun oberhalb von Sj 4 = Gruppen-Luo-(Abzweig)-Punkt der drei Hand-Yang-Leitbahnen. Öffner für die Sinnesorgane, vertreibt Wind, klärt Hitze.

Waiguan (Sattjiao 5, 3E 5, Sj 5): 2 cuti proximal von Sj 4, zw. Radius u. Ulna = Äußerer Paß, äußere Schranke. Luo-(Abzweig)-Punkt zu Dating (Pe 7). Punkt der Kreuzung mit dem Außerordentlichen Gefäß Yangweimai (Gefäß des Behütens u. Umfassens des Yang), (Frühere Nomenklatur „Einschaltpunkt"). Reguliert die Sanjiao. Füllt Weiqi auf. Vertreibt pathogene äußere Faktoren (= schädigende Umwelteinflüsse). Stillt Schmerzen, vertreibt Wind u. Wind-Hitze. Entspannt u. stärkt Muskeln u. Sehnen. Durch die schonende Regulations-u. Harmonisierungswirkung der Sanjiao u. das schonende Auffüllen des Weiqi (bei schonend auffüllender Nadeltechnik), werden pathogene äußere Faktoren (= schädigende Umwelteinflüsse) sanft u. effektiv vertrieben. Bei psychovegetativen Reizzuständen kann durch die Nadelung von Waiguan die replete Hitze des Shaoyang-Bereiches geklärt u. abgeleitet werden. Über diesen Punkt können -abwechselnd auffüllend u. entleerend genadelt -sowohl entgiftende als auch abwehrsteigernde Effekte erreicht werden.

Jianliao (Sanjiao 14, 3E 14, Sj 14): am hinteren Rand des Acromions, in einer Vertiefung (Arm abduzieren lassen) 1 cun dorsal von Di 15 = Schultergrube. Vertreibt Wind u. Kälte. Entspannt Muskeln u. Sehnen.

Ind.: t> Nausea, krampf.

Vomitus,

Erbrechen,

Abdominal-

Ind.: > Schulterbeschwerden, Urtikaria, starkes Schwitzen. Tianliao (Sanjiao 15, 3E 15, Sj 15): in der Mitte Gb 21 u. Dü 13 = Fenster zum Himmel. Vertreibt Kälte u. Wind. Bei Nackenschmerzen. Ind.: > guter ergänzender Punkt bei Wetterfühligkeit. Weng (Sanjiao 17, 3E 17, Sj 17): hinter dem Ohrläppchen in der Vertiefung zw. Mandíbula u. Proc. mastoideus = Vorhang im Wind, Wind-Schutz. Kreuzungs-Punkt von Fuß-SAaoyang-(GalIenblasen)-Leitbahn u. Hand- Shaoyang -(Sanjiao)-Leitbahn. Haupt-Öffner für die Sinnesorgane. Vertreibt Kälte u. Wind. Transformiert Schleim. Klärt Hitze. Entspannt Sehnen u. Muskeln. Yifeng (Sj 17) u. Fengchi (Gb 20) besitzen einen windverteilenden u. hitzeklärenden Effekt.

Zhigou (Sanjiao 6, 3E 6, Sj 6): 1 cun proximal von Sj 5, zw. Radius u. Ulna = Nebenrinne, Graben des Armes. Feuer-Punkt. Jing-Punkt (des breit vorbeiströmenden Flußwassers). Reguliert Qi, fördert QiFluß. Reguliert die Sanjiao. Vertreibt Wind-Hitze u. -Trockenheit. Transformiert Schleim, klärt Hitze u. Feuer. Befeuchtet Trockenheit.

Ermen (Sanjiao 21, 3E 21, Sj 21): vor der

Sehr effektiv bei fieberhaften Krankheiten. Bei Angina, akuter Gastritis, Vomitus, Hyperemesis. Wichtiger ergänzender Punkt bei Q«-u. Blut-Stagnation.

[> Haupt-Tinnitus-Punkt! > Ohr-, Gesichtsschmerz t> Costen-Syndrom.

Incisura intertragica in einem Grübchen, das sich bei leichtem Öffnen des Mundes bildet, dicht oberhalb von Dü 19 = Tor des Ohres. Fördert die Ohr-Funktionen. Ind.:

5.11 Fuß-Shaoyang-(Gallenblasen-Leitbahn, Gb) (Abb. 5.11) Die Fuß-Shaoyang-Gallenblasen-Leitbahn (Abb. 5.11) ist geburtshilflich von eher untergeordneter Bedeutung. Es gibt jedoch eine gegenseitige Außen-Innen-Beziehung zw. der Fuß-S/raojWJg-Gallenblasen-Leitbahn

u. der Hand-Sfeioyang-Leber-Leitbahn, welche u. a. die sehenfönnigen Strukturen beherrscht. Diese müssen oft geburtshilflich beeinflußt werden. linghui (Gallenblase 2, Gb 2): vor der Incisura intertragica, am hinteren Rand des aufsteigenden Astes der Mandíbula = Vereinigung des Hörens.

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5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

*YANG BAI (Cb 14)

(Bl 19) -FENG CHI (Cb 20)

-jlAN JINC (Gb 21)

*JIANG JINC (Cb 21)

(Cb 23)

(Bl 19) JINC MEN (Gb 25)

RI YUE (Gb 24) JING MEN (Cb 25) *HUAN TIAO (Gb 30)

«YANG LING QUAN (Gb 34) WAI QUI (Gb 36) GUANG MING (Gb YANG FU (Gb 38) XUAN Z H O N G (Gb 39) QUI XU (Gb 40) *ZU LING Ql (Gb 41 ) ZU QIAO YIN (Gb 44)

" H U A N TIAO (Cb 30)

RI YUE (Gb 24) = Mu-Punkt CUANC MINC (Gb 37) = Luo-Punkt YANG FU (Gb 38) = Punkt zum Entleeren (Sedieren) QUI XU (Gb 40) = Yuan-Punkt (Gb 43) = Punkt zum Auffüllen (Tonisieren) DAN SHU (Bl 19) = Shu-Punkt

«YANG LING QUAN (Gb 34) (Gb 35) (Gb 36) (Cb 37) (Gb 38) (Gb 40) (Gb 44)

Gallenblase (96)

Abb. 5.11: a. oben: Fuß-Shao-Yang-GallenblasenLeitbahn (Gb), Leitbahnverlauf und Lage der Punkte ventral (links) und dorsal (rechts), b. Mitte:

Shu-, Mu-, Luo-, Yuan- und Entleerungs-Punkt, c. unten: Dazugehöriges Ohr-Akupunktur-Reflexareal (Gallenblase 96)

5.11 Fuß-Shaoyang-(Gallenblasen-Leitbahn, Gb)

45

Entspannt Muskeln u. Sehnen. Vertreibt Kälte u. Wind. Kühlt Hitze.

einher geht. Bes. effektiv ist das Absenken des rebellischen Qi.

Ind.:

Riyue (Gallenblase 24, Gb 24): kaudal von der Mamille im 4. I.C.R. = Sonne-Mond. MU-(Versammlungs)-Punkt der Fuß-Sfeio)>iJHg-(Gallenblasen-) Leitbahn. Verbreitet u. reguliert Leber-Q/. Senkt rebellisches Qi. Transformiert Feuchtigkeit-Hitze. Reguliert den Mittleren Jiao, v. a. auch Gallenblase u. Magen. Das rebellische Qi ist bei vielen geburtshilflichen Störungen beteiligt.

> Tinnitus, Hörstörung. Gesichtsschmerz: Trigeminusneuralgie, Fazialisschwäche.

Yangbai (Gallenblase 14, Gb 14): 1 cun oberhalb des Mittelpunktes der Augenbraue beim Blick geradeaus über der Mitte der Pupille = Weißer Yang, Helligkeit des Yang. KreuzungsLoch von Fuß-Yangming-(Ma.gti\)-Leitbahn, Yangweimai (Gefäß des Behütens u. Umfassens des Yang) mit der ¥uß-Shaoyang-(Ga\lenblasen)-Leitbahn. Fengchi (Gallenblase 20, Gb 20): unterhalb der Hinterhauptschuppe, in einer Vertiefung zw. dem oberen Anteil des M. sternocleidomastoideus u. M. trapezius (hinter Mastoid) = Wind-Teich, Teich des Windes. Kreuzungspunkt von Hand-Shaoyang-(Sanjiao)-Leitbsthn mit Yangweimai (Gefäß des Behütens u. Umfassens des Yang) mit der Fuß- Shaoyang(Gallenblasen)-Leitbahn. Wie der Name „Wind-Teich" schon sagt, vertreibt dieser Punkt Wind, Wind-Kälte, Wind-Hitze u. -Kälte, beruhigt Leber-Wind. Bei allen geburtshilflichen Situationen, bei denen windbedingte YtfMg-Exzesse beteiligt sind, ist über diesen Punkt das Besänftigen des Leber-Yang, u. Fördern des Q/'-Flusses mit gleichzeitiger Kühlung der Leber-Hitze u. des Leber-Feuers möglich. Jianjing (Gallenblase 21, Gb 21): in der Mitte zw. Axillarlinie, 3 cun unterhalb der Axilla im 4.1.C.R. = Schulter-Brunnen. Kreuzungs-Punkt von HandShaoyang-(Sanjiao)-heitbahn mit dem Yangweimai (Gefäß des Behütens u. Umfassens des Yang) sowie mit der Fuß-Sfcaoyd»g-(Gallenblasen)-Leitbahn. Zusätzlich MU-(Versammlungs)-Punkt der Gallenblase. Fördert Q/'-Fluß. Beruhigt Leber-Wind, verbreitet Leber-Q/'. Senkt rebellisches Qi abwärts. Durch die energetische Verknüpfung von HandShaoyang-(Sanjiao )-Leitbahn mit dem Yangweimai (Gefäß des Behütens u. Umfassens des Yang) sowie mit der Fuß-Sfc Nephritis, Dysurie, Anurie u. Zystitis, spastische Schmerzen in der Nierenregion [> chron. Unterbauchkrämpfe unklarer Genese Wushu (Gallenblase, Gb 27): auf der Höhe der Spina iliaca anterior superior = Fünf Stützen. Kreuzungspunkt der Fuß-Sfojoyeng-(Gallenblase)-Leitbahn mit dem Dai Mai (Gefäß Dai, Gürtelgefäß). Transformiert Feuchtigkeit-Hitze, v. a. im Unteren Jiao. Reguliert Menstruation. Die Transformation von Feuchtigkeit-Hitze, v. a. im Unteren Jiao, ist ein äußerst wertvoller Effekt in der Geburtshilfe. Die gleichzeitige Einschaltung des Dai Mai (Gefäß Dai, Gürtelgefäß) beim Nadeln dieses Punktes hat eine sehr gute endokrin u. immunologisch ausgleichende Wirkung. Der Dai Mai (das Gefäß Dai, Gürtelgefäß) hat einen guten Einfluß auf die Wehentätigkeit. Die Erfahrung zeigt, daß Wushu, schonend entleerend genadelt (u. ggf. noch kombiniert u. a. mit Yanglingquan, Neiguan, Baibui), einen sehr guten tokolytischen Effekt haben kann.

46

5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

Ind.: [> primäre u. sek. Wehenschwäche (stark auffüllend genadelt).

Huantiao (Gallenblase 30, Gb 30): am Übergang vom mittleren zum lateralen Drittel zw. Trochanter major u. Du 2 = In den Kreis springen, springender Ring. Kreuzungspunkt von Fuß-Tfli'ya«g-(Blasen)-Leitbahn mit der Fuß-S/7tfoyfl«g-(Gallenblasen)-Leitbahn. Vertreibt Kälte u. Wind. Klärt Hitze, entspannt u. stärkt Sehnen u. Muskeln, v. a. in der Lumbalregion. Geburtshilflich ist der Effekt der schonenden Entspannung u. Stärkung von Sehnen u. Muskeln oft sehr erwünscht u. dringend notwendig. Dieser Punkt vertreibt auch - ausgeglichen genadelt (abwechselnd auffüllend/entleerend) - Kälte u. Wind mit gleichzeitiger Klärung von Hitze.

Blasen-Leitbahn im Ausbreitungsgebiet des N. ischiadicus liegen. Ihre Nadelung u. Moxibustion macht die Leitbahnen durchgängig, belebt die Netzgefäße, treibt die Kälte aus u. beseitigt die Feuchtigkeit. Anmerkung zur Behauptung, Yanglingquan set ein verbotener Punkt: Yanglingquan (Gb 34) kann zu allen Zeiten der Gravidität genadelt werden, wenn Ind. u. Nadeltechnik korrekt. Während eine stark stimulierende Nadelung Wehen induzieren kann, hat sich die schonende Nadelmanipulation des Punktes bei der Ther. vorzeitiger Wehen bewährt. Waiqiu (Gallenblase 36, Gb 36): 7 cun oberhalb des Außenknöchels, am vorderen Rand der Fibula = Außen vom Hügel. Xi-(Spalten)-Punkt der FußSfcaoyang-fGallenblasenJ-Leitbahn. Entspannt Sehnen u. Muskeln, transformiert Feuchtigkeit-Hitze (v. a. in Gallenblase u. Leber), klärt Hitze, reguliert die Gallenblase.

Ind.:

Ind.:

> Störungen von Muskel- u. Sehnenstoffwechsel, -Trophik der unteren Extremität, Lumboischialgie.

> Nacken-Schulter-, seitliche Thorax-Schmerzen, Muskel- u. Sehnenschmerzen entlang der Shaoyang- Achse. > Oberbauchschmerzen.

Yanglingquan (Gallenblase 34, Gb 34): in der Vertiefung vor u. unter dem Fibula-Köpfchen = Quelle des Yao;y Migräne, Shaoyang-Zephalgie, Parästhesie, Knieschmerzen, fieberhafter Reizzustand mit Leber- u. Gallenblasen-Stoffwechselstörungen. Yangfu (Gallenblase 38, Gb 38): 4 cun oberhalb der Spitze des Außenknöchels u. etwas davor am Vorderrand der Fibula = Yang-Palast, Yang-Kutsche. Feuer-Punkt. /mg-Punkt (des breit vorbeiströmenden Flußwassers). Vertreibt Wind, transformiert Feuchtigkeit-Hitze, klärt Hitze. Reguliert Gallenblase. Ind.: > chron. Obstipation, therapieresistentes Colon irritabile D> ergänzend bei Systemmykose > chron. Migräne, v. a. über die Shaoyang-Achse \> seitliche Thoraxschmerzen.

5.12 Xuanzhong (Gallenblase 39, Gb 39): 3 cun oberhalb der Spitze des Außenknöchels = Aufhängung der Glocke, hängender Gong. Punkt der Zusammenkunft des (Frühere Nomenklatur: „Meisterpunkt") Knochenmarks. Gruppen-Luo-(Abzweig)Punkt der Fuß-Ya«g-Leitbahnen. Stärkt Knochen, -mark, Blutbildung, -regeneration. Transformiert Feuchtigkeit-Hitze. Beruhigt Leber-Wind. Reguliert Gallenblase. Klärt Hitze. Ind.: >

Knochenstörung, Gelenkbeschwerden, -schmerzen, Muskelspasmen u. Lumboischialgien, Schmerzen im seitlichen Thorax. O Störung der Blutbildung. Qiuxu (Gallenblase 40, Gb 40): vor u. unter dem Außenknöchel in einer Vertiefung = Rest des Hügels. Y«a«-(Ursprungs-Q/)-Punkt von Ligou (Leber 5). Klärt Leber-Hitze u. -Feuer. Verbreitet Leber-Q/'. Reguliert Leber-Q/ u. -Blut. Reguliert Gallenblase. Transformiert Feuchtigkeit-Hitze. Fördert GelenkFunktion. Sehr effektiv bei Sodbrennen, Erbrechen, Hyperemesis. Bei gestreßten, übernervösen Pat. als ergänzender Punkt sehr bewährt. Gut bei Lumboischialgie, Schmerzen von lateralem Thorax, Oberbauchregion. Bei vielen geburtshilflichen Störungen kommt es zu Leber-Hitze u. -Feuer u. zu einer Mangel- o. Fehlverteilung des Leber-Q/. Hier ist Qiuxu mit seiner LeberQi u. -Blut-regulierenden Wirkung sehr hilfreich. Zulingqi (Gallenblase 4 1 , Gb 41): im proximalen Winkel von Metatarsale IV u. V = TränenRegulation am Fuß. Holz-Punkt. S¿«-Punkt (des in den Stromschnellen fließenden Wassers). Punkt der Kreuzung (Konfluenz-Punkt) mit dem Dai Mai (Gürtelgefäß). Klärt die Augen.

5.12

Fuß-Jueyin-(Leber-Leitbahn, Le)

47

Reguliert Leber-Qi. Besänftigt Leber-Wind, transformiert Feuchtigkeit-Hitze. Reguliert Gallenblase u. Dai Mai. Ausgleichender Effekt auf das Leber-Qi, Leber-Wind-besänftigend bei gleichzeitiger Transformation von FeuchtigkeitHitze, Regulation von Gallenblase u. Dai Mai. Ind.: >

immunologische, endokrine Dysregulation, i. R. der Kinderwunschsprechstunde, Sterilität, Infertilität (Z. n. Aborten).

Praxishinweis: Alle Punkte, die einen Einfluß auf den Dai M a i (das Gefäß Dai, Gürtelgefäß) haben, sind geburtshilflich sehr interessant, zumal der Dai Mai einen guten Einfluß auf die Wehentätigkeit hat. Die Erfahrung zeigt (wie bei Wushu), daß Zulingqi - schonend genadelt u. ggf. kombiniert mit Wushu, Yanglingquan, Neiguan, Baihui - einen sehr guten tokolytischen Effekt haben kann. Stark stimulierend genadelt, kann Zulingqi bei der primären u. sek. Weheitschwäche erfolgreich eingesetzt werden. Zuqiaoyin (Gallenblase 44, Gb 44): am lateralen Nagelfalz der 4. Zehe = Yiti-Öffner am Fuß. Metall-Punkt. /¡«¿-Punkt (des Brunnenwassers). Vertreibt Wind, klärt Hitze. Besänftigt Leber-Yang, reguliert die Gallenblase. Klärt hervorragend die Sinnesorgane. Kann akut Leber-Yang besänftigen. Wichtiger Punkt auch in der psychosomatisch orientierten Geburtshilfe. Ind.: > psychovegetative Erregung, akutes Angstsyndrom, v. a. wenn es mit Hyperagitation u. -ventilation einhergeht.

Fuß-Jueyin-(Leber-Leitbahn, Le) (Abb. 5.11 )

Wichtige Leitbahn (Abb. 5.12).

in

der

Geburtshilfe

Dadun (Leber 1, Le 1): auf dem Rücken der Großzehe zw. seitlichem Nagelrand u. Interphalangealgelenk = Großer Dicker. Holz-Punkt. /¿«¿-Punkt (des

Brunnenwassers). Verbreitet Leber-Q/. Transformiert im Unteren Jiao Feuchtigkeit-Hitze. Reguliert u. füllt Leber-Q» u. -Blut auf, hält das Blut in den Gefäßen. Der Regulations- u. Auffüllungseffekt von Leber-Q» u. -Blut u. der Effekt, das Blut in den Gefäßen zu halten, sind ganz wichtig in der Geburtshilfe.

48

5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

(Le 12)

•••GAN SHU (Bl 18)

Ql MEN (Le 14) ZHANG MEN (Le 13)

(Le 11) (Le 10) (Le 9) QU QUAN (Le 8)

(Le 6) LI GOU (Le 5) *SAN YIN JI AO (Mi 6) Z H O N G FENG (Le 4) *TAI C H O N G (Le 3) XING jlAN (Le DA DUN (Le 1)

XINGJIAN (Le 2) = Punkt zum Entleeren (Sedierungspunkt) TAI C H O N G (Le 3) = Yuan-Punkt LI GOU (Le 5) = Luo-Punkt QU QUAN (Le 8) = He-Punkt, Punkt zum Auffüllen (Tonisierungspunkt) Ql MEN (Le 14) = Mu-Punkt GAN SHU (Bl 18) = Shu-Punkt

-Leber (97)

Abb. 5.12: a. oben: Fuß-Jue-Yin-Leber-Leitbahn (Le), Leitbahnverlauf und Lage der Punkte ventral (links) und dorsal (rechts), b. Mitte: Shu-, Mu-,

Yuan-, Luo-, Auffiillungs- und Entleerungs-Punkt, c. unten: Dazugehöriges Ohr-Akupunktur-Reflexareal (Leber 97)

5.12 Ind.: >

Schwellung im Genitalbereich (schmerzlindernd), Inkontinenz, Urethritis, Zystitis.

Xingjian (Leber 2 , Le 2): in der Hautfalte zw. der 1. u. 2. Zehe = Zwischen-Strecke. Feuer-Punkt. X/NG-Punkt (des herausrinnenden Quellwassers). Entleerungs-Punkt (frühere Nomenklatur „Sedierungspunkt"). Klärt Leber-Feuer, reguliert Leber-Q/ u. -Yang. Beseitigt stagnierendes Blut. Kühlt Hitze im Blut. Besänftigt Leber-Yang, beruhigt den Geist, besänftigt Leber-Wind. Transformiert FeuchtigkeitHitze im Unteren Jiao. Bei allen, durch aufsteigendes Leber-Yang (mit)verursachten Symptomen u. Syndromen. Xingjian hat als X/'ng-Punkt (des herausrinnenden Quellwassers) der Fuß-/«eyi'n-Leber-Leitbahn einen hervorragenden klärenden, drainierenden u. ausleitenden Effekt auf das Leber-Feuer. Bei überschießendem, n. oben schlagendem Leber- Yang, kann eine Kombination aus Xingjian (Le 2) u. Fengchi (Gb 20) in schonender entleerender Nadeltechnik oft sehr hilfreich sein. Ind.: >

Schlafstörung, akute u. chron. vegetative Syndrome, rezidivierende hypertensive Krisen, akuter Krampfanfall.

Taichong (Leber 3, Le 3): in einer Vertiefung im proximalen Winkel von Metatarsale I u. II = Großer Impuls. Großer Paßweg. Erd-Punkt. S¿«-Punkt (des in den Stromschnellen fließenden Wassers). Υκαη-Punkt von Guangming (Gb. 37). Klärt Leber-Hitze u. -Feuer. Kühlt Blut-Hitze, senkt rebellisches Leber-Q/ abwärts. Reguliert u. füllt Leber-Q/, Yin, Yang u. Blut auf. Transformiert Feuchtigkeit-Hitze (bes. in Leber u. Gallenblase), reguliert Gallenblase u. Menstruation. Verbreitet Leber-Q/, fördert Blutu. Q/'-Fluß. Besänftigt Leber-Yang, mindert epigastrische Schmerzen, die durch aufsteigendes Leber-Yang (mit)verursacht sind. Ind.: > Sterilität, Infertilität, v. a. bei chron. Corpus-Luteum-Insuffizienz > Muskel- u. Sehnenspannung t> vegetativer Erregungszustand > Bauchschmerzen.

Fuß-Jueyin-(Leber-Leitbahn, Le)

49

Anmerkung: Bei geburtshilflichen Problemen, die mit sehr viel Streß u. Ärger einhergehen, kann Taichong (Le 3) mit Xuehai (Mi 10) u. Yinlingquan (Mi 9) auf der Fuß-Ta/ym-Leitbahn kombiniert werden. Das Leber-Feuer wird dann noch effektiver geklärt, drainiert u. zum Ausströmen gebracht. Zusätzlich wird die Milz gestärkt sowie die Feuchtigkeit mobilisiert u. ausgeleitet.

Zhongfeng (Leber 4, Le 4): 1 cun vor dem medialen Knöchel zw. Mi 5 u. Ma 41, am medialen Rand der Sehne des M. tibialis anterior = Mittlerer Wind. Metall-Punkt. JingPunkt (des breit vorbeiströmenden Flußwassers). Transformiert Feuchtigkeit-Hitze. Reguliert Leber-Q/, verbreitet Leber-Q/. Klärt Hitze. Ind.: > Harnretention, Dysurie, Zystitis, Genitalu. Unterbauchschmerzen. Ligou (Leber 5, Le 5): 5 cun oberhalb der Spitze des Innenknöchels, nahe der medialen Tibia-Kante = Höhlung des Holzwurms. Luo(Abzweig)-Punkt. Stabilisiert Jing. Reguliert u. füllt Leber-Yin u.-Blut auf. Transformiert Feuchtigkeit-Hitze im Unteren Jiao. Hält Blut in den Gefäßen. Ind.: ΐ> immunologische, endokrine Störung, v. a. bei Infertilität. Ququan (Leber 8, Le 8): am Ende der tibialen Kniegelenksfalte bei gebeugtem Knie = Gewundene Quelle. Wasser-Punkt. He-Punkt (des im Meer zusammenfließenden Wassers). Auffüllungs-Punkt (Frühere Nomenklatur „Tonsierungspunkt" der Fuß-Jue-Y/n-Leitbahn. Transformiert Feuchtigkeit-Hitze. Reguliert u. füllt Leber-Q/' u. -Blut auf. Klärt Leber-Hitze, harmonisiert Leber-Q/. Nährt BlutTrockenheit, füllt Blut auf. Beseitigt Blutstase, Schmerzen im Unteren Jiao, bei dumpfen Schmerzen unter der Geburt u. im Wochenbett, v. a. durch Blutstase o. -Stagnation. Zangmen (Leber 13, Le 13): am freien Ende der 11. Rippe = Abschnitts-Tor, Tor der

50

5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

Zang-Organe. MU-(Versammlungs)-Punkt der Milz. Punkt der Zusammenkunft aller Zang-Organe (Frühere Nomenklatur „Meisterpunkt"). Kreuzungspunkt von Fuß/weyiw-(Leber)- u. ¥uS-Shaoyang-(Gallenblasen)-Leitbahn. Stärkt, reguliert u. füllt die Milz auf, v. a. Milz-Q/ u. -Yang. Transformiert Schleim u. wärmt Kälte. Reguliert den Mittleren Jiao, v. a. den Magen, fördert die Motilität von Dünn- u. Dickdarm. Transformiert Feuchtigkeit-Hitze u. -Schleim in Leber, Gallenblase, Magen u. v. a. in der Milz. Sehr gut ist die Regulationswirkung von Leber-Qi, -Blut, -Yin, die Stärkimg, Regulation u. Auffüllung von Milz-Qi u. -Yang sowie die Transformation des Schleims. Durch die Erwärmung der Kälte kommt es zu einer

ganz schonenden Regulation des Mitderen Jiao. Ind.: t> gastrointestinale Störung mit Erbrechen, Flatulenz, Übelkeit, epigastrischem Druck, Völlegefühl, Schmerzen. Qimen (Leber 14, Le 14): in der Mamillarlinie im 6. I.C.R. = Tor zum Qi. MU-(Versammlungs-Loch) der Milz. Kreuzungs-Loch von Fuß-Ta/ym-Milz-Leitbahn mit Fuß/«eyw-Leber-Leitbahn u. dem Außerordentlichen Gefäß Yinweimai (Gefäß des Behütens u. Umfassens des Yin). Zur Regulation der Leber u. Unterstützung des Leber-Qi. Bei Leber-Qj-Stagnation.

5.13 Außerordentliche Leitbahnen (Gefäße) 5.13.1 Renmai (Gefäß Ren, Ren-Leitbahn) (Abb. 5.13) (Frühere Nomenklatur „Konzeptionsgefäß", „Dienergefäß", „Funktionsgefäß", „Kontrollgefäß" o. „Gefäß der Empfängnis").

V. a. die Punkte Qihai (Ren 6) u. Guanyuan (Ren 4) sind in der Geburtshilfe wichtig (Abb. 5.13). Beide haben die Wirkung, die Gefäße Chong u. Ren zu unterstützen, sowie das Meer des Blutes abzustimmen. Durch die Kombination von Qihai (Ren 6), Guanyuan (Ren 4), Ganshu (B1 18J u. Pishu (B1 20) kann der geburtshilflich oft notwendige Ausgleich zw. Leber u. Milz geschaffen werden, wodurch auch die Hitze geklärt u. die Feuchtigkeit ausgetrieben werden können. In Kombination mit Shenshu (B1 23) ergibt sich eine Verstärkung des Auffüllungs- u. Mehrungs-Effektes des vorgeburtlichen Qi. Ist das Nieren-Qi üppig vorhanden, so florieren Essenzen wie auch Blut, u. die Gefäße Chong u. Ren sind angefüllt. Hervorragend geeignet ist auch die Kombination von Qihai {Ren 6),

Guanyuan (Ren 4) mit Zusanli (Ma 36) u. Sanyinjiao (Mi 6). Diese Kombination kann die Milz stärken, den Magen harmonisieren, das nachgeburtliche Qi abstimmen u. auffüllen, die Quelle der Produktion u. der Transformation von Qi u. Blut fördern, das Blut zum Florieren bringen, das Qi gut vermehren u. dadurch letzdich alle wichtigen Leitbahnen u. Gefäße anfüllen. Eine Kombination von Qihai (Ren 6), Guanyuan (Ren 4) u. Ganshu (B1 18) kann das Leber-Qi effektiv mobilisieren u. verteilen. Die Leitbahnen u. Netzgefäße werden so ausgebaggert u. durchgängig gemacht. Qi u. Blut sind wieder ausreichend vorhanden u. alle wichtigen Leitbahnen u. Gefäße sind wieder besser durchgängig. Huiyin (Ren 1: in der Mitte des Dammes) = Vereinigimg des Yin. Wie Qugut Wärmt mittleres Qi, hält Blut in den Gefäßen. Stabilisiert Jtng-

Qugu (Ren 2: am Oberrand der Symphyse) = Gebogener Knochen. Kreuzungspunkt von Renmai u. Fuß-/«eym-Leber-Leitbahn. Wärmt mittleres Qi, hält Blut in den Gefäßen. Stabilisiert Jmg. Reguliert Menstruation u. Blase.

5.13 Außerordentliche Leitbahnen (Gefäße)

51

C H E N G JIANG (Ren 24 ) LIAN QUAN (Ren 23) TIAN TU (Ren 22)

SHAN Z H O N G (Ren 17) JIU WEI (Ren 15) Z H O N G WAN (Ren 12)

SHI MEN (Ren 5) GUAN YUAN (Ren 4) Z H O N G Jl (Ren 3)

S H E N QUE (Ren 8) = Nabel Ql HAI (Ren 6)

QU GU (Ren HUI YIN (Ren 1 Mu-Punkte Z H O N G Jl (Ren 3) GUAN YUAN (Ren 4) SHI MEN (Ren 5) Ql HAI (Ren 6) Z H O N G WAN (Ren 12) JU QUE (Ren 14) SHAN Z H O N G (Ren 17

Blase Dünndarm San jiao Unterer jiao Magen, Mittlerer Jiao Herz Perikard, Oberer Jiao

Abb. 5.13: a. oben: Ren Mai (Gefäß Ren, früher Konzeptions-Gefäß) (Ren/KG), Leitbahnverlauf und Lage der Punkte ventral (links), b. Mitte: Mu-

Punkte, c. unten: Ein entsprechendes Ohr-Areal existiert nicht

Ind.:

Ind.:

t> vorzeitige Wehen (schonend entleerend genadelt), Wehenschwäche (stark stimulierend genadelt).

> vorzeitige Wehen (schonend entleerend genadelt), Wehenschwäche (stark stimulierend genadelt).

Zhongji (Ren 3: ein Fünftel der Strecke Symphyse/Nabel oberhalb der Symphyse) = Mitte der Pole, genaue Mitte. Kreuzungspunkt von Renmai, Fuß-/«eym-Leber-Leitbahn, FußSfojoyw-Nieren-Leitbahn u. Fuß-Ta/ym-MilzLeitbahn. MU-(Versammlungs)-Punkt der Blase. Reguliert den Unteren Jiao, füllt die Niere auf. Reguliert Wasserwege u. Blase. Transformiert Feuchtigkeit-Hitze u. klärt Hitze im Unteren Jiao. Hervorragend bei allen Formen von Nieren-Qi-Schwäche u. Blockaden im Unteren Jiao.

Guanyuan (Ren 4: zwei Fünftel oberhalb der Symphyse) = Umschlossene Ursprungs-Energie. MU-(Versammlungs)-Punkt des Dünndarms. Kreuzungspunkt von Renmai, Fuß/«ey/n-Leber-Leitbahn, Fuß-Sfeaoym-NierenLeitbahn u. Fuß-Tarym-Milz-Leitbahn. Füllt Nieren-Qi, Yang, Yin auf. Reguliert Oberen Jiao. Füllt Qi, v. a. Yuan-Qi u. Blut auf. Eliminiert äußere pathogene Einflüsse aus dem Herzen, nährt Yin. Reguliert Wasserwege, Dünndarm. Trocknet Feuchtigkeit u. Feuchtigkeit-Kälte. Sehr gut bei Nieren-g/-Schwä-

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5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

che. Gemeinsam mit Qihai (Ren 6), Guanyuan (Ren 4), Ganshu (Bl 18) u. Pishu (B1 20) genadelt, kann Guanyuan den geburtshilflich oft so notwendigen Ausgleich zw. Leber u. Milz schaffen, wodurch auch die Hitze geklärt u. die Feuchtigkeit ausgetrieben werden können. In Kombination mit Shenshu (Bl 23) ergibt sich eine Verstärkung des Auffüllungs- u. Mehrungs-Effektes des vorgeburtlichen Qi. Ist das Nieren-Q/ üppig vorhanden, so florieren ebenfalls die Essenzen wie auch das Blut, u. die Gefäße Chong u. Ren sind angefüllt. Ind.:

>

Schwäche, Mattigkeit, Leistungsverminderung, Benommenheit, Schwindel.

Shimen (Ren 5: drei Fünftel oberhalb der Symphyse) = Steinernes Tor. Mu-(Versammlungs)-Punkt der Sanjiao (Frühere Nomenklatur: Dreifach Erwärmer). Füllt Yuan-Qi u. Niere auf. Reguliert Unteren Jiao u. Menstruation. Trocknet Feuchtigkeit u. Feuchtigkeit-Kälte. Wärmt Kälte, wärmt Yang. Bei vielen geburtshilflichen Situationen kommt es durch eine Nieren-Qi'-Schwäche u. eine Blockade im Unteren Jiao zu immunologischen Störungen im kleinen Becken u. Spannungen in der Unterbauchregion. Bei vielen geburtshilflichen Situationen kommt es durch eine Nieren-Q/'-Schwäche u. eine Blockade im Unteren Jiao zu immunologischen Störungen. Daher ist der Mechanismus einer schonenden Regulation des Unteren Jiao, des Trocknens von Feuchtigkeit u. Feuchtigkeit-Kälte, des Wärmens von Kälte u. Yang oft von ther. Nutzen.

Qihai (Ren 6: zw. Ren 5 u. Ren 7) = Meer des Qi. Reguliert Renmai u. Unteren Jiao. Allgemeiner Punkt zum „Energie-Auffüllen" (auch Moxibustion): Füllt Qi u. Blut auf. Füllt Nieren-Qi u. -Yang auf. Trocknet Feuchtigkeit u. Feuchtigkeit-Kälte, transformiert Feuchtigkeit u. Feuchtigkeit-Hitze. Einer der wichtigsten geburtshilflichen Punkte: Hervorragend zum seelischen u. psychischen EnergieAusgleich: Bei Ängsten, psychischen Blockaden, Schlafstörungen, psychovegetativen Zuständen, v. a. auch in Verbindung mit NierenQz'-Schwäche. Hat wie Guangyuan (Ren 4) die Wirkung, die Gefäße Chong u. Ren zu

unterstützen, sowie das Meer des Blutes abzustimmen. Gemeinsam mit Guanyuan (Ren 4), Ganshu (Bl 18) u. Pishu (Bl 20) genadelt, kann Qihai den geburtshilflich oft so notwendigen Ausgleich zw. Leber u. Milz schaffen, wodurch auch die Hitze geklärt u. die Feuchtigkeit ausgetrieben werden können. In Kombination mit Shenshu (Bl 23) ergibt sich eine Verstärkung des Auffüllungs- u. Mehrungs-Effektes des vorgeburtlichen Qi. Ist das NierenQi üppig vorhanden, so florieren ebenfalls die Essenzen wie auch das Blut, u. die Gefäße Chong u. Ren sind angefüllt. Xiawan (Ren 10: zwei Achtel oberhalb des Nabels) = Unterer Magen-Anteil. Kreuzungs-Punkt des Renmai mit der Fuß-Tdryw-Milz-Leitbahn. Reguliert Magen-Qi u. Milz. Fördert Magen-Funktion. Transformiert Feuchtigkeit u. Feuchtigkeit-Hitze. Ind.: D> gastrointestinale Störungen, Völlegefühl, Flatulenz, Gastritis, Ulcus duodeni et ventriculi.

Zhongwan (Ren 12: in der Mitte zw. Nabel u. Xiphoidspitze) = Mitte der Magengrube. MU-(Versammlungs)-Punkt der Fuß-Yawg»w'rag-Magen-Leitbahn. Punkt der Zusammenkunft der Fu-(Hohl)-Organe (Frühere Nomenklatur „Meisterpunkt". Kreuzungs-Punkt von Renmai, Hand-Ti»y gastrointestinale Störungen, epigastrische Schmerzen, Flatulenz. Obstipation. Diarrhoe, Appetitstörungen, Ulcus duodeni et ventriculi. Fraxishinweis: Senkt auch rebellisches Qi ab u. klärt Magen-Feuer u. Hitze. Dies kann bei vielen Formen von psychovegetativ verursachten geburtshilflichen Störungen hilfreich sein.

5 . 1 3 Außerordentliche Leitbahnen (Gefäße) Shangwan (Rett 13: fünf Achtel oberhalb des Nabels) = Oberer Magen-Anteil. Kreuzungspunkt des Kenmai mit der Hand-Tizryawg-Dünndarm-Leitbahn u. Fuß-Yangwi/wg-Magen-Leitbahn. Reguliert M a gen, Milz u. auch Herz. Beruhigt Shen, senkt rebellisches Qi abwärts. Wärmt das Innere, kühlt MagenHitze, transformiert Feuchtigkeit u. FeuchtigkeitHitze.

Ind.: >

Ängste, drome.

Palpitationen,

psychovegetative

Syn-

Juque (Ren 14: sieben Achtel oberhalb des Nabels) = Große Eintritts-Pforte. Mu-(Versammlungs)-Punkt des Herzens: Reguliert Herz-Q

Ängste, psychovegetative Syndrome, pektanginöse Beschwerden, Beklemmungsgefühl. Erschöpfung. Müdigkeit, Leistungsverminderung.

Jiuwei (Ren 15: auf der Xiphoidspitze) = Tauben-Schwanz. Luo-(Abzweig)-Punkt zum Dumai. Reguliert den Oberen Jiao: Fördert die Zwerchfellfunktion, entspannt den Thorax, reguliert das Herz. Reguliert Shen. Senkt rebellisches Qi abwärts, vertreibt Wind, kühlt Hitze. Ind.: >

Ängste, Palpitationen, Furcht, Asthma, Sodbrennen, Refluxkrankheit, Stenokardie, Magenschmerzen, Völlegefühl.

Shanzhong (Ren 17: auf der Mitte des Sternums, in Höhe des 4. I.C.R.) = Mitte der Brust. MU-(Versammlungs)-Punkt der Hand/wey¿«-Perikard-Leitbahn(der schützenden Herzhülle). Punkt der Acht Zusammenkünfte des Qi. Reguliert Oberen Jiao: Entspannt den Thorax, reguliert u. verbreitet Lungen-Qi. Reguliert u. füllt Qi auf. Füllt Zongqi auf. Wärmt Yang. Transformiert Schleim, SchleimHitze u. Schleim-Kälte. Wichtiger Punkt in der Geburtshilfe: Dieser Punkt hat die ganz hervorragende Funktion der Regulierung von Bewegung, Ausbreitung u. Absenken des Qi u. der Besäftigung von Atemnot. Er ist zuständig für n. oben schlagendes Qi u. einge-

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schlossenes Qi u. kann auch akut schnell u. effektiv das Qi absenken. Ind.: \> akuter Asthma-Anfall (geritzt mit Skalpell), Atemnot, Engegefühl, Beklemmung im Thorax. > Bronchitis, Thoraxschmerzen, Angstzustände, Stenokardien. Tiantu (Ren 2 2 : in der Mitte der Incisura jugularis) = Kamin des Himmels. Kreuzungspunkt des Renmai mit dem Yinweimai. Verbreitet Lungen-Q¿, reguliert Lungen-Q¿, transformiert Schleim. Wie Shanzhong gut bei akutem u. chron. Asthma, bei Erkältungskrankheiten, Verschleimung in Rachen, Bronchien u. Lunge. Senkt auch rebellisches Lungen-Qi u. befeuchtet den Rachen.

Ind.: >

Larynx-, Pharynxschmerzen, (wichtiger Punkt für Sänger!).

Stimmprobleme

Lianquan (Ren 2 3 : oberhalb des Kehlkopfes, in der Vertiefung a m Oberrand des Hyoid) = Klare Quelle. Kreuzungspunkt des Renmai mit dem Yinweimai. Klärt Feuer u. Hitze, befeuchtet Mund, Hals, Rachen u. oberen Bronchialtrakt. Fördert Jinye. Transformiert Schleim.

Ind.: >

Schleimhautstörung im Mund-, Hals-, Rachenbereich, Tonsillitis, Pharyngitis, Laryngitis.

Chengjiang (Ren 2 4 : Auf der Medianlinie zw. Kinn u. Unterlippe) = Aufnahme der Flüssigkeit. Kreuzungspunkt von Renmai, Dumai, Hand-YangmingDickdarm-Leitbahn u. Fuß-Yijrcgm/'ttg-Magen-Leitbahn. Entspannt Gesichtsmuskulatur, kühlt Hitze, vertreibt Wind u. Kälte. Transformiert Feuchtigkeit u. Schleim.

Ind.: >

Muskelzucken u. -Spannung im Gesicht, psychoneurotische vegetative Spannung.

5.13.2 Dumai (Gefäß DU, DU-Leitbahn) (Abb. 5.14) (Frühere irreführende deutschsprachige Namen, die nicht mehr verwendet werden sollten: Lenkergefäß, Ordner-, Gouverneurs-, Regentengefäß o. Gefäß des Herrschers).

54

5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

(Du 19)

SHANG XINC (Du 23)

•'DA Z H U I (Du 14)

YIN TANG

BAI HUI (Du 20) FENG FU (Du 16) u 15)

(Du 11

5)

*REN ZHONG (Ren 26)

•••MING M E N (Du 4) (Du 3) (Du 2)

Abb. 5.14: a. oben: Du Mai (Gefäß Du, früher Gouverneursgefäß, Lenkergefäß) (Du/LG): Leitbahnverlauf und Lage der einzelnen Punkte dorsal

(rechts), b. Mu-, Shu-, Luo-Yuan-Punkte existieren nicht, c. unten: Ein entsprechendes Ohr-Areal existiert nicht

Yaoshu (Du 2: über dem Gelenkspalt zw. Steiß- u. Kreuzbein.) Wie Mingmen: Reguliert die Wasserwege. Füllt Yuan-Qi auf. Füllt Jing auf. Beruhigt Shen. Klärt das Gehirn. Füllt Yang auf. Trocknet Feuchtigkeit u. Feuchtigkeit-Q¿. Wärmt Yang u. Kälte.

Ind.:

Mingmen (Du 4: unter der Dornfortsatzspitze des 2. LWD) = Tor des Lebens. Stabilisiert u. füllt Nieren-Qi auf. Reguliert die Wässerwege. Füllt Yuan-Qi auf. Füllt Jing auf. Beruhigt Shen. Klärt das Gehirn. Füllt Yang auf. Trocknet Feuchtigkeit u. Feuchtigkeit-Qi. Wärmt Yang u. Kälte. Bei Schwächezuständen im Unteren Jiao, die mit Nieren-u. Yuan-QiSchwäche einhergehen. Dazhui (Du 14: unter der Dornfortsatzspitze des 7. HWD) = Großer Wirbel. Einer der Punkte der Acht Zusammenünfte: Punkt der Zusammenkunft des Yang u. Meer des Qi. Reguliert u. fördert Qi'-Fluß. Füllt Wei-Qi auf. Entspannt Sehnen u. Muskeln. Tonisiert Yin. Vertreibt Wind u. Wind-Hitze. Klärt Hitze, Sommer-Hitze u. Feuer, senkt Fieber. Wichtiger Punkt zur Immunstimulation. Beruhigt den Geist u. klärt die Gehirnfunktionen.

> fieberhafte Krankheiten, auch akute Fieberkrämpfe, krampfartige Schmerzen. Fengfu (Du 16: unterhalb der Protuberantia occipitalis externa) = Palast des Windes. Kreuzungspunkt des Dumai mit dem Yangweimai. Punkt des Meer des Markes. Vertreibt Wind, Wind-Hitze, WindKälte. öffnet die Sinnesorgane, fördert Denkvermögen, Kopfdurchblutung. Ind.: > Zephalgie mit Denkstörung, Merkfähigkeitsverlust, Leistungsverminderung, Schweregefühl im Kopf, Angstzustand, Benommenheit, Krampfanfall, Sprachstörung.

Baihui (Du 20: in der Mitte zw. Du 16 u. Du 20) = Punkt der hundert Zusammenkünfte, hundert Vereinigungen. Kreuzungspunkt des Dumai mit der Fuß-Taiyang-Biasen-Leitbahn. Punkt des Meer des Markes. Beruhigt den Geist, fördert u. gleicht Gehirnfunktion aus. Belebt Bewußtsein. Vertreibt Wind, v. a. Leber-Wind. Beruhigt aufsteigendes Leber-Yang. Reguliert u. füllt Qi auf. Verbreitet Leber-Q/. Baut kollabiertes Yang auf, wärmt Yang. Stabilisiert die unte-

5.13 Außerordentliche Leitbahnen (Gefäße)

Ai.

Abb. 5.15: Chong)

Abb. 5.16:

Chong-Mai (Chong-Leitbahn, Gefäß

Dai-Mai (Dai-Leitbahn, Gefäß Dai, Gürtelgefäß)

55

56

5 Geburtshilflich wichtige Akupunkte

ren Körperöffnungen. Einer der wichtigsten „Psychopunkte": Ind.: t> psychovegetative Störung, Einschlafu. Durchschlafstörung, Hyperaktivität, Krampfanfall, krampfartige Schmerzen. Shangxing (Du 2 3 : 4 cun nasal von Du 2 0 , 1 cun occipital der Stirnhaargrenze) = Oberer Stern. Klärt die Augen. Öffnet die Nase. Klärt Hitze. Sehr gut bei Allergien, pseudoallerg. Reaktionen u. Unerträglichkeitsreaktionen, die sich auf die Funktion der Augen, Nase, Ohren beeinträchtigend auswirken: Bei Sehstörungen, Konjunktivitis, Rhinitis, Sinusitis. Ind.: D> Zephalgie, v. a. im Bereich des Frontalhirns. Guter Punkt zum Fiebersenken.

Renzhong (Du 26: etwas oberhalb des Mittelpunktes des Philtrums) = Mitte des Men-

sehen. Kreuzungspunkt des Dumai mit der Fuß-Yawgrawg-Magen-Leit bahn u. der HandYangmircg-Dickdarm-Leitbahn. Reguliert den Dumai, belebt Geist u. Gehirn. Transformiert Herz-Schleim. Vertreibt Wind u. Wind-Schleim. Baut kollabiertes Yang wieder auf. Klärt Hitze. Stärkt den Rücken, entspannt u. stärkt Sehnen u. Muskeln. Öffnet die Nase. Ind.: Wichtiger Akutpunkt! t> psychovegetative Syndrome > ergänzend zur schulmedizinischen Notfallversorgung bei Kollaps, Schock t> Thoraxschmerzen mit Beklemmungs- u. Angstgefühl > Muskelspasmus, Apoplex mit spastischer Parese, starke Zahnschmerzen, depressive Zustände.

5.14 Extra-Punkte (Abb. 5.17) Sishencong = Die vier Weisen, jeweils 1 cun vor, hinter, links u. rechts von Baihui (Du 20) (= Gruppe von vier Extrapunkten). Ind.: D> psychische Beruhigung (mit Baihui)

Ind.: D> Hitze klären, Rötungen zurücktreiben, Schmerzen stillen, Sehfähigkeit verbessern. Bei Kopfschmerzsymptomatik, die durch überschießendes, n. oben schlagendes Leber· Yang hervorgerufenen wurde.

Neima = mittlere Anästhesie, am hinteren Tibiarand, mitten zwischen Innenknöchel u. Kniegelenk (identisch mit Zhongdu, Le 6).

Yintang = Stempel-Halle, in der Nähe des Augapfels.

Ind.:

>

>

Analgesie, Anästhesie (ergänzend)

Weima = seitliche Anästhesie, auf gleicher Höhe wie Neima, 1 Fingerbreit lateral der Tibiakante auf der Fuß-Taiyawg-Magen-Leitbahn. Ind.: >

Analgesie, Anästhesie (ergänzend)

Präaxillarer Brustpunkt = Neuer Punkt, präaxillar, ca. 2 cun lateral Tianchi (Pe 1). Ind.: >

Analgesie/Brustbereich

Taiyang = Großes Yang, in der Umgebung des Augapfels.

Ind.: Hitze klären, Augenrötungen zurücktreiben, Augenschmerzen stillen u. das Augenlicht aufhellen.

Erjian = Ohr-Spitze. Ind.: O Hitze klären, Rötungen zurückzutreiben, den Schmerz stillen u. das Augenlicht aufhellen. Akute Konjunktivitis u. andere akute Wind-Hitze-Syndrom-Muster am Auge. Jiaji = Paravertebrale Punkte bds. Mit der Nadelung der Jiaji kann man direkt den Ort der Krankheitsentstehung an den Osteophyten der Lendenwirbel erreichen. Zusätzlich besitzen sie die Wirkung, die Funktionen der Fünf Zang-(Speicher)- Organe abzustimmen u. zu harmonisieren.

5.14 Extra-Punkte

57

Sishencong (EX-HN1)

Yintang (EX-HN 3) Erjian (EX-HN 6) Taiyang (EX-HN 5)

Abb. 5.17: Lage geburtshilflich wichtiger Extrapunkte, Si Shen Cong (EX-HN 1), Neima (U Ex), Weima (U Ex), präaxillärer Brustpunkt (Ex), Tai

Yang (EX-HN 5), Yin Tang (EX-HN 3), Er Jian (EX-HN 6) und Jia Ji-Punkte (EX-R 2)

6 Grundlagen der Ohrakupunktur Ind.: akute u. chron. geburtshilfliche Symptome, Syndrome u. Krankheiten. Sie ist bes. effektiv, mit und ohne Körperakupunktur, bei: > allen Schmerzen D> allen Yang-Krankheiten, v. a. beim aufsteigenden Leber-Yang > vielen Y/w-Krankheiten, z. B. Nieren- u. Milz-Y/w-Schwäche, beim akuten u. chron. Blut- u. Q/'-Mangelsyndrom. Kontraindikationen: Relative KI sind übermäßige lokale Druckempfindlichkeit, Verletzung

u. Entz. der Ohrmuschel, übermäßige Ängste o. Phobie vor Nadeln. Geschichte. Die traditionelle chin. Ohrakupunktur ist bereits 2 - 3 Jahrtausende alt. Im 2 1 0 0 Jahre alten Buch „Huatig Di Nei fing" [14] über traditionelle chin. Medizin wurde die Erfahrung beschrieben, daß einzelne Organe u. Körperregionen einen Bezug mit Regionen auf der Ohrmuschel haben. Auch in anderen Kulturen (im alten Ägypten, Griechenland, in Persien) gibt es Hinweise auf diese Zusammenhänge. Indes ist China als Mutterland der Ohrakupunktur anzusehen. Seit den Anfängen vor über 3 0 0 0 Jahren werden diese Kenntnisse im Sinne einer traditio-

58

6 Grundlagen der Ohrakupunktur

nellen Ohrakupunktur in China immer wieder angewandt. Im Laufe der Zeit wurden verschiedenste Techniken entwickelt u. weiterentwickelt. Auch in der TCG hat die Ohrakupunktur seit vielen Jahrhunderten einen festen Platz. Moderne westliche Akupunktur. Mitte dieses Jahrhundert erhielt die traditionelle chin. Ohrakupunktur durch Europa eine entscheidende Anregung. Die französische Schule, initiiert durch den Arzt Paul Nogier, dem Begründer einer systematischen Ohrakupunktut, entwickelte die chin. Ohrakupunktur eine eigene Dynamik u. bestätigte u. ergänzte die Nogier-Erkenntnisse in der Folgezeit. Nogier selbst hatte mit seinen Schülern (z. B. Bourdiol) die Systematik der Ohrakupunktur beschrieben. Im Jahre 1956 veröffentlichte er anläßlich des 1. Internationalen Akupunktur-Kongresses in Marseille sein Aurikulo-Ther.-Kotizept u. wurde dadurch zu einem der Väter der modernen westlichen Ohrakupunktur (zitiert aus [34]). Dieses französische Konzept wurde u. a. in Deutschland von Bachmann [18] aufgegriffen, überarbeitet u. erweitert. Seit dieser Zeit wurden viele wissenschaftliche Untersuchungen zur Ohrakupunktur durchgeführt. Zahlreiche Kongreßbeiträge u. Publikationen folgten. Große Verdienste haben sich auch die Aktiven der österreichischen u. Deutschen Ärztegesellschaften für Akupunktur erworben. In diesem Zusammenhang seien v. a. Gleditsch [35], König [36], Bischko u. Wancura hervorgehoben. Heute liegt eine ther. brauchbare Synthese aus traditioneller chin. u. moderner westlicher Ohrakupunktur vor.

Ohrakupunktur als Mikrosystem. In den letzten Jahrzehnten wurden wissenschaftliche Studien über Mikrosysteme veröffentlicht. Verbindungen wurden zw. Organen, Organsystemen u. Reflexzonen an Fußsohlen, Handinnenflächen, Schädel, Zunge, Nase u. Auge hergestellt. Beim Ohr fiel auf, daß die embryonale Entwicklung bestimmter Abschnitte mit derjenigen einiger Organe u. Organsysteme zeitlich zusammenfällt [34]. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse. In den letzten 2 - 3 Jahrzehnten wurden große Fortschritte in der Grundlagenforschung über Akupunktur u. Ohrakupunktur erzielt. Wichtige Beiträge leisteten dazu die Neurologie, -physiologie, -endokrinologie u. -psychoimmunologie.

• 1965 gelang es Melzack u. Wall [7], wertvolle physiologische u. neurophysiologische Beiträge zur Ursachenforschung der Akupunktur u. Ohrakupunktur als Schmerzherapiekonzept zu leisten: das Zentrum für die Schmerzhemmung sitzt nicht allein im Riikkenmark, sondern auch im Mittelhirn. Periphere Reize führen über eine Ausschüttung von Enkephalin (Endorphin) im periaquäduktalen Grau zu einer deszendierenden Schmerzhemmung, indem sie Serotonin insbes. in den absteigenden Rückenmarkbahnen suprimieren. • Aus neuroanatomischen Studien wissen wii^ daß bei jeder Nadelmanipulation ein sympatholytischer u. entsprechender segmentaler Effekt erzielt wird. Häufig stimmen Akupunkte auch mit Triggerpunkten u. Maximalpunkten n. Head überein u. weisen zudem einen verminderten Hautwiderstand auf [9]. • Im Unterschied zur traditionellen chin. Körperakupunktur sind Ohrakupunkturpunkte innerhalb der entsprechenden Reflexareale lediglich im irritierten Zustand nachzuweisen. Es kommt nur zu einer Reagibilität von Ohrpunkten, wenn das korrespondierende Organ o. Organsystem erkrankt, gestört o. verletzt ist. Somit entspricht das wissenschaftliche Ohrakupunktur-Modell einem kybernetischen Binärsystem n. dem Ja-Nein-Prinzip. Zu weiteren naturwissenschaftlichen Erkenntnissen der Ohrakupunktur sei u. a. auf das Buch „Propädeutik der Ohrakupunktur" von Axel Rubach [34] verwiesen.

Ohr-Anatomie (Abb. 6.1). Umrandet wird die Ohrmuschel bis auf den ventralen Ohransatz von der Helix. Diese wurzelt als Crus helicis in der Concha, verläuft als aufsteigende Helix bis zur Helixspitze u. als absteigende Helix bis zu Helixschwanz u. Lobulus. Eine kleine Vorwölbung im kranialen Teil wird als Tuberculum Darwinii bezeichnet. Als Umrandung der Concha verläuft, parallel zur Helix, die Anthelix, welche aus dem kranialen Anteil das Ohres kommend, in Crus superius et inferius wur-

6 Grundlagen der Ohrakupunktur

Fossa triangularis (TF) aufsteigende Helix (HX)

59

Crus. sup. Anthelicis (AH) Tuberculum Darwini

Crus, inferius Anthelicis (AH) Concha superior (CO) Incisura supratragica

Scapha (SF)

Helixwurzel (HX) Helixfuß — Tragus (TC)

Anthelix (AH)

Concha inferior (CO) Incisura intertragica

postantitragale Furche (AT) Antitragus (AT)

Lobulus (LO)

Abb. 6.1: a. Ohr-Anatomie I. In Klammern sind die Kürzel der Zonennomenklatur nach WFAS/ W H O L angegeben; b. Ohr-Anatomie II. Zonen-

nomenklatur nach WFAS/WHO I; c. Ohr-Anatomie III. Zonennomenklatur nach WFAS/ W H O I

zeit. Die Scapha wird von Helix u. Anthelix, die Fossa triangularis von aufsteigender Helix u. den beiden Crura umrahmt. Nach unten läuft die Anthelix in den Antitragus aus. Am Übergang sitzt die postantitragale Furche, welche als Vertiefung tastbar ist.

Der Tragus liegt vor dem Meatus acusticus gegenüber dem Antitragus, von welchem er durch die Incisura intertragica getrennt wird. Die Incisura supratragica stellt eine Grenze zw. aufsteigender Helix u. Tragus dar (Abb. 6.1a-c)

60

6 Grundlagen der Ohrakupunktur

6 Grundlagen der Ohrakupunktur

61

R. ant. et post. Ν. auricularis magnus C 2 " C 3 N. auriculotemporalis V 3 mit Verbindung zum N. glossopharyngeus IX) R. auricularis N. vagus X Ν. auricularis posterior (N. intermedius VII)

Abb. 6.2: Innervation des Ohres mit markanten Foramina (modifiziert nach Bossy), aus Schnorrenberger [66] Innervation (Abb. 6.2). Beteiligt sind N. vagus, Plexus cervicalis, N. trigeminus. (—> Ν. mandibularis —• Ν. auriculotemporalis). Die Concha wird vom R. auricularis (N. vagus) innerviert, das Ohrläppchen u. ein Teil des Helixrandes vom N. auricularis magnus des Plexus cervicalis u. der dazwischenliegende Teil des äußeren Ohres vom N. V/3 (s. o.). Praxishinweis: 1. Der äußere Gehörgang ist dicht innerviert u. äußerst schmerzempfindlich, 2. Manipulation kann wegen der Vagusinnervation (R. auricularis) einen vagovasalen Kollaps heraufbeschwören. Repräsentationszonen der Organsysteme (Abb. 6.3 u. 6.4). Nogier et al. (zitiert aus [37]) fanden heraus, daß sich bestimmte Zonen von Organsystemen auf den jeweiligen Innervationsgebieten der 3 Ohrnerven repräsentieren. Im Gebiet des Plexus cervicalis, d. h. Lobulus u. Helixrand, finden sich ektodermale Anteile wie Rückenmark u. Gehirn, während sich auf Concha superior et inferior entodermale Anteile entsprechend inneren Organen befinden. Die restlichen Anteile der Ohrmuschel entsprechen dem Bewegungsapparat, der sich aus dem Mesoderm ableitet. Somit finden sich die Extremitäten kranial u. die Kopforgane kaudal entsprechend einem auf den Kopf gestellten Embryo.

Die Zuordnung zu Repräsentationsgebieten wird erleichtert durch 2 in etwa anatomisch vorgegebene Achsen, die Zwerchfellinie auf Höhe der Helixwurzel als Horizontalachse u. die Anthelix als Repräsentationszone der Wirbelsäule als Vertikalachse. Die Wirbelsäule läßt sich in den LWS-, BWS- u. HWSAnteil unterteilen. Letztere beginnt mit dem Atlas geringfügig oberhalb der postantitragalen Furche. Die Wirbelkörper projizieren sich auf den Anthelixgrat. Unterhalb des Anthelixgrates folgen conchawärts hintereinander die Zone von Bandscheiben, Steuerungspunkten der endokrinen Drüsen, Grenzstrang des Sympathikus. Es schließen sich Richtung Ohrrand die Projektionsareale der paravertebralen Bänden Muskeln sowie der neuromuskulären Gelenkanteile an. Die Zone der sympathischen Ursprungskerne, vegetative Rinne n. Lange (zitiert aus [34]), projiziert sich rinnenförmig unter die überkragende Helix. Die Korrespondenzareale von Rückenmark u. Spinalnerven liegen zw. Lobulus u. Darwin-Höcker auf der Helixkrempe. Hier sind häufig Triggerpunkte zu finden, falls die Schwangere unter Wurzelreizungen, Ischialgien, Lumbalgien o. ziehenden Wehenschmerzen leidet. Geburtshilflich hat die Wirbelsäulenprojektionszone eine tragende Bedeutung. Die Reflexareale der oberen u. unteren Extremitäten liegen in der Region zw. Helix u. Anthelix.

62

6 Grundlagen der Ohrakupunktur

Supracrura antihelics

Triangula fossa Tubera helicis

End of inferior Helix crus

I

Scapha Antihelix

Antitragus Incisura intertragica

Anesthetic point for tooth extraction (upper) Lobule of auricular Anesthetic point for tooth extraction (lower)

¡ Eye

Abb. 6.3: Projektionszonen der Organsysteme, englischsprachige Abbildung der wichtigsten chinesischen Ohr-Projektionzonen, modifiziert nach [32]

The Back of the Auricle

6 Grundlagen der Ohrakupunktur

63

Omega I * Shenmen (55) * Uterus (58) Hüfte (57) Niere (95) Blase (92)

Retro-Nullpunkt

* V e g . 1,(51) * Uterus (Nogier) Omega I — Plexus u r o g e n i t a l i (= hypogastricus Frustpunkt Wetterpunkt Interferon * Nullpunkt (82) Plexus solaris (83)

* Thorax (42)

Leber (97) « Mamma (44) Thymus Milz (98)

Tragusgipfel (12)

Lunge (101)

Nebennieren (ACTH-Punkt,l 3) Polster (29) Endokrinium (22) PT1

Jérôme (29b) * Thalamus (26a) Sonne (35)

PT2-

Omega-Hauptpunkt * Analgesie-Punkt

Veg. II Subcortex Graue Substanz (34)

Abb. 6.4: Topographie der geburtshilflich wichtigsten Ohrpunkte-Übersicht mod. η. Rubach [34]

Anteilsmäßig sind die Areale von Daumen u. Großzehe großflächig vertreten, was neurophysiologisch am ehesten mit ihrer Rezeptorendichte korreliert. Die unteren Extremitäten projizieren sich in angewinkelter Form auf die Fossa triangularis. Die Zehen entsprechen den

Arealen der aufsteigenden Helix, ζ. Β. Großzehe am Rand des Crus superius. Die Repräsentationszonen der oberen Extremitäten liegen in der Scapha: Im kaudalen Teil Schulter; Oberarm, Ellenbogengelenk, Un-

64

7 Geburtshilflich wichtige Ohr-Akupunkte

terarm, Handgelenk. Im kranialen Anteil, dicht an der oberen Helixkrümmung Hand, Finger, Daumen. Die Thoraxorgane liegen in der Concha inferior; zentral liegt der Herzpunkt, dessen Hauptwirkung jedoch nicht organisch, sondern mittels psychovegetativer Mechanismen erfolgt. Mund, Ösophagus, Magen, Dünndarm, Dickdarm, Rektum projizieren sich um das Crus helicis, während sich anthelixnah um die Concha superior von kranial n. kaudal Harnblase, Niere, Gallenblase, Pankreas, Leber projizieren. Plexus hypogastricus u. Urogenitalorgane projizieren sich auf die Innenfläche der aufsteigenden Helixkrempe. Sie liegen im Bereich zw. den Schnittpunkten von Crus inferius bzw. Crus superius mit der aufsteigenden Helix. Dabei ist anzumerken, daß die Projektion des Plexus hypogastricus entsprechend der

mesodermalen Abstammung gleichwertig mit der Niere der französischen Schule ist. Die gesamte Innenfläche der aufsteigenden Helixkrempe ist geburtshilflich wegen einer engen Korrelation zum Genitaltrakt von großer Bedeutung. Darüber hinaus ist auch die Reflexionszone Endokrinium geburtshilflich sehr wichtig, welche sich in das Gebiet der Incisura intertragica projiziert. Für die geburtshilfliche Ohrakupunkturpraxis sind Grundkenntnisse über wichtige Punkte u. Projektionsareale von entscheidender Bedeutung. Dazu gehört nicht nur die Kenntnis der gebräuchlichen Zonen u. Punktschemata der wichtigsten Fixpunkte, (HWS/BWS-, BWS/ LWS-Übergang, Darwin-, Allergie-, Nullpunkt, sondern auch die numerische (chin.) u. deskriptive (französische) Benennung der wichtigsten geburtshilflichen Punkte u. Punktareale.

7 Geburtshilflich wichtige Ohr-Akupunkte (n. [34]) 7.1 Lobulus (Abb. 7.1) PT1 (Antiaggressionspunkt): 4 mm kaudal der Incisura intertragica.

Ind.:

Ind.:

t> depressive Verstimmung, starke Depression in Verbindung mit Emesis, Hyperemesis, Gestosen, nichtschwangerschaftsspezifischen Krankheiten, Frühgeburtsbestrebung, pränatale Infektion; intrauterine Mangelentwicklung, starke Schmerzen unter der Geburt, pathologische Wehen, fetale Malposition; geburtshilfliche Komplikationen wie intrauteriner Fruchttod, Fehlgeburt, EUG; depressive Verstimmung im Wochenbett, insbes. Wochenbettpsychose, Puerperalfieber, Puerperalsepsis, Mastitis puerperalis.

>

PT4 (Kummer-Freude-Punkt), senkrecht unter PT3,

Ind.: >

primär bei Gereiztheit, Aggression in Verbindung mit geburtshilflichen Komplikationen, ergänzend bei Emesis, Hyperemesis, Gestosen, vegetativer Dystonie.

PT2 (Angstpunkt): 3 mm kaudal des Antiaggressionspunktes.

Ängste, insbes. in Verbindung mit Emesis, Hyperemesis, Gestosen, pränatalen Infektionen, übermäßige Schmerzen unter der Geburt, pathologische Wehen, geburtshilfliche Komplikationen wie intrauteriner Fruchttod, Abort, EUG.

PT3 (Antidepressionspunkt): 5 mm kaudal des Punktes 29 b auf einer gedachten Fortsetzung der Helixrinne.

auf gleicher Höhe wie PT2.

Ind.: D> Antriebslosigkeit, Kummer, Niedergeschlagenheit. Analgesiepunkt: An der Lobuluskante, nasocaudal:

Ind.: D> schwere Schmerzzustände, v. a. im Kopfbereich (kombiniert mit Thalamuspunkt, 26a).

7.3 Incisura supratragica

65

31a 35 Sonne 29 36 26a Thalamus PT3 PT4 sensorieller Punkt Omega-Hauptpunkt Analgesie-Punkt

33 Stirn w an der Kante innen gelegen ' unter der Struktur innen gelegen Stichrichtung

Abb. 7.1: Lobulus: Geburtshilflich bedeutsame Ohrakupunkte. PT1 = Anti-Aggressionspunkt, PT2 = Anti-Angstpunkt, PT3 = Anti-Depressionspunkt, PT4 = Anti-Kummer-/Freudepunkt, Analgesiepunkt,

Omega-Hauptpunkt. Antitragus: Vegetativum II = Subcortex = 34, Thalamus = 26 a, Stirn = 33, Sonne = 35 (mod. η. Rubach [34])

7.2 Tragus (Abb. 7.2) Tragusgipfel ( 12 ): kraniodorsaler Teil der Tragusspitze. Ind.: ΐ> sehr guter Analgesiepunkt, v. a. bei fieberhaften Infektionen, Pyelonephritis gravidarum, vorzeitiger Blasensprung, pränatale Infektion, fortgeschrittener intrauteriner Fruchttod, Puerperalfieber Puerperalsepsis, Mastitis puerperalis.

Nebenniere (ACTH) (13): unteres Tragusdrittel, dorsaler Tragusrand. Ind.: > Entz. der Gelenke in Verbindung mit Schwangerschaft, Geburt o. Wochenbett, allerg. Reaktion, geburtshilfliche Erschöpfung.

7.3 Incisura supratragica (Abb. 7.3) Interferonpunkt: In der Incisura supratragica Ind.: > wichtiger immunmodulierender u. abwehrsteigernder Punkt, geburtshilfliche Erschöpfung, Infektion, in Verbindung mit Gestose, Pyelonephritis gravidarum, vorzeitiger Blasensprung, pränatale Infektion, intrauteriner Fruchttod, Puerperalfieber -sepsis, Mastitis puerperalis. Frustrationspunkt: 2 mm nasal der Vertikalachse im Tragusverlauf

Ind.: I > Ζ starke psychische Belastung, Ambivalenz zur Schwangerschaft, Konfliktgravidität, Emesis, Hyperemesis, Gestose, Diabetes mellitus in graviditate, Frühgeburtsbestrebung, vorzeitiger Blasensprung, intrauterine Mangelentwicklung, Terminüberschreitung, übermäßige Schmerzen unter der Geburt, pathologische Wehen; wichtig bei geburtshilflichen Komplikationen wie intrauteriner Fruchttod, Fehlgeburt, EUG.

66

7 Geburtshilflich wichtige Ohr-Akupunkte

Tragusgipfel Latéralisations Steuerpunkt

0

Nebenniere (13) A C T H Endokrine Zone

w an der Kante innen gelegen - > - Stichrichtung - - - - -

Endokrine Zone an der Innenseite gelegen

Abb. 7.2: Tragus: Geburtshilflich bedeutsame Ohrakupunkte: Tragusgipfel = 12, Nebenniere = ACTHPunkt = 13, endokrine Zone, Lateralisations-Steuerpunkt = Tinghui (Gb2; mod. η. Rubach [34])

Frustrations-Punkt

Interferon-Punkt

Abb. 7.3: Incisura supratragica: Geburtshilflich bedeutsame Ohrakupunkte: Interferonpunkt, Frustrationspunkt (mod. η. Rubach [34])

7.5 Antitragus

67

7.4 Incisura intertragica (Abb. 7.4) Endokrinium (22): Lokalisation innerer Anteil am Boden der I. i. (η. franz.-westl. Schule differenziert in TSH- u. Ovar-Punkt).

einleitung, zur -erleichterung, Abortus, EUG; bei Blutung in Nachgeburtsperiode, Wochenbett; bei Mastitis puerperalis.

Ind.: [> wichtiges geburtshilfliches Areal; unterstützend bei Emesis, Hyperemesis, Präeklampsie, Eklampsie, Gestose, drohender Frühgeburt, vorzeitigem Blasensprung, pränataler Infektion, intrauteriner Mangelentwicklung, Terminüberschreitung, übermäßigen Schmerzen unter der Geburt, pathologischen Wehen; ergänzend zur Geburts-

Praxishinweis: In der franz.-westl. Schule wird die Region in 3 Bereiche unterteilt, in O v a r (23) o. Gonadotropinpunkt (Grenzbereich zum Punkt Endokrinium, antitragaler Anteil der I. i.), in den A C T H - P u n k t (Nebenniere, 1 3 , chin., tragaler Anteil der I. i.) u. T S H - P u n k t (etwas ventral der tiefsten Stelle der Mulde).

A C T H - P u n k t (13)

TSH-Punkt

O v a r (23) (Conadotropin-Punkt) an der Kante i n n e n g e l e g e n Stichrichtung —

E n d o k r i n e Z o n e an der I n n e n s e i t e g e l e g e n

Abb. 7.4: Incisura intertragica. Geburtshilflich bedeutsame Ohrakupunkte: Endokrinium = 22, be-

stehend aus Ovar = 23 = Gonadotropinpunkt, ACTHPunkt = 13, TSH-Punkt (mod. η. Rubach [34])

7.5 Antitragus (Abb. 7.1) Vegetativum Π (Subcortex) (34): Innenbereich des Antitragus, nasaler Anteil, gegenüber Ovar (23), s. Abb. 7.1. Ind.: > sehr gut zur Schmerzlinderung, beruhigend bei Emesis, Hyperemesis, Präeklamp-

sie, Eklampsie u. Gestose; beruhigend bei psychoyegetativer Störung in der Schwangerschaft, Konfliktgravidität, Ambivalenz gegenüber der Schwangerschaft, bei depressiver Verstimmung in Verbindung mit drohender Frühgeburt, vorzeitigem Blasensprung, pränataler Infektion, intrauteriner

68

7 Geburtshilflich wichtige Ohr-Akupunkte Mangelentwicklung, Terminüberschreitung; beruhigend u. antidepressiv wirksam bei geburtshilflichen Komplikationen wie intrauterinem Fruchttod, Fehlgeburt, EUG; ergänzend bei verstärkter Blutung während der Geburt u. in Nachgeburtsperiode, Wochenbett; hervorragend gegen die Wochenbettdepression u. -psychose.

Stirn (33): Außenbereich des Antitragus, nasaler Anteil, Basislinie, Endpunkt der sensoriellen Linie [29, 33, 35],

Thalamus (26 a): Innenbereich des Antitragus, etwas oberhalb der Basis, mittig gegenüberliegend dem Punkt Sonne (35) auf der Außenseite.

Sonne (35): unmittelbar gegenüber dem Thalamuspunkt auf der Innenseite des Antitragus, Mitte der Basis des Antitragus, mittlerer Punkt der „sensoriellen Linie" n. Nogier [29, 33, 35].

Ind.: [> hervorragend zur Ther. schwerster Schmerzen, v. a. beim übermäßigen Geburtsschmerz.

Ind.: > bei Frontalkopfschmerz i. R. von Emesis, Hyperemesis u. Gestose, bei Vertigo, Sinusitis u. Schlaflosigkeit während Schwangerschaft, Wochenbett.

Ind.: > Migräne, Vertigo während der Schwangerschaft, weitere Ind. s. Stirn (33).

7.6 Postantitragale Furche (Abb.7.5) Polster (29 n. Lange; s. Abb. 7.5): ca. 4 mm kaudal des Grates der p. E, auf einer gedachten Linie zum dorsalen Ohrrand, welche mit diesem einen rechten Winkel bildet. Dorsaler Endpunkt der sensoriellen Linie [29, 33, 35]; n. Nogier. Ind.: \> sehr wirksam bei geburtshilflichen Schmerzen, insbes. Zephalgien, entspannend, Erschöpfung, auch bei Emesis u. Hyperemesis, gegen Vertigo; ergänzend bei Gestose, psychovegatativer Dystonie, Psychose im Wochenbett. Point de Jérôme (29 b; Entspannungspunkt): auf einer Linie zw. dem Ohrrand in der Helixrinne u.

dem Grat der postantitragalen Furche. Ind.: > Muskelrelaxierend, sehr gut wirksam gegen muskuläre Krämpfe, ergänzend bei Dystonie, zur psychischen Harmonisierung. Begierde (29 c): Schnittpunkt einer Linie zw. p. F. u. Ohrrand (s. a. 29, 29a, 29b). Ind.: \> sehr gut ergänzend bei Präeklampsie, Eklampsie, Gestose, Adipositas in graviditate, Diabetes mellitus in graviditate, zur Entwöhnungsbehandlung bei Nikotinabusus o. Drogenabhängigkeit.

7.7 Anthel IX (Abb. 7.6 u. 7.10) Crus inferius (C. I.). N. ischiadicus (52): Mitte des C. i. (L1-L5; s. Abb. 7.6).

Nervus ischiadicus (Ischiaszone, 52), Mitte des C. i. (L1-L5)

Ind.:

Ind.:

t > Ischialgien während der Schwangerschaft.

D> bei allen Formen von Ischialgien während der Schwangerschaft

Os coccygis/Os sacrum (38), in den beiden Crura, auf Höhe der Aufgabelung der Anthelix. Ind.: t> Lumboischialgie, Lumbalgie, Interkostalneuralgie.

Lendenwirbelsäule (LWS, 40), im Anschluß an die Os-sacrum-Zone( 38). Ind.: t> Lumbalgie.

7.7 Anthelix

69

Polster (29) Point de Jérôme (29b)

Sonne (35)

Abb. 7.5: Postantitragale Furche. Geburtshilflich bedeutsame Ohrakupunkte: Polster = 2 9 η. Lange,

Point de Jérôme = 2 9 b = Entspannungspunkt, Sonne = 3 5 (mod. η. Rubach [34])

Veg. I (51)

Os coccygis/ Os sacrum(38)

Thorax (42)

lschiaszone(52) Lendenwirbelsäule, LWS (40)~ Brustwirbelsäule, BWS (39)-

Mamma· Steuerungspunkt (BWK 5) M a m m a (44)

Halswirbelsäule, HWS(37)-

usSteuerungspunkt (BWK 1/2)

Veg. II (Subcortex, Graue Substanz, 34) Abb. 7.6: Anthelix. Geburtshilflich bedeutsame Ohrakupunkte: Repräsentationszonen der Wirbelsäule, Os coccygis/Os sacrum = 3 8 , Ν. ischiadicus (Ischiaszone) = 52, Lendenwirbelsäule (LWS) = 4 0 , Brustwirbelsäule (BWS) = 39, Halswirbelsäule (HWS) = 3 7 , Zone des sympathischen Grenzstran-

ges (Anthelixwand), nervale Steuerungspunkte der endokrinen Drüsen, Mamma-Steuerungspunkt, Thymus-Steuerungspunkt, Thorax = 42, Abdomen = 4 3 , M a m m a = 4 4 , Vegetativpunkt 1 = 1 (modif. n. Rubach [34])

70

7 Geburtshilflich wichtige Ohr-Akupunkte

Brustwirbelsäule (BWS, 39), im Anschluß an LWS-

Ind.:

Zone(49).

>

Ind.:

thorakale Beklemmung, Mastitis, Sternokostalsyndrom, Interkostalneuralgie.

> Interkostalneuralgie. Halswirbelsäule (HWS, 37), scaphanah, auf Höhe des Punktes C 1.

Abdomen (43), in Höhe des oberen Abschnitts der

Ind.:

>

ΐ> Zervikalsyndrom. Zone des sympatischen Grenzstranges (Abb. 7.10), in der Anthelixwand, kurz vor dem Übergang in die Ebene der Concha (Projektionsareal der inneren Organe). Geburtshilflich wichtig sind das Ganglion cervicale superius, medius, inferius, der Plexus thyreoideus, der Plexus thymus u. der Plexus der Nebenniere. Zone der nervalen Steuerungspunkte der endokrinen Drüsen: Dicht unterhalb der Bandscheiben-Projektionszone in der Richtung Concha abfallenden Anthelixwand: Geburtshilflich wichtig sind die Steuerungspunkte Nebenniere (kurz vor der Anthelix-reliefveränderung bzw. dem Übergang BWS/LWS auf Höhe BWK 11/12: chronische Erschöpfung, Müdigkeit, Hypotonie), Mamma (etwa auf Höhe von BWK 5: Laktationsstörungen, Mastitis) u. Thymus (auf Höhe BWK Vi: Immunstörungen, Infektneigung, Erschöpfung, allergische Reaktionen).

LWS-Zone (40). Ind.: abdominelle Beschwerden.

