Textkritische Materialien zur Hexateuchfrage, Teil 1: Die Gottesnamen der Genesis. Jakob und Israel P in Genesis 12–50 9783111607535, 9783111232362


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German Pages 187 [196] Year 1912

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Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen
Berichtigungen
Die Gottesnamen
Jakob und Israel
P in Genesis 12—50
Stellenregister
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Textkritische Materialien zur Hexateuchfrage, Teil 1: Die Gottesnamen der Genesis. Jakob und Israel P in Genesis 12–50
 9783111607535, 9783111232362

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Johannes Dahse

Materialien zur Hexateuchfrage i

Textkritisehe Materialien zur Hexateuehfrage von

Johannes Dahse Pfarrer in Freirachdorf (Westerwald)

I Die Gottesnamen der Genesis Jakob und Israel P in Genesis 12—50

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Verlag: v o n A l f r e d T ö p e l m a n n (vormals J. R i c k e r ) G i e f s e n 1912

Alle Rechte vorbehalten

Copyright 1912 by Alfled Töpelmann

Vorwort. Nonomque prematur in annum. Horaz, ars poetica 388.

I c h betrete mit meinen „Textkritischen Materialien" Neuland. In doppelter Weise. Einmal suche ich den Reichtum der LXX-Yarianten mehr, als bisher üblich gewesen, nutzbar zu machen. Eine "Vorarbeit dazu war die Gruppierung der griechischen Genesishandschriften in der ZAW 1908, die von verschiedenen Seiten als richtig anerkannt ist, wenn auch über die Zuweisung der einzelnen Gruppen zu den bekannten Revisoren z. T. noch Meinungsverschiedenheiten herrschen. Die von mir a. a. 0. nachgewiesenen Gruppen sind: die hexaplarische, die Rezensionen egj und fir und die Gruppe dnpt. Ist aber diese Gruppierung richtig, so steht uns an vielen Stellen nicht mehr bloß ein einziger, sondern ein mehrfacher h e b r ä i s c h e r Text zur Verfügung: noch heute sind in hebräischen Handschriften Spuren der hebräischen Vorlagen jener Gruppen manchmal erkennbar. Wer von jetzt ab die Genesis auslegt, ohne auf jene Varianten einzugehen, der erklärt wohl den massoretischen Text, aber nicht die hebräische Genesis. Zum andern stelle ich der herrschenden Pentateuchhypothese eine neue entgegen, eine „Perikopenhypothese". Ich lege dabei meinen Untersuchungen das Verzeichnis der Sedarim, das sich in der Genesisausgabe von Baer-Delitzsch S. 92 f. findet, zugrunde; die Abweichungen, die davon die Jewish Encyclopedia sub voce „Triennial Cycle" zeigt, sind für die vorliegende Untersuchung belanglos. Schon 1903 habe ich im ARW S. 305 — 319 darauf hingewiesen, daß der Ausgangspunkt der „neueren Urkundenhypothese" textkritisch unsicher sei, und habe eine ausführliche Darstellung und Vorlegung des gesamten Materials versprochen. Da

VI

Vorwort.

ich im praktischen Amte stehe, komme ich erst jetzt nach neun Jahren dazu, mein Versprechen einzulösen. Es ist aber wohl gut, daß ich solange warten mußte. Damals war die Zeit zu einer Revision der herrschenden Anschauung noch nicht gekommen: über meine Arbeit im ARW 1903 schweigen die deutschen Kommentare und Einleitungen; unter den evangelischen Theologen Deutschlands haben es meines Wissens nur Joh. Rump (Evang. Kirchenzeitung 1903 Nr. 49), Just. Köberle („Zum Kampf um das Alte Testament" 1906) und E. Sellin („Theologie der Gegenwart" 1912 S. 89) gewagt, auf meine Arbeit zustimmend hinzuweisen, unter den katholischen% wie ich jetzt erfahren habe, Hoberg, Weiß und Maas. Jetzt sind die Arbeiten der Ausländer Eerdmans und Wiener erschienen; ob man es jetzt der Mühe für wert halten wird, sich mit meinen Untersuchungen zu beschäftigen? Freirachdorf (Westerwald), 25. September 1912.

Johannes Dahse.

Inhaltsverzeichnis. Seite

Die Gottesnamen 1 — 121 Die zusammengesetzten Gottesnamen vor Ex 6 1— 13 Jahweh und Elohim in der Genesis 13—121 1. Bisherige Beachtung des Unterschieds zwischen MT und LXX 13 2. Die Varianten der griechischen Genesis 52 3. Yergleichung der ursprünglichen LXX mit MT 92 4. Die Gottesnamen der Hexapla 99 5. Die Gottesnamen der Rezension egj 104 6. Die Gottesnamen der Rezension fir 108 7. Die gegenwärtige Hexateuchkritik und die Gottesnamen . . 115 Jakob und Israel 122—143 1. Die Geschichte der Verwendung dieses Kriteriums . . . . 122 2. Jakob und Israel und die angeblichen Quellenschriften . . . 129 3. Dor tatsächliche Unterschied zwischen beiden Namen . . . 135 P in Genesis 12 — 50 144—174 Stellenregister 175 — 181

Abkürzungen. Außer den für die griechischen Handschriften S. 52 53 angeführten: LXX Septuaginta Aq Aquila MT massoretischer Text 2 Symmachus ADB Allgemeine Deutsche Biographie ARW Archiv für Religionswissenschaft DB Dictionary of the Bible MGWJ Monatsschrift für die Geschichte und "Wissenschaft des Judentums ZAW Zeitschrift für alttestamentliche Wissenschaft ZDMG Zeitschrift der deutschen Morgenländischen Gesellschaft ZKWL Zeitschrift für kirchliche "Wissenschaft und Lehen.

Berichtigungen. S. „ „ .

104 lies 5. Zeile von unten &eoj 111 „ in der Mitte hinter aifoSqa: 20s 112 „ 19. Zeile von unten hinter i - n f p : 2521a 123 . 9. „ , „ 421

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Die zusammengesetzten Gottesnamen.

Die Gottesnamen. Die zusammengesetzten Gottesnamen vor Ex 6. D e r W o r t l a u t v o n E x 62.3. „Man kann sagen, daß der wirkliche Schlüssel zur Komposition des Pentateuchs in E x 62.3 liegt", so sagt Carpenter 1 im Oxford-Hexateuch. Gehen wir daher von E x 62.3 bei unsern textkritischen Untersuchungen aus. Schon diese Stelle zeigt Abweichungen der L X X vom MT. Letzterer lautet: „Und Elohim redete zu Mose und sprach zu ihm: Ich bin Jahweh. Und ich erschien dem Abraham, dem Isaak und dem Jakob als El Schaddaj; aber nach meinem Namen Jahweh bin ich ihnen nicht bekannt geworden." Von den LXX-Zeugen übersetzt B : lAerAi¡oev de 5 tfedg ftqbg Miovafjv x.ai elmsv rrgdg aiv&v 'Eyto KVQIOS' xat oj(f>d~tjv itgög l4ßqaa(i xai'Ioaccn xai ^Ia/.diß, -ftcdg üv avzwv, yiai xb ovofta fiov Kvqiog ovyi ¿StfXwoa aviolg. Setzen wir die wichtigeren Abweichungen anderer Handschriften und Zeugen in den Text ein, so ergeben sich folgende Lesarten: 1. ac Jl elalijosv 2. Just



de 0 fteog ... Seog wv avriov . . . v.AT TO ovofta (iov v.vQiog y.ai OVA .... „ xvQiog . . . -9-eog avrmv . . . Kai TO ovojxa fiov Sbwnpf

3. ©

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Otr,



„ 0 $eog ... &eog wv avxoiv . . . -/.ai TO ovopa fiov [xf^iog] edijXiooa.. Zunächst ist zu der Lesart der Gesamtseptuaginta w n t t (statt w n s ) zu bemerken, daß so außer L X X auch Onk. Pesch. Yulg. und der codex Jemenensis liest. Dann interessiert uns die erste Form, die für den mittleren Teil von Yers 3 den hebräischen Text voraussetzt: Tismfi Nbi m m raian, also hier als selbständiges Sätzchen m m rais hat und dann mit xat fortfährt. Diese Les1) Siehe "Wiener, Essays in Pentateuchal Critioism p. 4.

Dahse, Textkritische Materialien. I.

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Die zusammengesetzten Gottesnamen.

art ist bisher nicht beachtet worden. A l s wichtigste Form kommt aber 2. in Betracht. Nach dieser ist es fraglich, ob hinter t o ovo[.ia (xov ursprünglich mrp gestanden hat. Letzteres fehlt nämlich außer bei Just auch an einer Stelle bei allen P h i l - c o d d , ferner nach B M bei Euseb. Theodoret, nach H P außerdem bei Äthan. Basil. Maxim. Hat aber m i r hier ursprünglich nicht gestanden, so haben wir E x 6 keine Parallele zu E x 3. Denn der Schluß von E x 6 2 m m "'-N ist doch keine neue Selbstoffenbarung Gottes, findet sich diese Eormel doch so häufig im E x , wo sie doch nicht immer wieder als neue Selbstoffenbarung betrachtet werden kann. Vielmehr setzt E x 6 den Bericht E x 3 voraus und besagt, daß Gott selbst den Erzvätern seinen Namen nicht kundgetan habe. Daß der Lesart von Justin Wichtigkeit zukommt, zeigen die Zeugen, die mit Justin zu Anfang von Y e r s 2 -/.vqiog lesen: j bw np f. Die Handschriften np weichen oft vom MT ab, wie ich ZA"W 1908 S. 1. 6. 7. 16. 17. 1 6 8 — 1 7 3 gezeigt habe. Daß bw nicht nur hier, sondern sehr häufig mit $ übereinstimmt, hat besonders Procksch bemerkt; wie wichtig f ist, werden die folgenden Untersuchungen zeigen. Jedenfalls ist an unserer Stelle, wie schon Justin beweist, XVQIOS vorhexaplarisches L X X - G u t . E s ist nun aber nicht etwa Übersetzerungenauigkeit oder alter Abschreiberfehler, sondern hebräische Variante cf. Sam (vgl. A R W 1903 S. 307). "Wenn wir nun sehen, wie Gen 1 7 1 t n a « b« m m n t h ( L X X ohne Abweichung, beim sogenannten P) und Gen 28 i 3 1S3 mrp m m ( L X X ohne Abweichung, beim sogenannten J), also in Berichten 1 über Selbstoffenbarungen Gottes ruhig m m steht, so liegt die Möglichkeit vor, daß auch E x 6 2 mrp ursprünglich ist. Nun hat Gray 2 die Bemerkung gemacht wherever (o) ytvQiog appears in L X X , it deserves attention as a possible indication of the original text. Im E x haben wir nach der Ausgabe von Swete vier Stellen, an denen für ö^nbN lAvqiog steht 3 4 b (JE) 1319 (EE) 1 8 i (JE) 201 ([E]). A n der Stelle 3 4 b scheint ursprünglich kein Gottesname gestanden zu haben; die L X X Zeugen np und V u l g lassen ihn aus. Nach dem Zeugnis von F b , der hexaplarische Anmerkungen gibt, hat anscheinend Origenes 1) nicht aber in "Worten Gottes selbst, vgl. LXX Gen 157 28i3. 2) nach Skinner, Genesis p. XXXVI.

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Die zusammengesetzten Gottesnameu.

d-eog eingesetzt, also in seinem Hebräer D^bt* gelesen. Wenn nun aber die Handschriften qu s, aus denen man oft hexaplarische Lesarten erschließen kann, am Schlüsse des Yerses hinter n eanv hinzufügen xe, ebenso @ c , so setzt diese Lesart eine hebräische Yariante fri-p voraus, die hier an andere Stelle geraten ist. Aus all diesem geht so viel hervor, daß trrfw» E x 3 4 b eine zweifelhafte Lesart ist. Die Bezeugung der andern Stellen ist folgende: 13i9 Y.VQIOS F b 9eog; h und x o deog; also Hebräer der Hex DTlbN . 18i f t „ z; -/.vqiog o deog a^ wohl durch Einfluß der Hex 201 „ F o deog; 30 a c k n xvQiog o deog, zu erklären aus hexaplarischem — -/.vQioq X o d-eog, mit Weglassung der diakritischen Zeichen. So viel steht fest, daß an diesen Stellen der Hebräer schon zu des Origines' Zeiten D^rtbN, L X X aber -/.vgiog hatte; welche Lesart ist ursprünglich? Indem wir eine ausführliche Besprechung des Gebrauchs der Gottesnamen im E x einer späteren Veröffentlichung vorbehalten, konstatieren wir hier nur die Tatsache, daß wie E x 62 den Anfang der 14. Parasche bildet, so 1319 im Anfang der 1317 mit Elohim anfangenden 16. und 1 8 1 zu Anfang der 1 7 . Parasche steht; daß aber E x 201 die Einleitung zu den zehn Geboten bildet. In welcher Beziehung die Einteilung in Leseabschnitte und der Gebrauch der Gottesnamen zueinander stehen, wird unten gezeigt werden (cf. schon A R W 1903 S. 3 1 3 über die fünf Stellen Gen 612 is 22 815 9i2). •nid bx Wir kommen zu dem letzten Punkt, der in E x 63 für die Frage nach den Gottesnamen von Bedeutung ist, zu der Bezeichnung "»T.Ö bs«. Da es sich in dieser Arbeit um textkritische Fragen handelt, lassen wir die etymologischen außer Betracht. An unserer Stelle wird 'Hia b« von sämtlichen bis jetzt kollationierten LXX-Handschriften durch d-eog oiv avrwv wiedergegeben. Wenn nun aber % und Just das cov auslassen, so muß es Handschriften gegeben haben, in denen für •'Tis b« nur d-eog avrcov gestanden hat. Aus der Hex hat uns F b die Notiz aufbewahrt ev layvqw i%avw; es wird bs< durch layyqog, 'HO durch iKavog wiedergegeben. Wie steht es nun an den andern Stellen mit dieser Gottesbezeichnung? Sie kommt vor Gen 1 7 i 283 35 u 4314 48 3 4925. Da fällt sofort ins Auge, daß L X X an der Stelle 4925 eine andere Übertragung hat als an den übrigen 1*

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Die zusammengesetzten Gottesnamen.

Stellen. Dort heißt es näinlich ohne handschriftliche Variante o 9eog o epog, während 171 und 3 5 h O &eog aov, 283 4 3 u 483 0 &eog f-tov übertragen wird. Hexaplarische Notizen sind bis jetzt nicht bekannt über 2 8 3 49 2 5, wohl aber zu den andern Stellen. Gleich an der ersten Stelle haben wir ein indirektes hexaplarisches Zeugnis in den Handschriften a c m h l qu (ebenso |5@ Or-lat. Eus-ed). Sie lassen nämlich 171 aov aus, ohne wie an der gleich zu besprechenden Stelle 35 u i/Mvog hinzuzufügen. Es könnte scheinen, als ob in des Origenes Hebräer an dieser Stelle nur bN gestanden hätte. Anders ist es 3 5 h 4 3 4 8 3 . Zu den letzten zwei Stellen führt E b an, (0) tayvQog r/.avos; es hat also zu des Origenes Zeiten im Hebräer "Hia bx gestanden; zu der Stelle 3 5 h sind uns durch G und arm. 1 sogar die hexaplarischen Zeichen überliefert 0 9eog aov X t/.avog, was mit Auslassung des Asteriskus a m x 64 wiedergeben (statt txavog haben c c 2 c/.arwg und 0 c/.avovo&to). Zu der Stelle 4 8 3 ist uns nun aber auch eine vorhexaplarische Lesart überliefert: die beiden alten Übersetzungen und © e i , ferner die Handschriften bw und D, dazu nach H P noch die Zeugen 14 16 18 76 121 131 Compl lassen fxov fehlen. Danach scheint es gewiß zu sein, daß in dem Hebräer dieser griechischen Zeugen nicht ^tu: btt, sondern entweder nur b&i oder B^i-ibs gestanden hat. Bei zweien dieser Zeugen fehlt übrigens auch 35 H aov, nämlich bei ® und 16. Letztere Handschrift bietet manchmal ganz singulare Lesarten, z. B. stimmt sie 4334 ganz allein durch ihr e7tTa7t},aoia)g mit Jub. überein und 24 56 hat sie die merkwürdige Lesart 0 d-eog 0 fbeog, die aber wohl als Schreibfehler zu betrachten ist. Sollte nun aber wohl L X X an d e n Stellen, wo sie 0 d-eog (xov gibt, wirklich dieselbe Bezeichnung Gottes in ihrem Hebräer gehabt haben, wie an d e n e n , wo sie 0 9eog aov hat? Wir gestehen, daß uns Zweifel darüber gekommen sind, besonders im Hinblick auf 4925, wo wieder anders übertragen ist. Und diese Bedenken haben sich verstärkt bei der Betrachtung der tatsächlichen Aussage von E x 63. Diese Stelle lautet im jetzigen Hebräer „ich erschien dem Abraham, dem Isaak und dem Jakob als El Schaddaj". Nun haben wir in den dieser Stelle vorangehenden Kapiteln der Genesis wohl Selbstoffenbarungen Gottes als E l Schaddaj bei Abraham 171 und Jakob 3 5 n ; nicht aber bei Isaak. Nun muß aber auch eine Offenbarung Gottes bei Isaak vorangegangen sein, auf die E x 63 Bezug nimmt. Da kommt Gen 2624 in Betracht, wo Jahweh zu Isaak spricht „ich bin der

Die zusammengesetzten Gottesnamen.

