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German Pages 8 Year 1898
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— etwa nach einem solche Stellen aufzusuchen , wo das Seewasser war . Hier mußte und zurückgeblieben — übergeschlagen Sturme bis zu einem gewissen Grade Vor¬ zunächst die starke Verdunstung arbeiten ; dann erst erschienen die Weiber und füllten weite irdene Töpfe voll , die sie solange „ auf eine große Feuersglut " setzten , bis und „ Salz aus derselben geworden " war . abgedampft die Soole es zum und rührten Dieses „ schütteten sie hernach in die Sonne ver¬ öfteren um , bis es trocken , fein und gut war " . Pastor Müller sichert , daß das Negersalz dem besten europäischen Salze weder an einem „ Salzdorfe " etwas nachgäbe . In Geschmack noch an Farbe sah er Stücke von der Größe und Form eines Zuckerhutes , dabei rein und weiß und von einer Härte , die gutem Zucker völlig gleichkam . nicht bloß für den den Schwarzen wurde von Salz Das hergestellt , sondern es ging bereits in eigenartigen Selbstverbrauch Körben „ haufenweise " auf längst bekannten Wegen tief ins Innere . besorgten ortskundige Sklaven , über deren Reiseziele Den Transport wir leider nichts genaueres erfahren . Erst aus den Zeugnissen neuerer Würzmittel Forscher können wir schließen , daß das unentbehrliche damals sicherlich dieselben Pfade einschlug und denselben Plätzen zu¬ Zeiten in Ober¬ strebte , wie in unseren Tagen . Die zu Müllers mit dem afrikanischen guinea lebenden Weißen müssen sich jedenfalls Salze begnügt haben ; denn in der langen Liste europäischer Einfuhr¬ artikel , die uns der wackere Pastor gewissenhaft aufzählt , wird nirgend fremdes Salz erwähnt . Weitere Belehrung über unser Thema bietet die 1694 zu Marien¬ werder in Westpreußen erschienene „ Guineische Reise - Beschreibung " des Otto Friedrich von der Grüben , der in den Jahren 1682 Majors die erste branden des Großen Kurfürsten und 1683 im Aufträge Dieser am Kap der drei Spitzen begründete . burgische Kolonie erfahrene und vielseitig gebildete Offizier giebt in seinem Buche zahl¬ der von ihm besuchten reiche Nachrichten über die Handelsverhältnisse Gestade . Bei der östlichen Sklavenküste , schon mehr im Gebiet der große Nigermündung , bemerkt er ausdrücklich , daß die Eingeborenen des Hinter¬ Mengen von Salz erzeugen und dies an die Schwarzen und Früchte znm landes verkaufen , die als Gegengabe ihre Sklaven und Meere bringen . — In den Negerdörfern um Groß - Friedrichsburg den benachbarten Forts ist — solange dort die brandenburgisch - preußische Flagge wehte — ebenfalls Salz produzirt worden . Nach heimatlichem an Ordnung gewöhnte man die fchutzbefohlenen Schwarzen Muster schnell und Arbeit und ließ sie , da man den Nutzen des Salzhandels erkannt hatte , in verschiedenen Siedereien dem Meerwasfer sein bestes entziehen . Ingredienz der Sklavenküste wurde Ein genauerer Einblick in den Salzhandel nicht mehr , wie ehedem , am jedoch erst möglich , als die Europäer haften blieben , sondern allmählich das nähere und fernere Strandsaum beschränken sich zu erschließen strebten . Diese Vorstöße Hinterland auf das Asante¬ politischen Gründen aus naheliegenden vorläufig im Osten . Der Raum zwischen reich im Westen und auf Dahome
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Volta und Mono , dem größere Staatenbildungen fehlten , blieb dagegen unberührt . Den evangelischen Glaubensboten der Bremer Mission gebührt der Ruhm , daß sie lange vor der deutschen Besitzergreifung Togos , diese Gebiete wenigstens zum Teil geographisch erforscht haben . Bei ihrem stetigen und friedlichen Verkehr mit den Ein¬ geborenen lenkte sich ihre Aufmerksamkeit ganz von selbst auf die den Negern eigentümliche materielle Kultur , auf ihre Erwerbsverhältnisse und ihre Handelsbeziehungen mit den Nachbarstämmen sowohl wie mit den entfernter wohnenden Völkern . Da die Bremer Missionare ihren Hauptstützpunkt in Keta oder Kitta — englisch Quittah — auf der schmalen Nehrung zwischen dem Ozean und der weiten Lagune gefunden hatten , so waren sie in der Lage , die hierorts in Frage kommende Salzproduktion an einem ihrer wichtigsten Centren zu beobachten . Der