Urkundliche Geschichte des Ursprungs der deutschen Hanse [1]

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F.

G.

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Freyherrn von TFalterahcutsen

Urkundliche Geschichte des Ursprunges

der deutsehen Hanse.

J.

M. Lappenberg,

Band.

Erster

Hamburg, verlegt von Friedrich Perthes.

18

3

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Den freyen

Bremen

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weihen

die

Wiltwe und

Wunsche gemäss,

Städten

und

Kin(]er des Verfassers dieses letzte

als ein

Hamburg

Werk

seines Leidens, seinem

Denkmahl unbegränzter Dankbarkeit und Verehrung.

Digitized by the Internet Archive in

2010 with funding from University of Toronto

http://www.archive.org/details/urkundlichegesch01sart

Geschichte des Ursprunges

der deutschen Hanse.

Vorwort. Dem Werke des vereAvigten Sartorius über die Geschichte des hanseatischen Bundes ist seit seinem ersten Erscheinen im Jahre 1802 durch sehr allgemeine Anerkennung eine Stelle unter den ausgezeichnetsten Leistungen über deutsche Geschichte angewiesen uor» den. Erfreulich ist es che AVürdigung zu betrachten, \velche demselben durch die damaligen Zeitgenossen zu Theil wurde, namentlich durch Johannes von Müller i), denjenigen Geschichtsforscher, welcher zur Beurtheilung desselben, durch die ausgebreitete Hunde, Wirk\velche er vom Mittelalter besass, vorzüglich berufen war. lich darf auch noch heute Deutschland sich ^^eniger Werke rüh-

m

jenen Tacken cfar men, in welchen treffliche Gesinnung und ein seltenes, eifriges Studium urkundlicher Quellen mit cmer so glückhchen AnAvendung der Einsicht gegen wiu" liger Staats - und l^ebensVerhältnisse auf die Darstellung der Ver^an^jenheit sich in älmlieher Maasse vereimgt finden.

Die Lücken und Unvollkommenlieiten seines Werkes \varen jedoch Niemanden weniger verborgen als dem Verfasser, welcher sich damals vergeblich bemüht hatte, den Zutritt zu denjenigen Archiven zu erhalten, w^elcbe die wichtigsten für seinen Gegenstand schienen und der die Schwierigkeiten der Benutzung selbst mancher der gedruckten Quellen der Städtegeschichten vielfach erfahren hat. Als aber nach der völligen Umgestaltung des ehenrahgen deutschen Reiches der Zutritt zu vielen städtischen Archiven und die Bcnutzimg der in denselben enthaltenen reichen historischen Fundgruben von den Behörden ohne Schwierigkeiten fjcstattet wurde, auch nach der 1) Seine Recension, zuerst abgedruckt det sich in seinen ^^'e^]i.en IL.

XL

in der Jenaer allg, Literatur- Zeitung v. S.

1-25.

J.

1804, fin-

VIII

Befreyiing des Vaterlandes mit der bessern Verwaltung ein neubclebtes Interesse an deutscher Gesclhclitsforschung erwaclit Avai": so säumte Sartorius nicht seine besten Hräfte einer solchen neuen Bearbeitung des sich angeeigneten StotFes zuzuwenden, welche er das Werk seiDie zahlreichen nes Lebens mit gerechter l'reude nennen dürfte. IMittheilungen, welche die grösstentheils von ihm selbst durchsuchten Archive, besonders von Lübeck und Colin, dann aber auch von Bremen und anderen ehemaligen Hansestädten ihm Hainbur^^ darboten, so wie andere, die durcli befreundete und für sein Thema becieisterte Gelehrte, unter denen H. von Schröter zu Rostock vor allen hier zu nennen ist, ilnn überlassen Avurden häuften sich jedoch bald so sehr an, Avährend dennoch so vieles andere fehlte und genauster Nachforschung bedurfte, dass Sartorius schon vor einifXen Jahren seinen Plan der Umarbeitung auf die Geschichte des Ursprungs der Hanse, in derjenigen Periode, ^velche in dem ersten Theile (\cs altern Werkes dargestellt wird, also bis zum Jalire 1370, beschränkte. Dieser Entschluss scliien dem Interesse der Wissenschaft um so entsprechender, da die mitzutheilenden zahlreichen Urkunden und Acten, für deren dijilomatische Zuverlässigkeit nicht ohne grossen Zeitaufwand beym Abschreiben und Vergleichen Gewähr geleistet werden kann, vielfaclier Sprach- und Sach- Erläuterungen bedurften, deren Auffindung bey der Grösse de^ Schauplatzes auf welchem die ersten einzelnen lieime der Hanse hervorsprossen und der Geringfügigkeit dessen, Avas für allgemeine Handelsgeschichte bisher vorgearbeitet ist, unermüdliche Anstrengungen und den stets geschärften ßUck der umsichtigen lirilik bey Benutzung der vorhandenen HülfsAuch sind die späteren Zeiten der niittel in Anspruch nimmt. Hanse in seinem älteren Werke bereits so ausführhcli geschildert, dass das Bedürfniss einer neuen Bearbeitung desselben vielleicht nur von einigen hanseatischen Gescliichtsfreunden für einzelne Abdagegen für die ertluilun^en desselben empfunden seyn mag \väldle Periode die reiche Masse der zu liefernden bisher unbekamiten Urkunden für (he Gescliichtc aller Länder dr^s nördhchen ,

,

,

,

;

Kuropas neue Aidklärungen darbietet, während die Geschiclite i\cs hansischen Bundes selbst ein in likirhcit und I'ülle anschauhches Leben gewuint. Was Sartorius leistete, um liier allen Ansprüchen zu genügen, welche^ die seit seinen früheren Bildungsjahren sehr umgestaltete Wissenschaft fordert, davon können zahlreiche Gelehrte vin ehrenwcrthes Zeuguiss ablegen, wie namentlich G. F. Beile cke.

IX

Jacob Grimm, und Belehrungen

C. v.

Schlözer, deren mitwirkende Bemühun-^en

öffentlich

anzuerkennen

,

der Herausgeber

als

heiligen Auftrag des Verfassers glaubt betrachten zu dürfen,

einen

so Avie

andere, deren an den geeigneten Orten dankbar gedacht ist. Besonders wird den gelungenen Bestrebungen die Geschichte des iütesten deutschen Handels nach Russland aufzuklären, einsende Anerkeiumng nicht versagt Averden dürfen. Wemi Sartorius in der Sammlung und Bearbeitung der Ui'kunden ben ährte, wie gewissenhaft er seinem Gegenstande und der Wissenschaft jeden neuen Gewinn zuzuwenden strebte: so wird ihm um so weniger verdacht werden, Avenn er in der Darstellung sich an den von ihm bey der ersten Bearbeitung dieses Stoffes dargelegten und als zweckmäfsig erprobten Grundsatz hielt, lediglich che GeschicJite des Vereines darzustellen, nicht aber die derselben v^erwandte Geschichte einzelner Städte und Pieiche in jene zu verweben. Der Geschichtsforscher \vird sogar nicht nur für letztere, sondern auch für jene manciie in der kurzen Geschiciitserzäldung nicht benutzte Ausbeute finden, so ^^[e nainentlich es ihm überlassen bleibt, die in manchem Betracht anzielienden und unschwer verständlichen Recesse der Hanse, glaubwürdiger und inhaltsreicher, als sogar eine gleichzeitige Chronik es zu seyn vermag, selbst ferner zu benutzen. Zweck und Behandlung des nachfolgenden Werkes wai'en nicht allein genau bestimmt, sondern die Abhandlung schon entw^orfen, die Urkundensammlung im Allgemeinen geordnet und von beiden ein beträchtlicher Theil bereits abgedruckt (jene bis zum Bogen O, diese bis zum Bogen 23), als den hochgeachteten academischen JLehrer und Geschichtsschreiber der Hanse ein unerAvarteter Tod der schönsten Wirksamkeit entriss und ihm den Genuss eines edlen Bestrebens, das iheure Werk seines Lebens vollendet zu sehen, raubte. Der nunmeJirige Herausgeber des hinterlassenen Manuscriptes, dem die letzte Revision des Verfassers noch fehlte, liefs sich zur Uebernahme dieses allerdings schon an sich lästigen und durch die Entfernung vom Druckorte selir erschwerten Geschäftes bewegen, theils durch die Betrachtung, dass die fernere Bearbeitung der Urkunden am zweckmässigsten dort besorgt würde, avo viele Original - Urkunden und glaubwürdige Abschriften, aaio in Hamburg und in dem benachbarten Lübeck A'orhanden sind, theils durch die sich ergebende Schwierigkeit einen Gelehrten zu linden, Avelcher mit der erliegenden Masse A'on Einzelheiten und verschiedenartioen Beziehungen der a^

Geschichte der Hansestädte ohne zu grossen Verzag sich würde vermachen AvoUen, während einem hanseslädllschen Archivare diese Vor Anstrengimg als vcrhähnissmässig gering erscheinen durl'te. allem jedoch sprach bey ihm hier das Interesse, welches er seit frühen Jahren dem Gegenstande selbst, so wie seit mehreren der Arbeit des emsigen Forschers, der viele durch ihn aufgesuchte vnid erläuterte Urkunden von ihm erhalten vmd über manche wesentliche Ansicht 1) sich mit ihui verständigt hatte, zu widmen pflegte. Da AbAvcichungen von dem Plane des Verfassers wenig ANlinschenswerth und zuweilen unthunlich waren, so hat der Herausgeber in dem erzählenden Tlicile Avenig hinzugesetzt und nur geändert, wo jener, wenn darauf aufmerksam gcAvordcn, es unstreitig selbst gethan haben würde: mehr jedoch, Avenn gleich mit derselben Rücksicht, bey den Urkunden und Recessen, deren Bearbeitung Sartorius noch nicht abgeschlossen halte und welche noch viele Ergänzungen, Vergleichnugen und Erläuterungen erforderte. Diesen seinen Antheil an dem Werke jedesmal näher zu bezeichnen schien dem Herausgeber bey seinem engen Verhältnisse zu demselben unnötliig, so Avie umnö^lich; nur an einigen sehr Avenigen Stellen, AAelche auf einer von Sartorius abweichenden Ansicht beruhen, ist solches in den Anmerkungen angedeutet. Im Allgemeinen AA'ird derjenige, dem daran liegen sollte, den Antheil desselben an dem A^on Sartorius unvollendeten Theile des Werkes aus demjenigen, Avas er in den Nachträgen zu den bey Uebernahme desselben bereits gedruckten Bogen hiuzugefügt hat, ermessen können, so Avie auch aus der Noth wendigkeit, AAelche sich ergeben hat, das auf einen Band berechnete Werk nunmehr in zwey Theilen erscheinen zu lassen. Bey dem Abdrucke der Urkunden ist die grösste Genauigkeit zum Gesetze gemacht; aao es möglich AA'ar, sind die Aon Sartorius gesammelten Abschriften mit den Originalen neu verglichen und sind diese buchstäblich abgedruckt; Avoher häuHg die grosse Ungleichheit der Schreibart und oft selbst der Wortbildiuig, Avelche in manchen Urkunden sich findet, hat Aviedergegebeu Averdcn müssen '); nur bey einigen ganz neuen, olfenbar unge-

ti'aut

1) ?*'amenllicli die von Snriorius miniiielir durch iimnclic neue Urkunden besU'i'ligle Ansicht dals der ll.inselxiiid zuii.k Iisl von den \ ereinen deutscher K.iudeule in der IVenide iiusgiiig und d.i.ss die dciilt;chen .Siiidlc sich erst sjiii'ler zu dein geniein.vchiitlliclicn S(Iiulze dieser J'ncloicyen vereinigten. In «Her Kürze h.ille icli gelegen llicl* diese Ansichten angedeulet in

wissensch. Krilik. 1828. lehr. S.1>;)1. u.llgd. der l rkunde v. .). iMCt. V. \i. S. ^107. im Originale die l'ornicn «n/, venkiiinK und vengniss: tiriltich und dcrliv/i; in .-indci'cn ttoliintus und

den Berliner Jidub. 2) So

finden

sidi in

scal und schal;

f.

XI

deren Originale nicht mehr verghchen Averdcn konnten, hat der Herausgeber sich zuAveilen einige aus der Vergleichung mit den iJim betiaiinten gleichzeitigen Original -Urkunden sich ergebende Berichtigungen erlaubt. Dagegen hat er sich durchgängig bemüht durch Hinzuiügung einer für geübtere Leser vielleicht entbehrlichen, doch hoflenllich nicht lästigen Interpunction, das Verständniss der Urkunden zu erleichtern. Seine Bemühungen aus anderen Archiven, als dem hamburgischen das Urkundenbuch mit Einschaltungen und Zusätzen zu bereichern, sind, mit Aveiiigen Ausnahmen, niclit sehr glücklich ge\vesen; unter diesen Ausnahmen sind vorzüglich die durch die Güte des Herrn Professor Michelsen zu liiel, damahls zu Copenhagen, erhaltenen Urkunden, auf welche der Herausgeber durch Suhm's Geschichte von Dänniark aufmerksam geworden war, zu nennen. Es hat sich hiedurch auf eine ausgezeichnete Weise bewährt, mit Avelehem Eifer Sartorius die ilim zugänglichen Archive benutzt hat, wie denn namentlich zu Lübeck, Avo Herr Professor Graut off für den Herausgeber mit geübtem Auge und unermüdlicher Beharrlichkeit neue Vergleichungen von Urkunden und fernere Nachforschungen anzustellen die mit innigem Danke anzuerkennende Güte gehabt liat, nur -wenig Erhebliches aufzufinden gewesen ist. Die Sammlung der Urkunden für die ältere Geschichte der Hanse möchte denn vielleicht, so Aveit Avenigstens die Archive der grössern Städte des Vereines sie liefern können, als geschlossen anzusehen seyn, \venn nicht zu hoffen stände, dass die jetzt dargebotene der Anlass zu und der Leitfaden bey neuen Nachforschungen Averde besonders in den Arcliiven mancher Aveniger wichtigen Mitglieder des Bimdes, so Avie derer, Avelche ausserhalb Deutschlands lagen, von denen nebst anderen die Stadt Campen eine sehr hervortretende Stelle in der älteren Geschichte des Bundes einnahm. Die erste Entstehung desselben wird /edoch in städtischen Urkunden nie vollständig nachzuweisen seyn, da sie auf allgemeinen Verhältnissen jener Zeiten beruht, Avelche Sartorius nur sehr kurz oder gar nicht berührt hat. Es wird daher dem Herausgeber verstattet seyn, sie, mit einigen anderen verAvandten, die in der Sartoriusschen Abhandlung gegebene Darstellung erläuternden oder ergänzenden Bemerkungen, naueii Abschriften,

,

,

volimius,

viiiis

z.

Bd.

II.

sog.-ii- die Eigennnmeii finden sich in derselben Urkunde verscliiewie Rozstock und Ilostol ; Luhyke und Liibtke u.a. \ gl. auch Anju.

Ch'is;

deii gesell i-ieben,

S. 492.

b

*

XII

welche in dem von ilim reviclirten Theile des Werkes und den Zusätzen keine passende Stelle gefunden haben, in diesem orte kurz zu entwickeln. Es ist vor allem der Mangel an Einheit der Nation c^ewescn, welcher die Städte des nördlichen Deutschlands, wie früher Italiens, gross gemacht hat, und jene zu der Entstehung der Verfassungen und Vereine führen musste, Avelche den kräftigen Sinn der Bürger nährten und den vollen Genuss des ErAVOrbenen ilmen zu sichern vermochten. Wenn es den Landbewohnern auch zuträglich blieb, den Vereinigungspunkt, Avelcher in den Landesherren ge2;("ben war, zu erhalten und zu befestigen: so verstanden jene Städte denselben in sich selbst zu finden unrl auszubilden, deren fre^'e Verfassungen in den kleinen Gebieten beschränkter Fürsten und Grafen schneller und frischer aufblühen konnten, als es unter dem Scepter Avillkührllchcr und mit den Nachbarn iii steten kostspieligen Fehden verwickelter Könige möglich Avar. Unter älmlichen Vortheileu der natihlichen Lage, bey nicht geringerer Schiff fahrtskunde, in demselben fruchtbaren Zeitpunkte, wo alte liraft imd Ausdauer mit neuen ßihlungsstoften sich vereinten, gelangten demioch die Seestädte mancher anderer Reiche nicht zu älmlichen Vortheileu, wie die deutschen, oder liessen sich die bereits errungenen Aviedcr entreissen. Die eng vereüiten deutschen Städte dagegen wussten nicht nur sich zu erhallen und zu bereichern, sondern auch die Zinsen, welche das von

Vom

den Missionaren nach dem Norden gebrachte Pfund

christlicher Lehre, Besiegung der Wenden trugen, sich anzueignen, und diese Gegenden mit den Schätzen und Wallen, welche jene selbst ihnen geliefert hatten, zu beherrschen, während sie durch Belestigung christlicher Lehre und Sitte, so wie Verbreitung der Cultur inui regsamen Handelsverkehres als einer der mächtigsten Hebel der Bildung und belebenden Industrie in der Weltgeschichte erscheinen. Der Ursprung der Hanse ist in zwei verschiedenen, wenn gU-ich nahe verwandten Thatsachen zu finden, den Vereinen tliiitschcr Iiaiitleute im Auslande, und den einzelnen sieh allniälich ausdeinienden Bündnissen der Städte im nörtlliclien Deutschland. Letztere sind mit so vieler Sorgfalt und einem so reichen Schatze von Materialien in dem vorliegenden Werke imtersucht, dass es zwecklos seyn würde, hier noch weiter über das hohe Alter iler Vereine der wendischen und anderer diu'ch die gemeinsame, von dem lübecker Vorbilde eutlehnte Rechtsverfassung verschwisterten Städte, so wie ähnliche Verbindunso \vie die

XII 2^en zur Erhaltung des Landfriedens, die stets engere Anschliessung verscliiedener Städte au einander und deren verschiedenartige Zwecke sicli verbreiten zu ^vollen. Da auch diese sich auf schrit'thche

Urkunden begründeten so wird bey dem etwa noch Verniissteii der beste Weg der Forschung seyn, jenen ferner nachzuspüren. Anders verhält es sich mit den Vereinen der Deutschen im Auslande Avelche nicht auf Bundbriefen beruhen, nicht durch geräuschvolle Thaten die ,

,

Aufmerksamkeit der Chronikenschreiber auf die Entstehung ihres still thätigen und rasch beAveglichen Daseyns lenken konnten, sondern die lediglich durch tieferes Eingehen in die Verhältnisse unrl Ansichten älterer Zeiten zu erläutern sind, und also ferneren Raum für wissenschaftliche Untersuchung übrig lassen. Die Ansicht des früheren Mittelalters dass ein Jeder, ohne Rücksicht auf Landesrecht, nach dem Rechte seiner Nation zu richten sey, hat sich auch in den spätem Jahrhunderten desselben erhalten, wenn gleich, als nicht mehr Völkerstämme umherzogen, den Fremden in jeglichem Lande bey ihrer geringen Anzahl die Ausübung ihrer Rechte oft unmöglich werden musste, wenn ihnen nicht wie der Geistlichkeit durch besondere Vorrechte des Standes, oder den zum Land-, Deichund Bergbau herbeygezogenen Colonisten durch Privilegien, Avobey auch der Juden zu gedenken ist, die Erhaltung ihrer erAvählten oder ererbten Rechte gesichert war. Bey der Seltenheit des Verkelires hätte der Avandernde Kaufmann auf die Erhaltung des ihm augebornen Rechtes Avahrscheinlich ganz verzichten müssen, Avenn nicht dem Grundsatze nationaler Rechte verwandt, in dem beruhigten und im Frieden sich entfaltenden und gliedernden Europa derjem'ge der Autonomie sich geltend gemacht hätte, ein Grundsatz, ohne Avelchen der Handel nirgend und zu keiner Zeit gedieh. Weim daher sogar die zwischen den binnenländischen, einheimischen und fremden RauHeuten entstandenen Streitigkeiten nach kaufmännisclien Gewohnheitsrechten entschieden wurden i) so musste dieses viel mehr ,

;

Bern v. J. 1218- "Discepfalio inter burgenses et mercatores pro corisuetiidinario iure mercaforum et innxime Colonieiisium clüuclicelur, " und die Slalulen ' Queriinoiiia iiiler mercatores helvetischer Städte in Dreyer's Beitr;igen S. 50 u. 80iiostros de rebus suis iuxta co/isiietudi/ies suns lihere enin et secundum iura sua inier ipsos concordeiit.'' Freybrief Edward I. von England v. J. 1303: Onines B:iliui et jninistri feriaruni mercaloribus celerein iustitiani faciant de die in dieiu, sine dilalione, secundum Legem viercatoriam de uniuersis et singulis, que per eandeni legem polerunt lerminari. S. unlen U. V. 1303. iAehnlicIieBeyspiele sind in den l'rivilegien der Hlessen in Frankreich, so wie den Italienischen Statuten zu finden.

1) S. goldne Bulle für





XIV Sreliandel geschehen, fUirch welchen Kaufleule in grössere Gesellschaften zu gemeinschafthcheni Schutze gegen Seeräuber, und Unterstützung in liämpfen gfgf'n die Elemente, wie auch hiiuHg Im •^eijen die Euigebornen der besuchten Länder vereinigt \vurden. südlichen Europa stellt sich diese allgemeine Erscheinung bey der Wohlhabenlieit und Macht der dortigen Städte in Factoreyen dar, welche jede einzelne bedeutende Handelsstadt in den Häfen des ^veiiioer gefälulichen Mittelmeers bcsass ^), so wie auch hier \'ereiniwelche gemeinschaftliche gun^en zu Seefahrten •) übhch warer Zwecke voraussetzten und zu autonomischen Bestimmungen führten. ]m Norden musslen diese Verhältnisse sich anders gestalten. Die langsamere Entwicklung der Bildung und des Verkehres, die Verschiedenlieit der Meere, der Einfluss des rauhen üliinas und langen welche kaum von die Unbedeutsamkeit der Seestädte Winters den häuficren Ueberf allen der Normannen und der Wenden sich befreyet lühlten, alle diese Ursachen erscliwerten die Bestrebiuigen der Einzelnen und machten ein engeres Anschliessen der KauHeute, selbst derjenio^en aus verscliiedenen Städten an einander zu Handelsreisen erforderlich. Wir finden daher zu Venedig, wie zu Wisby und NowfTorod Vereinif^ungen der gesammten deutschen liaufleule, und wenn zu London und in den flandrischen Städten, wo selbst die südeuropäischen HauHeute nur in Nationen getrennt erschehien, Cöln und einioe andere wohlhabende deutsche Städte im Namen aller Deutschen auftreten, so kann eine bedeutende Abweichung von dem allgeinenien Die Notliwendlgkeit Handelssystem hierin nicht erkannt werden. hinlänglich aus der Verschiedenlieit nicht sich erklärt Vereine dieser Münze und der Handclsgebräuche welche in den der Sprache meisten germanischen Ländern des nördlichen Einopas zur Zeit der Entstehulig der Hanse ehie grosse Ueberein^^timmtuig und allgemeinere Verbreitung besassen als hi späteren Jahrhunderten sicii erhalten hat. Dagegen war der Bechtsgang mit seinen selten ^^ iederkehrenden ungebotenen Rechtstag( n luul dem schwerfälligen Beweisvernicht minder als die Verschieden heil der Wehr- und Sühufaliren Ein Zusam.relder Fremden und dem Verkehre sehr abschreckend.

bcym

,

,

,

,

,

,

,

i)

der Amfilfilaner zu r.ilermo, Messina und Syr.icus. der Genueser in .«^o die Nieileilagen bald daiuuf in Jo|>|)C und T> ruj, 3Iessina, dor risaner 1279 in Tii|>oIis, I1S2 i» Accoii der Venelianer in ralernio u. andern Orlen. S. Leo Uscli. d. iii.lien. Staaten 11. 142- 179.

"2)

l'ardessus Collerlion de

loii

maritimes

1.

IC8- 2l9-

XV tler Lanclsleute musste auch imi so eher statt fuitlen, wo die liürze des Sommers, die Länge der Reise in kleinen ScliifFsgefässen und die Unvollkommcnheit der compass- und kenntnisslosen SchittTahrt, die Langsamkeit des Ein- und Verkaufes, wozu Ort und Gelegenheit erst aufzusuchen waren, so -wie der Eintreibung der Schulden, wo alle diese Umstände den Fremden häufig eine Ueberwinteruug noth^vendig machten, und durch dieselben die Möglichkeit entstehender Streitigkeiten, Todes- und Erb fälle sich vergrösserte und die

nienli'eteii

Errichtung gemeiuschaftlicher Morgenspraclien, Hassen, Begräbnisse, Capellen erforderlich wurde, so wie für die Waaren die Anschaffung eigener Speicher im Haupthafen nebst Plätzen und Brücken zum Aulanden in demselben, so wie Wohnungen für die Landsleute und Avas sonst der auf seine eignen Mittel zurückgoAviesene Handelsverkehr erheischte. Zugleich bedurften die zufällig Vereinten gemeinsamer Aelterleute, den heutigen Hanclelsconsuln entsprechend, Avelche alle diese Anstalten leiteten und verwalteten, so wie die erworbeneu Privilegien genau keimen sollten, besonders zur Vertretung Uu'er Landsleute bey Entrichtung der Ein- und Ausfuhr - Zölle, deren Hier ist aber höchstverworrene Tarife häufig verändert wurden. besonders hervorzuheben, dass auch an den Orten, \\o alle die gedachten Bedingungen einer Factorey nicht vereinigt Avaren, dennoch die Anstalt zum Reclitsprechen unter den Landsleuten sich findet. In Bergen bemerken ^\iv Aelterleute, "während über andere gemeinsame Einrichtungen der Deutschen kein Beweis darlicgt; in England sollen die Deutschen das Jus Theutonicorum zu einer Zeit, avo nur

emzelne Städte Privilegien daselbst besassen, erhalten i); in Nowgorod hatten sich die durch ihr Recht getrennten Gothen und Deutschen erst später zu einer gemeinsamen Residenz vereinigen können, Avährend die durch das Interesse oft getrennten, aber rechtsverwandten Niederländer mit den Deutschen lange vereinigt, erst in späteren Zeiten sich von denselben abgesondert zu haben scheinen. In Wisby finden Avir in den ältesten Zeiten kein Vorherrschen einer einzelnen deutschen Stadt, und Aveiui in Schonen auch schon früh Lübeck zu besonderem Ansehen gelangte, so deutet tlieils die dort vorhandene alte Einhegung und der liirchhof der Deutschen -) auf frülie Vereinigung derselben an diesen Küsten, theils möchte das 1) S.

Zusälze S. 723.

2) S. U.

V.

12bO. 3.

XVI Hervortreten des hibecker ^'ogtes unter den Bürgern der mit lübschem Rechte begabten Städte, eben so wie die frühe Nahmhaftigkeit der durch die weite Verbreitung ihrer Handels-Rechte sehr hervortretenden C()hier in London, gerade einen neuen Beweis dafür darbieten, dass die gemeinsame Rechtspflege das ursprüngliche Motif der hansiNur in den Niederlanden sind vielleicht schen Factoreyen enthält. keine Vereinigungen der Deiuschen in der ältesten Zeit nachzuweisen, so sehr alt die Hansen einzelner Städte und die Zollbestimmungen für die Deutschen auf Gothland daselbst sind, ein Umstand, welchen durch die nähere Verwandtschaft der Anwohner der Küsten der Nordsee unter einander zu erklären, unbedenklich scheint. Eine nähere Andeutung verdienen ferner in ihrem ^>rhältnisse

zum Hansebunde

die

Gilden der Kaufleute

in ihren heimathlichen

Es lag in der ganzen germanischen Verfassung, dass Wohnsitzen. gleich anderen zu gemeinsamen Interessen \'erbundenen, auch die Kaufleute sich in Gilden oder Hansen, welche Ausdrücke hier als gleichbedeutend zu betrachten sind, sich bildeten, und zwar in den altern Städten unter der an gewisse Leistungen geknüpften Genehmigung der Landesherren i). Am häuligsten ünden wir diese in England, wo jene altdeutsche Verfassung sich überhaupt am längsten in In ihren Grundzügen erhielt 2), dann auch in den Niederlanden. manchen Fällen ist es diese Kaufmannsgilde gewesen, welche das älteste Markt- und Stadtrecht sich verschaffte, und daher den Verein der gleichberechtigten Bürger bildete, aus welchen der Rath ausschliesslich gewählt w^urde, zu dessen Theilnahme die landesherrlichen Dienstleute, so wie die Handwerker in solchen Städten erst für die Rüri) ilielier pelnul auch die Urkunde des Biscliofes Bernhard V. \on rnderhorn "er der gleicl)heti;innlen Sladt v.J. 1327, ^vo^in er unter nndcrii ;il(en Geiechlsanien derselben aufzahlt; hab-'nt ius, (juod hause dicilur, de (juo nobis soluunl annuani ]iensiunein. AN enn gleich S. AN igand Zeilschrift f. G seil. u. Allerthumskunde NNcstplialens 111. 219der .Vubdruck Jlall^e gewoiinlich nur von Innungen der Kaulleule gcbraucJit ^^ird, so findet er sich doch zuweilen auch auf diejenigeu der Iland>verker überlragen : «ie iiu 31ühlliauser .Statute See. \111.

2) Ausser den unten 8.73. und in llüllinann's .'^ladtewesen 1.322. angeführten Kaufniannswehhe nach der gilden, sind noch nachzuweisen: gilda inercaloria zu NN inton H'JO, antiijua lex civitatis bebandell werJen soll; Ityiuer 1. öO } ferner zu Oxford, nacli deren gildae inerSeneschalli iilinliche erhielt; s. das, 100. Vorbilde Yarnioulh im J. 1208 eine ^acll catorun» zu Bristol werden im J. 12-10 genannt; s. Barett hislory of Bristol. 5l(i. .NIadox hislory of ihe Exchecjuer caji. \1. p. 288 und Firma Burgi Cap. I. Secl. y. sollen in der üescli. d. Handels fülirt 1227 dergleichen zu Liverpool gewesen se) n.

Anderson

sie an zu

Winchester 1189, ilelston iu Cornwallis 1201 und Andover

in

Hampshire

120.'>.

XVII

durch spätere Umwälzungen gelangten. Es lassen hier sich die Belege dieser Ansicht nur kurz andeuten, welche aus den altern Nahmen von Hansa- und Gildehäusern statt der späteren Rathhäuser, der gesetzlichen Vereinigung des Raths- und des Gildeschreibers in demselben Individuum und ähnlichen ^'erhältuissen zu entwickeln sind *). Diese kaufmännische Aristocratie, welche sich vor den übrigen Einwohnern geltend machte, zeigte sich vor allen in den Städten, welche den ergiebigen Seehandel trieben, und beschränkte sich zuweilen auf diejenigen Kauüeute, welche den bedeutendsten Handelszweig sich angeeignet hatten wie z. B. die Londoner Hanse der Bürger zu Damme -), Die ganze Stadtverfassung war durch die Sommerreisen der Kaufleute modellirt: die grossen Versammlungen der Gemeinde, die \'erlesung der Burspraken, die Tage der Rathswahlen w^aren wegen der Sommerreisen der Kaufleute auf die für die Schififahrt unbecjueraen Zeiten verlegt; der Rath, wenn gleich meistens ausschliesslich aus Kaufleuten zusammengesetzt, fasste keinen Beschluss in Handelsangelegenheiten, wenn die Mehrzahl der übrigen Kaufleute verreist war ^]. Bey der Ausdehnung der Städte und \ ermehrung des Verkehres musste jedoch die Gilde durch ihre Allgemeinheit bald an Bedeutung verlieren. und ihre in der frejen "S^erfassung wichtigsten Rechte wurden dem Rathe, zu vrelchem auch andern Bürgern der Zutritt eröffnet war, übertragen. Häufig wtirden daher die Gilden durch Gesetze unterdrückt ^), doch haben sie sich, wenn gleich der Bedeutung mehr in den scandina^ischen Reichen als der Form nach umgestaltet In manchen der landesjierrlichen bis zum heutigen Tage erhalten. Gewalt strenger untergebenen Städten erblicken wir sie jedoch länger, als in anderen; wo sich auch die, anfänglich von dem Landesherrn ihnen gewöhnlich vorgesetzten Hansegrafen finden. ,

,

K. Kanuls Gildescra Art. 43. in K. Ancliers saml. Strlfierlll. 232. Die Campana Conviuü zu ScIlles^^i,e war Mas sonst die stäcllisclie Bnniigiocke lieisst. Script, rer. Danic. II. fill. Das St.3Iaiieii Gildeliaus zu Bergen -svar die dortige Dingslatte. S. Bergeiis Ganile Bylov ed. l'ougner - Lundli. Das allesle Sladterhebucli von Hamburg gedenkt des naciilierigleicJifalJs I)ev d. .). IQ-jS- 12-58 eines Gildeiiauses und domits coinniii gen Scliaffeiliauses (s. Stap hörst Jlajub. Ivirclien - Gesell. Tli. 2. S. Iü3. 104 u. 6l4.) "ud

1) S.

,

eröffnet uns dadurch einen lehrreicheu Blick, auf die älteste Verfassung der Stadt. 2) S. unten S. 73.

3) S. Dortrechter 4) S.

Urkunde

v. J.

Kopenhagener Sladtrecht

V. J.

1322- in

Cassels

12.30-60 im Nachtrage Bd. v. J. ii;94.

ungedr. Urk.

S. 716-

II.

Art. 4. in Script. Rer. Dan. VII. 56S. 4G6.

C

Bremer Urk.

XVIII

Der Nähme eines Grafen der Hanse, welcher sich zu Bremen, Middelburg, Regensburg und Wien ündet, während nirgend ein Gilde^raf oder Graf der Kaufleute genannt wird, deutet in der städtischen Verfassung auf ein hohes AUer und geschehene Uebertragung ehemahHger aus den Hofrechten entsprungener Verhäknisse auf die Bürger. Der Hansegraf zu Regensburg war ein von denselben erwählter Meister oder Oldermann, welcher deren Rechte und Gewohnheiten, zu denen auch die Zölle gehörten, auf den Märkten im Auslande vertrat, in der Stadt aber nur mit Beystimmung der Bürger Einrichtungen treffen durfte i). Die Nachrichten über die Middelburgcr Hanse dass sie sich auf den ausländischen Handel und sagen deutlich Diese Beziedie Schiniahrt von Osten und Westen her bezog. hung auf den Grosshandel hatten auch die mercatores hansati zu Paris 2), so wie zu York im J. 1200 die Gilda mercaria, Krämervon den Hansen der Bürger in den Ländern des Königes, gilde England und Normandie, unterschieden wurde. Eine urkundliche Erwähnung der Hansegrafen zu Bremen vor d. J. 1395 ist zwar bisher nicht aufgefunden, doch wird einer Hense schon in den Statuten dieser Stadt v. J. 1303 gedacht 3). Dass aber auch hier die Hanse sich ursprünglich auf den Handel mit den Fremden bezog, beweist die Urkunde des bremischen Erzbischofes Siegfried v.J. 1181 *), welcher die Erhebung der gleichbenannten Abgabe, so weit sie ilim zukam (cjuae ad nos respectum habuitl, erliess; ein anderer Theil dersellien fiel wahrscheinlich wie in Middelburg an die MitIn demselben Sinne befre}ete Graf Philipp die glieder der Gilde. Bürger von Damme in allen seinen Städten von der Abgabe, welche seine Beamten (Boden, comites) Hanse nennen, und Kaiser Friedrich I. die Lübecker von einer vom Zolle unterschiedenen Hanse in Sachsen, ,

,

Ilnnisgrnue de offirio suo jura et consueluelines ipsorum in nuiidinis reciuilalein is iilicjuid ordinäre disposuerit, id nonnisi secnnduin rivilia Dieser (iraf der Regensburger >>iid bereits in iii.>>lilu(a et ex cüiisensu iirbaiiorum (iat. der IJeslalisung aller Hechle derselben auf den ^larklen ?u Eiins er>valinl. S. Urk. v. J. Unter andern Uegensburgisclien Ltciuileu il90 in Orig. Guelf. T. 111. Tiaefal. p. 30. wird der Ilaiisegraf auch erwähnt 1238 u. 1258. S. llied Cod. dipl. episc. Hatisbon.

i) l'ik. V. J. 12f(7(luir.-it,

et

5>i

iiifrn

2) Urk. V. 1204.

s.

unten S. 74.

IV.

3.

3) S. bey Oelrichs 8.54. "WU he oc en cojnnan vesen, so scal he ver schcilirigo glieuen Sl. Vicior wini als der vor sine lieiise; tlier scal sinle victor liebben den diillen deel. Naliine einer liadstube zu Bremen narhgew ieseii , verniulblirli war jedoch deniselben Hei-

von den vereinlcn Kaullcuten geweiht. ÜB. V. und Nachlrag zu derselben Bd. II. S. 712-

ligen friiber ein Allar H)

XIX

Fremden von einer Hanse zu Lübeck, Diese Abgabe scheint nun aus dem Vorhergehenden dahin zu bestimmen zu seyn, dass sie von dem einheimischen Bürger für die Zulassung der Gilde der auswärts handelnden Kaufleute entrichtet wurde, von den Fremden aber, welchen keine Vorzüge vor denen des Ortes gestattet werden sollten, lür die Erlaubniss daselbst Handel zu treiben, wodurch sie in die Gilde traten *) oder deren Mitgliedern gleich berechtigt wurden, so so wie die

wie noch heute in einigen Staaten durch Erlegung einer Patentsteuer. Daher findet sich denn auch diese Abgabe nicht nach dem Werthe oder Maasse der Handelsgegenstände sondern als persönliche Abgabe Für die in einer für jeden Berechtigten gleichen Smnme bestimmt. Hanse der Cölner zu London wurden 2 Schillinge entrichtet, für die der Lübecker 5 Seh.; zu Bremen 4 Seh., zu Middelburg 3 l/2 Seh (von welchen 42 Pf. die Hanse nur 2 Pf. erhielt), welcher Ertrag, gleich dem anderer ursprünglich aus dem Hofrechte entlehnten Abgaben, dem Landesherrn und später theilweise oder ganz den damit belehnten Gilden oder Städten zufiel. Die Befreyung von der Abgabe genannt Hanse wird auch nur in den ältesten städtischen Privilegien erwähnt, hernach aber, bey ihrer Geringfügigkeit, derselben nicht ,

melir gedacht.

Es sey uns jetzt gestattet, auf die Nachrichten zurückzukommen, welche über die Hansegrafen zu Bremen im J. 1395 uns aufbehalten welche die offenbar älteren Verhälüiisse dieses Amtes entweder sind ,

i)

^ViQ ZU

Tiivis in die Societas franclsca.

So wurden

aucli

im

J.

H27- vom Grafen

'SYil-

die Bürger zu St. Onier, \\elclie nach dem deiilsclien Jieiclie IiaiideJn Erriclitung einer Hansa Ijefrcyet, d. Ji. zu St. Ojner, nicht abei' im ganzen deulsclien Reiclie, in welcJiejn der Graf keine Abgaben erlassen konnle. S. Ducange, wo nocli andere ]\achweisungen aus flandrischen Urkunden v. J. 1164, 1201. u. a. über Hansa, in der Bedeutung einer Abgabe von Handel sich finden. Dass für das auf rö'misclieii

von Flandern •SYollten, von jeder

helin

Inschriften gelesene A'\"ort ansarium, aurarium zu lesen sey, habe ich früher bemerkt. Zur vollständigen ZusaniinenS. Berlin. Jhrb. f. wissensch. Kritik. 1828. S. 291 u. 639. stellung der BedeuUmgen des A^ ortes Hanse, gehört auch noch die so benannte Strafe der Cülner für fremde Kaufleule, weiche das Verbot in ihre Stadt zu konnnen übertraErzbischof Conrad von Coln sagt in einer Urk. a. 1259. ^i^Y 9- Quicuntjue autem ten. talium mercalorum secus vel in conirarium facere vel fecisse ab aJicjuo cive coloniensi fuit deprehensu». ab ipso cive impune et licite arrestari et puniri poterit jnore antifjuo, secundum (]uod vulgo Hansen vocatur, cjuod taliter fieri consuevit, (juod civis coloniensis mercatorem in lali excessu a se depreliensum calamo vel junco vel alirjuo simili ligamenio li^abit etc. Eine ganz ähnliche Beschreibung dieses Gebrauchs findet sich in der Lrk. K. Karl bey Ducange h. v. Vielleicht ist der pravus abusus mit welcliem die Codner und ihre Genossen die Lübecker in England belästigten, etwas Aehnliclies (s. L V 1226- 2-) j und ist hier aucli die Abstammung des ortes hänseln zu suchen.

W.

.

W

C *

XX

Es Averden in dem Denlselbucho dieser oder aLäiiclern. Stadt 1) als deren Aeniter, nachdem sie Mitglieder des Rathes bildeten, angetjebcn: 1. Die Annahme und Beeidigung der Bürger und Dieses Geschät't möchte als ein die Verwahrunof des Bürgerbuches. so fern die Bürgerschaft oder u'sprüngliches zu betrachten seyn

anheben,

,

I

Bürgergildc von der Gilde oder Hanse der liaufleute ausgegangen ist. der Stadt 2. Sie sollen von dem Bürgergeide die Wege ausserhalb macheji lassen und in der Stadt über die Strassen das Regier haben. Diese Function trilFt mit der des Hansegrafen zu Regensburg überein, welcher mit den liaufleuten über den 'Zustand der Strassen zu Lande 3. Es wurde denselben die l'ühinid zu "Wasser berathschlagte 2), rung des Denkelbuches übertragen, welche früher den Kämmerern oblag, fih" welche Arbeit ilmen das Hansegeld und dagegen den Bürgermeistern von dem Bürgergeide 2 Mark jährlich als Ersatz für das Hansegeld, welches diese von Alters her zu erhalten pflegten, gegeben wurde. Diese ursprüngliche Verbindung, wenn nicht Identität, der Bürgermeister mid der Hansegrafen scheuit unsere Meinung über die i'rühere grosse Bedeutung der letzteren in den klemen Anfängen des städtischen üreises sehr zu bestätige!!.

In den Städten, welche auf freiere Verfassmig begründet waren, im Allgemeinen wohl die englischen Städte zu rechnen sind, Hnden sich keine der Hanse ^) oder Gilde vorgesetzte Grafen, sondern Oldermamien derselben, w ie bey den Hamburgern und Lübeckern in dem auch von Bremen angenommenen ältesten Schiti'rechte, wobey jedoch es zu bemerken ist, dass der Nähme ihrer Hansen nur im Auslande, nie aber in städtischen Beziehungen nachgewiesen ist. Die Vereine der nach gewissen Gegenden handelnden liaufleute bildeten hier ursprünglich keinen Bestand theil tier städtischen Verfassung, wie etwa die Gilden der Wechsler und Handwerker, und sie waren nur in so fern gescidossen, als der Bürger einer Stadt, Avelcher nach London, Utrecht oder andern Orten, wo seine Mitbürger eine

Avozu

j) S.

über

(lassell)o

Deneleit über

tlie

Rolnndsiiulon In Bremen.

2) l ebcr die letzteren s. Iiesundcrs Urk. v. 1281. S. 414- und daselbst S. 5öG und 5G2.

3)

in

S. 28.

Gcjiieinei's Uegensbiugisclier Clironik

üs ist niclil zu übersehen, dnss der Ausdruck Jl.msen in allen Zeilen Pur die Milpliedcr einer Hansa oder llun.sc, ll.insebri'ider oder Kaulletilu von dor Ihinse nie vorkoninil. \\ enn daher das deutsch - l.ileinische /vvitterworl llan%ealcn verworfen wird, so liissl sich der Ausdriirk Hansen iVir die zur Hanse Berechtigten, die Jlansischen, durch sein Alter gleichfalls nicht ni"lich rcchlferli'jen.

X\I errichlct halten dort gewisse BedingLingen zur Aufnahme zu erfüllen hatte Die Verfügungen dieser Hansen bedurften jedoch bahi einer Bestätigung des heimischen Gesammtvereines, nm die Bt^schhisse der Morgensprache gegen die Widerspenstigen auszuführen, so Avie um eine ZAveyte Instanz in dem städtischen Obergerichte oder Käthe für jene begründen zu können. Die Hauptbestimmungen dieser Hansen Avaren, ^\ie Avir aus den vorhandenen Nachrichten deuthch schhessen können die ErhaUung des National oder neueren Stadtrechtes so "wie der autonomischen Verfügungen, ferner die Haltung der Morgensprache unter dem von den Hansebrüdern erwähnten Oldermanne und die Obacht für die gemeinschaftlichen Handels -Interessen der Hansebrüder. An diese knüpfte sich auch die Sorge für geistliclie Anforderungen, die Stiftung von Messen, Erhaltung eines Priesters, eine Grabstätte für die im Auslande Verstorbenen, so Avie ferner die Ausführimg geselliger ZAvecke Avährend des Anfentlialtes im fremden Lande. Diese Privathansen haben sich noch lange nach der Bildung der grossen Hanse erhalten, AAie nahmentlich von Hanjburg sich nachAAeiseii lässt, Avelclies vor 1270 Hansen zu Utrecht und Ostkerken bey Sluys besass, und avo Avir die Statuten der hamburgischen liaufleute zu Stavern v. J. 1380, derer zu Amsterdam v. J. 1384, so AAie beider bereits v. J. 1365 kennen, so AAie derjenigen zu Sluys, AA'elche Avir früher in Ostkerken fanden und AAelche hernach den allgemeinen Nahmen der Flanderfahrer erhielten, v. J. 1402, § wo noch im i6teii Jahrhunderte eine hamburgische Capelle vorhanden Avar i).

Hanse

,

,

-

Wemi gleich die Hansebrüder keinem ihrer Mitbürger den Handel nach einem Orte verAAehren konnten, da die Handelsprivilegien goAAöhnhch vom Rathe und der ganzen bürgerlichen Gemeinde erAA^orben Avurden, so musste ihnen dennoch die Aufnahme in ihre freye Genossenschaft im Einzehien überlassen bleiben, um so mehr da bey längerem Aufenthalte an den einzelnen Orten sich häufig die Hansen ein Vermögen in Grundstücken erAAorben und andere Einrichtungen und Stiftungen errichtet hatten, zu deren Genüsse anderer Theihiahme oluie Einschränkung zuzulassen sie nicht A'erpflichtet Averden konnten. Auch Fremde AAurden zu diesen Hansen theil\Aeise gelassen, wie Kaiser I'riedrich IL 1226 von derjenigen der Cöhier, Thieler und deren Genossen in England die Zulassung der Lübecker 1) lieber diese hamburglsclie Hanse in Sluys s. Sartor lus CescL. d. haus. S. öG2. Lieber Greifswalder Kaufjuannsf;esellschaflea s. UV . 13öG.

Bundes Bd,

II.

