Satyrspiele: Bilder griechischer Vasen [Reprint 2021 ed.] 9783112452769, 9783112452752

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Satyrspiele: Bilder griechischer Vasen [Reprint 2021 ed.]
 9783112452769, 9783112452752

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BROMMER



SATYRSPIELE

SATYRSPIELE BILDER G R I E C H I S C H E R V A S E N VON

FRANK B R Ü M M E R

1 9

4 4

WALTERDE GRUYTER&CO-

BERLIN

Printed in G e r m a n y Archiv-Nr. 3 1 7 3 4 4 D r u c k v o n W a l t e r de G r u y t e r & C o . , B e r l i n W

35

vormals G. J . Göschen'sche V e r l a g s h a n d l u n g • J. G u t t e n t a g . Verlagsb u c h h a n d l u n g • Georg R e i m e r • Karl J. T r ü b n e r • Veit & Comp.

D

as Satyrspiel ist eine ureigene Schöpfung der alten Griechen. Kein anderes Volk und keine andere Zeit haben je eine ähnliche Form des Dramas hervorgebracht. Die heutigen Arten des abendländischen Bühnenspiels gehen ja fast alle auf die frühen Aufführungen am Fuß der Akropolis von Athen zurück. Bei manchen weist der griechische Name noch immer auf ihren Ursprung, wenn auch ihre Formen sich gewandelt haben mögen. Andere Gattungen, sind wieder in späteren Zeiten hinzugeschaffen worden. Hingegen ist das Satyrdrama mit den Griechen erloschen und daher in der Fülle von Abarten heutiger Bühnenspiele unbekannt. Selbst, wenn es etwas ihm äußerlich Vergleichbares gäbe, so würde doch die besondere Eigenheit mindestens des klassischen Satyrspiels fehlen: Es konnte nicht selbständig für sich allein, sondern nur als Beschluß einer Tragödientrilogie bestehen. Das Satyrspiel ist also nicht ohne die Tragödie denkbar, die Tragödie aber auch nicht ohne das Satyrspiel. Alle griechischen Tragödiendichter haben daher auch Satyrdramen geschrieben. Trotzdem ist aus der Fülle von vielen Hunderten, ja wohl Tausenden nur ein einziges Satyrspiel ganz erhalten: Der „Kyklops" des Euripides. Von einem weiteren, den „Spürhunden" des Sophokles, haben wir den größten Teil, von einigen anderen kleinere Bruchstücke; etwas mehr als hundert Spiele sind nur mit den Titeln und einigen Worten bekannt, die zuweilen etwas über den Inhalt erraten lassen. Von allen anderen ist nichts bewahrt geblieben. Auch die Überlieferung von Ursprung und Geschichte ist umstritten oder dunkel. Nur weniges läßt sich ahnen: Älter als das eigentliche Satyrspiel ist die Tragödie, die aber ursprünglich nach dem Urteil des Aristoteles „satyrhaft" war. Die Tragödie war, wie ihr Name sagt, zu Anfang ein Bockgesang. Sie bestand damals aus einem Chor von Menschen, die als Böcke verkleidet waren — einem „tragikos choros", wie ihn Herodot nennt. Etwa um die Wende vom siebenten zum sechsten Jahrhundert vor Christus überführte Kleisthenes solche Chöre vom Kult des örtlichen Heros Adrast in den des Gottes Dionysos, und der Dichter Arion bildete sie so um, daß Solon von ihm sagen konnte, er habe die erste Tragödie eingeführt. Doch war 5

auch diese neu gefundene Form noch nicht eine Tragödie in unserem Sinn, zumal sie nur aus einem Chor ohne Schauspieler bestand. Erst Thespis, dessen Name noch heute im „Thespiskarren" lebendig ist, Heß zum ersten Mal einen einzelnen Schauspieler auftreten. Nicht ohne Recht wird er daher von anderen antiken Quellen Begründer der Tragödie „tragoediae primus inventor" genannt. Schließlich ging Peisistratos den Weg, den Kleisthenes beschritten hatte, weiter und nahm diese Tragödie, die sich schon beträchtlich von den alten Bocks-Chören unterschied, in den attischen Dionysoskult auf. Damit war sie endgültig unter die Hoheit des Gottes gestellt, dem zu Ehren nun in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten die Aufführungen stattfanden. So haben durch ihren Eingriff zweimal Staatsmann und Künstler entscheidend auf die Entwicklung der Tragödie eingewirkt: Kleisthenes und Arion, sowie zwei Menschenalter nach ihnen Peisistratos und Thespis. Die Tragödie war also nicht eines Tages plötzlich da, etwa dann, als sie um das Jahr 535 vor Christus zum ersten Mal beim Dionysosfest in Athen aufgeführt wurde; sie hatte im Gegenteil bereits eine lange Entwicklung hinter sich, in deren frühen Stufen sie auch schon die Verbindung zu Dionysos besaß, wie etwa die „tragikoi choroi" zeigen, von denen Herodot sagt, daß Kleisthenes sie dem Dionysos gab. Doch mit der Zeit müssen sich die frühen Spiele bis zum Ende des sechsten Jahrhunderts vor Christus so weit von Dionysos entfernt haben, daß schließlich die Zuschauer — wie es uns überliefert ist — mit dem Ruf protestierten „das hat nichts mehr mit Dionysos zu tun". Dies war der Augenblick, in dem das Spiel entstehen konnte, das wieder die Verbindung zum Gott herstellte. Pratinas von Phleius, der um die Wende vom sechsten zum fünften Jahrhundert lebte, hat nach dem Zeugnis des Suidas als erster Satyrspiele geschrieben. Allem Anschein nach hat er die Trabanten des Dionysos, die Silene mit ihren Pferdeohren und Pferdeschweifen, in das Spiel gebracht. Schon hundert Jahre vor ihm waren sie in Athen unter dem Namen „Silenoi" bekannt, während sie in seiner peloponnesischen Heimat „Satyroi" genannt wurden'. Offenbar nannte er sie weiter mit dem ihm geläufigen Namen, und wahrscheinlich gibt es seitdem erst auch in Attika den Namen Satyroi. Für das Spiel bürgerte sich die Bezeichnung „Satyrdrama" ein, obwohl man genau so gut „Silendrama" sagen könnte, wie es auch Piaton einmal getan hat. 6

Pratinas kommt das Verdienst zu, erkannt zu haben, was die Stunde forderte. Seine Tat war daher von einem großartigen Erfolg gekrönt: Einige Jahrhunderte lang lebte seine Erfindung. Doch zu keinem Augenblick war die Wirkimg größer, als ganz zu Anfang um das Jahr 500 vor Christus, als das Bedürfnis nach dem Ausdruck des dionysischen Elements noch am stärksten war. Es tat sich nun allein schon durch das Auftreten der halbtierischen Diener des Gottes kund, die wieder an die frühen Bocktänzer erinnern. Es gibt sogar frühe Theaterdichter, von denen man weiß, daß sie mehr Satyrspiele als andere Dramen geschrieben haben. Entweder hat man also damals Satyrspiele allein für sich auf die Bühne gebracht, und die später allgemein übliche Form, nämlich je ein Satyrdrama im Anschluß an eine Tragödientrilogie, ist in der Anfangszeit noch nicht ausgebildet gewesen, oder es gab Dichter, die Satyrspiele für die Trilogien anderer schrieben. Das fünfte Jahrhundert und besonders sein Anfang ist jedenfalls, auch nach dem Urteil der Antike selbst, die eigentliche Zeit des Satyrdramas. Genau so spärlich wie die Spuren seiner frühen Geschichte sind die Bruchstücke von Spielen, die auf Papyri oder durch Zitate bei anderen antiken Autoren erhalten blieben. Oft kennen wir nur einzelne Worte ohne jeden Zusammenhang einfach deswegen, weil antike Grammatiker, deren Werke zufällig auf uns kamen, diese Worte sprachlich bemerkenswert fanden und darauf verwiesen, daß ein bestimmter Dichter sie in einem Drama gebraucht habe. Alle diese Worte und kleineren oder größeren Bruchstücke sind sorgfältig gesammelt worden. Sie bilden eine wichtige Quelle für unsere Kenntnis des griechischen Satyrspiels. Eine andere Quelle steht jedoch außerdem zur Verfügung, die noch nicht so bekannt und ausgeschöpft ist wie die Literatur: Die griechische Vasenmalerei. Für manche Zeitabschnitte sind uns die Vasen wichtigste Zeugen griechischer Kultur. Ihre Formen und Verzierungen lassen den Wandel der Stile erkennen. Bilder von Kampf und Tod, ja sogar von Sagen erscheinen auf ihnen zuweilen schon im achten Jahrhundert vor Christus, wenn auch damals und noch im siebenten Jahrhundert die rein ornamentalen Verzierungen überwogen. Im sechsten und fünften Jahrhundert, einem Zeitraum, in dem die Vasen nur als Kleinkunst neben den großen Werken der Bildhauer und Maler geschaffen wurden, sind sie für uns nicht minder wichtig. Der Wandel ihrer Formen und Verzierungen begleitet die 7

Entwicklung in der großen Kunst. Ihre Bilder, zumal die attischen, geben einen Begriff von der verlorenen großen Malerei; insbesondere aber schildern sie all das, was ihre Schöpfer bewegte. Hätten wir sie nicht, wie blaß wäre dann oft unsere Vorstellung von Göttern und Menschen, von Sage und Sitte. Nirgendwo sind sonst Sagen so anschaulich und tägliches Leben so getreu abgebildet worden wie auf ihnen. Die Schlachten der Helden, den Wettkampf der Sportler, die Freuden, aber auch Leiden der Trinker schildern sie ebenso wie die Mythen der Götter und die Taten der Heroen. Wir sehen auf ihnen, wie sich Krieger rüsten oder ihre Wunden verbinden, wie Frauen weben oder Wasser holen, wie Kinder spielen oder Unterricht erhalten. Hier werden Pferde angeschirrt, dort gehen Männer auf die Jagd, Kaufleute wiegen ihre Waren ab und Erzgießer arbeiten in ihren Werkstätten. Naturgemäß mußte sich bei dieser Buntheit von Themen auch das Theater in den Vasenbildern spiegeln. Da aber das Drama seinen Stoff in denselben Sagen fand wie die Vasenmalerei, ist es meist kaum möglich zu sehen, ob die Vasenmaler bestimmte Themen aus eigenem Antrieb wählten, oder ob sie dazu durch die Bühne veranlaßt wurden. Jedoch ist die Wirkung des Satyrspiels leichter zu erkennen als die anderer Dramen. Wenn die Silene bei Göttern und Heroen erscheinen, mit denen sie der Sage nach nicht verbunden waren, so weist das deutlich auf das Satyrdrama, durch das allein die Silene in diesen Umkreis geraten sind. Gerade im fünften Jahrhundert ist dies besonders klar; denn in früherer Zeit würden sich vom mythenhaften Urgrund der Sagen die bildlichen Darstellungen der Bühne weniger abheben, und später dringt der dionysische Kreis und mit ihm die Silene derart in die Vasenmalerei ein, daß die Wiedergabe des Spiels sich kaum von den Themen der Zeit unterscheiden würde. Allein im fünften Jahrhundert läßt sich daher bei den Vasenbildern mit größerer Sicherheit erkennen, ob sie Sagen darstellen oder durch Spiele angeregt sind. So stammen fast alle Satyrspielbilder aus diesem Jahrhundert, das glücklicherweise auch die Blütezeit des Spiels umfaßte. Die Bilder können daher sehr wohl etwas von seinem Geist vermitteln. Aber auch bei ihnen fließt oft zusammen, was den Malern ohnehin an der Sage bekannt war und was sie erst durch die Brechung des Spiels kennen lernten. Immerhin ist bei einer Menge von Vasenbildern die Einwirkung des Satyrdramas deutlich zu sehen. Das bekannteste dieser „Satyrspiel8

A b b . 2. Kessel. Athen

bilder" befindet sich auf einem kostbaren Volutenkrater (Abb. 1). Gefäße dieser großen und besonders prächtigen Form sind offenbar bereits in der Antike verhältnismäßig oft von Athen nach Italien ausgeführt worden. So auch unser Gefäß, das jetzt in Neapel aufbewahrt wird. Auf seiner Vorderseite sitzt im Hauptbild in der Mitte des unteren Streifens der inschriftlich bezeichnete, gefeierte Flötenspieler Pronomos, von dem das Gefäß seinen Namen erhalten hat. Links von ihm tanzt ein Silen, eins jener Sagenwesen, wie sie in Attika schon zweihundert Jahre vor diesem Vasenbild bekannt waren. Doch ein Blick nach rechts, wo zwei Jünglinge mit Silensmasken in den Händen zu sehen sind, lehrt, daß auch der Silen links nicht der Sage, sondern der Bühne angehört. Der Gott des Theaters ruht auf seinem Lager ausgestreckt in der Mitte des oberen Streifens. Die Pronomosvase zeigt also, wenn auch kein Satyr10

Abb. 3. Bruchstücke. Bonn

spiel selbst, so doch wenigstens die Spieler aus einem solchen mit ihren Kopfmasken, ihren Fellschurzen und den daran befestigten Gliedern und Pferdeschweifen. Doch ist das Gefäß mehr als ein Jahrhundert nach dem ersten Satyrspiel entstanden; es läßt sich durch seinen Stil und den bekannten Flötenspieler um 400 vor Christus ansetzen. Die Schurze der Silene, die hier aus Fellen gefertigt sind, haben in früherer Zeit anders ausgesehen. Auf einem Kessel in Athen (Abb. 2) ist solch ein anderer Schurz aus Stoff dargestellt. Wieder tanzt ein Silen vor einem Flötenspieler, der hier seine Instrumente gerade abgesetzt hat und in seinen Händen hält. Der Maler dieses Bildes hat die gleiche Gruppe noch auf einem weiteren Gefäß dargestellt, von dem uns nur Bruchstücke erhalten sind (Abb. 3). Auf der mittleren Scherbe erscheinen wieder der Flötenspieler und der Silen in der gleichen Haltung. Auf der linken Scherbe ist am rechten Rand unten gerade noch ein Rest vom Gewand des Flötenspielers erhalten und links davon ein zweiter Silen; ein dritter steht mit eingestütztem Arm auf der rechten Scherbe. Wir können hier einen Blick in die Malerwerkstatt werfen und beobachten, wie das gleiche Motiv mit leichten Abwandlungen wiederholt wird. Ähnliche Schurze aus Stoff tragen auch die Silene auf einer Scherbe in Amsterdam (Abb. 4) und einer Schale in München (Abb. 5). Die Silene auf dem Kessel (Abb. 2) und den Scherben (Abb. 3, 4) und der links neben Pronomos (Abb. 1) zeigen zudem für die Bühne und den Tanz kennzeichnende Bewegungen. 11

Abb. 4. Bruchstück. Amsterdam

Die Satyrspieler eines weiteren Bildes (Abb. 6) sind besonders wichtig und schön; sie sind, wie bei den anderen Bildern, mit einem Schurz aus Stoff bekleidet, an dem hinten der Pferdeschweif befestigt ist. Ferner sieht man hier besonders gut,, daß auch der Kopf durch eine Maske verdeckt ist. Die Glatze ist durch zwei Striche vom Haar getrennt und dieses wieder durch einen Streifen von dem struppigen Haar, das hinten in den Nacken fällt. So kann nur eine Maske aussehen — das zeigt das Vasenbild besser, als es jede Beschreibung aus der antiken Literatur vermöchte. Es stammt aus der Zeit des Aischylos und befindet sich auf der Schulter einer Hydria, einer Gefaßform, die als Wasserkrug verwandt wurde und die hier ähnlich in Abb. 24—26 vertreten und auf den Gefäßen Abb. 11, 12 in dieser Verwendung bei Amymone dargestellt ist. Es ist das vollkommenste Satyrspielbild (Abb. 6), das wir besitzen. Innerhalb der gewaltig großen Zahl von erhaltenen Vasenbildern gibt es nur etwa ein Dutzend, auf denen die Bühnenrequisiten, die Masken und Schurze der Satyrspieler dargestellt sind. Nur bei vier von ihnen tritt außerdem noch der Flötenspieler auf. Unter ihnen ist dieses Bostoner Gefäß das einzige, auf dem die Bühnenhandlung selbst abgebildet und erhalten ist. 12

Abb. 5. Schale. München

Vor einer nicht näher erkennbaren Gestalt rechts steht ein Flötenspieler mit dem langen und reichgeschmückten Gewand, das auch seine Kollegen auf den anderen Bildern tragen. Von links kommen auf ihn fünf Bühnensilene zu, die tanzend mit lustigen Sprüngen offensichtlich Möbelteile heranbringen. Leider tritt außer ihnen niemand auf, der einen näheren Hinweis auf das Stück geben könnte. Vermuten läßt sich nur, daß sie ein Lager zusammensetzen wollen, ähnlich wie das des Dionysos auf Abb. 1. Vielleicht sollte darauf dann ein Gelage mit Herakles anheben. Welches Stück im besonderen gemeint ist, bleibt allerdings unklar, doch kommen allgemein die äußeren Anzeichen des Satyrspiels deutlich zum Ausdruck: Der Flötenspieler und die Bekleidung der Bühnensilene, ihre Bewegungen, Tänze und Sprünge, sowie ihr zauderndes Verhalten, wenn sie eine Arbeit verrichten müssen, oder die Dummheiten, die sie anstellen, wenn sie niemand beaufsichtigt. 13

