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German Pages 208 [412] Year 2022
©eftdjtet,
»emUftanbigt
unb mit
(Sinleitungen
eriàuternbeu
cerfeijen
Boti &
10.
S n i f f a r t i
SRectov uni) §tlfiìpreì)iget ju Sucfemoat&e.
©edjSjeljntet
&ranòenl»uvg Stuif
Sanò.
a.
unb aSeriafl »on Slboipi) SWulIet. 1 87 2.
Mtt tmtüritrfjc Sitjul mtifitt ob et ^Praftifdje
Slnroetfung
in
ben e i n f a c h e n
©runbfäijeit
be8 Jtinberuntemdjtä i n alten SSorlenntniffen,
bie tfynen
unter betn fechten Saljre beizubringen uotfjtüenbig ftitb.
(S3 ift für einmal nid)t bie SRebe, burcfj tiefen äkrfud) bie fcE)lDeiäenict)e Nation rein ®eutfd) reben p lehren, fonbent bie »erwa^rlcfte Sugeitb »erfteijen ju lehren, traS man in ber ©djlceij tcMitcE) rebet.
( E i n f e t t u n g. Der gegenttmrtige (letzte) 33cmb ber färnrntlicljen Sßerfe $PeftaIo^i'§ enthält 3tuet nod) ungebrucfte SBerfe ^Jeftalojji'S nebft etnigen 9iadjträgen, worunter aud) bie, bie idj fdjon in ber (Sinleitung bei 15. 33anbe§ am @nbe beleihen j u geben öerfprodjen fjatte, aber nidjt geben fonnte, roeil mir ba^u nod) ein 23ud) fehlte, baä mir 3mar in 2lu§jtd)t geftellt, aber nidjt ¿ugejdjtcft roorben mar. „ ® e r n a t ü r l i c h e © d j u l m e i f t e r " befinbet fid^, ge= fdjrteben öon ^ e f t a i o j j f ö eigner £)anb, in ben -gianben be§ .pernt a. ©eminarbireftor intb Sßaifenüater 9ftorf iöintert^uv, fo bafj alfo ein Stueifel an ber Sledjttjeit biefer @d)rift burdjauS nidjt befielen fann. 2)ie (Sinleitung be§ 9Jianufcrtpte§ enthält audj ben Sitel, aber ntd^t al§ Site!, fonbern al8 befonbere§ ©tücf unter ben anbern ©tücfen, toelc^e m einem logifdjen ©attjett nodj nidjt nerbunben ftrtb. 3 d j J)ai>e f « 3temiicf) in ber ffieiljen* folge fielen faffen, rote fie im SKanufcript fielen; nur ben Sitel unb ba§ 9)iotto ijabe id) au§ ber Glitte IjerauSgenommen unb j u Sinfang gefegt. @onft [timmt ba§ SSÖerf wörtlich mit bem SRanüfcript übereilt. (S§ befinben ftd) aber ¿nnfdjeit bem urfprünglidjen Sfcjctc nod) einge|d)obene Stellen, meldte fotgenber ©djrift ^efta* l o j j i ' ä , bie Äritfi ßeröffentlidjt t)at, entnommen [inb: „ S ß a t e r l e l j r e n in fittlidjen SBortbeutungen. (Sin S5er= inäd)tnij3 Dom 3 3 a t e r ^ e f t a l o j j i an feine Böglinge. ©e* fo^rt unb gefammelt non ^ermann Ärüft, ffiorfteljer ber Atantongfdjule in Strogen. Srogen. ©ebrud't unb im Verlag bei 30iet)er unb Buberbüljler. 1 8 2 9 . " S a g SSortoort gibt über bie (Sntftefjung biefeä 23udje§,
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fowie über bie gegenwärtige ©djrift Slu§!unft. lautet folgenbermafjeu: „£>au§öäter utib ©djulleljrer! SJlit bei' Verausgabe nad)folgenber SSaterteijvert erfülle idj beu 2luftrag meinet »erklärten oätcrlidjen ^rcuubeS, ben er mir iit ben erijebenbften Slugenblicfen fetne§ SSertraitenS erteilte, unb ber mir unter alfen Umftänben i)ei(ig bleiben mufjte. 2)ie 9lrt unb SBeife, wie iti) in ifjrett Seftij gefommen bin, glaube id) ben greunben ^eftalojäiä, bie üon feinen SSaterle^ren ©ebraudj madjen mödjten, nid)t öorenti)alten ju bürfen. @d)Oit in 23urgborf, in ber erften Seit meiner 33er= eintgung mit ifjm, ergriff iljn bie Sbee finblidjer Siebeübungen unb ba8 ©treben, fold)e ¿u bearbeiten. Ueber if)ren 9Dtangel in Sdjulen unb ^au^altungen, fo mie über beit ©eift unb beit Snfjalt berfelben brücfte er fid) in ben ©riefen au ©efjner 215*) folgenbermafjeu au§: „3«* ©efener, „e§ ift merfmürbig — aud) ba§ befte UnterridE|töBud^ beä „öerfloffenen 3al)ff)unbert3 fjat cergeffen, bafj ba§ Äinb „reben lernen mufs, efye man mit itjm reben fann. „ift merfwürbig, biefeä 23ergeffen, aber e§ ift maljr, unb „feitbem id) biefeä weife, wu'nbere id) mid) nid)t meijr, bafe „man au§ ben Äinbern anbere 9Jieu]"d)eit bilben fann, als „biejenigen finb, bei weldjen beibeS bie ftrömmigfeit unb „bie 3Bei§i)eit (©eiftlidjfeit unb ©djule) fic^ fo weit Der* „geffen Ijat. £)ie @prad)e ift eine Äunft; fie ift eine itner= „mefeltdje Äunft, ober utetmefjr ber Snbeqriff aller Äünfte, „ju roeldjeu unfer @efd)led)t gelangt ift. @te ift im „eigentlidjen ©inne 5Rücfgabe aller 6inbrücfe, welche bie „Statur in iljrem ganzen Umfange auf unfer ©e|d)led)t ge= „mad)t ijat. 9ll§ joldje benutje id) fie." 2llfo nidjt leere SBorte unb t r a f e n (wie fie aud} in neuen, weit berühmten 8eljrbüd)ern blofe ber §orm we^tit Dorfommen, wo 3. 23. bie Äinber wünfd)enb fagen foll'en: *) Selige StuägaBe. S3attb x i .
203.
,,©täd)e bod) ber © o r n ! " „^Brennte bod) ba§ ©ovf!" „©djlüge bodE) ba§ $)ferb!" u. f. W. © . Ävaufe Sefjvbud) ber heutigen ©pradje © . 1. u. 2.) wollte ^ e f t a l o ^ i feine« Söglingen bieten, fonbern S B M e r unb ©ciije, in benen bev ftnblitfjc © i n n für bie (Srfenntnifj, ba§ ©efüfjl unb bie Hebung fceS Sßaljrcn, © g ö l t e n unb ©uten Staljrung nnb ^Belebung fiitbe. © e i n nädjfter Broecf gieng bal)in, bie itnermefjlidjcn ©tfaljrungen feinet* raftloö'tfjätigen Sebeitä über baäjentge, wa8 ber 9Jienfd) oon Äinbegbein'en auf glauben unb wiffen, füijien unb wollen, fömten unb tl)un mu§, auf bie einfad)fte Sßeife, in allgemein Berftänblidjen, gemütljlicf) erljebenben, SBa^v^eit entfyattenben © ä £ e n auSjnfprec^en. S r wollte aber nocfj rnetjr, unb ¿war al8 auptbebingung feine§ ©trebensS, ncimüd): ©eine @rfal)vungen follten an ben aügememften, in jeber SSolfSfdjule unbebirtgt notfywen= bigen Unterridjt, an benjenigen ber © p r a d j e , unb in biefem an ba§ ©nfadjfte unb Unentbeljrlidjfie — an ba§ ÜJSort gefnüpft werben, © o wollte er ben erften ©prad)= unterridjt ¿ur erften ßeljre beä 33ater= unb 3)iutterfyergen8 an bie Äinber ergeben. S i e urfprünglidjen Tanten ooit ©egenftänben, ©aenfdiaften, ^aublungen unb SSer^ältniffen, bie in ber ©pradje bie fruchtbaren ¿Bürgeln unb ©tämme bilbeit, au§ weidjen iljre Bweige unb 23lütt)en entfpriefjeit, follten in feinem Unterrichte mit ben uitüeränberlidjen 2iu§= fprüdjen ber 33ernunft unb beS ©ewiffen§ üerbunben werben, unb in bie ©eele be§ Ätnbeä bie @lementareinbrücfe uon SBa^r^eit, Stedjt unb ^Pflidjt unauSlöfdjlidj eingraben. 23on folgen 5infid)ten befeelt, arbeitete er' einen breis fachen Seljrgang beS ©prad)unterricf)te§ auä, oon welchem ber erfte nur ©tnmmwörter mit einigen ber wefentlidjften Ableitungen enthielt. S i e f e n beftimm'te er für bie 9Jiütter alö Vorbereitung für ben ©djulunterridjt. ©er j w e i t e erweiterte biefe Ableitungen ^u SSörterfamilien, bei weidjen bie einzelnen ©lieber iit ©ätjen öorfamen, bie irgenb eine bem Äinbe naijc liegenbe 8eben§erfal)rung al§ eine für ben ©eift gewonnene Söafjrljeit auSbrücften. © e n b r i t t e n be=
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¿eignete er felbft in feinen ¿Briefen an ©efsner 212*) als ein SSermädjtitifj an feine Böglinge, iitbem er fngh „3dj möd)te meine meinten ©pradjübitngen n a d ) m e i n e m „ S o b e mit einem SBermädjtntfj a n m e i n e B ö g l i n g e „fdf)Ite§en, worin id) bei Slnlafj ber bebentenbften Beitmörter, „bie mir toidjttgften @efid)t3punfte, lueldje bie (grfafyrmtgen „meineg Sebent mir in 9iüdfid)t auf bie ©egenftänbe, bie ,,[ie bejeidjnen, befonberS auffallen matten,' ben Ätnbern „in furgcit SarfieHungen in eben bem Sidjte in bie 5lugen „fallen rnadjen, in tceldiem fie mir in bie 2lugen fielen, „uitb burd) biefe tlebung an bie Söorte alleä SfjunS unb „SaffenS ber SJicnfdjett (unb ber gangen SRatur) SSafjrfjeit, „ridjtige Slnfdjauung unb reine ©efüljle anjufetten fudjen." 35iefe brei Seljrgänge, »on itjm felbft »erfaßt, übergab er mir in beit Slugenb'iicfen inniger $remtbfd)aft al§ Sln= benfen an tijn, mit" ber üolleften "greiljett, au§ benfelben ju matten, maä id) fiir bie görbermtg ber fjeiligen ©adje ber 9)fenfd)enbilbung am juträglidjften eradjte.' ©iefe mit mehreren fjuitbevt ^apierftreifdjen beflebte offe, bie ftreunbe $)eftaloggi6 u n b ber 9ften|'d)enbtlbung w e r b e n bei 23eurtl)etlung ber © a d j e bieiem Umftanbe Kedjnitng tragen, © e i n e älteften 5 R i t = arbeiter, l i e b e r e r u n b S o b l e r , f i n b biefjfallö m i t m i r ein» uerftanben u n b id) fpredje I)ier gugleid) i n it)rem t a r n e n . 3113 $Peftal0ggi§ 33aterlel)ren lege id) ben S n l j a l t ber folgenben S o g e n uertrauenstooE i n bie ^ ä n b e ber ffiäter, 9)iiitter, Seljrer, Ä i n b e r , S ü n g l i n g e unb S u n g f r a u e n . Sie fönneit ¡Jebem bieneit, ber eitifadje 3 3 e l e l ) n m g i m einfachen S B o r t e fud)t. 5 ) e n ® d ) u i l e f ) r e m befonberö m ü d j t e id) i l j r e S e n u t j u n g empfehlen, © i e f i n b j a i m © i n n e ¡speftaloggis»
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imb ber 9Jìenfd)enbilbitng redjt eicjentltc^ © d j u l ö ä t e r . Dìatjvung »äterlidjer ©efinnmtg, ÜJiittel uäterlicfjen ltntev= victjtä benfelbett 311 erteilen, cjei)örte ganj befonberS jur SebcnSaufflabe be§ ber 9)ien|d)[)ett treuem 9)ìanne§. SSater folcfjcr Später gu werben, bie if)re Äinber uitb ©djüler itt SBalirfjeit «nb Siebe für bag ©öttlidje unb @wige ergieljen wollen, war feine entjücfenbfte Siuèfidjt. Snbem id) Eternit einen Sfyeii be§ mir anvertrauten @toffe§ ber Deffentlidjfeit übergebe, glaubte idj in ber S a m m l u n g unb Sinorbnung beffelben ben @runb[a| be8 mögli(i)ft @tnfacf)en befolgen ¿u follen. 2ludj mürbe id) nid)t fo Biel, mefleidjt gar nidjts über bie Verausgabe biefeé |)auS= unb ©d)ulft|rtftdjen8 gefagt ijaben, latte eg mir nid)t notfjwenbig gefdjienen, biejenigen, Weldje e§ gebrauten motlen, in ben regten ©efidjtópunft gu Derfeijen, um e§ richtig beurteilen unb jwecfmäfjig benutzen ¿u iönnen. Silfo — 5ßäter, Mütter, Sei)ver, ßinber — fröret SSater ^eftalo^i! 6 r ift e§, ber in foigenben SBorten j u eudj rebet. S r o g e n , im ^erbftmonat 1829. Ä r i f i." 3 d j glaubte, bie Sienberungen unb ßufäije au§ Jivüfi'S ©djrift aud) anführen gu müffen, ba fte unzweifelhaft öon ^eftalo^i herrühren. © e r originelle © t i l unb bie Siefe ber ©ebanien finb für ^eftalo^i'S Slutorfdjaft unttiberleg= lidjeg Beugnif;; aud) ftimmt Ärüfi in ben betreffenben ©teilen fo genau mit bem 9Jlanufcripte überein, bafj man barau§ mit Siecht fdjliefjen iann, er werbe aud) in bem, wa§ ba§ SJianufcript nidjt enthält, ntdjté (gigeneé baju getljan Ijaben. ^ebenfalls Befafj Ärüfi aufjer btefem 93ìanufcript itodj ein* ¿eine S3lätter 001t ^eftalojji'g |)anb, welche tfyeilg (§v= Weiterungen, ttjeilS 3ufri^e beä 9)ìamt)cripte3 enthielten, ba ja Ärüft i)au:pt!äd)lid) bie ©pradjübungen befyanbelt unb babei speftalojji'fdje SluSfüljrungen oerwerbet wie fein ,,33ud) ber SRütter" beweift. 2)iefe Slnna^me wirb aud) burdj folgenbeä Sßort ^)efta=
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lobt'S beftätigt*): „SBaijrlich, baö hätte mir mit einigen Skrfuchen meiner ©pradjübungen (nämlich feilten Verleger b a j u ju finben), f ü r b i e id) g a i t j e S i i e p e R a p i e r xi6cr= fdjrieb, ohne bafj id) jeijt einen 33ogen baöon brucfwürbig erachte, fef>r leidjt begegnen fönnen. ©od) id) fanb in meinen Umgebungen hierüber fo ^arie 3urechtweifungett, ba§ id) bisfauf beit heutigen S a g nie aud) nur oerfudjt mürbe, midj Sterin großen träunierifdjen Hoffnungen ju überlaffen." •Ärüfi fjat au§ jenem 9Jlauufcripte nur 9(u§jüge gegeben, wie er felbft angibt; in itnferer SluSgabe wirb alfo ba§ gaxtge SBeri ^um erften 9Jtale üofiftänbtg üeröffentlidjt, unb eS gibt mistige 3luf|d)lüffe über ^Peftalojsi'S ©ebanfen über bie iprad)lid)e 33übmtg, welche üon bem, wa§ ba3 ,,S3itcf) ber 9Jiütter" will, merflicf) abweichen. Söa§ Ärüfi in feiner 33orrebe mit ben brei ÄurfuS fagen will, geht gur ©eniige au§ ber gegenwärtigen ©dirift felbft fjeröor. 33eitn Stbbrucfe berfelben ijabe ich mir eine Stenberung in ber $ o r m erlaubt, ^Peftaloj^i Ijat nämlidj auf einen gebrochenen 23ogen gefcfjrieben unb gwar fo, ba§ ber 1. unb 2. Äurfuä aufc m ber linleit, ber 3. bagegen auf ber rechten (Seite nac^ & 12. fteht; idj'ijaBe biefe ©äije ein= fach untereinanber geftellt, habe aber ba§, wag im 3iianu= feripte auf ber rechten ©eite ftet)t, burd) 9lnfühnmg§ftridje bezeichnet. 35ie eingefdjloffenen ©teilen in ber 23orrebe rühren üon mir her. üftun noch ein SBort über ba§ SBerfjältnijj biefer © d j r i f t j u m ,,23ud) ber 95tütter". 33eibe ©djviften enthalten ©pred)= Übungen unb bodj finb fie beibe feljr üerfd)ieben. üDeitn wäljrenb ba§ 23ud) ber 5ftütter ben ntenfchlidjen .Körper j u m ©egenftanbe ber ©pradjübungeit macht, greift ^eftalojji'S ut ba§ öoHe Seben, inbem er biej'elben an beliebige SSBörter anfnüpft. 3d) wiü nicht fagen, bafj bamit fdjoit bie ©pred)= Übungen in ihrer 23otlenbung bargeftellt würben, aber jeben= *) ©djwaitengefang. »aitb x i v .
193.
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faliâ liegt barin tneljr natürlicher S a f t , atâ in ber 23e= fpredjuitg beS eignen Âûrperë oft biê auf bie fleinfteit Äkinigfeiten. ®itt ÍWedjt tabelt Ä . o. P a u m e r in feiner ©cfdjicfyte ber $PäbagogiP) foldje Uelmngeit, wie fie baö ,,23ud) ber üjíütter" angibt; aber aud) $)eftalo^i mar ttic^t bafür eingenommen, baê beroeift bie gegenwärtige ©d)rift. © a ê ,,33ud) b e r Ó ) í ü t t e r " aber ift gerabe in ben 9lb = fdjnitten, welche o. Mautner angreift, n i d ] t ö o n $>efta= l o j j i o e r f a f j t , fonbera oon feinem Mitarbeiter Ä r i i f i : © e r ató |)rooinjiat=@d)ulratí) in Âônigëberg »erftorbene D r . 21. ©iefebredjt, ber fid) oom 4 . S n n i bio 6 . (September 1 8 1 8 in ber ^eftalo^i'fcfjen Sinftalt in Sferten aufgehalten Ijatte, fdjreibt in feinem £agebud)e, auê bem id) eine be= glaubigte SIbfdjrift ber ©teile erhalten Ijabe, f^olgenbeê : „Snblid) erjäijlte Äritfi nod) bie ®efd)icf)te ber 6 n t ftel)ung beê 33nd)eS ber 5¡Riitter, beffen ©ruitbibee, ben 93îen)d)en a l s Sinêgangêpunft aller menfdjlidjen (Srienntnifj, beS ©innlidjen, wie beö ©öttlidjen, a u f s t e l l e n , mie fie aud) in bem Coup d'oeil**) nod) auêgefprodjen ift, er m i t ber größten Sebenbigieit feft^ält, wenn er gleidj sugefteljt, bafj man fid) barin oergriffen fjabe, biefe (ärfenntnijj beS 9)îen)d)eit an bie © p i l j e aller (gntiotcîelung j u ftellen, ba fie an bie ©teile geijöre, wo ber formell entioicfelte 3öflitng nun in baê SSi'ffeu oon bem Dbjectioen eintrete, © t e @efd)id)te beS 33ud)eê ift ttämliii) folgenbe: ^ e f t a l o ^ i fyatte bamatë m 33urgborf Äupfer ftedjen laffen, meldje bie inner« umgeoenben ©egeuftänbe be§ Sebenê barftellte« unb an welken bte Äinber biefelben feitnen lernen follteit. © a fagte ein fed)êjcii)tiger Änabe einmal, alé er auf bem S i l b e eine Setter forgfältig betrachtete unb il)re eine einzelnen S t e i l e angab, auf betn o'fe oö man baê nidjt an ber aud) lernen fihwe? Ärüfi fagte iljm, ba§ fei motjl «id)t uneben, fuf)r aber a m anbern S a g e auf bie alte SBeife fort, ein genfter m i t SRahmen unb ^ r e u j *) 33ant> ir. © . 412. S a n b i n . © . 431.
" ) &täfl: l'éducation.
Coup
d'oeil
sur
l'ensemble
des
moyens
de
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ittib gcntjett unb j erbrochenen ©treiben auf bem S3ilbe ju gerflttebern. 2)a |agte berfelbe Änabe: ba fei ein genfter, bar'an fönne m a n bag $He8 beffer feljen. 2)a l)ietaug er* gellte, bafj bie aeftrige S t e u e r u n g fein Doriibergefyenber (Einfall in bem Änaben geroefen fei, fonbern eine ©ruttb= anfdjauung in iijm entsafte, fo fagte Äriifi bag ^eftalogji, ber erfanrtte, bafj ber Änabe red)t Ijabe unb bie 33ilber wegwerfen fjiefj. üftun ging m a n im Simmer untrer, [ernte bett 2;ifcf) am Sifd) unb fo mit alten ©egenftänben beg Situmerg; bann ebenfo mit benen beS ^ofeß. 2)a aucf) biefe erfcfjöpft waren, fo raupte m a n fid) weiter öertljun, Ijolte spflanjen »on ber SSBiefe unb ©teine ait8 ber ©mme, aber bei allem biefem fernen füllte m a n fid) gebritdt burd) beffen 9Jiittelpunftlofigfeit unb burd) bag ©efiil)l, bafj m a n niemals auf einer beftimmten S t u f e ber (äntwicfelung tiod) beg Siugleweng ftefye, man fanb fid) in bie unenblidje 9Jtenge ber Staturgegenftänbe oi)ne Haltung unb Bewufjtfein feine» ©tanbpunfte'g tjinanä gefdjleubert. ' Ärüfi flagte bieg $)efta= l o ^ i , ber anfangg and) feinen 9tatl) wufjte,' big er enblidj auf bag fd)on in: „2Bie ©ertrub ifjre Äinber letjrt" au8= gefprocfjeite SBort jurüeffam, b a | ber TOenfcf) ÜJiittelpunft fiiir alleg menfdjlicfje (Menuett fein mu§te. Äriift machte fidj nun raftf) an bie Siugfüljrung biefeg ©ebanfeng unb bag 23udj ber SJtütter entftanb unb warb gebrueft, feine erften Uebungeit, felbft et)e bie folgenben fertig waren." iieijnltd) er^äljlt Ärüfi bie ©acfje felbft in feinen „@r= innerungen aug meinem päbagogifdjen Seben unb Sßirfen"*): (Er fei burd) ben Änaben auf bie Statur fjingelentt. „5)iannid)faltigeg bot fid) ¿ur Nennung, Betrachtung, 3luf= fudjung Don SOierfmalen, SBefdjretbung u. f. w. bar. 25te *) (Srinnerungcn aus meinem pabagügifäien Cei>eit uitb 2Birfett cor itteiiter ¿Bereinigung mit »peftalo^i, wätjrenb berfelben unb feitfyer. (Sin greunbeärcert an bie ©eiiünariften be« bxitten 2ei)r= iurfeö bei tfyrer ©äjuhratfung am 19. Sluguft 1839, »mt Jpermann Ärüft, Director beö ©d)uUef)rer=@emtnar3 ttt ©ais. (Stuttgart. 3- %• (Saft. 1846. — ®tefe (Erinnerungen erfcf)teiten juerft in «Bingert päbagogifcfyer Sfteoue 1840, imb Bali) barauf tut befDitberit Slbfcrucf.
— Sebenbigfeit wottnen,
beg
unb
ergriffen
31t
ijaben;
entzwei,
Sfahtr
unb
nid)t
Unterrichts
fo ä f f t e n
wieber
jhtnft
ba§
ricFjt
aber
uitg
3iet
€Jienfdjett Drten,
war,
gegen
93ienfch unb
felbft
au8:
au§
foltte
©runblage benfelben äußerte nicfjtg
fetjte
für
bie
follte.
ich
Sßohl
mid)
bemtodj
Bor
in
bem
1803. finb
bag ©ie
wa8
„23udh
mir
Don
in
fd)öpflid)en
{Reidjthum i)ü(fe
5llleg
3U
Uebrige
in
fam. $>lan
uon
oöllig
war:
id)
öon
Slrmer
that
unb
in
Sürid) 6,
mit
Sluöführung
ganj mit
bafj aller
Stiemanb unb 7
liegt 23ern
u.
bem
Sebengerfaljrungen ift
löfen
Arbeiten
Uebung © . ber
ber
gereichen,
mehr famt
|jeft
SSorrebe
je|t ,,©ie
bie Stufgabe
fo
Vorwurfe
felbft,
feiner
fann
(Dlenfchen
23erfud)e
7ten
.ift,
in
benfenb,
©run'bfatieg: nun
jur
©ich
^ttiein
fiar
hegen
ihn
machen."
beg
1.
ich m i r
barüber
benfen,
allein
SJiiitter"
unb
ift'g
üon
felber
Äemttniffen
möglich
©ie
ju wag
¿um
wagte;
ber
ju
beim
an
^ e f t a l o j j i
Sinnutf)
bann
(gr'fenntnifj
.friemit w a r
meiner
ber
SSeifpiele
meifteng
geht
an ber
fagte
gel)t
mich
Bwecf
eg m i r
Gcgebnifj
unb alg
3at)re
foll,
barait
au'g.
baran
Seiten fei,
SSelt felbft,
„ b a f j ich btefeit © e b a n f e n
3lUem,
Schwacher, mödjte
Unbefangenheit, forbern,
felbft
ftdj
fpradj
bie Ä l a r h e i t
2Baf)rheit
feiner
in
einem
©pradjübungen
alg
ganjeit
„©er
mufj
oljne
,,'llnter
fein,
ber
fjin^tt,
angegebenen
fpäter:
Äenntnifj gefteßt,
er
meine
ber
gefehrt,
meine
,3d)
füllten,
Sebljäftigfeit:
unb
au^ (
fonnte,
ben
flarer
Äemttni^
w i l l
nidjt
finblicher
er
id)
cor
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Unters
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©djoit
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augfpredjeit
^iube
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reichhaltig
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auggehen?"
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ich
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—
felbft
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ich
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w i r fteuern
ici)
bafj
ge*
Saoen
Umgebungen
(Sfjaoä
flagte
jebem
(Sine
mit
ein
regten
^»offnunggfaben
unferer
erretdjen.
t^n,
nahe
felbft.
fein
m i r
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fo
^ e f t a l o ^ i
in
jju
feinen © e g e n f t a n b finbe, ber allen
biefer
auffallenb
bcn
nach inelcher D i c h t u n g
äußerte
jebem
baburdj
enblid)
aud)
führte
anvertraut
9ugger in Delmenflttgen, Äßntqreid) äBürttemberg. tnmerfnng. Slm 27. San. 1840 i>at ber unerbittliche Sxb bie £fyätig!eit btefes! eblen sJJianneß für btefe CSrbe ftitte geftettt. 2ßie weit t)at »oi)l ber (Selige ba« mit Siebe unb ©eaeiftevung begonnene äßerf »clienbet? Söer wirb an feiner ©teile für beffen 3Seröffentlicf)mtg forgcn?
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g ö t t e r u n g ö e r t r a u t 31t m a c h e n . 2)iefe ^Bemühungen f ü l l e n gunächft j u m S S o r t ' u n b @ a t } b a u u n b f p ä t e r i j u r S B o r t * unb @ a | i e l ) t e . SIudE) b e i biefen f o r m e l l e n © p r a t i Ü b u n g e n f u d j t e n m i r ben ^ ö b e r n B w e c f ber menfdhlichen Siebe, bie ( S n t m i c f i u n g u n b B e l e b u n g beö f i n b l t c i j e n ( S i n n e t ! f ü r baS S S a h r e , © d j ö n e u n b @ u t e n i e a u ä ben 2lugeit 311 Derlteren. S ) i e © d j u l l e h r e r u n b befonberS bie S p r a c h l e h r e r h a b e n fiel) b i e | f a l l § f d j w e r a n ber Ä t n b e S n a t u r ö e r f ü n b i g t u n b 3 u r a l l g e m e i n Jjerrfdjenben © d j r o a p a f t i g f e i t © r o f j e é b e i g e t r a g e n . £ ) à é u n o e r b o r b e n e Ä i n b fteF»t ber 3Bat)rf)eit n ä h e r u n b i f t f ü t btefel&e e m p f ä n g l i c h e r a l s ber S J i e n f d j a u f i r g e n b einer a n b e r n SiebentSftufe; eä i n tijr Sietd) e i n j u f ü ^ r e n f o H a u d ) f p ä t e r 3 w e c £ aUer 2 ) e n f = u n b SRebeübungen f e i n . 3 n ber 3 3 a [ ) r t ) e t t lebenb, w i r b eä biefelbe lieb g e w i n n e n , u n b i n b e m e§ » e r f t ä n b i g w i r b , auch t r e u u n b w n t j r f j a f t w e r b e n . @o ! a n n u n b foli ein djriftlicher Sehrer feinen © p r a d j u n t e r r i d j t , w i e jeben a n b e r n , m i t ber f i t t l i q e n 2 3 t l b u n g i n ben i n n i a f t e n B u f a m m e n h a n g bringen. 5Rur i n b i e f e m B u f a m m e n h a n g t a n n er üerebelnb w i r f e n . " £ ) a ^ t e r n a ( | a l f o baé ,,33ud) ber S f t ü t t e r " nicljt o o n $ ) e f t a l o 3 3 i f j e r r ü f j r t , fo b u r f t e i d ) eS auch n t d j t i n biefe © a m m l u n g aufnehmen. ift 1 8 0 3 i n B u n d ) u n b S e r n , i n ( S o m m i f f i o n b e i .petttrid) © e f j n e r u n b i n S ü b i n g e n b e i 3 . & . ( S o t t a e r f d j i e n e n u n t e r bem S i t t e l : „58udj ber Ü B i ü t t e r ober A n l e i t u n g f ü r S J i ü t t e r if>re i f i n b e r b e m e r f e n u n b reben j u lehren. @rfte§ £>eft." SBeitere ^ e f t e ftnb tridjt erfdjtenen. SDer „ n a t ü r l i c h e © d j u l m e i f t e r " i f t { e b e n f a l l s i n ben S a u r e n 1 8 0 2 b i s 1 8 0 5 ö e r f a f j t ; bie 7 . U e b u n g i m „ 2 3 u d j e ber S J i ü t t e r " , roeldjeä 1 8 0 3 e r f ( | i e n , beutet b a r a u f i)tn, b a f j ^)eftalo33i f d j o n ö o r biefem 3 a f ) t e a n f e i n e n i m n a t ü r l i d ) e i t © d j u l m e i f t e r n i e b e r g e l e g t e n © p r e d j ü b u n g e t t gearbeitet fjatte. 3 d ) gebe ¿ u n ä c h f t bie SSorrebe a u § b e m S u d j e ber S K ü t t e r , b a biefe n a c h P r ü f t ' S B e u g n i f j g a n 3 m m ^ e f t a l o ^ i h e r r ü h r t u n b a m © c f j l u f f e ber © a j r i f t 3 w e i S l n l j ä n g e ; ber erfte i i n l j a n g e n t h ä l t e i n e n N a c h t r a g a u § Ä r ü f i ' ä : „33ater= l e h r e n " ; ber jujeite a u § b e m 3 3 u d j e ber ü f t ü t t e r „ b i e fiebente
Uebung", bie m e i f t e n S uon ^eftalo^i fein follen. ©etoifj bejiefyen fic£) bie Ätüfi'jdjcn Bufäfee nur auf untergeorbnete Formalitäten, mäijrenb bie „©ebanfen" ^eftaioggi angehören. 'Solche itrfprünglidje Sbeen, wie ^eftalo^i, fonrtte eben feiner jeiner Sd)üler probu^iren. 33 o r r e b e auS bem „33ud)e ber 95tütter." SDie Statut, ober melmeljr iijr ewiger Sdjöpfer, ©ott, Ijat bie erften Sntroitflungen ber Slniagen beä 9Dienfd)en ju einem oernünftigen unb beruhigten ©afein — bie @nt= wicflung ber S l n l a g e n n u n 3 3 e m e r ! e n «nb S i e b e n an bie erfte S o r g f a l t ber SKutter für itjr Ä i n b unb an @ e g e n = ftänbe gefettet, bie mit biefer (Sorgfalt innig öerrooben, fdjon Bon ber ©eburt beä ÄinbeS an, feine S i n n e öorjüglidj berühren nnb retten. Unb M ü t t e r ! ba§ 33ud), ba§ id) eud) in bie ^>änbe gebe, fud)t nid)tS anber§, als eud) auf biefem Jßege, bcn ©otteg 5Borfeijung jur erften @nt)r>icfiung ber Anlagen euerer Äinber eud) alfo felbft Dorgejeidjnet, gu erhalten, unb eud) burdj Befolgung beffelben iii ben S t a n b ju ftellen, bie Äraft eurer .ftinber ¿um S3emer!en unb Sieben auf bie einfatfjfte, leidjtefte unb mit ben 33ebürfniffen ber i n t e M = tuellen unb fittlidjen 33ilbung am meiften übereinftimmenbe Slrt in iljnen ¿u entrotcfeln. Unb ba nid)t äufjere ©egenftänbe, bie ba§ Ä i n b fiefjt unb I)ört, fonbern eS felbft, e§ felbft, inbem e§ fidj felbft f i i i ) l t , e§ felbft, inbem e§ fidj in ber ganzen llnbeljülflidjfeit feineä erften 2)afetn§ fiiljlt, eß felbft, inbem e§ frei) al§ ben V o r w u r f ber mütterlichen Sieforgung unb Siebe in biefer Unbel)ülflid)!eit füfylt, felbft ber erfte S S o r w u r f feine» SScumfctfeinS unb feine§ 23emerfen§ ift; fo fängt mein 33udj feine Anleitung, bie .ftrafte be§ Ätnbes ¿um Semerfen mtb Sieben gu entrotcfeln, aud) mit bem inS 2lugefaffcn f e t n e r felbft, — feine§ Äörperö an. 9)1 cm mufjtc ben @rmtbfa£ immer: bafj alfeä SSiffen be8 Sftenfdjen »on iljm felbft au§gel)e unb an§gel)en miiffe — id) befolge if)n, unb faffe in biefer Anleitung ben menfdj* M t n l o & i ' s ' fämmtlitfje Sßerfe. x v i . 2
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lidjen Äörper in gefjn Hebungen itadj eben fo otcien ©e= fid)tgyunften ing Singe, bauon biefeg erfte £>eft bie fecfyg erften unb eilten Sfjeil ber fiebenten enthält. ©ie eifte biefer Hebungen Icljrt bie SJiutter, intern Äinbe bie ändern S t e i l e fetueg '¿förpevg gu g e i g e n unb gu be = n e n n e n , b. i. fie lefjrt eg biefelben genau ing Sluge gu faffen unb iljuen ifjve t a r n e n gu geben. 3 n ber ¿loeiten Uebung geigt" [ie ifjm bie S a g e eineg jeben biefer Steile, b. i. fie geigt iljm, wag für a n b e r e S f j e i l e um biejenigen, bie fie iijm bemerft, h e r u m l i e g e n . Sit ber britten Hebung mad)t fie e§ auf ben 3 u = f a m n t e n l j a n g ber S t e i l e feines Äürperg aufmerffam. 3 n ber mertett Uebung geigt unb fagt fie iijm, roeldje Sfjeite an bem Äütper nur e t n f a d ) , meiere g e h o p p e l t , meiere ü t e r f a d ) u. f. tu. ba feien. Sit ber fünften lefjrt fie eg bie toefentlidjften @i = g e n f d j a f t e n eiiteg jeben Sfyeilg f eiiteg Äörperg bemerfen unb benennen. 3 n ber fechten lefjrt fie eg biejenigen S t e i l e be§ Äürperg, bie irgenb eine »oit ben ifjm jetjt M a n n t e n (Sigenfdjaftert mit einaitber gemein Ijaben, g u f a m m e n f u d j c n , unb als biegfalig g n f a m n t e u g e f j u r e n b , g cm einf a m benennen. Sit ber fiebenteit Hebung leljrt bie ÜJiutter bag Äinb bemerfett unb fidj bariiber augbrüefen, wag e§ mit jebem Sijeile beg Äürperg t l j u n unb a u g r i d j t e n iönne, unb w i e unb bei w a g f ü r © e l e g e i t i j e i t e t i biefe 33erridjtungen ber Sljeile beg men|djlidjen jiörperg gewöljnlid) ftatt Ijaben. S n ber achten Uebung madjt fie bag Äittb audj auf bag SBefentlidje beffen, wag gur 2 3 e f o r g u n g feineg Äörperg gehört unb notljwenbig ift, aufmerffam. 3 n ber neunten Hebung maäjt fie baffelbe am gaben ber iijm befnnnten (Sigenfcijaften ber S t e i l e beg Äörperg auf beit » i e l f e i t i g e n P ü t j e n biefer (äigenfdjaften auf* merffam, unb lefjvt ee fid) beftimmt barüber ausbrüefen. Sit ber geijnten Hebung letjrt fie bag Äinb alleg bag, mag e» in ailen neun öorfjergeljeitbett Hebungen über jeben Sijeil feineg ¿törperg beftimmt bemerfen unb benennen
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gelernt I)at, g u f a m m e n f a f f e n unb barauS biefen Sijeti tu fo weit b e f d ) r e i b e n , als esS t^tt burdj bie üor^erge^enben Hebungen beftimmt fennen gelernt ijat. ift inbeffeit gar nicht ber gall, bafj bte SJiutter bet bem Unterrichte ¿ u m 23emerfen unb Sieben fid) einfeittg unb ununterbrochen mit bem Ä i n b e a m menfd)lid)eit Ä o r p e r fo lange aufhalten muffe, bis fie alle biefc Uebungen m i t iijm bitrdjlaufen unb ooilenbet Ijat; i m ©egent^eil mu& fie a m gaben biefer Sßegweifuitg lernen, ben ganzen ÄvetS ber ©egeitftänbe, bte bie ö i m t e beS ÄinbeS na^e berühren, nach eben biefen ©efidjtSpunften in§ Sluge gu faffen, u m allemal nach ber S S o l l e n b u n g e i n e r Uebung mit bem menfdjlidjen Ä ö r p e r a n b e r e folche' ©egenftänbe beftimmt i n bem @e= fidjtSpunfte biefer Hebungen i n bie Reihenfolgen berfelbeit e i n g u f R i e b e n , unb mit beut Ä i n b e ¿ u beljanbeln. §iud) Werbe id) ungefäumt fortfahren, bie wefentlidjften ©egen= ftänbe, bie bem Ä i n b e a m nächften liegen, unb ^ur fent= wicflung, © t ä r f u n g unb 23flebung b e r Ä r ä f t e fernes S3e= nterfenS unb SiebenS üorgüglid) gefdjicft finb, i n eben biefer ¿Reihenfolge 001t Uebungen ¿ u bearbeiten, unb eS burd) bie gortfeijutig meines S u ^ e S ben 3)iüttern leicht gu madjen, allemal mit jeher Hebung a m menfdjlidjen Ä ö r p e r , Hebungen mit a n b e r n ©eqenftänben, beren nähere Äenntnife bem Ä i n b e wefentlid) ftnb, ¿ n Bereinigen. SRutter! bu mufjt a m gaben ber 53iethobe, ober a m gaben meines 23udje§ lernen, auS bem SOieere ber ©imten= einbrüefe, i n bem bein unbehülflidjeS Äinb fchwimmt, w e n i g e , aber für bie ffiilbung beffelbeit wesentliche @egeit= ftänbe ausheben; aber bann ift unumgänglich notljwenbig, itttb SJiutter! laf} eS bir als baS unnad)lä|lid)fte 23ebittgnif3 ber SJiethobe gefagt feilt, bu mufjt bei ben Hebungen bcö 33emerfenS unb 9iebenS über jeben berfelbeit nad) bem gangen Umfange biefeS 33ud)e§ uitermübet unb ftanbljaft D e r w e i l e n , bis bein Ä i n b ben ©egenftanb unb feine S h e ^ c nach b e m ©efidjtSpunft einer jebeit Uebung nollfommen unb richtig in« Sluge gefaxt, unb fid) über benfelben nidjt n u r
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mit genauer 29efiimmif)eit, fonbern mit unbebingter ©e= läuftq'feit auSbrücfen gelernt I)at. Süiutter! meine SJiet^obe giebt bir nur w e n i g , fie giebt bir in ifjrem ganzen Umfange nur w e n i g , ober ba§ SBentge, baä fte bir gtebt, fuajt fie in Ijoljer SSoüenbung in beine (Seele unb in bie ©eele beine§ ÄinbeS gu legen; fie fud)t bie Ijolje Äraft ber SMlenbuitg in bir felbft unb in beinem Äinbe ju entwicfeln unb ju ficfjern. 31>r © a n g ift biefer: fie giebt bir guerft bie feften formen ber ©genbeit ifjrer Seljrart, unb gwingt beine ©eifte§rid)tung mit bretfacf) uereinter Ävaft in igr 3od) — trage e§ gern — unter feiner leisten Saft entieimt bie Jlraft ber Sßoüenbutig mit ©id)er= Ijeit in bir unb beinem Äinbe. 2lber bi§ bu ba bift, big bu biefe Äraft fieser unb feft in bir felbft I)aft, entfd)lüpfe bem. 3odje ber SJietljobe nicfjt, bleibe wörtlid) bei iljren gormen, bis eine jebe berfelben beinem Äinbe geläufig ift, wie bem ©djultinbe ba§ 23ater= uitfer unb bie jjeiligett gefyn ©ebote. 3 4 wei§ eS, fie finb nur formen, aber als gormen finb fie bie p u l l t e einer Ä r a f t , bie ©eift unb geben in bid) felbft unb in bein Äinb hineinbringen wirb. SDiutter! ber ©eift unb bie Äraft ber 23ollenbung liegt in iljnen, unb beit fofleit fie für bein Alinb gu b e i n e m ©eifte unb ju b e i n e r Ävaft madjen. 2)aS follen fie, unb ba§ fönnen fie, ober fie taugen nid)t§, fie taugen bann unbebingt gar nid)t§. & ift waljr, unb id) fage eö laut: greunbe unb Seinbe ber 9Jietf)obe! prüfet fie an biefem 9Jlerfmale, unb nehmet fie an, ober cerwerfet fie — je nadjbem fie ftcf) in biefer 9tüdfficf)t probfjältig eneigt ober nid)t. — 3dj jage e§ guerft, id) fage e§ laut: bie Metijobe taugt nidjtsS, al§, in fo fern eS in iljrem SBefeit liegt, ba£ fie jebe oerftänbige 9ftutter, bie fidj f o r g f ä l t i g unb g e n u a f a m i n iljren formen geiibt Ijat, mit pfqdjologtfdier @id)erfjeit bafjin ergebt, bie 33üd)er meiner Oftetfjobe als ii)r überflüffig auf bie ©eite gu legen, unb unabljängenb üon benfelben in iljrem ©eifte ben S t e d e n berfelben entgegen gu fdireiten. 3 ^ weifj eS, bie arme £ j ü l l e meiner formen — wirb
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öon ¡Jaufenben unb Saufenben lottfje, lange alä iijrSßefen augefefyen werben; id) fe^e Saufenbe, bie oerfudjen werben, biefe formen an alle ©lenbigfeiten iljrer eigenen 33efd)rcin= fung, unb felbft an allen SBuft biefer i^rer @igenl)eitg = (Sien big feiten an^ufetten, unb bie bann ben ©efjolt ber Siiietfjobe nad) bev SBirfung beurteilen werben, bie fie in ber fonbefbaren 23ermifd)uttg mit biefen @lenbigfeitS=@igen= Rettert eine§ jeben Ijeroorbringen wirb unb ijerüorbringen mufj. ift mtaugweidjlid), aucf) bie formen meiner 9Jie= tijobe werben bem allgemeinen @d)idfale aller formen unterliegen, wenn fie SJienfdjcn in bie £)änbe fallen, bie iljren ©eift nidjt aljnben unb nidjt fudjen; e§ ift unau§= weidjlidj, wenn fie 5)ienfd)en in bie £änbe fallen, bie iljren ©eift nidjt aljnben unb nidjt fudjen, fo wirb itjre Söirfung in ben .pänben biefer 'SRenfrljen fid) felbft oerliereit — fie werben in biefem gälte unbebingt tobt laffen, ma§ Sobte an iljren eigenen S o b aufleben. 2iber iafet fie! — ber ©eift ift§, ber ba lebenbig rnadjt — ber ©eift ber 9Jle= tljobe wirb fidi rädjen — unb wirb, wenn er fid) rädjt, bann aud) tobten — fo gewi§ er lebenbig madjt, fo gewife wirb er aud) tobten — er wirb c§ — er mufj e§, ober felbft nidjt leben, felbft nidjt bleiben. 3dj fönnte Ijier enben, aber id) mu§ ben 8efer nod) bitten, bie SRubrifen ber fünf Sinne in biefem 23ndje, unb wefentlid) biejenigen beg ©eljenä, -fjürenä unbgüfjlenS, fo wie aud) biejenigen bes> 3teben§, alä Steile ber 33orrebe unb ber Söegweifung ¿um ©ebraud) beffelben, anjufeljen. Unb — fei e§ überflüffig, fei e§ mieberljolt, e§ liegt mir am ^er^en, wa§ id) in allen biefen Siubrifen fage, fage td) jeijt nod) einmal: bie erften Äeime ber Siebe unb bie erften Äeime ber ©nfidjt, bie wir als ba§ gehoppelte gunbament etne§ beruhigten unb oerniinfttgen ©afeing aiterfennett unb anerfennen mitffen, Bereinigen fid) im 9Jiuttergefüljle, unb tn ben inftinftartigen unb barum allgemeinen f o l g e n biefeä ©efüljlä — in ber allgemeinen ^anblunggweife ber SJiutter gegen ifyr Äinb. Sßa§ ©ott alfo jufammengefügt f)at, 3öiütter! mag
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©ott in cudj uitb burdj eud) i n euieit Äiitbern alfo ju= fammengefiigt Ijat, bas> foll ber Dftenfd) nicht f R e i b e n . S i e (Erreichung bev roefentlidjften 3toec¥c ber intelleftuetlen imb fittlidjen 23ilbuitg ruhet »uefentltd^ auf ber ^Bereinigung biefer gemeinfamen L i t t e l etncö uernünftigen unb beruhigten ©afeinä — fie ruf)t wefentlid) auf ber 3 3 e n u | u n g unb ftefthattung biefer ¡Bereinigung i m ganzen Umfange aller 6i"3ie{)ung§maf3vegeln — üon ifjrem Sinfange an bi§ j u tfjrer SSoHenbung — fie rui)t roefentltdj auf ber < £ a n b = b i e t u n g , meiere ben 9)iüttern gegeben werben fann, biefe g u n b a m e n t e eineg öernünftigeV unb beruhigten ©afeinS nidjt nur i n iljrem erften Grntfeimen 31t p f l e g e n , fonbern felbige aitdj i n ihrem 2Bad)3thume mit ©inftt^t unb @org= falt w a r t e n gu fönnett — fie rutjt mefenttid) auf ben Mitteln, bie Sölutter i n ben @tanb j u ftellen, nicht nur ihren e r f t e n (Sinflufj auf bie intelleftuelle ©ntroidlung uitb bie fittliche 33ilbung iljrer ^inber an bie feinen gäben ifyrer mütterlidjen ©efiiijle a n j u i e t t e n , fonbern aud) ben fo midjtigen f o l g e n biefeg 3(n!näpfenö für ben ganjeit Umfang ber SSilbung i^reS ÄinbeS 2 ? a u e r j u ' uer= fdjaffen — © e r ganje 3roeanbbietung j u f i d j e r n . Siud) ift ba§ 83ud) ber M ü t t e r gar nid)t als ein Seljrbud) an^ufehen, welches i n bie £uinbe ber Ä i n b e r ge= hört — e8 gehört auSfcfyliefrlict) i n bie |)änbe ber - K u t t e r , fie tmtfj bas Ä i n b a m Saben beffelbeit bemerfen unb reben lehren. — © i e © e g e n f t ä n b e f e l b f t , bie fie iljm, inbem fie tijm ielbige benennt, unb mit ihm barii6er rebet, anfeljen madjt (¿etgt), finb baS e i g e n t l i c h e S u d ) ber Ä i n b e r . ©iefe muffen i m 33emer!en unb Sieben fefjr wohl geübt fein, ehe eß oernünftig ift, fie non ber lebenbigen 3lnfdjauung ber @ad)en felbft 31t ben tobten 9infd)auung§formen ihrer gebrudten unb gefdjriebenen SSorte hinübergehen 31t machen. 2)a§ SRämltdjc ift i n 9iiicffid)t auf bie 9lnfd)auungS= lcl)re ber S a h ' 3 SRajjüei'hättniffe wahr, bie Einleitung
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j u m ©ebrandje bev SinfdjauurtflStaMien, cje^ört ¡10113 unb gar nid)t tn btc ^)ättbe b e r Ä i n b e r , unb b a r f nidjt barein gegeben werben, bte Tabellen felöft finb f ü r baS ^ t n b ba'g Seljrbud) ber 8af)i= unb 9Rafjüerf)ältniffe, baö uuau§= löfcfjlidje 33cttmfjtfem roirftic^er ifjtn cor Siugen fteljenber 9iealr>eri)ältniffe ift unb m u § baä einzige g u n b a m e n t tijrer U r t e i l e über 3af»I unb 58ia§ fein — fie muffen burdjaitö mtr i n b e r S i n f c f j a u n n g lernen, uvtb ber a a n j e U m f a n g tijrer (ärienntniffe ber u n b SJiafjuerjjältniffe nutft roefentlid) ein Öiefuitat ifjrcr Ä v a f t fein, f i d ) bie ;liealoer= Ijaltniffe ber 2lbtf)etlimgen biefer Säbelten gegen einanber in ifjrer g a ^ e n Untfaffung, u n b mit unauslöfdjiidjer ©id)er= I)eit f e i g e r oorjuftellen — fo bafj ba§ Söort eineS jeben 23erl)äitnifie8, einer jeben 3al)l in ii)rem 5Jiunbe bnrd)au§ nidjtö anberg ift, a(§ ber iiluöbrucf beS (SinbrucfS einer etn= fad)en 9(itfd)auung, fo wie ba§ S ß o r t grün unb fdjroarj burdjauö nidjtö anber§, nl§ ber Siuäbriic! be§ ßinbrucfö einer einfachen 3(ufdjauung ift.
( £ c r natürliche @djulmeifitei\) (Bueignung.)
ntebcrfie üolk fjehiettett£. 3 d j Ijabe bei« 3urü; aber idj fenne bidj unb gebe bir mid), id) gebe bir, wa§ icf) burd) bie gan.^e €9iiif)feltgfett meines Sebent? n u r für bid) j u ergrünbeit im © t a u b e mar. 8ie§ mid) oijne 23orurtf)eil, unb wenn bir Semanb etwa§ für biet) 33effere§ ijtbt, fo wirf midj weg unb lafj mid) attd^ bei bir in ba8 S'l'tdjtu öerfinfen, itt bent id) mein geben burdjlebte. Sßettn bir aber ^Riemanb jagt, wa8 id) fage, — wenn bir ba§, wag id) bir fage, Stiemanb in einer f ü r bid) |o brauchbaren, jufammenijängenbeu ©arftelhmg fagt, fo fdjenfe meinem Üingebenfen, fdjcnfc meinem geben, fdjenfe meinem aud) f ü r bid) oerlornen geben eine Sijränc.
(Sßorknterfimgeit.) (33orid)lag 31t einem © a n g e beS fpradjltdjett Unterridjteg.) 1. 2. 3. 4.
5.
beg
Sud)ftabier=9)ietf)obe. Siegifter ber 2öörtev 0(8 Sefebucf). — ©rammatifalifd) rtd)ttcjef ©ebraud) biefer Söövter. Äunft, SBiifcntdjaft imb 23erufggattungen. Sufammeniteiiung ailcr biefer SBövter nad) tljrert i)i«= brifen; Sefebudj'ber s Jiaturfunbe, ber ©rbbeidjieibung, ber ©efdjidjte, ber 2ßeiuf>Ueberfidjten it. f. 1». 1pi)iIofopf)ie biefeg 33udj§. ffierfud), roag für iKefiiltate «itg ber Sufammenftellung alier biefer iDarftellungen, roeldje beit Ä i n b e r n uevftänblid) unb i n SHücffidjt auf $)flid)tgefiif)f, Sebengioeigfyeit (ju geben finb), i)eranä= gubringett feien. @Ldratiid)e@eipräd)eüberbie25eri)äitmffeunb 33eftimmung SDRenfdjen, angefdjloffen a n bie ©rnnbletjren biejeg Sßud)§.
53ag für Ijöljere SBefeit SBaijrljeit fei, miffen wir nidjt. Slber für bag 9Kenfd)engeid)led)t ift bag Sßafjrfjeit, mag e§ uermöge feinet 9tatur genötljigt worben ift, in SSorte 3U bringen. Sfßemt bu alfo SBatjrljeit fud)ft, fo lerne reben unb p t e bid), fie auf einer anbern ( S p u r j u fudjen, big bu it)r auf ber © p u r ber allgenteinften unb gebräud)Ud)ften SBorte betneS SattbeS genugfam nachgegangen bift, fyüte bid), bie gute, aber allgemeine ilmrae beine§ ©efd)ledjteg in irgenb einem SBinfel 3« fudjett, btä bn bag roeifjt, big bu Slileg woi)l oerfteljjt, wag fie bir bitrdj bie SBorte, mit beneit bag Sßolf beineg iaubeg fid) alle S a g e oon feinen Singe® legenl)eiten unterteilt, täglid) upr beineit Dljrett laut »er= iünbet. — 2Me ©öttin räcftt fid) an bir, luenn bu i n Sßinteln unb © t r a f e n Ijerumgte^ft, u m aug ifjren SEJiägbett eine 31t beiner ( S ä u g a m m e aitS3ufud)en. ® u d ) e iudjt, ftetg mel)r 31t luiffen, big bu üon bem, wag bu roeifit, burd) beftimmten beutlidjen Slugbrucf bir felbft unb 3lnbern 9ied)cn|'d)aft geben fanitft. Unb bei Willem, wag bu leljreft ober lernft, mufjt bu bid) immer
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guevft fragen: 2Ba§ meifjt bu baoon jeijt fdjoit? Sftadje bir bai, rcaö bu j u m 23orauS fdjou baöoit roeifjt, burd) bie beftimmteften Sßorte felBft Reitet, fo wirb ba§ Sfteu^ulernenbe unt bie Hälfte letzter fein. ÜJlutter! SBenn bir beut Äinb Heß ift, fo leljre e§ rebeit unb lefeit. — 2lrme g r a u ! 2 ) u antworteft: SBie follte id) mein Ä i n b lefen lefjren? 3 d ) ?ann e§ felbft nidjt. — © u ^aft 9ied)t; Saufenbe unb Saufettbe unfreö Sßolfeä fönnen ntcfjt nur nidjt lefen, fonbent nidjt einmal reben, b. I). fie fönnen aurfj btejenigen ©adjen, bie fie tuirfltcf) »erftefjen unb wiffeit, nidjt j u Sßorten bringen; fie fönnen fid) über biefelben nidjt fo außbrücfen, ba§ bie, tueldje ©pradjfenntniffe Ijaben, fie oerftefjen. — Silber e§ mad)t nid)t§; idj null bid) mit beinern Äinbe jugleicf) reben unb lefen lehren; folge mir nur © t u f e für (Stufe. (Jpter folgt im 90ianufcript ber ¡Jitel unb bie 2?emerfung, jueit^e auf bem i i t e l b l a t t e ber jetzigen SiuSgabe fid) befinbct.) © a 8 Siebenleljren umfaßt bie gan^e ©arftellung ber SBelt. © i e (Sprarfjc ift felbft nidjtss SinberesS, alö eine fünftlidje ©arftellung alleä beffeit, roaä ber TOenfdj j u feiner (Srfenntnifj gebracht fjat. — © o m i e nun bie ganje DJiaffe beffeit, inaS unfer (Memttnifjuermögen berührt, bie © p r a d j e gebilbet fjat, fo b r a u s e idj je|t Ijinroieber bie ©pradje, u m burd) fie j u r Äenntnifj aUe§ beffen j u gelangen, was* bie ©pradje auöbriicft. Sßenn ba§ Äinb bie © p r a d j e burdjlaufeit, ba§ ift, ijjte einzelnen S ö n e uttb bie gan^e SJiaffe ber SBörter unb gügungen, SBenbungen unb äjerbinbungeit (fid) j u ) eigen gemadjt l)at, fo fängt bann ttatürlidj ber 9iealunterrid)t an, ber barin befielt, fidj über JllleS, roaS ba§ Äinb burdj eigne @rfaf)rung Bon biefer SBortmaffe felbft »erftefjt, unb über alles ba§,' wo^u eö burdj ©ebcidjtnif! unb SBergleidjungSgabe Su einem Haren ^Begriffe gebraut werben fan'n, — beutlid) auäbrücfen j u lehren.
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SSentt bct§ aber nad) ber 3ieifjen=£>rbnung, in melier ba8 Äinb rebett unb (efen gelernt ijat, eoit SBort ju äßort gefeiten müfjte, fo würbe eS tu ein SCHeer öott SSegriffen fyinfüljren, bie nur burcfj Safjre lange Uebung in feinem Äopf ju einem realen Bufammentjattg gebraut werben fönnten. — 95tan mu§ alfo bie ganje SBörtermaffe naci) tl)rer wefentlicfjen 23erfdjiebenl)eit in eine beftimmte JReiI)en= Drbnung bringen, unb ba§ Ätnb mufj Bei jebem eittjehten SSorte «or allem auö lernen, ju melier 9teil)en-Drbmmg baSfelbe eigentlich gehört. 3dj ijabe prooiforifcfy biefe 3iei^en= Drbmmgen alfo beftimmt: 1. 33ef(fyaffenf)eit ber 2)inge, infofertt id) mir berfelbett burdj ©eljeit, £)ören, 9üecf)en, Sühlen unb ©djmecfen bewußt werbe. — Unterabteilung nad) biefen fünf Stetten. 2. 23efd)affenf)eit ber' ©inge, fo wie fie burd) $euer, SSaffer, Suft unb ©rbe üeränbert werben. — Slbt^eilung aller Singe inä Sfjierreid), lifTan^enreid) unb 9Jiineralretd). Unterabteilung biefer Sieidje in ifjte wefentlicf)ften StfjetoSBeftimmung, wa§ ju einer jeben biefer Slbtfjeitungen gejjöre. 3. 23efd)affeni)ett ber emfadjeit tfyieriftfien Statur unb tljrer Gräfte. 4. 2Ba§ bie ber iRenfdjennatur eigenen Äräfte betrifft. 5. SöaS ben f)äu§lid)en Bufammenijang be§ menfd)lid)en ©efd)led)te§ unb feine Solgen betrifft. 2Ba§ ben gefetlfdjaftlicgen Sufammenfjang ber SJienfdjen unb feine Solgen betrifft. 6. 3lbtl)eilungen ber @rbe in t^re -|jaupttl)eite. — Unter* abtfjeilungen tn Äönigreicfje. (Staaten.) äkftimmung ber glüffe, Serge, S3ergfetten biefer Sänber; SRamen tfjrer |)auptftäbte. 7. (ginjehte 9>tenfdjennamen. ( S o l l jebenfallS ben ge= fdjidjtlidjen Unterricht bezeichnen.) Unterfudjung, wag au§ aßen biefeit, bem Äiube fafjlidjen BufammenfteUuiigen ber Singe für 9tefultate jur ©intfjeilung ber ^flid)t=5Begri'ffe, ber ^eben8=3öetö^eit unb l)öi)erer @efüf)le einfadj fjeraitßfolgen.
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?luf biefe 2lrt rntrb ba§ Äinb Bei ber elften ©runblage feincg Unterrichts ber bie Äinber ftdj felbft überlaffenben unb baburdj fie i m ©onien öernmljrlofenben @d)irmd)e, ber at(e ifjre Äräfte befcfjränfenben unb aufjer iijr ©leidjgeroidjt merfenben (Sinfeitigfeit, ber SlfleS oijne Sßiffeit unb oljne ®iinbe ftillftellenben, oermirrenben unb unbrauchbar madjenben ©ummljeit, ber bie menfcf)lid)e SluSbilbung nur gern für ftdj unb iljre SSermanbten als (Srbtfjeil beijaltenben nieber» trächtigen unb fjeudjlerifctjeu (Selbftfudjt entriffen unb fid) felbft unb ber Siatitr «nebergegeben, u m an ifjrer .panb unb ifyrer freien Leitung ¿u jeber Äraft empor^ufteiaen, bie feinen Anlagen in ber Slnroenbung feiner Gräfte t>er'f)ältnij3= mäfjig ift. 3d) will unb rufje nidjt, bis id) e§ Marren unb © S u r f e n unmöglich gemacfjt j)abe, a leur aise mit ber armen Sugenb länger al§ Setjrer in Sßerijältnijj ¿u treten unb in meiern ©djulen ©djulmeifter gu bleiben. Sticht ba§ idj'8 fdjoit ergriffen fjabe, idj jage if)tn aber nad), ob td)'ö aud) ergreifen möge. SefuS ßljriftug, ber ©injige Server. (SBeiterer 23orfdjlag ¿ur Siusfüfyrung beê @prad)Mt= terridjtS.) 1. 33ilbung ber Drgane jum 9luSfpred)en aller bie beutfdje SluSfpracfje umfa'ffenben einjelnen Söne. 2. Sln^ängurtg biefer einzelnen Söite an luirfltdje, aber nur einfilbige SBörter. 3. Mmäijlidie allgemeine ^ortnirung ber SBörter burd) Dtelfadje Sufammeitfeijung aller bem ©pradjorgane geläufigen (Silben. 4. 55aS 3iu6|prcd)en eineê, ba§ gaitje SBiffert beê 9Jlenjd)en fowoljl, alê bie ganje ©pradje umfaffenben SBörter= Donatas. 5. S)a§ Sefenlerneit biefeë burd) baê Siuêfpredjen bett Äinbern fcfjon beftimmt belannten unb geläufigen S8örter= Dorratfyê.
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6. © a n n muffen fie biefen iijnen befamtteit Sßörteroorratlj ridjtig grammatifalifd) b r a u s e n lernen. 7. können fie btefcS, fo wirb ber SBorvatlj gefönbert itnb ba§ Äinb burd) benfelben auf bie pljpfiidje 23efdjaffenfyeit unb ben pfjpfifdjen Bufammenfjang aller ©inge aufmerffom gemadjt; eS lernt, ob ba§ SBort einen gifdj, einen 33ogel, ein Mineral, ein 8anb, eine ©tabt, eine 23erufSgattung u. f. u). bebeute. &ä lernt am gaben fernes SßörterüorratI)e§ bie £I)ier= arten, bie ^ftanjen, bie Mineralien in iljreit Unteraha Teilungen; eS fennt bie Sfjetie, roorauä bie eben befannten SkrufSarteu hefteten; e§ fönbert bie SBelttijeile in if)re großen Stbtfjeilungen; e§ »erfolgt ben Cauf ber 23ergfetten iinb gliiffe Bon ii)rem Urfprung' bt§ 31t ifjrern 2lu§(auf. 8. 2>ann erforfdjt et> in eben biefer Sßörter'Sieitje ba§ ©igite ber DJienfdjennatur unb nrirft, »on bem öielfeitigen Sffiortauijbrucf biefer Äräfte geleitet, einen ^inblic! auf it)r SBefen, auf ii)ve folgen, auf ben fjäuglidjen, bürgerlichen unb fittlidjen Sufaminenfjanci ber Sßelt. 9. Unb enbliti) refapitultrt e§ in einfachen ©efprädjen feine in ifjni beutlid) geworbenen @r!enntni{j=9ieit)en ( unb fdjliefst biefelben an einen barauä fliefjenben moralifdjen Unterricht an. (©arftellung ber Grpodjen biefeä Untemcijtä.) ©rfte @pod)e. £)a§ iRebenleijren. Breite (Spodje. (^ier fel)lt bie Slusfüfjrang im 9Jlanufcript.) 3. ©rammatifalifdje Uebungen im fRebenleljren. 4. Sßerfud), (Sadjfenntniffe an bie ben Äiitbern burdj ba§ Siebenle^ren M a n n t geworbenen SBörter anjufdjltefeen. 5. SSerfud), bie ben Äinbern nunmehr burd) Bereinigung ber @acf)fenntniffe j u flaren ^Begriffen gemadjten Söörter nad) ben oerfdjiebenen 33eftimmun(jen ¿u reifjen, bie iljnen bind) ben $)unft ber ©adjfenntniffe beigebracht, begreif= lic% finb. 6. 23erfud), au§ ben alfo gereiften 2Börtern einfache, bem ÄinbeSalter angemeffene ©d)luf)folgen gu jiefjen.
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7. Ueberfidjt biefer ©djiu^folgen felbft unb möglichft einfache 9luwenbung berfelben für allgemeine SebenSroeutycit. ©owie bie SJtitlauter nicfjt felbftftänbici in ber ^iatur ejeiftiren, fo foöett fie audf) bem jtinbe riie^t felbftftänbig öor bie ©inne gebraijt werben, fonbern gänglic!^ nur in 33erbinbung m i t ' ben ©elbfttoutern, benen bie Statur fie itnabcinbetiidj angefnüpft Ejat. ©injelne, ben 3u|'ammen^ang be§ ©angen erljeiternbe (erflärenbe) fragen. 2Öa§ fjaben bie 5Rcturer unb SBunbärjte mit einanber gemein? — ® a § ^ffaftern. 3ßa§ ijaben bie ©djneiber unb SBunbärjte mit einanber gemein ? — 5)a§ ©djneiben unb glicfen. Snbem idj @cf)uibücljer organifire, bie für ba§ fünfte unb fecfjfte Safjr brauchbar fein [ollen, fo wirb ein ^Billiger öon ihnen nicht bie ganje SSollftänbigfeit erwarten, bie err.
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SBag tdj ücrfoufett will, biete idj an, id) biete bert SStetenben ob, wenn td) fein (©ebot) überbiete; icf) biete auf eine feilgebotene ©acfye. 6. S e i e n , betenb, gebeten, bat, ab= on= au§= erbeten, ©ebet. (Sin betenber Äranfer, ein angebeteter ©ott, eine betenbe Unfdjulb, ein abbetenber |)eud)ler, eine fid) abgebetene §reil)eit, eine erbettelte 3BoI)ItIjat. ( S e i Ätüft finbet fid) ijier.^u golgenbeS: p,€Roti) leljrt Seten," fagt ein allbefannteö ©prüdjwort. Sßie aber tijut fie biefeä? ©aburd), bafj fie mit unfern geljlern feine Ä o m = piimente madjt. SBer in ber Sftotl) ftecft, mag e§ lange oerfudjen, (intfdjulbigungen über feine geiler uoräufdjüjjen; er toirb balb merten, ba§ ba§ nid)t§ l)ilft, fonbern bafj ba, wo bie 9totl) briicft, alle Äräfte angeftrengt, ber (Srfolg iljrer 3lnftrengung aber einer i)öt)ern üeitung überlaffen werben muffe. -Diefe Slnftrengung unb biefe§ Vertrauen jufammen= genommen finb aber ba§ rechte ©ebet, weld)e§ ber 9itenfd) gewifj nidjt fo gut lernen würbe, wenn er nie in 5Rott) ge= rietlje. 9lud) finbet e§ ficfj immer, ba§, wer in ber i&d)ule ber Stotl) gelernt unb gelebt f)at, gemeintglid) meljr ift, meljr fann unb meljr feiftet, al3 ein „i)an3 ofjne ©orgen," b. f). ein foldjer SJfenfd), bem Don Äinbesbeinen auf SltieS nadj Sßunfdje ging unb alle 8eute um if)n ijer nadj feiner pfeife tanjten.") 7. S i t t e n , bat, geboten, Sitte, bittlid). 3dj bitte ben 5Jiann in ber ©tube l)erau§, ben auf ber S t r a f e herein, ben auf bem Serge Ijerab, ben im £I)al herauf, ben jenfeitö beS Sad)e§ herüber, ben hinter bent Sorljancje Ijeroor, ben ¿uweit gegangenen, ^urüd! 31t iommen. SBa3 tntr nidjt gelegen ift, oerbitte id) mir; wa§ mir ntdjt gelegen fein mufj, barf id) mir »erbitten. 8. S i e g e n , bog, gebogen, biege, — ein* au§= hinunter' i)inüber= cor= je. btsi ¿urücfbiegen; Sogen. @ i n baä iRedjt biegenber [Richter, eine ben ©tarrfinn biegenbe ©träfe, ein frummgebogener S a u m , eine fid) einbiegenbe ©trafje, eine über beit biliar gebogene Ser^ierung.