XXII

und wie die Aurnalime des hamburger Schiffrecliles bey den Bremern unter fortbestehender Appellation von der Hanse in Flandern nach Hamburg zu beweisen scheint. Je mehr die Hansen im Auslande einen ausschliessenden Charakter behaupteten, desto mehr mussten auch die Theilnehmer derselben sich in der Heimath aneinander schlicssen, welche nicht minder durch die Geiahren der See zu gemeinschaftlichen Fahrten vereinigt \\urdcn; doch waren hier in der Regel die Verbindungen viel loser, und zum Theil jünger, durch geistliche Brüderschaften, Armenkas-

verlangte;

sen, gesellige Vereine, geiueinschaftlichesBotenw^esen veranlasst; selten diu'ch Vereinigungen zu städtischen Pflichten, wie die gemeinschaftliche

Theilnahme an der Vertheidigung der Stadt zu Wasser und zu Lande, oder auch durch gemeinschaftliche Bevorrechtigung. Alle bisher auft^efundeneiiNacIirichten über dergleichen durch den Handel nach irgend einem besondern fremden Lande vereinte Brüderschaften in den deutschen Städten sind nicht älter als die letzte Hälfte des l4ten Jahrhunderts, und also um vieles jünger als die Nachrichten vom Handel Es scheint daher dieser Städte nach den ausländischen Comptoiren. auch irrig, die ältesten Nachrichten über tlas Entstehen der kaufmännischen Vereine in den einheimischen Archiven dieser Gesellschaften suchen zu vvoUen, wenn dieselben gleich für die miltlere und spätere Zeit reichhaltigere Nachrichten über die Hanse darbieten können. Diese Hansen der Einvvohner einzelner deutscher Städte im Auslande vvaren eine Abweichung von dem alten Rechte der Deutschen. Die ausgeschlossenen Slädte versuchten, wie wir es von Lübeck bey der Cölner Hause in London so eben erwähnt haben, ihre Aufnahme durch kaiserliche Gebote oder andere Mittel zu crzAvingen, und da diese nicht gelangen, verschafften sie sich bey den fremden Landesherren das Recht eigene Hansen zu errichten. Dieses Mittel liihrte bald zu den gewünschten Vereinigungen, vvic ^^ ir in England aus der Urkunde v. J. 1282 deutlich erkemien. In Flandern und Holland müssen andere in der Natur des dortigen Handels liegende Gründe gCAvirkt haben, um die Existenz einzelner Particulier- Hansen zu erhallen, weam gleich die Unterordnung derselben imter den allgemeinen Verein der deutschen liaufleute zu Stande liam. In AVisby, so wie Nowgorod ist nach allen vorhandenen Nachrichten die Gemeinschai't der deulscben liaufleute nie durch Hansen einzelner vSlädte gestört worden; in Norwegen und Schweden oder Dänmark eben so wenig; nur in Schonen hat der Besitz einzelner Vitien für den

XX HI Herliigsfaiig einzelne Städte allniälig zur

Enieniiung besonderer Vöjjte

und Errichtung abgesonderter Gesellschaften geführt. Dass in jenen Ländern die Deutschen in den ältesten Zeiten keine Zölle und Gildenabgaben zu entrichten hatten,

ist aus der für die Russen, Gothen, Avestliche Völker zuweilen ausgesprochenen gegenseitigen Vergünstigung \Yahrscheinlich, nnd erklärt zugleich, wie bey einer solchen Gleichstellung aller Deutschen keine Separat -Han-

Normannen und andere

sen bey jenen Völkern entstanden. Wenn das Zusammentreffen deutscher Kaufleute zu Vereinigungen unter denselben führte, so mussten zu der Wahrnehmung gelangen, dass einzelne unter Stadt für manchen Handelsverkehr nicht geeignet die EinAYohner der vortheiUiafter gelegenen Städte näher

im Auslande auch bald deren lag sich au sie

ihnen, ,

anzuschliessen

hatteiL Wir müssen uns vergegenwärtigen, wie in dem damahligen Handelsverkehre, der liaufmann aus dem Binnenlande mit seiner Waare über Land und Sand zog, um selbst mit einem in einer fernen Hafenstadt gemietheten Schiffe auf den entlegenen Markt zu schiffen. Auffallende Denkmähler dieser Kindheit des Verkehres sind die Privilegien gegen das Strandrecht, Avelche Landstädte, wie Soest, sicli erwarben, so A^^e das Erscheinen von Bürgern aus Münster, Dortmund und andren bimienländischen deutschen Städten in Gothland und No\vgorod; bey deren Anblicke wir jetzt verwundert glauben möchten, ckiss einst sogar der Dichter, welcher sicilische Schiffe in Prag landen liess, auch nicht so sehr geirrt haben möchte. Es war daher ein grosser Fortscliritt des Handels, als die binnenlänchschen sich näher an die der See und den grössern Strömen anwohnenden Kaufleute schlössen; worauf hernach die desfallsigen Verträge einzelner deutscher Städte unter einander erfolgten, welche nicht nur die Aufnahme und Begünstigung der Bürger der einen Stadt in der andern bezweckten, sondern auch deren Vertretung und Gleichstellung mit den eigenen Bürgern im Auslande. Waren gleich in den ältesten Zeiten die Deutsclien als Nation stets vereint aufgetreten, woher für die deutschen Kaufleute besonders in England und Flandern der Nähme der Mercatores Imperii Romaiü sich erhielt, so mussten mit dem Emporkommen der Städte Trennungen und Bevorzugungen einzelner dieser Genossenschaften statt füiden, wie oben erwäluit ist. Diese Städte gelangten dalier bald dazu, in ihrem Nahmen für ihre Bürger oder einzelne derselben, diejenigen Rechte geltend zu machen, welche der ganzen Natioir zukamen. Das weite Band der grossen

XXIV sich iiumnclir vercinzcluclen Geniciiiscliaft unlor clon cjermaiiischen Hriegsborelil Avar zcriisscii, uml die ersten EinporliöiniiilincTC in cler iieiicii HaiulclsAvcU, Avclche die NaUoiieu verband, Avareii es, Avelche auch die Nalioaal- Einheit Avieder herstellen sollten. Daher denn die vielen Vertrtäge, Avelche hu 13ten Jahrhundert geschlossen Avurdcn von einzelnen Städten für ihre Bürger und ihre Gäste (hospites, socii, onines quos sibi adiunxerint, qui in eoruni iure sunt), deren wlv besonders von Hamburg, als der den Elbhandcl vorzugs-weise beherrschenden Stadt viele besitzen i), weshalb auch noch in denselben alle Elblahrcr (omnes ex Albea velificantes) -) besonders einbegriffen Averden; \vahrend für die Theilnahine an dem Ostseehandel die Landstädte weniger beschränkt waren, und durcli die grosse Freyheit des Handelsverkehres in den nordischen Reichen die Vertretung einzelner Städte seltener in Anspruch zu nehmen seyn konnte. Besonders merkwürdig ist in dieser Beziehung der Vertrag der Hamburger mit den Dithmarschen, v. J. 1265., in Avelchem den Gästen binnen einer gewissen Zeit anheimgestellt wird, die von jenen festgesetzten Be-

dingungen anzuxiehmen oder zu verwerfen ^). In einem ähnlichen Verhältnisse zu dem Handel auf dem Rheinstrome stand bis zu der Versandung der Mündung desselben die Stadt Cöln. Eine Folge dieser Verhältnisse war die Ertheilung der Rechte der Hamburger, Lübecker, Cölner, in fremden Ländern an andere Städte, da denselben eile Rechte, welche sie sich als Gäste jener ohnehin zu verschaffen wussten, zu Acrsagen, unnütz gewesen seyn würde. iVIit der Entstehung und Ausbildung des Commissionshandels mussle Ireylich lür die binncnländischen Städte der Werth des Bundes, besonders der ursprüngliche Zweck desselben verschwinden, welche Umgestaltung des Handels jedoch nur sehr langsam vor sich ging. Jene Verbrüderung der alten sächsischen und A\estpliällschen Blnneustädte mit den Ostseestädten wurile nach der Schlacht Aon Deinmin im J. 1164., wo die wendische Herrschaü durch Herzog Heiiuich den Löwen in jenen Gegenden vernichtet war, inid eine neue christliche Cultur an dem baltischen Ufer schnell emporblülien konnte, mögi) In

dem durch K.

rück.siciitlicli

Friedi-icli II. im J. 1189 der Sl.'iJl lltTiiibui-g erlbcilleii riivilegimii ^^e^del^ des Slndcr ZoJJes unleiscliicdeii das liiiigeijiul uud die bona JiU9|>iluiii. \vel:

clie die Jl.iiribui'ger see\Närls eiiifübren.

2) t'rk. 1266. ^on Zieiikzc und Vorne im ^nchlinge

IJd. II.

5.724.

3) S. IS'ariilrag z. J. 12ri.'). so vie die Verliäge llainlmigs mil den Herzogen I.auenburg, den ll.-idelem, AVmslfriesen u. n. v. J. l'.»3

bjf

et

2)

in d. J.

and

quam

eis

do et concedo, ut

gildam mercatoriam

ibi

Stadt

aliis libertatibus et

also schon

nomina-

sicut

un~

zu Heinrichs L Zeit}

1101-1135, war Sache und Nähme hier of York p. 203- Derselbe

antiquilies oj the cil\

York

ertheilten Freyheiten gleich-

sua statuta pertractent

Duuwich

ap.

p. 10.

;

Hynier,foed. Angl,

rupem Aurmall 29. Jim. regn.

sicut habere consueierint

seiner Stadt Herlord die ßefugniss:

,

et ^

;

v.

Historical treatise of cities

König Heinrich

III.

ed.

nostri

and

ertheilt (n. r. s,

ut habeant (cives Ilerfurdiae') in perpetuum gildam

consuetudinibus

ad

illam pertinentibus.

v,

Madox

history

vf

412» dipl,

Im hamburgischen Archive kommt Gemahlin Johanna die

regierte

patris jiostri

Rob. Brady 1^ ed. Lond. 1704, append.

mercatoriam cum Hansa et I.

er

or the hislory

König Johann bewilligte seiner

hurghs or borroughs secundo, 1217/18)

,

ai'i

bewilligte seiner Stadt Beverley die gleichen, der Stadt

I.

nebst eineax Ilanshus,

exchequer

zu IMiddelbvug ihre

die

v. J.

in

einem Copialbuche eine Urkunde des Grafen Thomas

inid seiner

1241 m. Maj. vor: wonach Niemand, der nicht sein Handwerk aufgegeben, und

hansam Londoniensem erworbeu habe, zum Scabinus der Stadt

Damm

sollte

K

erwählt werden.

ERSTE

74 Hanse haben vird,

eines Hansgrafen,

er gedenkt

i),

V elcher

schaft,

auch

Wien vorkommt

in

als

Vorstehers

als

Sache nicht unbekannt

1)

Hanisgraf oder Hansgraf sowohl

als

Seihst

-).

Wort im

dagegen scheint das

;

Mieris

groot Charterhoek

conies Hollandiae

retitius,

Nordosten, in den scandi-



delhursensium.

Maze

duas uncins Hollandiae rel ampUus

——

occidentuU

vel ex parle

,

de furo

t-alens

Hanse

debet

Denarium.

lerna successione Über, confralendlatem iatam acquirere voluerit in hoc oppido, et

monelae in lUiddelhurg dabit Comiti

legalis

in confralemitate acciderit

,

Der rüiuische Köuig

,

Hanse duos

quae per formet eres

et

confraternitate non potuerit coerceri 2)

v. d. J.

,

ad Praetorium

debet

Pliilipp criheilt

im

J.

1207.

quadragiiila denarios usualis

f. 10.

,

de Middelburg rcquiri et dupliciter emendari.

(Geraeiuers

Urspr. d. Stadt Regensburg 70.) den Bür-

p. IGO-) sag'

tem,

et

Urkunde

1230 bey Ciies üatisponenses habeaiit Jus eligendi Ilansgratium

und Kaiser Friedlich •

II.

in einer

non infra, ea tantum,

quae respiciunt

Hansgraf, obwohl das Jahr, iu welchem diess

v. d. J.

negotia

Hund

disponat et

qui

,

Auch

nundinarum.

Amt aufgekommen

ist.

Ilanisgra ve

di-

{Metropolis Salisburg. ed. 1719. ordinet

iu 'NVieu

nicht aus

extra

ciiita-

ein

solcher

war

Rauch

rer. ylunlr.

55.

milGewissIieit erhellet; es heisst daselbst, unter der Ueberschrift: Complura jura municipalia

p. 69. 70.

Iir.

altulerit

Quicunque pa-

~,

De omni autem emenda quae comitem Jlanse ad satisfactionem in diita

denarios,

per

site

ad forum J.

gern vou Regensburg die Befugniss ex arbitrio suv eligendi magistrum, qui yulgariter cilur;

"Ab» Flc-

1271.

loncessimus haec iristiluta, quae subscripta sunt, confrateruitati mercatorum Mid-

,

$. 6. Quiciinque

ex parle orientali der

\on den vereinten

ürkuude des Grafen Florens vou Hollaud

356-

I.

in

Nähme und

Frankreich ^var

in

navlschcn Reichen damahls ganz ungewöhnlich gewesen, und

1)

Genossen-

dieser

den niederdeutschen Urkunden gemeinhin Olderman genannt

in

den oherdetitschcn aher

in

Rco-cnshurg

SIXHSTER ABSCHN.

.\J3TH.

Auderm

urbis J'indohcnensis nonduin edila: de juratis J'indol'onensibus mercaturae conciiiatoribus, unter

also:



Auch soll y glich vnderteuffel den hannsgrafen weisen in allen rechten die er wais. das ain gast wider der stat oder des hannsgraf recht durch das ain yeglich t-nderleuffel wo der Inn irirt

Auch

5ol

ain

,

,

farn oder chaufmanschacz treiben das sol er an den hannsgraffen pringen Ah er der vmb gesworn hat. Auch was die vnderheufj'el tnd der hannsgraf mit einander redent tnd meldent das

lant fert oder wolt

,

,

,

sol sol

furpas nicht gemeldet werden, //'er das vber fuer, der sol furbas Aus dem hannsgrafambt sein tnd Es sol auch jeglicher vnderheuffel dem hannsgrafen gehorsam man in pessern an leih vnd an gut.



sein

für

aller 3)

in ze körnen

herkamen

ist,

i

wann

er In besent

,

J'nd sol all milichen

J'nd ob er des nicht thuet. So sol er

dem

für den hannsgraffen chomen

,

Als das

i-on

hannsgrajj'en zwelif pfennig ze wanndel geben.

König Johann vou Frankreich bestätigt im J. 1350 apud Canlilupum mens. Norembr. den Kaufleuteu, SchölTcii und burgensibus hansalis so wie allen F.iuwohneru vou Paris die ihnen 9X magna anliqiiilale zustehenden Freybeiten, vermöge welcher Wein foraneus (der nicht ein Pariser Bürger

ist)

Güter oder Geld nach

P.iris

zu >Yasscr {per riparias) bringen dürfe, wenn er nicht mit einem burgensi hansato der Stadt in Verbin-

dung getreten

ist,

und

die

socielatem franciscam

hujusmodi, debet habere medielalcm commodi nance» des rois de France IV, Q. II.

"ISS-ßS.)

hiinsali

erwähnen

kommt

darin

dieser

gewonnen

I.ubineau T.

über.ill

I.

Burgensis hansatus, habens societatem sibi sie associati

i

Andere, meist frühere Freybriefe der Könige von Frankreich

Freybeilen

nicht vor; allein

h.

d.

J.

1170- 1315. 13i5,

l.?.)l

König Philipp AngusI bedient

denkt der mercatorum hansatorum zu Paris ausdrücklich et

hat.

seu lucri mercalure dicti foranei

;

vergl. llisloire

,

sich

Ordon-

i^Ordoiin.

aber der Ausdruck burgenses desselben im

de la

ist.

J.

1204, er ge-

de Paris par Felibien

ville

in der disserlalion sur thisloire de l'hdtel de lille de Paris p. tcviii

wegen der Hanse der Pariser Kaulleutc auf der Seine sehr belehreud

f.

.

welche Abhandlung

VERFASSUNG, BENENN.

VEREINS GEGEN ENDE

D.

Städten und ihren Kaufleuten

fleutschen

ZEITR.

D,

75

1370.

J.

im vierzehnten Jahrhunderte den

erst

Königen daselbst gleichsam aufgedrungen worden zu seyn. Die grosse Handelsgesellschaft der deutschen Kaufleute auf "NVishy in Golhwelche, bevor sich Lübeck so glücklich und kühn erhob, und bevor der

land,

Verein der niederdeutschen Slädte sich mehr ausgebildet hatte, voxherrschcnd im nordöstlichen Handel war,

und den Kauffahrern wie den Städten

Bezug auf

in

den Verkehr noch gegen Ende des drcvzchnten Jahrhunderts Befehle nennt sich nie deutsche Hanse

Hanse

oder

Eben

Gothland, oder aber gemeiner Kaufmann.

Nowgorod

schen zu

ertheilte,

sondern

Kaufleute,

der deutschen oder aller Kaufleule auf

aller Kaufleute,

schlechtweg Gesellschaft

der deutschen

in dieser altern Zeit

so kennt die Niedeilage der Deut-

diese

Benennung nicht

nennt sich

sie

j

bey ihr lediglich von deutschen Kaufleuten, von Solchen, die dem deutschen Rechte zugehören, die Rede. Daaeecen kommt das Wort Hanse in altern deutschen und flandrischen ürnur deutscher Hof,

stets

künden

es ist

andern Bedeutung, nähmlich der einer Abgabe

in einer

vom Handel

vor.

So wird das AVort vom Erzbischofe Siegfried von Bremen im J. 1181 und vom Kaiser Friedrich I. in J. 1188 so wie vom Grafen Philipp von Flandern um die5

Zeit gebraucht

selbe

Doch

1).

genommen wird Die

älteste

von Menschen,

V,

L'rk.

-).

Bedeutung des Worts scheint die vereint oder

dem

dat

Wille,

2)

Im

J-

v.

J.

sie te diere

costume

angegeben

'Wahrscheinlich

ist

.

dem

Urkunde durch K. U'aldemar

MC die

,

in

Damme

vor:

Urkunde aus dein Latein

neghetne stede underliorich zyn.

geLomen

der suluen stad is

zum Schutz

,

J.

1169 au

und

euxliken to hesittende

anderes

als

eine

to lernende sind,

myd

to

alle

deme rechte

to hebbende

(Archiv der

to Gottingen,

Abgabe imter dem Worte

der güttingischeu Kaufmanns -Gilde au die vou Uslar zuvor

,

16'

und Jüh. 18 3- 12. »"'"f* mampulus, Lucae 6, 12. t^SS»? multitudo cohors aus und im llochdeulschen bey dem uubekauutcu Uebersetzer Taticns 200- 1. ed. ,

>

vierten Jahrhundert;

Palthen

m^n

Das Jahr

worden.

Marci 15

3) Ulfilas

elderen

in

v.

eine

is

übersetzt.

Es scheint, dass hier nicht wohl etwas

verstanden werden könne, die entrichtet

hanse

v. J.

kommt

T'ortmeer

Aber daraahls regierte Graf Robert, Philipp aber

ende IUI.

suhe hanse an meh von mynen

Sladt Götllngen).

Drinuiark

v.

aiigeführteu hamhurgischeu Copierbuche

1430 belehnt Herrn, vou Uslar noch de lojdude meyslere , de nu sind und noch

alse de

dem

I"

die onse boden hanse heeten

truwer Hand der koplude to Gottingen, de

war

kaiserlicheu

12'26'

Menge

einer

einem ähnlichen

in

In der Voraussetzung, dass davon

3).

Freybriefe des Grafeu Philipp von Flandern für seine Stadt

^Tird daselbst so

t 1191-

11.

die einer Gesellschaft,

verbunden sind, anzuzeigen;

1188- auch in der Bestätigung der

1202 uud vou Kaiser Fried. btelle in

Bedeutung des "Worts in den kaum noch späterhin

so dass es in diesem Sinne

Sinne bedient sich desselben bereits Ullilas 1)

diese

verliert sich

bekannten Urkunden nachher,

p. 197> für cohors

,

aus

dem ueuuteu

Jahrhuudert.

K

2

,

ERSTE

-g

zunächst die Bezeichnung einer

gangen

sey,

nähinllch

würde

die

Menge oder

von Kaufleutcn ausge-

Gesellschaft

auch die wahrscheinlich spätere Bedeutung erklären

sich

einer

SECHSTER ABSCHN.

ABTII.

\on

Ahgahe

Handelsgesellschaft,

solchen

einer

Kauflculen zu ihrem Schutz, dergleichen Bcyspiele auch hey andern Miltcialler

vorkommen, indem

Wrggdd und

vlj'arl

Weg

nur

[chemiii) nicht

cheniiiius

lassen,

oder

von

Worten im

sondern auch

sondern zugleich Ahgahe von der Aus-

nicht nur Ausfuhr,

fuhr bedeutet.

Das AVort zur Bezeichnung einzelner Vereine deutscher Kaufleute in der Fremde besonders in England ist denn allmählich auch zur Bezeichnung des allgemeinen Vereins aller norddeutschen Kaufleute in der Fremde wie in Deutschland gebraucht

worden,

zur Bezeichnung

bis zuletzt der

des Vereins

wird, seltener in der ersten, häufiger Imnderts gebraucht, ISoch

am Ende

Nähme

deutsche Hanse oder Hansestädte,

norddeutschen

der

ohne jedoch

in

altern

die

dieses Zeitraums bis

d. J.

z.

und Städte

Kaufleute

Benennungen ganz zu verdrängen.

1370

ist

diese Bezeichnung deutsche

Hanse schlechtweg oder deutsche Hansestädte nichts weniger

im Gebrauche, weder auf des

norddeutschen Niederlagen

allgemeinem Vereins

»eitdem mehr und mehr, bis

der

ausschliessend

Bey dem Gebrauche

dieses

wie

gewissen Schüchternheit,

dem Eingestehen

Kavifleutc

und Städte

verbreitet

Jahrzehnde nachher und vollends

sie einige

Anfange des fünfzehnten Jahrhunderts

mit

als

der Fremde, noch

in

der Verträge der Städte mit fremden Mächten; allein diese Be-

beym Abschluss zeichnung

allen

üblich

der zweyten Hälfte des vierzehnten Jahr-

fast

Worts

in

es scheint,

ausschliessend gebraucht wird

seit

sich

dem

l).

dem ausgedehntem Sinne ist mit einer zu Werke gegangen worden, so wie

der Sache selbst; die Gründe, die dazu aufforderten, lassen Eigentlich

sich aucli leicht auflinden.

Karls des Grossen Zeiten

,

waren nach den

ältesten Rcichsgesctzcn

zu

Vereine und eidliche Gelöbnisse auf dieselben unter-

und nur zu frommen Zwecken, ferner wegen Feuersgefahren und SchllTMaase erlaubt. Die letztere Begimstigung sich zusammcnzulhun, um die Nac.htheile beym Schlfn)ruche abzuwenden, mochte leicht aucli sagt,

brucli in beschränktem

auf andere Seegefahren,

etwa gegen Seeräuber, zujn Schulz

in

fremden Ländern

ausgedehnt, es mochten Vereine der Kaufleute zu diesen und ähnlichen Zwecken

I)

Die ßelege finden derselben, die sich

sich

in

hier.'iuf

au« den bereits gedruckten gcii enthalten.

den Urkunden, beziehen

,

hier

die Stellen

l'iu Listige \Viedcilioliliingpn

übergangen woi-dea

,

tini

so

sind die Worte dem rrkiindenhnche

zu vermeiden

nirhr da

in

,

ubgediuikt worden sind, welche die verschiedenen llezeichnun-

VERFASSUNG, BENENN.

VEREINS GEGEN ENDE

D.

D. ZEITR.

J.

77

I.37ü.

in fremden Ländern für unschuldiger als im Innern Deutsclilandes gehalten werden. Das Bedürfniss solcher Verbindungen, im Innern \vie im Auslande, Avard indess, bey dem immer grössern Verfalle des königlichen und kaiserlichen Ansehens, stets

dringender, da

man ohne

ihre Hidfe sich nicht geschützt fand,

da ohne

ausgedehnter Verkehr durch die Kaufleute betrieben werden konnte. der König und die Fürsten

genöthlgt,

sich

wohl zu ändern stand dagegen, welcher geschont werden

was

nicht

:

so

geschehen

stIllsch^Yeigend

w ar doch immer der Buchstabe

uuissle

1).

man

^\ enn

kein

sie

Sahen aber zu lassen,

des Gesetzes

indess nachsichliger die

Vereine der Kaufleute mit der Zeit zu beurthellen geneigt war,

so

doch

blieb

zwischen ihnen und denen der Städte noch ein grosser Unterschied; diese mochten Die Macht der verbundenen immer grösserem Umfange; sie beschränkten sich nicht darauf, die in ihren nächsten Umgebungen sie diückendcn Bedrängnisse abzuwenden, Ihre Gewalt erstreckte sich über das gesammte niedere Deutschland, sie beherrschten den Handel desselben im Innern w le den mit dem Auslände sie schrieben den scandlnavischen Königen Gesetze vor, und durch kühne Unternehmungen, durch

den Grossen bey Weitem gefährlicher erscheinen.

Städte zeigte sich in

,

Fehden, diuch ihre Geldkräfte vmd ihre Verschlagenheit verfügten sie über die Kronen dieser Reiche, und erzwangen im Innern Deutschlands, wenigstens in ihren nähern Kreisen

Wie gingen

den Frieden durch dieselben

,

aber den Grossen

bedenklich diese Vereine

gleichwohl

sie

Mittel.

erscheinen

aus der Innern Auflösung der kaiserlichen

Musste der hohe wie der niedere Adel bey diesen Zuständen des Friedens in Deutschland vereinen

Moser

1)

(patriot.

Phantasien,

dritte

,

Ausgabe. Th.

aus Karls des Grossen Ca|nltilarieu die Stelle jurantibus, ut nemo facere praesumat.

v. J.

durfte er

1.

es

XLIIF. S.262)

779 anfülnt:

De

sich

mochten so Macht hervor. ,

zur Erhaltung

verschmähen.

endlich nicht

liat

diess bereits

bemerkt, iudem

er

sacrameiitis pro Cildonia ini-icem con-

Alio vero modo de eleemosjnis uut de incendio auf de naufragiis,

quamvi.t conuenienliam faciant, nemo in hoc jarare praesumat.

Moser

führt eben daselbst die Entscheidung

1231 aufgeworfenen Frage: ob eine Sladt oder Geraeiulieit mit andern Verbindiuigen oder Gesellschaften eingehen dürfe, an, welche vom Küiiig Heinrich mit Ilalh der der auf

dem Reichstage zu Worms im

J.

Keichsfürsteu dahin entschieden ward, dass ständige

Sammlung

letzten, -vor

der Reichsabschiede.

Aufhebung des Reichs

ihnen dergleichen nicht erlaubt sey.

am AI. 1747 f- Th. 1. Wahl- Capitulalionen Ihre

Frankf.

-verfusslen

:

S. 13.

a. a.

O.

S.

2630-

hiess

urjcl

es

in

voll-

den

kaiserliche Majestät wollen die

commercia des Reichs zu Wasser und zu Lande nach Möglichkeit befördern, Gesellschaften,

Vcrgl. Neue

Auch

— dagegen

aber die grossen

undandeie, so bisher mit ihrem Gelde regiert, gar ablhuu (M ös e r wenigstens daiaus, wie die Fürsten noch in der Erinnerung oder aus l'ebcr-

Kaufgewerbsleute ^'ä" sieht

lieferung die mäthiigcn Vereine

schon längst heral)f:estürzt waren.

fürchteten, obwohl sie in dieser

letzten Zeil

\ou der Höhe ihrer

.Maclit

ERSTE ABTH.

y3 «lic

rcirlicn Städte seihst

ihrer Geldhülfe nicht

in

SECHSTER ABSCHN.

seine Vereine mit

aufzunehmen ^veil man besonders es auch, nachdem man eben so ,

entbehren konnte: so Nvar

weit opkonimcn war, nicht

aa

ohl thunlich, den Städten die Erlaubniss zu \ersagen,

> orbindun"en lediglich unter einander einzugehen zur Erhaltung des Landfrledens, wie sie die Sache höchst unsclnddig zu bezeichnen wussten. Zwar nahmen diese städtischen Vereine bald eine Richtung , die der Grossen Eifersucht erregte

Geist vind

Zweck derselben

zeigten sich

welche die Herren unter einander eingegangen waren: unter ihnen erwachte,

,

denn

doch bald nur zu verschieden von denen, als

aber

die

Eifersucht

da halten die Städte und ihre Vereine bereits so an Kraft

gewonnen, dass man sich ihnen nicht geradezu widersetzen konnte, vielmehr es Die Grossen des •»erathcn land, Freunde und Verbündete unter ihnen zu suchen. niedern Deutschlands, besonders des östlichen Thells, hatten in ihren Nöthen bey den Städten Unterstützung erhalten , Darlehen von ihnen bekommen um Andern, Besonders halten Ti,

in

zuvor sich auf den mittelbaren Verkehr mit ihnen auf Goth-

sie

land beschränkten.

gewesen Kirchen

Deutschen zuerst unter

die

mögen

sie

dann bemüht und

Beyspiele der Gothen folgend, eigene Handelsniederlagen

Russland sich zu verschaffen

,

und

in

mögen

diesem Bemühen

durch den früh gebildeten und mächtigen Verein ihrer Kauffahrcr

aiif

es

ihnen vollkommen gelungen.

besondern Kirchen und rsiederlagen schend seyn mochten, so sind

sie

sie

Gothland,

worden scyn auch hatten fortan ihre und Deutsche, Beide, Gothen in Russland, und so wie Jene zuerst vorherr-

so wie durch das Aufblühen der deutschen Slädle begünstigt ist

^"N alir-

:

doch bald nachher von den Deutschen überflügelt

worden, beide Theile blieben fortan

in Russland

von einander abgesondert;

jeder

Theil hatte seinen besondern Hof, seine eigene Kirche zu ^Nowgorod, doch Maren sie

gegen einander nicht feindselig gesinnt.

Gegen Ende des dreyzchnten Jahr-

hunderts hören die gemeinschaftlichen Unterhandlungen der Gothen und Deutschen

mit den Russen auf, und schon einige Jahrzehnde früher die

als

bedeutendem

in

lungen mit den R.ussen hervor.

v.

J.

1229

treten die Deutschen

beweiset,

den Unteihand-

Die Letztern scheinen vorzüglich auf der Insel

ihren Verkehr mit den westlich belegenen Völkern

Vertrag

,

diesem Verkehr auf Russland und in

der

mit

geführt

den Kaufleuten

zu haben,

daselbst,

wie der

den Rigaern

und den Anhängern der römischen Kirche (Lateinern) zwischen ihnen und dem Fürsten von Smolensk abgeschlossen ward. Indess behielten sich die Russen aber eben das Recht bevor, von der Insel frey nach der Trave fahren zu dürfen :

wie ganz eigentlich die Insel der Hauptsitz des Vcrkelu-s zwischen den verschiedenen Völkern, zwischen ihnen und den Russen geworden dieser Vertrag zeigt auch,

Daraus aber, dass schon

in der zweyten Hälfte des zwölften Jahrhunderts, Russen bereits des Handels MCgcn Lübeck besuchen, noch nicht sogleich abzunehmen, dass nun auch Lübecker oder andere Deutsche

war.

wie urkundlich bewiesen ist

ist,

zu gleicher Zeit Russland bereits unmittelbar besucht hätten; es erhellet wenigstens

ZWEYTE

110 daraus

mit Gcwisslicit, ohne es eben geradezu aLläugnen zu ^\ollen

niclil

Ende

zu

aber

Lhland

ein

und Anfangs des

zwölften

des

drcyzehnlcn

Dass

l).

über

Jahrhunderts

Verkehr mit den benachbarten Pvussen über die Düna und zu Lande versteht

bestanden habe,

Eben so wenig ist zu die Newa, und dass

Woxa

über den

GESCH. DES HANDELS.

ABTIIEIL.

sich

von

vielleicht

und

selbst

um

bezweifeln, dass

noch

ist

anderer

ein

mit Urkunden zu

dieselbe Zeit der

nach Nowgorod bestand

Weg,

Weg

be\veiscn.

zu Wasser über

nach kurzer Landfahrt,

2).

nicht bestimmte Jahre anzugeben im Stande ist, wann diese in den Handelswegen und in der Art, wie der VerVeränderungen verschiedenen haben, so wird sich doch der Gang, wie er zugetragen sich ward, betrieben kehr

Wiewohl man

angegeben worden, im Allgemeinen

und wäre

lassen;

und der deutschen

der Insel Gothland

Zu ein,,

der

cl"-enen

,

allen Zelten schlägt

am

selbst

durch unvcrwerfllche Urkunden bestätigen

würde

diess nicht der Fall, so

Stallte,

Lage Russlands,

die natürliche

unterstützen.

die Vorstellung

man im Handel mit fernen Ländern den sichersten zum nächsten Ziele, zum

Schnellesten

und

zum Eintausche

der

fremden geschätzten Güter

Weg

Dazu bot

führt.

Dann

zuerst die beste Gelegenheit dar.

zuerst

Absätze der

diesem Falle die Insel Gothland man welter, sucht den Verkäufer oder Erzlelcr im eigenen Lande auf imd mit ihm

zugleich als

Abnehmer der eigenen Güter

in unmittelbare

"S

In

schreitet tritt

erbindung.

Keine der ältesten Urkunden, die der deutschen Niederlage in Nowgorod gedenken, reicht über das dreyzehntc Jalnluindcrt hinaus. Wenn darin von alter so mag man iunncr annehmen, Sitte oder einem altern Herkonunen die Hede i.st ,

dass im zwölften Jahrhunderte dieser unmlttelbai-e Verkehr der Deutschen mit den Piusscn In Russland seinen Anfang genommen habe , doch gewiss nur erst

m

der zweylen Hälfte desselben, hatten, die

Düna

zu befahren.

als

die

Bremer, denen Andere folgten, angefangen

Dass die Bremer von Gothland aus

um

d.

J.

1157

oder 1158 die Mündungen der Düna aber zuerst besuchten, ist eben so gewiss, als von einer sogenannten Entdeckung dieser Küsten lediglich in Bezug auf Deutsche

Rede scyn konnte, indem sie den meisten übrigen Anwohnern der Ostsee als B. den Scandinaven und den wendischen oder slavischen \ ölkerschalten schon

die z.

1) In

drill bckniiiilpii l'icvbiicfc

auch die liulrni 2)

vom

Von diesem Wege in

des Kaisers Friedrich

I.

v. d. J.

1188 für Lübeck, bofreyt er

iiutcr

Atideru

Zolle.

über den

Woxa

spricht

Kall

deutschen Urkunden dessen Erwiihnung nie

Dculsclie in Gcnicinschafl

iit

einer

Anmerkung zu S

gefunden hübe;

mit den Guthcn einschlugen.

vielleicht

n

ist

li

m

VIII.

580

es der ültestc

1

obwohl

ich

govescu, den

ZWEYTER

Eben

längst bekannt ^varen.

m

VERKEHR MIT RUSSLAXD.

ABSCHX.

diese Darstellung aber,

als ^väre

Mündung

die

der

Diina damabls von den Bremern entdeckt \vorden, beweiset, dass die Deutseben

Die Insel Golbland scbeint das öst-

zuvor diese Küste nicbt befabren baben. lichste

Land gewesen zu seyn,

welches

wo

dabin besuchten,

bis

sie

alle

sie

Gelegenheit fanden, mit den weiter östlich belegenen Völkern zu verkehren, deren

und deutsche dagegen zu geben.

Güter einzutauschen

Allein

auch

scheint

es

zugleich zu erhellen, dass sie den

bey AVeitem entferntem ^Vcg zur See nach

Russland noch weniger kannten.

Das eben hat

der östlichsten und

INIaiktplatze

zum

Insel

die

wechselseitigen

der westlich belegenen Völker an der Ost-

Nordsee erhoben, dass ihre Lage für beide Thcile einen Mittelpunct

und

bildete, der

auf

diesem unsichern östlichen Meere, bey der unvollkommenen Schifffalul jener Zeiten

Beiden

zu erreichen möglich war

leicht

Ausgabe der

l) Die vortreffliche

und ersteu Ausiedeluug der enthält

die

lauterste

und

ältesten

von einem zur Zeit der sngenaiiuteu Eutdeckuug

,

älteste

Jahrbücher durch

Gruber,

Quelle für diese folgenreiche Begebenheit QOrigines Liioniae

Dan, Gruber. Francof.

Wenn

et Lips. 1740- f.)-

chrc-

s.

der Yortreflliche Heraus-

dafür hält, dass von der Entdeckung oder ersten BeschiiFung der Diina -Mündung durch

n. c.

3.

eiuheiralsclien

Deiilsclieu in Livlaud lebenden Geistlichen verfassteu

nicon Lironicum vetus ed. Joan,

geber p.

Hätten wir genaue und beglaubigte

i).

Sachsen oder Deutsche nur

Adam von Bremen

Rede hier seyn könne, da mau aus

alleiu die

wisse,

dass Sachsen zuvor das preussische Saraland, Esthland, ja Ostergard- Russlaud mit Schiffeu besucht hätten, so scheint niir,

nach einer genauen Erwägung der erwähnten Stellen bey

Adam

keineswegs daraus zu ergeben. hisf. eccl. II, cap. 13- in

P-770 sagen

Lindenbrog SS.

von Bremen

rer.

— denn

er

seilest

ist

nie in

man komme zu gelange mau zu Land

Schiff von

der Elbe

in acht

eben dahin

,

und von da

in

Wort

die Slaven oder

und

ed. Fabricii p. 19.

von Bremeuj

Demmin nach dem



sie

sich diess

augeführteu beideu Stellen

Daniae

de situ

vernommen

p. 59. (cap.

er durch

Hamburg und

Tagen nach Julin, von Schleswig und Aldenburg aber zur See

Eiilfernung

der angeführten

Gegenden, wie er

Das sie

ist

eine allgemeine

von Höreusagen

hatte,

aber sagt er davon, dass die Sachsen diesen ganzen AVeg gemacht hätten, im Gegeutheile

Wenden

sind hier offenbar gemeint, die von Julin selbst bis Russland schifl'eu

;

von Ham-

kann man zu Land nach Julin, von Schleswig und Aldenburg zu Wasser eben dahin gelangen

die Sachsen

diess gethan

haben

»

keinem

ist

weiter nach Husstand gefahren seyn;

Adam

Zw eifel

Stelle aus

Adam

ist

,

unbedeutender für uns, es

ist

weitere Prüfung.

z.

ß, bey

Helmold,

so

sind

darin nur von

sie

Ein neuer scharfsinniger Schriftsteller hat

aus

dem

Findet

Adam

Sammlung

für

Kunst und Historie B.

1.

Hamb.

man

ähnliche Nachrichten

entlehnt,

Adam von Bremen

1B16. 8- Heft

1.

Die

preussischen Samlande die

und fordern keine einer genauen

fung unterworfen, und über Julin, Juniln, Wineta die besten neuern Untersuchungen angestellt: C.

Rum ehr,

dass

Länge der Reise an, hätten die

so brauchten sie nicht nach Julin zu gehen.

Rede, und gleichfalls wieder zufolge einer aJIgemeineu Beschreibung. bey spätem Schriftstellern,

;

Die AYeuden mögen dann von Julin

unterworfen.

gibt uns die Entfernung, die

Sachsen die inimittelbare Fahrt nach Russland gekannt

zweyte

C1'2T-

Hören-

In der ersteu

hatte.

preussischeu Samlaude; von

drey und vierzig Tagen nach Ostrogard Rtisslauds.

Beschreibxuig der Lage und nicht Ein

Adam

Gruber

von

und andern Küstenländer der Ostsee, wie

diesen Gegenden gewesen

Stelle sagt er,

bin-g

German.

beschreibt die Lage dieser wendischen

in den

erste

F.

Prüvon

Abhandlung: Ueber das

Yerhaltniss der seit lange gewöhnlichen Vorstellangeu von einer prachtvollen Wineta zu unserer positiven

Z\"\

112

EYTE

GESCH. DES ILiNDELS.

ABTIIEIL.

Ueberlicferunyon und Urkuiiilcn

iiher

den

Zustand des Verkehrs der

fiülicslon

Deutschen auf der Insel Golhiand, so -würde sich die "NYahrheit dieser Vorstellung gCNviss auf das Bündigste darthun lassen: auf jeden Fall ist mit diesem Verkehr zu beginnen, wenn von dem ällestcn Handel der Deutschen mit den P\.ussen in Russland die Rede se)-n soll i). Die vorzüglichsten auf uns gekommenen Urkunden, welche auf den unmit-

den Russen

telharen Verkehr der Deutschen mit

in

Russland sich beziehen, sind

entweder Verträge, vvelche die Deutschen mit den russischen Fürsten und Obrigkeiten

um

oder deren Nachbarn abschlössen,

besonders eine freye,

Fahrt zu ^Vasser und zu Lande nach Piussland zu erhalten

:

geschützte

oder es sind Ver-

ordnungen des Deuischcn Hofs zu ^Nowgorod, oder der Städte zur Handhabung der

Ordnung

daselbst.

1.

Vertrage zwischeu Deulschcu und Riisseu

und deu Nachbarn der Letztem auf

Fahrt

Der J-

älteste bis

jetzt

1229? der zwischen

Kusslaud zu

Mistislaw

Da\vidovvitsch

uud

gekommen war

,

seine Nachrichten aus

geschiitzle

d.

Diese Uiiter-

ff.

Adam vou Bremen,

frühem sächsischen

v.

ist

von Smolensk auf

besouders S. 42- 116 u.

suchinigen diuTen nicht überscheu werden; er beweist vornehmlich, dass in das Slavculand

elue freye

aufgefundene und auf uns gekommene Vertrag

dem Fürsten

Culiur und Kunst der deutscheu Ostseeslaven,

Keuutuiss der

um

i

bchaupteut

der nie

vornehmlich aber aus däni-

,

schen müudlicheu Ueberlieferungeu genommen habe, er findet auch in der von ihm gewähllen Bezeichnung Russlands durch Ostrogard Rusziae deu theihveiseu scandiuavischcu Ursprung seiner Nachrichten über das

Dass aber die Scandinaveu und

Slaveulaud.

gestanden, dass

sie es

Sachsen, besucht haben, das freylich

ist

wünschen, dass, so weit

1) Es w.ire zu

Wenden

früher mit Busslaiid

es

Verbindung

in unmittelbarer

zu Land und zu Wasser iu deu frühem Zeiten, und früher

als die

Deutschen oder

gar keinem Zweifel unterworfen.

uoch möglich

ist,

die Geschichte dieser Insel critisch untersucht

und so geprüft würde, wie das Laudrecht derselben durch meinen gelehrten Freund Karl Schildncr, Guta-Lagh. Greifswald iSlS- 4. erliiutert worden ist. Das spatere Stadirecht von Wisby hat Joh.

Hadorph

dem

unter

Stockh. 1688

f-

Titel:

Wisby Stadz Lag pä Gotlland (schwed. mtd

Beide enthalten auch einige ältere geschichtliche Nachrichten.

Schriften Gothland bcircfl'cnd, welche

Strclows

jneu uud schlecht inis

ist

siel

gekommene Urkunden

Ausgabe

Warmholz

dieses

immer

Die gröbsten Felder gegen die

höchst luitlelmussigcu

Insel zerstreut

4-

Buchs würde Etwas

wurden.

,

Die jlnnales

Suio-Goth. anführt,

die bedeutendere, aber wie

konuuca darin genug leisten.

die vormahls in ff'isbyccnses

herausgegeben.

Unter deu geschichtlichen bleibt

H. N.

uuvollkom-

Chronologie, Behauptungen, die durch auf

sogleich widerlegt werden können,

.Schweden luid Prcusseu Urkiuideu zu finden sale der

in seiner htbliulheca

Chronica Cuthilundorum. KiobinghalTn. 1633'

sächsisch)

vor.

Vielleicht sind

Wisby waren

,

noch

Eine crilischc iu

Danmark,

und die durch die Schick-

gewidiren sehr wenig;

und gleichwohl wäre

eine genauere Erforsthtuig der Geschichte dieser Insel für den Handel des ganzen Nordens in dieser Zeit so sehr wichtig

I

ZWEITER einer Seite,

Gothland,

113

und von der andern zwisclien den Rigaern und den Kaufleuten auf Avelclie die

zur Bcyleguiig der obwaltenden Streitig-

Ostsee befahren,

keiten, abgesclilossen ward. als

VERKEHR MIT RUSSLAND.

AESCHN.

Die Rigaer wie die Kaufleute auf Gothland werden,

zur lateinischen Zunge oder zu

dem

lateinischen Volke

gehörig, Lateiner ge-

nannt, die römischen Katholiken im Gegensatze der griechischen Kirche.

Der Vertrag

auf Gothland abgeschlossen worden und beruht

ist

durchaus

fast

auf Gleichheit; was den Lateinern in Russland von dem Fürsten von Smolensk zugestanden wird, das bewilligen

hinwieder den Russen in Gothland und Riga.

sie

Todschlag und Verwundung,

Narben

die

oder Schläge, Ehebruch und INothzucht,

Verlust eines

nachlässt,

Unschuldigen werden mit mehr oder wenigerem Gelde gclöset,

That an einem Frcyen oder Unfreyen,

Glieds,

das Binden oder gefangen Halten eines

Priester oder

je

nachdem

Abgesandten geschehen

die

ist.

Ein befreyter Gerichtsstand Avird wechselseitig den Kanfleuten im anderen Der eines Vergehens Lande zugestanden, und das Verfahren also festgesetzt: Beschuldigte soll, wenn er Bürgen stellt, nicht in das Gefdngniss gesetzt werden. Klagen vor Gericht werden durch zwey Zeugen, deren Einer von dem einen, der Andere von dem andern Volke ist, die in gutem Rufe stehen, begründet. Keiner darf den Andern,

Eisen nöthigcn,

ohne dessen Einwilligung, zum Beweise durch das glühende

zum Zweykampfe

oder ihn

dem andern fremden Lande

sich nicht darein zu mischen.

vor

als allein

so

dem

wie umgekehrt

Der Lateiner

soll

die

willigte; Keiner darf

vor keines andern Fürsten Gericht,

Russen vor kein anderes, es

als

allein

vor das Gericht in

wäre denn, dass der Beklagte

gemacht zu haben, und

in

dem

Befehlen des Letztern nicht folgen würde. in Kraft;

nicht in

Thellcn

hat der fremde ist

der

Falle,

dieser

in

Ein einmahl

gefälltes

einander

seinen

Landsleuten

Fremde bey der Bezahlung vor;

Vorzug

so

Urtheil bleibt die

soll

wechselseitig

auch verschuldet,

derselbe

dem Olderman

Sache

ward glelchmässig von

Fre'yheit vind Schutz

beiden Ländern Folgendes

Kaufmann einem Einheimischen \^aaren auf

zugleich

Anderes

der Beschuldigte den

dass

wenn es in dem einen Lande gesprochen worden, dem andern von Neuem vorgenommen werden.

>\ egen des Handels und dessen beiden

in

gegen den andern Gast einen Gerichtsboten (um ihn zu grei-

fen oder wegzuführen) zu Hülfe nehmen, ohne zuvor eine Anzeige seiner Nation

Landsleute in

so hat der Landesherr

von einem Russen belangt werden,

des Fürsten von Smolensk

Riga oder Gothland zu laden sind,

wenn

herausfordern;

sich unter einander schlagen,

bleibt

so

zugesagt:

Credit gegeben

geht den

und

Letztem

ihm, wenn der Lan-

P

ZWEYTE

114

«Icsherr des Schuldners

ihm

gleich

Elgenlhum

auch bleihon die Eiben des Schuldners

einzieht;

dem Fremden wegen

selbst,

einen Gericlitsbolcn zu begehren;

Bey

verpflichtet.

einer

zu ^Acnden und

den Schultheissen

dieser

hilft

Schuld

der

der Gläubiger sich an

Schuldfordcrung hat

soll er (der

GESCH. DES HANDELS.

ABTHEIL.

ihm nicht binnen acht Tajren so und ^volU(• man zu Smolensk, ,

SchuUhelss) ihm selbst Biirgcn stellen,

Riga oder Golhland diess nicht bewilligen, so sind diese Orte selbst zur Zahlung

welche die Güter des einen Theils nach

Die Fuhrleute,

verpflichtet.

über das Zwischenland (zwischen der Dilna und

Kaufmann.

Beiden

Theilen

steht

dem Dneper)

dem andern dem

füliren, haften

der freye Verkauf an andere zu, so wie die

Befugniss von da nach drillen Ländern zu fahren

nahmentlich den Laieinern von Smolensk nach andern Orten, den Puissen von Golhland nach der Travc (Lübeck); für eine einmahl gekaufte "VYaare ist der Preis zu zahlen, sie kann dem Käufer nicht wieder zurückgegeben

Lande

werden;

,

Güter in

der Auflcauf der

Der Fremde

dem fremden

ohne seinen Willen unter des andern Landes Kriegsvolk zu dienen verbunden; dem Bestohsteht

beiden

lenen bleibt der wechselseitige

Tliellon

gleich

auf der That

Zollfrey heit

frey.

nicht

Dieb zur eigenen "SYillkür überlassen;

ergrifl"ene

kommen

wird beliebt;

Zwischenlande Kaufleule beider Thelle

ist

weitem Fahrt auf dem

zur

zu gleicher Zeit an,

so entscheidet das

wer zuerst weiter geführt werden soll, andere daselbst liegende Fremde stehen Beiden nach. Scheitert den Kaufleulen des einen oder andern Theils ein Schiff oder eine Barke so können sie in dem Gebiete derer, welche diese Freyhelt crthellen, frey auf dem Wasser oder dem Lande ausladen, untergegangene Güter aber aus dem ^Ya.ssor durch die eigenen Leute,

Loos

schon aus den Mördern seines Vaters

bestätigte ,

Städten

es sey

Freyheiten in

allen

Wismar und

dem

zu Wasser oder zu Land

;

er

be-

folgenden Jahre, so wie der Stadt der

Stralsund;

Stadt

Campen

verslattcte

1298 das Pvccht ihr schiffbrüchiges Gut an seines Landes Küsten zu reiten, und der Stadt Dcventer in demselben Jahre (1298) die Ilandclsfreybeit auf den schoniPI"

schcn Märkten

Doch die Stadt

4).

Rostock im

J.

1290, durch die Einnahme derselben im

bey Warnemünde, so wie durch

Anlage der dänischen Burg seiner Herrschaft in

Mecklenburg und Pommern imd über

sund und GreIfs^^ald jährl.

gestört.

Tiibut an den König

1) un. i.iv. I.V. Lvr. 4)

Erwerbung derObcrherrsrhaft über

das gute VerhältnIss^vurde durch die

un. LXXVlIb

c

LV.

2)

v.

1301, und die

Ausdehnung Wismar, Stral-

die

die Städte

Seihst Lübeck musste sich im J. 1307 zu einem 750 Mark auf zehn Jahr verstehen, und erhielt dagc-

un. Lvir. i.vin.

1303. 1208.

J.

Droyer

p. G9.

3)

S

11

li

in. r.xiv.

m M.

277.

i v. k'st- 1268. (1.)

VIERTER ABSCHN. gen die alten Freyhelten

zugesiclici-t, so ^vie

Ripen die Befrcyung vom Strandrechl

dem Könige im

VERKEHR

SCHONEN.

ÄIIT

früher durch die Bischöfe

bestätigt

wurde.