Abb. 7. Kelchkrater. Richmond

Dieser Geist spricht auch aus zahllosen anderen Vasenbildern, in denen aber das Bühnenzubehör fehlt, weil das Theater eine starke Wirklichkeit besaß, und die Maler daher selten gerade das angaben, was die Bühne von ihr schied. Es ist aber keineswegs jeder Silen auf einem Gefäß des fünften Jahrhunderts durch die Bühne zu erklären, weil ja unabhängig von ihr die alten dionysischen Themen mit den Silenen weiter auf den Vasen dar15

gestellt werden. Die Trennung zwischen Bühnen- und Sagensilen ist daher auf den Vasenbildern nicht immer ganz sicher zu ziehen. Doch ist das Theater nicht zu verkennen, wenn die Silene mit Gottheiten oder Heroen auftreten, mit denen sie ihrem Wesen und der Sage nach nichts zu tun haben. Ein gutes Beispiel hierfür ist das bekannte Vasenbild (Abb. 7, 8), auf dem ein von Homer berichtetes Geschehnis dargestellt ist: Polyphem hegt unten in der Mitte des Bildes. Oben heben die Gefährten des Odysseus, der durch einen Mantel als ihr Führer gekennzeichnet ist, von ihm selbst unterwiesen, den Pfahl, um damit das große Auge des Polyphem auf seiner Stirn auszubrennen. Das wäre ein homerisches Thema, wie oft in der Vasenmalerei. Aber die Silene im Bild rechts haben weder bei Homer noch in der Sage etwas mit dem Polyphemabenteuer zu tun; sie sind nur durch das Drama zu verstehen. Tatsächlich ist in diesem glücklichen Fall sogar das Drama bekannt, das zu dem Bild die Anregung bot: Der „Kyklops" des Euripides, das einzige ganz erhaltene Satyrspiel. Im euripideischen Stück sind der alte Silen und sein Silenchor vom Kyklopen Polyphem gefangen. Odysseus wird auf der Rückfahrt von Troja zu ihnen verschlagen und gibt dem alten Silen Wein zu trinken, um dafür Lebensmittel einzuhandeln. Dieser wird dadurch immer mutiger und überlegt mit dem Chor, wie man der Knechtschaft entfliehen 16

A b b . 9. S c h a l e . A t h e n

könne. Beim Auftauchen des Polyphem ist aber sofort aller Mut des Silens wieder entschwunden. Er empfiehlt dem Kyklopen, doch den Odysseus zum Essen zu schlachten. Während der Kyklop statt dessen zunächst zwei der Gefährten des Odysseus verspeist, heckt der schlaue Held mit dem Silenchor den Plan aus, Polyphem zu blenden. Die Silene sind begeistert bei diesem Gedanken, hoffen sie doch, dadurch ihre Freiheit zu gewinnen und versprechen deshalb bereitwillig ihre Hilfe. Als aber Odysseus demPolyphem schon so viel Wein eingeflößt hat, daß dieser das Scheusal von alten Silen für den schönen Ganymed und Silens Sprößlinge für die Chariten hält, als auch der Pfahl zur Blendung bereit ist und die Silene nur helfen sollen, ihn in das Auge des Kyklopen zu stoßen, da klagen sie in einzelnen Gruppen: „Zu weit wohl steh'n wir von der Tür, als daß den Brand ins Auge ihm zu stoßen möglich wär'" „Und wir sind plötzlich lahm geworden" „Wir haben irgendwie die Füße uns verrenkt" „Und Staub ist uns von irgendwo ins Aug' gelangt". £

Brommer, Satyxspiele

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Abb. io. Amphora. Berlin

All ihr Mut ist verflogen. Odysseus und seine Gefährten müssen daher die Tat allein verrichten. Genau so zeigt es das Vasenbild: Die Gefährten des Odysseus besorgen die Arbeit und sehr am Rande tanzen die Silene. Schließlich verläuft im Drama doch alles nach Wunsch: Odysseus und die Seinen können fliehen, auch die Silene entrinnen der Knechtschaft. Wie man es sich ebenfalls für die anderen Satyrspiele vorstellen muß, ist hier reichlich Gelegenheit zum Preise seligen Trunkenseins gegeben. Die Worte: „Denn, wer am Trinken sich nicht freuen kann, ist krank . „Der Himmel scheint mir mit der Erde ganz vermischt zu kreisen, und den Thron des Zeus erblick ich w o h l . . . sind Proben aus dieser Gedankenwelt, zu der noch folgender, besonders in seinem Nachsatz für die Silene kennzeichnende Wunsch zu rechnen wäre: 18

Abb. i i . Glockenkrater. Wien

„O hätt' es nie der Frau'n Geschlecht gegeben — außer für mich ganz allein!" Freudige Tänze, derbe Witze, ängstliche Lüge und Feigheit, Überraschungen und«schließlich doch glückliches Ende gehören hier und wohl immer zum Satyrspiel. So veranschaulicht das Bild ausgezeichnet den Vorgang im Spiel, und es kann kein Zweifel daran bestehen, daß es auf das Drama zurückzuführen ist. Dies wird noch dadurch bestätigt, daß das Vasenbild aus stilistischen Gründen um 410 vor Christus angesetzt werden muß, in die gleiche Zeit also, für die ohnehin die Aufführung des Stückes angenommen wird. 2*

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Abb. 12. Kelchkrater. Athen

Ähnlich verhält es sich mit einer tiefen, rotfigurigen Schale in Athen. Ihre etwas flüchtigere, sorglosere Zeichnung verrät, daß sie nicht in Attika, sondern im mehr provinziellen Böotien gefertigt wurde. Auf dem einen Außenbild der Schale (Abb. 9) erlegt Hermes, mit der Hadeskappe angetan, den doppelköpfig gezeichneten Argos. Links tanzt zum Flötenspiel ein Silen, wie es ähnlich auch die Abbildungen 1—3,6,17—19,46 zeigen, und wie es im Satyrspiel vorkam. Und nur durch das Drama ist auch dieses Bild zu erklären. Es ist ungefähr um 430 vor Christus gemalt 20

worden; in dieselbe Zeit gehört der „Inachos", ein Satyrspiel des Sophokles, von dem nur etwa 75, leider nicht einmal vollständige Zeilen erhalten sind. Ähnlich ist das Bild einer Berliner Vase (Abb. 10), doch kann es, wenn die für den „Inachos" angenommene Zeit stimmt, nicht auf ihn bezogen werden, da es bedeutend älter ist. Die Satyroi bewachen in dem Stück die Herden des Inachos, in dessen Dienst sie eben nicht in der auch sonst bekannten Sage, sondern nur durch die Erfindung des Sophokles gekommen sind, so wie bei Eurípides — und wohl auch bei dessen Vorläufer Aristias — in den Dienst des Kyklops. Überhaupt scheint es ein beliebtes Motiv des Satyrspiels gewesen zu sein, daß die Silene in den Dienst fremder Herren gerieten und dort zu ihrem Leidwesen allerlei niedrige und unangenehme»Arbeit verrichten mußten. Zwischen den Silenen, die im „Inachos" sicher nicht mutiger waren, als im euripideischen Stück, und Hermes, der ihnen wegen seiner Tarnkappe unsichtbar blieb, muß es komische Szenen gegeben haben. Ein Mischgefäß glockenartiger Form trägt das Bild (Abb. 11) einer Frau, die von Silenen überfallen wird. Wie andere Bilder zeigen, ist hier Amymone zu erkennen, die von ihrem Vater Dañaos bei einer Dürre ausgesandt wurde, um Wasser zu holen. Auf einem kelchförmigen Mischgefäß, wie es auch schon in Abb. 7/8 begegnet war, ist dieselbe Sage dargestellt (Abb. 12). Amymone sitzt hier neben ihrem Wasserkrug, den sie in Abb. 11 in ihrer Hand trägt — es ist die gleiche Gefäßform, auf der auch die Bilder Abb. 6, 24—26 gemalt sind. Vor ihr steht, auf seinen Dreizack gestützt, Poseidon, der sie offensichtlich im Spiel von den zudringlichen Silenen befreite (Abb. 11), dann aber nach der Sage selber ihre Liebe gewann und ihr zum Dank die lernäische Quelle zeigte. Die übrigen Gestalten, Mänaden und Silene, auf dem späten Gefäß (Abb. 12) spiegeln die Handlung nicht mehr so deutlich wieder wie das frühere Bild (Abb. 11). Sie zeigen, wie schwer es wird, auf den Gefäßen des vierten Jahrhunderts die Wirkung eines Spiels in der Vasenmalerei zu erkennen, wenn sie sich nicht schon für frühere Zeit sicher feststellen läßt. Die Amymonesage wird seit 440 vor Christus auf einer Reihe von Vasenbildern mit Silenen dargestellt. Zwei davon geben unsere Abbildungen wieder. Es kann kein Zweifel darán bestehen, daß die Anregung vom Satyrspiel kam. Tatsächlich wissen wir auch, daß Aischylos eine „Amymone" geschrieben hat. Alle diese Bilder sind jedoch erst lange 21

Abb. 1 3 . Schale. Boston

nach seinem Tode entstanden. Vielleicht ist das Stück von Euphorion, dem Sohn des Dichters, auf die Bühne gebracht worden. Denn es ist von ihm bekannt, daß er mit manchem noch nicht aufgeführten Stück seines Vaters bei den Festspielen siegte. Oder ein späterer Dichter wählte dasselbe Thema wie vor ihm schon Aischylos, ein Brauch, der durchaus üblich war. Nur hätten wir dann bisher in der Vasenmalerei noch keinen Nachklang von dem Stück des Aischylos, wohl aber von dem des späteren Dichters gefunden. Ein Beispiel für einen ähnlichen Vorgang bietet in mehrfacher Hinsicht das Bild der Bostoner Schale (Abb. 13). Wieder wird von den wilden Silenen, die sich zum Teil sogar bewaffnet haben, eine Frau überfallen. Hier ist es die geflügelte Götterbotin Iris, die gekommen war, um von dem blutbefleckten Altar in der Mitte des Bildes die Opfer zu holen. Iris selbst ist teils durch den Altar verdeckt, teils auch wegen der Beschädigungen des Gefäßes überhaupt verloren. Der Vorgang ist aber deutlich, zumal er auch in anderen Vasenbildern (Abb. 14, 15) erhalten ist. Auch hier ist wieder überliefert, daß ein Dichter ein Satyrspiel mit dem Thema der Bilder geschrieben hat: Achaios, der besonders wegen seiner Satyrspiele bekannt war und seit der Mitte des fünften Jahrhunderts hervorgetreten ist, hat eine „Iris" verfaßt. Das Bostoner Bild (Abb. 13) ist aber weit älter; auch die Bilder auf dem Pariser (Abb. 15) und dem Berliner Skyphos (Abb. 14) sind noch vor der Mitte des Jahrhunderts 22

Abb. 14. Skyphos. Berlin

entstanden; sie sind sogar beide vom gleichen Maler geschaffen worden, der die geflügelte Götterbotin das eine Mal ohne Kennzeichen, das andere Mal mit ihrem Heroldstab und mit einem Rinderschwanz dargestellt hat, den sie sich als Opfer vom Altar geholt hatte. Hier hat also wieder ein Vasenmaler das gleiche Thema mehrfach behandelt, aber nicht so genau den Vorwurf wiederholt wie der Maler von Abb. 2 und 3. Zu der literarisch überlieferten Aufführung würden daher noch zwei kommen, die sich aus den Vasenbildern erschließen lassen. Im Gegensatz zur „Amymone" liegen aber diese aus den Vasen erschlossenen Iris-Spiele zeitlich vor dem aus der Literatur bekannten. Der gleiche Achaios hat ein Satyrspiel „Hephaistos" geschrieben. Die Vasenmalerei zeigt zunächst genauer das Thema des Stückes, nämlich die Rückführung des Schmiedegottes, der lahm wie sein nordischer Bruder Wieland war, durch Dionysos. Hephäst hatte ja, um sich an Hera dafür zu rächen, daß sie ihn vom Olymp auf die Erde geschleudert hatte, der Göttin einen kunstvollen Thron geschenkt, der sie mit unsichtbaren Banden festhielt, als sie sich voller Freude darauf setzte. Niemand konnte sie von den Fesseln befreien außer Hephäst selber. Es vermochte aber keiner, den zürnenden Gott wieder in den Olymp zu bringen. Selbst Ares, der es mit Gewalt versuchte, hatte keinen Erfolg. Da ge23

Abb. 15. Skyphos. Paris

lang es Dionysos, ihn trunken zu machen und in den Olymp zurückzuführen. Diese alte Sage ist von frühen Zeiten an auf den Vasenbildern beliebt gewesen. Sie weisen ziemlich einwandfrei dreimal auf Satyrspiele dieses Inhalts. Wie bei der „Iris" scheint es auch beim „Hephaistos" mindestens schon zweimal vor Achaios das Thema im Satyrspiel gegeben zu haben: Die beiden ersten Vasenbilder deuten in das Ende des sechsten und die erste Hälfte des fünften Jahrhunderts. Das spätere von ihnen (Abb. 16) zeigt Hephäst mit seinen Schmiedewerkzeugen in der ausgestreckten Hand, von Dionysos geleitet, auf dem Weg zum Olymp. Vor ihnen marschiert ein Silen, einer der wenigen, bei denen der Bühnenschurz des Satyrspielers angegeben ist. Es erscheint hier also der frische Eindruck eines Spiels besonders deutlich; daher kann es sich auch bei 24

Abb. 16. Kelchkrater. Wien

diesem Vasenbild nicht um eins der zahlreichen gewöhnlichen Bilder der Sage handeln, die es schon hundert Jahre früher unabhängig vom Spiel gegeben hat. Bei einem dritten Vasenbild des gleichen Themas läßt außer dem Schurz des Silens und seiner Haltung auch die Wiedergabe einer Art Bühne das Vorbild des Theaters erkennen. Eine ähnliche Bühne gibt es auch auf einer Kanne in einer Athener Privatsammlung (Abb. 17—19). Links (Abb. 17) sitzen auf Stühlen ein Mann und ein Jüngling so wie Pronomos auf dem Neapler Gefäß (Abb. 1). Sie verfolgen das, was vor ihnen rechts geschieht (Abb. 18): Dort 25

Abb. 20. Glockenkrater. Leipzig

tanzt ein Mann; er hat die Rechte erhoben und hält in der Linken einen Beutel und die Harpe, das sichelartige Instrument, mit dem Perseus das Haupt der Medusa abschnitt, um es dann in den Beutel zu stecken. Die Physiognomie des Tänzers zeigt deutlich, daß in ihm ein Satyrspieler, ein Silen in der Rolle des Perseus, zu erkennen ist. Das Thema dieser kleinen Kanne gibt es in gleicher Weise auch schon in früherer Zeit und ähnlich noch später. Eins der späteren Bilder stammt von einem Krater (Abb. 20), der in Italien gemalt wurde, wo man wie in Böotien die berühmten attischen Gefäße nachahmte. Hier hebt Athena das Medusenhaupt empor, und Perseus, der es nicht immittelbar ansehen darf, ohne versteinert zu werden, betrachtet es im Wasserspiegel. Rechts steht ein Silen, der sich ebenfalls aus Angst vor dem Anblick des Kopfes abwendet. Das frühere Bild (Abb. 21—23) auf einer Lekythos, einer kleinen, zum Aufbewahren von Salböl verwandten Gefäßform, zeigt einen Silen in schnellem Lauf. In der Linken trägt er die Harpe, am rechten Arm hängt 28

Abb. 21/23. Lekythos. Paris

der Beutel mit dem abgeschnittenen Medusenhaupt. Hier ist das Satyrspiel deutlich zu erkennen. Ist es für diese Zeit zu fassen, so wird man es auch für das beinahe ein halbes Jahrhundert später entstandene Bild (Abb. 17—19) vermuten können. Man wird dann wohl mindestens zwei Satyrspiele mit dem Perseusthema annehmen dürfen. Daß gerade die feigen Silene diese Heldentat des Perseus vollbringen sollen, ist allerdings schwer vorzustellen. Wenn sie es wirklich taten, so muß es unter großem Geschrei, Lamentieren, Sträuben, Herumgetanze und vielem Hin und Her vor sich gegangen sein. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, daß der Witz darin lag, daß sie dem Perseus nach dessen glücklich vollbrachter Tat durch Diebstahl oder Betrug seine Beute abjagten und damit irgendeinen Unfug anstellten. 29

Abb. 24. Hydria. Rom

Ähnlich haben sie es ja auch bei Herakles gemacht, der wohl die Hauptperson des Satyrspiels schlechthin war. Während Atlas für ihn die Äpfel der Hesperiden holte und Herakles ihn derweil im Tragen der Erdlast vertreten mußte, infolgedessen also wehrlos war, oder während er schlief und deshalb nichts merkte, da schlichen sie auf leisen Sohlen heran und liefen dann nach allen Richtungen mit Keule, Bogen und Köcher davon, nicht ohne sich dabei ängstlich umzusehen wie kleine Jungen, die wegen ihrer Streiche ein schlechtes Gewissen haben (Abb. 24—26). Die Keule des Helden erscheint auch auf vielen anderen Bildern in ihrer respektlosen Hand. Einmal ist sogar in einer Terrakottastatuette (Abb. 27) ein Silen in der Rolle des Herakles mit Fell und Keule dargestellt. Im allgemeinen ist natürlich bei den rundplastischen Werken der Kleinkunst die Wirkung des Satyrdramas schwerer zu erkennen, weil im Gegensatz zu den Vasen nur einzelne Gestalten erscheinen und keine zusammenhängenden Szenen. Doch Herakles müßte nicht Herakles sein, wenn er sich solche Streiche geduldig gefallen ließe. Er hat es mit ganz anderen Schrecken und Ungeheuern aufgenommen und ist sicher auch mit den Silenen fertig geworden. Tatsächlich bringt er sie auf einem anderen Vasenbild, auf einem Gefäß der Form wie Abb. 21—23, gefesselt an, um sie der verdienten Strafe zuzuführen (Abb. 28—30). Ein anderes Bild zeigt beispielsweise, 30

