Zwingli 9783110841510, 9783110062915


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German Pages 119 [152] Year 1965

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Table of contents :
Inhalt
Ein Wort zuvor
Die Restauration des Zwinglibildes
I. Zwingiis eidgenössische Welt und Umwelt
II. Zwinglis Leben
III. Zwingli, der Theologe des Heiligen Geistes
Ein gegenwärtiges Zwinglibild
Quellen und Literatur
Luther und Zwingli nach Lebensdaten
Namenregister
Sachregister
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Zwingli
 9783110841510, 9783110062915

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SAMMLUNG G Ö S C H E N

B A N D 1219

ZWINGLI von

DR. THEOL. F R I T Z

SCHMIDT-CLAUSING

WALTER DE G R U Y T E R & CO. v o r m a l s G. J . G ö s c h e n ' s c h e V e r J a g s h a n d l u n g • J . G u t t e n t a g , V e r l a g s b u c h h a n d l u n g • G e o r g R e i m e r • K a r l J. T r ü b n e r • Veit & C o m p .

BERLIN

1965

© Copyright 1965 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J . Göschen'sche Verlagshandlung — J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J . Trübner — Veit & Comp., Berlin 30. — Alle Rechte, einschl. der Rechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, von der Verlagshandlung vorbehalten. — Archiv-Nr.: 72 30 654. — Satz und Druck: Thormann & Goetsch, Berlin. — Printed in Germany.

Inhalt Ein Wort zuvor Die Restauration des Zwinglibildes I. Zwingiis eidgenössische Welt und Umwelt 1. Die politische Lage 2. Die humanistische Geisteswelt 3. Das kirchliche Leben II. Zwingiis Leben 1. Der katholische Zwingli Elternhaus und Schule Studium in Basel Der Pfarrer von Glarus Kommissar in Einsiedeln Münsterpfarrer in Zürich 2. Der reformatorische Zwingli Der „evanhöllische" Leutpriester Die ersten Schritte in die Öffentlichkeit Das Konzil zu Zürich 1523 Der kirchliche Neubau 1523—25 3. Der protestantische Zwingli Die Sonderkirche der Täufer Baden 1526 — Das Worms Zwingiis Zwingiis einzige Begegnung mit Luther (Marburg 1529) Zwingiis tragisches Ende III. Zwingli, der Theologe des Heiligen Geistes 1. Zwingiis theologischer Ort 2. Pneumatologie, nicht Spiritualismus 3. Schöpfungsgeist und Sendungsgeist 4. Der „viehisch" Mensch 5. Pneumatische Christologie 6. Der zuvorkommende Geist 7. Die Kirche, Organ des Heiligen Geistes 8. Die Transsubstantiation der Gläubigen in Wort und Sakrament Ein gegenwärtiges Zwinglibild Quellen und Literatur Luther und Zwingli nach Lebensdaten Namenregister Sachregister

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Ein Wort zuvor will angebracht erscheinen. Denn es ist etwas anderes, eine Einführung in das Werk und Leben Luthers, Melanchthons oder Calvins zu geben als das reformatorische Wollen und das theologische Denken Zwingiis schon eindeutig darzustellen. Bei allem konfessionsbedingten Urteilen und trotz der evangelischen Meinungsfreiheit werden in der Darstellung Luthers der Ansatz und Aufbau kaum noch wesentlich voneinander abweichen. Ein weiter Weg war nötig, um das entstellte und verkürzte Lutherbild der nachreformatorischen Jahrhunderte wieder zu restaurieren. Heute scheint seine Wiederherstellung so weit abgeschlossen zu sein, daß das Original für das Gespräch zwischen den Konfessionen zur Verfügung steht. Für Zwingli, den landschaftlich begrenzten, darum weniger bekannten und nicht selten tendenziös verzeichneten Anfänger der schweizerischen Kirchenbesserung ist diese Reinigung noch nicht abgeschlossen. Mannigfaltige Arbeit ist seit drei Jahrzehnten, von Zürich ausgehend, für die Wiederentdeckung des echten Zwinglibildes geleistet worden, wobei es vornehmlich darum geht, die Inanspruchnahme des deutsch-schweizerischen Reformators als eines „Heros des Liberalismus" endgültig abzuwehren. Diese Arbeiten sind aber „bisher noch nicht über die Phase der monographischen Vorarbeiten hinausgekommen", klagt der Berner Theologe Gottfried W. Locher. Sein eigenes Beginnen, die verschiedenen Mosaiksteine zum Gesamtbilde zu fügen, ist noch nicht vollendet. Darum kann es, will man nicht gestrige Verzerrungen übernehmen, nicht möglich sein, bereits ein völlig geläutertes Bild des Theologen Zwingli in einem schon geläufigen Schema nachzuzeichnen. Es muß auf Grund der monographischen Ergebnisse ein kleines Kompendium Zwinglischer Theologie versucht werden, das, um mit dem Reformator zu reden, den „humilis autor" aus Gründen der Akribie und der Fundierung zu einer häufigeren Zitation veranlaßt. Daß der Verfasser dafür das Recht der Subjektivität, das alle Zeiten dem Suchenden zugestanden haben, in Anspruch

Die Restauration des Zwinglibildes

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nimmt, darf vorausgesetzt werden, weil man, wie der Zürcher Theologe Gerhard Ebeling sagt, „nicht standpunktlos und unperspektivisch Geschichte verstehen" kann. Nach einer Einführung in den Wandel des Zwinglibildes soll, weil kaum ein anderer Reformator so entscheidend aus der Mitgift seiner Zeit und seines Volkes gelebt hat und geworden ist, Zwingli intensiver und ein wenig plastisch in seine Umwelt der Geschichte, des Geisteslebens und des kirchlichen Zustandes gestellt werden. Es wird dann im zweiten, dem biographischen Teil um so leichter sein, das reformatorisch-eidgenössische Tun und Lassen Zwingiis zu begreifen. Im letzten Abschnitt wird der Zürcher Reformator aus seinem theologischen Sondergut als der Theologe des Heiligen Geistes vorgestellt werden. Die Restauration des Zwinglibildes Ein deutscher Schulmann hat vor mehr als hundert Jahren geschrieben: „Dem größeren Publikum außerhalb der Schweiz ist Zwingli in der Originalität und Tiefe seiner Anschauungen und Lehre, besonders aber in seiner geistvollen Erfassung, Belebung und Ausprägung der freimachenden Idee im Protestantismus höchst unvollständig bekannt, selbst unter den Theologen gibt es Viele, die ihn verkennen und nur als ein Nebenbild oder als ein Anhängsel von Luther und Calvin auffassen und werthen." Dieses Urteil hat der Genfer Theologe Jacques Courvoisier im Prinzip für die heutige Generation wiederholt, wenn er in seinem Beitrag „Zwingli et Karl Barth" (1956) feststellt: „ . . . on connaît peu le premier, et, à part quelques rares exceptions, on le connaît mal -—• man kennt Zwingli wenig und man kennt ihn, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, schlecht." Zwingiis Name ist weithin kaum mehr als eine historische Vokabel. Er wird mitgenannt bei dem Hersagen des reformatorischen Triumvirates: Luther, Zwingli und Calvin. Und das nicht selten unter Nichtbeachtung der Tatsache, daß Calvin der nachgeborene Synoptiker und Syn-

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Die Restauration des Zwinglibildes

thetiker der beiden Erst-Reformatoren ist. Sicher hat der Calvinismus sehr bald den Zwinglianismus abgelöst und ihn auf die deutsch-sprachige Schweiz beschränkt. Sicher ist es aber auch, daß „der Zürcher Reformator fast überall da, wo er von Luther abweicht, die calvinistische Lehrart vorbereitet hat" (Rlanke). Das schließt nicht aus, daß noch heute im südwestdeutschen Raum Auswirkungen Zwinglischer Reformation anzutreffen sind. Selbst der Preußenkönig Friedrich Wilhelm III., der „Liturgiker auf dem Thron", hat bei der Gestaltung seiner Agende Zwingli mit zu Rate gezogen. Seit 1931 ist das Zwingli-Lied, das auch der Zürcher selbst vertont hat, in deutschen Gesangbüchern anzutreffen und nunmehr Bestandteil des Evangelischen Kirchengesangbuchs Deutschlands ( E K G 432): „Herr, nun selbst den Wagen halt". „Und Zwingiis christliche Verantwortung für das öffentliche Leben mit seinem spezifisch sozialen Einschlag inspiriert bis heute die religiös-sozialen Bewegungen in allen Ländern" (Locher). Es sind immer einzelne gewesen, die sich außerhalb der Schweiz mit Zwingli beschäftigt haben, nicht zuletzt, wenn es darum ging, einen verzeichneten Zwingli zum Kronzeugen des Liberalismus zu machen, wie z. B. der Erlanger August Ebrard schon 1845 festgestellt hat, daß Zwingli „unserer Zeit verwandter ist als der seinigen." Es verwundert nicht, daß die ersten nichtschweizerischen Beschäftigungen mit dem Zürcher Reformator nach der Aufklärung in der „Tübinger Schule" zu finden sind. Namen wie die der beiden Baur, Zeller, Sigwart in Württemberg und der Hessen Hundshagen, Roeder und Dilthey garantieren für jede nur mögliche Beurteilung Zwingiis. Auch in Preußen ist der Vorwurf Julius Stahls, der Rationalist und Demokrat Zwingli habe die monarchische Autorität in Deutschland erschüttert, sowie dessen abtuendes Urteil: „Zwingiis Reformation ist, soweit sie originell ist, nicht evangelisch, und soweit sie evangelisch ist, nicht originell" nicht vereinzelt. Adolf von Harnack empfiehlt: „Man darf innerhalb der universalgeschichtlichen Betrachtung der Dogmengeschichte von Zwingli absehen."

Die Restauration des Zwinglibildes

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Lange vor Ricarda Huch, die Zwingli „grobe Unfähigkeit, das Göttliche zu erfassen" vorwirft (1916), hatte Leopold von Ranke den Zürcher gezeichnet und damit nicht unwesentlich zur Gewinnung eines gerechteren Zwinglibildes beigetragen. Es mag sein, daß selbst Schweizer Forscher •—• ich denke an Emil Egli — durch Rankes unbefangenes Urteil mitangeregt worden sind, ihrem eidgenössischen Landsmann wieder Recht widerfahren zu lassen. Unzweifelhaft begann um die letzte Jahrhundertwende für die Zwingli-Forschung ein Neues, das vornehmlich mit dem Namen Eglis verbunden ist. Wenn auch vom Zürcher Kolorit bestimmt, ist Egli zum Meister Zwinglischer Tatsachenforschung und der „kleinen, feinen Kabinettstücke zur Geschichte der Zürcher Reformation" geworden. Er ist der Begründer des Zürcher ZwingliMuseums, der Urheber der Halbjahrszeitschrift „Zwingliana" (1897) und der Initiator der Kritischen Gesamtausgabe der Werke Zwingiis, die die erste vollständige Ausgabe der Opera durch Schuler und Schultheß (1828— 42) ablöst und, 1905 begonnen, nunmehr unter der Leitung des Zürcher Historikers Leonhard von Muralt dem Abschluß entgegengeht. Eglis Nachfolger auf dem Zürcher Lehrstuhl und damit auch für die Zwingli-Forschung war ein Deutscher: Walther Köhler. 1870 in Wuppertal geboren, war er von 1909—-1929 Kirchenhistoriker in Zürich und ist 1946 als Ordinarius in Heidelberg gestorben. Schüler von Troeltsch und Harnack, geistiger Nachfahr Diltheys, hat er seine Zwingli-Auffassung am prägnantesten in seiner Arbeit „Die Geisteswelt Ulrich Zwingiis" (Gotha 1920) dargetan, schon wenn er ihr den Untertitel gah: „Christentum und. Antike". Köhler hat Zwingli als den Humanisten diagnostiziert, der Reformatorisches von Luther hinzugetan hat. Seine Zusammenschau des Humanistisch-antiken und Biblisch-christlichen, die in Zwingli zuletzt doch unverbunden geblieben sind, vermittelt den Eindruck, daß Köhler „von dem heimlichen Wunsch beseelt war, im Kreise der Reformatoren einen speziellen Vater der liberalen Theologie zu finden" (Locher).

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Die Restauration des Zwinglibildes

Bei aller Anerkennung des großen Verdienstes Köhlers um die Zwingli-Forschung, reichte das Ergebnis nicht aus, um dem Werke Zwingiis gerecht zu werden. Als Köhler 1929 den Zürcher Lehrstuhl mit dem Heidelberger vertauschte, folgte ihm der Königsberger Privatdozent Fritz Blanke, der deutsch-schweizerische Schüler Karl Holls. In sachlichem Gegensatz zu Köhler hat dieser seit der 400. Wiederkehr des Todestages Zwingiis im Jahre 1931 begonnen, die reformatorische Eigenständigkeit Zwingiis bei selbstverständlicher Anerkennung erasmischer und lutherscher Anregung und Einflüsse zu erweisen. Blankes damaliges Beginnen bedeutet offensichtlich eine Zäsur in der Zwingli-Forschung; denn er hat damit die ZwingliRenaissance eingeleitet, wie sie sein Lehrer Karl Holl für Luther begonnen hatte. Bereits mehr als eine Generation hindurch hat Blanke Wesentliches zum Verständnis Zwingiis beigetragen und arbeitet seit langem mit Leonhard von Muralt, dazu heute mit Rudolf Pfister, Edwin Künzli und Joachim Staedtke an der Vollendung der „Sämtlichen Werke Huldrych Zwingiis". Wie die Luther-Renaissance von der kirchengeschiciitlichen Disziplin über die exegetische zur systematischen und schließlich zur liturgischen geführt hat, so haben Schüler, Mitarbeiter und Freunde Blankes für die Zwinglische den gleichen Weg beschritten. Vornehmlich haben Theologen und Historiker der Zürcher Reformation wie Leonhard von Muralt, Rudolf Pfister, Arthur Rieh, Gottfried W. Locher, Edwin Künzli u. a. dieses Anliegen aufgenommen und fortgeführt. Sie haben die moderne Zwingli-Forschung kirchen- und kulturgeschichtlich vorangetragen, das verzeichnete Zwinglibild systematisch entliberalisiert, die Initia Zwingiii, speziell dessen Verhältnis zu Erasmus und Luther gesichtet, Zwingiis Sondergut gegenüber der Lutherschen Reformation herausgestellt und seine Exegetica theologisch ausgewertet. Aus diesen Ergebnissen haben Julius Schweizer-Basel und der Berliner Verfasser versucht, an die Zwinglischen Liturgien die liturgiewissenschaftliche Sonde zu legen. Im Genf Calvins

1. Die politische Lage

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hat vor allem Jacques Courvoisier an den Zürcher Reformator erinnert. In den Niederlanden hat Gerardus Oorthuys und in Amerika G. W. Bromiley Zwingli Wieder vorgestellt. In Prag edierte J. B. Jeschke die letzten Zwinglischriften. Ein besonderes Verdienst erwirbt sich seit 1946 der französische Theologe Jacques V. Pollet, der es unternommen hat, entgegen dem bislang kontroverstheologischen ein gerechteres katholisches Zwinglibild zu zeichnen, das der schweizerisch Freiburger Historiker Oskar Vasella durch seine Spezialuntersuchungen belebt hat. Das bedeutendste Unternehmen aber bleibt die vierbändige minutiöse Zwinglibiographie des 1958 verstorbenen Zürcher Wernle-Schülers Oskar Farner (1943 ff; der letzte Band wurde 1960 von Rudolf Pfister herausgegeben), an der niemand, der sich heute mit Zwingli beschäftigt, vorübergehen kann. Farner hat mit Recht in Zwingli den Typus des bewußten Eklektikers gesehen und nachgewiesen. Alles in allem: Seit der 400-Jahrfeier der deutsch-schweizerischen Reformation 1931 ist ein Mühen um das wirkliche Zwinglibild aufgebrochen. Dessen Restaurierung ist heute nicht allein um der historischen Wahrheitsfindung willen von Bedeutung, sondern sie ist in oekumenischkonziliarer Zeit Verpflichtung. Damit nicht morgen ein verzeichneter, sondern der echte Zwingli im Gespräch sei. Selbstverständlich gilt vieles, was Franz Lau in seinem „Luther" und Robert Stupperich im „Melanchthon" (Sammlung Göschen Bd. 1187 und 1190) vorausgeschickt haben, auch für Zwingli. Dennoch ist die Welt, in die Zwingli hineingeboren wurde und in der er die nicht ganz 48 Jahre seines Lebens gelebt hat, eine andere. Es war seine eidgenössische Welt und Umwelt.

I. Zwingiis eidgenössische Welt und Umwelt 1. Die politische Lage Als Zwingli geboren wurde, regierte im Reich seit mehr als 40 Jahren Friedrich III. (1440—93), der schwächlichste aller deutschen Kaiser. Unter ihm hatte das Konzil zu Basel

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I. Zwinglis eidgenössische Welt und Umwelt

das Ende der konziliaristischen Idee erlebt. In Frankreich hatte eben Karl VIII. den Thron bestiegen, der die italienischen Eroberungskriege begann und zeitweilig Herr von Mailand und Neapel war. Weit gefährlicher für die Eidgenossen waren die Eroberungsabsichten Karls des Kühnen. Die Siege der Schweizer (wie sie sich seit 1450 nennen) über den reichsten Fürsten Europas bei Granson und Murten 1476 und sein Tod bei der Belagerung Nancys 1477 waren auch im Zwinglihause noch in vaterländischer Erinnerung. Nicht weniger eidgenössisch-stolz hat den jungen Zwingli bald die Erzählung von den Erfolgen der Vorfahren in den Unabhängigkeitskämpfen gegen Habsburg gemacht, von den Siegen bei Morgarten 1315, bei Sempach 1386 und bei Näfels 1388, der die Ausdehnung der eidgenössischen Macht bis nach seiner engeren Heimat Toggenburg eingebracht hatte. 10 Orte, bald Kantone genannt, gehörten damals zu dem „Eidgenössischen Bundesverein", der aus dem am 1. August 1291 (Schweizer Nationalfeiertag) im Kampf gegen Habsburg von den drei Waldstätten Uri, Schwyz und Unterwaiden beschlossenen „Ewigen Bund" hervorgegangen war und dem sich bald die vierte Waldstatt Luzern angeschlossen hatte. Die Sagengestalt des Wilhelm Teil gehörte zum heimatgeschichtlichen ABC Zwinglis. Zug um Zug hatte sich die Eidgenossenschaft ausgeweitet. Für Zwinglis Kindheit ist der heutige Kanton St. Gallen von besonderer Bedeutung, denn zu ihm gehörte die Landschaft Toggenburg mit seinem Geburtsort Wildhaus. Nach dem Tode des Grafen Friedrich VII. von Toggenburg war dieser Landstrich zunächst dem Freiherrn von Raron zugefallen, der ihn 1468 an die Fürstabtei von St. Gallen veräußerte. Damit lernte Zwingli von Kindheit an die unglückselige Verbindung von Religion und Politik, von Macht und Glauben kennen. Denn die Äbte zeichneten sich durch Habsucht und Ländergier aus. Das traf insonderheit auf den Fürstabt Ulrich Rösch zu, der nicht nur 1489 den Rorschacher Klostersturm verursacht, sondern auch durch seine Härte den Haß seiner Untertanen herausgefordert hatte. Wenn auch die

1 Die politische Lage

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Toggenburger verbriefte Rechte besaßen, so mußte Zwingli dennoch im Elternhause von der Militärherrschaft der St. Galler Klein-Monarchie erfahren. Solches hat zweifellos in dem späteren Reformator den Keim zur Abneigung gegen das Klosterwesen gelegt und zugleich erste Fragezeichen hinter das bestehende Kirchentum gesetzt. Der Loslösungsprozeß vom Reich war längst im Gange. Das demokratische Selbstbestimmungsrecht war seit dem Burgunderkrieg, an dem auch etliche Toggenburger teilgenommen haben, erstarkt. Trotz mancher inneren Spannungen hielt der Rütli-Schwur von 1291 sie als unzertrennliche Genossen des Eides. Die Sorgen des Kaisers kümmerten sie nicht; die Reichsversammlungen interessierten sie nicht. Sie erledigten ihre Angelegenheiten auf den Tagsatzungen, einer Art freiwilliger Bundesversammlung. Der Kampf gegen Habsburg hatte die Verselbständigung der Schweiz eingeleitet; die Siege der Urkantone hatten den Graben vertieft. So lehnten die Eidgenossen 1488 das Ansinnen ab, dem unter kaiserlicher Führung gegründeten „Schwäbischen Bund" beizutreten. Ebenso ist der Versuch Kaiser Maximilians I. (1493—1519) gescheitert, die Eidgenossen mittels des „Ewigen Landfriedens" auf dem Reichstag zu Worms 1495 rückzugliedern. Sie hätten ihren eigenen Landfrieden, meinten die Schweizer, und traten auf die Seite des kaiserlichen Erbfeindes Karl VIII. von Frankreich. Im Schwäbischen Krieg 1499, der im ganzen Rheinbogen von Vorarlberg bis zum Sundgau geführt wurde, besiegten die Eidgenossen bei Basel die dreifache deutsche Übermacht. Maximilian forderte dennoch das Verbleiben der Schweizer beim Reich. Sobald aber die Nachricht eintraf, daß Karls VIII. Nachfolger Ludwig XII. Mailand erobert hatte, mußte der Kaiser einlenken. Im Frieden von Basel 1499 schied die Schweiz faktisch aus dem Reichsverband aus. Die staatsrechtliche Anerkennung ist erst im Westfälischen Frieden 1648 erfolgt. Den Schwabenkrieg und die Loslösung der Schweiz hat Zwingli erlebt, als er eben auf das 16. Lebensjahr zuging. Längst waren Frankreichs Eroberungskriege um Mailand

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I. Zwingiis eidgenössische Welt und Umwelt

entbrannt. Ihr wechselvolles und fast dramatisches Schicksal hat Zwingli selbst dreimal auf das Schlachtfeld geführt: nach Pavia 1512, 1513 zum Sieg von Novara und 1515 in die Niederlage von Marignano. Bald kämpften Eidgenossen auf beiden Seiten. Das Reislaufen (Roß und Reisige) war zu einer beachtlichen Einnahmequelle für Anwerbeunternehmer geworden, die aus dem Menschenhandel gute „Pensionen" bezogen. Die Tagsatzung zu Baden 1503 beschloß bei Todesstrafe das Verbot des Söldnerwesens. Doch die Macht des Geldes siegte, und 5 Jahre später war es wieder soweit. Ludwig XII. und Maximilian I. warben um die Schweizer, denn der Kampf um Mailand war zu einer europäischen Angelegenheit geworden. Zu der Zeit trat der Papst auf den Schauplatz. Zwingli erlebte in Papst Julius II. (1492—1503) den diplomatischen Politiker und gewitzten Kriegsherrn auf der cathedra Petri. Dieser bediente sich des weltmännischen Bischofs von Sitten, des Kardinals Schinner. Mit einer reservatio mentalis erreichte dieser bei den Eidgenossen ein fünfjähriges Bündnis mit dem Papst zum Schutze der Kirche. Bald wurden 6000 eidgenössische Söldner von Schinner angefordert, die meinten, es ginge nach Rom, wo bereits seit 1506 die „Schweizer Garde" in Diensten des Vatikan stand. Sobald aber die Heimat erkannte, daß es in Wahrheit gegen die Franzosen nach Mailand ging, riefen sie die Ihren, die bis Chiasso gekommen waren, zurück (Chiasserzug 1510). Noch eine zweite Einbuße mußten die Schweizer verbuchen. Erbittert über die Ermordung zweier eidgenössischer Kuriere, brachen 10 000 Eidgenossen auf eigene Faust gegen Mailand auf. Der Feind aber stellte sich nicht, so daß sie unverrichteter Sache umkehren mußten (Kalter Winterfeldzug 1512). Da schloß Julius II. mit Venedig und Spanien die „Heilige Liga" gegen Frankreich, der bald auch England beitrat. In der Osterschlacht von Ravenna 1512 unterlag der Papst. Erst als sich im Pavierzug 18 000 Schweizer zugesellten, kam es zu dem großen Siege, der nicht nur die zwölfjährige Herrschaft Frankreichs über die Lombardei beendete,

1 Die politische Lage

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sondern den Schweizern den Ehrentitel „Verteidiger der Kirche" eintrug. Die Schweizer Demokraten setzten den Herzog Maximilian Sforza in Mailand ein. Doch das Ruhmesblatt in der Geschichte der Schweizer sollte sich alsbald wenden. Venedig, das bei der Verteilung der Beute leer ausgegangen war, trat auf die Seite Ludwigs XII. Julius II. starb, und auf ihn folgte der wenig interessierte Leo X. Sforza erwies sich in Mailand als unfähig. So nutzte Frankreich die Situation und fiel 1513 in die Lombardei ein, ohne sich jedoch zum Kampf zu stellen. Am 6. Juni 1513 schlugen die Schweizer ihre erste eidgenössische Schlacht und trugen den Sieg davon. Zwingli war als Feldprediger dabei. Dieser Sieg von Novara brachte ihnen noch einmal einen Höhepunkt ihrer Macht. Schon 2 Jahre später endete die Glanzzeit. Nicht die Schlagkraft des Heeres, sondern die beginnende Uneinigkeit der Eidgenossen trug im letzten die Schuld an der vernichtenden Niederlage von Marignano. In Frankreich war auf Ludwig XII. dessen Schwiegersohn Franz I. (1515—47) gefolgt, der die Mailänder Sache tatkräftig in die Hand nahm. Zudem stand dem Schweizer Fußvolk jetzt ein modernes Heer mit Kavallerie und Artillerie entgegen. Niederschmetternd war zugleich die aufbrechende soziale Unzufriedenheit in der Heimat, vor allem aber der Sieg des Geldes über die Treue zur Eidgenossenschaft. Der Beschluß von Baden war nach 10 Jahren vergessen. Schweizer schössen auf Schweizer. Dazu drohte noch auf der päpstlichen Seite Meuterei. Franz I. griff an. Die Eidgenossen eilten in Scharen nach Hause. Der Rest, darunter viele Glamer, beriet in Monza, nördlich Mailand, ob sie dem Papst die Treue halten oder den verlockenden Angeboten des Franzosenkönigs nachgeben sollten. Hier hielt Zwingli seine berühmte Marktplatz-Predigt, in der er die Seinen zur Einigkeit und zur Treue gegen den Papst aufforderte. Es wurde „eine wilde, schreckliche Schlacht, in der nicht Menschen, sondern Riesen kämpften." Uber 6000 Eidgenossen blieben auf der Walstatt und der Ruhm der Unbesiegbarkeit ging verloren.

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I. Zwingiis eidgenössische Welt und Umwelt

Im November 1516, gerade als Zwingli wegen der „Franzößlinge" in Glarus sein dortiges Pfarramt verließ und nach Einsiedeln übersiedelte, wurde zu Freiburg mit den Franzosen Frieden „für ewige Zeiten" geschlossen. „Durch den ewigen Frieden mit Frankreich gab die Eidgenossenschaft ihre Stellung als europäische Großmacht auf. Sie schuf damit auch die Grundlage für eine entscheidende Neugestaltung ihrer auswärtigen Beziehungen. Diese Wandlung kam im Jahre 1521 zu voller Geltung, indem Franz I. schließlich doch erreichte, was ihm früher versagt worden war: ein Verteidigungs- und Soldbündnis mit den besiegten, von ihm aber nichtsdestoweniger als Haudegen geschätzten Eidgenossen" (Guggenbühl). Damit blieb die Schweiz ein europäischer Werbeplatz für Söldner. Das wurde Zwingiis Not. Das sozialpolitische Übel seiner Tage und seines Lebensraumes ist eine der Wurzeln der Zwinglischen Reformation. 2. Die humanistische Geisteswelt Die sozial-, zugleich kirchenpolitische Wurzel traf in Zwingli auf eine andere, auf den Humanismus, der damals Bewegung war, nicht Etikettierung nachgeborener Ismen. Um jeden begrifflichen Anachronismus auszuschließen, sei die anstehende Frage so präzisiert: In welchen Humanismus wurde Zwingli hineingeboren? Denn man war damals „humanistisch". Und auch für Zwingli gilt die ciceronianische Erkenntnis: „Wohin wir auch schreiten, immer setzen wir unseren Fuß in ein Stück Geschichte." Auch Zwingli ist kein Reformator ex machina. Wenn die Träger der humanistischen Idee auch der geistigen Oberschicht angehörten und die große Masse kaum ein Organ dafür besaß, so blieben doch die Großen die Lenker ihrer Geschicke. Es verspürte die öffentliche Meinung schon etwas davon, daß eine Welt im Umbruch und der Mensch im Aufbruch war. Es war Übergangsperiode. Der Auflösungsprozeß der Einheit von christlichem und bürgerlichem Leben hatte längst begonnen. Der Mensch war unterwegs aus dem Wir-Denken in Kirche,

2. Die humanistische Geisteswelt

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Reich, Zunft und Gewerke in die Ich-Zeit, die nach antikem Vorbild den Menschen wieder zentrierte. Der Mensch und sein Gewissen wurden wiedergeboren und das Axiom des Protagoras, daß der Mensch aller Dinge Maß sei, neu zum Leben erweckt. Humanismus ist der renaissancegeborene Ismus vom homo, dem Menschen, und seine Ethik die Humanität. Der Humanismus legte die diagnostizierende Sonde des „rerum cognoscere causas — den Dingen auf den Grund gehen" an und eruierte, auch für Kirche und Theologie, den historisch-kritischen Imperativ: Ad fontes — Zu den Quellen! Aber die Kritik blieb christlich und kirchlich. Petrarca hat das unzweideutig festgestellt, als er erklärte: „Wenn es sich darum handelt, über religiöse Fragen, über die höchsten Wahrheiten, über das wahre Glück und das ewige Heil zu denken und zu sprechen, dann bin ich weder Ciceronianer noch Platoniker, sondern Christ." Es war ein bewegtes Leben in bewegter Zeit, in der mit dem Individuum homo auch das nationale Bewußtsein aufbrach, das zuerst eigenständige Gestalt in der Eidgenossenschaft fand und das nicht zuletzt im liturgischen Leben der Reformation skirchen sichtbar wurde. Als Zwingli in das Leben trat, war die Welt vom Kaiser und Papst über die Räte der Städte bis zu seinen Freunden und Lehrern vom Sog des Humanismus erfaßt. Die humanistische Bewegung war damals die zündende Idee für die akademische Jugend, die sich, des scholastischmonotonen Schulbetriebs müde, kritikfreudig für solchen Umbruch und Aufbruch begeisterte. Wenn auch im Grad verschieden, so hat sich die Lehrergeneration der Heynlin, Celtes, Surgant und Wyttenbach nicht weniger zum Humanismus bekannt wie Zwingiis Altersgenossen. Zwingli ist nicht erst durch Erasmus Humanist geworden; er war es vom geistlichen Oheim, seinem ersten Lehrer her. Humanistische Lehrer und die humanistische Umwelt haben den jungen Zwingli geprägt. Aus Kreuzzugsgeist und Levante entstanden, in Dantes „Neuem Leben" 1295 sich ankündigend, erlebten Renais-

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I. Zwingiis eidgenössische Welt und Umwelt

sance und in ihr der Humanismus mit Francesco Petrarca (1304—74) ihre Urständ. Seine Erkenntnisse blieben nicht Philosophie der reinen Vernunft, sondern wurden alsbald von seinem Freunde Cola di Rienzo, wenn auch nur für sieben Monate, im wiedererstandenen Imperium Romanum verwirklicht (Roma era rinata). Hundert Jahre später, nach dem Unionskonzil 1438 und dem Fall Konstantinopels 1453, brachten griechische Emigranten (Plethon, Bessarion) griechische Sprache, griechischen Geist und manche Handschrift nach Italien. Auf ihre Anregung hin schuf Cosimo di Medici in Florenz die platonische Akademie, in der Marsilio Ficino (1433—-99) und Pico della Mirandola (1463—94) Aristoteles durch Plato ersetzten. Der petrinischen Kirche des unterdrückten Paulus brachten sie den vergessenen Plato wieder, der in nachaugustinischer Zeit, durch Boethius vermittelt, dem Aristoteles hatte weichen müssen. Der Piatonismus (Neuplatonismus) erstrebte die Uberwindung der aristotelisch-thomistischen Scholastik, indem er aus der Synthese „Plato-Paulus" die „restitutio Christianismi" als Aufgabe setzte. Ficinos Schüler aber war John Colet (1467—1519), der spätere Dekan von St. Paul in London, neben Thomas Morus Freund des Erasmus. Mittelbar haben also Erasmus und seine Zeit von Ficino den platonisierenden Paulinismus empfangen und damit zugleich die terminologische Gleichung: „Philosophia quaedam religio — die Philosophie ist eine Art Religion" — gesetzt. Einer darf in dieser Erbfolge nicht übersehen werden: Laurentius Valla (1407—57). Valla, der Römer, ist der Ahnherr der philologisch-historischen Kritik, ohne dessen aufsehenerregende Ergebnisse Erasmus, der Vollender des klassischen Humanismus, nicht so leicht zu seiner ursprachlichen Edition des Neuen Testaments gelangt wäre. Erasmus steht auf den Schultern Vallas. Dessen lateinische Iliasübersetzung stand, mit reichlichen Anmerkungen versehen, auf Zwingiis Bücherbord. Wenn Zwingli auch in der Nennung seiner Lehrmeister äußerst sparsam gewesen ist, so hat er Vallas geschichtskritische Schrift von der Fäl-

2. Die humanistische Geisteswelt

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sdiung der Konstantinischen Schenkung genannt. Valla war der eigentliche Initiator zu des Erasmus „Collatio Novi Testamenti" von 1516, wobei Einfluß und Bedeutung des Picarden Faber Stapulensis, des späteren Lehrers Farels, nicht vergessen sei. Im Jahre 1505, als Zwingli begann, bei Thomas Wyttenbach in Basel Theologie zu studieren, übergab Erasmus Vallas textkritische Untersuchung des Vulgatatextes der Öffentlichkeit. Damit hatte der bibelwissenschaftliche Autodidakt Erasmus nicht nur für alle reformatorische Bibelerkenntnis den Grund gelegt, sondern in seinen gleichzeitigen Paraphrasen damit die Idee seines englischen Freundes John Colet verbunden, nämlich daß Philosophie „philosophia Christi" sein muß. Erasmus wurde zum Bildungsaristokraten, dem nicht das Paulinische Wort vom Kreuz, die theologia crucis, sondern die Ethik der Bergpredigt zum Grund des Neuen Testamentes und zum Vorbild des Christenmenschen wurde. Er hat den bisherigen älteren Humanismus zu einer einfachen Jesusreligion umgebildet. Erasmus, Augustiner-Chorherr, aber auch den „Brüdern vom gemeinsamen Leben" nicht fern, prägt aus dem Geist der„Imitatio Christi" des Thomas von Kempen nach Joh. 3, 3 den Begriff des „renascens Christianismus", den später Zwingli nach seiner Art aufnehmen wird. Basel, seit 1501 eidgenössisch, war die Stadt, in der Zwingli als Schüler und als Student gelebt hat. Die Stadt des unvollendeten Konzils, in die dessen Sekretär, der nachmalige Pius II., den humanistischen Gedanken getragen und in seinem Geist 1460 die Universität gegründet hat. Basel, damals etwa 10 000 Einwohner zählend, war als Durchgangspforte zwischen Deutschland und Italien zum geistigen Umschlagplatz geworden, auf dem italienische Renaissance und deutscher Humanismus einander begegneten. Seine Offizine, die Buchdruckereien und Verlage — dazu hatte Basel bereits eine blühende Papierindustrie — waren die Privat-Universitäten der humanistischen Elite. Reuchlin arbeitete bei dem Heynlinschüler Amerbach, Erasmus bei Froben, der 1513 mit Amerbach 2

Schmidt-Clausing, Zwingli

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I. Zwingiis eidgenössische Welt und Umwelt

fusionierte und damit die damals größte Verlagsanstalt Mitteleuropas geschaffen hat. In Frobens „Haus zum Sessel" im Totengäßlein hat Erasmus 1514—16 an der Erstausgabe des griechischen Neuen Testamentes gearbeitet und sie auf Frobens Drängen zu eilig herausgegeben. Hier hat er von 1521—29 gelebt und gewirkt, und hier ist er auf einer Durchreise 1536 gestorben. Es war keine gespaltene Welt, in der Zwingli heranwuchs. Noch wurde gelebt in der Zweieinigkeit von Christengemeinde und Bürgergemeinde. Jeder Krieg war zuletzt Religionskrieg und die Politik mehr oder minder Kirchenpolitik. Zwingli hat den Papst als Kriegsherrn und einen Kardinal als Feldherrn erlebt. Darum hat er dem Erasmus bedingungslos zugestimmt, als dieser vom „Stellvertreter Christi" schrieb: „Der Papst führt Krieg, heimst Siege ein, feiert Triumphe und spielt sehr gut die Rolle eines Julius Cäsar." Basler Humanismus des integren Forschens stand am Vorabend der Reformation gegen die pervertierte Renaissance des höfischen Vatikans. 3. Das kirchliche Leben Zwingli hat unter 8 Päpsten gelebt. Sie gehörten sämtlich dem sog. Renaissance-Papsttum an. Mit Ausnahme des deutschfreundlichen Pius III., eines Neffen Pius II., der nur 26 Tage im Jahre 1503 amtete, und des kurzen Pontifikates Hadrians VI., des bisher letzten deutschen und ausländischen Papstes (August 1522 bis September 1523), zählen alle Päpste während Zwingiis Lebenszeit zu der papstgeschichtlichen Periode, die der katholische Kirchenhistoriker F. X. Seppelt das „Zeitalter des Verderbens" genannt hat: Sixtus IV. (1471—84), Innozenz VIII. (1484— 92), Alexander VI. (1492—1503), Julius II. (1503—13), Leo X. (1513—21), und nach Hadrian VI. Klemens VII. (1523—34). Von ihnen war keine Lösung und Antwort auf den Ruf nach einer reformatio in capite et in membris zu erwarten, der seit der Synode von Pisa 1409 immer dringlicher geworden war. Sie haben wie Sixtus IV., der Schöpfer der Sixtina, Verschwörungen angezettelt, Kriege

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geführt, ihre Nepoten unvorstellbar begünstigt oder wie sein Nachfolger Innozenz VIII. sich nicht gescheut, seinen Kindern — er hatte 3 Töchter — im Vatikan die Hochzeit auszurichten. „Die Schmach des Papsttums wurde vor allem der hochbegabte Alexander VI., ein Marranensprößling (aus dem spanischen Geschlecht der Borja), der Papst des Jubeljahres 1500, der Simonie, des Ehebruches und des Giftes" (Lortz). Julius II., unter dessen Pontifikat Zwingli zum Priester geweiht wurde, war vom Nepotismus frei; freilich ein priesterlicher Papst ist er nicht gewesen. Er hatte das 5. Laterankonzil (1512—17) einberufen. Es wurden aber in den 5 Sitzungen zu seinen Lebzeiten auch nur Reden über die Notwendigkeit einer Reform der Kirche gehalten. Die politisierte Kirche hatte für das Kirchliche keine Zeit und wenig Sinn. Leo X. aus dem Hause der Medici, ein Schüler des Ficino, wechselte sogleich die Fronten und trat auf die Seite Frankreichs. Trotz des Widerspruchs aus der Mitte des Konzils hat Leo X. im Mai 1517 — ein halbes Jahr vor dem Thesenanschlag — das 18. allgemeine Konzil aufgehoben. Eine gute Charakterisierung dieses Papstes gab ein zeitgenössisches Epigramm des Inhalts, daß nach der Herrschaft der Venus (Alexander VI.) und des Mars (Julius II.) nun das Reich der Minerva gekommen sei. „Das weltliche Treiben Leos X. berührt um so peinlicher, als unter ihm der große Abfall im Norden begann. Während Luther in Wittenberg seine Thesen anschlug, wurden im Vatikan Komödien aufgeführt. Unter Julius II. war die Lage der Kirche ernst gewesen, aber noch nicht verzweifelt; nun war sie verzweifelt, aber sie wurde nicht ernst genommen. Mit Lachen und Tanzen ging es dem Abgrund entgegen" (Hertling SJ). Der Deutsche Hadrian VI., Lehrer Karls V. und Freund Reuchlins, den Erasmus in einem Brief an Zwingli als einen „theologischen Papst" rühmt, stand zwischen der Reformation der Deutschen und der Renaissancefreundlichkeit der Römer. Er war ein heftiger Gegner Luthers, dem er so grobe Ketzereien vorwarf, „daß sie kaum einem Schüler der Theologie zugetraut werden könnten", wäh-

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rend er Zwingli mit Breve und Brief bedachte. Bis Rom war also die später so oft behauptete totale Abhängigkeit Zwingiis von Luther nicht gedrungen, denn 1522/23 versuchte dieser Papst, Zwingli treu bei Rom zu erhalten, und versprach ihm „omnia certe praeter sedem papalem — alles außer dem päpstlichen Thron." Unter Klemens VII. ist Zwingli gefallen. Unter diesem Medicipapst hatte sich ein Drittel Europas von Rom losgesagt. Unschlüssig und wankelmütig, überschlau und ängstlich, nennt Ranke ihn „den unheilvollsten aller Päpste". Sein Pontifikat, das auch Ende der römischen Renaissance bedeutete, kann mit den Stationen beschrieben werden: Pavia und Gefangennahme Franz I. 1525, Liga von Cognac 1526, Sacco di Roma und Gefangenschaft des Papstes in der Engelsburg 1527, Vertrag von Barcelona 1529 und Kaiserkrönung Karls V. in Bologna 1530. Manches davon spiegelt sich in der ZwingliKorrespondenz lebhaft wieder. Das etwa ist das Bild, wie Zwingli das Papsttum sah. Außer dem vergeblichen Konzil von 1512—17 seien noch drei Fakta markiert, die zu seiner Erfahrung gehört haben müssen, wenn er ihrer auch nicht namentlich gedenkt: der Feuertod des politischen und kirchlichen Gegners Alexanders VI., des Florentiner Dominikanerpriors Savonarola am 31. Mai 1498; die feierliche Grundsteinlegung der neuen Peterskirche in Rom 1506, die ein Jahrzehnt später der äußere Anlaß zum Hammerschlag von Wittenberg werden sollte; die Kardinalsverschwörung im Thesenjahr 1517, in der der Kardinal Petrucci aus familiär-politischer Eifersucht Leo X. mit Hilfe eines Arztes ermorden lassen wollte und im Auftrage des Papstes selbst hingerichtet wurde. Das schlechte Beispiel mußte im Klerus und beim Volk die guten Sitten verderben und die Frömmigkeit popularisieren. Selbstverständlich sind auch hier Pauschalurteile vonnichten. Es gab zweifellos gute Bischöfe und vorbildliche Priester. Doch für die Mehrzahl des fast ausschließlich dem Adel angehörenden clerus major war Episkopat und Prälatur „Mittel zum sorgenfreien, genußreichen Leben. Die Kirche war ungeheuer reich, man mästete sich

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also an ihr. Man weidete nicht die Herde, sondern sich" (Lortz). Dazu kam der theologisch nicht gebildete Klerus, wobei anzumerken ist, daß nach damaligem Brauch die Erlangung des philosophischen Magistrats zur Seelsorge und zum Vollzug priesterlicher Agenda genügte. Wie der Reichtum des Adels nach den Bischofsstühlen strebte, so suchte die Armut des Volkes die bequeme Sicherheit des geistlichen Standes. „Es entstand ein geistliches Proletariat: Priester ohne inneren Halt, ohne Wissen, ohne Würde; in Müßiggang und im Konkubinat lebend; deren seelsorgerliche Betätigung sich aufs Messelesen beschränkte; vom Volke verachtet und verspottet" (Lortz). Solche Verhältnisse bedingten es, daß die dreifaltige Theologie im Katholizismus (die kirchlich-papale, die wissenschaftliche und die populäre) zu der Zeit auseinanderfiel wie kaum zuvor. Die theologische Uninteressiertheit des Vatikans verlagerte alles Forschen und Sinnen an die Klöster und Universitäten. Universalismus, Thomismus, Scotismus, Ockhamismus, die devotio moderna und die via antiqua waren ernsthafte Bemühungen, die „erste Aufklärung" aufzufangen und den Glaubensinhalt der Kirche glaubwürdig darzustellen. Das Volk aber, schwierigen Gedankenkonstruktionen abhold, hatte längst den Weg der Verdinglichung des Glaubens beschritten. Das Anwachsen von Stiftungen, Meßpfründen, Bruderschaften, Wallfahrten ist ebenso Beweis für das damalige Aufblühen der Volksfrömmigkeit wie die Intensivierung der Christenlehre (Bildkatechismen und Hauspostillen), die Heiligenund Reliquienverehrung sowie die Ablaßvermehrung. Der Ablaß, nicht Vergebung von Sünden, sondern Verminderung der trotz Absolution verbleibenden und erst im Purgatorium abzuleistenden Strafe, schließt den circulus vitiosus, der die Volksfrömmigkeit wieder mit dem Papalismus verbindet. Zwingli, im Bistum Chur geboren, hat sein Leben und seinen Kampf im Bistum Konstanz gelebt. Schon KleinBasel gehörte nicht zum Bistum Basel, sondern, durch den Rhein getrennt, zum Bistum Konstanz, in dem der Zwingli

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zunächst wohlgesinnte Hugo von Landenberg von 1496 bis 1529 Bischof war. Die Diözese Konstanz, deren Jurisdiktion von der Schwäbischen Alb bis nach Glarus reichte, war das größte deutsche Bistum. Um 1500 gehörten zu ihm 15 000 Priester und 1800 Pfarreien. Der Geschichte, dem Dialekt und den Volksbräuchen nach ein sehr unterschiedliches Bistum, in dem die Schweizer auf der einen Seite, als des Papstes treues Volk geehrt, sogar dessen persönliche Schutzgarde stellen durften, auf der anderen Seite aus den oberitalienischen Feldzügen Landsknechtsart und Unsittlichkeit mitgebracht haben. Ansonst waren die Schweizer „ein eifrig kirchliches Volk", das wohl über die sittlichen Verhältnisse im Klerus klagte, aber keinen ernstlichen Widerspruch zeitigte. Bischof Hugo hat versucht, den Mißständen abzuhelfen, doch in einer so verschieden gelagerten Diözese war ein solches Unternehmen kaum möglich. Dazu kam, daß die demokratische Schweiz eifersüchtig über jeden hierarchischen Übergriff wachte. In der Schweiz wurde selbst die freie Pfarrerwahl längst geübt. Doch nicht Hugo von Landenberg war der Hauptakteur in der Auseinandersetzung des Bistums mit Zwingli, einem unter den 15 000 Priestern, sondern der langjährige Pfarrer von Lindau und spätere Bischof von Wien, der ebenfalls humanistisch gebildete Johannes Faber. Seit 1518 Generalvikar, also der mächtigste Mann in der Diözese Konstanz, ist er es gewesen, der, ursprünglich ebenso wie Erasmus Zwingli zugetan, nach seiner Rückkehr aus Rom 1522 die Front wechselte und Zwingli im Gefolge des hussitischen Erzketzers Luther sah. Abschließend mag der Hinweis angebracht sein, daß Zwingli nicht wie Luther in Rom gewesen ist, sondern sich sein Leben, abgesehen vom Studium in Wien, einer Wallfahrt nach Aachen, dem Krieg in Oberitalien und dem Ritt nach Marburg etwa in einer Hundert-KilometerGrenze um Zürich abgespielt hat: von Wildhaus über Weesen—Basel—Bern—Glarus—Einsiedeln nach Zürich. In diesen profan-, kultur- und kirchengeschichtlichen Rahmen ist nun die Biographie Zwingiis einzutragen.

