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German Pages 173 [237] Year 1988
PhilosoP,hische Bibliothek· BaD
DavidHume Politische und ökonomische Essays Teilband 1
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I.
DAVIDHUME
Politische und ökonomische Essays Übersetzt von Susanne Fischer Mit einer Einleitung herausgegeben von Udo Bermbach
Teilband 1
FELIX MEINER VERLAG HAMBURG
PHILOSOPHISCHE BIBLIOTHEK BAND 405a
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© Felix Meiner Verlag GmbH, Hamburg 1988. Alle Rechte vorbehalten. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übertragungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, soweit es nicht §§ 53 und 54 URG ausdrücklich gestatten. Gesamtherstellung: BoD, Norderstedt. Gedruckt auf alterungsbeständigem Werkdruck papier, hergestellt aus 100 % chlorfrei gebleichtem Zellstoff. Printed in www.meiner.de Germany.
INHALT
Teilband 1 (PhB 405a) DAvm HuME: PounscHE UND ÖKONOMISCHE EssAYS Einleitung. Von Udo Bermbach......................
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Die Ausgaben der >EssaysTraktat über die menschliche N atur< 1, enthält nach einem ersten, erkenntnistheoretischen Teil im zweiten Buch >Über Affekte< eine ausgearbeitete Anthropologie, die als systematische Grundlegung des letzten, moralphilosophischenund politiktheoretischen Teils verstanden werden kann. Schon dieser Aufbau des >Traktatspraktischen PhilosophieTraktat< mit prinzipieller Klärungsabsicht erörtert Die folgende Einleitung versucht die Umrisse des politischen Denkensaus den >Essays< zu rekonstruieren, unter weitgehender Vernachlässigung der übrigen Arbeiten Humes. Wo immer möglich, werden Humes Werke nach deutschen Ausgaben zitiert, hier: >Ein Traktat über die menschliche Natur, mit einer Einleitung neu hrsg. von R. Brandt, 2 Bde., Harnburg 1973. 2 Den Zusammenhang von Philosophie und politischem Denken betonen fast alle neueren Arbeiten zu Hume. Vgl. statt vieler D. Miller, Philosophy and Ideology in Hume's Political Thought, Oxford 1981, eine der besten, zusammenfassenden Darstellungen. 1
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Udo Bermbach
werden. Im Kontext einer psychologisierenden Anthropologie, die auf der Folie eines komplexen Schemas von >Leidenschaften< das Handeln der Menschen vornehmlich als affektgesteuert interpretiert, durch Interesse wie Vernunft sozial kontrolliert, lassen diese Erörterungen die Umrisse und Strukturen einer >bürgerlichen Gesellschaft< entstehen, mit deren konkreten Problemen sich Hume dann in seinen zahlreichen >Essays< eingehend auseinandersetzt. Diese >EssaysTraktats< 3 , nehmen die dort geführte grundsätzliche Diskussion in variantenreicher Form wieder auf und können als literarische Neu- und Umformulierung der philosophischen Absichten des >Traktats< gelten 4 • Sie lassen sich lesen auch als Reaktionen Humes auf aktuelle Probleme, die mit weitausholenden, historischen Exkursen und Beispielen, mit Verweisen auf zeitgenössische Vorgänge und Entwicklungen die Absicht einer gründlichen Klärung von gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen, ja selbst kulturellen und wissenschaftlichen Fragen verbinden. In ihnen dokumentiert sich ein Politik-Verständnis, das noch erheblich aus der Tradition einer umfassenden philosophia practica lebt, eingebettet ist in eine weite, gesellschaftstheoretische Perspektive, die erst in Ansätzen jene fach-disziplinären Ausdifferenzierungen Der >Traktat< erschien 1739/40, während Hume sich in Frankreich aufhielt. Er wurde weder ein wissenschaftlicher noch ein finanzieller Erfolg. Hume arbeitete ihn später um und publizierte ihn unter den Titeln >An Enquiry concerning Human Understanding, 1748 (dt.: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand, mit einer Einleitung hrsg. von J. Kulenkampff, Harnburg 1984) und >An Enquiry concerning the Principles of Morals, 1751 (dt.: Untersuchung über die Prinzipien der Moral, übersetzt, mit Einleitung und Register versehen von C. Winkler, Harnburg 1972). Vgl. dazu auch die Standardbiographie zu Hume, E. C. Mossner, The Life of David Hume, Oxford 1980, bes. S. 117ff.; neuerdings auch David Hume, mit Selbsterzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt von G. Streminger, Reinbek b. Hamburg, 1986, S. 27ff. 4 E. C. Mossner, a. a. 0., S. 140; ähnlich urteilen die meisten Autoren, die sich mit den >Essays< befassen. 3
Einleitung
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erkennen läßt, welche für die weitere Entwicklung der wissenschaftlichen Einzeldisziplinen bestimmend werden sollte. Politik wird von Hume in einem weiten Zusammenhang menschlichen Sozialverhaltens diskutiert, sie umgreift individuelle Reaktionen und interpersonale Kommunikation ebenso wie die institutionellen Bedingungen und Regelungen gesellschaftlicher Organisation. Wie schon im >TraktatEssays< die Frage der Entstehung von Gesellschaften, den Ursprung, die Rechtfertigung und Ausgestaltung von Regierungen, die Bedeutung und Funktion von öffentlicher Meinungs- und Pressefreiheit, aber auch Formen und Wirkungen von Parteibildung und die Folgen politischen Handeins für die Entwicklung einer prosperierenden Wirtschaft und damit verbunden von Kultur und Wissenschaft. In einem eingängig zu lesenden Stil, fern aller akademischen Schwerfälligkeit, handelt Hume von den Grundlagen der zu seiner Zeit im Entstehen begriffenen >commercial societyEssays< sind durchgehend beherrscht vom Gedanken der möglichen Ausarbeitung einer guten und >Vernünftigen< Politik, von der Hume glaubt, sie lasse sich aus historischer Erfahrung gewinnen 5 • Daß Politik wissenschaftlich betrieben werden könne, stand für ihn außer Frage; mit Entschiedenheit behauptete er, es könne als ein allgemeines Axiom betrachtet werden, >>daß Politik allgemeine Wahrheiten zuläßtDaß Politik sich auf eine Wissenschaft reduzieren lasseTraktat< formuliert ist 7, entwirft das Bild eines Menschen, der aus den Gegensätzen von Stolz und Demut, von Furcht und Hoffnung, von Liebe und Haß, von Begehren und Abneigung und ausgerichtet an Gefühlen der Lust bzw. der Unlust je ruhige oder heftige Affekte entwickelt, direkte oder indirekte, handlungsstimulierende oder solche, die die Passivität befördern. Durch Selbstbezug wie durch die Fähigkeit des einzelnen, sich in die Handlungsmotive anderer hineinzuversetzen- was Hume als >Sympathie< bezeichnet -, gewinnen individuelle Affekte ihre soziale Dimension und werden dann durch die Vernunft, die selbst kein Motiv für Handeln abgeben kann, in ihrer gesellschaftlichen und politischen Wirkung kontrolliert. Ohne ein »vollständiges InventarEssays< ist diese, hier nur angedeutete Anthropologie gleichsam implizit als Hintergrund der Diskussion immer vor>Traktat>ein sehr flexibles Wesen und für viele verschiedene Meinungen, Prinzipien und Verhaltensregeln empfänglich« 11 , von Natur aus zwar unheilbar schwach 12 und in bezug auf Politik sogar verdorben 13 , aber zugleich doch auch um ständige Besserung bemüht. Gegen die Hobbessche Position wendet Hume ein, daß die Menschen in aller Regel ihre positiven Eigenschaften bevorzugen, sie am anderen schätzen 14, gegen die Unterstellung eines rein egoistischen und bloß utilitären Verhaltens -wie beispielsweise bei Mandeville 15 - argumentiert er mit dem Hinweis auf eine allen Menschen ursprüngliche Sozialveranlagung 16 • Daß der Mensch in eine Familie hineingeboren wird 17, ist von fundamentaler Bedeutung hinsichtlich sei-