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Stf) fitere ben (Sllenbogeit, bie Änie, ber ©djnetber Biegt ba§ Sudj,'ber SSitcfjbinber ba§ Rapier, ber ©djmib baS (Sifeit. ©er (Schelm biegt ftdi, wenn er ficE) Derbirgt, ber .fntttb, wenn er irgenbwo bur oufjteljeit, Siief) mäften, u. f. w. 31 IS 2Berf¿euge braudjt er: sPfIug, SBagen, Senfe, Sidjel, Schaufel, ija'cfe, 2Ij:t, it. f. w. „3ll§ uad) taufenbjafjrigem ©raben ber (Srbe ein 50iann „bie frumme £>aue oergröfjerte, if)r @ifen einbog unb ifjreit „ S t i e l bem S t i e r mit einem Stric! an ben ¿palé banb, „betete bog erftaunte ffiolf ben S t i e r an, ber ifym 25rob „baute, unb tiergafs bcit 9)iann, ber ben ^flug erfanb unb „mit feinem ©ütjen bie erfte jd)iuar;$e gurdje eröffnete." 28. Sil ten, áltete, gealtet, malten. M e § altet ober oeráltet, baS ä$iel) wie ber SJienfd), ber Stein wie ber SBctum; ma§ au§ ber SJiobe fommt, oeraltet. „grüßte, bie unreif ueralten, finb ungenießbar; unb ber
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,,9)¿enfer SBalb itnb h a r t e n entblätternbe | ) e r b f t g l e i s t bem „anrücfenben 2llter, ba§ beine Ä r ä f t e aßmäljltd) oerfdjwtnben „ m a d j t ; mtb bie entblätterte @id)e ift ba§ S i l b be§ 9Kanne3, „ber fein Sinfcfjen Derloren; ijat er innere Ä r a f t , fo fd)läft „er feinen SSinter ruljig unb fd)lägt beim fidjerfommenben „ f t r ü p n g wteber a u § ; i)at er feine, fo ift er billig ent= „blättert." 45. S l ü f j e n , bluijte, geblüljt; S t ü t z e , S l u m e . © e r SJienfd) bliifjt, wenn er jung unb gefunb ift, er öerblüijet burd) Sitter unb Äranffjett. 3 m g r ü f j l i n g blühet bie ganje Siatur. SDie 33Iüti)c beS S a u m e § unb aller griidjte l)ei§t S l ü t f j e , bie Slütfye ber ©raSarten, bie n u r u m ifjrev ©djönljeit unb tfyreä ®erud)§ willen gepflanzt werben, Ijeifjt S l u m e . S a u m unb S l u m e t t Derblitljen, wenn bie S l ä t t e r t^reö S l u f t S unb iljrer S l u m c n (bie folgenbe ©teile !ann im üJtanufcript nid)t ent3iffert werben.) „Bett ber Slütlje, Sitgenb! wie fdjim bift bu! Slber be= „benfe, beine ffteije finb i u m fdjnellen SScrgeijett beftimmt; „bu fannft m d j t reifen, ocjne fte j u öerlteren. D a r u m adjte „ben SSertf) iljrer g r ü ß t e fyöljer, al§ ben öergängtidjen „ © L i m m e r t^rer 33lütt>e!"
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4 6 . S l e m b t e n , ernbtcn, ernbiete, geerabtet, einernbten, ueuernbten, augernbten. O r n b t e n ift ein S i j e i l beg Sicferbaueg. S i c (frnbfev heißen (Schnitter; ftc braudjen bie © i d j e l , j e £ t oft aud) bie (Senfe. Scf) embte bag ©ewäcf)g e i n ; id) ernbte a u g ; id) Der« ernbte, wemt ich bie (grnbte Dollenbe; bag » w u b e n m a h l , bag id) ben © k n i t t e r n flcbe, wenn fie oevernbtet ijaben, Ijeijjt i n ber © d j w e i j Äräij^a^nett. 47. © r a u p e n , braud)enb, brauchte, g e b r a u s t , oer= Dor= nad>- miß= wieber= aufbraudjen; ©ebraucf), braudjlid). S i n e Biel braud)cnbe | ) a u 6 h a l t u n g . ®d)tff unb © e f d j i r r braudjen fid) a b , i d j b r a u s e ben SSorvatf) a u f ; ber ¿ u m p braucht, wag er Ijat, a u g ; ber neue SBagen ift nod) rticijt a n g e b r a u c h t ; ein fd)led)t gemadjteg @ e i d ) i r r ' ift nid)t ¿ u Der brauchen; auch Don fdjled)ten 9)icn]'d)en faßt m a n : fie finb nid)t 311 uerbraudjen. „2)er 93ienfd) macht fid) bag, wag er ficf) angewöhnt, „¿ur ¿weiten 9 i a t u r , unb meint gar oft, mag er i m m e r ge= „habt ^abe, fei u m beßwillen fein Sffedjt; ba^er Derwechfelt „er S3vaudj unb 3ied)t fo oft m i t einanber. (?g ift gut, „wenn ber SUlenfd) fid) Diel @ute§ angewöhnt ^at, eg ift „übet, wenn er fiel Diel S ö f e g angewöhnt hat." ( Ä r ü f t ^at ^ i e r j u nodj i n ber' üftadjlefe: „ 2 ) e r © e t i u ß eineg ungerechten SSort^eilä, bie Sfueübung einer angemaßten 33efugniß ! a n n burdj SSevjäljrung 3 3 r a u d j werben, aber ewig nie ¿ u m 5Red)t ficf) erheben." © e r S u m p b r a u e t a u f ; ber .gättbler » e r b r a u s t ; taufenb © i n g e b r a u s e ich ade S a g e wieber; ich mißbrauche, mag id) fd)led)t brauche, wag tdj Derberbe, ba§, w o m i t id) m i r ober anbern fdjabe. 4 8 . S M ö ß e n , entblößen, entblößte, entblößt, entblößenb; © l ö ß e , bloß. „23om @d)mucf, Dom SReidjthum entblößt, Don @cf)ön= „Ijett entblößt, » o n Sitifeijen entblößt, oon © e w a l t entblößt, „(bift b u bann nid)t§ mehr, alg bu wareft, wenn bu ietjt „nichts mehr bift.)" © t a t t ber eiugefd)loffenen unflareit SPeftalDjäi'ä fätnmtUcfje SBevfe. X V I . ' 4
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00 man ifyrt nidjt gern Ijat, bei- bringt fidj a u f ; ber geiitb bringt e i n , baä SÖaffer bringt buref); Wen man roiberrecf)tlici) zwingt, ber leibet Ueberbraitg; baä ©enritter bringt a n . 6 2 . © r e f y e n , brelje, breite) gebrefjt, ©ratl), ©reljer. 6 3 . © r e d j f e i i t , b r e i t e , brcd}felte, gebred)felt, ©redjäler. ©vefjett ober bredjfeltt ift eine 33erufS=3irt, mer fie treibt, fieifjt SDveijer, © r e c h t e r . Gsr b r a u e t bajn ©reljftuljl, ©djeiben, Saiten, ©refyeifen. 6 r breljet Sein, ¿ o r n ; (Slfenbein, SReffing, «Silber u. f. tu. © e r ©refyer ober ©red)§ler breljet baä Ueberflüffige a b , baä Slbgebrodjene a n , bie -£öl)limg a u ä , baä SBitb e i n , bie ©treibe fyerum; ber Sßinb üe'rbrefjet bie S ä u m e , wer ©rimaffen fcfjneibet, baä ©efidjt, ber Sügner feine SBorte, ber 5lb»ocat feinen ^»anbel; idj brelje ber © a n ä ben ,£>alä u m ; a m ©pinnrab wirb ber gaben gebreljt. 6 4 . © r o l j e n , broije, breite, gebroljt, broijenb, aB= an« broljen, ©roijung. „ 6 8 ift ein Unglücf, ba§ ber SDienfd) einem anbeut „broljt; entiueber ift ber eerborben, ber eä tfjut, ober ber, „ber eä bebarf." 6 5 . © ö r r e n , börre, börrte, gebörrt, börrenb, ab= auä= überbörren; bürre. ©ebörrte ©peifen, abgebörrte S ä u m e , auägeborrte@erippe, börrei^be Defett, börrenbe grüdjte. 8 6 . © r ü c f e n , brüefte, gebrüllt, brütfenb. © e r Sud)brucfer brüeft bie ©djrift, ber Äupferbrücfer bie Betonung a b ; ber Snbiennebriicfer brüift baä SftobeH a u f ; — ber ©tempel briieft bie d ü n g e n a u ä ; roaä auf bem ©djitee liegt, brüeft fid) e i n ; id) brüefe mein $Petf(|aft meinem 3eugni| bei; ber faüenbe S a u m erbrüeft beit ba= runter fteijenben 5)iamt; ber S a u m brüeft ben ©pröfdittg Ijerauä; ber ^ u n b treibt ben £>afen auä bem ©ebüfd) i j e r o o r , ben fliefjenben fort. 3 u Biel effen brüeft ben Ziagen, Sieblofigfeit brüdt baS £ e r j , SRecfjtlofigfeit baä S o « unb bie SBaljrljeit ben Seufel. — (sin guteä Seifpiel madjt (Sinbrucf, eine gute © t i m m e
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gibt ber JRebe -ftadjbrucf, ein fafienber (Stein ^cvbvücft unb ein S3öferoidjt unterbrüeft. 3 d j brüefe baä s Petfcf|aft a u f , ba§ 33itb a b , icfj b r ü i e mid) mit SBorten auä, ber S t j r a n n unterbrüeft ba§ S3olf, meine 9tebe maeijt ßinbruef, icf) rebe mit 9 ( Jad)brucf. 67. SDufteit, bufte, buftete, gebuftet, buftenb, auäbufteit, üerbuften. „©uftenbe 28of)lgerfid)e finb oft unaefunb; aber bie reine „Sergluft unb iljr tieblid) buftenbeg ©lafen bringen geben „unb ©efunbfjeit in ben SBufen beä Äranfen." 68. © f i n g e n , bünge, biingte, gebiingt, büngenb, über= biingen. ©fingen ift ein £ ! ) " ( ber 23erufSarbeit be§ 9lcfermann3. © e r © ü n g e r forbert ©trol) ober ©treue, bie mit bem 2lb= gang com 33ief) öermifdjt roirb. üftan madjt au§ bem bünnen Slbgang beä SSicijS aud) Sauere ober ©öKen. 69. © u n f t e n , bünfte, bünftete, gebiinftet, um= au8= oerbfinften. 2lCteS ma§ einatbmet, bünftet aucf) a u ä j ttio8 ber SUicttfc^ täglidj auäbünftet, ift öon merflidjem @emtd)t. ©omie feine $uäbünftung gehemmt wirb, ftoefen feine S ä f t e unb er wirb franf. SJicnt bringt bie 3lusibünftung burdj ©eweguttg, Reiben unb S a b e n unb anbere SWittel mieber gured^t. 70. © i e n e n , biene, biente, btenenb, gebient, auS« t>er= nad)= er= bebienen, ©ieitft, bienftbar, bienlid). 3lu8gebient ijat, roer bebingte ©ienftjeit erfüllt fjat; aud} baS, nja§ nid)t mef)r brauchbar ift, bot auäqebient; bebient roirb ber |>err, öerbient toirb ber Soijn. |)eud)Ier fyeifjen Slugenbiener. 71. © i n g e n , binge, binate, gebungen, bingenb, ©htgnif?. 3 d j binge bett SBorbe^ait an, ben Sefyrjmtgen a u f , ba§ toa8 id) in ber ©nmiHigung nidjt mitoerftanben ijaben will, a u ö ; idj bebinge, wa8 mir ¿ufommen foll; id) binge Äleinig= feiten bei mtb binge auS einem ©ienft fort; id) binge einem Slnbern feinen 23e'bienten ab; id) binge in einen Dr't hinein, auä einem O r t e IjerauS, id) Derbinge eine Arbeit; ein fc()(ecl)te3 Äinb bingt feinen ©Item hinter bem 3ftücfen.
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„SJtenfd)! bei« 3 a [oll S a itnb beitt SRetn Stein fein, „unb ift e§ ntdjt, fo ift alleg Singen, 23ebingen, SSerbtugcn „u. f. U). eine Sljorljeit." 72. S u r f e n , barf, burfte, tdj Ijabe bürfen; bebiirfen. Surfen ift frei fein; id) bin in nidjtä frei, ba8 id) nidjt tfjun barf. 25er 9Reitfd) bebarf ©peife, Srauf, 9iul)e, unb baö bebarf ba§ Sljier alle§ aud). 916er ber SERenfdj bebarf 3(d)tung, ©fjre, äßafjrfyeit unb Stdjt; ba§ bebarf ba§ £f)ier nicfjt. S i e spflanje bebarf ©onne unb Siegen, ba§ SBaffer, wenn eä (aufen foD, bebarf Siefe, ba8 ©euer, wenn e§ brennen folf, 9ial)rung, baß Sanb, wenn eä gut barin ftefjen foll, Söeiifjeit, ber Äranfe Slrjnei, ber Surftige Sranf, ber SIrme .£>ülfe u. f. ro. (3n ber „Stadjlefe" Ärüft« finbet fid) ^ter^u ^olgenbeö: „55er SJienfcf) bebarf be§ @onnenfd)ein§ unb 9iegen§, — beffett bebarf audj bie ^flanje. S e r 9Kenfd) bebarf beS (äffenä, be§ Srinfenä, ber 2öol;nung unb ber Oiufje, — alles beffen bebarf aud) ba§ Sfjier. ©er 5Jienid) bebarf ber 9id)= tung, ber @f)re, ber SBaijrfjeit, beö 5Red)t§, ber Sugenb, be8 ©laubeng, ber Siebe unb ber Hoffnung, — beffen' bebürfen toeber 9)ienfd)en nodj Spiere. 35er 9?ienfcf| aber fann ofyne fie nur tfjierij'd) leben unb weift beim f a n g e t biefer ©üter geiftig, fittlid) unb burgerlid) baijin, wie bie $)flan3en, wenn fte ber (Sonne unb be§ üRegenö entbehren." 73. (sforen, eijre, efjrte, geehrt, efjtenb, be= t>er= über» entehren, (g^re, Sprung, eljrenfeft. „SBa§ ift @J)re? — 3ft fie baS Urtfjeit eineä Sfjorett, „fo ift fie ein Sanb. 3ft fie ba§ U r t e i l beg Sßeifen, fo „bift bit ofjtte (äljre bir felber ba§ werti), waö bu beni 9lnbern „ werti) werben fannft. (Ärüfi: fo bift bit bir felbft oijne „@f)re nur fo öiel wertij, al§ bu ofjne SBeiSfjeit unb jugenb „Wnbern wertij werben fannft.) Siber eä fei; fie reige bid) „ — bie (Sfjre; e8 fei — bu jageft iljr nad), aber braudje „nie feine 9)littel, um bereit willen bu bid) felber ü er ad) tert „unb in ben Stuaen berer, bie e§ wüßten, öerädjtlid) werben „mü&teft."
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7 4 . ( S i g n e i t , eigne, eignete, geeignet, etgnenb, ou= g«= eignen; (äignung, © g e n t i u m . „£)er SJienfd) eignet fid) ju, roaä er fann, aber er cr= „fennt eine Drbnititg in biefem Sueignen, unb ein iRedjt, „baä einen Seben fjinbert, fitf) baS ^ ¿ u e i g n e n , maß ein „3lnberer befiijt. „ 3 n biefer Drbmtng bcS 3uetgnen§ unb be§ BwcignenS „bafür (^riift: unb bent 9ied)te j u bemfelben) — icfjwebt „unb lebt unfer ganzes © e i n . greube unb Suft, Sfufie unb „@lücf werben bem 9Jienfdjen bnrd) btefeä 3ied)t beftimmt. „3Bot)l bem, ber nicfyt mel)r gelüftet, al§ luoljin biefeS „9ted)t geljt." 7 5 . ( S r b e n , erbe, erbte, geerbt; erbenb, oor= mit= nadj= er= enterben; @rbe. ,,2lud) ba§ (Srben ift eilt Siecht be§ 3uetgnen§, — oft „ein traurige?; beitn wer in feiner ( S r b g ^ o f f n u n g otjne „@rroerb8=, oljne 53erbienftfäl)igfeit eniportuäcfift, ber fjat „feinen Äopf für bie Hoffnung einer ^)erücfe ^)ret8 ge= „geben." 76. ( ä i l e n , eile, eilte, geeilt, eilenb, fort* l)in= Dorbei= 3urücf= l)inmeg= übereilen; Öile, Üebereilmtjj. „SJienfcf)! baä geben eilet unb bu fdjle'tcfyeft, unb fd)lei= „djenb foinmft bu nur baljin, gefcfylidjen unb nid)t gelebt „ j u Ijaben. 2lber bod^ fdjleicfje lieber, al§ bu bief) über* „eileft." 7 7 . © i t e m , eiterte, geeitert, eiternb, auS= auf» um= Bereitern, Siter, (Sitermtg, eiterfjaft. 6 i n eiternbeä ©efcfjroür, eine eiternbc 33eule. 7 8 . 6 n b e n , enbe, enbete, geenbet, enbenb. 3 d ) enbe mein Sageroerf, ein Safjnoerf, eine ©ienffyeit; idj enbe meine Siebe; S o n n e unb 5fftonb enben ifjren £auf unb fangen iljn neu a n ; 9Ule§ enbet, fo wie 2llle§ anfängt, ber S3erg enbet, ber giuf? enbet, ber Siegen enbet. 2 ) a 3 Seben enbet, baä Unrecht enbet, bie S c a n n e t enbet. ©lücf= lid), wer, — eijc er M e ä enbet, etroaS »ollenbet! „ ^ i n b ! enbe immer, elje bu etmaä roieber a n f ä n g t ; — „in ber S M e n b u n g befteljt alle wtrflidje SSaijrljeit, aUe
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„wirflidje 33raud)bar?eit. — SMenbung ift SBoflfommenljeit, „unb wer eg itt etwag, fei e§ nod) fo gering, gut- SBOH* „fommenljeit bringt, ber ift für fein geben geborgen." 79. Sienbern, önberte, geänbert, änbernb, ab= üer= um= wieberänbent, Sfenberung. 3dj änbere ab, mag id) nicfjt recfjt finbe; ©omte, 5öionb unb Sterne, 8anb unb Sßaffer änbent ifyren Sauf; bie SBeit änbert tijre SSewoljner. ©er 9Jienfd) änbert feine Äieiber, feine 2)enfunggart, feine Steigungen, feinen SBofjnfijj, fein Siuäfeijen; bag Sljier bleibt ewtg, wag e§ war; — ber SJienfd) bleibt fid) ungleid) in feinen Anlagen unb Gräften. „31enbere, Äinb! änbere Slfleg, bis bu e§ Botlenbet, — „bi§ e§ bir BoHfommen red)t ift, aber bid) felbft änbere r,nid)t, wie ein SBetterijaijn um be§ SBinbeg willen, fonbern „änbere bid), um beffer gu werben, unb wag bu tfjuft, immer „beffer unb noUfommener gu madjen; bann wirb bid) ewig „feine Stenberung gereuen." 80. @ffen, afe, geeffen, effenb, abeffen, auf= au§= fort» mit= naci)= iibereffen. 25a§ SSte^ lebt, um gu effen, ber 9Reitfdj ifjt, um gu leben. 81. E i n i g e n , einige, einigte, geeinigt, einigenb, Ber= einigen. 55er 9Jienfdj Bereinigt fid) burdj £eirati) mit feiner Stau, — burdj ©orfredjt, burdj ©tabtredjt mit feinen 2)orf= ober ©tabtgenoffen, burcf) bie Sanbegnerfaffung mit bem ©taate, burd) SSergleidje mit Sirbeitsieuten unb ©ienften, mit feinen ©d)ulbnem, burd) Sieben mit SlHem, wa8 iljm antwortet, burdj ©eljen ober ören mit ber gangen ©djöpfung, burdj SSriefe mit ben entfernteften SSBelttljeilen; er fann Bereinigt, wag er, allein gelaffen, nicf)t Bermag. @r be^nt burd) S3er= einigung feine Gräfte, feine (Sinfidjten, feinen SBirfunggfreig aug. Ör Bereiniget bei einem 23au ^)olg, ©tein, (gifen, ©taljl, bei einem ©emälbe £id)t unb ©chatten. @r oer= einiget Siebe mit (Sntft, ©ewunberung mit 33erad)tung, ©uteg mit 23öfem, äöaijrljeit mit Siigen. ,,©o wie ber Söietifd) fidj felber fjodjadjtet, achtet er feine
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„9tatur in jebem anbern SJienfdjen Ijod). ©elbftadjtung ift „alfo baß waljre 9JiitteI, baS 9Jienfdjenge|djled)t 31t oereinigen. „93tenfdj, bit ^aft fein anbcreä; b r a u s e bag ebelfte, baä „größte, baS bu Ijaft; e§ wirb btr genügen." 8 2 . ( g n t j m e i e n , entzweite, entzweit, ©nt^weiung. „Sßer entzweit, batf nidjt an ftd) felber benien, ober er „mu§ ftd) oeradjten." 83. g a n g e n , fing, gefangen, fangenb, an= auf= emp= um= Der= unterfangen, gängnifj, fänglia), Singer. 3 d j fange ein @efd)äft an, id) fange ben glüdjtling auf; idj empfange, wag man mir gufenbet; id) umfange ben S a u m , auf ben ici) flettere; idj unterfange wa§ 3Bid)tigeä; id) Ijanbie üerfängiiif), wenn idj auf @efal)r J)in tjanble. SDer ?(Jienfcf) ift empfänglich für 2ßat>rl)eit unb 5RecE(t. © e r Seim ift empfänglich für M e § , waS man ifjm einbrüdt. 64. g a l t e n , falle, fiel, gefallen, faüenb, üeifaüen. © e r Slpfel fällt Dom 33aum ab; ber böfe .£>unb fällt ben SSorübergeljenben an; ba§ 2tu&erorbentIid)e fällt auf; ba§, woran idj nidjt Diel benfe, fällt mir au§, e§ entfällt m i r ; wem tcfj geneigt bin, bem fade id) j u ; ber S t e i n , ben idj werfe, fällt fjinauf, binab, hinüber, fjtnauö, fo wie id) tljn werfe, © e r iBetiunfene fällt nieber, ein ©efdjäft fällt Dor; Dom geinbe, Dom Unglücf werbe idj überfallen. @ n (Srb öcrfätlt, eine 5Kaiter Derfällt, unb eine alte 23erfaffung gerätf) in 23erfall. Drbnung, ©djönljeit unb JRedjt gefällt, Unorbnung, Unrecfjt unb '©(|led)tigfeit mißfällt meiner Statur. 85. g a f j r e n ; faljre, fuljr, gefahren, galjrnifj, galjr, guljr. 3d) fafyre mit ber $)oft, mit bem ©djiff a b , an einen £)rt I j i n , an ben gelfen a n , Don £jau§ a u S , in bie © t a b t h i n e i n , um fie I j e r u m , inS © d ) l o | I j i n a u f , an ben glufj I j e r a b , hinter bem 33erge f o r t , unter bem 23ogen b u r d j , Don meiner SReife j u r u c f . 3d) erfahre bie ^leutjeit, ba8 unoorfid)tige SSort entfäljrt mir. 3d) Derfahre mit einem 5Jienfd)en, ber in meiner ^ a n b ift, ober audj mit meinem @ u t , wo[)l ober übel. 2)a§ größere ©djiff überfätjrt ba8 fleinere, ber jiutfc^er überfäljrt ba8, wa8 in ber ©trafje
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liegt, er ü6crfäf)rt aud) ben ©djeibemeg unb fäijrt bantt u m . © e r glücfjtltitg fäljvt bie Ijolje @tra|e ab. „Äinber, ber 9)fettfd) mitfj nidjt feilt wie eine ©djnecfe, „bie oijne iljre @d)nic nidjt an bie ©ornte barf. re 5lnbad)t ben ©otteSbienft; id) feire mit ©efang unb Siebern, ich feire mit (Spiel unb S a n j ; ich f e i r e ^ i t $)arabirung ber Sruppen, mit Söfung ber Kanonen; aber id) feire auch roü e ' n e i : ftttleri banföolien Shräne in meiner Äarnmer. 96. g e i n e r n , oerfeinern, nerfeinerte, üerfeinert, 3Ser= feinerung. 5Der SJfenfdj will feine (Saiden nicf)t blo§ gut, er will fie aud; glänjenbj barum ift be§ 33erfetnern3 fo Biel in ber SBelt. 93ian polirt (Silber, ©olb, @tai)f, man madjt ba§ Gnfett ju ©rath, man fdjlägt ba§ 23lecf) biinne; man fud)t bie feinfte be. 5)a8, mag tdj oorauggefe^en, ift erfolgt. 2)ie 23efefyle mu§ idj befolgen. 2)en geinb, ber flüchtig ift, oerfolgt man. „ S i e Siacfjfolge ift an fid) felbft eine gute ©acfje; bocf)
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„ m u | man nidjt öercjeffeit, je bümmer ba3 Sßtetj ift, je mefjr „folgt e§ fyeerbenweife feinem güfjrer, unb je fraftüoller, je „me|r füljlt e§ fidj aHeinftefjenb am beften. „@ben fo ift baä Verfolgen meineä ßwecfä an fiel} gut, „aber baS SSerfolgen be§ SJt'anneS, ber meinem Bwedfe u m „be§ feinigen willen entgegenfteljt, baä ift nidjt gut. „5Ber foHte bem SOianne, bem man trauen barf, nidjt „gern folgen? SBer oorangefyt fjat ja bie größere 5öiüE»e „unb bie größere ©efaljr. Äinb! mit folgen lernft bu gut „öorangeijen, unb eä fommt bie Seit, wo bu in taufenb „fällen allein gefeit mufjt; bann mürbe blinbe üftadjfolge „Sief) jur .ftuf) machen, bie bem SJle^ger folgt, wie bem „Ritten, ober bem unb, ber fie bem fremben SJtann unb „bem SORe^ger gutreibt." 112. f o l g e r n , folgerte, gefolgert, Folgerung. 9lug bem 4 unb 4 finb 8, folgere idj: 4 in 8 ge§t 2 mal unb 4 oon 8 bleibt 4. Slu8 ber 2Irt, wie bie 3al)re8= Seiten alle Saijre wedjfeln, folgere idj, fie werben baä fünftige Saljr audj fo wecijfeln. Sluä ben $rüdjten, bie ein S a u m alle Safyre trägt, folgere id), er werbe baä fünftige Saljr äfynlidje tragen. 9lu§ ber ftreube unb bem ©djmet^ ben mir eine @adje g e m a l t fyat, folgere td), ebenbiefe ©adje werbe unter gleiten Umftänben ebenbiefe SBirfung auf midf) Ijaben. 2iu3 'ber beftänbig guten 2lupljrung eineeS $Dienfdjen folare itf), er I)abe fxd^ in einem befonberen galt fo unb n i q t anbevs aufgeführt. ,,S)urd) l i e g t . 3 3 o l l e n b § p t e b t d ) , « Ö e i m l i c ^ f e i t e n , b i e b t d ) n i d ^ t g a n g e f j e n , e r f o r f d j e n 31t ttjoüen. 3 t e u g i e r b e i f t e i n e u n r e i n e D u e l l e beS g e r f d j e n e l , u n b © c ^ o b e n s f r e u b e b i e u n r e i n f t e t>on a l l e n . ) ] 1 6 . $ ü r d ) t e n , fiirdjte, fürchtete, gefürchtet, f ü r d j t e n b , furchtbar, fürdjterlidj, furd)tfam. „2llle g u r d ) t m a d ) t bie © e f a t j r boppelt grofj. S ß e r furd)t= „ l o § i f t , e r t r i n f t ge^eti 9 M m i n b e r , a l s b e r , w e l d j e r f d j n e l l „erfdjricft. — 3 u r d ) t ift @d)roäd)e. @ i e raubt b i r bie „ L i t t e l , i n ber © e f a l j r b i r ¿ u Ijelfen. Ä t n b , id) fage b i r „ n i d j t : g ü r d j t e btd) n i d j t ! ® o l a n g e b u fdjroad) bift, fo „f'annft b u n i d j t anberg. 3iber id) fage b i r : Sßerbe ftarf „ i n a l l e m © u t e n ; werbe ftarf a n SSerftanb, ftar! a m @e= „bäd)tui§, ftarf a m Setb, ftarf i n allen gertigfeiten be§ „ f f i e r u f e , f t a r f i n a l l e m b e m , roa§ b u b i r @ u t e § ' o o r n t m m f t . „ S a n n , Ä i n b , m i r f t b u bi(ä> m d ) t l e t d j t f ü n f t e n , u u b b i e „ 9 R i t t e I , b i r i n b e r © e f a l j r 3U fjelfen, i j u n b e r t m a l i n beiner „anb f t n b e n , t » o 3 l n b e r e , b i r n i d j t ä b a 3 u b e t t r a g e n , f i d ) „ f e l b e r j u a l l e m © u t e n f t a r f 31t m a c h e n , b e r © e f a f j r u n t e r * „liegen."
117. f o r m e n , forme, formte, geformt, formenb. 25er Ä ü n f t l e r f o r m t burd)§ 9JiobeU eine g t g u r o o n ber a n b e r e n a b ; er f o r m t b a § gefefjlte 3 3 t l b u m , b a ä n i d j t ü o H e n b e t e a u § ; b e r ^)etfcfjaftftedf)er f o r m t b a § © e p r ä g e i n b a § S R o b e l i i j i n e i n ; ber Seidener j e i d j n e t feine f o r m e n a u f R a p i e r , ber 5 R a l e r m a d j t fie a u f S u d ) u n b ber S f t a u r e r madjt formen au§ ber 3 t m m e r m a n n a u § £ 0 1 3 ; bie 9Kobenfrämertn m a d j t a u d ) folcfye a u S ^ 0 1 3 u n b a u 8
Rapier.
„ Ä t n b ! w e n n b u n i d ) t r e c ^ t roei§t, roaä $ o r m i f t , f o „ b e n f e n u r a n 3 3 i e l e § , b a § m a n u n g e f o r m t Ijetfit, 3 . an „ f r u m m e 33eine, a n e i n f r u m m e § ' Sftaul, a n einen ^)öfer, „ a n e i n f r u m m e ä | ) a u § u . f. ro." 1 1 8 . f r a g e n , frage, fragte, gefragt, fragenb, ab= a n a u 8 = xtm» ttad)= e r f r a g e n . S ß o r ü b e r m a n ¿weifelt, barüBer fragt m a n a n . © e r
— 70 — Sfteugierige fragt bert ©efdjroäijigen au§. 3 m S3cr^ör wirb ber 3enge unb ber 2(rtgef(agte Gefragt. „5öer jtadj bem fragt, wa§ er felber nadjfeljeit unb „erfahren faitn, ber ift wie ein 9Jienfc^, ber, tuaä ein Slnbrer „mit fid) im ©ad' (in ber Safere) Ijerumträgt, einem Sßagen „auftabet." 119. t r e f f e n , frafj, gefreffen, freffenb, au§= auf» aß« öerfreffen; grefferei. © a 3 33iel) frifjt bie 3ßeibe ab, baS gutter auf; ber |jafe frifjt ben SSaum an. © a 8 @d)roein frifjt ben S r o g au8; ber SBitrm frifjt fid) ein; ba§ SBaffer unterfrifst; baä Reiter frifjt um; ba§ Butter öerfrifjt fid), toenn e§ aufgefreffen wirb; ba§ 33ieij Derfrifjt fidj, wenn fein treffen mefjr foftet, ai§ eä roertf) ift. © a § ©djeiberoaffer frifjt fidj ein. © e r SUiift, ber nidjt feucht gehalten wirb, frifjt ficf) felbft. ©er SOiettfcE) frifjt fid) oor ©rarn auf; oor ©eis fid) felber. 120. f r e u e n , freue, freute, gefreut, freuenb, erfreuen, gtntbe, freubig. „Sachen ift gefitnb, greube ift SSalfam, aber ©eelenritlje „ift bef> &ad)eng Quelle unb ber greube 33alfam=3Süd)]e. „Äinb, freue bid) unb locfje, aber nur nid^t ju Diel unb „nid)t 3u früfye. ift ein guteä @prüd)roort: ^luge „23auern jaudjmt erft auf bem ^eimweae." (Sit ber „?ftad)Iefe" finbet fidj nodj gotgenbe§: ,,©ie tjäuglidjen greuben beä 3)ien]djen finb bie fdjimftett ber @rbe unb bie greube ber (Sltern über iljre Äinber tft bie Ijeiligfte greube ber 5öienfd)i)eit. @ie madjt ba§ ^terj ber @ltern fromm unb gut unb tjebt bie Äinber empor 31t iijrem SSater im Gimmel, © a r u m fegnet ber £)err bie Sfjränen folcfjer greuben unb lohnet bem SSater jebe Sxeue an feinen Äinbern unb ber 9Jiutter jebe ©orge für biejelben burdj ba§ ©elingen itjrev (grjieljung unb il)r Slufblü^en ju SJienfdjen, UJelcTje ben (Sltera, bem 33aterlanbe unb ber 9)ienfd)l)eit (Sfjre madjen.") 121. f r e i e n , freite, gefreite, freienb; frei, freier. „©er 9Jlenid) ift nur burdj fein iftedjt frei; er ift in „uid)t§ frei, als »03U er ein Diedjt Ijat."
122. g r i f f e n , frifdjte, gefrifdjt, ffi|c£)enb,frifd),erfri[ci)en, (grfrift^ung. „Slitd) bie 3taubtf)iere effen gern frtfcfjeS Sleifdj; bie „Sljiere, bte ba§ 9Io§ öorjüglicfj lieben, ftnb aud) unter beu „9iaubti)ieren bie fdjledjteften." 123. S i i g e n , füge, fügte, gefügt; fügenb, öerfiigen, ¿u= fügen; füglid). „55er §i|d) ift füglidj im SB äff er, ber 23ogel in ber „Suft, ber SBurm i m Äoti); Sitteg ift in ber Statur. gefügt, „wie ei> fein foll. 2)er mei|e UJJenfd) fügt fid) in bie Statur, „wie er ift; er oerfügt baä, rooju er ein f)iec£)t Ijat; er fügt „in einanber; er fügt jufammen, wag jufammen gehört." 124. S ' ü l l e n , füllte, gefüllt, fiilienb; an* auf=_au3' ein= öoLl= iv.-- er= »er= überfüllen; (ärfüllung. erfülle mein Sßerfpreiijen; id) 'fülle bie ©rube au§, idj fülle ben Ä r u g an, id) überfülle ifjn. 125. g u d j t e l ' n , fuchtle, fudEjteltc, gefud)telt. 126. g u t t e r n , futterte, gefuttert," futternb über= an= abfüttern. ÜJian futtert ba§ SSte^; man fpetft bie 50ienf^en. 127. ^ u n f e i n , fünfte, funfeite, gefunfelt, funfelnb; ouäfunfeln, oerfunfeln. gunfelnbe Siugen; funfelnbe ©terne. 128. g u ^ e n , " fu£)e, fufjte, gefugt, fufjenb; „9Dtan fejjt ben gufj nidjt gut ab, wo bie @rbe nicfjt „feft ift, unb man fufjet tticfyt gut, wenn man auf etma§ „Unftcf)ere§ fu§et." 129. © ä l j n e n , gäljnte, gegähnt, gäljnenb, auSgäljnen. @ i n gäfynenber $lenfd). 130. © ä f y r e n , gätjrte, gegäljrt, gäljrenb, auggäfjreit, übergäben; gar, ©äijvuttg. 131. © e f j e n , ging, gegangen, geljenb; ©ang, gangbar, ©ängelbanb. SluSgang, dingang, Vorgang, 5tad)gang, Unter* gang, Uebergang. 3c£) gelje jum |)aufe l)inau8, bie Sreppe Ijinauf, ben 33erg fjinunter; maä icf) meibe, ba§ gefye id) ab; id) gelje meinem Vorgänger nad), meinem Stadjfolger üoran; idj
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geije tu ein ©efdjäft fitnein, auä einem fjeraue; man J)inter= gel)t, wenn man betrügt. 3d) umgefye ben SSerg, wenn e§ ferner ift, Ijinüberjugefjen; id) gefje über ben' glujj; id) übergebe mit (StiUfc^raeigen, wa§ id) nid)t berühren will. ®er Lieutenant wirb übergangen, roemt ber Äabett üor if)m sunt Hauptmann gemadjt wit'b. Sßeitn id) weine, fo über= gel)en mir bie Singen; wenn id) ju met emfdjenfe, fo über= gei)t ba§ ©laS; it| entgehe ber ©träfe; id) geljc mit bem guten (Stempel Doran; wenn id) bie ©trafje Wrfefyte, gefje id) irre, über ben 23adj gefye id) fjinüber. 2>ie @onne gel)t unter; ber Suweitgegangene gefjt jnrüd:; id) Dergelje mid), wenn id) fel)le. ©angbar ift bie SSaare, bie Diel gebraucht wirb. 132. G s r g ä n g e n , ergänzte, ergänzt, ganj, gänjlidj. @ine ©acfje ift ganj, wenn arte il)re' Steile beifammen finb. SJian ergänzt ba§ 5Jiangelnbe, baä ©ebrodjene. @ine ©adje ift gön^lict) nid)t waijr, gän^lid) fcijledjt, gän^lid) gut u. f. w. 133. © a n t e n , gante, gantete, gegantet; ©ant, üer= ganten (öerfteigern). 5D?an oergantet mit freiem äßitten, wa§ man nidjt braucht. SBiber SBillen wirb mir ba§ Unterpfanb einer ©djulb oer= gantet, bie icf) nidjt nad) 33erfpred)en oer^infe ober ¿afjle. 134. @ e i | e l n , geifjie, geißelte, geqei^elt, geifjelnb, ab» geißeln, au§= übetgei'^eln; ©ei§lung, ©eißet. „(Sin üötenfdj mu§ feljr DerwäljrlosSt fein, wenn man „il)n geißeln mu§, bafj er 9ied)t tfjue. hingegen mufe man „it)it aud) Diel geifjeht, elje er fid) ofyne SJiurren fefjr brütfenben „33efd)werben 'unb Saften unterwirft. 3)od) aud) hierin „erfpart jitgenblidje Uebung, wa§ fonft nur mit ©eifjeln „ehielt wirb." © n 9)ienfd), ber beim Äriege ai3 23ürge einer tteberein= fünft ber fiegenben Sftacfjt übergeben wirb," ijeifjt ©eifjel. 135. © e i f e r n , geiferte, gegeifert, geifernb; an= Der» übergeifern. „ S a ä itnmünbige Äinb unb ber abgelebte ©rei3 geifern; „wer es fonft tljut, ber wirb ¿um ©fei."
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7.3
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136. © e u b e n , geubete, gegeubet. „S)te Statur ift reid), aber fie geubet ntcfjt." 137. © e i g e n , geigte, gegeigt, geigenb, ergeigen; ©eig, ©eigfyalg. „©euben, oerfc^wenben, ift gebanfetrtofe ©orglofigfeit im „©ebraucfje feines* ©uteä. ift ein unnü^eä 2)arauf= „geijettlaffen beä UeberfluffeeS. Gä ift ba§ ©egentfyeil öou „@eig, b. lj. öon einer efelfjaften ©parfamfeit im »orfjans „benen 9iotljwenbigen. ©ar oft folgt ein§ au§ bem anbent, „ba§ ©eigen auö bem ©eitben itnb baä ©eubeit au8 bem „©eigen. 35er ©o!)n be§ ©eigigen ift burd) beit 9Jlangel „beä an iljm erfparten 9iotf)tuenbigen empört unb wirb ein „©euber, unb ber be§ ©euberä wirb auä gleiten „©ruitben ein ©eigljal§." 138. © e l t e n , gilt, galt, gegolten, geltenb, gültig, «er= gelten, geltenb, gültig, »ergehen, entgelten, wiebergelten, ©ilbe. S)ie Sßaare gilt, idj oergelte bie Sßoljltfjat; ba$, waä man an mir gürnt, macE)t man mid) entgelten; eine belet= bigenbe ¿panblung wirb mir wiebergolten. ©ültig ift ba§, beffeit Sßertf) geftdjert ift. ,,©elb — gut für 9llle§, ©egenwertlj uon Slltem, SJlittel* „geilen groifajen 9Wem — wie ferner wäre e3 mir, o&ne „bid) für ben ü6erflüffigen Ddjfen 2einwanb, unb für bie „überflüffige Seinwanb ^eu unb (Strof) unb für baö über* „flüffige £eu unb ©trolj 9ttnbfTciid) ober ©oljlleber gur ,,.£>anb gu bringen! 3d) müfjte über 33erg unb Sljal laufen, „unb ber £)d)§ würbe mager, efje idj iljn abfegen iönnte; „aber ba Selb in ber SBelt ift, fo finbe id) für meinen „£)d)fen leicht einen Slbneljnier, unb faufe bann mit meinem „©elbe ebettfo leidjt wieber, waä id) notljwenbig fjabe." (£>ierau§ leudjtet ber Sßortfjeil be§ ©elbeö unb feineä ur= fprünglidj gwedfmäfjtgen ©ebraudjeS ein; über ben 9tad)tl)eü lie§e ftdj freilid) ein anbereä 8ieb anftimmen. 3ufa|3 Ärüfi.) © i l b e , eine 3unft=a3ereinigung, um if)r, wo nid)t ba§ ^»anbwerf golben, bodf) iljre SlrbeitSartifel g ü l t i g gu madjen.
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139. ©enügen, genügte, genügt, oergnügen, oergnügt. „CQffoit !ann ben SDiagen gewönnen, ba$ er faft nie „genug i)at. 316er ber ©etft beS oerwüljnten 9)ienfd)en weif? „nodj Dtel weniger, wa§ genug ift. @r mürbe ba§ 9)ienid)en= „gefiltert in feinen Ziagen ftofjen unb aufeffen, wenn er „riönnte. — SJian will reid) fein, bamit man angenehm leben „fönne, unb wenn man reid) ift, opfert man alle reinen „greuben be§ Sebent ber Ungenügfamfeit auf." 140. ©id)ten, oergidjten, oergicfytete, Dergid)tet, oer= gidjtenb; @id)t. — ©ici)teri|d)e Bücfungen. 141. ©iften, oergiften, öergiftete, oergiftet, oergiftenb. SSergiftete Pfeile, ' öergiftete ^ftanjen, eine öergiftete Bunge, öergiftete ©ünfte. 142. © i t t e m , oergittern, oergitterte, oergittert, oer= gitternb; ©itter, 33ergitterung. ©ine aUe§ oergitternbe Sleütiffin, oergitterte genfter. 143. ©lafen, glafe, glafete, geglafet^ gtafenb, oerglafen, ju» ftinter= überglafen; @la§. 2)er oerbrcinnte Äiefel oerglafet, baä Senfter wirb Oer® glafet; Bierrattjen fommen Ijinter ©lag, fie »erben über« glafet; bie @d)ei6e wirb eingeglafet. „SBenn bu ben Äiefelftein oom SSoben ntmmft unb „benfft, im geuer werbe er, mit ^ottafdje oevmi|d)t, ju „@laä, — fo fannft bu benfen, wie unerhörter S3eränbe= „rangen bie @rbe unb ifore ¿fjeile fällig feien — burdj „fonberbareä Bufammentreffen oon Steilen, bie ftar! auf „einanber wirfen." (Sßo bu tm steinen menfdjlicfje Äitnft erbliift, wirft bu im ©rofjen göttliche SlUmadjt flauen. Bufata Bei Ärüfi.) 144. ©lätten, glätte, glättete, geglättet, glättenb. ©latt ift ber Rimmel otjne SBolten; oft fatlenbe {Regen= tropfen machen ben raufjeften Reifen glatt; and) ber ©tein im 33ad) wirb oom SBaffer glatt. 5)er Sifdjmadjer pöbelt ben gaben glatt. 2)er ©djleifftein fcfjleift ba§ @ifen glatt; bie ©elanber macfjt ba§ Sud) glatt. Sugenb unb ©efunbljeit madjt baä 9Renfd)engeftd)t glatt, unb gàlfcf)!)eit feine SSorte.
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©latt ftrtb »tele Spiere, bereit ^aare fein uttb furj [iiib, unb Diele flauten, beren ©latt unb 3'tinbe jart firtb. „Sei) lobe mir bett glatten Stein, aber idj fürdjte bie „glatten Sßorte." 145. ©lauben, glaubte, geglaubt, glaubenb, glaublich; ©laube. ®u glaubft bem 33ater unb ber Butter immer, unb gerne bem 9Jianne, ber 33ater unb 5Rutter lieb ift, Biel, bem fremben 9liamte wenig, unb bem Strolchen unb Derfdjrieenen (nbelbetüdjtigten) 9R'anne gar nichts; beinett Slugen unb £)f)ren aUes>, ben SBorteit anberer Seutc, je nacfjbem efc«ft, bem Slinben, wenn er Bon färben rebet, gar nicEjt, unb bem @cf)ul)macf)er, wenn er über feinen Seift gefyt, wenig, bleibe in biefer Drbuung, unb bu wirft meber abergläubijci), nod) ungläubig werben; — benn wa§ bu weifjt,*) mufjt bu nid)t glauben, unb wa§ bu nicfjt weifst, barfft bu nur bem ©laub'wibbigen glauben; wa§ nirfjt^ waljr ift, barfft bu garniert glauben, unb wer üon bem, wa3 er bicE) glauben ma^en mödjte, fidj felbft ein Softer bauen will, ber ift nic|t glaubwiirbig. 146. ©leidjen, gliclj, geglichen, gleidjenb, ausgleiten, Bergletdjen. „©anfl gleit ift fein 6t bem anbern. 3e mefjr, je „größer unb je fähiger ein SiJienfdE» ift, je weniger finbet et „@eine§gleiaS ^ i n b lädEjeft, wenn bie 9Jiutter aud) ifjt. — SNidjt „nur g ö n n t ber unoerborbene Sötenfdj gerne, er g i b t gerne. „GS i\t ein Wonnegefühl für mid), u m midj ijer 2llleS „glütflicf) ju fefjen,' unb ein nod) f)öi)evc§ Söonnegefü^l, „ M e S glüdlid) ¿u rnadjen. 2lber reine 9iaturgefüljfe Der* „berben burd) ber ÜJienfdjen Segler. — @ o wirb baS lieb=
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„ltdje ©önnen bemer Statur, wenn bu nidjt j u btr felBft „©orge trägft, ebenfo leidet gur Ijäftlidjen SJitfjgunft, als „bag reinfte SBaffer gur ftinfenben Saudje." 155. © r a b e n , grub, gegraben, grabenb, ab= an= er® auggraben; ©rab, ©ruft, ©rube, grübeln;-@r3= id) a l § ( g i a e n t l j u m beft|e, | ) a u § , © u t , |)auSgerätf)e, Ä l e i b e r , © d j m u c r , 3 i n § * f ü n f t e n u . f. ro. 3 d j Ijabe j u toenig, 31t Biet, id) Ijabe i i b r i g . S B a ä id) tfjun w i l l , f)ct§e td) m e i n 23orljaben. Sßaä id) befiije, fjetfje id) meine -£>abe. SSasJ id) j u forbern Ijabe, Ijeifje id) m e i n © u t i j a b e n . S ß a 8 i d j a n bie ¿ a n b n e | m e , beffen t n a d j e tdj m i d ) fjabljaft. S ß e r nicf)t leicht genug i j a t ift Ijabfüdjtig. „(SS ift ein grofjeS © i n g u m b a § ^ a b e n . © e r ÜJienfcE) „ a l l e i n f j a t , aber b a r u m ift aud) ber SJienfc^ a l l e i n f d j u l b i g . " (33ei Ä r i i f i : © a r u m ift er e§ aud) a l l e i n , roeldjer f o l l , b. I). eingegangene S 3 e r p f l i d i t u n g e n JU t h u n u n b 3U leiften fdjulbig ift.) 1 6 5 . £ ) a b e m , Roberte, geljabert, Ijabernb, ttieberijabern, jtacf)fyabera. „SBoljer i o m m t a u d j b a § ^ a b e r n ? 3dj benfe Dom © e r S R e n f d j , ber Ijatte u n b ntdjtä m e l j r Ijat, ift l ( ^)aben. „ j a aitd) i m m e r ber, ber a m meiften Ijabert." 1 6 6 . £ a g e n , Ijagete, gefyaget, Ijagenb, fort* Ijerauä* herein* Ijinitber= Ijinab* mifj= j u ^ a g e n ; ^>ag, £ a g e i d ) e , «Spag* budje, © r i i n l j a g . , , 2 l u d j £ a g e n i o m m t Ijer üorn £ a b e n . 3 d j fjage (Ijege) „ein, toa§ id) ijabe." 1 6 7 . ^ a g e l n , Ijagelte, geljagelt, f)agehtb, fort, über= öer= tuieberljageht. „ S i e S t a t u r ift g r o f j ; b u baueft bie (Srbe, aber b u „gebieteft bem © t ü r m e nid)t. © e r S ß i n b ftiirgt ben S a u m , „ben bu g e p f l a n j t Ijaft, u n b ber -£)agel f d j l ä g t bie 9lef)ren, „bie btr reifen, iit bett 33obeit. Slber bie 9 l a t u r ift r e i d ) ;
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„unb wenn bit bein @ut faufft, ]'o redjnefi bu felbft auf bie „©erheerungert beg Sßinbeg unb beg £mgelö uttb ber SBellen." (33ei Jtrüft lautet eg weiter: „unb wenn [ie eintreffen, fo erfennft bu and) fie als Soten beg 2Ulmäd)tigen, ber ba§ ©onnenlidjt unb ben müben Siegen auf beine ©aaten fenbet unb ben £I)au auf bem ©rafe erzeugt, unb ben Äeim in ben Samen gelegt ijat, au§ meinem bir unb ben ©einigen baé tägliche Shotber mütterlichen èrbe entfprie^t.") 168. M a f i e n , Ijaftete, gehaftet, Ijaftenb; £>aft. $iir bag, luaä td) mipredje m u | idj haften. SJieiiteg @tgentf)ume£> tnad)e id) mich Ijabijaft. 169. h e f t e n , heftete, gefjeftet, heftenb, an- herunter» hereinf)eften, um= p= unter=" wx= über* aufheften; |>eft. @ine fjefteitbe Sfabel, ein angehefteter 23orf)ang, eine heftige Äranffjeit. 3d) hefte mit ©tecfitabeln unb SRcihnabeltt. SDer 58ud)= bittber heftet bag S3ud). 3)ie SSäfdjenn ijeftet ben 2termet ¿urücf, ber JReifenbe ben langen Öioct' hinauf. 2)er SMetdjer heftet ba§ 2ucf) an, ber ©èrber bie ¿öaut. ©a§, mag ich Don einer ©adje in bie £anb nehme, heifjt £>anbhabe, £>afte. ©inige aufammengeftocfjene Sogen ijet^eit ein £eft. 2)er ftarie SBinb, ba§ ftarfe geuer, ber ftarfe ©trom l)ei§t heftig. £>er 3Wenidj fjeifjt ijeftig, wenn iijn bie ©egenftänbe leiajt unb ftarf ttt ¿Bewegung Bringen. (Sine ftarfe Ätan![)eit heifjt audj heftig. 170. Rieben, Ijob, gehoben, ijebenb, er= auf= ab= au8= oer= überleben, entheben, Hebung. 3d> Ijebe ein ©efdjäft an, ber Serg hebt ben Sßinb ab, idj ^ebe bag auf bem ¿oben Siegenbe auf; ich baten aug; ich enthebe ben, ben "td) »on einer 23eid)werbe befreie. 3dj erhebe bie (Sinfünfte; id) erhebe midj felbft; ich erhebe einen ilnbern. 3d) hebe SSeffcre au§ bem Schlechteren heraug. 3d) Derhebe bie laufenbe Diöijre. 3ch überhebe mid) gegen ein ©elüft. 3d) überhebe mich über ben 2lnbern. 3d) wieberhebe ben tallenben ÜJiamt, ben fattenben £ifd). 3cf) hebe ein Unglücf ab, ben gegebenen 23efehl auf. 3d) enthebe ©nen feiner ©träfe, ^eftaloaji'è fàmmtiiclje äfierte. XVI. 6
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171. R a i t e n , Ijtelt, gehalten, fjaltenb, er= oer= ein* auä= f>irt= ab= aufhalten; £)aitimg. „galten, aud) bu bift ein großes SSort meineg menfdj= „lidjen ®etnS! ©ag ¡¡Biel) Ijält nur, mag eg augfud)t unb „frifst. ©er 9ftenfd) Ijält fein Sßort, unb feineg Raitens „ift Dtel. (©od) tn bem ©rabe metjr ober weniger, als „fein Sljun ©eljalt unb feine Siebe Sntjait fjat. hiermit „)d)liefjt eg Bei Äriift.) @r f|ätt ab ben £>d)fen Dom ©tofjen, „bag f>ferb uom Seiten. — 6 r erhält ftd) unb bie reinigen. „@r Ijält ftd} felbft an gu bem, mag er foll. @r f)ält ben „fiel) Uebereilenben auf, in feinen ©efdjäften aug; er be= „f)äit, mag fein ift. SBag er tijut, Ijat ©e^alt; mag er „rebet, I}at Snfjalt. „@r Ijinterijält, mag er nidjt geigt. @r unterhält, mag „er oerfovgt. @r üevfjält, mag er oerfdjmeigt. @r ift gurücE* „f)altenb, mo er mißtraut. @r öorentljält, mag er fdjulbtg „ift unb nidjt fyerauggibt." 172. j a m m e r n , jammerte, gejammert, Ijammernb, gu= üor= nadj= mteber* fovt= überijammern. ©er ©olbarbeiter unb Ufjrenmadjer fyaben Jammer, bie faum fo grofj fittb, alg eine fliege. 3 n ben Jammer* fdjmteben mögen bie Jammer oft mehrere (Sentner. ©ie großen Jammer merben, mie bie großen 2öalienfd)läget, oom Sßafferrab aufgehoben, ©od) braucht ber ©djmieb oft Jammer, bie ¿ei 30 $>fb. unb meijr mögen, üon freier iianb. ©er ^ammerfdpiieb fd)lägt bie Äupfer= unb @ifen= platten breit, ©er @ifenfd)mieb ober @d)loffer gibt mit bem Jammer bem glüljenben @ifen feine ftorm. „©eift beö 9Jien'fd)en, mie lange fud)teft bu, eije bu ben „Jammer crfanbft, mit bem bu ben gelfen gerfdjlägft, um „aug feinem Äoti) (Silber gu fonbern, — ben Jammer, „mit betn bu bau ®ifen gurn Sanb fdjlägft unb bag ©olb „gum gemidjtlofen glaum." 173. |>anbetn, Ijanbelte, geljanbelt, Ijaitbelnb; ab= fort* öer= cor= nad}= mieber= guriici'()anbeln. |)aub, ^anblung. „.panb beg SKenfdjen, bu fein 9ied)te, bu warft bem
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„SJlenfcfjen öoit Wnbegimt efjrwürbtg !*) @r banb üon feljer „ba§ |)eiligtf)um feitteä Sawortg an fetneu ^anbfdjlag. „©elbft feine ©pradje erflärt bag Sljun fetneS Sebent alg „2öerf fetner ^anb, alg .gmnbeln. 6 r hinget an bie .£jmtb, „er hinget ab ber anb; er l)ält an ber .panb, er ift Ijanbfeft. äßag er „fauft unb oerfauft, wag er erbt, bag änbert f)anb. ©r „fjaubelt in M e i n , wa§ er tfjut. &t Ijanbelt ab, wag er „fauft; er Ijanbelt ab, worüber er fcfyreibt ober rebet. @r „oerfjanbelt, nia§ er üerfauft; er überfyanbelt ftd), wenn er „ m Biel ¿aijlt. @r oerljanbelt ftd) felbft, wenn er Seit unb „cebeu aug freiem SBiüett oerfauft." *) (23on £)ier ab Ijeifjt eg bei Ä r ü f i : „55te ©peife, bie bicf) näljrt, bag Äletb, bag biet) beeft, bie SBoijnung, bie bid) fdjütjt — 9ttenfd)enl)änbe ijabett bir biefeg SllteS be= reitet. 2)ie ^>anb beinet ©tutter leitete beute ©djritte, alg bu geljett lernteft, unb wag bu überall i m Seben geniefjeft, wirb aug ©otteg 33aterljanb bir ju Sfyeil. SBelcE) ein widj= tigeg ©lieb bie anb beö SJienfdjen att feinem Seibe fei, baöon geuget feine @prad)e, bag SJieifterwerf feineg ©eifteg, auf eine merfwürbige SBeife, ittbem fie bag gan^e Sfyun unb SBirfen feineg gebeng alg SKerf feiner |>anb, alä £anbeln bejeicfjnet." ©g folgt barauf bei Ärüft ein neueg SSort: „£)anb= fcfjlag" mit folgenber 9lugfüfjrung; „Unter ben 'SReufcEjentönen barf ber liebe £anbfcf)lag nicljt oergeffen werben; idj will iljn and) ni(f)t üergeffen. Gsr ift bag alte eljrroürbige Bethen ber £reue uttb beg biebern ©laubeug an bag SBortl) alten beg 3Jcaime8, ber etwag oer= fprodjen tjat; er ift bag fjeilige S e i t e n ber greunbfdjaft beim ©rüfjett unb SVfyütett, beim .Kommen unb ©eljen. folgten bie Äiiffe — wäre ber -£>anbfcl)lag nur immer geblieben! Qtdj, er fottnte nid)t bleiben! @r ift Äraftäufjeriutg ber SJiannljett; er fliegt bie mart'lofen ituodjen unb bie üerbiffetten f a u l e r , uitb nod) meljr bie Urfadjeit i m Sanbe, welche bie Änodjen mavflog unb bie 5ftäuler oerbiffen matten. Äommet, Äüffe, fomrnet boef) nit|t in bie Sßinfel beg £anbeg,
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wo iljr nodj nicht feib, wo ber .£janbfd}lag noch ift, wo bie Urfadjen nod) nicht Dotfjanbcn finb, weldje bte Änodjen beö Änaben mavfloä machen, elje er ettt 2fiamt ift!") 174. Rängen, hing, gelängt, pngettb, auf= ii&er= herauf hängen; £>enfel, genfer. 5)er |[bf)ang ber Serge, ber Sfnfjattg bes 33udj§, ein 2(nI)ong beS Sumpenpacfij; ber 33oii)ang oor bem genfter; ber mit SBolfen umhängte Gimmel, bte mit glitterjierben überhängte Ätrcf)e; bie herausgehängte galjne; ber aufgehängte Spipube; fich felbft erhängen. 6in aüfce über mich ocr= häugenbeä ©djicffal. 175. armen, Ejärmte, gehärmt, fjärmenb, ab= fort* oer= augljävmen; $arm, harm'ioä. „2)er ungebulbige ^arm tobtet ben Söienfdjen. Slber „warum härmt fid)' ber 93ienfch ab? 2)a§ Vergangene ift „nidjt mehr fein. Schaff er baä Bufünftige recht!'"' (¿rächte er nur, bafj biefe ihm jur tröftenben Sreunbtn werbe. But. B. ßrüfi.) 176. Marren, h^rte, gedarrt, hatren^ au§= üeri erharren. £)ie au^haitenbe ©ebulb, bie auggeljarrte Seit. ©er Sehrjunge mn§ feine Se^rfaijre, ber ©olbat feine £>ienftjal)re, ber S)teitft6ote feine 2)ienftjeit aueharren. 5)er ©tanbhafte üerfjarret im @uten unb ber (Stgenfinnige in feiner Saune, ber Ueberläftige in feinem Sßieberfommen, ber Sh°r (?) ™ feinen» Srrthiim, ber 9iarr in feiner Narrheit. Sn ber Hoffnung fjarre idj, unb um ihretwillen han* ich int Unglüd AUS„(ä§ ift eine grofje menfd)lid)e Äraft, ohne Urtgebulb ju „harren, ¿u warten, biß 2il(e3 reifet, ^unbert 9 M I)avret „ber Sauer — in ber Hoffnung ber Cirntc, er fcfjaut fein „feimenbeä Äorn an unb freut fid) ber fernen Snite. @r „jagt nicht, wenn e§ ben ganjen SSinter in ber tobten 6ibe „erftirbt; er jagt ntdjt, wenn bte ©eroitter an ben Sergen „ftehen, unb fetner @aat ben £ob brohen. (?r gagt nidjt, „wenn felber bte glutfjen unb ber (Sturm fie jerftören. „@r hoffet ruhig auf ein fünftigeS beffereS Soog."
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177. g ä r t e n , härtete, gehärtet, p r t c n b ; ab= Ü6er= um= üer= erhärten. G i n ^arte§ Jpen, eine oerfjärtetc (Seele, ein gehärtetes Oifert, ein ben (Stogi härtenbeä geuer. © a ä Sßaffer erhärtet burd) Äälte, ber Seim unb bie $)appe burd) Sßärme, baä @raä, luenn eä reift, ber S a u m , wenn er altet, bie @rbe, lucnn fie trocEnet, bie SJiauer, toenn fte trocEnet, ba§ £)6ft, toenn eä gebörrt wirb. 3dj erhärte meine Siuäfage mit 3eugniffen, mit (äibett, mit ©rfa^rungen. 3dj »erhärte micf) felbft gegen bie SBatjrfjeit. ,,3d) fürchte febe ©arte (im 9J?enfd)cnleben, benn — Bei „Äriifi.) 3 n ber Sdjöpfung ift fein gartereä ©efdjöpf alä „ber 5üienfd). 9(lle8 in feinem Snnern unb feine ganje „gitile ift ¿art. golge ber Statur, (,ftiub,) üerftärfe baä „Snnere beiner Gräfte, aber (ajj baä Sieufjere berfelben nie „hart werben!" 178. ^ a r j e n , ^arjte, gefjarjt, ^arjenb, an= auf= ein» «6er= üer= um= ent= er= ju^arjen; .pai'^ ijar^ig. S i n Ijarjenber @d)irmmadjer, ein geljäivjteß Sud), eine harjiae Sanne. „Qjfelhafteä ^ a r j ! 2)ein Äleben wirb in unferer Sprache „al§ SBilb be§ menfdjlicfjen Burüciftehenä unb sJiicf)tfort= „fommenä g e k a u f t . 5)er fc^toad^e Änabe ^arjet in ben „(Schulen." ' 179. ^ a u e n , I)ieB, genauen, ^aitenb. 3ei}en, f ^ t e , gef)e£t, Ijeijenb. 1 9 7 . $ i | s e n , fjiijte, erf)i|3en, erfyitjte, erfjtijt, erfjitjenb; •£ji£e, ijiljig. © t t erl)it]enbeg ©ctränf, ein erijtijteg $pferb. 3cf) |e^e ben -fmnb an, ben Ijeftigen 9Jiann auf. 35er geijeijte |>unb unb ber gelje^te 9Jfenfd) »erben J)ij3ig; aber niajt bloß burd) bag ^eijen. SJienfdjen unb Sief) werben nod) burd) nie! anbereg erfjiijt. ©tarfeg ©etränf erijiijt, bie S o n n e erf)i^t, fdjnelle unb lange ^Bewegung erfjiijt. 198. p ö b e l n , pöbelte, gehobelt, Ijobelnb, abhobeln, obeln ift ein SLljeil ber 33eruf§arbeit be§ ©djremerS. i n abgeljobelteg 33rett, ein abgehobelter © d j r a n f ; ein Üäben I)obelnber ©djreiner. 1 9 9 . ¿ p e i l e n , fjetjte, geljei^t, fjeigenb; ein= öer= er= über= feigen. — © n Ieid)t Ijei^enber Dfen. — S i e 9Jtagb ^etgt ben Ofen ein. SBenn baä geuer i m D f e n »erbrannt ift, f)at fie oerljeijt. Söenn fte gu oiel einfeuert, fo übevfjeijt fie. gibt Defeit, bie leid)t j u fjeijen, unb anbere, bie faft gar nidjt m erzeigen finb. 5Uian fagt, ber 2-ump l e i j e ein, wenn er fid) coHtrinft. 200. p u f f e n , Ijoffte, gehofft, fjoffenb, »erhoffen, erhoffen; Hoffnung. @ine längft geljoffte ©adje, ein immer fjoffenber Un= glücflicfyer.
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„hoffen imb | j a r r e n madjt 9Diandjen ¿um STatren. © o l l „ber Sftenfd) barum gar nidjt i)offeit ? Sßte unglücflid) wäre „er! Slber er mufj mit Vernunft ijoffen. ©r mufj nidjt „Ijoffen, mag nidjt ¿u Ijoffen ift. ©r m u § bag Vergangene „feft ing 2iuge ttefjmen, bamit er wiffe, wag er f ü r bag „ßufünftige (¡offen bürfe." 201. | > ö l j n e n , fyöljnte, geljöfjnt, Ijöljnenb, augfjüljnen, Derljöljnen. ©ine non ben 23ßgeln Derljöljnte ©nie; ein ben üftädjften Derfyöfjnenber liebiofer Sftenfdj. „9iur ber in einbilbifdjer £öije ijöljnt Don feiner einge* „bilbeten £)ül)e ben, beit er um oiel niebriget adjtet, alg fidj „felbft. Söer fid) ielbft eljrt, ber uerljüljut SRicmanb." 202. £ ö r e n , Ijörte, geljört, Ijötenb. ©in Devljörenber Oiidjter, eine gehörte ©adje, eine öer= fjörte $)erfon, ein erfiorteg ©ebet. S d j fjore ben Älagenben mit ©ebulb a b ; idj l)öre bern 93rebiger 31t, ben SBiftenben a n ; ben, bem tcf) willfahre, erljöre tdj. S d j Derfjüre ben 33eflaaten. Sßorauf id) nidjt aufmerffam bin, bass ü b e r f j ü r e idj leicht. 2ßa8 idj beftije, bag geljört mtr. Sßag tdj nidjt vedjt oerftanben, bag ijabe icfy mifjljürt. 2Bag m a n mir ¿um ¿weiten Sftal faßt,-bag Ijüre tdj l u t e b e r . SSenn id) bie Siebe ooflenbet, fo Ijöre id) a u f 3U reben. Söenn ba§ SBaffer nidjt meljr auf ba§ {Rab fällt, fo f)ört biefeä auf 31t gefjen. „ S a g Dljr wirb fo leid)t mübe, wenn eg nid^t gern „l)ört. Slber bebenie, Ätnb! @o wie bu jeijt mübe wirft, „gu l)ören, wenn Sinbere reben, fo werben einft Slnbere „mübe werben, ju I)ören, wenn bu rebeft." 203. £ o r d j e t t , fjordjte, geborgt, Ijordjenb; ab= beljordjen. ©in Beijorc^teö ©efpräcfj, ein Dor ber S f j ü r Ijordjenber Sautet. 204. | m l b i g e n , Ijulbigte, geljulbiget, fjulbigenb; £ u l b ; ^ulbigung. ©ine tljrer Dbrigfeit ljulbigenbe ©emeinbe; eine 8anb= fdjaft, bie iljr geljulbiget l)at. „¿pulbigen entfprhigt Dom gegenfeitigen fjolb unb wertlj
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„fem. ®er fjatte eine fdjihte (Seele, ber bern SPflidjteibe „ber Untertfanen ben dornen £mlbigung gab. @r wollte „ben liebeln 3u»orfommen, in welcfe bte ©elbftfudjt ber „Stielt, ba .feiner bem Slnbern mefr folb ift, »erfinfen „mu§te." 205. Ruften, fuftete, geduftet, fitftenb; Belauften, auefuften. Sluggefufteter ©steint, ein fuftenber Äranfer. Ruften ift ein Äranffeitg^ufianb be§ SJienfcfen. 206. f ü l l e n , füllte, gefüllt, füUenb; um= ein* »er= über= enthüllen. (Sin eingefülltes ©efeimnift, ein fiel) »erfüllenbeg SBeib, ein entfüllteg -iRätfiel. 2)er befiel umfüllt bie (gbene; bie SBolfeit umfüllen ben Gimmel, bie Sergipiijen; ber ©cfleier »erfüllt bag Slntliij; im SBinter füllt man fid) um ber Äälte willen ein. £)ft » erfüllet man bie Sßafrfeit gegen bag Siecft; aber ju Seiten entfüllt fid) öon felbft, wää man gern eroig »erfüllt wiffen wollte. 207. Ritten, fiitete, gefütet, fütenb; »erfüten, Befüten. @in »erfiiteteg Unglüc!, ein befütenber @ott. 2)er .flirte fütet ba§ ©cfaf, bie SJlutter bag Äinb, ber 58fid)ter bie ©tabt, ber görfter ben SBalb. 33orfid)t »er= fütet ©erluft, (Sorgfalt oerfütet Itnglücf. @ute ©efefce füten ba§ Sanb unb »erfüten bag Unredjt. „^üten! audf bu bift ein SSorjug ber Sftenfcfennatur. „Äeitt ertuadjieneä Sfier fütet ba§ anbere. 3)te 2llten füteit „bag Snnge, big eä fid) felbft felfen fann, bann fennen fie „eg nieft mefr. — 21 ber 9JJenfcfen ju füten, ift ba§ (ärbtfeil „unterg ©efcflecftg. Jtitiö! füte baö ©cfweftercfen gerne, „füte bag -jpaug gerne, füte bie £üfner gerne; — bu wirft „im £)üten befutfam, »orfieftig, freunbltcf, unb lernft fütenb „ratfen unb felfen." 208. S a g e n , jagte, gejagt, jagenb, ab= auf= an= fort= jagen. @in jagenbeg ¡Ref. Sag [tariere Sfier jagt bem fcfwädjcten ben Staub ob.