1. Der katholische Zwingli

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II. Zwinglis Leben I. Der katholische Zwingli Elternhaus und Schule Ein gut christliches und bewußt eidgenössisches Elternhaus ist es gewesen, in das Huldrych Zwingli am Neujahrstage 1484 hineingeboren wurde. Zwingli hat sich zeit seines Lebens einen „erbornen Bauern" geheißen. Seine Freunde nannten ihn gern den „Toggenburger", weil sich in ihm die heitere, frische, aber auch energische Art der Heimat wiederspiegelte. Innerhalb des Toggenburg bildet das alpine Tal der jungen Thür eine Landschaft für sich. Sie erstredet sich vom Pfarrhof Stein bis nach Wildhaus, dem hödistgelegenen Ort (1100 m) zwischen dem Säntis und den Churfirsten (First gegen Chur). Im noch erhaltenen Ammanshaus im Wildhauser Vorort Lisighaus hat Zwingli seinen ersten Lichtblick getan. Als drittes Kind des angesehenen und nicht unbegüterten Bürgermeisters Uli Zwingli (von Twing, zwängen) und seiner Ehefrau Margaretha Bruggmann verw. Meili ist er mit 7 Brüdern und 3 Schwestern aufgewachsen. Es war alles eine Freundschaft im Thür- oder Johannerthal, zwischen den Bruggmann, den Forrer und den Zwingli. Von der ebenfalls erhaltenen hochgelegenen Wildhauser Kirche, in der Zwingli später seine Primiz gefeiert hat, fällt der Blick bereits gen Osten in das Rheintal. Auf halber Höhe der alten Räterstraße, auf dem Wege nach Buchs-Vaduz liegt das alte Pfarrdorf Gams, zu dem bis 1484 Wildhaus als Filial gehörte. In der kleinen „Kapelle zu den sieben Schmerzen Mariens" in Gams (zwischen Pfarrhaus und Kirche) ist Zwingli wahrscheinlich bald nach seiner Geburt getauft worden. Auch damals gehörte es zur Ehre einer katholischen Familie, Priester zu den Ihren zu zählen. Zur Familie Zwingli-Bruggmann gehörten bereits einige „geistliche Herren": der spätere Benediktiner-Abt von St. Johann, unter dem Huldrychs jüngerer Bruder Jakob dann Profeß getan, der spätere Benediktiner-Abt von Fischingen bei

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II. Zwingiis Leben

Wil Johannes Meili, wohl ein Schwager der Mutter aus erster Ehe, der Huldrych anfänglich sehr zugetan war. Des Vaters Bruder aber, Bartholomäus Zwingli, der Weltpriester in der Familie, hat auf des Vaters Wunsch den Werdegang des jungen Zwingli gestaltet. Nach einem kurzen Amte in Schänis (oberhalb von Weesen) erhielt er noch in Zwingiis Geburtsjahr „die pfrund der frumeß zu dem Wilden huß", die dem Abt von St. Johann inkardiniert war. Im Jahre 1487 wurde er Pfarrer in Weesen und alsbald Dechant. E r war Humanist der alten Schule, „ein frommer verrühmter Mann", der nach mittelalterlicher Art eine Bruderschaft gründete, diese aber, einer modernen Sozialhilfe gleich, in humanitäre Dienste stellte. E r gab Huldrych die humanistische Richtung seines Lebens. Als Sechsjähriger, also im Jahre 1489, kam Huldrych in das noch heute erhaltene Pfarrhaus von Weesen gegenüber der Pfarrkirche St. Martin am einmalig schönen Walensee. Nach der Erlernung der Elementarkenntnisse vertraute Bartholomäus ihn 1494 seinem Weesener Pfarrkinde Gregor Bünzli an, der seit kurzem Lehrer an der Theodorschule in Klein-Basel war und der 1507 sein Nachfolger in Weesen wurde. In Klein-Basel begann die eigentliche Grundlegung des Humanismus für Zwingli, im Geist der humanistischen, aber antiockhamistischen Atmosphäre der Pariser Schule, wie sie rund um den Theodorkirchplatz von Heynlin in der Karthause und dessen Schüler, dem Theodorpfarrer Johann Ulrich Surgant ausging. Nach weiteren zwei Jahren, im Jahre 1496 gab ihn der Oheim nach Bern in die Schule des Pariser Magisters Heinrich Wölflin, der seinen Namen in Lupulus latinisiert und schon dadurch seinen bewußten Humanismus zu erkennen gegeben hatte. Ähnlidi wie bald bei Celtes spielte hier die Musik eine noch größere Rolle als in der Trivialschule Bünzlis. Lupulus, später Chorherr und Domprediger vom Bemer Münster, hat nicht nur praktisch, sondern auch theoretisch Musik getrieben und sich mehrfach als compositor liturgischer Offizien betätigt. In den beiden Berner Jahren ist in Zwingli der Grund gelegt worden sowohl zum inhalt-

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liehen Verständnis der klassischen Antike und damit zur Idee eines kirchlichen Humanismus wie für die Tätigkeit des „Symphonetes". In Bern ist der Fünfzehnjährige, praktisch geschult durch den Münsterorganisten Bartholomäus Frank, zum Ansehen eines jungen Musikus gelangt. Die Dominikaner in Bern bemächtigten sich deshalb seiner und gewannen ihn für das Probejahr. Als er harmlos von seinem Aufenthalt hinter Klostermauern nach Hause berichtete, kam sofort ein energischer Widerspruch. Johann Stumpf berichtet darüber kurz und bündig: „Aber syn vetter Bartlime Zuingli, Dechan und Pfarrer zu Wesen, wolt in nit im closter lassen, nam in daruß, ee er den orden anneme (d. h. vor dem verpflichtenden Gelübde) und schickt in gon Wien, in Oesterich, da er sich in den fryen künsten übt." Die 1365 gegründete Wiener Universität war durch Papst Pius II. — wie bald darauf Erfurt — zu einer Hochburg des Humanismus geworden. Hier war es neben Cuspinian der „Erzhumanist" Conrad Celtes, ein fahrender Allerweltsgelehrter aus dem Würzburgisdien, der erste Professor für Poesie (Klassische Literatur), vom Kaiser zum Dichter gekrönt, der zu Zwingiis „Gewinnung einer gründlichen philosophischen Bildung" beigetragen hat. Zwingli hat auch über seine vier Wiener Jahre (1498—1502) geschwiegen. Besonders ist nicht auszumachen, aus welchem Grunde in der dortigen Matrikel des Wintersemesters 1498/99 der Eintrag „Uldaricus Zwingli de Claris" durchgestrichen und mit dem Randvermerk „exclusus" (ausgeschlossen) versehen worden ist. War es die Indulgenz eines Späteren, die nicht dulden wollte, daß der Name eines Ketzers wie Zwingli in den Registern der papsttreuen Universität erhalten bliebe? Oder hat es sich um eine Invektive des jungen Studenten in Wien gehandelt, dessen eidgenössischer Nationalstolz sich in der Hitze des Schwabenkrieges zu einer brachialen Äußerung hatte hinreißen lassen? Im Sommer 1500 wurde Zwingli in Wien neu immatrikuliert. Behauptungen, er sei während der drei relegierten Semester in Tübingen oder in Paris gewesen, las-

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sen sich nicht mehr aufrechterhalten, da sich keine Spur dafür findet. Mancher Freund ist in Wien sein Studiengenosse gewesen. Arbogast Strub aus Glarus, Joachim Vadian aus St. Gallen, Johannes Forrer, Zwingiis Verwandter aus St. Johann, sein späterer Kaplan in Glarus. Sie schlössen sich mit anderen hier zu einem Kreis zusammen, „welcher den humanistischen Studien eifrig zugetan war". Vorbild war zweifellos Celtes, der solche sodalitas literaria bei Pomponio Leto in Rom kennengelernt und in Ficinos Academia Platónica verwirklicht gesehen hatte. Celtes hat sie über die Alpen gebracht und 1494 die Rheinische Sodalität gegründet, die, Vertreter aller Wissenschaften umfassend, die „Republik aller Gelehrten" darstellen sollte. Zu ihr gehörten Reuchlin, Pirkheimer, Peutinger, Wimpfeling u. a. m. Im Jahre 1497 hat Celtes die „Republik" nach Wien getragen und dort die Sodalitas Literaria Danubiana ins Leben gerufen, in der er „die Gelehrten von Nürnberg, Augsburg, Wien und Ofen zur Förderung der neuen Gelahrsamkeit vereinigte." Diese Vereinigung stand unter der Schirmherrschaft des Kaisers, der Celtes alsbald zum Präsidenten der ersten Poetenschule machte. Es waren Bruderschaften, aber humanistische! Zwingli hat in Wien die Gelehrtenrepublik kennengelernt, die humanistische Musik erlebt, die lateinische Eloquenz gelernt und die Aufführung Plautinischer und Terenzischer Stücke gesehen. Als er im harten Winter 1502 über Innsbruck und Lindau in die Heimat zurückkehrte und dann — zum zweiten Mal — nach Basel kam, um hier sein eigentliches Studium zu beginnen, hörte er von der Sodalitas Literaria Basiliensis, deren Haupt einmal Erasmus werden sollte. Studium in Basel Im Jahre 1502, in dem in Wittenberg die Universität gegründet wurde, Luther in Erfurt sein Bakkalaureat bestand und Erasmus eben seine erste selbständige Schrift „Enchiridion" herausgegeben hatte, begann Zwingli an der Alma Mater Basiliensis das Quadrivium, die philosophische Vorschule (studium generale) vor dem Spezial-

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Studium. Nach dem Trivium: Grammatik, Dialektik, Rhetorik folgten nun die vier Fächer: Arithmetik, Geometrie, Musik (Musen) und Astronomie, sämtlich basierend auf dem Gedankengut des Aristoteles, der das alte Problem von Glauben und Wissen durch den Aquinaten auszugleichen ersehen war. In vorgeschriebener Ordnung mußten diese Vorstudien persolviert, und nach 2 Jahren die ersten Kenntnisse in dem Examen des Bakkalaureates nachgewiesen werden. Zwingli bestand diese Prüfung am 18. September 1504. Mit ihr war eine Art venia legendi verbunden, so daß Zwingli wahrscheinlich von diesem Zeitpunkt an an der der Universität benachbarten St. Martinsschule als Lehrer gewirkt hat. Nach weiteren zwei Jahren, im Frühjahr 1506, erwarb er den Magister artium. Zwingli, der wohl einmal daran gedacht hatte, bei der Philosophie zu bleiben, hat sich zu diesem Zeitpunkt für das Theologiestudium entschieden und damit für den gehobenen geistlichen Stand. Denn er hätte jetzt ohne weiteres als Magister ein Pfarramt übernehmen können. Erst das Konzil von Trient hat in seiner 5. Sitzung vom 17. Juni 1546 die Priesterweihe von einer theologischen Ausbildung abhängig gemacht. Von Zwingli berichtet Heinrich Bullinger (1504—75), sein Nachfolger in Zürich: „Nachdem er aber Meister geworden war, begab er sich gar uff die Theologiam; zu der Zeit war zu Basel ein ganz berühmter Theologe, von Tübingen gekommen, Doctor Thomas Wyttenbach, von Biel gebürtig, welchen auch Zwingli seinen Lehrer nennt." Der damals 34jährige Wyttenbach (1472—1526) bedeutete mit seinen kritischen Anmerkungen für die theologische Jugend von damals bald eine Art Befreiung und Erfüllung ihres kritischen Suchens. Seine Vorlesungen waren Anziehungspunkt über die eigene Fakultät hinaus. Unter Wyttenbachs Katheder ist der Apotheker Leo Jud (1482— 1542), ein Elsässer, wie Erasmus eines Priesters Sohn, der in Basel Medizin studieren wollte, zum Theologen geworden. In Wyttenbachs Vorlesungen sind sich die beiden Lebensfreunde Zwingli und Jud zuerst begegnet, so daß

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diese Freundschaft recht eigentlich aus ihrer Begeisterung für Wyttenbach geboren ist. Leo Jud hat dem Lehrer, der mit seiner humanisierenden via antiqua den gequälten Schulbetrieb in der Theologie zu überwinden begonnen hatte, das literarische Denkmal gesetzt: „Er war ein Mann, der in jeder Wissenschaft bewandert war und wegen seiner ausgebreiteten und vielseitigen Gelehrsamkeit von allen wie ein Phönix angestaunt wurde. Neben einer seltenen Beredsamkeit besaß er einen ausgezeichneten Scharfblick, der ihn befähigte, schon damals vieles vorauszusehen und vorauszusagen, was dann in späterer Zeit von andern an den Tag gebracht worden i s t . . . Von ihm haben wir geschöpft, was wir uns an sicherer Gelehrsamkeit erworben haben." Wenn Zwingli auch später (1523 und 1527) einige Gedanken als Wyttenbachs Erbe, die wahrscheinlich erst aus 1515 stammen, apostrophiert hat, so ist es nicht zu leugnen, daß der gesamte theologische habitus des Scriptoris-Schülers Wyttenbach für Zwingli und dessen „Melanchthon" Leo Jud richtungsweisend war. In ihm, der später „zwinglisch" wurde und wie Bünzli seinen Lehrer hoch verehrte, erlebten die beiden Dioskuren der deutschschweizerischen Reformation erstmalig die Möglichkeit einer Harmonisierung des Verhältnisses von Humanismus und Christentum. Oder, wie es Oskar Farner formuliert hat, „daß die humanistische Methode sich in fruchtbarer Weise auf die Kirchenväter und dieBibel anwenden ließe." Eine Feststellung, die genau das aussagt, was als Zwingiis Humanismus auszumachen sein wird. Der junge Basler „Modeprofessor" bestärkte sie nicht nur in dem antiockhamistischen, skotistisch-realistisch-antiquen Weg, er zeigte ihnen auch in seiner Kritik an den kirchlichen Mißständen die Heilige Schrift als die Quelle der „Kirchenbesserung". Hier trafen sich in Zwingli Wyttenbachs biblische Systematik und seines praktischen Lehrmeisters Surgant Forderung der schriftgemäßen Predigt, wobei nicht nur das alte sola gratia aufklingt, sondern auch das sola fide anklingt und sogar eine Gleichsetzung von Wort und Sakrament sichtbar wird. Unter der Kanzel

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Surgants, der oftmals Dekan und viermal Rektor der Universität gewesen ist, hat Zwingli schon als Kind gesessen. Als Student hat er die Predigtergebnisse seines Pfarrers wohl studiert. Surgant hatte sie am 14. August 1503, kurz vor seinem Tode, in seinem „Manuale curatorum", jenem oft aufgelegten Handbuch der Homiletik (Predigtweise), das auch liturgische Formulare enthält, veröffentlicht. Es ist kaum anzuzweifeln, daß Zwingli die mahnende Synodalrede des reformwilligen und humanistenfreundlichen Basler Bischofs Christoph von Utenheim im Münster im Oktober 1503 gehört hat, in der dieser den Erwerb des „Manuale" allen Seelsorgern empfohlen hat. Surgant und Wyttenbach waren ein gutes Fundament für das theologische Werden Zwingiis, für seine Erkenntnis der Notstände, aber auch für das Mittel der Besserung. Aus der Surgantschen Forderung der Schrift als Grundlage der Predigt und aus dem Wyttenbachschen Ruf nach der Schrift als Quelle des Glaubens ist Zwingli — lange vor des Erasmus christlicher Lebensphilosophie — auf die Bedeutung der Schrift hingewiesen worden. Aus dem Verlangen nach der Scriptura wird dann der reformatorische Solismus des „Allein die Schrift": „alles, das nicht in dem Wort Gottes seinen Grund hat, wird nicht wahr erfunden." Als Zwingli in Basel studierte, war an der Universität der alte erkenntnistheoretische Streit zwischen den thomistischen Realisten der via antiqua und den odchamistischen Nominalisten der via moderna, der schon im 11. Jahrhundert als „Universalienstreit" begonnen hatte, vielleicht dank des Rektors Surgant ausgleichendem Geschick überwunden. Doch schon damals gab nicht die Universität in der Stadt den Ton an, sondern — auch schon vor Erasmus — die Sodalitas Literaria Basiliensis, ein Teil der europäischen Gelehrtenrepublik. Sie hatte damals ihren Sitz in Kleinbasel, genauer in der Karthause, die der St. Theodorkirche gegenüber liegt. Zwingli hat sie alle noch gekannt, die zu der ersten Basler Sodalitas, dem „Heynlin-Kreis", gehörten: Johannes Heynlin selbst, den dicht bei Melanchthons Bretten in Stein bei Pforzheim

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II. Zwingiis Leben

geborenen Rektor der Sorbonne, Surgant ebenso wie die drei Hansen Froben, Petri und Amerbach, der auf Heynlins Anraten die Edition der Kirchenväter begann. Amerbachs Offizin und die Bibliothek der Karthause, besonders unter ihrem Prior Zschekkenbürlin, standen im regen Austauschverkehr, da diese die manuscripta zur Verfügung stellte und dafür das erste Druckexemplar erhielt. Die Karthause war zum Hort des christlichen Humanismus geworden, in dem Augustins Axiom immer galt: „Die weltlichen Wissenschaften haben nur so weit Wert, wie sie dem Verständnis der Heiligen Schrift und der Verteidigung des Glaubens dienen." Das ist der biblisch fundierte kirchliche Humanismus, von dem, abgesehen von den Schwankungen des Eklektikers, Zwingli auch als Reformator nicht abgewichen ist. Wenn Zwingli auch nur ein Semester Theologie studiert hat, so hatte er doch einen soliden Ausgang zum eigenen Weiterstudieren, als er ausgangs 1506 in das Pfarramt ging. Es war zwar eine kleine, aber schon beachtliche Bücherei, die er mit nach Glarus nehmen konnte; darunter Aristoteles, Cicero, Duns Scotus, vielleicht auch Pico von Mirandola, den geistigen Vorgänger von Erasmus in Savonarolascher Zeit. Zwingiis Ubergang war zu der Zeit, als Erasmus in Italien weilte und Luther sich nach der Profeß in Erfurt auf die Priesterweihe vorbereitete; Calvin war noch nicht geboren. Der Pfarrer von Glarus Im Herbst 1506 brach Zwingli das Studium jählings ab. Die Kantonalhauptstadt Glarus (von Hilarius) am F u ß e des Glärnisch im Tal der Linth hatte durch den Tod ihren Pfarrer verloren. Der zuständige Dekan, Zwingiis Weesener Oheim Bartholomäus, hat zweifellos mitgewirkt, daß der Neffe sich entschloß, dafür sein Studium aufzugeben, und daß Glarus sich erbot, den Dreiundzwanzigjährigen als Pfarrer anzunehmen. Dem Umstände, daß ein mehrfacher Pfründenbesitzer Heinrich Göldlin, einkunftsmäßig auf Glarus verzichten mußte, ist die Urkunde Papst Julius' II.

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vom 4. September 1506 zu danken, die O. Vasella aus dem Vatikanischen Archiv zugänglich gemacht hat. In ihr, die Zwingli eine jährliche Rente von 12 Gulden auferlegte, wird er als „clericus" bezeichnet, was darauf hindeutet, daß Zwingli die Tonsur und die noch nicht verpflichtenden vier niederen Weihen des Ostiariats, Exorzistats, Lektorats und Akoluthats bereits empfangen haben muß. Denn nur dann war es auch möglich, daß er, noch nicht Priester, bereits einmal gepredigt hat, um sich auf der Kanzel seines Vetters Hilarius Korner den angereisten Glarnern vorzustellen. An den Quatembertagen nach Kreuzerhöhung, also am 16., 18. und 19. September 1506 hat er dann im Konstanzer Münster aus Bischof Hugos Hand Subdiakonat, Diakonat und die Priesterweihe empfangen. Bereits am Montag, dem 21. hielt er Einzug in das Pfarrhaus zu Glarus, von den Honoratioren der Stadt gefeiert. Am Michaelstag zelebrierte er in der Wildhauser Heimatkirche in der üblich feierlichen Weise seine erste Messe. Dann ging es in das Pfarramt der kleinen Stadt mit ihren 136 Häusern, in denen etwa 1300 Glarner lebten. In dieser kirchlich regen Stadtgemeinde hat Pfarrer Zwingli mit seinen 3—4 Kaplänen mit Eifer gewirkt. „Er ist damals schlecht und recht katholischer Pfarrer gewesen," bestätigt Walther Köhler. Er schritt täglich, angetan mit den Meßgewändern, zum Altar; trug die Monstranz an Fronleichnam durch die Straßen der Stadt; hielt Flurprozessionen und den alten Umgang nach „St. Michael uffm Berg", brachte das Viatikum über einsame Bergpfade; hörte im Beichtstuhl Beicht; betete Rosenkranz und täglich Brevier. Er tat auch Besonderes für Kirche und Gemeinde. Der „Kilchher zu Glaris" hat an der „heiligen Ware" der Reliquien — 68 gab es deren in der Pfarrkirche St. Fridolin und St. Hilarius — nicht nur nicht Anstoß genommen, sondern er machte Glarus zum Wallfahrtsort. Aus dem Schwabenkrieg hatte jemand eine „ziemlich große" Partikel vom Kreuz Christi mitgebracht, die in einem goldenen Reliquiar ausgestellt wurde. Von Papst Julius II. 1504 mit Ablaß ausgestattet, konnte bald aus den Einnahmen der Wallfahrten

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für dieses Heiltum eine eigene Kapelle errichtet werden (1510), „dero der damalige Pfarrer Magister Ulrich Zwingli selbsten Baumeister gewesen." 1512 richtete er mit 11 Glarnern eine Eingabe an den Papst zwecks weiteren Ablasses und sonstiger kirchlicher Vergünstigungen. Wohl schon nach dem Paviazug (1512) hat er eine päpstliche Pension und sogar 1518 noch das Prädikat des Prälaten „Monsignore" angenommen. Auch in Glarus meldete sich Zwingiis pädagogische Ader. 1510 hat er dort eine Lateinschule „aus gemeinem Landsäckels Kosten aufgerichtet". Die Vorbereitung für den Unterricht, aber auch der Wille zur eigenen Fortbildung haben ihn zunächst, bis Erasmus 1514 begann, von Basel aus seine Gedanken in das Schweizer Land zu streuen, auf den verschiedensten Gebieten arbeiten lassen. Die spärlich erhaltene Korrespondenz aus den Jahren 1510—13 sind „Briefe, die neueste Literatur betreffend". Ihn interessierte die Geographie, und hier besonders die Entdeckung Amerikas, deren Ohrenzeuge er vor zwei Jahrzehnten gewesen war. Er beschaffte sich lateinische Grammatiken, vor allem aber eine Einleitung in die griechische Sprache, die zu studieren er sich entschlossen hatte, nicht aus Ruhmsucht, sondern zum Verständnis der „heiligen Schriften". Darunter sind allerdings die Kirchenväter zu verstehen; denn vor 1516 war auch er auf die Vulgata angewiesen, die er fleißig studierte und, wie seine Marginalien ausweisen, mit den Texten seiner liturgischen Bücher verglich. War der Erwerb einer Bibel auch noch mit größeren Unkosten verbunden, so konnte schon auf der ersten Zürcher Disputation 1523 Zwingli seinen Gegnern entgegenhalten: „Es ist, so Gott will, kein Priester so arm, wenn er nur gern lernen will, sich ein Testament zu kaufen. Irgendwo findet er einen frommen Bürger oder andern Menschen, der ihm eine Bibel kauft oder sonst Geld vorstreckt, daß er eine bezahlen mag." Zwingli war ein guter Kunde der Buchhändler, der alles verfügbare Geld, den Papstsold voran, zum Bücherkauf und — darauf legte er Wert — für gute Einbände ausgab. Als er nach 10 Jahren

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Glarus verließ, war es eine stattliche Bücherei, die er sein Eigen nannte. Zwingli trieb keine Wissenschaft für sich selbst, sondern für seine Umwelt. Ein zeitgenössischer Chronist hat berichtet, daß die freien Künste und Sprachen damals in Glarus „trefflich" zugenommen haben. Der Priester Zwingli stellte sich darin aber als bewußter Eidgenosse vor. Bei Lupulus und in Wien hatte er das Dichten gelernt. Nun schrieb er in dem Wirrwarr des Jahres 1510 (Schutzbündnis mit dem Papst, Kardinal Schinners Doppelspiel, Chiassozug) sein erstes eigenes Gedicht: „Ulrich Zwingiis, des Priesters Fabelgedicht von einem Ochsen und etlichen Tieren, auf die gegenwärtigen Ereignisse angewandt." Ein Doppeltes wird aus ihm deutlich: Zwingiis damalige Papsttreue und seine humanistischen Kenntnisse (Sagen des klassischen Altertums, Vergil, Herodot). Der Papst ist hier noch Hirt, wenn auch der „listig hirt". Zwingli wählt für sich selbst das Bild des Hundes, der den Ochsen (das Volk) bewahren will vor den Katzen, den Werbern des französischen Leoparden. Dieser Hund ist Vergils Lycisca (Ecloga III, 18), der auf das Labyrinth aller Bündnisse verzichtet und im eigenen Gehege bleibt, „denn wo fremder Sold seine Statt mag han, kann keine Freiheit je bestahn". Das ist Zwingiis erstes Anzeichen eines Friedenswillens im Sinne eidgenössischer Sauberkeit, nicht etwa eines totalen Pazifismus. Und — das ist wichtig — dieses erste Dokument hat keine religiöse Begründung. In seinem Kriegsbericht über den Paviazug hieß Zwingli die Kirche „die gemeinsame Mutter aller an Christus Glaubenden" und war dankbar für die päpstliche Auszeichnung seines Volkes als „Befreier der Kirche". Die Katholizität Zwingiis in den Glamer Jahren ist unbestreitbar, und es ist seinem Votum beizupflichten: „Vor dem Jahr 1516 hangete ich noch viel an des Papstes Oberkeit." Das schließt jedoch nicht aus, daß er theologisch ein Suchender war, der wohl bei den Dogmen des alten Weges blieb, aber sie nicht mehr mit der Gedankenkonstruktion der Scholastik, sondern mit den Mitteln der humanistischen 3

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Methode zu ergründen suchte. Und noch eines kommt hinzu. Da Zwingli anders wie Luther von der Peripherie, von dem Gestaltgewordenen ausging und Gottesdienst und Liturgie die Darstellung von Glaubensinhalten sind, so wurde ihm bei Mailand erstmalig die Andersartigkeit des dort zelebrierten Ambrosianischen Ritus, wie er heute noch im Brauche ist, augenfällig. Von daher hat er auch die Predigtart mitgebracht, die Bücher der Bibel auf der Kanzel fortlaufend auszulegen, womit er als ein Novum für die Schweiz am Neujahrstage 1519 in Zürich begonnen hat. Der humanistische Heynlin-Kreis in Kleinbasel hatte sich nach dem Tode des letzten Mitbegründers Johannes Amerbach 1514 in das Frobensche Haus in Basel verlagert. Zu der Sodalitas Literaria Basiliensis gehörte bald die Drukkerwelt der Froben und Söhne, der jungen Amerbach, Lachner, Petri, Cratander, Fontejus, Nepos, Nesenus und die „humansten Männer" wie der Basler Münsterprediger Capito und der Straßburger Geiler von Kaisersberg, Rhenanus, bald die treibende Kraft des Kreises, Glarean (der Glarner Loriti aus Mollis) bald der Vertraute des Erasmus, der Hebraist Pellikan, Michael Sander, Kardinal Schinners Sekretär, Surgant, Zwingiis Pfarrer in der Basler Zeit, sie alle und noch mancher „Auswärtige" wie Bünzli in Weesen, von Geroldseck in Einsiedeln und Zwingli in Glarus. Selbst Kardinal Schinner und der Basler Bischof von Utenheim gehörten als verstohlene Genossen des Geistes zur „doctorum cohors", der Basler Sektion der GelehrtenRepublik. In diesem Kreis, der 1514 zum „Erasmus-Kreis" werden sollte, hat Zwingli als der kirchlich-humanistische Pfarrer von Glarus ständig mehr Beachtung gefunden. Versucht man, Zwingiis wissenschaftlichen theologischen und humanistischen Standort für das Jahr 1513 zu fixieren, so ließe sich etwa sagen: Zwingli war, ehe Erasmus in sein Leben trat, ein von Wyttenbach angeregter biblisch-philologischer Autodidakt und systematischer Eklektiker mit polyhistorischen Interessen, der in seiner kirchlichen Praxis, besonders des gottesdienstlichen Lebens auf abweichende

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Formen traf, die in ihm die Frage nach deren Alter und damit nach der Einheitlichkeit der Kirche aufklingen ließen. Im Jahre 1514 kommt Erasmus erstmals nach Basel. Bald kennt die Verehrung keine Grenzen mehr. Der „splendor Erasmicus" berauschte alle. Sie feiern ihn als „das einzigartige Gelehrtenideal aller gelehrtesten Menschen", dessen Schriften nicht zu kennen, als Beschränkung (socordia) gilt, den sie „verehren wie einen Göttergleicheri." In der Rheinstadt liegt die Hochzeit erasmischer Größe, die von 1499, da Erasmus durch Colet zum Theologen wurde, sich vorbereitete und mit den Jahren 1514—20 zu datieren ist. Erasmus, der körperlich schwache und früh alternde, ist auch für Zwingli die Inkarnation des neuen Menschen, der wiedergeboren werden soll zur evangeliumsgemäßen humanitas. Er ist der erste „Modernist" innerhalb der katholischen Kirche, der große Europäer mit weltpolitischer Verantwortung, aber auch der große Individualist, der homo pro se. Sein Mittel ist der kategorische Imperativ: „Zu den Quellen!" d.h.: Zurück zur Hl. Schrift! Auf diesen Geist trifft Zwingli, der die Befriedung seiner Eidgenossen ersehnt und enttäuscht ist ob der Verfallenheit der Kirche und der Ohnmacht seiner Predigt über das Evangelium. Zwingli wird zum „Erasmianer", zu dem begeisterten Anhänger des Mannes, der der Welt den christlichen Humanismus im Ideal der Bergpredigt bringt und der die Gefahr der Emanzipation des Menschen von Gott noch für die nächste Zeit aufgefangen hat, wie sie z. B. von der Sodalitas Pomponio Letos in Rom, die anstatt der Geburt Christi die des Romulus und Remus beging, her drohte. Zwingli schreibt dem Meister im Stil des Humanismus schwärmerische Briefe. Ihn hindert nicht des Erasmus reservierte Kühle in den wenigen Antwortbriefen, auch nicht das Wissen, daß Glarean der Vertraute ist, den Erasmus Zwingli gegenüber wohl absichtlich in hohen Tönen lobt. Glarean (1488—1563) hat gleich im Jahre 1514, als Zwingli also 30 Jahre alt war, die Verbindung zwischen Erasmus und Zwingli hergestellt. Den äußeren Anlaß gab 3*

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des Erasmus lateinisches Gedicht: „Ein Klag Jesu zu dem Menschen, darinnen sich Jesus beklagt, daß die Menschen nicht alles Gute bei ihm suchen, so er doch ein Brunn sei alles Guten". Diese „Klage" wurde für Zwingli, der schon längst gierig alle Erasmiana verschlungen hat, nach Wyttenbach ein erneuter Anstoß zum Solus Christus, und zwar so stark, daß, wie Arthur Rieh mit Recht folgert, die christozentrische Betrachtungsweise fortan der beherrschende Gesichtspunkt Zwingiis bleiben wird. Dennoch muß gesehen werden, daß Zwingli seinem Erasmus nicht ohne Kritik gegenübersteht, sondern durchaus seine Eigenständigkeit erkennen läßt. Er sieht, daß Erasmus noch zwiespältig ist, da er in anderen Carmina empfiehlt, „Sant Annen, Sant Michaelen . . . als Fürmünder anzurufen." Oder, wenn Erasmus zu Apg. 15 kommentiert, daß das Apostelkonzil „kraft der Autorität des Petrus und Jakobus die Freiheit der Heiden vom mosaischen Gesetz beschlossen habe", dann fügt Zwingli korrigierend hinzu: „und kraft der ganzen Gemeinde"!, noch mehr: er spricht Erasmus ironisch an: „Hast du nicht gemerkt, daß du das hättest sagen müssen, gelehrtester Erasmus?" Zwingli war längst eine bekannte Größe, als Erasmus Frobens Haus betrat. Der Studienfreund Dingnauer lädt Zwingli, den „stilgewandten Schüler der Leier Apollos und den unbezweifelten Cicero unserer Zeit", 1514 zu seinem Magistrat nach Basel ein und schreibt bei dieser Gelegenheit: „Was hier die Gelehrten und insbesondere der maßgebendste unter allen Gelehrten, der hochgelehrte Erasmus von Rotterdam, über deinen Dialog denken, wirst du erfahren, wenn du selber zugegen sein wirst." Der „Dialog" war eine verlorengegangene Antwort auf Erasmus' Klage". Im frühen Frühjahr 1515 wurde Zwingli von Erasmus in Basel empfangen. Zu einem bestimmten wissenschaftlichen Gespräch ist es offensichtlich nicht gekommen. Das ist erstaunlich und läßt vermuten, daß trotz aller Problematik in Zwingli noch kein ernsthafter Aufbruch stattgefunden hat. Das negative Erlebnis von Marignano (1515), die vergebliche Predigt in der Heimat und

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das Erscheinen des erasmischen Testaments standen noch aus. Ohne Zwingli zum Nurpolitiker stempeln zu wollen, muß man das Wir-Empfinden des eidgenössischen Pfarrers in Rechnung stellen, denn „Erneuerung des Vaterlandes mit den Kräften des Evangeliums" ist ihm Zweck und Ziel. Die „Verwerflichkeit des päpstlichen Militarismus" ging ihm auf. Er griff zur Feder und schrieb sein neues Gedicht: Der Labyrinth (1516). In ihm geht es ihm nicht um den Krieg im Sinne einer allgemeinen Abrüstung, auch nicht um Pazifismus im Sinne einer Nie-wieder-Krieg-Bewegung, wie Erasmus, „der kosmopolitische Utopist in seiner Gelehrtenstube", es wollte; es geht Zwingli um den Kriegsdienst im fremden Sold und um die ihm von Kindheit an gewordene Abneigung gegen die Verquickung von Politik und Kirche. Doch es gibt einen Fortschritt. Zwingli sieht nunmehr in einem solchen Krieg das Wirken des Antichrist. Nach Ephes. 6 transponiert er den Krieg auf den Kampf des Christenlebens im Sinne des urchristlichen miles-Christi-Gedankens. War das Gedicht vom „Ochsen" bar jedes christlichen Gedankens, so ist „Der Labyrinth" ein christliches Lehrgedicht, in dem der Papst nicht mehr der Hirte, sondern der einäugige Löwe mit dem Augenglas ist. Auch hier zeigt sich eine Kontroverse zu Erasmus. Dieser hatte Leo X. als Friedensfürsten angesprochen, der „beseitigt alle Zerrissenheit der Welt", was Zwingli zu der Randbemerkung veranlaßte: „Es ist zu frühe gewesen!" „Der Labyrinth" und die daraus resultierende Predigt Zwingiis führten zum Konflikt und zur Spaltung innerhalb der Glarner Gemeinde. Die Ränke der Franzosenfreunde, die ihm sogar die Kanzeltreppe vernagelt haben sollen, hatten es schließlich erreicht, daß Zwingli Glarus verließ. Am 26. November 1516 siedelte er nach Kloster Einsiedeln über. Er hatte sich jedoch zunächst nur für 3 Jahre beurlauben lassen, für welche Zeit in Glarus ein Pfarrverweser eingesetzt wurde. 2 Jahre später, im Dezember 1518, kehrte Zwingli dann nach Glarus zurück, aber nur um auf die Stelle zu verzichten, und erbat zum Nachfolger seinen Glarner Lieblingsschüler Valentin Tschudi.

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Im großen und ganzen ist Zwingli in Glarus bis zuletzt der katholische Normalpfarrer, der Vollzieher der kirchlichen Agenda geblieben. Einen Packen Lebenserfahrung und ungelöster Probleme, aber auch eine angefangene Abschrift aus Erasmus' Neuem Testament, das am 25. Februar 1516 erschienen war, nimmt er mit nach Einsiedeln. Der „kilchher zu Glans", nunmehriger „diener zu Einsiedeln" hatte in der Benediktiner-Abtei im „Finsteren W a l d " nunmehr Zeit zum intensiven Studium, speziell des Erasmus und der Heiligen Schrift. Kommissar in

Einsiedeln

In Einsiedeln hat sich in Zwingli manche Kritik gegen die katholische Populartheologie geregt, sogar böse Worte sind schon hier über den „schlechten Grund des Papsttums" gefallen. Zu dem, was wir Reformator nennen, ist Zwingli aber in den beiden Einsiedler Jahren nicht geworden. In diese Jahre fiel sowohl der Wittenberger Thesenanschlag Luthers wie die Ablaßpredigt des Florentiner Franziskaner Bernhardin Samson in der Schweiz. Beides hat Zwingli und den kleinen Humanistenzirkel, der sich bald in Einsiedeln zusammenfand, kaum erreicht oder wenig betroffen. Es ist sicher kein Zufall, daß in dem Antwortbrief Rhenans an Zwingli vom Nikolaustag 1518 nebeneinander die Sätze stehen: „Über Luther (sein Name begegnet hier zum ersten Mal) haben wir noch nichts erfahren. Über den Ablaßverkäufer, den du in deinem Briefe so fein abgemalt hast, haben wir herzlich gelacht". Zwingli muß aber von Luthers Ablaßthesen noch in Einsiedeln erfahren haben. Es ist bekannt, daß Freund Pellikan die Thesen bereits im Frühjahr 1518 in Mühlhausen gesehen hatte, und im November waren sie bei Froben im Druck erschienen. Aber weder hat Zwingli begeistert den Wittenberger Ablaßstreit aufgegriffen noch hat Rom, weil es sich kein zweites Wittenberg schaffen wollte, die Predigt gegen den Schweizer Ablaßprediger verurteilt. Selbst als Bedenken gegen Zwingiis Predigt nach Rom drangen, ist dieser schonend behandelt worden. Zwingli hat keine

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Bannbulle noch Exkommunikation bedroht; er wurde zum Prälaten befördert, ihm wurde, wie gesagt, weiterer Aufstieg in Aussicht gestellt und die Verdoppelung der päpstlichen Pension angeboten. Dennoch ist zu erkennen, daß Zwingli in den 25 Einsiedler Monaten nicht unerhebliche Fortschritte gemacht hat. Die Predigt war der theologische Ort seines Wachsens auf den Reformator hin. Aber die vortridentinische Kirche hatte für die Humanisten, die sie meist selber waren, einen weiten Raum, wenn nur der hierarchische Aufbau und die ihn stützende Kirchenlehre nicht angetastet wurden. So konnte der Schweizer Nuntius Pucci, „ain klain, aber listig man", am 18. Oktober 1517 (!) Zwingli einen „rechtschaffenen und gelehrten Mann und guten Prediger" heißen. Der Wallfahrtsort bot Zwingli reichliche Gelegenheit für seine Predigt. Die BenediktinerAbtei, 934 aus der Zelle des hl. Meinrad von der Reichenau entstanden, sah jährlich Tausende von Pilgern zu dem wundertätigen Gnadenbild wallfahren. Zwingiis „Reformpredigt" aus dem Erasmischen Schriftverständnis, die in Glarus vornehmlich dem sozialpolitischen Frondienst gegolten hatte, wandte sich in Einsiedeln gegen die Vermaterialisierung des Glaubens. In diesem Zusammenhang muß Zwingiis eigene Teilnahme an der Wallfahrt zu den Aachener Heiltümern (Juni/Juli 1517) ein Problem bleiben, auch wenn z. B. Farner versucht, dieses Unternehmen mit der pfarrlichen Verpflichtung als Begleitperson auszugleichen und gar in die Nähe des Luthererlebnisses in Rom zu rücken. Die Teilnahme läßt sich nicht anders als mit einem inneren Widerspruch in dem zwar kritischen, aber immer noch traditionsgebundenen katholischen Priester erklären. In Einsiedeln hat sich Zwingiis Verkündigung aus dem aftergläubischen Gebaren der Wallfahrenden den rein kirchlichen Problemen zugewendet, so daß er rückschauend 1523 in seinen „Schlußreden" mit Recht sagen konnte: „Ich habe, bevor jemand in unserer Gegend etwas von des Luthers Namen gewußt hat, angefangen, das Evangelium Christi zu predigen, im Jahre 1516, also, daß

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ich auf keine Kanzel gegangen bin, daß ich nicht die Worte, die am selben Morgen in der Messe beim Evangelium gelesen werden, für mich nähme und sie allein aus der Heiligen Schrift auslegte." Im Schatten des Klosters, das bis zur Aufnahme der ersten Bürgerlichen (1536) ein Refugium des Hochadels war, in dem zur Zeit nur noch der Mönch Diebold v. Geroldseck lebte, und in der kleinen Pfarrgemeinde, die mit ihren 1500 Seelen etwas größer war als Glarus, ist Zwingli so zum „Erasmianer" geworden, daß er einmal „Priester der Musen und Christi zugleich" genannt wird. Er sagt es selbst, daß er hier „mit unablässigem Fleiße bei Tag und Nacht die griechischen und lateinischen Philosophen und Theologen studiert hat." Und Johannes Oechsli bekennt von ihm: „Dieser ist's, der über alle Schweizer hinausragt und bessere Bildung um sich verbreitet." Oechsli wie der päpstliche Kaplan Franz Zinck, der Zwingli des Papstes Sold auszahlte, beide wie Paracelsus gebürtige Einsiedler, gehörten neben v. Geroldseck zu dem „Stammtisch der Humanisten" in Einsiedeln, bei dem sich des öfteren auch Zwingiis Lehrer Bünzli, Wölflin und Wyttenbach einfanden. „Nicht aus trüben Tümpeln, sondern aus klaren Brunnen!" war Zwingiis oft wiederholte Devise. Stapelweise brachte der alte Invalide Andreas Castelberger aus Zürich die Bücher herauf; die antiken Klassiker ebenso wie die Kirchenväter und alles, was von Erasmus frisch aus der Presse kam. Hier hat er seine Lieblings-Väter studiert: Hieronymus, Ambrosius, Origenes und schon ein wenig Augustin. Was er erarbeitete, stellte er in den Dienst der Predigt, die ihm immer vordringlicher wurde. Zwingiis Gewinn in Einsiedeln ist die evangelische d. h. evangeliumsgemäße Predigt. Der Ausdruck „evangelisch" darf wie der der „reformatio" für jene Zeit nicht anachronistisch begriffen werden. Ehe sie zum kirchengeschichtlichen Kurant wurden, war „reformatio" ein Gleichwort für restauratio, reflorescentia, renascentia, und „evangelisch" bedeutete noch die Bindung an das Neue Testament. Alle Arbeit

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aber galt dem griechischen Erasmus-Testament, an dem er nach früheren Versuchen endgültig die griechische Sprache erlernt hat, also zu einer Zeit, als Luther über den Römerbrief Vorlesungen hielt. Die Briefe des Paulus schrieb er ab und lernte sie, wenn der Zürcher Schullehrer Myconius recht hat, auswendig. In Einsiedeln liegt auch der Keim zu Zwingiis späterer Theologie vom Heiligen Geist; denn 2. Petr. 1,21 war sein exegetisches Leitmotiv: „Denn niemals ist eine Weissagung durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern durch den Heiligen Geist getrieben haben Menschen von Gott aus geredet." Und noch eines: Aus der bibelgemäßen Predigt, wie er sie nach Glarner Anfängen in Einsiedeln anhob, ergab sich für ihn zwangsläufig die Umkehrung der Werte des gottesdienstlichen Lebens. Die Predigt, die trotz aller Betonung ihrer Notwendigkeit wie z. B. in Surgants Manuale bislang hinter das ex-operative Meßopfer zurücktrat, wurde für Zwingli immer mehr zur Hauptsache, während er in der Liturgie nur „mitloufende ceremonien" sah. Es begann in ihm die Umwertung der liturgischen Werte. Von einem reformatorischen Durchbruch oder auch nur Beginnen kann in Einsiedeln — und das gilt auch noch für die ersten Monate in Zürich — noch keine Rede sein. Zwingli suchte die weltweit erwartete Reform der entarteten Kirche zuerst auf erasmischen Wegen. Der dankbare humanistische Schüler mußte angesichts der Mißstände in seinem Volke, zumal er dem eidgenössischen Wir und nicht der persönlichen Heilsgewißheit den Vorrang gab, vor der Theologie des Kreuzes, die er nicht unbedingt vergessen hat, die Moralpredigt halten. Und das tat er zweifellos im Sinne der Bergpredigtsethik. Nichts beleuchtet das besser als das Marginal aus der Einsiedlerzeit, wo Zwingli definiert: „Evangelium Gottes, das ist nichts anderes als Gerechtigkeit, Wahrheit, Licht, Billigkeit." Das gilt besonders, wenn man seinen „Kommentar" gegenüberstellt, in dem es schließlich als Ergebnis auch der Zürcher Reformation heißt: „Das ist das Evangelium, das im Namen Christi die Sünden vergeben werden." Blanke hat darauf

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hingewiesen, daß es auf einem „Selbstmißverständnis" beruht, wenn Zwingli seine erasmische Periode ins Reformatorische umgedeutet hat. Weil Reformation kein Methodismus ist, erfordert sie für Zwingli wie für Luther eine Wegstrecke, die von der aitia zur arche, von der ersten inneren Ursache zum äußeren Durchbruch reicht. Doch auch in seiner „erasmischsten" Zeit, in der er die Paulusbriefe abschreibt und des Erasmus Adnotationes adnotiert, ist Zwingli, wie schon gesagt, kein blinder Gefolgsmann des Rotterdamers gewesen, wie es seine Randbemerkungen bei der Paulus- und Augustinuslektüre hinreichend ausweisen. Deutlich und erneut zeigt sich das an der marianischen Gnadenstätte Einsiedeln. Wohl hat Zwingli zeitlebens an Maria als der Gottesmutter, wie sie das ephesinische Konzil 431 definiert hat, festgehalten. Er wendet sich aber gegen die falsche Art ihrer Verehrung und kann nicht mehr anerkennen, was Glarean und damit doch auch Erasmus aussagten: „Gnädiger als anderswo ist in Einsiedeln das Walten der Gottheit und wirksamer die Gegenwart der Jungfrau auf ihren Altären." Und wenn Zwingli zum Johanneskommentar des Augustinus anmerkt: „Im Kreuze Christi durchschreiten wir das Meer", so ist das zwar noch nicht reformatorischer Durchbruch, doch Erinnerung an das Wort seines ersten theologischen Lehrers Wyttenbach: „Der Tod Christi ist allein der Preis für die Sündenvergebung." Dennoch bleibt Zwingli in Einsiedeln ein „homo pro se" und ein gern bereiter Anhänger der humanitas Erasmiana. Vorerst in eigener Sache, da er nach seinen Rückfällen in puncto sexti um die menschliche Ohnmacht weiß. Seine Verletzungen der Zölibatspflicht in Glarus und mit der männerwechselnden Einsiedler Baderstochter wollten ihm, obwohl die Zeit an ganz andere klerikale Verhältnisse gewöhnt war, die baldige Berufung nach Zürich erschweren. In seinem „Beichtbrief" vom 5. Dezember 1518 an den Zürcher Kanonikus Utinger ließ er einen intimen Einblick in sein Leben tun. Gerade aus diesem Brief geht hervor, daß er keinen Gedanken an die der Beichte letztlich zugrunde

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liegenden theologia crucis aufbringt. Die nonchalante Feststellung, daß ja niemand etwas davon gemerkt und daß er im übrigen schon bei Gott um Verzeihung dafür gebeten habe, stellt den erasmianischen Zwingli vor, der, nachdem er 1517 einen Ruf nach Winterthur ausgeschlagen hatte, zum Jahre 1519 nach Zürich gewählt wurde. Es spricht aber für Zwingiis Ehrlichkeit, daß er den Brief, seine Berufung nach Zürich betreffend, ausklingen läßt: „Wenn Christus durch mich gelästert würde, will ich nichts vorantreiben. Ich will nicht, daß er in Gefahr kommt." Wenige Tage später wählten die Chorherren mit 17 von 24 Stimmen Zwingli zum „Leutpriester" am Großmünster zu Zürich. Leo Jud, bisher Pfarrer im elsässischen St. Pilt, wurde sein Nachfolger in Einsiedeln. Am 27. Dezember 1518 hielt Zwingli in Zürich seinen Einzug und nahm zunächst Wohnung im „Einsiedler". Ein Wort noch zur Person. In den Jahren 1517 und 1519 hat Zwingli wegen eines Gallenleidens im Thermalbad Pfäfers bei Ragaz zur Kur geweilt. Mit dem Abte, dem er später Hutten anvertraute, war er befreundet. Gallenund leberleidend sind sie wohl alle gewesen: Luther, Zwingli und Calvin, auch Erasmus und Ignatius von Loyola. Zwingiis Zeitgenossen haben von ihm ein anschauliches Bild überliefert. Er war „von Leib und Gestalt ein hübscher Mann", „sein Angesicht freundlich und rotfarben", weshalb ihn seine Gegner später den „Roten Uli" nannten. Seine Stimme war nicht besonders groß; zudem soll er recht schnell gesprochen haben. Er war kurzsichtig, trug aber kein „Augenglas", das damals gerade Neuheit war. In einem Aufsatz „Zwingiis Urteile über sich selbst" hat Blanke den Reformator als den Mann vorgestellt, der „keinen Kultus seiner Persönlichkeit kennt." Zwingli hielt sich für einen „ungehobelten Bauern", der im Schreiben, „voraus im Deutsch", einfältig und bescheiden sei, und bekannte sich als mit Fehlern behafteter Mensch, der zur Heftigkeit und Schärfe neige und als cholerische Natur zu der Sorte von Menschen gehöre, die nur mit viel Nachsicht erträglich seien.

