Schweden und Preußen

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Erdbeſch

reibung .

3 weiter

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Schwede

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Band .

und Preußen .

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gebrudt bei Joſeph Georg Trafler , und im Berlage der Kompagnie .

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Minofcenfurfte bei i t.

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Schwede

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Einleitung in den

Staat

von

Schweden

$ . I.

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8 wird diefes Reidh theils :mit auf den allgemeinen Charten von den nordiſchen Reichen , theils auf Bez

fondern vorgeſtellt, unter welchen legten des Andreas Buråus Charte der Grund von den neuern iſt , welche de Witt , Homann , Seut Romanu ter und Boudet geliefert haben . hat auch einige Specialcharten von fchwedi: ſdhen landſchaften geliefert , die aus dem blaeuiſchen Atlas genommen ſind. Die neuer ften und beſten Charten von Schweden find ſeit 1742 von dem Landmeſſungskontoir zu Stockholm herausgegeben worden haben aber keinen Tchönen Stich . ben wir zu danken

Demfelben has

eine allgemeine * 2 1

Charte

*** von dem fchwediſchen Reich , nebſt Finnland und Nordland , die 1747 geſtochen iſt , und auf welcher das Reich zwar in ſeine kleines ren, aber nicht in die großeren Theile ab getheilt ift ; ' ferner eine Charte von Upland und Södertörn , von Südermannland , von Nerike, von Weſtmannland und Fierhundra, von Schonen , vom Målarſee , von der las ge der Stadt Stockholm , und von den Lån : dern , die am finniſchen Meerbuſen

liegen ,

davon auch Tobias Mayer 1751 bei den bommanniſdien Erben eine Charte auf zwei Von den übri Blåttern herausgegeben hat. gen Ländern des Königreichs Schweden find

2

noch keine Specialcharten erfolgt , außer daß in Herrn Hulpbers Sammlungen zu einer Beſareibung von Nordland , zwei kleine Charten von Medelpad und

Jåmtland vor :

Von 1757 bis 1771 hat man tonimen. bei der geometriſchen Ausmeſſung des Si'da nigreichs in Schweden 7000, und in Finns land 816 Charten aufgenommen . 4. $ . 2. Unter Sdweden wird das ganze anſehnliche und weitlåuftige land verſtanden ; welches fich zwiſchen Dånemark , Norwegen und Rußland in ciner Krümme um den groß Wenn der 1777 ten Theil der Oſtfe erſtreckt. geſtorbene Faggot die Große deſſelben auf

9000

7 9000 fchwediſche Quadratmeiler richtig bet rechnet hat , und jede derſelben iz deutſche Quadratmeilen gleich ift , fo iſt es 13500 deutſche Quadratmeilen groß.

Die lapplåm : diſchen Wüſten ungerechnet , fönnen davon nur 50323 gebaut werden , welche man auf 7532 deutſche Quadratmeilen rechnet . Die genannten 9000 ſchwediſchen Quadratmeilen betragen gegen 23142 , Sonnen land, jebe zu 11200 geometriſchen Schritten gerechnet. $ . 3. Der Name Schweden ift wahrſcheint

licher Weiſe von dem Wort Swedja entſtans den , welches bedeutet , umgebauene Båu me verbrennen , und in die Arche Getreibe ſåen ; denn Schweben iſt in den & lteſten Zei : ten faſt ganz mit Wåldern bedeckt geweſen , . welche haben verbrannt werden müſſen , das mit das Land habe angebauet werden können. Heutiges Tages nennen die Schweden ihr Land Swerige oder Smerike , welcher Nas me aus Swea Rife zuſammengezogen iſt und das Land der Swear oder Swiar , das ift , der Sweonen oder Swionen oder Swe: nen , bedeutet, S. 4. Im Winter iſt zwar eine ſehr kalte, aber flare , geſunde und friſche fuft , und wider die Kálte ſchußet man fich durch Pelje

1

werk , dazu die Armen Schaffelle

und ande's

te von geringer Urt gebrauchen . X 4

Die lan

gen

gen Nächte werden durch den Sdinee und die Klarheit des

Mond den Himmels fo

helle gemacht, daß man in denſelben ſowohl Im Sommer ſind die als bei Tage ' reiſet. Sage fehr lang und beiß , und ſowohl als die bellen Nådte ungemein anmuthig . ftarfen Sturmwettern und Platzregen

Don weiß

man nicht viel , und der klare und friſche Nordwind reiniget und erfriſchet die kuft. Der Pas Es donnert ſelten in Schweden . ftor Bjerkander zu Gothene bei Sfara bat beobachtet, daß es von 1760 bis 74 nur 185 mal gedonnert babe, alſo jährlich 8 bis gmal. Der herrſchende Wind iſt der Weſtwind.

5. 5. Die ſchwediſchen Auften find mit ner faſt unzählbaren Menge von Erbjungen, Inſeln und Klippen umgeben , welche den Zugang zum feſten lande gefährlich machen , und Scheeren Skåren ) genennet werben. Sie bekommen ihren Namen von den Rand ſchaften vor welchen ſie liegen ; daber hat füdermannſåndiſche , oſt gothléndiſche , bobufiſche, nordlåndiſche und finnlåndiſche Scheeren . Sie liegen nahe bei einander , find von verſchiedener Große, und man

upländiſche ,

einige 1000 davon ſind bemohnt , deren Einwohner fich mehrentheils vom Fiſchfang èrnåbren .

In den fandfeen giebt es auch

pinigę 1000 Inſeln ;

und ſolcher. kandfeen find

And ungemein viele ; ' die großten aber"And : der Målar , Hielmar , Fåmmund , Sitja , Frn frygge oder Benet Better

ter Ningfis ,

Stora Red , Storfja , Umeå Craft , Stora Uwa , Stora Luleå Tráfe , Sorneå - Tråff , Enara - Tråd , Uleå - Treff, Pejende oder Pajánåņš uno Saima , wel dhe insgeſammt unten an ihrem Ort vorkoms Die Anzahl men und beſchrieben werden . der Flüffe iſt auch groß und die größten werden in der ſchwediſchen Sprache Elben genennet

Die vornehmſten

find

i

der

Motalaſtrom , welcher aus dem Wetterſee fømmt , 17 kleinere Fluffe áufnimmt , bet Nordføping einen Waſſerfall von 16 Faden 2) Stång bat, und in die Optree fádt. welcher Drtgothland in 2 Theile abthet. 3 Gotha - Aelf , oder die gothiſche Elbe , wel che aus dem Wener fee femmt , bet Gothen Meile. burg in die Nordſee fått; und . vorher einen hohen Wafferfall hat, der eine gefährliche Gegend 300 Eden lang Berür facht. 4) Gullſpång, welcher Weftgothland, von Wermeland ſcheidet. 5) Die Dar : El be im That - Rande, melcher der großte Fluß in Schweden iſt. uleå 6) Kumo - Nelf Melf und Korpoſtrom , welche Flüffe in Finnland find .

die großten

Bei der Beſchreis

bung der einzelnen Landſchaften werden die 2

fe

ſe und die übrigen , welche am merfwurdig: ficn find :,- vorkommen. Die

Schifffahrt ,

weldje von Stockholm aus nach Gothenburg und in die Nordſee veranſtaltet worden , iſt merkwürdig . Sie geht durch den See Mée lar ,

den

Fluß , und

Stanah von Arboga , iu

den See Hielmar , nach der daran liegen den Stadt Derebro , alsdenn in den See Wener ,, und aus dieſem in die gothiſche El b . :: Weil aber in dieſer der oben angezeig te große Waſſerfalin : ſo hat man die Fahrt durch Gråben und Schleuſen zu be: fördern geſucht. Man wird wenn das große Werf ausgeführt ift ,

aus dem We:

nerie durch den Karls graben

in die Gdtha

Qelf , und auf dieſer bis zu der Schleuſe Seffin kommen . Hier wird man das alte Bette des Fluffes verlafſen , und vermittelft einiger. Schleuſen und eines etwa Meile langen burch das Land gehenden Kanals zu der Schleuſe Aderſtrom fommen , wo die Go : tha - Elbe

ruhig , zu

fließen anfángt , und

die Schiffahrt bis Gothenburg keine Hinder: niß mehr findet. Von 1769 bis 1773 hat man an den Schleuſen Teſſin und Uckerſtróna gearbeitet ; und hoffte 1776 völlig mit dene Ulodenn felben zum Stande zu kommen . find aber noch z Schleuſen nöthig , die nog 18

Jahre erfordern werden ,

um

das Ei Tent

Ten aus Wermeland, nach Gothenburg, zu bringen , wird ißt von der Schleuſe Deſſin bis zu der Schleuſe Ackerſtröm eine Brücke erbauet , welche Stunde lang iſt , und welche den Strich ausmadit , den das Ei ſen zu lande gehen muß . Wenn alle Sdíleu :

.

ſen fertig ſeyn werden , alsbenn foll dieſe Brücke wieder abgebrochen werden . So wohl die Seen als Flüſſe ſind reich an Fi fchen von mancherlei Art , unter welchen die



Lachſe vornehmlich merkwürdig find , welche in die gemeinen , die kleinern mit grauen

..

2

Flecken , und in die Forellen eingetheilt wer Der beſte fachs wird in Halland ge den . fangen ; in den nordlåndiſchen Flüſſen aber nimmt der Lachsfang ſehr ab . Es giebt audi in Schweden viele Geſundbrunnen von guter und bewährter Straft , unter welchen der zu Medewi ili Dítgothiand der berúhm teſte iſt.

man findet auch ſogenannte Hun :

gerquellen , die theils theure Zeit bedeuten wenn ſie fließen , weil ſie nicht eher fließen ,

110

als bis das Feld von vielem Regen und Schneewaſſer verdorben wird ; theils Miga wachs vorbedeuten , wenn ſie austrocknen , weil wegen Mangel des Regens nothwens

11

dig ,ein Mißwachs entſtehen muß .

-

$. 6 , Schweden iſt ein ſehr gebirgiges land , enthält aber doch auch viele ebene, und

t mi

1 Jen

72

sind zum

Ackerbau

brauchbare Gegenden.

Im Durchſchnitt rechnet man , daß man das Jediſte Korn baue . uiberhaupt iſt der Boden faſt durdhgehends fandig , fumpfig oder mit Eiſen vermiſcht, aber darum nicht unfrudits bar . Schonen , oft - Gothland , Sfaras borgslehn , Südermannland , Upland und finnland , haben unter allen fåndern des Reichs das meiſte Getreide , als Weizen, Roggen , Gerſte , Hafer , Erbſen xe , tønnen überlaſſen , anderu . Provinzen dergleichen

ſchicken fidh auch zum Ackerbau am beſten , und ſollten nur beſſer angebauet werden. Diffe Landſchaften haben auch gute Viehweis de , und mit guten Früchten angefüllte Går: ten , Schweden an und für fich ſelbſt iſt reicher an Bergwerfen , als fruchtbaren des dern ; doch fehlt es dem Thal - Lande an letzten mehr ,

als den andern Landſchaften,

die pie! fruchtbares Land , und zum Theil auch gute Wieſen und Weiden baben , ' Jin Nordland fann wenig gefået werden ,

weil

es mit Bergen und Klippen angefüllt iſt: es giebt aber daſelbſt doch gute Viehweibe. In Lappland wådifet noch weniger . Getrei: pe ; Finnland aber iſt an fich ganz frucht: bar , ob es gleich bisher noch lange nidit binļånglich angebauet worden , Das Ges treibe wåchfet in den zwar kurzen

aber heiſs ren

1 1

fer zum

017

hte ras und des

igen , nnen

Sommern geſchwind auf , reicht , aber Unterhalt der Einwohner, lange nidst

34 ; daher ausländiſches Getreide eingefüh: ret werden muß. Nach einen mittlexn An : Schlage, son 1768. bis 72 , hat Schweden außer dem Getreide , welches gebauet wors, den , jährlich noch 440000 Tonnen frem den Getreldes eingeführt , davon eine jebe 2 bamburgiſche Bant : Thaler gekoſtet , und in . Den fruchtbarſten Jahren ſind wenigſtens

388000

arren ,

eſten , erden . hweis Går :

Tonnen

ndthig geweſen , ſo lange . res , verboten wurde , führte Schweden 1773 und 74 jährlich nur 306411

Lonnen , und

4335, Dhmen franzöſiſchen Brandmeln , dan von jeder. Dhm 20 Schwediſche Sankthaler koſtete . 1774 hat man zwar 10 bis 20000

. Les

an aften , Theit Im weil

hweide. Getrei: frucht ge nidit

Das Ger

ber heils ren

Connen Getreide, aus , hingegen ungefähr 140000 Tonnen wieder eingeführt. Einige Provingen , die jeßt Getreide kaufen tønn ten, felbft ſo viel Getreide bauen als ſie ndthig haben , wenn mehr gegraben , der Acker von Steinen gereinigt und beſter ge pflúget , auch das Land aufgenommen , und neue Dårfer angelegt würden : unterſchiede ne Diſtrikte aber werden allezeit Getreide kaufen müſſen . Maut bat fich bisher des ſogenannten Smedje - Land (gefchwendete Er de boufig bedient mit weldea Namen mant

14 man einen Ort im Walbe belegt , wefelbft man die Båume niederbauet , verbrennet, und nachher auf den mit Arche bedédtent Ein ſolcher Acker' iſt 3 Jahre Acker fået. lang Tehr fruchtbar ; indeſſen hålt man doch ! roldies Felber - und Ackerbrennen mit Reche füt fehr ſchädlich , weil an dem Ort, mo es geſchieht , weder Holz noch Gras wieder w & chſet , inſonderheit auf einem bergartigert Gründe; " und auf ſteilen und’fonft untaugs lichen Bergen . In den nordlidhen " Theilen

des Landes ,

habent die Einwohner geférnet' , ſich Brod von Birr- und Fichtenrindėn., Stroh unbi Wurzeln1 žu backen mit deffen Zubereitung p$ ' folgendergeſtalt zugeht . Das Häckebrob , ( Stampebród ) welches in Nordland im hodhten Nöthfall gegeſſen wird , mitb on Nehren zubereitet , die ſite von den Halmen ab: ſchneiden , mit einem Hackeiſen zerhacen , alsbald trocknen und imahlen . Auf dieres Mchl gießert ſie fiedend Hefes Waffer , ver : mengén és mit Sjefen und Kornmehl , wo folches zu haben ift , und baden Brob das Sie nehmen auch Tannenrinde im gn bondesi . Frühjahr , da fie ſich am beſten ablöſet, doch nicht die 'dice Rinde , die unten am Baum ift ; die Supernas dialé ohnieial alsdenii legenta on he ſie mit einem Meffer ab , fie

it

FI

Mie die Rinde in einen Oren iber die Bluth , over halten ſie über ein Holzfeuer , bis fie auf beiden Seiten braun Ivird , auffdwillt ,

ert ch

gleichſam ' in Gåhrung " geråth , und das Harz abbrennet. Diere Rindenſticke 'werbeit

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wohl getrocknet , gehacket ' und gemahler , und als denn wird Brød daraus lg backent , doch darf der Seig : Po Tange nicht geknettet

ent

werden , als derjenige, den man " zu Miffe: brob brauchen will. Sobald diere Mißne

ug

( calla foliis cordatis , bei den Finnen Wehla )

od nb

Den

to 28

im Frühjahr fich vom Möraſt abisſet , " laßt man ſie in der Sonne trocken werden . Hier auf leget man ſie in einen Backofen , daß fie halb trocken wird , oder auch in eine Badſtube , und gießt Babwaffer*** darauf nachgehends wird ſie wieder in einem Hacks ofen hart getrocknet , daß die Blätter abe fallen , und fich auch die Sdhale bei den Knoten vom Stiel, abrdret. Alodenn wird

nat

fie im Hacketrog klein geſtoßen , hiernachſt gemahlen , und das Mebl' geſtebet. : - Witt man Brod davon backen , ſo gießt man heiſe res Waffer auf das Mehl , oder Brandivein .

im et,

hefen , davon das Proba fehmackhafter wer : den roll ; nachgehends fnetet man den Teig

ani ei - i

ren

mit großer Måhe , bis er ganz pähe und und gleichram haricht wird , und thut den dritten Theil Kornmehl, darunter.: 1 3,17

jie

$ . 7.

$. 7. In dem füblichen Theil von Schme den , giebt es ziemlich gute Baumfrüchte und Gartengewächſe : allein je weiter nach Nors. den , je mehr nehmen ſie ab , verlieren auch immer mehr den Geſchmack und bie Güte, und oben hinauf im Lande findet man gar keine., Finnland bringt gute Rüben hervor. Man bauet nunmehr auch Flache , Hanf und : Taback mit gutem Vortheil , man muß aber wen allen drei Gewäch ren nod) viel eins führen . Die anſehnlichen Wålder werden immer danner und kleiner , welches auch nicht anders. Teyn kann , weil jåbrlich ges Wattig viel Holt zu Kohlen , Potafchey Teerni. Pechs und Swedje - land, verbrgynty, und , auf andere zunı Theil unnute Weiſe gebraucht Die Eichen nehmen inſonderbeit rebe wird. ab .

1770 betrug der Werth Des Harzes ,

und Pechs , der Potaſche , Aſche , Brettern , Satten und Latten , welche ausgeführt wur: ben ; :1 Million 7441321 Thater S. M. ober 387585 Bank - Thaler. Die Viehzucht Emalond , Dftgothland , tft in Schoner Úphand , tinen , Theil von Weſtmanntand, Nordland und Finnland gut , ſo daß dieſe alles Provinzen Vieh verkaufen können Pieb aber fällt hier ; oro mie in den übrigen nordiſchen Ländern , klein , die Pferde aber Jollas Ulſtromer vat fich find dauerhaft: piele

17

sme und Nore

viele Mühe gegeben , die Schafzucht fit vera beſſern. Unter reiner Hufſicht find Wioder

aud úter

nien ( 1723 ), aus Eiderſtedt ( 1726 ), auch aus Angora ( 1723 ) Ziegen und Ziegenbos cke eingeführet worden , um das vorirefflie man che Kamcelbaar auch hier zu zeugen .

gar

anf us

und Schafe aus England ( 1715 ) , aus Sphe

berechnet die dadurch verſchafften Schafe mit feiner Wolle , 1747 auf 28700 , 1751 auf 38360 ,

1755

auf

60680 ,

1760 auf

ben ud )

80000 , und 1764 auf 88953, Stůcke; und der Affeſſor Silas Ulſtromer hat behaup

seo

tet , daß von 1769 bis 74 jährlich , ein Jahr in das andere gerechnet , 8211 2 Pfund feine Wolle geſammlet wåren . 1774 wa= ren im Thiergarten zu Gripsholm 90 ango:

und : cht be 26"

riſche Ziegen , und in Diigothland warent auch einige. Von den nußbaren Rennthie

-tip are

ren , wird bei Lappland umſtändlich gehan delt, Es giebt auch Hirſche , Rebe , Has

Edit nd,

ſen ; Elendthiere , imgleichen Båren , WSI fe , Füchſe, Ludhre , Bieber , Marder , Wie feln , wildes und zahmes Geflügel genug in dieſem Königreich .

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piele des

gen ber id

S. 8. An Sachen , die zum dreifadient Naturreich gehšren , hat Sdweden einen großen Uiberfluß ; das Mineralreich aber hat den Vorzug . Man findet Kriſtalle , Amethyſte , Topafen , Porphyrſtein , Burch. Erdbeſchr. 2. B.

lapis Las

68

Lazuli , Agathe , Karneole , röthlidhen Diois grünliche halbdurchſichtige Steine, ftein , Steinforallen , Asbeſt oder Steinfladis , Magnetſteine , Probierſteine , Klapperſteine, Sandſteine, Mühlítcine , Gipsbrufen , Schir : fer , Kalfftein , ſch &ne Petrefakta , groben und weißen loren Marmor , auch 2 Meite von Nordfóping in dem Walde Koolmole , ober , wie ihn andere nennen , Kålmården , harten Marmor in ſehr großen Stücken , welcher im Grunde weiß iſt und grüne Adern hat , die zuweilen dunkel, zuweilen hellgrin find , und ſich ſtark in einander verwickeln . Ferner findet

man in Sdweden Marien :

glas , randidit gewürfelten Spat , Berg nads , Berggrún , Bergblau , Vitriol , ro the Farbe , filberhaltige Bergmild ) , Queck: filber , Amianth , Bleierz zu Bleiſtiften , Blei weiß , Gallmei , Alaun , Balfererde, Stein $ 1, Die

Šdywefelties , Perlmuſdjeln u . P. iv , Perlenfiſchereien in Finnland liefern

viele koſbare Perlen . jn Småland und Bohuslehn wird Salz aus Seewaſſer gefots ten ,

welches aber zur Nothdurft des fans

des lange nicht hinreicht. S. 9. Die Beſchaffenheit der Rohrrediſchen Bergwerfe , wird am beſten eingereben wer : den können , wenn ich ihre Einkünfte von einigen Jahren anzeige :

19

Diok

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Feln . zien :

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iſchen iver von

1 ) Das Goldbergwerk zu Hedelfors , welches 1738 entdeckt worden , hat geliefert 1751 zu 70 , 1753 zu 248 , 1765 zu 372 , 1770 311 374 , 1771 zu 1565 , 1772 zu 805 , 1773 Ju 840 , 1774 zu 546 Dukaten , bringt alſo die Soften nicht auf , daher die Stånde 1766 einen Zuſchuſ von 8000 baben .

Rthlr .

Silbermünze

verordnet

2) Das Silberwerf bei Sala , in Weſt mannland , das últeſte und wichtigſte unter allen , welches im 15ten Jahrhundert jähr: lich bis auf 17276 und bis 1550 gar auf 18141 IŠthige Mark brachte , bat einges tragen . Marf . Goth. Marf. Loth .

1750

896

1265

4

834 II91

175 73 5

1762

1751 1752 1753 1754 1755

1763 1764

1177 1355

81 4

1075

72

1447 1337 1418

155 9

3 8 I2

1765 1766 17.67 1768 1769

1482 1543

12 12

1770 1771

1743

8 i I

1928

2

101 11

1772 1773

1725 1817

65 103

1756 1757

1140 806 839

888

1758 1759

1129

1760 1761

743 1199

837

Alle 1)

26 Alle

idywediſche Silberbergwerke

haben

sin Jahr ins andere gered )net eingetragen .

von 1715 bis 1760 : 1765 = 1769 -

54 63 68

70

1334 Mark . 1o loth . 1363 1507 1675 Mark 11 Loth.

An Blei , hat Schweden von 1751 bis jährlich 44 Schifff. 1o liśpfund ge nonnen , von 1765 bis 68 jährlich nur 8 54

Schiffpf.

10 kispf. und von 1763 bis 70 Schiffff. es muß alſo jährlich unge: fåhr 960 Sdiffpfund aus England koms men laffen . 3 ) Das Kupferbergwerk bei Falun , hat 1650 geliefert 20321 Schiffpfund , nach mals aber nur von nur 2

3751 bis 54 jáhrl. 4938 Schiffpf. 10 lispf. 1765 : 68 4266 IO 1769 - 70 4651 Alle ſchwediſche Kupferbergwerke zuſam men genommen , haben gegeben

von 1751 bis 1754 jährl. 5187 Schiffpf. . • 1765 1768 5310 5717 1769 1770 Vis

12 aben

ogen.

Vitriol und rothe Farbe fann man ause führen , denn es ſind von

Loth.

1766 : 68 jährl . ausgef. 114 Schiffpf. Vitriol 390 : rothe Farbe Vitriol 303 b . 1773-74

. 747

rothe Farbe

Zoth. An Alaun hat man bereitet 4404 Eonnen

ges r 8

70 Engla koms

hat

von 1751 bis 53 jährl . . 68 1765 =

1769

:

8912 55993

70

:

Das Eiſenerz , iſt ſo häufig , daß es fich gemeiniglid) über der Erde zeiget , und vort ungemeiner Güte ; inſonderheit das derec grundiſdhe. Es macht zwei Drittel von den

ach

Reichsprodukten aus . Die beſten Gruben : find in Upland , woſelbſt zu Danemora die

epf.

Tenhandel treibt Weſtmannland. An Stangeneiſen werden jährlid ) 400000

fams

reichiſte Eiſengrube iſt , und den größten Ei:

Schiffpfund , ( 1,600,000 Centner , ) in allen verfertiget , wie Erich von Stocken : ftrem 1767 berechnet hat . Jetzt werdent jährlich nur ungefähr 300000 Schiffpfund ausgeführet ; dafür die Auslånder auf der Stelle 1 , 914750 hamburger Bank Thaler geben . 5

3

f . 1o.

f . 19. in dieſem großen Reich find Die wenigften find im nur 104 Stådte . nordlichen Theil deſſelben und in Finnland . Es giebt einige große Landſchaften , in wel dhen nicht eine einzige Stadt iſt , als Jåmt Die Seltenheit der land und Härjedalen . Ståbte iſt höchſt nad theilig , und verurſacht unter andern auch dieſen ſchädlichen Um ſtand , daß der Hauer manchmal 20 bis 40 fchwediſche Meilen durch rauhe Wege fah : ren muß , ehe er eine Tonne Getreide abre Uiberhaupt iſt das Reich ſchlecht Ben kann . bewohnt und bebauet. Es hat zwar Ud . Modeer in feiner linterſuchung über die Bes vfiferung des ſchwediſchen Reichs wahr ſcheinlich machen wollen , daß es vor der 1315 erfolgten großen Peſt ungefähr jo Millionen Menſchen

gehabt

habe :

es

iſt

aber nicht abzuſehen , wie es dieſelben habe ernähren können . A13 Karl Xl , die Regie: rung antrat gåhlte man nur 1,775000 1749 war ein eigenes Komtoir Menfchen . ( Tabelvårfet ) zur Berechnung der Illen : ſchen Zahl errichtet . Dieſes hat gefunden ,

daß in dieſem ganzen Staat geweſen ſind

1751 1757 1760

2, 229, 661 Seelen 2 , 307, 599 , 383 , 113 1763

23

ich find find im innland. in wel:

3 Jåmt heit der rurfadit en Um

bis 40 gerah

be able: aleht

ar 9 . Die Bet wahr : or der rio

8

1763

2, 466, 568 Seelen

1766 1769

2 , 502, 363 2 , 571 , 800

Sis 1773 iſt die Volksmenge nicht vers großert worden , weil Noth und Stranfheis ten 1771 und 72 viele Menſchen aufgeries Unter der Summe der 2, 383 , ben haben . 113 Dienſcheit , welche man 1760 gåhite , waren 10645 adeliche, 18 , 197 von geiſts lidhem Stande , 162888 bürgerliche in den Städten , 2 , 191 , 383 Land- und Bergſcu : te . In Anſehung des Geſchledits waren damals 1127938 Perſonen månnlichen , und 1255175 Perſonen weiblichen Geſchledits vorhanden . Nan fann zwar in Schonen und Ort :Gothland 1342 Menſdhen auf eine fdhwediſche Quadratmeile rechnen , aber auch

iſt

habe Regie:

in Nordland nur 140 , und in kappland nur 2 . Die Frudytbarkeit iſt auch in

5000 mtoir

Schweden nicht groß ; denn die Tafein , welche man bisher davon gemacht hat , ge

l'en

ben nur 3 bis 4 Kinder auf eine Ehe. Zur Bermehrung der Einwohner des Reichs ,

nden ,

70

763

iſt in Vorſchlag gebracht worden , daß die Bauern ihre Hofe theilen , und Erlaubniſ haben rollten , mehrere Dienſttothen anzu . nehmen ; daß man

fuchen

rolle i

den

am

meiſten im Sawange gebenden anſteckenden Krauf:

24 Krankheiten zu ſteuern , und an allen Orten gute Hebammen zu verſchaffen ; ja , es hat ein gelebrter Schwede, zur Vermehrung der Städte , den Rath gegeben , beſtåndige lå ger der Soldaten an den Gränzen , Flúffen und Seen zu errichten , und fich folche da: ſelbſt anbauen zu laſſen , woraus nach und nach Stådte entſtehen würden . 1773 ers folgte eine fönigliche Verordnung zur Er låuterung einer andern von 1770 , welche gieng . des Reid ) auf die Bevölkerung

Vermoge derſelben ſollen alle Bauern und Landleute nebſt ihren Weibern und Witwer ,' wenn ſie 4 Kinder oder mehrere haben , auch alle Arbeitsleute , Handwerker und fi fcher , wenn ſie keine Bürger ſind , die stas vallériften , Dragoner , Matroſen , nebſt ih ren Weibern , wenn ſie dieſe Anzahl Kinder Kopfgelde , Soldatenſteuer , haben ; vom und Schloßbaugelde , frei ſeyn. Von die: fer perſönlichen Steuer ſind zufolge der Verordnung von 1751 auch diejenigen frei, welche gåuſer von Backſteinen in Städten oder auf dem Lande bauen . Der Udel iſt zahlreich , und hat anſehn liche Rechte und Freiheiten . König Erich xlv. hat 1561 zuerſt Grafen und Freiher ren gemacht.

Die Grafen hatten

übrigen Adel

ehedem mehr

vor dem

Vorzüge ,

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jekt , .da pe bloß in mehrern Sierrathen des appens , und in dem Titel Qodiwohlge: bohren , beſtehen , welchen ſie von der Hofs geridten befonimen ; da hingegen dieſe die Baronen nur wohlgeborne , und die übri: gen Edelleute , weldie unter eines Obriſten Rang find , Edle und Wohlbürtige nennen ; weidies wenigſtens von dem Rockholmiſden Hofgericht beobachtet wird. Die gråflidie brahiſche Familie iſt die vornehmſte. Es pflegen die Präſidenten der Deputationen , alls . dem gräflichen Stande genommen du werden , 1775 waren in Schweden 2170 adeliche Familien , nåmlich 85 gråfliche, 231 freiherrliche , und 1954 gemeine adclidie Familien . Nicht allein die Edelleute und Geiſtlichen , ſondern audh die Burger ulib Bauern , ( die adeliche Bauern ausgenom men , ) gehören zu den Reichsſtånden , wie wir unten noch einmal bemerken werden . Die chwediſche Sprache ſtammt ſo wie die dånifche , von der alten ſkandinaviſden Spradie ab. " Die Sprache , welche in eini gen Kirchſpielen des id )wediſdien Thallandes geredet wird , hat viele Nehnlichkeit mit der alten gothiſchen , und mit der isländiſchen und platdeutſchen Sprache. Die finniſche Sprache , iſt von der efihniſchen nur in der Mundart unterfdhieden , auch mit der lapis kun : B 5

26 . ländiſden , und etwas mit der ungariſcher Die Schweden haben Sprache , verwandt. Fich ehadeſſon , ſo wie der übrige Norden , einer gewiſſen Steindrift bedienet , welche unter : anan N1 : 1: or oder Nuner , genannt. ſchiedene Gelehrte haben behauptet , daß nenn fie nicht fchon alter in Norden må ren , doch wenigſtens Oden dieſelben einge führt habe : allein Murray hat wahrſchein lich gemacht , daß ſie einige Zeit vor der chriftlichen Religion in Norden befannt ge worden . Einige haben eine große Hlebn lid )feit mit den lateiniſchen , und zum Theil mit den griechiſchen Buchſtaben von gleidher aber múffen fie Bedeutung , am nächſten von den lateiniſchen hergeleitet werden , doch find ſie nicht von der id ) &nen Schrift des blühenden Noms , fondern von den Min zen und andern Denkmalen der Angel-Sadi ren und Franken , infonderheit der erſten , Die Kunſteine , find Code bergenommen . tendenkmale , die unſtabe aber ſind befián dige Juliániſdhe falender , melche oft nur bloße Sauern - oder andere ſchlechte Hånde geldinitten haben , ſo daß die ganz verunſtaltet ausſehen .

Buchſtaben

$. 11. Die bridniſche 96g8tcerei war eh mals in Schroeden rehro arg , und lpſala der Hauptfig derſeiten . Kaiſer Karl der

Grof

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siter: 096 med:

Große fchickte auf Verlangen Sffrigo Siórn den Herbert hieher , weldier in Orisothiand die driftliche Religion befannt macie , and Saifer Ludivig fandte den berühmten Un Tdarius zu gleichem Zweck nach Sdweden , durch weldien die chriftiiche { chre vornehm : lich ausgebreitet wurde , und auf der nacha her noch andere folgten. In den mittleren Zeiten zogen die Geiſtlichen vicle Gütrr an

der

fich , und der Pabſt magte fich felbft tar welt : lidhen Reichsangelegenheiten große Gewalt Luthers Schüler , M. Olaus Petri , an .

Zhsil idet

breitete die evangeliſche Lehre mit großeni Beifal aus , und König Guſtav Vaſa fábr :

fic doch des Tuin :

ad : fent, 00:

te die Reformation , nadh uiberwindung un zdhliger Schwierigkeiten , glidlich ein , wel : The aude , ungeachtet fiè inter Johann und Gigismund gefährlidie Qrfechtungei litt , dennod , endlid, auf dem Neitstage und der Kirchenverſammlung zu ilprala 1593 obfieg te , als wofelbft fich die Reichstånde der : pflichteten , bei der reinen evangeliſa)luthe riſchen Lehre zu verbleibelt , welche nun feit

nur

noc bon

ch ala Der

der Neligionisvereinigung von 1613 nis die ! einzige herrſchende Kirche vom Konig und den Unterthanen argeſehen werden mun . Bloß den Gliedern der engl & ndiſchen und reformirten Kirde iſi 1741 durch ein fånigl. Editt die freie Uibuns ibres Gottesdienfies

28 in den fámmtlicher Seepláren , die Stadt fiarlskrona ausgenommen , erlaubt worden . Man gåhit in Sdyweden i Erzbiſchof , wel: cher zu Upſala reinen Sitz hat , und den Košnig frónet ; 14 Bifchofe , welche find zu Linköping , Stara , Strengnás , Weſterás, Weris , Abu , lund , Borgo , Götheborg , Kalmar , Siarlſtadt , Hörmoſand , Gottland, ( welche 3 letzten bis 1772 Superintenden ten hießen :) und Stockholm ; 192 Prob ſteien , und auf 2400 Mutter : und Toch terfirchen ; oder , nach einem andern Bes ridt , 1381 Paſtorate, 2538 Kirchſpiels : kirdhen und 134 Stapellen . $ . 12. Kúnſte und Wiffenſchaften haben in den neuern Zeiten unter den Schweden ein anſehnliches Wachsthum erfahren .

Sie

legen fich jeßt vornehmlich mit großem Fleiß auf die stonomiſchen Wiſſenſchaften und Na: turlehre , und auf die Unterſuchung der Al terthümer , Hiſtorie und Geographie des Landes . Die univerſitåt zu lpſala iſt die ålteſte und vornchmſte im Reid ) , und bat In eben dieſer anſehnliche Stipendien . In

Stadt iſt audh eine 1728 geſtiftete königl. Geſcurchaft der eiffenſchaften . Zu fund in Econen iſt die zweite , und zu Abo in ! Finnland die dritte liniverſität. Zu Stoc ' bolnu iſt eine königl . Afademie der Wifien ' dhaf :

3

29 ſchaften , welche 1739 errichtet werden , und deren Abhandlungen auch auſſerhalb Landes viele Liebhaber finden , ein Untiqui tåtenarchiv , Collegiun medicum ,

ein könig

liches Fortifikationskontoir , ein fåniglidies Landmeſſerfontoir , ein Laboratorium Chymi cum und mechanicum , und eine Maler urb Bildhauerakadensie ; auf dem

Schloß Drot:

ningholm

ebedeffen

verſammelte ſich

die

1753 von der Kinigin kuiſe Ulrike geſtif tete Akademie der Wiſſenſchaften . Gymna : fta , ſind zu linköping , Kalmar , Mexis Gothenburg , Skara , Starlsfiadt , Strega nås , Weſterohs , Gefla und Herndſand ; 1 1 ic

13

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Kathedralſchulen zu Upſala und Ubo , Tri vialſchulen zu . Wisby und Froſs , und zu Orele , Lydfele und Jockmock find auch Sdhulen , zu Stockholm iſt auch cine la: teiniſche Sdule der Deutſchen . Zur Aufs nahme der Suchdruckereien hat der König 1752 ein beſondres Reglement für dieſelben ausfertigen laſſen , und darin verordnet , wie es mit der Einrichtung einer neuer Buchdruckergefellſchaft , mit Anlegung neuer ordentlicher Buchdruckereien , ihren Seſeten und leuten , fünftighin gehalten werden fou. Die Geſellſchaft iſt wirflich zu Stan de gekommen . Es verdient hier angemerkt zu werden , daß Andreas Berdy in einer 1749

30 1749 vom Verhältniß der in diweden Stus dierenden , in ubſidyt auf die Beſerung der Meinter , gehaltenen Rede angegeben , daß in Sduireden

die

deutſchen

Provinzen unges

rechnet ſich in allen 3000 geiſtliche Alem ter , 1300 Aemter , dazu Rechtsgelehrte er fordert werden , 1300 Kriegsbedienungen , die mit Studierten zu befeben ſind , 600 Bedienuugen bei der Landesregierung und den dazu gehörigen Bezirken , und 2600 Aerzte befinden . 9. 13. Erit Ranufakturen war Schwedett vor einigen 100 Jahren gar nid) t verſehen . Die Hanſeſtadte fiihrteu nidit nur der Schwes den robes Eiſen und Kupfer , ſondern aud). ihre roben Erzte aus , und verkauften ihnen die daraus verfertigten Sachen wieder. Man fiſdite an der Schweden Sufien , und ihre Zu Gu: Stadte iraren ohne Handwerker. ſtav Waſa Zeiten fiengen die Schweden an, ihre Metalle und Holz ſelbſt zu verarbeiten ; und gegen die Mitte des 17ten Jahrhun berts fuchten fie allerlei fabriken und Mas nufakturen einzurid ,ten , die aber mehren theils von Fremden, ſonderlich von Deutſchen und Niederländern , getrieben wurden . 1641 ward cine Glasmadyerci ,

1643

cine Ståra

temadyerci , 1646 cine Meſſingfabrik , 1647 Buchlåden , 1649 Nadelnadzereien und eine Seis

31

in tuts

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Barte er ungen, 2 , 600

ng und 2600

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erſehen. Cdine Tn aud ninen

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Seiten ; Orhun Mo chreu:

urde 1641 Stár:

1647 eine Seia

Seidenfabrik , 1691 eine ledergerberei und Šeiſenſiederei , 1653 Sigemühlen , 1654 eine Eiſen = lind Stahlfabrik , 1661 eine Zus cterſiederei errichtet und angelegt ; und die Nolien - und Seiden :vebcrei nahm überall žu ; aber in den Kriegen unter Karl den XII. Unter fricbrich giong das meifte ivieber ein .. I. kamen alle Manufakturen und Handırers ker sem Anfehen nad in große Aufnahme: Man brachte die Sd & fereien in befiere Ord nung , pflanzte Taback , lud fremde Stanflet und Manufafturiſten ein , begiinftigte und und unterſtigte dieſelben den Entſchließun gen gemiß , weldie die Reidysſtinde 1738 Man rúlmte hierauf , daß gefaſſet hatten . man in Schweden finde Seiden - Euch Baumwoll - Qol - Strumpf: Barchent - Bu ': dan = Leinenrand = Segeltuc : Seffianmanu : fakturen , Stattundruckereien , Sårbereien , Alaun : Zucker - Seifen - und Salifiedercien Tabacksſpinnereien , Glas - Porzelon - und Schwefelhütten , Papier - Pulver - Malf Sobr - Schleif - Stampf- und andere uhe len ; auch fupfer - Stahl - Miffing- und El Man berechnete von Zeit zu fenfabriken. der im Lande verfertigten Werth Zeit den Manufaktur - und Fabrikwaaren , und die Summe , melde die Nation dabei erſparet and gewonnen habe.

Allein die Uneinigkeit dee

7

32 der Parthelen hat eben ſowohl die Aufnahme der Manufakturen als des Aderbaues ge hinbert , 10,213917 Thaler Silbermünze , welche die Nation von 1739 , da das Mas nufafturfomtoir der Reidspånde errichtet worden , bis 1766 zur Aufnahme feiner Ma nufakturen verwandt hat , find faſt verfchwen : det , und von 18600 Manufakturiſten , wela dhe 1761 in Schweden gezihlt worden , find 1771 ungefähr nur noch 9000 vorbans den geweſen , nachdem von 1764. bis 69 , fich tauſende an Künſtlern , Manufafturiſten und andern Arbeitern , ſowohl Einheimiſche als Uuslånder , aus Sdweden wes , und guten Theils nach Rusland begeben haben . 1768 fiengen die Manufakturiſten an den Preis ihrer Waaren zu erhshen , weil der Wechſelfours ro gering wurde , und ſie an die Bank für die geliehenen Kapitalien ho be Zinſen geben mußten . Sie find aber doch guten Theils zu Grunde gegangen , hingegen dem Sdleid handel ift Thür und Thor eröffnet worden . S. 14. Zum Handel liegt Schweden fehr

bequem , weil es an die Nord- und Dſtree ft : ßt , und außerdem greße ſtehende Seen, und verſchiedne Fluffe enthält , die theils in dieſe Seen , theils in die Meere fallen . Es wurde chedeſſen von den 1

Hanſeſtådten mit '‫عله‬

2

33 allen Waaren verſorgt, die ſchon 1344 und und 61 dazu die všulige Zoufreiheit und ans bere Vorrechte erhielten . Kønig Erich aus Pommern munterte ſein Volk auf ,

mit 5

bis 6 Schiffen ſich ſelbſt die nöthigen Dine ge zu holen . In der folgenden Zeit nahi der Handel der Hanſeſtadte ſehr ab , dudh behielt Lübeck fehr viele Vorzüge , welche aber von 1529 rehr eingeſchränkt , und 1599 und 1600 ganz aufgehoben wurden ; worauf ſich

die Engländer und Holånber

des Handels nach Sdyweden bemachtigten . Nach und nach fieng man auch in Sdwes den an , Handlungsgeſellſchaften zu errichs ten , und 1626 trat die Südkompagnie zue rammen , die aber fchon '1661 wieder auf: gehoben warb . 1637 ward das Fands lungskollegium aufgerichtet.

1641

fchloß

man einen Vergleich mit Portugall, und eine afrikaniſche Kompagnie baute auf Gut: nea das Kartell Korſo. 1648 errichtete man eine Teerkompagnie auf , die aus den nords lidhen Provinzen den Teer auftaufen und ausführen ſollte ; aber alle dieſe Kompagnier find bald wieder eingegangen . 1648 fieng Halmſtadt an, Fiſcherſchiffe auszurüften , der Adel felbft vereinigte ſich mit den Bürgern , und baute Schiffe , doch mußte man den Mangel zuweilen mit fremden erſeßen. 1667 Burd . Erdbeſar. 2 P. € les

34

legte

man

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Heringsfidherei an .

Gothenburg

aus

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1666 letzten ſich einis

ge Englånder mit verſchiedenen Freiheiten nad Helſingburg ; und 1667 gieng ein ſchne: diſches Kriegsidhiff nach der mittelåndiſdien See . Der lange Krieg unter Karl Xll. wor den Manufakturen und der Handlung rehr ſchädlich ; unter Friebrid I. aber kamen beis de empor , und unter der Regierung Kidnigs Udolph Friedrid ) find allerlei Anſchlage und Verfügungen zur Aufnahme des Handels und .

der Seefahrt gemad)t worden : es haben auch die Reichsſtånde 1761 zur Aufnahme der unterſchiednen

Arten des Fiſchfangs eis ne beſondere Deputation verordnet . ',Diejes nigen Städte , welde die Freiheit haben , felbft mit ihren eigenen Schiffen zu Ein- und Nusführung der Waaren nad ausländiſchen Drten zu regeln , und ſowohl mit ausläns diſchen als einheimiſchen Leuten zu handeln , heißen

Stapelfiådte , und ihrer find 30 , nämlich . Stockholm , Nyköping Merdkis ping , SøberkSping , Stalmar , Weſtern it , Jonksping , Wisby, Götheborg , Marſtrand , Uddewalla :, Stróniſtad , Malms , Landskro na , Chriſtianſtad , Helſingborg , Sitat Halmſtad , Warberg , Karlskrona , Karlsa hamn , Gefle , Herndſand , Ubo , leå , Was ſa , Gamla - Sarleby) , Helſingfors , lowica,

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Frederikshamit. Diejenigen Städte aber , - welche keinen Handel nad ausländiſden Dre ten treiben , wenn ſie gleid) an der Sec liegen , ſondern nur die Freiheit habent mit inlåndiſchen zu handeln , an den Schiffs . rhedereien Theil zu nehmen , Stapelſtådten die eingebrachten Großen zu verkaufen , beißen und dazu gehören theils die im

und in dem Waaren ing landſtadtes Rande geles

genen Städte , ( Upſtåder ) theils Seeſtadter, (jfſtåder ) theils Bergſtädte , welche zu eta nem Bergdiſtrikt gehören . Stockholm und Gothenburg ſind die vornehmſten Stapela ftådte. In jener iſt das Komerzkollegium # eine Reichsbank von welcher ſogleich ein mehrero zu ſagen ſeyn wird , und ein afies kuranzkontoir ; in dieſer aber eine oſtindiſche Kompagnie. Dieſe ipurde zuerſt 1731 .er: richtet , und bekam ihr Privilegium am 17teit Januar 1746 , anſtatt dieſer alten aber iſt am 7ten Juli 1762 eine neue oſtindiſche Kom pagnie auf 20 Jahre oktroiret worden, jedoch ro, daß fie erſt am 17ten Januar 1766 ihrer Anfang nehmen ſollte , welches . auch geſches ben ift. Die ehemalige levantiſche Kompagnie iſt 1757 aufgehoben , und allen Reichs - bans del - Stapelftådten der Handel nach der Bea vante frei gelaſſen worden . Die Sdwedert bandela , nadh, China ,

welcher

Handel viel Cila

36 Silber erfordert , nach allen Küſten des mit tedåndiſchen Meers , und faſt nach allen europäiſchen Seehafen. Das Kommerzkols legium berichtete am 14ten März 1726 an den König , Schweden habe 1724 ausge führet får 5643453 Thaler Silbermünze , und hingegen eingeführet für 8673206 Tha: ler Silbermünze , habe alſo über 3 Millios nen Thaler Silbermünze , oder 1058823 Thaler hamburger Bankgeld, verlohren . C. De Ebeling hat im 21 und 22ſten Stück des hannoveriſchen Magazins vom Jahr 1773 ein Verzeichniß der vom Anfang des Jahrs 173 bis zu Ende des Jahrs 1748 in Schweden ein und ausgegangenen Waaren geliefert , nach weldjem

die eingegangenen 4089234 Rtir. 3511. und dieausgegangenen 1915456 Rtlr. 33 r. alſo jene 2173778 Rtlr. 21 r. mehr betragen haben . Weil aber die ausgehens den Waaren nod ) niedriger als die einge henden angeſeßt , oder von den erſtern die niedrigſten Einkaufspreiſe angegeben und in der Zolitare angenommen find , auch Schwes den außer dem Verfaufsvortheil noch den Ausfuhrzoll , und die Frad )t der Produkte , die auf eigenen Schiffen ausgeführet wer den , gewinnet : ſo iſt der jährliche Verluſt nicht völlig 2 Millionen Thaler , aber audi gewiß nicht unter einer Million geiveſen ? Hinc

37

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Hingegen hat das Sommerzkolegium den Reichsſtånden Berechnungen vorgelegt , ver måge welcher Schweden von 1738 bis 1740 ſol für 2,284029 hamburgiſche Bankthaler aus , und nur für 2,226898 dergleichen Thaler eingeführet, und alſo ein kleines uiber : gewicht im Handel gehabt haben . 1756 be trug die Ausfuhr 3,584073 Shaler hambur giſches Bankgeld ; hingegen die Einfuhr 4020938 folcher Thaler. Weit beſſer war

B

es 1768 , denn damals konnte man die ges Tammte Ausfuhr auf 11,7309983 Thaler Silbermünze , oder 3,927997 Bankthaler , und die Einfuhr auf 7,605875. Thaler Sil

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r. r.

or 1

bermünze , und mit dem Schleichhandel 24 Sonnen Goldes höher rechnen , ſo daß Schwes den ein Uibergewicht von 1725123 Silbers münze oder 575041 hamburger Bankthalern batte. Allein nach der Zeit hat die Unbes ſtåndigkeit des Wechſelkours , die Theilnehe

it

mung der Ausländer an der oftindiſchen Handelsgeſellſchaft , ( welche jährlich unges

n fåhr 1,070210 Thaler Silbermånge Dore theil abwirft ) und die Ausfuhr vieler kan:

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desprodukten , welche zu Stockholm durch Kommiſſion bloß zum Vortheil der Auslåns der geſchieht , Schweden in einen Verluſt geſtürzet , welcher vermuthlich größer iſt , als der vorhin genannte Vortheil , und eis C3

nen unerträglichen Geldmangel verurſacht hat. Die Städte Stockholm und Gothens burg treiben faſt den ganzen fchwediſchen Handel. Denn obgleich auf dem Neichstage von 1766 die Stapelſtådte durch 14 vers mehrt worden ſind, ſo führt doch Stockholm 5 , Gothenburg tg , und die übrigen Staa pelſtådte zuſammen führen nur aller sta türlichen Produkte des Reichs aus . Die Die Einfuhr fremder Waaren vertheilet ſich To , daß die Halfte nach Stockholm , nach Grthenburg , und das übrige nach den an: dern Stapelſtådten fommt. $ . 15. Die Reidsbank zu Stockholm ift

1668 errichtet worden , und die ſchwedis fchen Könige haben die fråftigſten Verſiches rungen ertheilt , daß fie dieſelbe erhalten , und ihre Verwaltung den Deputirten der Sie wird Stånde ungekränkt laſſen wollten . aber von den Gevollmächtigten der Reichs ſtånde , deren drei von jedem Stande und a'ſo neune find , und von den Banffommifſa Durch dieſelbe gehen alle rien verwaltet. Neidh seintúnfte , und das robe Kronkupfer Sie be wird auch in die Bank geliefert. ſteht in einer Wechſelbank und einer Reih Die letste leihet Geld , oder vielmehr bank . fie giebt Zettel auf liegende Grinde , adeli : the Gürer und Såuſer , und zwar liebe fie bls

!

bis 1766 zwei Drittel oder drei Viertel von Demi Werth derſelben , auf Gold und Sil ber bis auf den ganzen Werth deſſelben , auf alle Metalle , forn , Salz , Mode , Sci de und andere robe Materien , aber nichts auf Kleinpdien . Sie giebt ihre Affignatio non auf die Wechrelbank aus , an welche auch alle Kapitalien und Zinſen bezahlet wer: ben . Auf den Reichstagen ward aus den Mitgliedern des geheimen Ausſchuſſes eine Bankdeputation beſtellet , welcher die Bant: gevollmachtigten Rechen (dhaft wegen ihrer Verwaltung ablegen . Die Bank hat über ihre Bediente in Amtsverbrechen ihr eigenes Gericht , und in Projeßfachen mit Privat: perfonen hat ſie das Vorrecht , ſidy vor kei nem Untergericht, ſondern nur vor dem ichwe diſchen Hofgericht zu dürfen. ments,

Stockholm , ftellen gu

Zur Bank gehören acht Departe: Sie hat einen großen Theil der im

Neidh befindliden unbeweglichen Güter in ben Umlauf zu bringen gewußt , aber auch durch die übertriebene Vermehrung ihrer Zet : tel das Finanzweſen des Staats in die groß te Verwirrung gebracht. Man ' 1768 ,

rechnete auf dem Reid stage von daß von dem Anfang des 18ćen

Sahrhunderts an nach Schweben gekommen wao @ 4

waren , aus aus Frankreich , außer , 10000 fouisd'or , noch 5 Millionen Bankthaler bei dem Frieden von 1720 , 150000 Pf. Sterling 1727 durch das bannsverſche Binde niß , 6,500000 Rthlr. , welche König Friedrich I. habe aus Heffen kommen laſſen , 2,200000 Thaler Subſidien , weldie Frankreich in 22 Jahren , und nachher bis 1762 , noch 8 Millionen gegeben hat. Alle dieſe Sum men haben 138,550,000. Thlr. Kupfermún : ze , oder 46,183333 Silbermünze , odeç 15,394444 ißige Speciesthaler betragen , Es find auch in Schweben von 1731 bis Duka-, 1762 gepräget worden , 151803 ten , 4741431 Speciesthaler , 431848 Karolinen , und 3570016) Thaler Kourant geld, welche Münzarten zuſamt. 19,730,3341 Thaler Kupfermånze , over 6,577773 Thas ler S. m. oder 2,192259 ißige Spe: Und dennoch war ciesthaler ausmachen . bis gegen das Ende des 1776ften Jahrs unglaublich wenig baares Geld vorhanden , hingegen die Kronſchulden betrugen 1770 noch 11,737146 Hamburger Bankthaler . Seit der Regierungsverånderung im Jahr 1772 ift Konig Guſtav Ili . darauf bedacht Er hat alſo geweſen , Geld zu verſchaffen . nicht nur den Reſt der 3 Millionen Thaler, Welche die Stände 1769 zu leihen bewilligs ten ,

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fen , aufgenommen , ſondern auch in Bolo land noch ein Darlehn von 2 Millionen Gul: ben geſucht.

Um nun Speciesgeld

in Ums

lauf zu bringen , hat man mit dem Jahr 1777 angefangen , die Beſoldungen der Offic ziere und Civilbedienten zum Theil in Spes ciesthalern zu bezahlen , hingegen die Bank jettel zurück zu nehmen , und nur die von 100 Kupferthalern und darüber im Kours zu laſſen . Die Bankgiebt einem jeden , der es verlangt , für große Zettel , Kupferplat: ten , und für kleine Kupfermünzé, Die neuen Bankzettel werden nicht auf Kupfermünze , fondern auf Bankthaler eingerichtet , Die kleinſten find " von 10 Thalern .

und Ist

laufen für 6 Millionen Reichsthaler Bank , Bettel umber , und man hofft , daß die Rea itſation derſelben mit 32330000 Banftha lern in Silber - und Kupfermünze werde werk ſtellig gemacht werden . Es ſollen alſo mo nat[id ) 180000 , folglich innerhalb Jahrs jeit 2 Millionen Bankthaler gepräget wer: pen , uno man hofft, daß dieſe Summe , in Perbindung mit dem Kupfer , welches die Kronę unter

dem Namen des Zehnten bes

fömmt , den erwünſchten Plan wird errei chen laſſen . Es gießt aber Tadler deſſelben .

alſo Dieſe leugnen , daß die Bank reich Fen , und

aler,

lig fent ,

behaupten ,

daß

die Ausländer , 65

in

deren Hån :

42 Hånden, ein fo großer Theil der Aktien , der Puipiere

des

Staatsfomtoir , ja

felbſt die

inciften großen Bantzettel find , ihre Kapis talien zurücknehmen werden , ſobald man durch die Realiſirung ihnen nicht mehr das Mittel , von den Veränderungen des Wed): feltours, Bortheil zu ziehen , verſtatten wers de. die

Sie glauben auch vorher zu ſehen , daß ausgedachten Mittel der Bank einen

tödtlichen Stoß , für den Kredit der Nation geben werden . Die Zeit wirds lehren , ob jener Plan gut gemacht , oder dieſe Muth, maſſung getroffen ſey ? Die erſten Schwediſchen Münzen haben die dhriftlichen Sidnige durch engländiſche Münza meiſter prågen laſſen , und zwar vou Silber, Die erſte dywediſche Goldmunge iſt von Jo hann VI . Die kupfernen Münzen find jún ger , und die Platen von der Finigin Chris ftine Zeit her . Die Sarolinen traten 1665 in die Stelle der Markſtücke. Biß 1710 war nur Silbergeld im Umlauf , damals aber erneuerte Kar ! XII . das Münzen der Siupferplatten . 1716 und 17 murden die berüchtigten fupfernen Münzzeichen geprägt, welche Thaler Silbermünze vorſtellen fouten . Man fand derſelben nad, Karls Xll . Los De für 37 Millionen Thaler Silbermünze $¢ wurden aber auf 1 oder i

Oer Kupfer gelo

43

ser bie vis

geld heruntergefeßt. Kupferthaler und Tha : ler Silbermünze ſind eingebildete Münzen .

ant

Drei Kupferthaler machen einen Thaler Sil: bermünze , und drei Thale Silberniúngë ma: chen einen neuen Speciesthaler aus , ivelche

18 5:

feit dem Anfang des Jahrs 1777 geprägt, alle alte Müngſorten aber abgeſchafft wor: ben . Münzen ſchlagen zu laſſen , iſt und bleibt ein der Krone eigenthämlidhes und ihr gebührendes Ned)t. . . !! . $ . 16. Schweden lft unſtreitig eines der ålteſten europäiſchen Reiche: man hat aber von den erſten Bewohnern und Beherrſchern deſſelber feine fichere -Nachrichten . Die Fins nen ſind die älteſten Bewohner des ganzen Landes gewefen , aber durch die Gothen in das heutige Finnland und Lappland einges rehránkt worden. Daß upland von den hies her gekommenen Bilfern zuerſt bewohnt wors ben ren i erheltet nicht nur daraus , weil die übrigen landſchaften von ihrer kage in Infehung Uplands benannt worden als Sudermanland , Weſtmanland , Nordland und jenſeits der Oſtſee eft = ( OR- ) Fand , ſondern auch weil zu Upſala ber vornehinfte Dpferort , ein ſehr berühmter Tempel , der königliche Siß und das höchſte Gericht ges weſen , und weil die alteſte königliche Do maine Upſala Dede genanut worden .

Bis in

44 in das 12te Jahrhundert war . Das

ſchwe:

diſche Neich von dem gothiſdien getrennet : allein 1132 wurden beide , nebſt den dazu gehörigen landſchaften , .,mit einander ver einiget , da der König der Oftgothen , Sver : cher , für einen König der Schweden und Gothen erklårt warb .

In der folgenden Zeit

wurde ausgemacht , daß fchwediſche und go: thiſche Prinzen in der Regierung abwechſeln follten , woraus aber lauter Blutvergießen entſtund. Magnus Smeet brachte zwar Schonen und die angränzenden Lånder an das Reich , veräußerte es aber wieder, brachte durch ſeine üble Regierung fich und ſeine Familie um den Thron , and reiner Schwes fter Sohn , Herzog Albrecht von Medtlens burg , ward zum König erwählet : allein , Margaretha, Erbin von Dänemark und Nor: wegen , zwang ihn , fich des Reichs Schwes den zu begeben ; und vereinigte 1397 durch die kalmariſche Union alle drei nordiſche Reiche. Die Schweden waren dieſer Ver : einigung höchſt überdrüßig , und nach vielen vergeblichen Verſuchen gelung es ihnen end: lich , das dåniſche Goch abzuſchütteln , wozu ihnen das Blutbad, welches König Chriſtian 11 , 3520 zu Stocholm anſtellte , die nach : ſte Veranlaſſung gab. Sie erwählten Gus fiav Erichron von Waſa erſt zum Statthals ter,

45

uves

ter , und 1523 zum Könige.

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ter der neuen fåniglichen Familie brachte die Reformation zu Standé , ' und das Reich

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Dieſer Stifs

auf ſeine männlichen Nachkommen : allein die Cheilung des Reichs unter reine Kinder , die wunderliche Regierung feines Sohns Erichs , und die Neigung deſſelben Bruders Johannes , und dieſes Sohns , des polnis Ichen Königs Sigismund , zur fatholifdien Kirche , verwickelten das Reich in große uns tuhen , welche

endlich durch Karl IX . und

feinen Sohn Guffad Hoolf gedämpft wors Diefer Kriegsheld eroberte faſt gang den. Liefland , und das polniſche Preußen , und machte fidh auch in Deutſchland dem Kaiſer furchtbar ; blieb aber 1632 in der Schlacht bei Lügen , und mit ihm erloſch der männa Seine Tochter Chris liche wafiſche Stamm . ftina brachte zwar 1645 durch den bromſe Jamtland , Hårjedalen , broiſchen Frieden die Inſeln Gothland und Deſel , und 1648 durch den weſtphäliſchen Frieden Vorpoms mern , Bremen , Verden und Wismar an 3 Schweden ; legte aber 1654 die Krone of: fentlich nieder , und war ihrem Better Karl Guſtav von Pfalj - Zwenbrücken zu derſelben behilflich , welcher das Reich 1658 mit Schos uen ,

Halland , Blekingen

vermehrte.

und Bohusleha

Sein Sohn Karl XI. 3og alle ber :

46 berdußerte Frongûter eitt , und eine unumſchränkte Gewalt an .

maßte fich Der fries

geriſdie Ponig Karl XI ), bradite das Reich in ſchlechte Umſtånde , (zu welchen der Vere luft an 100,000 Mannsperſonen verzüglich gehåret) und war der lezte männliche Erbe rei= nes Stamms . Hierauf gelangte ſeineSdweſtit Ulrita Eleonora durch freie Wahl der Stånde auf den Thron , begab fidy nach dem Verlangen des aus Norwegen zurückgekommenen Kriegss beers der unumſchränkten Gewalt , und trug 1720 mit der Reichsſtånde Bewilligung die Negierung ihrem Gemahl Friedrich , Erb= prinzen von Heſſen - Caſſel , auf. ; Weil dere ſelbe unbeerbt war , ro erwählten die Stång de 1743 den Herzog von Holſtein und Bin ſchof von Lübeck , Udolph Friedrich , zum Shronfolger, welcher auch ,alb-König Friedrid ) am 5ten April 1751 ftarb , demſelben in der Regierung wirklich folgte.

Er hatte we:

nig Freude bei der königlichen Würbe, denn feine Gewalt ward immer mehr eingeſd rántí, und das Reid, ward immer kraftlofer. :: Er ſtarb 1771 , und hatte ſeinen ålteſten Prins gen Guſtav Ili . zum Nachfolger , der am igten Auguſt 1772 Die Bande , mit wel chen man ihn ſo wie ſeinen Herrn Vater gea feſſelt hatte , muthig zerriß , und am 2Ijien eine neue Regierungsform einführte, welde

3

47 fida

et felbft vorher entworfen hatte ,

und von

Fries cid Bere

allen damals auf dem Reichstage verſammele

lidi reiz 7.0

$. 17. Der Titel der ſchwediſdsen Kidnis ge , tft bisher vielfältig verändert worden . Des jezigen Kénigs Titel if : Guftav , vou Gottes Gnaden der Schweben , Gother

DE en

-? 2

:)

ten Stånven angenommen , * unterfdfriebert und beſchworen ward .

und Wenden König ,

Großfürſt von Finste

land , Erbe zu Norwegen , Herzog in Schles : wig , Holſtein , Stormarn und Ditmarſchen , Graf zu Dldenburg und Delmenhorſt. Das Wappen ifi in 4 Theile getheilet. Im ers fieit und vierten Schilbe find 3 goldene Kros nen im blauen Felde , welche , vir die Sdıweden behaupten , das eigentlidje rchwea diſche uralte Reichswappen ſind , im zweiten und dritten aber ein rother gefrónter fowe in vollem Sprunge über 3 Fiúffe im blauen Felde , wegeu des gothiſchen Reichs ; und im Mittelfühiide iſt das holſteiniſche Bappen . $.

18. Friederich 1 bat durch eine Vera

ordnung vom 23 Febr. 1748 zwei alte Nits terorden erneuert , und einen neuen geſtif tet . Der vornehmste iſt das blaue Band , oder der Seraphinen - Drden , welchen Bas gnus Smeek 1334 geſtiftet hat , und deffera Ritter zugleich Kommandeurs der übrigens Drden ſind.

Auf dieſen

folgt

das gelve Banda

48 Band , oder der Adjwert - Örden , welcher Guſtav Waſa 1523 errichtet hat. Der neuć iſt der Nordſtern - Drden , oder das ſchwar ge Band . König Guſtav lll that am 29

Mai 1772 , welcher ſein Krónungstag war, noch den vierten , nämlich deii Waſa : Or den hinzu , welcher an einem gewäfferten Ein jeder grünen Bande getragen wird . und dieſer vier Drden hat ſeine Zeichen Die beiden erſten fins reine Uiberſchrift .

Nilitár - Drden , und beiden legten find Ci: vil - Drden . § . 19. Es hat zwar in den åltern Zeiten in Schweden die Erbfolge Štatt gefunden , wels die, nachdem ſie unter den dániſchen Königen aufgehoben war, dem König Guſtav von Waſa wieder beſtåtigt, und dem König Karl 1X auch für feite weiblide Nachkommen verf "rochen wurde : ſie iſt aber niemals mit einer un umſchränkten

Gewalt

verbunden

geweſen ,

als welche fich erſt Starl Xl im Jahr 1680 anmaßete , und Karl Xll gleichfalls behaups tete , nach deſſen Tode fie aber abgeſchafft, das Wahlredyt wieder eingeführt , und dem Könige ein Reichsrath zugeordnet wurde. Die neue Regierungsform , welche König Guſtav lll am 21 Auguſt 1772 eingeführt, und mit Zuziehung des Reichsraths Grafen von Scheffer ſelbſt entworfen hat , und ſeine an

49

an " eben demſelben Tage den Unterthanen ausgeftelte Verſidierungen , ragen , es foul te durch dieſelbige Die alte dwediſche Frei heit wieder aufgeweckt , und die fdwediſden Gerebe , ſo wie ſie vor 1680 waren , Tolle ten wieder hergeſtellt werden . Der Konig wollte das Reich nach dem jeßt angenomme : nen Grundgeſet regieren , und entſagen das bet Der verhaßten unumſchränkten fånigl. Ges walt , oder der ſogenannten Souverainitát, indem er es für feinen hochfien Ruhm bal te , der erſte Mitbürger eines wahrhaftig freien Staats zu feyn. Alle fett 1680 als Grundgefeße angeſehene Verordnungen find aufgehoben . Sein neues Gerez rol gemacht, und kein altes abgeſchafft werden , ohne Wiſſen und Einivilligung der Stånde . Es könnent gar keine Abgaben ohne Borwiſſen , freien Willen und Einwilligung der Stande, der Nation auferlegt werden , außer in dem Fall , wenn das Reich von einem Feinbe angegriffen würde . Ohne Bewilligung der Stånde , roll kein Krieg angefangen merden. Sie follen ihre alten Privilegien , Vorrechte und Freiheiten vštlig behalten. Die Sant rol unter ihrer eigenen Aufſicht und Ges währleiſtung bleiben . Findet ſich in der Ne gierungsform etwas , das nicht deutlich genug ift, ſo ſoll man fich folange nach dem buchſtäblte Burch. Erdberor. 2 B. 2 chen

chen Inhalt derſelben 'richten , bis der kde nig und bie Reichsſtånde fich darüber ans Wenn die Reichsråthe ders vereinbaren . tu Verhandlungen über Frieden , Waffenſtid ſiand und Bündniſfer einmüthig einer Meie pung ſind: ro läßt es der König bei der Alle Meinung der Reich Bråthe verbleiben . Fuſtis- und Striminal : Sachen , die von den crichtsſtülen im Reid zur höchſten königli chen Reviſion kommen , werden nach der Mehrheit der Stimmen entſchieden , und der Kinig bat darinn nur 2 Stimmen , und eine entſcheidende Stimme. ·

Diere angeführa

te Stellen ſcheinen zwar zu beweiſen , das Kinig Guſtav Ill die königliche Gewalt felbſt , Inſehen nach unter der Souverainitat ,

der

Er entſagt , nur den Deſpotifmus verſtanden bati, alſo haben aud) die Stånde am 7ten Sep. 1772 fich Offeutlich durch den Reichss tags ; Marſchall erklärt , daß fie das Finanza weſen der höchſtweiſen Beurtheilung und guddigen Beſtimmung des Königs, anheim ſtellten , und es wird fich zeigen , ob der Sinig die Reichsſtånde ferner zuſammen ru fert werde. 418 er fie am gten Sep. 1772 catließ , ſagte er zum Beſchluß , er hoffte Wir ſie nad) redis. Jahren wieder -34 : Fehen . berhaupt ſagt der erſte Artikel der neuen

$1 Diegierungsform , dem Kenige komme es zur Tein Reith) zu regieren , fo wie das rohwedie ( che Gerets es fage , ihm und keinem andern : S. 20. Nach der neuen Regierungsform , bekommen die Ergprinzen

des ſchwediſchen

Neidis , und die Prinzen vom kön. Geblát , weder Leibgedinge noch General - Gruverne: mients , ſondern nur baares Gelb , welches fiir einen Erbpringen nicht weniger als bune Berttaufend Thaler Gilbermünze Fern muß, von dein Tage an gerechnet , da er für múr big erklärt worden , welches gefchicht , wenn pr 21 Jahre alt iſt. Die Prinzch vom fås nigl . Geblüt, melde nicht fo 'nahe zur Kros me ſind , follen jährlich eine anftendige Sum me Gelbes bekommen . Sie können mit Ti : teln von Herzogthümern und Fürſtenthümern bechret werden , ohne dadurdy ein Redyt auf die Provinzen zu bekommen , von welchen fie die Titel führen . König Guſtav Ill gab ſeinem iftern Bruder dem Prinzen Karl den Titel eines Herzogs von Südermannband, und dem zwei ten den Titel eines Herzogs von Oftgothland. S. 21.Zu den Reidsſtanden , die auf dem Reichstage erſcheinen und ihre Stinimen geben , gchoren 'ber: Adel , ( vort welchem 1755 und 56 auf dem Reichstage" 1007 Perſonen Berfamilet geweren find ; ) die Geiſtlichkeit , die bis auf Guſtav Waſa Zeit Dem

Dem Adel porging ; der Bürgerſtand oder Dieſe Ab: die Städte , und Reichsbauern . theilung der Reichsſtände in 4 Klaffen , hat cigentlid ) erfi feit Guftav 1 Zeit Statt ses Genauer nennen fie fich in Sffentli funden . then aften : Wir des idwediſchen Reichs Rath und Stånde , Grafen , Freiherren , Birdhofe , Nitterſchaft und Adel , Geiſtliche feit, Gevollmächte des Kriegsbeers und der gen orbenen Regimenter, Búrgerſchaft und Sonſt mußte alle 3 Jahre ein Bauern . Neidstag gehalten werden . Dieſen fdireibt der Kinig allein aus ; wenn er aber abwe: fend iſt , verhindert wird ,i, oder geſtorben tit, wird er von den Neidisrath beſtimmt : und find keine männliche Koronerben vorhanden , fo kommen die Stände von felbft am 30ſten Tage nach des legten Königs Dode in Stock : Ein jeder Reichsſtand hat holm zuſammen . Der A ſeinen Anführer oder Worthalter . del erwahlt den Reichstagsmarſchall ; bei den Geifilidhen iſt es geishnlicher Weiſe der Erzbiſchof von Upſala , bei der Bürgerſdaft einer

von

den

Bürgermeiſtern

der Stadt

Stockholm , und die Bauern haben ihren Calcinann , weldies Wort einen Redner o : Die Reichsrathe der Wortführer bedeutet. e aber jede adelis wohl , Stimm feine baben de Familie , jeber Bildhof und Superinten : dent ,

53 dent , jedes Konſiſtorium , jebe zwei oder drei Probfteien zufammen , und jeder Baus erndiftrift ; die meiſten Städte haben audy. nur eine Stimnie ; einige aber 2 , und Stock Solm 4. - Ein jeder Stand hat ſeinen Vera famnilungs- und Berathſchlagungsort : funr udlligen Reidistage aber verſammlen fich, alle Stånde auf dem Reichsfaal in dem fönigl. Schloß. Die Reichsráthe haben nach dent S'Snige die hochſte wurde im Reid ). Der Minig allein , nimmt und wählet dieſelben aus Eingebornen von der Ritterſchaft und dem udel , die Ihm und dem Reid) mit Hulb , Treue und Pflicht verbunden ſind. Es kann zwar keine gewiſſe Anzahl derſela ben befrimmt werden , weil es am beſten cheinet , fo viele derfelben verordnen , als die Nothdirft und Ehre des Reichs ere forbert : doch rollen ihrer orbentlid er Weiz fe - 17 feyn , die hohen Reichsbeamten und den General : Gouverneur in Pommern mit = gerechnet. Sie rollen ratben , aber nicht regieren ; fie find auch allein dem Könige zur Rebe und Antwort derpfltdytet, Sie allein werden Excellenz genannt, ist ) $ . 22. Die hohen töniglichen und Neidhea tollegia find : 1 ) Die vier tonigl. Bofgerich te , nämlich Bas eetgentliche Fohwediſdie zu Stocholm ,

das gothifche D 3

zu Jontdping und

54 und die Finniſchen gu . Abo und Waſa .

Fe ='.

des. hat ſeinen Präſidenten , Bicepréſiden =; ten , Råtbe und Affeffores , und ſie entſcheir den dic Prozeſſe zuletzt und vollig. Es fpre den auch die Hofgerichte allein das Urtheil über jemanden

aus dem Ritter - und Udel:

ſtande, der auf Leib und Ehre angeklaget wirb.: 2 ) Das königl. Kriegsfellegium , welches die Dberaufficht über das Striegswefen szü Lande hat. In demſelben ſitzen ein Pråfi : dent uud Geäeralfeldzeugmeifier , der Gene-. ral - Quartiermeiſter , und die gewohnlichen Striegsråthe. 3 ) Das Admiralitåtskollegi: um , welches feinen Sizifu Karlskrona, und die Dberaufſicht über die Seemacht hat. Sein Präſident hat alle gegenwärtige udmis rale und Flagmånner zu beiſigertt. 4) Das königliche Rangleikollegium , oder die Reichs : kanzlei. Der Präſident iſt allezeit ein Neidis: xath , der als der erſte Miniſter des Reichs angeſehen werden kann. Er hat zu eifi seriti einen oder mehrere Reichsråthe , den Hofkanzler , Juftigtangler , die Staatsſekres tåre und einige Kanzleiråthe und Erpeditis onsſefretåre ., . Dieſes Kollegium fertiget al le dad: Kidnigreich überhaupt angehende Ber: ordnungen , und die beſondern Privilegien aus , beforget

auch

das Poſtweſen ,

auswärtigen Staatsſachen , u . . w .

die 1773 iſt

iſt das Departement des Kanzlei: Präfidens ten in das nordliche und ſüdliche abgetheilt woorden . Unter dem erſten find Rußland , Polen , Preußen , Dänemark , das Neith und der Reichstag zu Regensſpurg , Hols land und die Hanſeſtådte an der Nord- und Ditree. Unter dem zweiten England , Frant : reich , Spanien , Portugal , Wien , die ita: jianiſchen Staaten , das osmaniſche Reid , die Levanteund die afrikaniſchen Republiken . Es gehört auch das Antiquitäten - Ardjiv zu dieſem Kollegio . 5 ) Das fönigliche Kama merkollegium , welches ſeinen Präſidenten und Kainmerråthe , und die Aufficht über alle Reichseinkinfte and Finanzbediente hat . 6 Das königliche Staatsfontoir , welches einen Präſidenten und einige Staatskonmiſ farien , und die Dbercufficht über dic Staats , ausgaben bat.

7 ) Das königl. Bergkolle

gium , welches aus einem Práfidenten , Bergråthen und Affefforen beſteht , und über alle Bergwerksradjen gefert iſt. 8) Das königliche Kommerzkolegium , welches aus cinem . Prifidenten , Kommerzråthen und af fefforen beſteht , und den Flor des Handels , der Manufakturen und Fabriken zu befor: gen bar. 9) Die königl. Kammerreviſion , welche in ſtreitigen Finanzfachen richtet , die Rechnungen nachfieht , und unterſucht , u . ſo

56 Der Oberhofmarſdatt welcher ein Reichsrath iſt , beſorgt den fånigl. Hof , die Tafel , und ganzen Hofſtaat.

1. W.

$. 23. Das neue ſchwediſche Geſetzbuch, iſt auf den Reichstage zu Stockholm 1731 und 34 unterſucht , hierauf von allen Stans den bewilligt und angenommen , vom Könis ge beftáttigt , und 1736 publicirt worden . In demſelben findet man auch die neue Pro Die Prozeſſe find furg. ' und zeßorunung . ungekúnſtelt. Die Städte und Bauerndia ftritte haben ihre Untergerichte , von welchen an die Landgeridte , von dieſen aber an die 1. 22. Num. I- genannten Hofgerichte apel: liret wird. In den Dorfgerichten find allez zeit 12 Bauern Beifiber. S. 24. König Guſtav Waſa hat die Neichs : einkünfte durch Einziehung der geiſtlidhen Gu: ter , und Karl XI durch Einziehen der ver dußerten Strongüter vermehrt. Zur Zeit Kidnig Johannes des dritten und bis ans Ende des rechzehnten Jahrhunderts , betru : gen

die

jährlichen Reichs - Einfünfte

nur

587894 Thaler Silbermuinge. ( f. Dalius Geſchichte des Reichs Schweden , Sh , 3 . Wie viel die ordentlichen $ . 2, S. 79. ) und

aufferordentlichen Staatseinkünfte und

Ausgaben in neuern Zeiten betragen haben , *** ift aus folgenden Summen zu erfehen.

Ein :

57

Einfünfte.

Ausgabento

Thal . Gill . M.

- Dhal. Silb. m.