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Sd) jage ben untreuen ÄnecE)t auS. 25er .£>unb jagt baä SBilb juerft a u f , bann f o r t , i)iu, I j i n a u f , i)tnau£>, i ) t u a b , h i n ü b e r . ©urdj ©eränfd) wirb ba§ SBtlb oerjagt, butcf) 23orfprung wirb e§ 5 uriicf gejagt, burrfj ©rmubung wirb e§ niebergejagt. „2)enfe off, bas .fjiiten fei beiner 5Kenfc^ennatur eigen, „hingegen baä Sagen Ijaft bu mit ben Spieren gemein. 2iud) „ber .•^"tti' j Q 0t. 3 e wilber (gieriger — bei Ärufi) ein „£l)ier ift, je meljr jagt e§ unb je'meijr mufj eS jagen," (um feine grefjluft unb ^Blutgier ftiilen nt fünnen. — bei Ärüfi.) © e r Säger jagt in SBätbern unb Weibern. @r jagt ^odjtuilb, ileineS ©ewilb, 3iaubti)iere, 33ügel. ®r b r a u e t ba3u geuergemeljre, Steije, fallen, Sßeibmeffer, Sogbfnecfjte, ¿Bauern jum Sreiben. „Sagen ift al§ Serufggattung ba§ elenbefte iianbmer!. „5il6 Silftbarfeit ift e§ gut, fo lange bie friegerifc|e SRofjeit „in ben oorneljmen Seuten im Sanbe mufj erhalten werben. (911S Siotljweljr ift eä unerläfjlicf), fo lange teifjenbe ober fonft fd^äblicfje Sfjiere bem SEJienfdjengefdjledjt ben 33efi£ ber 6 r b e ftreitig madjen — 3uf. b. Ä . j S e bar&arifdjer ein (Staat ift, je mefyr ift bie Sagb ein Sebürfnifj alter ©rofjen im Steide. — 2Ber Dom 5ftenfd)enjagen lebt, ber mufj im ©tillftanb ber 5Dienf(f)enjagb Spiere jagen fürnten, um ficf) fo lange, bi§ bie 5Renf(|e'njacjb wieber angebt, gleidj j u bleiben" ( — in gehöriger ©ttmmung unb Hebung j u er= ijalten — bei .ftmft.) 2 0 9 . S a u r e n , nerjaljren, üerjaijrte, Derjatjrt. — Ijat fttf) oerjafjrt. „(SS fyat fiel) gejaljret, fjeifjt: (§ß finb feit^er 3 6 0 Sage, „es finb 9 0 0 0 ©tunben üerfloffen. Äinb! wa§ fjätteft bu „in biefer Seit lernen, mag ijätteft bu in biefer Reit werben „fönnen, wenn bu biefe Sage, biefe ©tunben beinern SBillen „unterworfen unb in berfetben ba§ getfyan bätteft, roaö bu „ijätteft tljun foüen, wenn bu beiit eigenes 2Bot)l wiöft!" 2 1 0 . S a m m e r t t , jammerte, gejammert, jammernb, auS= jammern, oerjammern.
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33er jamtnernbe Äranf e; bcr Sobte, bcr aufgejammert f)at. 2 1 1 . S a u e r e n , j a u l t e , gejaucht, jaudjgenb, üer= erjaud^en. © a § Sllter, baä auägejaudjjet fete jaucfjgenbe Sugenb. „or* flcllungSiuei|e jufammenge^ört. — Reiben, bie burd) Uu= orbnung burdjetnanber gefommen, »erfntipfeit fid). 234. i t o d j e n , föchte, getobt, todjenb; au§= ab= ein= ücr= auffodjen. ÄodjenbeS SBaffer, ge!od)te§ Sletfdj. S)er gärber fodjt ba§ © a r n a b ; ber Seimfieber fod)t bie Jpaut unb £)l)ren a u § . ©te Ä ö d ) i n foeijt ba§ Söaffet e i n , baä an ber @peife ift, unb mag gu einem 33rei üerfallett mufj, — Sfepfel, 33irnen, 9iüben — , ba§ »erfodjt fie; — was burd)6 Äocfyen nicf)t Diel aufgelöst, nicfjt Biel jertljeilt feilt foll, baS f'amt fie leidjt überfodjen; mag nid)t genug fodjt, unb iraS nid)t genug erfaltet mar, baä t'ocfjt fte «lieber. ©er Sifdjler fodjt'ben Seim auf. SBaä langfam, bei fci)K>ad)em geuer gefodjt fein mufj, ba§ tuirb geföd)elt. „2(ud) fodjctt tlju't ber 93ienfd) allein. @r bereitet fid) „fodjenb feine «Speifen menfdjlid), unb nähret, wenn er un=
— „gefodjteä „fid)
gleifdj
ifjt,
101
ba§
—
Sljierifdje
unb
Uitmenfdjlidje
in
felbft.»
235.
k o m m e n ,
fam,
gefommen,
fommenb,
aufl=
ab-
fortfommen. (gilt
angefommener
©er
-fmnb
ber
(Sewing
bcv
©efangene
fommt
Sßaß
gur
au§.
befomme
fommt id)
aber
anroanbelt, u.
f.
ro.
id)
id)
ab, aus>,
fid)re
entforomen.
i)erab,
Ijerum,
I)eriiber
fomme
id)
mir
nad);
roer
früher
uorangefommen. id)
um.
mir
SSag rooiji;
SCsaS id)
mir
„©a§
ber
mir
¿ufdjlägt
(jufagt), ba§
ba§
©ein
beS
unb
Vergangenen
fommt
SDienfc^en
©efyen.
entgegen, weiter;
faffen,
mir
fo
unb
fommt er
bamit
er
ift
ba8
befommt mir
(©er
faft
mit mit
mufs
nur
eS
gönnt
letjte ( S a l j öon
aud),
I)er
jener
lautet unb
ju
ju
ift,
im
bei
geijt
biefer
StcEjte b e r
flauen, ihren
Äünneit,
(Sin
Sftenfdj, hat,
ift
fo
ift
jeber
baS
Sag
©tunbe
2SergeI)enbe
baä Ä o m m e n b e antreffe, Äriift: ber
„@r
3uf«nft
fommt
wie
au§
31t
fonnte,
ber
nidjtö
üoHfommeit
eg'bem
ber
entgegen,
bie © e g e n r o a r t .
Vergangenheit
roeit
©d)leier
236. gefonnt
auä
jebem
bie
©ie
' Gnrfennt
biefe i n i h r e m SBefen u n b i h r e m © o p p e l ö e r f ) ä l t n i § , fo er
übel.
Dorgeftelit."
Vergangenheit
3uf'unft
mir
fomme
oor.
geijt
aber
mir
fommt
mar,
beftel)t
6 r
bei
roerbe,
befommt
fann
herauf,
ift,
©trafje
jufcfylägt,
Sufünftigen
Sritae
auf
f)evein,
id) tübtlich oerrounbet
einbilbe,
Siuge
id)
mein
©efatjr
Semanb
hinter
gut
„üom
fidj'S
al§
SBenn
wer
übet
„bem
„er
ro.
ijcrauä,
mir
Ämnmeit
„feft i n §
f.
id)
@d)läge,
burd)
©er
id)
SBillen
befomme
mir
ganje
„feinem
id)
idi;
meinen
©nfommen;
fomme
if)m;
ffiknn
roiber
an, auf;
fommt
befomme
2lusfommen.
u.
mit
fommt fommt
Serborgene
ba§
lieber,
Säglid)
Äranfe
midj
meinem
mein
ift,
fo
tua3
Bett.
Sßaare
ba§
bringe,
bas>,
id)
ber
aud)
.etb, ein ihn 6efrätt3enber Gngel. 242. Ä r a r e n , fragte, getraut, fratjenb, au§= aB= anf= Perfraisen. — G i n fra|enber Änabe, ba§ ausgefragte Sud). 243. Ä r i e d j e n , frod), gefroren, friedjenb; oer= aus« fort' (jeroorfried^en. Gine auägefrodjene $)uppe. S i e iRaupe friedet an ben Säumen an, ab bem 33aum ab, auf ii)n hinauf, ber SButm au§ bem S3oben heraus*, ber Ääfer entfriedjt feiner $)uppe; bie @d)necfe erfriert ifjv SReft nur langfam; bie ©d)lange f r i e r t Ijeraus?, fjereiit, fjerab, Ijerüber,1 herauf. 2)er -fmnb, ber in etma§ gefehlt f)at, lried)t hinter ben «£>ag. Über ®ad)§ oerfriedjt fici) in feine .pöfjie; roo er ©efnijr glaubt, friecf)t er fort. 9)ian fagt, bie 9Jienfd)en frieden, wenn fie fid) um ifjrcS grafeeä unb um tljreö .podjmuttjeä mitten ungebührtid) erniebrigen. „SSenn ich o n Wedjenbe 9Jlenfd)en benfe, fo fann id) „nicht auberS, id) benfe babei immer auch an friedjenbe „Sßiirmer, friedjenbe ©drangen itub friedjenbe .punbe, unb „oergleithe id), bann preife ich bie Staupe, bie friedjenb „gotbenen gtügeln entgegen geht, bie fie nidjt hat. Slber
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„bei SJienfdj üerliert bitrdjä Äriedjeit ftlügel, bie er tuirflidj „f)at, unb ade feine Ijöfjere ©djromigfraft." '244. Ä r ü m m e n , frümmte, gefrümmt, frümmenb, oer= f rümmen; ein fidj friimmeitber SJiamt, ein gefriimmter 33aum. „2Ba§ öom Äriedjen roaijr ift, ift aud) Dom Ätümmen „waljr. 33er eine frumme (Seele fyat ober wer feine ©eele „frumnt werben läfjt, aud) ber oerliert alle fjöfjere @d)Wintg= „fraft unb f'viedjt, meint er !ann, ©ommeruogelflügein „entgegen, mit benen er bann feinen ©eelenljöfer juv „©cfjau trägt." 245. Ännben, füllbete, geiiinbet, fünbenb; eer= auf= au§= attfünbeit. ©ie bie ©onne anfünbeitbe 9)ioigenrötlje; ein aufge= fünbeteS Seijen. S i e ödjmalbe »er fünbet ben Srüfjlirtg, fie fünbet iljn an. S i e ?>eitung oerfünbet bie $fteuijeit, fie fünbet fie an. ©er Pfarrer öerfünbet ben lobten, er fünbet feinen Sobesfali au. 33eim Stommelfdjlag fünbet man etwas auS. ©a§ ^)au8, ba§ man (Sinem nidjt metjr leiljen will, fünbet man ifjttt auf. Sludj bie ©teile, in ber man ©inen nidjt meljr laffen will, fünbet man tfjm auf. 246. gaben, labte, gelabt, labenb, erlaben. ©lt labenbeö Süftdjen, ein mit ©peife gelabter Slrmer. Äüljiuiig labt ben ©rijitjteit, bie Quelle labt ben ©urftigen, fcie ©peife ben hungrigen, bie Hoffnung ben ©eangftig'ten, bie greube ben 33etrübteit. 247. Sappen, läppte, gelappt, lappenb, auf= aug= öer= überlappen. (Sin lappenber ^unb, ein au§gelappte§ Secfen. 248. Sacfjen, ladjte, gelacht, (adjenb; an= au§= oerladjen. ©tttc ladjenbe SluSfidjt, eilt Derladjter 5Uenfd). ©a§ Äinb ladjt midj an, bie sJiatur ladit um midj fjer; tdj ladje ben Ungefdjicften au§; idj läcfjle über ba3 Unait= ftänbige. 3dj oerladje bie Stjorljeit be§ ©folgen, ©er Ungezogene lacfjt Ijodj auf. 3u &ob Ijat fidj, benfe idj, nodg feiner, gelabt. „Sadjen ift gefunb, aber ¡\u öiel lachen madjt einfältig." (23ei Ärüft fiitbet fidj folgenbe weitere 2lu§fül)rung:
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„SBafyrlidj ba§ Sachen ift eine ©abe ©otteS, ein fixerer Beuge foi»of)l ber @efunbl)eit be§ SeibcS, al§ ber ^eiterfeit beS ©emütljg. ® a § alte ©prüdjroort: „ßadjen mad)t gute§ SBlut" beroeift, ba§ üoit feljer biefer hoppelte ©nflufs be§ SadjenS crf'annt unb gefdjciijt rourbe. 3 n ber äufjent 9iatur finbet ba§ Sachen fein Gibenbtlb in bem rollenben 2)onner. SeneS ift ber mtjertrennlidje ¿Begleiter be6 2Si£eS, roie biefer ber unjertrennlidje Begleiter bes SMiUeS; cutdj ©cfjall ltnb 6rfd)ütterung I)aben beibe gemein. Dbgleid) 06er ba§ Sadjen ein 23alfam'be§ Sebent* unb ber menfdjlidje Sluäbrucf ber ftreube ift, fo ift unb bleibt eä boc^, wie aße§ ©ute im •Wlenfdjen, nur fo lange unb nur inforoeit gut, al§ es mit altem übrigen ©uten, ineldjeS ber üftenfd) ijat unb Ijaben foll, genau unb innig oerbunben ift. @e£e ba§ Sachen ¿ur S o w e i t , fo ift e§ ein ©räuel, mie bie 33oöi»eit felbft; feije e» ^ur Dtarvljeit, fo ift e§ eine ©lenbigfeit, mie bie üftarrljeit felbft. 2)er ©djalf, m e l i e r tad)t, ift ein boppelter ©djalf, unb ber ©pafjoogel, ber ba3 Sadjen unb Sacbcnmadjen tuie ein .Ipanbttierf im 23irtl)^aufe treibt, ijat nid)t feiten ein SSetb mit nevroeinten Singen unb Ätnbet mit hungrigem S3aud)e baljeim in ber ©titbe. ©ennod), id) nrieberljole e3, ift bag Sadjen ber SJienfdjennatur eine Ijeilige ©ad)e; aber — id) toteberljole aud) biefeö — nur für SDfenfcfjeit, bie feine Starren, feine ©djälfe, feine SSoferoidjte unb feine © g u r t e n finb. 3 u r ernften Sßarnung, — Änabe, SDtäbdjen! — inufs td) nod) Ijinjufügen: 2)'a§ Buoielladjen unb baö Sadjen ?ur Urtjeit fann baju beitragen, einen 9Jienfcf)en 3U allem Dbigen ju machen.") 249. S a b e n , lub, gelaben, labenb, au§= auf= ab= uer= über= entloben. (Sin SJiift auflabenber S a u e r , ein Säbeit (Satten?) ab= labenber Sabenmann (23retterl)änbler.) Sd) labe ben SBagen a u f nnb a b , id) labe mir felbft eine Saft auf unb ab'. 3d) labe meinen ©egner bei bem Siebter oor. Sd) belabe mid) mit einem ©efdjäfte. 3d) entlabe mid) eine§ ©efdjäftä. Sd) labe in ein ©cj)iff e i n , aus einem ©cfjiff a u § .
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250. Saften, laftete, gelaftet, laftenb; belaften, überlaften. (Sin ba§ belaftenbeö 2)adj, ein mit ©djulben über* lafteter -£of. ©urdj Siuflaben belofte unb burdj Siblaben entlafte id). 251. Stegen, lag, gelegen, liegenb, ab= auf= anliegen. 3d) liege unter bem 33aume ab, an i^n an, mit öem Äopf auf," in ba§ 23ett f)tnein, über ben 2ifd) Ijinüber. 3d) unterliege bem SDrucf ber Siotl). SBaä weit weg liegt, ift entlegen. Sßas mir unerwartet unb wibrig ift, maqt nttdj lei'djt oerlegeit. 2Ber in etwa§ meijr ift, al§ td), ber ift mtr fjteriit überlegen. Certer, bie in ber Sfiäijc finb, finb nafje gelegen; Derter, bie bejonbere 23ortl)eile fjaben, finb für ben, ber biefe SSortfjeiie benähen will, ujotjtgclegen; bie Derter, wo bie Quellen ber glüffe liegen, finb tjodjgelegen. 252. Segen, legte, gelegt, legenb," ab= auf= au§= an= ein= um= öorlegen n. f. w. (Sinlage, hinter» 2lug= W)-- 2iuf--33ei= SSorlage. ©ne '©er legenbe £)enne, ein abgelegte® alteä Äletb. 3d) lege ba§ Äleib an, ben -£mt ab, ben itram ait§. 3d) belege meinen SRedjtß&anbel mit beweifenbeit papieren. Sei) lege bem ©röteren baS kleinere bei. 3d) lege bie SSaare herauf, (¡erum, ijerab, herein, ljerau§, herüber. SBenn idj nidEjt roeifs, wo idj etma§ Eingelegt, |'o ^abe id) e§ uerlegt. 3d) lege Rapiere tjerutn. 3d) hinterlege ein Unterpfanb. 3d) unterlege ben fdjroanfenben Sifd). 'Sdj wiberlege baS Unwahre. Sdj ¿erlege, wa8 »tele Steile fjat. 3d) lege ben SBeg prüf!. 253. Sa gern, lagerte, gelagert, lagernb, belagern, um» lagern. (Sine tagernbe Jpenne, eine belagerte Staöt. 254. Sangen, langte, gelangt, iangenb; an= ab= l)erau§= be= tier= er= gelangen. (Sin mid) belangenber Umftanb, eine Sfadjridjt, bie an mtd) gelangt ift. 3d) lange ba§ ^odj^angenbe Ijerab, ba§ in ber Äifte beftnblidje IjerDor, ijerauä, baS im Äeller fid) 33efinbenbe, herauf. 3dj belange ben ©djulbner. 3IedE)ter, um baran attjuleljnen, „al§ bein ^adjbar. mag fein SDtenfdj bes anbern fauleS „g-leifcf) gern tragen. „flan3en leiben nid)t in biefem ffierftanb (©inn), aber man braudjt ba§ SSort gleidjiuoljl. — ©ie leiben Don Slllem, roaS ifjneit fdjabet. ©ie leiben oon ber Äälte, Don ber Swine, Dom i)agel, Bon Reifen, uon Snfecten. ©er 23aum leibet Don SBütmetn. ,,©af$ ber SJienfd) 33ortl)eile uon feinem Seiben jieijen
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„ f n n n , auclj b a § itntcvfdjeibct ifyn ooit a l l e n S B e f e n , bte m i r „ f e n n e n . G S ift ein g r o ß e r , (erljebenber) © e b a n f e , b u r d ) „Reiben fid) 3U öerebeln, a b e r ein eben fo t r a u r i g e r , (nieber= , , f d ) t a g e n b e r ) , burd) Reiben j u ö e r r o i l b e r n . " 2 6 5 . S e i f t e n , ieiftete, geleiftet, leiftenb. G i n 4?ülfe leiftenber D r b e n , ein t r e u g e l e i t e t e r © i e n f t 2 6 6 . S e i t e n , leitete, geleitet, leitenb. (Sin bie S S o l f e n leitenber S ö i n b , eine ben © t r a l j l Iei= t e n b e © t a n g e , ein b u r d ) ein S u f t r o j j r abgeleiteter © e f t a n f . 3 d ) leite ben © t r a l ) l ab, roie baß S B a f f e r . S d ) leite b e n S B a g e i t fort, b e i m S e i f e n Dorbei, n e b e n b e m 2 l b g r u n b e Ijin, ben 3 3 e r g h i n a u f , b u r d ) enge © ä f f e n g u t © t a b t t ) t n a u § , — baS fd)ulgered)te $ ) f e r b j u r H e b u n g Ijerutn, ijerauf, l ) e r a n , h e r ü b e r u. f. iu. 3 d ) m i ß l e i t e ben' 9 ) i a n u , ben id) irreleite, a u d i ben, ben id) u m w e r f e . S S a ä id) j u w e i t g e f ü h r t , m u f ; id) ¿ u r ü c f l e i t e n . Griu © r a b e n g i b t b e m S ß a f f e r S e i t u n g . © e r Seijrer g i b t A n l e i t u n g . SDie ' © e f d j ä f t e n e h m e n eine S l u ä l e i t u n g . ©er 9 i e b n e r bebient fid) ber ( E i n l e i t u n g . 2 6 7 . S e r n e n , lernte, g e l e r n t , l e r n e i t b ; ab-- a u 8 = f o r t = erlernen. (Sin l e r n e n b e r Ä n a B e . 2 6 8 . S e n f e n , lenfte, geteuft, leitfenb; ab= i;in= l e n l e n u . f. ro. G i n Ijingelenfter ( S t r o m , ein lenfenber g u f y r m a m t . 9)iait lentt © J e n s e n u n b S i e l ) , b a l b m i t 3 e i d ) e n u n b S B o r t e n , balb m i t B ü g e l , B a u m u n b Seitfeil. 9 J i a n lentt fie fj'inaitf, l)iitab, I)eran, l)ereiit, I j e r u m , ijerunter. Süian leuft m i t ifynen a b , m a n l e n t t m i t itjnen a u § . S ß k n n m a n j u Biel lenft, fo ü b e r l e n f t m a n , bie $ ) f e r b e w e r b e n babitrd) h a r t m ä u l i g . „ © e r iOieufd) läfjt fid) g e r n e l e n f e n , * ) b. !). f ü h r e n , oljne „bafj er roeifs, bafs m a n it)n füljrt. G i n fold)e§ S ü f y i e n ift „beS g ü l j r e r S roertl) u n b e n t e h r t ben © e f ü f j r t e i t n i d j t . *) 33ci ftriift: t . Ij. er folgt gern ben (Stnwtrfitttgen P i j c r n Ärcift, foweit ei oljne gefcfjiefyt.
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„2(6er am ©trief läfjt ftd) ber SOienid) ntcfjt gerne führen, „btö er 3um öerad)tuugSiuürbigftcn ÜBieh erniebrigt ift." (33ei Äriift lautet biete © t e i l e : „ S o m i t ber SDtenfc^ fief) auf mannigfaltige 21rt bewegen unb lenfeit tonne, gab bie Diatur il)m an allen ©liebent fetneö Seibeg ©elenfe. $ l i e © f i e l e be§ Äinbe§, alle Bewegungen unb Bemühungen beSfelben ¿ielen wefentlidj auf ©elenfig'teit l)tn. (Sin innerer ¡¿rieb führt eg burd) allmähliche ©rweiteuutg feiner Uebungen ju immer grünerer Ä r a f t unb gertigfeit. 33iö auf einen geiuiffen ^ u n f t geljt bie fürperlidje Slusbilbung beS 9)ienfd)en, ¡nie uott felbft; fpiiter aber muf; eine geregelte Äitnft ber Sieibeßübungen im Knaben unb Süngltng "(mit gehöriger Scrücffidjttgnng ber 2Beiblid)feit and) im 3)icibd)en) oollenbeit, wag bie Diatur i m © ä u g l i n g auf bem ÜDiuttevfdjof; be= gönnen ^at.") 269. S e u d j t e n , leuchtete, geleudjtet, leudjtenb. 2)ie leudjtcnöen Sterne, bie erleud)teten ©äffen. 2)ie ©onne, ber 9JJonb, bie ©terne leuchten, bie 50iorgen= bämmerung unb ba§ Slbenbrotl) leudjten; ber © d j e i n w ü r m leud)tet, baß © d j e i n l j o l j leudjtet, ba§ geuer leudjtct; bie Simmer unb © ä f f e n werben mit Sampen unb iieudjtern erleuchtet. „SBaljr^eit unb 5Red)t erleuchten ben 23erftanb, wie „ © o n n e unb ^euer ben 23oben ber (Srbe. „S)a§ Üeudjten ber © o n n e ift brennenb, ba§ Siuge mag ,,e§ faunt ertragen. Sd) liebe mir ba§ ftilie i t d j t beö „93ionbe§ unb ba§ Heine Sidjt ber ©terne." ( S e i j i t ü f i Reifet e§ S u „Sxdjt unb © d j a t t e n " : „21 de Seiten höben neben ihren ©cf)wäd)en ihr @ute§, neben ihrem ©chatten ihr Sidjt. © e l b f t ba, wo biefer ©djatten fürdjterlid) grof) ift unb bie iit ihm roanbelnbe Sftenge irre leitet, felbft ba gibt eS immer nod) (Sin^elne, oft meljr als man glaubt, bie nidjt unter feinem traurigen S i t n f e l ftehen. Unb auch biefeg ift wal)r: bie erprobte' Sugenb ber auggejeidjneten ©belrt unfreä @efd)ledjte§ erfd)eint i m © u n f e l großer £ag= fd)atten (allgemeiner bürgerlicher unb fittlidjer 33erfitnfent)eit beS SSolfS) nur befto erhabener.")
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2 7 0 . S i e b e n , liebte, geliebt, liebeitb, oerlieben. 6 i n e liebenbe B u t t e r , ein geliebtes Ä t n b . © e r SSater liebt ba§ Ä i n b , bag Äiitb liebt bie SJiutter, gute 9Jtenfdjen iiebeit fid) gegenfeitig. S S e n td) oor^ügticE) liebe, ber i|t mein Siebling; aber ber SDienfd) liebt nidjt blofj fein ©efd)(ed)t, er liebt batb 2llle§, wag er treibt, unb treibt balb M e é , wag er liebt. @ r liebt bie Sngb, er liebt bcn ^-elbbaxt, er liebt ben Ä r i e g , er liebt ben trieben, er liebt bie Srägfyeit, er liebt bie Äünfte, er liebt bie 3ü¿iffeitfd)afteu, aber and) S a n j unb © p i e l ; er Itebt ©efej} unb Í)íed)t, aber aud) beit .pof, ber Weber ©runbftihe nod) ¡l'iedjt t'ennt. „ S c mel)r bu lieb bift, je meijr wirft bu geliebt, unb „je meíjr bit roertl) bift, je mefjr fannft bu lieben. Ser „ld)(ed)te SJieitfdj ift ol)nc Siebe, unb ber fdjwadje 50lann „mit anfdjeiitenber Stebe ift ein S r u g , ben jeber S S i n b „wenbet" (5Bei Ä r i t f i : „ 3 e reiner unb ebler beine (Seele ift, befto inniger wirft bu geliebt werben, unb je mel)r bu innern Sßertl) unb innere Ä r a f t befiijeft, befto rneljr íannft bu lieben. S e r fdjledjte Siftettfdj ift oljne Siebe, unb ber fdjwadje 9fteit¡d) mit anfdjeinenber Siebe ift wie eine 2ßetterfal)ne, bie fid) nadj jebem SBinbe richtet." — 3 n ber Siadjlefe finbet fid) nod) golgenbe»: „Siebe ift bag 33anb, bag ben ©rbtreig umfd)lingt, Siebe ift bag 23anb, bag © o t t unb 5)ienfd)en oerbinbet! Df)ne Siebe ift ber 9)ienfd) ol)ite®ott; unb ot)ne © o t t unb oljne Siebe — waé ift ber SJienfd)? S u r f t iljv'g fageit, biirft ü)i'ä ausfpredjen, maS ber SJienfd) ift ofjne @ott unb oljne Siebe? 3 d ) barf'g ntdjt fageit, idj faitu'g nidjt ausfpredjen. íiidjt 3)ienfd), — Unmeitfdj ift ber SKenfd) ofjite ©ott unb Siebe.") 2 7 1 . S ö g e n , log, gelogen, lügeitb, anlügen, Derlügctt. G i n liigeitber 9Jienfd), eilte erlogene @adje. „Sßenn' bu liigft, mufjt bu bid) felbft öeradjten, unb „ u m weldjen ^reio" fannft bu ba§ wollen?" 2 7 2 . S o b e i t , lobte, gelobt, lobenb, anloben, Berlobeit.
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Sdj lobe eilt SSerfpredjen an, icf) üerlobe mid) mit einer f>ert'on; ijodjgelobt ift ein .pelb; übertobt wirb ber, weldjer (Sdjmeidjlern in bie >£>anb fällt. i S c r fid) felbft lobt, wirb üeracfytet. 23ag üiel wertl) ift, wirb mit 3ied)t, wog wenig wertl) ift, mit Unredjt gelobt. 273. S o d e n , loate) gelocft, locfenb, an= su= Perioden u. f. w. ¿paarlocfen. @in feinem 3Seibd)en locfenber SSogel; ein in bie Salle gelocfter §ud)§. „¡Dafj man baS 23iei) locfen fann, l)at feinen 2öeg, „aber ba§ fid) ber COcenfdj wie ba§ SSiel) locfen läfjt, bä§ „ift traurig." 274. ¿ o b e r n , loberte, gelobert, lobernb; auf- i)eroor= l)ev= um= l)od)lobern. £>ie lobernbe glamme; ein Äamin, ba§ I)odj aufge= lobert bat. „SSilbe Seibenfcfjaften lobent i m .perjett unb üergeljren „bie guten men|d)lid)en Äräfte, wie bie flamme baä Jpaug." 275. S o l j n e n , lohnte, gelohnt, loljneub, be= über= »er= lofjitett. (Sin übel belohnter ©ienft, ein wofjlbeloljnenber .Sperr. „SSer © g e n t i u m [)at, lebt aus bem, mag itjm fein @ut „abmirft, wer feineg ijat, lebt au3 bem 2ol)it feiner täg= „lidjen Slrbeit. 2)a§ iRcdjt beä Sagloljnä ift ein IjeiligeS, „uitb alleg ©¡gentium. nuirbe fein iRedjt (fernen Sffiertl)) „oerliereit, wenn ber @igentl)ümer feine Arbeiter unb ber „Slrbeiter feinen Soljn für feine Arbeit finben würbe." 27G. S ö f e n , löfte, gelöft, löfenb; ablöfeit, erlöfen. Söfegelb. CStit erlöfter ©efangener, ein abgelofter (Solbat, ein abgelüfter Änedjt, eine fid) ablöfenbe Sftunbe, eine üiel ©elb löfenbe SSirt^in, eine gelöfte Äanone. 277. g o f e n , lo§te, gelobt, lofeub, oerlofeit. (Sin lofenber (Spieler, ein übelgeloster 2l)eit. 278. S ü f t e n , gelüften, geliftete, gelüftet, geliiftenb. (iiit gelüftenber 9)ieti|d), einer, ber gu üiel gelüftet f)at. „Äinb! fimbere beineit Söillen uon beinen ©elüften. 5)u
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„willft bein 33of)l, aber bu gelüfteft SSieteg, ba§ wiber betit „33of)l ift. (2)u iannft nie bein llnglücf motten, aber bu „fannft gar leidjt basjenige gelüften, wag unaugweidjlidj ,,bid) ing llnglücf [türmen mu§. — 3u|- bei Äriifi.) (Erfüllte „©elüfte tnadjen bid) für ben Siugenblicf luftig; aber bein „Don bir befolgter S i t i e fidjert beine ©emütljsutfje." 2 7 9 . 9Jìad)en, madjte, g e m a l t , madjenb. Sd) madje mit © n e m ab, wenn id) il)m ja^le, wag id) iljm fcfjulbig bin, audj wenn id) iijn wieber jufrieben ftelle, nadjbem id) ii)n g e g o l t e n ; aud) wenn man etwag abftreift, j. bie Waben an ben SJoijnen, fagt man, man madje fte ab. 3 d j madje bag Wewer a n , id) madje ben £ e i g an, id) madje ben ©ìann j u etwas an, wenn id) il)n bàju retje. SBenn icfj ing . p a u 3 Ijinein will, fo madie id) bie £f)ür auf; wenn icfj lefen will, madje id) bag 33ud) auf; wenn id) bag ©emälbe an bie Söanb I)änge, madje id) eg auf. 3 d j madje ein ©ejdjäft a u g , wenn idj eg Dollenbe; io) madje einen ©ienfcljen au3, wenn id) ifjn öerläumbe. 3d) madje mid) felbft ein, wenn id) mit| warm anjiefye. 3d) madje ben Äabtä (SSeifjfofjl) ein, id) madje grüdjte ein, wenn id) fte uor bem 33erberben feijütje, bag iljuctt Suft, ©onne, Äcilte, SBärme, ©taub, -Siegen u. f. w. jufügen tonnten. 33ei einem ©etdjcift madje idj mid) ijeraug, ijereiit, herauf, Ijevab, tjerum, fjeraor, ijerüber, ijerunter, u. f. w. 3d) madje Ijinter, wenn id) mein © g e n t i u m fdjroäcfje; id) madje o o r , wenn id) mein ©igentfjuin beffere. Söenn td) hungrig bin, io mad)e id) mici)' über bie ©peije, wenn id) burftig bin, über ben Sranf, wenn icfj jornig bin, über ben g-einb f) er. 3d) übermadje bag, wa§ id) ju oerfenben fjabe, an feine 23efyörbe. 3d) madje ein 9Jiobell nadj. 3 d j Der» madje mein ©djlafgemad), meine Ääften; aud) wag id) 1)interlaffe, fann id) oermadjen. £>ie £I)üre madje id) gu. SSemt icf) micjj »erlaufen, madje icf) mid) gurücf. SÖenn idj bag ©emadjte nodj einmal madje, fo mad)e id) eg wieber. 33eim Siadjbenten madjt mid) ba§ ©eväujdj irre. 2)er Siegen madjt micfj najj, ber © e i n Doli, ©ebant'en* lofigfeit ¿um Marren. ^cftalcgsi'é fämmtlid)e 3öerfe. x v i . 8
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,,©u 9)iadjen be§ W e n i g e n ! © u 9Ule§, ma§ in feiner ift! tuie melfeitig bift © u ! — 33ie Diel mad)e id) „ab, mie mei an, wie ötel auf, wie Biel auö, wie ütel ein, „mie lange unb wie oft fort, mie »iel für, mie Diel f)erau§, „berein, ijerauf, ijerum u. f. ro. 3 n wie ffiielem madje id) „cor, in mie ©ielent Ijinter! SBie oft ntacf)e iti) »orroärty, „roie oft rücfmärtS! SBie oielfeitig ift mir nteiit 2Sermad)en! ,,3d) »ermadje bie £I)ür, id) Dermale bie Äifte, id) üer= „mad)e ba§ fteuer, id) Dermale bie guft; id) Dermale, ma§ ,,id) Ijabe, unb mag id) gurücflaffe." 280. S R ä f j e n , meiste, gemäijt, mäfyenb; ab= ein= gu= Der= tief* langfam= fdjled)tmäi)en; SJiäijer. (ätne eingemäljte SBiefe. 3JiäI)en ift ein Stjeil ber ^Berufsarbeit be§ 23auern. 3d) mä!)e baS @raä ab. ©er ftari'e SDiaitn mäljt mit einem ( S i l a g e grofje 9JìaI)ben, ber fcfjmadje — tleine; ber I)ciu§lid)e niäf)t baS @ra§ tief ab, ber lüberlidje bod). SSer nid)t mäljen !ann, fdjlägt bie Senfe letcEjt in bie (Srbe. S i e 5Iiagb »erfpreitet baS abgemähte @ra8 juitx Srotfnen; menn e§ regnet, unb meun eS büvr ift, red)t fie eS gufammen. SBenn baS jpeu in ber ©djeune ift, fo i)at ber 33auer uermäijt ober eingemätjt. 281. SDialjlen, mahlte, gemault, gemafjlen, maljlenb; entmat)len, Dermalen. © a g gemacene 95iel)l. © a § 9Kaf)Ien in ber SJiiitjle ift eine Söerufggattung. ©er 93iiiller braucfjt: 9Ml)te, SBaffer, grud)t. © a ä SKalen mit Farben ift aucf) eine 23eruf§art. ©er 9 M e r braudjt Farben, Ninfei, 2ud), £>el u. f. m. ©er 9)iül(er Dermalst bie grud)t, et mal)tt baä 9Jiel)l an». ©er SDZaler malt mit Farben, mit Delfarbeu, mit SSSafferfarben, mit trocfenen Farben; er malt auf £)oIg, auf Sud), auf SJietnll, auf (Srbe, auf @IaS. (Sr matt bie SBanb an, bie ^igur ab, bas> -Singefangene au>3 ; er untermalt bie aufgutragenben Sarben; er übermalt, maS fd)on gemalt ift. 282. L a n g e l n , mangelte, gemangelt; mangelnb, er= mangeln, entmangeln. r,50iad)t
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(Sine mcmgetnbe ©adje, eilte gemangelte, ttnebergefunbene Äul). 28er nidjt bcfriebigt ift,' ber mangelt etwae; roaS nidjt befriebiget, bem mangelt etiuaS. „©0 otel ber SJieni'd) fjaben fann, fo Diel mufj iljm „aucjj mangeln föitnen. ift alfo beö 9Jiangeln§ fo „unauäfpredjlicf) Diel, als beS Gabens. @r mangelt Singen, „Piafen, éanbe, Süfje, D^ren, ?¡'teif¡, Ueberlegung, $)aläfte, „öüter, Äönigrei(f)e, t)frünben, Pflege, ffiolf, ©teilen, (Selb, „ — fur¿ 5Me3, roaä er fjaben íann. — Pillea, mag ber „9Jlenfd) Ijat, tíjut unb weife, foll Dollftänbig fein. ift „wichtig, bafj in bem, roe§ er treibt, nicf>tö SÖcfe«tlicf(e8 „mangele; unb eben) o uñdjtig, bafj er, wenn er and) im er« „mefjlid) Diel f)at, bennod) roiffe, mag iljm mangelt, — unb „er fann buref) Drbnung (nur burtfy fefte Drbnung, ge„roiffenljafte Prüfung unb anl)altenbe§, ernfteS riiadjbeufeu. „ — Är.) ¿u biefem SBiffen gelangen." 283. 93iartern, marterte, gemartert, martemb. 2)ie marternbe Surdjt, ber gemarterte Unfdjulbigfe. 284. Siieffen, mafj, gemeffen, meffenb. „Steffen, SBägeit unb 91edjnen finb bie erften 50iit+el „ber Orbnung. ÍDurdj fie wirb mir baS Söafyrfcijeinlidje „geroife, baS 8lnfd)eiuenbe fieser, ba§ UnbeutUdje Reiter, ba§ „Setrüglidje guoerfäffig. 55er Sftenfd) ift nur fjalb SOÍenfdj, „bem SJieffen, 5BSgen unb 9ted)nen nidjt fo geläufig ift, „als ©eljen unb Sieben. Grr mifst ba§ Unermetjlidje, aber „baä unermefjlidj kleine ift iljm gleidj wichtig. É r braudjt, „um beit Sauf ber ©terne j u meffen, eben bie .Kraft, mit „ber er baS 33ierecf feiner SBofjnfütbe auSmifst. (.pier ent= „fjält ba§ SKanufcript eine unleferlitte ©teile.) 9Illeö SBiffen „ift nidjtS oljne DorljergegangeneS (Irroägen, unb ber ®eift, „ber ba§ faft Unerme§lid)e mifjt, er)djlafft, wenn er unge= „meffen im ©einigen fdjlummert. 3)er 3)len|d) wägt fogar M felbft ab unb fein ©gentfjum." (33ei Ärüft lautet biei'e ©teile: „2>a§ Neffen ift ein unentbeljrlidjeä 9Jüttel, Drbnung ju galten unb feber ©adje ilire redjte ©teile anjuroeifen. 5>uvd) bnffelbe wirb baä äBafjrjdjeinlidjfte qewifj, baS Scheinbare mirflidj,, baS Un= 8*
— beftimmte baß
beftimmt,
OJieffen
Singe
ba§
3iüeifelf(afte j u n e r l ä f f i g .
auS
bcr
u n b felbft ber S t o f f , raefentlicf)
melt n u r jitnt
an
iiörperroelt
roeldjem
ju
an
—
@rofje§ —
unb
aber
lieber
bte
ficf) g e i f t i g e r
unb
Siefe
©d)ü_pfer
beS
u n b il)n baburd) i n am Gimmel
unb
in
ben
ben
©eift
©tanb
285.
9)Iauent,
unter® ü b e r = 9)ian
an,
mauert mit
ein
¿pau3
man
mit
mit
mu§
©taugen,
gelegt
gefetjt, f e i n e i n i g e s
gemauert,
SBaltett
a u f ber
S f j r o n e ergeben j u
Söefen
fönnen.")
mauernb;
mit
gebrannten
mit
Äalifteinen,
311,
ben
eine
9)iauent
mauert
mauert
ein
man
fcf)i»acE)e
ift
unter
@r
9Jian
man
Sad)ftui)l;
au8;
foiuotjt
arbeiten.
gütige
Seljm,
m a u e r t eine © t a b t SaS
fjat ber
Steinen,
Äiefetfteinen.
^enfter
untermauert ein
felbft,
au§-
ju=
üermauern.
ungebrannten, fteinen,
mauerte,
bis
©röfje
SRenfdjen
a u f ber @ r b e erlernten u n b
L e i t e r a n b e t e n b ftd) 3U f e i n e m
bie Ä ö r p e r =
©onnenftaub
liod) it)ve S i e g e l n u n b © e f e t j e entfjätt. unprihtglid)
Ölrt
feine 9 j i c § f r a f t
inbem
Dom
§orm
£>bfd)on
©egenftänben
ber 93ienfd)
feine eigne © d ) ö p f u n g ,
©eformteS
33eltalt,
—
benutzt, f o ift es bod)
feiner H e b u n g e n ü b t , ift
116
Siegeln, mit
an
ein
©ebäube
©etnölbe
mauert
Sßanb
mit
@anb=
ein,
eine
man
Sücfe
Untermauert
gu, man;
ringsum. eine
33erufSgattung.
freiem
braudjt:
©djubt'arren,
Gimmel, .ftalf,
als
Steine,
spflafterlellen,
Ser
unter
?0caurer
bem
Sad)e
©anb,
©erüfte,
Sleiroage,
Jammer,
Jpebeiien. 286.
k a u f e n ,
©in
gemaustes
Sie
Äatje
ber S i e b
mauste, ©tücf
mauft,
bte
gemaufet,
gleifcf), ©ule
mauft,
ba«
Äalje.
Sßiefel
mauft,
mauft.
2iud) bas k a u f e n (93iäufefangen) Ser
maufenb.
eine m a u f e n b e
?Jtan)cr
brauet)!
auf
ift eine 2 3 e r u f S g a t t u n g .
bem 'gelbe
Srati)
unb
'©triefe.
(23tnbfaben.) •¿87. 5 ) i i e t f ) e n ,
mietete,
gemietet,
mietfyenb,
üer=
niietlien.
(Sin oermietf)eteS £muS, ber baS |)auS Gigentfjümer.
üermtetfjenbe
—
117
—
Stf) mietfje et« -£>au§, ein S a i t b g u t ; ber meldjer e§ icifit, »ivmiettjet eS m i r . g-iir b a s SSermietfjete j a i j i e icf) 93iietf)= jitig, 9)£ietf)e. 2 8 8 . S t e i f e n , molf, gemolfen, metfenb, au§melfen. 5 ) i e melfenbe 9 K a q b , bie g e m o l f e n e Ä u f ) . 9 J i a n m e l f t bie Ä ü i j e , © e i & e n ; ber S a r t a r m e l f t b a ä $)ferb. S i e SiJZauö m e l f t m a n n i d j t , ben SSoget f a n n m a n n i d j t m e l f e n u n b ben S t i e r and) n i d j t . 2 8 9 . 9 9 i e r f e n , merfte, gemerft, m e r f e n b ; ab= ait= a u f » oer= Bor= n a d j m e r f e n . @ine n i d j t bemerfte © e f a i > r , e i n w e n i g mevfenber Saffe. 3 d j merfe ben S ß o l f e n ab, w e n n e§ r e g n e n w i l l . „ £ > a a Ä i n b i n ber S S i e g e m e r f t f d j o « . S o inie fid) „ber SJteuicf) ® i e ! e § m e r f t , oermefjrt er feine Ä e n n t u t f f e . " 2 9 0 . 9 3 i e ^ g e i t , m e l d e t e , geme Bor ifjm beugen; „ — aber ba§ ift nidjt unfer Si)eil." 2 9 4 . 9Jc ifte n, miftete, gemiftet, miftenb; übermiftctt, anmiften. @iit miftenber itnedjt, ein gemifteter Siefer. SJiiften ift ein £f)etl ber Berufsarbeiten be§ 33aiter§= mamteä. © e r 83nuer übermiftet ben >Mer, er oermiftet feilt ©trof). © e r Unorbentlidje nermtftet feine Äleiber, feine ©erätlje, fein Rapier. 2llle§ niaa fault, gibt SJtift. 2ßenn er in feuchter SBärme gäljrt, wenn er ohne geuditigfett ift, fo börrt er attä itnb frifjt fid) felbft. „ ? ü r bett SSauer ift baS SRiftmadjen eine Äunft, bie „er treibt, für anbere Seute ein geiler, ben fie ftcf) abge= „roöljnen muffen. „©er )d)ted)tefte SJiift für ben 50ienfd)en ift, wenn er „felbft mi&faul ift." 2 9 5 . S R ö g e n , id) mag, mochte, idj Ijabe mögen; oer= mögen, übelmügen. © e r DJlagen mag bauen, ber SJlenfdj mag effen, ber .£jal§ mag fijlutfen. © e r Dd)3 mag brüllen, ber S ö g e l mag fliegen, ber gifd) mag fdjroimmen; bie Sugenb mag tangen. © e r (Sfel mag tragen, ba§ $ferb mag jteljen, bc'r S t e i n mag galten, baö |>olj mag faulen, ber £äffige (3anffü nicfjtg, bau ein Ruberer getfjan fjat. ,,Sd) Dermag m i t ber Ä r a f t , bie id) befi^e, alle§ ba§, „ a m » biefe Ä r ä f t e üermögen. 5 ) a S SSermögeit beS 25iettfd)en ,,ift i i j m felbft unermejjlid). S ß e r follte ba§ ben!en, w e n n „ e r 9JienfdjenI)eerben u n b 2)ien)d)eni)aufeit, w i e fie finb, „beieinander fiefjt? 916er m a n m u § fid) b a n n fragen, ob „tuet ober w e n i g ober n i d j t ä getijan worbeit ift, bie Ä r ä f t e „ i n ifjneit gu eittwid'eln, j u r e i f e n u n b ¿u Derebeln. SBo „ u i d j t ß b a f ü r g e t r a u w i r b , ba bleibt ber äften)d) B a r b a r ; „ w o w e n i g b a f ü r getljait w i r b , ba bleibt er ein a n m a f j t i d j e r „ S u m m f o p f ; n u r w o genug b a f ü r getfjan w i r b , n u r ba „fittbeit feine Ä r ä f t c ( S p i e l r a u m , fid) fjarmoitifd) gu ent» „wicfelit." 2 9 6 . 5 3 i o r b e n , morbete, gemorbet, m o r b e n b , e r m o r b e n . ® a § 9)iorbeit m a d j t bem u e r w i l b e r t e n 5)ienfd)en fo w e n i g , al§ bem m o r b e n b e n 33iel), u n b bie 5 f t o r b l u f t ber 9)ienfd)en nnterjdjeibet fid) aud) nad) A b t e i l u n g e n , bie u n t e r bem morbenben 23iei) f t a t t Ijaben. 23ei SSielen i f t bie 9Jtorbtuft fatjenartig; Slttbere m o r b e i t m i t gucf)ä= u n b 9Jiarber=, nod) Stnbere m i t fnjcinenluft, wieber R u b e r e m i t 5Bären=!Dumm!)ett; wenige m i t bem ©efüljle, ba§ m a n S ö w e n u n b 3tbtern ju= idjrei'bt, u n b meileidjt noef) SBeitigere m i t ber s JJiäfjigung beö (Stephanien. 2 9 7 . SOiii I) e n , mütjete, bemühen, bemüljete, bemühet, kmitfiertb. (Sin ftcfi u m bie S u g e n b bemütjenber 9Jien)d), eine © a d i e m i t ber m a n fid) öergeblid) bemütjet. ,,?Die:i|d)en u n b S i e f ) b e m ü h e n fid) u m ba§, w a § fie .„geiuften, aber ber i J i e n f d ) f a n n fid) m i t A u f o p f e r u n g feiner „©etüfte u m fein S ö o f j l bemühen, w e n n er fein S ö o l j i f e m i t . „ S c n n o d j w i r b er gemeintglid) ob feiner St)ortjcit jefjtt , ; , 9 M mübe, w o ein 9 ) i a l ob feiner SBeiSfjeit." S a ß , waS id) treiben muft u n b n i d j t w o l j l f a m t ober aud) itid)t woijt »ermag, i f t f ü r mtd) m u f ) f e %
—
121
—
„ 3 u bem, wa§ wichtig ift, mufj ber SJienfd) feine 5Riif)e „freuen, ©ä mufj il)m nid)t üJiüfje madjen, miibe git „werben u m ©uteä 31t tjjun." 298. ü b e n , ermüben, ermiibete, ermübet, ermübenb. © i n ermübeter Silter, ein ertnübenber (Spaziergang. 2 9 9 . S f t i t r r e n , murrte, gemurrt, murrenb, anmurren, Wiebermurren. @ i n immer murrenbet un^ufriebener SJienfdj, eine gute © a d j e , über bie man mit llnrecfjt gemurret. 55a§ Spurren ber ijunbe Reifet Änurren. „ 2 ) a § Silter murrt gern, ©elbft bem grofeen Äönige „in $)reu§en fagten feine Seibfjufaren in feinen legten S a u r e n „oft: Sitter ¿Brummbär." 3 0 0 . 9 Ä u r m e h t , murmelte, gemurmelt, murmelnb, umljermurmeln. © n e ©arfje, Don ber nur i m ©tilien gemurmelt wirb; ein etwa§ in ben Sßinfeln umtjevmurmelnbeS SBeib. 3 0 1 . 9 ) i ü | i e n , mu§, mufjte, id) Ijabe muffen. (StwaS, ba§ man roiber feinen SBillen ttjun m u § . 2)er Sfteitfdj m u f j effen, trinfen, fdjlafert; er mufj ftd) ba§ 9tütl)ige anfdjaffeit; er m u § baS lernen, mag er nötfjig f|at, burdj bie SBelt 3U fommen; er mufj jaljlen, wag er fdjulbig ift; er mufj mitarbeiten, wo er mit genießen will; er mufj ftd) bem fTiecfjt unterwerfen, baö im il'anbe ift, unb ber Statur, bie ifjm im SSege ftefyt; er mufj ben 33erg um» geljen, ber it)m im 5Beg ftcfjt; — wenn er an ben Sktd) fommt unb fein @ t e g ba ift, mufj er jurücf. SSemx id) etwaä Derfteljen will, muf; id) aufmerffam fein. Sßenn icfj etwag ausridjteit will, mufj id) mid) anftrengen. „2Ba8 man will, baä m u f } m a n nidjt. Söeitn bu alfo „2llie§ w i l l f t , wag red)t ift, fo fannft bu j u nid)t§, wag „redjt ift, gezwungen werben." 3 0 2 . S i ä i j e r n , näfjerte, genähert, näljernb, an= f)tn= ju= wiebernäljern. (Sin fidj näbernbeä ©ewitter; ein SSeg, ber ftdj burd) SSergräbung genähert l)at(ber burd)2ibfdjneiben b e r Ä r ü m m u n g für^er geworben ift).
£ a § Schiff nähert fidj auf bem SBaffer, ber SSagen auf ber ©tra^e; ba§ Söetter nähert fidj am Gimmel, ©treitenbe SOienfcijen näijern fid) oft felbft luieber in ben DJieinmtgen, worüber fte ftreitcn. „SJlit jeber ©tnnbe nähert fid) 9tlle§, mag auf ben „Slienf^en mattet, fomoijl baß, ma§ er erhoffen, als ba§, „mag er fürchten rauf}. ©urd) gleifj unb Stnftrengung fanit ,,id) mir SSieleS nalje bringen, baä fonft ferne bliebe." ( S e i ¿träft Reifet eS ftatt bes legten ©a£eä: „©urd) Semen !ann id) mir Äenntniffe, burd) Uebung gertigfeiten, burd) Slnftrengung Sebenäßenüffe aller Slrt, burd) Setdjtfinn aber aud) Unanne^mlidjfetten unb Reiben nalje bringen, bie fonft fern bleiben würben. Unter ben ®efd)ö:pfen ber Gsrbe ift ber Söienfd), unb unter ben DJcenfdjen berjenige, meld)er unterer £)ülfe bebarf unb un§ fo nalje ftefyt, ba§ mir biefe £>ülfe ifjm leiften Hörnten, unfer ^ädjifter. Äinber, iljr rennt bie S u m m e aller ©ebote, „@ott über 2llle§ unb ben 9iäd)ften, mie eud) felbft, gu lieben"; moljlan benn: @ o ifjr foldjeä miffet, feiig feib iljr, fo if)r foldieS aud) tljut!") 303. 5ftad)ten, nachtete, genadjtet, nacfjtenb, übernachten. (Sin übernacfjtenber 9tet|enber, eine ©tunbe, ba e§ fd)on genadjtet fjat. © i e erquiefenbe 9tad) trufje, bie 6rl)abent)eit einer ftiHen @ternennad)t. (SE> nagtet im SSinter früfjer, al§ im (Sommer; es Der» uadjtet im SSinter fpäter alä i m S o m m e r , ©er ©inmofjner übernachtet bei fidj, ber ^rembe i m 2Sirtt)§l)aufe, ber SSogel auf bem Saume, im gelfennefte ober unter ben ©äcfyem, bie Äul) im ©talle. © i e ¿Raubtiere roadjett, menn bie anbern fdjlafen; fie übertragen, menn bie anbern übernachten. (Sa nadjtet beim 9)iertfcf)en, beffen ©emütl) fidj oer= finftert. £>ft nagten aud) feine Stugen, efje er ftirbt. ©er Slinbe lebt in einer emigen Diadjt. 304. 9 i ä l ) r e n , nährte, genährt, näijrenb. (Sine moIjU näljrenbe ©peife, ein mol)lgenät)rter SJienfd). ©er üftenfd) ttäijrt fid§ felbft. ©er 9Jiann foll SSeib unb Äinber ernähren, ©er S a u e r näfjrt fein ©efinbe unb fein SSief). 2Ber gut ijirtet, näljrt gut. ©er SDtafdj näljrt
—
123
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ficfj mit Steifdjipeifen, mit ©emüfe, mit (ärbfpetfen, mit ©efodjtem uttb Ungefodjtem. 5Da8 33ief) nährt fid) im (Stalle, auf ber SSetbe, auf natürlichen SBiefen, auf fünft* litten SSiefen, baS SBilb näfjrt ftd) in Sßälbern. Sie JRaubtljiere nähren ftd) mit Sleifdj, audj ein Sljeil ber SSöget näfjrt ftd) mit gleifdE), bie mehrern mit Äörnern, ber 9Jìarber mit 83lut. — Sie ^flanjen nähren fid) Don (unlejerlid) im 9Dianufcript.) 305. Ziagen, nagte, genagt, nagenb, oernagen. (Sin im «perlen nagenber SSurm, ein abgenagtes S3eiit, eine baS Sud) nagenbe'9DRotte. 306. nageln^ nagelte, genagelt, nagelnb, an« tet= ju= übemageln. (Sin oernagelter Sobtenbaum (Sarg), ein Stiften ju» nagelnber Äned)t, ein übernagelter Saben. 307. k e n n e n , nannte, genannt, nennenb, benennen. (gin etroasi unridjtig benenitenbeS Äinb, eine (Sadje bie mit Unrecht fdjön genannt wirb. 308. 9lei)men, nahm, genommen, ne^menb, an* oer= ein= über= be= jn= auf= mitnehmen. Sch nehme eine Saft bem Slnbern ab, audj ben jürnenben wilben SWann nehme id) ab; ba8 @efd)enf nefjme ich an. 33er unter groei Sijeilenben ben 33orjug ijat, nimmt Don bem ©etfjeilten ¿uerft an. 5)a§ am Soben liegenbe nefjme ic^ auf; ba§ 9ieft nefjme id) auä; auch Siebling neljme id) auä. benehme mich 9U* ober böfe. Sdj nehme ba§ ©elb ein. — Sdj entnehme au§ bem, roaS id) fehe, mag an einer @ad)e ift. 33a3 tdj tljmt will, nehme id) mir Dor. Sch nehme ba§ Sleufjere herein, ba§ Snnere fjcraxiö, baS Dbere ^ctaB, ober h i n t e r , baä Untere Ijerauf, ba§, waS idj forttrage, hinweg, ba§, »a§ jenfeitö be§ 23ad)e§ ift, herüber, ba§ 33ergeffene nadj; baä Aufgetragene übernehme id). 23er betrügt, übernimmt ben, ben er betrügt. Sch benehme midi bèi jeber @ad)e gut ober übel, roarm ober gleichgültig, getroft ober furd)tfam u. f. m. — Sch oernehme bie Neuheit." Sch benfe, ich h " ^ »omeljm, wenn ich &or ben SXnbern nehmen barf, wa8 ben Stnbern mit mir gehört.
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Sdj nefjme 31t im 2Öad)3tf)um, im ©erftunb. Steine ©e= fdjwulft nimmt 31t, mein Dljrenwei) nimmt ju, meine Siarrfjeit nimmt 31t; ber Söloitb nimmt 3«, ba3 äöaffer nimmt 31t. 3d) iteljme mein SSort juvücf. 309. Stafdjen, nafdjte, genafdjt, nafdjenb, üernafdjen. 6iue nafd)enbe Äaije. Gin Änabe, ber, inbem er in ber i'iidje ^cnafrfjt, fid) bie ginget Derbrennt. 310. Siefen, beneiden, näffeit, nä&te, genäht, näffenb; att= »cr= wieber* iiber= einnebelt ober näffen. 6tn nebenbei- (näffenber) ©djwamm; ein burd) Siecjen uernetjteg (burd)nä$te§) Äleib. ©er Söeitjiuäbei näfjt an, ber grofje Siegen nejjt bitrd), (burdjnäfjt.) 33a§ beregnet wirb, wirb beneijt. ©a§ 23e= netzte tropft fjerab, Ijerein, fjerunter u. f. w. SSaö ftatf beneijt ift, Ijeifjt Kernest. ©er meiere ©djnee neijt. 311. Gebellt, nebelte, genebelt, nebelnb; Der= über» be= aufnebeln. Grin bie (ginnen benebelnber Siaufd). ©ine ©tunbe, nadjbem es fdjon üernebelt ijat. ©er 23eraufd)te ift benebelt; wer jebern glaubt, waS er iijm angiebt, wirb benebelt. „SSemt ber Seib im Siebet ift, fo fann ber gufj uerirren; „aber wenn ber Äopf im Siebet ift, fo oerirrt ber 93ienfd|." (,,@ine abfdjrecfenbe SBarnung, Äinber, möget £E)r bteßfaiiä an 5Dien|djen nehmen, bie fid) mit geiftigen ©etränfen be= rauften, ©eiftige ©etränt'e finb aber nic£)t bas Ginjtge, mag ben Äopf benebelt. Unorbentlidje Süfte, SJiärdjen »on ©efpenftern, Sieblofigfeit, ©gemutt}, 0Hüft mtb Safter aller 2lrt bilben eine U^aljl' uon ©ümpfen, benen foldje Slebel entfteigen." — 3ufafc bei Äriifi. —) Senn ber Siebel aufgebt, fo l)at eS üernebelt. ©ie @e= genb, bie im Siebel fte!)t, ift üb ernebelt, ©er Sötenjdj, ber im Siebet ftefjt, ift umnebelt. Söenn ber Siebet finft, fo »ergebt er; tuenn er ftefjt, fo nebelt es auf. 312. Sieiben, neibete, geneibet, neibenb, benetben. ,,©a§ niebrigfteStjier, ber ^unb, ift aucfj ba§ gefräfeigfte. ©ei „alfo nidjt gefräßig, fei nidjt gierig, fo wirft bu weniger neibig.
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„9Jian Benetbet ba§ SSerbienft, ben S i e i d j t i j u m , bie @ljre „unb jebett S i o ^ u g . (JS ift eine 2f)orI)eit; m a n fül)(t n u r „befto brücfenber, wa§ m a n nid)t l)at." 3 1 3 . S t e i g e n , neigte, geneigt, neigenb, a b Der» neigen. 3 d ) neige ba§ £)f)r j n t n iRebenben, unb oon bem weg, w a s id) nid)t p r e . 3 d j neige m e i n | ) a u p t au§ @f)rfurd)t. Sßonadj id) ftrebe, banad) neigt [id) ntein ^ e r j ; mas> id) fliefje, bauon neigt e§ fid) weg. 3 d j »enteige mid) Dor bem £)öl}ent. ¡Die ficf) iteigenbe (Sonne ift fd)ön. „ © e r SDtenfd), ber ben Sirmen unb ber 56af)rl)eit unb „bem Siecht abgeneigt ift, f)at 3 u n e i g u n g ¿ u m S r r t i j u m , „ j u m Unredjt unb j u r ©ewalttijätigfeiit." 3 1 4 . S t i f t e n , niftete, geniftet, niftenb. S i e niftenbe S a u b e , bie entzogene @d)walbe, bie ge= niftet I)at. © e r Qlbler niftet auf fjofjen F l i p p e n , ber © t o r d ) auf ben ¡Dädjern, bie meiften SSögel auf SSäumen, bie © d j w a l b e unter bem !Dad)e, bie 8erd)e i m Selbe, ba§ K e b i j u ^ n i m SÖalbe. 3 1 5 . S t e u e r n , neuerte, geneuert, neuernb, erneuern. ,,2lUe§ 3ilte muf? erneuert werben. 2lber ein irgenb „etwas» erneuernber SDtenfd) mufj ba§ Ä i n b nie m i t bem „S3abe aue|d)ütten. S S a ß erneuert rairb, ba§ mar m a l t e t . „Slber a n ber guten Sftauer oeraltet ber ©eftid) oft 1 0 0 „ 9 J M , efje ba§ S n w e n b i g e ber SRauer mürbet. © e r ift ein „ £ l ) o r , ber bie SJiauer u m be§ abgefallenen 23efttdE)§ willen „ u m w i r f t , fo wie ber, ber u m einer iibermooSten fRütöe „ w i l l e n einen inwenbig frifdjen ¿ B a u m umbaut, (¿inen „ 2 3 a u m j u erneuern, f a n n ein 9Dienicfiei:alier wäfjren, unb „einen (Staat 311 erneuern, wirb, benfe id), aud) ein 9Jien|d)en= „alter brauchen. S m m e r mufj m a n benfen, bag nid)t jeber, „ber a u ber alten f l a u e r gut flicfen, aud) eine neue gut „aufbauen fann, unb 9Jtenfcf)enr bie baö Ä i n b m i t bem „23abe au§)d)iittcn, taugen j u allem (Erneuern gar n i d ) t § . " 3 1 6 . f i e b r i g e n , " enttebrigen, erniebrigenb.
erniebrigte,
erniebrigt,
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„Sßer bie Slrmutf) entiebrigt, ber erljöfjet ba8 Unredjt. „(SS ift nidjt erntebrigenb, uttglücflidj ju fein; aber ben „Unglücflidjen ¿ertreten, bag erniebriget waijrljaft." ¿17. S t ö t f y i i j e n , n ö t i g t e , g e n ö t i g t , nütjjigenb; ab= fort= f)inunter= Ijtnüberuötljigcn. Sei) nütljige mit 9tecf)t ba§ Äinb, bog bie Slr^nei ititf)t will, unb ben SRann, ber feine spffidjten itidjt erfüllen ttriU. 9)iit Unredjt n ö t i g e id) ben ©djwadjen jum SRadjfolgeit, ben Stic^tüberjeugten iura ©lauben, ben 9afen, ber fträmer auf ben Käufer. Ä u r j e§ i'ft be§ $)affen§ für 9)ienfd)en unb Sief) gar Biel. 3 2 5 . ^ a f f i r e n , paffirte, paffirt, paffirenb. ©in paffirenber grember, eiue paffirte ©adje. © e r 9ieifenbe paffirt. 35a§ begegnet, paffirt. © e r Seijler ben man überfielt, wirb paffirt. 3 2 6 . p e i n i g e n , peinigte, gepeiniget, peinigenb. © i e tiefe SBunbe peiitigt. 23a§ baS .perj angreift, peinigt. Äein SI)ier peinigt feineSgleidjeit. „ © e r 9)ienfd) atiein peinigt feine3gleid)en. @r peinigt „aber aud) fit^ felbft. Sludj ba§ ttjut fein £l)ier; e§ faunä ,,nid)t. — © e r Sftenfcf) allein fann im Ueberfluft glauben, „er werbe »erhungern, beim fyeiterften SSetter, ber ©onner „werbe itjn erfdjlagen, unter 50ienfd)ett, bie if)m @ute§ tl;un, „fie mürben itjn nergiften. © e r SJienfcf) allein fann ftd) „mit Borfteliungen peinigen, bie nur in feinem Äopfe finb. „ — Si>cnn bie ^etn feiner Sftarrfjeit aufß «pödjfte tommt, „fo wirb er rafenb. ift peinigenber, mifjfannt, als gefcfjlagen j u fein." 327. fein b e n , pfünbcte, gepfänbet, pfäit'benb. @3 gibt ^Pfänber ber Siebe, |)fänber ber Sreue, aber and) ^fänber für cut(ct)nte§ ©elb, für unbejaljlte (Sdjulbeit. Sdj oerpfänbe, wa§ idj nidjt braudjc, bamit id) etwaS
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befomme, bog id) nülíjicj })abe. 2)a§ $)fanb foll immer nicljr roevtl) fein, aíS bag, wag man bafür au§Ieif)t. ©et SluSleiljer behält bog ^fanb in ber .f)anb, big er bag 2íu8= geliehene mit 3in§ unb folgen wieber in £)cmben Ijat. ,,3íber ber SDíenfcí) oerpfänbct iridjt blofj fein ©ut; er „Derpfänbet feine (Síjre, feinen guten Flamen, unb man „flibt il)m auf feine @l)re, auf feinen guten tarnen oft fo „gerne etroag, alg auf Unterpfanb. —' @I)emal8 glaubten „bie Seute, ber 9)ienfd) fönne fid) aud) bem Seufel ner= „pfäitben." (Ski .Stuft lautet btefe ©teile: „35er 5)ienfdj öerpfänbet nidjt blüf) Singe, bie einen ©elbwerti) fjaben, fonbem aud) fein SBort, feine @f)re unb fogar fein ieben. £)b er ein Otedjt l)abe, fein Sieben ju »e'rpfänben? Äeine menfdjlidje ©efejjgebung famt iljm baffelbe ertfjeilen; aber wo bie ©e= fdjidjte ung Büge aufbewahrt ijat, baf) eg au§ Äinblicfjfeit, Skterlanbgliebe ober §reunbfd)aft gefdjal), ba reifjt bie frei* willige 3lu§lieferung feiner felbft, als etneg folgen $)fanbeg, unfere ©eele unwibeiftefjlid) jur f)öd)ften 23ewunberung l)in.") 328. pfeifen, pfiff, gepfiffen, pfeifenb, augpfeifen. (Sin pfeifenber äiogel; ein auggepfiffener ©djaufpieler. 55er ©tallfnedjt pfeift unter feinen JRoffen, ber Säger ben ^uitben, ber ©d)elm feinen Äameraben, ber 9)ieifter bem Jfnedjt, ben er nicf)t errufen mag. „33on einem Änabeit, ber in ben ©äffen I)erumpfeift, „erwartet man nid)tg ©uteg." Oft pfeifen ©affenjungen Seute aug, bie am Oranger fteljen. 3m ©djaufpiel wirb ber fd)led)te ©pieler augge= pfiffen. „3m pfeifen unb ©ingen übertrifft ber SSogel ben „5Jienfd)en, im -Sieben fteljt er iljm ot)ne 23ergleid)ung ju= „rücf, — id) benfe, weil fid) pfeifen unb fingen, aber nidjt „reben läfjt, obne gu benfen." (33et Ärüfi: „S5ie Siebe jum pfeifen ift, wie bie Siebe ¿um ©ingen, eine golge ber @mpfänglid)feit unferer Statur für bie Harmonie ber Söne, unb aud) bag pfeifen ift ein Sljeil beg Sonreidieg, ber, wie bag ©ingen, eineg £)oi)en feftalc^i'é fámiutlictje Sßetfe. xvi. 9
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©rabe§ öon geinljett uitb Äraft fäl)tg ift. 9Iber niebriger als bie 2inlagc ¿uni (gingen, ^abeit mir bie Anlage jum pfeifen mit beit Sögeln ' gemein, roelcfje lefctern mü ben ebleren ©efüljlett ber' DJienfcfjeituatur bei SBeitem nid]t fo innig oerroanbt ftnb, al§ jene. 2indj ift ©ebanfenlofigfeit weit öfter bie leerföpfige «Begleiterin beö $)f e i f e n § ' a l § ©ingeng.") 329. ^ f e r n e n , pfercfjte, gepfercht, pferdjenb. (Sin ben Siier einpferdjenber ©cfjäfer. CSingcpferdEjte ©d)afe. 330. ^Pflcutjeit, pfianjte, gepflanjt, pflai^enb; an- axif= be= iiber= oerpflanjett. 6 i n 23äume unb 23iumen pflan3eitber ©ärtner, ein an= gepfta^teu 8anb. ©er ©ävtner pffan^t ben ©arten an, bie Siebe an beit Spalierbaum auf; er bepflanzt bie 23ecte; er pflangt ben ©etjling ein; iua§ er aug bem ©arten oerfauft, ba£ l)at er erpflan^t. ©nrd) ©amen unb Slbleger unb (Setzlinge pjiangt er bie ^fian3en fort. Gr pflanzt in ben ©arten hinein, um ba§ 23eet Ijerum, über bie ^Matteform Ijinübcr, bie jarteften $)f(att3en hinter ber SBanb, ben 33udj8 um bie 33eete ()erum, ben 3'ueig auf ben 5Baum hinauf, bie ®ommer= pflanze ber .perbftpflanje öor, bie .perbftpflattje ber f£eßc! 9)lit roeldier Öicbe, mit weldjer Sorgfalt unb Sreue bie gärtlict)c 9Jiutter ityren (Säugling pflegt, ift nidjt mit SSovteit ¿u fccjdjreiben. 2So immer eine men]'cf)Udje Drbnung l)errfd)t, finbet ber 2(rme, ber Äranfe, ber 55evlaffene bei feinen ^ölitmenidjen bie Pflege unb Untcrftüjjung, beren er faebarf, um fein l'eben ju friften, feine ©efunbfjeit uuebeii^uftctleu unb ben ©tauben ait ©otteä Siaterliebe burd) bic Segnungen feiner trüber in feiner ©eele ¿um uneridjütterlidjen Vertrauen ¿u erfjeben.") „SÖo baS Sanb in Drbnung ift, ba lernt ein Seber fid) „felbft oerpftegen, unb Seute, bie unter cjleidjen Umftcinben „gleiche pflege bebürfeit fonnteit, tragen in gefitnben Sagen „müd)entlid) einen unbebeutenben Pfennig ¿ufammen unb „fidjern fo bie Pflege if)ves 2Uter§, bie llnbef)ü(füd)fcit „tränier Sage unb baö Unglücf eines »erftümmelteu S-eibcS." 333. ^flidjten, üerp'flidjten, »erpffidjtcte, tierpflid)tct, oerpflidjtenb. @ntle()nte§ ©elb uerpflidjtet mtcf) ¿um 3ine> unb ¿um 3uriid^ai)ten.' Gin empfangenes Sefjen uerpf(id)tet mid) ¿ur (irfüKung ber Sefjenhebingniffe, eine empfangene ©oljltfjat 3uv ©anfbarfeit, eine gegenwärtige 9totf) ¿nr 9Jiiti)ülfe, meine iinlagen ¿u ifjrer Siniuenbung. ©e§ Sanbeö 3Bo()i nerpfiidjtet mid) ¿ur Aufopferung oon Seib unb geben, @ut unb 23lut. „(Sin ebler 9Jieufcf( wirb burd) Siebe unb Sßflfjltfiaten „eben fo ftarf ncrpflidjtet, als burd) !)iecf)t unb ©eredjtigfeit." (@e|"efc.) — 334. lüden, pfiiicfte, gepffiicft, pfliicfenb, abpflücien. @iu abpflücien ber i)iebmann, eine abgepfiütfte 45lume. ©er 6lepf)(int pflürt't mit bem Sitiffel ben Äof'uö unb bie ©attel Dom ^Palmbaum, ber Äffe mit ben Rauben, baö (yidjbörndjen unb ber Papagei mit ben prallen. ©ie SBiiuerin ptfötft bie fntditleereu Sdjoffe oon ber y*
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ilMie, ber ©nrtner bie überflüjfigen öoti bcn |)fianjen, ber äßeber bie iit baS ©ewebe f)ineingefd)lid)euen falfdjen gäben, bie in baffeibe fyineingefommene Unreintidjfeit. 335. p l a g e n , plagte, geplagt, plagenb. „Sßer plagt, wirb wieber geplagt ober geflogen; barum „ift ein plnge'nber SJlenfd) immer ein unglücflidjer 9Jienfd). „öu ift bcS $)lagen§ oiel auf (irbcn; bie £>i£e famt mid) „plagen, ber groft fann mid) plagen, fur^, bie gan3e 5iatur „fann mid) plagen. „9)iel)r al§ bie Statur plagt ein SJtenfdj ben anbern; er „plagt il)n burdj Unrecht, er plagt itjn burd) ©eroalt, er „plagt iljn buvd) Sieblofigfeit, burd) i)intanfe|ung u. f. w. „ilber bie fdjwerfte ^Plage, bie ber OJienfcf) ijat, ift bie, welche „er fid) felbft mad)t. Sßenn Ungliicf, wenn Sammer, wenn „(Slenb auf meinem Raupte liegt, baö id) mir felbft 3uge= „jogen, fo ift meine 9)lage größer, als irgenb eine, bie „mir bie Statur ober bie 33og't)eit ber OJienfdjen jujiefjen „fann." 336. p r ä g e n , prägte, geprägt, pväg:nb, aufprägen. (Sin iüiün^e prägetibe» S>d)lagwerf, eine geprägte ©d)eibe= münje. Sd) präge mein Spetfdjaft auf ba* Sengnifj, ba§ id) gebe; bie Dbrigfeit prägt iljr (Siegel auf ifyre Sßerorbnungen, unb ben Stempel auf ba§, roa§ im 8anbe nidEjt ungeftempeit ge= braudjt werben barf. 9)ian prägt auf ÜJtetall mit ©rucfroerfen unb Sdjtag* werfen. 9Jlit (Sdjlagraerfen werben unfere 9Jiänjen itnb 93iebaillen gebrucft, mit Srucfwerfen metallene «paitbmei'fa= artifel, knöpfe, 33e)d)läge u. f. w. 3d) präge ba§, waS id) lerne, mir im @ebäd)tni§ ein. 337. g r e l l e n , prellte, geprellt, preHenb, einprellen. (?in feinen Äamevaben prellenber Spieler, feine an bie 5)iauer geprellte Äuget. ®ie gefdjoffene Äugel prellt an bie SBanb an; bie 53ieereiwelle prellt am Ufer an, ber Dom 33erq fallenbe Stein an bie @id)en, bie Säume, bie itjm im üffiege finb, ber Sdjall an bie S a n b , bie feinem Urfprung öorüber liegt.