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Bedenklichkeit, gepaart mit Eigenwillen, mag für die Einsiedler Jahre Ergebnis des charakterlichen Testes sein. Dennoch war Einsiedeln für den noch „funktionalen", aber suchenden Priester kein verlorenes Zwischenspiel, sondern ein notwendiger Umweg, ein Ort des Gärens und eine Rüstkammer des Reifens. Münsterpfarrer

in Zürich

Am Neujahrstag 1519, an seinem 35. Geburtstag, hielt Zwingli seine erste Predigt im Großmünster und zwar selbstverständlich als „Pronaus", dem selbständigen Predigtteil im täglichen Amt. E r verwirklichte sofort seinen schon in Einsiedeln gefaßten Plan der fortlaufenden Predigt im Gegensatz zu der üblichen Auslegung der Perikopen, der biblischen Tagesausschnitte, wobei er letztlich nichts anderes tat, als die Gewohnheit Augustins u. a. wieder aufleben zu lassen. Bis zum Jahre 1525, dem Abschluß seines reformatorischen Handelns, hat er das ganze Neue Testament durchgepredigt. Als Zwingli dieses Vorhaben kurz zuvor vor dem Münsterkapitel entwickelte, kam es zur ersten Meinungsverschiedenheit. Der Kanonikus Hofmann, der ihn eben noch gewählt hatte, brachte die Sache vor den Propst. Doch der Vorhalt, daß solche „Nüwerung" wenig Gutes bringen werde, verschlug bei Zwingli nicht. Er antwortete dem Propst Frey, „so zu predigen, das wäre die alte Ordnung und keine Neuerung; denn er wüßte wohl, daß die Perikopenordnung erst von Karl dem Gr. stamme!" Das war Zwingiis erster Sieg in Zürich. Als Prediger gehörte Zwingli zu denen, die ohne Konzept predigten; dessen Wort nicht durch ein Manuscript des Unmittelbaren verlustig ging. Darum sind nur wenige seiner Predigten erhalten und auch diese nur als erweiterte Schriften. In Zürich hatte es offensichtlich keinen „Humanistenkreis" gegeben. Die Stadt mit ihren 9000 Einwohnern war eine Handwerkerstadt, in deren beiden Räten, dem Großen und dem Kleinen, die Zünfte tonangebend waren. Viele Zürcher hatten als Söldner das Treiben am Vatikan

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kennengelernt. Vielen war der Papst zu einem weltlichen Herrscher neben den anderen geworden. Es gab in Zürich aber einen Kreis von Männern, der auf Abstellung der kirchlichen Mißstände bedacht war, bis in den Rat hinein, der schon längst über große kirchliche Vollmachten verfügte. In diesen Kreis traf die Kunde von Luthers Tun und Kämpfen, die sogleich von Zwingli unterstützt wurde. Auch vor Zürichs Toren erschien der Ablaßprediger Samson. Doch Zwingiis Predigt hielt ihn fern; der Rat untersagte ihm das Betreten der Stadt. Der Konstanzer Generalvikar Faber, noch lange sein Freund, lobte Zwingli als guten Prediger. Selbst der Papst trat dem Beschluß der Tagsatzüng bei, nach dem Samson das weitere Auftreten in der Schweiz untersagt wurde. „Während Luther durch seinen Ablaßstreit den weltgeschichtlichen Kampf gegen Rom eröffnet hatte, durfte Zwingli in dem seinigen den Papst selbst als Bundesgenossen auf seiner Seite sehen" (Staehelin). Daß Zwingli in Zürich nicht mehr nur gegen Samsons Methode gepredigt hat, sondern gegen den Ablaß als solchen, haben sie nicht wahrgenommen. Allmählich zeigten sich die ersten Wolken. In Paris predigten Mönche gegen Zwingli und ließen ihre Predigten in Basel drucken. Myconius, der Zwingiis Berufung nach Zürich vermittelt hatte, und 1519 wieder in seine Vaterstadt Luzern zurückgekehrt war, berichtete ihm ebenfalls, daß dort „eine schändliche Schar von Antichristen" gegen ihn böse Reden führe und sich schon mancher Freund von ihm abgewendet habe." Aber Zwingli blieb sich getreu, gestärkt durch das Handeln Luthers, dessen Name kaum noch in einem Briefe fehlt. Von Erasmus hatte Zwingli gelernt; Luther hat ihn ermutigt. Denn in Luther sah er den „anderen Zeugen", der seine Eidgenossen von der Richtigkeit seines Handelns überzeugen half. Deshalb machte sich Zwingli auch zum Agenten für Luthers Schriften. Bald bat er Rhenanus um schnellste Ubersendung von 100 Exemplaren des Lutherschen „Vaterunsers", die er in Stadt und Land durch Kolporteure anbieten ließ. Myconius hat das später unterstrichen, wenn er sagte: „Zwingli

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wollte, daß das Volk aus seiner Predigt und der Lektüre Luthers die Gleichartigkeit, ja die Einheit des Geistes bei beiden sehe, geschöpft aus der Heiligen Schrift." Wenn Zwingli auch betonte, daß er sich bei der Lektüre Luthers bewußt gemäßigt habe, um nicht in den Verdacht eines Lutheraners zu geraten, so geriet er doch Luther gegenüber in helle Begeisterung: er nannte ihn einen Elias. Dieses Ehrenprädikat hatte sich Luther bei ihm verdient ob seines Verhaltens auf der Leipziger Disputation im Juli 1519. In dem dortigen Wagemut Luthers liegt das Erlebnis Zwingiis. Was er selbst schon lange gedacht, das hat Luther vor aller Welt auszusprechen gewagt, nämlich, daß das Papsttum nicht von Christus gegründet sei, daß Konzilien irren können, daß die Schrift allein das Fundament des Glaubens sei. Zwingli sah den Anfang der Wittenberger Reformation — und vielleicht hatte er nicht ganz unrecht — nicht im Thesenanschlag, sondern in der Disputation zu Leipzig, wie es auch Köhler bestätigt hat: „So ist Zwingli dank der Leipziger Disputation Luthers innerlich vom Papsttum frei geworden." Zwingli hielt 1527 Luther vor: „Du herrschst erst seit 8 Jahren", und das war 1519, die Disputation. Seine Abwehr gegenüber der Ansicht, die übrigens auch Luther vertrat, Zwingli sei sein Schüler, hat nicht nur, besonders nach Worms, die Sorge zum Grund, das Lutherschicksal teilen zu müssen, sondern es ist der Glaube an seine Eigenständigkeit, die ihn sprechen ließ: „Hat der Luther da getrunken, da wir getrunken haben, so hat er mit uns gemeinsam die evangelische Lehre." In diesem inneren Prozeß des Reifens erkrankte Zwingli bis auf den Tod an der Pest. Vom 2. Juli bis zum 26. November 1519 schweigt er, und erst Silvester zeigt er Myconius seine völlige Wiederherstellung an. Zuvor hat er in Wort und Ton im „Pestlied" die Errettung aus der gefährlichen Krankheit gepriesen. Zweifellos, ein neuer Ton klingt auf, aber den Durchbruch zum Sündenbewußtsein und zur paulinischen Kreuzespredigt läßt das Lied nicht erkennen. Zwingli hat sich darum später auch niemals auf diese Krankheit berufen. Der Inhalt des Pestliedes ist Vor-

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sehungsglaube des Sich-in-Gottes-Hand-Wissens. „Diese theozentrische Frömmigkeit", sagt Blanke, „ist nicht mehr humanistisch, aber auch noch nicht wesenhaft reformatorisch. Der Verdienstgedanke ist noch nicht überwunden; Zwingli bewegt sich in einem Übergang." Man könnte es auch Rückkehr zu dem unproblematischen Glauben der Kindheit heißen. Es dürfte kaum eine Simplifizierung sein, wenn wir folgern: die Nachrichten aus Wittenberg, das Erlebnis der Pest und die Leipziger Disputation können zusammengesehen werden, um Zwingiis reformatorischen Durchbruch zu deuten. Es besteht heute Einigkeit darüber, daß um die Mitte des Jahres 1520 Zwingiis Wille zum reformatorischen Durchbruch sichtbar geworden ist (Blanke, Locher, Pfister, Rieh u. a.). Nicht in einem Thesenanschlag, sondern noch verborgen in Zwingiis Randbemerkungen. Wenn sich auch der Zeitpunkt nicht fixieren läßt, so kann mit Blanke wohl endgültig die 5. Vaterunser-Bitte als Zwingiis reformatorischer Ort angesprochen werden. Rückschauend gestand Zwingli 1523: „Denn so oft ich dahin kam (zu: vergib uns unsre Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern), so konnte ich den Frieden nicht erleiden . . . Und nach viel Verklagen und Verantworten meines armen Gewissens zog ich überwunden und gefangen ab, daß ich mich Gott ergeben müßte. Herre! Ich bin ein gefangener Mann! Verzeih, Herr, verzeih! . . . Denn ich meine, keiner sei so friedmütig, er müsse sich an dem Wort „Vergib uns unsre usw." erkennen und ergeben an die lautere Gnade Gottes . . . Keiner wahrlich; denn kein Mensch ist, der nicht erlegen sei an dem Wort also, daß er sich für nichts habe hingeworfen vor die Füße und Barmherzigkeit Gottes . . . Es ist nichts anderes denn ein Klagen der Notdurft und Anrufen um Hilfe zu Gott . . . , daß (er) all unsre Gebrechen ersetzen möge." Blanke deutet diesen Fund: „Daß Zwingiis Entwicklung im Gegensatz zu der Luthers kampflos, ohne innere Erschütterung verlaufen sei, wird man nun nicht mehr sagen dürfen. Vielmehr: was Luther an Rom. 1 , 1 7 erlebte, ist Zwingli an Matth. 6, 12 klar

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geworden. Die Weihe der Anfechtung kannten beide, beide das Wunder der Entdeckung des Evangeliums." Seit 1519 war Zwingli immer mehr in die Gedanken des Augustinus eingedrungen. Durch ihn fand er in Paulus den Schlüssel zum Verständnis des Menschen und seiner Erlösung. Das führte ihn, worauf Locher hingewiesen hat, in die eschatologische Sicht des „Christianismus renascens". So ist Zwingli aus Eigenem zum Reformator seiner Eidgenossen geworden. Aus Zwingiis Vorsehungsglauben (nicht zu verwechseln mit der Prädestination) wurde 1519/20 das Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit, aus dem Ethos Christi die Notwendigkeit, aus dem humanistischen homo der Reiser des Hauptmanns Christi. Courvoisier hat es so gesagt: „Die Religion hört für Zwingli auf, ein Konzept zu sein, sie wird zum Anruf Gottes: ,Adam, wo bist du?'" Damit hatte Zwingli die philosophia Christi verlassen. Aber er war kein Typus, der heute verbrennt, was er gestern angebetet hat. Er war eben „der Typus des Eklektikers", der zeit seines Lebens ein Stück Erasmus mit sich tragen konnte, allermeist, wie es Pfister in seinen Monographien nachgewiesen hat, in der Frage der Erbsünde und der Seligkeit der Heiden. Wenn sich Zwingli auch aus der nunmehr verschiedenen Auffassung und aus dem berechtigten Anlaß, weil der „doctor humanissimus" sehr unhumanistisch dem Freunde Hutten das Asyl verweigert hatte, 1523 — zwei Jahre vor Luther — von Erasmus getrennt hat, so wußte er dennoch, ihm dafür zu danken, daß er ihn das wissenschaftlich-kritische Arbeiten gelehrt und den Weg zu den Quellen gewiesen hat. Aus dem christlichen Humanisten Zwingli ist der reformatorische Theologe der humanistischen Methode geworden, den ich gern „den kirchlichen Humanisten" nennen möchte. Es ist das, was Blanke schon 1931 gesehen hat, daß Zwingli suchte, „die humanistischen Einflüsse dem christlichen Gottesglauben dienstbar zu machen und die großen Gefahren, die von ihnen her drohen, zu beschwören." Für den in der humanistischen Welt gebildeten Zwingli kann der alte Satz des Petrus Damianus (t 1072) dahin gewandelt wer-

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den: „Humanismus est ancilla theologiae — Der Humanismus ist die Magd der Theologie." Luther hat am 10. Dezember 1520 am Elstertor das kanonische Recht vor aller Welt verbrannt. Zuvor hatte Zwingli im gleichen Jahr, wenn auch nicht durch eine gleich aufsehenerregende Tat, aber immerhin seinen Bruch mit Rom dokumentiert, als er die weitere Annahme der päpstlichen Rente verweigerte. Der katholische Historiker August Willburger registrierte diesen gewichtigen Schritt mit der lapidaren Feststellung: „Zwingli hat 1520 mit der Hierarchie gebrochen." 2. D e r reformatorische Zwingli Der „evanhöllische" Leutpriester Zwingli hat noch lange am Altar zelebriert. Er blieb Leutpriester bis zum Oktober 1522. Er wußte sich aber jetzt als der von Gott berufene Verkünder der biblischen Wahrheit. Souverän stand er auf der Kanzel als einer, der sich aus seiner inneren Mächtigkeit die Macht schuf, fortschreitend die äußeren Geschicke mitzubestimmen. Zürichs „Staatskirchentum" begann, mit Zwingiis Predigt seinen Grund zu legen. Unmerklich gingen die Kompetenzen vom Kapitel, alsbald sogar vom Konstanzer Ordinariat auf den Rat über. Wie schon der Entscheid der Kaiserwahl, so waren die Ratsmandate gegen das Reislaufen und über die soziale Arbeit in der Stadt Zwingiis Kanzelwerk. Selbst das Münsterkapitel konnte sich der Predigt seines Leutpriesters nicht entziehen. Das bezahlte „Salve regina" wurde für nicht mehr verbindlich erklärt und die Einnahmen aus dieser Stiftung der sozialen Arbeit zugeführt. Das Chorgebet wurde vereinfacht und eine neue Chorordnung beschlossen. Die Kirche tat alles, um Zwingli bei sich zu behalten. Noch am 29. April 1521 wurde er in das Kapitel berufen, nachdem eigens für ihn der Kanonikus Engelhart resigniert hatte. Kanpnikus Hofmann hatte ihn während der Pest aufgesucht, um ihn zur Aufgabe seiner kritischen Predigt zu veranlassen. Der Generalvikar Faber kam, um ihn zur Genesung zu beglückwünschen. Selbst 4

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noch im Januar 1523 versuchte der neue Papst, der Deutsche Hadrian VI., Zwingli aufzuhalten, indem er ihm sogar das Kardinalat in Aussicht stellte. Je näher Luthers Worms kam, je notwendiger wurde die Abwehr gegen Zwinglis Einordnung als Lutheraner. Schon nannte man ihn „Lutheraner", „Verbreiter neuer Dogmen", „Verführer der Jugend". Was half es, daß er dem entgegenstellte: „Ich habe die Lehre Christi nicht vom Luther gelernt, sondern aus dem ,Selbstwort' Gottes." Immer häufiger wurde er Verhören vor dem geistlichen Richter unterzogen; Ausweisungen und selbst der Tod wurden ihm angedroht. Der päpstliche Legat ließ ihn überwachen, seine Briefe wurden überprüft. Spottlieder wie das über den „Roten Uli" kursierten; man hieß den neuen Domherrn einen „Torherrn" und seine evangelische Predigt eine „evanhöllische". Standen auch die Zünfte und die Bürger und damit die Mehrheit der Stadt auf seiner Seite, so hatte sich längst eine altkirchliche Opposition zusammengefunden, geführt von Kanonikus Hofmann. Bereits von Anfang an hatte Hofmann Material gegen Zwingli gesammelt. Im Frühjahr 1522 reichte er seine Klageschrift, ein Sündenregister von 26 Seiten, dem Kapitel ein. Zwingli, der zuvor davon erfahren hatte, quittierte diese Hinterhältigkeit mit den Worten: „Schau, da fällt mich von der anderen Seite der kleine alte Schwätzer Konrad an, mit einer groß aufgezogenen, aber getarnten und erlogenen List. Es handelt sich um eine schon vor drei Jahren begonnene Schrift, und man kann nun sehen, wie der Elefant, der geboren werden sollte, zu einem lächerlichen Mäuschen zusammengeschrumpft ist." Am 10. Oktober 1522 legte Zwingli sein Amt als Leutpriester in einer Kanzelabkündigung nieder. Da trat ein Sonderbares ein: der Rat errichtete am Großmünster für Zwingli ein eigenes evangelisches Predigtamt. Damit ist es der Rat gewesen, der Zwingli aus dem katholischen Klerus herausgelöst und mit ihm die erste evangelische Pfarrstelle errichtet hat. Inzwischen aber hatte sich in der Öffentlichkeit Zwinglis Predigt ausgewirkt.

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Die ersten Schritte in die Öffentlichkeit In der Fastnacht 1522 wurde im Hause des Buchdruckers Froschauer Fleisch gegessen. Man tat es nicht, um zu provozieren, sondern der Gedanke der christlichen Freiheit, wie sie ihn aus Zwingiis Predigten empfangen hatten, wollte Taten. Es war das erste Echo auf Zwingiis Wirken und das ungewollte Signal zum Aufbruch der „Kirchenbesserung", wie man in der Schweiz die Reformation gern nennt. Zwingli wurde, obschon er nicht mitgegessen, aber diesen Ungehorsam durch seine Anwesenheit gut geheißen hatte, in das öffentliche Verfahren über dieses Vergehen hineingezogen. Aus der kleinen Ursache ist die große Wirkung geworden: die Forderung der Freiheit von den unter Sünde verpflichtenden Zeremonialgesetzen, die durch bezahlte Dispense doch so oft umgangen wurden. So wurde Zwingiis Fastenpredigt am 29. März 1522 eine Proklamation der „Freiheit eines Christenmenschen", die nicht dulden will, daß die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, käuflich sei. Da kirchliches Gebot und weltliches Gesetz eins waren, wurden alle Beteiligten vom Hausherrn bis zur Magd, auch Leo Jud war dabei, richterlich verhört. Das Konstanzer Ordinariat griff ein und schickte eine Dreierkommission unter dem Weihbischof Fattlin in die Limmatstadt. Man wollte einen direkten Angriff vermeiden. Aber Zwingli machte ihren Plan zunichte, nämlich daß die Angelegenheit nicht vor dem zwinglischgesinnten Großen Rat der Zweihundert (Abgeordnetenhaus) kommen, sondern nur in dem Kleinen Rat der Achtundvierzig (Senat), der Zwingli gegenüber nicht einhellig war, verhandelt werden sollte. Es ist der Beachtung wert, daß Zwingli am 9. April vor dem Großen Rat zwei bedeutsame Dinge ausgesagt hat: 1. daß nicht Petrus, sondern Christus das Fundament der Kirche ist (reformatorischer Kirchenbegriff) und 2. daß der Glaube an den Auferstandenen allein das Heil bewirkt (solus Christus, sola fide). Wenn auch die „Tragikomödie der Fleischfresser" mit einem Kompromiß endete, der Lauf der Reformation war nicht mehr aufzuhalten. Am 16. April 1522 erschien bei Froschauer Zwingiis erweiterte Fasten4'

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predigt im Druck: „Vom Erkiesen und Freiheit der Speisen". Es ist Zwingiis erste reformatorische Schrift, in der initiativ der Generalangriff gegen das gesamte Zeremonialwesen enthalten ist. Zwingiis anfängliches Werben um den ältlichen Bischof Hugo war um so vergeblicher, als dessen Generalvikar Faber seit seiner Rückkehr aus Rom 1522 der eigentliche Leiter der Ordinariatsgeschäfte war. Der Humanist Faber war als verschärfter Gegner aller Reformation, damit auch Zwingiis, heimgekehrt. Bald versuchte er bei Rat und Kapitel, „daß Zwingli seines Predigens still gestellt würde". Das hinderte Zwingli nicht, sich noch einmal an seinen Bischof zu wenden. Am 2. Juli 1522 unterschrieb er bei Leo Jud in Einsiedeln mit 10 Confratres eine „Bittschrift an Hugo Bischof von Konstanz", in der sie neben der Freiheit der Predigt die Aufhebung des Zölibatszwanges forderten. Wenige Tage später gab er diese Schrift erweitert und deutsch heraus als „Eine freundliche Bitte und Ermahnung etlicher Priester der Eidgenossenschaft". Die Argumente sind den damaligen Zuständen entnommen, denn es ist belegt, daß im Bistum Konstanz jährlich 1500 Priesterkinder zur Welt kamen. Das Ganze aber hatte für Zwingli einen sehr persönlichen Grund. Er hatte sich inzwischenheimlich ehelich verbunden. Damit hatte er einerseits für sich das „Stroh vom Feuer" genommen, andererseits aber Gerüchten Tür und Tor geöffnet. Anna Reinhart, das „Wirtstöchterlein zum Rößli", „ein überus schön mentsch", war Zwingiis eifrige Predigthörerin. In erster Ehe war sie mit Junker Hans Meyer von Knonau verheiratet, der 1517 an den Folgen der Schlacht von Novara gestorben war. Mit ihren 3 Kindern verbrachte sie im „Höfli" am Großmünster ihren Witwenstand, bis 1519 Zwingli kam und sich für ihren Erstgeborenen Gerold interessierte. Zwingli schickte 1521 den Zwölfjährigen dem Glarean in Basel zur Ausbildung zu und widmete ihm 1523 als Reisewillkomm (Badschenke) die pädagogische Schrift: „Wie man edle Jünglinge heranbilden soll." Im Frühjahr 1522 muß die nähere Bekanntschaft Zwingiis mit

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der Reinhartin entstanden sein. Am 2. April 1524, kurz vor der Geburt des ersten Kindes, hat sie der schon verehelichte Leo Jud, seit 1522 Pfarrer an St. Peter, in seiner Kirche getraut. Vier Kinder wurden ihnen geboren, von denen drei groß geworden sind: Regula (1524), Wilhelm (1526), der schon 1541 als Student in Straßburg starb, und Huldrych (1528), der spätere Leutpriester am Großmünster und Professor des Hebräischen. Ein schwarzer Tag im Leben Anna Zwingiis war der 11. Oktober 1531, an dem sie in der Schlacht bei Kappel ihren Mann, den Sohn Gerold, einen Schwiegersohn, ihren Bruder und ihren Schwager durch den Tod verlor. Sie selbst ist am 6. Dezember 1538 gestorben. Zwingli hat in seinen Briefen wenig ihrer gedacht, so dankbar er ihr war, daß sie ihm den guten Boden für sein Studieren und Kämpfen bereitete. Ein ungemein fleißiger Arbeiter, der jede freie Minute auszunutzen wußte, hat er zwar nicht wie Ficino vor der Büste Piatos ein ewiges Licht entzündet — das vor dem Tabernakel des Großmünsters war für ihn eben im Verlöschen —, aber er hat neben dem Neuen Testament und den Vätern eifrig weiter die Klassiker studiert: Homer und Thukydides, Plato und Aristoteles, Cicero und Seneca. Wenn Zwingli in seinen Schriften die griechische Sage und die römische Geschichte, sicher oft bis zur Grenze des Möglichen, herangezogen hat, so war das damals nichts Außergewöhnliches. Er kannte es schon von Surgants Manuale her. In der griechischen Sprache vervollkommnete er sich, die hebräische erlernte er jetzt bei Boeschenstein und dem jungen Ceporin. In der Kirchengeschichte mag er schwach gewesen sein; um Liturgiegeschichte kümmerte er sich von Glarus an. Auf Fabers Ansinnen seiner „Stillsetzung" antwortete Zwingli selbst, und zwar in einer prinzipiellen Schrift an den Bischof. Dazu veranlaßte ihn nicht zuletzt der Beschluß der Tagsatzung in Luzern vom 27. Mai 1522, der die Obrigkeiten aufforderte, gegen die Prediger des neuen Glaubens vorzugehen. Diese Schrift, der er den Titel gab „Apologeticus Archeteles" d. h. „Anfang und Ende des

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Streites" enthält mit ihren 69 Punkten die erste Fixierung des sola scriptura. Die Schrift, so sagt Zwingli, bedürfe keiner kirchlichen Auslegung, sie allein sei Autorität; das Papsttum sei späteren Ursprungs und damit auch Fasten, Ablaß und alle Zeremonien menschliche Zutat. Bald legte er in einer Predigt „Von der Klarheit und Gewißheit des Wortes Gottes" vor den Klosterfrauen zu Oetenbach dar, daß die Schrift auch keiner Konzilien und Päpste bedürfe, sondern sich selbst auslege (facultas seipsum interpretanda. Das war zu der Zeit, als in Wittenberg Luthers „Septemberbibel" erschien. In Zürich häuften sich die Angriffe, und Fronten bildeten sich. Man predigte oft von derselben Kanzel gegeneinander. Als Zwingli sich eben in seiner „Predigt von der ewig reinen Magd" gegen den Vorwurf der Entehrung der Gottesmutter verteidigt hatte, kam es zu einem stürmischen Auftritt in der Zürcher Augustinerkirche, der den Stein endgültig ins Rollen brachte. Leo Jud hatte während der Predigt des Priors Zwischenrufe getan, die beinahe zu einem Handgemenge geführt haben. Das und die Verhaftung des neugläubigen Pfarrers von Fislisbach gaben Zwingli das Signal zum endgültigen Aufbruch. Er, der, wie bereits gesagt, am 10. Oktober 1522 den Schritt aus dem Klerus getan hatte, wußte sich nun als „Bischof und Pfarrherr in dieser Stadt Zürich", der für sich das Recht in Anspruch nahm, eine Synode einzuberufen. Da der Bischof es versäumt hatte, veranlaßte er angesichts der gegenwärtigen Turbulenz die Einberufung einer öffentlichen Disputation in das Zürcher Rathaus auf den 29. Januar 1523. Das Konzil zu Zürich 1523 Die „christliche versamlung in der großen ratstuben zu Zürich" war weder Tagsatzung noch Reichstag, sie war ein schweizerisches Konzil, wie sie der anwesende Generalvikar selbst genannt hat. Sie bedeutete nicht nur den Anfang einer Überleitung in die Ordnung einer Volkskirche, sondern nicht mehr und nicht weniger als die Aufhebung

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der Bulle „Unam Sanctam" von 1302 und damit den öffentlichen Bruch mit der Zweischwertertheorie. Zudem verhandelte hier erstmalig eine weltliche Obrigkeit mit Vertretern der Kirche. Die bischöfliche Behörde war eingeladen und hatte eine Viererdelegation unter Faber „verordnet zuzuhören, nicht zu diskutieren". Daß es aber dennoch sehr schnell zu einer lebhaften Debatte zwischen Zwingli und Faber kam, unterstreicht die Bedeutung der Disputation. Als Diskussionsgrundlage hatte Zwingli zuvor 67 „Schlußreden", seinen Glarnern gewidmet, veröffentlicht. Es ist „die erste evangelische Dogmatik in deutscher Sprache". In These 1 bis 16 legte er das Fundament: Christus allein ist der Hauptmann, allem menschlichen Geschlecht von Gott verheißen, und die Kirche ist die Hausfrau Christi für alle, so in dem Haupte leben. Zwei Aussagen verdienen darin besondere Beachtung: 1. Die Betonung des Kreuzes Christi als „Summa des Evangeliums" und 2. Die Transsubstantiation, die Wesensverwandlung des Menschen durch den Heiligen Geist, die für Zwingiis Theologie von eminenter Bedeutung werden sollte und auf die schon Blanke den Finger gelegt hat, wenn er aus der These 13 schloß: „Bereits zeigt sich auch der Unterschied zu Luthers Denkweise: noch nicht in der Abendmahlslehre, wohl aber in der Lehre vom Hl. Geist". Von dieser Basis aus erfolgt in den Sätzen 17 bis 33 die Ablehnung des Papsttums, des Meßopfers, der Heiligenverehrung, der guten Werke, des Speisenverbotes, der Wallfahrten, der Gewänder, des Mönchtums und des Zölibates. Die Thesen 34 bis 67 handeln von der Emanzipation der weltlichen Obrigkeit, vom wahren Gebet, vom Ablaß, Fegfeuer, dem besonderen Priestertum und, wie man mit den Alten der alten Lehre umgehen möchte. Wieder fordert Zwingli das Kriterium des sola scriptura, wenn er schließt: „Hier unterfange sich keiner, zu streiten mit Sophisterei und Menschentand, sondern komme, die Schrift für einen Richter zu haben", denn „die Schrift atmet den Geist Gottes". Am Morgen des 29. Januar 1523 versammelten sich etwa 600 Teilnehmer im Ratssaal zu Zürich. Vorn in der Mitte

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vor dem präsidierenden Bürgermeister Max R&ist, saß Zwingli, vor ihm die aufgeschlagene Bibel in Hebräisch, Griechisch und Latein. Zwingli erbot sich, der Versammlung Rede und Antwort zu stehen, „gütig und ohne allen Zorn. Nun wohl her in dem Namen Gottes. Hier bin ich!" Schon die Vormittagssitzung war ein einiger Erfolg Zwingiis. Mit meisterlicher Ironie überwand er Faber, der sich durch Zwingli zum Reden hatte verleiten lassen. Als dieser auf ein in Nürnberg beschlossenes Konzil hinwies, das aus geistlichen und weltlichen Richtern bestehen sollte, hatte Zwingli gewonnenes Spiel. Leichter als mit diesem ideologischen Selbsttor konnte es ihm der Generalvikar nicht machen. Zwingli zog sofort den Schluß: „Hier in dieser Stuben ist ohne Zweifel eine christliche Versammlung". Die große Ratsstube war zur Konzilsaula geworden. Die drei reformatorischen Solismen des „Allein Christus", „Allein die Schrift", „Allein aus Glauben" und damit ein neuer Kirchenbegriff des Priestertums aller Gläubigen, zugleich Zwinglis Kritik am Meßkanon und sein Geistprinzip hatten ihren Grund gefunden. Als am Nachmittag der Bürgermeister den Entscheid des Rates verkündete, daß die Prediger wieder das Evangelium aus der Schrift predigen sollten, brach Zwingli in die Worte aus: „Gott sei Lob und Dank, der sein heiliges Wort im Himmel und auf Erden will herrschen lassen!" Zürich war damit evangelisch. Der kirchliche Neubau

1523—1525

Zwinglis Angriff auf die Messe und deren praktischer Fortbestand sowie die weitere Belassung der Bilder erzeugten alsbald Widerstreit. Vergeblich warteten die Zürcher auf beider Beseitigung, und die Kapläne am Großmünster wollten sich nicht länger „Gottesmetzger" schelten lassen. Das Ungestüm des Volkes schritt zur Selbsthilfe, als Leo Jud am 1. September 1523 zur Entfernung der „Kirchengötzen" aufforderte. Die Bilder, Statuen und Reliquiare wurden hinausgeworfen, die ewigen Lampen heruntergerissen und Kruzifixe zertrümmert. Die Vorfälle

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drängten zur Entscheidung. Der Rat berief auf den 26.— 28. Oktober 1523 eine „2. Zürcher Disputation". Leo Jud trug am ersten Tage vor 900 Teilnehmern die Bilderfrage vor, und Zwingli waltete wie ein Konzilstheologe an den folgenden Tagen in Sachen Meßopfer. Die eingeladenen Bischöfe waren ferngeblieben. Faber hatte einen Kaplan als Horcher geschickt. Nur Zwingiis alter Gegner Hofmann war erschienen, um die Versammlung zu sabotieren. Aus den übrigen Kantonen waren nur Schaffhausen und St. Gallen vertreten. Der erste Tag mit „den Götzen ist ein Kinderspiel gewesen", stellte Zwingli fest. Man hatte beschlossen, „die Bilder als dem Worte Gottes widersprechend hinwegzutun, wo dies ohne Zerrüttung des Friedens und ohne Anstoß für den Nebenmenschen geschehen könne." Schwieriger waren die Verhandlungen über das Meßopfer, dem Zwingli die These entgegengestellt hatte, daß die Messe „ein Wiedergedächtnis des Todes Christi sei". In dieser Debatte zeichnete sich zum ersten Mal die Gruppe der rigoristischen „Geistler" ab, die später zur Sonderkirche der sog. Wiedertäufer werden sollte. Zwingli, der schon zuvor diesen Extremisten die Predigt „Von göttlicher und menschlicher Gerechtigkeit" gehalten hatte, kam durch sie in einen schweren Stand. Die Wortführer Grebel, Hubmaier und Stumpf forderten, daß die Messe noch vor den Bildern abgeschafft werde, während Zwingli zur Vermeidung von Aufruhr die Entscheidung dem Rate anheimgeben wollte. Zwingli blieb auch diesmal Sieger. Die Festsetzung der Termine wurde als Sache des Rates beschlossen. Doch noch manches Wasser mußte die Limmat hinunterfließen, ehe nach 7 Monaten die Bilder beseitigt und nach 2Vi Jahren die erste evangelische Abendmahlsfeier gehalten wurde. In seiner wohl gewaltigsten Predigt am Morgen des letzten Tages der Disputation, die später als „Der Hirt" veröffentlicht wurde, hat Zwingli das Bild des evangelischen Predigers entworfen. Am dringlichsten erschien Zwingli der deutsche, schriftgemäße Vollzug der Agenda, die die Gläubigen persönlich

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betrafen: Taufe, Trauung und Beerdigung. Zwingli hatte Leo Jud mit der Fertigung dieser Formulare beauftragt. Am 10. August 1523 hat Zwingli im Großmünster nach Juds Formular, dessen Abhängigkeit von Luthers Taufbüchlein (Pfingsten 1523) evident ist, die erste deutsche Taufe gehalten. Luther, der im Jahr der „Epicheiresis" in seinen ersten beiden liturgischen Schriften ebenfalls Überbrückungsvorschläge gemacht hatte, war 1526 in seiner „Deutschen Messe" bei dem Justinschen Schema der Verbindung von Wort- und Mahlteil, eben bei der Messe verblieben. Zwingli dagegen hat beide wieder grundsätzlich getrennt, indem er den ihm von Kindheit an bekannten selbständigen Predigtteil, den „Pronaus", zum sonntäglichen Gottesdienst erhob und das Abendmahl als biblische Rekonstruktion nur viermal im Jahre nach dem Predigtgottesdienst feierte: zu Ostern, Pfingsten, im Herbst und zu Weihnachten. So sehr ihm die Zeremonien „Zünselwerk", „Puppenspiele" waren, so konnte auch er nicht auf sie, wenigstens als „mitloufende ceremonien", verzichten. Alles war aber so biblisch wie möglich. In der altarlosen Kirche wurde an einem eigens aufgestellten Abendmahlstisch sitzende Kommunion gehalten. Damit wurde die Zwinglische Wandlung des Transsubstantiationsbegriffes abgebildet, da er die Wesensverwandlung auf die Gemeinschaft der Kommunikanten übertrug. Um jeden Prunk auszuschließen, wurde der Wein im hölzernen Becher gereicht. Die Einsetzungsworte wurden in signifikativer Form, d. h. nicht mehr als Konsekrationsworte, sondern als Verba testamenti gesprochen. Zwingli hat hier auch anstelle des Nicänums, vor Bucer in Straßburg, das Apostolikum in den Gottesdienst eingeführt, wie es seit Friedrich Wilhelm III. evangelisch-liturgischer Brauch ist. Es sei nicht übersehen, daß Zwinglis langjähriges liturgisches Interesse sich in der Tatsache bestätigt, daß er als Einziger den Einsetzungsworten den Zusatz aus dem Mailänder Ritus 1. Kor. 11,26 hinzufügt: „Denn so oft ihr immer dieses Brot essen werdet und von diesem Trank trinken, sollt ihr den Tod des Herrn verkünden und hoch preisen."

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Bei der Abendmahlsfeier hat sich eklatant die „Oberhand" des Rates gezeigt. Die „Geistler" hatten begonnen, in ihren Privathäusern biblisch Abendmahl zu halten. Zwingli hatte im März 1525 sein zweitgrößtes und wichtigstes lateinisches Werk herausgebracht, den „Kommentar über die wahre und falsche Religion", eine letzte gründliche Auseinandersetzung mit dem Katholizismus. Den Abschnitt über das Abendmahl hatte er als deutsche Broschüre verteilen lassen. Mit einer ausgearbeiteten Abendmahlsliturgie suchte er am 11. April den Rat auf und bat um dessen Zustimmung. Der Rat, den er einmal um Schutz angerufen hatte, war zum innerkirchlichen Zensor geworden. Er mißbilligte das von Zwingli zwischen Männern und Frauen aufgeteilte Sprechen des Gloria, Credo und des 113. Psalms und machte die Genehmigung der „Aktion" von der Aufgabe des Alternierens abhängig. Danach erst erteilte der Rat am nächsten Tage seine Zustimmung, so daß am 13. April der neue Gottesdienst eingeführt werden konnte. Wenige Wochen später, am 19. Juni, beendete Zwingli sein liturgisches Schaffen mit der „Prophezei", die er an die Stelle der morgendlichen Hören des Chorgebetes setzte. Sie war Zwingiis ureigenste Schöpfung, in der er philologisch-exegetisch das Alte Testament auslegte, während Myconius, seit 1524 wieder in Zürich, des Nachmittags im Fraumünster über das Neue Testament handelte. Die Prophezei wurde zum Vorbild der Bibelstunde, zum Ursprung der „Zürcher Bibel" und zur Geburtsstätte der theologischen Fakultäten. Zur Förderung des theologischen Nachwuchses hat der Pädagoge Zwingli das Großmünsterstift in eine Kirchliche Hochschule umgewandelt, zu deren Dotation die 24 Kanonikate auf 18 reduziert wurden. Aus den Bezügen seines eben verstorbenen Widersachers Hofmann hat Zwingli als Lehrer des Hebräischen den jungen Zürcher Wiesendanger, der sich in Ceporinus latinisiert hatte, angestellt, dem er sich bis zu dessen baldigem Tode besonders verbunden fühlte. Zwingli hat lange vor Melanchthon den Grund gelegt zum humanistischen Gymnasium.