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Gott deines Vaters"; dies ist die einzigste Stelle, die E x 6 3 im Auge haben kann. Nun haben wir aber auch bei Jakob eine entsprechende Offenbarung: Gen 2813 lautet in der ursprünglichen Form entweder „ich bin der Gott deines Täters Abraham, der Gott Isaaks" oder nach dem den LXX-Handschriften M egj zugrunde liegenden Hebräer: „ich bin der Gott Abrahams, der Gott deines Vaters Isaak". Nennt sich nun aber Gott dem Isaak und Jakob gegenüber „Gott ihres Vaters Abraham (Isaak)", so hat er sich Abraham gegenüber „dein Gott" genannt. Das drückt aber L X X I i i aus, die demnach in ihrem Hebräer l-p~bN gelesen hat. Dann entspricht aber auch E x 63 die vorhexaplarische L X X - L e s a r t &eog axrccov nicht einem "Hui bx, sondern einem OFPrrbN. Schon die verschiedene Übertragung von -nui bN durch den Griechen hätte an der Ursprünglichkeit dieser Gottesbezeichnung irre machen sollen; es ist vielmehr 1 7 i TnbN 28 3 ifib« 3 5 n bN oder ^¡ibs< 4 3 u •'¡ibit und 48 3 bt< oder irrb» zu lesen; nur an der Stelle 49 25 ist "|-na b« ursprünglich. Aus letzterer Stelle hat ein theologischer Bearbeiter den Gottesnamen bs< entnommen und ihn 1 7 1 28 3 3 5 u 4 3 u 48 3 E x 6 3 eingesetzt, es aber 2624 unterlassen; warum gerade an jenen Stellen, wird aus dem letzten Teile dieses Buches hervorgehen. Zu des Origenes Zeit fand sich -9-evii avrco. Noch andere Zeugen treten f ü r solch einen Zusatz ein, vgl. r ® m Fulgentius Sl. 0 . Welche Wandlungen überhaupt der Vers 8 durchgemacht hat, wird unten auseinandergesetzt werden. Mußten wir bisher auf Textveränderungen resp. Redaktionen aufmerksam machen, die bei dem Namen „Gott von Bethel"

Die zusammengesetzten Gottesnamen.

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stattgefunden haben 31I3 35 7 46 8 , so haben wir etwas Ähnliches bei einer Stelle, die man mit 35 7 auf eine Stufe gestellt hat und deren jetziger Wortlaut im MT schon zu weitgehenden Schlüssen verleitet hat. Es handelt sich um den Gott von Sichern an der Stelle 3 3 2 0 , wo hinter r.zvi im MT der Satz folgt: bt* ib N I J T I binär •'nbN. Skinner bemerkt dazu S. 416: The stone being identified with the deity, cf. 2822 357 Ex 17i6 Ri 624 Trotzdem Skinner dann den Wortlaut der LXX "/ort Z7iw.aktaot.xo rov Seov loQarjl anführt, geht er auf eine Besprechung der Differenz nicht ein. Ziehen wir nun die ähnliche Stelle 1 Chr 4 10 zum Vergleiche heran, so sehen wir, daß dort dem ertexaleoaio TOV &eov Ioqarik hebr. bsnb"1 "flbiib t n j n entspricht. LXX hat also auch Gen "•nbsb statt ^rrbs» bt< ib in ihrem Hebräer gehabt. Zugestandenermaßen haben in unserm Verse ja auch andere Textveränderungen stattgefunden, indem das r a r : für ursprüngliches ttsxu eingesetzt ist, der ursprüngliche Text also lautete a m binär i~bigiog o &eog ijfnav, vfxwv und ähnliches sich findet, zu seinen '/.vQiog o ^-«og-Stellen gerechnet, während er für M T nur D^niN m i r » und nicht die Stellen, w o m i r und ein determiniertes c n V i * zusammenstehen, zum V e r gleiche heranzieht. Diese beiden A r t e n von Stellen müssen aber getrennt werden, und so ist Vetters Statistik hier wertlos. W e n n Vetter dann als von L X X bevorzugten Namen d-eog f ü r Pentateuch Jos Jes Spr anführt, während die Bücher der Chron umgekehrt xvgiog vorzögen, und daraus schließt, die einzelnen Übersetzer der L X X behandelten die Gottesnamen f r e i , so führt er selbst schon an, daß bei seiner Argumentation ein circulus vitiosus vorzuliegen scheine, indem L X X nach dem Maßstabe von M T gemessen werde, während doch dieser Maßstab selbst erst als richtig erwiesen werden müsse. Da jedoch an einigen solcher Stellen aus inneren Gründen die Berechtigung des v o m M T gebrauchten Namens feststehe (wie z. B. Dt 26 n Jes 4 1 4 43 ii 4518 Spr 84), so komme jenem Einwurf des circulus vitiosus keine Bedeutung zu. Dagegen ist zu sagen, daß selbstverständ-

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Jahweh und Elohim in der Genesis.

lieh bei Abweichungen zwischen MT und LXX auch MT an einzelnen Stellen das Richtige bewahrt haben kann, daß es aber, was Yetter nicht anführt, auch Stellen gibt, an denen aus inneren Gründen die Lesart von LXX den Yorzug verdient (vgl. darüber besonders Hummelauer und Wiener1), und daß über die Erage, ob die Übersetzer frei übertragen haben, erst geurteilt werden darf, nachdem das gesamte Material durchstudiert ist Dabei ergeben sich aber noch viel weittragendere Ergebnisse, als Yetter angibt, wie von mir in späteren Arbeiten gezeigt werden wird. Zweitens führt Vetter für die Ursprünglichkeit von MT in den Gottesnamen an, daß LXX öfters in der Setzung oder Nichtsetzung eines Gottesnamens durch religiöse Erwägungen bedingt sei. Es werde nämlich das, was MT als Wirkung menschlicher Tätigkeit oder auch nur als einfache Tatsache berichtet, in LXX direkt der göttlichen Kausalität zugeschrieben, so Ex I623 Lev 92i 10 is Num 3le Jos 4 8 827 IO10 Ri 2i 6 1. Sam 713 Jer 3626. Zu den aus dem Pentateuch hier angeführten Stellen ist zu bemerken, daß Ex I623 nur B yivgiog, alle andern LXX-Zeugen aber Moses haben; daß Lev 921 die LXX-Überlieferung schwankt zwischen avvera^ev xvQiog ito Maivoy,

avveva^ev iw Mcovatj und avvera^sv

Mwvoijs; daß Lev 10is das masorethische „wie ich befohlen hatte" gar nicht etwa von allen LXX-Zeugen in ov IQOTCOV /¿ot OVVENA^EV yiVQtos verwandelt wird, sondern daß eine ganze Anzahl Handschriften „wie mir befohlen war" ausdrücken, und daß Num 3x6 allerdings das „wie ihm geheißen war" durch avvera^ev HVQIOS ausgedrückt, dabei der Sinn doch aber gar nicht verändert wird. Wenn dann aber Yetter anführt, daß das gegenteilige Verhältnis, daß nämlich im Unterschied von LXX im MT etwas direkt der göttlichen Kausalität zugeschrieben werde, unverhältnismäßig selten vorkomme, und als Beleg dafür aus dem Pentateuch nur Dt 16 x angibt, so gibt es gerade im Dt eine noch viel mehr charakteristische Stelle dafür, daß das, was in LXX menschlicher Tätigkeit, in MT direkt der göttlichen Kausalität zugeschrieben wird, das ist nämlich das Begräbnis des Moses Dt 345(6), wo es im Griechischen heißt e&aipav avzov, während MT den Singular hat und Hieron und Jakob Nisib. sogar die Lesart et sepelivit eum Dominus kennen. Wenn so aber auf beiden Seiten solche Veränderungen vorkommen, so fällt dieser Punkt als Beweis dafür, daß LXX den Gottesnamen gegenüber frei und willkürlich ver1) Essays in Pentateuchal Criticism, p. IT f.

Bisherige Beachtung des Unterschieds zwischen MT und LXX.

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fahre, hin. Als dritten Beweis für die "Willkür der griechischen Übersetzer führt Vetter dann die "Übertragung der Gottesnamen in den Büchern Hiob, Jeremias und Daniel an. Da soll nun nicht geleugnet werden, daß nicht nur in diesen Büchern, sondern auch noch in anderen sich ganz eigenartige Übersetzungserscheinungen zeigen; das alles aber beweist doch nun nichts dafür, daß nun auch im Pentateuch L X X in den Gottesnamen die jüngere Stufe gegenüber MT repräsentiere, vielmehr ist jedes Buch in der Erage der Ursprünglichkeit der Gottesnamen getrennt unter Prüfung des gesamten Materials zu verhören. Daß die von Vetter hier zum Beweise für das freie Verfahren der Übersetzer angeführte Stelle Dt 926 gerade den älteren Text bietet, wurde schon oben gezeigt. "Wenn viertens und fünftens Vetter die Hinzusetzung resp. das Fehlen eines Gottesnamens in L X X aus inneren Gründen für sekundär erklärt, so finden sich dieselben Erscheinungen auch bei MT. Und daß sechstens der Übersetzer von Jeremias große Gleichgültigkeit gegenüber den Gottesnamen zeigen soll, beweist nichts für eine etwaige gleiche Gleichgültigkeit im Pentateuch. Somit genügen die von Vetter angeführten sechs Gründe ganz und gar nicht für eine Sicherstellung des im MT vorliegenden Gebrauchs der Gottesnamen; wir müssen vielmehr seine These, daß MT in der Bewahrung des Bestandes der Gottesnamen relativ zuverlässiger sei als LXX, für nicht bewiesen erklären. Sein auf Grund der äußeren Bezeugung gewonnenes Urteil will Vetter dann schließlich noch durch das Zeugnis innerer Gründe bestätigt finden und bemerkt dabei zunächst, daß MT keinerlei Tendenz zur Konformierung verrate. So sei dreimal bei Arnos und einmal bei Hosea: Jahweh ha S?ebaoth, möglicherweise eine dialektische Nebenform des Nordreiches, im MT zu finden, und da die Abschreiber diese dialektische Eigentümlichkeit konservierten, so könne das nur zugunsten der Überlieferung von MT gedeutet werden; ebenso die sechsmal in den Ps vorkommende Formel Elohim Sebaoth (59 6 80 5 8 iß 20 84 9 ). "Wie es sich nun auch mit den angeführten Arnos- und Hoseastellen verhalten mag, gerade die angeführten Ps-Stellen zeigen doch klar und deutlich, daß in dem im MT vorliegenden Bestand der Gottesnamen nicht die 1. Stufe, sondern eine redaktionell geänderte vorliegt, kommen sie doch alle in der elohistisch redigierten 2. Sammlung vor! "Wenn Vetter sagt, die Überlieferung in MT habe es nicht auf Konformierung der Texte abgesehen, so beweisen gerade die von ihm angeführten

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Jahweh und Eloliim in der Genesis.

Ps-Stellen f ü r die 2. P s - Sammlung das Gegenteil. Und daß gerade im MT eine gewisse Konformierung der Gottesnamen vorliegt, habe ich schon A R W S. 310 auseinandergesetzt. Ferner macht n u n aber Vetter f ü r die Ursprünglichkeit der Gottesnamen im MT geltend, daß der Gebrauch eines bestimmten Gottesnamens innerhalb eines Buches sich wiederholt mit den Grenzen einer durch Sinn und Zusammenhang genau abgegrenzten Perikope decke. Das gelte besonders f ü r die Bücher Numeri und Richter. Diese These Yetters ist in gewissem Sinne, wie wir unten sehen werden, richtig; aber die von ihm angeführten Beispiele sind größtenteils falsch. So soll nach Yetter sich im Ri der Gebrauch des Namens Elohim fast ganz auf die Gideon- und Simsongeschichten konzentrieren, die daher jedenfalls Quellenschriften entnommen seien, die den Gebrauch des Namens Elohim bevorzugten. Yetter muß hierbei n u n aber selbst zugeben, daß von den 30 Elohimstellen des Ri sich n u n aber doch 9, also beinahe 1 / H) in andern Perikopen fänden; die Stellen aus dem Ri reichen dann aber zum Beweise f ü r seine These nicht aus. Und was den Gebrauch der Namen in Num anlangt, so habe ich gerade in betreff der Bileamperikope darauf aufmerksam gemacht, daß Num 2222-35 (dem sogenannten J zugeschrieben) im MT eine größere Gleichmäßigkeit herrsche als in L X X ; und daß n u n gerade später hergestellte Konformität der Gottesnamen eine Eigentümlichkeit von MT ist, wird die nachfolgende Untersuchung zeigen. "Wenn dann als letzten seiner inneren Gründe Yetter angibt, im MT trete die Individualität der einzelnen Schriftsteller sichtlich hervor, indem Jeremias sich von Jes I u. I I , und Ezechiel sich von beiden durch besondere Eigentümlichkeiten im Gebrauch der Gottesnamen unterscheide, so finden sich Unterschiede zwischen diesen Propheten auch in der L X X , über die aber erst nach Durcharbeitung des gesamten LXX-Materials u n d seiner Vergleichung mit MT abschließend geurteilt werden kann. Auch Vetters innere Gründe können seine Behauptung, daß uns im MT ein besserer Text in betreff der Gottesnamen überliefert sei, nicht genügend stützen. Was n u n endlich das Verhältnis von MT zu Pesch anlangt, so steht allerdings im allgemeinen in den Gottesnamen Pesch an der Seite von MT. Merkwürdigerweise aber haben wir n u n die Erscheinung, daß gerade so wie zwischen L X X und MT selten -¿.vQiog = Elohim u n d häufig Üeog = ¡-ni-p vorkommt, so in der Genesis zwischen Pesch und MT n u r einmal 3116 morjo = Elohim, dagegen neunmal aloho = Jahweh 71 13j 0 a b 1E>6 2 2 u 15

Bisherige Beachtung des Unterschieds zwischen MT und LXX.

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2932 302* 27 vorkommt. Anstatt nun bei zwei verschiedenen Übersetzern, die sonst nicht gerade sehr viel miteinander gemeinsam haben, hier die gleiche Tendenz anzunehmen, ist bei diesem gleichartigen Verhältnisse der griechischen und der syrischen Übersetzung zum MT die Annahme doch wahrscheinlicher, daß im MT das ursprüngliche noch von Pesch und L X X bewahrte durch tritt-» ersetzt ist; wird doch an fünf von 1 den neun mir -aloho-Stellen auch in L X X o Seog, an zwei xvgtog o &eog wiedergegeben und nur 22 n i 6 dem jetzigen Hebräer entsprechend ayys).og XVQIOV. So haben Tetters Ausführungen, anstatt die Richtigkeit von MT zu stützen, uns umgekehrt gewisse Anhaltspunkte dafür gegeben, daß vielleicht gerade im MT uns ein jüngerer Tatbestand in den Gottesnamen vorliegt. Auf die weiteren Teile von Vetters Arbeit wird vielleicht noch bei späterer Gelegenheit näher einzugehen sein. Wir kommen nunmehr zu den Ansichten der englischen und amerikanischen Gelehrten über unsere Präge. Den Reigen eröffnen möge eine Bemerkung von G e d d e s zu Gen (Crit. Rem. p. 50). Er erklärt an dieser Stelle das vom Griechen, Lateiner und den beiden Arabern dargebotene Elohim für ursprünglich, unter anderm auch deshalb, because the word n"»ttVa has in several other places been changed into tritt"» by the Jewish transcribers. Und zu 2813 bemerkt er nur» is wanting in the best copies of L X X and must be charged on the interpolators or correcting copyiers of the Hebrew Text. Nach Geddes ist also in den ursprünglichen Text manchmal ttitr» eingedrungen. Die gegenteilige Ansicht von S w e t e habe ich schon in meiner ersten Abhandlung angeführt. Der verdienstvolle H a t c h macht in seinen Essays in dem Kapitel on early quotations from the Septuagint zu Gen 2 4 und 4 3 auf die Varianten aufmerksam und bemerkt zu Gen 2 8 : The omission of v.vqtog is supported by the early Latin versions (except S. Aug. de doctrina Christ 352 »dominus deus", elsewhere simply ,,deus'L). But it would be difficult to frame any theory to account for the omission or insertion of 7.1'Qiog in this part of Genesis. For example ttitr» occurs eleven times in this chapter, viz in vv 4. 5. 7. 8. 9. 15. 16. 18. 19. 21. 22; no existing Ms of the L X X translates it in every passage, and all Mss omit it in vv 9. 19. One small group of Mss viz 25 73 130 agree in omitting it in vv 4. 9. 19. 21 and inserting it elsewhere; codd 82 and 4 4 omit it in v v 4. 5. 7. 8. 9. 19. 21, cod 106 agrees with them except as to v 8, cod 108

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Jahweh und Elohim in der Genesis.

except as to vv 4. 5 and cod 19 except as to vv 5. 8. There is a corresponding variety in the early Latin versions, but m m is uniformly translated by Jerome, wherever it occurs, except in v 16, where the subject is continued from the preceding verse. Hätte Hatch das gesamte LXX-Material auch für die andern Kapitel der Genesis durchgearbeitet, würde er wohl zu einer Lösung der in Betracht kommenden Fragen gekommen sein. Sein Mitarbeiter an der Konkordanz E e d p a t h hat 1904 im Amer. Journal of Theology (cf. auch Modern Criticism and Genesis) eine ausführliche Untersuchung über unsere Frage veröffentlicht. Aus dem Inhalte von E x 3 und Lev 24io—23 schließt er, daß es zwei Ausgaben des Pentateuchs gab, eine jahwistische mit häufigem Gebrauch von m m , ohne aber öTibti auszuschließen, und eine eloliistische for more popular use, perhaps always containing the name Elohim or at any rate the name Jahweh so that there might be no risk of the incommunicable name being inadvertently read. Eine Kombination aus diesen beiden Ausgaben bilde der gegenwärtige hebr. Text by an eclectic process, not always due to chance or to taking first one text and then the other, at haphazard; aus paläographischen Ursachen würde sich z. B. der von der Umgebung abweichende Gebrauch der Gottesnamen 1929 20i8 erklären. Die Verwirrung der Gottesnamen sei noch vergrößert worden durch die Abbreviaturen des Tetragramms, von denen z. B. der hebr. Sirach zwei bis drei anwende, möglicherweise seien für DifibK ähnliche Abkürzungen in Gebrauch gewesen. In 2 4—323 sei der Doppelname a conflation of readings of the two types of manuscript und das bei m m stehende deter^ minierte B^rt«, wie es von E x 3 an vorkomme, sei zum Zweck der Definition des neuen Namens m m zu diesem hinzugesetzt worden. Dann prüft Eedpath seine Theorie an der LXX. Indem er für die Fälle, wo die griechischen Handschriften variieren, die Möglichkeit einer Konfusion von 0 C und KC offen läßt, ist er u. Erachtens mit Recht überzeugt, daß da, wo die griechischen Handschriften übereinstimmen, der entsprechende Name in der hebr. Vorlage der L X X gestanden habe, einerlei ob wir ihn jetzt in Mss haben oder nicht. Dann entnimmt er dem Vorkommen von 0 d-eog für den Doppelnamen in 25 7 919 21 bei A E eine Stütze für seine Theorie, that we have in trnbs* m m a conflate reading. In 104 Stellen des Pent, stehe dann d-eog für m m , größtenteils einstimmig bezeugt durch Swetes Unziale. D e r Umstand, daß solche d-eog-Stellen gruppenweise vorkämen, ist ihm

Bisherige Beachtung des Unterschieds zwischen MT und L X X .

