Rechts- und Wirtschaftsverfassung des Abteigebietes Maursmünster während des Mittelaters


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Rechts- und Wirtschaftsverfassung des Abteigebietes Maursmünster während des Mittelaters

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BEITRAGE CUR

LAJNDES- UiND

VOLKESKUNDE

ELSASS-LOTHRI^GEN

IX.

KliCHTS

HEFT

UM) WlRTSCliAFTS-N

ERI

ASSUNG

,

HKS Ain KlUKiJiKTKs MAURSMirNSTKK WÄIIRF.ND DKS MITTEI^At/i KKS

VON

Dr.

AUG. HERTZOG,

STRASSBÜRG J.

H. Ed. Hcitz (Heitz

&

MUndbl)

r888

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Im

Verlage der unterzcieiiiieteu Veriagsliatidluug

erscheint unter dorn Titel

Bh:i

i

:

HAGE

ZUR

LANDES- UND YOLKESKÜNDE VON

BLSASS-LOTUHIKT) Nachdem sich die Stürme des vorigen Jahrliundeits

und

Jahrzehnte des XIX. gelegt hatten, nachdem diese des Alten gar vieles verwischt haben, war es den Menschen ¥rie beim Erwachen aus einem langen schweren Traume. ESn neues Lehen hatte das alte Leben ersetzt , und man fragte sich nun: Wie war es denn früher? Während des thiitsächlichen Frl«'h«>ns der alten Institutionen durch unsere Voreltern wunle nie gefragt, wie, warum ist es so? Man glaubte fest, es sei immer so gewesen, und es müsse aucii immer so bleiben. Die mächtigen sonalen Erschötterungen einer kräftigen Sturm- und Drangperiode lehrten aber, dass dem nicht so sei. Nachdem Friede und Ruhe räckgekehrt waren, kam auch das sich BeWns war denn vmher, wie hatte es sich entwickelt sinnen und also gestaltet, und warum hat man damit aufgeräumt, und hat man nicht vielleicht in allzugrossem Eifer zu gründlich aufgeräumt mit dem Alten, hat man nicht vielleicht, was jetzt noch gut wäre, zu radikal zu Werke gehend, beseitigt?

der

ersten

:

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Aus diesem Drange nach Aufklärung der alten Verhältnisse entsprang im Anfang unseres Jahrhunderts in Frankreich in Deutschland, zuerst aber in dem letzteren Lando^ die geachichtlicbe Snhule der Rechts- und Sfaalswissenschaften. Deutsche Gelehrte wie Grimm, Eichhorn und viele andere, die hier zu nennen zu lange wäre, gaben durch ihre epochemachenden Untersuchungen den stärksten Anstoss zu diesen Studien. Die Untersuchung der ländlichen Verhältnisse während des Mittelalters bildete einen wichtigen Gegenstand des Studiums

^e

vieler Gelehrten. Wir nennen hier nur die herv-orrag^enden Arbeiten Antons, Langethals, von Waitz und Maurers, und anderer mehr. In Frankreich hat sich Guerard um. die Aufklärun^j ländlicher Verhältnisse im Mittelalter grosses Verdienst erworben durch die Herausgabe des Polyptychon Irminonis, welches er mit einem sehr gelehrten Kommentar begleitete. Seither hat man auch dort über" den Vo'j-osen fortgefahren, diese Fragen der ländlichen Verfassung- ginindUchen Forschungen zu Grunde zu legen. Auch unser Elsass hat einen wackern Forscher getunden in der Person des Abb6 Ranauer, der mit wahrem Benediktinerfleisse die freie Zeit, welche ihm dn' beschwerliches Lehramt bot, verwendete, um die Landesarchive zu durchsuchen und die wirtscliaftlichen Zustände unserer Provinz während der vielen vergangenen JHhrhimdcrte unserer Ge'-cliichte jxründlichen Studien zu unterziehen, der auch aiis-ezeichnete Werke über die früheren Bauernzustäude geschiieben hat und, tiamit nicht zufrieden, eine grosse Reihe elsässischar Weistümer

publizierte.