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1525 ist das Jahr der inneren Vollendung der deutschschweizerischen Reformation. Zwingli aber war zum Gewissen und Berater der weltlichen Obrigkeit geworden. Ein Umstand, den er den Extremisten zu verdanken hatte, die ihm, bisher seine treuen Gefolgsleute, nun als eine neue Front erwuchsen. Das Staatskirchenrecht war wider seinen Willen zur Tatsache geworden. Zwingli hat es selbst in seiner Schrift „Subsidium" vom 17. August 1525 bestätigt, daß „äußere Gründe (die Täufer) in Zürich dazu geführt haben, dem Rate die Entscheidung auch in inneren Fragen der Kirche zu überlassen." Es war mehr als verwaltungsmäßige Personalunion, aber auch nicht Theokratie, sondern ein Zustand, der sich am ehesten mit einem Summepiskopat „des vornehmsten Gliedes der Kirche" vergleichen läßt. Eine Repräsentativ-Demokratie, der wohl Zwingli die Grenze setzte: „Keine Obrigkeit ist über die Gewissen der Menschen Herr", die aber dennoch sein Anliegen nur zu oft gehemmt hat. 3. Der protestantische Zwingli Die Sonderkirche der Täufer Als der Kampf mit Rom fürs erste entschieden war, hatten sich die neuen Widersacher gemeldet: die „Wiedertäufer". Man hieß sie auch „Spirituöser", „Geistler"; sie wollten „Brüder in Christo" sein. Wiedertäufer im eigentlichen Sinne waren sie nicht, weil es ihnen nur in der lebenden Generation um eine Zweittaufe ging, prinzipiell aber um die Freiwilligkeitstaufe der Erwachsenen. Die Bezeichnung „Wiedertäufer" rückt sie auch zu sehr in die Nähe der Zwickauer Karlstadt, Münzer, denen sie erst begegneten, als ihre Theologie schon „abgerundet" war. Zudem war die Taufe nicht Ausgang ihrer Trennung. „Das eigentliche Trachten der sogenannten Taufgesinnten" sagt Blanke, „ging nicht auf die Taufe, sondern auf die Kirche." Ehe in Marburg 1529 das Wort vom „anderen Geist" gefallen war, stand es bereits zwischen Zwingli und denen, denen er mit seiner Reformation die Vollmacht der eigenen

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Schriftauslegung zugestanden hatte. Als deren Schatten zeigte sich nach dem Fortfall der kirchlichen Lehrautorität alsbald die altprotestantische Frage nach der rechten Schriftdeutung. Zwingli löste sie durch den Hinweis auf seinen Besitz des Heiligen Geistes und der Kenntnis der biblischen Sprachen, während die Geistler über ihren Radikal-Biblizismus hinaus den Heiligen Geist selbst ohne das Vehikel der Schrift erlangen wollten. Zwingli hatte frühzeitig die Gefahr des freiwaltenden Geistes erkannt: „Sollte es dahin kommen", sagte er später, „daß jeder verdrehte Kopf anheben möchte, was er will, und die Kirchen nicht darum fragen, so würden mehr Irrungen werden, als Christen sind." Zwingli war — trotz aller Schwankungen eines Werdenden — kein Anwalt theologischen Eigenwillens. „Sein Scharfblick für diese Gefahr," läßt sich mit Farner begründen, „hat in Zwingli nun erst recht den Kirchenmann gestärkt, der in einer fest gegründeten Volksund Staatskirche die beste Gewähr für den Bestand und die Ausbreitung der evangelischen Sache sah." Mit anderen Worten: Er ist nicht zum Geistler, zum Spiritualisten geworden; er hat als Pneumatiker an dem Begriff Kirche als Instrument des Heiligen Geistes festgehalten. Gerade in der Kontroverse ist Zwingli zum Theologen des Heiligen Geistes, zum Pneumatologen geworden. Aus dem „Solus Spiritus Sanctus" als oberstes theologisches Prinzip lassen sich Zwingiis Kirchenbegriff, Sakramentsauffassung, die Liturgica, ja, wie Locher unterstreicht, „sein ganzes Denken und Handeln" deuten. So sehr Zwingli auch bis 1523 die Taufe der Säuglinge für nicht unbedingt notwendig erachtete und so sehr ihm später, wie Rudolf Pfister monographisch nachgewiesen hat, der freiwaltende Geist Gottes in seiner doppelten Prädestination die Seligkeit erwählter Heiden geläufig war, um so entschlossener wurde er zum Kampf, und zwar bis zum Kampf bis aufs Blut. Es kann nicht geleugnet werden, daß Zwingli nach dem Scheitern aller Gespräche das blutige Handeln des Rates an den Täufern geduldet hat. Er hat zweifellos die befristeten Verfügungen der nachzuholenden Kindertaufe mitveran-

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laßt und zu deren Kontrolle Taufregister angelegt, wie er sie bei seinem praktischen Wegweiser Surgant einst kennengelernt hatte. Es kam der Augenblick, wo die Reformation nicht nur ihre Kinder entlassen mußte, sondern auch Zwinglis Wort an Myconius, vor Jahren geschrieben, Wirklichkeit werden sollte: „Ich glaube wie die Kirche durch Blut zum Leben kam, so kann sie auch nur durch Blut erneuert werden" oder wie er sich 1526 angesichts der bevorstehenden Todesurteile über die Täufer mit dem Ananiasbericht (Apg. 5) zu entlasten suchte. Doch man nahm sich damals nichts. Kaum zarter besaitet plädierte der Täuferführer Simon Stumpf in Höngg für den Pfaffenmord, als er erklärte, es richte alles nichts aus, „man schlage denn die Pfaffen zu Tode". Auf die Frage, „wie Zwingli in diese blutige Verfolgung einwilligen konnte", gibt Blanke die überzeugende Auskunft: „Die Täufer wollten die Trennung von Staat und Kirche in Zürich. Der Zürcher Rat stellte sich dagegen. Er wollte am Staatskirchentum mit aller Strenge festhalten. Dieser Rat hatte die Reformation in Zürich ermöglicht, und Zwingli war ihm dafür dankbar. Hätte Zwingli die freikirchliche Entwicklung bejaht oder gar unterstützt, so wäre die ganze Zürcher Reformation vom Staate unterdrückt und Zürich wieder katholisch geworden." Denn das hatten die biblischen Extremisten Zwingli vorgehalten, daß er „zu wenig, zu kurz und nicht geistreich genug" handelte und die Autonomie der christlichen Gemeinde dem Rate ausgeliefert habe. Staatsgebundene Volkskirche oder staatsfreie Sonderkirche entschiedener Christen war die Frage und zugleich der Grund der Trennung. Enttäuscht über das Verhalten ihres Lehrers, begannen sie, das „neue Jerusalem" zu leben. Sie, die Staats- und Kriegsdienst ablehnten und bald einen pseudobiblischen Kommunismus der Güterund Frauengemeinschaft praktizierten, trafen sich nächtens zur Bibelarbeit und zum biblisch-schlichten Abendmahl. In alledem hatte es Zwingli nicht nur mit eigenwilligen Laien wie mit seinem alten hinkenden Bücher-

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boten Castelberger, der jetzt den Römerbrief auslegte, zu tun, sondern mit studierten Theologen wie Konrad Grebel, Vadians Schwager, und Felix Mantz, eines Zürcher Chorherrn Sohn. Den Täufern hatte er es zu verdanken, daß er, der ursprünglich nur den schützenden Arm des Rates gewollt hatte, nun das obrigkeitliche Regiment bis zum ius in sacris hinnehmen mußte. Den äußeren Anlaß bot die Weigerung Grebels, sein eben geborenes Kind taufen zu lassen. Damit waren alle bisherigen Gespräche illusorisch. Der Rat berief auf den 17. Januar 1525 eine Täufer-Disputation ein, auf der verfügt wurde, daß alle nicht getauften Kinder innerhalb einer Woche nachzutaufen seien. Grebels Antwort war die Erwachsenentaufe des ehemaligen Priesters Georg Blaurock, der sogleich alle Anwesenden wiedertaufte. Das ist die Geburtsstunde des Täufertums. Die kleine Täufergemeinde zog nach dem Dorfe Zollikon am Zürichsee aus, in dem der Pfarrer Brötli schon den Taufstein zertrümmert hatte und das nun zum „Herd der Wiedertäuferei" und damit zum Vorbild der protestantischen Freikirchen geworden war. Mit Gefängnis, Folterungen und mit dem Tode endete das erste Unternehmen der Täufer. Grebel war im Sommer 1526 gestorben; Mantz wurde wegen Ungehorsams gegen den Rat am 5. Januar 1527 in der Limmat ertränkt. Die freie Gemeinde mußte Zollikon verlassen; sie lebte aber an anderen Orten wieder auf wie in Waldshut, wo Dr. Balthasar Hubmaier, ein ehemaliger Ingolstädter Professor, mit ihnen seine Gemeinde in eine Täufergemeinde umwandelte. Blaurock, des Landes verwiesen, endete 1529 in Clausen an der Eysack auf dem Scheiterhaufen. 5 Schriften hatte Zwingli von 1523—27 aus Veranlassung der Täufer über die Taufe verfaßt: „Von göttlicher und menschlicher Gerechtigkeit" (1523), „Wer Ursache gebe zu Aufruhr" (1524), „Von der Taufe, von der Wiedertaufe und von der Kindertaufe" (1525), „Antwort über Balthasar Hubmaiers Taufbüchlein" (1525) und „Widerlegung der Ränke der Wiedertäufer" (1527). Die Taufe war ihm wie das Abendmahl nicht mehr Vehikel der

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II. Zwingiis Leben

Gnade, sondern öffentliches „Pflichtzeichen", Antwort und Bekenntnis der Gemeinde. Es wurde ihm zum äußeren Siegel des Bundes mit Gott (Anfang der evangelischen Föderaltheologie), die Beschneidung nach Kol. 2,11 typologischer Ausweis, der wieder zur Berechtigung der Kindertaufe führte. Bei einer solchen Taufauffassung entfiel die Erbsünde im herkömmlichen augustinischen Sinne. Zwingli hat nicht, wie man — auch Luther — aus einem etymologischen Mißverständnis des oberdeutschen „präst" folgerte, die Erbsünde als bloße Krankheit verniedlicht. Er hat sie nach Lochers wichtigem Fund als „Biß" und „unheilbaren Bruch" — das heißt präst oder presten — angesehen. Die menschliche Natur ist in Adam total zerbrochen, „alles in uns ist böse". Diese Sicht steht im krassen Gegensatz zu dem anthropologischen Optimismus des Erasmus und der Humanisten. Da der Mensch nach Zwingli aber erst schuldig wird durch seine aktuelle Sünde, die aus dem präst herstammt, verwandelt sie erst die Erbsünde zur Erbschuld. „So verstanden, dienen Zwingiis Formulierungen", folgert Locher, „gerade nicht einer Abschwächung, sondern der reformatorischen Verschärfung des Sündenbegriffs." Der verworfene Mensch kann nur gerettet werden durch die Gnade, die für Zwingli Gottes freie Erwählung (Prädestination) heißt. Weil aber Zwingli kaum von einer Verwerfung sprach, hatten ihm die Täufer vorgeworfen, er predige „zu vil gnade". Weil ihm die Prädestination Ausdruck der Gewißheit des Heils ist, bedarf es keines Abwaschens der Erbschuld im Bad der Taufe, sondern nur des Initiationszeichens der Zugehörigkeit. Und da „man den Himmel auf Erden nicht einführen kann", meinte Zwingli, dabei auf das Gleichnis vom Unkraut und Weizen verweisend, also der Mensch nicht ohne Sünde ist, so hätte die Einführung der Erwachsenentaufe nichts anderes bedeutet denn eine Uberbewertung der Taufe und damit wäre die Taufe wieder das Vehikel der Gnade. „Die Kinder durften getauft werden", kontrastiert Köhler, „weil sie durch Christi Verdienst schon von der Erbsünde befreit waren

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und dem Gnadenbunde angehörten, nach Luther sollten sie getauft werden, damit sie von der Erbsünde rein würden". Es läßt sich ergänzen: für Luther war der Glaube zur Taufe notwendig, für Rom wurde die Taufe wirksam ex opere operato. Aus dem Streit mit den Täufern ist Zwingli zu seiner Tauferkenntnis gekommen wie sie sich, dem Gesetz der „Liturgischen Theologie" gehorchend, 1525 in seiner biblisierten Umwandlung des Judschen Taufformulars wiederspiegelt. Baden 1526 — das Worms Zwingiis „Die Badener Disputation stellt einen Höhepunkt dar in der Geschichte der katholischen Reaktion gegen die zürcherische Reformation" (v. Muralt). Sie ist die Erscheinung der vom Leipziger Disputator Eck mit Hilfe des Konstanzer Faber auf die Zwinglische Reformation ausgedehnten Gegenreformation. Vom Pfingstsonnabend, dem 19. Mai bis zum 8. Juni 1526 hat sie in Kirche und Rathaus des alten Römerbades Baden an der Limmat stattgefunden. Baden stand unter der Gewalt der katholischen „V Orte": Uri, Schwyz, Unterwaiden, Zug und Luzern, denen sich Freiburg und Solothum angeschlossen hatten. Ranke hat in seiner „Deutschen Geschichte im Zeitalter der Reformation" die recht menschlichen Motive der Wandlung vom jahrhundertealten Kampf zwischen Kaiser und Papst zur politischen Nachbarschaft aufgezeigt, die nach Worms vom Nürnberger Vorschlag eines Nationalkonzils (1523) zum Konvent von Regensburg (1524) geführt haben. Seitdem erfreuten sich die katholischen Schweizer sogar der Unterstützung Österreichs. Denn in Regensburg hatten sich Österreich, Bayern und die süddeutschen Bischöfe zu einem katholischen Sonderbund zusammengeschlossen, nunmehr mit ausdrücklicher Wendung gegen Zwingli, der sich durch alle Angebote, selbst des Kardinalshutes, nicht gewinnen ließ. Die Hauptakteure des Angriffs gegen Zwingli und Zürich als den Vorort der „nüwen leer" waren der bayerische Professor Eck aus Ingolstadt und der Konstanzer Kirchenpolitiker Faber, der 1524 in österreichische 5

Schmidt-Clausing, Zwingli

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Dienste getreten war. Eck und F a b e r waren 1523 in Rom zusammengetroffen und haben dort ihr gemeinsames Vorgehen gegen Zwingli ausgemacht. Für Zwingli war Baden vorbelastet. Als Ort der eidgenössischen Tagsatzungen hatte es schon längst die katholischen Interessen übernommen. Hier hatte der Todesweg des Bilderstürmers Hottinger begonnen, hier war der Stammheimer Pfarrer Wirth wegen Vernichtung eines St.-Annen-Bildes am 28. September 1524 exekutiert, hier war der Pfarrer Öchsli, Zwinglis Freund aus Einsiedeln, verhaftet worden, bei dessen Befreiungsversuch die Stammheimer den Ittinger Klosterbrand entzündet hatten. In Baden hatte die Tagsatzung mit der österreichischen Regierung einen Ketzerauslieferungsvertrag geschlossen, dem noch 1529 Hubmaier zum Opfer fiel. Über Baden stand außer diesen Warnzeichen das Menetekel der altgläubigen Eidgenossen, „in unseren Gebieten solchen neuen Glauben abzutun und ihn, soweit Leib und Gut reichen gänzlich auszurotten." Dieser Beschluß war das Zeichen zum Generalangriff auf Zwinglis Werk. Fast zwei Jahre zog sich der Streit um eine Disputation mit Zwingli hin. Zwingli war zum Gespräch bereit, aber er war nicht nur vor Baden gewarnt worden, sondern erste Einladungen stellten ihm das zu erwartende Schicksal vor Augen. Man sicherte den Siegern freie Rückkehr zu, den Unterliegenden aber sollte „nach Recht und Billigkeit vergolten" werden. Am 13. August 1524 hatte Eck, zum Kampf gegen Zwingli entschlossen, mit offensichtlicher Spitze gegen die „Schlußreden" die Badener Tagsatzung aufgefordert, sein Urteil „mit Disputation gegen genannten Zwingli auszuführen". Die in der ersten Reaktion mit Verbalinjurien geladene Antwort hat Zwingli durch einen sachlicheren Brief ersetzt, in dem er Eck mit dem Zauberer Simon der Apostelgeschichte verglich und ihn einen atheistischen Theologen nannte. Zwingli forderte Eck auf, nach Zürich zu kommen, lehnte kirchliche Richter ab und statuierte, Richter sei allein das Wort Gottes. Eck spottete: „Wenn Zwingli mißtrauisch sei, so wolle er hinkommen,

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wohin ihn die Eidgenossen bescheiden würden; er, der Fremde, vertraue! Zwingli habe doch mit Geleit sogar im Reich vor dem Konstanzer Bischof erscheinen wollen, jetzt traue er den eigenen Landsleuten nicht?!" Nach einer mehr als einjährigen Pause wandte sich Eck erneut an die Tagsatzung. D e n n Zwingli hatte ihm einen neuen, gehörnten Angriffspunkt geliefert: die Realpräsenz, von der ausführlich zu handeln sein wird. In Baden ging es um die Abendmahlsfrage in der Auseinandersetzung mit den Katholiken, in Marburg mit den Lutheranern. Eck unterließ in diesem Punkte nichts, um seinen eigentlichen Gegner Luther gegen Zwingli auszuspielen. Ihm heiligte der Zweck das Mittel. In den immer bedrohlicher werdenden konfessionellen Spannungen innerhalb der Schweiz hatte Zwingiis Rekonstruktion des Abendmahlstisches im Großmünster zu Ostern 1525 den Gegensatz am augenfälligsten dokumentiert. Auf einer Tagsatzung in Frauenfeld wurde — ohne Zustimmung Zürichs — eine Disputation auf Pfingsten 1526 nach Baden einberufen und Zwingli, Eck und Faber ausdrücklich freies Geleit zugesichert. Zwingli erklärte seine Bereitschaft, wenn nur sieben Bedingungen zuvor erfüllt würden, vor allem die Anerkennung der alleinigen Autorität der Schrift und Garantie des freien Geleits durch Geiseln. Da die Disputation in Baden von vornherein unter einem „Vorgericht und Vorurteil" stehe — sogar der Gedanke an einen Krieg tauchte auf —, so schlug Zwingli als Disputationsort wie schon früher Zürich, Bern oder St. Gallen vor. Dem Vorwurf, Zwingli habe aus Unsicherheit oder gar aus Feigheit ein Kommen nach Baden abgelehnt, hat v. Muralt mit Zwingli als dem „freien Eidgenossen, der keine Einmischung landesfremder Elemente in die Angelegenheiten seines Vaterlandes dulden kann", entkräftet. D a ß nicht nur Zwingli, sondern ebenso der Zürcher Rat den Gang nach Baden ablehnten, bekräftigte Zwingli in einem Brief an Vadian, seinen Freund und Arzt, als er schrieb: „Wenn ich auch nach Baden wollte, das Zürcher Volk ließe es nicht zu." Das häufige u n d nicht nur von 5'

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katholischer Seite ausgesprochene negative Urteil über Zwinglis Ablehnung Badens, nämlich daß er nicht wie Luther in Worms gehandelt habe, hatte eine dreifache Ursache. Sie ist psychologisch zu erklären aus dem vorsichtigen Wesen des Reformators; kirchlich aus der nach Worms fortgeschrittenen Situation, nach der die als Lutheraner Gestempelten bereits unter das Wormser Verdikt fielen; politisch aus der vorhandenen Konstellation, die einen schweizerischen Religionskrieg befürchten ließ. Dazu kommt, daß für Zwingli die Schrift als alleinige Autorität jede Disputation überflüssig machte. Zwinglis Antwort war auch zu Faber gelangt, und „hier tritt also Faber als Sekundant Ecks und als Vertreter der offiziellen kirchlichen Behörde (Konstanz) in die Geschichte der Badener Disputation ein" (v. Muralt). Mit Spott bedachte Faber den Reformator und zieh ihn erneut der Feigheit. Er habe sich, so entgegnete er, als Goliath aufgespielt und habe nun Angst vor den beiden armen Hirten Eck und Faber. Als Verstärkung zog Faber den Barfüßer Thomas Murner heran, der in Luzern eigens eine Druckerei errichtete und von der Kanzel drohte: „Zwingli, ich sag dir ab an Leib und an Gut und will dich unterrichten, daß du ein Verführer des armen Christen Volkes bist." Von Zürich machte sich der altgläubige Stadtschreiber Amgrüt unter dem Vorwande der Besorgung restlicher Pensionszahlung nach Rom auf. In Wirklichkeit erwirkte er beim Papst ein Breve, durch das Klemens VII. am 11. Dezember 1525 zur Beseitigung der Zwietracht unter den Eidgenossen eine Disputation mit Zwingli in Lausanne oder Genf vorschlug. Dazu wollte er, so hieß es, einen in der Schrift bewanderten Gelehrten entsenden. Amgrüt erhoffte für sich diese einmalige Rolle. Wie recht Zwinglis Weigerung war, nach der „vergewaltigten Stadt Baden" zu gehen, bestätigte die Tatsache, daß wenige Tage vor Beginn des „Ketzergerichtes" am 10. Mai 1526, in Meersburg der Lindauer Pfarrer Hans Hüglin, Fabers Nachfolger, wegen seines evangelischen Glaubens zum Feuertode verurteilt wurde.

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Am Pfingstsonnabend, dem 19. Mai 1526, wurde in der Stadtkirche von Baden die Disputation feierlich eröfinet. Außer Zürich und Wallis waren alle Kantone und zugewandten Orte vertreten. Die Bischöfe von Konstanz, Basel, Chur und Lausanne sowie der Abt von St. Gallen hatten Vertreter entsandt. Der Walliser Bischof Kardinal Schinner hatte eine Teilnahme abgelehnt. Für Zwingli fungierte als Wortführer der Reformationspartei Oekolampad, der spätere Reformator Basels. 87 Eck-Anhänger standen 31 Zwinglianern entgegen. Eck war mit großem Gefolge gekommen, und Faber, den Vadian einmal einen „Schlupfwinkel aller gegen die Reformation gerichteten Intrigen" genannt hat, deuchte sich als ein „fürstlich Durchlüchtigkeit von Österreich und Hofrat". Am Nachmittag des Eröffnungstages schlug Eck an das Kirchenportal und an die Rathaustür — wer denkt nicht an das Portal der Wittenberger Schloßkirche? •— sieben Thesen an, deren erste Realpräsenz und Meßopfer aufs neue statuierten. Wie nicht anders zu erwarten war, stellte sich die Disputation von Anfang an als eine katholische Heerschau dar. Die feierlichen Einzüge der Mitren und seidenen Gewänder, die tägliche Messe, die die Eingangsthesen als unantastbar dokumentierten, die schlechten Plätze der Evangelischen, die inszenierte Unruhe, das Verbot jeglichen Mitschreibens, die Nachrichtensperre und die Verriegelung der Stadt mittels einer 50 Mann starken Wache — das alles ließ für Zwingli nichts erhoffen. Doch nichts kann so abgedichtet werden, daß es nicht einen Durchlaß bietet. Thomas Platter, der es vom Walliser Ziegenhirt zum Professor des Hebräischen in Basel gebracht hatte, verkleidete sich als Hühnerverkäufer und überbrachte so dem in Zürich wartenden Zwingli die Berichte Oekolampads. Dadurch wurde Zwingli in die Lage versetzt, schriftlich an seinem Gericht teilzunehmen; „denn", so druckt er in seiner „ersten kurzen Antwort über Ecks sieben Schlußreden" schon am 21. Mai, „was Eck am Vormittag ins Protokoll gibt, das wird mir noch um 2 desselben Tages überbracht, und will ich am nächsten Morgen (meine) schriftliche Antwort bei Ew.

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Weisheit haben, weshalb es auch meiner Anwesenheit nicht bedarf." Eine Einigung konnte nach Lage der Dinge nicht erzielt werden. Oekolampad verwies noch einmal vor der Versammlung auf die Autorität der Schrift, auf das sola script u m cum facúltate seipsum interpretandi. Eck forderte die Anwesenden auf, sich mit ihrer Unterschrift zum Glauben der einen Kirche zu bekennen. Die Abstimmung ergab: 84 für Eck u n d 24 gegen ihn, also für Zwingli. Vier Evangelische (Lutheraner?) hatten sich f ü r Ecks Abendmahlsauffassung entschieden und damit gegen die, die nach Ecks Hohn im Abendmahl nur des „Bäckers Brot" äßen. Die Badener Disputation hatte zwar kein de-jure-, aber wohl ein de-facto-Ergebnis. Eck und vor allem Faber hatten gesiegt. Zwingli ist als Gefolgsmann Luthers eingestuft worden, den die Härte des Wormser Verdikts zu treffen hat. Die Vereinigung der nunmehr 9 katholischen Kantone hat am 23. Mai 1526 im wesentlichen das Edikt von Regensburg, also die Ausführungsbestimmungen der Wormser Beschlüsse, übernommen, so daß die Badener Disputation mit v. Muralt auf die Formel gebracht werden kann: „Die Badener Disputation ist die schweizerische Parallele zum Reichstag zu Worms und zum Regensburger Konvent." War 1525 das Jahr der inneren Vollendung der Zwinglischen Reformation, so ist 1526 mit 1527 der sichtbare Markstein der konfessionellen Aufspaltung des schweizerischen Volkes. Das Jahr 1528 hat Zwingli neben dem Anschluß St. Gallens und Schaffhausens mit der Gewinnung Berns für das Evangelium den letzten großen reformatorischen Erfolg gebracht. Bern, die Stadt seiner Schulzeit bei Wölflin, gab ihm die Möglichkeit, gleichsam auf einem „Evangelisch-Schweizerischen Konzil" das letzte Wort über das Baden von 1526 zu sprechen. In Bern hat sich Zwingli als Prediger und als Redner auf dem Kirchentag nicht als ein versteifter Biblizist, sondern als der Meister der Exegese erwiesen. Damals stand der Reformator bereits in einem Dreifrontenkampf, wie er weder Luther noch Calvin

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auferlegt worden ist: gegen die Altgläubigen, gegen die Täufer und gegen Luther. Denn inzwischen war der innerprotestantische Streit mit Luther aufgebrochen. Zwingiis

einzige Begegnung mit Luther (Marburg

1529)

Das Abendmahl war und ist das sichtbare Zeichen der Unterscheidung, in dem theologisches Denken das liturgische Handeln bestimmt. Katholische „wahrhaft, wirklich und wesentliche" Transsubstantiation, Luthers Konsubstantiation „in, mit und unter" den Gestalten und Zwingiis „Wiedergedächtnis des Todes Christi" (danach später Calvins Realpräsenz der „wunderbaren Kraft des Heiligen Geistes") sind die Unterscheidungsmerkmale der drei Konfessionen. „Messe und Abendmahl" heißt das Kardinalproblem in der reformatorischen Auseinandersetzung, die nach Speyer und Baden aus dem „Mahl des Friedens" ein kriegsträchtiges Politikum zu machen drohte. Zwingiis Dreifrontenkampf konkretisierte sich in einem dreiseitigen Abendmahlsstreit. Er hatte gegen Roms Opferbegriff zu streiten, sich des Abendmahlsmystizismus der Täufer zu erwehren, und er sah sich fortschreitend im Gegensatz zu Luthers konsubstantialer Realpräsenz. Zwingiis Abendmahlsanschauung hat sich in drei Phasen entwickelt, deren erste 1523 mit dem „Eucharistie-Brief" an seinen Lehrer Wyttenbach anhob. Sie ist gekennzeichnet durch die Absage an den Meßopferbegriff und in dem Eintreten für eine testamentgemäße Feier des Abendmahls, in der unter Brot und Wein Leib und Blut Christi, d. h. sein Versöhnungstod gegenwärtig veranschaulicht, in Erinnerung gebracht werden soll. Der Genuß des Sakraments ist der mit äußeren Mitteln unterstützte Glaube. In diesem Brief blickt bereits die zweite Phase durch, wenn Zwingli die Elemente des Abendmahls nicht anders wertet wie das Wasser bei der Taufe. In der gleichzeitigen „Epicheiresis" setzt er den zuvorkommenden Glauben (fides praeveniens) für die Wirkung des Sakramentes voraus. Die zweite Phase läßt dann den Gegensatz zu Luther endgültig sichtbar werden. Sie ist um die Jahreswende 1524/25 zu da-

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tieren und beginnt mit dem Abendmahlsexpose in Briefform an den Reutlinger Lutheraner Matthäus Alberus. Im „Kommentar von der wahren und falschen Religion" findet sie ihren theologischen Abschluß, der sofort zu Ostern 1525 in der „Aktion und Brauch des Nachtmahls" seine liturgische Gestalt erhält. Die schließliche Entwicklung Zwingiis zu einer dreifachen Deutung des Abendmahls, nämlich als Wiedergedächtnis, als Bekenntnisakt und Bruderschaftsmahl, war für Luther unvollziehbar. Die Wandlung des Zwinglischen Sakramentsbegriffes überhaupt als Ausweis der Zugehörigkeit des „Reisers Christi" zu dem „Hauptmann Christus" — in der Ablehnung der Siebenzahl blieben die Reformatoren einig — bedeutete eine dogmatische Umwälzung. „Aus den neutestamentlichen Sakramenten als Mitteln göttlicher Gnadenzuwendung werden", kommentiert Blanke, „unter den Händen Zwingiis Bekenntnishandlungen, die den eigenen persönlichen Glauben versichtbaren, aus der göttlichen Gabe wird ein menschlicher Akt, in dem ich mich zum Gehorsam gegen das Gebot Jesu verpflichtete. Das ist Zwingiis revolutionäre Umdeutung der Sakramente. Aufgabe, nicht Gabe." Und es ist mit Locher hinzuzufügen, daß diese Abendmahlsauffassung keineswegs einen Rationalismus anzeigt, sondern daß sie das andere Ergebnis Zwinglischer Exegese ist, zumal „Zwingli unter allen Reformatoren derjenige ist, welcher am einseitigsten den Nachdruck auf die Gottheit Christi legt." Dazu kommt, daß bald für Zwingli der Heilige Geist im Abendmahl realpräsent wird, der durch sein „Einleuchten" die Transsubstantiation der Kommunikanten bewirkt. Der Theologe des Heiligen Geistes hat sich damit den Übergang zur dritten Phase geschaffen, die nicht erst Folge von Marburg ist, sondern die sich bereits 1527 angedeutet hat, als Zwingli dem Glauben als „allegorischer Speise" die Wirkung der Realpräsenz zusprach. Der Glaube aber ist für Zwingli schier mit dem Heiligen Geist identisch. Zwingiis Pneumatologie erfüllte sich, wie noch darzutun sein wird, in seiner Abendmahlslehre. Der Ausgang des Zwinglischen Fortschrittes war die Über-

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nähme der Behauptung des Advokaten am Haager Gerichtshof Cornelius Hendriks Honius, der das „Ist" (est) der Einsetzungsworte tropisch als „Bedeutet" (significat) verstand. Ein solches Angebot hatte Luther schroff abgelehnt. Er sah darin die Gefahr einer unbiblischen Schwärmerei, um derentwillen er mit seinem Promotor Karlstadt gebrochen hatte. Zudem hatte Karlstadt im Jahr zuvor mit den Täufern konspiriert, die seitdem die Verbreitung seiner Schriften in der Schweiz besorgten. Drei Seiten der Karlstadtschen Schrift „Vom greulichen Mißbrauch des Abendmahls" waren gerade in Zwingiis Hände gekommen, als Abgesandte des Honius ihn mit dessen Signifikationsidee bekanntmachten. Begeistert griff Zwingli das „Bedeutet" als ein „Geschenk Gottes" auf. Von dem an sah Luther in Zwingli den Sakramentierer und Schwärmer. Er nannte den „wilden Schweizer" ein „Organ des Teufels", dem er noch nach dem Tode die Wahrscheinlichkeit der Höllenstrafe zugedacht hat. Locher hat mit Recht davor gewarnt, aus Luther den Normalreformator zu machen, an dem der andere Reformator gemessen werden müßte. Zwingli muß in seiner Selbständigkeit erfaßt werden. Er ist nicht gegenüber Luther der humanistisch-rational-liberale Theologe; er ist zutiefst paulinisch-augustinischer Christologe mit humanistisch-philologischer Methode. Nicht christlicher Philosoph erasmischer Provenienz, sondern Kreuzestheologe der Schrift, wie sie der Heilige Geist ihm erschloß. Darum ist Zwingli auch nicht Spiritualist, sondern Pneumatiker. Dazu kommt die persönliche Verschiedenheit der beiden Reformatoren. Luther, der Klostertheologe und Hochschullehrer im Obrigkeitsstaat ging vom Zentrum des Glaubens aus und suchte für sich den gnädigen Gott. Zwingli strebte von der Peripherie des kirchlichen Lebens nach dem Besitz des Heiligen Geistes. Luthers Reformation galt der Erlösung des Ich; Zwingli erstrebte die Transsubstantiation des eidgenössischen Wir. Luther war der Systematiker, Zwingli der praktische Theologe, der an die kirchlichen Erscheinungsformen die biblische Sonde legte und zum Ursprung

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wollte. Als solche traten sich die beiden Vollstrecker des jahrhundertelang unbeantworteten Rufes nach der reformatio 1529 erstmalig in Marburg gegenüber. Nach Baden hatte zwischen Zwingli und Luther die literarische Fehde begonnen. 1527 war auf die Anregung des Straßburger Vermittlers Bucer hin Zwinglis „Freundliche Auseinandersetzung" (Amica exegesis) erschienen, auf die Luther mit einer Schrift „Daß diese Worte Christi: ,Das ist mein Leib' noch fest stehen wider die Schwarmgeister" antwortete. Diese veranlaßte ihn wiederum zu der Entgegnung: „Daß diese Worte: ,Das ist mein Leib' ewiglich den alten Sinn haben werden". Luther antwortete mit einem „Bekenntnis vom Abendmahl", das Zwingli mit einer Gegenschrift „Über Doktor Martin Luthers Buch, Bekenntnis genannt" beantwortete. Die Fronten hatten sich so versteift, daß an eine Einigung nicht mehr zu denken war. Darum unternahm der junge Landgraf Philipp von Hessen (1504—67), der eben 1527 in Marburg die erste evangelische Universität gegründet hatte, einen letzten Einigungsversuch. Auch in der Schweiz hatten sich die Fronten versteift. Von der Eidgenossenschaft des Rütlischwures war kaum noch etwas zu merken. Sie war bestenfalls noch eine Confoederatio Helvetica einer katholischen und einer reformierten Schweiz. Zwingli suchte deshalb eine große europäische Koalition und fand in Philipp den geeigneten Partner und Initiator. Die Voraussetzung für den geplanten evangelischen Defensivbund aber war Bereinigung des Abendmahlsstreites. So kam es zu dem „Marburger Religionsgespräch" am 2.—4. Oktober 1529. In Philipps Arbeitszimmer im Schloß über der Lahn begegneten sich Luther und Zwingli zum ersten Mal. Nach einer beschwerlichen Reise, die ihn über Basel, Straßburg, Meisenheim, St. Goar und Gießen führte, traf Zwingli mit Oekolampad, Bucer und Hedio am 27. September in Marburg ein. Zwei Tage später kamen Luther, Melanchthon, Justus Jonas und Cruciger und erst am 2. Oktober die Süddeutschen Oslander, Brenz und Stephan Agricola in der Konferenzstadt

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an. Im Ganzen waren 24 Teilnehmer beisammen. Am Tage vor der Eröffnung fanden Gespräche unter vier Augen statt. Philipp hatte es arrangiert, daß jeder der beiden tragenden Gestalten zuvor mit einem „Gütigeren und Sänffteren" sprechen sollte: Luther mit Oekolampad und Zwingli mit Melanchthon. Während Zwingli bei Melanchthon mancherlei Verständnis, sogar in der Abendmahlsfrage, fand, fühlte sich Oekolampad von Luther arg „mitgenommen" und meinte, „er sei abermals auf Eck gestoßen". Am 2. Oktober 1529 vor 6 Uhr morgens begann der Disput. Nach einer Ansprache des Landgrafen schrieb Luther unter der Samtdecke auf den Konferenztisch mit Kreide das griechische Wort für „Ist". Um dieses Wort, also um die leibliche Realpräsenz, ging es fast ausschließlich in den vier Sitzungen. Um einen Einblick in die Art der Gespräche zu geben, dieser Ausschnitt: Als Zwingli mit seiner Lieblingsstelle Joh. 6, 63 argumentierte: „Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze", deutete Luther auf sein Kreidewort und antwortete: „Dafür habe ich einen gewaltigen Text; auf den hin kann ein Mensch wohl glauben, das sei der Leib Christi . . . Wenn Gott mir gebieten würde, Dreck zu essen, ich würde es tun; ein Knecht fragt nicht nach dem Willen seines Herrn; man muß die Augen schließen." Zwingli schüttelte traurig den Kopf und rief: „Das heißt er uns nicht!" Eine grassierende Grippe drängte auf schnelle Beendigung der Gespräche. Philipp versuchte um der evangelischen Einheitsfront willen, in privaten Unterhaltungen ein Unionsbekenntnis zustandezubringen. Geschickterweise bat er Luther um die Abfassung der „Marburger Artikel". Luther entwarf sie nach dem Vorwurf der 17 Schwabacher Artikel, die vor Marburg entstanden waren. Am 4. Oktober wurden von den drei Parteien — Marburg war eine Dreierkonferenz — die „15 Marburger Artikel" unterschrieben. In allen Punkten war man sich einig. Sogar für das Abendmahl hatte man Kompromißformeln gefunden. Nur in der Frage der leiblichen Realpräsenz, dem Hauptanliegen, fand man keine Gemeinsamkeit. Da war Luthers Wort ge-

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fallen, das er nicht zu Zwingli, sondern zu Bucer gesagt: „So reimt sich unser Geist und Euer Geist nicht zusammen, sondern ist offenbar, daß wir nicht einerlei Geist haben." Das Wort vom „andern Geist" hatte einen tieferen Sinn als die Feststellung menschlicher Meinungsverschiedenheit. Es war die Feststellung der verschiedenen Theologie vom Heiligen Geist. Man ging im Grunde am 5. Oktober 1529 auseinander, wie man zusammengekommen war. Zweifellos ist die Union an Zwingiis Haltung in der Abendmahlsfrage gescheitert, die von ihm dennoch erbetene Abendmahlsgemeinschaft aber an den Lutheranern. Man muß dabei für Zwingli in Rechnung stellen, daß er sich nicht anders entscheiden konnte. Die ihn zu katholisch dünkende Auffassung Luthers stand nicht nur seiner biblischen Konzeption, sondern auch seiner eidgenössischen Verpflichtung entgegen. Denn eben hatte er in Bern erneut und heftig gegen die leibliche Realpräsenz gestritten. Hätte er ihr in Marburg zugestimmt, so wäre er seinen Eidgenossen unglaubwürdig erschienen. Nach „6 Wuchen und 3 ganze Tag" kehrte Zwingli am 19. Oktober nach Zürich zurück. Weil Marburg eine hochpolitische Sache war, muß es Zwingli angerechnet werden, daß er in der gefährlichen Situation ein halbes Jahr nach der Speyerer Protestation die theologische Überzeugung über die politische Notwendigkeit gestellt hat. Zwingiis tragisches Ende Es ist Zwingiis Tragik, daß er, der Gegner der römischen Vermengung von Politik und Glauben, gezwungen wurde, sich selbst der Politik zu bedienen. Durch die Täuferbewegung und durch die deutsche Religionspolitik nach Baden und nach Marburg ist er zum Staatsmann wider Willen geworden. Er hatte längst die Anwendung des Gleichnisses vom Unkraut und Weizen aufgeben müssen, das er den Täufern gern vorgehalten hatte. In Zürich wußte er sich dem Rate gegenüber verpflichtet, der seine Wahl wegen seiner weithin bekannten Haltung gegen das Reis-

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laufen unterstützt hatte. Von der ersten Disputation an hatte der Rat ihm den Weg zur Reformation geebnet. Als Zwingli 1525 dem Rat seine Abendmahlsliturgie vorlegen mußte, hatte er seine Abhängigkeit von der weltlichen Obrigkeit zu spüren bekommen. Zum theologischen „Wächter" des Rates geworden (Zwingli nennt den Pfarrer nach Ezechiel 3 und 33 gern „Wächter"), mußte er eine neue kirchliche Lebensordnung schaffen, die die Reformationskirche für den Ausfall des bisher geltenden Kanonischen Rechtes verlangte. Zwingli ordnete das Ehegericht (Trauregister vor dem Tridentinum!), das Armenwesen (Volksküchen), das Disziplinarrecht, Bann und Exkommunikation. Er schuf eine Synodalordnung und erließ ein Sittenmandat, das bereits die Polizeistunde (9 Uhr abends) eingeführt hat. Zwingli ist zwar nicht, wie manche wollen, der omnipotente Herr der Zürcher Geschicke gewesen, aber er trug, da die Zürcher Innen- und Außenpolitik im Ersten und im Letzten Kirchenpolitik war, eben als „Wächter" maßgebliche Verantwortung. So konnte es nicht ausbleiben, daß er ungeistliche Entscheidungen wie die Todesurteile gutheißen mußte. Ist er schon von der Duldung der Hinrichtungen Mantz', Hottingers, Hüglins und mancher anderer nicht freizusprechen, so trifft ihn die volle Verantwortung für die Enthauptung des katholischen Denunzianten Marx Wehrli am 5. Mai 1528. Das geschah, obwohl Zwingli am Vortage in einer staatsrechtlichen Briefstudie an den Konstanzer Reformator Ambrosius Blarer, die den für Zwingiis Auslegung von Rom. 13 markanten Satz enthält: „Obrigkeit ohne Religion ist Tyrannei, keine Obrigkeit", bei aller Verschärfung der Gerichte Klugheit, Großmut und Barmherzigkeit gefordert hatte. Aber die Gerechtigkeit verlangt es, Zwingli aus der Gedankenwelt seiner Zeit zu begreifen. Der heute undenkbare Glaubenstod galt damals auf allen Seiten als rechtmäßige Sühne für jede Haeresie. Die Katholiken hielten die Glaubensneuerer für Ketzer und die Protestanten die Katholiken. Zwingli, Luther und selbst Melanchthon verketzerten die Schwärmer, zu denen die

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Wittenberger 'auch die Zwinglianer zählten. Es gab Blutzeugen hüben und drüben. Auch die Reformationen haben ihre Inquisition. Ein Feuertod, den die Schwyzer Katholiken am 22. Mai 1529 an dem neugläubigen Pfarrer Jakob Kaiser aus Oberkirch vollstreckten, gab Zwingli den äußeren Anlaß, die unerträglich gewordenen Spannungen zwischen den beiden Parteien zu lösen. Der politische Grund war die „Christliche Vereinigung", welche die V Orte am 22. April des Jahres mit Österreich eingegangen waren. Die Bedrängnis der Evangelischen im Reich drohte, sich auf die Schweiz auszubreiten. Dieser Gefahr wollte Zwingli zuvorkommen, zumal die katholischen Kantone sich bereits weigerten, mit Zürich zusammen zu tagen. Am 9. Juni 1529 erklärte Zürich den V Orten den Krieg. Zwingli hatte den Feldzug bis ins Einzelne und in einer selbstgefertigten Generalstabskarte vorbereitet. Hoch zu Roß zog er mit 4000 Zürchern nach Kappel dem Feind entgegen. Doch in dem Augenblick, da sie das Zuger Feindesland betreten wollten, war im Grunde der Krieg schon zu Ende. Der Glarner Landammann Hans Aebli verhandelte ohne Zwingiis Zustimmung mit dem Gegner. Am 26. Juni wurde der „Erste Kappeler Landfriede" geschlossen. Wenn auch die „Fünförtischen" den Vertrag mit den Österreichern vor aller Augen zerschneiden mußten, so sah Zwingli in dem Friedenskompromiß bereits den Grund neuer Verwicklungen. Er hat seinen Unmut nicht nur Aebli gegenüber, sondern auch in Briefen und in Predigten kundgetan. Damals entstand dasZwinglilied, sein „Lied von Kappel": „Herr, nun selbst den Wagen halt, bald abseits geht sonst die Fahrt". Es ist ein Lied der Verzagnis, nicht ein durhaftes Bekenntnis wie das Lutherlied. Kurz darauf wurde ruchbar, daß die Katholiken aufs neue mit Österreich konspirierten. Zwingli wurde zum Außenpolitiker oder, um mit Pfister zu reden, zum „Staatsmann europäischer Größe". In diesen Zusammenhang gehören die beiden letzten großen Schriften Zwingiis. Er kam von sich aus der Aufforderung Kaiser Karls V. nach, für

3. Der protestantische Zwingli

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den 1530 nach Augsburg einberufenen Reichstag „sin Gutbedunken und Meynung ir Majestät in Schriften" zu übergeben. Am 8. Juli, 13 Tage nach der Verlesung der Augsburgischen Konfession" Melanchthons, traf Zwingiis „Augsburgisch Bekenntnis", seine „Fidei ratio" (Rechenschaft des Glaubens) auf dem Reichstag ein. Mit dieser Schrift wollte er nicht zuletzt erreichen, daß seiner Reformation das lutherische Odium der Gleichsetzung mit den täuferischen Schwärmern genommen werde. Daß ihm dieses Werk den zornigen Sarkasmus Ecks eintrug, kann kaum verwundern. Dieser neue Prediger und Bischof in Zürich, so meinte er, müsse vernichtet werden, denn er habe in Zürich alles profaniert und die Kirchen in Pferdeställe verwandelt. Aber Luthers Ironie und Melanchthons Verdikt, das den Verfasser der „Fidei ratio" für verrückt erklärte, stand dem kaum nach und machte jede Hoffnung auf ein Zusammengehen der Evangelischen zunichte. Darum widerstrebte es Zwingli, sich im Februar 1531 dem Schmalkaldischen Bund anzuschließen, dessen Bekenntnis in seinen Augen Halbheit und von dem für ihn eher das Schwärmerschicksal zu erwarten war. Eine andere Koalition mußte gefunden werden. Ausgehend von dem „Christlichen Burgrecht", in dem die 5 reformierten Kantone Zürich, Bern, Basel, St. Gallen, Schaifhausen und auch Konstanz zusammengeschlossen waren, erstrebte er mit Philipp von Hessen eine Liga der ganzen antihabsburgischen Welt Europas, mit dem Türken ebenso wie mit dem katholischen Venedig und Frankreich. Um Franz I., dem er schon 1525 den „Kommentar" gewidmet hatte, zu gewinnen, schrieb er die „Auslegung des christlichen Glaubens" (Christianae fidei expositio) vom Juli 1531, seine letzte Schrift, die erst 1536 im Druck erschienen ist. Zwingli hatte als Schema das Apostolikum gewählt, um damit von vornherein seine Rechtgläubigkeit darzutun und alle Zweifel des Königs zu zerstreuen. Die Koalitionsversuche scheiterten. Von überall her kamen die Absagen. Dazu kam die Uneinigkeit der Zürcher untereinander und mit dem „Mitort" Bern. So erfolgreich

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II. Zwingiis Leben

auch die Evangelisierung vom Thurgau bis in das Genf Farels sich zeigte, in Zürich rührte sich aufs neue der Unwille der geschädigten Pensionsherren und der Widerstand der altgläubigen Patrizier. Dazu schwächte die Kürzung des Militärbudgets und damit des Wehrsoldes die Schlagkraft des Heeres. Die Rivalität zwischen Bern und Zürich wirkte sich bald fatal aus. Als die Gefahr seitens der V Orte immer drohender wurde, hatte sich Zwingli im Mai 1531 zu einem neuen Religionskrieg entschlossen. Bern verweigerte die Gefolgschaft und verhängte trotz Zwingiis Widerspruch gegen die Katholiken eine rigorose Blockade, indem es die Zufuhr von Korn, Salz, Wein, Stahl und Eisen sperrte. Da faßte Zwingli den Entschluß einer staatsrechtlichen Neuordnung der Schweiz und begründete diese damit, daß die Geschichte die schweizerischen Verhältnisse längst verändert habe. Weil die katholischen Landkantone sowieso bedeutungsschwach seien, sollten Zürich und Bern in Zukunft die Führung haben (Kondominium) „wie zwei Ochsen vor dem Wagen, die an einem Joch ziehen, so daß in Zukunft ohne ihre Einwilligung in der Eidgenossenschaft nichts mehr beschlossen werden kann." Es war zu spät. Neuerliche Vermittlungsversuche blieben ergebnislos. Und als Zwingiis Ceterum censeo der Kriegserklärung abgelehnt wurde, entschloß er sich zum Rüdetritt von seinem Amt am Großmünster. Auf Bitten des Rates blieb er, ohne jedoch seine alte Stellung wiederzuerlangen. Zwingiis Schicksal, das er seherisch vorausgeahnt hatte, begann sich zu erfüllen. Als sich zu Anfang Oktober 1531 in Zürich das Gerücht von einem bevorstehenden Angriff der V Orte verbreitete, traf die Nachricht auf eine uneinige Stadt und eine ungeordnete Mannschaft. Zu aller Enttäuschung und Müdigkeit — die Zürcher waren in den letzten 7 Jahren 21mal mobilisiert worden — war noch der Unwille über den puritanischen Polizeistaat und die Klage der Händler über den Gewinnverlust durch die Blockade getreten. Am 9. Oktober wurde durch die Kriegserklärung der V Orte der feindliche Aufmarsch bestätigt. Am kommenden Tage rückte Zürichs Vorhut schlecht und

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recht gen Kappel aus, geführt von Jörg Göldli, der nicht nur selbst zur Opposition in Zürich gehörte, sondern dessen Brüder vor Zwingli Zürich verlassen hatten und jetzt auf katholischer Seite standen. Mit einer schlecht geordneten Heerschar — anstatt 4000 waren es noch dazu nur 700 — verließ Zwingli am Mittwoch, dem 11. Oktober 1531 Zürich, wohin er nicht mehr, nicht einmal als Leichnam zurückkehren sollte. Das erste Scharmützel auf der Kappeler Höhe — an der Stelle erhebt sich heute ein Erinnerungsmal — wurde nach wechselvollem Ringen durch die Übermacht und durch eine geschickte Strategie und Taktik zugunsten der Katholiken entschieden. 512 Zürcher sind auf der Walstatt geblieben, und was fliehen konnte, wurde bis auf den Albis verfolgt. Es steht fest, daß Zwingli, der als Feldprediger in den Krieg gezogen war, aus der Not in den Kampf eingegriffen hat und am Spätnachmittag mit der Waffe in der Hand gefallen ist. Zur Verunehrung des Ketzers übergaben die Sieger durch Kriegsgerichtsurteil am nächsten Morgen den Leichnam dem Henker zur Vierteilung und zur Verbrennung. Um die spätere Verehrung der Asche zu verhindern, wurde diese mit Schweineunrat vermengt, „damit die, so die Asche auflesen werden, Schweineasche mit Zwingiis Asche auflesen." Die Fortsetzung des Krieges hätte mit der fast dreifachen Übermacht der Zürcher, die nun herangeführt war, die bisherige Niederlage korrigieren können. Aber auch das Unternehmen am Gubel endete in einer Niederlage. Am 16. November 1531 wurde der „Zweite Kappeler Landfriede" geschlossen, der, bereits 24 Jahre vor dem Augsburger Religionsfrieden, das „cuius regio, eius religio", d. h. die Kantonisten haben dem Bekenntnis des Kantons zu folgen, verankerte. In Wirklichkeit aber hatten die katholischen Kantone (bis 1712) das politische Übergewicht erhalten. In Zürich stand es um die Reformation nicht gut. Die Opposition erhob ihr Haupt und verfolgte Zwingiis Freunde. Leo Jud mußte sich tagelang verbergen, ehe er für die Sache der Reformation zum Erfüller der Prophezeiung Zwingiis werden konnte: „Ich bin gewiß, die Wahr6

Schmidt-Clausing, Zwingli

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III. Zwingli, der Theologe des heiligen Geistes

heit wird siegen, auch wenn meine Gebeine zu Asche verbrannt werden." Am 29. Dezember 1531 wurde der 27jährige Heinrich Bullinger aus Bremgarten, Zwingiis hinterlassenem Wunsch gemäß, sein Nachfolger am Großmünster und für 44 Jahre der Verwalter der Zwinglischen Reformation. Das Kapitel „Der evangelische Zwingli" muß ungeschrieben bleiben. Es war Zwingli verordnet, Protestant (im eigentlichen Sinne des Wortes) zu bleiben bis zu seinem tragischen Ende. Es war ihm versagt, die gelassene Ruhe der Evangelizität zu leben. Er ist als Protestant der unvollendeten Reformation gestorben.