Mamma (44), in Höhe der Helixwurzel, kaudal der Anthelixkuppe Richtung Scapha. Ind.: \> Mastitis, Mastodynie, Laktationsstörungen. Vegetativpunkt (51): Schnittpunkt desder C. Helixkremi. mit dem aufsteigenden Helixrand, halb unter pe o. in der Umschlagfalte. Ind.: >

Thorax (42), in Höhe des kranialen Drittels der BWS-Zone (39).

vegetative Störung in Zusammenhang ζ. B. mit Konfliktgravidität, Emesis, Hyperemesis, funktionelle Herzbeschwerden, Präeklampsie, Eklampsie, Herzkrankheiten in der Schwangerschaft, psychische Probleme wegen drohender Frühgeburt, pränatale Infektion, intrauterine Mangelentwicklung, Terminüberschreitung, übermäßige Schmerzen, Geburtsstillstand, Fetale Malposition, zum psychischen Ausgleich im Wochenbett, v. a. bei Wochenbettdepression u. -psychose; guter Punkt zur Narkosevorbereitung vor geburtshilflichen Op.

7.8 Fossa triangularis (Abb. 7.7) Skenmen (55), Syn. „Tor der Götter": oberhalb der Aufgabelung zur Fossa triangularis.

Uterus (58): oberer nasaler Anteil der F. t. unter der Helixkrempe

Ind.:

Geburtshilfliche

>

>

bedeutender Analgesiepunkt bei Schmerzen während Schwangerschaft, Geburt u. Wochenbett; gut beim thorakalen Schmerz in Verbindung mit ausgeprägter Hyperemesis, schmerzhafter Gestose, Schmerzen in Verbindung mit pränataler Infektion, gegen übermäßige Schmerzen unter der Geburt, bei Schmerzen in Verbindung mit pathologischen Wehen, ergänzend zur Geburtseinleitung u. Geburtserleichterung, Schmerzen in Verbindung mit EUG, mit Puerperalinfekten, bei Mastitis puerperalis.

Ind.:

sehr wichtiger geburtshilflicher Punkt, ergänzend bei allen Formen von geburtshilflichen Störungen, insbes. Präeklampsie, Eklampsie, Gestosen, drohender Frühgeburt, vorzeitigem Blasensprung, pränatalen Infektionen, intrauterinen Mangelentwicklungen, Terminüberschreitungen; bei übermäßigen Schmerzen unter der Geburt, pathologischen Wehenformen, zur Geburtseinleitung u. Geburtserleichterung, bei Geburtsstillstand, fetalen Malpositionen, beim intrauterinen Fruchttod, Hy-

7.9 Helixwurzel u. aufsteigende Helix dramnion, beim Abortus, bei verstärkten Blutungen unter der Geburt, in der Nachgeburtsperiode u. im Wochenbett; bei Puerperalinfekten. Hüfte (57): an der Spitze der F. t.

71

Ind.: t> zur ergänzenden Analgesie bei Schmerzen in der Beckenregion, bei Schmerzen in Verbindung mit einer Koxarthrose.

Blutdruckregulierender Punkt (59)

Uterus (58) Shenmen (55) Hüfte (57) Veg. I (51) Ischiaszone (52) Abb. 7.7: Fossa triangularis. Geburtshilflich bedeutsame Ohrakupunkte: Vegetativ I = 51, Shenmen = 55, Uterus = 58, Hüfte = 57, Blutdruckregulierender Punkt (59), Ischiaszone (52; mod. η. Rubach [34])

7.9 Helixwurzel u. aufsteigende Helix (Abb. 7.8) Beklommenheit (83): Endpunkt des Plexus solaris am Helixfuß, kurz vor dem Übergang in die Concha. Ind.: > Emesis, Hyperemesis u. ergänzend bei Gestose, geburtshilflichen Störungen im Gastrointestinaltrakt, funktionellen Magenbeschwerden in Verbindung mit einer Konfliktgravidität, funktionellen Herzbescherden, zur psychischen Stabilisierung in Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett.

emesis. Weitere Ind. s. Punkt (S3).

Beklommenheit

Plexus-hypogastricus-Areal (Plexus urogenitalis): in der Concha superior zw. Blase (92) u. Kolon (91). Ind.: > Schmerzen im Urogenitaltrakt, bes. wirksam bei Pyelonephritis gravidarum, pränataler Infektion mit Beteiligung von Niere, Harnleiter, Blase, Harnendeerungsstörung in Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett.

Plexus-solaris-Areal: zw. "Nullpunkt (82) (= Neutralpunkt) als Anfangspunkt des Plexus solaris u. dem Punkt der Beklommenheit (83) als Endpunkt des Plexus solaris auf der Helixwurzel.

Wetterpunkt: aufsteigende Helix, ca. Mitte zw. Incisura supratragica u. einem Schnittpunkt von Crus inferius u. aufsteigender Helix.

Ind.:

> bei verstärkter Wetterfühligkeit in Schwangerschaft, Wochenbett, Zephalgien, Migräne, pektanginösen Beschwerden.

> gastrointestinale Beschwerden in Verbindung mit der Schwangerschaft, insbes. Emesis, Hyper-

Ind.:

72

7 Geburtshilflich wichtige Ohr-Akupunkte

Omega II Zone des Nieren- — parenchyms

R-Punkt Uterus

Omega I Point Bosch Wetterpunkt — Ovar —

Nullpunkt (82) Punkt der Beklommenheit (83)

Plexus solaris Zone Abb. 7.8: Helixwurzel, aufsteigende Helix. Geburtshilflich bedeutsame Ohrakupunkte: Plexus-solaris-Zone: Nullpunkt = 82 = Neutralpunkt und Punkt d. Beklommenheit = 83, Zone des Nierenpa-

renchyms, Omega-I-Punkt, Omega-II-Punkt, Wetterpunkt, Uteruspunkt u. Ovarpunkt n. Nogier, RPunkt n. Bourdiol (Hilfspunkt d. Psychoanalyse), Point Bosch n. Nogier (mod. n. Rubach [34])

7.10 Concha (Abb. 7.9) Rectum (81), medial der Colon-Zone, unter der aufsteigenden Helix. Ind.: \> Obstipation, Kolitis, Hämorrhoiden, gänzend unter der Geburt.

er-

Cardia (86), am Unterrand in Höhe des distalen Drittels des Crus helicis, im Anschluß an Ösophagus (85). Ind.: >

Übelkeit, Völlegefühl.

Mund (Schlundpunkt, 84), dicht am kaudalen Rand des Crus helicis u. um den Meatus acusticus.

Magen (87), großflächiges Areal in der Concha, kragenförmig um den Übergang des Helixfußes.

Ind.:

Ind.:

t> wichtiger Suchtpunkt.

ΐ> Übelkeit, Gastritis, Eßstörungen.

Ösophagus (85), schmale Zone von Mundareal (84) am kaudalen Rand der Helixwurzel entlang zur Cardia (86)

Duodenum

Ind.: t> Hyperemesis, Refluxösophagitis, Dysphagie.

(88),

kranial

des

Magenareals

(87), neben der Helixwurzel. Ind.: ΐ> Duodenitis, Verdauungsstörungen. Jejunum (89), kranial des Duodenalareals (88), neben der aufsteigenden Helix.

7.10 Concha

Blase (92)

73

Niere (95)

Plexus hypogastrics Colon (91)

Pancreas (96) Jejenum (89)

Ileum (90)

D u o d e n u m (88)

Oeso-

Leber (97)

phagus (85)

Magen (87) Kardia (86)

Lunge (101) Milz (98) M u n d (84)

San Jiao (104)

Herz (100)

Trachea (103)

Lunge (101)

Abb. 7.9: Concha. Geburtshilflich bedeutsame Ohrakupunkt-Regionen: Rectum = 81, Nullpunkt = 82, Mund = 84, Oesophagus = 85, Cardia = 86, Magen = 87, Duodenum = 88, Jejunum = 89,

Ileum = 90, Colon = 91, Blase = 92, Niere = 95, Pankreas = 96, Leber = 97, Milz = 98, Herz = 100, Lunge = 101, Trachea = 103, Sanjiao (= 3 Erwärmer) = 104

Ind.:

Niere (95), im Anschluß an das Blasenareal (92) zum Crus anthelicis inferius, am Boden der Concha superior in deren k-ranialem Randbereich. Ind.: > funktionelle Störungen des Urogenitaltraktes, Nieren-Qi-Schwäche, Lumbago, Nephritis.

t> Gärungsdyspepsie, Diarrhoe, M. Crohn. Colon (91), schlauchförmiges Areal im A Schluß an die Zone Jejunum (89). Ind.: t> chron. Obstipation, Kolitis, Diarrhö. Blase (92), in der Concha superior kranial über der Colon-Zone (91). Ind.: > Harninkontinenz, Zystitis, Enuresis, Reizblase, Lumbalgie.

Pankreas/Gallenblase (96), im kranialen Bereich der Concha superior; angrenzend an die Anthelix, vor dem Übergang in das Crus anthelicis inferius, gegenüber Duodenum (88) u. Jejunum (89).

74

7 Geburtshilflich wichtige Ohr-Akupunkte

sympathischer Crenzstrang Plexus hypogastricus

Plexus der Nebenniere

— Plexus thymus Plexus thyreoideus Cgi. cervicale inferius (stellatum) Plexus cardiacus Cgi. cervicale médius Ggl. cervicale superius

Abb. 7.10:

Zone des sympathischen Grenzstran-

ges. Geburtshilflich wichtige Ganglien- und Plexuspunkte: Plexus hypogastricus, Plexus solaris, Plexus bronchopulmonalis, Plexus cardiacus, Plexus der

Nebenniere, Plexus thymus, Plexus thyreoideus, Ggl. cervicale inferius (sive stellatum), Ggl. cervicale médius, Ggl. cervicale superius (mod. η. Rubach [34])

Ind.:

Ind.:

t> Verdauungsstörungen, chron. Pankreatitis, Cholezystitis, Cholelithiasis.

[> Meteorismus, Harninkontinenz. Störungen der Milz.

Leber (97), Richtung Anthelix, neben dem Magen-Areal (87).

Herz (100), im Zentrum der Concha inferior, an der tiefsten Stelle

Ind.:

Ind.:

>

zur Stärkung der Leber, bei thien.

Hepatopa-

Milz (98), am dorsalen Rand der Concha inferior in Höhe der Projektion von H W K 1 bis B W K 5/6.

t> psychische Labilität, Insomnie, depressive Verstimmung, Tachykardie, Angina pectoris. Lunge (101), das Areal Herz (100) umschließend.

8.1 Krankheitsursachen Ind.: [> Lungen-Erkrankungen, Asthma bronchiale, Nikotinsucht, Lungenemphysem. Trachea (103), zwischen Herz (100) u. Mund (84). Ind.: >

75

Sanjiao (= 3 Erwärmer, 104), relativ großflächiges Areal caudal des Meatus acusticus in der Concha inferior zwischen caudalem Tragusanteil u. Antitragus. Ind.: >

Hals-, Rachenerkrankungen.

Störungen der Sanjiao (TCM-Sicht), Obstipation, Ödemneigung.

7.11 Omega-Punkte (Abb. 7.8 bzw. 7.1 u. 7.2) Omega I (Abb. 7.8): Lokalisation in Höhe des Wetterpunktes am Oberrand der aufsteigenden Helix. Ind.: > guter ergänzender Punkt bei allen vegetativen u. psychovegetativen Störungen. Omega Π (Abb. 7.8): auf der Vertikallinie am oberen Helixrand ventral der Ohrspitze (78). Ind.: > zum psychischen Ausgleich bei vegetativer o. psychovegetativer Störung, Konfliktgravidität, Ambivalenz gegenüber der Schwangerschaft sowie zur psychischen Stabilisierung bei geburtshilflichen Komplikationen o. drohenden Komplikationen: Frühgeburt, vorzeitiger Blasensprung, pränatale Infektion, intrauterine Mangelentwicklung, Terminüberschreitung, fetalen Malposition, bei geburtshilflicher Komplikation: intrauteriner Fruchttod, Fehlgeburt, EUG, zur psychischen Stabilisierung im Wochenbett.

Omega-Hauptpunkt (Abb. 7.1): auf der Vertikallinie am kaudalen Lobulus, 3 mm vom unteren Rand. Ind.: t> ähnlich wie Omega I u. Omega II zur psychischgeistigen Harmonisierung, v. a. bei chron. Krankheiten, insbes. nicht-schwangerschaftsspezifischen: Herzkrankheit, Pyelonephritis gravidarum, Diabetes mellitus, zur psychischen Unterstützung bei schwangerschaftsspezifischen Krankheiten u. insbes. psychischen Störung im Wochenbett. Lateralisationssteuerungspunkt (η. Nogier). In Höhe des mittleren Tragusanteils 4 mm nasal desselben in der Gesichtshaut (Abb. 7.2). Somit handelt es sich um keinen Ohr-Akupunkt im strengen Sinn, sondern um den Körper-Akupunkt Tinghui (Gb 2), s. dieser Punkt.

8 TCM-Differentialdiagnostik 8.1 Krankheitsursachen Die T C M unterscheidet externe u. interne Krankheitsursachen. Externe Urs. sind alle sog. bioklimatischen Faktoren: Wind, Hitze, Feuchtigkeit, Trockenheit, Kälte. Interne Urs. sind emotionalen Ursprungs: Zorn, Hektik, Trauer, Angst, Grübeln.

Bei den meisten Krankheiten summieren sich pathogene Faktoren: falsche Lebensweise (einseitige Ernährung, anstrengende o. ungesunde berufliche Tätigkeit, Streß, Ärger, Konflikte, Bewegungseinschränkung), infektiologische Faktoren. Verschiedene Symptome werden deskriptiv als Krankheitsursachen zusammengefaßt. Meist handelt es sich um Kombinationen

76

8 TCM-Differentialdiagnostik

von mehreren bioklimatischen Krankheitsauslösern: Wind, Kälte, Hitze, Feuchtigkeit u. Trockenheit, wobei dies inneren, äußeren o. kombinierten pathogenetischen Mechanismen entspricht. Winderkrankung. Unterschieden werden äußerer u. innerer Wind. Der äußere Wind ist gekennzeichnet durch Aversion gegenüber Wind mit kratzigem Hals, häufig mit Konkunktivitis; die Beschwerden können sprunghaft wechseln. Der innere Wind ist gekennzeichnet durch Tremor u. Schwindel, Muskelzuckungen u. Krampfanfälle. Kälteerkrankung. Unterschieden werden äußere u. innere Kälte. Die äußere Kälte ist gekennzeichnet durch Aversion gegenüber Kälte, Fieber ohne Schweiß, mit Frösteln u. starken Schmerzen; die innere Kälte durch generalisierte Yawg-Schwäche mit allgemeinem Krankheits- u. Kältegefühl. Hitzeerkrankung. Unterschieden werden äußere u. innere Hitze. Die äußere Hitze ist gekennzeichnet durch Aversion gegenüber Wind u. Hitze, brennende Halsschmerzen, großen Durst, hohes Fieber; die Zunge hat einen schmierigen gelblichen Belag. Die innere Hitze geht einher mit Hitze bei normalen bis leicht erhöhten Temperaturen, entsprechend einer allgemeinen Ym-Schwäche, oft mit Hitzewallungen u. innerer Unruhe, erhöhte Temperaturen treten v. a. nachmittags auf.

Feuchtigkeitserkraiikung. Unterschieden werden äußere u. innere Feuchtigkeit. Die äußere Feuchtigkeit, entsprechend einer Nässe, ist gekennzeichnet durch allgemeines Krankheitsgefühl mit schweren Extremitäten, dumpfem Schmerz, Ödemen, Diarrhoe u. Benommenheit. Die innere Feuchtigkeit ist ebenfalls gekennzeichnet durch Benommenheit, allgemeines Krankheitsgefühl, dumpfe Schmerzen, schwere Extremitäten; all diese Symptome entstehen hier aus einer Milz- u. Nieren-Qiu. -YdMg-Schwäche. Trockenheitserkrankung. Unterschieden werden äußere u. innere Trockenheit. Die äußere Trockenheit ist gekennzeichnet durch trokkene Schleimhäute, v. a. in Mund u. Rachen, trockene Nase, häufig Obstipation. Die innere Trockenheit manifestiert sich mit derselben Symptomatik als Folge von Flüssigkeitsverlusten durch starkes Schwitzen, Diarrhoe o. Blutungen. Bei den TCM-Krankheitsursachen sind meist Kombinationen von pathogenen Faktoren beteiligt. Eine Haupturs. für die Invasion äußerer pathogener Faktoren ist der Wind. Emotio-somatische Beziehungen in der TCG. Bes. Beziehungen zwischen Emotionen u. Organen zeigt die Tab. 8.1 (mod. η. [10, 11]).

8.2 Untersuchungsmethoden Die TCM kennt 4 Untersuchungsmethoden: a) Inspektion, b) Auskultation, Olfaktion, c) Befragung, d) Pulsdiagnostik (Tab. 8.2).

8.2.1 Inspektion Allgemeine Inspektion. Beurteilt wird der allgemeine psychische u. physische Zustand u. differenziert zw. einem kräftigen Gesamt- u.

Schwächezustand, letzterer ist gekennzeichnet durch Müdigkeit, Antriebslosigkeit, geschwächte Körperhaltung, zögerliches Antworten u. schwachen Tonus. Ersterer ist gekennzeichnet durch kräftige Bewegungen bei aufrechter Körperhaltung sowie durch lebhaftes, koop. Verhalten. Farbbetrachtung. Gesicht, Sekrete u. Exkrete werden beurteilt. Liegt ein Kältezustand von, so ist das Gesicht blaß, die Sekrete u. Exkrete sind klar. Liegt ein Hitzezustand voi; ist das

8.2 Untersuchungsmethoden T a b . 8.1 a, b :

77

Emotio-Somatik in der T C M : Besondere Beziehungen zwischen Emotionen, Organen, Syn-

dromen und Krankheiten (modif. n. Ots [10, 11])

a) Leber

Herz

Zorn/Wut

Angst, Schreck, Hektik, Nervosität, Panik

Ärger, Gereiztheit

Beunruhigung, Trauer, "Wehmut, Sorgen, Feindseligkeit

Anteilnahme, Grübeln, Sorgen, Kummer, Trauer, Depressivität

Trauer, Kummer Angst

Lebensangst

• Kopfschmerzen mit Druck und Spannungsgefühl, Migräne • Hypertonus

• Schlafstörungen (in Kombination mit Palpitationen)

• allgemeines Schwächegefühl und Adynamie

• Atembeschwerden

• Cystitis, Miktionsbeschw. „nervöse Blase"

• Palpitationen

• Schweregefühl

• (Asthma)

• trockene Augen, Reibe- und Fremdkörpergefühl

• starkes Träumen

• bitterer Mundgeschmack, Globusgefühl, (saures) Aufstoßen • häufiges Seufzen

• Konzentrationsschwäche/Vergeßlichkeit, wirres Reden • Neurasthenie, Unsicherheit • schnelles Sprechen

• Appetitverlust • Geschmacksverlust (alles schmeckt fade) • Angst vor Kälte • trockener Mund/ Durstgefühl, Mundgeruch, Aufstoßen

• Asthma, insbes. bei Kindern • Bronchitis

• thorakales, epigastriches und hypochondrisches Druck-, Engeund Völlegefühl, evtl. Schmerzen • Blähungen • RoemheldSymtomatik • Ulcus duodeni

• Schmerzen über dem Gallenpol, im kleinen Becken (Leber-Leitbahn) • Verstopfung • Abortus imminens • Hyperemesis • Dystokien • Hyperalgesie • Muskelzuckungen und -krämpfe • Dystrophie Fuß-und Zehennägel

Milz

Lunge

Niere Furcht, Schreck

• Neurodermitis

• Tinnitus, Hörverschlechterung

• imperativer morgendlicher Stuhldrang

• Parästhesien der Extremitäten • Spannungs- und Völlegefühl in der Magengrube • Hyperemesis • Ödeme

• NNH-Affektionen, • Kälteempfindungen allerg. Rhinitis und Gesichtsblässe Nachtschweiß • Amenorrhoe, Sterilität • Infertilität • Wehenschwäche • Atonie

• Nackenschmerzen

• Ulcus ventriculi

• Tuberkulose

• KHK

• weicher Stuhl bis Diarrhoe • tiefe, dumpfe Rücken- oder Bauchschmerzen • Colitis ulcerosa

• Ptosis von inneren Organen/ Prolapszustände/ Hängebauch • Atrophien der Extremitätenmuskulatur • (gedunsene Zunge mit Zahneindrücken)

• Schwächegefühl in den Knien

• Lendenschmerzen mit muskelkaterähnlichen Beschwerden

78

8 TCM-Differentialdiagnostik

Tab. 8.1: Emotio-somatische Beziehungen in der TCG, (modifiziert n. Ots [10], [11]): Tabelle der weniger bis unspezifischen Symptome in der emotio-somatischen Beziehung b) Leber

Herz

Zorn, Wut

Angst, Schreck, Hektik, Nervosität, Panik Beunruhigung, Trauer, Wehmut, Sorgen, Feindseligkeit

Arger, Gereiztheit

Schwindel Übelkeit/Erbrechen Blähungen unklares Sehen restrosternales Globusgefühl Schlafstörungen

Schwindel unklares Sehen Kurzatmigkeit retrosternales Globusgefühl Schlafstörungen

Dysmenorrhöen Verdrossenheit

Milz

Lunge

Furcht, Schreck Anteilnahme, Grübeln, Sorgen, Kummer, Trauer, Depressivität

Trauer, Kummer, Angst

Schwindel Übelkeit/Erbrechen Blähungen

Erosionen auf der Zunge

Kurzatmigkeit retrosternales Globusgefühl Schlafstörungen Lumbago (Dysmenorrhöen)

Kurzatmigkeit

wenig Sprechen spontane Schweißausbrüche Leukorrhoe Erosionen auf der Zunge

wenig Sprechen spontane Schweißausbrüche

Tinnitus (Fülle) Ödeme

Gesicht gerötet, die Sekrete sind gelblich bis dunkel, trüb. Liegt eine Hitze mit Fülle voi; ist das gesamte Gesicht gerötet, bei einer Hitze mit Leere sind lediglich die Wangen gerötet. Zunge (Tab. 8.2, n. 10, 11). Zungenkörper —> Aufschluß über Zang- u. Fw-Organe, Grundsubstanzen. Beurteilt werden Farbe, Form u. Funktion: Bei Qi-u. Blutschwäche ist die Zunge blaß, bei Leere/Fülle-Hitze rot bis dunkelrot, bei Blut- u. Qi-Stagnation blaurot. Bei Q/'-Schwäche ist sie geschwollen, bei Blut- u. Yin-Schwäche schmal u. dünn u. bei Hitze rissig, rauh u. trocken. Exogener Wind bringt die Zunge zum Zittern, während innerer Wind, beispielsweise in Verbindung mit einem Apoplex, zu einer steifen Zunge führt. Anschließend wird der Zungenbe-

Lebensangst

Schwindel unklares Sehen Kurzatmigkeit Schlafstörungen Lumbago (Dysmenorrhöen) sexuelle Probleme

sexuelle Probleme Verdrossenheit spontane Schweißausbrüche

Niere

Leukorrhoe Erosionen auf der Zunge Tinnitus (Leere) Ödeme

lag beurteilt. Bei Kälte kommt es zu einem weißen Belag, bei Hitze zu einem gelben Belag. Bei einer Innenstörung ist der Belag dick, bei einer Außenstörung dünn, bei Yw-Schwäche fehlend. Bei Feuchtigkeit-Schleim feucht u. klebrig, bei einer relativen Yw-Schwäche trocken. Zungenbelag. Aufschluß über exogene pathogene Faktoren, Veränderung von Grundsubstanzen u. Zustände innerer Kälte o. Hitze. Auf der Zungenoberfläche sind wichtige Organe u. Organsysteme repräsentiert (Abb. 8.1, mod. η. [9, 12]). In der Medianlinie liegt vorne an der Zungenspitze das Herzareal, n. dorsal folgend das Lungen-, Magen- u. Milzareal, ganz dorsal sind die Areale für Blase u. Niere, beiderseits lateral sind die Areale von Leber (ventral) u. Gallenblase

8.2 Untersuchungsmethoden

79

Tab. 8.2: Diagramm der Zungendiagnostik: (nach Ots, [10, 11]) Phänomenologie

QiYang- Yin- BlutLeere Leere Leere Leere

Blut- Kälte stagnation

Hitze

Feucht. Schleim

Wind

Stör, von innen

Stör, akut von subaußen akut

chronisch älter

Zungenkörper

X

X X

X X X

(X)

X

X

X X X

X

X X X X

X X

Zahneindrücke flatschig geschwollen schmal,dünn geschrumpft derb, r a u h , alt rissig, furchig trocken feucht Funktion

X

X X

Farbe blaß rot dunkelrot blaurot, livide „Spiegelzunge" Beschaffenheit

X X X

(x)

zittrig steif abweichend

Mangel

X

X X X

Zungenbelag

X X

X X

X X

X

X

(X) X X X

(x)

X X X X X

trocken krümelig feucht-krümelig feucht-glänzend schmierig + dick, gelb

X X

X X X X

dünn Dicke fehlend „ Landkarte" Konsistenz

X

X

X X X X X

Farbe weiß . . . , superf. gelb gelb grau/dunkel grau (feucht) grau (trocken) Dicke

X X

80

8 TCM-Differentialdiagnostik

Unterer Jiao (Erwärmer)

Fuß-Shao-Yin Nieren-Leitbahn (Ni)

Mittlerer Jiao (Erwärmer) Fuß-Jue-YinLeber-Leitbahn (Le) Oberer Jiao (Erwärmer)

Fuß-Tai-YinMilz-Leitbahn (Mi

Hand-Shao-YinHerz-Leitbahn (He)

Abb. 8.1: Topographie der Leitbahn- und Organrepräsentationszonen auf der Zunge. Zungenwurzel medial: Fuß-Shao-Yin-Nieren-Leitbahn (Ni), Zungenmitte medial: Fuß-Tai-Yin-Milz-Leitbahn (Mi) und Fuß-Yang-Ming-Magen-Leitbahn (Ma), Zungenspitze medial innen: Hand-Shao-Yin-Herz-Leit-

bahn (He). Zungenwurzel lateral: Unterer und mittlerer Jiao, Zungenmitte lateral: Fuß-Jue-Yin-LeberLeitbahn (Le) und Fuß-Shao-Yang-GallenblasenLeitbahn (Gb), Zungenspitze (-Rand, medial) Oberer Jiao. Modifiziert nach Schnorrenberger [66]

(dorsal). Somit entspricht die Zungenoberfläche auch den Projektionsarealen der Sanjiao, wobei dem oberen Jiao Herz u. Lunge, dem mittleren Jiao Magen, Milz, Leber u. Gallenblase u. dem unteren Jiao Blase, Niere, Rektum und v. a. Uterus entsprechen.

Die Sprache dient zur Differenzierung in Schwäche u. Fülle; bei Schwäche ist die Sprache leise o. tonlos, bei Fülle laut u. kräftig. Tritt Husten auf, so wird insbes. zw. einem kräftigen, rauhen Husten u. einem trockenen, schwachen Husten differenziert. Letzterer geht mit wenig Sputum einher u. spricht für Trockenheit u. Yzra-Schwäche, ersterer ist meist Folge von Invasion von pathogenem Wind, entweder mit Kälte u. Schleim-Kälte o. mit Hitze u. Schleim-Hitze, insbes. in der Lunge in Zusammenhang mit einer Fülle.

8.2.2 Auskultation, Olfaktion Atmung, Geruch, Sprache u. Husten werden beurteilt. Eine schwache Atmung mit Kurzatmigkeit entspricht einer Qi-Schwäche, insbes. der Lunge, eine rauhe o. rasselnde Atmung entspricht einer Schleim-Nässe vom Fülletyp, insbes. in der Lunge. Geruchsbeurteilung. Beurteilt werden der allgemeine Geruch der Pat. sowie der der Exkremente Urin u. Stuhl u. der Sekrete Schweiß u. Sputum. Bei Fülle u. Hitze ist der Geruch stark u. scharf, bei Kälte u. Schwäche schwach.

8.2.3 Allgemeine Befragung Gefragt wird n. a. Appetit u. Geschmack, b. Fieber u. Transpiration, c. Schmerzen, Kopfschmerz u. Schwindel, d. Exkrementen (Stuhlgang, Miktion), e. Schlaf.

8.2 Untersuchungsmethoden

81

Appetit u. Geschmack können verstärkt o. vermindert sein. Bei einem Kältesyndrom wird n. heißen Getränken verlangt, bei einem Hitzesyndrom n. kalten Getränken. Bei einer Milzerkrankung wird süßlicher Geschmack angegeben, bei einer Leber-o. Galleerkrankung bitterer Geschmack.

u. Leere von Herz-Ym u. Blut. Beim Füllesyndrom tritt meist aufgrund lebhafter Träume infolge einer Überaktivität des Herzfeuers Schlaflosigkeit ein.

Fieber. Gefragt wird, ob es in Verbindung mit o. ohne Schweiß auftritt. Bei Wind-Kälte fehlt das Schwitzen, bei Wind-Hitze ist Schweißbildung häufig. Bei einer Yzw-Schwäche kommt es oft zu spontanem Schwitzen, v. a. am Nachmittag u. nachts.

Geburtshilfliche Befragung

Exkremente. Die Miktion kann vermindert, fehlend o. verstärkt sein; beim pathologischen Stuhlgang unterscheidet man zw. Obstipation u. Diarrhoe. Entscheidend ist auch die Stuhlkonsistenz: Bei einer Kälte der Milz mit Q/'-Schwäche ist der Stuhl breiig, bei einer Yang-Schwäche von Niere u. Milz kommt es zu Diarrhoe, insbes. am frühen Morgen. Schmerz. Wichtige Frage! Dabei werden generalisierte u. lokale Schmerzen unterschieden. Interessant ist immer, ob sich die Schmerzen durch Temperatur Druck o. Nahrungsveränderungen beeinflussen lassen. Bei einer Kältestörung tritt Besserung durch Wärme auf, bei einer Hitzestörung Besserung durch Kälte, beim Leeretyp durch Druck u. Berührung, beim Fülletyp Verschlimmerung durch Massagen u. Berührung, beim Schwächetyp Besserung durch Essen, beim Fülletyp Verschlechterung durch Essen. Bei der Stagnation von Qi treten die Schmerzen häufig mit Ödemen u. Schwellungen auf, die Intensität ist geringer; bei der Stagnation von Blut sind die Schmerzen stark u. intensiv u. gehen mit Schwellungen einher. Bei einer Nässestörung liegt Schweregefühl vor, bei einer Windstörung kann sich die Schmerzlokalisation ändern. Schlafstörung. M a n unterscheidet zw. dem Fülle- u. Leeresyndrom. Bei letzterem kommt es zu Schlaflosigkeit mit Schwindel u. Agitationen, meist verursacht durch eine Schwäche

8.2.4 Geburtshilfliche TC-Anamnese

1. Schmerzen t> vor Einsetzen der Wehen ΐ> Besserung n. Einsetzen der Wehen

Füllesymptomatik Leeresymptomatik

2. Sonstige Beschwerden > Schmerzen u. Schwäche Nierendysfunktion im Knie, nachlassendes Gedächtnis Nachtschweiß, heiße Handflächen u. Fußsohlen, sexuelle Träume > Appetit- u. Kraftmangel, Ödeme > breiige Stühle Milzdysfunktion > Schwindel, Enge Leberdysfunktion in der Brust, Tachykardie t> Übelkeit, Blähungen > Schlaflosigkeit, Unruhe, Herzdysfunktion Nervosität Zeitlicher Aspekt (vor; während, nach der Geburt): • vor o. zu Beginn der Wehen —> Fülle • am Ende o. n. den Wehen —» Leere. Reaktion auf Druck (vor, während u. nach der Geburt) • Linderung der Beschwerden —> Leere • Verschlimmerung der Beschwerden —> Fülle. Modulation durch Kälte/Hitze: • Kälte verschlimmert die Beschwerden —> Fülle-Kälte • Q¿-Stagnation • Blut-Stase • Yang- Leere • Hitze verschlimmert die Beschwerden —> Fülle-Hitze Blut-Hitze.

82

8 TCM-Differentialdiagnostik

Wehenschmerz (vorzeitige Wehen, -schmerz, Nachwehenschmerz): • Linderung n. Koagelabgang; Qi- o. BlutStagnation mit Spannungs- u. Schwellungsgefühl, dumpf sich ausdehnend: • ßi-Stagnation —* stechende^ lokalisierter Schmerz • Blut-Stagnation —• krampfartig • Kälte —> brennend • Hitze —» dumpfei; sich ausdehnender Schmerz • ßi-Stagnation —• zu Ende bzw. n. den Wehen ^ Nieren-Leere —• beidseitig lokalisiert • Leber-Leitbahn —• am Sacrum —• Nieren-Leitbahn. DD: geburtshilflicher Symptome [10, 11]. 8.2.5 TCM-Pulsdiagnostik Nach der allgemeinen erfolgt eine gezielte geburtshilfliche Befragung sowie die TCMPulsdiagnostik (Abb. 8.2, mod. η. [9, 12]). Danach können die Pulstaststellen einzelnen Organen u. deren Funktionen zugeordnet werden.

Entlang der A. radialis werden von distal n. proximal 3 Pulstastareale unterschieden, welche Organen des oberen, mittleren u. unteren Jiao zugeordnet werden. Außerdem wird zw. einer oberflächlichen, mittleren u. tiefen Ebene differenziert. Auf der mittleren Ebene ist meist der normale Puls tastbar. Pulsqualitäten > oberflächlich bei exogener Krankheit im Frühstadium > tief bei einer endogenen inneren Störung |> langsam bei einem Kältesyndrom, schnell bei einem Hitzesyndrom t> schwach bei Zeichen für Qi- u. Blutschwäche, gefüllt bei Zeichen für Füllesyndrome > gespannt bei Zeichen für ßi-Stagnation, YiZMg-Überaktivität, insbes. der Leber u. bei allgemeinen Schmerzen > gleitend bzw. schlüpfrig bei Krankheiten in Verbindung mit Schleim u. Nässe > fein bei einer Schwäche von Qi u. Blut > unregelmäßig bei Qi- u. Blutstagnation in Verbindung mit endogener Kälte [> mit Schlagpausen bei einer stärkeren Qiu. Blutschwäche in Verbindung mit endogener Kälte.

unterer Jiao

υ mittlerer Jiao

O

oberer Jiao

Abb. 8.2: Pulstaststellen und ihr Bezug zu den Organen Niere (Ni), Milz (Mi), Lunge (Lu), Leber (Le), Herz (He) sowie zu den Sanjiao (unterer, mitt-

O c 3 u

lerer, oberer Jiao, frühere Nomenklatur 3-Erwärmer), mod. η. Garten [12] u. Pothmann et al. [9].

8.3 Acht diagnostische Kriterien (Ba Gang)

83

8.3 Acht diagnostische Kriterien (Ba Gang) Die TCM-Diagnose unterscheidet 8 diagn. Leitkriterien, wobei 4 Paare gegensätzlicher Eigenschaften zusammengefaßt werden (Tab. 8.3 [9, 12]):

> Puls: fein/fadenförmig, schnell. Fülle-Kälte = primäre Kälte (Y/w-Fülle)

Differenzierung der Kombinationen von Yin u. Yang mit Leere/Fülle, Kälte/Hitze

Frösteln kalte Gliedmaßen reichlich weißes Sputum weiche, breiige Stühle viel heller Urin falls thorakale, abdominelle o. Kopfschmerzen, Verschlechterung durch Druck t> Zunge: blaß mit (dickem) weißem Belag \> Puls: voll, langsam.

Fülle-Hitze = primäre Hitze (Yiwig-Fülle)

Leere-Kälte = reaktive Kälte (Yang-Leere)

> t> > t> > > > > > >

> > > > > > D>

t> Innen-Außen-Syndrome t> Schwäche-Fülle-Syndrome > Kälte-Hitze-Syndrome > Yin-Yang-Syndrome.

Fieber bis hohes Fieber rotes Gesicht rote Augen Rachen gerötet Schweiß trockener Mund u. trockene Kehle tiefer, fester Schlaf Erregtheit bis Bewußtlosigkeit/Delir Obstipation falls thorakale, abdominelle o. Kopfschmerzen, Verschlechtung durch Druck > Zunge: rot bis dunkelrot, dicker gelber Belag > Puls: voll, schnell.

Leere-Hitze = reaktive Hitze (Ym-Leere) > leichtes Nachmittagsfieber > nur Wangen gerötet; Gesicht blaß > „5 warme Herzen": Palmae, Wangen u. Sternalgebiet > Augen o. B. > Rachen o. B. > Nachtschweiß > trockener Mund/Kehle weniger ausgeprägt > Schlaflosigkeit, Unruhe > Unruhe mit Ermattungszeichen > Obstipation möglich > falls thorakale, abdominelle o. Kopfschmerzen, eher Verbesserung durch Druck > Zunge: normal bis rot, rissig, wenig o. fehlender Belag, Landkartenzunge

t> t> t> t> ΐ> >

Frösteln kalte Gliedmaßen weißes Sputum breiige Stühle weniger ausgeprägt Urin hell Antriebslosigkeit falls thorakale, abdominelle o. Kopfschmerzen, eher Verbesserung durch Druck t> Zunge: blaß, Belag unauffällig > Puls: tief, schwach, langsam.

8.3.1 Innen-Außen-Krankheiten oder -Syndrome Die Innenkrankheiten (Li) sind chron. u. stehen in Verbindung mit den Zang-Fu-Organen. Der Puls ist tief, der Zungenkörper ist oft morphologisch verändert. Die Außenkrankheiten o. -syndrome (Biao) betreffen die Oberfläche des Körpers, entsprechend den äußeren Haut-, Bindegewebs-u. Muskelschichten. Sie treten akut auf u. werden durch äußere pathogene Faktoren verursacht. Der Puls ist oberflächlich.

8.3.2 Schwäche-Fülle-Krankheiten oder -Syndrome Die Schwächeerkrankungen bzw. -syndrome (Xu) sind gekennzeichnet von Müdigkeit, Leistungsverminderimg, Blässe, langsamen,

84

8 TCM-Differentialdiagnostik

Tab. 8.3: Differenzierung der Kombination von Yin und Yang mit Leere/Fülle und Kälte/Hitze a) Innen

Außen

die Symptome weisen auf eine Störung der inneren Organe hin (siehe Text)

verschiedene Pulse

die Symptome weisen auf a) eine akute exogene Störung hin b) Störung der Haupt- und Muskelschicht bzw. Knochen (Leitbahnsystem) Symptome ad a): Haupt-Windempfindlichkeit, Frösteln, kein bis leichtes Fieber, zunächst kein Schweiß zu Beginn der exogenen Störung oberflächlicher Puls

Leere

Fülle

die Leere kann die Organ-/Funktionskreise, Qi, Blut, Yin oder Yang betreffen Besserung bzw. angenehme Empfindung durch Druck Puls tief und/oder schwach und/oder fein Bsp. Qi-Leere: Zunge blaß, ftatschig; spontanes Schwitzen Bsp. Blut-Leere: Blässe

die Fülle kann die Organ-/Funktionskreise, Qi, Blut, Yin oder Yang betreffen Verschlechterung bzw. unangenehme Empfindung durch Druck Puls voll und/oder gespannt und/oder gleitend Bsp.: Schmerzen bei Stagnation von Qi/Blut

Kälte

Hitze

Abneigung gegen Kälte, kalte Glieder Fieber ohne Schweiß, Frösteln, blasses Gesicht Durstlosigkeit Besserung durch Wärme wäßrige Stühle, heller Urin, reichlich und helle Exkrete Zungenkörper blaß Zungenkörper weiß Puls langsam und voll bei Fülle-Kälte Puls langsam und tief/schwach bei Leere-Kälte

Abneigung gegen Hitze, Fieber hohes Fieber mit Schweiß, rotes Gesicht, rote Augen Durst Besserung durch Kälte Verstopfung trockener Stuhl, dunkler Urin

Yin

Yang

(siehe Text)

Zungenkörper rot Zungenbelag gelb Puls schnell und voll bei Fülle-Hitze Puls schnell und fein/fadenförmig bei Leere-Hitze

Yin und Yang sind übergeordnete Prinzipien, die sich selbst durch die obigen Parameter von Fülle/Leere und Hitze/Kälte ausdrücken. Deswegen werden die Unterscheidungen der nächsten Seite notwendig, empirisch: Yin meist im Zustand der Leere empirisch: Yang häufig im Zustand der Leere; in relativer Fülle auf Basis einer Yin-Leere; primäre Yang-Fülle eher selten schwächlichen Bewegungen sowie generalisierter Schwäche. Die Atmung ist oberflächlich, der Schmerz wird durch Druck besser^ es kommt zu spontanem Schwitzen. Der Zungenkörper ist blaß mit einem geringen o. fehlenden Belag. Der Puls ist dünn u. schwach. Hier handelt es sich meist um eine chron. Krankheit.

Fülle (Shi). Syndrome o. Krankheiten mit Fülle (Shi) sind gekennzeichnet durch kräftige, starke Bewegungen, die Stimme ist laut u. klingend, der Atem rasselnd u. schwer. Durch Massage u. Berührung nehmen die Schmerzen zu. Oft ist eine Stagnation von Qi u. Blut beteiligt. Die Zunge hat einen dicken Belag, der Puls ist kräftig, gespannt,

8.3 Acht diagnostische Kriterien (Ba Gang)

85

Tab. 8.3: (Fortsetzung) b) Fülle-Hitze = primäre Hitze (Ya«g-Fiille)

Leere = reaktive Hitze (Yirt-Leere)

Fieber bis hohes Fieber rotes Gesicht rote Augen

leichtes Nachmittagsfieber nur Wangen gerötet; Gesicht eher blaß „5 warme Herzen": Palmae; Wangen und Sternalgebiet

Rachen gerötet Schweiß trockener M u n d und trockene Kehle tiefer, fester Schlaf Erregtheit bis Bewußtlosigkeit/Delir Obstipation falls thorakale, abdominelle oder Kopfschmerzen Verschlechterung durch Druck Zunge: rot bis dunkelrot, dicker, gelber Belag Puls: voll, schnell

Nachtschweiß trockener Mund/Kehle weniger ausgeprägt Schlaflosigkeit, Unruhe Unruhe mit Ermattungszeichen Obstipation möglich falls thorakale, abdominelle oder Kopfschmerzen, Verbesserung durch Druck Zunge: normal bis rot, rissig, weniger oder fehlender Belag, Landkartenzunge Puls: fein/fadenförmig; schnell

c) Fülle-Kälte = primäre Kälte (Yiw-Fülle)

Leere Kälte = reaktive Kälte (Yang-Leere)

Frösteln kalte Gliedmaßen reichlich weißes Sputum weiche, breiige Stühle viel heller Urin

Frösteln kalte Gliedmaßen weißes Sputum breiige Stühle, weniger ausgeprägt Urin hell Antriebslosigkeit falls thorakale, abdominelle oder Kopfschmerzen, eher Verbesserung durch Druck Zunge: blaß, Belag unauffällig Puls: tief, schwach, langsam

falls thorakale, abdominelle oder Kopfschmerzen, Verschlechterung durch Druck Zunge: blaß mit (dickem) weißen Belag Puls: voll, langsam

gleitend o. voll. Hier liegen häufig akute Krankheiten vor. 8.3.3 Kälte-Hitze-Krankheiten oder -Syndrome Bei Kälteerkrankungen o. -Syndromen unterscheidet man den Fülletyp (klimatische Kälteschädigung) u. den Leeretyp (Yang-Schwäche). Die Extremitäten sind kalt, häufig ist Fieber ohne Schweiß, es besteht Aversion gegenüber Kälte, durch Wärme bessern sich die Schmerzen. Der Zungenkörper ist geschwollen u. blaß u. hat einen feuchten, weißen Belag. Der Puls ist langsam; die Exkrete sind wäßrig u. hell.

Die Hitzeerkrankung bzw. das Hitzesyndrom geht entweder einher mit einer Yang-Fülle (klimatische Hitzeschädigung) o. mit einer Ym-Leere. Typisch ist gerötetes Gesicht mit Durst, allgemeinem Hitzegefühl u. hohem Fieber. Das Verhalten ist agitiert mit Verlangen n. kalten Getränken. Die Exkrete sind konzentiert u. übelriechend. Die Zunge ist rot mit einem gelblichen Belag. Der Puls ist schnell. 8.3.4 Yin- u. Väng-Krankheiten oder -Syndrome YiM-Krankheiten u. -Syndrome werden wie oben jeweils in Innen-, Leere-u. Kältesyndrome unterteilt.

86

9 Grundlage der traditionellen chinesischen Geburtshilfe (TCG)

Y(2Mg-Krankheiten od. -Syndrome werden analog dazu in Außen-, Fülle- u. Hitzesyndrome unterteilt.

In der geburtshilflichen Praxis treten insbes. Kombinationen von Außen u. Innen mit Schwäche u. Fülle sowie Kälte u. Hitze auf.

9 Grundlage der traditionellen chinesischen Geburtshilfe (TCG) 9.1 Anatomie, Physiologie Uterus. TCM-Nomenklatur [13]: Baogong (die Zelle, wo der Fetus wächst), Nüzibao (die Tasche für den Fetus), Baozang (Eingeweide, die den Fetus enthalten), Zizang (Eingeweide, die den Fetus ausbrüten), Zichu (der Platz, wo der Fetus bleibt). Die einfachsten Ausdrücke für den Uterus sind Zang o. Bao. Dabei läßt sich der Uterus nicht eindeutig als Zang- o. Fu-Organ klassifizieren. In seiner Funktion, das Menstrualblut periodisch zu speichern, aufzubewahren u. auszustoßen, sowie in seiner Funktion, den Fetus zu ernähren, wird der Uterus in der TCG als außerordentliches FuOrgan bezeichnet. Die mit dem Uterus in Verbindung stehenden Kollateralgefäße werden in der TCG als Baomai u. Baoluo bezeichnet. Sie

haben eine enge Beziehung zu den Zang-FuOrganen. In enger Verbindung zum Uterus übernehmen sie die Funktion, die Menses zu regulieren u. das Wachstum des Fetus zu regulieren. Folgende Begriffe sind außerdem wichtig in der traditionellen chin. Geburtshilfe: Zimen entsprechend der Cervix uteri, Chandao entsprechend der Vagina, Zichang entsprechend der Uteruswand u. Vaginalwand, Bushou entsprechend einem Prolaps des Uterus, des Rektums o. der Blase, Yinhu entsprechend der Vulva, Yinmen o. Chanmen entsprechend dem Vaginaleingang, Yinqi entsprechend den externen Genitalien, Maoji entsprechend der Klitoris, Jiagogu entsprechend dem SakroCoccygealbereich bzw. der Symphyse.

9.2 Menstruation, Gravidität Übersicht. Die Menstruation wird in der TCM bereits vor über 2000 Jahren erwähnt im Buch Huangdi Neijing ([14] The Yellow Emperor's Internal Classic). Dabei heißt es (zitiert aus [13]): Der Vorgang von Menstruation u. Gravidität ist ein physiologisches Phänomen, welches durch eine gemeinsame Aktion von Tiangui, Zang-Fu, Qi u. Blut, Leitbahnen u. Kollateralen in Wirkung auf den Uterus zustande kommt. Sowohl Mann als auch Frau besitzen eine Yin-Essenz, Tiangui genannt. Diese beeinflußt die Größe, Reife u. Reproduktion des menschlichen Körpers. Tiangui erhebt sich aus

dem angeborenen Nieren-Q/ u. reift stufenweise heran, nachdem es genährt u. unterstützt wurde von den essentiellen Substanzen des Wassers u. der Nahrung. Tiangui wird von den Eltern vererbt, aber es funktioniert nur, wenn das Nieren-Q/ reichlich vorhanden ist, u. es erreicht seinen Höhepunkt bei einem bestimmten Alter. Es reichert Samen, Blut u. Körperflüssigkeiten an, welche von der RenLeitbahn regiert werden, u. füllt die ChongLeitbahn u. andere auf. Nachdem die ChongLeitbahn mit der Nierenessenz aufgefüllt ist, bringt sie das Blut in den Zang- u. Fu-Organen zusammen, welche sich stufenweise füllen u. regelmäßig den Uterus zum Überfließen

9.2 Menstruation, Gravidität

87

bringen. Während i. R. des Menstrualzyklus dieses Überfließen erwünscht ist, darf es in der Gravidität nicht zum Überfließen kommen.

mation der Menstruation als auch für Transformationsvorgänge während Schwangerschaft u. Geburt.

Blut, dominierendes Element von Menstruation u. Gravidität, wird von den Zang- u. FuOrganen produziert u. transformiert. Nach der TCM-Lehre sitzt die Essenz des Lebens in den Nieren. Das Blut stammt von der erworbenen Essenz, das Herz regiert die Blutzirkulation, das Blut wird in der Leber gespeichert u. von der Milz regiert. Die Lunge verwahrt das Qi, das Qi kommandiert das Blut. Somit ist das Aufsteigen der Menstruation eng verbunden mit Niere, Leber, Milz u. Magen. Das Blut ist das wichtigste Element von Menstruation u. Gravidität, während das Qi die Bewegungskraft für die Blutzirkulation darstellt. Nur wenn Qi u. Blut perfekt miteinander harmonieren, sind die Abläufe, die zu Menstruation u. Gravidität führen, regelmäßig u. ungestört. Die Kanäle u. Kollateralen sind innerlich mit den Zang-u. pM-Organen u. äußerlich mit den Extremitäten des Körpers verbunden. Sie übermitteln Informationen von außen n. innen u. von oben n. unten. Durch die Zirkulation von Qi u. Blut u. durch die Ernährung des gesamten Körpers machen sie aus den einzelnen Teilen des menschlichen Körpers eine organische Einheit.

Der Uterus ist ein außerordentliches Fu-Organ, in welchem i. R. des weiblichen Zyklus die Menstruation fließt u. beim Entstehen einer Schwangerschaft die Essenzen Blut u. Qi umgewandelt, bewahrt u. genährt werden. Für einen intakten Schwangerschaftsverlauf ist dann ein harmonisches Zusammenwirken sämtlicher Leitbahnen u. Netzgefäße notwendig. Wenn reichlich Nieren-Qi vorhanden ist, wenn die Information des Tiangui erfolgt ist u. wenn die Ren-Leitbahn u. die Taichong-Leitbahn durchgängig u. mit Qi angefüllt sind, kann die Schwangerschaft normal verlaufen.

Chongmai, Renmai, Dumai u. Daimai sind somit ganz eng verbunden mit den physiologischen u. auch pathologischen Mechanismen im weiblichen Körper, insbes. deshalb, weil diese vier genannten Leitbahnen (Gefäße) den Fluß von Qi u. Blut in den 12 regulären Leitbahnen regulieren. Sie spielen eine außerordentliche Rolle im Menstruationszyklus u. in der Schwangerschaft. Die Niere ist das Basisorgan, welches die Menstruation produziert. Sie hat auch einen entscheidenden Anteil an der Entstehung u. Erhaltung der Schwangerschaft. Qi u. Blut sind essentielle Substanzen von Menstruation u. Schwangerschaft. Chong-Leitbahn u. Ren-Leitbahn (-Gefäß) sind verantwortlich sowohl für die Transfor-

9.2.1 Therapieprinzipien Behandelt wird zunächst symptomatisch stabilisierend, danach ursachenbezogen: Ein Mangelsyndrom behandelt man mit Auffüllen, ein Überflußsyndrom durch Entleeren. Bei Kältesyndromen muß Energie zu-, bei Hitzesyndromen Energie abgeführt werden. Differenziert wird zw. lokaler u. systemischer Behandlung.

5 Hauptprinzipien geburtshilflicher Krankheiten: 1. Auffüllen der Niere 2. Regulation der Leber 3. Stärkung der Milz 4. Harmonisieren von Qi u. Blut 5. Entfernen von Hitze u. tox. Substanzen. Die 5 Prinzipien werden in den folgenden Kapiteln beschrieben mit Akupunkturkombinationen u. ergänzender Phytotherapie n. dem Prinzip: innere Anwendung der Phytotherapeutika bei systemischen Krankheiten, externe Anwendung bei lokalen Krankheiten. Haupt- u. Nebenurs. müssen vor der Behandlung bekannt sein. Nach der symptomatischen Primärtherapie (Stabilisierungsphase)

88

10 Traditionell chinesische Phytotherapie

schließt sich die Behandlung der Hauptursachen an. Dabei werden Mangelsyndrotne auffüllend, Überflußsyndrome ausleitend u. entleerend behandelt. Kältesyndrome behandelt man mit Heilmitteln, welche von Natur aus warm sind, Hitze-

syndrome mit Heilmitteln, welche von Natur aus kalt sind. Eine systemische Krankheit wird hauptsächlich durch innere Applikation behandelt, eine lokale Krankheit darüber hinaus extern.

10 Traditionell chinesische Phytotherapie 10.1 Äußerliche Anwendung von Heilpflanzen Keine wissenschaftlichen Studien verfügbar! Die nachfolgende erwähnten Kräuter-Rezepturen stammen aus chinesischen Standardwerken der Phytotherapie; sie sind in China weit verbreitet. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, daß dazu wissenschaftliche Studien nicht existieren, also keine Angaben zu Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Toxizität. Unterschieden werden 4 äußere Anwendungsarten: 1. Rauch, Dampf u. Bäder, 2. Wickel u. Umschläge, 3. vaginale Applikation, 4. rektale Applikation. Rauch, Dampf u. Bäder dienen v. a. dazu, die Hitze zu klären u. tox. Stoffe auszuleiten. Weitere Wirkungen: Blutzirkulation durch Beseitigung einer Blutstase in Gang zu bringen, Lösung von Verhärtungen im Abdomen, um pathogenen Wind zu zerstreuen, Parasiten zu zerstören u. einen Pruritus zu vermindern. Anwendung: Gib die angegebene Dosis der chin. Heilpflanzen in einen großen Topf, füge 2 - 2 , 5 1 Wasser hinzu u. verrühre die Pflanzen damit. Anschließend erhitze die Heilpflanzenmischung, koche sie für 1 5 - 2 0 Min. u. entferne den Bodensatz. Zunächst behandle die betroffene Stelle mit dem heißen Dampf; wenn die Wassertemperatur angenehm ist, nimm ein Sitzbad für 1 5 - 2 0 Min. 1 χ tägl.

Wickel u. Umschläge regen die Blutzirkulation an durch Beseitigung der Blutstase, lösen Blockaden u. Verhärtungen im Abdomen, Hitze wird geklärt u. tox. Substanzen werden eliminiert. Anwendung: [> Schneide die Heilpflanzen in kleine Stükke u. lege sie in ein Leinensäckchen. Lege sie n. dem Erwärmen als warme Umschläge o. Auflagen auf die betreffende Region o. mache mit den Heilpflanzen ein adhäsives Pflaster u. fixiere es über der Region o. bestimmten Akupunkten. t> Vaginale Applikation klärt Hitze u. leitet tox. Substanzen aus, entfernt nekrotisches Gewebe u. unterstützt Granulation. Auch können damit Parasiten zerstört werden u. ein Pruritus beseitigt werden. t> Anwendung: Heilpflanzen werden kleingeschnitten, in Wasser erwärmt o. gekocht, in eine Kompresse eingewickelt, in ein gleitfähiges Öl o. Gel getunkt u. für die Applikation vorbereitet. Vor dem Zubettgehen werden Vulva u. Vagina gewaschen u. das Vaginalsuppositorium eingelegt. t> Rektale Anwendung klärt ebenfalls Hitze u. eliminiert tox. Substanzen, fördert die Blutzirkulation durch Beseitigung von Blutstase u. Feuchtigkeit, lockert u. löst verhärtete Eingeweide u. befeuchtet Fu-Organe. Das Supp. wird eingeführt; Herstellung wie bei Vaginalsupp.

10.2 Innerliche Anwendung von Heilpflanzen

89

10.2 Innerliche Anwendung von Heilpflanzen Warnhinweis: Keine wissenschaftlichen Studien verfügbar! Die K r ä u t e r - R e z e p t u r e n s t a m m e n a u s chinesischen S t a n d a r d w e r k e n der P h y t o t h e r a p i e ; sie sind in C h i n a w e i t verbreitet. A u s d r ü c k l i c h w i r d d a r a u f hingewiesen, d a ß d a z u keine wissenschaftlichen Studien existieren, so d a ß A n g a b e n zu Wirk u n g e n , N e b e n w i r k u n g e n , Wechselwirkungen, Toxizität nicht v e r f ü g b a r sind. Rezeptur und Anwendung setzen fundierte p h y t o t h e r a p e u t i s c h e Kenntnisse u n d E r f a h rungen voraus.

>

Vor D r o g e n , die mit Stern (*) gekennzeichnet sind (s. Tab. i m A n h a n g ) , wird ausdrücklich g e w a r n t !

Die innerliche A n w e n d u n g w i r d in 5 Zielgruppen eingeteilt: 1. Auffüllen der Niere, 2 . Regulation der Leber, 3. S t ä r k u n g der Milz, 4. H a r m o n i s i e r u n g v o n Qi u. Blut, 4. E n t f e r n u n g v o n H i t z e u. t o x . Substanzen (Tab. 10.1, m o d . η. [13, 10]). H e i l k r ä u t e r ü b e r s i c h t s. A b b . 10.1.

Tab. 10.1: Chinesische Phytotherapie: Innere Anwendung (Übersicht) bedeutsamer Heilkräuter in der TCG (modif. n. Xuan Jiasheng et al. [13] u. Ots u. Hammes [10]) (Nieren-) Yin nährend Concha ostreae Fructus corni Plastrum testudinis Radix asparagi Radix Rehmanniae praeparata Rhizoma anemarrhenae Rhizoma discoreae Semen cuscutae Leber-Yin nährend Fructus Iycii Radix paeoniae alba Semen ziziphi spinosae (Milz-) Yang und Qi auffüllend Fructus jujubae Radix codonopsis pilosulae Radix ginseng Rhizoma atractylodis macrocephalae Blut belebend (bei Blut-Stase) Cortex moutan radicis Flos carthami Herba leonuri Hirudo Myrrha Olibanum Pollen typhae Radix achyranthis bidentatae Radix angelicae sinensis

(Nieren-) Yang stärkend Cornu cervi pantotrichum Cortex cinnamomi Cortex eucommiae Herba cistanches Radix Rehmanniae Semen cuscutae Leber-Q(-Stagnation lösend Radix bupleuri Radix paeoniae alba Rhizoma cyperi Blut auffüllend Arillus Longan Colla cori asini Radix angelicae sinensis Radix paeoniae alba Radix Remanniae praeparata Radix notoginseng Radix paeoniae rubrae Radix salviae miltiorrhizae Rhizoma ligustici Chuanxiong Rhizoma corydalis Rhizoma polygoni cuspidati Rhizoma spargami Semen persicae

90

10 Traditionell chinesische Phytotherapie

Abb. 10.1c

Abb. 1 0 . l d

Abb. 10.1 e

Abb. 10.1g

Abb. 10.1 h

Abb. l O . l i

Abb. 10.1 j

10.2 Innerliche A n w e n d u n g von Heilpflanzen

Abb. 10.1k

Abb. 10.11

Abb. 1 0 . I n

Abb. 10.1 o

Abb. 10.1p

Abb. 10. l q

Abb. 10.1 r

91

92

10 Traditionell chinesische Phytotherapie

Abb. 10.1: 20 geburtshilflich relevante Heilkräuter (in Klammern deutsche Namen) mit Wirkung a. Cortex Moutan Radicis (Strauch-Pfingstrose, Wurzelrinde). Wirkung: Hitze kühlend, das Xue kühlend (qingre liangxue), das Xue belebend und Stasen des Xue lösend (huoxue sanyu) b. Flos Carthami (Saflor, Blüte). Wirkung: Das Xue belebend, die Regel in Gang bringend (huoxue tongjing), Stasen des Xue lösend und schmerzstillend (sanyu zhitong) c. Fructus Corni (Japanische Kornelkirsche, Frucht). Wirkung: Leber- und Nierenleitbahn Energie zuführend (buyi ganshen), Struktivpotential adstringierend (sejing gutuo). d. Fructus Gardeniae (Gardenia, Frucht). Wirkung: Unruhe beseitigend, Hitze kühlend, diuretisch (qingre liniao), das Xue kühlend und desinfizierend (liangxue jiedu) e. Poria (Cocospilz). Wirkung: Natur von Heilpflanzenmischungen harmonisierend (huanhe zhuyao), z. B. in der Rezeptur Xiao Yao San (um die unterdrückte Leber zu unterstützen und den Fluß des stagnierenden Qi zu fördern) oder in der Rezeptur Sehnqi Wan (um die Nierenleitbahn aufzufüllen) f. Radix Aconiti Praeparata (Eisenhut, Seitenwurzel). Wirkung: Die aktiven Energien wiederherstellend, Kontravektionen rückführend (huiyang jiuni), das Yang unterstützend (buhuo zhuyang), Wind, Schmerz, Feuchtigkeit vertreibend (zhu fenghan shixie) g. Radix Astragali seu Hedysari (Astragalus, Wurzel). Wirkung: Das Qi ergänzend, die Spezies festigend (buqi gubiao), diuretisch, Gifte ausleitend (liniao tuodu), Eiter ausscheidend (painong), Geschwüre und Wunden verheilend (lianchuang shengji) h. Radix Angelicae Sinensis (Chinesische Angelica, Wurzel). Wirkung: Xue ergänzend und belebend (buxue huoxue), schmerzstillend (tiaojing zhitong), den Darm befeuchtend und laxierend i. Radix Bupleuri (Chinesisches Hasenohr^ Wurzel). Wirkung: unterdrückte Leber unterstützend, den Fluß des stagnierenden Qi fördernd, die Leber von pathogenem Feuer reinigend, die Milz stärkend, das sinkende Qi vermehrend j. Radix Ginseng (Ginseng, Wurzel). Wirkung: Das Yuan-Qi ergänzend (dabu yuanqi), die Pulse wiederherstellend, bei Kollaps stabilisierend (fumai gutuo), Milz und Lunge stärkend (bupi yifei), die Entstehung

aktiver Säfte fördernd (shengjin), sedierend (anshen) k. Radix Glycyrrhizae Praeparata (Süßholz, Wurzel, praep.). Wirkung: Milz stärkend, das Qi vermehrend (bupi yiqi), Hitze kühlend, desinfizierend (qingre jiedu), hustenstillend, akute Zustände entspannend, schmerzstillend (huanji zhitong), die Natur von Heilpflanzenmischungen harmonisierend (huanhe zhuyao) 1. Radix Paeoniae Alba (Weiße Pfingstrose, Wurzel). Wirkung: Leber beruhigend, schmerzstillend (pinggan zhitong), das Xue erhaltend, das Yin sammelnd und Schweißausbrüche hemmend (lianyin zhihan) m. Radix Rehmanniae Praeparata (Rehmannia, Wurzel, praep Wirkung: Yin nährend, Xue ergänzend (ziyin buxue), das Struktivpotential vergrößernd, Niere und Nieren-Jing stärkend n. Ramulus Cinnamomi (Cassin-Zimtbaum, Zweig). Wirkung: Schweißtreibend, löst Stagnationen in der Milz-Leitbahn (fahan jieji), wärmt die Leitbahnen, fördert den Fluß der aktiven Energien (wentong jingmai), unterstützt das Yang, wandelt das Qi um (zhuyang huaqi), führt das Qi nach unten (pingchong jiangqi) o. Rhizoma Alismatis (Orient-Froschlöffel, Knolle). Wirkung: diuretisch (lixiaobian), kühlt Feuchtigkeit-Hitze (qingshire) p. Rhizoma Atractylodis Macrocephalae (Großköpfige Atractylodis, Wurzel). Wirkung: Kräftigt die Milz, vermehrt Qi (jianpi yiqi), trocknet Feuchtigkeit, Leitet Wasser aus (zaoshi lishui), hemmt Schweiß (zhihan), beruhigt die Leibesfrucht (antai) q. Rhizoma Cimicifugae (Silberkerze, Wurzelstock). Wirkung: macht Leitbahnen und Netzgefäße durchgängig, kühlt Hitze, hebt das Yang und Qi empor (shengju yangqi). r. Rhizoma Dioscoreae Shanyao (Jamswurzel, Knolle). Wirkung: Milz- und Magen-Leitbahn-stärkend (bupi yangwei), die Entstehung aktiver Säfte fördernd, die Energie der Nierenleitbahn ergänzend, das Struktivpotential adstringierend (bushen sejing) s. Rhizoma Ligustici Chuangxiong (Szechuan-Liebstöckel, Wurzelstock). Wirkung: Xue belebend, Qi bewegend (huoxue xingqi), Wind austreibend und schmerzstillend (qufeng zhitong). t. Semen Persicae (Pfirsich, Samen). Wirkung: Xuebelebend, die Blutzirkulation unterstützend, Blutstase beseitigend. (C. Schulte-Uebbing, Apotheker F. Fassl, Augsburg).

10.2 Innerliche Anwendung von Heilpflanzen

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10.2.1 Auffüllen (Tonisieren) der Niere Das Auffüllen (frühere Nomenklatur Tonisieren) ist die wichtigste Maßnahme, um eine schwache Niere zu kräftigen. 2 Methoden: a) Auffüllen des Nieren-Yang, b) Auffüllen des Nieren- Yin. Wenn das Nieren-Qi insuffizient ist, werden sich die Essenz u. das Blut erschöpfen. Wenn die Chong-Leitbahn u. die Ren-Leitbahn gestört werden u. nicht mehr in Betrieb sind, kommt es zu zahlreichen Störungen, die von Sterilität über Infertilität u. gestörte Schwangerschaß bis zur pathologischen Geburt u. zum pathologischen Wochenbett reichen können. Durch das Auffüllen der Niere können Yin u. Yang der Niere in Gleichgewicht u. Harmonie kommen u. somit ihre normalen physiologischen Funktionen erfüllen.

b

Auffüllen des Nieren-Yang. Bei einem Mangel an Nieren-Yang erhält der Uterus nicht genügend Wärme, das äußere Genitale verliert an Wärme, es kann zu Sterilität u. Infertilität aufgrund eines kalten Uterus kommen. Häufig stellt ein Mangel an Nieren-Yang u. ein kalter Uterus eine Hauptursache für habituelle Aborte dar, insbes. Aborte zw. der 12. u. 28. SSW sind diesem Formenkreis zuzuordnen. Sehr häufig sind auch Wachstumsretardierungen eine Folge von Mangel an NierenYang u. einem kalten Uterus.

Abb. 10.2: a. Typische geburtshilfliche Kräutermischung: Shenqi Wan-Heilpflanzenmischung zum Auffüllen des Nieren-Yang: Radix Rehmanniae, Rhizoma Dioscoreae, Fructus Corni, Poria, Cortex Moutan Radicis, Ramulus Cinnamomi, Rhizoma Alismatis, Radix Aconiti Praeparata (Schulte-Uebbing, Apotheker F. Fassl, Augsburg) b. Typische geburtshilfliche Kräutermischung: Liuwei D/^Möttg-Wan-Heilpflanzenmischung zum Auffüllen des Nieren-Yin: Radix Rehmanniae Praeparata, Rhizoma Dioscoreae, Fructus Corni, Poria, Rhizoma Alismatis, Cortex Moutan Radicis (Schulte-Uebbing, Apotheker F. Fassl, Augsburg).

Wichtige Heilkräuter, um das Nieren-Yang aufzufüllen, sind Cortex Cinnamomi, Radix Aconiti Praeparata, Fructus Psoraleae, Herba Epimedii, Rhizoma Curculiginis, Semen Cuscutae, Radix Morindae Officinalis, Herba Cynomorii u. Fructus Rubi. Rezepturen [13]: Shenqi Wan und Yougm Wan

(s. R e z e p t u r e n 1 u. 2 im A n h a n g ) so-

wie Yougiti Yin. Auffüllen des Nieren-Y/n. Liegt ein NierenYi'n-Mangel vor, wird die Cfcong-Leitbahn u. die Ren-Leitbahn nicht mehr ausreichend ernährt. Auch dies ist eine häufige Ursache für

Sterilität, Infertilität, habituelle Aborte u. Wachstumsretardierungen. Wichtige Heilkräuter: Radix Rehmanniae, Rhizoma Polygonati, Colla Corii Asini, Fructus Corni, Fructus Ligustri Lucidi, Radix Polygoni Multiflori, Fructus Lycii u. Cordyceps. Rezepturen Linwei Dihnang Tang und Zuogui Wan [13 j, s. Rezepturen 3 u. 4 im Anhang. O

„Vergiß während niemals, d a s Yang

niemals d a s Yang zu s t ä r k e n , d a s Yin a u f g e f ü l l t wird, vergiß d a s Yin a n z u r e i c h e r n , w ä h r e n d ionisiert w i r d . "

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10 Traditionell chinesische Phytotherapie

Bei Rezepturen, die das Yin nähren, immer Heilpflanzen beifügen, die das Yang wärmen. Wenn man so verfährt, kann es zu einem echten Ausgleich u. zu einer Harmonie von Yin u. Yang kommen, wovon die Schwangere bzw. Wöchnerin profitiert.

bei massiven Ödemen, bei der Proteinurie i. R. von Präeklampsien o. Eklampsien der Fall ist. In solchen Fällen ist die Methode der Wahl eine Besänftigung der Leber.

10.2.2 Regulation der Leber

Wichtige Heilkräuter: Radix Bupleuri, Rhizoma Cyperi, Radix Curcumae, Fructus Meliae Toosendan, Radix Linderae, Pericarpium Citri Reticulatae Viride, Folium Citri Reticulatae, Herba Mentae.

In der Leber wird das Blut gespeichert, welches den normalen Fluß des Qi regiert. Wenn die Leber gut arbeitet, kann die Schwangerschaft ungestört verlaufen. Die häufigste geburtshilfliche Störung der Leber ist eine Stagnation des Leber-Q/ o. ein Mangel an LeberYin. Das Haupttherapieprinzip besteht darin, das unterdrückte Leber-Q/' zu zerstreuen u. die Leber zu nähren. Besänftigen der Leber 3 ther. Ansätze werden unterschieden: a) unterdrückte Leber unterstützen u. Fluß des stagnierenden Qi fördern, b) pathologisches Leberfeuer ausleiten, c) Hitze klären u. ausleiten u. Diurese fördern. Unterdrückte Leber unterstützen, Fluß des stagnierenden Qi fördern. Im Laufe einer bzw. mehrerer Schwangerschaften kommt es zu einem konstanten u. wiederholten Verbrauch von Blut u. Exzeß von Qi. Somit ist es aus TCG-Sicht verständlich, daß geburtshilfliche Störungen u. Krankheiten vorwiegend durch geistige u. emotionale Faktoren verursacht werden. Ist eine Schwangere o. Wöchnerin depressiv verstimmt o. psychisch angespannt, geht das Leber-Q« in einen pathologischen Zustand über, meist charakterisiert durch eine Stagnation des Leber-Q/ u. eine Obstruktion der Blutzirkulation in den Leitbahnen u. Kollateralen, was direkt o. indirekt zu akuten u. chron. Störungen in Schwangerschaft u. Wochenbett führen kann. Im Falle eines exzessiven Flusses an Leber-Qi kann es beispielsweise insbes. im zweiten u. dritten Trimenon zu einer akuten o. chron. Dekompensation kommen, wie es beispielsweise bei der gestationsbedingten Hypertonie,

Rezepturen [13]: Xiao Yao San und Chaihu Sbugan San (s. Rezepturen 5 und 6 im Anhang).

Reinigen der Leber von pathogenem Feuer. Das stagnierende Leber-Q/ wandelt sich in pathogenes Feuer um, was mit einer aufsteigenden Invasion des hyperaktiven Leber-Q/' einhergeht u. zu einem verstärkten Erguß von Blut führen kann. Somit kann es u. a. zu Blutungen in der Früh- o. Spätgravidität, zu einem vorzeitigen Blasensprung, zur drohenden Frühgeburt, vorzeitigen Wehen, Zervixinsuffizienz o. zu Plazentainsuffizienz kommen. Auch das Auftreten von Dystokien aufgrund eines pathogenen Leberfeuers ist möglich. Bes. gefürchtet ist das stagnierende Leber-Q/' u. das dadurch verursachte pathogene Leberfeuer in der Nachgeburtsperiode. Hier kann das Aufwärtssteigen des hyperaktiven Leber-Q/' u. das dadurch bedingte verstärkte Fließen des Blutes zu fortlaufenden Rißblutungen u. Atomen führen. Auch Koagulopathien sind in diesem Zusammenhang möglich. Das Haupttherapieprinzip besteht darin, die Leber zu beruhigen. Wichtige Heilkräuter: Cortex Moutan Radiéis, Fructus Gardeniae, Flos Chrysanthemi, Spica Prunellae. Rezeptur Dan Zbi Xiaoyao

San [13], s. Re-

zeptur 7 im Anhang.

Klären der Hitze u. Unterstützung der Diurese. Die Feuchtigkeit-Hitze der Leberleitbahn brandet abwärts, was in der Schwanger-

10.2 Innerliche Anwendung von Heilpflanzen

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drae, Radix Angelicae Sinensis, Radix Rehmanniae. Rezepturen Erzhi Wan, Yiguan Jian und Qi Ju Dihuang Tang [13], s. Rezepturen 9 - 1 1 im Anhang.

Abb. 10.3: Typische geburtshilfliche Kräutermischung: Dan Zhi Xiaoyao Saw-Heilpflanzenmischung zur Besänftigung der Leber: Cortex Moutan Radicis, Fructus Gardeniae, Radix Angelicae Sinensis, Radix Paeonia Alba, Radix Bupleuri, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Poria, Radix Glycyrrhizae Praeparata (Schulte-Uebbing, Apotheker F. Fassl, Augsburg) schaft zu Infektionen wie Kolpitis, Zervizitis o. Choriomnionitis führen kann. Auch Infekte im Wochenbett sind durch eine Feuchtigkeithitze der Leber verursacht o. mit verursacht. Das Haupttherapieprinzip besteht darin, die Feuchtigkeithitze in der Leberleitbahn zu eliminieren. Wichtige Heilkräuter: Radix Gentianae, Herba Artemisiae Scopariae, Semen Plantaginis, Cortex Phellodendri. Rezeptur Longdan Xiegan Tang [13], s. Rezeptur 8 im Anhang. Nähren der Leber Geburtshilflich wichtig, auf 2 Arten: a) Anreicherung des Blutes mit gleichzeitiger Besänftigung der Leber, b) Besänftigen der Leber durch Unterdrückung der Hyperaktivität der Leber-Yang bei gleichzeitiger Verminderung des endogenen Windes. a) Bedeutsam ist, daß ein Mangel an LeberYin nicht selten mit Schwangerschaftskomplikationen einhergehen: Hyperemesis, Gestose, drohende Frühgeburt. Wichtige Heilkräuter: Fructus Lycii, Radix Paeoniae Alba, Fructus Ligustri Lucidi, Herba Ecliptae, Fructus Mori, Fructus Schisan-

b) Unterdrückung des hyperaktiven LeberYang. Eine gefürchtete Konstellation in der Schwangerschaft ist ein Mangel an Leber- Yin bei gleichzeitiger Hyperaktivität an LeberYang. Dies führt sehr häufig zur Präeklampsie o. Eklampsie. Letztere werden aus TCG-Sicht zumindest mitverursacht durch das Aufsteigen von Leberwind. Haupttherapieprinzip: LeberYin nähren. Hierzu eignen sich Heilpflanzen, welche die Leber beruhigen, indem sie die Hyperaktivität des Leber- Yang unterdrücken u. den endogenen Wind vermindern. Wichtige Heilkräuter: Ochra Haematitum*, Radix Paeoniae Alba, Os Draconis, Concha Ostreae, Concha Margaritifera Usta, Plastrum Testudinis, Fructus Tribuli, Lumbricus, Ramulus Uncariae Cum Uncis, Cornu Antelopis, Calculus Bovis. Rezeptur Lingjiao Gouteng Rezeptur 12 im Anhang.

Tang [13], s.

10.2.3 Stärkung der Milz Viele geburtshilflichen Störungen gehen mit einer primären o. sek. Milzschwäche einher. Daher ist die Stärkung der Milz ein wichtiger geburtshilflicher Therapieansatz. Dabei sind aus TCM-Sicht folgende Überlegungen wichtig: Die Milz regiert das Blut u. hat die Funktion, Nahrungsmittel u. Nahrungsbestandteile zu verdauen, zu transportieren u. zu transformieren; sie ist die Quelle des Wachstums u. der Transformation von Qi u. Blut u. darüber hinaus des Stoffwechsels von Wasser u. Flüssigkeiten. Bei einer Insuffizienz des Milz-Q; kann es zu einer Reihe von geburtshilflichen Störungen kommen, welche aus TCM-Sicht durch eine Stärkung der Milz therapiert werden müssen.

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10 Traditionell chinesische Phytotherapie

Zur Stärkung der Milz tragen 4 ther. Prinzipien bei: a) Stärkung der Milz bei gleichzeitigem Wiederauffüllen des Qi, b) Stärkung der Milz u. gleichzeitige Entfernung von Feuchtigkeit, c) Stärkung der Milz u. gleichzeitiges Vermehren des sinkenden Qi, d) Stärkung der Milz u. gleichzeitiges Normalisieren des Magens.

Stärkung der Milz u. Vermehrung des sinkenden Qi. Die schwache Milz u. das sinkende Qi im mittleren Jiao sind zu schwach, um das Blut zu regieren u. das Qi zu kontrollieren. Dadurch kann es geburtshilflich zu einem erhöhten Abortrisiko kommen. Nicht selten kommt es zu Blutungen in Früh- u. Spätgravidität, zum vorzeitigen Blasensprung, zu vorzeitigen Wehen, einhergehend mit Zervixinsuffizienz, Plazentainsuffizienz u. zu Dystokien, häufig mit einer ineffektiven Wehentätigkeit. Haupttherapieprinzip: Milz stärken u. Qi im mittleren Jiao erhöhen.

Stärkung der Milz u. Wiederauffüllen des Qi. Eine Schwäche des Milz-Q/ führt zu einem Mangel an Qi u. Blut, insbes. hinsichtlich Wachstum u. Transformation, was sich in der Geburtshilfe manifestieren kann als: Emesis u. Hyperemesis, Präeklampsie, Varikosis in graviditate, Dystokie, psychische Probleme in graviditate u. im Wochenbett.

Wichtige Heilkräuter: Radix Codonopsis Pilosulae, Radix Astragali seu Hedysari, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Radix Bupleuri, Rhizoma Cimicifugae.

Wichtige Heilkräuter: Radix Ginseng, Radix Codonopsis Pilosulae, Radix Astragali seu Hedysari, Rhizoma Dioscoreae, Fructus Ziziphi Jujubae, Radix Glycyrrhizae.

Rezepturen Buzhong Yiqi Tang, Juyuan Jian und Guben Zhibeng Tang [13], Rezepturen 15-17 im Anhang.

Rezepturen [13]: Si Junzi Tu?ig u. Shenling Baizhu San. Stärkung der Milz u. Beseitigung von Feuchtigkeit. Eine Dysfunktion der Milz im Transport führt zu einer Retention von Wasser u. Feuchtigkeit im Körper. Auf diese Art kann es in der Gravidität zu Ödemen kommen. Eine Retention von Wasser u. Feuchtigkeit ist auch häufig direkt o. indirekt ursächlich bei der Entstehung von Präeklampsien u. Eklampsien beteiligt. Wichtige Heilkräuter: Rhizoma Atractylodis, Poria, Polyporus Umbellatus, Rhizoma Pinelliae, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Semen Plantaginis, Percarpium Arecae, Semen Coicis, Semen Phaseoli, Herba Agastachis, Cortex Magnoliae Officinalis. Rezepturen

Wang

hang.