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2ltte§, wa§ anprellt, prellt wieber gurücf. ©er ¿urücf= prellenbe ©d)all l)ci§t (icfjo. SBemt einem SOiertfcf)en eine ©ad)e, bie er für gewiß naf)m, fef)lfd)lägt, fo fagt man, er fei an^eprcllt. ' 33er beit •Jlebenmenfdjen falfdjer Hoffnung getäujajt ijat, »on bem jagt man, er fjabe il)n angepreflt. Ißeim kaufen, Saitfdjeit unb Spielen wirb ber 95ien)d) am meifteit geprellt. 338. ^reffen, preßte, gepre§t, pveffenb. @in feft preffenbeö ©djraubwerf. Gin [tat! gepre§tcr SudjbaHen. 339. p r ü f e n , prüfte, geprüft, ptüfenb, erprüfen. 2)ag prüfenbe Skrljängnifj, ber geprüfte gletjj. 23a8 man nü^en unb branden will unb nocf) nid)t fennt, ba§ prüft man. ©er geljrer prüft ben ©djüler, ber 5)tei|"ter beit E r l i n g , ber ©djneiber baS Sud), ber ©d)ut)mad)er ba§ Seber, ber 5){au-:er bie ©teine, ber Sünmermcinu baß ber Dfftjter prüft bie ©olbaten, ber ©eneral fein (Jorpg, ber Dbergeneral bie 3Irmee. ©er prüft ben 28eg, ber iljm nidjt fieser bünft, unb bie Äatje ben ©prung, bem fie nid)t traut. „55er SDienfd) allein prüft fid) felbft." (Sei Ärüfi: „©er ÜJJenfd) allein prüft fid) felbft, iue6= fjalb aud) er allein fäfjig ift, öoit ©tufe ju ©tufe rneiier, beffer, uoUfommener gu "werben." Äinb, ein raeifer ©prud) mat)nt bid): ,,^vüfe, wa3 beinern 8eibe gefunb ift, unb wa§ iljm nid^t gefunb ift, baö gib if)m nidji." SBenbe biefen ©prud) aud) auf bie göijig* feiten unb Äräfte beiner ©eele, auf beinen ffierftanb, bein ©ebädjtnife, beine (Sinbilbungefraft, beine Siebe, bein 23er= trauen u. f. w. an. ^rüfe, waf> jeber con biefen Äräften gefunb fei unb wa8 iljr nidjt gefunb ift, ba§ gib iljr nidjt.) 340. p r ü g e l n , prügelte, geprügelt, prügelnb, abprügeln. ©tu ben £unb priigelnber Säger, ein a6geprügeltev ©olbat. „©en |junb, ben man jie§en will, ntufe man prügeln, „unb SJienfdjen, bie oljne ben ©ebraud) ifjrer Sßcrnunft „leben, finb im gietdjen gall; fie fönneit ju bem, was fein,
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„unb audj um iftrcr fclbft millen fein mu§, nur burcf) bie „gurdjt uor bem prügeln fjiugelenft werben." 3 4 1 . $ > r a l ) l e n , pVaijtte, geprahlt, pral)lenb. „ @ i n praijlcnbeS Äinb mirb nidjt feiten ein maulljängenber „9Rann. „|)vaf)ien ift, fidj beffen rühmen, ba§ man nidjt lann, „baö fpiegeln, mag man nidjt Ijat, baö fd)eincn Dollen, „iua§ man nid)t ift. ,,3öer ba§ DJiaul Biel offen Ijat unb nidjt Biel roeifj, ber „MU§ prallen, unb tnev Biel DOU fiel) felbft rebet, bev prafjlt, ,,er mag fagen, waS er mitl." 3 4 2 ! p r a n g e n , prangte, geprangt, prangeitb. r ,Sd) mödjte fein prangenbeS .ftinb Ijeifjen, roenn'S aurf) „ n u r roäre, weil bn§ .palSeifen aud) Oranger fyeifjt." 3 4 3 . Q u a e f f a I b e n , quacffalbte, geqiiacffalbet, qitacf= falbeitb. „(Sin quncffnlbenber Slrjt ift für ben Seib, roaä ein „pfufdjenber Sdjneibev für beit JRocf. „ 2 ) a S Quacffalben entfpringt Bom efelljaften ©efdjmeibe, „bavauS arme unb fdjledjte Sterbe ifjre Slr^nei bereiten, — „Bielleid)t urfpriinglid) oorn grofdjleicf), ben fie in iijre „ S a l b e n gebraust ijaben mögen." 3 4 4 . Q u ä l e n , quälte, gequält, quälenb. Gin quälenber ©ebanie. Gin überftanbener © d j m e r j , ber gequält f)at. ©vofjet Sßevbrtiß, großer © c f j m e r j quälen, © e r 9Jienfd) luirb Bon SSielem gequält, aber er quält aucfj SSieleg. © i e Äafee quält bie 95fau£S, mit ber fie fpielt, bie 3)orn= agerft ((älfter) ba§ Snfect, baS fie lebenb an ben ¿)ag fpief;t. — S S i n n id) Bon einem © d j m e r j befreit werbe, fo werbe idj meiner Q u a l loä. 3 4 5 . Q u e l l e n , quoll, gequollen, quellenb. QuellenbeS SBaffer. £>erau§gequollene3 33lut. ® a 3 Sßaffer quillt auö ber Siefe. ( ^ i e r j u t)at Ärüfi folgenbe © t e i l e : „ © e r ©taube an ©Ott ift bie Ouelfe ber iNuf)e beS £eben§; bie 9iul)e be§ Sebent bie Quelle innerer Q r b n u n g ; innere Qrbnung bie
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Quelle bei- unüerwitrten Ülitwenbung nnfever Äräfie: bie uunerwirrte -Slnwenbuug unferer Äräfte ^tnraieber bie Quelle ifircS 3Sad)§tl)umg unb 'ihrer 23tlbung ^ur SBeigfjeit; SBetSfjeit aber ift bie Duelle alle§ 9Jtenfd)enf'egen3. — ©o, Äinb, ift ber ©taube an ©ott bie Quelle aller SSeiSfyeit unb alles ©egenä unb 5öal)n ber 91atur gut reinen 33ilbung ber 9Jien|d)heit. (Schöpfe aud) bu iit »ollen 3ügen auS t^r!") 346. £}uetfd)en, quetidjte, gequetfdjt, qiietfdjenb. (Sin quetfdjenber Stein; ein jerquetfdjter Setb. Jpols, ba§ mit breitem Qjifen gefd)lagen wirb, wirb ge= quetfdjt. ©er SJtenfdj, auf ben ein gei§ ober ein 23aum fällt, wirb serquetfdjt. Seit ^firfid)*, beit 3roetfd)cn=, ben Äiridf)en=@tem, beffen Äenx td) effen will, mu§ id) jer= quetfdjeu. ©ie Äanonenfugel gcrquct|ci)t ba§ ©lieb unb aud) ba8 .polj, an ba§ fie anid)lägt. SÖenit ba8 ©djiff an ben Reifen geworfen wirb, wirb e8 gerquetfdjt. SBer »on einem helfen herabfällt, unb wer unter einem umfallenben Sljurm fteljt, wirb jerquetfdjt. 347. Q u i t t i r e n , quittirte, quittirt, quittirenb. (äin quittirenber 3in8l)err. (Sine quittirte ©djulb. SSem id) eine @d)ulb bejahe, ber foll midj quittiren; er foll mir eine Quittung geben, b. h- fdjriftlid) befd)einen, baf? id) e8 getfjan habe.' Söemt ich biefe Quittung erhalten, fo bin id) quittirt. 3 4 quittire ein .pau§, baS id) nid)t mel)r befudje. 3d) quittire einen ©ienft, beit ich üerlaffe. 348. [Rächen, rädjte, geräd)t, rädjenb. ©te Dbrigfeit räd)et ohne Oiadje. ,,©in liebet, ba§ ein Rachgieriger rächet, wirb boppelt ,,unb breifad)." SBenn id) bem, ber mir gefchabet ijat, ^inwieber fdjabe, wenn id) ben, ber mich beleibigt fjot, ijittwieber beleibige, wenn ich ben, ber midj mörberifd) angefallen, Ijinroieber mörberifd) anfalle, wenn ich ben, ber mich oerratljen, Ijinwieber oerrathe, fo räche ich mtd}. ,,©a§ dächen wirb fetten wohl berechnet. £)ft finbet „ber, welcher eine SDftrfcige rächt, burd) fein 9täd)en eine „tübtlid)C Sßmtbe. Slber bie Stäche ift füjj, meint ber
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„töienfd), bev nid)t§ ©iifjereg fennt, alö wa§ ©duften „fd)tneid)elt." 3 4 9 . O i ä n f e n , ränfte, gerauft, ränfettb, uer= ab= au3= umränfen. (Sitt rcinfenber SSagen. Sin Berränfte§ (oerrenfteö) 23ein. i»(biiofaten=?)iänfe. SRan ränft m i t ¿?ut)d)en unb Söageit, wo bie © t r a § e fidt» einbiegt unb wo m a n umfetjren will. © i n ©lieb, ba§ gewaltiatn auä feinen ©elenfen gebradjt loorben, Ijeifjt Berränft. @ i n Berreufter Änodjen, ein oer= renfteg 33ein, ein Berrenfter l i e f e t (Äinnbacfen.) SSer i n ©efdjäften fd)lau unb Berfänglid) getjt, Bon bem fagt mau, er b r a u s e 9iänfe ( er fei ein #tcmfefcj)mib. 3 5 0 . 9iafen, rafte, gerafet, rafenb, Betrafen, auSrafen. „Uubiegfame Äinber werben im Hilter leicht rafenb." 2)er ©>trom, ber fdjnelt unb oerljeerenb anbriet, raft; bie geuerSbrunft, bie geroaltfam unb fdjitell um fid) greift, raft; ber ©turnt raft. ' Sei ©Jenfdjen unb Spieren ift ba§ üiafen eine ÄrattMjeit. 3)te Spiere fterben fdjnelf, wenn fie rafenb finb. „2)er 5Renfd) fann bei einer ©eifte§oerrücfung rafen, „oijne bafj fein Seib feljr !ran! ift." 351. Statten, rietl), geraden, ratijenb, ab att= Ber= ent= erraten. „(Sine geratene Sljorljeit ift ein grofjeS Unglücf. „(Sine erratene ©ad)e ift im begwiüen feine oerftanbene f,©ad)e.J' (Sei Ärfift: ,,©a§ iRatfjen üeri)ä(t fid) ¿um Siechten, wie ba§ deinen jum SBiffen. ©er "Kedjnenbe fielet flar, wo ber Statijenbe nur im ginftern tappt. Butünftige ©inge erratfjen fann aud) ber (Sinfättige, aber bie Solgen feiner eignen unb anberer Sftenfdjen ^anbiungen im Sorauö be= rennen, ift nur bem Serftänbigeit möglid).") 3d) ratije ba3 ©djäblidje, ba§ Untfjunlidje a b , ba§ Siüijlidje a n ; id) e r r a t e ba§ Slät^fei. 3 d ) Berratlje baS ©eljeimnifj, id) nerrattje ba§ 8anb. 3d) wiberratije, id) mifsratije baS ©efäljrlidje. 3dj bfraüje mtdj über ©acfjen,
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bie mir wid)tig ftnb. 3d) giefye bcn, mit bem tcfj micJj berattje, ¡$u iliatf). 3d) Ijinterrattje, wenn id) beim ?>al)lct^ rätljfel ju wenig rat^e, unb üöerratije mid), wenn id) jurücfratfje. 3cf) ratlje einem übel, wenn icfj ii)tn etro'aä ratlje, ba§ iijrn fefylfdjlägt. 8aube§= unb §ürften=33erratt) Reifet £)od)= öerratt). Sßaä glücflicj) öon (Statten gefyt, fjeifjt, e§ fei geraden. 352. Stauben, raubte, geraubt, raubenb, berauben. (Sine raubenbe Sanbe, ein beraubtet .öau§.
„2Sa§ ber 5öienfd^ immer auf (äiben fid) jueignet, oon „bem er weif;, baf$ eö einem Sfnbern eigentümlich 3uftef)t, „ba§ raubt er. ©er Sftenfcf) raubt Diel burd) offene ©eroalt; „bafür büfjt er mit Seib unb geben, roentt er erroifdjt wirb. „SSeit mel)r raubt er burd) 8ift unb Siänfe; bafür mufj man „tijn entfdjlagen (?) wenn man if)n anflogt."
(SBei jfrüft lautet ber teilte 60(3: ,',9lber fdjlaue, öer= fänglidje SJienfdjen rauben nidjt mit offener ©emalt, fonbern burd) gift uub Öväufe, unb wiffen oft nod) als wei| gelteub ju matten, toa§ beim recfjten Stricte befeijen, Dom büftern @rau inä bunfelfte Sdjroar^ übergefjt.") 353. R ä u m e n , räumte, geräumt, räumenb, aufräumen, auäräumen. Sine aufräumenbe Sftagb, eine ausgeräumte Äarnmer. 3d) räume (gutem ein Btmmer ein. 3d) räume ©tnem ein, waS er behauptet. 3dj räume ben ©tall au§, bie @tube auf, ben SJtift D o m ®adj herunter, ben 2Balb Dom ©efinbel, bie Srüfylingäwiefe Dom Söinterlaube, ben 33adj unb ben SBetfjer (Seid)) Dom (Sdjlamm unb Don (Steinen. 354. S t a u f e n , raufte, gerauft, raufenb. (Sin raufenber 3unge, ein üerraufteS .paar. „Änaben raufen fid), jänfifdje SBeiber, jänüf^e @djrift= ,,fteller raufen fict>; furj, wer einem Sittberrt in ben paaren „liegt, ber rauft ftd)." '355. 9taud)en, raudjte, geraupt, raudjenb. $Iüdjtige mir nadjfpredjen foll, rebe id) Bor. Sd) unter« rebe mid) mit Seuteit, mit benen id) oerfeljre. Sd) hinter« rebe, wenn id) Ijinter iljretn Siücfen S3öfeö Bon ben beuten rebe. Sd) rebe woljl, wenn id) gut augfpredje, übel, wenn id) übel auäfpredje. S e t Siebner rebet wofol, ber burd) feine Sieben (Stnbrwf madjt unb feinen 3 » e c f erreicht, übel, wenn er nid)t (Sinbrud: madjt. 3 6 1 . S i a g e n , ragte, geragt, ragenb, Borragen. „(Sin tjetoorragenber SJiann bereut eS oft, bafj er f>er= „oorgeragt £)at." © r ö t e r e 23erge ragen über ffeinere IjerBor. © i e @iif)e ragt über bie ©tauben empor, © e r Äirdjtljurm ragt über bie ©orfi)ütten empor. „ © e r SJienfd) ragt über ben anbern empor. 2lber nidjt ( ,2ltle§, wa§ über ba§ Stnbere emporragt, ift um befjwillen „meljr wertf), al§ ba§, worüber e§ empor ragt." 3 6 2 . S i e g e n , regte, geregt, regenb. „(Sine © K l a n g e i)at nod) lange eine regenbe ^Bewegung,
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„toemt itjr Ä o p f abgelauert. SllieS ift rege tu ber Diatuv. „ S e § SöafferS Sauf, beS geuer§ ^Brennen, baä S t e d e n ber „(irbe, ber SDiücfen er Söein reijt bett (Säufer, ein guter 23raten bett Treffer, SBürfel unb Äarten ben S p i e l e r , bie ©eige ben Sänger, ba§ ©cfjaf ben Söulf, ba§ .£uf)n ben gudjö; bie @ommeri)i^e reigt gum (Schlafe; D p i u m reigt untuiberfteljlid) baju, — reijt ¿um (Srbredjen. SBer tueifj, raa8 ein Sfyier ober einen DJienfdjen a m meiften reijt, fann fie bamit anregen unb baburd) fjinienfen, rooljin er tuift. ( S o locft ntau ben S ö g e l in baS ® a r n , ben §ud)f> in bie Salle, ben gifd) an ben' Slngel. („©ett 9)ienfd)en aber, ber 33ogel, fttfd) unb gud)§ raeit unter fid) achtet, in alle möglidjen 9iad)ftellungen ber S i i t i t Hd)!eit unb iljrer ba§ -per^ "betfjürcnbcn ©elüfte." — bei Ärüfi.)
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372. Steuett, reuete, geratet, reuenb, Bereuen. „SSereuete geljter werben beitt Skreuenben jum (Segen, „(inbem fie ©elbfterfenntnifj unb 2)emittl) joitien, (äicten* „fdjaften, ofjne tueldtjc fein ©terblidjer ben fdjmalen SBeg „ber Sugenb au finbcn unb ju wanbeln Dermag — 3u]a(j „bei Ärufi.) Sßa§ id) mit Vernunft unb mit 9ied)t getfyan, „fann unb foll mid) nie gereuen. SSenn ©acfjen baraug „entftanben, bie mir roefje tfyun, fo fann mid) btefeg betrüben; „aber eg ianit mid) nie gereuen, oerniinftig unb red)t cje= „ijanbelt gu Ijaben. SBenn mid) biefeg geicut, fo f)iire id) „auf ein 9Jienfd) ju jein, ober wenigfteng fo ju (janbeln, „wie id) I)anbeln foll, wenn ba§ @bel|te, baö 23efte, bag in „mir ift, nid)t üerloreit geljen foll." 373. SRäugpern, räusperte, geräuspert, räuSpentb. 33er eben räubert ift räuepernb. 3d) räuspere, wenn id) aussfpeie. 6g gibt Seute, bie fid) räuspern, aud) wenn fie Semanb winfen wollen. 374. Siiedjen, rod), gerodjen, riecfyenb, woljlriedjen, übelriedjen, uerriedjett. ©u gang »errodjener ©erudj. SBteie 23lumen riedjen woljl, einige übel; alles ftaulenbe riedjt übel, es ftinft. 3d) entbed'e burd) Siiedjen ben oer= borgenen 53ranb, gefäl)rlid)e Süufte, oft felbft bie sJiatuv (itrt) uon .ftranfljeiten. (SBei Äriifi finbet fid) Ijierp folgenbe 23enterfuttg: „@emot)ut)eit benimmt ben meiften ©erüdjen if)r Unau= genef)meg, unb CÖ ift gut, baf? eg fo ift. (IG wäre waljrltd) ein Ünglücf, wenn eine (2d)uftergfrau ob bem Sebergerud) leidjt in JDIjnmadjt fallen würbe. @o würbe aud) ber Äüljer im ¡Stalle, ber ©erber in ber SBerfftätte, ber SSunbs arjt bei 6'tterungen u. f. w. feinen 33eruf fidjer fdjledjt treiben, wenn er fid) babet bie sJia]e uerbinben wollte, ©er •fief) nur bann befjaglid) finbet, wenn er etwas! geineg riedjt, mufj gar reid) unb feljr glüd'lid) fein, ober biefer @rab uon ©innenfeinljeit fann iijm leirfjt jur Page werben. 2Bol)l bem, ber fo erlogen ift, bafj er oljne sJ{ad)tf)eil uitb 23e= fdjwerbe rtedjeit fann, wa§ er aug ^flidjt rtctijeit mufj!
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©lieberfraft ift i m OTgemeinen ben Sftetticfjen weit meijt wertl), alö t, fo ift nur fein S t o f f ba, aber er „ift nicf)t entgünbet. © a § gaultijier ru[)t, bamit e§ rttljc. „(ber Siullenjer ebenfalls, inbem er fein fd)imeä 33orbilb „treulid) ttad)af)mt. — Ä r . ) © e r SKenfd) ruljt, bamit eintriebet arbeiten möge. (3fym ift 9iufye nidjt Broetf, fonbern „nur L i t t e l 3U einem 3u>ecfe, ofjtic melden es fid) nidjt „ber 9Ml)e lohnte, 31t leben." — 3 u f a | b. Är.) 383. 9 i ü f ) n i e n , rüljmte, gerühmt, rüljmenb, anrüfymen, üerriifjmen. !J)cftaIü33i-S iäntnitticfje äSerfc. X V I . 10
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„Gilt fdjeltenber greunb ift ©attfeä wertf), aber eitt „rüljmenber ®d)meidjler gar nidjtS." 3Sa§ »tele ioben, baS 'lotrb geräfjmt. 2)er 9Jienfd) wirb gerüfjmt, bie ^iuäfidfjt wirb gerühmt, ba§ 8aitb wirb gerühmt, boS Sief) wirb gerühmt. Slber wa§ nur gerüfjmt wirb, wirb aud) wieber gegolten. 384. 9iüf)ren, rütjrte, gerührt, rüljrenb; an= etn= über= be= nerrüfpn. ©in rüljrenber Auftritt, ©in burdj 5SaI)rf)cit itnb Siebe gerührtes ^er^. 3d) rüljre (werfe) ben ©teilt weg. 3dj rüfjre ben Slb^ug auf. 3d) rüfjre ba3, wag idj in bie £>anb nefyme, an. 3d) rüt)re (werfe, biete) ba§ Sllmofen ¿unt genfter Ijinauä. 3dj berühre ba§, roouon id) Reibung tfyue. Sßa§ mid) angebt, ba§ berührt mid). SDa§, roofyin mein SBurf langen (reiben) mag, mag id) errüljren. 3d) rüfjre fjerein, I)erau§, fjevab, Ijerauf. 3d) rüfjre bie Äugel, ben ©teilt, an8 3tel. iBenn id) ba§ Biel üerfeMe, fo Ijabe id) mid) üerrüfjrt; id) fjabe ben (Stein mifjritgrt. 3BaS id) nid)t meijr fdjätje, wag id) r.id)t me^r Ijabeit will, bag riifjre id) weg. 385. Stümpfen, rümpfte, gerümpft, rümpfenb. „(Sine ftd) in ber Sugenb oft rümpfenbe ©tirne wirb „cor ber Seit unb weit ej)e ba§ Silter ba^u ba ift, wüft= „gerümpft." Äleiber rümpfen fid); bie ©tirne rümpft fid). 386. iRupfen, rupfte, gerupft, rupfenb, oerrupfen. „ S k r gebern braudjt, rupft gern ©finfe. @ine gerupfte „@ang fdjmecft oft bem Oiupfenben wol)l." 5)ian rupft bag tobte ©efieber, bag man braten will. 9Jian rupft aud) lebenbigeg ©efieber, um feinen §(aum ju befommen. ®ie @an§, oon ber man ben feinfteit glaum abrupft, ift bie ©berganS; fie lebt im Horben, äßen man beim £aar fafjt, aud) ben rupft man. $ßer bem Sinbem bag ©eine abjubrüd'en ober ab3uloa3 man öinem nid)t mcfjr laffen will, fagt man il)m auf. ©ie ©efälligfeit, bie matt (Sinem abfdjlägt,, oevfagt man, 28a§ man (iinem
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nerbietet, unterfagt man ifjm. 2Saö man oorfjergefagt, ba§ roeiffagt man. 392. S ä g e n , fägete, gefäget, fögenb, üerfägen. Cime iägenbe 9)iüf)le. 2)ie ©iige jerfägt ba§ -Ipolj. (53 ijat .panbfägen, 8odj* fägeit, SSalbjägen, 5Dfiil)te|ägen. 2)aS -§>ol¿, baö gefügt mivb, nuvb oerfägt. 393. S t ä b e n , fd)abete, gefdjabet, fdjabenb. (Sin fdjabenbeé ©eroitter. £)er 33aum nimmt S t ä b e n , wenn ein ^Pflug, ein Söagen baran fäfjrt, roenn ber -pagel ifjn abftreift. (Sr felbft idjabet in ber 3ötefe bem ©cafe. 3öa§ fdjabet ift fdjäblid). 2öa3 ©d)aben gelitten fyat, ift fcfjab^aft. S i e greube an anbetet ©ijaben geifjt eine ©djabenfreube. SBer ©traben jufiigt, bev fdjäbigt. 23er beit ©djaben, bev einem jugefügt roorben, itjm roieber gut madjt, ber entfdjcibigt iljn. 394. © d j ä t j e n , fdjä^te, gcfdjä^t, fdjä^enb, aiu ab-- oer= auS= l)in= roeg= ixbex- I)intevfd)äl3Ctt. „ ( l i n feine eigene ©ad)e fdjätjenber 9)iauit ü6erfd)ätjt „»orjiiglid) abfdjciljige SBaare oft ltnoernünftig." 3d) jdjätje, roa§ id) oerfaufen roill, Ijod), roaé id) faufen miíl, niebrev. 3d) fdjäjje mid) glücflid), unglüiflid). 3d) fd)ä£e beit (Stiten reid), ben íínbem arm. 3 $ fd)ä|se mein hieben niei, roenig. 3d) fdjiiije ben ©tier nad) ©entnern, ba§ ©d)af nad) sj)funben. 3d) belege ben Untergebenen mit einer ©d)ä§ung. 3 4 üerfdjätje ben Äranfen. 3d) fdjäije ab, roa§ j u i>ocf) gefdjäjjt ift. 3d) fd)ä|3e einer niebem ©djafcnng ju. 3d) fdjäije bem unfleifsigen Saxler aué. SSemt id) einer ©adje ¿u oiel fdjälje, fo überfdjälje id) fie. Söenn id) it)r gu roenig fd)ä^e, fo i)interfd)ä|e idj fte. 395. © d ) ä f f e n (fdjaffte), fd)uf, gefdjaffen, fdjaffenb. ,,2Ä>a» i n bev ÍSelt immer gefdjaffen ift, ift nur burd) „Sdiaffeitbe ¿n ©tanbe gebracht roorben." 3d) fdjaffe ba§ S3enötf)igte an; icf) fdjaffe SJJifjbräitdje ab. S i c SBelt ift evidjaffen. 3d) üevtdjaffe mir i)ied)t. 3d) _u6erfd)alfe mid), roemt id) mtd) franf arbeite. 3d) fdjaffe Dor, wenn id) mef)r fdjaffe, alö td) foll ober als id)
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mir oorgenommen. 3d) fdjaffe bett 9Jiift auä bem © t a l l ; baS ©erätfi im i>aufe jjerauf, fjcrab, Ijerein, Ijerauo. 396. © R i f f e n , fc^ifTte, gefdjifft, fdjiffenb, ab= I)in= fort' an= umfdjiffen. S d j fdjiffe mit 9)iarftfd)iffen ab, bett Sifjeitt hinunter, bett ©ee ijinauf, u m bett Ä a n a l ijerum, fjinter ben ^allifaben Ijinburd). 3Jian fcfyifft bie Sruppett ein, bie SBaare ein unb mieber au6. 3 m Siebet fann man ftd) leicfjt oerfc^iffen. Sßenn man bie fjalbe SBelt umfdjifft, fo fdjifft man bod) immer mieber jurücf. ,,©a§ $8mtber, bag ©d)iff — I)at bie $üienfd)cii ju „falben 2lmpt)ibien gemadjt. SBo er auf fjunbert t e i l e n „aud) nid)t etnett ©djlucf fü§esS SÖaffer finbet, ba lebt er „ttidjt ttur, fonbertt er nürb i n ber für ii)it tobt fdjeinenben s r, 3iatur fraftojller, a(S roenn er auf bem Sanbe lebt, wie „bie ©eetijiere aud) grü&er unb ftärfer werben als bie „s Dörfer. „©djalfen ift eine ©igentjeit ber ÜJienfdjen; wenigftenS „glaube id) nid)t, ba£ b a S S i e t ) fdjalfen fönne. © e r ©djalf „antwortet nidjt, wenn er füllte; er rebet nidjt, wenn er „iottte; er gritfet nidjt, wenn er fottte; er geigt feine S « u b e „über ba3, wa§ anbere freut, feinen Ä u m m e r über ba§, wa3
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„anbere fümmcrt. ä i e n n b u i i t u S o d ) fei O f t , f o i a d j t e r . „(äv legt b e m Sßtinben S t e i n e i n ben 2 S e g . SBenn ber ,,23acf) a n l ä u f t , fo r u f t er g e u e r . Söenit bu itjn ben SSeg „fragft, fo weift er bid) irre. SÖemt b u fortroillft, »erbtrgt „ e r b i r betite © d j u l j e . S ö e m t b u r e i t e n follft, fo ¿ c r f c ^ i e u b e r t „er bir beinen S t e i g b ü g e l . " 4 0 4 . © M a r r e n , fcjjarrte, gefd)arrt, f d j a r r e n b , ö e r f d j a r r e n , auSfdjarren. „5ßer ^ 0 6 u n b © u t oljne ba§ ^ e r j üerebelnbe Broecfe „ ¿ u f a m m e n f d j a r r t , i f t roie e i n . f m n b , b e r S S e i n e p f a m m e n * „fdjarrt, bie er nicfjt frifet." © i e S f t a g b fdjarret b a § Jfotf) ab b e m 25oben, b e n fie fdjeuevt. © e r S i n n e fcfjarrt ben 93tift a u f ber © t r a f j e ¿ u = fammen. ©er ©einige fdjarrt £>ab unb @ u t jufammen. © e r i ) u n b oerfdiarrt b a § S e i n , b a § et nidjt freffen mag, u n b fcf)arrt e§ w i e b e r auä, raenn er fjungert. 405. © d j ä r f e n , fdjärfte, gefdjärft, "fdjärfenb, ein= uer= fdjürfen. „ . ß u n b e r t 5SJienfc^en f d j ä r f e n if)ten © ä b e l , t a u f e n b e ifjre „ K e f f e r , aber ¿eijntaufenb laffen ifjren SLkrftanb ungefdjärft, „raeil fie i h n n i d ) t ü b e n . " © e r ©djleifer fcfjärft SUieffer u n b ©djeeren. © e r P f a r r e r fdjärft feiner © e m e i n b e ba§ iRedjttfjun, ber 6 r e b i t o r eingefcffärfter feinem ©djnlbner ba§ ©elbbrinqen. @in 33cfet)i m i r b b u r d ) © r o b u n g e n üerfdjärft. 4 0 6 . © t r a u e n , f d j a u t e j gefdjaut, f d j a u e n b ; a n = 6e= u m * ju= auf= überfd)auen. „fveft a n f d j a u e n , oft j u f d j a u e n , Biel überfdjauen, lueit „umfdjauen, langfam befajauen, m a d j t richtiger urteilen, „ a l § ber befte Ä a t e d ) t g m u g . " S d ) fdjaue eine © a d j e . Befdjaue, w a 8 id) genau unb »on mefjrern ©eiten anfdjaue. 3d) fdjaue mid) auf b e m 2 3 e r g u m ; icf) f c f ) a u e i m © d j a u f p i e l 3 1 t . 3dj fdjaue b e m 5 R a n n , b e m idj nicfjt traue, auf. 3 d j überfdjaue eine © e g e n b , ein Sßaarentager, eine beerbe. 3 d j fdjaue fjerauS, ijerauf, fjerein, ijerab, ijerum, hinunter. 33ae> ein
anberer
oor
mir
befdjaitt,
ba§
fdjaue
id)
nad).
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S e n n Semmtb hinter mir ruft, fo fdjaite id) jurücf. 407. © d j a u f e l n , fdjaufelte, gefcfjaufelt, fdjaufelnb. ©in fd)aufefnber Saglöfjner. '@in aufgefdjaufeiter (Srb= (jeutfen. $ i a n fcfjaufelt bie @rbe in ba3 ©rat, ben ©arten um, baä Ä o r n auf Raufen, ben Äefjridjt jum Senfter I)inau§. Uneigentlicf) fagt man aud): man fdjaufelt fid) Semanb auf ben £)alä, Dom — man fdjaufelt Semanb fort, oon ficfl »eg. 408. © d j e u e n , freute, gefdjeut, fdjeuenb. „ S i e cor ©djanbe fid) fetjeuenbe Unfdjulb luädjft, ber „gefreuten 33ei'|ud)ung leitet entrinnenb, gliicflid) empor. „Äinber unb Söilbe freuen fid) faft oor Willem, weil ftc „roenia feitnett. „93cenfcf)en unb Spiere freuen 2(lle§, wa§ nod) nie Bor „ifjre ©inne fam ober mentgften8 nidjt mit Sachen, bie „oft nor itjrc ©inne fommen, 9lef)nlidjfeit Ijat." (Äriifi i)at bloS ben legten ©atj, aber feljr »eränbert: „Äinber unb SBilbe freuen 5tKeß, wag fie nidjt fennen. Weit bem 5ßad)öt[)um tijrer Äenntnif; unb iljrer ,Kraft oer= fdjiuinbet biefe ©d)eu, rote ber Sijait am b o r g e n , wenn bie ©onne bem £jori3onte entfteigt. © n e Sirt tioit ©d)eu aber folt ben 9Dtenfd)en burd) fein ganjeg Sieben begleiten, nämlidi bie ©ctjeu cor bem SSöfen. © i e oor ber ©djanbe fid) fcf)euenbe Unfdjulb wädjft, ber gefreuten SSerfudjmtg entrinnenb, gliicflid) empor, inbeffen bie frecfje ©djamlofigfeit, ber ungefd)euten Serfiiljrung untcrliegenb, ¿u §aUe gerät!).") (Sitten anfdjeuen, ift ¿eigen, bafj man ii)n fdjeut. (Sitten oerfdjeuen, ift ifjtt bafjin bringen, baf? er einen £>rt meibet. „2luf einem fdjeitett ^Pferbe ift nidjt gut reiten, nod) „roeniger mit if)tn fahren." 409. © f e i n e n , festen, gefd)ieneit, fdjeittenb. „ S i e brennenb fdjeinenbe ©onne ijat fdjott Diele taufenb „Saljre gefLienen unb ift nod) nie Derbrannt." 55ie ©onne fdjeint mid) an. S e r 9Ronb fdjetnt auf bie ©räber. £)ie untergegangene ©onne fdjeint nod) in i>en ©ebirgen. ©in unredjt geftellteö £id)t iiberidjeint, iuo
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eä jüitbett follte. ©ie untergeljenbe ©onnc öerfdjeint. ©ie oergangene 3eit ift uerfdjienen. ©a§ 8id)t befdjeint alleS, mag e8 erleuchtet, unb id) befdjeine, wag mir be^a^lt roorben. 410. ©djimmern, fdjimmcrt, geflimmert, fdjimmentb. „(gö ift nidjt aUeg @olb, it>aS flimmert. @ö wirb „üiele§ fdjroarj, bag lang gefdjimmert Ijat." ©ie 33erge flimmern bei ber Sibenbrötlje. ©ie SSolfen flimmern; 'ba§ ftlittergolb flimmert. §lu§ unb ©ee flimmern, lueim bie ©onne auf fie fdjeirtt. 2Weg SJietall flimmert; bie (äbelfteine id)immern. 411. ©djenfen, fdjenfte, gefcfyenft, fdjenfenb; au§= einju= fort= Berfcfjenfen. ©er Söirtf) fdjenft au§, ber Srinfer fdjenft ein; ber Söoijlt^äier befdjenft; raer bie ©djulb ertäfjt, fdjenft bie Bafjlung; wag einer alfo roeggiebt, bag oerfcfyenft er. ,,©ie Dvbnung ber SBelt' ruljt auf Serbienen, Äaufen „unb Stilett, roo bie 9)ienfd)en ba8 rooljl lernen, ba biirfen „fie bann ba» 33etteln unb ©djenfen in§ ©djlaraffenlanb „oerfenben." 412. ©djerjen, fdjerate, gefdjerjt, fdienenb. „©djer^en mufj nidjt iuel)e tljun, fonft Ijeifet eS bei§en, „unb bamit famt man fdjerjenb oerfc^erjen, iua§ man „ungern üerfdjmerjt." 413. ©Riefen, fdjicfte, gefdjicft, fdjicfenb. ,,©n ungefdjid'ter ©djicf'enber ift eine fd)led)te @m= „pfetjtung für ben, ben er gefdjicft f)at." 414. ©Rieben, ftf)o6, gefdjoben, fd)iebenb; fort» auf= 3U= I)infd)ieben. Sd) fdjiebe bag 9iollbett an bie SSanb, ben Marren ben 23erg fjinauf, jur £l)üre Ijinauä, nm ben 33runnen Ijerum. Sd) üerfd)iebe bie 3at)lung, bie 3ted)nwtg. ©er äBudjerer fdjiebt fd)led)teg @elb ¿wifdjen bag gute, ©er Söienfd), beffen Äopf in llnorbnung ift, Ijat einen »erfdjobenen Äopf. „(Sin feine Sirbett oft auffd)iebeuber 5>ienfd) erfährt „Ieid)t, baß ber aufgefdjobene SBerbienft ber aufgefd)obenen „Slrbeit an ber ©eiie fteijt, unb bafj iljm bag Unglücf, wie „ein Äinb ber Butter folgt."
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415. © d j i e & e i t , fdjojj, flcfc^offctt, fdjiejjenb; öer= ii&er= I;od)= ittebev= fjinausjfdjieijeu. (Sine weit )d)ie§enbe glinte. Stiele uevfdjofferte Munition. !3dj idjtefje ben ^Pfeit ab, an bie Söanb an, in bie Ijinauf, ^imt genfter fjineiit. 3 d j 6efd)ie§e bie ©tabt; idj fdjiefje bie SOiaiter ein. 3 d j fdjiefje an bie SBanb an, bie Sreppe Ijinnnter, beit 23erg tjinnfa, ¿um genfter I)tuaug. Gine abge|d)offene glinte; uerfefjoffene Munition. 2iud) ber ©traf)! fditefet; ba3 Sßaffer, ber fallenbe ©tein fd)ief;t.
4 1 6 . © d i i l b e r n , idjilöerte, c^efc^itbert, fcfyilbernb, ab« fdjilbent, Derfdjilbent.
©in ridjtig fd)ilbernber S i n t e r ; eine ©ccne.
ttjoljlgefdjüberte
„ © e r 9)tof)r fdjilbert ben S e n f e ! roeifj, ber (Europäer „fdjilbert if)n ]d)maq." 4 1 7 . © d j ü t j e n , fdjüijte, gefdjütjt, fc^ü^enb, Befdjüijen, Borfcfiüfjen.
(Sine fdjüßeitbe SJiauer. (Sine Borgefcfjü^te Siige.
BeftMJjte ©tabt.
(Sine
„3Ber an einen bie llnfdjulb fdjüi^enben @ott glaubt, „ber befdjütjt ftd) felbft Ieid)t »or bem ^Büfett." ©er Ueberrocf fdjiiijt bag Äteib. ©er 23erg jd)ü^t cor bem SBinb. © a § © a ^ fdjiiist cor bem SRegen. ©er SBall fdjütjt bie ©tabt. SSer feine roafjre (Sntfdjulbigung fdjütjt eine Unroaljrijeit cor. 418. © d j i m p f e n , fdjimpfte, gefdjimpft, fdjimpfenb, be= fdjimpfen. (Sine befdjimpfenbe 2!jat. @iit Befdjimpfter SJlenfd). ,,©urd) ba3 ©cfyanbbare befdjimpft ber SDienfd) „felbft; aber bie SBoefjeit ]d)impft oft aud) auf ba§, wag „nicfjt fdjanbbar, fonbern liiblid) ift." 419. © d j i r m e n , fd)irmte, gefdjirmt, befd)irmen. @in baß Säger bef^irmenber'SSM. (Sin befd)irmter Drt. 420. © p l a g e n , fdjlug, gefdjiagen, fdjlagenb; an= ab» ju» um= oor= ijinauefdjlagen. „23efferumgefd)lagen al§ entfd)lagen, benn ber entfdjfagenbe „93iamt roollte faft immer lieber nbd) einmal fdjlagen."
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© e r ©djroengel fdjlägt a n bie ©locfe an. © e r 23er= rufene wirb a n ben Sfjoren angefdjlagen. © i e Ä a u f m a n n § = roaaren fdjlagen alle auf unb ab. 3 d ) fdjlage ben Auftrag, ben id) nid)t anneljme, auS. © e r fedjmieb befdjlägt ba§ s J)ferb. © e r B i m m e r m a n n fdjlagt bie Siegel ein. Sßen id) unrecht fd)elte, mufj id) nneber entfd/lagen. 2Bemt id) in ber Slngft bin, fo geige id) mtd) erfdjlagen. ©er, roeldjer bie ©djlaajt oerloren fyat, ift gefd)lageit. © e r llmgefommene ift erfdjlagen. © i e A r m e e n fdjlagen fid) fjerauä, herein, Ijerum, Ijerüber, u. f. ro. © e r Setrunfene fd)lägt auf baö $)ferb, ba§ er nid)t leiten fann, _gu. 3 S a § id) erfpare, ba§ Imlage id) »or, mag id) oertjaufe, ba§ fd)lage id) l)inter. SBen'it id) mtd) einrichte, fo iiberfd)lage id) mein (Sinfommen. Sßenn id) oerberge, roa§ id) i m ©cfjilbe füt)re, fo bin id) uerfd)lagen. 93iit bem Äranfeit, ber raieber fd)limmert, I>at eö umgefd)lagen. 4 2 1 . @ c i ) l a d ) t e n , fd)lad)tete, gefd)lad)tet, fdjladjtenb, a&fd)lad)ten. ®d)lad)ten ift eine l)avte 9(rt 31t fdjlagen, auf bie ber S o b folgt; aud) braucht m a n ba§ SBort meiftenä Dom unb fürS 33iel). @iit fdjladjtenber 9)ietjger; eine abgefdjladjtete ,ftul). S e l t e n fagt m a n uoit mut^roillig bem S o b e gugefüf)rten 9Jlenfd)en, ba§ fie abgefd)lad)tet werben. 4 2 2 . © c f y r o ä d j e u , fd)U)äd)te, gefc^iuäc^t, fdjroädjenb; fd)iuad)en. 33äume unb Slienfctjen fdjroadjen oft i n i^rer beften ©tiirfe. @ i e erfdjmadjen allmäi)lid) i m reifen Sllter; auf ba§ (grfdjroadjeit folgt bann baS 2lbfd)road)en unb auf ba§ Sit)fc^Hiacf)cn ba§ l'luefdjioadjen. „5Renfd)en unb Sljiere unb B ä u m e werben burdj 93iele§ „gefd)iiiäd)t; fie fdjroädjen aber aud) mieber burdj SSieleö ,,'fid) felbft. „2llle8 fdjroaäjet, wenn m a n e§ Brauet, atteS, wenn „ m a n e§ gtt oiel braudjt, aber üieleS aud), wenn m a n cö „gu roenig braud)t." 4 2 3 . © d ) l e t d ) e n , fdjlid), gefcfjlidjen, fd)leid)enb, um> 311= iueg= I)infd)leid)en.
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©er gud)S fdjleidjt um baö £>au§ Ijerum, ber ©djefnt ing £>auS fjtnetn, bie S o l a n g e auS bcm Sßaffer fjerauö, au3 bem 33obeit Ijeroor. ©er ©djmetdjler erfd)leid)t eine @unft. ©er Subringtidje fdjleidjt [tdi ein, wo man it)it nidjt gern Ijat. ©er ©djiaue fdjleidjt aug, wo man tfjn fangen will. ©er giftige Ijiuterfdjleidjt ben ©orgtofeit. SSenit bie ©onne fommt, idjietdjen bie SSürmer an ben ©djatten. 424. © d j l e i f e n , fdjliff, gefdjliffeit, fdjleifenb. @in f^leifenber @d)eer|d)leifer; eine gefcpffene ©d)eere; ein gefdjliffener 93iunb. 425. © d j l e i f e n , fdjleifte, gefd^leift, fdjleifenb. ©ine gefdjleifte geftung; bie fie fdjteifenbe Söiannidjaft. 426. © d j l e c f e n , fcfjlecfte, gefdjlecft, fdjledenb, abfdjlecfen, auSfdjlecfen. ,,©a mag idj baS SBort anfeijen, »nie idj will, e8 mafjnt „mid) immer an ben fdjlecfeitben .punb unb fein auggefdjlecfteS „Herfen." 427. © d j l e i e r n , fdjleierte, gefdjleiert, fdjleiernb, oer= fdjleient, entfdjleiern. ©er 9Jiottb ift uerfdjleievt, wenn eine biinne Söolfe ifjtt leidjt beeft. ©ie SBafjrfjeit ift »erfdjleiert, wenn ein trügenber ©d)ein bie 3ieinl)eit itjreä SSefenä in ein falfdjeg 8id)t fe^t. ©ie (äbene tft uerfdjleiert, wenn ein SRebcI fie umjiefjt. ©ie fommenbe ©onne entfdjleiert 9Jionb unb (Sbene, unb bie fommenbe Seit entfdjleiert bie Söaljrfjeit. „2Bie gut, wie gut ift eö, wenn bie fid) öerfdjleiernbe „©djlauljeit Don ber offenen Unfdjulb entfc^leiert wirb, eije „biefe »on i(jr oertreten worben." 428. © d ) l e y p e n , fdjleppte, gefdjleppt, fdjlepßenb. ©er DJienfdj ijat eine fdjleppenbe Bunge, einen fajleppenben @ang; er fdjleppt feine Äleibung. ©er 2lrme fdjleppt fidf» fümmerlidj burdj bie SSett. 3Sa§ idj nidjt gern tfnte, mit bcm mag idj mid) nidjt fdjleppen. ©o mögen SÖeiber fid) nidjt mit ben Äinbevn, SJiänner nidjt mit'beni |>anbroerf, Dbrigfeiten fid) ni(f)t mit ben Untertanen jdjleppen.
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„äöenn bu beincn Stocf nadjfdjteppft, fo totvb er fotijig; „wenn bu beuten guft nadjfdjleppft, fo ittirb er wie laf)m, „unb tueun bu betne Seele einem 5)ianne nadjfdjleppft, bem „bu gufj galten follteft, fo ge!)t'3 iljr nidjt beffer, alä bem „Stocf unb bem Sein." 429. S d ) l a f e i t , fcfjlief, gefdjtafett, fdjlafenb, etn= au§= uer= entfdjlafen. „ S e r Sd)laf ift be§ SeibeS SSiuter. Äinb! benfe, e§ „gibt nie ein gutes Safjr, wenn ber Sßinter ju lange bauert „ober gar ben ijalbeit grüfjlittg öerfdjlingt." 430. ( S p ä t e n , »erfpäten, oerfpätete, öerfpätet, Derfpätenb. @ine ben 3al)rgang oerfpätenbe «Stalte. (gilt burd) einen Sufall mfpätcter 5>ienfcf). @iit oerfpätcter grüljliiig, ein Derfpäteter Sommer, ein oerfpätetcv £)erbft, ein öerfpäteter 33ote, ein in ben nötigen Äenntniffen Derfpäteter Süngling. 431. S p a t e n , fpavte, gefpart, fparenb, erfparen. „9)iü Ueberlegung erfpart ficE) ber 5}jenfd) bie {Reue, „mit ©nfdjränfung erfpart er fid) @elb, mit Drbnung „erfpart er fid) 3 " t , burd) ©eijorfam erfpart er fid) U>or= „würfe, mit -JJiäfjigung fpart er bie ©efunbfyeit, burd) „iinitanb erfpart er fid) Äränfung, burd) Schweigen erfpart „er fid) Sieben. 3Ber baß fpart, waä nott) unb nü^ ift, „ba§ er eS braud)t, ber »erliert gar oft ^efjnfacf), ¡toaä er „einfad) erfpart. ( S o l)at aud) bas'Sparen leine ©reiben. — 2Öie Ijerrüd) erquid't ein in ber Sugeitb erfparter „Pfennig int fdiwadjeitbeu Hilter ben fparenbeu SOiann." 432." S p e r r e n , fperrte, gefperrt, fperrenb, cer= 311= au»= einfperteit. 3d) fperre bie Sfyüre ju, beit ©efangeiteit ein, beit 23er= fpciteten au8; id) fperre bie Pforte auf;' td; fperre beit 2üeg. ©er gefrovue See ift gefperrt; ber eingetroffene .pafen, bie belagerte Stabt ift gefperrt; ber SBalb ift gegen baä unerlaulite .poljeu gefperrt, tu ben Sommermonaten ift bie 5agb gefperrt. 23ei ^Padjt unb 23iet)feud)e wirb ba§ ianb gefperrt. ' „©er SDienfdj foll wiffeu, waö er tt)un mufj, um nidjt
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„auggefperrt gu werben, wo er fein barf, uitb nidjt ctnge= „fpenrt ju werben, wo er atidjt fein foll." 433. ©picfett, fpicfte, gefpicft, fpirf'eub. SDiait fpicft ben 33raten mit ©pecf; aber feine gefpidte Saube fpidt bie fpidenbe 9)iagb. ©er 33auer fpidt ben Beamten ober feine grau, bamit er ifjm burd) bie ginger feije, bett ©djulmeifter, bamit er feilt Äiub ntcljt plage, unb ben Pfarrer, bamit er ifjn au3 ber Sefjve laffe. 434. Spenben, fpenbete, gefpenbet, fpenbcitb, au§= fpenbeu. ©ne geftiftete (Spettbe wirb uom fpenbeitben Pfleger att bie 8e«te gefpenbet, bie bie Stiftung beftimmt f)at. (Ärüfi fjat fjiergu folgenbe ©teile: „SBentt fjartijergige, ungerechte SJlenfdjen bigweilen 2llmofen fpenben, fo ijat tfjr Sllmofen um !ein Jpaar meljr SBertq, ai§ baä @elb gilt. mangelt bemfelben ber fjeilige ©oben beö €Dlei;nuevt^eS — SBeiSgeit unb Siebe.") 435. S p i e g e l n , fpiegelte, gefpiegelt, fpiegelitb, Dor= fpiegeln. feiner fpiegelt fid) am ©uten, ein 2inberet fpiegelt feine S;()or[jeiten ben ©affenben öor, eilt britter erfpiegelt fid) felbft Ijinter bem fpiegelnben ©lag. ©er 9)ienfd) erfpiegelt fid) an beä Slnbern geljler, an be§ Slnbent Ungliicf. ©er Siftige fpiegelt bem Unerfahrenen ©adjen cor, bie nicfjt ©tid) galten, bamit er iljm au§ ben ^)änben locfe, wa§ er gelüftet. 436. (Spielen, fpielt«, gefpielt, fpielenb. ©er ©djaufpieler fpielt feine Siolle ab, ber (Spieler bie Äarte au§, aud) beit, meldjen man Berfjöijnt, fpielt man au§. ,,©ie©tärfe, bie93iad)t,fpielt gewüljnlicf) mitber©d)mätf)e, „wie bie Äa^e mit ber 9)laug."' 28er bie Siegel wirft, fpielt an; wer bie wenigem Äegel Wirft, uerfpielt, wer bie mef)rern wirft, gewinnt, ba§ burd) ba§ Spielen ©ewomtene fyeifet erfpielt. „©er @ine fpielt gur Äurgweil, ber Qlubere auS ?eidjt= „fiitn, ber ©ritte, weil er nidjt gern arbeitet unb nidjt gern
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„gelängt wirb, ber Sßicvtc ¿ur ©efellfcfjaft, ber fünfte, feine „Äameraben wäljrenb beS fcpielg feunen ju lernen, wof)l „aucf) fie an ber Sfafe fjerun^ufiiljren." „Spielenb leben, Ijeifjt itidjt minber, al6 baö Seben „ücrfpielcn. 5öiüd)tet i()t ba§, Äinber?" (Statt ber obigen finben fid) bei Äriift folgenbe 33e= merfungen ¿u biefem SBorte: „©er Srieb 3ur üijätigfeit erwadjt beim Säugling auf bem 9)iutterfd)ofte. (Seine £>anb greift nad) 5illem;' er führt 2llle§ in ben 9Jtunb; feine ftüfje ftnb in unaufhörlicher Bewegung; er fpielt mit fid) felbft; er fpielt mit Willem, waä ifjn umgibt; er wirft Sllleö weg, wie er nad) 2iltem f)afd)t. 3 n biefem unaufhörlichen Streben nad) Bewegung, in biefem Spiel be§ SäuglingS mit feinem eignen jförpet f)flt ber l)inimlifcf)e 33ater ben wal)ren 3(ufange-punft alter förperlidjen 33ilbung bejeidjnet.") 437. S p e i f e n , fpeifte, gefpiefen, fpeifenb, ab= oerfpeifen. S i e 9)iaf)ljeit wirb uonber fpeifenben ©efetlfdjaft öer= fpiefen. 438. S p i f f e n , (fpiefjen?) fpifjte, gefpifjt, fpiffenb, anfpiffen. ©er Surfen .£eer fpi§t ben fiiefjeitben ©djmarm, unb täfjt iljn fo gefpifjt, jappelnb fterben. 439. S p i e e n , fpifcte, gefpi^t, fpifjenb, ©in OiebftocEen |piijenber Sauer ftüfjt bie gefpi^ten ^Pfä^Ie in beit 33obeit. 440. S p i n n e n , fpann, gefponneit, fpinnenb. ©ie SBolle wirb angefponnen, fie wirb abgefponnen, au6= gefpoitnen; bie gröbere wirb in bie reinere eingefponnen. „©er Seidjtgläubige läfjt ftdj anfpinnen, wa§ man ifjm „angibt. ,,©te Silten fagten: wirb fein gaben fo feilt ge= „fponnen, er fommt enblidj an bie Sonnen. „ — 3118 Slbam Ijacfte unb @oa fpann, „SBo war bamatö ber ©beimann?" 441. S p o r n e n , fpornte, gefpornt, fpornenb, anfpornen. „SSer fid) felbft anfpontt, fommt weiter als ber, welker „bag befte ¿Jiofj anfpornt.
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„ S a g 3iof;, bag man fpornen mufj, taugt fo Biel, alg „ber «öunb, bert man auf bie S a g b trägt. „ffion einem 5Jiamt, ber wie oerrücft ift, fagt man, er „{jabe einen © p o n t ( S p a r r e n ) im Äopfe." 4 4 2 . © p o t t e n , fpottete, gefpottet, fpottenb, »erfpotten. „ S e l t e n wirb ein SSRenfd) öerfpottet, ber nidjt felfift ein „fpottenber DJienfdj mar ober Biel Unanftänbigeg getljan tjat." („©iefe (Srfaljrung, Äinb, wirft bu überall madjen, fo weit — bie SBelt aeljt? Stein, fonbern nur fo weit ©elbftadjtung iljre ^errfdjaft behauptet. 2So biefe entweidjt, fann aud) ber Slnftanb nidjt weilen, © a m t gibt e§ nidjtg ©djiineg, nidjt ©bieg, nidjtg -§eiltge§ meljr, über welches ber © p o t t nid)t feinen ©eifer ergoffe." — 3ufat} Bei Ä r . ) 4 4 3 . © p r e d j e n , fpraci), gefprodjen, fprecfjenb; ab= an= öer= ein= wiberfpredjen. „3Ber über bag, wag er nidjt üerftefjt, leidet abfpridjt, „wirb feiten nadjbenfen, wo bciS, wag er üerfpridjt, aud) „fjinlange." bem @efet} fpridjt ber öiidjter bem Skrbredjer bag geben ab. © e r Unerfarjrne unb Unfluge fpridjt über © a d j e n ab, bie er nur Don wenig ©eiten fjer f'emit. © e r P f a r r e r fpridjt bem ©terbenben ¿ r o f t 31t. S e t 33ieifter fpridjt bem Seljrling mit ©roljworten 31t. © e r 23cbrängte fpridjt fein Stedjt an. 3 n ©adjen, wonon id) bie 3)3af)'l fjabe, fpredje idj auf bag mir beliebige. SÖenn ber JRidjter abgefprodjen, fo ift bag Urtfjeil auggefprodjen. © i n Äinb ipricfjt bie Söorle beffer aug al§ ein anbereg. Seute, bie uiel_ 33erfeljr mit einanber fjaben, befpredjen fid) oft. 9)ian fpridjt beim SBirtfj ein. 9)tan fpric^t jwifdjen bie Sieben eines Sinbern Ijinein. © i e eine ©adje, ber eine 9)ienfdj entfpricfjt meiner (Erwartung, ber anbere nidjt. © e r © d j w ä j j e r fpridjt in (iinem fort, © e r Seijrer fpridjt »or, bac .ftinb nad). 2lud) bag ©erüdjt fpridjt nad). © e r © b wirb nadjgefprodjen. © i e Sibbitte wirb nadjgefprodjen. SBag man fdjulbig ift, wirb j u galten »erfprodjen. Sßaß man im ©ebädjtnif} be= Ijnltcn will, überfprid)t man. (Ärüfi I;at in ber 9uidj(cie nodj golgenbce: „ © d j o n
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bem Äiitbe in ber äßiege fotite bie järtiidje SJiutter bie (Sdjonfjeiten ber SRatur oor feine 9iugen unb meiobifdje Siine cor feine Dfjren bringen. 3im (Sdjauen unb 33er= nehmen be§ Schönen entroicfelt fidj ber (Sinn für ba3 (Sdjöne unb biefe (gntmicfelung famt nid|t friijje genug angeregt, beforgt unb geleitetroerben.©arum, wiegenbeS (Sdjroefterdjen, lalle aucf) bu iljm bie Saute beüter Sprache, bie Söne beiner Sieber, bie SBorte beiner Siebe oor, als ob eS bidj »erftänbe. @rft mufj eä Ijordjen lernen, ef)e eä oerftefjen fann. Sind) gefjt fein 23enm§tfein feinem Sieben weit cor unb e§ wirb 33iete§ bemerfen unb erfennen, el)e e8 baS SBemerfte unb ©rfannte in Söorte 3U faffen unb biefe Söorte ju ftammeln unb ju fpredjen oermag.") 444. (Spriefjen, fpro§, gefproffext, iprtefjenb; entfpriefjen. „SSiel Unglucf ift auä Ünoerftanb entfproffen, unb ber „Unoerftanb entfpriefjt meift au«) sJltcfytbraudjen beS S3er= „ftanbe§." 445. (Sprengen, fprengte, gefprengt, fprengenb, oergu= auffprengen. „2Ber bie S p r jufprengt, ift oft Böfer Saune, hingegen „ein baä $)ferb fpreitgenber Leiter ift öiel guter Saune." ©te Spüren, beren rt, wo er fjhtfoll, m, über ben ©raten hinüber. ©a§ ^uloer oerfprengt aUeä, waS if)m im SBeg ift. 2lud) ber SBinb oerfprengt, roaä er faffen mag. ©er Smnp oerfprengt fein @ut. „23er ftar! fortfprengt, fprengt oft gar ntdjt, toenn er „jurücE iommt." 446. (Springen, fprang, gefprungen, fprnigenb; ju= tt>eg= oor= fjimiberfpringen. ©a§ $ferb fpringt ab ber Sßeibe. ©er SRenfd) in feinen Sieben oft ab 00m einen auf ein anbereü. ©er loütfjenbe 9ftenfdj fpringt an bie SBanb, inS SSaffer, jum ^eftalosäi'ö fämuttlidje äßevfe. x v i . 11
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genfler fjiuaué. Sie Quelle entfpringt, ber Sivpwo^n ent= fpringt, ber SBofjlftanb eittfpringt. ©er greubtge fpringt auf, ber ©efangene fpringt auS,' entfpringt. ©er Säufliitg fpringt Ijerum. ©em (Entlaufenen fpringt man nad). 9llIcS waé oerfprengt wirb, jerfpringt. Äletber jerfpvingen, ©djnfje ¿erfpringen, Äanonen ¡$er¡pringen, ©locfen ¿evfpringen. ©er Reifen ¿erfpringt. ©ie äf)ür fpringt auf. 2ßag icf) über« fpringe, babet |alte idj midj nid^t lange auf. Sßem id) im Springen Dorfomme, gegen ben erhalte td) einen 33orfprung. 23ei einem ©aufelfpiel imb bei einem Ungtücf fpringt ííUeS 3u, aber bei einer ©efafjr fpringt SBteteä wieber' baoon. ©aß gerfprungene ©rj giefjt man wieber jufammen. ©aö 5evfprungene ¿íleib unb ber jerfprungene @d)ul) wirb wieber jufammengeleimt; iufammengeflicEt, ba§ jerfprungene oic jerfprungene 9)lauer aber mu§ aufgebaut, unb bie jer* fprungenen (xrbfeit, Äreujer unb Stja'ler muffen neu fammengelefen werben. „©er Unterfdjieb gwifdjen einem entfprungenen ©djelm „unb einem fpringenbeit Änaben befteijt barin, bafj bem „erften ba§ ^erj ftärfer fiopft, alß bem anbern." 447. ©prubeht, fprubelte, gefprubelt, fprubelnb, üer= fprube(:t, iiberfprubeln. „Sine fprubelnbe Quelle ift lieblidj, ein fprubelnber „5Renfd) aber nidjt." 448. fctampfen, ftampfte, geftampft, ftampfenb, Oer» ftampfen, ü6erftampfen. ©aá wilbe $)ferb, ber wilbe £)d)je, aud) 8öwen unb Siger, wenn fie gefangen unb angebunben ober eingefperrt werben, ftampfen. Sludj bei großen ©djmer^en ftampfen bie gro§en Spiere. gifdje unb 23ögel ftampfen nie. Sind) ber SJienfd) ftampft, bod) meljr mit (Stöfsein, als mit ben SBeinen. ©er SüiüHer ftampft bie ©erfte, ber sJtebmann bie Srauben, bie SKagb baS @ew¿ir¿; bie Söalfe ftampft baS Sud). „@S ift bir beffer, ©tunben lang eine leimerne Söanb „(Seljmwanb), atö einen 2lugenblid! öor Born ju ftampfen." 449. S t e m p e l n , ftempelte, gcftempelt, ftempelnb.
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©eftempelte§ Rapier wirb öom ftempelnben ^Jetfdjaft geftempelt. (ätniije Sieget werben mit (Stempeln aufgefdjlagen; bafjer fyeifjen Diele mit bem obrigfeitlidjen Siegel bezeichnete SBaaren gestempelt. 450. S t eng ein, ftengette, geftengelt, ftengelnb, auf= ftengeln. 5Dcan fagt aufftengelnber unb aufgeftengelter Äot)L ©ewädjfe, bie grotfcfjen tfjrer Ärone unb 2Bur,jel einen einzigen geraben Stamm Ijaben, ftengeln. 9Ran Ijetfjt itjren Stamm, wenn er gar bünn ift, (Stengel. 451. (Stammen, [tammte, gefta'mmt, ftammenb, an* flammen, abftammen. (ittt angeftammter ^efjlcr, ein angeftammteS 9ied)t, öon Sinnen abftammenb. 452. S t a r r e n , ftarrte, geftarrt, ftarrenb, erftarren. (iiit ftarrenber Sobter, ein erftarrtec 3Jceujd). 2)a3 SBaffer erftarrt burd) bie Äälte, Seim, Seber, §rüd)te burd) bie |)i£e, 9iienfd)en unb SSiel) burd) ben Sob. SilleS, iua§ burd) ^euer fliegen gemalt wirb, erftarrt wieber, wenn bie £>it}e nad)läfjt. 6'tne 2lrt glecfen im 3luge fyeifjt Staar; eine 2lrt ffiogel Fielet audj Staar. SSenn id) ofjnmädjtig werbe, fo erftarren meine Sinne. 3d) fage auaj: mein Sßerftanb erftarrt mir ob etwa§, wenn id) einen 3lugenblicf über einer Sacfje, bie mid) äufjerft angreift, wie gebanfenloS werbe. 453. S t ä r f e n , ftärfte, geftärft, ftärfenb, öerftärfen; ftart'en. OTeä Sßadjfeitbe ftarfet, Saum, Sßiel), gjienfdjen ftarfen, ber ffierftanb ftarfet, ba§ ©ebäcfjtni^ ftarfet, bie Äälte ftarfet, ber iJIegen ftarfet, ber SBinb ftarfet, ber Äranfgewefene ftarfet wieber. — 2lEe§ waö ftarfet, ftärfet fid) felbft ober wirb geftärft, weil e§ nod) nid)t ftarf ift, ba3 Slnbere, weil e§ ftarf war unb feine Äväfte oerloren Ijat. „SS ift beffer, ftarf, als geftärft 31t fein, unb wer öiel „StärfenbeS braudjt, mufj öiel fcfjwad) fein."
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454. ( ¿ t e d j e n , ftacf), geflogen, fted)enb, erftod)en, burd)= ftedjen, nieberftedjen. ©ie (Eomte ftidjt, bic 93tcne ftidjt, bie ©erlange ftid)t, ber @piefj ftidjt, bie @d)eere fticijt, ber S o l d ) ft'icfjt, ber ftlof) ftid)t, bie l'aug ftidjt, bie 33remfe ftid)t, ber ©corpion ftidjt, bie 5Rabet ftidjt, bie SBegpe ftidjt. ® a S Safe ftid)t man an, auti) ben ftidjt matt an, beit «öafett, bie @cf)nepfe ftidjt man auf; bei- Säufeftidj unb ber glof)ftid) beifjt; ber 93iettenfticf) fdjmerjt, ber erfteigerter i)au§ratf); ein cerfteigernber ©cfjulbner. ©er ©ine fteigert, roeil er fein @ut gern öeräufjert. 28er feine ©cfyulbner nidjt befriebigt, bem' oerfteigert man fein @ut aud) wiber feinen SBillen. 461. © t e f j l e n , ftafjl, geftoljlen, fteljlenb. S)er, bem etiuag geftoljlen wirb, ift ber 2Seftol)lene; eä ttirb i!)m abgeftofylen; ber melier eö iljm abftieljlt, be= ftieljlt if)u. „23ilbe SSölfer galten ba§ ©teilen für redjtmäfjig; nur „ber 33erbienft unb baS allgemeine Slnerfennen beo @igen= „ti)umä bringt einen Sibfdjeu oor bem 2)iebftaf)t in unS „fjetDor.
„2Sarum ftieljlt bie Äatje mit 3ied)t, unb warum wirb „ber 9)ienid) gelängt, menn er geftoijlen ijat?" 462. S t e r b e n , ftarb, geftorben, fterbenb; ab=au§=erfterben.