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ein Beweis dafür, daß an solchen Stellen eine rein elohistische Ausgabe zu Rate gezogen sei, weil die andere defektiv gewesen. Y o n solchen Stellen, wo riin1' = XVQIOQ O &eog, zählt er 91 im Pentateuch, die er dann aber ganz richtig in zwei Gruppen teilt, die einfachen MQiog o #£og-Stellen, die ein Zeugnis für solche hebr. Mss seien, in denen der Gebrauch von c t i b t « nii-p sich noch über Gen 3 hinaus erstreckte, und die Stellen %vqiog o &eog tjftcov usw., bei denen es es unentschieden läßt, ob der Gebrauch dieses Gottesnamens schon in einem Hebräer gestanden oder auf Rechnung des Übersetzers komme. Nur 10 Fälle gäbe es, w o Y.VQIOS = Elohim, und diese im Verhältnis zu den 104 Stellen, wo &eog = ¡-¡lif 1 , so geringe Anzahl ist für Redpath wie f ü r mich, A R W 1903 S. 308, ein Beweis dafür, daß die Quelle der Abweichungen nicht in den Schreibfehlern der griechischen Schreiber, sondern in den durch die L X X erhaltenen Lesarten eines h e b r . Textes zu suchen ist. Endlich bemerkt Redpath noch, daß nur zwölfmal sich -/.vqiog o S-eog für Elohim finde. Die Abweichungen in den Angaben der Zahlen bei Redpath von denen bei mir kommen daher, daß ich 1903, wie ich ausdrücklich zu A n f a n g meines Artikels bemerkte, die Untersuchung nur bis Num. einschließlich geführt hatte, worauf Köberle, „ D i e alttestamentliche Offenbarung S. 26 Anm., Stocks im Theol. L. Bl. 1907 Sp. 200 und „ T h e Catholic E n c y c l . " X I p. 657 a in ihren Berichten über meine Untersuchung nicht geachtet haben. "Wichtig ist Redpaths Angabe, daß A q und 2 Gen 3024 d-sog f ü r Jahweh lesen, und die Bemerkung, daß ihm das so sehr selten vorkommende Y.vQiog = Elohim seine Theorie von einer elohistischen Ausgabe bestätigt habe. "Wenn ich im A R W den Gang der Entwicklung in betreff der Gottesnamen dahin gekennzeichnet habe, daß sich als textkritisches Ergebnis die Reihenfolge darstellt: "Wechsel von Jahweh und Elohim, elohistische Redaktion, jahwistische Redaktion, so gibt Redpath als Reihenfolge an: 1. Jahweh and Elohim used in varying proportion 2. the text, in which Elohim took the place of Jahweh altogether 3. in which both names were used together (cf. Gen 2 4 —324). Redpath und ich stimmen darin überein, daß die älteste textkritisch erreichbare Stufe ein Wechsel von mM"> und D^Mbx sei, und daß Gen 2 4 —324 M T die jüngste Stufe darstellt; auch i m allgemeinen darin, daß eine elohistische Redaktion, die ich f r e i lich anders auffasse als Redpath, stattgefunden hat. Nicht erkannt ist von Redpath, was ich unten näher ausführen werde,

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Jahweh und Elohim in der Genesis.

daß die Perikopeneinteilung der Synagoge auf den Gebrauch der Gottesnamen eingewirkt hat; daß da, wo Gen 1—10 KVQIOQ O &eog steht, ursprüngliches m r p vorauszusetzen ist, und daß auf die elohistische Redaktion noch eine jahwistische im MT gefolgt ist. In einer Nachschrift ist mir Redpath dann mit der Mitteilung einer Beobachtung zuvorgekommen, die ich unabhängig von ihm gemacht habe, nämlich mit einem Hinweis auf die interessanten Lesarten und Randnotizen des hebräischen Sirach, wo z . B . 5 i Codex C n Codex A 3522 L X X o -/.vgiog hebr. in, Randnotiz y n s ; 3Ö40 Text Vn, Rand •jT'lry lesen. Einen besseren urkundlichen Beweis dafür, daß die Gottesnamen variable Elemente des Textes sind, kann es doch wahrlich nicht geben. Endlich glaubt Redpath die häufigen Abweichungen der L X X vom MT mit seinem ¡TÜT auch dadurch noch erklären zu können, daß ein Jude, der dem griechischen Übersetzer das Hebr. diktierte, für ¡iirp Adonaj oder Elohim gesagt habe, at the same time generally indicating the substitution he was making. If he occassionally forgot to do this, the result would be that dsog would appear in the Greek instead of Mini. W i e unwahrscheinlich ist es doch aber, daß der Übersetzer sich den zu übertragenden Text erst hat vorsagen lassen; er wird ihn doch geschrieben vor sich gehabt haben! Und gesetzt den Fall, es wäre so gewesen, warum hat denn der Diktierende das Tetragramm an manchen Stellen Elohim, und an den meisten Adonaj ausgesprochen? Dies bleibt bei Redpath unerklärt. I n D r i v e r s Genesiskommentar habe ich in der 1. Auflage weder in der Einleitung noch an den einzelnen in Betracht kommenden Stellen etwas über die Abweichungen der L X X in unsorm Punkte gefunden, nur gibt er in seinem Anhange über die Gottesnamen wertvolle Angaben über die griechischen Übersetzungen von •'Tri bx. Zu der neuesten Auflage hat Driver jedoch Addenda herausgegeben, in denen er sich genötigt gesehen hat, auf das Verhältnis von L X X zu MT in den Gottesnamen näher einzugehen; das hängt mit den Untersuchungen zusammen, die H a r o l d M. W i e n e r über unsere Frage veröffentlicht hat. Zuerst in der Bibliotheca Sacra Jan. 1909 (wiederabgedruckt in seinen Essays in Pentateuchal Criticism und auszugsweise im Origin of the Pentateuch) hat Wiener mit allem Nachdruck darauf hingewiesen, daß auch im Pentateuch und spez. in der Frage der Gottesnamen zuerst der älteste erreichbare Text festgestellt werden müßte, ehe man literarkritische Fragen in Angriff nehmen könne. Denn gerade in der Frage der Gottesnamen

Bisherige Beachtung des Unterschieds zwischen MT und LXX.

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stimmten die Versionen nicht immer mit dem MT überein; die Varianten seien aber nicht etwa der Absicht der Übersetzer, mn' 1 zu vermeiden, entsprungen, sondern gingen häufig auf hebräische Varianten zurück (Essays p. 14/15); bisweilen aber seien diese Varianten offensichtlich dem MT vorzuziehen, und in vielen Fällen sei die ursprüngliche Lesart ungewiß. — Wiener beschränkt sich nun in seinen Untersuchungen nicht, wie es Redpath getan hat, auf die Angaben von Swetes L X X , sondern zieht das gesamte Variantenmaterial heran; er vergleicht z. B. auf S. 26 zu Gen 2 4 5 7 8 3i22 23 den MT außer mit Swete auch mit de Lagardes sogenanntem Lucian, mit der Hexapla und den Minuskeln, wobei er besonderen Wert auf die Lesart von „n" legt, und stellt S. 3 1 — 3 5 dieselben Zeugen nebeneinander für eine Auswahl von Stellen von Gen 4 bis E x 3. Dann gibt er auf S. 29 genaue Angaben zu den andern Stellen aus Gen 2. 3 und zeigt S. 36. 37, wie Lesarten von griechischen Minuskeln an über 20 Stellen von hebr. Mss ebenfalls geboten werden, und auf S. 38 — 40, wie L X X in dem Flutbericht und Gen 17 gerade auch an den P zugeschriebenen Stellen vom MT abweicht. Es fällt Wiener nun ganz und gar nicht ein, wie man ihm vorgeworfen hat, die Lesarten irgendwelcher LXX-Handschriften, falls sie nur vom MT abwichen, für ursprünglich zu erklären, er gibt im Gegenteil ganz bestimmte textkritische Regeln an, nach denen der Wert der LXX-Varianten zu bestimmen sei: 1. wo alle erreichbaren LXX-Handschriften übereinstimmend -/.vQiog für triibN resp. n^nV« m m oder 0 &eog für m m resp. D"1"^ m m böten, sei uns die ursprüngliche LXX-Lesart erhalten; 2. wo in denselben Fällen einige der LXX-Handschriften mit dem MT gingen, sei die vom MT abweichende Lesart die ursprüngliche; 3. an d e n Stellen, über die uns Angaben von des Origenes Textänderungen erhalten seien, sei der ungeänderte Text ursprüngliche L X X Lesart, auch wenn alle LXX-Zeugen jetzt mit MT übereinstimmten; 4. wo „Lucian" 0 &eog für masor. m m oder XVQIOS für masor. O^MVN habe, handele es sich um eine hebr. Variante, die aber nicht der ursprünglichen L X X vorgelegen zu haben brauche. Jeder, der unsere Frage unparteiisch betrachtet, muß zugeben, daß gegen diese textkritischen Regeln nichts einzuwenden ist, daß vielmehr der, der sie aufgestellt hat, beanspruchen kann, ernst genommen und beachtet zu werden. Wiener hat es nun aber erfahren, daß man seine Untersuchungen nicht in dem Maße berücksichtigt, wie sie es verdienten, und es hat sich an

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Jahweh and Elohirn in der Genesis.

diese Untersuchungen neuerdings in England und Amerika eine literarische Fehde geknüpft, auf deren Einzelheiten hier nicht eingegangen werden kann. Hoffentlich zeitigt sie das Ergebnis, daß man in Zukunft Wieners Mahnung beherzigt und sich im Pentateuch genaueren textkritischen Studiums befleißigt, als es bisher üblich gewesen ist. Gegenüber S k i n n e r s Genesiskommentar, der übrigens der erste und soviel ich weiß der einzigste ist, der meine Untersuchungen im A R W zu widerlegen versucht, betont Wiener mit Recht, daß es nicht angängig sei, alle Abweichungen der L X X den griechischen Abschreibern zur Last zu legen, da griechische Abweichungen oft durch hebr. Handschriften gestützt würden, daß ferner, wenn das &eos der L X X aus Scheu vor m i r entstanden sei, analogerweise jedes y.vQtog, das für D^i-iV« stehe, als ursprünglich anzunehmen sei, daß dann aber dadurch die mm-Stellen bei E und P , also die Ausnahmen vermehrt würden, und endlich macht Wiener mit allem Nachdruck geltend, daß nicht bloß, wie Skinner es tue, die 49 Fälle der Abweichungen, die Redpath und Eerdmans nach Swete anführen, zu berücksichtigen seien, sondern auch zahlreiche andere Stellen, wie z. B. Gen 16u, wo die Handschriften bw (mit J , arabs uterque und hebr. Ms) offensichtlich mit ihrem o d-eog das Richtige böten; vgl. über solche Stellen die zusammenfassende Statistik, die Schlögl Expos. Times Sept. 1909 veröffentlicht hat Meine Untersuchungen gehen im feigenden insofern über Wiener hinaus, als ich versuche, auf Grund der von mir für die Genesis vorgenommenen Gruppierung der LXX-Handschriften, die von den maßgebenden Autoritäten für richtig anerkannt ist, wenn auch über die Zuteilung der verschiedenen Gruppen zu den bekannten Revisoren noch Meinungsverschiedenheiten herrschen, die Lesart der verschiedenen LXX-Ausgaben darzustellen. Der 2. Punkt, in dem ich über Wiener hinausgehe und den ich schon im A R W angeführt habe, ist der, daß der Gebrauch der Gottesnamen im MT (und in anderer Weise in dem Hebräer der L X X ) durch die Yorlesungspraxis der Synagoge beeinflußt ist. Skinner fragt meiner Auffassung gegenüber, wie es denn komme, daß die einen Perikopen elohistisch, die andern jahwistisch seien, und betont, daß meine Auffassung nur dann auf Richtigkeit Anspruch machen könne, wenn sie sich auch im einzelnen durchführen lasse; das ist jetzt von mir geschehen, siehe den Abschnitt „Vergleichung der urspr. L X X mit MT". Wenn Wiener dann als Schlußergebnis seiner Untersuchungen behauptet, daß es nur in den seltensten

Bisherige Beachtung des Unterschieds zwischen MT und L X X .

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Eällen sicher festzustellen sei, ob der ursprüngliche Text der Genesis mir» oder trfi^N an einer Stelle gelesen habe, so nehme auch ich für manche Stellen ein non liquet an. Driver macht nun gegenüber Eedpath und Eerdmans in seinen oben erwähnten Addenda p. XLIV die Bemerkung, daß deren Listen nicht exakt seien, gibt aber selbst keine einzige Ergänzung oder Berichtigung dazu. Gegenüber Wiener bemerkt er, daß wenn Wiener mit seiner Ansicht von der Unsicherheit des MT recht hätte, it would leave untouched what is after all the most important element in the critical analysis, viz the separation of P from JE. Also d as muß Driver doch zugestehen, daß wenn Wiener recht hat, J und E nicht mehr geschieden werden können. Driver fährt dann fort, but it is impossible to grant it. Denn nur dann sei LXX vorzuziehen, wenn 1. the variant is not due to a paraphrase or loose rendering on the part of the translator, but really depends upon a various reading in the Hebr Ms used by him, und von solchen Varianten habe jener nur 16 beigebracht; 2. that this variant reading in the Hebr has substantial claims to be preferred to the Mass. text as being the original reading of the Hebr., und solche substantial claims sind ihm a) its yielding a better sense und b) its being preferable for philological or grammatical reasons. Da habe Wiener aber nur zwei bis drei beweiskräftige Stellen angeführt. Mit Recht weist aber Wiener in der Bibl. Sacra Okt. 1911 darauf hin, daß er zur Bedingung 1 nicht bloß 16, sondern 27 Fälle registriert habe und ebenso, daß zu Drivers Bedingung 2 von ihm 11 lalle angeführt worden seien. Während zurzeit Wiener in der englisch sprechenden Welt der Hauptvorkämpfer gegen die Astrucsche Hypothese ist, hat E e r d m a n s in Holland seit 1908 die Wertlosigkeit der Gottesnamen für die Quellenscheidung betont, und dabei S. 34/5 seiner „Komposition der Genesis" auf die Abweichungen der LXX von dem MT hingewiesen. Er zählt 49 derselben, nämlich 25mal o &eog für ¡ t i p p , 14mal xvQiog o $eog für mrp, 6mal %VQIOS o d-eog für D T i b e t , 3mal o d-eog für d^piVn ppiPp und lmal o nvqiog für d ^ P i b s . Bei fast allen Stellen untersucht Eerdmans dann, welche Lesart wohl die ursprünglichere sei und kommt zu dem Schlüsse, daß meistens LXX den Vorzug verdiene. Im einzelnen ist sein Ergebnis folgendes: 1. S. 78 zu cap 2 u. 3. In 2 9 i9 21 habe LXX S^Prbi* gelesen, hätte sie auch PnPp vorgefunden, so wäre es von ihr mit übersetzt worden. Die ursprüngliche Erzählung kenne D a h s e , Textkritische Materialien. I.