Stärkung der Milz u. Normalisierung des Magens. Milz u. Magen stehen in einer InnenAußen-Beziehung. Eine mangelnde Koordination zw. beiden Organen führt dazu, daß das Magen-Qi nicht ordnungsgemäß absteigt, sondern unphysiologisch aufsteigt. Dadurch kommt es zu saurem Aufstoßen u. Vomitus. Therapieprinzip: Milz stärken u. Magen regu-

Abb. 10.4: Typische geburtshilfliche Kräutermischung: Juyuan /¿an-Heilpflanzenmischung zur Stärkung der Milz und Anhebung des sinkenden Qi: Radix Ginseng, Radix Astragali seu Hedysari, Rhizoma Cimicifugae, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Radix Glycyrrhizae Praeparata (Schulte-Uebbing, Apotheker F. Fassl, Augsburg)

10.2 Innerliche Anwendung von Heilpflanzen

lieren, indem das gegenläufig fließende Qi vermindert wird. Da dieses Symptomenbild sehr häufig mit einer Leber-Qi'-Stagnation o. mit einer hyperaktiven Leber einhergeht, werden Heilpflanzen bevorzugt, die diese Leberhyperfunktion vermindern. Wichtige Heilkräuter: Rhizoma Pinelliae, Fructus Amomi, Folium Perillae, Rhizoma Coptidis, Ochra Haematitum, Caulis Bambusae in Taeniam, Fructus Euodiae, Rhizoma Zingiberis Recens. Rezeptur Suye Huanglian zeptur 18 im Anhang.

Tang [13], s. Re-

10.2.4 Harmonisierung von Qi und Blut Ein entscheidendes geburtshilfliches Therapieprinzip ist die Harmonisierung von Qi u. Blut: Qi u. Blut sind die Hauptbestandteile u. -bewegkräfte, um die Aktivitäten des menschlichen Lebens aufrechtzuerhalten. Wenn Qi u. Blut in Harmonie sind, sind die physiologischen Funktionen während der Schwangerschaft normal. Sind sie beeinträchtigt, werden die Cfcowg-Leitbahn u. die Rew-Leitbahn geschwächt, woraus verschiedenste Krankheiten in Schwangerschaft u. Wochenbett resultieren können. Somit sind die Regulation von Qi u. Blut wichtige ther. Maßnahmen in der TCG. Dabei müssen zunächst wichtige Symptome differenziert werden: Aus TCG-Sicht gibt es verschiedene Formen von Qi-Krankheiten, einschl. Mangel, Stagnation, sowie abwärts gerichteter u. aufwärts gerichteter Invasion. Eine Krankheit vom Typus des Qi-Defizit sollte auffüllend behandelt werden, eine Krankheit vom Typus einer Qi-Stagnation sollte durch eine erleichternde Ther. behandelt werden. Eine Krankheit vom Typ einer abwärts gerichteten Invasion wird mit einem Anheben des Qi, eine Krankheit vom Typ einer gegenläufig aufsteigenden Invasion wird durch eine Verminderung des Qi therapiert. Dabei ist die geburtshilfliche DD nicht einfach. Die Übergänge von einem leichten u. mäßigen Q/-Mangel bis zu einem massiven Qi-Mangel, der mit einem Kol-

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laps einhergeht, sind oft fließend. In den einzelnen Kapiteln zu den geburtshilflichen Krankheiten wird jedoch zu den typischen Konstellationen Stellung genommen. Eine Harmonisierung von Qi u. Blut kann auf 5 Arten erzielt werden: a) Regulation des Flusses von Qi u. Beseitigung der Stagnation, b) Auffüllen u. Anreichern von Blut, c) Beseitigung von pathogener Hitze des Blutes, d) Wärmen der Leitbahnen, um den Blutfluß zu unterstützen, e) Unterstützung der Blutzirkulation durch Beseitigung der Blutstase, f) Beseitigung von Hitze u. toxischen Substanzen. Regulation des Flusses von Qi u. Beseitigung der Stagnation. Geburtshilflich bedeutsam ist eine Regulation des Flusses von Qi bei gleichzeitiger Beseitigung einer Stagnation. Aufgrund einer Stagnation des Qi wird der Blutfluß in den Chong- u. Rew-Leitbahnen behindert, was sich geburtshilflich häufig in einer Störung der uteroplazentalen Einheit manifestiert. Dies kann mit einer Plazentainsuffizienz u. Retardierung einhergehen. Therapieprinzip: Fluß an Qi regulieren, Stagnation auflösen u. Zirkulation des Qi in den Leitbahnen fördern. Beachte die Warnhinweise in der Tabelle S. 236. Wichtige Heilkräuter: Rhizoma Cyperi, Fructus Aurantii*, Cortex Magnoliae Officinalis, Radix Aucklandiae, Radix Linderae, Pericarpium Citri Reticulatae Viride, Fructus Meliae Toosendan, Semen Citri Reticulatae, Semen Litchi, Fructus Citri Sarcodactylis. Rezeptur Jiawei

Wuyao San [13].

Auffüllen u. Anreichern von Blut. Wenn die Cfcorcg-Leitbahn u. die Rew-Leitbahn durch einen Mangel an Blut geschwächt sind, kann es zu einer Minderversorgung von Embryo u. Fetus kommen. Meist geht dies mit einer Störung der uteroplazentaren Einheit einher. Eine typische Komplikation ist die 'Wachstumsretardierung.

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10 Traditionell chinesische Phytotherapie

Wichtige Heilkräuter: Radix Angelicae Sinensis, Radix Rehmanniae Praeparata, Radix Paeoniae Alba, Radix Polygoni Multiflori, Colla Corii Asini, Arillus Longan, Caulis Spatholobi, Fructus Lycii, Fructus Mori, Fructus Ziziphi Jujubae. Rezeptur Siwu Tang [13], s. Rezeptur 19 im Anhang. Beseitigung von pathogener Hitze des Blutes. Eine gefürchtete Schwangerschaftskomplikation ist die Akkumulation von pathogener Hitze. Dadurch werden die C&owg-Leitbahn u. die Ren-Leitbahn beeinträchtigt, wodurch das Blut gezwungen wird, aus den Gefäßen u. Leitbahnen zu entweichen. Dieser Vorgang geht sehr häufig mit pathogenen Hitzeeinflüssen einher. Komplikationen in der Schwangerschaft sind: Blutungen in der Früh- u. Spätgravidität, atonische Nachblutungen in der Nachgeburtsperiode. Therapieprinzip: Hitze vom Blut entfernen u. somit die Blutung zum Stillstand bringen. Wichtige Heilkräuter: Radix Rehmanniae, Radix Scrophulariae, Cortex Moutan Radicis, Radix Arnebiae seu Lithospermi, Radix Cynanchi Atrati, Fructus Gardeniae, Radix Sanguisorbae, Cacumen Biotae, Radix Paeoniae Alba, Radix Ophiopogonis Rezepturen Qjng Jing Tang und Liangdi Tang [13], s. Rezepturen 20 u. 21 im Anhang.

Rezepturen Wenjing Tang und Ai Fu Nuangong Wan [13], s. Rezepturen 22 u. 23 im Anhang. Unterstützung der Blutzirkulation durch Beseitigung der Blutstase. Eine Blutstase kann verursacht werden durch Q/'-Stagnation, Akkumulation pathogener Kälte o. durch Verbrennen von Körperflüssigkeiten durch Bluthitze. Wenn die Cfcowg-Leitbahn u. die RenLeitbahn durch Blutstase verstopft sind, kann es zu verschiedensten geburtshilflichen Störungen kommen. Komplikationen: Blockade der uteroplazentaren Einheit, Mangelversorgung der Plazenta u. damit des Embryos bzw. Fetus, Fetale Retardierung, Plazentainsuffizienz; in der Nachgeburtsperiode Plazentaretention. Ggf. Koagulopathie, Thrombose u. Embolie. Wichtige Heilkräuter: Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Herba Leonuri, Pollen Typhae*, Faeces Trogopterorum, Flos Carthami*, Semen Persicae*, Radix Salviae Miltiorrhizae, Herba Lycopi, Radix Schyranthis Bidentatae, Radix Notoginseng*, Resina Olibani, Myrrha, Semen Vaccariae*. Rezepturen Tao Hong Siwu Tang, Shaofit Zhuyu Tang und Shenghua Tang [13], Rezepturen 2 4 - 2 6 im Anhang.

Wärmen der Leitbahnen, um den Blutfluß zu unterstützen. Die pathogene Kälte geht häufig mit Schrumpfungen, Konvulsionen u. Stagnationen einher. Wenn sie im Uterus akkumuliert, ist die Blutzirkulation obstruiert. Komplikation: Störung der uteroplazentaren Einheit —» Wachstumsretardierung, primäre u. sek. Wehenschwäche, Lochialverhalt. Wichtige Heilkräuter: Cortex Cinnamomi, Ramulus Cinnamomi, Folium Artemisiae Argyi, Fructus Foeniculi, Radix Aconiti praeparata*, Fructus Euodiae, Rhizoma Zingiberis Praeparata, Radix Linderae.

Abb. 10.5: Typische geburtshilfliche Kräutermischung: Tao Hong Siwu Tzttg-Heilpflanzenmischung zur Belebung der Blutzirkulation und Beseitigung der Blustase: Semen Persicae, Flos Carthami, Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Radix Paeoniae Rubra, Radix Rehmanniae Praeparata (Schulte-Uebbing, Apotheker E Fassl, Augsburg)

10.2 Innerliche Anwendung von Heilpflanzen

10.2.5 Beseitigung von Hitze und toxischen Substanzen Wenn der Organismus der Schwangeren von pathogener Hitze überfallen wird, welche tox. Substanzen sammelt u. produziert, kann es zu Infektionen u. Vergiftungserscheinungen kommen. Komplikationen: aufsteigende Zervizitis u. Chorioamnionitis, tox. Präeklampsie, Eklampsie sowie tox. mitverursachte Leber-, Lungenu. Nierenerkrankungen. Wichtige Heilkräuter: Caulis Sargentodoxae, Cortex Phellodendri, Flos Chrysanthemi Indici, Flos Lonicerae, Folium Isatidis, Herba Houttuyniae, Herba Patriniae, Herba Taraxici, Herba Violae, Radix Isatidis, Radix Sophorae Flavescentis, Rhizoma Dryopteris, Rhizoma Smilacis Glabrae. Rezeptur Wuwei Xiaodu

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Heilpflanzen zum Auffüllen der vitalen Essenzen. Wird durch pathogene Hitze das Yin verbraucht, wendet man Heilpflanzen zum Auffüllen der vitalen Essenzen an: Radix Rehmanniae, Radix Scrophulariae, Radix Glehniae, Radix Ophiopogonis, Rhizoma Phragmitis. Diesen Pflanzen sollten Rezepturen beigefügt werden, welche die Hitze klären u. tox. Substanzen entfernen sollen. Falls die tox. Hitze akkumuliert u. eine Blutstase bildet, sollten folgende Pflanzen zugegeben werden: Radix Paeoniae Rubra, Cortex Moutan Radicis, Carapax Trionycis, Sargassum, Thallus Laminariae, Herba Artemisiae Anomalae, Concha Ostreae, Resina Olibani u. Myrrha. Dadurch wird die Blutzirkulation in Gang gebracht, die Blutstase beseitigt, u. es werden Verhärtungen im Abdomen gelöst.

Yin [13], s. Rezep-

tur 2 7 im Anhang.

11 Geburtshilfliche TCA-B ihandlung [12, 73] Auffüllen der Niere

Regulation der Leber

Auffüllen des Nieren-Yang: > Taixi (Niere 3), Shensbu (Blase 23), Mingmen (Du 4), Guangyuan (Ren 4), Zhongji (Ren 3) Zusätzliche Punkte: Zusanli (Magen 36) Zishi (Blase 52), Jingmen (Gallenblase 25), Fuliu (Niere 7).

Besänftigen der Leber

Auffüllen des Nieren-Yin: > Sanyinjiao (Milz 6), Yongquan (Niere 1), Taixi (Niere 3), Zhaohai (Niere 6). Zusätzliche Punkte: Zishi (Blase 52), Fuliu (Niere 7), Yingu (Niere 10), Jingmen (Gallenblase 25), Guangyuan (Ren 4), Qihai (Ren 6).

Unterdrückte Leber unterstützen, Fluß des stagnierenden Qi fördern: [> Sanyinjiao (Milz 6), Taichong (Leber 3), Ligou (Leber 5). Zusätzliche Punkte: Guangming (Gallenblase 37), Zhangmen (Leber 13). Reinigen der Leber von pathogenem Feuer (Leber-Feuer klären): ΐ> Xingjian (Leber 2), Taichong (Leber 3), Fengchi (Gallenblase 20), Qiuxu (Gallenblase 40), Ganshu (Blase 18). Zusätzliche Punkte: Danshu (Blase 19), Zhiyang (Du 9).

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11 Geburtshilfliche TCA-Behandlung

Klären der Hitze und Unterstützung der Diurese (Leber-Feuchtigkeit-Hitze transformieren und klären): > Taichong (Leber 3), Ququan (Leber 8), Zhangmen (Leber 13), Danshu (Blase 19), Qimen (Leber 14), Yanglingquan (Gallenblase 34). Zusätzliche Punkte: Ganshu (Blase 18), Qiuxu (Gallenblase 40), Zhongfeng (Leber 4). Nähren der Leber Anreicherung des Blutes mit gleichzeitiger Besänftigung der Leber (Leber-Blut auffüllen, Leber besänftigen): > Dadun (Leber 1), Taichong (Leber 3), Ququan (Leber 8 ), Sanyinjiao (Milz 6), Xuehai (Milz 10), Zusanli (Magen 36), Yanglingquan (Gallenblase 34). Zusätzliche Punkte: Qihai (Ren 6), Geshu (Blase 17), Ququan (Leber 8). Pishu (Blase 20), Guangyuan (Ren 4), Taixi (Niere 3), Ganshu (Blase 18), Guangming (Gallenblase 37), Qiuxu (Gallenblase 40), Zhangmen (Leber 13). Besänftigung der Leber durch Unterdrückung der Hyperaktivität des Leber-Yang bei gleichzeitiger Verminderung des endogenen Windes: a) Leber-Yang beruhigen, absenken: > Sanyinjiao (Milz 6), Fengchi (Gallenblase 20), Xingjian (Leber 2), Taichong (Leber 3), Baibui (Du 20), Yangfu (Gallenblase 38). Zusätzliche Punkte: Ganshu (Blase 18), Yanglingquan (Gallenblase 34), Xiaxi (Gallenblase 43), Zuqiaoyin (Gallenblase 44).

11.1 Harmonisierung von Qi Regulation des Flusses von Qi und Beseitigung der Stagnation: > Quchi (Dickdarm 11), Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Hegu (Dickdarm 4), Zhang-

b) Leber-Wind besänftigen: > Xingjian (Leber 2), Yanglingquan (Gallenblase 34), Xiaxi (Gallenblase 43), Fengchi (Gallenblase 20), Jianjing (Gallenblase 21). Zusätzliche Punkte: Juegu (Gallenblase 39), Zulingqi (Gallenblase 41), Baihui (Du 20), Taiyang. Stärkung der Milz Stärkung der Milz bei gleichzeitigem Wiederauffüllen des Qi (Milz-QI regulieren und auffüllen): > Zusanli (Magen 36), Sanyinjiao (Milz 6), Gongsun (Milz 4), Zhangmen (Leber 13), Pishu (Blase 20), Weishu (Blase 21), Zhongwan (Ren 12). Zusätzliche Punkte: Tianshu (Magen 25), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10), Shenque (Ren 8, Moxa). Stärkung der Milz und gleichzeitige Entfernung von Feuchtigkeit (Milz-Feuchtigkeit-Hitze transformieren und klären): > Yinlingquan (Milz 9), Zhongwan (Ren 12), Sanyinjiao (Milz 6), Gongsun (Milz 4). Stärkung der Milz und gleichzeitiges Vermehren des sinkenden Qi: > Sanyinjiao (Milz 6), Gongsun (Milz 4), Hegu (Dickdarm 4), Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Shanzhong (Ren 17), Baihui (Du 20). Stärkung der Milz und gleichzeitiges Normalisieren des Magens: > Zusanli (Magen 36), Neiting (Magen 44), Gongsun (Milz 4), Pishu (Blase 20), Weishu (Blase 21), Zhongwan (Ren 12). Zusätzliche Punkte: Liangmen (Magen 21), Tianshu (Magen 25), Shenque (Ren 8, Moxa).

Blut men (Leber 13), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10), Sanyinjiao (Milz 6). Zusätzliche Punkte: Taichong (Leber 3), Huatuo Jiaji (Punkte auf der Höhe der Zustimmungspunkte 0,5 cun lateral der Medianen).

12.1 Akupunkturindikationen (Auswahl)

Auffüllen und Anreichern von Blut: > Sanyinjiao (Milz 6), Xuehai (Milz 10), Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Ququan (Leber 8). Zusätzliche Punkte: Pishu (Blase 20), Guangyuan (Ren 4), Taixi (Niere 3). Beseitigung von pathogener Hitze des Blutes: > Quchi (Dickdarm 11), Xuehai (Milz 10), Weizhong (Blase 40). Zusätzliche Punkte: Sanyinjiao (Milz 6), Shenmen (Herz 7).

101

Warmen der Leitbahnen, um den Blutfluß zu unterstützen: > Sanyinjiao (Milz 6), Geshu (Blase 17), Xuehai (Milz 10). Zusätzlicher Punkt: Pishu (Blase 20). Unterstützung der Blutzirkulation durch Beseitigung der Blutstase: > Hegu (Dickdarm 4), Sanyinjiao (Milz 6), Quchi (Dickdarm 11), Zhangmen (Leber 13), Kunlun (Blase 60), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10). Zusätzliche Punkte: Geshu (Blase 17), Ququan (Leber 8), Xingjian (Leber 2), Taichong (Leber 3)

11.2 Entfernung von Hitze un toxischen Substanzen Fengchi (Gallenblase 20), Quchi (Dickdarm 11), Ganshu (Blase 18), Taichong (Leber 3). Zusätzliche Punkte: Shenmen (Herz 7), Houxi (Dünndarm 3), Waiguan (Sanjiao 5), Yang-

lingquan (Gallenblase 34), Hegu (Dickdarm 4), Neiguän (Pe 6), Netting (Magen 44), Xuehai (Milz 10), Feishu (Blase 13), Xinshu (Blase 15), Pangguangshu (Blase 28).

12 Akupunktur: Indikationen, Kontraindikationen 12.1 Akupunkturindikationen (Auswahl) Unterschieden werden (China): 1. Trimenon 1 - 3 , 2. Geburts-, 3. Nachgeburtsperiode, 4. Wochenbett [15, 29-31]. 1. Trimenon: > Hyperemesis gravidarum t> Blutung in der Frühgravidität, Abortus imminens t> Fieber im 1. Trimenon (ergänzende Ther.) t> diverse Krankheiten (ergänzende Ther.): Ödem, Hyper-, Hypotonie, Lungen-, Leber-, Haut-, Nierenkrankheiten > endokrine Krankheiten (ergänzende Ther.): Diabetes mellitus, Schilddrüsenkrankh. etc. > psychische, psychiatrische u. neurologische Krankheiten (ergänzende Ther.).

(Tab. 12.1-12.3)

2. Trimenon: [> t> > > > [>

[>

>

Blutung, Abortus imminens vorzeitige Wehen (ergänzende Ther.) Zervixinsuffizienz (ergänzende Ther.) Kolpitis, Zervizitis, Chorioamnionitis (ergänzende Ther.) Fieber im 2. Trimenon (ergänzende Ther.), Ödeme etc. diverse Krankheiten (ergänzende Ther.): Ödem, Hyper-, Hypotonie, Lungen-, Leber·, Haut-, Nierenkrankheiten etc. endokrine Krankheiten (nur als ergänzende Ther.): Diabetes mellitus, Schilddrüsenkrankh. etc. psychische, psychiatrische u. neurologische Krankheiten (ergänzende Ther.).

102

12 Akupunktur: Indikationen, Kontraindikationen

Tab. 12.1: Indikationsliste Akupunktur in der Schwangerschaft (Auswahl wichtiger Indikationen) Ind.

Ergänzende Angabe

Hyperemesis gravidarum EPH-Gestose

SchwangerschaftsübelkeitZ-erbrechen nur adjuvante Ther. bei leichten bis mittelgradigen Verlaufsformen: Blutdruckeinstellung, ödemausscheidung Akupunktur ist adjuvante Maßnahme bei psychisch u. durch Streß bedingter vorzeitiger Wehentätigkeit im Sinne einer psychischen Gesamtregulation ζ. B. Kopfschmerz od. Ischialgie, um Medikamente zu vermindern/vermeiden Moxibustions-(Akupunktur) Wendungsversuch aus BEL psychische Stabilisierung u. Suchtbekämpfung Schmerzen morphologische Geburtsvorbereitung, psychisch ausgleichende Gesamtregulation

vorzeitige Wehentätigkeit

Schmerzen unterschiedlicher Genese Beckenendlage Raucherentwöhnung Karpaltunnelsyndrom Geburtsvorbereitung psychische Aspekte

Tab. 12.2:

Indikationsliste Akupunktur bei der Geburt (Auswahl wichtiger Indikationen)

Ind.

Ergänzende Angabe

Geburtseinleitung

Weheninduktion bei geburtsbereiter Zervix ohne Eilbedürftigkeit des Einleitungsversuches psychischer Ausgleich, Entspannung, Analgesie, Angstlösung ausreichend nur durch Intervall-Nadelstimulation (Elektrostimulation! ) Beeinflussung der beiden Hauptursachen eines protrahierten Geburtsverlaufes Wehenkoordinationsstörungen od. Wehenschwäche, Zervixdystokie Beeinflussung der Lösungsstörung, Vermeidung von manuellen Lösungen

Geburtserleichterung bei ungestörtem Geburtsverlauf Schmerzlinderung (Analgesie) Protrahierter Geburtsverlauf Zervixdystokie, dysfunktionelle Wehenstörung verzögerte Plazentalösung bzw. Plazentalösungsstörung

Tab. 12.3:

Indikationsliste Akupunktur in Wochenbett und Stillzeit (Auswahl wichtiger Indikationen)

Ind.

Ergänzende Angabe

Schmerzen unterschiedlicher Genese Förderung der Uterusrückbildung Blasenentleerungsstörung Funktionsstörung der Brust

Nachwehen; Wundschmerz Bei reflektorischer Verkrampfung post partum

12.2 Akupunkturkontraindikationen, Komplikationen, UAW 3. Trimenon/Geburt: >

> > > >

drohende Frühgeburt (ergänzende Ther.): vorzeitige Wehen, Zervixisuffizienz, Kolpitis, Zervizitis, Chorioamnionitis, Plazentainsuffizienz vorzeitiger Blasensprung Geburtsvorbereitung Geburtseinleitung Schmerztherapie (singular o. ergänzend), voi; während, η. der Geburt

>

Anästhesieverfahren zend)

(singulär

>

verzögerte Plazantalösung.

o.

103 ergän-

Postpartal: > > >

Laktationsschwierigkeit Mastitis psychische Probleme im Wochenbett.

12.2 Akupunkturkontraindikationen, Komplikationen, U A W Nach Römer et. al. (18) wird an der Universitätsfrauenklinik Mannheim Akupunktur auch bei heparinisierten Pat., ζ. Β. in der Gestosebehandlung o. n. Sectio durchgeführt, wobei bisher keine Komplikationen beobachtet werden konnten. Dabei unterscheiden Römer et al. [18] zw. Voll- u. Low-Dose-Heparinisierung.

Akupunktur ist als alleinige Ther. kontraindiziert [16] bei: ΐ> Indikationen zu Sectio caesarea, VE.

Forceps-,

Die begleitende, frühzeitige Akupunktur ist indiziert, weil sie ggf. eine vaginal-op. Entbindung vermeiden hilft.

>

t> Angst vor Nadeln bei Schwangeren, Wöchnerinnen. Die Akupunktur gehört nicht zu den zwingend notwendigen u. noch nicht zu den anerkannten Standardtechniken unter der Geburt, so daß sie lediglich als eine von mehreren Maßnahmen angeboten werden sollten. >

> >

Genetische Krankheiten, Hämophilie, starke Marcumarisierung, Nadelung infizierter o. ulzeröser Haut.

Bei 10 Pat. mit einem Quickwert von 2 5 - 3 5 % wurden jeweils 8 Nadeleinstiche mit einer Tiefe von 1,5 cm durchgeführt. Insgesamt wurde jede Pat. lOmal mit jeweils 8 Nadeln behandelt. Insgesamt wurden 1 600 Einstiche ausgewertet. Ein Vergleichskollektiv wurde von 10 Akupunkturpat. ohne Antikoagulation gebildet. Bei 1 Pat. der Marcumar-Gruppe kam es zu einer einmaligen fünfmarkstückgroßen Einblutung im Punkt Shaohai (Herz 3) ohne Krankheitswert. Allerdings zeigte 1 Pat. aus der Kontrollgruppe am Punkt Ex 2 ( Yang maior) ein ähnlich großes Hämatom.

ggf. von

Antikoagulation. Heparin. Unter Vollheparinisierung hen Blutungen [17].

dro-

Greten et al. berichten über Erfahrungen bei Pat. unter Vollheparinisierung. Danach muß bei einer PTT von > 90 sec vermehrt mit Blutungen gerechnet werden. Eine ΡΤΓ > 90 sec (Quick < 5%) führte im Punkt Fenglong (Magen 40) 1 - 3 Tage n. Nadelung zu einem Hämatom (69 cm) um die Einstichstelle. Die Autoren raten bei einer Akupunkturther. unter Heparinisierung zu Zurückhaltung u. sorgfältiger NutzenRisiko-Abwägung, da durch das verzögerte Auftreten die Gefahr von Blutungskomplikationen schwer kontrollierbar erscheint.

Marcumar [17]. Ein Quick um 2 5 - 3 5 % ist keine KI zur Akupunktur, weil keine statistisch signifikante Häufung von Blutungen zu erwarten ist.

>

Acetylsalicylsäure. tur besteht nicht.

Eine KI zur Akupunk-

Analog zu der Studie mit Marcumar wurde eine Studie zur Komplikationsrate von Akupunktur unter ASS (Acetylsalicylsäure) durchgeführt. Es wurden 10 Pat., die jeweils mit 100 mg Aspirin behandelt worden waren, mit 10 zufällig ausgewählten Pat. ohne Gerinnungsmedikation verglichen. Bei beiden Gruppen wurden jeweils 10 Sitzungen Akupunktur mit jeweils 8 Einstichen durchgeführt. Pat. mit Blu-

104

12 Akupunktur: Indikationen, Kontraindikationen tungskomplikationen in der Anamnese waren von der Studie ausgeschlossen. Insgesamt wurden 1 600 Einstiche an 20 Pat. ausgewertet. In keinem Fall trat ein Hämatom o. eine Blutungsauffälligkeit auf. Greten et al. [17] kommen zu dem Ergebnis, daß eine Medikation mit ASS 100 mg/d keine Komplikation für eine Akupunkturbehandlung darstellt.

Moxa-Ther. Relative KI sind: >

Krankheiten vom Fiille-o. Hitze-Typ, hochfieberhafte Krankheiten, infizierte u. akut entzündete Areale, insbes. im Gesicht u. am behaarten Kopf.

Elektrische Nadelstimulation Absolute KI: >

bei Herzschrittmacher keine Stimulation im Bereich des Rumpfes.

Relative KI: t> stärkere Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörung > Abortus imminens > abdominelle Schmerzen unklarer Urs. t> Frühgeburtsbestrebung, bes. ein vorzeitiger Blasensprung. Komplikationen: Infektion, Blutung, selten Kollaps, noch seltener Pneumothorax [15].

> Infektionsprophylaxe: Einmal-Nadeln verwenden, ggf. verschmutzte Hautstellen reinigen u. desinfizieren. Insbes. bei Infektionsgefährdung (Diabetes mellitus, Immunsuppressionsther.) werden Dauernadeln verwendet. Instruktion über Zeichen einer Infektion geben. [> Faustregel: so wenig Punkte wie nötig nadeln! > Blutung. Pat. mit Marcumar- o. Vollheparinther. sind sicherheitshalber Risikoschwangere. > Verletzung. Prophylaxe: korrekte Nadeltechnik mit abstützender Hand beim Nadeln, ggf. Ankündigung des Einstiches. > Kollaps. Prophylaxe: Schwächezustand erkennen, ggf. Behandlung im Liegen. Notfallther.: Schocklage, Entfernen aller Nadeln, kräftige Stimulation des Punktes Renzhong (Du 26), ggf. auch mit dem Daumennagel. > Pneumothorax. Prophylaxe: oberflächlicher schräger Stich im Thoraxbereich. Unerwünschte Wirkungen (UAW): Nebenwirkungen sind Erstverscklimmerung, eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit, Schmerzen bei Einstich u. liegender Nadel. Praxishmiveis: Bei Schwangeren dürfen nur Nadeltechniken verwendet werden, die keine Schmerzen u. v. a. keine vorzeitigen Wehen induzieren.

12.3 „Verbotene Punkte" „Verbotene Punkte" n. Bachmann (Abb. 12.1, mod. η. [ 1 8 , 3 4 ] ) . In der deutschsprachigen Akupunktur herrscht Unsicherheit über die Existenz von „verbotenen Punkten" in der Schwangerschaft. Sehr häufig wird dabei auf die Aussagen von Bachmann („Die Akupunktur - eine Ordnungstherapie") zurückgegriffen, der wohl die größte Sammlung verbotener Punkte vorstellt: 1. 2. 3. 4.

Monat Monat Monat Monat

Dadu (Mi 2) u. Xingjian (Le 2) Yanglingquan (Gb 34) Laogong (Pe 8) Yangchi (Sj 4), Tianjing (Sj 10), Neiguan (Pe 6)

5. Monat 6. Monat 7. Monat 8. Monat 9. Monat Während (Ma 36).

Yinbao (Le 9) Fenglong (Ma 40), Lidui (Ma 45), Shousanli (Di 10) Lieque (Lu 7), Shaoshang (Lu 11). Shangyang (Di 1), Erjang (Di 2), Shousanli (Di 10), Quchi (Di 11) Hegu (Di 4), Yongquan (Ni 1), Rangu (Ni 2), Fuliu (Ni 7) der gesamten Gravidität: Zusanli

Allgemeine Negativliste (Abb. 12.2). Neben den „verbotenen Punkten" gibt es eine nichtschwangerschaftsspezifische, allgemeine Negativliste 1) n. Prinzip nil nocere (keinen Schaden zufügen): (zitiert aus [19])

12.3 „Verbotene Punkte"

SHAO SHANG (Lu 11

LIE Q U E

Q U CHI (Dill) SHANG YANG (Dil)

S H O U SAN LI (Di 10) NEI G U A N (Pe 6)

HE GU (Di 4)

YIN BAO (Le 9) ZU SAN LI (Ma 36)

YANG LING Q U A N (Gb 34) FU LIU (Ni 7)

DA DU (Mi 2) LI DUI (Ma 45) -

punkte (nach Rubach [34]).

X I N G JIAN (Le 2)

105

106

12 Akupunktur: Indikationen, Kontraindikationen

SI Z H U KONG (Sj 23)

JING M I N G (ΒΠ)

SHANG YANG (Di 1

SHAO SHANG

C H E N G Ql (Ma 1)

SHAO CHONG (He 9)

' S U LIAO (DU 25) REN Z H O N G < (DU 26) C H E N G JIANG (REN 24)

RU Z H O N G (Ma 17) ZHONG CHONG (Pe 9)

T O N G ZI LIAO (Gb 1)

DUI D U A N (DU 27)

S H E N QUE (REN 8)

HUI YIN (REN 1) —

SHAO ZE (Dû 1) GUAN C H O N G (Sj 1) SHANG YANG (Di 1) SHAO S H A N G (Lu 11)

DA D U N (Le 1 LI DUI (Ma 45)

QIANG (DUI)

ZU QIAO YIN (Gb 44) YIN BAI (Mi 1)

ZHI YIN (BI.67)

Abb. 12.2: Sogenannte allgemeine Negativliste: Nichtschwangerschaftsspezifische allgemeine Liste

YONG QUAN (Nil)

nah dem Prinzip „nil nocere" = keinen Schaden zufügen (Mod. η. Schuler [19]).

12.3 „Verbotene Punkte" „Gefährliche Punkte":

O D> t> O

nahe dem Augapfel in kritischer Nähe von inneren Organen in kritischer Nähe von Nervenbahnen in kritischer Nähe von großen Blutgefäßen.

extrem schmerzhafte Punkte:

> Fußsohle (z. B. Punkt Niere 1) > Finger-, Zehenspitzen. Intimbereich, Nabel:

[> Genitalbereich > Mamille (Ma 17) > Nabel (Ren 8). Vaginale Akupunktur n. Buchheit. Die von Buchheit 1985 [20] propagierte „vaginale Akupunktur" entspricht einer Nadelung von tabuisierten Punkten u. ist daher mit der Traditionellen Chin. Akupunktur nicht vereinbar. Abgesehen davon besteht auch keinerlei Veranlassung, vaginal zu nadeln. Verbotene Punkte in der Literatur. Schuler [19] setzt sich mit Bachmanns [18] Position auseinander u. hält diese für nicht pathophysiologist begründet, sondern historischen Momenten geschuldet: „In der Schwangerschaft gelten traditionell eine Reihe von Punkten als kontraindiziert. Dabei kommt einzelnen Punkten o. der Akupunktur als solcher keine spezifische schwangerschaftsgefährdende Wirkung zu." Jeremy Ross [21] schreibt in seinem „Acupuncture Point Combinations": „Whilst the use of moxa in some cases of Excess or Deficiency Heat can have unpleasant effects, acupuncture is a self-balancing treatment. Incorrect point combinations generally have no effect, whether adverse or beneficial. There are exceptions to this, for example, use of points like Sp. 4 (Gongsun, Mi 4) u. Li. 4 (Hegu, Di 4) in pregnancy can be unwise." Im Widerspruch zur eigenen Aussage gibt aber Ross [21] unter der Ind. „Morning Sickness" (Hyperemesis gravidarum) Gongsun (Mi 4) als einen zu nadelnden Punkt an. Giovanni Maciocia [22] gibt in seinem 1994 erschienenen „The Practice of Chinese Medicine" keine Kontraindikationen an. Allerdings ist dies kein systematisches Lehrbuch, sondern ein Behandlungsbuch mit 34 Krankheitsbildern ohne geburtshilfliche Fälle.

107

In der TCM-Literatur finden sich keine Hinweise für geburtshilflich problematische Punkte, sie fehlen komplett im englischsprachigen Standardwerk Chinas der siebziger Jahre, „An Outline of Chinese Acupuncture" [23], das von der Academy of Traditional Chinese Medicine herausgegeben wurde.

Das von Li Ding, Professor am Shanxi Medical College, 1991 verfaßte „Acupuncture Meridian Theory and Acupuncture Points" [24] gibt überhaupt keine Hinweise über Kontraindikationen irgendeiner Art. Im von der Shanghaier Hochschule für TCM 1974 herausgegebenen Grundlagenwerk „Zhen Jiu" ([25], Akupunktur u. Moxibustion) wird bei Hegu (Di 4) folgender „wichtiger Hinweis,, gebracht: „Bei Schwangeren mit habituellem Abort sollte nicht genadelt werden." (S. 178). Bei Sanyinjiao (Mi 6) findet sich kein derartiger Eintrag, allerdings weisen Ind. wie missed abortion (si tai) u. schwierige Geburt (nan chang) darauf hin, daß über diesen Punkt Wehen ausgelöst werden können. Bei Zusanli (Ma 36), Kunlun (B1 60) u. Zhiyin (B1 67) finden wir keine Kontraindikationen. Auf S. 325 ist der „wichtige Hinweis" zu lesen, daß bei Schwangeren Becken-, Lenden-, tiefer Rücken- u. Abdominalbereich nicht gemoxt werden soll, dies ohne Einschränkung auf ein bestimmtes Trimenon. Im von Cheng Xinnong [26] als Hauptherausgeber verfaßten Kollektivwerk „Chinese Acupuncture and Moxibustion", das als das jeweils gültige Standardwerk der Akupunktur Chinas gilt, finden wir folgende geburtshilflich problematische Punkte: Hegu (Di 4), Sanyinjiao (Mi 6). Im Nachfolgebuch dieses Standardwerkes, dem von Qiu Ma-liang [27] als Hauptherausgeber mit Autoren aus fünf chin. Hochschulen für TCM verfaßten „Chinese Acupuncture and Moxibustion" finden wir folgende geburtshilflich problematische Punkte: Hegu (Di 4), Sanyinjiao (Mi 6), Kunlun (B1 60) u. Zhiyin (B1 67). Zu Hegu (Di 4) wird eine Quelle genannt: „ Classic of Magical Effective Treatment" (1993, S. 68), gemeint ist hier das 2000 Jahre alte Grundlagenwerk der traditionellen chin. Medizin, das Huangdi neijing lingshu [14]. Zu Kontraindikationen des Punktes Kunlun (Bl 60) wird das „Compendium of Acupuncture and Moxibustion" (1993, S. 114) angeben, gemeint ist hier das ca. 500 Jahre alte Zhenjiu dachang. Zusammenfassend steht geschrieben: (zitiert aus [14])

108

13 Nadeltechniken

„It is problematic to puncture the abdomen and lumbosacral region within the first three months of pregnancy. For pregnancy over three months, the points of the upper abdomen and lumbosacral region, and those points which activate the blood circulation, such as Sanyinjiao (Sp 6), Hegu (LI 4), Kunlun (UB 60) and Zhiyin (UB 67), are problematic." (1993, S. 200). „The abdominal and lumbosacral regions of pregnant women are problematic for the use of moxibustion." (1993, S. 208).

Viel wichtiger als von erlaubten, problematischen o. verbotenen Punkten auszugehen ist es, vom geübten o. ungeübten, erfahrenen o. unerfahrenen Akupunkteur sowie von erlaubten, problematischen u. verbotenen Nadel-Manipulationstechniken zu sprechen. Akupunktur darf bei Schwangeren niemals Schmerzen induzieren!

13 Nadeltechniken Praxisbinweis: Nicht darauf kommt es an, ob Punkte in der Schwangerschaft kontraindiziert oder problematisch sind. Entscheidend sind vielmehr:

Geschwindigkeit, Dauer und Verhalten nach Nadelentfernung.

Beschrieben sind die wichtigsten auffüllenden (tonisierenden) und entleerenden (reduzierenden) Nadeltechniken. Entscheidend dafür, ob Energie zugeführt oder abgeführt wird, sind Manipulationsart, Stichrichtung, Atmung, Auf- und Abbewegung, Drehung, Frequenz,

Ziel und Auswahl der Punkte ist bei einem Fülle-Zustand die Reduktion der Fülle bis zum Energie-Ausgleich, bei einem Leere-Zustand das Auffüllen bis zum Energie-Ausgleich, wobei zur Reduktion einer Fülle die Nadel dort eingestochen wird, wo zuviel Qi vorhanden ist und zum Auffüllen die Nadel dort eingestochen wird, wo zuwenig Qi vorhanden ist. Was die Dauer der Nadelstimulation anlangt, so ist dann das Ziel erreicht, sobald das Qi provoziert wurde. Nach LENG SHU muß der gute Akupunkteur die Nadel dann zurückziehen, sobald das Qi angekommen ist. Jede Nadelmanipulation hängt von dem energetischen Zustand ab. Bei einem Leere-Zustand empfiehlt sich langsames Einstechen und schnelles Herausziehen, Einstechen in Richtung des Meridianverlaufes, Einstechen während der Ausatmung und Entfer-

Abb. 13.1 bis 13.4: Übersicht über die wichtigsten Grundlagen der geburtshilflichen Nadeltechnik (mod. η. Lian Yulin [29, 30], Hou Jinglun et al. [31], E. W. Stiefvater [70], Schulte-Uebbing u. Zahn [33, 43]) Abb. 13.1: Einstichwinkel der Nadel, a. Übersicht über die gebräuchlichsten Nadel-Typen. Von links nach rechts: Nadel 1.-5. japanischer Typ der Firma Seirin mit starrem Kunststoff-Kopf, Gesamtlänge

8 cm, 7 cm, 6 cm, 5 cm, 3,5 cm. Nadel 6 bis 8 chinesischer Typ mit elastischem Metallkopf, Gesamtlänge 3,5 cm, 5,5 cm und 7 cm. Für die meisten Indikationen (insbesondere Ohrakupunktur) haben sich elastische Nadeln einer Maximal-Gesamtlänge von 3,5 cm bewährt, b. gebräuchliche senkrechte Einstichrichtung, c. Einstichrichtung im Kopf-, Thorax·, Becken-Abdominalbereich 45°, d. Einstichrichtung im Gesicht.

t> korrekte Nadelmanipulationstechnik |> Erfahrung des Akupunkteurs. > Bei Schwangeren darf Akupunktur keine Schmerzen induzieren! Grundsätze der Nadeltechnik sind in Tab. 13.1 [29, 3 3 ] und Abb. 1 3 . 1 - 1 3 . 4 (mod. η. Lian Yulin [29, 30], Hou Jinglun et al. [31], E. W. Stiefvater [70], Schulte-Uebbing u. Zahn [33, 4 3 ] zusammengestellt.

13 Nadeltechniken 0—-

2-1 3 4 5-1 6-1

8-1 a)

9 ••--

109

110

13 Nadeltechniken

Tab. 13.1: Übersicht: Die wichtigsten auffüllenden (ionisierenden) und entleerenden (reduzierenden) Nadeltechniken. Entscheidend dafür, ob Energie zugeführt oder abgeführt wird, sind Manipulationsart,

Stichrichtung, Atmung, Auf- und Abbewegung, Drehung, Frequenz, Geschwindigkeit, Dauer und Verhalten nach Nadelentfernung

Manipulation

entleerend

auffüllend

Dauer Stichrichtung Auf- und Abbewegung

kurze Behandlungsdauer Nadelspitze gegen Leitbahnrichtung zuerst tief, dann oberflächlich, sanftes Einführen, starkes Zurückziehen großer Radius schnell schnell hinein, langsam heraus beim Ausatmen einstechen beim Einatmen herausziehen Punkt nachher „offen" lassen

lange Behandlungsdauer Nadelspitze in Leitbahnrichtung zuerst oberflächlich, dann tief, starkes Einführen, sanftes Zurückziehen kleiner Radius langsam langsam hinein, schnell heraus beim Einatmen einstechen beim Ausatmen herausziehen Punkt nachher drücken

Drehung Frequenz Geschwindigkeit Atmung Nadelentfernung

ñDD. u . z : nananaoung aer langen AKupunicrurNadel: a. Ansetzen der Nadel. Die Einstichstelle wird von Daumen und Zeigefinger eingedrückt, b. Die rechte Hand (bei Rechtshänder) führt die Nadel durch

aie n a u t , Daumen una ¿.eigennger aer ιιηκεη n a n a werden als Einführungsschiene benutzt, c. Die Nadel wird entlang der Kuppe des linken Daumens weiter bis zum erwünschten Endpunkt in die Tiefe geführt.

13 Nadeltechniken

nung während der Einatmung. Bei einem Fülle-Zustand empfiehlt sich schnelles Einstechen und langsames Herausziehen, Einstechen gegen den Meridianverlauf, Einstechen während der Atmung und Entfernung während der Ausatmung. Nadel-Typen (Abb. 13.1). Von links nach rechts: Nadel 1 . - 5 . japanischer Typ der Firma „Seirin" mit starrem Kunststoff-Kopf, Gesamtlänge 8; 7; 6; 5; 3,5 cm. Nadel 6 - 8 chinesischer Typ mit elastischem Metallkopf, Gesamtlänge 3; 5; 5,5 und 7 cm. Für die meisten Indikationen (insbesondere Ohrakupunktur) haben sich elastische Nadeln einer Maximal-Gesamtlänge von 3,5 cm bewährt. Winkel für die Einstichrichtung (Abb. 13.1). Die gebräuchlichsten Winkel für die Einstichrichtung der Nadel: gebräuchliche Einstichrichtung (Abb. 13.1 b), Einstichrichtung im

Auffüllen

Entleeren

a)

111

Kopf-, Thorax- und Becken und Abdomen (Abb. 13.1 c), Einstichrichtung im Gesicht (Abb. 13.1 d). Handhabung der langen Akupunktur-Nadel (Abb. 13.2). Schwieriger als die Handhabung der kurzen Nadel ist die Handhabung der langen: Ansetzen. Die Einstichstelle wird von Daumen und Zeigefinger eingedrückt. (Abb. 13.2 a). Die rechte Hand (b. Rechtshänder) führt die Nadel durch die Haut, Daumen und Zeigefinger der linken Hand werden als Einführungsschiene benutzt (Abb. 13.2 b). Die Nadel wird entlang der Kuppe des linken Daumens weiter bis zum erwünschten Endpunkt in die Tiefe geführt (Abb. 13.2 c). Übersicht-Nadelmanipulationen (Abb. 13.3). Handhabung der langen Akupunktur-Nadel zum Auffüllen (frühere Nomenklatur „Toni-

Auffüllen Entleeren

Auffüllen, dann Entleeren

Entleeren, dann Auffüllen

b)

c)

d)

Abb. 13.3: Wichtige geburtshilfliche Nadelmanipulationstechniken. Handhabung der langen Akupunktur-Nadel zum Auffüllen (frühere irreführende Nomenklatur: tonisieren) und Endeeren (frühere irreführende Nomenklatur: sedieren), a. 3 Stufen (Erde, Mensch, Himmel): Auffüllen (dreiphasig sen-

ken, einphasig heben) und Entleeren (einphasig senken, dreiphasig heben), b. Drehung im Uhrzeigersinn (Entleeren) und gegen den Uhrzeigersinn (Auffüllen), c. Yin im Yang: Erst stark auffüllen, dann sanft entleeren, d. Yang im Yin: Erst stark entleeren, dann sanft auffüllen

112

13 Nadeltechniken

Auffüllen

Entleeren

b) Abb. 13.4: Techniken des Auffüllens und Entleerens, a. Auffüllen: Einstechen der Nadel während des Ausatmens, herausziehen während des Einat-

mens, b. Entleeren: Einstechen der Nadel während des Einatmens, herausziehen während des Ausatmens

sieren") und Entleeren (frühere Nomenklatur „Sedieren"): a) Die 3 Stufen (Erde, Mensch, Himmel): Auffüllen (dreiphasig senken, einphasig heben) und Entleeren (einphasig senken, dreiphasig heben), b) Drehung im Uhr-

zeigersinn (Entleeren) und gegen den Uhrzeigersinn (Auffüllen), c) Das Yin im Yang: Erst stark auffüllen, dann sanft entleeren. d) Das Yang im Yin: Erst stark entleeren, dann sanft auffüllen.

Abb. 13.5.

(Text siehe nächste Seite).

13 Nadeltechniken

113

Abb. 13.5: In der Gravidität erlaubte Nadel-Manipulations-Techniken. Auffüllendes Drehen: a. Fingerstellung vor Beginn der Ausführung, b. Vergrößerung derselben Fingerstellung, c. Fingerstellung

nach hinten gezogen), d. Fingernagel des linken Zeigefingers (bei Rechtshänder) kratzt von oben n. un-

Auffüllen und Entleeren (Abb. 13.4). Techniken des Auffüllens und Entleerens: a) Auffüllen: Einstechen der Nadel während des Ausatmens, herausziehen während des Einatmens, b) Entleeren: Einstechen der Nadel während des Einatmens, herausziehen während des Ausatmens.

In der Gravidität geeignete Techniken (Abb. 13.5 u. 13.6): sanftes Auffüllen durch Drehung der Nadel (NIAN ZHUAN) und sanftes Reduzieren durch Drehen der Nadel (NIAN ZHUAN). Darüber hinaus auch das schonende balancierte Auffüllen und Reduzieren (PING BU PING XIE), sowie darüber hin-

Abb. 13.6: In der Gravidität erlaubte Nadel-Manipulations-Techniken. Entleerendes Drehen, a. Ausgangsstellung, b. Fingerstellung während der Ausführung der Nadeltechnik. Zu beachten ist der nach vorne ausgestreckte Daumen, c. Vergrößerung: Streckung des Daumens ist gut zu sehen

114

13 Nadeltechniken

7H , ^ Y\ (i V

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W) ,

Abb. 13.7: Problematische Technik: „Das entleerende Abfliegen"

aus die schonende Moxibustion (JIA FA), bei der richtigen Indikation und bei bewährten Punkten. Auch möglich ist das Schröpfen bevorzugt mit dem einfachen Schröpfkopf, nach Möglichkeit unblutig.

Abb. 13.8: Problematische Technik: „Der grüne Drache schwingt seinen Schwanz", a. Nadelgriff verläuft über dem linken Zeigefinger (bei Rechtshänder). Das Ende des Griffes wird mit dem aus den Fingerkuppen von rechtem Daumen und Zeige-

In der Gravidität problematische Techniken (Abb. 13.7-13.9) sind n. LIAN, YULIN und HOU, JINGLUN potentiell wehenfördernd, zur Einleitung einer Geburt geeignet und werden in der Volksrepublik China bei diesen Indikationen auch häufig eingesetzt. Bei solchen potentiell wehenfördernden und daher in der Gravidität problematischen Techniken handelt es sich um Techniken, bei denen ein starker Druck ausgeübt wird (SHE), darüber hinaus Vibrationstechniken (TAN ZHEN), stärkere Vogel-Pick-Techniken (QUE ZHUO), stärkere Zittertechniken (CHAN), stärkere Hebe-SenkTechniken (Ή-CHA), stärkere Rühr-Techniken (PAN-YAO) sowie auch die sogenannte Technik „die grüne Schildkröte sucht den Punkt" (CANG GUI TAN XUE), die sog. Technik „der grüne Drache schwingt seinen Schwanz" (CANG LONG YAO WEI) und die sog. Technik „der weiße Tiger schüttelt sein Haupt" (BAI HU YAO TOU). Alle diese Techniken sind potentiell wehenfördernd und in der Gravidität als eher problematisch einzustufen.

finger geformten Winkel zurückgehalten, b. Die rechte Hand stützt sich auf dem rechten Zeigefinger ab und schwenkt die Nadel mit einer Ruderbewegung senkrecht zur Achse des Kissens

13 Nadeltechniken

Abb. 13.9: Problematische Technik: „Der weiße Tiger schüttelt sein Haupt", a. Position des linken Zeigefingers senkrecht zur Hautoberfläche, die Haltung der Nadel zwischen rechtem Daumen, Zeigeund Mittelfinger, die Neigung der Nadel über den

115

linken Zeigefinger sowie der gestreckte Daumen sind zu beachten, b. Der rechte Daumen ist nach hinten gezogen. Der linke Zeigefinger befindet sich senkrecht zur Kissenachse, c. Dieselbe Stellung aus einem anderen Blickwinkel

II. Spezieller Teil

14 Krankheiten bei Schwangeren 14.1 Schwangerschaftsspezifische Krankheiten Schwangerschaftsspezifische Krankheiten sind: > in erster Linie Früh-u. Spätgestosen. Die wichtigsten Frühgestosen sind Ptyalismus gravidarum, Emesis u. Hyperemesis gravidarum. Spätgestosen: EPH-Gestose, Pfropfgestose, HELLP-Syndrom. ΐ> In zweiter Linie sonstige gestationsinduzierte Störungen u. Syndrome, i. w. S. psychische, Miktionsstörungen, Karpaltunnelsyndrom. Aus TCM-Sicht sind darüber hinaus gestationsinduziert der sog. Aufwärtsfluß des fetalen Qi, die gestationsinduzierte Aphonie, die gestationsinduzierte Atemnot u. der gestationsinduzierte Husten. 14.1.1 Hyperemesis Übersicht (Abb. 14.1). Hyperemesis tritt meist im 1. Trimenon auf. Schulmedizinische Urs. sind endokrine u. psychische Faktoren. Zu den endokrinen Urs. gehört eine erhöhte HCG-Produktion, ζ. B. bei Mehrlingsgravidität o. Blasenmole, zu den psychischen Faktoren v. a. Konfliktgravidität o. Ambivalenz gegenüber der Gravidität. Klinisch zeigen sich Übelkeit, Erbrechen, brennender Durst, Gewichtsabnahme, Exsikkose, Foetor ex ore, ggf. erhöhte Temperaturen, allgemeine Schwäche, ggf. mit Leberaffektion u. ZNS-Affektion. Die Diagn. erfolgt klinisch sowie im Labor: Blutbild, Gesamteiweiß, Blutzucker, Elektrolyte, Urin, Bilirubin, Transaminasen.

Schulmedizinische Ther.: stationäre Aufnahme, parenterale Ernährung, Elektrolytausgleich, Gabe von Aminosäuren, Lipidlösungen u. Albuminlösungen sowie Antiemetika. Pathogenese aus TCG-Sicht: In der TCM wird die Hyperemesis gravidarum auch als morning sickness syndrome o. chin, ezu bezeichnet. Dieses Syndrom entsteht meist als Folge einer langanhaltenden Schwäche von Milz u. Magen. Nach der Konzeption hören die Menses auf, es wird kein Blut mehr aus dem Uterus ausgestoßen. Dieses führt zu einer Speicherung von Qi u. Blut in der Chong- u. Rerc-Leitbahn. Das Blut sammelt sich im unteren Jiao, um den Fetus zu ernähren. Wenn das Blutsystem insuffizient ist u. das Qi in der Cfcowg-Leitbahn, welche wiederum der Yangming-Leitbahn u. damit auch dem Magenfunktionskreis untergeordnet ist, relativ gut gefüllt ist, steigt es gegenläufig auf u. attackiert den Magen o. es stört die Koordination zw. Leber u. Magen, was zur Folge hat, daß das physiologische Absteigen des Magen-Qi gestört wird: einfache Schwäche der Mitte

Schwäche der Mitte mit Schleimretention zusätzlich Leberaffektion

Erbrechen: wäßrig o. Unverdautes, Mundgeschmack: fade, Spannungsgefühl im Epigastrium, Zungenbelag weiß, Psyche: Grübeln fade, klebrig, Völlegefühl im Epigastrium, Zungenbelag: dick, schleimig, klebrig, Psyche: Grübeln Erbrechen: Galle, Mundgeschmack: bitter, Spannungsgefühl im Hypochondrium, Durst, Zungenbelag: gelb, Psyche: Reizbarkeit.

118

14 Krankheiten bei Schwangeren

Hyperemesis BAI HUI (Du 20) b), d)

SHAN Z H O N C (Ren 17) b), d)

NEI C U A N (Pe 6) a), b)

PI S H U (Bl 20) a), b), c)

Z H O N C WAN (Ren 12) a), b), c)

XU E HAI (Mi 10) c) YIN L I N C QUAN (Mi 9) c)

Z U SAN LI (Ma 36) a), b), c), d)

G O N G SUN (Mi 4) a), c),

F E N C LONG (Ma 40) c)

NEI T I N C (Ma 44) a)

TAI C H O N C (Le 3) b)

Veg. I, (51)

Retro-Nullpunkt

Nullpunkt

Magen(87)

Veg. II Subcortex Graue Substanz 34 (AntiaggressionsPunkt) PT 1 (Angst, Sorge) PT 2

Leber (97) Milz (98) (Anti-DepressionsPunkt) PT 3 (Kummer, Freude) PT 4

Abb. 14.1: Hyperemesis. Empfohlenes Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral. Oben Akupunkte dorsal. Unten: Ohr-Akupunkte

rechts:

14.1 Schwangerschaftsspezifische Krankheiten

Man unterscheidet 4 Mechanismen, die zur Hyperemesis gravidarum führen: a. Schwäche von Milz u. Magen, b. gestörte Koordination zw. Leber u. Magen, c. Stagnation des Schleims, d. Mangel an Qi und Yin. a) Schwäche von Milz u. Magen Symptomatik: Im 1. Trimenon: Nausea u. Vomitus, Geschmack u. Appetit sind vermindert, häufig sind Gleichgültigkeit u. Schläfrigkeit. Die Zunge ist blaß u. hat oft einen feuchten, weißlichen Überzug. Der Puls ist langsam, schwach u. schlüpfrig. Ther.: Milz u. Magen stärken, gegenläufigen Fluß des Qi unterdrücken u. Vomitus hemmen. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.1). Milz (-Qi) und Magen-(Qz) stärken: Zusanli (Magen 36), Gongsun (Milz 4), Neiguan (Perikard 6), Pishu (Blase 20), Zhongwan (Ren 12). Zusätzliche Punkte: Weishu (Blase 21), Sanyinjiao (Milz 6), Zhangmen (Leber 13), Tianshu (Magen 25), Xuehai (Milz 10), Shenque (Ren 8, Moxa) Fluß des Magen-Q/ regulieren, rebellisches QI unterdrücken: Zusanli (Magen 36), Netting (Magen 44), Gongsun (Milz 4), Pishu (Blase 20), Zhongwan (Ren 12), Neiguan (Perikard 6). Zusätzliche Punkte: Weishu (Blase 21), Liangmen (Magen 21), Tianshu (Magen 25), Sanyinjiao (Milz 6), Shenque (Ren 8, Moxa).

119

extremer Durst. Die Zunge ist gerötet mit einem dünnen gelblichen Belag. Der Puls ist steif u. schlüpfrig. Ther.: Leber besänftigen u. Magen regulieren, aufsteigendes Qi unterdrücken u. Vomitus hemmeh. TCA-Punktübersicht (Leber attackiert Magen); (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.1) Leber (-Wind) besänftigen: Baihui (Du 20). Zusätzliche Punkte: Xingjian (Leber 2), Yanglingquan (Gallenblase 34), Xiaxi (Gallenblase 43), Fengchi (Gallenblase 20), Jianjing (Gallenblase 21). Juegu (Gallenblase 39), Zulingqi (Gallenblase 41), Taiyang. Leber-Yang beruhigen, absenken: Taichong (Leber 3), Baihui (Du 20). Zusätzliche Punkte: Sanyinjiao (Milz 6), Fengchi (Gallenblase 20), Xingjian (Leber 2), Yangfu (Gallenblase 38). Ganshu (Blase 18), Yanglingquan (Gallenblase 34), Xiaxi (Gallenblase 43), Zuqiaoyin (Gallenblase 44). Leber-Feuer klären: Taichong (Leber 3). Zusätzliche Punkte: Xingjian (Leber 2), Fengchi (Gallenblase 20), Qiuxu (Gallenblase 40), Ganshu (Blase 18), Danshu (Blase 19), Zhiyang (Du 9).

Phytother. (1) Rezeptur Xiangsha liu junzi Tang [13], s. Anhang, Rezeptur 28.

Magen-Q« regulieren, rebellisches Qi absenken: Shanzhong (Ren 17), Neiguan (Perikard 6). Zusanli (Magen 36), Zhongwan (Ren 12), Pishu (Blase 20). Zusätzliche Punkte: Neiting (Magen 44), Gongsun (Milz 4), Weishu (Blase 21), Liangmen (Magen 2\), Tianshu (Magen 25), Liangqiu (Magen 34), Jiexi (Magen Λ\), Sanyinjiao (Milz 6), Shenque (Ren 8, keine Nadel!), Xiawan (Ren 10), Jtarili (Ren 11).

(2) bei Hyperemesis mit Ungleichgewicht im Yin-Fluß, Rezeptur 29 [13], im Anhang.

Phytother. Rezeptur Suye Huanglian [13], s. Anhang Rezeptur 30.

b) Dyskoordination zw. Leber u. Magen (Leberfeuer, aufsteigendes Magen-Qi)

c) Schleim-Stagnation

Symptomatik: Vomitus mit saurem o. bitterem Aufstoßen, anhaltender thorakaler Schmerz, Schwindel, bitterer Geschmack u.

Tang

Symptomatik: Beklemmung in der Brust, geblähtes Epigastrium, Anorexie mit vermindertem Geschmacksempfinden u. klebriger Mundschleimhaut. Die Zunge ist blaß u. hat

120

14 Krankheiten bei Schwangeren

einen weißlichen, schmierigen Belag. Der Puls ist straff u. schlüpfrig. Ther.: Stärken der Milz u. Beseitigen von Schleim, Unterdrücken des aufsteigenden Qi u. Beseitigung des Vomitus. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.1) Milz (-Qi) und Magen-(Qi) stärken: Zusanli (Magen 36), Gongsun (Milz 4), Pishu (Blase 20), Zhongwan (Ren 12), Xuehai (Milz 10). Zusätzliche Punkte: Sanyinjiao (Milz 6), Zhangmen (Leber 13), Weishu (Blase 21), Tianshu (Magen 25), Diji (Milz 8), Shenque (Ren 8, Moxa). Beseitigen und Transformation von Schleim: Fenglong (Magen 40), Yinlingquan (Milz 9), Zhongwan (Ren 12), Neiguan (Perikard 6). Zusätzliche Punkte: Hegu (Dickdarm 4), Zhangmen (Leber 13). Rebellisches Qi absenken (und Magen-Qt regulieren): Zusanli (Magen 36), Pishu (Blase 20), Zhongwan (Ren 12). Zusätzliche Punkte: Netting (Magen 44), Gongsun (Milz 4), Weishu (Blase 21), Liangmen (Magen 2\), Tianshu (Magen 25), Sanyinjiao (Milz 6), Shenque (Ren 8, Moxa). Phytother. Rezepte Xiao Banxia Tang u. Fuling Tang [13], s. Rezeptur 31 im Anhang. d) Mangel an Qi u. Yin, v. a. in Milz und Magen Symptomatik: Hyperemesis n. Mahlzeiten u. Vomitus, insbes. n. dem Genuß von Fleisch, verbunden mit Fieber u. Durst, Oligurie, Magersucht u. Mattigkeit. Die Zunge ist trocken u. gerötet u. hat entweder einen dünnen gelblichen Belag o. keinen Belag. Der Puls ist schnell, fadenförmig u. schlüpfrig·

Qi auffüllen: Zusanli (Magen 36), Shanzhong (Ren 17), Gongsun (Milz 4), Baihui (Du 20). Zusätzliche Punkte: Qihai (Ren 6), Hegu (Dickdarm 4), Sanyinjiao (Milz 6). Yin nähren, auffüllen: Zusätzliche Punkte: Taiyuan (Lunge 9), Lieque (Lunge 7), Sanyinjiao (Milz 6), Taixi (Niere 3), Zhaohai (Niere 6), Guangyuan (Ren 4), Qihai (Ren 6). Geshu (Blase 17), Fuliu (Niere 7). Phytother. Rezeptur (bei Mangel an Qi, Yin) Shengmai San u. Zengye Tang [13], s. Rezeptur 32 im Anhang. Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.1). Aus traditionell chin. Sicht sind Magen (87), Leber (97) u. Milz (98) geeignet. Bei allen Fällen von Hyperemesis eignen sich zusätzlich: Vegetativ I, Vegatitv II, Nullpunkt, Retro-Nullpunkt, Plexus solaris. Hyperemesis mit Ängsten u. Sorgen. Ergeben sich anamnestisch Ängste, Sorgen o. Ambivalenz, sollten psychotrope Punkte genadelt werden: PT 1 (Anti-Aggressions-Punkt), PT 2 (Angstpunkt-Sorgepunkt), PT 3 (Anti-Depressions-Punkt), PT 4 (Kummerpunkt-Freudepunkt). Studien Beijing-Studie [31] 88 Schwangere mit Hyperemesis gravidarum wurden mit Akupunktur therapiert. Punkt-Beschreibung: Zusanli (Ma 36), Sanyinjiao (Mi 6), Neiguan (Pe 6), Zhongwan (Ren 12), Yangchi (Sj 4), Tiantu (Ren 22), Jianli (Ren 2), Zhigou (Sj 6), alle mäßig stimulierend genadelt, für 15 Min. belassen. Zhongwan (Ren 12) u. Neiguan (Pe 6) werden gemoxt. Ergebnisse: 33 mal sofortiger kompletter Erfolg, 48 mal deutliche Besserung von Vomitus u. anderen Begleitbeschwerden, 7 mal leichte bis mäßige Besserung von Vomitus u. Begleitsymptomen. Anmerkung: Die Behandlung erfolgte l - 4 m a l bei Pat. mit gewöhnlicher Hyperemesis (common morning sickness). Bei einigen wenigen sehr hartnäckigen Kasuistiken erfolgte bis zu 24mal Behandlung.

Ther.: Qi ergänzen, Yin auffüllen, Magen normalisieren u. somit den Vomitus verhindern.

Journal of Traditional Chinese (5:1987, 53) (zitiert aus [31])

TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.1)

Punktauswahl. Neiguan (Perikard 6), Zusanli (Magen 36), Gongsun (Milz 4) u. Zhongwan (Ren 12).

Medicine

14.1 Schwangerschaftsspezifische Krankheiten Methode. Dünne Nadeln, gemäßigte Stimulation. Die Nadeln wurden für 2 0 - 3 0 Min. belassen mit 2 - 3 periodischen Manipulationen. Behandelt wird bis zu dreimal wöchentlich, in sehr hartnäckigen Fällen bis zu zweimal tägl. Im Falle einer Disharmonie zw. Leber u. Magen u. Vomitus mit einer bitteren Flüssigkeit werden zusätzlich die Punkte Taichong (Leber 3) u. Yanglittgquatt (Gallenblase 34) genadelt. Im Falle von Schleim u. Feuchtigkeit im mittleren Jiao nadelt man zusätzlich Fenglong (Magen 40) u. Yinlitigquatt (Milz 9). Im Falle eines Völlegefühls o. Beklemmungsgefühls im Thorax u. in der epigastrischen Region nadelt man Shanzhong (Ren 17), es wird horizontal 0,5 cun tief gestochen, u. Jianli (Ren 11). Als traditionelle Ohrpunkte werden empfohlen: Leber, Magen, Shenmen u. das Ende des unteren Crus helicis. Im selben Journal (5:1987, 53) (zitiert aus [31]) wird von der Applikation von Vit. B j beidseitig in den Ohrpunkt Shenmen berichtet. Insgesamt 124 Fälle wurden behandelt, dabei wurden jeweils 0,1 ml einer Vit.-Bj-Lösung über eine Diabetikernadel verabreicht. Ergebnisse. 119 χ Beschwerdefreiheit, 5 χ Befundbesserung.

Journal of Acupuncture and Moxibustion (XU Zhixin, 1:1966, 14) (zitiert aus [39]) 64 Schwangere wurden akupunktiert. Punktauswahl. Zhongwan (Ren 12), Zusanli (Magen 36), Neiguan (Perikard 6), Sanyinjiao (Milz 6). Weitere unterstützende Punkte: Shangwan (Ren 13), Jianli (Ren 11), Youmen (Niere 21), Baihui (Du 20), Shangxing (Du 23) u. Shenmen (Herz 7). Manipulation: Neben den Hauptpunkten wurden jeweils 1 - 3 Nebenpunkte ausgewählt. Der Punkt Sanyinjiao (Milz 6) wurde auffüllend genadelt, alle anderen Punkte wurden kombiniert auffüllend-entleerend genadelt, die Nadeln wurden 1 5 - 2 0 Min. belassen. In diesem Zeitraum erfolgte zwei-bis dreimal eine Nadelmanipulation. Die Ther. erfolgte einmal tägl., falls die Schwangeren sehr schwach waren, erfolgte Moxibustion der Punkte Zhongwan (Ren 12) u. Zusanli (Magen 36). Ergebnisse: Von 64 Schwangeren wurden 62 kuriert, bei nur 2 Pat. trat kein Erfolg auf. Dies entspricht einem Erfolg von 96,9%.

Chinese Acupuncture and Moxibustion (Zhao Rongjun, 1:1985, 10) (zitiert aus [39]) 39 Schwangere wurden akupunktiert.

121

Punktauswahl. Im Falle eines Mangelsyndroms im Magen: Zusanli (Magen 36), Taichong (Leber 3), Zhongwan (Ren 12) u. Neiguan (Perikard 6). Im Falle von aufsteigender Leberhitze: Taichong (Leber 3), Zusanli (Magen 36), Yanglingquan (Gallenblase 34). Im Falle von Stagnation von Schleim: Fenglong (Magen 40) u. Zusanli (Magen 36) u. Neiguan (Perikard 6). Im Falle eines Mangels im Magen erfolgte auffüllende Nadeltechnik, im Falle von Leberhitze wurden die Punkte Taichong (Leber 3) u. Yanglingquan (Gallenblase 34) kombiniert auffüllend u. entleerend genadelt u. der Punkt Zusanli (Magen 36) nur auffüllend. Im Falle von Schleimstagnation wurde der Punkt Fenglong (Magen 40) kombiniert auffüllend-reduzierend genadelt u. die Punkte Zusanli u. Neiguan beide auffüllend. Normalerweise wurden die Nadeln für 3 0 - 4 0 Min. belassen. In dieser Zeit erfolgte zwei- bis dreimal Nadelmanipulation. Die Behandlung erfolgte zweimal tägl. mit einem Intervall von 6 - 8 Std. Ergebnisse: 33 χ trat kein Vomitus mehr auf, die Schwangeren konnten wieder essen, 5 χ leichte Besserung, 1 χ kein Erfolg.

Studie zur Aku-Injektther. in den Ohrpunkt Shenmen (SUN Yafan, Chinese Acupuncture and Moxibustion, 5:1987, 54) (zitiert aus [39]) Bei 124 Schwangeren erfolgte eine beidseitige Injektion mit jeweils 0,1 ml Vit.-Bj-Lösung. Ergebnisse: 119 χ (= 96%) trat kein Vomitus mehr auf. 5 χ ( = 4 % ) schwächte sich die Hyperemesis ab. Nach einer Behandlung wurden 64 Schwangere (= 50,6%) geheilt, n. zwei 39 (31,5%); n. drei 21 (= 16,9%).

Studie zur Ther. mit Moxibustion u. blutigem Nadeln [31] 20 Pat. (Hyperemesis im 3. Monat mit Appetitlosigkeit, Nausea u. Vomitus) wurden mit Moxibustion u. blutigem Nadeln behandelt. Punktbeschreibung: Zhongwan (Ren 12), Zusanli (Magen 36), jeweils gemoxt für 5 - 1 0 Min., ] injin (EX-HN 12), Yuye (EX-HN 13), jeweils mit filiformen Nadeln gestichelt, um Blutungen auszulösen. Die Behandlung erfolgte zweimal tägl. Ergebnisse: 10 χ kompletter Erfolg, 9 deutliche Besserung, 1 χ kein Erfolg, 2 χ kam innerhalb der nächsten 10 Tage der Vomitus wieder, die Behandlung mußte erneut fortgesetzt werden.

122

14 Krankheiten bei Schwangeren

Studie zur Moxa-Ther. [31] 11 Schwangere wurden wegen Hyperemesis gravidarum mit Moxa behandelt. Punktbeschreibung: Zhongwan (Ren 12), Tiantu (Ren 22), Juque (Ren 14), Neiguan (Perikard 6), Shenmen (Herz 7), Zusanli (Magen 36). Ergebnisse:

100%iger Erfolg!

14.1.2 Ödeme Übersicht (Abb. 14.2). Ein erhöhtes Risiko für die Schwangerschaft besteht v. a. beim Auftreten von generalisierten Ödemen, gekennzeichnet durch eine sehr schnelle Gewichtszunahme. Die Anwesenheit von peripheren Ödemen alleine stellt kein erhöhtes Risiko dar. Im letzten Trimenon sollten Schwangere nicht mehr als 500 g wöchentlich zunehmen, entsprechend einer Gesamtgewichtszunahme von max. 12 kg in Graviditate. Ther. wird auf kochsalzarme u. eiweißreiche Diät umgestellt, erlaubt sind max. 2,5 g Kochsalz/Tag. Diuretika werden nur bei extremen Ödemen gegeben. Pathogenese. In der TCM unterscheidet man die Begriffe Ziqi, Zizhong u. Cuijiao. Ziqi, entspricht geschwollenen Beinen, wobei die Diurese gut funktioniert, der Urin fließt reichlich u. klar. Hier liegt die Ursache in Feuchtigkeit.

Magen verursacht. Es liegt eine Dysfunktion der Milz in Verdauung u. Transport vor. Durch einen Mangel an Nieren-Yang erhalten das Milz-Yawg u. die Harnblase zuwenig Wärme. Durch einen verminderten Wassertransport kommt es im Bereich von Muskeln u. Haut zu einem Überfluß an pathogenem Wässer. Gelegentlich können Ödeme auch mechanisch durch einen wachsenden Fetus verursacht werden, welcher den Fluß des Ursprungs-Q¿ obstruiert, die Funktionen der visceralen Organe stört u. zu einer Retention von Wasser u. Feuchtigkeit im Körper führt. 3 Gruppen gestationsbedingter Ödeme werden unterschieden: a) Milz-Schwäche, b) Nieren-Qi-Schwäche, c) Qi-Stagnation. a) Milz-Schwäche Symptomatik: Wassereinlagerungen in Gesicht, Extremitäten o. generalisiertes Ödem. Die Haut ist dünn, hell durchscheinend u. oft gelblich. Die Schwangeren haben einen schlechten Appetit, häufig Diarrhoe, sie sind kurzatmig u. allgemein geschwächt. Die Zunge ist blaß u. hat einen weißlichen, schmierigen Belag. Der Puls ist schwach, schlaff u. schlüpfrig. Therapieprinzip: fördern.

Milz stärken u. die Diurese

Der Begriff Zizhong entspricht generellen Ödemen, einhergehend mit einer verminderten Diurese: Hier liegt die Ursache im Wasser.

TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.2).

Der Begriff Cuijiao heißt dicke geschwollene Füße mit verdickter Haut. Hier liegt die Ursache in Feuchtigkeit. Liegt die Ursache in einer Wasserretention, ist die Haut der Pat. dünn, weißlich schimmernd u. hell durchscheinend. Drückt man mit den Fingern hinein, bleiben Vertiefungen zurück. Ist im Gegensatz dazu die Ursache eine Stagnation von Qi, ist die Haut der Pat. verdickt, die Farbe unverändert u. die betroffene Region schwillt direkt n. einer Kompression mit dem Finger wieder an.

Milz (-Qi) stärken: Zusanli (Magen 36), Gongsun (Milz 4). Zusätzliche Punkte: Sanyinjiao (Milz 6), Taibai (Milz 3), Zhangmen (Leber 13), Pishu (Blase 20), Weishu (Blase 21), Zhongwan (Ren 12). Tianshu (Magen 25), Xuehai (Milz 10), Shenque (Ren 8, Moxa). Diurese fördern: Yinlingquan (Milz 9), Weiyang (Blase 39). Zusätzliche Punkte: Zhongji (Ren 3). Sanyinjiao (Milz 6), Shenshu (Blase 23), Baiiao (Blase 31-34).

Ödeme in der Gravidität sind durch permanenten Yang-Mangel von Milz, Niere, ggf.

Punkte, um die Wasserwege zu regulieren: Yinlingquan (Milz 9), Weiyang (Blase 39).

14.1 Schwangerschaftsspezifische Krankheiten

123

Ödeme

NEI C U A N (Pe 6) c) SAN Y I N JIAO S H U (Bl 22) c)

PI S H U (Bi 20) b)

Z I SHI (Bl 52)

Ql HAI (Ren 6) c)

SHEN SHU (Bi 23) b)

MING MEN (Du 4) b)

YINCU (Ni 10) b)

Z U SAN LI (Ma 36) a), c)

Y I N LING Q U A N (Mi 9) c), a)

WEI Y A N G (Bl 39) a)

SAN Y I N JIAO (Mi 6) c)

FU LIU (Ni 7) c) TAI XI (Ni 3) b) TAI C H O N G (Le 3) c)

G O N G SUN (Mi 4) a)

Niere (95) Veg. 1,(51) -

& $

Retro-Nullpunkt

Plexus hypogastricus

(AntiaggressionsPunkt) P T 1 — (Angst, Sorge) PT 2

Abb. 14.2: Ödeme: Empfohlenes Therapiekonzept. punkte dorsal. Unten: Ohr-Akupunkte [34, 4 1 - 4 3 ]

(Anti-DepressionsPunkt) PT 3 (Kummer, Freude) PT 4 Oben links: Akupunkte ventral. Oben rechts: Aku-

124

14 Krankheiten bei Schwangeren

Zusätzliche Punkte: Sanyittjiao (Milz 6), Pangguangshu (Blase 28), Taixi (Niere 3), Fuliu (Niere 7), Zhongji (Ren 3), Guangyuan (Ren 4), Shenshu (Blase 23), Xiaochangshu (Blase 27), Zishi (Blase 52), Qibai (Ren 6), Sbenque (Ren 8, Moxa), Mingmen (Du 4).

Phytother. Bei gestationsinduzierten Ödemen in Verbindung mit einem Nieren-Mangel Rezeptur Zhen Wu Tang [13], s. Anhang, Rezeptur 34.

Phytother. Bei gestationsinduzierten Ödemen aufgrund eines Milz-Mangels Rezeptur Baizhu San (Rezeptur 33 im Anhang) bewährt [13].

Symptomatik. Es zeigen sich Ödeme an den unteren Extremitäten im zweiten u. dritten Trimenon. Die Haut ist in der Farbe unverändert u. schwillt direkt n. Kompression mit den Fingern an. Die Pat. hat häufig ein thorakales Engegefühl, ein anhaltendes Krankheitsgefühl begleitet von Schwindel u. Anorexie. Die Zunge zeigt einen dünnen, schmierigen Belag. Der Puls ist drahtig u. schlüpfrig.

b) Nieren-Q¿-Sch wache Symptomatik. Ödeme an Wange, Extremitäten, häufig sind Palpitationen, Schwindel, Tinnitus, Schmerzen in der Lendenregion, kalte Füße, Kurzatmigkeit u. allgemeine Mattigkeit. Die Zunge ist blaß mit einem weißlichen, feuchten Belag. Der Puls ist langsam, tief u. schwach.

c) Qf-Stagnation

Therapieprinzip: Regulation des Flusses von Qi, Beseitigung der Q/'-Stagnation, Stärkung der Milz u. Elimination der Feuchtigkeit.

Wärmen der Nieren u. Di-

TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.2)

TCA-Punktiibersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.2).

Qi regulieren: Qihai (Ren 6), Taichong (Leber 3), Fuliu (Ni 7), Sanyinjiaoshu (Blase 22). Sanyinjiao (Milz 6). Zusätzliche Punkte: Dazhui (Du 14), Zusanli (Magen 36), Zhigou (Sanjiao 6), Yanglingquan (Gallenblase 34), Hegu (Dickdarm 4), Baihui (Du 20), Zhangmen (Leber 13), Qimen (Leber 14).

Therapieprinzip: urese fördern.

Nieren-Qi auffüllen: Taixi (Niere 3), Shenshu (Blase 23), Yingu (Niere 10), Mingmen (Du 4). Zusätzliche Punkte: Zhongji (Ren 3), Qihai (Ren 6), Sanyinjiao (Milz 6), Fuliu (Niere 7), Guangyuan (Ren 4). Nieren-Q/ stabilisieren: Shenshu (Blase 23), Mingmen (Du 4). Zusätzliche Punkte: Sanyinjiao (Milz 6), Guangyuan (Ren 4), Diji (Milz 8), Taixi (Niere 3), Zhongji (Ren 3), Yaoyangguan (Du 3). Diurese fördern: Pishu (Blase 20), Shenshu (Blase 23). Zusätzliche Punkte: Yinlingquan (Milz 9), Zhongji (Ren 3), Sanyinjiao (Milz 6), Baiiao (Blase 3 1 - 3 4 ) . Punkte, um die Wasserwege zu regulieren: Taixi (Niere 3), Shenshu (Blase 23), Mingmen (Du 4). Zusätzliche Punkte: Sanyinjiao (Milz 6), Pangguangshu (Blase 28), Fuliu (Niere 7), Zhongji (Ren 3), Guangyuan (Ren 4). Yinlingquan (Milz 9), Qihai (Ren 6), Shenque (Ren 8, Moxa).