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S e t 23aum ftirbt ab; baä ©efdjledjt ftirBt au§; bic Sftatur erftirbt. ©ie Slbgeftorbenen finb alle üerftorben. ©en Stbgeftovbenen folgen bie Sterbenben, ben Sterbenben bie Sebenben, bett Sebenben bie SBerbenben, unb ben 2Ser= benben bie Diacfjmelt. 463. S t e u e r n , fteuerte, gefteuert, fteuernb; üer= ein= ab= mit= be= au§= fjinfteuern. (Sin ijinfteueraber Sd)iffmann, eine au§gefteuerte Socijter, ein »erfteuerteö @ut, ein befteuevter 33ranbbefd)äbtgter, ein (Steuer einsietjenber ^Imtmann. ©er Bürger befteuevt feilt @ut. ©er gürft fteuert bem Unroefen unb besteuert bert 23efteuerbaven. (Sltern fteuern Äinber au§. ©er Scfyiffmann fteuert nad) bem SSinb. S i e ^Regierung füijit baä Steuer* tuber im Sanb, ber ^auSoater im ©eroetb. 464. S t i f t e n , ftiftete, geftiftet, ftiftenb; an= ab- uer= ftifteu. ©in ©ute§ ftiftenber 9Jlenfd)enfreunb. (gine angeftiftetc SBevf(^it)örung. @in Don feinem Celjett gut abgeftifteter 33auer. 9Jtan ftiftet ben Selbmann ab; man ftiftet einanber j u m Ungeljorfam auf. '465. S t i l l e n , ftillte, gefüllt, ftillenb. (Sin ficf) ftiHenber SBinb, eine gefüllte Unruhe, ein gefülltes ©efdjwätj. M e § , ma8 fidj bewegt, füllt audj wieber; ber SBinK füllt, ber SBadjStijum ftef)t ftiCf, ber gjlenfd) ftefjt ftill, ber SJerftanb ftel)t füll, bie Jpanblunq ftel)t füll. 466. S t e l l e n , ftellte, geftettt, ftellenb; ab an= cnt= üer= aufteilen. (Sine burd) Äran!f)eit entftellte ^erfon. ©in ba§ SBaffet abftellenber DJiüKer. (Sine angefteUte Spazierfahrt. ©er F ü l l e r [teilt ba§ Oiab fülle; ben Sad) ab, ben Änecf)t an, bie Staube auf; er beftellt feinen ©ewerb; et beftcUt ba8 SRab; er beftellt, waä er faufen will, © e t be= tufene SJlann ftellt fidj. ©er beilagte 23eamte wirb im 51 mt eingeftellt. ©ie nid)t uerfaufte SBaare wirb eingeftellt; ber Sftarft felber wirb eingeftellt. 3d) ftelle einen '¿panbel
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au§; iti) [tette SBaaren gut ©cfjau au§. © t e Ärattffjett entftellt, ber © f r e i e n entftellt. 9Ran [teilt ben S3e!taflten f ü r (por) ©eridjt, ben V e r u r t e i l t e n f ü r (oor) ben ©tiHftànb. s J)ian [teilt ba§ ©erätfye tjerum, ijerein, [jerab, fjerunter, Ijitteht, f)inau§ u. f. w. 9)ian fteUt ftd) felbft, wenn m a n gefeljen fein will, ijerfiir, wenn m a n »erborgen fein will, ìjinter Me S ö a n b ; ber mit SBaaren überfüllte ift über[tettt; wa§ id) abge[tellt unb ntdjt metjr wei§, Ijabe id) oerftellt; mid) felbft oerfteHe id), wenn id) ba§, wa§ id) benie, anberö in bie Slugett fallen madje, als id) e8 benfe. © e n D r t , ben id) bewadjen will, umftelle id). © e m geinb ftelle idj nad). © a 3 (Smpfangette [teile idj jurücf. Q u i t t u n g e n fteHt m a n aus, unb B ä h u n g e n werben auS Sftanget an ©elb eingefteHt. 467. ( S t i m m e n , [timmte, geftimmt, [timmenb; ab- ati= gu= oer= mifjftimmen. Siadj Dollenbeter 23etatf)ung [timmt m a n ab. @iner [timmt ben © e f a n g an. Sftan [timmt ba8 23olf, m a n [timmt bie {Ratf)[tuben, bie Könige, bie ©orffdjuljett, f u r j , jeber [timmt, ober f u d j t wenigftenö ben gu [timmen, ber il)m nütjen ober fdjaben f a n n . ' 9)ian n i m m t bie © t i m m e n auf, m a n fonbert bie © t i m m e n augeinanber. SJian beftimmt ©adjen, Bett, S a g e , © t u n b e n ; m a n beftimmt [id) j u einer -panbtung; m a n [timmt einer M e i n u n g bei; m a n [timmt in etwa§ ein. © a § 33olf wirb mifeftimmt. © a § Älaoier, bie ©eige ift üerftimmt. © e r £)od)mütf)tge wirb burdj Unglücf fjeruntergeftimmt, er [timmt fid) Ijerab, bitrcf) aud) m i r anfc|einenbe8 © l u d wieber fjerauf. S i e |d)wäd)ere © t i m m e wirb Don ber [tarieren ü b e r n i m m t . Braeifeltjafte © a d j e n finb unbeftimmt. „ 6 i n nerftimmteä 3 n [ t r u m e n t Beleibigt baS £)f)r, aber „eilt mifjftimmteS .pev; bie ©eele." 4 6 8 . © t ü r m e n , [türmte, geftürmt, [türmenb, erftürmen, iiberftürraen. ©te 5Ratnr [türmt, ber 53ten|d) [türmt, baä SSiel) [türmt, ber Ärieger be[türmt mit ben SSaffen, ber Subringlidje m i t [einer ©egenwart, ber © d j w ä t j e r m i t S o r t e n , ber © i g r i f t
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mit ber ©tocfe. SBer ju einem Beteiligen (äntfdjlufj geteilt toirb, wirb iiberftürmt. Sßemt ber Sturm oorüber tft, |o Ijat e3 auägeftürmt. 9Tcan [türmt aud) bei geuerg=, 3ßafferg= unb ^einbeöqefafjr. (Sin fd^neUeÖ unb allgemeines 23olfä= aufgebot fjeifjt Sanbfturm. (,9Jian ift nidjt gern beftürmt unb liebt einen ftiirmenben „^Renfcfjen nidjt |el)v. mußt gegen einen bidj oft beftiirmenben 5Ren|d)ert „auf ber 43ut fein, bafj er bid) nidjt überftiirme." 469. S t i n f e n , ftaiii, geftunfen, ftinfenb. Siöeß gaulenbe ftinft, eine böfe 9tadjrebe fünft. gibt ftinfenbe (Steine, ftinfenbe 33Iumen, ftinfenben Unratfy, ftinfenbe Sieben unb ftinfenbe Sfjaten. 470. Stocfen, ftocf'te, geftocft, ftocfenb, oerftocfen. ©in augftocfenber Sauer. 6 i n gegen SSafjrljeit, Sledjt nnb Stebe oerftotfter Sdjurfe. SJian ftocft baö ^oij au§, bie £anblung ftocft, ber ©e= raerb ftocft, baä ©eblüt ftocft, ber SBerftanb ftocft, bie Sinne ftocfeit. 9luf wen gute S3orfteflungen nidjtg öer= mögen, ber Ijeifjt »erftodt. 471. S t ö r e n , ftörte, geftört, ftörenb, oerftören. _2)a§ ©eräufdj [tört beit Scfjlafenben, ben 9tadjbenfenben. 9Jiit Sdjttajjen wirb man an ber Slrbeit geftört. 2)urd) Unrulje wirb ba§ Jpeq oerftürt, burd) itranffjeit bte @e* funbfjeit, burdj llnorbnung ititb Sorglofigfeit ber SSoIjlftanb. „28er Drbnung fjat, iä§t fid) in bem, roaS er foU, nidjt „ftören. (Sin ütel geftörter 9Jienfd) rotrb leicht ein oerftörter „gjtenfä." 472. S t o ß e n , ftiefj, geftofjen, ftofjenb, uer= oit= auf® ein= unterftofsen. „Stofjenb ftnb bie Stiere, ©er SJtenfdj wirb Dom „9Kenftfjen geftofjen, wenn biefer mit bem 8eib ober mit „ber Seele roie ein Stier an ifym Ijanbelt." 473. S t r a f e n , ftrafte, geftraft, ftrafenb, abftrafen, beftrafen. „(Sin abgeftrafteö Äinb liebt ben ftrafenben SBatcr nidjt „minber."
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(Ärüft Ijot ttt ber „Siacfjlefe" ttod) ^olgeitbeg: „Unge= ftraft legt fein mtibeS £i)ier feine üffiilbljeit ab; ungeftraft folgt feines bem ÜJienfdjett; ungeftraft tfjut feines, roa§ er will. Sind) unter bett 9Jlenfd)en gibt e§ ber (Strafen »tele unb gu »erfdjiebetten Sroecfen. ©er gute üftenfcf) ftraft, roemt er ©eroalt fjat, ben böfen; in üerröirrten Seiten aber aud) umgefeijrt, ber böfe SJienfd), roeitn er ©eroalt l)at, ben guten, ©er reblidje Siidjter ftraft, bamit ba8 UeBel nidjt mejjr gefdjelje; ber unreblidje aber oeranlafjt uitb Deroietfadjt bie gefjler, bamit er burd) ifjre SBeftrafung fid) 33ortfyeile oer= fcEja^e. ^eillofer ©eroimt, beffeit 23efi£er ebenfalls feiner cerbienten ©träfe nidjt entgegen roirb!") 434. © g l i t t e n , fdjüttete, gefdjüttet, fdjüttenb; ab» oer= ju» um= an» ein- att§= überfd)ütten. @in feine ©petfe üerfd)üttenbeä Ätttb. ©in üerfdjütteter ©aef prudjt. ©ie Ä'ödjtn fluttet ba§ SBaffer ab bem gefottenen Äof)l unb ber gärber ab bem gefottenen © a m . ©ie fallenbe 9Jiild)tnagb üerfdjiittet bie 5Jiild). SSBenn ju roenia SBaffer an einer ©ad)e ift, fo fdfjiittet man ju; an ben Sljee unb an ben Äaffee fluttet man an; bas Jiorn fdjüttet man auf; bte Dolle ©taube fdjüttet man um. 9Jian überfcfjüttet ben ©arten mit Saudje, mit SBaffer. 2lud) ba§ ©la§, in baä man ju üiel fdjüttet, überfdjüttet man. ©benfo über= fd)üttet man ben ©nett mit ©uttijaten, ben Slnbern mit äJerfpredjungen, bte man ifjm nidjt |ält. 475. ©djroeben, fdjroebte, gefdjroebt, fcfjroebenb, um« fdjroeben, »orfdjroeben. © a § ©d)tff ift fdjroebenb. ©ie Suft umfdjweBt bie (irbe. © a S Ungläcf fdjroebt uu§ oft nor. ©er 33ogel fdjroebt, ber gifcf) fdjroebt, ba§ ©djiff fdjroebt, bie SBolfe fijmeBt „©er SJienfd) folt nidjt fcfjroeben, er fofl auf feinen „^üfjen fteijen. Slber roenn er feine (SinbilbungSfraft „gut füttert unb feinen 23erftanb Ijungern läfjt, fo fommt „er aud) batjitt, in ben üüften ju fcfjroeben.
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„5Ber öerriicft ift, ber fiefjt unb l)ürt nidjt, mag um „tfjtt ift, fottbertt nur, wag ifjm üorfdjwebt." S i e Suft umfdjwebt mt§. SDic SBclfen fdjroeben ob un§. 4 7 6 . © d j w a n f e n , fdjwanfte, gefdjwanft, fcfjwanfenb. 5)aS ©rbbeben lttocfji bie Serge fdjroanfeit; ber äötnb madjt bte SBäume fdjwanfen; Unmäfjigfeit madjt bte @e= fmtbfjeit fcfjroanfen; ein unebner SBoben madit Sifd) unb ©tiifjle fdjwanfen. @in Sügner fdjwanft in fetner Siebe. ® fc^wanft mit bem Ärebit beg SBerfcfywenberS. fdjwanft mit ber @unft eineä Sieblingä. „Gitter fdjwanft in feinen SBorfätjen, einer in feinen „Umftänben, felbft Äönige fdjmanien auf itjren Sprotten. „@in ftarfer Sftamt fdjwanft nidjt mit bem Seib, ein „SSaljrljafter nidjt in feiner Siebe unb ein ©evedjter nidjt „in feinem SSerfpredjen." (Ärüfi ijat bei bem 28orte „SBanfen" folgenbe © e n t e i l e n : „S)er (ätne wanft in feinen aSorfätjen, ein «nberer in feinem Slnfeijn, ein dritter in feiner fjäueitdjen 28irtf)|'d)aft u. f. w. © o g a r Äüntge auf iljren Sfjronen rnanfen unb bte Sprotte felbft werben wattfenb, wenn ber @ a n g ber Sßeltereigniffe bte Hölter au§ iijrer Siulje ftört. Sennodj gibt e8 9)icnfd)en unb ©inge, bie be§ SBanfeng fidj erweijren mögen. @tn förperltdj ©tarier wanft ntc^t in feinem Sange, ein 2Safjr= Ijafter nidjt in feiner Siebe, ein ^reiftnntger nxdjt in feinem .Kampfe gegen böfe ©ewatt, ein Sreuer tticfjt in feiner greunbfdjaft unb ein Sugenbijafter nidjt in feinem ¿eben unb SSirfen für © o t t unb SBaterlanb " ) 4 7 7 . ( S c h w e l l e n , fdjwelIte,(]cfywofi)gefdjwellt, fdjwellenb, attfd) wellen. 5)aS anfdjwetlenbe SBaffer. 9)ian fdjwillt itt ber Äüdje ben Äoljl. 9Jian uerfdjwillt 3uber, ©tanben, Sijiiren unb genfter. © e r § l u § fdjwitlt an. 4 7 8 . © d j w e l g e t t , fdjwetgte, gefdjwelgt, fdjwelgenb, üerfdjwelgen. ,,©a§ SStel) fcfjwelgt nidjt, aber ber ¿Dienfd). (5r Oer*
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„fdjwelgt fem © u t , feine ©efunbfjeit, feinen guten T a n t e n , „fein geben. „©elüfte öiel unb öerfage bir wenig, fo bift bu auf „bem SBege jurn © Z w e i g e n , unb fdjwelgenb wirft bu nad) „unb nadj ade SSorjüae, bie 5Jteixfc^ert Dom 23iel) mtterfdjeiben, „oerlieren, unb enblidj roiber ©otteö SSillett unb wiber „beine © e f t i m m u n g burd) bid) felbft ein foldjeä werben." 4 7 9 . @ d) w i m m e n , fdjwamm, gefdjwommen,fd)wimmenb, roeg= ju= fortfdjnnmmen; fdjwemmen, fdjwemmte, gefdjwemmt, fdjwemmenb. „SSer fdjwttnmen fann, ertrinft miitber, a l s wer eä „nidjt fann." é d p i m m t l j i e r e fittb alte $ifd)e ( ©djroäne, © ä n f e , (inten, Ärofobile, (Sibedjfen, 8röfd)e; aud) bie S c h l a n g e n fönnen fdjroimmeit, unb üiele ä ß ä r m e r unb Dterfüfjige Sfjiere, 3. 3 ? . ber (Slepfjant, ba§ SRijino^erog, ber ^ t r f ^ , ' ba§ (Sdjraeitt, ber .punö. 9lud) ber SJfenfdj fann fdjwimmen, aber er mufe eö lernen. S ) a § SSaffer trägt ungleich jdjroere Saften; j e leichter eä felbft ift, je weniger trägt e§, je fdjwerer eS ift, je mefjr trägt es>. iäuf bem gefallenen SJieere fdjwimmen fcfjwerere © a d j e n a!8 i m füjjen SBaffer. 2iud) mufj ba§ Söaffer eine merfltdje Siefe ijaben, ei)e e§ © d j w e r e s trägt, i n beit Untiefen finft alles ©cQwere. 23ott ber leidjten geber bis auf ba§ fdjwere SRetall fdjwimmt M e é , wenn e§ breit unb I)oi)l ift. SSaS m a n j u m S d j w i m m e t t ijinfüfjrt unb beim © d j w i m m e n leitet, baé fdjroemmt m a n . @o fdjwemmt m a n -^oljfliifje. G i n fein $)ferb fdjwemtnenber L e i t e r . Sßeit fjerge* fdjwemmteö .ipolj. 4 8 0 . © d j w i n g e n , fdjwang, g e z w u n g e n , fdjwingenb. (gin bie galjne fdjwingenber gäfjnbrid). © n e gefdjHmn» gene 9 M d ) . 9 K a n fdjwhtgt bie Waf)ne. 93ian fdjwingt gewafdjene Südjer, efje fie g a n j trocfen finb. 9Jian fdjwingt ben Giebel, bie © e r , ben aègeftanbnen SSetn. 38a8 id) mit"ber grüßten 9ftiif)e faunt j u erzielen oermag, t)on bem faßt man, id) möge e§ fauni erjdjwingen.
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481. ©djtöinben, fdjwanb, gefdjnmnben, fdfjttrinbenb, uerfdiiMinben. 2)ie Stacht Derfd^ititnbet, ber Sag oerfd)imnbet, bie (Sonne »erfd)iMnbet, ber Sföonb »erfdjnnnbet, ba§ @ut mfdjimnbet, ein aufgetrocfueter (See öerfdjroinbet, ein eingefunfener 23erg üerfdjrotnbet; &önigreid)e oerfdjroinben, aber aud) Sftiicfen, ©eriidjte unb ÜHienfdjen. „(Sin Derfdjroinbenber 5Rebel ift ba§ 33ilb einer cer= „fdptmnbenen gurdjt." 482. @d)winbeln, fdjminbelte, gefd)tt)inbelt, fdpinbetnb. SÖtir fdjtmnbelt, wenn e§ mir grau unb fdjroarj oor ben Singen wirb, roenn bie wirflicfjeit ©egenftanbe, bie oor meinen Slugen finb, t)erfd)winben. „63 fdjroinbelt Bielen SJienfdjen auf ben $öf)en, unb „wenn fie fid) nidjt in 2ldjt nefjmen, fo fallen fie fdjnnnbelnb „hinunter." 483. ©djroarjen, fdjmär^te, gejdjroävjt, fc^njär^enb. (Sitte fdjmärjenöe Sarbe, ein gefdjwärjter Äaminfe^er. ©er 9iufj fdjrocirjt, ba§ Gndjenfy'olj fdjmärjt. (SS gtebt üielevlei ©(^»ärje, ©dju^fdjroäv^e, SBuc^brutfevic^luäfäc, Sinte, fdjttar^e garbe, Äienrufj. ©en 9)iann, con bem man Sööfcö ijinter feinem Siücfen fagt, fdjtuärjt man an. Sie SSaare, bie man gegen bie Sftautgefetje in§ £anb fjinein bringt, fc^ioärjt mim ein. 484 @dj wälzen, fdjttmjjte, gefcfjroajjt, fdjroa^enb, oer= ein= auSfdjmaijen. 3d) befdjroatje ben SOianu, Don bem idj burdj ©djmaijen etraaS ju erhalten fudje. 3d) fdjmafce iljm baö, mag er gegen mid) benft, au§. £>a§, loelc^eS id) Don Seraanb gern fjatte, fdjiualje id) if)m ab, roaö er meiner 5Dieinung itad) glauben follte, ein. 3d) evfdjroatje ba§, roaö id) burd) SBefdjroafeen erziele. 3d) fdjroa^c fjeraug, roaä ein anberer »eri'djnmgt. 3d) fdjiuatje {jerutn, wag id) allenthalben er= jäijle. 3d) üerfdjwa^e ben, »on bem id) etroaS erjäljle, ba§ tdj üerfdpeigen follte. „Sßer rebet, „föwafct.
el)e er benft,
ober ol)ne bafj er benft, ber
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„SSer bir oorfdjwatjt, bcr Betört biii, wer bir ct:t= „fdjmaht, ber belügt btd), unb wer bir auäfdjwatjt, ber „beraubt bid)." 485. ©djweifett, fcfyweifte, gefdjweift, fd)weifenb, tjerum* fdjweifen. „SSeun ber SJtenfdj ein 33oget wäre, fo würbe ba§ „•Öerumfdjweifen in fetner 9iatur fein; weit er aber ein „iWenirf) i(t, |o (uitleferlid) im 9Jianufcript.) 486. ©djweigen, fdjwieg, gefd)wiegen, fdjweigenb, oer= fdjroftgen. „@in öerfdjwiegener Sfiunb ift eine öerfdjloffene Äifte, „auö ber nid)tS ofjne ben SBiHen be§ ©gentfjümerg I)erau3= „fonimt." 487. ©djwi^en, fd)wi^te, gefdjwijjt, fdjwiijenb, öer= fdjwitßen, auSfdjwijjen. „©er @ine fdjwiijt, weil er arbeitet, ber Sinbere weit „er tauft, ber britte weil er tjeifc Ijat, ber eierte, weil er „iranf ift, ber fünfte, weit er ftarf tft; baö Sltleä geljt t)in, „aber mit bem fedjften, ber an§ Slngft fdjwiijt, möchte idj „nid)t fdjwi^en." 488. ©egetn, fegelte, gefegett, fegetnb, abfegetn, fort« fegein. (Sin fegelitbeS ©djiff, eine abgefegette SBarfe. ©aS ©djiff fegelt an, wo e8 antanbet, e§ fegelt ab, wo eä fortfährt; e§ fegelt burrf) bie $)allifaben, swifdjen ben flippen i)inburd); e§ fegelt fdjneU, fdjwadj; wenn eä ber SBinb nur Ijalb fafjt, fo lamrt eä; baä grofje ©djiff über* fegelt baS Heinere. 489. ©egnen, feanete, gefegnet, fegnettb. „©er SJienfdj maajt fid) feinen ©egen meiftenö felbft. „©er 25ater ift mit ben Äinbevn gefegnet, wenn fie roofjt „erlogen finb. Silfo fegue bir, o SÖienfdj, nad) bem SBillen „®otte§, bein Sljun felbft." (Sei Ärüfi lautet biefe ©teile: „Silier ©egen fommt oon ©ott; aber ber DJienfdj fann burd) feine ©efinnung unb ba§ au§ tljr ftiefjenbe Sl)un unb . Saffen ben göttlichen ©egen erwerben ober fiel) beffelben unwürbig madjen. ©er
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fdjihtfte ©egeit für Gftent finb wohlerwogene Äinber; ber fdjönfte @egen für btefe fjinmieber ift bie Siebe itjrcr (sltern. Uttb meld) fdjünern (Segen müßten wo|l ©efdjroifter fid^ wünfdjen, ote ben Ijolben ^rieben, in beffen ©enufj ber 33ruber jum ftreunbe unb bie (Sdjroefter jur greunbitt emporroädjft? nidjt aitd^ t>on eud) ijetfje: SJtit feljenben Siugen jeijen fie nicfjt, benn fie oerfteljen e§ nidjt!) 491. ©tdjertt, fieberte, gefidjert, ficfjernb, jufi^ern, Derftdjern. ©er 33onatf) ficfjert üor 93iangei, ba§ 2)adj fidjert cor bem Siegen, baö Seuer nor ber ¿teilte. 2)er ÜDarnm ficfjert cor ber Äälte (?) ©djwtmmen fiebert oor bem (ärtrinfen. SEjürett unb ©cfjlöffer ftdjent cor ©ieben. . . (mtleferlid)) ftcfjerit cor ©treit unb Bani- ©djamljaftigfeit fiebert »or StuSfdjweifung. (Sfjrliebe öor Stieberträdjtigfett. Strbeit fidjert ffirob, Sugenb fiebert Siulje, 23rief unb ©iegel fidjern 3led)te. 23a§ id) üerfpredje, fixere tdj ju. gür baS, wofür id) Unterpfanb unb Siirgen ijobe, bin id) oei'fidjevt. „2ßer arbeitet, fiebert ftd) fein 33rob, wer gefiedertes „SBrob fjat, ber filtert fid) aud) bie JRulje ieid)t." 492. ©eljnen, feljnte, gefefjnt, fefjnenb. „Sie bürre @rbe fefjnt ftd) nad) Siegen, ber erliste „£)irfdj ttad) einer Duelle, ber SSolf nad) einer offenen „ifjitr in ben ©cfjafftällen, ber Slbler uadj bem 3la§, ber ,,5)cert)d) nad) SUIem, wa§ er gelüftet; Saufenbe üerabfdjeuen, „roaS ber eine gelüftet, unb 2aufenbe gelüfteii, iua§ einer „uerabfdjeut. „©er Sljor feijnt fid) nad) Sfjorfjett, ber -jpungerube
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,,ttaá) ©peife, ber Itngíiicfíidje nací) Oíettung unb ber SSeije ,,nad) SSoljrfjeít." 4 9 3 . © e n f e n , fenfte, gefenft, fenfenb, »erfenfen. (íiite fid) fenfenbe SWauer, ein »etfenfteS ©cfjiff. © t u f e n , fattf, gefmtfen, [tufenb. ©tn gefmtfeneÉS ©cfjiff. @tn finfenbeS @lücf. SSerg'e fenfen ftd), 5ülcmem fenfen [id), © a u m e fenfen fid), bie ©crnte fenft [id), baS SBaffer fenft fid), bic unter= íjofjíte @vbe [enft [id). 9)ían fenft ben Jíübeí in ben © o b ijinab. 9Jíatt »erfenft ©djiffe ñor bent (Singang ber 9Jíeer= fjafen, bie m a n beíd)íie§en mili. 2Ba§ oerfenft luirb, f i n l t nnter. © e r mübe © d j t m m m e r finft u n t e r . 23iele§, ba§ írocfen fdjtmmmt, f i n f t unter, menn e§ itafj w i r b ; nm§ fdjroimmt, bas E) oIjt ift, f i n f t unter, wenn e§ lee! roirb. 4 9 4 . © e n b e n , fanbte, gefanbt, jenbenb, ab= fovt= l)in= gufenben. 3 d ) fenbe ben SSrief ab, ben © i e n f t fort, ben © p i ó n au§, ben 23erid)t ein, ben S3oten f)inau§, fjinauf, í)inein, I)inü6er, f)inunter. 3 d j »erfenbe, í»a§ id) fpebire; icf) über» fenbe ba§ ©efdjenf. S d j fenbe guriitf, roaS id) geleljnt befommen. ,,©er ©enbenbe ift gewüfjníiclj meljr unb grüfjer aí§ „ber, ben er gefanbt I)at." 4 9 5 . © e t j e n , [eijte, gefejjt, fetjenb; an= ab= buvdj= ein» er= f)iit= über= um= »er= Bor= j u f e i e n . © e r í í r a m e r fe£t ab, ber s u f j r m a n n feijt an, ber © á r t n e r Deijeijt. fejjt i m 3Birtfy§f)auS Sírrite ab. 2Ber etroag erjiuingen will, f e | t an. © e r ©yieler feijt ju. S e r ©pracf)funbige überfejjt SSudjer, ber S u b e feine SBaare. © e r «ftaufmann feijt um, ber (Sigenfinnige fetjt burd). ©a§ @ I ü á erje^t. © e r Dbere fet/t. © e r geinb miberfejjt; ber SRaurer unterfeijt. ,,©er sHíen|cf) feijt üiel a u f ; ber (yíne ben í m t , ber „Sínbere ben © d j a l f , ber © r i t t e bie .Síappe." © e r 33erfaufer fe|3t feine SBaare au§, ber ííiinftler feijt fein ©etnalbe au§, ben © d j e l m fefct m a n j u r © d ) a u au8. SOiait befetet bie ©affen mit ©teinen, bie SSiejeit m i t Í>eftnlc33fé íámmtticíje SBerfe. XVI. 12
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S ä u m e n , bic (Stellen mit Seilten. S e i t l o b t e n feijt m a n bei. ©er ©ärtner feijt bte $ flanken ein, bie ©djitetberin ben 33ta| (Soppen), bie Dbrigfeit ben 33eflagten. 3Ba§ id) angefangen, ba8 fetje td) fort. 3 d j entfetje midj ob ber ©efaljr. 3 d j werbe entfetjt, wenn id) mein ä m t , meine (Stelle, meinen ©ienft oerliere. 38a§ id) gefreoelt, ba8 tnufj idj erfetjen. © e r SSrobfdjäijer fetjt ben 23robprei§ herauf, |erab, ber gleifdjidjätjer ben gleifd)pret3. Söer eine ©adje au treuer anbietet, ber überfe|t ifyren ^)reiö. SBer bei großem Vermögen ift, oon bem fagt man, er fei hinter* feijt. Stuf ber DJiauer wirb Ijinterfetjt. © e r ¡Weiter fejjt über ben ^ a a g , ber ©d)iffer über ben ©ie SBrücfe wirb nnterfel/t. © e r Unterbeamte ift bem Öberbeamten nadjgefetjt. SSer feiner ©teile entfeijt wirb, ift abgefegt. SBetrt ein linterer üorgejogen wirb, ber wirb jurücfgefeijt. 496. © e r b e n , ferbte, geferbt, ferbenb, oer= abferben. @in ferbenber 5ften]'d). ' @in abgeferbter Sobter. 497. © t i j e i t , fafj, gefeffen, fitjenb, er= ab= auf= an= umfi^en. S i n ©djalf fitjt auf Sßorte, ber Sßanberer auf ben 33oben. © e r Sieiter aufö 9io§, ber Sßeidjling auf§ ^olfter. ,,©ie wenigften Spiere fitjen; ein fi^enbeä Seben fiitjrt „nur ber DJienfcf)." © e r 9)iübe fiijt ab, ber SSogel ftjjt ab. 3d) fthe an meine Slrbeit an. ©ie Saube fijjt auf ba§ ©ad), ber Leiter auf§ f»ferb. (Siner befitst Vermögen, einer Sierftanb, eilten anbern befitjt ber Seufel. 3d) fiije öor bie S f j ü r l)inau§, im ©arten fyerum. 3 d j fiije f)au§f)äblidj ein. 2Bo id) o^ne Bürgerrecht, oijne @e= meinbcredjt fjauSljciblttf) bin, ba fjinterfiije td), ba bin idj •pinterfäfj. 3d) ft£e ju ©ertdjt, bin @erid)täfä§. 3d) oerfitje ben 3titS, ben id) für meinen © i t j .¿aljle. 3 d j fiije bem Sugner, bem 3luffd)neiber auf. 498. © i e g e n , fiegte, gefielt, fieaenb, obftegeit, befiegen. (?in obfiegenber geinb. @tne befiegte Sirmee. ©er S-öwe befiegt ben ©tier, ber große i u m b ben fleinen; idj obfiege tm 9ieci)t6f)anbel, id) obftege im Btoeifampf, id)
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obfiege im StSputiren, id) obfiege in ber SBette. ©ine Slrmee fiegt über bte anbere, ein Äünftler über bett aitbern, ein ©djläger über ben anbevn. „3>r befte ©iea, ben ber SJienfcfj erhalten fann, ift ber „@ieg über [id) felbft." 499. S i e g e l n , fiegelte, gefiegelt, fiegelnb; oer= ju= ent= befiegeiit. Sine fieaelnbe treffe. Otn gefiedelter 33rief. Sie Dbrigfeit befiegelt iljre Urfimben, ber 33ürger »erfiegelt feine 33riefe. ©a§ ©ut beä 9Jtanne§, ber aufhört 31t jaulen, wirb oerfiegelt; ebenfo bie ©djrtfteix eineg ©efangeiten ober ©eflofyenen, au3 benen man 8ici)t über fein Vergeben fd)öpfen 31t fönnen glaubt. 500. (Singen, fang, gefungen, fingenb; abfingen, »er« fingen. 5)ie fingenbe Serdje. 2>a§ gefundene Sieb. 501. © i n n e n , fann, gefoniten, jtnncnb. Scf) finne an baö, roa» mir am .pergett liegt, id) fimte mit Stacfjbenfen ben Äopf au§. 3 4 befinne mid) be§ 25er= gangenen; id) entfinne mid) be§ gcingftöergangenen. 3d) erftnne bie Sücje. 3dj finne für mtdj; id) finne für einen anbent. 3dj frnne fyevum, fjerauf, fjerab, herunter, herüber 11. f. tt). 3d) finne bem, roaö mir wichtig ift, nad). 3dj finne auf bie na^enbe Bufunft unb ¿urüci an baS Vergangene. 3 ^ Überfinne eine JDrbnuttg ober eine gorm, in roeldjer bie @adjen ooriommen. 502. ©olben, befolben, befolbete, befolbet, befolbenb. (5tn befolbenber Surft. Grine befolbete ©ienevfdjaft. ©er SSauer befolbet feine ©ienfte (©ienftboten), ber ^anbwerfer feine ©efellen, bie Dbrigfeit ifjre Beamten, bie SSiigte, bie äßeibel, bie Pfarrer, bie '©djulleljrer; ber tfürft befolbet bie Slrmee. 503. ©önbern, fönberte, gefönbert, fönbernb, abiönberit. Gin fidj abfönbevnber DJtenfcf). @ine abgefönberte SBoljnung. 3n ©ergtoerfen fönbert man baä ©Uber, baS im 23Iet ift, baS ©oib, ba§ im Äupfer ift. ©er 33auer fönbert ben 12*
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fluten S e i j e n Dorn idjiedjten. ©er .£janbwerfer fimbert feinen 5(rbeit§ftofr immer in ftfjledjten unb beffern. S i e 9Jienfcfyeu fönbern fid) nad) ©tänben, nad) SSermügeit, nad) Äennt* niffen, nacf) 23erbtertft. 33iefj unb ^flan^en fönbern fid) nad) Birten unb ©attunqen. ( S e i Ä r ü f i finbet ftd) ljier,$u folgenbe ©entenj: „ S o lange mir leben, cjeljören mir ju ben' Seuten unb wir ttjun llnredjt, wenn mir un§, unter welkem 3}ormanb e§ aud) fei, »on ifjneit loömfjen. 9iidjt un§ felbft, fonbern bern lieben ©ott tommt e§ ju, unä Bon ber menfcf)lid)en ©e= fctlidjaft abjufönbera, u m unö ifjren SSIicfcn unb iljrem Ilmgange ju entstehen, roemt er mi« »erborgen ijabeu will. Unb er tfjut biefeg, wenn er unfre ¡Seele oon fjinnen forbert, wo bann bie gurätfgebliebenen Don felbft ber fterbiid)en .pülle unfre» SBeienä ein einfameu ®rab bereiten, weldjeS beffer al» föftlidjere Bellen unb (iinfiebeleten Siulje unb S t i l l e ju bieten nermag.") 504. ( S o r g e n , forgte, geforgt, forgenb, üerforgen. ©er ^augüater beforgt baS |>aug; er oerforgt SßetB unb Äinber. ©er £>ivt beforgt bie beerbe, ber Stalltned)t ba§ 523ief>. ©ie Dbrigfeit beforgt ba§ Sanb, Derforgt bie Firmen, ©er Serbred)er erforgt feine Strafe. Sei) forge, ber Gimmel falte ein. 3d) bin oljne Sorgen, forgloS. „ S o r g e n fjilft nicfyt immer jum Serforgen." (23ei Ä r ü f i : „®§ ift allgemein, wie wenn e§ nicfjt fein muffe, bafc ber SJlenfd) fid) für ieine SSerforgung auf anbere 9)ienfd)en oerlaffe. ©ie gan^e 9iatur unb bie ganje @efd)id)te beS 9JienfdjengefcfyIecf)t§ rufen Sebem 31t, er foll fid) felbft nerforgen. Äein Slnberer fünne feine SSerforgung für feilt, Seben unb für alle Hmftänbe be§ Sebent auf fiel) nehmen. S a g 23efte, grudjtbarfte unb 3u»erläffigfte, wa§ ein 'DJienfci) für bie SSerforgung eine§ anbern tfntn tarnt, ift, il)n ba!)in su bilben, felb'ftftä'nbig für itjren Bioecf unb felbftfdjaffenb für il)re 2Diittel ju werben.") 505. S p ä t j e n , fpätjete, gefpä^et, fpäljenb. Gin fpäljenber Sped)t. @ine auSgefpäfyete ©egenb. ©er S p i o n fpäfjet, waS oorgcfallen ift unb waS oovfallen
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fönitte, ou§; bie 9:t in ben Olücfen." 507. S p l i t t e r n , fplitterte, gefplittert, jerfpliitern, ner= fp littern. @tn fein © u t nerfplitternber ÜRenfcfj. (Sin burd) einen gall jerfplitterteg 33ein. 9ln bie SSanb geworfene^ ©la§, mit bem J a m m e r ge= troffene 23etne, com Änerfjt gefdjlageneä ^ o l j , m>n ^Jutoer jerfprengteö (Sifen jerfpltttern. ©er'Sunip öerfplittert fein ©ut, ber unorbentlidje SJiann feine Äraft. 508. S p a n n e n , fpannte, gefpannt, fpannenb, an= ab* einfpamten. @in ben 23erg hinauf 35orfpann nefjmenber ftufirmann fpannt bte 23orfpamtpferbe auf ber .£>ö(je wieber ab. S e r $uf)rmaitn fpannt ^ferbe an, ber S a u e r Ddjfen, ber 9iorblänber 9tennti)iere. ©er 9)ienfdj fpannt feine .Strafte an. 2öa§ man anfpannt, ba§ fpannt man wieber ab. S a § Slbgefpannte ift auggefpannt. Sdj fpanne aber aud) meine £)anb auS, id) fpanne S u d ) au§, icf) fpanne Sratt) aue>, idj fpanne Seber au§. 9Rit Senfen fpanne id) ben Äopf an, mit £ören bie Dfjren, mit Seijen bie Slugeit.
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„Tie SBäfcfjerin fpcmnt ba§ (Seil nicfjt Ijöljer atö fte „mit ben .pättbert langen fantt (unb ber Sonfiinftler bie „Saiten nidjt ftraffer'alS bie Harmonie bei Söne e§ er= „Ijeifdjt. — Är.) Sßer feine Hoffnungen ijöfjer fpannt, als „btc SBäidjevitt bas S e i l (ober ftraffer, at8 ber Sonfünftler „bie ©aiten, — Är.), ber überfpamtt fie," (nnb lieber* fpanmuig füfjrt immer ju einem gewaltfamen Srucfye ober räumt einer briitfenben (Srfdjlaffung iijre ©teile ein. — Är.) 509. © t r a u b e n , ftranbete, geftranbet, [tranbenb. (5in ftranbenbeS ©cfyiff, eine geftranbete 33arfe. £)a3 ©d)iff ftranbet, bie Hoffnungen [tranben. 510. S t r ä u b e n , fträubte, gefträubt, fträubenb. 3e fraftöofler ba§ Sijter ift, befto me^r fträubt e§ ficf), wenn eS gef)ord)en foll. „(Sin fid) oiel fträubenber SCReufcf) bereut e§ oft, bafj er „fidj Diel gefträubt Ijat." 511. © t r a u d j e l n , ftraudjelte, geftraudjelt, ftrauc^elnb. S(lle§ ©djwadjbeinige ftraudjelt, jtinber ftraudjeln, junge Spiere ftraudjeln, junge Sögel ftraud)eln. „53er burcf) © t r ä u f e l n geljen lernt, bem gefjt'3 gut, „aber wer burdj'S galten ftraudjeln lernt, bem aeijt eg fel)r „übel." 512. © t r e b e n , ftrebte, geftrebt, ftrebenb, öor= nacf)= I)iu= ¡¡u-- erftreben. „23enn einer erftrebt, wa§ be§ ©hebend nid)t wert!) ift, „fo reut e3 ifjit, fiti) beftrebt ju fjaben." 513 © t r e e f e n , ftreefte, geftreeft, ftrecfenb, a»t= i)tn« au 3= ¿ltftred'en. Sie (Srbarmung ftredt bie Sirme au§. 2)er ©d)iffer (treeft baä ©eil au§. 5)er ¿u ftarf geftreefte Sogen !ann bem ©treefenben in ber .sjanb ¿erfpringen. 514. © t r i e f e n , ftriefte, geftrieft, ftridenb, abftriefen, aufriefen. Stusgeftricft wirb ber ©trumpf. 2lbgeftriit wirb bem Untergebenen, waS er nidjt ti)un barf.
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5 1 5 . © t r e i d j e i t , ftridj, geftridjen, ftveid^enb; an= ein» bitrdj» über» unter» oer= augftreidjen. 55er Sube ftreidjt baä ©elb ein. © e r 5>]?aler ftreidjt an. © e r Kaufmann burcfjftreidjt baS S e i l t e . © e r ©e= lehrte unterftreid)t mistige ©äl^e. S i e Seit Derftreid)t. ©er g e n f e r ftreidjt beit ©djelm auä. © e r üftarr überftreidjt bie Sßönbe. © e r (5itle [treibt baä auä, maä er meint, bafj eä 31t feinem §ob gehöre. 5 1 6 . © t r e i d j e l n , ftreidjelte, geftreidjelt, ftreid)elnb. „(Sine ftreidjelnbe £>anb betrügt nidjt fetten ben Sftann, „ben fie ftreidjelt. ,,©aä IxebltdEjc ©treideln beä Äinbeä mad)t unä oft „oergeffen, bafj aud) bie Äafee ftreid)elnb um mtä f j e m m „fd)leid)t." 5 1 7 . © t r i d j e h t , ftridjelte, geftridjelt, ftridjelnb. SJlan ftridjelt baä .£>anblungä= unb SRedjnungäbudj. 9)?ait ftridjelt bem Äinbe, baä noa) nid)t wof)l |d)reibt, feinen ©djriftbogen. © e r Söeber webt geftricfjelteä Beug. 5 1 8 . © t r e i f e n , ftreifte, geftreift, ftreifenb, äb= fjevum» burd)ftreifen. © a ä ftreifenbe 23ol! lebt im burdjftreiften 8anb meiftenä oon 9iauB. ©ie ©onne wirft ©treifen, bie SSolien liegen in ©treifen, ber 9Jionb fjat ©treifen. © i e 23aumbiätter ftreift man abr bie £)anbfd)uf)e an. © e r ©auner ftreift burcfjä Sanb, ber SJlüfjiggänger umljer. 5 1 9 . « S t r e i t e n , ftritt, geftritten, ftreitenb. ©er Sügner ftreitet bie äöafyrfyeit ab; ber Sanier f ä n g t ©treit au; ber Slboocat pafst auf ©treit; er lebt auä bem ©treit; ber SfiicEjter mad)t ben ©treit auä. £8a§ id) f ü r unwafyr ^alte, baä beftreite id). 38aä id) burcf) (Streiten gewonnen, baä fyabe id) erftritten. © o lange id) nidjt auf» I)öre 31t ftreiten, ftreite id) fort. ÜJian jietjt aud) in bett ©treit Ijinein, id) jtelje midj auä bem ©treite Ijerauä. „@ä wedjfelt in ber SBelt mit ftreitenben Äirdjen unb „mit ftreitenben 9lrmeen; aber beibe werben, wo fie i m m e r „ftreiten, ben 9JJenfd)en jum Ueberbrang,"
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520. © t v e n g e n , anftrengen, idj ftrengte an, angeftrengt, anftrengenb. © a § ©eil anftrengen. © e n ©eift anftrengen, angeftrengte Äväftc. 3 0 ftveitge einem ab, roa§ icfj tijm »erbieten Öarf; ein, mag iä) ifjm befehlen bavf. ©er g ( u § läuft [trenge; bei23inb getjt ftrenge; ba§ geuer trennt ftrenge; bie Äranffjeit ift ftrenge. 2)er Siicfjter fann ftrenge fein. (Sine sJ)ferbc= t'ranffjeit ljei§t ©trengel. 521. © t r e u e n , ftreute, geftreut, ftreuenb, au§= unter= über= oerftreuen. ©er S a u e r [treut © a m e n auS; ber Surft ftreut ©elb aitS; ber 33öferoidjt ftreut Sügen auä. © e m 95tef) ftreut man unter, ©er 2irme liegt auf ber ©treue, ©er Jßinb gevftreut 8aub, @ra§, .§eu, ©aflb. ©er Siefer wirb mit iiberftreut. SBenn ber ©tall gemiftet ift, fo ftreut ber S a u e r wieber. 2Ba8 ¿erftreut ift, geljt leid)t öerloren, wenn man eS nid)t niieber gufammenli'egt. „©aS 23tef) liegt iuof)i auf ber ©treue, aber ber SJtenfd), „ber fein @ut gerftreut fjat, liegt iticijt moijt." 522. © t r o g e n , ftroijte, geftrotjt, ftrotjenb. @in Bon §ei§e ftrotjenber 33aud). © i n jum ©trogen eingefüllter ©acf. 523. © t r ö m e n , ftrömte, geftrömt, ftrömenb; ent= f)in= 3U= fort* fjtnübetftvümen. Gilt geftrömter £mnb. @in ftrömenber g l u § . 6ine entftrömenbe Duelle. ©er § l u § ftrömt, ba§ geuer ftrömt, ber SBinb ftrömt. iiitfeS roa§ ftriimt, ba§ entftrömt, unb oerftrümt aurf) wteber. © a § geuer ftrömt Ijinauf, ba3 SBaffer fjinunter, bie Suft auf alle Seiten. © a § geuer entftrömt au§ ber 53arme, baä $3affer ait§ ber Duelle, ber Sßinb auS ber letztem ober fdjroerern SBcfdfiaffcnftcit ber 8uft. © a 8 «euer ner= ftrömt, wenn e§ feine Sialjrung mefjr finbet, bas SBaffer, wenn eS feinen 3ufiu§ mel)r erljält, unb ber Söinb, wenn bas ©leidjgemidjt ber Suft triebet fjergeftellt ift.
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524. © t ü c f e i t , ftücfte, geftücft, ftMenb, ab= oer= jer= ftiicfen, [tiicfeln. Serftücft wirb £0(3, (gifen, Sitcf) u. f. ro. ©er Bttnmevniann ftiicft ba§ 31t ftarfe .£0(3 ab, ber ©djmieb oerftiicft ba§ © f e n , ber Sifcfyter bie gäben (¡Bretter), ber @djuf)ntad)er ba§ $!eber. SSenn fie e§ in fteine Sfjeile uei'ftäcfen, fo fagt man, fie oerftücfeln baffelbe. 525. © t ü r m e n , ftürjte, gcftür^t, fti'ii^enb, i)tu= über= beftüi^eit. (Sin überftürjter ©djulbner; eine ftitrjenbe Samte. Sßer ent]rf)liipft (ausgleitet), ftiiv^t; wer »om 35erge ftiir3t, ftiirgt ijevab; wer com Sianbe beä Sibgrunbeö ftürgt, ftürgt hinunter, © e r Söanbever im Äotf) ftürjt (fdjürjt) fein Äleib. 23on großem ©djtecfen wirb matt beftürjt. (Sin Sftaitn, bem plö^lid) unb uielfältig gegen feine @r= Wartung Ballungen abgeforbert ro erben, wirb leitet über= f t ö r j t . © a ö ^ferö, baß überritten wirb, wirb oft aud) iiberftürgt. (Sine ^eiriffenc SJiauer ftürgt ein; ein f r u m m angelegter .gjo^ftofs ftih^t u m ; ein untergrabenes £>au« f t ü r j t ein. 526. @ u dj e tt, fud)te, gefudjt, fudjenb; öer= an= be= au§= auf= untevfudjen. 3d) öerfudje bie ©petfe; id) befudje ben gteunb, id) futfie u m einen ©ienft a n ; id) fudje ba§ Verlorne auf; id) burdjfudje ba§ £ a u ö unb fudje ben ©djelm au§; 3d) fucfje u m eine @uttf)at an; — ben Gntiaufenen auf, ben ©ieb au3. S d j öev)ud)e eine Äunft. 3d) oerfudje einen 93tenfd)en. © a § Verlorne fwdje id) Ijevum, herauf, ijerein, fjerauä, fjtnab» u. f. w. 3d) unterfudje eine Sßaare, ein @eriid)t, eine SJteinung, eine ¡¡Rechnung. Sßenn id) baö ©efudjte normärtä nid)t ftnbe, fo jitcfye id) e§ juviitf; fiitbe id) e§ im 3uriicf= gefjen nicf)t, fo fudje id) eö f)erum, ijeratt, herein, ijerauf, I)erau§ u. f. 1». SSenn fdjon einer cor mir gefugt f)at, fo fuc^e id) if)m nad). SBenn id) gewofjnt bin, ba nad)= ju|ud)en, wo anbere fdjon gefudjt fyaben, bin id) nad)jüd)tig. 527. S ä b e l n , tabelte, getabelt, tabelnb. „@in oiet tabelnber SDienfd) wirb nidjt nur bem 0e=
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„tabelten, fonbem aucfj bem, ber fürchtet, aetabeit su werben, „Sur Saft." 528. Sogen, tagte, getagt, tagenb, eertagen, auf= tagen. Vertagte ©efdjäfte, ber tagenbe 9Jiorgeit. © tagt fo ungleid), atö bie ©onne aufgebt unb audj fo ungleich al§ baä Sßetter. 9Dian fagt, e§ tage bem SRenfajen, wenn e§ tfjm aufgebt. Sag anje^en ijeifjt im 9ied)ten: bie Seit eine§ 23erl)ör§, eines Sibfpntajg beftimmen. Vertagen ijeifjt: bie Seit, ein ©efdjäft öorjunei)men, »erfdjieben. Uebertagen fjeifjt: aud) nod) über ben angelegten ¿ag ijinausfetjen. 529. Sänbeln, tänbette, getänbelt, tänbelnb. „Stur ber weifj, wie oft er tänbelt, ber roofjl Derftefjt, „wa§ Sanb ift. „Sänbeln ift: beim Slnfdjein ber Sirbeit bie Bett öer» fixeren. Äinber tänbeln, weil ber Srieb ber SIrbeit tn tl^nen „ift, ofyite ba§ bie Slrbeit als 2irbeit 9ieü für fte fjaben „tonnte. 2llte tänbeln, weil fie Äinber geblieben unb nie „bal)in qefommen finb, bem Stieb gur Slrbeit in fidj eine „uerniinftige Oiidjtung ju geben, bie if)nen baä Sänbeln „öon fidE) felber oerleiben würbe." 530. Sangen, tankte, getanjt, tanjenb. 3d) glaube aucfj baS Sangen fommt oon Sanb, Sanb ¿iefjn, fic| im Sanb, fidj tänbelnb — ^erumjie^en laffen. 9Jian öertanjt bie ©djuije, man öertangt bie ©tube; man ertanjt fid) ©urft; man ertangt fidj ©djanbe; man tanjt i)erum. 5)ian übertanjt bie Seit, wenn man länger tangt, als erlaubt, alö anftänbig ift. SJian übertangt fidj felbft, wenn man fidj franf tanjt. „(Sine üertangte Sugenb bringt ben Sanjenben oft nod) „in alten Sagen um einen ruijigen ©d)laf." 531. Sappen, tappte, getappt, tappenb. Sappen ift baS Saften ber Slinben. ©er ©linbe tappt an ben SBänben. ©er Ungefdjicfte tappt bltnb in eine ©ad)e l}inein. — ©er anf unb gtad)8 ein; man tunft 53rob unb ¿Sein, in SSrüfjen. 536. S a u g e n , taugte, getaugt, taugenb. „Saugen — für etroaä gut fein. 2iUe3 taugt, unb „SllleS taugt nidjt. ©er Siegen taugt junt Slnfeuaiten, er „taugt nidjt jum Srocfnen; ber ©tetn taugt jum ©auen, „er taugt nid)t ¿um ©rennen; ba$ taugt jum 23auen, „e§ taugt nid)t jum Söfauermerf. ©er Dd)8 taugt j u m „Siefen, ber unb jum Sagen, © e r ' SOienfcE) taugt ju „uttenblid) SSielem; ba8 SJieifte, ju bem et taugt, lernt er.
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„(Sin 5ftenfd) taugt bcffer 3U bem, ein anberer 5« etroau „anberrn. Gin ajienfdj taugt mefjr ^ur .panbarbeit, ein „anbrer jur Kopfarbeit. SBer ju etwag nidjt fäf)ig, nidjt „brauchbar ift, ber ift ba^u untauglid). 23er ju nid)t3 „brauchbar ift, Jjeifjt ein Saugenidjtg, unb wer 5a nidjtg „willig ift, ber fommt bann balb baf)in, and) 31t nid)tg „brauchbar 3U fein. „2)ag Sljier taugt 3U 2lllem, wag e§ fott, oodfornmen, — „ber ajtertfd) 31t nidjtä redt, alg wag er lernt, liebt unb „übt." ( S e i Ä r ü f i : „©er -DJienfd) fefjlt, wenn er ein llnredjt begebt, er oerfeljlt ftcf» gegen benjenigen, ben er beleibigt; wag er jwecfwibrig befjanbeit, wirb eine gefeilte ©ad)e, unb er felbft, wenn er nidjtg taugt, ift ein feijlgefdjlagener 9Jicnfd), mit einem SBorte ein Saugenicljtö. ©efätlt bir, Änabe, biefer 9Jiamt? @r pafjt genau 3U ber be^etcijuetcn @ad)e. s Diad)e nur, bnfj er beinetl)alben ¿Riemauben in ben (ginn tomme, ber bein Sljun unb gaffen 31t beobachten ©etegenfjeit fyat unb bag Snnere beineg Söefeng p würbigen rierftefjt.") » ¿337. S a u f t e n , taufdjte, getaufajt, taufdjenb; aug= ab= oers um= ctntoitfdjen. „23er taufet, weiß woljl, wag er gehabt, aber nid)t fo „woi)l, wag er befommt." 23er Don einer ©ad)e 3U Diel unb an einer nnbern L a n g e l ijat, taufdjet oon bem, wag er 3U oiel Ijat, gern gegen bag, wag iljm mangelt. Söag id) abgebe, taufte id) ab, wag id) bagegen empfange, taufdje id) ein. 538. £ I ) u n , tljat, getfjart, t^uenb. „¿peiligeg £f)mt! »oit bir fommett alle Saaten, unb oom „9lid)tgtf)un alle Untaten." 3d) tijue ein ©efdjäft ab, id) ti>ue mid) eineg ®efd)äft§ ab. 3dj tf)ite etwag ab einem Siagel. 3d) tijue ba§ 23tefj ab ber Äette, ab ber SSeibe, bag £013 ab bem söerge. M e g , wag befdjloffen wirb, tfjut man auf; man- tfjut bie Sfjür auf, man tfjut ben Söolb auf, man tljut bie Sagb auf, man tfjut bie 23eibe auf. SBag eingeftecft war, t()iit man aug; mau t^ut beit £)aag aug, man tfjut bie Grbäpfel
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auS; matt tljut ben iBaum aug, man tljut alle SKui^et* cjcmäc^fe aug. Meg, mag man oerfdjlie^t, t^ut man ein; matt tljut ben ©djelm ein, man t^ut grüßte ein, man tfjut bie (Srnte etn, man tfjut bag @mb ein, man tfjut baö Sßaffer ein. 50ian tfjut bag etne Ijeraug, bag anbete fjereut; man tfjut fort, fjinmeg, hinunter, hinüber, ijtnauf, fjinab. Sßenn man etwa» Serboteneg tfjut, fo mi|tfjut man, man tljut eine SJiiffetfjat. Sßa§ man toeit aug etnanber legt, bag oertfjut man. SSag man geöffnet, bag tfjut man aufr S ; man tljut bie Sfyür gu. Studj bag, mag man fidj an= äfft, fagt man, tijue man ju, weit man eg bafjut bringt, wo man jutijut. SSag man entlehnt fjat, tljut man miebet guriief. 539. S t e u e r n , feuerte, gelauert, tfjeuernb, oertfjeuern, übertfjeuern. Söag mefjr foftet, al» t)ort)er, tljeuert; maä weniger foftet, fdjtägt ab; mag Diel foftet, ift tljeuer; wag midj Diel gefoftet, ift mir tljeuer, bafjer Ijetfje tcfj aud) bag, wag mir Diel mevti) ift, treuer. Stele Ääufer üertfjeuern bie SBaaren. SSaaren, bte gegen bie Uebung aufjerorbentlidj Biel gelten, finb iibertljeuertj über iljre 5)iatur tljeuer. „2)er 2Budjrer oettijeuert freiIi d), aber oljne Skiläufer „gibt'g feine Sorrätlje unb oljne Sorrätlje leic|t SJiangel „unb Sfjeurung." 540. S i l g e n , tilgte, getilgt, tilgenb, austilgen. 33enn id) gatjle, tilge idj bie ©djulb; wenn idj SBort Ijaltc, tilge idj mein SSerfpvetfjen; wenn idj bag ©egentfjeil beweife, fo tilge idj bie &ige. SBenn bie SSaljrljeit Reiter wirb, fo wirb bte äierläumbung, — unb wenn Sugenb unb S3erbienft fjeitev werben, fo wirb bte ©djanbe getilgt. ift nidjt leidjt, glecfett austilgen, aber oerbiente „©djattbe geljt gar nicf)t au§." 541. Stfdjeu, tifdjte, getifcfjt, anftifcEjen, abtifdjen. (äine auftifcfjenbe 9)iagb'; aufgetifcfjte Steifen. „Sag St)ier tifdjt fi'd) nidjt; nur ber 9Jienftf) genügt „fidj nidjt mit bem Gffen, er wtH fidj aud) tifdjen." 54-2. Sragctt, trug, getragen, tragenb.
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(Sine tragenbe Äul). (Sine abgetragene ©djulb. (Sine übertragene Stedjmmg. @iit weggetragener Äorb. 3dj trage, wa§ auf bem ¡¿ifdje liegt, ab; id) trage eine ©djulb ab, ein Äletb ab; id) trage ein ¿ a u ä , ei n c ®d>ang ab. 6 i n @e= »uerb trägt ab, ein 3lier trägt ab; wa§ abträgt, ift abträglich; baS wa§ e§ abträgt, Ijeijjt fein Slbtrag. S)ev Skiläufer trägt feine Sßaaren an, ber 33erbienftlofe feine ©ienfte. ¡Der Äläger trägt auf Unterfudjung an; er trägt auf SBewetfe an; er trägt auf (äntfdjäbiguitg an. 2)er SSirti) trägt (Speis unb Sranf auf. 55er 83'erg trägt gegen ben Sßittb auf. S)er £>err trägt bem ^nedjt auf. £)er Sftaler trägt färben auf. ©er 23auer trägt DJiift au§. © a § @nbe ein'eä •panbelö fjeifjt fein ÜiuStrag. Söaä eine @ad)e wertf) ift, baS beträgt ftc; iijr SBertf) ift ba§ ii)re§ ^Betraget!. 9Dienfd)en unb Siel) betragen fict) i m ©ienfte gut ober übel; ber ¿ u n b beträft fiel) gut, ber ©olbat beträgt fid) gut, ber ©tier beträgt ftdj gut, ber Äned)t beträgt' ficfj gut, baä Äinb beträgt fid) gut. 3dj gebe 51: ©troaä meinen 33eitrag. ®er (Eintrag unb ber 9Ibtrag einer @adje finb ba§ Sfämlidje. Sc^ trage Saften. 3d) ertrage ba§ @rträglid)e. 3d) trage heraus,' fjeieiit, fjerum, fjeran, ijerauf, herunter u. f. w. 3d) übertrage ein 5Red)t, ein Slmt, eine $)ftid)t, bie id) Ijabe, an einen anbern. 3dj übertrage mid), wenn id) mir ju fdjwer auflabe. 3d) »ertrage mid) mit bem Diadjbat. 3d) »ertrage baS mir aitöertrau'te @ef)etmni§. ©ienfdjen »ertragen fid) oft wie Äatje unb |junb mit einanber. © a § geuer »erträgt fid) nid)t mit bem SBaffer. „@in fc^lec^ter 9)iagen »erträgt bie ©petfen nidjt wofyl, „unb ein üngebulbiger iäNenfd) »erträgt e§ fo gar nidjt gern, „wenn man il)n (unleferlief im SHanufcript.) 543. S r i i t f e n , tran!, getrmtien, trinfenb; au§= 31:= er= »er= »oßtrinfen. 9Kan trinft ba§ ©lag au§, bie ©efunbfjeit ¿u, fidE» felbft »oH. 9Ran »ertrinft ba§ @elb unb ertrinft im Sßaffer. SRenfdjen unb 33tei) trinfen, ber CS(epl)ant mit bem Düffel, baä (Sdjiöein mit ber ©djitorre (©djnauje); ber £ u u b läppt, ba§ $)ferb f c p r f t .
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„@I)e ber ÜJienfdj B r u n n e n Ijatte unb ©iäfer, trän! et „au§ !^ot)Icr |>anb, auS ©djalen üoit g r u m t e n ; jetft ftnb „feine Srinfgefdjirre Äunftwerfe." 9Kan trinft ba§ @(ag aug; m a n trinft bem greunbe j u ; m a n trinft ftdj Boll; m a n ertrinft. 5 4 4 . S t a u f e n , ttänfte, getränft, tränfenb. 9Jtan tränft bte Änt) unb fiiEjrt ba§ getränfte ^)ferb wieber in ben ©tall. © e r Stegen tränft ba§ ^elb, ber ©tallfnedjt bte $)ferbe. Sßer ftcf» felbft inä SBaffer ftürgt, ber ertränft fid). 5 4 5 . K r a u e n , traute, getraut, trauenb, »er* ju= aitöertrauen. „Äinbet! ba§ allein trauenbe ©djaf wirb a m meifteit „gemeljget. ,,©a§ f)öd£>rte S e i t e n be§ S3ertrauen§ ift bte (Slje, baljer „trauen fid) SBerlobte." 3 d j traue bem Seifen, wenn idj glaube, er ftürje nidjt ein. traue bem ^Pferbe, wenn id) glaube, e§ l a b e feinen Hauptmangel. 3 d j glaube bem gufyrwerf, wenn id) glaube, eä'fei bauerljaft. 3d) traue bem 5)ieu|'d)en, wenn tdj glaube, er fei treu. 3d) uertraue bem 9Jiann, bem idj traue, @elb unb @ut, ©eljeimnifj, 2lufficf)t — an. 3 d ) traue (Stnem gleifj ju, bem 2(nbern Äunft, bem ©ritten @d)laul)eit. 3Ba§ id) (Sinem übergebe, ba§ anvertraue id) ifym fo weit, al8 id) eö if)m übergebe. 5 4 6 . K r ü g e n , betrügen, betrog, betrogen, betrügenb. © e r SInfdjetn betrügt oft. © a § Sßetter betrügt midj. © i e 33äume betrügen mic^; ber ^ o l ^ a u f e i t betrügt mid); fur^, Sllleä betrügt, wa§ meljr unb beffer fdjeint, al§ e§ wirfliefy ift. 3 e beffer idj eine ©acfje uerftelje, befto weniger trügt fie mid). © e r @d)eiit Ijört auf, ©ereilt gu fein, wenn id) wei§, bafj e§ nur ©djein ift. SBenn baä |>eu locfer liegt unb idj weif}, bafj baä lodere £)eu leidjt ift, fo fcfjeint mir ber ^euftoif ni(f)t meljr feiner, wenn ei fcfjon gro§ ift. 3 n Sillem, wa§ id) nidjt nerftefje, bin id) leidjt ju betrügen. „Äinber! ba§ Krügen Ijängt a m Kreuen; wer alfo weiß, „wie uitb w o gu trauen ift, ber fidjert fid), betrogen ju werben."