Abb. 26. Hydria. Rom

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Abb. 27. Terrakottastatuette. München

wie er sie mit seiner Keule verprügelt. Selbst Dionysos griff zum Pantoffel, um sie zu züchtigen. Einmal verrät ein Vasenbild die Schandtat des Silens und den Grund für den Groll des Gottes: Ein Silen hat ein Gefäß fallen lassen und steht nun bei den Scherben mit eingezogenem Schwanz wie ein junger Hund, schuldbewußt und ängstlich den drohenden Hieb erwartend vor seinem Herrn (Abb. 31). Wohl schon im ersten Viertel des fünften Jahrhunderts sind offensichtlich durch das Satyrspiel die jugendlichen Silene aufgekommen und bald darauf der alte weißhaarige Silen, der im engeren Sinn auch Papposilen genannt wird. Ein charakteristischer Spieler eines solchen alten Silens tritt auf Abb. 1 im oberen Streifen ganz rechts mit seiner Maske in der Hand auf. Andere Sagenwesen, so die den Silenen ähnlichen Kentauren, die vom Satyrspiel nicht oder nur wenig beeinflußt wurden, haben sich nicht in alte und junge gespalten, sondern es gab, wie bei den Silenen vor dem Aufkommen des Satyrspiels, nur die Wesen unbestimmten, sozusagen allgemeinen Alters. Der bartlose, jugendliche Silen wurde aber schnell eine beliebte Erscheinung. Es ist komisch zu sehen, wenn die Alten ihre Söhne ähnlich 32

Abb. 28/30. Lekythos. Athen

mit dem Pantoffel bedrohen, wie der Gott sie selber (Abb. 32). Händeringend wendet sich der Sprößling an seinen Onkel rechts, der zu seinem Glück bereit ist, ein gutes Wort für ihn einzulegen. Doch kennt das Familienleben der Silene auch angenehmere Seiten. Einen friedlichen Zug der ganzen Familie mit Großvater, Vater und Sohn zeigt der schöne Kelchkrater in Karlsruhe (Abb. 33). Die Stelle der Mutter nimmt dabei eine Mänade ein. Wenn man an die nur eine oder zwei Generationen älteren Bilder von den wilden, schwärmenden Mänaden denkt, die mit Panthern dahinstürmen, Schlangen in ihren Händen halten und Tiere zerreißen, so ist der Wandel, der sich inzwischen vollzogen hat, wahrhaft gewaltig. Er ist kaum durch die Entwicklung der Zeit allein zu erklären, vielmehr wird das Satyrdrama zur Vermenschlichung der Silene und der zu ihnen gehörigen Mänaden viel beigetragen haben. Bereits auf dem Bild eines früheren Gefäßes gleicher Form steht die Mänade als Mutter neben einem Silenknaben, der mit seinem Spielreif in der Hand ge3

Brommer, Satyrspiele

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Abb. 3 1 . Kanne. Berlin

spannt zuschaut, wie sein Vater mit den Huckepacksilenen Ball spielt (Abb. 34, 35). Die Familienszenen bei den Silenen sind oft geradezu idyllisch. Es ist reizend zu sehen, wie sie mit ihren Kindern spielen, sie auf ihrem Fuß wippen (Abb. 36), um sie dann wohl durch die Luft fliegen und auf ihren Schultern reiten zu lassen. Daß solche Szenen wirklich aus dem Satyrspiel stammen, bestätigt das Hauptbild auf der anderen Seite derselben Vase, von der die letzte Abbildung stammte. Es führt in ein nicht so intimes Gebiet, aber fast noch deutlicher in den

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Abb. 33. Kelchkrater. Karlsruhe

Umkreis des Satyrspiels (Abb. 37). Eine Frau zieht einen alten weißhaarigen Silen, der gebückt am Stock geht, nach rechts zu einem Dreifußbecken hin. Die Sage vom alten Pelias, den seine Töchter zerstückelten unter dem Vorwand, ihn verjüngen zu wollen, kennen wir von vielen Vasenbildern. Sie schildern, wie die Peliastöchter ihrem Vater das Zauberwerk zuerst mit einem Widder vormachten, der tatsächlich ver36

Abb. 38. Kraterbruchstück. Syrakus

jüngt aus dem Dreifuß-Kochkessel hervorsprang, in den sie ihn zerstückelt hineingeworfen hatten. Von diesem Wunder überzeugt, ließ Pelias die Gewaltkur auch an sich selbst vornehmen, allerdings ohne daß dann seine grausamen und hinterlistigen Töchter ihre Zauberkunst spielen ließen. Das Vorbild des Pelias ist bei unserem Vasenbild deutlich. Bekannt ist, daß Euripides im Jahr 455 vor Christus die „Peliades" aufgeführt hat. Gerade in die gleiche Zeit nun gehört das Vasenbild. 39

Abb. 39. Schale. Gießen

Man kann es wohl mit ziemlicher Sicherheit auf die „Peliades" beziehen und aus ihm schließen, daß „Peliades" der Name für die ganze Tetralogie oder für ein Satyrspiel war. Der alte Silen in der Rolle des alten Pelias ist ein großartiger Einfall des Satyrspiels, der den Zuschauern zweifellos zu gewaltigem Gelächter Anlaß bot. Daß der Silen sich, so gern er auch sicher jung werden wollte, hat schlachten lassen, braucht man allerdings wohl kaum zu fürchten. Denn im Gegensatz zu seinem Sagenvorbild hat er gewiß im entscheidenden Augenblick Angst bekommen. Das Spiel, von dem wir sonst nichts wissen, zeigt aber auch, welche Freiheit die Dramatiker den alten Sagen gegenüber besaßen und wie sie ihnen um der komischen Wirkung willen mit ziemlich wenig Ehrfurcht entgegentreten durften. Auf einer Scherbe, die von einem Gefäß etwa der Form wie Abb. 33 stammt, sitzt Triptolemos, umgeben von Silenen, auf seinem Flügelwagen mit Ähren in der einen und mit einem Szepter in der anderen Hand (Abb. 38). Beim Silen rechts sind Bühnenhaltung — ähnlich wie in Abb. 2,9 und 41 —und der Pferdeschweif zwischen den Beinen deut40

Abb. 40. Glockenkrater. Gotha

lieh zu erkennen. Beim linken ist nur der Fuß erhalten. Es muß also zur Zeit des Sophokles, aus der diese Scherbe stammt, ein Satyrspiel „Triptolemos" gegeben haben oder wenigstens eins, in dem der Ährenbringer als Hauptperson vorkam, wenn es auch nicht genau nach ihm hieß. Tatsächlich sind von einem Drama des Sophokles mit dem Titel „Triptolemos" einige wenige Bruchstücke erhalten. Man hat es freilich meist nicht für ein Satyrspiel, sondern für eine Tragödie erklärt, aber aus den wenigen Fragmenten kann man weder das eine noch das andere mit Sicherheit schließen. Jedoch ist überliefert, daß Sophokles hundertdreißig Dramen geschrieben hat, von denen wir auch wenigstens die Titel kennen. Wenn jedes vierte von ihnen ein Satyrspiel war, wie wir annehmen müssen, so hat Sophokles über dreißig Satyrdramen geschrieben. Bekannt, oder vielmehr mit Wahrscheinlichkeit als solche unter den erhaltenen Bruchstücken und Titeln erkannt, sind aber bisher erst fünfundzwanzig von ihnen. Man muß also unter den überlieferten Dramentiteln, die jetzt noch auf Tragödien bezogen werden, mindestens fünf Satyrspiele suchen. Daher ist vielleicht der Schluß nicht zu kühn, 41

Abb. 41. Kelchkrater. Bologna

wenn man entsprechend den „Peliades" des Euripides auf Grund des Vasenbildes vermutet, daß auch der „Triptolemos" des Sophokles ein Satyrspiel und nicht, wie heute meist angenommen, eine Tragödie war. Das Bild einer Schale (Abb. 39), auf der ein Silen einer Jägerin ähnlich wie der Iris (Abb. 13, 14, 15) oder der Amymone (Abb. 11, 12) nach42

Abb. 43. Lekanisdeckel. Berlin

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Abb. 44. Glockenkrater. Neapel

stellt, ist auf die „Atalante" des Aischylos bezogen worden. Von diesem Drama kannten wir bisher außer dem Titel nichts. Wenn die Vermutung stimmt und in dem Vasenbild wirklich die Jägerin der arkadischen Berge und nicht etwa doch die Göttin der Jagd, Artemis selbst, zu sehen ist, dann würden wir aus dem Bild lernen, daß das Drama des Aischylos ein Satyrspiel war und spätestens um 460 vor Christus aufgeführt wurde. Wieder ein äschyleisches Thema haben wir vielleicht in einem Spiel, bei dem Prometheus die Hauptperson war. Es hat von allen Satyrspielen den stärksten Nachklang in der Vasenmalerei hinterlassen. Allein aus der Zeit von 430—410 vor Christus ist etwa ein Dutzend attischer Gefäße dieses Themas bekannt. Eins von ihnen ermöglicht durch die Namensbeischrift die Deutung. Weitere seien hier vorgeführt (Abb. 40—43). Prometheus hat den Menschen das Feuer gebracht. Auf allen Bildern 44

Abb. 45. Glockenkrater. Mannheim

steht er in der Mitte, und rings um ihn tanzen die Silene voller Erstaunen über die unbekannte Flamme, die auf den Bildern allerdings nicht deutlich zu erkennen ist. So geschieht es auf dem Athener Stangenkrater (Abb. 42), dessen Form man sich leicht nach dem Vorbild des Neapler Kraters (Abb. 50) ergänzen kann. Die gleiche Szene mit den überraschten Bewegungen der Silene spielt sich auch auf dem Krater in Bologna ab (Abb. 41). Sicher möchten die Silene gern die Fackeln, die der Feuerbringer in der Hand hält, selber haben. Dem alten, weißhaarigen Silen auf dem Gothaer Krater (Abb. 40), der wie der Peliassilen seinem Alter gemäß auf den Stock gestützt geht (Abb. 37), ist es Schon gelungen. Auch die Silene auf dem Berliner Lekanisdeckel haben die Fackeln schon in ihren Händen. Sie entzünden ihre Fackeln an einander und spielen mit dem Feuer (Abb. 43). Man wird sich denken 45

Abb. 46. Volutenkrater. Ferrara

können, was für einen Unfug sie damit anrichteten. Zu diesen Bildern paßt denn auch ausgezeichnet die Warnung, die als Bruchstück aus einem äschyleischen Prometheusdrama erhalten blieb: „Bock, du wirst dir noch den Bart verbrennen". Aischylos siegte 472 mit einer Trilogie, der als Satyrspiel der „Prometheus" angehörte. Doch gibt es aus der Zeit um 470 keine Vasenbilder dieses Themas, sondern erst nahezu ein halbes Jahrhundert später. Der Fall liegt also ähnlich wie bei der „Amymone" des gleichen Dichters: Die Bilder stammen wahrscheinlich von einer Wiederaufführung des äschyleischen Dramas oder einer Wiederholung des alten Themas durch einen anderen, späteren Dichter. So mag es sich auch bei der „Sphinx" verhalten. Aischylos führte 467 ein Satyrspiel „Sphinx" auf, das in der gleichzeitigen Vasenmalerei bisher noch nicht wiedererkannt werden konnte. Aber auf einem Krater, der noch später als die Prometheusvasen und zudem in Unteritalien gemalt wurde (Abb. 44), ist ein Silen dargestellt, der vor einer Sphinx steht und einen Vogel in seiner Hand hält. Aus einer Äsop-Fabel hat man den Inhalt des Stückes erschlossen: Die Rollen sind hier vertauscht. Nicht die Sphinx gibt Rätsel auf, wie sie es bei Ödipus getan hatte, sondern der Silen. Er fragt sie, ob der Vogel, den er in der Hand hält, tot oder lebend sei. Je nach ihrer Antwort drückt er ihm schnell die Kehle zu oder nicht, sodaß die Sphinx auf jeden Fall verlieren wird. Der Maler dieses Gefäßes hat auf einem anderen Krater (Abb. 45) dargestellt, wie der Silen seinem Herrn Dionysos einen Vogel zeigt und offensichtlich seinen Streich berichtet, der ein köstlicher und für das Satyrspiel typischer Witz war. Auch hier ist nicht sicher, ob in den späten Bildern noch das äschyleische Stück erkannt werden kann. Wenn es der Fall ist, dann hätten wir, wie beim „Prometheus" keine von der ersten Aufführung

Abb. 47. Glockenkrater. Rom

inspirierten Bilder, denn bei diesen Stücken kennen wir ja die Aufführungsdaten. Bei der „Amymone" des gleichen Dichters, deren Aufführungszeit unbekannt ist, kann es genau so gewesen sein, es sei denn, daß die erste Aufführung überhaupt erst lange nach dem Tod des Dichters stattfand. Von einem anderen Satyrspiel, in dem wie beim „Prometheus" Fackeln vorkamen, sind drei Vasenbilder erhalten, auf denen jeweils die gleiche 47

Abb. 48. Schale. Jena

Abb. 49. Pelikenbruchstück. Innsbruck

Abb. 50. Stangenkrater. Neapel

Szene leicht abgewandelt ist. Hier sei nur das Bild mit der vollständigsten Szene wiedergegeben (Abb. 46). Die anderen Darstellungen bringen daraus nur einen Auszug. Eine Frau ragt mit ihrem Oberkörper aus der Erde, hinter ihr steht ein bärtiger Mann, der in jeder Hand eine Fackel hält. Rings tanzen Silene, auffallenderweise mit Hämmern in ihren Händen. Fünf Tänzer sind deut' lieh zu sehen, ein sechster verschwindet gerade am linken Ende. Rechts 4

Br omni er, Satyrspiele

49

Abb. 52. Amphora. Boston

Abb. 56. Volutenkrater. München

von ihm steht ein Flötenspieler, der es klar macht, daß hier nicht unmittelbar ein Mythos, sondern ein Spiel dargestellt ist. Doch, was bedeuten nun dieses und die beiden zugehörigen Bilder ? Hammerschwingende Silene sind in der griechischen Vasenmalerei außerordentlich selten. Das Glück will es aber, daß wir von einem Satyrspiel des Sophokles mit dem Titel „Pandora oder die Hammerschwinger" wissen. Drei Vasenbilder, zeitlich nicht weit voneinander entfernt und alle zur Schaffenszeit des Sophokles entstanden, legen den Gedanken an das sophokleische Stück nahe. Die Aufsteigende muß also Pandora sein. Tatsächlich gibt es ein Vasenbild, auf dem die gleiche aus der Erde aufsteigende Frau mit Haarschmuck und Schleier auch wirklich Pandora genannt ist. So wird an der Beziehung auf das sophokleische Stück kaum ein Zweifel bestehen können. Viele wichtige Einzelheiten, sogar der Inhalt des Stückes, bleiben aber noch unklar. Auch hat das Satyrspiel so große Freiheiten in der Behandlung der Sagen, daß unsere Phantasie nicht reicht, alle Möglichkeiten auszudenken. Wir können daher hier leider nicht weiterkommen und müssen hoffen, daß ein neues Vasenbild die Lösung bringt. Dazu dürfen wir allerdings Hoffnung haben, denn nicht nur das Pandorabild selbst (Abb. 46), das so manche Rätsel aufgibt, ist in den

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Abb. 57. Volutenkrater. München

letzten Jahren gefunden worden, sondern auch die Vase, die die Deutung der Prometheusbilder ermöglichte, ist erst seit wenigen Jahren bekannt. Ein anderes sophokleisches Satyrspiel, der „Dionysiskos", ließ sich dagegen mit größerer Sicherheit schon vor längerer Zeit durch die Vasenbilder erkennen und in die Zeit um 440 vor Christus datieren. Auf den Bildern wird der kleine Dionysosknabe durch Hermes dem alten Silen übergeben, der im Drama den jungen Gott aufzog. Das schönste dieser Bilder befindet sich auf einem Kelchkrater im Vatikan (Abb. 47). Die Zeichnung ist hier nicht aus dem Tongrund ausgespart wie bei den gleichzeitigen rotfigurigen Gefäßen, sondern die Vase ist mit einem feinen weißen Grund überzogen, auf den dann die Zeichnung und die Farben aufgetragen sind. Diese weißgrundige Technik ist im fünften Jahrhundert vor allem bei den für den Grabkult verwendeten Salbgefäßen gebräuchlich gewesen, wurde aber auch bei einzelnen besonders kostbaren Gefäßen anderer Form, wie bei unserem Kelchkrater angewandt. Hermes übergibt den kleinen Dionysosknaben dem alten Silen, der rechts auf einem Felsen sitzt. Zu beiden Seiten beschließt je eine Mänade das Bild. Über dem Ganzen liegt eine von klassischem Geist erfüllte Stimmung, die weihevoll die einzelnen Gestalten mit einander verbindet. 55

Abb. 58. Volutenkrater. München

Im letzten Jahrhundertviertel hat es dann offenbar noch ein weiteres Satyrspiel mit einer auftauchenden Frau gegeben, und zwar mil Aphrodite, die von Silenen mit Hämmern oder Spitzhacken umringt war (Abb. 48). Das Bruchstück Abb. 49, das offenbar das gleiche Thema wiedergibt, stammt von einem Gefäß der Form wie Abb. 63. Andere Vasenbilder, und zwar wegen der spärlichen literarischen Überlieferung naturgemäß gerade die meisten, weisen auf Stücke, für die au; der Literatur kein Anhalt gegeben ist. Auf einigen erscheint Orpheus mit Thrakern und Silenen; daraus kann man schließen, daß es in dei Zeit des Sophokles, aus der eins dieser Vasenbilder stammt (Abb. 50) ein Satyrspiel mit Orpheus gegeben hat. Das Bild befindet sich au einem Stangenkrater, der sich als vierte Form des Mischgefäßes nebei den Volutenkrater (Abb. 1, 46, 56—59), den Kelchkrater (Abb. 7, 12 16, 33, 34, 35, 38, 41, 47) und Glockenkrater (Abb. 11, 20, 36, 37, 40 44, 45) stellt. Er hat seinen Namen wegen der stangenförmigen Henke erhalten, war schon im ganzen sechsten Jahrhundert bekannt und bi zum Ende des fünften Jahrhunderts eine beliebte Gefäßform. Er ist hie auch in weiteren Beispielen vertreten (Abb. 42, 50, 60, 61). 56