III. Zwingli, der Theologe des Heiligen Geistes Die folgende Darstellung gilt dem vollendeten Reformator Zwingli, soweit man solches von einem Menschen überhaupt und angesichts des frühvollendeten Lebens von Zwingli speziell sagen kann. Darum wird das theologische Werden Zwingiis hier nur insoweit herangezogen, als es der Zusammenhang erfordert. Uber die Initia Zwingiii hat nach Johann Martin Usteri (1885/86) der heutige Zürcher Systematiker Arthur Rieh (1949) Entscheidendes gesagt. In unserer Darstellung gelten vor allem die bisherigen Ergebnisse Blankes, Lochers und Pfisters. Nach Lochers Beginn einer neuen Gesamtdarstellung (1952) stelle ich die Theologie Zwingiis auf den Grund seiner Lehre vom Heiligen Geist, wie ich sie in meinem Beitrag „Das Prophezeigebet" (Zwingliana 1964/1) als Pneumatologie im Gegensatz zum falsch verstandenen Spiritualismus auszuweisen versucht habe. Es geht hierbei nicht um den Geist schlechthin, sondern um Zwingiis Anschauung vom Heiligen Geist, also um den Geist Gottes, der ihn wenigstens seit 1522 durch die Frage der eigenen Inspiration beschäftigt hat und der für ihn in der Auseinandersetzung mit den „Geistlern" an Bedeutung gewinnt. Auf dem Wege zu dieser. Erkenntnis hat Abel Eduard Burckhardts „Das Geistproblem bei Huldrych Zwingli" (1932) manchen Dienst geleistet, wenn wir auch des frühvollendeten Verfassers Auf-

1. Zwingiis theologischer Ort

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teilung in eine biblisch-reformatorische, spiritualistische, mystische und rationale Linie Zwingiis als seitdem überholt ansehen müssen.

1. Zwingiis theologischer Ort Der theologische Ort Zwingiis ist seine Auffassung vom Wirken des Heiligen Geistes, seine Lehre vom göttlichen Pneuma (pneuma = Wind, Hauch, Geist), seine Pneumatologie. Der Heilige Geist ist für Zwingiis reformatorische Theologie Vorzeichen und Schlüssel zugleich. Vom Gottesbegriff über die Menschwerdung bis zur Abendmahlsauffassung, für die Prädestination ebenso wie für die Lenkung des Staates ist ihm der Paraklet als die dritte Seinsweise (essentia) der Gottheit das eigentlich wirksame Prinzip. Ohne dem Vorwurf eines Pneumatologismus anheimzufallen, kann man mit gutem Grund behaupten, daß für Zwingli selbst die Christologie zu einem Teil der Pneumatologie geworden ist. Seine Anschauung vom Heiligen Geist ermöglicht nicht nur eine gute Beleuchtung seines dogmatischen Sondergutes, sondern steckt auch für das Problem der Abhängigkeit von Erasmus und Luther neue Lichter auf. Mit seiner Auffassung vom Heiligen Geist geht der Zürcher Reformator einen eigenen Weg. Die mittelalterliche Kirche und die mitteldeutsche Reformation sehen in der dritten „Person", stets mit der Gefahr der Subordination kämpfend, den advocatus, den Tröster, vor allem den Lehrmeister, der „die Herzen seiner Gläubigen durch die Erleuchtung gelehrt" hat und der „uns den W e g zum Himmel führ". E r ist für Rom und Wittenberg, wie später auch für Genf, fast ausnahmslos der Sendungsgeist Christi, der über Joh. 15, 26 hinaus („der vom Vater ausgeht") und entgegen der orthodoxen Katholizität (FilioqueStreit) „vom Vater und dem Sohne ausgeht". Zwingli hat mit seiner Weise den Geist der Schöpfung und der Inkarnation wieder mit zum Tragen gebracht. Unbedenklich und ohne merkliche Veränderung des Sinngehaltes könnte Zwingli den Eingang des Johannesprologs in „Am Anfang war der Geist, und der Geist war Gott, und Gott war der 6*

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III. Zwingli, der Theologe des heiligen Geistes

Geist" verwandelt haben. Denn die Präexistenz des logos und die des Heiligen Geistes sind ihm ebenso Gewißheit, wie ihm Wort und Geist Gottes kongruente Begriffe sind.

2. Pneumatologie, nicht Spiritualismus Sicher haben die geistigen Auseinandersetzungen Zwingiis Anschauung vom Heiligen Geist mit geformt, da auch er dem Gesetz von These, Anti- und Synthese unterworfen war. Im Prinzip aber war für ihn die Frage nach dem Heiligen Geist gestellt, als er für sich die Berechtigung zum reformatorischen Handeln aus dem Eigenbesitz des Heiligen Geistes erstritt. Darum kann seinem Biographen Myconius unbedenklich zugestimmt werden, daß Zwingiis biblischer Ausgang die Versicherung in 2. Petr. 1, 20 f. gewesen sei, nämlich daß Menschen vom Heiligen Geist getrieben von Gott aus geredet haben. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts hat Christoph Sigwart den Heiligen Geist als Wesenselement Zwingiis beschrieben. Zur gleichen Zeit aber ging der theologische Liberalismus und die religionsgeschichtliche Schule daran, mit Hilfe des lateinischen „spiritus" den Reformator aus dem Heiligen Geist zum reinen „Spiritualisten" zu erniedrigen. Das hat zu der irrigen Behauptung vom totalen Erasmus-Schüler Zwingli geführt. Denn Erasmus hatte die Gottheit des Heiligen Geistes dahin verkürzt, daß er im Spiritus Sanctus lediglich den Helfer in der Kunst und Übung der Tugend sah, allenfalls den Geist der Liebe und der Freiheit, den Lehrmeister eines doktrinär verstandenen Solus Christus. So kam es, daß der aus der Aufklärung geborene Liberalismus und der aus diesem gewordene Kulturprotestantismus Zwingli als erasmianischen Humanisten und als den aufgeklärten Reformator vorstellen konnte. Die biblisch-reformatorischen Zutaten wurden als luthersches Reformationsgut ausgegeben, wofür man mit Luthers Verdrossenheit und mit manchem negativen Urteil über Zwingli argumentieren konnte, weil dieser es abgelehnt hatte, jenes Schüler gewesen zu sein. Noch mehr: in dem Katalog Lutherscher Invektiven gegen Zwingli findet sich auch eine gegen dessen Auffas-

3. Schöpfungsgeist und Sendungsgeist

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sung vom Heiligen Geist. Luther hat einmal von Zwingli gesagt: „Wenn ihm etwas träumt, so ist es gleich der Heilige Geist." Seit einer Generation gehört es zur Aufgabe der ZwingliRenaissance, diese Fehlerquelle abzutun. Das kann vornehmlich geschehen durch die begriffliche Richtigstellung des Zwinglischen Spiritus-Inhaltes. Schon Wernle hatte 1919 die Vorrangstellung des Heiligen Geistes bei Zwingli gesehen, als er folgerte: „Der Geist ist also das zeitliche Prius und die Schrift ist erst nachträglich hinzugekommen." Ein Jahr später räumte auch Köhler ein: „Es geht um den Geist als Ganzes, als den Mittelpunkt, als das Energiezentrum des Zwinglischen Denkens, Fühlens und Wollens. Der Heilige Geist ist das autoritative Prinzip für Zwingli." Diese limeswertigen Erkenntnisse werden seit einer Generation als Prinzip Zwinglischer Theologie wiedererkannt. Die Entliberalisierung Zwinglis erfordert es, die Fehlerquelle, die zur Verzeichnung geführt hat, aufzudecken und dorthin zurückzukehren, wo Zwinglis „spiritus" noch als „pneuma" verstanden wurde. Das bedeutet praktisch den zweideutigen Ausdruck „Spiritualismus" durch „Pneumatologie" zu ersetzen, wie es bereits Rudolf Pfister gesehen hat, wenn er sagt: Es „kommt der Lehre von der Erleuchtung durch den Heiligen Geist in der Zwinglischen Theologie maßgebende Bedeutung zu. Sie ist nicht Spiritualismus."

3. Schöpfungsgeist und Sendungsgeist Der Heilige Geist ist für Zwingli das von Ewigkeit in sich geschlossene Band der Trinität, das sich, innerhalb dieses Äons, also beider Testamente, als Schöpfungsgeist des Vaters und als Sendungsgeist des Sohnes manifestiert. Als Schöpfungsgeist wacht er über der noch ungeformten Materie. Er wurde zum Wort im schöpferischen „Es werde!" und hauchte dem Menschen Geist von seinem Geiste ein. Gott und Heiliger Geist sind wesensidentisch. Die Frage nach der Trinität als solcher ist für Zwingli wie für alle Reformatoren unantastbare Voraussetzung.

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III. Zwingli, der Theologe des heiligen Geistes

Diskussionen über das Wie der Trinität sind theologische Gratwanderungen zwischen Unitarismus und Tritheismus. Als Luther einmal unvorsichtig von „diyerley gottheit" gesprochen hatte, wurde Zwingli so einmalig grob, daß er ihn eine „Sau im Blumengarten" hieß. Der trinitarische Gratwanderer Zwingli hat die Frage nach den innertrinitarischen Beziehungen gestellt. Damit mußte er in die Nähe des Filioque-Komplexes und damit der orthodoxen Theologie gelangen. Es ist dies eine Frage, die nur angedeutet werden kann, und die noch der Untersuchung harrt, nämlich ob und inwieweit orthodoxe Anschauung, auch als argumenta e silentio, vielleicht des Johannes von Damaskus über Petrus Lombardus und Thomas von Aquino sichtbar werden. Zum Verständnis Zwinglischer Pneumatologie muß vorangestellt werden, daß alles, das All und das Leben, Makrokosmos und Mikrokosmos voll des Heiligen Geistes sind, modern gesprochen: einem pneumatischen Magnetfeld gleichen. Zwingli hat das bereits am 6. September 1522 in seiner Oetenbacher Predigt so „dogmatisiert": „Der Geist oder Wind geht ringweis um, durchforscht alle Dinge und kehrt sich wieder um in seinen Ring." Darum gilt es: Wo auch immer Zwingli „spiritus" oder gar „mens" und „ingenium" sagt, so sind alle solche termini als Partikel des göttlichen Pneuma zu verstehen. Zwingli ist niemals ein pantheistischer Rationalist, sondern allweg ein pneumatischer Panentheist, d. h. der Heilige Geist ist Alles in Allem, so daß selbst die rationale mens in seinen Schriften philosophischer Gelehrtheit zuletzt als sola mens fidelis, divina mens, göttlich erleuchteter Verstand zu begreifen ist. Es bleibt auch für seine Letztschriften dabei, womit er seine „Schlußreden" begonnen hat, nämlich daß „kein Herz noch Gemüt sich des Wortes Gottes und Handels verstehen (kann), es werde denn von Gott erleuchtet und gelehrt." Der pneumatische Kreislauf in der Trinität hat sein Widerspiel im Paradieseszustand des Menschen. Der Heilige Geist ist, so definiert Zwingli, „die dritte göttliche Person und ist der Geist des Vaters und des

3. Schöpfungsgeist und Sendungsgeist

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Sohnes, ja das Band ihr beider." Unzweideutig folgert er daraus die Wesensidentität Gottes und des Heiligen Geistes; denn „der ewige Geist . . . ist kein anderer denn er selbst, der ewige Gott." Während Luther den Schöpfergeist und dessen Schweben auf dem Wasser als das lebenweckende Wärmen einer Henne anspricht, hat Zwingli, wohl nach altrömischem wie auch nach altliturgischem Vorgang, in dieser Tätigkeit des Geistes einen Wachdienst gesehen (in statione esse, vigilare). Vom „Es werde Licht!" bis zum „Licht" des Johannesprologs ist ihm Licht ein Adäquat für den Heiligen Geist. In und durch Christus wird der Schöpfungsgeist zum Sendungsgeist. Die Christologie wird, wie bereits behauptet und alsbald ausgewiesen wird, zur sichtbarlichen Seite der Pneumatologie. Das Licht des Schöpfungsgeistes bricht sich in dem Prisma Christus und strahlt aus als Sendungsgeist, strahlengebündelt in den Hauptspektren einer pneumatischen Identitätsskala: Pneuma — Licht — Wort — Gnade — Glaube — Tat. Oder anders ausgedrückt: Das Urlicht des ersten Schöpfungstages wird spektral sichtbar im lumen Christi, im lumen de lumine, dem „Licht vom Licht", wie es das Nicaenum bekennt. So wie Zwingli zu Matth. 7 , 1 3 die Gleichung setzt: „Das ist Licht und Geist Gottes." Und dazu die andere: Licht ist gleich Wort, denn „das Wort Gottes, das Gott selbst ist, erleuchtet alle Menschen" (Oetenbach) oder Ps. 119, 89: „Dein Wort ist nichts anderes denn du selbst" ebenso wie zu Ps. 119,106, beides konformierend: „Recht christliches Leben muß aus dem Licht und Wort, das Gott selbst ist, erlernet werden." Das Wort Gen. 1,26: „Lasset uns Menschen machen nach unserem Bilde (nicht ,nach unseren Bildnissen'), uns ähnlich", in dem Zwingli das trinitarische Schaffen erkennt, wird in Gen. 2, 7 zum Einhauchen des Gottesgeistes in den Menschen, zugleich zur Erleuchtung des menschlichen Verstandes, was nichts anderes bedeutet als die fortwährende ex- und insufflatio dei, das Ein- und Ausatmen des Heiligen Geistes. Es ist „der Geist des Lebens, den Gott in das Angesicht Adams geblasen oder geatmet hat", „in dem alle

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III. Zwingli, der Theologe des heiligen Geistes

Dinge leben und von ihm das Leben haben." Durch den Geist Gottes ist der Mensch zur „persona" geworden, personatus de Spiritu Sancto, durchtönt vom Heiligen Geist. Der Mensch, zur lebendigen Seele geworden, ist der geistliche Mensch, der spiritualis, ein casus partitivus des Pneuma. „Geistliche Menschen sind aber jene", sagt der Reformator, „die ganz vom göttlichen Geiste d. i. von Gottes Gedanken abhängen", denn „der Geist des frommen Sinnes (spiritus piae mentis) ist vom Heiligen Geist erleuchtet." Zwingli kann sich nicht genug tun, immer wieder diesen „Geisteszustand" zu beschreiben, jenes Verhältnis von Gott und Mensch, das nur Licht ist, „von oben her entzündet und eingekuchet (eingehaucht). Gott war „sein Wegweiser, seine Vernunft, sein Geist und Gemüt." 4. Der „viehisch" Mensch Der Sündenfall bedeutet den Verlust des Heiligen Geistes. Aus dem pneumatischen wurde der „viehisch" Mensch. Die Wiederherstellung des pneumatischen Kontaktes hat der Geist Gottes durch die Propheten angeboten. „Als Adam gesündigt, hat er sich dem Geist Gottes entzogen." Der Verlust des Heiligen Geistes ist für Zwingli die Krankheit oder nach toggenburgischem Sprachgebrauch der „praest", der größer ist als der Schweiß des Mannes, der Schmerz des Weibes und der leibliche Tod. Niemand hat den Fall des Menschen so abgrundtief aufgefaßt wie Zwingli. Das zeigt sich am eindrücklichsten in seiner Wiedergabe des neutestamentlichen „psychikös = der natürliche, aber geistesferne Mensch (1. Kor. 2 , 1 4 ; Jud. 19): „Der viehisch Mensch nimmt nicht an die Dinge, so des Geists Gottes sind." Dabei ist allerdings zu beachten, daß Zwingli unter „viehisch" nicht ein moralisches Werturteil, sondern die seelen-, also geisteslose, vergängliche und sterbliche Art der Tiere versteht. Der Mensch ist aus seiner Selbstliebe (amor sui; philautia) geistlos geworden. Er hat die Ebenbildlichkeit verloren, da er „sein eigen Licht bringt." So verläßt der Mensch das Paradies mit dem praest, den

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Zwingli unaufhörlich mit den Psalmworten beschreibt: „Alle Menschen sind lügenhaft . . . und ist nicht einer, der das Gute tut; wir haben uns alle abgewendet und sind alle unnütz geworden." Diese Erkenntnis ist für Zwingli so bedeutungsvoll, daß er anhand von Gen. 8, 31 zum Textkritiker wird, da er im „Kommentar" der Vulgataübersetzung: „Sinn nämlich und Denken des menschlichen Herzens sind zum Bösen geneigt" (prona) den hebräischen Urtext mit seinem „Das Denken und Ratschlagen des menschlichen Herzens ist böse von Jugend an" entgegenhält und es als eine „Bedeutungsverschlechterung" zensiert, „die fraglos daher rührt, daß man den Menschen nicht erkannt hat." Denn, so folgert er kontroverstheologisch, „obwohl das Hebräische deutlich hat ,böse ist', wagte einer zu sagen, ,zum Bösen geneigt ist', damit er selber ja nicht in den Verdacht gerate, von Natur böse zu sein." Diese „pessimistische" Anthropologie wird für den Komplex Taufe-Erbsünde von einschneidender Bedeutung sein. Denn es ist Zwingiis Besonderheit, entgegen dem aesthetischen Optimismus des Erasmus und der Humanisten, den ganzen Menschen, Leib und Geist, als verdorben anzusehen. Es bleibt der Tod den Menschen, „bis sie die Gnade des göttlichen Geistes wiederum lebendig macht wie zu dem ersten Mal." Und wenn Zwingli fortfährt (im 5. Art. der Schlußreden): „Denn alles, das geschaffen ist, hat in ihm, das ist: im Sohn Gottes, das Leben und nirgends anderswoher", dann kündigt sich nicht nur die Identität des Heiligen Geistes mit Christus an, sondern die Kontinuität von Schöpfungsgeist und Sendungsgeist wird offenbar in dem „wie zum ersten Mal". Der Heilige Geist, wie nicht selten als Wahrheit oder Weisheit gekennzeichnet, wozu wiederum die Providenz, die Praeszienz, die fürsorgliche Vorsehung und schließlich die Praedestination gehören, sprach hinfort durch „die vielen Engelserscheinungen, die vielen Gespräche Gottes (mit Menschen) und die vielen Wunder . . . Daher Gottes so emsthafte Obhut und Sorge für einzelne Menschen, die unter dem Bösen wohnten, wie Noah, Abraham, Lot und andere. Daher die

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III. Zwingli, der Theologe des heiligen Geistes

Sendung der . . . Propheten." Qui locutus est per prophetas, der durch die Propheten geredet hat, formulierte das Nicaenum. Da Gottes Wort gleich Gottes Geist ist, hat der Geist das Protoevangelium gesprochen und von diesem an durch den Mund der Patriarchen und Propheten die kommende Inkarnation des Wortes in Christus angekündigt, wie es Zwingli vornehmlich im 6. Artikel der Schlußreden darlegt.

5. Pneumatische Christologie Christus ist der geistgezeugte Sohn Gottes. Er kündigt das Kommen und Wirken des Heiligen Geistes für den eschatologischen Aeon an. Das sei noch einmal festgestellt: Der Reisige des Hauptmannes Christus, als der sich Zwingli weiß, bekennt den ganzen Christus. Für ihn ist Christus — er spricht selten von Jesus — keineswegs nur das ethische Musterbeispiel, sondern der wahrhaftige Gottessohn, dessen „Rechtmachung" sola fide, allein aus Glauben erfolgt. „Darum", so deutet er seine Marien-Predigt aus, „hat Gott aus der Tiefe seiner Weisheit angesehen, unser Elend und Prästen zu ersetzen; und da er unter uns keinen fand, der seiner Gerechtigkeit möchte für sich und andere genugtun, hat er seinen Sohn ein Hostien und Bezahlung für unser Sünd verordnet, daß er in dem, weil er ein wahrer Mensch und unser Bruder ist, unsere Gerechtigkeit, unsere Begnadigung in der Ewigkeit vor Gott für uns sei, darum, daß er gerecht und unschuldig all unsere Schuld hat an sich genommen und sie vor Gott gebessert und gebüßet. Sieh, das ist ein gnädiger Handel Gottes, eine freundliche, fröhliche Botschaft, eine gewisse Sicherung der trostlosen Seele, daß sie gefunden hat den, durch den sie Gott versöhnt wurde." Das ist Nachklang der „grundlosen Barmherzigkeit Gottes", wie sie ihm sein praktischer Lehrmeister Surgant aus der scholastischen Mystik der Pariser Schule vermittelt hat, wie auch des systematischen Erbes Wyttenbachs aus Zwingiis theologischem Studienjahr 1506 oder, wie Blanke meint, aus dem Jahre 1515, nämlich, daß „allein

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der Tod Christi der Preis für die Vergebung der Sünden sei." Zwingli hat diesen Glaubenssatz drei Jahre, ehe er ihn in der Amica exegesis 1526 an Luther schrieb, in der „Badschenke" ausgesprochen. Das schließt nicht aus, daß Zwingli auch im Sinne der „Nachfolge Christi" der devotio moderna und der Brüder vom gemeinsamen Leben Christus als das Vorbild hinstellt. Nirgendwo kommt es deutlicher zum Ausdruck als in diesem pädagogischen Katechismus, der deshalb von besonderer Bedeutung ist, weil der Pädagoge nur das weiterzugeben pflegt, was ihm von seinem selbsterworbenen Eigentum für die nachfolgende Generation wert erscheint. So nennt er 1523 Christus „das absolute Musterbeispiel aller Tugenden"; aber erst nachdem er zuvor das reformatorische Zentraldogma vom stellvertretenden Opfertode Christi sichergestellt hat. Im „Kommentar" von 1525 sagt er es noch deutlicher und setzt es obendrein in Beziehung zum menschlichen Verlust des Heiligen Geistes: „Dazu also ist Christus gesandt, um die Verzweiflung des Geistes, die aus der Zuchtlosigkeit des Fleisches erwächst, gänzlich zu beseitigen und uns das Vorbild für unser Leben zu geben, denn diese beiden Stücke trägt uns Christus allenthalben ein, daß wir durch ihn erlöst seien, und daß die, die durch ihn erlöst wurden, nach seinem Beispiel leben sollen." Das ist nicht erasmische philosophia Christi, das auf die Bergpredigt und damit zur bloßen Lehre verkürzte Christentum. Denn bei Erasmus war nicht nur der Heilige Geist unterbewertet, sondern auch das Kreuz. Es war lediglich Bestätigung des zur Tugendlehre gewordenen Evangeliums, das nur deshalb zur Torheit wird, weil die durch den Opfertod bestätigte philosophia Christi von den Menschen nicht angenommen wird. In diesem Sinne nur gelten für Erasmus das solus Christus und sola scriptura, jene Begriffe also, die als termini ebenso vorreformatorisch sind wie sola gratia und sola fide, die die Reformation aber mit genauerem Sinn erfüllte. Zwingli ist dem Erasmus für den Impuls und die Gabe der klassischen Philologie zeitlebens dankbar geblieben, aber „Erasmianer" war der Reformator nicht. Denn einmal hatte Erasmus,

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III. Zwingli, der Theologe des heiligen Geistes

um mit Stupperich zu reden, „keine Theologie, der er unter allen Umständen treu geblieben wäre," oder, um mit Blanke zu konstatieren: „Zwingli hat das reformatorische Dogma an keinem Punkte im modernen Sinne abgeändert." Zwingli, der nicht an dem „Normalreformator" Luther gemessen sein will, sondern im Sog des Hufes nach der Reformation an Haupt und Gliedern steht, hat bei aller jugendlichen Begeisterung für Erasmus keineswegs Surgant-Wyttenbachsche Mitgift aufgegeben und der stoischerasmischen philosophia Christi angehangen. Dabei konnte er unbedenklich soweit gehen, daß er vom Jupiter-Heiland sprach und den trinitarischen Gott „numen" nannte; er scheute sich nicht, den antiken Theatergott, den deus ex machina, auf Christus, das unverhoffte Heil, anzuwenden; er trug kein Bedenken, eine philosophisch so zentrierte Schrift wie die erweiterte Marburger Predigt „Über die Vorsehung" herauszugeben. Das alles war der Stolz des humanistisch gebildeten Philosophen und Theologen, der damit schon Luthers Kritik herausgefordert hatte und dadurch dem späteren liberalisierenden Zwingli-Deuter gelegen war. Für Zwingli waren — anders wie für Luther — Vernunft und Philosophie keine Hure. Im Gegenteil, er hat sie zur theologischen Hilfswissenschaft, zur Magd der Theologie (ancilla theologiae) erhoben und sich ihrer apologetisch bedient. Nicht die späteren großen Schriften mit ihren philosophischen Spekulationen sind es, die den Reformator konterfeien, sondern die volkstümlichen Predigten, nicht zuletzt aber die kleinen Schriften wie etwa die erwähnte „Badschenke". Man kann darum die philosophische Predigt von Marburg „Uber die Vorsehung Gottes" eben nur dann mißverstehen, wenn man diese „bedeutungsschwerste Bekenntnisschrift Zwingiis", wie Oskar Farner sie genannt und wovor G. W. Locher allgemein gewarnt hat, mit der Brille der nach-spinozistischen und nach-carthesianischen Philosophiegeschichte liest. Auch diese Nachschrift will nichts anderes sein als „die Indienstnahme philosophischer Begriffe für die reformatorische Verkündigung"

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oder, — ich wiederhole — wie Blanke festgestellt hatte: Zwingli „sucht die humanistischen Einflüsse dem christlichen Gottesglauben dienstbar zu machen und die großen Gefahren, die von ihnen her drohen, zu beschwören." Von daher ist auch das aus dem Basler Humanistenkreis stammende Modewort des „renascens Christianismus", von der Wiedergeburt des Christentums, zu begreifen. Daß dieses Wort nicht im humanistischen Sinne von Zwingli aufgenommen wurde, das beweist die Tatsache — und contra factum non valet argumentum —, daß er in seinem Briefe an Myconius vom 24. Juli 1520 von der „nicht geringen Hoffnung auf die Wiedergeburt Christi und des Evangeliums" (renascentis Christi et euangelii) schrieb. Dem eidgenössischen Reformator ging es also nicht um humanistischen Christianismus, sondern um Christus, und zwar um den ganzen Christus. Die gängige Münze humanistischer Theologie hat der humanistisch gebildete Zwingli umgeprägt und mit dem Avers der reformatorischen Zentraldogmen versehen. Zwischen beiden Testamenten steht als Mittelglied die Gestalt Johannes des Täufers. Er ist nach Zwingiis LukasKommentar nicht nur der Größte der Propheten, er ist „vom Heiligen Geist inauguriert". Zwingli sieht in dem Vorläufer den Vermittler des Schöpfungsgeistes an den Neuen Bund, wenn er im gleichen Atemzuge den in Christus rahenden Sendungsgeist in der Anhauchung der Apostel (Joh. 20, 22) und im Pfingstgeschehen wirksam werden läßt. Auch Elisabeths Geist ist vom Heiligen Geist erleuchtet und eingeweiht", „denn es spricht niemand: Der Herr Jesus, denn allein im Heiligen Geist." Maria aber, „eine reine, unversehrte Magd vor der Geburt, in und nach der Geburt", „ein Gemahl Gottes, himmlischen Vaters, und im Schloß oder Kammer des Heiligen Geists" erkannte, daß „die Frucht (foetus) vom Heiligen Geist sei." Es ist ein Magnifikat eigener Art, das Zwingli in der Marien-Predigt angestimmt hat, wenn er sagt: „Sieh die große Barmherzigkeit Gottes, die sich dem menschlichen Geschlecht so gnädiglich geoffenbart hat, daß sie uns heimgesucht (hat)

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in unserem größten Prästen, nicht mit einem Engel oder einer Kreatur, sondern mit seinem eigenen Sohn, den sie für unsere Sünd (zu) einem Opfer und Bezahlung gemacht hat . . . Daraus wir lauter erlernen, daß die jungfräuliche Geburt von Gott, dem Heiligen Geist, empfangen gewesen, ohne allen Zweifel bezahlen möchte für all unsere Schuld die Gerechtigkeit Gottes." Schließlich ist es etwas mehr als die Anwendung einer stereotypen liturgischen Formel, wenn Zwingli die Marien-Predigt mit der — der Orthodoxie nicht unähnlichen — Wunschform schließt: Die ewige Freude „wolle uns verleihen der ewige Gott Vater durch den Sohn mit dem Heiligen Geist. Amen!" Der Schöpfungsgeist wandelt sich, in Christus ruhend, zum Sendungsgeist. Christus ist der vom Pneuma gezeugte Sohn, die Inkarnation des Wortes Gottes, der durch sein Wort und Kreuz den geisteslosen Menschen retten will. Die Wesensidentität des Sohnes und des Pneuma begegnet, wie wir sahen, nicht minder in dem Lichtbegriff des Heiligen Geistes und in dem Anspruch Jesu Christi: „Ich bin das Licht der Welt." Zwingiis Zitation des Ps. 36, 10 kann gerade von hier aus im Lichte der Trinität gesehen werden: „Bei dir, Herr, ist der Brunn des Lebens, und in deinem Licht werden wir das Licht sehen." Das Band des Heiligen Geistes, das den Vater mit dem Sohn und den Sohn mit dem Vater verbindet ist der Strom des Geistes, der von der Empfängnis bis zum Kreuz den inkarnierten Christus durchströmt. Denn, so meint Zwingli, „so folgt auch, daß sie (die Apostel) vom Geist Gottes unterrichtet sind. Wie könnte sonst Christus am Kreuz geredet haben: Es ist vollbracht!" Im trinitarischen Relativsatz in Hebr. 9,14 mit seinem „ewigen Geist", welche markante Aussage bereits die Vulgata durch ihre Wiedergabe mit „heiligen Geist" entkräftet hat, fand Zwingli den biblischen Beleg für die Ewigkeit des Geistes. Der Gott, der seinen Geist dem Menschen im Atem und durch Christus im Anhauchen der Apostel erneut mitgeteilt hat, hat Sorge getragen, daß sein Pneuma der Mensch-

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heit auch nach der Himmelfahrt in die eschatologische Zeit hinein erhalten bleibe. Das Bleiben in Christus ist das Bleiben im Heiligen Geist. Denn Zwingli läßt nicht nur den irdischen Christus sprechen: „Ich mit dem Vater, wir schicken den Geist!", sondern auch versichern: „Die in Christus bleiben haben den Geist, der sagt, was Gott wohlgefällig und uns heilsam ist." Zwingli bekräftigt sogar, daß, wo gesündigt wird, „alsbald Gott mit seinem Geist da ist, . . . und dort spricht Gott durch seinen Geist, . . . wir (aber) hören den Heiligen Geist durch die Evangelisten." Für Zwingli ist selbst das Sündenbekenntnis eine Sache des Heiligen Geistes, was Arthur Rieh mit Zwingiis Glosse erhärtet, daß „das Bekenntnis und die Bestrafung der Sünde im Menschen . . . nicht ohne die Gabe des Heiligen Geistes sein kann." Damit ist die Nahtstelle der eigentlichen Theologie und der Anthropologie erreicht. Zwingli setzt die weiteren Gleichungen:

6. Der zuvorkommende Geist Wort Gottes und Offenbarung, Schrift und Testament sind Heiliger Geist. Auch die Gnade und der Glaube, dieser sogar als sola fides, sind dem Heiligen Geist synonym. Hier geht es um mehr als um die bekannte „Inspiration der Schrift". Der doppelte Begriff vom logos einmal als das gesprochene Wort Gottes schlechthin und dann als das inkarnierte Wort in Christus erweist nicht nur mit logischem Kettenschluß die Christologie im Lichte Zwinglischer Pneumatologie, sondern kann das Wort Gottes mit dem Heiligen Geist identifizieren. Drei Aussprüche Zwingiis vermögen es hinreichend zu belegen: das Wort in der Oetenbacher Predigt: „Das Wort Gottes, das Gott selbst ist, erleuchtet alle Menschen", seine Psalmenexegese: „Dein Wort ist nichts anderes denn du selbst" und aus seiner Einleitung zum Kommentar, daß er seinen Glauben „nicht aus den Pfützen menschlicher Weisheit, sondern aus dem Regen des göttlichen Geistes, der das Wort Gottes ist, geschöpft habe." Bei einer solchen Anschauung ist die Inspi-

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rationsfrage der Schrift kein Problem mehr. Die Schrift als geschriebene Offenbarung ist lokalisierter Heiliger Geist, denn „Gott offenbart sich durch seinen Geist selbst, und wird von ihm nichts gelernet ohne seinen Geist." Bei der Auslegung von 2. Kor. 3 , 6 (im 20. Artikel der Schlußreden) sagt Zwingli zu den Worten, daß das Neue Testament „nicht ein Testament des Buchstabens ist, sondern des Geists": „Welche Worte uns lehren, daß das Testament des Evangeliums in den Herzen der Menschen durch den Geist Gottes geschrieben wurde und daß es durch den Geist Gottes wirkt in uns." Auch der schweizerische Reformator war „kein ausgeklügelt Buch, sondern ein Mensch mit seinem Widerspruch." Er war kein besonderer Anhänger der Justinschen Anschauung vom logos spermatikos, dem vor Christus keimhaften Wort Gottes bei den alttestamentlichen Propheten und bei den Griechen Heraklit und Sokrates. Darum fällt es auf, daß er über die überkommene Pneumatologie hinausging und den Geist Gottes auch außerhalb der Schrift und Offenbarung wirksam sein ließ, womit er den „Geistlern" Anlaß gab. Es geht solche Sicht auf die Seligkeit erwählter Heiden aus. Rudolf Pfister hat darüber monographisch gearbeitet. Die Vorchristlichkeit der Propheten ist christliches Gemeingut, die der klassischen Heiden Zwinglisches Sondergut. Es ist nicht abwegig Neues, sondern eher Restkatholisches, das entfernt auch bei Luther anzutreffen ist. Für Zwingli steht nach Rom. 2,14 fest „daß auch die Heiden das Gesetz der Natur nicht aus ihrem eigenen Verstand, sondern aus dem erleuchtenden Geist Gottes, ihnen unbekannt, erkannt haben." Soviel über die reine, theoretische Theologie. Die christliche Anthropologie als die angewandte, praktische Theologie bedarf des Sprunges oder theologisch gesagt: des Wagnisses des Glaubens. Und dieses Wagnis ist, Meister Eckarts überspringendem „Funken" (scintilla) ähnlich, der zuvorkommende Geist Gottes, das „Inkuchen", des ànthropos, des Menschen: Denn „wie möchten wir, die lügenhaft sind, die Wahrheit erkennen, denn in dem Einhauchen

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seines Geistes." Gott, der Pneuma, — auch Luther übersetzt Apg. 2,3: er setzte sich auf einen jeglichen von ihnen, wie schon das Neue Testament das Neutrum pneuma maskulin gebraucht (Joh. 15, 26; 16,13) — bereitet mit seiner Gnade den Weg des Glaubens, weil „wo der Glaube ist, da ist auch der Heilige Geist." Diese weitere Identität von zusammenkommender Gnade und Glauben unterstützt bei Zwingli sogar noch das sola fide. Dabei ist zu beachten, daß der sola-fides-Gedanke bei ihm anders zu sehen ist als bei Luther. Er steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Heiliggeist-Lehre. Das wird besonders deutlich bei der von den „Protestanten" leicht mit dem Bade ausgeschütteten Anschauung von den Guten Werken. Einig sind sich die Reformatoren im sola fide als der augenblicklichen Rechtfertigung des Sünders und dem gleichzeitigen Empfang der Gemeinschaft mit Gott durch die renascentia Christi in homine. Und sicher auch darin, daß der neu veredelte Baum nunmehr gute Taten vollbringen kann und wird, wie die Augsburgische Konfession in ihrem Artikel X X definierte: „Derhalb ist diese Lehre vom Glauben . . . zu rühmen, daß sie lehre, gute Werke zu tun, und Hilfe anbiete, wie man zu guten Werken kommen möge." Für Zwingli aber muß der zuvor von Gott erwählte und daher vom göttlichen Pneuma besessene spiritualis die guten Werke tun. Denn die „Guttat" des Menschen ist Wirkung des Heiligen Geistes durch den Glauben. Der spiritualis kann nicht anders, denn gute Taten tun; der viehisch Mensch bleibt „lügenhaft" auch in dem besten Leben. „Wo der Geist Gottes ist", schreibt Zwingli, „da werden gute Werke nicht unterlassen... Denn so wenig der Geist und Kraft Gottes faul oder müßig geht, sondern ist ein ewig wirkend Werk . . . , also wenig geht der gute Baum müßig; denn der Geist Gottes, der ihn gut gemacht hat, bewegt ihn zu guten Werken, und ist sein Leben nichts anderes denn ein emsig Werk Gottes." Zwingiis Guttaten sind anders akzentuiert. Sie sind keine merita (Verdienste), die das Prädikat einer „strohernen Epistel" nach sich ziehen. Wohl gibt es 7

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auf der anderen Seite die „frommen Werke" des kirchlichen Rituals im weitesten Sinne, den „geistlosen Leerlauf kirchlicher Betriebsamkeit". Sie gehören in Zwingiis gesamte kirchliche Kritik. Vielleicht kann es gewagt werden, ohne reformatorische Unterbelichtung zu sagen, das reformatorische Zentrum Zwingiis liege in dem trinitarischen Bekenntnis, das Zwingli Christus sprechen läßt (im 16. Kapitel der Schlußreden): „Welcher in mich glaubt, der hat jetzt den Geist Gottes; der wird ihn alle Zeit reinigen und erlösen von der Sünd, in dem, daß er ihn gelehrt, Gnade bei Gott durch mich (zu) finden . . . Wo nun der Glaube ist, da ist auch der Geist Gottes." Der Heilige Geist aber ist Gottes ureigenstes Geschenk. Zwingli kennt die doppelte Praedestination, die zur Seligkeit und die zur Verdammnis. Von letzterer spricht er kaum. Unbedingt aber ist ihm die freie Gnadenwahl Gottes, so, wie es Blanke am treffendsten gesagt hat: „Wann und wem Gott seinen Geist dem Wort hinzufügen will, das ist sein Geheimnis. Er hat in seiner erwählenden Gnade vorausbestimmt, wen von denen, die das Wort gehört haben, er mit seinem Geist erleuchten will."

7. Die Kirche, Organ des heiligen Geistes Zwingiis Auseinandersetzung mit der bestehenden Kirche beginnt nicht mit der Frage nach dem gnädigen Gott, sondern mit der frühzeitigen, eidgenössisch bedingten Feststellung in „Der Labyrinth" „Sag an, was haben wir Christen mehr als den Namen?" Sie enthält bereits die Frage nach dem Heiligen Geist. Denn „Die Zuversicht in Christus heißt geistlich wandeln" und „Geistlich leben heißt: sich der Vernunft und Kraft des Fleisches, das ist: menschlicher Natur begeben und allein an den Geist Gottes lassen." Solus Spiritus Sanctus! So beginnt seine Gegnerschaft auch nicht bei dem religiösen Papst als dem Antichristen, sondern bei dem kriegführenden „gewissen Papst Leo", der allerdings „in der stinkendsten und schmutzigsten Kloake" Rom wohnt. „Antichristen" sind Zwingli alle die, „die heuchlerisch vorgeben, sie seien Christen,

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tatsädilicii aber dem Worte Christi widerstreben." Von dieser Gesamtschau der geisteslosen Christen wird der Papst, weil er sich für Christus ausgibt, zum „Antichrist", obwohl Zwingli — wie später Melanchthon — „dem Pfarrer von Rom" den Ehrenprimat zugestehen wollte, denn „wo viele sind, da muß Einer der Erste sein" (17. Artikel). Die schließliche Ablehnung des Papsttums, „das von den Menschen herkomme", und der von dem Papst jurisdiktioneil, ja kasuistisch geleiteten Kirche ließ Zwingli die Frage nach dem Begriff und der Leitung der Kirche stellen. Zwingli ist pneumatologischer Ekklesiologe. Er hält an der Institution der Kirche fest. Sie ist ihm nicht der mystische Leib Christi, sondern das Ordnungsprinzip des Heiligen Geistes. Sie ist die Gemeinschaft der von Gott für die Erleuchtung des Heiligen Geistes Erwählten, die in einem Glauben auf den Herrn Jesus Christus gebaut und gegründet ist. Der überspringende Funke ist der erleuchtende Heilige Geist, um den der Mensch nur bitten kann. Weder Papst noch Konzil müssen den Heiligen Geist besitzen. „Ich will", sagt Zwingli, „die freie Wirkung des Geistes nicht binden, so daß alle Menschen glauben müssen, daß, wenn Einer Papst sei, so könne er nicht irren und er sei dann über das Wort Gottes gesetzt und versteht es allein, also daß alle Menschen seinem Verständnis der heiligen Schrift sich unterwerfen müßten, denn das offenbart Gott, wenn er will . . . das Einsprechen des heiligen Geistes lehrt von allen Dingen." Zwingli, der 1523 die Versammlung in der Zürcher Ratsstube zum Konzil erklärt hatte, muß, besonders nachdem die Wiedertäufer die bindungslose Freiheit des Geistes verlangten, auf die Ordnung der Kirche als Hort und Herd des Heiligen Geistes drängen. An die Stelle des Papstes muß der geistbegabte Mensch treten, als der sich — wenigstens für die Schweiz — der Reformator selbst weiß. Das hat er zu wiederholten Malen selbst betont, nachdrücklich schon in der Ratsstube, als er erklärte: Ich „hoffe und vertraue, ja weiß aucli, daß meine Predigt T

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und Lehre nichts anderes ist, denn das heilige, wahrhaftige, lautere Evangelium, das Gott durch mich mit Anhauchen und Einsprechen seines Geistes hat wollen reden." Er weiß sich wie Paulus nicht von Vernunft und Verstand, sondern vom Geiste Gottes geleitet. Das „Zurück zu den Quellen" klingt auf, wenn er unterscheidet zwischen denen, „die trinken aus den wahren Quellen" und denen, „die nicht bis zu den Quellen vordringen, sondern kommen nur bis zu den Bächlein, die daraus geflossen sind." Ihm „nickt die heilige Schrift gleichsam freundlich zu." Wenn er sich auch an anderer Stelle verteidigt: „Niemals habe ich mich gerühmt, den Geist Gottes zu haben", so fügte er doch sofort hinzu: „aber ich bin fest überzeugt, er (der Heilige Geist) wird nie in seinem Werke fehlen, und habe auch oft erfahren, daß er sein durch mich ausgerichtetes Werk fördere." Zwingli, der Reformator, will die Kirche. Er widersteht der Versuchung, wie sie etwa in der Auseinandersetzung mit Hieronymus Emser am Vorabend des Wiedertäuferstreits (August 1524) erkennbar ist, die Kirche einzelgemeindlich spiritualistisch zu sehen. Ihm wird die Kirche zum Ort der Alternative, der möglichen Begegnung zwischen Spiritus Sanctus und der menschlichen mens und damit schließlich — für die Erwählten — zum Ort der Wiedergeburt, der neuen „Inkuchung", die wieder aus dem viehischen Menschen den spiritualis schafft. Aber die Kirche „lebt allein in der Hoffnung und kommt sichtbarlich nimmer zusammen; aber in dem Licht des göttlichen Geists und Glaubens ist sie hier auch allweg beieinander: das ist aber nicht sichtbar." Das ist Ablehnung der Kirche von Gestern, weil „wo der Geist Gottes kuchet (weht), da verweht er alles Gestrüpp und Spreu der Gleisnerei und bringt andere Blüten hervor." Noch in seinem letzten Werk, in der „Auslegung des christlichen Glaubens" (Juli 1531) beschreibt er genau, was er unter sichtbarer und unsichtbarer Kirche versteht, nämlich daß die eine, heilige Kirche eine katholische, das heißt: eine allgemeine Kirche ist und daß sie zugleich sichtbar und unsichtbar ist. Un-

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sichtbar, weil sie „durch Erleuchtung des Heiligen Geistes Gott erkennt und umfängt" und „weil es den menschlichen Augen verborgen ist, wer glaubt." „Die sichtbare Kirche ist nicht der römische Papst mit den übrigen Mitraträgern, sondern alle über den ganzen Erdkreis hin, die sich zur Taufe meldeten. Dazu gehören auch solche, die sich fälschlicherweise Christen nennen, da sie innerlich keinen Glauben haben. Es gibt also in der sichtbaren Kirche Menschen, die nicht Glieder jener erwählten und unsichtbaren Kirche sind." Und kurz zuvor in der „Rechenschaft des Glaubens" hat er geschrieben — und das gilt auch wieder für seinen Eigenbesitz des Pneuma —: „Der Gläubige ist gewiß, ein Erwählter Gottes zu sein." Zwingli ist pneumatologischer Ekklesiologe oder kirchlich gebundener Pneumatologe. Wenn auch der Heilige Geist keinen Führer und kein Vehikel nötig hat, ein Instrument und Organ muß Zwingli zugestehen und behalten: die Kirche als den ordentlichen Ort des Pneuma gegenüber dem unkontrollierten lodernden Feuer der Zungen. So ist auch das Predigtamt von Bedeutung und notwendig. Die Hierarchie der geistlichen Rangordnung ist abgeschafft. Alle sind sie Bischof, Pfarrer, Hirt und Wächter, denen nur eine Aufgabe gegeben ist: die Verkündigung des Wortes. Diese aber mit einem ganz bestimmten Ziele: der Realpräsenz des Heiligen Geistes und der Transsubstantiation des Menschen. Beide Streitbegriffe der Reformation, die wirkliche Gegenwart und die Wesensverwandlung, haben bei Zwingli eine spezielle Ausdeutung erfahren. Genau genommen ist bereits der Ruf der Glocken zur Gemeinschaft der Gläubigen Sinnbild der Praedestination, denn für Zwingli geht allem gläubigen Handeln nicht der Grund zum verdienstlichen Werk, sondern die Erleuchtung, der Ruf des Heiligen Geistes vorauf. Der Heilige Geist führt mittels des Wortes, das Gott selbst ist, den spiritualis zu Christus, der mit dem Vater eins ist. Wohin wir schauen: die trinitarische Gottheit bewegt sich im Himmel und auf Erden im pneumatischen Kreislauf.