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547. S r a u e r n , trauerte, getrauert, trauernb; be= au§* Dertrauern. Set) betraure ben Sobten, ber mir Itefi war, ben gieijfer, ben id) Degangen, ben Sßerluft, ben id) gelitten, ba§ ©lücf, ba§ id) oerloren, bie ©unft, au§ ber id)'gefallen. „2)er DJtenfd) befommt gar oft in trauemben S a g e n „bie Vernunft wieber, bie er in taumetnben oerloren." 548. S r ä u m e n , träumte, geträumt, träumenb, üer= träumen. „ S e r SJienfdj träumt wadjettö unb fdjlafenb, er träumt „fid) baä ©lücf, ba$ er nid)t t)at, ba§ ©elb, ba§ er wiinfdjt, „bie ©efafjr, bie er fürdjtet; er träumt fid), mag er ift unb „tuae er nidjt ift, wa6 er fann unb roa§ er nicfjt fann; ba» „Unmüglidje, wie ba§ 9Jiöglid)e. ,,©n oerträumteä Seben bringt bem Sräumenben oft „fdjwere ©tunben, wenn bn§ Slugträumen naljet." (23ei Äriifi: „Smmerfjin ift ber S r a u m ein 33ewei§, bafj bie (Seele aud) i m Schlafe tl)ätig fei, obwoljt tijre 2Ser= binbung mit ber iiujjenwdt unterbrodjen ift. S a m t fdjafft fie fid) etne innere Söelt uoll SBunber, wo in SKinuteu gefd)ief)t, wa§ fonft Saljre braudjt, unb felbft baS Un= mögliche ¿u ©tanbe fömrnt. £)af} ber SJienfd) i m @cf)lafe träumt, tjat feine SBege; aber bafj er fid) madjenb Sräu= mereien Eingibt unb bariiber bie SBirili^feit »ergibt, ift niemals gut. G i n oerträumteS Seben bringt bem Sräumenben oft fdjwere Stunben, wenn ba§ (ärwadjen Ijeiannaijt.") 549. t r e f f e n , traf, getroffen, treffenb; an= ein= 311= über= er^ mifitreffen. 3d) treffe auf ber ©trafje an; id) ireffe tm S3irtl)£>f)au§ ein; eß trifft fid) ¿u, wenn etwaS begegnet; id) ertreffe ein Soo§; id) mifjtreffe ein JRätfjiel. 2)en, ber mir auf ber @tra§e begegnet, treffe id) an. 3d) treffe oft jufällig auf biefeä ober jene§. Sine ©acfje, bie fo erfolgt, wie wir oermutbet, trifft mit ber SSermutljung ein. _@in j>?ed)ts^anbel, ein ©efpräd), eine Unterljanblung betrifft bieten ober jenen ©egenftanb. @ine ^roplje^eiung trifft ein. £>er Straljl trifft, baö SSetl trifft, bie Äuget trifft,
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ba§ UitglüdE trifft, ©ie (gc^Ia^t Ijeifjt ein Steffen. 23er beffer trifft, alä ein Ruberer, ber übertrifft ifjrt. 28er »or= gügli4 gut trifft, ooit üem fagt man: et |"d)ie^t, er wirft, er urtfieilt oortvefflicf). 550. S r e n n e i t , trennte, getrennt, trennenb; ab= cer= ooneinanber= auftrennen. (Sine trennenbe ©djeere. ©in Dertrennteg Äleib. S i e SBänbe trennen Btntmer oon einanber. ©er iRidjter trennt bie Parteien oon einanber, ber friebliebenbe SKann bte (Streitenbert, ber ©4neiber ben genügten Beug, ber ©fjeridjter bie @ijen. S i e Warfen trennen bie ©iiter. ©er 2fnf4ein trennt bie ^Meinungen unb 9ietb nnb -£>afj bie iierjen. 551. S r e t e n , trat, getreten, tretenb; an= ab= oer= unter= vertreten. 3 d j trete ein 2imt an, eine ©teile ab; id) »ertretc bie ©telie eines Sinbern. 3 4 vertrete einen 2Burm. 3 4 trete in ben Äotf) ein. 3 4 trete au§ einem 3imte auä. ©er 2ßü* tfjertd) tritt auf ben SDiann, ben er fid) unter feine güfje bringt. 3d) übertrete ein Sßerbot. 3 4 trete über bie ©4ranfen, au§er bie ©d)ranfcn, bie mir angeroiefen finb. 3 4 trete cor (jöerirfjt auf. 3 4 trete beim 3(us>|pru4 ab. „2Ba§ adjtet ein jertretenber $ufj ben vertretenen „5Burm!" 552. t r e i b e n , trieb, getrieben, treibenb. 3 ^ treibe ben geinb ab, b a | 0ferb an, ben $afen auf, bie © 4 « l b ein, ben ©djulbner ju, ben ©ad)8 fjeroor, baS Dbere fjerab, baö Untere herauf. 3 4 betreibe meinen SBeruf. 3 4 oettveibe bie Äranffjeit, hintertreibe baS Unrecht; i 4 übertreibe meine SBitnfdje. 3 4 m a 4 e Umtriebe im 3ie4ten. 3 4 treibe ben mid) anfallenben geinb ab. ©er Sirjt treibt ben SBurm ab. ©er SJieifter treibt ben Änedjt an. ©er 9ftenf4 treibt fitfj felbft an. ©er Säger treibt ba§ ©emtlb auf. ©er 5>er!äufer treibt ben 2Baarenpret§ auf. ©er Neugierige treibt Stadjridjtcn auf. ©er (Srebitor betreibt ben ©ajulbner; wenn ber ^Betriebene n i 4 t i$af)lt, fo treibt er ifjn auS; ber Aufgetriebene mujj ^ a b unb @ut ^eftaloäji'ö ¡ämmtlidje SBerfe. x v i . 13
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ben ©laubigem überlaffcn. (Sdjulben treibt matt ein; beerben treibt man ein; ba§ Sßtel) treibt man au3; baä Mab treibt man um, ben Ueberläftigen fort. © e r SBtnb treibt bie Söolfen; baä Sßaffer treibt ^Jiüijlen; a u $ ba§ geuer treibt 9iäber unb ^umproerfe. © e r Jpirt treibt bie «Sjjeerbe fjittauö, hinein, hinauf, fjerait. © e r 3Jienfcfj treibt feinen SBeruf, er treibt baä Srinfen, baS (Spielen; er übertreibt, umS er ju ftarf treibt; er oer= treibt h a a r e n ; er oertreibt ben geinb; er nertreibt ficfj felbft bie Seit. 23a§ nicfjt offen unb nic|t gerabe betrieben wirb, baä gel)t in Umtrieben. 5 5 3 . S r ö t f n e n , tröcfnete, getröcfnet, tröcfnenb; ab= ßu8= uev= eintröctnen. © i e tröcfnenbe (Sonne. S i e gctröcfnctc äöäfdje. © e r SSinb tröcfnet, baö geuer tröcfnet, bie (Sonne tröcfnet. © i e gereifte ^flanje tröcfnet, baö © r a § tröcfnet, baä £ 0 ( 3 tröcfnet. Sllleö, roaä nafj roorben ift, tröcfnet. © a g Söaffer tröcfnet; ob bern geuer tröcfnet eö ein; im 23oben oertröcfnet e§. 554. B r i e f e n , troff, getroffen, twefenb; tropfen; au§= triefen, fjeruntertriefen, übertriefen. Sriefenbe 2tugen. Sropfeitbe gäffer. © e r (Sdjweifj' trieft, ber £ o n i g trieft, bie Singen triefen, bie gaffet triefen. Sßa§ nidjt aufgört j u triefen, mu§ enblid) aufriefen. (Ärüfi bot fjier^it folaenbe © e n t e n j : „Regentropfen, bie oon ber kirnte bes> ©ac$e§ fallen, i)öi)len allmäljiici) ben e>tein, ber unter ifjr liegt. Slber toer fann ber Sropfeit SJtenge gät)len unb bie ¿traft il)re§ galleä befcfjreiben, bie ben Seifen i)öf)!t? 3 d j fann eä nicbt; idj fann nur bte •pöfjle ¿eigen im (Steine unter ber {Rinne unb fagen: © i e ift Boit bem Sieiben ber Kröpfen entftanben, bie au§ ii)t l)erab fielen, ©enug — baß Sailen ber Sropfen ijöljlte benfelben, roo er am f)ärteften mar. SSetradjte, Äinb, biefe Sßirfung in Sßerbinbung mit iljrer Urjaclje — fie fdjeint ttnglaublidj; aber bu wirft im Seben ilel)ultcf)e3 erfahren unb ber Sropfen nurb bir ein 23ilb
werben, tote eine on ftdj geringe Äraft, wenn fte in einer gegebenen Oiidjtung immer @leidje§ will unb ©leicfjeS tf)ut, U n g l a u b l i c h zu leiften tiermag.") 555. S r ö f t e n , lröftete, getröftet, tröftenb, oertröften. „@o uiel ber ?0ienfd) gelüftet, fo uiel famt tl)tn aud) „fei)l|dalagen. @ o oiel . . . (mtleferlidj), fo uiel fünneit „it)m oerlorett geijeit. (Sr jammert über ba§, wa§ ifjm „feljlfdjlägt, unb'jammert über ba§, wa§ er oerliert. Sßaö „biefen Sammer minbert, ba§ tröftet if)n." 2)te Seit tröftet, ber Üeidjtfinn tröftet, bie Vernunft tröftet, ba§ Sräumen tröftet, ber SBedjfel tröftet. © u r d j Hoffnung, bie man mir madjt, werbe id) oertröftet. „($§ ift immer traurig, getröftet §u werben (Sroft nötl)ig „3U fjateit — Är.j, unb' wer nur mit bem 9)iaul tröftet „(wo ^anbbietung allein Ijelfen !ann — Ät.), ift nidjt „feiten ein leibiger Sröfter." 556. S r o t j e i t , trotte, getrost, troijenb, abtrotzen, er= trogen. „(Sin abtrotjenber €0ienfcf| ift ein rofjer 9)ienfcf), unb „eine abgetroijte ©adje befommt bem feiten woljl, ber fie „abgetrotzt f)at. „2)er SRenfd) leibet nidjt gern Unrecht, unb jeber, ber „Unrecht tijut unb eö weift, furfjt (gewoljnlid)) burd) Jroljen „(unb Seugnen) bem wenigftenS b'aä 9)iaul gu öerjd)lief;en, „beffen .pei'3 er ¿erriffen. 2)a§ ift woljl fdjltmm, bod) ift „ba§ Sro^en be§ rofyen SKamteä nod) beffer, als baö ©d)leidjen „ber biet) oergiftenben (ober baä Umzingeln ber biet) oer= „giftenben) ©djlange." 557. U e b e n , itbte, geübt, übenb, augü&eit, »erüben. (Sin auäiibenber Sirgt. (sine oerübte Sijat. (Sine geübte -2lvmee. „ S e r 5)iei!|"cf) ift Stlieä burd) Hebung. (Set Ärüfi: ©urd) „Uebung fteigert ber 9Jienfd) feine Är'äfte gu einem erftauit* „licfjen ®rab oon Sollenbung.) SBa8 oermögen nur feine „Ringer bittd) Uebung! ©ietje ben Sßunberftidj'ber näl)enben „Jiuiift (.panb); ficfje bie ¿eidjnenbe £>anü; fiel)e bie wägenbe ,,.£mnb! @iebe baö meffenbe 5iuge! ©ietje ben bev
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„Sänger! ©tefje ben fcfjlagenben 3irm. (•öordje bic „tnonieeit, bte bet Sor.iünftler ben (Saiten entlocft!") — 5 iiud) ber SSerftanb wirb geübt, bas ©ebädjtnifj wirb geübt, baei .panbroerf rotrb geübt, unb alle Anlagen ber ©eeie werben nur bnrd) Uebmiq ju wtrflid)en Gräften erhoben), itnb roenn ftdj ber SOicnfc^ nur in einer nütjlidjen ©ad)e jur 3SollfommenI)ett übt, fo fann er fid) barin feinen 9Jiit= tnenfdjen beinahe notfytuenbig (unentbefjrlid)) madjen. 558. Urtfjeilen, urteilte, geurtfyeilt, urttjeilenb, be=, ier=, aburteilen. (gin beurteilter 9lecf)t§I)anbel; ein iljn beurtljeitenber 9iid)terftul)I. ,,3d) urteile übet 9ICieS, fo tote meine fünf ©innen „urteilen mögen. 3Ba§ mir fdjroara oortommt, bem fage ,,td) fdjroarj; ma8 meinem ©efüljl fjart fdjeint, bem fage ,,td) tjart; roa§ meinem ©efdjmacf füfj bünft, bem fage id)< „füfj. 516er mag meine ©tnne nur feiten berührt, n>a3 td) „nur mit einem meiner fünf ©inne erfenne, mag nur oon „ben wenigem Seiten, bie e$ ijat, meine ©inne berührt, „oon bem !ann id) ttid^t wofjl richtig urteilen." 559. 23öliern, beDüifent, bcoblferte, beoülfert; ent= üölfern. „2)er Sauer treibt nid)t metjr Sief) auf bie SBetbe, als „barauf ¿u freffen finbet. 3)a§ ift toafjr; aber er madjt ,,auö Sßeiben SBiefen, «nb futtert auf @runb unb SSoben „¿eijen «fmnpt (©tücfe), roo oljne feine Äunft, o^ne feine „Süngung unb oljne feine 33orfd)üffe nidjt eins ¿u freffen „ftnben roürbe. — 2)ie 3Jiöglid)feit unb ber Stufen einer ,, großen ®enöl!erung rietet fid) nad) bem ®rabe ber Äunft „ber äiorfdjüffe unb ber Aufmunterung, bie auf bie Unter» „fjaltungfjioege beä 23olf§ unb itjre ©idjerfjeii oermeubet „merben." 560. SBadjen, machte, geroadjt, toadjenb, erroadjen. ©en Sag über wadjt alleS, bte 9lacf)t über ber Äranfe, feine äßärter, bie Sßacfje, ber 8ump, ber Auäreifjer, ber ©teb; oft aud) ber Arme, ber bie Stadjt braucht, um bte 9iott)burft feine» SSeibS unb fetner Ätnber ftd) 31t Derfdjaffen;
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oft aud) bcr ©eleljrte, um fein SBiffen 31t »ermeljren; oft aucf) bcr Pfarrer, ber bei ber 33eforgung bcr Sirmen beit S a g über nitf|t Beit fanb, feine Äanjelrebe ju ftubiren; oft aud) ber Ungtücflidje, ber Sflädjte burd) jammert; oft aud) ber fromme, bcr üftädjte burdj) fein Snnerfteä »or feinem ©ott prüft. „©er 9öienfd) lebt nur wadjenb, unb wenn er wadjenb „träumt, fo lebt er wadjenb im ©djlafe." (33ei Ärüfi: „9lur wadjenb lebt ber Sftcnfrfj; wenn er aber wadjenb fid) Träumereien Eingibt unb benfelben feine Seit unb feine Äräfte opfert, fo erteilt er bem leiblidjen ©djlafe eine SSürbe, bic iijm nid)t gebührt, infcem er il)tt jum befteit Steile feine§ «erträumten'8eben§ ergebt.") 561. Sßecfen, weefte, geweeft, wetfenb; aufwecfeit. © i e Srommel weeft ben '@olbaten, bcr ©eis ben Sßudjerer, ba§ böfe ©ewiffen ben @d)elm, bic Slngft ben glieijenben. 23er froren 93iutt)e§ ift, ber fjeifjt aufgeröedt. „38enn icf) ju fpät erwadje, fo wunfdje idj, früher auf= „gewetft worben ¡$u fein, unb wenn idj an§ ©rab bente, fo „münfdje idj, wieber auferweeft ju werben." 562. S B a d j f e n , wudjä, gemadjfen, wacfjfenb; an= auf» au8= ein= er= über= unter= ent= oerwadjfen. © a § Äinb wädjft att, ber 33aum auf, ber Süngling au§, ba§ gepfropfte @d)ofi ein; ba§ Äleib entwädjft, unb bie Sßunbe perwädjft. ©er SOiann ift oerwadjfen unb baö fnorplidjte ^iitb ift unterwarfen. 563. SSBacfeln, wacfelte, gewacfelt, waefehtb. , SSacfelnbe Säijnc ftefjen tm SJirntb, bie aufgefallenen fjaben gewacfelt. 564. S B a f f n e n , waffnete, gewaffnet, waffnenb. (Sine fid) bcroaffnenbe SHannfdjaft; ein bewaffnetet ¿peer. ,,©em Sfyier Ijat bie Statur alle SBaffen gegeben, bie „et gegen feinen geinb braucht. ©er Slbler fdjlägt mit „feinem Bittig, er fa£t mit feiner Äralle, er üerwunbet unb „tobtet mit feinem ©djnabel. ©er S t i e r ijat fein £ o r n , „ba§ ^Pferb feinen £ u f , ber Söwe Baf)n, © d i w a n j unb „Äralle, ber 33 är feine Safcen, bat ©cfywein feinen Bctfjtt,
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„ber .futnb fein ©ebifj. 316er ber 9)ien)dj banft feine 53e= „fdjxi^itng weit mef)r feiner Äunft, alä feiner urfprünglidjett „Oiatui\ @r fleibet fid) ttt (iifen; er bewaffnet feinen 2lrm „mit ©piefj unb Schwert; er juödjft mit bem $)ferbe in „eilte ©eftalt gufamtneu unb eignet fidj feilte gan^e Äraft „ j u ; er trifft mit bem Q)feit tn bie Seine, unb fdjleubert „bett £ o b ( J o b unb (sntjejjen) mit beä £)onner8 ©eroalt „unter bett getnb." (33et Ärüft wirb biefe ©entenj nod) weiter ausgeführt: „ S o d ) tttiifjt bu nidjt glauben, Äinb, bafj SJiorbgeroeljre bie einjigeit SBaffen feien, mit betten ber 93ietifd) fid) wehren fann. geigen fid) geinbe im Seben, bie g a n j aitbere 9Jiittel ¿um Eingriff unb j n r SSertfjeibigung forbern. ©egen ben 3rrtf)um gibt eS leine Söaffe, alä SSaljr^ett, gegen baS Unrecht feine, alä ba§ Siecht, gegen bie SSerleumbung feine, al§ bie Unfdfulb, unb gegen unfre eignen Säfte unb 23e= gierbett feine, alä ba§ ^eilige ©efühi ber ©elbftadjtmtg, ba§ in bem ©lauben an bie ©öttlidjfeit ber SJienfdjennatur feine eroige Duelle ijat.") 565. S ö a g e i t , roapte, geroagt, roagenb. (äiit roagenber ©pteler;' ein qeroagteS ©piel. 2)er 9iatitrmen)d) liebt ba§ Sßagen; er roagt ba§ Sebett f ü r uidjtä; er n i m m t ÄriegSbienft ot)tte Urfadje, — (gib ihm) einen Srunf gebranntes 23 äff er unb (er) läuft in ben Sob. £)a3 tfjuit alle S a r b a r e n . 3 e metjr ber 9Kenfd) gefittet roirb, je mehr ad)tet er fein Seben, unb je meljr er burcf) bürgerliche gertigfeiten, Sugenben unb Safter förper= lidj fdjroad) wirb, (bei Ä r : unb roenn bie ©efittung bie 2Seid)lid)feit in ihrem ©efolge fiiijrt, fo entfetjt) je mehr entfetjt er fidj cor ber ©efaljr, fein ¿eben leidjt 3U uerlieren. 3 e weniger er b ü r g e r l i c h SSerbienft unb bürgerliche ^erligfeite'n hat, je meljr gleicht er bea leidjtfinnigen SSagenä halben bett ^Barbaren. 5JBa§ bem Gnnen eine Suft ift, ba§ jieht ber Slnbere nur einem üor — bem ^enfen. ( S t a t t ber legten beiben @ä^e finbet fid) bei Ärüfi: „SBie aber neben großem 9ieid)tf)um immer gro^e Slrmuth herrfcht, ebenfo geht auch ber Söeidjlidjfeit bie {Rohheit j u r
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©eite, burdj weldje ber ÎORenfc^ ftd) beê SBagenê falber wieber bem ©arbarett nähert. @r Berïauft ftd) bann als ©ölbling an ben 9Meiftbietenben auê L a n g e l an bürgere lichen gertigïeiten, fein 23rot bitrd) Strbcit 3« oerbienen; anê falfdjer (Sdjam, einen bürgerlidjen Grwerb ju treiben, au§ .jpang ju trägem Sßoljlleben, ober um ber Sirmut!, ber ©djanbe'unb — bem genier ju entfliegen.") SBer Bieleê leid)tfinnig wagt, ber fjeifjt Berwegen. 566. S S ä g e n , wägte, gewägt, wägenb; wiegen, wog, gewogen, wiegenb, abwägen, auê=, auf=/ein=, er=, ¿er=, ttiijj», linjuwägen. 6 i n ' fcfjlauer 9Jienfc(j wägt baë SBort ab, ba§ er rebet. S a S © a l j wägt man auê. S a ê , wa§ man einem j u m Sluëwâgen anoettraut, wägt man iljm ein. @tn ©ewicfjt wiegt fid) eilt gicidjeê auf; aud) ©rünbe unb ©egengriinbe iömteit ftd) gegenseitig aufwiegen ; baë @ute eineê 5Renfrf)ert ianit fein SSôfeê aufwiegen." 23aê mir ©efaljr bringen ïamt, mu§ id) erwägen. SBenn id) richtig auêwâge, fo mufj id) etwaê »erwägen. SBer unadjtfam wägt, Berwägt leicht j u Biel. „Söer leicht wägt; wägt nidjt leicht richtig. „@in aHeê woljl erwägenber 50lenfdj Ijat taufenb S3or= „tijeile Bor benen, bie in Sßorten unerwogen (unerwägt) „barem fahren." 567. S ß ä ^ l e n , wählte, gewählt, wäljlenb, auswählen, erwäfjlen. Unter meurent wäljle id) auê, Ijifa tdj bie Siuêwaïjt. 2)er ©ollator erwäfjlt ben Pfarrer. „2öoi)t wählen ïann Sfttemanb, al» wer Bieleë woljl „iennt, unb Bieleê woljl ïennen !ann feiner, ber nidjt Biel „bénît; barum werben bie meiften SJienfdjen, wenn bu iijnen„aud) in allem freie SBafjl gibft, meiftenë übel wählen." 568. S B ä l j n e n , wätjnte, gewännt, wäljnenb. „ 3 d j wäfjne, wa§ id) nidjt weif), unb was> id) weifj, ba& „wäfjne idj rittet ; aber id) wäljne Bieleê, baë icfy wiffen. „iönnte unb bodj nid)t weif}." (23et Ärüft: „ 3 d j toctijne, waê id; wegen Srägfjeit ober
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©djtoädje beg @eifte§ ungeprüft alö tualjr annehme; mag icfj aber auä ©riinben roei§ ober geiftig fdjaue, ba§ roäfjne td) nid)t. S a g SBätjnen unb SKeinen finb nalje öerwanbt. 3 m 9)ieutett ift bag SBäijnen nod) flüffifl unb beroeglidj; im Sßafyne aber ift bie 9Jleinunc| jurn Seifen erftarrt.") 2)a§, mag id) njät)ne, ift mein 3Bafjn. SBenn id) 33öfe8 rnäfjne, fo atgioöijne id). Slrgroofyn ift bie fdjlimme Neigung, leidjt 33i)feS oon feinem SReidjften ^t benfen. S a g träge Söäfjnett ift ber meiften SRenfdjen goog; aber tof)nt eä fid) ber 3Nüf)e( ein ÜRenfc^ ju fein, um nur im SBaljn ju leben? — unb bodj 569. S B a l j e n , raaijte, gemalt, ttmljenb. (Sine wal^enbe SRolle. (Sine ma^enbe Sängerin. ©in gemalter Siefer. 570. S B a n b e l n , uianbelte, geroanbelt, manbelnb; an», um=, oermanbeln. S i e 9iarri)eit wanbelt mid) an. ©er ^riefter wanbeli einen Sebfudjen in gleifd) unb SSlut um. 5)ie 3iaupe t>et= manbelt fid) in ein ftiegenbeg Snfect. 3d) manble auf ber (Srbe fjerum. 9DZein 23enel)men bei biefem SBanbetn ift mein ©anbei, mein Sebengttmnbel. 3)te Sitten finb un§ üorge= ttmnbelt, bie Siadjmelt wirb ung nadjmanbeht. 5)te Suft umnmnbelt ung. ©elüfte manbeln ung an. 2)a§ gute Sßetter »ertoanbelt ftd) in böfeg. 571. S ß a n b e r n , ipanberte, gemanbert, toanbernb; au§=, ein», be=, ljerum=, Ijinroegnjanbern. Stuggenmnberte (iinmofyner; eingeroanberte Sluälänber. SBeisanberte ©eleljrte. ^erumroanbetnbe Sfteifenbe. hinweg» ttianbernbe 33iirger. Sd) «jonbere Don einem £)rte ab, iefj wanbere au§ einem aus; idj »anbete in einen O r t ein. 3d) bin in einer ©adje bewanbert. 572. S B i n i e n , loinfte, aeminlt, jpinfenb; an=, i)in=, l)crauS=, tjerbei=, f)intt>egminfen. 3d) ttrinfe mit bem Singer, mit ben Stugen, oft aud) mit bem ftufje unter bem 2i'|d)e. 2)em Marren minft man mit ber Sauft.
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„2Ber auf Sßtnie nidjt achtet, für ben ftitb alle SBorte „umfonft; aber wer auf bie erften achtet, i)at ber legten „feiten nötijig." (©er teilte lautet bei Ärüff: S e r aber garten ©inneä jene betrautet, !ann biefe genießen, ofjne al§ 9JiaI)nung unb SBarnung fie nötijig ju fjaben.) 573. S B a n f e n , wanfte, gewanft, wanfenb. Sifcfje unb ©tüfjte manfen. „(Sin wanfenber Sifdj ift in fo weit faft ein unüraucf)= „Barer $ifd); aber ein wanfenber 2Jien]d) ift nod) weit „unbrauchbarer; er ift weit fernerer JU mtterftujjen." @ d ) w a n ! e n f. 9lo. 476. 574. S ß ä f j r e n , bewährte, Bewährt, wätjrenb. (Sin Bewährter greunb. (Sin eine ©acfje bemäljrenber Umftanb. 3d) bewähre ba§, beffen 9tecf)tigfeit id) auf bie $)robe feije. ( © . prüfen.) 575. 33ewal>ren, bewahrte, Bewafjrt. © e r 6igentl)ümer Bewahrt fein ©igentfjum, ber Säget fein 3agbred)t, ber Ärämer feinen Äram. „SBaö am wenigften bewahrt wirb unb am meiften „Bewahrt werben fotlte, ift bie Unfdjulb — unb bie L i t t e l „ber SßeiSljeit unb ber Stugenb." ©er Bewahrt Dor ber Äälte, ber ©djirm uor bem Siegen, @d)fo§ unb Siegel üor ©iebftäljlett, 3äf»len, SBägen unb Siedjnen cor 3rrti)um, «Sorgfalt oor Unglütf, ©Zweigen Dor SSerantwortung, baö Offen Dor j u n g e r , ba§ Srinfen Bor ©urft, greunblidjfeit oor ©treit. 33) »erwaljre mid) »or ben ©ieben, öor Böfen 9iacf)rebeit, oor ber Äätte, öor ber £>ii3e, oor ber 9iäffe. 576. SB a r t e n , wartete, gewartet, wartenb; er«, ab«, auf*, ju=, überwarten. ©er ©ärtner wartet beg ©arteng, ber Äranie erwartet ©enefung. „©er Sutangwartenbe !ann burci) Suwarten leidjt über« „warten." Seber foK feinen SSeruf abwarten, ©ie SIBwart wartet bem Äranfen ab. Sluf baä, worauf id) mit @id)ert)eit
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»arte, Ijafce tdj eine Sinwartfdjaft. ©er Söirtlj wartet bem ©oft auf. ©er Stiebere madjt bem £)üf|eren feine Aufwartung, ©en eingelabenen ©aft, unb ben grembett, ber ftd) tnelben läßt, ermatte id). SBenn tdj auf etroaS warte, ba3 fcjjoit üorbei ift, fo I)abe id) e§ überwartet. 577. S B ä f f e r n , wäfferte, gewäffert, wäffernb. „(gin wäffentber 33ad) ift eine ©olbgrube für ein Sanb, „ba§ ifjn woi)l näfjt." 578. SBafcfjen, wufd), gewafdjen, wafcfjenb; ab=, au§=, t>er=, wieberwafdjen. 5Dtan wafd)t ben 33oben ab, ba8 © a m au§, ba§ @e= fd^irr auf. SBaä man nur obenijin raafcfjt, ba§ überroa|"d)t man. ©er fdjwarae $Munber Ijeifjt SBäfcfje. 9lud) bie 331eicf)er geben ifjren Süt^ern, ifjrem © a r n SBäfdje. (,9llle8, wa§ rein ift, bringt in bie ©eele be§ SJtenfcfjen „ba8 ©efüljl ber ©elbftadjtung, of)ne welcfje er ein unreines „Sljier wirb." 579. S S eben, webte, gewebt, webenb. © a § gemeine SÖeben ift eine 33eruf§gattung. © e r 23e= bermeifter webt ba§ neue Sud) an, er webt ba§ ooüenbete ©tücf auS; er webt einen ©arnoorratf) auf; Farben unb SMumen webt er in§ ©ewebe ein; er erwebt fid) feinen Sofjn; er Ijinterwebt fitf», wenn er an bem ©emobenen (©emebten) feinen So^n oerliert. (Sr »erwebt ben ©intrag. „2IHeS Si)uu ber ganjen 9iatur ift ein ewigeS SÖeben; „aber »erfdjloffen ift un§ ba8 @e!)eimm§ iijrer gäben, iijrer Äetten unb itjreä Eintrages, bi§ auf wenige (Spuren. „©ielje bie (Spinnen weben unb Dergteidje if)re Äunft „mit ber Äunft beö 9)ienfd)en, unb bu wirft finben, ber „@cf)öpfer I)at ber ©pinne tfjre Äunft ganj gegeben, bem „sDienfdjen aber nur bie Anlage baju." („Seneibe fie tiicEjt um i£)t ©anjeg; beitt Sijeil fjat ijötjern Sßertf). © i e bleibt, wa§ fie ift; bu aber fannft bid) üerüoHfommnen unb baburd) bem Urbilb aller ®o[(!omment)ett immer äfjnlidjet werben" — Sufatj bei Jtrüfi.) 580. S S e d j f e l n , wecfjfelte, gewecfjfelt, wecfjfelnb; ber=, um=, ein=, auSwedjfetn.
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3d) wedjgle ba8 ©elb, idj wedjgte bic Äleiber. ©ie Sollseiten wedjfeln, bag Söetter wedjfelt, bag ©lücf wedjfelt, bie SOieinuttgen wedjfeln, bie SJJoben Weddeln. SSenn idj mit Sßerluft wedele, fo saijle id) Slufraedjfel; wenn ici) ©e= winnroed)gle,fo friege id) Siufrocdjfcl. ©ag wag tdj im Sßedjfeln abtrete, wedele id) aug; wag ic| beim 8öec|feln beäteije, mergle tcfy ein. „Meg wedjfelt, aufter SBaljrijeit, Unfdjulb unb Siecht; „btefe Bleiben immer bie nämlidfjen, ber SWenfd) mag ftc „üerefjrett ober nidjt." 581. SBetjren. „Sebeg Sljier weljrt ftd) um feine £aut; audj ber Sftenfdj „weljrt fid) um fein Siecfjt unb fein (Sigentljum unb fein „Seben; aber bie Sirten feineg SBeljreng fiub fo ungleid), „al§ et felbft. ©er 3tarr weljrt fid) anberg, a(§ ber Ätuge; „ber @d)roatf)e mcfjrt ftd) anberg alg ber ©tarfe. (giner „roe^rt fid), bafj er nidjt 10 Ät. D eiltet e unb jaijlt bem „9)ianne, ber tljm hierin beifteljt, 20 fl. 6iner roefjrt fid), „bafj ber ^Radjbat feinen Stopfen Don feinem äöaffer erhalte „unb oerliert barob bag ©äffet felbft. (Siner weljrt fid), „ber Dbriafeit fein ©itt ju oerfteuern unb Derliert ob biefem „SSeljren feilt ®ut felbft. @ine braue grau weljrt fid), ba§ „fte fid) felbft unb iljr Äinb mit ©ott unb ©fjren burd) „bie SBelt bringe; fie weljrt ftd), bafj fie abljerrfd^eit (be= „jaljlen, abjagen) fönne, wag fie abi)errfd)en mufe, unb „tnbem fie ftd) raefjtt, geben p fönnen, wirb fie woijl|a&enb, „inbeffen ein Slnberer, ber ftd) roefjrt, um ntdjtg geben ju „muffen, babei ein Sump wirb. „Set 9Jfenfd) roefjrt ftd) gegen bag Ungliicf, er weljrt „ftd) gegen ben ptinb, er weljrt ftd) gegen'bie 9iotf), unb „wirb, wenn er fid) mit £iebe unb Gifer Weiert, burd) biefeg „Sitefjten beffer, alg wenn er fid) wiber nichts ju weljren „Ijätte. ©ie Otiten Ijaben bie 9Jienfd)en in ben @f)t=, 5ßei)t«, „¿eljr* unb ^äfjrftanb eingeteilt, unb eg ift recEjt, nur bafj „ber Sftäljrftaiib alg bag ©anje unb bie brei anbern ©tänbe „alg Sfjeile beg ©anjen, bie um beg ©anjen willen ba „finb, angefef)en werben muffen."
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582. S ß c t n e n , weinte, gemeint, wetnenb. 3d& beweine mein Ungiiicf, meinen galt; idj beweine liebe 33erftorbene. „(Einer bemeint, in ber Sugenb nichts gelernt ju f)aben, „ein Sinberer, ben äfalafj, etroa§ gu lernen, ocr|cutmt ¿u „Ijaben. deiner Beweint je, bafj er gef)or[am, fleifjig unb „treu gewefeit unb redjt getljan, aber 23iele beweinen mit „blutigen ¿Ijränen ba§ ©egentljeil. £eilige§ ©einen! bu „bift bem 9)ienfd)en eigen; baS £f)ier fennt bid) nid)t. £)u „bift 2lu§brucf ber Siebe unb @c|am. 2)u begleiteft baS „fromme ©rbarmen unb bie Sljeilnaijme am (Slenb be§ „Siädjften. SDu fjeiligft baö ^ e r j . 3 m tljränenben Sluge „fdjwimmt bie (ärienntnifj ber SBaljrljeit unb bie (Srfenntnifj „ber gefjler. „Äinb! fyemme leine ruhige Sijvättc, aber jittre cor „ben £f)ränen beS 9?afen§ unb ber wiberfpenftigen @elbft= „fudjt." (Ä'rüfi: „oor ben Sljränen be§ tro^enben (Eigen* ftmteö, ber erbärmltdjen Saune unb ber f)eud)lenfd)en grömmigfeit!"^ 583." SB et g e r n , weigerte, geweigert, weigernb, oer= weigern. „Söer ba§ oerwetgert, wa§ er fdjulbig ift, beilagt fidj „mit Unredjt, wenn ein anberer aud) if)ttt oerweigert, wa§ „er mit 9ied}t an tijm forbert." 2)aS böfe Äinb oerweigert ben ©eijorfam, ber böfe ©djulbner ba8 Sailen, ber böfe Äned)t ben fd)ulbigen SDienft. 2)er unfreunblidje 5Wann oerweigert eine leiste ©efäHigfeit; ber Sgramt öerweigert ba§ 9ied)t, ber fcfjiecfjte fRidjter ba§ SSer^ör; ber ^artfyerjige öerweigert ben Sinnen ben 33eiftanb. 584. SB e i l e n , weilte, geweilt, weilenb, oerweilen. SUleä weilt. S i e Gilten I;ie§en itjre SBoljnungen SBeiler. ©er SSogct weilt auf bem S a u m , ba3 @djaf auf ber SSeibe, ber £irfd) tm SBalbe. S d j oerweile mid) an ber ©omte; idj oerweile mid) mit ©efdjwäij; idj oerweile midj mit ©piel unb S o n j ; idj oerweile mid) mit Sefen, mit bem Slnfdjauen ber fcgönen Statur, mit 33etrad)tungen,
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„9)iit bem Wertteilen oerfäumt man, unb burcfj baö „SBerfäumen wirb bas> Siermeilen ein geiler." ( S e i Ärüft lauten bie (Sentenzen ¿u biefem SBorte: „ 6 i l e mit S ö e i t e — ein fluger £Ratf) in alten 2lngelegeit= ijeiten, mo man fid^ leicht übereilen unb burdj Uebereiluttg einer guten ©adje fcfjabeit fönntc. 3Bo aber ba§ Söeilen in ein (Säumen unb ba8 (Säumen in ein Stofäumen feinet $)flicf)ten ober in ein 33erfäumen ber günftigen ©elegenljeit, ©uteä 3U tfjun, ausartetet, ba wirb aud) bag Sßeilen ¿um ftefjler unb j u einer reidjlid) ftrömenben Duelle oon geijlern. gür ÜJienfdjen, meldte bie fdjjöne fprüdjmörtlidje Siegel ¿u einem $)olfter ifyrer ©equemlidjfeit machen m o t t e n , foUte immer eine attbere in flammenber (Sdjrift berfelben geaen= über fteljen, biejenige nämlid): SBirfe, fo lange e§ S a g ift; benn e§ fömmt bie 9iacf)t, mo 9iiemanb mitfett fann.") 5 8 5 . S ß e i d j e n , mid), gemieden, meicfyenb; ab-- au§= megroeidjen; ermeidjen, einmeicfyen. 2ßa3 meid) mirb, mar ijart. 2lHe§, ma§ ber ^äulung nähert, mirb meidj. 5)a§ geuer ermeidjt ba§ (Sifen, ba§ Söaffer ermeidjt ba§ ©troft, ba§ $013. S i e geudjtigfeit ermeidjt ba§ SBein, baS SSerftellung ermeidjt ben ©utljerjigen; ber imtljer^ige mirb »on ben ©erlägen faum meidj. 55en ©inen madjt fein eigen Unglücf meiefy, einen Slnbern frembe§. „2lud) be§ SDienfdjen Sßeidjmerben fann mie baö 3Betcfy= „merben be§ .^ol^es con feinem SSerfaulen fjerrüfjren." 3 d j meiere oon ber 23orfdjrift ab; idj meiere ab ber ©trafce; icf) meidje bem §einb au§; id) meiere ber ©efaljr auß. Sd) entmeicfje einer (Strafe; icf) entmeicfje an§ bem Sanbe; id) entmeidje meinem Untergang. 3 d j meidje IjerauS, herein, Ijerauf, (jerab. 3 d j weiche juriief. Söemt id) ]d)ort einmal gemidjen, fo meidje id) mieber. „Sßeidjen müffen ift immer: nicfjt bleiben bürfeit, unb „ba§ ift immer fdjlimm, ober menigftenS traurig." 586. S ß e l f e n , melfte, gemelft, melfenb; üermelfen. „5illle8, maö blüljt, melft; bie S3Iume melft, bie ut)n, bent bu ba§ SÄeffer in ben |>al3 ftofjeft, üenappelt. £)a§ geflogene @d)af ¡$appelt; bie jertretene Solange jappelt; ber angenagelte Slal 3appelt; bie enthauptete ®an§ jappelt; baä Äittb unter ber Siutlje päppelt; ber gtjd) im Srocfenen unb ber ÄrebS tm Äratten jappeln. 619. 3 ärteht, üerjärteln, öergärtelte, »erjärtelt, ner= gärtelnb. „SSerjärtle bie fnnge (äidje, fie ftirbt; ocrgärtle bcn Äoi)l „im ©arten, er ftirbt; oergärtle ba§ junge ^mfjrtdjctt, eä „ftirbt; öer^ärtle ben jungen ^afen, er ftirbt. ©er ¿unb „mag ba§ SBerjärteln am beften ertragen, unb bod) fterben „aud) »tele ©djof^ünbdjen um befjwillen.
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„SBemt ber ,£>err ber (Srbe, bcr SJiattn, froftloS wie ein „(Säugenber ift, fo ift ei auf biefer @rbe ein -Jfidjtß, eine „flingenbe i&cijelie, — unb er wirb baS, wenn bu bie Sugenö „üers'ärtelft." (®er leijte @a|} lautet bei Ärüfi: „Sßenn aber beiden: ber @rbe, ber SJieitid), ofjne garbe uitb ofjne Äraft bleibt, wie bie Sweige unb Slätter, weldje bie ©ewädjfe in bmtfler SBärme treiben, wirb e§ il)m beffer als tiefen ev= gctjcn, wenn er an bie (Sonne treten, bes SageS Saft unb tragen unb bie (Stürme be§ SebenS hefteten fotl?") 620. 3aubern, säuberte, gezaubert, jaubernb. „®a§ Snubent Derfpntet. SSenn ber ftrütjling säubert, „fo Derfpätet ftdj bcr .perbit; wenn bas Ätnb säubert, fo „ift ber SJiann üerfpätet. S i e Seit ift iurj; ber jaubernbe w9Jienfcf) üerliert aud) il)re Äürse; bie gute gelegene Seit „gef)t an il)m »oriiber unb fagt if)m fpottenb: bu bift meiner „niajt wertl), bu Sauberer!" 621. S ä u m e n , säumte, gesäumt, gäumenb. 3dj jänme ba§ $)ferb. 3d) säume ben ÜJiunb; idj jäume mid) felbft. 5Ran fagt aud) ber $)fau säumt fid) auf; ba§ SSeib jäumt fid) auf. „üftan Ijat'3 im Säumen be§ ^ferbeg weit gebradjt; „aber wer gibt für ben tttenfdjlidjen 5)iunb einen Saum, „ber ebenfo gut fjilft, als ein SRofesaum?" 622. Säunen, säunte, gesaunt, säunenb. SORan jäunt ba§ gelb ein; man säunt bie ©ärten, bie SBeiben, bte Sßälber ein. SDaS @insäunen ber ©djafweibe Ijeifit 9)ferd)en. „©ad ©gentium säune mit £ag unb Sftarien eilt. ,,©aburdj wirft bu innert (inner, innerhalb) beine ©rensen „gebannt, aber aud) innert ber ©renjen beineS £Red)t§ frei, „wie bu oljne bie[e ©rensen auf biefer @rbe nie frei werben „fönnteft." 623. S e i t e n , s e ^ e / 3ef)tettb, absehen, auS* jeljren. 3d) jeljre im 2ßirtp|aufe. 3d) »erje^re mein ©etb. ©in sefjretibeä ©eträn!.
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624. Herren, gerrte, gegerrt, gerrenb; aBgerren, auö= gerreit. 3 4 gerrc ein Statt aB bem Saume. 3 4 gerre ein Statt auä bem Sudje. 3 4 uergerre mein Äleib. 3 4 gerre einen am a entftanb © g e n t i u m , "beffen iftedjt ewig nur in feinem ?>iuecfe (2leuf= nuiig beS SobenS burd) freien Slnbau beffelbeit unb ®idje= n m g ñor 9lotl) unb 9)iangel burci) ben uumfümmerten ©eiuitj feiner ©rjeugniffe) ju fudjeti ift unb nie bemfelben entgegen fteijen barf. ©eftattet aber ber ©taat bem @igen= tfjumer oon ©runbftücfen ober fidj felbft eine ©eraalt gegen biefen 3"Jecf, fo erregen bie barau§ entfpringenben einzelnen .spanblungeit ber 93Íüd)tigen unb 9ie¡d)en, foroeit al§ fie brüefen, ba§ in ber ©ruft be§ 9Jienfd)eu ewig nie au§3u= Löfdjenbe ©efülji feine« urfptihtglidjen ©íeicí¡I)eitsvec[)te» an ben (ärtrag ber (srbe unb erzeugen, wenn bie SebrücEungen jener ^anblungen allgemein werben, fo lange 9Jienfc|en SRenfdjen finb, Oíeoolutionen, beren Uebel buref) nidjté ge= milbert unb »ergütet werben fann, alö buvd) G'inlenfung in bie icn[d)en frei gegebene @rbe öon biefen al§ iljren 23ewoI;itent in eigeutfyümlidje ©runbftiicfe oerttjeilt warben ift.
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8. 2leu§ern. 35u gümeft, bafj bu bid) nidjt immer äufjem barfft, nrie bu roiUft? 3ürne nicf)t, bafj bu ¿u Seiten aud) roiber beinen SBillen gegmungen wirft, weije gu feilt. 9. 33er䫧ertt. 2Ba§ ueräufsert werben barf, ift oer= äu&erlid); ma§ biefe Cät^enfctjaft nid)t ijat, unüeräufserlid). äkräufjerlidj finb im Slllgemeinen biejenigen ©üter, für meiere ein 9Kenfdj bem anbertt nad) freier Uebereinfunft einen (Srfa^ geben fann; mtDeräufjerlid) biejenigen, für meldte fein @r'fa£ möglich ift. äßeldjen (irfatj nun tonnte ein Óíienfd) bem anbern für fein geben, feine §reii)eit, feine (äfjre, feine Unfdjulb, ben ^rieben ferner Seele bieten? (Shijehte 9Jienfd)en unb gange SSölfet fönnen @üter biefer Slrt üerlieren, iljrer beraubt werben, aber nie fie öeräu§em. Süngling, biefe (Sjüter finb burd) bie allroaltettbe Siebe be§ I)immlifd)en SSaterä aud) in beinem ©efitje. 9id)te fie in bir unb in beinen 9Jíitmenfd)en alo eilt .peiligtíjum! ©eniefje ifjrer, aber wiffe, bnfj bu bem ÍRidjter in bit unb über bir non ber SBeroafjrung unb Sjerroenbung eines* jeben berfelben 3íed)entd)aft ¿u geben tjaft. 10. 23ncfen.' 5)ae 33acfen ift, wie alle§ Äodjen, eine grudjt menfc^Iidjer 23ilbmig unb ©efittung, beim ber SSilbe meifj nid)t§ non fünftlidjer'Sereitung ber ©peifen, fonbent ifjt Sllieg rot), mie bie Spiere, baljer aud) mit tfyierifdjer ©ierigfeit. @ine weife Sebeneorbnung im (äffen uitb Srinfen wirb ' nur burd) eine foldje Bereitung möglich unb nur burd} fie bie @efrä§igfeit beé £fyiere§ aud) bei bem SOienfdjen oerljütet. Stoburd) wirb alles Äodjen, folglid) audj baö 33acfen ein weit wi^tigereö @efd)äft, alé man e§ im elften 2iugenbtic!e bafür anfielt, inbem eá baS geiunbefte aller 9lal)ruug§mittel, ba§ liebe 33rot liefert, i»eld)e§ wir in bem fdjönften aller ©ebete alé allgemeines OTenfdjenbebürtnifs täglidj BOU @ott erbitten. 11. 33aben. 2)urd) ba§ ©aben fiinnen bie Unreinig= t'eiten beS £eibe§ abgewafdjen werben, aber gegen bie Unreinigfeiten ber Seele l)i(ftroebergemeines nod) gemeintes 2Baffer, fonbern allein ©inneeänberung in ©lauben unb Siebe. sMtaIpjföi'8 f c i m m t M i e SBerfe.
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12. f a l l e n . S e t 9)ieitfd) Ijat att feinem Seibe ¿wet ©lieber, beneit er nad) Seiteben eine flache ober runblidje ©eftalt nc&eit fann; tfjut er Se^tereö, fo fomtnen Sailen eigner 3lrt, nämlidj gäufte, 311m Qiorfc^eiit. SBogu aber bie geballte Sauft? 6twa ju einer Berufsarbeit? 3d) fenne wenige, bie mit geballter gauft »errichtet werben; baju (elften Jammer, @d)lägel, Siegel u. f. w. beffere Sienfte. 3llfo jum Sänbigen unb 3üd)tigen wiberfpänftiger Spiere? .ßierju gebraucht er lieber bie $eitfdje, ben (St'ocE u. f. tu. Sod) nid)t 9Jienfd)en gegen 9Jienfd)en werben Säufte ballen? üetber! wenn anberg ber 9)iann ober ba§ SBeib mit geballter Sauft nocl) 95ienfd) genannt werben iann. Unter gefitteten •Bienfcfyen f)errfd)en Vernunft unb SBort, unb fobalb biefe 31t I)errfcf)en beginnen, ballt fid) feine uon Änödiein ftrotjenbe Sauft meljr. (So weit in einer ©efetlfdjaft bie ©efittung bringt, fo weit bringt and) bie natürliche 9lbfid)t burd), bafj alle todjlagljchtbel in 5ßol)n= unb 2Birt£)§l)äufern, auf ?ö?avft= pläljcn unb wo fte immer Dorfallen mögen, wie ba§ gemeine SSolf treffeitb fid) auSbrütft, „ins> £i)teibud)" gehören. — Säugling, wo immer bei gefellfd)aftlid)en Sufammenfunften 2)tnge üorfaiien, bereu 2inblicE bir ben ©ebanfeit: „ba§ gefjürt in§ Sljierbud)" auf bie 3unge legt, ba gte^e bid) juriicf; ein foldjer Ävetä ift nidjt für bid) unb bu ntd)t für if)n. 13. 33änbigen. ¿pat ber SJienfcf), ber SSanbiger wilber Siliere, nid)t§ tn fid) felbft, baß be§ 23änbigen§ ebenfalls bebürfte? ©inb nidjt feine sjieigungeit, 8üfte linb Segierben oft ebenfo unbänbtg, wie jene? Sßer wei§ e§ nidjt, ba§ 3ortt, £iaf5 unb iliadie ifjtt nidjt nur ben wilben, fonbern fogar ben reifjenbeit Sijieren ctljnlid) machen? 3'üugling, in beinern Sllter ift ber gefäf)rlici)e 3eitpunft beS ©rwadjenS aller 8eibenfd)aften; bänbige fie frülje unb erfämpfe bir fo mit ©otteS |)ülfe bie fdjönfte 8eben§mürbe, — bie £>errfd)aft über bid) felbft! 14. 33aiten. 3 n @otte§ Statur, in ber ^eiligen Schrift unb im Umgange mit cbelit 9Renfd)en fud)ten itnb fattben lefyr= unb Ijeilbegierige 9Jlmfd)en üon jef)er @rbauung.
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S ü n g l i n g , fcEjöpfc oud) bu aug biefen unöerfteglidjett Q u e l l e n unb jeglidje berfelben wirb auf eigentümliche SÉBeife beine bürftenbe «Seele laben. 15. 23 e b e n . 2)ag Ijeftigfte 33eben, bei m e i n e m K ä u f e r einführen, ©täbte i n S r ü m m e r jetfallen unb fogar S e r g e i n ifjren ©vunbfeften erfdjüttert werben, ift baä furchtbare Naturereignis, toelc^eé w i r @rbbeben nennen; aber unenblid) fdirecfljafter ift ba§ geheime Sieben eineg fdjulbbelafteten SRenfdjen, ber bie @ntbecfung unb 23eftrafung feiner 33er= brechen unaugweidjlidj öor 5lugen fief)t. 16. 33 e g i n n e n . 3 n allen ©iitgen geljt ber 33eginn ober ber Slnfang bem 23eftanb ober ber gortbauer Boraug. ©er erfte ©djöpfunggtag war ber S e g i n n ober ber 2lnfang ber SBelt. SSon Slnbeginn leuchtete Sillmadjt, SBeiSijeit unb @üte auä Slllem fyernor, wag @ott gefdjoffen fjat. S3on 5iitbeginn orbnete eine ijüljere .f)anb bag Soog ber @terb= liefert; Ä t n b , fie ovbnete auc^ bein 8oog. §reue bid) beffen unb öertraue bem, ber ba ift unb War unb fein wirb @ott i n (Ewigfeit. 17. S B e l j a g e n . 23el)aglidjfeit unb tlnbeljaglidjfeit finb Buftänbe, bie ¿um ©ebiete" ber @innlid)feit gehören; wo eg fiel) aber u m $>fiidjten Ijanbelt, f o l i bie (Entbehrung »on jener unb bie ©rtragung oon biefer i n feine 33etradjtung fommen. ©in Süngiing', welcher bei ber S ß a f j l eineg 33e= rufeg »or Sldetn aüg feine 23el)aglid)feit j u i)iatf)e ^iefjetx wollte, würbe fidjer niemalg Siidjtigeg unb Sebeutenbeg weber für feinen engem 28irhmgèfrei§, nod) f ü r bie 9Jienfd)ijeit 31t leifteit ö'ermügen. 18. 2 3 e t ) a u p t e n . S u n g l i i t g , fei nid)t üorfdjnell i n beinenUvtljeilen unb nid)t abfp'vedjenb i n beinenS3eI)auptitngen, fonbern prüfe m i t reblicEjem ©rufte fowoljl bie ©vünbe betner eignen 2lnfid)t, alg bie ©rünbe berer, bie i n ifjreit 3infid)ten'oon ben heutigen abweisen, bann werben Sßafjrljeit unb 3ied)t bir treulid) j u r «Seite fielen unb bu w i r f t eg »ermögen, iljren 83efit} unb beine Sßürbe ¿u behaupten! 19. 2 3 e q n e m . 3 n ber bequemen ©adje befte§t ifjre 23equeml)eit ober
SBefcfyaffeuijeit einer Sequemlic^feit, i m ]5*
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fanget berfelbett ifjre Unbequemtyeit ober Unbequemltdjfeit, unb eilt 9Jîen|d), ber bie S3eqnemlid)feit biê gitr Ungebüljr liebt, wirb mit Oiedjt ein Bequemling genannt. Bequemling pafet 3U Süngling, wie 3üd)tling 'ju Sögling. 5)er gute Högling wirb ein fräftiger Süngling, ber fräftige Süngling ein tüd)tiger 9)iann — maê aber' wirb auê bem Bequemling werben? 20. bereiten. Bereite baê Selb, auf weldjeê bu fäeit wiiïft, wemt bu auf ben Segen ber (Srnte Ijuffeft! £)aft bu aber bie Saune, auf ein unbereiteteê gelb ju fäen, fo fte^t eê bir aud) frei, nur erwarte bann feine (ärnte. 21. Bereiten, corbereiten. Äinber, euren (Sltern bereitet iijr greuben unb Seiben, je nadjbem ifjr ifjnen burd) euer Betragen jene ober biefe oerurfadjt unb eud) felbft ein froijeâ ober traurigeê älter, je nadjbem ifjr in ©etjorfam unb grömmigieitroanbelt,ober in éeidjtfinn unb Sljorijeit eure Sage ¿erfcfyraenbet. 9>lod) feib iljr ferne oon ben Satjren, oon betten ifjr fagen werbet: @ie gefallen mir nidjt. Db it)r fie wol)t erreichen ntöget? ©leidjmel; im entgegengefettfen galle wirb ber Sob eud) früljer erreichen unb auf bte)e§ (Sreignif;, baê 311 alten Seiten eintreten fann unb frütjer ober fpäter unauëroeid)lid) eintreten wirb, foll ber 9Jieni'cf) fid) jeben SugenblicE feines Sebenê bereit galten; fa, fein ganjeê Seben foll eine beftänbige Vorbereitung ¿um Sobe fein. @in SSerë eineê alten Siebeä brüeft ben Segen einer foldjen Borbereitung eiitfnd) unb gemiit^lid) auS; lernt üjn auêwenbig unb befolgt feinen Snfytlt. Sßoljl bem, ber ftetè anë @nbe bénît! (Sr wirb nid)t ftdjer leben, äßemt er ben ©ittit 311m ©rabe lenft Unb lernet Slcfytmtg geben, unè jitlefet teilt Siel gefegt: ©0 wirb er ftd) bei ßetten 3luf feinen Sob bereiten. 22. Berften. Bor 3o*tt, nor Slerger, uor Sad^en u. f. m. ift rootjl itod) 9liemanb geborftéit. S)aê uneble Bilt> beS Berftenê fdjeint tn biefer unb äi)nlid)cn Be3ief)imgen
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nur beSwegen in bte ©pradje aufgenommen gu fein, um einen fyeftigen, aber uneblen Sora, einen Ijeftigen, aber un= gerechten Slerger, ein fjeftigeä, aber unaitftänbigeg Üa^en it. f. w. mit gebüljrenber ©djanöe 31t belegen. *23. 33etteln. 2)ie ci^fellfc^aftltd^e Drbnung ber S&Seit ruf)t auf bem (Srwerben, kaufen, >W)len. SBo bie DJtenfdjen baö CSrftc woijl leruen, bamit fie bie beiben lefetera wol)l fünuen unb für unoerfrfjulbete Slrmutf) burd) ruoijltfjCitifle 2lnftalten unb (Sinridjtiutgen forgett, ba biirfen fie ben ©affenbettel unb febe 2lrt ^Bettelei in§ ©djlaraffenlanb oer= weifen. Siber aud) i)ier gilt bie golbene iRegel be§ befamttcn ©prüdjworteä: „38er ben SwecE will, mufj bie iJiittel wollen." *~1L (äfjebem unb Set^t. @S waren efyebem weit rohere Seiten; Seiten, wo man ©efpenfter glauben ober ein Äet^er fein mufjte; Seiten, wo !Rid)ter alte 3Beiber auf bloßen SSerbadjt unb bosljafte Älagett l)in an ber Holter fragen mußten, wag für Umgang unb 5?erfel)r fie mit bem Seufel gehabt fyätten, ober ©efa^r liefen, iljr Simt ¿u uerlieren. 2)a3 ift, @ott Sob, oorbei; aber nod) ift be§ alten @auer= teig§ genug übrig. *25. ©ifertt! 38er will fagen: ift wiber @ott, wenn e§ bem 9Jtenfd)en für ben 9Jienfd)en bange wirb? 38cr will fagen: 6 3 ift wiber bie Dbrigfeit, wenn ber 9Kann be§ SSolfS für ben 2lrmen, (Slenbett unb Ünöerforgten im Sanbe mit einem geuer rebet, ba6 brennt? £) i£)r @lücflidjen! Sag fteuer be8 lange umfonft rufenbett 9)?anneS, ber im @efiit)l ber 23erwal)riofung beg niebern 33olf§ bafyin fommt, bie ©pradje ber Serjwetflung 311 reben, ift ein fjeiligeä fteuer unb feine 3tebe ift wie ein ©chatten ber I)immitidjen 3Ba[)rijeit unb wie ein Derblidjene» ©iegel ber @öttlid)feit ber SJienfdjemtntur. *26. ®ie Walter entfalten. S i e Äräfte be§ gjlenfdjen fiitb unerme§ltcf). 58er fotlte bag benfen, wenn er einzelne 9Jienfd)en, £>augl)altungen, ©emeinben unb gan^e 33ölfer fielet, bte fidj Weber 3U ratzen, nod) ju Reifen wiffen? Sit biefem §aÖe aber muf? man bann fragen, ob Diel ober wenig,
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bag Siedjte ober Unrechte, ober gar nidjta getfyan werben fei, u m bie Sinlagcn j u entwicieln ober j u bilben, weld)e ber gütige Schöpfer i n % e 9 i a t u r gelegt fjat! 2Bo nidEjtS bafür getljan wirb, ba bleibt ber 9Jienfcf| B a r b a r ; wo bem © d r i t t e itad) üiet, bem SBefen nacf) wenifj bafiir getljan wirb, ba iibertänd)t er gern feine B a r b a r a m i t Slfterwiij unb 9in= tnafjungen, oljne aug berfelben Ijeraugjutreten; n u r wo genug unb ba8 S i e b t e bafiir getljan wirb, fittbett bie G r ä f t e ber S i e n f d j e n n a t u r ©elegentjeit, {Reij nnb S p i e l r a u m , fidj all= feitig unb f)avmonijc| j u entfalten unb biefer E n t f a l t u n g eine »erebelnbe, ber ©ottljeit fidf) näljernbe S i i d j t u n g 3U geben. *27. g r e u n b , b e f r e u n b e n . M e S e f r e u n b u n g geljt aug irgenb einer 2 l r t 0011 SSertoanblfc^aft ijeröor; bie näctjfte unb ei'nigfte SSerwanbtfdjaft aber ift bie Ä i n b j d j a f t i n iljrer gehoppelten 9iid)tung gegen bie letbltdjen (Sltern unb gegen ben i)tmmli)cE)cn SBater. greue biet), Jfinb, biefeg ^eiligen ©oppelöerfjciltniffeg unb ftrebe auö allen Gräften, beäfelben i m m e r wüvbiger 31t » e r b e n ; bann wirft bu bidj m i t Slllem, wag i m fjäuStidjen, bürgerlichen unb !ird)lid)en geben a l s a a f j r l j a f t göttlich m i t beiner unfterblidjen @eele oerwanbt ift, leicht unb i n n i g befreunben. *28. g r t e b e , b e f r i e b i g e n . 2 ) i e ijödjfte ©efriebigung beä menfdjlidjen ©emütfjeg geljt aug bem S k w u f j t f e i n treii erfüllter $Pflid)t f)er»or. © l a i i b e eö, Ä i n b , aber bebenfe aud) l)ier bie 2Bal)ri)eit be§ @prüd)Worteg: „Siöer ben S i o e i i »üili, mufj bie L i t t e l wollen." 3luf unfern S a l i angewenbet, Reifet bagfelbe: „Sßenn bu jene innere SSefriebigung fcfymecfen willft, fo m u ß t bu e§ bir aud) erfte unb i)öcl)fte ^)er^eng= angelegenijeit fein laffen, gegen © o t t unb SKenfdjen beute spjTidjt'en ¡$u erfüllen. *29. © e g e n , b e g e g n e n , ©efunbljeit itnb Äranffjeit, @lü bu in ber Söett wei§t, roeifjt bu, weil bu e§ bemerft fjaft, unb bae meifte, ma§ bu bemerit fiaft, finft bu bemerft, inbem bu e§ angefefien ijaft, alfo ift baS 9ln= leben aller S i n g e baö 3iniag§= unb £)auptmittet be§ größten S ^ e i i ö beineg SBiffen§. 2 ) a r u m ift e3 aitd) ein 23anern= fpriicfiwort: S f i u ' bie Slugen auf, 33ub', wenn bu etwa§ werben willft! unb e8 ift wafir, wenn ein S3ub' einmal bie Slugen offen fiat, bie Dfiren gefien ifim bann balb audj auf. @ n SSauer, ber ba§ erftemal burd) eine © t a b t gefit, fiefit gemütjntid) alle .frnufer an. S e l t e n gefit ein 5Renfdj neben einem frembeit S p i e r e ober irgenb etroa§, ba§ er nod) nicfit gefefien fiat, uorbei, ofine e§ anjufefien. Sftan f a n n eine (Sacfie l a n g ober f u r j , g e r n ober u n g e r n , g e n a u ober f l i i d ) t i g anfefien. Gine ©acfje l a n g cfcer i u r j aniefyen. 3Ber etwa§, ba§ einen großen Umfang unb Diele S f i e i l e fiat, genau fennen will, ber m n § eä lange anfefien. 2Ü$er etwa§, baS gar fofibar unb trüglid) ift, t a u f e n will, ber fiefit e§ gewöfinlidj auefi l a n g e an. 2Ber bei etwas Unbebeutenbem, ba'g ifin niefitä angefit,
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u n b i i ) m weber [d)abeit nod) m d « n famt, lange ftiße fteljt, u m eS anzugaffen, Don bem f a g t ' m a n , er gaffe e8 a n . 2 S e r große © l e fjat, ber fiel)! a u d ; b a § 33ebeutenbfte, b a § er a n f i e l t , n u r f u r 3 a n . Ä i n b e r u n b einfältige Seute fefjen © ( i m m e r , g l i t t e r g o l b u n b ?vaftnad)t£>narrenfleiber gern u n b lange a n . @e|d)id'te Ä n a b e n feijen b a § gern u n b l a n g e an, w o r a n fie öiel l e r n e n , n i e l bemerfen fönnen. (56 gibt Ä n a b e n , benen ee ein ganjeg 3 a ^ r ttidjt oerleibet, alle S a g e baS ä3ierecf anjufefjen. 2 3 a ö m a n gerne fieijt, fieljt m a n , w e n n m a n G e l e g e n h e i t l)at, oft u n b lange a n . © e n a u uitfc f l i i d ) t t g anfelieit. © e r 50iüller, ber Ä o r n faufen w i l l , fieljt e§ g e n a u a n ; etn Ä n a b e , ber einen © e g e n f t a n b richtig a b j e i d j n e n w i l l , m u f ; i[)n g e n a u anfefjen. CEtaiaö, a n bem einen nicfjt niel liegt, fiel)t m a n n u r fiüd)tig, nid)t g e n a u a n . ( S i n lieber* lidjer Ä n a b e fief)t oft aud) ba§, w o r a n i l j m öiel liegen, baS, w a § et lernen, wag er abfdjteiben ober a&seidjnen füllte, nid)t g e n a u a n . 31 it einem SLTienfci)eu, a n einem Siliere, a n einer © a ä j e e t r c a ö fefyen. 9Jiart fiel)t oft a m Ä a m i n f e g e r Siufs, a m S S o H e n f ä m m l e r S o l l e , a m S a u e r , ber c o m S t i e r fomrnt, Ä o t l ) , a n einem, ber eben fdjioar^e Ä u j d j e n gegeffen ijat, einen fdjwar^en 9 ) i u n b , a n einem, ber bie © l a t t e r n ftarf gehabt l)at, F a r b e n , u n b a n einem SSerwunbeten 23lut. S S e n n id) eine © a d j e g e n a u anfelje, fo felje id) utele§ a n ifyr, bat» id) n i d j t bemerfe, w e n n id) fie nid)t g e n a u anfefye. SBemt id) eine S B l u m e nicE)t g e n a u anfelje, fo felje id) n u r bie 2 3 l u m e , w e n n id) fie g e n a u anfelje, fo felje id) tf)re © t a u b f ä b e n , id) fefye wie niel 23lätter fie i n iljrer Ä r o n e £)at, u n b ob fie n m b ober oual, g a n j r a n b i g ober g e j ä b n t feien. ? K a n f a n n aud) a n einer ifd)en beiben liegen. 2Ba§ man immer burd) ein grüneS @la§ anfiefjt, fo meint man aud), man fefye, baf; e§ grün fei. Süöenn ein furdjtfamer SJienfd) in ber ©ämmerung unb i m 2)unfel etroaS anfielt, fo fann er ettua§ an einer ©adje 3U feljen glauben, rooDon nidjt ba§ gerinqfte an iljr ift. @o fann man in biefem 3uftanbe au einem faulen .^oljftode feurige Siugen, ^ ä n b c unb güfte 31t feljen glauben, ber, fo alt er ift, bod) fein gebetag feine güfje unb feine Siugen, will gefdjroeigen, feurige gehabt I)at. 93ian fieljt am 5öieiif(f)en unb an alten ©ingen, bie man fiel)t, nur ba§ Sleufjere, unb Ijimoieber fiel)t man üon biefem Sieufjeren auf einmal nur einen Sfyeil, unb biefen Sfyeil nur in bem 3uftanbe, in welkem er fid) in bem Slugenblicfe, inbem man ii)n fieljt, befinbet. 9Kan fief)t Dom 3Jienfd)en unb Dom Sljiere im gefunben Buftanbe nur bie .paut, baS -£aar, bie 5Rägel unb "bie 3äl)ne. 3 u Seiten fiel)t man an gefunben unb' unoerlettfen SJienfdjen feinen ©cfyroeifj, feine Sfjränen unb feineu ©peidjel. SBenn man aber etroaS Dorn Snmenbigen beö SJicrtfdjen, 33lut, gleifd) ober Änodjer. {eben miß, fo mufe ber SOffettfd^ oerrounbet fein, uitb wenn man alle Sijeile be§ 9Keitfd)en feljen will, fo mufj er tobt unb aufgefcfjnitten fein. SSom S3irnbaume, ber unbefdjäbigt ift, ftefjt man im h i n t e r bie 9iinbe unb fleine Änogpen an ben 3 » e i g e n ; im grüijlinge 9tinbe, 8aub unb S t ü t z e , unb im £erbfte 9iinbe, Saub unb S i r n e n . Sßenn bn feine Sßurjeln feljen mitlft, mufjt bu ifjn auggraben; unb wenn bu ba§ £013 Don irgenb einem S t e i l e be£ S a u m e ö feljen luillft, fo mufet bu bie' iRinbe öom ^)olje toeg tljun; unb roemt bu baö SOiarf beffelben fefyen willft, fo mufjt bu ba§ $0(3 entroeber fo meit 3erfägen, Derljauen ober brechen, ba§ bu in bie SJiitte bet> ©tamme§,ber 2(efte oberSBu^eln Ijinein fel)enfannft. §lufjer ber @tabt fieljt man Don ben Käufern beinahe nidjt§ al§ bie ©äcfjer, unb an einigen Ijocfyfteljenben bie eine ©eite.
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-248 —
Gütern gjicnfdjett, einem £i)iere, einer ©adje ettoaS aitiei)ett. SJfait fattn ÜJiettfdjen, Spieren, 33äumen anfeljen, 06 fie jung ober alt, gefmtb ober franf feien; Käufern, Äleibent, ©'föj'IT unb ©ei'djirr fann man anfetjen, ob fic neu ober alt, ftarf ober fdjmad) gebraust, in gutem Buftanbe ober abgenutjt feien. 5Dian fieljt e§ ben Steinen an, wenn e§ geregnet l)at. 9)ian fiel)t e§ bem @rafe an, roenn ein Sijau gefallen ift. 5)ian [iei)t e§ ben Sieben an, menn fie erfroren finb. DJian fiefjt eg ben SBolien an, wenn eg ein ©eroittec geben miß. 9Dian fiel)t eg bem Änaben oft, roenn man nidjtS roeifj, an, bafj er etroag Söfeg getf)an ijabe. 9Wan fiel)t eg ben SRenfdjen leidjt an, ob fie anftetlig ober un= attftellig, traurig ober freubig finb. 9J{an fieljt eg bem Stier im Stalle an, ob er gut ober fd)led)t gefüttert ift. 59ian fieljt eg bem Siefer an, ob ber Sauer fleißig unb gefdjicft ift. 9Jian fielet es bem Äinbe an ben Äleibern an, ob bie Butter orbentiidj ift. ©er Säger fiefyt im Sd)nee ober Äotf) an ber Spur, roo ber •gjafe burdjgelaufen ift. ©er Äitabe, ber auf öie Säume Rettert, fietjt eS bem 9iefte an, mag für SSögel barin auggebrütet morben finb. Sluf 9]?ettjrf)ett, Spiere itnb ©ad)ett febeit. ©er Scfjulmeifter muf; auf bie Änabeit, bie er lefjren, ber äöadjtmeifter auf bie feotöaten, bie er ererbteren, unb ber £)irt auf bie £f)iere, bie er I)üten foll, fel)en. Seber 9)tenfamt unb wann einen ©tordj ober eine Äafee auf bem ©ad). 3iuf bem Äirdjtijurme ftefjt man an bem einen Orte Änopf unb gatjne, an einem anbern ein jtreug, an einem, bvitten S o n n e , SJionb unb Sterne, an einem eierten einen ^aljit :c. Stuf ben 33lumenftengeln fief)t man 23lumen, auf ben 23tumen ju Seiten 2Menen, bie ben |>onig au8 i^nen fangen; ju Seiten Ääfer unb Sßürmer, bie fte jerfreffen. 3 m ©ommet ficEjt man bte SSauern gange guber ©arben unb £ e u auf bem SSagen nadj Jpaufe fügten. ® u r d j eine @aci)e feijen. 59ian fann burd) ba§ SBaffer, burd) ba§ ®ia§, burd) biinneg ie urtb bo 33äc^e wieber anlaufen, bie bei an^altenber fnlje aufgetrocfnet finb. S?en oorjäijrigen ©cfynee fann man nie roteber feljen. Ginern eit]dieit, einem SEbtere, einer ©acfye gufefyen. Sßer irgenb eine Strbeit lernen rniCf, mufj erft gufeljeit, wie man fie mad)t. 2Ber ba§ ©d)ul)mad)er--.£)anbwerf lernen will, mufj ¿uferen wie man ©djulje mac^t. Sßer ein Bimmermann werben will, mu§ jui'efjen, wie man Käufer baut. Sßer ^jolj ^atfcn lernen will, mufj ¿uferen, wie man ^ o l j fpaltet. Ätnber feljen gern bem Sögel gu, wenn er fliegt, ber feinte, wenn fic Äörner picft, ber Saube, wenn fie bie Sungen füttert, bem ©djaf, wenn e§ weibet, unb taufenb anbern ©adjen. SBer bent ©erber ¿ufiefyt, mu§ S-eber rieche«. 33on einem Äinbe, bas> gern ¿ufieijt, wenn Spiere unb 9iienfd)ctt leiben, ober einanb'cr Seiben madjen, läfjt fictj Biel SBofeS beforgen. ®fttfcettStugen winfen. £)ft minien jwei SJienfdjen einanber, weil eilt britter ba ift, »or bem fie fid) ju reben freuen. ©ie Butter freut fitf), wenn fie nidjt einmal reben fonbern nur würfen bavf, weil fie fidjer ift, ba§ itjr Äinb aUcö gern tfjut, woßon e§ % an ben Slugen anfielt, bafj fie e§ wünfd)t. 9Jiit ben Singen sielen. 5ßer Sögel fd)iefjen, unb wer Sanb auämeffeit will, mu§ mit ben 2lugen fielen. ?Diit ben lugen fd)ie(en. Ätuber, bie in ber Stiege oft unb anijaltenb mit beiben Siugen gegen einen £)rt fyuifeijen, lernen leid)t jdjtelen. 36er rounbert, wa§ einer tljue, unb nid)t geigen will, bafi er ifjit beobachte, fe^vt fid) oft »on tljm weg, unb fdjielet bann gegen iljn gurüd.
— 9J?it ben l u g e n 33ei
gar
©vofj'e Slitgft eilte s
J)ian
bem
fann
Saft
aud)
gute
oft m i t
ftiüen
leib
ob
(gadjen,
31t
tijun,
troct'net
weinen,
bem
Sljeihtafime filtern,
unb
audj
9Jien]d)en
unb
greunbe,
-Oerzen,
ifjre
Ätnber
oerforgt
9Dienfd)en
fetjr
fann
fo
¿u
SOiitleiben
an
feljen,
Ätnber
ba£
er
burdE)
ein
äußern
auf
bem
weint. @lücf,
iijre
burd)
greube
gar
iljnen
ifyre
£I)ränen.
©oeljafte ¡Jeljler
ebenfalls
weinen.
bei -
bte p l o t j l i d )
.öeiratf)
Ävanfen.
weint.
eS f o ¿ u
gel)t
uerßtefjeit.
bte m e i f t e n
weinen.
barob auä
jeben,
fieijt,
SDcütter, eine
er
weinen
greube
eine§ a n b e r n
einem
Sobbette
Sfjränen
mad)t
grofie
bafs
Unglücf
madjt
©cfjrecfen
flehen,
—
©djmet^e
Setrübnifj
unerwartete
¿perlen
weinen,
großem
unb
254
bie
elje
fteßen
feien,
unb
fitf>
oft,
weinen
fie
gut
im
nodj
bie
Sfjränen,
at§ bie
Sinne
06
Ijellen
fjafcen bte
Sljränen
nod)
fie
einmal
weinen,
ge=
finb. ä S e r r i c t j t u n g e n ber D i a f e .
55)ian
fann
mit
ber
5Rafe
riedjen
unb
burd)
bie
5Rafe
atijmen. 5)fan ba§
r i e d) t
faulenbe
madjerljarg, .speit, s
JJ!an
bie
baä neu
norljanben
ben
2la§,
unb
ba£S
fjunbert
©erud),
ift
in
unb
ben
unb
ber bei
riedjt
ausgebtodjenen einer
übel.
SBiele
Slraneien
wenn
et
9iofen fommen
fie
nur
fo
riedjt
riecht. man
unb bem Söenn
ii)iten
©d)ul)= eingelegte
anbere
wenn
ungefunber
ijaben,
ba§
Ääfe,
riedjen fie b i s w e i l e n uttangeneijm
ßiter
wa)d)eit,
Bäi)ite
Slpottjefe,
ba§
SSvob,
burdj
©ewüfjntid)
faule
Urfadjen,
finb,
oft
bie
gefaljenen
ein unangenehmer
SOiertft^ett ®er
ben
Seimfieberei,
ift.