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Das betont generell D. Miller, a. a. 0., S. 101 ff.; vgl. auch D. Forbes, Hume's Political Philosophy, Cambridge 1975, bes. S. 102ff.; inbezug auf die ökonomischen >Essays< die vorzügliche Einleitung von Eugene Rotwein, David Hume, Writings on Economics, Nelson 1955, S. XXIVff. 10 Dazu U. Voigt, a. a. 0., S. 28. " >Über HandelÜber den Ursprung der RegierungÜber die Unabhängigkeit des ParlamentsÜber Würde und Gemeinheit der menschlichen NaturÜber nationale CharaktereÜber den Ursprung der Regierung>herausragenden Eigenschaften«19 und befähigt ihn zur Reflexion wie Selbstkorrektur seiner individuellen und sozialen Situation, läßt ihn auch aus der Erfahrung lernen wie in die Zukunft hinausgreifen. Immer wieder handelt Hume eingehend 20 von den natürlichen wie gesellschaftlichen und institutionellen Bedingungen der Ausbildung kollektiver Eigenschaften und immer wieder betont er, daß nur der Wandel beständig ist und also ein wechselseitiger Einfluß von gesellschaftlichen und politischen Institutionen, von Entwicklung der Wirtschaft und des Handels, der Verfeinerung der Kultur und Wissenschaft und darauf bezogener menschlicher Reaktionen besteht. Was einzig festgehalten werden kann, ist so die prinzipielle Unabgeschlossenheit individueller wie gattungsgeschichtlicher Entwicklung, die Offenheit der Zukunft, die sowohl Fortschritt als auch zivilisatorischen Rückfall bereithalten kann. Daß alle politische Theorie damit nur als >>theoretische Problematisierung des historisch Verwirklichten>um in der Politik generelle Wahrheiten fest>Über Würde und Gemeinheit der menschlichen NaturÜber nationale CharaktereKlimatheorie< scharf zurückweist. Diese >Klimatheorie< taucht im Denken der frühen Neuzeit erstmals beiJean Bodin auf, in >Les six Livres de la Republique, Paris 1583, Reprint Aalen 1961, hier Buch V (dt.: Jean Bodin, Sechs Bücher über den Staat, hrsg. von P. C. Mayer-Tasch, München 1986, S. 159ff.) und wird dann im 18. Jahrhundert aktualisiert und popularisiert von Charles-Louis de Secondant Montesquieu in seinem Werk >De l'esprit des loisEssaysÜber Verfeinerung in den KünstenÜber einige bemerkenswerte TraditionenEssays< diskutiert Hume diesen Prozeß der • Selbstaufklärung und der historischen Evolution vornehmlich unter dem Aspekt des Verhältnisses von Person und Institution bzw. Institutionensystem. Die Vorstellung, daß Menschen, ungeachtet ihrer vergleichbaren, affektiven Ausstattung, in ihrem individuellen wie gesellschaftlichen Verhalten wesentlich durch ihre Lebensumstände bestimmt werden, lenkt zwangsläufig die Aufmerksamkeit auf die gesellschaftlichen und politischen Institutionen; deren Entstehung, Entwicklung, Stabilisierung oder auch Destabilisierung sind daher zentrale Themen der >Essays< und weisen Hume als einen der wichtigsten Institutionstheoretiker der bürgerlichen Gesellschaft aus. Die Notwendigkeit, sich gesellschaftlich zusammenzuschließen, ist in Humes Anthropologie bereits eindeutig mitbegründet. Von Anfang an - so argumentiert Hume - sind Menschen gesellig 26 , haben sie den Drang zueinander und werden sie durch ihre Fähigkeit, die Perspektive des Anderen einnehmen zu können, in eine interpersonale Kommunikation einbezogen. Zugleich legen natürliche Schwäche und prinzipiell uneinschränkbarer, individueller wie kollektiver Bedürfnishorizont die Begründung von Gesellschaft ebenso für jeden einzelnen nahe wie etwa der Wunsch nach Überleben und nach Sicherheit. Die >>Verbindung von Schwäche und Bedürfnis« 27 in der menschlichen Natur ist daher ein bedeutender Grund für Vergesellschaftung, Selbstbezug und Eigeninteresse kommen hinzu und fungieren als ihre Motive. Das Streben nach Wohlbefinden, nach materieller und geistiger Absicherung, aber auch die Tatsache, daß durch organisierte Arbeitsteilung die Effektivität und die Produktivität
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>Über nationale CharaktereTraktat>Besäßen alle Menschen ein so sicheres Gerechtigkeitsgefühl, daß sie niemals das Eigentum anderer begehrten, so hätten sie auf Ewigkeit in völliger Freiheit und ohne jegliche Unterwerfung unter einen Magistrat oder eine politische Gesellschaft leben können.« 30 Allerdings: schon primitive Gesellschaften kennen soziale Diffe>TraktatEssays< erstaunlicherweise keine Rolle. 29 >Über den ursprünglichen VertragTraktatÜber den ursprünglichen VertragTraktat>irgend wann, einmal durch Betrug oder Ungerechtigkeit erlangt worden sein mußnatürlichen< zur >künstlichen>Ursprünglich entweder durch Usurpation oder Eroberung oder beides entstanden, jedoch stets ohne Vorspiegelung einer freien Zustimmung oder freiwilligen Unterwerfung« 35 . Mit dieser These bezieht Hume eine scharfe Gegenposition zu der in seiner Zeit vorherrschenden, naturrechtliehen fundierten Vertragstheorie, die als Unterwerfungs- (Hobbes) bzw. Zustimmungsvertrag (Locke) die Legitimität von Regierungen auf den consensus omnium gründen wollte. Hume macht gegen den neuzeitlichen Kontraktualismus zwei Argumente geltend: zum einen bleibt >Über Verfeinerung in den KünstenÜber den ursprünglichen VertragÜber ZinsenÜber passiven GehorsamTraktatÜber den ursprünglichen Vertrag>spekulatives PrinzipZustimmung< »als eine der gerechtesten Grundlagen von Regierungkünstliche< Produkte 46 , entspringen >Über den Ursprung der RegierungTraktatTraktatÜber SteuernÜber die ParteienkoalitionkünstlichenÜber die ParteienkoalitionZur Frage, ob die britische Regierung mehr zu absoluter Monarchie oder zu einer Republik tendiertÜber den ursprünglichen VertragTraktatÜber den ursprünglichen Vertrag>unbegrenzter Freiheit oder Herrschaft über andere« 52 , aus denen sich im Interesse gesellschaftlicher Bestandssicherung für Hume zugleich auch starke Loyalitäts- und Gehorsamsverpflichtungen der Bürger ergeben. Da im Prozeß gesellschaftlicher Entwicklung die natürlichen Pflichten ihre unmittelbar Evidenz allmählich verlieren, da ihre Bindungswirkung gleichsam historisch sich verschleift, übernehmen die politischen Institutionen die Aufgabe, mit Hilfe allgemeiner Rechtsregeln deren gesellschaftliche Einlösung zu erzwingen. Gesellschaft und mit ihr die politischen Institutionen entstehen also aus anthropologischen, verhaltensdispositiven und sozialen Gründen. In Institutionen sind individuelle Interessen und Bedürfnisse, Meinungen und Optionen ebenso aufgenommen wie die allgemeinen Ziele der Gerechtigkeit und der Friedenssicherung, aber sie werden jeweils, sobald institutionelles Handeln einsetzt, auf ihre Verallgemeinerungsfähigkeit hin überprüft. Institutionen erweisen sich so als intermediäre, organisatorische Verfestigungen, deren je selektive Integrationsleistung mit einer starken Bindungswirkung der von ihren Entscheidungen Betroffenen korreliert. In diesem Sinne heißt es bei Hume: »Die allgemeine Verpflichtung, die uns an Regierung bindet, entsteht aus dem Interesse und den Erfordernissen der Gesellschaft; und diese Verpflichtung ist sehr stark>Gesetzgeber sollten daher die zukünftige Regierung eines Staates nicht völlig dem Zufall anvertrauen, sondern ein System von Gesetzen schaffen, das die Verwaltung öffentlicher Angelegenheiten bis in die entfernteste Nachwelt regelt. Daß Politik sich auf eine Wissenschaft reduzieren lasse>jenes weise System von Gesetzen, Institutionen und TraditionenÜber Verfeinerung in den KünstenÜber Parteien in GroßbritannienÜber Aberglaube und EnthusiasmusÜber die ParteienkoalitionÜber die ursprünglichen Prinzipien der RegierungDaß Politik sich auf eine Wissenschaft reduzieren lasse>wachsende Erfahrung der MenschheitAufklärer< Hume auf Verbesserung und Verbreitung von Wissen als einer notwendigen Vorbedingung allgemeiner Moralentwicklung wie steigenden, materiellen Wohlstandes. Kunst und Wissenschaft mögen sich- ähnlich den ersten Anfän>Über Aufstieg und Fortschritt der Künste und WissenschaftenDaß Politik sich auf eine Wissenschaft reduzieren lasseÜber die Parteien in Großbritannien>Idee einer vollkommenen Republik>theoretisch keine bedeutenden Einwändeuntypisch< für Hume betrachtet ihn auch F. G. Whelan, a. a. 0., S. 342. 