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Jahweh und Elohim in der Genesis.

nicht solche Bedenken, wie sie in dem Meiden des Jahweh Namens im Munde der Schlange zutage träten; sie gebrauche Jahweh und Elohim im selben Zusammenhang. Jahweh sei im MT in Kap. 2 u. 3 an verschiedenen Stellen später eingesetzt, wobei der Sopher es absichtlich nicht der Schlange in den Mund gelegt habe; solche Einsetzung von Jahweh finde sich auch Gen 1422 2l3l 24 8 11 9 13i 0 . H o l z i n g e r ZAW 1911 S. 64 hat gegenüber dieser Argumentation von Eerdmans betont, daß außer 2g 19 21 LXX auch 2 5 7 nur deog habe, und wenn nun die griechische Übersetzung nur 2 4 8 iB is 22 3 t 8a 8b 9 13 14 21 22 23 v-vqiog 0 deog biete, so sehe das eher so aus, als sei das -Ävqiog in 26 7 9 19 21 einem Abschreiber versehentlich ausgefallen, als daß es im MT später eingesetzt sei. Dann fragt Holzinger, warum denn der betreffende Sopher nicht schon cap 1 mit der Hinzufügung von Jahweh begonnen habe; diese einfache Tatsache zwinge immer wieder zu der Annahme, daß ütiVn in cap 2 doch ein Redaktionsmittel zum Anschluß an Kap. 1 sei. Mit denselben Stellen hat sich Ed. K ö n i g in seiner Besprechung von Wieners Essays beschäftigt (Theol. Litt. bl. 1910 Nr. 13). Seine Angaben in betreff des Gebrauchs der Gottesnamen bei der LXX im 2. und 3. Kap. weichen von denen Holzingers und Eerdmans' ab. Er gibt nämlich an, LXX habe 2 4 b KVQIOQ 0 •O'EOQp 5 and 7 o deog, 8 xtgiog 0 deog, O d-eog, deog, 22

0 deog oder o deog, 9 0 deog, 15i 8 xvgiog 0 deog, 19 21 22 "¿VQiog 0 deog oder o deog; 3 u y-vqiog 0 deog, 11,35 s 0 deog, 9 yivQtog 0 deog, u 0 deog, 13 14 15 21 "¿VQIOg 0 0 deog, 23 v-vqiog o deog. Erfreulich ist bei dieser Liste

Königs, daß er doch wenigstens zwei gedruckte LXX-Ausgaben zu Kate gezogen hat, daher seine Angaben über 2 s 22 xvgiog o deog (so Swete) oder 0 deog (so Sixtina), nur hätte er auch zu 3 22 xvQiog 0 deog (Swete) oder 0 deog (Sixtina) erwähnen müssen. Ferner ist von König ausgelassen die xvQiog o deog-Stelle 2ie, irrtümlich hinzugesetzt 315, wo kein Gottesname sich findet, und ungenau die Angabe über 3g, wo in 3 g a und b alle gedruckten Ausgaben xvgiog 0 deog lesen und nur in 38b die Handschriften E und n ( = 75) 0 deog haben. Wenn König dann auch 3 n anführt, das von Holzinger und Eerdmans ausgelassen ist, so erklärt letzteres sich daraus, daß hier im MT kein Gottesname steht. Wie Holzinger betont nun auch König, daß der Doppelname 2 4b —324 die Überleitung von I i —24 a zu 41_24 herstellen sollte und daß, weil der hebräische Text in 3 i b 8 6 nur Elohim habe, sich auch an andern Stellen in 2 4 b —324 die Verbindung

Bisherige Beachtung des Unterschieds zwischen MT und L X X .

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¡•nfr» und t r n b « lockerte. Außerdem weist König noch darauf hin, daß in der Lesung des Doppelnamens mit M T auch Sam, Targ Onk und Pesch übereinstimmen. Dem allen aber ist zunächst entgegenzuhalten das Zeugnis des Origenes, der zu der o Lesart der ursprünglichen L X X in B 7 s nvQtog sub X hinzugefügt hat, w o f ü r noch handschriftliche Zeugen da sind. Dasselbe aber ist der Fall 2 9 , denn Augustin sagt zu 215 hunc locum ab ipso divini libri exordio esse primum, qui non habeat „ D e u s " , sed „Dominus Deus". A u f die weiteren Stellen wird unten eingegangen werden. W e n n man nun aber etwa behaupten wollte, an diesen Stellen sei das 0 &eog der L X X doch ungenaue Übertragung des Doppelnamens, den L X X zweifellos im Hebräer vorgefunden habe, so sinkt dieser Einwand in nichts zusammen durch das Zeugnis hebr. Handschriften, die die Lesart der L X X noch heutzutage manchmal stützen, z. B. haben wir noch ein hebr. Ms ( K 1 5 2 ) , das gleich der L X X an der Stelle 822 r m * nicht hat. Und wenn man dem nun entgegenhalten wollte, das sei doch offenbar Schreibfehler von K 1 5 2 , so weise ich darauf hin, daß dieselbe Handschrift auch in andern Lesarten manchmal mit L X X (1420) oder Sam Syr (2921) oder Sam (3025) stimmt und dann und wann auch einen besonderen Gebrauch des Gottesnamens hat (152). So ergibt sich uns, daß an Stellen, wo Origenes erst X mqios hinzugefügt hat, das ursprüngliche 0 fteog der L X X hebräische Variante i s t W e n n dann H o l z i n g e r fragt, warum denn der jahwistische Sopher nicht schon Kap. 1 mit seiner Hinzufügung von ¡nrp begonnen habe, sondern erst 2 ^ , so ist das von mir schon 1903 im A R W S. 314 damit erklärt worden, daß die jahwistische Redaktion zu einer Zeit stattfand, als die Einteilung in Leseabschnitte schon gang und gäbe war, und solch ein neuer Leseabschnitt gerade 2 4 b begann. Näheres darüber unten. Hätte man meine Abhandlung von 1903 mehr und eher beachtet, dann würden auch über den Gebrauch der Gottesnamen Gen 4 — 1 0 nicht mehr solch irrtümliche Ansichten geäußert werden können, wie es jetzt noch vielfach der Fall ist. Ehe ich im Anschluß an Eerdmans zu der Besprechung dieser Kapitel übergehe, stelle ich fest, daß wir Gen 1 — 3 kein alleinstehendes "/.vqioq in der L X X haben. Zu Kap. 4 bemerkt E e r d m a n s S. 79, daß in der K a i n s a g e L X X Elohim gebrauche 4i 4 9 10 16, Jahweh S 13, Jahweh Elohim 6 IB- Das erkläre sich am einfachsten durch die Annahme, die ursprüngliche Sage habe Jahweh u n d Elohim gebraucht. Der hebr. T e x t habe 3*

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Jahweh und Elohim in der Genesis.

richtig gefühlt, daß hier an allen Stellen von Jahweh, dem Gotte der Keniter, die Rede sei, und biete darum jetzt stets ¡ n m , während ursprünglich m i r in diesem Kap. zuerst 4s vorgekommen und 4 4 einfach die Gottheit genannt worden sei. Das Ms der L X X scheine aber noch i r r r und d ^ V n geboten zu haben. Darauf könne die Lesart XVQIOQ O -9-eog, die sich meistens in Abschnitten, die Jahweh und Elohim hätten, fände (529 63 5 8 12 22 7i 5 16 815 21 912 2820), in 46 und 15 hinweisen. Es gehe nicht an, die Lesarten der L X X ohne weiteres als Fehler zu betrachten; es sei leichter zu erklären, wie Elohim in Jahweh geändert wurde als anzugeben, wie Jahweh zu Elohim wurde. Bei der Namenserklärung Kains sei (in Hinsicht auf 425, wo bei Seths Geburt Elohim gebraucht werde) die Lesart der L X X bestimmt wohl die bessere. Fügen wir hier gleich die folgenden Kapp, an, so bemerkt Eerdmans S. 81, daß Gen 6i_4 und die „jahwistische" Version der Sintflutgeschichte in dem MT Jahweh gebrauchen, L X X aber dafür fast regelmäßig Jahweh Elohim lese, 66 7» 82o habe sie Elohim statt Jahweh. Auch in der „elohistischen" Version sei der Gebrauch der Gottesnamen in der L X X ein abwechselnder, denn 61222 815 912 werde statt Elohim XVQIOQ 0 S-eog gelesen, es scheine also, daß die Gottesnamen keine sicheren Führer seien bei der Zerlegung der Sintflutgeschichte. H o l z i n g e r kritisiert auch diese Auffassung Eerdmans. Zu seiner Kritik in betreff des 4. Kap. ist zunächst zu bemerken, daß Holzinger die A n sichten Eerdmans unvollständig und ungenau wiedergibt. Ausdrücklich sagt Eerdmans S. 79, daß in 4 i die Lesart der L X X bestimmt die bessere sei; Holzinger führt dies nicht an, sondern läßt Eerdmans S. 78 „ich bekam einen Mann von Jahweh" übersetzen, welche Übersetzung aber nach dem Zusammenhang bei Eerdmans offensichtlich nicht die eigene Auffassung des holländischen Gelehrten gibt, sondern nur referierend von ihm angeführt wird. Und wenn Holzinger dann sagt, für 4i_i6 müsse Eerdmans eine von Haus aus jahwistische Sage anerkennen, so wäre es Holzingers Pflicht gewesen, auch anzuführen, in welchem Sinne Eerdmans die Bezeichnung „jahwistisch" gebraucht, nämlich nicht in d e m Sinne, daß ein Schriftsteller nur den Namen mrp gebrauche, sondern in dem, daß hier von dem Gotte Jahweh und nicht von andern Elohim die Rede sei; das schließt doch aber wahrlich nicht aus, daß in solchem Zusammenhange der Gott Jahweh auch mal mit dem Appellativum Elohim bezeichnet werden kann, und vermag absolut nicht mißtrauisch zu

Bisherige Beachtung des Unterschieds zwischen MT und LXX.

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machen, wie Holzinger meint, gegen die Überlieferung der Gottesnamen in L X X . Zu den von Eerdmans angeführten xvQtog o 9-eog-Stellen 4 6 i b 5 2 9 6 3 5 1222 7 i 5 1 6 8 2 i 9i2 2820 bemerkt Holzinger, sie zeigten, wie wenig sorgfältig L X X sei, die -/.vgiog 0 9eog bald f ü r m i r , bald f ü r QTtbN einsetzten. Schon andere haben dieserhalb denselben Yorwurf gegen L X X erhoben, K ö n i g z. B. in seinen „Glaubwürdigkeitsspuren" 1903 gegenüber Lepsius. Verweilen wir etwas bei diesem Vorwurf. König f ü h r t zum Beweise f ü r seine Behauptung die Stellen aus den Kapp. 4 bis 11 an und sagt, es habe L X X 4 i 0 9eog, 3 xvQiog, 4 9eog, 6 9 13 ib "avqios 0 9-eog, iG 2& 9eog, 529 y-vqiog 0 9eog, weil vorher der Text immer Elohim = -9-eog zeigte und in 5 29 ¡ t ü t auftauchte u n d dieser auffallende Übergang, wie in 2 i b ff. durch eine Verbindung überbrückt werden zu müssen schien. Dies sei auch 635 geschehen. Für m m erscheine dann in 6 6 f . wieder der allgemeinere Ausdruck 0 9-eog. Dagegen beim Übergang zu einem Abschnitt, der n u r Elohim = 9-eog besaß, trete wieder die kombinierende Gottesbezeichnung xvgiog 0 9eog 6 8 auf, und darin sei man auch in 6 1 2 22 7 i 5 i 6 fortgefahren. Nachdem sodann Elohim wieder einmal durch bloßes 0 9eog ersetzt sei, begegne abermals das verbindende xvQiog 0 9eog f ü r Elohim 815 und f ü r Jahweh 821; Elohim 9 i sei = 0 9eog, 912 = y-vgiog 0 9eog, 917 = 0 9eog; f ü r Jahweh 92g erscheine KVQiog 0 9eog zur Überleitung auf Elohim = 0 9eog 9 27. Die gleiche Rolle der Überleitung spiele v.vQiog 0 9eog 10g a ; aber nachdem in 10gb das bloße xvQiog eingetreten, stehe dieses auch I I 5 usw. Wenn König in der Aufzählung dieser Lesarten an den Stellen 4 9 1 3 von Eerdmans abweicht, so erklärt sich das wiederum daraus, daß König die editio Sixtina, die an beiden Stellen -Avgiog 0 9eog gibt, benutzt hat, während Eerdmans nach Swete zitiert, bei dem 4 g 0 9eog, 4 i 3 0 KVQiog lautet. Zu 926 ist die Angabe Königs falsch, denn dort ist vivgiog 0 9eog nicht = m m , sondern es wird ganz wörtlich das DüS ^fibs m m durch v.voiog 0 9eog tov ^rjfi wiedergegeben. W a s n u n die Erklärungen anlangt, die König den Abweichungen der L X X vom MT gibt, so enthalten sie einen richtigen Gedanken, der aber falsch angewendet wird. Richtig ist die Beobachtung, daß an Stellen wie 5 2 9 das 0 9eog eine spätere Hinzufügung ist; falsch dagegen ist es, wenn König diese Redaktion, die in L X X erscheint, einfach auf gleiche Stufe stellt mit der von 2ig. im MT. Methodisch allein richtig ist es vielmehr, zuerst L X X f ü r sich vorzunehmen und zu untersuchen, 8

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Jahweh und Elohim in der Genesis.

ob in ihr nicht etwa eine systematische Redaktion der Gottesnamen vorliegt, dann hat dasselbe für sich allein mit MT zu geschehen und erst dann darf man etwaige Resultate miteinander vergleichen und untersuchen, welches denn wohl der ursprüngliche Text sei. Und da habe ich schon 1903 darauf aufmerksam gemacht, daß wir in der griechischen Genesis die eigentümliche Erscheinung haben, daß in Kap. 1 —10 dort nur o 9eog und KVQiog o 9eog vorkommt mit Ausnahme der drei Stellen 43 820 109b, die alleinstehendes nvQiog haben; daß dieses Zurücktreten von KVQIOS nun aber nicht etwa Eigentümlichkeit gewisser Handschriften sei, sondern sich in der gesamten LXX-Überlieferung fände, daß es also redaktionelle Änderung sein müsse. Und zwar sei xvgtog 0 d-eog in der Urgeschichte der LXX resp. ihres Hebräers ein Ersatz für ursprüngliches mir1, und wenn es jetzt 6121322 815 913 für triibs erscheine, so sei auch hier mir ursprünglich und das trntet im MT später eingetreten. In 69 beginne nämlich eine neue große Parasche, die „elohistischen" Charakter trage, in der später im MT das von LXX mit ihrem xtQiog o 9eog noch angedeutete ursprüngliche mi-p durch tri-ibN der Vorlesungspraxis zuliebe ersetzt sei. Sei dieses richtig, so dürfe sich in diesem Abschnitt im MT kein mir* finden, wo LXX 0 &eog hat (d. h. es dürfe sich hier kein Anzeichen einer jahwistischen Redaktion, die sich ja mit einer elohistischen nicht vertragen würde, finden). Das ist nun aber auch nicht der Fall, denn an der Stelle 820, wo die LXX-Handschriften schwanken zwischen KO d-ecu und ZW Y.VQIIO, ist letzteres ursprünglicher LXXText. Er wird geboten von den Handschriften bw dgpt aiomvx, von denen die letztere Gruppe die Lesart der Hexapla, aber bw dgpt vorhexaplarischen LXX-Text gibt. Zu den drei von mir im ARW angeführten Stellen 43 820, wo es sich um ein Opfer, und 109b, wo es sich um eine sprichwörtliche Redensart handelt (doch vgl. über letztere Stelle auch unten), tritt nach Vergleichung sämtlicher LXX-Handschriften noch 4i 3 hinzu, wo beinahe dieselben Zeugen, die 820 IO> V-VQIO) haben, ebenfalls rcqog TOV KVQIOV bieten. Damit wird aber meine eben angeführte Regel nicht durchbrochen, denn diese Stelle mit der Bitte Eains an mir« steht auf gleicher Linie mit dem Opfer Kains 4s und dem Opfer Noahs 820- Es wird also, wenn in der LXX an diesen Stellen das ursprüngliche rtiir mit 0 xvgiog (nicht wie später gewöhnlich xvQiog) stehen geblieben und nicht in ywqiog 0 d-eog umgewandelt ist, Wert darauf gelegt, daß man in diesen kultischen Dingen

Bisherige Beachtung des Unterschieds zwischen MT und LXX.

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nicht an irgendwelche Elohim, sondern an Jahweh sich gewandt habe. Vielleicht wird man nun fragen, warum denn die elohistische Redaktion nun nicht auch das mir» in 7 i 6 i 6 b verwandelt habe. Für 7 i kann auf die hebr. Zeugen K 6 0 1 686 Sam, außerdem auf Syr und arabs 1. 2., die Elohim haben, verwiesen werden; im ganzen aber ist z u dem Abschnitt 7i_g zu bemerken, daß diese Verse in der Flutgeschichte einen ganz besonderen Charakter tragen, der mit der für die Vorlesungspraxis bestimmten Ausgabe der Genesis zusammenhängt, worüber unten Näheres. Und was 7i 6 anlangt, so hat dieser Satz in der Überlieferung eine veränderliche Stelle eingenommen, wie Jub. zeigt. Warum 820 das mir« stehen geblieben, ist schon erklärt; aus demselben Grunde aber mußte es im MT auch an den beiden Stellen des folgenden Verses bleiben. Dann aber kann ich nunmehr eine Beobachtung mitteilen, die bisher noch nicht gemacht zu sein scheint, daß nämlich offenbar m i t A b s i c h t n a c h d e m L o b p r e i s J a h w e h s 926 im MT bis Kap. 17 nur n t r erscheint. — Wir fassen als Ergebnis für die Kap. 4 f f . zusammen, daß Eerdmans g e g e n Holzinger und König Eecht hat, wenn er sagt, daß die Lesarten der L X X nicht ohne weiteres als Fehler zu betrachten seien; es liegen vieiraehr in der L X X und im MT je besondere Redaktionen in den Gottesnamen vor, worüber, wie ich hoffe, die folgenden Tabellen und Ausführungen den letzten Zweifel zerstreuen werden. Zu den folgenden Kapp, bemerkt E e r d m a n s S. 76, daß 12i 7 , wo L X X Elohim für irrt-p habe, die Wahrscheinlichkeit, daß ein Übersetzer hier geändert habe, kleiner sei als die, daß ursprüngliches Elohim hier in irirr geändert ward. Daß ¡-nrr tatsächlich in solche Texte eingesetzt sei, zeige ein Vergleich zwischen L X X und MT Gen 14 2 2, wo L X X ohne ¡-¡irr, wie 14i 8 _2o zeige, gewiß die bessere Lesart biete. So sei auch sicher 1313 die Lesart der L X X mit ihrem Elohim älter, da sie zu der älteren Sage über die Zerstörung Sodoms durch die Elohim stimme; in 1 3 a sei die L X X - L e s a r t Elohim durch das unmittelbar vorhergehende Elohim 13i3 entstanden. Über die Abweichungen 1 5 6 7 i8> wo 0 öeog = MT mir 1 , sagt Eerdmans S. 3 8 / 3 9 , daß es nicht entschieden werden könne, ob MT oder L X X den ursprünglichen Bestand der Gottesnamen bewahrt habe, über 16& und 7 gibt er keine Erklärung. In Kap. 18 sei Vers 1 das durch L X X 0 Seog vorausgesetzte Elohim besser als masor. rni-p, da Abraham sofort drei Männer sähe und auch Vers 14 habe L X X die urspüngliche

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Jahweh und Elohim in der Genesis.