"

1753 1755

11,790847 + 0 * 9.907847 1. * bis 63 , uberhaupt 52,272911 ,

10,714633 10,642414

Von 1761

d. i . für jedes Jahr 13,068402 Th . So, N. weil aber 88,141025 Th . S. Mnd thig waren , größtentheils . wegen des Kriegs in Pommern : ( o mufte durdh ganz auferer: dentliche Mittel Geld herbeigefchaft wer: und man brachte wirklich zuſammen Die Ausgaben 86,338813 Th . S. M. waren in dieſer Zeit 18,787492 Sb. E. M. 1761 1762 20,636636 1763 28,427720 20,289177 1764 " den ,

1.1 , Einnahme. 1765 1772

10,736546

Ausgabe. 12,182796.2 ,

10,90 1105

11,586678

Genauere Verzeichniſſe der Einfünften und Ausgaben in den Jahren 1753 und 55. ſte-. hen in meinent Magazin für die Hiſtorie und Geographic sh. 2 ; S , 3632372. Th. 6. S.370 : 387-391-401. Nadyfolgende Vergleidyung: der Ausgaben von drei verſdiedenen Jahren , wird nút lich feyn

DS

Für

für den sofa 1696.1

Th . S. IR. 1768

1773

576 )096, 1,658,446 2,104,735 Für den Senat und die Regierung 1,635,034 1,828,614 .552,357 für den Civil : Staat 514,863

482;868 , 320,903 Für den Kriegsſtaat

2,295,ITI 3,204 ;465 37757,619 . Für den Seeſtaat 681,498 1,456,656 Auſſerordentlid)

63,941 4,489,906

7.873,154

1,812,151 ',

1,569,496

16,310,623 ` 11,586,673

Seit 1776 hat das Branntweinbrennen die Einkünfte der Strone vermehret , denn es ift zu

einein

Regale erklärt ,

und

verpachtet

worden . Es recincte in dem genannten Jahr jemand aus , daß , wenn die Krone aus 300000 Tonnen Getreide Eranntwein brenne , fede Tonne mit 15 Thaler S. . bezahle , und jede Scanne Branntwein für 2 Thaler 21 Dere S. M. verkaufe , ſie nach Abzug aller Soften 7,425000 Thlr, S. M. gewinne." Von den Schulden iſt oben ( S. 15 ) geredet worden . Die ſchwediſche S. 25. beſteht überhaupt

Kriegesmacht ,

theils aus geworbenen , theils

59 theils aus eingetheilten Regimentern

wels

che: letzten den gråsten Theil ausmadzertia und Nationaltruppen find , die das Land liefert und mterhátt : nad),der Einrichtung die som Sidnige Karl . Xl . gemacht worden . Es hat måmlich derſelbe die Ritterſchaft und Adel fontohl , als die Baurin , dahin ver: mocht , daß fie fich anbeiſdig gemad )t, Nela ter und Fußfolg zu feilen und zu unterbala, ten , zu welchem Ende eines jede landſchaft ihren gefpiffent Anſchlag chatonAnſehung des Fußvolts ſtellen meiſtens 3 Dimniante einen Mann y lohnen ihn , und derfeben ihr mit Wohnung und Ackerland , 10 dan die strane nur fifr die Sleibung . Bewaff rung und Ammunition deſſelben forget , vos zu, aber gewipe Landſchaften

nach Maatges

bung ihres Kontraftes , auch etwas beitras gen . Die Krone befuldet auch die Ober unb Unterofficiers und verforget den Gola daten mit Proviant , wenu er fornmandirt wirb , ausgeuommen bei den Berſammlun : gen des Regiments oder der kompagnien zur Muſterung. In Anſehung der Reuterei überhaupt , muß der Rufhalter den Reuter in Krieges = und Friedenszeiten befolden , mit einer Wohnung

verſehen ,

fein Pferd

fåttern , und ſeine Montirung und Ausrú ftung

1

60

ſtung in volftändigem und gutem Stand er: halten. Die Ober - und Unterofficiers , ha: ben auch ihre eingetheilten Renten , wie die gemeinen Reuter , worunter auch der Him : mann begriffen iſt , den fie felbſt in ihrem Bezirk bewohnen .

Auf dem

Marſch und

im Felde forget die Krone für die Nahrung der Reuter und ihrer Pferde , verſicht fie auch mit Ammunition , doch muß ein jeder Rúſthalter reinem Reuter 12 rcharfe Scuffe mitgeben .

Jämtland » unterha !t Dragoner

zu Fuß , welche die Krone beroaffnet und bekleidet , dazu die Bauern nur etwas ganz weniges beitragen '; ſonſt aber werden den Jämtlandern für jeden Mann 20 Thlr . Silbermünze vergütet . Die Bauern können die Soldaten gegen bebungene Vergeltung zu ihrer Urbeit gebrauchen , und wenn ein rolcher Soldat hinlinglidhen Acker und Wie: fe bat , fo verheirathet er fich gemeiniglid, und hilft alſo das land bersifern . Von 1772 bis 1776 , hat das Kriegesheer fol gende Starte gehabt.

1

1. In

61

1. Infanterie

Tá cingetheilte und Natio : 23332 Mann nal - Truppen 2. geworbene Truppent

11328

11. Stavallerie,

1. Reuterei 2. Dragoner 3. Huſaren und leichte Reuter

6733 4202

700

46205 Mann

Dieſes

Heer nebſt

der fortifikation , Um:

munition c. foſtet jährlid) 1 , 1144561 Hamburger Haut - Thaler. Die Zeughäufer des Reichs , find zu Stockholm , vornehmſten

Derebro und Jónfóping ; dic Gewehrfabriken ſind zu Jönkda

ping , Derebro , Söderhamn , Nortelge und Nordf8ping , ' und werden auf Rechnung der Die Mes Krone dura Faktore verwaltet . iſt ju Stockholm ;, ,ju tall : Stickgießerei Staffjó und Udier werden die größten ei und in Ehrndals Sießerei fernen Stanonen die kleinen , in froswibals Werk und Elfss hytte aber Bomben , Rugeln 16. gegoſten, Die

rei cde i f ich tern hnl e e alüphele d ſ i t Srm D iſ an , un der s s ve e d s l e i ur Ausg Pu ang ſien e 5. All , wa ler z i l i t h m i d ſ e r t r t n us g r ri de Ar . nd eu hafzeurti A n rd nd iſt , wi im la risdevner . ' 3u Wa . el a r i a n c v e ſte ift ein ofIfni für 28 Obine : r e e d g n d m t r 9 Un un at 1e , u unn fü 22 mgee che r ha ld el So mitt , wel Wdoung ,n Wä , leo i s e f d e n d n b be unme Kl ha ; un ofafui m ers er om de r i h k 0 r c e c io Te be üb Ob 50 offn rs 0 nter n 00 d 0 n U io cie e , 55 4 , u Ge: t n e r n e ſ d e i n int bare nd el e me ein ePe a G u , k ig ge n er i i d n ei an Kic .

62

S. 20. Die dwediſche Kriegsflott iſt an pertheilt ; die Hauptflotte iſt in Karisfrona , die zweite Eſtadre in Gsthc :

brei Drten

borg , und die dritte in Stockholm . Die gefomnite Flotte beſtund 1759 aus 28 Stricge . ſchiffen vom Iten bis 6ten Rang , und von yo bis 42 s'anonen ; an8 12 Fregatten von 40 bis 26 Kanonen ; aus 3 Brigans 36 ,

Bombardier : Galioten , Huckerts , Galio ten ... und einer Anzahl Galcerent . 1766 beſtund fie aus 30' Kriegsſchiffon 9 Fre: gatten , 59 Galeeren , 6 Gallioten , 4 Vrie gantinen , 7 Pramen , bier halben Galer ren , 3 Schaluppen , und 21 Transport Schiffen . Schmeden hat alles , was zum Schiffbau nöthig iſt ;

nur fehlet es an die ner

163

ner hinlänglichen Anzahl Ratroſen. Und es ift bisher nicht möglich geivefen 7 daß e8 die genannte Anzahl Schiffe: quf ſeine So ften , håtte völlig ausrüfen können. Die Seemilik rollte aus 13000 Mann beſtehen , fie wird aber kaum 7000 Mann wirklid) betragen . Ocland , Sorbland Hådano

Hlefingen , Medelpad , Ungermannland und Aland find den Matroren der Krone * zum Aufenthalt angewieſen , : * $ . 27. Bei den alten Abtheitumgen des Kånigreichs Schweden , wollen wir uns nicht aufhalten , zumal da 8 Gegenwar von

giebt: "

tig befteht es aus 15 ) Haupttheilen , welche find : Schweden an und vor ſich ſelbſt, das gothiſche Reich , Nordland , Lappland , und Finnland . Diefe : find wieder in Anſchung der fandesregierung in 25 Landeshaupt: mannſdhaften abgetheilet , von welchen 13 mit Civil - und 12 mit Militár - Perſonen , bereßt werden . Sie find : Upland , Stocke bolm , Staraborg , ubo und Bifrneborg , Stroneberg , Jönköping , Weſtmarinland , Sar wolay und Stymenegårbs fehni, Deſterr G8thland , Ssdermaiinland .; Nyland und Tawaftehus , Elfsborg oder Wenersborg, Stalmare und Déland ,

Stopparberg , Nerite

und Wärmeland , Gefleborg , Båſter+Norts lande

64

land

Wafter - botn , Defter : Botn

Goth :

land , Malmöhus , Chriftianſtadt, Blefinge, Halland , Götheborg: und Bohus.n . Dieſe beſtehen wieder aus Hårader oder Diſtrif: tén , und diefe aus Kirchſpielen . " ,"s 1 Anmerf. ,, In Deutſchland befißt die Krone Schwes den noch ein Stúd 'son Vorpommern mit der Citi Inſel Rügen , und die Stadt Wismar mit Budall , geborigem Gebiet.

1. Schweden an und vor fich

Pelbſt.

6 grånget gegen Norden an Norbland ; EX gegen Beſten an Wermeland und Nore wegen ; gegen Diten an die offene See ; und gegen Súden an das gothiſche Reich . Unter allen fåudern des fchwediſchen Reid) , hat es die meiſten Berg - und Hammerwer te. In alten Zeiten iſt es bisweiien ein beſonderes Königreich ; bisweilen aber auch nuit dem gothiſchen Reich vereinigt geweſen . Seit 1132 dauert dieſe Verbindung beftan : big fort . Es wird in die 5 Landſchaften Uplaudia Södermannland , Nerife . Wäfts mann :

తన mannland und Dalarne oder die Dalslanda ſchaft , dertheilt , welche in alten Zeiten ih : re eigenen Kếnige und ihr eigenes Geſetz gehabt , Nerike in Anſehung des leşten aus: genommen. Es enthált 25 Städte.

I , Uplano nach der gemeinen Ausſprache Opland , har Die ſeinen Namen von ſeiner hohen fage. fånge deſſelben beläuft ſich auf 18 , und die Breite auf 15 fchwediſde Meilen . Das Land tft gut , eben und fruchtbar , und trågt Weizen , Roggen , Gerfte und Hafer ſo reichlich , daß die Einwohner ein anfehn liches libriges davon an die benad bartert Un teren , Derter verkaufen können. Beiben und Wåldern feblet es hin - und Unter den Bergen ſind einige , in wieder. welchen man Höhlen antrift , die ro groß als Kammern ſind. Uußer 12 Fluffen giebt es hier audi viele Seen , unter wel= chen der Målar der vornehmſte iſt. Er

liegt zwiſchen Upland , Súdermannland und Weſtmannland , ift 12 ſchwebiſche Meilen lang , überaus firdreich , roll 1290 Inſeln enthalten , und der Strand it hin und wiee mit Stådten ; Schiffſern , Kirchen , der abelidyen Gütern Burd . Erdbeldyr.

und andern Affen gezien B.

ret:

66 Er hat feinen Ausfluß in die offerie See , vermittelft Des Nord : und Cädfirems in

Stockholm .

Es

find in

diefem lande

vermogende åtten - und Hammerwerks Herren , welde ſehr wohl eingeriditete More te , und die beſte Eiſengrube im ganzen Neich befißen . Die Einwohner überhaupt ernähren fich mehrentheils pom Ackerwerk , und an einigen Drten vom Bergweſen und Fiſdiereien . Von den letzten leben inſon derheit die , weldye in Schåren wohnen . Es begreift dieß fand

I ) Upland an fich felbft ,

unit weldiem Namen derjenige Theil belegt wird , der mitten im Lande liegt . 2 ) Ross lagen ,

oder den

Theil , welcher gegen die

Seeſeite liegt ; und 3 ) Fierdhundra , das iſt den Theil , welder an die Dal- Elbe und den Sagånfluß grånget. Das upfaliſche Erzbistium beſteht aug 25 Probſteien , 166 Paftoraten , oder 242 Stadt - und Lands firchſpielen , und. 4 fapellen ;

und

es

ge:

hårt dazu a) die Landshauptmannſchaft von Upſala. b ) Der Theil von der ftockholmis rdhen landshauptmannſchaft , welcher in upland gelegen iſt. c ) Gåfirifland und Hålfingeland , von

der

landshauptmannſchaft. Salbergs -

und

weſtnordlandiſdien d) Ein Theil von

Wäsbyleon , welde zur

kandshauptmannſchaft

Wäſterås

gehören . Außer

67 Außerdem wird dieſe Provinz in bauptmannſchaften eingetheilt.

3 lands

1. Die ſtock holmiſche Landeshauptmann (daft begreift : 1 ) Sechs Seediſtrikte, ( Stepslager , ) welche gegen die offene See liegen , und beira ſen : Danderyds = Wermds : Aekers - Frotus Da - Bro - und Wådo $ Skepslag . Die merkwurdigſten dahin gehörigen Derter find folgende. a) Stockholm , eine Stapelſtadt , die Hauptſtadt des ganzen Reichs , und Reſi denz der Könige , liegt an einem Ort , wo die Ditfee und der måler zuſammen ftoßen , ſo daß man hieſelbft ſowohl Salz = als füf: fes Waſſer hat. Sie hat im Umkreiſe , von einem Thor zum andern gerechnet , 2 ſchwer diſche Meilen , ift theils auf Inſeln , theils auf Halbinſeln gebauet , hat faſt durchgån gig breite und reine Straßen , geräumige Marktplåße, über 5000 Häuſer , in der eigent lichen Stadt , von welcher ein großer Theil auf Pfåhlen fteht , lauter ſteinerne Häuſer, die 4 bis 5 Stocwerke boch , und zum Sheil mit eiſernen Blechen , andere mit Kur pfer , und die übrigen mit Ziegeln bedecket ſind , in den großen Vorftådten aber noch manches hölzernes Haus ,

und

überhaupt 20

68 2u Kirchen . Die 7 Inſeln oder Holme, auf welchem fie erbauet ift , find : 1 ) Die Stadt felbſt , in welcher zu bes merken : ( 1 ) Das neue königliche Reſidenza fchloß , welches ein prächtiges Gebäude ift. 1755 ift es von der fåniglichen Familie zu : erft bezogen , und die ichóne Schloßtapelle eingeweihet worden . ( 2 ) Das ſehr anſehn = liche Ritterſchaftshaus , neben welchem der Nitterhausmarkt iſt , auf welchem 1773 dem Kønige Guſtav , eine metallene Bildſäule errichtet worden , welche der Oberdirektor und Ritter Gerhard Meyer nach dem Mo del des Ritters l'Archeveque gegoffen. Sie hat dieſe Inſchrift : Guſtavo Erici patriæ . li bertatis , religionis vindici , ex nobili cive op timo regi , polt bina ſæcula pofuit ordo eque ſtris. MDCCLXXIII. Am 23. Jun . 1774 ward die Einfaſſung der Bildfåule abgebro chen und weggenommen . Sie iſt 11 Fuß hoch , und fiehet auf einem gleich hohen Fuß geſtell

von

grünen

ſchwediſchen

Marmor .

( 3 ) Das Rathhaus . (4) Die St. Nifo laus - oder große Kirche , deren Pfarrer 1774 zum Bildhof von Stockholm erboben iſt. ( 5 ) St. Gertruds = oder die deutfche Kirche , bei welder eine lateiniſche Schule. (6 )

Der

große

Markt.

(7)

Die Bank .

(8) Der ffornbafen . ( 9 ) Die Sdiffbrücke.

69 2) Der Ritterholm , lichen Seite der Stadt felben durch eine Brüde demſelben iſt das alte

welcher an liegt , und verbunden fånigliche

der welts mit der iſt. Auf Schloß ,

weldes 1697 abbrannte , und die Ritter bolmsfirdic , welche auch die Stirche des bois tigen Franziskus genennet wird . In der : felben liegen begraben König Magnus la: dulás , Karl Vlll . Guſtav Adolph , Karl X , Karl XI , Karl Xll , Friedrich I , und unterſchiedene KSniginnen , Pringen und Prinzeſſinnen . ( Helge : 3) Die heil. Geifts - Inſel , andsholm ) welche in dem Norderſtrom zwi: fchen der Stadt und dem Nordermalm liegt. und auf welcher der 1696 erbauete fönigli: de Stad ift. 4 ) Der Schiffsholm , welcher der Stadt gegen Dſten liegt , und worauf die Schiffs werfte und Admiralitåt . Nabe dabei iſt der Kaſtelholm und Pechholm , gegen Norden beim Blaſieholm aber auf einem Jnfelden die Schiffsholmstirche. 5 ) Der Blaſieholm , weldjer ehedeflen Kepplingshelm geheißen hat , und mit Pal : låfien bebauet iſt. 1 6) Der SiSnigsholm , welcher der ange nehmſte Theil von Stockholm , und auf 1

neldem die Ulriken Eleonerenkirche iſt. E 3

7)

70 7) Ladugårdsland , welches nunmehr mit dem Nordermalm zuſammenhängt , und als eine Vorſtadt angeſehen wird , darinn die Hedwigskirche , ein Marktplatz , und ein königlicher Dbffgarten , und ein Waiſen : haus , welches 1753 von den Freimåurern geſtiftet worden . Hiernádhft gehören zu der Stadt 2 große Worſt idte welche Malmar genennet werden . Der Nordermalm , welcher von der Stadt durch den Norderſtrom getrennet wird , liegt in Upland , und enthält die St. Jakobstics dhe , die St. Klarenkirde , die Adolph Frie drichskirche bis

1773

St. Olufskirche

ge:

nannt , die St. Johanneskirche , das Wais ſenhaus mit einer Kirdie , das Zeughaus , 8 Marktplåte , den Brunkeberg , auf wel : chem hohen Sandberge der Reichsdroit you hann Brunke zur Zeit des Køniges Birger enthauptet worden ; den Sabbatsberg , bei welchem ein Geſundbrunn iſt , und noch ein anderer Geſundbrunn . Es tit auch hier ſelbſt die neue fchine Sternwarte an einem erhabenen und freien Ort 1748 angelegt , und die Akademie der Wiſſenſchaften bålt nunmehr in dieſem Gebåude ihre ordentiis dhen Verſanımlungen . Der Ciibcrmalm wird von ter Stadt

durd) den Süderſtrom abgeſondert , den Kids nig

1

71 rig Oluf der Heilige 1008 graben laſſen , Darinn ift und liegt in Südermaunland. die marien Magdalenenkirche , die Katharis nenfirde , der Südermalmsmarkt und das bafelbft befindlide Nathhaus , auf welchem eine Nuffiſche Kapelle

iſt ; eine houåndiſch

reformirte Kirche , ein großes Hoſpital , und die große Eiſenwage , der Neumarkt , u.

. w . Alle dicfe Theile der Stadt , hången durch 1721 bis Von 12 Brüden zuſammen .

36 find hier

im

Durchſchnitt jährlid) 1846

gebohren , und 2104 geſtorben , von bis 1766 aber haben die gebohrnen lich 2557 , und die geſtorbenen 3430 Daher ſchåste argentin gemacht.

1749 jábr aus : 1769

die Anzahl der Seelen auf 72000 , Herme Der lin aber rednete 1774 nur 68936. königlichen ter der in , weldier Oberſtatthal Schloßfanzlei, in dem königlichen Schloßs gericht , und auf dem Rathbauſe der Stadt den Vorſig hat , beſorget gemeinſchaftlich mit dem Magiſtrat Das Beſte der Stadt und Die Stadt hat 4 Bürger Bürgerſchaft. meiſter , und der Magiſtrat iſt in 4 bcſon dere Kollegia, námlich in das Juſtis- Poli gei- Handels - und Aemter -Kollegium , imglei 3 Kammereigeridite , vertheilt. dhen in Bier find ferner

die hohen Kollegia , deren in

74 in der Einleitung $. 22. gedacht worben , darunter auch das nigliche ſchwediſche den an ſich ſelbſt , tet worden , und

eigentlich ſogenannte for Hofgericht , für Schwe: welches 1614 eingeride unter welches 8 Obers

und 24 Unter-Sandrichtersgerichte , und die Gerichtsbarkeiten einiger Juſtitiarien gehe, Bernach tft hier die foniglicie fdywes ren . diſdhe Akademie der Wiſſenſchaften , welche 1739 ihren Anfang genommen hat , ein fø: nigliches Collegium medicum , welches 1688 geſtiftet worden , ein fdnigliches Fortifikaz tions - und königliches Landmeſſungskontoir, ein Laboratorium Chymicuin und mechani . cun , eine Maler - und Bildhauer -Akademie, geſtiftet 1735 , eine muſikaliſche Akademie , errichtet 1772 , eine fönigliche Bibliothek , beren Seſchichte Magnus Celfus beſchries ben hat , und welche 1768 wieder in das kšnigliche Reſidenzichloß gebracht worden , und verſchiedene wohl eingerichtete Buch Weiter findet man hier eine bruckereien . Admiralität

und Esquadre , eine General

Zou -Urrendeſocietat , ein Balgericht , spela dies sie im Reich verfertigten Waaren průx fet , und die Streitigkeiten unter den Ma nufakturiften ſchlichtet , die Reichsbank , eis 11e große Eiſenwage , cin 1739 errichtetes Affekuranytontoir ,

4

Zuckerläuterungen ; Glass

173

Glas - und Porzellanmanufakturen , Seidents Wollen - Tuch - Kattun- Parchent : Segeltuch und Buldanmanufafturen , und gute Schiffs bauwerfte , auf welder auch für Fremde anſehnliche Ediffe erbanet werden . Die Stadt treist einen großen Handel nad aus: und einländiſchen Dertern , und hat einen Dortreflichen Hafen , der mit Bergen umges ben und ganz ſicher iſt ; aber aus der See einen beſchwerlichen Einlauf durch die vielen Schåren hat. Zur Beförderung der Ser: fahrt iſt hier 1696 ein königliches footfen: fontoir errichtet werden . In dem Hafen Zur Dámpfung liegt ein kleines Kaſtel, der Feuersbrünfte find gute Anſtalten , ins fonderheit durch Errichtung eines Brandafjes Der landshaupt: kuran ; fontoirs , gemacht . mann der ſtockholmiſchen Landshauptmann In der Stadt fchaft , hat hier reinen Sitz. liegt beſtåndig die fonigliche Garde von 18 Kompagnien , und die königl. Artillerie , Was ihre Geſchichte anbetrift , ro foll fie der Reichsverivefer Birger Jarl Jaben

1254 anlegen laſſen : andere aber filden zu beweiſen , daß fie faſt 100 Jahre ditor fors. Ihre Privilegien find von Zeit zu Zeit be ſtåtigt und vermehrt worden . In vorige Zeiten hat ſie verſchiedene Belagerungen ausgefianden , und Sidnig Chriſtian ll. rich :

74 tete hier 1520 ein großes Blutbad an . Sie ijt feit langer Zeit der ordentliche Sitz der Reichstage . 1751 brannten 310 Håuſer nebſt der St. Klarenkirche ab . 1759 wvur: de der Südermalm durch eine Feuersbrunſt faſt ganz verwüſte . Dem Nans nach iſt fie auf den Reid stagen die erſte Stadt. Die Polhdhe iſt hieſelbſt 59 Grad 20 Mi nnten 31 Seiur den . Die Länge oder Entfer nung vor dem erſten Mittagskreiſe , welcher durch Ferro gezogen wird , 30° 36 '. Im [dywediſdyen Atlas iſt eine Charte von der Lage der Stadt , und iu Outhiers voyage au Nord auch ein guter Grundriß . b) Fredrichshof , Friedrichshof , ein 1732 vrm Stånige Friedrich 1. angelegtes Luſtſchloß, gleich bei ladugårdsland , an der Sitlichen Seite , und nahe bei dem königlichen. Thier: Die ver : garten , hat eine gute Orangerie. wittmete Königin Ulrika Eleonora hat ihre Winterwohnung in demſelben . c) Der kønigliche Thiergarten erſtreckt ſich an " der øſtlichen Seite des Nordermalms von Güden nach Norden , ift großtentheils mit Waſſer umgeben , und es gehen auch einige Fleine Buſen in denſelben binein . áberaus angenehm , und mit (dónen sisål: dern , Feldern und

Spaziergången geziert ,

bat auch 2 Geſundbrunnen .

d ) Karl

1 1

d ) Karlberg, ein ſchenes fånigliches Luft filoß , mit einem wohl angelegten und mit einigen fchönen Gebäuden gezierten Garten . Es liegt eine Viertelmeile vom Nordermalm gegen Wefteu an einem Arm

des Målars .

Ehedeffen hieß es Magnusberg , nach dein Neidysrath , Graf Magnus Gabriel de la Cardie . In Dahlbergs Suecia findet man verſchiedne Proſpekte von dieſem Drt. e) Ulriksdal, ulrichsdal , ein anſehniides königliches Luſtſchloß , 3 Biertelmeile von Srodholm gegen Norden , an der weſtlis chen Seite der Edswife . Es iſt 1644 von dem Grafen Jakob Pontuſſon de la Gardie erbauet worden , unter dem König Karl XI. aber an die Krone gefallen , und nach def reiben drittem Prinzen Ulrich , welcher da ſelbſt gebohren worden , benannt , da es rorhin Jakobsdal hieß . In dem dabei be: legenen Garten findet man eine ſehr fünft: lich eingerichtete Grotte, fammt ſchönen Waf: perfünften . Neben dem Garten iſt ein flei: ner Thiergarten . Man rebe die Proſpekte in Dahlbergs Suecia . f ) Drotningholm , iſt das vornehmſte fSnigliche Lufirdiloß in Scirocden , auf einer eine Meile von Stockholm gegen Weſten im Mílarſee gelegenen Infels, welche fofs ge: Die Königin Katharina Ja : Rennet wird . Irla

H6 gellonifa ließ hier den Grund von 2 Höfen zu einem größern Hofe vereinigen , dem fie den Namen Drotningholm oder der Soni: gin Inſel gab : fie bauete auch hieſelbſt das erſte ſteinerne Haus , welches 1661 abbrann Es kam 1652 an den Prinzen Karl Gu : ftas , deffen Gemahlin Hedmig Eleonora das izige Gebäude ' bat enlegen laſten . Aus demſelben hat man ſowohl vorn nach dem Warer , als hinten in den Garten eine vors treffiche Ausficht.

In den Wohnzimmern

Find die häufigen Gemälde von geſchichten Meiſtern das feftbarſte. Die pch &ne Biblio thef ftehet auch in einem ſchönen Zimmer . Die Naturalienſammlung iſt auscrlcſen und ſehr ſchåßbar , und die Sammlung von Al terthümern und Münzen ift auch merkwür: würdig . Hinter dem großen und wohlans gelegten Garten keht ein nadh chinefiſcher ausgeziertes Lufthaus. Art erbautes und Neben dem Garten ſtehen unterſchiedne flei ne Sauſer , welche von Manufafturiften , Fabrikanten und Künftlern bewohnt , und wegen einiger chinefiſchen Zierrathen Kanton genennet werden. g ) Die uplånbiſchen Scharen , mit wel: chem Namen diejenigen Infeln und mit Waf ſer umgebenen kleinen Plåße und Klippen beleget werden , welche an der Seeſeite an dem

77 dem Strand von Upland beiſammen liegen und Stockholm vor feindlichem Viberfall ſchützen , und die man nid )t ohne Gefahr vorbei regeln kann . Die Einwohner ernah ren ſich mehrentheils von Fiſchen , beſonders aber vom Strömmingsfang, h) Warholm , 2 Meilen von Stockholm , in dem Einlauf aus der See , iſt ein fiche res Kaſtell , welches auf einer kleinen Inſel liegt , und 1510 angelegt , 1549 aber an fehnlich verbeſſert worden . Der Ort hat ei: nige Aehnlichkeit mit einer Stadt , und hat einen Juftitiarius . . Es werden hieſelbſt alle einlaufende Schiffe beſichtiget. Auf der In fel War iſt eine Kirche und Schule , nebſt einem Zoukontor. Die Einwohner erndha ren fich mehrentheils mit Fiſden . i) Pålſundet , ift auch ein Einlauf nach

Stockholm , woſelbft eine mit Stucken b :resa 1773 wurden hier te Waſſerbatterie iſt. Erdwälle aufgeworfen . k ) Drdjupet , ein Feſtungswerk , wel ches nun Frederiksborg genennet wird . 1) Sanshamn , ein Hafen im Kirche fpiel W&rmdd , woſelbſt atle nach und von Stockholm gebende Schiffe belichtiget werden . m )

Södra - Ståke , ein und eine Viers

telmeile von Stockholm , iſt lauf nach dieſer Stadt ,

auch ein Eins

13 )

78 n) Nordtelge , eine Seeſtadt 7 ſchwedis rdje Meilen von Stockholm , weldie Spónig Guſtav Adolph angelegt , und 1622 und in den folgenden Jahren mit der Stapelge rechtigkeit und andern Freiheiten verfehen hat , die ihr aber zum Theil nid ) t långer , als bis 1637 , gu Gute gekommen . Sie hat ihre Nahrung von der Seefahrt und Stromingsfiſcherei. Von der Verwüſtung , welche hier die Ruſſen 1719 angerichtet , hat ſie ſich einigermaſſen wieder erholet. In dem dafigen Waſierfall iſt eine gute Gewehr fabrit. Auf den Reichstagen iſt ſie in der Ordnung die 54fte Stadt . o) Rådmanſs , ein königliches Domais nengut , 15 Meile von Nordtelge auf einer Inſel in den Schåren. p ) lindholm , ein ſchönes Gut im Kirch;fpiel Orfeſta , 2 Meilen von Nordtelge , und 3 Meilen von Stockholm , woſelbſt König Guſtav l. 1590 gebohren worden , deſſen Mutter Erbgut dieſer Hof war . 9 ) Wirira , eine Klingenſdhmiede in Nia la Kirchſpiel. r ) Grislehamn , 31 Meile von Nord : telge , dafelbſt iſt ein königlidies Poſifontoir , von wela; em die Poſt nad; der Jafel Deland übergeht,

79 2. Zehn Hårader , welche näher im Lans de liegen , und beißen : Sollentuna , får rentuna , Wallentuna , Erlingbundra , Ses minghundra , långhundra, Sjuhundra , Nár: dinghundra, lyhundra und Fródsádkars : HE: rad , Die merkwürdigſten dahin gehšrigen Derter find folgende : • a ) Deſthammar , eine alte Stadt , wel che entweder 1365 , oder 1268 , ober 1383 Stadtfreiheiten bekommen , und vor dieſen die Stapelgered; tigkeit gehabt hat. Sie ward nebſt allen ihren Privilegien 1491 nach der Randſpiße von Deregrund verlegt , und nach derſelben genannt ; einige Zeit darnach aber wieder auf der ſogenannten Goldſkår , wele die ein wenig weiter nach dem Waſſer zu liegt , als die vorige Stelle gelegen , auf: gebauet . Die Ruſſen brannten fie 1719 ab : fie iſt aber wieder im Stande, und hat ihre Nahrung von der Sdiffahrt und Fiſches rei . . Auf den Steid )stagen iſt ſie in der Drd nung die 87fte Stadt. b ) Deregrund , eine Seeſtadt , weld ;e 1491 an der offenen See von denjenigen angelegt worden , die von Deſthammar wega gezogen , weil das Waſſer von ihrer Stadt ro abfiel , daß fie nicht mehr dahin regeln konnten . Sie hat bis 1639 die Stapelge: rechtigteit gehabt ,

iſt dreimal , und zulett 1719

80 1719 von ben Ruſſen von Grund aus zers ſtórt und abgebrannt wurden , aber doch nun wieder im ziemlichen Stande . Der Has fen ift wegen der ta anſpielenden Mecross wellen mit einem Bollwerk verbauet . Auf den Reichstagen iſt ſie in der Ordnung die 52ſte Stadt. c) Sivartfis , ein königlicher Hof in dim Kirchſpiel Sånga , auf einer Inſel in dem Málar, welche die volfreichſte von allen darin gelegenen Inſeln iſt . Es ist von uralten Zeiten

ein

königlicher

Hof geweſen .

Das

ißige königlidie Haus ifi neu , nachdem das alte 1687 abgebrannt. d) Wåntholm , ein køniglicher Meyerhof, der für den Hofſtaat gebraudyt wird . e) , Björkö , eine jnſel in dem Målar , 3 Meilen von Stocholm , auf welcher eben als

der anſehnliche königliche Siß Bierto geftans ben hat , der gemciniglich , aber ohne Grund , In Dahlbergs eine Stadt genennet wird . Suecia 'T. 1 , iſt ein Abriß davon zu ſehen . f ) Sigtuna , eine feine landſtadt , an Buſen les Málar , gegen welcher einem diber auf der andern Seite des Sees , nicht weit von Håtung das alte Sigtuna geftans ben hat , welches Doins Wobnplas sewe: fen feyn roll , und anfänglich Sihstan oder Si- tun , das iſt Seeſtadt oder Seeort ges beifs

81 Der Name Birka , den es auch heißen hat. geführt hat , iſt ein allgemeines Nennwort , Dieſe welches einen Handelsort anzeigt. alte Stadt iſt 1008 von dem norwegiſchen König Dlof Haraldſon zerftsrt worden . Ks nig Olof Stdtfonung erbaute ums Jahr 1010 Neu Sigtuna , machte anch dieſe Stadt zu ſeiner Refidenz, und ließ ſich auf feinen Münzen Kønig in Sigtuna nennen , ſo wie er der erſte geweſen , welder deit Sitel eines Konigs von Sdweden angenom men .

Dieſe Stadt

1188 von den

wurde

Eſthen und ihren Gefährten zerfiðrt , und bat ſich ſeit dieſer Zeit nicht wieder erho Man findet hier viel müfte len können . Kirchen und andere verfallene Gebäude, da : von man den Proſpekt in Dahlbergs Suecia Unter den Städten , die auf anſehen kann . dem Neidstage Sim iſt ſie die 47ſte.

und

Stimme haben ,

g ) Låfftaholm ; ein königlicher Hof in den Kirchſpielen Odenſala und St , Dlof. h ) Wara , das Stammhaus des berühms ten adelichen Geſchlechts , aus welchem No: Es iſt ein alter nig Guſtav 1. geweſen.

Herrenſik in Geminghundra Kirdſpiel Siaftuna.

Burch. Erdbeſchr. 2. B.

&

Hårad ,

im

Ana

82 Aninerl. Sóder Tirit , welches zu der ſtockhol miſchen Landsb.uptmannſd ) aft gehört , kommt bernach in Südermannland vor. 3. Die upſaliſhe landshauptmannſchaft , beſteht aus 14 landdifiriften oder Härnder, welche beißen : Ulleråcker, Waraia , Rasbo, Qland , Dannemora und Loffia Singslag , lagunda , Hagunda , Båling , Norunda , Derebyhus , Afunda , Tregd , Håbo und Bro- Håreb ; und enthålt und merkwürdige Derter :

folgende Städte

1 ) Upſala , eine · uralte , ziemlich große und wohl bebaute landſtadt am Fluß Sala, der fie in zwei Cheile abtheilet , von welchen Der sfilide die Stadt ſelbſt , und der weſtli dhe Fierding genannt wird . Das alte lipſa la iſt der chemaligen Oberfønige des fdwe: diſdi en Reichs vornehmſter Sitz, höchſter Richa terſiuhl , die vornehmſte Opfer - und Pries fterſtelle dieſer nordiſchen Landſchaften , alte: fte Hauptſtadt der ſdhwediſchen Hodilånder , und größte Zierde des alten Sdywedens ses .weſen . Das neue oder inzige Uprala bat Der ſchwediſde erg Defira Uros geheißen . biſdysfliche Sig iſt von Altupſala 1271 hie Außer der Stathedral her verlegt worden . kirche und einigen wenigen

fieinernen

Håu

fern find alle andere Häuſer von Hoiz und mit Birkenrinden bedeckt, über welche Ra: fen

83

fen gelegt worden . dhen , unter welchen vornehmſte , ja die Sie iſt Neid ift.

Es find hier iſt 3 Kire die große Domkirche die anſehnlichſte im ganzen mitten im Dreizehnten

Sahrhundert angelegt , aber erſt 1435 fer tig uud eingeweihet , und von einem pariſis ſchen Baumeiſter zu Stanbe gebracht , und daber der daſigen Kathedralkirche Notre dame auch iſt ſie gemacht worden ; åbulich fünfmal abgebrannt , und ſeit 1702 , na ſolches das leştemal geſchah , wieder anfehn lich aufgebauet worden .

In derſelben lie =

gen verſchiedne königliche Perſonen begraben . Und unter andern werden hier auch die Ge beine und Reliquien des Königs Eridis 1x . Das biſchof in einer ſilbernen Lade gezeigt. liche Schloß bat ehedefſen da gelegen , wo wo nun der königliche Stall ſteht. königliche Schloß brannte 1702 ab ,

Das doch

find zur Wiedererbauung deſſelben Anſtalten geniacht. Die Könige pflegen ſich niehren: Die erſte theils hiefelbft frånen zu laſſen . Schule hieſelbſt iſt um das Jahr 1246 an gelegt , und 1477 in eine Akademie ver : wandelt , nachdem ſolches der Pabſt 1476 bewilliget hatte , 1582 nach Stocholnır 1592 aber wieder hieher verlegt worden. Die Könige Guſtav 1. und Guſtav Adolph haben liegende Gründe zu dieſer Univerſitåt

84 geſchenkt , und außer den fśniglichen Sti: pendien ſind ihr von Privatperſonen viel ans Die gus dere anſehnliche vermacht worden . ſtavianiſche Akademie von 3 Stockwerken ijt von König Guſtav Adolph 1622 erbauet ; und bat oben über dem Dach in einem nie drigen runden Thurm , oder vielmehr in eis ner Kuppel , einen ſchönen von Profeſſor DI . Rudbeck 1662 eingerichteten Anatomies ſaal, nebſt einer vortrefflichen Bibliothek , in der beinahe 1000 manuſkripte ſind , uns ter welchen der ſogenannte codex argenteus , welcher für den Ulphilas gothiſche uiberſes bung der vier Evangeliſten gehalten wird , Das koſtbare Kunſtkabinet das vornehmſte. Die werth feyn . Goldes ſol cine Tonne Andreas Prof. berühmte der hat Sternwarte Celfius , und den botaniſchen Garten vor : nehmlich der gleichfalls berühmte ArchiaterKarl Die fånigl. Societat von Linné eingerichtet. der Wiſſenſchaften ift 1728 hier aud) eine königliche Geſellſchaft.

Der

geſtiftet ; es ift foſmographiſche

hieſige Erzbiſdof ,

wel

der der einzige im ganzen Reich iſt , iſt Außerdem iſt hier Procancellarius academiae. Der landshaupts .noch eine Stathedralſchule, mann von Uprala bat hier ſeinen Sit . ya der ſchwediſchen Geographie wird ilpſala für den erſten Mittagszirkel angenommen .

Die mere

10!

; BE

85 merkwürdigſten Reichstage, die hier gehalo ten ivorden , ſind die von 1539 und 1654. 1766 erlitte ſie großen Brandſchaden . Auf den Reichstagen iſt ſie in der Ordnung die zweite Stadt .

Gleich vor der Stadt iſt ein

königliches Gehegi, und der königliche Meier: Auf der nahe bei der Stadt of Ultuna. gelegenen féniglichen swieſe ereignete fich 1160 eine Schladt ziviſchen dem König Erich IX. und dem däniſchen Prinzen Magnus Hen : richſon , in welcher jener überwunden und enthauptet wurde. 2) Gamla Upſala , d . i. alt Upſala , ein Kirchſpiel ; eine halbe Meile von der Stadt, worelbft , nach einiger Meinung , der nor: diſchen Länder allgemeine Spferſtellte und Von den übrig Haupſtadt geweſen ſeyn ſoll. gebliebenen Mauern des alten heidniſchen Tempels ift 1138 eine chriſtlidie Kir: Nahe de erbauet worden , die noch ſteht. dabei ſind verſchiedne alte Grabhügel. Man kann von dieſen Gebånden und Alterthur mern die Kupfer in Dahlbergs Suecia nach fehen . 3 ) Mora - Stenar ( Steine ) , I Meile Den Upſala auf einer ebenen Wiere, : Bei dieſen Steinen find ehedeffen die ſchwediſchen Kinige gewählet worden ; welche Gewohne beit zu Königs Inge Zeit um das Jahr 1035

1035 ihren Anfang genommen haben ſoll , nach 1457 aber aufgehöret hat . In die Steine , welche mehrentheils verloren ge gangen , hat man in påpſtlichen Zeiten un terſdiedene Figuren und Inſchriften einges bauen . Es iſt ein kleines Haus darüber gebauet , melches verſálefſen iſt , und dem SWieſenwächter worden .

zur

Aufficytanvertrauet

4 ) Sfog - Kloſter , iſt ein vortreffliches Rittergut , an einem anmuthigen Ort in dem Mular , weldes vor dieſem dem berühmten Folkunga - Geſchlecht zugehårt hat, und nach : dem es verſchiedene andere Befißer gehabt , endlich der gráflid, brahiſchen Familie zuges fallen iſt. Unſtatt des ehemaligen Dominis kaner - und nachherigen Nonnenkloſters iſt hiefelbſt ein rhoncs Schloß erbauet . 5 ) Ryba und Eckholmsfund , ſind könig liche Güter. 6) Enköping , eine uralte Stadt , an ei Zu heidniſchen Zei nem fruchtbaren Ort. ten haben daſelbſt die Vafallenkönige von Fierdhundra ihren Sit gehabt , und nach ber die Oberlandrichter Muſterungen und Nan findet hier noch Gericht gehalten . Uiberblcibſel von 2 Kirchen und 2 Kloſtern . 1388 wurde ſie von den Deutſchen verwu: ftet , und 1572 und 1609 brannte fie ab ; fie

vie

ge

JE bet

87 fie iſt auf den Reichstagen in der Ordnung die 54jie Stadt. 7 ) Swinnegarns oder St. Sigfrieds -kåle

la (Quelle , eine halbe Meile von der Stadt, iſt ein Ort , wo in alten Zeiten viele aber glaubiſche Dinge ausgeübet worden . .. :) Dereby - Hus , ein anſehniidres Gut, 4 und 1 Achtelmeile von Upſala, im Kirciſpiel Wendels , welches vor Alters der Familie Waſa gehört hat , ißt aber der Familie von Geer gehört.

Auf dem Schloß faß Krsnig

1

ER

4 2.

Erik XIV. von 1574 bis 1577 gefangen , in welden lezten Jahr er hieſelbſt durch Gift getödtet wurde. 9 ) Dannemora Fårn Grufwa ( Eiſengrus be) , vier Meilen von Upſala , iſt eine der ålteſten , größten und vornehmſten Eiſengru ben im ganzen Neid) , aus welcher jährlich 40 bis 50000 Fuder rohes Er beraus: gebracht werden . 10) Löfſta Frålſe - Bruck oder Hammer werk , zwei und eine halbe Meile vom vori gen iſt alt und anſehnlich ,

und beſteht aus

4 Hammern mit 8 Heerden und eineni Nadidem die Ruffen es 1719 Sdimelzofen . ganz abgebrannt , iſt es wie eine klcine Stadt wieder angebaut , und in einen weit beſſern Stand verſekt worden , ſo daß es feines gleis F 4

gleichen ini ganzen Neich nicht hat. Es ge hört der Familie von Geer. 11 ) Tobo , der anſehnlichſte Schmelzofen im ganzen Reid ).

12 ) Delfkarleby , ein fåniglicher Hof, Dorf und Jahrmarktsplaß , woſelbſt ein lachsfang , und ein ſtarker Handel mit Lachs und Neunangen . 13 ) Roſersberg , ein prächtiges Schloß , mit einem ſehr angenehmen Gut , hat der König 1753 gekauft.

14) Wåsby , dhen Luſtgårten.

ein Sdiloß mit vortreffli

15) Finſtad , ein adelicher Hof , wo die heil. Brigitta geboren iſt , und viel Alters thümer zu ſehen ſind. 4. Die Landshauptmannſchaft Weſterås, beſteht aus 3 Hårader , welche ſind Simtu na , Torſtuna und Wåla - Hårad. Ich mer : ke nur das Dorf uleråter an , woſelbſt vor dieſem eine Stadt geweſen ſeyn roll , von der man noch einige Merkmale fieht , und die gerſtórte Burg Borgberg .

2. Södermannland .

Der Name enthält das Andenken von der uralten Mannahem ; und weil es in Anſe hung von Ipſala , und Upland

in Süden liegt,

89 liegt , fo iſt e$ Ssder -manna land oder Sóber - manna = bem genannt worden . Es iſt 25 ſchwediſche Meilen lang und 12 Mei len breit . Dieſe Provinz . ſcheint unter die, allererſten zu gehören , welche bewohnt und angebauet worden . Das land ift angenehnı . und fruchtbar , wird auch mit vielem Fleiß gebauet . Es hat häufiges Ackeriert und viele Wiefen , gute Viebreide , fchöne Wal dungen , gute Eiſengruben und Hammerwer Die Rage ke , wie auch fiſdreide Seen . ziviſchen der

offenen See und dem

målar

tft demſelben in Abſicht des Handels fehr vortheilhaft. Außer 11 Flaffen , deren zum Theil nachher wird gedacht werden , find hier auch viele fiſdyreiden Seen , unter denen der Målar , von dem oben ſchon gehandelt worden , Hielmar , welcher 7 Meilen lang, und mit dem Målar , vermittelft des Star nals , Sdileußenwerks und Flufſes von Ar boga , vereiniget iſt , und Båfwen , darinn einige 100 Gnſeln find , und der große Siſch , den man Silurus glanis , nennet , ge fangen wird , die vornehmſten . Die Ein wohner des Landes ernähren fic vornehm: lich vom Acker - und Bergbau , von der Jagd und Fiſcherei, vom Handel mit Getrei de , Eiſen und verſchiedenen Holzwaaren . Wegen der Unmuth und Fruchtbarkeit des des

des Landes , haben daſelbſt die verwitwetent Kdniginnen ihre Leibgedinge , und die Her: goge ihr Herzogthum gehabt , als ſónig Magnus Ladulás , König Karl IX , und , Man vertheilet es Herzog Sarl Philipp . in Södermannland an und vor ſich ſelbſt, Södertörn , welches zwiſchen Stockholm und Súdertelge licgt , und von der offenen Sce und dem Nålar umgeben iſt ; und Refarna, zwiſchen Hielmareſund und Strengnås , deſ ren Einwohner in Anſehung der Ausſprade und der Kleidung von den andern unter : Das Biſdyofthum Strengnås fchieden ſind. in Südermannland iſt das vierte in der Ords Es beſteht nung , und hat 15 Probſteien . die landſchaft aus zwei Landshauptmanns ſchaften . 1. Die nyköpingiſche Landshauptmann fchaft begreift 10 Hårader , 11 & mlich Jónas kers , Róns , Hobelo , oppunda , Willats tinge , Daga , Sifter - Nefarne , Defter : Refarne , Ukers und Selebo : Hårad . Die drei erſten machen Nyføpings = lehn , der fecofte , neunte Lehn , aus .

und

und

sehnte

die übrigen

Gripsholmss .

Erdhilstuna - Lehn

1 ) Das Nyköpings = lehn . ( 1) Nyköping , d . t. ein neuer Scaufort, eine wohlgebaute Stapelſtadt , die vornehms fte

91 fte in diefer Provinz , und eine mit von den Sic liegt & lteſten im ſchwediſchen Reidh. an einem angenehmen und geſunden Ort, deswegen auch zu Peſtzeiten fich die königlia chen Herrfdaften und Kollegia daſelbft auf: gehalten haben . Ein ans Långhalſen koms. mender Fluß geht mitten durch die Stadt ; über denſelben tff 1728 eine ſteinerné Brü de erbauet worden , welche kaum ihres gleis chen im ganzen Reid, hat.

Die Stadt hat

fowohl 1665 durch eine Feuerſtbrunſt , als 1719 von den Rufſen viel erlitten . In je nem Jahr brannte auch das uralte und in der Hiſtorie bekannte Schloß mit ab , wel dhes ebedeflen die Reſidenz der jüdermann låndiſden Könige , und ſo ſtark befeftigt geweſen , daß es nach den Schloſſern zu Stockholm und Kalmar für das fiderſte in Schmeden gehalten worden . Die Straßen ſind wohl eingerichtet, und die große Straf ſe iſt mit kinden bepflanzet. Es find hier 2 Kirchen , ein guter Hafen , verſchiedne Tuch und Saffianmanufakturen , und ein Mer Die Stadt treibt guten fing - Hammer.

Der landshauptmann von Süder Handel. mannland hat hier auf dem Schloß feinen Sitz. Es find hier einige Reichstage ge halten worden , und zwar der lebte 1769 . Man hålt dafür , daß hier und in der ums lies

liegenden Gegend von dem gemeinen kann die ſchwediſche Sprache am beſten seredet Außerhalb der Stadt iſt ein königl . werde. Gehege , und die umherliegende Gegend iſt Sie iſt auf den Reichstagen in fruchtbar. der Dronung die rite Stadt . ( 2) Boneftad , nicht weit von Nykšping, woſelbſt man unterſchiedene Alterthümer fins det. ( 3 ) Haſſels - Sfants , auf einer . Jufel, Hier iſt ein Zoufontoir , wo iſt verfallen . die nach und von NykSping gehenden Schif . fe beſichtiget werden . - ( 4) . Nafwequarn und Staffjó ſind Stick = gießereien , und die letzte iſt inſonderheit wohl eingerichtet und koſtbar. ( 5 ) Erifsberg, ein anſehnliches Gut , im Nirdyſpiel Malm , 4 Meilen von Nyf8ping, bat einen der prächtigſten Paläſte im Neich, und einen ſchönen Garten , und iſt dem Gra: fen Gyllenſtjerna zuſtändig . Auf den Grün den beffelben wird ſchoner ſprenglicher Mar: mor gebrodjen. 1749 iſt hier und zu Forſ jo ein Eiſenwerk angelegt worden . (6) Julita , ein fchones fónigliches Do manialgut , an dem See Deljarn , weldes ehemals ein Kloſter gehabt hat.

( 7 ) Troſa , eine alte Seeſtadt , an einem bergichtenOrt , hat eiuen guten Hafen . Auf der

98 den Neichstagen iſt ſie in der Ordnung die 86ſte Stadt. 2 ) Gripsholmslehn ; dahin gehören : ( 1 ) Mariefred oder Marieufried , eine landſtadt an einem Buſen des Målars . Sie bat den Namen von einem 1490 daſelbſt angelegten und 1504 zur Ehre der Jungs frauen Maria eingeweiheten Karthauſer Kios Es iſt hier eine gute Wollen - und ſter. Seiden - Strumpfmanufaktur. Auf den Reid )stagen iſt ſie die 76ſte Stadt. ( 2 ) Gripsholm , nahe dabei iſt ein fø niglich Schloß mit einem Thiergarten , und liegt auf einer Inſel im Målar. Sture gab e$ 1498 vódig dem Karthåuferkloſter. Marienfried , König Guſtav Eriffon 1 aber zog es 1526 als fein rechtmäßigts Erbtheil wieder eint, ( 3 ) Räfsnäs und Tynnelso , find kênis gliche Domanialgiiter und Schldfier. (4 ) Strengnås , eine ſehr alte Landſtadt am Målar , wofelbft ein biſchöflicher Sit In dem Chor , der groffen und follba ift. ren Domkirche , liegt König Karl IX . mit ſeinen beiden Gemahlinnen , Herzog ſarl Philipp , und in einer beſondern Siapelle begraben . Es iſt hier Karl Gyldenhielm ein berühmtes Gymnaſium , weldes König Suſtav Adolph 1626 anridhtete , und dem ſelben

94 felben ein Stipendium für 30 Stubirende beilegte ; und eine Trivialſchule , in welcher Konig Guſtav I. reine erſten Lernproben ab: Es ſind daſelbſt auch verſchied gelegt hat . Auf den ne Reichstage gehalten worden . Reichstagen iſt ſie in der Ordnung die 31ſte Strengnis iſt eine alte heidniſche Stadt . Dpferſtelle geweſen , woſelbſt das ganze Volk ſein Samting oder ſeine allgemeine Zuſam : menkunft gehalten hat . 6 ) Kongsberg , eine Meile davon , ift ein ſchöner fånigl. Meierhof , woſelbſt von Kšnigs Erik Låſpes Regierung an , bis zu Zeiten Guſtavs I , ein Nonnenkloſter gewes ſen iſt . 3 ) Eſkildstuna . Lehn ; dahin Eſkilstuna oder Karl Guſtavs Stadt, eine Landſtadt , am Ende des Hielmar , von dannen er vermittelſt eines ſtarken Stroms in den Målar fått. Sie hat ihren Namen von dem im riten Jahrhundert aus Eng land hieher gekommenen St. Elchil oder Els kil , der die driftliche Lehre in Südermann : land bekannt gemacht hat , und wahrſchein lidher Weiſe 1076 im Stift Strengnås er: mordet , der Leidynam diffelben aber bieber gebrad) t , und der Ort von ihm benannt wors Konig Karl X hat Eſkilstuna mit der den . damals nahe dabei angelegten Farl Guſtavs

Stadt,

95 Stadt , welche 1659 Stadtfreiheit bekoms Sie iſt auf den mert , verbinden laffen . Reichstagen die 42fte

Stadt ,

und

1773

hat fie der König zu einer Freiſtadt für Fa brifanten in Eiſen , Stahl und Metall , er kláret , aud) eine Gegend nahe bei derſelben , welche zur Anlegung allerlei Werfe bequem ift , dazu kaufen und ihr einverleiben laſſen . Das Kloſter, welches ehedefſen zu Eſtiltuna geweſen , fou 1060 angelegt ſeyn . Es hat eine Zeitlang den Benediktinern , nachmals aber den Johanniterrittern gehört .

( 2 ) Sundbyholm und Ribbinggelund , find königl. Domainengiter. ( 3 ) Torshella , eine Landſtadt, eine Vier : telmeile vom Málar , bei welcher ein großer Strom vorüber låuft. Sie hat mit Eſkils tuna einen Bürgermeiſter zuſammen. Auf den Reichstagen iſt ſie die 41ſte Stadt . (4) Biby , ein königl . Domainengut . 2. Sóder : Tórn , das iſt die ſüdliche Serggegend , denn Tórn oder Taurn heißt eine Berggegend , ) oder die in Südermannland , welche fchen Landshauptmannſchaft gleid ſam als eine Inſel mit

drei Hårader zur ſtockholmi: gehéren , und Waſſer umge :

Sie find Swartlóſa , Defnebo ben ſind . Dahin gehören : und Sotholms - Hårad .

96

der

1 ) Södertelge , eine Landſtadt, giviſchen Eine offenen See und dem Målar.

halbe 9) ? üe davon bei degelſtawik iſt ein gu ter Hajen . Sie hat vor dieſem die Stapels geredytigkeit gehabt , und iſt in beſſerm Zus ftande geweſen . Es find hier wohleingerida tete olien- und Seiden - Strumpfweberei en ; man hat auch Tabakspflanzungen ange: fangen . 1719 wurde fie von den Rufſen abgebrannt ,

iſt aber nun

wieder gebauet.

Im 14ten Jahrhundert wurde hier ein gro fer Landtag , und 1491 ein Reichstag ge haltet . Auf den Neidistagen iſt ſie die 53fte Stadt . Telje ober Silja heißt eine Brücke, und vermuthlich iſt

hier ehedelſen

beim Zu

famnienfluß beider Seen eine Brücke gewe ſeri. 2 ) Karlholm ,

beinahe eine Viertelmeile

von der Stadt , war vor dieſem ein könig : liches Domainengut mit einer Feſtung. 3 ) Daderó , ein königl. Domainengut, iſt den Oberften der fchwediſden Ubelsfah ne zum Sitz angewicſen . 4 ) Sránkyrka , ein Kirchſpiel , woſelbſt 1513 eine Gdylacht zniſchen den Sdweden

und Dánen , zum Nachtheil der letzten , vor gcfallen iſt. 5 ) Urfa , ein adelides Gut , bei wycle dem

ein Hafen und zu ei Sauerbrunneu ſind.

EE

:

97 In den fddermannlandiſden Schåren foma men vor : 6 ) Landsort , die dußerſte Spiße in der offenen See , woſelbſt ein Reichtthurm ift. 7) Elfsnabben oder Hielisnabben , ein in der Hiſtorie bekannter und ſicherer Ha : fen .

3. Merike. bebeutet Name ſo viel als Nieber Der reich , oder das niedere land und beziehet auf Upland oder Opland im engerit fich Die Mönche haben es auf la teiniſch Neringa genannt. Dieſe landſchaft iſt 10 dwediſche Meilen lang und 8 oreia Sie hat faſt durchgängig einen len breit.

Verſtande .

fruchtbaren Boden und gute Viebweide ; Eia ſengruben , Schwefelkies , Magnetſteine , 9 laun - Schieferſtein = und Kaikſteinbrúdhe ; aud ) gute Sdwefel - Sledh - und Eiſenhütten ; grof= Fe Wålder , anſehnliche Berge , 7 unterſchie welche Gewäſſer dene Fluffe und Seen ;

Es giebt insgeſammt gute Fiſche geben . bter auch anſehnliche Sabriken , in weldient allerlei Sachen von Elſen verfertiget werden ; und es iſt in dieſer Landſchaft von vielen Zeiten her das Dornehmſte Elfenwerk ,

mel:

ches zum Krieg gebraucht wird , geſchmiedot Die Einwohner ernähren ſich nila worden . lo mehrentheils durch einen fleißigen Acker uno Budy. Erdbeſchr. 2 B.

98 und Bergbau , wie auch mit der Jagd und Fiſdierei ; und Handeln mit Getreide , und allerhand aus Eiſen verfertigten Baaren . Dte Prieſterſchaft gehört zu dem Bisthum Strengnås , und iſt in 4 Probſteien verthei : let , ausgenommen das Paſtorat zu Nylund, welches zu der farlſiådtiſchen Superintenden : Die landfd :aft befie : tur gerechnet wird . het aus 9 Hårader , welche ſind : Derebro , Glanshammars , Affers , Skylerſta , Sunda bo , Kumla , Grimsters , Hardcmo und Ens : Die 4 erſten machen De bergs : Şårad . ſtra - Nerike , und die 5 lekten áftra- Nes Die merkwürdigſten Derter find rife aus . folgende: 1 ) Derebro , eine alte und in der Siſto rie bekannte . fandítadt , am See Hielmar, wo der Schwartfiß , ſeinen Auslauf hat , iſt {ang und ſdmal , und hat ein ganz mit BaiTer umsebenes . Sc ! oß , welches 1255 erbauct reyn roll , oft belagert , und zu ko nigs Guſtav 1 Zeit anſehnlich verbeſſert , in den neuften Zeiten aber noch mehr wieder bergefiellt worden . Die Stadt hat zwei Kirchen , eine Trivialſchule , eine Gewehrfa : brit , eine Tapetenmanufaktur , und einen Hafen am See Hielmar , aus welchem man durch den Fluß und Sanal von Arboga zum Målar , und vermittelſt deſſelben nach Stod: holna

99 holm Regeln kann . Sie treibt guten Hans del , und der Landshauptmann dieſer Pro

11 vinz hat hier feinen Siß . Ihr giltiges Maaß und ridytiges Gericht iſt berühmt. Unter den hier gehaltenen Reichstagen find bie bon 1347 , 1531 und 1540 się merta würdigſten . 1529 und 1537 ſind hier: werden ; Stird enverſammlungen gehalten påbſ die auf der erſten wurden tlichen , Kirs

chenceremonien

erklåret und vor

der

Hand

erlaubt , auf der zweiten wurden ſie großeni Sie iſt auf den Reichs theils abgeſdrafft. tagen in der Ordnung dic 27ſte Stadt . Uns weit derſelben zu Snaflunda ift eine

Tud)

4 1 all

manufaktur . 2 ) Ulriksberg , ein k8nigliches - Gut , im: Krchſpiel Långbro , nicht weit von Derebro . 3 ) Arbergs Schwefelhütte , eine und eis ne Wiertelmeile von der Stadt iſt anſchna

3

lich und vortheilhaft.

ES

I

Bon dem Schwefel : ties , welcher hier gebrochen wird , bereitet man erſt

Schwefel , hernach Vitriol ,

und

zulest rothe Farbe . 4 ) Sellewala , Sweamalla , jeßt Sells wan genannt , im Hidings Härad , iſt eine große Stadt geweſen . 5 ) Riſeberga , ein fchines Gut , im Kirchſpiel Edsberg , woſelbſt in katholiſchen Zeiten ein

1200

geſtiftetes

Nonnenkloſter

100

geweſen iſt , von dem die Mauern nod; Res hen . 6 ) Ramunda : Boba , oder Ramla Bos

da , im Kirchſpiel Bodarne , hat eine Kirs che , ein Poſtkontoir , und Wirthshaus ; und vor dieſem iſt hier das einzige Eremi tenkloſter im Reich geweſen . 7) Aſkerſund , eine landſtadt , am Ende Sees Wetter , hat einen Hafen , und

des

handelt mit Getreide , Någeln und Tabak. Sie iſt auf den 1776 brannte ſie ab . Reichstagen Stadt .

in

der

Ordnung

die

boſte

8 ) Sjøftad , im Kirchſpiel Hammar , nun Skyrſtad genannt , ſoll vor Alters eine an Tehnlidye Stadt auf einer Inſel im Wetter : ree geweſen ſeyn. 9) Droga , ein guter Geſundbrunn , 2 Meilen von Derebro , deſſen Waſſer Schwe: felausdünftungen enthält.

Weſtmannland.

Es

hat ſeinen

Namen daher ,

weil

es

Upland gegen Weſten liegt. Ein Theil der ſelben hat fierdhundra-land geheißen . Es ift 17 ſchwediſche Meilen lang , und 14 Meilen breit , mit einem fruchtbaren Erdo reich , håufigen Aeckern 2 hinlänglichen Wie: ren

IOI fen " und Viehweiden , nen Wåldern begabet.

imgleichen mit ſcho Es hat audy dieſe

Landſdaft gute Silber - Kupfer : und Eiſen wohleingerichtete Supfer gruben , und Stahl- und Refrings : Hammerwerfe ; wie

:

ſie denn den größten Bergroerksdiſtrikt im Sie treibt auch den ganzen Reich hat. größten Eiſenhandel ; denn allein durch die Städte Wefterås , Arboga und Köping

E

+ werden ungefähr jährlich 120000 Schiff So wie der füde pfund Eiſen ausgeführet. liche Theil des Landes eine Menge , Necker und Wieſen hat , und deswegen an die Eins wohner der Bergwerksdiſtrikte Getreibe über laſſen kann : fo bat hingegen der nördliche Cheil größern Vorrath an Waldungen und findet hier bequeme Bergwerfen . Man Filiffe , fiſchreiche Seen , und eine vortheils man bafte Gelegenheit am Målar , indem vermittelſt deſſelben nach Stockholm fegelu fann . Die Einwohner ernähren fidy daber inſonderheit von

Acker

und Bergbau ,

Mugung der Wåldern und Treibung der Hammerwerfe , und was dazu gehsret , wie Das auch von der Viehzudt und Fiſdierei. Stift Weftniaanland oder Wefterås iſt das fünfte in der Orbnung , und in 14 Prob }

ſteien eingetheilt , und begreift den größten Sheil

Her kandeshauptmannſchaft , und ei: nent

102 nen Theil der Sandshauptmannſchaft meries rås , Kopparbergs landshauptmannſdiaft , 1 !nd einen Theil der nerifiſchen oder percbroi : ſchen Landshauptmannſd ) aft.

Die Landra aft

wird in ebenes Land und Bergwerksdiſtrikte ver heilet ; zu jenem gehören 9 Hårader , ju dieſen 6 Diſtrikte. 1. Neun Hårader und 2 Bergwerksdi ftritte madjen die eigentliche weſtmannlan = Jene diſde Landshauptmannſchaft aus . find : Norrbo , Duhundra' ,

Wangsbro ,

Ytters ( Unters) Tjurbo ; Defier ( Ober ). Tjurbo , Fellingsbro zumtheil , de terbo und Snåfringe - Härad. ; dieſe find Stinſkattebergs : und Norbergs - Bergslag ( Bergwerksdiſtrikt. ) : Dié merkwürdigſten Derter find folgende.

1šiende ,

1 ) Wefterås , eine fehr alte landſiadt an dem Drt , mo die durch die Stadt fliefer Der Na de Swart & ' in den Målar f & ut . me iſt aus Weftra -aros zuſamniengezogen , Ur heißt ein Fluß und See ; D8 ein Qus lauf oder eine Mündung

und

der Zuſatz

Weſter beziehet ſich auf Upſala / welches Defter -aros geheißem Bar . Es iſt: hter ein biſofficher

Siß ,

ein

Gymnaſiumi

ein

Schloß , auf welchem seit Getreidemagazin angelegts: wordeu , eine große Metallwage , aus , weldher jåhrlich eine Menge Eifen , wie auch

103 auch etwas Stupfer und Meſſing nach Stock holm abgeführet wird , und der Siz des Landshauptmanns. In der großen Don : firche , welche inſonderheit wegen des tunit lichen Thurms merkwürdig iſt , liegt dnig Erich XIV . "begraben . Die Stadt treibt einen anſehnlichen Handel , hat aber ofters , und zulezt noch 1714 , durch Feuersbrúns ſte großen Schaden gelitten . Unter den hier gehaltene . Neidostagen ſind die vou 1527 und 1544 die merkivürdigſten . Auf den Reichs : tagen iſt fie in der Ordnung die 25fte Stadt . 2 ) Johannisberg , ein königlicher Meier :

hof, nid )t weit von der Stadt , int. Siircha ſpiel, Kundby. ; 3 ) Hadelundaás , ein langer und (dynas , ler Sandſtrid ) , eine bribe Meile von We: fierås , auf welchem ſchlagen wurden .

1321

dic Dånen

ge

4 ) Siila - oder Såtra - Geſundbrunn , iſt an einen anmuthigen Ort. 5. Sala ober Salberg , cine Bergſtadt und ein Bergwerksdiſtrikt , an einer Uue , welche Snig Guftav Adolph 1624 augelegt, und privilegirt hat . Zur Stadt gehdren anſehnlide liegende Grunde , und fie tann die von den Dörfern einkommer den Waa ren fir fehr guten Kauf haben : ;. hat aud) ; die Zollfreiheit. Es iſt auch bier ein . Get ſunda

104 rundbrunn . 1736 brannte fie ab . 1710 hielt fich der fønigliche Hofſtaat hieſelbſt wåhrend der Peſt auf. Nid t weit von der Stadt iſt die alte und größte Silbergrube he von 1400 bis 1450 welche des Reidis , welc

jährlich 17 bis 1800 Mark låthigen Sils bers , von 1751 bis 1764 aber jährlich nur

1139 Mart , und in 216 Jahren 1 , 131006 Mark , gegeben hat. Man reßt ihren Anfang ins Jahr 1240 , einige aber halten fie für álter. Auf den Reichstagen iſt ſie in der Ordnung bie 46ſte Stadt . 6 ) Gulbo - und Båjby : Borg , liegen quer gegen einander über am Sewa : und Kilafluß , find beide groß und mit Ring mauern umgeben . 7) Engsón , ein anſehnliches Gut mit einem ſchönen Sdiloß , liegt auf einer Ins jel in dem Målar , und gehört der gráflich piperfchen Familie zu. 8 ) Tid8n , auch ein ſchönes Gut , wel: der gråflichen oxenſtiernaiſchen Familie

des

zugehört. 9) Stromsholm , ein vortrefliches und Tehr wohl gelegenes Damainengut , mit its nem Schloß und einer Kirche. 10 ) Sura - Borg , in Snåfringa Härad , hieß vor Alters Shura -Borg , und ift einer von den größten Surgplågen im Neid) , auch noch

IOS noch jest in ziemlichem Stande , und mit zwei Ringmauern umgeben . Ehedeflen hat ein Opfer - und Gógenhaus da geſtanden , Die Vorüberreiſen wo nun die Kirche iſt. den geben noc jest Geld an die alte Opfer kirche ; und , andere Gemeinen laſſen hier für ihre Kranken bitten . 11 ) Dáms

oder Dawids8 ,

cine Inſel

im Målar , welche ihre Benennung von dem erſten chriſtlichen Fehrer in Weſtmannland , David , hat , der in eilften Jahrhundert aus England hicher gekommen iſt , ein Klofter angelegt hat , der erſte Biſchof in Weſterås geweſen , nach 1080 geſtorben und nadh feinem Sobe als ein Heiliger ver : ehtet worden

iſt.

Iſt jetzt ein abelicher

12 ) Norberg , eit Kirchſpiel , in welchen die beffen Eiſengrubin dieſer Landſchaft an getroffen werden . 13 ) Seping , eine ziemlich alte land : ſtadt, am Ende des Buſens des Målars Sie hat ei alten genanet wird . welder nige Manufakturen , eine gute Eiſenwage , und treibt guten Sandel. . Auf den Reichs : tagen eft fie in der Ordnung die dreißigſte Nabe dalei liegt: der ſo genannte Stadt. føpingiſche Gerichtshügel , auf welchem ehes Deffen gerichtliche Gader ſind vorgenommen wor

DOG

roorden . Unten am Waffer hat vor dieſem ein tonigl. Meierhof und ein befeſtigtes Schoß gelegen . 414 ) Songsýr , ein fdnigl. Domainengut. 15 ) Arboga , eine alte Landſtadt , die ehedeffen in einem beſſern Stande geweſen . Durch dieſelbe fließt ein fut , welcher tit. Stor - å , d . i : großer Fluß genennet wird. Sie hat 8 bis 900 Einwohner , treibt zu: ten Handet , hat eine große Eifenwage , und eine Harniſchfabrik. 1710 hielt ſich hier der königl . Senat während der Peſtzeit auf : es find hier aud ) unterſchiedene Tieid ) s - und Landtage gehalten worden . Sie hat zwei Kirchen Nabe an der Stadt fieht man einen merkwürdigen Opferhain , nebſt mch: rern Reliquien des Alterthums : denn dieſer Drt ist ſchon zu beidniſchen Zeiten eine gu Auf den Rcidise ter Handelsſtadt gerociere tagen iſt ſie der Ordnung nady die red ) 8 und zivanzigſte Stadts : Eine Viertelmeile davon iſt der Arboga Kanal , welcher den See Hielmar, init dem Målar vereinigt und aus 9 Sdileuſen beftehta 2. Ein Sheil vom

pårad Felltugsbro ,

und die vier Sergwerksdifrifte findes , Neu Kopparbers , Nora und Grythytte- Diſtritt, gebšrer jur. neritiſchen Landshauptmann Die merkwürdigfin . Derter findi:

ſchaft.

I)

1 ) Lindesberg der Linde , eine Seig : ftadt" und ein Bergwerksbifrikti , liegt an gmei Seen anf eineni Sandſtrich . Sie ward von der Kidnigin Chriftina 1643 und 44 Jahr pripile angelegt , und im folgenden girt. Sie hat einen guten Seſundbrunnen. Auf den Reid )stagen iſt ſie die rechs und funfzigſte Stadt. 2 ) Medivåg trno Owarnbacka , eine an: rchnliche Metal - Stall- und Eiſenfabrik , Welche im vorigen Jahrhundert , angelegt "worden , worelbſt vermittelft allerhand künft: lidher Werke mandyerlei Werkzeugen verfer 1 tigt merden . 38 Nora , 'eine Bergſtadt und ein "Berge werisdiſtrikt , an einent See , Iveteher den Namen von dieſer Stadt bat. Sie ward 1643 angelegt , und treibt mit ungefchinie : detem Eiſen , weldes von ſehr guter Art ift , einen großernt Handel, als irgend ein anderer Drt in den Bergwerfsgegenden des Neide. 1731: brannte fie ab , iſt aber wieder in guten Staride. Sie iſt auf dem Reichstagen die ſieben und funfzigfte Stadt. Hellefors Suberbergwerk , ift int firch thetij ? frict Hellefors, is

ein

$ ) Neu Kupferberg oder Pjusnarsberg , Kirchſpiel ," in welchem ein gutes Ku: pfer:

1:08 -pferbergwert iſt. In den Kirchſpielen ljus narsberg und Ramsberg , wohnen Finnen : 6) Loka , ein Geſundbrunn , deſſen Waf fer mehrentheils fchwefel ; und Talpeterarti Er iſt 6 Mcilen von se Theile, enthålt . Norg , und 5i von Philipſtadt.

5.

Dalarne , das ſchwediſche Thal- land .

Es

hat ſeinen Namen

von

den

vielen

Thålern , welche darin vorkommen , iſt 40 fchwediſche Meilen lang rund , 26 Meilen breit , rehr bergidit , und hat nid) t hinlang liche Ackerfeldery beſonders oberhalb Falun ; wo mau aber den Boden zwiſchen den Her gen brauchen kann , da werden Hafer und Erbſen in großer : Menge geſået , und zum Brobbacken gebraucht. In dem Kirchſpiel Das Nåtwit mådyret aud) , gute Gerfie. land iſt faſt úberall mit Hergen , Thålern , Waltungen , Heiden , Seen , und Strömen durchidhnitten ; und hat einen reichen Vor : rath an Bergwerfen , als an Silber - Ku : pfer - Eiſen - Schleif- und Müllſteingruben . Die Biehweibe iſt gut ; daher die Vichzudyt mit den .

großen Vortheil kann getrieben wer Es ſind Elendthiere, vorhanden .

Dal Elbe , welche ihren Urſprung von

Die den nor:

.

109 norwegiſchen Gebirgen hat , beſteht aus - zwcí Flúffen , welche durch das Land gehen , und bei Gagnefs Kirchſpiel zuſammen kommen . Derjenige , welcher in dem 8ftlichen Theil ſeinen Lauf hat , wirb Deſtra - Dal- Aelwena das da herum gelegene Land aber Ofi- hat Land genannt ; hingegen derjenige , welcher nach der wefilichen Seite das fand durch ='. fließt', Weſtra - Dal-Nelfwen , und das Land um bafige Gegend Weft : Thal- Land. Der Strom fåut endlich bei Aelfkarleby in den Die Einwohner , botniſchen Meerbuſen . welche Dalekarlar , Thalkeil , genannt wer:

ſind wegen ihrer Aufrid )tigkeit , Treue gegen den König und das Vaterland , be : fonders aber wegen ihrer Dapferkeit , aus

den ,

der Geſchichte bekannt. Sie können farfe Arbeit , ja Kummer " und Notherdulden , und haben gelerntet , was die Sparſamkeit für ein großes Hilfsmittel rey , um fich bei ihrer tåglichen Nahrungsart an ſo bergid ) : ten Orten fortzuhelfen . In einigen Kird ſpielen verſteht ein jeder alle nöthige Hand Sie verdienen auch an andern Dr werke . ten im Reich ihre Nahrung mit Seicharbei ten , Jåter , Zimmern , Dreſchen , Mauern.c. und treiben Handel mit Gefäßen , Birken rinden ,

Hopfen , Schleiffteinen , Kalt , Senſen , Herten , und andern Eiſenwanren .

In

In

dem

oberſten

Theil , des. Landes

und,

zwar in , den Sirchſpielen Delfdalen , Morit und Orſa , baben ſie ihre beſondere Spra : che , welche viel Aehnlichkeit mit der alten nordiſchen , M $fo - gothifchen , isländiſchen und frånkiſchdeutſchen , aber auch eine dreis fache Mundart hat. Ein Sdywede perftebt dieſelbe nicht ; ein Plattdeutſcher : aber viel eher . Sie behalten auch noch die Sitten ,in lebensart und Kleidertradit : der alten Gdymeden , und find midt, leichtfinnig , ans dere nachzuahmen . Zur Bertheidigung der Freiheiten ihres Vaterlandes , haben ſie oft die Waffen ergriffen ; Der Runſtab , wels then ſie als einen immerwährenden Kalen : der in Hånden haben , iſt noch bei ihnen im Gebrauch . Das Shal- Land , iſt mit Weſtrannland ,' ein Biſchofthum : u påbjt: lichen Zeiten aber war zu Tuna ein Dom kapitel. Es macht die Landshauptmann fchaft. Kopparberg aus , und wird in 6 Theis, le vertbeilet , davon liegen 1. vier in Diten . Dieſe ſind : 1 ) Nåsgårds - Lån , (lehn .) ( 1 ) Stiernſund ,

ein

wohleingerichtetes.

Eiſenbammerwert , welches 1701 angelegt worden , und vortrefliche Maſchinen hat . bie vom

Waſſer beweget werden . ) 2 (

( 2 ) Nåsgård obor Tongsnas , ein alter fånigl . Hof , welcher chemals Nåsholm oder N & shoholm hieß . ( 3 ) Hedemora , eine ſehr

alte , aber in

neuern Zeiten beſſer gebaute Landſtadt , an dem Sec Hofran , hat ungefähr soo Ein wohner ; treibt guten Handel , und hatt Jahrmarft auf Petri und Pauli , welcher einer der großeſten im ganzen Neid ) , uno der einzige iſt , der in Shal- Land gehalten Bon dieſem Drt fømmt das hede wird . Eheinals. ift hier moraiſche Schießpulver : eine Münze geweſen , weldie Guſtav Erid : ſon angelegt hat , und ivovon nod) einige ſeltene Stückes zeugen . Die hieſige Gårten find ihrer fruchtbaren Bäume wegen die an : genehınſten im ganzen Thal- land. Auf den Reidstagen ift fie in der Ordnung die fünf und funfzigſte Stadt. Sie brannte 1754 ab. ( 4 ) Afweſtab , ein Kupferwerk der Stro : ne , an der Dal- Elbe , iſt einem Städchen und ähnlich , denn es hat 130 Häuſer ſeine eigene Kirche. Hieher wird das robe Kupfer aus Falun gebracht , gar gemacht und geſtempelt , auch werden hier die Sus pferplatten und Scheibemừnzen geſchlagen , und es iſt hier auch ein königliches Poftfun 1776 hieß es , daß dieſes Kupfer toir.

: \werk,

II2 wert , well es feinen erheblidhen bringe , verkauft werden ſolle.

Vortheil

( 5 ) Die Stahlfabriken Troubo unb Da wids - Hyttan, 2 ) Såters - lehn . ( 1 ) Das Kirchſpiel

und aus

Tuna ,

welches die Reich

iſt ,

18 bis 1900 Haushaltungen

be

volfreichſte

Gemeine

im

ganzen

Das darinn befindliche Silberberg ſteht. Es liegt darinnen werk iſt nid )t ergiebig . Hushaga , weldies vor diefem ein fånigli der Hof , Landshauptmannſig und Schloß gewefest 11 ( 2 ) Sáter , eine kleine landſtadt von 98 Baupläßen , am See ljuftern , ift zur Zeit des Königs Guſtav Adolph angelegt wor den , der ſich hier öfters aufhielt , aber erſt 1642 privilegirt.

Es

find hier betrådytli

che Kupfergruben , das Kupfermünzwert aber iſt von bier nach Afweſtad verlegt Auf den Reichstagen iſt ſie die 88ſte Stadt . ( 3 ) Sáters - Gård , nahe bei der Stadt, iſt ehedeflen , ein königlicher Hof und Siz des Landshauptmanns im Thallande gemes

fen ; nun aber wohnet hier der Dbriftlieu tenant des Thalregiments . 3 ) Sopparbergs = lehn . ( 1 ) Falun , oder Gamla Kopparberget , d . i . alter Kupferberg , eine Bergſtadt und Bergi

:

113 Bergwerksdiftrift , zwiſchen den zwei Seen Marpan und Nunn , und zwiſchen zwei Bera gen , tft groß und eine der, volfreichſtent Städte. Man gåhlet 1250 Wohnplage , und an 7000 Einwohner.