120 >Die Idee einer vollkommenen RepublikVersammlung der Bewerberperfekten GemeinwesensRegierungDie Idee einer vollkommenen RepublikEssays< erschienen in einer Zeit, da in England sich die >industrielle Revolution< 125 zu entwickeln begann, außenpolitisch abgesichert durch den Aufstieg zur größten Kolonialmacht der Welt. Vorbereitet wurde diese >industrielle Revolution< durch tiefgreifende ökonomische, gesellschaftliche und politische Strukturwandlungen, die teilweise bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen, zumeist aber erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zum vollen Durchbruch kamen, dann aber England zum führenden europäischen Industriestaat werden ließen. Die Ausbreitung einer großflächigen Agrarwirtschaft, der Ausbau eines dichten Verkehrswegenetzes, Entwicklung eines Fabriksystems mit der Folge des Niedergangs kleinerer, kapitalschwacher Manufakturbetriebe, die Entwicklung von Kohleförderung und Stahlproduktion, verstärkte Herstellung von Gebrauchsgütern und damit verbunden die Schaffung eines aufnahmefähigen Binnenmarktes, Aufbau eines leistungsfähigen Bankensystems und Einbezug der Kolonien in die englische Wirtschaft- dies alles bezeichnet, ohne vollständig zu sein, jene ökonomischen Tendenzen, die gemeinhin unter dem Begriff der >industriellen Revolution< zusammengefaßt werden. Parallel zu diesem wirtschaftlichen Strukturwandel veränderte sich auch das politische System Englands, seitder Glorreichen Revolution von 1688 hin zu einer parlamentarisch-konstitutionellen Monarchie, in der die königlichen Prärogativrechte zugunsten des Parlaments und seiner politischen Mitwirkung zunehmend einZur >industriellen Revolution< sei als einführend verwiesen auf C. Hili, From Reformation to Industrial Revolution, British Economy and Society 1530-1770, London 1969 und E. Hobsbawn, Industrie und Empire, 2 Bde., Frankfurt/M. 1968. 125
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geschränkt wurden. Vor allem unter der langandauernden Regierung des Lord-Kanzlers Sir Robert Walpole während der Jahre 1721 bis 1742 zeichneten sich Frühformen des späteren britischen Parlamentarismus ab 126 : aus dem privy council, dem Beratungsgremium des Königs, entwickelte sich eine kabinettsähnliche Regierung mit starker Stellung des ersten Ministers, im Parlament selbst organisierten sich parteiähnliche ,factionsEssays< von Hume, die sich direkt den konkreten Problemen der englischen Verfassungsentwicklung zuwenden. Mit ihnen greift Hume unmittelbar in die Auseinandersetzungen seiner Zeit ein, warnt davor, das Parteiensystem noch immer in Einführende Darlegungen der Verfassungsgeschichte Englands und des historischen Hintergrunds sind P. W. Harris, England in the Eighteenth Century 1689-1793, London 1963; D. L. Keir, The Constitutional History of Modern Britain 1485-1937, London 1964; B. Kemp, King and Commons 1660-1832, London 1957; Kurt Kluxen, Geschichte Englands, Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Stuttgart 1968; derselbe, Das Problem der politischen Opposition, Entwicklung und Wesen der englischen Zweiparteienpolitik im 18. Jh., Freiburg/München 1956, F. W. Mait!and, The Constitutional History of England, A Course of Lectures, London 1908/1963;]. H. Plumb, Sir Robert Walpole, TheMaking of a Statesman, London 1956; derselbe, Sir Robert Walpole, The King's Minister, London 1960. 126
Einleitung
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überholten Kategorien zu sehen, analysiert die Macht des Unterhauses und die Bedingungen seiner politischen Unabhängigkeit gegenüber der Krone, immer auf Ausgleich und Versöhnung, auf Herumerspielen von Konflikten bedacht, ein Publizist, der den Modernisierungsprozeß Englands mit der historischen Tradition dieses Landes verbinden möchte 127, damit zugleich >konservative< und >liberale< Theorie-Elemente zu synthetisieren sucht. Zu Recht ist sein Denken denn auch den sich entwickelnden konservativen und liberalen Theoriepositionen gleichermaßen zugeordnet worden 128 • Für die Gewichtung der >EssaysEssays< auf breite Wirkung ausging, mag zum einen durch die engen persönlichen und wissenschaftlichen Komakte mit jenen schottischen Intellektuellen stimuliert worden sein, zum anderen durch die Situation Schottlands selbst. Denn Schottland sah sich nach seiner Vereinigung mit England im Jahre 1707 bezüglich seiner eigenen wirtschaftlichen und politischen Entwicklung einer doppelten Herausforderung ausgesetzt: den inneren Spannungen zwischen den rückständigen, von feudalen Clans beherrschten Highlands mit den fortgeschritteneren Lowlands, insgesamt aber dem Druck des englischen Vorbildes und dem Vgl. D. W. Livingston, a.a.O., S. 306; D. Miller, a.a.O., S. 187ff. 12 8 Vgl. Anm. 82. 129 D. Miller, a. a. 0., S. 3. 127
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diesem zugrundeliegenden Modernisierungsprozeß, der die wirtschaftlichen und politischen Abhängigkeiten Schottlands verschärfte und alle Versuche zur Wiedererlangung nationaler Unabhängigkeit aussichtslos werden ließ. Die um die Mitte des 18. Jahrhunderts aufblühenden Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die rasche Entfaltung des schottischen Bildungs- und Universitätssystems mit seiner Öffnung für bisher ausgeschlossene Sozialschichten 130 und die damit verbundene Herausbildung einer intellektuellen Führungselite mit ihrem Anspruch auf gesellschaftliches Vorausdenken, dies alles war entscheidend beeinflußt durch das, >>was sich in England bereits ereignet hatte, nämlich die Transformation zu einer teils agrarkapitalistisch, teils protoindustriell-gewerblich, vom Handelskapital bestimmten, warenproduzierenden Gesellschaft mit den entsprechenden rechtlichen und politischen lnstitutionenEssays< zeigen eindrucksvoll, worum es bei dieser Diskussion prinzipiell ging: um die Vereinbarkeit bestimmter Traditionen des klassisch-politischen Denkens mit den Erfordernissen einer sich ausbildenden, modernen Industriegesellschaft. Seine häufigen Rekurse auf antike Vorbilder und Beispiele, seine Berufung auf Autoren, die sich dieser Denktradition verpflichtet fühlten ebenso wie seine Ablehnung Machiavellis als eines strikt funktional argumentieVgl. u. a. D. B. Horn, A Short History of the University of Edinburgh, Edinburgh 1967; ]. D. Mackie, The University of Glasgow, Glasgow 1954; R. B. Shar, Church and University in the Scottish Enlightenment, Princeton 1985; L. Stone, The University in Society, Princeton 1971. 131 Einleitung zu >Adam Ferguson. Versuch über die Geschichte der bürgerlichen GesellschaftCommercial society< in Übereinstimmung zu bringen, deren historische Vernünftigkeit er prinzipiell nicht in Frage stellen wollte. Daß er sich selbst der klassisch-republikanischen Politik-Tradition zurechnete, steht außer Zweifel; ob er sie zugleich auch beendet hat 132 , mag hier dahingestellt sein. Wenn Hume in seiner Lebensskizze von sich selbst sagt, er sei ein Mensch von »großer Mäßigungheroische< politische Philosophie weithin abgewirtschaftet hat und die politische >Normallage< bewahrenswert erscheint, mag der pragmatische Zugriff des Humeschen Denkens wieder an Attraktivität gewinnen; angemessen ist er allemal.