Lesart Elohim bewahrt, weil 13 n w spreche und schwerlich von sich selber als m i r reden werde. H o l z i n g e r bemerkt zu diesen Stellen, daß 1217 das 0 d-eog statt 0 xvQiog nicht vom ersten Übersetzer geschrieben zu sein brauche; das könne auch auf Rechnung der Weiterarbeit am Text oder eines Abschreibers kommen. Diese Worte Holzingers zeigen uns, daß ihm der Sprachgebrauch der L X X unbekannt ist und daß er sich um die handschriftliche Überlieferung nicht gekümmert hat, sondern mit größter Leichtfertigkeit die Hilfe eines Abschreibers anruft. Wenn an irgendeiner Stelle, so sind wir 12 i 7 über die Textgeschichte der Gottesnamen in der L X X gut unterrichtet. Denn die von mir ZAW 1908 S. 12 als hexaplarisch nachgewiesenen Handschriften acmc 2 haben yivqiog 0 &eog. Wenn s m s und vm& xvqiog am Rande haben, so zeigt das, daß xtQiog aus der Hexapla stammt. Die L X X - H a n d s c h r i f t e n M A y dgnp fr svx geben mit 0 O-eog die ursprüngliche L X X - L e s a r t , dafür hat in der Hex X '¿vqiog — 0 &sog gestanden, infolgedessen dann die Handschriften bw qu hlt 0 ej E das einfache yivgiog haben. Wenn Holzinger dann so ohne weiteres von 0 vivQiog redet, so läßt er außer acht, daß die Übertragung von m m in der Regel gar nicht 0 xvQiog, sondern %vqiog ist. Was die Stellen 1 3 1 0 und 1 3 anlangt, so kann ebenfalls von dem Versehen eines Abschreibers keine Rede sein. Denn die bis jetzt kollationierten L X X - H a n d s c h r i f t e n drücken sämtlich an den beiden Stellen 1 3 i 0 a und 13 trnbi* aus, und 13iob hat nur c 2 statt dessen rov -/.vqiov und 1 IOV &eov TJ^IWV, auch hier hat die griechische Übersetzung D^VN vor sich gehabt; ebenso in 13U, WO das 0 xvgiog bei acmc 2 qu hv f M E , wie die notorische Art der Handschriften, die es bieten, zeigt, auf die Hexapla zurückgeht. Wenn Holzinger zu 14 2 2 bemerkt, daß hier einem Abschreiber das m m im MT unwillkürlich in den Text gekommen sei, so sprechen doch die analogen Stellen 2 4 i 0 is 2 8 i 3 3 2 9 ( l0 ) für beabsichtigte Einsetzung des m m auch in 14 2 2, und wenn dann von ihm behauptet wird, der von Eerdmans angenommene Einschub von m m 14 2 2 beweise nichts für die von Eerdmans 1310 13 14 behauptete Ersetzung ursprünglichen Eloliims durch m m im MT, so ist dem entgegen zu halten, daß mit vollem Rechte Eerdmans hier 14 2 2 anzieht. Denn gegen die Ursprünglichkeit der Gottesnamen in L X X ist ja immer angeführt worden, das 0 d-eog der L X X erkläre sich aus der Scheu, m m zu schreiben, und aus demselben Grunde könne unmöglich im MT ein m i r später eingesetzt sein. Kann nun aber nachgewiesen

Bisherige Beachtung des Unterschieds zwischen MT und LXX.

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werden, daß an Stellen wie 14 2 a doch im MT das ¡ n f p sekundär ist, so beweist das, daß. es eine Zeit gegeben hat, wo m a n eine Scheu vor dem Gebrauch von ¡-nir nicht kannte (es w u r d e doch auch adonaj ausgesprochen) u n d jener Grund f ü r die U r s p r ü n g lichkeit der Gottesnamen im MT fällt weg; es steht dann dem nichts entgegen, daß im MT eine jahwistische Redaktion vorgekommen ist. Zu den Gottesnamen in Kap. 15 bemerkt Holzinger S. 44, daß planloser Wechsel der Gottesnamen bei einem hebräischen Autor grundsätzlich schwieriger vorzustellen sei als Zufälligkeiten bei einer griechischen Übersetzung u n d deren Abschreibern, die auch f ü r das eine nomen proprium des Originals sich eines Appellativums bedienten. E s m u ß demgegenüber aber als unerlaubt bezeichnet werden, einfach, wie Holzinger es tut, deduktiv zu verfahren u n d von Grundsätzen hebräischer Autoren zu r e d e n , wenn man sich gar nicht um den ursprünglichen hebräischen Text g e k ü m m e r t hat. Sämtliche 1 Textkritiker, die sich in letzter Zeit mit unserer Frage beschäftigt haben, sind unabhängig voneinander zu d e m Ergebnis gekommen, daß die älteste erreichbare Stufe des Gebrauchs der Gottesnamen n u n eben gerade jener Wechsel zwischen J a h w e h und Elohim ist, siehe meinen Aufsatz 1903, Kedpath 1904, E e r d m a n s 1908, W i e n e r 1909 und vergleiche damit, was schon Popper, U r s p r u n g des Monotheismus S. 73 ff., gesagt hat. W e n n dann Holzinger fortfährt, man gewinne den E i n d r u c k , daß L X X eine N e i g u n g habe, f ü r ¡ n r p o -9-eog einzusetzen, namentlich wenn m e h r allgemeine Begriffe hereinspielten — so werde 15ß der Ausdruck „Gottvertrauen" erreicht u n d es sei recht wohl möglich, daß •Oeos von Vers 6 in Yers 7 nachwirkte — u n d wenn er fordert, es müßte vor allem erst mal systematisch bewiesen werden, daß u n d w a r u m L X X in diesem P u n k t e vor MT den Yorzug verdient, so ist es Holzinger u n b e k a n n t , daß dieser Nachweis schon vor n e u n J a h r e n versucht worden ist. I m A R W 1903 S. 310 habe ich darauf aufmerksam gemacht, daß Gen 12 — 1 6 in dem heutigen hebräischen Text kein Elohim erscheint, daß wir es aber L X X 12 1 7 1 3 i 0 a b i 3 i 4 1^6 7 15is (D) und I 6 5 finden. E i n besonderer Grund f ü r L X X an jenen n e u n Stellen ¡-n!-p in 0 d-eog zu verwandeln, läge nicht vor, wohl aber sei es erklärlich, daß MT der Gleichmäßigkeit im Gebrauch der Gottesnamen halber in diesen Kapiteln jedes Elohim getilgt habe. Und a. a. O. S. 309 steht zu lesen: „ W e n n das Bestreben dahinging, irii-p durch 0 1) Ausnahmen siehe oben S. 22.

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Jahweli und Elohim in der Genesis.

öeog zu ersetzen, warum fügt denn L X X an zehn Stellen (GenNum) noch -/.VQIOQ hinzu und handelt gegen den eigenen Grundsatz. Solange nicht nachgewiesen ist, warum gerade an jenen 84 Stellen ursprüngliches ¡-ni-r in Elohim bei L X X verwandelt ist, ist es wissenschaftlich erlaubt, auch die andere Möglichkeit ins Auge zu fassen, daß nämlich an diesen Stellen ursprüngliches von der L X X als o &eos bewahrtes Elohim von MT in i i f f verwandelt sei". Zu den sechs Stellen, die ich dann als gesicherte Elohim-Stellen dort angeführt habe, Gen 4* 15 6 30 2 7 E x 19 3 b Num 2 3 3 a und 23 2 6, füge ich jetzt folgende hinzu, die nicht bloß textkritisch, sondern auch aus andern Gfründen, sei es durch den Zusammenhang oder durch anderweitige Überlieferung oder durch andere Stellen des hebräischen Schrifttums als ElohimStellen sichergestellt sind. Durch den Zusammenhang wird m i r als sekundär erwiesen 16 u , siehe oben S. 32. In 30 24 wird DinVt* gestützt durch Aq 2 und Pesch. Letztere tritt außerdem für aiiiVi* ein 13 1 0 a iob 29 32 . In betreff der Stelle 13io scheinen von prophetischen Stellen für ¡rnVtt zu zeugen Ez 31s 28j6 2813, während allerdings J e r 5 l 3 Mini hat. Hos 124 erwähnt den Inhalt von Gen 32 2 4 mit D^iibN, welchen Passus man bekanntlich dem sogenannten J zuteilt. "Wäre Hosea ein jahwistisches Buch bekannt gewesen, so würde er sicher hier nicht Elohim gebraucht haben. Und ebenso ist es mit der Zerstörung Sodoms und Gomorrhas. Wie K r a e t z s c h m a r nachgewiesen, wird diese Geschichte von den Propheten Arnos 4 u Jes 13ig Jer 50ao stets mit Elohim zitiert (Gu 217), es kommt allerdings, wie Eerdmans S. 71 anführt, auch mit mir' zitiert vor, Dt 29 2 3 und Ez IG435. Aber bemerkenswert ist, daß Dt 29 2 3 codex 82 xrgtog 0 öeog und codex 85 die Randlesart o &EOg hat, und in Ez 16485. spricht irirp „ich habe sie hinweggetan", womit aber doch über den ursprünglichen Gottesnamen der Erzählung nichts ausgesagt ist. Hat es eine Version der Geschichte gegeben, die eine bestimmte Gottesbezeichnung bevorzugte, so müßte das nach dem vorliegenden Tatbestand eine elohistische, und nicht die jetzt im MT vorliegende jahwistische gewesen sein. Über eine nun tatsächlich vorliegende, aber aus jüngster Zeit stammende, elohistisch redigierte Sodom- und Gomorrhageschichte vgl. unten „Rez. fir". Soviel geht aber aus den Zeugnissen der Propheten hervor, daß ihnen jedenfalls zu 13i 0 18 19 32 2 4 keine Ci-ibN vermeidende jahwistische Form der Erzählung bekannt gewesen ist. Sprechen so aber die Zeugnisse der Propheten nicht für m i r und die Zeug-

Bisherige Beachtung des Unterschicds zwischen M.T und L X X .

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nisse der Textgeschichte klar und deutlich für ursprüngliches E l o h i m , so haben w i r damit zwei voneinander unabhängige Z e u g nisse gegen die Ursprünglichkeit der rein jahwistischen Eassung dieser Kapitel. Nehmen wir dazu, daß sich, wie von mir ausgeführt, die jahwistische Redaktion der Gottesnamen mit der Yorlesungspraxis der Synagoge in Y e r b i n d u n g bringen läßt, so kann von einer Ursprünglichkeit der Gottesnamen von MT keine Rede mehr sein. N o c h zwei Kapitel sind zu besprechen, über die Eerdmans sich näher verbreitet. Zuerst 3O25 27, wo L X X 0 d-eog f ü r f r i r r hat. Dazu f ü h r t E e r d m a n s S. 52 aus: „ D i e erste F r a g e , die beantwortet werden m u ß , ist, wie erklärt sich die A b w e c h s e l u n g der Gottesnamen in 2931—3024. Die Erklärung aus der Zusammenarbeitung verschiedener Quellen befriedigt nicht. Die A u f z ä h l u n g der K i n d e r Jakobs und die Namensableitungen, welche hier gegeben werden, geben f ü r eine Scheidung der Quellen nicht den geringsten Anhaltspunkt. 309-12 bringt man zu J, w e i l es hinweist auf 293i_35. L e a schreibt aber 2931-35 die Geburt ihrer Söhne ¡ t ü t zu. 30 h wird der Sohn der Zilpa von L e a „ G a d " genannt, indem sie seine Geburt dem Glücksgotte Gad zuschreibt. 30H versetzt uns wieder in den Polytheismus. D a z u stimmt auch die Erzählung über die Zauberwirkung der Liebesäpfel, welche man ebenfalls dem Jahwisten zuschreibt. E s ist sonderbar, daß der Schriftsteller, welcher 2931-35 regelmäßig Jahweh gebraucht, bei den weiteren Geburten Leas auf einmal davon Abstand nimmt und sogar .fremden Göttern in seinen Namenserklärungen Platz einräumt. Dio Einheitlichkeit, der Stil und diese polytheistischen Züge machen es viel wahrscheinlicher, daß hier eine Erzählung vorliegt, welche Elohim im allgemeinen Sinne gebraucht und auch t-ni-p als einen unter den Elohim gekannt hat. Die spätere Zeit, welche zwischen Jahweh und E l o him keinen Unterschied mehr hörte, hat in dieser Tradition den alten Sinn der Gottesnamen nicht mehr erkannt. W e n n J a h w e h v o r k a m , schrieben die Schreiber oder Erzähler in den nächsten V e r s e n gedankenlos wieder Jahweh. K a m darauf Elohim vor an einer Stelle, wo es sich nicht ändern ließ wie 302, so gebrauchten sie zunächst wieder Elohim. So erklärt sich auch der Unterschied zwischen hebr. T e x t und L X X 30 2 6 27 tt . H o l z i n g e r bemerkt z u den Ausführungen Eerdmans über 293i_36 3 0 u u®., daß dessen Deduktion einfach falsch sei. Die Sache läge so, daß Stammnamen, in denen Götternamen steckten, ganz unter A b s e h e n von diesen Göttern erklärt würden. „ D e n n daß T O f ü r den Erzähler

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Jahweh und Elohim in der Genesis.

noch den Sinn gehabt hätte „mit Gads Hilfe", das glaube, wer kann." Eichtiger wäre es von Holzinger gewesen (und das ist an diesen Stellen auch ein Unterlassungsfehler von Eerdmans), wenn er sich um einige alte Namensformen der Söhne Jakobs gekümmert hätte. Dann würde er wohl nicht mehr dekretieren, daß die Namenserklärungen hier unter Absehen von den Götternamen resp. Gottesnamen gebracht würden. Es ist doch allbekannt, daß der älteste Sohn Jakobs ursprünglich nicht Rüben, sondern Rubel hieß. Das beweist aber, daß 2932 mir 1 nicht ursprünglich sein kann. Pesch hat noch beides: Rubel und aloho. Ebenso schimmert doch aber auch 30 24 in den Worten der L X X 7TQOS&EIIO (ITQOQD"T]T, TTQOSEO-SVO) 0 &eog ¡.IOL VIOV ETEQOV der Name Josephel durch, wie er inschriftlich auf der Liste Thutmes III als Ispr und aus Hammurabis Zeit als Yasupili bezeugt ist. Nehmen wir dazu noch die olren angeführten Zeugnisse der Textgeschichte, will man da noch leugnen, daß das mrp des MT 3024 redaktionelle Änderung ist? Da wird aber Holzinger triumphierend auf das Verhältnis von 30 ^ und 24 hinweisen und es unbegreiflich finden, wie man eine Stelle, die zwei Namenserklärungen hintereinander bringe, für einheitlich halten könne. Wir bekennen es offen, daß wir so unmodern sind, daß wir ein und demselben Schriftsteller die Erzählung zweier Wortspiele bei Isaak 21 6 Rüben 29S2 Issachar 30i6is und Joseph zuschreiben. Und wenn Holzinger nun fragt, woher denn auf einmal das mir* in 3O24, so hängt das doch offenbar damit zusammen, daß man in der Silbe ~p später den Jahwehnamen wiederfand (cf. irras und •pi-p). Weiter polemisiert Holzinger gegen den Satz E e r d m a n s „die Zeit der Chronik, in der Jahweh und Elohim promiscue gebraucht werde, ist es, die uns die älteren Schriften überlieferte; bekanntlich hat sie diese Schriften noch nicht mit der peinlichen Sorge umgeben, wie es die späteren Rabbinen getan haben". Dagegen sagt H o l z i n g e r „man wird schon in Anbetracht des Yerhältnisses von L X X zu MT im Pentateuch gegenüber den andern Teilen des AT annehmen müssen, daß hier mit Sorgfalt überliefert worden ist. Wenn L X X in den Gottesnamen abweicht, so ist immer zu fragen, ob nicht, um von den Übersetzern abzusehen, den griechischen Abschreibern, die es nach ihrem Gefühl nicht mit Namen, sondern mit zwei Appellativen zu tun hatten, Fahrlässigkeit näher lag. Daß auch im hebr. Text gelegentlich angepaßt und nicht immer unfehlbar kopiert worden ist, hat man immer offen gehalten. Aber nun

Bisherige Beachtung des Unterschieds zwischen MT und LXX.