Sie iſt überall

von hölzernen Håuſern erbauet , und hat Einer von den beibert ordentliche Gaſſen . n groß und regelmäßig. ſehr iſt Marktplaße derſelben iſt ein Seite nordlichen Auf der in welchem Ger , Gebäude großes fteinernes richt gehalten wird, und außerdem ein offentz licher Seller , Kornboden und Upotheke ber An der oftliden Seite iſt eine findlich. große ſteinerne und mit Kupfer bedeckte Kire Sie hat eine gute Trivialſdule , eine che. anſehnliche Kupferwage , eine Tudy - und Frießmanufaktur , eine Baumwollenſpinne : Auf rei , und eine Tabackpfeifenbrennerei. ben Reidystagen iſt ſie in der Ordnung die 15te Stadt. 1761 brannte der beſte Shell der Stadt ab . An der sftlichen Seite liegt die anſehnliche und von uralten Beiten her bekannte große Kupfergrube , welche biswer: len jährlich 20000 , und 1650 gar 20321 Schiffpfund Kupfer gegeben , in den letzten Zeiten aber abgenommen hat, denn bøn 1750 bis

1762

bat

fie jährlich

nur 3636 bis

5833 Schiffpfund geliefert. Ihre großte Tiefe beträgt 158 Faben. Dan bekommt hier Mulo.roberor. 3 B.

$ 14

hier allerhand fünſilid) eingerichtete Werke zit ſehen . ( 2 ) Nor , oder der fånigliche Hof bei Falun , nahe bei der Stadt , iſt nun der Siz des Landeshauptinanns . ( 3 ) ldfås ,

eine alte Silbergrube ,

im

Kirdſpiel Slideni, von 1733 bis 1760 hat fie 500 Mark Silber eingetragen , auch 243 Sțiffpfund Kupfer , und 145 Sdiff pfund Blei . 4 ) Defter Dalarne , die Sftlichen Thåler. ( 1 ) Siljansfors , ' ein gutes Eiſenham merwerf . ( 2 ) Auf Solleron in Siljan mirb Sils bererz geſchürfet , und im Kird )ſpiel Elfdal bei der Ehal - Elbe iſt Storhaars Silbercrz

Schürfung.

Im Kirchſpiel Orſa find große

Schleiffteinbruiche. 2. Zwei in Weſten , nåmlich : 1 ) Wåſter Bergslagen , die weſtlichen Bergwerksdiſtrikte ; in weldien Grangård oder Grånge , ein Kirchſpiel , woſelbſt un erſch & pfliche Eiſengruben ; und Skis - Hyt: ta , eine Silbergrube 2 ) Wåſter Dalarne , die weſtlichen Ihå ler , darinn die Eiſenwerke Grawendal und Stråmsdal , und die verfallene Sdanze fis ma find . 11. Das

115 1 II. Gsthaland, das gothiſche Reich .

!

1 1

0

8

grånzet in Often und Süden an die die Diiſee, in Weſten an den Dereſund,

Die Nordſee und Norwegen , und in Nor: Das ben an das eigentliche Schweben . Wappen

#

1

iſt ein über 3 Ströme einherge : bender Löwe im bimmelblauen Felde ; wels ches die Gothen vermuthlich zu einem Zeis Gjen ihres unerſchrockenen Helbenmuths , und ihrer in den brei Erbtheilen ſiegenden Raffen angenommen haben . Dieſe ſtreitba ren und tapfern Gothen find bieber aus der inigen Halbinſel Krimm unb um berſelben genen Norben bis an den Don fich erſtre ckenden lande gekommen , von hieraus aber wieder ausgegangen , und haben viele Dere In altern ter und lånber eingenommen .

Zeiten hatte Gothland reine beſondern Könis Als aber 1132 der oftgothiſche König ge . Suercher für einen König der Schweden und Gothen erklärt ward , wurden dieſe bei : Das den Reiche mit einander verbunden . land iſt fruchtbar ( wie denn hier das mei ffe Getreide im Reich wachſet ) und ange : nebm , bat fiſchreiche Seen und $ 2

Strøme , an:

118 anſehnliche Wälder , Gruben und Sèrgwers Man zählet 48 Stådte darinn . Mar te. theilet es

A.

In Gothaland emot Deſter , das öſtliche Gothland ,

foelches folgende fånder begreift,

1. Deſter - Góthland Dies land , welches in vorigen Zeiten von ſeinen eigenen Kfónigen regiert worden , und ſeine eigenen Gefeße gehabt hat , ift 16 fchwediſche Meilen lang , und 15 breit. Der ebne Theil deſſelben bringt Weizen , Roggen, Gerſten , Hafer , Erbſen t . r. w . in fo gror ſer Menge hervor , daß es die benadybarten Sosne Provinzen damit verſehen kann . Garten , Wieſen und gute Viehweiben , fiſche reiche Seen und Ströme , gute. Wålder (darunter auch Eiden - und Buchenwalder ) ergiebige Eiſengruben und Bergwerke , zwet Meſſings : Hammer - und andere Manufats Die Eins turwerke finden ſich and barin . wohner ernähren

ſich mit Ackerbau , Vieh

fudit , Sagen und Fiſchen , und an einigen Drten mit dem Bergweſen , : Spaniſde Sdias fe

te von

der beſten

Art gedeihen

hiefelbft.

Bei Sårſtedt hat man angoriſche Ziegen. Die Anzahl der Einwohner betrågt ungefähr 130,000. Der Herg Hemberg , 2 Meilen von Wadſtena , ift fo hoch , daß man

auf

Defſelben oberſten Spitze beinahe 50 Kirchen Mitten auf demſelben liegt zahlen kann. ein platter Stein , unter welchem ein König begraben reyn ſoll. Außer andern anſehnlio shen Bergen iſt auch Thors - Klint im Kirch ( piel Qwillinge zu merken , auf welchem

in

vorigen Zeiten ein Feftungswerf geweſen iſt. Im Walbe Nålmården wird Marmor , dar von oben in der Einleitung S. 8. geredet worden , und ein rdthlidher Viofftein , der einen angenehmen Geruch hat , gefunden . Um Strande des Wetterfees findet man Heathe , Sarneole , Probier - und Klappers ffeine , in den Eiſengruben zu Helleftab Gips . bruſen , auf dem Amberg an dem Wetter Antinionium , bei Stegeborg Bleiweiße , und an verſchiebnen Stellen fdióne verſteinerte Gachen . Unter den 23 filchreiden Seen iſt inſonderheit der Wetter zwiſchen Oft - und Weſtgothland anmerkenswürdig , weldier 15 fchwediſdie Meilen lang, und dritthalb Meis len breit iſt, und in den die Inſeln Wiſingid und Stora Röknen liegen . Er hat nur ei men Ausflug durch

den Strom Motala : es fiel

118 fließen aber wohl 40 fleinte Flüfte binein . Er liegt 70 Ellen höher, als die Weſt- ( Nord-) und Oriſee , iſt tief , aber flar , und des Wins ters fehr unſider. Man kann an Deinfels ben vorherſehen , ob ein Sturmwetter foms Von Strdmen bemerke man : men werde .

! ) den Motala , in weldhen 17 kleine Flüſſe fallen. Er fømmt aus dem Getterſee, und geht durch das ganze land , bis er in die Ditree fáilt. Bei Nordköping verurſadit er einen großen Waſſerfall auf 16 Faden hoch , und ſteht bisweilen gar ftill. Hier ſowohl als bei ſeinem Auslauf aus dem Wetterfee hat er einen guten ladys - und Aalfang. 2 ) Stång i welcher unter Linfdping in den See Roren fåut , und das Land in den df= lichen und weſtlid )en Theil abtheilet. 3) Swart = 2

( Schwarzaue )

oder

MSiby

oder Nybro : Strom , in welchen eine Pers lenfiſcherei tft. 4 ) Karesbro , und 5 ) Stes na . In Anſehung des Kirchenſtaats beſteht Dit : Gothland aus einem Bisthum , weldies das Stift Linköping heißt , und das zweite in der Ordnung iſt.

Es gehören dazu 2 ?

Probſteien. Dítgothland , wird in 21 Hårader einges theilt , weldie zur Landshauptmannſchaft von Linfoping gehåren . Siebenzehn liegen in Diten und Norden , und werden unter dem Na

119 Namen vor Rinkopings - lehnt begriffeni; vier liegen in Weſten , und machen das Wadſtena - Rehn aus. 1 ) Das Linkopingiſche Leha , beſteht aber mals " aus drei Theilen . 1. Dejtan - Stång , an der oftlichen Seis te bes Fluſſes Stång und der

Stadt Lin.

føping. Dazu gehören 9 Hårader , nåm lid) : Lofing , Grabo , Deftfind , Bifrfefine, Hammarkind , Memming , Stárkind , Nefer bo und Hankefinde's Hårad . Das Wort Kind

bedeutet

eine

Hauptmannſdraft oder

Herrſchaft , deren vor Alters viel in dieſem fande geweſen ſind.

7

+

1 ) Nordf8ping , eine Stappelſtadt , am Motalafluß , der hier in den Meerbuſen Bras wiken fällt , “ iſt eine der

beſten Städte im

Reid ), auch ehedem befeſtigt geweſen . 1604 iſt hier auf einem Reichstage der Herzog farl zum Erbkönig ernennet , und die in ber dyrvediſchen Geſchichte berühmte Erbver: 1719. wars einigung gefdloffen worden .

3

ſie von den Ruffen zerſtöret , iſt aber ovu nun wieder in gutem Stande . Sie hat 3 Siirchen , einen neuen wohl eingeriditeten Werft , 2 Kupferhammer , ein koſtbares mer finghammerwerk , eine Buchdruckerei , gute

#

.

Färbereien ; Papiermühlen , Tud) : Wolles und Gewehrmanufakturen und Fabriken TAS

Tabacksſpinnereien , einen häufigen faches fang , und treibt anſehnlichen Handel. Sie iſt auf den Reichstagen unter den Städten Nabe vor der Stadt liegt das bie dritte. mehren theils nun . niedergeriſſene Schloß Jos bannisberg , weldes Herzog Johann zu Dita So fiche gothland 1614 angelegt hat, man auch noch auf einer eine Viertelmeile von der Stadt im Fluß Motala gelegeretz guſel nie lliberbleibfel von dem ehemaligen feften Schloß Ringſtaholm .

Meile von Nordf&ping , 2 ) . Kadga , 2 fft die älteſte Buldangwanufaftur im gangen Reich. 3 ) Norrefors , ein Silberbergwert in Kirchſpiel Borg . 4 ) SöderkSping (Südkópins) , eine Star Pelſtadt , durch welche ein kleiner Fluß gebt. Sie iſt eine mit voa den ålteften Städten im gothiſchen Reich , hat ihr eignes Stadt: recht gehabt , und ift in einem weit beſſern Zufande geweſen , als ſie nun ift. treibt nur einen geringen einlandiſchen Hans Es find in derſelben 2 Senige gefror det. net ; neinlich Magpus fabulås 1277 , und Birger 1302 ; und 1595 lift daſelbſt ein Außerhalb der Reichstag gehalten worden . Stadt ift die mit einem kleinen Shurm um gebene Raynilosquelle ,

welche

im Winter kud

1

+

121 und Sommer durch 2 große Wafferrdhren , bie nachher einen Bach ausmadzen , läuft. Auf dem Reichstage bat fie unter den Stads ten die 35fte Stelle, In den oft - gothländiſchen Schåren fome men vor all , faktur , ungefähr 2 Weilen von Mordköpinsa 6) Der königliche Hof Stegeborg , oder Skåkeborg , wohin fich ehedeſſen die Kinis ge und andere große Herten bei unruhigen Zeiten begeben . 7 ). Barefund , ein Ort , wo die Schiffe aus der See nach den beis den obigen Städten einlaufen können . Hier ift ein Zollhaus , bei weldien die Schiffe be fidhtiget werden . 8 ) . Das Krougut Brås borg , deffen altes Schloß die Nuffen 1719 Berſifret baben . 9) Das ſchöne Strongut Skends , welches ehedaſſen ein vortrefflides Edloß gehabt hatte , das aud) von den Nuffen abgebrannt worden . 10) Gufuin ein gutes Meſfingehammerwerk. Die grofa re Ebene Srawalla , weld e auf Wileboland , Dieſes aber zwiſchen zwei Meerbufen der Dits fee , welche Br &wife und Slåtbaken genariat werden , liegt , wo im Jahr 812 das blus tige Treffen zwiſchen den Schweden und Dånen , mit ber legtern Verluſt , gehalten worden. Es ift wahrſcheinlicher , daß die fes Sdhladitfeld in Digothland , als daß e iu

I

122 in

Småland geroeſen fen ,

wic Dalin anführt , in Bråvike.. 2. Wåſtan - Stång , Seite des

Fiuſies

denn

es war ,

der Gegend von der

an

der weſtlichen

Stång und

der Stadt

Lintöping , wird in 7 Hårader vertheilet , welche find yore , Mifolka , Kinda , Wal kebo , Hauekinds , Gulbergs , Bobergs: Hå: rad . Dahin gehört : 1 ) Lintsping , eine

fehr

alte

Randſtadt

an dem Fluß Stång , nicht weit vom See Roren . Sie iſt eine der ålteſten Städte in Schweben , und vor Alters ein Geridité - und Opferplag geweſen .

Das hieſige Schloß iſt

am Ende des 15ten Jahrhunderts erbauet , nie abgebrannt, und in ziemlich gutem Stan : de , die Domkirche aber iſt von 1416 bis 1567 viermal abgebrannt. Es find . hier 3 Kirchen , ein Biſchofsfiß , ein Gymnaſium mit z fehrern , welches 1628 errichtet wors den , eine Bibliothek bei der Domkirche und eine Buchdruckerei , aber nur wenige Hand werfer.

Der fandehauptmann über Oftgoth land bat hier reinen Sitz. 1251 iſt hier

König Waldeniar Birgersſon gekršnet , und 1600 ein merkwürdiger Reichstag gehalten norden , auf welchem König Sigismund ab gelobt wurde. Siuf den Reid )stagen hat ſie unter der Ståbten die 20ſte Stelle.

123

2 ) m & rbsbergs Kirche, Itt eine mit von den <eften in Digothland , and verdient ange: merft zu werden , weil der weſtliche Thurm ehemals eine Burg seipeſen iſt. 3 ) Wreta , war ebemals ein berühmuted Sloper , welches 1128 angelegt worden, und barinn einige Könige begraben liegen , von den man aber nichts mehr als die gerfalle: nen Mauern ſieht. Die Kirche iſt noch in guten Stande. 3. Die Hergwerksdiſtrikte und Finnpånga fehn , an der nordliden Seite der Seen Roren und Glan , machen einen þárad aus , in welchem das anſehnliche Gut Finſpå119 , woſelbſt eine Stüdgießerei uno Stangen Eia fenbammerwerk ift. 11 ) Das Wadfteniſche Rehn , miro in 4 Hirader eingetheilt, weldie find : Dals ,

G $

ftrings , Lyſings und Aſia - Hårad. Dahin gehören : 1 ) Skenninge , eine alte Randffadt an den Fiuß Skena , in einer fruchtbaren Ge: Sie war ehemals anfehnlich und weita gend . låuftig , und hatte verſchiedne Kirchen und Klofter , hat aber fehr abgenommen . Der hieſige jährliche Jahrmarkt am 29ſten Juli iſt einer der großten tin ganzen Reich . Pabſt Innocentius IV . bat bier 1248 eine allge , meine Sird , cnverſanımlung halten laffen , auf weiz

124 welcher der Prieſterut das Heirathen verbos ten worden . Auf dem Reid stage ift fic unter den Städten die 49ſte. te ſie zur Hälfte ab .

1760 brann..

2. Wabſiena , eine landſtadt in einer ans muthigen Gegend an den See Wetter . It vorigen Zeiten hat hier die Feſtung Suſen : borg gelegen . Das alte berühmte 1348 ges ſtiftete Mönchs : und Nonnenkloſter der heis ligen Brigitta ift unter der K& nigin Chriz fiina in ein Invalidenhaus für arme Kriegss leute verwandelt ; in neuern Zeiten aber iſt bier ein Frauleinflofter angelegt worden . In Der großen und anſehnlichen Kloſterfirdye find einige königliche Perſonen begraben . Das Echloß iſt 1544 erbauet . Es iſt hier eine Sammertuch $manufaktur angelegt worden , 1567 wurde ſie von den Dånen abgebrannt. Es find hier 3 merkwürdige Reichstage ges Auf den Reichstagen ift halten worden . fie unter den Städten die 48fte. 3. Dic fåniglichen HSfe Starby , Hofs Gården uud Sisſtorp . 1 4. Die wiſten Steinhaufen des ehemaliz gen anfehnlichen Klofters Uwaftra , welches König Swerker und ſeine Gemahlin ulfhild *1140 geſtiftet ,

in

welchem audi

4 Könige

von dema (werferifdeu Gefdledt und ander

1

te gornehme Perſonen begraben llegen , fins bet man in Dahlbergs Suecia abgebildet . 5. Medewi , der älteſte und berühmteſte Geſundbrunnen im ganzen Reich , an einem anmuthigen Ort , 3. Meilen von Wadſtena , 6. Hungerquelle, im Kirchſpiel Nykyrke, Das Waſſer ſteigt und fällt mit dem Wets terſee zugleich. Wenn ſie fteigt , ro pflegt Cheurung zu folgen . 8. Der königliche şof Motala , wo man Uiberbleibſel von einer alten Burg fiebt,

2. Småland fft 20 ſchwediſche Meilen lang , und te Meilen breit , hat in alten Zeiten feine ei genen Könige gehabt , und iſt eine Zeit lang zu Dſt - Gothland gerechnet worden ; hat auch mit dieſer Proving einerlei Gefeße ges babt. Den Namen foll es daher haben , well in uralten Zeiten das Land faſt nirgends eben , ſondern die Einwohner gensthigt ges weſen , hin und wider zwiſden den Bergen Småland , d . i . fleines land , oder wenige Leder , anzubauen . Dalin leitet ihn von einem Soami oder Some , d . i . von einem See her , welcher aus den Bergen der ans grånzenden landfrter einen Scheerengrund geniacht habe . Er meinet nämlid) , daß die iman

.

126 ind &ndiſchen und of gothiſchen Scheerenges geuden vor Alters viel weiter ins Land hins ein gegangen wåren , und ganz Småland faſt wie ein Scheerengrund gewefen reny . Das fand iſt zwar bergic )t , an den anges bauten Orten aber ſehr frudytbar ; und wegent der guten Viehweiden iſt die Viehzudit rehr ' vortheilhaft , obgleich 0.8 Vich frein tit. An Büden - und andern w & idern iſt ein gus 'fer Vorrath .

Man trifft hier einige Silber Kupfer- und Eiſengruben , wie auch Hutten und Ganimerwerke , und auf den Gründen der Seen eine Menge Eiſenerz an ; es iſt and ) ein Gang von Golderz entdecft mor : ten . Den hohen Hunsberg , welcher fart wie ein Regel ausſieht , kann man auf 8 Reiler feben . Die Einwohner ernáhren fich mit Aiker - und Bergbau, und beſonders mit der Viehzucht ; fie treiben auch Handel mit Þrettern , Balfen , Maſtbåumen ; Deer , Potta ! che , Eiſen , Getreide , Ochſen , Guts ter , Kåre , Fleiſch , Speck , Talg , Hopfen und Firchen . Von 21 fandfeen iſt keiner beſonders anzumerken ; von fu Flüffen aber führe ich an die Em - Ue ( Emaue) ; in ' wel cher lachſe und Welfe gefangen werden ,

Niſſa , laga und Helge - Ne Helgeaue) von welchen breien ein gereimtes fdywedi: des Sprúdhwort ſagt , daß

in

Niffa und la:

127 laga mancher umkomme , in Helgeaue aber In doppelt fo viel , als in jenen beiden . Anſehung des Kirdenſtaats , befteht Smås land aus 2

Bisthümern , nåmlich

1 ) aus

dem Stift Weris , welches der Ordnung nach das Techſte iſt , und die kronobergiſdieu

.

Landshauptmannſdiaften ausmacht , ausges nommen Sidra und Norra Medbo , welche gehören , uno zum linkSpingiſchen Stift Mohdrad , welches zirin Skara Stift gelegt 2) Es enthält 12 Probſteien . worden . Aus dem Stift Salmar , welches das eilfre in der Dronung iſt , und aus der Lands : hauptmannſchaft von Salmar befteht , eini: ge zum linköpingiſchen Stift gehörige Die ftritte ausgenommen . In dieſem Stift ſind 8 Prob;teient. - In Abſicht der politiſdhen Eintheilung , tvird Sinåland in 3 Lenos hauptmannſchaften Bertheilet , die zuſaninen

3 1

1 1

genommen aus 24 Háraber beſtehen . I ) Die kalmariſche landshauptmannſchaft, gegen Kalmarſund und die Ditfee belegen , enthålt Södra = 'und Norre - Mdre Härad , Tu Stranda , Handbórds , Aſpebolands , na-kåns , Sšdra : Tjuſt , Norra : Sjuſi , und Gewedes = Hårad , und die Inſel Deland , von der unten wird gebandelt werden . gehéren dahin folgende Stadte und Oerter : 1.

1. Kalmar , eine Fahdne Stapelſtabt , rud eine ber álteſten Städte im gothiſchen Reich deren erſten Anfang

man nicht weiß , liegt

an der offenen See , gerade gegen Deland über , ift beinahe gang rund gebauet , hat regelmäßig angelegte Gaffen , und 491 Håu fer. Ehemals . ſtund ſie an einer andern Stelle , und hatte verſchiedene Kirchen und Klofter ; uachdem ſie aber 1647 abgebrannt, iſt ſie nach der Inſel Quarnholm verlegt worden. An der Landſeite iſt fie mit 4 Mauern und Graben umgeben , an der Sers Eine Wiere ſeite aber hat ſie eine Mauer. telmeile davon liegt die fefte Schanze Grims: tår , und auf der nordlichen Seite iſt auf der Inſel Soaringslår ein Feſtungswerk aus gelegt worden . Das Schloß Kalmar liege außen vor der Stadt gin Sunde , iſt wohl befeſtigt í und mit 2 Graben umgeben , und war ehemals nicht nur eines der ſicherſten im ganzen Reich ; ſondern wurde auch , da Sdonen und Blefingen von Schweben ges trennet waren , für eine Grångfeſtung und einen Schlüſſel des gothiſdhen Reid ) s gehals ten : baiser 68 in allen Kriegen von dert Dånen bart angegriffen , und einigemal er obert worden . 1397 ward hier die roges. nannte falmariſd)e Union zwiſden den dreieit yordiſden Reichen geſchloſſen.

Der

1474 uno

9

#

+

1483 hiefelbft abgefaßte kalmartide unb Receß , enthielt gewiſſe Punkte , welche als Gefen angenommen wurden . 1495 ein 1611 ward hier ein Reichstag gehalten . wurden die Schweden bieſelbit von den Dås Der Landshauptmann bat nen geſchlagen . nabe bei der Stadt auf dem fåniglichen Hof Sonſt iſt hier ein Bie Håsmo feinen Siz . Gymnaſium , eine fd ) sne ein

ſchofsliß ,

Domkirche, ein Schiffswerft , und um die Stadt ein fåniglidies Gehege. Sie führet

Bretter , Teer und Alaun aus , und hat gute Tuch - und Wollen - Zeug -Manufaktur ren. Der Sund zwiſchen dem Schloß und Delaud , beißt der Falmariſde , und iſt eine Meile. breit , auch , daß Merkwürdig ift

. hier mitten

in der offenen See eine friſche

Auf den Reichsta Quelle gefunden wird. gen iſt ſie unter den Städten die zte . 2. Brömſebro , ein Drt an der blekingi: Ichen Grånge , deſſen

Name anzeiget , daß allda eine große Brücke über den daſelbſt in die offene See fallenden Strom ſey), Er wird von einer kleinen Inſel , welche mitten im Strom liegt, und mit 2 Grånzſteinen verſehen iſt , getheilt . Im Jahr 1541 war hier eine Zuſammenkunft zwiſdhen den Sténi gen : von Sdwedert und Dånçmark , unb 1645 Buſch Erdbeſdir. 2 2 .

1

( 130

1645 iſt hier ein Friede zwiſchen Schweben und Dänemark geſchloſſen . 3. Wimmerby , eine kleine , fehr alte Landſtadt , an einem erhabenen Ort , nicht weit von dem Fluß Stảng , iſt unter Kids

nig Karl IX. aus ihrem verfallenen Zuſtane de wieder aufgerichtet worden , und auf den Reichstagen unter den Städten die 82fte. Die Stadtprediger ſtehen

unter dem Stift

Linksping . 4. Kolaweden , ein großer Wald , dari die Dånen im 15ten gen worden .

+

Jahrhundert geſchla .

5. Weſterwit , eine Stapelftabt an einem Buſen der offenen See , bei deſſen Einlauf der Spårsberg liegt , nach welchem fich die Der Sund heißt Spårs Schiffer richten. fund , dabei iſt ein Zogfontoir', von wels chem alle ein - und auslaufende Schiffe Die Stadt lag ebes durchgeſucht werden .

mals 2 Meilen hdher hinauf im Lande , an dem Ort , wo nun der Marktplat Gammel Es iſt hier ein guter Hafen, ein by iſt. Schiffswerft und eine Tuchmanufaktur , und die Stadt treibt mit Schiffsholz und zum Materialien , guten gehörigen Schiffbau Handel . Die Stadtprediger ſtehen unter Auf den Reichs dem linkopingirchen Stift. tagen iſt ſie unter den Städten die 12te. 6.

/ 133 M

6. Stegeholm , odev Ståkeholm , iſt ein niedergeriffenes Schloß. Das Gut iſt als eine Grafſchaft ein parmal derſdenkt wors den , gehørt aber feits 168 1 'der Krone. 7. Defwerum , eine Stickgießerei. II ) Die Kronobergiſdhe landshauptmann Tchaft , " enthält 6 Harader , u &mlich Kinne : walds , Konga , Upwidinge , Albo , Suner

$ bound

Norrwvidinge - Hårad ,

in welchen

nachfolgende Stådte -und Derter liegen. 1. Merið , eine kandfiadt faſt mitten im lande , und Sitz des Landhauptmanns bie

res lehns , und eines

Biſchofs .

Sie fol

zu Zeiten Konigs Diof Skót- Konungs

er

bauet worden ſeyn , der aud) im Jahr 989 das hieſige Bisthum errichtet haben fou , beffen Anfang aber andere erſt in das Jahr 1509 wurde ſie von den Dås 1030 Feren . nen gänzlich abgebrannt. Zu Zeiten war hier ein Kloſter. Seiten

M

der Gaffen

påbſtlichen An beiden

ſind. Båume gepflanzet.

ift" 1648 errichtet , defien Das Gymnaſium Bibliothek mit der ikber goo Jahr alten Domkirche , in welcher ihr Erbauer , der heil. Siegfried , begraben renn fod , 1740 Dan durch das Feuer verzehret wurde. zeigt hier auch die Quelle , bei welcher der Siegfried Wieb neue Chriſten getauft. Auf

heilige

6

132 Auf den Reichstagen tfi fie unter den Stab: ten die 33ſte. 2. Trojenborg , fod in vorigen Zeiten ein Schloß , und Troja eine Stadt geweſen reyn , von welcher man noch Uiberbleibfel ſieht im Kirchſpiel Nykerke ; in welchem auch die alte Feſtung Trulleborg geweſen , die 1434 abgebrannt worden . Im Dahlberg kann man eine Abzeidnung dieſer Gegend ſehen . 3. Stronoberg , auf einer fleinen Inſel im See Helge , war ebedeffen ein gutes fes ftes Schloß , welches der erſte chriſtlide feb rer in . Småland , der heil. Siegfried im cilften Jahrhundert angelegt , und den fa tholiſchen Biſchöfen eingeraumt haben ſoll ; zu Zeiten Königs Guſtav I , 1545 aber ums gebauet , vergrößert und Kronoberg genen: net worden , da es vorhin Biſchofsberg , und zu allererſt Djurby , geheißen . .Unter der Regierung des Kønigs Eridh XIV . if ¢ 8 abgebrannt , To daß man nur einige Wi berbleibſel davon fiehet , davon der Proſpekt Im dahlbergiſchen Werk zu finden . Unter: deſſen bat das Kronebergslehr davon den Namen . 4. Fåderne , eine halbe Meile von Wes rid , iſt ein berühmter Geſundbrunn .

133 5. Ingelſtad , im Kirchſpiel Thorſas , ein Wirthshaus und Poftſtation , anderthalb Meile von Werid , ift ehemals ein königlis Man cher Hof mit einem Schloß geweſen . findet bei dieſem Ort noch eines Kónigs Ingels Grab , mit

einem

großen Runſtein

oben auf einem Hügel. 6. Bråwalla : Hed ( Heibe )

auf welcher

812 die berühmte Schlacht zwiſchen den Schweden und Dånen gebalten worden , ſoll nach einiger Meinung 2 Meilen von Werig liegen : ich habe ſie aber oben wahrſcheinlt: In cher Weiſe in Dſtgothland geſucht. Dahlbergs Suecia , findet man eine Charte von dieſer Segend , und bafigen Alterthümer .

Abbildungen

der

111) Die jónføpingiſche landshauptmann ſchaft , wird in 9 Hårader vertheilet , wel: the find swafibo ,

Tweta ; Mo , Båſtra - Hårad Wiſta , Norra - Wedbo , Södra:

Wedbo , Deſtra - Harad, Deſtbo - Hårad . Fol gende Stadte, ' und Derter ſind zu merken .

1. Jønkšping , eine fehr alte Stapelſtadt, auf einer Halb - Inſel ; zwiſchen der Wetter Munk - unb Rockfee , die vor dieſem auf eis ner andern Stelle gelegen , aber zu Königs Guſtav Adolphs Zeiten hieher verleget wors Die beiden Vorſtådte werden von der den . Stadt felbft durch einen Graben abgeſondert,

3 3

134 der das Waffer aus dem lidfee in den Rod : Sie hat 3. Kirchen , ein Zeug

fee leitet.

baus und Laboratorium , nebſt einer anſehn lidhen Gewehrfabrif , und eine der Krone zugehårige Rüftkammer. Das hier , befind liche königliche gothiſche Hofgericht , ift Lands : Der 1634 eingerichtet worden . hauptmann dieſes: Rehns , hat hier reinen Das ſehr alte Sdyloß , iſt zu ver Sig . Tohtedenenmalen : , gerfisrt. , wieder aufgebaut und, befeſtigt , und julegt 1737 , nebſt dem 1599 iſt hier ein Zeughaus abgebrannt. Reichstag geweſen , Nahe an der Stadt iſt$ ein fönigl. Gebege , welches aus einem Eis denwalde beſteht.

Die Stadt iſt auf dem

Reichstage die 28ſte. 2. Rydaholm 3.

,

ein Kirchſpiel., woſelbſt

königl Sit , Rumlaborg oder Romlaborg

eine

zerftSrte königl. Reſidenz und Feſtung , von der,man im Dahlberg einen Proſpekt findet. 4. Şufqwara , ein Drt woſelbſt eine gu te Pulvermühle und Gewehrfabrik an den Maſier fållen eines Stroms iſt. 5. Der Marktflecken Hwetlanda , woſelbſt Mod viele Merkmale von einer ehemaligen großen Stadt ſind , weide Witala geheißen bat .

6.

135 6. Das Kirchſpiel Alsheda , woſelbſt das 1738 entdeckte Goldbergwerk Adelfors ift , welches , für des Sinigs und der Krone Rechnung getrieben wird . 17. Efeſjó , eine Landſtadt , welche einen anſehnlichen Ochſenhandel treibt , und wo felbft Tapeten , Bettſtellen , Stühle und an dere Hausgeråthſchaften verfertiget werden . Der Sabak dieſes Orts wird ſehr geſuchet. Die Prieſterſchaft gehdret zu dem Stift Lins köping. Auf den Reichstagen iſt ſie unter den Städten die 58ſte. 8. Grenna oder Brahe Grenna ,

eine

kleine Landſtadt zwiſchen dem Wetterſee und einem Berge , hat ihren Namen von dem Reichsdroſten ,,Grafen Peter Brahe , wel cher ſie gerade gegen Wiſings8 úber bat an: legen laſſen . Sie treibt einen anſehnlichen Odhſenhandel. Man hat hier eine Tabaks Pflanzung angelegt. Auf den Reichstagen iſt ſie unter den Städten die vorſte. 19. Wiſingód , eine überaus angenehme und fruchtbare Inſel in dem Wetterſee , I Meile lang und breit . Sie hatte vor dies ſem ein prachtiges und feſtes Schloß , wels ches die gråft. brahiſche Familie erbauen laſ ren , der dieſe Inſel als eine Grafſchaft zus gehörte . Zur Zeit Karls XI . kam fie unter die Krone .

Das Schloß iſt 1718 von ge fan I 4

136 fangenen Ruffen

abgebrannt.

Es ift

hier

ein Gymnaſium , eine Schule , ein Dhiers. garten " , und eine merkwürdige Grotte, wel: dhe nach einem gewiſſen Rieſen Gilbertshile Dieſe Inſel iſt ein uralter genannt wird . föniglicher Siß , und einer der älteſten im gothiſchen Reich.

3. Deland . Diere angenehme Infel liegt in der Dis fee , gerade gegen Kalmar úber , ift 14 ſchwediſdie Meilen lang , und höchſtens is Meile breit , und wird in den nordlichen ſüdlichen Theil vertheilt . In jenem find gute Wälder und häufige Steinbrüche ; dieſer hat ein ebneres land , und beſona

und

bers fruchtbare decker und Wieſen , auch Das Band bat insgemein gute Viehwelde . guten Vorrath an Butter , Honig , Wachs und Niffen. Die ſogenannten flåndiſchen Klepper , find zwar kleine, aber ſtarke und muntere Pferde. Das königliche Gehege Man erſtreckt ſich über die ganze Inſel. findet hieſelbſt eine Menge von Stron : und Damhirſchen , Nehen , Hafen und wilden Alaunfchiefer ift úberall zu fins Sdimeinen . Es tommt daber der ſogenannte Sláns ben . bifche weiche Sandſtein , der hårter ift, als

137 ter gothlandifdhe ; und man findet auch daz ſelbſt ſchwarzen Marmor oder Probierftein . Man braucht hier Seegras' anſtatt andern Düngers , welches ' auch eine ziemlich gute Die Einwohner , deren Birkung ' thut. fer 7000 beläuft , ernähren : Anzahl fica fich

mehrentheils mit

der

Viehzucit ,

dem Ackerbau , mit

Jago , mit Steinbrechen und Hauen , talkbrennereien , Seehunden fang Strêmmings - und lachsfifchereien an einigen Drten , mit dem Handel und mit der Seefahrt. Sie iſt den Natroren der Krone zum Wufenthalt angewieſen . Die 4 Probſteien , in welche fie vertheilet ift , fte= ben unter dem falmariſchen Stift. 1. In dem norblichen Theil , welcher aus Aeferbo , Slatebo und Nuneſtens : Håra befteht , iſt angumerken : I ) Borgholm , ein

königliches feſtes

Schloß , welches die Duinen zu verſchiedenen malen eingenommen haben ; es iſt aber alles zeit wieder an Schweden gefommen . · Karl X. hatte als Prinz hiefelbft ſeinen Siß und die Einkünfte von dieſer Inſel. Er ließ dazumal das alte Schloß åndern , und das jellige aufbauen , Nahe dabei iſt der wohls gelegene Safen Borga , und von demſelbert ein fønigl. Meierhof nicht weit entfernt, In 95

In Dahlbergs Suecia findet man te von dieſem Schloß.

3. Proſpet

7) Die königl. H8fe Horn und Haltorp . 3 ) Jungfrun , eine hohe und gefährliche Sclippe und Inſel in der See , die eine Mei le im Umkreiſe hat und 3. Meilen von der nordlidsen Spiße dieſer Inſel liegt. Dben auf derſelben iſt ein kleiner

See.

An dera

ſelben find viele Schiffe zerſcheitert. n). : 2 In dem ſüdlichen Theil, welcher aus Ulgutsțums , Mdkleby und Grásgårds-Hår rad beſteht , bemerken wir den großen kda niglichen Meierhof . Ottenby. , ſpiel Aes . .

4

im , Kirch

Gothland. mai

Sit eine Inſel in der Oſtſee , welche 18 fchwediſche Meilen lang , und 5 bis 6 breit iſt. Ehedeſſen hatte ſie ihre eigenen Koni: ge , Stadt- und Landredyt ; nun aber fteht ſie unter dem ftockholmiſchen Hofgericht. Den Namen roll fie daher haben , weil die Gothen , wenn ſie zum Streit und zur See råuberei ausgefahren ; fich hier zur Win terszeit aufgehalten haben . “ fruchtbares, Erdreich , gute

Sie hat ein Eichen- und

Fichtenwalder , hinlängliche Viehweide , vor theilhaften Seehundsfang ,

gute Fiſchereien an

139

an Dorſch , Strømming ... und große Steins brüche in Surswil woſelbft der bekannte gothlandiſche Stein , ein weicher grauer Sandſtein , gebrochen, und von dannen ro wohl nach Stockholm ,, als nad) andern Ländern gebracht wird. Man findet auch noch andere Steinarten , nämlich Steintoa rallen , und Gewächſe von Korallfteinen von verfchiedener Art , Karneole ., Agate und ſdhone verſteinerte Suchen . , In vorigen Zei = ten find bier gute Marmorbrüche geweſen . Es kommen von hier , recht guter Kalt , und gute Rüben . Deer , Bretter , Balken Båren und Wolfe ſieht man hier gar nicht, wohl aber Hirſche , Rebe , Füchſe und Ha Die Sdafzudjt iſt ſen in großer Menge. hier beſonders gut , und es werden viele Die Einwohner ernähren ſich ausgeführet. mit dem Ackerbau , der Viehzucht , Fiſcherei, Steinhauerei Kalkbrennerei , Handlung und Seefahrt. Die gothländiſchen Bauern verkaufen den Stadtleuten nie etwas , fie vertauſchen auch ſo gar nichts mit ihnen ſondern wenn der Bauer zur Stadt kommt ! verforget

ihn der Bürger

mit allen Noth

wendigkeiten ; giebt ihm Geld , wovon er ſeine Abgaben bezahlen kann , und verſiebet ihn mit allen nöthigen Waarer . Der fand mann hingegen giebt ihm alles , was feiner Hånz

7

146 Hånde Arbrit verſchaft. Sie ſtreiten fich niemals über den Preis der Sachen , ' fon : dern bandeln nach natürlicher Billigkeit. König Waldemar 111. zu Dänemark verrůs ftete die Inſel 1361 , pe blieb aber doch unter der Krone Schweden. Der König Albrecht von Schweben mard nach einem [dyweren Kriege gendthiget , fie den Kreuza herren in Preuffen zu verrezen, welche fie 1403 gegen eine Summe Geldes wieder an die Königin Margaretha überlaſſen mußten . Als Snig Erich aus Pommern abgefett wurde , hielt er fich hier von 1437 bisa49 auf ; und da thn 1448 Karl Vill. vertrei ben , und fich der Injel bemachtigen woll: te , Iberlieferte er fie dem dånifdhen Könige Chriſtian I. Sie blieb in der Gewalt der Dånen bis 1645 , da ſie ; zufolge des zu Srömſebro geſchloffenen Friedens , wieder an Schweden kam . 1076 bemächtigten fich ihrer die Dånen abermals , und gaben fie 1679 gurúc , Um Gothland liegeu liber 20 kleine und große Inſeln . Das Stift hiefelbft , iſt das 14te in der Ordnung , und beſteht aus der Stadt Wisby und 3 Probs ſteien .

Die

ganze Inſel

ſteht unter einer

landshauptmannſchaft , welche aus 2 kanis ridyter = Gerichtsbarkeiten und 2 Vogteien befteht.

Sie wird in 3 Theile , nämlich in den

den

nordlichen ", mittleren

Drittheil , vertheilet.

Der

und füdlichen erſte enthalt 7

Gerichtsdiſtrikte , nåmlich Burs ; Sarde , Habblinge , Heniſe , Soborgs , Eke und Ei ſta - Ting ; der zweite 6 Geriditsdiſtrikte , námlich Banda , Hala , Heide , Kråklinge , kina und Stenkumla - Ting , und der dritte 7 Gerichtsdiſtrikte , nämlich Håls , Bro , Dede , Endre , Foſſe , Lunimelunds und Ru the- Ting. fen :

Folgende Derter

find anzumere

1. Wisby), eine uralte Stapelſtadt , wel dhe bis 800 an einem andern Ort gelegen , da fie an die jeßige Stelle verfekt worden . Sie gehörte in vorigen Zeiten mit unter die Hanſeſtadte , und war ſehr anſehnlich . A16 die große Handelsſtadt Wineta auf der

Int

fel Uſedom in Pommern mit Waſſer über fchwemmet ward , ließen ſich viele von den dafigen Bürgern hier wohnhaft nieder , ja es

begaben ſich

viele Schweden , Gothen ,

Dánen , Normánner , Franzoſen , Englån der , Sadiſen , lieflander , Spanier , Ruf fen , Griechen und andere Nationen bieber . In påbftlichen Zeiten ſind hier 13 Kirchen und 5 Kisſter innerhalb , und 2 auſſerhalb ier Stadt geweſen . Das wisbyiſdie Gee : redit war weit und breit berubmt und ans genommen .

1

Die Mauer ift , nebſt den um dig :

* 142 diefelbe herum gebauten Thürmen, 1289 ans gelegt worden . Die Stadt blieb in ihrem beſten Wohlſtand bis 1391 , da die Dånen dieſelbe zuerſt eroberten und ziemlich ver wuſteten . Das Schloß Wisborg , welches Konig Erich der Pommer 1411 angelegt und benarnt hat , iſt 1679 von den Dånen zer "ſtört worden . Ehedeſſen war hier eine an Tehnliche Bibliothek , in welcher viele felte= ne Handſchriften gefunden wurden . Sie iſt Der Sit des Biſchofs und Landshauptmanns, hat eine Kirche und Trivialfdyule. Der Ha fen iſt nicht groß , aber ſonſt ziemlich gut , und die Stadt auch noch in einem ziemlich guten Zuſtande. Auf den Reichstagen iſt fie unter den Städten die 14te . 2. Die königlichen Hofe Roma oder Rus

ma : Kloſter , welcher ehemals ein anſehnli ches Kloſter gehabt, unter Slotts = Ladugård . 3. Scarlſwård , eine Schanze; welche Ko: nig Karl X. auf Eneholm bei Slitehamn , dem beſten und größten Hafen von allen , angelegt hat. 4. Får - 8 , eine angenehme Inſel, eine Biertelmeile vom

feſten kande , iſt ungefåhr

2 Meilen lang , und beſteht aus 2 Kirch ſpielen . 5. Sand - 8 , eine wegen des Seehunde fangs bekannte Inſel.

6.

143

=

6

,

= 8 ,

fleine und große Kalsinſel , liegen eine Mei. le bom lande. Hier iſt ehedeffen der Mar mor gebrochen , von welchem die Kirchen auf Gothland find erbauet worden .

B. Das weſtliche Gothland, Wå ſter - Göthland ,

begreift wieder 4 beſondere landſchaften .

1.

Wåſter - Góthland.

liegt unterhalb des Wenerſees , ift 20 - bis 22 ſchwediſche Meilen lang , und 16 breit, und bat ehemals ſeine eigenen Sonige und Gereke gehabt . Das land bringt frucht tragende Baume , Erdgewächſe und Getrei bervor , und der håufigen Viehweiden we gen konnen auch andere Länder mit dem hier gezogenen Vieh verſehen werden , Der Kåre , welcher hier gemacht wird, iſt beſon ders gut. Es giebt auch Alaun , Alaunſies bereien , Papiermühlen und Eiſenhütten . In 1 der Gegend von Gothenburg werden ſch : ne Seefiſche gefangen , inſonderheit ift nunc anehr der Heringsfang in den gothenburgis ſchen Schåren beträchtlich , wie man denn 1759 derſelben 113543 Tonnen gefangen bat.

1.44 hat. Die Einwohner ernähren ſich von Uder: bau , Viehzucht , Fiſcherei und Handel, Auf dem Berge Kira - Kulle , welcher mehrere theils aus Schiefer - Saud- und Stalfſteinen beſteht , und 8 bis 9 Meilen in der Geſtalt eines

Huths

zwiſchen dem

Wenerſee

und

Skara geſehen wird , find 5 Kirchſpiele, und ſchöne adeliche udfe und Garten , aud) frucht: tragende Säume. Auf dem hohen Berge

Warkollen find 38 Kirchen zu ſehen , und auf dem Hunneberge find 23 Seen und einige Sache , an welchen ſechs Mühlen fteben , und die Bergklippen fehen faſt wie

foniſche

Der Båtlas und forinthiſche Säulen aus . berg , weldier in einem ſchönen Thal zwi ſchen Hall und Hunneberg liegt . ,, ift , ſo wie der mdfeberg, um deswillen zu merken, weil daſelbſt in den beidniſdhen Zeiten ein hoher Stur ;fad geweſen , von welchem man ſid, in gottesdienſtlicher Abſicht hinunter geſtürzt hat , worauf unten am Berge die Leichname gewaſchen , und

unter

den Hügelu

begra :

Den Proſpekt deſſelben findet ben worden . Der Wenerſee iſt man in dem Dahlberg . 14 dwediſche Meilen lang , und 7 Meilen breit , nimmt auf eine merkliche Art ab und Es fallen 24 ju , und iſt ſehr fiſdireich . Flüſſe in denſelben , er hat aber nur einen Uusfluß durch Gétha - Elbe ins Meer . Es finde

145 And biel. Inſeln in demſelben. Von Fluſs fen bemerken wir inſonderheit den Gullſpång , welcher Weſt : Gothland von Wermeland fcheidet , und die Gstha - Nelf , oder gothic che Elbe. Dieſe fémint aus dem Wenere ſee , und fågt bei Gothenburg in die Norda Meile vor ihrem Auslauf in die fee. 7 offene See hat ſie einen großen , hoben und erſchrecklidhen Waſſerfall zwiſchen 2 Klippen , der eigentlich Trolbåtta genannt wird ; und aus einem dreifachen Fall beſteht, bon wels chem ein jeder ungefähr 5 Faden hoch iſt , und die zuſammen " eine Långe von 300 El len ausniachen . Eine halbe Melle bieffeits , bei dem Dorf Raunum , iſt eine Brüde zwis Ichen 2 Klippen über einen andern ſtarken Maffer ta 2 ; guter Lachsfang iſt ; und 2 Meilen beſſer herunter iſt noch ein Fall , woſelbſt die vor : belfahrenden S8the durdy 3 Schleuſen geben. Von den erſten beiden Waſſerfäulen findet man die Proſpekte in Dahlberg8 Suecia . Dieſer Strom fisßet das Holz nach Gothens burg ; unt es tft ſchon ſeit Königs Karl XII. Zeit vergeweſen , zu verſuchen , ob man ihn nicht durchgångig ſchiffbar machen könne. Wie folche Schiffahrt durch einige Schleus ſen zum Standé gebracht werde , iſt in der Einleitung zu Schweden $. 5. beſchrieben . Burd . Erdbeſchr. a B.

$

Muſa

2

146 Außerdem

wener - und Getterſee giebt of In Weſt - Goth : Das Stift und

nod ) verschiedie andere. land find 2 Bisthunter .

Bisthum Sfara , weidies das dritte in der Drdnung iſt , wird in 15 Probftcien cinge: theilet ; und das Stift und Bisthum zu Go: thenburg , weldies das jente in der Drd: nung , iſt außer der Stadt Gothenburg in Der politiſchen Probſteien eingetheilet. Verfaſſung nad) beſteht dieſe Provinz aus uachfolgenden landshauptmannſdiaften. 1. Die gothenburgiſdie landshauptmann ſchaft enthält 4 Hårader , nårulich Safwe dals - unb Aſkims : Vårad , Deſtra è und Waſtra - Hiſingen , und folgende Städte und Derter. 1 ) GStheborg , Gothenburg , eine Sta pelſtadt , welche Konig Karl IX . 1607 auf

9

der Inſel Hiſingen , eine halbe Mitle von der neuen Feſtung . Elfsborg angelegt hat. Nachdem ſie aber von dem bániſchen Koni ge Chriſtian IV . 1611 zerſtört worden , ward fie 7 Jahre hernach zu Zeiten Sidnigo Gu ftav Adolph8 an den itzigen Ort verlegt , von welchem Ksnige fie auch vortreffliche Pri : Nichit Stockholm vilegien befoinmen hat. mſte reichte Stadt im und ift fic die vorneh Reich , treibt auch nichſt der Hauptſtadt den meiſten Sanddi,

Sie liegt

an

der Grønze

147 Gothland , bei dem Eintritt der Don We gothiſchen Elbe und des Minbalsſtroms in die Weftfer. Der Icßte Fluß , welcher na : be an der Stabt vorbeiläuft, iſt vermittelit einiger Sanåle misten und quer durch ble Nach den großen Stadt geleitet worben . Fenersbrünſten in den Fahren 1721 , 1746 und 1758 tit fie beſſer , großtentheils vont Steinen erbauet worden , und die Galic Sie iſt ferner eine find breit und rein . regelmäßige Softung , und wird außerdem an der Randſeite durch die Citadeller , der Lówé und die Krone , und an der Seeleite durch die Citadele Nya Nelfsborg ( Neue Die Worſtadt belft Elfsburg ) geidugt. Haga. Der Landshauptmann des gorben: burgiſchen unb bobufifchen Rebus bat hier Oberfomnien feiner Sig , und ift zugleid Es iſt hier auch dant der Feſtungswerke. Pan finbèt ferner in ber ein Biſchofsito. Stabt eine admiralitat , Erradre , Fortiſt kations - Brigadè , beſtånbige Beratung , ein 1240 eingerichtetes General - Kriegs - und Peutérations - Gericht , ein in eben dieſert Fahr angelegtes Manufaktur - oder Balge. richt , fett 1682 eine gitte Elfenwage , e Buchdruckereien ! ein 1648 eingerichtetes Gymnaſium , en Maiſenbaus , eine Stadt kirche , das ſo genannte ſpronbaus , in wels

dhem

148 chem die Befaßung ihren Gottesdienſt hålt, eine deutſche Kirche, einige Tuch-und Zeug manfafturen , wohl angelegte Werfte und Schiffsbauereien , und ungefähr 10000 Ein wohner . 1635 ward hier eine Münze an: gelegt, welche 1669nebfi der Stadt abbrann te . 1658 und 1660 find hier Reichstage gehalten worden. 1731 ward hier eine oft 'indiſche Kompagnie erneuert. Ju dem auch hier in der ſo beinahe eine halbe

eingerichtet , und 1746 erſtgenannten Jahr ward genannten Altſtadt , die Meile von Gothenburg

liegt , eine Zuckerlåuterung angelegt , zu "welcher nachher nod eine andere gekoinmen ift. Die Schiffahrt von und nad) dieſer Stadt ift anſehnlich. Der Hafen iſt vor trefflich , wird aber von Zeit zu Zeit feidhter. Außen vor der Karlspforte iſt 1711 ein Ge= ſundbrunn entdecket worden . Auf dem Reichs tage ift fie unter den Städten die vierte. Die Polhdhe iſt hieſelbſt 57. Gr. 42 Min . Etwa eine Achtelmeile von der Stadt , im Kirchſpiel Deregryte , iſt eine gute Kattun druckerei . 2) Gullberg , Gullbrandshus , oder Gull:

1

bergshed , iſt ehedeſſen eine Feftung geweſen , welche der König Birger 1304 angelegt, uno Karl XI, in guten Stand geſeßt bat,

3) Kroz

149 3 ) Strona , d. i . die Strone , eine Feſtung auf einem Berge , bart an Gothenburg , welche 1689 angelegt worden . 4) , Nya Uelfsborg , Neu : Elfsburg , ein gutes Feſtungswerk, welches. 1646 ungefähr, eine Meile von der Stadt angelegt worden , und dieſelbe von der Seereite bedeckt. 5) Hiſingen , eine dreiectichte Inſel swis

richen Bohus und Gothenburg , welche drei fchwediſde.Meilen lang und eine breit iſt , aus 3 Paftoraten und 7 Kirchſpielen beſteht, und in Dit- und Weſt - Hiſingen vertheilet. wird . , 6) Nylódeſe , wird nun Gamla -Stadt , d . i . die alte Stadt genannt , und liegt ges rade über Hiſingen . Iſt ehedeſſen eine gar feine Stadt an der Nordſee geweſen , und hat ihr eigenes Redit gehabt. Sie wurde. zuerſt im Jahr 1473 von den Bürgern der Stadt Gamla lådere auf Såfvabolm wegen der bequemern Schiffahrt angelegt , und bes kam den Namen Göthahamn ; im folgenden Gahr aber wurde den Einwohnern erlaubt , , fie Ny - Lódeſe zu nennen ,

1528 ward

nie

anſehnlich verbeſſert ; uno, die Kirchen , das Hoſpital und die Jahrmärkte wurden aus Alt - lódeſe hieher verſant. 1545 nuurde die Stadt noch näher nach Elfsborg. hin verlegt.

Als aber die Dånen * 3

die

Stadt 16IL

150 1611 gånzlich abbrannten , begaben fid , die Einwohner nach Alingsås. 7) Gamla Velfsborg , Ober Alt : Elf & burg , war ehemals eine Stadt und feſtes Schloß an der See , welches viele Belage : rungen und ſchwere Schidfale ausgeſtanden hat , beſonders in dem unruhigen isten Jahrhundert, 1563 ward die Stadt ab gebrannt und das Schloß den Dänen über: geben , fam aber wieder an die Krone Sdwes den ; und da e $ 1611 den Dånen aber mals in die Hände gerieth , ro wurbe es Jahre bernach wieder eingeldſet. Nad) 1660 Dahlberg hat ift dieſe Beſtung eingegangen , noch ihren Proſpekt. 8) Gamla - Isdeſe , oder Alt- lødefe , war chebeſſen eine der alteften Handelſtädte im gothiſchen Reich , anſehnlich und wohl be feſtigt , 4 Mellen von Neu : ldbere. Ste fft 1296 und 1304 in die Afche gelegt , und zuleßt dahin verreket worden , wo nuu Neu - Fdbere oder die Altſtadt ist ; bat aber bennoch ihre Freiheiten bis

1646 behalten ,

da die Königin Chriſtina dieſelbe in einen Bauerhof verwandelt hat. Zum Andenken bicfer Stadt fteht man niod, Uiberbleibfel von Kirchen', Kldſtern und Mauern . Anmert, unter dieſe Bandshauptmgonfiaft gehört auch Bohuslebn. 2. Die

151 2. Die elfsborgiſche fandeehauptmann . fdraft beficht aus 13 Vårader, welche ſind : Wáne , Flundre , Ale , Bådtle , Bjårke , Kulings , Bálcbdgds , Wedens , Gåſene , des , Ridrágs , Kinds ' und Marks : Harad . Ran merke nachfolgende Stådte und Derter : 1. Wenersborg , eine landſtadt , zwiſden den Seen Wener und Maßboten , an dem Ort , wo die Gstha Aelf ihren Ausfluß aus Sie iſt 1642 ' durd), die dem Wener hat. Birger der eine halbe Meile davon beloge : Hier nen Stadt Drette angelegt worden . wird alles Elſen , weldes von Wárnieland wach Gothenburg fou gebracht werden , ent Der Landshauptmannt des gegin genommen . Febns hat hier feinen Sitz. fie eine Feſtung . die 44ſte Stadt .

Ehemals war

Auf dem Reichstage iſt ſie

2 ) Edsborg , oder Edsholm , war ehes mals eine rund herum mit Waſſer ungebes ne Feftung , und Reſidenz der weſigothiſchen Könige. 3 ) Alingsås, eine Landſtadt am Fluß Ses welanga , welche die Bürger der zerſtörten Es iſt Stadt Ny = fódeſe erbauet haben . hier eine gute Selder - und Wollenmanufat tur, eine Sabacksſpinnerei und Pfeifenfabrit. Die Stadt hat einen Bürgermeiſter und Rath mann . KA

152 mann. Stadt.

Sie iſt auf den Reichstagen die 8 ofte

4 ) Deſtaot , eine Meile von Alingsås, ein adeliches Gut ; auf welchem deſſelben Beſißer · der Direkteur und Kommandeur Sahlgren 1772 ein Waiſenbaus errichtet bat , darin die Jugend in allen einein Rand : mann nöthigen Kenntniffen und Geſchäften und in der Gärtnerkunft erzogen und geus bet werden ſoll . Der Stifter hat dieſer Anſtalt nicht nur alle Einfünfte des Guts ſondern außer denſelben noch ein Kapital von einer Sonne Golds , welches er bei der rohwediſchen “ Bank niedergelegt , gewidmet . 5 ) Bords , eine landſtadt in einer wal: dichten und bergichten . Segend , am Fluß, Wista , die vom Könige Guſtav Adolph 1621 angelegt , und 1622 mit Privilegien verſe hen worden . Die Einwohner dieſes Orts ziehen durch das ganze Reid; herum , und, treiben Sandel mit verſchiedenen bei fich zu Hauſe verfertigten Ellenwaaren, worüber fie vor andern Stådten des Reichs eine beſon bere Freiheit erhalten haben . Sie ſind auch an dieſes Herumrelſen um des Handels willen ſo gewohnt, daß fie es für eine Schans de balten , auch nur ein halb Jahr lang zu . Hauſe zu liegen. Die Stadt brannte 1727 ab : ſie iſt aber nun wieder in gutem Stan : de .

153 Es iſt hier ein Gefundbrunn.

Auf den

Reichstagen iſt ſie die 43ſte Stadt.

6) Dwarfebo , angelegt worden.

woſelbſt ein

Poſtkontoir

7.) Kådery und Alfmom , ſind königliche Güter. 8) Ulricåhamn , eine uralte Landſtabt an dem See Aſunda , welche vor dieſem Hoge: fund geheißen ; den ißigen Namen aber zuin Angebenken der Königin ulrita Eleonora quf dem 1741 gehaltenen Reichstage bekommen hat... Sie treibt guten Handel mit Vieh , Lebensmitteln , Sabad xc. In dieſer Gea gend ward 1524 eine Schlacht zwiſchen den , Schweden und Dånen zum Vortheil der leften gehalten . Auf den Reichstagen ift fie die 6 ifte Stadt. 9) Kinnaholm oder Kinnahus , eine zer: którte Grángfeſtung . 10) Dereften , ein altes Königliches Gut, welches in der alten Zeiten ein feſtes , der 5 Krone zugehöriges Schloß gehabt hat , und woſelbft Sdnig Chriſtiern I, in einer Schlacht überwunden worden . Das ba berum gele : gene kehn wird Dſterlebn genannt. Anmert, zu dieſer Landshauptmannſchaft gehört auch das woeftgothirdhe Thal - Land.

3. Die

. 154 . - 3 . Die ffaraborgiſche

Landshauptmann

rdhaft, welche aus 15 Håraber beſteht. Dies fe find : Skånings , Walla , Gudhems , Wilifa , Kåfinds , Wartufta , frdkirds , Lafe , Barie , Bifte , Meſe , Sallando , Kinne - Fierdings , Kinne und Wadsbo : Hå rád. Es find darinn folgende Städte und Dörter belegen . 1 ) Stara , eine“ landftabt , welche ehe mials Sfaurum geheißen bat , die altefte Stadt hier im

Hande iſt , und ehedeffen

die

Hauptſtadt des gauzen gothiſchen Nicidys, wie auch die Reſidenz vieler Könige gewe= fen . Sie war ſo weitläuftig , daß fie Ber : (djiedene Stirdhen und Kisfter enthielt , das von man noch einige Uiberbleibfel fiebt. Die Es iſt hier gange Stadt brannte 1719 ab . ein Gymnaſium , welches 1640 eingeriditet wurden , und cine Budidruckerei. Die ani: ſehnliche Domkirche gehört mit zu den Sites rien im ganzen Reich. Das nidit weit von der Stadt 1545 angelegte königlidre Schieß wurde 1611 mit der Stadt von den Dånen in die Afdhe gelegt . Der Biſdyofsfilz Bruns : Wo liegt nahe an der Stadt. Unter den Stidten , die auf dem Reichstage Sig und Stimme baben , iſt ſie die 32ſte. 2) Skaraborg , iſt ehedeſſen ein befeftig tes fónigliches Sdloß geweſen , welches ei

155 ne halbe Meile von der Stadt gelegen hat, von welchem man nod ) Uiberbleibfet findet . Der Name des ftaraborgiſchen Lehns erbått noch derfelben Angebenten . 3 ) Gelta : oder Jarta : Drift , Gsthaka und Arewal , fino por Zeitcu fefte Schtoffer geweſen , die ißt pernijiet licgen . Des er : ften und lebten Promott hat Dahlberg. 4) Håjenterp eet uraltes tinigliches Gut , defien fage überaus Pohon ift. Man ficht bei dieſem Bof 32 ftebende Seen . Es ift hier eine von Jones Alſtromer angelegte engliſche Staferet für die Manufakturen je Alingsås , cine Cabadtspflanzung und ein ( dhåner Ibiergarten. Zu Bergen iſt eine frantfche Edydferei welde auch der ebek geuannte Alftróror angelegt hat , der auch angorifche Ziegen hier angefest bat. 5 ) Warnhem , ifi ebeteffen cix 1150 VOR dem sintg Swerter 1. angelegtes Kloſter geweſen , in welchen verſchiedene Kóxige begraben worben . Die Kirche hat Graf Magnus Gabriet de la Gardie ernenernt lar ren , und man fann ihren Probett , nebit den Abbilbungen der borins begrabenen & nige Inge Stenttisſon , Knut Eritfon , Erit X. unb Xl . , und eben gebedyten Grafens In Dahlberg8 Suecia febeu .

1

156 6) Şufaby , war ehebeffen eine berühmte königliche Reſidenz, welche Konig Olof Sist Sonung in eine Kirche für die Chriſten ver wandeln laſien , in der er auch , nebſt reis ner Gemahlin , begraben worden ; daß alſo dieſe Kirche die erſte Domkirche in ganz Schwe den , der ålteſte Biſchofsſig, und die erſte Chriſtenſchule geweſen . , Mahe bei bem

ver

fallenen biſchsflichen Hauſe iſt die St. Sieg frieds - Quelle , aus welcher der König Dlof 1901 iſt getauft worden . In Dahlbergs Suecia findet man die Proſpekte von dieſen Dertern .

7 ) Urnås und Ingatorp , ſind ehemals fdnigliche Reſidenzen und Schlöſſer geweſen , von welchen man noch uiberbleibfel fiebt ; und Gudhem iſt ein rchones Seloſter. genes fen , von deſſen wüftem Gemäuer man im Dahlberg einen Proſpekt findet. 8 ) Linköping , eine kleine wohlbelegene Landſtadt an dem Drt , wo der Fluß lida Sie wird durch den in den Wenerſee fåut. Fluß in die alte und neue Stadt eingetheilt , ift wohl gebquet , mit guten Gaſſen verſc= hen , und hålt am 29ſten September , einen Jahrmarkt , welcher einer der größten im Reich iſt. Auf den Reichstagen ift fie die 51fte Stadt.

9) lås

157 9 ) Låds , ein altes königliches Schloß auf einer anmuthigen Infel in dem Wenerſee. 10 ) Ostslunda , ein fånigl. Meiergut . 11 ) Marieſtad , eine landſtadt , bei wel der der Fluß Sida in den Wener fließt. Herzog Karl hat fie angelegt , nach ſeiner Gemahlin benannt, und 1583 privilegirt. Auf den Reichstagen iſt ſie die 37ſte Stadt. Dor derſelben iſt ein großes anſehnlidies

Krankenhaus angelegt worden . 12) Marieholm , ' ein

königlich

Gut auf

einer Inſel im Cidafluß, woſelbft der kandse hauptmann dieſes Lehns reinen " Sig hat. 13) Hofwa , ein Marktplag, der ehemals eine Stadt geweſen . Es iſt hier ein fsnig: liches Poſtkontoir, und ein eintråglicher Zou. Hieſelbſt ward der König Waldemar 1276 von ſeinen Brüdern gefangen genommen ; und ebenials von den Brüdern des gothi: rchen Königs Hadding und dem däniſchen geliefert. König Dlof e eine Schlacht dt en er ls ta kleine , aber 14)legSfdfde , dſeine ch uralte maund e l e n g e h a e , in 'w L Pl

8 die Gebeine und Reliquien der Heiligen Hec leita ſtart verehret worden , die in der von

ihr im izten Jahrhundert erbauten Stadt Auf den Reichs kirche begraben feyn fod. tagen iſt ſie die 63fte Stadt.

253 1 ) Kongstexa, ein idnigl. Sut , nebſt et nem großen Dorf, weldies in ordentliche Gare Dier find 1 208 die D & : ſen eingetheilt iſt. nen geſchlagen worden . 16) ju , eine lehe alte fattdſtadt amt Wetterſee. Es iſt biefelbft ein guter lachs : Fang , wie denkt auch die Einwohner fich håufig von der Fiſcherei crnähren , auch Auf den ſonſt verſchiebnen Hanbel treiben . Dieichstagen ift fie die 62ſte Etadt. 17) Falköping , eine fandfladt , beinahe mitten im Bande , du einem fruchtbaren abce von Waldung gan ; entblößten Drt , siviſchen Auf dem Bodystage ift fle zmet Bergen . Rabe bel berſelben auf die gofte Stadt,

1

der Ebene falan oder Nyckel geſchah 1388 bie Sdlacht smilchen dem Sidnig Albrecht und der Königin Margaretha , in welcher ber erſte nebſt feinein Sobre gefangen genom: men wurde. 18 ) Karleby = långa , tft eins ber gros ten Dörfer in Schweben. Der Fönig der Wert = Gothen ,

Nagwald

Knapoofde , roll

bafelbft 1132 erfdılagen und begräben feyti, wie man denn ſowohl beffen als auch vidler Adeitt andern Brabhúgel dafelbft zeiget. Lorenz Bofer bat in

einem

Brief

an Di.

Rudbeck im Jahr 1692 berleſen , daß Nag walbe Grab beim Dorf fatebad revy , wels 2. Wars des Dalin für richtig bålt.

159

2. Wärmeland , llege in cinem Dalben Zirfel in Norden in don Wener , und ſoll ungefähr 35 famedis ſde Meilen in der fånge von Näsudden im Wener bis nach Alelfmedal , und 24 Mei len in der Breite von Merite bis nad Nor : Der Name W & rinelund ist wegen haben . aus Wårimannaland entitanden , welches von bem gothiſchen Wort

Mara , Mária ,

Waraft , D. i . ſdyúßen abſtammet ; weil die Einwohner des Band , welches an der nor wegiſchen Grånze liegt ,, vor feindlidem Un Ju beit , fall bewahrt and geſchußt haben . miſden Zeiten iſt es ein beſonderes fisnig : Das land iſt faſt burdigán reid geweſen . sig bergicht , jedoch in Anſchung ſeiner Bra ſchaffenheit ſehr ungleidh ; denn der öſtliche und ſúdliche Theil iſt ebener und fruchtbarer, als der weſtliche und nordlidhe ; in weldjein hingegen die Wålder und der Bergbau meb re Nahrungsmittel an die Hand geben . Es hat einige Silber - Blei - Stupfer - und gute Eiſengruben , nebſt vielen Eiſenhütten. Midis weit von Philippsſtadt hat man 1726. in einer Eiſengrube gediegenes und gemachſenes Silber gefunden , zu welches hier ungemdhng lichen Funds Andenken man von dem Sil : ber Schaupfenninge geprågt hat .

Man fins

160 det hier audi

berſchiebene

Geridits : und

Die Einwohner ernähren ſich Grabhügel. vornehmlich von Bergwerken , und von den dabei vorfallenden Handthierungen , wie auch von Fiſchereien und einigem Ackerbau . Der Handel wird mehrentheils mit Maſtbäumen , Balfen , Bauholz , Birkenrinden und Bret: Unter den fiſchreidhen Flüſs , tern getrieben . ren bemerken wir ' hier vornehmlich die Kla ra ober große Elbe , welche einen guten Lachsfang hat ; und unter den vielen gleich falls fiſdyreicher Seen , außer dem oben ſchon beſchriebenen Wener , den Fryk , wel : cher 8 rohwediſche Meilen lang , aber [ djmal 1

ift , und mit dem Wenerſee durch den Fluß Nors - oder Fryks - Elbe vereiniget wird . Es iſt in dieſem Lande ein Bisthum , 'weldes das farlſtådtiſche Stift genannt wird , in ber Ordnung das zwölfte iſt, aus Wårmes land und dem weſtgothiſchen Chal · lande beſteht, und in 9 Probſteien vertheilt wird. Ganz Wärmeland gehört zu der Srebroiſchen landshauptmannſchaft , und wird in II Hárader und 2 Bergwergsdiſtifte eingetheilt, welche zuſammen 3 Syffel ausmachen . 1. Mellan : Suflet , oder der mittlere Syffel , beſteht aus Kils , wedals und Nás : Hárad .

Grums , Aelfe Man bemerke

1) Karls

ici Karlſbade, eine Randſtadt , weldhë Here jog Karl auf der Inſel Tingwalla angelegt hat , woſelbſt die Klara : Elbe fich in den ener ergießt. Sie iſt ſehr wohl gelegen i bat einen Biſchof , ein vom feinig Sarl X1 , angelegtes Gymnaſium , eine lafen = und Wollenzéugmanufaktur ; eine gute Méa talliage , auf welcher jährlich viel Eifen und etwas Kupfer ausgeführt wird , und treibt guten Händel. An dem Ort , wo die neue Stadtkirche iſt erbauet wors den , hat vorhin der Patiaft des Sinigs Karl IX , welcher Karlborg geheißen , geen ftanden . Es iſt hier ein Geſundbrunn , nun

Auf den Reichstagen ift fie dié 38fte Stadt. 1719 und 1752 ift fie ganz abgebrannt .

2 ) Warpnås , ein Dorf und Märktplat in dem Kirchſpiel Noor. 2. Deftra-Syßlet , oder der sfiliché Šyf fel , beſteht aus Delme , Wienuns ühd W & fe - Hårad , und aus den Bergwerksdis ftriften Philipsſtadt und Karlſkoga. Dahit gehfren 1 ) Chriſtinehamn , eine Stadt , welche vor dieſem ein alter Märktplaß geweren iſt, ber unter dem Könige Stari IX. zur Stadt anderſehen , aber

erſt

1642 von der Köni:

ginn Chriſtina privilegirt worden . Sie iſt auf demt fånigl. Gut sro , nahe an dem 2 13 Búſd . Frobefchr. 2. B.

164 Wener , angelegt worden . Aus der hieſis gen guten Metallwage , wird jährlich viel Eiſen

ausgeſchickt.

Bei der Stadt iſt ein

guter Geſundbrunn . Auf den Reichstagen iſt ſie die 6zfte Stadt. 2 ) Philipſtadt ,

eine

mit

Bergen

und

Seen umgebene Bergſtadt , die Karl IX. an gelegt , privilegirt , und nad ſeinem Prins zen Karl Philip benannt hat . als die Stadt 1674 abbrannte , wurden ihre Pris vilegien eingezogen , und die Einwohner mußten ſich mit dem fandrecht begnügen laſſen ; 1720 aber ward fie als in Hano delsort privilegirt , bekam auch einen. Juftis tiarium , der einen Beiſitzer zum Gehilfen hat . 1775 brannte ſie abermals ganz ab , Auf den Reichstagen iſt fie die 79fte Stadt. 3 ) Nya delfhytta , im Kirchſpiel Karl

ſtoga , ift eine an der Swart:Elbe angelegs te Eiſengießerei , in weldier vortrefliche eis ferne Defen , kleine Stücke , Kugeln und Grapen gegoſſen werden . 3.

Waſira - Syślet ,

oder der weſtliche

Syfſel , beſteht aus Fryksdals , Joffe , Nordmarks , und Gilbergs : Hårad . Die Schanzen Eða und Moraſt ſind zerſtöret.

3.

7

3. Dal. Das weſtgothiſche Thal-land oder Daland,

Es hat

feinen Namen

von

den

vielert

Thålern , mit welchen es angefüae ift , liegt zwiſchen dem Wenerſee und dem Sohuslehii, und iſt 10 ſchwediſche Meilen lang und 51 breit. Berge und Steine ſind hier reichlich zu finden , und unter jenen iſt der Boreful der höchſte. An Wåldern iſt ein guter Pors Die zwiſchen den Bergen gelegenen rath . Thåler und flachen Felder , find fruchtbar und verſorgen die Einwohner mit Getreibe hinlänglich . Es ernähren fich dierelben 'von dem ückerbau ,

der Viehzucht , Schäferei ,

Fiſcherei , Beberarbeit , und ſolchen Hand : thierungen , welche zum Bergwerksweſen gea Sie handeln auch mit Maftbåumen , hören . Balten , Erettern , Teer , Pferden , Ochſen , Schaafen , Speck , Butter und fare c. Unter den Seen iſt inſonderheit der Stora: Led ( Große Led ) zu bemerken , welcher uns gefähr 7 ſchwediſche Meilen lang , aber nicht Meile breit iſt , timb davon ein Theil über nach Wårmeland gehört. Die Prieſterſchaft dieſer Provinz , welche in 2 Probſteien vertheilt iſt , gehört zu dem farlſtådtiſchen Stift , deſſen oben Meldung geſchehen .

Man theilet

pas fand , wels ches

1964 dhes

zur - efisborgiſchen

landshauptmann

ſchaft gehørt , ) in Anſehung ſeiner lage . nordliden oder ſteinigten 1. In den

Theil , welcher bergisht iſt , und aus Tõſtes bo und Bedbo 3 Kårað beſteht. Es liegt darin . 1) Hemål , eine Stadt an dem Wener , welche durch einen Fluß in 2 Cheile getheilt wird . Der Anfang zu ihrer Erbauung wur de 1640 gemacht. Es iſt bier eine Metall wage ,

und

ein

an

dein

Wener gelegener.

Kafen. . Sie treibt guten Sandel, infona derheit mit Baubolt , Brettern und Teer. Von dem Brandſdaden , weld)en fie 1645 und 1679 erlitte ;, hat fie fic) srieder ers holt . Auf den Reichstagen iſt fie die 89ſte Stadt. 2 ) Billingfors, eine gute Eiſenfabrik. 2. In den ſüdlichen oder ebenen Theil , der auß fladem Lande beſteht , folglich fruchtbarer iſt , als jener. Er wird in Nora das , Sundals theilet.

uno Walbo - Hårad abge:

1) Dalaborg . , iſt ehebeffen ein feſtes Schloß geweſen , welches 1304 angelegt , und 1434 eingenommen und zerſtfret worden . 2) Brette , war ebedeſſen eine Stadt om Wener , aus welcher aber die Fürgerſchaft

auf hohen Befehl ſich

nach der Stadt We ners

165 nersborg begeben

muffen ,

die

Meile davon angelegt worden ; Drt wuſte liegt.

eine

balle

Daher der

3) Kallero , eine Eiſenfabrik. 4. Das Bohus -Lehn . · ES fou reinen Namen von dem barin bar legenen Schloß Bohus oder Bajhus haben ; da es denn von den alten norwegiſchen Wort Bay , d . i . groß und prächtig , und Hus , d . i . Haus , benennet worden . Man nennet es auch die Wike. Es liegt mit eis ner Seite an der Nordſee, mit der andern aber ft Sßt es an das wertsothiſche Thal: Land , hat ſeinen Anfang bei Swineſund , und erſtreckt ſich bis zur Gftha - Yelf. iſt 17 ſchwediſche Meilen lang , und in eis nigen Gegenden 6 bis 7 Meilen breit. Das land ift überhaupt eben und fruchtbar , bat gute Aecker , Wieſen ; Wåider , Seen und Ju den Schåren find Salzwerke in welchen aus dem Seewaſſer Salz geſotten wird . Bei übdewalla iſt ein

Strême . angelegt ,

hoher Berg , der mehrentheils aus einer Art von Muſchelſchalen , welche zu Kalk ge: brannt werden ,

beſteht.

An vielen Orten

werden große Löcher in den Bergen - gefun den , die wie Kammern ausſehen . Es giebt hier verſchiedene Seen und Flüſſe. Vort

den

166

ben leßten bemerken wir die Gotha - Delf , die ſich in 2 Arme vertheilet , von welchen der weſtliche zu dieſem lehn gehört , und Sewiftrøm . In beiden iſt ein Lachsfang . Die Einwohner ernåhren ſich vom Ackerbau und Viehzudit , und infonderheit von der Fiſcherei , wie denn vornehmlich der Hes ringsfang in der neueſten Zeit in Aufnah me gekommen iſt. Sie handeln auch mit Balken , Maſtbäumen , Brettern , Teer Kalk , Vieh , Fiſchen .

Talg , Bauten

Dieſes lano hat

in den

und

allerlei

älteſten Zeiten

zum ſchwedifchen Reich gehöret , an welches es auch 1658 durch den roſdildiſdhen Frie: den von Dänemark wieder abgetreten wors den ; daber ich hier davon handle , weil es bieber , und nid ) t zu Norwegen gehört. Die Prieſterſchaft in demſelben gehört zum gothenburgiſchen Bildhofthum . Es wird eins getheilet. 1. In den füdlidhen Theil , welcher das Binnen -land genennet wird , und aus dem Söder R Nordre , Fråkne und Torpe- Hårab beſteht.