DIE AUSGABEN DER >ESSAYS
My own Life< vermerkt Hume, der öffentliche Mißerfolg seines >Traktats< sei weniger in der Sache als in der Art der Darlegung und zu früher Publikation begründet gewesen. 1 Er zog daraus den Schluß, seine philosophisch-politischen Vorstellungen in einer stilistisch eleganteren und eingängigeren Form, eben der des >EssaysEssays< in einer Wochenschrift zu publizieren, doch er verwarf diesen Plan sehr bald zugunsten einer >seriösen< Sammlung, deren erster Band >>Essays: Moral and Political« gegen Ende des Jahres 1741 in Edinburg erschien, rasch gefolgt von einem zweiten Band desselben Titels im Jahre 1742. Band 1 dieser Ausgabe, der 1742 eine zweite, verbesserte Auflage erfuhr, enthielt 15 Essays, Band 2 noch einmal 12 2 • Beide Bände wurden anonym publiziert, weil David Hume, My own Life, in: T. H. Green and T. H. Grose, David Hume, The Philosophical Works, Vol. 3 >Essays: Moral, Political, and LiteraryTraktatsEssays
Essays< wurde durchaus ein Erfolg und vor allem die Abhandlung über Sir Robert Walpole, die aus späteren Ausgaben herausgenommen wurde, machte die Sammlung bekannt und führte zu vielfachem Nachdruck4 • Die >Essays< erfuhren, wie Hume selbst schreibt, eine freundliche Aufnahme beim Publikum und ließen ihren Verfasser die früheren Enttäuschungen über die Nichtbeachtung des >Traktats< bald vergessen5. Man könnte versucht sein zu meinen, Hume habe seinen >Essays< als eher kleinen Gelegenheitsschriften neben seinen philosophischen Hauptwerken oder seiner >Geschichte Englands< eine mindere Bedeutung zugemessen; doch dem widerspricht, daß er sie immer wieder, verändert und ergänzt, in neuen Fassungen und Zusammenstellungen auf den Markt brachte. Die Liste der verschiedenen Auflagen ist denn auch beachtlich. 1748 erschienen, nunmehr unter seinem eigenen Namen, drei weitere Abhandlungen, >>Three Essays: Moraland PoliticalPolitical DiscoursesPolitical Discourses< enthielten folgende Essays: 1 Über Handel 2 Of Luxury (ab der Auflage von 1760 mit neuem Titel: Über Verfeinerung in den Künsten) 3 Über Geld 4 Über Zinsen 5 Über die Handelsbilanz 6 Über das Machtgleichgewicht 4
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eine weitere, neue Sammlung von Arbeiten heraus, darunter jene sieben ökonomischen Essays, die ihn als einen der wichtigsten und anregensten Wirtschaftstheoretiker seiner Zeit auswiesen. Die >Politischen DiskurseEssays and Treatises on Several SubjectS>Essays: Moral and Political>Political DiscoursesEinleitungEssays
Philosophical Works of David HumeEssays< geschrieben, sie immer wieder überarbeitet, stilistisch ausgefeilt und in veränderten Zusammenstellungen publiziert. Schon früh wurden auch im deutschen Sprachbereich neben seinen philosophischen Arbeiten zahlreiche Essays übersetzt 14 • Eine erste deutsche Ausgabe mit 26 Essays erschien bereits 1756 15 , eine 2 Of the Standard ofTaste 3 Über den Argwohn im Handel 4 Über die Parteienkoalition Die Ausgabe von 1777 enthielt dann noch zusätzlich 5 Über den Ursprung der Regierung
T. H. Green and T. H. Grose, David Hume: The Philosophical Works, 4 vols., London 1874/75; Reprint der Ausgabe London 1882: Aalen 1964. Die politisch-ökonomischen Essays in Bd. 3. 13 E. F. Miller, David Hume, Essays: Moral, Political, and Literary, edited and with a Foreword, Notesand Glossary, Indianapolis 1985. 14 Für die deutschen Übersetzungen und die deutsche Rezeptionsgeschichte Humes grundlegend G. Gawlik/L. Kreimendahl, Hume in der deutschen Aufklärung, Umrisse einer Rezeptionsgeschichte, Stuttgart/ Bad Cannstatt 1987. Die folgenden Angaben zu den deutschen Editionen finden sich hier. 15 Der vollständige Titel lautete: Herrn David Hume, Esqv. Moralische und politische Versuche, als dessen vermischter Schriften vierter und 12
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zweite, aus dem Französischen ins Deutsche übertragene und auf 9 Essays gekürzte, 1791 in Zürich 16 . Neben den >Politischen DiskursenStaatswirthschaft!iche VersucheStaatsrechtliche und andere politische Versuche>Klasse der angehenden Geschäftsmänner>phan-
letzter Theil. Nach der neusten und verbesserten Ausgabe übersetzt. Hamburg, Leipzig 1756, 380 S. Siehe G. Gawlik/L. Kreimendahl, a. a. 0., S. 18. 16 Der vollständige Titel lautete: Moralische und politische Versuche von David Hume. In: Handbuch für den Staatsmann. Oder Analise der vorzüglichsten französischen und ausländischen Werke über Politik, Gesetzgebung, Finanzen, Polizei, Ackerbau, Handlung, Natur- und Staatsrecht. Aus dem Französischen der Herren Condorcet, Peysonel, Chapelier und anderer Gelehrten. Bd. I, Zürich, S. 128-241. Siehe G. Gawlik/ L. Kreimendahl, a.a.O., S. 19. 17 Der vollständige Titel lautete: Herrn David Hume, Esq. Vermischte Schriften über die Handlung, die Manufakturen und die anderen Quellen des Reichthums und der Macht eines Staates. Aus dem Englischen übersetzt. Hamburg, Leipzig 1754, 392 S. Siehe G. Gawlik/L. Kreimendahl, a. a. 0., S. 23. 18 Übersetzer und Herausgeber sind, wie schon angemerkt, auf der Ausgabe nicht angegeben. Der vollständige Titel lautete: David Hume's politische Versuche. Von neuem aus dem Englischen übersetzt. Mit einer Zugabe des Übersetzers. Königsberg 1800, 490 S. Siehe G. Gawlik/L. Kreimendahl, a. a. 0., S. 26.
Die Ausgaben der >Essays
Untersuchung über den menschlichen Verstand>Es ist gewiß ein seltenes Beispiel, wie es keinem Philosophen in ihren vielen geträumten und dagewesenen Republiken vorgekommen, dies Nebeneinanderstehen, in demselben Kreise, in derselben Stadt, von Freiheit und Tyrannei, von gesetzlichem und gesetzlosem Leben, von Gerechtigkeit und Lizenz. Denn jene Anstalt allein bewahrt in Genua die alten, ehrvollen Sitten. Geschähe es aber, was mit der Zeit unausbleiblich ist, daß die ganze Stadt San Giorgio anheimfiele, so würde eine solche Republik noch merkwürdiger sein als die venezianische.« Übersetzung zitiert nach: Niecola Machiavelli, Geschichte von Florenz, deutsch von A. von Reumond, Wien 1934, hier S. 462.- Nach dem verlorenen Seekrieg gegen Venedig 1379 geriet die Republik Genua in zunehmende Abhängigkeit von ihren Gläubigern. Zur Tilgung der Schulden überließ man den Gläubigern zunächst die Einnahmen aus Zöllen. Die Gläubiger organisierten sich unter dem Titel »Bank von San Giorgio« mit einer Art Verfassung, einer beratenden Versammlung und einer Exekutive. Nach und nach übernahm die Bank von San Giorgio die Funktion einer Nebenregierung, zugleich gewann sie durch weitere Verpfändungen die Kontrolle über die meisten Besitzungen und Städte der Republik Genua. Vgl. E. F. Miller (Hrsg.), David Hume, Essays Moral, Political und Literary, Indianapolis 1985, hier S. 25.] 17 Dieser Absatz wurde in Ausgabe D hinzugefügt. 18 [Zwischen 264 v. Chr. und 146v. Chr. führte Rom drei Punische Kriege gegen Karthago, das schließlich besiegt und vollständig zerstört wurde.] 19 [Der Tribun ist ein vom Volk gewählter Vertreter, der gegen Übergriffe der Beamten schützen soll, Einspruchsrecht gegen Senatsbeschlüs-
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angemessene Gleichgewicht zwischen Adel und Volk gewahrt blieb und durch das Außmaß der Eroberungen noch nicht verloren war. Und doch war zu genau dieser Zeit die schreckliche Praxis des Vergiftens so verbreitet, daß im Laufe einer Saison ein Praetor20 in einem Teil Italiens für dieses Verbrechen mehr als dreitausend 21 Personen mit dem Tod bestrafte, während er weiterhin mit zahlreichen Anklagen dieser Art überhäuft wurde. Aus den früheren Zeiten der Republik gibt es ein ähnliches oder eher schlimmeres Beispiel.ZZ So verworfen im Privatleben war jenes Volk, dessen Geschichte wir so sehr bewundern. Ich bezweifle nicht, daß sie sogar zur Zeit der Triumvirate 23 tugendhafter waren, als sie ihr gemeinsames Land in Stücke rissen und Mord und Verwüstung über das Angesicht der Erde brachten und dies allein für die Wahl ihrer Tyrannen. 24 Hier also ist ein hinlänglicher Ansporn in jedem Staat, mit dem größten Eifer jene Formalien und Institutionen zu erhalten, mit denen die Freiheit gewahrt, dem Gemeinwohl gedient und Habsucht und Ehrgeiz einzelner Männer kontrolliert und gestraft werden. Nichts ehrt die menschliche Natur mehr, als sie empfänglich für eine so edle Leidenschaft zu sehen, und ist ein Mensch frei davon, so gibt es kein deutlicheres Zeichen für die se hat, auch Volksbeschlüsse durch Volksversammlungen herbeiführen kann.] 20 [Der Praetor ist ein für Rechtssprechung und Rechtsschöpfung zuständiger hoher Beamter.] 21 Titus Livius, 40. Buch, 43. Kapitel. [Titus Livius (um 59 v. Chr.17. n. Chr.), römischer Historiker, von dessen Hauptwerk, den 142 Büchern »Ab urbe conditaPremierminister< Englands war und durch Korruption und Patronage mit wechselnden Mehrheiten regierte. Unter seiner Regierung bildete sich am Ende erstmals eine systemimmanente Opposition und damit die parteipolitische Grundstruktur des englischen Parlamentarismus. Hume hat einen 1742 publizierten, später wieder zurückgezogenen Essay über Walpole geschrieben: A character of Sir Robert Walpole. Vgl. E. F. Miller, (Hrsg.): David Hume, Essays Moral, Political and Literary, Indianapolis 1985, hier S. 575 ff.] 25