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8. Die Transsubstantiation der Gläubigen in Wort und Sakrament Alles praktische Handeln der Kirche, Predigt, Taufe, Abendmahl, selbst die Beerdigung gilt der Wiedererlangung des Heiligen Geistes. Zwingli hat als liturgischer Neuschöpfer zuletzt das Gebet von der „Prophezei" geschaffen und hat dazu das alte Gebet um das Kommen und das Erleuchten des Heiligen Geistes benutzt. In diesem Gebet, das also auf die Realpräsenz des Pneuma und die Transubstantiation des Gläubigen ausgerichtet ist, hat er im Kern seine Pneumatologie eingeschlossen und das verwirklicht, was ihm das Beten überhaupt bedeutet. Dabei ist vorauszusetzen, daß bei allem religiös-kirchlichen Handeln des Christen eben auf Grund der Praedestination der Heilige Geist zuvor da ist. Es geht also in einem gewissen Sinne um das Gleiche, was Christus nach Matth. 6,8 geoffenbart hat: „Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe denn ihr ihn bittet." So fordert Zwingli zum Gebet auf: „Beruf mit Andacht die Gnade Gottes über dich, daß er dir seinen Geist und Sinn gebe." Selbst das Gebet ist schon vom Heiligen Geiste, denn, so heißt es im 16. Artikel der Schlußreden, „sobald du rufst, so spricht er: ich bin hier. Ja, er bewegt dich, daß du rufest" und beachtlich fährt Zwingli fort: „Sobald er da ist, so gibst du seinem Wort Glauben. Sobald du seinem Wort Glauben gibst, so bist du jetzt seiner Gnaden versichert und des Heils gewiß. Jetzt wird dich der Geist Gottes, der das in dir gewirkt hat, nimmer müßig lassen gehen und wird dir die Werke liebwert machen, die Gott gefallen, und wirst du dir die Werke nicht dir zuschreiben; denn du hast wohl gesehen, daß du sie vorher nicht tun mochtest, sondern du wirst sie allein Gott zurechnen." Das rechte Beten „mit dem Geist" ist nichts anderes „denn ein stetes Anhängen unseres Gemütes an Gott, ein emsiger Zugang zu Gott in der Wahrheit, daß wir ihn für das wahre, einige Gut haben, das uns allein helfen mag."

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Nicht anders sieht Zwingli die Predigt an. Von allem liturgischen „Zünselwerk und Puppenspiel" befreit, stellt sie in ihrer rudimentären Schlichtheit der Form den eigentlichen Gottesdienst dar, der nur viermal im Jahr durch die Abendmahlsfeier ergänzt wird. (Das bedeutete nicht ein sakramentales Minimum, sondern damals gerade umgekehrt eine Aufwertung des Abendmahls; denn man darf nicht übersehen, daß die katholische Sakramentskirche auf ihrem IV. Laterankonzil 1215 die Minimalforderung des einmal jährlichen Kommunionsempfanges konstituieren mußte). Die unablässige Notwendigkeit sowie die biblische Grundlage der Predigt sind Zwingiis Anliegen, denn bereits vor dem „Ausbruch" seiner Reformation begann er, das „wiederkommende Wort Gottes" zu predigen. Je mehr er den „Geistlern" Widerstand leisten mußte, um so stärker wurde sein Amts- und KirchenbegriS. In der bedeutsamen Schrift „Vom Predigtamt" (1525) fordert er bei aller Anerkennung des gleichwertigen Allgemeinen Priestertums aller Gläubigen einen reformatorisch verstandenen besonderen Pfarrerstand. In seiner pastoraltheologischen Predigtnachschrift „Der Hirt" hatte er bereits das Predigtamt als Nachfolge des Apostelamtes (Joh. 20, 22) und Auswirkung des Pfingstgeschehens (Apg. 2), also als successio apostolica im biblischen Sinne verstanden, was er im „Predigtamt" unbedenklich konzediert hat: „Somit haben alle, die das Evangelium predigen, der Predigt halber kein anderes Amt als die Apostel." Zweifellos gilt ihm Christi Anhauchung als neutestamentlicher Widerschein zu Gen. 2, 7 und als die Geburtsstunde des Predigtamtes. Es gibt für diesen Dienst „nichts anderes als das Wort Gottes" darzulegen und darin dem „vollkommenen Vorbild" Christus nachzueifern und so unerschrocken zu predigen wie der gute Hirt, der bereit war, sein Leben für die Seinen dahinzugehen. Man soll hier das zeitlos eindringliche Wort des „Hirten" festhalten: „Deshalb soll auch jeder Hirt, sofern er ein Hirt unter den Schafen Christi ist, gegen alle, die ihn wegen Gottes und wegen seines wahren Wortes und wegen der Treue, die er für seine Schafe hat, verfolgen,

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frei herantreten und sich nicht darum kümmern, ob er gegen den großen Alexander, Julius Cäsar, Papst, König, Fürsten oder Obrigkeit reden müsse, und das nicht allein, wenn sie dem Worte Gottes widersprechen, sondern auch, wenn sie ihre frommen Untertanen zuviel mit zeitlicher Beschwerde und über Gebühr beladen." Der Prediger muß im Besitze des Pneuma sein. Zwingli legt Joh. 20, 22 den Sendungsgeist Christi mit den Worten aus: „Nehmend hin den Heiligen Geist, darum, weil keiner zu weiden geschickt ist, er sei denn bei sich selbst nicht daheim, sondern Gott wohne in ihm und rede aus ihm." Mit aller Entschiedenheit wendet er sich gegen alle Frei-Geisterei der Wiedertäufer mit ihrer Laienpredigt, indem er an Hand von 1. Kor. 12,29 apodiktisch erklärt: „Wir sollen nicht alle Prediger sein", denn es ist „eine große Vermessenheit von den selbstgesandten Predigern, daß sie sich selbst alle Ämter zulegen, und was sie nicht können, verachten." Prediger und Hörer stehen im Windschatten des Heiligen Geistes. Der eine redend, der andere hörend. Der Prediger des Wortes ist der alter spiritus illustrator, der andere erleuchtende Geist, zugleich aber der transformator, der die mens des Hörers und seiner selbst umsetzt in göttliches pneuma. Nicht jeder, der hört, kommt in den Besitz des Spiritus Sanctus, sondern der von ihm zuvor Erwählte. Die Predigt ist also mehr Büß- als Missionspredigt; vielleicht trägt sie als Verkündigung des Geistes eher noch einen proklamatorischen Charakter. Kommt die Zwinglische Predigt auch der Auffassung Luthers von der Predigt als „Binden und Lösen", also als Ort der Schlüsselgewalt, nahe, so unterscheiden sich beide wesentlich in der Relation von Geist und Wort. Für Luther ist die Predigt das Vehikel des Heiligen Geistes, für Zwingli geht der Geist vorauf. Leonhard Fendt hat lutherische und zwinglische Predigt einmal so kontrastiert: „Luther predigt 1529, ,daß der Heilige Geist niemand erleuchtet, es muß allzeit erst das leibliche Wort ins Ohr schallen' . . .Und Zwingli weist mit Nachdruck darauf hin, ,Ach, wir sehen doch recht viele, die äußerlich die Predigt hören, und doch nicht glauben;

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das kommt von der Ermangelung des Geistes.'" Oder, wie A. E. Burckhardt formuliert, „Der Geist wirkt als erster, er steht vor und über der Predigt, das Wort kommt hinzu, und der Geist macht es dem Menschen verständlich." Soviel über die Realpraesenz des Heiligen Geistes im Wortgottesdienst. Daß die Transsubstantiation des Menschen als die restitutio in integrum, die Wiedererlangung seines glaubensmäßigen Urzustandes, d. h. das Leben in, mit und aus dem dreieinigen Gott Ziel des gottesdienstlichen Lebens ist, beweist Zwingiis Eröffnungsgebet für die Prophezei. In ihm geht es nicht nur um die Erleuchtung des Heiligen Geistes, sondern — und das ist Zwingiis Hauptanliegen und zugleich seine Ablehnung einer neuen Sittlichkeit des erasmischen Bergpredigt-Humanismus — um ein fast mystisches Einswerden mit dem Geist Gottes. Die Mitempfänger des Wortes sollen umgewandelt werden zu dem, was sie in der Prophezei (und in der Predigt) recht verstanden haben werden, nämlich das Wort, das identisch ist mit dem Heiligen Geist. Zwingli wählt anstelle der „transsubstantiatio" den Begriff „transformatio" und deutet sie als „mutatio mentis", denn „der Gläubige ist aus dem Geist Gottes gläubig." Selbstverständlich ist die Dominante der Transformation der Gedanke an die Praedestination und an das Abendmahl. Es ist darum bezeichnend, daß sich der Hauptbeleg dafür in dem EucharistieAbschnitt des „Kommentar" findet, wo es heißt: „Gottes Geist, sage ich, geruht, den armen Menschengeist zu sich zu ziehen, ihn mit sich zu verbinden und zu verknüpfen, ihn ganz in sich umzuwandeln." In diesem Wort ist alles enthalten, was für Wort und Sakrament gilt und das schon in der 13. Schlußrede enthalten ist. „Wenn der Geist der Wahrheit kommt, . . . wird auch das Fleischliche, das uns angeboren ist, in Gott verwandelt, so daß wir mit Paulus sprechen mögen: „ Ich leb' jetzt nicht, sondern Christus lebt in mir." So läßt sich für Predigt und Prophezei, für das Abendmahl wie auch für die Taufe der Satz aufstellen: Für Zwingli ist alles kirchliche Handeln eine einzige Epi-

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kiese, die Herabrufung des Heiligen Geistes. Zwingli aber will nicht die trinitarisch-pneumatische Wandlung von Brot und Wein, sondern die Wandlung der Teilnehmer in der Predigtkirche wie bei dem „sitzenden" Abendmahl, der Rekonstruktion des ersten Abendmahlstisches. Über das Abendmahl als Erfüllung Zwinglischer Pneumatologie wurde bereits im Abschnitt über die Marburger Begegnung gehandelt. Es bleibt übrig, die Transsubstantiation der Gläubigen durch einige Zwingliworte zu belegen. Den biblischen Orgelpunkt in der harten Auseinandersetzung zwischen Wittenberg und Zürich, die schließlich zum Verbot von Zwingiis Schriften in Sachsen und zu Luthers Urteil über die Zwinglische Abendmahlsauffassung als „verabscheuungswürdigste Ketzerei" führte, bildete Joh. 6, 63: „Der Geist macht lebendig, das Fleisch ist nichts nütze." Zwingli hat der realistischen Sakramentsmystik des fleischlichen Essens (auch essen bedeutet nichts anderes denn glauben) gewehrt und sich als Kenner der mittelalterlichen Abendmahlsstreite ohne Zweifel mehr oder minder bewußt der Anschauung des Ratramnus und Berengar, besonders der Formulierung des Scotus Erigena, daß das Abendmahl ein bloßes „Gedächtnis des Leibes und Blutes Christi" sei, angeschlossen. Die Auseinandersetzung über die im Aramäischen nicht vorhandene Kopula „est" ist im Grunde eine durch Honius veranlaßte, willkommene philosophisch-exegetische Kontroverse im Streit mit Luther. Wie bereits aufgezeigt, ging es längst um den „anderen Geist" d. h. um die verschiedene Bedeutung des Heiligen Geistes, so sehr, daß von einer Unterscheidung von verbum audibile und von verbum visibile kaum die Rede sein kann, ja, daß die Heilsnotwendigkeit der Sakramente angesichts des Überströmens des Pneuma, daß der Heilige Geist sich nicht binden läßt, sondern weht, wo er will, fragwürdig erscheinen läßt. Zwingli kann keine Allgegenwart eines konsekrierten Christus (Ubiquität) annehmen, weil ihm im Abendmahl die Anwesenheit des historischen Christus unmöglich ist. Es ist der Christus zur Rechten des Vaters, dessen irdischer Tod im „Gedächtnis oder

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Danksagung" unter den Kommunikanten lebendig wird. Das Wiedergedächtnis ist nicht das landläufige Gedächtnismahl; es ist für Zwingli das pneumatische Innewerden des Opfertodes Christi. Auf die Kommunikanten kommt es an. Der Heilige Geist ist nach Zwingli vor den Sakramenten da. Die Teilnehmer müssen vor dem Empfang den Glauben d. h. den Heiligen Geist besitzen. Denn Sakrament ist sprachlich und sachlich Fahneneid, der sie zur Gemeinschaft verbindet. Wer unwürdig, also geistlos, sich in diese communio drängt, wird meineidig. Die communio sanctorum, die Gemeinschaft der Gläubigen des Credo, ist Auslegung des voraufgehenden sanctam ecclesiam catholicam und beide stufenweise Apposition zu Credo in Spiritum Sanctum. Auch hier erweist sich die Liturgie wiederum als Wiederschein des Glaubensinhaltes. Das entscheidende in Zwingiis „Aktion" ist das Gebet vor den EinsetzungsWorten, das mit den Worten beginnt: „O Herr, allmächtiger Gott, der uns durch deinen Geist in Einigkeit des Glaubens zu einem deinen Leib gemacht hast." Der Heilige Geist ist es, der die Kommunikanten bereits in die communio sanctorum verwandelt hat. Es ist das Abendmahl Gedächtnis und Danksagung des Todes Christi und zugleich, wie Blanke es nennt, eine „Verbrüderungs- und Bruderschaftsfeier". Oder: Abendmahl ist die Realpraesenz des Pneuma mittels der Gedächtnisstütze an den einmaligen Tod Christi. Ein Gedanke, der urkirchlich ist und schon zu Beginn des 3. Jahrhunderts bei Hippolyt begegnet. Die Kirchenordnung Hippolyts (220) hat die Urform der Epiklese, die nicht wie ein Jahrhundert später in den mystagogischen Katechesen Cyrills von Jerusalem (348) um die Verwandlung von Brot und Wein bittet, sondern den Heiligen Geist herabfleht, der den Empfängern die Kommunion „zur Stärkung des Glaubens möchte gereichen lassen." Rom und Luther kennen die Epiklese nicht; letzterer macht daraus eine Paraphrase. Es ist anmerkenswert, daß die heutige katholische Theologie (Jungmann, Missarum Solemnia 19625 11,341) zugesteht:

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„In den biblischen Texten steht der Mahlcharakter der Eucharistie so sehr im Vordergrund, daß man den Opfercharakter erst beweisen muß." Es will, abgesehen vom Opferbegriff, fast als ein Zwinglischer Anklang anmuten, wenn die Liturgie-Konstitution des II. Vatikanischen Konzils die Eucharistie als eine „Gedächtnisfeier seines Todes und seiner Auferstehung" und als „Zeichen der Einheit" und „Band der Liebe" definiert hat, wie auch das „Mitfeiern der heiligen Handlung" der anwesenden Gemeinde wenigstens entfernt an die Rekonstruktion des ersten Abendmahlstisches erinnern macht. Auch über die Taufe ist das dogmen- und reformationsgeschichtlich Notwendige bereits gesagt. Aber es ist noch von Bedeutung, die Epiklesentheologie Zwingiis auch bei dem Initiationssakrament nachzuweisen. „Darum lasset uns für dieses Kind Gott um den Glauben bitten, daß die äußerliche Taufe inwendig durch den Heiligen Geist mit dem gnadenreichen Wasser geschehe", sind die Worte, die Zwingli für sein Taufformular von 1525 geprägt hat. Das ist letztes Rudiment der Epiklese bei der Taufwasserweihe, wie sie Tertullian erstmals für die Taufwasserweihe geformt hat. Die Taufe ist wie in allen Theologien fundationsmäßig und symbolisch (Taufe Christi) mit dem Heiligen Geist verbunden. Nur entgegen den anderen Theologien ist sie bei Zwingli nicht „Voraussetzung für das Kommen des Pneuma", sondern der Heilige Geist ist auch hier vor dem Sakramente da. Es ist selbstverständlich, daß das rechte Verständnis des Heiligen Geistes die Kardinalfrage in dem Streit mit den Wiedertäufern dargestellt hat. Fritz Blanke hat darüber subtile Forschungen ediert. Die Frage „Säuglings- oder Erwachsenentaufe war schließlich doch nicht nur Vorwand und Ausgang, sondern Kriterium. Der „Bundestheologe" Zwingli hat trotz oder aufgrund seiner Tauflehre die Freiwilligkeitskirche abgelehnt und die Notwendigkeit der Volkskirche so nachhaltig betont, daß Cyprians „Extra ecclesiam nulla salus — Außerhalb der Kirche kein Heil" nicht zu verblassen brauchte, wenn es nur in seinem Sinne verstanden wurde.

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Die Taufe gilt Zwingli als ein äußeres Pflichtzeichen, „ein Zeichen, das auf den Herrn Jesum Christum verpflichtet", eine Initiation, „ein anhebliches Zeichen", wodurch man sich „verbindlich macht und verpflichtet", „sein Leben zu bessern und Christo nachfolgen zu wollen." Sie ist ein Symbol, etwa wie ein Eidgenosse „ein weißes Kreuz an sich näht" oder wenn man einem Novizen die Kutte anzieht, obwohl er „die Gesetze und Statuten nicht kennt, sondern sie erst erlernt in der Kutten." Sie ist schließlich, der lateinischen Bedeutung entsprechend, ein sacramentum, ein Fahneneid bei der Eingliederung in die Gemeinschaft der Gläubigen, in den Bund des Neuen Testamentes, wie es — eine bemerkenswerte liturgischdogmatische Neuschöpfung Zwingiis — in seinem Taufformular liturgischen Niederschlag gefunden hat. Dort läßt Zwingli sprechen: „So wollen wir dieses K i n d . . . mit der Taufe in seine Gemeinde aufnehmen und ihm das Zeichen des Bundes und Volkes Gottes geben." Die Taufe ist weder eine Abwaschung der Sünden noch ein Vehikel der Gnade. Sie bringt nichts Göttliches, weder den Glauben noch den Heiligen Geist. Als „pflichtig Zeichen", das nicht verachtet werden soll, aber zum Heile nicht notwendig ist — weshalb die ungetauft sterbenden Kinder von der Seligkeit nicht ausgeschlossen sind —, bleibt sie Wassertaufe. Die Johannes- und die Christustaufe der Apostel machen keinen Unterschied, denn „sie haben nur im Wasser oder mit äußerlichen Lehren getauft; denn sie möchten mit dem Geist nicht taufen, sondern der einige Gott tauft mit seinem Geist, wie, wen und wann er will." Zwingiis eigentliche Taufe ist die Geistestaufe, die allein im Glauben gegeben wird. Sie ist das innere Erleuchten, Ziehen und an Gott Haften durch den zuvorkommenden Heiligen Geist. In ihr wird der Mensch wie von einem Magneten in den Stromkreis des Pneuma gezogen. Diese Taufe ist für den von Gott erwählten Menschen die Gewißheit einer restitutio ad spiritualem, der Wiedererlangung des pneumatischen Menschseins. Auch von der

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III. Zwingli, der Theologe des heiligen Geistes

Taufe gilt das Wort A. E. Burdchardts: „Allem übergeordnet ist hier das Wirken des Geistes." „Der Gläubige hat den Heiligen Geist". Darum wird der „Rechtgewordene" seines Glaubens leben. Wenn Zwingli auch sagt: „Die Mehrheit maciit nicht die Wahrheit", so liegt ihm daran, dahin zu wirken, daß sein eidgenössisches Volk an Menschen des Heiligen Geistes zunehme. Das ist Aufgabe der Kirche und Ziel seines politischen Eingreifens. Auch der fälschlich als „politischer Reformator" angesprochene Zwingli will von der Pneumatologie her verstanden sein, nicht weniger sein grundsätzlicher Friedenswille, der nicht mit Pazifismus verwechselt werden darf. Denn, so schreibt er seinem Stiefsohn: „Ein Christ soll mit Waffen garnichts zu tun haben, soweit es Bestand und Ruhe des Staates erlauben." Sogar die Kappeler Züge mögen unter dem Vorzeichen des Heiligen Geistes verstanden werden. In Zwingli lebt das eidgenössische Wir: „Sorgt dafür, daß das Wort Gottes bei euch gepredigt werde", schreibt er in seiner „treuen und ernstlichen Vermahnung an die Eidgenossen", „denn das wird euch fromme, gottesfürchtige Leute bilden. Damit werdet ihr euer Vaterland bewahren." Ist es bei Zwingli nicht die persönliche Furcht um den gnädigen Gott, so ist es „die Angst vor Gottes Gericht über die Christenheit, insbesondere über die Eidgenossenschaft" (Locher). Das ist der Ausgang und das Ziel seiner politischen Betätigung bis hin zur Forderung des „Maßhaltens" und die Einräumung des Widerstandsrechtes, „ein Gedanke, der für Luther unvollziehbar gewesen wäre." Die Bezeichnung des Pfarrers als „Wächter" erhält von hier seine Bedeutung. Es genügt für den Staatsmann Zwingli mit Locher festzustellen: „Von Anfang an kam Zwingli von der politischen Frage her zur Glaubenserkenntnis, um dann vom Glauben aus wieder Politik zu treiben." Denn, so sagt Zwingli im „Kommentar": „Der Geist Christi trägt in sich gerade das, was der Staat am meisten nötig hat," darum „kann ausschließlich und nur der Christ

8. Die Transsubstantiation der Gläubigen

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ein Obrigkeitsamt richtig ausüben." Das unerreichbare Endziel Zwingiis wäre die Menge der Eidgenossen, die nicht als sittlich ehrbare Bürger einer philosophia Christi leben, sondern ein Volk, des Heiligen Geistes voll. Eidgenossen, die als Transformierte transparent das Gute des „innewohnenden göttlichen Geistes" tun müssen. Nicht weniger soll die kleinste Gemeinschaft, die Ehe, ein Feld des Heiligen Geistes sein, schon weil sie durch den Geist Gottes „in beiden Testamenten" so hoch gepriesen ist. Aus ihr sollen „nicht allein Kinder des Fleisches, sondern des Geistes" hervorgehen, „daß sie nach diesem elenden Leben ihn (den Heiligen Geist) ewig besitzen mögen." Denn ewiges Leben ist ewiger Besitz des Heiligen Geistes, „ihn nach dieser Zeit dort ewiglich einnehmend, genießend und besitzend." Die Lehre vom Heiligen Geist war es, die Zwingli und Luther voneinander trennte. Das Wort vom anderen Geist hatte einen tieferen Sinn. In ihm wurzelt das Christusverständnis, das auch dem Zürcher Reformator „Nerv und Herz" der Theologie ist. Zwingli aber sieht, höchstens der ostkirchlichen Orthodoxie verwandt, nicht nur die Identität des Vaters mit dem Sohne, sondern auch des Sohnes und des Heiligen Geistes. Peter Brunner hat es allgemein gesagt: „Das Menschsein Jesu Christi ist von seinem Ursprung her im Leibe der Mutter Maria vom Geist hervorgebracht. Der Mensch Jesus ist Träger des Geistes wie kein Prophet, kein Apostel, kein Christ, sondern so, wie eben nur der endzeitliche Erlöser der Welt Träger des Geistes ist. Das Menschsein Jesu ist durch die in der Auferweckung an Ostern an ihm gewirkte eschatologische Verwandlung zum Wesen und Werk des Geistes entschränkt derart, daß der Herr und der Geist in ,dynamischer Identifikation' eins sind." Aber auch das sollte festgehalten werden, daß Zwingli ebensowenig eine neue Kirche begründen wollte wie Luther.

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Ein gegenwärtiges Zwinglibild

Ein gegenwärtiges Zwinglibild sei zum Schluß versucht. Trotz der Gefahr, daß ein solcher Versuch, eine Persönlichkeit und gerade die Zwingiis zu „definieren", angesichts der möglichen Unter- oder Überbelichtung ein Wagnis bleiben muß. Zwingli ist nicht Vertreter eines stoisch-erasmischen Bergpredigt-Humanismus, sondern paulinisch-johanneischer Theologe der humanistischen Methode. Durch Erasmus gebildet, durch Luther ermutigt, wird er, den zeitgenössischen Ruf nach der reformatio vernehmend, aus Eigenem zum Reformator seines eidgenössisch-demokratischen Volkes. An die Stelle der alten politisierten Kirche setzt er als Ziel die Theokratie des Glaubens, die kein Ding auf Erden ausläßt. Er wird zum Theologen des Heiligen Geistes, der ihm oberstes Prinzip ist für den Umgang zwischen Gott und Mensch in Wort, Sakrament und Gottesdienst. Er ist Eklektiker, der auf den Schultern der Vorderen steht und von ihnen allen ein Teil ist. Die Schrift aber ist ihm „schnür" für die Kirche als die Gemeinschaft der durch den Heiligen Geist verwandelten Gläubigen. Zwingli war der andere Reformator. Der Reformator seiner Eidgenossen, die er zur „Gemeinschaft der Gläubigen" erheben wollte.

Quellen und Literatur Quellen Huldrych Zwingli, Erste vollständige Ausgabe durch M. Schuler und J . Schultheß. 1828—12 Huldreich Zwingiis Sämtliche W e r k e . Unter Mitwirkung des ZwingliVereins in Zürich herausgegeben von E m i l Egli, Georg Finster, Walther Köhler, Oskar F a m e r , Fritz Blanke, Leonhard v. Muralt, Edwin Künzli, Rudolf Pfister (Corpus Reformatorum vol. L X X X V I I I ss.). 1905 ff. Ulrich Zwingli, E i n e Auswahl aus seinen Schriften (Kirchenratsausgabe), herausgegeben von Georg Finsler, Waither Köhler, Arnold Rüegg. 1918 Zwingli, Hauptsdiriften, bearbeitet von Fritz Blanke, Oskar Farner, Oskar F r e i , Rudolf Pfister. 1940 ff. Huldrych Zwingli, Auswahl seiner Schriften, herausgegeben von Edwin Künzli. 1962

Biographien

Bromiley, G . W . , Zwingli und Bullinger. 1953 Farner, Oskar, Huldrych Zwingli Bd. I — I V (Bd. IV herausgegeben von Rudolf Pfister). 1943—60 Köhler, Walther, Huldrych Zwingli. 1943 Pollet, J . V. (kath.), Huldrych Zwingli et la Réforme en Suisse. 1963 Staehelin, Rudolf, Huldreich Zwingli. Sein L e b e n und sein Wirken 2 Bd. 1895—97

Einzeluntersuchungen

(Auswahl) Blanke, Fritz, Zwingiis Beitrag zur reformatorischen Botschaft. 1931 Zwingiis Sakramentsanschauung. 1931 Zwingli und Luther. 1931 Brüder in Christo. D i e Geschichte der ältesten Täufergemeinde (Zollikon 1525). 1955 Aus der W e l t der Reformation. F ü n f Aufsätze. 1960 Courvoisier, J a c q u e s , Zwingli. 1948 Zwingli et Karl Barth. 1956 V o m Abendmahl bei Zwingli. 1962 Farner, Alfred, D i e L e h r e von Kirche und Staat bei Zwingli. 1930 Farner, Oskar, Das Lutherbild Zwingiis. 1931 Guggisberg, Kurt, Das Zwinglibild des Protestantismus im Wandel der Zeiten. 1934 Köhler, Walther, D i e Geisteswelt Zwingiis. Christentum und Antike. 1920 Locher, Gottfried W . , D i e evangelische Stellung der Reformatoren zum öffentlichen L e b e n . 1950 D i e Theologie Huldrych Zwingiis im Lichte seiner Christologie. 1. T e i l : D i e Golteslehre. 1952 Das Geschichtsbild Huldrych Zwingiis. 1953 D i e Prädestinationslehre Huldrych Zwingiis. 1956 v. Muralt, Leonhard, D i e Badener Disputation. 1926 Zwingli als Sozialpolitiker. 1931 Zwingiis dogmatisches Sondergut. 1932 Renaissance und Reformation in der Schweiz. 1959 8

Schmidt-Clausing, Zwingli

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Luther und Zwingli nach Lebensdaten

Pfister, Rudolf, Das Problem der Erbsünde bei Zwingli. 1939 D i e Seligkeit erwählter Heiden bei Zwingli. 1952 Rieh, Arthur, D i e Anfänge der Theologie Huldrych Zwingiis. 1949 Rogge, Joachim, Zwingli und Erasmus. D i e Friedensgedanken des jungen Zwingli. 1962 Rother, Siegfried (kath.), D i e religiösen und geistigen Grundlagen der Politik Huldrych Zwingiis. 1956 Schmidt-Clausing, Fritz, Zwingli als Liturgiker. 1952 Johann Ulrich Surgant, ein Wegweiser des jungen Zwingli. 1961 Zwingli und die Kindertaufe. 1962 Zwingiis Stellung zum Konzil. 1962 , Das Prophezeigebet. Ein Blick in Zwingiis liturgische Werkstatt. 1964 Schweizer, Julius, Zur Ordnung des Gottesdienstes in den nach Gottes Wort reformierten Gemeinden der deutschsprachigen Schweiz. 1944 Reformierte Abendmahlsgestaltung in der Schau Zwinglis. o. J . Vasella, Oskar (kath.). Die W a h l Zwinglis als Leutpriester von Glarus. 1957 Reform und Reformation in der Schweiz. Zur Würdigung der Anfänge der Glaubenskrise. 1958 Wolf, Erik, D i e Sozialtheologie Zwinglis. (Festschrift Guido Kisch) 1955

Luther und Zwingli nach Lebensdaten Luther Zwingli 1483 1488 —98

Eisleben

1505

Klostereintritt zu Erfurt 1506

1507 1511 1512 1515

Priesterweihe Romreise Professor in Wittenberg 1512 1513 Römerbrief-Vorlesung 1515

Schuljahre 1488 Mansfeld 1497 Magdeburg 1498 Eisenach 1501 Universität Erfurt

1484 1489 —98

1516 1517

Thesenanschlag

1517 1518

Wildhaus Schuljahre 1489 Weesen 1494 Kleinbasel 1496 Bern 1498 Universität Wien 1502 Universität Basel Priesterweihe Pfarrer von Glarus Feldprediger bei Pavia Feldprediger bei Novara Feldprediger bei Marignano Kommissar in Einsiedeln Wallfahrt nach Aachen Monsignore

115

Lebensdaten 1519

Leipziger Disputation

1519

1520

Verbrennung des kanonischen Rechts: endgültiger Bruch mit Rom Reichstag zu Worms; Wartburg Septemberbibel

1520

1521 1522

1524

1525

1526 1529 1530 1531 1546

Wiedertäufer Beginn der konfessionellen Spaltung Deutschlands Höhepunkt der Reformation

Großmünsterpfarrer in Zürich Aufkündigung der päpstlichen Pension

1521

Chorherr

1522

Sichtbarwerden der Zürcher Reformation; Austritt aus dem Klerus; Errichtung einer evgl. Pfarrstelle Zürcher Disputationen Beginn des Täuferstreits

1523 1524

1525

Höhepunkt der Reformation

Reichstag zu Speyer I

1526 Disputation zu Baden 1528 Bemer Reformation Reichstag zu Speyer II 1529 1. Kappeler Landfriede Religionsgespräch zu Marburg Augsburgische Konfession Schmalkaldischer Bund 1531 t bei Kappel t Eisleben

Calvin wurde 1509 in Noyon bei St. Quentin geboren, als Luther undZwingli 25 Jahre alt waren; er starb 1564, 33 Jahre nach Zwingli und 18 Jahre nach Luther, fünfundfünfzigjährig in Genf.

8'

Namenregister Aebli 78 Agricola 74 Alberus 72 Alexander V I . 18 ff. Ambrosius 40 Amerbach 17, 30, 34 Amgrüt 68 Aristoteles 16, 27, 30, 53 Augustinus 30, 40, 42, 44, 48, 64 Baur 6 Berengar 108 Bessarion 16 Blanke 6, 8, 41, 43, 47f., 55, 60, 62, 72, 82, 90, 92, 93 f., 98, 107 f. Blarer 77 Blaurock 63 Boeschenstein 53 Boethius 16 Brenz 74 Brötli 63 Bromiley 9 Bruggmann 23 Brunner, Peter 111 Bucer 58 , 74, 76 Bünzli 24, 28, 34, 39, 40 Bullinger 27, 82 Burckhardt, A. E . 82,105, 110 43, 70 f. Calvin 4 f . , 8, Capito 34 Castelberger 40, 63 Celtes 15, 24 ff. Ceporinus 53, 59 Cicero 14, 30, 36 , 53 Colet 16 f., 35 Courvoisier 5, 9, 48 Cratander 34 Cruciger 74 Cuspinian 25 Cyprian 108 Cyrill 107 Dante 15 Dilthey 6 f. Dingnauer 36 Duns Scotus 30 Ebeling 5 Ebrard 6 Eck 65—70, 75, 79

Eckart, Meister 96 Hottinger 66, 77 Egli 7 Hubmaier 57, 63, 66 Emser 100 Huch 7 Engelhart 49 Hüglin 68 Erasmus 8, 15—19, 22, Hundeshagen 6 26—30, 32, 34—38, 40— Hutten 43, 48 43, 45, 48, 64, 83 f., 89, 91 f., 112 Ignatius von Loyola 43 Innocenz V I I I . 18 f. F a b e r 15, 2 2 , 4 5 , 4 9 , 52 f., 55 ff., 61, 65—70 Jeschke 9 Faber Stapulensis 17 Johannes von Damaskus Farel 17, 80, 90 86 Farner 9, 28, 39, 61, 92 Jonas, Justus 74 Fattlin 51 j u d , Leo 27 f., 43, 51— Fendt 104 54, 56 ff., 65, 81 Ficino 16, 19, 26, 53 Julius II. 12f., 18f., 30f. F o n t e j u s 34 Jungmann 107 Forrer 23, 26 Justin der Märtyrer 58, Frank 25 96 Franz I. 13 f., 20, 79 Frey 44 Kaiser, Jakob 78 Friedrich I I I . , KaiseT 9 Karl der Große 44 Friedrich V I I . von T o g - Karl V. 19 f., 78 genburg 10 Karl V I I I . 10 f. Friedrich Wilhelm I I I . Karl der Kühne 10 von Preußen 6, 58 Karlstadt 60, 73 Froben 17 f., 30, 34, 36, Klemens V I I . 18, 20, 68 38 Köhler 7 f., 31, 46, 64, Froschauer 51 85 Korner 31 Geiler von Kaisersberg Künzli 8 34 Lachner 34 Geroldsedc von 34, 40 Glarean 34 f., 42 Landenberg von 22, 31, Göldli 81 52 Göldlin 30 Lau 9 Grebel 57, 63. 77 Leo X . 13, 18 ff., 37, 58 Guggenbühl 14 Leto 26, 35 Locher 4—8, 4 7 f . , 61, 64, Hadrian V I . 18 f., 50 72 f., 82, 92, 110 Hamadc von 6 f. Lortz 19, 21 Hedio 74 Ludwig X I I . 11 ff. Heraklit 96 Luther 4—8, 19 f., 22, Herodot 33 26, 30, 34. 38 f., 41 ff., Herlling 19 45—50. 54 f., 58, 60, Heynlin 15, 24, 29, 30 64 f., 67 f., 70—77. 79, Hieronymus 40 83 f., 86 f., 91 f., 96 f., Hilarius 30 f. 104, 106 f., 110 f., 112 Hippolyt 107 Hofmann 44, 49 f., 57, 59 Mantz 63, 77 Maximilian I. 11 f. Holl 8 Homer 53 Medici, Cosimo 16 Meili 23 f. Honius 73, 106

Namenregister Meinrad (Reichenau) 39 Melanchthon 4, 29, 59, 74 f „ 77. 79, 99 Meyer von Knonau 52 f. Mirandola, Pico della 16, 30 Morus 16 Miinzer 60 Murali von 7 f . , 65, 67f., 70 Murner 68 Myconius 41, 45 f., 59, 62, 84, 93 Nepos 34 Nesenus 34 Oechsli 40, 66 Oekolampad 69 f., 74 f. Oorthuys 9 Origenes 40 Osiander 74

Platter 69 Plautin 26 Plethon 16 Pollet 9 Protagoras 15 Pucci 39 Ranke von 7, 20, 65 Raron von 10 Ratramnus 106 Reinhartin 52 f. Reuchlin 17, 19, 26 Rhenanus 34, 38, 45 Rieh 8, 36, 47, 82, 95 Rienzo 16 Roeder (5) 6 Röist 56 Rösch 10

Samson 38, 45 Sander 34 Savonarola 20 Schinner 12, 33 f., 69 Schweizer 8 Paracelsus 40 Scotus Eurigena 106 Pellikan 34, 38 Seneca 53 Petrarca 15 f. Seppelt 18 Petri 30, 34 Sforza 13 Petrucci 20 Sigwarth 6, 84 Petrus Damianus 48 Simon Magus 66 Petrus Lombardus 86 Sixtus IV. 18 Peutinger 26 Pfister 8 f., 47 f., 61, 78, Sokrates 96 Staedtke 8 82, 85, 96 Staehelin 45 Philipp von Hessen 7 4 f . , Stahl 6 79 Strub 26 Pirckheimer 26 Stumpf, J o h . 25 Pius II. 17 f., 25 Stumpf, Simon 57, 62 Pius I I I . 18 stupperich 9, 92 Plato 16, 53

117 Surgant 15, 24, 28 ff., 34, 41, 53, 62, 90, 92 Terenz 26 Tertullian 108 Thomas von Aquin 27, 86

Thomas von Kempen 17 Thukydides 53 Troeltsch 7 Tschudi 37 Usteri 82 Utenheim von 29, 34 Utinger 42 Vadian 26, 67, 69 Valla 16 f. Vasella 9, 31 Vergil 33 Wehrli 77 Wernle 9, 85 Willburger 49 Wimpfeling 26 Wirth 66 Wölflin (Lupulus) 24,33, 40, 70 Wyttenbach 15, 17, 27 ff., 34, 36, 40, 42, 71, 90, 92 Zeller 6 Zinck 40 Zschekkenbürlin 30 Zwingli, Bartholomäus 15, 24 f., 30 Zwingli, Kinder 23, 53 Zwingli, Uli (Vater) 23

Sachregister Aachener Wallfahrt 39 Nicaenum 90 Abendmahl 55, 57 ff., 63, 67, 70 ff., Trient 27, 77 74, 77, 102 f., 105 ff. Vatican II 108 Ablaß 21, 32, 38, 45, 54 f. Ambrosianischer Ritus 34, 58 Leipziger Disputation 46 f. Anthropologie 64, 88 ff., 95 f. Liturgie 29, 32, 34, 41, 51 ff:, 58, Augsburger Bekenntnis 79, 97 61, 65, 72, 77, 94, 98, 102 f., 107 ff. Iögos spermatikôs 96 Beichtbrief 42 f. Bergpredigt 17, 41, 105, 112 Marburger Religionsgespräch 60, 67, Bilderfrage 56 f., 66 71—76 Marienverehrung 42, 54, 90, 93 f., 111 Christianismus (Christus) renascens Messe 55 ff., 69, 71 17, 48, 93, 97 Mönchtum 10 f., 45, 55 Christologie 83, 87, 90—95 Communio sanctorum (TranssubstanNeues Testament des Erasmus 16 ff., tiation) 55, 58, 72 f., 101—112 38, 41 Disputationen: Zürich I 54 ff., 77, 99 Zürich II 57 Baden 65—70 Bern 70, 76

Obrigkeit 55, 73 , 77, 104, 111

Papsttum 12 f., 18 ff., 37 f., 45 f., 54 f., 98 f. Pfarrer 77, 101, 103, 110 philosophia Christi 16 f., 29, 48, 73, Ehe(gericht) 77, 111 91 f., 111 Ehrenprimat 99 Ekklesiologie 51, 55 f., 61 f., 94, 98— Pneumatologie 41, 55 f., 60, 71 ff., 76, 82—112 101, 103, 108 Politik und Kirche 10, 18, 37, 49, Epiklese 105 ff. 54 f., 59 ff., 61 ff., 76 ff., 108, 110— Erbsünde (auch präst) 48, 64 f., 88 ff. 112 „exclusus" 25 Polizeistunde 77 Praedestination 48, 61, 64, 89, 98, Fastenfrage 51 ff. 101 f., 105 Föderaltheologie 64, 108 f. praest s. Erbsünde Friedenswille 33, 110 Predigt(amt) 13, 39 ff., 44, 49 f., 54, 57—60, 101, 103 ff. Gebet 102 Prophezei 59, 82, 102, 105 Gelehrtenrepublik 26, 29, 34 Glaubenstod 20, 61 ff., 66, 68, 77 f. Realpräsenz 67, 69, 71 f., 75 f., 78. Griechische Orthodoxie 40, 86, 111 101 f., 105, 107 Reformatorischer Durchbruch 47 f. HeiligenveTehrung 21, 55 Humanismus 14—18, 24—28, 30, 48 f., Regensburger Konvent 65, 70 Reichstage: 59, 89, 93, 105 Augsburg 1530 79 Augsburg 1555 81 Inspiration 95 f. Nürnberg 1524 56, 65 ius in sacris 63 Speyer I I 1529 71, 76 Worms 1521, 11, 65, 68, 70 Katholische Populartheologie 21, 38 Reliquienverehrung 21, 31, 56 Kindertaufe 61, 64 f., 108 Konzilien: 46, 54 Sakrament 61, 63 f., 71 f., 106 f., 109 Basel 9, 17 Seligkeit der Heiden 48, 61, 96 Lateran IV 103 sola «des 28, 51, 56, 90 f., 95, 97 Lateran V 19 f.

Sachregister sola scriptura 29, 54 f f . , 68, 70, 91, 112 solus Christus 36, 51, 55 f., 84, 91 solus Spiritus S a n c t u s 61, 98 Staats- und Volkskirche s. Politik und Kirche S y n o d a l o r d n u n g 77 T a u f e 58, 60, 63 f f . , 71, 89, 101 f . , 105, 108 ff. T a u f - und T r a u r e g i s t e r 62, 77 t h e o l o g i a crucis 17, 21, 41 f f . , 46, 55, 73, 90 f . , 94 Transsubstantiation s. communio sanctorum T r a u u n g 58, 111 T r i n i t ä t 85 f f . , 98, 101, 106

1523

1524

U b i q u i t ä t 106 V u l g a t a 17, 32, 89 W a l l f a h r t 21 f., 31, 39, 55 W e r k e 55, 97 f. Widerstandsrecht 110 W i e d e r g e d ä c h t n i s s. A b e n d m a h l W i e d e r t ä u f e r 57, 59, 6 0 - ^ 5 , 71, 73, 76 f., 79, 99 f . , 103 f . , 108 Z e r e m o n i a l w e s e n s. L i t u r g i e Z ö l i b a t 42, 52, 55 Z w i n g l i - L i e d 6, 78 Z w i n g l i r e n a i s s a n c e 8 f f . , 85 Zwingli-Schriften 1510 D a s F a b e l g e d i c h t v o m Ochsen 33, 37 1516 D e r L a b y r i n t h 37, 98 1519 G e b e t s l i e d in der P e s t 46 f. 1522 V o m E r k i e s e n und F r e i h e i t der S p e i s e n 51 f. S u p p l i c a t i o ad H u g o n e m episc o p u m C o n s t a n t i e n s e m 52 E i n e freundliche B i t t e und E r m a h n u n g an d i e E i d g e n o s sen 52 Apologeticus Archeteles 53

1525

1526 1527

1528 1530 1531

119 V o n K l a r h e i t und G e w i ß h e i t des W o r t e s G o t t e s 54 E i n e Predigt von der ewig r e i n e n M a g d M a r i a 54, 90, 93 f. Auslegen und G r ü n d e der S c h l u ß r e d e n 39, 55, 66, 86, 89 f . , 96, 98 f . , 102, 105 V o n göttlicher und m e n s c h licher Gerechtigkeit 57, 63 Quo p a c t o ingenui a d o l e s c e n tes formandi sint (deutsch wiederholt 1526) 52, 91 f. D e c a n o n e missae epichiresis 58, 71 D e r Hirt 57, 103 Ad M a t t h a e u m A l b e r u m de c o e n a d o m i n i c a epistola 72 W e r Ursache g e b e zu Aufruhr 63 D e vera et falsa r e l i g i o n e c o m m e n t a r i u s 41, 59, 72, 79, 91, 95, 108, 110 Aktion oder Brauch des Nachtm a h l s 72 V o n der T a u f e , von der W i e d e r t a u f e und von der Kindertaufe 63 V o n dem P r e d i g t a m t 103 S u b s i d i u m sive coronis de eucharistia 60 Antwort ü b e r B a l t h a s a r H u b maiers T a u f b ü c h l e i n 63 A m i c a exegesis 74, 91 D a ß diese W o r t e : D a s ist m e i n L e i b i>sw. ewiglich den alten Sinn h a b e n werden 74 In catabaptistarum strophas elenchus 63 Ü b e r D . Martin Luthers Buch, B e k e n n t n i s g e n a n n t 74 F i d e i ratio 79, 101 D e Providentia 92 C h r i s t i a n a e fidei expositio 79, 100

FRITZ

SCHMIDT-CLAUSING

Zwingli als Liturgiker Eine liturgiegeschichtliche Untersuchung (Veröffentl. d. ev. Gesellsch. f. Liturgieforschung, 7) 1952. 182 Seiten, kart. 9,80 DM

„Der Verfasser macht auf eine verhältnismäßig wenig bekannte Seite Zwingiis aufmerksam: auf die liturgisch schöpferische Tätigkeit. Ihr widmet der Verfasser namentlich den zweiten Teil seiner Untersuchungen. Vorangestellt ist ein umfangreicher Abschnitt über Zwingiis geistige Ursprünge und seine Entwicklung zum liturgischen Neuschöpfer. Ein dritter Teil bringt die Formulare von Zwingiis Liturgien: Predigt, Abendmahl, „Prophezey", Taufe und Trauung . . . Dank aber gebührt dem Verfasser, daß er in seiner oft referierenden Darstellung viele Quellen hat zu Wort kommen lassen, die ein weiteres Eindringen in die Gedanken des Liturgikers Zwingli ermöglichen." Archiv für VANDENHOECK

Liturgiewissensciwft &

RUPRECHT

GÖTTINGEN

SAMMLUNG

GÖSCHEN

GESAMTVERZEICHNIS

Jeder Band DM 3,60 • Doppelband DM 5,80

Herbst 1964

WALTER D E G R U Y T E R & CO., B E R L I N 30

Inhaltsübersicht Biologie Botanik Chemie Deutsche Sprache u. L i t e r a t u r Elektrotechnik Englisch E r d - u . Länderkunde . . . . Geologie Germanisch Geschichte Griechisch Hebräisch Hoch- u. Tiefbau Indogermanisch Kartographie Kristallographie Kunst Land- u. F o r s t w i r t s c h a f t . . Lateinisch Maschinenbau Mathematik

16 17 15 7 19 S 10 18 8 5 9 9 22 8 10 18 5 18 9 20 12

Mineralogie Musik Pädagogik Philosophie Physik Psychologie Publizistik Religion Romanisch Russisch Sanskrit Soziologie Statistik Technik Technologie Volkswirtschaft Vermessungswesen Wasserbau Zoologie Autorenregister Bandnummernfolge

. . . .