Es

jy^

vonLund und

klagte die Stadt

Zütnhen

1302? dass die Kaufleute der slavischen Städte und die gemeinen Kaufleute der Grafschaft Geldern und des Bisthums Utrecht unerträgliche BeschwerJ.

den in seinem Reiche zu dulden hätten, so dass die gemeinen Kaufleute Rechte und Freyheitcn einbüsslen,

und

beraubt \vären

nähmen, was

wegen

in

ihrer eigenen Gerichtöharkeit, die sie unter seinen Vorfaliren gehabt,

dass

,

sie

seine

Vögte und Richter

,

[aduocatl

für gut fänden, auch das gestrandete

verfallen ansprächen; sie bitten daher

um

Gut

Die Rostocker, die ihm eine bedeutende

ihnen von Rechts-

Abstellung: aber der König

Summe

der Seentädte , welche die Ostsee befahren und

Geldes vorgeschossen hatten,

die

1305

J.

allen KiuiJ-

dänischen Besitzungen

besuchen, besonders denen, die nach Liv- und Ehstland und bis nach

haben

Schutz

zusicherte,

Mar

i).

scheinen zuerst wieder bewirkt zu haben, dass der König im

rod fahren,

ihnen

Justiciaril)

et

als

im Glück, und der Druck mag nicht gehoben worden seyn

leiiien

alle ihre

Skanoer und Falslerbode und andern Häfen seines Reichs

und vom Strandrechte

sie

befreyte

2).

NowgoZugleich

Lübecker den Häringsfang über die schonIsche Küste hinauf zu dem Vogt zu Calmar Nahmens seines Herrn, des Herzoges von Schweden, im J. 1312 zusichern lassen, um einigermassen bey den sich die

Calmar, Möre und aufOeland von

während

seiner

Fehde mit Rostock, Stralsund, Qreifswald und \Vismar besorgten

oder eingetretenen Störungen auf Schonen gedeckt zu seyn, wiewohl der Häringsfang daselbst

weder so ergiebig noch der Fisch so gut

Den Hamburgern

ertheilte

er

aus

als

auf der Halbinsel seyn mochte

ähnlichem Grunde

einen

Schutzbrief

3).

für

Bedingung, dass sie seinen Gegnern in Deutschland nicht Der Stadt Greifswald kostete es, im J. 1313, 3000 Mark, des Königs Gnade sich zu erkaufen; Stralsund zahlte damahls gleichfalls, um die Bestätigung aller Frcyheiten und den Frieden zu erhalten; und die Rostocker seine Staaten, unter der

anhangen würden.

empfingen

im

J.

in

demselben Jahre die Zusicherung ihrer alten Handels -Freyhciten, und

1315 besonders auf Schonen, indem

Vogt auf Falsterbo zu willigt,

und das Recht

üben.

Auch

1

halten.

ertheilt, die

UV.

das Jahr darauf dasselbe be-

untere Gerichtsbarkeit für die Ihrigen daselbst zu

verstattet er ihnen, als eine

ÜB. CX. CXVlle-g.

er ihnen erlaubte, wieder ihren eigenen

Den Lübeckern w urde

1307' 1298- 1299.

2)

besondre Gnade, dass

ÜB. 1302. 1305-

sie

3)UB. CXXIV.

Y

2

am

Ufer,

4) ÜB.

wo-

CXXIVb.

ZWEYTE

172 selbst sie mit

Scln'ffen

iliicn

GESCH. DES HANDELS.

ABTIIEIL.

und Waaren ankommen,

selbst

an

einem Festlage,

und ans Land zu bringen, befugt scj-n sollten i). Campen, Hardeiwyk und Zülphcn, \vie er denn die niederländi-

dieselben auszuladen

Die Stallte schen Städte besonders gegen die andern zu begiinsligen scliicn, crliiellen von ihm ihre ausgemessenen Fischerlager oder Yilten auf den schonischen Märkten zu

ewigen Zeiten, und die Befugniss zwar nicht durch eigene Vögle aber doch nach den Marktrechten gerichtet zu werden; den ihnen verstatteten Reinigungscid können auch werden sie deutsch oder in einer andern ihnen geläufigen Sprache leisten ,

Die Zölle wurden

andere Begünstigungen bcy der Eidesleistung ihnen zugestanden. fcsWeselzt,

und scheinen bey der Einfuhr bedeutend zu seyn

nach Dänmark oder Deutschland sollen

;

bey der Ausfuhr

den andern Kaudeuten gleich

sie

gestellt

werden, doch scheinen Tücher, die sie von Schonen nach Dänmark führten, sehr gering belegt, und nur einer kleinen Schiffs- Abgabe untcrworlcn gewesen zu seyn; endlich

werden

sie

vom

Slrandrechtc bcfreyt

2).

1316 Herzog Christoph von Hailand und Samshoe die Märkte auf Skanoer und Falslcrbo zu besuchen, durch ihren eigenen

Den

Vojrt

in

Slralsnndern verslallete im

J,

der Zeit von Jacobi bis ^Martini sich in ihren licchtsstreilen unter einan-

der das Recht bis auf

die grossen

Vergehen sprechen zu lassen; ^Niemand darf

ohne ihre Erlaubniss auf ihren Villen bauen sie

Wein und

zu ihrem eigenen Gebrauche können

;

und Linnen im Grossen oder ellendem grossen oder kleinen dänischen

Bier schenken, wollene Tücher

weisc verkaufen,

zu wiegende Güter nach

Gewichte, und ihre Güter

überall,

nach Entrichtung des Zolls

an des Königs

Vogt, frey verkaufen; von jeder Last Häringe sind bey der Ausfuhr zwey Schdling Pfennige schonischer Münze, oder drey alte zu entrichten; Güter, die sie im Lande gebrauchen, können sie gleich den Eingeborenen frey benutzen, ihr schiffbrüchiges Gut retten, Brennholz in denAAäldern fällen; der im Lande Verstorbenen NachDagegen verlasscnschaft bleibt, nach Erlegung der Abgabe Arfkop, den Erben.

sprechen die Slralsunder, des Königs imd seiner Unterthanen Vorlheil zu fördern

und Letztere alle Rechte genlesscn zu lassen, welche ihren eigenen Bürgern zustehen. Auch söhnte sich König Erich mit Stralsund völlig aus, und schon J307 und 1.309 hatten Herzog Waldemar von Jülland und sein Sohn Erich von Jütland den Stralsundern den Freyheilcn

sie

l'reyen ILandel in

1)

rv,

.3)

in. cxvitb cxviii'.

1)0.',.

ihrem Lande ziigestanden, und mit mehreren

und wahrscheinlich auch

1313.

UR.

CXXIV'

c.

131.5.

ui?.

die andern Schwestorslädlc liegnadigt

CXXVlb.

2)

UV.

1307- 3-

und

\.

131G.

^).

VIERTER

VERKEHR MIT SCHONEN.

,\BSCHN.

173

Von dem nachfolgenden Könige, Cliiisloph II. und dessen Gegenkönige Waldcmar sind einzelnen und mehreren dieser Städte die allen Freyheiten in Dänmark überhaupt und in Schonen insbesondere bestätigt m ordcn. So hat AA'aldemar den Städten Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald, Anclam und Demmin ,

gemeinschafllich,

mercatoribus

Kauflcuten

so Trie allen

im

,

mit ihm hielten

die es

unipersis

{et

und Rechte

Schonen und allen Theilen des Reichs, die sie von Alters her gehabt, theils einzeln thcils mehr oder weniger gemeinschaftlich bestätigt, und ihnen zugesichert, dass sie nur den alt gewohnten Zoll zu entrichten haben sollten. Wir haben von diesem J- 1326 eine Reihe von Urkunden, worin Waldemar besonders den Städten Lübeck amicis),

iiostris

und Stralsund

J.

ihre alten Freyheiten bestätigt

Es

barte ähnliclie erhalten.

und ihn

1);

als

Gegenkönig

im

J.

J.326

Waldcmarn,

am

meisten ver-

aufgestellt hatte,

unterstützten; jene Begünstigungen sind aber nicht als dauernd zu

Doch

betrachten, da Christoph endlich sich behauptete.

von Waldemar

in

gewiss haben andere ihnen benach-

erhellet daraus, dass die Städte

welchen Graf Gerhart von Holstein trauten

i32() alle Freyheiten

in

demselben

J.

ist

in anderer

Beziehung der

den Harderwykern und denen von Zülphcn

ertheilte

Freybrief merkwürdig, weil er den Beweis des Antheils der niederländischen Städte

an dem schonischen Häringsfange und den dortigen Märkten gewährt, und gewiss

haben andere

dieser niederländisch deutschen Städte, nahmentlich Campen, ähnliche innegehabt, Freyheiten, die denen, Avclche die näher benachbarten der Ost- und

Nordsee erhalten hatten, zwar ähnlich, doch auch waren.

So

erhielten

anderer Beziehung verschieden

in

Harderwyker und Zütphener von ihm

die

(1326) die Bestätigung ihrer alten Freyheiten, vermöge welcher

J-

führten Güter, Tücher, seyen, aller Orten

"Wohnungen) führen die

Schiffer

Wachs

lassen

frey ausladen,

für den dabey entstehenden Schaden haften Auf ihren Buden oder Vitten können sie alle zu

können

oder Fuhrleute.

;

wiegende Güter nach Cölnischem Gewicht und eingeführten einen halben

Weine

frey verzapfen

Wagen

voll

am

1)

LB.

UV.

Wage

verkaufen.

1326-

kaufen und verkaufen, ihre soll man nicht über dem Meer Keiner dem An-

Häringe

Ihr Vogt schlichtet die unter ihnen

Skanoer, bis auf

CXXXI'. CXXXVb.

und

Ufer auficaufen, und auf

dern diese Fische abkaufen. Streitigkeiten zu

demselben ihre einge-

oder Buntwerk, oder welcher Art sie und dieselben durch Schiffer und FuhrUebereinkunft, nach ihren Buden oder Gasthäusern (gcmietheten

Linnen,

im Reich

leute, zufolge freyer

in sie

Wunden

Dreycr

S.4S.

mit

scharfen Waffen,

vorgefallenen

und Vergehen,

ZWEYTE

^j^ die

GESCH. DES HANDELS.

ABTHEIL.

an Hals unrl Hand reichen, welche den königlichen Vögten vcrLleihcn, die ihnen dienen sollen bey ihren Schiildlbiderungen an die Dänen.

unent"eldlich

Würden

(\a

as

dem

Golt abwende) in

k(')nnen sie ihre eingeführten

Jahre zu Skanoer keine Häringe gefangen, so

Güter ohne ^Aeitern Zoll gegen eine (geringe) Schiffs-

alx^abe wieder ausführen; sie behalten das Recht ihr schiffbrüchiges

Gut zu

retten,

im Lande bey ihrer Abreise niedergelegtes Holz, oder ihre Wagen, verbleiben ihnen, und können sie dieselben bey ihrer Rückkehr, ohne weitern Zoll, gegen Stirbt Einer von Ihnen im Lande, und sind die «'eringe 3 ;hifi"sabgabe ausführen. liir

dessen Verwandte oder Erben nicht gegenwärtig, so soll Jenes Verlasscnschaft bey Leuten an dem Orte, wo er starb, auf Jahr und Tag niedergelegt und

sichern die

leicht

verderblichen

gegen

Güter

Der Erbe

umgesetzt werden.

dauerhafte

oder dessen Vormund, der binnen dieser Zeit mit den nöthigen Zeugnissen versehen ankommt, erhält dieselben unverkürzt; nach Ablauf jener Frist aber fallen sie nach

Auf

ihren VItten und Buden darf Nichts ohne Des Königs Steuererheber (exactüres), welche ihren \A illen dürfen aus dem Grunde weil es ein Festtag Ist den werden, genannt (Syläkraiigcire) führen, die Decken oder Sättel {ephlppia) ihre Güter die Fuhrleute, der Pferden

dem Landrechte dem Könige

zu.

vorgenommen werden.

nicht

wegnehmen

;

Keinem darf

sein

Gut wegen der Verbrechen

eines

Andern ge-

Der Pfcrdezoll bleibt wie vor Alters, das Pferd welches einer zum eif^enen Gebraucb hält, und mit dem er zurück kehren will, zahlt nur die Sie haben die Frcyhelt auf dem keinen andern Zoll. kleinen Sehiffsabgaben

nommen

werden.

,

Meere

Ballast einzunehmen";

wie vor Alters i). König Christoph

der Zoll von den Coggen (grösseren Schiffen) bleibt

blieb Indess

zuletzt

Herr

In

obwohl unter fortzwang ihn mit den Städten

des Landes,

dauernden grossen inneren Unruhen, und sein Bedürfniss

gutem Vernehmen zu bleiben, besonders mit den mächtigern wegen. Schon bevor Waldemar

barten, der eigenen Erhaltung gei-en ihn aufgestellt

ward, hat

er einzelnen Städten

näher benachals

Gegenkönig

nahmentllch Stralsund

in d.

1319 und 1320, als Herzog und als König von Dänmark, und eben so gewiss auch andern benachbarten Städten ihre Freylieiten au( Schonen bestätigt. So bewilligte er den Stralsundern, dass ihr Vogt auf den schonIschen Märkten zu Skanoer

J-

und Falsterbodc

jedes Jahr

kannten Beschränkimg 1) UV. 132C-

von JacobI

bis Martini über die Ihrigen unter der be-

Recht sprechen, dass

ohne

ihre Einwilligung

Niemand auf

VERKEHR MIT SCHONEN.

A7ERTER ABSCHN. Vitien bauen

ihren

auch

wie

so

ertheille

solle,

so

den königlichen Wäldern zu

in

freyes Erbrecht gegen Erlegung des sogenannten

Befreiung von allen neuen Zöllen

Eben

ihnen das Recht durch das ganze Reich ihr

Gut zu bergen, und Bauholz

schiffbrüchiges

empfingen

seit

Schonen und

ihrer alten Freyheitcn in

Waldemar

K.

Fahrt

i).

in

2).

Aber

die

so unsicher, dass R.ostock sich in demselben

dem Gegenkönige

Schonen von

auf

Zeit

J.

ihnen vor andern Schwesterstädten bewilligt ward

war doch noch

II.

dass die Stadt in

dem

folgenden

J.

1329

fallen,

Arfkop, und die

1328 von ihm die Bestätigung Dänmark, die Manches enthalten, AAas im

Piostocker

die

^yr,

'VValdeniar

'^"i"

J.

Lage des Königs die Sicherheit der

zusagen

Hess

3)

,

und

Grafen Johann von Holstein sich

zusichern Hess, dass sein Bruder, K. Christoph, ihr Ihre alten Freyhelten, die

sie

so

eben (1328) zugesagt erhalten hatte, bestätigen solle, und dass die Fahrt nach allen dänischen Besitzungen ihren BLirgcrn, im Fall einer Fehde des Königs mit Andern, frey bleiben solle

Es empfingen

die

4).

Lübecker von Ihm Im

terung ihrer alten Fremdheiten in Schonen

5)

,

1328

J.

die Bestätigung

und Erwei-

Vögte daselbst

seihst das R.echt für ihre

in Sachen die Hals und Hand angehen zu richten, wie Ihnen dieselben vom Könige Magnus von Schweden für Schonen und Halland im J. i336 erneuert wurden,

da diese vortrefflichen und für die Städte unschätzbaren Theile zu Christoph in

Dänmark

(-j-

Campen, ob

Jahre der Stadt

dem

einen Platz zwischen

zu bewohnen. alten

Auch

die

J.

altes

Krönung

alle In

seinem Reiche

Recht, in Skanoer

zu Marktzeit

Schlosse und Huwel, wie er mit Pfählen bezeichnet wai-,

bestätigte

Freyhelten in

Thronbesteigung im

er gleich bey seiner

widerrufen habe, ihr

erthellten Privilegien

ihre

Reichs schon

des

1332) Lebzelten und während des achtjährigen Zwischenreichs an ihn übergegangen waren. Glelcherw eise bestätigte er In demselben I.

und

erweiterte Ihnen "VValdemar

Schonen, und dehnte

sie

in

III.

von Dänmark

Etwas aus

1340, so wie er auch andern Städten

z.

B. den

nach

seiner

Anklammern

Erhaltung ihrer alten Freyhelten beym Häringsfange in Schonen schon früher

zusicherte

allein dieses Königs Zusicherungen waren doch damahls von keinem Werthe, denn er war nicht Im Besitze des Landes; sie konnten nur von seinem guten "Willen und von den Hoffnungen zeugen die er hegte und die er mit Hülfe der :

Städte zu erreichen dachte; sie konnten den Städten eine gute Aussiebt eröffnen,

wenn 1)

es

ihm gelingen

UV. CXXVIld.

e.

sollte,

2)

UV.

den Thron wieder zu besteigen.

1328.

3) Ib.

4)

UV.

1329.

5)

Er UV.

trat

endlich

1328. 133S. 1340.

GESCH. DES HANDELS.

Z^VEYTE ABTIIEIL.

J76

um

selbst,

land und

In der Ycrzwcinung.svollon

ßlekingen an König

Dieser erklärte 1338

Lage Einiges zu

Magnus

Gäste, die nach

wo

ist

2)

UB. CXLV.

niihckaiint:

CXLVII» und CXLVIlc.

ist unter diesem Namen der IlaTen und das Scliloss Revesliol verborS. Corner. li28 "'" Ostern einen Sieg über die IWneu erfocht.

vielleicht

die hansische Flollc

5^

LI'..

CLU

b.

CLVI.

L'V. 134.3-

VERKEHR MIT SCHONEN.

VIERTER ABSCHN. auch Lübeck sich heygesellt hatte

^71

und im folgenden Jahre erneuerte oder ver-

,

längerte er den Stillstand mit ihnen.

1352 gewährte Magnus den Lübeckern ausser allen ihnen früher ihm und seinen Vorfahren, besonders von Waldemar II. von Dänmark, ertheilten und wörtlich hier eingerückten Frejiieiten in Schonen und Ilalland noch folgende: dass alle die Ihrigen, die zuerst nach Skanoer oder Falsterbo kommen, bevor sie in ihre Herberge {liospiciiini) eingekehrt sind, weder ihrer W'affen noch anderer Güter beraubt oder diese ihnen verkümmert werden sollen; sie

Im

J.

schon von

können

ihnen eigenthümlich zustehenden

ihre

damit betreiben, wie führt

werden kann,

gezogen w ird

wogegen

und

bis

Nichts;

zahlt

erhält des

,

sie

,

und Frachtfuhren

soll

dem Kreuze

den Tüchern begegnen könnte,

und von

Herkommen

und Pieperburg, zu

agen haben,

Königs Beamter eine halbe Mark schonischer Pfennige,

sich halten

altem

"S"N

Tücher, die von zwey Pferden gevon der Last derselben, die von vier Pferden

eine Last

wollen;

dieser für jede Gefahr, die

men dürfen Münze nach Kj'lrevelt

sie

jeder

haftet; Prahzwey Oer derselben mit Einschluss der Gemarkung

nicht niehr

entrichten; ihreVitte,

als

von dem Kreuz bey der dänischen Kirche anfangen

zwischen Falsterbo und

Skanoer,

wie auf der

so

andern Seite mit Kreuzen umgeben bis zum Kirchhof der Deutschen sich erstrecken: das

Land

in der

innerhalb dieser und anderer bestimmten Grenzen, wie

Länge und

dientihus)

oder

und AVegen,

Breite mit allen Strassen

hindurch

gehen,

und ungestört ewiglich niemand soll sie oder andere, dürfen,

sollen

sie

frey

besitzen; dort können

sie jezt

zu ihrem Nutzen verwenden

Buden aufhauen, und

sie ihre

die mit ihnen auf ihrer Vitte sich aufhalten, irgend

beschweren.

Die Strasse oder der

schen Felde

soll

Weg

zwischen

den Lübeckern zustehen

,

und

dem so

geht,

da der

Weg,

es

Kothes daselbst, zuweilen unfahrbar

Ist;

so dass also

lübische und dänische Recht trennt.

dürfen weder mit bewaffneter

Gewalt üben;

einige

Mark schonischer doch

die

läuft,

Hand noch ohne

Wasser, welches von

das

Beamten und

"N^'affcn

der

wegen des

auf dieser

fliesst,

das

ihre

Diener

Vitte

irgend

Lübecker sind Indess verbunden, bey Strafe von Zehn

Pfennige, der königlichen

steht es ihren Kaullcuten frey

Münze

Wohnungen

Gumbuden genannt werden,

Die königlichen

slettini-

auch mit der andern

der vor den Minoriten vorüber

der dänischen Kirche nach den Buden, die

dem

lübischen und soll

Strasse seyn, die von der "SVohnung des lübischen Vogts nach den

Wandschneider

bestehen,

die darauf stossen [aggre-

Münze beym Einkauf

den Preis dessen, Avas

sie

sich zu bedienen:

gegen des Königs

verkaufen, in Gold und Silber oder in andern Gütern oder

Z

In

andern

als

ZWEYTE

178

Münzen,

des Köni'^s

^\ie

GESCH. DES HANDELS.

ABTIIEIL. hcide Tlieile

dcssliall)

übereingekommen,

fest

zu setzen,

zu nolimcn und zu geben, vorausgesetzt, dass sie nicht ausserhalb des dazu Uebcr blau und Blut und \vas bestimmten Oits ellcnwcise Tuch verkaufen. sie

darunter

zu richten,

fallt

ist

dem

lübisrhen Vogt in Bezug auf Alle, die auf ihrer

was nach lübischem Rechte aber an Hals und Hand zur Entscheidung des Königs. Doch sollen die königlichen Vögte

Vitte sich aufhalten, zuständig;

geht, bleibt

oder der mit ihnen auf

keinen der Lübecker,

Vitle

ilirer

auf das Schloss

ist,

Falsterbo oder Skanocr vor Gericht fordern (dänisch callen); sondern Jedem, ire"-en

Einen, der auf Ihrer Vitte

liec;t,

wo

oder

markte auch aufhalte, eine Klage erhebt,

soll

er sich sonst innerhalb der

der

Jahr-

der lübischc ^ogt, in den ange-

führten Fällen nach lübischem Rechte Recht sprechen;

sie

bleiben von

dem, was

nach dänischem Rechte Jini (Verpflichtung vor dänischem Gerichte sich zu stellen)

Auch

hcisst, frey.

und diejenigen,

auf ihrer Vitle Niemand wohnen

soll

denen

die

sie

sollen sie vier gemeinschaftliche

Schenkhäuser {tabernas) haben

oder massMcisse Bier verkaufen dürfen. treten straft

die

worden, so

werden

Ist

sie selbst

Auf derselben und in Flaschen

,

auf den Jahrmärkten das Gesetz über-

nur der Uebertreter, nicht der Unschuldige dcsshalb gesoll die Stadt für die Vergehungen ihrer Bürger oder

soll

eben so wenig

,

Herren iür die ihrer Diener haften;

Märkten im ganzen Lande werden

Auch

Vogt,

als ihr eigener

Erlaubniss dazu ertheilt haben.

die Stadt Rostock,

alle

bestätigt

altern Freyheiten

auch

ausser

den

i).

und wahrscheinlich noch andere

Städte, erhielt

einen

gleich unschätzbaren Freybrlcf in demselben Jahre J332j der meist wörtlich dieselben

Frevheiten

,

welche die Lübecker früher und eben auch

hatten, den Ihrigen bewilligt.

Rostocker von ihren eigenen Prahmen nach

zum

freyen Gebrauche

Imifangc bestimmt. an,

am Ende

aller

gleich

Von

diesem Jahre erhalten

Weise zw cy 3Iark schonlscher Pfen-

Der Umfang der rostockischen

nige zu entrichten haben.

in

Die wesenilichslen Verschiedenheiten sind: dass die

Vitte, die

den Lübeckern bewilligt wird,

der deutschen Kirche und

den Rostockern

war

dem Todtcnhofe

der sogenannten Travenstrasse auf der einen Seite

in

folgendem

der Roslockcr

um

den Graben,

zwischen ihrer Vitte und denen, die den Bürgern von Campen imd Brem("n angehi'iren bis

zur wismarlsclien ^itte; von der andern Seite zwischen der rostockischen

und wismarischen llch längs

1) IT,.

Vitte,

des Flusses

CI.XXV/.

wo

die

Grenzkreuze stehen, und von da

Ettcbekc bis

zum

rostockischen

ösllicli

Kirchhofe «ind

und

nr.lilcr

.1.

ni

iin^ewiss; »iidlirliei.

ziim

sind

Grinidc.

von

die

Wachs,

Kriimerwaaren,

die

ali(n-

und

und

werden.

(iewürze sollen

Die,

in

ilie

nirgends verkaid't wer-

einer halben für den Eljren-

in

dorsollieii

M.ui

liul

riktindo einen

Minrhiis oder Moose ciilwciler Asien.

des

gebracht

hin

ferner

Lager gebracht, sonst

iiitlii

liegt

die Sladtgebäude

Tücher,

wie

den, bey Strafe einer Mark für den Kaufmann 1)

Pioggen)

diesen zugehörigen so genannten

sonst

Weilnaueh oder Uäucherkraut und ähnliche, an

(sillgo,

des Meths,

des deutschen Biers,

und des

Fische,

Korn,

bevor nicht jene Buden

die Sladt bringen,

des "Weines,

«1er

^Nlehl,

und dem geringeren Wailzen, Gerste, und andere dergleichen schwere Güter,

bessten

vorscliiodon.iilij

aiidiin

.AWnick

als AusTitlir

liey

\ora niilt-

FÜNFTER ABSCHN.

H.iND. D. NIEDERD. KALTL. U.

STÄDTE

M. XORU".

203

Alle fremde Kaudeule sind verbunden ilirc Güter binnen thümor des Hauses. Tagen von der Zeit an in m elcher sie dieselben eingeführt und ausge-

vierzehn

sie

,

haben, und zwar im Grossen zu verkaufen

schifft

hundert Ellen),

hunderlweise {centen(diin

nem

Quantitäten

Bier, Grütze

oder

weise

Bürgern

(^fasciatiin),

j

Tuch

inid

Leinewand können

englische Scharlachtüchcr

"Wein und Honig

in

in

klei-

und Kasten,

vollen Fässern

oder Malz, Korn, Gerste, Semmelmehl, Sack- oder Schiffspfund-

ganzen

in

der

Stadt,

und

Speck Schiffspfund^veise

Fassern,

andern Fremden verkaufen,

nicht

dessen, ^vas der tägliche Gebrauch für ihren Tisch

zwar

nur

den

mit Ausnahme

jedoch

"SVährend der Jahr-

fordert.

muss die Verschiffung [ruu'igaiio) binnen drev VA ochen abgemacbt sejn. Kein Fremder darf länger als sechs Wochen auf die Landung und den Verkauf der eigenen und die Einschiffung der eingekauften Güter zur Abfahrt zubringenwas binnen dieser Zeit -weder verkauft noch eingekauft Morden, muss unverkauft märkte

und uneingekaufl bleiben vom Kreuzfeste im Herhste bis zum Kreuzfeste im Frühvon letzlerem bis zu ersterem soll den Fremden, unter den angeführten Beschränkungen der Handel mit den Eingeborenen und Fremden offen stehen, doch niclit in kleinen Partien, wenn sie anders nicht beweisen, dass sie nicht jahr;

mehr von der Sache bleiben.

eingeführt hatten,

in

welchem

von der Strafe

Falle sie frev

Die ISorweger sind bey Strafe an die zuvor beschriebene Art des Handels

gebunden.

Niemand

soll

unterfangen

sich

zwischen Käufer und Verkäufer sich

einzudrängen und ein höheres Gebot zu thun, weder des Königs Bevollmächtigter

zum

"Wer mehr

Nachtheile der Bürger noch diese zu jenes Schaden.

verabredet

war

,

oder zu höhern

,

als

den vom königlichen Beamten

verständnisse mit den Bürgern, festgesetzten Preisen kauft,

Einer Mark und der Vertrag

Kaufmanne

sein

Haus länger

Mark und Vertreibung

acht

ist

als

bietet, ,

die Busse

fällt in

als

im Ein-

von

Kein Hausbesitzer darf einem fremden bey Strafe von auf vierzehn Tage vermiethen

ungültig.

des Fremdlings aus

,

dem Hause, Im VVIedcrhohlungs-

für den Eigen thümer bcv Strafe von Verlust des Hauses, für bey Strafe der Erlegung des \Verths des Hauses. falle

den Fremden

Im Ücbrigen soll der Lebertretcr, von welcher Seite er sey, Eine Mark Strafe geben oder mehr, jenachdem der König und der Fvath nach Erwägung der Lmstände verfügen werden.

Endlich haben die Bürger von Bergen beschlossen, dass

man

kein Fass

soll,

bey einer Strafe von fünf Mark, und dem Verluste des Biers

1)

LV. 1316.

CT)-

oder Tonne deutsches Bier höher

als

mit Einer

1317: C:).

Cc

2

Mark bezahlen i).

ZWEYTE

204

GESCH. DES HANDELS.

ABTHEIL.

Durch diese YorscluHtcn wurden den Dcnlsclien alle ihre so niii!)sam erworbenen Freyheilen sämnillich entrissen; ihr Handel war nun sehr hoschräukt und blieb es hier auch im Allgemeinen mehrere Jahrzchndc hindurch.

Nur diese

einzelnen Slädlcn scheint es gelungen zu seyn, sich einiger Maassen gegen

Beschränkungen zu schützen.

So versprach der König, im

Hamburg wieder zu Gnaden aufzunehmen, und zum Handel Genugthuung

für den den

Jsormännern zugefügten Schaden

J.

J13I85 die Stadt

zuzulassen,

leiste,

m enn

sie

und durch zwey

wegen der ihnen zur Last ward von Magnus Smäk den 1321 Bremern der frcye Besuch seiner Reiche zugesichert und ein Versprechen der Beylegmig der alten Zwietracht gegeben. Aber von den alten Freyheiten in Norwegen war nicht mehr die Rede; der König klagte (1327) über die Insolenz einiger Bürger, wommter wahrscheinlich die Lübecker verslanden wurden die,

Rathmänncr und zehn Bürger der Stadt Beschuldigungen reinige.

fallenden

Im

sich

eidlich

J.

,

wie

es scheint,

vergebens

in

dieser Zeit

um

die Bestätigung ihrer alten Freyheiten

sie mit den Städten Rostock, Stralsund und dem Könige im J. 1333 um die Bestätigung ihrer vormahls gehabten Freyheiten, sie wurde ihnen mit Härte verweigert, und nicht eher bis der König ihre Hülfe und ihr ^A'ohKvollen in Anspruch zu nehmen veranlasst wurde, gelangten sie va ieder zum Gcnuss ihrer alten Freyheiten i).

anhielten.

Gleich vergeblich baten

Grcifswald

bcy

Erst dann

als

der König, durch innere

Unruhen und von Dänmark gedrängt,

der Hülfe der benachbarten deutschen Städte bedurfte, suchte

er

mit ihnen sich

wiederum zu versöhnen und liess sie wieder zum Gennss ihrer alten Freyheiten Nach hergeslelltem Frieden zwischen den Seestädten Lübeck, Hamburg, zu. Rostock, Wismar, Slralsund und Greifswald mit dem Könige Magnus v. 22 Jul. 1343 bestätigte

schen Hanse

er ihnen, ihren

die Freyheiten,

Einwohnern und allen Kaufleuten der deutRechte und Gewohnheilen die sie vordem von ,

Kimig Erich und dessen Vorfahren erhalten hatten, Zoll,

ein Schiffpfund des

verbunden seyn genannt

2).

sollen,

hatte

1)

UV. LB.

l.ilR. l,l?1, (2). CI..

1327.

CLI«. UV. 1343.

nur zu dem allen

CO(.>).

(\cr

bessten "SVailzens, nordisch Flur

jedoch die Sladl Rostock von ihm die Zusicherung

der Zollfrcyhcit (wahrscheinlich der im

3)

sie

bcssten Getraldes von jedem Schiffe, bey den» Ankaufe

mit Ausnahme jedoch

Schon 1310

dass

AVillobr.

J.

1313 näher hcstiinmlcn)

lians.

ncgcbri,!,.

.It.

für ihren

Toif.ipiis a.a.O.

Handel

FÜNFTER ABSCPIN. HAND. D. NIEDERD. KAUFE. U. STÄDTE auf Norwegen auf zwcy Jahre, erhalten

von Martini 1340 an

M. NORW.

zu rechnen,

205

zugesicheit

i).

Der König- Magnus

Ilamhurg ausgenommen,

vereinigte sich mit jenen Stallten,

im nächst folgenden Jahre ^egen

die Seeräuher (d.

i.

seine Feinde); jeder Tlicil soll

sechs Schiffe ijibonios) ausrüsten, zur bestimmten Zeit in See

und nach Umständen

in gleichen Verhältnissen

den insbesondere

ihre

und Hülfe gegen verspricht,

im

alle

im Reiche innehabenden

Fall

eines zwischen

,

unterhalten

und Schutz und der König

alten Freyheiten,

beiden Theilen ausbrcchenilen Zwistes, ihnen

machen, bevor

ihr ICigenlhum schreiten

in

senden

Den Lübeckern wer-

Alle, welche sie daran kränken würden, bestätigt,

Ein Jahr zuvor eine Anzeige zu griffen

vermehren.

werde

er zu

Thätlichkeiten und

Ein-

2).

Die Freyheiten, welche der König den Kaufleuten der Deutschen zugestanden

wurden, wie gewöhnlich, auch einzelnen Städten, wie Lübeck und Bremen Aber bey den grossen Unruhen im Lande, in des Königs Geschlechte selbst, bey seiner Hinneigung zu Dänmark, an welchem Allen die Städte geheim oder offen Theil nahmen, brachen hatte, in

den zunächst folgenden Jahren insbesondere zugesichert.

bald neue Zwiste zwischen beiden aus, die dann durch Stillstände auf einige Zeit beygelegt wurden, während welchen der König

Verkehr mit seinem Pieiche

verstattete

den Lübeckern jedoch den frcyen

und ihnen günstige Zusicherungen cr-

Aber so unsicher waren alle Zusicherungen, dass schon im J. J3,54 mehrere Kaufleute der deutschen Hanse sich [beschwerten, dass zufolge der Befehle des Königes seine Beamten ihnen geboten hätten binnen drey Tagen Norwegen zu

tlieilte 3).

verlassen,

und da

Beschlag

wären belegt worden; dass

nicht mit andern

Ln

diess so

schnell zu leisten unmöglich gewesen, sie

nur im Grossen

Fremden im Lande verkehren

ihre

Güter mit

sollten verkaufen dürfen,

^).

357 ertheilte König Magnus den Kaufleuten der deutschen Hanse, die in Bergen sich aufhalten, ausser der Bestätigung aller ihrer alten Freyheiten, das Recht ihre Lebensmittel auch ausserhalb Gemarkung der der J.

3

Stadt, jedoch

halb der

ohne damit weiter einen Handel zu

Gemarkung

— so gross

Bedürfnisse gegen ihr Geld nicht 1)

UV. 1340,

C5).

ÜB. CLIV. CLV. CLVI. ;0 UV. 1318. ÜB. CLXXIV. 2:)

4) ÜB.

CLXXXIa.

treiben, einzukaufen,

da

sie

inner-



war der Hass der Bürger von Beigen diese hätten befriedigen können. Er versprach ihnen

ZWEYTE

20G

GESCH. DES H-\NDELS.

ABTIIEIL.

dass iliio Scliuldncr. wes Standes sie seyen innerhalb eines Monallis ausserdem nach abgelaufener Zahlungsfrist, durch seine Richter bey Strafe und nach allge,

raeinen

,

Gesetzen angehalten werden sollten

i).

Immer aber ^^ard das Bedihfniss grösser, welches den König Magnus von Schwedne und seinen Sohn Ilakon von Norwegen zur eig(^nen Erlialtung an die deutschen Städte knüpfte;

erlheilten

sie

daher

in

d. J.

J36l

in

ihren Reichen

Schweden, Norwegen und Schonen den Städten Lübeck, Hamburg, Stade, Bre-

men, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald, Demmin , Anclam Stettin und Colberg und allen Städten und Kaufleuten der deutschen Hanse theils ,

die in früheren Zeiten besessenen Ilandelsfreyheifcn für diese verschiedenen Reiche

im Allgemeinen, theils fügten dere auch für Norwegen das

sie

noch andere hinzu.

So empllngen

sie

insbeson-

nach allen Orten desselben zu Wasser und

Reclit,

Lande zu kommen, nach ihrem Gutdünken Handel und Wandel daselbst zu treiben und zu verweilen. Das ihnen geraubte Gut will der König, als wäre es sein eigenes, aufsuchen und die Räuber, als hätten sie ihn beraubt, bestrafen lassen. Er bestätigt die allen

Freyheiten in Bezug auf das Strandrecht, Befreyung von der

gabe bey Todesfällen

Bestätigung- des alten geringen Zolls

,

Gelraidc für jedes Schiff

Zahlung für 'All

leisten.

Die Normänner werden verbindlich gemacht,

f.

haben

das Recht

ihre Güter frev aus der

durch Schweden und Norwegen zu führen,

und

ziehen

und Fremde

die

von den Deutschen baar erkauften Waaren binnen drey Tagen

die

Sie

u.

Ab-

von einem Schiffpfund

Schulden einzutreiben

ihre

zollfrcy zu

wieder auszuführen

Salz

Reichs umherzu-

Schiffpfundsweise an Einheimische

und gegen Erlegung des ülnigen Zolls die im Lande nicht haben absetzen können,

verkaufen,

von ihnen eingeführten Waaren,

,

Ost- nach der Nordsee

in allen Theilen des

die

sie

'-').

Diess waren

nun allerdings grosse Ilandelsfrevheiten, vollends für je^ie Zelten, wodurch der Grund zur Ilandelsherrschaft der Deutschen imd Hansen in diesem Lande

gelegt war, welche sie auch hartnäckig anderthalb Jahrhunderte hindurch hier

Ohne Zweifel waren sie in ihrem Hamlel mehr als andere Völker den Abgaben welche die Eingeborenen zu tragen halten,

l)ehauplet haljen. l)egünstigt;

frey

VV.

Von

1)

1357«

von

,

Jciiisclbcii

der Stddl Stralsund

vom

Könige Magnus

J. 1345,

erlheilt, sicher mit Lehensinitielii

ders gemciut seyn ?)

LV.

IJCI.

könnte.

und vom

J.

alle seine

CLVIII.

findet

siel»

auch ein sicheres Geleil für die yVhgrordneteu iliien Hiirgern und Kiiullcuteu

1338 ei»c Zusicherung, die er

Ueiche CLXXXIV.

zu besuchen, vobcy vielleicht Norwegen beson-

FÜNFTER ABSCHN. HAND. D. NIEDERD. KAUFE. U. STÄDTE M. NORW.

207

stark und gefürclilet durch ihre Nähe und ihre IMacht, vermöge ihres grösseren ihre Verbindung mit anHandels- Capitals, ihre grösseren Handclskenntnisse dern Landern, ihre begünstigten NiederLigen dascll)st allen andern Fremden ,

und den Eingeborenen überlegen,

Norwegen gleichsam

^var

in ihre

Hand

gegeben.

FremSchon allein Begeringen Zöllen, oder bey gänzlicher Lande, bey im Eingeborenen den und verweilen, nach Gutdünken zu Lande das Recht im bezogen, davon, freyung Es Hess sich voraussehen, dass gewährten ihnen die entschiedensten Vorzüge. Mas zur vollen Begrünsie eigenmächtig sich in der Folge verschaffen würden, die beiden Puncle, die sich auf die Freyheit des Handels mit

dung

ihnen etwa noch abging

ihrer Handclsherrschaft

;

auch

ist

diess

genau

in

der Folge eingetreten. Indessen blieben diese Freyheiten nicht [imgekränkt, denn des Landes Könige

gezwungen,

hatten, durch die NotliM endigkeit

sich lugen

müssen,

das Handelsjoch der Fremdlinge.

die

Eingebore-

In den zunächst

nen trugen mit W^iderw illen folgenden Jahren, bey den bekannten veränderten Verhältnissen unter den nordi-

Hakon von Norwegen aus einem Freunde

schen Mächten, wurde König der Feind derselben.

doch der

Er

entriss ihnen alle

die Seestädte verbreiteten

norwegischen Küsten,

die

Tod und Verwüstung

und

sie

der Hansen

zugestandenen Freyheiten wieder,

erzwangen

sich

(l36S) in grossen Strecken sogleich

in

einem darauf

erfolgten Stillstande oder Frieden auf fünf Jahre alle

ihre Freyheiten, deren sie

ser Frieden

von Johannis 1370 ^n zu rechnen auf kurze Zeit beraubt w orden w aren, wieder. Die-

oder Stillstand ward mit den Fiäthen

thancn und den Bundsgenossen oder Gehülfen

,

Bürgern, Kaufleuten, Unter-

{cidjulores)

folgender

Städte ab-

Hamburgs, Bremens, Rostocks, Wismars, StralColbergs, Neustargards und anderer ihnen nahbelegener Städte

geschlossen, nähmlich Lübecks,

sunds, Stettins,

ferner mit denen

der preussischen

Städte, Calms, Thorns

,

Elbingens, Danzigs,

Königsbergs und Braunsbergs und anderer ihnen nahbelegener; ferner mit denen der livländischen Städte, Rigas, Dorpats, barter;

ferner

Bislhume Utrecht belegener; Briel,

Revals, Pernaus und anderer benach-

mit denen der süderseeischen Städte, Campens

mit denen

Middelburg und Armuiden

,

der

und anderer im

seeländischen Slädtc,

von

Zirlksce,

mit denen der holländischen Slädtc Dortrechts,

Amsterdams, Enkhuysens und Wieringens und anderer in den Grafschaften Holund Seeland belegener; denen der geldrischen Städte, als Harderwyks,

land

Zutphens, Elburgs, Deventers, endlich

und Allen,

die in

dem

Ptechtc

denen der Städte Stavcrn und Hlndclop

und der Verbindung der genannten Slädtc begriffen

ZWEYTE

208

ihre Vcil)unclrlcn

,

odcv

Ilclfir

frcycn Zutritt zu

Freyhciten, verNveilen

und abzuziehen,

standen.

"SVegen Rostocks

varen, ward liindurch

Sie

sinrl.

allen

erhielten

Tlioilen

\on Neuem

des Reichs,

bekannten

die

das Recht daselbst zu

Freyhciten, m ic sie König Magnus ihnen zugeund \Yismars, deren Herren mit König Erich in Fehde

alle die

festgesetzt, dass sie,

von

GESCH. DES lElNDELS.

ABTHEIL.

dem

theiinchmend an

Frieden, diese fünf Jahre

Theilnahme an dem dem König zuzufügenden Schaden

aller

cnlfenit halten,

und ihren Landesherren Aveder mit

den König und

die Scinigen bcystehen sollten.

sich

Schiffen noch Mannschaft gegen

Sollten jedoch die Herzoge in den

Häfen dieser beiden Städte SchllTe und Mannschaft gegen ihr baares Geld miethen, oder Lebensmittel

daselbst

kaufen,

diesen geI)rochen betrachtet werden.

König

in

iNIeklenburg

Wollen

anzuzeigen.

sie

dadurch der Friede nicht

ihrer Städte,

dem Könige

"SYas die deutschen Kaufieute

gcn

Avas

,

man

dem

als

ein Recht.

Auch

sie für

und

sie

i).

Gnade empfmZweck zu

als

diesen oder jenen

und

ihr verheerendes

der König einige Jahre nachher (1376) in

fügte

förndiclun für immer, nicht auf die fünf Jahre geschlossenen Frieden, den be-

kannten Freyheilcn und deren Bestätigung alle

so haben

dem Könige einzusenden

Städte sich erbaten

um

dem Her-

ein ^ ierteljalir zuvor solches

das forderten sie nun, gestützt auf ihre Macht

gewinnen, Schwert,

und

ihnen zugestanden hatte,

von

Häfen und Gebiete ihren

diesem Frieden oder Stillstände beytretcn,

ihre offenen Briefe gleich den übrigen Städten

als

Städten steht es frey, Avenn der

aber ausserhalb des Hcrzogthums

sie

so sind sie verbunden

,

soll

innerhalb

einfiele,

Landesherren beyzuslchen; sollen zoge })evstehcn

so

Den beiden

zur deutschen Hanse Gehörigen,

liinzu,

dass

er

weder von Eingeborenen noch Fremden

wolle, bevor nicht von des Straffälligen

biger

Er

wären bezahlt worden.

auszeichnung mit

Häfen des

fliegendem

Reiclis einzulaufen,

genannten Städte,

die zuvor

fiu-

und

dem römischen Reiche Unterworfenen noch Gut

alle

verstatlclc

Wimpel am

eine Geldbusse

erheben

regelmässige Ansprüche der Gläu-

den hansischen Schiffen die Ehrcn-

(Top -

Caslel)

in

alle

abzunehmen,

wenn

sie

zur

höchsten Mäste

und ihn nur dann

erst

Ausladung anlegen würden.

Durch

eine kluge

Benutzung der Verliällnlssc unter den nordischen Mächten,

durch grosse Tiiällgkelt, sjiarsame und die

1)

mein-

in

den Händen der Städte,

Die Urkunde ohne Jalirzahl Un. und UV. 1303. 1370-

b.

Torfacua

verständige

als

IV.

in

.i02'

Vciw cndung der

Gel

Holberg

der St. Bergen II. 100< Sage hier nicht das von den Norwegern für Fremde erbaute Haus im Karraesund, über dessen Zerslürnng sich König Hacjiiiu 1370 zu Bahus beschwerte, mit den Factoreyen verwechselt. Die Natur der Fischcreyeu und des Handels, «clcher wenige kostbare Verkaufs-

räuber tiefer ins Laud fehlt es an

allen

nach Bergen

yerlegtcii

näheren Nachrichten;

(s. v.

ßeschreibuiig

die

falls

Artikel hinbrachte, die leichtere Fahrt nach Bergen für die westlich belegenen Städte, die grosse .Aehulich-

genügende Aufklärung dieser Erscheinung dar, welche sich auch

keit der dortigen Sprache, bieten keine

dadurch bewährt, dass in den deutscheu Städten die Gesellschaften der Bcrgenfahrcr nicht sehr aUgemeiu oder früh



— sich

jedoch iu Greifswalde schon 1336 gestiftet

Dagegen finden wir schou früh

zeigen.

Nachrichten über die 'NVinlerlagc der Deutschen Schiffer in Korwegen

(s.

Hainb. und Lübecker Schlprecht

von 1270 und 12990i so wie andere Nachrichten über die Dculschen in Bergen, welche einen foitgesctztcu Aufenthalt derselben dort voraussetzen lassen. Es sind uähiulich von dem Jahr 1206 urkundliche Nachrichten über den von deu deutscheu Kaullcuten zu Bergen an die dortige älteste Kirche, die Christkirche

zu zahlenden /lehnten bekannt den

nach des Bischofs

sie

Deutsche,

Ilolberg

a.

zu zahlen,

und

633

a.

O.

die deutscheu

iu deu

677-

kann

iu

das

Residenz

II,

ums

173. 1309J.

Suhra

erst

Michaelis Kirche

im folgenden Jahre von demselben iu

während

,

1310 wurden wie vou

hielten,

demselben Grunde sogar wegen ihrer AVidersetzlichkeit

Vorhandenseyu nicht

St.

XI. 620. 6300'

1260 bezahlt hatten

erlöset.

deu

Städten

gemeinsamen

der vorliegenden

Periode

urkundlich

einer

S.

Suhiu XI.

Besitzung, dargethau

oder

werden;

deu letzten Jahrzehendeu in den hausischen Uecesscn vorkommenden Nachrichleu

Der

über Aldermannen zu Bergen.

Norwegen zu sprechen; 1360 eine

Mag».

Handwerker, welche sich zur

Banu gethan und

Doch

Ausnahme der

mit

Dipl. Arn.

Bischof Peters Zeit

seit

80- erwähnt, daselbst aus

I,

gcmeinschafllicheu

einer

Thorkelin

20 Jahren daselbst wohnhaft, beliaupteteu ihn nicht entrichtet zu haben.

seit

wie schon 1307

sie,

(s.

Behauptung

Ilecess

vom

J.

1358. Fab.

et

Sebast.

'scheint

vou AclterleulGu

in

deu Ankümnillngcn ueue Abgaben auf, was

legten die Kaufleule zu Bergen

bestehende

Ycreiiiignug der dortigen deutschen Kaufleule voraussetzt. 1363 Juu. 23. wurde zu Lübeck über die Erwählung eines Uldermannes zu Bergen berathschlagl ; doch ersieht man

vielleicht

nicht, ob

dieses

die

erste

Erwählung

eines solchen

war,

wurde. Das vou Sarlorius noch nicht benutzte Mauuscript

oder ob über die Art der

Wahl

verhandelt

des Becesscs vou 13Ci i^Iay 27- erwähnt eine«

unzweifelhaflen Briefes der Oldcrmanncn zu Bcrgeu. 1306 Jiuiy 21' «urden zu Lübeck und 1369 0cl.2l. zu Stralsund, Vorschriften an die Aellcrleule tuid den gemeinen Kaufmauu der deutschen Hanse zu Berget; erlassen in

Nr.

(s.

T. B. S. 585. und 666. Vgl. S. 598), so wie ein

CCXXVI»

abgedruckt

den andere Niederlassungen

CCXXIII.

schwencn

Kaiinente

ist.