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ten, sowohl in der Innen- als auch in der Außenpolitik, beschuldigen, und es gibt keine Gemeinheit und kein Verbrechen, zu denen er ihrer Meinung nach nicht fähig wäre. Unnötige Kriege, skandalöse Verträge, Verschwendung des Staatsschatzes, erdrückende Steuern und jede Art schlechter Amtsführung werden ihm zugeschrieben. Die Beschuldigungen werden erschwert, weil der unheilvolle Einfluß seines schädlichen Verhaltens sich angeblich sogar auf die Nachwelt erstrecken werde, indem es die beste Verfassung der Welt untergraben und jenes weise System von Gesetzen, Institutionen und Traditionen durcheinandergebracht habe, mit dem unsere Vorfahren in so vielen Jahrhunderten so glücklich regiert worden seien. Er sei nicht nur ein schlechter Minister an sich, sondern habe auch alle Sicherheiten beseitigt, die man für die Zukunft zum Schutz vor schlechten Ministern geschaffen hatte. Andererseits lassen die Gefolgsleute des Ministers die Lobreden auf ihn ebenso erregt klingen wie die Anschuldigungen gegen ihn und feiern sein weises, standhaftes und gemäßigtes Verhalten in allen Teilen seiner Verwaltung. Wahrung der Ehre und Interessen der Nation im Ausland, Erhalt des Staatskredits im Inland, Kontrolle der Verfolgung und Unterdrückung der Faktionen, der Verdienst für all diese Segnungen wird allein dem Minister zugeschrieben. Zugleich krönt er seine übrigen Verdienste mit religiöser Sorge um die beste Verfassung der Welt, die er in allen Teilen erhalten und zum Glück und der Sicherheit der entferntesten Nachwelt vollkommen überliefert hat. Hören die Gefolgsleute der beiden Parteien diese Anschuldigungen und Lobreden, so ist kaum verwunderlich, wenn es auf beiden Seiten überaus heftig gärt und die Nation von erbitterten Feindschaften erfüllt ist. Ich würde diese Eiferer in den Parteien jedoch gerne überzeugen, daß sowohl in der Anschuldigung als auch in der Lobrede ein klarer Widerspruch besteht und daß beide ohne diesen Widerspruch unmöglich so erregt klingen könnten. Wäre unsere Verfassung tatsächlich jenes edle Gebäude, der Stolz Britanniens, der Neid unserer Nachbarn, mit der Arbeit so vieler Jahrhunderte errichtet, auf Kosten so vieler Millionen verbessert und unter solchem Blutvergießen gefe-
Politik auf eine Wissenschaft reduziert
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stigt28 , verdiente also unsere Verfassung diese29 Elogen auch nur im geringsten, so hätte sie niemals zugelassen, daß ein schlechter und schwacher Minister zwanzig Jahre lang triumphierend regierte, während die größten Genies der Nation sich gegen ihn stellten und in Rede und Schrift im Parlament und ihren häufigen Appellen an das Volk die größte Freiheit übten. Ist der Minister jedoch so schlecht und schwach, wie so energisch behauptet wird, muß die Verfassung in ihren ursprünglichen Prinzipien mangelhaft sein, und er kann nicht ohne Widerspruch beschuldigt werden, die beste Regierungsform der Welt zu untergraben. Eine Verfassung ist nur insoweit gut, als sie ein Mittel gegen schlechte Amtsführung bietet, und wenn die britische Verfassung zum Zeitpunkt ihrer größten Stärke und nach Verbesserungen durch zwei so bemerkenswerte Ereignisse wie die Revolution und die Thronbesteigung, bei der unsere alte königliche Familie ihr geopfert wurde 30 ; wenn unsere Verfassung also angesichtssolcher Vorteile tatsächlich kein solches Mittel bietet, dann sind wir jedem Minister eher verpflichtet, der sie untergräbt und uns die Gelegenheit bietet, an ihrer Stelle eine neue zu errichten. Mit den gleichen Argumenten würde ich den Eifer derjenigen mäßigen wollen, die den Minister verteidigen. Ist unsere Verfassung so ausgezeichent? Dann kann ein Wechsel des Ministers kein so furchtbares Ereignis sein, da es für eine solche Verfassung unerläßlich ist, sowohl sich selbst vor Verletzung zu bewahren als auch alle Ungeheuerlichkeiten in der Verwaltung zu verhinAbhandlung über Parteien, 10. Brief. [Gemeint ist hier Bolingbrokes >>Dissertation upon Parties«, vgl. >>Über Redekunst«, Anm. 26).] 29 Im englischen Original heißt es statt wie in dieser Ausgabe >>eulogies«, in den Ausgaben A-D >>elogium>nur etwa 1 600 000 Pfund in 2
unserer WährungDa die Zinsen in Rom höher waren als bei uns, kann dies mehr als 100 000 Pfund im Jahr ein3
bringen.Lange Parlament« (1640-1653), in dem sich >>Roundheads« (später Whigs) und Cavaliers (später Tories) als >Parteien< herausbildeten. Während die Whigs Vertreter des auf Handel und Wirtschaft orientierten Bürgertums waren, vertraten die Tories vorwiegend die Interessen der alten Landaristokratie. Die Parlamentsmehrheit, unterstützt durch die großen Handelsstädte und vor allem London, wollte den synodalen, presbyterianischen Puritanismus einführen; der König dagegen die traditionelle Bischofskirche wieder herstellen.] 8
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Gewohnheiten des Königs, die in jedem erzwungenen Zugeständnis an sein Volk deutlich geworden wären, vielleicht weiter in Gefahr durch absolute Macht gewesen. In dieser heiklen und unsicheren Frage schließen sich die Menschen natürlich der Seite an, die mit ihren gewohnten Prinzipien am deutlichsten übereinstimmt. Also sprachen die leidenschaftlichen Befürworter der Monarchie sich für den König aus, während die eifrigen Freunde der Freiheit sich dem Parlament anschlossen. Da die Erfolgsaussichten auf beiden Seiten nahezu gleich waren, hatte Interesse in dieser Auseinandersetzung keinen bedeutenden Einfluß, und Roundhead und Cavalier waren daher lediglich Parteien aus Prinzip, diebeideweder Monarchie noch Freiheit völlig verleugneten. Die erstgenannte Partei neigte jedoch eher dem republikanischen Teil unserer Regierung zu, die letztere eher dem monarchischen. In dieser Hinsicht kann man sie als Court- Ul)d Country-Partei bezeichnen, die durch eine unglückliche Verkettung von Umständen und den turbulenten Geist der Zeit in einen Bürgerkrieg getrieben wurden. Republikaner und Befürworter absoluter Macht gab es in beiden Parteien, sie machten jedoch nur einen unbedeutenden Teil aus. Der Klerus hatte sich den eigenmächtigen Plänen des Königs angeschlossen und erhielt dafür die Erlaubnis zur Verfolgung seiner Gegner, die er als Ketzer und Abtrünnige bezeichnete. Der etablierte Klerus war episkopalisch, während die Nonkonformisten Presbyterianer waren, so daß alles dafür sprach, daß erstere sich ohne Rückhalt der Partei des Königs anschlossen, während letztere dem Parlament folgten. 10
Anstelle dieses Absatzes erscheint in den Ausgaben A -P der folgende: »Der Klerus hatte sich entsprechend seiner in solchen Fällen üblichen Maximen den eigenmächtigen Plänen des Königs angeschlossen und erhielt dafür die Erlaubnis zur Verfolgung seiner Gegner, die er als Ketzer und Abtrünnige bezeichnete. Der etablierte Klerus war episkopalisch, während die Nonkonformisten Presbyterianer waren, so daß alles dafür sprach, daß erstere sich ohne Rückhalt der Partei des Königs anschlossen, während letztere dem Parlament folg10
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Jeder kennt das Ergebnis dieser Auseinandersetzung - fatal zunächst für den König und später für das Parlament. Nach vielen Verwirrungen und Revolutionen wurde die königliche Familie schließlich wieder eingesetzt und die althergebrachte Regierung restauriert. 11 Karl 11. lernte aus dem Beispiel seines Vaters nichts, sondern verfolgte dieselben Maßnahmen, wenn auch zunächst mit mehr Vorsicht und unter stärkerer Geheimhaltung. Neue Parteien entstanden unter den Bezeichnungen Whig und Tory, die seither unsere Regierung beständig verwirren und stören. Die Bestimmung der Natur dieser Parteien ist vielleicht eines der schwierigsten Probleme, die anzutreffen sind, und dient als Beweis, daß die Geschichte ebenso ungewisse Fragen enthält wie sich in den abstraktesten Wissenschaften finden lassen. Wir haben das Verhalten der beiden Parteien im Verlauf von siebzig Jahren und unter den verschiedensten Umständen beobachtet: An der Macht und davon ausgeschlossen, in Friedens- und in Kriegszeiten. Stündlich treffen wir Menschen, die sich zur einen oder anderen Seite bekennen, bei unseren Vergnügungen und unseren ernsthaften Beschäftigungen, in Gesellschaft; wir selbst sind gewissermaßen zur Parteinahme gezwungen, und da wir in einem Land mit der größten Freiheit leben, kann jeder seine Ansichten und Meinungen offen äußern. Den-
ten. Da die Cavaliers die Court-Partei waren und die Roundheads die Country-Partei, war eine Vereinigung der erstgenannten mit der etablierten Geistlichkeit, und zwischen letzteren und den presbyterianischen Nonkonformisten zwangsläufig. Diese Vereinigung ist nach den allgemeinen Grundsätzen der Politik so naheliegend, daß sie nur in einer sehr außergewöhnlichen Situation aufbrechen könnte.Act of Settlement< endgültig von der Thronfolge ausgeschlossen, es regiert fortan das protestantische Haus Hannover.]