Abb. 59. Volutenkrater. München

Der Maler eines Vasenbildes mit einem Silen, der seinen weißhaarigen Vater auf dem Rücken trägt (Abb. 51), hat den Gedanken dazu fraglos dem Satyrspiel entnommen. Doch ist bei diesem Bild die Beziehung auf ein Sagenthema des Spiels nicht mehr so deutlich und sicher wie bei den vorigen. Auch die Rückseite der gleichen Vase (Abb. 52), auf der ein Silen mit einem Spazierstock dargestellt ist, gibt keinen weiteren Aufschluß. Noch undeutlicher ist der Zusammenhang mit einem bestimmten Sagenthema bei einer Reihe von Vasenbildern, deren Ausschnitte nicht hinreichen, die Erkenntnis zu ermöglichen. Die „Silene auf der Wanderschaft" (Abb. 53) auf einem Gefäß der gleichen Form wie Abb. 10, 51, 52, die „Silene am Wasser" (Abb. 54) mit Fischen, Polypen und allerlei Seegetier und schließlich der „angelnde Silen" (Abb. 55) sind sicher Themen des Spiels — das Fischen der Silene war ja auch schon in den „Netzfischern" des Aischylos vorgekommen —, aber der Sagenkreis bleibt unklar. Silene beim Sport begegnen auf den Vasenbildern des öfteren. Das ausführlichste Bild sitzt auf einem Volutenkrater in München (Abb. 56—59) dicht unter dem Rand an der gleichen Stelle, wo sich auch das Bild 57

A b b . 60. Stangenkrater. Castelvetrano

Abb. 46 befindet. Der eigentliche große Körper des Gefäßes ist unbemalt und nur schwarz überzogen, während bei dem etwa ein Jahrhundert späteren Krater gleicher Form (Abb. 1) gerade die Hauptfläche und nicht die kleineren Streifen mit Szenen bemalt sind. Auf dem Münchner Gefäß treiben die Silene die verschiedensten Arten von Sport: Sie werfen Diskus und Speer, sie boxen und üben mit Hilfe der Gewichte, die ihnen den nötigen Schwung verleihen sollen, Weitsprung. Zwei Silene stehen als ehrsame Aufseher mit Mänteln bekleidet dabei, aber statt der Ruten, die sonst immer die Sportaufseher tragen — auch auf der Rückseite der gleichen Vase in einer Palästraszene mit Jünglingen (Abb. 58—59) — halten sie sinnigerweise lange Phallostäbe in ihren Händen. Diese Sportszenen können ursprünglich in der Sage begründet gewesen sein. Sie können in den „Palaistai" des Pratinas, den „Theoroi oder Isthmiastai" des Aischylos oder im „Amykos" des Sophokles, für den der Boxkampf überliefert ist, vorgekommen sein. Doch allmählich, 58

A b b . 6 1 . Stangenkrater. Castelvetrano

als die Silene immer mehr die Sitten der Menschen annahmen, brauchen diese Szenen nicht mehr an bestimmte Sagen gebunden gewesen zu sein. Die Zivilisierung der Silene geht dann sogar so weit, daß sie — zuweilen sogar mit Mäntelchen bekleidet — als fromme Bürger mit Spendegefäßen, Opferkörben und Zweigen ihre Opfer bringen (Abb. 60—62) und Gebete vor Hermen verrichten (Abb. 63). Doch liegt es ihnen natürlich nicht, lange bei dieser Ernsthaftigkeit zu bleiben. Auf andern Bildern überraschen sie opfernde Frauen, an die sie sich herangeschlichen haben, oder sie stehlen sogar die Hermen, laden sie auf ihre Schultern und rennen mit ihnen davon wie mit den Waffen des Herakles (Abb. 24 bis 26). So zeigen es die Vasenbilder und in gleicher Weise eine Terrakottastatuette (Abb. 64), die mit dem Münchner Stück (Abb. 27) einen der wenigen Fälle darstellt, in denen sich das Satyrspiel auf dem Gebiet der Kleinkunst auch außerhalb der Vasen erkennen läßt. Auf vielen Vasenbildern tragen die Silene gesittet ein Bürgergewand wie bei dem 59

Abb. 62. Schale. Berlin

Skyphos in Bari, an dessen einem Henkel noch heute ein Stück Metall klebt, so wie es sich in der Erde, aus der man das Gefäß ausgrub, durch Rost und Sinter mit ihm verband (Abb. 65). Der Silen hält hier ähnlich den Sportaufsehern des Münchner Volutenkraters (Abb. 56—59) einen Stock in der Hand, dem ein Knabe auf der anderen Seite des Gefäßes ängstlich ausweicht. Die Vermenschlichung ist allgemein durch das Spiel gefordert worden, ohne daß im Einzelfall noch an ein bestimmtes Drama gedacht wird. In manchen Rollen tragen die Silene aber auch Gewänder, die ihnen noch weniger zustehen. Einer, im Kostüm des Hermes mit dessen Heroldstab in der Hand, ist gerade noch rechts am Rand des Bildes bei seinen tollenden Genossen zu sehen (Abb. 66). Das Gefäß dieser merkwürdigen und seltenen Form diente als Weinkühler; es ist 60

Abb. 63. Pelike. Dresden

wohl von dem gleichen Maler bemalt worden, der auch die Schale Abb. 32 geschmückt hat. Ein weiterer Silen von einer Kanne in Athen gefällt sich offenbar im Gewand des anderen Geschlechtes, das die Mänade rechts neben ihm trägt (Abb. 67). Die Literatur hat von den griechischen Satyrspielen nur einen geringen Ausschnitt bewahrt, der leider kein genügend kennzeichnendes Bild zu geben vermag, da er allein dem Zufall verdankt wird. Die Musik, die Melodien der Flötenspieler bleiben ganz verloren. Aber einiges, was aus der Literatur allein nicht verständlich sein würde, zeigen die Vasenbilder. Wir lernen, daß der Chor aus Silenen bestand, wir sehen die Kostüme der Spieler, ihre Masken, ihre Schurze und das Zottelgewand des alten 61

A b b . 64. Terrakottastatuette. Athen

Silens, der später als Führer aus dem Chor herauswuchs. Den bunten Anblick der Chortänze vermögen sie uns zwar nicht vorzuführen, aber einige Figuren aus den grotesken Tänzen, die auf den Bildern immer wiederkehren, lassen sie doch erkennen. Manchmal lösen sie umstrittene Fragen, oder sie bestätigen und illustrieren Szenen und Einzelheiten, die schon aus der Literatur bekannt sind. Allerdings ist dies nur selten der Fall, denn die Auswahl der erhaltenen Vasenbilder ist genau so zufällig wie die der literarischen Bruchstücke. Beispielsweise ist aus der Literatur bekannt, daß nicht nur die drei großen Dramatiker Aischylos, Sophokles und Euripides, sondern auch ein weniger bekannter Dichter mit Namen Kritias ein Satyrspiel „Sisyphos" geschrieben haben und doch kennen wir kein einziges Vasenbild dieses Themas. Andererseits sind etwa ein Dutzend Bilder von einem Prometheusspiel um 430 vor Christus bekannt, ohne daß wir aus der Literatur etwas von einer Aufführimg zu dieser Zeit wüßten. So bringen die Vasenbilder meist unbekannte Einzelheiten und geben auch neue Rätsekauf. Sie lehren uns den Inhalt von manchen Stücken 62

Abb. 65. Skyphos. Bari

und lassen auf ihre Aufführungszeiten schließen. Sie geben Kunde von Spielen, von denen wir aus den erhaltenen Schriften nichts wissen, und sie weisen manche Stücke mit Sicherheit als Satyrspiele aus, die man früher für Tragödien hielt. Ferner zeigen sie auch, wie die gleichen Themen immer wieder von verschiedenen Dichtern behandelt wurden. Denn für das Satyrdrama war ja nicht jeder Stoff geeignet. Sagen, mit denen die Silene in Verbindung standen, wie die Rückführung des Hephäst, gab es nur wenige; auch die Zahl derer, mit denen man die Silene in Verbindung bringen konnte, war beschränkt. So wurden dieselben Themen immer wieder von neuen Dichtergeschlechtern behandelt. Das Satyrspiel ist gegen Ende des sechsten Jahrhunderts vor Christus entstanden — nicht allzu lang nach der ersten Aufführung einer Tragödie bei den Dionysien in Athen (535 v. Chr.), aber noch bevor die erste Komödie bei den städtischen Dionysien gespielt wurde (486 v. Chr.). Zwischen Tragödie und Komödie steht es nicht nur zeitlich. Der Tragödie ist es schon dadurch eng verbunden, daß es mit der Trilogie zusammen aufgeführt wurde. Auch die Stoffe stammen aus dem gleichen 63

Abb. 66. Psykter. London

Gebiet, den alten Mythen und Sagen. Aber allzu eng war die Verbindung wieder nicht. Trilogie und Satyrspiel brauchten anscheinend nicht einmal inhaltlich miteinander zusammenzuhängen. Von Euripides wurde im Jahr 438 v. Chr. kein Satyrspiel, sondern statt dessen die „Alkestis" als viertes Drama aufgeführt. So hatte sich das Satyrspiel bereits ein halbes Jahrhundert nach der Zeit, in der schon die Antike seinen Höhepunkt sah, von den Bindungen gelöst und eine gewisse Zwanglosigkeit geschaffen. Überhaupt besaß es auch äußerlich eine für die Tragödie unvorstellbare Freiheit. Die strengen metrischen Gesetze der Tragödie waren bei ihm gelockert. Diminutiva, Koseworte oder gar Ausdrücke aus niederem Umkreis, die in der Tragödie unmöglich gewesen wären, waren im Satyrspiel gestattet. Noch mehr konnte es sich seinem Stoff gegenüber an Parodien und Mythentravestien erlauben — 64

A b b . 67. K a n n e . A t h e n

„tragico differre colori" und „vertere seria ludo" nennt es Horaz. Dies ist für uns in gleichem Maß erstaunlich wie die Freiheiten des politischen Witzes etwa bei Aristophanes. Die Komödie wiederum machte von den Freiheiten in Wortwahl und Metrik noch reicheren Gebrauch als das Satyrspiel; vor allem unterscheidet sie sich zutiefst von ihm dadurch, daß sie zeitgenössische Stoffe behandelte. Doch glichen sich anscheinend 5

Brammer, Satyrspiele

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mit der Zeit Satyrspiel und Komödie mehr einander an. Es gab schließlich Komödien mit den gleichen Titeln wie Satyrspiele, und es gab offenbar auch Komödien mit Satyrchören. Doch ging die Angleichung nicht nur von der Komödie aus. Das Spiel, das die Silene aus ihrem mythischen Umkreis heraus auf die Bühne holte, veränderte notwendigerweise ihr Wesen. Gerade die bedeutendsten Dichter werden auch die wichtigsten Schritte auf diesem Weg getan haben. So spalteten sich die jugendlichen Silene und der alte Silen ab. Aus den starken, urwüchsigen Naturgestalten wurden feige Sklaven, freche Diebe, brave Familienväter, harmlose und friedliche Sportsmänner. Als sie, und zwar eben mit durch das Spiel, ihre alte Kraft und Bedeutung verloren hatten, da besaß auch das Satyrspiel keine Lebenskraft mehr. Zwischen den völlig vermenschlichten Silenen des Satyrspiels und den wirklichen Menschen der Komödie bestand dann kaum mehr ein Unterschied. Vom Satyrspiel des vierten Jahrhunderts ist daher auch nur wenig erkennbar. In hellenistischer Zeit fanden verhältnismäßig viele Wiederaufführungen alter Stücke statt; auch diese Tatsache bezeugt hinlänglich das Schwinden der eigenen Schöpfungskraft. Die damals neu geschaffenen Dramen haben ihr Wesen völlig geändert und beispielsweise nicht mehr nur ausschließlich mythische Stoffe behandelt, sondern auch zeitgenössische und haben damit ähnlich der Komödie in das Tagesgeschehen eingegriffen. In römischer Zeit schließlich gab es nur noch Versuche zur Wiederbelebung des Satyrspiels; seitdem ist es ganz gestorben. Immerhin blühte es gerade im wichtigsten Jahrhundert griechischer Kultur, im Zeitalter des Aischylos, Sophokles und Euripides, des Phidias und Perikles. Es ist aufschlußreich, daß die Griechen dieser Zeit ihre Götter nicht nur so sahen, wie sie in der Tragödie erscheinen, sondern daß sie auf deren Schrecken und Grauen immer ein befreiendes Satyrspiel folgen ließen. Manches von seinem Witz, seiner Freiheit und dem, was die Griechen an ihm liebten, lassen auch die Vasenbilder erkennen.

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SATYRSPIELBILDER Im Anhang sind vom Satyrspiel beeinflußte Vasenbilder zusammengestellt. Dabei wurden allerdings nur die aufgenommen, auf denen Silene erscheinen, obwohl natürlich auch Vasenbilder ohne Silene auf das Spiel zurückgehen können. Doch wäre es sehr schwer, eine Grenze zu ziehen, und der Willkür, überall Wirkungen der Bühne zu spüren, wäre freies Spiel gelassen. Daher ist bei der Auswahl ein enger Maßstab angelegt worden. Es fehlen beispielsweise sämtliche Vasenbilder von bekleideten Silenen, die nicht aus deutlich erkennbaren Satyrspielszenen stammen, obwohl natürlich alle diese Bilder ohne das Satyrspiel undenkbar sind. Auch Vasen, die nur allgemein vom Geist des Satyrspiels berührt sind, wie der Krater in Karlsruhe (Abb. 33) sind in die Liste nicht aufgenommen worden. Ein Teil der Vasenbilder ist bereits vor einigen Jahren bei Brommer, Satyroi 4off. gesammelt worden (dort S. 59 Anm. 40 befindet sich auch eine Liste von bekleideten Silenen, die sich noch vermehren ließe). Die dort den Vasen gegebenen Nummern sind hier in Klammern hinter den neuen Nummern aufgeführt. Ganz außen am Rand sind die Nummern der hier gebrachten Abbildungen vermerkt. Bei einem Teil der Vasen ist eine ungefähre Datierung und der Urheber dieser Datierung angegeben. Die Vasen, die hier ausgewählt, zusammengestellt und behandelt sind, wurden in den verschiedensten Museen des Reiches und des Auslandes durch die Museumsvorstände dem Studium zugänglich gemacht. In freundlichster Weise wurden Fotos und Auskünfte übermittelt, sowie die Veröffentlichung gestattet. Hierfür darf der Verfasser, dem zumal in den Jahren, seit denen er Soldat ist, nur dadurch die Arbeit ermöglicht wurde, seinen besonderen Dank sagen: E. Buschor, dem die Satyrspielforschung der letzten Jahrzehnte von Seiten der Archäologie her entscheidende Förderung verdankt, sowie H. Allendorf, G. Bruns, L . D. Caskey, H. Diepolder, F. Eichler, S. Karusu, E. Langlotz, A. Merlin, K . Peters, G. Rodenwaldt, B. Schweitzer, M. Sitte, B. Snell, G. A. S. Snijder, O. Walter, W. Zschietzschmann. Das Satyrspiel wurde in der Vasenmalerei seit mehr als einem Jahrhundert beobachtet. Die Literatur über dieses Thema ist daher naturgemäß umfangreich; das wichtigste aus ihr ist jeweils bei den einzelnen Vasen aufgeführt; sie sind attisch-rotfigurig, wenn es nicht anders angegeben wird. Ihre Liste sollte den eigentlichen Text nicht belasten und doch dem stärker interessierten Leser ein genaueres Nachprüfen und Studium ermöglichen. x. (1) Boston 03.788 Kalpis BAV. 250, 33. — Satyroi Abb. 18, danach van Hoorn, Abb. 6 Bull. Ver. Bev. 17, 1942, 1 1 . — BVP. 377, 5 (Leningrad P.) 2. (2) Athen, NM. 13027 Kessel Bieber, AM. 36, 1 9 1 1 Taf. 13. — BVP. 796, 1. (P. of Abb. 2 the Athens Dinos). — (Greifenhagen: 420—400 v. Chr.) und die Replik: 3. (3) Bonn 1216,183-185 Bruchstücke von Glockenkrater nach Greifenhagen, CVA Abb. 3 S. 38 Taf. 32, 1 1 — 1 3 . — Nach Bieber, AM. 36, 1 9 1 1 , 275 Anm. 2 Taf. 13 sind sie von einem Kessel. — BVP. 796, 4 (P. of the Athens Dinos). — (Greifenhagen: 420—400 v. Chr.) 6'