Qt-Stagnation beseitigen, Qi-Fluß fördern: Neiguan (Perikard 6), Sanyinjiaoshu (Blase 22). Zusätzliche Punkte: Hegu (Dickdarm 4), Fengchi (Gallenblase 20), Dazhui (Du 14), Ganshu (Blase 18), Yanglingquan (Gallenblase 34). Milz (-Qi) stärken: Zusanli (Magen 36), Sanyinjiao (Milz 6). Zusätzliche Punkte: Taibai (Milz 3), Gongsun (Milz 4), Zhangmen (Leber 13), Pishu (Blase 20), Weishu (Blase 21), Zhongwan (Ren 12). Weiyang (Blase 39), Tianshu (Magen 25), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10), Shenque (Ren 8, Moxa). Diurese fördern: Yinlingquan (Milz 9), Sanyinjiaoshu (Blase 22). Zusätzliche Punkte: Zhongji (Ren 3). Shenshu (Blase 23), Baiiao (Blase 3 1 - 3 4 ) .

14.1 Schwangerschaftsspezifische Krankheiten

Feuchtigkeit ausscheiden (exogene): Yinlingquan (Milz 9), Zusanli (Magen 36). Zusätzliche Punkte: Fenglong (Magen 40), Pishu (Blase 20), Weishu (Blase 21), Guangyuan (Ren 4), Qihai (Rett 6), Mingmen (Du 4), Zhongwan (Ren 12), Gongsun (Milz 4). Phytother. Rezeptur zur Behandlung von Ödemen infolge einer Stagnation des Qi Tianxianteng San u. Si Ling San, s. Rezeptur 35 im Anhang [13]. Ohr-Akupunktur (Abb. 14.2): Niere (95), Veg I, Plexus hypogastricus (urogenitalis), ggf. PT 1 - 4 , Retro-Nullpunkt. Häufigkeit: jeweils 2mal wöchentlich. Ein Ther.-Zyklus bestand aus 4 Behandlungen. Studien Nanjinger Studie [41]. Bei einer Schwäche der Milz-Leitbahn: Stärken der Milz-Leitbahn, Förderung der Diurese: Zusanli (Ma 36), Gongsun (Mi 4), Yinlingquan (Mi 9) u. Weiyang (Bl 39). Bei einem konstitutionellen Defizit in der Nieren-Leitbahn: Yang wärmen, Nieren tonisieren, Qi produzieren, Diurese fördern: Mingmen (Du 4), Shenshu (Bl 23), Pishu (Bl 20), Yingu (Ni 10) u. Taixi (Ni 3). Bei Qi-Stagnation: Qi regulieren, Stagnation auflösen, Milz stärken, Feuchtigkeit auflösen: Neiguan (Pe 6), Taichong (Le 3), Yinlingquan (Mi 9) u. Sanyinjiao (Mi 6). Bei Ödemen in Verbindung mit Stagnation der Vital-EnergieZirkulation zusätzlich: Qihai (Ren 6), Fuliu (Ni 7), Sanjiaoshu (Bl 22) u. Taichong (Le 3). Bei Varikosis in der Gravidität haben sich allgemein bewährt: Zusanli (Ma 36), Yanglingquan (Gb 34), Sanyinjiao (Mi 6), Taichong (Le 3), Taixi (Ni 3) u. Gongsun (Mi 4). Ohr-Akupunktur-Konzept. Aus traditioneller Sicht nadelt man Sanjiao (Drei Erwärmer, 104, Very-Point-Methode) u. Niere (95). Studie zur Akupunkturther. bei gestationsinduzierten Ödemen [31] 36 Schwangere wurde akupunktiert: 2 mit Ödemen 1. Grades, 20 mit Ödemen 2. Grades, 14 mit Ödemen 3. Grades.

125

Punktauswahl: Yinlingquan (Milz 9), Zusanli (Magen 36), Pishu (Blase 20), Shenshu (Blase 23), zusätzlich Fuliu (Niere 7), Sanjiaoshu (Blase 22) u. Taichong (Leber 3) zur Behandlung der Stagnation an Vitalenergie. Jeder Punkt wurde einmal tägl. genadelt, 1 Therapiezyklus enthielt 5 Einzelbehandlungen. Ergebnisse: 8 χ voller Erfolg, 2 0 χ waren die Ödeme deutlich gebessert, 8 χ keine Besserung.

Studie zur Akupunkturther. bei gestationsinduzierten Ödemen [41, 42] 58 Frauen ( 1 9 8 9 - 9 3 ) wurden kombiniert mit TCA u. Ohrakupunktur behandelt: 32 Primigravidae mit > 2 8 SSW, 2 6 Multigravidae. 6 davon litten an geringgradigen Ödemen, 32 an mittelgradigen, 2 0 an starken. Punktauswahl: Yinlingquan (Mi 9), Zusanli (Ma 36), Netting (Ma 44), Pishu (Bl 20), Shenshu (Bl 23). Ohr-Akupunktur-Punkte: Niere (95), Veg I, Plexus urogenitalis, ggf. PT 1 - 4 , Retro-Nullpunkt. Häufigkeit: 2 χ pro Woche kombinierte Nadelung. Ein Ther.-Zyklus bestand aus 4 Behandlungen. Ergebnisse: 28 χ waren die Ödeme η. 1 Zyklus verschwunden, 17 χ deutlich gebessert, 13 keine Besserung.

1 4 . 1 . 3 Hypertonie Übersicht (Abb. 14.3). Eine gestationsinduzierte Hypertonie liegt vor, wenn der Blutdruck > 140/90 mmHg ansteigt. Bei einer EPH-Gestose 1. Grades liegt der Druck bei 150/95, 2. Grades bei 170/105 u. 3. Grades bei > 180/110 mmHg. Schulmedizinische Ther.: Antihypertensiva, ζ. B. Alpha-Methyl-Dopa, Dihydralazin, Diazoxide o. Metoprolol. Droht eine Eklampsie, zusätzlich Antikonvulsiva, ζ. B. Magnesiumascorbat, Diazepam. Pathogenese. In der TCM wird die gestationsinduzierte Hypertonie als gravid hypertension unter dem Oberbegriff gravid syncope behandelt. Urs. ist ein Mangel des Leber-Yin u. Nieren- Yin. Häufig ist eine gleichzeitige Hyperaktivität des Leber-Yang.

126

14 Krankheiten bei Schwangeren

Hypertonie BAI HUI (Du 20) c)

NEI G U A N (Pe 6) a) ZHANG MEN (Le 13) a), b) -TIAN S H U (Ma 25) c)

XUE HAI (Mi 10) c)

DI Jl (Mi 8) c) SAN YIN JI AO (Mi 6) a), b),c) TAI C H O N G (Le 3) a), b), c) (S) Shenmen (55)

(P) Proteinurie (S) Schmerzen (Ps) Psyche

Blutdruckregulierender Punkt (59) (S) Ischiaszone (52) Veg. I, (51)



/

(P) Niere (95) Frustrationspunkt — Veg. II, Subcortex,Graue Substanz (34) (Ps) (Antiaggressions Punkt) PT 1 —

(Ps) (Angst, Sorge)

PT2(S) Analgesie-Punkt n. Nogier Abb. 14.3: Hypertonie. täres Therapiekonzept.

Empfohlenes k o m p l e m e n Oben links: Akupunkte

BlutdrucksenkendeFurche (105 h) (P) Leber (97) (P) Milz (98) S) Thalamus (26a) (Ps) (Anti-DepressionsPunkt) PT 3 (Ps) (Kummer, Freude) PT 4 ventral. Oben rechts: A k u p u n k t e dorsal. Ohr-Akupunkte. [34, 4 1 , 43]

Unten:

14.1 Schwangerschaftsspezifische Krankheiten

3 Formen werden unterschieden: a) LeberYin- u. Nieren-Ym-Schwache, b) Hyperaktivität von Yang aufgrund einer Ym-Schwäche, c) Schwäche der Milz u. hyperaktives Leber-Yang. a) Mangel von Leber- u. Nieren-YinSchwäche Symptomatik: Schwindel, Dysphorie, schlechter Schlaf u. trockene Stühle. Die Zunge ist gerötet u. hat einen geringen Belag, der Puls ist drahtig, schnell u. schlüpfrig. Der Blutdruck ist über 130/90. Therapieprinzip: Tonisieren der Niere u. Auffüllen der Leber. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.3). Nieren-Yin auffüllen: Sanyinjiao (Milz 6). Zusätzliche Punkte: Taixi (Niere 3), Zhaohai (Niere 6). Fuliu (Niere 7), Yingu (Niere 10), Guangyuan (Ren 4), Qihai (Ren 6). Leber-Yin auffüllen: Sanyinjiao (Milz 6), Taichong (Leber 3), Zhangmen (Leber 13). Zusätzliche Punkte: Ligou (Leber 5), Guangming (Gallenblase 37). Leber-Qj regulieren: Taicbong (Leber 3), Neiguan (Perikard 6), Zhangmen (Leber 13). Zusätzliche Punkte: Qimen (Leber 14), Yanglingquan (Gallenblase 34), Zulingqi (Gallenblase 41), Ganshu (Blase 18). Phytother. Rezeptur Yiguan Jian (Rezeptur 36 im Anhang). b) Hyperaktives Yang aufgrund einer YinSchwäche Symptomatik: gerötete Wange, trockene Kehle, thorakales Beklemmungsgefühl, Schwindel, Palpitationen, Schlaflosigkeit, Obstipation u. dunkler Urin. Die Zunge ist gerötet o. karmesinrot. Der Puls ist drahtig, schnell, fadenförmig u. schlüpfrig. Der Blutdruck ist deutlich erhöht, gelegentlich finden sich Ödeme.

127

Therapieprinzip: Niere auffüllen, Leber nähren, insuffizientes Yang auffüllen u. exzessives Yin unterdrücken. TCA-Punktübersicht: Hyperaktives Yang aufgrund einer Ym-Schwäche (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.3) Nieren-Yin auffüllen: Sanyinjiao (Milz 6). Zusätzliche Punkte: Yongquan (Niere 1), Taixi (Niere 3), Zhaohai (Niere 6). Fuliu (Niere 7), Yingu (Niere 10), Guangyuan (Ren 4), Qihai (Ren 6 ) . Leber nähren, (Leber-Blut auffüllen), LeberYang auffüllen: Taichong (Leber 3), Zhangmen (Leber 13). Zusätzliche Punkte: Ququan (Leber 8), Yanglingquan (Gallenblase 34), Ganshu (Blase 18). Phytother. Rezeptur Lingjiao Gouteng [13], s. Rezeptur 37 im Anhang.

Tang

c) Schwäche der Milz u. hyperaktives LeberYang Symptomatik: Ödeme an Wangen u. Extremitäten im 2. u. 3. Trimenon, Schwindel, Engegefühl im Thorax, Appetitlosigkeit u. Diarrhoe. Die Zunge zeigt einen dicken, schmierigen Belag; der Puls ist straff u. schlüpfrig. Oft findet sich zusätzlich eine Proteinurie. Der Blutdruck ist stark erhöht. Therapieprinzip: Milz stärken, Diurese fördern, Leber besänftigen u. überschießendes Leber- Yang vermindern. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.3). Milz (v. a. -Qi) stärken (regulieren und auffüllen): Sanyinjiao (Milz 6), Tianshu (Magen 25), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10). Zusätzliche Punkte: Zusanli (Magen 36), Gongsun (Milz 4), Zhangmen (Leber 13), Pishu (Blase 20), Weishu (Blase 21), Zhongwan (Ren 12), Shenque (Ren 8, Moxa). Diurese fördern: Sanyinjiao (Milz 6). Zusätzliche Punkte: Yinlingquan (Milz 9), Weiyang (Blase 39), Zhongji (Rett 3), Shenshu (Blase 23), Baiiao (Blase 31-34).

128

14 Krankheiten bei Schwangeren

Überschießendes Leber-Yang vermindern: Sanyinjiao (Milz 6), Taichong (Leber 3). Zusätzliche Punkte: Fengchi (Gallenblase 20), Xingjian (Leber 2), Baihui (Du 20), Ganshu (Blase 18), Yanglingquan (Gallenblase 34). Leberwind besänftigen: Baihui (Du 20). Zusätzliche Punkte: Xingjian (Leber 2), Yanglingquan (Gallenblase 34), Fengchi (Gallenblase 20), Zulingqi (Gallenblase 41), Taiyang. Phytother. Rezeptur Baizhu San, Rezeptur 38 im Anhang (vgl. Abschnitt „Ödeme", MilzSchwäche) [13]: Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.3). Aus TCM-Sicht werden Leber (97), Niere (95) u. Oht-Shenmen (55) genadelt. Zusätzlich haben sich folgende Punkte bewährt (Mikroaderlaß, Very-Point-Methode): Blutdruckregulierender Punkt (59), Punkte in der blutdrucksenkenden Furche (105 h).

tus u. gelegentlich Somnolenz an; bei Manifestation: tonisch-klonische Krämpfe, Zungenbiß, Zyanose, Bewußtlosigkeit, ggf. Koma. Die Mortalität im Anfall liegt bei 5%, bei mehr als 5 Anfällen bei 40%, die perinatale Mortalität liegt bei 8 - 2 7 % . EPH-Prophylaxe ist die sorgfältige Schwangerenvorsorge. Sobald Ödeme, Hypertonie o. Proteinurie nachweisbar sind, muß sofort eine adäquate DD u. Ther. einsetzen. Hier kann die traditionelle chin. Medizin wertvolle ergänzende Dienste bieten; insbes. zur Behandlung von gestationsinduzierten Ödemen u. gestationsinduzierter Hypertonie. Pathogenese. In der TCM werden die Gestosen unter dem Oberbegriff hypertensive syndrome of pregnancy zusammengefaßt. Man unterscheidet: gravid edema, gravid syncopy, eclampsia gravidarum.

> Bei Proteinurie empfehlen sich aus Sicht der traditionell chin. Medizin Leber (97), Milz (98) u. Niere (95). [> Bei Schmerzen in Verbindung mit einer Gestose (Very-Point-Methode) Ischiaszone (52, Siebtechnik), Thalamuspunkt (26 a), Analgesiepunkt n. Nogier sowie Shenmen (55).

Es herrscht ein permanenter Ym-Mangel von Leber u. Niere. Durch einen Mangel an Essenz u. Blut kommt es zu einer Überaktivität von Leber-Yang u. zu einem aufsteigenden Leberwind. Gleichzeitig transformiert eine exzessive Hitze aufgrund eines Y/n-Mangels die Körperflüssigkeiten in Schleim.

Erfahrungsgemäß gehen die meisten Gestosen mit psychischen Problemen einher. Daher nadelt man aus moderner Sicht Vegetativpunkt (Vegetativum I, 51), Graue Substanz (Subkortex, Vegetativpunkt II, 34), Frustrationspunkt, PT 1 (Anti-Aggressions-Punkt), PT 3 (Anti-Depressions-Punkt), PT 2 (Angstpunkt-Sorgepunkt) u. PT 4 (Kummerpunkt-Freudepunkt).

Eine weitere mögliche Ursache kann eine Dysfunktion der Milz hinsichtlich Verdauung u. Transport sein, wodurch es zu einer Retention von Feuchtigkeit u. Wasser im Körper kommen kann, was eine Bildung von HitzeSchleim bewirkt, welche aufwärts steigt. Übersicht. Intensive Überwachung u. Ther.! Neben engmaschiger Blutdruck-, ZVD-Kontrolle, EKG-Monitoring müssen u. U. Infusionen mit Plasma, Thrombozytenkonzentraten u. Plasmaexpandern erfolgen. Zusätzlich erfolgt Heparinisierung, ggf. Diuretikagabe, ggf. muß sofort die Entbindung erfolgen.

14.1.4 [Eklampsie, HELLP-Syndrom] TCA nur komplementär Eklampsie Übersicht (Abb. 14.4). Bei 4 - 5 % aller Schwangeren kommt es - meist im letzten Schwangerschaftstrimenon - zu einer mehr o. weniger schweren EPH-Gestose mit Ödemen, Proteinurie u. Hypertonie. Die Eklampsie kündigt sich mit Zephalgie, Sehstörung, Tinnitus, Augenflimmern, Vomi-

HELLP-Syndrom Sonderform der EPH-Gestose mit Hämolyse, erhöhten Leberenzymen u. reduzierten Thrombozyten. Die Häufigkeit: 0,5%. Symptome: akute Schmerzen im re. Abdomen, Epigastrium, oft mit Übelkeit u. Erbrechen. Eine rasche

14.1 Schwangerschaftsspezifische Krankheiten

129

Eklampsie

•^ f

REN ZHONG (Du 26) a), b)

JIAN SH

Shenmen (55) Ischiaszone (52) Veg. I, (51) Niere (95) Frustationspunkt

Leber (97)

Veg. II, Subcortex, - Graue Substanz (34)

Milz (98) Herz (100)

(AntiaggressionsPunkt) PT 1 (Angst, Sorge) PT 2 -

Thalamus (26a) (Anti-DepressionsPunkt) PT 3 (Kummer, Freude) PT 4

Analgesiepunkt nach Nogier Abb. 14.4: Eklampsie, HELLP-Syndrom. fohlenes komplementäres Therapiekonzept.

EmpOben

links: Akupunkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: Ohr-Akupunkte. [29, 34, 41, 43, 47]

130

14 Krankheiten bei Schwangeren

Entbindung ist anzustreben, da die perinatale Mortalität > 10% u. die mütterliche Mortalität bis zu 4% beträgt. Pathogenese. Auch in der TCM wird die Eklampsie als fortgeschrittenes Stadium der Präeklampsie gesehen. 2 Mechanismen sind ursächlich: a) pathogenes Aufsteigen (Attacke) von Leberwind, b) pathogenes Aufsteigen u. Invasion von Schleim-Feuer (Hitze-Schleim). a) Pathogenes Aufsteigen (Attacke) von Leberwind Symptomatik: gerötetes Gesicht, Palpitationen, Dysphorie, insbes. im 3. Trimenon. Es treten plötzlich Attacken extremer Konvulsionen auf, im Extremfall kommt es zum Bewußtseinsverlust. Die Zunge ist gerötet mit einem dünnen gelblichen Belag, der Puls ist straff, schnell u. schlüpfrig. Therapieprinzip: Die Leber besänftigen u. den Wind absenken. TCA-Punktübersicht (aufgewühlter Leberwind; empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.4) Leberwind besänftigen: Notfallpunkt Rhenzhong (Du 26), Jianshi (Perikard 5), Paling (Perikard 7), Yanglingquan (Gallenblase 34). Zusätzliche Punkte: Xingjian (Leber 2), Fengchi (Gallenblase 20), Zulingqi (Gallenblase 41), Baihui (Du 20), Taiyang. Leber-Yang beruhigen, absenken: Taichong (Leber 3), Yanglingquan (Gallenblase 34). Zusätzliche Punkte: Sanyinjiao (Milz 6), Fengchi (Gallenblase 20), Xingjian (Leber 2), Baihui (Du 20). Ganshu (Blase 18). Phytother. Rezeptur Lingjiao Gouteng Tang [13], s. Rezeptur 39 im Anhang.

tremitäten. Sie fällt ins Koma, begleitet von unregelmäßiger Atmung. Die Zunge ist gerötet u. hat einen gelblichen, schmierigen Belag. Der Puls ist straff u. schlüpfrig. Therapieprinzip: Hitze klären, Schleim zerstreuen u. Wiederbelebung einleiten. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.4) Schleim-Feuer klären: Notfallpunkt Rhenzhong (Du 26), Fenglong (Magen 40), Shanzhong (Ren 17), Jianshi (Perikard 5), Laogong (Perikard 8). Zusätzliche Punkte: Taiyuan (Lunge 9), Feishu (Blase 13) Schleim zerstreuen (transformieren): Fenglong (Magen 40), Yinlingquan (Milz 9), Neiguan (Perikard 6). Zusätzliche Punkte: Zhongwan (Ren 12), Hegu (Dickdarm 4), Zhangmen (Leber 13). Phytother. Nachdem alle Vitalparameter stabilisiert sind, kann zusätzlich eine Phytother. versucht werden: (1) Rezeptur Niuhuang Qingxin Rezeptur 40 im Anhang.

Wan [13],

(2) Weitere Rezeptur, um das Blut zu stärken u. die Blutstase zu beseitigen, s. Rezeptur 41 im Anhang. (3) Weitere Rezeptur, um die Milz zu tonisieren, die Leber zu beruhigen u. das Yin zu nähren, s. Rezeptur 42 im Anhang. Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.4): Aus TCM-Sicht werden Leber (97), Niere (95) und Shenmen (55) genadelt. Zusätzlich haben sich folgende Punkte bewährt: Veg I, II, Herz (100).

Bei Proteinurie empfehlen sich aus Sicht der traditionell chin. Medizin Leber (97), Milz (98) u. Niere (95).

b) Pathogenes Aufsteigen u. Invasion von Schleim-Feuer (Hitze-Schleim)

Bei Schmerzen in Verbindung mit einer Gestose (Very-Point-Methode) die Ischiaszone (52, Siebtechnik), der Thalamuspunkt (26 a), Analgesiepunkt n. Nogier sowie Shenmen (55).

Symptomatik: Die Schwangere erleidet eine plötzliche Attacke von Krämpfen an den Ex-

Erfahrungsgemäß gehen die meisten Gestosen mit psychischen Problemen einher. Daher na-

14.1 Schwangerschaftsspezifische Krankheiten

delt man aus moderner Sicht Vegetativpunkt (Vegetativum I, 51), Graue Substanz (Subkortex, Vegetativpunkt Π, 34), Frustrationspunkt, PT 1 (Anti-Aggressions-Punkt), PT 3 (Anti-Depressions-Punkt), PT 2 (AngstpunktSorgepunkt) u. PT 4 (Kummerpunkt-Freudepunkt).

14.1.5 Psychische Störungen Übersicht (Abb. 14.5). Sehr häufig liegen insbes. in der Frühschwangerschaft gestationsinduzierte psychische Störungen vor. Diese sind u. a. eine Folge von Veränderungen des Endokriniums, vermehrter Stoffwechselbelastung, u. a. durch Einschwemmung von Trophoblastgewebe in den mütterlichen Kreislauf. Eine Hauptursache ist die psychische Auseinandersetzung mit der Schwangerschaft. Begünstigende Faktoren sind: ambivalente Haltung der Mutter gegenüber ihrem Kind, ihrer Weiblichkeit, insbes. partnerschaftliche, soziale u. materielle Konflikte, Ängste vor Schwangerschaft, Geburt u. Mutterrolle. Häufig kommt es während der Schwangerschaft zu einem Gefühl von Unbehagen, Ruhelosigkeit, Unzufriedenheit mit Stimmungsschwankungen u. einem Wechsel von aggressiver u. depressiver Verstimmung. Pathogenese. In der TCM wird der o. g. Symptomenkomplex unter dem Oberbegriff Zi fan zusammengefaßt u. in der englischsprachigen Literatur als dysphoria during pregnancy übersetzt. Urs.: pathogene Hitze u. pathogenes Feuer, was zu einer Störung in der Herzleitbahn u. zu Dysfunktion der mentalen Aktivität führt. 3 pathogene Mechanismen werden unterschieden: a) Yw-Schwäche, b) Schleimfeuer, c) Stagnation des Leber-Qj.

131

kene Kehle ohne Sputum, Durst, aber Unlust, mehr zu trinken, spärlicher, dunkler Urin. Die Zunge ist gerötet mit einem trocknen dünnen u. gelblichen Belag o. ohne Belag. Der Puls ist schnell, fadenförmig u. schlüpfrig. Therapieprinzip: Hitze klären, Yin nähren, Geist beruhigen u. Ruhelosigkeit beseitigen. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.5). (Fülle-) Hitze klären: Shenmen (Herz 7), Quchi (Dickdarm 11), Neiguan (Pe 6), Taichong (Leber 3). Zusätzliche Punkte: Houxi (Dünndarm 3), Waiguan (Sanjiao 5), Fengchi (Gallenblase 20), Yanglingquan (Gallenblase 34), Hegu (Dickdarm 4), Netting (Magen 44), Xuehai (Milz 10), Feishu (Blase 13), Xinshu (Blase 15), Ganshu (Blase 18). Yin nähren, auffüllen: Yinxi (Herz 6), Taixi (Niere 3), Qihai (Ren 6). Zusätzliche Punkte: Taiyuan (Lunge 9), Lieque (Lunge 7), Sanyinjiao (Milz 6), Guangyuan (Ren 4), Fuhu (Niere 7). Geist beruhigen: Baihui (Du 20), Shenmen (Herz 7), Neiguan (Perikard 6). Zusätzliche Punkte: Tongli (Herz 5), Daling (Perikard 7), Shuigou (Du 26), Yintang, Anmian (EX 5 auf der Mitte zwischen Fengchi und Yifeng, Yinmeng (EX 4; 1 cun hinter Sanjiao 17), Shaohai (Herz 3). Phytother. Renshen Maidong San, mod. [13], s. Rezeptur 43 im Anhang. b) Schleim-Feuer Symptomatik: Dysphorie, Schwindel, Palpitationen, Beklemmungsgefühl im Thorax, Nausea u. Vomitus. Die Zunge hat einen schmierigen, gelblichen Belag; der Puls ist schnell u. schlüpfrig. Therapieprinzip: Die Hitze klären u. den Schleim beseitigen.

a) Yw-Schwäche

TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.5)

Symptomatik: mentale Verwirrung u. Ruhelosigkeit, gerötete Wangen, hohes Fieber trok-

(Fülle-) Hitze klären: Shenmen (Herz 7), Quchi (Dickdarm 11), Neiguan (Pe 6), Taichong

132

14 Krankheiten bei Schwangeren

Psychische Störungen BAI H U I (Du 20) a), c)

NEIGUAN (Pe 6)

FENG CHI (Gb 20) c)

Q U CHI (Dill)

GAN SHU (Bl 18) c) PI S H U (Bl 20) c)

SHEN MEN (He 7) a), b) Ql HAI (Ren 6) a)

Y I N XI (He 6) a)

SHEN SHU (Bl 23) c)

C H I ZE (Lu 5) b)

FENG LONG (Ma 40) b) FU LIU (Ni 7) c)

TAI XI (Ni 3) a), C) TAI C H O N G (Le 3) a), b), c)

Omega II

Shenmen (55)

Frustpunkt Veg. II, Subcortex, Graue Substanz (34) (AntiaggressionsPunkt) PT 1 (Angst, PT 2 Omega-Hauptpunkt Abb. 14.5: Psychische Störungen. Empfohlenes Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral.

Milz (98) Polster (29) Jérôme (29b) (Anti-DepressionsPunkt) PT 3 (Kummer, Freude) 4 Frontalhirn (33) Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: Ohr-Akupunkte. [34, 4 1 , 43]

14.1 Schwangerschaftsspezifische Krankheiten

(Leber 3). Zusätzliche Punkte: Houxi (Dünndarm 3), Waiguan (Sartjiao 5), Fengchi (Gallenblase 20), Yanglingquan (Gallenblase 34), Hegu (Dickdarm 4), Netting (Magen 44), Xuehai (Milz 10), FeiShu (Blase 13), Xinshu (Blase 15), Ganshu (Blase 18). Schleim-Hitze transformieren: Fenglong (Magen 40), Cbize (Lunge 5). Zusätzliche Punkte: Shanzhong (Ren 17), Taiyuan (Lunge 9), Feishu (Blase 13). Schleim transformieren: Fenglong (Magen 40), Neiguan (Perikard 6). Zusätzliche Punkte: Yinlingquan (Milz 9), Zhongtvan (Ren 12), Hegu (Dickdarm 4), Zhangmen (Leber 13). Phytother. Rezeptur Zhuli Tang [13], s. Rezeptur 44 im Anhang. c) Stagnation des Leber-Q« Symptomatik: Dysphorie, mentale Depression, Ruhelosigkeit, Irritabilität, Schmerzen im Hypochondrium u. Flatulenz. Die Zunge ist gerötet mit einem dünnen weißlichen o. gelblichen Belag. Der Puls ist steif u. schnell. Therapieprinzip: Die Leber besänftigen, die Hitze klären, die mentale Depression u. die Dysphorie beseitigen. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.5). Leber besänftigen (Leber-Yang beruhigen, absenken): Fengchi (Gallenblase 20), Taichong (Leber 3), Baihui (Du 20), Ganshu (Blase 18), Fuliu (Niere 7). Pishu (Blase 20). Zusätzliche Punkte: Sanyinjiao (Milz 6), Xingjian (Leber 2), Yanglingquan (Gallenblase 34). Hitze klären: Fengchi (Gallenblase 20), Quchi (Dickdarm 11), Ganshu (Blase 18), Taichong (Leber 3). Zusätzliche Punkte: Shenmen (Herz 7), Houxi (Dünndarm 3), Waiguan (Sanjiao 5), Yanglingquan (Gallenblase 34), Hegu (Dickdarm 4), Neiguan (Pe 6), Netting (Magen 44), Xuehai (Milz 10). Mentale Depression beseitigen (Gehirn fördern): Shenshu (Blase 23), Taixi (Niere 3),

133

Baihui (Du 20). Zusätzliche Punkte: Fengfu (Du 16), Tongli (Herz 5), Xinshu (Blase 15), Mingmen (Du 4). Phytother. Dan Zhi Xiaoyao San [13], Rezeptur 45 im Anhang. Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.5): Aus traditioneller Sicht Veg. II (Subcortex), Shenmen (55), Frontalhirn (33) u. Milz (98). Moderate Stimulation. 2 - 3 Nadeln pro Sitzung auswählen. Ggf. rape seeds implantieren. Zusätzlich ggf. Frustationspunkt Omega-Haupt-, Omega-II-, Polster, Jérôme, Veg. II, p T l - 4 . 14.1.6 Atemnot Übersicht (Abb. 14.6). Gelegentlich kommt es im Laufe der Schwangerschaft zu Problemen mit der Atmung. Das häufigste Lungenleiden ist Asthma bronchiale, von welchem etwa 1 % der Schwangeren betroffen sind; davon erleiden während der Schwangerschaft bis zu 15% einen Status asthmaticus. Während sich bei einem Drittel der Asthmatikerinnen durch die Schwangerschaft der Zustand bessert, bei einem weiteren Drittel etwa unverändert ist, kommt es beim dritten Drittel zu einer Verschlechterung. Ther. steht eine Expositionsprophylaxe gegenüber asthmaauslösenden Allergenen u. inhalativen Noxen wie Rauch, Aerosolen, Dämpfen, Gasen u. Stäuben im Vordergrund. Schulmedizinisch gibt man Beta-2-Sympathikomimetika sowie Glukokortikoide u. Antiallergika. Hier hat sich ergänzend die TCM sehr bewährt. Auch bei sonstigen Beeinträchtigungen der Atmung in Verbindung mit der Schwangerschaft kann die TCM u. speziell die Akupunktur sehr hilfreich sein. Pathogenese. Atemnot entsteht aus TCG-Sicht aufgrund eines Mangels des Nieren- Yin, welcher sich während der Schwangerschaft verstärkt. Dadurch wird die Leberleitbahn ihrer Nahrung beraubt, wodurch es zu einer Disharmonie zw. Leber u. Milz kommt. Klinisch zeigt sich ein thorakales Druckgefühl, ein geblähtes Abdomen, Kurzatmigkeit

134

14 Krankheiten bei Schwangeren

Atemnot

NEI C U A N (Pe Z H O N C WAN (Ren 12) b)

PI S H U (Bl 20) a), b)

Z H A N G MEN (Le 13) b)

ZU SAN LI (Ma 36) b) SAN YIN JIAO (Mi 6) a), b) TAI C H O N C (Le 3) a)

G O N G SUN (Mi 4) b)

Allergie (78) Shenmen (55) Niere (95) Veg. I, (51) Vegetativer Herzpunkt (100) Veg. Il

Plexus bronchopulmonalis Thymus

Subcortex Graue ? Substanz 34

Abb. 14.6: Atemnot. Empfohlenes komplementäres Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ven-

Asthmapunkt Dyspnoepunkt (31)

trai. Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: OhrAkupunkte [43]

14.1 Schwangerschaftsspezifische Krankheiten

u. Ruhelosigkeit. Die Zunge zeigt einen dünnen gelblichen Belag, der Puls ist drahtig u. rollend. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.6) a) Leber besänftigen (Leber-Yang beruhigen, absenken): Sanyinjiao (Milz 6), Taichong (Leber 3), Pishu (Blase 20). Zusätzliche Punkte: Fengchi (Gallenblase 20), Xingjian (Leber 2), Baihui (Du 20), Ganshu (Blase 18). b) Milz (v. a. -Qi) stärken (regulieren und auffüllen): Zusanli (Magen 36), Sanyinjiao (Milz 6), Neiguan (Pe 6), Gongsun (Milz 4), Zhangmen (Leber 13), Pishu (Blase 20), Zhongwan (Ren 12). Zusätzliche Punkte: Qihai (Ren 6), Weishu (Blase 21), Tiansku (Magen 25), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10), Shenque (Ren 8, Moxa). Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.6): Niere (95), Plexus bronchopulmonalis, Thymus, Dyspnoepunkt (31), Veg I (51), Veg Π (34), Vegetativer Herzpunkt (100), Shenmen (55), ggf. Allergiepunkt (78) 1 4 . 1 . 7 Karpaltunnelsyndrom Ubersicht. Insbes. gegen Ende der Schwangerschaft kommt es gelegentlich zur schwangerschaftsinduzierten Kompression des Karpaltunnels mit Parästhesien, intermittierender Gefühllosigkeit von Handfläche u. Fingern. Obwohl dieses Syndrom meist reversibel ist u. oft schon wenige Tage bis Wochen n. der Entbindung verschwindet, leiden die Schwangeren sehr darunter. Während die Schulmedizin hier keinen vernünftigen Therapieansatz bietet, hat die TCM sehr brauchbare Ansätze. Therapiekonzept (Schuler 1989 [19], Abb. 14.7): > Lokaler Punkt (Abb. 14.7): Daling (Pe 7), Regionaler Punkt: Neiguan (Pe 6), Regionaler u. spezifischer Punkt: Hegu (Di 4). Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.7): Handwurzel (67), Ellbogengelenk (66).

135

1 4 . 1 . 8 Dysurie Übersicht. Bei einem Viertel der Schwangeren kommt es zu einer deutlichen Erweiterung der Nierenkelche, des -beckens u. der Harnleiter, insbes. im proximalen Teil. Oft tritt diese Dilatation schon im 3. Schwangerschaftsmonat auf u. kann bis zu 12 Wochen post partum persistieren. Dabei ist die rechte Seite oft stärker betroffen als die linke. Urs. werden Progesteron u. mechanische Faktoren verantwortlich gemacht. Gelegentlich kommt es durch diese Veränderungen zu Harnstauungsnieren u. -abflußstörungen. Pathogenese (Abb. 14.8). Miktionsstörungen werden in der TCM unter dem Oberbegriff Zilin zusammengefaßt. 3 Haupturs.: a) Aufloderndes Herzfeuer, b) Feuchtigkeit-Hitze, c) Ym-Schwäche. a) Aufloderndes Herzfeuer Symptomatik: spärlicher dunkler Urin, Dysurie, Urodynie. Die Pat. hat ein gerötetes Gesicht, ist aufgeregt. Die Zunge ist gerötet, es fehlt ihr Feuchtigkeit, sie hat wenig o. keinen Belag. Der Puls ist schnell, fadenförmig u. schlüpfrig. Therapieprinzip: Hitze u. Feuer ausleiten u. Miktion in Gang bringen. TCA-Punktübersicht (und exzessive Hitze in der Blase; empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.8) Herz-Feuer klären: Daling (Perikard 7), Yinxi (Herz 6), Xiaochangshu (Blase 27), Pangguangsfr« (Blase 28), Yinlingquan (Milz 9). Zusätzliche Punkte: Xinshu (Blase 15), Tongli (Herz 5), Shenmen (Herz 7). Phytother. Rezeptur Daochi San [13], s. Rezeptur 46 im Anhang. b) Feuchtigkeit-Hitze Symptomatik: starker Harndrang, häufiges Urinieren kleiner Mengen mit starkem Brennen. Der Urin ist dunkelgelb. Die Pat. hat eine blaßgelbliche Gesichtsfarbe, wenig Appe-

136

14 Krankheiten bei Schwangeren

Karpaltunnelsyndrom

Akupunkte [19, 34]

14.1 Schwangerschaftsspezifische Krankheiten

tit u. häufig ein thorakales Beklemmungsgefühl. Sie ist durstig, will jedoch keine größeren Mengen trinken. Die Zunge ist gerötet mit einem schmierigen gelblichen Belag. Der Puls ist schnell u. schlüpfrig. Therapieprinzip: Hitze klären, Feuchtigkeit beseitigen u. Miktion in Gang bringen. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.8) (Fülle-) Hitze klären: Pangguangshu (Blase 28), Ciliao (Blase 32), Yinlingquan (Mi 9). Zusätzliche Punkte: Hegu (Dickdarm 4), Quchi (Dickdarm 11), Taichong (Leber 3). Feuchtigkeit-Hitze transformieren und ausscheiden: Yinlingquan (Milz 9), Netting (Magen 44). Zusätzliche Punkte: Fenglong (Magen 40), Zhongwan (Ren 12), Weizhong (Blase 40), Weiyang (Blase 39), Hegu (Dickdarm 4), Quchi (Dickdarm 11), Zusanli (Magen 36). Phytother. Rezeptur Jiawei Wulin San [13], mod., Rezeptur 47 im Anhang. c) YiM-Schwäche Symptomatik: Häufige, tröpfchenförmige Miktion, Urinmenge ist spärlich, Farbe schmutziggelb bis rötlich; Miktion ist verbunden mit Brennen u. starken Schmerzen. Die Schwangere hat ein gerötetes Gesicht, ein fiebriges Gefühl in Handinnenflächen u. an Fußsohlen. Sie klagt über Dysphorie, Schlaflosigkeit u. Verstopfung. Die Zunge ist gerötet mit einem dünnen, trockenen, gelblichen Belag. Der Puls ist schnell, fadenförmig u. schlüpfrig. Therapieprinzip: Das Yin nähren, die Trokkenheit anfeuchten u. die Diurese in Gang bringen. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.8). Niere nähren (Nieren-Qi auffüllen): Shertshu (Blase 23), Pangguangshu (Blase 28), Sanyinjiao (Milz 6), Fuliu (Niere 7), Yingu (Niere 10). Zusätzliche Punkte: Taixi (Niere 3), Zhongji (Ren 3), Qihai (Ren 6), Mingmen

(Du 4). Zusanli (Ren 4).

(Magen 36),

137

Guangyuan

Yin tonisieren (Yin nähren, auffüllen): Sanyinjiao (Milz 6), Taixi (Niere 3), Qihai (Ren 6), Fuliu (Niere 7). Zusätzliche Punkte: Zhaohai (Niere 6), Guangyuan (Ren 4). Phytother. Rezeptur Zhi Bai Dihuang [13], s. Rezeptur 48 im Anhang.

Tang

Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.8): Blase (92), Urethra (80), Niere (95), Becken (56)

14.1.9 Anurie Übersicht. Eine akute Anurie (einhergehend mit einem akuten Nierenversagen) ist in der Schwangerschaft selten: 0,05% (1 auf 2 0 0 0 5000 Schwangerschaften), die Mortalität jedoch hoch. In der Gravidität ist die Inzidenz von Nieren- o. Harnleitersteinen nicht häufiger als außerhalb der Gravidität. Diese können zu einer Anurie führen. Ther.: ergänzend zur Schulmedizin hat sich die TCM bewährt. Pathogenese (Abb. 14.8). In der TCM gibt es den Begriff Zhuanbao, welcher die schwere Dysurie u. die Anurie beinhaltet. Aus TCM-Sicht wird diese Krankheit entweder durch einen anhaltenden Mangel des Qi im mittleren Jiao o. durch eine Verminderung des Nieren-Q¿ verursacht, wodurch der Fetus falsch liegt u. auf den Urogenitaltrakt drückt. Eine weitere Urs. ist eine Schwäche der Niere, welche zu einer unzureichenden Verbindung zw. Niere u. Fetus führt, so daß der Fetus tiefer tritt u. dadurch den Urogenitaltrakt blockiert. 2 Mechanismen werden unterschieden: a) βί-Schwäche, b) Nieren-Schwäche. a) Qi-Schwäche Symptomatik: Unfähigkeit, den Urin zu entleeren, häufige, spärliche Miktion, begleitet von Schmerzen im kleinen Becken. Die Pat. ist erschöpft u. ruhelos. Das Gesicht ist blaß;

138

14 Krankheiten bei Schwangeren

Miktionsstörungen

DA LING (Pe Pi S H U (Bl 20) SHEN SHU (Bl 23) c) Y I N XI (He 6) a)

Ql HAI (Ren 6) c)

Cl LIAO (Bi 32) b)

G U A N YUAN (Ren 4)

XIAO C H A N G S H U (Bl 27) a) PANG C U A N G S H U (Bi 28) a), b), c)

YIN GU (Ni 10) c) YIN LING Q U A N (Mi 9) a), fa) SAN YIN JIAO (Mi 6) c)

Z U SAN LI (Ma 36)

Y I N GU (Ni 10)

FU LIU (Ni 7) c) TAI XI (Ni 3) c) NEI TING (Ma 44) b)

Abb. 14.8: Miktionsstörungen (Dysurie/Anurie). Empfohlenes Therapiekonzept. Die Buchstaben a), b), c) beziehen sich auf die Dysurie. Oben links:

Akupunkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: Ohr-Akupunkte. [34, 41, 43]

14.1 Schwangerschaftsspezifische Krankheiten

sie ist kurzatmig. Die Schwangere klagt über Schwindel, Schweregefühl im Kopf, das Sprechen fällt ihr schwer. Die Defäkation ist erschwert. Die Zunge ist blaß mit einem dünnen, weißlichen Belag. Der Puls ist schwach u. schlüpfrig. Therapieprinzip: Das Qi auffüllen u. den sinkenden Fetus heben. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.8) Qi auffüllen: Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Pisku (Blase 20). Zusätzliche Punkte: Hegu (Dickdarm 4), Shanzhong (Ren 17), Sanyinjiao (Milz 6), Gongsun (Milz 4), Baihui (Du 20).

Qi regulieren: Zusanli (Magen 36), Sanyinjiao (Milz 6), Yinlingquan (Mi 9). Zusätzliche Punkte: Hegu (Dickdarm 4), Baihui (Du 20), Zhangmen (Leber 13), Qimen (Leber 14). Phytother. Rezeptur Yiqi Daoniao Tang [13], s. Rezeptur 49 im Anhang. b) Nieren-Schwäche Symptomatik: Häufige Miktion u. Dysurie, gefolgt von Anurie. Sehr starke Schmerzen im kleinen Becken. Die Pat. ist nervös, ruhelos u. klagt über Abneigung gegenüber Kälte. Die Glieder sind kalt, die Lendengegend ist schmerzhaft, die Knie sind schwach. Die Zunge ist blaß mit einem dünnen, feuchten Belag. Der Puls ist tief, schwach u. schlüpfrig· Therapieprinzip: Niere wärmen, ihre Vitalfunktionen stärken, den Qi-Fluß unterstützen, Wasserretention aufheben. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.8) Niere wärmen (und Nieren-Qi stabilisieren): Shenshu (Blase 23), Guanyuan (Ren 4), Pangguangshu (Blase 28), Taixi (Niere 3). Zusätzliche Punkte: Sanyinjiao (Milz 6), Mingmen (Du 4), Diji (Milz 8), Zhongji (Ren 3), Yaoyangguan (Du 3).

139

Phytother. Rezeptur Shenqi Wan [13], s. Rezeptur 50 im Anhang. Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.8): Blase (92), Urethra (80), Niere (95), Becken (56).

14.1.10 Pyelonephritis

Ubersicht. Zu einer manifesten Zystitis kommt es im Laufe der Schwangerschaft bei etwa 1 - 3 % . Das Risiko für eine akute Pyelonephritis ist im 3. Trimenon erhöht. Dabei verlaufen > 6 0 % aller Harnweginfektionen ohne Fieber u. symptomarm. Im Falle einer akuten asymptomatischen Harnweginfektion gibt man Ampizillin o. Amoxyzillin. Im Anfangsstadium einer Dysurie hat sich die TCM-Ther. sehr bewährt. Akupunktur-Therapiekonzept (vgl. auch Abb. 14.8) a) Exzessive Hitze bei Hyperaktivität von Herzfeuer. Therapieprinzip: Feuer klären, Diurese unterstützen. Es werden vorwiegend Punkte der Herzleitbahn u. Back-Shu-Punkte ausgewählt. Punktauswahl: Daling (Perikard 7), Yinxi (Herz 6), Xiaochangshu (Blase 27), Pangguangshu (Blase 28) u. Yinlingquan (Milz 9). b) Exzessive Hitze mit abwärts gerichteter Invasion von Feuchtigkeit-Hitze. Therapieprinzip: Hitze klären, Feuchtigkeit zerstreuen u. Diurese unterstützen. Ausgewählt werden vorwiegend Punkte der Milzleitbahn u. BackShu-Punkte. Punktauswahl: Pangguangshu (Blase 28), Ciliao (Blase 32), Yinlingquan (Milz 9). c) Yi»-Schwäche. Therapieprinzip: Das Yin nähren, die Hitze klären, die Diurese fördern. Ausgewählt werden vorwiegend Back-ShuPunkte u. Punkte der Nierenleitbahn. Punktauswahl: Yingu (Niere 10), Fuliu (Niere 7), Pangguangshu (Blase 28) u. Shenshu (Blase 23). Ohr-Akupunktur-Konzept: Niere (95), Harnblase (92), Urethra (80) u. Becken (56).

140

14 Krankheiten bei Schwangeren

14.2 Nichtschwangerschaftsspezifische Krankheiten 14.2.1 Diabetes mellitus Übersicht. Immer häufiger werden Diabetikerinnen schwanger: Noch vor 2 0 - 3 0 Jahren bedeutete dies für Mutter u. Kind ein hochgradiges Risiko. Heute konnten die mütterliche u. kindliche Morbidität u. Mortalität wesentlich gesenkt werden. Wichtige Voraussetzungen hierfür sind: Blutzuckereinstellung, Zusammenarbeit zw. Geburtshelfer u. Internisten, Motivation der Schwangeren, Entbindung in einer Klinik mit hohem Sicherheitsniveau. Ohne ther. Hilfe kommt es bei Typ 1-Diabetikerinnen in nur 0,2% zu einer spontanen Schwangerschaft. Besonders gefürchtet ist aber auch der Gestationsdiabetes. Häufigste Komplikationen sind: Hyperemesis, Harnweginfektion, Hypertonie u. chron. Pilzinfektionen. Gehäuft kommt es zu Aborten, Frühgeburten, Makrosomie, Fehlbildungen, Plazentainsuffizienz, Hydrammnion, postnatalem Atemnotsyndrom u. kindlicher postpartaler Hypoglykämie. Neben der schulmedizinischen BegleitTher. hat sich die TCM-Ther. bestens bewährt. Akupunktur-Therapiekonzept

Traditionelle Ohrakupunktur: Pankreas (96), Tragusgipfel (12), Niere (95), Sanjaio (104), Durstpunkt (17), Magen (87) u. Lunge (101). 14.2.2 Erkrankungen des Herzens Ubersicht. Kommt es bei Pat. mit einem bestehenden Herzleiden zur Schwangerschaft, so muß kardiologisch sorgfältig überwacht u. eingestellt werden. In der Schwangerschaft kommt es zu einer besonders großen Belastung für Herz u. Kreislauf, insbes. in der 28.-34. SSW, außerdem während der Austreibungsperiode sowie in den ersten Tagen des Wochenbettes. Herzrhythmusstörungen sollten kardiologisch kontrolliert u. therapiert werden. Dasselbe gilt für die Hypotonie u. Hypertonie. Kombiniertes Therapiekonzept Ergänzend zur Schulmedizin können phytother. Rezepturen der TCM sowie Akupunktur u. Moxibustion hilfreich sein. Insbes. bei folgenden Ind. kann die TCM helfen: Palpitation, Hypertonie, Angina pectoris, Hypotonie.

Hauptpunkte: Feishu (Blase 13), Pishu (Blase 20), Shenshu (Blase 23), Zusanli (Magen 36) u. Sanyinjiao (Milz 6). Methode: Die Nadelmanipulationen erfolgen mit filiformen Nadeln, gemäßigt auffüllend, die Nadeln werden für 15-20 Min. belassen.

Palpitationen: Xinshu (Blase 15), Juque (Ren 14), Neiguan (Perikard 6), Shenmen (Herz 7) u. Sanyinjiao (Milz 6). Man nehme filiforme Nadeln mit gemäßigter Stimulation. Die Nadeln werden für 2 0 - 3 0 Min. belassen, alle 5 10 Min. wird manipuliert.

Ergänzende Punkte. Im Falle von Durst u. Polydipsie: Taiyuan (Lunge 9); im Falle von Polyurie: Guanyuan (Ren 4), Taixi (Niere 3); im Falle von kalten Extremitäten als Folge eines Yang-Mangels: Mingmen (Du 4), Guanyuan (Ren 4), Qibai (Ren 6), mit milder Moxibustion; im Falle von Palpitationen: Neiguan (Perikard 6), Xinshu (Blase 15) u. Sbanzhong (Ren 17); im Falle von Schlaflosigkeit: Shenmen (Herz 7); im Falle von Schwindel: Fengchi (Gallenblase 20)

Ergänzende Punkte: Tachykardie. Jianshi (Perikard 5). Bradykardie. Tongli (Herz 5); im Falle eines Mangels in Herz u. Niere: Geshu (Blase 17), Shenshu (Blase 23) u. Taixi (Niere 3); im Falle einer Störung der endogenen SchleimFlüssigkeiten: Fenglong (Magen 40), Chize (Lunge 5) u. Taichong (Leber 3); Schmerzen im Thorax: Shanzhong (Ren 17), Xuehai (Milz 10).

14.2 Nichtschwangerschaftsspezifische Krankheiten

Hypertonie Hauptakupunkturpunkte: Fengchi (Gallenblase 20) u. Quchi (Dickdarm 11). Dabei wird eine gemäßigte kombinierte ableitend-stimulierende Nadelmanipulationstechnik gewählt. Ergänzende Punkte: Im Falle einer Hyperaktivität des Leber-Yang: Taichong (Leber 3), Xingjian (Leber 2) u. Taiyang (Extrapunkt); im Falle einer aufwärts gerichteten Störung von Schleim: Fenglong (Magen 40); im Falle eines Yin-Mangels mit Überaktivität des Yang: Sanyinjiao (Milz 6), Taichong (Leber 3) u. Taixi (Niere 3); im Falle eines Mangels von Yin u. Yang: Sbenshu (Blase 23), Guanyuan (Ren 4) u. Sanyinjiao (Milz 6); im Falle von Palpitationen u. Schlaflosigkeit: Shenmen (Herz 7), im Fall von Nausea u. Vomitus: Neiguan (Perikard 6), im Fall von Ödemen an den unteren Extremitäten: Yinlingquan (Milz 9). Angina pectoris Hauptpunkte: Neiguan (Perikard 6), Xinshu (Blase 15) u. Shanzhong (Ren 17). Es wird mit gemäßigter, kombinierter, auffüllend-entleerender Nadelmanipulationstechnik genadelt. Ergänzende Punkte, im Falle einer Unfähigkeit, die Angina pectoris zu stoppen: Ximen (Perikard 4); im Falle einer Obstruktion von Schleim: Fenglong (Magen 40); im Falle einer Blutstase mit Blockade der Kollateralen: Geshu (Blase 17); im Falle eines Mangels von Yang in Herz u. Niere: Shenshu (Blase 23), Guanyuan (Ren 4), Qihai (Ren 6). Traditionelle Ohrakupunkturpunkte: Herz (100), Niere (95), Plexus Solaris (83), Thalamus (26 a) u. Ohx-Shenmen (55).

141

tik: Thorakales Völlegefühl, Flatulenz, Dysphoric, Ruhelosigkeit, häufig verbunden mit Dyspnoe. Die TCM-Symptomatik erinnert an folgende westliche Diagnosen: t> gastroösophagealer Reflux mit Sodbrennen, Völlegefühl im oberen Abdomen, Flatulenz u. Sodbrennen. Dieser Reflux ist häufig Folge der progesteronbedingten Tonusverminderung des unteren Ösophagussphinkters. Dieses Syndrom tritt bei mehr als 50% der Schwangeren gelegentlich mehr o. weniger stark auf. Ther. Allgemeinmaßnahmen: häufig eingenommene kleine Mahlzeiten, Vermeiden von Bücken, Meiden zu enger Kleidung, Schlafen mit erhöhtem Oberkörper sowie Meiden von zu starken Säuren wie Fruchtsäften, kohlensäurehaltigen Getränken, Alkohol, Nikotin u. Kaffee. ΐ> atypisches Vena-cava-Kompressionssyndrom. Symptome: Unwohlsein, Schwindel, Erstickungsgefühl, Atemnot. Dieses Syndrom tritt bei 30-40% aller Schwangeren in Rückenlage auf, daher können bis zu 20% der Schwangeren nicht auf dem Rükken liegen. Ther. u. Prophylaxe ist die Seitenlagerung. > untypische Krankheiten von Leber o. Gallenblase. Symptome: Druckschmerz mit Völlegefühl u. Flatulenz, insbes. im oberen Abdomen. Dasselbe gilt für eine Cholelithiasis u. für eine akute, ausgeprägte Schwangerschaftsfettleber. [> psychische u. psychovegetative Urs., welche u. a. auch zu einer Schmerzprojektion ins obere u. untere Abdomen führen können u. auch mit Übelkeit, Sodbrennen, Flatulenz u. Druckgefühl einhergehen können.

14.2.3 [„Aufwärtsfluß des foetalen Qi"]

In der TCG existiert der Begriff des Aufwärtsflusses des fetalen Qi, eine direkte Übersetzung in die westliche schulmedizinische geburtshilfliche Nomenklatur gibt es nicht.

Übersicht. Die TCM kennt einen Begriff, der in der westlichen Geburtshilfe unbekannt ist, den Aufwärtsfluß des fetalen Qi. Symptoma-

Pathogenese. In den meisten Fällen wird diese Krankheit verursacht durch einen permanenten Ytn-Mangel, insbes. des Nieren-Yin, was zu Verlust in der Ernährung der Leberleit-

- TCA nur komplementär

142

14 Krankheiten bei Schwangeren

bahn u. Dominieren der Milz bei gleichzeitiger Hyperaktivität der Leber führt. Dadurch gerät die funktionelle Aktivität des Qi außer Kontrolle, insbes. in Hinsicht auf das Aufsteigen u. Abfallen des Qi, wodurch es zu dieser Krankheit kommt. Symptomatik: Thorakales Völlegefühl, abdominelle Flatulenz, Unbehagen u. Unwohlsein während der Schwangerschaft, begleitet von Tachypnoe, Dysphorie u. Ruhelosigkeit. Der Belag der Zunge ist dünn u. gelblich, der Puls ist steif u. schlüpfrig. Kombiniertes Therapiekonzept Therapieprinzip: Leber beruhigen, Milz stärken, Fluß des Qi regulieren u. Stagnation eliminieren. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte) Leber besänftigen (Leber-Yang beruhigen, absenken): Sanyinjiao (Milz 6), Taichong (Leber 3), Baihui (Du 20), Pishu (Blase 20). Zusätzliche Punkte: Fengchi (Gallenblase 20), Xingjian (Leber 2), Ganshu (Blase 18). Milz (v. a. -Qi) stärken (regulieren und auffüllen): Zusanli (Magen 36), Sanyinjiao (Milz 6), Neiguan (Pe 6), Gongsun (Milz 4), Zhangmen (Leber 13), Pishu (Blase 20), Zhongwan (Ren 12). Zusätzliche Punkte: Qihai (Ren 6), Hegu (Dickdarm 4), Weishu (Blase 21), Tianshu (Magen 25), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10), Baihui (Du 20), Shenque (Ren 8, Moxa). Phytother. Zisu Yin [13], s. Rezeptur 51 im Anhang. Die Heilpflanzen werden in 200-300 ml Wasser gekocht. Man nehme eine Hälfte morgens, die andere Hälfte abends. Falls es zu einer Besserung der Symptome kommt, kann folgende Rezeptur angewandt werden: Ejiao Yangxue Tang. Diese Rezeptur unterstützt die Ernährung des Yin, das Auffüllen des Blutes u. das Kultivieren der Essenz [13], s. Rezeptur 52 im Anhang.

14.2.4 [Aphonie] Übersicht. Gelegentlich kommt es in der Schwangerschaft zur Aphonie, d. h. zum teilweisen o. kompletten Verlust der Stimme, in der chin. Nomenklatur Ziyin. Pathogenese. Aus TCM-Sicht wird diese Krankheit hauptsächlich durch einen Mangel an Nieren- Yin verursacht. Aus Sicht der TCM kommen Geräusche von der Lunge, sind in der Niere verwurzelt u. werden über die Zunge abgegeben. Bei einem konstitutionellen NierenYm-Mangel, welcher sich im Laufe der Schwangerschaft verstärkt, kann es zu einer Mangelernährung der Zunge kommen. Dies geschieht meist im dritten Trimenon. Daraus resultiert die gestationsinduzierte Aphonie. Symptomatik: Stimme ist heiser o. fehlt, Kehle trocken. Handinnenflächen u. Fußsohlen sind erwärmt. Häufig treten Schwindel, Tinnitus, Dysphorie, Palpitationen u. Obstipation auf. Der Urin ist spärlich u. dunkel; die Zunge ist gerötet mit einem sich schälenden Belag. Der Puls ist schnell u. fadenförmig. Kombiniertes Therapiekonzept Therapieprinzip: Niere nähren u. Yin ionisieren. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte) Niere nähren (Nieren-ßi auffüllen): Taixi (Niere 3), Shenshu (Blase 23), Sanyinjiao (Milz 6), Fuliu (Niere 7). Zusätzliche Punkte: Zhongji (Ren 3), Qihai (Ren 6),. Zusanli (Magen 36), Yingu (Niere 10), Guangyuan (Ren 4). Yin tonisieren (Yin nähren, auffüllen): Lieque (Lunge 7), Sanyinjiao (Milz 6), Taixi (Niere 3), Qihai (Ren 6), Fuliu (Niere 7). Zusätzliche Punkte: Taiyuan (Lunge 9), Guangyuan (Ren 4), Geshu (Blase 17). Phytother. Rezeptur Liuwei Dihuang [13], s. Rezeptur 53 im Anhang.

Tang

Ohr-Akupunktur-Konzept: Hals (41), Lunge (101), Niere (95), Shenmen (55), ACTHPunkt (13).

14.2 Nichtschwangerschaftsspezifische Krankheiten

143

14.2.5 Husten

Zusätzlicher Punkt: Taiyuan (Lunge 9).

Übersicht. Bei therapieresistentem Husten, sollte eine schulmedizinische DD erfolgen; in der TCM wird therapieresistenter Husten in der Schwangerschaft als Zishou bezeichnet.

Phytother. Rezeptur Baihegujin Tang [13], mod., s. Rezeptur 54 im Anhang.

Pathogenese. Meist wird diese Krankheit verursacht durch einen konstitutionellen YinMangel, welcher durch die Schwangerschaft verstärkt wird. Dadurch entsteht eine Hyperaktivität des Feuers, dessen Hitze aufwärts steigt, die Lungen attackiert u. die Flüssigkeiten verzehrt. Eine weitere Ursache dieser Krankheit ist ein erblicher Yang-Exzeß u. ein Überfluß an fetalem Qi n. der Konzeption. Beide Faktoren unterstützen das Feuer dabei, die Lungen zu attackieren u. die Flüssigkeiten in Sputum umzuwandeln, was zu einer Blokkade in der Lunge u. zu einer Schwächung ihrer Funktion in der Dispersion u. Deszension führt. Die TCM unterscheidet 2 Mechanismen: a) Yw-Schwäche u. Trockenheit der Lunge, b) Attacke der Lunge durch Schleim-Feuer. a) Ym-Schwäche u. Trockenheit der Lunge Symptomatik: Trockener Husten ohne Sputum, gelegentlich blutiges Sputum, die Schwangere hat einen trockenen Mund, trokkene Kehle, Wärmegefühl in Handinnenflächen u. an den Fußsohlen. Die Zunge ist gerötet mit geringem Belag, der Puls ist schnell, fadenförmig u. schlüpfrig. Therapieprinzip: Yin nähren, Lunge befeuchten, Husten beseitigen u. Fehlgeburt verhindern. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte) Yin nähren, auffüllen: Taixi (Niere 3), Zhaohai (Niere 6). Zusätzliche Punkte: Lieque (Lunge 7), Sanyinjiao (Milz 6), Guangynan (Ren 4), Qihai (Ren 6), Geshu (Blase 17), Fuliu (Niere 7). Lungen-Yin auffüllen und befeuchten: Chize (Lunge 5), Yuji (Lunge 10), Feishu (B1 13).

b) Attacke der Lunge durch Schleim-Feuer Symptomatik: dickes, gelbliches Sputum, zäh u. klebrig. Die Pat. hat eine gelbliche Gesichtsfarbe, einen trockenen Mund; die Zunge ist gerötet mit schmierigem gelblichem Belag. Der Puls ist schnell u. schlüpfrig. Therapieprinzip: Hitze von den Lungen beseitigen, Schleim lösen, Husten stoppen u. eine Fehlgeburt verhindern. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte) Feuer klären: Chize (Lunge 5), Yuji (Lunge 10), Feishu (B1 13), Neiting (Magen 44), Ganshu (Blase 18). Zusätzliche Punkte: Taiyuan (Lunge 9), Shenmen (Herz 7), Houxi (Dünndarm 3), Quchi (Dickdarm 11), Neiguan (Pe 6), Xuehai (Milz 10), Xinshu (Blase 15). Schleim transformieren: 40). Zusätzliche Punkte: 9), Zhongwan (Ren 12), 6), Hegu (Dickdarm 4), 13).

Fenglong (Magen Yinlingquan (Milz Neiguan (Perikard Zhangmen (Leber

Schleim-Hitze transformieren: Fenglong (Magen 40), Feishu (Blase 13). Zusätzliche Punkte: Shanzhong (Ren 17), Taiyuan (Lunge 9). Phytother. Rezeptur Qing fei Jianghuo [13], mod., s. Rezeptur 55 im Anhang.

Tang

Ohr-Akupunktur-Konzept: Lunge (101), Shenmen (55), ACTH-Punkt (13), Sympathischer Grenzstrang. 14.2.6 Drogenabhängigkeit Übersicht. In der Schwangerschaft äußerst problematisch ist ein übermäßiger Konsum von Genußmitteln, insbes. Alkohol, Nikotin, Drogen. Koffeinhaltige Getränke (Kaffee, Tee, Cola) sollten nur in geringen Mengen konsu-

144

14 Krankheiten bei Schwangeren

Drogenabhängigkeit

rapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral. Oben

New Yorker Schema (NADA" 1975; 44])

14.3 [Blutungen, Abort, EUG] - T C A nur komplementär

miert werden; bei erhöhtem Alkoholgenuß steigt das Abort- u. Fehlbildungsrisiko ab 50 g Alkohol/Woche (= 100 ml Wein o. 200 ml Bier/Tag) deutlich an. Nikotin führt durch Schädigung der embryonalen Gefäße sowie durch Plazentaschädigung zu einer Mangelentwicklung des Kindes. Die Neugeborenen können gelegentlich Nikotinentzugsyndrome aufweisen. Passivrauchen erhöht die Allergie- u. Asthmaneigung des Kindes. Außerdem besteht oft ein erhöhtes Risiko für akute u. chron. Entz., insbes. der Atemwege. Riskant sind bes. Opiate, weil das Abort- u. Fehlbildungsrisiko deutlich höher liegt. Hier hat sich hervorragend die TCM sowie die moderne Ohrakupunktur bewährt. Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.9) Studie zur Ther. drogenabhängiger Schwangerer mit Akupunktur [44] nach dem sog. NADA-Protokoll

Mehrere hundert Drogenabhängige wurden über >10 Jahre akupunktiert. Die Kasuistiken von 30 Abhängigen wurden ausgewertet: 23 methadonsubstituiert, 11 chron. Mehrfachkonsum, v. a. Methadon, Kokain u. Benzodiazepine, 4 Kokainabhängige, fast alle Pat. rauchten bis > 20 Zigaretten/Tag, davon 60% auch Cannabis.

145

Punktauswahl. Punkte der New Yorker Metbode (seit 1 9 7 5 standardisiert): 5-Punkte-Ohrakupunktur-Kombination, bestehend aus den Punkten Sbertmen (55), Vegetativum (51), Niere (95), Leber (97) u. Lunge (101). Verlauf: 18 Schwangere blieben in Akupunkturbehandlung. Sie kamen durchschnittlich zweimal wöchentlich. Insgesamt waren 12 Schwangere bei der Geburt des Kindes Suchtmittel- u. methadonfrei. Die Akzeptanz war sehr gut. Nur 1 Pat. wurde bis zur Geburt „aus den Augen verloren". Ergebnisse: 2 9 χ wurden gesunde Kinder geboren. Kein Neugeborenes/Säugling verstarb perinatal o. während der ersten 3 Monate. Geburtsgewicht 3 0 5 0 g (wie bei Raucherinnen). 2 χ Frühgeburt mit 2 1 0 0 g u. 2 3 0 0 g. Kindliche Fehlbildungen waren nicht häufiger.

Weitere Punkte bei Entzugssymptomen

([44]; Abb. 14.9): Baihui (Du 20), Yintang (EX-KH3), Zhongwan (Ren 12), Hegu (Dickdarm 4), Neiguan (Perikard 6), Zusanli (Magen 36), Sanyinjiao (Milz 6) o. Taichong (Leber 3). Bei Erbrechen: Lateralisationssteuerpunkt n. Nogier entsprechend Tingbui (Gb 2), sowie Ohrpunkt Nausea (29 a).

Nach dieser sog. NADA-Studie ist die Akupunktur bei drogenabhängigen Schwangeren erfolgreich, einfach erlernbar u. nicht mit UAW belastet (Abb. 14.9).

14.3 [Blutungen, Abort, EUG] - TCA nur komplementär Blutungen in der Frühschwangerschaft sind immer symptomatische Ereignisse. Urs.: Nidation, Menstruation, Ektopien, Zervix-, Dezidualpolyp, hämorrhagische Kolpitis, Kolonkarzinom (selten), Abort (Abrortus imminens, Abortus incompletus, completus, missed abortion, septischer Abort). Abort. Der Frühabort geschieht bis zur 16., der Spätabort in der 16.-28. SSW. Beim Frühabort sind in bis zu 50% chromosomale u. exogene Störungen ursächlich, beim Spätabort liegen meist mütterliche Urs. zugrunde: Myome, Zervixinsuffizienz, andere Uterusmalformationen.

Abortstadien: 1. Abortus imminens (Muttermund geschlossen, Schwangerschaft intakt, leichte Blutung), 2. Abortus incipiens (Muttermund geöffnet, fehlende Vitalitätszeichen, stärkere Blutung), 3. missed abortion (Muttermund geschlossen, Schwangerschaft nicht intakt, keine Blutung). 14.3.1 [Abortus imminens] TCA nur komplementär Übersicht. Abortus imminens ist ein drohender Abort mit leichter bis mäßiger schmerzloser Blutung. Der Uterus ist normal groß,

146

14 Krankheiten bei Schwangeren

weich, der Zervikalkanal geschlossen. Sonographisch ist die Gravidität intakt. Absolute Bettruhe, Magnesiumgabe, ggf. Tokolyse, bei nachgewiesener Corpus-luteum-Insuffizienz gibt man Progesteron. Regelmäßige HCG- u. Ultraschallkontrollen, frühestens 3 Tage n. sistierender Blutung Mobilisation. Die TCMTher. ist hervorragend geeignet.

mig. Begleitsymptome: Palpitation, Lumbago u. abdominale Schmerzen. Die Zunge ist blaß mit einem dünnen weißlichen Überzug. Der Puls ist entweder fadenförmig u. schlüpfrig o. tief u. schwach.

Pathogenese. In der TCG heißt der A. imminens vaginale Blutung während der Menstruation o. ruhelose Störung des Fetus.

TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.10)

4 Haupturs.: a) Nieren-Qi-Schwäche, b) Qi- und Blutschwäche, c) Bluthitze, d) traumatische Verletzung.

Qi stärken (nähren, auffüllen), Blut anreichern, Niere kräftigen: Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Ganshu (Blase 18), Pishu (Blase 20), Shenshu (Blase 23). Zusätzliche Punkte: Neiguan (Pe 6), Baihui (Du 20), Shanzhong (Ren 17), Hegu (Dickdarm 4), Qihai (Ren 6), Qugu (Ren 2), Tianshu (Magen 25), Guilai (Magen 29), Gongsun (Milz 4), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10), Shenque (Ren 8, Moxa).

a) Nieren-Q/-Schwäche Symptomatik: Häufig lumbagoartiger Schmerz, spärliche vaginale Blutung, im Licht dunkel u. trüb erscheinend, gelegentlich begleitet von Schwindel u. nächtlichem Tinnitus, häufigem Urinieren u. gelegentlichem Einnässen. Die Zunge ist rötlich u. blaß mit einem dünnen weißlichen Belag. Der Puls ist tief, schlüpfrig, schwach u. langsam. Therapieprinzip: Niere kräftigen, Qi stärken u. dadurch den Abort vermeiden. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, Abb. 14.10) Niere kräftigen, Qi stärken (Nieren-Qj auffüllen): Taixi (Niere 3), Sanyinjiao (Milz 6), Qihai (Ren 6), Shenshu (Blase 23),Yinbai (Milz 1, Moxa), Zusanli (Magen 36). Zusätzliche Punkte: Fuliu (Niere 7), Yingu (Niere 10), Zhongji (Ren 3), Mingmen (Du 4), Guangyuan (Ren 4). Phythother. Shou Tai Wan [13], s. Rezeptur 56 im Anhang. b) Qi- und Blutschwäche Symptome: Ruhelose Bewegungen des Fetus mit Druck n. unten im kleinen Becken, mit knappen kärglichen vaginalen Blutungen von heller Farbe. Die Schwangere ist blaß, die Glieder sind müde u. erschöpft; sie ist kurzat-

Therapieprinzip: Qi stärken, Blut anreichern, Niere kräftigen u. dadurch den Abort verhindern.

Phytother. Tai Yuan Yin [39], s. Rezeptur 57 im Anhang. c) Bluthitze Symptomatik: vaginale Blutung in graviditate mit scharlachroter Farbe, häufig mit Lumbago u. einem abwärts ziehenden Schmerz im kleinen Becken, häufig begleitet von Durst, Dysphorie u. allgemeinen Unbehagen. Die Schwangere verlangt n. kalten Getränken, hat einen dunkelfarbigen Urin u. trockene Stühle. Die Zunge ist gerötet mit einem trockenen gelblichen Überzug. Der Puls ist schnell u. schlüpfrig. Therapieprinzip: Yin nähren, Hitze klären, Blut auffüllen u. dadurch den Abortus verhindern. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.10) Bluthitze kühlen, klären, Blut auffüllen, Yin nähren: Xuehai (Milz 10), Taichong (Leber 3), Sanyinjiao (Milz 6), Fuliu (Niere 7). Zusätzliche Punkte: Shenmen (Herz 7), Quchi

14.3 [Blutungen, Abort, EUG] - TCA nur komplementär

147

Abortus imminens I

CAN SHU ( ΒI 18) b) PI SHU (Bl 20) b) SHEN SHU (Bl 23) a), b) MING MEN (Du 4) d)

Ql HAI (Ren 6) a), b)

GUAN YUAN (Ren 4) d)

YAO YANG GUAN (Du 3) d) XUE HAI (Mi 10) c)

ZU SAN LI (Ma 36) a), b) — SAN YIN JIAO (Mi 6) a), c)

FU LIU (Ni 7) c)

TAI XI (Ni 3) a)

TAI CHONG (Le 3) c) -

YIN BAI (Mi 1) Allergiepunkt (78) Shenmen (55)

Niere (95)

Uterus (58)

Plexus der Nebenniere



Leber (97) Veg. I, (51) — Uterus (Nogier)

Thymuspunkt

Nullpunkt —

Milz (98)

Interferonpunkt

Veg. I!

Nebenniere (ACTH-Punkt,l 3)

Subcortex Graue Substanz

Ovar (23) (AntiaggressionsPunkt) PT 1 (Angst, Sorge) PT 2 Abb. 14.10: Abortus imminens. Empfohlenes komplementäres Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dor-

34 (Anti-DepressionsPunkt) PT 3 (Kummer, Freude) PT 4 sal. Unten: Ohr-Akupunktur-Schema (mod. Schulte-Uebbing, Zahn [33, 43], Rubach [34])

η.

148

14 Krankheiten bei Schwangeren

(Dickdarm 11), Yuji (Lunge 10), Xingjian (Leber 2), Weizhong (Blase 40). Phytother. Bao Yin Jian [13], s. Rezeptur 58 im Anhang. d) Traumatische Verletzung Symptomatik: Nach einem Trauma, z. B. Unfall mit Verstauchung o. Kontusion, leidet die Schwangere an Lumbago, Schmerzen im kleinen Becken mit ziehenden Abwärtsbewegungen, die vaginale Blutung ist scharlachfarben u. sparsam, der Puls ist schwach u. schlüpfrig· Therapieprinzip: Das Qi stärken, das Blut nähren, die Niere kräftigen u. somit die Schwangerschaft stärken. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.10) Qi stärken, Blut nähren, Niere kräftigen: Mingmen (Du 4), Yaoyangguan (Du 3), Guanyuan (Ren 4). Zusätzliche Punkte: Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Ganshu (Blase 18), Pishu (Blase 20), Shenshu (Blase 23).

Punkte im Z. n. habituellen Aborten der Vegetativpunkt (Vegetativum I, 51), Graue Substanz (Subkortex, Vegetativpunkt Π, 34), Frustrationspunkt, PT 1 (Anti-AggressionsPunkt), PT 3 (Anti-Depressions-Punkt), PT 2 (Angstpunkt-Sorgepunkt) und PT 4 (Kummerpunkt- Freudepunkt). Studie (Abb. 14.11) Hou Yzwglun et al. [31] berichten von 56 Fällen von Abortus imminens, davon waren 10 Primigravidae, 46 Multigravidae. Eine Pat. hatte anamnestisch einen Abort gehabt, 40 Pat. hatten bereits zwei Aborte gehabt, fünf Pat. waren im Zustand nach habituellen Aborten. Punktauswahl: Zusanli (Magen 36), beidseitig. Es erfolgte in den Punkt Zusanli (Magen 36) nach Desinfektion eine Injektion von 5 mg Progesteron, anschließend erfolgte Moxibustion. Ergebnisse: Bei 44 Pat. traten keine Blutungen mehr auf, sie hatten später normale Entbindungen. Bei zwei Pat. waren die Blutungen deutlich vermindert, sie hatten ebenfalls später normale Entbindungen. Bei 10 Pat. war die Behandlung erfolglos.

Phytother. Sheng Yu Tang u. Shou Tai Wan [13], s. Rezeptur 59 im Anhang.

14.3.2 Habituelle Aborte

Anmerkung: Eine ausgewogene hypoallergene schadstoffarme Diät sollte eingehalten werden, außerdem strenge Bettruhe u. auf keinen Fall sexuelle Aktivitäten.

Übersicht. Abortus habitualis (h. Früh- u. Spätabort) ist eine Fehlgeburt einer Frau, bei der schon mind. 3 Schwangerschaften mit einem spontanen Abort endeten.

Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.10): Konzept der TCM-Klinik Nanjing: Milz (98), Niere (95) und Shenmen (55). Jeweils zwei bis drei Punkte auswählen. Uterus (58), ACTHPunkt, Ovar-Punkt im Bereich des Endokriniums (23), ggf. der Plexus der Nebenniere, ggf. der Nullpunkt. Moderate Stimulation. Nadeln zwanzig bis dreißig Minuten belassen.

Urs. (habitueller Frühabort): 1. in 4 0 - 5 0 % Molen, d. h. Fehlbildungen des Embryos mit o. ohne degenerative Veränderungen des Trophoblasten. Keine Behandlungsmöglichkeit, 2. umweltmedizinisch faßbare mütterliche Urs.: Schwermetalle (Quecksilber, Kupfer Blei, Kadmium), Holzschutz- u. Lösungsmittel können beteiligt sein [42, 45, 46, 60,].

Nach habituellem Aborten haben sich auch immunmodulierende und psychotrope Punkte immunmodulierende bewährt. Wichtige Punkte sind der Allergiepunkt, Interferonpunkt, Nebenniere (ACTH-Punkt, 13) und der Thymuspunkt. Wichtige psychotrope

Diagn.: bakt. Zervixabstrich, Serumantikörper, Diagnostik der Luteal- u. Follikelphase, HLA-Typisierung, Bestimmung zytotox. Antikörper ggf. umweltmedizinisches Screening: Speichel- u. DMPS-Test, auf Pestizide, Lösungs- u. Holzschutzmittel.

14.3 [Blutungen, Abort, EUG] - TCA nur komplementär

149

Abortus imminens II

Abb. 14.11: Abortus imminens, Blutungen in der Frühgravidität. Oben links: Methode n. Hou Jinglun [31]: Injektion von je 5 mg Progesteron in den Akupunkt Zu San Li (Ma 36) bds. mit anschließen-

der Moxibustion. Unten: ergänzendes Ohr-Akupunktur-Schema (mod. η. Schulte-Uebbing, Zahn [33, 43], Rubach [34])

150

14 Krankheiten bei Schwangeren

Ther.: n. den Urs. Bei Umweltschadstoffen erfolgt zunächst schonende Entgiftungsther., vor der 14. SSW ggf. Progesteronsubstitution, Hospitalisierung; n. der 16. SSW Magnesiumapplikation, ggf. Immunisierung, prophylaktische Cerclage.

(Blase 20), Zhongwan (Ren 12). Zusätzliche Punkte: Tianshu (Magen 25), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10), Shenque (Ren 8, Moxa).

Habituelle Aborte u. Infertilität können hervorragend mit TCM-Methoden behandelt werden.

b) Qi- und Blutschwäche

Pathogenese. Habituelle Aborte heißen in der chin. Medizin Huatai. Aus TCM-Sicht sind sie häufig verursacht durch einen langanhaltenden Mangel sowohl von Milz als auch Niere u. einen Mangel an Yi'w-Blut, wodurch der Fetus nicht mit den notwendigen Nährstoffen versorgt wird. Gleichzeitig fördert der Mangel an Ym-Blut das Aufsteigen von innerer Hitze, welche die uterinen Kollateralen schädigt, die CAowg-Leitbahn u. Ren-Leitbahn schädigt u. somit zu immer wiederkehrenden Abgängen führt. 3 Pathogenetische Klassen: a) Nieren- und Milzschwäche, b) Qi- u. Blutschwäche, c) Bluthitze als Folge von Y/w-Schwäche. а) Nieren- und Milzschwäche (Abb. 14.12) Pat. wirkt sehr müde, hat Augenringe u. trübe Flecken im Gesicht. Sie ist kurzatmig, spricht nicht viel, hat wenig Appetit, Schmerzen in der Lendenregion, schwache Knie, Durchfall, häufig begleitet von Schwindel, Tinnitus u. Nycturie. Die Zunge ist blaß u. schwach mit einem dünnen Überzug, der Puls ist tief u. schwach. Therapieprinzip: Niere tonisieren, Milz stärken u. Cbong- u. Rew-Leitbahn unterstützen. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.12) Niere auffüllen: Taixi (Niere 3), Sanyinjiao (Milz 6), Shenshu (Blase 23). Zusätzliche Punkte: Zusanli (Magen 36), Fuliu (Niere 7), Qihai (Ren 6), Yingu (Niere 10). Milz stärken, Qi auffüllen: Sanyinjiao (Milz б), Gongsun (Milz 4), Qihai (Ren 6), Pishu

Phytother. Bushen Guchong Wan [13], s. Rezeptur 60 im Anhang.