große , ungemein flache Strand see zeigt je nach der Jahreszeit einen sehr wechselnden Wasserstand . In der Hauptregenperiode kann das Haff von schweren europäischen Segelbooten bequem befahren werden , selbst da , wo wenige Monate später vielbegangene Fußpfade über den ausgetrockneten , ebenen Grund verlaufen . Namentlich im Norden und Nordosten macht sich diese Entleerung geltend , streckenweise aber nur während der Nacht , solange die Herrschaft des Landwindes dauert . Sobald indes der Umschlag in der Luftströmung eintritt , besonders am Nachmittage , wenn die Seebrise ungestüm daherfegt , ändert sich rasch die Scenerie . Aus dem tieferen Westabschnitt des Haffes wird jetzt das Wasser in dünner Schicht über die am Morgen noch beschreitbaren Flächen getrieben , wo es jedoch über Nacht und im Strahle der Frühsonne wieder ver¬ dunstet . Dann legt sich eine weiße Salzkruste wie frisch gefallener Schnee über den grauen , thonigen Boden , die in den Fußtapfen und sonstigen Unebenheiten nach und nach zu förmlichen Häufchen anwächst . Dieses rohe Natursalz wird von den Anwohnern eifrig gesammelt und in eigens vorgerichteten „ Salzhütten " für den Export nach dem Innern aufbewahrt . Da in den Regenmonaten durch die niederstürzenden Feuchtigkeits¬ mengen , sowie durch die hochgeschwollenen Bäche und Flüsse das Lagunenwasser eine erhebliche Aussüßung erfährt , so ist es nötig , von Zeit zu Zeit dem salzhaltigeren Ozean Zutritt ins Haff zu gestatten . Dies geschieht mittels einiger Durchstiche , die an passenden Stellen eröffnet werden . Ein zweites für uns noch in Betracht fallendes Centrum der Salzgewinnung ist die Schongo - Lagune , die sich allerdings schon an der rechten Seite des Voltamundcs befindet . Bei ihr und ihren nachbarlichen Sümpfen haben sich ähnliche Verhältnisse herausgebildet wie am Ketasee , nur daß der Stapelplatz für ihre Erträgnisse in Adda zu suchen ist . Die Togokolonie selber besitzt gar keine nennens¬ werte Produktionsstätte , und das rührt daher , weil die Togo - wie die Wo - Lagune großenteils hohe und feste Ufer haben und erst durch ein langgedehntes und flußartig verzweigtes Netz von Nebenkanälen mit dem Meere in Verbindung stehen . Infolgedessen haben beide Seen
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ganz schwach ^ alziges Wasser , das selbst bei den gelegentlichen Durch¬ westlich von Klein - Popo keine merkbare brüchen der engen Nehrung erfährt . Geschmacksänderung Dagegen wird mehr im Osten an der französischen Dahomeküste ziemlich viel Salz produzirt und zwar an den dort befindlichen La¬ gunen sowohl , wie auch am flachen Meeresstrande . Die Gewinnung und fällt so ergiebig aus , geschieht hier mit Vorliebe in Salzgärten des Mono in der gesamten Handelszone daß sich das Dahomesalz eingebürgert hat . Nur dürfen wir nicht vergessen , daß diesen Gestaden Salz europäisches bereits seit Jahren trotz ihrer Eigenproduktion in erheblichen Mengen zugeführt wird . Es kommt in Säcken herein , für Togo meist über Hamburg , und dient nicht bloß zum Bedarf des weißen Elements , sondern es nimmt auch den Weg zu den Binnen¬ stämmen , hauptsächlich zur Regenzeit , wenn das selbsterzeugte , grob¬ körnige Negersalz nicht mehr die Nachfrage deckt . Die Salzeinfuhr Kilogramm nach Togo betrug 1892 nicht weniger als I1/4 Millionen im Werte von 58 000 Mark , und sie steigerte sich bis 1894 derartig , im Kilogramm fast 1 ^/2 Millionen Jahre daß im letztgenannten von mehr als 80 000 Mark in das Schutzgebiet verschifft Betrage 1895 zeigen die nächsten Rechnungsjahre wurden . Auffallenderweise und 1896 einen verblüffenden Rückgang , indem die Geldsätze für das auf 36 000 und kaum 30000 Mark heruntersinken . Dabei Jmportsalz ist das Salz nach wie vor ausdrücklich von jeder Verzollung befreit und so gut bezahlt , daß noch im April es wird obendrein im Binnenlande auf Grund I . K . Victor der bekannte Großkausmann dieses Jahres die Fracht für Salz bei der Zukunsts - Togobahn eigener Beobachtungen zu von Sebbe bis Atakpame auf 80 Mark für 1000 Icg normiren sind „ einstweilen an sehr können glaubte ! Denn die Eingeborenen hohe Verkaufspreise gewöhnt . " an tritt jetzt eine neue Frage