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Abb. i 4. (4) Neapel 3240 Volutenkrater FR. Taf. 143/4 „Pronomosvase". — Sechan A b b . 12. — Buschor, G V . Abb. 257. — BVP. 849,1 (Pronomos P.) (Buschor: U m 400 v. Chr.). Den gleichen Fellschurz trägt eine vor Dionysos tanzende Frau auf einer Schale in Korinth AJA. 3 4 , 1 9 3 0 , 3 3 9 A b b . 4. Zu den verkleideten Frauen: Buschor, Satyrtänze 5 1 . Abb. 5 5. (5) München 2657 (J. 507) Schale Gerhard, A V . I V Taf. 284 = Reinach, Rep. v. I I 140. B A V . 219, 120. — BVP. 312, 191 (Makron) 6. (6) London E 7 9 0 Rhyton Jdl. 32, 1 9 1 7 , 56 A b b . 28. — JHS. 4 9 , 1 9 2 9 , 7 4 , 1 . — C V A III Ic 37, 5; 38, 3 Gr. Br. 230/1. — BVP. 908, I unten (Group W) 7. Rom, Vatikan I 15 Bruchstück 8. (8) Dunecht, Slg. Cowdray ital. Glockenkrater Tillyard, Hope Vases Nr. 210 Taf. 30. — Buschor, FR. I I I 143 Abb. 64. — Trendall, Frühital. Vm. 41 Nr. B 73 9. Oxford 1927. 4 Kraterbruchstück B A V . 399, 9. — C V A Taf. 66, 40. — AJA. 43, 1939, 631fr. Abb. 9. — BVP. 6 9 1 , 1 0 (LykaonP.). — (Beazley: U m 440 v. Chr.) Abb. 4 10. (10) Amsterdam, Allard Pierson Museum 2499 Bruchstück Jdl. 3 2 , 1 9 1 7 , 5 8 A b b . 29 11. Verschollen Schale Hartwig, Meisterschalen 637 Abb. 69. — Berliner Apparat 22, 94. — B A V . 53, 6 . — B V P . 87,18.—Buschor, Satyrtänze A b b . 53. Bewaffneter Silen mit Schurz vergl. Nr. 186. 12. (7) Paris, Feuardent Glockenkrater Tillyard, Hope Vases Nr. 136. — Buschor, FR. III 139 A b b . 63. — Jdl. 5 2 , 1 9 3 7 , 2 1 7 Nr. I V 15. — BVP. 682, 2 oben (Manner of Polygnotos) Abb. 16 13. (9) Wien, Kh. Museum 415 (Inv. 985) Kelchkrater A M . 59, 1934 Beil. X I I I , 3. — Jdl. 52, 1937, 207 Nr. III 10. — B A V . 334, 14 — BVP. 413, 15 (Altamura P.) 14. Verschollen Amphora Jdl. 52, 1937, 208 Abb. 8, 9. — BVP. 130 oben (Manner of Kleophrades). Die Bilder 1 2 , 1 3 , 1 4 (S.a. Nr. 1 1 9 , 1 2 0 ) stellen die Rückführung des Hephäst dar. Weitere Bilder dieser Sage, unter denen sich auch noch mehr „Satyrspielbilder" verbergen mögen, sind im Jdl. 52, 1937, 198 ff. zusammengestellt worden. Nachgetragen kann hier noch werden die etrusk. Kanne im Vatikan Albizzati Nr. 288 Taf. 28, ein att.sf. Kännchen in Eleusis aus Megara, sowie eine att.-rf. Kleeblattkanne in Athen, N M . 16258. A u f das Satyrspiel „Hephaistos" des Achaios und den Zusammenhang der Bilder mit dem Spiel ist bereits im Jdl. 52, 1937, 218 f. hingewiesen worden. Beim nächsten Bild (15) ist wegen des Flötenspielers und der Szene überhaupt der Einfluß des Spiels deutlich. Die Schurze der Satyrspieler sind aber hier und bei allen Bildern ab Nr. 14 nicht mehr angegeben. A b b . 46 15. (11) Ferrara T 579 Volutenkrater M A n t . 33,1929, i f f . T a f . 1 — 3 . — R M . 47,1932, 122 ff. Abb. 1. — Aurigemma, II Museo di Spina 2 i 6 f f . — Ders. 2. Aufl. 258®. — Buschor, Feldmäuse (Sb. Münch. 1937) 19 Abb. 7. — van Hoorn a. O. Abb. 15. — BVP. 428, 1 Mitte (P. of Bologna 279). — (Buschor: 460 v. Chr.j Beazley: Nicht lang nach Mitte 5. Jh.)

16. (12) Stockholm Glockenkrater Antike 6, 1930, i f f . Abb. 6. — Buschor, Feldmäuse Abb. 10 1 7 . (13) Matera ital. Glockenkrater Boll. d'Arte 28, 1934/5, 436 Daß diese drei Bilder (15—17) auf das gleiche Satyrspiel zurückgehen, ist unzweifelhaft. Trotz Messerschmidts (RM. 47, 1932, I22ff.), Websters (Niobidenmaler 18), Buschors (Feldmäuse 19) und Beazleys (AJA. 43, 1939, 632) Bedenken erscheint die Deutung

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der auftauchenden Frau auf Pandora möglich (vgl. Volutenkrater in Oxford 525 CVA I I I I Taf. 21. — BVP. 696, 22) und damit die Beziehung der Bilder auf das Satyrspiel des Sophokles „Pandora oder die Hammerschwinger" wahrscheinlich. Denn zu des Dichters Lebzeiten sind auch die Bilder entstanden und hammerschwingende Silene gibt es sonst nicht auf Vasenbildern, es sei denn, sie sind von diesen (15—17) abhängig (so auch Buschor). Ob mit Pandora die Erdgöttin gemeint war oder die erste Frau, die der Sage nach von Prometheus oder Hephäst aus Ton gemacht wurde, läßt sich nicht sehen. Denkleinen Jungen könnte man als Sproß der Erdgöttin verstehen, der Fackelträger aber sieht dem Prometheus sehr ähnlich (vgl. Abb. 46 mit Abb. 40—42). Auf den Bildern sf. Hämmerer aus Buschors Satyrspiel „Kore und die Ackerknechte" (Feldmäuse 10ff., Satyrtänze 104) ist keiner als Silen kenntlich gemacht. Sie werden daher hier übergangen (vgl. dazu aber Nr. 136). Die Silene mit Spitzhacke sind schon von Buschor abgetrennt und verschiedenen Stücken zugeschrieben worden (19—21): 18. (14) Privatbesitz sf. Hydria AA. 1909, 31. — Buschor, Feldmäuse 9; Satyrtänze 101. Silene ohne Hacken am Tymbos als » Orakelbefrager" (Buschor: 490 v. Chr.) 19. (15) Florenz V Stangenkrater MonPiot. 29, 1928, 149ff. Taf. 5. — Buschor, Feldmäuse 8 Abb. 3. — van Hoorn a. O. Abb. 14. — BVP. 184, 28 (Flying Angel P.). — Buschor, Satyrtänze 101 (Buschor: 490 v. Chr.). — 20. (16) Paris, Louvre CA 1947 Stangenkrater BAV. 97, 4. — MonPiot. 29, 1928, 155 ff. Taf. 6. — CVA III Ic 24 Fr. 94. — BVP. 170, 14 (Myson). — Buschor, Satyrtänze 101. — (Buschor: Um 490 v. Chr.) 21. Brüssel Hydria Schefold, U K V . Taf. I Nr. 146. — Buschor, Feldmäuse 29 Abb. 12 22. Innsbruck Pelikenbruchstück Wienjh. 35, 1943, 17fr. Abb. 8, 9. Silenoberkörper, dabei Kopf mit geschwungener Spitzhacke. (Sitte: Um 400 v. Chr.) 23. (17) Paris, Louvre Inv. Fr. Camp. 275 Kraterbruchstück MonPiot. 29, 1928, 158 Taf. 7, 4. — BVP. 156, 40 (Eucharides) 24. Jena 393 Schale Buschor, Feldmäuse 29 Abb. 1 1 . — BVP. 881,19 (Jena P.). Auftauchende Aphrodite, dabei Silen mit Doppelhammer. Um 400 v. Chr. 25. Athen Inv. 1406 CC. 1940 böot. Skyphos AM. 65, 1940, 23 Taf. 27. Sitzende Aphrodite mit Eros, rings Silene 26. Paris, Cab. möd. Kantharos (früher bei Fröhner) Annali 56, 1884, 215 Taf. N. — BVP. 855,13 (Group of Bonn 94). Silen ohne Hammer bei auftauchendem Frauenkopf 27. Verschollen Bruchstück Heibig, Bulllnst. 1864, 61. — Annali 56, 1884, 215 28. (18) Verschollen sf. Lekythos Aukt.-Kat. Sotheby 23. Juli 1930 Taf. II 119. In der Mitte sitzt eine geflügelte Göttin, rechts eilt ein Silen davon 29. (19) Boston 99. 529 Schale Haspels ABL. 20. — BVP. 106 (Wider circle of Nikosthenes P.). — (Haspels: Um 500 v. Chr.) 30. Tarquinia Schale Iris zwischen zwei Silenen 31. (20) London E 65 Schale FR. Taf. 47, 2. — BAV. 176, 5. — BVP. 247,13 (Brygos). Hera und Iris von Silenen überfallen. Buschor, Satyrtänze 103 Abb. 76, 77: Um 480 v. Chr. 32. (21) Berlin F 2591 Skyphos von Lücken Taf. 10. — BAV. 276, 58. — BVP. 587, 101 (Penthesilea P.) 33. (22) Paris, Cab. med. 840 Skyphos BAV. 276, 54. — Gir. 8097/99. — BVP. 587, 101 (Penthesilea P.)

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Abb. 49

Abb. 48

Abb. 13

Abb. 14 Abb. 15

34- (23) Saloniki Kraterbruchstück Robinson, Exc. at Olynthus V Taf. 125 Nr. 2 8 0 . — Links Silen, in der Mitte eine geflügelte Frau Die Vasenbilder (28—34) können auf Satyrspiele mit Iris zurückgehen, wie ein solches beispielsweise für Achaios überliefert ist (Nauck 2 7 5 i f f . fr. 19—23). Angeregt kann davon auch eine Darstellung sein, in der Kentauren die Iris überfallen (Skyphos Florenz 4218. Beazley, Kleophradesmaler Nr. 76 Taf.'3i). S. a. rf. Schale bei Curtius, RömInstNeg. 35, 4 1 5 : Männer bei Iris. Dagegen stellt ein Bild in New Häven, Yale University offensichtlich nicht die verfolgte Iris, wie es im Katalog von Baur heißt (Stoddard Coli. Nr. 138 Abb. 26), sondern eine Mänade dar. (So sagt auch richtig Schefold U K V . Nr. 543). Beazley, J H S . 30, 19x0, 57 erkennt die Wirkung eines Iris-Satyrspiels in Lukians Dialog Apatrerai. Abb. 39 35. (24) Gießen Schale Minervini, Bull. arch. Nap. 1853. — Reinach, Rep. v. I 478, 6. 7. — RömlnstNeg. 2984. — Zschietzschmann, Nachr. Gießener Hochschulges. 15 S. 149fr. Taf. I 2. 3, I V 7. — BVP. 454, 26. Ein Silen verfolgt eine Frau, in der wegen des kurzen Gewandes, der Stiefel und des Bogens Artemis erkannt werden könnte. Z . deutet sie auf Atalante und bringt sie in Beziehung mit dem Spiel „Atalante" des Aischylos. (Zschietzschmann: 460 v. Chr.) Abb. 21-23 36- ( 2 5 ) Paris, Louvre CA 1728 Lekythos Gir. 34137. Ein Silen eilt nach rechts. E r trägt in seiner Rechten eine Harpe; an seiner Linken hängt ein Beutel mit abgeschnittenem Kopf. Der Silen spielt also die Rolle des Perseus oder er hat dem Perseus die Sachen weggenommen, ähnlich wie er in anderen Bildern den Herakles bestiehlt. Eine Reihe von weiteren Bildern (36—43) stellt ebenfalls die Perseus-Sage in Gegenwart von Silenen dar und geht also wohl auch auf Perseus-Satyrspiele zurück. Dagegen ist eine Schale im Vatikan (Alb. Nr. 335 Taf. 36, RömlnstNeg. 1 9 3 4 , 1 8 7 6 ) , die eine Gorgo zwischen zwei Silenen darstellt, vor Einführung des Satyrspiels und wohl nur aus einem Einfall des Vasenmalers heraus entstanden (dazu Beazley, MetMSt. 5, 1934, 113 Nr. 39 und AJA. 43, 1939, 624). Ähnlich ist es bei einer Schale in Cleveland 26. 514, wo Silene bei Iris (s. Nr. 2 8 — 3 4 ) erscheinen. Aischylos hat ein Stück „Phorkides" geschrieben, in dem der Perseusmythos behandelt wurde. Da ein Satyrspiel des gleichen Titels im Jahre 339 v. Chr. aufgeführt wurde, hat man vermutet, daß auch das äschyleische Stück ein Satyrspiel sei. Dies hat sich aber als unwahrscheinlich herausgestellt. So läßt sich leider nicht sagen, auf welche Spiele diese Bilder zurückgehen. Abb. 20 37. (26) Leipzig T 83 ital. Glockenkrater Jahn, Ber. Sächs. Ges. 1847, 287 m. Abb. 38. (27) aus Ruvo Schale Jahn, Ber. Sächs. Ges. 1847, 290. — Minervini, Mem. Acc. T a f . 1. — R o s c h e r M L . I I I 2 S p . 2 0 4 2

39. (28) aus Plistia Amphora Mus. Borb. 13, 59. — Roscher M L . I I I 2 Sp. 2038 40. (29) Verschollen Krater Jahn, Philologus 27, 1868 Taf. I 3. — Inghirami, Vasi Etr. V Taf. 4 3 41. (30) Tarent 4358 ital. Volutenkrater RA. II, 1933, iff. Abb. 2, 3. — Trendall, Frühital. Vm. 40, Nr. 36. — CVA IV Dr. Taf. 4. 5. — van Hoorn a. O. Abb. 18 42. (31) Bonn ital. Glockenkrater Curtius, 12. BWPr. Taf. 1. — Jahn, Philologus 27, 1868, 21 ( Taf. I 2 ; IV 1. — Hoernes, Arch.-epigr. Mitt. 2, 1878, 132 Nr. xoo. — AJA. 34, 1930, 330 Nr. 138. Da auf allen diesen Bildern Silene erscheinen, wird auch auf:

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43- (32) Athen, Slg. Vlastos Oinochoe Caputo, Dioniso 4, 1935, 273fr. m. Abb. nicht Abb.i7ein Gastspiel einer „compagnia italiota" zu sehen sein, sondern die Probe f ü r ein Satyrspiel. D e m wenig wahrscheinlichen Gedanken an eine unteritalische Phlyakenposse in Athen widersprach auch Bulle, SBMünch. 1937, 52f. Taf. 5, der allerdings wohl kein Satyrspiel annahm. D i e Amymonesage im Satyrspiel ist AM. 63/4, 1938/9, 1 7 1 ff. behandelt worden. Folgende Bilder der Sage mit dabei anwesenden Silenen sind dort 173 ff. aufgezählt (44—54): 44. Athen, N M 12196 Kelchkrater Nicole Nr. 1139. — a. O. Taf. 68, 1 45. Athen, N M . 12596 Kelchkrater Nicole Nr. 1x07. — a. O. Taf. 68, 2 Abb. 12 46. Athen, N M . 12 546 Hydria Nicole N r . 1041. — Schefold, U K V . Nr. 140, Abb. 30 47. Rom, Vatikan U 13 Glockenkrater a. O. Taf. 69, danach van Hoorn a. O. Abb. 8. — BVP. 749, 1 oben (Manner of the Dinos P. influence) 48. (34) Rom, Vatikan U 16 Glockenkrater a. O. Taf. 70 49. (40) Syrakus inv. 44291 Glockenkrater Boll. d'Arte 30, 1936, 231fr. Abb. 1—5. — CVA I I I I Taf. 17/18 It. 831/2. — BVP. 697, 35 (Group of Polygnotos) 50. (37) Wien, Kh. Mus. Inv. IV 1 0 1 1 Glockenkrater a. O. Taf. 67, danach van Hoorn Abb. 11 a. O. Abb. 7. — BVP. 792, 2 (Manner of the Dinos P.) 5 1 . Würzburg 634 Glockenkrater Langlotz Taf. 214 (390—380 v. Chr.) 52. Bari 142 ital. Glockenkrater 53. Neapel H . 1980 ital. Hydria 54. Rom, Vatikan R ital. Krater O b in diesen Bildern das Satyrspiel des Aischylos „Amymone" oder ein späteres des gleichen Themas zu sehen ist, läßt sich noch nicht entscheiden. Auf den folgenden Bildern (55—59, 204, 205) erscheinen die Silene in ähnlichen Szenen, etwa am Brunnen. Doch brauchen diese nicht alle etwas mit Satyrspielen zu tun zu haben, wie Münzen aus Himera (Antike 12, 1936, 303 Abb. 1) mit dem gleichen Thema zeigen: 55- (35) Berlin inv. 3228 sf. Pelike Pfuhl MuZ. Abb. 276. — Buschor, Satyrtänze 102 Abb. 74: U m 490 v. Chr. 56. (36) Berlin F 2173 Pelike Licht I I I 78 Abb. — BAV. 109, 9. — BVP. 175, 13 (Geras P.). — Buschor, Satyrtänze 104 Abb. 78: 480—470 v. Chr. 57. (38) Tübingen E 105 Glockenkrater Watzinger Taf. 29. — Buschor, Satyrtänze 102 Abb. 75 denkt an „Amymone" des Aischylos: drittes Viertel des 5. Jhs. 58. (39) Athen, N M . 1225 Kanne CC. 1 3 1 7 . — RA. 25, 1927, 109. — Deubner, Att. Feste 247 59. (41) Slg. Hoppin Pelike CVA Taf. 12.— Buschor, Satyrtänze 97 Abb. 65:480—470 v. Chr. Das letzte Bild läßt sich aber vielleicht eher auf ein Spiel mit Herakles beziehen, der auf der anderen Seite des Gefäßes abgebildet ist. Herakles war ja überhaupt im Satyrspiel eine der wichtigsten Personen, wie aus zahlreichen Bildern hervorgeht (Hier Nr. 1 ( ?), 4, 60—93, 165, 166, vgl. die Terrakottastatuette in München 6939 AA. 1943, l20Abb.4). Abb. 27 60. (42) London E 66 Schale F R . Taf. 47, 1. — BAV. 222, 9. — BVP. 538, 4 (Clinic P.). Dionysos und Herakles gelagert, ein Silen stiehlt einen Kuchen 61. (43) Petersburg 623 Hydria BAV. 92, 15. — Berl. App. 22, 9. — BVP. 148, 18 (Nikoxenos P.)