Von den

zu Tunsberg

luid

diese Zeil an dieselben erlassenes Schreibeu

Aslo angeführt.

von der deulschen Hansa, welche

sich 133i bey

um

Slainten der Hause zu Bergen

dem Könige vou Norwegen.

S.

iu

Aslo

Nr.

s. L". II.

S. Ileccsse in ihren

CLXXXI».

1370.

1367- 8-

.Anderwärts wer-

"ud IJGS-

1.

Nro.

Ucchleu gekränkt waren, beL.

FÜNFTER ABSCHN. HAND. D. NIEDERD. KAUFE verschiedener Arl

Iläringen

in grosser

ü.

STÄDTE

M NORAV.

2

1

Menge, wenn auch

nicht von der Güte Schonen, Stockfischen, Seebutten, andern Plattfischen, Wallfischcn; Butter, Talg- und andern Fettwaaren, Pech (Schwefel), Harz und Theer, und gewiss mehreren Holzarten zum Schiffbau und anderem Nutzholz. Die Einfuhr bestand vornehmlich in Mehl, Gelraide aller Art, Piocken, ,

,

vAie in

Waitzcn, Bohnen, Erbsen, Grütze, Bier, Wein, Meth, Honig, Salz, Linnen, Gewürzen und andern Krämerwaarcn, vielleicht auch Moschus, so wie anderen orientalischen Gütern von Brügge aus, englischen Scharlachtüchern, und

Tuch,

wohl noch mehreren anderen Erzeugnissendes MetalKvaaren

u.

f.

einige Güter, die selbst

und

unter Umständen auch sonst

Häringe,

vielleicht einer

scheint

Butter

Kunstfleisses der deutschen Städte, wie

so wie denen anderer westlicher Länder; zuweilen möo^en auch in grosser Fülle hier

wohl

gewöhnlich vorhanden, wie dicss

worden

geschieht, daselbst eingeführt

bessern Art,

oder besser

seyn, wie

aus Schonen; selbst

bereitet

cinmahl vorzukommen,

wiewohl diese Waare ganz gewiss und Norwegen von den ücutschen ausgeführt ward. Hansen aber nun in den Besitz der nordöstlichen Güter durch

mit

am

die

erworbenen Begünstigungen gelangt, so bedurften

um

einen begünstigten Absatz daselbst

häufigsten aus

"STaren die

erhaltenden Güter

sie ähnlicher im Westen und einen begünstigten Einkauf der da zu

zu erwerben.

Die Freyhelten, welche

sie sich

im "SYesten

für ihren Handel,

besonders

in

den Niederlanden und England zu verschaffen vvussten, vollständigen Einsicht in

werden nunmehr zur den gesammten hansischen Verkehr mitzutheilen seyn.

SECHSTER Geschlclile

»

on

des Handels

allen

ABSCHNITT.

der niederdeutschen Kauüeute

mit den JXiederlanden und Frankreich.

an der Nordsee belegenen Ländern war in

jenen Zeiten keines

durch Handel, Kunstfleiss und "NYohlhabenheit so ausgezeichnet, In den nördlichen Theilcn derselben,

wo

als

die Nieder-

und mehr als in den wallonischen geachtet war, zählten alle angeseheneren Städte, mehr oder weniger, sich zu der sich bildenden Verbindung der norddeutschen Kaufleute und GemeinViele derselben wurden volle Mitglieder dieses Vereins; andere nahmen an den. lande.

das Band,

welches

sie

mit

deutsche Sitte herrschend,

dem deutschen Reiche

verknüpfte,

den auswärtigen Handelsniederlassungen desselben nur Antheil.

Dd

Mehrere halten 2

in

ZWEYTE

212

(kr Fehde gogen "Waldcniar dieses Zeitraums,

noch

von Dänmark mit gcfochlen

III.

Sitte

mehr

südwestlichen

deutsche herrschte,

als

in

,

i).

A\ährend dieses

Bezug auf Ayohlhabcnlielt,

Maas und der Scheide, wo wallonische Sprache

Jenseits der

weit nach.

und fränkische

und gegen das Ende

des Nicderlandrs standen,

nordöslhchen Theilc

den wallonischen oder

,

,

enger mit der Hanse vcrhrüdcrt

es scheint, sich

-svie

Allein diese

Zeitraums

GESCH. DES HANDELS.

ABTHEIL.

wo

die deutsche

zum

Lehnshoheit

mehr anerkannt, und der Beichsverband wenig

Theil bestritten oder gänzlich nicht

und zwar Yornchmlich in Flandern und Brabant, ^Aar der Die Deutschen fanden hier und des Bcichlhums. an Fülle des Capitals Waarcn, an der Mannigfaltigkeit einen INIarkt, der an Schnelle des Umsatzes, alle andere von ihnen besuchte Länder bey weitem übertraf Hier fanden sie Städte und Länder, die von einem grossen Theil der europäischen Völker besucht wurden, welche diese Gegenden als einen passenden

m ard

geachtet

hier,

,

Yorziiglichstc

Sitz

des Handels

,

Zwischenmarkt ansahen,

war 1)

meist

es

Städte

als

ihre

wechselseitigen Bedürfnisse daselbst gegen ein-

unvollkommene

[die

schwere Aufgabe,

zu

eine

Aus dem Urkunden -Buche sche

um

Für

ander auszutauschen.

Genossen

erhellet,

wie

Schifffahrt jener Zeiten

erwähnt werden.

nähmlich

Sommer vom Südwesten

einem

deu Urkunden nach und nach

iu

Verbindung

der

in

stets

mehrere uicderläudi-

Es verhält sich aber mit diesen niederländischen Städten, welche,

noch einige andere vor.

kommen

dera folgenden Zeiträume

In

als in

der

Hanse befindlich, nahmentlich aufgeführt Verden, wie es sich mit den übrigen, in anderen Thcileu sondern auch mehrere Deutschlands belegenen verhielt es waren nähmlich nicht nur diese genannten sie

her belegene Städte

und bedeutenderen an kunden der Zeit z.B.

,

,

;

,

andere inu

mit der Hanse verbunden

die Slädte

von Holland,

Dorlrecht, Amsterdam, F.nkbuizcn

von Seeland,

Holland und Seeland belegen, Deveuter, auch die

in

.Städte

ihrer Verbindung

Schlichten hörst theilten Nachrichten

diese Städte,

als

sie

und

in

alle

in

als

schlössen sich au jene grösseren



So heisst es in mehreren UrCampen und andere im Stifte Utrecht

Zirickzee, Briel, IMiddelburg, ,

so wie die Städte von Geldern, als

begriffen sind";

andere

ähnliche

so wie auch Ilattcm in Geldern,

in der

Ausdrücke

sagt, dass er,

Hanse gewesen seyen, so viele

bcjgclrctcn und ausgetreten »ind

;

Viilirsdirinlidi

ist

Es

es aber, dass sie

holländischen oder südseeischen Slädlcii tnid

und kurz narh der glücklichen dehuung nach

dieser Seite hin

I'clide Iiatlc.

mit

wisse, dass

dicss gar keinen

leidet

am Ende

s.

U.

1!.

wo

S. GCB.

gewesen,

der

des vierzehnten

sich beygcselltcn

denen der Oslsec

VValdeniar HI. von Hänniark,

Von Hcrzogcnbusch

ihm milge-

zwar nicht sagen, wann

lässt sich

den ersten Jahren des fiinfzchuten Jahrhunderts dem Bunde vornchiulich

dem Zwisic zwischen den

aus den

Doesburg,

andere Slädte der Niederlande darin

den gewölinlichcn Verzeichnissen gar nicht vorkommen.

F.lhurg,

ihrem Rechte und Wenn s. im UR. —

iu

und Urkunden de» Magistrats der Stadt AVagcningen und

Städte

die

den Grafschaften

in

Harderwyk, Zülphen,

und jede die

iu seiueu GciJrischen geschiedenissen blad 141.

ArmuideU) und

andere

Wieringen und

Stavern und Hiudelopen, und alle

Zweifel; es sind nicht nur diese, sondern auch noch

welche

diese

und wurden so mittelbare Glieder der Hanse. "Item, die Slädte der Südcr-See,

belegen; auch als

;

Bund

,

,

vor

clua kurz vor

die grössle

Au»-

SECHSTER ABSCHN. GESCH. den

bis in

dem

in

NIEDERD. KAUFE,

D.

u.

213

w.

s.

dorlliiii zu fahren, und dennoeh vor und des Eises den Rückweg mit Glück zu machen. aber in fernen, fremden Ländern war mit vielen Schwierigkeiward nicht immer gestaltet, vmd mochte auch die Cewinnste

oder von hier

tiefen IHorilosten,

Eintreten der nerbststüi-me

Das Ucber\A

inlern

verbunden,

ten

HAND.

D.

es

wenn man

vielen Fällen,

nicht besonders

Niederlande hoben diese Hindernisse

denn

;

begünstigt war, verschlingen.

Die

die Freyhcit eines wechselseitigen

Ver-

kehrs, welche auch fremden Völkern unter einander ungestört

ward,

lockte

platz,

wo man

von einander weit entlegenen auf diesen

die

um

Die Deutschen fuhren

nur

diese Zeit

selten

man weiss, zu Handelszwccken durch

nie, so viel

kamen

Miltelmeer; dagegen

und

als nie,

manchen

so vieler Freyheiten genoss, so

.aber die

am

,

Vorlheil fand.

nach Frankreich und Spam'cn,

Meerenge von Gibraltar

das

in

Franzosen, Spanier und Italiäner auch so gut

die Engländer, die Fläminger,

westlichen Küsten der Ostsee

die

daselbst verstaltet

allgemeinen ^larkt-

und

die

Walen damahls

nach den

selten,

wenigsten in den tiefern Nordosten.

Flandern und in Brabant lernten sieh

Allein in

diese Völker kennen, hier betrieben sie

alle

wechselseitig ihre freyeri Handelsgeschäfte, sie tauschten ihre einheimischen, so wie ihre durch anderweitigen

Handel erworbenen und auf diesen Markt gebrachten Güter

Bey

gegen einander aus.

dieser

Lage der Dinge war es ein, von den Hansen früh Ländern sich Handelsfreyhellen

gefühltes, Bedürfniss, In diesen so sehr besuchten

zu erwerben;

um

so

mehr,

da keine flandrische oder brabanlische Stadt

glied des deutschen Städte- Vereins

Es

ist

allein

Es

ist

mir von

von Sluys

keiner Stadt Flanderns

und

welcher sie,

Braliants ge^viss

welches nach dem Recess \ora

,

in

J.

1441

>

Brügge war, welche

t

Zwin

,

der Hanse - Handel

letztere Stadt sich

iudem von der Freyheit des Hafens

t

nach Brügge ging.

eine Oberherrschaft über

Zwin

weil nähmlich

Da nun Sluys

die erstere

der Handel von Brügge abhing

;

diess

geschehen

Von

ist.

aber

scy

,

als

oft in

über den

,

Fehde mit

zuweilen anmasseu wollte,

so

mag

Fehden, sich auch au die Hanse, zu ihrem eigenen Schutze, geschlossen haben.

wann

Nun

dem Bunde gewesen

dass sie in

Mit-

von demselben wieder ausgeschlossen wurde.

auch begreiflich, warum diese Stadt in den Bund aufgenomiueu war,

Hafen dieser Stadt,

i)

bey Freunden, auf

als

und begünstigten Aufenthalt hätten rechnen können.

einen geschützten

1)

war,

Sluys, in einer dieser

Es

ist

Depulirteu dieser Stadt zu den Hansischen Tagsatzuugen

aber unbekannt,

kommt

nie etwas

AVenn einige Abdrücke des Vertrages des Königes Hako von Korwegen mit den Hansestiidten vom Briel berichtigt 1376 unter den letztern die Sladt Breda aufführen so muss dieser Name durch Breie

vor. J-

werden,

,

,

wie auch aus einer gleichzeitigen Ausfertigung jener Urkinide im hamburgischen Archive sich

deutlich ergiebt.

Auf

Bunde gewesen.

Sprache

keinem Flaminger

,

jeden Fall aber sind die grossen flandrischen und brabantischen Städle nicht in ,

Sitte

Brabanter u.

Handels- oder Schifffahrts

-

und Handelszwecke waren s.

w.

sich entgegen

,

so wie streng

Aniheil an den erworbenen Freyheiten

Gemeinschaft mit ihnen einzugchen.

verboten

zuzugestehen

,

dem war,

oder eine

GESCH. DES HANDELS.

Z^YEYTE ABTHEIL.

214

wurden von Ttaliäncrn oder LoniLardcn Orientalische Gewürze und andere gesuchte Waaren, Seide und seidene Zeuge, Sammt, goldene und silherne Stoffe und GeAndere westliche Völker auf den Markt dieser I,änder geführt. fässe u. s. w. brachten andere Erzengnisse ihres Bodens und ihres Fleisses dahin die Eingebound die Deufschen fanden renen aber dieser Landschaften selbst lieferten andere nordischen Güter, und die gesuchihre Absatz für steten bey diesen Allen einen ,

;

,

Gegenstände des Eintausches vor.

testen

Allein hier trafen die Deutschen auch eine ganz andere Handelswelt,

als

in

den von ihnen besuchten nordischen Reichen an; liier blühten bereils stolze, reiche und grosse Städte, welche mit scllenen Frcyheiten versehen, an Bildung, an Capital,

an

ricliligrr

Einsicht in die

v^

ohllhällgen Folgen

eines

freyen Handels

,

nicht

sondern auch den Deutschen selbst sehr ülierlegen

nur den nordischen Reichen, waren. Hier fanden sie zwar den

rvcld nicht vor, der in allen

nordischen Reichen,

so wie In P2ngland und in Deutschland selbst ganz allgemein verbreilet war, womit man den Handel zwischen Gast und Gast betrachtete und beschränkte; allein sie fan-

den hier auch eine Mitwerbung, eine geschicktere und freyerc Verwendung des Capilals und der Arbeit, wie sie damahls in dem nördlichen Eui'opa nirgends, auch nicht

bey den Deutschen selbst, gefunden ward. Wie sehr sie nun auch diesen Markt so mussten sie dennoch hier zur Verfolgung ihres Vortheils schätzen mocblen "^anz andere MIlLcl ergreifen, als sie gegen die Völker der nordöstlichen Reiche ,

anwendeten.

Brügge war verschiedenen Marktplatz.

in

den gesammfon Niederlanden die Hauptniederlage für

eiuopälschen Völker;

Brügge

über dessen Hafen

Zwin

am Meere Waaren nach

nicht

selbst, t

die

hatten, so wie durch ganz Europa, lichen

Grade

diese Stadt,

ihr

belegen,

gemeinschaflllcher hatte

alle diese

grosser

Verträge mit Sluys,

jener Stadt kamen.

Die Kreuzzüge

so auch in Flandern, in einem ganz vorzüg-

die ersten grossen enlfernleren

Handels- Verbindungen geweckt.

Als

Balduln von Flandern Herr von Constantlnopel geworden war, gedieh der Verkehr dem Oriente und Italien immer mehr und mehr. zwischen den ISIederlanden ,

im dreyzehntcn Jahrhunderte fuhren die Fläminger fleisslg nach diesen Gegenden durch den Canal und die Strasse von Gibraltar. Vcnetianer, Genuesen und risaner, besuchten mit ihren Waaren und Gütern die flandrischen und

Bereils

niederländischen

Kunslarbelten

Küsten.

in A\'()lle

,

Durch Seide

,

diese

Silber

Verbindung

lernte

und Gold kennen,

man man

hier

die

alimlr

feineren sie

nach,

SECHSTER ABSCHN. GESCH. und machte

HAND.

NIEDERD. KAUFE,

D.

die Ycrarljeitung dieser rolion Stoffe

aus erhielten lische

D.

die Fläminger,

In Brügge

in alle

Maren

215

w.

Von England die eng-

Arien von Gewebe das Haupigewerbe der diesem Zeitrcume

in

Alle Städte des NIcderlandes

zig verschiedene Gilden.

s.

und nachmahls auch andere Niederländer,

Wolle, deren Verarheitung

Niederländer Mard.

eiiilieinjlsrh.

hiei-

u.

l^treits acht vnid

wurden

sech-

erweitert,

vielfach

Bey den häufigsten sie unfähig waren, die zunehmende Volksmenge zu fassen. Auswanderungen schien doch keine Gegend so bevölkert. Von ihren Herzogen, Grafen und Herren halten sich die niederländischen Städte grosse Freyheiten erworben, imd jene sahen bald ein, wie wichtig für ihre Zolleinkünfte das Aufblühen des Handels war. In keiner Gegend diesseits des Canals finden sich so frühe, so viele und so ernstliche Massregcin der Grafen und Herren des Landes, lediglich aus eigenem Antriebe freywillig ergriffen, gegen Strandrecht und gegen Seeräuberey. So halte Graf Balduin von Flandern bereits in dem Anfange des dreyzehnten Jahrhunderts den Herrn von Ghistele mit dem Zolle von Brügge belehnt, um dagegen die Seeküste von Calais bis Sluys von Seeräubern rein zu erhalten. Die Wohlhabenheit dieser Länder setzte einst eine Königin von Frankreich so In Erstaunen, dass, als sie zu Brügge das üppige Leben, die Kleidung und den da

Staat der Frauen der dortigen Kaufleute sah, sie versicherte, flass alle Pracht der Königinnen und Fürstinnen von Europa dadurch weit übertroffen werde.

Kenntnisse des Handels waren hier verbreitet, gar nicht kannten. eine

Es

Ist

nicht zu übersehen,

wie die Deutschen

Im

dass schon

sie

noch

13 JO zu Brügge

J.

vollkommene Versicherungs - Anstalt eingerichtet war, welche für den Handel von den Deutschen erst spät nachgeahmt worden Ist. So

so wichtige Einrichtung

wo

Fläminger und Brabanter bereits damahls,

kannten die tere

Ausbildung, doch den Anfang des Wechselgesrhäfts

1) Eine

zum

Tlieil

der Niederlande

vortreffliche

questions proposees les

den Handel, den Kuustfleiss

iiud

die W'olilhabeiiheil

im dreyzelinteu und vierzelinteu Jahrhunderte, aus welcher grössteu Theüs

Darstellung, so viel

remporte

Abtiandluug über

nicht die volle spä-

i).

es

zu uuserm Zwecke diente, geschupft

par Vacademie Imperiale

ist,

et liojale des sciences

prix en 1777. ä Bruxelles 1778. iu 4-

findet et

sich

die

obige

den: Memoires sur

in

helles lettres

de Bruxelles,

le^i

qui unl

Die daselbst gekrönte Preisschrift hat folgenden Titel

Historische, lyd en oordeelkundige aanteekeiiing mct algemeene aanmerki/igcn op de zelye, dienende tot antwoord

op de i'raege tj

de

tan

:

" hoedaenig was den Staat van de handiverken dertiende en

de

lyke ytcademie

van Brüssel

veertiende in

audere gelehrte Abliandlung, die daselbst

eeuw?"

die

het Jaar 1777 thcil geschriibrn

gegebene Vorstellung von dein hansischen Verkehr

thuni berulit,

F.

tan

zum

diimit o\nr.

ist,

Tbeil

obsilHNj aiil

Irr-

der Scheide liegen, besonders aber

ZWEYTE

216

GESCH. DES HANDELS.

ABTHEIL.

\Tio (\cv wachsende Rciclillium eines Landes für alle die, avcIcIic mit ihm Verkehr treten, vortheilhalt ist, wenn er frev bleibt, so Avar auch der Niedersie fanden hier bey den Eingeborelande Anwachs den Deutschen zuträglich in

;

nen und bey den, diesen Markt liesuchcnden Fremden einen grossem Absalz, In Brabant und Flandern als sie bey einem armen Volke je erwarten konnten. allein ohne ihsah man die Ankunft und die Niederlassungen der Fremden gern ,

;

nen solche Vorrechte zuzugestehen, wie

die

Deutschen durch

die

Gewalt

durch die bestochenen oder gewonnenen Herren des Nordens,

fen,

Norwegen und Schweden

verschafft hatten,

schaft des Verkehrs in ihre

Hände

welche die

ihrer

Waf-

Dänmark,

sich in

fast ausschlicssendc

Herr-

gab.

dem Verkehr

niederdeutschen Kaufleute und wohin sie reichten. Zuerst waren es Einzelne, die sich hier Frcyheitcn erwarben und eine Niederlassung begründeten dann gesellten sich mehrere hinzu, und es wurden gemeinschaftlich Freyhelten

Uebrigens

ging

mit

es

Städte nach den Niederlanden wie

aller

der

Orten,

;

erworben. Diese ersten Freyheiten welche von den Kaufleuten einzelner deutscher Städte Hamburg, Lübeck, Soest, Dortmund und anderer von den Herren dieser Gegenden erlangt wurden, enthalten kaum etwas Anderes als allgemeinen Schutz gegen Erlegung eines Zolls, Befreyung vom Strandrechlc und die Befugniss ihr schiffbrüchiges Gut zu retten. ,

So nahm Graf Wilhelm von Holland in d. .1. 1243 Lübeck und Hamburg, die durch sein Land ziehen, für der Bedingung, dass

Schulz unter

in seinen

Mark von hundert Marken

haben, entrichten, und von jedem Pack {sarcina die sie durch sein

Der Graf behält ein Jahr

Land zurück führen

,

zwey

Schillinge

J24(S diese

munder ausgedehnt,

den Lübeckern

von Flandern und Tlicil.

Rrab;inl,'' !^.

'.'öl

-

in

575'

doni

anzugeben

eidlich

sie

flandrischer Tücher,

seinem

Zöllner

doch

in das

soll

erlegen.

ihnen noch

Land zu kommen,

Dcrseihe hat

als

riuuischcr

zugestandenen Freyheiten auf die Dort-

nachher auf Bremen tmd Stade, und auf die l n-

einige Jalirc

lerlhanen der ^Markgrafen Johann

/Cwryler

tili)

sich vor, diesen Schutz ihnen aufzukündigen,

nach der Aufkündigung die Frejheit zustehen,

J.

den

Jiiiius

daselbst zu verweilen, oder durch dasselbe zu ziehen.

Kimig im

und Güter

ihre Person

seinem Züllner zu Ghcrulll eine

sie

ersten Einkaufspreises,

des

die Kaufleute der Städte

und Otto von Brandenburg im

Ilandbiiclic

Lcipz.

bey Cnisiiis.

für 178().

K.-iuflcutc

J.

1252; Soest

für das Jahr

ist

iTSS- 1786.

SECHSTER ABSCHN. HAND. um

vom

die Zeit wahrscheinlich

schon im

J.

NIEDERD. M. D. NIEDERE.

D.

Sirandrechte befreyt worden, wie denn

den Lübeckern dasselbe zugesagt hatte

12-15

FRANKR.

U.

217

Wilhelm

i).

Der Bischof \on Utrecht nahm im J. 1244 die Kaufleute von Lübeck und in seinen Schulz und sicherte ihnen die Erhaltung ihres Rechtes zu, das also schon früher erworben hallen, nähmlich: dass, wenn sie von jenseits

Hamburg sie

des Meers

jedem

von

ihnen abgegeben werden oder wohin

soll,

und wenn niit

Damm

darin

sie

den Andere

gleiche Zoll,

befindlichen

vom Zwin

ihren Schiffen

Gütern

(Ce/w) nach

gebracht

von

Flandern,

und Gütern fahren,

Von jedem Fass Asche oder Pech, w ird [ultra aggerem transfertar), ist

utrechter Pfennige entrichten sollen.

dem Krahn über den

den

mit

Schiffe

sonst wollen,

sie

Land kommen, der

des Bischofs,

sein,

in

entrichten,

acht

sie

das

mit

derselbe

Zoll, das Kralingeld eingeschlossen, zu entrichten; was jedoch von ihren Gütern zwey Männer auf ihren Schultern oder mit ihren Händen oder mit einer Tra"-bahre [geruht) fortschaffen können, davon ist nichts abzugeben. Kehren sie

aber mit Schiff und Gut nach

Pfennige

dem Rheine

zu entrichlen,

als Zoll

der Hinüberschaffung über den

dem

Wein

Schiff mit

gleichen

zurück,

so

sind

die

und von jedem Pack Tücher

Damm

vier

derselben Pfennige

beladen zurück, so sollen

sie

acht

als Zoll

utrechter

und Lohn

kehren

;

sie.

der gleichen Abgabe und

Lohn von jedem Fasse ^^eins bey dem Hinüberschaffen über den

oder

Damm

allen

Andern das

innerhalb

gleich

den Ütrechtern untervA orfen seyn.

Piecht der frcyen Fahrt gegen

Müden und

Florentius

,

hinter Vecht {intus

Graf von Holland, hat

die

W

all

Uebrigens steht ihnen mit

Erlegung des Zolles

Müden

mit

dem

zu,

den Andere

secus Vechi) entrichten

2).

von seinem Vater und andern

seiner

Vorfahren den Lübeckern im Allgemeinen ertheilten Freyheiten bey der Dnrcbfidir d. J. 1249, 1209 und 1270 bestätigt; woraus von Neuem erhellet, dass sie schon vor Wilhelm ähnliche allgemeine Freyheilen und den Schulz in dem Lande

in

besessen

haben

gern ertheilten

3),

wie auch ähnliche Ausdrücke in einer von ihm den Hambur-

Bestätigung

Vorrechte sich finden

Am nicht

der

mit den Lübeckein

andere Urkunden und

merkwürdigsten aber sind

auf eine

oder

1)

ÜB. XVr.

2)

Uß. XVII.

3)

Uß. xviii. xxxin.

UV,

gemeinschaftlich besessenen

4).

die

andere

Freybriefe,

norddeutsche Stadt lauten,

1245. 1248- 1252'^. 1252«. ^.

Dreyer

jus publ. 238

ff.

xxxiv.

4) S. Nachtrag zuiu J. 1266.

Ee

sondern

welche die

auf

ZWEYTE

218 einen

GESCH. DES HiiNDELS.

ABTHEIL.

Verein dieser deutschen Slädle oder Kaufleute liinweisen

frciiiciiischaftliclien

und zu deren Besten und zwar eben für dasjenige Land galten, was fuv: ihren Verkehr am wiclitigstcn war, nähmlich für Flandern. Diese Freyhriefe und Urkunden sind

V. d.

1252.

J.

und Ilcnnegau

In der einen verspracli die Gräfin INIargarcthe von Flandern

Kaufleute des römischen Reichs, welche Gothland besuchen, und auf Antrag der Abgeordneten Hermann IIo3'ers von Lübeck und Jordans von Hamburg denselben, dass keiner dieser Kaufleute in Flandern zum gerichlhclicn Zw eykampfe gefordert werden, keiner die Güter eines Andern solle verwirken können, dass der Verbrecher allein nach dem Landrechte und

ihr

Sohn Graf Guido, auf

Bitte aller

durch des I^andes Gerichte zur Genugthuung und Strafe angehalten werden dass kein

Kaufmann

für eines

Andern vor den SchöfTcn

in

oder vor ihnen anerkannte Schuld festgenommen werden, sondern liche

Schuldner oder dessen Bürge dafür haften

gung der Schuld

um

entfernt,

sich

nicht

solle;

Flandern eingegangene allein

der würk-

Hätten Diese vor Abtra-

solle.

zurückzukehren und

würde

nicht das

Erforderliche zu deren Tilgung gesandt, also dass die Gläubiger die Schuldner

Bürgen

in

ihren "Wohnorten

zu verfolgen hätten,

so

die

sollen

Scluifl^en

und \ind

Geschworenen des Orts den Gläubigern behülllich seyn zu Erwerbung der Güter der Bürgen oder deren Erben, wenn so viele zur Befriedigung hinreichende Güter derselben daselbst vorhanden sind; sollten aber diese des Schuldners,

nicht zureichend seyn

so

,

soll

dieser Orte

verfahren werden.

dem Rechte

zuwider,

gegen

sie,

nach den Gesetzen und Gewohnheiten

Kein Gesetz und Dienstzwang

(c/iura et bamnis),

zu ihrem Nachtheil eilassen werden; im Fall eines dar-

soll

über entstandenen Streites entscheidet das Urtheil der SchöfTcn. schuldigung eines jeden

des Vergehens oder Verbrechens lich

durch das Zeugniss

oder Zwistes

Streites

wegen

nicht anders überführt werden,

(veri/as^ der Schöffen,

kannten Beweis, worauf der Ueberführte nach büssen

mögen

soll. ,

Der Beklagte, wenn kann nicht

in

dem

er hinlängliche

Banden

gelegt

Auch

innerhall) drey oder

dass

Schöffen

Bürgen

werden,

Verbrechens, das an den Hals oder ein Glied ginge schuldigt wäre.

die Schöffen

-und Landes -Recht

,

daselbst

es ^^äre

(^de

oder so

stellt,

Ver-

de rne/nhro) be-

den Kaufmann angehen,

doch biinien acht Tagen entschieden werden, dass die Sache

viel

besitzt als die

denn, dass er eines

crrpitf rel

sollen die Rechlsverhandlungen, die

eidlich bekräftigten,

als ledig-

oder den von den Schöfl^en aner-

nach Aussage zweycr unverdächtigen Nachbaren

Busse beträgt,

AVegen der Be-

vor Gericht kann der Kaufmann

binnen

es

wäre denn,

dieser Frist

nicht

SECHSTER AESCHN. HAND. D. NIEDERD. häUo enlschieden werden können, lich

ihun

es

Kaufmann das Ende

der

FRANKR.

denn so schnell

in Avclcliem Falle sie

Kann aber

sollen.

M. D. NIEDERE. U.

der

2

1

mög-

als

Verhandlung en

kann dessen Bürge oder jeder Andere für ihn antworten l). soll Le^m Schiffbruch an den flandrischen Küsten geretteten Güter einbüssen, und weder sie noch ihre befrachteten Schiffe

nicht abwarten; so

Keiner dieser Kaufleute

die

sollen

über

gewaltsam angehalten werden dürfen, wenn nicht schon zuvor gerichtlich entschieden ist, oder ein neues Ereigniss sich zugetragen hat, oder eine

sie

Ursache zum Grunde gehalten werden

wesshalb

liegt,

Wäre

dürlten.

nach den Gewohnheiten des Landes

sie

und noch nicht überführt, so kann

er sich

Schuld befrejen; will er den Eid nicht Geschützes verletzt oder

getödtct,

Jeder ohne eines Yergehens sich Schiff noch

durch seinen Eid vor Gericht von der

oder

fiele

aus

er

schuldig zu

dem

machen,

Schiffe,

beystehen

Gut der Kaufleute noch Einer derselben darf bey

verhaftet oder verhindert werden.

In

denen zu vergleichen,

mehreren der nordischen Reiche allmählich als

was

in

auch sind

;

in

andern, nahmentllch

sich verschafften;

mochten

es

in

diesel-

Grafen allen andern Handelsvölkern, die

die

Brügge besuchten, zugestanden hatten

und

seyn mochten, waren doch nicht

sie

welche die deutschen Kaufleute

ben wenig mehr enthalten,

dieser Gelegenheit

2).

wie schätzensw crlh

Diese Freyhelten,

kann ihm und weder

so ,

nicht erwähnten Punctcn gelten

hier

allen

des Landes Gewohnheiten vind Gesetze

erneuert

so muss er zahlen und büssen durch Zufall vermittelst des Schiffs-

leisten,

Würde Jemand

nach des Orts Gewohnheiten.

fest-

Kaufmann Schulden wegen belanot

aber ein

in

der folgenden Zeit diese zwar

einzelnen Thcilen genauer bestimmt,

auch

theilweise erweitert

worden: aber mit den auf eine ausschlicssende Ilandelshcrrschaft hingehenden in andern Ländern sind sie nicht zu vergleichen, und sind diese angeführten stets die Grundlage geblieben.

Auch haben

die Städte völlig gleichlautende zu

Gunsten

der Fläminger bey sich der Gräfin für ihre Unterthauen ausstellen müssen; 1) Diese Stelle \ou " Kein bis antv orten" steht uicht in der bey

ifh habe sie aus der von der Stadt

Brenieu

Gräfin von

der

D re y er Flandern

wir

abgeJiuckteu Urkunde

S. 233-234; Gegenurkunde vota zusagt, was die Grafin den

ausgestellten

dasselhe den Fläniingern würtlicli bemerkt, dass die Urkunde \on der Grafin, die er abdrucken lassen, an der Stelle durch die Zeit so verdorben sey, dass er sie nicht habe lesen können. Es ist keinem Zweifel unterworfen, dass sie mit aller Sicherheit aus der bremischen Urkunde ergänzt werden könne, die J- 12.j5. entlehnt,

die mulalis

Städten zugesagt hatte.

übrigens hinwieder

iiiutcndis

Dreyer

ganz gleichlautend mit der

ist,

welche das Jahr zuvor die Stadt IMünster lür die

Fläminger ausgefertigt hatte. 2)

Der Schluss von "Würde Jemand'' an

ist

gleichfalls

Anmerkung bemerkt worden, nachgetragen, da selben. UV. 1252. 1.

er

boy

aus

derselben Oupllc

Dreyer

fehlt.

\ji'„

wie

in der

XXUl. und

Ee

2

vorhergehenden

IS'cicIitiag

zu der-

ZWEYTE

220 linl)pn norli

GESCH. DES HANDELS.

ABTHEIL.

zwoy Urkunden der Art von der Sladt Münster im

Bremen im J. 1255 stellt worden i). "NA'iclitlger

,

vvalirsclicinllch sind

i^^i^'l

und

Lcdcntender

mag

vorllicilliafler

die

welche die Gräfin und ihr Sohn an demselben Tage

gewesen

Piollc

und

wegen

sflmmlen, allein

der

zu

diese Begünstigung

Fremde.

Um

von

nicht

lautete

und

waren, auf

allein

gemeinschaftlich ein-

tlie

erlegenden

zu

ihnen

Zölle

ertheilten;

auch für andere

galt

sie

sie,

mit Gewissheit urthcilen zu können, in wie fern darin eine Begün-

stigung für sie gegen das,

man, was

Damm

und Jordans,

Vollmarhten durch offene

Pieichs, die mit

einiger Städte dieses Beiclis versehen

Briefe

was

nicht der Fall ist,

früher von ihnen zu enlrichlen war, lag, die Zollabgaben

genau

kennen,

diese Zolholle begünstigt ,

Es ist zwar höchst wahrscheinlich, dass werden sollten, dass sie weniger als zuvor zu

da offenbar die Festsetzung des Zolls mit

flie

grösser

Lande

Zustimmung und mit sich ist tlie Urkunde welche darin vorkommen,

wegen der grossen Menge der Waaren als die in irgend einer andern Urkunde und ,

diesem freyen

man doch

Zeit ,

sich

findet,

welches den

grossen

europäischen Markte beweiset: aber

mit Gewissheit

nicht

einmahl

durch

An

ist,

dieser

sie

entrichten

ihrer

Bcrathung zwischen beiden Theilen vorgenommen war. sehr wichtig

müsste

welche zuvor von

ihnen hier entrichtet wurden.

liatlen

seyn,

demselben Jahre

in

denselben Kaufleuten mit Einwilligung Hermanns genannt Hoycrs,

Abgesandten der Kaufleute des römischen

und von

12.54

J.

von andern ausge-

gliMclniiässig

sie

in irgend

Umfang

sie

ist

einem andern

des Verkehrs auf dass

so eingerichtet,

daraus angeben kann,

welche "NVaaren

denn eigentlich von den Deutschen Städten hierher, von da aus oder durch Flandern

worden sind, wiewohl man bey vielen ni!t grosser Wahrscheinlichkeit es Es ist jedoch um so schwieriger, da, obwohl die Zollrolle vorzugsweise für die Kaufleule des römischen Beichs trfKfhen worden sevn mac dennoch es auch bestimmt darin heisst, dass dieselbe auch fiir einige Fremde geführt

vermuthen mag.

gelte,

wie

denn

auch

nahmcnllich

welche Friesen imd Dänen einführen,

darin

der Zoll von Pferden imd Ochsen,

festgesetzt

wird;

auch griechisches Grün,

spanisches Eisen und spanische Pflaumen werden darin im Zoll angescidagen

wenn man sagen

Spanien eingeführt worden seyn könnten, so diesen

t) i:n.

und andern firmden NiUkcrn xxin.

,

wollte, dass diese letzten Gegenslände auch von Deutschen ist

nicht weniger gewiss,

danialils das

Land doch eben

dass

so

gut

und aus

von als

SECHSTER ABSCHN HAND.

NIEDERD. M.

D.

NIEDERE,

D.

FRANKR.

ü.

22

von den Deutschen besiiclit ward; wenn endlich bey einigen Giitein deutsche Benennungen vorkommen, so ist bey andern wie z. B. bey Sportci für Korb, der ,

oder spanische Ursprung

italiänische

Urkunde

in

nicht zu verkennen.

Bezug auf den Umfang des Verkehrs

weniger mit Sicherheit zu schlicssen durcheinander geworfen sind, wie es

da Einfuhr,

,

liey

dem

Ueherall

ist

aus dieser

um

der deutschen Slädle

Ausfuhr und Durchfuhr

Handel im Lande

verstatteten freyen

zwischen den verschiedenen Völkern, mehr denn

in irgend

so

darin

einem andern Theile

der damahligen Handelswclt, nicht wohl anders seyn konnte; dieselbe Sache wird daselhst eingeführt, aus

was

in

allen

und durchgeführt, eben

weil

dem Gaste mit dem

Ländern so erschwert Mar, der Handel

andci'n

Nähere Aufschlüsse

eine dritte

ertheilt

frey stand

Gaste,

i).

Urkunde von demselben Jahre und

in

demselben Monathe ausgefertigt von den Rittern Johann von Ghistella, Herrn von

Formazele und Wulfard, Herrn von Wasiin, vAorin mischen Reichs und

den Bürgern Lübecks,

sie

allen Kaufleuten des rö-

der oben genannten

auf Ersuchen

Hermanns genannt Hoyer und Jordans, der besondern Bothen der gesammten dass bey allen von ihnen Kaufleute dieses Reichs, die Gnade erweisen, daselbst verkauften Gütern vor dem den Piittei-n zu Brügge zustehenden Zolle, die bisher zu entrichtenden sechs Pfennige von der Mark, dahin ermässigt wurden, dass der Käufer nur drey Pfennige von der Mark entrichten sollte. Die vier Pfennige von einem Dutzend Halbstiefeln werden auf drey, von einem kleinen Korb Feigen und Piosinen von zw ey auf einen Pfennig herabgesetzt und von allem was sie an Speise, Getränk, Lebensmitteln, Kleidungsstücken und andern Bedürfnissen kaufen, werden sie von allen Abgaben frey gesprochen, mit Ausnahme von vier Pfennigen vom Fasse AVein. "Wer heimlich den Zoll umgehet, der soll ein Jahr hindurch den ganzen Zoll

d.

Aber zehn Jahre nachher

i.

sechs Pfennige von der jNIark entrichten

scheint

man

bereits anders sich verglichen

ben, der alle Zoll scheint wieder in Kraft getreten, vielleicht später

oder gemindert worden zu seyn. Zölle oder

Aus

einer

Urkunde von dem

J.

w

-).

zu ha-

ieder geändert

1262, w orin die

Abgaben angeführt werden, welche von des römischen Reichs KaufJohann von Ghistella und WuKhard von Westin zu Brügge

Icuten den Piittern

1) S. diese

Urkunde

Sache gehört,

erläutert

versucht

angeseheil werden,

im ÜB.

worden,

XX.

sie

Die F.rkläniiigen niauclier

diuilsleii

küniieu in Bezug auf Sprach- »uid

"Worte sind dort, woliiii die

AYiiareiikinide

nicht

als

iinniil/

wiewohl der eigentliche Umfang des Handels der deutschen Slädle, deren Ein-

Ausfuhr aus Flandern, sich daraus keineswegs mit Sicherheit 2) ÜB. xxr.

ergibt.

luid

Z\\EVTE ABTHEIL.

222

GESCH. DES HANDELS.

zn onlLulilon -waren, geht dicss deutlich hervor, zugleich aher auch, dass

sie

ihren

und ferner zu entrichten einwilDiese Urkunde ist von der Gräfin Margaretlia und ihrem Sohne bestätigt ligen. worden, und sie bezieht sich nicht nur auf die in Brügge zu erlegenden Abgaben, sondern auch auf die, welche auf dem IVIaikte zu Thorout abzugeben sind, Vorfalircn \or

Allers dieselben entrichtet hätten

Gebühren

ferner auf die

für die Mäkler,

hern Zollrollen von der Art etteUjc

chaerire)

vorhanden

ist,

lange er durch sein in der Stadt vorhandenes

ins Gefängniss

Gut oder durch

gesetzt

werden,

so

hiidängllche Bürgen

GESCH. DES HANDELS.

Z^YEYTE ABTHEIL.

230 Gewähr

Kein Diener kann seines

dass er vor Gericht sich stellen werde.

leistet,

Herrn Gut verspielen oder verwirken, keiner haftet für die Schuld eines Andern, Bürgen aiiso-enommen. Wenn Wolle, Pelzwerk und Kupfer und j( -^ilich anderes Klage

keine

deshalb

verkauft, besehen und abgegehen worden ist, angenommen werden; wäre es aber nicht zuvor

einmahl

ßrijo^c

zu

(iut

besehen worden,

Stadt

und entstände darüber Klage,

SchölTcn gebessert werden wie (bi

und

den vcrsiane

vcui

es

Ihnen steht frey,

oft sie

wollen,

um

Verordnungen zu machen und

Strafen

gfgon

die

Ihrigen

,

der

bey den

dieses

3ie

die

sofern, diess

angebt, öffentlich in derselben in Vereine

die Slaill

soll

soll

in

gebührt nach der Meynung der Kaufieutc

sich

copmanneii).

so

so

zusammen zu

Schöffen

treten,

so

aufrecht zu erhalten durch

Der Stadt Mäkler

Hand und Hals ausgenommen.

sollen vor den Schöffen in Gegenwart der Kaufleule darauf beeidigt werden, dass sie gerecht gegen Käufer und Verkäufer seyn wollen, und die dagegen Fehlenden sollen vor den Schöffen in Gegenwart der Kaufleute genugthun, bevor es ilinen irgend wieder erlaubt seyn soll jMäklcrlohn von dem Kaufmanne zu gewinnen.

Die Schöffen sollen ferner Vorschriflen über die Arbeiter (Tagiöhner) erlassen, deren sich die Kaufleute bedienen, so wie sie ihnen und der Stadt nützlich sind;

w

elchcr

von den Taglijhnern aber

sich

wieder von ihnen etwas verdienen,

an dem Kaufmann verginge

bevor

er

Gegenwart des Kaufmanns Genugthuung gegeben Schuilenfahrern oder

der soll nie

,

ihnen nicht vor den Schöffen in halle.

den Fuhrleuten übergeben,

Güter,

welche

sie

den

oder nicht, sollen

vorgezählt

^on ihnen den Kaufleuten oder ihren Dienern unverbrüchlich überliefert werden; brächen sie ihr Wort also, dass der Kaulmann dadurch Schaden nähme, den sollen sie ersetzen, vor den Schöffen und nach dem Sinne der Kaufleule. Maklerlohn soll

Icr

nur derjenige erhalten, welcher den Kauf oder Handel vermittelt, der ISIäkund- ^Nles.shdm des Scehundsthrans und Korns ist nach der Veronlnung zu

Auch

bezahlerit

fordern,

als

die,

man von dem Kaufmanne keine andere Zahlung {payeineni) Wenn man den Gotworüber man übereingekommen ist.

soll

lespfcnnig

ohne die

Sladl

einen

soll

Waarc gegeben

zuverlässigen

K.iudcute Güter bewahren soll, stände,

so

in

so

das

bleibt

und wenn durch

welcher Art er auch wäre, oder

wenn

der

Wagehaus er

Handel setzen,

seine Schuld

ein

fest.

Die

welcher der

Schaden ent-

der Kaufleule Gut auslieferte,

den Schöffen wahrhaft angezeigt würde, Den Kaufleuten und ihren Dienern die Stadt den Schaden ersetzen. soll nach abgelaufener Frist erweislichen Schuldfordcrunt^en man w ejren ihrer

ohne

soll

hat,

^Väclller

liefehl

des Verkäufers,

und

diess

SECHSTER ABSCHN. HAND.

D.

NIEDERD.

M D. NIEDERE. U. FRANKR.

sofort za ilirem Recht vci-helfen, wci- os aach sey, binnen dreyen

an, dass

daium naclisuchen werden;

sie

sollte

231

Tagen von dem

aber einer vor Gericht sein Recht

kann er einen Stellvertreter setzen. Alle KauHente können Waffen tragen und gleich einem Bürgerkaufen, auch Wein

nicht selbst verfolgen wollen, so

und

ihre Diener

und andere Lebensmittel in die Stadt bringen, unter Voraussetzung der städtischen Abgabe und diese Güter zu ihrem Besten -wieder verkaufen. Sie können ihre ,

dem

Grabstätte wählen, mit Vorbehalt der Pfarrgebühren des Orts, in

Auch

mögen

um

bringen,

Ausnahme

sie sie

des

Lcbensmiltel

alle

Weins und mit dem Vorbehalte oder

Zöllner

die

,

sie sterben.

über

sie

Meer

das

Kein Bürger

nicht zu verkaufen.

sie

dessen

Empfängt der

Gehüifc seyn.

oder Diener des Wirlbs (dessen, bey welchem der deutsche Kaufmann

Schreiber

wohnt) der Gäste Geld und trüge legen

Getränke

mit Ihren Tischgenossen zu verzehren, ohne Accise geniessen mit

Stadt soll in derselben

der

und

er diess

weg,

Geld in den Wechsel von Brügge,

sie

haftet

der

WIrth deshalb:

oder sollten

sie

Geld empfangen

so

von einem Wechsler (oj heheien waren van payemente vp enegJien u-isselare) uml geschähe Ihnen dabey zu nahe, so haftet Ihnen die Stadt. Korn können sie Nur nach Brügge bringen und ihren Vortheil damit suchen, wie sie wollen. beym Wachs, aber bey keiner andern Waare, sollen Leute angestellt wer,

den,

die dessen

In der Stadt

um

daselbst,

und Rath wandten

Güte prüfen

,

'N'N

ürde ein Kaufmann oder dessen Diener

und keiner

seiner

Verwandten fände

sich

deshalb zu klagen und das Recht zu verfolgen, so sind Burgermeister

statt

der Verwandten dazu verbunden;

dem Lande,

In

(i'inders).

Brügge todt geschlagen

wäre aber

Einer

Ver-

der

der nicht vor Gericht auftreten wollte oder dürfte, aus

Besorgniss vor den Gegnern oder deren Angehörigen, so sollen ihm die Schöffen

mit

dem Landesherrn dazu

der Stadt

übernommen,

sicher Geleit

so sollen die

endlich zu ungewöhnlichen Lasten

geben.

Würden

sie

durch

Schöffen es sofort strafen.

die Zöllner

AVolIte

man

zwingen, zum Wachdienst oder Anderm

,

sie

so

sollen die Schöffen sie dagegen schützen.

Diese Freyhelten sind wörtlich den Städten von Braunschwelg, Goslar,

deburg und

Mag-

Lande so wie dem gemeinen Kaufmanne des römischen Reichs von Schöffen und Rath der Stadt Brügge ertheilt worden, Avelche

Sachsen

aller

sächsischen

Vermittler zwischen Brügge und den östlichen Städten dienen sollten.

als

dem Landesherrn dem Grafen Robert von dem Zusätze, dass wenn die Stadt sie ihnen

Dieselben Freyhelten sind Ihnen von

Flandern, bestätigt worden, mit nicht

halte

,

sie

frey

und unbehindert

,

In

einen

andern

Thell

seines

Landes

ZAVEYTE ABTHEIL.

232

DES HANDELS.

kiinncn, mit den Verändpinngen in den Ausdrücken, deren er als

•/.ichcn

sich bedienen musste,

Iierr

CESCII.

den \Vcchsrln vor

Landcs-

auch behielt er sich sein landesherrliches Recht bcy

l).

Hierauf ward der

Sta{)pl von allen norddeutschen Kauflcuten wieder nach neun und Jahr darauf J318 crlheille die Stadt ihnen noch nähere Brügge llcslimmnngcn über die ^A ieger. Die drey jetzt daselbst vorhandenen sollen vor IJi'irgernieisler und Ralh in Gegenwart der Kaufleute des römischen Reichs ihren

verlegt,

YAi\

ablegen, gerecht gegen den Käufer und Verkäufer zu scyn

,

und

Nachfolger sollen drey Mahl im Jahr den Eid leisten und geloben zu geben,

um Wieger

in

der Stadt zu bleiben.

Uebertreler befunden werden,

Sollten

so sollen die Schöffen

,

sie

ihre

nachher

dieselben

dieselben in

und

nie Geschenke als

Gegenwart des

Fremdes Geld oder Münze so wie und ungezeichnet, das sie bringen, soll man ihnen in der Brennkammer wiegen und das können sie führen, wohin sie wollen, ausser dem in Flandern verbreilefen nicht gezeichneten Silber, worüber der Verkäufer eidlich vor den Wiegern in der Brennkammer seine Erklärung von sich zu geben hat. Die AVieger in der Brennkammer sind zu dem drey Mahl des Jahrs abzulegenden Eide

Kaufmanns

laut dessen Freyheiten bestrafen.