Wenn man

all diese grossen, mehrbändig^en Forschungen welche eine reiclie J^'ülle von Angaben und Thatsaciien entlialten, welche einen aufmerksamen Leser von Land zu Land führen, so entgeht einem wie man ^^agt die ereits heredilas Uüherselzung des Werltes Allod ist. Mit der DeiHJSsedierun^'^ der kleintreiea Leute veiscliwnulet das ganz freie Eigenfiun immer mehr. Wie stark dies in jener Zeit in der Mark vertreten war, kann aus vorliegenden Urkunden nicht amuiiiernd angegeben werden, eine approximative Statistik wäre nur auf Grund, eingehender Ardiivstudien md^^lich, wie sie unser verehrter Lehrer Batl für das Eigentum der Stadt Hagenau seinerzeit ge,

macht

hat.

Jedoch würde viele

sie sehr unzuverlässig ausfallen, denn wie Urkunden möj^en wohl zei*stört worden sein ? des Klosters konnte ein Hmlerden Leiuiharkeiten Neben

«merum proprium«, besitzen. IKe Grossgmndfaesitser vergaben jedoch nicht alle ihre Güter zu Lehen, sie behielten immer noch einige Aecker zu wie die Bauern oft zu sagen pflegen Hause zum eigenen Betriebe. Besonders die Reben scheinen einen grossen Teil des Dominiunis ausgemacht zu haben, -da die Dienstgelder der Triduani, wie schon erwähnt, dazu verwendet werden sollten. Dies vurbehaitene Gut bildete das sog. «Dominium», die «Domuine». Dies bedeuten auch die Ausdrücke; «indominicatus, dominicum, dominicale, dominicatura», denen wir in unseren Urkunden und in den Fnlyptychen begegnen. Dies Gut heisst auch die terra salica, d. h. das unmittelbar zum Hauptjj^ebäude, zum HerrschattslKtnse g:ehörige Gut, das der Ei:-,n>nlümer meistens selbst licwirt-rhallete. Das allie

An&L^dlusi^

xulö.

die Guter verteUua^.

Um

die Höfe, um die einzeln stehenden Höfe der grossen Grundbesitzer herum befanden sich die kleinen Wohnungen der HofbMieniy welche ihrem Unterhalte ein 9tück Acker in der Hofmark erhielten. «Hof» war ursprünglich nur das Herrenhaus, mansus, im Französiohen hat «ich bis heute das Wort «manoir» für dasselbe erhalten, nnd nur weil dem Bruiorn, so

m

so Boden vom Herrn verliehen wur ie des « mansus » auch aut das bäuerliche Gut aus. Hier in Maursmünster war also lediglich die Organisation der Arbeit auf dem hmschdUichen Hofe die Ursache Hitten der sich bngtam eniwidtelnden Dorfonsiedlungien. sich in West&len und in den jetzigen Hofrechtsgegenden nicht» entgegen unseren Gegenden, lauter freie kleine Bau^n erhalten wenn auch Grossbauern nach unserem heutigen Begriffe vi(A

als

dehnte

er

bedurfte,

man den

,

Begrirt'





hätten wir dort sicher auch mehr Dorfansiediungen. JSoIch kleine Hofgüter, wie sie dort bestanden und nocli bestehen, im Vergleich einer Villa auf den Latifundienbesitzungen eines WeltHellen oder geistlichen Grossen, konnten gewiss nicht au Dorfso

ansiediungen ÄnUiAS bieten. Wir sprechen hier also unsere Ansicht dahin aus, dass und dieser existierte ««icher schon nur der Latifundienbesitz zu Tacitus' Zeiten in denjenigen Stämmen, wo bereits ein festes monarchisches Prinzip die Grundlage des staatlichen Verbandes ,