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62. (44) Paris, Louvre G 174 Glockenkrater BAV. 81, 71. — BVP. 137, 95 (Berlin P.) 63. (45) Tarent ital. Volutenkrater JHS. 54, 1934 Taf. 8. — Trendall, Frühital. Vm. 42 Nr. 91 64. (46) Paris, Louvre G-11 Schale BAV. 41, 20. — Pfuhl. MuZ. Abb. 342. — BVP. 90 unten (Connected with the Carpenter P.) 65. (47) Berlin F 2534 Schale BVP. 547,18 (P. of Louvre G 456). Innenbild: Silen stehend vor Herakles 66. (48) Rom, Vatikan Glockenkrater. Unbärtiger Herakles sitzt bei einem Tempel, vor ihm steht Athena, rings bewegen sich mehrere Silene. Ähnliche Szenen wie die letzte finden sich noch auf mehreren Krateren des 4. Jhdts. wie: Rom, Villa Giulia 3619, Athen 14902 und 12682, Würzburg 645. Dazu Walter, AM. 62, 1937, 41 ffAbb.24-26 67. (49) Rom, Vatikan H 531 Hydria Jahn, Philologus 27, 1868 Taf. II 2. — BAV. 352, 31 bis. — BCH. 60, 1936 Taf. 17; 18, 1. — van Hoorn a. O. Abb. 21. — BVP. 405, 64 (Villa Giulia P.) 68. Leipzig Schale Innenbild: Silen mit Keule 69. München2335 A (A 921) Nol. Amphora BAV. 133,1 x.—BVP. 432,28 (Providence P.) 70. London E 788 Rhyton BAV. 317, 6. — BVP. 451, 7 (Sotades P.) 71. Oxford 539 Askos CVA Taf. 45, 1 Silen mit Keule und Fell beschleicht einen Hund oder Fuchs in der Falle; vgl. Nr. 166 72. (50) Paris, Louvre G 558 Skyphos Pottier Taf. 156. — Philologus 27, 1868 Taf. I 2. — BCH. 60, 1936 Taf. 18, 2 73. (51) Bari ital. sf. Stamnos AA. 1926, 147 Abb. 27 74. (52) München 2370 Pelike(J. 384) FR. Taf. 109. Die auf diesem Gefäß vorkommende Namensbeischrift eines Silens Hybris kann man wohl kaum mit dem Satyrspiel „Hybris" des Sophokles in Verbindung bringen, wie es v. Blumenthal, RE. s. v. Sophokles Nr. 1 1 2 anzudeuten scheint 75. Rom, Privatbesitz Bruchstück RömlnstNeg. 1935, 231 wohl dasselbe Thema wie bei Nr. 74 76. (53) Salerno Inv. 1371 Hydria BCH. 60, 1936, 157. — BVP. 126, 60 (Kleophrades P.) Silene berauben Herakles 77. (54) Athen, NM. Bruchstück Graef-Langlotz II Nr. 736 Taf. 58 78. (55) Verschollen Jahn, Philologus 27, 1868, 18 Taf. II 3. — Reinach R£p. v. II 318, 1. Herakles verfolgt Silene 79. (56) Parma Amphora Jahn, Philologus 27, 1868, 19 Taf. II 4. — Heydemann, Mitt. aus Oberit. 3. HWPr. Nr. 44. Herakles schießt auf einen Silen 80. (57) Verschollen Schale Inghirami, Mus. Chius. Taf. 205 81. (58) Früher Ruvo sf. Skyphos Bulletino 1863, 113. — Philologus 27, 1868, 19. „Herakles auf der Erde gelagert vorgestellt, mit einem Kantharos in der Linken, der mit der Rechten einen Satyr bedroht, der sich vor Schreck zurückzieht. Oberhalb Herakles ist Köcher und Bogen aufgehängt." Abb.28-30 82. (59) Athen, NM. 516 sf. Lekythos CC. 970. —Pfuhl, MuZ. I 321, 324. —Licht III Abb. S. 146. — BCH. 60, 1936, 155 Abb. 1 Taf. 20/1. — Haspels, ABL. 116. — van Hoorn a. O. Abb. 23. Herakles führt Silene gefesselt mit sich. Buschor, Satyrtänze 94 Abb. 57: Frühes 5. Jh.

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8 3 . Cambridge G 8 4 sf. Lekythos CVA Taf. 2 2 , 9 . — Buschor, Satyrtänze 9 4 . Herakles verprügelt Silene mit der Keule 8 4 . London E 5 0 5 Glockenkrater Opfer für Herakles 8 5 . ( 6 1 ) Berlin inv. 3 2 3 2 Schale Jdl. 8 , 1 8 9 3 Taf. I I . — BAV. 5 2 , 7 . — BVP. 8 4 , 2 (Epidromos P.). — Buschor, Satyyänze 9 6 bb. 6 4 : U m 5 x 0 v. Chr. Silen hilft Herakles beim Opfer. Opfernde Silene s. a. Nr. 1 2 9 ff. 8 6 . ( 6 2 ) Berlin inv. 3 3 4 0 Lekythos AA. 1 8 9 5 , 3 8 Nr. 3 8 8 7 . ( 6 3 ) Florenz 4 2 2 7 Stamnos BAV. 3 9 4 , 1 . — Milani, Guida Taf. 4 2 , 1 . — Galli, Atti Line. Mem. Ser. V Voi. 1 6 , 2 8 ff. — CVA. Taf. 4 7 , 5 ; 5 4 . — BVP. 6 7 8 , 1 2 (Polygnotos). 8 8 . ( 6 4 ) Berlin inv. 3 1 0 9 4 Glockenkrater Amtl. Ber. d. Preuß. Kunstslg. 5 0 , 1 9 2 9 , 1 5 . — Neugebauer, Kat. Taf. 6 9 . — van Hoorn a. O. Abb. 1 7 Herakles trägt Hades, dabei ein Silen 8 9 . ( 6 6 ) Athen, NM. Bruchstück, Graef-Langlotz I I Nr. 7 3 0 (G11) Taf. 5 8 . — JHS. 3 0 , 1 9 1 0 Taf. 5 . — Beazley, Kleophradesm. Nr. 3 2 . — BVP. 1 2 4 , 3 5 (KleophradesP.). — Buschor, Satyrtänze 9 5 Abb. 5 9 . Silen als Herakles verkleidet ( ?) 9 0 . ( 6 8 ) Wien sf. Lekythos Laborde I I Taf. 1 2 . — Reinach, Rép. V. II 2 2 1 , 2 , Silene beim flötenspielenden Herakles 9 1 . ( 6 0 ) aus Ruvoital. Krater Heydemann 9 . HWP. Vase Caputi 9 Taf. II. — FR. II 2 5 6 . — Séchan Abb. 9 . — Bieber, History Abb. 2 3 . — van Hoorn a. O. Abb. 2 2 Silene stehlen dem Herakles, während er den Atlas vertritt, die Keule. Dazu Körte, Hermes 7 8 , 1 9 3 8 , n 6 f f . Aufführung eines Stückes „Atlas" im 3 . Jh. 9 2 . ( 6 7 ) London E 5 3 9 Kanne Heydemann 3 0 . BWP. Abb. I. — Jdl. 5 7 , 1 9 4 2 , 1 x 3 Abb. 7 . — van Hoorn a. O. Abb. 2 5 . Silen in der Rolle des Herakles beim Hesperidenabenteuer (vgl. Nr. 7 1 , 1 6 5 , 1 6 6 ) 9 3 . Triest S 4 1 0 ital. Glockenkrater Curtius 1 2 . BWP. Taf. 1. — Trendall, Frühital. Vm. 4 2 Nr. 9 6 . Jugendlicher Herakles und Silen mit Dreifuß Außer Herakles erscheinen noch andere Sagengestalten bei Silenen, so Orpheus (94—96)- Beazley, Vases in Poland 4 6 Anm. 5 dachte bei einem dieser Orpheusbilder an die „Bassarai" des Aischylos. Dazu Watzinger FR. I I I 3 5 7 Anm. 8 . Auch von Aristias ist ein Orpheusdrama überliefert. 9 4 . ( 6 9 ) Paris, Petit Palais 3 1 9 Hydria Roscher, M L . I I I 1, 1 1 8 1 Abb. 5 . Reinach, Rép. V. I 4 0 3 , 4 . 5 . — BAV. 2 5 3 , 1 2 . — CVA Taf. 1 8 . — van Hoorn a. O. Abb. 1 9 . — BVP. 3 8 8 , 5 Mitte (Nausicaa P. related) 9 5 . ( 7 0 ) Neapel 1 4 6 7 3 9 Stangenkrater NSc. 11, 1 9 3 5 , 2 6 1 Taf. 1 5 , 3 . — BVP. 3 7 8 , 6 Abb. 5 0 (Agrigento P.) 9 6 . ( 7 1 ) Korinth Glockenkraterbruchstück Hesperia 6 , 1 9 3 7 , 2 6 4 Nr. 7 Abb. 5 9 7 . ( 7 2 ) Krakau 1 2 2 5 Hydria BAV. 2 5 3 , 1 8 . — CVA Pol. 6 6 Taf. 1 2 . — BVP. 3 8 8 , 3 (Related to the Nausicaa P.). Bei Lykurg. Beazley, Vases in Poland 4 4 wies schon auf die „Lykurgeia" des Aischylos hin; dort auch Angabe von italiotischen Vasen des gleichen Themas 9 8 . ( 7 3 ) Richmond, Slg. Cook ital. Krater J d l . 6 , 1 8 9 1 Taf. 6 . — Séchan Abb. 11. — Abb. 7/8 Trendall, Frühital. Vm. 1 6 Nr. 1 3 9 Taf. 1 2 b, danach van Hoorn Abb. 1 2 . Silene bei der Blendung Polyphems. Das Bild geht fraglos auf des Euripides' Satyrspiel „Kyklops" zurück, mit dessen Aufführungszeit es gleichzeitig ist (Trendall: 4 1 0 v. Chr.)

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Auf d e n folgenden drei Bildern (99—101) sind Silene b e i m Stierkampf des T h e s e u s zugegen: 99. (74) Verschollen, f r ü h e r D o r p a t 105 Schale M a l m b e r g u n d F e l s b e r g (russisch) T a f . 5. — BAV. 269, 7. — BVP. 549> 6 ( B o o t P . ) 100. (75) Paris, L o u v r e G 265 Schale BAV. 195, 15. — Beazley, M e t M S t . 5, 1 1 3 . — BVP. 273, 1 M i t t e (P. of L o u v r e G 265) 1 0 1 . (76) Florenz V 58 Schale BAV. 193, 6. — BVP. 2 7 1 , 1 3 (Dokimasia P.) 102. (87) Slg. Robinson sf. Lekythos CVA I I I H c T a f . 37, 3 U S A . 170. — v a n H o o r n a. O. A b b . 20. — D e r delphinreitende Jüngling hier bei d e m Silen w i r d v o n Beazley (bei Haspels, A B L . 1 5 1 f. u n d J H S . 58, 1938, 268) f ü r T h e s e u s gehalten. Z u d e n D e l phinreitern AA. 1942, 65 fr. 103. Paris, L o u v r e Lekythos G a z . a r c h . 1 3 , 1 8 8 8 , 1 8 1 N r . 19 Silen a u f e i n e m Delphin reitend 104. (77) Bologna 190 Stangenkrater C V A I t . 2 2 1 I I I I c T a f . 24 ist offenbar eine P a r o die des Bildes v o m N e w Yorker Jasonkrater. Dieterich, K l . S c h r i f t e n i i i f f . u n d Richter (BullMetrM. 30, 1 9 3 5 , 86fF. u n d A J A . 39, 1 9 3 5 , i82fF.) denken an ein äschyleisches Satyrspiel, vielleicht die „ A r g o " . Dagegen E . M a a ß , N J b . 3 1 , 1 9 1 3 , 627fr. — B V P . 347, 2 1 ( O r c h a r d P.) Abb. 36/7 105. (78) Ancona Glockenkrater A A . 1 9 4 1 , 53IF. A b b . 1, 2 geht wohl auf die „ P e l i a d e s " des Euripides zurück, die damit als Satyrspiel erwiesen werden, w e n n sie n i c h t N a m e f ü r die ganze Tetralogie sind. O d e r k o m m t auch der „Pelias" des Sophokles in F r a g e ? U m 4 5 0 v. C h r . 106. (79) Bologna 236 Stangenkrater C V A I t . 222 I I I I c T a f . 25. — B A V . 299, 35. — Ein Silen bei der Anodos der K o r e ? BVP. 5 3 1 , 35 (Alkimachos P.) 107. (80) N e w York 06. 1 0 2 1 . 1 7 7 Schale Walters I 2 1 6 A b b . 68. — B A V . 359, 52. — Richter, Rf. A t h . V. N r . 107 T a f . 107. E i n Silen steht vor einem O f e n . BVP. 5 3 1 , 95 (Euaion P.). (Richter: 460—450 v. Chr.) 108. (96) P e t e r s b u r g 834 Skyphos B u s c h o r , F R . I I I 298f. A b b . 1 4 1 / 2 . — B A V . 366,5. — BVP. 722, 8 (Penelope P.) Silene i m F a u s t - u n d Ringkampf streitend u m W e i n k r ü g e Abb. 56/59 i°9- (82) M ü n c h e n 2 3 8 1 (J. 542) Volutenkrater BAV. 93, I . — BVP. 148, 11 ( N i k o xenos P.). — Buschor, Satyrtänze 87 A b b . 4 7 : 510—500 v. C h r . 1 1 0 . (83) M ü n c h e n 1984 sf. N a p f (J. 348) Silene m i t H a l t e r e n . Buschor, Satyrtänze Abb. 46: 520—510 v . C h r . i n . (84) N e w York 1 2 . 229. 1 3 Oinochoenbruchstück Richter, R f . A t h . V. N r . 24 T a f . 33. — BAV. 1 2 1 , 49. — van H o o r n a. O . A b b . 26. — BVP. 1 8 1 , 7 1 ( H a r r o w P.). Silen mit H a l t e r e n u n d Sportgerät. ( R i c h t e r : 480 v. Chr.) 1 1 2 . (85) Chicago Schale B u l l A r t l n s t . 2 3 , 1929, 1 3 0 A b b . S. 140. — Buschor, Satyrtänze 87: 520—510 v. C h r . 1 1 3 . (86) K o r i n t h B r u c h s t ü c k F a u s t k ä m p f e n d e r Silen. M a n k ö n n t e a n d e n A m y k o s denken, d e n Sophokles i m gleichnamigen Satyrspiel behandelt hat u n d der auf d e r folgenden Vase dargestellt i s t : 1 1 4 . Paris, C a b . m6d. 442 ital. H y d r i a T r e n d a l l , F r ü h i t . V m . 35 N r . 1 5 2 T a f . 5 Abb. 65 1 1 5 . Bari Skyphos R M . 46, 1 9 3 1 , 33 A n m . Silen als Pädagog Diese Vasenbilder ( 1 0 8 — 1 1 5 ) stellen Silene b e i m Sport dar. Dies ist a u c h sicher i m Satyrspiel v o r g e k o m m e n . M a n k ö n n t e außer a n das sophokleische Stück auch a n des Pratinas „Palaistai" oder des Aischylos „ T h e o r o i oder Isthmiastai" denken.