18 5 4 3 14 4 10 4 8 9 9 4 10 19 16 10 21 22 17 31 24

Geisteswissenschaften Philosophie Einführung in die Philosophie v o n H. Leisegang f . 5. A u f l a g e . 146 Seiten. 1963. (281) Hauptprobleme der Philosophie v o n G. Simmel f . 8., unveränderte A u f l a g e . 177 Seiten. 1964. (500) Geschichte der Philosophie I : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e v o n W. Capelle. 1. T e i l . Von Thaies bis Leukippos. 2., erweiterte A u f l a g e . 135 Seiten. 1953. (857) I I : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e v o n W. Capelle. 2. Teil. Von der Sophistik bis zum T o d e Piatons. 2., stark erweiterte A u f lage. 144 Seiten. 1953. (858) I I I : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e v o n W. Capelle. 3. Teil. V o m T o d e Piatons bis zur A l t e n Stoa. 2., stark erweiterte A u f l a g e . 132 Seiten. 1954. (859) I V : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e v o n W. Capelle. 4. Teil. Von der A l t e n Stoa bis zum Eklektizismus im 1. Jh. v . Chr. 2., stark e r w e i t e r t e A u f l a g e . 132 Seiten. 1954. (863) V : D i e P h i l o s o p h i e d e s M i t t e l a l t e r s v o n J. Koch. I n V o r bereitung. (826) V I : V o n d e r R e n a i s s a n c e b i s K a n t v o n K. Schilling. 234 Seiten. 1954. (394/394 a ) V I I : I m m a n u e l K a n t v o n G. Lehmann. I n Vorbereitung. ( 5 3 6 ) V I I I : D i e P h i l o s o p h i e d e s 19. J a h r h u n d e r t s v o n G. Lehmann. 1. Teil. 151 Seiten. 1953. (571) I X : D i e P h i l o s o p h i e d e s 19. J a h r h u n d e r t s v o n G. Lehmann. 2. Teil. 168 Seiten. 1953. (709) X : Die Philosophie im e r s t e n Drittel d e s 20. J a h r h u n d e r t s 1. T e i l von G. Lehmann. 128 Seiten. 1957. (845) X I : D i e P h i l o s o p h i e i m e r s t e n D r i t t e l d e s 20. J a h r h u n d e r t s 2. Teil von G. Lehmann. 114 Seiten. 1960. (850) Die geistige Situation der Zelt (1931) von K. Jaspers. 6., unveränderter A b d r u c k der im Sommer 1932 bearbeiteten 5. A u f l a g e . 211 Seiten. 1964. (1000) Erkenntnistheorie von G. Kropp. 1. T e i l : A l l g e m e i n e G r u n d l e g u n g . 143 Seiten. 1 9 5 0 . ( 8 0 7 ) Formale Logik von P. Lorenzen. 2., verbesserte A u f l a g e . 165 Seiten. 1962. (1176/1 176a) Philosophisches Wörterbuch von M. Apel f . 5., völlig neubearbeitete A u f l a g e von P. Ludz. 315 Seiten. 1958. (1031/1031 a ) Philosophische Anthropologie. Menschliche Selbstdeutung in Geschichte und Gegenwart von M. Landmann. 2., durchgesehene A u f l a g e . 223 Seiten. 1964. (15ö/156a)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN

Pädagogik, Psychologie, Soziologie Geschichte der Pädagogik von Herrn. Weimer. 16. A u f l a g e v o n Heinz Weimer. 184 Seiten. 1964. (145) Therapeutische Psychologie. Ihr W e g durch die Psychoanalyse v o n W. AI. Kranefeldt. M i t einer Einführung v o n C. G. Jung. 3. A u f lage. 152 Seiten. 1956. (1034) A l l g e m e i n e Psychologie v o n Th. Erismann f . 4 Bände. 2., neubearbeitete Auflage. I : G r u n d p r o b l e m e . 146 Seiten. 1958. (831) I I : G r u n d a r t e n d e s p s y c h i s c h e n G e s c h e h e n s . 248 Seiten. 1959. (832/832 a ) III: E x p e r i m e n t e l l e P s y c h o l o g i e und ihre Grundlagen. 1. Teil. 112 Seiten, 7 A b b i l d u n g e n . 1962. (833) IV: E x p e r i m e n t e l l e P s y c h o l o g i e und ihre Grundlagen. 2. Teil. 199 Seiten, 20 A b b i l d u n g e n . 1962. (834/834a) Soziologie. Geschichte und H a u p t p r o b l e m e von L. von Wiese. 7. A u f l a g e . 175 Seiten. 1964. (101) Ideengeschichte der sozialen Bewegung des 19. und 20. Jh. v o n W . Hofmann. 243 Seiten. 1962. (1205/1205a) Sozialpsychologie von P. R. Hofstätter. 2. A u f l a g e . 186 Seiten, 18 A b bildungen. 1964. (104/104a) Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens v o n W. Moede f. 190 Seiten, 48 A b b i l d u n g e n . 1958. (851/851a) Industrie- und Betriebssoziologie v o n R. Dahrendorf. 3. A u f l a g e . 142 Seiten, 3 Figuren. 1964. ( 1 0 3 ) Wirtschaftssoziologie v o n F. Fürstenberg. 122 Seiten. 1961. (1193) Einführung In die Sozialethik v o n H.-D. Wendland. 144 Seiten. 1963. (1203)

, Religion Jesus v o n M. Dibelius f . 3. A u f l a g e , m i t einem Nachtrag v o n W. G' Kämmet. 140 Seiten. 1960. (1130) Paulus von M. Dibelius f . N a c h dem T o d e des Verfassers herausgegeben und zu Ende g e f ü h r t v o n W. G. Kümmel. 3., durchgesehene A u f l a g e . 156 Seiten. 1964. (1160) Luther von F. Lau. 151 Seiten. 1959. (1187) Melanchthon von R. Stupperich. 139 Seiten. 1960. (1190) Z w i n g l i v o n F. Schmidt-Clausing. 1965. I m Druck (1219) Einführung in die Konfessionskunde der orthodoxen Kirchen v o n K. Onasch. 291 Seiten. 1962. (1197/1197 a ) Geschichte des christlichen Gottesdienstes v o n W. Nagel. 215 Seiten. 1962. (1202/1202 a ) Geschichte Israels. V o n den A n f ä n g e n bis zur Zerstörung des T e m p e l s (70 n. Chr.) von E. L. Ehrlich. 158 Seiten, 1 T a f e l . 1958. (231/231 a ) Römische Religionsgeschichte v o n F. Altheim. 2 Bände. 2., umgearbeitete Auflage. 1: G r u n d l a g e n u n d G r u n d b e g r i f f e . 116 Seiten. 1 9 5 6 . ( 1 0 3 5 ) I I : D e r g e s c h i c h t l i c h e A b l a u f . 164 Seiten. 1956. (1052)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN Die Religion des Buddhismus von D. Schlingloff. 2 Bände. I : D e r H e i l s w e g des M ö n c h t u m s . 122 Seiten, 11 Abbildungen 1 Karte. 1962. (174) I I : Der H e i l s w e g f ü r d i e W e l t . 129 Seiten, 9 Abbildungen, 1 Karte. 1963. (770)

Musik Musikästhetik von H. J. Moser. 180 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1953. (344) Systematische Modulation von R. Hernried. 2. Auflage. 136 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1950. (1094) Der polyphone Satz von E. Pepping. 2 Bände. I : D e r c a n t u s - f i r m u s - S a t z . 2. Auflage. 223 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1950. (1148) I I : Ü b u n g e n im d o p p e l t e n K o n t r a p u n k t und im K a n o n . 137 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1957. (1164/1164a) Allgemeine Musiklehre von H. J. Moser. 2., durchgesehene Auflage. 155 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1955. (220/220 a) Harmonielehre von H. J. Moser. 2 Bände. I : 109 Seiten. Mit 120 Notenbeispielen. 1954. (809) I I : In Vorbereitung. (810) Die Musik des 19. Jahrhunderts von W. Oehlmann. 180 Seiten. 1953. (170) Die Musik des 20. Jahrhunderts von W. Oehlmann. 312 Seiten. 1961. (171/171 a) Technik der deutschen Gesangskunst von H. J. Moser. 3., durchgesehene und verbesserte Auflage. 144 Seiten, 5 Figuren sowie Tabellen und Notenbeispiele. 1954. (576/576a) Die Kunst des Dirigierens von H. W. von Waltershausen f . 2., vermehrte Auflage. 138 Seiten. Mit 19 Notenbeispielen. 1954. (1147) Die Technik des Klavierspiels aus dem Geiste des musikalischen Kunstwerkes von K. Schubert f . 3. Auflage. 110 Seiten. Mit Notenbeispielen. 1954. (1045)

Kunst Stilkunde von H. Weigert. 2 Bände. 3., durchgesehene und ergänzte Auflage. I: V o r z e i t , A n t i k e , M i t t e l a l t e r . 136 Seiten, 94 Abbildungen. 1958. (80) I I : S p ä t m i t t e l a l t e r und N e u z e i t . 150 Seiten, 88 Abbildungen. 1958. (781) Archäologie von A. Rumpf. 3 Bände. I : E i n l e i t u n g , h i s t o r i s c h e r Ü b e r b l i c k . 143 Seiten, 6 Abbildungen, 12 Tafeln. 1953. (538) I I : Die A r c h ä o l o g e n s p r a c h e . Die antiken Reproduktionen. 136 Seiten, 7 Abbildungen, 12 Tafeln. 1956. (539) I I I : In Vorbereitung. (540)

Geschichte Einführung in die Geschichtswissenschaft von P. Kirn. 4., durchgesehene Auflage. 127 Seiten. 1963. (270) 5

GEISTESWISSENSCHAFTEN Einführung In die Zeitgeschichte von B. Scheurig. 101 Seiten. 1962. (1 204) Zeitrechnung der römischen Kaiserzelt, des Mittelalters und der Neuzelt für die Jahre 1—2000 n. Chr. von H. Lietzmann f . 3. Auflage, durchgesehen von K. Aland. 130 Seiten. 1956. (1085) Kultur der Urzeit von F. Behn. 3 Bände. 4. Auflage der K u l t u r der Urzeit Bd. 1—3 von M. Hoernes. I : D i e v o r m e t a l l i s c h e n K u l t u r e n . (Die Steinzeiten Europas. Gleichartige K u l t u r e n in anderen Erdteilen.) 172 Seiten, 48 Abbildungen. 1950. (564) I I : D i e ä l t e r e n M e t a l l k u l t u r e n . (Der Beginn der Metallb e n u t z u r g , Kupfer- und Bronzezeit in Europa, im Orient und in Amerika.) 160 Seiten, 67 Abbildungen. 1950. (565) I I I : D i e j ü n g e r e n M e t a l l k u l t u r e n . (Das Eisen als K u l t u r metall, H a l l s t a t t - L a t i n e - K u l t u r in Europa. Das erste A u f t r e t e n des Eisens in den anderen Weltteilen.) 149 Seiten, 60 Abbildungen. 1950. (566) Vorgeschichte Europas von F. Behn. Völlig neue Bearbeitung der 7. Auflage der „Urgeschichte der Menschheit" von M. Hoernes. 125 Seiten, 17 Abbildungen. 1949. (42) Der Eintritt der Germanen in die Geschichte von J. Haller f . 3. Auflage, durchgesehen von H. Dannenbauer. 120 Seiten, 6 Kartenskizzen. 1957. (1 117) Von den Karolingern zu den Staufern. Die altdeutsche Kaiserzeit (900— 1250) von /. Haller f . 4., durchgesehene Auflage von H. Dannenbauer. 142 Seiten, 4 K a r t e n . 1958. (1065) Von den Staufern zu den Habsburgern. Auflösung des Reichs und E m p o r k o m m e n der Landesstaaten (1250—1519) von J. Haller f . 2., durchgesehene Auflage von H. Dannenbauer. 118 Seiten, 6 Kartenskizzen. 1960. (1077) Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation, der Gegenreformation und des dreißigjährigen Krieges von F. Härtung. 2., durchgesehene Auflage. 128 Seiten. 1963. (1105) Deutsche Geschichte von 1648—1740. Politischer u n d geistiger Wiedera u f b a u von W. Treue. 120 Seiten. 1956. (35) Deutsche Geschichte von 1713—1806. Von der Schaffung des europäischen Gleichgewichts bis zu Napoleons H e r r s c h a f t von W. Treue. 168 Seiten. 1957. (39) Deutsche Geschichte von 1806—1890. Vom Ende des alten bis zur Höhe des neuen Reiches von W. Treue. 128 Seiten. 1961. (893) Deutsche Geschichte von 1890 bis zur Gegenwart von W. Treue. In Vorbereitung. (894) Quellenkunde der Deutschen Geschichte im Mittelalter (bis zur Mitte des 15. J a h r h u n d e r t s ) von K. Jacob f . 3 Bände. I: E i n l e i t u n g . A l l g e m e i n e r Teil. Die Zeit d e r K a r o l i n g e r . 6. Auflage, b e a r b e i t e t von H. Hohenleutner. 127 Seiten. 1959. (279) I I : D i e K a i s e r z e i t (911—1250). 5 . Auflage, neubearbeitet von H. Hohenleutner. 141 Seiten. 1961. (280) I I I : D a s S p ä t m i t t e l a l t e r (vom I n t e r r e g n u m bis 1500). Herausgegeben von F. Weilen. 152 Seiten. 1952. (284)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN Geschichte Englands von H. Preller. 2 Bände. I: bis 1 8 1 5 . 3., stark umgearbeitete Auflage. 135 Seiten, 7 Stammtafeln, 2 Karten. 1952. (375) I I : Von 1 8 1 5 bis 1 9 1 0 . 2., völlig umgearbeitete Auflage. 118 Seiten, 1 Stammtafel, 7 Karten. 1954. (1088) Römische Geschichte von F. Altheim. 4 Bände. 2., verbesserte Auflage. I : B i s zur S c h l a c h t bei P y d n a (166 v.Chr.). 124 Seiten. 1956. (19) I I : B i s z u r S c h l a c h t bei A c t i u m (31 v.Chr.). 129 Seiten. 1956. (677) I I I : B i s z u r S c h l a c h t an d e r M i l v i s c h e n B r ü c k e ( 3 1 2 n . C h r . ) . 148 Seiten. 1958. (679) IV: B i s zur S c h l a c h t a m Y a r m u k (636 n.Chr.). In Vorbereitung. (684) Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika von O. Graf zu StolbergWernigerode. 192 Seiten, 10 Karten. 1956. (1051/1051a)

Deutsche Sprache und Literatur Geschichte der Deutschen Sprache von H. Sperber. 4. Auflage, besorgt von W. Fleischhauer. 128 Seiten. 1963. (915) Deutsches Rechtschreibungswörterbuch von M. Gottschald f . 2., verbesserte Auflage. 219 Seiten. 1953. (200/200a) Deutsche Wortkunde. Kulturgeschichte des deutschen Wortschatzes von A. Schirmer. 4. Auflage von W. Mitzka. 123 Seiten. 1960. (929) Deutsche Sprachlehre von W. Hofstaeiter. 10. Auflage. Völlige Umarbeitung der 8. Auflage. 150 Seiten. 1960. (20) Stimmkunde für Beruf, Kunst und Heilzwecke von H. Biehle. 111 Seiten. 1955. (60) Redetechnik. Einführung in die Rhetorik von H. Biehle. 2., erweiterte Auflage. 151 Seiten. 1961. (61) Sprechen und Sprachpflege (Die Kunst des Sprechens) von H. Feist. 2., verbesserte Auflage. 99 Seiten, 25 Abbildungen. 1952. (1122) Deutsches Dichten und Denken von der germanischen bis zur staufischen Zelt von H. Naumann f . (Deutsche Literaturgeschichte vom 5.—13. Jahrhundert.) 2., verbesserte Auflage. 166 Seiten. 1952. (1121) Deutsches Dichten und Denken vom Mittelalter zur Neuzelt von G. Müller (1270 bis 1700). 3., durchgesehene Auflage. 159 Seiten. In Vorbereitung. (¡086) Deutsches Dichten und Denken von der Aufklärung bis zum Realismus (Deutsche Literaturgeschichte von 1700—1890) von K. Vietor t3., durchgesehene Auflage. 159 Seiten. 1958. (1096) Deutsche Heldensage von H. Schneider. 2. Auflage, bearbeitet von R. Wisniewski. 148 Seiten. 1964. (32) Der Nibelunge Not in Auswahl mit kurzem Wörterbuch von K. Langosch. 10., durchgesehene Auflage. 164 Seiten. 1956. (1) Kudrun und Dietrich-Epen in Auswahl mit Wörterbuch von O. L. Jiriczek. 6.-Auflage, bearbeitet von R. Wisniewski. 173 Seiten. 1957. (10) Wolfram von Eschenbach. Parzival. Eine Auswahl mit Anmerkungen und Wörterbuch von H. Jantzen. 2. Auflage, bearbeitet von H. Koib. 128 Seiten. 1957. (921) 7

GEISTESWISSENSCHAFTEN H a r t m a n n v o n A u e . Der arme Heinrich nebst einer A u s w a h l aus der „ K l a g e " , dem „ G r e g o r i u s " und den L i e d e r n ( m i t einem W ö r t e r verzeichnis) herausgegeben von F. Maurer. 96 Seiten. 1958. ( 1 8 ) Gottfried von Strassburg in Auswahl herausgegeben v o n F. Maurer. 142 Seiten. 1959. (22) Die deutschen Personennamen v o n M. Gottschald f . 2., verbesserte A u f l a g e . 151 Seiten. 1955. (422) Althochdeutsches Elementarbuch. G r a m m a t i k und T e x t e v o n H. Naumann t und W. Betz. 3., verbesserte und v e r m e h r t e A u f l a g e . 183 Seiten. 1962. ( 1 1 1 1 / l l l l a ) Mittelhochdeutsche Grammatik von H. de Boor und R. Wisniewski. 4., verbesserte und ergänzte A u f l a g e . 150 Seiten. 1964. (1108)

Indogermanisch, Germanisch Indogermanische Sprachwissenschaft v o n H. Krähe. 2 Bände. 4., überarbeitete Auflage. I : E i n l e i t u n g u n d L a u t l e h r e . 110 Seiten. 1962. ( 5 9 ) I I : F o r m e n l e h r e . 100 Seiten. 1963. ( 6 4 ) Gotisches Elementarbuch. G r a m m a t i k , T e x t e mit Übersetzung und Erläuterungen v o n H. Hempel. 3., umgearbeitete A u f l a g e . 166 Seiten. 1962. (7 9/79 a ) Germanische Sprachwissenschaft v o n H. Krähe. 2 Bände. I: E i n l e i t u n g und L a u t l e h r e . 5., überarbeitete A u f l a g e . 149 Seiten. 1963. (238) I I : F o r m e n l e h r e . 5., verbesserte A u f l a g e . 149 Seiten. 1964. (780) Altnordisches Elementarbuch. Schrift, Sprache, T e x t e mit Übersetzung und W ö r t e r b u c h v o n F. Ranke. 2., durchgesehene A u f l a g e . 146 S e i t e n . 1949. (1115)

Englisch, Romanisch Altenglisches Elementarbuch. Einführung, G r a m m a t i k , T e x t e mit Ü b e r setzung und W ö r t e r b u c h von A I . Lehnerl. 5., verbesserte A u f l a g e . 178 Seiten. 1962. (1125) Historische neuenglische Laut- und Formenlehre v o n E. Ekwall. 3., durchgesehene A u f l a g e . 150 Seiten. 1956. (735) Englische Phonetik v o n H. Mutschmann f . 2. A u f l a g e , bearbeitet v o n G. Scherer. 127 Seiten. 1963. (601) Englische Literaturgeschichte v o n F. Schubel. 4 Bände. I : D i e a l t - u n d m i t t e l e n g l i s c h e P e r i o d e . 163 Seiten. 1954. (1114) I I : V o n d e r R e n a i s s a n c e b i s z u r A u f k l ä r u n g . 160 Seiten. 1956. (1116) I I I : R o m a n t i k u n d V i k t o r i a n i s m u s . 160 Seiten. 1 9 6 0 . ( 1 1 2 4 ) Beowulf von M. Lehnert. Eine Auswahl mit Einführung, teilweiser Ü b e r s e t z u n g , A n m e r k u n g e n und e t y m o l o g i s c h e m W ö r t e r b u c h . 3., verbesserte A u f l a g e . 135 Seiten. 1959. (1135) Shakespeare v o n P. Meißner f . 2. A u f l a g e , neubearbeitet v o n M. Lehnert. 136 Seiten. 1954. (1142)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN Romanische Sprachwissenschaft von H. Lausberg. 4 Bände I : E i n l e i t u n g u n d V o k a l i s m u s . 2., durchgesehene Auflage. 211 Seiten. 1963. (128/128a) I I : K o n s o n a n t i s m u s . 95 Seiten. 1956. (250) I I I : F o r m e n l e h r e . 1. Teil. 99 Seiten. 1962. (1199) I I I : F o r m e n l e h r e . 2. Teil. S. 99—260. 1962. (1200/1200a) I V : W o r t l e h r e . In Vorbereitung. (1208)

Griechisch, Lateinisch Griechische Sprachwissenschaft von W. Brandenstein. 3 Bände. I : E i n l e i t u n g , L a u t s y s t e m , E t y m o l o g i e . 160 Seiten. 1954. (117) I I : W o r t b i l d u n g u n d F o r m e n l e h r e . 192 Seiten. 1959. (118/ 118a) I I I : S y n t a x . In Vorbereitung. (924) Geschichte der griechischen Sprache. 2 Bände. I : B i s z u m A u s g a n g d e r k l a s s i s c h e n Z e i t von O. Hoffmann f . 3. Auflage, bearbeitet von A. Debrunner f . 156 Seiten. 1953. (111) II: G r u n d f r a g e n und G r u n d z ü g e des nachklassischen G r i e c h i s c h von A. Debrunner f . 144 Seiten. 1954. (114) Geschichte der griechischen Literatur von W. Nestle. 2 Bände. 3. Auflage, bearbeitet von W. Liebich. I : 144 Seiten. 1961.(70) I I : 149 Seiten. 1963. ( 5 5 7 ) Grammatik der neugriechischen Volkssprache von J. Kalitsunakis. 3., wesentlich erweiterte und verbesserte Auflage. 196 Seiten. 1963. (756/756 a) Neugriechisch-deutsches Gesprächsbuch von J. Kalitsunakis. 2. Auflage, bearbeitet von A. Steinmetz. 99 Seiten. 1960. (587) Geschichte der lateinischen Sprache von F. Stolz. 4. Auflage von A. Debrunner t• In Vorbereitung. (492) Geschichte der römischen Literatur von L. Bieler. 2 Bände. I : D i e L i t e r a t u r d e r R e p u b l i k . 160 Seiten. 1961. (52) I I : D i e L i t e r a t u r d e r K a i s e r z e i t . 133 Seiten. 1961. (8G6)

Hebräisch, Sanskrit, Russisch Hebräische Grammatik von G. Beer f . 2 Bände. Völlig neubearbeitet von R. Meyer. I : S c h r i f t - , L a u t - u n d F o r m e n l e h r e I. 3. Auflage. Etwa 224 Seiten. In Vorbereitung. (763/763a) I I : F o r m e n l e h r e I I . S y n t a x und Flexionstabellen. 2. Auflage. 195 Seiten. 1955. (764/764a) Hebräisches Textbuch zu G. Beer-R. Meyer, Hebräische Grammatik von R. Meyer. 170 Seiten. 1960. (769/769a) Sanskrit-Grammatik von M. Mayrhofer. 89 Seiten. 1953. (1158) Russische Grammatik von E. Berneker f . 6., verbesserte Auflage von M. Vasmer f . 155 Seiten. 1961. (66) Slavische Sprachwissenschaft von H. Bräuer. 2 Bände. I : E i n l e i t u n g , L a u t l e h r e . 221 Seiten. 1961. (1191/1191 a) 9

GEISTESWISSENSCHAFTEN

Erd- und Länderkunde, Kartographie Afrika von F . Jaeger. Ein geographischer Überblick. 2 Bände. 3. Auflage. I : D e r L e b e n s r a u m . 179 Seiten, 18 Abbildungen. In Vorbereitung. (910) I I : M e n s c h u n d K u l t u r . 155 Seiten, 6 Abbildungen. In Vorbereitung. (911) Australien und Ozeanien von H. J. Krug. 176 Seiten, 46 Skizzen. 1953. (319) Kartographie von V. Heisster. 213 Seiten, 125 Abb., 8 Anlagen. 1962. (30/30 a)

Volkswirtschaft, Statistik, Publizistik Allgemeine Betriebswirtschaftslehre von K . Melterowicz. 4 Bände. 11., durchgesehene Auflage. I : 224 Seiten. 1961. ( 1 0 0 8 / 1 0 0 8 a ) I I : 188 Seiten. 1962. ( 1 1 5 3 / 1 1 5 3 a ) I I I : 260 Seiten. 1963. ( 1 1 5 4 / 1 1 5 4 a ) IV: 209 Seiten. 1963. ( 1 1 8 6 / 1 1 8 6 a ) Buchhaltung und Bilanz von E. Kosiol. 170 Seiten. 1964. (1213/1213a) Geschichte der Volkswirtschaftslehre von S . Wendt. 182 Seiten. 1961(1194) Allgemeine Volkswirtschaftslehre von A. Paulsen. 4 Bände. I : G r u n d l e g u n g , W i r t s c h a f t s k r e i s l a u f . 5., neubearbeitete Auflage. 154 Seiten. 1964. (1169) I I : H a u s h a l t e , U n t e r n e h m u n g e n , M a r k t f o r m e n . 5., neubearbeitete Auflage. 172 Seiten, 31 Abbildungen. 1964. (1170) I I I : P r o d u k t i o n s f a k t o r e n . 3., neubearbeitete und ergänzte Auflage. 198 Seiten. 1963. (1171) IV: G e s a m t b e s c h ä f t i g u n g , Konjunkturen. Wachstum. 3. Auflage. 174 Seiten. 1 9 6 4 . ( 1 1 7 2 ) Allgemeine Volkswirtschaftspolitik von H. Ohm. 2 Bände. I : S y s t e m a t i s c h - T h e o r e t i s c h e G r u n d l e g u n g . 137 Seiten, 6 Abbildungen. 1962. (1195) II: Der volkswirtschaftliche Gesamtorganismus als O b j e k t d e r W i r t s c h a f t s p o l i t i k . In Vorbereitung. (1196) Finanzwissenschaft von H. Kolms. 4 Bände. I : G r u n d l e g u n g , ö f f e n t l i c h e A u s g a b e n . 2., verbesserte Auflage. 162 Seiten. 1963. (148) II: Erwerbseinkünfte, Gebühren und B e i t r ä g e , Allg e m e i n e S t e u e r l e h r e . 2., verbesserte Auflage. 150 Seiten. 1964. (391) I I I : B e s o n d e r e S t e u e r l e h r e . 178 Seiten. 1962. (776) IV: ö f f e n t l i c h e r Kredit. Haushaltswesen. Finanzausg l e i c h . 1964. Im Druck. (782)

10

GEISTESWISSENSCHAFTEN Finanzmathematik von M. Nicolas. 192 Seiten, 11 Tafeln, und 72 Beispiele. 1959. (1183/1183a) Industrie- und Betriebssoziologie von R. Dahrendorf. ten, 3 Figuren. 1965. (103) Wirtschaftssoziologie von F. Fürstenberg.

Tabellen

3. Auflage. 142 Sei-

122 Seiten. 1961. (1193)

Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens von W. Moede f . 190 Seiten, 48 Abbildungen. 1958. (851/851 a) Einführung in die Arbeltswissenschaft von H.H. Abbildungen. 1964. (1212/1212 a)

Hilf.

169 Seiten, 57

Allgemeine Methodenlehre der Statistik von J. Pfanzagl. 2 Bände. 2., n e u b e a r b e i t e t e Auflage. I: E l e m e n t a r e M e t h o d e n u n t e r b e s o n d e r e r Berücks i c h t i g u n g d e r A n w e n d u n g e n in d e n W i r t s c h a f t s u n d S o z i a l w i s s e n s c h a f t e n . 251 Seiten, 42 Abbildungen. 1964. (746/746 a) II: H ö h e r e M e t h o d e n u n t e r b e s o n d e r e r B e r ü c k s i c h tig u n g d e r A n w e n d u n g e n in N a t u r w i s s e n s c h a f t , M e d i z i n u n d T e c h n i k . 295 Seiten, 39 Abbildungen, i960. I m D r u c k . (747/747a) Zeltungslehre von B. Dovifat. 2 Bände. 4., neubearbeitete Auflage. I: T h e o r e t i s c h e u n d r e c h t l i c h e G r u n d l a g e n — N a c h r i c h t u n d M e i n u n g — S p r a c h e u n d F o r m . 149 Seiten. 1962. (1039) II: R e d a k t i o n — D i e S p a r t e n : V e r l a g u n d Vertrieb, W i r t s c h a f t und Technik- Sicherung der öffentlichen A u f g a b e . 168 Seiten. 1962. (1040)

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Naturwissenschaften Mathematik Geschichte der Mathematik von J. E. Hofmann. 4 Bände. I: Von den A n f ä n g e n bis zum A u f t r e t e n v o n Fermat und D e s c a r t e s . 2., verbesserte und v e r m e h r t e A u f l a g e . 251 Seiten. 1963. (226/226a) II: V o n F e r m a t und D e s c a r t e s bis zur E r f i n d u n g des Calculus und bis zum A u s b a u der neuen M e t h o d e n . 109 Seiten. 1957. (875) III: Von den A u s e i n a n d e r s e t z u n g e n um d e n Calculus b i s z u r f r a n z ö s i s c h e n R e v o l u t i o n . 107 Seiten. 1957.(882) I V : G e s c h i c h t e d e r M a t h e m a t i k d e r n e u e s t e n Z e i t von N. Stuloff. In Vorbereitung. (883) Mathematische Formelsammlung von F. O. Ringleb. 7., erweiterte A u f lage. 320 Seiten, 40 Figuren. 1960. (51/51 a ) Vierstellige Tafeln und Gegentafeln für logarithmisches und trigonometrisches Rechnen in zwei Farben zusammengestellt v o n H. Schubert und R. Haussner. 3., neubearbeitete A u f l a g e v o n J. Erlebach. 158 Seiten. 1960. ( 8 1 ) Fünfstellige Logarithmen mit mehreren graphischen Rechentafeln und häufig v o r k o m m e n d e n Zahlenwerten v o n A. Adler. 4. A u f l a g e , überarbeitet von J. Erlebach. 127 Seiten, 1 T a f e l . 1962. (423) Arithmetik von P. B. Fischer f . 3. A u f l a g e v o n H. Rohrbach. 152 Seiten, 19 A b b i l d u n g e n . 1958. ( 4 7 ) Höhere A l g e b r a v o n H. Hasse. 2 Bände. I : L i n e a r e G l e i c h u n g e n . 5 . , neubearbeitete A u f l a g e . 150Seiten. 1963. (931) I I : G l e i c h u n g e n h ö h e r e n G r a d e s . 4., durchgesehene A u f l a g e . 158 Seiten, 5 Figuren. 1958. (932) Aufgabensammlung zur höheren Algebra von H. Hasse und W . Klobe, 3., verbesserte Auflage. 183 Seiten. 1961. (1082) Elementare und klassische Algebra vom modernen Standpunkt v o n W. Krull. 2 Bände. I : 3., e r w e i t e r t e A u f l a g e . 148 Seiten. 1963. (930) I I : 132 Seiten. 1959. (933) Lineare P r o g r a m m i e r u n g v o n H. Langen. E t w a 200 Seiten. 1964. (1206/1206 a ) Algebraische Kurven und Flächen von W. Burau. 2 Bände. I : A l g e b r a i s c h e K u r v e n d e r E b e n e . 153 Seiten, 28 A b b i l dungen. 1962. (435) I I : A l g e b r a i s c h e F l ä c h e n 3. G r a d e s und Rautnkurven 3. und 4. Grades. 162 Seiten, 17 A b b i l d u n g e n . 1962. (436/436 a ) Einführung in die Zahlentheorie v o n A. Scholz f . Ü b e r a r b e i t e t und herausgegeben v o n B. Schoeneberg. 3. A u f l a g e . 128 Seiten. 1961. (1131) Formale Logik von P . Lorenzen. 2., verbesserte A u f l a g e . 165 Seiten. 1962. (1176/1176a)

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NATURWISSENSCHAFTEN Topologie v o n W. Franz. 2 Bände. 1: A l l g e m e i n e T o p o l o g i e . 144 Seiten, 9 Figuren. 1960. (1181) I I : A l g e b r a i s c h e T o p o l o g i e . 130 Seiten. 1964. (1182/1182a) Elemente der Funktionentheorie von K. Knopp f . 6. Auflage. 144 Seiten, 23 Figuren. 1963. (1109) Funktionentheorie von K. Knopp f . 2 Bände. 11. Auflage. 1: G r u n d l a g e n d e r a l l g e m e i n e n T h e o r i e d e r a n a l y t i s c h e n F u n k t i o n e n . 144 Seiten, 8 Figuren. 1964. (668) II: A n w e n d u n g e n und W e i t e r f ü h r u n g der a l l g e m e i n e n T h e o r i e . 130 Seiten, 7 Figuren. 1964. (703) Aufgabensammlung zur Funktionentheorie von K. Knopp f. 2 Bände. 6. Auflage. I : A u f g a b e n z u r e l e m e n t a r e n F u n k t i o n e n t h e o r i e . 135 Seit e n . 1962. (877) I I : A u f g a b e n z u r h ö h e r e n F u n k t i o n e n t h e o r i e . 151 Seiten. 1964. (878) Differential- und Integralrechnung von M. Barner. ( F r ü h e r Wifling). 4 Bände. I : G r e n z w e r t b e g r i f f , D i f f e r e n t i a l r e c h n u n g . 2., d u r c h gesehene Auflage. 176 Seiten, 39 Figuren. 1963. (86) Gewöhnliche Differentialgleichungen von G. Hoheisel. 7., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 128 Seiten. 1964. Im Druck. (920) Partielle Differentialgleichungen von G. Hoheisel. 4., durchgesehene Auflage. 128 Seiten. 1960. (1003) Aufgabensammlung zu den gewöhnlichen und partiellen Differentialgleichungen von G. Hoheisel. 4., n e u b e a r b e i t e t e Auflage. 153 Seit e n . 1964. (1059/1059a) Integralgleichungen von G. Hoheisel. 2., neubearbeitete u n d erweiterte Auflage. 112 Seiten. 1963. (1099) Mengenlehre von E. Kamke. 5. Auflage. 194 Seiten, 6 Figuren. 1965. (999/999 a) Gruppentheorie von L. Baumgartner. 4., erweiterte Auflage. 186 Seit e n , 3 Tafeln. 1964. (837/837a) Ebene und sphärische Trigonometrie von G. Hessenberg f . 5. Auflage, durchgesehen von H. Kneser. 172 Seiten, 60 Figuren. 1957. (99) Darstellende Geometrie von W. Haack. 3 Bände. I: D i e w i c h t i g s t e n D a r s t e l l u n g s m e t h o d e n . G r u n d - u n d A u f r i ß e b e n f l ä c h i g e r K ö r p e r . 4., durchgesehene und ergänzte Auflage. 113 Seiten, 120 Abbildungen. 1963. (142) II: K ö r p e r m i t k r u m m e n B e g r e n z u n g s f l ä c h e n . K o t i e r t e P r o j e k t i o n e n . 3., durchgesehene Auflage. 129 Seiten, 86 Abbildungen. 1962. (143) I I I : A x o n o m e t r i e und P e r s p e k t i v e . 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. 129 Seiten, 100 Abbildungen. 1962. (144) Analytische Geometrie von K . P. Grotemeyer. 3. Auflage. 218 Seiten, 73 Abbildungen. 1964. (65/65 a) Nichteuklidische Geometrie. Hyperbolische Geometrie der Ebene von R. Baldus f . Bearbeitet und ergänzt von F. Löbell. 4. Auflage. 158 Seiten, 75 Figuren. 1964. (970/970a) Differentialgeometrie von K. Strubecker. 3 Bände. I : ' K u r v e n t h e o r i e d e r E b e n e u n d d e s R a u m e s . 2., erweit e r t e Auflage. 253 Seiten, 45 Figuren. 1964. (1113/1113a)

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NATURWISSENSCHAFTEN I I : T h e o r i e d e r F l ä c h e n m e t r i k . 195 Seiten, 14 Figuren. 1958. (1179/1179a) I I I : T h e o r i e d e r F l ä c h e n k r ü m m u n g . 254 Seiten, 38 Figuren. 1959. (1180/1180a) Variationsrechnung von L. Koschmieder. 2 Bände. 2., neubearbeitete Auflage. I : D a s f r e i e und g e b u n d e n e E x t r e m e i n f a c h e r G r u n d i n t e g r a l e . 128 Seiten, 23 Figuren. 1962. (1074) II: Anwendung k l a s s i s c h e r V e r f a h r e n auf a l l g e m e i n e F r a g e n des E x t r e m s . — Neuere unmittelbare V e r f a h r e n . In Vorbereitung. (1075) Einführung in die konforme Abbildung von L. Bieberbach. 5., erweiterte Auflage. 180 Seiten, 42 Figuren. 1956. (768/768a) Vektoren und Matrizen von S. Valentiner. 3. Auflage. (10., erweiterte Auflage der „Vektoranaiysis"). Mit Anhang: Aufgaben zur Vektorrechnung von H. König. 206 Seiten, 35 Figuren. 1963. (354/354a) Wahrscheinlichkeitstheorie und Grundzüge der Maßtheorle von H.Bauer. 2 Bände. I : 151 Seiten. 1964. (1216/1216a) I I : In Vorbereitung. (1217) Versicherungsmathematik von F. Böhm. 2 Bände. I : E l e m e n t e der V e r s i c h e r u n g s r e c h n u n g . 3., vermehrt und verbesserte Auflage. Durchgesehener Neudruck. 151 Seiten 1953. (180) II: L e b e n s v e r s i c h e r u n g s m a t h e m a t i k . Einführung in die technischen Grundlagen der Sozialversicherung. 2., verbesserte und vermehrte Auflage. 205 Seiten. 1953. (917/917a) Finanzmathematik von M. Nicolas. 192 Seiten, 11 Tafeln, 8 Tabellen und 72 Beispiele. 1959. (1183/1183a) Kinematik von H. R. Müller. 171 Seiten, 75 Figuren. 1963. (584/584a)

Physik Einführung In die theoretische Physik von W. Döring. 5 Bände. I : M e c h a n i k . 3., verbesserte Auflage. 123 Seiten, 25 Abbildungen. 1964. Im Druck. (76) I I : Das e l e k t r o m a g n e t i s c h e F e l d . 2., verbesserte Auflage. 132 Seiten, 15 Abbildungen. 1962. (77) I I I : O p t i k . 2., verbesserte Auflage. 117 Seiten, 32 Abbildungen. 1963. (78) IV: T h e r m o d y n a m i k . 2., verbesserte Auflage. 107 Seiten, 9 Abbildungen. 1964. (374) V: S t a t i s t i s c h e M e c h a n i k . 114 Seiten, 12 Abbildungen. 1957. (1017) Mechanik deformierbarer Körper von M. Päsler. 199 Seiten, 48 Abbildungen. 1960. (1189/1189a) Atomphysik von K. Bechert, Ch. Gerthsen f und A. Flammersfeld. 7 Bände. 4., durchgesehene Auflage. I: A l l g e m e i n e G r u n d l a g e n . 1. Teil von A. Flammersfeld. 124 Seiten, 35 Abbildungen. 1959. (100.J) I I : A l l g e m e i n e G r u n d l a g e n . 2. Teil von A.Flammersfeld. 112 Seiten, 47 Abbildungen. 1963. (1033) 14

NATURWISSENSCHAFTEN I I I : T h e o r i e d e s A t o m b a u s . 1. Teil von K. Bechert. 148 Seiten, 16 Abbildungen. 1963. (1123/1123a) I V : T h e o r i e d e s A t o m b a u s . 2. Teil von K. Bechert. 170 Seiten, 14 Abbildungen. 1963. (1165/1165a) Differentialgleichungen der Physik von F. Sauter. 3., durchgesehene und ergänzte Auflage. 148 Seiten, 16 Figuren. 1958. (1070) Physikalische Formelsammlung von G. Mahlert. F o r t g e f ü h r t von K. Mahler. N e u b e a r b e i t e t von H. Graewe. 11. Auflage. 167 Seiten, 69 Figuren. 1963. (136) Physikalische Aufgabensammlung mit Ergebnissen von G. Mahler f . F o r t g e f ü h r t von K. Mahler. Neubearbeitet von H. Graewe. ^ . A u f lage. 141 Seiten. 1964. (243)

Chemie Geschichte der Chemie in kurzgefaßter Darstellung von G. Lockemann. 2 Bände. I: Vom A l t e r t u m bis z u r E n t d e c k u n g des S a u e r s t o f f s . 2. Auflage. 142 Seiten, 8 Bildnisse. In Vorbereitung. (264) II: V o n d e r E n t d e c k u n g d e s S a u e r s t o f f s b i s z u r G e g e n w a r t . 151 Seiten, 16 Bildnisse. 1955. (265/265a) Anorganische Chemie von W. Klemm. 13. Auflage. 255 Seiten, 34 Abbildungen. 1964. (37/37 a) Organische Chemie von W. Schlenk. 9.. erweiterte Auflage. 273 Seiten, 16 Abbildungen. 1963. (38/38a) Physikalische Methoden In der Organischen Chemie v o n G. Kresze. 2 Bände. I : 119 Seiten, 65 Abbildungen. 1962. (44) I I : 164 Seiten. 1962. (45/45a) Allgemeine und physikalische Chemie von W. Schulze. 2 Bände. I : 5., durchgesehene Auflage. 139 Seiten, 10 Figuren. 1960. (71) I I : 5., verbesserte Auflage. 178 Seiten, 37 Figuren. 1961. (698/698a) Einfache Versuche zur allgemeinen und physikalischen Chemie von E. Dehn. 371 Versuche mit 40 Abbildungen. 272 Seiten. 1962. (1201 /1201 a) Molekülbau. Theoretische Grundlagen u n d Methoden der S t r u k t u r e r m i t t l u n g von W. Schulze. 123 Seiten, 43 Figuren. 1958. (786) Physikalisch-chemische Rechenaufgaben von E. Asmus. 3., verbesserte Auflage. 96 Seiten. 1958. (445) Maßanalyse. Theorie und Praxis der klassischen und der elektrochemischen Titrierverfahren von G. Jander und K. F.Jahr. 10., erweiterte Auflage, m i t b e a r b e i t e t von H. Knoll. 358 Seiten, 56 Figuren. 1963. (221/221a) Qualitative Analyse von H. Hofmann u. ß . Jander. 2., durchgesehene u n d verbesserte Auflage. 308 Seiten, 5 Abbildungen. 1963. (247/247 a) Thermochemie von W. A. Roth f . 2., verbesserte Auflage. 109 Seiten, 16 Figuren. 1952. (1057)

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NATURWISSENSCHAFTEN Stöchiometrlsche Aufgabensammlung von W. Bahrdt f und R. Scheer. Mit den Ergebnissen. 8., durchgesehene Auflage. 119 Seiten. 1964. (452) Elektrochemie von K. Vetter. 2 Bände. I : In Vorbereitung. (252) I I : In Vorbereitung. (253)

Technologie Die Chemie der Kunststoffe von K. Hamann, unter Mitarbeit von W. Funke und H. D. Hermann. 143 Seiten. 1960. (1173) Warenkunde von K. Hassak und E. Beutel f . 2 Bände. I : A n o r g a n i s c h e W a r e n s o w i e K o h l e und E r d ö l . 8. Auflage. Neubearbeitet von A. Kutzelnigg. 119 Seiten, 18 Figuren. 1958. (222) I I : O r g a n i s c h e W a r e n . 8. Auflage. Vollständig neubearbeitet von A. Kutzelnigg. 157 Seiten, 32 Figuren. 1959. (223) . Die Fette und öle von Th. Klug. 6., verbesserte Auflage. 143 Seiten. 1961. (335) Die Seifenfabrikation von K. Braun f . 3., neubearbeitete und verbesserte Auflage von Th. Klug. 116 Seiten, 18 Abbildungen. 1953. ( 3 3 6 ) Thermische Verfahrenstechnik von H. Bock. 3 Bände. I: E i g e n s c h a f t e n und V e r h a l t e n der realen S t o f f e . 164 Seiten, 28 Abbildungen. 1963. (1209/1209a) I I : F u n k t i o n und B e r e c h n u n g d e r e l e m e n t a r e n G e r ä t e . 195 Seiten, 54 Abbildungen. 1964. (1210/1210a) I I I : F l i e ß b i l d e r , ihre F u n k t i o n und ihr Z u s a m m e n b a u aus G e r ä t e n . Im Druck. (1211/12113) Textilindustrie von A. Blümcke. I : S p i n n e r e i und Z w i r n e r e i . 111 Seiten, 43 Abbildungen. 1954. (184)

Biologie Einführung In die allgemeine Biologie und ihre philosophischen Grundund Grenzfragen von M. Hartmann. 132 Seiten, 2 Abbildungen. 1956. (96) Hormone von G. Koller. 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 187 Seiten, 60 Abbildungen, 19 Tabellen. 1949. (1141) Fortpflanzung Im Tier- und Pflanzenreich von J. Hämmerling. 2., ergänzte Auflage. 135 Seiten, 101 Abbildungen. 1951. (1138) Geschlecht und Geschlechtsbestimmung im Tier- und Pflanzenreich von M. Hartmann. 2., verbesserte Auflage. 116 Seiten, 61 Abbildungen, 7 Tabellen. 1951. (1127) Symbiose der Tiere mit pflanzlichen Mikroorganismen von P. Buchner. 2., verbesserte und vermehrte Auflage. 130 Seiten, 121 Abbildungen. 1949. (1128) Grundriß der Allgemeinen Mikrobiologie von W. u. A. Schwartz. 2 Bände. 2., verbesserte und ergänzte Auflage. I: 147 Seiten, 25 Abbildungen. 1960. (1155) I I : 142 Seiten, 29 Abbildungen. 1961. (1157)