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25



bildete, dass nur dieser Besitz mit seiner notwendijron Hoforganisation, mit seiner Villa als Mittelpunkt einer weiten Feldmark Dorfschalten hervorbringen konnte. Natürlich wollen wir dem Verteidi^run^^'^szwecke als Grund einer Dorfansiedlung nicht alle Begründuni^ wegnehmen; aber auch dies Bedürfnis kannte sich nur allmählicb föhlen lassen und nicht gleich zur Dorfansiedlung bewogen' haben. Die meisten unserer elsüssischen Dorfnamen beweisen , dass ursprünglich dort "Wo das heutige Dorf steht, ein herrschaftlicher Hof war. Der einzelnstehende Wiitscliaftshof des Grundherrn auf der zui^ehöri^jen Hofmark, dies ist der Grund der Dorfansiedlung in der Mark Maurs-

münster. Von vornherein lag dann das Bauerngut der Hintersassen in der Gemengelage. Dessenungeachtet blieb der Hansus, die Hube, immer die Grundeinheit der Gntorverteiliing. Der Boden, der deti Mansus aumachte, war dem Bauernhofe für ewige Zeiten beigesprochen und zwar nach einem für die belreffonde Gegend für immer festgesetzten Flächenmasse. Daraus erklärt sich auch das obenerwähnte Verbot, einzelne Teile der Lehnbarkeit zu verkaufen oder anders davon zu trennen. ^as Wort mknsus wird in unseren Urkünden nur noch als Flächenmass gehraucht , nidht mehr zur Bezeichnung des dafür steht curtis. Die Hube Hofraumes im engeren Srnru ward und blieb bis heute noch in verschiedeTien Gegenden ein Flächenmass. Wie gi*oss ^ar nun dieser Mansüs? Sein Flächeninhalt wechselt zwischen 10 und 12 « Bonnaria » (französ. « Ü uHiit rs », das sich in einigen Gegenden Frankreichs bis iü uu:sere läge erhallen hat). Eine Verordnung Lothars bestimmt den Inhalt efnei^ Ißrc^aimänsU^ knf 12 Bcoinaria. Nach der BöredmUng des Hern Gü^rard beträgt der Bfansus laSO bis 1536 Areä, der Bonnier zu 128 Ares berechnet. Herr Hanauer berechnet ihn nach einer gut gewählten eine Urkunde Rechenau fiia he die ihm die Charta^ Wernheri der Zeit, geliefert hat, wie folgt: Nach den Angaben dieses sind Dokuments verfasst durch Abt Wernherr 1166 1 Mansus und 72i|s Acker Mansus Acker. Es ergiebt sich daraus, dass ein Bfansus sO viel ist wie 35 Acker. Der der Mansus ist Acker aber variiert zwischen 25 und 35 Ares demnach 35 mal 25 bis 35 Ares oder 875—1225 Ares. In Hektar. runder Zahl also ungefähr 10 Auf den Mansus berechnen sich nun alle ,

,

,





=3

,

Keaila^ten. Nach der Nätur ihrer Dienste erkennen wir Die freien münster drei Arten von Lehenhuben :

gönui, ingenttiies >

;

die Diensthuben

,


. H37 n. 3H8 est camcrarius, cellcl•;lm^^ et senescalciis >. 1

;

Vgl. iil

Guerard

* Vgl. Cap.

de

Villis,



passim.

^ Prof. Sohm, Vorlesung über Rechtsgescbichte § 19, beamten. 0. L. V. Maurer, HofTerfassong § 85.

1,

die Hof-

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40

und Herbergshäuser nie,i an deren Spitze standen ^wieder eigene Vorsteher; in Corvey waren es drei geistliche Mitglieder e ad des Kloster welche die , domum inürmorum tres » Reisenden und die Kranken empfinpren und zur Pfle^re hatten. Diesp HeiluT.ui^und Sj)italvorstelier beis$en c hospitalarii,





hüspitaiares, hospitarii, auch ospitaiii ».2 Die Kioslerre^je! will, dass alle Bedüi tnisse

aus

eigener

ebenen Mitteln gedeckt werden sollen. So werden heute noch im Trappistenkloster zu Gehlenberg, nach Arbeit^ aus höchst

dieser Hauptregel des Klosters, ora et labora, -ille Lebeiisbedürfnisse durch eij^ener Hände Arbeit bescJialTt.3 Den damaligen WirtschafTsverbältnissen ent-pif^chend mussto die Wirtschaft der Giiindherren eine Na Ii na Wirtschaft soiii. Jedes Kloster liatte also innerlialb seiner Fronhofgehäude, cintia monasterium», verschiedene Handwerker, welche gegen ihre Dienste und Ariieit durch das Kloster erhalten ^wurden und als Mitglieder des Hauses eingeschrieben waren. Addalard nennt sie c Matricularii » In Corvey findet man am Anfang de> T\'. Jahrhuriderts herrschaftliche Bäcker, «pistores dominici», Braumeister, «hratsatore^ dominici». (Gf. Stat, v. 822, Cap. XV, I

.