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über die Gottesnamen einfach wegzugehen, zumal sie eben nicht die einzigen Anweisungen der Zusammensetzung aus verschiedenen Quellen sind, muß als Gewaltstreich bezeichnet werden". Wenn Holzinger hier indirekt an uns Textkritiker die Aufforderung richtet, erst einmal zu bedenken, was die griechischen Abschreiber gesündigt haben, so muß ihm der Vorwurf gemacht werden, daß er, ohne sich genügend informiert zu haben (cf. ARW 1903 S. 307 Anm.), über diese Frage zu urteilen wagt. Der Gewaltstreich liegt ganz und gar nicht auf Seiten Eerdmans und derer, die mit ihm gleicher Meinung sind, sondern auf Seiten Holzingers, wo man Forscher, die in der Frage der Gottesnamen und Pentateuchkritik anderer Ansicht sind, die aber ebensogut wie Holzinger ihre Ansichten in ernstem Studium gewonnen haben, entweder nicht liest oder mit Stillschweigen übergeht oder (und dagegen werde hier einmal energisch Protest erhoben) mit Hohn und Spott überschüttet! Wenn Holzinger hier aber von den griechischen Übersetzern absehen will und ihnen also doch eine gewisse Sorgfalt im Pentateuch zuschreibt (einen andern Sinn kann doch seine Ausführung „schon in Anbetracht des Verhältnisses von LXX zu MT im Pentateuch gegenüber den andern Teilen des AT" nicht haben), und wenn er weiter davon redet, daß man die Möglichkeit sekundärer Erscheinungen im MT immer offen gehalten habe, warum verkündet er wiederum bloß Theorien und erkennt in der Praxis keine der von Eerdmans vorgebrachten Tatsachen an? Freilich, wenn es ihm selbst in die eigene Hypothese paßt, dann rekurriert auch Holzinger auf die L X X und weist in seinem Kommentar 3I49 (und damit kommen wir zu der letzten von Eerdmans erwähnten Stelle), wo LXX 0 &eog hat, E zu und bewahrheitet so de Lagardes Wort: „Die Theologen legen jahraus jahrein den Kanon der Juden aus, ohne im mindesten sich um die Verläßlichkeit des ausgelegten Textes gekümmert zu haben: die sich am nettesten Vorkommenden unter ihnen naschen dann und wann an den Materialien des systematisch zu bearbeitenden kritischen Apparats, dafür haben sie freilich die höhere Kritik". Wir verlassen hiermit die Polemik Holzingers contra Eerdmans mit dem Endurteil, daß Eerdmans, aufs ganze gesehen, in dem Kampf um die Gottesnamen das Recht auf seiner Seite hat, ohne damit alle seine Anschauungen gutheißen zu wollen, und wenden uns zu dem, der das eben zitierte Wort geschrieben hat, P. de Lagarde. Dieser hat sich im einzelnen nicht zu

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Jaliweh und Elohim in der Genesis.

unserer Frage geäußert. Jedoch hat er, der Kenner der Textgeschichte, es deutlich ausgesprochen, daß er die Untersuchung von vornherein anders führen würde, als sie in der Hexateuchkritik üblich sei. Yor allem betont er, daß auch der S a m m l u n g des Hexateuchs, des Psalters, des Kanons ein Gedanke zugrunde liege, daß man die Untersuchung von rückwärts beginnen müsse, und bemerkt weiter „Von 444 bis zu Jesu Tode muß sich der Teil der jüdischen Theologie entwickelt haben, welcher sich mit den Namen Gottes beschäftigte". Der einzige Forscher, der sich vor 1903, dem Erscheinen der Arbeiten von Lepsius und mir, mit unserer Frage näher beschäftigt hat, ist A. K l o s t e r m a n n . Seine Ansicht geht dahin, daß der Wechsel der Gottesnamen in der Genesis mit dem liturgischen Gebrauch des codex zusammenhänge. Solange der Abschnitt 24 — 426 noch nicht mit I i — 2 3 eine Perikope gebildet habe, sei in jenem m r p gelesen worden. Sobald aber wegen des Inhalts I i — 3 2 4 als eine Perikope vorgetragen sei, mußte in 24—324 auch Elohim gesprochen werden, zu welchem Zwecke in der Schrift ein O'fTb« hinzugefügt sei, das aber bei der Lesung an die Stelle von mrp getreten sei. Dieses hinzugefügte D^nb» habe dann an fünf sicheren Stellen der L X X das mt-p verdrängt. In betreff der Sintflutgeschichte sagt Klostermann, daß die beiden Berichte darüber solange erträglich hintereinander verlesen werden konnten, als der Name m i r » „elohim" gelesen wurde. Jene Vorlesung sei dann aber unerträglich geworden, als dieser Name in der L X X durch xi>QIOQ ausgedrückt wurde, daher habe die Vorlage der L X X beides zusammen, der Vorleser habe sich wählen können, was er sagen wollte. So einleuchtend Klostermanns Bemerkung über den Doppelnamen des MT in Gen 2 und 3 ist, daß nämlich Elohim für den liturgischen Gebrauch hinzugesetzt sein könnte, so wird doch seine Anschauung in betreff der Sintflutgeschichte nicht allen Schwierigkeiten gerecht. Zunächst deutet im MT nichts darauf hin, daß auch hier der Name ¡-iirr „elohim" gelesen wurde, und zweitens bleibt bei ihm unerklärt, wie in der L X X an fünf Stellen (612 13 22 815 912) für ä^fibs "/.vqiog 0 &eog steht. Da müßte ja in der hebr. Vorlage der L X X auf einmal ini-p am Rande gestanden haben. Warum stand das dann aber nur an diesen Stellen und nicht an den übrigen Elohim-Stellen? So bedarf denn Klostermanns Anschauung einer Modifikation. Und außerdem bedürfen noch mehr Stellen, als Klostermann in seinen „Beiträgen" be-

Bisherige Beachtung des Unterschieds zwischen MT und LXX.

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handelt hat1, in betreff der Gottesnamen zwischen MT und LXX einer Erklärung. In der Hinsicht ist K ö n i g s Forderung berechtigt (Einleitung S. 167, Glaubwürdigkeitsspuren S. 24), daß man sich nicht begnügen dürfe, sporadische Textveränderungen anzunehmen, sondern daß die Verschiedenheiten in dem kontinuierlich systematischen Wechsel von mir» und Ü^MVN auf ideelle Ursachen, auf einen geeigneten Anlaß aus der Geistesgeschichte Israels zurückzuführen seien. König hat sich verschiedene Male zu der vorliegenden Frage geäußert, außer an den schon angeführten Orten vor allem ZKWL 1887 S. 288 f., Einleitung S. 163 und Glaubwürdigkeitsspuren S. 22. An der ersten Stelle wendet er sich gegen C o r n i l l , der angenommen hat, daß in der Vorlage der griechischen Übersetzung von Ezechiel capp. 4 0 — 4 8 der Gottesname iPMbN ¡-nrp ( = KVQIOS O D-sog) gelautet habe, daß Ezechiel mit diesem Gottesnamen seine Vision in Beziehung zu dem einzigen, im AT noch sonst D^übN m i r gebrauchenden Abschnitte Gen 2 3 habe setzen wollen und daß also schon dem Ezechiel dieser Gottesname von Gen 2 3 vorgelegen habe. Mit Recht sagt König demgegenüber, „daß auch außerhalb von Ez 4 0 — 4 8 %VQIOS o &eog nicht fehle". Wie darf man überhaupt, hat Lepsius ganz richtig gefragt, den masorethischen Text von Gen 2 3 zum Vergleiche mit dem Alexandriner von Ez 40 bis 48 heranziehen? Muß man da nicht auch in der Genesis LXX befragen? Außerdem darf man aber so weitgehende Folgerungen, wie Cornill es tut, nicht ziehen, wenn man sich nur an einen codex hält, sei es auch der vermeintlich beste. Wie sehr in den Doppelnamen bei den Propheten die Überlieferung variiert, werden spätere textkritische Untersuchungen zeigen. — In der Einleitung S. 163 berichtet König über die Abweichungen der LXX in Gen 2 und 4, und glaubt auch schon dort aus dem Umstände, daß anscheinend LXX in diesen Kapp, willkürlich verfahre, das Urteil fällen zu dürfen, daß im hebr. AT der ursprüngliche Bestand der Gottesbezeichnung vorliege. Ausführlicher ist er, wie wir gesehen haben, in seinen „Glaubwürdigkeitsspuren". Hier sei aus ihnen nur noch angeführt, daß auch König mit Recht S. 18 ff. gegenüber Lepsius darauf hinweist, daß im Targum der späteste Wortlaut der Gottesnamen vorliege. 1) Über die Gottesnamen des sinaitischen Bundesbuchs äußert sich A. Klostermann II S. 453 ff. Dabei kommt er z. B. bei Ex 24 wie ich zu dem Ergebnis, daß die Tendenz der Unifizierurg im palästinensischen Hebräer auch hier sichtbar sei; vgl. auch seine den meinen analogen Ausführungen über Ex 2 0 i f f .

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Jahweh und Elohim in der Genesis.

Übrigens hat sich auch schon D i l l m a n n in seinem Kommentar zu der Frage der Abweichungen der LXX geäußert. Nachdem er die hebr. Verbindung trüb« m m in Gen 2 3 dadurch erklärt hat, daß man durch sie den Anstoß habe heben wollen, der jedem Leser kommen mußte, wenn auf das erste Stück mit Elohim ein Stück mit Jahweh folgte, erwähnt er S. 41, daß LXX nvQiog o S-eog noch bis Kap. 9 fortsetze, meist in den Stücken des C für m m , einige Male aber auch in denen des A für D"1 Mb«. Nicht so genau sind die Angaben von H o l z i n g e r in seinem Kommentar. Doch ist es interessant, daß er zu dem triiiti m m von Gen 2 3 auf S. 24 schreibt: Das KVQiög o d-eog von LXX in 7i 821 912 macht es wahrscheinlich, daß hier ein in andern Texten als MT noch weiter fortgesetzter Ausgleich späterer Diaskeuase, also nicht E J , auch nicht R, sondern R s vorliegt. Also sind auch nach Holzinger noch späte Hände an den Gottesnamen tätig gewesen! Recht ungenau ist die Angabe v o n D a l m a n „Der Gottesname Adonai" S. 32, wo es heißt „Für m m findet sich auch sonst mitunter bei den LXX $eog, so 1 M 4 4 Cotton. 2 1 4 2 Ambr., und auch Gunkel führte in der 1. Aufl. seines Kommentars nur zu wenigen Stellen aus Kap. 2 die Abweichungen der LXX an, so daß mit Recht darüber Eb. N e s t l e im D.B. Klage geführt und gesagt hat: This is true of the Cod. A; if Gunkel had used the editio Sixtina, he would have had to add s 22 (für 0 og) and if we are still more circumspecting as commentators ought to be and recur to Philo, Fields Hexapla, the collections of Holmes, the versions as witnesses for LXX, we must add further y 4, i. e. not 5 times, but 8 times LXX omits m m in this chapter, it has it only twice (vv 15 16). Übrigens verdanken wir Eb. Nestle noch eine sehr wichtige Abhandlung zur Frage nach der Überlieferung der Gottesnamen in der ZDMG 1878, auf die bei der Lösung der Frage von dem Verhältnis von xvQtog 0 &eog zu aöcovat •/.vqiog näher eingegangen werden wird. Hier haben wir jetzt noch die beiden textkritischen, mit Yarianten versehenen Ausgaben der Genesis zu betrachten, die von Ball und Kittel. Ball gibt erfreulicherweise zu den meisten in Betracht kommenden Stellen die Varianten der LXX an, freilich nur nach den Unzialen. Und zwar richtet er sich im wesentlichen dabei nach cod A, daher fehlen die Varianten zu 2 4 b 8 22 322 613 Ü9a 303o, wo schon eine Heranziehung der andern Unzialen und der Ausgabe von 1868 das Material vermehrt haben würde. Manch-

Bisherige Beachtung des Unterschieds zwischen MT und LXX.

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mal f ü h r t er jedoch Lesarten anderer Unzialen an, z. B. 4 9 13 926, zuweilen sogar u n t e r der Plagge L X X 7 9 15i 8 16 7 , wo es richtiger gewesen wäre, anstatt

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89

Die Varianten der griechischen Genesis.

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54

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0"n verwandelt ist, und zum Schlüsse dieses Yerses heißt es yiai ov xareöiw^av oniaco zwv vitov Iaqatjk (statt Jakob). So knüpft ebenso wie der Name „Gott Israels" auch der Begriff der Söhne Israels an Sichern an. Und da kann es doch keine Frage sein, daß das auf irgendeine Weise mit dem in Kap. 34 vereinbarten, anfänglich freilich gestörten connubium der Söhne Jakobs mit den Bne Chamor zusammenhängt: von da ab wird die wandernde Schar bald Jakob, bald Israel genannt. Steht doch nun jenes Ereignis von Sichern mitten zwischen den beiden Namengebungen Kap. 32 und 35. Der erstere Name Jakob wird fortan beibehalten, wo es sich um die Familiengeschichte Jakobs handelt und wo Bezug auf früher Berichtetes genommen wird. So gelangt Jakob nach Hebron 302? zu seinem Yater und Jakob 371 bleibt wohnen, wo sein Vater als Fremdling geweilt hatte, Jakob und seine Söhne 47 6 gelangen nach Ägypten. Wo dagegen nicht bloß die nächste Verwandtschaft Jakobs, sondern iV "iün bs, also auch alles das, was nach 3429 aus Sichern sich bei ihm befand 2 , ins Auge gefaßt ist, da kann auch Israel für Jakob eintreten, vgl. 46ib mit 46 5a . So heißt es denn auch 4727 Israel blieb in Ägypten wohnen in der Provinz Gosen und sie setzten sich darin fest und mehrten sich, 1) wofür dnp laxtoß. 2) darunter auch die in der LXX Gen 5017 in der Rezension dnpt f* y *

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vorkommenden &tQcurovTes rov nargos.

Der tatsächliche Unterschied zwischen beiden Namen.

137

so daß sie überaus zahlreich wurden die zwölfe. Nun wird bekanntlich Joseph 482122 in enge Beziehung zu Sichern gesetzt. Ist unsere These richtig, daß der Name Israel an Sichern anknüpft, so findet sich vielleicht eine ähnliche Beziehung zwischen Joseph und Israel. Sehen wir daraufhin die Genesis durch, so finden wir folgendes: 372 lautet bekanntlich im MT „wenn man ihnen etwas Schlimmes nachsagte, so hinterbrachte es Joseph ihrem Vater". Dieser Yers hat eine Geschichte hinter sich, über die man in den Kommentaren nichts erfährt. Wir haben nämlich in der L X X folgende Hauptfassungen: I. xaTrjveyxcv de (Iwoqqi) tpoyov rtOvrjQov Ioiatjtp nqoq IaqarjX xov rtateQcc avxov (avxcov) L dfi* kp, II. •/.avijveyxav de hoar^tp xj/oyov jtovtjqov rtgog IaqaijX xov 7taxtqa avxov (avxiov) A und andere, III. xaxtjveyxav de "¿axa Ia)Oij

2i MT „hierauf zog Israel weiter und schlug sein Zelt auf jenseits von Migdaleder" steht in der L X X schon 351 6 in der Fassung uinaqaq de Iaviwß ex Bai&tjX ercq^ev %rp> axrjvtjv avrov S7tExeiva TOV TtvQyov radeQ. Handschrift v hat den ganzen

Yers sub Es wird Jakob ausgelassen von G aci* moxc 2 . Das Verhältnis von MT zu L X X ist Kap. 35$)®. nun also das, daß Jakob im MT getilgt ist in den Yersen 16 = 21 und 22b- Über Kap. 37 wurde schon berichtet, daß in Vers 3 bei MT btnirn eingetreten ist für das Jcmwß der L X X und daß die Lesarten in Vers 2 sehr verschieden sind. In Kap. 43 findet sich keine Abweichung zwischen MT und L X X . In 45 2 8 entspricht dem btniu-' bei L X X IoQcrql, nur f Chr lassen letzteres fehlen, was kein Versehen der Handschrift ist, sondern auf Überlieferung zurückgeht, denn es findet sich auch R 2 pr m Syr Vulg Saadja, und die Zeugen h t a2 © haben dafür Iay.ojß. Überhaupt scheint h eine Vorliebe für Iaxioß zu haben, denn wir finden es bei ihm statt IoQarjX auch 461 (mit F*) 46 6 (mit bfm egj g w ) und 47 27 (mit d Chr). Im 46. Kapitel ist besonders Vers 5 von Redaktionen betroffen. Dem hebräischen „die Söhne Israels hoben ihren Vater Jakob . . . " entspricht: 1. 2. 3. 4.

01 vioi 01 vioi 01 vioi 01 vioi

IoqarjX TOV 7taxeqa AVTU>V ADFM opqruvya 2 b 2 Iay.it)ß IoqaijX zov naxtqa avrcov iklnswd 2 @ o f J Ia-Moß TOV rcatEQa avxwv befghjm Iaqai^X Ja/w/S TOV nazEqa avrtav F b m g acdtxc 2 ^ §ms laqarjX.

gr

Hier seien nun gleich die andern Stellen, an denen sich besondere Abweichungen zwischen den Rezensionen zeigen, zum Vergleiche angeführt. Es sind folgende:

Der tatsächliche Unterschied zwischen beiden Namen.