Symptomatik: Blässe u. gelblicher Hautkolorit, Kurzatmigkeit, Gliederschwäche, begleitet von Schwindel, Palpitationen u. Mattigkeit. Die Zunge ist blaß, mit einem dünnen weißlichen Belag. Der Puls ist klein u. schwach. Therapieprinzip: Qi stärken, Blut auffüllen, Tonisieren der Niere u. dadurch Verhinderung des Abortes. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.12.) Qi stärken, Blut auffüllen: Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Ganshu (Blase 18), Pishu (Blase 20), Shenshu (Blase 23), Baihui (Du 20). Zusätzliche Punkte: Mingmen (Du 4), Yaoyangguan (Du 3), Guanyuan (Ren 4), Hegu (Dickdarm 4), Qugu (Ren 2), Gongsun (Milz 4), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10), Shenque (Ren 8, Moxa). Phytother. Taishan Panshi San [13], s. Rezeptur 61 im Anhang. c) Bluthitze als Folge von YiM-Schwäche Symptomatik: gerötete Wangen, trockene Kehle, Hitzegefühl an den Handinnenflächen u. Fußsohlen, begleitet von Magersucht u. Dysphorie. Die Zunge ist gerötet mit einem leichten Überzug, der Puls ist fadenförmig u. schnell. Therapieprinzip·· Auffüllen der Vitalessenz u. Beseitigung von Hitze aus dem Blut. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.12). Bluthitze klären, Yin stärken: Xuehai (Milz 10), Sanyinjiao (Milz 6), Taichong (Leber 3), Fuliu (Niere 7). Zusätzliche Punkte: Quchi (Dickdarm 11), Weizhong (Blase 40), Shenmen (Herz 7), Xingjian (Leber 2).

14.3 [Blutungen, Abort, EUG] - TCA nur komplementär

151

Infertilität BAI HUI (Du 20) b)

GAN SHU (Bl 18) b) PI SHU (Bl 20) a), b)

Z H O N G WAN (Ren 12) a)

SHEN SHU (Bl 23) a), b)

Ql HAI (Ren 6) a), b)

GUAN YUAN (Ren 4) c)

MING MEN (Du 4) c) YAO YANG GUAN (Du 3) c)

XUE HAI (Mi 10) c) Z U SAN LI (Ma 36) b) FU LIU (Ni 7) c

SAN YIN jlAO (Mi 6) a), c)

TAI XI (Ni 3) a)

G O N G SUN (Mi 4) a)

TAI C H O N G — (Le 3) c)

YIN BAI (Mi 1) a) Allergiepunkt (78) Uterus (58) — Shenmen (55) Uterus (Nogier) Niere (95) Interferonpunkt Nebenniere (ACTH-Punkt,13)Endokrinium (22) (AntiaggressionsPunkt) PT 1 (Angst, Sorge) PT 2

Abb. 14.12: Infertilität. Empfohlenes Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: ergänzendes Ohr-Aku-

Leber (97) Thymus Milz (98)

(Anti-DepressionsPunkt) PT 3 Ovar (Gonadotropin-Punkt) (23) punktur-Schema [31, 41, 45], mod. η. Schulte-Uebbing, Zahn [33, 43], Rubach [34])

152

14 Krankheiten bei Schwangeren

Bei Streß, Überbelastung zusätzliche Punkte: Mingmen {Du 4), Yaoyangguan (Du 3), Guanyuan (Ren 4). Ohrakupunktur. Nach Gerhard et al. (diverse Dissertationen, u. a. [45]) ist eine umweltmedizinisch orientierte ganzheitliche DD unumgänglich: Umweltanamnese, Lebens- u. Ernährungsberatung, Schadstoffanalytik, baubiologische Analyse u. ggf. -Sanierung, Expositionsvermeidung, Entgiftungs- u. Ausleitungsther., Immunstimulationsther., Symbioselenkung [46, 61]. Die Ohrakupunktur flankiert die Behandlung. Immunstimulierende Punkte: Allergiepunkt (78), Thymus- u. Interferonpunkt. Punkte, denen u. a. ein Entgiftungseffekt zugesprochen wird, sind Sbenmen (55), Leber (97), Niere (95) u. Milz (98). Endokrinotrope Punkte. Können bes. effektiv sein, v. a. wenn es sich dabei um regionale Triggerpunkte handelt: Uterus (58), ACTH-Punkt (13), Ovarpunkt (23) u. Endokrinium (22). Antiallerg. Effekte haben der Allergiepunkt (s. o., (78)) u. der Thymuspunkt.

14.3.3 [Abortus incompletus, completus] - TCA nur komplementär Abortus incompletus (Abb. 14.13) Übersicht. Abortus incompletus tritt auf, wenn der Abortus imminens nicht zum Stillstand gebracht werden kann; er ist unvermeidbar, der Uterus muß komplett entleert werden. Bleiben Gewebereste zurück, kann es zu Blutungen, Infektionen, Plazentapolypen u. Chorionepitheliomen kommen. Abortus incipiens u. incompletus sind gekennzeichnet durch mittelstarke bis starke Blutung mit Abgang von Koageln u. Gewebe u. ziehenden, wehenartigen Unterbauchschmerzen. Der Uterus ist normal groß o. verkleinert, die Muskulatur kontrahiert, der Zervikalkanal geöffnet. Sonographisch finden sich keine Vitalitätszeichen, ther. wird eine sofortige, komplette Ausstoßung angestrebt. Nach Prostaglandinpriming, Analgetika- u.

Spasmolytikagabe erfolgt Kürettage, ggf. n. Zervixdilatation. Anschließend gibt man Oxytocin bzw. Methergin, bei rh-negativen Frauen erfolgt Anti-D-Prophylaxe. Um die Ausstoßung zu unterstützen, hat sich die TCM hervorragend bewährt. Pathogenese. Aus TCM-Sicht ist der Abortus incompletus meist Folge von Mangel- o. Fehlernährung aufgrund eines Qi- u. Blutmangels. Dadurch gehen die Kräfte verloren, welche den Embryo nähren u. unterstützen. Durch den Mangel an Nieren-Q« und durch Blutstase kommt es zu einer Schwächung des Fetus, sei es durch Bluthitze o. traumatische Verletzung. Da die Schwangerschaft nicht länger bestehen kann, ist die beste Ther., die Mutter zu schützen u. das Ausstoßen des Schwangerschaftsproduktes zu unterstützen. Symptomatik: Reichliche vaginale Blutung in graviditate, größere Mengen als bei der Menstruation, häufig mit Koageln u. Gewebsteilen, begleitet von Flüssigkeitsverlusten u. Schwäche im Abdomen. Bei der gynäkologischen Untersuchung ist das äußere Genitale weit geöffnet, der Puls ist schnell u. fadenförmig o. schlüpfrig o. ungleichmäßig. Die Zunge erscheint im Licht matt u. dunkel, fleckig o. gesprenkelt mit Ekchymosen. Abortus completus (Abb. 14.13) Übersicht. A. completus ist ein einseitiger o. vollständiger Abort, i. d. R. Frühabort (bis 12. SSW) unter Ausstoßung des Eis in toto. Missed abortion ist ein verhaltener Abort; wochen- bis monatelange Retention einer abgestorbenen unreifen Frucht in der Gebärmutter mit Stillstand des Uteruswachstums, häufig mit bräunlicher, diskreter Schmierblutung. Der Uterus ist klein u. derb, der Zervikalkanal geschlossen. Sonographisch zeigen sich keine Vitalitätszeichen. Ther. wird die komplette Ausstoßung angestrebt. Beim febrilen Abort steigt die Temperatur bis 38 °C, beim septischen > 40 °C. Bei letzterem kommt es zu Kreislaufreaktionen bis zum Schock. Der febrile Abort geht mit leichten o.

14.3 [Blutungen, Abort, EUG] - TCA nur komplementär

153

Abortinduktion

Abb. 14.13: Abortinduktion. Empfohlenes komplementäres Schema. Oben links: Akupunkte ventrai. Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: ergän-

zendes Ohr-Akupunktur-Schema ([31], mod. η. Schulte-Uebbing, Zahn [33, 43], Rubach [34])

154

14 Krankheiten bei Schwangeren

stärkeren vaginalen Blutungen einher ggf. mit eitrigem Fluor, Unterbauchschmerzen; Kreislaufkomplikationen fehlen. Der septische Abort geht mit leichten o. stärkeren vaginalen Blutungen einher, mit eitrigem Fluor, Unterbauchschmerzen, Schüttelfrost u. Kreislaufkomplikationen, ggf. Oligurie u. Anurie, ggf. Tachypnoe, ggf. Bewußtseinstrübung u. Bewußtseinsverlust. Then muß eine komplette Ausstoßung sowie eine adäquate Behandlung des Infektes erfolgen, Antibiotika, ggf. Antikoagulantien, Schockbehandlung. Ergänzend hat sich die TCM bewährt. Pathogenese. In der TCM wird der komplette Abort entweder abgehandelt unter dem Oberbegriff fallen fetus syndrome o. premature birth syndrome. Therapieprinzip: Blutzirkulation unterstützen, Blutstase beseitigen, Qi unterstützen. TCA-Punktübersicht: Mangel an Qi und Blutstase (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.13). a) Blutzirkulation (und Qi) unterstützen: Xuehai (Milz 10), Qihai (Ren 6), Zusanli (Magen 36), Ganshu (Blase 18), Pishu (Blase 20), Shenshu (Blase 23), Baihui (Du 20). Zusätzliche Punkte: Mingmen (Du 4), Yaoyangguan (Du 3), Guanyuan (Ren 4), Hegu (Dickdarm 4), Qugu (Ren 2). b) Blutstase beseitigen, Blutungen herbeiführen: Diji (Milz 8), Sanyinjiao (Milz 6), Zhongji (Ren 3), Guangyuan (Ren 4). Zusätzliche Punkte: Baiiao (Blase 31-34) , Ququan (Leber 8), Xingjian (Leber 2), Taichong (Leber 3). Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.13): Shenmen (55), Uterus (58),

Pathogenese. Langanhaltender Mangel an Nieren-Qi, Mangel an Qi u. Blut, Unmäßigkeit sexueller Aktivitäten o. traumatische Verletzung, welche die Essenz des Fetus zerstört, eine Mangel- o. Fehlernährung des Fetus, was letztlich zu einer Wachstumshemmung führt. Gleichzeitig führt die Trägheit des Uterus, häufig verbunden mit einer Obstruktion durch Blutstase, zu einer Blockade des Ausstoßens des abgestorbenen Fetus. Therapieprinzip: Unterstützen der Zirkulation von Qi u. Blut, Beseitigung der Blutstase u. dadurch Unterstützen des Ausstoßens des toten Fetus. TCA-Punktübersicht: (s. Abb. 14.13) Phytother. Jiu Mu Dan, Tuo Hua Jian, mod. [13], s. Rezeptur 63 im Anhang. 14.3.5 [Septischer Abort] TCA nur komplementär Septischer Abort (Abb. 14.13). Aus TCMSicht ist der septische Abort Folge einer Akkumulation von tox. Hitze im Uterus o. einer Blockade aufgrund einer Blutstase u. Hitzeeinwirkung über einen längeren Zeitraum. Therapieprinzip: Klären von pathogener Hitze u. tox. Substanzen, Unterstützung der Blutzirkulation u. Beseitigung der Blutstase. TCA-Punktübersicht: s. o., Abb. 14.13 Bei Fieber im 1. Trimenon empfehlen Hou Jingiuri et al. [31]: Zhongwan (Ren 3), Fengmen (Blase 12), Xinshu (Blase 15), Geshu (Blase 17), Quchi (Dickdarm 11), Zusanli (Magen 36) u. Taixi (Niere 3).

Phytother. Shenghua Tang, (Rezeptur beim A. completus), s. Rezeptur 62 im Anhang.

Phytother. 2 Rezepturen haben sich bewährt: Wuwei Xiaodu Yin, Yinhua Jicai Yin [13], s. Rezepturen 64 u. 65 im Anhang.

14.3.4 [Missed abortion] - TCA nur komplementär

14.3.6 [Extrauteringravidität (EUG)] TCA nur komplementär

Missed Abortion (Abb. 14.13). Aus TCMSicht dead fetus syndrome o. retention of the dead fetus.

Übersicht (Abb. 14.14). Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter (Häufigkeit 1%), am häufigsten (99%) in der Tube (—> Tubarabort,

14.3 [Blutungen, Abort, EUG] - TCA nur komplementär

155

EUG - BAI HUI (Du 20)

CAN SHU (Bl 18) PI SHU (Bl 20) Ql HAI (Ren 6)

— SHEN SHU (Bl 23)

CUAN YUAN (Ren 4)

MING MEN (Du 4)

Z H O N G Jl (Ren 3)

YAO YANG GUAN (Du 3) XUE HAI (Mi 10)

ZU SAN LI (Ma 36)

- DI jl (Mi 8) SAN YIN (Mi 6)

TAI XI (Ni 3)-

Uterus (58) Uterus (Nogier) Veg. II Subcortex Graue Substanz 34 Endokrine Zone (22) Ovar (Gonadotropln-Punkt) (23) Abb. 14.14: Extrauteringravidität (EUG). Unrupturiertes Stadium. Empfohlenes komplementäres Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral.

Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: ergänzendes Ohr-Akupunktur-Schema ([31, 41], mod. η. Schulte-Uebbing, Zahn [33, 43], Rubach [34])

156

14 Krankheiten bei Schwangeren

Tubarruptur). Anamnestisch liegt eine kurze sek. Amenorrhoe von 6 - 8 Wochen vor. Die subjektiven Schwangerschaftszeichen sind positiv, häufig sind Schmierblutungen, manchmal bis periodenstark. Bei der Tubargravidität wird das unrupturierte vom rupturierten Stadium unterschieden. Prädisponierend sind v. a. frühere Aborte u. frühere EUG's sowie vorausgegangene Adnexitiden, Sterilitätsbehandlung sowie langjährige Antikonzeption mit IUP. Pathogenese. Die TCM rechnet die EUG zum gravid abdominal pain syndrome bzw. restless disturbance of fetus syndrome o. encysted mass in the abdomen syndrome mit ExzeßSyndrom der Blutstase im unteren Abdomen. Urs.: persistierende u. gewaltige Emotionen führen zu einer funktionellen Unordnung von Qi, Blut u. Zang-Fu-Organen, einhergehend mit einer Stagnation des deprimierten LeberQi, wodurch es zu einer Störung des Blutflusses kommt. Wenn Qi u. Blut fehlen, kommt es zu einer Invasion von Feuchtigkeit in den Leitbahnen u. Kanälen, dadurch kommt es zu einer Qi'-Stagnation u. Blutstase. Auch ein kongenitaler Nieren-Q¿-Mangel kommt ursächlich in Betracht. Die Cbong- u. Ren-Leitbahn ist geschwächt u. obstruiert, was zu einer heterotopen Gravidität führt. 2 Typen der Tubargravidität: 1. unrupturiertes, 2. rupturiertes Stadium. Unrupturiertes Stadium (Tubarabort, 90% EUG-Verläufe). Symptome: zunehmende wehen- bis krampfartige, meist einseitige o. seitenbetonte Schmerzen im kleinen Becken. Die Diagnose erfolgt klinisch, sonographisch u. anhand des Labors (positiver Schwangerschaftstest). Bei der TCM-Diagnose ist der Puls drahtig u. schlüpfrig. Bei Beschwerdefreiheit kann zugewartet werden, da die EUG ggf. spontan resorbiert werden kann, ggf. laparaskopische Sanierung. Beim unrupturierten Stadium haben sich TCM-Therapiekonzepte bewährt. Therapieprinzip: Blutzirkulation unterstützen u. Blutstase beseitigen, Schwellung vermindern u. Embryo entfernen.

TCA-Punktübersicht: Qi'-Stagnation und Blutstase (empfohlenes Therapiekonzept: nur komplementär, unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.14). Blutzirkulation (und Qi) unterstützen: Xuehai (Milz 10), Qihai (Ren 6), Zusartli (Magen 36), Ganshu (Blase 18), Pishu (Blase 20), Shenshu (Blase 23), Baihui (Du 20). Zusätzliche Punkte: Mingmen (Du 4), Yaoyangguan (Du 3), Guanyuan (Ren 4), Hegu (Dickdarm 4), Qugu (Ren 2). Blutstase beseitigen, Blutungen herbeiführen: Diji (Milz 8), Sanyinjiao (Milz 6), Zhongji (Ren 3), Guangyuan (Ren 4). Zusätzliche Punkte: Baiiao (Blase 31-34), Ququan (Leber 8), Xingjian (Leber 2), Taichong (Leber 3). Phytother. Rezeptur [13] Nr. 66 im Anhang. Rupturiertes Stadium (Tubarruptur, 10% der EUG-Verläufe). Symptome: akuter, seitenbetonter starker Zerreißungsschmerz. Hier ist die laparoskopische Sanierung unumgänglich, ggf. Laparotomie u. Intensivther. Therapieprinzip (adjuvant): erschöpftes Yang wiederbeleben, Pat. vom Kollaps retten, Blut aktivieren u. Blutstase beseitigen. TCA-Punktübersicht: Qi-Stagnation und Blutstase (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.14). Yang wiederbeleben, Qi stärken: Taixi (Niere 3), Shenshu (Blase 23), Mingmen (Du 4), Yaoyangguan (Du 3), Guangyuan (Ren 4), Zhongji (Ren 3) Xuehai (Milz 10), Qihai (Ren 6). Zusätzliche Punkte: Zusanli (Magen 36) Fuliu (Niere 7). Blut aktivieren, Blutstase beseitigen: Diji (Milz 8), Sanyinjiao (Milz 6), Zhongji (Ren 3), Guangyuan (Ren 4). Zusätzliche Punkte: Baiiao (Blase 31-34), Xingjian (Leber 2), Taichong (Leber 3). Phytother. Rezepturen Shen Fu Tang u. Shengmai San [13], s. Rezeptur 67 im Anhang. Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.14): Uterus (58), Veg II (Subcortex, Graue Substanz, 34), Endokrine Zone, Ovar (23).

14.4 Gestörte zweite Schwangerschaftshälfte

157

14.4 Gestörte zweite Schwangerschaftshälfte 14.4.1 Abdominelle Schmerzen Übersicht (Abb. 14.15). Bauchschmerzen müssen immer geklärt werden. Akute, starke Schmerzen (—> Akutes Abdomen) in der Frühgravidität treten auf: EUG, Ruptur einer Corpus-Luteum-Zyste, zervikaler Abort.

In der 2. Schwangerschaftshälfte kommen in Betracht: > akute Uterusruptur, Stieldrehung eines genitalen Tumors, Verletzung der Genitalorgane, HELLP-Syndrom. Auch an extragenitale Krankheiten mit Akutem Abdomen ist zu denken: > akute Appendizitis, Cholezystitis, perforiertes Ulcus ventriculi et duodeni, Colitis ulcerosa sind die häufigsten. Bei Akutem Abdomen ist eine schulmedizinische Ther. erforderlich. Leichte Schmerzen treten auf bei: t> Frühgeburtsbestrebung, vorzeitigen Wehen, vorzeitigem Blasensprung infolge einer aufsteigenden Zervizitis mit intrauteriner Infektion, Chorionamnionitis als Folge einer Zervixinsuffizienz, z. B. bei genitaler Fehlbildung, Mehrlingen, Hydramnion o. n. einem Zervixriß sowie in Verbindung mit einer Endometriuminisuffizienz, mit Plazentaanomalien in Verbindung mit einer uteroplazentaren Insuffizienz. Bei leichten bis mittelgradigen abdominellen Schmerzen kann ergänzend eine TCM-Ther. erfolgen. Pathogenese. In der TCM gibt es ein Syndrom, das als Baozu bezeichnet wird, embarrassment of the fetus (—> Verlegenheit, o.): abdominelle Schmerzen durch Blockade u. Mangelernährung der uterinen Kollateralen bzw. Obstruktion des Flusses von Qi u. Blut. Urs. sind: Mangel an Blut, Q/-Stagnation, Kälte aufgrund des Mangels.

3 Pathomechanismen werden differenziert: a) Mangel an Blut, b) Stagnation des Qi, c) Mangelsyndrom mit Kälte. TCA-Punktübersicht (Abb. 14.15): a) Mangel an Blut. Therapieprinzip: Tonisieren von Qi u. Blut mittels Auswahl von Punkten der Magenleitbahn u. mittels der BackS^M-Punkte. Punktauswahl: Pishu (Blase 20), Geshu (Blase 17), Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6). b) Stagnation des Qi. Therapieprinzip: Leber besänftigen u. Stagnation auflösen durch Punkte der Leber- u. Milzleitbahn. Punktauswahl: Neiguan (Perikard 6), Taichong (Leber 3), Diji (Milz 8), Baiiao (Blase 31-34). c) Mangelsyndrom mit Kälte. Therapieprinzip: Yang wärmen, Kälte zerstreuen, Fehlgeburt verhindern u. Schmerzen vermindern durch Auswahl von Punkten der Ren-Leitbahn u. von Back-Shu-?wv\&tn. Punktauswahl: Pishu (Blase 20), Shenshu (Blase 23), Zhangmen (Leber 13) u. Guanyuan (Ren 4). Traditionelle Ohrakupunktur: Shenmen (55), Sympathischer Grenzstrang, Milz (98), Magen (87), Colon (91), Abdomen (43), Leber (97), Uterus (58). 14.4.2 Frühgeburtsbestrebungen Übersicht. Bei Frühgeburtsbestrebungen ist die Urs. zu klären: [> vorzeitige Wehen, verkürzte o. erweichte Zervix, ggf. ein erhöhter uteriner Tonus, höherer Plazentareifegrad, verringerter Symphysen-Fundus-Abstand, Insuffizienz der Plazenta. Die aufsteigende Zervizitis geht mit zervikalem Fluor u. Leukozytose einher —> kultureller Erregernachweis. Urs.: physische, psychische

158

14 Krankheiten bei Schwangeren

Abdominelle Schmerzen

NEI C U A N (Pe 6) b)

CE SHU (Bl 17) a) PI S H U (Bl 20) a), c)

Z H A N G MEN (Le 13) c)

SHEN SHU (Bl 23) c)

Ql HAI (Ren 6) a)

C U A N YUAN (Ren 4) c)

BA LIAO (Bl 31- 34) b)

ZU SAN LI (Ma 36) a) DI Jl (Mi 8) b) SAN YIN JIAO (Mi 6) TAI C H O N G (Le 3) b)

Uterus (58) — Shenmen (55) Abdomen (43) Colon (91) —

Milz (98)

Abb. 14.15: Abdominale Schmerzen. Empfohlenes komplementäres Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dor-

Magen(87) Leber (97) Ganglion ? , cervicale = Sympathischer Grenzstrang

C c inrerius medius superius

sal. Unten: ergänzendes Ohr-Akupunktur-Schema ([31, 41], mod. η. Schulte-Uebbing, Zahn [33, 45], Rubach [34])

14.4 Gestörte zweite Schwangerschaftshälfte

Überlastung, Infektionskrankheiten, Fieber (Chorioamnionitis, Kolpitis, Zervizitis, Plazentitis), uteroplazentare Insuffizienz, oft Folge von Umwelt-Einflüssen: u. a. Nikotin-Abusus, Schwermetall-, Holzschutzmittel-, Lösungsmittelbelastung [33, 43, 45, 46], Zervix-Insuffizienz (Z. n. Interruptiones, genitaler Fehlbildung, Mehrlingen, Hydramnion, Zervixriß). Frühgeburtsbestrebungen müssen zunächst mittels schulmedizinischer Ther. unter Kontrolle gebracht werden. Frühgeburtsbestrebungen mit Plazentainsuffizienz erfordern die intensive schulmedizinische Behandlung, ergänzt um die TCM-Ther. Bei vorzeitigen Wehen erfolgt eine medikamentöse Tokolyse mit Betasympathomimetika, ggf. mit Prostaglandinantagonisten, Magnesium u. ggf. zusätzlich Psychopharmaka u. Sedativa. Bei Zervixinsuffizienz kann eine Cerclage indiziert sein, bei Zervizitis u. aufsteigender Infektion Sanierung des Vaginalmilieus, ggf. systemische Antibiotikagabe, n. Lungenreifeinduktion vorzeitige Entbindung. Pathogenese. Die drohende Frühgeburt geht meist einher mit einem „Aufwärts-Fluß des fetalen Qi" in Kombination mit einer Inkoordination zw. Leber u. Milz. Urs.: schwächliche Konstitution, Grübelei, Nachdenklichkeit, Sorgen, depressive Verstimmung, Mangel an Nieren-Yin, Mangelernährung der Leber, Stagnation der Leber-Energie, Stagnation der Vital-Energie-Zirkulation, Mangelnde Koordination zw. Milz u. Leber; Ungleichgewicht von Milz u. Magen, Schlechte Transformation, schlechter Transport, Mangelversorgung des fetalen Qi, Aufsteigen von Leber-Hitze u. fetaler Hitze, Ziehende Schmerzen im kleinen Becken („Aufsteigendes Qi"). Die Zunge ist blaß mit einem schmierigen Belag. Allgemeines Therapieprinzip: Ausgleich der Funktionen von Leber u. Milz, Auffüllen der Niere, Reduktion des Aufwärts-Flusses des fetalen Qi. TCA-Punktübersicht: wie beim Abortus imminens (s. Kap. 14.3.1, Abb. 14.10).

159

14.4.2.1 Vorzeitige Wehen Studien Heidelberger Studie (Abb. 14.16 a) [48], Univ.Frauenklinik). 12 Schwangere ( 1 9 - 3 3 Jahre) wurden akupunktiert: 9 Primigravidae, 2 mit Geminigraviditäten. 5 mit einer Risikoschwangerschaft. Die vorzeitigen Wehen waren in der 2 0 . - 3 3 . SSW aufgetreten. Alle Pat. erhielten i. v. Tokolyse mit Partusisten. Punktauswahl: a) Baihui (Du 20), Shenmen (Herz 7), Taixi (Niere 3), Gongsun (Milz 4) u. Taichong (Leber 3). Ergebnisse: nach 1-2 Behandlungen trat bereits eine Wirkung ein, 6 - 2 0 Behandlungen wurden durchgeführt. Übermäßiges Schwitzen, Herzbeschwerden u. depressive Verstimmung waren bei allen verbessert. 5 χ trat ein deutlicher tokolytischer Effekt ein. Die persistierende Wehentätigkeit n. Tokolyse ließ n. der Akupunktur für mehrere Std. spürbar n., was im CTG objektiviert wurde. Eine Verstärkung der Wehen trat n. keiner Akupunkturbehandlung auf. 8 χ Spontangeburt, 2 χ vaginalop. Entbindung, 2 χ Sectio caesarea. Wisniowski folgert, daß die ergänzende Akupunktur durchgeführt werden sollte, zumal keine Wehen induziert wurden u. die Akzeptanz sehr hoch war. Straubinger Studie über stationäre Aku-Tokolyse bei vorzeitigen Wehen [42, 49, 50]; Abb. 14.16 b): 1 9 8 9 - 9 4 wurde aus Angaben der Literatur u. eigenen Erfahrungen ein kombiniertes Verfahren entwickelt, das sich inzwischen bewährt hat. 130 Pat. ( 2 5 - 3 0 PatVJahr) wurden in der 2 0 . - 3 7 . SSW behandelt. Das kombinierte Akupunktur-Verfahren wurde in das schulmedizinische Gesamttherapiekonzept integriert. Punktauswahl: b) Zusanli (Ma 36), Yanglingquan (Gb 34), Sanyinjiao (Mi 6) u. Taichong (Le 3) bds. Bei vegetativen Beschwerden: Neiguan (Pe 6), Baihui (Du 20), schonend endeerend Shanzhong (Ren 17): schonend endeerend. Zusätzlich die Ohrpunkte PT 2 (Angst/Sorge), Vegetativum II (Subcortex), Shenmen (55), ggf. locus dolendi in der Endokrinen Zone (22). Bei Fieber: Quchi (Di 11), Ohrpunkte: Interferonpunkt, Veg. Π (Graue Substanz (34)). Ergebnisse: Deutlich schnellere tokolytische Wirkung mit dem o. g. kombinierten Verfahren! Ansprechrate 6 0 - 7 0 % , d. h. zwei Drittel der Schwan-

160

14 Krankheiten bei Schwangeren

Vorzeitige Wehen

QU CHI (Di 11) b) NEI GUAN (Pe 6) b) SHAN Z H O N G (Ren 17) b) SHEN MEN (He 7) a)

QU CHI (Di Π ) b)

YANG LING QUAN (Gb 34) b) ZU SAN LI (Ma 36) b) TAI XI (Ni 3) a) — TAI CHONG (Le 3) a), b)

SAN YIN jlAO (Mi 6) b)

- G O N G SUN (Mi 4) a)

Abb. 14.16: Vorzeitige Wehen. Punkte des Heidelberger Aku-Tokolyse-Schemas a), Punkte des Straubinger Aku-Tokolyse-Schemas b). Oben links: Aku-

punkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dorsal, Unten: Ohr-Akupunkte Straubinger Schema [34, 42, 49, 50]

14.4 Gestörte zweite Schwangerschaftshälfte geren profitieren davon. Es eignet sich sehr gut stationär als ergänzendes Verfahren in Zusammenarbeit mit Entbindungskliniken u. Hebammen.

Studie über ambulante Aku-Tokolyse: 1994-99 wurde das o. g. Verfahren (Punkte siehe b)) ambulant in der geburtshilflichen Facharztpraxis bei ca. 40 Schwangeren/Jahr angewandt. Hauptindikationen waren anamnestisch habituelle vorzeitige Wehen (als Prophylaxe), chron. rezidivierende leichtere Kontraktionen (als Ther., neben Ruhe, Streßabbau, Ernährung, Magnesium, Partusisten p. o.), leicht progredienter MM-Befund. Zusätzlich wurden in der naturheilkundlich orientierten Praxis auch Homöopathika u. Phytotherapeutika verabreicht. Ergebnisse: Etwa zwei Drittel sprachen sofort auf die Ther. an. Mit der kombinierten Aku-Tokolyse konnte die Partusisten-Dosis oft schneller reduziert werden. Das Verfahren hat sich v. a. prophylaktisch bei anamnestisch habituellen vorzeitigen Wehen (v. a. prophylaktisch) bewährt.

Die Aku-Tokolyse hat sich bewährt bei: 1. allen Ind. zur Tokolyse, 2. vorzeitigen Weben (ergänzend zur i. v.-Tokolyse), 3. leichteren Wehen ggf. n. prophylaktischer oraler Tokolyse —> immer in Tokolyse-Bereitschaft! 14.4.2.2 [Vorzeitiger Blasensprung] nur komplementär

TCA

Übersicht. Eine häufige Schwangerschaftskomplikation, in ca. 15% beim reifen Kind, 40% bei der Frühgeburt vor der 37. SSW. Definitionsgemäß kommt es zu Fruchtwasserabgang vor Beginn der Eröffnungswehen. Bes. gefürchtet sind: Amnion- (Häufigkeit 1020%), puerperale Infektion (10%) u. kindliche Unreife. Damit verbunden sind häufig eine hohe perinatale Mortalität u. Morbidität mit einer erhöhten Inzidenz an zerebralen Früh- u. Spätschäden. Häufigkeit der neonatalen Sepsis 5 - 1 0 % . Auch besteht ein erhöhtes Risiko für Sauerstoffmangel durch Nabelschnurkomplikationen n. vorzeitigem Blasensprung. Beim Blasensprung vor der 36. SSW muß die pränatale Lungenreife ther. gefördert werden, ggf. erfolgt prophylaktische Antibiotikagabe

161

o. -behandlung, vaginale Antisepsis, Tokolyse. Bei Amnioninfektsyndrom unverzügliche Beendigung der Schwangerschaft indiziert. Die TCM-Ther. kann neben den schulmedizinischem Vorgehen eingesetzt werden. Pathogenese. Aus TCM-Sicht handelt es sich meist um eine Folge von aufsteigendem LeberYang in Verbindung mit einer Nieren-Q/'-u. Milz-QZ-Schwäche. Geburtsemleitung n. vorzeitigem Blasensprung. Aus ganzheitlicher Sicht sollte die Ind. einer Geburtseinleitung sehr streng gestellt werden, z. B. wenn ein weiteres Zuwarten kontraindiziert ist o. die natürlichen, körpereigenen Mechanismen zur Auslösung von Wehen von selbst nicht in Gang kommen. Voraussetzung für die Geburtseinleitung ist eine DD der geburtshilflichen Situation. Geburtseinleitungs-Schema ([42, 43, 47]; Abb. 14.17). 25 Kasuistiken wurden ausgewertet, bei denen wegen protrahierter Geburt eine Einleitung mittels Akupunktur u. Ohrakupunktur erfolgte: 19 Primigravidae, 6 Multigravidae. TCM-DD: Mangel an Vital-Energie, NierenQi-Schwäche, Leber-Ym-Schwäche, Mangel an Blut u. mangelnde Blut-Zirkulation. Therapieprinzip: Leber nähren, Niere nähren, Blut vermehren u. Regulieren der Blut-Zirkulation. Punktauswahl: Hegu (Di 4), stark auffüllend, Nadeln bleiben 15 Min. liegen. Sanyin\iao (Mi 6), bds. gleichmäßig auffüllend/entleerend. Taichong (Le 3), Xuehai (Mi 10), Yinlinquan (Mi 9) u. Zhiyin (B1 67) gemoxt. Ohrakupunktur-Konzept: Zusätzlich Ohrpunkte Uterus (58) sowie Ischiaszone (52) u. Plexus hypogastricus (urogenitalis). Ergebnisse: Bei 21 Kreißenden setzten innerhalb der nächsten 10 Min. regelmäßige Wehen ein, 4 χ Therapieversager. 19 χ Spontangeburt, 6 χ war eine vaginal-op. Entbindung nötig (5 χ Vakuum, 1 χ Forceps). Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.17): Uteruspunkt (58), Ovarpunkt (23), Niere (95), Leber (97), Milz (98). Außerdem Nebenniere (ACTH-Punkt, 13).

162

14 Krankheiten bei Schwangeren

Vorzeitiger Blasensprung

Abb. 14.17: Vorzeitiger Blasensprung. Komplementäres Geburtseinleitungs-Schema. Oben links:

Akupunkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: Ohr-Akupunkte [34, 42, 43, 47]

14.4 Gestörte zweite Schwangerschaftshälfte

Gehen die o. g. Ind. mit vegetativen Beschwerden (Nervosität, Angst, Sorgen, Depressivität, Aggressivität) einher, werden psychotrope Punkte genadelt (Very-Point-Methode): Graue Substanz (Subcortex, Vegetativum Π, 34). 14.4.2.3 Pränatale Infektionen Übersicht. Infektionen in der Gravidität bedeuten immer eine potentielle Gefährdung für Mutter u. Kind. Es kann neben einem Infektionsrisiko für Mutter u. Kind zu Fehlgeburten, Frühgeburten u. Schädigungen von Embryo bzw. Fetus kommen. Auch Spätschäden am Kind sind möglich. Bei den intrauterinen Infektionen unterscheidet man die Embryopathie in den ersten 12 u. die Fetopathie n. der 12. SSW. Die bekannteste Embryopathie ist die Röteln-Embryopathie, bekannte Fetopathien sind Lues connata, Toxoplasmose, die späte Rötelerkrankung. Nach einer schulmedizinischen Diagnosestellung ergibt sich eine Vielzahl prophylaktischer u. ther. Konsequenzen. Möglich sind eine passive Immunisierung, z. B. bei Varizellen u. Röteln, eine aktive, z. B. bei Hepatitis B, eine antimikrobielle Chemother., ζ. Β. bei Toxoplasmose u. Lues, eine antivirale Chemother., ζ. Β. bei Varizellen-Zoster-Virus o. Herpes-Simplex-Virus usw. Für alle Infektionen in der Gravidität gilt, daß die Akupunktur nur adjuvant eingesetzt werden sollte. TCA-Punktübersicht (Abb. 14.18): Zusanli (Ma 36), Zhongwan (Ren 12), Qucbi (Di 11) schonend auffüllend, Fengmen (B1 12) entleerend, Taixi (Ni 3) schonend auffüllend, Jueyinshu (B1 14) entleerend u. Xtnshu (Bl 15) entleerend. Ohr-Akupunktur-Konzept bei Fieber (s. Abb. 14.18): Bei Fieber in der Gravidität empfehlen sich immunmodulierende Punkte, u. a. Thymus, Interferonpunkt, Allergiepunkt (78), Nebenniere (ACTH-Punkt, 13) u. Shenmen (55). Aus TCM-Sicht: Milz (98), Leber (97) u. Niere (95). Durch diese Punkte können die Schwäche von Abwehr-Q/ u. Nieren-Yang sehr gut kompensiert werden.

163

Bei Infektionen während der Schwangerschaft mit vegetativen Beschwerden: Vegetativpunkt (Vegetativum I, 51), Frustrationspunkt, PT 1 (Anti-Aggressions-Punkt), PT 3 (Anti-Depressions-Punkt), PT 2 (Angstpunkt-Sorgepunkt) u. PT 4 (Kummerpunkt-Freudepunkt). Falls Punkte der sensoriellen Linie schmerzhaft sind, bringt deren Nadelung oft Erleichterung. Darüber hinaus haben sich bewährt (VeryPoint-Methode): Sonne (35) u. Shenmen (55). 14.4.3 [Retardierung] T C A nur komplementär Übersicht. Mangelentwicklung o. Wachstumsretardierung ist eine Abweichung des Fetalgewichtes um mind. 2 Standardabweichungen o. mehr vom Mediangewicht. Urs.: chron. Plazentainsuffizienz, mütterlicher Nikotinabusus, essentielle Hypertonie, EPH-Gestose, schwere Anämie, Diabetes mellitus, RhesusInkompatibilität, Fehlbildungen u. Chromosomenaberrationen. Auch bakt. u. virale Infekte können ursächlich beteiligt sein. Diagnose: Fetometrie, Doppler-Sonographie, endokrinologisch. Es erfolgt Intensivüberwachung des Fetus, ggf. muß die Schwangerschaft vorzeitig beendet werden. Ergänzend zur schulmedizinischen Ther. können Methoden der TCM herangezogen werden. Pathogenese. Die Fetale Wachstumsretardierung wird aus TCM-Sicht meist verursacht durch einen Mangel an Qi u. Blut o. durch eine anhaltende Schwäche von Milz u. Niere, woraus ein Mangel an Qi u. Blut in den Zang- u. Fw-Organen resultiert. Der Fetus wird zu wenig ernährt u. wächst zu langsam. Hier ist eine ausführliche geburtshilfliche DD notwendig. 2 pathogenetische Mechanismen werden unterschieden: a) Qi- und Blutschwäche; b) Schwäche von Milz u. Niere. a) Qi- und Blutschwäche Symptomatik: Die Schwangere sieht schwach u. krank aus, hat eine blasse, gelbliche Ge-

164

14 Krankheiten bei Schwangeren

Pränatale Infektionen

DAZHUI (Du 14) FENG MEN

QU C H I (Di 11)

(Bl 1 2 )

JUE YIN S H U (Bl 14)

Z H O N C WAN (Ren 12)

XIN SHU (Bl 15)

Z U SAN LI (Ma 36)

TAI XI (Ni 3)

Allergiepunkt (78) Shenmen (55) Veg. I, (51) Frustationspunkt Interferon

Niere (95) Leber (97) Thymus

Nebenniere (ACTH-Punkt,l 3) (AntiaggressionsPunkt) PT 1 (Angst, Sorge) PT 2 Abb. 14.18: Pränatale Infektionen. Fieber in der Gravidität. Empfohlenes komplementäres Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral. Oben

Milz (98) Sonne (35) (Anti-DepressionsPunkt) PT 3 (Kummer, Freude) PT 4 rechts: Akupunkte dorsal. Unten: [31, 34]

Ohr-Akupunkte

14.4 Gestörte zweite Schwangerschaftshälfte

sichtsfarbe u. klagt über Schwindel u. Kurzatmigkeit. Die Zunge ist blaß u. schwach mit einem geringen Belag. Der Puls ist schwach, fadenförmig u. schlüpfrig. Therapieprinzip: Nähren des Fetus durch Anreicherung von Blut u. Stärken des Qi. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte). Anreichern des Blutes (Blut nähren und stärken): Sanyinjiao (Milz 6), Xuehai (Milz 10), Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Pisbu (Blase 20), Guangyuan (Ren 4). Zusätzliche Punkte: Gesbu (Blase 17), Ququan (Leber 8), Taixi (Niere 3). Stärken des Qi: Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Shenshu (Blase 23), Guangyuan (Ren 4], Zusätzliche Punkte: Hegu (Dickdarm 4), Sanyinjiao (Milz 6), Shanzhong (Ren 17), Taixi (Niere 3), Gongsun (Milz 4), Baihui (Du 20). Phytother. Rezeptur Bazhen Tang [13], s. Rezeptur 68 im Anhang. b) Schwäche von Milz u. Niere Symptomatik: Die Lendenregion ist schmerzhaft, es besteht Kälteempfindlichkeit, Appetitlosigkeit, Diarrhoe, Aversion gegen Kälte mit kalten Extremitäten. Die Zunge ist blaß u. hat einen weißlichen Belag. Der Puls ist tief u. langsam. Therapieprinzip: der Niere.

Stärken der Milz u. Wärmen

TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte). Milz (v. a. -Qi) stärken (regulieren und auffüllen): Gongsun (Milz 4), Qihai (Ren 6), Zusanli (Magen 36), Sanyinjiao (Milz 6), Zhongwan (Ren 12), Pishu (Blase 20). Zusätzliche Punkte: Neiguan (Pe 6), Hegu (Dickdarm 4), Juque (Ren 14), Zhangmen (Leber 13), Weishu (Blase 21), Tianshu (Magen 25), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10), Baihui (Du 20), Shenque (Ren 8, Moxa).

165

Niere wärmen (und Nieren-Qf stabilisieren): Sanyinjiao (Milz 6), Shenshu (Blase 23), Guangyuan (Ren 4), Pangguangshu (Blase 28), Taixi (Niere 3). Zusätzliche Punkte: Mingmen (Du 4), Diji (Milz 8), Zhongji (Ren 3), Yaoyangguan (Du 3). Phytother. Rezeptur Wentu Yulin Tang [13], s. Rezeptur 69 im Anhang.

14.4.4 [Hydramnion] TCA nur komplementär Übersicht (Abb. 14.19). Hydramnion bedeutet Vermehrung des Fruchtwassers >2 1. Der Bauch ist übermäßig gedehnt u. kugelig, der Uterus prall gespannt, derb, hart u. fluktuierend, die Frucht ist auffallend leicht u. frei beweglich, die Herztöne sind schlecht o. nicht zu hören. Bei der DD mittels Ultraschall u. Doppler müssen Ovarialzysten, Aszites, eine übermäßig gefüllte Harnblase, Hydronephrose u. Meteorismus ausgeschlossen werden. Nach Fehlbildungen muß immer gefahndet werden. Für die Mutter bedeutet das chron. Hydramnion i. d. R. keine Gefahr, während das akute bedrohlich werden kann: Kompression mit Subileus u. Ileus. Mütterliche Urs.: Diabetes mellitus, Lues, Nephritis. Kindliche Urs.: fetale Fehlbildung; plazentare Urs. sind möglich. Beim geringradigen Hydramnion ist keine Behandlung erforderlich, bei Fehlbildungen wird ggf. die Geburt eingeleitet, Grundleiden der Mutter behandeln. Beim akuten u. ausgedehnten Hydramnion kann eine transabdominale Punktion versucht werden. Diese bringt jedoch meist nur kurzfristig Erleichterung. Die TCM ergänzt die schulmedizinische Ther. Pathogenese. Die TCM unterscheidet (wie die westliche Medizin) das akute u. chron. Polyhydramnion. Das akute Polyhydramnion tritt meist im 2. Trimenon auf u. ist gekennzeichnet durch ein schnelles, rapides Anwachsen der Amnionflüssigkeit, einhergehend mit einer

166

14 Krankheiten bei Schwangeren

Hydramnion

, ,

,CAN SHU (Bl 18) a)

'

PI S H U (Bl 20) a) SHF Ν S H U (Bl 23) a)

J ^ M I N G MEN 1 (Du 4) c) Ώ' V

YAO YANG GUAN (Du 3) c)

Uterus (58) — Uterus (Nogier)

Nullpunkt (82) ACTH-Punkt Endokrine Zone (22) Ovar (Gonadotropln-Punkt) (23)

Abb. 14.19: Hydramnion. Empfohlenes komplementäres Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: er-

gänzendes Ohr-Akupunktur-Schema (Zahn, SchulteUebbing [33, 42, 47], Rubach [34])

14.4 Gestörte zweite Schwangerschaftshälfte

schnellen Zunahme des Bauchumfangs, häufig begleitet von thorakalem Engegefiihl u. Kurzatmigkeit. Das chron. Polyhydramnion tritt meist im 3. Trimenon auf. Es entwickelt sich langsam u. ist gekennzeichnet durch eine graduelle Größenzunahme des Uterus. In der TCM wird das Polyhydramnion unter dem Oberbegriff Ziman abgehandelt, entsprechend dem gestationsbedingten Ödem, u. wird auch als Überfluß an Amnionflüssigkeit bezeichnet. TCM-Urs.: permanente Schwäche der Milz o. Mangel von Qi und Blut, Mangel der Niere, Hitze im Blut, exzessiver Verzehr von kalter Nahrung n. der Konzeption, woraus eine Schwächung des Milz -Yang u. eine Akkumulation von Feuchtigkeit im Uterus resultieren. Falls keine fetalen Fehlbildungen vorliegen, kann das Polyhydramnion u. U. mit Heilpflanzen behandelt werden. Beim akuten P. zeigt sich folgende Symptomatik: schnelles Wachstum des Abdomens im 2. u. 3. Trimenon, Beklemmungsgefühl im Thorax, Kurzatmigkeit, Gliederschwäche, Schmerzen im Abdomen, Ödeme an Vulva u. unteren Extremitäten. Die Zunge ist blaß u. geschwollen u. hat einen weißlichen, schmierigen Belag. Der Puls ist tief, schwach u. schlüpfrig. Falls nach eingehender Prüfung die Schwangerschaft erhalten werden kann und muß, empfehlen sich Punktkombinationen und Nadelmanipulationstechniken wie beim Abortus imminens. Dabei richtet sich die Therapie differentialdiagnostisch nach den Ursachen: Mangel von QI und Blut, Mangel der NierenLeitbahn, Hitze im Blut oder Trauma. Therapieprinzip: Milz und Niere stärken, Qi tonisieren, Blut nähren, Hitze klären.

167

(Blase 23), Pishu (Blase 20). Zusätzliche Punkte: Zusanli (Magen 36) Futiu (Ni 7). b) Hitze im Blut klären: Xuehai (Milz 10), Sanyinjiao (Milz 6). Zusätzliche Punkte: Taichong (Leber 3) und Fuliu (Niere 7). c) Nach einem Trauma: Mingmen (Du 4), Yaoyangguan (Du 3). Zusätzlicher Punkt: Guanyuan (Ren 4). Phytother. (1) Rezeptur Liyu Tang [13], s. Rezeptur 70 im Anhang. (2) Ein weiteres Rezept v. a. bei Mangel der Niere und Hitze im Blut ist Fuling Daoshui Tang [13], s. Rezeptur 71 im Anhang. Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 14.20): Uterus (58), ACTH-Punkt, Ovar-Punkt (23), Endokrinium (22), ggf. der Nullpunkt (82). Abortinduktion: s. Kap. 14.3.3, Abortus incompletus, Abortus completus, Abb. 14.13.

14.4.5 Lageanomalien Übersicht (Abb. 14.20). Lageanomalien: > BEL. Häufigste Lageanomalie mit 5 % aller Geburten! Einteilung n. dem vorangehenden Teil: reine Steißlage/Steißfußlage, Fußlage u. Knielage. [> Quer- (Häufigkeit 0,7%), Vorderhaupts-, Stirn-, Gesichtslage. Bei der Stirnlage als ungünstigster Form aller Schädellagen ist meist nur die Sectio caesarea möglich, dasselbe gilt für die mentoposteriore Gesichtslage. Die TCM ergänzt die schulmedizinische Behandlung. Am meisten Erfahrung liegt zur BEL vor, Therapieerfolge liegen auch für Quer- u. Vorderhauptslage vor.

TCA-Punktübersicht: Hydramnion (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.19).

Pathogenese. Unter dem Oberbegriff pathologische fetale Position faßt die TCG alle Formen von regelwidrigen Kopfständen u. -lagen, BEL, Quer-, Schräglage zusammen.

a) Milz und Niere stärken, Qi tonisieren, Blut nähren: Taixi (Niere 3), Sanyinjiao (Milz 6), Qihai (Ren 6), Ganshu (Blase 18), Shenshu

Die TCM-Ther. setzt einen regelrechten Geburtskanal u. normalen Fetus voraus. Bes. bewährt hat sich die traditionell chin. Phytother.

168

14 Krankheiten bei Schwangeren

Lageanomalien

Uterus (58) Niere (95)Veg.l Uterus (No¡ Veg. II Subcortex Graue Substanz 34 Nebennierenrindenpunkt (ACTH-Punkt) (13) Abb. 14.20: Lageanomalien. Empfohlenes komplementäres Therapiekonzept. Oben: Akupunkte der Studie von Hou Jinglun et al. [31]. Im Kästchen: Die 6 wichtigsten Punkte. Links: Akupunkte

Leber (97) Milz (98) Ovar (23)

Sanjiao (3 Erwärmer, 104) ventral, rechts Akupunkte dorsal. Unten: ergänzendes Ohr-Akupunktur-Schema (Zahn, Schulte-Uebbing [33, 42, 47], Rubach [34])

14.4 Gestörte zweite Schwangerschaftshälfte

TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 14.20). Hauptpunkt: Zhiyin (Blase 67, Moxa). Moxibustions-Technik (Blase 67) [41].

des Punktes

Zhiyin

Psychotrope Punkte (Very-Point-Methode) können beruhigend wirken: Vegetativpunkt (Vegetativum I, 51), Graue Substanz (Subkortex, Vegetativum II, 34). Studien

Methode: Die Schwangere lockert den Gürtel u. macht den Unterbauch frei; die Ther. erfolgt entweder im Sitzen o. Liegen. Man halte das Moxa-Stäbchen etwa 3 cm über die Oberfläche des Punktes. Die Wärmestimulation dauert 15-20 Min. Therapiert wird 1 - 2 χ tägl. Ein Zyklus umfaßt 4 Behandlungen. Dabei wird 1 Seite o. hintereinander beide Seiten o. simultan beide Seiten gemoxt. Anmerkung: Voraussetzung für diese Methode wie bei äußerer Wendung. KI: Plazentainsuffizienz, Vorderwandplazenta, Placenta praevia, Oligohydramnie, Zusätzliche Punkte: Zusanli (Magen 36, bei Milz-Yang-Schwäche), Taixi (Niere 3, bei Nieren-Yang-Mangel), Sanyinjiao (Milz 6, bei Leber- Yw-Mangel). Weitere Punkte (Studie, [31]): Taibai (Milz 2), Shaoshang (Lunge 11), Yuji (Lunge 10), Jinggu (Blase 64); Chize (Lunge 5), Houxi (Dünndarm 3), Wangu (Dünndarm 4). Phytother. Rezeptur: Baochan Wuyou [13], s. Rezeptur 72 im Anhang

169

San

Ohrakupunktur-Hauptpunkte (Abb. 14.20) Niere (95), Leber (97), Milz (98) und Sanjiao (Drei Erwärmet; 104). Aus TCM-Sicht gehen Lageanomalien nicht selten mit aufsteigendem Leber-YANG in Verbindung mit einer Nieren-Q/- und Milz-QJSchwäche einher. Untersucht werden sollten daher die Reflexareale (Very-Point-Methode) Niere (95), Leber (97), Milz (98) und Sanjiao (Drei Erwärmet, 104). Genadelt werden: Uteruspunkt (58), Nebenniere (ACTH-Punkt, 13) und Ovarpunkt (23). Meist gehen Lagemanomalien (wie die drohende Frühgeburt) mit Ängsten, Sorgen, Aufregung und Nervosität einher.

Augsburger Studie [52]. 38 Schwangere wurden in der 32.-36. SSW wegen BEL mit Akupunktur behandelt. Gemoxt wurde Zh;yin (Blase 67) unter CTG-Überwachung. Ergebnis: 25 χ (= 65,8%) Drehung in Schädellage, 22 von 25 Frauen wurden vaginal, 3 Frauen wurden mittels Sectio caesarea entbunden. Somit war die Ther. erfolgreicher als es der Spontandrehungsrate von 17% bei Erst- u. 74% bei Zweitgebärenden entsprechen würde. Studien [31]. 260 Schwangere mit Lageanomalien wurden mit Akupunktur u. Moxibustion behandelt. Davon waren 153 Primigravidae, 85 Erstparae, 15 Zweitparae, 7 waren Dritt- o. Viertparae. 113 waren im 7. Monat, 93 im 8., 42 im 9., 3 waren im 10. Monat; 3 waren übertragen. Die Schwangeren hatten keine andere Behandlung außer krankengymnastische Übungen in Knie-Ellbogenlage, welche nicht zum Erfolg geführt hatten. Funktauswahl (vgl. Abb. 14.20): Shaoshang (Lunge 11), Yuji (Lunge 10), Chize (Lunge 5), Shaoze (Dünndarm 1), Wangu (Dünndarm 4), Houxi (Dünndarm 3), Yinbai (Milz 1), Taibai (Milz 2), Sanyinjiao (Milz 6), Zhiyin (Blase 67),Jinggu (Blase 64), Feiyang (Blase 58). Die Kasuistiken wurden in insgesamt 13 Gruppen unterteilt. Jeweils 20 Schwangere gehörten zu einer Gruppe. Die 13. Gruppe war die Kontrollgruppe. Alle Schwangeren, erhielten Nadelung u. Moxibustion in jeweils nur einem der o. g. Punkte. Ein Behandlungszyklus bestand aus 10 Einzelbehandlungen. Die Kontrollgruppe erhielt lediglich Krankengymnastik in Knie-Ellenbogenlage. Ergebnisse: 143 χ Therapieerfolg (Erfolgsrate = 58,4%). Die effektive Rate betrug: Taibai (Milz 2): 75%; Sanyinjiao (Milz 6): 70%; Shaoshang (Lunge 11): 65%; Yuji (Lunge 10):

170

14 Krankheiten bei Schwangeren

60%; Jinggu (Blase 64): 55%; Zhiyin (Blase 67): 50%, Chize (Lunge 5): 50%; Houxi (Dünndarm 3): 45% u. Wangu (Dünndarm 4): 35%. Studie (Wang Jinren, Chinese Acupuncture and Moxibustion 6:1987, 55, zitiert aus [39]). 246 Schwangere wurden im Punkt Zhiyin (Blase 67) mit Moxa behandelt. Einstechen der Nadeln beidseitig 5 fen tief, mäßige Stimulation mit auffüllender-endeerender Technik. Die Nadeln wurden für 15 Min. belassen. Vor der Akupunktur wurde die Harnblase entleert, danach erfolgte 10-15 Min. vor dem Zubettgehen eine Moxibustion im Punkt Zhiyin durch die Pat. selbst. Tagl. erfolgte 1 Behandlung, 7 Behandlungen bildeten 1 Therapiezyklus. Ergebnisse: 211 χ Drehung in Spontanlage mit Spontangeburt (= 85,8%). Versagerquote 14,2%. Studie (Wang Wanshi, Journal of Acupuncture and Moxibustion 1:1965, 4, zitiert aus [39]). 2069 Schwangere wurden u. a. wegen Fuß-, BEL u. Querlage im Punkt Zhiyin (Blase 67) akupunktiert. Die Moxibustion erfolgte beidseitig über 10-15 Min., 1 χ tägl. 4 Einzelther. ergaben 1 Zyklus. Ergebnisse: 1.968 χ war die Ther. erfolgreich (= 90,3%), 200 χ erfolglos. Studie (Jiangsu Journal of TCM 8:1986, 31, zitiert aus [39]). 169 Schwangere wurden ohrakupunktiert. Punktauswahl: Ohrpunkte Uterus (58), sympathischer Grenzstrang, Leber (97), Milz (98) u. Abdomen (43). Es wurde jeweils beidseitig behandelt. Manipulation: Vaccaria-Samen wurden mit Pflastern über die Punkte fixiert, u. die Schwangere gebeten, die Samen dreimal tägl. zu drükken u. zu massieren, jeweils 15 Min. lang. Die Samen wurden n. 3 - 4 Tagen erneuert. Ergebnisse: 138 χ Schädellage (81,66%); 111 χ η. 1,17 χ n. 2,10 χ n. 3 Behandlungen. Erfolgsrate im 7. u. 8. Monat 91%, 8. u. 9. Monat 79%, jenseits des 9. Monats < 25%.

Studie (Henan Traditional Chinese Medicine, 6:1985, 12, zitiert aus [59]). 264 Schwangere mit Lageanomalien. Gemoxt wurde Zhiyin (Blase 67). Methode: Benutzt wurde eine 0,5 cun filiforme Nadel, Tiefe 0,1-0,2 cun. Der Einstich erfolgte in Richtung schräg kranial. Die Nadel wurde für 15 Min. belassen. Vor der Behandlung wurde die Blase entleert. Nach der Nadelung erfolgte eine Moxibustion für ΙΟΙ 5 Min. Es wurde 1 χ tägl. behandelt. 7 Behandlungen entsprachen 1 Zyklus. Ergebnisse: 211 χ drehte sich der Fetus mit Spontangeburt; 35 χ kein Effekt. Studie (Chinese Acupuncture and Moxibustion, 3:1981, 17). 402 Schwangere wurde wegen Lageanomalien im Punkt Zhiyin (Blase 67) genadelt; liegend mit angewinkelten Knien. 2 Moxa-Stäbchen wurden mit jeweils 0,04 g auf den Punkt Zhiyin (Blase 67) plaziert. Nachdem sie komplett verbrannt waren, wurde die Asche entfernt u. die Kegel erneuert u. ebenfalls abgebrannt. Vor der 35 SSW wurde 1 χ wöchendich behandelt; in jeder Sitzung wurden 5 - 7 Kegel verbrannt. 4 Einzelbehandlungen ergaben einen Zyklus. Jenseits der 36. SSW wurde 2 χ wöchentlich behandelt. Für die Behandlung waren 9 Kegel erforderlich. Ergebnisse: 341 χ Schädellage mit Spontangeburt; 23 χ erfolgten 3, 4 χ 8 Behandlungszyklen, 61 χ Therapieversager. Studie (Zhejiang Journal of Traditional Chinese Medicine, 23/2:1988, 83, zitiert aus [59]). 169 Schwangere mit fetalen Lageanomalien. Behandlung mit vaccaria seeds im Bereich verschiedener Ohrpunkte. Punktauswahl: Uterus (58), Leber (97), Milz (98), Abdomen (43). Methode: Die vaccaria seeds wurden auf die Punkte geklebt u. 3 - 4 Tage massiert. Die Pat. wurden dazu angeleitet, jeweils n. den Mahlzeiten die Samen für 15 Min. in die Ohrpunkte zu pressen u. zu massieren u. dies auch vor dem Schlafengehen zu tun. Ergebnisse: 138 χ Drehung in Schädellage n. 1 - 3 Behandlungen, 111 χ 1 Behandlung (Erfolgsrate 81,7%).

15.1 Geburtsvorbereitung

171

15 Normale Geburt 15.1 Geburtsvorbereitung Vorbemerkung: Zunehmend wird TCA zur Geburtsvorbereitung empfohlen. Derzeit wird kontrovers diskutiert, ob dieses mit einer möglichst natürlichen Geburtshilfe vereinbar ist oder nicht. TCA-Punktiibersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, Abb. 15.1). Qt stärken (regulieren, auffüllen): Zusanli (Magen 36), Sanyitijiao (Milz 6), Neiguan (Pe 6), Qihai (Ren 6), Hegu (Dickdarm 4), Baihui (Du 20). Zusätzliche Punkte: Gongsun (Milz 4), Zhangmen (Leber 13), Pishu (Blase 20), Zhongwan (Ren 12), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10), Shenque (Ren 8, Moxa). Anreichern des Blutes (Blut nähren und stärken): Sanyinjiao (Milz 6), Xuehai (Milz 10), Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Guanyuan (Ren 4). Zusätzliche Punkte: Pishu (Blase 20), Geshu (Blase 17), Ququan (Leber 8), Taixi (Niere 3). Geist beruhigen (Psyche ausgleichen, stabilisieren): Baihui (Du 20), Shenmen (Herz 7), Neiguan (Perikard 6), Sishencong (EX-HN1). Zusätzliche Punkte: Daling (Perikard 7), Yintang, Anmian (EX 5 auf der Mitte zwischen Fengchi (Gallenblase 20) und Yifeng (Sanjiao 17), Yinmeng (EX 4; 1 cun hinter Sanjiao 17), Shaohai (Herz 3). Ohr-Akupunktur-Konzept: Veg. I (51), Veg. Π (Subcortex, Graue Substanz, 34), Nullpunkt, Retro-Nullpunkt, PT2 (Angst-Sorge-Punkt), PT3 (Anti-Depressions-Punkt), PT4 (KummerFreude).

Punktauswahl (s. Abb. 15.1 a): Baihui (Du 20), Neiguan (Perikard 6), Hegu (Dickdarm 4), Sanyinjiao (Milz 6), Zhongji (Ren 3) u. Zhiyin (Blase 67). Alle 2 Tage wurde akupunktiert, durchschnittlich erfolgten 2 - 4 Anwendungen pro Schwangere. Dabei wurde abhängig von der bevorzugten Lage der Gebärenden u. der Lage des Kindes (Seite der kleinen Fontanelle) Sanyinjiao (Milz 6) u. Zusanli (Magen 36), jeweils nur auf einer Seite genadelt: bei 1. Schädellage des am rechten Bein, bei 2. Schädellage am linken. Die Punkte Hegu (Dickdarm 4), Zusanli (Magen 36) u. Sanyinjiao (Milz 6) können auch als Fernpunkte grundsätzlich beidseits gestochen werden (51) Effekte: In 80% gute Resonanz, vegetatives Gleichgewicht, vegetative Regulation wurden verbessert, die Geburt positiv beeinflußt, Schmerzen gelindert u. die Geburtsdauer verkürzt. Mit Hilfe der geburtsvorbereitenden Akupunktur kann eine gezielte Entspannung erreicht werden. Augsburger Studie zur Geburtsvorbereitung mit Akupunktur [52] 311 Schwangere wurden ab 36. SSW 1 χ wöchentlich für jeweils 20 Min. akupunktiert. Punktauswahl: Zusanli (Magen 36), Yanglingquan (Gallenblase 34), Sanyinjiao (Milz 6), u. ab der 38. SSW zusätzlich Zhiyin (Blase 67). Ergebnisse:

Studien

Bei 110 Erstgebärenden kam es 52 χ zur Spontangeburt, 41 χ zu VE, 17 χ zur Sectio caesarea.

Heidelberger Studie zur Geburtsvorbereitung mit Akupunktur [51]

Bei 94 Zweitgebärenden: 88 χ burt, 6 χ Sectio caesarea.

25 Schwangere wurden geburtsvorbereitend akupunktiert.

Eine statistische Auswertung ergab einen signifikant günstigen Effekt auf die Entbindung.

Spontange-

172

15 Normale Geburt

Geburtsvorbereitung

Abb. 15.1: Geburtsvorbereitung. Empfohlenes Therapiekonzept. Oben: Heidelberger Schema a), Mannheimer Schema b), links Akupunkte ventral,

rechts Akupunkte dorsal. Unten: Ohr-AkupunkturSchema (Schulte-Uebbing u. Zahn, Rubach) [31, 34, 51]

15.2 Geburtserleichterung

Mannheimer Studie zur Geburtsvorbereitung mit Akupunktur [56] Effekte von geburtsvorbereitender Akupunktur auf Geburtsdauer u. Zervixreifung. Fragestellung: Verändern sich Geburtsdauer, Zervixbefund n. Bishop u. relative Zervixlänge durch Akupunktur bei Erstgebärenden im Vergleich zu einem Plazebokontroll- u. einem nicht behandelten Vergleichskollektiv. Untersucht wurden: > Geburtsdauer vom Zeitpunkt muttermundwirksamer Wehen an > relative Veränderung des Muttermundes n. Bishop-Score > Änderung der Zervixlänge durch Vaginalsonographie Trichterbildung entsprechend eines Befundes des inneren Muttermundes > 0,5 cm durch Vaginalsonographie. Kontraindikationen

der Studie waren:

> Tokolyse bei vorzeitiger Wehentätigkeit > Placenta praevia totalis o. marginalis > absolutes Mißverhältnis, Mehrlingsgravidität > Gerinnungsstörung der Mutter > geplante Sectio caesarea bei Beckenendlage bei Erstparae. 329 Schwangere wurden akupunktiert (Erstgebärende, das Placebokontroll- 224, Vergleichskollektiv 325 Erstgebärende). Bei letzterem erfolgte keine Akupunkturbehandlung, beim Plazebokontrollkollektiv Akupunkturbehandlung n. dem psychisch ausgleichenden Schema, beim Studienkollektiv Akupunkturbehandlung n. dem morphologischen Schema. Ther. ab der 36. SSW; wöchentliche Behandlung bis zur Entbindung, pro Sitzung 2 0 - 2 5 Min.

173

Punktauswahl beim Studienkollektiv (s. Abb. 15.1 b): Zusanli (Magen 36), Yanglingquan (Gallenblase 34), Sanyinjiao (Milz 6) u. ab der 38. SSW: Zhiyin (Blase 67). Beim Kontrollkollektiv wurden folgende psychisch ausgleichende Punkte genadelt: Baihui (Du 20), Neiguan (Perikard 6), Shenmen (Herz 7). Im Durchschnitt erfolgten in beiden Kollektiven 3,9 Sitzungen, mittlerer Behandlungsbeginn 36,3. SSW. Beim Vergleichskollektiv punktur durchgeführt.

wurde keine Aku-

Ergebnisse: 1. Geburtsdauer. Hochsignifikanter Unterschied, im Mittel > 2 Std. verkürzt. Verglichen mit dem unbehandelten Vergleichszeigte sich beim Placebokontrollkollektiv eine schwach signifikant verkürzte Geburtsdauer. 2. Bishop-Score. Hochsignifikante Zervixlängenänderung: Zervixlänge im Vergleichskollektiv 8,9, im Kontrollkollektiv 9,8. in der Studiengruppe 15,9 mm. 3. Trichterbildung am Os internum. Hochsignifikante Unterschiede: im Studienkollektiv 82,1, im Kontroll- 30,1, Vergleichskollektiv 29,3%. Vergleichbarkeit der Kollektive. Keine signifikante Unterschiede zw. den Kollektiven hinsichtlich Alter, Streßbelastung, privaten o. partnerschafdichen Problemen o. evtl. vorzeitiger Wehentätigkeit feststellbar. Die Geburtsvorbereitung mit Akupunktur nach dem Mannheimer Schema [56] kann die Zervixreifung hochsignifikant verbessern. Die Akupunkte dieses Schemas kombiniert mit entsprechenden bewährten Ohrpunkten zeigt die Abb. 15.2.

15.2 Geburtserleichterung TCA-Punktiibersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, Abb. 15.3). a) Geist beruhigen (Psyche ausgleichen, stabilisieren): Baihui (Du 20), Neiguan (Perikard 6),

Shenmen (Herz 7). Zusätzliche Punkte: Sishencong (EX-HN1). Daling (Perikard 7), Yintang, Anmian (EX 5 auf der Mitte zwischen Fengchi (Gallenblase 20) und Yifeng (Sanjiao 17).

174

15 Normale Geburt

Zervixreifung

Abb. 15.2: Zervixreifung. Oben: Punktkombinationen der Mannheimer Studie (Römer et al. [56]). Links Akupunkte ventral, rechts Akupunkte dorsal.

Unten: Ergänzendes Ohr-Akupunktur-Schema (Schulte-Uebbing, Zahn, Rubach [31, 34, 51])

15.2 Geburtserleichterung

175

Gebu rtserleichteru ng BAI HUI (Du 20) a), b)

NEI C U A N (Pe 6) a), b)

Ql HAI (Ren 6) c)

SHEN MEN (He 7) a)

C U A N YUAN (Ren 4) c) HE C U (Di 4) b)

XUE HAI (Mi 10) c) ZU SAN LI (Ma 36) b), c) SAN YIN JI AO (Mi 6) b), c)

Uterus (58)Shenmen (55) Veg. I, ( 5 1 ) Nullpunkt (Nogier) (82)

Ischiaszone (sensible Areale)

Veg. II Subcortex Graue Substanz

Thalamus (26a)

34 Endokrinium (22) Abb. 15.3: Geburtserleichterung. Wichtige Akupunkte unter der Geburt. Oben: links Akupunkte ventral, rechts Akupunkte dorsal. Unten: Ohr-Aku-

punktur-Schema. (n. Schuler [19], Schulte-Uebbing, Zahn, Rubach [31, 34, 51])

176

15 Normale Geburt

b) Qi stärken (regulieren, auffüllen): Hegu (Dickdarm 4), Sanyinjiao (Milz 6), Zusanli (Magen 36), Neiguan (Pe 6), Baihui (Du 20). Zusätzliche Punkte: Qihai (Ren 6), Gongsun (Milz 4), Zhangmen (Leber 13), Pisbu (Blase 20), Zhongwatt (Rett 12), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10), Shenque (Ren 8, Moxa). c) Anreichern des Blutes (Blut nähren und stärken): Sanyinjiao (Milz 6), Xuehai (Milz 10), Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Guangyuan (Ren 4). Zusätzliche Punkte: Pishu (Blase 20), Geshu (Blase 17), Ququan (Leber 8 ), Taixi (Niere 3). Ohr-Akupunktur-Konzept: Traditionell chinesisch: Shenmen (55), Uterus (58), Vegetativum (51), Graue Substanz (34), Endokrinium (22). Französische Schule: Thalamus (26a), Nullpunkt n. Nogier (82), sensible Areale im Ischiasbereich. Bonner Studie [16].

Empfohlene Punktauswahl: Taichong (Leber 3), Yinlingquati (Milz 9), Lieque (Lu 7), Zhaohai (Ni 6) u. Shenmai (Blase 62), bei rigidem Muttermund am Beginn einer Geburt, wenn die Wehentätigkeit noch sehr unregelmäßig ist, Shenmen (He 7) u. Neiguan (Pe 6) zum psychischen Ausgleich, Zusanli (Ma 36) bei mütterlicher Erschöpfung, Qugu (Ren 2) kann den Damm günstig beeinflussen u. Yanglingquan (Gb 34) als Meister der Muskeln u. Sehnen, um die uterine Muskulatur zu Beginn der Austreibungsperiode günstig zu beeinflussen. Bei bereits begonnener Wehentätigkeit empfehlen Pfeiffer u. Krebs das folgende Schema: Hegu (Dickdarm 4), Sanyinjiao (Milz 6), Baihui (Du 20), Shangliao (Blase 31), Ciliao (Blase 32) u. Zhiyin (Blase 67). In der Universitätsfrauenklinik Bonn werden die Punkte häufig nur einseitig u. nur bei Druckschmerzhaftigkeit gestochen u. aus der o.g. Liste ggf. ergänzt. Dabei erfolgt eine ausgiebige manuelle Stimulation in den Punkten Hegu (Dickdarm 4) u. Sanyinjiao (Milz 6). Nach den Autoren hat sich dieses Schema bes. bei bereits begonnener Muttermunderöffnung bewährt.

15.3 Schmerzerleichterung Übersicht (Abb. 15.4). Auszuschließen sind zunächst pathologische Schmerzursachen, z. B. geburtsmechanische Regelwidrigkeiten. In China weit verbreitet ist die Schmerzther. mit Akupunktur u. Moxibustion unter der Geburt.

liao (Gallenblase 29), Fushe (Milz 13) u. Taichong (Leber 3), beidseits, jeweils punktiert mit einem cun Tiefe mit gemäßigter Stimulation.

TCA-Punktiibersicht (Abb. 15.4): Sanyinjiao (Milz 6), Hegu (Dickdarm 4), Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Qugu (Ren 2), Guilai (Magen 29), Tianshu (Magen 25).

Die Nadeln werden 20 Min. belassen. Zusätzlich können genadelt werden: Shangliao (Blase 31), Ciliao (Blase 32), jeweils beidseits, sowie 2 Extrapunkte am Rücken, 2 Daumen lateral von Zishi (Blase 52) u. Qihaishu (Blase 24), 5 - 6 fett tief genadelt, mit gemäßigter Stimulation, insbes. bei starker Lumbago. Im Falle starker Schmerzen oberhalb der Symphyse wird ein Extrapunkt beidseits genadelt, der eineinhalb Daumen lateral von Guanyuan (Ren 4) liegt.

Modifizierte Punktauswahl. Im Falle von starker Lumbago u. einem Druck u. Völlegefühl im gesamten Abdomen können zusätzlich folgende Punkte eingesetzt werden: Daimai (Gallenblase 26), Wushu (Gallenblase 27), Ju-

Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 15.4): Shenmen (55), Uterus (58,) Ischiaszone, Veg. I, Veg. Π, Sanjiao (3E), Leber (97), Niere (95), Milz (98), Polster (29), Jérôme (29 b), Nullpunkt (82), Retro-Nullpunkt.

In klinischen Studien konnte die Wirksamkeit bestimmter Punktkombinationen nachgewiesen werden, wobei die Auswahl der Punkte von der TCM-DD abhängt.

15.2 Geburtserleichterung

177

Schrnerzerleichterung BAI HUI (Du 20)

TIAN SHU (Ma 25) DAI MAI (Cb 26)

Ql HAI (Ren 6) CUAN YUAN (Ren 4) JU LIAO (Cb 29) CUI LAI (Ma 29) QU C U (Ren 2)

WU SHU (Gb 27) HE C U (Di 4)

ZI SHI (Bl 52) Ql HAI SHU (Bl 24) SHANC LIAO (Bt 31)

ΒΑ (Bl

FU SHE (Mi 13)

ZU SAN LI (Ma 36)

CI LIAO (Bl 32)

NEI MA (U Extra) WEI MA (U Extra)

SAN YIN JIAO (Mi 6) TAI C H O N C (Le 3)

Shenmen (55) Uterus (58) (Siebtechnik)Ischiaszone Veg. I Uterus (Nogier) Plexus hypogastricus Veg. II Subcortex Craue ? Substanz

—=-

Retro-Nullpunkt Niere (95) Leber (97) Nullpunkt (82) Milz (98) Polster Jérôme (29b)

Sanjiao (3E) (104) Abb. 15.4: Schmerzerleichterung. Wichtige geburtshilfliche Schmerzpunkte. Unterstrichen: allgemeine Punktauswahl. Nicht unterstrichen: modifizierte Punktauswahl. Oben: links Akupunkte

ventral, rechts Akupunkte dorsal. Unten: Ohr-Akupunktur-Schema. (n. Schulte-Uebbing, Zahn, Rubach [31, 34, 51])

178

16 Pathologie der Geburt

Studien Studie zur Schmerzerleichterung während der Geburt [52] 20 Frauen wurden akupunktiert. Punktauswahl: Hegu (Dickdarm 4), Shusanli (Dickdarm 10) u. Baihui (Du 20); jeweils Nadelung u. anschließend intervallmäßig Elektrostimulation. Bei allen 20 Kreißenden war der Geburtsvorgang deutlich erleichtert. Beispiel für Schmerzerleichterung [16] Nach Pfeiffer u. Krebs [16] gelingt durch Akupunktur eine eindeutige Schmerzlinderung, jedoch keine komplette -beseitigung! Kasuistik: Eine Drittgravida nullipara kommt n. 2 Frühaborten Anfang der 40. SSW in den Kreißsaal. Es liegt eine schwangerschaftsinduzierte Thrombopenie vor. 1 % Std. n. Beginn regelmäßiger Wehen kommt es zum Blasensprung, der Muttermund ist 2 cm geöffnet, zögerlicher Geburtsfortschritt. Nach 8 Vi Std. ist der Muttermund 6 cm, die Pat. hat starke Schmerzen, wirft sich hin u. her, kann die Wehen nicht richtig veratmen u. ist schlecht zu führen. Die erbetene Periduralanästhesie ist wegen der Thrombopenie kontraindiziert; es erfolgt Akupunkturbehandlung. Punktauswahl: Baihui {Du 20), Sishencong (EXHN 1). Ohr-Akupunktur: Shenmen (55), Thalamus (26 a), Sonne (35) u. Uterus (58). Die Pat. wird vegetativ ausgeglichener u. läßt sich wieder führen. Nach einer Vi Std. kommt es zum Spontanpartus.

tiertheit der Pat. bewußt auf weitere Körperpunkte an den Extremitäten verzichtet. Hier hat sich ein überwiegendes Ohrakupunktur-Konzept bewährt. Schmerzerleichterung mund [16]

bei

rigidem

Mutter-

Pfeiffer u. Krebs (16) stellen ein Akupunkturkonzept zur Behandlung des rigiden Muttermundes vor. Kasuistik: Eine 38jährige Erstgravida kommt gegen Ende der 41. SSW in den Kreißsaal. Bei regelmäßigen Wehen seit 3 Std. tastet sich die Zervix 1 cm. Der Muttermund ist geschlossen. Nach 2 weiteren Std. ist die Zervix wulstig, der Muttermund unverändert, es werden 2 Ampullen Buscopan i. v. appliziert. Die Wehentätigkeit ist regelmäßig. Nach weiteren 4 Std. mit regelmäßiger Wehentätigkeit ist die Zervix wulstig, der Muttermund 3 cm. Die Pat. nimmt ein warmes Bad. Nach weiteren 3 Std. regelmäßiger Wehentätigkeit ist der Zervixbefund unverändert, es wird eine Ampulle Nubain appliziert. Nach weiteren 5 Std. mit regelmäßiger Wehentätigkeit ist die Pat. erschöpft. Die Zervix ist wulstig, der Muttermund 4 cm. Es erfolgt Akupunktur. Punktauswahl: Sanyinjiao (Milz 6), Taichong (Leber 3), Zusanli (Magen 36) sowie eine Quaddelung in den Extrapunkt Yaoyan (EX B7) mit physiologischer Kochsalzlösung. Die regelmäßige Wehentätigkeit wird effektiver^ es kommt zum Blasensprung, die Zervix verstreicht, es kommt zum Spontanpartus. Ohr-Akupunktur zur Zervixreifung (Abb. 15.4.): Shenmen (55), Uterus (58), Veg. I, Veg. Π, Ischiaszone.

Anmerkung: Pfeiffer u. Krebs haben wegen der Agi-

15.4 Nachgeburtserleichterung Mannheimer Studie zur Akupunkturther. in der Nachgeburtsperiode [57]

Die Vergleichsgruppe bestand aus 270 Pat., die unmittelbar post partum jeweils 3 I. E. Syntocinon i. v. bekamen, keine Akupunkt.

In China werden in der Nachgeburtsperiode sehr häufig Akupunkturpunkte wie Huangsbu (Niere 16), Sanyinjiao (Milz 6) o. auch lokale Akupunkturpunkte genadelt.

Die Studiengruppe umfaßte 262 Pat., hier wurde unmittelbar n. der Geburt ausschließlich der Akupunkturpunkt Huangsbu (Niere 16) genadelt.

Ziel war der postpartale Vergleich Akupunkturversus Oxytocinbehandlung.

In einer Kontrollgruppe, die 265 Pat. umfaßte, wurde auf alle Maßnahmen verzichtet.

16.1 Übermäßige Schmerzen (Hyperalgesie) Voraussetzung waren ein normaler Geburtsverlauf u. keine verstärkten Blutungen. Ausschlußkriterien: Sectio caesarea, Mehrlingsgravidität, verstärkte Blutung in der Eröffnungs- o. Austreibungsperiode, Atonie o. Komplikationen bei vorausgegangenen Geburten. Methode: Der Punkt Huangshu (Niere 16) wurde 1 cun beidseitig lateral der Mitte der Nabelgrube (1,5-2,5 cm tief) in der Richtung auf die Nabelmitte o. kranio-kaudal genadelt. Dabei hat sich eine Einstichtechnik im 45°-Winkel zur Hautoberfläche in Richtung Nabelzentrum bewährt. Ein versehentliches Tieferschieben der Nadel wird nahezu ausgeschlossen. Der Credé-Handgriff ist bei liegenden Akupunkturnadeln auszuführen.