334 bei Gucrard a. 'a. 0.) Auch in Maursmönster halte man Bäcker und Bierbrauer. Die Handwerker waren in Corvey in drei Arbeitskammern Abt verteilt, jeder Kammer stand ein Handwerksmeister vor. Addalard zahlt folgende Handwerker auf: 5 Schuster, «sutores», 2 «cavalarii», nach v. Maurer Lederarbeiter, 1 Walker, «fullo», p.

G Schmied(\ acfahri prrossarii», '2 Hold schmiede, caurifi(C-». Peruaiiieritveil'ortif^er, 1 Schwert2 Schildinarhei', «scutarii». fe;xer (fourhisseur), c sainialur », ein « gararius », nach d'Achery (citiert durch Guerard, Index V® Gararius) einer der dem Holzfällen vorsteht, 4 Zimmerleute, ccarpenlarii» (charpentiers), 4 Maurer, c mationes » (raagons), und endlich noch 2 Aerzle, 1



medici

».

^

Handwerkszeuge sollten diese Arbeiter vom Kammerer empfangen, der den Handwerkern vorsteht, «secundum con> Alle

1



Ad

hospitalem pauperum.

8 Vgl. G. L. V.

Maurer

*

Stat. V.

822 bei Guerard iV, p.

30.4.

§ 85, p. 252. 8 Wer sich ein lebendiges Bild einer solchen Klosterwirtschaft machen will, wie ich diese jetzt beäciu-eibo, für den lohnt es der Mühe, wenn er die Reise nach Kloster Oehleuberg bei Reiniiigen hr. Oberelsass antritt. Hier ist noch ganz und gar die mögUchst reino Naturalwirtschaft der Capitalarien und der Addalardtschen Statuten Die Brüder bebauen sogar den Boden selbst, soweit sie ausreichen, sie verriehten alh' hauslichen Arbeiten ohne Ausnahme selb>t. und alle Handwerke sind darin vertreten ihr Getränk, das Bier, bereiten eigene Klosterbiauer. x\u der bpitze der Wirtschaft steht der Pater 1.

c.

;

Schaffner.

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— sueludinem communem»,

munster

dassel))e schliessen

Anfanglich «luiften cularii

im

Kloster siMbst

waien, nur

41



däss hieraus können.

so

wir

für

Haurs-

die Handwerker, die nicht als niatriwohnicn und nicht Mitglieder desselben

IVir den doch selir hti'i imission Üare dessen Pr lm inisse überöJeig*?n, und die Griuidhcrron iiu frlauhttn ihnen dann ilen Markt zu arbeiten, dies konnte abei

TT^f arl)eiten,

Leis(uii^t'i)

nur geschehen, nachdem der Handelsverkehr dui-ch Einsetzung von Märkten sehr zugenommen hatte. Dies zu thun, vernachlässigten die Grundherren nie, da hierdurch auch ihre finanziellen Einkünfte hedoufend vermehrt wurden. Für die Erlaubnis, um Lohn zu arlx'itcij, gal» rlann gowohidicli der Fiand werker eine j"ilit Ii' )m' \l>gahe von scifieii ge\veri)hchen Erzeugnissen, welche als J;e;tllasf auf seiner liulte oder auf seiner Wohnun«,»- ruhte, daher eljcn die Abgabe von Pflugscharen, von Gewebe und von andmn Artefakten, die somit den Beweis liefern, dass auch hier in Maursmünster in früher Zeit die Handwerker im .selben Verhältnisse standen wie in Corvey um 820 herum,* Diese ebenerwähnte Einteilung der Handwerker des Klosters Ministeria » nacli den verschiedenen in Kammern, Aemter, Beschäftigungsarten , sagt die Urkunde von 1144, «equum Semper paratutn habeat, quem vel ipse cum abbate equitet, vel cui jusserit prestet. * Der « Marsclialk» hatte ferner noch die Anordnung zu treffen, wie und wo die IMerde zur Weide getrieben werden sollen, und r}>te für Herbeiscli ilfung des nötigen Futters. In der Al)toi Müii>lei- im Gregorieiilhal musste «der marsclialk oech ileiij alibas nachtragen sinen Stuhl ze den hochgeziten, wenne er mit cruce gat».i Der Marschall hatte denn auch, jedoch nur in Kriegszeiten, die Gerichtsbarkeit über das ihm untergebene Heer. Das alte Strassburger Stadtrecht, Cap. 91 bei Grandidier, II, 79, beauftragt ihn mit der Sorge für die Verpflegung der Fremden