,

alles Silber gezeichnet

gleich

den übrigen

Etwa von der

W iegern

ein halbes

verbunden

2).

Jahrhundert hindurch haben des römischen Reichs Kaufleute

Zeit an ihren

Stapel

in

Brügge gehallen und ihrer erworbenen Frey-

vollem Maasse erfreut.

heiten sich in

Der Graf L

CXLIV. CXl.V.

UV. 13W.

sie

aber \>arsü geneigt, eigensinnig zu be-

tiurfte,

als

der fremde

Kaufmann auch

ver-

SECHSTER

ABSCIIN. HAND. D. NIEDERD. M. D. NIEDERE. U.

FRANKR.

standen es diese deulsclien Kauflenle sehr wolil, mit den Besdnverden, die

über führten, zugleich neue Ansprüche,

Kränkung

erlittenen

gleichsam

zu fordern.

ihres Rechts,

als

233 dar-

sie

eine Entschädigun"-

So erbaten

und

sie

der

erhielten,

da 1351 über Manches, auch über die Vcrvortheilungen bey dass gleich den Spaniern und Engländern im J. der öffentlichen "VVage klagten fortdauernd im

sie

J.

,

1352 von dem Ritter Johann von Ghistele für sich und seine Nachkommen zu ewigen Zelten auf Bitte der Stadt Brügge und der Kaufleute von Alemannien des römischen Reichs ihnen und allen denen ^vard,

fugniss ertheilt

um

sich

ein

,

ihrem Rechte gehören

die zu

Haus oder einen

Keller

,

die

Be-

der Stadt Brü^o-e

in

zu

Wage

nach ihren Privilegien die Güter, die sie in der Stadt verkaufen, Aviegen zu lassen, auch vermittelst dieser \Yage die gekauften kaufen,

daselbst auf ihrer

Güter wiegen zu lassen, wenn der Vei^käuler darein anders dahin

Der

schafft.

Wage

Ritter

die nötbigen

diese

selbst

durch

und

willigt und die Güter von Ghistele verspricht auf seine Kosten bey dieser ihrer

Wieger, Zöllner, Aus - und Einleger

die

Gewichte

anzuschaffen;

von Brügge

vor den Schöffen

einen Eid

Amt

kräftigen, treu sein

der W^ieger

in ,

die

Wan-schaalen

ein Flämino-er

soll

Gegenwart der Kaufleute bezu verwalten, redlich nach den ihnen zustehenden Freyin

auch ward ihnen versprochen, dass ^venn gerechte Klagen über die Verwaltung des Amts durch den Wieger entstehen sollten, einen andern rechtlichen Mann ohne Zögern an seine Stelle zu setzen und eidlich zu verpflichzu wiegen;

helten

Es

ten.

dem Wieger in dieses Wagehaus dem Gewichte und den Wagschaalen nachzu-

steht ihnen frey, so oft sie wollen, mit

zu gehen,

um

über die ISIängel an

sehen und diese durch die Schöffen, laut ihrer Freyhelten, verbessern zu lassen DIcss war gewiss noch eine bedeutende Erweiterung ihrer Freyhelten;

nun eine eigene Wage, und wenn angestellt wurde, so war er doch ihrer

halten

unglaublich, welche Betrügereyen bey

üblich gewesen

seyn müssen,

gleich steten

dem W^iegen

der

WIcgcr

nicht von

fast In allen

da die norddeutschen KanfleuLe

Es Ist Ländern damahls in

Ländern

allen

einverstanden, da

oder

es

die Verantwortlichkeit,

dabey

Betrügereyen

vielleicht 1)

sie

CLXXl.

scheuten

sie

Indess

von Gothland und Livland damit nicht besorgten, dass ihre alten Freyheilcn dabcv leiden könnten,

ein Theil der Städte,

indem

waren

sie

ihnen

Aufsicht unterworfen.

ganz vorzüglich bemüht gewesen sind, dagegen sich möglichst zu sichern.

war

i).

die

welche die Stadt übernonniien halle, wenn Fehler

Statt

finden

sollten,

nun

hinwegzufallen

auch die daraus hervorgehenden Kosten,

CLXXII.

Gg

vielleicht

schien:

war auch

ZWEYTE

234

GESCH. DES HANDELS.

ABTHEIL.

da die Sache durch die lübeckisch- wendischen,

etwas Eircrsuclit mit im Spiele,

sächsisch -westphälischen und preussischen Städte vornehmlich durchgesetzt worden und ist wahrscheinlich Indcss hat die Sache Statt gefunden zu seyn scheint. ,

damahls das Haus

in

Brügge erworben worden

kleinen österschcn Hauses

des

erhalten hat

,

welches nachher

den

Nahmen

i).

der norddeutschen Kaufleule in Brügge

In dieser Zeit als die Niederlage

so

und begünstigt war, hat sich auch ihr Verein daselbst vollkommen ausgebildet, oder Mir haben vielmehr die erste vorgenommene Aufzeichnung der

gesichert

Ordnung

dieses Vereins,

gebildet halle

wie

sie sich

wahrscheinlich allmählich durch

und nun zuerst schriftlich Ordnung ihres Vereins ist von dem verfasst

Diese erste

gemeinen Spruch an: da

es nützlich, schriftlich

Herkommen

wurde. J.

1347

•)

"nd

sie

aufzuzeichnen, was

dem man im Ge-

hebt mit

bewahren soll, so sind die gemeinen Kaufleule des römischen Reichs von Alemannien im J. 1347 am Tage Simonis und Judä zusammengekommen im Rofectorium bey den Carmelitern zu Brügge (dem Ort ihrer Versammlung, den sie auch späterhin immer zu diesem Zweck beybehaltcn haben), und es beliebten eindächtniss

stimmig Alle, die damahls zu Brügge anwesend waren, ein gemeinschaftliches Buch zu halten, in welchem alle Ordnungen und Willküren, die sie unter einander be-

würden, zugleich mit den Gewohnheiten und dem Herkommen aufgezeichsollten, um sie genau zu beobachten. werden net So ward zuerst als feststehend bemerkt, dass die gemeinen Kaufleute in drey Theile getheilt sind, das erste Drittel bestehend aus denen von Lübeck, den wendischen und sächsischen Slätllcn und die dazu gehören; das zweyte aus «len das dritte aus denen von Gothland, von Liv— westphälischen und prcussischcn

lieben

;

land

und von Schweden

(d.

i.

den Deutschen auf Gothland und in den schwedi-

schen Städten). Jedes Jahr

soll

man

acht Tage

Altermänner wählen; der Gewählte die liücbse

das

gleicher Strafe

soll

nach Pfingsten bey Strafe

Amt annehmen, und zugleich die zum zweyten Mahle gewählt werde.

aus

jedem

Drittel

zwey

von einem Pfund Groten in Gefahr laufen, dass er bey Reiset Einer der

scchse ab,

so sollen die üi)rlgen fünf einen andern aus demselben Drillcl wählen bey gleicher Strafe.

Diese Sechs sind

1) Dies» erliclh au» einer

zu »ctzen •3)

111.

ist.

CI.XIV.

mächtig, den gemeinen deutschen

Urkunde ohne

UD. CLXXYI.

Jahrzalil

im rostocker Archive,

Kaufmann zu

die uü'cubur kurz uacli

dem

einer

J.

1352

SECHSTER ABSCHN. HAND. D.NIEDERD. Versammlung zn der Zöit zu

Busse,

soll

M. D.

NIEDERE

U.

FRANKR.

235

bey Strafe

von drey Gi'oten an dem Orte und z,u im Fall der Nicht -Erlegung der nach der ersten Aufforderung sie zu zahlen das Doppelte, und 12 entbieten

erscheinen, er

,

wo

die Alterlente sind,

Grote ungemahnt des dritten Tags, und widerstände er auch dann den Alterleuten, die ihn entboten, so soll er

schweren und

gehen.

In

fugniss,

wenn

sie

einer der Alterleute aber selbst

Können

Strafe verfallen seyn.

haben

auch,

Avie

als sie

nicht,

in das Gefän^niss

Be-

die Alterleule die

so

für

gut finden, zu er

soll

doppelte

in

nicht einstimmig vereinigen,

sich die Altericute

Mehrheit der Stimmen;

die

Groten zahlen, oder

Schillinge

wollen, bey einer so hohen Strafe,

entbieten; erschien

entscheidet

zwey

grossen Angelegenheiten

wenn

die Drittel

sich

so

nicht

Wenn eine die gemeinen Deutvereinigen können, zwey Drittel entscheiden. schen angehende Sache innerhalb oder ausserhalb der Thore (porten) zu verhandeln

ist,

so soll der Verständigste

Wort

Alterleuten das

fühien, von

und der

dem

die

es

am

Besten

vermag von den sechs

am

andern fünf erachten, dass er

dazu geschickt sey und ihn damit beauftragen

{^cleni

de v'we wyseii,

it

besten

dal hl best

Es wäre denn, dass die Sache mehr das eine als das andere welchem Falle die Alterleule dieses Drittels das Wort führen sollen; wenn anders nicht diejenigen selbst zugegen waren, welche die Sache besonders anginge, welche alsdann das Wort zu führen hätten; wären sie aber dazu nicht im Stande, so müssen sie einen Andern ersuchen, es statt ihrer zu thun. Die sechs AUerleute sollen an demselben Tage (acht Tage nach Pfingsten) darto gheveUich

si).

Drittel anginge,

in

Mann Wahl annehmen

aus jedem Drittel sechs

wählen, die bey einer Busse von fünf Schilling

Groten die

müssen,

und im Weigerungsfalle

laufen haben, bey gleicher Busse abermahls gewählt die achtzehn

Mann

,

welche mit den Alterleuten

,

zu werden:

die

Gefahr zu

diess sind

so oft diese es fordern

,

denn

zusam-

mentreten sollen und die Geschäfte ohne Versammlung der gemeinen Deutschen

abzuthun haben.

Wen

die Allerleute

richt der Stadt Brügge)

wählen,

innerhalb der Thore, der folgen,

und ausserhalb,

um

sie

zu begleiten vor die Schöffen (das Ge-

oder anders wohin,

es

soll

wo

ein Geschäft abzuthun,

ist

es

ihnen bey einer Busse von zwey Schilling Groten

sey zu Pferd oder zu Fuss

,

bey einer Busse von fünf

Schilling Groten.

Wenn litern sich

die

gemeinen Deutschen oder

versammeln, und die Altcrleute

die achtzehn in das

ner in der Kirche (wo der gemeine deutsche

Männer bey den Carme-

Reventer gehn, so

Kaufmann

ist)

soll ihr

Die-

umhergehen und an-

GSC2

Z\YEYTE xVBTHEIL.

236 saften

Altcrlcute darin

flass «11c

käme Einer zu

spät,

der zahlt drey

Grote

dass Einer

CS sich

jene hinein

kommen

sollten

,

und

die Büchse.

in

in

und dass

die Altericute ihre Picde bereits angefangen hätten,

nachdem

Alterleute über

Stehen die

sind

GESCH. DES HAKDELS.

der

dem Contore und

Versammhing

halten ihre Rede,

binnen) sich auf die

[clar

und begäbe Bank setzte,

oder mit einem oder Mehreren zu schwatzen anhnge, und nicht auf das hörte, was die Alterleute sagten: so soll jeder Einen Groten, so oft es geschieht, geben,

und

gleiche

die

Busse entrichten,

wenn

einzelne

Drittel

unter

berathen.

sich

Wer

ohne Erlaubniss der Altcrleule die Thüre auflhut, ist in fünf, und wer ohne deren Urlaub weggeht, in drey Grote verfallen. Die Alterleute haben das Recht, Jeden bey seinem Eide aufzufordern, die

Wahrheit

in allen

um

Dingen,

welche er befragt wird und die in das deutsche

Einem Pfund Groten.

Recht gehören, zu sagen, bey einer Busse von

Fän^t ein Kaufmann einen Rechtsstreit

{sähe) an, klein oder gross, Innerhalb

oder ausserhalb Brügge, so soll er ihn auf seine Kosten verfolgen, und vermag er selbst nicht das "N^ ort zu führen, so mag er einen Andern bitten es statt seiner zu thun

und

,

alle

Deutsche sollen ihm in seiner Sache beystehen, so gut

sie

kön-

nen und vermögen. Einige Zeit nachher

1)

ward zum Besten

des

gemeinen Kaufmanns von dem

römischen Reiche von Alemannien mit Zustimmung desselben zu Brügge ferner beliebt: dass wenn Einer gegen einige Puncte sich verginge, die in den von den Kauneirtcn erhaltenen Freybriefen xintersagt sind, so sollte er dieselbe Busse, die

gegen den Landesherrn oder das Gericht

er

{wet)

zu zahlen

hätte,

gleichfalls

dem gemeinen deutschen Kaufmann entrichten. Niemand soll Gut verkaufen, auf seine Gefahr oder Schaden {pp accule) dass es unter der Bedingung, In der Stadt Brügge oder ausserhalb Brügge wieder verkauft würde, und würde er dessen überführt

so

er

soll

Summe

laute,

nem Eide,

durch zwey gute Kaufleute oder Mäkler

fünf Schillinge

und zu

dcsshalb

jeder Zeit k(")nncn die Altericute die

,

die

dabey gewesen,

von jedem Pfund Grote zahlen, wie hoch auch W^ahrhelt zu sagen.

die

Jeden auffordern bey sei-

Niemand

von fünf Schillingen mehr an iNIäklergebührcn geben,

als

ferner

bey Strafe

vor Alters

her üblich

soll

gewesen. l) Die Jahrzahl

frhlt,

ilie

Urkiimlc

Stellt alicr

zwischen den

«ich aus einem Anh.iiigc ergicht, vor 13jO ahgefasst.

Bc-irliliissen

von 1347 und

1351

ui'd

ist,

wie

SECHSTER ABSCHN. HAND.

D.

NIEDERD. M.

D.

NIEDERE.

U.

FRANKR.

Keiner darf den Andern vor einem andern Gericht belangen,

soll

lassen, mit

Ausnahme

des Falls, dass er besorgte, dass

Anderer mit dem fremden Rechte zuvorkäme

,

laubniss der Alterleute; Alles bey Strafe von einer

der nicht unter das

Sollte einer,

Schaden zufügen

man

es

dem

es

nehmen

in Beschlag ein

vor

wäre denn, dass der Beklagte auf flüchtigem Fusse stände; keiner des Andern Gut mit einem andern Rechte als mit dem unsrigen

deutschen eigenen,

auch

als

237

{inisdede)

und wollte

oder

dass er es thäle mit

Mark

Goldes.

deutsche Piccht gehört, er

ihm Er-

ihm den Schaden

einem

Deutschen

nicht ersetzen, so soll

den Altcrleuten anzeigen, welche den gemeinen Kaufleuten gebieten

sollen,

dass derselbe nie wieder Geld von ihnen gewinne, bis er den Schaden ersetzt ha-

ben ^vird

bey Strafe eines Pfunds Groten für jeden Deutschen, der dagegen han-

,

würde.

deln

Endlich ward im

J. 1354 den 20. April mit Einwilligung und Vollmacht Kaufmanns beliebt: dass Niemand, der als Diener oder Schreiber bey einem Wirthe (bey welchem Deutsche zu Brügge wohnen) oder bey einem

des gemeinen

Bürger

wenn

Dienst gestanden

in

er nicht

Entlassungsscheine beybringt.

und würde

er

deshalb

dieselbe Busse,

nen)

das deutsche

die er

aufgenommen werde, bisher gedient,

gute

Schillinge Groten zahlen.

aus Hoffahrt oder Zorn der Deutschen Recht ohne Urlaub des (gemei-

oder damit beschirmt werden,

auch Einer mit

dem Andern

{wedclerleghinghe

mannsgut, der schaft mit

er

vom Zöllner straffällig gefunden, so soll der Straffällige dem Zöllner zu erlegen hatte, auch dem gemeinen Kauf-

Kaufmanns verschmäht oder aufkündigt, der

nommen

Piecht

Hätte aber einer nicht seinen rechten Zoll entrichtet

manne und ausserdem noch zehn

Wer

in

hat,

dem Kaufmann von seinem Herrn, dem

ihm

,

in

wenn man

nicht wieder darin aufge-

soll

ihm beweisen kann; stände

es

Handelsverbindung,

es

sey

durch Geldvorschuss

Commandite) oder

vermöge wirklicher Gesellschaft an Kautbinnen Jahr und Tag bey Einer Mark Goldes aus der Gesell-

soll

scheiden.

Bey gleicher

Sti'afe

soll

Niemand mit einem Fläminger

In solcher Gesellschaft stehen.

Wer

mit

dem

Urtheile,

wird, nicht zufrieden richt sich beriefe, die

ist,

welches zwischen zwey streitenden Parteyen

vielmehr dagegen spräche,

und das Urlheil

schelten

würde, der

gelallt

oder auf ein anderes Gesoll

Eine Mark Goldes in

Büchse zahlen.

Wer vorsätzlich des Kaufmanns Piecht aufkündigt und zu Sluys oder an andern Orten seines Vortheils wegen In Flandern Bürger würde, in der Meinung,

GESCH. DES HANDELS.

ZA^EYTE ABTHEIL.

238 (lass er

in des

dasselbe leicht würJe Avieder gewinnen können, Kaufmanns Recht aufgenommen werden.

Auch Leuten

,

Im

Niemand

soll

man

die

Wohnung

(zur iMiethe

in

Brügge) haben,

als

war wegen

Zwi.sts

zwischen den AllormännerH der gemeinen

deutschen Kaufleuto, eine Gesandschaft abgeordneter Ralhmänner aus den

zwey aus jedem

ihen Städten, Heinrich

bey

kennt.

1356

J.

seine

wieder

derselbe soll nie

von

Plescow

Lübeck,

Drittel,

Johann von Kiel

ösfll-

gekommen l) nähmlich: von Hamburg und Johann

nach Brügge

,

Buxtehude von Stralsund, mit Vollmacht und Zustimmung des lübschen Drittels; Hildebrand Keyser von Dortmund Johann Schotte (oder Schotke) von Soest, ,

Johann von Soest von Thorn Johann von Nowgorod [Xogarden) von Elbingen mit Vollmacht und Zustiumiung des weslphälischcn und preussischen Drittels, Johann von Braunschweig, von Selten Gothlands, und Hermann Bredenschede von ,

Diese sämmtlich

den livländischen Städten.

Im

mit den sechs Alterleutcn und den

INIannen beliebten einträchtiglich wie folgt:

achtzehn

Etwas

Fall

in

Sachen

des

geraeinen

Kaufmanns

den

vor

Schöffen

so können die sechs Allerleule, nach der

Verordnung mit sich Alterleute wären aber die nicht einig, wer das AVort wollen; sie wen nehmen, vier der, welchen die andern oder fünf wählen ohne Widerist so soll, iuhi'en dazu verbunden zum Besten der gerede hey Strafe von Einem Pfund Groten meinen Deutschen, und läuft er die Gefahr zum andern und drillen ]Mahle bey zu verhandeln

ist,

,

,

dazu gewählt zu werden.

derselben Busse

über drey dieselben,

vier oder

,

wenn

sie

"NA

mehrere Geschäfte

ären aber

mehr Puncle vor den Schöffen zu verhandeln

,

so

mögen

als sie

wollen, schriftlich verfasst den Schöffen von Brügge über-

geben.

wogen geringfügiger Sachen vor Vormittags oder Nachmittags, oder vor den Wiegern Burg Gericht, auf der Bezug auf andere unhedeulenderc Sachen Etwas zu verhandin oder oder Zöllnern Hätte Einer oder hätten mehrere Kaufleute

Icn

,

so sollen sie die Alterleule des Drittels, zu

zu begleiten, Ferner

um ist

\-)

sie

folgender Eid für die Allerleulc, den sie,

abzulegen haben, beliebt worden: recht zu halten

welchem

gehören, bitten,

sie

ihnen zu ihrem Piechte bcliülflich zu seyn.

Wir

und zu bewahren nach

LB. CLXXXlb. uud CLXIV.

III.

wenn man

sie

wählt,

schwören der Deutschen Recht mit aufIhren Freybriefen

und

laut ihrer

Ordnun-

SECHSTER ABSCHN. HAND. D. NIEDERD. M. gen, In

Jedem,

sofern \vlr

so gewiss uns Gott helfe

reich,

und

alle

können damit nach

ihrer

fünf Schilling Groten so lange

mögen oder können;

das

sie

die

,

Amt

bey den Deutschen

bekleiden, zufallen;

,

Ihm am

die

tauglichsten scheinen, sie

Mark Goldes, das Amt wieder anzunehmen

einer

wenn man

sie

gewesen seyn, oder nicht, doch mit einer Zwi-

Alterleute

von drey Jahren, nach deren Verlauf der Gewählte Jedoch, bey hat, und bey gleicher

schenzeit

239

Willkür verfahren.

Jedes Drittel wählt die zu Alterleutcn

mögen zuvor schon

FRANKR.

Heiligen, so lange wir Alterleute sind.

den Alterleuten,

sollen

5

U.

zu seinem Rechte zu verhelfen, sonder Arglist,

Brüche von oder unter

Alle vorfallen

NIEDERE.

mit unsern fünf Sinnen begreifen

arm oder

sey

er

es

D.

ihn nach der ersten Ablehnung

des Amtes

zum zweyten und

Strafe Strafe,

dritten

Mahle wählt.

Auch

soll

man

jedes Jahr oder auch öfter auf Pfingsten den

gemeinen Kaui-

von den Grafen von Flandern und der Stadt Brügge besiegelt worden sind, Aorlesen, gleichwie auch die Ordnungen des gemeinen Kaufmanns, auf dass Jeder sich darnach richte, sein Recht bewache und leuten die Freyheitsbriefe,

sich vor Strafe

Wer

die Ihnen

hüte.

hochmüthig einen Altermann schmähte mit Worten oder

gelegenheiten der Deutschen misshandelte,

Schmach zahlen und dasselbe In die Büchse zum Besten manns und jedem andern Altermanne fünf Schilling Groten ,

,

Auf

diese

den An-

des

gemeinen Kauf-

i).

Weise war demnach der Verein der gemeinen Kaufleute des römiwie sie noch allein In Flandern genannt wurden

schen Pxelchs von Alemannlen

und

In

der soll Ihm ein Pfund Groten für die

sich selbst nannten,

,

geordnet, zwar ähnlich ihren andern Handelsniederlas-

doch auch In anderer Beziehung nach den Schon die grössere Zahl der Vorsteher zeugt von der grössern Zahl der Besuchenden aus allen Theilen des nördlichen Deutschlands, worauf auch die hier zuerst stattfindende EIntheilung In drey Drittel und sungen in andern fremden Ländern

,

örtlichen Verhältnissen abweichend.

die denselben glelchmässig zustehende Befugnfss

Avählen

,

aus ihrer Mitte die Olderludc zu

deutet.

1) ÜB. CLXIVi woselbst auch der Auweuduug der Vorschrift auf einen Fall, Tydemau Bloemenrot betreffend, erwähnt

ist,

dass uähnilich mit

dem, der aus dem deutscheu Hechte

richte Landsleute oder deren Verein zu

den

soll,

zufolge einer Nachricht in

Brügge verklagt

dem hamburgischen

hatte

>

alle

Archive.

tritt,

und vor fremdem Ge-

Haudelsgemeiuschafi aufgehobeji wer-

GESCH. DES HANDELS.

Z^TEYTE ABTHEIL.

240

Vorslelicr und Kanrienle liabcn sich der ihnen zugestandenen Frevheilen zum immer mehr "edeihendcn Verkehr vind zum "NYohl heider Theüe bedient. Indcss \vard das i^utc Yerhältniss zwischen der Stadt Brügge und den niederdeutschen Stadien und Kauflenten dennoch gegen Ende dieses Zeitraums so gestört, dass sie ihren Stapel wiederum von Brügge hinvveg, und zwar dieses Mahl nach Dor"Wer eigentlich die Ursache gewesen, wer die Beschwerden drccht \erlegten.

das

veranlasst,

nach deutschen Nachrichten keinem Zweifel unterworfen, ob

ist

eine zu

nicht auch

indess

grosse Reizbarkeit

Hoffnung noch

die

vielleicht

vortheilhaftere

von Selten der Bedingungen

deutschen Städte,

durch Verlegung

des

und ob nicht der Sladt Brügge auch welche sie ein Vorwurf gemacht wurde über Begebenheilen und Zufälligkeiten nicht verhülcn konnte, mag dahin gestellt bleiben: auf jeden Fall waren die

Stapels zu ertrotzen, dazu mitgewirkt habe,

,

deulschen vereinten Slädtc und Kaufleute, im Gefühle ihrer Kraft und der AVichtigkeit ihres Handels für Flandern, selbst nicht gemeint ein Piecht, das sie ansprechen

konnten, aufzugeben oder es einschlafen zu lassen. In diesem Jahre schrieben die Die erste Veranlassung fallt in das J. 1351. Königs von DeutschKaufleute des römischen und alle Deutschen der Alterleutc zu Brügge an Bürgermeister und Rath

land

zu

Hamburg,

auf Himmelfahrt ein grosses Schiff von Greifsvvalde

auf

dass in diesem

seiner Fahrt

Jahre

nach Flan-

dern von dem Hafen t'Zwin gekommen, in welchem ein Greifswalder Kaufmann dem einige von Flandern kommende (icrhard Piokenoghe, sich befunden habe, englische

Schiffe

daselbst begegnet

wären, welche jenes Schiff mit sich

in

das

Meer führten, und die darin befnidlichen Güter plünderten; nachdem sie es entlasfen, kamen einige Franzosen darauf zu welche das deutsche Schiff nebst allen noch darin befindlichen Gütern hinweg nahmen. Nachher begegnete jener Gerhard auf ,

den Strassen zu Shiys einem jener Engländer, "NA Illlam Curloys von Bristol, den er f>estülzt auf das Stadtrecht angriff und von ihm l)ehauplete, er sey einer von denen, die ihn

seiner

im Meere lierauht

durch den Schiffer und andere Darauf ging Gerhard nach Brügge und

er solches

liälten, vsle

Gefährten zu erhärten versprach.

Beschwerden vor den gemeinen Kaufmann, und bat um dessen Dieser sandte seine Abgeordnelen an den Grafen von Flandern und die drey Stiidte des Landes Gent, Brügge inid Ypern mit der Bitte, dem Kläger sein I\echt nach dem Seercchle und den Gewohnheiten Flanderns zu gev^ähren diesem widcrstrel)ten die Engländer in Flandern, zugleich mit Denen, die es

brachte seine

l'nterstützung.

:

mit

Ihnen

In'ellen.

Da

die Deutschen

nun. m egen ihrer mächtigen Gegner,

ihr

SECHSTER ABSCHN. HAND.

D.

NIEDERD. M.

Recht nicht erreichen konnten, so beschlossen

Verkehr mit dem Lande abzubrechen

D.

sie

NIEDERL.

U.

FRANKR.

24

Flandern zu meiden, und allen

Gerhard Recht erhallen haben Avürde. Darauf traten die Abgeordneten Flanderns zu Brügge zusammen, deren Beschluss ,

bis

der Stadt Sluys milgetheilt Avard, Mclchem zufolge der Engländer urtheilt

und hingericblet wurde.

Darüber aber erbosten nige

und dessen

Pxath,

geäussert,

in

Engländer und beschwerten sich bey ihrem Ködass die Deutseben, zufolge eines bisher in

die

den Tod ihres Landsmanns bewirkt hätten, den Schöffen der Stadt

die deutschen Kaufleute hätten vor

sle^

ver-

vorgebend,

Flandern unerhörten Rechts, behaupteten

zum Tode

f-

auch

Brü'>-oe

England werde kein einziger glaubwürdiger Mann gefunden.

Die

Angaben bezeugten gemeinschaftlich die Deutschen vor dem Grafen von Flandern, den drey Städten und dem ganzen Lande; allein der Koni« von England belegte nichtsdestoweniger die Güter der Deutsehen in seinem Lande mit Beschlag; die Deutschen zu Brügge wandten sich nun an den Grafen von Flandern, der auch seinen Rath an die Stadt Brügge sandte und ihr auftrug, ihnen Zeugniss von dem Ungrundc der englischen Beschwerden, so weit es Unwahrheit

von

ihr

dieser

abhinge,

zu geben.

Allein

konnten das Zeugniss nicht erhalten

Ar.dere sie

,

an den König von England und dessen Piath absenden gen und zu rechtfertigen

Hierüber nun, so

i).

dagegen,

wirkten

mussten nun

w ie über

selbst

um

,

die

Deutschen

eigene Abgeordnete sich

zu entschuldi-

die Eingriffe in ihre

Fre\-

und Kaufleute aeeen Hamburg, wie sie nahmentlich bey der "Wage zu Brügge vervortheilt würden, weshalb sie um ein besonderes \Yägebaus zu Brügge, gleichwie die Engländer und Spanier dergleichen besässen, wo denselben ihr Gut gewogen würde vergebens gebeten hätten. (Die Deutschen erhielten, wie oben gemeldet, im nächsten heiten durch die Stadt Brügae klagten die deutschen Olderlude

,

Da nun noch andere

Jahre die Erfüllung ihrer Wünsche).

men, welche erlitten

die

hatten,

Beschwerden

sie

aber eine ungenügende Antwort auf die

erhielten,

so beschlossen

denburg wieder zu verlegen,

wenn diess dem Schutz

wo

sie

sie

ihre

nicht der Fall seyn sollte, nach ihrer

Bedrängnisse hinzuka-

Deutschen zu Brügge, Sluys und auf dem benachbarten "Wasser

daselbst

darüber

gemeinschaftlich ihren

Wünsche

erfüllt

Antwerpen

Innehabenden Freyheiten,

1) S. auch iiiiteu die Geschichte des Ilaudels der Niederdeutscheu

in

geführten

Stapel nach

zu sehen hofften,

Arund

Brabant zu ziehen, unter

deren Vermehrung

mit England

h. d. J.

Hb

sie

mit

GESCH. DES HANDELS.

Z^YEYTE ABTHEIL.

242

und dieses vom nächsten Tage Maria Hamburger zu verkünden, dass der Verkehr

Sicherheit glaubten erlangen zu können,

Reinigung an,

Sie bitten

ihrer Stadt aus

von und

die

nach Flandern einzig nach diesem Stapelort gerichtet werde,

den Vorschriften des gemeinen Kaufmanns zuwider handeln, an deren

die so

wo

Gütern,

dann

sie

gefunden

werden, zu

auch diese Bussen

strafen,

zum

Besten

Sie machen noch beder gemeinen Kaufleute an den Slapelort zu übersenden. dass a\ enn ihr AI unsch wegen Ersonders die Hamburger darauf aufmerksam ,

haltung eines besondern Wägehauses

wo man

das Versäumte nie ersetzen könne

ten grössern oder Hauptstädten, die in

und

dieses

den benachbarten Städten

die zu

Brügge übcrgebenen Beschwerden über

die Bltlsohrlft

um

das Wägehaus.

imd ersuchen, wenn beliebte

sie

da der gemeine

zutheilen,

Sie

es

Dieses Schreiben

ist

in vieler

,

ihrer Frcyheiten,

dieses möglichst schnell

Averde,

die

aufrecht zu erhalten

Beziehung sehr merkwürdig.

und noch mehr aus der

ersucht,

Beygelegt sind

desfalsigcn

und

den Ralh der Hamburger,

gern befolgen

Ordnung aber indessen mit Strenge

deutlich daraus,

sich

bitten,

zu lassen.

Kränkung

die

erbitten

haben

dasselbe schriftlich milge-

zukommen

etwas Besseres wüssten

Kaufmann

Allen sogenann-

Hamburger darum

so wie wir hiemit auch die gleichfalls

kommen werde,

Zeit

sind, sagen sie ferner,

imfl Li\land

theilt,

sie alle,

eine

und beweinen werde.

unserm Rechte

so wie den Meistern von Preussen

wir,

bliebe,

unerriillt

mit-

von ihnen

i).

Man

sieht sehr

Beschwerde der osterschen

zum Gothländischcn Drittel gehörten 2), le unabhängig die Alterleute und der gemeine Kaufmann auf den Stapelplätzen, wenigstens zu Brügge, verfuhren; später bey grösserer Ausbildung des hansischen Vereins, war dieses weniger der Fall; der erbetene Rath und die erbetenen besseren Vorschläge waren wohl mehr ein freundliches Wort, da die Beschlüsse ohne vorläufige Zustimmung gefasst worden waren. Es erhellet ferner daraus, da eine wohlgeordnete Leitung des gesammlen Vereins der Kaufleule auch noch niclil vorhanden war, dass die Städte, die

-va

sogenannten grössern oder Hauptstädte die Sachen entschieden, und die Beschlüsse

den nächst belegenen kleinern mittheilten, wie das auch sonst bekannt

ist.

Indessen erfolgte damahls die Verlegung des Sta[)els nach Antwerpen nicht,

indem im 1)

1352 der gemeine Kaufmann

erhielt,

LB. CLXIX. mit den bcygelegteu zwcy Schreiben au den kunden.

:)

J.

Vgl. auch CLXXIl''.

CLXXVI.

Ilaili

was

er

so sehnlich

wünschte.

zu Diiigge iu den zwc) folgenden Ur-

SECHSTER ABSCHN. HAND. ein

NIEDERD. M.

D.

besonderes ihm eingeiäumfes Wägeliaus

D.

NIEDERE.

Allein

i).

alle

U.

FRANKR.

243

Bosclnverden waren

damit doch nicht hinweggeräumt und neue kamen hinzu.

Im Januar d. J. J358 beschlossen die abgeordneten Rathmänner der Städle Lübeck, Goslar, Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar und Braunsclnveif, als aus ihrem (dem lübischcn sächsischen) Drittel der Kaufleute des römischen Reichs von Almannien, von der deutschen Hanse gewöhnlich zu Brügge ]ie"end, für sich

und im Nahmen anderer zu demselben

Drittel gehörig, mit deren schriftlicher

Vollmacht versehen, ferner mit den abgeordneten Ralhmänncrn der Städte Thorn und Elbing iui Nahmen ihrer und mit Vollmacht der anderen preussischcn Städte auf dem obersten Rathhause zu Lübeck, wegen der Beschwerden des "emeincn Kaufmanns von Alemannien von der deutschen Hanse, und wegen des ihm in

Flandern zugefügten Unrechts

dass

,

jede

Stadt

ihren Bürgern

Allen von der deutschen Hanse gebiete, nicht näher

Maas zu

aus

Genossen und

,

dem Hafen

jeder Stadt

und weder den Flämingern, noch denen von Mecheln noch den Brabantern noch irgend Jemanden daselbst ihre Güter zu verkaufen, von denen sie wissen, dass sie den Flämingern, denen von flach

Flandern hin,

zur

als bis

segeln,

,

Mecheln oder von Brabanl zukommen könnten. Auch soll aus keinem Hafen zu Lande Gut nach Flandern Mecheln oder Brabant gesandt w erden. Wäre aber ,

wegen Sturms, Windes- oder Wetters - Noth gezwungen in einen Hafen östlich der Maas einzulaufen, so soll er daselbst dennoch sein Gut nicht verkaufen noch ausscbiffen sondern er soll sich beeilen in die Maas oder östlich ein Schiffer

,

derselben einzulaufen.

W elcher in einen

Kaufmann oder Schiffer von der deutschen Hanse mit seinem Gute in die Maas oder östlich derselben kommt, der soll einen offe-

Hafen,

nen Brief von der Stadt mitbringen, von welcher er ausgesegelt zeugt wird,

ist, worin begewesen und sein Gut daselbst und nirgends sonst eben so sollen die, welche nach England, Schottland oder Nor-

dass

verkauft habe;

^er

daselbst

wegen mit ihrem Gute kommen, sind, bringen,

haben,

in

oder,

wo

offene Briefe

von den Alterleuten,

keine sind, von der Stadt,

welchen bezeugt wird, dass

sie es daselbst

wohin

sie

die

daselbst

das Gut geführt

und sonst nirgend verkauft

haben.

Wären

auch

einige

Schiffe

durch den Canal von Calais (de 1) CLXXir.

vor

dieser

liovede)

zu

Verordnung gemiethet und bereit fahren und bereits bis England,

Hh2

GESCH. DES HANDELS.

ZA^EYTE ABTHEIL.

244

ScholllaiKl oder

cher

sie

Norwegen worden,

gerniclliet

gelangt,

mögen

so

ungestraft in

zn wel-

auf der ersten Reise,

sie

t'Zwin segeln, nachher aher nicht nach

Flandern fahren.

Käme

auch ein Schiffer, Schiff oder Kaufmann,

der in die deutsche Hanse

um

nicht gehörte, in einen Hafen oder eine Stadt von der deutschen Hanse,

da Güter auszuführen, so sollen

sie

genügende Bürgen

wollen,

ten, dass dicselhcn nicht nach Flandern fahren

Bürgen nicht

als allein Bier,

Von

so

stellen,

soll

man

von

welche dafür haf-

stellen,

und könnten

solche

sie

ihnen die Ausfuhr der Güter nicht verstatten,

Brot und Lehensmittcl zu ihrer eigenen Nolhdurft.

nächsten Philippi und Jacobi (May l) an soll

der

Kaufmann der deut-

schen Hanse keinerley Tuch in Flandern, Mcchehi oder Antwerpen kaufen, welches daselbst oder

anderswo gemacht wäre.

Wollte man Jemanden beschuldigen, dass

Tücher dieser

er

Frist zu liefern in

Flandern im Voraus gekauft habe, so kann er sich davon durch seinen Eid

neme

rechte) befreyen,

Käme auch Wasser

wenn man ihm

die

einer, der nicht zur deutschen

in eine Stadt

Niemand

verkaufen, die,

sie

sy-

Hanse gehörte, zu Land oder zu

oder einen Hafen der deutschen Hanse und brächte er

mische, mechelnsche oder antwerpschc Tücher dahin

und

{riiit

Schuld nicht vollkommen beweisen kann.

ihm abkaufen, sondern

:

flä-

so soll er sie daselbst nicht

er soll sie

wieder hinvv egführen,

welchen die Stadt oder der Hafen gehört, wohin er

sie

brachte,

sollen

darüber halten.

Auch

sollen

alle

Kaufleutc

mit ihrem Gute zwischen

men, und von Auch soll Andern in lange

er daselbst

von danncn, so

v\ic

da wegbleiben

als

Niemand

von Almanien,

vmd nächsten

die Vorschrift

ihnen

um

Hanse

sein

einstimmig

es daselbst

hätte,

gebieten

werden.

Gut seinem Wirthe oder einem zu lassen,

es

sey denn, dass

deren noch ferne Zahlungster-

1).

von der deutschen Hanse gegen diesen Beschluss handelt und

in

andere Hansestadt entweicht, daselbst ergriffen und schuldig befunden wird soll In

derselben kein sicher Geleit haben

1) ÜB. (t.xxxiii.

sind,

und Jacobi Flandern räuund Antwerpen ziehen, und so

dasselbe

umgehend

noch Gcldfordcrungen ausstehen gestellt sind

die in der deutschen

Pliilippi

auch von INIecheln wir

jenen Städten befehlen,

mine nicht sicher "NA'er

hier

,

sondern die Stadt

soll

,

eine

der

über ihn rich-

SECHSTER ABSCHN. HAND. und das Gut, welches

ten

Stadt,

Besten der

auch

Sollte

in

er

D.

NIEDERD. M.

NIEDERE.

D.

U.

dahin gefühlt hat, oder dessen

FRANKR.

245

Werth

soll

zum

so

soll

die-

welcher er Bürger war, verfallen seyn. Beschlüssen

Stadt diesen

eine

widersetzen,

sich

ewiglich aus der deutschen Hanse gestossen seyn und der deutschen Vor-

selbe

enthehren.

rechte

Sollte aber eine Berichtigung des

so

soll

haben, ausser mit Zustimmung

aller

henen Unrechts entstehen, die sie

dem Kaufmann von den dieselbe

Flämingei-n gesche-

seyn und keinen Fortgang

kraftlos

vorbenannten Städte und der andern Städte,

dazu haben können.

Wir

(pulbord) der andern Städte, die ihre schriftlichen

ben (de ere

breite darto

Vollmachten dazu eingesandt ha-

man ohne

ghesant hehhen), wollen, dass

vorgeschriebenen Puncte unverbrüchlich

oder Vollmacht

mit Zustimmung

Rathleute der Städte zuvor genannt,

Arglist alle diese

halte.

Diesen zwar nur von einigen Theilen beliebten Beschlüssen gemäss

es

ist

denn geschehen, dass der Stapel von Brügge nach Dortrecht im J. 1358 die gemeinen Kaufleute von Almannien der deutschen Hanze zubehörend, am Q May dieses Jahrs von Albrecht, Pfalzgrafen am Rhein, Herzo-

verlegt

wurde, woselbst

gen von Bayern und Statthalter

{reipctrd,

der Grafschaften Hennegau,

Erhalter)

Holland und Seeland und der Herrlichkeit Friesland, von wegen

seines Bruders

Wilhelm, des Grafen von Hennegau, Holland, Seeland und Herrn von Friesland Diese

hielten.

lauteten ähnlich

nebst einer Zollrolle, die gewiss,

denen

,

welche

wenn wir

,

die dazu erforderlichen Freyheiten er-

und von wegen der gemeinen Grafschaften,

Flandern besessen hatten,

in

sie

es gleich nicht

genau nachweisen kön-

nen, die vornehmste Begünstigung enthalten mochte, aber in dieser stehen auch die

bey

allen

Ueberall hat auch diese Verlegung des StajDcls nach Dortrecht nicht

lange

aus- ein- und durchgeführten Güter durcheinander, ähnlichen Urkunden der Fall ist.

gedauert.

Flandern konnte die Deutschen nicht entbehren,

weil dort der europäische Markt war;

Brügge *JL*i vivj*-\u^\. «x^All nachdem iitAV-llV^VlXl 'WW^ zurückgekehrt, 1^

1)

ÜB.

wie dieses

CLXXXV.

,

Die Zollrolle

zuvor erhallen halte

>

ist

sie OIV^

sie

zufolge ^UllVJlil^

wichtig,

sind

daher im

weitläuftiger >> ^llXdUXLI^V

wenu mau

sie

gefUgt, hier schien es aus

ist.

Ini

J.

auch nicht Brügge, 1360 wieder nach

Verhandlungen ihre

alten

mit der -vergleicht, welche Lüheck das Jahr

besonders zur Erläuterung dunkler Waaren

eine lateinisch, die andre holländisch verfasst

sie

fast

ÜB. sind

-

die

Benennungen und IMaasse

,

indem

nöthigeu Bemerkungen deshalb

den angeführten Gründen unnütz dabey zu verweilen.

die

bey-

ZWEYTE

246

GESCH. DES HANDELS.

ABTHEIL.

Freiheiten daselbst hcslällgt und erweitert erhallen,

auch Genuglliuung für ihren

Schaden zugesagt bekommen hatten.

erlittenen

Aus zablieirhen Urkunden von diesem Jahre Glänzender

Sattsam.

von der einen

Icuten

nie ein

ist

erhollct

(l360)

Alles

dicss

Zwist zwischen den deutschen Stadien und Kauf-

und Flandern und Brügge von der andern beygclegt

Seite

worden.

Es versprachen bis ans

Landes, Brügge, Gent und Ypern

die drcy Städte des

wie

Kaufleuten des römischen Fielchs,

Ende derselben genannt werden,

längerer Zeit

von den Schotten

noch immer

sie

so

in

den

,

Verhandlungen

allen

wegen des Schadens, den

Ersatz

erlitten,

in

sie

vor

nach ihrer, der Deutschen,

fern

Fiückkehr nach Brügge, es sich ergebe, dass die Stadt oder einer der Ihrigen davon (von dem durch die Schotten ihnen genommenen und etwa in Brügge abgedass ferner das Uebereinkommen, setztem Gute) etwas erhalten haben m()ge welches vordem zwischen dem Kaufnianne von Almannien und einigen Schollen ;

und mit dem

o^elroffen

Fiückkehr an

und

Kraft

in

ihrer Befriedigung

Siegel

der

bleiben

Stadt Brügge

solle,

zum

bis

so fern es eine Stadt

und

Gleiches

soll

ihrer

des Schadens

1).

"Was der Deutschen anderweitige Beschwerden gegen sonen der Stadt Brügge oder deren Unlersassen betrifft, so Recht verfolgen,

worden, von

besiegelt

gänzlichen Ersatz

dem

angeht, an

wohin

Orte,

die

einige

Beklagten gehören, ihr

nach den Gewohnheiten des Orts,

vollständig,

wenn

den Flämingern zustehen,

sie

erhalten.

über einzelne Kaufleutc von

sie sollen sie an dem Orte , wohin Almannien zu klagen haben Gewohnheiten des Ortes Recht nehmen. und nach den verfolgen o ,

Die drey Städte versprechen,

Per-

einzelne

sollen die Kläger, in

sie

gehören,

wegen der Beschwerden der Deut-

dass sie

schen über Brügge, gemeinschaftlich die Ordnungen nach dem Begehren derselben vervollkommnen und halten wollen, und dass, wenn sie mit den ihnen bewilligten Freyhelten zufrieden seyn sollten,

der Stadt

werden, 1) Ucl)cr

kommen diese

sollen,

fiiihcrii

zur Festsetzung

oder beraubt,

Flaminger \>arcn

und dasa auf in

iiiiuliche

so reine schuldig,

und Küsten versprochen

halten.

Falle

als

sie

«iud

häufig

dicss

tüchtige

deutschen

alles

den Schollen

Slreitigkeileii mit

aber zu -verscliiedeucii Zcitcu mir zu h.iu(]g vor;

men

zwey

Brügge zur Tagfahrt, welche die

von Seiten

u-ethoitders

Kaufleute

Schadens und

ausschreiben

zur gemeinschalt-

keiuc L'rkuiidcu aufgefundpii

halten

Urkunde

die

Schotten

sich beziehe,

dciitsclic

leidet

;

sie

Schiffe

kommeu genom-

keinen Zwcifet.

Die

deu Deutscheu die Sicherheit auf des Laude« Strümeu

SECHSTER ABSCHN. HAND.

D.

NIEDERD.

D.

IM.

Bestimmung der Zahlungsfristen, Avorauf

liehen

eidlich zu

hekrälligen

Haltung

die

FRANKR.

U.

247

Uebereinkunft

der

ist l).

Der Graf Ludwig von Flandern und

Also geschah es denn auch.

und Ypern

Städte Gent, Brügge

NIEDERE.

fertigten

an demselben Tage

die drey

14ten. Jun. d.

(d.

J.

J360) den deutschen Kaufleuten und Städten drey Freyheitshriefe aus, die sich auf ihre Freyheitcn und die von ihnen zu zahlenden Maklergebühren bezogen

;

wurden ihnen noch

sie

in

besondern Urkunden von dem Grafen und den Städten

auf ewige Zelten bestätigt, und ihnen gegen jeden Eingriff in dieselben, so lange, in

als sie

verweilen würden,

Flandern

wegen des daraus für sie entGcnugthuung zugesagt, so wie dass

Schutz,

springenden Schadens aber, Ersatz und

keine den flandrischen Städten früher ertheilte Freyheiten

den

diesen,

Kaufleuten bewilligten, irgend Abbruch ihun sollten, zugesichert

deutschen

2).

wurden den deutschen Städten nach Lübeck durch Abgeübei-geben, und der Graf so wie seines Landes Städte bezeugen in ihren Schreiben vom 29 Jun. und Iten August ihre ausnehmende Freude, dass, wie sie aus dem Berichte ihrer Abgeordneten und ihrem, der deutDiese Urkunden

zugesandt und

ordnete

schen Städte, werthcn Schreiben

{littej-as

vestras gratiosas sagt auch der mächtige

und wohlwollend die angebotenen Freyheiten und Schadens- Ersetzungen angenommen hätten. Da sie aber begehrten, dass die Puncte, welche die Stadt Sluys beträfen 3) nicht in den Urkunden vorkommen sollten, sondern auch dass die Ordnicht nur dazu sich bereit so erklärte der Graf günstig

Graf) ersähen,

,

,

nung

,

wie

so

verschen

werden

ausgefertigt

,

solle

UB. CXCYI.

2;

UV.

specificatio ville

nicht

vor.

sollten ficatio

,

Nur

v.

erklärten der

30ten Julius, dass

Graf und seine Städte Befugniss haben

sie die

CXCLVIII.

1360. 1, 2, 3-

3) Diese

Auch

^).

ihnen in einer besonderen Urkunde

1)

mit seinen und der drey Städte Siegeln

dieselbe überschickt,

sie

in

wie

es

eiueu heisst

es

de Sluys,

der

iu ,

der

dass

dass ist gewiss nicht mit der specificatio

ein besonderes

Urkunde

iu Sluis

kommt

ii.nclilier

Mäkler für das Salz

gemeint gewesen

;

wahrscheinlich

ist

in

den Urkunden

angestellt

werden

mit dieser speci-

Uebereiukomraeu gemeint, was über die Entschädigung wegen erlillenen Schadens

durch die Sladt festgesetzt ward, das aber weiter nicht bekauu; öfter über diese Stadt

heisst,

vier

vorgekommen,

in

deren Nähe, auf

dem

ist.