Dahin gehören

1 ) Kongålf , Songhell ,

Kongshall , ei

ne ſehr alte Stadt , an der Gøtha -Helf , welche daher den Namen bekommen , well die

Könige ehedeffen ihren Hall

oder Hof

iſt zur Zeit daſelbſt gehalten haben. des Königs Sigurd Jorſalaj. 8 im zw8lf: ten Jahrhundert die vornehmte Stadt in Er hat nidyt nur ſeine Norwegen geweren . Reſidenz hieſelbſt gebabt , ſondern auch dies fe Stadt mit wichtigen Privilegien , anſehn lidien Gebäuden , einem Schloß , Feftungs : werk , und königl. Hauſe , ( weldies nach ſeinem Tod in ein Kloſter verwandelt wor: Sie ward aber zu Zeitert den , ) verſehen . des Königs Harald Gylles von den Wens den zerftsret , und hat nachher ihren voriz gen Wohlſtand

nid )t

wieder erhalten , den

fie noch mehr verlohren , als König Karl Guftav ihre alten Privilegien einſchränkte. Zuerſt ſtund fie an dem Ort , ivo nun der königl. Hof , Kaſtelle - Ladugård , oder der Wohnplat des Obriſten iſt ; wurde aber zu Zeiten des Königs Chriſtian IV. davon ver: Von 1680 bis 1700 war fie der leget. Siß seines Landshauptmanns , welcher in leştgedachtem Jahr nach Gothenburg fam . Auf den Reichstagen ift fie die 83ſte Stadt. 2) Das Schloß Bohus ; davon das gan : ze Lehn benennet worden , liegt nahe vor 1 der Stadt , und iſt eine, auf einem mit der Gotha - Nelf umgebenen Felfen , wohl selea gene und vortrefliche Seftung ; Anucrhalb welcher ein guter Brunn # König Chris

14

ftian

168

Rian I. Hat & Powohl in Anſehung der Mauern , als Håuſer , !448 von Steinen erbauet , da es vorhin nur von Holz war . Der Proſpekt derſelben if beim Dahlberg. 3 ) Narſtrand , eine uralte kleine Stapela Radt , an der offenen See , mit einem vors treflichen , tiefen und großen Hafen , in wels chem man an der ſüdliden und nordlichen Seite einlaufen kann , und der durch die Gi tabelle Karlſten bedeckt wird. Nach einiger Meinung iſt fie 1132 , 1262 angelegt

nach anderer aber

worden.

Ihre . Privilegien find vortreflich , und 1775 hat ſie noch dies fes bekommen , daß fie zu einem Freihafen erklärt worden . Sie hat theils durch Krieg 1676 und 1719 , theils durd) Feuersbrún fte 1683 und 1699 fehr abgenommen . Auf den Reichstagen iſt fie die 22ſte Stadt . 4 ) Karlſten , Karlſtein , ift eine vortrefa liche und ſtarke Feftung auf einem boben Berge nahe bei der Stadt , mit einer Kirs dhe. Sie iſt zwiſchen 1682 und 1687 ans gelegt worden. 1719 nahm fie der Dånis ſche Seeheld Tordenſtiold ein , nachdem er fich vorher ber umhergelegenen Forts Hel vigsholm und Malapart , imgleichen der Stadt bemachtigt hatte , und den Kommen danten der Citadelle durch ſein ſtarkes Feuer gur uibergabe swang.

Sie wurde aber im fols

.

169 folgenden

Ehedem Jahr zurid gegeben . haben große miffethåter an den Feſtungs

werken arbeiten muffen ; zu welchem Zweck auch noch jetzt einige dahin geſendet wer den ; die übrigen aber werden nach andern Feſtungen gebrad )t. Außen vor Marſtrand liegt eine gefährliche Klippe , welche Pater nolter genennet wird . 2. In den nordlichen Theil , welcher ei: gentlich die Wife heißt , und wieder yn Sunnar - und Norr :wiken eingetheilet wird, überhaupt aber aus 9 Hårader beſteht , welche find Soten &s , Sørbygdens , Tunge, Fame , Stångenås , Qwille , Tanams , Wåts ter und Bularens - Hårad . Mir bemerken

! ) uddevalla , eine ſehr alte Stapelſtadt, welche einen guten Hafen und eine Schan : ze hat , wohlgebaut iſt , und guten Handel treibt , beſonders mit Bauhoig. Sie wur De 1738 Ichädiget.

durch eine Feuersbrunfi fehr be Auf den Reid )stagen iſt fie die Dahlberg hat ihren Proſpekt. 59fte Stadt.

2 ) Stråmſtad , eine kleine Stadt , Wels dhe an der Grenze bei Swinefund , und ihs rem nördlichen Theil nach auf den Grún : ben des adelichen Guts Blommesholm liegt. Sie iſt zu Zeiten des Königs Karl Xl . an : gelegt worden , ' und hat einen häufigen Hummer - und Auſternfang. 1717 ward fie

170

fie von den Dånen Hart angegriffen , aber tapfer vcrtheidigt. Muf den Reid )stagen iſt fie die roofie Stadt. Bei dem

abelid )en

Gut

Blommes,

bolm , 3 Meilen von der Stadt , trift man ein altes Denkmal an , welches aus hohen in Gefalt eines Schiffs aufgerichteten Steis nen beſteht. 3. In die großen Inſeln Drouft und Sjórn . Jene beſteht aus 2 Hårader und 2 Kirchſpielen , dieſe ans þárad und 3 Ştirchſpielen . Auf denſelben iſt gute Weis de ; destregen man gute Butter , Sidſe und Ddſen von daher bekommt.

C.

Sóder Osthaland . Das füds liche Gothland .

Es beſteht aus den 3 landſchaften , Skás ne , Halland und Blefinge , welde von ur: alten Zeiten ber vielen Abwechslungen uns terirorfen geweſen ſind , die man in der ſchwediſchen und dåniſchen Geſchichte aufjus dhen muß. Sie haben bald unter däniſcher, bald unter fchwediſder Bothmåßigkeit ges ſtanden ; gulegt bradyte fie Strnig Karl Gu: ſtav durch

den

rorchildiſchen Frieden

auf ewig zur rdowediſdhen Strone.

1658

1

171

11 :: 1. Skåne , Schonen . Es liegt

nahe

bei Dänemart ,

ro daß

nur der Dereſund es von Seeland fd cidet , ift von Norden gegen Siiden nid )t über II , und von Often gegen Weſten nicht über 9 fchwediſche Meilen in gerader Linie groß ; aber nach den Landſtraßen beträgt die erſte Große 14 , und die zweite 1 Mellen. Es ift unter den fchwediſden Landſd ;aften die angenehmſte , gelindefte und beſte. Die Ebenen liegen flach und gar niedrig in Une febung der See. Ihr Boden beſteht ent heder aus Sand oder Leimen , und iſt mit rdwarzer Erde vermiſcht.

Die waldiditen

Gegenden liegen håber , und mehrentheils nad, der mitternachtlichen Seite zu ; fie find voller Hügel , und ihr Boden beſteht aus Felfen , Felfenſteinen , barter unbändiger Die Ebenen ba : Erde , und Erdböckern . ben zahlreiche und fruchtbare Accer ,

und

Gerſte ,

Has

einen Uiberfiuß

an Roggen ,

fer , Erbſen , Buchweizen , Dbjt , Honig , Kümmel ; imgleichen an Steinkohlen , Sale, Schiefer und Ziegelſteinen , Potaſche, Pech , Teer , Eidenhol , Mühlfeinen , Bafiftri: den ;

verſchiedenen

Siſchen ,

großen

und

ſchönen Pferden , Ochſen und Tihen ; mit welchen allen die Einwohner zu ihrer Nah rung

142 rung einen guten Sdafzucht iſt auch

Handel ' treiben . Die Alle Thiere find gut .

in Schouen größer , als oben in Sdiweden , aber ſchwach , und werden , wenn man fie in dię nordlidhen Gegenden führet , viel ftarter und

hårter .

Es werden

hier auch

launſchiefer , Schwefelerze und Bernftein gefunden , und der Istte wird mit dem Treibfand ſowohl an der sſt : als weſtlichen Meerfeite ausgeworfen . Der Theil , wela der fich gegen den Sund und die Ditree er ſtreckt , hat auf einige Meilen gar keine Maltungen ; der Theil aber , welcher an Blekinge , Småland und Haland grånget , iſt ein guter Holzboden. In jenen brennet man mehrentheils Torf und Stroh . Der Flugſand verderbt das Land hin und wie der , inſonderheit bei Engelholm . Er iſt in den Heid - und Sandebenen am beſchwers lichften . In Anſehung der Vortheile , wel che dieſes Land hat , kann man es Sdwes Getreidehaus und beng Proviantfammer und Es iſt keine Provinz im Reich , nennen. welche ſo viele und anſchnliche adeliche HS Es find fe und Güter bat , als eben dieſe. hier nicht nur mehrere Städte , als in ans pern landſchaften , ſondern auch die beſten Man gåhlet 8 in Anfehung der Bauart. Flüſſe und unterſchiedene Seeu , die aber

nicht

170 midit, groß find: In Schonen ift nur das einzige lundiſche Bisthum , welches das adya te in der Ordnung iſt , aus den malmudia fchen , chriſtianſtadtiſchen und blekingiiden Landshauptmannſchaften beſteht , und in 24 Probfteien eingetheilt iſt. In alten Zeiten hatte Schonen ſeine eigenen Könige , uno fein eigenes Gefeß. Es beſteht 1. Aus der Landshauptmannſchaft Mald mshus , die den ſidweſtlichen Sheil des Laná des , und 13 Hårader begreift , welche fino Drie , Stjuts , Bara , Torne ; Fårs , Wern menhigs , Herneſtad , Kjunits , Haringers ,, Ninnebergs , luggude , Froſia und Onſjós Hårad . Derter :

Man bemerke folgende Stådte und

1 ) Malmo , eine anſehnliche Stapelſtadt, welche von den Hollandern Malmuyden; genannt wird . Sie iſt 1319 an den Ort, wo fie nun fteht verlegt worden , da fie vorhin höher hinauf im Lande lag . An der landfeite iſt ſie mit wëllen , Graben und Baſtionen unigeben ; gegen die Seeleia te zu aber liegt das Schloß und Feſtungs werk , welches 1434 angelegt , 1534 wies per niedergeriffen , und 1538 wieder aufge: bauet worden iſt. Die Stadt gehåret une ter

die

ſchönſten

und feſteſten des Reichs ,

bat 2 Bürgermeifter , eine gute Trivialſdule, eine

174

fowebirdhe und Deutſche Kirche , eta Maiſenhaus mit einer Kirche , einen großen

eine

Marktplag , anſehnlide Gafſen , und vers Der fands: schiedene Bodenmanufakturen . bauptmann des Lehns hat hier reinen Sit . Es ift . hier

auch

eine Geſellſchaft , welche

zilin Undenken des Sesnigs

Knut IV oder

Heiligen im eilften Jahrhundert geſtiftet wor, Sie hat bes den , und Sinuts - Gilde heißt . fondere Ordnungen und Gebrauche , männs liche und

weibliche Glieder

unter welche

Kosnige , Fürfien , und andere vornehme Standeoperfonen aufgenommen worden , die fich eine Ehre daraus gemacht , und noch Auf den machen , Knutsbrüder zu feyn . Netdystagen iſt dieſe Stabt die fünfte. 2 ) Skanóry. eine Seeſtadt , welche auf den Reidjstagen die 93ſte iſt. Hier wird jihrlich eine Schwanenjagd angeſtellet. 3 ) Falſterbo , ein Seeſtådden , welches auf den Reichstagen die 98fte Stelle bat, tft wegen des Heringsfangs bekannt . ES

iſt ein feuchthurm daſeibſt , wegen des fila chen Grunds Falſterbo - ref. 4) Trelleborg , ein Marktflecken , der eher mals eine feine Stadt geweſen , und ſowohl Int! eine Feftung als Kloſter , gehabt hat . Eis dieſer Gegeud wird Bernſtein gefunden , nc Biertelmeile davon gegen Weſten , uåma lidt

1

175 Ach junt Staffſtent , trat Menig Karl XII, als er nach langer Abweſenheit aus Sdwe : den von Strahlfund zurück fam , 1715 am 13ten Dezemb . ans kand. 5) Diad , oder Deicſtað , eine kleine, aber wohlgebauere Stapeiſtadt am Seeſtran : be , woſelbſt eine Poſtfahrt nach Strahlſund von 18 Neilen , angelegt iſt , dabin man oft in 7 bis 8 Stunden kommen kann . Sie iſt ehedeffen befeſtigt geweſen , und hat & Kirchen . Aus dem ehemaligen Kloſter, weldes bier in påpftlichen Zeiten war , ift Der Ha die Kloſterkirche erbauet worden . Auf den fen iſt wieder groß noch ficher. Reidistagen iſt ſie die 21ſte Stadt . 6) Lindholm , ein erhebliches fönigl. Gut, mit einem verfallenen Schloß , auf weldiem König Al berdyt aus Medienburg faſt 7 Jahr gefangen gereffen . 7) fund , eine uralte landſtadt , welche

chedeffen die Néfideng der Konige dieſes Entweder fdyon 1046, Landes geweſen iſt. oder erſt 1065 wurde hier ein Bisthum an gelegt , welches 1103 zu einem Erzbisthum für die drei nordiſchen Reiche erhöhet , zur Zeit der Reformation aber nebſt dem Doms kapitel eingezogen ward .

Der erſte Erzbi

Man berichtet , daß die ſchof hieß udjer. Etadt in fatholiſchen Zeiten 22 Sitrdzen , 5.

4

176

5 Wö nicht mehrere , Kisfter gehabt, audi wohl befeſtigt und volfreich geweſen . Die anſehnlidye ten

uralte Domkirde bat einen gus

Brunnen ,

aus

welchem

die

übrigen

Brinnen in der Stadt ihren Zujiuß haben , Es gieng royon Karl Guſtav damit um , hics felbſt eine Univerfitåt zu errichten ; Karl XI aber

bewerkſtelligte ſolches am

19ten Des

jemb . 1666 uud 1668 am 28ſten Jenner , oder am Nainenstage des Königs , wurde ſie eingeweihet ; daher fie academia Carolina Seit 1736 Gothorum genannt werden . hat die Stadt aud) ein anſehnliches theatrum anatomicum .

Es iſt hier auch ein Kräuter :

Garten . Der Bifchof htefelbſt iſt Profanzels larius der Akademie. Die Einwohner bea flcifen ſich am meiſten des Ockerbanes .

ES

giebt auch bei der Stadt gute Tabadspflans junger ,

welche ,

wie man

1756 red :nete,

jährlich ſchon 160000 Pfund Taback brachs ten , es waren hier audh damals 20000 Maulbeerbaunie zu finden , und es wird Said und Krap gebauet. 1675 fiel bier eine Schlacht zwiſchen den Dånen und Sdwes den vor , und 1679 ward hier der Friede . zwiſchen beiden Reichen geſchloſſen . Auf dem unweit der Stadt gelegenen Hügel , welcher Rybers Hügel wird ,

und Slipare- Hdg genennet find ebedeffen die Könige in Edo nen

177

men erwählet worben .

Auf den Reichstaa Die Polishe

gen iſt ſie die 34ſte Stadt. ift 55 Gr . 41 Min. 6 Sef.

8 ) Weſum , ein fåniglich Gut. 9 ) Dalby , ein königl . Stalhof , wo im ellften Jahrhundert eine kurze Zeit ein Bise thum geweſen ; (welches aber bald zum lundiſchen geſchlagen worden : ) wie denn auch dazumal , nämlich 1065 , der däniſche Kønig Swen ein anſehnliches Kloſter anles gen laſſen , in welchem zwei Keenige begram ben find. Es warb endlich von dem dänis lichen Kếnige Chriſtian IIl , nebſt den ans dern Kloſtern in Dänemark , zur Krone ges ſchlagen . 10 ) Flyinge , ein einträglicher königlicher Hof. 11 ) landskrona , eine feſte Štapelſtadt, am Dereſund , welche König Erich der Poms mer 1413. zu dem hieſelbſt erbaueten Kloſter anlegen laſſen . Sie hat 2 Kitchen , einert vortreflichen ſehr feſten und ſichern Hafen , aus welchem ein Schiffsgeſchwader auf ein : mal auslaufen fann und ein wohlbefes ſtigtes Schloß , welches 1549 der dåniſche König Chriſtian IIl von dem an eben der Stelle wiedergeriffenen Kloſter erbauen ließ . Uuswärtige Reformirte und Lutheraner , wel die ſich hier anbauert und Manufakturen ana , legen Buro . Erdbefat. 1. D.

178 Segen wollen , And beſonders privilegiert. Die Dånen nahmen die Stadt nebſt bent Schloß

1676 ein ,

und 1677 fiel bei dera

felben zwiſchen ihnen und den Schweder eine Sd lacht vor . Auf den Reichstagen iſt fie die rechſte Stadt . Man pflanzet hiefelbft Tabac ; del. : 12 )

und die Stadt treibt guten Hans bween , oder Ween , eine fruchtbas

re Inſel im Derefund .. die 8160. große Schritte im Umfreiſe bat , wie ein Berg ausſieht , und vermoge des roſdildiſchen Friedens von 1658 zu Schweden gehöret. Gonſt bat fie von uralten Zeiten ber zu Seeland gehöret , und iſt erſt 1634 vom däniſchen König Chriſtian IV . an das ſchos niſde kandgericht gewieſen worden , aber To , daß fie doch nach dem feelåndiſchen Ges retz ihre Sachen ſchlichten laſſen mußte . Sie iſt durd , den berühmten Sternkündiger Lucho Brahe 'bekannt geworden , dem ſie vom dåniſchen König Friedrich II auf Lebens lang geſchenkt wurde. Außer dem Schloß Uranienborg ( Himmelsburg ) welches viera edicht , 60 Fuß lang und breit , und 75 hoch war , 2 Thürme , die zu Sternwarten eingerichtet waren , einen Garten und in

1

demſelben eine Süddruckerei , batte , legte er auch eine unterirdiſche Sternwarte , wele

17 % che er Stfernborg mannte ,

an , und dieſe

Gebäude und Anſtalten koſteten ihm 64500 Shaler , und der Sønig gab 10500 Chalec Dazu .

Allein aus Verdruß verließ er dieſert

angenehmen Ort , 1597 mit feiner ganzert Familie , unb ffarb 1601 zu Prag in Bda, heim . Seine Himmelskugel , die ihm 5.000, Thaler gekoſtet haben ſoll, und 6 Fuß im Durchránitt batte , wurde zuerſt nach Bez nadky in Böhmen , bald darauf nach Praga und von da nach Meiſle in Schleſien gez: bracht , von Ulrich nach Kopenhagen ben Dhurm

bannen fie der båniſdie Pring Eroberung dieſer Stadt nach ( chickte , wo fie auf bem runs verwahrt , und daneben eine

Anſchrift geſetzt Rauch aufgieng.

wurde ; 1728.aber im Seine übrigen koſtbareita

Inſtrumente ſind nach und nach insgeſammt verlohren gegangen ; ' und von dem Sdilog ſieht man nichts mehr als einige Steinhaus fen. Auf der ganzen Inſel iſt nur ein kleia nes Kirchſpiel , oder ein Dorf von 50 bis 60 Häuſern , Stirde.

und nicht weit davon eine

13) Helſingborg , eine ſehr alte Stapela fadt , welche von den Helſingern angelegk Peyn und den Namen befommen haben ſoll. Sie liegt am Fuß und Abhang eines boben Bergs

auf weldem fie vor diefen geſtane Delt MR 2

180

den hat. Ehemals hat fle ein Tehr feſtes Schloß gehabt , und iſt groß und anſehnlich gesveſen ; iſt aber in den Kriegen des vori gen Jahrhunderts , fonderlich ſeit 1673 , ganz ruinirt , und ißt nur ein offener Ort von ein Paar 100 Häuſern , mit einer Bat terie , die mit einigen Kanonen befegt iſt , und hat nur einen Thurm von der verwů: ſteten

Feſtung übrig , der

auf dem

Berge

ganz allein liegt . Der Hafen ifi fo feicht, daß alle Schiffe , welche durch den Dereſund gehen , ſich nahe an den däniſchen Bau bei Helſingør halten muffen ; daher hier auch der Handel gering ift. Hier iſt der rechte Poſtweg über den Dereſind nady Dånemarf. Es wird hier eine Menge grober Hüte und Stiefeln verfertigt : die übrigen Manufaktus ren halten ihre Eigenthümer kaum fasadlos . Kśnig Chriſtopher aus Baiern iſt 1448 in dieſer Stadt geſtorbent. Sie iſt von den Dånen einigemal erobert , von den Schwe: den

aber wieder

gewonnen

worden .

Auf

den Reichstagen iſt ſie die 18te Stadt. Aus dem Berg entſpringt die Helſingburger Quels 8 le , welche der Stadt in jeder Minute 43 Stannen ganz faltes . , flares und wohlſchme dkendes Waſſer mittheilet , welches von hier in großer Menge abgeholt und ausgeſchifft. wird.

Die Polkshe tfi 56 Gr . 2 Min . 14 ) Ram

8x 24) Ramisſa , nicht weit von Helſings Borg , ein ſehr angenehmer Ort mit einem berühmten Geſundbrunnen , der aus einem puren Felfen entſpringt. 15) Kulla - Fyr , 2 Meilen von Hele fingborg , iſt eine Feuerbacke auf einem Verge . 2. Aus der chriſtianſtådtiſchen Landshaupte mannſchaft , die den nordoflichen Theil des

Landes

begreift , und in 10 Hårader vers

theilt iſt, welche find Ingelſta , Fårreka ; Albo , Gårds , Willands , Deſter - Glinge , Wifter - Gdinge , Bjåra , Norra - Lesbos und Södra - Uesbo Hårad. In derſelben liegen nachfolgende Städte und Derter : 1 ) Chriſtianftad , eine Stadt am Fluß Helge-8 , welcher die Stadt an dreien Sei ten umgiebt. Sie iſt 1614 von dem dåni fchen König Chriſtian IV . gar ordentlich an gelegt , und nach ihm genannt worden , hat eine feine Stadtkirche , gute Trivialſchule ", eine mit vielen Packhåuſern verſehene Brücke, Wollen - Reincwands - Such- und Seibenma nufakturen , und eine Gerberei , treibt and unter aller Stådten in Sdjonen den ſtårt: ften Handel. Sie liegt in einem Moraſt iſt mit Wåden and þornwerken umgeber , und

die außerdem hier befindlidie Feftung

liegt nahe an der Kirche, iſt aber nicht ſon : der : IN 3

berlich .

Die Seftung wurde 1676 von den

Dánen eingenommen , im folgenden Jahr aber von Karl XI. mit ſtürmender Hand wieder erobert . Der Landshauptmann hat hier ſeinen Sig . Auf den Reichstagen iſt fie.die 17te Stadt. Die Gr. 1 Min . 20 Sef .

Polhåhe ift $6

2) Hammar , nicht weit von Chriſtians ftab , iſt ein fånigliches Gut.

3 ) Wåhe , oder we , drei Piertelmeile und Lebus , nordwårts von Chriſtianſtad zwei Reilen ſüdwårts davon , find ebemals Aehus ift ißt anſehnliche Stådte geweſen . ein Dorf, dem man aber noch anſehen kann, Es iſt hier die daß es eine Stadt gewefen . Niederlage der Waaren , die nach ftad geführet werden ,

Chriſtian

4 ) Andrarum , 2 und 3 Viertelmeilen in Süden von Chriſtianſtadt, iſt ein erhebliches Alaunwert, und das großte im ganzen Reich . Es gehört dem gräflichen Hauſe Piper. Die Zubereitung geſchieht aus Sdjieferftein, und es werden jåhrlich 4 Alaun zubereitet.

bis

Tonnen

5000

5 ) Rimik , ein Fiſcherort , wo ein guter Beringsfang ift. 6) . Cimbrishamn ,

an der Oſtſee ,

mit

eine kleine einem

Seeſtadt

Dafen ,

welche bon

183 bon den alten Eimbrer den Namen hat. auf den Reid )stagen.ift fie die goſte Stabt. 7 ) Tomarp , ein Gut , weldies ebedef

ſen eine Stadt geweſen ſeyn , und in påbft lichen Zeiten ein Kloſter gehabt haben foli. 8 ) Engelholm , eine Stadt unweit der Nordſee i die ihren Namen von den Angeln baben fol . Sie hat feit 1767 einen eige nen Stabtrath und eine beſondere Geridits : barkeit . : Von dem fliegenden Sand wird man hier ſehr beſchweret ; er wird aber nad uud nad) mit Sandhafer beidet und dadura) gedåmpft.

Sie iſt auf den Reichstagen die

2ofte Stadt . 9 ) Thorekor , ein afiſehnlicher Fiſcherort, mit einer Opferfirde, zu welcher die Gees fahrenden von verſchiebnen Orten anſehnli dhe Geldſummen verchren : 10 ) Bårſtad ; ein Orarktflecken und groß

ſer Fiſcherort , an einem

Buſen der Nord

fee , iſt einer kleinen Stadt åhnlic ); auch ehedefſen Stadtfreiheiten gebabt.

hat

2. baland. Der Name foll ro viel als Hochland beur beuten , weil es in Anſehung Schonens h& ber liegt : andere aber meinen , es habe dies fe Proving denſelben von den vielen Bergen W4

en 284 en ng u t r mm ei re t ko n rl dde ch ch e e e n n o B b p de aa ni a nk , n r l s e l l l åb m to Ha Sa s iſt vo s Wa . zundgse i m orf dhern s a e u 6 n l D 1 Mth z a bi z diAc o t d ke n ng r åndl ſ Ec le la it , un dan detåla 4tg Me ſ d n t a e hm e N un ich W Je d br . icS gd erg n ld r n a t a u s b ug l z iſ e w e , adn icdhe e s ebt lezr n ein a r r b e e o t t i s Hn n S de g ech k , ja demſ bSar enke n iſ nFdal ene esund Hal hn e La en zw iſt d o e eg w nd g r l i i s e n a e h e e uhn c fl S w g , edt ice rſ id e s an grlt M leeneid an ve O E n å t er nlen ndtr il ch heeing ni n Ac o anrhaGe , ßwe g e nh u n t n ſt vo er hiſc ei de s ; fl es ha ß r h fi del er r ö c e b gr che en Ui er fa g , De amnt Se han . l d n h n ſt erft eſte om e n w' ehwe n da a k ga s b i i d ſ, n n n ieer Och n ilh r c t i e e S ne e E iſ d . erD g derrth h cuhch n nd o s ſ o m i w h fi ga wål v . de E ſf a ſe rt c n r e n g n di la au hen Pe . länmi he eir c end Büc ald in ger n t s h ſ Ei h -ſeu w r i ſteo h n ni r t e c e we åna de ab li an ve ,chht es ha l d ric n dem hal em Gr hen - un ſtFi I h . c g d c l r n ſ n e t e n i ſ e Sa ße w bi e B e i , hli hl rs ß o n ei en ſo gr inn Hd um iſt , enda wo nen 20 Pe n b n n r a gda kö ha Von fo . en R an en er ſſ te n t f n d ü gu in Fl eein ha d ein h je dechs 5 r n t c La Da t . 2 Se Es fi hei au . h r en e r uc d e leäh z n h o n ſ n eih rn e er n erſic in envo dhete eVin geſch nn e d d ä i i n eb ſp uin Si un ertFi . ge , w f e s u e t r n au ve vo Kl Ar ei :

bern.

185 bern . Diejenigen , welde an der Seeleite in dem nordlichen Theil wohnen , treiben Handel und Sdiffahrt. Das Land ift theils zur Dragonerausrüſiung , theils zur Erhal: tung der Fron - Bootsleute vertheilet wor : Die Prieſterſchaft gehört zu bem go ben . thenburgiſchen theilet :

Bisthum .

Es wird einge:

r. In das ſüdliche Şalland , weldjes fich von dem langen Sandftrich bis an den Fluß und viel ebener Falkenbergs = å erſtreckt , Das und fruchtbarer als das nórdliche iſt. Getreide trågt aber dod ) nur das dritte , Es vierte und höchſtens das fedifte Korn . beſteht aus 4 Hårader ', welche find : H8ks , Sånnerfis , Halmſtadt und Aerſtad - Hårad, und enthält : 1 ) Raholm , oder kageholm , eine Staft an dem Ort , wo der Fluß laga in die of : = fene See fåüt. Sie hat guten lachsfang. Das dabei auf einer kleinen gnrel in den -Fluß liegende verwüſtete Sdíloß iſt zu Zeta ten Karls Xl. zerſtört worden. Auf den Neichstagen iſt ſie die Sifte . Stadt. ' Nahie dabei liegt ein Domainengat .

2) Knäred , ein Kirchdorf, wo jährlich ein Jahrmarkt gehalten wird, und 1613 zwi: ſchen echweden und Dänemark ein Friedens traktat geſchloſſen worden .'' M5

3 ) Salus

186 3 ) Halmſtad , eine angenehmeund wohls gebaute Stapelſtadt , an dem Drt , wo der Sie hat 1327 Flug Niſſa ins Meer &uft.

Stadtprivilegien

erhalten , hat

vorher

und

Handel

Schiffahrt

aber

rchon

getrieben .

Der Privathäuſer ſind nicht viel über 150 , und der Bürger , die Abgaben entrichten , ungefähr 500. Die von dém dånifdyen kór nig Chriſtian IV . angelegten Fefungsıverfe find in den neuern Zeiten niedergeriſſen wor: ben . Auf dem bequemen Sdiloß hat der Landshauptmann ſeinen Sig . Es find hier gute Tuch- und Zeugmanufakturen . Der halmſtådtiſche Radhs iſt berühmt.

Vermöge der kalmariſchen Union und des haluſtadtis fchen Vertrags von 1450 route hier von den Gevollmachtigten der 3 nordiſchen Reis dhe der gemeinſchaftliche König erwahlt wers

den . 1619 kamen hier die Košnige Guſtas Adolph uno Chriſtian IV . freundlich zuſam men . Eine Galbe Meile von der Stadt ere hielt stark der XI. einen Sieg über die D& pen , um dieſelbe iſt pine ſtarke Tabackss. pflanzung. Auf den Reichstagen iſt fie die 1 bte Stadt . 4 ) Biſtopstorb , im Kirchſpiel Qwibile, If ein Domainengut. 5) Skottorp , ein abelich Gut am hal handſden Sandſtrich , wo 1680 Konig Karl XI.

187

XI . fein Beltager mit der däniſchen Peingef= fin Ulrika Eleonora hielt,

6) Falkenberg ,

eine kleine alte Seeſtadt,

bei welcher der Falkenbergiſche Fluß , der auch Dethra heißt , und aus dem See Al fungen tfimmt, fid) ins Meer ergießt. Sie liegt an einem Tandichten Ort , und hat eis nen häufigen lachs - und geringen Herings : fang : Es werden in dem Fluß jáhrlich ei Der Hafen nige tauſend. Lachſe gefangen . iſt durch den Sand , welchen der Strom von Zeit zu Zeit hineingetrieben , fo feicht ge worden , daß kaum noch ein kleines Fahr Auf zeug in denſelben hineingehen kann . den Reidistagen iſt, fie die 94fte Stadt . 7) Bei dem Dorf Axtorn iſt 1565 die ſogenannte falfenbergiſche Schlacht gehalten worden , da fich 5000 Dánen durch die ſchwedifche Urmee von 24000 Mann ſchlugen. 2. In das nordliche Halland , weldies bergid )t und waldicht iſt , fidi non dem Fluß bei Falkenberg bis an

das Lehn von Elfs

borg erſtreckt , und aus 4 Hírader beſteht, welche find : Wiſtje, Fattrás , Himmle una Sjáre : Várad. Wir werken :

1 ) Warberg , eine kleine Stapelſtadt , und eine der beſten Städte in dieſem fande, mit einem Hafen an der Nordſee , welchev aber ist nur

von kleinen

Fahrzeugen fang Sko

188 genußet werden , nachdem das Waſſer febr Sie iſt zu dreimalen nach einer gefallen iſt. andern Stelle verlegt worben , und ſteht nun Sie treibt feit 1660 an der vierten Stelle. guten Handel. Das Edloß iſt ſehr alt und befeſtigt , und liegt auf einer bei dem Eins lauf zum Hafen mit Waffer umgebenen Klips Nahe pe , bedeutet aber ißt nur wenig. dabei , an dem Ort , wo die Stadt vorhin Sie iſt geſtanden , iſt ein Domainenhof. auf den Reichstagen die 2 3fte Stadt. - ) Nes - Klofter , war ehemals ein Klo ſter , welches 1165 angelegt worden ; ißt aber iſt es ein anfehnlides Domainengut . Es werden hier jáhrlich Lachre gefangen .

ein paar taufenb

: . 3 ) Hunehals , war ein auf einer Klippe im Kirdiſpiel - Huneftadt angelegtes fort , speldjes in katholiſchen Zeiten den Bifchofent zu Lund zugehörte . 4 ) Songsbacka , eine kleine Stapelſtadt, zwiſchen 3 Flüſſen , welche bei derſelben fich Sie hat ihre Nah in die See ergießen . rung von Ackerbau , Handel und Schiffahrt, und iſt auf den Reichstagen in der Ordnung ite 95ſte Stadt. Ihre Stappelgerechtigkeit bat fie 1766 wieder erhalten . :: 5) Räsſareb , ein Domainengut.

Ane

189 Anmerk. Beide Cheile flehen unter einer Lands : hauptmannſchaft.

3. Blekinge. welches die Dånen Blegind , die Elowohner Blegen nennen , liegt an der Sftlichen Seite von Schonen , iſt 15 rochwediſche Meilen Es iſt ziemlich lang , und 4 Meilen breit. bergicht , aber doch ſo angenehm , infonder heit zwiſchen Karlskrona und Starlshamn , daß wenig Derter in Schweden zu finden , welche damit kønnen verglichen werden .

Es

bat einen guten Vorrath an Eiden - Büchens Fichten - Gran - und Sirkenwåldern : der Ackerbau aber iſt nicht hinlänglich , weil das Land baju zu eng iſt ; daher einige Ein wohner aus den nádſt angränzenden Dertern fich mit Getreide verfehen müſſen . Man záhlet in dieſer Provinz 10892 gange HSfe. Die Einwohner treiben guten Handel mit Pottaſche ; Eeer , Dalch , Håuten , einigen Leberwaaren , Balfen , Brettern und Maft baumen ; fie haben auch gute Nahrung von der Fiſcherei und Jagd . Die Weibe iſt ſehr gut ; daher audy der beſte Stáre aus dieſem Pande fømmt . Die Viehzudt wird zwar mit vielem Fleiß getrieben , das Wieb aber iſt etwas kleiner , als in Schonen , Das

fand

190 fand bålt keine Soldatent , fondern

1554

Matroſen zum Dienſi der Flotte , welche in 3 Kompagnien abgetheilet find. Außer vers fdiconen Seen find 6 Flure in demſelben , die insgeſammt einen guten lachsfang hac ben , und von welchen der bromſebroiſche Bles kinge und Småland von einander ſcheidet. Der vornehmſten Inſeln , die zu dieſer lands . rdhaft gehören , find an die 130. Im gans zen lande find 29 landpfarren . Die Pries fterſd )aft geboret zu dem Bisthum fund . Es beſteht aus einer landshauptmannſchaft , weld )e in vier Hårader Vertheilt wird . Dahin gehørt : 1. Deftra - Harad . 1 ) Starlskrona , eine ſchöne Stapelſtadt an der Dfiree , welche Kidnig Karl X1. an gelegt , und nach ſeinem Namen benennet, privilegirt und mit der Stapelfreiheit verſes ben hat. Sie gehört nach Stockholm un ter die beſten im Reich . Ein Theil der Stadt liegt auf den kleinen Inſeln Biðrf holm , woſelbſt das Seelazareth ift ; Stub holm , wo das Zeughaus uc. und auf derr Werft , wofelbſt die Flotte liegt. Die um die Stadt herum belegenen großen und kleis nen Inſeln , Eidhen - Búden und Birkens wälber machen die Lage ſehr ſchön und ans , Sie hat 3 : Kirchen , nåmlich eine

genehm .

fohwediſaje , welde die Stadtkirche genèn=

Het wird , eine deutſche , und eine Admiras litåtsfirche. Hier iſt ein königliches Admis ralitätskollegiuni, welches 1680 von Stocks holm hieher verlegt ward ; eine Admiralitat, die von der Stadt durd) eine hobe ſteinerne Mauer geſchieden iſt , und eine Eſtadre. Sie bat 2 Bürgermeiſter , und der Landshaupta mann bat hier feinen Siß. Der zwiſchen Uſp- & und Stork - 8 gelegene Hafen iſt ro bequem , daß daſelbſt die ganze fånigliche Hauptflotte ganz ficher liegen kann , und der Eingang zu demſelben wird durch die Cita dellen Songsholm und Drotningsfier be: ſchußet.' Es ſteht daſelbſt eine ſchöne Stadta firche ; es ift hier auch eine deutſche Kirdye. Die ſogenannte alte Docke iſt befonders merfa tourdig . Diefes von 1715 bis 1724 But Stande gebrachte aus einer großen

vortrefliche Werk beſteht Aushöhlung , welche int

einer Berg auf 80 Fuß tief , und 300 bis 350 Fuß lang gemacht worden , an dem Drt , wo die fonigliche Flotte liegt. Sie hat eine ro große Deffnung gegen die See: Teite , daß auch die größten Drlogsfdhiffe hineinkommen fónnen . Dieſer Eingang wird. durch 2 Pforten verſchloſſen , und alsdennt fann das Waſſer innerhalb 24 Stunden aus dieſer Höhle ausgeſchspft , und dieſelbe gaus trocken gemacht, das Schiff aber alsdeng be

19.2 überall ausgebeſſert werden . Sot es wies der ausgelaſſen werden , ſo wird das War fer durch 2 in den Pforten

gemachte Deff

nungen eingelaffen . Vor die Pforten wird eine gewiſſe Maſchine gerekt , welche ver hinbert , daß die offene See nicht mit vol : ler Gewalt auf dieſelben zuftoffen kann . Noch merkwürdiger iſt die neue Docke , in welt cher , wenn fie fertig ſeyn wird , die gan : je Striegsflotte trocken liegen rod. Zu der: ſelben wird ein großes Becken von der See abgedämmt und

ausgetrocknet , und in

ei

nem daran ftofienden großen Felſen eine an : ſehnliche Deffnung ausgeſprengt. Auf den Reid )stagen iſt dieſe Stadt die zehnte . 2 ) Chriſtianopel , gemeiniglich Nopeln , ein feſter Marktflecken , der als eine Halbin : fel von der Ditfee umgeben iſt. Er bekam die Stadtfreiheit 1603 Dom nåniſchen Ko: nige Chriſtian IV , der ihn anfänglich Styr: Kalmar , nachmals aber nad) ſeinem Nament nennte , ihn auch 1606 befeſtigen ließ ; der Ort verlor aber die Stadtprivilegien , nach dem er 1611 vom ſchwediſchen Kronprins zen Guſtav Adolph war erobert , geplündert und zeritoret worden . 2. Medelfta : Hårat .

Darinn :

I ) Rönneby , oder Rotneby , ein Kirchs fpiel , welches einen beinahe mitten im kan

1

193 de zwiſchen Karlskrona und Karlshamn gele: genen Marktplaß bat Der ronnebyiſche fluß , welcher einen guten lachsfang bat , fådt daſelbſt in die Dfiſee. - Dieſer Ort ift

ehedefſen befeſtigt , und bis zu Königs Kart 21. Zeiten eine kleine Stabt geweſen , wels die die båniſchen Könige erbauet haben . Er treibt noch

itzt einigen Handel , hat einen Geſu Hafen und ndbrunn, eine Gewehrfabrik , Zucker - und Seifenfieberei und Gårbereia Die Einwohner haben in Karlskrona das Bürgerrecht erhalten . 2 ). Gis oder Gifs ; eine Kalbiæfel , 3 Wiertelmeile von Ronneby , welche guten Fiſchfang hat , und damit einen anſehnlichent Handel treibt. 3. Gracne - Hårad ,

ehemals

W & ftrae

Dærinn eft : Harað . Karlshanin , eine Stapelftabt, die an fänglich von ihrem erſten Erbauer, det dåa niſchen Könige Chriſtian IV , Chriſtianshamtt genennet worden , den

tpigen Namen aber

nach dem Könige Karl Xl. bekommen hat , als während deſſelben Minderjährigkeit feine Nutter , die verwittwete. Kidnigin Hedwig Eleonora , die Stadt verbeſſerte , und auf einer Klippe bei dem Auslauf des Fluffes eine Feſtung anlegte , welche fowohl die Stadt als den wohlgelegenen Hafen bebedt, abe 02 Bard . Erbberor. a B.

19*

hat 2 Seine Sie aber ißt fehr verfallen iſt. den , eine Wollenmanufaftur , einen Sdiff : werft ; und aufen vor der Stadt iſt ein flus pferhammer.

Es iſt auch eine ſtarke Tas

baddpflanzung , und man rechnete 1756 , daß fie jährlich idon 320000 Pfund Hlåt: Auf den Reichstagen iſt pie bie ter bråchte. 19te Stadt , Darin : 4. Liſters - Hårad . 1 ) Elleholm , in Sirchdorf auf einer kleis nen Inſel in dem

Fluß bei Mörum , unges fåhr eine halbe Meile von Karlshamn , if ehedeſſen eine Stadt geweſen , und hat ein Echloß gehabt . „ Die Stadtgerechtigkeit iſt

Sólwitsborg beigelegt worden . 2 ) SSlwitsborg , oder Sölvesborg , eis ne Seeftadt , welde eine Zeit lang ohne Stadtfreiheit geweſen , die ſie aber nachher wieder bekommen hat. , Sie wird zum Theil von der Oſtſee umgeben , und war ehemals in einem beſſern Zuſtande. Sie hat einen Hafen und ein verrüftetes Schloß. Auf der Neidstagen iſt ſie die 84fte Stadt. Der

Fiſcherort Sådawik gehört derſelben

1. .

1

Ill. Nuru

198

I

Norrland , Nordland.

Es $ grånget in Oſten an den bottniſchen Meerbuſen , in Süden an Upland und hal : lands in Beſten an Thal - fand Dornegen und Lappland , in Norden auch Seinen Namen bat :: es an Lappland . vermatólich , daher bekommen , weil es in Unſehung des eigentlidyen Schwebens gegeu Der Kanzleirath Joh. Ihre Norden liegt. bat zu beseifen geſucht , daß das alte Qirene land das beutige Nordland , oder die weſtlic che Küſte des bottniſchen Meerbuſens von welfingeland an , feyy. :

In beidniſchen Zeit

ter ift. Nordland ein beſonders Stönigreich geweſen , und bat verſchiedene Bafallenfiniz Nordland hat beſſere ge unter fich gehabt . Holzwerk Gelegenbeit mit und Bildpret zu handeln , als andere Länder im Reich . Zur Saat ißt es menig bequem , weil es mieh rentheils, mit Bergen und Klippen angefðut ift : bod trifft man zwiſchen denſelben fette Wieſen und frudytbare decker an , deren Un : muth dure ) ſtehende .Seen , Flüſſe und Wål der vermehret svird. Das kand iſt alſo wohl verſehu mit anſehnlidya Wåldern , guten @ruben , butten und Hammerwerken , fürdha N 2 reis

;

196 reichen Seen und Flüffen , und einer häufi: Es famamlen fich die wil gen Viehweide . den Gånſe in demſelben mehr , als an an dern Orten ; mar findet hier aber ſo we nig , als in Lappland , Birſche und Krebre. Suchen - und Eichenholz wadhft oberhalb Ups land auch nicht wild ; daher wenig oder gar nichts in dieſem Lande davon vorhanden iſt. Hin und wieder wohnen Finnen im lande. Unter Rords Es find 9 Stådte darinn . land werben 7 landſchaften begriffen , wel dhe unter drei kandshauptmannſchaften ver theilet find , nåmlich zu der Gefleborgiſchen gehören Gäſtrikland , Helſingland und Hårs ' jedalen , zu der Sundwaliſchen oder Weft nordlandiſchen gehören Medelpad , Anger: mannland und Jåmtland , und zu der Weft botniſden gehört Wåfter - Bottn .

1. Gåſtrikland roll von Gåfirik , d . f. Gaſtfrei , Ben Mas Es iſt 9 fchwediſche Meilen men haben . Der Ackerbau iſt in die : lang , und 6 breit. rem lande ſehr geringe ; hingegen ' hat B gute Bergwerke , Hüttenwerke , anſehnliche Wålder , fiſchreiche Strømeund Seen , und verſchiedene Erfgånge ; davon ſich auch die Einwohner ernähren . Die Prieſterſchaft ge: bort

:

1

197

SWA hört zu dem upſaliſchen Erzbisthum . bemečken folgende Stådte und Derter : $ 1 ) Gefle oder Gianle , eine wohlgelegene tapelſtadt , und die größte in Nordland , an einem Buſen des bottniſchen Meerbuſens. Der gefleiſche Fluß läuft durch die Stadt , berurſacht einen kachsfang , und Bertheilet fidi in 3 Urme, welche 2 angenehme jna feln , nämlich uiderholm-und Islandsholm umgeben , und alsdenn eine halbe Meile von der Stadt in die offene See fallen . Er fchaft den Nußen ,

daß alle

Sachen ,

die

nad dem kadeplaß gebracht werden ſollen , aus der Stadt gemachlich auf Bóten dahin geführet werden können. Die Stadt hat von uralten Zeiten her itie Stapelgerechtig teit ; und man will behaupten , daß fie 300 Jahr eher , als Stockholm , rey angelegt worden . Einige Bauſer find von Stein , und die übrig. iovon Holz , oder

halb

von

Stein und balb von Holg. Die Gaſſen ſind ungleich , und der Markt. fieht ſo uneben und unordentlich aus , daß ein Fremder ihn nicht finden kann , wenn er ihm nicht ges wieſen wird . Sie iſt volfreid) , hat ein gu tes Gymnaſium , welches 1669 von Stock holm bieber verlegt worden , eine Drivial ſchule , eine Buchbruckerei , ein fchones ftel nernes Rathhaus ,

ein uraltes N 3

Hoſpital , wel

198 welches 1731 von Steinen aufgebauet fors ben , einen guten Hafen , und vortheilhafte Die Fiſcher Handlung und Schifffabrt. gilde madt beinahe 2 Drittel der fåmmtlia den Bürger aus. Die vornehmern Einwoh : ner treiben Handel und Manufakturen , und fchaffen dadurch den Geringern Urbeit und Verdienſt... Das Schloß , welches 6 Shura me gehabt ; tft 17:27 ganz abgebrannt, aber wteder aufgebauet. Auf demſelben hat der Landshauptmann ſeinen Siz . 1776 ' find ungefähr zwei Drittel der Stadt nebſt dem fiathhauſe abgebrannt , doch iſt das Schloß und die Kirche gerettet worden . Die Stadt iſt auf dem Reichstage die izte. ; :- Auf Als berholm findet man eine foftbare Eiſenwas ge , einen Werft und Niederlagsort für Bret ter 14.. 2 Pachåuſer , ein großes Seezou : Kontoir , ein Zeughaus der Artillerie , und Speicher. Auf Yslandsholm find ſowohl Speicher als andere Packbuden . " ; 2) Frederiks - Skants , Friderichs - Scars Meile von der Stadt , auf einer geriſt kleinen in der See gelegenen Inſel.

1

3 ) Billebrunn , ein guter Geſundbrunn , anderthalb Meilen von der Stadt. 4) Die Kupfergrube Eta , nebſt verſchies denen Kupferſchürfen , enthalten reichhaltia ge Erze,

199

2. Delfingland iit 20 Pchwediſche Meilen lang , und 16 Meilen breit. Das Rand hat zwar wenis gen aber einträglichen Ackerbau , ſehr gute Wieſen

und gute Viehmeiden ; guite Eiſens

bütten , nüßliche Wälder , fifdireiche Flüße und Seen ; ' und die Reinfaat geſchieht ' hier mit vielem Fleiß . Die Einwohner ernah ren fidj von dem Acker - und Bergbau , gue ter Viehzucht , allerhand Handwerkern , wie auch vort der Jagd und Siſdierei , und hans deln mit Eiſen , Fladis '," Leinwand gütervert Pütter und etwas Dalch ; wie auch mit Scër, Brettern , Kisten Balken und Federitilor pret , als Auerhahnen , Birthalncut und Haſelhühnern , deren jährlich einige 1063 * zur Winterszeit mit Schlitten Rady Stocks born gebracht werden . Sie find wegen ih : reë beſondern Tapferkeit bekannt , wie ſie denn berſhiedene Derter eingenommen , diefelben beivohnet , und nach ihrem Namen genen Das Land unterbålt fowoht: net haben . Soldaten , als einige Matroſen . Man fins bet , außer den überall bekannten gothiſchert Nunen , aud) die ſogenannten helſingirchen N21n , welde darin von den andern uns . terdicden find , daß der lange Grundſtrid ) daran

fejlet .

Die Prieſterſchaft 97 4

gchåret ju

zu dem upſaliſchen Erzbisthum , 3 Probſteien vertheilet. wird eingetheilet

und ift in

Die Landſchaft

Dahin ges 1. In den norditchen Theil. hören : 1 ) Hudwicksmall , eine kleine Seeſtadt , welche vor dieſem an einem andern Ort gez ftanden hat , 1640 aber auf die äußerſte Ede eines rchmalen Strich Landes verlegt worden. Die alte Stadt iſt auf Befehl Kśnigs Johann , Hl. 1582 angelegt , und von ihm mit der Stapelgerechtigkeit 1590 verfehen worden , welche ihr aber 1636 wies der genommen iſt. Sie hat einen guten und tiefer Hafen , und wird on 3 Seiten mit Waſſer ungeben ; treibt einen vortheilhaf ten Handel mit Brettern , Balfen , hšljer: nen Stühlen , Flachs , Leinwand , Butter , Stromming und Pfgeln ; außerdem aber legen ſich die Einwohner auf den Ackerbau , Imgleichen auf Handwerker. Es iſt hier ei ne Kirche und eine Trivialſchule, 1670 brannte die Stadt ab. 1714 litte ſie abers 1721 ward fie mals großen Feuerſchaden . dou den Ruſſen eingearchert , iſt aber nun Auf den Reichs . in ziemlich gutem Stande. tagen iſt ſie die 36ſte Stadt.

2 ) Hg8n , hat einen guten Hafen .

201

3 ) Båldren und dle Balbinſel Bordland, baben gute Bafen. 2 , In den fudlid en Theil.

Dahin

1 ) Ssderhamn , eine kleine Seeſtadt am Fluß Kjusnan , jipiſdicu zwei Bergen , wels che von Rohr- und Kupferſchmieden zuerfi angelegt , und - 1620 privilegirt worden , Man findet wenig þauſer barinn , die ans bers gebauet wåren , als die Bauernhdue Sie hat aber die ſer in ſelbiger Gegend. beſte Stirdie in ganz Nordland , welche 1693 eingeweihet , und ziemlich wohl gebauet worx ben , eine alte Gewehrfabrit , die aber fo vollfominen noch nicht ift , als die andern , gute keinewebereten , und treibt einen ſtars c. ken bandel init Flachs , Butter Den Reichstagen iſt ſie die 69fte Stadt,

2 ) Stor Jungfrun , eine Jnfel , barnac fich die Schiffer richten , 3) Flors - Reinwandsmanufaktur , hat the ren Namen von dem Dorf Flor , bei wel* chem ſie liegt. Es werden daſelbſt grobe und feine Leinwande , Zwirnſtråmpfe und Schlafmüßen , imgleichen geblimte und uns geblümte Zeuge , grobe Neffeltücher zu Vor : bången , Damaft zu Diſchzeuge und Drell verfertiget ; allein dieſe Waaren rollen unes ben geipebet , uno pon ſchlechter Dauer fenn . Ns

In der daſigen Gegend fommen verſchiedene Alterthümer vor.

3. Şerjedalen . Dieſes Land iſt dem Königreich Scises ben zuletzt durch den 1645 zu Bremſebro geſchloffenen Friedenstraftat einverleibet wors Es ift 18 fchwediſche Meilen lang , ben . unb 7 bis 8 Meilen breit.

Berge und Måls

der find hier in großer Menge , daher der Acerbau Fehr gering ift : die Weide aber iſ vortreflid) , weswegen auch die Biehzucht mit Fleiß und Vortheil getrieben wird . An fiſdreichen Flüfen und Seen if kein Die Einwohner ernähren ſich mit Drangel. der Viehzucht , Jagd und Fiſcherei , und tretben inſonderheit Handel mit gutem Såſe. Sie halten keine Soldaten .

In

den

Gez

bürgen wohnen an verſdjiedenen Orten laps pen . Die Prieſterſchaft gehöret , zur ſüdli : djen Probftei in Jämtland. 1. Em nórdlichen Theil iſt : 1 ) Ljusnedal , ein beträchtliches Kupfers werk. 2 ) långå Skants ( Schanze ) ,

eine 1734

gerftfrte Feſtung. 3 ). Funnesdals : By , woſelbſt ein Grånz jou.

203

et ;; n -- Fåtr 4 ) Så Sån Fåtlet Schnee von dem der 2. Tm ſildlichen

ei ein ſehr hoher Berg , niemals wegſchmelzet, Theile bemerken

mit

Storbyn und Ljungdalen , in welchen Dorf Tchaften vermogende lappen wohnen.

4. Medelpad fft 14 Pchwediſche Meilen lang , und Ź Meis len breit , und fol feinen Namen von dem alten ſkandilehen Worte Medal, d . i . die Mitte , in der Mitten , und & , d . t. der Fluß , bet kommen haben , weil es zwiſchen den Flußen Njurunda und Andal Itegt. Es iſt zwar febr bergicht und waldicht , hat aber doch fchöne und fruchtbare Thåler , in welchen guter Acker , gute Wieren und vortrefliche Weide anzutreffen ift. Die Saat wird zwar erſt um Pfingſten ausgefået , f &mmt aber binnen 10 Wochen zur Reife. Unter den großen Wåldern fft , außer dem Verskog i der Gimdal der anſehnlichſte und angenehms fte , als welcher über 6 Meilen lang , und mit allerhand Wildpret , nåinlich Elends thieren , wilden Renen , Biebern , Mar bern , Wiefeln , Kuchfen , Füchſen und aller hano Vegein angefüllet iſt. D :18 land hat vſele fiſchreide Seen und. Stróme. Einivchner crushren

fich mit einem gà

th :

rem eigenen Behuf hinlanglichen Acerbau , haben gute Vielyzudt, und bandein mit Brettern , Balten , einigem Hopfen , Flads , ES Hanf , Butter ,, Vogeln und Fiſchen . iſt hier auch ein guter Lachs - Strömmings : Das Land unterhelt und Seehundefang. Matroſen . Die Prieſterſchaft gehört zu dem Es theilet fich bernsrandiſchen Stift. 1. In den nordlidyen Sheil.

1

! ) Sundswal , eine kleine Seeſtadt , ift Sie ward 34 die einzige hier im Lande.

Zeiten des Reinigs Guſtav Adolph an dem Drte , welcher nun die Altſtadt heißt , vor dieſem aber der Haudelsplak genennet wurs be , angelegt , und 1624 zu dem Ende pris vilegirt , daß daſelbſt Gewehr ſollte verfera tiget werben , unter der Konigin Chriſtina aber iſt ſie 1647 nach dem jebigen Ort auf eine durre fandichte Ebene , zwiſden hohen Bergen , und die Gewehrfabrik nach Sü: Mitten in der derhanın verlegt worden . Stadt iſt ein kleiner mit Sarauſchen anges fåüter Sumpf .

Es iſt hier in den neueſten

ein eine Wotlenmanufaktur und Beiten Echiffswerft angelegt , auf weldiem lebten große und gute Fahrzeuge gebauet werden . Der Hafen , welcher eine halbe Meile weit ist , iſt reht bequem , und die Stadt treibe einen guten Sandel mit Seer , Birkenrins ben ,

905 den , Brettern , hölzernen Stühlen , Leins wand , Fleiſch , Käſe und Butter. Hufden Reichstagen iſt fie die 68fte Stadt. 1721 wurde fie von den Ruffen eingeårdert. Es Iſt hier ein Geſundbrunn .

* 2 ) Selånger Kirchſpiel , nicht weit von der Stadt , hatte in vorigen Zeiten einen königlichen Syf. Man fiebt noch. liberbleibs fel von einem långlidhten und erhabenen Ges richtsplan , und von einer alten Burg. 3 ) Die Kirche des Kird ſpiels Sion die merkwürdigſte an dieſen Orten ; denn ſie war ehemals ein von allen Seiten mit groſs fen Schießlochern verſehenes Schloß. 2. In den füdlichen Theil. Wir bemer : fen darinn das Kirchſpiel Tuna , in welchem das 10 Elen lange Grab eines wegen reis ner Heldenthaten und M&ßigkeit berühmten Rieſen , Namens Skarkotter , und die Hafen Alekervit und Skepshamn. An verſchiedenen Orten

find hier ehedefſen

Schanzen

ges .

weſen .

5. Jåmtland. liegt an dei norwegiſchen Gränge , ift 24 fchwediſde Meilen lang , und 20 Meilen breit. Nadı vtelen Deränderungen iſt es feit dem brömſebrøiſchen Frieden 1645 bei

206 . ber strone Schweben geblieben.

Es iſt zwar

überhaupt bergidit , jedoch von ungleicher Beſchaffenheit. Der wefilide Thetl tft mit hohen und ſpitigen Bergen und Hügeln , die an Dior norwegiſchen Grånze liegen , tie: fen . Thålern und Flüſſen angefület ; doch findet man zwiſden den mit Schnee bedeca ten Geburgen gute Weide und Babrbaftes Gras in großer Menge. In

ſolchen

Ge:

genden haben die Einwohner ihre Viebftáte zur Sommerszeit , und bekommen daher eis ne gute Vichzucht und gute Butter , und doch kaufen fie noch Fleiſch und unſd litt aus Norwegen . Der óftliche Theil beſteht aus ebenen Gefilden , nebſt vielen fiſchreis chen Seen und Flüſſen , und bat ſo frucht : bare Gegenden , daß die Einwohner in den Jahren , wenn die Kälte nicht die Saat bes rdådiget, den benadybarten landſchaften Ges treide abgeben können . Sie få en vornåm : lid ) Gerſte , hiern & diſt Roggen , etwas Weis Ben , ſehr guten Hafer unb viel Rüben . Defters

müſſen

fie

Brod

von geſtoffener

Baumrinde machen , und Roggenbrod if ſchon eine feſttågliche Speiſe. Die Zube: reitung des Eiſens aus den an ſumpfichten Dertern gefammleten kleinen Eiſenſteinen iſt hier anſehnlich.

Außerdem ſind hier Alains

brüdje , eine weiße uno 1

lcdere Kalferde Šand

3

3

Sandſtein ; Schiefer, Topfftein, fd one Benda kriſtallen Bleierze , zwei und eine Salpeterſiederei.

Stupferbergwerke Die Elendthiere

find hier ſehr häufig , und werden verſchnits ten , welches ihre Fettigkeit vermehret ; hin : gegen

verurſachet

eine Mäuſeart ,

welche

Lemlar oder femeller genannt wird , großen Schaden . Der Fluß Ragunda Yelf n wele cher in Medelpad Indals Aelf heißt , bat bei dem Kirchipiel Ragunda einen gar bos hen und entſeglidhen Waſſerfall , bei web chem der in dieſer Elbe getriebene ladhs : fang fein Ende nimmt . Die große land . fchaft enthält nur 25000 Menſchen , und gar keine Stadt. Es find hier nur 6 Ders ter , wo alle Sonntage , andere , jro eis men um den andern , und noch andere , wo feden dritten Sonntag geprediget wird , uno in den übrigen geſchieht es gar felten , und faſt nur dreimal im Jahre. Aller Kirchſpies de find 11 , mit 46 Kirchen . Schwermató

Ei

.

und Selbſtmord iſ

in dieſen einſamců Ges

genden gemein . Die Einwohner leben fox wohl som Ackerbau , als von der Vieht judit , Jagd und Fiſcherei ; treiben auch einen gaten Handel mit den Norwegern , denen ſie Salzpfanuen , Stahl - und Eiſeur waaren verkaufen . Sie wiſſen eine Art you leder zuzubereiten , welche das

Waſſer gan ;

1

208

ganz und gar achålt ; fie verfertigen davon rowohl Schuhe und Stiefeln , als aud Sleta bung. Jeder Bauer iſt zur Soldatenteuer verpflichtet , To daß das land daher ein Res giment Infanterie , welches ihnen 31609 hir. Silbermünze , A und eine Kompagnie Savallerie , die ihnen 6210 Thlr. Unfoften macht , unterhålt . Die jemtländiſchen Laps pen mache nicht über 100 Haushaltungen aus , und ſeit 1746 iſt unter ihnen zu froi linge eine Kirche und Schule errichtet wori den . Die Prieſterſchaft gehöret unter das bernsrandiſche Stift , und tft in die norðli: che und ſüdliche Probſtet vertheilet . wird in 2 Theile abgetheilet. 1. In den ſüdlichen , darin : Frðſin , ein Marktflecken , welcher einer Stadt & hnlich iſt , und auf einer Juifel int Stor - Sið liegt , von welcher man die gange Landſchaft ſehen kann , weil ſie beinahe int der Mitte derſelben iſt. Er hat eine Trie

vialſdule , ein königl. Poſtkontoir , und eis ne 1710 angelegte Schanze , welche Krans ftað heißt. 2. In den nordlichen , darin : I ) Karlfirom , eine zerfadene Feftung an der norwegiſchen Grånze. 2 ) Hiårpe - Stants (Schange ) ; auch att ofr

norwegiſden

Gränge ,

tft mit einem Thurine

209 Zharm

herſehen .

Von

dieſer

Serung iſt

nod , cin großes Blodhaus brig , Stronan genennet wird .

welches

3 ) Duftne: Stants Sdyanze) , oben im lande , iſt eine verwaftete Feſtung , bei wela cher ein Grånziol

6. Angermannland Hest hoher hinauf in Murden , iſt 24 ( chwes diſche Meilen lang , und 16 Meilen breit fehr maldicht und bersicht , inſonderheit ift der hohe Berg Stula , und der große und Das wufre Wald Skulaftog anzumerfen . kand

bat

cinen

fruchtbaren

Boden ,

und

daher beſonders guten Ucker , inſonderheit an der ſüdlichen Seite des angermannl. ns diſden Flußes , son şirneſand an , bis nad), dem Kirchſpiel Soteå , dem adelichen Hof holm , u . 1 i . Es wichſt in dem : felben , außer Noggen , Erbſen , linfen und Die Michzucht Flachs , auch gute Gerfte. iſt der guten Weide wegen vortheilhaft. Es find hier gute Eiſenhutten , fifdreiche Seen und Flüße. Einige fichende Seen haben auf dem Boden ein reichhaltiges See-Erzt. Der angermannlåndiſche Fluß ift einer mit von den größten im ganzen Reich , er bei dem Auslauf in die See Búrd . Erdbeſch. 2 B.

indem Meile breit ,

210

breit ,

und auch auf viel Meilen ins Land

binein fchiffbar ift. cud

Er hat aud) einen über : Das land bålt

reichen fachsfang.

Hier iſt der Sit eines Biz Sironmatroſen . jalofs über ein Stift , welches das izte in Der Ordnung , und in 2 Probſteien verthel Iet iſt. Es beſteht aus Angermannland , Dedelpad , Jåmtland und Härjedalen , wie audi aus der ganzen weſtbottniſchen Land85 banptmannſchaft , außer Kiemi lappmark, welche zu dem abolſchen Stift , gehøret. 1. În bem

ſüdlichen Theil iſt zu merken :

1 ) Herndfand , eine Seeſtadt; ? weldje die einzige Stadt in dieſer landſdaft iſt, unb . auf einer bei dem Auslauf des Anger mannfluffes in den bottniſden Meerbuſen

1

gelegenen und Hernón genannten Inſel liegt. Sie iſt 1584 von dem Kšnige Johann Ill Mit dem feſten Lande 611 gelegt worden . fångt fie durch eine Brücke zuſammen , die Die hölzer ingefähr 100 Ellen lang ift. 125 !!. Dåuſer ſind ſehr. dicht gebauet , und fichen an der füdlichen Seite an einem Hú An der nordlichen cel bis an die See. Seite iſt das Waſſer ro tief , daß die große ton Schiffe hinan regeln , und bei den Bus aber an der füdli Ten auslaben können den Seite können feine andere , als platte Fahrzeuge und große Béte binan fommen . Por

t

kel

tig

ch ere

g ſem te ie ie tapel r . ſ d eSl Vo die t bat ers n b d e ond i n e n t ſ e e a i e u r t d mit , abn H t g S g i t t ſ r nw elb rfket r der ed ; u Lei vaer ber baſ bn e m g n tem i r é ſ p d h t e e 4 a n m i ift S 1 a J b s la ßte ed m iſt hier ein us . ſiE inchN der grö teotr i na o e 48 einger , eifns Iri Gym 16 e l u n h o c e h ſ h c t l fc nd dec Sig des Biſ vol via ndi , u t 4 sfa 0 f t n 1 1 e i n r 7 Be , a1n . Si einſt 17 St 1 ebr ff , und 172 r von denm Ru de abg e n de r be as d Na . Sta in gut abe wie i nd d been u fel gétitn 48 hnat man itn der Gegen r 7 e d 1 e ta e re beb chs ſpü Auf den Rei ver Erd . he te s adt r g Polbd h ne S iſt u . tft fie ble 3k9mſarkSt m imd n d t e h a ſ h c 2 e r G , 6 Beſchi Sc wa e r g e n von der fån 38 Mai . und der Unt d al n a r i r p . i G 6 M U

2. Hammar , eine Poſtftation und Salts hof , 5 Meilen von der Stadt. Daſelbit werden die Elfen - und Bolznaaren eingela den , weil man in ' dem Angermannfluß , noe? gen des reichten Grundes , nicht biber bins auf kommen kann .

3 ) Sådefteå , ein Kirchſpiel und Tauſd . plan , woſelbſt jährlich auf Petri Pault Jahre markt gehalten wird. 4) Seir ders - Gård , Ift ehebeffen ein ane fehnlicheř fönigl. Höf geweſen , auf wela den ber Dber : Sinig der Nordländer fela

ne Reſideng gehabt , ünb ben Nainen sott dem fisnig Geirander bekommen hat. :: 5 ) Holm , iſt der einzige abeliche Hof in ganz Nordland , 4 Meilen von der Stadt. 2. In dem nordlichen Theil. 1 ) ulfón , 6 - Meilen von Hörnefarb , hat einen guten Hafen und eine Eiſengrube . 2) Stålewab , ein Kirchſpiel und Tauſch

plaß , 10 Meilen von der Stadt. Daſelbit wird Jahrmarkt auf Jakobi gehalten .

Wåfter . Bottn .

7.

Bottn bcißt das weitc land, welches hocy. binauf in Norden an beiden Seiten des bottniſchen

Meerbuſens liegt.

Theil deſſelben ,

welcher an der

Derjenige Weſtlicher

Seite ift . wird nun Weſt - Bottn , und der, fo an der sſtlichen Seite liegt, Dit Bottn genannt. Bon jenem wird bier , von dics ſem aber bei Finnland gehandelt. Das bes wohnte fand wird in der Långe von der angermanntåndiſchen Grange bis zur Kirche zu Ober : Corneå , ungefähr 58 fchwediſdie Meilen , und die Breite deſſelben 16 bis 18 Meilen gerechnet.

An

den

Meerufernt

eft es mit verſchiedenen angenehmen Inſeln gezieret. Es hat viel ålder Seen und Flüffe.

Die

größten Wålder grången an Lappe

Biz lapretarten . Die Wetde iſt vortrefflich , auf den hohen Gebirgen aber beſteht fie mehrens theils im Rennthicr - Moos. Das Land ift ében , und hat einen fruchtbaren Boden; und obgleich die Gaat ſpåt ausgerået wird , foi fSmmt ſie doch in 6 i 7 bis 8 Wodien sur Neife , nachdem der Ort mehr oder wry niger in Rorden gelegen iſt. Die Stålte verurſacht hier sfters großen Schaben , be: fonders in der ſogenannten Eifennåditen Es fierd hier verſchiedene im Monat Julio . Die Einwohner Kupfer - und Eifengruben . baben fich den Ruhnı der Tapferkeit: erivors ben . Sie haben ihre Nahrung von dem Uckerbau , guter Viehzucht , Jago und fis Die Hungersnoth können Fie bef= deret . fer als diejenigen fo in andern kändern woh Men , ertragen ; ' Benn ſie ſind von Jugend auf gewohnt , auch bei fruchtbaren Jahren, das reine Getreide mit Spreu , und zubes reiteter Fichtentinbe zu berntſchen ' ; ſte nen men baber ihr geſtampfted Brod Stampe Sie handeln mit Balten , Dielen Bråb : und einfachen Brettern ; Teer - geſalzenen und geräucherten Kachs , Strömming , Ucke= ky , und an der Luft getrockneten Hechten , wie auch mit eingefaljenem Fleiſche, Vogel federn , Brod , ſümmel , Scehunde Thran, Bildpret .

Tald ,

Butter , 23

Kåre ; imgleis cher

chen mit Betztvert , alb rohwarzen ;

Mauen

und weißen Füchſen , şermelinen , Béreng bauten , Wolfsbålgen , Grauwert , Mardera Vielfraß = Otter - und Biberfetle , $ lbergeil! Reinwand und Rennbåuten , welche fowohl nach Schwepen , als auch über die Gebirge, und durch die Wüſteneien nach Rußland und Norwegen gebracht werden . Das Land, une terhålt Soldaten , Es wird in 4 Theile oder Vogtelen vertheilet, welche unter die ner beſongern 1638 eingerichteten Kandos hauptmannſchaft ſtehen , ju welcher auch die Lappmarken gehören. Es hat 2 Garansa Sofdings : Gerichtsbarkeiten , Die Prieſtera ſchaft gehört zu dem herngfandiſchen Stifte 1. Die erſte Pogtei. 1 ) Umeå , eine anſebaliche und an der Mündung des Fluſſes Umeå wohlgelegene Seeſtadt , welche König Guſtav Adolph ans gelegt hat. Sie hat 4 Straßen , die itt geraber Linie vom morgen gegen Abend gé: hen ,

und durch verſchiedene andere vor

Mitternacht gegen Mittag durchfanitter werden . An der Sftlichen Ede der Stadt iſt ein großer Plaß , auf welchem die Kirche ſteht. Sie hat einen bequemen Hafen , und treibt guten Bandel. Auf den Reichstagen ift fie die 73ke Stadt.

215 2) Umeå - Songs - Gérb , bei der Stadt, daſelbſt hatte der landshauptmann dizer Provinz ehedeflen feinen Sit , der aber nad) : gebends nach der Kird , ſpielskirche Umeå , ungefähr anderthalb Viertelmetlen davon , verlegt , und Gran gengunt worben . 3) Bygdeå - Kirdie licgt nicht weit von ilmeå . Außerdem iſt noch das Kirchſpiel lófånger . Anmert. Zu dieſer Vogtei gebort auch Entfele und Aerele Lappmark . 2. Die zweite Vogtei. 1 ) Piteå , eine Seeſtadt ,

auf einer flet

nen jnſel , an der Mündung des Fluſſes gleiches Namens ; hångt mit dem feſten Lande , vermittelft einer hölzernen Brücke, zuſammen , an deren Ende ein Thor iſt. Die Gaſſen ſind (duurgrabe. Die Firdoc iſt außer der Stadt , und man geht über die Brücke zu derfelben . Es iſt hier ein bequeiner Hafen , und eine gute Trivialſchu : le . Die Stadt ward 1621 eine halbe Mei le höher hinauf im fande von dem Könige Guſtav Adolph angelegt ; da fie aber 1666 ginglid) abbrannte ; rorparb fie hießer ver feßt. Das alte Piteå iſt jeßt ein großes Dorf , welches eine Menge Håuſer begreift , die auf einer Phönen Wieſe zerftreuet liegen . Auf

216 Auf den Reichstagen iſt ſie die 24ſte Stadt. 1721 ward fic von den Kuſſen angezündet, 2 ) Skellefteå und Bureftrårk find Sirds

fpiele.

) Anmerk. Bierzu gehöret Piteå Lappmark . 3. Die dritte Vogtei . Luleå , eine Seeſtadt , welde , Konig Guſtav Adolph hat anlegen laſſen , welcher derſelben 1621 ihr Privilegium gab . Sie ward guerſt bei der Firdſpielskirche zu Luleå erbauet , nachher aber 1649 nåber nach der Sec , auf dieſe I Meile von Alt - kulea ge: legene Halbinſel, berlegt, und hat bei fuled minde einen guten Hafen . Das alte lua Ieá bat nod) Gaſſen wie eine Stadt , ift Sie aber nid )t mit Paliſaden ungeben . iſt auf den Reichstagen die zifte Stadt. Ecim Dahlberg findet man ihren Proſpekt .. Anmert. Außerdem find noch z Kirchſpiele in die ſer Vogtei , und es gehört zu derſelben Lulga und Salir lappmart .

4. Die vierte Vogtei, Torneå ,

oder Corne , eine

kleine

See :

ſtadt , von ungefähr 70 hölzernen Häuſern , auf einer Halbinſel , Namens Gwenſar welche ber Fluß Torneå bei ſeinem Nuslauf in den bottniſchen Meerbuſen racht. Die pok

17 Polishe ift* hiefelbſt 65. Gr. 5 @ Min . 50 Sef. Sie ſoll die älteſte in Weſtbottn fennt, und iſt die leßte in Europa gegen Norden , Sie hat 3 parallele Gaſſen , welche fich von Spritternacht gegen Mittag erſtrecken , und von vierzehn kleineru durdiſchnitten werden . Die helgerne Kirche iſt ein wenig von der Húufern entfernet , doch im Unifange der Paltifaden , welche die Stadt umgeben , und ein ziemlich großes Stück gebauetes Feld mit einſchließen . In dieſer Kirche wird rowebiſch geprediget , weil die Bürger die Sprache reben . Es ift aber noch eine fecis nerne Kirche auf einer gleich neben der Stadt gelegenen Goret , Namens Bifrfon , in welcher , um der Dienfiboten der Stadt und der Einirobner der Nachbar fd ;aft wil len , finniſch geprediget wird . Ulle Häuſer in der Stadt haben eben fu , wole die auf drim Lande , einen großen of , der wenig ſtens auf 2 Seiten mit Wohnzinimiern , an den belben anbern aber mit dem Stall und Hcuboden

umgeben ift. Auf den Lande sind dieſe Höfe vollkommen viercdicht , in der Stadt aber lánglicht. Es wird hier ein ganz anſehnlicher Handel getrieben , in dem nidht nur die Schweben und Larplån=

der , ſondern aud) die Ruffen und Norwe ger , auf den Lauf- und

Tauſchplågen diet fers

fer Stadt Bandlung pflegen . Rentg Kar XI . befah dieſen Drt 1694 , und betrachtes te , in Geſellſchaft einiger gelehrter Måns ner , am 14ten Jun . vom Kirchthurm die Sonne mitten in der Nacht , als welche man um dieſe Fahrszeit von einer geriffent Hdhe um 12 Uhr: der Nadit über den Hos rizont reben kann . Dieſe Stadt und die Gegend von hier bis nach Kittis , iſt in ncuern Zeiten berühmt geworden , da der Herr von Maupertuis , nebſt einigen ane dern Mitgliedern der parifiſchen Atademie der Wiſſenſchaften ,

in

den

Jahren 1736

und 1737 , dafelbſt. Beobachtungen ange: ſtellt , die Figur der Erde ju beſtimmen . · Auf den Reichstagen iſt. Diere Stadt die 76fte. In Outhier Voyage findet man ' bon berſelben eiuen Grundriß .

IV. Lappland.

ch banble hier nur von dem ſchwedis Sa rohen Lappland , oder , wie es in der Randesſprache heißt , Sameland und Samen Rolmat , welches in Often an Weſtbottn und das ruffiſche kappland , in Süden an Jåmts land in Norden und Weften an das nors wegiſche fappland grånget ,

und nach einis gec

319 ger Berechnung , angefábr . do schwediſche Peilen breit , uns 10 lang ift , nad, andes rer Meinung aber in der Breite 1.20 Meia len , und in der Långe an einigen Stellen noch etwas mehr austrågt, So groß und weitläuftig es aber aud) iſt , ſo gering iſt Doch die Anzahl der Menſchen , die daſſelbe bewohnt ; woran die befchriene , jedoch in mancher Abſicht vergrößerte , Unbequemlicht teit

dieſer Gegenden

. wohl am meiſten

( chud iſt. Wenn man ſie zuerſt anſieht ſo ift der Unblic freilich unangenehm . Ar ben meiſten Dertern sind die Spißen der bis an die Wolfen reichenden Berge im Win ter und Sommer mit Schnee und Eis weiß bekleidet ; an andern Stellen erblicket man auf viele Meilen nichts anders als fumpfich te Moråſte und feuchte Stride Landes , welche bin und wieder mit dürren und in ihrem balben Wachsthum fen

berborreten Sir

und Seibenbüſchen

berpadien find . Wieder an andern Drten , find dürre Sands felder und Ebenen , welche mit Moos , Hel: de und andern unnügen Gewachſen bedeckt find , allenthalben aber ift eine fable und leere Wieſe , und ein wildes Felo ibers, ans pere. Außer diefen Unbequemlichkeiten , kønn: ten der lange und beſchwerliche Winter , die talten und finfern Diptecnichte , nebit bene un

ur. geheuern Schnee ," mächtig genug fcheinen , alles , tras einen lebendigen Ddem hat , von Diefen fåndern

abzuſchrecken .

Fångt 'end

lich die Hiße mitten im Sommer ax , úbera hand gu nehmen , ſo wird man von ganzen Heeren von Müden geplagt , die durd) ihre engt die Sonne als Wolken verfinſtern Nichtsbeſtoweniger hat dieſes wu können. fre land von Natur folche Vortheile , die deffelben Einwohner gewiſſermaßen befriedi gent fonuen , wenn fie recht erkannt , auf geſucht und gebraucht wurden . Die Era fahrung hat gelehrt , daß in Lappland for madyfen könne. Es giebt hier mehr trocke ne als feuchte Derter , und außer dem ftci nichten und fandigen Boden , trift man auch Wenn rowohl loſe als leimichte Erbe an . her Sommer enblid) { Smut , ſo wird die Erde eher troden und rein , als an andern Orten , ſo daß man oft mit Verwunderung Gras und Kr& uter aufgegangen und das Faub ausgebrodien fieht , wo woenig Wo dhen juvor nid )ts als Winter ju reyn fchien ; ja bas -Getreibe wird an vielen Dru ten oft innerhalb 7,8. oder 9 Wochen ge fået und geårntet.