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116. (88) Athen, NM. 1129 sf. Lekythos CC. Nr. 961. — AM. 16, 1891 Taf. 9. — AM. 52, 1927, 231 Abb. 1. — Haspels, A B L . 170 Taf. 49. Fünf Silene mit Peitschen und einem Weib (Negerin?). Buschor, Satyrtänze 105 Abb. 80 117. (89) Athen, NM. 1221 Kanne CC Nr. 1295. — Heydemann, Gr. Vb. Taf. II 3 AthenlnstNeg. NM. 2338. Silen erschreckt opfernde Frau (s. a. Nr. 84, 85,129if.) 118. (90) Athen, NM. 1220 Kanne CC. Nr. 1296. — Deubner, Att. Feste Taf. 33, 2.— Abb. 67 AthenlnstNeg. NM. 3651. Silen als Frau verkleidet 119. (91) London E 768 Psykter CVA I I I Ic Taf. 105. — BVP. 292, 201 (Duris). Abb. 66 Silen als Hermes verkleidet. Buschor (GV. i64f. Abb. 183/4) hält für möglich, daß dieses und das folgende Bild (120) von einem Satyrspiel der Hephästrückführung angeregt wurden (dazu s. Nr. 12, 13, 14). Satyrtänze 100 bringt er eine andere Deutung. (Buschor: Um 490 v. Chr.) 120. Berlin F 2160 Amphora Beazley, Berl. Maler Taf. 1, 3 . — Buschor, GV. Abb. 185/6. — BVP. 1 3 1 , 1 (Berlin P.). — Buschor, Satyrtänze 99f.: Um 490 v. Chr. 1 2 1 . (92) Paris, Louvre G 485 Krater CVA III Id Taf. 32, 1—6. — Buschor, Feldmäuse 9. 'Toter' Silen bei Schlange. „Kophoi" des Sophokles? (Buschor: 460 v. Chr.) 122. (93) Paris, Louvre CA 1730 sf. Lekythos. Zwei Silene eilen nach rechts und tragen je ein Maultier auf der Schulter 123. (94) Paris, Louvre S 1406 Schale Außenbilder: Silene am Wasser Abb. 54 124. (95) London E 108 Schale Hartwig, Meisterschalen 59 Abb. 8. Ein Silen zieht Abb. 55 mit einer Angel einen Fisch aus dem Wasser. BVP. 882, 43 (Jena P.). — Peters, Studien 100 Anm. 50 125. (81) London E 387 Pelike BAV. 434, 45. — BVP. 748, 8 (Manner of the Washing P.). Zwei Silene drehen sich auf der Töpferscheibe 126. (97) Syrakus 2 4 1 1 4 Kelchkraterbruchstück Buschor, FR. I I I 26of. Philologus Abb. 38 94, 1941, 336fr. — BVP. 687, 2 unten (Peleus P.) Epiphanie des Triptolemos unter Silenen.Wahrscheinlich ist hier der „Triptolemos" des Sophokles zu erkennen. Daß dieses Drama nicht, wie heute meist angenommen, eine Tragödie, sondern ein Satyrspiel war, wird auch durch folgende Überlegung erhärtet: Das einzige für die „Iambe" des Sophokles überlieferte Wort weist auf das Satyrspiel. Sonst ist aber über Inhalt und Titel des Stückes nirgendwo etwas überliefert. Es ist daher schon einleuchtend vermutet worden, daß „Iambe" nicht der Titel, sondern nur die Person eines Dramas gewesen ist. Für dieses Spiel nun, in dem sie vorgekommen sein muß, hat man bereits früher mit gutem Grund an den „Triptolemos" gedacht, da Iambe ja ebenfalls in den Demeterkreis gehört und ihr Wort ebenso wie der „Triptolemos" von Sophokles stammt. 127. Athen, NM. 12249 Krater. Das gleiche Thema wie 126 als später Nachklang des vierten Jahrhunderts 128. (98) Syrakus Glockenkrater BAV. 3 4 3 , 1 . — MAnt. 17, 1906, 509f. Abb. 359 Taf. 44. — Buschor, AM. 52,1927,232 Abb. 2. — Nilsson, Gesch. gr. Rel. Taf. 3 5 , 1 . — CVA I I I I Taf. 14 It. 828. Silene als Affen verzaubert. Buschor a. O. und PapaspyridiKarusu, BCH. 60, 1936, 153 denken an die „Kirke" des Aischylos, s. a. Wolters, AM. 55, 1930, 236. — BVP. 427, 3 (P. of the woolly satyrs) 129. Castelvetrano Stangenkrater Münchner Seminar Neg. C 228/9 Silene mit Spende- Abb. 60/1 geräten und Opferkörben. Wie in diesem Bild, sind auch in den folgenden (130—136) Silene opfernd oder betend dargestellt (s. a. Nr. 84, 85, 117):

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130. (ioo) Altenburg Schale Jdl. 8,1893,163 Abb. — BVP. 112,2Mitte(AktorioneP.) Abb. 62 131. (101) Berlin F 2523 Schale Silen im Matel mit Zweigen vor Altar 132. (102) Dresden 362 Skyphos BVP. 731, 2 oben (Manner of the Eretria P.) Junger Silen mit Kantharos vor Altar Abb. 63 133. (103) Dresden Z V 2335 Pelike B A V . 298, 23. — A A . 1925, 121 f. Abb. 19 Silen in Gebetshaltung vor Herme BVP. 357, 25 (Alkimachos P.) 134. Athen, N M . 1553 Kanne Silen opfert Herme 135. New York 16.7472 ital. Glockenkrater Silen bei Herme Lullies, Typen 29 Nr. 52 136. Berlin F 1928 sf. Kanne Gerhard, Ak. Abh. Taf. 64, 2. — Lullies, Typen 29 Nr. 58 Silen mit Doppelbeil bei Herme Silene, die Hermen rauben, sind auf zwei Vasenbildern (137, 138) und einer TerraAbb. 64 kottastatuette im Athener Nationalmuseum 4439 (Winter, Typen 1, 219, 4. — Lullies, Typen 21 Nr. 87. — AthenlnstNeg. N M . 4356 A A . 1943, 125 Abb. 5) dargestellt: 137. Petersburg Kanne C R . 1874 Taf. 2, I. 2. — Reinäch, Rép. V I 42, 7. — Waldhauer, Kurze Beschreibung (russisch 1914) Abb. 16. — Lullies, Typen 29 Nr. 54. A A . 1943,130 A b b . 10. Silen läuft mit Herme über der Schulter davon 138. Kopenhagen, N M . 598 Napf C V A III I Taf. 158 (Dk. 160), 9. — Lullies, Typen 29 Nr. 55. — BVP. 572, 20 (Manner of the Tarquinia P.) Silen hermenraubend Im Dienst einer Gottheit stehen auch die stuhltragenden Silene (139—144): 139. (104) New York 16. 72 Stangenkrater B A V . ioo, 12. — Richter, Rf. Ath. V. Nr. 64 Taf. 67. — BVP. 362, 8 (Pan P.). (Richter: 470—460 v. Chr.) 140. (105) London E 465 Kelchkrater Richter, Furniture Abb. 135. — BVP. 699, 69 (Group of Polygnotos) 141. (106) Paris, Louvre G 422 Glockenkrater C V A III Id Taf. 22,6. 8 ; 23,2. — B A V . 384, 38. — BVP. 655, 52 (Phiale P.). 142. (107) Moskau Inv. Nr. 600 Skyphos Bull. La vie du musée Aug. 1930,48 Abb. 4 143. (108) Verschollen (früher Hamilton) Tischbein IV Taf. 34. — Reinach, Rép. V II 328. — Inghirami, V. f. II Taf. 109. — BVP. 702, I i i (Group of Polygnotos) 144. Rom, Villa Giulia, Slg. Castellani 50 511 Oinochoe Auf Spiele (von Kindern?) müssen die Bilder von Silenen zurückgehen, die in jeder Hand einen Stock halten, den sie immer an seinem oberen Ende anfassen (145—147). Damit haben natürlich nichts die Silene zu tun, die einfach am Stock gehen (wie Nr. 105, 148, 149, 191).

145. (109) Florenz Kelchkraterbruchstück NSc. 1908, 345 Abb. 4 a. — B A V . 384, 37. — Metr M S t . 5,1934,136 Nr. 13. — BVP. 655, 49 (Phiale P.) 146. (110) Bonn Inv. 1216/141 Bruchstück C V A Taf. 33, 11 147. (111) Leipzig T 657 Bruchstück Abb. 53 148. Neapel Stg. 240 Halsamphora B A V . 383, 22. — BVP. 654, 19 (Phiale P.) Silene auf der Wanderschaft Abb. 51/2 149. Boston 76. 46 Amphora A Silen mit Stock. B Silen trägt alten Silen Huckepack. Das Bild erinnert an Aeneas und Anchises. Wie auf diesem Bild sind aber auch auf folgenden Bildern Silene, die sicher nur mit ihren Kindern oder Kameraden spielend gedacht sind, Huckepack dargestellt (149—154): Abb. 34/5 150. London E 467 Kelchkrater („Pandoravase") B A V . 338, 12. — Webster, Niobidenmaler 20 Nr. I2_ Taf. 15. — BVP. 420, 21 (Niobid P.) U m 460

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151. Orvieto/Faina 64 Amphora BAV. 8,10 Corolla Curtius Taf. 44—47. — Buschor, GV. Abb. 154. — BVP. 2, 4 (Andokides). (Buschor: 520—510 v. Chr.) 152. Kopenhagen, Thorwaldsen Mus. 99 Amphora Antike 6, 1930, 162 ff. Taf. 20. — BVP. 175, 19 (Geras P.) 153. Athen, N M . sf. Bruchstück Graef-Langlotz I Nr. 692 Taf. 46 154. Verschollen Miliin, Gall. myth. Taf. 164. — Gerhard, Ak. Abh. 170 Taf. 12, 9. Zwei Silene tragen jeder einen Eroten 155. Berlin, Privatbesitz Kanne Neugebauer, Antiken in dt. Priv.bes. Nr. 178 Taf. 78. Abb. 31 — Dionysos schlägt Silen mit Sandale. Ahnliches Thema Nr. 156, 157 vgl. auch Nr. Nr. 83: 156. Leipzig T 643 Pelike J d l . 11, 1896, 191, 35. — BVP. 174, 6 (Geras P.) 157. Rom, Vatikan H 569 Schale BAV. 205, 77 (vgl. dazu auch die etruskische Kopie in Abb. 32 Paris, Mus. Rodin inv. Tc. 980). — Plaoutine, JHS. 57, 1937 Taf. I, II. Silen schlägt seinen Sprößling mit Sandale. BVP. 296, 12 (Manner of Douris) 158. Oxford 563 sf. Pelike JHS. 28, 1908 Taf. 30 B. — CVA I I I H Taf. 8. — BVP. 953,17 (Eucharides P.). — Buschor, Satyrtänze, 99 Abb. 69: Anfang 5. Jh. Stehender und auf Felsen sitzender Silen, dabei ein Mann (Hermes?). Vor dem Felsen ein Ziegenbock. 159. Bologna 129 inv. C44 sf. SkyphosCVAIIIHe Taf. 42 It. 34. —Buschor, Satyrtänze 99 Abb. 67. Sitzender Silen und sitzender Hermes, dabei Ziegen 160. Paris, Cab. m6d. 273 sf. Kanne CVA Taf. 84.—Buschor, Satyrtänze 99. Silene und Ziegen 161. Neapel H 2763 wgr. Lekythos Fairbanks, Ath. wh. Lek. 71 Abb. 26 Nr. 12. — BVP. 203, 3 Mitte (Connected with the Diosphos P.) Silen mit Ziegenbock 162. Neapel H 2628 Schale BWPr. 1870 Taf. 3 a, b . — B V P . 450, 5 (Sotades P.) A Silen bei Ziege B Silen bei Rind 163. Oxford V 330 Salbgefäß CVA Taf. 45, 6 Silen und Rind 164. Oxford G 211 sf. Halsamphora Gardner Taf. IA. — Buschor, Satyrtänze 99 Abb. 68 165. Brüssel R 413 Skyphos Kekule, Bulllnst. 1868, 85. — CVA I I I Ic Taf. 20, 2, Text S. 11. Silen als Vogelfänger. Ist das eine Parodie von Herakles mit den stymphalischen Vögeln (wie Herakles und Hesperiden Nr. 92, s. a. Nr. 166) ? Man kann den vogelfangenden Silenen auch die fischefangenden vergleichen (Nr. 123, 124). Die Silene bei Tieren, Ziegen und Rindern erinnern an Themen wie die „Netzfischer", den „Inachos" (vgl. Nr. 167,168) und die „Ichneutai". 166. Paris, Louvre G 636 Schale Silen hält Fuchs oder Hund am Schwanz fest; vgl. Nr. 71. Ist hier eine Parodie von Herakles-Kerberos gemeint (vgl. auch Nr. 92, 165)? Von Sophokles ist ein Satyrspiel „Kerberos" bekannt. Zum Thema Silen und Hund vgl. auch die Terrakotten München 6589 und Erlangen 318 (AA. 1943,123 Abb. 1,2.) 1 6 7. (33/ Athen, N M . 4295 böot. Schale J d l . 18, 1903,48®. Abb. 5,6. — Pfeiffer, Abb. 9 SBMünch. 1938, 58. — Athen InstNeg. N M . 2480. — AM. 65, 1940 Taf. 13, danach van Hoorn a. O. Abb. 11. U m 430 v. Chr. Links tanzt ein Silen vor einem Flötenspieler. Rechts kämpft Argos mit Hermes. Obwohl der Flötenspieler nicht das sonst übliche Gewand trägt, geht das Bild sicher auf das Satyrspiel zurück, zumal zur gleichen Zeit Sophokles die Argos-Sage im Satyrspiel „Inachos" auf die Bühne brachte. Auch bei

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anderen, späteren Darstellungen der Sage sind Silene anwesend (El. cér. I 26. — A Z . 1873, Taf. 15. — Mon. Inst. II Taf. 59, 11) vgl. auch: Abb. 10 168. Berlin F 4052 Amphora BVP. 439 unten (Near the Oionokles P.) Silen, der zum Flötenspiel eines Hirten tanzt. 169. Tübingen D 68 sf. Lekythos von Watzinger (zu Taf. 15 im Katalog) auf eine Persiflage des Paris-Urteils gedeutet. Ein Silen zieht einen Mann zu den sitzenden Göttinnen Hera, Aphrodite und Artemis (Artemis statt Athena). Vielleicht die „Krisis" des Sophokles. 170. London E 232 Hydria Apollo auf Schwan, dabei Silen 171. Früher Hope Krater Reinach, Rép. V, II 305, 1. — Tillyard, Hope Vases Nr. 153 Taf. 25. Silen unter einem Baldachin, dabei links ein Mann, rechts eine Frau 172. Parma Krater Mon. II Taf. 55. — Heydemann, 3. HWPr. Nr. 46. Reinach, Rép. V. I 109 Silene bei Helios, s. a. Nr. 179 173. Karlsruhe B 1513 Choenkanne Wienerjh. 32, 1940, 27 Abb. 10 Silen erschreckt vor einem Vogelungeheuer mit Eselskopf. Ist es durch ein Satyrspiel zu erklären, oder steht es in einer Linie mit den Silenen bei Fabelwesen (Gorgo s. zu Nr. 36, Greif Berlin F 2524, Pegasoi London E 11, Sphingen München 2612 B A V . 3 1 , 3 , Phallosvogel Brüssel A 723 rf. Schale) ? 174. London E 487 Stangenkrater BVP. 184 unten (Like the late work of the Flying Angel P.). Links steht ein Mann mit Stock, rechts legt ein Silen Säcke auf einander. 175. Rom, Villa Giulia 1296 Pelike della Seta S. 71 Abb. 47 176. Rom, Vatikan wgr. Kelchkrater Mo. 8588/89. — AI. 35719/21. — Buschor, FR. III S. 32 Abb. 144. — BVP. 6 7 1 , 1 Mitte (Clio P.) 177. Verschollen Pelike Stackelberg, Gräber Taf. 21 Die Gefäße 175—177 werden von Buschor FR. II S. 3 0 2 f r . indie Jahre 440—435 datiert und auf den „Dionysiskos" des Sophokles bezogen. Vgl. dazu die Terakottastatuette in Amsterdam, A A . 1922, 2 i 6 f f . Zu diesem Drama s. a. Crusius, RhM. 48, 1893, 152 Abb. 44 178. Neapel H 2846 ital. Glockenkrater MünchSemNeg. B 774. — Séchan Abb. 10. — FR. Taf. 180. — Trendall, Paestan Pottery Nr. 118 Taf. 2 1 a . Stehender Silen mit Vogel in der Hand vor Sphinx 179. Parma ital. Krater Jahn, Arch. Beiträge Taf. 6. — Heydemann, 3. HWPr. 48 Nr. 45. — Albizzati, Mèi. éc. de Rome 37,1918/19, i n . Silene bei Sphinx. Watzinger, Text FR. III S. 373 Anm. 4 erwähnt zwei etruskische Kratere des Themas in Parma. Der andere ist jedoch mit unserer Nr. 172 identisch, wo aber bei der Sphinx-Szene keine Silene anwesend sind 180. Madrid 11143 ital. Hydria Leroux Nr. 322. Nach Trendall, Paestan Pottery 68 ist der Bärtige vor der Sphinx nicht ödipus, sondern ein Silen. Abb. 45 181. Mannheim ital. Glockenkrater. Früher Hope Nr. 280. — Tischbein II 37. — Reinach, Rép. V . II 301. — Trendall, Paestan Pottery 68 Nr. 3. Silen mit Vogel in der Hand vor Dionysos. Aischylos hat ein Satyrspiel „Sphinx" geschrieben. Ob diese unter Nr. 178—181 zusammengestellten, viel späteren Vasenbilder darauf zu beziehen sind, bleibt allerdings fraglich. Den Inhalt des Spiels hat Crusius, Festschrift Overbeck 102 erschlossen. 182. London E 532 Kanne Silen bringt einem Epheben einen Hahn. S. a. Nr. 183

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183. Athen 1552 CC. 1298 Kanne Thema wie 182. 184. Göttingen Schale Jacobsthal, Göttinger Vasen Nr. 40. Zwei Silene umschleichen einen Jüngling. Nach BVP. 612, 16: a goddess (Angular P.) 185. Petersburg 734Pelike (St. 7121) CR. 1868,129 und 168. — Stackelberg Taf. 26. — BAV. 298, 22. — BVP. 357, 26 (Alkimachos P.) Silen mit Hase und sitzender Knabe. Bei den Bildern 182—185 könnte man an die 'AxiAAecos ipccoTocl des Sophokles denken. 186. Wien, Kunsthist. Mus. S K . 232 Amphora Silen zu Pferd. Vgl. dazu die Tcstatuette in Köln (AA. 1943, 129 Abb. 8), die einen reitenden und mit Schild bewaffneten Silen darstellt. Es kann dabei an die Gigantomachie gedacht sein, die im Satyrspiel vorgekommen sein mag. Im „Kyklops" des Euripides v. 7 beispielsweise redet der Silen von seinem Gigantenkampf. Bewaffnete Silene s. a. hier Nr. 1 1 und Satyroi 55 Anm. 21, 22, sowie Buschor, Satyrtänze 85 ff. Die Bewaffnung braucht aber nicht nur aus der Gigantomachie zu stammen (s. hier Nr. 29, wo ein Silen mit Pelta bei Iris auftritt). Vierzehn weitere Bilder, die in den Jahrzehnten seit 440 v. Chr. entstanden sind, hat Beazley, AJA. 43, 1939, 6i8ff. (Nachtrag AJA. 44, 1940, 212) mit mehr oder weniger starken Fragezeichen auf Prometheus bezogen. Prometheus kam im Satyrspiel „Kophoi" des Sophokles vor, doch weist das, was wir vom Inhalt des sophokleischen Stückes wissen, nicht auf diese Vasenbilder. Literarisch sind ein „Prometheus pyrkaeus" und ein „Prometheus pyrphoros" des Aischylos bekannt; außerdem weiß man, daß Aischylos im Jahr 472 mit einer Trilogie siegte, der als Satyrspiel „Prometheus" angehörte. Es wird sich in allen drei Fällen um das gleiche Stück handeln. Die Gefäße sind außer der hier bereits unter Nr. 9 aufgeführten Vase folgende: 187. (117) Oxford 1937. 983 Kelchkrater Beazley Abb. I, danach van Hoorn a. O. Abb. 4. — BVP. 790, ix (Dinos P.) (Beazley: 425—420 v. Chr.) 188. (115) Paris, Slg. Feuardent Kelchkrater Beazley Abb. 2. — BVP. 793 unten (Dionysos P. related). (Beazley: 425—420 v. Chr.) 189. (zu 117) Bologna 288 bis Kelchkrater Beazley Abb. 5. — BVP. 682, 5 (Männer of Polygnotos). (Beazley: 440—430 v. Chr.) 190. New Häven, Yale 129 Glockenkrater Beazley Abb. 6. — BVP. 8 5 1 , 2 (P. of Louvre G 433). (Beazley: 410—400 v. Chr.) 191. (116) Gotha Inv. 75 Glockenkrater Satyroi Abb. 19. — Beazley Taf. 14, danach van Hoorn a. O. Abb. 6. — Peters, Studien 97 Anm. 30. — BVP. 847, 13 (Nikias P.). (Beazley: 410v.Chr.) 192. Ferrara, S. Trieste 27. 2. 28 Oinochoe (Beazley: Ende 5. Jh. v. Chr.) 193. Berlin Inv. 3984 Pelike Beazley Abb. 10 (Beazley: Ende 5. Jh. v. Chr.) 194. Turin ital. Pelike Beazley Abb. 1 1 (Beazley: 4. Jh. v. Chr.) 195. Syrakus Glockenkraterbruchstück Beazley Abb. 12 (Beazley: 430—420 v. Chr.) 196. Athen, NM. 1167 (CC. 1339 Taf. 45) Stangenkrater Beazley Abb. 13.— BVP. 704, 7 (Orpheus P.). (Beazley: 430 v. Chr.) 197. Philadelphia L 29—45 Glockenkrater Beazley Abb. 14 (Beazley: 430 v. Chr.) 198. Berlin F 2578 Lekanisdeckel Beazley Taf. 15, danach van Hoorn a. O. Abb. 5 (Beazley: 425—420 v. Chr.) 199. Mytilene Kraterbruchstück Beazley, AJA. 44, 1940,^212 Abb. 1 (Beazley: 430—420 v. Chr.)