141

4 810 Die Augen Israels oi ocp&aXfioi Ia/Mß d p t f{ oi orp9-aX(.ioi avzov ADM ghjlqrsuvyza 2 Chr Cyr (e: oi opdaX/ioi) oi od-alt.ioi loQatjl B a b c f i k m n o w x b 2 c^ gl © (& §

482O bNIO-1, LXX IoQctijX, aber nag IaqarjX bcdegjvwz 49 28 Vsmi^ •'isaffl vioi Iaxwß BADFM beghloqsuwxya 2 b2 $ gv cpvXai Iaviioß a c m 2t c o d d vioi Icr/.ioß (pvlai L d f i b j knprtvzc 2

Ein Vergleich der vier Stellen 46g 48,o 4820 4928 zeigt, daß zusammengehören : I 46 s 4 8 io 4928 I I 46s 4810

oi vioi IOQarjX TOV Ttctzeqa avriov oi ocp&alfioi avzov vlov Ictvuoß 01 vioi Icr/.toß xov natsqa avttov = I (mit avrov)

4820 nag loQatjl 49 28 = I (mit

1 > A D as ( = E ) qu y )

Rezension egj

Iaxuß)

III - M T 466 Ebm® acdtxc2 g!f> gt (ms Israel) 4810 B abcfikmnowxb 2 c2 4820 alle außer bcdegjvwz 4928 keine Handschrift, am ähnlichsten (pvXai Iaxwß acm &codi f r IY Sonderlesarten 46ß 01 vioi IavMß IoQarjl TOV rtaTsga avrwv iklnswd 2 (Si®1 J 4810 01 ocpSaXitoi Iayuoß dpt

Es fällt auf, daß die Rezension egj das alleinstehende Israel an diesen vier Stellen nicht hat; das ist nicht Zufall, sondern eine Eigentümlichkeit von ihr, denn es findet sich dasselbe auch 482 f egj vmg; auch 47 7B geht bf egj © seinen eigenen Weg, wenn es Jakob nicht hat. Auch daß dpt gl 4810 01 ocpSaXpoi Iayuoß geben, beruht nicht auf einem Schreibfehler, sondern ist Überlieferungsvariante, wir haben dasselbe 35 a bei dnp g ® und 3022 + laxaß bei dnpt bw fir © und dasselbe plus 43 2 bei DF b dnpt fihl v m s g}. "Wenn 4928 keine LXX-Handschrift IaqatjX ausdrückt, so haben umgekehrt an dieser Stelle hebräische Handschriften (K II R 825 pr) die Lesart der LXX Jakob. Während wir oben konstatieren konnten, daß an den Jakobstellen des MT sich nie in den durch Minuskeln überlieferten

142

Jakob und Israel.

Rezensionen der L X X ein abweichendes laQarjl findet, haben wir die umgekehrte Erscheinung (für b N l w laxwß) wie in der Gesamtseptuaginta, so auch bei den Rezensionen, nämlich bei egj 46 e (VIOL IAXWß) 482 (Jakob nahm seine Kräfte zusammen) 48io (Augen Jakobs) und bei dnpt 35 5 3022 ( + ) 432 ( + ) 48io. Von den sämtlichen Israelstellen des MT, wo nicht die bne Israel gemeint sind, sind ohne ins Gewicht fallende Abweichungen (denn es handelt sich nur um Auslassungen oder Jakob bei einzelren Handschriften, wie oben S. 137 angeführt) die Stellen 3Ö2ib 3713 436 8 11 46 2 4629 4630 4729 47 3 i 48 S u 13a 13b 14 21 49 2 4924 502Das sind alles (mit Ausnahme von 35 2 it, 46 2 49) Joseph- und Benjaminstellen. Die Abweichungen der auf einen andern Hebräer zurückgehenden Rezensionen finden sich n u r an den Stellen, wo das Verhältnis Israels zu Joseph und Benjamin nicht in Betracht kommt, mit Ausnahme der Stelle 482, die aber, wie unten nachgewiesen wird, einem Kompilator zukommt. Ich denke, damit ist aber die Richtigkeit meiner Auffassung des Gebrauchs ron Israel auch textkritisch sichergestellt: Es hat eine feste Tradition gegeben, daß der Name Israel bei Joseph und Benjamin gebraucht wurde. 1 Für das sonstige Schwanken zwischen s p y und bimir muß man auch die defektive Schreibung 1 in Betracht ziehen, die entweder zu s p y oder zu Vanm11 ergänzt werden konnte. Daß im MT eine Redaktion zugunsten Israels vorliegt, haben wir schon gesehen. Aus allen diesen Gründen sind aber die Namen Israel und Jakob für die Quellenscheidung wertlos. Bisher ist nun in diesem Buche nachgewiesen, daß Jahweh und Elohim, daß Jakob nnd Israel als Quellenscheidungsmittel wertlos sind. Damit fallen die Hauptunterschiede zwischen J und E dahin. Falls man nun aber, um die neuere Urkundenhypothese zu retten, sich doch noch hinter die andern Eigentümlichkeiten des angeblichen J und E verschanzen sollte, so sei hier folgende Feststellung gemacht. 1. Es ist unrichtig, daß MMN nur in Verbindung mit Elohim und Jakob, dagegen ¡insia nur zusammen mit Jahweh und Israel vorkommt; denn 30 is kommt ¡-¡nsizs mit Elohim und Jakob vor und auch 30 7 steht ¡ m s « im E-Zusammenhange und ebenso 2014. 1) Ygl. dazu noch den Zusatz, den 502 verschiedene Handschriften haben: TOV IaQHTjl -j- nartQa

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hat xov narega Iaiaijtf 71. Nachträglich finde ich bei B. Luther (Ed. Meyer, Die Israeliten und ihre Nachbarstämme) S. 143 die Bemerkung „Es ist wohl zu beachten, daß der Vater Josephs nicht Jakob, sondern Israel heißt".

Der tatsächliche Unterschied zwischen beiden Namen.

143

2. Es entspricht nicht den Tatsachen, wenn behauptet wird, nur E habe Offenbarungen im Traum. Diese Behauptung scheitert an dem Verse 28i6 „J". Da erwacht Jakob, die Offenbarung ist ihm also im Schlafe gekommen ebenso wie bei E. Dann wie kann J sich den Vorgang anders vorgestellt haben, als durch einen Traum vermittelt! Die Verse 28i2_i 6 dürfen wegen dieses angeblichen Kriteriums nicht verschiedenen Quellenschriften zugewiesen werden. Also auch diese beiden „wichtigen" Differenzen zwischen „ J " und „E" existieren nur in der Einbildung. Und ebenso ist es auch mit all dem Kleinkram, den man aufgestöbert hat; z. B. Nr soll ein Kennzeichen von J sein; 25®, kommt N5- vor, nach Gunkel gehört aber 2029-34 zu E, da das Stück 27 36 von E zitiert wird. Und nach Kautzsch-Socin Anm. .105 kann ^aiuiN nur aus E von R eingesetzt sein, nach Gunkel gehört •'¡nan« zu J. Wenn erforderlich, wird diese Liste fortgesetzt. Außer Jahweh — Elohim und Jakob — Israel versagen auch sämtliche anderen Kriterien, die man als Unterscheidungsmittel zwischen J und E anwendet. "Wird man es jetzt noch wagen, über die Einwendungen gegen die neuere Urkundenhypothese zur Tagesordnung überzugehen und behaupten, daß die Ergebnisse der Pentateuchkritik gesichert sind, oder wird man es jetzt anerkennen, daß wider Erwarten Tatsachen in die Erscheinung getreten sind, die sie umstoßen? Warten wir es ab. Daß sich gewisse sachliche Differenzen zwischen den sogenannten J - und E-Stücken manchmal finden, wird selbstverständlich auch von mir nicht geleugnet. Solche Differenzen beweisen aber wahrhaftig doch nichts für einen Jahweh und Israel schreibenden Jahwisten und einen Elohim und Jakob schreibenden Elohisten, sondern sind auf andere Weise zu erklären. Und daß auch viele der sogenannten P-Stücke nicht mit den andern Bestandteilen der Genesis ohne weiteres zusammengeworfen werden dürfen, ist auch meine Ansicht. Wie sie aber zu erklären sind, zeigt das Folgende.

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P in Genesis 12—50.

P in Genesis 12—50. Ein neuer Schlüssel zum Verständnis der Komposition der Genesis hat sich mir bei einer Untersuchung über Gen 359fr. ergeben. Der erste Teil dieses Abschnittes reicht von 35 9 _ 1 5 , er wird dem sogenannten „P" zugeschrieben. Daß diese Perikope nicht von dem Verfasser von 357 herrühren kann, zeigt die nicht mal eine andere Nuancierung bringende Wiederholung 3515 = 357; wie wir oben sahen, ist ja 307 auch zu lesen: nannte die Stätte Bethel. Wir sind also in 35ig gerade so weit wie 35 7 . Nun hat aber der ganze Abschnitt 35 9 _ 1 5 Parallelen in andern Genesisstellen. Zunächst ist 3510 = 3229- Beide Verse existieren in der griechischen Übersetzung in drei Hauptformen: 3229 ov

•/.\i)&RJ(SETAI en TO ovofia aov Iaytojß aXXa IaqaijX earai ro ovofia aov 1. A bw dptfir 3 510 TO ovofta oov ov Y-hythjaezai ezi Iawaß aXX IaqaijX eorai ro ovo/xa oov 3229 ov •/.ktj&tjoeTai eri ro ovofia oov Ictxwß aXX T] IaqaijX eorai TO ovofia aov 2. D ej v 3 510 TO ovofxa aov laxwß ov VLRFTTJOETAI eri Iaxwß aXX t] Iaq. eazai TO OV. a. 3229 0V/.ST1 Icr/.mß y.Xi]d"qo ereil TO ovofia aov aXXa IaqaijX -7- earai TO ovofta aov 3. Hexapla 3 510 TO ovofia aov Iaxxoß ov •xXijd-TJOBTAI er1 Iancoß aXX' IaqaijX earai TO ovofia aov X xo/ exaXeaev TO ovofia avrov IaqaijX Gegenüber dem MT hat L X X in 3229 dagegen 35jo zu Anfang minus apj»i faus. Dann scheint im MT 3510 am Ende eine Auffüllung des der LXX zugrunde liegenden Textes stattgefunden zu haben, Origenes las in seinem Hebräer mehr als die ursprüngliche LXX in ihrem Hebräer gelesen hat. In 3 511 entspricht die Verheißung an Jakob der an Abraham in 176.

P in Genesis 12 — 50.

145

3 5 n a : av^avov xai nXr¡3-vvov xai e&vrj xai ovvayioyai ed-vcov

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eaovxai ex aov 17 o a : 'xai av^avo) ae ocpoÖQa xai &r¡au) ae etg e&vtj 35nb: xai ßaaiXeig ex xrjg ootpvog aov e^eXevaovxai 17 eb: ßaaiXeig ex aov e^eXevoovxai Gegenüber der Verheißung an Abraham haben wir hier die Hinzufügung von ¡-Q1 und tnis bnp und die Ersetzung von ^ a u durch ^piibrm. Was Gen 17 4f piort heißt (um der Etymologie mit Abraham willen), wird 3 5 h mit tris bnp umschrieben. 35j2 = 28i 3 , was nicht näher erläutert zu werden braucht, da die vorkommenden Varianten zu unerheblich sind. 3513 ist der Schluß der Theophanie unter Zugrundelegung von 1722 gewählt, wo es heißt -xai aveßrj o d-eog ano ^4ßocta/.i. An der Stelle 3513 existieren in der griechischen Überlieferung die drei Passungen: 1. dfnp © p aveßrj de o d-eog, 2. MT = G aoxc 2 J l aveßrj de an avxov o &eog; 3. aveßrj de o d-eog an avxov. Das dann folgende ex xov TOJCOV OV eXaXrjaev ¡.tex avxov, das man gern als Zusatz ansieht, wird jedenfalls durch die gesamte L X X Überlieferung als schon damals vorhandener Textbestandteil erwiesen, nicht so aber, wie wir eben gesehen, das an avxov. 3 5 u = 28i8 • 35 u a '/.CIL eoxr¡oev laxioß axrjXrjv ev xw xonio CO eXaXrjaev ¡.UV avxov axrjX. Xid-. 2818 a "xai eXaßev xov Xidov ov edrjxev exei nqog xeg>. avx. xai eavrja. avx. airjX. 35üb yMi eaneiaev en avxrjv anovdrjv xai ene%eev en avirjv eXaiov

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28i8b ene%eev eXaiov eni xo axqov avxrjg. In 3514 haben hinter ¡.lex avxov + o -D-eog bdnpt f i a r c2 g Chr Cyr-od. Auch in diesem Vers gibt das 35. Kap. gegenüber dem 28. den volleren, dem Anschein nach exegesierenden Wortlaut, geradeso wie 35 n gegenüber 17 6 . Zu der oben schon erwähnten Parallele 35i5 = 35 7 ist noch zu bemerken, daß in 3515 sich auch das + exeivov1 hinter xonov findet bei cmnw, und daß es außer der dem MT entsprechenden Stellung ¡.lex avxov exei 0 &eog auch die Fassungen gibt ¡.tex avxov 0 &eog exei diorw und 0 deog ¡.tex avxov exei egjp. Vergleichen wir nun die angezogenen Parallelen zunächst 1) Dafür txu ausgelassen von cm f qu. bei 3 5 h _ i 5 , so kann keine Erage sein, daß hier dasselbe berichtet D a h s e , Textkritische Materialien. I. 10

146

P in Genesis 12 — 50.

w i r d , w a s schon 28135. erzählt wurde. Schlagend wird das durch die steinerne Säule 3514 = 28 J8 bewiesen. A u c h Gunkel versteht 351112 13a von der Betheloffenbarung, die schon 28 berichtet war. Ebenso ist in der Y o r l e s u n g s p r a x i s der S y n a g o g e Hos l l v f f . mit dem Y e r s e 1 2 5 die Haphthare z u der Parasche N i f i 28ioff. W e n n nun aber Gunkel 35 9 1 0 auf der Rückreise in Sichern geschehen sein lassen möchte, so verträgt sich das nicht mit der Geschichte des Textes. D e n n zunächst hat der ursprüngliche T e x t von 3 5 9 das m» noch nicht gehabt; es fehlt noch heute in der L X X - R e z e n s i o n f i a g © ; er lautete vielmehr: „ U n d Elohim erschien dem Jakob bei seiner R ü c k k e h r aus Paddan A r a m und segnete ihn, und Elohim sprach z u i h m : (du heißest Jakob;) du sollst fortan nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein". Das ist aber eine W i e d e r h o l u n g von 3225ff. In der L X X ist dann in Y e r s 9 ev ylovta hinzugefügt worden, das man aus 3 5 1 6 heraufnahm, als man nicht mehr verstand, daß 35g 10 eine Inhaltsangabe von 3 2 6 f E . und 3 5 n - u eine solche von 28i3ft. bildete. D a nun aber in den Y e r s e n 9 10 das fälschlich eingesetzte ev AovCa mit dem P n i e l 3225s. kollidierte, so w u r d e schließlich ms» eingesetzt und so eine zweite U m n a m u n g geschaffen. Z u der Folge P n i e l - B e t h e l 3 5 9 i 0 3 5 n _ u vgl. man Hos 124h 125bA n jene beiden Inhaltsangaben ist noch angehängt 35is die W i e d e r h o l u n g von 35 7 . W a s nun den Y e r s 28i 9 anlangt, der ebenfalls || 3515 ist, so fasse ich mit demselben R e c h t e , mit dem man heutzutage den Y e r s t e i l 2 8 i 9 b als Glosse auffaßt, den ganzen Y e r s als solche auf, die nachdem erst das Vn in 3 5 7 eingeschoben w a r , entstanden und dann auch nicht als störende Tautologie empfunden z u werden brauchte. 2

Fassen wir n u n unser Ergebnis in betreff 3 5 9 _ 1 5 zusammen, so ergibt sich 1. daß dieser Abschnitt das W e r k eines Kompilators ist, der nichts Neues bringt, dem aber ein großer Teil der jetzigen Genesis schon vorgelegen hat; 2. daß in diesem Abschnitt sich Erläuterungen älterer B e r i c h t e f i n d e n , und 3. daß noch nach der Kompilation A u f f ü l l u n g e n dieses A b schnittes seitens der Parallelen stattgefunden haben. Eine ganz ähnliche E r s c h e i n u n g haben w i r Gen 2 8 i _ 9 . D a ist 28s |1 27 4 3 ; 2831| 2 8 u ; 28 4 || 28 1 3 . 28 5 erinnert durch P a d d a n Aram an den Y e r f a s s e r von 35 9 . W e g e n 2 8 5 a muß aber demselben auch 28i und 2746 gehören. D i e Y e r s e , 2 8 6 - 9 haben im

P in Genesis 12 — 50.