Es wächſet faſt allente

halben gutes Gras , und die Viehzucht kann daher mit Bortheil getrieben werdet . Das Land hat ferner seinen Hiberflus an al

1

Ferlei Shieren , Bögeln und Fiſcher ,

Das

Pelzwerf von Håren , wéifen , Bibern , Off fern , Marderit ,, Elendthieren , wilden und zahmen Rennthieren , Dielfraßen , Hermelis nen , Haren , Ethyfrnchen , Fúdiren ders ſchiedener Yrt , als schwarzen , rothen , weiss fen , Brand- und Frenz- Füdſen 1c. bringt Es find hier mond )cs Geld ins land, Auerhahne , Gdjacevogel , einige Arten Bar fel und Birkhähner , Falken und andere Arten von kleinen und großen Bogeln. Don der Fiſcherei , haben nicht allein viele Mens fchen ihre reichliche Nahrung , ſondern fonte nen auch noch einen guten Theil von ihreitt Fang an andere Länder überlaſſen und wers faufen . Die Perlen , welche in den lappe find låndiſdien Flüſſen gefinden werden An Schwänen , Gåne vorzüglich fchåßbar. fen , allerlei Arten von wilden Enten und andern Geevegeln , deren die meiſten ander : warts unbekannt ſind , iſt hier fein Man gel , zumal in den füblid )en Theilen . Man findet inſonderheit in den Thålern und an den Flüffen und Seen , Fichten , Tannen Wadıolder , Weiden , Eſpen , Ers len und anderes Gehdiz ; und nüßliche Kräu ter und Beeren , als Seidel- und Holuns

Birfen ,

derbeeren , imgleichen Blumen , Gras und Dit andere Gewächſe ſind häufig genug. Sid;

Fichtenwälder vertreten die Stelle der Doft gårten ; denn die Einwohner bedienen fich der Fichten , außer anderm Nußen , auch der Ein Arbeiter zum Lebensunterhalt . Brod von jerſtoßener Baumrinde ißt , fpůs ret darum feinen Abgang ſeiner Kräfte. Es giebt hier wilde und ungebeure Berge , die aber zum Theil scheinen aufgeführet zu ſeyn , um das flache land vor Wirbel- und Sturm winden gu befchügen , und die überdieß die Sie bindern das Augen ſehr beluſtigen . Reifen in dieſen fåndern weder im Sortt mer noch Winter ; , hingegen verſchaffen die vielfältigen Abwechslungen der Birge und Shåler einen angenehmett Anblic ; ro daß es bier Derter giebt , die unter die an muthigſten in der Welt zu rechnet waren , wenn ſie nur nicht in Lappland lågen . Man hat auch Pohon Proben genug , daß , wenn dieſe Berge genau durchſucht wurden , fie fo reidy an guten Metallen feyn ſollten , als Man hat hier auch die rinige in der Welt. großeſten und klareſten Bergkriſtalle , purs purfarbige Amethiſte und Dopaſen , nebit Magneten , Quedfilber und rothen Zinnos ber , und andere nüßliche Mineralien gefuns den . Die Muden maden freilich viel Une gelegenheit :

folchem Uibel aber find unterworfen ;

Gegenden nicht allein

dieſe man tang

3

31

223

fann ridh" auch durch Kunſt ziemlich vor the nen verwahren , und fie beſchweren einen aud ) faſt nur im Gehstg. Es tft wahr , man bat hier zu gewiſſen Fahrszeiten kurze Lage und lange Nächte : dieſe werden aber durch die helle und anmuthige Sommerszeit erſetet , in der man der Sonne die ganze Nacht über genießt , welches in den füdli : dheu fåndern nicht geſchieht ; und überdies wird es im Winter theils vom Schnee , theils vom Mond und den Sternen , theils von dem prächtigſten Nordrhein fo erleuch tet , daß man wohl feben kann , wo man gehet únd ſtehet ; der Demmerung nicht zu gebenfen , welche man ' 4 bis 5 Stundent vor dem Aufgang und nach dem Niedergang der Sonne hat . Die Einwohner folgen auch der Natur , und wenden das meiſte von der

}

finſtern Zeit, zum Schlaf , das meifte von ber bellen aber zu ihren Geſch & ften an ; fo daß . fte weber an ihrer Geſundheit noch Ara

be JM

Winter , hat ihnen die gütige Vorſorge des Schepfers genug Thiere berd )eret , die fie mit ihren weidhen und warmen Fellen wi

x

beit zu kurz kommen .

der die heftigſte

Kälte

Gegen den ſtrengert

beſchützen können.

Fällt der Sdynee zu ftark, ſo bleibt man zit: Hauſe : muß man aber im Winter zurvetlent unterwegens unter freiem Himmel Machtlas ges

224 yer halten , fo ti dic Iinboqarmlichfelt tsch ertråglid ) ; wenigſtens hat man niemalo tez bensgefahr , weil man ſich mit Pelzrveri hin langlich verſehen , und bei einem Stodfeuer erwarmen kann , indem man nach lapplans diſcher Art zivei Fid )tenſtedte oben auf ein : andec feft macht und Feuer darcin ftedt. Im übrigen erleid :tert der Schnee die Bins terreifen ungemein ; und ſo lange der Win ter wáiret , derf man nicmals fürchter , daß die Schlittenfahrt; unvermuthet werde verdorben merben . Dan bat aud Mittel Gefunden , fidh gexpiſſer Nikung an den Füſs fen zu bedienen , fo das 08 oft geſchehce und jährlich geſchieht , $ aß mancher Rappe , ungeachtet des tiefeu Sdinges , einen Wolf, weng er ihm ſeine Hecube zerfreuen will , Und abgleich endlich im laufen crhaſchet, mandhe Xoråfte und Wieſen fait den gangen Sommer über zugefroren find ; ro ſind doch wieder andere Jahre , da es hier zeitig ge: nug Frühling mird , und da die Erde an den metſten Orten , ausgenomen im Ges birge , des Summers ſowohl aufthauet und erwarmct wird , als anderwárís , ſo daß die lange anhaltende Birtung

der Sonne

eine gemäßigte Luft macht , die nicht wenis ger den Friichten ju geſchwinder Reife , als ben

1

225 den Einwohnern zum Vergnügen Ben , dienet.

und Nus

Zu welcher Zeit kappland zuerſt mit Ein : beſegt worden , låßt fich eben fo

wohnern

ſchwer fagen , als es mit einiger Gewißheit zu berichten ſteht , von wannen das Volk gekommen , welches dieſe Gegenden jeßt be: wohnet. Daß die kappen vor Zeiten ein Nolt mit den Finnen

geweſen , ſcheint un:

widerſprechlich zu ſeyn ; und vielleidyt ha ben fie fich damals von einander gefd ;leden , als die lebten angefangen , ihre vorige le bensart zu verlaſſen , fidh ordentliche edu ſer zu bauen , und den Ackerbau zu treiben . Aus der vermeinten libereinſtimmung der lappiſáleu Spradie mit der hebräiſchen , aus der Urt , ſich zu kleifen , der Feierung des Sonnabends und verſdjiedenen andern Stu : cken wollen einige beweiſen , daß die Lappen von den zehn Stammen der Kinder Ifrael berfámen . Das Wort Lappe ift fachwerlich aus ihrer Sprache ; denn ſie wiſſen nicht einmal , das ſie von den Schweden und an : dern Nationen ſo genannt werden , weil ſie in ihrer eigenen Sprade in Zahl Sabmoladzh , und in Savme oder Same beißen . anfangs ein idywediſcher oder

der

einfaden

der vielfadyen Es muß alſo finniſcher Beis

name seweſen feyn , der hernad , bei andero Nge Büſch. Erdbeſar. 2. B. P

226

Nationen in Gebrauch gekommen . Ob aber das Dor : Lapp von dem finniſden fåppu ; oder von dem ſchwediſden kapp , welches einen Lappen bedeutet , den man auf die Kleider reßt ; oder von fappund fopp , Gift , Zauberwert , oder von kåppa , wie man in den Nordlanden die Fledermåure nennet ; oder von Lipa , laufen , berkoms me : wird wohl unausgemacht bleiben . So viel iſt unterbeffen erweislich , daß dieſer Name zwiſchen den Jahren 1077 und 1190 ihnen zuerſt fey beigelegt worden . Sie ha : ben und gebrauchen ihre eigene Spradie , welche in der That ein Dialekt von

der fins

niſchen , aber init andern Sprachen , inſon : derheit der ſchwediſchen und norwegiſchen , vermengt ift. Man hat ißt Grammatiken , Lerika und andere Bücher in derſelben . Sie hat aber wieder verſchiedene Dialekte ; ja , weil in Lappland ſo verſchiedene Nationen , als Schweden , Lappen , Finnen , Dánen Ruſſen , Handel und Wandel mit einander treiben : ſo haben fie faſt in allen lappmar fen eine gewiſſe Sprache , deren ſie ſich übers haupt bedienen , und die ſie als eine ge meinſchaftliche Sprache alle verſtehen . In Luleå - Lappmark gebraucht man lappiſch , in Torneå und Kimi- Lappmark finniſch ; in den ſüdlichen Lappmarfen verſtehen viele lappen fdwes

2

3

2

227 ſchwediſch , und viele Schweden das fappis rche , und an einigen Drten kann man ſich faſt mit der ſogenannten Bürgerſpradie bez helfen , welche einige Bürger aus den Ståd ten , die mit den Lappen handeln , aufges bracht. An den lappen haben wir ein Beiſpiel , daß ein Volf leben und zurecht kommen tóns ne , ohne Ackerbau , ohne zu fåen und zu pflanzen , ohne zu weben und zu ſpinnen , ohne zu backen und zu brauen , ohne Haus Sie treiben noch die und Hof zu haben . & lteſte und unſchuldigſte Nahrung , nämlid ; Weil ſie aber in einem Latis bie Viehzucht. De wohnen , wo die meiſte

Zeit des Jahrs

im Winter beſteht , und es ihnen unmöglich ware , ſo viel Heu und Futter zu haben , womit fie ſo viel Pieh futtern können , als fie das ganze Jahr zu ihrem Unterhalt ges braudien : ſo hat ihnen Gott foldie Thiere gegeben , mit denen ſie die wenigſte Mühe Dieſe ſind die Renar ( Rennthiere, ) haben . welche unter allen zahmen Thieren der ipes nigſten Wartung bedürfen , und doch ihren Eigenthümern den größten Nugen ſchaffen . Sie ernähren und verſorgen ſich ſelbſt ; denn des Sommers leben fie von Moos , Laub und Gras , welches ſie im Gebirge der Notodurft nach finden , des Winters aber bon P2

228 von einer Art Moos , welche in ganz kapp land wachſet , und welche zu erreichen , fie ſich ſelbſt mit den Füßen durch den Schnee graben ; auch allenthalben wiſſen , wo fie Wenn man ganze vorhanden , oder nidht. Tage mit ihnen gefahren , ſo hat man auf ſeinen Reiſen weiter keine Mühe , als daß man fie entweder los láßt , oder an einen Baum bindet , wo ſie nicht viel mehr zu freſſen rcheinen , als man in den Händen Die kappen dürfen nur ih halten könnte. re Heerde húten , daß ſie nicht wegkomme , oder von reißenden Thieren zerſtreuet werbe , womit ſie , ihrer Meinung nach , inſonders heit des Sommers , genug zu thun haben. Ståle brauchen ſie nicht für ſie zu bauen , weil ſie ſich am beſten unter freiem Himmel befinden ; und ſo lange keine reißende Shies re zu befürchten ſind , wornach fich die fappen allezeit erkundigen , låßt man ſie los Sonſt muß allzeit in den Wåldern gehen. Die Rennthiere jemand bei ihnen ſeyn. find einem Hirſd ) am åhnlidiſten , nur daß

# Der Soopf etwas niederhångt und die Hör: An der Stirne , beim ner vormårts geben . Anfang der großen Hørner , ſind nodo klei nere Aeſte herausgewachſen , ſo daß es das Anſehn hat , als wenn ein Rennthier : 4 Hörner hårte .

Es giebt wilde und zahme ;

jene

229

jene find größer als diere , und werden von den kappen gejagt : die zahmen ſind ſehr ar tige und reine Thiere , und bringen großen Sie find bes lappen Acker unb Bortheil. Er braucht . Wieſe , reine Pferde und Kühe. fie des Winters zum fahren , wie wir nach ber erzählen wollen ; ihr Fleiſch , welches er entweder friſch oder gedörret ißt , iſt ſei ne vornehmſte Speiſe , und mit ihren Fellen kleidet er ſich vom Kopf bis auf die Füße, und tauſchet fich dafür Sommerkleider und Gezelte ein , die er anſtatt des Hauſes ge Von ihnen hat er ſein Bette , braucht. auch

Winters

und. Sommers

fette

Milch

und wohlſchmeckende Käſe , von ihren Seh nen hat er Zmirn , und von ihren Knochen und Hörnern macht der abgottiſche kappe Kurz , die Renn Opfer für ſeine Gönen . thiere find rein Ales ; verliehrt er dieſelben, So lange ſo verliehrt er feine Wohlfahrt. alb er Rennthiere hat , fragt er nicht groß nach Fiſchen , noch andern Nahrungsmit : teln und Handarbeit , weil nan felten an bere firchen und ſchießen ſieht , als die arm Mander bat uber an Rennthieren ſind. Er theilet 1000 ; er fennet fie aber alle.

1

fie in gewiſſe Klaſſen , und eine jede hat Ren ift fein lappi : ihre beſondere Namen . fiches Wort , ſondern die Renen oder Renn P 3

thie:

230 thiere heißen überhaupt bei den lappen påls Ein jeder ſo , und die ganze Heerde Aelo , bezeichnet die reinigen mit Merkzeichen an den Ohren .

einem gewiſſen

Die Lappen find zweierlei in Anſehung ihres Aufenthalts und ihrer Nahrung, nåm lich Wald - - und Berglappen ; jene liegen größtentheils den Somwer über in den Wåldern , und haben nicht nåthig , nach den Gebirgen zu ziehen , als dieſe. Die erften haben ihre meiſte Soft von Fiſchen und Vögeln , halten aber auch Kübe and Schafe , und die leßten haben ihren vor: nehmſten Unterhalt von Renntbieren . Die Lappen find insgemein für gute Bogenſchů Ben gehalten worden , welchen Ruhm man auch einigen , ſonderlich den Waldlappen , nicht ftreitig machen kann . Un Gruben und Bergwerfen haben ſie einen großen Abſcheu ; doch haben einige ihre Rechnung dabei ge : funden , daß fie bei den Bergwerken , die in Gang kommen können , gearbeitet , oder mit ihren Rennthieren das Erz weggefüh ret . In den meiſten lappmarken pflegen viele die Bürger für Bezahlung nad, den Fahrmårften zu fahren , haben auch der Bürger Rennthiere den Sommer über bei fich , und warten ihrer Pergeltung.

Der

gegen

kappe

eine

billige

liegt lieber den gan:

231 ganzen Tag in ſeinem Zelt und ſchläft , als daß er einige Arbeit vornehmen ſollte , in= fouderbeit , wenn er andere leben kann ; die aber in Armuth gerathen ſind , hat die Noth arbeiten gelehret , und an deren Ers enipel ſieht man , daß diere Nation nicht ſo ungeſchickt zu allerlei Handarbeit rey . wiſſen ſich ganz artig ' und gut Bšte

Sie und

Han hat ges dergleid) en Dinge zu bauen . ſehen , daß ſie ihre Schlitten ganz artig mit Horn in allerhand Figuren ausgeleget ha ben . Kleine Käſtchen , Schadyteln und Kórz be machen ſie ſelbft. Ihre hörnerne sifel und die ſogenannten Runenftåbe oder Ka lender , wie auch die Formen , worin ſie ihr Zinnzcug gießen , nebſt ihrem Schießge: råthe , Spielkarten und mehr dergleiden , maden fie felbft. Die lappiſchen Weiber baben ein Horn ; in welchem weite und en : ge löcher ſind , dadurch ziehen ſie das Zinn ganz künſtlid) zu Fåden oder Drat , womit fie die Gürtel, Kleider und Schlittengerås the ausſticken . Sie wiſſen insgefammt al lerlei Felle auf vielfadje Art zu bereiten , und allerlei bei ihnen gebräudyliche Kleider ju ndhen . Die Schnupftabacksboſen der Sappen von allerlei Geſtalt und Gefchick , find auch bekannt,

* 4

Blers

232 Hieraus ift klar , worin das Vermogen der lappen hauptſächlich beſtehe , und wor auf ihr Wohlſtand fich vornehmlich gründe. Die Rennthiere machen nåmlich bei ihnen alles aus , deren einige wohl etliche 1000 befißen , ſo daß in mancher Dorfſchaft al: lein an die 30000 große und kleine zu fins Dieſer Reichthum aber ift ben ſeyn ſollen. fehr mißlich , weil die Rennthiere theils ben Nachſtellungen der reißenden Thiere , theils vielen Strankheiten unterworfen find , und durch beide Urſachen häufig umkommen,

anderer zu geſchweigen . Es giebt auch viel Lappen , die einige 100 foth Silber an Gür : teln , Ringen , Spangen , großen und kleis nen koffeln und Bechern beſitzen . Nunmehr iſt auch baar Geld bei ihnen überall im Ge brauch , da fie am hodåndiſche liebſten Reichsthaler haben wollen , und zwar inſons Derheit deswegen , weil die Norweger , mit denen fie des Sommers handeln , kein ander Geld von ihnen nehmen wollen . Man weiß fappen , die nach ihrem Tode außer 3000 Nennthieren , ſo viel baar Geld und Sil berzeug nachgelaſſen , als ein paar Kerls faum baben forttragen können . Sie ver graben aber ihre Schåße håufig , die felten wieder gefunden werden . Ihr übriges Ver mogen beſteht in Hausgeråthe , als Zelten , els

eifernen Edpfer , Keffeln von Meſſing und Kupfer , dicken Filzen und andern Kleidern und Bettzeug , ſchönen Schlitten , und an derm Geråth zum Fahren , Aerten , Hóten und andern Fiſchgeråth . welches ihnen zu fammen was anſehnliches foftet , wenn ſie fich häuslich niederlaſſen , und alles neu kaufen ſollen , wiewohl die Armen ſich ſchlech ter behelfen müſſen . Weil die Viehzucht das vornehmſte Nah: rungsmittel der kappen ift , ſo muffen fie das Jahr über ſehr oft den Ort ihres Auf enthalt verändern . Derin ſo lange die Berglappen des Winters unten in den Wal 'dern ſind , wirse halben Monat an einem Ort antreffen , und gegen den Frühling müſſen die meiſten mit ihrem ganzen Hauſe 20 bis 30 Meilen ins Gebirge gegen die norwegiſchen Gränzen bis an die Weſtſee reiſen , wo ſie bis zum Herbſt bleiben , und alsdenn ſich mieber vom Ges birge herunter begeben , weil ſie ſonſt aus Holzmangel erfrieren , und ihre Renuthiere des 'unjulånglichen Mooßes wegen verhun gern mußten . " " Hingegen halten fie fid , des Sommers im Gebirge auf , weil fie das reibſt ihr land haben , wovon fie der Kro : ne ihre Schaßung bezahlen milien ; und als fo des Winters , und ſo lange fie in den Såts P 5

234 xsåldern leben , wirflich auf anderer Grund und Boden find , denen ſie dafür eine bili: ge Vergeltung geben müſſen . Ihre Renn : thiere haben auch beſſeres Gedcien auf dem Gebirge . Uiberbieß låßt ihnen ihre Nah rung nicht zu , beſtåndig an einem Orte zu leben und zu wohnen ; weldies mian an den Dorfſchaften und Fiſcherlappen in allen Pappmarken fieht , welche keine Reiſen 'nach dem Gebirge zu thun haben , aber doch nie mals ftille liegen kennen ; fondern , theils um der Fiſche , theils um der Rennthiere willen , von einem Drt und See nach dem andern ziehen . Selbft die Rennthiere , no thigen ſie dazu , indem diefelben , entweder bei Ermangelung des Futters , oder bei ber: annahendem Frühling , ſich reiſefertig mias then , ihr Herr mag wollen ober nicht. Die : fes ihr unſtåtes Leben macht , daß fie ſich felbft mit ſolchen Håuſern verſehen müſſen , welche ſie hinführen können , wo es reru Solche find ihre Zelte , die folgens fou . bergeſtalt gebauet werden . Sie ridten Stangen in der Runde gegen einander auf, unten weit und oben rdmal , faſt in det Geſtalt einer abgeſtuften Pyramide , oder ei nes Zuckerhuts , deſſen oberſte Spiße abge hauen worden . mit einer Art

Dieſe Stangen bedecken fie groben

Ludhs ,

auf rowe dildo

1

7

.

235 biſch Walmar genannt , oder mit Fichten : In einem ſolchen Hauſe können bis aften . Die Feuerſtåtte 20 Perſonen Platz haben . iſt mitten im Zelt , um weldie ein Haufen Steine geleget werden , damit das Feuer Der Naud) fid) nicht zu weit ausbreite . sieht durch ein bei der Zuſammenfeßung der Stangen offen gelaſſenes Raudloch hinaus das zugleich anſtatt des Fenſters dienet , und : in welches ein paar eiſerne Ketten gehängt werden , die Haken an den Enden haben, woran die Steffel hangen , in denen das Er ſen gekocht , oder das Eis zum Trinken ge: Inwendig an den Bån ſchmolzen wird . den herum breiten ſie ihre Kleider aus , da mit fein falter sind hinein wehen könne. An den Seiten rund herum legen fie Bir : fen - oder Tannenreiſer , und Rennheute Sie brauchen we: oben darauf zum Sißen . der Stuhle noch Sånte , ſondern fißen lie : Um dieſes Zelt herunt ber auf der Erde. Um haben ſie ihre Speiſekammern und Behålt: niffe , die auf Pfoſten

oder bloßen

Klében

ftehen , und faſt ein ſolches Anſehen haben, wie unſere Taubenhaufer , welche auf S & u = len gebauet ſind. Auf ſolche Weiſe kann tein Shier baju kommen . Benn es einis germaßen möglich iſt , fo reben ſie ihre Zel:

236 te an ſolche Derter , wo ſie dürre Fichten finden , deren fie fich zum Brennholz bedies nen können ; im Herbſt und Frühling aber múffen fie mit Birkenreißig zum Brennen vor: lieb nehmen.

In

einigen

lappmarken ha

ben ſie auch Hütten von Brettern , oder folche kleine Häuſer , die den fdwebifchen åbnlich find. Zur Fortbringung ihrer Perſonen und Sachen , bedienen ſie ſich gewiffer Schlit : ten , die faſt wie kleine Bóte rund gebauet find , und Ratt

der

Balfen

einen

breiten

Kiel haben , auch ſo dicht find , daß Waſſer hinein dringen kann . Hinter Rücken hat man

allezeit

eine

kein dem

Lehne , und

man fißt darinn feſt geſchnürt , und vor der Sidlte wohl verwahrt. Dieſes Fahrzeug reif ren die Rennthiere , inſonderheit die von der wilden Art , mit unglaublicher Geſchwin = digkeit fort , ro daß man wie ein Vogel durch den Wald über Berg und Thal davon fåhrt. Leem verſichert , in 6 Stunden 8 norwegiſche Meilen , die ungleich großer find , als die deutfchen , mit Rennthieren zurlickgelegt zu haben . Das Rennthier wird mit einem breiten Gurt von Euch gezieret, ber mit Zinn geſtickt , und ihm über den Ricken gebunden iſt. Das Gebiß ift von dicem Leder , woran der Zaum feft ange:

macht

23 macht iſt , und um den Kopf und Hals figt. Un den Halsriemen iſt ein Zugriemen ge knüpft , der dem Rennthier unter dem Bauch durch bis vorn an den Schlitten geht , wo er an einer ledernen Schlinge feſt gemacht iſt , und die Stelle der Deichſel und Stans gen vertritt. Der Zaum wird an der lins fen Seite des Rennthiers feſt gebunden , bern.ch demſelben über den Rücken zur rech ten geworfen , und mit demſelben wird es regiert. Bei Sommerszeit taugen zwar die Rennthiere nicht zum reiten , aber der lap pe behilft fich doch mit ihnen , feine Sa chen von einem Ort zum andern fortzubrin : gen , da er ſie auf verſditedene Art mit Bür: den zu beladen weiß .

Eine gewiſſe Art von

Schrittſchuhen hat der Kappe mit den Nord und Finlandern gemein. Sie beſtehen in einem Brett , das 3 bis 4 Ellen lang , et : wa 1 Fuß breit , und vorn frumm gebogen und ſpirig ift. Ein folches Srett binden fie unter jeden Fuß , und wenn fie dabet Stöcke, die unten mit kleinen Rädern ver ſehen

ſind,

damit

fie

den

Schnee nid) t

durchſtußen , in den Hånden haben : ro lau fen ſie ſo geſchwind über den Schnee weg , Daß fie Båren und Wolfe einholen können .

ET Huſ*

238 Außerdem bedienen

fich

inſonderheit die

Fiſcherlappen in den ſüdlichen lappmarken, jur Sommerszeit einer Art von Bšten oder kleinen Sd ;iffen , mit weldhen ſie ſich behel: fen , übers Waſſer , und in onderheit über Sie ſind von ganz Flüße , zu kommen .

dünnen Bretteru gemacht , artig zuſammen gefügt , und mit Wurzeln von Báumen oder Sdnúren von Hanf zuſammen gebunden , aber did )ter , als die , fo mit Någeln ge macht ſind. Sie ſind auch ſo leicht , daß der Lappe fie mit Rudern , allem , was das zu gehåret ;

und ſeinem Proviantfack , auf don Nacen nimmt , und hinträgt , wohin er will. Er weiß fich damit in ſtarken War: Perfåten in großter Geſchwindigkeit zwiſchen den Steinen herum zu wenden , und waget fich damit in bekannte und unbekannte Ware perfåte , wenn ſie nur nicht gar zu groß find . fimmt er großen Waſſerfällen ents sogen , ſo nimmt er fein Schiff auf den Rus den , und wandert zu lande ſo

lange

bis er wieder ſtilles Waſſer findet.

fort,

In den

nordlichen lappmarken , gebraucht man groſs ſere Båte , welche 4 , 5 , und mehr Klaf tern lang find ; diefe gieben fie entweder mit Seilen gegen die Waſſerfåde hinauf uder es ſteht einer vorn und einer hinten dara

239 darin , uno ſchieben ſie mit Stangen hin : auf. Das Herunterfahren wird ihnen leicht, Die eigentliche Speiſe der Lappen , bez teht im Fleiſch der Rennthiere ; von Wai jen , Roggen , Gerfte und anderm Getreia de wiffen fie midts , außer dem wenigen , welches fie bei den Bürgern und auf den Dörfern kaufen . Weil fie aber außer dem Fleiſch , noch andere Efwaaren von den Nennthieren haben ,

nemlich Mild ) ,

Kåre

ac. ſo muß man einen Unterſchied machen unter den Ewaaren , die ſie des Sommers , und denjenigen , die ſie des Winters ges brauchen . Der Herglappen Sommereffen iſt vornehmlich Milch , von welcher und von den daraus verfertigten Kåren , fie eis nen guten Sheil auf den Winter aufheben , auch allerlei Beeren und fråuter hinein thun . Im September , ehe es rauh Wet- ; ter wird , fchlachten ſie alle ihre Rennoch fen , die fie das Jahr über in der Haus baltung zu brauchen denken ; und von den übrigen Rennthieren fchlachten fie nad ) Weih nachten , da ſie am fetteſten find , auch nach Die reidheit gerade einige zum Unterhalt.

und wohlhabenden kaufen ſich des Som mers zuweilen Kühe und Schafe in Nor wegen , melfen diefelben , und ſchlachten fie als : 1

2.0

alsdann gegen Sen Winter.

Båren e und

Biberfleiſch , See- und Waldvågel genießen Die Bettel - Lappen , die ſich auf ſie auch . Dörfern aufhalten , eſſen auch wohl das Fleiſch von Hunden , Wölfen , Füchſen , Der Fiſcherlappe bedies Pferden u . ſ. w . net ſich ſeiner Fiſche, die er auf vielerlei den

Art zubereitet ; und diejenigen , welche Renn thiere haben , pflegen an Feiertagen Fleiſch Das Salg und Fiſch zuſammen zu kochen. kaufen ſie des Sommiers von den Norwe= gern , und des Winters von den Bürgern . Der Taback iſt gebräuchlid) genug bei ih Mit dem Kochwerk dúr nen , aber theuer. fen ſich die Weiber nid ) t beſd; & fiigen , ron dern es wird vem Hauswirth beforget , der Das auch wohl ſeinen Knecht dabei ſtellet. Gebet vor und nach dem Eſſen , wird ro wenig verſäumet , als das Geben der Hand, welches

nach

der Mahlzeit

gewShnlich

iſt.

Ihr Getrånt beſteht hauptſådhlich in Waſ ſer ; der Branntewein iſt ihnen zwar ver boten ; können ſie ihn aber bekommen , fo thun fie fid) was rechts damit zu gute. Die Aeltern beſchließen , wann und wen ihre Kinder heirathen ſollen , fie mogen wol: len oder nid )t ; und weil ihre Hauptabſidst gemeiniglich dieſe ift , daß ihre Sinder mos gen reich und wohlhabend werden , fo iſt es in

241 in Lappland etwas ſeltenres , daß Reiche und verheirathet werden . mit einander

Arme

Wenn daher eine Wittwé auch über 100 Jaha, re alt , und dabei taub und blind wäre ; fo bekommt fie Freier genug , wenn fie nur be: mittelt ift. Man bort nicht , daß fie in die Blutsverwandtſdaft und nahe Freundſchaft heirathen ſollten ; die Bielweiberei iſt auch weder in den åltern noch neuern Zeiten bei Wenn die Uels ihnen gewöhnlich geweſen . tern beſchloſſen baden ; fidh an cinem gewiſ fen Ort eine Schwiegertochter auszuſuchen , fo nehmen ſie den oder nicht ,

er mag wollen

Sohn ,

nebſt einigen

von ihren

Vers

wandten mit fidi , und begeben ſich nach der Wohnung des fünftigen Schwiegervaters , nehmen audy Granntewein mit , wenn ans Der Brann: ders welcher zu bekommen iſt. tewein iſt der erſte und beſte Redner : wird der angenommen , ſo iſt Hoffnung zur Hei rath da ; wird aber nichts aus derſelben , ſo müſſen des m & godhens Branntervein bezahlen , der Freierei getrunken worden .

Aeltern allen wbrend der Wenn aber die

Heirath genehm gehalten wird , To wird ein Vergleich getroffen , wie viel des Brauti ganis Ueltern den Heltern der Braut an Geld und Waaren eittridyten , und was ſie auch den nådſten Verwandten der Braut zum Ee: Burch. Erdbeſchr. 2 B.

( dyen

ſchenke geben ſollen ; hingegen miſſen der Braut Aeltern die neu Verehlichten mit fo vielem Hausrath und Rennthicren , außer ihrem Erbtheil, ausſteuern , daß es in einis ge Vergleidung mit dem erſten komenen kors ne ; und die beſchenkten Verwandten muſien Die Armen ours auch wieder etwas geben . fen nicht ſo viel daran wenden , ſondern ein jeder richtet fich nach ſeinem Vermögen. Die Trauung gedicht in den Kirchen , und die Bráute ſtellen ſich dabei gemeiniglich ſehr bløde , daß man ſie zuweilen mit Gewalt Nach der Trauung be hervorziehen muß. geben fie fich nach ihren Gezelten , und ſchmau : ſen mit einander , doch ſo , daß fafi ein je der feine Speiſen mitbringt , welche aber bet dem Zurichten zuſammen geſchüttet werden , da denn ein jeder ſo viel iſſet , als er mag. man beſchuldigt die lappen , daß fie das Ehebette nicht rein hielten , ſondern zuwei len andere zu ihren Weibern ließen ; es fana aber ſolches nicht hinlänglich erwieſen wer : Die Kinder werden von ihrer Geburt den . an fehr hart gew :hnet , und in den kleinen Wiegen , in weld )en fie feft geſchnüret ſind, unter das Dach des Gezelts in der Raud gehånget, und vermittelſt 2 Schnure , woran man zieht , bisweilen hin und ber gewieget, Die Lappen tragen Sorge , daß ihre Kin ber

248 ber ſo gut werden mogen , als fie felbſt ſind , und ſobald fite ein wenig erwachfen find, hals ten ſie dieſelben zu allerhand bei ihnen ges bräuchlicher Arbeit ani, ſchicken fie aber nicht gern in die Schule. Bon Geſtalt find ite mehrentheils

bråuna

lich und fchwarz , welches theils von ihrer Unflåtigkeit , thells baher kommt , daß fie viel im Raud , und in der Luft find . Beis derlei Geſchlechte haben kurze ſchwärzliche Haare , einen großen Mund , ein ſpißiges Kinn , eingefaline Backen , breite Ungefidi: ter , triefende Augen , 2. und find meh: rentheils von mittelmäßiger Größe . In der Kleidung wiſſen fie nichts von verſchiedenen und vielerlei Moden , ſondern brauchen bac zu das grobe Tuch , Walmar genannt , und Pelzwerk. Das Unterfleid iſt von Schaffel: len , von denen die Wolle einwärts gefehrt ift , und auf dem bloßen Reib getragen wird : bas Oberfleid ift entweder von Walmar oder von Rennthierfellen. Die Beinkleider gehen bis auf die Füße herab , und an die ſe ſchließen fie die Halbſtiefeln . Die Klei : bung der Frauensperſoren iſt von der månn: lichen wenig unterſchieden , nur etras långer.

In ihrem ilmgange und täglichen Auf führung beobachten fie ihre Nationalfitten , Das Küffen bei der Begrüßung iſt unter ihs 22

nen

244

nen gewu Shnlich. Vom Diebſtahl hiret man in einigen lappmarken ſelten oder niemals ; in andern aber geht dieſes Lafter ro ftare im Schwange , als

bei andern Nationen . Im Handel und Wandel und bei ihren Ge: ſchenken ſind ſie ſehr eigennúßig . Sie fdhei: nen von Natur ſehr kleinmuthig und verzagt zu ſeyn , und erſchrecken leicht. Vor Kriegs: dienſten iſt ihnen ſehr bange, und ſie wers den wenig dazu gebraucht. Sie verlaſſen ihr Vaterland ſehr ungern , und können in an : dern Låndern nicht wohl dauern . Von Na tur ſind ſie nicht ſogar dumm und einfal tig , als man gemeinet hat. Obgleich nunmehr alle ſchwediſche lapp marken fid) zu dem dyriſtlichen Namen bes kennen : To findet man doch an vielen Dr. ten in dieſen Ländern noch ſo viel Finfierniß und Jrrthümer , daß man wenig chriſtlides bei ihnen verſpüren kann , außer daß ſie ge tauft ſind , und fich Chriſten nennen . Sie wollen

von ihren beidniſchen

Sitten

und

Gebráithen um deſto weniger ablaſſen , je hóbere Gedanken fie von ihren Vorfahren hagen , und insgemein alles , was dieſelben gethan und gebraucht haben , für gut und Isblich halten . Was ihre Abgötterei anbe : trifft, fo nennen ſie den Oberberrn und Gott über alle Dinge und der guten Naturen Jub: mel ;

245 mel ; das Oberhaupt der børen Naturen aber Perkel . Da fie nun dem b8fen Geiſt eben ſo große Macht als Gott zueignen , ſo iſt kein Wunder , daß ſie , wie andere Heiden , dieren båren Geiſt auf allerlei Art zu verf8h nen geſucht , damit er fie nicht beſchädige. Thor oder dicke iſt bei ihnen ein Gott Außer dieſen der gut und bore zugleich iſt. und einigen andern Göttern haben ſie auch viele andere Halbgotter . An Gogenbildern hat es ihnen aud) nicht gefehlet , die ſie ſoe wohl von Holz als Steinen gemacht , und die legten am meiſten geehret haben . Jóre Dpferbühnen dienen ihnen zu Altåren , auf

2

welchen fie insgemein die Hörner und Sno chen von ihren Rennthieren darbringen . Wenn ſie fo nahe kommen , daß ſie den Plat , wo der Ossewohnet , reben , nehmen fie ihre Muse ab , bücken und frůmmen fich , und kriechen auf Händen und Füßen bis an den Stein , wo ſie ihr Opfer verrichten . Ih re Zauberei ift beſchrien genug ; das Gerücht aber hat ihre Kunſt ‫ ܬ‬größer gemadit , als fie Es legen ſich ſehr wenige darauf , und iſt. wenn auf ihre Bemühungen von ungefähr etwas beſonders erfolgt , ro iſt es eben ſo feltfam und verwunderlich bei ihnen , als bei uns . " Sie glauben von den Zauberern , daß fie durch Beſprechungen und andere Mit :

tel

!

246 tel jemanden wieder zu ſeiner Geſundheit hels fen , das Geſtohlne wieder ſchaffen , und je: manden berdådigen können . An richtigen Erempeln aber fehlet es . Jhre Wahrſager : trommeln find in aller Welt bekannt ; fie brauchen dieſelben aber ſo heimlich, daß taum ihre eigenen Leute etwas davon wiſſen , weil es ihnen das Leben koſten würde , wenn es an den Sag kåme . Sie ſollen diefelben als Drakel gebrauchen , indem ſie , ihrer Meis nung nach , vermittelſt der darauf gemalten Figuren , erfahren können , was an entleges nen Orten fich zutragt ; ob ihnen ihre Bå : ren : und andere Jagd wohl gelingen werde ; woher gewiffe Krankheiten entſtanden , und wie ſie zu heilen ; wie und mit welchen Opfern fie zu gewiffen Zeiten ihren Sšttern am an : genehmſten reyn können ; u . f. w . Sei der Båreningo brauchen fie inſonderheit viele Zeremonien . Es iſt auch bei ihnen nichts ungeishnliches geweſen , ſowohl Gottes theures Wort , als unſere chriſtlichen Heis ligthümer , zu ihrem Aberglauben zu ges brauchen . Seitdem ſie zur Zeit des pinigs Magnus Labulas unter die Krone Schweden gekoms men , hat man geſucht , das Chriſtenthum unter ihnen zu pflanzen ; das meiſte aber , welches in den påbftlichen Zeiten ausgerich tet

( 247 tet "ward , beſtund darin , daß die kapper in einigen Kapprigrken dahin gebracht wur den , ihre Kinder tanfen zu laſſen , und in Gegenwart chriftlicher Prieſter ihre Ehe an zutreten , und den Šigen dazu zu enipfan gen ; wožu fie vermuthlich) anfangs von den König Guſtav Kidnigen gezwungen worden . 1. verſuchte mit großem Nachdruck , die chrift : Itche Lehre unter ihnen auszubreiten , und fandte Trediger dahin ; legte auch in der Stadt Pitei die erſte lappiſche Schule an : nachgehends wurden fie aud ) von den bez nadibarten ſchwediſchen Predigern wenigſtens Chris zur Fahrınarktszeit beſucht , und in Un diefes nützlide ftenthum unterwieſen . Werk weiter auszuführen , ließ stenig Karl IX. um das Jahr 1600 Sirchen unter die Sappen erbauen , die als Filialkirchen zu den benachbarten chwediſchen Gemeinen ge rechnet wurden , bis die

Konigiu Chriſtina

die Gemeinen mit ordentlichen Prieſtern ver forgte , die beſtandig in ihren Kirchſpielen Seit der Zeit iſt man nicht wohnen fouten . nur immer näher zum Zweck gekommen , in dem nach und nach die Anzahl der Gemei nen durch Erbauung neuer Kirchen und Ka Pellen , und Verordnung mehrerer Prediger, vermehrt worden ; fondern man bat fich auch, vornehmlich in der neueſten Zeit , bemühet , MIR

248 9 Tonarien dahin zu ſenden , und in der meisien Lappmarken Schulen anzulegen, wo- , bei man gerudit , die vorigen Gemeinen durch gute Anſtalten und Ordnungen empor zu bringen , zu unterſtützen und zu erhalten . Die Regierung des Kirdweſens in Lappland beſteht ist aus 3 Reid ,sråthen und Kangs. lern der Univerſitäten , dem Erzbiſchof , dem Juſtiszkanzler , und dem Juſtißbürgermeiſter D6 man nun gleich in eis in Stockholm . nigen lappmarken nody llrſache genug zu klagen hat : ſo kann man dod) von einigen ſagen , daß fie in der Erkenntniß der chrifts lidien Labre idon ziemlich weit gekommen ſind. Ehe dieſes Volk unter die Krone Schwe : den getominen , hat es vermuthlid eben ſo : wohl als andere nordiſche Lander ſeine ei genen Stónige , Fürften oder andere Regen : ten gehabt ; die aber wohl in nicht viel größe: rem Unſehen , als wie Häupter der Fami lien , gincſeil, Man weiß gewiß , daß Kids Ladulis , der um das Jahr nig mun Cljrifti 1276 regiertei bekannt gemacht , daß diejenigen , welche die . lappen unter die Krone Sdweden bringen könnten , fie erblich unter ihrem Gehorſam haben ſollten . die rogenannten Sirfarle , die in den Kirchſpielen in Weſtbottnien wohn

Dieſes nahmen

ten ,

249

ten , ehe bafelbft Crådte gebauet wurden , an und festen es. theils mit Liit , theils mit Gewalt ing Werf ; daher fie Lappland eigenthlimlid) befanien , und alle Einfinfte daraus zogen ; -ber Strone aber jährlich bloß etwas Rauchwerk gaben ; ihre Herrſchaft aber iſt mit der Zeit eingeſdyrånft , und endlich ganz aufgehoben worden . König Gufav l . legte ſchon einen beffern Grund zu ihrer Pos lizei , die in den folgenden Zeiten , inſons derheit unter Start 1X . , befråftiget und ver mehret worden , und endlid) in den Stand gekommen , worinn fie fich ist in den meis ften Lappmarken befindet. Die lappen er kennen großtentheils den Stönig von Schwe: den für ihre rechte Dbrigkeit ; und obgleich einige audi an Dänemark und Rußland Sdhabung geben , weil fie zu gewiſſen Zeiten des Fahrs auf diniſchem und rufiſdem Ge : biet liegen ; ſo richten ſie fich doch überall nach ſchwediſchen Gefeßen und Verordnuns gen7 und halteu fic) * zu den ' rdhwediſdheni Kird )en und Gerichten. Die ist gewohnlis che Schatzung , welche die karpen an die Krone Schweden entridten , iſt noch eben ſo beſchaffen , wie Konig Karl XI . fie ver: ordnet hat .

An den ' gemdhnlichen Gerichts

und Handelspláßen find ordentliche Gerichts fuben und benothigte Häuſer für die Haupt leus 25

250 leute aufgebauet. Beifiger in Gericht were $ den aus den Lappen erwähiet . Zu gleicher Zeit , wenn in den Lappmarken Gericht ge balten tvird , werden auch die Ausgaber: be: jahlet ; und an den Orten , wo Gericht und Hebung gehalten wird , find , aufer der H.uſern und Zelten , die die Lappen zu ihs . rer Bequemlichkeit bauen laſſeit , auch Haus Ter und Buden , deren fich die Bürger and ben Städten bedienen , wenn in den lapp marken

Fahrmarkt gehalten wird ; und fol

de recht große Jahrmirkte fallen mit dem Gerid) t und der Hebung in eine Zeit , und mihren in einigen kappmarken beinabe ein Paar Woden , die andern aber nur wenig Sage . Auf denſelben, iſt das baare Geld. ißt gebräuchlicher geworden , als ehemals , or man mehrentheils Waaren um Waaren vertauſchte , wiewohl ſolche Art zu handeln Die Waaren , nod) ißt ſtark getrieben wird. welde der lappe von den Bürgern haben inuiß , find inſonderheit Salz und Taback , Mehl , Tuch , Hanf, Walmar ( eine Art groben Tuchs ) Keſſel , Töpfe , filberne løf= fel , Spangen , Gürtel , Ringe , Becher ; Heile , Meſer , Scheeren , Dd)ſenhäute , Pulver , Blei , Flinten , Nadeln , Nefteln , Náheringe , Zinn , Schwefel, Wein , Bier, Feigen , u , d . m . Singegen bekommt der Düre

251 Sürger von den lappen , außer allerlei Pelzwerke , Rennfleiſch , Nennhåute , Kare, Zippelpelze , Stiefel , Schuhe , Handſchuhe, Fiſche sc. Die Berglappen , wenn ſie fich an der Nordſee aufhalten , treiber auch des Sommers einige geringe Handlung nach Norwegen .

Es giebt

in

der Lappmarfen

eben ſo wenig Stadte, als ein ridytiges Mei lenmaaf . Außer den redten National - Einwohnern in kappland , Zeit zu Zeit finniſche

haben fid, daſelbſt auch von verſchiedene ſchwediſche und

Bauren

niedergelaſſen ,

in

Meis

nung , daſelbſt Ackerbau anzulegen , wie ſie denn aud ) von der hohen Obrigkeit zu dem Ende privilegiret worden ; womit aber die Lappen gar nicht zufrieden find . Diere Sto loniſten haben bisher ihr Glück ronderlich

gemacht ,

weldjes

noch nid ) t

theils

daran

liegt , weil es ſchwer fåut, die zu Kolonien recht tauglichen Derter ausfindig zu machen , theils daran , daß fie fich nicht recht dabei verhalten , theils an ihrer Armuth . Ganz Lappland wird in 7 lappmarken vertheilet , welche von den in Nordland nächſt angränzenden Dertern ihre Samen be kommen haben , und darnach vertheilet wor: den find. Sie gehören unter die lands hauptmannſchaft von Weſtbottn ,

die jämt: IÁR :

1

252 Tanti che lappmark ausgenommen , als welo che zur Landshauptmannſd)aft von Weſt Nefele - lappmark und nordland gehört. Augerrannland haben einen Hauptmann , welcher alle Neujahr nach Lappland hinauf Ume - Pite- und Lule - lappmark ge reiſet. hören zu der ſüdlichen Gerichtsbarfeit von Weſtbottn ; Corne - und Kiemi - lappmark In Anſehung des aber zu der nordlichen . Strdienſtaats , gehéret sieni - lappmart al lein zum Stift debo ; alle die andern aber ju

berns and.

1. Jämtlands - Lappmark. Die jámtländiſche lappmark , liegt am weiteſten gegen Süden , in einer Krümme, zwiſden

der oben abgehandelten Landſdhaft

Sie erſtreckt: Fåmtland und den Gebirgen . fich ungefåór 30 fdwediſche Meilen in die Långe , und wird in 3 lappmarken abgethei let, nämlich in Dmikens Fjål , Differdals In dieſen Fjål , und Hammardals - Fjål. Fiál : oder Bergdiftriften wohnen lauter lap pen , der leßte aber iſt am meiſten bewohnt. Sie halten am 25ften Nov. einen anſehn lidhen Jahrmarkt , in dem in Jämtland ges Bisher iſt legenen Kirchſpiel Hammardal. hier

kein

gewiſſer

Kirdenplaş

geweſen , weil

253 meil diere Lappen , die etwas fchwedisch Sera ſtehen , ſich meiſt zu den benachbarten Dorf Dod ift 1746

gemeinen gehalten haben .

für dieſe lappmark ein Prediger Verordnet , und im Kirchſpiel Filinge angeſetst wordeli,

2,

Aeſele

oder

Angermavn :

lands - Lappmarken . Sie liegt an

dem

angermannlåndiſcher

Fluf ; und grånzet in Often an Angermann land., in Norden an Umeå - lappmark , in Weſten an die Gebirge , und in Süden an Jåmtland ; und iſt iiber 30 ſchwediſche Mei len lang . Zu den Zeiten des Kinigs Karl XI , nåmlich 1673 , dieſes fand macht , Das darinn belegene

ward der Anfang ge beſſer zu bevsikern. anſehnliche Stirchſpiel

Acrele , ift 8 bis 9 Neilen lang , der ſüd liche Theil derſelben aber wird nid )t von Pappen , ſondern von Bauern bewohnt , die fich dafelbft nieder gelaſſen , und in den Wüſteneien Stolonien angelegt haben , deren an der Zahl 25 , die älteſten aber Gaffele und Hellan find.

Das wenigſte von dies

fem Pande ift brauchbar , und von dem braucibarſten iſt aud) das menigfie angebau Die großte Sdhabung , die ein Sauet et. erlegt , ift 21 Chalet Kupferminze's es bes jablert

7

254 sahlen aber nur fehr wenige fo viel ; denne die meisten geben nur 3. Thaler Kupfermine Je , wogegen ein jeder einen Diſtrikt von 1 bis 2 eilen befißen , oder auch ſo viel land , als er fuſt bat , einnehmen kann . Es wird in dieſen Kirchſpiel nichts

anders

geſået , als Gerſte , und wegen des vielfäl= tigen Miswachres , fft das Korn fehr theus er ; Daher die Einwohner das Gerſtenmehl mit getrockneter unb gemahlener Rinde bor Tannenbäumen , mebrentheils abermit Spreu vermengen , und fo Brod daraus backen . Ihre vornehmſten Einkünfte beſtehen in der Viehzucht und Fiſcherei , weldie legte ihnen faſt niemals fehl fd) lågt . Es iſt merkwür : big , baß die Saat bei der Kolonie Hellan niemals erfriert , da doch viele Moráſte da berum find , bei Gaffele hingegen oft , und bet Noren noch sfter , da doch beide ; und inſonderheit Gaffele , eben ſo weit von Tem Fluß umgeben find , als Hellan . Unter aubern Beſchwerlichkeiten , womit die Leute in dieſem Lande des Sonimers geplaget wer den , iſt eine Urt fiinkender Mücken , gegen welde fich die Einwohner bet bellem und ftillem Wetter nicht nnders bergen fånnen , als daß fie fid) im Geſicht mit einer aus Dheer und Fett gemachten febr übel riechens den Salbe fchmieren . an den Häuſern

werden

}

256 Werben fie

burch

Rauch

vertrieben .

Kirche zu Weſele iſt auf Befehl der Königin Chriſtina , 1648 von Holy erbguet , aber daß fie einer Scheune viel ähnlich In Unſehung der Weitiduftigkeit fieht. Dieſes Sirdſpiels , und des weiten Wegs, Den die fappen zur Stirche baben , wird ber Gottesdienſt nur einen Sontag um den an : bern gehalten , da die Gemeine fich des ſo sibet,

und Freitags Abends verſammlet , Lappen bis des Sonntags Abend in

die iha

ren bei der Kirche gemachten Huiten , die Sauern aber in den von ihnen zu dem Ens bleiben , erbaueten Bäuſern de dafelbft Die lappen , die auf dem Gebirge wohnen , kommen kaum alle hobe Feſttage zur Kirche. Bei denſelben iſt 1730 eine Schule angele : get worden , in welcher 6 Lappenfinder, nebſt ihrem Sdyulmeiſter , ihren jährlichen Auf Unterhalt von der Krone genießen. dem Jahrmarkt , der alle Weihnachten bei der Kirche zu Ueſele gehalten wird , verkau fen die kappen Rennthiere , Rennthierhåute nnd Fleiſch , Vogel , Weißfiſch , Pelzwert 26 , die lappbauern aber Butter , Kåre , trodne Fiſde, Bogel und etwas Pelzwerk.

3 ) U :

256

Ž . Umeå - Lappmark. Sie srånzet in Süden an Aeſele - lapp mart , und an das. Siird ſpiel Nordmaling in Mengerin annland ; in Often an die ober ften in dem Kirchſpiel Umeå gelegenen Dór= fer ; in Norden an Piteå - Lappmark , und in Weſten an Norwegen . Es iſt in derſels ben ein anſehnliches Stirchſpiel , Namens Tyckfele , am Fluß ilmeå , 12 Meilen von der Stadt Umeå .

Die Kirche , die zur Zeit

Königs Kars 18. gebauet ward ,, iſt ver fallen , und 1735 eine neue aufgeführt wor den . In der Edule werden jährlid) 10 Lappenkinder unterhalten . Sørfele iſt eine dazu gehörige Filialfirche , und . licgt 12 Meilen nåber am Geburge , am Windel ftrom. Bei der lyckſeliſchen Hauptkirdie iſt auch ein Gerichts = und Amthaus nebſt ei nem Marktplatz. Dhne die ſchwediſche Ge meine zu Lydfele , welche in Koloniſten be : ſteht , iſt die lappiſdie in oder Vogteien vertheilt.

4 Dorfſchaften Dieſe ſind I )

Wapftebyn auf den Geburgen , die aus 25 Lappeintheilungen beſteht. 2 ) Ran , liegt aud, auf den

Geburgen . '. 3 ) Granbyn , be: 4) 4) Umeå

ſteht aus 42 lappwohnungen .

byn , beſteht aus

16 lappwohnungen . Dies res

257 , Müė dieſe Pes Dorf life 20 Meiten läng : Bappen kontribuiren jest blos án Sdwedeng at 4. Piteå - Lappmark. Šie grånget in Oſteñ añ Weſtbottn ; int Weſtbottit ; in Süden än Umeå - Lappmark , in Weſten an die Gebirge ; in Norden an Silberbergwert Puleå - lappmart . Das Naffa - Fjáls tft jeßt nicht mehr im Gange , man hat noch an anbern Drtei Silbererza gånge entdeckt.

Dieſe

ganze Fappmark bea 1 ) Arfwidsjauet

ſteht aus 2 Paſtoraten :

bder Arfwibsjerf , woſelbſt ein Amt - und Gerichtshaus nebſt einem Marktplatz iſt , bahint die Bürger ber í 2 Meilen von hier belégènent Stadt Piteå handeln .

Das eina

jige in dieſem Paſtorat gelegenê " Cappdorf Urfwidsjaur beſteht aus 38 Lappen , weldie allein an die Krone Sd)weder ihren Schoß bezahlen :

2) Urjeplog

liegt 10 Meileit

von jenem Ort , nåhet am Gebürge ; bět bem großen See Hornawan ; hat feit 1743 kine Schule für 6 lappenkindeë', eine Filial kirche zu Silbojod , und die ganze Gemets ne Beſteht aus 5 lappiſchen Dfrfern a ) ofteádorf , vor 20 lappwoh : Lurft áber nungen . b) Mahas , Hweme oder Nöro : weſidorf , von 31 Wohnungen: C ) Sia Burch . Erdbeſchr. 2 : 3. 11 pesjaut

1

258 t s sjer nua oder Sime , von 26 Woh d ) Niarg oder Südweſiderf , voy gen . 26 kappmånnern , welche nur einen Wald: aur

mesj

Diſtrikt inne haben ,

Sommerszeit

und gur

in Norwegen wohuen . e) Arjeplogsdorf , Dieſe Dörfer, erles von gen ihren Tribut gleichfalls nur an Schwes Vou neu angelegten Dörfern giebt den . 18 in 15

dieſer lappmart

nur eins ,

welches

Meilen von-Arjeplogsfirche liegt.

5. Luleå - Lappmark. Sie liegt noch höher hinauf in Norden , Am Fluß Luleå , und grånget in Often an Weſtbottn , in Süden an , Piteå - Lappmark , in Weſten an Norwegen , in Norden an Der größte Theil der Dorneå - lappmark. ſelben beſteht aus Wåldern und hohen Ge birgen ; doda fommen an verſchiedenen Dr ten ebene Gefilde vor. Die Sagt tömmt hier eher zur Reife , Provinzen dieſes bemerkt , daß

die

als

Reichs :

in

den

denn

Gerſte in

58

ſüdlichen man bat Tagen ,

n &mlich vom

31. Mai bis zuin 28. Julii , und der Roggen in 66 Tagen , nåmlich vom 31. Mai bis zum 5. Auguſt , reif ge worden . Dieſe lappmark beſteht aus 2 Paſtoraten : nåmlich

1 ) Jodmock , bei welc cher

259 cher Kirche feit

1730

eine Schule

für 6

Bappenkinder , ein Amt - und Gerichtshaus nebſt einein Marktplan iſt , dabin die Eins wohner ber 18 Meilen von bier liegendent Gradt Luleå handeln , von denen ble fappen Brinntewein , Taback , kaken und Eiſenge råthſchaft faufert , und ihnen Gåute , Kare und Zungen von Rennthieren , auch wohl Unter dieſe Nenntbiere felbſt zurückgeben . Kirche gehört die Filialkirche Qwickjøck , bei ber Silberbitte dieſes Namens , 15 Meia len weiter nach dem Gebirge : ju , wo auch ber Prediger beſtåndig wohnen muß . Die ganze Gemeine , außer den Koloniſten , bes ſteht aus vier Dorfſchaften :

nämlich Šnale

kas , Enrpenjaur , Hocmod und etwas von Šodbjock. 2 ) Geliware , welches Paſto rat 1742 von Jockmock abgeſondert wor: ben , hat ſeinen Namen von der Eiſengrube Gellimare , 10 cine Gemeine angelegtwor= ben , die ; außer einem Haufen Soloniften , aus 2 Chålern beſteht , namlich Kaitom womå und Deuſa = woma, nebit Nederby welches ein Stůck von Socjock ift. liegt mitten unter dem Polarzirfel 16 bis 18 Meiten Noro - Nörd Weft von der Stadt Luleå. Die Kappmåvner bezahlen ihre Kon: tribution nur allein nach Echieben . Es find in

dieſer lafi márk 14 R 2

neue gebauete Dor:

26

Dirfer , und Silber : Blet- und Eiſen - Erja gånge .

6. Torneå - Lappmark. Sie liegt bei dem Fluß Dorneå , und grånzet in Often an Kiemi - lappmark , in Süden an Weſtbottn und luleå - lappmark, in Weſten gleichfalls an Luleå - Pappmark , An einigen und in Norden an Norwegen .

Stellen ſind ebene Felder , in einigen Flüf= Teir iſt ein guter lachsfang , und man fin det auch verdicdene Kupfer - und Eiſeur Erzgånge . In dieſer Lappmark find 1 ) Juckasjärwi Paſtorat , am Fluß Tor: nea , ungefähr 35 Meilen von der Stadt

:

Torneå ; daſelbſt iſt ein Amt - und Geridits haus nebſt einem Marktplak , dahin die Bürger aus Corneå handeln. Dieſes Kirch-. fpiel wird von Süden in Norden 22 Mei len lang , und von Nord - Diten in Süd : Von Weſten 18 Meilen breit gerechnet.

}

dem Marktplaß bis an das Vorgebürge rechnet man 15 Metlen , und über bes Ges bürge nach der Weſtfee 2 Meilen .. Es find

hier 2 Dörfer : a ) Tingemara , liegt nådii an Norwegen , und beſteht aus 3 ; b ) Sigs gewara aber aus 88 lappwohnungen . Bei

7

261

: de kontribuiren nach

Es

Schwedert.

fins

hier 8 neue Bauerndörfer angelegt worden . 2) Enontekis Verſammlung , iſt eine Fi lialkirche von vorhergehendem Paſtorat, 14 Meilen gegen Norden , bat feit 1744 eine Schule , imgleichen ein Amt - und Gerichts haus , und einen Marktplat , dabin die Bürger der Stadt Torneå handeln , welche

40 Meilen von hier liegt . Es beſteht dies fes Kirchſpiel aus drei Dörfern : . a) Nau : nula , von 45 ; b ) Peldojerf , von il ; c ) Südewara , welche jablen 3) welche nelds

von 13

Lappwohnungen ,

an Schweden allein ihren Tribut bes ; und 11 neuangelegten Dörfern . Tenv . , ein Ort von 4 Lappwohnungen, In Sus an Schweden kontribuiren . Geographie des ſchwediſchen Reichs ,

felbſt in der fünften Auflage von 1773 , wird außer dieſem Drt das ganze Pafiorat Stautokeino mit den Dörfern Stautokeino ufwiowara und Teno zu dem Gebiet gerechnet , da doch in

ſchwediſchen dem

Grange

vertrage von 1751 jene beiden Derter ause trúdlich zu dem Königreich Norwegen ges fajlagen worden .

4) Das Paftorat Utsjoki , welches ehe befíeu ein filial von dem Paſtorat Kauto fcino wat . Defſelben filial Enara gehört zu Sienti - Lappmart.

262

7. Kemi - Lappmark. Sie grånget in Often an das ruſtiſche Lappland , in Süden an Orbottn , in Wes ften an Çorneå - lappmart , und in Norden an das norwegiſche und ruffiſche Lappland . bottniſchen Meerbuſen und Zwiſchen dem dem Nordmeer liegt ein Gebürge , welches die Einwohner Manſeltå nennen ; und deſſen Waſſer auf der einen Seite in den Meer: buren , und auf der andern zum Eismeer laufen ,' Das fand beſteht an verfchiedenen Stellen and fladen Feldern und Moråften . Die Einwohner haben ihre vornehmſte Nah, rung von dem Fang ber wilden Rennthiere, und in einigen Gegenden von dem Bivers fang ; Beide Jagdem aber nehmen wegen des allgemeinen Schießens fehr ab ; die Waldbrånde verzehren audy das ſo n Sthige Reunthiermoos , und wenn beiden Uibeln nicht geſteuert wird , müffen die Lappen end lid) por Hunger und Mangel verderben , 1 ) Kuſamo Paſtorat , unter dem 65 Gr . zu demſelben gebe: 56 Min, der Breite. ren ( 1 ) Kuſamo , ein Dorf von 8 lappmåns mern und 40 neuen Anbauern , ( 2 ) Kitká , ein Dorf von 6 nern und 25 neuer Anbauern .

lappman

( 3)

263

( 3 ) Kuolajärwi

unter dem

66. Gr.

5 Minuten , ein Dorf von 30 lappmåne nern , welche nun meiſtentheils neue Anbauer find . 2) Sådankylå Paftorat , zu welchem ger Hören ( 1) Sådankylå und Kittilá , Dörfer , die meiſtens aus neuen Anbauern beſtehen . ( 2 ) Sombio , ein Dorf unterm 67. Gr. 32 Min , wofelbft 23 Lappmanner wohnen ; und s neue Anbauer find. ( 3) Semifylá , ein Dorf von

8

Lapp

mánnern . 3 ) Semijárni stapelle i zu welcher theils lappen , theils Bauern gehören ; jene wer ben zu der Mutterkirche Kuſamo , dieſe zu ber in Stemi gerechnet. 4) Die Gemeine Enara , iſt ein Filial von den Paſtorat Utsjoki in Torneå - Lapp : mark , gehørt aber unter das isthum nebo. Die Kirche iſt zuerſt 1639 , und 1762 aufs neue erbauet. Der See Enara iſt groß und begreift unterſchiedene Inſeln .

-

264

V.

Finland.

ię Herleitung und Bedeutung des Nat Einige führen mens iſt ungemiß. thn von den Wenden her, die an beiden Seiten des finländiſchen Meerbufens gewoh net båtten ; andere von den gothiſchen Wor ten Fin und Fen , welche Sumpf und Mo : xaſt bedeuten , deren es hier gar viele giebt ; noch anderer Meinungen zu gefchweigert . In finländiſcher Sprache wird das Land Suomi , Suomenma und Suomen = faari gez Ein Finne heißt in ſeiner Sprache nannt, Somafadzb , in der vielfachen Zahl Some Finland liegt , in Anſehung oder Suome. des eigentlich fogenannten Schwedens , ge= gen Often , in dem Winkel , wo die Ditſee fich in den bottniſchen ung finuiſden Meer= Ehedeflen ist es von bes huren vertheilet . ſondern Königeu regicret worden ; jetzt fiihre IM es der Titel eines Großfürſtenthunis . zwólften Jahrhundert gab man fich viele Mühe , die Finnen zur chriſtliden Religion zu bringen , worüber der upſaliſde Biſchof Henrich 1158 erſchlagen , und zum Martys Es legte der ſelbe 1156, 34 yer wurde. Rábámáti die erſte Domkirche in Finland

265 An , welche hierauf nach ber nahgelegenen Kuthers Stadt Nebo verleget worden , şehre iſt zuerſt durdy Miartin Skytte und Peter Serfilar bekannt gemacht worden . Finland enthátt ungefähr 3000 ſchwediſche Quadratmeilen , und iſt von Natur fruchte þar , aber bisher noch lange nid )t hinlänge lich angebauet , noch mit einer getugſanen Es wa Anzahl von Einwohnern verſehen . re fowohl zur Verbeſſerung der Luft , als zur Vermehrung der fruchtbaren Alecker und Wiefen nöthig , daß die Sümpfe und viele von den ſtehenden Seen abgezapfet und aus getrocknet wárden , welches . deſto bequemer geïdjehen Fönnte , da Finland hoch über der See liegt , und das Waſſer nad) allen Sei

1

ten hin einen freien Abzug haben kann . Es båtte zur vølligen Anbauung an die 3 DNICE fionen #rbeitsleute nothig , die ſich bieſelbſt Striege genng ernähren konnten : vor dem yon 1741 aber basen alle fowohl in den Stadten als auf dem Rande lebende Eins wohner kaum 1 Million ausgemacht.

Die Finnen haben yon uralten Seiten Grennland befået , und ihr Getreide getrock pet, Sie theilen das Sivedjeland , das iſt , die gefdwendete Erde , oder das Brenne land in drei Arten : 1 ) Hufta oder Halme wird gehauen , wenn das faub groß iſt. R5

266

Dazu wird großes Feld von altem großen Holz , und allerlei Arten weißer Tannen ge braucht. Dieſes Holz liegt , nadidem es gefåtlet ift , zwei Jahre unverbrannt, und, dienet nur für Roggen . 2) Kaffi heißt , wo etwas kleineres Holz iſt , und ſolches das nach einem Jahr kann verbrannt mers den . Hierein kann man Storn und Ruben Tåen , doch geſchieht foldes vornehmlich mit Noggen . *3 ) Kieffamaa wird im Frühjahr auf Erdhügeln , wo kleines niedriges Holz iſt , gefallet. Die Aefte werden gleid, nebſt den Gipfeln abgehauen , und in eben dem Jahr , ſobald ſie troden ſind , verbrannt , und das Feld befået. Hierein fann Korr und Weißen gefáetwerden , ſobald der Brand vorbei iſt , Buchweißen etwas ſpåter , kein, wenn die Heckengebüſche Augen bekommen . Die Bäume werden mitten im Sommer angezündet , da es den Tag über trocken iſt : der Brand geht , auf den Grasſtellen vor , die zuvor noch nicht in Feuer gerathen waren ; wenn aber das Feuer ausgeirſdhet ift , ſo wird nod ) ſelbigen Abend die Saat ausgeſtreuet, damit Mind des Nachts

die Aſche nicht vom fortgeführet , ſondern

vom Thau an das Saatkorn gchåuget wird . Ulsdenn # flüget man mit einem Gabelpflug ( Kafiſadyra ) , und die Erde wird mit einer hol

267 h8tjernen Şarke 'geharket ' ; denn der geivdhni liche Pflug und die eiſerne Harte taugen Fu bei den Stoppeln und Steinen nicht. biefe Aſche wir! ganz dünne geſået,

1

1

Sola

des Brennen , Såen , pflügen und Har : ken wird auf einerlei Erdreid ) einige Jahre lang fortgeſetzt ; und wenn alles gut ge : råth , ro trågt es meiſt 30 bis 40fältig ; ja man hat Erempel , daß das Ivofte , auch 150ſte Forn geårntet worden . nannte Kitsland iſt auch noch

Das: roger zu merken .

im Noraſt und Moos angelegt ; und um das Erdreich zu prüfen , wird ein Klumpen gebrannt : giebt derſelbe rothe Aſdie , ſo iſt es ein Zeichen , daß die Stelle

Es wird 1

1

.)

1

werden - lange und mit Nußen gebraucht kønne ; tft die Afde aber weiß , ro taugt Man leitet das Waſ ber . Platz nicht viel. , womit der Boden Hols ſer ab , fållet das etwa bewachſen iſt , gråbt nach einigen Jah ren das Land um , und die Wurzeln aus , Darauf und pflúget es verſchiedenemal. låßt man es einige Zeit 'austrocknen , güne bet alsdenn den Dorf an , pflüget und bar fet das Land nach dem Brennen , damit der Wind die Aſche nicht megführt , und fået alsdenn den Roggen zu eben der Zeit , wie in

andere Hecker.

Man hat auch nod , an= bere

{

238 bere Okittel , den Grund und Boden unter dem Moos oder Schlamm zu unterſuchen . In Wiborgs - Lehn und rings um Wila Manfrand , an einigen Drten in Karelen und Tawaſtland , imgleichen in ganz Saz wolar bauet man Hudyweißen , welcher eins träglicher iſt , als alle andere Saat , und ju Brod und Mehlbrei gebraucht wird. Arme Leute pflegen auch in Ermangelung anderer Speiſen das Stroh deſſelben zu trocknen , zu Mehl za ſtampfen , und rol: dhes unter ander Mehl zum Brodbacken zu mengen . Wegen der guten Weide ift hier die Vieh zucht febr vortheilhaft ; dod iſt das Vieh klein . Un großen Fichtenwäldern iſt biex ein guter Vorrath ; daher das land jáhra lich eine anſehnliche Menge von Holz und Kohlen nach Stocholm , Balten und Breta ter aber nach ausländiſden Dertern verfen ; det , Wildpret bat inau im Uiberfluß, He pfel, Birnen , Pflaumen und Kirſchen wach : ſen , und werden reif. Es ſollten noch mehrere Bauin - und Sträutergårten angele: Mit firdreichen Seen , Sum get werden . pfen , Flüffen und Strómen find alle Der

ter perſehen .

Von

den

finländiſchen Per=

lenfiſchereien ſind viele koſtbare Perlen nach ausländiſchen Dertern verkaufet worden ,

269 An den Seen und Sümpfen trift man eine ets Penhaltige Erde an , aus welcher Eiſen gee fchmolzen wird . Bleierz wird an verſchie . denen Stellen gefunden . Die finländiſchen Ufer werden durch viele Schåren bedecket. Db nun gleich Finland, ein gutes land iſt , --tind vor allen andern Låndern des fchwedis fchen Reichs den größten uiberfluß an fer bensmitteln hat : ro hat es doch in den letzten Kriegeszeiten ſchwere Schickſale es dulden müſſen , und iſt daher jest von Fohledytem Unſehen ,

und

mit armen

Eins

wohnern beregt , die aber tapfere leute ſind . Man hat ſich viele Mühe gegeben , die Finnen von den nach u fyrien

und Babye

lonien aus Paliſtina : weggeführten Ifraeli: ten und Süden abzuleiten , und noch 1764 hat Profeſſor Bilmark, zu Hebo wahrſchein lich machen wollen , daß fie mit den Sen ten zugleich nady Skandinavien gekommen wåren . Man ſucht dieſen Urſprung der Finnen um deswillen zu behaupten , weil die alte achte finniſche Sprache mit der hebraifden rehr viel úbereinkommen ſoll. Ihre Sprache iſt von der ethniſden mur in der Mundart ein wenig unterſchieden , auch mit der lappländiſchelt , und etwas mit der ungariſchen Sprade verwandt. Snig Sus ſtav Ill , hat 1775

anſtatt

der

vormaligen vice

370 vier Landshauptmannſchaften , water welche Finland vertheilet Dieſe ſind

I.

Die

war

redis

errichtet.

Landshauptmannſchaft

Aebo und Biörneborgs Lehn nebſt Der Inſel Aeland.

Šie begreift Finland an und für ſich ſelbſt, welches in dem Winkel liegt , wo der botts niſche und finniſche Meerburen zufammen ftoßt, gegen Upland

und

Geſtriklann über,

29 ſchwediſche Meiteu lang und . 18 Mellen breie iſt. Das Land iſt ſehr frudtbar und angenebut , beronders in dem ſúblidhen Theil, und mit guten Seen , Flüſſen , Deckern , Wieſent , Viehweldent , Hopfengårten , Mål bern und einigen Eiſenhüttent begabet , der norbliche Theil aber iſt nicht ro gut anges bauet . Das blórneborgiſche Lehn ift eines mit von den fruchtbarſten und woblgelegen ften Ländern in Finland.

In demi barinn

belegenen Kirchſpiel Saftmold , ift eine Per lenfiſcherei. Sie find meiſt einzeln , doch findet man ihrer auch zwei bis drei in einer Schale. Die Einwohner ernátren fid) vom Uderbau , von der Biebzucht , Fiſcherei und Watonuşung , treiben dabei

Handlung mit Ses

1

Betreide , * Mehl , Dith Butter , Falchi, Seinwand , Zwirnſtrümpfen ? . Das åbois ſche Bisthum iſt das fiebente in

Ord

der

nung , und beſteht aus 18 Probſteien.

Es

geboren hieher folgende Hårades . 1. Pitis : Hårað . 1 ) Nebo , auf finniſch Eurku , liegt an Der Ecke des vom bottniſchen und finniſchen Meerbuſen gemachten Winkels , am Fluß Qurajodi , welcher durch die Stadt Tauft. Sie iſt die beſte Stadt im ganzen lanbe, mit Bergen umgeben , bat die Stapelgerechtigs keit , und einen bequemen Hafen . Im Jahr 1157 war die Stadt nod nicht vorhanden . Der birchsfliche Eiß iſt 1228 von Renda: medt hierher verlegt worden . Kenig Gu : ſtav Adolph Giftete hier 1628 ein Gymnge fium , welches die Kidniginn Chriſtina 1640 tnt eine Akademie verwandelte ; aufer wel cher hier noch eine Rathedralſchule ift.

Die

Domkirdie , weldie 1300 angelegt worden , Es iſt hier iſt ein anſehnliches Gebåude. ein königliches Hofgericht , und ein Lånds : bauptmann. Die Stadt hat zwei Bürger meiſter , und treibt einen guten Handel mit Viftualien , Bret: Leinwand , Getreide tern ic. Die Ruſien , die von 1713 Sis 1720

darinn

gehalten ,

ſie

gelegen , haben hat

auch

ſonſt

übel

Haus

Šfters , und

272 juletzt 1775 burch Brand großen Scabeit gelitten . 1743 ward hlefelbſt zwiſchen Sdwe: den und Rußland Friede geſchloſſen . Auf den Reichstagen iſt ſie die adite Stadt: Mad Gadelius Uusrechnung iſt die Polhidhe biefelbſt 60 Grað 27 Minuten und der Uns terſchied der fånge vont bononiſchen Mitá tagszirfel 43 Grad 21 Minuten . 2 ) Hebo - Slot , oder Abs - Hus , iſt ei: ne der åbteſten Feſtungen des Landes bei der Mündung des Auraflues , auf einer Halbinſel. König: Erid XIV . raf im reche zehnten Jahrhundert auf dieſem Schloß gg: fangen . Es iſt feit ſeiner erſten Erbaunng zu vielen malen Purch den Feind und Seuz ersbrünfte verwüſtet worden . 3 ) Scuppis , ein guter , nicht weit voit hier belegener Geſundbrunn . 4) Nunſala , eine angenehme Inſel , mit einem fönigl. Meierhof. 5) Nóne , ein Donainengut , im Kirchs fpiel Šagu. 2. Maſko - Hårad . Darinn 1 ) Nådendal', eine kleine in Dicile dok Alebo gelegene Stadt . Das nobeitbaliſdje

Klofier , weldjes zur Erbauung dieſer Stade Gelegenheit gegeben , iſt eingezogen ; doch haben die Nonnen fidj daſelbft bis 1595 wwfgebalten ,

wud

die Strumpffrickerei in Gang

273 Gang gebracht ; welches Handiverf man noch jetzt daſelbft mit ſo vielem Fleiß treibt, daß jährlich eine anſehnliche Menge von Zwirnſtrümpfen zu gar wohlfeilen Preiſen nach Stockholm und andern Orten gebracht wird . Die Stadt iſt auf den Reichstagen bie gifte. Nicht weit davon iſt ein Geſundbrunn .

guter

2 ) Noufis Kirchſpielskirche , 3 Mellen von Aebo , baſelbſt ift bas Grabmal des Biſchofs Heinrich , welcher zuerſt das Chrie ftenthum in Finland gelehret hat , und 1158 erfdlagen iſt.

:: 3. Haliko - Hårad Barin Kimito,eine Inſet und ein 6 Meilen von Uebo gelegenes Kirch fpiel , hat verſchiedene adeliche Höfe , einert Eiſenhammer und gute Steinbrüche. 4. Wirmo - Qarad , barinn a) Saris, eid b) Pihå , ein fåniga altes Domainengut. licher Meierhof. c ) Monois und Nitu, Domainenhofe. d ) Fagerholm , ein Zolle kontoir , wo alle von und nach Uebo regelas de Schiffe befichtiget werden .

5. Wemo - Hårab , barinn tft Nyſtab, eie be 1617 angelegte Seeſtadt , an einem and genehmen Drt. Sie hat einen guten Haa fen , und handelt mit allerhanb hölzernek Gefäßen , wovon ſie jährlich viex und zwan : Burd . Erbbefor. a B.

2

274 274

Schiffe voll had, Deutſchland fchidet . 1636 warb die Stadt von der Königin Chriſtina Dem Grafen Guſtav von Waſa borg geſchenket , aber 1680 wieder an die

sig

1721 ward Gieſelbſt der Krond gezogen . und bekannte Friede zwiſchen Schweden Auf den Reichstagen Nußland geſchloſſen . tft fie die 77ſte Stadt . Bifrneborgs : Lehn ,

liegt in

Norden ,

und wird eingetheilt : 6. Jn Nieder - Satakunba , welches aus einem Vårad gleiches Namens beſteht , dam tunen : 1 ) Bifrneborg , eine Seeſtadt , auf einem langen Sandſtrich , am Strand der Kumos Aelf , welche ſich gleich unter der Stadt in verſchiedene Arme vertheilet , und dadurdy auf eine halbe Meile lang verſchiedene kleine Infeln madit. Sie ſoll anfangs im Kirds ſpiel Kumo gelegen haben : nachher aber nach Ulfsby oder Wanhakylå verleget work ben feyn ; 1558 aber ward ſie nach der Stelle, auf welcher fie nun ſteht , verſeßt. Bon dieſem Ort werden ſowohl nach Stock bolm , als :nach andern Orten , Holzwaar ren und Fiſche , besonders aber fad ) s und großer

Weißfiſch , alle

fandt.

Sie

hat ihren

Jahre häufig vers Niederlagsplag bet

Sandud , I Metle von der Stadt.

1602 IR

270 worden Hf hier ein Reichstag gehalten aluf den Reichstagen tft fie die 64ſte Stadt, Nahe dabei iſt ein königl. Out und Wors werk. 2 ) Rauno

3

oder

Rameå ,

eine

urale

te Seeſtadt , welche einen guten Hafers bat , eben einen ſolchen Handel als Npſtadt treibt , und auf den Reichstagen die 65fte Stadt iſt.