um





und der >cini

ii

Auf

Pioisen begleitet der Marsrhall

«Dei* Abl)ns

hat einen Marschall, der soll

ti'iti^et'ührten IM'erde.

liL'rrn

überall

;

mit inte varn, weiuic er sin bedarf».

Ebenso hattt; nach dem obenerwähnten Sladtrecht, Gap. 90, Ul der Marschalk die Pflicht, den Bischof

bei Grandidier, II, 79, 1

Urkunde von 1389 über Münster im Öberelsass,

«Als. dipl.>

II,

bei Schoepflin,

164.

2 Ibidem.

i

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L^y

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4^)



und

seine Gefotgscfaaft zu euipfan^^eu, ihnen ihre Wohnungen anzuweisen in der Stadt, wenn die herrschaftlichen Gebäude

nicht ausrcichfeii. Aber des Marschalls Dienste sind

Höfe und eine Hube Landen?

(ca.

nicht unentg^eltlich, drei 10 Hrk(ai) in EclioKeswilir

sind ihm narii dcni Mauisiiiünsterschnn Horreclit zugewiesen; er und sein Pferd erhielten den Unterhalt vom Kloster.

Der Kämmerer.

2.

Dieser hatte, wie InMcit?; nniiedeufct, die eigentliche Haushaltung unter sich. Hier in Muursniünster sind seine Dienste wie folgt beslinnnt «Der Kämmerer des herrn Abtes besorgt und bewahrt in den Kammern »ien Tisch und die Tischtücher^ die Bette und Alles was dazu gehört.» Als der erste und oberste ritterburtige Kammerdiener des^ Abtes hatte er auch diesen persönlich zu bedienen, wenn er zu Bette ging, und des Morgens, wenn er aufstand. Camerai'ius abbatis, rnl)itiim eunti, surgenti in omnibus .sultiniiiistiet; camerai ius abbat is in camiuata mensis, lectisterniis :

-eii, '.lebüdet. Die Arbeiterdien.->le Ijcstanden viellach aus Ki'zeupinissen ihres Gewerbes. In der Abtei Munster mussten die Fronlischer

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'

47



Mal in der AYoche für den Abi Hsclien, und in Ei)ers« heiiiimünster bei Schlettstadt, < swas si des tages ^^evabent, das eullent si ze hove antwirten, das sullent tun die fischer die verlehent sin von dem j:otshuse». (Grimm I, 668.) "Wenn der Fisc her kommt (in Münsi» r) mit den Fischen, sf> erlinlton einen Werken I^rot und eiiipn Trunk soll er Weins, und uKin soll ilm zweimal kl(Mdon, mit seinen Kneciilen el>en.so eiiiiolt hier dei' Wei kmeisloi* einen Jlock im Jahre. (Scha'ptl., ((Als. dipl.» 11, 1(>5.) Aehnliclie Belohnungen linden "wir in Ebersheimmünster. rlrei

:

Die Betriebseinrichtung der Villa. Der Manrsmiinsterer Gotsbetrieb. Die Fronhoie der verschiedenen Ho%üter standen ihrerseits unter dem Haupthofe des Klosters, wie auf den königHellen Gütern die Unterhöfe von den königlichen Pfaleen abhingen. Zu jedem Fronhofe jreliörte ein mein- oder minder grosser Güterkomplex, den man einen chscus» nannte, es war die