147

Laufe der Zeit große Auffüllungen erlebt. Den ursprünglichen Text dieser Verse, wie e r m i t 274 6 —285 zusammengehört, siehe unten in der Übersicht über P. Im Unterschiede von 35 9 _ 16 findet sich nun in den "Versen 27 4 6 —289 doch ein neuer Punkt, das ist die den ganzen Abschnitt durchziehende Warnung vor den eingeborenen Weibern. Nun haben aber die beiden Abschnitte 3 5 9 _ j 5 und 2 8 i _ 9 noch etwas anderes, sehr charakteristisches miteinander gemeinsam, b e i d e stehen n ä m l i c h an d e r G r e n z e e i n e s d e r a l t e n L e s e a b s c h n i t t e , w i e w i r sie s c h o n bei den G o t t e s n a m e n k e n n e n g e l e r n t haben: jener Abschnitt 3 5 9 _ 1 5 bildet nämlich den Anfang des 32. Seders der Genesis und dieser den Schluß des 25., der von 2728—28 9 reicht! Sollte sich nun wohl an andern Stellen auch noch eine solche Beziehung auffinden lassen? Der 26. Seder umfaßt 28io—2930. Bei dem letzten Verse ist bemerkenswert, daß der Schlußsatz „und er diente bei ihm noch weitere 7 Jahre" der Zusatz eines Glossators ist. Denn die L X X - Z e u g e n , die uns den kürzeren Text von 286—9 boten (vgl. p), lassen auch dieses Sätzchen fehlen (Efp). W i r haben also am Ende des 26. Seders eine Auffüllung des Textes. Im übrigen ist die Hand, die wir beim 25. und 32. Leseabschnitt gespürt haben, hier nicht erkennbar. Auch der folgende 27. Seder bietet nichts Bemerkenswertes, er reicht von 29 3 I—30ai;- der dann folgende 28. von 3O22—312- Hier zeigt sich wieder die Hand von 28nf. und 3 5 g f f . in dem ersten Sätzchen „da nahm sich Elohim der Eahel an". Das ist eine Überschrift für den folgenden Seder, bekanntlich schreibt man es heutzutage P zu. Eine ganz ähnliche Erscheinung sehen wir beim 29. Seder Kap. 31a—32 3 . Der Anfangsvers 3I3, bekanntlich ein einsamer Vers des sogenannten J, macht denselben Eindruck einer Überschrift und Einleitung zu dem folgenden wie 3022». Seder 30 reicht von 32*—33I 7 ; bekanntlich läßt man 32 4 eine neue Quelle beginnen, es beginnt einfach ein neuer Leseabschnitt, der sehr sinngemäß ausgewählt ist: W i e der 29. Seder in 32 3 mit der Erklärung von Machanaim schließt, so der 30. mit der von Sukkoth. W i r kommen zum 31., den die Perikope 33ig— 35 8 bildet. Hier haben wir am Anfang wieder den Kompilator von 35 9 ff., nicht freilich in dem Sätzchen „und Jakob gelangte wohlbehalten nach der Stadt Sichern", denn das gehört in den Zusammenhang, wohl aber in dem Zusatz „die im Lande Kanaan liegt, als er aus Paddan Aram kam"; vergleiche dazu 359. Wenn wir nun aber schon dreimal 282 3318 35 9 Paddan (Aram) von derselben 10*

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Hand erwähnt fanden, so scheint sich diese offenbar sehr für jenes Land und für eine "Wanderung von dort nach Kanaan (vgl. 35 9 33is) zu interessieren; vielleicht haben wir noch andere Stellen, wo Paddan Aram oder Land Kanaan vorkommt, die dieser Hand zugeschrieben werden könnten. In den Kapiteln 2 8 i — 3 5 9 sind noch zwei solcher Stellen, zunächst 31i 8 . Dieser Vers zeigt nun genau dieselben Erscheinungen wie 2 8 i a 35 9ff ., nämlich zunächst eine Auffüllung des Textes: iddi i m is^p nipa. Nach Ausweis der Hexapla X "ATTJOIV •/.zyaeug avrov tjv TCEQIOVaiaoazo ist dies erst dem Hebräer des Origenes und noch nicht dem, aus dem L X X übersetzte, eigen gewesen. Dagegen wird DIN "pss und 1SDS njfiix schon unserm Kompilator zuzuschreiben sein. Und der andere Yers 306 besteht ebenso wie 3Iis aus ursprünglichem Text, Zusatz des Kompilators und einer Glosse. Ersteres ist „und Jakob gelangte nach Lus samt allen Leuten, die mit ihm zogen"; dem Kompilator kommt zu p r s y i i o tön, und Glosse ist ion. Fassen wir nun unser bisheriges Ergebnis aus den Kapiteln 28 — 35 zusammen, so ergibt sich uns im Vergleich mit der üblichen Quellenscheidung: 281_9 (P) = Schluß des Seders 25 Werk des Kompilators 29 3 0 b (E) = „ „ „ 26 Glosse 3022a (P) = Anfang „ „ 28 Überschrift des Kompilators 31 3 (J) = „ „ „ 29 „ „ „ 31 1 8 (P) 1 Paddan (Aram), j vom 33 i 8 (P) = „ „ „ 31 j Land Kanaan 1 Kom35 6 (P) Land Kanaan J pilator 35 9 _i 5 (P) = „ „ „ 32 "Werk des Kompilators. Wir sehen also, wie sich fast stets an der Grenze zwischen zwei Leseabschnitten, entweder zu Anfang oder am Schluß eines Seders die Hand unsers Kompilators zeigt, und wie diese Hand in unsern Kapiteln an andern Stellen sich nicht zeigt, mit Ausnahme der kurzen Zusätze 31 ig und 306. Nun wird dem sogenannten P aus diesen Kapiteln noch 2924 28b 29 30odqa den Zusatz 01 dwdexa. — Was nun die Verse 474_ 12 anlangt, von denen 5 _ n P zugeschrieben werden, so haben sie, wie allgemein zugestanden, noch sehr spät Veränderungen erlitten. Kautzsch-Socin sagt S. 111 „der ursprüngliche Text von Q ist zweifellos bei den L X X erhalten und daher von uns in der dort gegebenen Reihenfolge in die Übersetzung auf-

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genommen". Also wenn es zur Hypothese zu passen scheint, wird die L X X berücksichtigt. Ebenso bei Gunkel S. 495: Der gegenwärtige Text ist geglättet. LXX-Handschriften haben noch das Ältere. — Daß hier eine andere Quelle als J spricht, zeigen die im L X X - T e x t besonders auffallenden Dubletten und einige Verschiedenheiten: „Dort werden Pharao fünf der Brüder vorgestellt, hier Jakob selber; dort weist ihnen Pharao Gosen an, hier das Land Ka'mses". Nun frage ich aber, wenn man einmal L X X - H a n d s c h r i f t e n berücksichtigt, warum dann nicht in jedem einzelnen Falle und warum nicht genau? Warum wird an unserer Stelle nicht erwähnt, daß z. B. Vers n bei den wichtigen Handschriften bw (71) lautet: v.ai xavwxioev loarjcp rov Tiazeqa avxov -/.AI TOVQ adelcpovg avxov eig yijv yeoefi, vgl. auch jm& vm®, daß J (wieder mit bw zusammengehend) statt ev ytj Pa/xeoatj Gesem hat, und daß D ev yt] Pa^saat] ausläßt? Nun hat die heutige Pentateuchkritik darin ganz recht, daß uns in der L X X die ältere Reihenfolge des Textes von 474ff. aufbewahrt ist, das kann man nun aber ganz und gar nicht als Beweismittel für die übliche Quellenscheidung gebrauchen, sondern es zeigt sich gerade hier wieder die Hand des Kompilators, den wir bisher schon kennen gelernt haben. Der Verlauf der Geschichte Kap. 47 ist doch naturgemäß folgender: Joseph meldet dem Pharao die Ankunft seiner Verwandten i, stellt ihm fünf Brüder vor 2, Frage und Antwort in betreff ihres Berufes g, Grund ihres Kommens und Bitte in Gosen zu wohnen 4, Anweisung der Provinz Gosen und Anordnung in betreff der Oberhirten 5 6b , Vorstellung Jakobs 7. Daß diese Vorstellung Jakobs keinen Gegensatz zu der Vorstellung der fünf Brüder, sondern deren Fortsetzung bildet, ist für jeden, der diese Verse nicht durch die Brille der „neueren Urkundenhypothese" betrachtet, klar, ebenso daß die W o r t e „und Jakob und seine Söhne gelangten nach Ägypten Als nun Pharao" . . . bis „ i m fruchtbarsten Teile des Landes wohnen" in den Text geratene Inhaltsangabe sind. W i r haben die Fortsetzung dieser Inhaltsangabe dann in Vers 7. Man muß sich eigentlich wundern, daß Vers 7 „und Jakob segnete Pharao" und Vers 10 „und Jakob segnete Pharao" von der heute üblichen Quellenscheidung beide dem „ P " zugeschrieben werden, sonst nimmt man bei solchen Wiederholungen stets eine neue Quelle an. H i e r liegt nun die Sache so, daß der Satz Vers 7 xat evXoytjasv Iamoß xov (Dagaio bei den LXX-Handschriften cfnqus fehlt, also als Glosse zu betrachten ist. Dann setzt diese

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Glosse aber als Text die Verse 8 - i o voraus. Das ist nun aber kein ursprünglicher Text, sondern dem Kompilator zuzuschreiben wegen der Altersangabe und des Ausdruckes d t i j u , ebenso gehören demselben auch Vers n an: eine Rekapitulation des Vorhergehenden (mit der Glosse „in der Provinz Ramses") und Vers 12: ein Hinweis auf das Folgende. W e n n wir nun auch die Einführung Jakobs bei Pharao 7 a unmöglich für einen Gegensatz zu der Vorstellung der Brüder halten können, so gehört sie unseres Erachtens doch nicht zum ursprünglichen Text, sondern ist ein Einschub des Kompilators; dafür spricht, daß Josephs Vater hier Jakob genannt wird, wie wir es gleich wieder in einem dem Kompilator gehörenden Verse (482) finden werden; der alte Erzählungstypus nennt ja als Josephs Vater Israel. Fassen wir nun unser Ergebnis in betreff des 1. Teiles von Kap. 47 zusammen, so hat der Kompilator verfaßt 7-12 mit Ausnahme der Glosse in xi und des Sätzchens 7 t „und Jakob segnete den Pharao". Dieses Sätzchen, das, wie wir sahen, eine Glosse ist, bildet nun aber die Fortsetzung zu „und Jakob und seine Söhne" usw. 5 6a . Somit sind auch diese Sätze als Glosse zu betrachten. E s ergibt sich also nunmehr, daß 47i_6b alter Text (Glosse in 4 „Sie antworteten dem Pharao"), 5 6a 7t ¡spätester Text, und 7 a 8—12 Werk des Kompilators ist. Vermutlich wird in 4713 einst ein neuer Leseabschnitt begonnen haben, und sich daher an dieser Stelle der Einschub erklären. Bei dem folgenden Kap. 48 führt man als Beweis für die Quellenscheidung gern den neuen Eingang 481 an, der eine Tautologie sei, nachdem schon 47 2 9_3i über Israels Grab mit Joseph verhandelt sei. Nun beginnt aber in 481 ein neuer Seder, lind damit erklärt sich der neue Eingang. Von den Versen 48i_7 ist Vers 7 ein Torso, wo er ursprünglich gestanden hat, lasse ich vorläufig unentschieden. Vers i_6 gehört dem Kompilator an, mit Ausnahme des Verses 2b, der die Verbindung herstellt zwischen 47si und 48a- Da nun in 48s die Söhne Josephs erwähnt wurden, die wir uns aber schon 4 7 29 mit Joseph zusammen an Israels Lager vorstellen müssen, hat der Kompilator erklärend 48H, zusammen mit 4 8 i a und 2 a eingesetzt und dann von sich aus den Segen 3 _$ verfaßt. Daß die Verse 3—6 ihm angehören, folgt aus der Ähnlichkeit von 48 3 4 mit 3 5 n 12. Vers 6 weist nach Art unseres Kompilators auf das Folgende hin. Anscheinend bringt nun aber Vers 6 einen neuen Gedanken: „Die Kinder aber, die du nachher erzeugt hast, sollen dir angehören; den Namen eines

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ihrer Brüder sollen sie führen in dem ihnen zugewiesenen Erbteil". Also außer Ephraim und Manasse hatte Joseph noch andere, nach ihnen geborene Kinder. „Solche Söhne Josephs kommen sonst nicht v o r " , sagt Gunkel. Sie kommen aber doch vor, werden nur nicht mit Namen genannt, daher erklärt sich auch die Fassung von 48 6 , daß sie den Namen eines ihrer Brüder führen sollen in ihrem Erbteil. Kap. 4627, welcher Yers auch unserem Kompilator angehört, lautet nämlich in der L X X vioi de Iwatjcp ot ysvo/.ievot

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Analogie von 251 0 ; und 5013 gehört ihm als Erläuterung von 5012. Auch die Umrahmung des Jakobssegens kommt ihm zu: 49i ist eine kurze Inhaltsangabe des Folgenden und 4928 in seiner kurzen Form: „ D i e Söhne Jakobs (nicht „Stämme") aber sind insgesamt zwölf und dies redete der Yater mit ihnen und er segnete sie" ist des Kompilators Schluß. Mit Ausnahme der exegesierenden Yerse 4929 5013 ist sein letzter Gedanke ein Segenswunsch für die Söhne Jakobs. "Wenn wir nun aus Gen 12 — 50 die von ihm stammenden Yerse überblicken, so sehen wir, wie ein Gedanke des Segens alle seine Worte durchzieht Es ist der Abrahamssegen, wie er ihn selbst nennt 28^, dessen Erfüllung er Israel wünscht, den er zuerst 17s anführt, an den er auch 25u denkt, den er außer 284 auch 313 351112 und 48 4 für Jakob im Auge hat. Das dem Abraham verliehene Land wünscht er seinen Nachkommen zum ewigen Besitz. Die entfernteren „Verwandten" haben sich daraus entfernt, Lot ging in die Städte des Gaus 13 1 2 , Esau ins Land Seir. Aber Jakob kehrt aus Paddan dorthin zurück, wo sein Yater als Fremdling geweilt hatte 371. "Wenn wir nun sehen, mit welchem Interesse der Kompilator die Wanderung von Paddan nach Kanaan verfolgt und wie er vor den Kanaaniterinnen warnt, sollte der Verfasser dieser Stücke nicht beides aus seiner Erfahrung kennen, solch eine Wanderung und die Gefahr der fremden Weiber? Und nun haben wir bemerkt, daß jene Stücke in Beziehung stehen zu der Einteilung der Genesis in Leseabschnitte (Sedarim), Nehemia 8 aber heißt es: Und sie baten Esra den Schriftgelehrten, das Buch des Gesetzes Moses herbeizubringen, und er las daraus vor, und sie lasen aus dem Buche, dem Gesetze Gottes, deutlich vor und machten den Sinn klar, so daß man das Gelesene verstand — ich denke, es kann doch wohl kein Zweifel mehr daran sein, daß unser Kompilator und Exeget Esra, der Schriftgelehrte ist, der „das Buch" für die Vorlesungspraxis beim Gottesdienst geeignet gemacht hat. Nicht kam es ihm darauf an, etwas Neues hinzuzufügen zu dem überkommenen Schrifttum, sondern „den Sinn so klarzumachen, daß man das Gelesene verstand" und daß die Gemeinde dadurch erbaut werde. D i e G e n e s i s , w i e s i e u n s j e t z t v o r l i e g t , i s t die f ü r d i e Z w e c k e d e s G o t t e s d i e n s t e s v o r g e n o m m e n e B e a r b e i t u n g eines älteren E r z ä h l u n g s t y p u s ; in den meisten sogenannten P - S t ü c k e n , aber auch in anderen S ä t z e n h a b e n w i r s o z u s a g e n das l i t u r g i s c h e B e i w e r k D a h s e , Tutbitische Materialien. I.

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v o r uns. Diese Auffassung wird nun glänzend bestätigt durch den Charakter der sogenannten P-Stücke in Josua. Das Buch Josua ist nicht im Gottesdienste vorgelesen worden. Nun heißt es bei Strack: Nur in dem zweiten, geographischen Teile Josuas herrscht P vor, und bei Sellin S. 53 lesen wir: „Außerdem ist im Pentateuch überall P zugrunde gelegt, im Josuabuche aber nur 1 3 — 2 1 , sonst nicht!" "Was man heutzutage P nennt, sind eben Stücke verschiedenartiger Herkunft. „P" als liturgisches Beiwerk fehlt in Josua, aber auch in der Genesis sind, wie wir gesehen haben, nicht a l l e „P"-Stücke liturgisches Beiwerk, es finden sich in ihnen auch Teile des alten Erzählungstypus und eine ganze Anzahl Glossen. Davon aber, daß P ehemals ein selbständiges Geschichtswerk gewesen, kann keine Rede sein. Nun habe ich die Freude, darauf hinweisen zu können, daß auch andere anfangen, den alttestamentlichen Text auf etwaige „Randbemerkungen" hin anzusehen. In der neuesten Nummer der ZAW teilt K. Budde S. 122 eine Äußerung van Doornincks mit, die da lautet: Es hat meines Erachtens einmal eine hebräische Handschrift der Genesis gegeben, der am Rande kurze Angaben über den Inhalt gewisser Versgruppen beigeschrieben waren. Und Budde bemerkt dazu, daß er den Gedanken, gewisse textkritische Probleme aus der Aufnahme kurzer Inhaltsangaben oder Stichworte vom Rande in den Text zu erklären, für durchaus beachtenswert halte. E r selbst bediene sich seiner seit langer Zeit, insbesondere für gewisse Kapitel des Buches Jesaia. Auch jene von mir' „liturgisches Beiwerk" genannten Stücke werden ursprünglich am Rande oder doch vom andern Texte getrennt gestanden haben. Wie in diesem Kapitel gezeigt worden ist, lassen sich auf jene Weise nicht nur textkritische, sondern auch literarkritische Probleme lösen. Zum Schlüsse darf ich wohl die Analogie heranziehen, die in unseren deutschen Bibeln entstehen würde, wenn man die Kapitelüberschriften als solche unkenntlich machen und mit dem übrigen Text zusammendrucken würde. 1 Dann würde ein neuer „P" in unsern Bibeln entstehen. Im folgenden gebe ich nun noch eine Übersicht über die Verteilung der sogenannten „P" -Stücke gemäß meiner Perikopenhypothese. 1) Ygl. meinen von Dr. Geiser ins Englische übertragenen, in der Bibl. Sacra, Okt. 1912 erscheinenden Artikel: New methods of inquiry concerning the Pentateuch.

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