Dergleichen Klagen sind mehrere und

für den Verkehr

mit Flandern so wichti-

gen Strom, von Schotten, Engländern, Franzosen Gewaltthäligkeiten gegen deutsche Schilfe vorfielen, wo-

bey die Deutsclien aber behaupteten, dass die Obrigkeit daselbst uicht ihre Dergleichen sind bereits erwähnt worden.

vom

J.

1363»

S. 5lö.

4) UB. CXCIX. CCVI.

Andere

findet

über die Kalermanneu von Sluys.

mau

z.

B.

Schuldigkeit

UB. XCVÜI.

S.

gethau

habe.

auch uuteu Recess

EYTE ABTHEIL.

Z>^

248

welche einen

sollten, die,

komme, und

(I.Tzn

dass

man

gleiche "Weise

dass auf

ilirer

richten solle

aber die rlrcy

Leben

um

oder

auch an ihren

halten, bis das Gericht

fest zu

ledc),

Leben, Glied

der den Kaufleuten

der Dieb,

>\erden solle, zu ewigen Zeiten

Was

Kaufleate oder Diener tötlten

mincke dede van

verletzten {ofle

(ilicdern

GESCH. DES HANDELS.

ihr

Gut

um

Glied,

stiehlt,

und

bestraft

i).

vorzüglichsten Privilegien

belrifl't,

so

fmden

sich darin

ausser den frühern von dem Grafen Robert und den flandrischen Städten ihnen ertheilten Freiheiten, die wörtlich darin wicderhohlt werden, besonders folgende

Zusätze: Sie

In der ersten in lateinischer Sprache ausgefertigten Urkunde:

können

alle ihre

haft scheint, vertauschen

Güter und Waarcn

und

alle,

nach welchen Ländern

dern gekaufte,

wie und so

,

oft es

ihnen vortheil-

wohl von ihnen eingeführte,

so

sie

wollen, zu

Flan-

als in

"Wasser oder Land frey

Im Fall eines Kriegs zwischen dem gf'gen den alt üblichen Zoll. Lande und dem römischen Kaiser oder einem Fürsten des Reichs steht ihnen nicht nur die bekannte Frist zum freycn Abzüge zu, sondern m enn sie vorziehen in dem Lande zu bleiben, so sollen sie auch dazu die Befugniss haben und für ausführen,

und Güter

ihre Personen

Im

Fall

eines

können

ßcrglohns

billigen

eines

tung

allen Schutz gcniessen

Schiffbruchs

retten

die

sie

und

und

ihrer Freyhelten sich erfreuen.

Güter

gestrandeten

gegen

darüber verlügen.

frey

Erstat-

Kommt

ein

ohne Mast und Steuerruder in einen Hafen oiler an die Küste des Landes, oder sind einige Güter aus dem Schiff geworfen worden, so kann Jeder zu deren Rettung unverwehrt Hülfe leisten, ohne dazu einer Erlaubniss zu bedürfen, und Schiff

sollen sie denen,

welchen

sie

vor

dem

Schiffbruche gehörten, oder deren nächsten

Erben wiedergegeben werden; und wenn keiner derselben zugegen wäre, so sollen sie ihnen Jahr und Tag aulbewahret bleiben, im Fall sie VAährcnd der Zeit sich

melden

Wenn

sollten.

es in

den alten Freybriefen hcisst,

wenn nur dann, wenn

welches befrachtet dürfe,

als

weshalb beisst

der

nach

sie

es in

diesen,

Kaufmann

befugt bleibt. 1) ÜB. CCIlt.

ist,

den dass

dass kein

nicht gerichtlich früher eine

Kaufmann oder

verklagt,

verhaftet

Schiff,

werden

neue gesetzliche Ursache hinzugekommen wäre, festgenommen werden können: so

Ortsgewohnheiten es

auch in diesem Falle nicht geschehen

hinlängliche Bürgen stelle

,

worauf

er,

wohin

er

solle,

wenn

wolle, abzusegeln

SECHSTER ABSCHN. HAND. Jeder hat

das Recht, seine

Pfund Groschen von jeder pirga Verkauf, wohin er will,

zu bedienen,

her steht ihnen zu

zum

"VVein gefüllt

frey,

zu führen,

in

vom Zapfen

frey

U.

FRANKR.

zu verkaufen,

und zu demselben

so lange

sie

sich

249

sie

er zu

ist

(c!n

oder

zum

der Gehülfen

frey

seinem Dienste

in

üher Mängel des Weins, so

nehmen

sind,

prüfen; nach-

können auch gegen des Ortes Rechte

zum Auffüllen zahlen sie keine Accise. Ist der dem Fasse gelaufen, so kann es verstopft und wieder-

^"\'eIn

vierten Theil aus

werden

,

denselben so theuer

Für den

verkaufen.

NIEDERE.

D.

"Weine, gegen Erlegung der alten Accise viiii)

ihm Niemand,

die

Entsteht Beschwei-de

darf.

NIEDERD. M.

D.

Beyseyn zweyer gültiger Zeugen, ohne dass die Gegenwart dos erforderlich wäre; auch soll weder der Amtmann noch

Accise - Bedienten dazu

der Zöllner oder der Mäkler ten, steht

sondern es

sie sollen

Jedem

Wein vom Kaufmanne oder aus dem Schiffe dem ihnen gebührenden Lohn zufrieden seyn.

durch seine Leute den

frey,

wieder binden zu

mit

lassen.

Ist

Wein

Auch

abziehen und die Weinfässer

durch die beym Krahn Angestellten beym Heraus-

heben des Weins aus den Schiffen

,

oder durch die

welche ihn zu Land weiter

,

derselbe ausgeschüttet oder sonst

führen oder ziehen,

erhal-

worden, so

vernachlässigt

sind diese zu dessen YoUfüIlung verbunden.

Jedem Schiffsherrn oder

Schiffer steht es

seines Schiffs verloren hat, sie aufzusuchen

sein Schiff

zum Winterlager

aufzulegen.

sein Schiff an

frey,

bringen und es auszubessern, so oft er will, und

wenn

und wieder zu

das

Land zu

einige Geräthschaften

er

sich zu

nehmen

,

auch

Jeder Schiffsheir oder Schiffer, der mit

dem Hafen fährt und den Zoll und Wetter aber genöthigt ist, wieder umzukehren, zahlt, auch wenn er neue Güter einnimmt, von den früher verzollten keinen neuen Zoll. Kommt ein Schiff, in welchem englische Tücher sind. In 't Zwin oder in andere Gegenden des Landes, so können sie aus einem Schiffe in das andere, imd vorseinem befrachteten oder unbefrachteten Schiffe aus entrichtet hat,

behaltlich

Land

durch

~\"\

ind

des Herrn Zoll,

geführt werden.

üblichen Maasse

aus

dem Lande wohin man

will

zu

"SA'asser

Mit Getralde [frii/nsnto) beladeiic Schiffe geben

ab.

kann man

Die grauen Tücher (panni), die aus Osten eingeführt werden, aller

Orten frey verkaufen,

verfertigte

Tücher

sie

unterliegen keinem

sollen ihr gehöriges

Maass

in der

gebührenden Falten oder Umscldäge [pUcaiura) gut sind,

oder

die drcy

jedes in seiner Art,

,

Hallcgeld.

Alle

In

Flandern

Länge und Breite haben,

Ihre

breit

und

also

dass

sie

zu Anfang, in der Mitte und li

gleich

am Ende;

sie sollen

GESCH. DES HANDELS.

ZAVEYTE ABTIIEIL.

2-jO

ganz, nicht in der Mitte zwischen beiden Enden eingeschnitten seyn, ihre Ecken nicht breiter als vor Alters.

Hat ein Kaufmann seine Güter auf seinen Eid verzollt, so von

nicht

Neuem

aufschlagen

dessen Diener wegen

Oller

sollen seine Ist

zu

einer

wieder gegeben, und der Räuber nach

aber die geraubten Güter in oder Ort gebracht worden

,

so soll der

Räuber, wenn

sollen

,

die

in

ist

worden, so

Güter dem Eigenthümer

dem Rechte

bestraft werden. ^

Sind

Stadt, Flecken

Stellvertreter daselbst

ihnen aber das Recht verweigert worden:

Flandern aufgefunden wird,

Recht und Gerechtigkeit über ihn gehandhabt worden

Landes

diese

Kaufmann

und kommt der Räuber

und der Beraubte oder dessen er

bestraft

fremden Herrn Gerichtsbarkeit

eines

mit Hülfe des Rechts (Jure) aufgefunden,

bis

so

ein

vHcrius judicari).

deheiit

Wasser oder Land beraubt worden Flandern,

man

soll

Ist

am Körper

Verbrechens

eines

Güter unbeschwert bleiben {non

oder das geraubte Gut nach frey

besehen und durchforschen.

,

verhaftet

wo

ist;

werden,

aber innerhalb

sie dem beraubten Kaufwenn er nach gesetzlicher Untersuchung durch seine Zeichen {Marie) oder auf andere Weise glaubhaft darthun kann, dass sie ihm zuvor gehörten wenn gleich dieselben auf dem gemeinen Markte gekauft oder veräussert worden wären. Hat Jemand einen Kaufmann oder dessen Diener in Flandern ermordet

die gerauhten

Güter gefunden werden, da sollen

nianne zurückgegeljen werden,

,

oder geplündert, so

kann derselbe, auf frischer Thal ergriffen, unsträflich festwerden (von den Deutschen), bis der Richter, der über die That zu sprechen hat hinzukommt. Flüchtet endlich ein solcher Mörder oder Dieb gehalten

,

in

ein anderes

dessen

Land, wohin

Slellvertielcr

er

daselbst

die

sein

und

Güter schafft,

Recht

verfolgt

hat der Beleidigte oder

ihm

Ist

,

aber

dieses

ver-

wo er in Flandern betroffen wird, bis wo aber diese Güter in Flandern gefunden

weigert worden: so kann der Verbrecher,

zum Rechtsspruche werden, da

festgehalten

sollen sie

werden;

dem Beraubten

ausgeliefert

Zeichen oder sonst glaubhaft nachweist, dass thümlich zugehörten, äussert

wiewohl

sie

auf

sie

werden, insofern

er

ihm zur

Raubes eigen-

Zeit des

dem gemeinen Markte

durch seine

gekauft

oder

ver-

worden.

Bedürfen die deutschen Kaufleutc des Vorschreibens oder der Hülfe des Grafen oder der flandrischen Städte,

in ihren gerechten

so sollen sie Ihnen nicht verweigert

und Beysland rechnen können.

und

werden, vielmehr

billigen Angelegenheiten,

sollen

sie

aui'

deren Hülfe

SECHSTER ABSCHN. HAND.

Wenn so

D.

NIEDERD. M.

Jemandem

,

NIEDERE.

sollen

sie

gcmeinschafllich und

Theilen sich erfreuen, wie

sie

am

FRANKR.

251

Flandern

stirbt,

In

dem Landesherrn noch

Nveder

sondern lediglich seinen nächsten Blutsfreunden

Endlich

U.

Geburt entsprossener Kaufmann

ein aus uneliellclier

dessen binterlassene Güter

sollen

D.

einzeln

irgend sonst

zufallen.

Freyheiten

dieser

nen, ohne dass deren freyer Gebrauch durch andere Freyheiten

allen

in

werden kön-

\orthellhaftesten für sie ausgelegt

von dem jetzigen

oder den frühern Landesherren gemeinschaftlich oder im Einzelnen ihren Städten dieselben entkräften könnten.

oder Orten erlhcllt, schen

Kaufleiilen

zuvor ertheilten Freyheiten

Abbruch thun

einen den andern keinen

in

Dagegen

sollen

den deut-

die

und

Kraft bleiben,

voller

die

i).

in fiämischcr Sprache ausgefertigten Urkunde, ward ihnen, Wiedcrhohlung des Aeltern, und dessen, was in den ebcnangefünrten Urkunden enthalten ist, folgendes von Neuem bewilligt 2):

In der andern

ausser der

Die Stadt Brügge verspricht auf der gemeinschaftlichen "VVage,

Wächter zu

tigen

bestellen;

wie wenn er

hen ein Nachtheil entstehen,

einen tüch-

den Kaufleuten durch dessen

indess

sollte

Verse-

ohne Einwilligung des Verkäufers

Gut auslieferte, diess aber den Schöffen angezeigt werden, so soll die Stadt verbunden seyn den Schaden zu ersetzen. Mäkler sollen keinen Antheil an dem Gute haben

,

Kauf oder Verkauf

dessen

die Lebensmittel

zum

sie

eigenen Verbrauche,

Auch

durch ihren Dienst vermitteln. mit

Ausnahme

derer,

die

zur See

sie

oder zu Land einführen, bleiben frey von der Accise.

Empfängt der Schreiber oder Diener Geld oder Gut und der

Kaufmann durch

liegt,

dafür haften

1)

ÜB. CKCXYIlt.

3)

Die Hatt der VVirthe die

Wirlhe

ist

enlhiilt

seinen

Nur

3).

eines

dasselbe,

Wirth Schaden,

Wachs

für

In einer

kurz nach dem

einen Brief der Allcrleule und

des

der (deutschen) der

soll

envähnteii Freyheiten

ist,

Wirth

wo

vor.

die

(Ol!. CCVIII.),

kommt noch

bey welchen die Deutschen

Gäste

litt

,

der

Wraker

öffentliche

Urkunde ohue Jahrzahl

1360 zu setzen

J.

Haft von Seiten der Wirthe,

WIrths so

so soll die Stadt,

sollen

2) UV. 13G0. 1, 2kommt schon in den früher

ein wichtiger Zusatz.

scheinlich in die Zeit

terung dieser

entführen jene

aber

Kaufmann Leute,

,

U.ih

dor

die

Smdt

welclie aber

nii-

wahr-

etwas VVeseulliches zur Erläu-

wohnten,

gemeinen Kaufmanns zu Brügge

in

vor.

Die Urkunde

sächsischer Sprache,

an

Lübeck (die Bezeichnung Hense oder Hanse kommt nicht durin vor, welches eben nebst Anderm auf diese Zeil schliessen liisst) in welchem sie den Empfang des lübischen Schreibens an den Grafen und die ,

drey flandrischen Städte anzeigen,

und wie

der Graf, seiue drey Städte und das ganze

wort erhallen hätten, entschuldigten,

sobald

da als

die

Städte

sie es

zwar diuch einige ihrer Gesellen nach Gent, woselbst

Land versammelt gevreseu, ihnen

iiberschickt

,

aber keine Aut-

und des Grafen Kanzler mit der Ueberhäufung der Gesch^iftc

möglich aber

sie

zu geben versprochen hätten,

li 2

welche

sie,

die

sich

Altcrleule.

GESCH. DES HANDELS.

Z^VEYTE ABTHEIL.

252

dessen Giilc prülVii, \\cnn es niclit Lcsiegclt

Worten

«loch melir in den

als in

Etwas anders,

werden.

angestellt

Ist,

der Sache lauten darin die ßeslimmiinfren ^ve£;en

^Mörder lind Rauher,

die von Jener ältere Freybrief, welcher 1317, 1327 1338 "nd 1349 bestätigt erhielten. mit dem den Hamburgern und andern Städten bereits Im J. 1277 vom Grafen

Lübeck hat

zuerst bemerkten Freybriefen

nachfolgenden Landesherren erhallen.

j

Florenlinus, so wie erlhcillcn

Privilegium

in

demselben

fast

J.

wörtlich

1208

vom Grafen Johann den Gröningern

übereinstimmte,

Vvunsches der Blutsfreunde des Grafen

,

gewährte

und Lünclnirg und der Herzogin von Sachsen auf fünfzehn

J.ihre folgenile

Frey-

die Zusicherung ihre gestrandeten Güter Jahr

heiten: Sc:hul/. den Schiffhriichigen

,

und Tae auf/.ubewahren und

(\in

sie

ihnen zufolge des

nälunlich der Herzoge von Braunscliweig

das

Unglück

Erben gegen hinlänglichen Beweis auszuanlworlen

;

Ueberlebenden oder nur

erst

deren

nach Ablauf dieser

SECHSTER ABSCHN. HAND. können

Frist

werden

sie

vom Grafen oder von einem

nach

,

NIEDERD. M.

D.

Einliohlnng

U.

FRANKR.

265

derjenigen, die damit von ilmi Lclelint

Erlaubniss

seiner

NIEDERE.

D.

werden.

eingezogen

,

Ferner

dem allgemeinen Schutz, gegen Erlegung eines Schillings Sterling von jeder Mark iJirer ein - und ausgeführten Güter, die Befreyung von allen fernem Abgaben, wenn sie die, welche sie eingeführt und die unverer ihnen,

erlheilt

tauscht geblieben

ausser

wieder ausführen wollen,

,

weshalb

zugestanden, dass

Streitigkeiten,

sie die

ist,

unter sich

die unter

solclicn

dem

Streite Theil

ten sie aber auf

dem Lande

Gesetzen des Landes gerichtet werden,

nur die,

doch sollen

verwirken,

jeder haftet nur für seine

und Gut.

welches

Schiffe,

zu

eigene Schuld mit Person

Grafen

des

sie

Zollställe

wogegen

Pfenninge entrichtet werden,

kommt,

nach den

welche wirklich

an Ihren Personen oder Sachen Strafe

Diener kann seines Herrn Gut nicht durch Streit

Soll-

zufallen.

solchen Streit geführt haben, so sollen

schuldig befunden werden,

so

{per merca-

gehabt haben, denselben schlichten, und die

dem Grafen nach Landes -Gewohnheiten

zu erlegenden Geldbussen

gehabt,

Streit

des Grafen Richter mit Zuzicliung der Kaufleute und Scluiflen

tores), die nicht an

in

,

von zwey oder mehreren Schiffen mit einander einen soll

die Bcfugniss

ihnen oder ihren Dienern

ohne dass Mord oder Verstümmlung daraus erbeylegen und bestrafen können; hat aber die Mannschaft

einem Schiffe entstanden sind folgt

ihnen das ge-

die Zöllner

Auch wird ihnen

wöhnliche Zeichen {iiitersignum) zu geben haben.

Der

leiden.

noch verspielen,

Von jedem

sollen

Im

sie sicheres Geleit erhallen.

Ihrer

hollandische

zwiJlf

Fall einer

Fehde zwischen dem Grafen und dem römischen Könige, soll Ihnen unbenommen scyn, mit ihren Waarcn des Grafen Land zu besuchen, und das Gleiche soll Ihnen vergönnt scyn,

Krieg

entstände,

wenn zwischen den

und

noch

zum römischen Könige Kein Fürst

oder

ein

Ihnen

Herr

das

Ihre

soll

halbes

lüblschen

Jahr

sichere

Personen

Gelelt

Der Käufer

sagt.

soll

Versicherung

die

und Güter

den Verkäufer an dem Tage

Zahlung

der

zustellen,

der

und dem Könige Graf aus

aufgekündigt

nehmen, mit Ausnahme jedoch des römischen Königs,

ihm

Bürgern

nachdem

haben

Im Lande

in

kaufen,

,

Lcbensmllleln Ist

zollfrey.

zwey 'Wagschalen nicht an Hals

Alle

[statcra)

oder

und

Hand

andern

des Kaufs befriedigen und

geschieht

Gerälhschaften

verkaufte wiegbarc Sachen

zu wiegen. geht,

in

Keiner

Beschlag

seines Ileirn, wie der Gral

es

nicht,

so

Verkäufer beliebig über sein Gut nach Ablauf des Tags verfügen. Kleidern

Liebe würde.

zum sind

soll eines

eigenen

auf der

kann der

Was

sie

an

Verbrauche

Wage

mit

Vergehens wegen, das

Kelten oder in das Gefdngniss gelegt werden,

LI

266

ZWEYTE

^

^^•enn

Bürgen

er

Sicherheit

stellt

,

den werden, von welcher

mit

oJer

Unter Mark

leistet.

GESCH. DES HANDELS.

ABTHEIL.

seinen

Mark

soll eine

die Kauflcute einen

gegenwärtigen

Sterlinge

Gütern

hinlängliche

von zwölf Schillingen, verstan-

Pfenning Sterlinge zu entrichten hahen

i).

Diese den ohen genannten und ohne Zweifel auch andern Städten erlhciltcn die sie und die Verhündeten in Rechte sind freylich nicht denen zu vergleichen ,

Flandern und Brabant erworben hatten Frist der Fortdauer des freien

,

Verkehrs

oder erwarben.

Nur

nach Aufkündigung

die zugestandene

der Freyheitcn

ist

länger, als in den Freybriefen anderer Fürsten.

Auch hat die Stadt Dortrecht im J. 1303 den Lübeckern nichts weiter als den allgemeinen Schulz und die Handelsfreyheit gegen eine Aufkündigung von ,

drey INIonafen

zugestanden; andere Slädte aber haben sich wohl, wie Hamburg,

,

ähnlicher Freyheitcn

hier

zu

gehabt

erfi-euen

2).

Kurz vor der Verlegung des Stapels von Brügge nach Dortrecht hat Lübeck im J. 1357, gewiss in dieser Voraussicht, von Herzog ^Vilhelm von Baiern, Grafen von Hennegau Holland Seeland und Herrn von Friesland die frühern Frey,

,

1258 sich bestätigen lassen, auch einige Acnderungen die der bevorstehenden Verlegung des Stapels Erweiterungen sich verschafft, und

Jieiten

besonders

d.

v.

J.

Ohne diese altern zu wiederhohlen, waren hinzugekommenen oder die Veränderungen folgende: Die

nach Dortrecht angemessen waren. die

wesentlichsten neu

Schiffbruch Leidenden sind gehalten

Amtmanns

zu entrichten.

Ihnen

,

den Bergelohn nach der Bestimmung des

wird zu Wasser

und Land, durch Holland,

Seeland und Friesland die freye Fahrt oder Durchfahrt bey des Grafen Zoilstälte

gegen Erlegung Schiffe, die über sich auf viel

der

bestimmten Zölle,

den Rhein und die

mehrere VVaaren im Einzelnen

Erleichterungen gewährt haben

;

aber

sie sind,

als

die

Die Zollsätze beziehen

früheren und

-

und Durchfuhr nähere Aufschlüsse zu geben, da

ander geworfen sind.

mögen

einige

wie die meisten andern, hier und

andern Ländern erworbenen, nicht mit Sicherheit zu gebrauchen,

Aus

Ausnahme der

jedoch mit

zugesichert,

Waal herabkommen.

um

diese offenbar

in

über Ein-, durchein-

Lübischc Güter, auf nicht lübischen Schiffen geladen, kön-

nen durcli Erlegung ihres Zolls von acht Schillingen {solidis) das Schiff von anderem (höheren) Zoll bcfreycn, mit Ausschluss jeglichen Betrugs. Der Schiffer soll auf Begehren der Zöllner eidlich aussagen, ob er lübischc Güter führe oder 1) UV. l2fW, 2) IB. CXII.

2.

1327,

5.

SECHSTER ABSCHN. HAND.

NIEDERD. M.

D.

NIEDERE.

FRANKR.

U.

einmahl bey einer Zollstätte die Ahgabe entrichtet,

Ist

nicht.

D.

den andern Zollstättcn des Landes frcy

eben so

;

wenn

,

so ihre

sie

ist

267

man hcy

eingeführten

sie vertauscht zu haben, wieder ausführen, sollen sie keinen andern Die von ihnen eingeführten den bey der Einfuhr erlegten Zoll entrichten. Güter, welche sie im Lande nicht verkauft haben, entrichten keinen andern

Güter, ohne als

als

den in Flandern üblichen entrichten

so

führen

Zoll;

oben benannte Abgabe

sie

sie

dieselben

(bey der Einfuhr

ausser Landes,

Haben

allein).

sie

Güter gekauft, verkauft oder vertauscht, so sollen sie deshalb keine besondere Abgabe {cambium) entrichten. Weder der Landesherr noch irgend Jemand im

Lande hat die Befugniss, zufolge eines vom Käufer festgesetzten Preises, Ihnen Güter abzunehmen, sondern allein zu einem von ihnen frey cingewilligten. Sie, wie

alle

andere Kaufleute, sollen des Landes Feinden keine Hülfe, keine Unter-

stützung gewahren; thäten sie es dennoch,

so wird

Schadens

geleistet

des

daraus

der

offenen

haben

entstehenden

sie

Herrn,

des

Briefe

und

selbst

ihnen keine ein

,

Gewähr wegen nach dem Tage

Jahr

welche die Anzeige der Fehde enthalten.

übrigens dieser Freyheiten zu

sich

werden, Jahre

für

noch während der

bedienen,

beiden

bis

der

Sie

ihnen aufgekündigt

sie

Aufkündigung

folgenden

i).

Diese

letzte

Frist

ist

noch länger,

die

als

In

andern Freybriefen

allen

vorkonmiende. Die Freyheiten, welche Graf Wilhelm von Hennegau, Holland, Seeland und

Herr von Friesland im phalen bewilligte,

J.

1341 den gemeinen Kaufleuten von Preussen und West-

enthalten nur das allgemeine sichere Geleit,

und dass

demjenigen Zoll verbunden seyen, wie sein offener Brief aussagt.

wir in einer Ausfertigung

,

welche Ihnen Im vorhergehenden Jahre

und welche denselben auch des Grafen Schwester Margaretha im hat

2).

LTnd nur erst dann,

nach Dortrecht verlegten,

als

sind

Im

J.

sie

sie

zu

Diesen besitzen ertheilt

war,

1346 bestätigt Deutschen Ihren Stapel von Brügge

1358

die

dort

und Im Lande,

J.

wahrsclieinlich

aber

nur vorübergehend, der grösseren bereits erwähnten Freyheiten mit einem sehr erniedrigten Zolltarife zu Errichtung ihres Stapels theilhaftig

geworden

1)

LB. CLXXXII.

2)

UV. 1310,

3)

üß.

3.

daselbst mit

i).

ÜB. CXLVIII. CLXI.

CLXXXV.

LI 2

dem

übrigen Verein

ZWEYTE

268

Was

aljcr

die

ABTHEIL.

bcsondcrn

GESCH. DES HANDELS. und Handelsgesell-

nnlorgeorilneten Niederlagen

schaften in den Niederlanden betrifft, \Yelche sie gleichmässig hier ^Yie in

andern

Ländern gehabt haben, so kommt ausser dem was bereits i) aus dem hamburgischen und liibischen Scercchte erwähnt worden ist, noch folgendes vor. In dem Jahre

Kauimann zu Dorlrecht lag, imd Manegolt Sosendorp dawar gewählt worden ^ war dieser aus Freundschaft gegen die in Amsterdam liegende Gesellschaft bey den übrigen Alterleuten bemüht, dass sie ihn bevollmächtigten nach Amsterdam zu gehen, und daselbst zwcy Oldermänner zu ernennen, zum Schulz und Nutzen des Kaufmanns, und zufolge der Ordnung des Kaufmanns von Deutschland zu Brügge. Die ersten Alterleute zu Amsterdam waren Gerbert Ghulsowe und Jan Pape1358?

als

Von

der gemeine

zum Olderman

selbst

des lübischen Drittels

Stavcrn ausgegangen

dort scheint aber wieder eine andere Gesellschaft für

Ab

Bodo von Scezel und Jan Vornyden zu Alterder Olderman zu Icuten in Amsterdam gewählt waren, kam Heyne Bekerholt Slavern war, in Begleitung Gottfried Iloyers und bat um eine Abschrift der Bücher ihre Privilegien, Piechte Ordnungen und Gcx-n ohnheilen enthaltend, da ihre Herren von Hamburg wünschten, dass sie in Stavern, gleich wie in Amsterdam ihre Hanse haben sollten; welchem die Alterleute daselbst mit Piath ihrer Mitgenossen zum Besten der AUerleute und ihrer Gesellschallt zu Amsterdam willfahrten. So wie diese Gesellschaften nun von und für die Ilambureer gestiftet waren, so mögen noch andere ausser diesen für sie und für anderer deutscher zu seyn.

nähmlich im

136.3

J.

,

,

Städte Kaufleule bestanden haben

Auf

2).

noch von andern Landesherren

gleiche "Weise sind auch

landen von den Deutschen Freyheiten erworben Worden. Ilennr gau

,

Bischof von Utrecht, hat im

J.

den Nieder-

in

Der Graf Guido von

1301 die Lübecker eingeladen, sein Bis-

thum wieder zu besuchen, welches die Kaufleute des mannigfaltigen Verlustes wegen, während des Kriegs und der Unruhen gemieden Iiatten. Er erklärt ihnen

i) S. 2)

oben S. 10-

Un.

CLXXXVII. uud CCXX.

vorzüglicli aus Pnaiiern.

zu Woldcrkniu

und

Jene hambnrpisclicii Haiijrn zu .'^Uvorn und

Ordnung der erstgenannten vom

.Aus der

P.odeUwert verweilenden Mitbürger zu dieser

Die bandmrgische IlaniR zu Sluy» sind

und deren llansebaiis

dem nnbe belegfnen

J.

1 i

»7

,

deren

Statuten

erwähnt wird,

ist

()>lkerkcn ihre Niederlage hatte

Getellscbari mit Aellcrb titrn zu

Dockum

in

im

J.

1402 von

zu Auistcrd^im

13^0 ersieht

Hanse i\cii\

und

luaii,

ihrrin

Halbe zu

dass

Hecblc gehürlen.

Hanilnirg

ohne Zwcird dieselbe, welche schon im (s.

oben

S. lOO.

diesem J.ihrhundert

;

Auch

bpstandeu

auch ihre

findet sich eine

grncbiuigt J.

J^TO in

hamburgische

eine andere etwas später zu Oevculcr.

L.

SECHSTER ABSCHN, HAND. Willen

festen

seinen

,

NIEDERD. M. D. NIEDERE.

D.

Ordnung

die

\'\iedei-

U.

FRANKR.

was ihm nach

herzustellen,

26f) seiner

Versicherung theilweise auch bereits gelungen sey, er dehnt die Einladung zugleich

auf alle und jede Kaufleule aus, und verspricht von der Sladt Müden an bis Utrecht i).

ihnen sämmllich

sichei'es

Geleit

diesen deutschen Theilen

In

der Niederlande waren ohnehin mehrere Städte

in einer engern oder weitem Verbindung, mit den ostlich wohnenden Deutschen, besonders den Seestädten, die auch die Tagsatzungen derselben theilweise mit besuchten, und an den Freyheiten die sie in andern Ländern hatten, oder den

Fehden

,

die sie gegen

Aber auch an

andere Länder führten

,

Theil nahmen.

Eine ernstliche Fehde fand

Streitigkeiten hat es nicht gefehlt.

ums Jahr J280 zwischen Hamburg, Rendsburg, (welches in spätem hanseatischen vermulhllch wegen seiner Beziehungen zu den Landesherren nicht Verhältnissen vorkommt, doch gleich wie Kiel gelegentlich von Hamburg oder Lübeck vertre,

ten seyn mag)

,

und der

Stadt

In

dem

statt.

bedungen und

Stendal

und

Harderwyk

,

vielleicht

welche

Friedensvertrage

wurde

für die Schiffsherren

vergehenden Landsleute

wurde ausserdem

nicht

noch anderen kleinen Eibstädten vermuthlich

mit

die

zu

entziehen;

die Gesellschaft

einen Streit mit Lübeck

wickelt, der in eine

Fehde

ausartete,

und Hamburg

welche

erst

Hamburg

von 255 Mrk. Sterling

zugesichert und der alle Vertrag zwischen beiden Städten bestätigt

selbst bildete, in

war,

Rückgabe der Gefangenen Verpflichtung festgesetzt, ihre sich etwa Schadensersatz

ein

Auch Stavern war schon, bevor

einerseits

verbündet

die gegenseitige

der Klage der Verletzten

von Harderwyk

Zütphen

der

um

2).

Hamburger

sich

da-

das Jahr 1330 ver-

nach vielen Unterhandlungen in d

Aus einer R^eihe von Urkunden erhellet, dass Stavern 1335 beygelegt ward. manchen Verlust vorgeblich von Lübeck erlitten hatte und dass sie das Wiedervergeltungsrecht gegen die Lübecker und Hamburger üble, von welchen letzteren sie annahm, dass sie mit den Lübeckern einverstanden wären. Durch den Spruch des GraJ-

,

fen

Wilhelm von Holland und

seiner Beauftragten,

zuletzt

durch die gewählten

ward die Sache beyund Lübeck wie Hamburg reinigten sich durch einen Eid, dass die Bei-aubungen der Staverer nicht von ihnen ausgegangen und dass Hamburg nicht gemeine Sache deshalb mit Lübeck gemacht habe 3), Schiedsrichter, drey flandrische

und drey holländische

gelegt

1)

ÜB. CVIII.

2)

UV. 1280, 2

3)

Un.

"11(1

Nactitrag zu

dipscm

J^ilire.

CXXXIV, CXXXV, CXXXVI, CXXXVII, CXXXIX, CXL.

Städte,

GESCH. DES HANDELS.

ZAVEYTE ABTHEIL.

270 Aus

diesen ISachrichten

wie mannigfaltig der

deutlich,

ist

niederdeutschen

Kaufleute

Verbindungen mit den verschiedenen Thellcn der Niederlande \varen.

Nirgends

fanden

einen Markt der Art

sie

zum Absätze

ihrer

eigenen

und

in

fremden Ländern gekauften und hier eingeführten Güter, nirgends einen Markt \on gleichem Umfange zum Ankaufe der von ihnen nach Deutschland und weiter

nach den nordischen Pielchen zu verführenden im Lande verfertigten, kostbaren Tücher und anderer ^Vaaren welche von den westlich belegenen Völkern hierher ,

War

gebracht wurden.

IMarkt

dieser

für

weniger der Vorthcll der Niederländer, erschienen

,

und aus

grössere Freyheiten nicht solche

und das Land

erworben, wie

den Niederlanden zuge-

in

auf ihren

B.

ihre

dabey

INIItbürger

blieben glcichmässlg dieser

^lärkten ergeben,

ohne

die

Einen

oder jene daselbst wären ver-

dass diese

die z.

,

Deutschen später

andere Völker sich

als

Begünstigungen in Bezug auf eine eigene

wie

der Art grössere sich zu erzwingen,

im Norden angewandt wurden, Spiel,

einigen Theilcn des Nordens

in

Tücher gewiss waren

ihrer

Offenbar haben

worden.

einige Freyheiten

Mittel

Verkehrs daselbst, doch

Ilires

mannigfaltigen Verdienst für

die

,

des Absatzes

vor den Andern so zu begünstigen,

Wage.

sie

nicht

es

Die Landesherren, die an Zöllen dabey gewannen, so wie die

freyen Mitbewerbung aller Völker

drängt

wie

Vorrechte,

war

denn nach und nach auch

sie

welche keinem der fremden Völker

,

standen wurden. Städte

erlangten

so

,

Deutschen zum Handel hier

die

Schutze, und zur Freiheit

ausschliessliche

erhalten halten

fanden und

Ursache

dieser

zum

unschätzbar

sie

dass

fanden hier nicht

Statt.

von den Deutschen Durch ein geheimes

sie

durch Unterstützung auswärtiger oder einheimischer Widersacher, durch

Feuer und Schwert, durch Gcldvorscbüsse an die Landesherren, war hier Nichts auszurichten; Alles,

zu erhalten,

was an

um

Mitteln ihnen blieb,

bestand etwa in der Drohung, den Ort

ihn nicht weiter

zu besuchen,

aber wechselseitiges Bedürfniss verhinderte,

Auch war

diess auf längere Zelt statt fand.

der Niederlande überhaupt

,

grössere Handelsfreyheiten

Brügge, zu verlassen und

sondern nur

einem Orte nach einem andern

,

nie

die

Rede

von

dass

einem Verlassen

von dem Verlegen der Niederlage von

oder von einer Landeshcrrscliaft in eine andere.

Von keinem Lande haben wir so viele Zollrollen, von keinem so viele In angegebene Waarcn gleichwohl ist ihre Beschaffenheit von der Art,

denselben dass wir

;

fast

weniger

als

können, welche von den

in

vielen

andern Ländern daraus mit Sicherheit abnehmen genannten Gütern

waren und von den Deutschen aus ihrem Valcrlande,

eigentlich deutschen otler

Ursprungs

von fremden Ländern ein-

SECHSTER ABSCHN. HAND. geführt ^vu^(len, sie

oder welche

NIEDERD. M.

D.

D.

NIEDERE.

U.

FRANKR.

271

von da ausführten, und von welchen Völkern

sie

jene daselbst eingekauft hatten.

wenn

Selbst

es

ihren

in

erhaltenen

Freybriefen

heissl

sie

,

ihren

sollen

Stapel zu Brügge halten mit Wolle, Wachs, Pelzwerk, Kupfer, Korn und allem

anderen Gut, und wenn

Waaren Theil

man

daraus mit Gewissheit abnehmen kann, dass diese

gewiss unter allen von ihnen eingeführten dann wohl den wichtigsten

ausmachten,

Absatzes

ihres

so

würde

diess

nur

bestätigen,

dass der

Zwischenhandel ihr bedeutendster Handel war; denn mit Ausnahme des Getraides, ist das Wachs aus Russland und den benachbarten Landschaften, das Pelzwerk eben daher und aus Norwegen,

Wolle, wenn auch

das Kupfer wahrscheinlich aus Schweden,

einige deutsche

dabey war,

die

gewiss vorzüglich aus England

von ihnen gebracht worden. Indess haben sie doch auch andere ihrer deutschen sowohl Erzeugnisse des Bodens Güter hier eingeführt als ihres städtischen ,

,

Es kommen dergleichen

Kunslfleisses.

den Zollrollcn vor,

in

wovon

es

mit

werden kann, wie Weine, SchlfT- und so wie viele in der Fremde gekaufte oder er-

ziemlicher Wahrscheinlichkeit vermuthet

Hausgerälhe, Metallwaaren

u. a.

,

worbene Güter, Fisch-, Fettwaaren, Holz u. f., wie denn die Deutschen die orientalischen Güter und die Südfrüchte hier von den dahin kommenden südlichen Völkern

kauften.

wenn auch noch und

so

Leider verhindert die elgenthümllche Einrichtung dieser

weltläuftigen Zollrollen

eine

und genauere Angabe

sichere

eine volle Befriedigung der Wissbegierde.

Ueber

den Verkehr

der

haben wir weniger Nachrichten gewesen

Ist.

Deutschen ,

da er

mit Frankreich

in

dieser Zeit

in

diesem Zeiträume

von keiner Erheblichkeit

Aber Könige von Frankreich waren zugleich oberste Lehnsherren von

Flandern, und in dieser Beziehung war ihr Wohlwollen nicht unwichtig, so wie

auch

wegen

der

Deutschen Handel mit England, mit welchem die Könige von

Frankreich in fast immerwährender Fehde waren,

wodurch

auf dieses Landj das ihnen für ihren Verkehr gleichwohl Frankreich, begünstigen,

auch

nicht

gefährdet wurde.

Diesen

nicht einmahl dulden,

erhalten

die

sichere

Fahrt

wichtiger war,

aber wollten die Könige durchaus

und diesen Hauptpunct haben

die

als

nicht

Deutschen

können.

Schon das hamburgische und lübische aiif

viel

den Hafen Rochclle,

wahrscheinlich aber

älteste

Seerecht

damahls unter

kennen

die

Fahrt

endlschcr Hoheit;

GESCH. DES PLIXDELS.

Z^YEYTE ABTHEIL.

272

auch die Fahrt auf Calais, das unter derselhcn Hoheit stand, kommt vor '). Die Könige von England haben die Deutschen auf ihren Besitzungen in Frankreich

mehr begünstigt,

als

von Frankreich für sich auch

die

Könige des letztem thaten.

haben wenige Bcgiinsligiingcn und Freyheiten von Seilen der Könige

N'N ir

zum

Deutschen, und

die

Theil auf das

von geringem! Belange, beziehen Lehn, auf Flandern. Alle aus diesem

sie sind

französische

Zeiträume auf uns gekommene und bekannte

folgende wenige, sämmtlich

sind

von Philipp dem Schönen (1285- 131 1). Im J. 1293 entschied er den Streit zwischen den Kaufleulon von Lübeck

und seinen Erhcbern des \yeggeldes zu Bapaume dahin, dass die Erstem, wenn in Deutschland gekauften oder angesie die Märkte von Champagne mit ihren schafften Gütern besuchten, diese Abgabe zu Bapaume nicht entrichten sollten, Orte besuchen dürfen, wenn sie nur da, wo sie einkehrten, Wegegelder entrichten würden; führen sie aber Güter aus Flandern so haben sie das Weggeld bey nach jenen Märkten, oder wohin es sonst sey

vielmehr frey

alle

diese üblichen

,

Bapaume zu

entrichten

2).

Derselbe König crthcilte im folgenden Jahre den Bürgern und Einwohnern

von Lübeck,

Gothland, Biga, Campen, Hamburg, Wismar, Rostock

ihrer

allen Theilen

Jedoch sollen

einigen andern das deutsche

seines Reichs freyen sie

nirgends

Handel gegen Erlegung der üblichen Abgaben.

nach Frankreich Wolle

,

oder andere

Leder

Lland oder aus Landesthellcn

aus England, Schottland oder

der Engländer unterworfen sind, clnriihren, noch selbst auf

,

die

sollen sie keine Güter (aus Frankreich) nach

bey gleicher Strafe.

Kriegführen bedürfe,

von

vier

Auch

ihnen

dem Meere

genommen

^)

iu

dem von dem Herzoge

LXW.

zum

oder abzukaufen, nach der Schätzung

J.

12'l7

allen

Kaufleufen

,

kommen, Engländer

Johaiiu von Sachsen der Stadt Liiiiebiirg im

des Ksslinger Zolles wird der VVeiue

in. i.xxix.

so,

Kö-

3^

Derselbe König bewilligte im

2) LIi.

Eben

England führen und daselbst verkau-

behält sich der König vor, Ihre SchifTe, die er

abzumielhen

schen Reiche oder aus andern Gegenden Auch wegen

verschiffen,

unbescholtenen Männern, zur Hälfte aus ihrer, zur andern aus des

nigs Lnlerthanen

1)

Waaren

der Herrschaft

bey Verfall des Guts und anderen Strafen nach des Königs Gutdünken.

len,

Stralsund

,

Meer befahrenden Kaufleuten, bey Fahrt auf Flandern oder von da zurück, es sey zu Wasser oder zu Land, in

und Eibingen und

von Kocliclle

godaclil.

J.

die

aus

dem

deut-

jedoch ausgenom12T8 ertheillni l'iivilegio

SECHSTER ABSCHN. HAND. men,

ihre

D.

NIEDERD.

"Sl

D.

NIEDERE.

U.

FRANKR.

273

Waarcn nach Brügge und den Zwcen

zu bringen und von da Ave«-und geschützt zu verweilen unter Entrichtung der iibhchen Abgaben. Er verspricht zugleich vierzig Tage zuvor ihnen anzuzeigen wann er diese Freyheiten zurücknehmen ihre Güter oder Personen festhalten lassen wolle, um während dieser Frist mit ihren Gütern

zuführen

zu

daselbst

,

verkehren

sicher

,

,

,

,

Im folgenden Jahre 1298 ertheilte König Philipp den und Freybrief durch welchen er ihnen dieselbe Unterthanen und Gleichstellung in den Abgaben mit den-

frey abziehen zu können.

Lübeckern

Schutz -

einen

Sicherheit Avie seinen

,

Keiner derselben

selben verlieh.

oder

Waaren

Schuld verhaftet oder seine

Angehörigen

ihrer

für

soll

mit Beschlag belegt wenJen,

eine

fremde

mit Vorbehalt

der Champagner Messen. Auch sollen unter demselben Vorbehalte und ausser wenn die Strafe an Hals und Hand geht, keine Lübecker, welche Bürgen stellen können verhaftet und behindert w erden. Im Falle eines Krieges

der Piechte

,

des

Königs oder auch der Lübecker

französischen

Alemannien mögen Auflagen sind

Güter

sie

sie

Handel ungestört

ihren

selbst

mit

fortsetzen.

dem Könige von

Von

etwaigen neuen

auf immer befreit und eine allgemeine Beschlagnahme auf die

Kaufleute in seinem Piciche will der König, welchen letztem Punct nur für sich und bis auf ferneres Gutdünken verhelsst, den Kaufleuten von Lübeck sechs Monate vorher anzeigen lassen, damit sie mit ihrer Habe sein aller

er jedoch

Reich

verlassen

sicher

Endlich

und

sich

nach

anderen

eben dieser König den Cölnern

ertheilte

seinem Pieiche erlaubten Handel zu betreiben,

bey Strafe des Verlustes derselben, DIess sind alle Freyheiten,

Gegenden begeben können im J. 1302 die Befugniss

in

2).

diesem Zeiträume von Seilen der fran-

zösischen Könige den Deutschen zugestanden worden, oder die auf uns sind.

Sie sind, verglichen mit denjenigen, die

den, unbedeutend zu nennen

Von

dem

eigentlichen Frankreich

dem südlichen Frankreich findet dem Domkapitel zu Hamburg ,

eines Processes des Piathes mit

zum

2)

ÜB. LXXXVII.

3)

ÜB. CXI.

J.

wissen

Eine der wenigen Spuren des unmittelbaren Verkehres der

deutschen Handelsleute mit

1) S. Nachlrag

gekommen

von andern Fürsten erworben wur-

3).

der Lebhaftigkeit des Verkehrs mit

wir eben so wenig.

in

unter der Bedingung keine Güter,

seinen Feinden zuzuführen

welche

i).

1298'

Ml

sich

in

den Acten

vor der päbsllichcn

ZWEYTE

274

Curie zu Avignon

ABTHEIL.

GESCH. DES H^iNDELS.

\vü unter den übrigen Zeugen d341 April

,

20

Laie Hein-

«-nn

vernommen ward, welcher von Montpellier kam mit seinen ^'\'aarcn welche er nach Hamburg und Lübeck bringen wollte. "SYcin und Salz, auch wohl Lampreden scheinen von ihnen daher gehöhlt worden zu seyn, wie gelegentlich vorkommt; dicss sind die einzigen Waaren, die erwähnt genannt Warin,

rich,

aus Lübeck, ,

werden.

Der Verkehr mit Frankreich,

stand, scheint in

schaft

so fern es nicht unter englischer Herr-

unbedeutend geblieben zu seyn; die

zwischen Frankreich und England,

fortdauernden Fehden räubereien

in

diesem Zeiträume

die

die daraus auch für andere Völker entstanden,

1),

sogenannten See-

die grössere Zunei-

gung der norddeutschen Städte und Kaufleute zu England, mit welchem

ein leb-

und begünstigter Verkehr bestand, die Nachbarschaft des grossen europäischen INIarktes zu Brügge und die geringen Fortschritte, welche Frankreich im sorgfältigen Anbau seines Bodens und seines Kunstfleisses gemacht hatte, mögen hafter

diese Erscheinung erklären.

Dass übrigens dieser mit Frankreich angeknüpfte Handel unter der Leitung oder

dem

Schutze der Niederlage zu Brügge stand

Nachrichten gewiss,

so

,

ist

besonders zufolge späterer

wie der noch mehr westlich und südlich geführte mit

doch haben wir von diesem nur Nachrichten aus einer spätem Zeit, wiewohl er wahrscheinlich auch in dieser schon stattgefunden haben mag, vielleicht besonders des Salzes wegen, obschon eine unmittelbare Fahrt dahin, wegen Spanien;

der Handelsniederlage der Spanler in Brügge,

weniger dringend seyn mochte.

SIEBENTER ABSCHNITT. Geschichte

des Verkehres

der

norddeutschen

Kaufleute

und Städte

mit England und

Schottland.

JJass zwischen den Sachsen

von den

ältesten Zeilen

1) Einen Fall dieser Art hist,

med.

aei-i.

T.

II.

erzalitt

col.

1047)

und Spccercyen befrachtet

diesseits

und

jenseits

des Meers

an sich ein Verkehr erhalten habe,

aus

Corner wo

ist

in

unter Reriirting auf die Cronica Francorum (1)ey

französisclie Freybeuler

dem Hafen von 'tZwin

im

J.

raubten

England

eben so wahrEccard

1335 drei pretissischc SchilTe

und nach der Seine

luit

fiilirlon.

Corp.

Tuch König

Philipp VI., an welchen die Lübecker und andere Hanseaten desfalls eine Botschaft abordneten, gab ilinen

icdoch die Deute so wie die Gefangenen zurück.

HANDEL DER NIEDERD. MIT ENGLAND.

SIEBENTER ABSCHN. sclicinlich

Begründung

von glaubwürdigen

es

als

,

Schriftstellern,

eines

wie oben bemerkt worden,

die von der und begünstigten Verkehrs norddeutscher Kaufleute

Allein die ältesten auf uns

versichert wird.