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noch ist es uns unmöglich, die Natur, Ansprüche und Prinzipien der verschiedenen Faktionen zu beschreibenY Wenn wir die Parteien der Whigs und der Tori es mit denen der Roundheads und der Cavaliers vergleichen, so wird der Unterschied zwischen ihnen am deutlichsten in den Prinzipen des passiven Gehorsams und des unantastbaren Rechts, die unter den Cavaliers kaum zur Sprache kamen, aber unter den Tories zur allgemeinen Lehre und zu deren echtem Wesensmerkmal wurden. Diese Prinzipien würden in letzter Konsequenz den formellen Widerrufall unserer Freiheiten und die Befürwortung absoluter Monarchie bedeuten, denn nichts wäre absurder als begrenzte Macht, gegen die Widerstand auch dann nicht erlaubt wäre, wenn sie ihre Grenzen überschritte. Schon überaus vernünftige Prinzipien sind oft nur ein schwaches Gegengewicht zu Leidenschaften, und es ist daher kein Wunder, daß diese absurden Prinzipien 13 dazu zu schwach waren. Die Tories waren als Männer Feinde von Unterdrückung, als Engländer waren sie ebenso Feinde willkürlicher Macht. Ihr Drang nach Freiheit war vielleicht weniger stark als der ihrer Gegner, doch er reichte aus, um sie all ihre allgemeinen Prinzipien vergessen zu lassen, als sie sich selbst durch einen Umsturz der althergebrachten Regierung bedroht sahen. Aus dieser Denkweise entstand die Revolution, ein Ereignis mit bedeutenden Folgen und die sicherste Grundlage der britischen Freiheit. Das Verhalten der Tories während dieses Ereignisses und danach wird uns einen wahren Einblick in die Natur dieser Partei geben. Zum einen wird ihre wahrhaft britische Gesinnung deutlich in ihrer Freiheitsliebe und der Entschlossenheit, diese keinerlei abstraktem Prinzip oder irgendwelchen imaginären Rechten eines In den Ausgaben A-P ist hinzugefügt: »Diese Frage an sich ist wahrscheinlich sehr schwierig, die Beantwortung wird durch die Vorurteile und die Gewaltsamkeit von Parteien noch erschwert.« 13 In den Ausgaben A-P heißt es: »Absurd genug, laut eines zu Recht gefeierten Autors (Abhandlung über Parteien, 2. Brief), um den gesunden Menschenverstand eines Hottentotten oder Samojeden zu verletzen.« [Bei dem genannten Autor handelt es sich um Lord Bolingbroke.] 12
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Fürsten zu opfern. Wegen der deutlichen Tendenz ihrer bekannten Prinzipien und ihrer Billigung 14 des Hofes, als dieser aus seinen eigenmächtigen Plänen kaum ein Geheimnis machte, hätte man vor der Revolution diesen Teil ihrer Eigenschaften zu Recht bezweifeln können. Die Revolution bewies, daß sie in dieser Hinsicht nichts anderes als eine echte Partei des Hofes waren wie man sie in einer britischen Regierung erwarten kann, d. h. sie waren Freunde der Freiheit, doch noch größere Freunde der Monarchie. Gleichwohl muß festgehalten werden, daß sie ihre monarchischen Prinzipien nicht nur in der Praxis, sondern vor allem in der Theorie weiter entwickelten, als dies mit begrenzter Regierungsgewalt noch irgendwie vereinbar gewesen wäre. Zweitens stimmten weder ihre Prinzipien noch ihre Neigungen völlig oder im Kern mit der Regelung nach der Revolution oder der seither getroffenen überein. Dieser Teil ihrer Eigenschaften scheint dem erstgenannten zu widersprechen, denn jede andere Regelung wäre bei diesen Zuständen in der Nation gefährlich, wenn nicht fatal für die Freiheit gewesen. Doch das Herz des Menschen ist zum Ausgleich von Widersprüchen da, und dieser Widerspruch ist nicht größer als der zwischen passivem Gehorsam und dem Widerstand zur Zeit der Revolution. Seit der Revolution kann ein Tory daher in wenigen Worten definiert werden als Freund der Monarchie, der damit die Freiheit jedoch nicht aufgibt und Anhänger der Familie der Stuarts ist. Ebenso kann ein Whig definiert werden als Freund der Freiheit, der die Monarchie jedoch nicht verleugnet und die Regelung zugunsten der protestantischen Linie befürwortet. 15 14
In den Ausgaben A-K heißt es: »fast uneingeschränkte Billigung«;
in M-Q: >>weitgehende Billigung«.
In den Ausgaben A-P ist die folgende Anmerkung hinzugefügt: >>Der oben genannte Autor >gefeierte Autor. Zusatz in den Ausgaben A und B. Als Beleg für den tatsächlichen Unterschied zwischen den Parteien werde ich zunächst erwähnen, was jeder in bezug auf das Verhalten und die Unterhaltung seiner Freunde und Bekannten auf beiden Seiten beobachten und hören kann. Haben die Tories nicht immer eine Neigung zur Familie der Stuarts beschworen, und haben ihre Gegner nicht immer die Thronfolge jener Familie mit Eifer bekämpft? Die Prinzipien der Tories begünstigen zugegebenermaßen die Monarchie am stärksten. Dennoch haben die Tories in den vergangenen 50 Jahren fast ständig gegen den Hof opponiert und waren auch dann keine herzlichen Freunde von König William, als sie in seinen Diensten standen. Man kann daher davon ausgehen, daß sie nicht im Streit mit dem Thron lagen, sondern mit der Person, die darauf saß. Während der letzten vier Regierungsjahre der Königin Anne stimmten sie von Herzen mit dem Hof überein. Doch ist irgendjemand um Begründungen dafür verlegen? Dieser Absatz findet sich nicht in Ausgabe A und B. 16 Nach genauerer Betrachtung sah der Autor sich genötigt, einige seiner in diesen Essays vorgebrachten Ansichten zu öffentlichen Ge-
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Stuarts zugeneigt, doch letztere Neigung war in der Partei die vorherrschende. Ein Whig liebte die Freiheit und war ein Freund der Regelung in der protestantischen Linie, doch die Liebe zur Freiheit war erklärtermaßen seine vorherrschende Neigung. Die Tories haben häufig in Fällen als Republikaner gehandelt, in denen entweder politische Strategie oder Rache sie zu solchem Verhalten veranlaßte. Zudem gab es in dieser Partei keinen, der bei der Aussicht auf eine Enttäuschung seiner Ansichten in Hinsicht auf die Thronfolge nicht die strengsten Auflagen für die Krone und unsere Regierungsform so republikanisch wie möglich gewünscht hätte, um jene Familie zu unterdrücken, die nach seiner Ansicht ohne jeden gerechten Anspruch auf den Thron folgte. Es stimmt, daß auch die Whigs Schritte unternommen haben, die gefährlich für die Freiheit waren, und dies in der Absicht, die Thronfolge und Regelung bezüglich der Krone gemäß ihren Ansichten zu sichern. Da jedoch die Mitglieder der Partei für diese Thronfolge nur insofern Leidenschaft hegten als sie das Mittel zur Sicherung der Freiheit war, sind sie zu diesen Schritten nur aus Unwissenheit, Schwäche oder wegen des Interesses ihrer Anführer verleitet worden. Der wichtigste Punkt war daher die Thronfolge bei den Tories, die Sicherung unserer Freiheit bei den Whigs. Diese 17 scheinbare Unregelmäßigkeit ist durch unsere vorliegende Theorie auch gar nicht schwer zu erklären. Court- und Country-Parteien sind die wahren Eltern der Tories und der Whigs. Doch es ist fast unmöglich, daß die Bindung der Court-Partei an die Monarchie nicht zu einer Bindung an den Monarchen degenerieren würde, da zwischen beiden eine solch enge Verbindung besteht und letzterer so viel eher ein natürliches Objekt ist. Wie leicht degeneriert Anbetung der Gottschehnissen im letzten Jahrhundert in seiner> History of Great Britain< zurückzunehmen. Und so, wie er sich nie den Systemen der einen oder der anderen Partei verschreiben würde, so würde er auch nie sein Urteil durch seine eigenen vorgefaßten Meinungen oder Prinzipien beeinflussen lassen oder sich schämen, seine Fehler einzugestehen. Diese Fehler waren tatsächlich zu jener Zeit in diesem Königreich fast überall verbreitet. 17 Der Rest dieses Absatzes findet sich nicht in den Ausgaben A u. B.
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heit zu einer Anbetung des Idols? Die Verbindung ist nicht so eng zwischen Freiheit, der alten Gottheit der Country-Partei oder der Whigs, und einem Monarchen oder einer königlichen Familie. Auch ist vernünftigerweise nicht zu erwarten, daß in einer solchen Partei die Anbetung so leicht vom einen auf das andere übergehen könnte. Doch auch das wäre kein großes Wunder. Es ist schwierig, die Gedanken und Empfindungen eines bestimmten Menschen zu durchdringen, doch es ist fast unmöglich, die einer ganzen Partei zu unterscheiden, in der es oft vorkommt, daß nicht einmal zwei Personen in den gleichen Verhaltensmaximen völlig übereinstimmen. Doch will ich die Behauptung wagen, daß weniger Prinzip oder die Meinung über ein unantastbares Recht die Tories an die alte königliche Familie banden, sondern vielmehr Neigung und eine gewisse Liebe und Wertschätzung für deren Mitglieder. Aus dem gleichen Grund war England früher unter den Häusern von York und Lancaster aufgeteilt und Schottland unter den Familien der Bruce und der Baliol und dies zu einer Zeit, in der politische Streitigkeiten noch kaum in Mode waren und in der politische Prinzipien natürlich nur geringen Einfluß auf die Menschheit hatten. Die Lehre vom passiven Gehorsam ist in sich so absurd und unseren Freiheiten so entgegengesetzt, daß sie hauptsächlich Kanzelschreiern und ihren verirrten Gefolgsleuten im gemeinen Volk überlassen zu sein scheint. Männer von mehr Verstand wurden durch Neigung geleitet, und was die Führer dieser Partei betrifft, so war Interesse wahrscheinlich ihr Hauptmotiv, und sie handelten wahrscheinlich stärker gegen ihre privaten Empfindungen als die Führer der gegnerischen Partei. ObwohJ1 8 es fast unmöglich ist, mit Eifer das Recht einer Person oder Familie zu behaupten, ohne Sympathie für sie zu entwickeln und so das Prinzip gegen die Neigung einzutauschen, ist dies doch bei Personen von gehobener Stellung und liberaler Erziehung weniger natürlich, denn sie hatten alle Gelegenheit, die Schwäche, Dummheit und Arro18
B.