179

Ergebnisse: 1. Mittlere Lösungszeit in der Studiengruppe 12,2, Vergleichsgruppe 14,3, Kontrollgruppe 14,6 Min. insgesamt also schwach signifikant verkürzt. 2. Postpartaler Blutverlust. Hoch signifikant vermindert in der Studiengruppe, 256 ml, gegenüber 318 ml in der Vergleichs- u. 325 ml in der Kontrollgruppe. Atonische Blutungen (2. Grades, > 1000 ml) waren in der Syntocinongruppe signifikant häufiger.

Die Akupunktur des Punktes Huangshu (Niere 16) ist auch unter Kostenaspekt eine Alternative zu Oxytocin p. p.; er wird von den Autoren standardisiert genadelt. Keine übermäßige Zervixkontraktion mit folgender Gewinnung der Plazenta.

16 Pathologie der Geburt 16.1 Übermäßige Schmerzen (Hyperalgesie) Übersicht (Abb. 16.1). Schmerzen unter der Geburt sind eine zentrale Ind. der Akupunktur! Zunächst müssen „pathologische" Schmerzursachen ausgeschlossen werden: 1. gebmtsmechanische Regelwidrigkeiten: Einstellungs-, Haltungsanomalie, Pol-Einstellungs- u. Lageanomalie, 2. Weichteildystokie. Beispielsweise kann es bei Wehenanomalien zu starken Schmerzen kommen (s. Kap. „Ther. von Dystokien"). Analgesiemethoden: > Periduralanästhesie (PDA). Ind.: starker Schmerz mit protrahiertem Geburtsverlauf, zervikale Dystokie, Geburtseinleitung, Verbesserung der plazentaren Perfusion bei EPH-Gestose. > Pudendusblock. Ind.: Schmerzausschaltung u. Relaxation der Beckenbodenmuskulatur während der Preßperiode, vaginal-op. Entbindung vom Beckenboden, frühzeitige Episiotomien. > Spasmolytika, z. B. Buscopan. Ind.: Eröffnungsphase, um spastische Kontraktionen auszuschalten.

> Opiate, z. B. Dolantin. Ind.: analgetisch u. spasmolytisch. UAW: Atemdepression, Sedierung bei Mutter u. Neugeborenem (insbes. durch die schnelle Plazentapassage). > Lokalanästhetika, z. B. Mepivakain o. Lidocain. Ind.: schmerzlose Episiotomie. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 16.1) a) Qi stärken (regulieren, auffüllen): Sanyinjiao (Milz 6), Hegu (Dickdarm 4), Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Qugu (Ren 2), Tiansfr« (Magen 25), Guilai (Magen 29). Zusätzliche Punkte: Neiguan (Pe 6), Baihui (Du 20), Gongsun (Milz 4), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10), Shenque (Ren 8, Moxa). b) Geist beruhigen (Psyche ausgleichen, stabilisieren): Baihui (Du 20), Neiguan (Perikard 6), Shenmen (Herz 7). Zusätzliche Punkte: Sishencong (EX-HN1). Anmian (EX 5 auf der Mitte zwischen Fengcht (Gallenblase 20) und Yifeng (Sanjiao 17). c) Anreichern des Blutes (Blut nähren und stärken): Sanyinjiao (Milz 6), Xuehai (Milz

180

16 Pathologie der Geburt

Übermäßige Schmerzen BAI HUI (Du 20) b)

S H E N MEN (He 7) b)

NEI GUAN

TIAN S H U (Ma 25) a)

C U A N YUAN (Ren 4) c) GUI LAI (Ma 29) a Q U G U (Ren 2) a)

Ql HAI (Ren 6) a), HE GU (Di 4) a)

XUE HAI (Mi 10) c) Z U SAN LI (Ma 36) a), c) SAN Y I N JIAO (Ml 6) a), c)

Uterus (58) — Shenmen (55) — Ischiaszone (52) — Blase (92) Plexus hypogastrics —



Abb. 16.1: Übermäßige Schmerzen. Empfohlenes Therapiekonzept. Oben: links Akupunkte ventral, oben rechts Akupunkte dorsal. Unten: Ohr-Aku-

Thalamus (26a)

punktur-Schema (Zahn, Schulte-Uebbing [33, 42, 47], Rubach [34])

16.1 Übermäßige Schmerzen (Hyperalgesie) 10), Zusanli (Magen 36), Qihai (Ren 6), Guangyuan (Ren 4). Zusätzliche Punkte: Pishu (Blase 20), Geshu (Blase 17), Ququan (Leber 8 ), Taixi (Niere 3). Ohr-Akupunktur-Konzept: Traditionell chinesisch: Shenmen (55), Uterus (58), Blase (92), Vegetativum (51), Graue Substanz (34), Endokrinium (22). Französische Schule: Thalamus (26a), Ischiaszone, Plexus hypogastricus (urogenitalis). Studien Augsburger Studie [52]. 20 Frauen wurden akupunktiert. Punktauswahl: Hegu (Dickdarm 4), Shusanli (Dickdarm 10) u. Baihui (Du 20). Nach der Nadelung erfolgte intervallmäßig Elektrostimulation. Der Geburtsvorgang war bei allen deutlich erleichtert. Straubinger Studie ([33, 4 2 , 47], Abb. 3.1). 45 Schwangere wurden akupunktiert: davon 2 8 Primigravidae. Alle waren um den (sonographisch 1 4 . - 1 6 . SSW) ermittelten Termin (jeweils plus/minus max. 1 SSW). Alle hatten reguläre uterine Kontraktionen. Die Zervix war mind. 1 cm weit. Es erfolgte im Einverständnis mit den Kreißenden keine Schmerzmittelgabe. Punktauswahl: Sanyinjiao (Mi 6), Hegu (Di 4), Zusanli (36, M a 36), Qihai (Ren 6), Qugu (Ren 2), Guilai (Ma 2 9 ) u. Tianshu (Ma 25). Es erfolgte eine gemäßigte Stimulation mit kombinierter auifiillend-entleerender Technik. Während die Nadeln 3 0 Min. liegenblieben, wurde die Nadelmanipulation alle 5 Min. wiederholt.

181

reichen Kasuistiken kam es zur normalen vaginalen Entbindung, 4 χ erfolgte Vakuumentbindung. Pekinger Studie zur schmerzlindernden Ther. mit Akupressur und Akupunktur [31] 32 Schwangere: 27 Erst-, 5 Plurigravidae. Methode: Akupressur bereits zu Geburtsbeginn. Zuerst im Punkt Biguan (Magen 31), um den mentalen Stress zu vermindern, danach Akupressurmassage des Punktes Cbengshan (Blase 57), um die Schmerzen in der Lumbosakralregion zu vermindern. Daraufhin wurden Sanyinjiao (Milz 6) u. Hegu (Dickdarm 4) mit traditioneller chin. Akupunktur genadelt, um die Geburt zu beschleunigen, danach erfolgte Akupressurmassage in den Punkten Weidao (Gallenblase 28) u. Longgu, einem Punkt auf der Symphyse, ein cun unter Qugu (Ren 2). Diese Punkte wurden entweder mit TCA genadelt o. mit Akupressurmassage behandelt, um einem Dauerschmerz im Perineum zuvorzukommen. Anschließend erfolgte Moxibustion in den Punkten Qugu (Ren 2), Sanyinjiao (Milz 6), Hegu (Dickdarm 4) u. Weidao (Gallenblase 28), insbes. bei den Schwangeren, welche im 2. Stadium der Geburt an starken Schmerzattacken litten. Nach der Geburt wurde Qihai (Ren 6) stimulierend genadelt, um die Plazenta auszutreiben u. eine stärkere Blutung zu vermeiden. Anschließend wurde prophylaktisch der Punkt Neiguan (Perikard 6) genadelt, um Nausea u. Vomitus zu verhindern. Die Nadeln wurden während der Austreibungsperiode bei stärkeren Schmerzen belassen; hier erfolgte alle 5 Min. eine starke Stimulation mit wirbelnder, drehender Methode. Ergebnisse: 11 χ war der Schmerz komplett unter Kontrolle, 17 χ trat ein ganz geringer Schmerz auf, außerdem gelegentlich abdominelles Unbehagen; 4 Schwangere waren zu nervös für eine Kooperation.

Ohrakupunktur: Zusätzlich Shenmen (55), Uterus (58), Blase (92) sowie (bei Schmerzhaftigkeit, Very-Point-Methode) Ischiaszone (52) u. Plexus hypogastricus (urogenitalis).

Pekinger Studie zur schmerzstillenden Aku-Injektions-Ther. (AIV) unter der Geburt [31]

Ergebnis: 32 χ (> 70%) war der Geburtsschmerz deutlich vermindert (darunter 2 1 Primigravidae u. 11 Multigravidae). 9 χ (davon 5 Primi- u. 4 Multigravidae) mußte einmal Dolantin u. Buscopan verabreicht werden, 4 χ mehrfach. Bei 2 9 der 3 2 erfolg-

Punktbeschreibung: Hegu (Dickdarm 4), Sanyinjiao (Milz 6). Nach einem Hauttest auf Verträglichkeit, um eine allerg. Reaktion zu vermeiden, erfolgte die Injektion in die o.g. Punkte.

58 Schwangere wurden mit AIV behandelt (Novocain).

Ergebnisse: deutlichen Schmerzreduktion bei allen.

182

16 Pathologie der Geburt

16.2 Pathologische W e h e n (Dystokien) Übersicht. Dystokien, in der geburtshilflichen Literatur oft syn. zu Wehenstörungen, sind meist sog. Weichteil-Dystokien: Funktionsstörungen von Uterus, Cervix uteri, Scheide, muskulärem Beckenboden im Geburtsverlauf. Man unterscheidet hypokinetische (uterine Hypoaktivität, Wehenschwäche), hyperkinetische Dystokie (uterine Hyperaktivität, uterine Hypertonie), Wehendyskoordination u. zervikale Dystokie (hypertone zervikale Dystokie, Narben, Retraktionsring). Auch unterscheidet man zw. quantitativen u. qualitativen Wehenanomalien, wobei die Wehentätigkeit n. dem internen Tokogramm beurteilt wird: Wehenfrequenz, -amplitude, -dauei; -pause, Basaltonus, Wehenform, -rhythmik u. -arbeit. Wehenauslösung. Zur Geburtseinleitung u. Wehenauslösung empfehlen sich in Abhängigkeit von Zervixscore ggf. Amniotomie, Eipolablösung, ggf. i. v. Oxytocingabe, ggf. initial Instillation von PGE2. Die hypertone zervikale Dystokie wird mit Tokolytika u. Spasmolytika behandelt. Zur Wehenanregung gibt man i. v. Oxytocin bzw. ggf. PG. Bei einer zu starken Uterusaktivität empfiehlt sich die Tokolyse, entweder vorgeburtlich zur Behandlung vorzeitiger Wehen o. als Akuttokolyse unter der Geburt. Hierzu gehört auch die Notfalltokolyse zur intrauterinen Reanimation bei pathologischen Herzfrequenzmustern. Bei allen Formen von Dystokien hat sich ergänzend die TCM sehr gut bewährt. Pathogenese. Die TCM unterscheidet ebenfalls 2 Hauptgruppen: 1. hypo-, 2. hyperkinetische Wehenstörung. TCM-Urs.: Insuffizienz des vitalen Qi aufgrund einer anhaltenden Schwäche der Schwangeren, ein unverhältnismäßig hoher Energieverbrauch durch Einsetzen der Geburtskräfte zum falschen Zeitpunkt o. eine

Erschöpfung der Flüssigkeiten aufgrund eines vorzeitigen Blasensprunges. Darüber hinaus exzessiver Streß, starke Angst während der Geburt, exzessive geburtserleichternde Maßnahmen, Invasion von Kälte von außen, was zu einer Stagnation von Qi u. Blut führt. Durch einen Mangel an Qi fehlt die Kraft, den Fetus auszustoßen, eine Blutstase verhindert die Geburt. Ther. unterscheidet man 2 Mechanismen: a) Qi- u. Blutschwäche, b) Qi-Stagnation u. Blutstase. a) Qi u. Blutschwäche Symptomatik: Geringe Geburtsschmerzen, nur kurz andauernde Kontraktionen mit langanhaltenden Pausen, sehr protrahierter Geburtsverlauf, die Pat. ist müde u. erschöpft, sie ist blaß, tachykard u. kurzatmig. Die Zunge ist blaß mit einem dünnen, weißlichen Belag. Der Puls ist entweder leer, o. breit o. tief, schwach u. fadenförmig. Therapieprinzip: Das Qi nähren u. das Blut füllen. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, Abb. 16.2). Qi nähren (auffüllen): Sanyinjiao (Milz 6), Zusanli (Magen 36), Neiguan (Pe 6), Baihui (Du 20), Shanzhong (Ren 17). Zusätzliche Punkte: Hegu (Dickdarm 4), Qihai (Ren 6), Qugu (Ren 2), Gongsun (Milz 4), Diji (Milz 8), Xuehai (Milz 10), Shenque (Ren 8, Moxa). Blut füllen (nähren und stärken): Sanyinjiao (Milz 6), Zusanli (Magen 36), Xuehai (Milz 10). Zusätzliche Punkte: Qihai (Ren 6), Guangyuan (Ren 4), Pishu (Blase 20), Geshu (Blase 17), Ququan (Leber 8), Taixi (Niere 3). Phytother. Rezeptur Caisongting's Nanchan Fang [13], s. Rezeptur 73 im Anhang.

16.2 Pathologische Wehen (Dystokien)

b) Qi-Stagnation u. Blutstase Symptomatik: starke Schmerzen in Lendenregion u. Abdomen, uterine Hyperaktivität, Fehlen von Pausen, fehlender Fortschritt des Geburtsprozesses, gelegentlich spärliche, dunkelrote Blutung. Die Pat. ist stark angespannt, nervös, mit dunklem, purpurnem Gesichtsausdruck, Druckgefühl im Thorax, Druck im Epigastrium, gelegentlich Nausea u. Vomitus. Die Zunge ist dunkelrot mit normalem o. schmierigen Belag. Der Puls ist straff u. breit u. manchmal arhythmisch. Therapieprinzip: Fluß des Qi regulieren, Blut aktivieren, Blutstase beseitigen, Kräfte der Geburt stärken. TCA-Punktiibersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 16.2). Fluß des Qi regulieren: Yanglingquan (Gallenblase 34). Zusätzliche Punkte: Hegu (Dickdarm 4), Neiguan (Perikard 6), Dazhui (Du 14). Ganshu (Blase 18). Blut aktivieren, Blutstase beseitigen: Taichong (Leber 3), Sanyittjiao (Milz 6), Xuehai (Milz 10). Zusätzliche Punkte: Hegu (Dickdarm 4), Quchi (Dickdarm 11), Zhangmen (Leber 13), Kutilun (Blase 60), Diji (Milz 8), Geshu (Blase 17), Ququan (Leber 8), Xingjian (Leber 2). Phytother. Rezeptur Cuisheng Yin [13], s. Rezeptur 74 im Anhang. Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 16.2.). Aus TCM-Sicht ist die Wehenschwäche immer mit einer Leeresymptomatik u. einem Mangel an Qi im Bereich von Niere u. Milz verbunden. Folgende Ohrakupunkte haben sich bewährt: Uterus (58), Plexus urogenitalis (hypogastricus), ACTH-Punkt, Leber (97), Milz (98), Niere (95), Nullpunkt (82), Sanjiao (3 Erwärmer). Anmerkung: Diese Punkte können (einzeln o. zusammen) sowohl zur Then der (primären u. sek.) Wehenschwäche als auch zur Tokolyse ergänzend eingesetzt werden. Da die meisten Dystokien mit vegetativen Symptomen einhergehen, können psychotrope Punkte beruhigend wirken (Very-Point-

183

Methode): Graue Substanz (Subcortex, Vegetativum Π, 34), Jérôme (29 b) Beseitigung der Qi-Leere, bei Schmerzen Shenmen (55), Ischiaszone (52).

Studien Studie zur Oxytocin-Injektion in den Punkt HEGU (Di 4) bei Wehenschwäche ([58], Abb. 16.2) 300 Kreißende (11/92-6/93) wurden behandelt. 174 waren 23-25, 89 2 6 - 3 0 Jahre, 34 31-35, 3 36 Jahre alt. 15 Pat. hatten eine EPH-Gestose, davon 12 eine leichte u. 3 eine mittelschwere; 2 χ war eine Fehlgeburt vorausgegangen. Ind.: vollständig eröffneter Muttermund, normal verlaufende Eröffnungsperiode, normale Schädellage, d. h. keine Haltungs- o. Einstellungsanomalien u. normale Voraussetzungen für eine vaginale Entbindung. Technik: Mit einer 0,5-mm-Kanüle wird im Punkt Hegu 1-1,5 cm tief eingestochen, bis die Pat. entweder ziehende Muskelschmerzen o. ein Prickeln o. ein Schwellungsgefühl angibt. Wenn der Akupunkteur einen deutlichen Widerstand spürt, wird aspiriert, wenn kein Blut sichtbar wird, injiziert man 0,1 ml Oxytocin (= 1 IE). Ergebnisse: 243 Kreißende hatten innerhalb von 1 Min. n. der Injektion verstärkte Wehen, 52 χ innerhalb von 3 Min.; gleichzeitig trat der kindliche Kopf tiefer. 5 χ (höhere Altersgruppe!) keine Reaktion. Daraus folgert Zhu, daß jüngere Schwangere besser auf diese Therapieform ansprechen. Innerhalb von 5 Min. 196 χ max. Wehentätigkeit mit 1 Min. u. Wehenpause von 50 Sek. 78 χ innerhalb von 10 Min. max. Wehentätigkeit erreicht, 21 χ war keine max. Wehentätigkeit nachweisbar. 85 χ war eine 2. Injektion am selben Punkt der anderen Hand notwendig, um den Effekt zu erzielen. Bei allen Schwangeren konnte die Entbindung vaginal beendet werden, 5 χ erfolgte wegen drohender Asphyxie VE, 3 χ bestand Nabel-

184

16 Pathologie der Geburt

Dystokien BAI HUI (Du 20) a)

SHAN Z H O N G (Ren 17) a)

NEI C U A N (Pe 6) a) i

Oxytocin HE GU (Di 4) X U E HAI (Mi 10) a), b) YANG LING Q U A N (Gb 34) b)

Z U SAN LI (Ma 36) a) SAN Y I N JIAO (Mi 6) a), b)

TAI C H O N G (Le 3) b)

Shenmen (55) Uterus (58) — Ischiaszone (52) Uterus (Nogier) Plexus hypogastricus Nullpunkt (82) ACTH-Punkt Veg. II

Ì

Subcortex Graue Substanz

Jérôme (29b)

34 Sanjiao (3 Erwärmer, 104) Abb. 16.2: Dystokien. Empfohlenes komplementäres Therapiekonzept. Oben: Unterstrichen: Punktkombination der Straubinger Studie. Links Akupunkte ventral, rechts Akupunkte dorsal. Nicht

unterstrichen: Sonstige wichtige Punkte. Unten: Ohr-Akupunktur-Schema (Zahn, Schulte-Uebbing [33, 42, 47], Rubach [34]).

16.2 Pathologische Wehen (Dystokien)

185

schnurumschlingung um den Hals, 2 χ war der Termin überschritten.

(34) u. sympathischer Grenzstrang. Die Punkte wurden jeweils beidseitig genadelt.

Komplikationen (Tachykardie, Blutdruckabfall) wurden nicht beobachtet.

Manipulation: Nadeln Nr. 30 mit 0,5 cun. Manipulationen alle 3 Min.

Die Wirkungsrate betrug 98,3%; daher wird diese Methode an der Mieyi-Klinik in Tangshan seit 1993 bei sek. Wehenschwäche angewandt.

Erfolge: In allen Fällen kam es rasch zur Auslösung von effektiven Wehen. 1 Schwangere wurde n. 10 Min. entbunden, 3 n. 20, 2 n. 30 u. 1 n. 45 Min.

Dosierung: 1 IE Oxytocin pro Punkt (Hegu, Dickdarm 4). UAW: keine, gute Dosis-Wirkungs-Beziehung! Studie über Akupunktur bei sekundärer Wehenschwäche (Ärzteteam des Maternal Hospital of Zhejiang Medical University in: Res. Data of Med. Pharmac. 1972, zitiert aus [39]). 110 Schwangere wurden wegen sekundärer Wehenschwäche akupunktiert. Punktauswahl: Hegu (Dickdarm 4), Sanyinjiao (Milz 6) u. Zhibian (Blase 54). Manipulation: Es erfolgte jeweils kombinierte auffüllende-entleerende Nadeltechnik mit schwacher bis gemäßigter Stimulation. Die Nadeln wurden jeweils 15 Min. belassen. Ergebnisse: 48 χ war die Ther. erfolgreich, es setzten sofort effektive Kontraktionen ein. Die Geburtszeit verkürzte sich bei Primiparae auf 8, bei Pluriparae auf 4 Std. im Durchschnitt. Die Ther. war effektiv in weiteren 43, ineffektiv in 19 Fällen. Studie über Ohrakupunktur bei primärer Wehenschwäche (Zang Gentian 1984, Chinese Acupuncture and Moxibustion, zitiert aus [39]). 7 Schwangere wurden wegen primärer Wehenschwäche ohrakupunktiert. Punktauswahl: Ohrpunkte Uterus (58), Abdomen (43), Lendenwirbelsäule (40), Subcortex

Studie über Akupunktur zur Geburtseinleitung (Dong Yizhen, Fujian TCM and Pharmacology 1:1965, 28, zitiert aus [39]). 40 Schwangere wurden zur Geburtseinleitung bei primärer Wehenschwäche akupunktiert. Punktauswahl: Hegu (Dickdarm 4) u. Sanyinjiao (Milz 6). Manipulation: starke Stimulationstechnik mit wirbelnd-drehender Nadelmanipulation, die Dauerstimulation erfolgte kontinuierlich für > 5 Min. Ergebnisse: 37 χ effektive Wehen, normale Geburt. 24 reichte 1, 8 χ 2 Ther., 5 x 3 Ther. aus, 3 Therapieversager. Studie über Ohrakupunktur zur Geburtseinleitung (Ärzteteam des Hospital for Gynecology and Obstetrics in Tiajin, Bulletin of Research Data of TCM, 2:1960 7, zitiert aus [39]). Bei 60 Schwangeren erfolgte Geburtseinleitung mit Ohrakupunktur. Punktauswahl: Ohrpunkte Gallenblasenregion (96), Region der Helix (72), Lendenwirbelsäule (52) u. Subcortex (34). Es erfolgte beidseitig Nadelung mit filiformen Nadeln. Ergebnisse: Erfolgsquote 81,7%.

16.3 Protrahierte Geburt Übersicht (Abb. 16.3). Die normale Geburt bei Erstgebärenden dauert ca. 12, bei Mehrgebärenden 8 Std. Dabei entfallen bei Erstgebärenden auf die Eröffnungsperiode 9, Aus-

treibungsperiode 2 - 3 Std., bei Mehrgebärenden ist das Verhältnis 7 zu 0,5 Std. Heute ist man der Ansicht, daß die Geburt nicht länger als 24 Std. dauern soll. Faustregel für einen

186

16 Pathologie der Geburt

Protrahierte Geburt

Uterus (58) — Ischiaszone (52) Niere (95) Veg. I, (51) — Uterus (Nogier)Plexus hypogastrics Frustpunkt Veg. II Subcortex Graue Substanz 34

Abb. 16.3: Protrahierte Geburt. Empfohlenes Therapiekonzept. Oben: Unterstrichen: Schema nach Schulte-Uebbing u. Zahn [43] (S). Nicht unterstrichen: Weitere wichtige Akupunkte nach Pfeif-

Leber (97) Milz (98) Herz (100) Jérôme (29b)

fer u. Krebs [16] (P). Links Akupunkte ventral, rechts Akupunkte dorsal. Unten: Ohr-AkupunkturSchema (Zahn, Schulte-Uebbing [43], Rubach [34])

16.3 Protrahierte Geburt

187

guten Geburtsfortschritt gilt: 1 cm Muttermunderweiterung/h. Der Geburtsfortschritt wird graphisch dokumentiert (Partogramm).

Punkte: Taixi (Niere 3), Qihai (Ren 6), Lieque (Lunge 7), Taiyuan (Lunge 9), Zhaohai (Niere 6), Guangyuan (Ren 4).

Gefahren der protrahierten Geburt für die Mutter: 1. Infektion, insbes. n. Blasensprung, mit Temperatursteigerung u. Fieber; 2. Drucksymptome, Ödeme an den Labien, blutiger Harn, Blasenscheiden-, Blasenzervix-, Rektumscheidenfistel, 3. Erschöpfung.

d) Blase auffüllen: Zhiyin (Blase 67), Pangguangshu (Blase 28)

Gefahren für das Kind v. a. bei Plazentainsuffizienz, Stoffwechselkrankheiten der Mutter, ζ. B. Gestose o. Diabetes: Azidose, Amnioninfektsyndrom. Ergänzend empfiehlt sich die TCM-Ther. Pathogenese. Auch in der TCM ist die protrahierte Geburt definiert als ein Geburtsvorgang, der länger als 24 Std. anhält. Haupturs. sind Dystokien o. fetale Lageanomalien. Die protrahierte Geburt ist oft verursacht durch eine schwächliche Konstitution, einhergehend mit Schwächezustand, Erschöpfung von Vitalenergie u. Blut aufgrund von Frühgeburtsbestrebungen o. als Folge eines vorzeitigen Blasensprunges, woraus eine Erschöpfung des Blutes resultiert. Weitere Urs. sind mangelnde Bewegung vor der Entbindung, eine nervöse Konstitution o. eine Invasion von pathogener Kälte, welche zu einer Mangelzirkulation der Vitalenergie führt. Es kommt zu einer Stagnation der Vitalenergie u. Blutstase. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 16.3). a) Blut stärken: Sanyinjiao (Milz 6), Zusanli (Magen 36), Xuehai (Milz 10). Zusätzliche Punkte: Qihai (Ren 6), Guangyuan (Ren 4), Pishu (Blase 20), Geshu (Blase 17), Ququan (Leber 8), Taixi (Niere 3). b) Niere nähren (Nieren-Qi auffüllen): Fuliu (Niere 7), Sanywjiao (Milz 6), Shenshu (Blase 23). Zusätzliche Punkte: Taixi (Niere 3), Zhongji (Ren 3), Qihai (Ren 6), Mingmen (Du 4). Zusanli (Magen 36), Yingu (Niere 10), Ni 27, Guangyuan (Ren 4). c) Yin tonisieren (Yin nähren, auffüllen): Sanyinjiao (Milz 6), Fuliu (Niere 7). Zusätzliche

Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 16.3). Beseitigung der Qi-Leere: Aus TCM-Sicht ist die protrahierte Geburt immer mit einer Leeresymptomatik u. einem Mangel an Qi im Bereich von Niere u. Milz verbunden. Daher empfiehlt sich die Nadelung der Reflexareale Niere (95), Milz (98), Leber (97) u. Segmenti e r . über Uterus (58) u. Plexus urogenitalis. Anmerkung: Diese Punkte sind auch geeignet zur Tokolyse. Da die protrahierte Geburt meist mit vegetativen Symptomen einhergeht, können entsprechende psychotrope Punkte beruhigend wirken (Very-Point-Methode): Vegetativpunkt (Vegetativum I, 51), Graue Substanz (Subkortex, Vegetativum II, 34), Frustrationspunkt, Herzpunkt (100, bei vegetativer Dystonie) u. Jérôme (29 b).

Studien Studie über Akupunktur bei protrahierter Geburt [43] 2 5 Schwangere wurden wegen protahierter Geburt akupunktiert: davon 19 Primigravidae. TCM-DD: Mangel an Vital-Energie, Nieren-Q/'Schwäche, Leber-Y/w-Schwäche, Mangel an Blut u. mangelnde Blut-Zirkulation. Therapieprinzip: Leber nähren, Niere nähren, Blut vermehren u. Regulieren der Blut-Zirkulation. Punktauswahl: Hegu (Di 4), stark auffüllend, Nadeln bleiben 15 Min. liegen. Sanyinjiao (Mi 6), bds. gleichmäßig auffüllend/entleerend . Zhibian (FußTaiyang 54, Bi 54). Taichong (Le 3), Xuehai (Mi 10), Yinlinquan (Mi 9) u. Zhiyin (Bl 67) gemoxt. Ohrakupunktur: Uterus (58), Ischiaszone (52) Plexus hypogastrics (urogenitalis). Ergebnisse: 21 χ regelmäßige Wehen innerhalb 10 Min., 4 χ Therapieversager. 19 χ Spontangeburt, 6 vaginal-op. (5 χ VE, 1 χ Forceps). Studie über Akupunktur bei Protrahierter Geburt [59] Hauptpunkte: Sanyinjiao 67), Hegu (Dickdarm 4).

(Milz 6), Zhiyin

(Blase

188

16 Pathologie der Geburt

Methode: Die Punkte Sanyinjiao (Milz 6) u. Hegu (Dickdarm 4) werden mit gemäßigter Stimulation genadelt. In dem Punkt Zhiyin (Blase 67) erfolgt Moxa-Behandlung. Die Nadeln werden für 3 0 - 6 0 Min. belassen, dabei erfolgt eine periodische Nadelmanipulation. Zusätzliche Punkte bei Palpitationen u. Kurzatmigkeit sind: Neiguan (Perikard 6) u. Zusanli (Magen 36); im Falle von starken abdominellen Schmerzen: Taichong (Leber 3). Traditionelle Ohrakupunktur. Punktauswahl: Uterus (58), Graue Substanz (34), Thalamus (26 a), Niere (95) u. Harnblase (92). Genadelt wird mit filiformen Nadeln mit gemäßigter Stimulation; Manipulation periodisch alle 3 - 5 Min., bis zur Geburt. Studie zur Akupunktur bei der protrahierten Geburt (Henan Traditionell Chinese Medicine 7:1987, 22, zitiert aus [59]) (1) 30 Schwangere. Akupunktiert wurden die Punkte Hegu (Dickdarm 4) u. Sanyinjiao (Milz 6). Kombinierte Nadelmanipulationsmethode mit Heben u. Senken, Drehen u. Rotieren. Eine n. oben gerichtete Nadelsensation wurde angestrebt. Anschließend Elektrostimulation über die beiden Punkte. Behandlung 2 χ tgl. Die Nadeln wurden für jeweils 2 Std. belassen. Falls bereits bei der ersten Behandlung Kontraktionen einsetzten, wurden die Nadeln gezogen. Ergebnisse: 2 χ unmittelbar n. der ersten Akupunktur, 13 χ innerhalb von 10 Min. normale Entbindung, 11 χ innerhalb von 11-30, 3 χ innerhalb von 3 1 - 6 0 Min., 1 χ innerhalb von 2 Std. Von der Akupunktur bis zur Geburt vergingen 2 Std. u. 55 Min., 1 χ 5 Std., 22 χ 5 - 1 0 Std., 6 χ 10-15 Std. Vaginale Blutung 30-350 ml. Alle Plazenten wurden innerhalb von 35 Min. ausgestoßen. Studie (Journal of Traditional Chinese Medicine 4:1984 27, zitiert aus [59]). (2) 7 Kreißende wurden mit Ohrakupunktur behandelt. Genadelt wurden die traditionellen Ohrpunkte Uterus (58), Abdomen (43), Lumbosakralregion (40), Subcortex (34) u. sympathischer Grenzstrang. Methode: Es wurde jeweils in einem Ohr einmal alle 3 Min. mit periodischen Manipulationen genadelt, bis es zur Geburt kam. Ergebnisse: Alle Kinder waren innerhalb von 1 0 45 Min. geboren. Bonner Studie über Akupunktur zur Geburtseinleitung [16]: s. Kap. 4.2.1.

Ohrpunkte: Uterus (58), Shentnen (55) u. Endokrinium (22). Weheninduktion n. dem Modell der Bonner Univ.Frauenklinik [16]: Eine Erstgravida nullipara kommt in der 39. SSW mit vorzeitigem Blasensprung in den Kreißsaal mit unregelmäßigen Wehen, Zervix 2 cm lang dorsal, fest, Muttermund geschlossen. Nach 2 Std. erfolgt Akupunktur. Punktauswahl: Lieque (Lu 7), Zhaohai (Ni 6), Kunlun (Blase 60) u. Ciliao (Blase 32). Akupunktur in Seitenlage. Die Wehentätigkeit nimmt zu, bei der vaginalen Untersuchung ist die Zervix wulstig, der Muttermund 2 cm. Punktauswahl: Baihui (Du 20), Hegu (Dickdarm 4), Ciliao (Blase 32) rechts, Zhiyin (Blase 67) rechts, Sanyinjiao (Milz 6) links mit kräftiger Nadelstimulation. Es kommt zu regelmäßiger Wehentätigkeit. Nach 3 Std. ist die Zervix verstrichen, der Muttermund 7 cm, der Kopf stellt sich noch nicht richtig ein. Punktauswahl: Kunlun (Blase 60) u. Zhiyin (Blase 67). Nach 1 knappen Std. verspürt die Pat. den Drang, mitzupressen. Sie ist erschöpft. Der Muttermund ist 9 cm, der Kopf-1, die Pfeilnaht tastet sich im ersten schrägen Durchmesser. Punktauswahl: Yanglingquan (Gallenblase 34), Qugu (Ren 2) u. Zusanli (Magen 36). Nach einer Std. Spontanpartus. Studie über Akupunktur bei Wehenschwäche (Maternal Hospital of Zhejiang Medical University, Res. Data of Medicine and Pharmacology 1972). 110 Schwangere wurden akupunktiert. Punktauswahl: Hegu (Dickdarm 4), Sanyinjiao (Milz 6) u. Zhibian (Blase 54). Manipulation: Es erfolgte jeweils kombinierte auffüllende-entleerende Nadeltechnik mit schwacher bis gemäßigter Stimulation. Die Nadeln wurden jeweils 15 Min. belassen. Ergebnisse: 48 χ sofortige Kontraktionen, Verkürzung der Geburt bei Primiparae auf 8, bei Pluriparae auf 4 Std. Die Ther. war effektiv in weiteren 43 Fällen u. ineffektiv in 19 Fällen. Studie über Ohrakupunktur bei Wehenschwäche (Zang Gentian 1984, zitiert aus [39]): s. Kap. 5.2. Studie über Akupunktur zur Geburtseinleitung (Dong Yizhen, Fujian TCM and Pharmacology 1:1965, 28, zitiert aus [39]). 40 Schwangere wurde akupunktiert. Punktauswahl: Hegu (Dickdarm 4) u. Sanyinjiao (Milz 6). Manipulation: Es erfolgte eine starke Stimulationstechnik mit wirbelnd-drehender Nadelmani-

16.5 Plazentaretention

189

pulation, die Dauerstimulation erfolgte kontinuierlich > 5 Min.

60 Schwangere wurden mit Ohrakupunktur behandelt.

Ergebnisse: 37 χ effektive Wehen u. Geburt, 24 χ genügte 1, 8 χ reichten 2 Ther., 5 x 3 Ther., 3 χ trat der gewünschte Erfolg nicht ein.

Punktauswahl: Ohrpunkte Gallenblase (96), Helix (72), Lendenwirbelsäule (40) u. Subcortex (34). Es erfolgte beidseitig Nadelung mit filiformen Nadeln. Ergebnisse: Die Universtitätsfrauenklinik Tianjin berichtet von einer Erfolgsquote von 81,7%.

Studie über Ohrakupunktur zur Geburtseinleitung (Hospital for Gynecology and Obstetrics Tiajin, Bulletin of Research Data of TCM 2:1960, 7).

16.4 [Geburtsstillstand] - TCA nur komplementär Übersicht (Abb. 16.3). Der Geburtsstillstand entsteht 1. auf Höhe des Beckeneinganges, 2. in Beckenmitte, 3. auf dem Beckenboden.

Querstand), Widerstände durch Weichteile o. Knochen, reine Wehenschwäche (sek. bzw. Ermüdungswehenschwäche).

1. Beckeneingang. Urs. kommt am ehesten eine gebärunfähige Lage in Frage: Quer-, Schräglage, Hinterscheitelbeineinstellung, Gesichtslage o. Stirnlage, des weiteren hoher Geradstand o. Vorderhauptslage.

Wenn der Kopf > 1 Std. auf dem Beckenboden steht u. trotz guter Wehen nicht weiterrückt, o. wenn bei Wehenschwäche die Behandlung mit Uterotonika erfolglos ist, muß an eine vaginal-op. Entbindung gedacht werden.

Am häufigsten liegt ein zu enges o. langes Becken vor; bes. der hohe Geradstand u. die hintere Scheitelbeineinstellung werden beim langen Becken oft beobachtet. Weitere Urs.: Hydrozephalus, Armvorfall o. im Bekken liegende Tumoren.

2. Beckenmitte. Urs. ist v. a. das sog. Kanalbecken. 3. Beckenboden. Urs. sind: Regelwidrigkeit der Kopfeinstellung o. -haltung (ζ. B. tiefer

Bei reiner Wehenschwäche leistet die TCM ergänzend wertvolle Dienste. Pathogenese. Aus TCM-Sicht geht ein Geburtsstillstand entweder mit einer Leeresymptomatik u. einem Mangel an Qi im Bereich von Niere u. Milz einher o. mit einer Q/'-u. Blut-Stagnation im Becken. TCA-Punktübersicht: s. Kap. 16.3 (Abb. 16.3)

16.5 Plazentaretention Übersicht (Abb. 16.4). Unterschieden werden Retentio placentae totalis et partialis. Urs.: Placenta acereta, ζ. Β. η. Kürettage, Sectio, selten Placenta increta o. unvollständige Plazentalösung. Zunächst gibt man Wehenmittel, ζ. B. Oxytocin, Plasmaexpander, die Harnblase wird entleert, es erfolgt Uterusmassage, evtl. gibt man Atropinsulfat u. wendet den Credé-Handgriff an. Ggf. erfolgt die manuelle u. instrumentelle Nachtastung einschl. des gesamten Uteruskavums. Es werden Uterotoni-

ka gegeben, falls nötig erfolgt Schockbekämpfung. Ergänzend zur schulmedizinischen Ther. hat sich die TCM bewährt. Pathogenese. TCM-Urs.: Mangel an Vitalenergie u. Blut in Kombination mit einer Invasion pathogener Kälte u. Stagnation von Vitalenergie u. einer Blutstase mit anhaltender Schwäche in den uterinen Leitbahnen u. Kollateralen, was zu verminderten uterinen Kon-

190

16 Pathologie der Geburt

Plazentaretention

HUANG SHU (Ni 16) CUAN YUAN (Ren 4)

SHEN QUE (Ren 8, Moxa) ZHI ΒΙΑΝ (Bl 54)

HE GU (Di 4)

TAI CHONG (Le 3)

jUEGU (Gb 39)

SAN YIN JIAO (Mi 6) TAI XI (Ni 3) ZHI YIN (Bl 67)

KUN LUN (Bl 60)

Uterus (58) Niere (95) Uterus (Nogier) Ovar Sanjiao (3E, 104) ACTH-Punkt (13) Endokrine Zone Ovar (Gonadotropin-Punkt, 23)

Abb. 16.4: Plazentaretention: Empfohlenes Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: Ohr-Akupunktur-

Leber (97) Milz (98)

Schema (mod. η. Zahn, Schulte-Uebbing [43], Franitza u. Wischnik [52], Pfeiffer u. Krebs [16], Rubach [34]).

16.5 Plazentaretention traktionen u. einer darauffolgenden Plazentaretention führt. Symptomatik: dumpfer Schmerz im kleinen Becken, verminderte Lochien von heller Farbe, Gleichgültigkeit u. Müdigkeit. Der Puls ist fadenförmig u. schwach. Therapieprinzip: Regulation von Vitalenergie u. Blutzirkulation, Stärken des Blutes, Wärmen des Uterus, Unterstützen des Ausstoßens der Plazenta. Punktauswahl: Zhongji (Ren 3), Kunlun (Blase 60), Hegu (Dickdarm 4), Sanyinjiao (Milz 6), Qihai (Ren 6) u. Guanyuan (Ren 4). Alle Punkte werden kombiniert auffüllendentleerend genadelt u. anschließend mit M o xa-Stäbchen erhitzt. Im Falle einer erfolgreichen Ther. empfindet die Pat. bereits während u. unmittelbar n. Nadelung u. M o x a einen n. unten ziehenden Schmerz, anschließend erfolgt das komplette Ausstoßen der Plazenta. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 16.4). Hauptpunkte Hegu (Dickdarm 4), Sanyinjiao (Milz 6), Zhibian (Blase 54) und Juegu (Gallenblase 39). Zusätzliche Punkte: Taichong (Leber 3), Zhiyin (Blase 67), ggf. auch Taixi (Niere 3), Kunlun (Blase 60) und Guanyuan (Ren 4). Anmerkungen zur Nadeltechnik Hegu (Dickdarm 4), Taichong (Leber 3), Zhiyin (Blase 67) und Sanyinjiao (Milz 6) werden jeweils beidseits mit kombinierter, auffüllend-entleerender Methode genadelt. Der Punkt Zhiyin (Blase 67) wird mit Moxa-Stäbchen erhitzt. Die Nadeln werden für ca. 2 0 Minuten belassen; die Punkte Sanyinjiao (Milz 6), Taichong (Leber 3), Hegu (Dickdarm 4) und Zhiyin (Blase 67) haben die Eigenschaft, Leber und Niere zu nähren, das Blut zu stärken, und die Blutzirkulation zu regulieren. Studien Studie mit dem Punkt Shenque (Ren 8) bei Plazentaretention [31]. 126 Primi- u. Pluriparae erhielten Moxibustion.

191

Methode: Der Nabel wurde bis auf Höhe des Hautniveaus mit Salz gefüllt, 3 Moxa-Kegel auf die Spitze des Salzes gesetzt u. hintereinander entzündet. Bei persistierender Blutung wurden bis zu 7 MoxaKegel erhitzt. Ergebnis: Während des Moxens kam es zu Kontraktionen im unteren Abdomen (Fundus 2 Querfinger über Nabel). 108 χ wurde die Plazenta vollständig geboren. 18 χ mußten zusätzlich schulmedizinische Kontraktionsmittel gegeben werden. Die Autoren propagieren den Einsatz der Methode. Dieselbe Arbeitsgruppe erhitzte alternativ die Punkte Guilai (Magen 29), Zhongji (Ren 3) u. Yingu (Niere 10) mit Moxa-Kegeln. Auch danach traten Kontraktionen ein, die die Plazenta vollständig austrieben. Plazentalösung mittels Akupunktur [16]. Eine Drittgravida kommt gegen Ende der 41. SSW mit Spontanpartus in PDA in den Kreißsaal. Postpartal werden 3 IE Oxytocin verabreicht, keine Lösungszeichen, der Uterus ist fest, aber Ν + 1. Es erfolgt Akupunktur. Punktauswahl: Huangshu (Ni 16) beidseitig, mit deutlichem De-Qi-Gefühl, n. 5 Min. kommt es zu einer Nachwehe ohne Lösungszeichen. Die Blase wird katheterisiert. Eine Eisblase wird aufgelegt. 35 Min. n. Akupunktur löst sich die Plazenta vollständig vom Zervikalkanal, an welchem sie festgehangen hatte. Anmerkung der Autoren: Hier wurden nur Punkte verwendet, die außerhalb des von der PDA analgesierten Bereichs lagen. Generell betonen die Autoren, daß eine wirkliche Placenta acereta bzw. increta mittels Akupunktur nicht erfolgreich zu behandeln ist. In der Bonner Uniklinik werden postpartal routinemäßig 3 IE Oxytocin i. v. injiziert. Bei Versagen wird n. 2 0 - 3 0 Min. die o. g. Akupunktur angeboten. Bei Akupunkturversagern wird die manuelle Plazentalösung versucht. Hier ergibt sich dann häufig der feste Sitz im Sinne einer Placenta acereta. [18] merkt zu dieser Fallstudie an, daß in Studien der Universitätsfrauenklinik Mannheim ein von Pfeiffer u. Krebs angegebener zervikaler Spasmus infolge der Nadelung von Huangshu (Ni 16) bei klinischer Überprüfung nicht festgestellt werden kann. Augsburger Studie [52]. Die Untersuchung vergleicht bei 353 Geburten Akupunkturther.

192

17 Pathologie des Wochenbetts

versus Syntocinon in der Plazentaperiode. Dabei wurde eine Nadelung von Huangshu (Niere 16) einer Gabe von 3 IE Syntocinon gegenübergestellt. 185 Frauen wurden akupunktiert, 168 erhielten Syntocinon. Dabei zeigte sich in beiden Gruppen hinsichtlich der Plazentalösungszeit kein signifikanter Unterschied, wobei unberücksichtigt blieb, daß die Austreibungsphase mit Syntocinon-Dauertropfinfusion unterstützt wurde. Während es bei 17 Frauen n. vorheriger Akupunktur zu einer Nachblutung kam, war diese Komplikation nur bei 5 Frauen n. Gabe von Syntocinon feststellbar. Die Autoren vermuten, daß die häufigeren Nachblutungen bei alleiniger Akupunktur ggf. auf ein verfrühtes Entfernen der Akupunkturnadeln zurückzuführen ist. Straubinger Studie zur Akupunktur bei Plazentaretention [43]. 8 Gebärende wurden mit Akupunktur u. Ohrakupunktur behandelt. TCM-DD: Plazentaretention durch Mangel an Vitalenergie. Therapieprinzip: Regulation u. Stärkung von Vital-Energie u. Blut-Zirkulation sowie Erwärmen des Uterus. Punktauswahl: Huangshu (Ni 16), Guanyuan {Ren 4), Qihai (Ren 6), alle zunächst gleichmäßig auffüllend/entleerend genadelt. Ohrakupunktur·. Punkt Uterus (58). Ergebnis: 6 χ vollständige Plazentaausstoßung innerhalb von 15 Min.; 2 χ instrumenteile Nachtastung erforderlich. Studie zur Akupunktur bei starker Atonie wegen Plazentaretention ([59], Zhejiang Journal of Traditional Chinese Medicine 7:1964, 4).

2 Schwangere wurden in den Punkten Hegu (Dickdarm 4), Sanyinjiao (Milz 6), Dazhong (Niere 4) genadelt. Methode: Im 1. Fall wurden Hegu (Dickdarm 4), Sanyinjiao (Milz 6) u. Dazhong (Niere 4) beidseitig mit starker Stimulation genadelt. Die Nadeln wurden jeweils für eine Vi Std. belassen. Dabei erfolgte eine periodische Manipulation über jeweils 5 Min., bis die Blutung zum Stillstand kam u. die Plazenta ausgestoßen war. Im 2. Fall wurde dieselbe Methode angewandt; die Blutung war vermindert, aber nicht beendet. Es erfolgte eine direkte Moxibustion. Über dem Punkt Dadun (Leber 1) wurden insgesamt 10 Kegel abgebrannt. Ergebnisse: Sisitieren der Blutung, Plazenta wurde η. 1 Std. ausgestoßen.

Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 16.4): Uterus (58), Nebenniere (ACTH-Punkt, 13), Ovarpunkt (23), Niere (95). Anmerkung: Insbes. bei Rißblutung kann die op. Versorgung durch die Ohrakupunktur sehr effektiv unterstützt werden, wenn die Nadelung bereits während o. unmittelbar n. der vollständigen Entleerung des Uterus erfolgt. Erfahrungsgemäß sind die o. g. Punkte auch geeignet, um Plazentalösungsstörungen vorzubeugen, v. a. n. Lösungsstörung bei vorausgehenden Geburten. Manuelle Plazentalösung: Wenn bei einer Retentio placentae n. i. v.-Gabe eines Kontraktionsmittels u. n. Entleerung der Harnblase der Handgriff n. Credè, d. h. die Expressio placentae mit gleichzeitiger Chord-Traction erfolglos bleibt, empfiehlt sich in jedem Fall vor einer evtl. manuellen Plazentalösung die Nadelung der folgenden Punkte: Uterus (58), Ovar (23), Nebenniere (ACTH-Punkt, 13).

1 6 . 6 Blutung in der Nachgeburtsperiode, Atonie - TCA nur komplementär Übersicht (Abb. 16.5). Gefürchtet ist die Uterusatonie, eine postpartale Blutung infolge mangelnder Kontraktionen des Uterus n. vollständiger Ausstoßung der Plazenta. Von einer Atonie spricht man bei postpartalen Verlusten

> 500 ml. Der Uterus ist groß u. schlaff. Ther.: Uterus ausdrücken, Wehe anreiben, Harnblase entleeren, Eisblase auflegen, Gabe von Methergin o. Oxytocin, ProstaglandinDauerinfusion, ggf. Speculumeinstellung, Ge-

16.6 Blutung in der Nachgeburtsperiode, Atonie - TCA nur komplementär

193

Atonie

Abb. 16.5: Atonie. Empfohlenes komplementäres Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: Ergänzen-

des Ohr-Akupunktur-Schema ([31, 41], mod. η. Schulte-Uebbing, Zahn [33, 43], Rubach [34])

194

17 Pathologie des Wochenbetts

rinnungsdiagnostik, manuelle u. instrumenteile Nachtastung, ggf. manuelle Uteruskompression, Intensivther., Schockbekämpfung, als ultima ratio vorübergehende Aortenkompression u. Hysterektomie. Ergänzend zur schulmedizinischen Ther. haben sich TCM-Methoden bewährt. Pathogenese. Haupturs. aus TCM-Sicht ist ein Mangel an Vital-Energie, Mangel in der MilzLeitbahn, Unfähigkeit der Milz, die Blut-Zirkulation zu regieren, Nieren-Qj-Schwäche, Kollaps an Vital-Energie u. Kollaps im unteren Jiao. Therapieprinzip: Unteren Jiao stabilisieren, Nieren-Q/ u. Milz-Yang aufbauen u. stabilisieren, Aufsteigendes Leber- Yang senken, Vital-Energie aufbauen u. stabilisieren. Allgemeine Punktauswahl: siehe auch Abschnitt 16.5, Plazentaretention (Abb. 16.4) Ohr-Akupunktur-Konzept: Bei starken Blutungen haben sich folgende Punkte bewährt: Uterus (58), Nebenniere (ACTH-Punkt, 13), Ovarpunkt (23), Niere (95), Leber (97), Milz (98), Sanjiao (Drei Erwärmer, 104). TCA-Punktübersicht (Abb. 16.5, Straubinger Schema). Studie. Unsere Empfehlung leitet sich aus der nachfolgenden Studie ab [43]. 23 Pat. (198994) wurden wegen Blutungen in der Nachgeburtsperiode mit Akupunktur behandelt (adjuvant neben der schulmedizinischen Ther.):

11 Lösungsblutungen, 12 Atomen. Die Akupunktur war Erstmaßnahme (unmittelbar n. Ausdrücken des Uterus, Auflegen einer Eisblase, Entleerung der Harnblase) bevor die Blutung als verstärkte Lösungsblutung o. Atonie eingestuft wurde. Die Nadeln wurden gesetzt, wenn Orasthin bzw. Synthometrin bzw. Minprostin E 2 bzw. Minprostin F2-Alfa aufgezogen wurden. TCM-Diagnose. Massiver Mangel an VitalEnergie, Mangel in der Milz-Leitbahn, Unfähigkeit der Milz, Blut-Zirkulation zu regieren, Nieren-Qi-Schwäche, Kollaps an Vital-Energie u. Kollaps im unteren Jiao. Therapieprinzip: unteren Jiao stabilisieren, Nieren-Qi u. Milz-Yang aufbauen u. stabilisieren, Aufsteigendes Leber- Yang senken, Vital-Energie aufbauen u. stabilisieren. Punktauswahl: Yinbai (Mi 1), stark auffüllend, Qihai (Ren 6), auffüllend-entleerend, Taixi (Ni 3), auffüllend-entleerend, Huangshu (Ni 16) auffüllend-entleerend, Sanyinjiao (Mi 6) auffüllend u. Baihui (Du 20) auffüllend. Ohr-Akupunktur-Konzept: Uterus (58), Plexus urogenitalis. Ergebnisse: 18 χ sofort stärkere Kontraktionen, Blutung ging subjektiv u. objektiv so schnell zurück, daß nur noch die übliche Orasthin-Infusion nötig war. 5 χ leichte bis mittlere Kontraktionen, invasive Maßnahmen waren jedoch erforderlich (Minprostin E2- bzw. F2-C1).

17 Pathologie des Wochenbetts 17.1 Postpartal persistierende Blutungen Übersicht (Abb. 17.2). Urs. sind: nicht versorgte Geburtsverletzung, Nahtinsuffizienz n. Episiotomie o. Geburtsverletzung, Plazentareste, -polyp, beginnende Endometritis o. Endomyometritis, Gerinnungsstörung, funktionelle Blutungen im Wochenbett. Hier ist die

entsprechende dd Untersuchung erforderlich. Ergänzend hat sich die TCM-Ther. gut bewährt. Pathogenese. Mangel an o. Retention von Vitalenergie o. Bluthitze o. -stase in den Leitbahnen u. Kollateralen des Uterus. Weitere

17.1 Postpartal persistierende Blutungen

Abb. 17.1: Die Waschung am dritten Tag (Xi San). Historische Darstellung der Waschung des Säuglings am dritten postpartalen Tag: Späte Kaiserzeit. Diese Zeremonie war in begüterten Familien üblich. Dazu wurde die ältere Schwägerin des Kindsvaters eingeladen, den Säugling am ganzen Körper mit warmem Wasser, in dem hui- und aiZweige aufgekocht worden waren, zu waschen, um so alle Unreinheiten zu entfernen. Die Verwandten

TCM-Urs.: allgemein schwache Konstitution mit einem Mangel an antipathogenetischer Vitalenergie o. ein übermäßiger Verbrauch sowohl an Vitalenergie als auch an Blut während der Entbindung. Auch starke körperliche Arbeit unmittelbar vor der Entbindung o. gleich n. der Entbindung kann zu einer Verminderung an Vitalenergie u. zu einer Schwächung der Chong-u. Ren-Leitbahn führen, so daß diese Leitbahnen nicht mehr in der Lage sind, das Blut zu regieren. Auf diese Art kommt es zu persistierenden, therapieresistenten Lochien.

195

und Freunde gaben Kastanien (lizi), Hühnereier (jizi) und Haselnüsse (zhenzi) in das Wasser, um damit das gute Glück für das Kind herbeizuholen, wie es durch die Aussprache dieser drei Substanzen impliziert wird: Ii ji zhen = „mit Glück und Schätzen versehen". Museum für Völkerkunde, Berlin. 2000 Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin. Foto: Fotoatelier EM.

Allgemein haben postpartale Blutungen aus TCG-Sicht 2 Haupturs.: a) Qi-Schwäche, b) Blutstagnation. a) Qi-Schwäche Symptomatik·, exzessiver Blutverlust n. der Geburt u. plötzliche Schwäche. Die Pat. ist blaß, tachykard u. hat ein thorakales Engegefühl. Die Zunge ist blaß, ohne Belag. Der Puls ist entweder extrem schwach o. leer.

196

17 Pathologie des Wochenbetts

Postpartal persistierende Blutungen

SHEN SHU (Bl 23) a) C U A N YUAN (Ren 4) a)

HAI (Ren 6) a)

Z H O N C Jl (Ren 3) a)

MING MEN (Du 4) a) YAO YANG CUAN (Du 3) a)

XUE HAI (Mi 10) a), b)

TAI XI (Ni 3) a) -

SAN Y I N J I A O (Mi 6) b)

TAI C H O N C (Le 3) b)

Uterus (58)

Plexus hypogastricus Leber (97) Milz (98)

Abb. 17.2: Postpartal persistierende Blutungen. Empfohlenes Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dorsal.

Unten: Ergänzendes Ohr-Akupunktur-Schema ([31, 41, 47], mod. η. Schulte-Uebbing, Zahn [33, 43], Rubach [34]).

17.2 Postpartaler Lochialverhalt

Therapieprinzip: Qi unterstützen, kollabiertes Yang wieder aufrichten u. die Pat. wiederbeleben. TCA-Punktiibersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.2). Kollabiertes Yang wiederbeleben, Qi stärken: Taixi (Niere 3), Shenshu (Blase 23), Mingmen (Du 4), Yaoyangguan (Du 3), Guanyuan (Ren 4), Zhongji (Ren 3) Xuehai (Milz 10), Q ih ai (Ren 6). Zusätzliche Punkte: Zusanli (Magen 36) Zishi (Blase 52), Jingmen (Gallenblase 25), Fuliu (Niere 7). Phytother. Rezeptur Dushen Tang [13] mit Radix Ginseng (s. Rezeptur 75 im Anhang). Man flöße der Pat. das Dekokt konzentriert ein. b) Blutstagnation Symptomatik: kontinuierliche Blutung n. der Entbindung, entweder massiv o. spärlich, o. plötzlich Abgang von großen Mengen purpurfarbenen Blutes, gemixt mit Koageln, gelegentlich mit Gewebsstücken. Die Pat. hat star-

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ke abdominelle Schmerzen, Schwäche, ein purpurfarbenes Gesicht, Lippen u. Zunge sind ebenfalls purpurfarben, der Puls ist unregelmäßig. Therapieprinzip: Die Blutzirkulation unterstützen, die Blutstase beseitigen, die Blutung zum Stillstand bringen. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.2). Blutzirkulation unterstützen, Blutstase beseitigen: Taichong (Leber 3), Sanyinjiao (Milz 6), Xuehai (Milz 10). Zusätzliche Punkte: Hegu (Dickdarm 4), Quchi (Dickdarm 11), Zhangmen (Leber 13), Kunlun (Blase 60), Diji (Milz 8), Ququan (Leber 8 ), Xingjian (Leber 2). Phytother. Rezeptur Shenghua Tang plus Duoming San [13], s. Rezeptur 76 im Anhang. Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 17.2): Uterus (58), Leber (97), Milz (98), Plexus hypogastric s (urogenitalis).

17.2 Postpartaler Lochialverhalt Übersicht (Abb. 17.3). Oft kommt es im Wochenbett zum Lochialstau (Lochiometra), bes. n. Sectio caesarea mit einer mangelnden Muttermunderöffhung o. durch eine Verstopfung der Zervix mit Blutkoageln, Eihäuten. Symptome: plötzliches Fieber bis über 40 C (meist 4 . - 7 . postpartaler Tag), Uterus vergrößert, weich u. druckdolent, Lochien spärlich o. fehlend. Ther.: Eisblase auflegen, Wehen anreiben, Mobilisation, Gabe von Kontraktionsmitteln, ggf. digitale Dilatation des Muttermundes. Ergänzend zur Schulmedizin hat sich die TCM gut bewährt. Pathogenese. Eine häufige Ursache der Retention von Lochien ist eine Schwächung des Uterus bei gleichzeitiger Invasion von exogenem pathogenem Wind, wodurch es zu einer Stagnation von Vitalenergie u. zu einer Blutstase kommt.

Therapieprinzip: Fördern von Vitalenergie u. Blutzirkulation, Wärmen des mittleren Jiao, Beseitigung der Blutstase. Punktauswahl: Qihai (Ren 6), Zhongji (Ren 3), Sanyinjiao (Milz 6), Xuehai (Milz 10), jeweils genadelt mit entleerender Methode u. anschließender Moxibustion. Die Nadeln werden jeweils 30 Min. belassen. Zusätzlich kann der Punkt Guanyuan (Ren 4) ebenfalls entleerend genadelt u. anschließend gemoxt werden. Die TCM kennt 2 Typen: a) Stagnation von Vitalenergie, b) Kälteretention. a) Stagnation von Vitalenergie Meist verursacht durch postpartale Depression, häufig verbunden mit Ärger u. Aggres-

198

17 Pathologie des Wochenbetts

Postpartaler Lochialverhalt

Abb. 17.3: Postpartaler Lochialverhalt. Empföhlenes Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventrai. Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: Ergän-

zendes Ohr-Akupunktur-Schema (mod. η. SchulteUebbing, Zahn [33, 43], Rubach [34])

17.2 Postpartaler Lochialverhalt sion, woraus eine Leberschwäche resultiert, die häufig mit einer Stagnation von Vitalenergie u. Blutzirkulation einhergeht. Punktauswahl: vorwiegend Punkte der RenLeitbahn u. Leberleitbahn, v. a. Taichong (Leber 3), Jianshi (Perikard 7), Qihai (Ren 6) u. Guanyuan (Ren 4). Diese werden entleerend genadelt, um die Zirkulation der Vitalenergie zu fördern u. die deprimierte Leberenergie zu besänftigen. TCA-Punktiibersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.3). Vitalenergiezirkulation fördern (Blut nähren und stärken): Jianshi (Perikard 7), Qihai (Ren 6), Guanyuan (Ren 4). Zusätzliche Punkte: Sanyinjiao (Milz 6), Xuehai (Milz 10), Zusanli (Magen 36), Pishu (Blase 20), Geshu (Blase 17), Ququan (Leber 8), Taixi (Niere 3). Leber besänftigen: Taichong (Leber 3). Zusätzliche Punkte: Fengchi (Gallenblase 20). Baihui (Du 20), Ganshu (Blase 18). Sanyinjiao (Milz 6), Xingjian (Leber 2). b) Kälteretention Diese entsteht durch eine Invasion von exogenem pathogenen Wind durch schlechte, einseitige Ernährung u. daraus resultiertende Invasion von pathogener Kälte in die Leitbahnen u. Kollateralen des Uterus. Punktauswahl: Punkte der Re«-Leitbahn u. Milzleitbahn, v. a. Zhongji (Ren 3), Guanyuan (Ren 4) u. Sanyinjiao (Milz 6). Sämtliche Punkte werden mit M o x a erhitzt, um die Blutzirkulation zu fördern u. die Blutstase zu beseitigen. Durch die Ther. kommt es zu einer Erwärmung des Uterus u. zum Austreiben der pathogenen Kälte aus den Kollateralen. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.3). Blutzirkulation fördern, Blutstase beseitigen: Diji (Milz 8), Sanyinjiao (Milz 6), Zhongji

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(Ren 3), Guangyuan (Ren 4), Qichong (Magen 30). Zusätzliche Punkte: Baiiao (Blase 3 1 - 3 4 ) , Ququan (Leber 8 ), Xingjian (Leber 2), Taichong (Leber 3) Ohr-Akupunktur-Konzept: Uterus (58), Nebenniere (ACTH-Punkt, 13), Ovarpunkt (23), Niere (95), Leber (97), Milz (98). Studie [33, 4 2 , 4 7 ] 25 Pat. (1989-94) wurden wegen Lochialstaus (Lochiometra) mit Akupunktur behandelt. TCM-Urs.: Depression der Vital-Energie, Stagnation der Zirkulation der Vital-Energie, Stagnation der Blut-Zirkulation. Oft depressive o. aggressive Stimmungslage, Ungleichgewicht in der Fuß-JueyinLeber-Leitbahn. Bei Kälteretention: Invasion von exogenem pathogenem Wind, oft zusätzlich inadäquate Ernährung, dadurch Kälte in den Kollateralen des Uterus. Therapieprinzip: Vitalenergie über Ren-Leitbahn stärken, Stagnation der Zirkulation der Vitalenergie u. der Blut-Zirkulation auflösen, Ungleichgewicht in der Fuß-/tteyf'n-Leber-Leitbahn ausgleichen. Bei Kälteretention: exogenen pathogenen Wind ausschalten, Kollateralen des Uterus wärmen u. stärken. Symptomatik, Ther.: 13 χ war es ab dem 3., 8 χ ab dem 4., 4 χ ab 6. Tag typische Symptomatik: plötzliches Fieber (bis 40 °C), vergrößerter weicher druckdolenter Uterus, Lochialverhalt. Bei allen Pat. erfolgte eine ausführliche Aufklärung. Nach der digitalen Dilatation des Muttermundes, Auflegen einer Eisblase u. Wehen-Anreiben wurde statt der sonst üblichen Gabe von Kontraktionsmitteln u. Spasmolytika das genannte Akupunktur-Konzept durchgeführt. Punktauswahl: Taichong (Le 3), entleerend, Jian Shi (Pe 7), entleerend, Zhongji (Ren 3), bei Kälteretention: auffüllend. Guanyuan (Ren 4), bei Kälteretention: auffüllend. Sanyinjiao (Mi 6), bei Kälteretention: auffüllend. Zusätzlich erfolgte Ohrakupunktur: Uterus (58), Niere (95), Leber (97) u. Milz (98). Ergebnisse: 19 χ Wehen unmittelbar n. der Akupunktur Abgang der Lochien, 2 χ waren 2, 2 χ 4 Behandlungen erforderlich. 2 Therapieversager (keine Wehen; Kontraktionsmittel u. Spasmolytika wurden eingesetzt), davon war 1 χ eine instrumentelle Zervixdilatation erforderlich.

200

17 Pathologie des Wochenbetts

17.3 Rückbildungsstörungen Übersicht (Abb. 17.4). Urs. sind: Lochialstau, Endometritis o. Endomyometritis, Ζ. η. Sectio, bei Mehrgebärenden u. Mehrlingsgeburten. Die Ther. richtet sich n. der entsprechenden Ursache. Ergänzend hat sich hier die T C M bewährt. Pathogenese. Rückbildungsstörungen im Wochenbett werden in der T C M ausführlich abgehandelt. In den englischsprachigen chin. Lehrbüchern lauten die Überbegriffe postpartum tormina o. baby pillow pain. Die therapieresistenten Schmerzen im unteren Abdomen resultieren v. a. aus einer verminderten Blutzirkulation u. -stase. Aufgrund von starken Blutverlusten während der Entbindung mit einer anhaltenden Leere in den Chong- u. Re«-Leitbahnen kommt es zu einer Mangelernährung der uterinen Kollateralen o. zu einem Mangel an Vitalenergie u. Blut, woraus eine verminderte Blutzirkulation mit anhaltendem Schmerz im unteren Abdomen resultiert. Durch eine Asthenie in den uterinen Kollateralen n. der Geburt kommt es zu einem Aufsteigen von exogener pathogener Kälte. Daraus resultiert eine Blutstase aufgrund einer Kälteretention, welche zu einer Obstruktion der uterinen Kollateralen führt. Auch psychische Faktoren können mitwirken: Durch emotionelle Depressionen, einhergehend mit einer anhaltenden Stagnation an Leberenergie, verbunden mit reduzierter Vitalenergie, kommt es zu einer Retention in den uterinen Leitbahnen u. Kollateralen, woraus eine Blutstase resultiert, die zu abdominellen Schmerzen führt.

Therapieprinzip: Stärken von Vitalenergie u. Blut, Regulation der Funktion der Chong-u. Ren-Leitbahn sowie der Magen-bzw. FußYawgmiwg-Leitbahn u. der Milz-bzw. FußTa/yz'tf-Leitbahn. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.4). Stärken von Vitalenergie und Blut, Regulation der Funktion der Chong- und Rera-Leitbahn sowie der Magen- bzw. Fuß- Yangming-Lcitbahn und der Milz- bzw. Fuß-T 5 Tagen p. p. Genadelt wurden die Punkte Zhongji (Ren 3), Guilai (Magen 29), Qugu (Ren 2), als zusätzliche Punkte Sanyinjiao (Milz 6) u. Yanglingquan (Gallenblase 34), außerdem Zusanli (Magen 36) zur Be-

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17 Pathologie des Wochenbetts

handlung des Völlegefühles im unteren Abdomen u. Taichong (Leber 3) gegen die Entz. der Urethra. Die o. g. Hauptpunkte wurden in Rückenposition mit entleerender Methode mittels Drehen u. Wirbeln genadelt, die Stimulation erfolgte dabei kontinuierlich über eine Minute, um die Sensation sich über das Perineum ausbreiten zu lassen. Die Nadeln wurden für 1 5 - 2 0 Min. belassen. Die Punkte Yanglingquan (Gallenblase 34), Zusanli (Magen 36), Sanyinjiao (Milz 6) wurden tief genadelt mit entleerender Methode mittels Wirbeln u. Drehen. Ergebnisse: 44 χ trat die vollständige Miktion n. 1 - 2 Std. ein. Studie [31]. Die Autoren berichten über mehrere Studien zu o. g. Punkten. 30 "Wöchnerinnen mit postpartaler Anurie wurden akupunktiert (Punkte, s. o.): 27 Primiparae, 3 Z. n. gynäkologischer Op., im Alter von 2 4 - 3 1 Jahren. 6 χ trat die Symptomatik 1 - 2 , 12 χ 4 - 6 , 12 χ 7 - 1 0 Tage p. p. auf. Die Nadeln wurden 2 0 - 3 0 Min. belassen. Eine Behandlung erfolgte 1 - 2 χ tägl. Ergebnisse: 26 χ Miktion bereits 2 - 4 Std. n. der 1. Ther., 2 χ n. der 2. Ther., 1 χ n. der 4., 1 χ n. der 7. Behandlung. Akupressur-Konzept. Huo Jinglan et al. [31] berichten von 5 Pat., die mittels Akupressur wegen postpartaler Anurie behandelt wurden. Punktauswahl: Die Wöchnerinnen zeigten Schwäche in den Punkten Shuidao (Magen 29), Zhibian (Blase 54) u. Sanyinjiao (Milz 6). Diese Punkte wurden mittels Akupressur massiert. Methode: Shuidao (Magen 28) wird so massiert, daß sich die Sensationen über das Perineum ausbreiten, der Punkt Zhibian (Blase 54) wird so massiert, daß sich die Sensationen ins untere Abdomen ausbreiten,

Sanyinjiao (Milz 6) wird so massiert, daß die Sensationen über die Knie in die mediale Seite der Schenkel reichen. Die Punkte werden für 10 Min. stimuliert, anschließend erfolgt Moxibustion über diesen Punkten in Vogelpick-Technik für 5 - 1 0 Min. Die Akupressur erfolgt 1 χ tägl., die Moxibustion 2 - 3 χ. Ergebnisse: 3 Pat. konnten unmittelbar n. der 1. Akupressur Wasser lassen, 2 n. der zweiten Akupressur u. n. viermaliger Vogelpick-Moxibustion. Als zusätzliche Behandlung wurde eine heiße Kompresse aufgelegt. 20 Wöchnerinnen umfaßte eine weitere AkupressurStudie (31). Punktauswahl: Shuidao (Magen 28) beidseits. Die Punkte wurden mit ansteigender Stimulationsintensität massiert. Ergebnisse: 16 χ Heilung η. 1 Behandlung, 3 χ n. 2, 1 χ n. 3 Behandlungen. Aku-Injektionsther. Huo Jinglan et al. [31] propagieren auch ein Aku-Injektionsverfahren in den Punkt Zhongji (Ren 3) zur Behandlung der postpartalen Anurie. Bei insgesamt 30 Pat. wurden (in Rükkenlage, n. Desinfektion) 2 ml physiologische Kochsalzlösung injiziert. Bei 25 Pat. trat nach ca. 10 Min. Miktion ein. Moxibustion mit Salz im Punkt Zhongji (Ren 3), Methode der TCM-Nanjing Klinik [41]. Man füllt den Nabel bis auf das Hautniveau mit Salz, setzt einen Moxa-Kegel auf das Salz u. entzündet ihn. Dabei empfiehlt es sich, vorher eine Zwiebelscheibe zw. Salz u. Moxa-Kegel zu legen. Im Gegensatz zum o. g. Mangeltyp ist der exzessive Typ klinisch gekennzeichnet durch Harnretention, anhaltende Schmerzen im unteren Abdomen u. Irritabilität. Hier führt die entleerende Methode zum Erfolg.

17.7 [Puerperalfieber] - TCA nur komplementär Übersicht (Abb. 17.8). Die häufigsten Urs. erhöhter Temperaturen (Puerperalfieber) im Wochenbett sind Rückbildungsstörungen des Uterus, mit Endometritis, Endomyometritis, Puerperalsepsis u. Lochialstau (Lochiometra). Weitere Urs.: beginnender Mi lcheinschuß, Mastitis, Thrombose, Harnweginfektion.

Ergänzend zur Schulmedizin hat sich die T C M bewährt. Pathogenese. Die T C M unterscheidet Puerperalfieber u _sepsis> m e i s t a l s F o l g e e i n e s Ge_ b u r t s t r a u m a s 0. stärkerer Blutverluste unter der Geburt> w e k h e 2U e i n e m m a s s i v e n Verb r a u c h a n v¡ta,em Q l ^ ^ Q Folge einer

Nach der Anamneseerhebung erfolgt die Untersuchung beider Mammae, Uterus, ggf. Blase, Nieren, weiteren Organen.

schlechten Geburtshilfe, wodurch tox. Substanzen die Gelegenheit bekommen, vom Uterus Besitz zu ergreifen.

17.7 [Puerperalfieber] - TCA nur komplementär

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Puerperalfieber

FENG CHI (Gb 20) a) NEI GUAN (Pe

QU C H I

FENG MEN (Bl 12) c) FEI SHU (Bl 13) c)

H O U XI (Dû 3) c)

CHI ZE (Lu 5) c)

WAI GUAN (Sj 5) c) HE GU (Di 4) c).d) XUE HAI (Mi 10} a)

TAI XI (Ni 3) a), b)

SAN YIN jIAO (Mi 6) a), b)

TAI C H O N G (Le 3) a) NEI TING (Ma 44) c)

Shenmen (55)

Leber (97) Milz (98) Ovar (23) (Gonadotropin-Punkt)

Endokrine Zone (22)

A b b . 17.8: Puerperalfieber. Empfohlenes komplementares Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: Er-

gänzendes Ohr-Akupunktur-Schema ([31, 41, 47], mod. η. Schulte-Uebbing, Zahn [33, 43], R u b a c h

[34]).

210

17 Pathologie des Wochenbetts

4 Typen: a) Dominieren von tox. Substanzen, b) Retention von tox. Hitze im Uterus, c) Invasion von Yingfen u. Xuefen mit Hitze u. d) Invasion des Perikard mit Hitze. a) Dominieren von tox. Substanzen Symptomatik: Frösteln u. hohes Fieber 1.10. postpartaler Tag mit Therapieresistenz, starkem Krankheitsgefühl u. Sepsis, starke abdominelle Schmerzen, massives Schwächegefühl, spärliche Lochien mit dunkle^ purpurner Farbe mit stark fötidem Geruch, Dysphorie, Durst; der Urin ist spärlich u. dunkel, trockener Stuhl. Die Zunge ist gerötet mit gelblichem Belag, der Puls ist schnell u. kräftig. Therapieprinzip: Klären der tox. Hitze, Kühlen des Blutes, Beseitigen der Blutstase. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.8). Toxische Hitze klären: Taixi (Niere 3), Sanyinjiao (Milz 6). Zusätzliche Punkte: Zhaohai (Niere 6), Tortgli (Herz 5), Shenmen (Herz 7). Blutzirkulation unterstützen, Blutstase beseitigen: Taichong (Leber 3), Sanyinjiao (Milz 6), Xuehat (Milz 10). Zusätzliche Punkte: Hegu (Dickdarm 4), Quchi (Dickdarm 11), Zhangmen (Leber 13) , Kunlutt (Blase 60), Diji (Milz 8), Geshu (Blase 17), Ququati (Leber 8), Xingjian (Leber 2). Phytother. Rezeptur Wuwei Xiaodu Yin [13], mod., s. Rezeptur 81 im Anhang. b) Retention von tox. Hitze im Uterus Symptomatik: Starke Schmerzen im unteren Abdomen, verminderte Lochien mit fauligem Geruch, eitriger Fluor, Obstipation. Die Zunge ist purpurfarben u. dunkel; der Puls ist steif, schnell u. ungleichmäßig. Therapieprinzip: tox. Hitze klären, Retention der pathogenen u. tox. Substanzen auflösen u. pathogene Substanzen ausleiten.

TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.8). Toxische Hitze klären: Taixi (Niere 3), Sanyinjiao (Milz 6). Zusätzliche Punkte: Zhaohai (Niere 6), Tongli (Herz 5), Shenmen (Herz 7) Phytother. Rezeptur Qingre Zhuyu Fang [13], s. Rezeptur 82 im Anhang. c) Invasion von Yingfen u. Xuefen mit Hitze Symptomatik: Hohes Fieber mit Perspiration, Dysphorie u. Eruption an den Makulae. Die Zunge ist karmesinrot mit trockenem, gelblichem Belag. Der Puls ist straff, schnell u. fadenförmig. Therapieprinzip: Hitze austreiben, tox. Substanzen entfernen, Blut kühlen u. das Yin auffüllen. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.8). Wind-Hitze vertreiben: Chize (Lunge 5), Hegu (Dickdarm 4), Quchi (Dickdarm 11), Netting (Magen 44), Houxi (Dünndarm 3), Feishu (Blase 13), Fengmen (Blase 12), Watguan (Sanjiao 5), Fengchi (Gallenblase 20). Zusätzliche Punkte: Lieque (Lunge 7), Yuji (Lunge 10), Shaoshang (Lunge 11), Zhigou (Sanjiao 6), Fengfu (Du 16), Taiyang. Phytother. Rezeptur Qingytng Tang [13], s. Rezeptur 83 im Anhang. d) Invasion des Perikard mit Hitze Symptomatik: Kontinuierlich hohes Fieber, Stupor, Delirium, in einigen Fällen bis zum Koma u. Bewußtseinsverlust. Blasse Gesichtsfarbe, kalte Extremitäten, schneller Puls. Therapieprinzip: Hitze entfernen, Yin auffüllen u. wiederbeleben. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.8). Wind-Hitze vertreiben: Hegu (Dickdarm 4), Neiguan (Perikard 6). Zusätzliche Punkte: Quchi (Dickdarm 11), Netting (Magen 44), Houxi (Dünndarm 3), Watguan (Sanjiao 5), Zhigou (Sanjiao 6).

17.8 Laktationsinsuffizienz

Phytother. Qingying Tang (s. o.), eine Dosis in 200 ml kochen, der Pat. einflößen als Bolus.

211

Ohr-Akupunktur-Konzept: Shenmen (55), Leber (97), Milz (98), Endokrine Zone (22), Ovar (23).

17.8 Laktationsinsuffizienz Übersicht (Abb. 17.9). Gelegentlich kommt es zum verminderten (Hypogalaktie) o. fehlenden Milcheinschuß (Agalaktie). Haupturs.: Oxytocinmangel, fehlender mechanischer Reiz. Um die Milchproduktion zu verbessern, kann man Oxytocin o. Metoclopramid geben, allerdings können die Medikamente auf die Muttermilch übergehen. Hier hat sich die TCM gut bewährt. Pathogenese aus TCM-Sicht. Aus TCM-Sicht wird die Milch aus dem Blut transformiert, wobei der Milchfluß vom Qf-Fluß abhängig ist. Sowohl Qi als auch Blut werden von der Essenz abgeleitet, so daß die Agalaktie meist verursacht wird durch einen Mangel an Qi u. Blut. Die häufigste Urs. hierfür ist eine allgemein schwächliche Konstitítution u. eine Insuffizienz der Quelle. Dadurch kommt es zum Fehlen der Milchproduktion. Eine weitere Ursache ist die Stagnation des Leber-Qt, daraus resultiert eine Blockade der Kollateralen, so daß die Milch nicht ausfließen kann. Klinisch ist das Mangelsyndrom gekeimzeichnet durch weiche Brüste, während das Exzeßsyndrom gekennzeichnet ist durch harte Brüste mit starken Schmerzen. Unterschieden werden 2 Typen: a) Qi- u. Blutschwäche, b) Stagnation des Leber-Qi. a) Qi- u. Blutschwäche Symptomatik: Die Pat. hat nur wenig wäßrige Milch o. keine Milch; sie sieht erschöpft u. schwermütig aus, hat weiche Brüste u. wenig Appetit. Die Zunge hat eine helle Farbe mit einem dünnen Belag. Der Puls ist schwach u. fadenförmig. Therapieprinzip: Qi anreichern, Blut auffüllen u. somit die Laktation anregen.

TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.9). Milz-Qi auffüllen, Blut nähren: Zusanli (Magen 36), Rugen (Magen 18), Pishu (Blase 20), Sbaoze (Dünndarm 1). Zusätzliche Punkte: Tianshu (Magen 25), Zhongwan (Ren 12). Phytother. Rezeptur Tongru Dan [13], s. Rezeptur 84 im Anhang. b) Stagnation des Leber-Qt Symptomatik: Wenig o. fehlende Milchsekretion n. der Entbindung, harte, schmerzende Brüste, thorakales Engegefühl mit mentaler Depression. Gelegentlich sind harte Knoten in der Brust tastbar. Die Pat. hat oft mäßig erhöhte Temperaturen u. wenig Appetit. Die Zunge hat einen dünnen, gelblichen Belag. Der Puls ist entweder schnell o. straff u. fadenförmig. Therapieprinzip: Die Leber besänftigen, die Depression vermindern, die Kollateralen durchgängig machen u. die Laktation in Gang bringen. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.9). Leber regulieren, Qi stärken, Leitbahnen durchgängig machen: Taichong (Leber 3), Rugen (Magen 18), Shanzhong (Ren 17), Shaoze (Dünndarm 1), Liangmen (Magen 21), Qimen (Leber 14). Phytother. Rezeptur Xiaru Yongquan [13], s. Rezeptur 85 im Anhang.

San

Rezeptur zum Abstillen Fructus Hordei Germinatus Fructus Crataegi.

Praeparata,

212

17 Pathologie des Wochenbetts

Hypogalaktie/Agalaktie

SHAOZE

ZHONC (Ren 17) b) RU C E N (Ma 18) a), b) Ql MEN (Le 14) b) NEI CUAN (Pe 6)

LIANG MEN (Ma 21) b) HE C U (Di 4)

SHAO ZE (Dü 1) ZU SAN LI (Ma 36) a)

TAI C H O N G (Le 3) b)

Veg. I, (51) Endokrine Zone (22) Veg. Il Subcortex Graue Substanz

Abb. 17.9: Hypogalaktie/Agalaktie. Empfohlenes Therapiekonzept. Oben links: Akupunkte ventral, Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: Ergänzendes Ohr-Akupunktur-Schema. (Unterstrichen: Hei-

Leber (97) Thorax (42) Nervaler Steuerungspunkt Mamma Mamma (44) Milz (98)

delberger Schema n. Baumann et al. [63]. Nicht unterstrichen: allgemeines Schema [31, 41], mod. η. Schulte-Uebbing, Zahn [33, 43], Rubach [34])

17.8 Laktationsinsuffizienz Heilpflanzen in 2 0 0 ml Wasser kochen; man nehme innerlich jeweils 1 Dosis tägl.: Man lege die Kräuter auf Kompressen u. mache kalte Umschläge. Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 17.9): Mamma (44), Nervaler Steuerungspunkt Mamma, Thorax (42), Endokrinium (22), Leber (97), Milz (98), Veg. I (51), Veg. II (34). Studien Heidelberger Studie zur Laktationsförderung mit Akupunktur [63]. 176 Wöchnerinnen (Erstgebärende, 2 0 - 4 0 Jahre alt) wurden an der Univ.-Frauenklinik behandelt: 60 Pat. wurden nadel-, 56 laserakupunktiert, 60 erhielten ein Placebo. Ausschlußkriterien: schwere Allgemeinerkrankungen, EPH-Gestose, Gerinnungsstörung, psychiatrische Krankheiten u. Suchterkrankungen; Applikation von laktationsfördernden Medikamenten, bereits erfolgte Mamma-Op. Untersucht wurden: Milchmengen, Befinden der Mutten Gedeihen des Kindes. Nach 4 Wochen erfolgte telefonische, n. 6 Monaten schriftliche Befragung. Ein Hauptzielkriterium war eine Milchmenge von mind. 200 ml vom 4. auf den 5. postpartalen Tag im Zeitraum von 24 Std. Nebenkriterien waren Brustbefund, Uterusrückbildung, Wundheilung u. Allgemeinbefinden der Mutter sowie die Gewichtsentwicklung des Kindes. Aus TCM-Sicht wurden zwei verschiedene Gruppen unterschieden: eine Gruppe mit Mangel an Qi u. Blut sowie eine Gruppe mit Stauung des Qi. Punktauswahl: 1. Mangelsymptomatik: Shanzhong (Ren 17) u. Rugen (Magen 18) sowie Sbaoze (Dünndarm 1) als spezifisch laktogener Fernpunkt u. Zusanli (Magen 36) zur allgemeinen Stärkung. 2 . Stauungssymptomatik: Taichong (Leber 3), Neiguan (Perikard 6). Methodik: Bei der Nadelakupunktur wurde das DeQi-Gefühl angestrebt, anschließend wurden die Nadeln jeweils 20 Min. belassen. Im Rahmen der Laserakupunktur erfolgte in jedem Punkt eine Behandlung über 10 Sek., wobei die gesamte schmerzlose Behandlung nicht länger als 5 Min. dauerte; dabei wurde ein GaAl/As-Laser der Wellenlänge 820 nm mit Laser-Pen mit einer Leistungsdichte von 10 mW im Modulationsdauerstrahl appliziert. Die Placebogruppe erhielt eine Ther. mit

213

Placebolaser mittels einem Dummy-Gerät mit identischem Aufladegerät, allerdings ohne Laserstrahl. Ergebnisse: Hinsichtlich der Milchmenge ergab sich statistisch kein signifikanter Unterschied vom 4. auf den 5. Tag post partum. Der analgetische Effekt war bei der Nadelakupunktur signifikant am besten. Über den gesamten Behandlungsverlauf betrachtet zeigte sich ein deutlicher Erfolg der Akupunkturbehandlung, insbes. der analgetischen Wirkung als auch hinsichtlich des Milcheinschusses. Unter Nadelakupunktur war der Milcheinschuß deutlich weniger schmerzhaft, es kam signifikant häufiger durch die Akupunkturther. zu einem allgemeinen Entspannungsgefühl. Abschließend wurde in der Akupunkturgruppe mit Nadeln die Wirkung am besten beurteilt. Bereits n. der 1. Ther. hatten alle genadelten Wöchnerinnen einen positiven Eindruck von der Behandlung. Im Langzeitverlauf zeigte sich kein signifikanter Unterschied zw. den Gruppen. Knapp die Hälfte aller Frauen stillte noch n. 6 Monaten, wobei weder im Befinden der Mütter noch der Kinder signifikante Unterschiede zw. den Gruppen festzustellen waren. Augsburger Studie zur Akupunkturherapie bei Agalaktie [52]. 22 Wöchnerinnen wurden genadelt in den Punkten Yingxuan (Magen 16), Rugen (Magen 18) u. im Extrapunkt präaxillärer Brustpunkt. Bei allen Wöchnerinnen setzte ein normaler Milchfluß ein. Studie (YAN Shigui, Chinese Acupuncture and Moxibustion 3:1986, 19, zitiert aus [39]). 286 Wöchnerinnen wurden wegen Hypogalaktie akupunktiert. Davon waren 249 vom Typus des stagnierenden Leber-Q« u. 37 vom Typus des Mangels an Qi u. Blut. Punktauswahl: Genadelt wurden die Punkte Zusanli (Magen 36), Rugen (Magen 18) Shanzhong (Ren 17) u. Shaoze (Dünndarm 1). Manipulation: Die Wöchnerinnen wurden in entspannter Rückenlage behandelt. Zusanli (Magen 36) wurde zuerst gemäßigt stimulierend genadelt, anschließend wurde Rugen (Magen 18) 1 - 1 , 5 cun Richtung Brustdrüse genadelt, bis es zum Ausstrahlen einer Sensation kam. Anschließend wurde Shanzhong 1 - 1 , 5 cun in Richtung beider Brüste genadelt. Die Nadeln wurden für 15 Min. belassen. Schließlich wurde Shaoze (Dünndarm 1) blutig genadelt. Nach der Akupunktur wurde Shanzhong in Richtung beider Brüste für 5 - 1 5 Min. massiert, um die Effekte zu verstärken. Ergebnisse: 249 (Leber-Qi-Stagnation) u. 37 (Mangel an Qi u. Blut) wurden geheilt.

214

17 Pathologie des Wochenbetts

Studie [64], 126 Wöchnerinnen wurden wegen Hypogalaktie mit Ohrakupunktur behandelt. Punktauswahl: Ohrpunkte Brustdrüse (44), Endokrinium (22), Thorax (42), Milz (98), Magen (87) u. Leber (97). Es wurde jeweils mit filiformen Nadeln genadelt. Ergebnisse: Alle Frauen hatten n. 1 - 2 Behandlungen eine normale Milchsekretion. Studie (TONG Shux¡an, Chinese Acupuncture and Moxibustion 4 : 1 9 8 8 , 9, zitiert aus [39]). 414 Wöchnerinnen wurden wegen Hypogalaktie mit Körperakupunktur behandelt. Dabei handelte es sich entweder um den Typus einer Stagnation des Leber-Q¿ o. um den Typus eines Mangels an Qi u. Blut. Punktauswahl: Rugen (Magen 18), Shanzhong (Ren 17), Shaoze (Dünndarm 1) u. Zusanli (Magen 36), unterstützende Punkte Taichong (Leber 3), Ruquan (5 fen anterior zu Jiquan (Herz 1) sowie Tongru 1, 2, u. 3 (drei Punkte über, unter u. seitlich der Mamille). Bei Appetidosigkeit

wurden Zhongwan (Ren 12) hinzugefügt. Die Pat. wurde jeweils in bequemer Rückenposition genadelt. Zunächst wurde Zusanli (Magen 36) beidseitig gemäßigt stimulierend genadelt, anschließend Rugen (Magen 18) beidseitig, 1 cun tief, in Richtung des subkutanen Anteils der Brust. Dabei wurde eine ausstrahlende Sensation ausgelöst. Anschließend wurde Shanzhong (Reti 17) 1 - 1 , 5 cun in Richtung der Brustdrüsen genadelt. Der Punkt Shaoze (Dünndarm 1) wurde blutig in Picktechnik genadelt, Taichong wurde ebenfalls blutig in Picktechnik genadelt, aber sehr zurückhaltend. Danach wurden der Punkt Rugen (Magen 18) u. die 3 Tongru-Punkte mit 0,5 cun Tiefe in Richtung der Brustdrüsen genadelt. Es erfolgte keine Retention der Nadel. Ergebnisse: Voller Erfolg. Wöchnerinnen vom Typus der Stagnation des Leber-Qi wurden mit 1 - 3 , Wöchnerinnen vom Typus des Mangels an Qi u. Blut wurden mit 2 - 7 Behandlungen kuriert.

17.9 Übermäßige Laktation Übersicht (Abb. 17.10). Gelegentlich kommt es im Wochenbett o. im Zeitraum danach zu einer überschießenden Milchsekretion. Falls diese problematisch ist, empfehlen sich kalte Brustumschläge mit Hochbinden der Brüste sowie eine Reduktion der Flüssigkeitszufuhr, wenig trinken, meiden von Suppen u. Obst; ggf. muß medikamentös abgestillt werden, beispielsweise mit Bromocriptin. Sehr gut kann die überschießende Milchsekretion mit TCM-Methoden behandelt werden. Diese sind auch sehr wirksam bei der laktierenden Mamma außerhalb der Schwangerschaft. Pathogenese. Häufige TCM-Urs. ist ein Mangel an Qi u. Blut, meist als Folge der Geburt, einhergehend mit einer Schwäche von Qi im mittleren Jiao, die sich in einer Dysfunktion beim Kontrollieren der Milchsekretion manifestiert. Eine weitere Ursache kann eine Schädigung der Leber sein, beispielsweise verursacht durch eine mentale Depression o. durch Ärger, was zu einer Hyperaktivität des Leberfeuers u. zu einer Hyperfunktion der Leber führen kann. Unter diesen Bedingungen ist

die Milch gezwungen, aus dem Körper zu fließen. 2 Haupturs.: a) Qi- u. Blutschwäche, b) Retention von Hitze in der Leberleitbahn. a) Qi- u. Blutschwäche Symptomatik: unfreiwillige Sekretion von klarer, dünnflüssiger Milch, weiche Brüste, fehlendes Spannen in den Brüsten, Mattigkeit, Kurzatmigkeit. Die Zunge ist blaß mit einem dünnen Belag; der Puls ist fadenförmig u. schwach. Retention von Hitze in der Leberleitbahn. Symptomatik: unfreiwillige Sekretion von übermäßig viel dickflüssiger Milch, anhaltende Schmerzen in den Brüsten, mentale Depression o. Irritabilität, Palpitationen, Insomnie, Obstipation, gelblicher Urin. Die Zunge ist rot mit einem dünnen, gelblichen Belag, der Puls ist drahtig u. schnell. Therapieprinzip: Qi stärken, Blut anreichern u. Milchfluß anregen.

17.9 Übermäßige Laktation

215

Übermäßige Laktation

NEI CUAN (Pe 6) b)

JIAN jING (Cb 21) SHAN Z H O N C (Ren 17) a) Ql MEN (Le 14) b) Ql HAI (Ren 6) a) HE C U (Di 4) a)

ZU SAN LI (Ma 36) a) GUANG MING (Gb 37) TAI C H O N G (Le 3) b) NEI TING (Ma 44) b)

XING JIΑ Ν (Le 2) b)

Veg. I, (51) Endokrine Zone (22) Veg. II Subcortex Graue Substanz

Abb. 17.10: Übermäßige Laktation. Empfohlenes Therapiekonzept (siehe auch Abb. 6.12.1). Zusatzliche Punkte: Oben links: Akupunkte ventral. Oben

- Shenmen (55) Leber (97) Thorax (42) Nervaler Steuerungspunkt Mamma Mamma (44) Milz (98) Magen(87)

rechts: Akupunkte dorsal. Unten: Ergänzendes OhrAkupunktur-Schema. ([31, 41], mod. η. SchulteUebbing, Zahn [33, 43], Rubach [34]).

216

17 Pathologie des Wochenbetts

TCA-Punktiibersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.10).

Puls ist gespannt u. schnell. Therapieprinzip: Leber besänftigen u. pathogene Hitze beseitigen.

Qi auffüllen, Laktation kontrollieren: Zusanli (Magen 36), Shanzhong (Ren 17), Qihai (Ren 6), Hegu (Dickdarm 4).

TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.10).

Phytother: [13], s. Rezeptur 86 im Anhang.

Leber-Hitze klären, Qi regulieren: Taichong (Leber 3), Xingjian (Leber 2), Neiguan (Perikard 6), Neiting (Magen 44), Qimen (Leber 141· Phytother: Rezeptur [13], s. Rezeptur 87 im Anhang.

b) Retention von Hitze in der Leberleitbahn Therapieprinzip: Leber besänftigen u. pathogene Hitze beseitigen. Wie oben erläutert, kann die Mamma lactans aus TCM-Sicht auch resultieren aus einer Stagnation des Leber-Qi, was sich in dickflüssiger Milch, schmerzhaften Brüsten, Dysphorie u. Irritabilität niederschlägt. Die Zunge ist gerötet mit einem dünnen gelblichen Belag, der

Ohr-Akupunktur-Konzept: Leber (97), Milz (98), Magen (87), Shenmen (55), Veg. I (51), Veg. Π (34), Endokrinium (22), Thorax (42), Mamma (44), Nervaler Steuerungspunkt der Mamma.

17.10 [Mastitis puerperal is] - TCA nur komplementär Übersicht (Abb. 17.11). Eine der häufigsten Komplikationen des Wochenbettes, in 75% ein-, in 25% beidseitig u. beginnt meist zw. dem 8. u. 12. Wochenbettag. Urs. ist eine bakt. Infektion, meist durch Staphylococcus aureus (90%), welcher vorwiegend aus dem Rachen des Säuglings über Rhagaden in das Brustparenchym vordringt. Klinisch zeigt sich eine schmerzhafte Schwellung mit regionaler Überwärmung u. Rötung, v. a. im äußeren oberen Quadranten zeigen sich Infiltrate, gelegentlich fluktuierend. Es kommt zu plötzlichem Fieber bis über 40 °C u. zu axillären Lymphknotenschwellungen. Die Diagnose erfolgt klinisch, sonographisch u. laboranalytisch. Ther.: Im frühen Stadium physikalische Maßnahmen, ggf. Prolaktinhemmer, im fortgeschrittenen Stadium Stillverbot u. Flüssigkeitsrestriktion auf ca. 1 1/Tag. Physikalische Ther. mit Kühlung u. Ruhigstellung der Brust, zusätzlich müssen Antibiotika verabreicht werden. Im Falle einer beginnenden Einschmelzung muß mit Bromocriptin abgestillt werden. Falls sich ein Abszeß gebildet

hat, ist eine op. Ther. notwendig. Hervorragend hat sich die ergänzende TCM-Ther. bewährt. Pathogenese. Die akute postpartale Mastitis ist aus TCG-Sicht meist Folge einer emotionellen Störung, verbunden mit Stagnation der Leberenergie mit Dysfunktion der Leber hinsichtlich des Aufrechterhaltens der freien Zirkulation von Vitalenergie, verbunden mit Stagnation der Milch. Eine weitere Urs. ist schlechte Ernährung, welche zu einer Dysfunktion der Milzenergie hinsichtlich Transformation u. Transport der Magenenergie führt. Außerdem kommt es dadurch zu einer Hitzeretention in der Magenleitbahn. Eine weitere Urs. ist eine Verletzung der Mamillen, wodurch es zu einer exogenen Invasion von schädlichen Substanzen kommen kann. Außerdem kann innere Hitze zu einer Milchstagnation führen. Eine langanhaltende stagnierende Laktation kann sich auch in Hitze verwandeln, mit einer exzessiven Hitzeretention im Mammagewebe, in Kombination mit einer Stagnation von Vitalenergie u. Blutstase

17.10 [Mastitis puerperalis] - TCA nur komplementär

217

Mastitis puerperalis

NEI C U A N (Pe 6) b)

jIAN JING (Cb 21) SHAN Z H O N G (Ren 1 7) a) Ql MEN (Le 14) b) Ql HAI (Ren 6) a) HE C U (Di 4) a)

Z U SAN LI (Ma 36) a) C U A N C MING (Cb 37) TAI C H O N C (Le 3) b) NEI T I N C (Ma 44) b)

X I N C JIAN (Le 2) b)

Shenmen (55) Veg. 1,(51) Endokrine Zone (22) Veg. II

Leber (97) Thorax (42) Nervaler Steuerungspunkt Mamma Mamma (44)

Subcortex

Milz (98)

Graue Substanz

Magen (87)

Abb. 17.11: Mastitis puerperalis. Empfohlenes komplementäres Therapiekonzept: Oben links: Akupunkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dor-

sal. Unten: Ergänzendes Ohr-Akupunktur-Schema, ([31, 41], mod. η. Schulte-Uebbing, Zahn [33, 43], Rubach [34]).

218

17 Pathologie des Wochenbetts

in Kollateralen u. Leitbahnen der Brust. Dadurch kommt es zu einer akuten postpartalen Mastitis. Am häufigsten ist der sog. Exzeßtyp in Verbindung mit einer Hitzeretention.

(Milz 10), Pishu (Blase 20), Zusanli (Magen 36). Zusätzliche Punkte: Hegu (Dickdarm 4), Fenglong (Magen 40), Neiguan (Perikard 6), Waiguan (Sanjiao 5).

a) TCA-Punktübersicht: Hitze-Retention u. Leber-Qi-Stagnation (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.11)

Phytother. Bei akuter Krankheit mit Fieber u. Aversion gegenüber Kälte, geschwollenen Brüsten mit Schwäche, hat sich eine Rezeptur [13] bewährt, s. Rezeptur 88 im Anhang.

Hitze klären, Leber regulieren: Xingjian (Leber 2), Neiguan (Perikard 6), Netting (Magen 44), Qimen (Leber 14), Baihui (Du 20), Jianjing (Gallenblase 21). Zusätzliche Punkte: Ta ix i (Niere 3), Sanyinjiao (Milz 6). Zhaohai (Niere 6), Shenmen (Herz 7).

Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 17.11): Mamma (44), Steuerungspunkt der Mamma (n. Nogier), Thorax (42), Veg. Π (34), Nebenniere (ACTH-Punkt, 13), Endokrine Zone (22).

b) TCA-Punktübersicht: Milz-Schwäche und Stagnation von Magen-Hitze (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.11).

Anmerkung; Bei der beginnenden Mastitis sind diese Punkte oft geeignet, um die Schmerzen zu vermindern u. die Entz. zum Abklingen zu bringen. Auch bei einer ausgedehnten Mastitis puerperalis ist die Ohrakupunktur adjuvant sinnvoll.

Milz stärken, Magen-Hitze klären: Sanyinjiao (Milz 6), Quchi (Dickdarm 11), Shaoze (Dünndarm 1), Yinlingquan (Milz 9), Xuebai

Bei starken Schmerzen i. R. einer ausgedehnten Mastitis: Thalamus (26 a), Polster (29) u. Shenmen (55).

17.11 Persistierende Lochien Übersicht (Abb. 17.12). Die Lochien gehen innerhalb von 4 - 6 Wochen postpartal ab: Lochia rubra, 1.-3. Tag, Lochia fusca ab 2. Hälfte der 1. Woche, Lochia flava ab Ende der 2. Woche, Lochia alba ab Ende der 3. Woche. Bei persisierenden Lochien (> 6 Wochen) muß die Urs. abgeklärt werden. Übermäßiger Fluor (6 Wochen bis 6 Monate n. Entbindung) ist gut mit der TCM zu behandeln. Die Symptomatik des übermäßigen Wochenflusses entspricht in der TCM einem eigenen Krankheitsbild. Pathogenese. TCM-Urs.: Mangel u. Hypofunktion von Qi aufgrund eines exzessiven Verbrauches u. Verlustes an Blut im Laufe der Geburt, Akkumulation von Feuchtigkeit-Hitze aufgrund einer Blockade in Zusammenhang mit einer Blutstase, endogene Hitze als Folge eines Ym-Mangels o. einer Stagnation des Leber-Qi. Dadurch kommt es zu einer Asthenie

in der Chong- u. Re«-Leitbahn, verbunden mit einer Störung durch pathogene Hitze. Eine weitere Ursache ist die Invasion von pathogener Kälte in den Uterus, dadurch kommt es zu einem Kampf der Kälte mit dem Blut, was zu einer Blutstase im Inneren führt. Auch kann es durch Rückstände der Plazenta zu Einflüssen in der Chong- u. Re«-Leitbahn kommen, welche dann zu persistierenden Lochien führen. 3 Typen: a) Qi-Schwäche, b) Bluthitze, c) Blutstase. a) Qi-Schwäche Symptomatik: Lochien sind rosa, dünnflüssig u. geruchlos, persistieren über den normalen Zeitraum hinaus u. fließen reichlich. Die Wöchnerin ist schwach, hat eine blasse Gesichtsfarbe u. klagt über ein Leeregefühl u.

17.11 Persistierende Lochien

219

Persistierende Lochien

Z O N C Jl (Ren 3) b), c)

Ql HAI (Ren 6) a), c)

PI SHU (Bl 20) a)

XUE HAI (Mi 10) b), c) YIN G U (Ni 10) b

DI jl (Mi 8) b) Z H O N C DU (Le 6) c) SAN YIN JIAO (Mi 6) a)

Abb. 17.12: Persistierende Lochien. Empfohlenes Therapiekonzept: Oben links: Akupunkte ventral. Oben rechts: Akupunkte dorsal. Unten: Ergänzen-

des Ohr-Akupunktur-Schema. ([31, 41], mod. η. Schulte-Uebbing, Zahn [33, 43], Rubach [34]).

220

17 Pathologie des Wochenbetts

Tenesmen im unteren Abdomen. Die Zunge ist blaßrot mit einem dünnen, weißlichen Belag. Der Puls ist schwach u. entspannt. Therapieprinzip: ten.

Qi tonisieren u. Blut festhal-

TCA-Punktiibersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.12). Qi auffüllen, Blut kontrollieren, Chong- und ReK-Leitbahn regulieren: Qihai (Rett 6), Pishu (Blase 20), Sanyinjiao (Mi 6). Phytother. Rezeptur Yiqi Shexue Tang [13], s. Rezeptur 89 im Anhang. b) Bluthitze Symptomatik: Lochien sind karmesinrot, dickflüssig mit fauligem Geruch. Sie persistieren über den normalen Zeitraum hinaus. Die Pat. hat ein gerötetes Gesicht, trockenen Hals, die Zunge ist gerötet, der Puls ist schnell u. fadenförmig.

(Milz 10), Yingu (Niere 10), Diji (Milz 8). Phytother. Rezeptur Bao Yin Jian [13], mod., s. Rezeptur 90 im Anhang. c) Blutstase Symptomatik: Anhaltend verminderte Lochien, spärlich, mit dunkelpurpurner Farbe, mit Koageln vermischt. Die Pat. verspürt hitzige Schmerzen u. Schwäche im unteren Abdomen. Die Zunge ist purpurfarben o. - v. a. am Rand - mit Ekchymosen gesprenkelt. Der Puls ist straff, rauh u. kräftig. Therapieprinzip: Das Blut stärken, die Blutstase beseitigen u. die Blutung festhalten. TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.12). Qj-Zirkulation fördern, Blutstase beseitigen, Chong- und Rew-Leitbahn regulieren: Zhongji (Ren 3), Qihai (Ren 6), Zhongdu (Leber 6), Xuehai (Milz 10).

Therapieprinzip: Hitze beseitigen, Nieren-Ym nähren u. Blut festhalten.

Phytother. Rezeptur Shenghua Tang [13], s. Rezeptur 91 im Anhang.

TCA-Punktübersicht (empfohlenes Therapiekonzept: unterstrichene Punkte, s. Abb. 17.12).

Ohr-Akupunktur-Konzept (Abb. 17.12): Uterus (58), Shenmen (55), Leber (97), Milz (98), Veg. Π (Subcortex, 34), Ischiaszone, Plexus hypogastricus.

Yin nähren, Hitze klären, Chong- und RenLeitbahn regulieren: Zhongji (Ren 3), Xuehai

17.12 Sonstige Erkrankungen 17.12.1 [Pigmentstörungen] Pathogenese. TCM-Urs. ist v. a. ein Mangel an Vitalenergie u. Blut, einhergehend mit einer Hypofunktion der Milz, insbes. Transport u. Transformation. Weitere Urs.: Mangel in Milz u. Magen sowie eine Stagnation der Leberenergie. Therapiekonzept. Therapieprinzip: Auffüllen von Vitalenergie u. Blut, Stärken von Milz u. Magen, Unterstützen des Flusses an Leberenergie.

Punktauswahl: Yingxiang (Dickdarm 20), Sibai (Magen 2), Xiaguan (Magen 7), Jiache (Magen 6), Hegu (Dickdarm 4), jeweils auffüllend genadelt; außerdem Neiguan (Perikard 6), Taichong (Leber 3), jeweils entleerend genadelt. Die beiden letztgenannten Punkte werden bei Stagnation der Leberenergie genadelt. Außerdem Zusanli (Magen 36) u. Gongsun (Milz 4), jeweils auffüllend genadelt, um Milz u. Magen zu stärken. Zusätzlich ggf. Qihai {Ren 6) mit Moxa-Kegeln erhitzt, um Vitalenergie u. Blut zu stärken.

1 7 . 1 2 Sonstige Erkrankungen

Aku-Injektion [31]: Bewährt hat sich ebenfalls eine Aku-Injektion in jeweils 2 der o. g. Punkte mit Vit. Bi 2 . bes. in die Punkte Zusanli (Magen 36) u. Qihai (Ren 6). Ergänzend können auch dreimal tägl. jeweils 2,5 ml Vit. Bi2 intramuskulär verabreicht werden. Studie zur o. g. Punktkombination [31]: In einer Studie an 14 Pat. waren die Pigmente u. Naevi spätestens n. 1 0 Ther. verschwunden u. traten auch nicht

mehr

auf.

Der

Beobachtungszeitraum

er-

streckte sich über 1 Jahr postpartal.

17.12.2 [Puerperaler Hitzschlag] Übersicht. In einigen Provinzen Chinas entwickeln sich im Sommer Temperaturen bis > 50 °C. Dort wird gelegentlich der puerperale Hitzschlag beobachtet. Symptomatik: Generelle Asthenie, Schwindel, thorakales Engegefühl, Nausea, Schweiß, häufige Miktion. Falls keine rechtzeitige adäquate Behandlung erfolgt, kommt es zu hohen Temperaturen mit Gesichtsrötung, trockener Haut. Ohne adäquate Ther. kann die Wöchnerin plötzlich ins Koma fallen. Pathogenese. Invasion von krankmachender Sommerhitze in den Körper Verbrauch großer Mengen von Qi u. Flüssigkeiten, dadurch komplette Erschöpfung des Yin mit abrupter Stagnation des Yang u. Blockade der Leitbahnen u. Kanäle. Dadurch kommt es zum puerperalen Hitzschlag. 3 pathogenetische Gruppen: a) frühe Entwicklung des Hitzschlages, b) plötzliche Hitzeattacke, c) Ym-Schwäche durch Hitze. Frühe Entwicklung des Hitzschlages Symptomatik: Schwindel, Palpitationen, thorakales Engegefühl, Nausea, Durst, Schweiß u. generelle Asthenie. Die Zunge ist gerötet mit einem geringen Belag. Der Puls ist schnell u. fadenförmig. Therapieprinzip: Sommerhitze beseitigen, vitales Yin auffüllen, Sekretion der Körperflüssigkeiten anregen.

221

Phytother. Rezeptur Qingluo Ying [13], s. Rezeptur 92 im Anhang. Plötzliche Attacke von Hitze Symptomatik: hohes Fieber, gerötetes Gesicht, starker Schweiß, Schwindel, Dysphorie. Die Zunge ist gerötet, der Puls ist entweder voll o. breit o. schnell u. schlüpfrig. Therapieprinzip: Entfernen der Sommerhitze aus dem Körper. Phytother. Rezeptur Qushu Fang [13], s. Rezeptur 93 im Anhang. Y/«-Schwäche durch Hitze Symptomatik: Fieberattacken, reichliches Schwitzen, tiefdunkler Urin, Verwirrung, Durst u. allgemeine Schwäche. Die Zunge ist gerötet mit geringem Speichelfluß, der Puls ist entweder breit u. leer o. schnell u. fadenförmig. Therapieprinzip: Sommerhitze ausleiten, Qi stärken, Vitalessenz auffüllen u. Produktion von Körperflüssigkeiten unterstützen. Phytother. Rezeptur Qingshu Yiqi Tang [13], s. Rezeptur 94 im Anhang

17.12.3 [Postpartales Müdigkeitssyndrom] Übersicht. Nicht selten kommt es in den Monaten u. Jahren n. einer Entbindung zu einem Müdigkeitssyndrom unbekannter Genese, was häufig von der jungen Mutter in einen Zusammenhang mit der Entbindung gebracht wird, dessen Urs. jedoch völlig unklar sind. Dieses Müdigkeitssyndrom läßt sich mit der Schulmedizin schwer behandeln. Pathogenese. In der TCM ist dieses Syndrom schon lange bekannt. 3 Haupturs.: a) Milz- u. Nieren-YzwgSchwäche, b) Leber- u. Nierenschwäche, c) Vitalenergie u. Blutschwäche.

222

17 Pathologie des Wochenbetts

a) Milz- u. Nieren-Yang-Schwäche Symptomatik: Zustand n. Partus vor mehreren Monaten o. sogar Jahren, chron. Myasthenie insbes. im Bereich der unteren Extremitäten, Oberschenkel u. Lenden, chron. rezidivierend seit der Entbindung, rezidivierend kalte Füße, Myasthenie, Schwäche in Knien u. Sprunggelenk, Empfindlichkeit gegenüber Kälte u. Wind. Außerdem rezidivierend Palpitationen, Schwäche, Durchfall, Flatulenz u. Völlegefühl im unteren Abdomen. Bisherige Therapieresistenz. Das Gesicht ist meist blaß bis gelblich, die Zunge immer wieder blaß mit weißlichem Belag. Der Puls ist häufig tief u. fadenförmig. TCM-Diagn.: postpartales Müdigkeitssyndrom aufgrund eines allgemeinen Mangels an Vitalenergie u. einer Insuffizienz von Milz- u. Nieren-Yang mit darauffolgender Mangelernährung der Muskeln. Therapieprinzip: Stärken von Vitalenergie u. Blut, Kräftigen u. Aufwärmen von Milz u. Niere, um die Muskeln zu ernähren. TCA-Punktübersicht: 1. Zbongwan (Ren 12), Qihai (Ren 6), Guanyuan (Ren 4), Zhongji (Ren 3), Zusanli (Magen 36), Sanyinjiao (Milz 6), erhitzt mit Moxibustion u. Akupunktur. 2. Shenshu (Blase 23), Shangliao (Blase 31), Ciliao (Blase 32), Huantiao (Gallenblase 30), Weizhong (Blase 40), Kunlun (Blase 60), jeweils nur akupunktiert. Shenshu (Blase 23) n. der Nadelung Erwärmung mit Moxa. Die zwei genannten Punktkombinationen werden jeweils alternierend mit auffüllender Technik genadelt, jeweils dreimal pro SSW. Huantiao (Gallenblase 30) wird 4 cun tief genadelt. b) Leber- u. Nierenschwäche Symptomatik: chron. rezidivierende Myasthenie u. Schwächegefühl in den unteren Extremitäten, unmittelbar seit der Entbindung, rezidivierendes Taubheitsgefühl im Bereich der unteren Extremitäten, auftretend seit der Entbindung. Gelegentlich Stuhl- u. Harninkonti-

nenz sowie reduzierter Appetit. Der Gesichtsausdruck neigt zu einem dunkleren Farbton, die Zunge hat rezidivierend einen dünnen weißlichen Belag. Der Puls ist rezidivierend tief u. fadenförmig. Diagn.: postpartales Müdigkeitssyndrom aufgrund einer Schwäche von Leber u. Niere n. der Entbindung mit darauffolgender chron. Fehlernährung der Muskeln. Therapieprinzip: Stärken von Vitalenergie u. Blut, Stärken von Leber u. Niere, um die Muskeln zu ernähren. TCA-Punktübersicht: 1. Baiiao (Blase 3 1 34), Huantiao (Gallenblase 30), Weizhong (Blase 40), Kunlun (Blase 60), Yongquan (Niere 1). Alle Punkte werden auffüllend genadelt. Mingmen (Du 4), Shenshu (Blase 23) werden jeweils gemoxt; 2. Zusanli (Magen 36), Netting (Magen 44), jeweils auffüllend genadelt. Qihai (Ren 6), Guanyuan (Ren 4), jeweils gemoxt; 3. Fengchi (Gallenblase 20), Yanglingquan (Gallenblase 34), Sanyinjiao (Milz 6), Guanyuan (Ren 4), Zulingqi (Gallenblase 41) u. Taichong (Leber 3), jeweils auffüllend genadelt. Die o.a. Punktkombinationen werden jeweils alternierend dreimal wöchentlich genadelt. c) Vitalenergie- u. Blutschwäche Symptomatik: chron. rezidivierend, Myasthenie, insbes. im Bereich der unteren Extremitäten, seit der Entbindung chron. rezidivierend leicht erhöhte Temperaturen um 37,5 °C, rezidivierende Taubheit der Haut, kalte Füße, Schlaflosigkeit, Traumlosigkeit, thorakale Enge, Appetitlosigkeit, trockene Stühle, gelegentlich Harninkontinenz, gelegentlich persistierende Lochien. Das Gesicht ist blaß u. gelblich, die Zunge ist immer wieder blaß mit einem weißlichen Belag, der Puls ist oft tief u. fadenförmig. Diagn.: postpartales Müdigkeitssyndrom aufgrund eines Mangels an Vitalenergie u. Blut als chron. Folge einer starken Schwächung

17.12 Sonstige Erkrankungen

223

der Nieren während der Entbindung mit einer darauffolgenden Mangelernährung der Muskulatur.

TCA-Punktübersicht: Fengchi (Gallenblase 20), Zhongwan (Ren 12), Ζangmen (Leber 13).

TCA-Punktübersicht: 1. Baihui (Du 20), Fengfu (Du 16), Dazhui {Du 14), Mingmen (Du 4), jeweils auffüllend genadelt;

Anmerkung:

2. Baiiao (Blase 31-34), Huantiao (Gallenblase 30), Weizhong (Blase 40), Chengshan (Blase 57), Kunlun (Blase 60), Yongquan (Niere 1), jeweils auffüllend genadelt; 3. Zusanli (Magen 36), Netting (Magen 44) u. Sanyinjiao (Milz 6), jeweils auffüllend genadelt. Die drei o. g. Punktkombinationen werden jeweils alternierend genadelt.

Fengchi

(Gallenblase

20)

ist ein

hervorragender Punkt, um pathogenen Wind zu vertreiben u. Ödeme aufzulösen. Zhongwan (Ren 12) hat die Eigenschaft, die Verdauung zu fördern u. die stagnierte Nahrung zu beseitigen. Zangmen (Leber 13) hat die Eigenschaft, die unterdrückte Leberenergie zu besänftigen. Alle drei genannten Punkte werden entleerend genadelt, anschließend werden Zhongwan (Ren 12) u. Zangmen (Leber 13) mit jeweils 9 Moxa-Kegeln erhitzt. Die Erfahrung zeigt immer wieder, daß mit dieser Methode auch hartnäckige Ödeme verschwinden.

17.12.4 Postpartale Ödeme

17.12.5 [Postpartaler Tremor]

Übersicht. Häufig, oft therapieresistent trotz strenger Diät u. moderner schulmedizinischer Entwässerungsther.

Übersicht. Gelegentlich kommt es n. Entbindungen zu einem therapieresistenten Tremor unklarer Genese.

Pathogenese. Aus TCG-Sicht handelt es sich hier meist um sog. postpartale Wind-Ödeme, welche durch eine Invasion von exogener, pathogener Wind-Kälte entstehen. Meist liegt gleichzeitig eine Retention von Nahrung im Magen u. eine Stagnation von Leberenergie vor.

Pathogenese. TCM-Urs. ist ein postpartaler Mangel an Blut mit einer darauffolgenden chron. Mangelernährung der Muskeln bei gleichzeitiger dauerhafter Stagnation der Leberenergie u. einem auflodernden Leberfeuer.

Symptomatik: häufig starke, generalisierte Ödeme, Z. n. Partus vor einigen Wochen o. Monaten, Begleitsymptome sind chron.-rezidivierendes Völlegefühl mit Flatulenz im Abdomen, gelegentlich Husten, Kurzatmigkeit, nicht selten Milchretention, Schwindel, bitterer Geschmack mit einer trockenen Zunge. Der Appetit ist häufig vermindert, der Puls ist meist gespannt u. oberflächlich. Der Gesichtsausdruck ist meist trüb u. matt. Die Diagnose lautet: postpartales Ödem aufgrund einer Invasion von exogener pathogener Wind-Kälte bei gleicher Retention der Nahrung im Magen u. Stagnation der Leberenergie. Therapiekonzept. Therapieprinzip: Austreiben der Wind-Kälte, Unterstützen der Verdauung, Beseitigung der Nahrungsstagnation, Besänftigen der deprimierten Leberenergie.

Symptomatik: Tremor, Tage, Wochen o. Monate n. Partus; außer einem zeitlichen Zusammenhang mit der Geburt ist die Genese unklar. Häufige Begleitsymptome sind eine leichte bis mittelgradige Dysphasie, Gehprobleme, Schlaflosigkeit, Traumlosigkeit, Ausfluß. Das Gesicht ist häufig blaß, die Zunge ist meist blaß, häufig mit einem dünnen, weißen Belag. Gelegentlich kommt es zu Kurzatmigkeit, der Puls ist oft gespannt u. fadenförmig. Akupunktur-Therapiekonzept. Therapieprinzip: Wiederbeleben von Vitalenergie u. Blut, Nähren der Muskeln, besänftigen der Leberenergie, Nähren der Leber, Verminderung u. Beseitigung des auflodernden Feuers. TCA-Punktübersicht: 1. Hegu (Dickdarm 4), Neiguan (Perikard 6), Quchi (Dickdarm 11), Sanyinjiao (Milz 6), Zusanli (Magen 36), Yin-

224

17 Pathologie des Wochenbetts

lingquati (Milz 9). Alle Punkte werden auffüllend genadelt. 2. Xinshu (Blase 15), Ganshu (Blase 18), Pishu (Blase 20), Shensbu (Blase 23). Alle Punkte werden auffüllend genadelt; die beiden Punktkombinationen werden jeweils alternierend 3 χ wöchentlich genadelt. Der Tremor bessert sich im Laufe der ersten Behandlungen. Zusätzlich können die Punkte Zhongwan (Ren 12) u. Qihai (Ren 6) genadelt werden.

Anmerkung: Die Punkte Quchi (Dickdarm 11), Hegu (Dickdarm 4), Neiguan (Perikard 6) u. Zusanli (Magen 36) regulieren die Vitalenergie- u. Blutzirkulation u. besänftigen die unterdrückte Leberenergie. Yanglingquan (Gallenblase 34) vermindert die Rigidität der Muskeln u. aktiviert die Leitbahnen u. Kollateralen. Sanyinjiao (Milz 6) kann Vitalenergie u. Blut wiederbeleben, die BackShu-Punkte können die Funktionen der Organe regulieren u. die Zirkulation von Vitalenergie fördern. Zhongwan (Ren 12) u. Qihai (Ren 6) stärken Milz, Magen u. Niere.

III.

A n h a n g

P h y t o t h e r a p i e n

[13,39]

(beachte die Warnhinweise in der Tabelle S. 236)

1

6

Shenqi Wan

> Radix Bupleuri, Radix Paeoniae Alba, Fructus Aurantii*, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Rhizoma Cyperi, Pericarpium Citri Reticulatae, Rhizoma Glycyrrhizae (aus Jingyue QuanShu, „Jing Yue's Complete Works").

> Radix Rehmanniae, Rhizoma Dioscoreae, Fructus Corni, Poria, Cortex Moutan Radiéis, Ramulus Cinnamomi, Rhizoma Alismatis, Radix Aconiti Praeparata* (aus Jinkui Yaolue, „Synopsis of Prescriptions of the Golden Chamber", Abb. 10.2 a)

2

Yougui Wan

7

> Radix Rehmanniae Praeparata, Rhizoma Dioscoreae, Fructus Corni, Fructus Lycii, Colla Cornus Cervi, Semen Cuscutae, Cortex Eucommiae, Radix Angelicae Sinensis, Cortex Cinnamomi,* Radix Aconiti Praeparata* (aus Jingyue Quanshu, „Jing Yue's Complete Works").

3

Liuwei Dihuang Tang

8

5

Xiao Yao San [> Radix Bupleuri, Radix Angelicae Sinensis, Radix Paeoniae Alba, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Poria, Rhizoma Glycyrrhizae, Rhizoma Zingiberis Recens Praeparata, Herba Menthae (aus He Ji Ju Fang, „Formularies").

Longdan Xiegan Tang > Radix Gentianae, Fructus Gardeniae, Radix Scutellariae, Semen Plantaginis, Caulis Clematidis Armandii, Rhizoma Alismatis, Radix Rehmanniae, Radix Angelicae Sinensis, Radix Bupleuri, Radix Glycyrrhizae (aus Yi Zong Jin Jian, „The Golden Mirror of Medicine").

Zuogui Wan D> Radix Rehmanniae Praeparata*, Rhizoma Dioscoreae, Fructus Corni, Radix Achyranthis Bidentatae, Semen Cuscutae, Colla Cornus Cervi, Fructus lycii, Plastrum Testudinis (aus Jingyue Quanshu, „Jing Yue's Complete Works").

Dan Zhi Xiaoyao San > Cortex Moutan Radicis, Fructus Gardeniae, Radix Angelicae Sinensis, Radix Paeoniae Alba, Radix Bupleuri, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Poria, Radix Glycyrrhizae Praeparata (aus Neike Cuoyao, „Essentials of Internal Medicine", Abb. 10.3).

t> Radix Rehmanniae Praeparata, Rhizoma Dioscoreae, Fructus Corni, Poria, Rhizoma Alismatis, Cortex Moutan Radicis (aus Xiaoer Yaozbeng Zhijue, „Key to Therapeutics of Children's Diseases", Abb. 10.2 b).

4

Chaihu Sbugan San

9

Erzhi Wan > Herba Ecliptae, Fructus Ligustri Lucidi (aus Yifang Jijie, „Collection of Prespcriptions with Notes").

10

Yiguan Jian ΐ> Radix Adenophorae, Radix Ophiopogonis, Radix Angelicae Sinensis, Radix Rehmanniae, Fructus Meliae Toosendan, Fructus Lycii (aus Liuzhou Yihua, „Medical Notes in Liuzhou").

226

11

Anhang

Qi Ju Dihuang Tang

17

> Radix Rehmanniae Praeparata, Rhizoma Dioscoreae, Poria, Rhizome alismatis, Fructus Corni, Cortex Moutan Radicis, Fructus Lycii, Flos Chrysanthemi (aus Yi Ji, „Medical Classics").

12 Lingjiao Gouteng Tang > Ramulus Uncariae Cum Uncis, Cornu Saigae Tataricae, Folium Mori, Bulbus Fritillariae Cirrhosae, Radix Rehmanniae, Flos Chrysanthemi, Radix Paeoniae Alba, Poria cum Ligno Hospite, Caulis Bambusae in Taeniam, Radix Glycyrrhizae (aus „Revised Popular Treatise on Febrile Diseases").

13

> Radix Rehmanniae Praeparata, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Radix Astragali seu Hedysari, Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Zingiberis Recens Praeparatae, Radix Ginseng (aus Fu Qingzhu Nuke, „Fu Qmgzhu's Obstetrics and Gynecology").

18 Suye Huanglian Tang > Rhizoma Coptidis, Folium Perillae (aus Wenre Jingwei, „Compendium on Epidemic Febrile Diseases").

19 Siwu Tang > Radix Rehmanniae Praeparata, Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Radix Paeoniae Alba (aus He Ji Ju Fang, „Formularies").

Wandai Tang \> Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Rhizoma Dioscoreae, Radix Ginseng, Radix Paeoniae Alba, Rhizoma Atractylodis, Semen Plantaginis, Pericarpium Citri Reticulatae, Radix Bupleuri, Spica Schizonepetae, Radix Glycyrrhizae (aus Fu Qingzhu Nuke, „Fu Q/ngzhu's Obstetrics and Gynecology").

20

15

Buzhong Yiqi Tang t> Radix Ginseng, Radix Astragali seu Hedysari, Radix Angelicae sinensis, Radix Glycyrrhizae, Pericarpium Citri Reticulatae, Rhizoma Cimicifugae, Radix Bupleuri, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae (aus Pi Wei Lun, „Treatise on the Spleen and the Stomach").

16 Juyuan Jian > Radix Ginseng, Radix Astragali seu Hedysari, Rhizoma Cimicifugae, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Radix Glycyrrhizae Praeparata (aus Jing-yue Quanshu, „Jing Yue's Complete Works", Abb. 10.4).

Qing Jing Tang > Cortex Moutan Radicis, Cortex Lycii Radicis, Radix Paeoniae Alba, Radix Rehmanniae Praeparata, Herba Artemisiae, Poria, Cortex Phellodendri (aus Fu Qingzhu Nuke, „Fu Qmgzhu's Obstetrics and Gynecology").

21

Liangdi Tang > Radix Rehmanniae, Radix Scrophulariae, Radix Paeoniae Alba, Radix Ophiopogonis, Colla Corii Asini, Cortex Lycii Radicis (aus Fu Qingzhu Nuke, „Fu Qmgzhu's Obstetrics and Gynecology").

14 Qigong Wang > Rhizoma Pinelliae, Rhizoma Cyperi, Rhizoma Atractylodis, Pericarpium Citri Reticulatae, Massa Fermentata Medicinalis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Poria (aus Jingyan Fang, „Classical Proved Prescriptions")

Guben Zhibeng Tang

22

Wenjing Tang > Ramulus Cinnamomi, Fructus Euodiae, Radix Angelicae Sinensis, Radix Paeoniae, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Radix Ginseng, Rhizoma Zingiberis Recens, Radix Ophiopogonis, Rhizoma Pinelliae, Cortex Moutan Radicis, Colla Corii Asini, Radix Glycyrrhizae (aus Jinkui Yaolue, „Synopsis of Prescriptions of the Golden Chamber").

23 Ai Fu Nuangong Wan ΐ> Radix Angelicae Sinensis, Radix Rehmanniae, Radix Paeoniae Alba, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Radix Astragali seu Hedysari, Cortex Cinnamomi*, Folium Artemisiae Argyi, Fructus Euodiae, Rhizoma Cyperi, Radix Dipsaci (aus Sheshi Zunsheng Shu, „Shen's Work on the Importance of Life Preservation").

Anhang 24

Tao Hong Siwu Tang

30

Shaofu Zhuyu Tang > Fructus Foeniculi, Rhizoma Zingiberis, Rhizoma Corydalis, Myrrha, Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Cortex Cinnamomi Radix Paeoniae Rubra, Pollen Typhae*, Faeces Trogopterorum (aus Yilin Gaicuo, „Corrections on the Errors of Medical Works").

26

31

Shenghua Tang

Wuwei Xiaodu Yin > Flos Lonicerae, Flos Chrysanthemi Indici, Herba Taraxaci, Herba Violae, Radix Semiaquilegiae (aus Yi Zong Jin Jian, „The Golden Mirror of Medicine").

28

29

32

(Modifikation von Rezeptur 28) > bei Hyperemesis mit Ungleichgewicht im Yin-Fluß lasse man von Rezeptur 28: > Fructus Amomi, Poria, Radix Aucklandia, Rhizoma Zingiberis Recens weg u. füge statt dessen hinzu: Radix Ophiopogonis, Rhizoma Phragmitis, Rhizoma Polygonati Odorati.

Shengmai San u. Zengye Tang > Radix Ginseng, Radix Ophiopogonis, Fructus Schisandrae, Radix Rehmanniae, Radix Scrophulariae, Caulis Bambusae in Taeniam, Radix Trichosanthis, Pericarpium Citri Reticulatae, Fructus Mume.

Xiangsha liu junzi Tang > Radix Codonopsis Pilosulae, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Poria, Rhizoma Pinelliae Praeparata, Pericarpium Citri Reticulatae, Radix Aucklandiae, Fructus Amomi, Radix Glycyrrhizae, Rhizoma Zingiberis Recens, Fructus Ziziphi Jujubae. D> Im Falle einer Magenkälte füge man hinzu: Terra Flava Usta.

Xiao Banxia Tang u. Fuling Tang t> Rhizoma Pinelliae Praeparata, Poria, Rhizoma Zingiberis Recens, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Pericarpium Citri Reticulatae, Fructus Amomi. > Im Falle von Gleichgültigkeit u. Schwäche von Milz u. Magen füge man hinzu: Radix Codonopsis Pilosulae. > Im Falle eines dicken gelblichen Zungenbelages, eines dunklen Urins u. trockenen Stuhles füge man hinzu: Rhizoma Coptidis, Radix Scutellariae. > Im Falle von Palpitationen u. Kurzatmigkeit füge man hinzu: Fructus Perillae, Semen Armeniacae Amarum.

[> Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Semen Persicae*, Rhizoma Zingiberis Recens Praeparata, Radix Glycyrrhizae Praeparata (aus Fu Qingzhu Nuke, „Fu Qí'ngzhu's Obstetrics and Gynecology"). 27

Suye Huanglian Tang > Folium Perillae, Rhizoma Coptidis, Rhizoma Pinelliae Praeparata, Caulis Bambusae in Taeniam, Rhizoma Phragmitis, Concha Haliotidis Praeparata, Pericarpium Citri Reticulatae. > Im Falle einer geröteten Zunge mit trockenem Mund als Folge eines Ungleichgewichts der Ym-Flüssigkeiten lasse man folgendes weg: Rhizoma Pinelliae Praeparata u. Pericarpium Citri Reticulatae u. füge hinzu: Radix Adenophorae Strictae, Radix Ophiopogonis. > Im Falle von ausgeprägtem Schwindel füge man hinzu: Flos Chrysanthemi, Ramulus Uncariae cum Uncis.

t> Semen Persicae*, Flos Carthami*, Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Radix Paeoniae Rubra, Radix Rehmanniae Praeparata (aus Yi Zong Jin Jian, „The Golden Mirror of Medicine", Abb. 10.5). 25

227

33

Baizhu San > Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Pericarpium Arecae, Poria, Cortex Zingiberis, Pericarpium Citri Reticulatae, Semen Amomi. > Im Falle von sehr starken Ödemen, füge man folgendes hinzu: Radix Astragali seu Hedysari, Radix Stephaniae Tetrandrae. > Im Falle von Diarrhoe füge man hinzu: Rhteoma Dioscoreae, Semen Dolichoris. > Im Falle von Flatulenz füge man hinzu: Caulis Perillae, Cortex Magnoliae Officinalis. Im Falle von Schwindel als Begleitsymptom füge man hinzu: Ramulus Uncariae cum Uncis, Flos Chrysanthemi Indici.

228

Anhang

34

Zhen Wu Tang > Radix Aconiti Lateralis Praeparata, Rhizoma Zingiberis Recens, Poria, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Radix Paeoniae Alba. > Im Falle von sehr starken Ödemen füge man hinzu: Semen Plantaginis. t> Im Falle einer Lumbago füge man hinzu: Radix Dipsaci, Cortex Eucommiae. D> Im Falle von Schwindel füge man hinzu: Ramulus Uncariae cum Uncis, Concha Haliotidis.

35

Tianxianteng

> Im Falle eines starken Schwindels mit Kopfweh, Augenflimmern und Sehschwäche füge man hinzu: Rhizoma Gastrodiae, Flos Chrysanthemi, Concha Ostreae. t> Im Falle eines starken Krankheitsgefühles u. Ödemen an Extremitäten füge man hinzu: Rhizoma Alismatis, Polyporus, Semen Phaseoli. t> Im Falle von Mattigkeit u. Müdigkeit füge man hinzu: Radix Codonopsis Pilosulae, Radix Astragali. 39

Yiguan Jian > Radix Adenophorae 12 g, Radix Ophiopogonis 12 g, Fructus Lyciil2 g, Radix Angelicae Sinensis, Radix Rehmanniae, Fructus Meliae Toosendan, Concha Haliotidis, Ramulus Uncariae cum Uncis, Radix Scutellariae.

37

Lingjiao Gouteng

Tang

O Radix Rehmanniae, Ramulus Uncariae cum Uncis, Radix Paeoniae Alba, Caulis Bambusae in Taeniam, Flos Chrysanthemi, Bulbus Fritillariae Cirrhosae, Folium Mori, Radix Glycyrrhizae, Poria. > Im Falle von starkem Kopfweh füge man hinzu: Concha Haliotidis, Spica Prunellae. [> Im Falle starker Ödeme füge man hinzu: Pericarpium Arecae, Polyporus. > Im Falle von Obstipation füge man hinzu: Radix et Rhizoma Rhei. 38

40

Niuhuang Qingxin

Wan

t> Calculus Bovis, Succus Bambosae, Rhizoma Coptidis, Radix Scutellariae, Fructus Gardeniae, Cinnabaris, Radix Curcumae. In China wird diese Rezeptur als Bolus mit Bambussaft verabreicht. Hier gibt man die Mischung ein- bis zweimal als Bolus über einen nasalen o. oralen Tubus. 41

Weitere Rezeptur, um Blut zu stärken u. Blutstase zu beseitigen > Radix Salviae Miltiorrhizae, Radix Paeoniae Rubra, Rhizoma Chuanxiong, Radix Angelicae Sinensis, Semen Persicae, Fructus Aurantii.

Baizhu San > Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Poria, Percarpium Arecae, Poria, Cortex Zingiberis, Pericarpium Citri Reticulatae, Semem Amami (aus Quansheng Zhimi Fang, „Quansheng's Guidebook of Prescriptions"). t> Dieser Rezeptur füge man hinzu: Ramulus Uncariae cum Uncis, Concha Haliotidis.

Tang

t> Pulvis Cornu Saigae Tataricae, Radix Rehmanniae, Ramulus Uncariae cum Uncis, Radix Paeoniae Alba, Poria, Plastrum Testudinis, Concha Haliotidis, Flos Chrysanthemi Indici, Os Draconis, Concha Ostreae, Fructus Tribuli, Scorpio. > Im Falle eines stark geröteten Gesichtes, blutig unterlaufenen Augen, spärlichem dunklen Urin, Dysphorie u. Delirium füge man folgendes hinzu: Rhizoma Coptidis, Radix Gentianae, Fructus Gardeniae. > Im Falle von roten Streifen im Bereich von Abdomen u. Lenden, bläulich-purpurfarbenen Lippen u. einer Zunge, die mit Ekchymosen gesprenkelt ist, füge man hinzu: Radix Salviae Miltiorrhizae, Radix Paeoniae Rubra, Semen Persicae.

San u. Si Ling San

D> Caulis Aristolochiae, Rhizoma Cyperi, Fructus Chaenomelis, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Folium Perillae, Pericarpium Citri Reticulatae, Radix Linderae, Rhizoma Zingiberis Recens, Polyporus, Rhizoma Alismatis, Poria, Radix Glycyrrhizae. 36

Lingjiao Gouteng

42

Weitere Rezeptur, um Milz zu tonisieren, Leber zu beruhigen u. Yin zu nähren > Radix Salviae Miltiorrhizae, Radix Paeoniae Rubra, Herba Artemisiae Anomalae, Resina Olibani, Myrrha, Lignum Sappan, Radix Rubiae.

Anhang

43

>

Im Falle von stark schmerzhafter Miktion füge man hinzu: Fructus Gardeniae, Herba Plantaginis. > Im Falle von Dysphorie füge man hinzu: Plumula Nelumbinis, Fructus Gardeniae. > Im Falle von Hämaturie füge man hinzu: Rhizoma Imperatae, Nodus Nelumbinis Rhizomatis.

Renshen Maidong San, mod. >

Radix Ophiopogonis, Poria, Radix Scutellariae, Rhizoma Anemarrhenae, Radix Rehmanniae, Caulis Bambusae in Taeniam, Radix Glycyrrhizae Praeparata, Radix Glehniae, Plumula Nelumbinis. > Im Falle von Palpitationen u. Furcht füge man hinzu: Dens Draconis, Poria cum Ugno Hospite. > Im Falle einer trockenen Kehle ohne Sputum mit hohem Fieber u. Nachtschweiß füge man hinzu: Radix Asparagi, Bulbus Lilii, Rhizoma Anemarrhenae. > Im Fall von Schwindel, Tinnitus, Schmerzen in der Lendenregion u. schwachen Knien füge man hinzu: Plastrum Testudinis, Radix Scrophulariae, Fructus Ligustri Lucidi, Herba Ecliptae.

44

47 Jiawei Wulin San, mod. [> Fructus Gardeniae, Poria Rubra, Radix Angelicae Sinensis, Radix Paeoniae Alba, Radix Scutellariae, Radix Glycyrrhizae, Radix Rehmanniae, Rhizoma Alismatis, Semen Plantaginis, Caulis Aristolochiae Manshuriensis. > Im Falle von Feuchtigkeit-Hitze, welche durch exogene Faktoren verursacht wurde, füge man hinzu: Flos Lonicerae, Herba Taraxaci. > Im Falle von thorakaler Enge u. abdomineller Flatulenz mit dickem, schmierigen, gelblichen Zungenbelag füge man hinzu: Herba Agastachis, Herba Eupatorii.

Zhuli Tang Succus Bambosae, Radix Ophiopogonis, Radix Scutellariae, Poria, Radix Ledebouriellae, Bulbus Fritillariae Thunbergii. t> Im Falle eines reichlichen, dickflüssigen, gelblichen Sputums füge man der Rezeptur hinzu: Fructus Trichosantis, Rhizoma Coptidis, Rhizoma Pinelliae. D> Im Falle eines starken Vomitus mit Nausea füge man hinzu: Folium Eriobotryae, Herba Agastachis

>

45

48

Radix Rehmanniae Praeparata, Fructus Corni, Rhizoma Dioscoreae, Poria, Cortex Moutan Radicis, Rhizoma Alismatis, Rhizoma Anemarrhenae, Cortex Phellodendri, Radix Ophiopogonis, Fructus Schisandrae, Herba Plantaginis. > Im Falle von anhaltendem hohem Fieber u. Nachtschweiß füge man hinzu: Radix Scrophulariae, Cortex Lycii, Radix Cynanchi Atrati. > Im Falle von Hämaturie füge man hinzu: Fructus Ligustri Lucidi, Herba Ecliptae, Rhizoma Imperatae. > Im Falle von Verstopfung aufgrund von Austrocknung des Intestinums füge man hinzu: Radix Angelicae Sinensis, Fructus Cannabis.

>

46

DaochiSan >

Radix Rehmanniae, Caulis Akebiae, Radix Glycyrrhizae, Herba Lophatheri, Radix Scrophulariae, Radix Ophiopogonis.

Zhi Bai Dihuang Tang >

Dan Zbi Xiaoyao San Radix Angelicae Sinensis, Radix Paeoniae Alba, Radix Bupleuri, Poria, Cortex Moutan Radicis, Fructus Gardeniae, Herba Menthae, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Radix Glycyrrhizae. > Im Falle von Schwindel füge man hinzu: Ramulus Uncariae cum Uncis, Flos Chrysanthemi, Spica Prunellae. > Im Fall von starken Schmerzen, insbes. im Thorax u. Hypochondrium füge man hinzu: Fructus Meliae Toosendan Praeparata, Radix Curcumae. > Im Falle von starker Dysphorie u. Brustschmerzen füge man hinzu: Rhizoma Anemarrhenae, Herba Lophatheri, Plumula Nelumbinis.

229

49

Yiqi Daoniao Tang >

Radix Codonopsis Pilosulae, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Semen Dolichoris, Poria, Ramulus Cinnamomi, Rhizoma Cimicifugae praeparata, Radix Platycodi, Medulla Tetrapanacis, Radix Linderae. > Im Falle eines blassen, gelblichen Gesichtes füge man hinzu: Colla Corii Asini, Radix Polygoni Multiflori Praeparata.

230

Anhang > Im Falle von Schwindel, Kurzatmigkeit, Tenesmus u. Flatulenz im unteren Abdomen füge man hinzu: Radix Astragali seu Hedysari. D> Im Falle von Appetitlosigkeit u. weißlichem Zungenbelag füge man hinzu: Pericarpium Citri Reticulatae, Herba Agastachis, Fructus Amomi.

50

52

55

56

Ejiao Yangxue Tang

Liuwei Dihuang Tang O Radix Rehmanniae Praeparata, Radix Rehmanniae, Fructus Corni, Rhizoma Dioscoreae, Rhizoma Alismatis, Cortex Moutan Radicis, Poria, Radix Glehniae, Radix Ophiopogonis. > Im Falle einer trockenen Kehle u. eines dickflüssigen Sputums nehme man statt Rhizoma Alismatis u. Fructus Corni: Semen Trichosantis, Rhizoma Phragmitis, Radix Platycodi, Bulbus Fritillariae Cirrho-

Shou Tai Wan ΐ> Semen Cuscutae, Ramulus Taxilli, Radix Dipsaci, Colla Corii Asini, Cortex Eucommiae, Radix Codonopsis Pilosulae, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae. > Im Falle von massiven Blutungen wird hinzugefügt: Flium Artemisiae Argyi Carbonisatiote. > Im Fall von häufigem Urinieren u. Harninkontinenz gebe man Fructus Alpiniae Oxyphyllae hinzu. |> Im Falle von Lumbago u. abdominalen Schmerzen mit Abwärtsbewegung füge man hinzu: Rhizoma Cimicifugae Praeparata u. Radix Astragali seu Hedysari.

O Colla Corii Asini, Radix Rehmanniae, Radix Glehniae, Radix Ophiopogonis, Fructus Ligustri Lucidi, Herba Ecliptae, Radix Taxilli. 53

Qing fei Jianghuo Tang, mod. > Radix Scutellariae, Semen Armeniacae Amarum Praeparata, Bulbus Fritillariae Cirrhosae, Radix Peucedani, Semen Trichosanthis, Pericarpium Citri Reticulatae, Poria, Rhizoma Pinelliae, Radix Platycodi, Fructus Aurantii, Rhizoma Zingiberis Recens, Radix Glycyrrhizae, Folium Mori, Folium Eriobotryae.

Zisu Yin t> Folium Perillae, Pericarpium Citri Reticulatae, Pericarpium arecae, Radix Paeoniae Alba, Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Radix Codonopsis Pilosulae, Radix Glycyrrhizae, Radix Scutellariae, Rhizoma Cyperi.

Baihegujin Tang, mod. D> Bulbus Lilii, Radix Rehmanniae, Radix Ophiopogonis, Bulbus Fritillariae Cirrhosae, Radix Paeoniae Alba, Radix Scrophulariae, Radix Platycodi, Radix Glycyrrhizae, Folium Mori, Radix Stemonae Praeparata, Semen Sesami. > Im Falle von Hämoptysis u. durch Hitze geschädigten Lungengefäßen füge man die folgenden Drogen hinzu: Herba Ecliptae, Rhizoma Bletillae, Colla Corii Asini. [> Im Falle von geröteten Wangen, hohem Fieber, begleitet von Hitzeempfindungen in Handinnenflächen u. an Fußsohlen füge man hinzu: Cortex Lycii, Radix Cynanchi Atrati, Rhizoma Polygonati. t> Im Falle von Mattigkeit, Gleichgültigkeit u. Atemnot füge man hinzu: Radix Codonopsis Pilosulae, Radix Astragali seu Hedysari.

Sbenqi Wan |> Radix Rehmanniae Praeparata, Rhizoma Dioscoreae, Fructus Corni, Rhizoma Alismatis, Poria, Ramulus Cinnamomi, Herba Epimedii. t> Im Falle von Mattigkeit u. Gleichgültigkeit, Kurzatmigkeit u. allgemeiner Schwäche füge man hinzu: Radix Codonopsis Pilosulae seu Hedysari, Radix Astragali, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae praeparata. > Im Falle von schmerzhaften Lenden u. schwachen Knien füge man hinzu: Cortex Eucommiae, Radix Taxilli, Semen Cuscutae.

51

54

57

Tai Yuan Yin (39) > Radix Codonopsis Pilosulae, Cortex Eucommiae, Radix Paeoniae Alba, Radix Rehmanniae Praeparata, Pericarpium Citri Reticulatae, Radix Astragali seu Hedysari Praeparata, Colla Corii Asini, Radix Glycyrrhizae Praeparata.

Anhang > >

>

58

tum, Fructus Lycii, Colla Corii Asini, Radix Codonopsis Pilosulae, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Fructus Ziziphi Jujubae, Fructus Amomi. [> Im Falle von herabgesetzter geistiger Leistung füge man hinzu: Plazenta Hominis. [> Im Falle einer Kälteüberempfindlichkeit u. kälteabhängigen Schmerzen im kleinen Becken mit kalten Gliedern füge man hinzu: Herba Epimedii.

Im Falle von starken abdominalen Schmerzen nehme man statt Radix Paeoniae Alba. Im Falle von massiven vaginalen Blutungen gebe man hinzu: Folium Artemisiae Argyi Carbonisatiote. Im Falle eines weißen, schmierigen Zungenbelages mit Appetitlosigkeit u. Durchfall gebe man hinzu: Fructus Amomi, Rhizoma Dioscoreae.

Bao Yin Jian ΐ> Radix Rehmanniae, Radix Rehmanniae Praeparata, Radix Paeoniae Alba, Radix Dipsac, Rhizoma Dioscoreae Praeparata, Radix Scutellariae, Cortex Phellodendri, Radix Boehmeriae niveae, Radix Glycyrrhizae.

61

Radix Codonopsis Pilosulae, Radix Astragali seu Hedysari, Radix Dipsaci, Radix Rehmanniae Praeparata, Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Radix Paeoniae Alba, Radix Scutellariae, Fructus Amomi, Radix Glycyrrhizae Praeparata, gekochter Reis. t> Im Falle eines Gefühls von Leere u. kaudal gerichteter Sensationen im kleinen Becken nehme man von Radix Codonopsis Pilosulae u. von Radix Astragali seu Hedysari u. füge hinzu: Rhizoma Cimicifugae Praeparata. [> Im Falle einer Hitze aufgrund eines Blutmangels füge man hinzu: Radix Rehmanniae. > Im Falle von Palpitationen u. Schlaflosigkeit füge man hinzu: Semen Ziziphi Spinosae.

Sheng Yu Tang u. Shou Tai Wan Radix Angelicae Sinensis praeparata, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Radix Rehmanniae Praeparata, Radix Rehmanniae, Radix Codonopsis Pilosulae, Radix Astragali seu Hedysari, Semen Cuscutae, Radix Dipsaci, Ramulus Loranthi, Colla Corii Asini. O Im Falle von starken Blutungen lasse man weg: Radix Angelicae Sinensis praeparata, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, und füge statt dessen hinzu: Folium Artemisiae Argyi Carbonisatiote, Radix Boehmeriae niveae.

>

t> Im Falle einer dunkelroten Zunge u. stechenden Schmerzen im kleinen Becken füge man hinzu: Pollen Typhae Praeparata, Faeces Trogopterorum, Pulver der Radix Notoginseng. Die Heilpflanzenmischung sollte nur eingenommen werden, solange die Symptome bestehen.

60

Bushen Guchong Wan D> Semen Cuscutae, Radix Dipsaci, Radix Morindae Officinalis, Cortex Eucommiae, Radix Angelicae Sinensis, Radix Rehmanniae Praeparata, Cornu Cervi Degelatina-

Taishan Panshi San >

t> Im Falle von starken, reichlichen Blutungen füge man hinzu: Herba Ecliptae, Receptaculum Nenumbinis Carbonisatiote. > Im Falle eines starken Yin-Mangels füge man hinzu: Radix Ophiopogonis u. Herba Dendrobii. > Im Falle einer Lumbago füge man hinzu: Semen Cuscutae u. Cortex Eucommiae.

59

231

62

Shenghua Tang (Rezeptur beim A. completos) E> Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Semen Persicae, Rhizoma Zingiberis Carbonisatiote, Radix Glycyrrhizae Praeparata, Herba Leonuri, Radix Codonopsis Pilosulae.

63 Jiu Mu Dan, Tuo Hua Jian, mod. >

>

Radix Ginseng, Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Herba Leonuri, Halloysitum Rubrum, Spica Schizonepetae Praeparata, Radix Cyathulae, Cortex Cinnamomi, Cortex Magnoliae Officinalis. Im Falle von geschwollenen Gliedern, Drucksymptomatik im Thorax u. dickem, schmierigen Zungenbelag füge man hinzu: Rhizoma Atractylodis, Pericarpium Citri Reticulatae, Semen Plantaginis.

232

Anhang [> Im Falle einer geblähten Lunge sowie Schmerzen im kleinen Becken füge man hinzu: Rhizoma Corydalis, Fructus Aurantii.

64

70

> Karpfen, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Rhizoma Zingiberis Recens, Radix Paeoniae Alba, Radix Angelicae Sinensis, Poria, Pericarpium Citri Reticulatae. D> Im Falle einer Abneigung gegen Kälte mit kalten Extremitäten füge man hinzu: Ramulus Cinnamomi. > Im Fall von Schwäche u. Mattigkeit mit Kurzatmigkeit füge man hinzu: Radix Codonopsis Pilosulae, Radix Astragali. > Im Falle von starken Ödemen u. Dysurie füge man hinzu: Cortex Mori, Percarpium Arecae.

Wuwei Xiaodu Yin, Yinhua Jicai Yin ΐ> Flos Lonicerae, Herba Taraxaci, Herba Violae, Herba Houttuyniae, Rhizoma Smilacis Glabrae, Flos Chrysanthemi Indici, Radix Semiaquilegiae, Cortex Moutan Radiéis, Radix Paeoniae Rubra, Herba Schizonepetae, Radix Glycyrrhizae.

65

(Modifikation von Rezeptur 64) t> Im Falle von Müdigkeit, Mattigkeit, Anorexie gebe man hinzu: Radix Codonopsis Pilosulae. > Im Falle von starken Lochien mit Blutklumpen füge man hinzu: Radix Rubiae, Os Sepiellae seu Sepiae.

66

67

71

72

Bazhen Tang > Radix Codonopsis Pilosulae, Poria, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Radix Angelicae Sinensis, Radix Paeoniae Alba, Radix Rehmanniae Praeparata, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Radix Glycyrrhizae Praeparata. D> Im Falle von massivem Schwindel füge man hinzu: Fructus Lycii. > Im Falle von Appetitlosigkeit, Durchfall u. weißlichem, schmierigen Zungenbelag füge man hinzu: Rhizoma Dioscoreae, Pericarpium Citri Reticulatae.

69

73

Baochan Wuyou San

Caisongting's Nancban

Fang

> Radix Astragali seu Hedysari Praeparata, Radix Angelicae Sinensis, Poria, Radix Codonopsis Pilosulae, Plastrum Testudinis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Radix Paeoniae Alba, Fructus Lycii. O Im Falle von Atonie, starker Perspiration, schwachem, fadenförmigen Puls ersetze man Radix Codonopsis Pilosulae durch Radix Ginseng.

Wentu Yulin Tang > Radix Morindae Officinalis, Fructus Rubi, Radix Ginseng, Rhizoma Dioscoreae, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae. > Im Falle von starken Kälteschmerz in den Lenden füge man hinzu: Cortex Eucommiae, Radix Dipsaci, Cornu Cervi, Semen Cuscutae.

Tang

t> Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Radix Paeoniae Alba, Radix Astragali seu Hedysari, Cortex Magnoliae Officinalis, Rhizoma seu Radix Notopterygii, Semen Cuscutae, Bulbus Fritillariae Cirrhosae, Fructus Aurantii, Spica Schizonepetae, Folium Artemisiae Argyi, Rhizoma Zingiberis Recens.

Sh en Fu Tang u. Shengmai San O Radix Ginseng, Radix Aconiti Praeparata, Radix Ophiopogonis, Fructus Schisandrae.

68

Fuling Daoshui

> Poria, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Fructus Chaenomelis, Pericarpium Citri Reticulatae, Polyporus, Rhizoma Alismatis, Caulis Perillae, Cortex Mori, Percarpium Arecae, Semen Arecae, Semen Lepidii, Fructus Amomi, Radix Aucklandiae.

Phytother. Rezeptur > Radix Paeoniae Rubra, Radix Salviae Miltiorrhizae, Semen Persicae, Rhizoma Spargami, Rhizoma Zedoariae, Radix Achyranthis Bidentatae, Scolopendra.

Liyu Tang

74

Cuisheng Yin > Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Percarpium Arecae, Fructus Aurantii, Radix Angelicae Dahuricae. > Im Falle eines prolongierten Geburtsfortschrittes aufgrund eines Qi-Mangels u. Astenie füge man hinzu: Radix Ginseng.

Anhang ΐ> Im Falle von Dysphorie u. starkem abdominellen Schmerz füge man hinzu: Poria cum Ligno Hospite, Semen Ziziphi Spinosae, Ramulus Uncariae cum Uncis, Radix Achyranthis Bidentatae, Herba Leonuri.

75

77

79

Siivu Tang ΐ> Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Radix Rehmanniae, Radix Rehmanniae Praeparata, Radix Paeoniae Alba, Semen Persicae, Semen Armeniacae Amarum, Fructus Cannabis, Fructus Trichosanthis, Radix Ophiopogonis, Rhizoma Polygonati, Radix Platycodi. > Im Falle von Dyspnoe, spontaner Perspiration, Schwindel u. Gleichgültigkeit füge man hinzu: Radix Codonopsis Pilosulae, Radix Astragali seu Hedysari. t> Im Falle eines trockenen Halses, einer geröteten u. trockenen Zunge sowie eines schnellen u. fadenförmigen Pulses füge man hinzu: Radix Scrophulariae, Herba Dendrobii. > Im Falle von thorakaler Enge u. abdomineller Flatulenz füge man hinzu: Fructus Aurantii, Cortex Magnoliae Officinalis, Fructus Crataegi.

Shenqi Wan t> Radix Rehmanniae, Rhizoma Dioscoreae, Fructus Corni, Poria, Cortex Moutan Radiéis, Rhizoma Alismatis, Cortex Cinnamomi, Radix Aconiti Lateralis. O Im Falle von häufiger Miktion o. Harninkontinenz füge man hinzu: Oötheca Mantidis, Fructus Rubi, Fructus Psoraleae, Os Draconis, Concha Ostreae Praeparata.

Shengbua Tang plus Duoming San t> Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Semen Persicae, Rhizoma Zingiberis Praeparata, Radix Glycyrrhizae Praeparata, Myrrha, Resina Draconis. > Im Falle von Q Im Falle einer geröteten Zunge mit gelblichem Belag u. schnellem Puls lasse man weg: Rhizoma Zingiberis Praeparata u. füge hinzu: Radix Salviae Miltiorrhizae, Radix Scutellariae, Radix Sanguisorbae.

Yiqi Tong Pao Ying [> Radix Pseudostellariae, Radix Astragali seu Hedysari, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Rhizoma Dioscoreae, Radix Aucklandiae, Fructus Aurantii, Radix Platycodi, Poria, Medulla Tetrapanacis, Herba Plantaginis. D> Im Falle von häufiger Miktion u. Harninkontinenz füge man hinzu: Fructus Alpiniae Oxyphyllae, Fructus Rosae Laevigatae, Fructus Schisandrae.

Dusheti Tang mit Radix Ginseng [> Im Falle von kalten Extremitäten u. kaltem Schweiß sollte man hinzufügen: Radix Aconiti Lateralis Praeparata. [> Im Falle von persistierenden vaginalen Blutungen sollte man die folgenden zwei Pflanzen hinzufügen: Rhizoma Zingiberi Praeparata, Folium Artemisiae Argyi.

76

78

233

80

Huangqi Danggui San t> Radix Astragali seu Hedysari, Radix Angelicae Sinensis, Radix Ginseng, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Radix Paeoniae Alba, Radix Glycyrrhizae, Rhizoma Zingiberis Recens, Fructus Ziziphi Jujubae, Schweineblase, Rhizoma Bletillae.

81

Wuwei Xiaodu Yin, mod. > Flos Lonicerae, Fructus Forsythiae, Herba Taraxaci, Herba Violae, Herba Patriniae, Caulis Sargentodoxae, Radix Salviae Miltiorrhizae, Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Radix Paeoniae Rubra, Olibanum Praeparata, Myrrha Praeparata, Rhizoma Corydalis, Radix Glycyrrhizae. > Im Falle von eitrigen Lochien u. rötlich purulenter Leukorrhoe füge man hinzu: Herba Houttuyniae, Semen Coicis.

82

Qingre Zhuyu Fang > Radix Salviae Miltiorrhizae, Semen Persicae, Flos Carthami, Radix Angelicae Sinensis, Cortex Moutan Radicis, Radix Paeoniae Rubra, Fructus Aurantii, Pollen Typhae, Radix Sanguisorbae, Flos Lonicerae, Herba Taraxaci, Radix et Rhizoma Rhei.

234

Anhang

83

Qingying Tang

87 Rezeptur

> Radix Scrophulariae, Radix Rehmanniae, Radix Ophiopogonis, Flos Lonicerae, Fructus Forsythiae, Herba Lophatheri, Radix Salviae Miltiorrhizae, Rhizoma Copridis, Cornu Rhinoceri.

t> Radix Bupleuri Radix Scutellariae, Radix Curcumae, Cortex Moutan Radicis, Fructus Gardeniae, Spica Prunellae, Concha Ostreae, Radix Scrophulariae, Herba Lophatheri, Radix Paeoniae Rubra, Caulis Akebiae.