Nach diesem kurzen Seitenblick das Salz , uns heran ; wir haben klarzulegen , auf welchen Straßen Gewinnung seiner vorzüglich das einheimische , von den Stätten wird . Hierzu bieten sich zwei transportirt nach dem Innern dar , nämlich Wege vorgezeichnete selber Natur der von der im Westen und zweitens des Volta der Flußlauf erstens im Osten . Beide Thalfurchen dienen natürlich nicht nur des Mono dem Salzhandel , so sehr dieser auch ins Gewicht fällt , sondern dem Handel im allgemeinen , nach Einfuhr wie nach Ausfuhr . Daraus in Togo nicht unserer Kolonialarbeit erklärt sich die beim Beginn handels¬ Schutzgebiet das genügend erkannte Thatsache , daß , in die Volta zerfällt Zonen in zwei getrennte politisch . Im Bereich der Küste und der großen und in die Monozone kaum fühlbar ; macht sich diese Scheidung deutschen Küstenplätze man sich vom Meere nach sie wird erst empfunden , je weiter Norden entfernt , und zwar dergestalt , daß man gerade im Umkreise der beiden Ab Berührungsstelle die indifferente von Bismarckburg geht deutlich hervor , daß die erreicht . Daraus und Zufuhrgebiete Station , so lieb und wert sie uns schon um ihres Namens halber war ,
5 nie von Einfluß auf die kommerziellen Verhältnisse Jnnertogos werden konnte . Ihre Auslösung 1893 ist daher nur gerechtfertigt zu nennen . Aber eine andere Sorge erwächst uns aus dieser Betrachtung , eine Sorge für die Zukunft , daß wir nämlich bei den über kurz oder lang nötig werdenden Grenzverhandlungen mit den Nimmersatten britischen Vettern vor allen Dingen dahin trachten müssen , daß das ganze untere Volta - Ufer linker Seite mit der Kitta Lagune in unsere Hände fällt . Unsere Vorrechte in der so¬ genannten „ neutralen Zone " sind in jeder Weise wohlbegründet ; daran kann nur die mala üäe8 zweifeln . Trotzdem können wir von der Neutralzone — meines Erachtens — gut und gern das Stück rechts vom weißen Volta den Engländern überlassen , d . h . natürlich nur als Kompensation *) für das Umland des Kitta - Haffes ! Bloße . Freundschaftsgeschenke ä 1a Caprivi sind aus¬ geschlossen ! — Doch nun zu unserem Thema zurück ! Das aus den Strandseen an der Volta - Mündung stammende Salz geht hauptsächlich von Adda den Strom hinauf . Es wird dort sackweise in große Kanus ver¬ laden , die oft zu Hunderten den nördlichen Handelsplätzen zusteuern und ihre Fracht zuerst vor Kpandu und später ganz besonders in der deutschen Doppelstadt Kete - Kratschi absetzen . Aber auch in jedem kleinen Negerdorfe dieser Strecke trifft man Lager aufgehäuften Salzes an , das hier den wichtigsten Handelsartikel ausmacht . Dazu kommt noch , daß seine Gewinnung fast kostenlos erfolgt und sein Transport sehr leicht und bequem ist . Die Adda - Händler können daher jede Konkurrenz aus dem Felde schlagen und beim Einkauf der Landes¬ produkte , unter denen Kolanüsse , Gummi , Vieh und einheimische Tücher in vorderster Reihe stehen , jederzeit die höchsten Preise zahlen . Das schädigt natürlich den deutschen Handel , der seine Tauschobjekte aus langen Märschen vermittelst der teuren Träger von der Küste heraufschaffen muß . Zur Zeit des Hochwassers befassen sich auch die Dampfer der deutschen Firma Chevalier L Co . in Adda mit dem Salztransport nach Kete - Kratschi . Der Hauptmarkt für Salz findet hier während des Märzmonats statt . Dann werden Hunderte von Ceutnern des schmutzig - weißen , groben Lagunensalzes aus den Lagern aufgemeffen , versackt und ver¬ handelt . Das ganze nördliche Togo , nämlich Busm , Tribu , Adjuti , Fassugu , sogar Tschautscho und alles , was westlich und nordwestlich der genannten Distrikte liegt , ist lebhaft an diesem Handel beteiligt . Nur die über Salaga und Aeggi nach dem englischen Ateobu , einem hervorragenden Stapelplatz für Kolanüsse , bestimmten Karawanen decken ihren Salzbedars schon in Heggi , wohin das Salz von Kete aus auf dem Volta verschifft wird . Die Ausfuhrprodukte jener Länder strömen aber nicht unserem Schutzgebiete , sondern der britischen Gold *) Daß ich mit dieser Auffassung nicht allein dastehe , beweisen u . a. die beherzigenswerten Ausführungen von Konsul E . Vohsen in der Deutschen Kolonialzeitung , 1898 , Nr . 13 S . 120 .