Der Rest dieses Absatzes findet sich nicht in den Ausgaben A und
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ganz von Monarchen zu beobachten und festzustellen, daß diese dem Rest der Menschheit in nichts überlegen, wenn nicht sogar eher unterlegen sind. Daher nimmt das Interesse, Führer einer Partei zu sein, bei solchen Leuten oft den Platz von Prinzip ebenso wie Interesse ein. Einige wollen nicht die Behauptung wagen, daß der tatsächliche Unterschied zwischen Whigs und Tories in der Revolution verloren ging und neigen scheinbar zu der Annahme, daß der Unterschied jetzt beseitigt sei und daß die Angelegenheiten so weit auf ihren natürlichen Zustand zurückgeführt seien, daß es zur Zeit keine anderen Parteien bei uns gäbe als die von Court und Country, d. h. Männer, die aus Interesse oder Prinzip entweder der Monarchie oder der Freiheit verbunden seien. Tatsächlich muß zugestanden werden, daß die Tory-Partei in letzter Zeit sehr an Zahl, mehr noch an Eifer und- wie ich wage zu behaupten - noch mehr an Glaubwürdigkeit und Autorität verloren hat. Es gibt wenige Männer von Wissen oder Bildung, oder zumindest wenige Philosophen seit den Schriften von Mr. Locke 19 , die sich nicht schämen würden, zu dieser Partei gezählt zu werden, und in fast allen Gesellschaften wird >Old Whig< als unanfechtbarer Name von Ehre und Würde genannt. Entsprechend nennen die Feinde des Ministeriums die Courtiers zurückweisend die wahren Tories, und zur Ehre nennen sie die Gentlemen der Opposition die wahren Whigs. 20 Die Tories waren so lange verpflichtet, im republikanischen Stil zu reden, daß sie sich durch ihre Heuchelei scheinbar selbst bekehrt und
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Uohn Locke (1932-1704), Vertreter einer empiristischen Philoso-
phie undAutorder »Two Treatises on Government>Nein, meine Mitbürger, nein. Ihr seid ohne Fehl. Ich schwöre bei den Namen jener Helden, die in den Ebenen von Marathon und Platäa für dieselbe Sache gekämpft haben.>Würde ich die Schrecken dieser Szene nicht römischen Bürgern, nicht Verbündeten unseres Staates, nicht allen, die jemals den Namen Roms gehört haben, sondern wilden Tieren ausmalen, oder, um noch weiter zu gehen, meine Stimme in trostloser Einsamkeit zu den Steinen und den Bergen erheben, so würde ich mit Sicherheit auch diese rauhen und leblosen Teile der Natur von Schrecken und Empörung über den Bericht von einer solch ungeheuerlichen Tat gelassen, was schon schlimm genug ist, sondern sogar von ihren eigens bestellten Freunden.>Wenn ich nicht vor römischen Bürgern, nicht vor irgendwelchen Freunden unseres Staates, nicht vor denen, die schon den Namen des römischen Volkes gehört haben, wenn ich schließlich nicht vor Menschen, sondern vor wilden Tieren, oder auch, um noch weiter zu gehen, wenn ich in einsamster Verlassenheit vor Felsen und Klippen diesen Jammer- und Weheruf anstimmen wollte, dann würden selbst alle die stummen und selbstlosen Dinge von der so herben und so empörenden Bitterkeit der Geschehnisse erschüttert werden.« Die Stelle findet sich richtig: Cicero, 2. Rede gegen Verres, 5. Buch, 171. Übersetzung zitiert nach: Marcus Tullius Cicero, Sämtliche Reden, eingel., übers. und er!. von M. Fuhrmann, 7 Bände, Zürich/ Stuttgarr 1971, hier Bd. 4, S. 323/324.] 8 Dieser Satz wurde in Ausgabe P hinzugefügt. 9 Ubi dolor? Ubi ardor animi, qui etiam ex infantium ingeniis elicere voces & querelas solet? nulla perturbatio animi, nulla corporis: frons non 7
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Kanzel und ist nur im Theater erlaubt, um die gewaltigsten Leidenschaften zu begleiten, die dort vorgeführt werden. Man weiß gar nicht, welcher Ursache man den spürbaren Niedergang der Redekunst in späteren Jahrhunderten zuschreiben soll. Das Genie der Menschheit ist vielleicht zu allen Zeiten gleich, und die Menschen der Moderne haben sich allen anderen Künsten und Wissenschaften mit großem Fleiß und Erfolg gewidmet. Eine gebildete Nation hat zudem eine republikanische Regierung ,ein Umstand, der für die volle Entfaltung jener erhabenen Talente scheinbar unerläßlich ist. Trotz all dieser Vorteile ist unser Fortschritt in der Redekunst jedoch völlig unerheblich im Vergleich zu den Fortschritten, die wir in allen anderen Bereichen der Bildung gemacht haben. Sollten wir davon ausgehen, daß der Stil der antiken Redekunst für unser Jahrhundert unpassend ist und von modernen Rednern nicht nachgeahmt werden sollte? Welche Gründe man auch zum Beweis dieser Aussage anführen mag; ich bin überzeugt, daß sie sich bei Überprüfung als anfechtbar und unbefriedigend herausstellen werden. Zum einen könnte man sagen, daß es in der Antike während der Blüte der griechischen und römischen Bildung nur wenige und einfache munizipale Gesetze gab, so daß die Entscheidung von Fällen in großem Maße der Gerechtigkeit und dem gesunden Menschenverstand der Richter überlassen war. Das Studium der Gesetze war damals noch keine mühselige Aufgabe, deren Bepercussa, non femur; pedis (quod minimum est) nulla supplosio. ltaque tantum abfuit ut inflammares nostros animos; somnum isto loco vix tenebamus. Cicero. De Claris Oratoribus, 80. Kapitel. [Gemeint ist hier die Schrift »BrutuSlnstitutio Oratia«, einer Rhetorik-Lehre.] 13
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sichtiger und zurückhaltender gemacht haben als es die Redner der Antike waren. Ich sehe jedoch keinen Grund, warum sie völlig daran verzweifeln sollten, solchen Versuchen nachzueifern. Sie sollten ihre Kunstfertigkeit verdoppeln und nicht etwa völlig aufgeben. Anscheinend waren auch die Redner der Antike auf der Hut vor diesem Argwohn ihrer Zuhörer, doch umgingen sie ihn auf andere Art. 14 Sie brachen in einen so hehren und pathetischen Schwall von Worten aus, daß sie ihren Zuhörern damit keine Zeit ließen, die Taktik zu erkennen, durch die sie getäuscht wurden. Betrachtet man die Sache richtig, so wurden sie ja auch gar nicht durch eine Taktik getäuscht. Der Redner entflammt durch die Kraft seines Genies und seiner Redekunst zunächst in sich selbst Ärger, Empörung, Mitleid und Schmerz und vermittelt diese starke Ergriffenheit dann seinen Zuhörern. Behauptet irgend jemand, daß er mehr gesunden Menschenverstand habe als Julius Cäsar? Dennoch war dieser stolze Eroberer durch die Reize der Redekunst Ciceros derart besänftigt, daß er geradezu gezwungen war, seine feste Absicht und seinen Entschluß zu ändern und einen Verbrecher freizusprechen, den er vor dem Plädoyer jenes Redners unbedingt hatte verurteilen wollen. Ich 15 gestehe, daß es trotzseines großen Erfolges einige Einwände gegen verschiedene Passagen jenes römischen Redners geben mag. Er ist zu blumig und geschwollen, seine Metaphern sind zu auffällig und durchschaubar, die Absätze seines Diskurses stammen hauptsächlich aus den Regeln der Schulen und nicht einmal die Taktik von Wortspielen, Reimen oder Sprüchen ist seinem Verstand zuwider. Die Zuhörer des Griechen waren sehr viel weniger kultiviert als der römische Senat oder die Richter. Der niederste Pöbel Athens war dessen Souverän und beurteilte seine Redekunst. 16 Dennoch ist sein Stil schlichter und strenger Longinus, 15. Kapitel. 15 Dieser Absatz wurde in Ausgabe K hinzugefügt. 16 Die Redner formten den Geschmack des Volkes von Athen und nicht das Volk den der Redner. Gorgias Leontinus war sehr beliebt bei 14