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NATURWISSENSCHAFTEN

Botanik Entwicklungsgeschichte des Pflanzenreiches von H. Heil. 2. Auflage. 138 Seiten, 94 Abbildungen, 1 Tabelle. 1950. (1137) Morphologie der Pflanzen von L. Geitler., 3., umgearbeitete Auflage. 126 Seiten, 114 Abbildungen. 1953. (141) Pflanzengeographie von L. Diels f . 5., völlig neubearbeitete Auflage von F. Maitick. 195 Seiten, 2 Karten. 1958. (389/389 a) Die Laubhölzer. Kurzgefaßte Beschreibung der in Mitteleuropa gedeihenden Laubbäume und Sträucher von F. W. Neger t und E. Münch f . 3., durchgesehene Auflage, herausgegeben von B. Haber. 143 Seiten, 63 Figuren, 7 Tabellen. 1950. (718) Die Nadelhölzer (Koniferen) und übrigen Gymnospermen von F . W. Neger t und E. Münch f . 4. Auflage, durchgesehen und ergänzt von B. Huber. 140 Seiten, 75 Figuren, 4 Tabellen .3 Karten. 1952. (355) Pflanzenzüchtung von H. Kuckuck. 2 Bände. I : G r u n d z ü g e d e r P f l a n z e n z ü c h t u n g . 3., völlig umgearbeitete und erweiterte Auflage. 132 Seiten, 22 Abbildungen. 1952. (1134) II: S p e z i e l l e g a r t e n b a u l i c h e P f l a n z e n z ü c h t u n g (Züchtung von Gemüse, Obst und Blumen). 178 Seiten, 27 Abbildungen. 1957. (1178/1178a)

Zoologie Entwicklungsphysiologie der Tiere von F. Seidel. 2 Bände. I: Ei u n d F u r c h u n g . 126 Seiten, 29 Abbildungen. 1953.(1162) II: K ö r p e r g r u n d g e s t a l t u n d O r g a n b i l d u n g . 159 Seiten, 42 Abbildungen. 1953. (1163) Das Tierreich I: E i n z e l l e r , P r o t o z o e n von E. Reichenow. 115 Seiten. 59 Abbildungen. 1956. (444) II: S c h w ä m m e u n d H o h l t i e r e von H. J. Hannemann. 95 Seiten, 80 Abbildungen. 1956. (442) III: W ü r m e r . Platt-, Hohl-, Schnurwürmer, Kamptozoen, Ringelwürmer, Protracheaten, Bärtierchen, Zungenwürmer von S. Jaeckel. 114 Seiten, 36 Abbildungen. 1955. (439) IV, 1: K r e b s e von H. E. Gruner und K. Deckert. 114 Seiten, 43 Abbildungen. 1956. (443) IV, 2: S p i n n e n t i e r e (Trilobitomorphen, Fühlerlose) u n d T a u s e n d f ü ß l e r von A. Kaestner. 96 Seiten, 55 Abbildungen. 1955. (1161) IV, 3: I n s e k t e n von H. von Lengerken. 128 Seiten,58 Abbildungen. 1953. (594) V: W e i c h t i e r e . Urmollusken, Schnecken, Muscheln und Kopffüßer von S. Jaeckel. 92 Seiten. 34 Figuren. 1954. (440) VI: S t a c h e l h ä u t e r . Tentakulaten, Binnenatmer und Pfeilwürmer von S. Jaeckel. 100 Seiten, 46 Abbildungen. 1955. (441) VII, 1: M a n t e l t i e r e , Schädellose, Rundmäuler von Th. Haltenorth. In Vorbereitung. (448) 17

NATURWISSENSCHAFTEN V I I . 2 : F i s c h e v o n D. Lüdemann. 130 Seiten. 65 A b b i l d u n g e n . 1955. (356) V I I , 3 : L u r c h e ( C h o r d a t i e r e ) v o n K. Herler. 143 Seiten, 129 A b b i l dungen. 1955. ( 8 4 7 ) V I I , 4 : K r i e c h t i e r e (Chordatiere) v o n K . Herter. 200 Seiten, 42 A b b i l d u n g e n . 1960. (447/447 a ) V I I , 5 : V o g e l (Chordatiere) von H.-A.Freye. 156 Seiten, 69 Figuren. 1960. (869) V I I , 6 : S ä u g e t i e r e (Chordatiere) v o n Th. Haltenorth. I n Vorbereitung. (282)

Land- und Forstwirtschaft Landwirtschaftliche Tierzucht. Die Züchtung und H a l t u n g der landwirtschaftlichen N u t z t i e r e v o n H. Vogel. 139 Seiten, 11 A b b i l d u n gen. 1952. (228) Kulturtechnische Bodenverbesserungen v o n O. Fauser. 2 Bände. 5., v e r b e s s e r t e und v e r m e h r t e A u f l a g e . I : A l l g e m e i n e s , E n t w ä s s e r u n g . 127 Seiten, 49 A b b i l d u n g e n . 1959. (691) II: B e w ä s s e r u n g , Ödlandkultur, Flurbereinigung. 159 Seiten, 71 Abbildungen. 1961. ( 6 9 2 ) Agrikulturchemie v o n K. Scharrer. 2 Bände. I : P f l a n z e n e r n ä h r u n g . 143 Seiten. 1953.(329) I I : F u t t e r m i t t e l k u n d e . 192 Seiten. 1956. (330/330a)

Geologie, Mineralogie, Kristallographie Geologie v o n F. Lotze. 3., verbesserte Auflage. 178 Seiten, 80 A b b i l dungen. 1964. I m Druck. (13/13a) Mineral- und Erzlagerstättenkunde v o n H. Huttenlocher f . 2 Bände. 2. A u f l a g e . Neubearbeitet v o n P. Ramdohr. I : 128 Seiten, 34 A b b i l d u n g e n . I n Vorbereitung. ( 1 0 1 4 ) I I : 156 Seiten, 48 A b b i l d u n g e n . I n Vorbereitung. (1015/1015a) Allgemeine Mineralogie. 11., erweiterte A u f l a g e der „ M i n e r a l o g i e " v o n R. Braunst, neubearbeitet von K. F. Chudoba. 152 Seiten, 143 T e x t f i g u r e n , 1 T a f e l , 3 Tabellen. 1963. (29/29 a ) Spezielle Mineralogie. 11., erweiterte A u f l a g e der „ M i n e r a l o g i e " v o n R. Brauns t, bearbeitet von K. F. Chudoba. 193 Seiten, 127 T e x t f i g u r e n , 6 Tabellen. 1964. (31/31 a ) Petrographle (Gesteinskunde) von W . Bruhns f . N e u b e a r b e i t e t v o n P . Ramdohr. 5., erweiterte A u f l a g e . 141 Seiten, 10 Figuren. 1960. (173) Kristallographie v o n W. Bruhns t. 6. A u f l a g e , neubearbeitet v o n P . Ramdohr. 109 Seiten, 164 Abbildungen. 1965. In V o r b e r e i t u n g . (210) Einführung In die Kristalloptik von E. Buchwald. 5., verbesserte A u f l a g e . 128 Seiten, 117 Figuren. 1963. (619/619a) Lötrohrproblerkunde. Mineraldiagnose mit L ö t r o h r und T ü p f e l r e a k t i o n v o n M. Henglein. 4., durchgesehene und erweiterte A u f l a g e . 108 Seiten, 12 Figuren. 1962. ( 4 8 3 )

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Technik Graphische Darstellung In Wissenschaft und Technik von M. Pirani. 3., erweiterte Auflage bearbeitet von J. Fischer u n t e r Benutzung der von I. Runge besorgten 2. Auflage. 216 Seiten, 104 Abbildungen. 1957. (728/728a) Technische Tabellen und Formeln von W. Müller. 5., verbesserte und erweiterte Auflage von E.Schulze. 165 Seiten, 114 Abbildungen, 99 Tafeln. 1962. (579) Einführung In die Arbeltswissenschaft von H. H. Hilf. 164 Seiten, 57 Abbildungen. 1964. (1212/1212a) Grundlagen der Straßenverkehrstechnik. Theorie der Leistungsfähigkeit von E. Engel. 101 Seiten, 55 Abbildungen. 1962. (1198)

Elektrotechnik Grundlagen der allgemeinen Elektrotechnik von O. Mohr. 2., durchgesehene Auflage. 260 Seiten, 136 Bilder, 14 Tafeln. 1961. (196/196a) Die Gleichstrommaschine von K. Humburg. 2 Bände. 2., durchgesehene Auflage. I: 102 Seiten, 59 Abbildungen. 1956. (257) II: 101 Seiten, 38 Abbildungen. 1956. (881) Die Synchronmaschine von W. Putz. 92 Seiten, 64 Bilder. 1962. (1146) Induktionsmaschinen von F. Unger. 2., erweiterte Auflage. 142 Seiten, 49 Abbildungen. 1954. (1140) Die komplexe Berechnung von Wechselstromschaltungen von H. H. Meinke. 3. Auflage. 180 Seiten, 120Abbildungen. 1964.(1156/1156a) Theoretische Grundlagen zur Berechnung der Schaltgeräte von F. Kesselring. 3. Auflage. 144 Seiten, 92 Abbildungen. 1950. (711) Einführung In die Technik selbsttätiger Regelungen von W. zur Megede. 2., durchgesehene Auflage. 180 Seiten, 86 Abbildungen. 1961. (714/714a) Elektromotorische Antriebe (Grundlagen für die Berechnung) von A. Schwaiger. 3., neubearbeitete Auflage. 96 Seiten, 34 Abbildungen. 1952. (827) Uberspannungen und Überspannungsschutz von G. Frühauf. Durchgesehener Neudruck. 122 Seiten, 98 Abbildungen. 1950. (1132) Elektrische Höchstspannungs-Schaltanlagen. Für Freiluft und Innenanordnung von G. Meiners und K.-H. Wiesenewsky. 138 Seiten, 58 Abbildungen. 1964. (796/796a) Transformatoren von W. Schäfer. 4., ü b e r a r b e i t e t e und ergänzte Auflage. 130 Seiten, 73 Abbildungen. 1962. (952)

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TECHNIK

Maschinenbau Metallkunde von H. Borchers. 3 Bände. I : A u f b a u d e r M e t a l l e und L e g i e r u n g e n . 6. Auflage. 120 Seiten, 90 Abbildungen, 2 Tabellen. 1964. (432) I I : E i g e n s c h a f t e n , G r u n d z ü g e der F o r m - und Z u s t a n d s g e b u n g . 5., ergänzte und durchgesehene Auflage. 182 Seiten, 107 Abbildungen, 10 Tabellen. 1963. (433/433a) I I I : D i e m e t a l l k u n d l i c h e n U n t e r s u c h u n g s m e t h o d e n von E. Hanke. In Vorbereitung. (434) Die Werkstoffe des Maschinenbaues von A. Thum f und C. M. v. Meysenbug. 2 Bände. I : E i n f ü h r u n g in d i e W e r k s t o f f p r ü f u n g . 2., neubearbeitete Auflage. 100 Seiten, 7 Tabellen, 56 Abbildungen. 1956. (476) I I : D i e K o n s t r u k t i o n s w e r k s t o f f e . 132Seiten,40Abbildungen. 1959. (936) Dynamik von W. Müller. 2 Bände. 2., verbesserte Auflage. I : D y n a m i k des E i n z e l k ö r p e r s . 128 Seiten, 48 Figuren. 1952. (902) I I : S y s t e m e v o n s t a r r e n K ö r p e r n . 102 Seiten, 41 Figuren. 1952. (903) Technische Schwingungslehre von L. Zipperer. 2 Bände. 2., neubearbeitete Auflage. I: Allgemeine Schwingungsgleichungen, einfache S c h w i n g e r . 120 Seiten, 101 Abbildungen. 1953. (953) I I : T o r s i o n s s c h w i n g u n g e n in M a s c h i n e n a n l a g e n . 102 Seiten, 59 Abbildungen. 1955. (961/961 a) Werkzeugmaschinen für Metallbearbeitung von K. P. Matthes. 2 Bände. I : 100 Seiten 27 Abbildungen, 11 Zahlentafeln, 1 Tafelanhang. 1954. (561) II: F e r t i g u n g s t e c h n i s c h e Grundlagen der n e u z e i t l i c h e n M e t a l l b e a r b e i t u n g . 101 Seiten, 30 Abbildungen, 5 Tafeln. 1955. (562) Das Maschinenzeichnen mit Einführung In das Konstruieren von W. Tochtermann. 2 Bände. 4. Auflage. I : D a s M a s c h i n e n z e i c h n e n . 156 Seiten, 75 Tafeln. 1950. (589) II: A u s g e f ü h r t e K o n s t r u k t i o n s b e i s p i e l e . 130 Seiten, 58 Tafeln. 1950. (590) Die Maschinenelemente von E. A. vom Ende f . 4., überarbeitete Auflage. 184 Seiten, 179 Figuren, 11 Tafeln. 1963. (3/3a) Die Maschinen der Elsenhüttenwerke von L. Engel. 156 Seiten, 95 Abbildungen. 1957. (583/583 a) Walzwerke von H. Seälaczek t unter Mitarbeit von F. Fischer und M. Buch. 232 Seiten, 157 Abbildungen. 1958. (580/580a) Getriebelehre von P. Grodzinski f . 2 Bände. 3., neubearbeitete Auflage von G. Lechner. I : G e o m e t r i s c h e G r u n d l a g e n . 164 Seiten, 131 Figuren. 1960. (1061) I I : A n g e w a n d t e G e t r i e b e l e h r e . In Vorbereitung. (1062) Kinematik von H. R. Müller. 171 Seiten, 75 Figuren. 1963. (584/584a) 20

TECHNIK Gießereitechnik von H. Jungbluth. 2 Bände. I : E i s e n g i e ß e r e i . 126 Seiten, 44 Abbildungen. 1951. (1159) Die Dampfkessel einschließlich Feuerungen und Hilfseinrichtungen. Physikalische und chemische Grundlagen, Berechnung und Konstruktion, Vorschriften und Beispiele von W. Marcard. 3., neubearbeitete Auflage von G. Beyer. 2 Bände. I : P h y s i k a l i s c h e und c h e m i s c h e O r u n d l a g e n , W ä r melehre, Wärmeübertragung, Verbrennung. 133 Seiten, 35 Bilder, 26 Tabellen. 1964. (9/9a) Die Dampfturbinen. Ihre Wirkungsweise, Berechnung und Konstruktion von C. Zietemann. 3 Bände. I : T h e o r i e d e r D a m p f t u r b i n e n . 4. Auflage. 139 Seiten, 48 Abbildungen. 1964. In Vorbereitung. (274) I I : D i e B e r e c h n u n g d e r D a m p f t u r b i n e n und die K o n s t r u k t i o n d e r E i n z e l t e i l e . 4., verbesserte Auflage. 132 Seiten, 111 Abbildungen. 1964. In Vorbereitung. (715) I I I : Die R e g e l u n g der D a m p f t u r b i n e n , die B a u a r t e n , T u r b i n e n für Sonderzwecke, K o n d e n s a t i o n s a n l a g e n . 3., verbesserte Auflage. 126 Seiten, 90 Abbildungen. 1956. (716) Verbrennungsmotoren von W. Endres. 3 Bände. I : Ü b e r b l i c k . M o t o r - B r e n n s t o f f e . V e r b r e n n u n g im M o t o r a l l g e m e i n , im O t t o - und D i e s e l - M o t o r . 153 Seiten, 57 Abbildungen. 1958. (I076/I076a) I I : Die h e u t i g e n T y p e n d e r V e r b r e n n u n g s k r a f t m a s c h i n e . In Vorbereitung. (1184) I I I : D i e E i n z e l t e i l e d e s V e r b r e n n u n g s m o t o r s . In Vorbereitung. (1185) Autogenes Schweißen und Schneiden von H. Niese. 5. Auflage, rieubearbeitet von A. Küchler. 136 Seiten, 71 Figuren. 1953. (499) Die elektrischen Schweißverfahren von H. Niese. 2. Auflage, neubearbeitet von H. Dienst. 136 Seiten, 58 Abbildungen. 1955. (1020) Die Hebezeuge. Entwurf von Winden und Kranen von G. Tafel. 2., verbesserte Auflage. 176 Seiten, 230 Figuren. 1954. (414/414a)

Vermessungswesen Vermessungskunde von IV. Großmann. 3 Bände. I : S t ü c k v e r m e s s u n g und N i v e l l i e r e n . 12., verbesserte Auflage. 144 Seiten, 117 Figuren. 1964. (468) II: Horizontalaufnahmen u n d e b e n e R e c h n u n g e n . 9., verbesserte Auflage. 136 Seiten, 101 Figuren. 1963. (469) I I I : T r i g o n o m e t r i s c h e und b a r o m e t r i s c h e H ö h e n m e s s u n g . T a c h y m e t r i e und A b s t e c k u n g e n . 8. Auflage. 136 Seiten, 97 Figuren. 1964. (862) Kartographie von V. Heissler. 213 Seiten, 125 Abbildungen, 8 Anlagen. 1962. (30/30a) Photogrammetrle von G. Lehmann. 1959. (1188/1188a)

189 Seiten, 132 Abbildungen. 21

TECHNIK

Wasserbau Wasserkraftanlagen von A. Ludin unter Mitarbeit von W. Borkenstein. 2 Bände. I: P l a n u n g , Grundlagen u n d O r u n d z ü g e . 124 Seiten, 60 Abbildungen. 1955. (665) II: A n o r d n u n g und A u s b i l d u n g der Hauptbauwerke. 184 Seiten, 91 Abbildungen. 1958. (666/666a) Verkehrswasserbau von H. Dehnert. 3 Bände. I: E n t w u r f s g r u n d l a g e n , Flußregelungen. 103 Seiten, 53 Abbildungen. 1950. (585) I I : F i u ß k a n a l i s i e r u n g u n d S c h i f f a h r t s k a n ä l e . 94 Seiten, 60 Abbildungen. 1950. (597) I I I : S c h l e u s e n u n d H e b e w e r k e . 98 Seiten, 70 Abbildungen. 1950. (1152) Wehr- und Stauanlagen von H. Dehnert. 1952. (965) Talsperren von F. Tölke.

134 Seiten, 90 Abbildungen.

122 Seiten, 70 Abbildungen. 1953. (1044)

Hoch- und Tiefbau Die wichtigsten Baustoffe des Hoch- und Tiefbaus von O. Graf f. 4., verbesserte Auflage. 131 Seiten, 63 Abbildungen. 1953. (984) Baustoffverarbeitung und Baustellenprüfung des Betons von A. Kleinlogel. 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 126 Seiten, 35 Abbildungen. 1951. (978) Festigkeitslehre. 2 Bände. I: E l a s t i z i t ä t , P l a s t i z i t ä t und F e s t i g k e i t der B a u s t o f f e u n d B a u t e i l e von W. Gehler f und W. Herberg. Durchgesehener und erweiterter Neudruck. 159 Seiten, 118 Abbildungen. 1952. (1144) II: Formänderung, Platten, Stabilität und Bruchh y p o t h e s e n von W. Herberg und N. Dimitrov. 187'Seiten, 94 Abbildungen. 1955. (1145/1145a) Grundlagen des Stahlbetonbaus von A. Troche. 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. 208 Seiten, 75 Abbildungen, 17 Bemessungstafeln, 20 Rechenbeispiele. 1953. (1078) Statik' der Baukonstruktionen von A. Teichmann. 3 Bände. I : G r u n d l a g e n . 101 Seiten, 51 Abbildungen, 8 Formeltafeln. 1956. (119) I I : S t a t i s c h b e s t i m m t e S t a b w e r k e . 107 Seiten, 52 Abbildungen, 7 Tafeln. 1957. (120) I I I : S t a t i s c h u n b e s t i m m t e S y s t e m e . 112 Seiten, 3 4 Abbildungen, 7 Formeltafeln. 1958. (122)

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TECHNIK Fenster, Türen, Tore aus Holi und Metall. Eine Anleitung zu ihrer guten Gestaltung, wirtschaftlichen Bemessung und handwerksgerechten Konstruktion von W. Wickop f . 4., überarbeitete und ergänzte Auflage. 155 Seiten, 95 Abbildungen. 1955. (1092) Heizung und Lüftung von W. Körting. 2 Bände. 9., neubearbeitete Auflage. I: D a s Wesen und die B e r e c h n u n g der H e i z u n g s - und L ü f t u n g s a n l a g e n . 171 Seiten, 29 Abbildungen, 36 Zahlentafeln. 1962. (342/342 a) I I : Die A u s f ü h r u n g der H e i z u n g s - u n d L ü f t u n g s a n l a g e n . 1964. In Vorbereitung. (343) Industrielle Kraft- und Wärmewirtschaft von F. A. F. Schmidt A. Beckers. 167 Seiten, 73 Abbildungen. 1957. (318/318a)

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Sammlung Göschen / Bandnummernfolge 1 Langosch, Der Nibelunge N o t 3/3 a v. Ende, Maschinenelemente 9/9a Marcard-Beyer, D a m p f kessel I 10 Jlriczek-Wisniewski, K u d r u n und Dietrich-Epen 13/13a Lotze, Geologie 18 Maurer, H a r t m a n n von Aue. Der arme Heinrich 19 Altheim, Römische Geschichte I 20 H o f s t a e t t e r , Dt. Sprachlehre 22 Maurer, Gottfried von Strassburg 29/29a Brauns-Chudoba, Allgemeine Mineralogie 30/30 a Heissler, K a r t o g r a p h i e 31/31a Brauns-Chudoba, Spezielle Mineralogie 32 Schneider-Wisniewski, Deutsche Heldensage 35 Treue, Dt. Geschichte von 1648—1740 37/37 a Klemm, Anorganische Chemie 38/38 a Schlenk, Organische Chemie 39 T r e u e , Dt. Geschichte von 1713—1806 42 Behn-Hoernes, Vorgeschichte Europas 44 Kresze, Physikalische Methoden in der Organischen Chemie 1 45./45a Kresze, Physikalische Met h o d e n in der Organischen Chemie II 47 Fischer-Rohrbach, Arithmetik 51/51 a Ringleb, M a t h e m . Formelsammlung 52 Bieler, Rom. Literaturgesch. I 59 Krähe, Indog. Sprachwiss. I 60 Biehle, S t i m m k u n d e 24

61 Biele, Redetechnik 64 K r ä h e , Indog. Sprachwiss. II 65/65 a Grotemeyer, A n a l y t . Geometrie 66 Berneker-Vasmer, Russische Grammatik 70 Nestle-Liebich,Gesch.d.griechischen L i t e r a t u r I 71 Schulze, Allgemeine und p h y sikalische Chemie I 76 Döring, Einf. i.d. t h . Physik I 77 Döring, Einf. i. d. th. Physik 11 78 D ö r i n g , E i n f . i . d . t h . P h y s i k l l l 79/79 a Hempel, Got. E l e m e n t a r buch 80 Weigert, Stilkunde I 81 Schubert-Haussner-Erlebach, Vierstell. Logarithmentafeln 86 Barner, Differential- u. Integralrechnung I 96 H a r t m a n n . E i n f . i n d i e a l l g e m . Biologie 99 Hessenberg-Kneser, Ebene u n d s p h ä r . Trigonometrie 101 v. Wiese, Soziologie 103 Dahrendorf, I n d u s t r i e - und Betriebssoziologie 104/104a H o f s t ä t t e r , Sozialpsychologie 111 H o f f m a n n - D e b r u n n e r , G e s c h . der griechischen Sprache I 114 D e b r u n n e r , Gesch. der griechischen Sprache 11 117 B r a n d e n s t e i n , Griechische Sprachwissenschaft 1 118/118a Brandenstein, Griechische Sprachwissenschaft II 119 T e i c h m a n n , S t a t i k der Baukonstruktionen I 120 T e i c h m a n n , Statik der Bauk o n s t r u k t i o n e n II 122 T e i c h m a n n , S t a t i k der Baukonstruktionen III

128/128a Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft I 136 Mahler-Oraewe, Physika!. Formelsammlung 141 Geitler, Morphologie der Pflanzen 142 Haack, Darst. Geometrie I 143 Haack, Darst. Geometrie II 144 Haack, Darst. Geometrie 111 145 Weimer, Gesch. der Pädagogik 148 Kolms, Finanzwissenschaft I 156/156 a Landmann, Philosophische Anthropologie 170 Oehlmann, Musik des 19. Jhs. 171/171 a Oehlmann, Musik des 20. Jhs. 173 Bruhns-Ramdohr, Pétrographie 174 Schlingioff, Religion des Buddhismus I 180 Böhm, Versicherungsmathematik I 184 Bliimcke, Textilindustrie I 196/196a Mohr, Grundlagen der allgem. Elektrotechnik 200/200a Gottschald, Dt. Rechtschreibungswörterbuch 210 Bruhns-Ramdohr, Kristallographie 220/220 a Moser, Allg. Musiklehre 221/221 a Jander-Jahr-Knoll, Maßanalyse 222 Hassak-Beutel-Kutzelnigg, Warenkunde I 223 Hassak-Beutel-Kutzelnigg, Warenkunde II 226/226a Hofmann, Gesch. der Mathematik I 228 Vogel, Landw. Tierzucht 231/231 a Ehrlich, Gesch. Israels 238 Krähe, Germ. Sprachwiss. I 243 Mahler-Graewe, Physikal. Aufgabensammlung 247/247 a Hofmann-Jander, Qualitative Analyse 250 Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft II 252 Vetter, Elektrochemie I 253 Vetter, Elektrochemie 11 257 Humburg, Gleichstrommaschine I 264 Lockemann, Gesch. der Chemie I

265/2S5a Lockemann, Geschichte der Chemie II 270 Kim, Einführung in die Geschichtswissenschaft 274 Zietemann, Dampfturbinen I 279 Jacob-Hohenleutner, Quellenkunde der deutschen Geschichte I 280 Jacob-Hohenleutner, Quellenkunde der deutschen Geschichte II 281 Leisegang, Einführung in die Philosophie 282 Haltenorth, Säugetiere 284 Jacob-Weden, Quellenkunde der deutschen Geschichte III 318/318a Schmidt-Beckers, Industrielle Kraft- u. Wärmewirtschaft 319 Krug, Australien und Ozeanien 329 Scharrer, Agrikulturchemie I 330/330 a Scharrer, Agrikulturchemie 11 335 Klug, Fette und ö l e 336 Braun-Klug, Seifenfabrikation 342/342 a Körting, Heizung und Lüftung I 343 Körting, Heizung und Lüftung II 344 Moser, Musikästhetik 354/354a Valentiner-König, Vektoren und Matrizen 355 Neger-Münch-Huber, Nadelhölzer 356 Lüdemänn, Fische 374 Döring, Einführung in die theoret. Physik IV 375 Preller, Geschichte Englands 389/389 a Diels-Mattick, Pflanzengeographie 391 Kolms, Finanzwissenschaft 11 394/394a Schilling, Von der Renaissance bis Kant 414/414 a Tafel, Hebezeuge 422 Gottschald, Dt. Personennamen 423 Adler-Erlebach, Fünfstellige Logarithmen 432 Borchers, Metallkunde I 433/433 aBorchers,Metallkunde 11 25

434 Borchers-Hanke. Metallkunde III 435 Burau, Algebr. Kurven u. Flächen I 436/436 a Burau, Algebr. Kurven und Flächen II 439 Jaeckel, Würmer 440 Jaeckel, Weichtiere 441 Jaeckel, Stachelhäuter 442 Hannemann, Schwämme und Hohltiere 443 Gruner-Deckert, Krebse 444 Reichenow, Einzeller 445 Asmus, Phyaikal.-chem. Rechenaufgaben 447/447 a Herter, Kriechtiere 448 Haltenorth, Manteltiere 452 Bahrdt-Scheer, Stöchiometrische Aufgabensammlung 468 Oroßmann, Vermessungskunde I 469 Oroßmann, Vermessungskunde II 476 Thum-Meysenbug, Die Werkstoffe des Maschinenbaues I 483 Henglein, Lötrohrproblerkunde 492 Stolz-Debrunner, Oeschichte der lateinischen Sprache 499 Niese-Küchler, Autogenes Schweißen 500 Simmel, Hauptprobleme der Philosophie 536 Lehmann, Kant 538 Rumpf, Archäologie I 539 Rumpf, Archäologie II 540 Rumpf, Archäologie III 557 Nestle-Liebich, Gesch. der griech. Literatur II 561 Matthes, Werkzeugmaschinen I 562 Matthes, Werkzeugmaschinen II 564 Behn-Hoernes, Kultur der Urzeit I 565 Behn-Hoernes, Kultur der Urzeit II 566 Behn-Hoernes, Kultur der Urzeit III 571 Lehmann, Philosophie des 19. Jahrhunderts I 576/576 a Moser, Gesangskunst 26

579 Müller-Schulze, Techn. Tabellen 580/580 aSedlaczek-Fischer-Buch, Walzwerke 583/583 a Engel, Maschinen der Eisenhüttenwerke 584/5S4a Müller, Kinematik 585 Dehnert, Verkehrswasserbau 1 587 Kalitsunakis-Steinmetz,Neugriech.-dt. Gesprächsbuch 589 Tochtermann, Maschinenzeichnen 1 590 Tochtermann, Maschinenzeichnen II 594 v. Lengerken, Insekten 597 Dehnert, Verkehrswasserbau II 601 Mutschmann-Scherer, Engl. Phonetik 619/619a Buchwald, Kristalloptik 665 Ludin-Borkenstein, Wasserkraf tan lagen I 666/666a Ludin-Borkenstein, Wasserkraftanlagen II 668 Knopp, Funktionentheorie I 677 Altheim, Rom. Geschichte II 679 Altheim, Rom. Geschichte III 684 Altheim, Rom. Geschichte IV 691 Fauser, Kulturtechn. Bodenverbesserungen I 692 Fauser, Kulturtechn. Bodenverbesserungen II 698/698a Schulze, Allgemeine u. physikalische Chemie II 703 Knopp, Funktionentheorien 709 Lehmann, Philosophie des 19. Jahrhunderts 11 711 Kesselring, Berechnung der Schaltgeräte 714/714a zur Megede, Technik selbsttätiger Regelungen 715 Zietemann, Dampfturbinen II 716 Zietemann, Dampfturbinen III 718 Neger-Münch-Huber, Laubhölzer 728/728 a Pirani-Fischer-Runge, Graph. Darstellung in Wissenschaft u. Technik 735 Ekwall, Historische neuengl. Laut- und Formenlehre

746/746 a Pfanzagl, Allg. Methodenlehre der Statistik I 747/747 a Pfanzagl, Allg. Methodenlehre der Statistik II 756/756a Kalitsunakis, G r a m m . d. Neugrlech. Volksspr. 763/763 a Beer-Meyer, Hebräische G r a m m a t i k 1 764/764a Beer-Meyer, Hebräische G r a m m a t i k II 768/768 a Bieberbach, Einführ u n g in die konforme Abbildung 769/769 a Beer-Meyer, Hebräisches T e x t b u c h 770 Schlingloff, Religion des B u d d h i s m u s II 776 Kolms, Finanzwissensch. I I I 780 Krähe, Germ. Sprachwiss. II 781 Weigert, Stilkunde 11 782 Kolms, Finanzwissensch. IV 786 Schulze, Molekülbau 796/796a Meiners -Wiesenewsky, Elektr. HöchstspannungsSchaltanlagen 807 K r o p p , Erkenntnistheorie 809 Moser, Harmonielehre I 810 Moser, Harmonielehre II 826 Koch, Philosophie d. Mittelalters * 827 Schwaiger, Elektromotorische Antriebe 831 E r i s m a n n , Allg. Psychologie I 832/382 a Erismann, Allg. Psychologie II 833 E r i s m a n n , Allg. Psychologie III 834/834 a Erismann, Allg. Psychologie IV 837/837a B a u m g a r t n e r , G r u p p e n theorie 845 L e h m a n n , Philosophie im ersten Drittel des 20. J h s . I 847 Herter, Lurche 850 L e h m a n n , Philosophie im ersten Drittel des 20. J h s . II 851/851 a Moede, Psychologie des Berufs- und W i r t s c h a f t s lebens 857 Capelle, Griech. Philosophie I 858 Capelle, Griech. Philos. II 859 Capelle, Griech. Philos. I I I

862 O r o ß m a n n , Vermessungsk u n d e III 863 Capelle, Griech. Philos. IV 866 Bieler, Rom. Literaturgeschichte II 869 Freye, Vögel 875 H o f m a n n , Geschichte d e r M a t h e m a t i k II 877 K n o p p , A u f g a b e n s a m m l u n g zur Funktionentheorie I 878 Knopp, A u f g a b e n s a m m l u n g zur F u n k t i o n e n t h e o r i e II 881 H u m b u r g , Gleichstrommaschine II 882 H o f m a n n , Geschichte der M a t h e m a t i k III 883 Stuloff, M a t h e m a t i k der neuesten Zeit 893 Treue, Dt. Geschichte von 1806—1890 894 Treue, Dt. Geschichte von 1890 bis zur Gegenwart 902 Müller, D y n a m i k I 903 Müller, D y n a m i k I I 910 Jaeger, Afrika I 911 Jaeger, Afrika II 915 Sperber-Fleischhauer, Gesch. der Deutschen Sprache 917/917a Böhm, Versicherungsm a t h e m a t i k II 920 Hoheisel, Gewöhnliche Differenti algl eichungen 921 J a n t z e n - K o l b , W . v. Eschenbach. P a r z i v a l 924 B r a n d e n s t e i n , Griechische Sprachwissenschaft III 929 Schi rmer-Mitzka, Dt. W o r t kunde 930 Krull, Elementare und klassische Algebra I 931 Hasse, Höhere Algebra I 932 Hasse, Höhere Algebra II 933 Krull, E l e m e n t a r e und klassische Algebra II 936 T h u m - M e y s e n b u g , W e r k stoffe d. Maschinenbaues I I 952 Schäfer, T r a n s f o r m a t o r e n 953 Zipperer, Techn. Schwingungslehre I 961/961 a Zipperer, T e c h n . Schwingungslehre II 965 D e h n e r t , W e h r - u n d S t a u anlagen

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970/970 a Baldus-Löbell, Nichteuklidische Geometrie 978 Kleinlogel, Baustoffverarbeitung und Baustellenp r ü f u n g d. Betons 984 G r a f , B a u s t o f f e des Hochund Tiefbaues 999/999 a K a m k e , Mengenlehre 1000 J a s p e r s , Geistige Situat. der Zeit 1003 Hoheisel, Partielle Differentialgleichung 1008/1008 a Mellerowicz, Allgem. Betriebswirtschaftslehre I 1009 B e c h e r t - G e r t h s e n - F l a m mersfeld, A t o m p h y s i k I 1014 Huttenlocher, Mineral- und Erzlagerstättenkunde I 1015/1015aHuttenlocher,Mineralu. E r z l a g e r s t ä t t e n k u n d e 11 1017 Döring, E i n f ü h r u n g in die t h e o r e t . Physik V 1020 Niese-Dienst, Elektrische Schweißverfahren 1031/1031 a Apel-Ludz, Philosophisches W ö r t e r b u c h 1033 B e c h e r t - G e r t h s e n - F l a m mer.ifeld A t o m p h y s i k II 1034 K r a n e f e l d t - J u n g , T h e r a peutische Psychologie 1035 Altheim, Rom. Religionsgeschichte I 1039 Dovifat, Zeitungslehre I 1040 Dovifat, Zeitungslehre II 1044 Tölke, Talsperren 1045 S c h u b e r t , Technik des Klavierspiels 1051/1051 a Stolberg-Wernigerode, Gesch. d. Vereinigten Staaten 1052 Altheim, Rom. Religionsgeschichte II 1057 Roth, Thermochemie 1059/1059a Hoheisel,Aufgabenslg. z. d. gew. u. p a r t . Differentialgleichungen 1061 Grodzinski-Lechner, Getriebelehre I 1062 Grodzinski-Lechner, Getriebelehre II 1065 Haller-Dannenbauer, Von d. Karolingern zu den S t a u f e r n

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1070 S a u t e r , Differentialgleichungen der Physik 1074 Koschmieder, Variationsrechnung I 1075 Koschmieder, Variationsrechnung II 1076/1076 a Endres, Verbrennungsmotoren I 1077 Haller-Dannenbauer, Von den Staufern zu den Habsburgern 1078 T röche, S t a h l b e t o n b a u 1082 Hasse-Klobe, A u f g a b e n s a m m l u n g zur höheren Algebra 1085 Lietzmann-Aland, Zeitrechnung 1086 Müller, Dt. Dichten und Denken 1088 Preller, Gesch. Englands II 1092 Wickop, Fenster, Türen, Tore 1094 Hernried, System. Modulation 1096 Vietor, Dt. Dichten und Denken 1099 Hoheisel, Integralgleichungen 1105 H ä r t u n g , Dt. Geschichte im Zeitalter der Reformation 1108 de Boor-Wisniewski, Mittelhochdeutsche G r a m m a t i k 1109 Knopp, Elemente der F u n k tionentheorie 1111/1111 a N a u m a n n - B e t z , Althochdt. E l e m e n t a r b u c h 1113/1113a Strubecker, Differentialgeometrie I 1114 Schubel, Engl. Literaturgeschichte 1 1115 Ranke, Altnord. Elementarbuch 1116 Schubel, Engl. L i t e r a t u r geschichte II 1117 Haller-Dannenbauer, Eint r i t t der Germanen in die Geschichte 1121 N a u m a n n , Dt. Dichten u. Denken 1122 Feist, Sprechen und Sprachpflege

1123/1123 a Bechert-GerthsenFlammersfeld, A t o m physik III 1124 Schubel, Engl. Literaturgeschichte I I I 1125 L e h n e r t , Altengl. Elementarbuch 1127 H a r t m a n n , Geschlecht u. Geschlechtsbestimmung im Tier- und Pflanzenreich 1128 Buchner, Symbiose der Tiere 1130 Dibelius-Kümmei, Jesus 1131 Scholz-Schoeneberg, Einf ü h r u n g in die Zahlentheorie 1132 F r ü h a u f , Überspannungen 1134 K u c k u c k , Pflanzenzüchtung I 1135 Lehnert, Beowulf 1137 Heil, Entwicklungsgesch. d. Pflanzenreiches 1138 Hämmerling, F o r t p f l a n zung im Tier- und Pflanzenreich 1140 Unger, Induktionsmaschine 1141 Koller, H o r m o n e 1142 Meissner-Lehnert, Shakespeare 1144 Gehler-Herberg,Festigkeitslehre I 1145/1145 a Herberg-Dimitrov, Festigkeitslehre II 1146 Putz, Synchronmaschine 1147 v. Waltershausen, K u n s t d. Dirigierens 1148 Pepping, Der polyphone Satz I 1152 D e h n e r t , Verkehrswasserbau I I I 1153/1153a Mellerowicz, Ailgem. Betriebswirtschaftslehre II 1154/1154a Mellerowicz, Ailgem. Betriebswirtschaftslehre III 1155 Schwartz, Mikrobiologie I 1156/1156a Meinke, Komplexe Berechnungen v. Wechselstromschaltungen 1157 Schwartz, Mikrobiologie II 1158 Mayrhofer, Sanskrit-Grammatik 1159 Jungbluth,Gießereitechnik I 1160 Dibelius-Kümmei, Paulus 1161 Kaestner, Spinnentiere 1162 Seidel, Entwicklungsphysiologie der Tiere I

1163 Seidel, Entwicklungsphysiologie der Tiere II 1164/1164a Pepping, Der polyphone Satz II 1165/1165 a Bechert-GerthsenFlammersfeld, A t o m p h y sik I V 1169 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre I 1170 Paulsen, Allgemeine Volksw i r t s c h a f t s l e h r e II 1171 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre III 1172 Paulsen, Allgemeine Volksw i r t s c h a f t s l e h r e IV 1173 H a m a n n - F u n k e - H e r m a n n , Chemie der K u n s t s t o f f e 1176/1176 a Lorenzen, Form. Logik 1178/1178 a K u c k u c k , Pflanzenz ü c h t u n g II 1179/1179a Strubecker, Differentialgeometrie II 1180/1180a Strubecker, Differentialgeometrie III 1181 Franz, Topologie I 1182/1182a Franz, Topologie II 1183/1183a Nicolas, F i n a n z mathematik 1184 E n d r e s , Verbrennungsm o t o r e n II 1185 Endres, Verbrennungsm o t o r e n III 1186/1186a Mellerowicz, Ailgem. Betriebswirtschaftslehre IV 1187 Lau, L u t h e r 1188/1188a L e h m a n n , P h o t o grammetrie II89/1189a Päsler, Mechanik 1190 S t u p p e r i c h , Melanchthon 1191/1191 a Bräuer, Slav. Sprachwissenschaft I 1193 F ü r s t e n b e r g , W i r t s c h a f t s soziologie 1194 W e n d t , Gesch. d . Volkswirtschaftslehre 1195 Ohm, Ailgem. Volkswirtschaftspolitik 1 1196 Ohm, Ailgem. Volkswirtschaftspolitik 1197/1197 a Onasch, Einf. in die Konfessionskundederorthod o x e n Kirchen 29

1198 Engel, Straßenverkehrstecnnik 1199 Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft I I I , 1. T e i l 1200/1200a Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft! 11, 2. T e i l 1201/1201 a Dehn, Versuche zur allgem. u. phys. Chemie 1202/1202 a Nagel, Gesch. des Christi. Gottesdienstes 1203 W e n d l a n d , Sozialethik 1204 Scheurig, Zeitgeschichte 1205/1205 a H o f m a n n , Ideengeschichte d. soz. B e w e g u n g 1206/1206 a Langen, Lineare Programmierung

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1208 Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft I V 1209/1209 a B o c k , T h e r m . V e r fahrenstechnik I 1210/1210 a B o c k T h e r m . V e r fahrenstechnik I I 1211/1211 a B o c k , T h e r m . V e r fahrenstechnik I I I 1212/1212a H i l f , Arbeitswissenschaft 1213/1213a K o s i o l , Buchhaltung und Bilanz 1216/1216a Bauer,Wahrscheinlichkeitstheorie I 1217 Bauer,Wahrscheinlichkeitstheorie I I 1219 Schmidt-Clausing, Zwingli

Autorenregister Adler 12 Aland 6 Altheim 4, 7 Apel 3 Asmus 15 Bahrdt 16 Baldus 13 Barner 13 Bauer 14 Baumgartner 13 Bechert 14, 15 Beckers 23 Beer 9 Behn 6 Berneker 9 Betz 8 Beutel 16 Beyer 21 Bieberbach 14 Biehle 7 Bieler 9 Blümcke 16 Bock 16 Böhm 14 de Boor 8 Borchers 20 Borkenstein 22 Bräuer 9 Brandenstein 9 Braun 16 Brauns 18 Bruhns 18 Buch 20 Buchner 16 Buchwald 18 Bürau 12 Capelle 3 Chudoba 13 Dahrendorf 4, 11 Dannenbauer 6 Debrunner 9

Deckert 17 Dehn 15 Dehnert 22 Dibelius 4 Diels 17 Dienst 21 Dimitrov 22 Döring 14 Dovifat 11 Ehrlich 4 Ekwall 8 Ende, vom 20 Endres 21 Engel, E. 19 Engel, L. 20 Erismann 4 Erlebach 12 Fauser 18 Feist 7 Fischer, F . 20 Fischer, J . 19 Fischer, P. B. 12 Flammersfeld 14 Fleischhauer 7 Franz 13 Freye 18 Frühauf 19 Fürstenberg 4, 11 Funke 16 Gehler 22 Geitler 17 Gerthsen 14 Gottschald 7, 8 Graewe 15 Graf 22 Grodzinski 20 Grolimann 21 Grotemeyer 13 Gruner 17 Haack 13 Hämmerling 16

Haller 6 Haltenorth 17, 18 H a m a n n 16 Hanke 20 Hannemann 17 H a r t m a n n 16 Härtung 6 H a s s a k 16 H a s s e 12 Haussner 12 Heil 17 Heissler 10,21 Hempel 8 Henglein 18 Herberg 22 Hermann 16 Hernried 5 Herter 18 Hessenberg 13 Hilf 11, 19 Hoernes 6 Hoffmann 9 Hofmann, H. 15 Hofmann, J . E. 12 H o f m a n n , W. 4 Hofstätter 4 Hofstaetter 7 Hoheisel 13 Hohen leutner 6 Huber 17 H u m b u r g 19 Huttenlocher 18 Jacob 6 J a e c k e l 17 J a e g e r 10 J a h r 15 J a n d e r 15 Jantzen 7 Jaspers 3 Jiriczek 7 Jung 4 J u n g b l u t h 21

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Kaestner 17 Kalitsunakis 9 Kamke 13 Kesselring 19 Kim 5 Kleinlogel 22 Klemm 15 Klobe 12 Klug 16 Kneser 13 Knoll 15 Knopp 13 Koch 3 König 14 Körting 23 Kolb 7 Koller 16 Kolms 10 Koschmieder 14 Kosiol 10 Krähe 8 Kranefeldt 4 Kresze 15 Kropp 3 Krug 10 Krull 12 Kuckuck 17 Küchler 21 Kümmel 4 Kutzelnigg 16 Landmann 3 Langen 12 Langosch 7 Lau 4 Lausberg 9 Lechner 20 Lehmann, G. 3 Lehmann, G. 21 Lehnert 8 Leisegang 3 Lengerken, von 17 Liebich 9 Lietzmann 6 Lockemann 15 Löbell 13 Lorenzen 3, 12 Lotze 18 Ludin 22 Ludz 3 Lüdemann 17 Mahler 15 Marcard 21 Matthes 20 32

Mattick 17 Maurer 8 Mayrhofer 9 Megede, zur 19 Meiners 19 Meinke 19 Meissner 8 Mellerowicz 10 Meyer 9 Meysenbug 20 Mitzka 7 Moede 4, 11 Mohr 19 Moser 5 Müller, G. 7 Müller, H . R . 14, 20 Müller, W. 19, 20 Münch 17 Mutschmann 8 Nagel 4 Naumann 7, 8 Neger 17 Nestle 9 Nicolas 11, 14 Niese 21 Oehlmann 5 Ohm 10 Onasch 4 Päsler 14 Paulsen 10 Pepping 5 Pfanzagl 11 Pi rani 19 Preller 7 Putz 19 Ramdohr 18 Ranke 8 Reichenow 17 Ringleb 12 Rohrbach 12 Roth 15 Rumpf 5 Runge 19 Sauter 15 Schäfer 19 Scharrer 18 Scheer 16 Scherer 8 Scheu rig 6 Schilling 3 Printed in Germany

Schirmer 7 Schlenk 15 Schlingloff 5 Schmidt 23 Schmidt-Clausing 4 Schneider 7 Schoeneberg 12 Scholz 12 Schubel 8 Schubert, H. 12 Schubert, K. 5 Schulze, E. 19 Schulze, W. 15 Schwaiger 19 Schwartz 16 Sedlaczek 20 Seidel 17 Simmel 3 Sperber 7 Steinmetz 9 Stolberg-Wernigerode, zu 7 Stolz 9 Strubecker 13 Stuloff 12 Stupperich 4 Tafel 21 Teichmann 22 Thum 20 Tochtermann 20 Tölke 22 Treue 6 Troche 22 ünger 19 Valentiner 14 Vasmer 9 Vetter 16 Vietor 7 Vogel 18 Waltershausen,v. 5 Weden 6 Weigert 5 Weimer 4 Wendland 4 Wendt 10 Wickop 23 Wiese, von 4 Wiesenewsky 19 Wisniewski 7, 8 Witting 13 Zietemann 21 Zipperer 20 150/VIII/64