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küstenkolonie zu , so daß Ateobu immerhin ein nicht zu unterschätzender Konkurrent für die deutschen Volta - Städte ist . Um daher den legitimen Verkehr längs des Flusses , wie nicht scharf in Obacht zu nehmen , minder den unverschämten Schmuggel in und in Kpandu die Stationen sind in den letzten Jahren Kete - Krats chi begründet worden . Das wirtschaftlich sehr bedeutende Kpandu liegt direkt an der großen Verkehrsstraße , die aus dem Sudan über Kratschi herabkommt und sich weiter südlich in drei Zweige gabelt , die nach Lome , Kitta und Akkra verlaufen . Zur Hebung des Handels mit dem Bau einer hat man daher schon im vorigen Rechnungsjahre von Kete nach Kpandu begonnen ; außerdem ist eine Straße Straße nach den westlichen Landschaften geplant , die „ noch von Kratschi aus mit Salz versehen werden und an der Route Kratschi — Tschautscho — Sugu und Kratschi — Bössari gelegen sind/ " ' ) von Kete - Kratschi nach ist es , den Detailverkehr Interessant über Karawanen zu beobachten . Da kommen Karawanen dem Innern zum Volta herunter , meist 20 bis 30 , nicht selten aber auch 50 und 100 Träger stark , die Gummi , hübsch geflochtene farbige Matten , Schibutter , Gold , Elfenbein , Schafe , Pferde , Strauße , Rinder und Esel mit sich führen , um diese Artikel gegen Salz , Zeuge und Kola¬ Zeit einen nüsse einzutauschen . In Adeli betrieb man zu Klings auf Kautschuk , das aus dem vorbezeichneten Wege wahren Raubbau für Salz , Pulver und Rum nach der Goldküste entsandt wurde . Außer den eingesessenen Schwarzen sind vornehmlich die Haussa beteiligt . Das hat schon vor zehn Jahren der an dem Salzhandel um Bismarckburg bei seinen Expeditionen verstorbene Or . L . Wolf gebracht . und namentlich auf seiner letzten großen Reise in Erfahrung Das bestätigen ferner alle neueren Forscher , die wiederholt auf den von und nach Kratschi Hin¬ starken Verkehr an der Karawanenstraße fand in Fassugu in den von Doering weisen . Premierlieutenant gepackten Lasten " der Haussa „ meistens Salz " . Es wurde „ zierlich dort bereits kalabassenweise verkauft , und so ging es fort bis nach nach dem jetzt fran¬ in Tschautscho . Selbst und Paratau Blytta zösischen Sugu liefern die Haussa noch Volta - Salz , obgleich sich hier , der schon der Einfluß der Mono - Zone gellend macht . Du . Büttner auch euro¬ verfolgte , sah in Blytta Wolfs 1891 die Spuren der Dahomeküste dem Seesalze neben Salz , das päisches wurde . gebracht ins Land über Pessi von Groß - Popo Wie der Westen Togos , so hat auch der Osten seine bevorzugten aufgestapelt sind . Salzmärkte , in denen jederzeit erhebliche Vorräte , das in 7 ° 6 ' nördlicher Breite und Ein solcher Platz ist Sagada nur zwei Stunden vom rechten Mono - Ufer entfernt liegt . Es ist nach ein weitläufig gebautes anziehender Schilderung Lieutenant Plehns getrennten Teilen besteht . Die Dorf , das eigentlich aus mehreren stattlicher läßt sich an der Menge Wohlhabenheit " der Bewohner
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der deutschen über die Entwickelung Jahresbericht 1896/97 , Berlin 1898 , S . 29 und 30 .