Ober - Satakunda , welches aus Dber - und Nieber = Sheil bez rader ben Q & verſchiedene Kirchſpiele weldgen Riebt , in 7. In

liegen ,

11

Ste liegt in der 8. Die Inſel Heland. offenen See zwiſchen Upland und Finland, Dazwiſchen find viele kleine Infeln , Klips pen und Berge , welche den Seefahrenden Sie ift große Beſchwerlichkeit Berurſachen . ungefähr rechs fchwediſche Metlen lang Das Erdreich und beinahe eben ſo breit. ift ſo fruchtbar , daß die Einwohner faſt durchgebenbe binlängliches Getreibe haben , und folglich die Die Weibe lift ſehr gut

w

Viehzucht auch . Sie hat einen guten Vors rath an Wåldern , welche , weil fie dem Kia nig zugehsren , überall gebeget werben . Him unb wieber findet man gute Kalffteinbergea Buchſe , Haſen und Füchre trift Håung , Båren aber wenig an,

man hier Die Eins

50

*

wory

mohaer reben [djwediſch , und haben ihre meiſte Nahrung vom Ackerbau , von der t Viehzucht , Fiſcherei , Jagd , Schifffahr , ng , und von fa en el ch og ei ev m n gl Se de vo im Sie handeln der Nübung des Waldes . mit Butter , Kaſe , Holzwerk , Kohlen und In vorigen Zeiten ſoll die Inſel ihre Kalk . n ne Kidnige gehabt haben ; wenigſtens sige hat ſie in den älteſten Zeiten nicht zu fins Nadidem daffelbė aber unter land gehåret . t e di gefommen , hat Bethmåßigkei ſchwediſ n ge nd 0 ni 10 Jahren ſeinen noch in ei Mela r te Ceit 1634 , gehabt . eigenen Statthal fie zur aeboiſdien und biórneburgiſchen fändshauptmannſchaft gehört , beſteht fie aus einer Diſtriktsgerichtsbarkeit , und einer

da

Vogtei , dazu 8 Kirdiſpiele oder Paſtorate mit den dazu gehsrenden Kapellen gerechnet Die Prieſter fchaft gehöret unter werben . Von Dertern find das aebeirche Stift . Kaſtel Hier zu merken holm , Grelsby" und Domai Haga , fånigliche nengüter , auf der . Poſtko ren erftem cin 'tSnigl ntoir ift ; Vans nd , eine kleine Infel , 3 Meilen in Súde wo in påbſtlichen "Zeiten oft von Ueland ", ein Kloſter geweſen , unb Eckers , eine Ine fel an der weſtlichen Seite von Ueland woſelbſt ein königt: Poftfontoir iſt. Il .

377

I. Die Landshauptmannſchaft Uleåborg oder Qeſier - Botten . , :

be

De

Eps

liegt håber hinauf in Norben , an der Secſeite , und hat den Namen Dit Hotę ten , daber.befommen, weil ſie an der Sfilia chen Seite des bottniſchen Meerbuſens gee legen iſt. Nach der Landſtraße zu rechnen , ift . diere Proving 897 fdwediſche Meilen lang und, 40. Meilen breit. · Andere bereche nen die Långe nur auf 66 , und die Breite nur auf 12 idywediſche Meilen . Die Na: tur hat ſie durch

eine långft

an

der ofilia

chen Seite fich erſtreckende Unhdhe von den andern angränzenden fåndern geſchieden . Aus demſelben haben verfdhiebene Fluffe ; melche, theils in das weiße Meer , theils aber auch in den bottniſchen und finländiſchen Meerbuſen ſich ergießen , ihren Urſprung : Das land hat mehrentheils , beſonders aber in Süden gegen die Seeſeite ju , and an einigen andern Orten , einen ebenen Boden, iſt aber mit Moråſten angefüllt.

Das Erd- .

reich im Kirchſpiel Paldamå iſt unfruchtbar , und der Acerbau Fehr unvollfommen . Die Mißjahre ſind gemein , und die falten Some mer , meldte fid) oft einſtellen , find beſta

1 Ichåblicher , da die Ausſaat erf gegen

das En

3 Ende des Deal und im Anfang des Jurius geſchieht. Þingegen bringt das fogenannte Schwenden eine ſehr reiche Ernote. Die Wiefen And aud ſchlecht, Das Seerbrens nen nimmt die wilder fart mit , weil an 3000 Tonnen jährlich ausgeführet werden. Alles Vieh if gering , und die Båren thun unſáglichen Schaden . Wälder , fifchreiche Seen und Fluffe , ik welchen auch ein gu * ter lachsfang it , trift man hier in großer Menge an. In einigen Sloffen werden auch Perlen aufgefirohet , darunter manche faft groß wie eine Schwalbenet ift. Es giebt hier auch feinige Elferhammerwerte. Gegen die Geefeite liegen große und weitläuftige Schåren . Die Einwohner , welche an der Seefeite wohnen, ſprechen ſchwediſch , die ilbrigen aber finlandifch. Sie handeln mit Balten , Brettern . Seer , Trah , ingles chen mit Vieh , lachs , Sutter und andern Efwaaren . Ihre meiſte Nahrung haben Me vom #derbau , von der Biehzuche , Kalfa Ziegel- und Teerbrennerei , Jagd und Fis fcherei , wie auch vom Seehundfang, Schiff bau , und von der Rußung der Wålder, Der Lachs s und Strömmingsfang wird hier großem

Nußen

Kirchſpielen

Karlebt

mit

getrieben .

und Kronebt

ga den werden Saifa

12

279 diffe gebauet,

im

ganzen

Lande find."

nid )t mehr als 19 finiſche und 9 fdywedir : Man ſchåbet die Anzahl fiche. Kirchſpiele. der Einwohner auf 80000. Dft - Gottn uns terhalt ein ganzes Infanterieregiment , eis nige Kirchſpiele aber ſtellen , anſtatt det Soldaten , Schiffszimmerleute zum Sdiff8

.1

G

bau zu Karlskrona. Die Prieſterſchaft ges hört zum åboiſchen Bisthum . I. Kajana - kehu , in Norden , dahin : . 1 ) Kajana oder Kajaneborg , ein Städts dhen , mit weld )ein Towohl , als einigen ane dern Kirchſpielen , der Neidysdreſt ; Graf Pehr Brahe , 1650 unter dem Mamen des

kajaniſchen Lehns zur Saronie belehnct wurs de. Das Schloß weldies eigentlich Saja neborg genennet ivird , liegt nahe bei der Stadt , lft 1607 angelegt ;

1716 aber ward

Kapitulation eingenommen , und es durch niedergeriſſen . Es iſt mit dein brauſenben Strom Pyhá umgeben , welcher in dafiger Gegend einen entferlichen Waſſerfalli verurs Die Stadt hat fehr wenig Einwohs facht. Auf den Reichstagen if ſie die 102te ner. und lebte Stadt. 2 ) Palbamá , ein Kirchſpiel , in welchems die Stadt Kajana liegt , iſt das größte im ganzen Reich , denn es iſt 40 geographiſche Meilen lang und 12 breit , aber ſo wenig

Bebauet , daß an einigen Orten ein Bauers bof von dem andern 7 Meilen entfernet ift.

3 ) Hyfis : Schloß , im Kirchſpiel Palda må , ift vor dieſem eine entfeßlich hohe Burg geweſen , die ganz und gar in einen harten Felfen ausgehauen , mit zwei Pforten uud gar beſondern Treppen verfehen war ; dent es war zwiſchen einer jeden Stuffe ein Naum von einer Klafter. Nunmehr if fie ganz berfallen

42 Das Kirchſpiel Sotfemo , ift 36 geoe graphiſche Meilen lang , und faſt 9 breit, 2. Uleåborgs : Rehna welches in das norda tiche und füdliche eingetheilt wirda 1) In dem nordlichen liegt : ( 1 ) uled , oder Uleåborg , eine Seeftade auf einer Halbinſel e beim Auslauf der Uleå Melf ins Meer. Sie wurde 1610 erbauet , tft die großte in gang Dit : Bottn , hat ges rade und ſehr lange Gafien , eine Trivial: ſchule einen guten Hafen und einen gus 1714 wurde fie von den ten fachofang. Ruſſen verheeret , unb 1713 hat ſie zweis mal großen Brandſchaden erlitten . Auf der Reichstagen iſt fie unter den Städten die 40ſte. Ihre Polhdhe hat Planmann auf64 5970 Gr. Min. gereßt. Das nahe dabei auf einer kleinen Gnſel gelegene Schloß , welches eigentlich

uldborg heißt , ift . 1590 an

282

i

ta 20

1

angelegt und wohl befeftigt worden , mari mehr aber faſt ganz verfatten . ( 2 ) Braheftad ,

eine wohlgelegene Sees

ftabt, welche nach dem Reichsdroſten , Graz fen Pehr Brahe , genennet werden , der fie für Handwerker angelegt , gekauft , und ihr 1652 die Stadtgerechtigkeit perfdhafft þat. Hier iſt ein guter Hafen. Auf den Reichs tagen iſt ſie die 99fte Stadt ,. 2 ) In dem füdlichen iſt zu bemerken :

(i ) Das Kirchſpiel Läfteå , darin Salje Lebereien . ſind . ( 2 ) Damla - Karleby eine Seeſtadt, wels che zu Zeiten des Kinigs Guſtav Adolph an finem fruchtbaren , ebnen- und angenehmen Ort " angelegt , und 1620 privilegirt worden . Sie hat einen guten Hafen , einträglichen Schiffbau , und ſtarken Teerhandel . Auf Den Reichstagen iſt ſie die 73ſte Stadt. In dieſer Gegend fieden die Bauern im Früha jahr und Verbſt aus dem Seewaſſer Salz , welches Anfänglich graßt iſt , wenn ſie aber in die ſogenannte Klarpfanne etras ſaure Milch gießen , fdyneeweiß wird , Die Art der Verfertigung wird in den Abhandlungen

ſchwediſchen Akademie der Wiſſenſchafa ten Hand IV , S, 210 , u , f. beſchrieben .

Der

S

Ang

Aumert, zu Hiefer Landshariptmannfobaft gehdee auch das Paftorat Kuramo in semi Lapp mart.

III,

Die

Landshauptmannſchaft

Waſa , begreift

1. aſa , eine vom König Karl IX. ans 1611 privilegirte Seeſtadt , gelegte , und dem Namen der königlichen Bas nach welche rafamilie genannt worden . Sie hat feit 1775 ein geſtiftetes , und 1776 zu Stockholm ons geweihtes Hofgericht , ronſt aber eine gute Trivialſchule , und handelt mit allerlei Firths Der Hafen hat einen fchweren Eins waaren. Auf den lauf. Stadt. 2. Forsholm gut bei Waſa , Hauptmann von

Reichstagen iſt fie die soſte

, ein königliches Domainen auf welchem nun der Fandse Oft - Hottn ſeinen Sik bat. Ehemals war hier ein befeſtigtes Solo 3.

Chriſtineſtad , eine

Seeſtadt,

Der Graf Pehr Brabe 1649 auf der

welche Halb

Inſel stoppe bei der See angelegt i una nad feiner erſten Gemahlin genannt hat. Pluf den Reichstagen tft fie die gofte Stadt, 4. Ny - Karleby , eine Seeſtadt, am Fluß Lappojoci , der eine Meile von der Stadt in die Sie fåut, woſelbft and ein gute

483

2

ใน

23

$

Bafen iſt. Sie iſt vom snige Guftav Adolph angelegt , und 1620 mit Privilegien verſiec ben worden , Bier wird ein vortheilhafter Seerbandel getrieben . Auf den Reichstagen ift fie bie 7ifte Stadt, s . Jakobſtad , eine mit einem bequemen Pafen berſebene Stadt , deren nordlicher Shell auf den feſten Rande, der übliche aber an der Eec auf der Kleinen Inſel Bockholm liegt. Sie iſt oon der Gråfin Ebba Brabe 1653 angelegt, nach ihrem verſtorbenen Ger mahl , bem Reichsfeldherrn , Grafen Jakob be la Gardie , genannt , und 1660 mit to: Miglichen Privilegten verfeben worden , Sie Ift auf den Meldstagen die gaſte Stadt.

IV .

Die Landshauptmannſchaft Tawaſtland und Nyland .

1. Tawaſtland, liegt mitten in Finnland , tft 30 fohwediſche Mellen lang, und 20 Meis Yen breit. Das Land ift fehr gut , fruchte þar , eben unb mohlgelegen , mit Archreichen Flüffen und ſtehenden Geen gleichfam Durdy ſchnitten , und mit guten åldern , guten Sledern und Wiefen verſehen ; lo daß es in Anſehung diefer natürlichen

Vorziige nicht

nur zu den beſten Gegenden in Finland kann gerechnet werden , fondern aud taum von

4 78 t en haf nd wed r e dſc n Sch Irg eine Lan i über : n d en ffe ert tro th wir . Es hat alſo ein gurtet n a e p h r d h c Vor anhtevtie , Fiſ und Wißlig . d s m ngeac hlå r r h e i e D u e en ſ w nac ger weg et er me , und hialtendes bau nur ar Ad s e t a e w d h leut . Bis wir didgite Saa auc etiwche ä l e h d t c eerr nör von der Kål htebreſ . iDch il ft ergic dre d e l n h a T i b u w en , als der he es åſt lic d r n d n n n o e ü ſ . I hdte M u ten an unb n c h n r i d e f e t d igeanbi p t bau ſum un , Der lt l nha e ft n ine e f d ſ i a n r i r t e m e nte E nd a , aus nan nſa her e c e g l ſ s we da ſo Ei - Erg zur tet r n i d e e e r t n r be wi . de Se Udn iſt der per s de der åjánhe ee er rößte n e o P iſc j S d g , als wel len ge at r 0 chwed r i n e r e á h e 2 ſ ne c M en in d L hu . rba hr woh rnä ich vom Äcekie Die Ein e , ſ t h c r r hzu d d einige Fiſche n von dlenr Vie uin u ; e d nen de re ſen Han mit Get , nBoh ,netEernb , k s e c i h o f d ieh , iſc eHnan , getr fla , F V ; r a a r s t t erw lch , Buttſetaat Ped , Kal , Btaf 26 . ng, Fa n u e h h r e c å ſ s r h Fn An nz de Ki die nge hum che i l ſ t v i i s m m o s e o fe Pr zu åb , eil zu Th enSi nth ſch ft ßte r goi i ö e r m t r b e u g a z b S , g kon

1) In den fudlidhen Theil ,

der aus 2

Hårader , nåmlich Nieder - und Ober -Hådolas Várad beſtellt , darin :

385 ober" Króneborg , eine ( 1 ) Cawafteħus kleine Stadt , iſt 1650 an einem angeneh's men Ort bei einer See vom Graf Pehr Bras ៨ជ

he angelegt und mit Freiheiten verſehen woré Sie ward 1713 von den Ruffen ein : ben . genommen , und im legten ſchwediſch - ruffi: ſchen Krieg in die Arche gelegt. Das Schloß, welches eigentlichy Cawaſtebus oder Tawa: fteborg beißt , iſt wohl befeſtigt , und ents Auf bålt ein Arſenal und fornmagazin . den Reichstagen iſt ſie die 97ſte Stadt. Iho re Polhdhe hat Planmann min . geregt.

Ah

auf 61 Gr . 3

( 2 ) Sairiala , ein königliches Domainen : gut , im hauboiſchen Kird ,ſpiel. 2)

In den

nordlichen

Thail ,

der auch

aus 2 Hårader , nåmlich Ober - und Nieders Sermåti - Hårad , bemerken : H

NE

( 1 ) Wáſunda Domainengüter.

beſteht ,

in

welchen zu

und Muſtiala , fånigliche

( 2) Tamela , ein Kirchſpiel , in welchem ein Kupfer - und Eiſen - Erfgang entdeckt worden . ( 3)

Jåmſe , ein

Kirchſpiel mit

einem

Marktplaß , auf welchem mit Getreide Fans bel getrieben wird .

2. Nya

186 , Roland ,

liegt an den

finländiſchers

Meerbuſen , und iſt vor dieſem von den Fins nadober aber bat et nen bewohnet worden auch

von Schweben und Hålfingland einige

Einwohner befommen, weswegen es Nyland Es iſt 225 rohwediſche genennet worden . Meilen lang , und , wenn man einige menis ge Stellen ausninmt, nur fünf Mellen breit. Das land

iſt

eben ,

fruchtbar ,

anmuthig

und beſſer bewohnt , als die daran grångens Es bat gute Uecker und Wies de landſchaft. ſen , köſtliche Weide, gute Wälder, fiſchreide Flúffe und Seen , und alſo einen guten Dore rath an Wildprct , nebſt mancherlei Fiſchen , imgleichen einige Schneidemühlen und Eiſens welche das Erg dazu aus Südere Die Einwohner haben ihs mannland holen. re Nahrung von dem Ackerbau , von der Sie handeln mit Viehzucht und Fiſcherel. Betreide , Brettern , Reinwand und allerhand

Hütten ,

Es iſt hier der Sie des über fiſchwaaren . das torgiſche Stift verordneten Biſchofs . Dies Bisthum iſt das neunte in der Ordo nung , und beftcht aus 7 Probfteien . Das land wird eingetheilet in 3 áraber, welche zu der tawaſtlandiſchen Landshauptmannſchaft geboren . 2. Borgo - Bárad .

Dabin

A

bele

1

2

+

287 1 ) Delfingfors , ethe Stapelftadt, die bas fte im kande , auf einer Halbinſel , hat faſt ben beften Hafen von allen (dywediſchen See: ftädten . Sie iſt vom Könige Guſlav l . ane gelegt wordent. Im legten Kriege mit den Nuſſen ward fie, gang . abgebrannt , und hat fich noch nicht wieder erholet. · Die Eine wohner handeln mit Getreide , Brettern und Fiſchwarer . Der landshauptmann über Ny : land und Canaſtland hat hier ſeinen Siß . Es iſt hieſelbſt auch eine gute Irivialſdyule. Es find hier die Feftungswerke Ulrikasborg und Broberg in der Stadt , und Sweaborg mit dem Außenwerke Gußaf $ : Swård , ans gelegt worden . Zu Sweaborg iſt ein Gebdu: de zu einer finniſchen Kadettenſchule aufges führt , und eine Schleuſe zu einer Galers sendoce angelegt , welche 130 Fuß lang , 45 Fuß breit , und 12 Fuß tief in einer Bergflippe eingeſprengt ift. Auf den Reichs . tagen iſt ſie die 24ſte Stadt. Unweit ders felben liegt ber fönigliche Meierhof Wif. 2 ) Horgo , pine fehr alte Secffabt mir einem rohledyten Hafen , ift in bem vorigen Krieg

faſt gånglich ruinirt , nunmehr aber wieder in einen guten Stand gelegt worden , Es if hier der GiB eines Siſchofs , uud ein gutes Gymnaſium . Die Einwohner bane

Nuf dem deln mit allerhand Léinicand . Reichstagen iſt fie die 7ofte Stadt. 3 ) Perno und Sibbo , und Marktflecken .

find Kirchſpiele

2. Rafeborgs sftlicher Diſtrikt , darin wir Kojo , ein Kirchſpiel und Marktflecken , bee merken

3. Rafeborgs weſtlicher Diſtrikt, darinn 1 ) Raſeborg , ehemals ein anſehnliches königliches Domainengut mit einem feften ·

Schloß ; Dbriften . *

ist

2 ) Efen & s ,

aber

die

Wohnſtatt

eines

eine Fleine Seeſtadt mit eis

nem schlechten Hafen , liegt an einem angee nehmen Ort , und bat vermuthlich ihren Namen von dem Dabei beſindlichen Eichens Øuf den Reichstagen iſt wald bekommen . Das idnigliche Domais fie die 78fte Stadt. mengut Elenås liegt gleich dabei . 3 ) Hangs , oder Hang8 = Udd , iſt eine Erdjunge , welche fich bei Efenås ins Meer erftredt , und ſowohl wegen des Zolfontoirs an dieſem Ort , als wegen des ſehr beques men und von der Natur wohl bedeckten Has fens bekannt ift .

1714 ward hier ein Sees

treffen zwiſchen der sebaiten .

Schweden und Ruſſen

V. Die

289

*

V. Dic

Der Name Sawvlar bedeutet ſo viel als eine mit Rauch angefalte Wike. Dieſe land: ( dhaft ift 34 rohwediſche Meilen lang , und 21 Meilen breit. Es ſind hier zwar nicht viel Hecker , Wiefen und Dichweiden ; aber Defiomebr wilder , Seen , Fluffe und Ro: råffe, welche das Land faſt allenthalben durch fd) siden , Diere Gewvåffer fließen mehren :

$

3

+

Landshauptmannſchaft

Samolar und Karelien .

th fls in den See Saima, welder von Nors ben nach Süden durd) das Land geht , 40 Meilen lang , mit vielen bergichten Inſeln angefüllt iſt , und vermittelft des großen und heftig braufenden Stroms Woren , in ben Padegaer See fågt. Das fand ift po ungleich eingetbeilt und übel bewohnt , daß Die liegenden Gründe, welche zu einem Bauer: hof schdren , 10 , 15 bis 20 Meilen von Dem Hof relbſt eblicgen. Die Einwohner haben wenig Acerbau , råen aber dod viel Budweizen , und ernähren fich außerdem Don der Viehzucht , Fagb , Fiſcherel , und Dom Gebrauch der A &iber ; und handeln mit Talch , Butter , getrodneten Fiſchen , Fellen und Pelzwerf . Fhre Hauſer find nichrenrheils ſehr klein. Elend - und Renna thiere werden hier håufig angetroffen . Die Burch. Erbberair. a. D.

Pries

290 Prieſterſchaft gehårt zu dem borgoiſdien Stift, und iſt in 3 Probſteien vertheilt . Das Land wird in 3 Hårader abgetheilt , und enthält, außer der Stadt Nyplot , von welcher bei Nußland wird gehandelt werden , folgende Derter : 1 ) Hanulaupåldo , Taminſalmi , Randa- , ſalmi und Sairala , ſind königl . Meierhofe. St. Midel , ein Kirchſpiel , in wel chem ein königliches Poſtkontoir angelegt wor Die Kirde und Gemeine iſt eine mit den . von den ålteſten , welche in påbſtlichen Zei= ten find errichtet worden . 3 ) Brahelina , ein fånigt. Domainengut.

VI .

Die Lanóshauptinannſchaft Kymmenegård.

Sie hat ihren Namen von dem Fluß Kymmene , und von dem königlichen Do: Es Frymmenegård bekommen . mainengut wird der Theil von ' Kerholms - fehn, darun: ter verſtanden , welcher , zufolge des nyfiåd tijdjen Friedens , zur ſchwediſden Krone ge båret . Es bat feinen Namen von dem als In dem ten Schloß Serbolm befommen . nyſtádtid en Frieden ward die Feſtung Ker: boim , nebli dem ſüdlichen und beſten Theil Dieſes Lehns , an Rußland abgetreten . Die re

291 Të: Sheilung iſt durch den åboiſchen Frieden von 1743 beſtätiget worden . Kymmenes 1

Til

gårds = lehn , ifti, in Unſehung ſeiner 'natürs lichen Beſchaffenheit , ein gutes land : allein es iſt nicht hinlänglid, bewohnt , und hat daher wenig gebaute , Aecker und Wieſen , hingegen große Wålder , firchreiche Flüſſe Aus und Seen , nebſt guter Viehweide. dem Samen des Sauerampfers macht man in Siarelen ein mohlſchmeckendes Brod . Der Fluß Siymmene kommt aus dem See Pejens de , und fållt an ſechs Orten in den fins Der große Strom ländiſchen Meerbuſen . Woren kommt aus dem See Saima , und fällt in den See ladoga . Er hat eine Meis le

Auslauf einen ſehr beftigen Die Prieſterſchaft diefes Lehns

von ſeinem

Waſſerfall.

Es gehårt zu dem borgoiſchen Bisthum . wird in vier Theile vertheilet , von wel chen zwei in Süden , und eben ſo viele in Wir bemerken darin : Norden liegen . I ) Kymmenegård , ein altes und anſehne lides königliches Domainengut , liegt bei dem Auslauf des Kymmenefluſſes. 2 ) Karnas , ein königlicher Meierhof.

3 ) Lowiſa , eine wohlgelegene

Stappels

ſtadt in dem Sird )ſpiel Perno am finländis ſchen Meerbuſen , mit einem bequemen Has fen. Sie iſt 1745 , fufolge der bei dem

leto

295

lebten Friedensiding gemachten Brenzrohet bung , zu einer Grån fladt an dem rufiſoen Gebiet angelegt , und vor dem adelichen Gut , quf beffen Gründen fie czbauct iſt , Degerby ; 1752 aber dom fönig Atolpb Friedrich mit dem Namen Fontſa benennet Es iſt hier ein Pofitontoir. worden . den Reichstagen fft ſie die gte Stadt.

Auf Ist

hat der Landshauptmann über Myklot- fcbx bicfelbft feinen Sis.

Preur

#

2x

nia



?

296

Das

Königreich

$.

Preußen .

I.

Atapar Hennbergers Charte von Preußere überhaupt , welche 1576 zuerſt , her: nach 1638 und 1656 abermals ans Licht getreten , ift die erſte 'brauchbare Charte von

dieſem kande , welche Janſſon , " Danfert ; de Witt , : Dificher , Schent , Homarin Seurter , und Cantelli ', nadigeſtochen' ha ben . " Weit beſſer ift diejenige , welche y . 6. Rhode für die königliche Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin auf einem kleinen Bogen gefeichnet hat , denn fie iſt aus den Enderſdiifchen und Sudhoboleßifchen Char: ten zuſammen gezogen . Es hat nåmlich Joh . Friedr. Enderſch- 1753, 55 und 58 ehemals Fogenannten polniſchert von dem Preußerii jeßigen Weſtpreußen ", auf 3 Bos gen eine Charte herausgegeben , und unterm 24 STS

796

Konig Friedrich Wilhelm find ſehr genaue beſondere Charten von dem Kidnigreid) Preuſs fen aufgenommen worden , aus weldhen der Ober : Teich : Inſpektor von Suchodolez auf tonigl. Befehl 1733 eine allgemeine Charte berfertigt hat , die wohl gerathen iſt , und welche die königl . Akademie der Wiſſenſchaf ten zu Berlin 1763 auf s Bogen ans Licht geſtellet , auch einen ſchon von M. Pilten : thal zum Stich gelieferten Grundriß von Königsberg von neuem mit einigen Verber ferungen in Kupfer ftechen laffen , und als den ſechſten Bogen der Charte beigefüget Die ſuchodoleriſche Charte tft auch hat. aut 4 Bogen gebracht , und 1764 gu Kd: nigsberg von Sauerbren in Kupfer geſto: chen , aber nicht befannt gemacht worden . Von dem preußiſchen Litauen hat der Land baumeiſter Setge 1733 eine Charte auf 2 großen Bogen durch die homanniſchen Er: ben ausgegeben , welche aber fehr fehler haft iſt. $. 2. Preußen ift theils mit der Ditree , theils mit andern Låndern umgeben : denn gegen Norden iſt Schamaiten ; gegen Often die Woiwodſchaft Trot im Groß : Herzogs thum Litauen , gegen

unb Podlachien in Polen ;

Süden Polen ,

und der. preußiſche

Neg - Diſtrikt ; und gegen Weſten und Nords

97 Die Grof weſten Pommiern und dle Offee. Umfange dem nach Reids ganzen , Te des ungefähr beträgt den es feit 1772 hat , OR 1213 geographiſche Quadratmetfen . Preußen enthält 1100009 Sufen Landes , ohne die Seen .

= S. 3. Was die Eaft und Witterung betrift , ſo ift fie , wie in allest an der See gelegenen fåndern , Fehr verduderlich : dic båufigen Winde aber reinigen die Luft. Die Nonate Mai , Junius , Falius und UN guft ,

pflegen

warm und angenehm , auch

guweilen ſehr heiß ; hingegen der Herbfi pflegt oft nehlicht , naß und unangenehuu , und der Winter ſtrong xu fern : wiewohl e aud) alsdenn gute Scytittenbahn Berſchaft , und alſo Sande und Wandel erleidtert. Gicht und Steinſchmerzex find hier zu foita de gewshnlicher , als der Scheunet . S. 4. Das fard itt grstentheils eben , die oft - und füdlidse Seite aber ift bergichr, hat große wälder , und ungenein viel Lands reen . In dieſer Gegend entſpringen auch Die meiſten Fluffe , welche das land burch wåffern.

Der Erdboden iſt fafi allenthalben

ſehr frugtbar an Weizen , Koggen , Hafer , Sudyweijen , Hirſe, Erbfen , Flache , Hanf, Hopfen , Beide;

Taback ,

Gartengendchfel

hingegeu Vat man ES

und

nicht ſo viel Dofts

298 Ouft , als man wånſchet , daher vieles eins geführt wird Die Schwadengrüße , nder das ſogenannte Monna , wird vom Grafe in großer Menge gefammilet . ' Die Viehzucht iſt wichtig injoaderheit die Pferde - und Hornviehzucht . Die Auer: Odiren find von wilddieben ausgercttet wilde Sdhweine , Hirſche häufig , es giebt aud ) une bare milde Thiere ,

worden ; hingegen und Elendthiere Find anderes eßbare und und vielerlei mildes

Geflügel. Außer den Seefirden , als Sto: ren , aus deren Rogen Staviar. bereitet wird , ) Pomocheln , ( welche , wenn ſie eingefalzen find , Dorſche - genennet werden , ) Schollen , Sutten und Flindern , giebts in den Fluffen und Landreen mancherlei Fiſche, welche zum Theil aus andern Låndern biez her gebracht worden ſind , und fich vermeh: ret haben . - Man hat viele Bienen ", und alſo auch vielen Honig. Die w & lder find betråditlich , und liefern Bau = 'und Brenn holz , Holzkolen , Harz uno Potafche ; die Eidhen nehmen aber ab. Man fticht an eie nigen Orten Torf, und an andern gråbt man Steinfolen. Der Bernſtein , ( wveldier Name vielleicht aus Brennſtein entſtanden ) . vird nirgends in fo großer Menge ; als am Strande der Ditſee im Königreichi Preußen , und ſonderlich an den ſamtåndil fchen

int

299 fchen füften ", gefunden , worauf er bei-efs tigen Nord : und Weſtwinden von den Wels len geworfen , audy aus den Sandbügeln an der See gegraben wird . Er geboret zu

20

11 P

M

1

den feſten Erdharzen , iſt durchſichtig und insgemein gelb ; der weiße aber wird für ben beſten und Teltenften gehalten . Wenn er gerieben wird , zicht er leichte Sachen an Fich , läßt ſich auch anzünden , da er denn den Weihrauch und Maftir am Geruch über trift , und giebt einen Tauern Geift. Daß erflüßig gewefen , iſt daraus klar , weil man Blåtter , Mineralien , fliegen , Spin : nen , Mücken , Ameiſen , Fiſche , Froſdre Gewurme , Tropfen , Holz und Sand barz Die Römer haben ihn ſehr hoch in antrift. geſchågt. Er gehöret unter die Negalien . Man drechfelt allerlei kleine Sachen daraus. Frid. Sam . Bock hålt ihn für das Harz der . Båume eines großen Harzwaldes , der ehez mals da geſtanden habe, wo jeßt die Oftfee Wein und Salz findet man hier nicht ; iſt. Bergwerke fehlen dud). dediff Eiſenſtein reidilid) vorhanden , und zwar von der Art, welche man Moraft- und Rafenftein nenne . S. 5. Die vornehmen Flüſſe find : ) Die Weidfel , "welithe eigentlich

bet

Polen beſchrieben werden muß. Es fondert derſelben ein fchiffbarer Arm ub , wel

fich von

306 welcher

die Nogat genenner wird , und its

Uiber die Weichſel das friſche Haf gehet. hat König Friedrich Wilhelm 1734 unweit Marienwerder , eine Fähre anlegen laſſeu , welches die Polen vorher nicht wollten .

verſtatten

2) Der Pregel , vor Alters Prigora und Pregolla , entſteht bei Georgenburg aus der Vereinigung der Inſer , welche im Imte Uithpiaunen ihren Urſprung hat , und der Angerappe , welche Leste aus dem Raurſee bei Angerburg kommt , und bei Stobingen die Piffe aufnimmt. Der Pregel nimmt die ude bei Wehlau , und die Deume bei Das piau auf , und theilet fich ungefähr 1

Seis

Je iber Königsberg in groei Arme , davon der rechte det alte , der linke aber der aene, oder ' natangiſche Pregel genennet wird . Diefe beiden Urne kommer in Königsberg wieder zuſammen , umfließen den Sneiphof , $ creinigen fickt , und ergießen ſich eine Meis

2 $

le von der Stadt mit zwei Mündungen ins friſche Baf. Der Fluß ift von Infterburg an fchiffbar. 3 ) Die Memel oder Mümmel , bei der Mun Chronus, auf polniſch Niemen oder Nemonin , temmt aus dem Großfürftenthum Litauen , und entſpringt bei Slonin . Sie uinunt dic Scheſſupe, Juhr und Eilfe

auf ; hat

4 HH

2011 hat ein zum Thell hohes unb fruchtbares ufer , varliehrt í Meile unter Silfit threat Namen , und fließt in groei Daupt: Urmen , von welchen der nördlide die Ruffe , und der fudlidie die Gilge heißt , ins furiſche Haff:

Jhr lauf macht in Polen

an die 70 ,

und in Preußen 13 Meilen aus . Die Oils se bångt mit dem neuen Friedrichs: Sraber und der Deume oder Deine zuſammen , und befördert den Handel zwiſchen dem Großhers fogthum Litauen und Königsberg. 4 ) Die Paſſarge , welche bet sochfeln entſpringt , und ſich nach einem kauf von Is Meilen bei dem Kirchdorf Paffarge ins friſche Saff ſtürzer. 5 ) Die uue , welche in Ermeland ihren Urfprung hat , und nach einem fauf Don 22 Meilen bei Wehlax in den Pregel fließt. Dieſe Flufte pflegen ſich 34 gewiffen Jahrszeiten und bei Sturmwetter gewaltig zu ergießen . Uußer Diefen fiſchreichen und zum Shell ſchiffbaren Flüffen hat das fand nod, andere große Gewäffer , welche thells eine große Menge Fiſche liefern , theils

2

aud) dazu dienen , daß die Stadte durch die Schifffahrt Verkehr mit einander haben fönnen . Man redynet bieber tornehmlid

E

folgende

-

1

302 1 ) Das friſche Haff , ( eigentlich Hav , Sinus oder Lacus Venedicus , das iſt Gee , iſi 15 bis 3 Meileir breit, und :: 12 ; lang , hångt bei Pillau mit der Ofifee zuſammen , welche : Meerenge -man das Gatt : nennet , ist aber Ponft von derſelben durch einer Tühmalen Strich Landes , welcher die- friſche Nerung heißt , ünd: 1190 bei einem lange anbultenden Sturm und Ungewitter entfian : Das den fenn foll ; davon abgefordert. Gatt iſt Meile breit und 12 Fuß tief ; pas friſche Haff aber ift nid )t einmal ſo tief, als der Pregel , daher große und fchwer bra ladene Schiffe, nidit darauf gehen können , fondern zu Pillau ausgeladen werden måſfer. En das friſche Haff ergießen fich die Noget , alte Weichſel , Paffarge , der Pregel , die Elbing' , Huntaut , Jafte und andere kleinere Jn Deinfelben iſt inſonderheit ein Flåfie. anſehnlicher Storfang . 2 ) Das kuriſche Baff , Lacus oder Sinus Curonicus , von den Kuren ſo genannt, iſt dreizehn Meilen larg und bis redis Meilen breit , wird durch die furiſdie Nerung , auf efibrids Mendånicmi , das iſt ; Fichtenvers gebirge , beim Plinius , Mentonomon , ) soir ber Offee agéſcstcben ; hångt aber mit deric son bei Memel zuſammen , woſelbft die Meerenge 5 Meile breit und 19 Fuß ticf ift.

1 ?

803 ift. Es hat Sandbånke und Untiefen, und es ereignen ſich oft gefährliche Stürme auf • demſelben . Die Ufer find faſt allenthalben von Fiſchern bewohnt , die mit einem all gemeinen Mamen , Suren gençanet werden. Es nimmt die Deine, Gilge , Nurſe , Min : ge und Dange auf,

Der Landſeen , die 1 , 2 bis 8 Meilen in die Långe , uno: 1 bis. 2. Meiten in die Breite betragen iſt eine große Menge ; und die größten ſind der Spirdingsſee , der angerburgiſche , reiniſche und der Drau ſenſee. Es find auch einige Kanäle angelegt worden , welche den Dieſe find.

Handel ſehr befördern.

1) Die neue Gilge , welche bei Lappeh: nen anfångt , und ſich bei Skepen im Fluß Gilge endigt. Sie wurde 1613- angefan gen , und 1616 zum Stande- gebracht. 2 ) Die neue Deine , weldie beim kønig= lichen Vorwerk Sdımerberg; anfängt , und in grader . Linie bis Tapiau , fortgeht , wo Sie iſt I Meile ſie in den Pregel fåüt, lang. 3 ) Der kleine Friedrichs --Graben , fångt unweit Rautenburg in der Gilge en , schet

bei Petriten , in den iſt eine Meile lang .

Fluß

Niemmonin , und

304 4) Der große Friedrichs -Grabent , fångt an der Wippe , die ein Urni des Fluffes Nommonin ift , an , und geht bei labiau in Dic Deine , unb ift 3 Meilen lang . Beide Friedrichs: Graber hat eine verwitwete Grås fin Truchfees 1688 singefangen und 1696 geendiget ; gcofreu aber feit 1713 dem Kid = nige. $. 6. Das Königreich Preußen beftehet ſeit 1772 aus zwet Haupttheilen , weldie Dft : und Weft : Preußen genennet werden . Der letzte bat bieren Ramen 1773 bekom men .

Dit : Preußen bat 62 Städte , 116

königl. Hemter , 350 Sirchſpiele , Weft: Preußen 48 Städte , und so königl. Aen: ter . Dbgleich die Einwohner von Fehr ver : chiedener Ankunft find , fo machen bod, die eigentlichen Preußen , welche von den Deut Then berftammen , auch einerlei Sprache und Sitten mit ihnen haben , und zu wel: chen auch alle deutſche Koloniſten gered)net werden können ; die Mitauer , melche nach : kommer der alten Sdhalanet und abrauer find , und in der Sprache und lebensart mit den Einwohnern des Großherzogthumes Litauen überein kommen ;

und die Polen

welche von den alten Subauern Berfiammen , die 3 Dauptnationen , die Franzoſen , Engs lån:

30 $

lånder und Hollander aber eine kleinere une zahl aus .

In Preußen ſind auch Juden .

Man hat 1775 gezählt

2. In Oft - Preußen I ) im deutſchen Des 434206 Menſchen partement

2) im litauiſchen Des partement 351123 785329 2. In Meſt - Preußen I ) in dem eigentlichen Weſt - Preußen 319281 2 ) in Ermeland 97015 416296

Dulfo in dem ganzen Kisnigreich

1,201625 Menſchenta

Von den neuen Anbauern , welche ſeit 1719 Klein - Litauen gefiihret worden ſind , wird unten Nachricht folgen. Es iſt der Mühe werth die Zahl der Gebohrnen und

nach

Geſtorbenen ren,

von

einigen Jahren anzufühs

Burd . Erbberor. 2. B.

Bon

? 306 Von 1700 bis

1955 ift in Oft- Preußen

die Anzahl der járlich Gebohrnen von 24092 bis 28392 , und der Geſtorbenen von 14574 bis 19154 geſtiegen ..

waren der gebohrnen 1756 1761 1767

29331

1768

29937 32125 31371

1769

31406

1770 1771 1772 1773 1774

31 257 31075

1775

31523 30239

1776 .

29085 29677 31516

u. der geſtorbnen 19574 21441

23558 17413 17263 21453 23468 26248 23052 22130 27153 26806

In Weſt - Preußen , waren

1774 1775

der gebohrnen 22761 23366

1776

21891

der geſtorbnen 16984

21715 21178

Der , Abel in Oft : Preußen , beſteht gr8f tentheils aus Deutidhen Familien ; doch füh : ren auch einige menige vor der ålteßen Zei tin

307 ten aus Preußen , Polen und Liefland , ihs Außer . den Herzogen re Abſtammung her. von Hoiftein , und den Fürften von Anhalts Deſſau , welche Güter hicſelbſt haben , find darin folgende gråfliche Familien angefeſs ren , nåmlich : Dobna , Dinhof , Finfen fein , Kaiſerling , Kreuz , Lehndorf , Lote tum , Schlieben , Schwerin , Ceegut , Truche ſes und Wallenrodt. Zu den freiherrlicien Familien gehéren Eulenburg , Hoterbeck , Kitliß , Königsed , Sdirdter und andere ; zu den adelichen Schlieben , Walenrodt , Grében , Kainein , Tettau , u . a . m . In Weſt: Preußen beſteht der Abel aus deutſchen Die Untertranen und polniſchen Familien . auf den abelidhen Gütern fitid insgeſammt Leibeigene; hingegen die Bauern und unters tbanen in den tinigl. Domainen- Aemtern in Oft - Preußen , find an ar ju Sdarwerk und Dienſten bei den Vorwerken verpflich : tet , aber 1719 von der Leibeigenſchaft frei geſprochen worden , dedi gchören ihnen die Giter nid ;t eigenthümlich zu . Die fåmmt : Zu den liden Koloniſten ſind freie Leute . Freiheiten und Vorrediten der abelicher Gú ter', gehoren vornehmlid, die hobe Ingo Die @ tår und die niedere Gerichtsbarkeit. de tu Dit : Preußen beſtehen aus den Bera Der bein del and den Stadten .

leg .

308 leşte landtag iſt 1740 gehalten worden. Bis 1772 wurden in Weft : Preußen die Landſtånde in geiſtliche und meltiidse , und die letten wieder in adcliche und bürgerli : che abgetheilet , und aus denſelben befund der Landrath . Dazu gehirten 2 Biſcoſe , 3 Woiwoben , 3 Kariellane , 3 Unter -km merer , 3 Städte.

große Städte , und 27 kleinere Die außerordentlidien Landtage

theilten ſich in die kleinen und in den ges Dieſe Verfaſſung hat aufgeh $rt. meinen . $. 7. Die meiſten Einwohner find eran: geliſchlutheriíd ). Weil unter den oft - prenſ fenſchen Koloniſten viel Reformirte generen , To haben dieſelben

nicht nur

in Ståtten ,

als. zu Königeberg , Memel , Jnſterburg , Gumbinen u . (. w . fondern auch auf einigen Dörfern , ihre eigenen Siirden erhalten , und on andern Orten halten ſie ihren Got: tesdienſt mit in den Kird;en der Lutheraner. Die Römiſchkatholiſdien haben in Dri - Preuſ ſen nur eine Kirche in Königsberg , eine bei Tilfit , ferner die ſogenannte heiligen Ma rienlinde , und einige auf den Dörfern . Es giebt auch zu fisnigsberg einige Mennonis ten ', mebrentheils aber Kalten ſie ſich im Amt Tilfit auf , und an der polniſchen Grens ze

find

aus

Polen

vertriebene ' Unitarier ,

welche ſid, im vorigen Jahrhundert bieſelbſt pice

309 nied rgeiaſier haben : und obgleich in dieſem Sahrhundert Befehl gegeben worden , daß fie das Land råumen ſollten ; ro blieben doch einige Familien heimlich da und wurden ges duldet , resten ſich aud ) nach und nach auf den Dörfern Ruder und Andreswalde in den Beſitz der Gottesdienſtes.

Ausübung des sffentlicher 1776 erlangte die unitari:

rde Gemeine zu Andreswalde die königliche Erlaubniß , ihrem gottesdienſtlichen Ver ſam mlungshauſe auch die äußerliche Gefialt einer Kirche zu geben . Zum erſten Biſdof von Preußen iſt Chriſtian 1215 gemacht worden . Biſchof Wilhelm theilte das ge fammte Preußen in 4 Bisthümer ab , die nachgebends das fulmiſche , erme!åndiſche , famländiſde und pomeſaniſche genennet wur: deil , und unter dem Erzbiſchof zu Niga fiunden . Us das land ſekulariſtrt ward , räumte Markgraf Ulbrecht das meiſte von Preußen dem pomeſaniſchen , Samland aber und die Gegend um Scheffen in Natangen , dem famlåndiſchen Biſchof zur Auffid t. in geiſtlichen Gerdhaften ein . 1587 wurden beide Histhümer aufgehoben , und das fams ländiſche und pomeſauiſche Konſiſtorium er : richtet , davon jenes zu Kinigsberg , dieſes aber zu Saalfeld war. Dieſen fiigte Ko: nig Friedrich Wilhelm das General- Kirchen un # 3

310 und Schul - Kolleglum , ober bic boftåndige Kirden - und Schul- stonmiſſion bei , wels dhe infonderheit die Kirchenrechnungen uns Die Verfaſſung des jebigen eins terſucre. sigen Konſiſtorii zu Königsberg , wird bers Fent find die ges nad ) beſchrieben werden . rammten lutheriſchen Stirchſpiele in Oſtpreuſs fen unter 24 Erzprieſter oder Inſpektores In Weſt - Preußen ſind die meis vertheilet. ften Einwohner der römiſch - katholiſchen Kir the jugethan , und die erſten geiſtlichen Pera Die futheraner ſonen find zwei Biſchofe. haben nur 68 Kirchen und Gemeinen , welche unter ſechs geiſtlichen S: S. Zu Kinigsberg iſt eine Univerſitate eben dafelbft find auch 3 große Schulen , und das ſogenannte Kollegium Friedricia num , in den Städten Saalfeld , Lyk und Tilftt find Provinzialſchulen ,

und

zu Ra :

gnit , Angerburg , Raſtenburg , Wehlau , Labiau , Holland', Memel, Pilfallen , Wil lenberg und Darkehmen , ſind auch roges Udle dieſe ges nannte Lateiniſche Schulen . nannten Scaler ftehen unter der Aufſicht

des preußiſchen Konfiſtorii , die übrigent Sdulen ſowohl in den fleinen Städte als auf dem platten lande , find einer Spezial Eirchen - und Schul- Konimiffion , welche zu Königsberg

lgren Siß

bat

untergeben .

311 Erſt in den legten Regierungsjahren K. Friedrich Wilhelms , und in den erſten S. Friedrichs II , fft das Schulweſen in Preuſs ſen beſſer eingerichtet worden . Vorher waren unter den Polen und Litauern viele Dörfer, in welchen niemand etwas geſchriebenes les ſen fonnte ; reit der Vermehrung und Pers beſſerung der Landſchulen aber , findet fidh wohl fein Ort , an welchem die Schulkinder nicht die könnten .

eingehenden Verordnungen leſen Als das Schulweſen auf dem plat

ten Sande eingerichtet war ,

erfolgte 1743

ein kdnigl. Reglement wegen Erhaltung der : felben in beſtånbiger Ordnung . Unterm 21 Nov. 1767 hat der Kriegsrath Balthaſar Philipp Genge , Beſiger der Graventhini: fchen Suther , ſein Vorwerk koelfen , 5 Mei-. len von Sónigsberg , auf ewig gu einem Fond für ein Schulmeiſter - Seminarium gewidmet , welches unter der Spezial - Kir: chens und Schulkommiſſion ſtehet. Die fós nigl. Beſtátigung dieſer Stiftung iſt am 13 Febr. 1772 erfolgt. S. 9. Die Manufakturen und Fabrike :* werden immer mehr verbeſſert und höher ges Es gehtren dahin die Glas : und trieben . Eiſenhüten und Håmmer , Papier - und Pul vermühlen , Kupfer - und Meſſingbåmmer , die Tnch - Kammelotten - Tafelgeng - keinwand 44

und Strumpf - Manufafturen .

Zum Harts

del liegt Preußen ſehr bequem , und die Auf : ficht über denfelben iſt in Oft - Preußen eis nem Stommerzien - und Admiralitåtskollegio zu Kønigsberg anvertrauet worden , welches alle funi Handel und Verkehr gehörige Sas chen , theilet.

Streitigkeiten , Vorſchläge 20. beur Die einheimiſchen Maaren , welche

an auswärtige Kaufleute verhandelt , und durch Schiffe ausgeführet werden , ſind Maft bäume , Dielen und geſchnitten Golf , Teer , Weiðaſche , Pottaſche , Hirſch-und Elends båüte , leder , Pelzwerf , Bernſtein , Wachs, Honig , Schwadengrüße , Sanfil , Flachs, Hanf , leir - und Hanfſaamen , Garn , Hor: ſten , Hirſch) - und Elendsgeweihe, auch Klau en , allerhand Grüße , Mehl , geräucherte Fachre , Flindern , Dorſche , Støre , Cavi ar , Neunaugen , eingeſalzen Fleiſch , Wur fte , Butter , Talch , Elendsmark , Hafels hühner . Viele von dieſen Waaren , werden im Frühjahr aus dem Großherzogthum ki tauen auf den ſchiffbaren Flüffen und Stand len nad Königsberg gebracht, woſelbſt auch die Niederlage der preußiſchen Waaren iſt. Dieſe Waaren holen fie jährlich ungefähr mit 6 bis 700 , ja auch wohl 7 bis 800 Schiffen von Königsberg ab ,

and bringen

für Preußen und das Großherzogthum Litaus

313

en wieder ein , Wein ,

haltiſches und frans

jó fiſches Šali , Gewürze , Sicher , Seidens zeuge , Heringe , Zinn , Eiſen , Kupfer , Blci , Taback , Zucker , Sirup , Reis , No : finen , Kaffee , Thee , Mandeln , Indigo hemel und Braſilienholz , Obſt , u . d . gl. und Zil fit , haben einen ſtarken Holzhandel Die preußiſchen Geldſorten find mit Polen ; folgende : i preuß. Pfennig iſt eine einges bildete Münze , 6 gehen auf 1 preuß. Sdil 3 Sdyillinge machen I preuß. Gro : ſchen , 3 preuß. Groſchen I Dürdhen , 6 preuß. Groſchen I Secher , 18 preuß Groe Achtzehner , 10 % pr. Groſchen I ſchen lingi

Mark

preußiſch ,

welches

keine wirkliche

Münze tft';30 preuß . Gebfchen i preuß . Gula den , welcher 8 ggr. rådsfiſchen Geldes gleicht, und 3 preußirde Gulden i Rthlr. brandenburgiſches

2

ggr. Stück

wird in

Preußen ein Achthalber genennet , weil es preußiſchen Groſchen ausmachen . z polniſche Geld betrågt nur halb ſo viel , als das preußiſche ; denn ein preußiſcher Schils ling macht zivei polniſche aus, u. ſ. m. 1 polniſcher Trojack iſt ſo siel als i preuß,

Ditchen . Von Danzig wird gewechſelt auf Königsberg ; von Königsberg aber wechſelf man auf Amſterdam .

H3

314 $.

10. Die älteſte

preußiſche Geſchichter

laſſe id) ihrer Dunkelheit wegen unberührt. Unter den kleinen Völkern , welche hieſelbit gewohnt haben , find die Subauer , Galin ber uns Schalavonier die vornehmften genoe fen .

Der Namen der Preußen iſt erſt im

geworden zehnten Jahrhundert bekannt wird aber pon den Alten auf mancherlei Art, als Pruci, Prucci, Pruzi, Pruti, Brutii, Bru . Ehebeffen , als die fitau chii geſchrieben . er in Kurland , Sdyamatten , und einen St lich an dieſen liegenden nicht breiten Strich landes eingeſchränkt waren , gehörte alles übrige land , welches nachmals dent. Titul des Großherzogthums Litauen bekommen bat , zu Nußland , und alſo auch das Land an dem obern Fluß Niemen oder Memel: daber iſt ſehr wahrſcheinlich , daß ſo wie pom mern von ſeiner Lage am Meer den Namen befommen hat ,

alſo Poruſſia , oder Prutzia ,

oder Preuſſen ; das neben Rußland liegende, oder an Nußland grånzende land , bedeute. Die preußiſche Geſchichte flåret ſid , etwas

U auf ,

als die polniſden Kidnige ,

die beid

niſchen Preußen- zum Chriſtenthum : zu brin gen ſuchten , und zu dieſem Zweck die Waf: fen zu Hilfe nahmen . Boleslaus 1 machte damit den Anfang , and zeichtigte die Preuf fer dafir , daß fie 997 den heiligen Adal bert

315

bert oder Albrecht umgebracht hatten , wel: ther ihr Lebrer ſeyn wollte. Geine Nacht folger batten viel Handel mit ihnen ; und obgleid) Boleslaus IV Preußen 1148 ber : wüftete , ſo wurde er doch 1163 geſchlagen. Im breizehnten Jahrhundert verwüſteten die Preußen Kulm , Pujavien und Mafureit, ſo daß der maſoviſche Herzog Konrad die durch Freundſchaft ihm verwandten Fürften un Hülfe anſprechen mußte , da denn diejenigen mit einem Kreuz bezeichnet wurden , welche gegen fie , als Feinde des chriftlichen Na mens , zu Felde ziehen ſodten. Weil aber alles nichts half, ro rief gedachter Herzog die deutſden Ritter oder Streuzherren 34 Hilfe , daß fie dle Granger vertheidigen ſollten , die 1230 Das fulmiſche und Dobrini: rohe Gebiet zuerſt auf 20 Jahr , hernach auf ewig bekamen , nebſt allein , was fie fonft in Preußen erobern würden . Diere brachten endlich mit Hilfe der Schwerdtrå ; ger

das Land

innerhalb 53 Jahren

unter

ihre Gewalt , und die Ordensmeiſter nah : men 1309 ihren Siß zu Martenburg . Der Krieg mit den Ritauern koſtete aud viel Volt und Blut. Der Drden wurde zu übers müthig , und grauſam , verlohr aber fein ung rehn mehrentheils , als er 1410 bei Tannen berg und

Grünwald, von den Polen in eis

356 . per greulichen Schlacht eine große Nieder : 1454 fiel der größte Shell lage erlitt . Preußens von den deuſchen Rittern ab , und ergab fid) an den polniſchen Kfnig Kaft: mir IV . In dem dreizehnjärigen grauſa : men Friege weldher dariber entftund , wur for dem de Preußen gar ſehr verwüſtet.

ſelben gåhlte man 21000 Dorfer , nach deme ſelben waren nur 3013 nid )t berbrannte , übrig . Man zählte auch nach dem Kriege Einige hunderttau : 1919 wuſte Kirchen . fend Menſchen kamen um. Endlich wurde 1466 ausgemacht , daß derjenige Theil von Preußen , welcher jeßt Weſt - Preußen heißt , als ein freier Reichsſtand , in des Stónigs Schutz , der andere Theil aber den Rittern und ihrem Hochmeiſter bleiben rólite., Db fich nun gleich dazumal der Orden verpflich : ten mußte , feinen noch übrigen Antheil an Preußen , von Polen zu fehn zu nehmen : fo ſuchte er doch nachher fich dieſer Lehns bändlung zu entziehen , welches ihm aber nicht gelingen wollte. Darüber fames 1519. wieder zum Seriege', 152$ aber zu Krakau zum Frieden , in welchem der Marke graf Albrecht aus einem Hochmeiſter ein weltlicher Herzog von Hinterpreußen warb , melches er von Polen zu Lehn nehmen muß : #laber durch Erbrecht auf feine"månnli

chen

3.17 chen Nadifommen , und wenn dieſe ausges ſtorben , auf die Brüder und deren månulis den

Nachfommen bringen ſollte.

Soldher :

geſtalt nahm das Regiment der Ordensritter in Preußen , welches 300 Jahre gedauert hatte , ein Ende. Der neue Herzog führte die Reformation in reinen kande ein , und ſtiftete 1544 die Univerſitåt zu Königsberg. Churfürſt Joachim Friedrich brachte 1618 das Herzogthum Preußen an das Churhais Brandenburg , mit welchem es von der Zeit an beſtandig verknüpft geweſen iſt.

Georg

Wilhelms Regierung fiel indie unruhigen und triebſeligen Zeiten des dreißigjährigen Striegs, in welchen Preußen von den Schweden febr viel litt. Sein Sohn , der machtige Chuts fürſt Friedrich Wilhelm , nabın zwar erſt die ſchwediſche Partei , wandte ſich aber darauf zur polniſchen , und wurde 1657 durch den welauiſden und brombergiſchen Vertrag , von dem polniſchen Könige Johann Kaſimir frei von der Belehnung , und mit allen ſci : nen månnliden Nachkommen , für einen uns umſchrånkten

Herrn ſeines

Antheils

vont

Preußen , erklåret ; erhielt auch die Herre rdhaften Lauenburg und Bütow auf die Art wie ſie vormals die Herzoge von Pommern gehabt hatten . Er vergrößerte die Macht ſeines Hauſes auch durdy anbern Zuwachs, ütza

r.

318 und erwarb fid, bet: Namen des Großen . Sein Sohn und Nachfolger Friedrich erhob das Herzogthum Preußen zu einem Könige reid ) , und reste fich und ſeiner Gemahlin am 18ten Jenner 1700 zu Konigsberg die Krone auf, wurde auch von den andern chriſt lichen Prinzen für einen König erkannt : die Republik Polen erkannte dieſe Königl. Würs de nicht.

1709 , da die Peft anfing , ſtur ben in Preußen und Litauen 59196 , und 1710 fogar 188537 Menſchen .. Tonig Friedrich Wilhelm , welcher 1713 die Res gierung antrat , bevdikerte Preußen durch die buldreiche Aufnahm von etwas mehr als 20000 Seelen aus dem Erzbisthum Salzburg , und machte überhaupt viel beil fame und rühmliche Anſtalten . Ihn folgte 1940 König Friedrich ll , welcher den See bandel wieder empor gebracht , 1747 im Finanzweſen eine Aenderung gemacht, 1751 an die Stelle der Hauptămter 9 Jufttzfelles gien verordnet , die Handhabung der Geredha tigkeit ſehr verbeſſert, und 1752 zehn Rand : råthe verordnet hat . 1757 drang ein grof: ſes ruſſiſches Striegheer in Klein : Litauen ein , Durch ereldjes dieſes fand ſebr verwuiftet wurde und von 1758 bis 1762 warDſt - preuf:. ſen in den Händen der Ruſſen , im letge nannten Jahr

aber wurde es dem Könige VOR

319 son Preußen wieder eingeräumet . 1773 führte König Friedrid) II . reine Rechte an Weſt - Preußen nicht nur in einer beſondern Schrift aus , ſondern nahm auch von die: ſem kande , vermoge des mit dem Wieners und St. Petersburgerhof geſchloſſenen Vun des , wirklichen Befik , welches ihm aud) em Izten Sept.

1973 der König und

die

Republik Pohlen förmlich abtraten , und der Lehnsherrlichkeit , welche in dem welauiſchen Vertrage von 19ten Septemb. 1657 fef geſetzt war , entfagten , auch Art. 6 bis 19 und Art. 21 dieſes Vertrags gånglich aufs hoben und vernid )teten , und Preußens for 1773 legte der nigl . Würde erkannten . Kśnig dem erlangten Weſt - Preußen dieſer Namen bet , und 1777 kam die Grånge mit Pohlen zur Richtigkeit. S. II . Seit 1772 nennet fich

der Ko: nig einen König von Preußen , da vorher der Ausdruck König in Preußen gew :hn lich war. Der ganze fånigliche Titel lautet alſo : N. König von Preußen , Markgraf zu Brandenburg , des heil , rémiſch. Reichs Erzfámmerer und Churfürſt , fouverainer und oberſter Herzog von Schleſien , rousea rainer Prinz von Oranien , Neufchatel und Valengin , wie audy der Grafſdhaft Glas ; in Geldern , zu Magdeburg ,

Klevé , Jú : lidi

lidh , Berg , Stettin , Pon: mern , der Saf ſuben und Wenden ; zu Medlenburg und Groſſen Herzog ; Burggraf zu Nürnberg , Fürſt zu Halberſtadt , Minden , Samin , Wenden , Sdwerin , Raßeburg , Oſtfries land und Mfrs ; Graf von Hohenzollern , Ruppin , der Mark , Ravensberg , Hoben ſtein , Tecklenburg , Schwerin , Lingen , Büren und Lecrbam ; Herr zu Ravenſtein der lande Roſtock , Stargard , Lauenburg , Bútow , Arlay und Breba .. Das ten preußiſche Wappen iſt ein rd warzer , aus : gebreiteter , und mit einer goldenen Krone gezierter Adler 'im ſilbernen Felde. Die Re: gierungsgevalt iſt unumſchránkt. $. 12. Derfdwarze Adlerorden , wele

chen König Friedrid): I. am Tage vor der Krónung zu Königsberg ſtiftete , hat zum dem Zeichen ein golden blauemaillirtes maltheſiſchen åhnlich gebildetes Streuz , in beffen Mitte auf der einen Seite des KS : nigs Namen FR. zuſammengezogen ; in jes der von den vier Mittelecken aber ein ſchwar: jer Adler mit ausgebreiteren Flügeln gebils Die Ritter tragen dieſes Screuzan det iſt. einem orangenfarbenen breiten Bande von der linken Schulter über der Bruſt nach der rechten Hüfte zu . haben

An der linken Seite

ſie einen auf dem Rock gefiickten fila bernen

bernen Stern , in deffen Altte fich ein fetimar fer fliegender Adler befindet , det in der eis nen Klaue einen Lorbeerkrang ¿ in der an dern aber einen Donnerteil hátt" , mit der überſchrift : SVOM CVIQVE ." Der Kinig bleibt allemal Großmeiſter , und bie Ungabt der Ritter erſtrectfich , das königliche Hans Nadir nicht mitgeredinet , bis auf 30. diefen hat der König Friedridh der gweite 1740. ben Orden pour le merite geſtiftet deffen Zeichen ein achteckichter goldener und blauemaidirter Stern iſt , der an einem fchwarzen mit Silber eingefaßten. Bande ges tragen wird , Pour le merite.

und

die

Uiberſchrift bat :

$ . 13. Die Stelle eines Stattbalters in Preußen vertritt der kommandirende Sener tal aller Truppen im Königreich , welcher dein ganzen Kriegswefen vorzufieben , und zugleid Gouverneur Ber 3 Feftungen zu ſeya pflegt.

Oft - Preußen ' hat folgende Kelles

gia ; welde ihren Sig zu

Konigsberg

ben , die Regierung , Bas Tribunal , Hofgericht , das Pupillen kollegium ,

bas das das

Konfiftorium , das oberburggrafiche Amt , das Aufhalsgericht , und das Kriminalkole legium . Dieſe Kollegia haben bermoge k & e nigl . Verordnung von 1774 folgende Verso faſſung.

In der Regierung fißen 4 wirklis

Birch Erbbelcr. 2 B.

322

3

dve geheime Staatsminifter , welche jest zugleich Pråſidenten der Oberjuſtizłollegien zu Königsberg , und denen zwei Oberſetre: taire nebſt andern find.

Perſonen ,

zugeordnet

Die Regierung hat ſdon ſeit

1751

nichts mit Juſtizfachen und Perſonen , zu ſie beſorgt die - Regierungsa thun , ſondern

und fandesboheitsfachen oder alle dem Kønige in weltlichen und geiſtlichen Dingen zuſtehende Souverainitätsrechte , und ftehet pach ben verschiedenen Arten dieſer Geſchäfa te unter den verſchiedenen zu jeder Art dera (elben beſtellten Departements des f &uiglia chen Staatsraths zu Berlin , muß , alſo nuch die von denſelben in des Königs Namen qusgefertigte Befehle , Reſfripte und un : weiſungen annehmen und befolgen , was fie aber bei diyfem Departements anzubringen bat , als Berichte abftatten , Das Tribunal , oder Dberappellationsges richt

iſt das erſte Dber - Landes - Juſtizkols

legium , welches nur in zweiter und dritter Inſtanz Urtheite abfaſſet , dem auch aufge: tragen iſt , in weſtpreußiſchen Sachen Urs theile aus den ihm pon ber welt - preußiſchen Regierung zugeſandten actis in reviſorio ab: zufaſſen , und zur Bekanntmachung tückgurdicken .

ihr gue

Es ſtebet unter dem føniglia den

8 1

323 chen Staatsrath fu Berlin . Das Hofgericht

und

dem Dber : Sribunal iſt nicht

dem Tribus

nal , das eigentliche Oberlandes - Juftigtol legium in Civil- und Striminalſachen , welche e8 nidyt nur ſelbſt zu verwalten , sondern auch über die algemeine Verwaltung der: felben én gang Di -Preußen die Aufidit zu führen bat. Unmittelbar unter demſelben Reben das oberburggräfliche Amt zu K & 'nigsberg , welches ſich das Sofyalsgeridit und Kriminalkolegium nennet , die fieber Umtsjuftitkollegia , deren neun waren , a ! $ die Juftißkolegia anſtatt der ehemaligen 25 Hauptámter berordnet wurden , die fiinf Erbåınter , die königl. Domainenämter , die Univerſitåt , der Nagiftrat und alle Stadt und andere Gerichte zu Königsberg der Magiſtrat und die Gerichte aller übrigen immediat Ståbte , und die geſammten sades lichen und Patrimonialgerichte , ſowohl auf bem lande , als in der Stadt Köntgeberg. Es ſtehet allein unter dem Staatsrath und Dbertribunal zu Berlin . ' Das Pupillenkollegium , iſt auf dem Fuß geblieben , aufwelchem e$ 1751 gefert wors den. In daffelbige werden vorzüglich die Måthe des Tribunals geſeßt. Es iſt zwar das Oberkandes . Juſtişkollegium in VAR

724 mundfdjaften , aber doch kein eigentlicher Geridtshof , übrigens fiehet es allein untet ben Staatsrath zu Berlin . Das Konfiftorium , verfiehet chen Sachen zum Theil allein , aber werden ſie unmittelbar von Es hat rung ſelbſt beſorget.

2

die geiftlis zum Chrif der Regies nichts mit

außerlichen Kirchenſaden , als Rechnungen , Bauweſen , u . fondern nur mit innerlichen zu thun , und tfi eigentlich ein der Regies rung in geiſtlichen und Schulſachen zu Hila fe gegebenes Kollegium ., nimmt von ders felben , ſo wie von dem StaatBrath zu Ber : lin , Refkripte an , und berichtet an beide, Das oſtpreußiſche Finanz- und Kameral weſen , beſorgen zwei Kriegs - und Domai: nenkammern , deren eine zu Königsberg , die andere aber zu Gumbinnen ihren Sig hat. Sie beſorgen die Stainmergüter , Afzife, Mas nufakturen , Magazine , ( deren eilf find ; ) und unter ihnen ſtehen die königl. Beamten und Generalpáchter , die Rentei , Renungs Bau e und andere fammerbrediente , auch die frammereibebiente der Steuer s Ukzife : und Das Forffweſen wird durd , zwet Stådte . In Anſebung der Oberforſtmeiſter verſehen . Marſchfachen und der Kontributior en der adelidhen Güter , iſt das Reich 1752 in zehn Kreiſe getheilet , und jedem . ein abelider fanda

:

325 Sandrath vorgefeßet Dorden. Die Gerecha figkeit wird auf demt platten fande in den tonigl. Domainenanntern , zu welchen audi die Edimiſchen Güter- geboren , durch die Beamten y mit Zuziehung eines Aftuarti , pernaltet , welcher zu gewiffen Zeiten Ge: zichtstag hålt , und geringe Erbſchafts : , Goldie nie : und Rechtshandel entſcheidet. bere Gerichte haben auch die meiſten adeli: chen Süter über ihre Unterthanen. In den Städten

wird die Gerechtigkeit

durch die

Stadtgerichte , und in einigen nur von Ma: Uiber alle dieſe Einrich giftraten verſehen. tungen haben die 1751 verordneten 9 oder jeßigen 7 Sufizkotlegia

die Uuffidit , wel:

the an die Stelle der ehemaligen Hauptám = ter geſetzt find, und alle wichtige Nechts båndel , peinliche , auch Kirchenfadyen der= fehen , und deren jedes aus einem Direktor, Juftißrath und. adelichen Gerichtsſchreiber Es find aber die erblichen abelichen befieht. Hauptamter zu Serdauen , Deutſch - Eilau , Sdiónberg und Gilgenburg in ihrer alten Von den guftigfollet Verfaſſung geblieben . gien wirb an das Hofgericht zu Königs berg , ( welches aus einer abelichen und büre gerlichen

Bank beftebet , ) und von

Biefera

an das Duer : Uppellationsgericht uppelirt, welches die Urtbeile entircorr beſtätigt oder 23

berändert.

Endlich Ateht noch die Zuflucht

zu der Perſon des Königs offen . Für die peinlichen Rechtsſachen iſt das oben ( S , 318 ) genannte Hof - Halsgericht oder Krie minatkollegium verordnet , deſſen Urtheile: zur Beſtätigung an den König gefendet werë den . Uiber den Handel, hat das Kommerge kollegluin , ' und iiber das See- und Bollwes ren die konigl. Admiralität die Aufſicht ; beide befinder fich zu It'shigsberg . !.1 ", .'1,1 Fir eftpreußen , toadd 1779 fu Mat rten verder sein Ober - Hof- und Landgericht, errichtet , welches " 1773. vermoge Befehls des Staatsraths zu : Berlin ivom . 14 Fans ben Namen "weſtpreußiſche tiRegierung bei tommen hat. Dieſe Werfiehet alle dem Kas nige in weltlichen und geiſtlichen Dingen zukommende Souveralnitätsvedite. Unter derſelben Rehen die Landvogteigeridyta " Bu Marienwerder iſt auch die weſtpreußiſche Kriegs und Domainenkammer . Die ehe benen von Staroſten und andern befeffene und genuste Domaintengdter , werden nurt Bon dem Kinige durch Defononiebeamte vers waltet und genußt , außer daß der große Marienburger Werder ſeine beſondere Eins richtung in

dieſen

bekommen hat. Die Juftig wird Domainenämtern durch Fuſtite

amtmanner verwaltet .

$.

14.

}

$. 14.* Die Aftpreußen ,

königlichen " Cinfanfte

aus

theils in die lanbrent Oberſteuertaffe ! ils in die the Stel fließen

1. In die landrentheifafie zu Konigsberg fließen die Einkünfte aus

und Gumbinnen ,

den Domainen &mtern , weldie gegen 900000 Thaler ausmachen mögen , und verſchiedene andere Gefáble , ſo das die Einnahme det tanbrenteikaſſe ungefähr eine Million Tha : ler betragen mag . 2. In die Oberſteuerfaffe , Fen Schoß , lizent und

fommens Hus

utzife , welche vere

muthlich 7 bis 800obo

Shaler betragen . 3. Die Salztaffen zu Knigsberg und Gumbinten , mögen ein paar mal kunderts taurino :

Thaler einnehmen .

Ulſo bringt Dit : Preußen

ini erwa zwei Mils

lionen Thaler ein: Don Weſt- Preußen ift mir nichts befannt : esileht aber nicht uns wahrſd )einlich, daß gang. Preußen jährlich vier Millionen Thaler eintrage. preußiſchen Kriegsheet Von der : S. 15 liegen in Oft - Preußen 27 , und in Weſt Preußen 12 Bataillons Gifanterie , und in beiden Sheilen bes inigreidys 70 Efqucho brons Dragoner , Hufaveh und Bosnialek. Regiment hat ſeinen Diftritt oder Kana 24

Jedes

328 Kanton , in welchem die junge Mannſchaft aufgeſchrieben wird. S. 16. Es folgen nun die beibert Baupta theile des Königreichs.

1.

Oft

Preußen .

$ beftund ehebeffen aus brei Haupttheis len , welche Samland , Matangen und Oberland genennet wurden , und zu welchen die kleinern Diftrikte. Nadrauen , Bartens land , Galinberland , Pogeſanen und Pomez fanien gehörten , Deutiges Tags theilet es fidh in das deutſche oder königsbergiſche , und

in

das litauiſche

Departement.

Die

genauere Abtheilung der Ståbte ., Flecken adelichen Güter und Dörfer kann entweder nach den Streifen der Juſtiskollegien , oder nady den landråthlidyen Kreiſen gemacht wers ben : jene, iſt , bei dem Juſtisdepartement , dieſe bei dem Stammerdepartement gewohns lich. Ich erwähle die lekte , weil ſie bei der Beſchreibung der übrigen fånigl. preußiIchen Länder zum Grunde liegt , doch roul die erſte , ſo gut es. miglich titr mit derfelber Werbunden werden .

Á. Das

i

3%9 A. Das deutſche oder königsbers giſche Departement. Es erſtredt fich

über 42

Städte ,

5 $

demter , and 280 Kirchſpiele , unter rel : den legten 7 reformirte uxo 7 rémirdikatio diſde find.

1. Die Städte.

1 ) Die Hauptſtadt des ganzen König teichs . ( 1 ) Königsberg , auf polniſch Krolewis, auf fitauiſch Karalanczuge , welche eine von den vornehmſten Handelsſtadten in Europa iſt , und an Fluß Pregel, aber welchen 7 Hrúden ſind , unterm 54ften Gr. und 43 Sie hat TRinuten nordlicher Breite liegt. 1255 ihren erſten Anfang genommen , als der böhmiſche König Primislaus I. dem Or den wider die heidniſdhen Samlånber zu Hila fe kam , und auf fein Anrathen cuerfi Das feſte , Schloß und bernad die Stadt erbauet , ihm zu Ehren aber Sdnigsberg genennt wur de. á 1264 wurde ſie an einen andern Drt verlegt , und 1286 bekam fie fulmiſches Die Stade ift: anebulid ) und wohl Recht. gebauet , der Wall , welcher . 1626 um dies ſelbe geſchüttet worden ,

5

dat

deutſche Meis

Meilen im Umfang , 32 Naveline und 8 Shore , und ſchließt viele Gärten , den gross fen Schloßteich , imgleichen einige Wieſen und Aecker in fich. Der ganze Uuitreis der Stadt trågt åber 2 Meilen aus ; die Unzahl der Häuſer aber belduft fich nur auf 3800 , und der Einwohner auf mehr als 40000 , bie Beſatzung und Fremden ungerechnet. Sie iſt immediat , und

beſteht eigentlich aus 3

øerkniipften Städten ; Altſtadt , Libenicht urd'sineiphof, davon die beiden erften in Gams land liegen , die dritte aber in Matangen ; aus der Feſtung Friedridisburg, und aus 14 Vors frådten . Die Altſtadt tft bis 1455 fchlechthin Königsberg , nachher aber zum Unterſchied des Bdbenichts , die Altſtadt genennet wor : den . Sie beſteht aus 16 Straßen , und man gåhlet auf 550 Håuſer darin , 'ünter welchen über roo Mälzen -Brauerhåuſer find. Die Sffentlichen Gebåude' find : die Pfart: kirche zu St. Nifolai , die altftädtiſche Pfarrſchule , von 5 Klaffen uud 9 Lehrerni , A welcher jetzt die Stadtbibliothek fteht , dit M. Bilienthal um den dritten Theil ber mehret , und in ganz neue Drbnůng gé: bracht hat , und die unter andern eine ſtar : te Sammlung von Bibeln , Aug.

Pfeifers

gange rabbiniſche Bibliothef , und eine an fehnlicher Sammlung von Stammbildern

331 enthält ;

das ſogenannte Pauperhaus für

arme Schüler ; das Rathhaus ; det unkerhof , welcher 1718 von neuem ers bauet worden , auf welchem Hochzeit - und andere Ehrenmale ausgerichtet werden 30

bazu auch der Junkergärten gehöret , 100 das altftädtiſche Bier geſchenkt wird , und die Bürgerſchaft und andere ihre ehrliche Zuſammenkunft halten , und der eigentlich für die Kaufleuté und Mätzenbrauer anges legt worden , dahingegen für die Handwer fer und andere geringere Leute der Gemein garten iſt ; und endlich die Sadftube. Zuc Utfiadt gehérer als Vorffädte : 1 ) der Steinbanim , welcher am beſten bebauet ift, in den Vorder- und " Hinter - Steindamm abgetheilet wird , und eilf Saffen hat. Auf demſelben liegt die älteſte tonigsbergiſche Strche , welche 1255

erbauet ift , und der

Polniſchen Gemeine zugehört ;

und das fo's genannte Dinghaus , in welchem ehemals das . ſteindanmiſche Gericht zufammenges fommen . ? 2 ). Der neue Roßgarten , auf welchem Plaß ebedeffen die Einwohner der 'alten Stadt und des Steinbamms ihr Vieh und Pferde geweibet , und Ackerivert getries ben haben . Man fiubet hier auf einem Hü: stel die neue roßgartenſche Kirche , deren altſådtiſchen Miniſterio ge Prediger fum

horti

b &rt ; das altſtädtiſche großbürgerliche Mita wen : und - Waiſenhaus , das altftädtiſche Þefthaus , und das Schießbaus. 3 ) Die Laade , woſelbſt der altftädtiſche Stadt - und Zimmerhof, die Neifferbahn , und zwiſchen bem alten und neuen Graben die große Stadtwiefe ift. 4) Die Laftadie , quf wel cher die altftädtiſdhen Kaufmanns - Speicher , die Bagen , die Pachåufer , die Herings : brúde , der Krahn - und weinhof , der Teets hof , das

das königl.

lizenthaus ,

Admiralitåts = und

in welchem Eizent . Kollegium

zufammen kommt , u . . 1. Zum Holzthor der alten Stadt hinaus , liegen die Stohl= fpeicher , deren viele in Wohnhäuſer ver's wanbelt find , und vor denſelben ift der D chi Tenmarkt , und der altſtädtiſche Schlachthof. Zur Rechten , weiter hinauf, iſt die ſogenann te fome , ober Lamſe , darauf hinc Går: ten angelegt , und mit Häuſern bebauet ſind. Und endlich gehört noch zur alten Stadt der Damın , auf welchem eine Strumpf= Gollen - und feder - Manufaktur angelegt worden . Der Lsbenicht , welcher bald nach dem Sahr 1300 angelegt , und ehedefſen die Neuſtadt genennet worden , theilet fich in Der eine Theil wird insge gwet Theile. nein der

Berg

genannt , and enthält an SF

1

Bffentlichen Gebäuden , Die Stadtkirchie, die Stadtfchule und der Gemeingarten. Der andere Sheil liegt unten , und begreift das Rathhaus , in welchem auch der Junkerhof und die Wage ; das große Hoſpital , wels thes eine eigene Kirche bat ,

und ehemals

ein Kloſter geweſen iſt ; und den Mündiças bof , der auch ein Kloſter gewefen , nachs her aber in ein Magazin vermandelt more Nußerhalb dem Thor gehöret zuim den iſt. Esbenicht der ſogenannte alte und neue Ans Der ger , die Steegen und der Sadheim . Sacheim iſt die allerålteſte unter det for nigsbergiſchen Freiheiten , und bald nach der Erbauung der Stadt angelegt worden. Die 5 langen Straßen deſſelben , werden von

1

verſchiedenen Duergaſſen durchſchnitten. Man ' findet hier die rómiſch- katholiſche Kirche , welche 1777 neu erbauet worden , die evans geliſch - lutheriſche Kirdie , die litauiſche lu: theriſche Kirche , und das 1701 geſtiftete unb 1703 eingeweihete tönigliche Waiſena Der königliche haus mit einer Kapelle. große und kleine Holzgarten , die Holz - Stims merei und Holz - Schreiberei , liegen auch auf rackheimiſchen Grund und Boden . Dies fer Sheil der Stabt brannte 1764 ab . Die

)

334 Der Eneiphof ist unter den drei Städten die jüngſte ; denn es iſt erft 1324 der Ans fang mit deſſelben Erbauung ganadyt nors pen . Er ſteht auf einer vom Pregel umflora

fenen Inſel , und wegen Mangel Des Gran bes , auf ellernen Pfålen , welche, durd ) die Långe ber Zeit eiſenhart geworden . Er hat 13 Straßen , unter welchen die lange Gaffe die anſehnlichſte in ganz Königsberg iſt. Un= ter den offentlichen Gebäuden iſt zuerſt die Domkirche zu merken , welche . Herzog Ludea tus 1332 aus der Nittadt bieber verlegen ließ . flide

1721 wurde in derſelben die vortref: Drgel zum Stande gebrad)t , deren

Auf der Pfeifen ſid ) auf 5000 erſtrecken . Kirche ſteht die mallenrodiſche Bibliothek, wel de über 5000 Sánde enthält. Auf dem Şirchbof ift die kneiphofiſche Kathedral -Sdhuis In dem unweit davon gelegenen Paus le . perhauſen werden 30 armeKnaben init Koit, Stube ; Better und Kleidung frei gehalten . Auf der andern Seite der Domkirche mit der , ſogenannte Biſchofshof , in welchem jest Gleich daneben die Hofprediger wohnett iſt das Univerſitäts - Gebáude , oder das fox genannte Kollegium , mit den dazu gehörta 1

gen Wohnungen . Die Univerſitát , welche von der Stadt , Regiomontana , von ihrem Stifter ,

Albertina , und von dem Pregels ftrom .