275

gesicherten

gekommenen Urkunden,

England reden, reichen nicht über die Mitte des zwölften Jahi'hunderts hinaus, Der König verstaltete den die Regierung Heinrichs H. (1154-1189). Cölnern dass sie auf dem Markte (zu London), wo der Wein von französischem

in

nicht über ,

verkauft wird,

Gewächs Maass

sollten

Urkunde

auch den ihrigen zu drcy Pfenningen für ein bestimmtes

unter seinem

frey

Schutz verkaufen

können

In

l).

ihnen durch sein ganzes Pieich Schutz zu

sagt er

,

und

einer

andern

befiehlt

allen

seinen Richtern, Yicegrafen, Dienern und Getreuen, Franzosen wie Engländern, die

Bürger, Kaufleute und Insassen von Cöln in allen ihren Gütern und Besitzungen, wohin sie in seine Lande kommen, gleich als wären es seine eigenen Güter zu be-

denn

schirmen;

sind, sagt er, liomiiies et fideles mei

sie

selbe in einer dritten

den Cölnern schon

Urkunde und

befiehlt

Er

i).

vviederhohlt das-

seinen englischen Beamten,

ertheilten Schutz für ihre Besitzungen erläutern

indem

er

zu wollen scheint,

Bezug auf das Haus der Cölner in London, noch in Bezug auf irgend ihre eigenen Sachen und Waaren und einige andere die sie angehen 3)

weder

dass

in

,

ein Leid ihnen zugefügt werden

und

solle,

wenn

sie

ihre

rechten

Zölle

bezahlen,

dass ihnen keine neue Zölle auferlegt

werden dürfen.

Es

damahls schon Besitzungen im Lande,

ist

deutlich,

dass

die Cölner also

Haus zu London inne hatten, und wahrscheinlich ist aus dem etwas dunkeln Ausdrucke auch abzunehmen, dass andere deutsche Güter zugleich emes Derselbe König erklärt in einem gleichen Schutzes sich zu erfreuen haben sollen. Schreiben an die Lübecker im J. 1176, dass, wie er vernommen, ihrer Stadt dass

sie ein

Kaufleute

und

die andei^en Kaufleute der deutschen Städte {civitates

Alemannie) sein

und freundlich [civiliter') zugelassen sie würden, weshalb er ihnen, den Lübeckern und den Kaufleuten anderer Städte Deutschlands, seine Gnade und Gunst, so wie den Genuss aller ihrer Gewohnheiten und Freyhelten zusichert, welcher sie zu Zeiten seiner Vorfahren sich

Reich besuchen wollten, wenn

1)

un.

I.

2)

ÜB.

II.

3)

ÜB. eos

III.

friedlich

quod neque de domo sua London, neque de rebus neque de mercaturis suis aut aliquilms ahis ad uach diesem duiikelu Ausilruck erstreckt

spectantihus injuriam uliquam vel contumeliam eis facialis;

sich der Schulz doch Laiidsleuleii,

wohl auch auf

audcreu Deulscheu

,

einige andere Güter

,

die ihuen uicht eigeuthiiailich

zugehüiteu.

Mm

2

,

wohl aber ihreu

ZWEYTE

276

GESCH. DES HANDELS.

ABTHEIL.

zu erfreuen gehabt, er bcfrcyt

vom

sie

an seinen Küsten, also dass

Slrantlreclile

Güter eines gescheiterten und angetriebenen Schiffes, wenn sich nur ein lebender Mensch noch darauf befindet den Eigenlhümern verbleiben und sie nicht aus dem Grunde des sogenannten U'reccnin verfallen seyn sollen. Also auch mehrere die

,

haben zu Ilcinrlchs

deutsche Stallte

II.

und Gcwobnbciten zu ihrem Vorthclle K()nig Richard (1189-1191)

zwey Schillingen demaiidls),

unter dessen Vorfahren Picchte

ja

England inne gehabt und besessen

ihm

von ihnen

in

London

ihre

Güter von

und Abgaben und

in

i).

iS^n

London zu

ihrer Gildehalle zu

von

so wie von allen andern Zöllen

die

und

die Cölner

erklärt,

befreyt zu haben, welche sie

entrichten hatten, et

Zeit,

in

{consuetuclinibus

England zu

entrichten

Er gesteht ihnen die Frcyheit zu, nach seinem Lande zu kommen, darin zu reisen, alle Märkte zu besuchen, und daselbst, sowohl zu London als an andern Orten zu kaufen und zu verkaufen 2). Denselben Schutz hat König Johann

waren.

ohne Land im

J.

1203 ihnen zugestanden, da

sie

seinem Neffen,

dem Könige Otto, Aus- und

so treue Hülfe geleistet; er verstattet ihnen für ihre Güter die freye Ein,-

Durchfuhr

in

seinem Reiche, vorbehaltlich jedoch der ihm zu entrichtenden Abga-

und ihre Vorfahren seinen Vorfahren bisher entrichtet hätEr wiederholte zu ihren Gunsten im J. 1210 wörtlich die von König Richard crlhellte Befrcyung von den zwey Schillingen von ihrer Gildehalle so wie von allen Abgaben, jedoch mit der Beschränkung, dass die Freyhciten der Stadt London ungekränkt blieben. Die Cölner haben im J. 1220 vielleicht wegen Wiederergreifung ihrer Gildehalle zu London 30 Mark entrichtet, vielleiclit sich

ben oder ten

Zölle, die sie

3).

damit von der jährlichen R.ente losgekauft

4).

Gleichlautend haben ihnen mit der-

selben Beschränkung, die in Richards Privilegium

und Edward

I.

1290 dasselbe

bestätigt.

vorkommt, Heinrich

den gleichen Schutz auf dem Markte Tloyland für ihre zugesichert,

und Eduard

III.

im

ihrer altern Freyheitcn gegeben

l5 UV. 1176 2)

in. vr.

3;

UV.

1338 ihnen eine

J.

1235

Waaren und

Besitzthümer

allgemeine Bestätigung

aller

5).

lieber das Aller dieser Urkwiidc vergl. jedoch die /Cusälze de» Herausgebers.

1203.

4) Cires Culoniae

reMunt compuliim de

ihesnuro liberaierunt et quieli sunt.

XXX

marcig, pro hahentla taisina de Cildhalla sua in Loidonia

Thom, JUadox

lut ann. re^ni 4 Jlniriii III. .5)

III.

Jener hat ferner den Cölner Kaufleulen

ÜB, VIII. XIII. LXXIll. LV.

12.35.

l.)3R,

f>.

,

history vf the exchei^uer

I.

414'

>">!'

'•

,

in

Moitnut rntu-

HANDEL DER NIEDERD. MIT ENGLAND.

SIEBENTER ABSCHN.

277

Aber auch andere Deutsche erhielten von Heinrich HI. ähnhche Freyhciten. So gewährte er den Leuten des Herzoges Otto von Braunschweig im J. 1230 Schulz durch sein Land für ihre Waaren um damit zu handeln, gegen Erlegung der gerechten und schuldigen Abgaben, er verstaltet ihnen die Freyheit, im Lande zu bleiben, und es zu verlassen. Alles nach Beybringung eines herzog-

Eben

wären

dass die Vorzeiger desselben seine Leute

lichen Zeugnisses,

1).

König versprach den Kaufleuten von Gothland und ihren Nachkommen (1237) wahrscheinlich den Deutschen daselbst sowohl als den Eingebornen), dass sie unter seinem Schutze mit ihren Gütern und Waaren nach England kommen, und die daselbst gekauften Güter nach ihrer Heimath [partes suas) führen dieser

können; dass

durch ganz England von allem Zoll

sie

Kaufleute zu entrichten haben

Eben

derselbe

hat im

die

auf sieben Jahre

welchen sollen

Lübecker,

die

die

^).

auf Bitte

römischen Königs Richard, rücksichtlich des Handels

nach England führen,

sie

und ihnen zugesagt, dass

1257

J,

seines Bruders, des erwählten

mit ihren Gütern,

[consi/efiuline),

bey der Ein - und Ausfuhr hey seyn

,

seinen

in

Schutz

genommen,

ihie Güter nicht gegen ihren Willen zu seinen Bedürf-

7iostruin) weggenommen werden sollten vielmehr ihnen der Lande zustehen und bey ihrem Ankommen und Verweilen sowie der Abreise kein Hinderniss in den W^eg gelegt werden sollte. Dasselbe hat der König den dänischen Kaufleuten und denen von Braunschwelg zugesichert 3), so wie

nissen

(ad opus

,

freye Verkehr im

Aehnliches den Gröningern als

4). Wahrscheinlich ist es den Lübeckern hier schwerer an andern Orten geworden, früh dauernde Freyheiten zu erhalten. Es erhel-

let

aus

briefe,

dem den Lübeckern im dass sie über Cölns

sich beschwerten,

1226 von Kaiser Friedrich H.

J.

und

Tiels

denn der Kaiser befreyt

sie,

wenn

sie

sollen;

diesen Missbrauch will

und Verhältnisse

abgeschafft

gleich

Deutlich

die

ist,

UV.

einzelnen Freyheiten derselben,

1237.

3) S. dagegeu den Nachtrag 4) S. Kachlrag

zum

J.

12j8«

die

zum UV.

1257.

Frey-

England

sie

abiisu et act/o/iis unere), sie

aufgebracht

sollen

gleicher

haben Rechte

von TIcl und deren Genos-

dass letzlere die begünstigton in England waren,

1) UV. 1230. 2)

haben,

sich erfreuen, deren die Cölner,

sen theilhaftig sind.

wenn wir

er

in

nach England fahren, von

und der Handelsbedrückung {cih illo praro von Cöln und Tiel und deren Genossen sejrcn

jener bösen Unsitte

welche die

ertheilten

und deren Genossen Vorzüge

!)•

welche später in den ge-

Z^YEYTE ABTHEIL.

278

GESCH. DES HANDELS.

nieinsclianiiclirn sich verloren, nicht näher bezeichnen III.

liat

endlich für sich

und

seine

Nachkommen im

J.

können

König Heinrich

1).

1266, auf

Bitte

des Herzo-

Hamburg die Befugniss ges Alhrecht von Bl•aunsch^veig, dessen Kaufleuten von ihre Hanse durch das ganze Reich unter sich {per se ipsot.), gegen /.u'^eslanden ,

ihm und seinen Nachkommen schuldigen und gewohnten Abgaben, zu haben 2); so wie er das Jahr darauf auf desselben Yorbittc dessen Kaufleuten von Lübeck Er verspricht, dass Niemand von ihnen an einen umfassendem Freybrief ertheilte. werden solle, als allein der wu'kverhaftet halber Person'oder Gütern Schulden

die

liche

Schuldner

und dessen Bürge,

des Handels gestanden

Gemeinschaft

welche mit den Schuldnern in

oder die,

und einen

Einfluss

auf

sie

hatten und

so

im Vermögen besitzen, dass davon die Schulden ganz oder thcilweise bezahlt werden können, oder endlich nur dann, wenn die Obrigkeit von Lübeck des Königs Üntcrtbanen das Piccht erweislich verweigert haben würde. Auch sollen ihre in den Händen ihrer Diener befindlichen Güter oder die sie irgendwo viel

nicdcr"-ele"^t

den Herren,

haben

wegen der von ihren Dienern begangenen Vergehungen ihnen,

,

nicht verloren gehen,

wenn

sie

anders beweisen,

dass

die

Güter

König von ihren Waaren keine mit Gewalt ihnen wegzunehmen, ohne ihnen oder ihren Dienern dessbalb Bedürfniss elo^enen /um mit Ausnahme der von Alters her dem Könige bllli"-e Entschädigung zu geben: {gehören.

Es

verspricht der

Auch sollen sie, in so fern es von ihm abhängt zustehenden Piechle der Art. (wahrscheinlich war auch der Stadt London Einwilligung erforderlich), ihre Hanse haben gegen eine Abgabe an den König von fünf Schillingen, gleichwie die Bürf^er und Kaufleute von Cöln die ihrige haben und vordem gehabt und die Abo^abc entrichtet haben, doch so dass sie, die Lübecker, davon ihm und seinen Nachfolgern die üblichen und schuldigen Abgaben zahlen 3). Diesen Nachrichten zufolge scheinen die Cölner hier mit dem Beyspiele vorvon ihnen sind die ältesten uns bekannten Freyhcitcn er-

ausge"-angcn zu seyn,

Wcstphalcn und oder Geund Cölnern von den günstig sellschaften in England hatten, und nicht immer zumehr sie allmählich denn bis wurden, den ihnen näher Verwandten angesehen

worben worden; andere Sachsen gefolgt;

sammenschmolzen und 1) 2) 3)

üV, 1220, LV. i:6f,. üV. I2f.7.

3. 2. 1.

sind aus den deutschen Niederlanden,

welche deutschen Kauflculc ihre

in

besondern Hansen

Eine Gesellschaft sich vereinten.

HANDEL DER NIEDERD. MIT ENGLAND.

SIEBENTER ABSCHN. Höclist walirschciulich

Auf

ist

dieser

Gang,

279

obschon nicht urkunrllich

be-

zu

Hamburger und Lübecker die Befugniss erhielten, ihre besondern Hansen zu haben, von demselben Könige aus dem J. 126O einen Freybrief (von Eduard L 1280 und von weisen.

haben wir schon

Jeden Fall

bevor noch

,

die

andern Königen nachher bestätigt), worin er den deutschen Kaufleuten [mercatoribus Aleniajinie)

auf Bitte seines Bruders, des römischen Königs Richard, welche

,

London

das Haus in

schen genannt wird Freyheiten und

Vorfahren

welches gemeinhin die Guildhalle der Deut-

ihnen allen und jedem einzelnen verspricht,

dem Herkommen zu

(p?'oge/iitores)

Hier

welche

inne haben,

1),

,

deren

die

Gildehalle

der

Devitschen

schon zu seiner Vorfahren Zeit besassen.

sie

auf die deutsche Gildehalle beziehe,

Ob

den

in

sie

zu seiner und seiner 2).

und Freyheiten

vor,

diess Letzte sich zugleich

oder nur das damit gemeint sey,

Freyheiten unter seinen Vorfahren besessen haben, in

sie

Zeiten sich zu erfreuen gehabt haben

kommen

zuerst

schützen

mag ungewiss

dass

bleiben.

sie

Audi

andern Ländern haben sich Einzelne, selbst bey Erwerbung gemeinschaftlicher

Freyheiten

ihre besondern bestätigen lassen

,

und

dieses hier,

;

allmählich aber verschwindet auch

die später folgenden Freyheiten

werden gemeinschaftlich

und

für

durch diejenigen, welche die Gildehalle in London inne haben, erworben. In einer andern Urkunde, die in dieselbe Zeit fällt (126O-66), erlässt ein Engländer Wilhelm, Sohn Wilhelm Reyners, dem Aldermann der nach England

kommenden

Nahmens Arnulph, Sohn Thedmars, und diesen zwey Schillingen von einem Stück Landes welches östlich an ihre Gildehalle zu London im Kirchspiele aller Heiligen slösst, welche sie durch die Gnade des Königs und seiner Vorfahren besitzen, gegen Erlegung zweyer Mark Schillinge 3). Die gemeinschaftliche Niederlage der deutschen Kaufleute war demnach schon zu Heindeutschen Kaufleute,

Kaufleuten selbst die ihm jährlich zu entrichtende Abgabe von ,

Ausdruck, domus, quae Gildhalla Teulonicorum

1) Dieser

vulgari.'er

nuncupatur, das Haus, welches

in

der

Volkssprache die Gildhalle der Deutschen genannt wird, hat sich fortwährend iu den späteren Uikuiid

wenn II.

wie

vormahls zu

Urkunde Eduards III., worin Der gewöhnliche Kahme für Boston, be-

nicht in einer

1055>

man

üt. Dotulphi.

Qq

2

GESCH. DES HANDELS.

Z^YEYTE ABTHEIL.

308 tliun

auch

pflcglc;

soll

Kaufmann einem andern weniger Tonnen

kein

ifnisfd) \Vaclises, tausend Stück Pelzwerk [operis), zehn honis),

zehn Fässer

Wachs

als

zehn Slück

Stockfisch [rum-

oder Asche verkaufen; also dass einem Unvermögen-

den, der nur ein oder zwey Stück "Wachs hat,

die er einem

Fremden

überlässl,

durch die Beamten das Gut aus der Wagschalc hinweggenommen und fallen erklärt

^^ird.

Fremder kaufen

,

Kommt

Schiff

ein

als

von Norwegen mit Iläring, und

so wollen die Bürger es nicht erlauben

ver-

will ein

sondern das Vorkaufs-

,

recht haben; desgleichen dürfen eingeführte Mühlsteine nicht aus der Stadt geführt,

von vier Männern die zu diesem Behufe angestellt sind verkauft Haben die Deutschen Getraidc gekauft, so wird es nicht erlaubt, dasHaben die Bürger selbe in einem Hause bis zu dessen Einschiffung niederzulegen. aber Fische oder andere Waaren von ihnen gekauft und In ihre Wohnungen sondern

allein

,

,

werden.

so

fTclübrt,

sollen

Manches behalten,

die

Bezahlung nicht

sie

den Gottespfenning darauf und empfangen

sie

nicht

dabey gewinnen können,

grosser Nachthell entsteht;

kaufen,

wovon sie Beym Kaufe geben

Hansabrüder daselbst ihre Bezahlung hohlen,

also dass die volle

so

dasselbe

die

bringen

findet

Statt,

erfolgt.

Waaren,

wenn

finden

sie

aber, dass

Sache zurück,

die

sie

sie

woraus

der Kauflcutc Güter

Zahlung aber über die bestimmte Frist hinaus verschieben.

die

Eine

andere Klage betraf die Hinwegnahme deutscher Güter zu einem wHlkührllch von Ihnen gesetzten geringen Preis.

So kamen, fahren

sie

in

ihren Klagen fort, im

22 grössere Schiffe mit Fischen auf Michaelis nach Lynn, der König befahl zu seinem Gebrauche 40000 Fische Ihm zu verschaffen, worauf Jahre

vergangenen

die

Bürger die Kaufleute vorforderten

und ihnen den Auftrag

mitthellten.

Die

Deutschen schlössen darauf ihre Häuser zu, die Bürger aber erbrachen mit Gewalt die

Thürcn

Gewähr zu

,

und nahmen so leisten.

Fische,

viele

als

sie

wollten,

ohne deshalb eine

Darauf ward über den Preis eine Untersuchung

angestellt,

und die Fische, die sieben Schillinge werth waren, wurden für sechs behalten, und bezahlte somit die Stadt nur vier Pfund Sterling für die Ladung zweyer Schiffe. Die Fremden mussten auch INLnucrgcld und doppelte Costume zahlen; und die Bürger Hessen ausrufen, kein Fremder dürfe Waffen tragen, sie selbst aber fühl ten dergleichen

ben

ist

und schlugen

die

Deutschen damit

am

hellen Tage.

Dieses Schrei-

gegeben auf dem Markte zu Boston, in der gemeinen Vcrsanmilung (communi

colloquio) der Kaufleule,

unterschrieben als Zeugen von Johann Crispin, damahli-

gcm Aldermann und zwey Cölnern

zwrven aus Soest, zwey Dortmundern Einem aus Münster, dann dreyen aus Lübeck, Einem aus Dcvcnter, Einem von ,

,

HANDEL DER NIEDERD. MIT ENGLAND.

SIEBENTER ABSCHN.

Stralsund, Einem aus Rostock, im

zehn Siegeln versehen Diese Urkunde

tung

der Niederlage

in mehr denn einer Beziehung merkwürdig; sie enthält gekommen sind, die nähere Nachricht über die Einrich-

der Deutschen in England

in

diesem

Zeiträume,

so

wie

über die Gegenstände des deutschen Handels und dessen Bedrückun-

Aufschlüsse

gen, welche die Städte

Am

309

1303 auf Maria Himmelfahil und mit fünf-

l).

ist

die auf uns

vor allen,

J.

auffallendsten

in ist

England ganz gegen den "Willen der Könige ausüblen. wohl, bey der Ausfuhr das Getraide aufgeführt zu

fin-

den, da England damahls kein kornreiches Land war, auch die Deutschen solches

gewöhnlich hier einführten.

Allein

Fremde dort Getraide, welches dern

kommt auch

es

in

es ist nicht

nur wahrscheinlich, dass andere

die DeutscJien aufkauften,

dem Handel

eingeführt halten,

mit andern Ländern

beym

son-

Getraide vor,

man bey missrathenen Erndten in der Heimath Getraide aus Ländern nahm, man in gewöhnlichen Zeiten thciKveise damit versorgte. Doch am merkwürdigsten ist die Urkunde in Bezug auf die Bildung des

dass die

Vereins der Deutschen selbst in England und deren Verhällniss zu den deutscheu

um

Städten,

so

mehr, da wir nicht wie

Niederlage und der

Urkunden

Wir

Ordnung

daselbst,

und

in

Flandern,

über die Einrichtung der

ihr Verhällniss zu

den Städten, andere

besitzen.

wissen, dass zuerst einzelner deutschen Städte Kaufleute, dann mehrere

London inne hatten, dass Londoner Bürger seyn vmd von der Ohn'gkeit anerkannt werden musste, auch von ihr in Eid und Pflicht geoder

alle

gemeinschaftlich

Aldermann an

ein

nommen war; sie

einen

worben

die

die

deutsche Gildehalle in

ihrer Spitze

Wahl

der

Nähme

der ein

desselben stand

Landsmann wählen,

hatte;

stand,

des hier

einiger Sicherheit schliessen,

ob

ihnen übrigens frey;

vielleicht durften

welcher das Bürgerrecht der Stadt London er-

vorkommenden Jacob

er ein

Crlspin lässt nicht mit

Engländer von Geburt oder ein Deutscher

Wenn

zu vermuthen Ist, dass in dem Vereine der deutschen Kaufleute die dem Genüsse der Freyhelten, welche die Gesellschaft erworben hatte, von ihr selbst und von dem Geburts- oder dem Wohnort des Ankommenden abhängig war, wenn er aus einer Stadt oder Gegend stammte, die zu der Verbinwar.

Zulassung zu

dung, wie

sie

damahls seyn mochte, gehörte:

so scheint doch laut einer frühern

Nachricht, dass die Könige, wenigstens damahls, von Zeit zu Zeit die Aufnahme

und Zulassung der Einzelnen gut heissen mussten. 1)

ÜB. CXIII.

GESCH. DCS HANDELS.

Z^yEYTE ABTHEIL.

310

Die Gescllscliaft nennt sich hier, mit geringer Abweichung von der Rencnwomit sie auch die Könige in den ihr veritattelen Freyheiten bc/.eiclincteu:

nun"^,

Aldermann und Brüder der Hanse Deutschlands {Aleinan?iie) in England wellend. und wie es scheint ziemlich unabhängig von den Diese fassten Beschlüsse jedoch verbunden waren, und deren Mitwirkung sie %velchen sie mit Slädten, bedurften um mehrere von ihren ßeliebungen in den Slädten aufrecht zu er,

halten

;

spätere grössere Unterwerfung unter

die

den städtischen Verein scheint

indessen damahls noch nicht, gewiss nicht in der Maassc, wie späterhin,

vorhan-

den gewesen zu seyn.

Von

dieser Gesellschaft

offenbar ausgegangen

.das

ist

w elches

,

sie

Verbot des Verkehrs mit der Stadt Lynn

den Slädten anzeigen

;

sie

begehren dessen

Aufrechthaltung in den Städten und berufen sich auf das promissuni Teutonicorum

commune promissum Teutonicorum

welches auf einen Beschluss vereinter Städte

,

oder auch nur auf die in England die Gesellschaft bilbezogen werden kann denden Deutschen, welches Letztere das Wahrscheinlichere ist, da sie den west,

phällschen Städten danken,

Andere klagen der gemeine

Provinz überhaupt,

der deutschen Kaufleute in

schen Kaulleute standen, sind

,

am

oder die daher

frühesten

Emporkommens

die in

die Gesellschaft endlich sagt

bitte Piostock

London waren,

sondern auch in Puissland, des raschen

Wenn

mit Ernst gegen die Straf-

kann man darunter einen Verein der Kaufleute

so

denen auch

gebürtig verstehen.

und Genossen des Vereins Diese gemeinen wcstphäli-

von Cöln beyzuzählcn,

welche an der Spitze

den entfernten Gegenden nicht nur in England,

Diinmark und

In

Holland die thätigsten,

sten

diese

Gemeinden Deutschlands waren auch haben Urkunde nächst dem Aldermann zuerst und am zahlreich;

unterschrieben.

Der

Sitz

der Gesellschaft

im Lande vertraten

,

war

auch mögen

Vorstehern schon damahls

in

dergleichen in andern Ländern

sie

in

London,

von woher

sie

die

Deutschen

untergeordnete Gesellschaften der Art nebst

andern Theilen Englands geiiabt haben,

und auch

wie

hier späterhin ganz gewiss hatten.

damahls war eine solche Gildchalle zu ein

vor der Zelt

der wendischen und der Seestädte, da unter den west-

])hiilischen Stadien die ältesten freyen

jene Kaufleute

und über

den Beschluss aufrecht gehallen,

Kaufmann von Weslphalcn

^Verk zu gehen;

fälligen zu

dieser

dass sie

die es nicht gethan hätten.

,

In Lynn gewiss nicht, denn London, sandten daliin 4 Seniores und

Ausdruck, der auch auf andern Niederlagen

in

sie,

die

sie

Aber

Deutschen auf der

d'iscreliores aus ihrer Mitte,

den lateinischen Urkunden zur

SIEBENTER ABSCHN. HANDEL DER NIEDERD. MIT ENGLAND.

dem Allermann oder den Alteilcuten zur Seite hatte sich zum Markte der Altermann und der

Bezeiclinung des Kaufmannsraths, der

Aber nach Boston

vorkommt.

stand,

311

Kaufmannsralh begeben, welches auch in den Niederlanden der Fall war, um aul die Streigrössern Märkten des Landes oder der Nachbarschaft zugegen zu seyn ,

tigkeiten

beizulegen,

in Ihren Freyheiten zu schützen

Eingeborenen

sammlung, commune colloquinm, und Der Grundriss des Ganzen war vollkommner ausgebildet worden ist, der

in

Fremde

;

Landsleute gegen die

die

auch eine gemeine Ver-

sie hielten

fassten,

wie zu London, ihre Beschlüsse

bereits

vorhanden,

haben wir nur

w^enigstens

erst

i).

späterhin

obgleich er

aus spätem

Die Unterwürfigkeit dieser Vereine der deutschen Kauf-

Zeiten davon Nachricht. leute

und

Klager zu vernehmen,

die

dann strenge geworden,

erst

ist

und durch

Städten selbst sich enger geschlossen,

als

der Verein unter den

die vielfachen

Hansetage eine

festere

gesetzgebende Macht in Bezug auf die auswärtigen Niederlagen sich gebildet hatte.

Dass mit Schottland den habe,

ist

fro\lIch

gleichfalls ein

Verkehr von Seiten der Deutschen bestan-

Nachrichten in bereits angeführten Urkunden,

Wir haben

luuthen.

Es erhellet diess aus einigen und wäre ohne sie leicht zu ver-

keinem Zweifel unterworfen.

auch aus einer frühern Zelt,

vom

bereits

1297,

J.

eine

Murray und

Zusicherung der berühmten Anführer des schottischen Heers Andrew

fFilliani Tl'allace und der Gemeine {comniunitas) des Reichs überhaupt für die

Städte

Lübeck und Hamburg, mit der Erklärung,

dass beyde Städte den sie

Schotten

ihren Kaufleuten bekannt

Zutritt

geneigt

machen

lassen

vernommen

dass, da sie

wären und

möchten, dass ihnen ein

mit ihren Gütern in ganz Schottland zustehen solle,

V. J.

1303. CXIir.

Boston nur bis

zum

,

nicht für diese ganze Periode

besucht wurde, giebt,

fiiih

Arrestanlegungen im

J.

1319 geschahen hier.

so wie in der eben gedachten Urk.

iune hatten

,

welche

sie

v. J.

v. J.

v.

S. Urk. J.

1354.

CLX. Für Lynn CLXXIU», welche ,

1303 bereits erwähnt wird,

gegen die dortigen Bürger verschlossen.

schon ein

/ieugiiiss

wegen Auch die

in der Grafschaft Norfolk gelegen

Sartorius

dass die

nicht kannte,

bestätigt,

Deutschen Häuser zu Lynn

Der Vertrag zu Utrecht

Der Stahlhof zu Lynn, am Fluss Lynn belegen,

bemerkt werden möge, von den Hansestädten

Aldcrinanu Edward Everard für 800 Pf. 2)

sie

der Stockfisch -Fischerey

v. J.

1474. und

1475 bestätigen die älteren Hechte der deutschen Hanse zu London auf die Ge-

bäude zu Boston und Lynn. bekannter Umstand

beweisen, während

Gegend, welche

welche zur Einrichtung einer Nebenfaclorey führen mussle.

wird jene noch mehr durch die Urkunde

mehrere Urkunden

2).

Diese Urkunde kauu gegen das Vorliaudeuseyu einer Niederlage zu Lyn« oder

Jahr 1303

für die Lebhaftigkeit des hansischen Verkehrs in dieser

schon

völlig freyer

da das Land durch

Gottes Hülfe nun von der Gewalt der Engländer wieder befreyt sey 1) S. Urk.

hätten,

gewesen,

ihnen förderlich

ÜB. LXXXVirr. und Nachtrag Bd.

II.

St.

verkauft worden.

S. 73fi.

L,

erst

ist,

was hier

als ein

wenig

im Jahre 1750 au den dortigen

ZWEITE

312 Indessen

Lande;

dass

mehr

dieses

als

GESCH. DES HANDELS. kaum über den Verkehr mit diesem

wissen wir

bedeutendem Umfange

von

er

ABTIIEIL.

gewesen,

ist

nicht

^vahrs^.hein-

schon dieses seltenen Erwähnens desselben wegen, und auch deshalb, weil

lich 1),

und England war, mit dem

so häufig Streit zwischen Schottland

letztern

Lande

aber der vornehmste Handel von den Deutschen betrieben ward und der Verkehr zwischen ihnen und Schollland oft wenig sicher seyn mochte 2). Diess mag auch ,

Ursache der häufigen Leraubungen gewesen seyn, die wechselseitig an ver-

die

schiedenen Küsten

und Meeren

die zu so vielen

ist,

nannte

statt

berauble Theil immer,

es der

fanden,

wie

erwähnt worden

gelegentlich

neuen Störungen wiederholte Veranlassung gaben.

w enn

Seeraub

der Andere mit einem Dritten in Krieg

dem

Ersten die frcye Fahrt auf seines Feindes Land nicht verstatten wollte; aber im Grunde befolgten Alle mehr oder weniger dieselben Grundsätze, und der freyc Handel der Neutralen mit dem Feinde ward von Wenigen oder von Niemand geachtet, welcher die Macht hatte, auch auf diese "Weise seinem Feinde zu scha-

den

Eben

3).

man auch Seeraub, wenn nun

so nannte

der neutrale Theil, der

Schaden gekommen war, ein "^Wiedervergeltungsrecht an denen übte, die ihm

7.U

denselben zugefügt hatten.

ohne dass

brechens,

es

So beschuldigte man

eigentlich

Anman den Handel, auch den ihm vernichten wollte, und aus dem

so häufig aus freyem Enlschluss zu rauben,

dem Feinde auch dadurch

sicht,

als

vielmehr aus der verbreiteten

zu schaden, dass

unschuldigen Handel der Neutralen,

mit

eben so verbreiteten Wiedervergellungsrechte derer,

konmicn waren.

J. 1356.

Aeltcrlciilen,

dass in Schottland

oder in Städten

stand r.iU,

in

keine Aeltcrleute sind,

die

wie zwey Schreiben des Königs Eduard

,

Altestate über ausgestellt

von

folgern zu wollen,

war, würde ohne fernere Belege zu

iii

und den Erstem

von ICngland

II.

v.

:

d. J.

welclieu der König über

so

war

und den Deutschen be-

diess

doch nicht immer der

1309 an den Grafen einige ^chif^er,

J.

von Kamur

Eslerlini^fs

genannt

dem östlich liegenden Deutscblaud), welche mit ihren Koggen jetzt im Swyu liegen, »icli beschwert, ihm und den Seinigen zu AVasser und Land in Schottland und au andern Orten Schaden zugefügt

hätten.

>

Der mündlich seinem Abgeordueteu gegebene Auftrag mag

ser üesterlingc festzuhalten. 3)

von der Stadibeliürde

der Hegel ein gutes Verhältniss zwischen den Königen von Engl-nnd

und Robert Gr. von Flandern beweisen, (aus

und Norwegen verlangt,

L,

das Gegenthcil aber zwischen den .Schotten

,

Schottland

eine Isiederlassuug mit Aclterleuteu vorhaudeu

rasch geschlossen seyn.

2) 'NVenu

wo

CLXXXUI.), welcher

Fab. et .Sebast. (l'B.

deu geschehenen Verkauf von VYaaren in England,

den

dadurch zu Schaden ge-

die

"Wie häufig nun eben diess in Bezug auf die Schotten bey ihrem

Aus dem hansischen Bcschhisse vom

1)

Ver-

sich wechselseitig oft dieses

vorhanden war; die Beraubung entstand nicht

UV. 1205.

2-

UV. 1309.

daliiu

gegangen seyn, die Schiffe die-

HANDEL DER NIEDERD. MIT ENGLAND.

SIEBENTER ABSCHN. der Deutschen

iinfl

selbst.

Daher

Verhältniss

häufigen

die

zu

England

mussle,

eintreten

313 von

ergiebt sich

Klagen der Deutschen über die Schotten,

als

See-

räuber, und ähnliche Klagen von Selten der Letztern über jene.

So viel man wenn auch noch

so kleine Niederlage gehabt.

deutende, welche

sie In

haben auch

weiss,

die

Hansen zu keiner

England besassen

:

In der

Zeit in Schottland eine,

Art wie die grosse und be-

auch war auf dem allgemeinen Markte

Flandern der Verkehr zwischen Deutschen und Schotten leichter,

sicherer

und

beyden Thellen bequemer. Die Schotten waren indess sehr thällg zur See; schen Reichen, hier

nicht

wie in den Niederlanden, auch

leicht

gern

in

sie

kommen

und zugelassen wurden

gesehen

Gründen und der sogenannten Seeräubereyen wegen. Verkehr demjenigen ähnlich

,

den

die

In

den scandlnavi-

Deutschland vor, aus

,

den

obwohl

sie

angeführten

Im Uebrigen

war

ihr

Deutschen mit England betrieben.' Wolle und

wurden von den Deutschen von Schottland ausgeführt, dagegen wurden und ohne Zweifel andere Erzeugnisse ihres Bodens und

Felle,

vornehmlich Getraide,

Kunsifleisses so wie auch andere "VVaaren,

schenhandel

In

deren Besitz

gekommen waren, von ihnen dahin

sie

durch ihren Zwi-

geführt.

Weise bestand auch schon ein Handel mit Irland welcher Land den Königen von England unterworfen war, Störungen weniger ausgesetzt blieb. Die hamburger und lübecker SchlfFsrechte des drevzehnlen Jahrhunderts setzen eine Schlfffahrt nach Irland, wo Wolle gebohlt wurde, voraus, und Eduard I. im J. 1273 verhiess den fremden Kaufleuten daselbst sicheres Geleit zu i). Doch wird noch am Schlüsse dieser Perlode durch Eduard III. bestätigt 2), dass nur wenige Fremde nach jenem Lande kamen und der Hanseaten Auf

eine ähnliche

,

jedoch, so lange das

oder der deutschen Kaufleute geschieht

In

den uns bekannten derzeitigen Irischen

Geschlchtsquellen keine Erwähnung. 1) R y

mer

I.

505.

2) Ulk. V. J. 135G bey

non accedunt.

Rymer

III.

34i.

:

Mercafores altegenae ad negotiandum in terra Hihernia communtter

D welche

welchen.

S. 32>

Z. 5

?. C7.

Z. 18 und 19. die Worte:

V.

u.

S. 176.

Z. 22. Radesholt

— —

Z. 4

V.

u.

S. 194.

Z. i

V.

u.

CXLV.

1.

u

c

4.

der

Z.



üher

k f e

I.

und

I.

CXLIX. 1.

h

1

er.

der.

besitzen sind auszustreichen.

Redcsholt oder Revesliolt.

1.

Treylcu

r

Letzte Z.

Vgl.

CXLVIU

l.

F.d.

II.

CLlb.

.S.

742-

CXLVIIc

I.

CLK.

Trejleu.

Göttingen, gedruckt

in

der

Dietericli sehen Univ. Buchdruckerei.

G.

F.

S

a r

t

o

r

i 11

s

Freyherrn von JF'altershausen

Urkundliche Geschichte des Ursprunges

der deutschen Hanse.

J.

M. Lappenberg.

Zweyter

H

a ni

Band.

b u

r g,

verlegt von Friedrich Perthes.

18

3

0.

Hansisches ürkundeiibucli

und

Urkuiidenverzeichiiiss bis

zum

J.

1370,

nebst lithographischen Schriftproben und Siegeln.

URRUNDEN

"nd

ACTEN.

König

lieiiiricli

dein

II.

von

Wein

den Cölnern die Freylieit, iluen

Eiiglnnil be-willigt

zu Londun, gleidi dein in Franki-eich gewachsenen, zu

3rcbiiellw'age

unri sn

sondern

üblich.

Urkunden vor.

Punder aber,

"NVagsch.iIen in weiter

Güter nach

dem

Sache und TVahme

sind,

.-indere

die

grosse Scbnellwage

worauf die schweren Güter gewogen

wie hier Punder dem Heseiner entgegen prscf»!

zwey

auch

oder nach der grossem.

in uiisern Seestädten

koinuit auch in vielen andern

der \V.15e mit

,

v%ird.

so wird dasselbe

unten folgondiii Urkimden gegen über

gestellt.

Vurl



aliijiia bona uon debet, si

ibidem ducit

Si qiii.squciin

talibus bonis iJiclüneum dai'e l)

vel niattan

clausis janiiis

tcrram ad vcndcndnm ea, de habet bodam, naueni, hudeuat,

in

,

ibi

nundinis.

in

non debct esse aliqiiis maniuim supra dorsum

'^A'olL^oringllc, nisi violencia,

Ibi ligatio



13

non

foiluni

id^i

que

niulieribus,

fiL

abcuius,

et conipedicatio

est,

sine excessu et jiu-e et racione.

,

Quecunquc nauis

yeiiit

ad terrain,

exonerant

iJlani

licite

liomines quando

veniunt.

Quiccumqne non

ibi

quis emit

hoc debet educere libere

,

et in

hoc proliiberi

debet.

Die dominico ante miehael. prius

noin denarii pro llieloneo

dantiu'

non

et

-).

In nostra eines

nostri

-snlta

ei

nemo

3),

Nullam tabernam renalem habemns possumus per amplioras pro denariis. 1) Huilfeld

hat

Der Sinn

iii

tunc noster

debet, nisi

jacerc

aduocatns et

fauent.

seiuer Uebersetzung Boecl

,

Tiaad

,

vitta

Telt eller

AVer hier während der

bleibt derselbe.

in

eii

cereyisiam

sed

,

dare

Boe. giort of Matter och Laeret.

I\Iärkte ansässig ist,

eigenen Roden bat, im

Gegensatze der ab- und au Reisenden, welche den Zöllen bey der Landung unterworfen bleiben.

Wort

Vielleicht

ist

in uuserni Aufsätze ein

Leinwand

ist

darin nicht die Hede; allein auch die Leseart in uuserni

kommen

saga Hafu. 1826- 4pellis

cutis

und

fut,

I>.441.

vas.

factum, quo sarcinas suas der Saga

Wegen

passende;i Sjnn.

:

ausgelassen; you einem Zelte, gedeckt mit Matten oder

folgende Erklärung des altuordischeu Ausdrucks: h\\dfat, \ou Sigiiificat,

iler facientes

Simpliciter etiam signißcat

heisst

daselbst, proprie

es

coudebaut lectum

et lecti instar

uauticum

"Wer ein Lager, Bett oder Slalte daselbst hat.

cf.

h. v.

Auch

meinen der gleiche Sinn sich ergeben 2)

Was

diese neue iMüuze des

:

Königs

iu dieser

in

vel

hi'id,

saccum ex pellibus

simul utebantur. 117 und p.:i45.

Im neuen Dänischen

bist,

Ilyttefad

orcadens. ein



Behälter,

Apheleu dänisches und das

s.

Bedeutung das Wort genommcu, würde im Allge-

wer eigeuthiimUch betrifft,

vas

iudex vocum ad

Fischreuse, auch niederdeutsch Hiidevat, Hiivat in diesem Sinne

bremisch uieders. Wörterb.

Aufsatze gibt eiueu voll-

der Bedeutung des ^Yorts hudeuat findet sich iu der Saxdaela

daselbst Fischbehälter hat, oder ansässig

welcher

stets

von einer beslimmteu Zeit an

ist.

die

Geschäfte zu machen sind, welches zu deu Freyheiten gerechnet wird, und oft auch in anderen

auf Schonen sich bezieheuden Urkunden vorkommt;

Erklärung bis

jetzt

beyzubringeu.

so weiss ich

nichts

Befriedigendes

zur

ihm auch Suhm a.a.O.) bat uouidcuarii gelesen, wohl uovem heissen. Offenbar hat Huitfeld die

Huitfeld (nach

und übersetzt neun, aber dann müsste es lateinische Lrkuude vor Augen gehabt, und u mit u verwechselt noni für noui. Die Könige dringen stets darauf, dass in dieser neuen Münze die Abgaben zu entrichten seyeu, sie müssen wohl Yortheile dabey gehabt haben; die Begünstigung liegt iu der Zeit, hier nicht vor Michaelis. Vielleicht war zuvor die neue Münze nicht iu hinlänglicher Menge zu haben oder war es ,

w ähreud der ersten Wochen der Jahrmärkte älterer und Müuzen sich zu bedienen, vou i\Iichaelis an aber nicht?

vergönnt der

3)Yilta, Viltc

,

ist

bekanntlich Fischerlagcr, Fischerdorf.

abgenutzter oder auch frem-



14

Si fiircm cum re furata prcscntamus aduocato rcgis , sive ligalus fiierit aut noii ligatus, in co non peccainiis. Si ciuis noster claro die eniit jumentiim, quod forte furatum est, in CO non liabet ciilpam emeus, quoiiiam ipsiun furatum fuisse ignorabal, si

l-2u\

s. '^'^

(1.

'

Aenit, cui furatum erat, illud recupcrare volens. Quilibct habcus ibi bodam iiercditat eam super suos proximos,

forte

illc

resi

satisfaciat

1.

de

dummodo

loco.

Lübeck an Hamburg (Hainmeiiburch) wegen Erhallung wechselseitiger Freundschaft und Schutzes der Güter ihrer Büiger in der einen, wie in der andern Stadt.



Amicitiam modis Omnibus Abgedr.

et et

b,

dilecüonem mutuam /lacientts iiiter vos et uos hahitam diligentia de cctero volumus couservare.



summa

Dreyer

14.

,

vin. I'JIO, Jiil.

24.

aimd

König v. England, eihVsst den Cülnern eine Abgabe von ihrer London, und ertheilt ihnen andere Fre^Jiciten 1% Johannes, dei gracia, rex auglic, dominiis liibcrnie, diix normannie, aquitanie et comcs andigauie, arcliiepiscopis episcopis, abbatibus, comitibus, baronibus iusüciariis a icecomitibus , miuistris et omnibus bcdliiüs et fidelibus Johann ohne Land,

Gildeh.ille zu

,

,

tücius rcgni augbe.

nos

Sciatis,

clamasse

quietos

dilectos

nostros

de Colonia

eines

et

mcrcandisam suam de illis duobus solidis, quos solebant dare de Gildhalla sua London., et de omnibus aliis oonsuctudinibus et demandis, que pertinent ad nos in London, per totam terram nostram in anglia. Concessiinus etiam et quotl libere eis saluum ire et saluum venire in totam terram nostram possint ire ad ferias per totam terram nostram, et emere et vendere et in ,

Loiulon. et alibi, sicut carla domini rcgis Ricli£u-di, fratiis noslri, quam habent, rationabililer testat, sahia libcrtate ciiiitatis nostre London. ()iiare yoliuniis et fiunilcr prccipijnus, quod prcdicti civcs de Colonia prenotatas lil)erlales et liberas ronsiietudines iiabeaiit per totam terram nostram anglie, Teslibus Gerardo iilio pctri comilis essex, ^^ mareschallo. sicut scriptum est.

villa

iiidc

.

1)

Aus

dpiu .lUcn niliiisthcn Copieibuclie der Piivilegipii der Stadt

Nahmen

der

Zeugen sind

so unleserlich

Nach den i^eugeu,

fnc siniile erl'ordi'rlich schicu.

v.

d. J, 13C6.

und mit Abkürzungen zum Tbeil die unter andern Ui

Nr.

LXXV.

Die

gescliriebeu, das» ciu

kundou bcy Rviuer, wahrend

der ncgicrung dieses Königs, vorkommen, sind die Lescarlen b. d.e. keinem /iweifcl unterworfen.

Der

NVillichu

Ilriwarc

konuut in den verschiedeneu Urkunden bey Hynicr

Bryewerc, Briewerra, Bruwcrc

Hicbmundic c.

et

Norhumbrie:

,

f.

vor; auch S. 108. Urk.

allein ich finde daselbst keine

zu entsjirccheu schienen.

Ifirhard erilii>ilten Nr. Vf.

u.

Die Urkunde

aber die

sehr mcrk"üidig, die iu VI.

ist

a.

als

Rriuer, Ilrewer

Marisro arcliidiacoiio

Keugeu, die den Nahmen unter

wörllich fast nur eine >Vicderhohlung

Ausnahme der Freyheitcu der kommt.

nicht voi

D. 1213.

a,

und

der von

Stadt London bleibt doch iniiu«r





13

de ferrariis, coniiLe romite pembroc. 'N'^'. Hugone de ... c) Tlioma de Sanuford , Ricardi de marisco d), archidiaconi Ricliciisis 24 tlie Julii anno rcgni nostri duodecinio l). ,

.

.

.

.

a),

"N^'illicliuo

briware

/;),

datum per maniim magistri e) et Norliunibrie apud coi'f.

,

.

,

König "NValdemar von Dii'umark erllieilt den Bremern die Freyheit, Landes Küsten gestrandeten Güter und Schiffe zu retten.

an seines

die

Abgedr. in Cassels bremischen Fieyhcitsbriefen S.8- Vergleiche wegen des Jahrs, ivorin die L rkiiude zu setzen

Daum. IX.

Suliin hist. af

,



cuiquam de Rustringis

Si qiüs vero

in civitate

V.

-svecliselseiiigejn 1220,

Schulze und freyem Handel. '

SIeswyk.

219»

Die Stadt Bremen vereinigt sirh mit den Rusiringer Friesen zu

1.

s.a. i'tIss)

XVil. Kl. ,^,]„ Aug. "

(ßreui

Bremen, yolueril

l'

inj uriari,

Rustringi itaqiie pro ipsum sicut cives dcfensabunt proprios. Breniensibus in aqnis et in omni loco, qno possunt, sicut pro se ipsis stabiuit Emptores itaque Rustringi, si qua Acnalia sunt in civitate Bremensi emcnt, vendent et siinilitcr Breincn. deduccnt^ Bremenses vero versa vice in Brenieiises

Rustringia.



Das Uebrige

vornehmlich die Art der Sühne oder Bestrafung der von dem einen Theile

betrilTt

gegen den andern begangenen Yergehea. den. Brem. 1768-

0.

Abgedr. in

J.

P. Cassels Samml. uugedruckter Urkun-

8.207-

8-

^Yaklemar, König von Dänjuark, befreyt die Lübecker

vom

Strandrechle in

Abgedr. bey Dreyer 44-

Suhm 3.

'^S-

Burewin, Herr von

bestätigt

In der Urschrift

glaubt es solle Jurisborg seyn.

im

liibischeu Archive lese ich den

Im übrigen

3Ieklenl)urg,

hebt

ist p.

45- 1.2

Ort wie Drcyer;

in

seinem

durch Heinrich von 3Ieklenburg zu Grevesmohlen 1327.

auf ; l--^- ^^n.

Lande

secunda

fer.

post

dominicam, cpa canlalur Livocavit.

— Tarn Ohne

ueihcre

quam

futviris

presentibus

notum

esse

Bestimmung zu -wessen Besten der ßeschluss

Abgedr. in VYestphalen monum. ined. Cimbr. lY. 0O7 1)-1473 u- a.

vergl.

;

desidero.



gefasst sey.

rfellinger

Yilriarius

illuslr.

1.

3.

Dreyer 202. 205-

1) Corf ist Corfe Castle

in

Dorset .Shire auf der

Isle

j"''~

für qualibet zu lesen cujusUbet.

Strandfecht

das

^'-'-9;

die Id. Jim. Jimishosz.

_

_

seinem lleiche.

(oder vielmehr Halbinsel) of Puvbeck.

tit.

iS-

kovii.

— 12'24.

Oiiobr.

Breycliiiveldc.

Rügen,

^Viceslav, Fürst von

4.

'l""er ScliiflTjilirt

.ii)!

und



16

den J.üljcckern grosse Freylieilen Tvegen

verstallct

ilires Jl.'indels, er

dfis Sliandi-eclit

Jiebt

oder mildert

auf,

Fahr! der Lübecker auf Schonen darin vor, und Ilia-inge, die ^

j^oiuint die

sie

es, aurli

\on der

.

Küsle von llügen ausführen. Abgedr.

Dreyer 1S9; bestätigt 1254, in 'NVismar. XIII. Kai. Oct. durch Jaroinar. Fürst ib. 200; u"d auch vou AVicelaus 1266' ib. 190.

b.

v.

