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German Pages 111 [144] Year 1913
Sammlung Göschen
Römische Rechtsgeschichte Von
Dr. Robert von Mayr Prof. an der Deutschen Universität Prag
III. Buch Die Zeit des Reichs« und Voltsrechtes
Berlin und Leipzig l< I . Göschen'sche Verlagshandlung G . m. b. H . 1913
Alle Rechte, namenilich das Übersetzungsrccht, von der Verlagshandlung vorbehalte».
Druck der Spllmerschen Buchdrucker«! i» Leipzig
Inhalt. Drittes Buch. Die Zeit des Reichs« und Vollsrechtes. Erste Hälfte. Das öffentliche Recht. Erstes Kapitel. Die Quellen Zweites Kapitel. Die Menschen Drittes Kapitel. Die Verhältnisse Viertes Kapitel. Der Staat Fünftes Kapitel. Das Recht Zweite Hälfte. Das Privatrecht. Erstes Kapitel. Personenrecht Zweites Kapitel. Sachenrecht Drittes Kapitel. Recht der Schuldverhältnisse Viertes Kapitel. Erbrecht Namenregister Sachregister
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Diittes Buch.
Die Zeit des Reichs- und Volksrechtes (von Hadrian bis Diokletian). Erste Hälfte. D a s öffentliche Recht. Erstes Kapitel: Die Quellen. Die Geschichte der römischen Kaiserzeit des zweiten und dritten Jahrhunderts ist äußerst dürftig überliefert. Nur die griechische Literatur erfuhr in dieser Zeit eine reiche Nachblüte, während die römische immer mehr und mehr verdorrte. Die hellenisierende Richtung Hadrians und seiner Nachfolger kam eben auch in der Literatur zur Gelwng. Die Anarchie und die Zersetzung des Reiches, die mit dem Sturze der severischen Dynastie begannen, machten dann die Literatur fast völlig verstummen. Erst das Erstarken der Reichsgewalt und die Neubegründung des Imperiums durch und seit Diokletian ließen auch die Literawr wieder zu kraftvollerer Entfaltung gelangen. Die historische Literatur dieser Zeit war nicht bloß wie schon längst zweisprachig, lateinisch und griechisch. Sie war zwiespältig auch der Form, dem Inhalt und der Tendenz nach. I n formeller Hinsicht war sie teils Historiographie in Fortsetzung der ehemaligen Annalistik, teils Biographie. Nach Inhalt und Tendenz war sie bald „höfisch-monarchisch", bald
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Die Quellen.
„aristokratisch-senatorisch", seit Überwindung des politischen durch den religiösen Gegensatz bald heidnisch, bald christlich gefärbt. Das wenige, was erhalten ist, gewinnt nicht bloß darum an Wert, sondern namentlich auch dank dem Material, aus dem es zusammengetragen ist. Denn die schon in republikanischer Zeit üblich gewordene Veröffentlichung der politischen Tagesliteratur in Poesie und Prosa durch Lobschriften, Pamphlete, Reden, Briefe und Memoiren bot der Geschichtsschreibung eine wesentlich breitere Basis. Außerdem lieferten Autobiographien einzelner Herrscher und ihrer hervorragendsten Gehilfen, kaiserliche Erlasse, Senatsprotokolle, Berichte von Statthaltern, die offizielle Stadtzeitung von Rom, der Staatsanzeiger, eine Fülle von Stoff. Das umfangreichste Geschichtswerk dieser Zeit ist die ^a>/,«