84 Tongru Dan > Radix Codonopsis Pilosulae, Radix Astragali seu Hedysari, Radix Angelicae Sinensis, Radix Ophiopogonis, Caulis Akebiae (o. Medulla Tetrapanacis), Radix Platycodi. > Im Falle von allgemeiner Schwäche der Wöchnerin ersetze man Radix Codonopsis Pilosulae durch Radix Ginseng. t> Im Falle von Appetitlosigkeit u. Diarrhoe füge man hinzu: Poria, Rhizoma Dioscoreae, Semen Dolichoris Album.

88 Rezeptur > Flos Lonicerae, Fructus Forsythiae, Fructus Arctii, Fructus Trichosanthis, Radix Trichosanthis, Radix Scutellariae, Pericarpium Citri Reticulatae Viride, Pericarpium Citri Reticulatae, Fructus Gardeniae, Spina Gleditsiae, Radix Bupleuri, Radix Glycyrrhizae. Heilkräuter in 200 ml Wasser kochen. Man nehme eine Dosis tägl. Falls es sich noch nicht um eine eitrige Mastitis handelt, kann man Umschläge mit Kakteenpulver machen.

85 Xiaru Yongquan San I> Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Ligustici Chuanxiong, Radix Rehmanniae, Radix Paeoniae Alba, Radix Bupleuri, Pericarpium Citri Reticulatae Viride, Radix Trichosanthis, Semen Vaccariae, Squama Manitis Praeparata, Radix Rhapontici seu Echinopsis, Radix Platycodi, Caulis Akebiae, Medulla Tetrapanacis, Radix Angelicae Dahuricae. [> Im Falle von starken thorakalen Beklemmungen u. Appetitlosigkeit lasse man Radix Rehmanniae, Radix Trichosanthis weg u. füge hinzu: Pericarpium Citri Reticulatae, Fructus Citri Sarcodactylis. [> Im Falle von stark schmerzenden Brüsten mit starker Verhärtung lasse man Radix Glycyrrhiza und Radix Rehmanniae weg u. füge hinzu: Spica Prunellae, Fructus Forsythiae, Retinervus Citri Reticulatae Fructus, Rhizoma Cyperi. > Im Falle von leicht erhöhter Temperatur o. Hitzesensationen in den Brüsten füge man hinzu: Herba Taraxaci, Fructus Tribuli, Radix Scutellariae. 86

Rezeptur > Radix Pseudostellariae, Radix Astragali seu Hedysari, Rhizoma Dioscoreae Praeparata, Semen Euryales, Semen Nelumbinis, Fructus Corni, Fructus Schisandrae, Poria, Radix Glycyrrhizae Praeparata.

89

Yiqi Shexue Tang > Radix Pseudostellariae, Radix Astragali seu Hedysari, Rhizoma Atractylodis Macrocephalae, Rhizoma Dioscoreae, Radix Polygoni Multiflori, Fructus Schisandrae, Radix Paeoniae Alba, Os Draconis Praeparata, Concha Ostreae Praeparata, Herba Leonuri, Radix Glycyrrhizae Praeparata. > Im Falle von begleitender Lumbago u. Mattigkeit füge man hinzu: Radix Dipsaci Praeparata, Colla Cornus Cervi, Folium Artemisiae Argyi Carbonisatiotis.

90 Bao Yin Jian, mod.: > Radix Rehmanniae, Rhizoma Dioscoreae, Radix Paeoniae Alba, Radix Scutellariae, Radix Dipsaci, Herba Ecliptae, Cortex Moutan Radicis, Radix Glycyrrhizae. D> Im Falle von thorakalem Druckgefühl, Dysphorie, gelblichem Zungenbelag u. straffem, schnellem Puls wende man die Rezeptur Dan Zhi Xiaoyao San (13) an. Diese Rezeptur ist geeignet, um die unterdrückte Leber zu besänftigen u. die Hitze aus dem Blut zu zerstreuen. Die folgenden Heilpflanzen sollten hinzugefügt werden: Herba Ecliptae, Fructus Ligustri Lucidi, Radix Rubiae, Radix Rehmanniae.

Anhang 91

92

Qingluo Yittg > Exocarpium Citrulli, Flos Dolichoris Recens, Flos Lonicerae Recens, Herba Lophatheri Recens, Folium Nelumbinis Recens, Retinervus Luffae Fructus.

93

Heilpflanzen werden in 200-300 ml Wasser gekocht. Man nehme jeweils die Hälfte zweimal tägl. Im Falle von Stupor u. Delirium nehme man das Rezept Angong Niuhuang Wan plus Shenxi Dan (13).

Shenghua Tang > Radix Angelicae Sinensis, Rhizoma Chuanxiong Ligustici, Semen Persicae, Rhizoma Zingiberis Praeparata, Radix Glycyrrhizae Praeparata. > Im Falle von massiven Blutungen u. massiven Schmerzen im unteren Abdomen füge man hinzu: Herba Leonuri, Pollen Typhae, Pollen Typhae Praeparata, Faeces Trogopterorum Praeparata. t> Im Falle von abdominellen Tenesmen u. Schmerzen, Mattigkeit u. Gleichgültigkeit füge man hinzu: Radix Codonopsis Pilosulae, Radix Astragali seu Hedysari. > Im Falle von übelriechenden Lochien füge man hinzu: Herba Taraxaci, Flos Lonicerae, Cortex Moutan Radicis, Fructus Forsythiae.

Qushu Fang D> Gypsum Fibrosum, Rhizoma Anemarrhenae, Rhizoma Coptidis, Talcum, Radix Scrophulariae, Herba Agastachis, Herba Eupatorii, Folium Nelumbinis.

235

94

Qingshu Yiqi Tang > Radix Panacis Quinquefolii (o. Radix Pseudostellariae), Herba Dendrobii, Radix Ophiopogonis, Rhizoma Coptidis, Herba Lophatheri, Petiolus Nelumbinis, Rhizoma Anemarrhenae, Semen Oryzae Sativae, Exocarpium Citrulli, Radix Glycyrrhizae. > Im Falle von Schwindel, thorakaler Enge u. schmierigem Zungenbelag füge man hinzu: Herba Agastachis, Herba Eupatorii, Fructus Amomi. > Im Falle eines blassen Gesichtsausdruckes mit schnellem u. fadenförmigen Puls füge man die folgenden Heilpflanzen hinzu, um das Qi zu stärken u. die Produktion von Körperflüssigkeiten zu unterstützen: Sbengmai San (13): Radix Ginseng, Radix Ophiopogonis, Fructus Schisandrae. O Im Falle von Fieberanfällen füge man hinzu Qtngying Tang (13) plus die o. g. Heilpflanzen, um den Spasmus zu beseitigen u. die endogenen Winde zu erleichtern: Ramulus Uncariae cum Uncís, Cornu Antelopis, Lumbricus, Bombyx Batryticatus.

236

Anhang

Drogen mit Warnhinweis zu Schwangerschaft Lat. N a m e

Chin. N a m e

Warnhinweis

Achyranthis Bidentatae Radix

NIU XI

In der Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden

Aconiti Radix Lateralis Praeparata

FU ZI

6 0 min extra kochen, sehr giftig Kontraindiziert in der Schwangerschaft. Die Droge darf weiters nicht kombiniert werden mit Pinelliae Rhizoma, Trichosanthis Fructus, Fritillariae Bulbus und Bletillae Rhizoma.

Aconiti Radix Praeparata

ZHI CHUAN WU

In der Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden; die Droge darf nicht in Kombination mit Fritillariae sp. Bulbus, Pinelliae Rhizoma, Bletillae Rhizoma, Ampélopsis Radix, Trichosanthis Radix und Trichosanthis Fructus angewendet werden.

Arisaematis Rhizoma

TIAN N A N XING

In Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden

Aurantii Fructus

ZHIQIAO

In Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden

Aurantii Fructus Immaturus

ZHISHI

In Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden

C a r t h a m i Flos

H O N G HUA

In Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden

C i n n a m o m i Cortex

ROU GUI

Bei Blutungsneigung und in der Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden; die Droge darf nicht mit Halloysitum R u b r u m kombiniert eingesetzt werden.

C u r c u m a e Rhizoma

E ZHU

Kontraindiziert in der Schwangerschaft

Cyathulae Radix

C H U A N NIU XI

Nicht in der Schwangerschaft!

Dianthi H e r b a

QU M A I

Kontraindiziert in der Schwangerschaft.

Dichroae Radix

CHANG SHAN

Besitzt als N e b e n w i r k u n g emetische W i r k u n g ; Uberdosierung ist zu vermeiden. In der Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden.

E u p h o r b i a e Semen

Q I A N JIN ZI

Nicht in Schwangerschaft, bei geschwächten Patienten u. lockerem Stuhl.

Gleditsiae Fructus Abnormalis

Z H U YA Z A O

Kontraindiziert in der Schwangerschaft bei Patienten mit blutigem Auswurf u n d blutigem Erbrechen.

Haematitum

Z H E SHI

In Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden

Kansui Radix

G A N SUI

Kontraindiziert in der Schwangerschaft, die Droge darf nicht mit Radix Glycyrrhizae kombiniert angewendet werden.

Anhang

Lat. N a m e

237

Chin. N a m e

Warnhinweis

Leonuri H e r b a

YI M U C A O

Kontraindiziert in der Schwangerschaft

Notoginseng Radix

SAN QI

In der Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden

Persicae Semen

TAO REN

In der Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden

Pharbitidis Semen

Q I A N NIU ZI

Nicht Schwanger, keine Kombi mit Crotonis Fructus

Pruni Semen

YU LI R E N

In der Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden

Rhei Radix et R h i z o m a

DA H U A N G

In der Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden

Typhae Pollen

PU H U A N G / X I A N G PU

In der Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden

Typhonii Rhizoma

BAI FU ZI

In der Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden. Die unvorbehandelte Droge ist im Falle der innerlichen A n w e n d u n g ebenfalls mit Vorsicht zu verwenden.

Vaccariae Semen

W A N G BU LIU X I N G

In der Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden!

238

Anhang

Wirkung mit Thema Schwanger, Regel, Blutung, Menstruation Lat. N a m e

Chin. N a m e

Wirkung

Achyranthis Bidentatae Radix

NRJ XI

die Regel in G a n g bringend (zhuyu tongjing)

Angelicae sinensis Radix

D A N G GUI

das xue belebend und die Regel in G a n g bringend (huoxue tongjing)

Angelicae sinensis Radix

D A N G GUI

die Regel harmonisierend (tiaojing zhitong)

Artemisiae argyi Folium

AI YE

die Regel erwärmend (wenjing zhixue)

Carthami Flos

H O N G FIUA

xue belebend und die Regel in G a n g bringend (huoxue tongjing)

Cinnamomi Cortex

R O U GUI

das x u e belebend und die Regel in G a n g bringend (huoxue tongjing)

Clematidis arrnandii Caulis

CHUANMUTONG

die Regel in G a n g bringend und den Milchfluß einleitend (tongjing xiaru)

C u r c u m a e longae Rhizoma

JIANG HUANG

die Regel in G a n g bringend und schmerzstillend (tonjing zhitong)

Cyathulae Radix

C H U A N NIU XI

Stasen des xue auflösend und die Regel in Gang bringend (zhuyu tongjing)

Cyperi Rhizoma

X1ANG FU

die Regel harmonisierend (tiaojing zhitong)

Leonuri Fructus

C H O N G WEI ZI

das x u e belebend und die Regel harmonisierend (huoxue tiaojing)

Leonuri H e r b a

YI M U C A O

das x u e belebend und die Regel harmonisierend (huoxue tiaojing)

Liquidambaris Fructus

LU LU T O N G

Wasser ausleitend und die Regel normalisierend (lishui tongjing)

Vaccariae Semen

W A N G BU LIU X I N G

das xue belebend und die Regel in Gang bringend (huoxue tongjing)

und

und

schmerzstillend

Blutungen

und

stillend

schmerzstillend

Anhang

239

Indikation mit Thema Schwanger, Regel, Blutung, Menstruation Lat. Name

Chin. Name

Indikation

Amomi Fructus

SHA R E N

Schwangerschaftserbrechen (renshen ezu)

Angelicae sinensis Radix

D A N G GUI

Regelstörungen (yuejing butiao)

Angelicae sinensis Radix

D A N G GUI

Amenorrhoe und schmerzhafte Regel (jingbi tongjing)

Angelicae sinensis Radix

D A N G GUI

Amenorrhoe und schmerzhafte Regel (jingbi tongjing)

Arecae Semen

BING LANG

Befall durch Band- und Spulwurm sowie durch Leberegel (tiaochong, huichong, jiangpianchongbing)

Artemisiae argyi Folium

AI Y E

algor-bedingte tiao)

Artemisiae argyi Folium

AI Y E

übermäßige gynäkologische Blutungen und Menstruationsblutungen (benglou jingduo)

Artemisiae argyi Folium

AI Y E

Blutungen xiaxue)

Artemisiae argyi Folium

AI Y E

die Regel erwärmend und Blutungen stillend (wenjing zhixue)

Bambusae Caulis in Taeniam

Z H U RU

Schwangerschaftserbrechen (renshen ezu)

Bupleuri Radix

CHAI HU

Regelstörungen (yuejing butiao)

Carthami Flos

H O N G HUA

schmerzhafte Regel (tongjing)

Chuanxiong Rhizoma

CHUAN XIONG

Amenorrhoe und schmerzhafte Regel (jingbi tongjing)

Chuanxiong Rhizoma

CHUAN XIONG

Regelstörungen (yuejing butiao)

Cinnamomi Cortex

R O U GUI

schmerzhafte Regel (tongjing)

Corydalis Rhizoma

YAN HU SUO

Amenorrhoe und schmerzhafte Regel (jingbi tongjing)

Curcumae Radix

YU JIN

Amenorrhoe und schmerzhafte Regel (jingbi tongjing)

Cyperi Rhizoma

X I A N G FU

Regelstörungen (yuejing butiao)

Cyperi Rhizoma

X I A N G FU

Amenorrhoe und schmerzhafte Regel (jingbi tongjing)

Dipsaci Radix

X U DUAN

übermäßige gynäkologische Blutungen und Menstruationsblutungen (benglou jingduo)

Menstruationsstörungen

während

der

(jinghan

Schwangerschaft

bu-

starke

(renshen

starke

240

Anhang

Lat. Name

Chin. Name

Indikation

Dipsaci Radix

X U DUAN

Blutungen während der Schwangerschaft (tailou xiaxue)

Eucommiae Cortex

DU Z H O N G

Blutungen louxue)

Evodiae Fructus

WU ZHU YU

Unterleibsschmerzen während der Regel (jingxing futong)

Leonuri Fructus

C H O N G W E I ZI

Regelstörungen (yuejing butiao)

Leonuri Fructus

CHONG WEI ZI

schmerzhafte Regel (tongjing)

Leonuri Herba

YI M U C A O

Regelstörungen (yuejing butiao)

Leonuri Herba

YI M U C A O

schmerzhafte Regel (tongjing)

Linderae Radix

W U YAO

schmerzhafte Regel (tongjing)

Vaccariae Semen

WANG BU LIU XING

schmerzhafte Regel (tongjing)

während

der

Schwangerschaft

(renshen

Anhang

241

A. L. F. Akupunktur Leitlinie f. Frauenärzte/-innen Leitlinien zur Anwendung und Ausbildung der Akupunktur und ihrer verschiedenen Behandlungsformen in der Gynäkologie und Geburtshilfe 1. Präambel „Die Akupunktur verwendet Einstiche mit Metallnadeln an genau festgelegten Hautpunkten, die spontan- oder druckschmerzhaft sein können, bei funktionellen, reversiblen Erkrankungen oder Störungen zu diagnostischen und/oder therapeutischen Zwecken." De La Fuye Die Akupunktur ist von ihrer Entstehung her ein Teil der chinesischen Medizin und befindet sich in stetiger Weiterentwicklung. Sie kann in der Gynäkologie und Geburtshilfe als ergänzendes medizinisches Verfahren eingesetzt werden. Diese Leitlinien richten sich an Frauenärzte/ innen und Ärzte/innen in der Weiterbildung dieses Fachgebietes. Sie sollen dazu dienen, daß die Qualität von Akupunkturbehandlungen gesichert wird. Die Leitlinien sollen Ärzten/innen und Patientinnen ebenfalls Sicherheit bei der Behandlung geben und dienen für die Berufsverbände (ζ. B. Berufsverband der Frauenärzte e. V.) in der Gestaltung und Durchführung der Akupunkturausbildung. Diese Leitlinien wurden geformt seitens der Arbeitsgemeinschaften in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (Arbeitsgemeinschaft für Naturheilkunde und Umweltmedizin e. V.; Arbeitsgemeinschaft Balneologie, Physiotherapie, Rehabilitation und Akupunktur in der Frauenheilkunde e. V. (i. Gr.)) und weiterer Fachkollegen anderer Gesellschaften. Die hier Unterzeichnenden halten auf der Basis einer qualifizierten Grundausbildung eine

70stündige fachspezifische Ausbildung (Gynäkologie und Geburtshilfe) in Akupunktur für erforderlich. Sie soll auch eine praktische Ausbildung von 20 Stunden beinhalten. Diese 70 Stunden sollen entweder als Teil einer 140stündigen Akupunktur-Grundausbildung erfolgen, zusätzlich oder anteilmäßig (entsprechend dem vermittelten Wissen in der jeweiligen Grundausbildung) absolviert werden, wobei diesbezüglich die grundsätzliche Entscheidung, entsprechend der Entwicklung der Weiterbildungsordnung, der Bundesärztekammer abgewartet werden muß. Die bisher verabschiedeten Curricula der Standesvertretungen (ζ. B. Ärztekammer Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein) zur Akupunktur-Grundausbildung finden grundsätzlich die Zustimmung der Unterzeichnenden. 2. Indikationen zur Akupunktur in der Gynäkologie und der Geburtshilfe Wir vertreten die Ansicht, daß Ärzte mit einem Akupunktur-Diplom alle diejenigen Störungen behandeln/abrechnen können, für die sie in der Akupunktur, entsprechend den fachlichen Inhalten der Ärztekammern, ausgebildet wurden. Speziell für die Gynäkologie und Geburtshilfe gelten die im Folgenden aufgeführten Indikationen. 2.1 Indikationen in der Gynäkologie > > > > t>

Funktionelle Zyklusstörungen Dysmenorrhoe Prämenstruelles Syndrom Unspezifischer Fluor vulgaris Funktionelle Sterilitätsstörungen

242

Anhang

[> Beschwerden bei Endometriose und Uterus myomatosus [> Funktionelle urogynäkologische Störungen O Unterbauchschmerzen ohne Organbefund O Postoperative Schmerz- und Funktionsstörungen > Begleitende Behandlung bei psychosomatischen Beschwerden (z. B. Pelveopathia spastica) > Begleitende Behandlung bei Störungen der sexuellen Funktion > Klimakterische Beschwerden > Liehen sclerosus et atrophicans mit und ohne Pruritus t> Funktionelle Beschwerden der Brust > Beschwerden nach Mastektomie > Begleitende Behandlung in der onkologischen Therapie > Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie t> Entzündliche Erkrankungen des kleinen Beckens (z. B. Salpingitis) 2.2 Indikationen in der Geburtshilfe Unter den Indikationen zur Geburtshilfe verstehen die Unterzeichnenden die Akupunktur in der Schwangerschaft, unter der Geburt und im Wochenbett. Besonderheiten der Akupunkturbehandlung in der Geburtshilfe: Die Behandlung der Schwangeren mit Akupunktur erfordert besondere Kenntnisse und Fähigkeiten in der Nadeltechnik. Entsprechend dem heutigen Stand der Erfahrungen gibt es keine „verbotenen" Punkte, sondern nur inadäquate Nadelmanipulationstechniken, insbesondere die zu starke ableitende (sedierende) Reizung. Schwangerschaft > Übelkeit und Erbrechen > Raucherentwöhnung und begleitende Suchtbehandlung > Kapaltunnelsyndrom

[> Begleitende Behandlung bei vorzeitiger Wehentätigkeit > Leichte Präeklampsie (SIH, Ödeme) > Korrektur der Beckenendlage > Geburtsvorbereitende Akupunktur > Präpartale Anpassungsstörungen Geburt > > O t> >

Geburtseinleitung Schmerzen Cervixdystokie Wehenregulationsstörungen Plazentalösungsstörungen

Wochenbett > > > > > >

Rückbildungsstörungen der Gebärmutter Miktionsstörungen Postpartale Anämie Laktationsstörungen Mastitis puerperalis Postpartale Anpassungsstörungen

3 Anhang Ausbildungsberechtigung der Akupunktur im Fachgebiet der Gynäkologie und Geburtshilfe Konsensus ist, daß die jeweiligen Ausbilder/ innen mit dem Fachgebiet der Frauenheilkunde vertraut sein und über ausreichende langjährige Erfahrungen in Frauenheilkunde und Akupunktur verfügen müssen. Die Unterzeichnenden bzw. die Arbeitsgemeinschaften in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (Arbeitsgemeinschaft für Naturheilkunde und Umweltmedizin e. V.; Arbeitsgemeinschaft Balneologie, Physiotherapie, Rehabilitation und Akupunktur in der Frauenheilkunde e. V. (i. Gr.)) behalten sich vor, bei Bedarf die Leitlinien zu ändern.

Hattingen, den 27. Februar 2000

Literatur [01]

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Anhang

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NATUM e. V. Arbeitsgemeinschaft für Naturheilkunde und Umweltmedizin in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe DGGG e.V. www.natum.de

Die NATUM vertritt Ihre Interessen als akupunktierender Frauenarzt/Frauenärztin. Die NATUM steht für: t> Ganzheitliches Denken in der Frauenheilkunde ΐ> die Erforschung, Anwendung und Lehre von Regulationsmedizin, Akupunktur, Homöopathie und Umweltmedizin in der Frauenheilkunde. > die Einbeziehung von umweltmedizinischen, naturheilkundlichen und geisteswissenschaftlichen Aspekten in die frauenheilkundliche Praxis. Es bestehen Arbeitsgruppen, bzw. sind im Aufbau: Akupunktur - Homöopathie - Neuraltherapie - Umweltmedizin in der Frauenheilkunde.

Werden auch Sie Mitglied! Vorteile der Mitgliedschaft: t> Aktuelle Informationen zur Entwicklung der ganzheitlichen Frauenheilkunde.

[> Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, u. a. Kurse Akupunktur Frauenheilkunde ΐ> Finanzielle Vergünstigungen bei den Veranstaltungen der NATUM t> Zertifizierung von besuchten Fortbildungen auch anderer Veranstalter [> (Zertifikat „Ganzheitliche Frauenheilkunde") > Beratung bei Gebührenordnungs- und Abrechnungsproblemen oder Kostenerstattungsfragen > Fachliche Beratung zu schadstoffbedingten Erkrankungen und zu allen Methoden der Regulationsmedizin > Koordination und Vermittlung gutachterlicher Stellungnahmen gegenüber Behörden, Krankenkassen und anderen Dritten > Wir beraten Sie gerne bei spezifischen Problemen im Rahmen Ihrer ärztlichen Tätigkeit!

Geschäftsstelle der NATUM: NATUM-Büro in der Universitäts-Frauenklinik Voßstr. 9, 69115 Heidelberg Tel.: 06221-56-8321 Fax: 06221-56-5433 e-Mail: [email protected] Internet: www.natum.de

Sachregister

A.L.F. 241 Abbewegung 108, 110 Abdomen (43) 69, 70 abdominelle Schmerzen 157, 158 Abkürzung 7 Abortinduktion 153, 167 Abortus completus 152 Abortus imminens 101, 145, 147, 149 Abortus incipiens 145 Abortus incompletus 152 Abort 145 absolute KI 104 Abwehr-Qi 7 Acetylsalicylsäure 103 Acht außerordentliche Gefäße 8 Acht diagnostische Kriterien (Ba Gang) 83 Acht Meisterpunkte 9 Achyranthis Bidentatae Radix 236, 238 Aconiti Radix Praeparata 236 ACTH-Punkt (13) 67 Agalaktie 211,212 Ai Fu Nuangong Wan 98, 226 Aku-Tokolyse 161 Akupunkteur, Erfahrung 108 Akupunktur Leitlinie für Frauenärzte/-innen 241 Akupunktur-Loch 1 Akupunkturindikation 101 Akupunkturkontraindikation 103 Akupunkturpunkt 1, 15 Akutes Abdomen 157 akut 79 Alarmpunkt 9 Alkoholgenuß 145 Allgemeine Befragung 80 allgemeine Inspektion 76 allgemeine Negativliste 104, 106 Ambivalenz gegenüber Gravidität 117 ambulante Aku-Tokolyse 161 Amomi Fructus 239 Analgesiemethoden 179 Analgesiepunkt 64, 65 Analgesie 2 Anatomie 86 Angelicae sinensis Radix 238, 239 Angina pectoris 141 Angst vor Nadeln 103

Angst 77, 78, 131 Anreichern des Blutes 101, 165, 171, 176, 179 Anthelix (AH) 59 Anthelix 68, 69 antiallergische Effekte 152 Antikoagulation 103 Antitragus (AT) 59, 67 Anurie 137, 138, 204 Aphonie 117, 142 Appendizitis 157 Appetit u. Geschmack 81 Arbeitsgemeinschaft Balneologie, Physiotherapie, Rehabilitation und Akupunktur in der Frauenheilkunde e. V. 241,242 Arbeitsgemeinschaft für Naturheilkunde und Umweltmedizin in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe DGGG e. V. 241, 242, 247 Arbeitsgruppen 247 Arecae Semen 239 Arillus Longan 98 Arisaematis Rhizoma 236 Ärger 77, 78 Artemisiae argyi Folium 238, 239 Astragalus 92 Atemnot 117, 133, 134 Atmungs-Qi 3 Atmung 80, 108, 110 Atonie 94, 98, 192, 193 Attacke der Lunge 143 Aufbewegung 108, 110 Auffüllen der Niere 87 Auffüllen von Blut 101 auffüllende Nadeltechnik 110 Auffüllen 99, 111, 112, 113 aufloderndes Herzfeuer 135 aufsteigende Helix (HX) 59, 71 Aufwärmen von Milz u. Niere 222 Aufwärtsfluß des fetalen Qi 117, 141, 159 Aurantii Fructus Immaturus 236 Ausbildung 241 Ausbildungsberechtigung 242 Auskultation 76, 80 äußere Feuchigkeit 76 äußere Hitze 76 äußere Kälte 76

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Sachregister

äußere Trockenheit 76 äußere Wendung 169 äußerer Wind 76 äußerliche Anwendung 88 Austreiben, von Wind-Kälte 223 Außenkrankheiten 83 Außenstörung 78 außen 84 außerordentliche Leberleitbahn 14 außerordentliche Leitbahn (Gefäß) 6, 8, 50

baby pillow pain 200 Bachmann 58 Bäder 88 Baihegujin Tang, mod. 230 Baihegujin Tang 143 Baihuanshu (Blase 30, Bl 30) 34 Baihui (Du 20) 54 Baizhu San 124, 128, 227, 228 balanciertes Auffüllen 113 balanciertes Reduzieren 113 Baiiao (Blase 31-34, Bl 31-34) 34 Bambusae Caulis in Taeniam 239 Bao Yin Jian, mod. 234 Bao Yin Jian 220, 231 Baochan Wuyou San 169, 232 Baogong 86 Baozu 157 Bao 86 Bazhen Tang 165, 232 Beckenendlage 242 Befragung 76 Begierde (29 c) 68 Beklommenheit (83) 71 BEL 167 Berufsverband der Frauenärzte e. V. 241 Bes. klassifizierte Punkte 8, 9, 10 Besänftigen 99 Besänftigung der Leber 95 Bezeichnung 7 bioklimatischer Krankheitsauslöser 76 Bischko 58 Blase (92) 7, 31, 73 Blase auffüllen 187 Blase heilen 207 Blasen-Leitbahn (Bl) 7, 8 Blasenentleerungsstörung 102 Blasenmole 117 Blasensprung 161 Blut 1, 3, 86, 87 Blut aktivieren 156, 183 Blut auffüllen 89, 150, 182, 187

Blut beleben (bei Blut-Stase) 89 Blut nähren 148, 204, 211 Blut, Harmonisierung 100 Blut- u. Yin-Schwäche 78 Blut-Leere 79 Blutdruckregulierender Punkt (59) 71 Blutfluß unterstützen 101 Bluthitze klären 150 Bluthitze kühlen 146 Bluthitze 146, 150, 220 Blutschwäche 146, 150, 163, 182, 200, 204, 211, 214 Blutstagnation 79, 197 Blutstase beseitigen 154,156,183,197,199,210,220 Blutstase 98,220 Blutungen in Nachgeburtsperiode 192 Blutungen in Frühgravidität 9 6 , 1 4 9 Blutungen in Spätgravidität 96 Blutung 9 8 , 1 0 1 , 1 4 5 Blutzirkulation fördern 199 Blutzirkulation in Gang bringen 200 Blutzirkulation unterstützen 154, 156, 197, 210 Bourdiol 58 Bradykardie 140 Brustwirbelsäule, BWS (39) 69, 70 Bupleuri Radix 239 Bushen Guchong Wan 150, 231 Buzhong Yiqi Tang 96, 226

Cacumen Biotae 98 Caisongting's Nanchan Fang 182, 232 Calculus Bovis 95 Carapax Trionycis 99 Cardia (86) 72 Carthami Flos 236, 238, 239 Cassin-Zimtbaum 92 Caulis Bambusae in Taeniam 97 Caulis Sargentodoxae 99 Caulis Spatholobi 98 Cervixdystokie 242 Chaihu Shugan San 94, 225 Chandao 86 Chemotherapie 242 Chengfu (Blase 36, Bl 36) 35 Chengjiang (Ren 24) 53 Chengshan (Blase 57, Bl 57) 35 Chinesische Angelica 92 chinesische Phytotherapie 89 Chinesisches Hasenohr 92 Chize (Lunge 5, Lu 5) 15 Cholezystitis 157 Chong Mai 6, 8, 14, 15, 55, 86, 87

Sachregister Chongyang (Magen 42, Ma 42) 22 Chorioamnionitis 99, 95, 101, 103 Chromosomenaberration 163 Chuangxiong Rhizoma 239 Cinnamomi Cortex 236, 238, 239 Clematidis armandii Caulis 238 Cocospilz 92 Colla Corii Asini 98 Colon (91) 18, 73 Concha inferior (CO) 59 Concha Margaritifera Usta 95 Concha Ostreae 95, 99 Concha superior (CO) 59 Concha 72, 73 Cornu Antelopis 95 Corpus-Luteum-Zyste 157 Cortex Cinnamomi 93, 98 Cortex Magnoliae Officinalis 96, 97 Cortex Moutan Radicis 92, 93, 94, 98, 99 Cortex Phellodendri 95, 99 Corydalis Rhizoma 239 Crus inferius (C. I.) 68 Crus, inferius Anthelicis (AH) 59 Crus. sup. Anthelicis (AH) 59 Cuanzhu (Blase 2, B1 2) 30 Cuijiao 122 Cuisheng Yin 183, 232 Curcumae Radix 239 Curcumae Rhizoma 236, 238 Cyathulae Radix 236, 238 Cyperi Rhizoma 238, 239

Dabao (Milz 21, Mi 21) 25 Dachangshu (Blase 25, B1 25) 34 Dadun (Leber 1, Le 1) 47 Dai Mai 6 , 8 , 1 5 , 5 5 , 8 7 Daling (Perikard 7, Pe 7) 41 Dampf 88 Dan Zhi Xiaoyao San 94, 95, 133, 225, 229 Danshu (Blase 19, B119) 33 Daochi San 135, 229 Dazhong (Niere 4, Ni 4) 38 Dazhu (Blase 11, B1 11) 32 Dazhui (Du 14) 30, 54 De-Qui-Phänomen 1 , 2 Depressive Verstimmung 131 Dermatome 2 Deszendierende Hemmung 2 Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe 241,242 Diabetes mellitus 101, 140 Dianthi Herba 236

Dicang (Magen 4, Ma 4) 19 Dichroae Radix 236 Dickdarm-Leitbahn (Di) 7 Dickdarm 7 Differenzierung von Funktionskreisen 8 Diji (Milz 8, Mi 8) 25 Dipsaci Radix 239, 240 Diurese fördern 122, 124 Diurese 9 4 , 2 0 7 Dominieren von tox. Substanzen 210 Drehung 108, 110 Drogen, Warnhinweis 236 Drogenabhängigkeit 143, 144 drohende Frühgeburt 94, 95, 103 Du Mai 6, 8, 14, 15, 53, 54, 87 Duodenum (88) 29, 72, 73 Duoming San 197 Durchgangspunkt 9 Durchtrittstelle 1 Dushen Tang 233 Dushu (Blase 16, B1 16) 33 Dysfunktionelle Wehenstörung 102 Dyskoordination zwischen Leber u. Magen Dysmenorrhoe 241 dysphoria during pregnancy 131 Dystokien 94, 96, 182, 183, 184, 185 Dysurie 135, 138 Dünndarm 7 Dünndarm-Leitbahn (Dü) 7, 8

Eingeweide befeuchten 204 Einschaltpunkt 9 Einstechen der Nadel 112, 113 Einstichrichtung, Winkel 108,111 Eisenhut 92 Ejiao Yangxue Tang 142, 230 Eklampsie 95, 96, 99, 128, 129 elektrische Nadelstimulation 104 Embolie 98 Embryo 97, 98 Embryopathie 163 Emesis 96, 117 Emotio-somatische Beziehung 76, 77, 78 Emotion 77 endogenes Feuer endokrinotrope Punkte 152 Endokrinum 66, 67, 70, 101 Endometriose 242 Endometritis 194 Endorphin 2 energetischer Zustand 108 Energieaustausch 6

251

119

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Sachregister

Energie 1 Enkephalin 58 Entfernen von Hitze u. tox. Substanzen 87 Entfernung von Hitze 101 Entgiftungseffekt 152 entleerendes Abfliegen 114 entleerende Nadeltechnik 110, 111, 112, 113 Entzugssymptom 145 entzündliche Erkrankung 242 Enuresis 204 EPH-Gestose 102, 117, 163 EPH-Prophylaxe 128 Er Jian 57 Erde 1, 6, 9 Erfahrung 242 Erjian 56 erlaubte Nadel-Manipulations-Techniken 113 Ermen (Sanjiao 21, 3E 21, Sj 21) 43 Erzhi Wan 95, 225 Essenz 1, 3, 87 Eucommanie Cortex 240 EUG 145, 157 Euphorbiae Semen 236 Evodiae Fructus 240 Exkremente 81 externe Urs. 75 Extra-Punkt 56 Extrauteringravidität (EUG) 154, 155 Exzessive Hitze 139 ezu 117

Faeces Trogopterorum 98 Farbbetrachtung 76 Faszie 1 Fehlbildungsrisiko 145 Feishu (Blase 13, B1 13) 32 Feiyang (Blase 58, B1 58) 36 Fengchi (Gallenblase 20, Gb 20) 45 Fengfu (Du 16) 54 Fenglong (Magen 40, Ma 40) 22 Fengmen (Blase 12, Bl 12) 32 fetale Fehlbildung 165 Fetale Retardierung 98 Fetopathie 163 Fetus 97, 98 Feuchtigkeit ausscheiden 125 Feuchtigkeit-Hitze 135, 137 Feuchtigkeitserkrankung 76 Feuchtigkeit 1 Feuer klären 143 Feuer 1, 6, 9 Fieber 81, 101, 159, 163

Flos Carthami 98 Flos Chrysanthemi Indici 99 Flos Chrysanthemi 94 Flos Lonicerae 99 Folium Artemisiae Argyi 98 Folium Citri Reticulatae 94 Folium Isatidis 99 Folium Perillae 97 Fossa triangularis (TF) 59, 70, 71 Frequenz 108, 110 Fructus Amomi 97 Fructus Aurantii 97 Fructus Citri Sarcodactylis 97 Fructus Corni 92, 93 Fructus Euodiae 97, 98 Fructus Foeniculi 98 Fructus Gardeniae 92, 94, 98 Fructus Ligustri Lucidi 95 Fructus Lycii 95, 98 Fructus Meliae Toosendan 94, 97 Fructus Mori 95, 98 Fructus Psoraleae 93 Fructus Rubi 93 Fructus Schisandrae 95 Fructus Tribuli 95 Fructus Ziziphi Jujubae 96, 98 Frühabort 145 Frühgeburtsbestrebung 157, 159 Frühgestosen 117 Frühgravidität, Blutung 101 Frühgravidität 94, 98 Frustrations-Punkt 65, 66 Fu-Organe 6, 78, 86, 87 Fuling Daoshui Tang 232 Fuling Tang 120 Fuliu (Niere 7, Ni 7) 38 Fülle (Shi) 84 Fülle-Hitze 85, 131, 137 Fülle-Kälte 83, 85 Fülle-Yang-Syndrom 83 Fülle-Zustand 108 Fülle 84, 85 Fünf antike Punkte 9 funktionelle Beschwerden, Brust 242 funktionelle Sterilitätsstörung 241 funktionelle Zyklusstörung 241 Funktionsstörung, Brust 102 Fuyang (Blase 58, Bl 58) 36 Fuß-Jueyin-(Leber-Leitbahn, Le) 7, 8, 13, 47, 48, 80 Fuß-Shaoyang-(Gallenblasen-Leitbahn, Gb) 7, 8, 13, 43, 44 Fuß-Shaoyin-(Nieren-Leitbahn, Ni) 12, 36, 37, 80

Sachregister Fuß-Taiyang-(Blasen-Leitbahn, Bl) 12, 30, 31 Fuß-Taiyin-(Milz-Leitbahn, Mi) 11, 23, 24, 80 Fuß-Yang-Leitbahnen 6 Fuß-Yangming-(Magen-Leitbahn, Ma) 11, 19, 20 Fuß-Yin-Leitbahnen 6

Gadenia 92 Gallenblase (96) 44 Gallenblasen-Leitbahn (Gb) 7, 8 Gallenblase 6 Ganshu (Blase 18, Bl 18) 33 gastroösophagealer Reflux 141 Gate control-Theorie 2 Geburtsdauer 173 Geburtseinleitung 102, 103, 161, 189, 242 Geburtserleichterung 102, 173, 175 geburtshilflich wichtige Ohrpunkte-Übersicht 63 geburtshilflich wichtiger Extrapunkt 57 geburtshilfliche Befragung 81 geburtshilfliche Kräutermischung 95 geburtshilfliche Nadeltechnik 108 geburtshilfliche TC-Anamnese 81 Geburtsstillstand 189 Geburts Verletzung 194 geburtsvorbereitende Akupunktur 242 Geburtsvorbereitung 102, 103, 171, 172, 173 Geburt 102, 242 gefährliche Punkte 107 Gefäß 3, 8 Gefäß Chong 50 Gefäß des Herrschers 53 Gefäß Ren 50 Geist 3 Geist beruhigen 131, 171, 173, 179 gekoppelte Leitbahn 5 genetische Krankheit 103 Genußmittel 143 Gereiztheit 77, 78 Gerinnungsstörung 194 Geruchsbeurteilung 80 Geruch 80 Gesamtzustand 76 Geschichte 1 , 5 7 Geshu (Blase 17, Bl 17) 33 Gesichtslage 167 Gestose 95 Ggl. cervicale inferius (stellatimi) 74 Ggl. cervicale médius 74 Ggl. cervicale superius 74 Ginseng 92 Gleditsch 58 Gleditsiae Fructus Abnormalis 236

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Gongsun, Mi 4 23, 107 Gouverneursgefäß 53 gravid edema 128 gravid hypertension 125 gravid syncope 125, 128 Grenzpunkt 9 Großköpfige Atractylodis 92 Grundsubstanz 3 Grundsätze der Nadeltechnik 108 Grübeln 77, 78 Gu-Qi 3 Guanchong (Sanjiao 1, 3E 1, Sj 1) 41 Guangming (Gallenblase 37, Gb 37) 46 Guanyuan (Ren 4) 30, 50, 51 Guben Zhibeng Tang 96, 226 Guilai (Magen 29, Ma 29) 21

habitueller Abort 93, 107, 148 Haematitum 236 Halswirbelsäule (HWS, 37) 69, 70 Hämophilie 103 Hand-Jueyin-(Leitbahn des Perikards, Pe) 39, 40 Hand-Shaoyang-(Sanjiao-Leitbahn, Sj 3-Erwärmer, 3E) 4 1 , 4 2 Hand-Shaoyin-(Herz-Leitbahn, He) 26, 27, 80 Hand-Shaoyin 7, 9 Hand-Taiyang-(Dünndarm-Leitbahn, Dü) 28, 29 Hand-Taiyin-(Lungen-Leitbahn, Lu) 15, 16 Hand-Yang-Leitbahn 5 Hand-Yangming(-Dickdarm-Leitbahn, Di) 17, 18 Hand-Yin-Leitbahn 5 Harmonisierung von Qi u. Blut 87 Harmonisierung von Blut 97 Harmonisierung von Qi 97 Harnleitersteine 137 Harnweginfektion 207, 208 Hautkrankheit 101 He-Punkt 9 Hegu, Di 4 17, 107, 108, 183 Heidelberg 247 Heilpflanzen 89, 93, 95 Helixfuß 59 Helixwurzel (HX) 5 9 , 7 1 HELLP-Syndrom 1 1 7 , 1 2 8 , 129, 157 Heparin 103 Hepatitis Β 163 Herausziehen der Nadel 112, 113 Herba Agastachis 96 Herba Artemisiae Anomalae 99 Herba Artemisiae Scopariae 95 Herba Cynomorii 93 Herba Ecliptae 95

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Sachregister

Herba Epimedii 93 Herba Houttuyniae 99 Herba Leonuri 98 Herba Lycopi 98 Herba Mentae 94 Herba Patriniae 99 Herba Taraxici 99 Herba Violae 99 Heroldspunkt 9 Herz (100) 27, 73, 74 Herz 7, 77, 78, 82 Herz-Feuer klären 135 Herz-Leitbahn (He) 7, 8 Herzschrittmacher 104 Hitze 1, 79, 84 Hitze im Blut klären 167 Hitze in der Blase 135 Hitze klären 88, 133, 218, 220, Hitze mit Fülle 78 Hitze mit Leere 78 Hitze-Retention 218 Hitzeerkrankung 76, 85, 88 Hohlorgan 1 Holz 1, 6, 9 Houxi (Dünndarm 3, Dü 3) 28 Huangdi Neijing 57, 86 Huangqi Danggui San 207, 233 Huangshu (Ni 16) 38, 179, 191 Huantiao (Gallenblase 30, Gb 30) 46 Hüfte (57) 71 Huiyin (Ren 1) 50 Husten 80, 117, 143 Hydramnion 165, 166, 167 Hydronephrose 165 hyperaktive Leber 97 hyperaktives Leber-Qi 94 hyperaktives Leber-Yang 127 Hyperaktivität von Herzfeuer 139 Hyperalgesie 179, 181 Hyperemesis gravidarum 95, 96, 101, 102, 117, 118, 119 hyperkinetische Dystokie 182 hypertensive syndrome of pregnancy 128 hypertone zervikale Dystokie 182 Hypertonie 101, 125, 126, 128, 141 Hypogalaktie 2 1 1 , 2 1 2 , 2 1 4 hypokinetische Dystokie 182 Hypotonie 101

Ileum (90) 73 immunmodulierende Punkte 148 immunmodulierender Effekt 2, 152, 163

Incisura intertragica (22) 59, 67 Incisura supratragica 59, 66 Indikationen 106, 241, 242 Indikationsliste Akupunktur 102, 106, 241, 242 ineffektive Wehentätigkeit 96 Infektionskrankheit 159 Infektionsprophylaxe 104 Infertilität 93, 151 Inkompatibilität 163 Innen-Außen-Krankheit 83 Innenkrankheit 78, 83 innere Anwendung 87, 89, 93 innere Feuchtigkeit 76 innere Hitze 76 innere Kälte 76 innere Trockenheit 76 innerer Wind 76 Innervation des Ohres 61 Inspektion 76 Interferon-Punkt 65, 66 Intimbereich 107 Invasion des Perikard mit Hitze 210 Invasion von Schleim-Feuer 130 Invasion von Yingfen, Xuefen mit Hitze 210 Ischiaszone (52) 69, 71

Jamswurzel 92 Japanische Kornelkirsche 92 japanischer Typ 111 Jejunum (89) 72 Jejunum/Ileum (89) 29 Jiache (Magen 6, Ma 6) 19 Jiagogu 86 Jiaji 56, 57 Jianjing (Gallenblase 21, Gb 21) 45 Jianliao (Sanjiao 14, 3E 14 Sj 14) 43 Jianyu (Dickdarm 15, Di 15) 19 Jianzhongshu (Dünndarm 15, Dü 15) 28 Jiawei Wulin San, mod. 229 Jiawei Wuyao San 97 Jiexi (Magen 41, Ma 41) 22 Jin Ye 3 Jing Luo 5 Jing-Punkt 9 Jingmen (Gallenblase 25, Gb 25) 45 Jing 3 Jiu Mu Dan, Tuo Hua Jian, mod. 231 Jiu Mu Dan 154 Jiuwei (Ren 15) 53 Jue Yin 4, 5 Jueyinshu (Blase 14, B1 14) 32 Jujuan Jian 226

Sachregister Juque (Ren 14) 53 Juyan Jian 96 Juyuan Jian-Heilpflanzenmischung

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Kälte 1, 78, 79, 84 Kälte-Hitze-Krankheiten 83, 85 Kälte/Hitze 81, 84 Kälteerkrankung 76, 85 Kälteretention 199,200 Kältesyndrom 88 Kältezustand 76 Kansui Radix 236 Kanäle 87 Kardia (86) 73 Kardinalpunkt 9 Karpaltunnelsyndrom 102, 117, 135, 136, 242 Klären der Hitze 94 Ko-Zyklus 6 Koagulopathie 94, 98 kollabiertes Yang wiederbeleben 197 Kollaps 97, 104 Kollaterale 3, 5, 86, 87 Kolpitis 95, 101, 103, 159 Konflikte 131 Konfliktgravidität 117 Kong-Qi 3 Kongzui (Lunge 6, Lu 6) 15 König 58 Kontraindikation 57, 102, 106, 107 Körper-Qi 3 Krankheitsursachen 3, 75 Kummer 77, 78 Kunlun, B1 60 36, 107, 108

Lageanomalien 167, 168 Laktation kontrollieren 216 Laktationsförderung 213 Laktationsinsuffizienz 211 Laktationsstörung 103,212 lange Akupunktur-Nadel 110, 111 langsames Einstechen 108 lateraler Umlauf 4 Lateralisations-Steuerpunkt 66 Lebensangst 77, 78 Leber (97) 48, 73, 74 Leber besänftigen 133, 135, 142, 199 Leber nähren 127 Leber regulieren 211,218 Leber- u. Nierenschwäche 222 Leber-Hitze klären 216 Leber-Leitbahn (Le) 7, 8

Leber-Qi 94 Leber-Qi-Stagnation lösen 89 Leber-Qi-Stagnation 97, 218 Leber-Qi regulieren 127 Leber-Wind, besänftigen 100 Leber-Yang 95 Leber-Yang beruhigen 100, 130 Leber-Yang vermindern 128 Leber-Yin 95 Leber-Yin auffüllen 127 Leber-Yin nähern 89 Leberaffektion 117 Lebererkrankung 99, 101 Leberfeuer 119 Leberwind 95 Leberwind besänftigen 128, 130 Leber 6, 9, 77, 78, 82, 94, 99 Leere 84, 85 Leere-Kälte 83, 85 Leere-Hitze 83 Leere-Zustand 108 Leere/Fülle 84 Leeretyp 85 Leitbahn 1, 5, 8, 86, 87 Leitbahn-Achse 5 Leitbahn-Phänomen 2 Leitbahn-Qi 3 Leitbahn-Uhr 4 Leitbahnen-Übersicht 10 Leitbahntopographie 2 Lendenwirbelsäule (LWS, 40) 68, 69 Lenkergefäß 53 Leonuri Fructus 238, 240 Leonuri Herba 237, 238, 240 Liangdi Tang 98, 226 Liangmen (Magen 21, Ma 21) 21 Liangqiu (Magen 34, Ma 34) 21 Lianquan (Ren 23) 53 Lidui (Magen 45, Ma 45) 23 Lieque (Lunge 7, Lu 7) 15 Ligou (Leber 5, Le 5) 49 Linderae Radix 240 Lingjiao Gouteng Tang 95, 127, 226, 228 Lingshu 9 Liquidambaris Fructus 238 Liuwei Dihuang Tang 93, 142, 225, 230 Liyu Tang 167, 232 Lobulus (LO) 59, 64, 65 Lochia alba 218 Lochia flava 218 Lochia fusca 218 Lochia rubra 218 Lochialstau 98, 197, 199, 208

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Sachregister

Lochiometra 197, 199 Longdan Xiegan Tang 95, 225 Lues connata 163 Lumbricus 95 Lunge 7, 77, 78, 82 Lunge (101) 16, 73, 74 Lungen-Leitbahn (Lu) 7 Lungen-Yin auffüllen 143 Lungenerkrankung 99, 101

Macrocephalae 96 Magen 7 Magen (87) 20, 72, 73 Magen-Hitze klären 218 Magen-Leitbahn (Ma) 7 Mamma (44) 69, 70 Mamma-Steuerungspunkt (BWK 5) 69 Mangel an Blut 157 Mangel an Qi u. Yin 120 Mangelentwicklung 163 Mangelsyndrom 88 Mangelsyndrom mit Kälte 157 Mangelversorgung 98 Manipulationsart 108, 110 Mannheimer Schema 173 Mannheimer Studie 174 Maoji 86 Marcumar 103 Marcumarisierung 103 massiver Qi-Mangel 97 Mastitis 103 Mastitis puerperalis 216, 242 maternity blues 202 Maximalpunkt 2 Maximalzeit 4 Meckel-Tastscheibe 1 medialer Umlauf 4 Mehrlingsgravidität 117 Meissner-Tastkörperchen 1 Meisterpunkte Melzack u. Wall 58 Menstrualzyklus 87 Menstruation 86, 87 Meridiane 1 Metall 1, 6, 9 Miktion 81 Miktionsstörung 117, 138, 206, 207, 242 Milchproduktion 211 Milz 7, 8, 9, 77, 78, 82, 95, 96 Milz (-Qi) stärken 124 Milz (98) 24, 73, 74 Milz (v. a. -Qi) stärken 127, 135, 142

Milz stärken 150, 165, 167, 218 Milz und Yang stärken 204 Milz-Leitbahn (Mi) 7 Milz-Qi auffüllen 211 Milz-Qi 96 Milz-Schwäche 122, 150, 218, 222 Milz-Yang und Qi auffüllen 89 Minderversorgung 97 Mingmen (Du 4) 54 Minimalzeit 4 missed abortion 145, 152, 154 Mittlere Jiao 7 Mittlerer Jiao (Erwärmer) 80 Mittlerer Jiao 82 moderne wesdiche Akupunktur 58 morning sickness syndrom 117 Morphinantagonist 2 motorischer Effekt 2 Moxa-Ther. 104 Moxibustion 1 Mund (84) 73 Mund (Schlundpunkt, 84) 72 Myotome 2 Myrrha 98

Nabel 107 Nachgeburtserleichterung 178 Nachgeburtsperiode 94 Nachwehen 102 NADA-Protokoll 145 NADA-Studie 145 Nadel-Manipulationstechniken, problematische 108 Nadel-Manipulationstechniken, verbotene 108 Nadel-Typ 111 Nadelentfernung 108 Nadeltechnik 108, 109, 119, 111, 112, 113, 115, 242 Nähren der Leber 100 Nahtinsuffizienz 194 Naloxon 2 NATUM e. V. 247 NATUM-Büro 247 Nebenniere (ACTH) (13) 65, 66 Neiguan (Perikard 6, Pe 6) 39 Neima 56, 57 Neiting (Magen 44, M a 44) 22 Nervus ischiadicus (Ischiaszone, 52) 68 Netzgefäß 87 neurale Theorie 2 Neurohumorale Theorie 2 Niere (95) 37, 73

Sachregister Niere auffüllen 150, 207 Niere kräftigen 146, 148 Niere nähren 137, 142, 187 Niere wärmen 139, 165 Nieren-Leitbahn (Ni) 7, 8 Nieren-Qi auffüllen 124 Nieren-Qi-Schwäche 76, 124, 146, 207 Nieren-Qi 87, 93 Nieren-Schwäche 139 Nieren-Yang 93, 99 Nieren-Yang stärken 89 Nieren-Yang-Schwäche 222 Nieren-Yin 93,99 Nieren-Yin auffüllen 127 Nieren-Yin nähern 89 Nieren-Yin-Mangel 93 Nierenerkrankung 99 Nierenkrankheit 101 Nierenschwäche 150 Nierensteine 137 Niere 7, 8, 9, 77, 78, 82, 93 Nikotinabusus 163 nil nocere 104, 106 Niuhuang Qingxin Wan 130, 228 Nogier 58 Nomenklatur 7 normale Geburt 171 Normalisierung des Magens 96 Notoginseng Radix 237 Nullpunkt (82) 71, 72 nutritives Qi 3

oberer Jiao (Erwärmer) 7, 80, 82 Obstipation 205 Ochra Haematitum 95, 97 ödem 94, 9 6 , 1 0 1 , 1 2 2 , 1 2 3 , 1 2 8 Oesophagus (85) 73 Ohr-Akupunkturpunkte 64, 105 Ohr-Anatomie 58, 59 Ohrakupunktur als Mikrosystem 58 OhrakupunktuE, Grundlage 57 Ohrakupunktur-Modell 58 Olfaktion 76, 80 Omega Π 72, 75 Omega I 72, 75 Omega-Hauptpunkt 65, 75 Omega-Punkte 75 Opiate 145 Ordendiche Akupunkte 1 Ordnergefäß 53 Organ 77 Organ-Qi 3

Organsystem 61 Organuhr 4, 10 Orient-Froschlöffel 92 Os coccygis/Os sacrum (38) 68, 69 Os Draconis 95 Ösophagus (85) 72 Ovar 72 Ovar (23) (Gonadotropin-Punkt) 67 Ovarialzysten 165

Paare 83 Palpita tionen 140 Pancreas (96) 73 Pangguangshu (Blase 28, B1 28) 34 Pankreas/Gallenblase (96) 73 Passagepunkt 9 Passivrauchen 145 pathogene Hitze 98 pathogene Hitze des Blutes, Beseitigung 101 pathogene Kälte 98 pathogener Faktor 75, 76 pathogenes Aufsteigen von Leberwind 130 pathogenes Aufsteigen von Schleim-Feuer 130 pathogenes Feuer 94 Pathologie, Wochenbett 194 pathologische fetale Position 167 pathologische Wehen 182, 183, 185 Pelveopathia spastica 242 Percarpium Arecae 96 Pericarpium Citri Reticulatae Viride 94, 97 Perikard 7 Perikard-Leitbahn (Pe) 7, 8 Persicae Semen 237 persistierende Blutung 194 persistierende Lochien 218, 219 Pfirsich 92 Pfropfgestose 117 Pharbitdis Semen 237 Physiologie 86 Phytotherapie 92, 93, 96, 225 Pigmentstörungen 220 Placenta acereta 189 Placenta increta 189 Plastrum Testudinis 95 Plazantalösung, verzögerte 103 Plazentainsuffizienz 94, 96, 97, 98, 103, 163 Plazentalösung 191 Plazentalösungsstörung 102,242 Plazentaretention 98, 189, 190 Plazentaschädigung 145 Plazenta 98 Plazentitis 159

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258

Sachregister

Plexus bronchopulmonalis 74 Plexus cardiacus 74 Plexus cervicalis 61 Plexus der Nebenniere 74 Plexus hypogastrics 73, 74 Plexus solaris 72, 74 Plexus thymus 74 Plexus thyreoideus 74 Plexus-hypogastricus-Areal 71 Plexus-solaris-Areal 71 plötzliche Attacke von Hitze 221 Pneumothorax 104 Point Bosch 72 Point de Jérôme (29 b) 68, 69 Pollen Typhae 98 Polster (29 n. Lange) 68, 69 Polyhydramnion 167 Polyporus Umbelltus 96 Poria 92, 93, 96 Postantitragale Furche (AT) 59, 68, 69 postpartal pertisierende Blutung 195, 196 postpartale Anpassungsstörung 242 postpartale Anurie 208 postpartale Anämie 242 postpartale Blutung 192 postpartale Dysurie 204 postpartale Mastitis 216, 217, 218 postpartale Miktionsstörung 204, 205 postpartale Neurose 202 postpartale Obstipation 204 postpartale Ödeme 223 postpartale Psychose 202 postpartaler Lochialverhalt 197, 198, 199 postpartaler Tremor 223 postpartales Müdigkeitssyndrom 221, 222 postpartum tormina 200 primäre Milzschwäche 95 primäre Wehenschwäche 98 problematische Technik 1 1 4 , 1 1 5 Projektionsareale 80 Projektionszone des Organsystems 62 Proteinurie 94, 128, 130 Protektives Qi 3 protrahierte Geburt 185, 186, 187, 188 Protrahierter Geburtsverlauf 102 Pruni Semen 237 Pruritus 242 präaxillarer Brustpunkt 56, 57 Präeklampsie 94, 95, 96, 99, 242 pränatale Infektion 163, 164 präpartale Anpassungsstörungen 242 PSC-Phänomen 2 psychiatrische Krankheit 101

psychische Aspekte 102 psychische Probleme im Wochenbett 103 psychische Probleme in graviditate 96 psychische Störung 131, 132, 202, 203 psychische Ursachen 141 psychischer Effekt 2 psychosomatische Beschwerden 242 psychovegetative Ursachen 141 PT1 (Antiaggressionspunkt) 64, 65 PT2 (Angstpunkt) 64, 65 PT3 (Antidepressionspunkt) 64, 65 PT4 (Kummer-Freude-Punkt) 64, 65 Ptyalismus gravidarum 117 puerperaler Hitzschlag 221 Puerperalfieber 208, 209 Puerperalpsychose 202 Puerperalsepsis 208 Pulsdiagnostik 76, 82 Pulsqualitäten 82 Pulstaststellen 82 Punkt der Beklommenheit (83) 71, 72 Punkte der 8 Zusammenkünfte 10 Pyelonephritis 139

Qi Qi Qi Qi Qi

auffüllen 139, 150, 207, 216 Ju Dihuang Tang 95, 226 nähren 182 regulieren 124, 139, 216 stärken 146, 148, 150, 156, 171, 176, 179, 197, 204, 207, 211 Qi Tianxianteng San 125 Qi und Blut nähren 204 Qi, Harmonisierung 100 Qi- u. Blutschwäche 78 Qi-Defizit 97 Qi-Krankheiten 97 Qi-Leere 79 Qi-Schwäche, Lunge und Milz 207 Qi-Schwäche 80, 137, 146, 150, 163, 182, 195, 2 0 4 , 2 1 1 , 2 1 4 , 218 Qi-Stagnation beseitigen 124 Qi-Stagnation u. Blutstase 183 Qi-Stagnation 78, 97, 98, 124, 204 Qi-Zirkulation fördern 220 Qichong (Magen 30, Ma 30) 21 Qigong Wang 96, 226 Qihai (Ren 6) 30, 50, 52 Qimen (Leber 14, Le 14) 50 Qing fei Jianghuo Tang, mod. 230 Qing fei Jianghuo Tang 143 Qing Jing Tang 98, 226 Qingluo Ying 221, 235

Sachregister Qingre Zhuyu Fang 210, 233 Qingshu Yiqi Tang 221, 235 Qingying Tang 2 1 0 , 2 1 1 , 2 3 4 Qiuxu (Gallenblase 40, Gb 40) 47 Qi 8 6 , 8 7 Quanliao (Dünndarm 18, Dü 18) 28 Quchi (Dickdarm 11, Di 11) 19 Quellpunkt 9 Querlage 167 Qugu (Ren 2) 50 Ququan (Leber 8, Le 8) 49 Qushu Fang 221, 235 Quze (Perikard 3, Pe 3) 39

R-Punkt 72 Radix Aconiti Praeparata 92, 93, 98 Radix Angelicae Sinensis 92, 95, 98 Radix Arnebiae seu Lithospermi 98 Radix Astragali seu Hedysari 92, 96 Radix Aucklandiae 97 Radix Bupleuri 92, 94, 96 Radix Codonopsis Pilosulae 96 Radix Curcumae 94 Radix Cynanchi Atrati 98 Radix Gentianae 95 Radix Ginseng 92, 96 Radix Glehniae 99 Radix Glycyrrhizae Praeparata 92, 96 Radix Glycyrrhizae 96 Radix Isatidis 99 Radix Linderae 94, 97, 98 Radix Morindae Offizinalis 93 Radix Notoginseng 98 Radix Ophiopogonis 98, 99 Radix Paeoniae Alba 92, 95, 98 Radix Paeoniae Rubra 99 Radix Polygoni Multiflori 98 Radix Rehmanniae Praeparata 92, 93, 98 Radix Rehmanniae 93, 95, 98, 99 Radix Salviae Miltiorhizae 98 Radix Sanguisorbae 98 Radix Schyranthis Bidentatae 98 Radix Scrophulariae 98, 99 Radix Sophorae Flavescentis 99 Ramulus Cinnamomi 92, 93, 98 Ramulus Uncaiae Cum Uncis 95 Rauch 88 Raucherentwöhnung 102,242 Reaktion auf Druck 81 Reaktionspunkt 8 Regelwidrigkeiten 176 Regentengefäß 53

Regulation 94 Regulation der Leber 87 Regulation von Vitalenergie 191 reguläre Leitbahn 5, 7, 8, 10 Rehmannia 92 Reinigen der Leber 99 Rektum (81) 18, 72 relative KI 104 Ren Mai 6, 8, 14, 15, 50, 51, 86, 87 Renshen Maidong San, mod. 229 Renshen Maidong San 131 Renying (Magen 9, Ma 9) 21 Renzhong (Du 26) 56 Repräsentationszone 61 Resina Myrrha 99 Resina Olibani 98, 99 Retardierung 97, 163 Retentio placentae partialis 189 Retentio placentae totalis 189 Retention von Hitze, Leberleitbahn 214, 216 Retention von toxischer Hitze im Uterus 210 Rezeptur zum Abstillen 211 Rhei Radix et Rhizoma 237 Rhizoma Alismatis 92, 93 Rhizoma Atractylodis Macrocephalae 92, 96 Rhizoma Atractylodis 96 Rhizoma Cimicifugae 92, 96 Rhizoma Coptidis 97 Rhizoma Curculiginis 93 Rhizoma Cyperi 94, 97 Rhizoma Dioscoreae Shanyao 92 Rhizoma Dioscoreae 93, 96 Rhizoma Dryopteris 99 Rhizoma Ligustici Chuangxiong 92, 98 Rhizoma Phragmitis 99 Rhizoma Pinelliae 96, 97 Rhizoma Smilacis Glabrae 99 Rhizoma Zingiberis Praeparata 98 Rhizoma Zingiberis Recens 97 rigider Muttermund 178 Riyue (Gallenblase 24, Gb 24) 45 Rißblutung 94 Röteln-Embryopathie 163 Rückbildungsstörung 200, 201, 208, 242 Rugen (Magen 18, Ma 18) 21 rupturiertes Stadium 156 Ruptur 157

Salpingitis 242 San Jiao (104) 73 sanftes Auffüllen 113 sanftes Reduzieren 113

259

260

Sachregister

Sanjiao (3-Erwärmer) 42 Sanjiao (= 3 Erwärme^ 104) 75 Sanjiao-Leitbahn (Sj, 3E) 7, 8 Sanjiaoshu (Blase 22, B1 22) 34 Sanjiao 7 Sanyinjiao, Mi 6 23, 25, 107, 108 Sargassum 99 saures Aufstoßen 96 Scapha (SF) 59 Schilddrüsenkrankheit 101 Schlafstörung 81 Schleim transformieren 133, 143 Schleim zerstreuen 130 Schleim-Feuer klären 130, 131 Schleim-Hitze transformieren 133, 143 Schleim-Stagnation 119 Schleimretention 117 Schlüsselpunkt 9 Schmerz 81 Schmerzen 81, 102, 108, 130, 242 Schmerzerleichterung 176, 177, 178 schmerzhafte Punkte 107 Schmerzlinderung 102 Schmerzstörung 242 Schmerztherapie 103 schnelles Herausziehen 108 Schwangerschaft 102,242 Schwangerschaftskomplikation 95 schwangerschaftsspezifische Krankheiten Schweiß 81 Schwäche der Milz 127 Schwäche der Mitte 117 Schwäche vom Magen 119 Schwäche von Milz 119, 165 Schwäche von Niere 165 Schwäche-Fülle-Krankheit 83 Schwächeerkrankung 83 Schwächezustand 76 Sectio caesarea 103 Segmentbezug 2 Seitenwurzel 92 sek. Milzschwäche 95 sek. Wehenschwäche 98, 185 Semen Citri Reticulatae 97 Semen Coicis 96 Semen Cuscutae 93 Semen Litchi 97 Semen Persicae 92, 98 Semen Phaseoli 96 Semen Plantaginis 95, 96 Semen Vaccariae 98 sensorieller Punkt 65 septischer Abort 154

117

Serotonin 2, 58 Shang-Dynastie 1 Shangjuxu (Magen 37, Ma 37) 22 Shangwan (Ren 13) 53 Shangxing (Du 23) 56 Shangyang (Dickdarm 1, Di 1) 17 Shanzhong (Ren 17) 53 Shao Yang 4, 5 Shao Yin 4, 5 Shaochong (Herz 9, He 9) 26 Shaofu Zhuyu Tang 227 Shaofu Zhuyu Tang 98 Shaohai (Herz 3, He 3) 26 Shaoshang (Lunge 11, Lu 11) 17 Shaoze (Dünndarm 1, Dü 1) 28 Shen 3, 5, 7 Shen Fu Tang u. Shengmai San 232 Shen Fu Tang 156 Sheng Yu Tang u. Shou Tai Wan 231 Sheng-Zyklus 6 Shenghua Tang plus Duoming San 233 Shenghua Tang 98, 197, 220, 227, 231, 235 Shengmai San u. Zengye Tang 227 Shengmai San 120, 156 Shenling Baizhu San 96 Shenmai (Blase 62, B1 62) 36 Shenmen (55) 70, 71 Shenmen (Herz 7, He 7) 26 Shenqi Wan 93, 139, 225, 230, 233 Shenshu (Blase, B1 23) 34 Shou Tai Wan 230 Shousanli (Dickdarm 10, Di 10) 19 Shu-(Transport)-Punkt 9 Shufu (Niere 27, Ni 27) 38 Shu 9 Si Junzi Tang 96 Si Ling San 125 Si Shen Cong 57 Sibai (Magen 2, Ma 2) 19 Silberkerze 92 Sishencong 56 Siwu Tang 98,226, 233 Sklerotom 2 Sonne (35) 65, 68, 69 Spaltpunkt 9 Speicherorgan 1 Spica Prunellae 94 Spätabort 145 Spätgestosen 117 Spätgravidität 94, 98 Stabilisierungsphase 87 Stagnation 94, 97 Stagnation des Leber-Qi 133, 211

Sachregister Stagnation des Qi 157 Stagnation von Blut 200 Stagnation von Magen-Hitze 218 Stagnation von Vitalenergie 197, 200 Status asthmaticus 133 Sterilität 93 Steuerungspunkt 8 Stichrichtung 108, 110 Stillzeit 102 Stimmungsschwankung 131 Stirn 65 Stirn (33) 68 Stirnlage 167 Strauch-Pfingstrose 92 Streß 152 Stufen Stuhlgang 81 Stärken des Blutes 191 Stärken des Qi 165 Stärken von Leber u. Niere 222 Stärkung der Milz 87, 96, 100 Stärkung 95, 96 Stör, von außen 79 Stör, von innen 79 Störung 97 Suchtbehandlung 242 Süßholz 92 Suye Huanglian Tang 97, 119, 226, 227 sympathischer Grenzstrang 74 Sympatholytische Effekte 2 Syndrom 77 systemische Krankheit 87, 88 Szechuan-Liebstöckel 92

tabuisierte Punkte 107 Tachykardie 140 Tai Yang 4, 5, 57 Tai Yin 4 , 5 Tai Yuan Yin (39) 230 Tai Yuan Yin 146 Taibai (Milz 3, Mi 3) 23 Taichong (Leber 3, Le 3) 49 ' Taichong-Leitbahn 87 Taishan Panshi San 150, 231 Taixi (Ni 3) 3 6 , 3 8 Taiyang 56 Taiyuan (Lunge 9, Lu 9) 15 Tao Hong Siwu Tang 98, 227 TCG 78 TCM 1 TCM-Differentialdiagnostik 75 TCM-Nomenklatur 86

TCM-Pulsdiagnostik 82 TCM-Theorie 3 Thalamus (26a) 68 Thalamus 65 Thallus Laminarne 99 Therapieprinzipien 87 Thorax (42) 69, 70 Thrombose 98 Thymus-Steuerungspunkt (BWK 1/2) 69 Tiangui 86, 87 Tianliao (Sanjiao 15, 3E 15, Sj 15) 43 Tianshu (Magen 25, Ma 25) 21 Tiantu (Ren 22) 53 Tianxianteng San u. Si Ling San 228 Tianzhu (Blase 10, B1 10) 32 Tiaokou (Magen 38, Ma 38) 22 Tinghui (Gallenblase 2, Gb 2) 43 Tmgong (Dünndarm 19, Dü 19) 28 Tongli (Herz 5, He 5) 26 Tongru Dan 211,234 Topographie 5, 80 Touwei (Magen 8, Ma 8) 21 toxische Hitze klären 210 tox. Stoffe ausleiten 88 Toxoplasmose 163 Trachea (103) 7 3 , 7 5 traditionell chinesische Phytotherapie 88 traditionelle chinesische Geburtshilfe (TCG) Tragus (TG) 59, 65, 66 Tragusgipfel 66 Trauer 77, 78 traumatische Verletzung 148 Trauma 167 Tremor 224 Trichterbildung 173 Triggerpunkte 1 Trimenon, 1. 101 Trimenon, 2. 101 Trockenheitserkrankung 76 Trockenheit 1 TSH-Punkt 67 Tuberculum Darwini 59 Tuo Hua Jian 154 Typhae Pollen 237 Typhonii Rhizoma 237

UAW 103 Übelkeit u. Erbrechen 242 Überflußsyndrom 88 übermaßiger Fluor 218 übermäßige Laktation 214, 215 übermäßige Schmerzen 178, 179, 180, 181

261

86

262

Sachregister

Ulcus ventriculi 1 5 7 Umlauf 4 Umschläge 88 Umwelt-Einflüsse 159 Unrupturiertes Stadium 156 unspezifischer Fluor vulgaris 2 4 1 unterer einflußreicher Punkt 9 unterer Jiao (Erwärmer) 7, 80, 82 Unterstützung der Blutzirkulation 1 0 1 Untersuchungsmethode 76 urogynäkologische Störung 2 4 2 Ursprungs-Qi 3 uteroplazentare Einheit 97 Uterus 72, 8 6 Uterus (58) 7 0 , 7 1 Uterus myomatosus 2 4 2 Uterusruptur 157 Uterusrückbildung 102

Vaccariae Semen 2 3 7 , 2 3 8 , 2 4 0 vaginale Akupunktur 107 Varikosis in graviditate 96 Varizellen 163 Veg. 1 ( 5 1 ) 68,71 Veg. II Subcortex Graue Substanz 3 4 65, 6 9 vegetativ-homöostatischer Effekt 2 Vegetativpunkt (51) 70 Vegetativum II (Subcortex) (34) 67 Vena-ca va-Kompressionssyndrom 141 verbotene Körper-Akupunkturpunkte 105 verbotene Punkte 104, 105, 1 0 7 , 2 4 2 Verhalten nach Nadelentfernung 1 1 0 Verkrampfung 1 0 2 Verletzung 104 Verletzung der Harnblase 2 0 7 Verlust der Stimme 142 verzögerte Plazentalösung 102 Vitalenergie aktivieren 2 0 7 Vitalenergie fördern 2 0 2 Vitalenergie- u. Blutschwäche 2 2 2 Vitalenergiezirkulation fördern 199 Vomitus 96 Vorderhauptslage 167 vorzeitige Wehentätigkeit 102, 2 4 2 vorzeitige Wehen 94, 96, 101, 103, 157, 159, 160 vorzeitiger Blasensprung 94, 9 6 , 103, 161, 162

Wachstumsretardierung 93, 9 7 , 98 Waiguan (Sanjiao 5 , 3E 5, Sj 5) 4 3 Waiqiu (Gallenblase 36, Gb 36) 4 6

Wancura 58 Wandai Tang 96, 2 2 6 Wandernder Schröpfkopf 3 0 Wandlungsphase Erde 7 Wandlungsphase Feuer 7 Wandlungsphase Holz 6 Wandlungsphase Metall 7 Wandlungsphase Wasser 7 Wandlungsphase 1, 6 Waschung des Säuglings 195 Wasserweg regulieren 122, 124 Wässer 1, 6, 9 Wehenanomalien 182 Wehenauslösung 182 Wehendyskoordination 1 8 2 Weheninduktion 188 Wehenregulationsstörung 2 4 2 Wehenschmerz 82 Wehenschwäche 188, 189 Wehmut 78 Weichteil-Dystokien 182 Weima 5 6 , 57 Weishu (Blase 2 1 , B1 21) 3 3 Weiterbildung 2 4 1 Weiyang (Blase 3 9 , B1 39) 35 Weizhong (Blase 4 0 , B1 40) 35 Weiße Pfingstrose 92 weißer Tiger schüttelt Haupt 115 Wendungsversuch 102 Wenjing Tang 9 8 , 2 2 6 Wentu Yulin Tang 165, 2 3 2 Wetterpunkt 7 1 , 72 Wickel 88 Wind-Hitze vertreiben 2 1 0 Wind-Ödeme 2 2 3 Winderkrankung 76 Wind 1, 79 Wirbelsäule 6 1 Wissenschaftliche Grundlage 1 Wochenbett 9 6 , 102, 2 4 2 Wu Xing 6 Wundermeridian 8 Wundschmerz 102 Wushu (Gallenblase 2 7 , Gb 27) 4 5 Wuwei Xiadou Yin, mod. 233 Wuwei Xiadou Yin, Yinhua Jicai Yin 2 3 2 Wuwei Xiaodu Yin 99, 154, 2 1 0 , 2 2 7 Wärmen der Leitbahnen 101 Wärmen des Uterus 191

Xiaguan (Magen 7, M a 7) 19 Xiajuxu (Magen 39, Ma 39) 2 2

Sachregister Xiangsha liu junzi Tang 119, I T I Xiangu (Magen 43, Ma 43) 22 Xiao Banxia Tang u. Fuling Tang 227 Xiao Banxia Tang 120 Xiao Yao San 94, 225 Xiaochangshu (Blase 27, B1 27) 34 Xiaru Yongquan San 211, 234 Ximen (Perikard 4, Pe 4) 39 Xing-Punkt 9 Xingjian (Leber 2, Le 2) 49 Xinshu (Blase 15, B1 15) 33 Xuanzhong (Gallenblase 39 Gb 39) 47 Xue 3 Xuehai (Milz 10, Mi 10) 25

Yang Leitbahn-Umlauf 4 Yang Ming 4, 5 Yang Qiao Mai 8 Yang Wei Mai 8 Yang wiederbeleben 156 Yang wärmen 207 Yang-Anteil 4 Yang-Fülle 83, 85 Yang-Krankheiten 86 Yang-Leere 79, 85 Yang-Leitbahn 3, 4 Yang-Schwäche 76 Yang-Yang-Koppelung 5 Yangbai (Gallenblase 14, Gb 14) 45 Yangchi (Sanjiao 4, 3E, Sj 4) 41 Yangfu (Gallenblase 38, Gb 38) 46 Yangiao (Dünndarm 6, Dü 6) 28 (Yang-Leere) 83 Yanglingquan (Gallenblase 34, Gb 34) Yangqiaomai 6 Yangweimai 6 Yang 84 Yaoshi (Du 2) 54 Yifeng (Sanjiao 17, 3E 17, Sj 17) 43 Yiguan Jian 95, 127, 225, 228 Yin 84 Yin auffüllen 131,143 Yin nähren 131, 143, 220 Yin o. Yang 5 Yin Qiao Mai 8 Yin Schwäche 78 Yin stärken 150 Yin tonisieren 137, 142, 187 Yin u. Yang 1, 3, 84 Yin Wei Mai 8 Yin- u. Yang-Krankheiten 85 Yin-Anteil 4

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Yin-Essenz 86 Yin-Fülle 83, 85 Yin-Krankheiten 85 Yin-Leere 79, 83, 85 Yin-Leitbahn-Umlauf 4 Yin-Leitbahn 3 , 4 Yin-Schwäche durch Hitze 221 Yin-Schwäche 76, 127, 131, 137, 139, 143, 150, 204 Yin-Yang-Syndrom 83 Yin-Yang-System 4 Yin-Yin-Koppelung 5 Yinbai (Milz 1, Mi 1) 23 Yingu (Niere 10, Ni 10) 38 Yingxiang (Dickdarm 20, Di 20) 19 Yinhua Jicai Yin 154 Yinhu 86 Yinlingquan (Milz 9, Mi 9) 25 Yinmen (Blase 37, B1 37) 35, 86 Yinqiaomai 6 Yinqi 86 Yintang 56, 57 Yinweimai 6 Yinxi (Herz 6, He 6) 26 Yiqi Daoniao Tang 139, 229 Yiqi Shexue Tang 220, 234 Yiqi Tong Pao Ying 233 Yongquan (Niere 1, Ni 1) 38 Yougui Wan 93, 225 Yougui Yin 93 Yuji (Lunge 10, Lu 10) 17

46

Zang-Fu-Organ 6, 86 Zang-Fu-Theorie 6 Zang-Fu 3, 5, 6, 83, 86 Zang-Organ 6, 78, 86, 87 Zangmen (Leber 13, Le 13) 49 Zang 1, 86 zeitlicher Aspekt 81 Zengye Tang 120 Zervixbefund 173 Zervixdystokie 102 Zervixinsuffizienz 94, 96, 101, 103, 159 Zervixlänge 173 Zervixreifung 173, 174 Zervizitis 95, 99,101, 103, 157, 159 Zhaohai (Niere 6, Ni 6) 36, 38 Zhen Wu Tang 228 Zheng-Qi 3 Zhi Bai Dihuang Tang 137, 229 Zhibian (Blase 54, B1 54) 35 Zhigou (Sanjiao 6, 3E 6, Sj 6) 43

264

Sachregister

Zhishi (Blase 52, B1 52) 35 Zhiyin (Blase 67) 36, 169, 107, 108 Zhongching (Perikard 9, Pe 9) 41 Zhongfeng (Leber 4, Le 4) 49 Zhongfu (Lunge 1, Lu 1) 15 Zhongji (Ren 3) 51 Zhongwan (Ren 12) 52 Zhongzhu (Sanjiao 3, 3E 3, Sj 3) 41 Zhuanbao 137 Zhuli Tang 133,229 Zichang 86 Zichu 86 Ziman 167 Ziqi 122 Zishou 143 ZisuYin 142,230 Ziyin 142 Zizang 86

Zizhong 122 Zone der nervalen Steuerungspunkte 70 Zone des Nierenparenchyms 72 Zone des sympathischen Ursprungskerns 61 Zone des sympathischen Grenzstranges 70 Zulingqi (Gallenblase 41, Gb 41) 47 Zungenbelag 78,79 Zungendiagnostik 79 Zungenkörper 78, 79 Zungenmitte 80 Zungenoberfläche 78 Zungenspitze 78, 80 Zungenwurzel 80 Zunge 78 Zuogui Wan 93, 225 Zuqiaoyin (Gallenblase 44, Gb 44) 47 Zusanli (Magen 36, Ma 36) 21, 107 Zustimmungspunkt 9