Rügen,

gegen eiue Geldsiuiiiue auf ein Jahr

Bengl von Linköping erklärt die von den Deutschen zu ^Visby erbaute

1235-(Aug.) 1. Biscilof

Vis>y.

VI. Kai. Aug. geweiht,

3l;,i-ienkirche

auch ihnen

das Recht

verliehen

zu haben,

ihren Priester unter seiner eigenen und seiner ^Nachfolger Eimvilligung zu ernennen;

den Gasten steht es frcy ihre Grabställe, auf Gothlaiid

in

der 3Iarienkirche

mo

wollen, zu wählen, und den Bürgern

sie

der Dcuiscjien

beerdigen

sich

zu

lassen,

doch

verhJüiben ihren l'farrherren die iura stolae. Abgedr. in Lageibriug Swea rikes

J005. ^^'

XV.

2-

liist.

II.

415.

Vertrag zwischen König ^\aldeniar von Dänniark, wegen seiner Befreyung aus der

"'^'^'

Gefangenschaft, mit

— Lubicciiscs (jiiicu/iqtte

CO jure et

dem Grafen

lloimich -von Schwerin.

Hambiirgenscs et ceteri terre hiiiiis rncrcdiores, sii-e alii de romcuio i/iiperio mercnfores, (Daiiiam) frctjuciitare volcntes libcrtate fruantur, qua iisi fuerant ante captivitalcm Regis. et



Abgedr. in ThorkeLn

Diplomalar. Arua

,

-

Magiiaeau.

1.

Origg.

293:

Giiclidi.

T. IV.

pracf. 87;

.Sulim IX. 495.

IX. s. 1.

d.eta.

(nach

Aellesle Skra des Hofs der Deutschen zu

Nowgorod;

drcy Abscluifleu

nacli

l).

d. J.

"^rod)"'

III.

II.

I.

VNCtelic vndc Dat si willic Mid obbcn- Dal si velelicundo open-^^'^^ ^"^ opcnbarc allen dhen gcneu, bar allen den geneii, de nu bare alle den genen, de nu Aude liirna koinen sin vnde Inf na eonuii (Die im sin Mide liir iia sin

1)

Vou den

diey alten Skraeu sind die beiden ersten im Archive zu Lübeck

Bibliothek zu Kopenhagen.

Die erste

Absatz geschrieben.

die iilieste

Sie

Schlusssalzes, bis

des

ist

ist

die dritte auf der K.

auf Pergament in Querfolio in Palentrorm, oliue allen

und kürzeste: die beiden andern enlbaltcn. mit Ausnalmic

auf geringe Abweichungen dasselbe; dann aber lolgcu in den beiden

letztern viele Zusiitze besonders aus deui lübischon Hechte

,

die von

Lübeck gegen da» Ende des

dreyzehnten oder Anfangs des vierzehnten Jahrhunderts wahrscheinlich hinzugefügt worden sind: diese

werden weiter unten

worden

;

alle

drey

folgcndcu Anmerkungen ihrer

folgen.

Der Anfang der beiden

lassen sich leicht aus einander

ist

hier zugleich niilgetboilt

ohne dass

,

dicss

nachgewiesen worden wäre, weil es unnüthig schien.

Form wegen noch am meisten

glaubigung

letzten

berichtigen

fcbll dieser, so

ein amtliches

Ansehen

,

aber ein Siegel

wie deu folgenden; gleichwohl hatte

man

immer

in

deu

Die erste hat oder andere

Ite-

besiegelte Skraen auf den»

dlie dliese scra sen de dese scra seen solcn vnde lioeren dat van gant- vun hören dhat uan ganeneme gev?.ii gunceuie radc vnde van eenie rade \nde cinenie ge- ceme rade min Avilcoi-e meynen Avilkore der wise niencn Avilcorc dher -wiseslen geiuenen eneme van allen sten van allen steden van uan allen sieden van dudisdliere -wisestcii

comen

solen,

dhcsc solcn

cUie

sclira sen yiidc ]i0ren,

,

,

cUuit

,

,

I

Hofe das

Nowgorod

zu

vierzehnte

schriften

,

gebratiche

w.

s.

besonders

III.

Diese

u.

Jahrhundert

fallen,

sind

und

Abschrifleu

meist

,

w eiche

iu

Ab-

fehlerhafte

sehr

zum

Iland-

sich.

Der-

Gewohnheitssaiumlungen finden sich auf

eingerichtete Hechts- oder

die erste

und

,

mir

siimnitlich

fünfzehnte,

nur keine aus so

,

ohne Jahrzahl, und ohne Angabe des Orts,

Nowgorod, was

aufgeschrieben wordeu ist.

sind

zu Lübeck trägt auch die Spuren eines häufigen Gebrauchs au

niederdeutschen oder hansischen Niederlagen Alle drey

das

iu

Die beiden letzten Skraeu sind iu klein Quart auf Pergament und

eingerichtet, die

gleichen ziuu Handgebrauche

wolil

Urkuiideu

drey

tlieihveise

und

älteste

Skra

betrillt,

alleu

alter Zeit.

wo

wurden;

sie verfasst

anzunehmen, wenn

als letzterer

ist

anders nicht zu VVisby

sie

Abfassung der grossen deutsc'neu Handelsgesellschaft daselbst beyzumesseu

die

Sprache uud Schriftzüge können keine befriedigeude Auskunft geben

,

spätem offenbar zum

da von

Von einer uud unwissenden Abschreibern die Abschriften gemacht worden sind. diplomatisch genauen Abschrift ist nicht die Rede die Abschreiber haben sich W'illkiirlichkeiteu besonders in Piezug auf die Ilechtschreibung erlaubt. Altes und Neues gemischt. Es kommen indess einige Aus-

Theil nachlässigen

;

drücke in der ältesten Skra vor, welche darthun, dass deren Abfassung gewiss nicht über das dreyzehute Jahrhundert hinausreicht, dass

vielmehr iu die folgenden Jahrzeheude nach

sie

d. J.

1223 zu setzen

ist.

Es wird darin uach livländischen Pfunden gerechnet; zuverlässig aber niusste das Städteweseu in Livland

schon mehr ausgebildet seyn, bevor mau über ein gemeinschaftliches Pfund sich vereinbarte, und bevor es in der Nachbarschaft

den

livländischen

verbreitet

werden konnte.

Städten ausgegangen

Riga

;

ist

hundert erbaut worden, die andern Städte später. Skra,

zufolge dessen

die

Gewiss aber

ist

erst

diess

Entscheidender,

überflüssigen Gelder aus

nachher so verbreitete Gewicht von

Ende oder Anfangs des dreyzehuten Jahrals Alles,

der Marienkirche auf Gothland oder "NVisby niedergelegt werden sollen.

Kirche

ist

aber erst iu diesem J. 1225

vom

ist

dem Hofe zu Nowgorod

der Schluss der ältesten

in

St.

Peters -Kasten

in

Diese, von den Deutschen erbaute

Bischöfe P>engt, uach der Urkunde bey Lagerbring, eingeweiht

dass luiserer Skra wenigstens kein höheres Alter beygemesseu werdeu köune. Ich möchte dafür halten, dass sie iu deu uächstfolgenden Jahrzehendeu verfasst worden sey, denn es heisst daselbst: nach alter Sitte, folglich ist, wenn man auch unter dem Worte nicht,

worden,

wie

es

uud hiermit

über allen Zweifel erhaben,

gewöhnlich geschieht, eine

lauge Reihe vou Jahren

versteht,

sondern es iu

dem Sinne nimmt,

welchem es meist vorkommt, wie es herkommlicli ist ; so luuss doch die Kirche schon einige Zeit erbaut geweseu seyn um dieses Ausdrucks sich bedienen zu können mau wird wenigstens einige Jahrzeheude anzunehmen haben, oder man müsste die Vorschrift als einen spätem Zusatz betrachten, wozu jedoch kein Grund vorbanden ist. Viel später kann man die Skra indess auch nicht setzen, da die Zusätze,

in

:

,

welche die Skraeu

II

uud Hl. euthalteu

,

höchst wahrscheinlich gegen das Ende des dreyzehuten Jahr-

hunderts oder Anfangs des vierzehnten hinzugefügt worden sind. Isläudischen libellus, tabula et Bref, et lille Skrift.

s.

Halt aus

Das AVort

v.

Schrade

in dieser

u. B.

Das AVort Scra

Haldorsouii

ist

bekannt, Skra

lexicon Island. Lat. Dan.

im

v. skr.i

Bedeutung kommt, zur Zeit der Verbindinig der niederdeut-

schen Kaufleute uud Städte, nirgends sonst auf andern Niederlagen zur Bezeichnung des aufgeschriebeneu

Gewohnheitsrechts der Verbundenen in deu Urkunden vor, obwohl es sonst uicht ganz unbekannt iu Norddeutschlaiid

war; auch kommt das AVort nicht in deu Sammlungen der Orduuugeu der deutschen

A'ereine iu Schoneu,

Däumark

i

Schweden oder Norwegen

vor.





18

stfdcn van (lliutsclicmc lande dyschemc lande reehl, dal van ancginnc \an anegicnge geholden is dliat recJil , «^dialden is vudc gewesen vnde gewesen lieuet in deine heuet in dheine Iioue dhcre liouc der dysehcn to nogardJivlselien to nogaj-den, aldvz dcn, bescreuen is , al dus to iK'ScIireuen is , to ]ialdn des houes vnde santc jieteres vnder sie seinen, dhe peteres vnder sie selueu , de diiar rechtest to sin, van Avi- dar reciitest to sin. so

sin

likcr stat so sc

Sonicr uare vnde winf cruaro

wanne se comct in dhe nu, so solcn sc oldernianne kesen dhcs hoves nndc senle peteres vnder sie sclucn, dhe dar rechtes to sin. so

'-).

dhcs Desc olderinan des lioucs, I3cssc üldcrnian dhcs houcs dhe heuet voiih vricii de heuet vort vrien Avilkorc de heuet vort vrien wücorc kesende vier man enic to kesende ver man cme lo Avilcore Lo kesende ver man to hclpe, dhe eine lo helpe, dhe enie reehtcsl hclpe, de eme rechtest sinj e)ne to

olderman

Dhese

Jioues,

1) beschciini

11.

,

beschetleiion, III. bcsdieilliciioii

erlike; iu ileu lateiuisclicn Urkuudcii discrelus,

2) Zwiscbcii drin Oldonuaii des

des ganzen Zeitraums

Folge

Hofs und dem geblieben

enipfing die Einkünlle, den Schoss

Gebäude

u.

f.

;

besclieidcucii

,

es

S. Peters

wird ein

ist -viri

ein elircudes

f.

und

Roy« ort:

»vio achtbar,

discreti.

Ujitcrscliied

Der Letztere stand dein

ist.

die Gcldstrai'en u.

,

:

beschedeiie lüde,

gemacht, der auch in der

llaiishaUc

bestritt die

der Niederlage vor, er

Ausgaben,

der Olderman des Huf« aber war der hiirhstc Vorsteher, er hatte die

die Unterhaltung der

Ordnung zu

erhalten,

nahm sie in Strafe, stand dem Rathe oder den Weisesten vor, gebot ihre Ziisainmenkunft. Auch andere Olderniäniier kommen sonst vor; so haben auch die soge-

sprach den Anwesenden Hecht,

und der Meister nannten Kinder

wurden

diese"

z. 15.

ihren Olderman

Vorsteher,

nach

alter

s.

Gewählt

w. u., welcher ihr Richter in kleinen Streitigkeiten war.

Freyhcit, von

denen,

die ihnen

gehorchen sollten,

bis S|>alerhin,

nach dem grössern Eniporkonimen der ;Macht der Städte, der Olderman des Hofs von ihnen gesetzt worden

zu seyn sdieint.

Newa

iiliorall

war.

'Wenn nun

zu Wasser ankommenden

die

Sommer- und Winterfahrer

einlaufen, die beiden höchsten neamten wählen sollen, so deutet diess vor den I.uiidf.ibrerii

'/a\

welche

bciiierken

am

ist,

zugestanden worden,

wären

in den beiden folgenden Skraeii,

,

wenn ,

sie

in die

der

ihnen

uud dass die ganze Niederlage von ihnen ausgegangen

dass die älteste Skra den /Zusatz

tüchtigsten dazu

,

den Vorzug nu

aus welcher Sladt

liat,

sie

Sommer- und Wiuierfahrer

auch seyn mochten.

welches auch dafür spricht, dass

sie

sollen

wählen

jünger sind: e» wird sich späterhin

aus Urkunden zeigen, wie die Wahlfreyheit nach uud nach auf Gothländer oder die Deiilsclien auf

und

die

Lübecker beschränkt worden, wie diese Städte

wie späterhin

in der

Schills» erwiibnl werilpii,

/Ciierst

«eiche Zweifels

sind es die

idiiie

W isby

Leitung des Ganzen vorherrschend wurden,

Klagen darüber, nahmeutlich von Seiten der livländisclien Slädlc eiitslandcn

ihnen abzuhelfen sich genöihigt sah.

die,

Die letzten Worte fehlen

,

und wie man

deiiltchen Kaudeute aus den Städten

,

die

damahls hier die vorzüglichsten im Vorkehr w«rcn.

am

10 rechtest

sin

vre

;

dlies sin

sie

;

sie dlics An tlicen Ave sie des entcn de betere sante petere betere sente petere

AA"e

eilten wille, diie betere sante Aville,

pcter l.niarcsilueres l). Dlie eine mare siluers A'nde Avil oklernian dliere someruart he is dar loos sin, so macli liogere bcden. oi" dJiere Avinlervart]i liencn man it eine vrien A^^lcore ]ius to kesende De olflernian der somervart in dlicine hone, Avar so lie of der wintervart heuet Arien ,

cumpanen; js Avilkore hus to kesende in heuet he euer deine houe, Avar so he aaü Arien AA"ilcore to entfande in mit siiien kumpanen; is es sine hcrberge also menigen oe not, so heuet «) auer vrien In Avilkore to a nt facnde to siner also eine geiiellich is. dhenie groten stoiien, dlie herberge, also menigen als dhen A\iuteruaren to beh0- eine geuellieh is. In deine ret, heuet euer dlie older- groten stouen de den Aviiiniau Atrien AAÜcore sin gescte teruarn to behoeret, heuet to kesende mit siner gesel— auer de olderman ATien aaüsciiap, cUiar he aaÜ. Is es oc kore sin geseete to kesende not, so scliolen dhe aa ateruare mit siiner selscap, dar he Avil. entAA'iken dhen lantAaren in Is es oc not, so solcn de Avadlieme sLouen, cUiar se ino- ter\ar entAviken den lantvagen 2). ren in deine stouen, dar se mögen. Sal ouch de alderSchal oc dhe olderman to man to houe ofte to dege.houe to degedingeu gan, so dingen gan , so AA'eme he to Avil

mit

siiien

es oc not, so

,

Aville,

eiie

de

mare

schieres, viide Avil lies dar-

nicde los sin, so mach ineii eme hoghcre bcden. Dlie

it

olderman der someruart

oi"

der Avintcr \art heuet vrien Avilcore hus to kesende in deine houe, Avar so he Avil mit sinen kumpanen; is es oc not, so heuet oAcr he Arien AA-ilcore to eiitJande in sine herberghe also meniglun also eme geuellic is. In itenio groten stouen, dhe cUicn A\inter uaren to beJioret, heuet OAcr de olderman Arien avücore sin gesete to kesende mit siner selscap, dar he aaü. Is es oc not, so scolen de Avater Aaren cntAviken den lantvaren in deine stouen, dar se mögen.

,

AA'eme he to seget,

dhe

sal

Seal oc dhe olderman to houe of to degliecUngen ghan, kuncn. so Aveiiie he it to segliet, de scal eme nolgen oue betere eme ciie mare kunin.

seget, de sal eine Aolgen, ofte

ime Aolgcn, oue betere cnc beter eine

eyiie iiiarc

nicU'c CA nen.

,

a) fehlt he.

1)

Der Zusatz INIark

in II.

Silbers

und

nicht

mau

III:

soll

ihm,

dem

Geuahlleii, noch

durch die Erfahrung einer spätem Zeit geboten; die 2) Ist

esNoth,

au Raum, Zwar kommen

fehlt es

dhar se mögen.

doch ein anderer,

als iu

so

erste

sollen die ^A'asserfal^er

dieselben

AiA'orte in II.

den folgenden Sätzen.

Die

d/ior se

mögen, wenn

den Erstem hängt es ab; so

ist es

ihr Priester, inuss denen der serfuhrer

ankommen.

durch den Ausdruck: in die Stouen,

sie

sie es

Is

dem

so scholeu

aufnehmeu, wenu

Sinn des

der verschiedene sie

die

water rare iit.

dhenie sloucn

cutwiken

ist

Sinn des "Worts eutwikeu wird

können, angedeutet, also von ihueu

Olderman der Laudfahrer, so wie

Beamte des Hofs, sobald

fünfzehnten Jahrhunderte zu Cüln

es thuulicU

in

'NA'orts

habeu den entschiedeneu Vorzug vor

nicht hey den folgenden Sätzen, der

eth oick uoth, sie

Skra kennt ihn nicht.

vor, aber der

vermögen, wcuu

er die

vard ohne Zweilel

den Laudfahrein enlwiken

II[.

AA'asserfahrer weichen, diese allein sind

Eine spätere Skra aus

soUeu

und

älteste

AiA^asserfahrer

den Landfahreru, wie aus dem Ganzeu hervorgeht,

durch den Zusatz:

und

wenn

eine höhere Busse auflegen,

damit von der Last des Amts hefreyt seyu will,

und

achtet,

vjitliulen

die

liebt

die 'NA'as-

jeden Zweifel

Landtvaren ofte

sie

mögen



20



A indct dlic olderman de ^ indet de oldcrman der hof Avateruare, also he in den Avaleruarc, also he in den enen oldennan coniet, eneu oldci-man van hof komet, einen olderman hof komet lanliai-cn vor si ci), fUie sal van lantvcU'en \"or sie, de sal van lantvaren a or sie, de sal jnie cnhvikcn mil cUicre ol- eine vnlAvikcn mil der older- eme enlAviken mit der olderdernianscliap. A\ aleruare na manscap. ^^ aleruarc Jia erme mannescap. A\ atcruare na ercme olden sedc, also se olde sede, also se hebbet ge- creme olden sede also se iiebbet gelotet vmbe dJie lius, lotet Ambe de hus, Ande kö- hcbbct ghclotct Ajnme dhe vn conict in dlxcu hof, vindct rnet in den hof, vindet se lius, vnde komet in dlicn dJic so- lanluare vor in, de soleu en liof, Aindet se lantuare vor sc lantvare vor en len en dlie hus rvmen, diiar de hus vor rj-men, dar se en, cUie solen en de hus se vnibe gelotet liebbet vude vmbe gelotet liebbet vnde uorrumen, dai- se um1)e ghe varcn in andere luis; js es varcn in amlere hus. Ist oc des lotet hebbel unn vaien in oc not so sal dJic A\"ateryaic not so sal de Avaleruai'c den anderen lius. Is es oe not, dhen lantiai'en enthaleu seil' landuaren vnlhalen seLf der- so sal dhe Avateruare den dcn. So Avanne man stcuen lanluaren entlialcn seif derdJierdeii. So Avanne mcn slciiene So Avanne man steucne c^ni- kundeget, so Ave de a or symet, (Ivn. diget 1), we so fllie vorsumet, he betere vif kunen; Avert eundcghct, so avc de uorsuhe bctere ^ cinien; ^rät oc- ouc de stcuene gekuiideget mct, he belere A'if kumin /))

Viuclct cUie olderinan dlic-rc

waleruart-, also

lu*

in clhcn

,

,

,

,

,



.

gecinidiget

bi bi der hogesten

AArite, aa e de de belere kunen; vorsnuiet,dJie betere x. cunen Ave auer des vorwunnenAvert, Ave ouer dhes vorAvonnen dal he Aorsma to der steuene Avert, dJiat he vorsma dJie to komene, de betere V. huesteucne lo s0kende, he betere sche pinid lionigcs.

dlie

stciicne

we

fUiere liogcsten Avite,

X

dJie A'oi-sumel,

V

Avcrt oc de steuene kundiget bi der liogesten Avile, Ave de uorsumel, de Ijclcre leiii kunin; Ave oAcr des uorAvunen Avert, dliat he uorsma to dere steuene to comende, de betere V. liuesche piuit lione-

liuesehe punt lioneges. Ncgein man sal ienigcn ges. Ncgein man ne scal Ncgein man nc sal iegemen prestcr v0ren to nogarden prcster voeren to nogai'dcn ienegen prcster Aorcn to iipe sante petcres cost neuen uppe sante peters kost. ^A ehe noghardcn op seilte peteres someruare vnde Avinteruare prcster so komet someruarl cost. AA elic prcster so colo Avatere. ^^ e oc anderes ofte Avinlcruart, de prcster, met someruart ouc Avintcriegeinen presler vore, dJic den he vor sie vindct, de sal uai'l, dhe prcster den he vore en upe sincs sclues eme vnlwikcn, vnde an den, uor sie vindct, de scal eme cost -). "W elic prcster so co- de mit someruart ofte Avin- cntAviken, vnde an den dlie r;)



si

wio

für sie

1) Slciicnc,

in

II.

IH.

Vcrsanunlunf;

nicht von Stube,

!>)

ilcr

kumin

für kuiiiui

Olilerm.'iuuer

,

stuue, sunderu vou Stav

kuueii.

AA'eiscstcn, des Kaufiuannsratlis, der Meisteriuaiiiicu u.

f.

^Yol^l

oder blab nach lialtaus, Gewalt, Gebot, Gericht, gebotene

Vorsiuiiniliing.

2)

In

zu

II.

fehlt

(II.

Niemand hckiialiget

der

in

I.

vorki>nnuende

ankonunenden Sommer- oder

AA'asier d.

i.

von

Satz, und dadurch AA'interfahrerii

d. h.

werden diese die

,

deu Landfahrern einen Priester mitbringen

,

lo

deu dass

unversl.'indlich.

AA'inter

er

aus

da

lie^-eii

Ausser deu bleiben, soll

dem gemeinen Seckel

werde, an den Priester aber, deu Jene mitbringen, sollen sich .Mle halten, die auf dem Hofe

— met someruart

ocUier Aviuter- ternai't uarüi, cihe jircster, dJien he halden,

vor

sie

bindet, dJic sal eine



21

komet, solen de

se

mit someruart oue

sie

deme hone

in

AA'inter-

nart eomet, scolen sie halden

deme hone

de in

sint.

sint.

vnde an dhen, dhe mit somernart]i one Avintcrent-\viken,

uartJi e^inet, solen sie lialden, dlie in dJienie Jioiie sin.

Dhe Avinteruarc solen eren Dlie Avinternartli, cUie solen De AAinteruart, dhe scolen eren prcstcr seine becostigen prester seine beköstigen bit eren prester seluen becostiin dhen hof; vorllinier so sal in den hol', AA"an ne so he in gen bitto in den hol", Avanne ]uan eine van sante peteres den hof komet; Aortiner sal so he in den hof comet vort ;

cnnen man eme van sante peteres to sines seines cost to hal- gode geuen L. marc knnin So Avanne dhe be- to sines seines kost to hal— dende. schedhcnen Avinteruare Aved- dende. So Avanne de besehelier ule dhenie hone naret, dene Avinteruare AA'eder Ate so solen se ene Avedher be- deme hone varet, so solen costigen. Somernare solen se ene AAcder beköstigen. Sogude geueii L.

eren prester seine becostigen, nieruare solen

upe dheme

mer

Jiiarc

Aiide

dheme hone; dhar

scal

man eme van

sunte peteres gode gheuen L. mr. knnen to sines seines Jiost to haldende. So Avanne de besceden AATuteruare Aveder Ute deme hone uaret, so scolen se ene weder becosti-

eren prester gen. Sommernare scolen eren uppe prester seluen becostigen,

in seine beköstigen, beide enbonen deme Avege Aud in

Avege

so

deme

beide A'ppe

deme

Aveghe,

vnde

beidhe hone dar enbonen so Avelike in deme hone, dar enboueii someruare vnde AAinternare hocnescheit beide someruare so Avelike houescheyt beyde creme ci) don AAÜlet diies AU Avinteruare erine prestere someruare uude A\interuare

so Avelike houiseheit

l

,

)

,

doon

sin se seine AAcldich.

AV'illct,

des sin se seinen

creme prestere don

A^

illent,

des sint gi /;) seluen Aveklich. Alle dhe slonen snnder Alle de stouen sunder den Alle de stouen sundev den dhen groten s tonen, dhe dhen groten stouen, de den Avinter- groten stouen ^ de den aaIuAveldich.

Avinteruaren to beh0ret, dhe uaren to behoeret, de dar teruaren to behoret, de dar dhar sin in tlhenie hone, dhe sint in deine hone, de solen sint in deme hone, de scolen solen sin gemeine. Aiier dhe sin gemeyne. üuer de stoue, sin gemeine. Oner de stoue, stone, dhe dJiar a~)

is

gebeten de dar

ereme, fehlt prestere wie

sind, er soll

in It. III.

des Ilofs Priester seyn.

selbst beköstigen in dhen hof, richtiger,

is

h')

gebeten der kinder de dar gi

,

wie

I.

II.

zu lesen

is

gelieten der kindere

se.

Die zu AYasser anUoninienden AVinlorfahrer sollen ihren Priester

wie

It.

und

III.

haben, bis in den Hof, und dann soll er aus des

Hofs F.inkünflen zu seinem Unterhalte 50 JMark Kuneu erhallen.

Die Soinnierfahrer aber, die zu Wasser

kouiuien, vielleicht weil sie kürzere Zeit bleiben, sollen ihre Priester auf eigene Kosten erhalten,

auf der Reise,

als in

1) Houiseheit, es steht

liche

ihnen frey ihm aus Gefälligkeit, Artigkeit, Höflichkeit mehr noch, eine ausserordent-

Belohnung, zu geben:

ßeneckens

sowobi

dem Hofe.

AA'igalois,

Kilian Duffl.

AVR. b.

v.

erklärt

hofscheyd durch

afl'abilitas

,

huuianitas.

Vergl.



22

l), is it'stoue, is id

dlierc kintlero sloue dliat lie Icdlnch is lo

dat

lie

Icdich

is

dhere|to derc thit, also de besehedrintit, alse dJie besehene Lindere denen kmdere plegel. lo i)le"ctlo drinkende; so gene- kende; so gcneten se is to maeli lic oiie te a) sc is to irre bhtsehap -'), cre bhtscap |

stoue,

nen

nicht ledliich lie oo Avcsen van nianichvoldicheit; so solen /') isenberen to dliere tit dhor beh01' dher gemenct. Dliar en mesteniiaii eneii

upe wateruarth he iie mach in nieht vorAdscn, he ne brenge ene -svedlier, dliar he eue entfciie; il ne si alsodan sake dliar hc ene lo rechte vmbe vorwisen möge. Comet oc pne knapeii Aiigelveke lo an svke, vnbe ne mach c) ene So sin here nicht voiAvisen. •\vannc oc cii knapc comet in sines hercii brol, so is he ime

knai)en

ciitlel

it lit,

daL hc Icdidi

is

dso de bcseedc-

kiiidere pleget to drin-

kende;

geueten se is to Jie oe nieht niolit ledicli wcscn van man- Icdieh Avesen van manieliuoliiichvaldieheit so solen se is dichej-tj so scolen se is en enberen to dere thit do be- beren lo dere tit dor beliof der gemenheit. lioof dere genicnheit. Dar ein ineistcrmau eneii Dhar ein meistcrman einen so

cre bhtseap, uiacii

;

niaeJi

is

to dliere

j

knapeii cnireit vppe Avater-

kna]>en vntiect vppe Avater

nongarden, he nv ene nieht Aorwiscn hc ne mach ene nieht uorAvisen, lie bring ene Aveder, dar he ene ne bringe ene Aveder, dar ho vntlieng; it ne si also dan ene Aiitfeiic, it ne si also sake, dar ene de here to dane sake daihe ene to rechte rechte vmbe Yoi'A\'isen möge. dlie he vmbe e) voi'vvisen Is it oc sake , dat Is it ouc sake, dat enemc moglie. knapen vngelucke to kome eueme knapen ungeliicke to an syke, Ambe dat so nemacli kome an siike, A'iiibe dat so ene sin here nicht Aor Avisen, ne mach eme sin here nieht it ne si mit erer beider Aville vorAvisen , it ne si mit erer So Avanne oc plichtich bi to stände to to d) So AAanne ein kiiape komet beider Aville. nvden vnde lo n0den, vnde an sines heren brol, so isen kiiape komet an sines lieren nicht to vortieiKle 3), it ne eme he pliehlich bi toslande brol, so is he eme pliclUieh to nöden An to nvdcn, Aiide bi to stände to niiden vnn lo si or bedher Aville, nicht lo A or thyende, et nenodcn,Aii nicht to \orlig(iule,

lo nogarden,

vart lo nogarden, he nemacli vart to ,

1

si

erre be\(ler

Aville.

ne

it

si

erer beidlier Avillcn.

i) so solen is es fehlt entweder für ßencten I[. III. der Stricli über dem letzten e fehlt. r) \nhe ne mach, ist fehlerhaft, und ein oder se. wie II. 111. htibeu, O'ler es ist zu lesen se solen. d) to lo. Schreibfehler fiir to. das andere ^Vort ausgelassen. II. und III. haben die richtige Lesearl. he. entweder sind diese \Yortc überflüssig, oder luau muss einige NVorte huizuliigeu; der Siuu: e") dhe

a") eciiete

darniii,

,

dcssholl-.

1) Kinderstube, unter den Kindern, die auch sonst

wohl Lchrkinder heisseu, werden gemeinhin, wie

\orkoinmt, die jungen Leute verslanden, welche dort sich aufhielten, sind aber

auch

überall

die

Lehrjungen, Diener, die sonst

um

die i^prache

zu lernen:

Jungen wohl genannt Averdeu

spater

vielleicht

darunter

,

begrilTen.

2) Sa gencte, (besser in

II. III.

gcneten. der Strich über

to irre (ere) blitscap, zu ihrer Bequemlichkeit, zu ihrem liil.ii'ilas.

Ist

aber die Stube der Kinder nicht leer

und Knapen da sie

sind, der

Raum

so eng

ist,

dem

letzten c ist

vom Abschreiber ausgelassen) se is b. Kil. Duffl. h. v. lactilia,

Vergnügen blijdschap

wegen

;

luanichvoldicheit

,

weil zu viele Andere,

dass auch diese Stube von den Ucisendtn liesetzt

ist;

ISIeisler

so sollen

derselben sich nicht bedienen.

3) vortiende,

vorthyeudc, vortigcndc, er

il.uf si)

gcsclii'iebcii.

für bctcre

wie

II.

III.

r)

Die eiiiseklaiuiucrte

Stelle ist

am

naiido vuii gleicher



25

Dhe

Dlie }tmt iiare is lantuare is alsolneman Avaken, he ne si toldanore. hüfwardlie yri kerc- sinen jarcn komen. De lant- also pUchtich holwarde Aiide vardlie to lialdeude also dhe var is also pHchtich hol\varde kerken Avarde to haldende Aiide kerkeuAAarde to haldende also dhe AVciterAare. wateruare. AA eret iegcn man so dumAA ert ^A ert iegcn man so dum— also de Avateruare. cone, dhe bi sines sehies i'ade jenig man so dumkoene, de cone, dhe bi sines selues rade iegenen lantuai-e ^le dhejue bi sines selues rade jenegen iegenen lant Aai'e ute deme lande in dhen hof late, sun- lantuare Ate deme lande in lande in den hof late, sunder der oi-lof dhcs oldermannes den hof late, svnder AAdtscap AA itscap Aude orlof des olderoldermannes mannes Ande siner ratgeuen, Vii siuer ratgeuen, dhe heuet vnd orlof des vorboret x. marc sihieres, viT A nde siner ratgeuen, de heuet dhe heuet Aorboret. x. mr. antwordJie sehie dJiar vore verboeret x. marc silueres, silueris, vn antAvorde seinen vnde anchrorde seine dar Aore daruore of dar scade af come. ol' dhar scliadhe af come. of dar scade af kome. AA e so AA'inter Aart comet AA e so Avinteruart komet A"\ e so Aiäntcruare comet in dJie iiv mit coggen 1), dJie in de ny mit koggen , de sal in dhe ny mit coggen, de scal sal sclietcn sante petere van scheten sante petere Aan c. sceten sunte petere van c. mr. vu enen marc j. A'erding, vn einen Aer- j. verdinc, A'un enen verdinc c. marc j. verdhin verdliinc dlie mesterman von ding de nieisterman a an hus- de jnesterman Aan hushure. Jiure. AA e someruart komet AA e someruart comet in hushAre. vore.

plicliticli

,

We

someruarth comet in dhe sal scheten sante petere van c. marc enen haluen verdhinc 2) van liushvre dhe mesterman j. marc ciinen. Comet v>'e someruardh in dlie ny vude in dhen hof, \tt sch^i; van someruart vnde bliuet uort liggende npe winteruartli, he schete echt van -svinteruartli he hebbe vorcoft oue nicht; to liker wis sal scheten A^interuart liget upe someruarth uä oc dlie nv,

,

des a')

coninges schot der

'^).

W'e

scheten sante dhe ny, de scal scheten sunte marc einen petere Aan hundert mr. enen haluen A'erding, van hushure halucn verdinc, van husliure de meisterman i. marc ku- dlie meisterman ene mr. cu— Comet Ave someruart nen. Comet aac someruart in neu.

in de

ny , de Aan

petere

c.

de ny And in den hof, An schyt van someruart Vii bliuet Aort liggende Appe de Avinteruart, he scete echt Aan Avinteruart, he hebbe a or koft ofte nic]it;

to

likerAvis

in dlie

ny unn

in dhen hof, somer a art ah Aort liggende uppe uart a), he hebbe

vnde scut bliuet Aviiiter

A'an

uorcoft oue nicht to likerAvis scal sceten AA'intervart ;

also also

he vppe sumerAart vn ouc konin-

sal scctcn Avintcruar liget

liget

he

iippe

sommervart

oc dlies koninges scoth. de scal ges scot. AA e so lantuare is, AA e so lantuare is de sal sceten half scot Vo sceten half scotli Ann. i. mr.

Satz iu III. macht die Suche uiiveiständlidi; der ersten wiuieruart zur zweyteu übergesprtiiigeu.

felilenrle [1

sal

A'iide

,

I.

II.

haben recht, der Abschreiber vou

III.

1) Coggen, bekanntlich Schiffe; dass darunter grössere zum Handel wie zum Kriege gebrauchte Scliifie verstanden werden, wird in der Folge ans Urkunden sich hinlänglich ergeben. Brem. nieders. AA'rb. 2) Verdhinc, verdinc, verding, Engl, farlhing, lat, ferto, das Viertel einer Mark, bekannt s. Es scheint indess auch als Viertel anderer Münzeinheiten gebraucht zu werden. V. veerding unter F. ;

3)

von AA'iuterfahrt; echt, inOelrichs glossar. ad statuta Bremensia, mehrere ßeyspiele angeführt sind. III. hat den Satz ganz ausgelassen, wodurch, Des Königs Schoss halte iu dieser Handschrift der Fall ist, der Sinn ganz verfehlt wird.

Er zahle den Schoss h,

«••

riirsus

wie es oft

,

iteriim

,

iciVi/erum, gleichfalls

wo

,

4





26

cuncu Aau hushurc, bcdlie vnn souinu-ruart, vnn A'an sinenie [de a) eneu balch also manige vart also he Aerct. ConiuKcs scotli darf he euer nicht scclhen, neuen Vn enes des Avinteres vnde enes dJies sommeres.

eine marc kuncn A'an hushurc, marc cu- beide AAintcruait un somernt'ii vaii Imshvre, bcdlie Aviii- uart, Aude van sincmc perde ViV einen balch, also manige vart tcruarlh vn soimriiarlli Kouingcns Vau sincnie pcrclhe cncn alse he veieL balcli 1), also manige vartli skot darf heauer nicht scctcn,

so lantuare halt"

is,

tic sal sclielcn'

schüt undc

i.

,

also lic Acret. dliarf ciics

hc

Coninc

scliot

mcr

niclit schcteii,

dhcs

vn

soiiieres

uevcu eines des Avinlcres eines des sonieres.

Avinteruart

,

cncs

M'elic dvschc vte deme lande coiucl, dhc lande kiimct, de sie to dydesie lo diiutsclienie rcclile li01l, scheme rechte liclt, Jie varc he iiare dliorc oue kei'e a\ cd- dore oftc kcre Avcder, he is her, heis sclnldich halfsc-liot sculdich Jialfscot saute petere, sanle pelcre, mit coninges mit des kuuinges scotc heuet Nien schole heuet he nicht to donde. he nicht to donde.

AVelic dulsce vte

dJics -wintcrcs. ^^iiic dli\ tsdic lile

dliciiK^

komet, dhe

sie to

deme lande dudeschem

rechte b), he vare dore, ofte kere Aveder, he is sciddich half scoth sunte petere, mit dhes coninges scothe heuet he ouer nicht to donde.

Neman ue sal copen in mau sal kopen in saute peters Nen man ne scal copen in saute petercs kerken mit iegc- kerken mit ieucgeme rutzeu, ste peteres kerken mit ieuegneme ruce, he si nogardcrc he si nogardere oue gast; Ave hcjne ruscn , he si noghai'oue gast; Ave oc dhcs vor- oc des verAvunncn Avert, dat der ofte gast ; Ave oc des Aorhe mit eme kope

de betere Avunueu Avcrt, dat he mit cn kope, de betere x. mr. silueres. marc silueres. Heuet en mit dcnic andeHeuet en mit deme andren AA'at to dojidc, an Avilker hande ren Avatto donde, an Avclikerc rekcuinge dat si, vH Axret ut hande rekcninge dat si, vnn deme houe, vnberekeuet mit ACi-etute deme houe, nun bedem auilercn vndc sendet rckcnct mit deme anderen, mau eme scelke na, dhe kost, uuu sendet luen eme scelke de dar vpgeit, halde up de na, dhe cost, de dar up gcA t, gcue, de deine anderen vnt- halde up de ghcne, de den diie deme audei-cn entAerct. vcret. So Ave so brvet mit anderen AUlueret. So Ave bruet mit ste petcSo Ave so brvAvet juit santc sancle petcres liolte, de geue petcres holte, dlie gcue cuc eüie halue marc kuuen; so res holte, de ceue cne halue

Avunncn wert, dhat he mit cn cojie, dhe betcrc j. marc siluercs. Heuet cn mit dhcmc anderen Avat to donde, an Aviliker hande rckcniiigc so dliat si, vnde uerct he utc dhcmc houe, A ubcrekenet mit dhcnie anderen, \a sendet mau eme schelke na, dhe cosl, dJie dliai" up gcit, haldc up dJie gene,

a) |)ile der Strich ist durch deu Fuss des

ich für den Sclioss

,

falsrli, |>

,

es ist Pfoid ccnirint , «ic ans T. ii. 11. sich ergibt, CS b') Es fehlt hell, ^vie I. II- habeu.

wird,

oder die Abgaben, die

nicht

sollte der Strich

uutcii

gehen.

dem Fürstcu von Nowgorod von

waren; Städte zahlten an ihren Herrn einen Koniges erhellen

,

x.

ganz dem

Fürsteu

tins

übergeben,

geviibnliih:

vichnehr

der

doch Kitrag

der Niederinge zu cnlrichtcii ist

die

auch

Abgabe, wie später zu

andern Zwecken

verwendet worden. 1)

BaUh

ein Fell, weldie», ist nicht uiiher bestimmt,

gleich nachher houede, als Geld.

wie Kuucu

,

Marlerschuautzeu

.

capila niailaroriim oder

haluc marc

cvnen;

soSve dar mcdebecket. v. cunen.'mr. cunen. So wclicman -\vi So weüc man ^vas smcltet mit smeltet mit ste peteres kewas smeltet sante peteres kctele, de geue tliele, de geue. O-uu". liouede.

dhai- iiiede becket

So

man

Avelic

^xe

v. cunen.

mit sante peteres ketele, geue ij marc liouede. Na diieme olden scde dJiat

Aan

sante

dliat a)

SAvat

ij.

marc houcde.

Iiis

van gemencn

Avilcoret

dlivtsclien

dlie

steden,

allen

peteres

eme ouer

gut,

bliuet

aller

it /;) van -vdntcruart of van somervartli anderen neregen voren sal -dhan to gotlande, vn leggen dliat in

iarlic,

,

sante marien kerken, in sante peteres kisten dhar to Ii0ret* ;

iiij.

man bevan ver steden, dhcn

sl0tele

•\varen

dlie sal

,

enen sal aclitcnvaren dlie olderman van gotlande, dlien anderen dJiere Aan Ivbike, dhen dlierden clhere van sosat, dhen verden dliere "\an cUiortraAiide. a") dliat

1.

saute

offeubar aiisgelasseu

,



dhat lue saute.

?0

it

vau

1.

it

si

vau.

Die Gebrüder Johann, ^"Icolaus und Heinrich, Herren von Rostock, erlheilen den

Lübeckern die Fre}heit Abgedr. iu 2-

me

vom Zoll und

Uu gnaden,

Bestätigung des

amoeuilates

,

andern Abgaben (exactiones) in ihi-em Laude.

TT

1

IT-.

1188, durch Kaiser

I.

Freybriefs,

ertheillen

s.

oben

b.

i-i-i-iTT nedrich H.

Parmam. für

1226. m.

Lübeck.

Juii.

— Insuper

euntes quandoque in Angliani,

burgenses Lubicenscs precücti, ab iUo pravo abusu et actionis onere, quod Colonieiises et Tlieleiises et illum penieoriini socii contra ipsos invenisse dicuutur , omnino absohdmus sed illo jure et condicione ulantur, quibus Colonienses tus dclentes abusum et Thelenses et eoriun socii uti noscmitiu'. ,

;

Abgedr. iu

:

Der Schoneurahrer zu Lübeck Gegeubericbt

AVestphaleu yVillebraudl I. 37 u. C.49; de

1226.XEV. Maj. au.

1

Der bekannte Frevbrief Kaisers Friedrich U.

3.

XV.

Luhek.

659«

den Lübeckern von Friedrich d. J.

1206,

laonura. iuedila

I.

1300;

B. 2-

Lüuigs

Beyl.;

Baugert

R. Archiv P. spee.

a.

4*

origiues Liibcc.

cout. 4-

p.

13J2-

— Der Graf

1227 s. 1.

et d.

Ileiiiriih

zu Schwerin beMÜlist .

.



28

den Lübeckern das Recht, ahsqiie theloneo

-

.

.

que dicitur Ungelt, und mit voller Frejheit

et exactione,

Uuguadeu

Abgedr. iu

durcli sein

Land zu ziehen.

Sohn, den Grafen Gunzelin.

Bestätigt durch seinen

auioeuitt. 659- G60.

X. s.

1.

d. et a.

higä).'

des

Srlireiben ^"''

'''^'"

Bischofs Albert von Higa

,

des 3Ieislers Vobiiiln, der Bürger von Rica

Deutschen in Li\lan(l an Liiberk, die Nvechselscitige Zusage betreirend,

'lj''igen

keinen Frieden mit Dänmark, A(ll)crlus),

oJiiie

Einschluss des andern Tlieils, einzugehen

l).

magister fratrum Liivonia honorabilibus in

cpiscopus,

dei gracia Rigonsis

^(olcjiiin),

Rigcnscs cetcrique Teuloiiici in deuotas oradones et mutiie dilcctionis afl'ectiini. Cum tribulaciones vestras nosti'as repiitanius, iiunquani facluri paccm cum rege Danorum et Danis vobis exclusis, sie rogamus, ut paceni cum eisdem , nisi nobis inclusis , non faciatis. Sciatis eciam quod Osiliani litteras uestras bene receperuut et uobis auxiliiim pi'estare et uobis per omnia obedire promiseruut, et uiiam paceni et uuum bellum seruare nobiscum elcgermit. et

niilitie

Lubeke

ciuts

burgensibiis

,

1228,

Id.

König

"NA'aldeniar

von Dänmark

ertlicill

den Bürgern von Brnunscinveig die Befrei img

von den Zöllen und dein Slrniidrcchle

in

Reiche, und nimmt

seinejn

in seinen

sie

besondern Schulz. Abgedr.

in Origg.

Thorkeliii, 1229, s-d. Ilandelsvertrag

dipl.

Gnelpb. IV. 111; P.

Am.

zwischen

:\Iagii. I.

J.

Rehtiueiers brauuschw.

lüiieburg. Cbroiiik 4CS

;

KU.

3Iislislav

Davidovitsch, Fürsten von Sinolensk, der Stadt

Riga und den Kaulleuten auf Gothland (an dem gothländischeiv Ufer). Im Gniudsatz mit den Russen der, Iligaer

heisscn Lateiner, alle römiseh katholische Cbristrn, »vorunler die Gotbliin-

und andere deutsche Kanelhite

tfn brrulien auf

dem Grundsätze

begriffen werden. Die wechselseitigen Handelsfieybei-

niit

der Gleichheit.

Am Schlüsse

Küsten, Kincr aus Lübeck, Kincr aus Shat (diess

ist

heisst es: diesen Vertrag verfasstm

werden, drey Bürger von den goihischcn

die verständigen Kaufleute', die nahmentlich aufgeführt

gewiss Soest, welche Stadt auch

in

der idte-

Nowgorod \orkommt, und in der iilteru Zeit immer Sosat, Zozat u. f. peschrirhcu ward) zwey aus Münster, zwey at^s Groningen, zwey aus Dortmund, Einer aus Drenieu drey slen Skra für

,

rigaisthc Bürger nebst vielen andern verständigen guten Leuten,

1)

Nach der im lübischen Archive bcnndlichcu Urschrift. !•

1.

206-8.

"Beyni Papste

Gregor IX.

erliielten



der

Gadebiisrh Biscliof

livl. J.ibih.

(Alhrechi)

und

z,

der

.1.

1227.

iMeister

(Volquin) die Erlaiibniss, die Dänen auzugreifeu und wieder über das Meer zu tieihen: ilenn es miisficl ihm das dänische Uegimenl in Eslhland," " Vol weiter unten (XXXII.) von Jaroslaw Jaroslawitscli, der in vielen Stellen diesem Entwürfe folgt, theils selbst der Ordnung imd den

Worten

nach, der aber auch alle die Puncte, welche für die Russen wirklich beleidigend waren,

mit Stillschweigen

übergeht, und das mit Recht; kein russischer Fürst konnte sie zugestehen,

und gleichwohl fand sich Jaroslaw in die et consule der Entwurf dazu; sie willigungen

zum Grund

Vielleicht

einiger Bedrängiiiss. enthalt die

ist

unsere Urkunde sine

Forderungen, weh he den Jaroslawscheu Be-

wurden, welche durch Abgeordnete von Lübeck und Gothland Es ist in dieser Beziehung sehr bolchrind beide Ur-

gelegt

mit Jaroslaw abgeschlossen worden sind.

kunden mit einander zu vergleichen; es kann nur vorgefasster Meinung beygcmcssen werden, wenn man nadihcr noch in dieser Urkunde einen wirklich für die Golhländer und Deutscheu oder die iiberniülhigen und einseitigen Forderungen der Gothausgefertigten Freybrief finden ,

länder und

Deutschen niisskenneu

In tlem Vertrasc

im

J.

der zwischen

will.

dem Fürsten von Smolensk und den Deutschen und Golhländcru

1229 ali'-eschlossen wurde, ruht Alles auf wechselseitiger Glcuhheil, so weil es thunlich in Vage argenti,

grosse Schnellwage.

die nächst

gebraucht

wird

:

die Sachen

Mir

es srlieint

ist

nicht bewusst

mir aber nicht

,

dass sonst Schale. 'NVagschalc für die W'age

anders

gelesen

werden zu können,

im Englischen sUn Ilauti Fell, und ein kleineres vielleicht von Eiclihöruchen

.

als

Schin

Zahl-





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ea ruthenus prescntabit ad libram sine exponsis sed liosjics dabit pouderalori IX. schiu pi-o cap, nou plus. Quicuiuque poiiderator coiistiluetur, in quacumque libra ponderabit, osculabitur crucem quod cuilibet ex utraque parte equaliter pondet a). Ponderator argenti liospiübus predictis ponderabit sine precio. Quicquid argenti exaniinator receperit ad combiirenduin de liospite, superposicionein i) deconiputabit de tali argento, quäle ab co recepit. Cum hospes ai-gentum suuni facit jjonderari, vna ponderatio debet fieri in una scala, et secunda ponderalio, si placet hospiti b). Si aliquis hospes argentum uendiderit exaniinatori argenti, et, quod ei ponderator argenti exponderat, ille, qui recipit, non reportatj super hoc nogardienses respondebunt 2). [S tater j)] lode c), qui dicitur cap, debet in grauitate continere VIII. liuonica talenta.

que emit hospes a riitheno

,

hosjoitis,

,

a) pondet, es fehlt das Abkürzungszeichen über der letzten Sylbe, für ponderef. b) Wahrscheinc) lade ist über Stater, letzteres Wort mit dem Abkiirzungslich ausgelassen, in altera scala. zeiclien, -welches er bedeutet , S/a/er oder i/a/era geschrieben das folgende Wort winde ich