Schutzgebiete
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7 Häuser erkennen . Auf dem Markte , wo es äußerst lebhaft zugeht , entdeckt man schon zahlreiche europäische Waren , namentlich Zeuge . Der Hauptartikel ist und bleibt jedoch das Salz . In den Nieder¬ lagen der schwarzen Kaufleute sah Plehn erstaunliche Quantitäten des begehrten Tauschmittels , „ dabei alles schon in kugelförmige , mit Bast¬ geflecht umwickelte Lasten von etwa 20 IrZ verpackt " . Der Preis solcher Last betrug vor zwei Jahren durchschnittlich 3 , 50 Mark , also knapp 9 Pfennig für das Pfund ; er steigert sich aber , wenn die Wasserverhältnisse im Mono so schlecht sind , daß die Zufuhren dadurch beeinträchtigt werden . Den Vertrieb nach dem Innern , soweit dies auf deutscher Seite liegt , besorgen ausschließlich die Eingeborenen von Atakpame . Sie wandern mit ihren Industrie erzeugnissen , als da sind Messer , Ledersachen und ungemein große Kalabassen , schnell die drei Tagemärsche nach Sagada hinab und tauschen hier ihre Herrlichkeiten gegen Salz ein . Plehn , der die¬ selbe Route beschritt , zählte während seiner dreitägigen Reise nicht weniger als 184 mit Salz beladene Träger , die ihre Ballen nach den vier Hauptmärkten Atakpames zu liefern haben . Dort kostet eine Last für den Abnehmer bereits 10 Mark oder 25 Pfennig pro Pfund , und dieser Satz erhöht sich natürlich mit der wachsenden Zahl der Zwischen¬ händler immer mehr . Denn von Atakpame geht das Salz zunächst nach Akposso und von da nach Kebu , Pessi und Anhangs . Pessi wiederum vertreibt das Salz bis nach Tschautscho hinauf . Eine ähnliche Stellung wie Sagada scheint auf dem linken Mono¬ ufer die Stadt Tado einzunehmen . Sie befindet sich auf französischem Besitz und beherrscht die verkehrsreiche Straße , die von Togodo , wo die Schiffbarkeit des Mono aufhört , nach Norden verläuft . Wer von Makhi oder einer der anderen Binnenlandschaften herabkommt , wird sicher vielen Leuten begegnen , die sich in Tado mit Salz versehen haben . Die gemeinsame Zusuhrader für beide Stapelplätze ist , wie gesagt , der Mono . Merkwürdigerweise begeben sich aber unsere Atakpame händler nie bis zum Flusse hinab . Sie bleiben beharrlich in Sagada und überlassen den Gewinn für den Transport von Togodo — bei¬ läufig nur ein Tagemarsch — den Geschäftsfreunden aus Groß - Popo , die das L >alz und die europäischen Güter im Kanu von der Küste bis Togodo heranschaffen . Trotz der mancherlei Nachrichten , die im Vorstehenden über den Salzhandel der Togokolonie niedergelegt find , bleiben gleichwohl ver¬ schiedene Fragen offen , die erst in Zukunft durch genaueres Studium der kommerziellen Lage beantwortet werden können . Dahin rechnen wir vor allen Dingen Erhebungen über den Preis des Salzes in deutschem Gelde per Pfund oder Kilogramm an den Orten der Er¬ zeugung sowohl , wie an den Zwischen - und Endstationen dieses weit¬ verzweigten Handels . Dann lassen sich mit ziemlicher Sicherheit die Gewinnsätze der Produzenten und der Mittelspersonen von Etappe zu Etappe prozentualiter seftstellen und daraus wieder Schlüsse auf die fernere Entwickelung dieses Geschäftes ziehen , auch dann , wenn
das im Bau begriffene Straßennetz noch mehr ausgestaltet ist und die nicht mehr in das Reich der frommen längst geforderte Eisenbahn Wünsche gehört . Sehr verdienstlich wäre es endlich , wenn unsere deutschen Herren drüben , namentlich die kaufmännisch gebildeten und Faktoreivorsteher , ein wachsames Auge auf den Salz¬ erfahrenen ab¬ von ihnen und des der Küstenplätze innerhalb handel haben würden . Denn zwischen die Volta Hinterlandes hängigen anscheinend selbständiges und Monozone schiebt sich ein handelspolitisch Dreieck , dessen Basis am Meere liegt und dessen Spitze etwa im des bezüglich hier zu suchen ist . Was von Misahöh Parallel nicht bloß die Kennt¬ wird , fördert erkundet Salzhandels die des Togo¬ , sondern einen Geschäftszweiges dieses nis ! überhaupt handels
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Eittenfeld
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