SNorgenß
SMumen,
gebatfene
entbeeft
befottber§
bte
gleifd),
riedjen fd)on ifjre
.ftinber, au§gefetjt
angenefjm. wibrig |)äitbe
Unremlidjfeit
an
oor, nicfjt ben
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255
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-gmnbeit an. SBenit mau ben ©djnupfeit Ijat, fo rtcd^t man weniger, als wenn man ii)it nid)t ijat. ©ewofynfjeit Benimmt ben meiften ©erüdjen ifjr Unan= gcnei)me§ unb e8 ift gut: e§ märe wafyrlid) ein llnglücf, wenn eine ©djuftergfrau 06 bem Sebergerud) leid)t in £)i)nmacf)t fallen mürbe. Unb überaß, bet Äüljer, ber im ©tali, ber ©erbet, ber in ber SBerfftatt, ber Sauer, ber Beim ©iifaetteln unb ©üdentragen, unb ber ©oftor, ber Beim Ätanten bie S^afe ueroinben wollte, würbe fein ,panb= werf [id)er fcf)(ed)t treiBen. SBer fidj nur bann, roentx er etwaä §eine§ riecht, Beljaglid) finbet, mu|, wie ber, ber fid) nur bann Befjaglid) finbet, wenn er etwaä Seineä fdjmecft, fief)t, füf)(t unb l)övt, gar reid) unb fefjr glücflicf) fein, ober bieier @vab uon ©innenfeinfjeit fann i()m gar leicht 3U einer grofjen $Mage werben. Jpeil bem, ber alfo erlogen ift, bafs er oijne 9Jtiil)e riedjen fann, was> er au§ ^)f(id)t ricd)eit tnujs, unb oijne 9)iüf)e feiert, Ijören, fdjmecfeH unb füfjlett fann, wa§ er au§ |)f[id)t feljen, Ijöven, fcfymecfen unb füllen mu§! @r geniest baburcf) ein grofseä finnlidjeä 6r= leidjterungSmittel feiner Sugenb, unb ein eBen fo grofjeS ©idjerungämittel feines ©lucfä. ©innenfraft ift überhaupt bem ÜJJietifdjen weit mef)r wertf), als ©innenfeinfjeit. ®urci) bie Utafe atfjnteit. 5Ran atljmet entweber reine unb gefuitbe, ober üerborbene unb ungefunbe 8uft ein. 2(uf ben SSergen atljmet man gewöijitlid) reine unb ge= funbe Suft ein; i>ei ©ümpfen unb SHoräften, aucf) in ben SBergwerfen, in (Spitälern unb in großen ©tobten ift bie Suft, bie man einatijmet, oft gar ungefunb. SSevridjtmtgenfceöSJhmbeü. 5öian fann ben SJlunb öffnen unb fd)lte§en; man fann mit bem 5öiunb effeit, trinfen unb reben; man fann burd) ben 9Jiunb fpeien unb bluten. 2)en ÜJfunb öffnen unb fd)lte§en. 9ftan öffnet unb jdjliefjt ben SRunb ¿um (äffen, jum Srinfen unb jum Sieben.
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9itan mufj ben 9ftmtb öffnen, wenn man ben Sirjt bie Bäljtte a u s s e n ober bie Bunge befefyen laffen will. 3 m ßewöljnltdfjen Buftanbe galten bie meiften Seute beim ©cfjiafen ben 95iunb gefcfjloffen. SJian rnufj ben SJhmb gefdjloffen Raiten, wenn man bitrcf) bie ?in)e atfjmen unb wenn man unter bem SSBaffer fcfywtmmen nrili. 9D?an iann ben 5Runö weit ober wenig öffnen unb feft gefdjioffen ijalten. 9Kan öffnet ben 5iiunb weit, wenn man gäfjnt unb wenn man laut ruft. 9Jian öffnet ben SCfiunb wenig weit beim Sädjeht, beim SSlafen, beim pfeifen unb wenn man leife rebet. 2$er im Born unb bei gewiffett Äranfljeiten bie Bäfync aufeinanber beifjt, ber f)ält ben 5)iunb feft gefdjloffen. 9Jfit beut SJiutibe eff en. SDlan i§t SSrot: Roggenbrot, SBeijenbrot, ©erftenbrot, (irbäpfelbrot, Bw'iebacf, ©ierbrot, Butterbrot u. f. w. 93ian ifjt SSacfweri: Äucfjen, hafteten, Sorten u. f. w. 5Ran i§t © u p p e n : 9)fef)l|uppe, frleiicfjfuppe, (ärbfenfuppe, ©erftenfuppe, |)aferfu:ppe, ©ierfuppe, Ärautfuppe u. f. w. 9)?ait i§t Bugemüfe: Äraut, ¿Eoljl, Rüben, SJMonen, (ärbäpfel, üerfdjiebene £>ülfenfriibft: Sirnen, Stepfei, Bwetfiien, Pflaumen, Ätricfjen, sJ)fir= fidje u. f. w. 9)iait i§t ^Beeren: SBeintrauben, 3of)anni§beereit, ^eibelbeeren, 33tombeeren, Himbeeren, (Srbbeeren, 3Bad)!)olberbeeren u. f. w. SOiatt if;t .Kerne:
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9tufjferne, ^aielmtfjfeme, ©lanbelferne, Äerne oon ^ftrfidjen u. [. m. äftan ifjt bog ftletfd) oon Dterfü§tgcn £>augtf)ieren: 9itnbflei|d), Äatbfleiidj, ©djaffleifcfy, ©djraeinefieifdj, ¿fanindjenfTeifd). SJian ifjt bog gleiid) pon uielem ©eiuilb: oon -£>a[en, Jftejjeit, £>irid)en, 2öilb|tf)rueinen, ©emfen. SJfait ifjt oon biefen Sljieren gemöfjnltd) aud) bie 8unge, bie Sefaer, bog ©efrög, oon einigen aud) bag S3lut unb ba§ ÜJiflrt. 9)?an ifet © e f l ü g e l : ¿aijmeg unb roilbeg. Baljmeg © e f l ü g e l , ^üljner, (inten, @än)e, Sauben, »elfdje .öüfjner. SSon ^ütjnern, @nten, ©änfen ifjt man bie (äier. SBilbeg © e f l ü g e l : roilbe Sauben, 1 ruilbe @nten, Kebljüfjner, Sluerfjäljne, Serben, Ärametgoögel u. f. ro. SDian if;t S i f d j e : inlänbift^c unb auglänbifcfje. S n t ä n b i j d j e Ssifdje: gorellen, £ed)te, Karpfen, ©rappen, Slale u. f. ro. 9Keevfifd)e: geringe, @tocffi|d)e. SJIan ißt 9Jltldj: Äutjmildj, ©atgmild) u. f. a . Unb mag baraug g e m a l t wirb: 23uttev, Ää)e, Btger. 3Ran i&t S n f e t t e n : Äreb|'e. SDtan ijjt S S ü t m e r : Sdjnedfen. 9JJan ifet A m p h i b i e n : ^rüfdje, ©djilbfröten. (Sinige Sachen, bie man ifjt, i§t man rol); einige rof) unb g e f ö n t , bie meifteit aber nur g e f ö n t . Sioggen, Äorn, Jöeijen JC. roirb g e m a h l e n ; bie ©erfte g e f t a m p f t ; bog 9)iel)l gebacten ober gefod)t; DieieS SDbft unb Diele 23ol)nen werben an ber Suft unb i m D f e n ge= ^eftalojgi'ä immntiicbe SSerfe. x v i . 17
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b ö r r t ; audj btc ©tocffifdje werben g e t r o c f n e t ; üieleö -i)?mbflei|dj, ©djweinefleifd) :c. wirb g e r ä u b e r t ; btc meljrften 9JJeerfifd)e, geringe JC. werben e i n g e f a l l e n ; SSiel Äoiji, Gliben, S o l l t e n JC. werben i n Raffer e i n g e m a c h t unb 31: einer ©äfyrung gebracht. S^üffe unb sJDianbeIu, unb bie S t e i n e 001t ¿iirfdjen, Sroetfc^ett, müffett ¿uerft a u f g e = fd) l a g e n werben, efje iljre Äerne gegeben werben fünnett. illle Spiere, elje m a n itjr S t e i f t effen fann, werben ge = t o b t e t ; Äiiljen, ©tieren, Äcilbern, Jjpafen, Sfalen JC. wirb bie £>aut a b g e z o g e n ; ben ©djweinen wirb ba§ £ a a r ab* g efdj a b t unb abgebrüht; ben 23ögetn werben bie Sebent a u g g e r u p f t ; üon allen Sf)ieren wirb ba§ ©tinfenbe ber (Singeweibe weggefdjafft; üon einigen §ifd)eit werben bie Sdjuppeit abgejtreift; bie 9 M d j , wenn fic eine Sßeile ge= ftanben, erhält auf itjrer £>berftäd)e eine ©eefe, meldte JRafjm F»et^t — biefer 9ial)m wirb non ber 9)iildj abge= nommen, au» bem Oialjm wirb SSutter, unb auu abge= nommener unb nidjt abgenommener 9)lt(d) wirb &n|e gemad)t. 9ftan fann a u § etwa§ unb m i t etwaS offen. 5ftait fann a u f e f f e n : effen, big nidjt» meljr ba ift. 9ETian fann fid) f a t t effen. 5ftan fann 31t o i e l effen, fid) ü b er effen. SOian fann l a n g f a m unb g e f d j w i n b , o r ö e n t l i d ; unb i t n o r b e n t l i d ) , m ä f j i g unb u n m ä § t g effen. 9tuS etwas unb m i t etwas effen. 9Jiait ißt gewüljnlicf) auä ©djüffelit ab Seilern. (5'inige Seute effeit gewiffe ©peifett auS Pfannen; tvotfne ©peifett, 5Brot, ¿>bft, fo wie bie gefotteneu unb gebratenen Äaftanien, werben oft auu ben £)anben gegeffen; tutS tneifte ©efodjte aber ifet m a n mit Süffeln, S e f f e n t unb Qjabeln. 21«feffeit: effeit bis nidjtss itietjr ba ift. Sßoijlge^ogene Äinber nehmen nid)t meljr auf bett Seiler, al§ fie aufeffeit wollen. SSiele S r m e n effen alle S a g e auf. (Sin§ ift gut: fo oiel auf ber Söelt roädjft, fihtnen bie Sftenfdjett nidjt aufeffen.
(5§ Seute
nmdjft f a t t effett
Sßer fatt
getoi§
Derborbeneit
al§
31t D i e l ,
Offen
unb
©ut.
Stjorfjeit, fatt
¿u
ju
tnetjr in
rooijl
Dielen
nidjt
genug
u n b oft ¿u
baß
Söetter
langfant au§ er
aber
gefciljrltd)
einer
©djüffel i§t.
(Speifett
Seute,
Söffet, unb
Keffer
meber
uitreinigett; 93ieffer,' brattd)eit, (äffen
ba§
unb
fann,
ifjt
lebte,
ber
oft
bem
Derifjt
Käufer oft
unb
ätotfcfjert
Unglücfe,
fid)
¿ u Diel,
iiefonbcvö
matt
tiefem
31t
mtDerbaulidje
wenige © p e i f e n Diel
nid)t
Buftanbe
effen,
uttb
roemt
man
tutb g e f t t y i o t i t b Slrbeit 3ett
be§
£)euet
ift,
effen
aud)
Söer
mit
ifjt,
fann ift
ba§
fie
tu
geioöfynlid)
al§
ber
iljre
biejettigeit,
¿u
iur^
SIuS=
@rnte,
mentt
bie
fjeifjfyuiigrigett
Segler 3U
effen
©ffenS
unb
leitet
ein
effen.
tjafcen,
foitft Scuteu
fommen,
einiger
gefdjiuinb
wenn
Äiuber
effen
unb
unb
bie
meint
fie
ijinuttterfcfjlucfen.
Don unb
tutb u n o r b e n t l i d )
Ämtern, ©abel
2i|d)tudj
man
@abel,
effen.
loilleit
iued)feln
unb
im
Drbeittlid) fagt
Slrme
in
bie
@£>
ungetaut
9Jian
nicf)t
¿u
Seben.
roerben
tonnen;
gefdjininb.
langfam
ermadjfenen
Slrt
auii)
fernere
genießen
effen,
oft
ifet.
meldje
rul)ungSftunben;
Derbauen
burdjbringt,
baijüt,
iami
Saitgfam unb
biefe
teidjt
Äranfljeiten
laitgfam,
fein
©ut
iibereffen,
vertragen
33auern,
alle
tonnen.
fommt
einmal
fidj
fid) fatt
be§ 6 f f e n 8
Derifjt
ltnb
3(uf
23er unorbentlid) ifjt,
et
Jpab
iuoi)l
er' u m
llnorbentlidje
fid)
effett
ftd)
effen, ftd) ü b e r e i f e i t . wemt
mit
bafj
barf
oft n i d j t
tote
ifjt,
(gtbe,
tjat,
SKagen
2ßer meljr
©peifen
@otte§
Dermögen
Biel
aufgegeffen.
ber
effeit.
auf
fein SJiagen
fettt £ ) a b
nidjt
fiitt
al§
Sßer .pofe
gid) genug
meljr ißt,
3U Diel. ber ifjt
-
C l r m e 2-eute 3 u
2Ber
259
fönnten.
einen
effen.
—
fagt: Düffel
bie
befctjmuljen.
fie
auf
bie
nod) fie
nid)t
effen
geiuöfjnlidje 9lrt
iljre effeit in
Sifdjtüdjer
effeit.
orbentlicfj,
Kleiber
beim
unorbentlid),
ber unb
5J3ou c n u a d j f e n e n
geroötjnlidjen bie
Äleiber
beuten
fagt
braudjen, (äffen mentt
Der= fie
Drbtutttg mit mau:
bem fie
— effe«
wtorbentlidj,
ìmoerbaitlidie hic
fid)
ctnanber
wenn
©pcifen
gar
2G0
nidjt
fie
effen,
gufomnieii
—
jur
Unzeit,
ober
aud),
jdjicfeit, tit
9DÎä613 unb u n m ä ß i g effen
ift,
unb ì^ebiirfnijs effe»; auf
©efunbljeit
i« i ti
oft
fagt,
SSebürfmjj
eine
meint
an
trinft 23ier,
er
9Md),
Sein,
lau.
£f)ee,
trinft
fait.
Sieifenbe, rnetjr
um
matt
(ïinige
geϞfyniid),
arme
um
aló,
ber
Grffcn
b o f j fie
unb
non
33ebürfiti^
alleriet
tvinît
bie
wirb
auë
trinfen
33ier,
SBarnte fie
aito
in
©etränfe,
auS
benfel&en; jur
s
Jlott)
fo
man
fait.
mad)t
gevabe bie
¿on
3Jìild)
Seute 31t
ber
mit
¿Tul) gern
betn
eê
warm. meg fauev 9ial)m,
trinfen.
unb
löfdjen
Äinber
trinfen
aber
íjunbert
—
getrunfeit,
trinft.
SSenit man
geroiil)iilid)
eï)e f i e f i e
31uS
unb
weil
biefem
man
©runbe
23iertrinfer,
Äaffee=
Siqueurtrinfer fdjenft
©läfer
Síjeefannen,
Srunnenröljrcn,
geœofjnlid)
23ranntroeintrinfer,
SBrannteroein
23outeit(en
Kiöf)nlid)
ab,
man
(Sfjofolabentrinfer,
l'tmonabe,
©auerwaffer,
t r i n f e n fie m e t e S e n t e
©emoíjnljeit bie
fêffig,
erbrechen,
trinft
ntiibe
es» S B e i n t r i n f e r , SBein,
31t
SDurft
liebt,
©imenroein,
Slrjnetgetränfe.
man
ÇDÎild)
îRaljm
unb
Ätr|d)en»affer,
^)unfcE),
unb
gibt
fçta|'d)en,
trinfeit.
fidj ben
©etvänfe
felben.
anberê,
2lepfeU
fid)
8eute
ben
bie
rrinft
unb
im @omuier
neijmett
trinfer,
effen
wenn
unorbeutlidjem
Sïîunbe
Äaffec, Stjofotabe
fuljroarm;
mal
effen;
©ejimbíjeit
©Rotten,
33ier
SSaffer trinft,
anûere
Doit
®e)unbf)eit
Unorbentlid)
unmäßig
SBetn,
(Sfjoîolabe,
man
Betten
fcem
Sifanen
SBaffer,
uttb
ouf
oíjne S í u f m c r f ] a n i f c i t
effen.
gewifj nic^tâ
SBaffer,
Äaffee,
!öitterroaffer,
—
mit
cffcit.
ift,
atê
Äranfljeit
ÏHit
3u
©peifen
93iaÇe
fyerriifjre.
9Jían (DJioft),
fagen,
Slufmerfjamfeit auf
(Sffen
Sfjee,
grofjem
2lufmerfiamfeit
u n m ä f j i g effen
aubereë
bafj fo
9)îaugel
mit
unb
nidjtê
fierrüljre, im
fd)äbttd)e,
fie
effen.
•Biäfjig
3(r¿t
iíjnen wenn
ein,
2t)ee, auâ
K a f f e e :c.
ber
gewöljnlid)
trinft
Äaffeefamtett
Sßaffer auS
mau
unb
trinft flauen
fie
ans
fcfjenft m a n in
man
Stiffen, oft
i)anb,
auê öen= ge= unb
ab
ben
unb
auë
bem
>öutc.
9ln
Siadjtmntji golbenen
2G1
heften
imb
man
2i>ein
trinft
-
in
ber
auö
^ivcfje
beim
Ijü^erneit,
SJian feinn a b e t w a s
triitfen.
90ian f a n n etiraö r e u c t i r a ö 2ßemt
ber
SBein
ber © a f t nur
2 3 e i n fd)led)t nur
einen
oft uoit einer
einen
ift,
tvinft
©cfjlucf.
trinfen. man
3m
fjalbcn 9Jtaa§,
ab S S u i ^ e l u
oft t u n
einem
äßirtf)ef)au]e
trinft
bie m a n i l j m a u f f t e l l t ,
©poppen.
?0ian fief)
unb
2?ccf)ern.
© e r Ä r a n f e m u f j oft ab ©erfteit, aß .pafer, unb K r ä u t e r n trinfen.
©lafe
fjeitigeit
filberneu
fann
fict)
mit
Srinfen
beraufdjen
—
man
fann
betrinfen. 53ian
fann
jcfjmadi machen,
fitf)
burd)
man
OJian f a n n burd)
Srinfen
f a n n fief)
nor
ber
Seit
alt
unb
abtrinfen.
cjeinaitfameö
( S i n f d j l u c f e n be§
2öaffer3
ertrinfen. 9)ian fann Semanben SJian
f a n n fein
SSernunft
@efunbf)eit
-pab unb
burd) S r i n f e i t
Derlieren
9Jian fann l a n g f a m 9Ran fann
gar
@ut,
ober
nicfjt,
wartet,
eriji^t ift, u n b ei)e er
aud)
bann,
unb
gibt
trinft,
befonberg fidt),
feiner
bi§ er
gefdjroinb
feine
trinfen.
ober o i e i
trinfen. trinfen.
trinfen. ®efunbf)eit
er fidE)
falte§
wenn
©efunbljeit,
»ertrinfen.
unb l i n o r b e n t l i d )
öangfam SSer
—•
wenig
93ian f a n n ¿ r b e n t l i d j
¿utrinfen. feine
Sßaffev,
fann,
fdjonen
abgefüllt naef)
nidjt
[)at,
roiff,
unb
fdjnell
bem
ber
tvinft
hinunter,
Srinfen
wieber
¿Bewegung. SBer
ein
bitteres
Sirjneigetränfe
einnehmen
roofjl, w e n n er rticfjt g a r ¿ u ( a n g f a n t Einige bie m a n
S e u t e fetten
eine
iljnen aufftellt, n u r
2Irt
^offart
barein,
iangfatn ¿u
trinfen.
©eidjirinb Starf wof)nf)eit,
biirften Diel
ju
mad)t trinfen,
mufj,
tljitt
trinft. ©etranfe,
trinfen.
gefdiroinb füljrt
trinfen, jitm
'aud)
gefdjwinb
bie
©e=
trinfen.
—
262
—
©et wo man llnredjt f)at, an einer (Sacfje lange ju trinfen, tfjut man roofjt, fte gefdjwinb 31t trinfen. © a r nidjt trinfen. Siele Sente trinfen gewiffe ©etränfe gar md)i. (ginige Scute trinfen feinen SBein, anbere feinen .Kaffee, anbe'rc feinen 23ranntwein, anbere feine @I)ofolabe JC. Siöenig itnfc Kiel trinfen. 33ian fann wenig trinfen unb bodj genug, unb Biet trinfen nnb bod) nid)t genug befommen. SBa'g bei einem wenig trinfen Ijeifet, ift beim anbern Biet trinfen, unb wa« bei einem Biel trinfen Ijeifjt, ift bei bem anbent wenig trinfen. (äinige Seilte trinfen Bon einer Sadje wenig unb Bon ber anbent Biel, 5. (g. Biel SBein unb wenig S£I)ee, ober Biel 2f)ee unb wenig ¿Taffee. ® iel trinfen. 3 n gewiffen ÄranHjeiten üerorbnen bie 5ierjte Biel ju trinfen. ©ewoijnlidj Reifst man p o i e l trinfen, Biel trinfen. 33ei ftarfen unb bei warmen ©etränfen fommt man buref) ©ewoljnijeit unb burd) bic Siebfjaberet ber ©etriinfe fetbft teidjt bafjin, Biet 3U trinfen. _ 3e ftärf'er ein ©etränf ift, befto mefjr rei^t e§ jum ffiieltrinfen, unb je ftärfer ein ©etränf 311m 33ieltrinfen rei^t, befto fd)abtid)er ift ba§ SSieltrinfen Bon biefem ©etränfe. 2öer ficE) nirijt metjr Ijinter^alten fann, tägtid) Biet 31t trinfen, ijat fid) anS S a u f e n gewötjnt. D r b e n t l i d ) mtb u n o r b e n t l i d ) trinfen. SÖemt Bon Äinbern bie Micbe ift, fo f)eif;t orbentlid) trinfen, ba8 @IaS ober bie £affe forgfältig in bie £)anb nehmen, unb weber auf ben Sifd) nod) bie Äteiber etroaS nerfdjütten. SSenn Bon erwadjfenen Seuten bte 9iebe ift, fo bebeutet e§ nidjt ba§ SRämlidje; e§ trinft einer orbenttid) ober in ber Drbnung, I]ei§t bann: er trinft in ber gewohnten Seit unb mit iftäfjigung, unb er mag orbenttid) trinfen, Ijcifet bann: er mag jienilicf) Biet trinfen. Unorbenttid) trinfen t)ei§t, wenn Bon einem Äinbe bie Siebe ift, ba§ ©ta§ unb bie Söffe nidjt orbenttid) in bie
—
263
—
£>anb nelimen, ober ba§, wa§ c§ trinft, auf bert itfd) ober bie Äleiber nerf^iütten. SBenn man öon erwadjfenen Seilten lagt: fie trinfen unorbentlid), fo ^eifjt eS: fie hinten itt bie .fnjje fjineiit, ober fie trinfen Sachen, bie fid) nidjt gufantmen fd)icfen, auf einmal, ober fie trinfen tnefjr, als> fie »ertragen mögen, ober ©etränfe, bie fie nidjt »ertragen mögen. OJfit bem SDiimbe reöen. ® a § Äinb fann nidjt öon Statut unb oijne ^anbbietuug ber .fünft reben, wie eö Don Slatur unb ofjne ¿panbbietung ber .frunft fefyen fann. Dfjne biej'e f)at e§ non ^ftatur nur eine einfache Sonfraft in feiner ©ewalt. (Sä ift bie Äuuit ; bie bieje jur ®prad)= traft erfjebt, unb fie bann benutzt, um itjnen bie SSerbeutlidjmtg aller 5>orftellungen, bie bem 9Benfd)en burd) feine ©inne gegeben werben, burd) biefe gebitbete Äraft ju erleichtern. ^ S i e B u t t e r wirb burd) itjren Snftinft gletd)fant ge= nötljigt, bem Äinbe in i)uitbert Slugenblicfen Söne öor^it= lallen; fie folgt biefem Naturtriebe mit inniger greube, es mad)t iijr Vergnügen, ba8 Äinb burd) b a § ' SBorlallen ber Söite ju erweitern unb ¡$u ¿erftreuen, unb bie Statur läfst fie in ifjren 33emül)ungen jn biefem Swecfe nidjt oljne 9Jiitl)ü(fe. 2)as> Äinb fjört nid)t nur bie £ßne ber SJiutter — wie biefe, l)ört e§ bie ©timme beä 2?aterS, beS 33ruber§, be§ Äned)t§ unb ber 9Kagb, eS t)ört bie ®locfe läuten, ^ o l j Ijacfen, ben i>unb bellen, beit 23ogel pfeifen, bie Äul) brüllen, baö ©d)af blöfen, ben ipafjn fräßen. Söalb ift fein .Spören nid)t meljr ein blofjeö, ein leereS 23ewufjtfein ber Söne unb il)re§ llnterfcfjiebe untereinanber, bie auf fein £5fjr wtrfen; e§ fängt jeljt an, ben Bufammenijang ber Söne mit ben ©egenftänben, oon beneit fie fyerriifjren, ¡$u aljnben unb ¿u bemerfen; eö fieijt bie .^auäglocfe an, wenn fie läutet, e§ wirft fein Singe nad) ber &uf), wenn fie brüllt, nad) ber Sljür, wenn Semanb baran flopft, nad) bem ^)nnb, wenn er bellt je. unb fo wie e§ ben 3ufammenl)ang ber am meiften uor bie £>l)ren fommenbeit Sirne mit beii ©egen= ftänben, Don benen fie ijerrüljren, ju bemerfen anfängt, fo
—
264
—
fängt e§ betw balb aud) an, ben Sufammenfjang bev ifjm gewöfynlid) oor ben Slugen fteljenbett ©egenftänbe mit ben Sönen, bie bie Sliutter allemal Ijer&orbringt, wenn fie fie ifjm be^eicfinen will — e§ fängt an, ben Sufammenljang ber 3iamen mit benannten (Sachen jn entbeefen. ©o weit fommt e§, elje e§ oerfudjt, tvgenb einen Sem, bett e§ tiovt, nad^nlaHen; aber je^t fängt eß an, aud) biefe Äraft in fid) felbft ßu fiitjlen. llnwillfürlid) fallen iijtn ungleidje Söne au» feinem DJiunbe, es> ftört fie, e§ füfjlt feine Äraft, e§ mill lallen — cä gelingt iljm — e§ lallt — e§ freut fid) feines SallenS, eS lallt unb ladjt. S i e SRutter I)ürt fein Sailen, fie fiel)t fein Sadjen, iljr .per,} ergebt fid), ber 2vieb ifjres 5nftinft§, if)nt Söne not^itlalien, wirb oevboppelt, unb fie übt ifjn frol)er unb lad)cnber auS, alä fie e8 je tfjat. 2lber mitten inbem biefer Srteb ben fjöcfjften @rab feines OieijeS erhält, fängt bie Statur ftf)on an, ba§ inftinftartige gunbament, auf bem cä big je£t allein rufjete, al(mäl)lid) gu untergraben. 2)a§ SSebürfnijj, ba§ Äinb burd) ba§ Sailen ju jerftreuen unb 31t erweitern, fällt aUmäfjUdE) weg. ©te ©ebanfenlofigfeit biefer ^>anblung§roeife befriebigt ba§ Äinb nidjt meljr, eS i)at fid) felbft ¿erftreuen gelernt, bie Statur, bie um e§ I)er lebt unb webt, ift ifjm fjiegu' genugfam; aber eS bebarf je£t mefjr al§ Betreuung, e3 will je^mefjr al§ Betreuung, eS will jel^t berietet fem über ba§, waS e§ fieljt, Ijört unb füfjlt, e§ bebarf feijt reben 3U lernen, unb bie 5Jiutter w i l l eä je£t reben lehren. Slber wie überhaupt baS 9Dienfcfjengefd)Ied)t burcf) 9totf), 33ebürfmfe unb Umftänbe Don jeher inftinftartigen £)anb= Umgreife 3U jeher »ernünftigen fjinübergelenft wirb, alfo üben aud) bei biefem Uebergang ber inftinftartigen £anb= lungSweife ber 9)futter 31t einer'cernunftartigen, sJioif), ®e= bür'fnifj unb Umftänbe it)re Allgewalt über bie ©ilbung beo 93ienfi|engefd)led)tS au§. ©ie Seit fängt ber SDtutter an, 31t it)rem gebanfenlofen Sailen 3U mangeln; fie l)«t außer ifjrem Unmünbigen nod) öiel mefjr ©egenftänbe, bie fie befd)äftigen, fie nuifs, fie lann nicf)t anber§, fie mufj % Äinb jeljt re'geU mäßig, b. t. 3U beftimmten ©tunben, in gewiffen 2lugen=
—
265
—
b l i c f e n b e f o r g e n , a u f j e r btefen © t u n b n t ift
ifjre
3lufmerffamfeit
Sinfpruc^
genommen,
©efdjäft
beä
$ugenblicfe bür'fniffe @£>
ift
in
benetjt fie
gib
mir
bei:
fagt
aud)
jugleid)
Süffel ift
bafj
fie bie
2iber
unb
Äunftfraft,
über
alles,
wag
im
tljun,
finb
nid)t
im
9lafe
fjtneitt be§
ju
Siafe eine
liegt,
Sßolfä
bat reben
e§ ift
reben
e§ a m alfo
Reifen, grofe
unb
beS
bog Ijaben
finb
finb.
unb
ift
j« aber
biefer
53e=
if)tt a u f
bent
langfani
ift,
e§
weber
ob
aber
e§
9Jiütter
unb
@ott in
ift
bie Sie
Sob! eben
im
Ueber
baö
ben
Sag
in ¿¡ur
Siebe.
bie
Sanbe
ber
bie 9JJaffe
be§
ift
forbert,
2Bal)rl)eit,
tonnen im
SSilbung oor
eS
traurige
Uebel finb bem
auf be§
nod)
nid)t,
c8
5Jiaul
weit
gleid)
gefd)Wät3igften bie
wag
ift S B a i j r l j e i t ,
eine
bei
4 Steile
iljnen
©pradje
©practjtenntniffe bie
ift,
31t b e n e n n e n .
et>
ift wa§
bie itjr
©rben
b a § meifte,
lehren;
lefjren,
lernen, beffen,
gange © t u n b e n l a n g
ülier
e3
ju
Ä i n b e 3 ober
9Jlunbe§
aber fie
reben
auf
bem
31t
aud)
it)m
e§
warten,
S i e l e Söeiber,
bie
aber
£)änbdjen,
nur
mufet
SBefentlidjften
roidjtigfte
allerroenigften.
ift;
im
w i f f e n fie b i r
SBnjjrfjeit,
rtidjt
benennen
Siebe
Äinbe
bu
ifjrn
Seforgung, fie
ift,
unb
fie
unb bein
unb
33e»
anfettet.
roiifd)t
wenn
warm
biefe
bie
ben
benennt;
bent
bie Ä i n b e r
Gimmel
traurige SSaljrljeit,
Jiinb
if)n
macht:
©tanbe,
fdjroaijeu,
Äinbe§
mit
Süffel
Ijödjft be|d)rctnft.
Srembartigfte
gib
3U
e§
m i t feiner
fjinwieber,
fie
fagen
fie
bnö
an
an
Äürperg, benennt
Sorgfalt
Solfgmenge,
forbert,
ber
aucf)
ber üBret
inbem
©tunbeit, baffclbe
betten
iit
anberö,
33cfriebigung
feines
mufj:
anberSwo
nidjt
"
Ijieju
2luge§,
in
Sopf,
innigfte
' bie
feine
unb
93tei,
bringt,
grämten
btefe Statur
an
fagen
wenn
Seife!
ber
fann
an
abtroefnet,
unb
bie fie,
9Diuttb
fie
bie
Sijeil
'güjjdjen;
erfalten,
3um
unb
m t b b i e f e n STu.qenblicfetx
Sljätigfeit
engften B u f a m m e n l j a n g
bein
gibt,
wie
jeben
wieber
effen
mufe,
SfucjenBlicfen,
[te
iljm
forguttg,
fo
Äinbeä
e§ i f t i m
ba§
ifjre
JRebenleljrenÖ
bafj unb
mufj;
fie
anfetten,
beö
reiniget,
unb
iijre Sanbe
unermefelicfy,
ein aber
Äinber fünnen baf,
e§
SJlittel,
biefen
Hebeln
af>3u=
©rabe
leid)t,
al§
Uebel
bie
—
266
-
2Sa§ bte Äunft felbft IjeiDorBriitgeit uitb öollenbeit muffte, u m biefen S3ebi;rfrti[fert ber menfdjlicfjeit Silbung ein ©enüge 311 Ieiften, unb bte SERöttcr in ben ©tcrnb 31t ftellen, iijre ftinber im ganzen Umfange be§ SBortS rebeit ju lehren, i[t burdjauS I)erüorgebrad)t unb nollenbet; bie anb gebe, Ijat feinen geringem Piiuecf al§ biefen; e§ fjat feinen geringem Siuecf, als eud) in ben (gtanb 31t feijen, ben er'ften 23e= bürfniffen einer öernünfttgen ©rgieljung, »031t ifjr bisfjer feine, mit ber menfdjlidjenlJlatur uitb mit euerm beftimmten Buftanbe übereinftimmenbe .ßanbbtetungfyattet,ein ©enüge 31t Ieiften. (Sä foll eud) in ben ©tanb fetjen, euere ÄHnber über ben menfcfjlidjen Äörper, feine Stjcile, ii)re 23efd)nffen= fyciten unb 23errid)tungen beftimmt reben 3U lehren; e§ foll eud) itt ben (Staub feigen, mit eben biefer SSeftimmtljeit bie Hebung im Sieben über alle ©egenftänbe au§3ubef)nen, bie im @i'nnenfreife be§ Äinbe§ liegen, unb feine Slufmerffamfeit rege madjen unb rege madjen follen. Unb 93iutter! audj in ber Seitnng ber Äraft be§ Äinbeä 3um Sieben, Ijaft bu a m fabelt biefeä 23ud)e§ mdjtS anbereö 3U tfjun, al§ tua§ bu in 21bfid)t auf bie ©nbrücfe, bie il)m burd) feine Slugen 3um 2kimt§tfein gebradjt morben, fdjott getrau Ijaft. SBentt bu einfief)ft, baf3 cS mefentlid) ift, ben iäinbvucf ber für bie 23ilbung feiner Äenntniffe tuidjtigften ©egenftänbe, bie il)m täglid)' cor Singen ftellen, tief cingu= prägen, fo fann e§ nidjt fehlen, bn mufjt ebenfalls begreifen, bafj e§ mefentlid) ift, ba§ Äinb 3U lehren, fid) über biefe ©egenftänbe beftimmt nu^ubriiefen; unb wenn bu einfielt,
—
267
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ba§ c8 für hie 33ilbung be§ ÄinbeS nndjtig ift, bafj bu e§ auf beinen Sirmen 311 beu ©egenftänben, bie feine 3lufmerf= famfeit uor^üglid) reijen füllen, I)in trageft, unb e§ biefelben genau anfeljen macEjeft, fo begreifft bu eben fo leidjt, bafj bu e§ leijren mufjt, fid) über biefe ©egenftänbe beftimmt au§= brüden j u fönneti. £!)ue biefe§, lefjre e§ a m gaben biefe§ 33ud)eä 01t jebem ©egenftänbe, bei: bu il)m i m £>aufe, itn gelbe unb i m ©arten jeigeft, feinen t a r n e n , feine @igen= fdjaften, feine g o r m , fein Sfyun unb fo roeiter beftimmt' be= nennen, unb fatjre bann fort, eö aud) auf bie SRäfje unb gerne, bie Sfnjaijl unb @riif;e ber ©egenftänbe aufmerffam 31t mad)en, unb iljm aud) für biefe 33erf)ältniffe unb 23e= gieljungeit T a n t e n j u geben, unb benutze ¿ u bicfem Cntb^roecfe bie 2(nfd)auungg(el)re ber 3al)l= unb 9Jia§oerf)ältniffe, bereit S n f a u g e ü b n n g e n bir fo leidjt finb, al§ ba§ 3äf)len beincr fünf ginger. SDuvd) biefe Bereinigten 5ftafjregeln wirb es bir nidjt feijlen, bu wirft bein Ä i n b mit ©idjerijeit baljin ergeben, fid) über alle 2irten ftnnlidjer ©egenftänbe mit ber größten S3eftimmtt)eit ausbrücfen ¿ u fünneit. 9(ber ber Äreiä ber ©egenftänbe, über beu eS reben bort, unb über ben eS reben lernen geijt Diel weiter. 5)ein Ä i n b liebt, e§ banft, eö uertraut, eS will e§ fagen tonnen, unb e§ mufj e§ fagen fönneu, bafj e§ Hebe, ba§ eä banfe unb bafj e§ vertraue. S i e 23ilbmtg meines ©efdiledjtS ¿ u m liebenlernen über bie ©efüljk ber Siebe, beS ©ani'eS unb be» Vertrauens, Ijängt mit einer (äleinentavbilbung biefer ©efiiljle felbft gufainmeit, »nie bie S i l b u n g meines @efd)led)t£> ¿ u m ^liebenlernen über finnlidje ©egenftänbe mit einer (ilementarbilbung ber 2Infd)auungefraft finnlidjer ©egenftänbe ¿ufammenijängt. S i e f e (äleinentarbilbung, ober 'oielmeljr biefe erfte (Sntmidlung ber gefül)le, gebt ooit Siebe, © a n ! unb Vertrauen au§, bereu erfte Äeime fid) auf bem ©d)o^e ber B u t t e r entfalten, unb fo wie bie 9>latur bie 2lnfang§punfte be§ afebenleljrenS über finnlidje ©egenftänbe an bie miitterlidje 23eforgung be§ Jiinbeg anfettet, unb ben ganzen U m f a n g biefer Äuiift »on biejeit 2lnfang§punfteu
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auSgefjen macfit: nlfo mtb nod) weit meljr fettet fie ba§ iiieben über fittlidje ©egenftäube an biefeit Sinfancispimft, unb madjt ben flanken Umfang btefeS iRebetilefjreug Don ber 23eforgung beö .iitttbeS auf bern ©djofje aueigeljen. C?a ift tuefentlidj, bafj bie 9 M ) e n f o l g e n ber 6ntroicfelung3= mittet btefer ©efüljie in iljrem Rangen Umfange oon biefem SlnfangSpunt'te auegeljen, unb fidj in iljrem ganzen §ort= fiijatte' feit an benfelbeit anfetten. — Cttle innere SiBafjrfjeit mtb Sidjerfjeit ber fittlidjen Äraft, unb alle gunbamente ridjtiger, auf innerer iilnfdjauung ruljenber begriffe über biefe'©efüljie, ftefjen Bon iljrem (äutfeimen an biö j u ihrer SJSoüenbung im innigften Buiainmenljnnge ' m i t ber erften mütterlichen 3?cforguitg. Stlfo oergtfe e§ nidjt, SJfutter! ber 2tufangspunft be3 Oiebenlef)renö beineS Äinbeä über fittlidje ©egenftänbe ift Don ber 9tatur an bie 33e)orgung beffelben unb an bie ®e= füfjle, bie biete SSeforgung beieben, eben |"o, unb nod) meit meljr angefettet, al§ ber 2infang§punft be§ JRebenlefjrenS betneS Äinbeä über fimtlidje ©egenftänbe, »011 ber 5Ratur an biefe 23eforgung unb an bie ©efüljie, bie biefe 33eforgung beleben, angefettet ift; unb roenn bu bein ¿iinb jefct über fittlidje ©egenftänbe reben lefjren lüillft, fo gefje audj Ijier ben © a n g ber fjoljen 9latur. (So luie bu baffeibe bie M a n i e n : Ä o p f , 5i'uge, Dfjr, ,£anb :c. nidjt auefpredjen macfjit, unb nid)t einmal au§fpredjeit madjeit fannft, elje ba§ SBilb öeS Äopfe», be§ 2luge8, beS Dfjrö unb ber $ a n b burdj taufenb= facfje Ülnfdjauung feinem ©eilt feft eingeprägt ift: alfo madje e§ aud) bie SKo'rte: Siebe, S a u f unb Vertrauen nid)t aitS= fpredje«, bt§ biefe ©efüljie felbft burd) taufenbfadje innere iinfdjauung i n feinem ©etfte unauSlöfdjlid) gemadjt morben finb. fpredje ba§ 3Bort Siebe nidjt au§, oljne regeg güfjlen ber Siebe; e§ fpredje baö © o r t S a n f nidjt aus, ofjne rege§ Süfjlen beä © a n f e ö ; e§ fpredje baS SSort 3$er= trauen nidjt au§, oljne lange» SBeroufjtfcin etneS lualjren SBertrauenS. S d j roeifi, mag idj forbere, aber © o t t unb bie Diatur forbern, ß>a§ idj forbere, unb bie SSelt unb bu felbft iibcr=
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laben bicfj mit bem, toa§ ©ott unb bie Siatur nidjt forbern, barum allein ift eé fdfjnjer, iuné ©ott unb bie -Statur Don bir forbern — S i e SBeit unb bn Ijeben bidj gang au§ bem Ijoljcn g'ä()len ber proben 9lnturoerfettung unferer Ärafte unb ifjrer (Sntroicfeiung mit ber erften 33eforgung beineS Äinbes auf beinem (Scfjofje ijeraué ; unb oljne f)o()eg unb roarme§ ^iil)len biefer großen Verfettung ìuirft bu freilid), jeben Slugenblicf Ijingeriffen, baé SSott Siebe of)ne rege§ güfylen bei Siebe au^ufpredjen, unb eè t)inmieber bein Ä i n b affa außfpredjeit gu machen. 2lrme 9Jiuttev! maS ttjut bie SBeit an bir, roa§ tfjuft bu felbft an bir! Äeljre guriicf non betner S e r i m u t g ; entreiße bid) ben Älauen ber rafenben SBelt, erfjebe bid) baijin, ba§ grofje ©efjeimnifj betner I)öd)ften Äraft, oljne bafj bu nxdjt 5Diutter bift, oljne ba§ bu nidjt inerti) bift, B u t t e r 31t fein, jeben Slugenblicf feitgufjalten, unb [idjere bid), Derfämne eijer alieä auf (ärben, roenn bu 93iutter bift, Derfäume eljcr aOe§ anbete auf 6rben, unb ficfjere bid) bes innern SietfenS ber ©efüljle ber Siebe, beS S a n f e s unb bes> SSertrauenS in beinem itinbe, burd) bie innere -Sßatjrljeit biefer ©efüljle in bir felbft, unb burd) eine nur bei biefer innern SBafjrfjeit biefer ©efüljle in bir felbft bie erreid)= bare fReinbeit unb ^eiligfeit ber Söeforgung beincS Äinbe§. C u t t e r ! 5Jiutter! Gè ift bie mit f)ofjer ¡Jieinfjeit auf bie 23eforgung beineS Äiitbc§ l)ingei)eftete unb angemanbte 3Sal)r_t)cit "biefer ©efüljle, bie bid) als C u t t e r ber Sßett entreißt, unb bid) bir felbft unb beinem Äinbe nrieber gi6t; ja B u t t e r ! eg ift nur biefe i)of)e 3ieinl)cit beiner innern ©efütile, bie bid) al§ B u t t e r für beiit Ä'tnb 001t 3Baf)rf)eit 51t ffßafjrljeit, non straft gu straft emporhebt. 5ftutter! 93cutter! fte füijrt bid) gu ber Quelle beiner S'öabrljeit, fte füf)rt bici) gu ber Quelle beiner Äraft, fte fütjrt bid) gu beinem ©ett, unb 311 beinent Sdjöpfer, fie füljrt bid) gu beinem eroigen Sater, 3um etuigen i?ater beineS Äinbeö; in ber Umarmung betneö Äinbeö geigt fie bir ©ott, in ber 33eforgung beineS ,Sinbe§ Icljrft bu ©ott fennen, in ber Umarmung beines ,fthtbc£, in ber SBeforgung beine« Äinbes lernt beitt Äinb ©ott erfennen, mie bu ii)it
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iennft. ®g ift eilte ©laubengneigung in bei- SJienfcfjennatur, bie bei jebem wahren (Sntfeimen ber Siebe, beg 2)anfeg unb beg SSertrauenS fid) in iljrem Snnerften entfaltet, wie bie ^rüljlinggblume fid) auf iljrem ©tengel entfaltet. — 93iutter! Sein Ätnb glaubt gern an ein 2Befen, bem bu lieb bift, unb baS für bid) forgt, wie bu für eg forgeft; bu fpvicijft ben Siamen beineg ©otteg f'aum aug, unb e'g lächelt beg Üiameng beineg ©otteg; aber fprtdj if)m biefen 9iameit nidit uor, lafj eg biefen t a r n e n nid)t nad)fpred)en, ofjnc i m hmigften Bu|ammeni)ang mit ben ©efiiijlen ber Siebe, beg ©anfeä unb beg 23er'traueng, unb uergifj eg nie, aud) ber crfte © n b r u i f beg 9iameng beineg ©otteg ift Don ber SKafjrljeit, ber ifleinigfeit unb .peiligfeit ber SBeforgung beineg Äinbeö abf)änglid). @ o wie biefe 23e|orgung Siebe ift, fo wirb eS fdjoit im © u n f e l feineg finnltd)en 2)a)einS bei bem erfteit 3iu8fpvedjen beg ^iamenS beineg ©otteg Siebe aijnben unb Siebe füllen, unb fo wie i n biefer Söeforgung i£)tn biefeg I)of)e reine @efüf)l mangelt, fo wirb eg in biefetn © u n f e l biefeg blog finnlid)en ®'afein§ beim Tanten beineg ©otteg nid)tä füljlen, nidjtg benfen, ber 9iame beineg ©ntteg wirb iljm ein leerer @djall fein. 3(anb
bei
iijrer
überhaupt
gewönnen
Slrbeit
unjerftreut
fid),
wiifjrenb
ftavl'
bei
ein=
berfelbeu
baf} b i e
fie unb
wenig
unb
in
erwadjfene
bumtn
unb
©egettroart
reben ift
sielen
weniger
reben
Unterfdjieb;
im
©runbe fagen,
bie
it)rer
nur
reben
ju
feilten.
ein
SBorten
geute,
gebanfenloS
anfangen,
Berniinftig
SBor'ten,
mit
-Dienftleute
reben.
Sfugenbltcfe
wenig
©adjen
unb
Äinber wo
Beböd^tlidt)
wenig mit
unb
binnen
reben.
wenig
reben,
unb
iljre
(Sitte,
gibt Biel
Äojjf
fönnen
ift
^)errfd)aft
bie
reben,
(£3 i f t
wenn ¿wifdjen
Biete © a d j e t t
Biel ift
reben, im
ba
btirfen,
fagen
unb
wenig
©runbe
wenig
rebeit. S > t e l rebeit. 5)ie
©djulmeifter
S a g bud)ftabiren unb
banit
be8
§>farrer£
unb
mad)t Sind)
bei
ben
fie
$>rebigten,
baö
Sieben
tuet,
Pfarrer
müffett Biel
ba§
muffen
ebenfalls rebeit
bei Biel
nutfj,
faft
aud;
gibt
beit
ga^eit
eine 2(rt unb
alle®
öiei
reben,
mandjmal 3«
reben,
@ewoI)iti)eit.
©orf-Siorg'eieijten,
2Bet
müffett ift
ben .ftatedjtSmus
unb
jur
fie
u n b baö
nod)
Unterweifungen,
2)ie weiber
u n b lefen,
erfiäreit
bie
reben
Biel
rebeit,
auf
ba-
ben i>au§befud)ungen bie
Ärämer
unb
bie
Äattjel, tt.
f.
w.
Ärämer=
reben. gewöhnt
fid)
meiftenS 18*
an
ba§
S>¡et rebeit, unb rebet bann geroöJjnlidj nod) utel meíjr, alé! ev rebert mu[;, faft eilt jeber, ber meint, er fömte eö gar iuol)l, tljut es gar gern; ber eine au§ biefem, bev anbete auu jenem ©runbe. (So rebeit bie ÍJÍarftjdjreier niel über Ölrjneien, bie, mié fie fagen, für alleé Reifen, unb bie niemanb madjen tonnen, als fie. íDiefe i'eute muffen utel reben; fie Italien fonft fein SJiitiel, ba£ fie auä iljvev SBaare @elb löfen, alö biejeä unb etraa einen éffett unb ein ^aar golbfcfyeiiteitbe graneen am Siocfe. ®ie @d)aufpieler reben auf eine eigene ?lrt oiel; fie geigen mit iijrem iiieben nur, wie anbere Seute reben, unb fie finb allein biejenigen, 001t benen fein SDienfd) glaubt, bie äöorte, bie fie rebeit, gehören muflid) in il)ren DJiuttb. S i e ííboofaten reben oiel über ftreitige (Sachen, unb über bie 2lrt unb SBeife, tute man, wenn man red)t ober unrecht Ijat, einen (gtieit t>or ©erid)t füfjren fönne, unb fütjreix müffe. 9Jtüf;iggänger reben oiel, bamit ifjnen bie 3eit üorbetgeíje; arme ©djlucfer rebeit oft niel, bamit fie eilt auteé @laö Sßeitt ober eine gute Suppe erijalten; bumme, eitle 9)ienfd)eu reben niel, bamit mau glaube, fie oerftefjeit niel; audj mifj* günftige teilte reben öiel, aber feiten uoit Semanbeit etmaS ©utee. SSeiber unb SJfämter aller 2Irt, bie nie baljht gefommen fiitb, niel benfen 3U müffen, Ijingegen ba§ Sieben roofjl au§= gelernt unb fid) gur Siebljaberei gemalt [)aben, reben Diel über jebe Slrmfeligfeit unb jebeá @affen=@e|d)rociÍ3. 2)eiitlid) mtb tutßeutlidi reben. 93ian fanit 3tusfpvacf)e tjalber ober ©adjen falber beutlid) ober uitbeutlid) reben. 35?er im SJiunbe ober in ben Dljrett feinen geiler !)at, fann íluéfpradje fjalber beutlid) reben lernen; aber man g_eroüf)nt fid) burd) Ijunbert 8iebertid)feiten an $cf)ler im Sprechen, burd) bie man im Sieben unbeutlid) roirb. Äeiner fanit über etroaä beutlid) reben, ma§ er nidjt íuoljl fennt; hingegen füllte man glauben, ein jeber fönnte über alleg beutlid/ reben, iras er'iuofyl fennt; aber eS ift
nidjt lualiv; aud) über bag, long einer molil fennt, fanu einer nidjt bentlid) reben, menn er überhaupt bag beutlicf)e hieben fid) nidjt *ur ftertigfeit gemacht fiat. Unb baS aud) mir im SlütijigfteH 31t fennen, ltrirb leiber ©ott erbarm unter .futnberten nidjt 3el)n ju SSTiiexf, ba es bocf) roeientlid) fo allgemein cjemadjt luerbeit follie, alò bai üd)ut)= unb (Btrümpftragen. 2BaS ift 31t raadjen? 33er eg nidjt anberg Ijaben roill, ber madjt eS nidjt auberS, unb tjitf± eö nidjt anberS madjen, fon nun an big in (Smigfeit; — 2ldj! unb felöft bie, bie eg flcvtt anberg Ijätten, finb über biefen ^inift träger unb gebanfenlofer, alg fonft über tjnnbert anbere, an benen ber Sienfdjljeit o[)ne S^ergleidjung weniger.liegt, al§ an bieiem. QSoriidjttg unb uit»orficl)tig rebeit. 2£er auf ber (£traf;e nor unbefamiten Seilten uoit betn Dielen ©elbe rebet, bag er in ber 2afdje i)at, ber vebet unnorfidjtig. 28er in einer £>au§ljaltung oor .tinbern ober Sienften tagt, wo er fein ©ift Derborgen Ijabe, ber rebet uiiDor= fidjtig. Söenn ein ©aiier nur ein SSort rebet, baraug ein 58ief)fjänbl?r merfen fatut, baf; er iit ber 9iotEj ift, ober feines 2?iefjeg fonft gern log märe, fo löft er für fein umiprfidjtigeg SSort fidjer einige Sljaler weniger für feinen Stier. OJfaudjer ijat fdjou ob einem einzigen Sßorte, ba? er unuorfid)tig auegeplappert, ober oorfidjtig jun'icf behalten, einen wichtigen fRedjtgfjanbel gewonnen ober oerloren. Stuft a 11 big cber itnanftätifcig reben. Sffief; bag .£ers Boll ift, beffen geljt ber WJunb über; wer eg »oll (Sachen ijat, bie ftinfen, menn fie ifjm in ben 9Jhmb fotumen, ber fa im nidit anberg alg unanftäubig rebeu. ©genruljm ftinft, woljllüftige Sporte ftinfen, fd)am= lofe SBörter ftinfen; wer alfo ruljmrntljig non fidj felber rebet, wer moljllüftig rebet, wer fdjamloè rebet, ber rebet unanftäubig; ober wer reineg ^erjenß ift, wirb nidjt leidet
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nifjmrütljig, nidjt leidet luofyllüftig mtb nidjt ieidjt fdjamloö — aijo and) nid)t leicfjt unanftänbig rebett. SSerftänbig unt> uituerftärtbig reben. 33er beutlid), üorfidjtig mtb anftänöig über etiuag rebet, ber rebet »erftcinbig. SBer uitbeutlicf), uitDorfidjtig unb unanftänbig über etwa§ rebet, ber rebet unoerftäitbig. 5Ran tonn mit Semattben etiuaS abreben, ober fidj mit Semanbeit über etmaS u e r a b r e b e n . SJiait famt Semanbeit onreben. 9Jian fann auSreben, ftcf> auäreben, unb Sentanben etlua§ auSreben. OJiint tann Semanbeit ju etroaä ber eben, ober iljn j u etroaS Überreben. 9Kan fann Semanbeit etroaS ttacfjreben. 5Rait tann fidE) mit Semanbeit u n t e r r e b e n . s ))ian famt Semanbeit roiberrebeit. 9Jian tann Semanbeit gureben. 9Jiit Semanbeit etrcaä abrebeit, über ftd) mit Semanbeit über etoaö »erabveten. Snnge Seute rebeit geinüfjnlid) auf (£omt= unb gefttage Spaziergänge ab. 33öfe, Denuilberte Sftenfdjeit reben oft mit einanber einen Kreuel, einen 2)iebftaf)l, felbft eine 9ftorbti)at ab. @ntmütl)ige Äinber »erabrebett fid) oft mit einanber, ifirett Sltern an ifjrem Namenstage, an iljvetn ©eburtötage eine greitbe 31t machen. Semanbeit aitrebeit. ^reunbe reben einanber gemüfynlid) an, 100 fie einanber antreffen. 2iuf ber S t r a f e muf; man einanber oft anrebeit. Sit ber Äirdje rebet ber Pfarrer bie Sufjorer an. Sluörebeit. 63 i[t gute Sitte, einen, ber rebet, nicfjt ¿u unter® treten, fonbent ii)n au§reben ¿u laffen; aber wenn einer lügt, ober unanftänbig, unoorfidjtig, ober aud) nur un=
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beutlid) vebet, ber ijat e§ ftcf( felbft gujufdjreiben, wenn er in feinen Sieben unterbrochen wirb — wenn man ifjit uid)t au§reben läfjt. ©irt) aitgrebeu. 33öfc (Ecfjulbner, bie nid)t jaulen, imb büfe 33uben, bie ni(i)t folgen wollen, reben ftdj immer mit etwa§ an®, Ijaben immer eine SiuSrebe. SBeitu ein SDtenfdj bem anbern etwas abfdjlägt, rebet er fid) gewüljnlid) mit etwa§ au§, inbern er biefen ober jenen @runb anbringt, warum e§ iijm un= möglich fei, j u lijitn, wa§ jener wünfdjt. Siemauben etwas au Sr eben, © n gebanfenlofer unb unaufmerffamer OJlenfdj mu^ fid) gar oft etwaö auöreben, ober als unwaijr auö bem Äopfe fdjma^en laffen, waS er mit jeinen eigenen Slugen gefeljen, unb mit feinen eigenen Dljren geljürt l)at; fjixtflccjcrt iäfjt fid) mandjer b Jiarr n'idjt ausgeben", er f)abe ba§,' röa§ er fid) im iRaufdje, ober bei 9tad)t unb 9febel, ober in ber tfurdjt ju feljeit unb ju l)ören eingebilbet ijat, wirflid) gefeljen unb wirflid) gehört. (äinfältige, eigensinnige unb ftarrföpfige DJtenfdjen laffen fidj ba§, wa§ fie fidj einmal in ben Äopf gefetjt Ijaben, nidjt leidjt augreben. 2>emanbeit berebeit, ober p etwas Überreben. S u m m e SOienfc^ett laffen ftd) oft berebeit. ©adjen j u glauben, beren Unwafjrljeit fo fefyr in bie Slugen fyringt, als wenn man fagte, ba§ SBaffer läuft beit 33erg fjinauf. SBüfe 33uben bereben gern bie beffern, bafj fie i^tten ¡$u tljren ©treidjen mit ijelfen. @d)wacf)e 3Renfd)en laffen fidj oft bereben, (Backen ¿u tfjun, Don benen fie jurn oorauä übe^eugt fiitb, bafj fie ifjnen nt(i»tg al§ SSerbrufj, Äummer unb ©djaben sugie^en tonnen. SQenn fcf)letf)te Seute einfeljen, baf; eine böfe .pauölung für fie mit grofjer ©efaijr begleitet fein fönnte, fo iud)ert fie gewöfynlid) einen einfältigen sDlen|"d)en auf, unb bereben i^n," baS ju tijun, wa8 fie mit eigener ©efaijr nid)t ben Söiutl) ijetbert, felbft j u tfyun. S a n n aber gefd)iel)t nidjt
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feiten, bat) her, fo ben anbent 311 einem 23ubenftücfe Belebet, bett ganzen SSortijeü banoit 3iel)t, unb ber aitbere, ber (id) baju bereben läf^t, ben ganzen Soljn bafür tragen mu§. Scutanben etwas itacfyreben, I)tnterrebcit. ein 6öfer 95tenfcf) rebet bem guten 33öfe§ nadj, uub ein bummer SJienfd) rebet felbft bie 9iad)reben be§ 33ö)en roieber uad). ©er S>er(äumber bringt feine 23erläumbmtgcn geroöfjnltdj Ijinter bem iRücfen beffeit ou§, bem er etroa§ 33öfe§ nad)= rebet — er Ijinterrebet, er rebet Ijinter bem Stüdfen. — gibt Skrlaumber, bie bei bem, wag fie ben Seuten nadjreben, fo bumm lügen, bafj iljre Siadjrebett baburd) jelber unfdjäblid) werben; aber bie fdjlaue SBoS^ett gibt iljren üblen üftadjveben in jebem galle eilten fjoljen ©djein ber SBaljrljeit. ©id) mit Semaitben untcrxcteit. (SlteYn unterreben fid) oft mit einanber, wie fie itjre .£)au8fjattung führen, lute fie iljre itiuber erjiefjen motten, ober roa§ jottft unter biefen unb jenen Umftänben ba§ 23efte fei. Sit luidjtigen ©adjen unterreben fid) bie Seute mehrere 9)tale, ef)e fie etwa§ mit einanber abreben, elje fie barüber ju einer Slbrebe gelangen. Semaitbentotberr eben. 9iur ungezogene S-eute wiberreben gern; aber einige Seute Ijanbeln unb reben fo, bafj man iljnen iuiber= reben tttuf}. Semanbert jureben. Sßenn Äinber eine Sirjnei einnehmen foßeit, fo rebet ilmeit bie Sftutter oft ju, baft fie fie gefd)tt>tnb unb mit 5)Äutf) einnehmen. (gttern reben ifjreit Äinbern oft ¡$u, ba§ fie fid) cor bem SBüfen l)üten, unb gefdjicft werben folten, bamit fie in alten Sagen $reube an iljnett Mafien fönnen. 'SKeifterleute reben itjren Änedjten unb 5DIägbeit oft 3«, bafj fie fleißig unb treu fein follen.
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S e r © e i f t l i d j e r e b e l f e i n e n s p f a t r f i n b e r n o f t 31t, b a f j fíe f r o m m í m b g o t t e é f i h d j t i g feilt f o l i e n . S e r S 3 er ^ ö r r i cfjter r e b e t b e m © e f a n g e n c n 31t, b a § e r b i e SÖafjrljeit f a g e n folle. 3 m SBirtljê^aufe rebet einer b e m a n b e r n oft ju, b a § er t r i n f e n folle. Spreche"Î- S i e b e n . 9)îan famt Semanben etiuaê aBfpredjeu. 9Kan íann über etiuaâ abfprcdjeit. üCTiott f a m t e t t u a ê a n f p r c d j e n . S R a n famt Sentanbett u m etiuaê anfpredjen. Sftait f a m t etiwaS a u ê f p r e d j e n . SJÌatt f a m t fid) m i t S e m a n b e n iiber etroaê b e f p r c d j e n . 9ïian í a n n S e m a n b e i t etiuaê oorfpredjen. ÇlJîait f a n n S e m o n b e n cttuaô n a d j f p r c d j e n . 9 ) i a n f a m i S e m a u b e n 3 1 t ) p r e d) e n . ^ c m a n b c i t eticaê a b ) > r e c í ) e n . S i e 9iid)ter fpredjeit iKerbredjern 3U Betteit baë ïebeit a i , b. i. fie f p r e d j e n a u § , bafj fie n a d j b e n © e f e h e i t b e n S o b üerbient Ï)a6en. Stuf eine anbere 3írt fpredjen S i e r ß e bent Ä r a n i e n bae S-eBen a B ; b. i. fie f p r e d j e n a u ë , b a f j fie b e m Ä r a n f e n b a S g e b e n tridjt fancier erfjaltcn fiinnen. Sôîit ïôaljrljett u n b m i t llnmafjrijeit ipvidjt m a n bem e i n e n b e n 2 3 e r f t a n b , bent a n b e r n e i n g u t e ä ^ e n a ö , b. i. m a n b e h a u p t e t u o m einen, er Ijabe roeitig ffierftanb, unb n o m a n b e r n , er fjabe f e i n g u t e s ^>erj. Ï S e r gettnf} weif?, bafj er j u e t m a â e i n 3 î e d ) t I}abe, I ä § t e§ fid) n i d j t g e r n a b f p r e d j e n . l i e b e r et m a 3 a b f p r e c t i e n . S i t einer iebett © a d j e , ü b e r roeldje ber 9ìtd)ter aB= fprid)t, fpridjt er ber e i n e n g a r t e t j u , t o a ê er ber a n b e r n abfpricijt. S o r m i t j i g e Seute fpredjen oft ü b e r © a d j e n ab, bie fie g a r nid)t »erfteljen. (Stiraë a n f p r e d j e n , Slnftmtd) auf etiuaè machen. ( í é g i b t Seilte, fie fpredjen © i t u e t t u n b Ä i r f d j e i t an,
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wenn ftc idjo.it nicht auf ihren S3üumeit luadjfen; ba§ ftub Sieute, Hon beneit in einem gro§ett $13ud)e fteljt: „bu bift ein harter 9)iann, bu fdjneibeft, wo bu nidjt gefäet, unb ernteft, wo bu nidjt gepflügt Ijaft." Sinen weggeflogenen Smmeti, einen weggelaufenen •ßuitb, unb geftoljlne SBaare fpridjt ber (äigenttjümer alf> fein ait, itto er fie immer tuteber anzutreffen glaubt. Scmaitfceit um e t l v a ö cutfpredjett. (Siit g u t m ü t i g e r SDienfd) fpridjt oft Semnnöeit für einen anbent um ©elb, um eilt ©arleljen, um Unter* ftüfuing an. '38er in 9'iotf) ift, fpridjt einen ftreunb « m .pülfe an. Cljne grofje s Jiotfj fpridjt man einen ijavtfjei'jigcn 9Jlenfdjen um nidjtä an. © e r SSettler am SBege fpridjt bie SBorüberge^enben um eilt Sdmofen an. Gtiuaa auSfpredjeit. Äleine Äiitber, bie reben lernen, föitnen einige Söörter leichter al§ anbere aussprechen. Äinber, bie fdjledjt lefen gelernt I j a k n , fpredjeit oft S i l b e n unb Sßörter auS, bie gar nicht ba fteljen; unb laffen hingegen anbere weg, weldje fie auSipredjen foHten. © e r iJüdjter fpridjt ein Urtljeil au8. (£icl) mit Semanbcu über etociä befpvedjen. SBemt fidj forgfältige Seute in wichtigen Slngelegenljeiten nidjt redjt ¿u helfen wiffeu, fo beipredjen fie fidj gewöhnlich mit Seilten, Bon benen fie glauben, ba§ fie !)iatf) fdjaffen tonnen. — fetfd)en, au§ SBeiben, 3. 35. bie wir im Sanbe SJiaienpfeifte heifjen: bie meiften Birten ober irtenfnaben fönnen burd) baS S t a t t pfeifen; aber ba§ ift bann itodj fcf)Wer 31t lernen, e§ get)t manchmal recht lauge, biä eS einer t r i f f t , wie er ba§" 9Jtaul fpitjen unb blafen muf}, wenn baS Statt tönen foll. (S» gibt junge Saitbleute, bie baß ^Pfeifeu ber meiften Söget nadja^men, unb SDieifen unb anbere Sögel bamit in ben ©d)lag locfen fönnen. Unb bann gibt e§ auch ööfc Suben, bie Sänge unb Sieber pfeifen, wenn ihnen Sater unb ÜJtutter, — unb Äned)te, wenn ihnen bie 5Keifter Sor= würfe machen, um ihnen bamit ju geigen, bafj fie ihnen nichts nachfragen. 35ie Siebe" gum pfeifen ift wie bie Siebe gum Singen eine golge ber @mpfänglid)feit ber menfdjlichen Siatur für bie Harmonie ber Söne,' unb eö ift ein Sfjeil ber Sonfunft, 19*
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ber une baS ©tngeu eineê ijofjen ©rabeê Don geinfjeit unb Ätaft fiiljig ift. !>lber niebriger als ben ©efang, l)aben mir bie 3lnlagen beê sJ)feifeitê mit beit S ö g e l n gemein; aud) ift biefe Slnlage mit ben eblern @efüf)len bei 9)îenfd)ennatur bei weitem nid)t io nafje Derioanbt alê ber ©efang, itnb ©ebanfen* lofigïeit ift roeit meljr bie leeriöpfige ^Begleiterin beê s})feifenê atê beê ©efangeS. SOÎit bem Sôîimbe j au et) 3 en. 3unge, muttjüoKe, uttgefcijiiffene uttb ungehobelte 9ïïenfd)en faudjjen alle gern, aber gehobelte unb gefdjliffene jauchen feiten; mutljlofe jaudjjen gar nie, unb 'alte ¿eute fönnen eê niajt meljr. Saft alle 23auernbuben jaud^en; unter ben ©olbaten jauchen getDöljnlidj mir etroa nod) bie Oîeïruten; unter beit Jpanbmerïern etraa nod) ein Seljtbub, ber Dom Sanbe fomrnt. 33on ben ^errenleuten jauchet faft 9îiemanb. Ueberall, mer oiel f)inunterfd)lucfen mu§, baê er gern lieraitêfagen müd)te, ber Derliert leidjt bie Alraft beu froren 93îutl)eê, ber 33auernbuben jauchen madjt. S a § Saudjjen f)ängt, mie baê pfeifen, mit einem ge= nriffen 2eid)tfinne ¿ufnnimen, unb fliegt beit miiben .fiopf fornie baê beflemmte ^erj. (Sintge 33auern jaud^en, roenn fie frof) finb, anbete, wenn fié Doli finb; nod) anbeve aber finb nur frof), wenn fie ooll finb, unb jauchen barum aud) nur bann, roenn fie Doli finb. © u r d ) b e n 2 R u n b atl)men. ©iefye: burd) bie Sftafe atljmen. Sluë beitt SWunbe fçeicn. SDaë, roaê man geroöfynlid) fpeit, Ijeifjt ©peidjel — .franfe fpeien jitweilen (Siter unb 33tut. 3 n 3ttnment, beren SSöbeit glänjenb unb fdjön finb, barf man uidjt auf ben 33oben fpeien. SSerrictytuitgett ber 3äljne. ©tan !ann mit ben 3äl)nen beiden unb tauen.
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9Tiit ben B r i t e n beigen. Älctne itinber föniten «odj nidjt b e i d e n , weit fic nod) feine 3äf)tte fjaben, unb alte Seute, roeil fie ieine mefjr ijaben. .partes SBvob, ftarf gebürrteg Sieifd) unb »tele onbere ©adjen, [inb ferner 31t beiden. Äalbfleifd) unb uiele anbeve Sachen finb leidjter 3U b e i d e n als JJiinbfleifcfy. 90ian fann etroaS a n b e i ß e n . SJiait faitn etroaö a b b e i z e n . 5ftan faitn a u f etroa» b e i § e n . 9)ian faun etroag a u f b e i ß e n . 3Ran fann etmaS augbeifeen. 9Jiati fann etroasS oevbeiden. fötlrag anbettelt. 9)ian b e i § t ben Slüfel, bie Sivne an, roenn man beit erften iRimbooll ooit einem ganzen Slpfel ober oon einer gaitjen 2Mrne a b b e i z t . M i t o g e n e Äinöer beiden oft reife unb unreife ^rücfjtc, 33rob unb aaö fie finben, an, unb werfen es bann mieber loeg. (StwaS abbeizen. 2öa§ man in ber ^>attb fjält, u m e§ 31t effen, baoon beifit man geroöfjnlicf) einen SJZunbDoll u m beit anbern ab. Söenn man Weber Keffer nod) ©abeln l)ätte, fo müjjte man, bent'e id), Don bem meiften, baö man if}t, ein ©tücf uad) betn anbern abb e i § e n . Shtf etmaä beiden. 5Ran tä§t Heine Äinber, ei^e fie 3äf)iie ijaben, auf f)arte§ 23rob, a u f ©Ifenbein b e i d e n . Äinber, bie bie 3unge unter ben 3äf)nen tragen, fönneit beim galten unb Qinftofeeu gar leicf)t a u f fie beißen. SBemt man mehrere Äirfdjen mit einanber in ben 5öiunb nimmt, beifjt man oft unoermutfjet a u f einen Stein. (StroaS aufbeißen. 22er gute Saline f)at, fann Stüffe, .pafetnüffe unb 3iuet|cf)enfteine a u f b e i ß e n , aber wer baS niel tljut, madjt letcfjt au§ guten 3äf)nen fdjfedjte.