Hofm:nk. Ein Teil dieser Hohnark .wuitle an unfreie oder freie Kolonen verliehen, der andeie Teil wurde vom Hofe ausf,^enutzt und durch Fronartteiter oder Tagelöhner bebaut. Dies vorbehalteoe Gut hiess die «terra dominica», auch c terra

saHca», es

ist

dies die eigentliche

Domäne.

man im

Güterver/eichnis von 11 '20 an Fron')7() iandt rcien, terrae s.ilii ;u\ in der Mnrk Maursmünsler Taj^werke liei den Seimn cien, 7!^5 ausser der Mark, ;d>er im KIsass gelegen, 4U «jugera», die im Saargau (hei SI. Quirin) gelegen sind. In verschiedenen andern Ortschaften des Landes zählt das Inventar noch 50 herrschattliche Hulien auf. Auch Reben, Wietzen und Waldungen gehörten auf den Gütern Maursmünslers zu den Saalländereien. Das Klostei" hesass in verschiedenen Dörfern des Elsass denn weit zerstreut lagen die Desitin n^''en dieses reichen 15*2>'2 T.asteu Gotteshauses Iiei»en mit einem Kiliane Weines; die Fuhie \Vein wird nun gemeiniglich zu 11 Hektoliter angenommen , somit herbstete das Kloster 152 y^ii := 1627 Hektoliter. Nehmen wir nun den mittleren Ertrag per Hektar zu 50 Hektoliter an, so entspricht der Gesamtertrag der Klost«M rehen einem Hehhergsareal von .Ti,44 Hektar. findet

:





Wiesen waren

in den versrfiiedenen Hotmarken so viel, davon 20!i Wa;^«'n Heu gesclmitten W(»rden konnten, ferner aildt das Inventar noch 72^/2 Tagwerke Wiesen, welche den Mönchen zugeschrieben waren. Im Jahre 1120 war, wie es

liass

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48 scheint, hier in

Maursmünster das Gut

üei

Konventualea auch

dem

des Ahtes geschieden, wie es im Laufie der Zeit in allen Kidstern geschehen nvar. Sobald der Abt mehr oder minder fürstlich auftrat« wurde dies notwendig^. Diese Wagen Heu waren zu 4 Pferden bereclmet ; zählt man jetzt für eine bergige Cejxend wie unsere Mark 10 Centner Heu auf je ein Pferd, so lud man auf dem Wagen eine Last von -40 Centiier, zusammen gerechnet erhält man die Summe von 'il,7'20 Ceiitner geendeten Futters. Ein Hektar gut unterhaltener Wiesen trägt nun ca. lÜO Ceutner Heu, somit ergiebt sich annähernd ein

schon

von

Wiesenareal von 120 Hektar Wiesen auf dem Gebiete der Mark, welche Saalländereien waren. Ferner zählt das besagte Inventar W^aldungen auf, in welchen 600 Scliweine gemästet werden konnten. AVieviei davon terra salica war, lässt sich nicht ermittehi, solche dem Abte vorbehaltene Wfdder werden nur angegeljen als so^'^enanntes c Kammerholz» der Buchberg und die Aue liierin duifte niemand holzen als der Abt oder derjenige, dein er es erlaubte, nicht einmal der Förster konnte es thun ohne Erlaubnis. Nur wenn ein Baum vom Alter oder vom Winde fiel, erhält der Förster, was übrig bleibt, nachdem der Abt vom Stamme sieben Fuss vorweg crenonuiien hatte. Auch die Garten ^^ehörteu zu den Saalländereien, wie dies in Corvey der Fall, so dass wir in den dortigen Statuten genaue Vorschriften fanden über den Gartenbau und über die verschiedenen Gewächse, die darin gepflanzt werden sollen, i In Maursmünster sind aber au^h 147 Dienst- und Eigenhuljen, «qui in dominico praestant», welche aus der Mark des Hofes ausgeschieden woiden sind, um zu den Saalländereien geschlagen zu werden. Die Ursache dieser Bannlegung können riir^nni^'-taltigc sein: Aussterl^eti Audi in Maursmünster ward es so gehalten, der Hof des obersten Guts Verwalters heisst deshalb Mciernof. cSa diguit^ s'appela mairie^ et aon domaine fat un fief de maiiie, avec droit de moyenne ou haaae juatiee. A la mort d*un maire. Ic seigneur dominant nommait ordinairement a sa place un des enfants du d^funt, et sUl n'en avait point, uu de ses freres.> Auch hier in Mauramiknster waren mit der Zeit die A^aater erblich geworden. Im XII. Jahrhundert waren sie ea jedoch noch nicht Ton Rechts wegen, de facto dftrfte «a anch TCKkommen.