1

335. ſtrono , Pregelana, genennet wird , hatMarka graf Albrecht 1544 geſtiftet. Auf derſels ben lehrer, 38 Profeſſores , ohne die Dias gifter. In der Sommunitút find 8 Eifche an deren jedem zwolf Studenten effen ; 28 Ulumni fpeiſen umſonſt daran.

ſind der :

fchiedene große und kleine akademiſche Sti ? Det der fademie ift Pendig vorbanden . auch die fånigl. deutſche Geſellſchaft. Auf dem ſchönen Rathhauſe , fommt der 1724 vereinigte Magiftrat aller dreien Städte ting licy guſammen . Der Kneiphofiſche Junker hof , hat mit dem altfädtiſchen einerlei Ber. faſſung und Gebräudje.

Um Bolwerk und

am Pregel , liegt der Junkergarten und der Gemeingarten . Die an der grünen Brücke auf dem Pregel gelegene anſehnliche Sauf niannsbörſe , iſt 1729 wieder erbauet wors den , und mit finnreichen Gemålben in 60 Seldern ausgeziert . Unten an kleinen Plaki ift das grobenfche Stipendienhaus für St Was die zum Kneiphof gehårigent birende. Gründe berrift , ſo ift anfänglich die vor: dere oder innere Vorſtadt , welche aus einer breiten Straße, und dem ſogenannten Schnür: leinsdamm beſteht. Auf der Laftabie liegert die Kaufmanns - Speicher ; Solzmieſe iſt ein Zuchthaus San Xußerſte

Vorſtadt Vorſtapt ,

und auf der Die hintere

beſteht

ebenfalls aus

338

aus einer breiten Straße und etllohen Quers Gaffer . Hier iſt der alte Garten , der obes re und untere Haberberg.

Der ſogenannte

Maſſe-Garten ,Serforget die Stadtmit Gara tengervådifen 'reidlich. In der Hintern Borr fabt , haben die Altſtädter das ihnen zuges Vorige Hoſpital ga

Š.

Georgen ', in

wele

them ungefähr 60 Arme mit Wohnung und Effen verpflegt werben , und bei weldoen eie ne Stapeite iſt. Auf dem Oberaberberg liegt das freiphofiſche Witwenſtift. Die habertergiſche Kirche , iſt eine der Fodaften in Kenigsberg . : Nun . eft noch das Schloß mit der dazu Das Soli gehörigen Vorſtådten übrig. iit als ein långlichtes Diere & gebauet , und der inwendige plan ift 136 gemeine Schritte lang und 75 breit. Die Norderſeite deſſel: ben ſcheint die allerålteſte , und nod bon ben Zeiten des Drbens ber zu reyn. Dit - und Südſeite bat Markgraf Albredyt der Deltere gebauet ; die Befreite aber iſt von Markgrafer Georg Friedrich aufges führt worden. In der festen oft die evan . geliſche Schloßkirche ,

die Bibliothek ,

die

Amtsſtube , das Hof - Halsgericht ,das Hof-. gerichts = Archiv ., das 1699 hieher verlegte Konfiftorium , der fogenannte moſkowittiche Saal

1

7

337

Saal , welcher 274

Werfſchuhe lang und

59 breit , und das Collegium Medicum, dem Konfifiorio zuſammen welches unter In der Oft : Seite find das große kommt. Gdyloßthor , verſchiedene Zimmer für die vornehmſten Miniſter , die

königl .

Zimmer ,

und in einem Pavillon die königliche Kriegs und Domainen - Kammer , die Rechnungss kammer , die Rentkammer , die Akziſe und andere Kollegia . In der Norderſeite iſt die Bernſtein - Kammer , die geheime Kanzlei , nebit dem Urchid , das preußiſche Hofges richt , die Lehnskammer , das Officium Filci , die geheime Rathsſtube , in welder fich die Negierung verſammlet , die Rechnungskame fani mer , das Jagdarchiv , das Collegium tatis , einige Kommißionsſtuben , das hehe Tribunal , die Zimmer für den landkaſten In der Süder reite und die landftande x . find verſchiedene Küchen und Zimmer für die junge Herrſchaft , und für fremde Herr fchaften . Am Ende derſelben ſteht der ho be Schloßthurm , auf welchen man auf 284 Stuffen freigt , und von dannen die ganze Stadt , und einen großen Theil desum: liegenden fandes , imgleidjen das friſdie Die vornehmſien zum Haff überſehen kann. Echloß gehörigen Gebäude , find , der Mar fall , weicher

aud)

die Niiſikammer in fich

Múſch . Erdbeſch . 2 B.

»

fars

338 faſſet , der luftgarten , der Hoggarten und der große und kleine Jägerhof. Es geho ten ferner zum Schloß folgende fünf roge: nannté Freiheiten oder Vorſtådte : 1 ) Die Burgfreiheit , welche den Platz vor und ne ben dem

Schloß , und

verſchiedene

Gaſſen

begreift. Das merkwürdigſte auf derſelben iſt die konigl . Münze , an deren Stelle ehe mals ein Kloſter geſtanden hat , die deutſch reformirte Kirche , die neue franzöſiſche Kirs che , der Verſammlungsort der polniſch - res formirten Gemeine auf dem Saal der deut ſchen Schule , die Judenſchule in der Kehr wiedergaſſe , der Schloßteid ) , an welcheni luſtige Gárten liegen , und das Collegium Fridericianum . Das leßte iſt mehrentheils, nach dem Fuß des hauiſchen Pædagogii regii Es werden darin junge Reus eingerichtet. te unterrichtet und erzogen , deren , ſo viel nian laſſen kann , auf den

Kollegio

ſelbſt ,

die übrigen aber in der Stadt wohnen . 2) Der Tragheim , welcher in den vordern , mittlern und hintern eingetheilet wird . Auf ſer der tragheimiſchen Kirche , und den vies das len Gårten , bemerket man hieſelbſt Friuleinſtift. 3 ) Der vordere und hintere Roßgarten , welche aus einer langen Straſ fe und einigen

Quer - und Nebengaſſen be

ſtehen , und woſelbſt außer einer Kirche und Schua

1

339

Schule, nichts merkwürdiges ift. 4) Die Neue Sorge , welche jetzt die Königsfiadt genennet wird , und in der ſchöne Häuſer anzutreffen ſind . :-5 ) Ein Theil des Sacs heims , welcher oben bei der Stadt Liber nicht beſchrieben worden .

22

04

. 1

Die Feſtung Friedrichsburg iſt 1657 recht vor dem Kneiphofy angelegt worden . Sie iſt ein regelmåßiges Viereck , mit breie ten Waſſergraben und dem Pregel , in wels dyen auch dafelbfi der Kupferteich tritt , rings umgeben . Es iſt darin eine Kirche und ein Zeughaus. Von der Stadt Kếnigsberg iſt nod) eta Seit 1734 was überhaupt zu bemerken . werden die Straßen des Abends durd 1,253 Laternen erleuchtet. Sie iſt allezeit eine der vornehmſten See z und Handelsfiådte gewes ſen , und hat chemals mit zu der Hanſe gehört. Der Handel iſt noch wichtig , und

1

wird durch den Pregel befördert , der die größten Schiffe tragen kann , und 160 bis 240. Schube breit iſt. 1752 find hier 493

Schiffe aus

der See , 298

Struſen und

Wittinen , und 373 Holztriften angekom : nien . Die Einwohner ſind mehrentheils Deutſche , und der evangeliſch) = lutheriſchen Religion zugethan ; e $ giebt aber aud) bie felbſt viele deutſche , engliſeje , bouảndiſche und > 2

340 und eine

franzófifch-reformirte Familien , und anſehnliche Jadenſchaft. Es iſt hier auch eine reformirte franzöfirche Kolonie, die ungefähr 50 Famtlien ſtart ift. Begen des

Handels , iſt hier auch die polniſche und li= tauiſche Sprache im Gebraud). Außer der Armen , welche in den Hofpitålern und Ur: menhåuſern ihren Unterhalt genießen , ver ben aus der General-Armenkaffe wschent lich beinabe noch 800 unterhalten und ver pfleget. 1724 find die drei Städte verei nigt , auch die Geriditskollegia der Stadte, Vorſtädte und Freiheiten , in ein Kollegium zuſammen gezogen worden . Dieſe Städte find von Éinquartirung der Soldaten ganz frei, als welche in den Vorſtådten liegen ; and fie halten ihre eigene Miliß.

1701 regte

ſich Friedrich , der erſte König in Preußen , alhier die königliche Krone auf. Von 1734 bis 36 hielt ſich König Stanislaus von Polen hieſelbft auf. 1758 wurde ſie von 1764 brannte wenigſtens Ruffen berett. der beim

rechte Theil der Stadt ab , wie oben Lsbenidtangemerkt worden , und 1775

legte eine neue Feuersbrunſt den Haberberg , die Kirche und einen Theil des obern Ha berbergs ausgenommen , ) den alten Garten, einen Theil des Weibebamms und einen grofs ſen Theil der hintern Vorſtadt, in die Urche. Una

EM

10

-

3

*

1,

341 Unter dem Ober : Hofprediger zu Sénig$ berg ſtehen in der Stadt 7 Kirchen , unter der altſtådtiſchen Inſpektion 6 , unter der kneiphofiſdheu 2 Kirchen , Isbenichtiſchen eine Kirdje.

und

unter

der

2 ) . Folgende Stådte haben einen gemeins ſchaftlichen Steuerrath und Commiſſarium loci. ( 2) Fiſchhaufen , eine kleine immediat Stadt an friſchen Haff welche von 1289 bis zur Reformation der Siß der ſamlåndi fchen Bifchofe geweſen . Es iſt hier ein Ergprieſter und ein königliches Kammeramt. Unter des erſten Inſpektion ſtehen 9 Pfarr - kirchen . Das Schloß ift mit Mauern und Graben umgeben . ( 3 ) Pilau, die Vormauer und der Schlaf fel von Preußen von der Seefeite , ein wich tiger Hafen , gute Feſtung , und auf der Spige einer Erdjunge wohlangelegte imme: diat Stadt , mit breiten und gleichen Straſs fen , und vielen nach houảndiſcher Art ge bauten und meublirten Häuſern. Es iſt hier - ein beſtandiger Zuſammenfluß von Seeleuten Die großten Schiffe wer- und Reiſenden .

den hier erleichtert , oder bleiben hier liegen , weil das friſche Haf nicht ſo tief ift , daß fie über daſſelbe nach Königsberg kommen könnten .

Die Feſtung iſt faft ein regelmar D3 figes

- 342 figes Fünfeck, die Bouwerke find anſehnlich, und alle zu einer Feſtung gehörige Gebäude Es ift hier find ſtart , ordentlich und ſchon .

Jni dem Wilhelm

auch ein königliches Vorrathshaus . Feſtungsthor fieht nian Friedrich

den Großen in Stein zu Pferde, und dem Thor iſt ein ſchöner Wachthurm .

auf In

der Feſtung iſt eine Kirche , in welcher To wohl die Lutheraner als Reformirten den Gottesdienſt halten . Uiber dem Seitenthor , nach den Außenwerken zu , ſteht Mars in einer martiallichen Stellung , und ſieht nach Gdweben hinaus in der Feſtung ift ein reicher Vorrach pon grobem Geſchůt . 1626 bemåchtigten fich ihrer die Schweden , und befeſtigten fię noch mehr , verließen

fie aber

1635. Friedrich Wilhelm Der Große Feste die Feftungswerke in den ißigen Zuſtand , und 1722 legte stenig Friedrich Wilhelm die inige Stadt an , 1758 nahmen die Ruſs fen Befiß von der Feſtung . ne

(4) Rabiau , ein feſtes Schloß und fleis nahrhafte immediat Stadt ; am Fluß

Deine , welche

1642 Stadtgerechtigkeit er :

halten hat. Auf zwei Seiten iſt fie mit Waffer umfloßen , und auf den beiden an : ? bern mit einem Wall nnd Graben umgeben . Unter dem

hieſigen

Ersprieſter

ftehen 6 kirs

343

Xtrdien .

Hier endiget

ſich in

der Deine

der große Friedrichsgraben . (5 ) Tapiau , ein zwar ordentlich ange: legtes , aber geringes immediat Stådtchen , 2 , einen Magiſtrat und 1722 welches erſt 172 Stadtgerechtigkeit erhalten hat . Bei bem :

felben fließt die Deine in den Pregel .

Auf

dem großen und mit Graben umgebenen Schloß iſt vormals bas Archiv des fandes verwahret worden . Hiefelbft ift Herzog AL brecht 1568 geſtorben , 1777 iſt hier eine geiftliche Inſpektion über 6 Pfarrkirchen ers riditet worden. CO ) Welau , eine altgebaute und ſchon 1336 angelegte immediat Stadt , auf einer Inſel beim Einfluß der gle in den Pregel die zwar , eigentlich in Natangen liegt , aber doch in dieſen Kreis gehört. große und kleine Vorſtadt ,

Sie hat eine 264 Hiuſer

und einen Erzprieſter , unter deſſen Juſpek: tion. 17. Sirchen ſtehen . Nach dem Brand 1736 hat ſie zıvar beſſere Häuſer', aber doch ihre vorige gute Nahrung nicht wieder be kommen . In der Seichichte iſt ſie vornehme lich der am 19ten Sept. 1657 bieſelbfi mit geſchloſſenen Traktaten wegen be Polen rühmt , in welchen dem Churfúrſten Friedrich Abilheim die Souverainitát im Herzogthum Preußen übergeben , und die bernad) zu Bid :

V 4

30ft,

344 goſt , oder Bromberg in Polen , beſtätiget Doch bebet der Vertrag von 1773 worden . die meiten Artikel des welauiſchen ' wiedev auf. (7) Udenburg , ein enges und finſteres mediat Stådtchen , welches 1415 am Fluß Alla angelegt iſt. 3 ) Folgende

Stådte

haben

auch

einen

gemeinſchaftlichen Steuerrath und Coinmilla rium loci ( 8 ) Friedland, eine kleine inmediat Stadt an der Ade , welché 1312 angelegt worden und von polniſchen und fchwediſchen Eins fållen , wie auch vom Feuer Sftern Schaden gelitten hat. 1777 iſt hier eine geiftliche Inſpektion über 11 Pfarrkirchen errichtet worden .

(9)

Domnau

ein

geringes

immediat

? Stadtchen , iſt abgebrannt.

1400

erbauet , und 1571

( 10 ) Preußiſch - Eylau , zum Unterſchied von Deutſch - Eylau alſo genannt , eine kleis ne immediat Stad : , deren Schoß 1328 ers bauet worden . Bei derflben iſt ein kleiner See , aus welchem die Huntau fommt. ( 11) Kreußburg , am Fluß Huntau , eis ne kleine immediat Stadt , woſelbſt noch ein altes Schloß zu reben ift , welches die Ritz ter 1232 aufgerichtet haben .

1777 tft hier eine

1

345 nine geiſtliche Inſpektion über 13 Pfarrkirs dhen errichtet worden . ( ra) . Briligenbeil , auf poluirch Swiata Siekierka , eine kleine inimediat Stadt an der Safte oder Garft , die ſich hier mit deč Hanau vereiniget , und ins friche Haff fátt. Sie iſt Sie ſoll rchon 1301 erbauet ſenn . ſowohl wegen des guten Hiers und Weiß brodts , als auch der alten Preußen Abgšt: terei , welche den Abgott ſurcho daſelbſt uns ter einer großen Eiche berehret haben , bes fühmt. Als die Chriſten die Stadt neu an gelegt , ſcheint fie anſtatt des alten Namen Deiligſtadt von dem Stadtwappen den Nas men Heiligenbeil , das Wappen der zwei Freuzweis ſtehenden Beile aber davon bekom. men zu haben , weil nach zerſtörtem Gottes dienſt der ſo lang gehegte heilige Wald preis gegeben worden , und die Stadt von dems Holzhandel vortheilhafte Nahrung erhalten. Die Wundergeſchichte , welche die neuern Shriftſteller von einer Axt ( dergleichen fich aber im Stadtwappen nicht findet ) erzín len , mit welcher die heilige Eiche roll regn amgehauen worden , iſt der alten Geſchicht : ſdireibern ganz unbekannt.

Die Stadt iſt

1473 , 1519 und 1677 ganz ausgebrannt. 1777 iſt hier eine geiſtliche Infektior áber 15 Pfarrkirchen errichtet wordena

(13)

346 ( 13 )

Zinten

oder Zinthen , eine kreivik

inmediat Stadt an der Stråtge , mit wel det ſich hier der fleine Fluß Anger vereini: Sie iſt ſchon vor 1313 eine Stadt get. geweſen , und in den heidniſchen Zeiten er bauet worden . Sie iſt 1520 , 93 1624, 29 und 1716 entweder ganz oder groften : 1520 wurde ſie von den theils abgebrannt . Bei der Stadt Poleni vergeblich angegriffen. find ' zwei Berge , von welchen einer der heis lige Berg í und der andere der Wunderberg Beide Namén And in påbſt genennet wird . lichen Zeiten entſtanden . - ( 14 ) Landsberg , eine kleine inediat Etadt am Fluß Stein , weldie ißt dem Gras fen von Schwerin zuſteht. Hier iſt der be: rufene Meſſerſchlucker Andreas Grünheide 1645 begraben , dem ein verſchlucktes mer Ter glücklich wieder ausgeſdhnitten worden , ( 15 ) Hartenſtein , die ordentlichte und befte Stadt in Natangen , in einer luſtigen Gegend an der Alle .

Sie iſt

1331 anges

legt , eine immediat Štadt, und hat unter allen preußiſchen Städten Vorſiß und Nang erhalten . Das ehemalige hieſige Sdilof , welches die Ritter um die Mitte des izten Fahrhunderts erbauet haben , hat in alten Zeiten oft feindliche Anfälle erlitten . E6 tft hier ein Eräprieſter ; unter den Puflicht Il

II Sirchen ſtehen .

1656 kam

hier König

Guſtav Adolph von Schweden mit dem Kur fürfien Friedrich Wilhelm 31ſammen . Die # Stadt hat vermuthlich zuerſt Bartelstein bon dem Sifchof Bartholomäus , wel: cher die Preußen zur chriſtlichen Religion gebracht hat , geheißen . Ein ' hiefelbft in Stein gehauenes Bildniß deſſelben ift lange an einem finſtern und einfamen Drt vers Steckt geweſen, bis es 1769 auf dem Markt: plat auf ein idónes Fußgeſtell gefeßt' wors den . Zugleidier Zeit hat der fånigliche Gear neral Graf Friedrich von Anhalt ſowohl die fe Statue , als eine andere von der Guſte balda Filia Woideiuti , welche auch effent: lid) aufgeſtellt worden , zu Berlin in der Porzellanfabrik theils in kleinen weißen Fl: güren , theils auf Staffetaffen abbilden lala fen . Eben dieſer General hat vor der Haupt wache zu Bartenſtein eine große Tafel auf: richten laſſen , auf welcher die Namen der Offiziere ſtehen , die feit 1700 ihr Leben im Dienſt des Königs gegen Feinde verloren haben . 4 ) Auch folgende Srådte haben einen ge= meinſchaftlichen Steuerrath und Coinmiſſa riuin loci : ( 16 ) Gerbauen , eine kleine

1352 ange

legte immediat Stadt , am Fluß Omet, mit

348 2 Schløffernt der Grafen und

Herren vont

Das neue Schloß ift prächtig , Schlieben . Die Stadt und hat einen ſchönen Garten . bat den Namen von einem alten preußiſchen Edelmann Serdavo, bei deffen Burg fie 1325 angelegt worden . In dem dabei befindli den See iſt ein Schwimmbruch , oder eine dywimmende Inſel , welche ein Stud gra fidytes land iſt , das durch den Wind von einem Ende des Ufers bis zu dem andern Er iſt ehemals hin und her getrieben wird . 350 Schritte lang und 250 breit geweſen, ſo daß bis 100 Stúdk Vich darauf weidert fönnen ; ift auch mit Säumen und Stråus chen aus mer

Ist beſteht er bewachſen geweſen . und nimmt imta Theilen einigen mehr ab .

urtheiten nach

Die Leute der Stadt

be

der Bewegung deſſelben die

künftige Witterung , daher er der gerbauis ( che falender genennt wird . ( 17 ) Nordenburg , eine kleine immediat Stadt , mit einem 1305 angelegten Schloß am See Aſchwin ... Unter der hieſigen geiſt lidhen Inſpektion ftehen 7 Kirdyen . ( 18 ) Drengfurth , ein immediat Stådt dhen am Fuß eines Bergs , und am Fluß Dmet , iſt 1403 angelegt worden . ( 19) Raſtenburg , eine feine immediat Stadt an der Suber mit einem Sdyloß . Sie bat

W

1!!

349 hat

1329

ihren

Anfang genommen , und

ob se gleich 1348 von den Litauern jerſto ret ward , fo wurde ſie doch ſowohl als das Schloß bald wieder gebauet , und in Ver theidigungsſtand gefeßt. Sie iſt mit einer Mauer, und ſeit 1629 auch mit einem Mall umgeben. Die deutſche Pfarrkirche iſt eine der größten und beſten in Preußen, und uns ter den 3 Prebigern , die an derſelben ftes : hen , iſt der erſte zugleich Erzprieſter , und bat 35 Kirchen unter feiner Auflicht. Die in

der

königsbergi (den Vorfiadt

liegende

Kirche zu S. Katharinen iſt eine der alte: ften im Königreich Preußen : und die Kir : che zum heil. Geift ſteht in der Mitte des großen Hoſpitals. In dieſem 1376 zuerſt angelegten großen Hoſpital werden 20 Arme mit Geld , Speiſe und Deputatſtiden wohl unterhalten. In dem zweiten Hoſpital wer: den 25 Arme von Ulmoſen und Freigebig keit gutthätiger Leute erhalten. Die Schus Die te bat einen Rektor mit 3 Kollegen . Bürgerſchaft erſtrecket fich ungefähr auf 200 Mann , und iſt faſt ganz der evangeliſchen Kirche zugethan . Die vornehmſte Nahrung derſelben beſteht in einigem Käufhandel , in Brauweſen , Ackerbau und Handarbeit. Nadir Fiſchhauſen hat die Stadt unter allen preufs fiſchen Landſtådten

die meiſten

Feldhufen "; denn

350

ES ift

denn ſie befißt derfelben über 238 .

hier ein Poſtamt. Auf dem Schloß baben von 1356 an bis zur Sekulariſation des Landes auf 40 Pfleger oder Kommenthure ; wie audy y Hodmeiſter reſidirt. 1531 ward hieſe'lft zwiſchen den Evangeliſchen und den Wiedertåufern eine Unterredung gehalten . ( 20 ) Barten , eine kleine immediat Stadt , welche ziemlich wohl bebauet iſt , und ein Schloß hat , weldes nach der Mitte des 14ten Jahrhunderts -an der Liebe angelegt , und zuweilen von den pomeſaniſchen Bido: fen und Ordensherren bewohnt worden . ( 21 ) Schippenbeil , eine måßige immes diat Stadt am Fluß de , mit weld ,em ſich hier die

Guber. vereiniget. , Sie

iſt

1319

errichtet werden , und hat durd ) Krieg und 1750 branns Feuer viel Schaden gelitten . te ſie halb ab , iſt aber beſſer wieder erbauet worden . 5 ) Auf gleiche Weiſe haben einen gemeins ſchaftlichen Gteuerrath und Conimiſſariuin loci folgende Stådte : immediat cine ( 22 ) Liebſtadt , eine flcine

Stadt , mit einem

1329 angelegten & dloß,

welche durch verſchiedene Feuersbrünfte, auch ini: rdhwediſchen Striege vielen Edraden erlit : ten hat . Es war hier ein Juſtißkollegium, unter welchem die Aemter Liebſadt , Moh run

351 fungen , Dſterrode und Hohenſtein ſtundeu , Siß auf bem Sdlos

und welches leinen hatte .

( 23 ) Mühlhaufen , ein geringe imme biat Stådtchen , welches 1365 angelegt , 5 und 1455 in Grand geſteckt worden . ne

(24) Holland oder Preuſch- Holland , ei-, anſehnlicje iminediat Stadt auf einem

Hügel , am Fluß Weeste , mit einem Berg ſchloß. Sie ſoll 1296. von einigen Hollån-, diſchen Edelleuten erbauet und benannt ſein , die nach Ermordung des Grafen Florentins V. hieher geflohen . Sie iſt ihrer Lage we gen natürlich feſt, hat Mauern und Thür-, me , lange und breite Straßen , zierliche, Häuſer , 2 Vorſtådte , luſtige Gårtert, diez le landhåuſer , freie Fiſcherei und Schiff: fahrt auf dem nicht weit davon befindlidhent Drauſenſee. Die Bartholomåi Kirche iſt groß und maffiv. : In dem Schloß halten die Reformirten ihren Gottesdienſt auf eis nem großen Saal ,: und außer der Stadt : ſteht die Georgenkirche. Das jeßige Hoſpi tal iſt 1690 angelegt. Unter der hieſigen geiſtlichen Inſpektion ; ftehen 23 Nirch ſple : Bor Alters war die Stadt den Herrera le. von Ezehmen verfaßt ; Markgraf Georg Friedrich aber hat ſie 1576 fir 30000 G : la den wieder eingeldſet.

Sie iſt 1543, 1610 , 1663

352 In den sfs 1663 und 1695 abgebrannt . tern polniſchen und fchwediſchen Kriegen ift bier

Denkwürdige

manches

vorgefallen .

1521 wurde ſie von den Polen eingenoms 1722 iſt hier eine Salzfaktorei , und men. 1728 ein königl . Vorrathshaus angelegt worden . - Das gegenwärtige Schloß hat Sjerzog Albrecht zu bauen angefangen , und unter Georg Friedrich iſt es fertig gewors Es iſt mit Graben , Mauern , Zuge den . brücken und guten Zimmern verſehen , und hat eine vortrefliche Ausſicht. 1 ( 25 ) Mohrungen , eine fleine immediat Etadt , in welcher die Grafen von Dohna Sie ſoll 1302 ein eigenes Sdiloß haben . angelegt , und 1328 villig ausgebauet lern , nachdem das alte Schloß ſchon 1280 har erbanet worden .

Der Ort iſt wohlgelegen,

mit guten Mauern und einem gedoppelten Graben umgeben , und mit dem See Poh rung und dem großen Mfhlenteich faſt al Nahe dabei iſt der lenthalben umfloſſen . Nargen - See .

Die Stadt iſt wegen der pol

1697 brann : niſdhen Landſtraße nahrhaft. te fie ganz ab , iſt aber weit beſſer widder at:fgebauet worden . Es iſt hier eine refor: Gemeine. 1410 warð fie von, dett

mirte

Polen , 1461 vom Orden eingenommen , uud 1520 gündeten die Polen die Stadt ani . (26 )

14

B)

.

353 * ( 26) Saalfeld , eine mäßige wohl ges bauete immediat Stadt am Ebing- See , wel : dhe ehemals ein berühmtes Bernhardinerklos Nach Abſchaffung des pomeſas fier batte . nifchen Bisthums , ward hiefelbft 1587 das obertåndiſche Konfiftorium angeordnet : auch iſt hier ein Erzprieſter , und ein Juftißkolles gium über die Hauptåmter Marienwerder , Wieſenburg , Preuſoymark , und Preuſch : Hols lanb . , 1589 hnt Georg Friedrichy bieſelbſt die dritté preußlfde Landſchule geſtiftet. ( 27) Liebmusl , ein immediat Städtchen

mit einem 1337 aufgeführten Sdylot ., auf welchem ſich gegen das Ende des 16tent Jahrhunderts dle aufgehalten haben .

pomeſaniſchen

Birdhöfe

( 28 ) Diterrode , ein wohlgelegenes nahr hafies immediat Städtchen an dem fifchrei; den See simb fluß Drevenz , auf einem wurdigen , doch fruchtbaren Boden. Che: nale fusrten die Einwohner einen

ſtarten

fandel mit Groß- Polen . Das Schloß ift 1 270 oder 1302 erbauet, 1 1400 ward der

Drnin die Aſche gelegt.

1737 iſt hier el:

ne Salgfaktorer angerichtet worden . 1740 fanó man unweit der Stadt , auf dem 18: nigl . Vorweri Preuſd :Góriit , in der Erde 1134 Stúde romifcher Minzen .

Bøjd . Grbieriter. 2. B.

3

354

6 ) Nadifolgende Stådte haben auch ein nen gemeinſchaftlichen Steuerrath und Com miíTariuin loci. (29) Die

immediat Stadt

Gilgenburg ,

liegt an der Gilge und zwiſchen zuri land ſeen , und Ift alt. Das Schloß iſt ideit låuftig und bequem. Nach der tannenber : giſchen Schlacht 1710 ward das Stådtdheu in die Aſche gelegt, 1520 ausgeplündert : 1578 brannte es ab , und in den dywedis Tchen Kriegen iſt es vollends verdorben , lo daß es ſich noch nid )t recht wieder erholen fönnen . (30) Hohenſtein , eine kleine immediat Stadt init einem Schloß , am Urſprung der Parfarge.

Das Schloß iſt 1312 anges,

Legt worden . ( 31 ) chen am dhes am argelegt

Paffenheim , ein immediat Stådte. Lelefchken oder Szoben - See , wels Ende des vierzehnten Jahrhunderts worden . Durch Feuer , Krieg und

Peſt iſt das größere Aufnehmen deſſelben ges hinbert worden.

Drtelsburg , ein wohlgelegenes ( 32 ) pabrhaftes immediat Städtchen , am Fluß Welburd ), famnit einem alten Schloß. 1629 am 22. Mai hat Churfürſt Georg Wilhelm bieſelbft

mit

Unterredung

dein

Könige

gehalten.

uadislaus

Die

Gegend

eine hat

piele

355 viele Seen , zwiſchen welchen fich fruchtbare Aecker , Wieſen und W& ider befinden .

( 33 ) Willensberg , ein immediat Städte 1

-

den polniſchen Gränzen , welches 1723 Stadtgerechtigkeit erhalten hat. (34 ) Neidenburg , eine immediat Stadt, mit einem Bergichlof , in einer ſehr anmu Es iſt hier ein Juftigfol thigen Gegend. chen an

legium iber 'die Aemter Neidenburg , Sole dau und Ortelsburg , eine Inſpektion über 18.Kirchen , und ein königliches Vorraths haus.

( 35 ) Soldau , auf polniſch. Dzialdowo , offenes immediat Städtchen mit einen Schloß , an den polniſdien Grånzen ufto an einem See . Das Schloß iſt 1306 und die

"ein

Stadt 1349 angelegt '' , 'und hat éfters Sraudſchaden erlitten , ſonderlich 1733 und 1748. Hier iſt ein Erzprieſter. 1656 bat : te der König von Schwed : n , Sarl Guſtav , bieſelbft rein Quartier. 7 ) Folgende Stådte gehéren zwar gut Dft - Preußen , find aber der wefiprenfiſdien Kriegs- und Domainen - Nammer übergee ben , und an ihrer Statt die 'weſipreufic fchen Städte des Bisthuis Ermeland der oftpreußifdyen Kriegs und Domainen : Kams mer zugefdprieben . 3 2

( 36 )

356

636 ) Marienwerder , auf polniſch Swiss jin , eine wohlgebäuete inimediat Stadt , mit einem Schloß am Fluß Nogat , an der pomerelliſchen Grange , wo vor Zeiten die pomeſaniſchen Bildsfe und einige Großger bietiger des Drbend ihren Bitz sehabt ha ben , und jeßt der Sitz der weſtpreußiſchen Regierung und Kriegs - und Domainen : Sie iſt zuerſt 1233 auf einem Sammer iſt. Werder , Quidzin genannt , angelegt , bald bernadi aber an den gegenwärtigen Drt vers Die alte Domkirche iſt im legt worden . koniglichen Preußen die größte Kirche , und bat ehemals , ihrer guten Bruſtwehr balber, Das audy gur, Feſtung dienen können . Sdiloß iſt weitläuftig und altmodiſch .. Es unter deffen Auf iſt hier ein Erzprieſter fidht zwölf Kird ſpiele ſtehen . : 1723 ift hier eine Salzfaftorei , und 1728 ein königliches angelegt worden . Durch Vorrathshaus Uiberſdiwemmung , Strieg und Feuer iſt die 1440 mach Stadt oft beſdyådigt worden. ten, Pand und Städte bieſelbſt den befann : ( 1520 ftund ten Hund wider den . Orbert 1613 hielt fie cine harte Selagerung aus . fich Churfürft Yohann Sigismund eine Zeit 1709 in Oktober tamor lang hier auf: hiefelbft der Zar Peter I. und der Midnig 1734 von Preußen Friedrid) 1. zuſammen . int

357 im Fulto Begab rich Stanislaus aus Dan : 39. hicber. :) it»( 37 ) Riefenburg ; am Fluß liebe auf

eine immediat Stadt Berge . einen Sic

fcheint den Namen von dem altpreußiſden Lande Refin , welches da herum gelegen , bekommen zu haben .

A :If polniſch wird ſie

Prabutha ( ein 'uraltes Haus ) genennet. Das Schloß , welches ålter eft , als die Stadt , und auf einem Berge liegt , iſt ſehr perfallen . Auf demſelben haben die pomes faniſche Biſchofe bis 1587 gewohnet , und 1628 iſt ein vergeblicher Friedenskongreſ zivifchen Polen und Schweden auf demfel : ben gehalten worden . In der 1169 erbau: eten Stadt , iſt eine deutſche und polniſche Kirche , ein königliches Stammeramt und ein Erzprieſter.

Die Burger ernähren

ſich von

einigem Handel , vom Brauweſen , Vich zucht und Ackerbau. 1323 1414 und 1422 wurde fie von den Polen in Brand geſteckt . 1628,1688 und 1728 ift fie wieder abgebrannt. 1556 iſt hier ein Sy= . modus " gehalten werden . Nahe bei der Stadt find drei Landſeen . ( 38 ) Roſenberg ; * ein kleines mediat Stådtchen an zwei fandfeen , ift 1319 ans gelegt , und 1400 mebrentheils burds Feuer verzehret worden . -

( 39)

32

V

358 ( 39) Gardenſee oder Garnſee , auf pol niſch Solemno , eine kleine immediat Stadt, an einem ſehr kleinen Landſee , in einer ans genchmen Gegend. Das Schloß iſt alt. (40 ) Freiſtadt , ein geringes immediat Ståbtchen , weldies aber an einem See eis

me vortheilhafte Lage hat. (41) Biſchofswerder , ein immediat Stadt chen an der Affe oder Dia , wozu 1325 Der Grund gelegt worden . Seit dem grofs ſen Brande 1730 , iſt es ziemlich ordentlich eingeridytet. (42 ) Deutſch - Eylau , ein ofnes immes diat Stådtchen mit einem alten Schloß an einen großen See , men Gegend.

in

einer

angeneh

2. Die landråthlichen Kreiſe. 1

Der ſchaackenſche

Kreis ,

welcher in

Juſtis- Sachen zu dem neubauſenſchen Dis ftrikte des brandenburg - keuhaufenſchen Fus Er begreift Kiß - Sollegii, gehört.

( 1 ) Folgende königliche-Doinainen : Uem : ter.

a. Das Amt focyſtedt. a ) Die Halbinſel , auf deren Spite pil lau liegt , wird das preußiſche Paradies ges nennet , weil die lage unvergleichlid , uno an

.

359 an Dingen , reelde die Sinnen und das Gemüth ergoßen , ein Uiberfluß hieſelbſt iſt. Aus der Feftung kémmt man in eine Ebene, wo das Şaff einen schšnen halbrunden Bus fen macht ; auf beffen Wafier eine Menge Schwäne , Mewen , wilde

Enten , Sdine

pfen , und andere Waſſervögel fich aufhal ten , kan fåhrt um dieſen Buren nach Alt : Pillau , welches zwar insgemein nur cin Fiſcherdorf. heißt , aber ded) aus zwei an einander liegenden Dorfern , Ult- Pillau und Wogram , beſteht. In Alt - Pilau ift eine kleine Kirdie mit einem ofnen Kirchhof, wo alle pillauiſche Leichen hingeführet und begraben werden . Nahe an der Sirdhe ift auf einem fteilen Berge die Pfundbude , das ehemalige Zollhaus , als die Tiefe allhier noch vorüber gieng. Dieſ ſtarke und hobe Gebäude dienet den Schiffern auf der Sce , welche zu Deffen Erhaltung etwas beitragen , zum Zeichen , wornach fie urtheilen , daß fie dent pillauiſchen Hafen nahe find. Bon dies fein Hauſe kann man rings umber -ein gror fes. Stůck von Samland , Natangen , Er: meland und aber Pillau weg , etliche Mici len hin , die Nerung zwiſchen dem Haff und der See , und die Schiffe ein- und Auslau : fen ſehen , welche Ausficit, unvergleichlich Nach dem Haff hin in angenehm ift. 3.4 Wog

360 Wogram liegt die Störbude , moder Fiſch Står aufgebracht, gefodit , eingepact , und der Kaviar oder Stórrogen zubereitet wird, Um wovon das meiſie nach England geht. dieſe Gegend fangen die Fiſcher bis 30 Ars ten wohlſchmeckender See : und Hafffifde ; um die Droſſelzeit aber fallen die Droffeln , Kramsvögel und Amſeln in erſtaunender Menge . Utbrigens find diefe Dörfer voller Uiber den alt :

Küchen - und Dbft - Garten .

pillauiſchen Ader fimmt man durch eine tahle wouſte Gegend zu einem Vorwerk mit Aeckern , und zu dem fogenannten pillaui den rug an ein überaus luſtiges und reis nes Wåldchen , welches mit vielerlei Häus men ausgeziert , und ſo dicht iſt , daß man im Regen trocken darunter weggehen kann. Vielleicht hat die Unmuth dieſes kleinen Walds der ganzen Gegend den Namen des Paradieſes verſchaft. ' So ſieht das preußis Tche Paradies aus , b) Sentitten , oder St. Albrecht , ein Dorf an der Dfifee , wo man nod. Iliber bleibfel von der erſten diriſtlichen Kirche in Preußen

fieht ,

welche dem

heiligen

Adci

vert , der bei Firdhauſen 997 am 24ften April ermordet ift , zum Augedenken aufge bauet worden .

Hier iſt auch

ehemals die Liefe

1

:

361 Liefe geweſen , da die Sdyiffe eingegangen find . c ) Lochſtedt , ein Dorf , zwiſchen dem friſchen Haff und der Oſtſee , woſelbit man bie Spuren des alten Wafiergangs erfen met , über welche Tiefe man jeßt mit Was gen und Pferden ſicher wegfährt. Das als te beriihmte, Schloß Lochftedt, iſt noch zum Theil übrig ; und man ſieht auf demſelben die grauſamén Kerker der alten Herrſchaft. Hier ift das Amt. b . Das Amt Fiſchhauſen , in der Stadt dteres Namens. c . Das AmtPalmnicken , an der Oſtſee. d . Das Amt Difein , an der Ditree .

e . Das Arnt Kragau . #f. Das Amt Sdaaken . a ) Schaaken , ein altes Schloß mit nem Flecken , eine halbe

Meile

vom

eis

furi

fchen Haff , woſelbſt man gemeiniglich zu Gdhiffe geht , wenn man zu Gaffer nach Memel reifen will. Hter iſt das Umt, und Teine geiſtliche Inſpektion , unter welder 9 Pfarrkirchen ftehen . b ) Galgarben , ehemals Gengarben , ein Dorf , bei weldiem fidz ein vor Alters auf : geworfener Berg befindet , welder der höchs fte in Preußen it

362 g. Das Amt Laptau . h . Das Uint Grünhof.

Das

Kirchdorf

Rubau ; iſt ehemals wegen feiner bequemen lage ein Paß mit einem Sdiloß geweſen , von welchem teşten nur noch) wenig Wiber bleibfel vorhanden ſind. Das Dorf iſt we gen des Slegs merkwürdig , den der Orben 1370 über den litauiſchen Großfürſten Kin: ftud hicfelbft erfocht , zu deffen - Angedenkent auch in der Nähe im Felde des Dorfes Sranſat , eine ſteinerne Saule aufgerichtet worden , die noch ſteht. Das ſogenannte Blutwunder , welches 1615 im Kelch beim heiligen Abendmat fich zugetragen haben ſoll , låßt fich aus türlichen Urſachen ers Flåren In der fapornis i. Das Amt Raporn . fchen Heide , welche ein fånigl. Forft ift , darin Elende und Rehe geheget werden , ſteht mitten auf dem Wege die ſogenannte vier Grüberfáule , welche , aller Wahrſcheins lichkeit nach , vier Drbensbrüdern zum An : gebenken aufgerichtet ivorben , die biefelbft ums Fahr 1295 von den beidniſchen Su bauern angefallen und erſchlagen worden . Die darauf gefesten Bilder , ftellen die Ge Dies ftalt der Ordensbrüder gar wohl vor . Fe Gedådhtnißfåule ift, wenn fie perfaulet

!

11

863

gererent, uber. 400 Jahre nach dem zuerſt gebildeten Original unterhalten worden . k. Das Amt Kanmen , ift in dem groſs

fen Kirchdorf dieſes Namens. 1525 hat fidh hier ein unbeſonnener Sauernaufſtand ereignet , der aber bald gebåmpfet worden . 1. Das Amt Friedrichsberg , nicht weit von Königsberg . m, Das Amt Kalthof , unweit Kenigs: berg . Hier wird gemeiniglich das Lager zur Muſterung der fôniglichen Truppen er : riditet. Neuhauſen , n . Das Amt Neuhauſen . ein Kirchdorf und altes Schloß , I

Meile

bon fionigsberg , welches ehemals den f &: nigsbergiſchen Domherren zum Sommerhaus fe gehienet , dem Markgrafen Albrecht aber ſowohl gefallen , daß er dafelbft oft refidirt, Hier urd ſich mit der Fago beluftigt hat. iſt der Siß eines Kammeramts , und eines Juſtißkollegii , welches über die ramlåndi: ſchen Hauptamter Meuhauſen , Fiſchhauſen , Schaafen , labiau und Tapiau geſetzt iſt. : 10. Das Unit Waldan , welches von ei alten Schloß benannt wird. nem

p . Das Amt Roſſitten , auf der furi. fchen Nerung. Die kuriſche Nerung , ges hørt zwar nur zum Theil zu dieſem Amt, fie kann aber hier am füglichften beſárie ben

ben

werden . Sie nimmt ihren Anfang beim Dorf Kranzfrug , und endet ſich gegen Memel über , fcheidet die Diftfee und das

kuriſdie Haff , hat 14 Meilen in der Långe, und eine Viertelmeile , auch in miancher Ger gend etwas darüber , in der Breite. Dies Fer - fchmale Strich und unfruchtbar. demſelben

Landes ift fandig , wuſte Der Wind stet auf

große Vermiſtungen an i håufet

der Sand zu großen Huigein , ſo daß die armſeligen Einwohner ihre Hänſer oft vers reßen müſſen , und ſtürzet wiele Fidtenbau jue nieder , davon das Hola gerſtrcuct herum liegt und verdirbt ; wie den iberhaupt an der Seite der Offee die meiſten Båume theils halb , theils ganz verborret fiud , und als kahle Pfåle da Reben . In dieſem Wala de giebts Hirſde , Falken und Framsvåget. Ins kuriſche Haff erſtrecken fich unterſchies dene Haofen , oder ſo genannte Borgebirs ge , die wegen des Icimichten und feinernen Grundes fehr gefährlich find. Von den kleiner und diled)ten D &rfern , welche auf der Rerung gefunden werden , geboren, gum Amt Roffitten , Sartau , woſelbſt eine Kire che ; lattenwald , Kunzen , welches aud) eis ne Kirde hat ; Roffitten , wo ehemals ein Burggraf reſidirt hat , und noch Wiberbleiba fel von einem alten Sdloß

zu leben ſind , und

1

$

f

5

15

Di

385 tind nun das Slmt ift , und Piffopen ", wo ſelbſt ein hoher Berg iſt , auf welchem ebes mats der Preußen Abgott Pilkob angebetet morben . zum memelſden Amt gehoren Neoden , Karwaiten , Negeln uud Schwarz ort . Alle dicle Dörfer ernähren ſich vom Siſchfang , und haben ſehr wenig Vich. (2 ) Hundert und dreigebn adeliche Güa ter unter welchen Fuchshofen , ein angenehmer Ort , zwei

Meilen von Königsberg am Pregel , den der Staatsminiſter Fud) angelegt hat , wele cher aber jeßt der gråflich lottuniſchen Fa: milie zugehört. 2 ) Der Taptauſche Kreis , wvelder in Juſtin - Sachen zu dem nenhauſen (den Dis ftrift des brandenburg - neubauiden Jufit Kollegii gebórt , und begreift ( 1 ) Folgende königliche Domginen Alema ter. a . Das Umt Sroßhof Lapiau . b. Das Amt Sleinhof Capiau . ic. Das Amt Saplafen , sceldes por et nem Sdiloß den Namen hat. Dae Kirche dorf Plibidien gehört dahin.. d. Das Umt Petersdorf , am Pregel. e . Das Amt Matangen , f. Das Amt fabiau , in der Stadt biet

ſes Namens.

g . Das

366 g . Das Amt laufiſchfen , im Kirchdorf dieſes Namens. h . Das Umt Friedrichsgraben , welches von dem oben beſchriebenen Kanal benannt wird. i . Das Amt Melaufen . k. Das Amt Saalau , im Kirchfpiel dies fes Namens . 1. Das Amt lapoenen. ( 2 ) Zwei und ſiebenzig

unter welchen a . Sanditten ,

Schloß

adeliche Güter , und Herrſchaft,

dem gråflichen Haufe Sdylieben gebfrig . : b . Wohnsdorf , ein wegen feines Alter : thums berühmtes Schloß , zwiſchen Allenz burg und Friedland , der freiherrlichen ſchre: teriſchen Familie gehörig. 3 ) Der brandenburgiſche Kreis , welcher in Juſtitzſachen zu dem neuhauſenſchen Diſtrikt des brandenburg - neuhaufenſchen Juſtigfolle gli gehört. ( 1 ) Folgende fånigliche Domainen & mter. Der Flecken a. Das Amt Brandenburg . Brandenburg ,

der zumtheil ziemlich

wohl

bebauet iſt, und mehrentheils von Fiſchern bewohnt wird , liegt am friſchen Kaff , welches hier die Huntau fåüt. Das hieſige weitläuftige Schloß , ift zuerſt 1266 vom Markgrafen Otto zu Brandenbnrg erbauet, und , als die Preußen es 1520 zerſtörten ,

01

ER

367 son neuem wieder aufgeführet worden . Es 11t hier ein Juftitkoltegiam über die Aemter Brandenburg , Balga , Bartenſtein und Preufcheilau. b . Das Amt farſchau , unweit Königs berg . c. Das Amt Kobbelbube. d . Das

Umt

Balga ,

der Flecken und

das Schloß Balga liegt am friſchen Haff. Der Orden hat ſich dieſes Orts - ſchon 1238 bemächtigt, e . Das Amt farben , bei Heiligenbeil.

*C

f. Das Umt Preuſdheilau , in der Stadt . dieres Namens .

1

( 2 ) Hundert und ſechs und rechzigs ades liche Güter , unter welchen

1.

1

1

$

a . Friedridiſtein , eine Herrſchaft der Gra fert von Dihnhof , mit einem prächtigen Schloß , welches in einer ſehr anmuthigen Gegend am Pregel ſtebet. Charlottenthal, ein wohlgebautes , b. Schloß und Luftgarten , in einer angeneh

men Gegend , welches von Herzog Friedrich fuderig von Holſtein Beck angelegt , und nach deffen Gemahlin bendrint worden. c . Großwalbeck , ein Siß des freiheig:lis chen Geſchlechts von Fittliß , denn es 1436 vom

Markgrafen Albrecht geſchenkt ivorden ."

Bier þat ehemals das Kloſter zur hell. Drei fal:

368 faltigkeit geſtanden , daher auch der dabei liegende Krag der Kloſterkrug genennet wird . Vor dem Kloſter war hieſelbſt die Stadt Nomouve und der Hauptfig der beidniſchen Utgútterei . d . Lindenau , ein Schloß , mit einem vor dem Grafen Seeguth treflichen Garten , Staniſfawſki gehårig . 4 ) Der Raftenburgiſche Kreis , welcher in Jufttæ fachen , theils unter dem angerbur siſchen , theils unter dem brandenburg - 11eu haufenſchen Juftitzfollegio , theils unter dem Hofe mit Gerbauen und Nordenburg ftohet. Er begreift ( 1 ) Folgende fønigliche Domainenámter. a . Das Amt Raſienburg , zu welchem 6 königliche , und 11 ndeliche Kirchdorfer gez bören , b. Das Amt Hartenſtein , c. Das Amt Barten , zu welchem drei

féniglidre und zwei adeliche Kirchen gehfren . d . Das Amt sandlafen , iſt aus einem adelichen Gut entſtanden , welches Konig Friebrid) Wilhelm den . Grafen und Herren 1737 für 42000 Thaler :

von Schlieben ,

4

cbgckauft hat. Elli Das Amt uderwangen , ein dorf Diefes Namens .

Pfarr

3

1

1

3:59 ( 2 ) Hundert neun Und zwanzig adelicha Uter , unter welchen die folgenden : a . Groß- und Klein - Henubnen , gehörer ben Grafen von Dönhof , welde dieſelben 1702 den Grafen von Löhndorf abgekauft baben . b. Skandalaf , ein Sig des Herrn von Suddenbrod . C keuneburg , oder füneburg , imgleta den Eulenburg , ein Flecken und Schloß , ber freiberrlichen Familie von Eulenburg zum gehörig: d . Groß Wolfsdorf , ein Flecken wo dia Grafen von Dönhof ihr prächtiges Sdio Dönhoffiebt , mit einem koſtbaren kuſt - und

Shiergarten , wie auch eine reformirte Kirs. errichtet haben . Su dieſem Ort ge4

dhe ,

hårt eine Herrſchaft . e . Groß Schwansfeld', ein Nitterfis den Herren von Grében.it , ( 3 ) Das Erbamt Gerbauen , und Nora berbarg , welches der Ritter Georg von Schlieben für : fich und ſeine Nachkommen , wegen der siden Drbensrittern wider Polen 1460 geleiſteten Hülfe, fraft eines von Hohemeiſter von Richtenberg, verlichenen und bon der folgenden Landesherrſchaft bee ftåtigten Privilegt erhalten hat, und noch del der gräflichſchliebenſchen Familie erb sunt * Buſc .Erdberdir, a, B.

eigens

370

eigenthümlich tit , alſo inter fein Juftißfos legium gehört. Von fieben und zwanzig abelidhen Gütern , bemerke ich : a . Birkenfeld , eine Herrſchaft , wo ein anſehnliches Landhaus und Garten und eine cinträgliche Glashütte ift. b . Dombroften , ein Kirdsdorf. c . Adams Heide. ( 4 ) Die heilige Linde , auf polniſch Sri

åta Lipka , ein berühmter Walfahrtsort , ift in einem angenehmen Thal , gwei Meiten von Raſtenburg , und eine Neile von der érmländiſchen Stadt Refſel. Man erzählet, einem Mifſethåter , welcher zu Raſtenburg habe hingerichtet werden ſollen , fen in det Madit , vor dem zur Strafe beſtimmten Tas die Mariá erſchienen , " und habe ihra rin hölzernes Brett nebſt einem Griffel gez geben , und befohlen , daß er ihr Bildniß verfertigen , und daſſelbige am folgenden Tas Ob nun ge den Richtern überliefern roller

ge ,

gleich biefer . Miffethåter fich auf die Bilde fahnißerkunft gar nicht verſtanden babe , fo rey ihm doch das Wert durdy Hülfe der Mas ria vortreflich gelungen , und die Richter dadurch fo gerühret worden , daß fie ihm Er habe hierauf das das Leben gerdienfet. Bild auf dem Wege nach Refſel an einem findenbaum befeſtigt pbér von der heiligent Jungs Wil

1

1 871 Fungfrau hierzu ermåhlet worden , und die vielen daſelbſt geſchehenen Wunderwerke , båt: ten die Erbauung einer Kapele beranlaſſet, Herzog Albrecht ließ vermuthlid ) 1525 dieſe Kapellie zerſtören , die Linde umhauen , und das Bild vernichten , wiewohl die Römiſch : katholiſchen ' hoffen , daß es nur verſteckt oder ins Waſſer geworfen fey, und ſich noch Hierauf lag einmal wieder finden werde. dieſer Ort wuſte , bis endlich : 1618 auf Vors bitte des ermlånbifchen Birdhofs Simon Rub : nict , die Wiederherftellung deſſelben erlaubt Die jeßige Kirche tft ein koſtbares wurde, Gebäude , am deffen vordern Seite ein kins benbaum mit dem Marienbilde abgebildet iſt. Vor dem hohen Altar tft ein künſtlicher Baum Bu fehen , auf weldhem eine ſilberne Bildfåus le der heiligen Jungfrau fteht. Es wird auch ſtart hleher gewallfahrtet , und den Gottesdienſt Berfeben Seſuitett, deren Stok legium neben der Kirde fiebt. 5 ) Der Neidenburgiſche Streis , welchec In Yuſtisſachen uuter das neidenburgiſche

Juftigkollegium gehört , und begreift ( 1 ) Folgende fönigliche Domainen &mter, a . Das Amt Neidenburg.. 1

b. Das Umt willenberg , deffen Einwoh : Polen find.

C. Das Amt Ortelsburg , welches Polonia Ju Einwohnern hat . d . Das Amt Friedrichsfeld . - e . Das Amt Mensguth. f. Das Aint Golbau .

(2) Das Erbamt: Gilgenburg , welches ber gråflichen Finkenſteiniſchen Familie ' erbike und eigentümlich zugehørt , vier lutheriſche Kirchſpiele , eine reformirte und eine fathos tiſche Kirche , und polniſche Einwohner hat. In demſelben liegt Tannenberg , ein Kirchdorf , welches With gen der dafelbft am 14 Jul. 1410 zwiſchen bem deutſchen Orten und den Polen vorge fallenen großen Schlacht , merkwürdig iſt. ( 3 ) Sechzig adeliche Güter. 6 ) Der mohrungenſche Kreis , welcher in Juftißradhen theils unter deui neidenburs gifchen , theils unter dem faalfeldiſchen Jus ftintodegio ſteht , und begreift ( 1 ) Folgende tsuigliche Domainensmitere a.

Das Amt Mohrungen .

b. Das Umt Preurd) - Holland. c . Das Ume Dolftadia d . Das Amt Liebſtadt. e . Das Amt Preuſchmarf , in welchem bet Fleden dieſes Namens, welcher ein mit eie nem Graben umgebenes Schloß bat,

f. Das

1

373 t. Das Amt Dférrode. g . Das Amt Hohenfielu. h . Das Amt Sehlendorf. ( 2 ) Şundert und ſieben und zivangig adet liche Güter , als a . Reichertswalde , eix Kirchdorf , ivo ble Grafen von Dohn ein fdsnes Sdtof und einen herrlichen Garten befiBeit.

3

b . Schlobitten , ein ſehenswürdiges Schloß , bem gråflidhen Hauſe von Dohna" zugehörig , mit einer künſtlichen Waſſerleitung... C. Schlodien , iſt gleichfalls ein gräflicht bohnaiches Schloß , welches feinern gutex Anlage , ſchönen Ausgierungen und vortreffe lichen Gegend halber iwertrurbigt ift . “ d . Quittainen , ein Schloß und Herrſchaft der Grafen von Dönhof.name e ) Die Lauckſchen und Pinnanſchen Gåtera

i

7) Der marienwerderiſche Kreis , wels cher in Zuftigſachen unter dem faalfeldiſdhet Juftigkotlegio fteht , und begreift ( 1 ) Folgende tonigliche Domainen &mter : a . Das Amt Marieniverder . Die mas

tienwerderiſche Niederung iſt von einträglis dhem Boden , und ſtark bebauet ; und zur Unterhalt des großen Weid feldamnis trägt bag Amt , die Stadt und der umliegendo Qbel bei .

bi Dad

b. Das Umt Riefenburg. C. Das Amt Liebmühl . ( 2 ) Folgende. Erbåmter.

a . Das Erbamt Deutſch - Eylau , gehört ber gråflich - finkenſteiniſchen Familie eigena Es hat zwei tua thümlich und erblich zu . theriſche und zwei katholiſche Kirchſpiele. Das Erbaint und die dazu gehårige Regis ftratur ift in dem Wohnfis des Erbamta hauptmanns. zu Randau .'. Dazu gehört : Seewald , ein anſehnlides Schloß der Grafen von Sintenſtein , mit einem ſchönen Sarten und einer Papiermühle. b . Das Erbamt Schönberg hat 9 Kirch : ſpiele , gehört auch der gräflich - finkenſteints , fchen Familie eigenthümlich und erblidi, und Es gehört wird zu Şeinrichau gehalten . dazu : a) Sd:nberg, ein Srådtchen und Schloß, der gråflich - finkenſteiniſchen Familic -zuges hörig . Es liegt an einem fandſee, : .b ) Finfenftein , fonft Habersdorf genannt, ein Flecken am Gaudenz - See , mit einem prád )tigen Schloß und vortrefflichen Garten Der gråflid) - finkenſteiniſdien Familie c) Langenau , S'irdidorf und Ritterfig. ( 3) Reun und vterzig abeliche Güter.

B. Das 1

Et

375

B. Das litauiſche Departement

Begreift 20 Stådte , 63 fånigliche Domais Klein - Lia renámter unds 105 Kirchſptele. che l 4 e 2 W" bis zwolf Meilen breit ift , und die alte Landſd )aft Schalauen , den größten Theil von Nadrauen und einen kleinen Theil von Gubauen

begreift , wurde

1710 durch die

Peſt von ſeinen Einwohnern faſt ganz ents König Friedrich Wilhelm zog von uloßet. 1712 an viele tauſend Schweizer , Franzos fen , Pfälzer und Franken , und 1733 und 34 noch etwas mehr als 20000 Salzbur: ger ing . Land weldie dieſen wüften Diſtritt vortrefflich anbaueten , die überflüßige Wals dung und Sträude ausrotteten , die Moe tåſte austrockneten , Städte , Dörfer , Kir : ſo daß fich chen und Vorwerke anlegten,

1 das Land in wenigen Jahcen gar nicht viel und die vielen Millionen mebr åbnlich, ſabe Unfoften , welche der König auf ſeine Uns bauung und Einrichtung verwendet hatte ,

1

1

reichlich erregte. Von den Ruſſen , welche 1757 ju . Dieſes land einrúdten , hat es febr viel erlitten . An fich iſt es der fruchtbarfte Sheil des Königreichs. Der Boden iſt un gemein ergiebig , und die Weide vortreflich movon die viele tauſend Laſten Getreide , die

Na 4

theile

878 theils in den fåniglichen Vorrathsh & ufera aufgeſchüttet , theils ausgeführt werden die guten Dooren und Kahe , vortrefflichen pferde und guten Schäfereien , die gute Butter und ich machaften Kåre unwiderſpreche lich zeugen . Fiſche , gute Hölzungen und Wildpret giebt es in großer Merige. Mae nufafturen find auch im Lande ; ffonderheit wird viel grobes und feineres Tuch

foder

Die Litauern H. verfertiget uitd zubereitet. alb die alten Einwohner , deren Anzahl aber nicht groß iſt , haben ihre eigene mit der fus riſchen und lettiſchen verwandte Sprache, in welche man nunmehr die Bibel , den Ras Techifnius und einige erbauliche Sucher übere Sie ſind keineswegs die einfáltis Yeßt hat. gen und rohen Leute , baflir man fie' gemets niglich ausgiebt , fondern haben töre rühms lichen Eigenſchaften ſo gut wie andere : wee nigſtens find fie unter den Königen Friedrich Wilhelm und Friedrich ll . ganz andere Mens fden geworden , und dieſe Verbeſſerung ift vornehmlich durch die unter ihnen angelegs ten neuen Schulen , deren 1756 über 1700 waren , bewerkſtelliget worden . Die Schweis ger verſtehen fich ſehr gut auf die Viehzucht, und die Franzoſen auf den Hanbel und Tas Badsbau , welchen lebten fie eingeführt ha ben ; die Salzburger aber verſtehen fido un

377

ter allen Einwonern am Beffen auf die gue te Wirthſchaft. Die Schweizer , Franzoſent und Franken find durchgångig reformirt ; daher es audy in Klein Litauen zehn refor : mirte deutſche und franzsfiſche Kirchſpieke giebt ; die antern 62 Kirchſpiele find luthe riſd'ess ift' and) ein Fatholiſches vorhana ben . Das litauiſche Departement begreift

?

1. Die Stadte.

1 ) Folgende Städte haben einen gemein Tchaftlichen Steuerrath unb Commiſſariusi loci. ( 1) Gumbinnen , eine feit 1725 in 'ete ner angenehmen und vortheilhaften Gegend regelmäßig angelegté immediat Stadt an der Piffe , von ungefähr 200 Häuferă und 3000 Einwohnern . Gie ift der Sie der litauis fchen Kriegs - und Domainenfammer .' Die *

Sffentlichen Gebäude find das Ponferenzhaus , Nathhaus Vorrathshaus , die reformirte Kirche in der Neuſtadt , die lutheriſdie Kits che in der Altſtadt , und das falzburgiſche Hoſpital , welches feinen eigenen Prediger bat. Es giebt hier gute Suchmanufaktur Unter deir hieſigen Probſt ſtehen ren Kirchce ,

17

(2) Inc

978 (2) Inftérburg . eine mittelmäßige im mediat Stadt an der Angerap , welde un terhalb der Stadt ſich mit der Infter vereis und 1727. mit niget , ift 1572 angelegt Paliſaden umgeben worden ; hat ungefähr Unter 350 Håuſer und 3000 Einwohner . denu hieſigen Ergprieſter ſtehen 22 Surden , Außer der evangelijden iſt biefelbſt auch eis Vom Getreidebandel, nie reformirte Kirche. und von dem ftarten und geſunden Bier , welches hier gebrauet wird , bat dle Stadt Das Sdilos iſt in der gienilide Nahrung. Mitte des vierzehnten Jahrhunderts anges verbef:. legt , vom Seenig Friedrich Wilhelm fert , und mit einem königl. Porrathshauſ 1724 und einer Salzfaktorei verſehen . wurde hieſelbſt zur Handhabung der Gerechs tigkeit in den litauiſchen Hemtern - ein Hof gericht geſtiftet , welches aber 1751 wieder aufgehoben worden ; hingegen iſt hier nun ein Juftißkollegium über die Hemter Tilfit , Ragnit und Jufterburg. ;: 1599 und 1690 bat fie großen Brandſchaden erlitten . 3 ) Darkemen , ein geringes immediat Stadtchen , an der Angerap , welches 1725 Stadtgerechtigkeit erhalten hat , und 1732 volfreicher gemacht den Salzburgern

von

worden iſt.

Es iſt daſelbſt eine Cudj-und ols

379 Wollenmanufaktur , Tabacks : Manufaktur und Pulvermühle.

B (4) Goldap , eine ziemlidi nahrhafte , aber ſchledit gebaute und fchiußige immed Diat Gtadt an den polniſchen Grånzen , die

be

Markgraf Albrecht 1564 gefciftet hat . sier wird viet Meth bereitet. Nahe bei derſels

lanet 6

.

-1 11

ben iſt der hohe Berg gleiches Namens , ( 5) StalupShnen , eine kleine immediat Stadt , welche 1722 Stadtgerechtigkeit ber kommen hat. Sie treibt guten Handel mit Riep . An friſchem Waffer und Dolf ift hier

einiger Mangel.

(6 ) Pilfallen , ehemals ein Dorf , feit 1724 aber ein immediat Stdotden , deffen Einwohner gute Nahrung haben . Es iſt

1

hier eine lutheriſche und eine reformirte Kirche. ( 7 ) Schirivindt , ein gering es immediat Städtchen, welches bin 1725 nur ein Dorf war , in welchem Jahr Stadt gemacht worden,

es aber

zu

einer

( 8 ) Ragnit , eine kleine immediat Stadt an der Memel , welche 1722 mit Stadt : gerechtigkeit begnadigt werden , weil der Ort vorhin nur ein Marftfiecfen gesrefen iſt.

Das hieſige Schloß ift eines der

ften im

älte

Kande , und ſchon zu der Heiben Zeit

berühmt geweſen , 1255 vom Drden beffer aufgeführt , und , nachdem es die Beiden

erbauet , und

verbrannt',

1357 abermals

Landshuth

genennet worden , bis man es

hernad) von dem vorbei. fließenden Waſſer Ragnit benannt hat. Unter der hieſigen geiftlichen Inſpektion ſtehen ro Stirchſpiele. Die Stadt iſt 1757 von den Rufſen einges >

ärdert worden. Die Ausſicht von dem ſos genannten Königsberge iſt ungemein anges "nehm. (9 )

Silfit ,

eine

anſehnliche immediat

Stabt , ja die größte ; wichtigſte und nahrs bafteſte nach Kišnigsberg. Sie hatte.1552 die Stadtgerechtigkeit erhalten , das Schloß aber Folt ſchon 1289 erbauet feyn . Die Memel fließt an der Nordſeite , und vers mittelſt berſelben treibt ſie nach Sidnigsberg und Polen Handel mit Getreide , Leinfaat , groben Salz , Holz , Wachs , Butter und andern Lebensmitteln . Sie beſteht eigents lich aus zwei langen und breiten Straßen , welche die deutſche und die hohe Gaffe belf fen , zu welchen nod) die ſogenannte Freis heit , als eine Borſtadt , kommt. Die Ans zahl der Häuſer beläuft ſich auf 600 , uns Außer der evaus der Einwohner auf 7000. geliſch deutſchen und litauiſchen iſt hier auch eine reformirte Kirche tor ber Stadt ift Nod eine lutheriſche Kapelle , unb Meile Davor eine remiſdj-fatholiſche Kapelle, Drans

gards

.

38 * gowili genannt, 8

Nebeu der bestiden Kire

the ift die königl. Provinzialfoule , und es hat hier ein Erzprieſter feinen Sit , unter Im beffen Aufſicht 1o Kirchſpiele fteben . Hoſpital werden bis 90 Perſonen verſorget. Im Peſthauſe werden aucy , außer der Peſt, arnie und franke Leute verpfleget. Im Paus perhaufe werden ' 10 ' Knaben unterhalten . €s ift bier auch ein Witwenſtift und eine Salzfaktorei. ( 10) Memel ,

von Kuren oder detten

Klaipada genannt, eine Sandelsſtadt , fer ftung und Hafen am furiſden Haff , in wels Dieſe immediat thes hier die Dange fågt. 6tadt ift 1279 erbauet , 1312 befeſtiget , und 1328 vom liefländiſchen Landmeiſter an den preußiſden Rochmeiſter Åbergeben wor Der Hafen hat einen guten Eingang , den . ift tief , und durch zwei Rißbänke , die übec go Ruthen 'weit ins Haff hinein gehen , und 11000 Thaler getoftet baben , fidhet genug gemacht worden. Er liegt unter den Sie iſt wohl bes Kanonen der Feſtung. Auſo wohnt , und hat über 400 Häufer. fer der deutſchen Stadtkirche , ift hier auch eine litauiſche und eine reformirte Kirche und ein Ersprieſter , unter deffen Aufſicht 9 Kirchſpiele ſtehen . Die Bürger , die in Pltung Friedrichſtábtirde abgethellet wens ber

38 den , ernähren fich vom Hande , Frauen , Aferwerf , Beiffieden , Fiſchfang x . inſon derbeit wird von hier viel Flachs , feinſaat, Garn , Hanf , und Solz ausgeführt. 1752 find hier 70 Schiffe eingelaufen , und 65 ausgegangen , 1774 aber goo , und im Vors todh mehrere , welcher ſtarker Anwachs der Sdhifffahrt , durch die Ausfuhr des aus Litauen hieher gebrachten hergehenden

Jahre

Die Stadt ift Holzes , Verurſacht worden . mit Drei ganzen und zwei halben Baſtionen , nebſt andern dazu gehårigen Werfen , nach Meuer Art befeſtigt. Ehemals gebŚrte fie mit zu der Hanſe ; daber fie auch 1254 bas lübedtiſche Recht annahm . Es iſt hier ein Juſtigkollegium über das Amt Memei , ein königl . Vorrathsbaus , rei , und ein Die Citadelle

eine Salzfaftos

febr einfråglides Hoftweſen. beſteht aus vier m ift regele

mäßigen Saftionen nebſt ihren nöthigen Ra: velinen und halben Monden . Die Geb& us De

und Gemacher tu

Churfürſten

Friedrich

derſelben Wilhem

find vom und

Friedrich 1. Berbeffert und ausgeziert.

Feinig. Die

beiden Zeugbäufer , das erhabene Haus des Romwendanten , die Garniſonkirche und die Pulverthürme find die merkwürdigften Ge båube. 1323 , 1369 , 1457 1540 und 1678

tf die Stadt abgebrannt , uud, 1757 von

3

3

-1

5

son ben Ruffen nach einer kurzen Belager rung erobert worden , 2 ) Folgende Stådte haben auch einen gemeinſchaftlichen Steuerrath unů Gommiſtat riuin loci.

( 11 ) Angerburg, ift eine in neuern Zelo ten gut angewachſene , wohl angebaute; und mit Paliſaden umgebene immediat Stabt, mit einem 1335 erbauten feſten Schloß , am Maurfee , aus welchem der . Fluß: Unge Mets Diefer See ift rapp bervor fømmt, ten lang und så breit , und der Ualfang ip demſelben iſt, inſonderbeit widytig . fabah und Kiſain find, Bufen dieſes Sees . Es iſt hier ein demter Barten

Juſtißkollegtum über die Angerburg Raſienburg .

und Seheſten , eine geiſtliche . Inſpektion über 13 Kirchen , eine. Salzfaktorei und ein 1734 und 1636 hielt fich f . Probſt. Stanislaus allhier eine Zeitlang auf. ( 12 ) Loken , eine kleine immediat Stadt, mit einem 1285. aufgeführten Schloß , in einer wafferreichen , luſtigen und mit vielen Wildpret geſegneten Gegend , am See les Dentin , welden ein Kanal oder fluß mit dem See Soiſal , und alsbetin mit dem See Kyſain , der ein Sufen vom Maurſee tit , pereinigt. Sie iſt anfänglich ein Dorf, Namens Neuendorf , geweſen , som Marts gra

38 € grafen Albrecht Friedrich aber zu einer Stade gemacht , und mit dem Namen des Schloſs Dieſes iſt vor 1589 fes belegt worden . In diefer Gegend bat man ros geſchehen . miſdie Münzen gefunden . ( 13 ) Marggrabowa , eineimmediat Stadt, ørdentlich und geräumlich angelegt , nebent Ben Schloß Dletzfo.', Sie liegt 41 Sandfee , und bat den Namen son

einem ihrem

Stifter , bent Markgrafen Albreche , welcher Pe . gunt Agedenken der Untextebung erbauet, die er nicht weit son bier mit dem polnis fchen Könige

Sigismund: Auguſt gehalten

der an ſeinen Oránzen 8 Meiter davon die Stadt. Auguſtowa 1560 angelegt. Nicht

weit davon haben ble fchwediſchen und chura fürfil. Soldaten 1656 die Tatarı geſchlaa gen , und den gefangenen Fürſten von Rats sivil befreiet. immediat ( 14) lok , eine nahrhafte Stadt , an einem Landfee ; hat ein Juſtiga follegium über alle fünf polniſdie Haupt: amter , einen Erzprieſter , unter deffen Auf fidht:17 Kirchen ſtehen , eine 1588 angelegte Provinzialſchule , und ein Schloß , welches 1272 auf einer Inſel im See aufgeführt 1656 haben die Satarn in dieſer Ges ift. gend viele Grauſamkeit ausgeübet. ' { 1688

885 und 95 bat bike Stadt großen Brandſchaden erlitten .

( 15 ) Blala , eine kleine immediat Stadt, welche erſt 1722 Stadtgerechtigkeit erhale ten bat, ( 16)

Johannesburg ,

von

dem Polerr

Pird genannt, eine kleine inmediat Stadt, von gutem Anfehn , in einer Ebene am Flug Piſch , der unweit der Stadt aus dem War's fdhaufee fomnit , durch die Stadt Aießet und vier Meilen von derſelben bei der polo niſchen Stadt Novigrob ſich mit dem Flug Narew vereinigt .

Die Stadt hat den Na . men von dem bei ihr liegenden Schloß bes kommen , Bis 1645 iſt ſie ein Flecken ges weſen , in dieſem Jahr

aber vom Churfürs

ſten Friedrich Wilhelm zu einer Stadt geo Es iſt hier ein Erſprieſter , macht worden, ein Hoſpital , und ein königliches Borrathss. Die Stadt hat die freie Fiſcherei in baus . dem See Klein - Paganbt. 1687 litte fie Srandſdaden , 1698 unterrebete fidh Chura' fürſt Friedrich III . mit dem neuen polniſchen König Auguſt 11. hieſelbft vier Lage langa 1709 hielt ſich St. Stanislaus auf dent In eben dieſem Jahr und Schloß auf. 1710 ſiurben die meiſten Einwohner an der Peſt. Es fångt hier die Johannesburgiſche $ Burch . Erdbejdr. 2 , B. bebe

886 welche 12 Meilen lans , und eis Beide an , ne von den größten in Preußen iſt. ( 17) Aris , eine geringe iſfiniediat Stadt am See gleiches Namens , welcher König Friedrid ) Wilhelm Stadtgerechtigkeit verlies

hen hat. ( 18 ) Nikolaifen , eine kleine immediat Etabt , welche 1722 Stadtfreiheiten erbal: ten hat. Sie liegt am Ende des Nikolaikens fees , und nicht weit vom Spirdingſee , wels che beide Seen der hiesige Sach Serbindet . ( 19) Sensburg , ein immediat Ståbra chen , an einen See , in einer außerordent :

Es iſt 1520 von lidhen ſchenen Gegend , t der en lun d un angezündet , und gep den Pol 1568 durdh eine Feuersbrunſt in die Miche gelegt worden . ( 20) Nfcin , eine kleine immediat Stadt, mit einem anfehnlichen und feſten Schluß , Das Sdloß iſt nach der am Rheinſce. en Jahrhunderts erbauet , hnt te rze des vie Nit und auf demſelben

befindet ſich

auch ein

Kammeramt, 2. Die landråthlichen Kreiſe.

1 ) Der Iuſterburgiſche Streis , welcher in Suſtitzſadhen ,unter der Juftişkollegiis zu Ins ſerburg und Memel ſiehet. Dabin geyðren

387 ( 1 ) Folgende fånigliche Domainen &mter. a . Das Amt althof - Memel. Das Amts b. Das Amt Klemmenhof,

baus iſt unweit Memel. Krotingen iſt ein Flecken an der Danger C. Das Amt Pršfel oder Prófuls . d) Das Amt Heidefrug , am Fluß Schic fidhe. Werdenberg , ift ein Flecken an Schifche.

der

e . Das Umt Ruß , , an der Mündung bes Fluß es gleiches Namens . Der nahrbaf: f. Das Amt Staukehnen . te Marktflecken . Dieſes Namens , liegt an der Gilge , in der tilſitſchen Niederung , wela de eine Meile unterhalb der Stadt Tiiſit anfängt, alles niedrige Land um die Urme der Memel , Gilge und Ruſſe begreift , und fich bis an das furiſche Haff erſtreckt. Sie iſt eine von den frudytbarſten Gegenben des ganzen Landes , ungefåhr 4 Meilen lang und Die Einwohner ziehen viel eben so breit. Wieb , und verſorgen nicht allein Preußen , fondern aud) andere Provingen mit guter Sutter und Kåre , haben auch wichtige fis fdiereien . Die Pferde ſind zwar groß und Außer der Gerſte ftark , aber ungeſchidt. wächſet hier faſt gar kein Getreide und keitt

+ Holg .

Dieſes Marſdiland if im

Frühjahr pen

388 ben Ergießungen der

Fluffe ausgefeßt , die

1 oft großen Schaden anrichten . g. Das Amt Balgarden , bei Tilfit, das zu das Vorwert Plauſchwarren gehört, auf welchem 1767 den Mennoniten " ein Offenta liches Bethaus bewilliget worden . h. Das Unit Baublen . i. Das Amt Kukerneſe. k. Das Amt Winge , am Fluß Memel. 1. Das Amt Linkubnen . m . Das Amt Heinrichswalde. n . Das Amt Althor : Ragnit. Abſteinen , ein Vorwerk in einer

gebirs sichten und und ſehr angenehmen Gegend . Die Fruchtbarkeit dieſes Strids an Getreis de und viel iſt fo groß , daß man ihn die Sdymalzgrube von Litauen zu nennen pflegt. Die Schäfereien , Stuttereien und Jago fino fdhon . 0. Das Umt Schreitlaufen . p . Das Amt Saſſigkemen , Memel.

am

Flug

9. Das Amt Sommerau . r. Das Amt Gerſchkullen . $. Das Amt Budupdhnen . t. Das Umt Resgewangminn en , an der Fnfter. u. Das Amt fóbegallen , an der Ynſter. v . Das Amt Grumkofaiten . w , Das

1)

389 w . Das Amt uſchpiaunen , unweit Pils fallen .

x . Das . Amt Dirſchkemen , ' oder Dorfch Yemen. y. Das Amt Althof - Infterburg. 2. Das Amt Georgenburg . Der

Drt

Dieſes Namens iſt ein Schloß und Kirch dorf. Bei demſelben entſteht der Pregel aus Vereinigung der Enſter und a . Das Amt Salau . b . Das Amt kapsonen .

Ungerap .

c . Das Aint Moulinen . d. Das Amt Kuſſen. e. Das Amt Kalbaffen . f. Das Amt Brakupšhnen .. g . Das Amt Neu-und Alt : Sattenau . h . Das Amt Alt ': BugupShnen . i . Das Amt Stannaitfchen . k.