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als der des Römers. Könnte man ihn nachahmen, so wäre sein Erfolg in einer modernen Versammlung sicher. Er bedeutet schnelle Harmonie, die dem Sinn genau angepaßt ist, leidenschaftliches Argumentieren ohne jeden Anschein des Künstlichen, er bedeutet Verachtung, Ärger, Kühnheit, Freiheit in einem fortlaufenden Strom des Argumentierens, und von allen Werken der Menschheit sind die Reden des Demosthenes für uns die Beispiele, die der Vollkommenheit am nächsten kommen. Drittens kann man behaupten, daß die Unruhen in den Regierungen der Antike und die ungeheuren Verbrechen, die die Bürger oft begangen hatten, mehr Stoff für die Redekunst boten als sich unter den Menschen der Moderne finden ließe. Ohne einen Verres 17 oder Catilina18 hätte es keinen Cicero gegeben. Diese Begründung kann jedoch offensichtlich keinen großen Einfluß haben. In der heutigen Zeit ließe sich leicht ein Philipp 19 finden, doch wo fände man einen Demosthenes? Es bleibt uns daher nichts anderes übrig, als die Schuld bei dem Mangel an Genie oder Urteilsvermögen in unseren Sprechern zu suchen, die entweder selbst feststellten, daß sie die Höhen antiker Redekunst nicht erreichen können oder alle derartigen Bemühungen ablehnten, weil sie dem Geist moderner ihnen, bevor sie eine bessere Art kennenlernten. Seine Redewendungen und Antithesen - seine tcrOKffiAUV [»gleiche Länge der SatzgliederFür seinen >Valet de Chambre>Vollkommen Beglücktes findet/Nie sich auf Erden:/Jäher Tod entraffte Achill, den Helden, I An Tithonus zehrte des Alters Länge, /Und vielleicht wird mir, was sie dir versagt hat, I Spenden die Stunde. I Dich um tönt sizilischer Rinderherden I Hundertfach Gebrüll und schon reif zum Rennen/Wiehert dir die Stute, ein Kleid umwallt dich/Doppelt getaucht in/ Afterpurpur: Aber auch mein Geschick trog/Nicht: ein Gütlein ward mir zu Teil und griechschen/Musengeists ein Hauch und die Kraft, den Pöbel/Stolz zu verachten. Übersetzung zitiert nach: Horaz, Sämtliche Werke, Lateinisch und Deutsch, hrsg. von H. Färber, München 1957, hier S. 96/97.] •:·•:- Quem si Ieges, laetabor; sin autem minus, I Habebunt certe quo se oblectent posteri. 3. Buch, Prolog, 31. [»Ich werde erfreut, wenn du es lesen wirst; wo nicht, I So wird sich sicherlich die Nachwelt dran ergötzen.« Übersetzung zitiert nach: Phaedrus, Fabelbuch, übers. von F. Fr. Rückert und 0. Schönberger, Stuttgart 1975, hier S. 49.] ,,_,,_,,_ Ignarosque viae mecum miseratus agrestes !lngredere, & votis jam nunc assuesce vocari. Landleben, 1. Buch, 41. [»Komm erbarm dich mit mir der wegeunkundigen Bauern/Komm doch herbei und gewöhn dich schon jetzt an den Ruf der Gelübde!«] Man würde zu einem Fürsten oder einem großen Mann nicht sagen: »Als Sie und ich an jenem Ort waren, sahen wir dies und jenes geschehen«, sondern »Als Sie an jenem Ort waren und ich Sie begleitete, passierte dies und jenes.« Hier kann ich nicht umhin, ein Beispiel für Zartgefühl zu erwähnen, das in Frankreich zu beobachten ist und das mir übertrieben und lächerlich erscheint. Man darf nicht sagen: »Das ist ein sehr schöner Hund, gnädige FrauGnädige Frau< in dem Satz nebeneinander stehen, obwohl sie keinen Bezug zueinander haben. Ich muß letztlich gestehen, daß diese Argumentation auf der Grundlage einzelner Textstellen von Autoren der Antike trugschlüssig erscheinen mag und daß die erwähnten Argumente nur jene völlig überzeugen kann, die mit diesen Autoren eng vertraut sind und die Wahrheit in der grundsätzlichen Position erkennen. Wie absurd wäre es beispielsweise zu behaupten, daß Vergil die Kraft seiner Ausdrücke nicht verstand und seine Schimpfnamen nicht mit Schicklichkeit wählen konnte? In den folgenden Zeilen, ebenfalls Augustus gewidmet, versagt er nämlich in genau dieser Sache, indem er den Indern eine Eigenschaft zuschreibt, die seinen Helden scheinbar etwas lächerlich macht. Et te, maxime Caesar, I Qui nunc extremis Asiae jam victor in orisllmbellem avertis Romanis arcibus Indum. Landleben, 2. Buch, 171. [»Und dich, allgewaltiger Caesar. I Jetzt schon an Asiens fernstem Gestad vertreibst du als Sieger /Weit
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Kardinal Wolsey 33 entschuldigte sich für seine berühmte unverschämte Bemerkung >Ego et Rex MeusIch und mein König< mit dem Hinweis, daß sie dem lateinischen Idiom entspreche und ein Römer sich selbst stets vor der Person genannt habe, mit der oder über die er sprach. Dies scheint jedoch ein Beispiel zu sein für den Mangel an Höflichkeit in diesem Volk. Die Menschen der Antike machten zur Regel, daß die erhabenste Person in einem Gespräch als erste genannt werde. Wir stellen fest, daß ein Dichter sogar Anlaß zu Streit und Eifersucht zwischen Römern und Ätoliern gab, weil er die Ätolier vor den Römern genannt hatte, als er einen Sieg ihrer vereinigten Armeen über die Makedonier feierte. 34 Ebenso 35 empörte Livia Tiberius, als sie ihren eigenen Namen in einer Inschrift vor den seinen setzte. 36 Kein Vorteil in dieser Welt ist rein und ungetrübt. So wie moderne Kultur, die an sich jeden ziert, häufig affektiert und närrisch, geheuchelt und unaufrichtig wird, entartet die antike Schlichtheit, die an sich so liebenswert und einnehmend ist, oft zu Ungeschliffenheit und Mißachtung, Anstößigkeit und Obszönität. Billigt man der Moderne Überlegenheit in der Kultur zu, so wird man wahrscheinlich die modernen Begriffe der Galanterie, dem natürlichen Produkt von Höfen und Monarchien, als Ursache für diese Verfeinerung ansehen. Niemand wird bestreiten, daß diese Erfindung modern ist, 37 doch einige der eifrigsten Anvon den Burgen Roms die kriegsgebrochenen Inder.Self-Tormentor< des Terenz ruft Clinias, wann immer er in der Stadt ist, seine Mätresse zu sich, anstatt ihr seine Aufwartung zu machen.
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hänger der Menschen der Antike haben behauptet, sie sei närrisch und lächerlich und weniger Verdienst als vielmehr ein Schandfleck der heutigen Zeit. 38 Eine Untersuchung dieser Frage erscheint hier angebracht. Die Natur hat allen Lebewesen Zuneigung zwischen den Geschlechtern eingeprägt, die sich auch bei den wildesten und raubgierigsten Tieren nicht allein auf die Befriedigung des körperlichen Verlangens beschränkt, sondern eine Freundschaft und gegenseitige Sympathie erzeugt, die ihr ganzes Leben bestimmt. Bei einigen Arten ist die Befriedigung dieses Verlangens von Natur aus auf eine Jahreszeit und ein Objekt beschränkt, und zwischen einzelnen männlichen und weiblichen Tieren entsteht eine Art Ehe oder Verbindung. Darüber hinaus herrscht sogar bei diesen Arten sichtbare Beschaulichkeit und Gutartigkeit, die die Gefühle der Geschlechter füreinander besänftigen. 39 Wieviel stärker muß dies auf den Menschen zutreffen, bei dem die Kontrolle des Verlangens nicht natürlich erfolgt, sondern entweder
[Publius Terentius Afer (um 195-159 v. Chr.) römischer Komödiendichter von weiter Verbreitung.] 38 Lord Shaftesbury in: Die Moralisten. [The Moralist: A Philosophical Rhapsody, in: Characteristicks of Men, Manners, Opinions, Times, Bd. 2; Vgl. »Über Würde und Gemeinheit der menschlichen NaturTutti gli altri animai ehe sono in terra, I 0 ehe vivon quieti & stanno in pace; I 0 se vengon a rissa, & si fan guerra, I A Ia femina il maschio non Ia face. I L' orsa con I' orso al bosco sicura erra,/ La Leonessa appresso il Leon giace, I con Lupo viveil Lupa sicura, INela Giuvenca he del torel paura.Prince ofTyre>Moor of VeUustitian, (Ost-)Römischer Kaiser von 527-565 n. Chr., verwirklichte, nachdem er die Goten und Vandalen besiegt hatte, noch einmal die Einheit des röm. Reiches durch Rechts- und Verwaltungsreform.J 47
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nice«, und wäre »Every man in his humour« abgelehnt worden, so hätten wir nie >>Volpone