qu'on

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Li luusä

unter

seiaeai Eid

die Eigeii^'ulei

und Krblehen

des Klosters verpachten und vergeben, ohne Gunst noch Hass für irgend jemand , was jedo(»i wohl nicht immer ^er Fall M ar auch soll er seinen eigenen Ntttien und Vorteil daljei ;

Ein

i)icht suchen.

cvir inieg^errimus»

also

musste der Meier

Maursmünsier beauftragt mit dem Eioziehon dos «Census» der verlehnten (jrüter, er war zugkich

sein.

auch

Der Meier

ist

hier in

JJüüiaiieiiieijdant.

Bei der Ernte, im Heuet und in der Weinlese musä der Yillicus durch seinen Boten die froodpflicbtigen Dorfbewohner « Peu Ii peu les mairics se perp^tuerent dans les familles, comrae les anciens ben^fices militaires, et eniin elles devinrent b^r^ditaires. Les 6v^ae8 avaient en des maires longtcmps avant rinstitation de

abbayes possesseurs de en earent aussi qui reraplacerent les chanoioes et les roligietix dans la perception de leurs revenus. Ces maires pretaient serment au chapitie de s'acquitier fidelement de leurä iuiicüoiis, et promet* taient qnUls ]i*y priteadrairat «acu droit hCfMitaire, sons peioe d'amende on de privation de la mairie > Dies wurde auch bier so gehalten. Dafür wurden alle Aemter ledig bei jedem Abtswechsel. < Leurs droits consistaient dans les amendes, les confiscations, les 6pavee. Par rapport h, la jnstiee, ils remplSasaient des fonctions telles qu'en ont exerc^ depuis les procnreurs fiscanx. Iis avaient dans les droits seignenriatix les gants les depois (droit de mutation de propnete fonciere), les bornemeuts, les saisines, les droits de foire et de march6, et ea g^nöral tous les droits de r^pk:e de cenz qu^ou nommait ,oiiUieB'». Diese Rechte stehen dagegen in der Mark MaonBaofilSter allein dem Scbultheissen als Gcrichtsbeamten zu. «Comme ils commandaient les babitauts du territoire pour les Gorv^» wie oben im Texte soeben eiw&liiit «les seignenrs lemr abandonn^rent tons les droits qn^ils percevaient snparavaiit sur lenrs scrfs par oxemple, certaine taille, le droit de nooe » der bcbweiz z. B. das Hecht, in einem Weistum der Abtei Muri «imd so das hoehzit zergot, so sol der brutgam dtts bi 9 4 sinem wip lassen ligen die erste nacht oder er sol si Iteen mit ' la 5 Schill. 4 pf. » premi^re pinte de vin de cbaque tonneande cabaret. » Hier in JMauismünsier erhält dies der 3obiilze. «Le rouage autre imjpot sur le vin.» Es ist dies der «fürwm», den mt in nnsern Ufkimden finden, der aber hier durch den Zöllner für die Herrschaft eingezogen wird. « Et la faculte de prelevor nne portion de chaque denr^e. Iis poufaient exiger deä etiaugers qui p^saient aar ies terres de leurs Seignears «n droH de travecs.» Hier wird dies Recht nicht erwähnt. € C'6taienf CHX qui devaient condnire ia majriAe an moqatier on mostier, le jour de la noce.» Dies Kecht entspringt aus dem Hnndinm des Grundherrn Uber seine Hintersassen, er hatte väterliche Gewalt über deren Kinder und konnte sie rrchtlidi nach seinem Gutdittkin SiriMinton. Ohne seine Erlaubnis durften sie es nicht thnn.

fiefß





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zur Arhoit zusammen kommen lassen am Morgen, und die Arbeit i^elhst aucl» fiberwachen im Ranne der Dorfes. Er soll auch Uarül^er wachen, duss niemand vordem Kio