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Abb. 41

Abb. 40

Abb. 42

Abb. 43

200. ( i i 2 ) Compidgne 1068 Psykter C V A III Ic Taf. 1 3 f r . Fr. u f f . — BVP. 125, 58 (Kleophrades P.) anscheinend ein Satyrchor in Buhnenhaltung. Die Silene auf dem Volutenkrater in Paris, Louvre G 166 C V A III Ic Taf. 19 Fr. 89 sind modern. Gleiche Bühnenhaltung nehmen auch die Silene auf einem Bruchstück ein: 201. (114) München, Privatbesitz Bruchstück A M . 53, 1928, 14 Beil. 7 , 3 . — BVP. 454,22 (Manner of the Sotades P.) und auf dem Neger-Krokodilgefäß: 202. Paris, Petit Palais C V A Taf. 26, 27 203. Moskau 734 ital. Glockenkrater Bull. Nap. N. S. VII 11. — Bulllnst. 1853, 168. — Furtwängler, Slg. SaburofFzu Taf. 65. — Reinach, Rep. V I 500, 1. — Trendall, Frühital. Vm. 33 Nr. 73. Silene setzen eine Maus auf einen Kandelaber 204. Frankfurt, Hist. Mus. Kalpis BVP. 26, ix (Euthymides P.) Frauen am Brunnen und ein Silen (ergänzt). S. a. Nr. 205. 205. Frankfurt, Universität X 14.360 sf. Kleeblattkanne Frauen am Brunnen und Silen. S. a. Nr. 55—59, 204.

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VERZEICHNISSE Die Nummern bezieben sich nur auf die Liste der Bilder S. 67 ff. und nicht auf Erwähnungen im Text A. S A T Y R S P I E L E Achaios Iris zu 34 Hephaistos zu 14 Aischylos Amymone zu 44—54 Argo 104 Atalante 35 Bassarai zu 94—96 Diktyulkoi zu 165 Isthmiastai zu 1 1 5 Kirke 128 Lykurgeia 97 Netzfischer zu 165 Phorkides zu 36 Prometheus, Pr. Pyrkaeus, Pyrphoros 9, 187—-199 Sphinx 179—181 Theoroi zu 1 1 5 Aristias Orpheus zu 94—96 Euripides Kyklops 98, zu 186

Euripides Peliades 105 Pratinas Palaistai zu 1 1 5 Sophokles Achilleos Erastai 182—185 Amykos zu 1 1 3 Dionysiskos 175—177 Hammerschwinger zu 17 Hybris 74 ïambe s. Triptolemos Ichneutai zu 165 Inachos zu 165, 167 Kerberos 71, 166 Kophoi 121, zu 187 ff. Krisis 169 Pandora zu 17 Pelias 105 Sphyrokopoi zu 17 Triptolemos 126, 127 Atlas 91

B. S I L E N E mit Tieren, Fabelwesen, Gegenständen usw. Affen 128 Brunnen 55—59, 204, 205 Delphin 102, 103 Doppelbeil 136 Doppelhammer 15, 16, 17, 23, 24 Dreifuß 93, 105 Fackeln 187—199 Fesseln 82 Fisch 123—124 Fuchs 7 1 , 166 €

Brommer, Satyrspiele

Gorgo zu 36, 173 Greif zu 173 Hahn 182, 183 Haltere 109 ff. Harpe 36 Hase 185 Herme 133—138 Huckepack 149—154 Hund 71, 166 Kandelaber 203

81

Kentauten zu 34 Kerberos 7 1 , 1 6 6 Keule zu 68 ff. Maultier 122 Maus 203 Negerin 116 Ofen 107 Opfer 84, 85, 117, 129—138 Pädagog 115 Peitschen 116 Pegasoi zu 173 Pelta 29, zu 186 Pferd 186 Phallosvogel zu 173

Rind 162, 163, 164, zu 165 Säcke 174 Sandale 155, 1565 157 Schlange 104, 121 Schwan 170 Sphinx zu 173, 178—181 Spitzhacke 18—22 Sportgerät 108—113 Stöcke zu 145 Stuhl 139—144 Töpferscheibe 125 Vögel 165 Waffen 186 Ziegen 158—162

C. S I L E N E mit Gottheiten, Heroen usw. Aeneas 149 Amykos 113, 114 Anchises 149 Apollo 170 Aphrodite 24, 25, 169 Argos 167 Artemis 35, 169 Atalante 35 Atlas 91 Eroten 25, 154 Giganten 186 Hades 88 Helios 172 Hephäst 12, 13, 14, 119, 120 Hera 31, 169 Herakles zu 1, 4, 59—93, 165, 166 D. M U S E E N U N D Altenburg Amsterdam, 2499 Anconä Athen, N M .

82

Schale 130 Allard-Pierson-Museum Bruchstück 10 Glockenkrater 105 516 Lekythos 82 1129 Lekythos 116 1167 Stangenkrater 196 1220 Kanne 118 1221 Kanne 117

Hermes 119, 158, 159, 167 Hesperiden 92 Iris 28—34, zu 36, 186 Jason 104 Kore zu 17, 106 Kyklops 98 Lykurg 97 Orpheus 94—96 Pandora zu 17 Paris 169 Perseus 36—43 Pelias 105 Polyphem 98 Prometheus 9, 187—199 Theseus 99—101 Triptolemos 126, 127 SAMMLUNGEN Athen, N M . 1225 1406 1552 1553 4295 12196 12249 12546 12596

Kanne 58 Skyphos 25 Kanne 183 Kanne 134 Schale 167 Kelchkrater 44 Krater 127 Hydria 46 Kelchkrater 45

Athen,NM. 12682 13027 14902 16258 Graef-Langlotz

Krater zu 66 Kessel 2 Krater zu 66 Kanne zu 14 I 692 153 II 730 89 II 736 77 Slg. Viastos Kanne 43 Bari Stamnos 73 Skyphos 115 142 Glockenkrater 52 Berlin F 1928 Kanne 136 F 2160 Amphora 120 F 2173 Pelike 56 F 2523 Schale 131 F 2534 Schale 65 F 2578 Lekanis 198 F 2591 Skyphos 32 F 4052 Amphora 168 inv. 3228 Pelike 55 inv. 3232 Schale 85 inv. 3340 Lekythos 86 inv. 3984 Pelike 193 inv. 31094 Glockenkrater 88 Slg. Wiegand Kanne 155 Bologna 129 Skyphos 159 190 Stangenkrater 104 236 Stangenkrater 106 288 bis Kelchkrater 189 Banni2i6,i83—185 Bruchstücke 3 1216, 141 Bruchstück 146 Glockenkrater 42 Boston 76.46 Amphora 149 99.529 Schale 29 03.788 Kalpis 1 Brüssel R 413 Skyphos 165 Hydria 21 Cambridge G 84 Lekythos 83 Castelvetrano Stangenkrater 129 Chicago Schale 112 Cleveland26.5i4 Schale zu 36 Compidgne 1068 Psykter 200 Dresden 362 Skyphos 132 ZV2335 Pelike 133 Dunecht, Slg. Cowdray Glockenkrater 8 Eleusis Kanne zu 14 6*

Ferrara T 579 Volutenkrater 15 Kanne 192 Florenz 4218 Skyphos zu 34 4227 Stamnos 87 V 58 Schale 101 V Stangenkrater 19 Kelchkraterbruchstück Frankfurt, Hist. Mus. Kalpis 204 Univ. X 14.360 Kanne 205 Gießen Schale 35 Göttingen Schale 184 Gotha 75 Glockenkrater 191 Innsbruck Pelikenfragment 22 Jena 393 Schale 24 Karlsruhe B 1513 Kanne 173 Kopenhagen, N M . 598 Napf 138 Thorwaldsen-Mus. 99 Amphora 152 Korinth Schale zu 4 Glockenkraterfr. 96 Bruchstück 113 Krakau 1225 Hydria 97 Leipzig T 83 Glockenkrater 37 T643 Pelike 156 T 657 Bruchstück 147 Schale 68 London E 65 Schale 31 E 66 Schale 60 E 108 Schale 124 E 232 Hydria 170 E 387 Pelike 125 E 465 Kelchkrater 140 E 467 Kelchkrater 150 E 487 Stangenkrater 174 E 505 Glockenkrater 84 E 532 Kanne 182 E 539 Kanne 92 E 768 Psykter 119 E 788 Rhyton 70 E 790 Rhyton 6 Madrid 11143 Hydria 180 Mannheim Glockenkrater 181 Matera Glockenkrater 17 Moskau

600 Skyphos 142 734 Glockenkrater 203 München 1984 Napf 110 2335 A Amphora 69

München 2370 Pelike 74 Volutenkrater 109 2381 2657 Schale 5 Bruchstück 201 Privatbesitz Mytilene Bruchstück 199 Amphora 148 Neapel Stg. 240 Hydria 53 H 1980 Schale 162 H 2628 Lekythos 161 H 2763 Glockenkrater 178 H 2846 3240 Volutenkrater 4 146739 Stangenkrater 95 New Häven, Yale 129 Glockenkrater 190 138 Pelike zu 34 New York 06. 1021.177 Schale 107 12. 229.13 Kannenfr. 111 16. 72 Stangenkrater 139 16. 7472 Glockenkrater 135 Orvieto, Faina 64 Amphora 151 Oxford G 2ir Halsamphora 164 V330 Salbgefäß 163 Volutenkrater zu 17 525 Askos 71 539 Pelike 158 563 1927. 4 Glockenkraterfr. 9 Kelchkrater 187 1937- 983 Paris, Louvre Inv. Fr. Camp. 275 Kraterbruchst. 23 Lekythos 36 CA 1728 CA 1730 Lekythos 122 CA 1947 Stangenkrater 20 S 1406 Schale 123 GII Schale 64 G166 Volutenkrater zu 200 G174 Glockenkrater 62 G265 Schale 100 G 422 Glockenkrater 141 Krater 121 G485 Skyphos 72 G558 G636 Schale 166 Lekythos 103 Cab. méd. 273 Kanne 160 442 Hydria 114 840 Skyphos 33 Kantharos 26 Paris, Petit Palais 319 Hydria 94

84

— Palais Gefäß 202 Paris,j — Petit Slg. Feuardent Glockenkrater 12 Kelchkrater 188 Parma Amphora 79 Krater 172 Krater 179 Petersburg 623 Hydria 61 734 Pelike 185 834 Skyphos 108 Kanne 137 Philadelphia L 29-45 Gl.krater 197 Richmond,Slg.Cook Kelchkrater 98 Rom, Vat. I 15 Bruchstück 7 Alb. 288 Kanne zu 14 Alb.335 Kanne zu 36 U 13 Glockenkrater 47 U16 Glockenkrater 48 Hydria 67 H531 Schale 157 H569 R Krater 54 Glockenkrater 66 Kelchkrater 176 Villa Giulia 1296 Pelike 175 3619 Krater zu 66 Kanne 144 Cast. 50511 Bruchstück 75 Privatbes. Schalenfr. zu 34 Salerno 1371 Hydria 76 Saloniki Kraterbruchstück 34 Stockholm Glockenkrater 16 Syrakus inv. 44291 Glockenkr. 49 24114 Kelchkraterfr. 126 Glockenkrater 128 Glockenkraterfr. 195 Krater 41 Tarent 4358 Volutenkrater 63 Tarquinia Schale 30 Triest S 410 Glockenkrater 93 Tübingen D 68 Lekythos 169 E 105 Glockenkrater 57 Turin Pelike 194 Amphora 186 Wien SK 232 Kelchkrater 13 415 inv. 1011 Glockenkrater 50 Lekythos 90 Würzburg 634 Glockenkrater 51

Würzburg 645 Krater zu 66 Privatbesitz Slg. Hoppin Pelike 59 Slg. Robinson Lekythos 102 Verschollen Schale 1 1 Amphora 14 Hydria 18 Bruchstück 27 Lekythos 28 Schale aus Ruvo 38

Amphora aus Plistia 39 Krater 40 78 Schale 80 Skyphos, früher Ruvo 81 Krater, früher Ruvo 91 Schale, früher Dorpat 99 143 154 Krater, früher Hope 171 Pelike 177

E. A B B I L D U N G E N In Klammern die Nummern der Liste S. 67 ff. I 2 3 4 5 6 7/8 9 10 11 12 13 14 15 16 I7/I9 20 21/23 24/26 27 28/30 31 33

(4 ) (2 ) (3 ) (10 ) (5 ) (1 ) (98 ) (167) (168) (50 ) (45 ) (29 ) (32 ) (33 ) (13 ) (43 ) (37 ) (36 ) (67 ) (zu 59) (82 ) (155) (157)

33 34/35 36/37 38 39 40 41 42

(150) (105) (126) (35 ) (191) (189) (196)

Neapel 3240 Athen, NM. 13027 Bonn, 1216, 183—185 Amsterdam 2499 München 2657 Boston 03. 788 Richmond, Sammlung Cook 'Athen, NM. 4295 Berlin F 4052 Wien, Kh. Mus. Inv. 1 0 1 1 Athen, NM. 12596 Boston 99.529 Berlin F 2591 Paris, Bibl. nat. 840 Wien, Kh. Mus. 415 Athen, Sammlung Vlastos Leipzig T 83 Paris, Louvre CA 1728 Rom, Vatikan H 531 München Tc. 6939 Athen, NM. 516 Berlin, Privatbesitz Rom, Vatikan H 569 Karlsruhe London E 467 Ancona Syrakus 2 4 1 1 4 Gießen Gotha 75 Bologna 288 bis Athen, NM. 1167

Volutenkrater Kessel Bruchstücke Bruchstück Schale Kalpis Kelchkrater Schale Amphora Glockenkrater Kelchkrater Schale Skyphos Skyphos Kelchkrater Kanne Glockenkrater Lekythos Hydria Terrakottastatuette Lekythos Kanne Schale Kelchkrater Kelchkrater Glockenkrater Kraterbruchstück Schale Glockenkrater Kelchkrater Stangenkrater

43 44 45 46 47 48 49 50 51/52 53 54 55 56/59 6o/6l 62 63 64 65 66 67

(198) (178) (181) (15 ) (176) (24 ) (22 ) (95 ) (149) (148) (123) (124) (109) (129) (131) (133) (zu 136) (115) (119) (118)

Berlin F2578 Neapel H 2846 Mannheim Ferrara T . 579 Rom, Vatikan Jena 393 Innsbruck Neapel 146739 Boston 76. 46 Neapel Stg. 240 Paris, Louvre S 1406 London E 108 München 2381 Castelvetrano Berlin F 2523 Dresden ZV 2335 Athen, N M . 4439 Bari London E 768 Athen, N M . 1220

Lekanisdeckel Glockenkrater Glockenkrater Volutenkrater Glockenkrater Schale Pelikenbruchstück Stangenkrater Amphora Amphora Schale Schale Volutenkrater Stangenkrater Schalè Pelike Terrakottastatuette Skyphos Psykter Kanne

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GRIECHISCHE BILDHAUER AN DER ARBEIT. 3. Auflage. 1943. 92 Seiten mit 68 Abbildungen. RM 6.— Gerhart Rodemoaldt

KUNST UM AUGUSTUS. 2. Auflage. 1943. 84 Seiten mit 55 Abbildungen. RM 6.—

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