Das

Umt Schirgupdhnen ,

welches

von einem Pfarrdorf benannt wird. 1. Das Amt Danskehmen . m . Das Amt Budwetſchen .

n . Das Amt Geritten oder Ssritten . ' . Das Stut - Amt , an der Piffe., be ſteht aus ſieben Vorwerken , und iſt vor trefflich eingerichtet. Trakehnen iſt der Haupt ort deſſelben . p.

Das Ümt Mattiſchfehmen .

%. Das Amt Waldaufadeln . Bb 3

1. Das

390

r. Das Amt Tolmingkehmen . S. Das Amt Bredauen . t . Das Holzfidßamt ju Großen Naſſau an der Nominte , Ichaffet aus der rominta Iden Heibe

auf der Rominte , Piffe und dem Pregel jährlich eine große Menge Brenns holz nach Königsberg. . u . Das Amt Riauten , in einer gebire gichten Gegend , wo ein Eiſenhammer angea legt worben .

v. Das Amt Königsfelde, w, Das Amt Werdern . X, Das Amt Dinglaufen. y, Das Amt Mayguniſchken : z . Das Amt Buglin. a . Das Amt Pliten . b. Das Amt Baudiſchtement. c . Das Amt Sudwallen . d . Das Amt Jurgaitſchen . e, Das Amt Dinglaufen . ( 2 ) Sieben und funzig adeliche Güter. Unter denſelben find Die fürftlich - deſſauiſchen Güter , welde einen ſchonen Strich Landes am linken ufer bes Pregels , 31 Meilen lang , und bis Mellen breit ausmachen , den König Friedrich Wilhelm dem Sürften Leopold zu Anhalts : Deſſau geſchenkt , der thn 1721 und 1722 durch Anfaufung vieler adelichen Güter per: grdi

SI

mrsfert , unb Curch beutrdie foleniſten aie gebaut hat. Er bringt jährlich über 20000 Rihlr, ein ,

und enthalt

vornehmlich Bus

bainen oder Pubehnen e ,ineu, guten Flecken mit einem ſehr rofnen Sdloß auf einer us: be , weldhes aus vier großen Hauptgebäuc den beſteht , aber nid)t bewohnt wird ; die Remter Norlitten , Schwegérau , Boynu then und Purchdorf. Bei Groß- Jägersdorf iſt 1757 ein bißiges Gefedit fiviſhoir den Preußen und Ruſſen vorgefallen, in welcherr jene den Kürzern gezogeit haben . 2 ) Der plegfoifdie Kreis ', weldher unter ,

begreift ( 1) Folgende königlidhe Domainen & mter: a. Das Amt Olesko , welches von dem Schloß Oleffo , bei der Stadt Marggrabo: wa , den Namen hat.

b . Das Amt Polemer . C. Das Umt Stradaunen , in welchen das Pfarrdorf diefes Namens ift. d. Das Amt Ezimochen .

e, Das Amt 16. Dlirokoun çin Pfarrdorf, daju das Dorf Proßken gchdrt , bei welchem die Grången vom Großherzogthum Litauen ; von Polen und Preußen zuſammen floſſen , und 1545 eine Grinzlüule crridtet inorden iç.

398 f. Das Amt Drigallen , in welchem

bas

Pfarrbarf dieſes Namens k. g. Das Amt Johannesburg , in welchem ber Landſee Warſchau , der drei Meilen lang, und in weldhem eine Infel ift. (2 ) Bierzig adelide Güter. Zu Andreswalde iſt eine unitariſche Ges meine , welche 1776 die . fånigliche Erlaubs niß erhalten hat , Ihrem gottesdienſtlichen Berſammlungshauſe auch die Sußerliche Ges ftalt einer Kirche zu geben . 3) Der febeftenfche Kreis , welcher in Jux fiipfachen unter den Juſtigkollegiis zu Uns gerburg und Eye ſteht. Er begreift ( 1 ) Folgende fånigliche Domainenámter : a. Das Umt Ungerburg . b. Das Unt Sperling. c . Das Umt Czichen , in Pfarrdorf dieſes Namens. ift. d. Das Amt lopen . e . Das Amt Seheſten ,

welchem das

in welchem dad

Pfarrdorf gleiches Namens tft. f. Das Amt Schnitten . g . Das Amt Rhein... In demſelben ift der Spirdingſee , welcher der größte Landſee in Preußen . Nicht weit von dem Dorf Qwick kommt der Fluß Porch aus dieſem See , welcher hernach in den See Wilfuſchii und

1

393

uno Warſchau , und aus demſelben nach Jor hannisberg fließt. 7. h . Das Amt Aris . ( 2 ) Das Erbamt Neuhof , weldies

der

familie von Berg erb - und eigenthümlich-gu gebört , und ſeinen Namen von dem Sdyloß und Pfarrdorf Neuhof hat. ( 3) Drei und ſiebenzig abelide Güter, ju weldjen : die Pfarrdörfer Sorquitten , Eichmedien-, Ribben u. ger

bdren .

II. Weſt : Preußen .

on 1454 bis 1772 , während welcher Bon Zeit dieſes land von Oft - Preußen ge t trenne geweſen , war es ein eigener und be. ſonderer Staatstörper , der mit Polen nichts

als den König und deſſen einzige Perſon ges mein hatte , und mit der Krone durch ein Denn a18 gewiſſes Bündniß verknüpft war. hen el , und en tſc m abfi Ord deu es von de ſich unter des polniſchen Königs Safimir IV . Schuß begab , bebung es fich ausdrück : lich aus , daß es mit der

Republik Polen

nichts wolle zu ſchaffen haben , fondern der Kønig fodle dle fie angehenden Sachen ſelbſt ber

897 beſchließen

und berordneni ,

Qud, zu

den

Ende oft zu ihnen kommen , und Landtage anſtellen . Es hat alſu immer behauptet , daß es als ein freier Staat mit gleichem Redit als Polen und Litauen ,, einen König erwähle , der nach der Krönung den Preur ſen ihre Privilegien eidlidh befätigen müſſe, und alsdenn erſt die Huldigung empfange , und daß derſelbige ohne Zuziehung der Ståna de in Sachen des Landes nichts vornehmen könne. Dieſe Stånde waren 1 ) geiſtliche , nåmlich der Biſchof von Ermland , Préfis , und vornehmſter Lans dent des cambrateho mischof von Kulm . Der desſtand , und der Kénig ernannte vier Kanonifos aus dem erms ländiſchen Kinpitel , von welchen das Stapię tel einen , und zwar denjenigen , welcher

der feinig vorzęglich empfahl , gum Biſchof von Ermland . pripåhite . Den Biſchof von Sulm ernannte der Stinig ſchlechthin ohne Zuziehung des Kapitels . 2) weltliche , nåm = lid ) die adelichen oder 3 Woiwoden , der kulmiſche, marienburgiſche und pomerelliſcher 3 Saſtellane und 3 Untertämmerer , und die oder die 3 großen Städte bürgertichen , Bjorn , Elbing und Danzig. Aus dieſen Gliedern Befund der Landrath . Die Bifchos fe , Bofwoden und Kaſtellane waren zugleid, Polniſche Reichs : Senatoren , nachdem

ih nen

195 mën 1569 gerolffe Stetten in Senat waren angewieſen worden. Die orbentlichen Lands fage hørten Toon im fiebzehnten Jahrhuns dert auf , die außerordentliden aber bileben, und wurden vom enige ausgeſchrieben , welcher auch Zeit und Ort derſelben beſtimmte te.

Wenn der König der gemeinen Land.

tag aušrdhrieb , ſetzte er auch die Zeit zu den kleinen fandtagen an , auf welchen die Randbothen wertgáblet und bevollmådtiget wurden . Zu der polniſchen Reichstagen wurden zwar außer der Ritterſdyaft auch die 3 großen Stádte eingeladen , es war ihnen aber weder im Senat nod in der Landbos thenftube cin gewiſſer Plan angewieſen ; dax ber ſie nur ihr Anliegen den kandesinſtruf tionen einverfeiben ließen , und die Befördes rung deſſelben ben abelichen Nåthon tind Bothen

empfahlen.

Der ſogenannteur fleir

men Stådte waren

27 , nämlich , Mariene

burg ,

Chriftbury , Stum , Neuteid ,

Cols

kemit , Graudenz , Strasburg , Lefſen , Neus mart , Rieheden , Golub , fautenberg , Scións fee , Dirſdau , Mewe , Ncuburg , Schweiz Pußis , Stargard , Oddneck , Berend, Ko nits , Baldenburg , Friedland , Tuchel, Hams merſtein , Sluciau. Dier hiefen fönigliche Stådte , und die Sbrigen Stát : sparen die biſchöflich erwändiſchen und fulnuiſdeti,

Dk .

896 Abel hatte in jeber moitoodſchaft feine fand : und Sdiloß -Gerichte , und das Tribunal zu Don Peterkau war deſſelben lette : Infang. ben Magiſtráten der 3 großen Städte , ap pelirte man an die Geridite , und von

königlichen ufſeſſorial den Magiſtråten der

kleinen Städte , an die Staroſten , und von dieſen an den König von Polen . Im rechzehnten Jahrhundert breitete fich hier die Reformation ſehr aus , ſo daß in den vornehmſten Städten die Anhänger der evangeliſchen Kirche , Ben Gliedern der rd: miſchkatholiſchen Kirdie weit überlegen was ren , und in kleinen Städten und auf den D &rfern gieng es zum Theil eben ſo zu , ale lein in der folgenden Zeit ward vieles geåns Die Könige von Polen hatten zwar bert. den Städten die freie Uibung des evangeli: Ichen Gottesdienſtes beſtåttigt , es blieben aber wenige übrig , in welchen die Evanges liſchen Kirchen hatten , in den übrigen hat ten ſie dieſelben den Katholiken abtreten Es wurde auch der Abel durch müſſen . mancherlei Mittel von der evangeliſchen Kir : dhe abwendig gemacht. In dieſem Zuſtande blieb das Land bis 1772 , bai es wieder mit Oft- Preußen ver bunden ward , die Städte Thorn und Dan sig aufgenommen , welche mit Polen in Ver bin

:

1

1

397 bindung blieben .' ' Konig Friedrich der zweis te gründete ſeine Anfoderung an Pomerellen, auf das Recht der Erbfolge und auf das Recht der Oberlebyns - Herrſchaft , wie hers nach

ausführlicher vorkommen wird ,

und

die übrigen Provinzen des Herzogthums Preußen , nahm er wegen des feinen Vors fahren ſo lange entzogenen Beſitzes der Provinz Pomerellen , und wegen nicht geltend gemachten Anſprüche.

anderet

Die Jeſuiten , welche hier find , werdent jekt , da ich dieſes ſchreibe , ( im Auguſt 1777 ) noch für Ordensleute , und ihre Kisfter noch für Rollegia angeſehen .

ſo

Es beſtehet Weſt: Preußen jetzt noch eben wie vorher aus vier Theilen , welche

. And : 1. Das

Kulmiſche

oder

Kulnterland

welches bis 1772 eine Woiwodſchaft war. Das kulmiſche Bisthum iſt vas alteſte uns ter den Weft = Preußiſchen , und ums Jahr 1215 oder 1222 von dem maſovirchen Hers Zu dem bis fog Konrad geſtiftet worden . Ich flichen Sprengel gehören die Kirchen im Kulmiſdhen und Marienburgiſchen ." Daß er ſich auch einen Biſchof von Pomeranien nena net , iſt ein leerer Titul , außer daß die Stücke des ehemaligen pomeſaniſchen Biss thums , welche 1466 an Polen fameu, ' una ter

898 ter feine geiſtliche Aufficht gelegt worbett, Das Deinkapitel beſteht aus 12 Domhers ren , weiche von deri Sildhof und von den Das Sulmiche übrigen gewählet werden . beſteht aus zwei Streiſen , weldie der falmie Ide und michelauiſche genennet werden , 1. Zu beru fulmiſchen Streiſe , geboren .

1 ) Das

Kreisamt Graubeng ,

welches

Teinen Namen hat , don Grauden , ehemals Grobek , auf polnifd Grudziads , einer königl. Stadt , auf einer Infel , welche der Fluß Ofſa macht , der hier mit zwei Armen in die Weichſel fließt. Das Schloß liegt auf einer sshe , und hat eine Kirche. In der Stadt iſt auch eine Kirche, welche den Evangeliſchen 1598 gee nommen worden ;

daher ſie ihren Gottesa

dienſt auf dem Rathhauſe halten , dabei ſie auch ihre Schulen haben . Die Jeſuiten haben hier 1645 ein Kollégium errichtet , weldies 1647 durch einen Reichstags (d )luß Es ſind hier noch zwei beſtåtiget worden. Kloſter. Die Stadt iſt 1299 erbauet. Chedeſſen wurden hier und zu Marienburg die preußiſchen fandtage wedſelsweiſe ges halten . zu dem Umt gehoren die Dörfer Šackes sau , Muderau , Groß und Klein - Wolfe. . * . a. mg En

tate

899 Engelsburg ,

auf polniſch

Pokrzywna ,

ein Flecken . 2 ) Das Kreisamt Koggenhauſen , wek thes ehedeſſen ein königl . poiniſdie Dekonde mie mar , und in welchem ( 1 ) Vorfdhloß und Dorf Noggenhauſen . (2 ) Leffen , auf polniſch kaſzyn , ( lar chin ) eine kleine 1328 erbauete und faft ganz mit Waſſer umgebene königl. Stadt. ( 3 ) Grutta , Dorf und Vorwerk.

( 4 ) Groß- und Klein - Schönbruck , und andere Dörfer. 3 ) Das Kreisamt Rheben , welches der Ramen hat , von Rheden , oder Reden , auf polniſch , Nad : jyn , einer kleinen königlichen Stadt :nit ei:

nem Sdlog. 31 Dein Umt gehören verſchiedene Dörfer, als Sd wit , Nichenait , ic , 4) Das Kretsamt Lippinkort ,

in wele

dhen Lippinken oder Kibenga , Kruſhin , 26. 5 ) Das Kreisame Stulm , welches den Namen hat , von ( 1 ) Kulm , auf polniſch Chelmno , einer Stadt an der Weid)ſel , auf einem erhabe Mit ihrer Erbauung ift 1239 der nen Ort . Unfang gemacht worden . Sie wurde von eie nem maſoviſdhen Herzog dem deutſden Drden überlaſſen , fiel aber von demſelben ab , und begab

400

Als die Deutſcher Fegab ſich unter Polen . haft, bekamen , pflegte fie über die Herrſc hier das höchſte Gericht von Preußen zu fern , daber das fulmiſche Redit ſo berühmt, und faſt von ganz Preußen und Maſuren Sic ift groß , aber angenoinnich worden . Ehemals war ſie eine ſchlecht bewohnt. aud) unter dem Mis: tadt ftund fie , Hanſeſ nige , gehörte unter die ſogenannten großen Stádie , und alſo zum Landesrath ; jetzt aber bat Ber Biſchof darüber zu gebieten . Von deutſchen Drden hatte ſie ebedeſſen die 1554 wurs Freiheit , Münzen zu ſchlagen . de hieſelbft ein Gymnaſium errichtet , wels thes aber keinen langen Beſtand gehabt bat. 1457 hat ſich threr der Deutſche Drden , von dem ſie abgefallen war , wieder bemach : tiget , ſie iſt aber in der folgenden Zeit von den Polen wieder eingenommen worden , Es iſt * 1544. litte fie großen Feuerſchaden . hier eine kleine katholiſche Univerſität , und eine fönigliche Sadettenſchule , auch find hier 5 Sidſter. ( 2 ) Althaus , auf polniſch Starogrod , rin Schloß, auf einem Rügel an der Weichs Das edloß iſt etsi Vel mit einem Flecken . ne der beiden Reſidenzen des Biſchofs von Kulm

6

.

1

1

76 ) Das Streisamt sulmenfee... , ( 1 ) Kulmenfee , Chelmza , eine kleine Stabt , welche eine Meile von Kulm entfer: net und der Sitz der Domkirde und des Domkapitels des Bistums Kulm Stadt

if

iſt.

Die

I 251 angelegt .

( 2 ) Fridek , auf polniſch Wambrisna eine kleine Stadt , welche 1331 erbauet worden .

2. Zu dem michelauſdhen Streiſe , welcher von dem Schloß Midelau den Namen bata gehöreni 1 : 1) . Das Streisamt Brattian oder Bretts dhen , welches benennet wird von is ( 1) Bretchen , auf polniſch Brattian / einer kleinen Stadt mit einem Saloß an der Drebnig . den .

Sie ift

1254 erbauet woca,

(2 ) Neumarkt , auf polniſch Novemia feest , wine Eleine fönigl. Stadt , an der Drebo nit , die 1319 erbauet worden . Zu dem Amt gehoren , ynterſchiedene Dórfer . ,

(912 ) Das Streisamt Lautenburg , welches beit Namen hat , von ( 1 ) Lautenburg , auf polniſch Lúdsburg i. einer kleinen tonigl. Stadt.

Burd . Erdbeſchr. B.

402 ( 2 ) Lavernit , eine kleine Stadt an der Drebniß . ( 3) Qurzno , Gurczna , ( Gurtropna , ) eine kleine Stadt , bei welcher ein großer Bald iſt. (4) Libau , auf polniſch Kobawa , eine kleine Stadt und Schloß , wofelbft die kul: miſchen Biſchöfe wechſelsweiſe mit Althaus, wohnen .

1545 brannte ſie ab .

3 ) Das Kreisamt Straßburg , welches benennet wird von Straßburg , auf polniſch Brodnika , eia mer königl . Stadt mit einem Schloß , am Fluß Drebniß . Sie iſt 1285 errichtet, und weil ſie ehedefſen feſt war , oft belagert und eingenommen worden . Es iſt hier eine luc theriſche Kirche. zu der Amt gehört eine große Ungabi Dörfer. 4) Das Kreisamt Bolup , welches Bea nannt wird von Gollup , auf polniſch Golub , nen fånigl. Stadt Drebniß ,

einer Fleis

und Schloß ,

am Fluß woſelbſt des Königs Sigismund

111. Schweſter , Arina , ſich aufzuhalten pflegte , der auch das umber liegende Gebiet gehérte. Schånſee , auf polniſch Kowalewo , einer fleinen føpiglichen Stadt , woſelbſt bis 1772 das

1

.

E)

401 bas Schloßgericht des Woiwoben , unb auf: ferdem der kleine Landtag dieſer Woiwody Ichaft gehalten worden , und bei welcher der fåchſiſche General Boſe 1716 bie konfédex rirten Polen geſchlagen hat. Zu dem Amt gehören die Borwerke Kos walewo und Bielſt mit einem Dorf , und unterſchiedene andere Dörfer.

11. Das Marienburgiſche.

Es hatte ehes

deſſen einen Wolwoden , der unter den preußiſchen der erſte war , und die mariens burgiſche Staroſtei , war die vornehmfie in Preußen . Es wird abgetheilet 1. in das Streisamt ( ehemals Staroſtei ) Dolkemit , zwiſchen dem Haff und elbinyia ſchen Gebiet. Dazu gehårt 1 ) Colfemit , ein Städtchen am friſchen Haff , welches 1361 erbauet worden . 1767 brannte es bis auf das Schloß und einige Scheunen nach ab.

# 2 ) Neukirch , ein Kirchdorf. 2. in das elbingiſche Gebiet , welches begreift ( 1 Elbing , auf polniſch Elblang , eine

ziemlich große und nach alter Art feſte und rdhone königliche Handelsſtadt , am Fluß Els bing , der aus dem Drauſenſee fommt. Sie iſt 1239 an dem Ort , wo Fie jeßt ſteht , Ihr erſtes Privilegium ift gebauet worden. CC 2

vom

Jahr

1246 , in welchem

ihr attch dle Die Münzgerechtigkeit ertheilet worden. I neue Stadt iſt 1347 privilegirt . Zwiſdier der Altſtadt und der Vorſtadt , in welder die Speicher der Kaufleute find , fließt die Elbing , und die Altſtadt ist von der Neus ftabt durch Mauern und Graben abgeſos . find hodh altvåteriſch , faſt wie zu Danzig , und die Gaſſen , wegen der ſogenannten Seiſchlåger. enge . Die Katholifen haben feit 1616 die

Pfarrkirche

zu St. Nikolai inne , welche vom Blik entzündet abbrannte , die Lutheraner aber haben zwei Kirden in der 1777

Altfiadt , eine in der Neuſtadt , zuvei in der Vorſtadt. Sie ſtehen ſo wie die evangelis ſchen Landfirden in dem eibinger Gebiet , unter der Aufſide des hieſigen evangeliſchen Inſpektors . Die Reformirten halten ihre gottesdienſtliche Verſammlung auf einene großen Saal in einem Hauſe , und die Meis noniten verſammeln ſich aud) in einem Hai Das Rathhaus brannte 1777 ab. Das fe. Gymnaſium iſt evangeliſd ). Die Stadt mit jur Hanſe schåret ; und weil ſie lubeckiſche Kolonie ift , ſo bedienet fie des lúbilden Rechts , hat aber dabei ſonderliche Wifitůhr . errichtete Saloß , iſt

Das ehemalige 1454 von

har eine fich ihre

1237

der Bürs

arribati

gerchicift worden .

Die Feftungs:

werfe ſind nach dem Werder zu nicht erheb lich , auf der andern Seite aber ein wenig

3 indeſſen wirb die Staðt

für eine der

Preußen gehalten . in ſtarfften " Feſtungen Die Stabt fieht in geiſtlichen Sachen , in ihrer verſchiedenen Religion und fo'uett ihren Nediten ungsſchadet geldjehen inter sem ermiảndifchen Bildhof:

kann 1446

Vereinigten fich hier“ die preußiſchen Edelleu te' ing Sidoté , zur Hufrechthaltung ihrer Geſetze und Privilégien , Marienburg , Koos nis und Neuſtadt Thorn aber traten 1450 b

V

t

fon dielem Bündniß wieder ab. Sebody 1454 fiet auch dieſe Stadt To wie faſt gang . Préuſien von dem deutſchen Droen förmlich dut . ab , und begab ſich unter polniſden 1626 und 1656 ergab ſie ſich den Sdwe: 1657 wurde fie zwar im Ben freiwillig : Churfürſten Brombergiſchen Vergleich dem von Brandenburg , Friedrid Wilhelm , der: førochen ', daß er fiero lange zu Pfande haben ſollte , bis ihm 400000 Rthlr. aus gefahit feyn würden , und 1660 ward fic ihn aufs neue durch eine ſchriftliche Wor ficherung zugeſtanden ; allein , er betam fie witcht", und das Geld wurde ihm auch nicht bezahlt. 1698 nahm fie defſelben Sohn in , gab fic aber durch einen 1699 'gefchlor €¢ 3

ſea

406 fenen Vertrag der Republle zurück , als er feine Schuldfoderung auf 300000 Shaler beruntergefeßt hatte , und man ihm zum Uns terpfand eine ruſſiſdie Krone , und Juwes len , welche der Republit zugehörten , mit der Zuſage gegeben hatte , daß , wenn die Schuld nicht innerhalb vier Jahren abges tragen würde , ihm frei ſtehen rolle , das Gebiet der , Stadt in Befit zu nehmen und era , Als nun dieſe Zahlung nicht ers zu nutzen . folgte , ließ Friedrich , nach angenommener toniglichen Würde , 1704 das Gebiet der Stadt Elbing in Beſig nehmen , und schoß. der Stadt in eben demſelben Jahr noch die Summe von 70000 Thalern vor , damit fie die Koutribuzion bezahlen konnte , welche Karl Xll. ihr auferlegt hatte. 1703 wurde ſie von den Schweden befekt , und mit der vorhin genannten Kontribuzion bes legt , und 1710 ben Schweben von der Ruffen mit ſtürmender Hand weggenommen . * 772 fam fie an den König von Preußen . Sie wird von dem nahgelegenen Drauſens fee , aut Urbs Druſiana genannt , und war faſt die Ziveite unter den ſogenannten drei großen preußiſchen Städten, 2 ) Das Gebiet

der Stadt , wird in die

elbingiſche Pederung und Höhe abgetheilt. , Zu da

.

407 3u jenir gehört der elbingiſche Werder , und tn þeiden ſind gehn evangeliſche Kirchdšrfer , nämlich

: Fürſtenau ,

Groß Mausdorf ,

Neubeibe ,

Zeier , Jungfehr , Preufchmark, Reichenbach , Pomehrendorf, Crunz', lens zen , und das Filial Derbeck. 3. Ju diemarienburgiſchen Werder . Mart

nennet Werder , ( lateiniſch Inſula, ) das Land , welches aus einem niedrigen Sumpf und Moraſt ur - und wohnbar gemacht wors den . Die Werder find an Gras und . Ges Wald und Hügel treibe ſehr fruchtbar. findet man nicht viel barin ; und der elbins giſche Wald iſt unter allen der größte. An vielen Orten muffen fidy die Einwohner mit Sorf , ja mit Strob oder Stoppeln behels fen . Außer Haſen und Rebbühnern , und anberm Geflügel , findet Wildpret in den Wåldern

man fehr wenig ; es giebt aber

Die Fluffe liefern gute Fiſche. Die wife, Bienen - und Viehzucht iſt gut , inſonderheit Die Ein: find die Pferde in gutem Ruf. wohner der Werber find jederzeit freie Bau ren geweſen , und werden königliche Unters raffen und werderſche Leute genannt ; fie har ben auch Ediniſche Güter und kšlmiſdhes Recht von den Ordensherren erhalten ; doch find

diejenigen ,

welche teßt

Stadtobrigkeit ſtehen

unter

der

eingeſchränkter , als pic ( 4

408 die kinglichen im marienburgiſchen 18erbet. Cie reden deutſch und pomiſch , und find 9 :03tentheils lutSeriſch und fatholifos der Nicformirten ſind

wenige ,

aber giebt es viel. giſche Werder , wiro Beld fel und Nogat fich bis ans friſche

der Mennoniten

Der großen Marienbut : größtentheils von der eingeſchloffen erſtreckt aff , und enthålt, über

2130 Hufen , welche in Zins- und Schar - werkshufen , in Edulgen - und Kirchenhus fen , welche die ; katholiſche Geiſtlichkeit, bes

fißt , ) eingetheilet werden ; dazu auch die vierzig Hufen der Stadt Marienburg , und bee zwangig Hufen des Städtchens Neu tend) gehören . In montauiſdeu Wald ente fieht der Fluß , Sige , Tie, ) welcher ay : fångtidy Schwenty genennet wird , den Wer der ſeiner gangen Långe durchfließt , das Stådtdien Neuteich mit zwei Armen gang einſchließt , und endlich bei Haberhorſt ins friſche Haff fållt. Der große marienburgi fche Werder , bat feine ſogenannten fünf Winkel ,

nåmlich den moutauſchen , fchon auſchen , lichtenauſchen , neuteidifchen , und leſwiffchen , und enthalt 13 evangelifdie Im erſten Winkel find 3.Dorfs ſchaften , darunter 2 Kirchoórfer ; im zweiten 7. Dorfichaften o darunter : 2 Kirchdorfer ;

Kirchſpiele.

im Dritten : 7 Dorfſchaften , darunter 4 Kirch

409 Dörfer ; im

vierten find , außer dem

Stadt

Neuteidi 8 Dorfidhaften , darunter Kirchdorfer ; vub im fürften find 14 Dórz In allen dies fer ; darunter 3 Kirchdorfier. dhen

fer Winkeln find auch vier eintråglide 687 nigliche Vorwerfer , nämlich Klein -Montau, Das Feffen Kaminken , und Kattenhof. tiegenhöfiſche Gebiet oder Amt , welches über.632 Hufen enthält , iſt ein Theil dici ſes großen Werders ; außer dem Schloß und fluß Siege , find Flecken Siegenhof , am und unter denſelben Darin 20 Dorfer Das daran grånzende bår evangeliſche. waldiſche oder barenhöfiſche Gebiet oder Amt , enthält 195 Hufen , 15 Morgen und i

5 Dörfer , darunter 2 evangeliſche Kirchdors fer. ſind. : Endlich iſt noch zum großen mas rienburgiſchen Werder der Scharpauſche Win- ; bel zu redinen , welcher 96 Hufen und dber 14 Dørfer enthält , und der Stadt Danzig schort. Der fleine marienburgiſche Werder liegt zwiſchen der Nogat und dem See Draus fent , und hat ehedeffen der fichauiſche Werder Die preußiſchen und holländiſchen geheißen . Hufen , nebſt den Weidelåndern , welche darin gefunden werden , und bewohnet find , werden auf 1966 Bufen 12 Morgen ges Auf den : preußiſchen Hufen, find 21 gåhlet. Dorfſchaften , und auf den holländiſchen MHC

1

410 Bufen und den Weidelåndern find 16. Es find in dieſem Werder vier evangeliſche Kirch ſpiele. Beide marienburgiſche Werder find 1525 an die Krone Polen gekomnren , wel einen Staroften zum Ober - Dekonom

che

babin reste , der vor allen Staroften im polniſchen Preußen den Vorzug hatte. Der elbingiſche Werder wird zum Theil zum mas rienburgiſchen kleinen Werder gerechnet. Man hat zu bemerken 1 ) Neuteich , ein königl. Städtchen , in großen Werder , am Fluß Schwenty , woel dhes 1329 erbauet , und ſowohl 1400 durch. eine Feuersbrunft , als ſonſt in verſchiede : nen Kriegen , ſtark berdjadiget worden .

Es

iſt hier eine lutheriſche geiſtliche Inſpekzion über zw8lf Kirchen in dem großen Werder, über 6 im Amt Tiegenhof und Barenhof. 2 ) Marienburg , auf polniſch Malborg, eine königl. Stabt , im fleinen marienburs giſchen Werder , am Fluß Nogat , auf der

+

Höhe , in einer angenehmen und fruchtbar Gegen über ſchránft der wera ren Gegend. beriſche Damm den Nogatſtrom ein , ift aber der Befeſtigung des Schloßes fchädlich. Uiber die Nogat gehet eine 539 Sduh lan Das altmodiſche feſte ge bölgerne Brücke. Schloß , ift eßer als die Stadt erbauet wor :

JHI

417 worden : denn jenes Poll 1281 , dieſe aber 1302 errichtet , und der Name eines vors hin daſelbſt geſtandenen Drts Ezantrin abs geſchaft ſeyn. Auf dieſem Schloß ward ehes deſſen , der preußiſche Landesſchatz verwahrt. Die Burger der eigentlichen Stadt , find der evangeliſch - lutheriſchen Kirche zugethan , in den Vorſtådten aber wohnen viele Katholi fen . Es iſt hier eine lutheriſche geiftliche Inſpekzion über zehn Kirchen im kleinen Werder . Sie iſt ehemals der Hauptfig der Hochmeiſter des deutſchen Drdens geweſen . Die preußiſchen Landtage wurden wechſels : weiſe hier und zu Graudeng gehalten . 1460 wurde ſie von den Polen , 1626 und 1655 von den Schweden eingenommen . 1644 brannte das Schloß ab . 3 ) Das Amt Marienburg , welches den oben beſchriebenen großen und kleinen Wer : der begreift, 4 ) Das Amt Barenhof , und Siegenhof, welche auch oben beſchrieben find. 5 ) Das Umt Chriſtburg , welches dent Namen bat , von Chriftburg , auf polniſch Kryszbork , ets Her fåniglidhen Stadt mit einem alten 1247 angelegten Bergſchloß , am , Fluß Sorge , der über Elbing in den Drauſen fågt. Hier ward ehedeſſen das Schloßgericht des Wort woden

412 ivoden gehalten .

Sie iſt 1400 algebratit ,

uud 1626 von den Schweden in Beſig ges nommen worden . Zit dem Amt gehören 17 Dirfer. 6) Das Amt Stum , " welches benannt wird .. : von . Stumt einer kleinen königlichen Stadt

und Schloß , in einem kleinen Landſee , we ehedefiender.fleine Landtag der Woiwods (daft: Marienburg , und ein fandgericht ge Sie folt 1249 , oder , nach halten worden . anderer Meinung, 1278 erbauet ſera. 1410 , deutſchen Or: 1454 und 1461 iſt ſie dem den von dert

Polen

entrifien , und

1626

und 56 : von den Schweden eingenommen , worden.To Zu dem Amt Stum gehören 33 Dór, fer ,

Vorwerke

und

Mühlen .

Unter den

Dörfern , ifta Stumdorf , wofelbſt 1635 der zwiſchen Gdyweden und Polen 1629 auf rechs Jahr geſchloſſene Waffenftiüſtand , auf 26 Jahre perlängert worden . 7 ) Das Amt oder die Staroſtei Strat : Crespo , von fünf Dertern, lll. Pomerellen oder Plein : Pommern . Die Geſchichte deſſelben (it in der Ausfühs rung der Rechte Sr. Königl. Majeſtät von Preußen auf das Herzogthum Pomerellen ze. fol

32

1

413 folgenderinajſen erzählt woorbert. Ponerelleni heißt das Land zwiſdhen der Weichſel, Netze, Oftfee und dem brandenburgiſdien Pommern . Unter den Staaten , welche aus dem inach tigen Reich der Wenden zwiſden der Elba und Weichſel entſtanden , war derjenige der anſehnlichſte , weldier das heutige Pommern , Pomerellen , die Neumark und Ufermark bes grif. Das zuverläßige und nicht unterbro chene Geſchlechtregiſter der Herzoge von Pom mern fängt vom Svantibor 1. an , welcher 1107 geſtorben iſt , und unter deffen 4 Sšhnen 2 geweſen , die Hauptlinien geffit Wratislav l. ſtiftete die linie tet haben . der Herzoge von Pommern , Slavien und Kafſuben , die bald zu Stettin , bald an an dern Orten ihre Reſidenz hatte. Sie ſtarb 1637 mit Borislav sem vierzehnten aus , und ihre lande ficlen , vermoge ber Erbs verträge , an das Churhaus Brandenburga Bogislav l. ſtiftete die Linie der Herzoge von Pomerellen , welche das Band zwiſchenz der Grabo , Weichſel und Nege , oder das eigentlich ſogenannte Pommern befaffen , und die Stadt Danzig zu ihrer Reſidenz hatteit . Als dieſe

Linie (dion 1295 in männlichen

Erben ausgieng , håtte Pomerellen natur ! is dherweiſe an die Herzoge von der erſtgedach ten ſtettiniſchen Linie fallen follen , fie wurs Dent

414 den aber durch die Kunſtgriffe und übertvice gende Macht Primislavs Il. Herzogs von Polén davon ausgeſchloſſen , der auch dem wendiſchen Adel in Pomerellen angenehmer war , und bei dieſer Gelegenheit den Titul eines Königs von Polen annahm . Seine Machfolger auf dem Chron blieben zwar eis nė Zeit lang im Beſiß von Pomerellen , den fie aber nadı 1306 theils durch die Margs grafen von Brandenburg , theils durch den deutſchen Orden , verloren . Jene , weldie entweder ſeit , oder auch vor der Verbin bung des Landes der Slaven mit dem deut: ſchen Reich , von den Kaiſern zu Lehnsher ren der Herzoge von Slavien und Pommern verordnet waren , auch von dieſen dafür er : kannt wurden , ( f. die Beweisurkunde Num . 1. ) forderten nach Meſtwins ll. Tode, Po merellen als ein erledigtes und ihnen heim: gefallenes Lehn , konnten aber erſtnad 1306 zum Beſitz des größten Theils deſſelben , Danzig ausgenommen , gelangen , und über: ließen denſelben 1311 dem deutſchen Orden für 10000 Mark Silber , ſo daß fie nur das Land zwiſchen den Flüffen Leba und Grabo behielten , darin Lauenburg , Sútow , Stol: pe und

Slave

Pomerellen nebſt

liegen .

Der Orden mußte dem Titul an Polen ab

kreten , welches beſonders 1343

und

14.36 ge

1

3

415

Defchah , und endlich mußte er 1466 den ganzen weſtlichen Theil von Preußen , oder das nachmals ſogengonte polaiſche Preußen, Was bisher fürzlich an Polen überlaſſen . geſagt worden , kann man durch die glaube wirdigſten Urkunden und Geſchichtſchreiber Daß beweiſen , die auch angezeigt werden . Des oben erwähnten Meſtwins II . , lekten Herzogs von Pomeretlen , nåchfie Vettern und Seitenverwandte , bie Herzoge bogis lav und Otto geweſen , von welchen jener zu Stettin und dieſer zu Wolgaſt refidirte , wird durch eine alte Stammtafel bewieſen , welche fich auf Meſtwins ll . Geſtändniß , auf das Zeugmiß vieler Urkunden , und auf die übereinſtimmige Ausſage der Pommerſcher Sie hätten alf . Geſchichtſchreiber grünbet. der Natur , als

3

Towol nach

1

nach der eingeführten Lehnsfolge fuffediren , und alle übrige Pråtendenten fowohl von dex weiblichen kinie , wie die Herzoge von

der Dronung

Polen , als die , welche ihr Recht auf an : dere Gründe bauten , ausſchlieſſen ſollen , und Meſtwin 11. ſelbſt erkannte und beſtätigte ihr Recht durch einen öffentlichen Traktat von 1265 , in welchem er Barnim , Here ſeinen Blutsverwandten , zog von Stettin Es waren auch (Confanguineun ) nannte. Die

Stände

von

Pomerellen

von

der

416 Erbredit der Hrržoge zu Stettint niſo ilege zeugt , daß verſchiedene derſelben , infondere heit die Abteien Dliva , Sarnowitz und Bucow noch bei Lebzeiten Meftwins , und mit derfelben Bewilligung , ihre Privilegien und Hefißungen durd, die Herzoge von Stets Tin beſtåtigen ließen , und dieſe nennten in den Urkunden den Herzog Meftwin ihren Vete ter ( Cognatum .). , Aller dieſers. Geredtfame ungeachtet , wurden doch die Herzoge von Stettin durch die Polen von der Verlaſſen : Wenn es chaft Meftwins verdrungen. auch wahr

wäre , daß die Ritterſchaft von

Pomerellen den Herzog von Polen Primislav 11. zu ihrem fünftigen Landesherrn erwählt, und Meſtwin ll . ihnen aus Schwachheit darin nachgeſehen hätte , welches die pommerſden Gerdjichtſchreiber

erzáhlen , ja

wenn

auch

Meftwin H. gedachten polniſchen Herzog zu ſeinem Nachfolger ernannt hatte , wie Dlus goß behauptet : fo fonnte ded) Polen daraus kein Recht an Pomerollen herieiten weldes den Rechten der Herzoge zu Stettin , die fich auf Blutsverwandtſd ) aft und Vertråge grun deten , und alſo alter und ſtårfer waren , und der anerkannten Oberlehnsherrlichkeit der Marggrafen von Brandenburg Eintrag thun fånnte. Eine Dberlehnsherrſchaft der

41.7

Sidnige von Polen über Pomerellen tft :run : erweislich , gereßt aber , fie fonnte erwieſen werden , ſo konnten fie doch die Herzoge zu Stettin von der Erbfolge ihrer Bettern und Seitenverwandten nicht ausſchließen . Auf den Friedensſchluß zwiſchen Polen und dem 1466 fann ſich die deutſchen Orden von Krone Polen nicht berufen , denn der deutſche Drden konnte ihr feine größere Rechte abe treten , als er ſelbſt auf eine gültige Weife batte. Die Herzoge zu Stettin , welche rechtmäßige Nachfolger der Herzoge von Po: merellen waren , konnten ihre Rechte an dies fer Erbſchaft nicht ausführen , ſondern muß ten diefelben bloß durch Proteſtationen ver : wahren. Sie braditen unterbeffen bei aller Gelegenheit von Pomerellen ro viel an fichi, als möglich war , und fiengen aufs neue an fid des . Tituls der Berjoge von Pommerit beſtåndig zu bedienen . Sie haben niemais fôrinlich Berzicht auf Pemerellen gethan , und ihre Redite auf ihre Nachfolger , die Ch : fürften von Brandenburg gebrad )t. Es ift alſo der König von Preußen als Chur : fürft von Brandenburg und Herzog von Pom : meru befugt , die Rechte , welche reine Vors fahren die Herzoge von Pommern von feher an Pomerellen gehabt , zu gelegener Zeit gel: tend gu

maden ,

zwar haben

Buſch . Erdbeſchr. 2. B.

die

altett

Marge

418 Markgrafen diefes Land , und ihre Nechte , die fie als Markgrafen von Brandenburg an demſelben gehabt , dem deutſchen Orden vers tauft , fie haben aber die Rechte , welche ihre Nachfolger lange bernad durch die Eros ſchaft der Herzoge von Pommern erworbert haben , und die viel ftårker find , als die Anfoderung der alten Markgrafen , weder verkaufen können , noch wollen : man kann anch wider die Giltigkeit , oder fortdaurens de Berbindlichkeit dieſes Verkaufs , febr wichtige Einwendungen machen , die bier angeführet werden . Es iſt alſo klar , dafi der Konig Pomerellen aus zwei gleich wich tigen Rechtsgründen wieder gefodert habe , nămlidy aus dem Erbfolgerecht , und aus den Recht der Oberlehnsherrſchaft. Die Einwohner diefer Provinz ſind ehes . mals , zum Unterſchied von den andern , Sie hat Pommerinken genennet worden . zu polniſchen Zeiten einen Woiwoden gehabt, welcher der dritte unter den preußiſchen war, einen Unterkåmmerer und Schwerttråger . Der Staroſteten waren fünf , nåmlich die Sluchauiſche , Schwetziſche , Tuchelfdje , Dir : Pomerellen bes ſchauifdhe und Pupigſdhe. Dieſe find fteht aus 3 Kreiſen . 1. Der Dirſchauer Streis , zu welchem gehört

1

419 1 ) Das Streisamt Pußig , in welchem

1

Pußig oder Paußke ,

auf polniſd) Puck .

( Pugko , ) ein Städtchen mit einem feſten Schloß. Auf der einen Seite iſt es mit Moråſten umgeben .

1464 wurde der Ort nach einer langen Belagerung von den Dås

men , 1626. von den Schweden , und im folgenden Jahr wieder von den Polen eins genommen . Die Oftfee macht zwiſchen Dans zig und Paußke einen Meerbuſen , welcher Paußferwick genennet wird . Zu dem Amt Pußig gehören 45 Dörfer, Vorwerke und andere benannte Derter. Zernowiß , Zernowiec , ( Cernowiek , ... ein anſehnliches Mdudenfloſter des Senedita tiner ; Ordens , worden.

welches

1413

angelegt

2) Das Soreisamt Danzig. ( 1 ) Oliva , ein berühmtes Kloſter ,, eina. Meile von Danzig , welches der Herzog Subislav , 1170 , ober , nach anderer Bezi richt', Herzog Samborius von Pommern ,

che

im Jahr 1178 geſtiftet , und mit Benedifa tiner -Mönchen beregt hat. 1224 und 1234 oder 36 wurde es von den beidniſchen Preußen , und 1432 oder 38 von bdhmia fchen Soldaten , die für polniſchen Sold 1577 gera dieneten , in die Aſche gelegt. Körten es die Danziger , mußten aber 20000 Do 2 Gube

I

420 Gulden zahlen .

zur Wiederaufbauung Dereiben bes 1660 am dritten ai wurde hier

zwiſchen den Polen und Sdyweden ein Frie: de geldlofien , und im folgenden Jahr in die polniſchen Reidysgeſetze eingerúdt. Das Klofter iſt jeßt mit Ziſterzienſer:Mönchen be fekt, deren Anzahl fich auf 48 beläuft. Die Kirche iſt inwendig überaus ſchon , inſonder: der hohe Altar und die Kanzel wegen der vortreflichen Vergoldungen ungez

heit fallen

Man " záhlet auf 40 mein in die Augen. Altåre in derſelben , die insgeſammt aufs beſte geſchmückt ſind. Unter den angebrad) ten Kapellen , iſt die der Jungfrau Maria gewidmete , ſehr prächtig . Im Chor ruben die Gebeine des Stifters des Kloſters und marmornem einen ſeiner Sšhne , unter einent Grabſtein ; und an den Seiten fieht man wie Bildniſſe ber boben und vornehmen Wohlthåter ,

welche das

Kloſter beſchenkt

Haben . Im Kloſter findet man nahe beim Eingang in die Kirche eine marmorne Tafel in der Wand , welche zum Gedächtniß

des

oben gedachten Friedens dahin gereßt wor: den . Die Apotheke iſt ſchon eingerichtet. Das Kloſter hat das Recht , Bernſtein zu fammeln .

Um

daſſelbe ber iſt ein wohlger

bauter Flecken angelegte

642

2011

ala

borg od MA

to ie

71

!

421 ( 2) Daß der jenige Hafen Der Weichſel, auf einem Grund und Boden angelegt ren der in Anſehung des Eigenthums dem Klos fter Dliva , and in Anſehung der Landesho : heit dem Stonige von Preußen als Fürſten von Pomerellen zugehöre , ift 1773 in ei ner eigenen Sdyrift , genannt , preuves & defenſe ves droits du Roi ſur le port & péage de la Viſtule , ausgeführet worden. In dies ſer Schrift wird aus Urkunden von 1235 , 1283 , 1291 und 1342 gezeiget , daß die Landesherren voir Pomerellen dem Kloſter Oli va den eigenthúmlichen Befie der ganzen weſtlichen Gegend zwiſchen der Ditree; Weich : fel und den Båchen Strieß und Svilina , nebſt dem Ufer der Weichſel und der Ditree, verſichert., auch erklåret haben , daß der Seeſirand , welcher dem Stloſter eigenthim : ' . lich zugehöre , vom Hafen in der Weid ſel , das iſt , vom jegt ſogenannten Vorder -Gatt, welches der alte damalige Hafen ren , ans fange , und ſich bis an den Bad Svilina erſtrecke. In dieſem Diftrift fer der jebige Hafen der Weichſel , wyclcher das Wefter : Fahrwaſſer genannt werde , und die Platte, begriffen , denn beide dågen zwiſchen dem alter Hafen und der Svilina. - Als der al te Hafen durch Sand verſtopft worden , und die Stadt Danzig . , mit dem Vorhaben : um:

umgegangen , den jebigen Hafen anzulegen , habe ſie 1643 mit der Abtei Oliva einen Bertrag errichtet , in weldem ihr die Abtei den Boden , auf welchem er nadimals ( und der Abtei ) ' angelegt

zwar mit Widerſpruch

worden , auf 93 Jahre gegen einen jåhrli chen Zins von 100 Reichsthalern abgetres ten ; die Stadt habe in dieſem Vertrage er: kannt , daß der Grund und Boden der Abs tei fich

bis

an

das Ende des Seeſtrands

auf beiden Seiten erſtrecke ; fie

habe

auch

ohnlängſt in einer Offentlicheu Schrift zuges ſtanden , daß der Boden , auf welchem der jeßige Hafen angelegt fey , der Abtet Dliva zugehöre , ja daß dieſe noch jeßt das domi nium dire &tum über diefen Boden habe. Sie wolle zwar behaupten , daß das ihr abgetres tene dominium vtile ihr eine Art des Eigens thums berſchaft babe , und daß man alſo bieſen Boden als ein Stück des danziger Gebiets anfehen muffe : eß verſchaffe aber bas dominium vtile fein dominium plenum , geſchweige ein territoriale , es habe auch die Abtei das jus territoriale über den Boden , auf welchem der Hafen ren , ſelbſt nicht ges habt , und alſo auch nidit an die Stadt ab: treten können . Der König , welcher jure poftliminii den Befit von Pomerellen , und bas jus territoriale über alle Guter des Klos fters

1

423 fers Oliva befommen habe , fønne ben em phiteutiſchen Soutrakt , welchen die Abtei mit der Stadt Dangig eingegangen , wie-. der aufheben : ja er könnte als nuninehriger Schubherr der Abtei dieſen Vertrag vernich ten , weldien die Abtei wider die fanouis Da nun fchen Geſetze eingegangen .

ti der König als jeniger Landesfürſt von Pos merellen und von der Abtei Dliva , Befiger des Hafens ren , fo gehörten ihm auch die Abgaben , die für die Schiffe und Waaren , in demſelben ankomnien , begabit werber miſſen . Daraus , daß der König

welche

von Polen bisher eine Hälfte der Pfalgeldes gezogen , die zweite Hälfte aber der Stadt Danzig für die Unterhaltung des Hafens gelaſſen , erhedle ſchon , daß das Gelb , wel : ches in dem Hafen erlegt wird , dem Lan besfürften , in deffen Gebiet der jebige Ha fen iſt , zuigehöre , und dieſer rey der Spinig son Preußen , die Stadt aber kønne gat keinen Anſpruch an gedachten Abgaben ma chen , denn der Hafen gehöre ihr nicht zu , fie unterhalte ihn aud nicht mehr , und für die ehemals daran gewandten Koſten , key fie durdy den Långlich bezahlt,

vieljährigen Genuß

hins '

(3 ) Folgende danziger Vorſtådte. a. S,

424 a . S. bredt, worebfi 6 Patres vito ni finb. b . Olt - Schottland , woielbic ein Cleitet ber barmherzigen Brüder , und ein Jeſuitens tollegiun it. c . Stolzenberg , wolelófi ein glofier Beformaten Barfüßer iſt. d. chidiis .

det

e . Eangefuhr. f. Neu Echottland . ( 4 ) Butow , ronnené niter.

Zudau ,

ein

Norbertiner

3 ) Das Streisamt Mirchau , welches den Namen hat , von Mirdau , auf polniſch Mirachow , einer kleinen Stadt . Es gehören zu dieſem Amt überhaupt 47 benannte Derter . Marien - Paradies , ein Karthåuſer Klo: ſter , unweit Mirchau , zwiſchen zwei Seen , das einzige dieſes Drbens in ganz iſt Preußen . 4 ) Dag Kreisamé Dirſchau , welches bea nannt wird , von Dirſchau , Derſau , auf polniſd) Tczewo ,

( Sidewo , )

einer feſten fånigl. Stost an

der Weid fel , die 1209 erbauet feyn roll ebederfill Sau geheißen hat , und der Hauptort Grafſchaft geweſen einer iſt.

Mfczus 4

425 Fr (ezagius ſtiftete 1288 hieſelbſt ein Kloſter für Prediger - Mönche: 1310 und 1432 oder 33 iſt der Ort in die Aſche gelegt wors den , und 1577 brannte er abermals ab . 1626 und 1655 wurde er von den Schwes eingenommen . Sie ivar ehedeffen un den kletnen Stådten in Pomerellen die erſte ausſdireibende Stadt , der Siß eines Landgerichts , und einer königl. polniſdie De konomie . Es iſt hier eine lutheriſche Kirš che , und ein Dominikanerkloſter . Unter den Dsrfern des Amts , ift Rokit: den

ter

ten , mit einem Vorwerke . 5 ) Der danziger Werder , Zulawa Gdans Ita , welcher von der Weichſel , der Motlaut und ihren Lacken umgeben wird , und 33

PL

ull

Dörfer begreift , die ſich auf 1400 hufen Landes belaufen . Es ſind darin 12 Kirch: dorfer' ; n &mlich Stüblau oder Stiablau , Gitland oder Jütland , Ofterwick , Worchitz , Trutenau , Wozlow , Gotteswald , Neichen : berg , Kåſemark , Großzinber , Lezkau , Nar renhuben , weldies reformirt iſt , und 2 Ka: Von dem Kirchdorf Stieblau oder Stůblau , hat der ſtieblauiſde Werder den Namen . In dem Kirchdorf Gütland , find

pellen .

ok ‫ܠ‬

zu Striegszeiten Schanzen aufgeworfen word den . zu1 Schmerblock an der Weichſel , wohnen

lauter

Hollander. No 5

Die

Motlau fren :

426 trennet den danziger Werber von der dans ziger Niederung , welche mit der folgender Nehrung nicht verwechſelt werden muß . ... 6 ) Die friſche Mehrung , auf polniſch Nis zina , welche ein ſchmaler , aber langer

Strich kandes zwiſchen der Oſtſee , den Ars men der Weichſel und dem friſchen Haff iſt, der ſich bis nach Pillau erforecket. Sie iſt I Meilen lang , und ihre größte Breite beträgt 5 Meilen von Danzig bei Stutthof, ungefähr eine halbe Meile. Das nach der Weichſel liegende land , iſt urbar gemacht , und dienet zu Acker = Wieſen- und Weibes land , das feewårts gelegene aber , und al le8 land zwiſdhen der See und dem Haff , ift Waldung und Heide . Der von der Ofte fee ausgeworfene Sand , hat nicht nur eins zelne Stellen des

urbar gemachten Landes bedeckt und unbrauchbar gemacht , ſondern 08 find auch in einem Strich , der andert:

Halb Meile tang , und eine halbe Meile breit Ift , alle daſelbſt geſtandene Säume mit Sand bedeckt. Daher gab die naturforſdiende Ges reufchaft zu Danzig 1767 die Preisaufgabe auf , wie dem weitern Anwachs der Sands búgen am beſten vorgebeuget werden könne. In derſelben iſt das merkwürdigſte die Fes dung Münde oder Weidhfelminde , welche am Husfluß des weſtlichen Arms der Weid ), fet

1

1

+

1

427 fel in die Oſtſee llegt , und derfelben geras de gegen über jenſeits des Stroms iſt die Beſterfdanze. Sie hat den Namen von der Mündung der Weichfel , gebürt det Stadt zu , ift ſtart, und hat cine firche , und einen guten Hafen . 1734 ward fie von den Sachfen eingenommen . Sonft find hier die Kirdydórfer Bohnrak , Schønbaum , Kobbeigrube , Neufrug , Prebernau und Ties genort belegen . 7) Das Kreisamt Berend , welches den Namen hat von Herend , auf polniſch Bernt , einer klete nen Stadt , und eine große Anzahl Dörfer begreift. 2. Der ftargarder Kreis , in welchem 1 ) Das Kreisamt Stargard , wveldjes bes nannt wird von

Stargard , Starogard , eine kleine kénig lidie Stadt am Fluß Jers . Als der Ort noch ein Flecken war , gab ihn der poin : enerifche Fürſt Subislam den Jobannitter Rittern , welche die Johanneskirche barin er: Auf der Stelle , wo er nun ſteht, baueten . ift er vom deutſchen Orden 1339 erbauet oder erneuert und gänzlich vollendet worden ; mit welder Verlegung der Städt die for þannitter Ritter gar nicht zufrieden waren. 1465 wurde ſie von den Polen eingenoms men

1

1

428 men , und 1655 ergab fie fich den Schwe: den . Hier iſt der kleine Landtag von Pos meretlen gehalten worden , und fie iſt unter den tieinen Städten in Pomerellen die zweis te ausſchreibende Stadt geweſen. Peplin , cin Kloſter Ziſterzienſer Drdens , beffen Abt Commiffarius , Vicarius generalis und Viſitator aller Klofter dieſes Ordens in ganz Polen ift. 2) Das Streisamt Schöneck , welches bes nannt wird von

Sdhốniecť , am fluß Fers , einem königl. Stådden und Schlof. Es ſcheint nad dem Jahr 1180 erbauet zu feyn . Sechs Jahre nach ſeiner Erbauung wurde es vont den Preußen zerſtört , aber bald wieder ere bauet , worauf es durch Kauf oder Tauſch von den Johaniter Rittern an den deutſchen Orden kam . 3 ) . Das Sereisamt Osjet , welches von einem Dorf und Vorwerk den Namen bat, 4) Das Streisamt Meve , welches den Namen hat von Meve, Gnierie , einem königlichen Stadt: chen und Sdjloß , beim Einfluß des Fers in die Weichſel. Es kam 1283 an den deutſchen Drden ,

der

daſelbſt eine

Feftung anlegte.

1463 mußte es fich den Polen ergeben , und 1626 und 1655 den Schweden. Der Haupts

3

3

1

429

Hauptkirche haben fich die Katholiken 1596 bemächtiget . (5 ) Das Streisamt Neuenburg , welches benannt wird von Neuburg oder Neuenburg , einem ksrige lichen Stådtchen , welches mit der einen Seite die Weichſel , mit der andern aber Moräfte berühret. Ihrer wird ſchon beim Jahr 1310 gedadt.

1458 jagten die Bür:

ger die polniſche Befaßung hinaus , daher fich die Kreuzherren des Orts bemächtigten , denen er aber 1464 oder 65 von den po: len wieder abgenommen wurde. 1626 und 1655 nahmen ihn die Schweden in Beſitz. 3. Der fonißer Kreis , zu welchem ges 2 Hören 1 ) Das Kreisamt Schwe , welches der Namen führt von

41

$

3

Schwes , Swiecie , einem königl. Städte Herzog chen- und Schloß an der Weichſel. Suantopolk erbaute 1244 das Schloß wi der den deutſchen Orden ; die Stadt iſt nach der Zeit angelegt , und 1340 befeſtigt wor= den , nadidem fie 1310 in des Ordens Ge walt gefonumen war. 1454 ward fie son

Ben Polen , im folgenden Jahr vom deutſchen Orden , 1466 wieder von den Polen , 1655 von den Schweden , und das Jahr darauf abermals von den Polen eingenommen . 2 ) Das

11

430 Das Streisamt Tuchel , welches den Namen hat von Tuchel, einem

königlichen

Städtchen mit

einem Edloß am Fluß Bro , welches ebe mals in den polniſchen und preußiſchen Fries gen berühmt worden , und wofelbft ein lands gericht gehalten worden . 3 ) Das Streisamt Solochau , in welchem liegen ( 1) Konit , Choinit , eine kleine knigl . Stadt an der Gränge der Neumark. Bet berſelben bat ebedefler ein feſtes Schloß ges flarden .

Sie hat 2

lutheriſche und 3 ro

miſd ) - katholiſde Kirchen , 1 Auguſtinerflos fter , und Jeſuiten . Der ganze Nath iſt lu theriſch , und hat feit der hier 1555 geſdies benen Neformation teinen römiſch - katholis fchen aufgenommen . Sie handelt vornehua lid) nuit Teer , Tuch und Wolle. Unter den kleinen Städten in Pomerellen iſt ſie die drits te ausſchreibende Stadt gewefen , und hat die einverleibten vier Städte Friedland, Schlos ' dau , Hammerſtein und Saudjel zuſammen berufen. Es verſammelten fich auch in ders ſelben die adelichen Landgerichte des fd )los dhauifdien Gebiets jährlich dreimal : ſie hielt, auch auf dem Rathhauſe.die Vorlandtage des benad barten Abels , die vor dem allgemei wien preußiſden Landtage bergiengen. : 1454 . fiego

438 Regte bei berfelben der deutſche Orden über Sie iſi dem deutſdhen Orden die Polen . bis 1466 treu geblieben, da ſie ſich deni Könige Kaſimir IV. ergab, welcher ihr neue Vorred )= 1657 iſt ſie te und Freiheiten ſchenkte. von den Schweden eingenommen und geplün = dert worden , und zwei Jahre hernach hat fie dieſes Schickſal nod) einmal gehabt . (2 ) Friedland , ein køniglich Städtchen , woſelbſt eine lutheriſche Kirche iſt. ( 3 ) Schlochau oder Sluchau , ein fønigl. Stådtchen . 4 ) Das Seretsamt Şaminerffein , in wela chem liegen ( 1 ) Baldenburg , Bialenburſkie , ein Stådge chen .

( 2 ) Hammerſtein , eir: königl. Stådtchen am Urſprung des Flufles Bro , weldes fich1 1466 den Polen brannte es ab .

unterworfen hat .

1719

( 3 ) landet , ein Städtchen . IV . Ermeland , iſt gang von Dit : Preuſs fen umgeben , daher auch die zwolf Städte

deſſelben itzt unter der fånigsbergiſchen Kriegs - und Domainenfammer fteben . ES beftehet aus zwei Kreiſen . 1. Der braunsbergiſche Spreis , begreift 1 ) Das welchem

Kapitelsamt Frauenburg ,

in :

54

( 1) Fraus

432 ( 1 ) Frauenburg ; auf polniſch Framburg , cine maßige Stadt am friſchen Baff. Mit ih: rer Erbauung iſt 1279 der Anfang gemacht worden , und ſie bedient fich des lübiſchen Sedits . Das Domkapitel von 16 Dom : berren hat hier feinen Siß , und die Doma kirche fteht auf einer Höhe. Der berúhmte Mathematiker Nikolaus Kopernikus war hier Doniberr , und farb bieſelbſt am 24ften Mai 1543 ( 2 ) Die Firdo & rfer Slubau und Groß Rautenberg . 2 ) Das biſdhffliche Amt Braunsberg , in welchem ( 1 ) Braunsberg , auf polniſch Brunss berg , eine ziemlid) große und gute Hans delsſtadt an der " Paffarge , welche nid )t weit davon ins friſche Haff fåut. Sie iſt 1255 erbauet , und nach dem Namen des pragi Ichen Biſchofs Bruno benennet worden ; tbeis let ſich in die. Alt : und Neuſtadt , iſt volls reid ) , und braucht das Tübiſche Recht. Das hieſige berühmte

Jefuitenkollegium war ver:

mals ein Franziſkanerkloſter , und iſt von dem gelehrten und berühmten Sardinal und ermeländiſchen Biſchof Stanislaus Hofius: geſtiftet worden , daher es von ihm Hofia : num genennet wird . Es iſt auch ein Non : nenkloſter Gieſelbſt.

1260 ward hier die ers

1

1 7

E1

. 433 ermelándiſdie Domkirche mit 16 Pfrånden für ſo viel Domherren errichtet. 1461 jags ten die Einwohner die polniſche Beratung aus der Stadt , und nahmen den ermelåns diſchen Biſdof auf , der es mit dem beut: fchen Drben hielt, 1637 madyte König Ulasbislaus durch

eine öffentliche Urkunde

Ehemals gès die erſten hieſigen Patrizien . hørte diere Stadt unter die ſogenannten großen preußiſchen Stabte , unb alſo zum fanbesrath , nachher kam fie unter den Bis 'fchof.

( 2) Petelkau , Siedmansdorf und Schals, mei, Kirchodrfer. 3) Das Kapitelsamt Mehlſace , in wela chem

4

si

:

( 1 ) Mehrfack, ein Städtchen und Schloß an der Walſche , welche in bie Paſſarge fließt. ( 2 ) Begren , Peterswald , Tolfsdorf , Plaſtwich , fangwalde , Wufen an der Paſ farge , Stegmansdorf , Generkau , Sonnens walde , Lichtenau , Plauten , Frauendorf , Kirchdorfer.

4) Das welchem

biſchöfliche Amt

Wormdit , in

( 1 ) Warmſtadt oder Wormdit , aufpol niſch Drneta , Stadt und Schloß am Flüße den Drewenz , erbauet 1316. Burd . Erdbero . 2 B.

434 (2 ) Migenen ,

Open ,

Benerit ,

Urns:

dorf , Saltſtein an der Paſſarge, Wolfsdorf , Kirchdorfer. 5 ) Das biſchöfliche Amt Guttfadt , in welchem ( 1 ) Guttſiadt , ein Städtchen an der Alle , welches 1325 erbauet werden , und Es iſt hieſelbſt eis vieles ausgeftanden hat. ne Stoliegiatfirche von fünf Ranonicis. ( 2 ) Peterswalde , Glottau , Heiligenthal, Scholiten , Roſengart , Münſterberg an der Alle ;

Siißenthal , "

Erdhenau ,

Nußberg,

Kirchdorfer.. 2. Der heilsbergiſche Freis , weldier bes greift 1 ) Das blichoflide

Amt Heilsberg , in

welchem ( 1 ) Heilsberg , eiiie feine Stadt an der Alle , mit einem dónen Nefidenzſchloß des

Birchofs von Ermeland .. Sie ſol 1240 er 1521 brannte ſie ab. 1703 bauet ſeyn . hatte der ſchwediſde Konig Karl Xll , hier fein Hauptquartier.

Es iſt hier ein

Jeſui

tenkollegiuin . ( 2 ) Birdhofsſtein , oder Biftein , ein Stadt chen , welches 1325 crbauet , 1455 von dem deutſchen Orden in Beſitz genommen , und 1589

abgebrannt iſt, ( 3 ) Reis

1

438

( 3 ) Reimerswalde , Naungü y Reichen berg , Wernegitten , Stolzhagen , Blanken Stiwitten , rekollen fe , Rogenhauſen

,i

Schulen ; Wußlak , Kirchosrfer.

18

2) Das welchem

TK

111

biſchöfliche

Amt Koefſel

in

( 1) Noeffel oder Reffet, ein Ståstchen und Schloß , woſelbſt Jeſuiten find , ( 2)

Legineit ,

Groß - Koln ,

Glockſtein in Santopen . , hubel , Kirchdorfer:

Plauſen

( 3 ) Biſchofsdorf, am Sdloß und Vorwerk . 3 ) Das weldien

biſchsfide

See

Schellen Sturm Sain

ein

Amt Seeburg

( 1 ) Seeburg ; ein Stadtchen: ( 2) Biſchofsburg , oder Biſdburg , eiri Stadtchen .

11 ( 3 ) Groß - Beſau ; Fleming ; Freüdená berg , Lofau , Franfenau , Sigfridswalde ; Profitten , kautern , Sirchosrfer .

4 ) Das biſchöfliche Amt Wartenburg, int welchem ( 1 ) Wartenburg ; ein Stadtdien und Schloß , am Fluß Prasfter , mit beſſen Ers bauung 1325 der Anfang gemacht worden . 1455 ergab es ſich an den deutſchen Orden, 1494 brannte es ab . Es iſt hier ein Serne hardiner Sarfüßerklofter,

( 2 ) Ulte

436 ( 2 ) Alt : Wartenburg Kirchdorfer.

und

Zemfenborf,

5 ) Das Kapitels- Amt Ntenſtein , in welo фет ( 1 ) Allenſtein , auf polniſch Offtinek , ein Štádtchen und Schloß an der Alle , wel: Es gehört dhes 1367 angelegt worden . dem Dom -Kapitel, welches hier einen land : togt hålt. (2) Diwitten , Braunswalde , Neu - los kendorf , Jonkendorf , Sebfendorf , Sdid: teberg , Ditterswalde , Schönbrück , nahe beim Thomsdorfer See , Groß - Berting, an ber ude ; Grislinen , nahe

beim

Urſprung

des Flußes Paſſarien , oder Paſſarge ; Wu : trinen , Groß - Purden , Klafendorf , Große Kleberg , Kirchdorfer.

9lns

437

1

1

Anhang zu Weft- Preußen . von dem

Net



Diſtrikt.

er Neu - Diſtrikt ,

weldier

reinen Na:

men von der Meße , auf polniſch Nos tec , ( Notet ) hat , auf deren beiden Sei:

* ten er liegt , und welcher ganz bem Minige von Preußen gehört , beftehet aus Stücken der groß -polniſchen Woiwodſchaften Poren , Greſen , Inowrotzlaw , and Brzeſc , wel : che dem Kčnine 1773 von der Republik Das Strick dels Polen abgetreten worden . relben , welches zwiſchen den Fluiffen Neße, Drage und Suddow liegt , hat im vierzehn: ten und funfzehnten Jahrhundert zu der Neus mart , und alſo den Marfgrafen von Bran : denburg gehårt , wie in der Ausführung der · Rechte 26. S. 29 f. erwieſen wvorden . Die Grängen des Neg- Diſtrikts , den man ganz Ee 3 füg:

438 figlich das

Negeland nennen könnte , find

1776 und 1777 feſtgeſegt worden .

Ereift

in jofern zu Weft -Preußen gefd)lagen wors den , daß er unter der weſt -preußiſchen Re: gierung und Kriegs- und Domainen : Stams mçr zu Marienwerder ſtehet , jedoch als ein beſonderes kand ; daher auch demſelben zu Bromberg eine Sammer - Deputation vorges Bei Bromberg fångt in der Bra rekt ift. be ein neuer fchiffbarer Sanal an , welder der bromberger Kanal genennet wird , und fich oberhalb Nakel in der Nene endet . Er rheinlandis ſchen Ruthen , 8 Sdíleuſen , nimmt alsdenn kach ungefähr 800 Ruthen einen Speiſe Kanal auf , der aus der Nebe abgeleitet wor den , låuft von dannen noch 1600 Ruthen bis zu der neunten Schleuſe , und verei hat innerhalb der erſten 2000

niget ſich nach 700 Nuthen mit der Neße. Er nimmt feinen Weg durch eine moraſiige Gegend , über weldie oberhalb Nafel dir neue Damm führet , den der Sanal durch Der Net - Diffrift iſt in 3 Kreis ſchneidet. Te abgetheilet worden . 1. Der kronenſche 1

Dieſe find Streis , welcher

an

Preußen , an die Neumaré , an Polen und an den brombergiſchen Kreis , granzet , und aus ſieben Kreis ámtern beſtehet.

439 1. Das Streisamt Strone, in welchem I ) Deutſch Strone , auf polniſch Walecze ( Waletſch ) eine Stadt , welche chedeffen der Hauptort eines Prowiat , und der Sitz eis ner Staroſtei war . Ju & ltern Zeiten ges hørte ſie zu der Neumark , und die samis lie von Wedel war im Beſitz derſelben . Hier

1

iſt eine Jefuiter - Nefideriz. 2 ) Jaſtrow , auf , polniſch Saſtrowo , ne Stadt an der Studdow .

era

1 2. Das Streisamt Fridland , in 0

welchem

1 ) Fridland , auf polniſch Fridlandek , eine Stadt , welche vor Alters zu der Neus marf , und

der Familie

von Wedel gebore

14

Es iſt hier eine evangeliſch:lutheriſche hat, Kirche.

here

* 2) Tieß , ehedeffen Tứcz ( Tütſch , ) auf poinifd ) Tuczno , ( Tutfchno , ) eine Stadt, weldie auch vor Alters zu der Neumarf ges

78

hårt hat , und ein

*

ite

Eigenthum

der Familie

von Wedel geweſen iſt. 3. Das Streisamt Fifehn , in welchem I Filehn , auf polniſch Wielyn , eine Stadt auf einer Inſel in der Rege , welche dem

firſtlid )en

þaure Sapieha

jugehört,

Es iſt hier eine evangeliſch -lutheriſche Kirche. 2 ) Sdilop , auf polniſch Szlop , Slo pa , eine Stadt , in welder eine evangeliſch lutheriſche Kirche ift.

ECH $

3 440 3) Grünfler , der Sitz einer evangeliſcha Lutheriſchen geiſtlichen Inſpekzion . 4. Das Streisamt Neuhof , in welchem Neuhof , der Siß des Amts . 2) Schneidenübl , auf polniſch Pyla, eta } ne Stadt an der Kuddom , in welcher das Landvogtei-Gericht des fronenſchen gehalten wird . 3 ) Schånlanke , auf

Kreiſes

polniſch. Trzelanfa ,

eine Stadt , in welcher eine evangeliſch -lus, theriſche Stirde iſt. 4) Radolyn , ein Stadtchen . 5. Das Kreisamt Scharnkow , in wels dhem 1 ), Tſcharnkon , nach polniſcher Schreiba art Czarnkow , eine kleine Stadt an der Nege , auf der 1768 bis brannte,

Südſeite derſelben , welche

auf eine

2) uſcie , Unreie , Südſeite der Nebe.

Vorſtadt

nach,

eine Stadt

abe

an der

3) Chodziesz , ( Chodficfch ) eine Stadt duch an der Südſeite der Nege , welche dem Grafen Grundzynſky gehört. 1768. wurde fie von den Stonföderirten verbrannt. 6. Das Kreisant Grabion , in welchem

2) Mirfit , eine Stadt. 13 Miaſtewo , eine Stadt,

3)

31

1. f

441

3 ) Groß - Wiffet , auf polnifch wyſoka , eine Stadt , in welcher ein Kapitel von Techs Tanonicis ift. 7 ) Das Kreisamt Krojanfi , in welchem 1 ) Krojanki , eine Stadt. 2 ) Flatow , eine Stadt. 3 ) kobſeng, auf polniſch kubyczyniec , ( lubitſchinieß , eine Stadt , in welcher vier le Tuchweber , und faſt lauter evangeliſch lutheriſche Einwohner find , welche eine Kirs Es iſt hier ein Bernhardiner dhe haben . Barfüßerklofter . wll. Der brombergifdhe Spreis , welcher an den kroniſchen Kreis , an

Preußen , an die

Weichſel , und an Groß- Polen grånget, und aus fedis Kreis& mtern beſtehet, 6.1 .

Das Kreisaint Bromberg , in welchem

1) Bromberg , oder Bramberg , auf pok niſch Bydgosz , ( Bidgoſch , ) eine Stadt an der Brabe , welche ſich mit der Weidiſel vereiniget .

Sie iſt der Sit einer Kamniers" Deputazion , und des Landvogteigerichts dies

fes Kreiſes und des folgenden , und eines tonigl. Amts , zu weld )em unterſchiedene Dörfer und Vorwerke gehören , es fångt auch hier der ſchiffbare Kanal an , welcher fich oberhalb Nafel in der Neße endet . Den hieſigen Jeſuiten gehören 7. Dörfer : e8 find hier auch Karmeliter - Mönche, Bern bar

442 hartiner Barfüßer , und Klariffen : Nonnen . Der Stadtfåmmerei gehfren unterſchiedene Vorwerke und Dörfer. 1657 wurde hier ein Mertrag zwiſden Polen und Churbranden : burg errichtet. 2 Fordon , aud Forban , eine Stade an der Seichfel , wofelbſt die vorbeigebenden Sie wird auch Schiffe einen Zoll erlegen . Polniſá) - Forbon , zum Unterſchiede von dein nah gelegenen Dorf Deutſch - Fordon, genannt.

Es iſt hier ein kathodiſcher Probſt,

dem das Dorf Jaruſhin gehört . 2. Das königliche Umt Schulitz , in wels dein 1 ) Szulice , ( Schuliſ ,) Solice , Soleca ( Soleb .) eine Stadt an der Weichſel. Bei derſelben find ſogenannte

Hollander anges

feat. 2 ) Einige Dörfer und Mühlen . 3 ) Viele adelidie Dörfer. 3. Das Kreisant Krone , in welchem 1 ) Krone , Polniſch - Krone , auf polniſch Storonow , eine Stadt an der Brahe , in melcher ein königl. Amt ift , dazu vicie Dots Auch iſt hier ein fer und Mühlen geh8ren . Siſterzienſer Mönchenkloſter. 2) Viele adeliche Dörfer. 4. Das Freisamt Nafel , in weldjem

443 I ) Nakel , auf polniſch Wate , eine Stadt an der Nebe mit einem von Morås ften umgebenen

Schloß. Ehedeflent hier ein Stareji , jetzt iſt hier ein königl. Amt , zu welchen einige Dörfer und einige

si

M

M

Millen geh Sren . 2) Mroßen , auf polniſch Mörsja , (Mos fda) eine Stadt , welde Dein Grafena: lachowſkt gehört , der auch unterſchiedene Dörfer in dieſem Kreiſe beſitzt.

3 ) Viele adelid ) e Dörfer. 5. Das Kreisamt Kamin , in welchem 1 ) Kamin , eine Stadt,

Es iſt hier ein

tonigl. Amt .

2) Zempelburg., eine Stadt , und 3 ) Vandsburg , Bausburg , Wensburg, eine Stadt , gehören dem Grafen von Po tulicke , welcher auch viele Dörfer in dieſemx Kreisamt beſitzt. 4 ) Viele adeliche Dörfer, 6. Das Kreisamt Labiſchin , welches aus lauter adclidhjen Dertern beſtehet. 1 ) Labiſchin , nach der poiniſánen Schreib : art labiszyn , eine Stadt auf einer Inſel in der Netze ,

mit

gehårt , nebſt vielen

einem

Vorwerke .

Dörfern ,

Familie von Skorzewſti.

Es

der gråfl. iſt hier ein

Reformaten Barfuserklofter .

>)

444 2 ) Pinarczew , ( Pinartſchew , ) ein St& dte chen , der gråflichen Familie von Store gewiki . 3 ) Barczin ( Bartſchin , ) ein Städtchen , des Grafen Lahodi , an der Neße. 4 ) Szubin , (Sdubin ,) ein Städtchea , bes Grafeu Micielſki , welchem aud per : fchiedene Dörfer gehören .

Es ift

hier ein

katholiſcher Probſt , welchem ein Paar Dörs fer gehören. 5 ) Znin ,

eine

Stadt

an

einem

Set,

Es iſt hier,ein katholiſcher Probſt , und ein Dominitanerkloſter , und ehedeffen war hier eine biſchöfliche Reſidenz. 7. Das Kreisamt Margonin , in chein 1 ) Margonin , eine Stadt ,

wela

der gråflts.

chen Familie von Sforzewſki. Es giebt auch ein Dorf diefes Namens. 2 ) Gollantſch , eine Stadt , des Grafen Hier ift ein Bernhardiner ieltſchinſti. Barfüßerklofter. 3 ) Kicin , Kcyna , eine kleine königliche Stadt mit einem Vorwert , außer welcher der König nichts in dieſem Foreisame beſigt. Ehedeflen war hier eine Staroſtei , welche der Oberſtaroſt von Großpolen befaß , und es ward hier ein fandgericht gehalten .

Dem bies

2

445 hieſigen katholiſchen Probſt gehören ein Paar Dörfer. Es ſind hier Karmelitere Mondhe.

Ill .

Der inowroßlawer Kreis , nebſt dem ,

Jag 1776 von dem einige Jahre vorher ere richteten goploer Kreiſe übrig geblieben , 1. Folgende Städte . 1 ) Inowroizlaw , oder Inowraklaro nach polniſdher Schreibart Inowroclaw , auf deutſch

Jungenleslau , eine Stadt , welche

unter polniſcher Herrſchaft der Eiß eines Woimoden , großern Kaſtellang und Starse ften war . Es iſt hier ein königl. Amf Franziſkanerkloſter und ein . Gnimfomo , eine Stadt. 3 ) Pafoſe , eine Stadt an der Meße.

4) Mogilno , eine Stadt , in welcher ein Benediktinerklofter , 5) Kwieczyszewo, eine Stadt.

Sowietrdiſchewo , )

Gombice , eine Stadt. Strzelno , eine Stadt. 8) Kruſchwiß , auf polniſch Kruszwica , ( Kruſchwißa,) eine alte Stadt am See Gopa lo , mit einem Schloß. Es tft hier ein f & nigl. Amt . Unter polniſcher Herrſchaft, war fie der Sit eines eines Staroſten .

kleinen Kaſtellans , und Das kujaviſche Bisthum

446 iſt zuerſt in dieſer

Stadt geſtiftet worden .

Außerhalb derſelben fiehet die Þeterskirche , bei weldier cin Kapitel von 20 Domherren ijt. 9 ) Wilczin , ( Biltſchin ,) eine Stadt. 2. Dreihundert drei und zwanzig Dórfer und Mühlen.

Énde des zweiten Bandes,

E R S I N

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