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S B e v e i n e f j a r t e üftufj a u f b e i ß t , f a m t einen Baljit Derlteren. Ctircti attäbeifjeit.
gar
leicfjt
batob
S B e n i t e i n 3 a f ) n , b e f o n b e r ä e i n © d j i t e i b e j a t y n o b e r ettt ' l u g e n j a l j n lnacfelt, b. t. n u r n o d j fcfjiwad) i m Saljnfleifdje fteijt, f a n t t m a n if)tt letcf)l a u j e b e r f j a r t e n © a d j e , u n b f o g a r ait e i n e m © t i i c f 3 3 r o t a u s b e t f j e n . (Stroaö » e r b e t t e l t . 2 ß e r e i n f t a r f e § © e b i f j l)at, f a n n @ ( a § , © t e i n e , -Spoh u n b Ä n o d j e n üerbetfjeit, a b e r Hier b a § oft tfjut, f a n n fid) balb au§ einem ftarfen ©ebif? e i n fcfytuadjeö, u n b au§ j u n g e n , g u t e n S ä l j u e i t , alte, fd)led)te m a d j e n . 9)iit t e n 3ät)itnt i a u e i t . S O i a n f a u t fyietfci), 3 3 r o t , © e n i ü j e u n b a l l e ö , w a § man ifjt, b a § n t d j t SBret ober 53riif)e ift. 9 3 c a n f a u t g e r a ö f j n l t d j m i t bett © t o c f y a t j n e n ; a l t e S a t t e , bte i ^ r e 3 ä f ) n e ' » e t l o r e n f j a b e n , f a u e n n o d ) m i t b e n leereit Äinnbacfen. S e i m Äauett ü e r m e n g t m a n bie © p e i f e n m i t bem © p e t d j e l , u n b ber @peid)el, m i t ben © p e i f e i t oermif^t, I l i l f t b e m Z i a g e n 31t i l j r e r Sserbauttng, b a r u m ift baS S S o l j l f a u e n ber © p e i f e n , u n b befonbers ber härteren, für bie © e f u n b f j e i t ¿uträglicf) uttb notijroenbig. SSerrtcfjtungen ber 3 u n 3 e SJiit ber 3 u n f l e fctjutecfen. 9 ) l a n idjmecft m i t ber 3 u n g e b a § ber 3 u c f e r fii^, ber ( S f f t g f a u e r , b i e © a l t e b i t t e r , b a § © a l j r ä r j i f t , u . f . ra. i f t m i t b e r B u n g e rote m i t b e r 9 t a f e . @ i n e g a r ¡$u ferne 3 u n g e b e g n ü g t fid) n i d ] t fo g e r n m i t gemeinen © p e i f e n , u n b ift ntd)t feiten bei © a d j e u efel, n i i t bereit © e f d j m a c f m a n ftd) a u § L a n g e l beä f e i n e m oft n o t l ) = l u e n b i g beljelfen m u f j . S S er fid) © ü f j i g f e i t e n , © e m ü r ^ e , f t a r f e © p e t f e n , unb © e t r ä n f e g a r ¿ u w o l j l fd)mecfeit läfet, m u f o rtid)t f e i t e n m i t b i t t e r n S l r j e t t e i e n , bte t i j t n n i d ) t t»ot)l f d j m e c f e n , ftd) öott l i e b e l n w i e b e r f e i l e n , b i e i l j m b a § , roaä i l ) m rooljl fdjmecfte, j u g e j o g e n Ijat.
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2>ernd)tuugen t>er Dtyreit. t'anu mit beit Dfjren Ijören. Ijört £öne, bie bie DJfenfdjen ijeroorbrixtgen. f)ört £öne, bte bte ¿fjiere fjerDorbrittgen. ^ört Söne, bte bte leblofe 9iatur fjeroorbringt. Stbne, bie bie 50ienic£)en ijei'Bcibringen. 23eittaf)e alleg, wag ber SDienfd) mit feinem Äörper tljut, Derurfadjt einen ¿ o n . 9Jian Ijört ben 5Jienfcf)en [ f r e i e n , l a l l e n , lachen, teben, f i n g e n , p f e i f e n , j a u d ^ c n , ä d j j e n , eIj = f l o g e n ) , f i n d e n , f d ) n a u f e n , fdjnarcfjen, f d ) m o ^ e n , ben ¿pattbfdjlag g e b e n , m i t ben g i n g e r n f d j n e l l e n , m i t ben g ü f j e n t r e t e n , f t a m p f e n :c. © f r e i e n unb lallen. 2Senn ba§ Atnb Ijungert, wenn eö Ivänielt, ober aud), wenn eg etroa§ erzwingen will, fdjreiet eg; wenn eg bei guter Saune ift, lächelt eg, ei)e eg reben !ann; wenn eö anfängt reben ju wollen, lallt eg. Sieben.' 23einalje bei allem, mag ber SJtenfd) tljut, ober leibet, vebet er. ©djlafenb rebet er gewöljnlid) nid)t, aber 311= weilen bringen iljn S r ä u m e ober ein Sieber briijin, ba§ er im @d)lafe unb oljne bafj er ftcf) feiner felbft beraubt ift, rebet. 2lud) alte fdjwadje S-eute reben oft laut mit ftdj felbft, oljne baf; fie eg miffen. Saiden. 2Bal)rlid) bag Saiden ift eine ^eilige @abe ©otteg. @S ift ein alteg (gprüdjwort: Sachen mad)t guteg 33lut, unb eg ift waljr: ber ^roljftrm beg gadjeng ift "ein SSalfam beg Sebeng; er ift ber eigentliche menfdjlidje Slugbrucf ber greube — aber alleg @ute i m 9)ienfd)en, unb fo aud) bag Sadjen, ift unb bleibt nur fo lange unb nur in fo weit gut, alg eg mit allem übrigen @uten, bag ber SRenfd) f)aben unb in fidj felbft erhalten foll, 3ufammen= gefegt ift. @e£e bag Sadjen 3ur SSogljeit, fo ift eg ein ©reuel, wie bie S3ogf)eit felbft; fefce eg 3ur Siarr^eit, fo 3Kan SJiatt Sftan 9)iatt
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ift es Ijiitwicber eine Gileitbigfeit, wie bie SRavrljeit feibft. S)er ©djalf, ber latfjet, ift ein boppelter ©d)alf, unb ber ©pafjuogel, ber ba§ Sadjen itnb ba§ 8ad)enmad)en wie eilt Jpanbwerf, «nb im SBirt&Sljaufe treibt, fjat ntcf)t feiten ein SBeib mit ausgeweinten Slugen, itnb Äiitber mit Ijuitgrigeit SSäudjen batjeim in ber ©tube — unb boci), tdf) mieberfjole es, ift baä Satten ber sJftenfd)ennatur eine ^eilige ©adje; aber freiließ, id) roieberijole aud) biefe§ — nur für 8eute, bie feine Marren, feine 33öfe= wicfyte unb feine Sumpen ftttb; unb id) fe|e nod) ijin^u: ba§ Buuieilat^en, unb ba§ Sadjen gur Unzeit, fann baju beitragen, einen 9Kenfd)en 31t allem biefem ¿ u matten. ©emtod) SDlutter! fürchte bid) nid)t üor bem Sadjen betneS j?inbe8 — aber fürd)te bid) hingegen, unb fürdfjte bid) febr Dor bem 2iufl)ören feineö SadjentS, ober öielmeljr feineä gvoEjftnnä, barauä baS Sadjen entfeimt! S e r S3ertuft biefeS groljfinng ift immer 3euge unb §olge feiner »erwirrten unb gefd)Wäd)ten Siatur, er ift 3euge unb Jolge Bon Uebel'n, uon großen Uebeln, bie an feinem äBe'jen nagen. 3 a ! Sftutte'r! wenn bir bei» ,fttnö lieb ift, fo l)üte feinem Sadjeit unb ber ^eiligen -Quelle beffelben — feinem groljfinn — ad) bu fannft tf)ti if)tn fo leid)t, bu fannft if)n il)m Ijunbertmal, oljne bafj bu baran benfft, untergraben unb ¡$u ©runbe r i e t e n , bu fannft ifjn iljm mit Ritcfer unb Äaffee, mit glaumfebertt, mit ©tillfi^en, mit ©djulmeifterelenbigfeiten unb mit taufenb bummen Ireibtjausfünften be§ Äopfe§ unb be§ .öevgenä untergraben unb unmieberbringlid) j u ©runbe richten. g r i f f e Suft, 9Jlildj unb |jabermu&, S p r i n g e n , Saufen, Arbeiten, feine Äräfte brausen, aber alle, alle mit einanber, alle oer= nünftig, unb feine juoiel, — ba§ ift, B u t t e r ! wa§ beinern Äinbe baS Sachen unb ben froren 9)iutf) erhalten, ba§ ift, wa§ iljm feine rotten 23acfen fiebern unb madjen fann, baf; e§ biefe i m jroanjigften S a i j r c nodj fjat, wie i m fünften, unb i m jwanjigften 3af)re gerabe, aufred)t, unnerfrüppelt, ungebogeit, mit gleichen Siugen, mit gleichem Silunbe unb mit gleicher ©tirne t>or bir fielen
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famt, tote eä jeijt im fünften, fedjften uot btv fteljt unb bir Iacf|t. SJtutter! ÜJJutter! bu weifet nidjt, n>a§ bu tfjuft, wenn bit burd) irgenb eine 9lrt Don Sßerfiinftlung, roeldje CE> aud) immer" fein mag, ba§ Sadjen ber Uniajulb in ber Sruft beä ÄinbeS »erloren gelten madjft. @rl)alte bteieS ijeilige Sadjen! Stieg ®ute, iuas in feiner 9iatur fid) entmicfein, reifen, fid) Bollenben unb unter fid) felbft in Jparmonie fommen foll, roirb Bei ber (Spaltung unb Pflege beffelben roeit efjer fid) entmicfein, weit eijer reifen, unb burd) Harmonie unter fid) felbft meit eljer einer reinen menfd)lid)en SSollenbuitg fid) nähern. 9Kutter! Butter! ba§ ift ber einige 2Beg, bein Äinb baijiit gu bringen, bafj eS auS fid) jeibft unb aitS eigner Äraft ba ntdji tad)t, roo e§ nid)t lad)en foll; e8 ift bas> einige Littel, mit ©id)erf)eit 3U tierljiiten, bafs feine fünftlid) iit iljm erzeugte «Sdjroädje ba§ iad)en feiner Unfdjulb in feiner S3rüft Derberben, unb in ein S-adjen ber eienben Siarrijeit unb ber bogf)aften Süife umroanbeln fimne. @ute 93iutter! öergife eä nie: feine, aud) nod) fo gebtlbete SSernunft fann beinern Äinbe ba§ 8ad)en feiner Ünfdjulb roiebergeben, wemt e§ baffeibe einmal nerloreit. Slber ba§ »olle ¿eben feineä gro!jftnn§ fonn feine Vernunft bal)in ergeben, ba§ fict» ba§ iadjen feiner llnfdjulb immer erfjält, bafj e§ fid) nod) Jjöljer f)ebt, unb in ein Sadjen ber SBeigfjeit umroanbelt. SKutter! SOfutter! e§ ift ba§ ©alj beä SebenS — roenn aber ba§ @alj feine CRä^c uerliert — womit willft bu e§ fallen? ©iitgen, 8ad)en, pfeifen unb S a u d j j e n f)ört man bie 9Jfenfd)en getuüljnlid) nur, wenn fie frof) finb. ©djoit bei einem böfen ginger unb beim Bfl^nuet), aber nod) meijr, wenn einer ganj' franf ift, Dergetjt einem baS ©ingen, pfeifen, Sauden unb Sadjen oon felbft, eS mad)t bann leiber oft bem etf»sen unb 2Bef)flagen gludjen. ÜJJan fjort rctje Seute, bie im Borne finb, nidjt feiten
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fludjen mib mit ben £>änben fjcrum unb auf ben Sifd) fd)lageit, unb oft ©tiiijle uub 33änfe umwerfen. © äj m a fj e u. feiner erlogene Seute finbeit e§ eielfjaft, wenn fie einen SDtenfdjen laut effen — fdjmaijen [jörett. Seute, bie mitljielifj leben, unb £mnb unb güfje ben S a g übet ftarf in allem Äotfje brausen müffen, achten fid)' gewüf)nlid) ntdjt ötei, wenn fdjon Semanb neben ifjnen am Sifdje fdjmajjet. 2ld)! e3 ift rtxdjt i£)r ft-efyler, ba§ fie öa§ ©cfjma^en nid)t adjten, e3 ift tfjr llnglücf, baf) fie müijfelig leben. ©ut'e 9Jiutter! Unb n u ^ bu, 9)iann im SSoüe, wer bu audj bift, ber mefjr als für fitf) felbft forgt, — 9)Jann im 33o(fe, wo bu immer bift, ber bu bie 2Solf8fei)ler gerne geminbert wüfjteft, millft bu, ba§ ber Slrme i m Sanbe auf @ad)en, tote btefeä eine ift, meljr Sldjtmtg geben lerne, fo prebige il)m boc^ nidjt Don bem ©fei be'g ©djma^enä — mad)e melmeijr, bafj er weniger müljfelig leben müffe — madje, ba§ er fid) Äopfeä unb .pei^enS Ijalber allgemein ergeben iönne, bann wirb e§ ficf) mit bem ©djmatjen, mit bem .£)anbwafci)en, mit bem 3äi)n= putzen, mit bem Sftafenfdjneujen unb mit bem TOdjtfpeien in bie ©tube :c. :c. jc. fdjon geben. Ruften. 9)ian mufj au§ Dielen Urfadjen Ruften — wenn ber 9ietj p m Ruften nur in ber Suftröljre ift, io ijat e§ ntd)t feljr Biel ju bebeuten; aber wenn btefer Sfietg Dom SOiagen ober ber Sunge Ijerfümmt, fo ift er bebeutenber — iSinige Seute geben, e§ ift ¿war ntd)t artig, wenn fie einen gemeinen SJienfdjen ober einen Äned)t 311 fidj rufen wollen", einen Saut uon ftcf(, wie wenn fie Ijufteten; fo (jaben aucf) einige S a u e r n unb einige_9ftetjger bie @e= Jooijnfiett, biefeit Saut, wenn fie ifjren ¿punben rufen, Don fid) a§ man iljnen befohlen, unb be§ 5Öiberwillen§ gegen ben, ber e8 iljneit befohlen l)at. SOiit ben güfeen ftampfen. 2) er 5Jtenfd), wie er gewöljnlidj gesogen ift, ftampft feiten mit ben güfjen. £)od) jeigt fid) ber Stieb baju
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beim pijijftici) fraftuoKen unb ungegogeitett ÜJienfdjett fn'i!)c. — Safj beiit Äinb nur redjt ctcjenftnntg werben, eS fömmt bir bann gewi§ ¿um S t a m p f e n , unb wenn'g einmal ift, unb bu eg tfjm nidjt berb abgewöljnft, fo robb eS biv uer()eiratl)ct, unb al§ ©rofeoater fitfjer nod) ftampfen; — aber ©ottlob hilft bie liebe Statur üiel gum -2lbgewöi)nen biefeg S*el)ler8, inbem fie gegen bag ftampfenbe Äittb unerbittlidjer ift, alg jäfje Mütter, unb biefe Äraft= ciufjerung beg üerwüljnten (Sigenwilleng ift im allgemeinen fo feijr miber bag rtatiiitirfjc 23rot= unb gletfdjuerbienen, unb miber bie Äommlichfeit ber ©Itern, Sefjrer unb Sdjulmeifter, bafj m a n e§ ben meiften Äinbern bod) ab= gewinnt, elje eg ihren güfjen oöllig gur ©ewohnijeit gc= worben ift. ©afjer fommt eg, ba§ eigentlich wenige Seute mit ben gü§en ftampfen; bag Seimftampfen natürlich rtic^t mitgerechnet, bag alle 33auern, wenn fie if)re Senne wieber gured)t madjen, treiben. 2)odt) gibt eg nod) hie unb ba, unb fogar aud) unter 9Jienfd)en, Bon beneit man eg nicht leidjt fagen biirfte, ba§ fie tticfit unter bie wohlgegogenen Seute unb unter bie wol)lgegogenen S t ä n b e im Sanbe gehören, merflid)e unb ^örbare ©puren unb Ueberbleibfel ber Neigung, feine äßiKengmeinung burd) (Stampfen gu äufjern; — eg gibt unter benfelben nod) |ie unb ba einen SKamt, ber feinem Schuhtone in feinem ^>aufe unb in feinein Sanbe ein grofjeg ©ewidjt gu geben fudjt unb gu geben weifj. ®rnfti)after ift ein anbereg Ueberbleibfel beg Stampfenö, wo bie rotje 9tatur im tiefen fühlen »on Unglücf unb Seiben ifjt'e Siebte gegen alle Grgief)ung unb gegen alle S i t t e n behauptet, ¿lud) fanfte 9Jienfd)en iönnen bafjin fommen, beim (Sntfe^eit über ein unerwarteteg unb i)erg= burdjfchneibenbeg Ünglücf mit ben güfjen gu ftampfen; nod) mehr famt ticfcS Unredjtleiben, befonberg Bon 9Jienfcf)en, öon benen man bag ©egentheil mit Siedjt gu erwarten unb gu fobern geglaubt hätte, eben biefe JBtrfung fjeroorbringen; unb enbltdj !ann aud) bag fdjrecflidi unb plötjlid) e'rwad)enbe 33enm§tfem, ficf» feibft ein großes
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unerträgliches Setben jugejogen ¿u f)aben, ben 9Jien)c^en jur SBiitl) über fttf) fetbft unb ¿um toilben Sluöbrucf ber= felben, ¿um Stampfen mit ben güfjen gu bringen. Sreten. 23ei ben (Solbaten ift bas Sretcn fo taftmäfjig in Drbnung gebracht, ba§ man jeben Sritt einer ga^en ilteilje auf einen ©djlag Ijört. 5)en Sritt eineg einzelnen föienfdjen ijövt man, wenn er baarfufj ift, faum; aber wenn er genagelte ol$fd)uf)e trägt, fo Ijört man itjri gar leicfjt. 9iud) bei ben meiften SSebftüfjlen I)ört man ben Sritt beS SBeberS, mit bem er allemal uadj jebem Sßurfe feines @d)ifflein§ einen Sfjeil ber gäben Ijeruntertritt. 2(ud) wenn einer mit bem ©djufje eine 5Ru»j auftritt, ober ein ©djnecfenijaus gertritt, |o Ijört man eß. (ginige Söne, bie ber SRcnft^ Ijeroorbringt unb ijört, finb folgen feiner Slrbeit, feiner 33erufögefd)äfte. 9)ian ijört ben ©djmteb frfjmieben, ben ©djloffer feilen, beit ©djutjmadjer Seber flopfen, ben Bimmermann jpolj behauen unb 9iägel einfdjlagen, ben Schleifer idjleifen, ben ¿Dietger Sleifdj Ijacfen, ben Äüfer ftäffer binben, ben Söläijer bie (Senfe tängeln unb ttieften, ben ©refdjer brefcfyen, u. f. tt>. 50tait ijört ben Drganifteu orgeln, ben Trompeter bie Srompete Olafen, ben Sambour trommeln, ben ©eiger i m SBirtljSljaufe, unb oft audj bie SSettler nor ber Sljüre geigen; man Ijört unter ben |)änben ber 9Jienfdjen (Slnmeitüne, £)arfentüne; man Ijört ©locfeu läuten, ©djelleu flingeln, .Kanonen löfen, SBagen fafjren, Äutfdjen raffeln, u. f. ro. £öne, bie Bon ttcrfüfjiiien Spieren ijerfommcn. 5)ian fjört baS -$ferb miesem, gegen, trappen, galloppiren, fcljarren unb ftampfen. 9)ian Ijört ben Dcfjfen brüllen unb trampen; man ijört ba§ ©djaf blofen unb 3U Seiten mit einem anbern ©cfjafe ftopeit. 9)ian ijört ben £mnb bellen, beulen, Änodjen oerbeifjen unb SBaffer läppen.
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5)ioit I)i3rt bie 9 J i a u § pfeifen, u n b 9)iäufe u n b S t a t t e n jttnfdjen ben S B ä n b e n f j i n a n u n b Ijhtunter flettern, u n b ¿öcEjer i n ä -Spolj n a g e n . SRatt fjört bie j l a t j e m i a u e n . 9Katt Ijört ben © f e i fein 3 — a tönen. 9 ) l a n ^ ö r t bog ( S d j t o e i n g r u b e n u . f. ro. SEßne, bie n m n Ben SB ö geht fyört. 9 J l a n l)ört c o r a l l e m oit§ t^re S t i m m e , u n b biefe i f t fe^t »erfdjieben. S i e , p e n n e gaffet, w e n n fie G i e r gelegt fjat, unb glucfet, w e n n fie ttjre ^ ü ^ n l e i i t ( Ä ü d j l e t n ) locft, ber -ipaijtt i r ä l j t , bie © a n s fdjnattert, ber ( S t o r d ) f läppert, ber £ r u t = i j a l j n f o d e r t , ber P a p a g e i fdjroatst, bie S u r t e l t a u b e lad)t, bie @ule frfjveit U h u , ber Ä u c f u f fdjreit fucf=fucf. (Einige 33ögel, 3. 23. bie S t e i f e , bie G r a f e l , ber g t n f , ber © i f t e l f i n i , ber B c t u n f ö n i g f i n g e n ; ben © e f a t t g ber S e r d j e tjeifjt m a n t r i l l e r n , u n b b e n j e n i g e n ber S f a d j t i g a l : f p l a g e n . S ) e u fdjönften Sßogelgefang I j ö r t m a n a n f d j ö n e n § t ü l ) i ü t g § = morgen i n ttinbftiöen S ß ä l b e r a ; et ift äufjerft oerfdjieben, u n b j j a t f ü r ba§ Sftenfdjenfyerj u n e n b l i d j e n 3 i e i g ; eS f i n g t aber aud) f e i n SSogel, welcher S l e i f d ) ifjt, u n b feiner, ber ein ^ f n n b wiegt. 3 d ) m ö d j t e f ü r fie f i n g e n : S l r m u n b fleht ift m e i n e g l i t t e , © o d ) ein © i f c ber g v i i l j l i d j f e i t :c. £ o n e , bie bie Snfeften Ijei'lm'Mngeit. 3 m ( S o m m e r f)ürt m a n 23ienen, Sßefpen, S i t e g e n u n b Ä ä f e r auf 33äumen unb © l u n i e n unb i m @raie Ijevunifumfen; m a n i j ö r t bie © r i l l e g i r j e n ; m a n Ijovt 31t Betten beit Ä ä f e r i n ber S ö a n b i m « p o l j bofjren, w e l d j e r b a r u m S o b t e n g r ä b e r ober S o b t e n u l j r ijetfet, w e i l bie gute liebe S i o r j e i t , bie ntc^t w u ^ t e , tuo biefer S o n Ijerfomnvt, i l ) n i n i j j r e r © n f a l t f ü r ba§ @ d ) l a g e n eine§ @eifte§ a n ben Sffiänben, u n b b a r u m f ü r einen ÜJorboten beß S o b e ö Ijielt. — 9)iand)eS alte 9)iütterd)en ift ob biefem a r m e n Ä ä f e r i n beit S ß ä n b e n fo feljr erfdjrocfen, bafj eS u m be§ t. •2lm Sone hinter ber SSanb fann man etfennen ob
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9)iäufe ober {Hatten an bevfclbeit Ijinauf unb herunter Ketterit — bod) nid)t immer, — eine grofje 9)iau3 unb eilte ficine 9iatte fönnen ijinter ber SBan'b, 2 o n § ijalfaer, im Älettern ¿iemlid) gleich tljun, unb bann ift itod) biefeS: bie .Straft, an ätynlidjen S ö n e n , bie beftimmte Uvfacfie, woljer fie fommen, genau j u unterfdjeiben, bilbet ficf), wie mir oben fdjon bemerft fyaben, a m beften, wenn m a n ba§, fo m a n geljört tjat, fyintennad) and) f e f j e n , unb fid) überzeugen fann, ob einen ber £ o n , ben m a n gefjört fjai, in 91ücffid)t auf feine Urfadjeit, nidjt irre geführt ijabe; biefe (Erprobung (33erification) fann man bei ben K ä u f e n unb ¡Natten fyinter ben SBänben uidjt leitet öorneljmen, unb fann alfo, tn= fonberljett wenn e§ einen ob h a t t e n unb 93täufen graufet, ober wenn m a n fid) uor il)neit fürd)tet, ober wenn e§ tief in ber 9iacf)t unb alleä ftill ift, leidjt baijin fommen, fid) einsilbigen, m a n Ijöre grofje h a t t e n wanbeln, wo [idjer nur Keine SJiäuje Ijerumipa^ieren. Ueberfjaupt behüte einen @ott bie Singen, — wenn einer eine§ ooit beiben, bie Säugen ober bie SDljren allein Ijaben müfjte, fo würbe m a n mit ben Singen, Sßal)rl)eitg fjalber, gar Biel weiter fommen als> mit beit £)fjren — am ficfjerfte'n aber ift e§, wenn m a n beibe jufanimen anfpannen fann, uitb ba§ fann ja ein jeber, ber beibe gefunb tjat; aber nid)t ein jeber ttjut e§; im ©egentljeil, wir probiren oft, mit ben £)f)ien auf^ufaffen, wa§ wir mit ben Siugen erfennen follten, unb fjingegen mit ben Singen gu ergrünben, waä wir mit ben Dljrett auffaffen follten.
Uefcer bie Urfadjctt ber
fran^öfiritim ïteuolution*
(Einleitung. SDa§ SUianufcrtpt ber oorliegenben ©cfjrift Ijabe tdj oon .föerrn D r . Ä'rüft, einem ©otjne be» älteften 5Jiitarbeitcr§ ^Peftalo^i'S erhalten, in beffen |)änben fid) nod) mehrere auf speftalom begitglidje @d)riftftiicfe Befinben. fdjetnt eine Slbfdjrtft ju fein, weldje grau JRofette lieberer, geb. Äaftljofer gu bem Sefjufe angefertigt I)at, u m bie eftaloggi'3 ©ebanfen unb feine 3trt unb Sßeife, biefelben barguftellen, erfennen laffen. (SS war aber in bem 9Jfanitffripte Sftandjeä, roa!)rfd)etnlid) gum 33el)uf beS ©rutfeg, auggeftridjen; id) fjabe e§ wieber ijergeftellt unb gebe ben Slbbrttcf gang wörtlich nad) bem urfptüngiicfjcrt SDinnuffript. G i n Site! mar bei bemfelben nid)t angegeben; berfelbe riiijrt Bon mir Ijer. $ r a u 5R. lieberer fjatte — etwa tm Saijre 1 8 4 6 — folgenbeS S S o r w o r t gu ber ©cfjrift oerfafjt: „(Sinft wann bie Bett meiner Seljtroelt abgelaufen fein „"Wirb — wann nacf) einem falben 3al)tf)unbert eine neue „©eneration wirb erftanben fein, bie butcf) ftete SBieberfjohmg „ber alten SSergeljen, unb burd) bie immer wacfjfenbe SSölfer= „notlj unb i^re fdjweren Solgen (Suropa bebrängen wirb, „fo bafj feine gefellfdjaftlidjen ©runbfeften burd) unb burcfj „erfdjüttert werben — bann, ja bann wirb metleic£)t bte „Seijrc meiner Erfahrungen beljergigt unb ber Beffer gebilbete „£l)eil unferer SeoölEeritng enblid) gur (iinfid)t fommen,
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„ba| bem SRenfdjenelenb, bett 2?öIfevgäT)ntneit mtb bem „gtöttjenlofett 50ii^6vaucf) ber giirftenge'walt imb ber 33ölfer= „begpotie, feine befferen ©djranfen gefegt traben fimttert, „at§ burdj bie SSereblung ber SKenfdjeit." ©o tyrad) ¿it mir einft ber propfjetifdje ©retS, beffen müljeüolleg Seben ber 9Jienfd)enbilbuttg geweiljt war. Swan^ig Safjre fcfjott becft bie' Èrbe ben fterblidjen Sfjeil btefeö feltenen SJianneg imb meijr als ein QalbeS Sai>r= Bunbert ift Derfloffen, feit ber unfterblicfye Sljetl feitteg SBefenS in biefer ©djrift fidj funb gab. 55afj % SSetfaffer fie nidjt bàmal§ fdjon IjerauggaB, erlfärt fiel) burdj bte ©efaijren, mit benen big auf ben fjeuttgen Sag bte freie ©pradje bebrofyt war. 35er ©eift ber Seit, tuie mir eä jetjt nocfj feljen, lag in ben Ueffeln ber 5Renfd)enfurd)t. ^Peftalo^i wollte fein Beffereg ©treten nid)t ber Verfolgung $)reii> geben, barum wäljlte er ben langfamen aber fixeren 23eg ber 5Renfd)en= Bilbung, um feinem Biel, ber §ürften= unb ©taatenbilbung näljer ju fommen. ©eine befannten SSerfe unb bie SÜEauufh'ipte, bie id) nodj Don it)m in $änben fjabe, unb bie mir alg Sermädjtnifc burdj ben Sob meitteg feiigen SJianneé jugefaHen ftnb, fteuren alle nadj biefem Siele. ©8 ruft nun bie Seit bem ©rfdjeinen biefer ©djrift, bamit fie wie ein wofyltljätiger ©traljl bie gäljrenbe S3öl!er= Bewegung Bis ¡$u iljren Quellen beleuchte. 3m ruhigen ©efitfjl meiner $)flid)t übergebe id) biefelbe bem $)ublifum fo treu, al§ bte 9ìatur ber fo eigentpmlidjen Schreibart beg SSerfafferg eS suitefj. SERöge ber gute ©eift »on bem fie augging aud) iqre Sefer Befeelen, fo bafj ein ©ewidjt mef)t werbe in ber großen SBaage beg ©djitffalg, bie fidj, fo ©ott will! neigen wirb gur Èiuigung ber ^errfdjer mit ben SBefjerrfdjten, unb folglich jum ^eil beg 3Saterlanbe§, jum 2Boi)l ber Surften unb SSölEcr. 5R. 91." Sie ©djrift ift, wie aug ifjrem Sejrte felbft IjerDorgeljt, »on ^eftalojji ju Slnfange ber franjoftfdjen SReoolutton, aber nod) uor bem Sobe Subwig'g X V I . »erfaßt; wir muffen
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tljr beéfjaíb inunde Sínfidjt 31t @ute Ijaíten, bie tooíjl faurn gu billigen fein bürfte unb bie ^Peftato^t tn feinen fpätern S o r t e n and) geänbert íjat. S m m e r f j i n aber tft aud) biefe ©djrift ein Seugnifj feineä ©trebenS, bem -5Mfe gu Reifen unb namentlich bie JRegierenben ber bamalijjen 3ctt für ba§ 33oIf 3U ermärmen. Sftod) treten feine grofjarttgen Cfrgteíjuitgg^ plane nidjt an baá £id)t, aber fie fdjimmern fdjon leife tm ^rintergrunbe. © a f ü r ift biefe ©djrift aber j u m 23erftcmbni§ feiner politifdjen © T r i f t e n »tm ungemeiner SBidjtigfeit: erft burd) biefe ©djrift werben feine „ f a b e l n " , feine „ ^ a d ) * forfdjmtgen" unb bie übrigen SfieüoíutionéfTriften in etn fetteres £icf)t gefegt, wie fie beitn aud) über ben innent ©äljrunggprojel Cpeftalo^i'S 3eugni§ gibt unb bamit ein tmdjtigeä Sftittelglieb ¿mifdjen ber 3eit uoit 1 7 9 8 unb nad)= Ijer bilbet. 3 d ) freue midj barutn, gerabe biefe ©djrtft, meldje für bie 93eleud)tung ber pfgdjoíogifd^en ©ntmicfelung ^eftatosgi'S wie jitr @r!lärung feiner politifd^ert Slnfcfyammgert uitb ©djriften oon großer 23id)tig!cit ift, neröffentlidjen gu iönnen. 8. 20.
S i t eS bemt fturitidj wahr, ba§ bte Beitaufflärung ©cfyulb ift, ba§ (Suropaö Surften nidjt mehr auf ihren Sljvonett fidjev finb? 3ft e§ beim toirflid) mal;r, baf? bte Beitaufflär»nc( itnb ba§ ÜDiobegerebe über greifjeit itnb SRenfdjenredjte bag i»af)re Sßotjt ber gefe((fd)aftlid)en Srbnung gait^ untergraben, baß felbtge allem obricjfeitlidjen Slnfehert unb aller gefeit mäßigen'©enmlt entjditebene @efai)r broheit, unb bafj'felbft 2)eut|d)lanb§ emfte SSölfer einem Älubb Bon 33öfeu>td)tent oetfauft finb, beren Stoei baljin ge|t, Slnardjie über unfern Sßelttfjeil ¿u oerbreiten, um auf bern {Ruin aller jetzigen 9Jiäd)te fid) neue Sijrone gu erbauen? — £)ber ift alle§ btefeä ein S r a u m ? Unb finb e§ im @egentf)eil grofje entfdjiebene 9ie_gierung§=3vrthümer unb üiei|eitige unter ben K o l fern oerbreitete ©rangfate, roaö bte SOlenfcfj'heit unferS SeitalterS über iijre Sage mifjmutfjtg madjt, unb bafjüt bringt, — freilief) mit allem ge^lerljaftert unferer sJfntur — Sßünidje nad) Slbänberung in ihrer bürger= litten Sage, unb Dorjüglidj nad) gefeijlidjei: (Sicherheit gegen bie immer metjr brüefenbett Beitint[)ümer ber Siegierungen ju au§ern? SBetbeö wirb behauptet, — ba§ ©rfte, in ben Antichambres ber ©rofjen, unb bei ben ungezählten Sifchen ihrer iDiener* fdjaft — ba§ 3nmte, in 93iit[ionen burd) bie Statur felbft jufammen^ängenben ffiolfeiftuben. @o ungleich ba§ SEßefen biefer SSefjauptungcn ift, fo Bereinigt man [ich bod) allgemein in ber 5lneriennung, bafj ein gro§e§ bürgerlidjeö Üebel. wiritid) ba ift, ba| bie Neigung jur 2inard)ie öielfeitige unb beunrufjigenbe ?5ott= fdjrüte macht, unb man Derf)ehlet e8 fid) nid^t, bafe bie herrfdjenbe 33ernrirrung in ben ¿Begriffen üon 9Jienfdjen=
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imb ftürftenredjten bert 3Belttf)eil mit eben fo unläugbaren al§ gro§en ©efo^rert bebrolje. 2lber bann trennt man fidj in bem Urtfjeil ü6ev bie wahren L i t t e l , biefen ©efaijren ¿uüorjuiommen, beinahe eben fo leibeitfdjaftlid), alä in benjenigen ©er bie eigentliche Q u e l l e btefcr allgemein eingeftänbenen Uebel. '¡Die ©inen jagen, man muffe ber ganzen neueren ^)^ilofopl)ie burdj ba§ SJiilitär ben gufjtritt geben, unb bie (Sachen feien fo weit gebieijen, bafj man im ©ebraud) ber Siot^mittel gegen btefeä Uebel jetso unmöglid) beücat fein unb ben ftrenaen gorberungen ber «Sittlidjfeit unb S^rliek, fo wie e§ fonft in anberen gälten anftänbig wäre, ein ©eniige leiften föitne; fonbern unumgänglich ju 8ift unb SSetrug unb gur 23eftedjung feine 3ufludj± neljmen muffe, bem Slberglauben unb 3efuiti§mu8 Suft ¡$u tttadjen, unb felbft baS @ute, fo bie Siufflärung habe, fo Xcrrtcje ftille [teilen miiffe, bi§ ber ©diwinbel öon Freiheit unb ^fenfdjen* retijten au3 ben Untei't()auen=Äüpfen wieber [jerauä, ber ©ehorfam gegen alle obere ©ewalt wieber tjergeftellt, unb alle (Sprecher beä ©emofratiämuS, oljne allen 'llnterfdjieb, gum @tUlfd)weigen gebradjt fein werben. — 5)ie anbern erwibern: Sltle» 3ufammenl)auen ber mit Äofafenfäbeln werbe nid)t £jelfeix, alle 9)iafjregeln, bie wiber bie 2öa^rl)eit unb ba3 9ied)t finb, iönnen'nidjt anberä als ba[)in wirt'en, bie wefentlidjen Uebel, an beneit ber gefeOfdjaftlidje Sufianb ber 93ienfdjl)eit in unferem Seitalter leibet, nodj meljr ju erhöhen. — @ie fagen, bie dürften felber werben burdj biefe Siiaferegeln einer ©lique ¿um Sfjeil böfer, ¡$um Sljeil fdjwadjer 93ieufd)en aufgeopfert, bic au3 taufenberlei fefjr ungleidjen Urfadjeit ben'felben ben waljren Suftanb ber Wülfer, baS wahre Unred)t, ba§ biefe leiben, Berbergen, unb baburch (Suropa'3 ganjcS ©djicffaf auf8 ©piel feijen. „¿ag fagt fa TOemanb!" — wenbet man ein. — 5)te Sßafjrheit aber ift: bie 50tcnfdjen, bie wirfltd) ©nftujj Ijaben, fagen gar feiten, wa§ fie beuten, aber ifjr S f j u n ift bie «Sprache, an bie man fidj ijalten mufj — unb mit biefer
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fagen fte bann 9llle§, wag iijr öffentlidjeS 23eneljmen Dorau§fe|3t, ba§ fte benfen muffen itnb atfo Ijanbeln 3U fönnen, wie fie wirflidj tljun. 2)iefe Slnmerfung biettet für biefe Sogen auf jeben Sali jur Antwort, wo man mir eben fo mte Ijter einwettbett mödjte, baö fage üftiemanb. — Unter biefen Umftänben foHte man bocfj benfen, ba§ ttenigften§, wa3 fid) Don ber SRenfrtjijett unferS BeitatterS tn Stücffidjt auf biefe Angelegenheit erwarten ließe, märe ein ernftijafteg, fraftootleä sJiadjb'enfen über bie Siatur, über bie Quellen unb Solgen biefer Sage. — Aber nein! Söian burc§ freuet fictj in bem Urtljeit über biefelbe meiftenä blo§ teibenfdjaftlidj unb äußert bariiber faft allgemeine Meinungen, bie feinen weitem @runb Ijaben, alö ben Söunfdj, bafj e§ atfo fein möchte! ober baß wenigftenS ttitfjt oiel Seute glauben, e§ fei atfo! ¡Da fagen bie Gilten: @o lange bie SBelt fteljt, waren nie menfrfjüdjere Surften auf ben Sfjronen, alf> bie jejjt lebenben europäifdjett Surften eä finb — nie fjaben bie Äabinete gemäßigtere 9legierung§grunbfäj3e gefjabt — nie ift bie 9Jii'ibe unb ©roßmutfy ber Dberen gegen bie Unteren fo groß unb fo allgemein gewefen — in' feinem Bettalter Ijaben bie ©efe^geber für bie Sreiijett beä ©gettHjumö unb für bie Oiedjte ber Untertanen fo Biel JRefpeft gehegt — nie Ijaben fie für bie ScoÖlferung, für ben Unterricht unb für bie Siufflärung berfelben getijait, waä fie jetjt bafür tfjun — unb nie finb fie fo bereitwillig geweien, feibft mit großen Aufopferungen alles» ¿u tljun, wag bie 9)ienfd)f)eit »on beit fcijrecflicijen liebeln, bie fie bebroljen — erretten fönnte. ¡Die Anbern erwibern: ®a§ aHe§ fei btoS eine Äomöbie, bie .fjausnatertugenben unferer guten gürften üermögen nidjt meljr 31t Ijelfeit — fie erliegen felber unter ber Saft eine§ auf's .'püdjfte gefpamtten ßitftanbeS, beffen ^Rotijbebürfniffe alle Maßregeln iljrer sJ)rioatgutmütt)igfeit üerfcfjiingen, wie
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bct§ 9Jteer einen nichtigen Stopfen oerfdjlingt, ber in feinen ©djofj fällt. S i e unter biefen Umftänben fteigenbe 23eoö(ferung, fo wie bie übrigen gerühmten 23ortf)eile ber Seit fagen nicE)t3 anbere§, alä fteigenbe 33ergrö§erung be§ aUgemeinen'Slenbä.— (Sä mangle ber nieberen 9Renfd)f)eit allenthalben an gefetj* Iidjer ©tdjerljeit in ben Sunbamenten beä gefellfdjaftlidjen SuftanbeS unb an bemjenigen ©rabe Don biirgerlid) Be= rutjigter ©elbftftänbigfeit, ofjne welche im gefellfdjaftlidjen Buftanbe feine toaljre 8eben§weiäl)eit, folgltd) aud) feine waijre SebenSgliicffeligfeit ftattfinben fattn. ©ie fagen, ba§ pofitiüe Oiecf)t ber nieberen ©tänbe — b. I). ber ganzen SJlaffe ber nid)t an ben ¿pof affiliirten ©taat§bürger, fei in feinem Zeitalter fo allgemein nnb babei fo »erbrel)t unb fo fünftlid) beeinträchtigt, fo mut^= willig üerpfiftigt, unb fo oerfdjroben, fo Ijmtenangefe^t werben, alä in bem gegenwärtigen, unb bie ©adjen feien bie§faO§ fo weit gebieten, ba£ bie oberen ©tänbe gegen= wärtig eben fo unfäljig feien, ber leibenben 5Jtenfdjf)eit hierin wahrhaft fjelfenbe £)pfer ¿u bringen, alä ba§ fie umgebenbe ©efdjledjt ihnen aucf) nur ju fagen, worin biefe' Dpfer befielen müffen. ©ie le^toerfloffenen SJienfcfjenalter ijättert felbft bie 9iücferinnerung an bie alte Seit, ba e§ anberä war, wenigftenä alle§ Qietne unb ©bie in biefer Stücferinnerung in ben ©tänben au§gelöfd)t — baä ©efüljl ber Pflichten, worauf ba§ gefeH= fd)aftlid)e 2Bof)l ber 5ftenfd)l)eit ruljt, fei getöbtet — bie Äraft ber gefeüfdiaftlidjen SSanbe fei aufgelöst — baö SBefen ber bürgerlichen @enie§ungen feijr Betwirret — bie aefellfdjaftlidje (äigent^um§wei§I)eit cerloren — bie 3uläng= itd)feit ber bürgerlichen (SrwerbSmittel üerfdjwuttben — ba§ SBefen ber ©¿fahren, bie ben SBelttijeil bebrohen, liege befjnaljen üorjüglidj in biefer 2öirtl)fd)aftgDerwirrung aller ©tänbe, unb befonber» in bett jurücfgefeisten Sinaitjen ber ©ro^en, weldje bie (ärboortheile ¡hreS ©tanbeä burd) ben ©rang unerf^winglidjer SSebürfniffe öerftärfen unb biefeg nod) m einem .ßeüpunEt, in beffen Äomöbianten=@eift baS
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S n n c r e ber 9Jienfcf)ett=9iatur o f j n e i j ü i i m o l l g e m e i n e n tief n e r f j ä r t e t fei. „ J ß e t u n g l ü c f l i d ) ift, m u § w o l j l w ü n f d j e n , g l ü c f i i d ) 31t w e r b e n , — roer u n o e r f o r g t i f t , m u f j n>of>I w ü n f d j e n , o e r f o r g t ¿ u fein, u n b b a n n ftdj felber n e r f o r g e n ¿ u b ü r f e n — «nb w e r eine Soft n i d j t m e f j r a u f ben © d j u l t e r n ¿ u t r o g e n D e r m a g , ber m u f j toofjl w ü n f d j e n , fte a b w e r f e n ¿ u b ü r f e n . — © o n f t fud^t ber Sftenfd) fo w e n i g a l § e i n Sßogel e i n n e u e § 5Xieft, w e n n i l j m i m a l t e n w o i j l i f t — er f)at f i d j e r S l n f j ä n g l i d j f e i t a n ben 2 3 a u m , w o er S a ^ r e l a n g fdjlief u n b Wad)te — a n ben 5lft, ö o n bem er a u s f l o g , f ü r f i d j u n b feine S u n g e n 3 t a f j r u n g ¿ u f u d j e n ; — a b e r w e n n b u i t ) m a l l e n g l a u m a u 8 f e i n e m S^efte n i m m f t , u n b © o r n e n b a r e i n legft, baf} er ftd) b a r a n r i ^ t u n b feine S u n g e n b a r a n fterben, b a n n Derläfjt er f r e i l i d j ben © a u m u n b ben Slft, ber i l j m fo lieb w a r , u n b f u d j t fid) eine © t e i l e i m © i c f i d j t , roo f e i n e SWenfc^cn f i n b , bie a l l e n g l a u m an)pred)ert u n b a l l e n glaum brausen." „ £ ) i e pfjilofopfyifdjen © d j r i f t f t e l l e r ^ a b e n ben S 3 ö l ! e r n „ r o m a n t i f d j e S e g r i f f e ö o n einer i n ber S B e l t n i d ) t m ö g l i c h e n „ g r e i l j e i t beigebracht, u n b fte b a b u r d ) f ü r a l l e § @ute, b a § „fie i n tfjrer Sage w i r f l i d ) Befifcen, b l i n b u n b f ü r a l l e § „ S a f t i g e , baS fic^ i n berfelbeit beftnbet, u n b u l b f a m g e m a l t . " — »So f a g t m a n . — 2116er f i n b bie 3 3 ö l f e r © u r o p a ' S w i r f l i d j g l ü c f l i d j ? — S f t b a § S a f t i g e , b a s fid) i n i ^ r e r S a g e befinbet, b l o ä e i n e r t r ä g l i c h e r 3 u f a t j j u überroiegenbem @ u t e n , b a § fie w i r f l i d j b e f i i j e n — u n b biefeä @ute, b a § fie w i r f i i d ) befitien, i f t e§ o o n einer S t a t u r , b a f j e§ bie g e m ä f j i g t e n S l n f p r ü d j e ber © u t m ü t l j i g f e i t a n b a § a l l g e m e i n e 93ienfdjenred)t roirflid) b e l i e b i g e n f a m t ? — ober m e l m e l j r bie g e m ä ß i g t e n S3ebürf= ttiffe g u t m ü t i g e r 9 J t e n f d ) e n n a t u r i m gefeltfdjaftlidjen B u f t a n b — befriebtgeu fäfyig i f t ? — S f t e§ w a l j r , r u l j e n bie S ß ü n f d j e ber n i e b e r e n © t ä n b e n a d ) S l b ä n b e r u n g i n iftrer S a g e m i r f l i d ) a u f r o m a n t i f d j e n ¿Begriffen, benen feine S B e i ä i j e i t ber © t a a t S f u n f t u n b f e i n SSaterftnn ber g ü r f t e n e i n © e n ü g e 31t leiften » e r m a g ? D b e r r u ^ e n fie a u f O l ü i e r i n n e r u n g e n M t a l o f ö i ' S fämmtlidje SSerfe.
XVI.
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w a h r e r cçcfeïïfd]aftiicf)er 93ort[)eile, bte ifjre Sßäter genoffen, u n b bie i h n e n jetjt m a n g e l n , mtb a u f w i r t l i c h e n , bie menfd)= Itdje 9 î a t u r i n i h r e r gefeUfc^aftlictjext S l u ê b i l b u n g i j e m m c n b e n S r a i t g f a l e n , Doit benen i h r e SSäter befreit w a r e n ? — 2 ) a ë m u ß bod) heiter fein, ehe m a n u n b e ö i n g t a n n e h m e n i a n n , bie U n b u l b f a m f e i t ber SSölter gegen ba'ê S ä f t i g e i n i h r e r S a g e fei bloë pï)t(ofopf)ifci)er S R i i t h w i l l e . £Dtc menfd)= lid)e S î a t u r i f t fo anhättglid) a n bie S o w e i t a l § a n bie Siebe. © i e 9 I n f p r i i d j e a n unfer 9îed)t f i n b g r o ß e n t e i l s f o l g e n ber i M c f e r i m t e r u n g a n gute © e n i e ß u n g e n unferer 2 3 ä t e r . (Sê l i e g t i n ber m e n f ^ l i c ^ e n SRatur, ftcf) i m b ü r g e r l i c h e n S e b e n n u r i n S e r g l e i d j u i t g m i t b e m S u f t a n b e berer, bie oor u n § u n f e r e K ü t t e n bewohnten, u n f e r S i g e n t l j u m e r w a r b e n u n b unfere Siechte genoffen, glüctlid) ober unglüctlich ju fühlen. S ö i r m u f f e n alfo bie S B i h t f d j e ber S ö l f e r nac^ S l b ä n b e r u n g e n i n i h r e r S a g e , i n SSevbinbung m i t biefer pfqchologifdjen SBahi'heit i n ê Sluge faffctt, u n b b a n n f r a g t e§ ftd) n a t ü r l i d ) : 2 B a r ber M r g e r l i d j e S u f t a n b ber euro= p ä i f d j e i t 5Dîeitfd)f)eit i n ben S e i t e n u n f r e r S i n n e n alfo befdiaffen, b a ß bie J R ü c f e r i n n e r u n g e n a n benfelben bei einer g r o ß e n S l n j a i j t SWenfdjen S ß ü n f d j e nach © e n l e ß u n g e n u n b Ôîedjten, bie u n ê jefst m a n g e l n , fjat rege m a c h e n m u f f e n ? © t e f e S i ' o g e aber j u beantworten," w i r b m a n 31t bem l l e b e r g a i t g beé alten geubalftjftemê i n baê bem SBefen beffelben enfyegengefet^te m o n a r t ^ i f i ^ e r é g i m e u n b j u ber hierauë entftaitbenen gänzlichen Ürafdjaffung ber alten Sîcgierungêfitten alter ' e u r o p ä i f d j e n £üfe i) i i i a « f ft e i g e tx muffen. 33or biefer (Spodje m u ß t e @ u r o p a f r e i l i d j große 23ortheile entbehren, bie eë jetjo genießt, © e i n Uebergeroidjt über alle Söelttheile w a r b nach S e i b e n g e t r ä u m t ( ? ) , fd)wache R e g i e r u n g e n l a g e n fid) taufenbfad) i n ben p a a r e n , u n b bte 3 5 ö l ! e r t o n n t e n nicht a n b e r ê , a l s u n t e r ben 2 3 e f d ) i ä n f u n g e n beê b a m a l i g e n Buftaitbeê leiben. — § l b e r n i d j t ë befto weniger genoffen bie S ü l t e r i n bemfelben SSor^üge, bie benen beê jetzigen m a n g e l n .
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3 M e fefte T r e n n u n g aller S t ä n b e unterhielt i n ifjtten ein beftânbigeë S t r e b e n n a d ) ©leidjgemicfyt. SSom Ä ö n i g o n biê j u m |janbroerfëburfd)en Ijatte S e b e r m a n n feine be= f t i m m t e n S i e b t e — üftiematib burfte StUeê — aber 3 e b e r = m a n n burfte bod) aud) etmaâ. S a 8 ( S i e g e l a u f b e m 53rief einer 3 « n f t ( S n n u n g ) Ijatte i n feinen S d j r a n i e n Dottenbg bie Ä r a f t beê g r o ß e n S n f i g i l t è , m i t m e i n e m baê Sfiedjt i l j m gefiebert ma'rb — u n b baê S î e d j t beê Â ô n i g ê , baê 33rief u n b S i e g e l beburfte, m a r offenbar ein S S e r t r a g jmifcfjen ü ) m u n b Seuten, bie a u d j tote er, a u f SSrief u n b S i e g e l g e g r ü n b e t e SRedjte Ratten. S i e Greife toar i n biefen fic^erter.
ber 9Jîenfd)en W a r e n eng, itjr S ß o l j l f t a n b G r e i f e n b e f d j r ä n i t , aber eben b a b u r d ) ge=
£Die ( S p a l t u n g beê Däterlidjen aufe. © o b a l b a b e r ber P l u s - u l t r a - 9 J l a r f d ) ber grofjeit lecf(te B ü r g e r werben. — Sfjre ©elitfte werben of)ne © f r o n t e n , if)re 2lu8= gaben oftne Sßerljältnii, itjrc ©inrii^tungen oijne Drbnung, itire @efül)le fd^weben in ben SBolfen, bie 8uft, bie fie umgibt, wel)t aud) feinen .£)audj für ba§ 9iecE(t einer ©eele, bie nict)t an ber ^ a u t flebt. — ©iefe ©elbftfudjt be§ Sioturmenidjen ift im qefeff= fdjaftlidjen Suftanb anftecfenber al§ irgenb eine Äranfijeit. £)a§ Seifpiel ber obern ©tänbe wirft bamt balb auf bie ©itten ber anbern, bie SSebürfniffe oermefjren ftdj, bie 9iot!) wirb fütjlbar, ber ©taat wirb Ijart, ber Säumet prefärer ©entefjungen madjt Kegierunggfi^e unb gabrifgegenben fdjwelgen — in ^orngegenben ftebt ber Q3fiug ftill, ba§ 33olf ift für ben Kaufmann, wie für ben Sßerber feil — bie brillante Sugenb oerweift in ber errfd)er, unb fudjte fid) felbft unb wer iljr lieb mar, »or ben luftigen folgen iljrer SBerirrungen gu fdjüijen. Unb fo tangte fett Saljrljunberten ein bis auf ben legten £)of= fopiften affiliirter ^offlubb, in nidjt bloß einem, groeien unb breien Sieidjen beä 3Mttf)eil§, ben Saumeltang, ben jetjt ber ^arifer $)öbel gegen äße ©runbfät^e ber SSoreltern etn Saljv^unbert nad) ifynen probirte. Snbeffen gemöfynt fid) bie 9Jieitfd)I)ett biö auf einen ge= nriffen $)unft an atleg — unb bie Pflegerin unfever Sijorfjeit, bie gute OJJutter iiatur, finbet gu allen unferen 23erirrungen immer eine 2irt non ©egengeroidjt, moburd) fte unS biejelbe evträglid) mad)t. S)a§ Raffinement in ber 9fu|nießung ber 9Renfd)en gmang ben neueren 2)e§poti§mug, meljr al§ e3 ber alte tljat, bie Saroe gemäßigter SRegieruttgsgrunbfäije gu tragen. — 5)ian fjangte weniger, man begnabigte meljr, man madjte für bürgerlidje ©treitfadjen, infomeit feine Dbrigfeit babet intereffirt war, ©efetoe, wie wenn bie OJienfdjen nidjt rechtlos mären — man lief reben, man ließ fdEjrctben, man ließ glauben, -man ließ nid)t glauben, man fdjräitfte fogar bie Sagb ein, mit einem Söort: man oergönnte ben Untertanen alle ftreifjett, bie fiel) mit einem ©clauenjuftanbe, unb alle ifugfdjroeifungen, bie fid) mit bem S3ortl)eiie feine§ -£jerrn unb feiner 2)ienerjd)aft oertrugen — man ließ ifjn £)au8 unb £ o f üerfdjmenben, meint ba§ Dberamt babei feine ?)M)nung fanb. — 9Jian ließ itjn fogar außer Sanb geljen, wenn bie Sßerbung beö ÄantonfS ober' be§ (Srbljerm, ber ben 59iann gu liefern Ijatte, nicfjtä bagegen einroanbte. 9Jian pflangte ba§ Safter, um SRufeen oon iljm gu gießen, unb fronte ben Safterljaften gum gleiten Swecfe. Unb bie Sugenb? — 95lan öerfudjte ba§ Unmöglidje mit iljr — unb ber 9Jtenfd) follte für ben © t a a t , er follte
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ni(f)t für ftdj f e l b f t tugenbljaft fein. 5ftan wollte eö fjaben, ba§ bie Saunft'ecfen, bie matt attö ben 9JJertid)eu ntadjte, an ifjrett s })fäl)ien ancierei^t, für ben © t a a t grünen unb blühen füllten, olg wenn fie mit © a f t unb Äraft unb mit allen Sßurjeln im S i l b e n ftünben. — £Der Hauptmann foUte bie Saitbwtrtfjfdjaft ftubiren — ber © o l b a t follte ftricfen — ber 25aumwolIenfpimter follte © o l b a t fein — Unb ber J u b e follte beim ftufjrwefen ©ienfte tljun — bie 5)ienft= fäi)igfeit ber 9Jienfd)en follte in'g Unenblitfje fteigen — unb iljre ©elbftftänbigfeit iitä Uitenblicf)e fd)winben — © e r Sdenfd) follte nidjtä fein unb 9llle§ fönnen, er follte wie ber (Sfel tragen unb wie ba§ ^3ferb parabiren. — Um ©elb gu oerbienen follte er pfiffig fein wie ein 3ube. Um blinb gu geljordjen foüte er burnm bleiben wie ein polnifdjer S a u e r . — U m Slfjifen j n begaben, follte er oerfc^wenben wie ein Srunfenbolb. — Um bie B u n t e n j u oerbeffern, follte er arbeiten wie ein ©djweijer. — 3 m Ä o n j e r t follte er fingen, wie ein 3}erfd)nitiener unb unter bem ©ewebr follte er fteijen wie ein Sr follte alle feine 9tecf)te nidjt adjten, unb bod) nidjt werben wie alle 8eute finb, bie feine Jftecfjte fjaben. © e i n SBiffen follte im illlgemeinen alleS umfoffen wie ber Äopf eine§ |)I)ilofopl)en, uitb im betail ftdj befdjränfen laffen wie ba§ ^ i r n eineg beutfdjen ^anbwerfggefellen. 25a§ 93ii§öei^ältni§ beffen, wag man com SLsolfe forbert, unb beffen, wag man für baffelbe tljut, ftieg ooit 3af)r gu 3af)r. © i e Äraft unb ba§ 33eftreben, bie SDRettfdjen wol)l j n Derforgen, naljm in bent @ r a b ab, al§ bie Ä r a f t unb ba§ SSeftrcben, fie j u belaften, gurtafjm. — TOcf)t nur oerloven alle ttrivflid) befteljenben Slitftalten, ba§ Sßolf gu Derforgen, ifyveit alten ©eift, fonbern bie ^'raft, bie Vernunft unb ber 3BiUe, fidj felber ^u nerforgen, würbe ben U n t e r t a n e n nod) burd) taufenberiet golgett ber
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obrigfeitlicfjen ÏSerimtngen wie au§ bem ©inn gebracht. Siber mie? © biinft mid) immer, fagt ein Derel)rtmgë= wiirbiger ^reunb beê obrigfeitlidjen fctanbeê, eê biinft mid) immer, man lege ben alifällig obrigîeitlidjen SBerivrungen ju Diel fdjäblidje Solgen bei — wie fotlten btefe allfälligen üßerirrungen ben Golfern fo atieê @ute unb Dorjüglidj bie Ävnft, bi'e Vernunft unb ben SBillen, ftdE» felbft w'ofjl Der* forgen 31t föunen, auê bem ©inn gebraut l)aben? 3dj antworte: 6s gefdiai) burd) ^atentenunfug, burd) 9)îono= polenbrucf, bind)ffinrtf)éf)auë=@rciuel,burd) Sottoê, burd) Kenten viagères, burd) Äomöbianten=3crftreuungen, burd) 3Bcrbungê=©d)elmereien, burd^ ©ewalttljätigfeiten, burd) (smolumentsinfibien, burd) Kevenus pour les épingles (9îabelgclber), burd) ®ered)tigfeitèbeneficien unb burdj bie mit allem biefem recfjt eùropâifd) = fontraftirenbe freifjeit. Gr follte im Sfjaoâ biefer SîegierungêDerwirrungen feinen ©taat nur in 5ßejiel)ung auf baê ©leidjgeroidjt aller ?0fEäd)te ins Sluge faffen, unb bod) in feiner (Sonbuitenlifte «erirren. Sttbeffen Derlov ber Sanbeêfiirft baê Sßefentlidje feiner Siegievungêiraft nid)t weniger alê ber Untertfjan baê SBefent» lidje feineê gefcflfdjaftlidjen sDïenfd)enred)teê. (Seine ©amen follten mit Millionen fpielen, unb feine JRecetteê um feinen Äreu^er oerirren. (£r füllte für baê @leid)gewid)t ber 9ïîâd)te feine gange SKenfdjen^aljl wie eine ©artenwanb juredjt fcfjneiben, unb bie 33erftümmelung feiner 93ïenfd)en, Don ber Îftormalfdjule an biê gur Snoalibenpavabe, joli te ben 9Renfd)enfinn feineê ¿Bolfeê unb feinem eigenen nid)t fdjabeit. @r follte mit 9)fenfd)enblut taufen unb g a l t e n u n b babei milbe bleiben wie ein 23ramin, ber feine @nte ifjt. (Sr follte ben Slufwanb an 9)îenfdjenblut fabrifenmäfjtg erfe^en unb baê gabrifenblut follte fo gut fein alê baê ^auêblut. Gr follte ben ©lanj ber |muptftabt mit 9îùrnbetgerpeiê. unb waê follte er ntd)t alleê Dereinigen! ©r follte in feiner 2Bolfenf)öf)e wie ein @ott 'fein, ber Sauf aller
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© i n g e follte tfjn uidjt offigivctt, unb bod) fönte aHe§ gu feinem 33eften bienen. © a § alle§öerfd)lingenbe Äronred)t fenfte bie öffentlichen © n f ü n f t e mit einer 'Slllgewalt in bie in§ Unermeßliche onfdjweüenben Älaffen ber ©ienerfdjaft, ba§ biefelbe alle JReffourcen ber unabhängigen ©tänbe, allen Oieij beß unnb= gängigen SebenS — unb alle Ä r a f t ber S i e b t e unb ^rioi= legten aller anbern © t ä n b e üerfcfjlang. © i e Herren biefe§ neuen ©tanbe§ öerbunfelten ben 3Dienfcf|en in iljrem glug, wie bte ^eu|d)re(fen bie ©onne, unb wo fie fidj nteberlie§en, fragen fte tljnen bie grädjte ber Grrbe auf bi§ an bie unterften SBurjeln. © e r 8anbe§abel warb jitm ©efpütt beä ^ofabefö, bie ©tabtregierung ¿um leidjten S a l i , für bie Saune be§ Süttg» lingä, ben ber 5)iinifter, bie altfränfifdje © t a b t j u fränfen, Innert iljre SJiauern fcfjicfte. © e r künftige SBiivger war u n t e r t ä n i g e r ©tener ber 9iatt)i>mad)t. © i e Gljrbarfeit ber Sanbftäbte erfdjien wie ein giitcrnbe§ Iraftlofeä -£)äufd)en Dor ber Saune be3 gäljnbridjä, ber auf Sßerbung am £)rte lag. © e r © o l j n war feinem SSater, bie £od)ter iljver B u t t e r , ber fricblidie 2Banberer war »on ber © t r a § e weggenommen. — © e r 3Jienfd) mufjte balb SSater unb Söiutter uevlaffen, Sßeib unb Äinber ju ©runbe richten, unb feinen ftreitnb »er= ratljen, wenn e§ ber Äönig befohlen, b. I). wenn im |)inter= grunbe »on millionenfachen ^offreoeln eine entfernte 23e= fanntfdjaft ehteS ,f)offnetf)tg bafjtn gelangte, biefeg alicu bem unglücflidjen U n t e r t a n in betn getjeiligten t a r n e n befehlen " j u bürfen. Snbeffen Besagten ben ja^Irett^en SJienfdjeit, bie in ber ginanj^ärte, in ben Sftilttämrirrungen, unb im Äomöbieit= £)anbet ber £>öfe ietdjte 5)iittel fanben, ftei) gut j u näi)ten, ^offätjrttg j u fleiben unb luftig j u unterhalten, bie befteljenbe Drbnung ber © i n g e gar fefjr, unb bie Älagen aller nidjt notablen Seute über bte Uebel biefer Seiten Ijatten in febem Sali feine weitere Sßivfung, als eine mit bem SOUlitär
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untevftütjte .£jofforbenmg, fid) bei © t r ä f e beä 2iufrui)r8 rufyig 3U üerijalten. S i e £auptftabt, bet SIbel, bie (55eiftltcf)feit, uttb wa§ auf bem Sanb eilten 9iaud)fang Ijatte, fyieft bann foldje Älagenbe 33erläumber iijrer gnäbigen Dbrigfeit, bögwillige ©törer ber 9tul) unb Snclination üon Sljrer S)urd)lau(fyt, lanbgoerrät^erifdEje öffentliche Gebellen unb © t a a t ^ e r i ü t t u n g i m @d)ilbe füfjrenbe S u r f t e n . © e r «£>err wanbte fein Slngefidjt üon f o l g e n SDienfdfyen, unb bie ©ienerfdjaft, oor ber bie Älagenben erfdjeinen mußten, war gewöl)nlid) felbft auf 3lob unb Seben gegen foldje k l a g e n perfönlidj inteveffirt; — aber im @efuf)l ifjrer 2U(m'ad)t t a g t e n fie ben Unglücfüdien in§ 2lngefid)t, iränftcn iljr @efül)l mit Äerferm'eifter=2Borten, forberten Vertrag unb (Erläuterung, bie g a n j aujjer bem §ad) ber Älagenben finb, madjten ifynen ifjre (Einfalt j u m Sßerbtedjert unb' nannten e§ eilte 23eleibigung alleg Stnftanbeg unb be§ fdjulbigen iRefpeitS, etwa§ ais mafjr öorjutragen, üon bem m a n iljnen fdjon einmal gejagt, bafi e§ nidjt fo fei, unb eine nid)t j u bulbenbe Snfölenj, auf Unterfudjung üon etroaä gu bringen, Don bem m a n iljnen fdjon einmal gefagt, m a n oraudje nidjt§ weiteres j u unterfudjen. — @te entlocften bet tfnfd)ulb biefer Verlornen bag @eijeimni§ tijreg ^erjen§, einem redjtlidjen 23ewei§ mangelt eine © g l b e : Setjt finb bie 3tid)ter entronnen, fie matten bem Älagenben bie ^)öl(e redjt Ijeifs, unb fo wie einem ein fyifeigeS Sßort entfährt, fo roei§ ber ganje £>of bem Surften feinen anberen Siatl), al§, weil er gu gnäbig ift, ifynen ben Äopf üor bie güfje j u legen, fie bod)' weuigfteng für fyunbert unb ein S a ^ r an ben Schatten ju fetjen. — S d ) will bie Siraben eitben unb nur nodj fagen wa§ bie @eiftlid)en baju beigetragen, baf; e§ mit bem b ü r g e r t e n 9ted)te ber SJienfdjen |"o weit gefommen. 3 d j rebe aber nid)t üon' ben S b l e n biefeS @tanbe§, fonbent üon bem 2 r o § ber @eiftlid)feit, wie er in ben oerborbeneit © t a a t e u immer ift, unb üermöge ber menj^= l i ^ e n Statur in benjelben immer werben m u f j ; oon biejen
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f a g e id), fie Ijaben fid) i n ben m e i f t e n europäifcfjen ( S t a a t e n batjtn e r n i e b r i g t , a u d ) bei S o r b e r u n g e n , bie o f f e n b a r a u f (Srfticfuitg ber 3ßaf)rf)eit, a u f U n t e r b r ü c f w t g ber 2 3 ü l ! e r , u n b a u f ein m u t l j w i H i g e S © p i e t r o e r i m i t t a u f e n b f a d j e m SDlcufdjen» m o r b a b s t e l l e n , b'em U n t e r t a n e n bie © d j u l b i g f e i t eineS g a n j b l i n b e n © e l j o r f a m S u n b e b i n g t a n ben -£>alS j u w e r f e n , u n b j u b e h a u p t e n , fie feien j u f o l g e n ( I n b j w e c f e n u m ©otteS u n b © I j r i f t i w i l l e n o e r m t n b e n m i t © a r f e t j u n g B o n Seib, @ u t u n b SSlut, u m fieben Ä r e i ^ e r beS £ a g S aller* cjeljorfamfte u n b a D e r u n t e r t l j c m i g f t e £ a n b b i e t u n g 31t leiftett, t n b e m © o t t biefeS a l l e s a l s f e i n e n i D i e n f t burcf) feine © e f a l b t e n üoit if)iten f o r b e r e ; f e r n e r fei a l l e s S3eftreben u n b a l l e 3 3 e r b i n b u n g e n ber U n t e r t a n e n , fiti) felber a u ä b e m e r b a r m u n g S w ü r b i g e t t @lenb e i n e r jeben, a u d ) nod) fo w i b e r * n a t ü r l i c h e n © c l a o e r e i j u erlöfen, u n b fid) w i e b e r j u ben S i e b t e n u n b g r e i t j e i t e n ifjver 3 3 ä t e r a u oerfjelfen, i f j n e n e b e n f a l l s Don ©otteSroegen u n b u m S e f u © I j r i f t i w i l l e n u n b e b i n g t a l s f i i n b l i d ) u n b ü e r b e r b l i d j oerboten, f o b a l b ber g ü r f t jebe ffierbinbung ber U n t e r t a n e n j u biefem SwecEe al§ aufrüljrerifd) erfläre. S n b e f f e n roiffen bie 6 i ) r i f t e n a l l e g a r w o t j l , b a § baS ( g o a n g e l i u m f e i n @t)ftem beS b ü r g e r l i c h e n JNedjtS i f t , eS n i m m t f i d j ber S i n g e biefer SBelt' w e b e r redjtä n o d ) l i n f S a n , e3 m a d ) t f e i n e n s u n t i > e r r n u n b f e i n e n ¿ u m Ä n e d j t , a b e r i i t b e m e§ alle ß ^ r i f t e n i n baS n a i ) e 2 3 e r i ) ä l t n i § ber r e i n f t e n u n b engften © t ü b e r f d j a f t b r i n g t , bie j e a u f u n f e r m S a n f a p f e l b o b e n f t a t t g e f u n b e n fyat, f o r b e r t e§ g a n j f i d j e r o o n D b r i c j f e i t e n , bie 6 l ) r i f t e n f i n b , b. I). bie f i d ) u n g e ^ e u d j e l t a n bte 2 3 r ü b e r f d ) a f t ber © t j r i f t e n a n f d ) l i e § e n , eine © e m ü t S = f i i m m u n g , bie b e i m c o r p o r e beS o b r i g f e i t l i i ^ e n © t a n b e S a l s f o l g e n , f i d j i n ber SBelt n i r g e n b S finbet. S ö a r u m fotlte m a n bie S B a t j r ^ e i t ö e r i j e l j l e n ? £Dte S B e l t w i r b n i d ) t d)vi|"tltd) r e g i e r t , bie -^Regierungen a l s folcfje f i n b ntc^t d j r i f t l i d ) u n b ber © t a a t a l s S t a a t I j a n b e l t i n f e i n e n w e f e n t l i d j f t m ( g i n r i d ) t u n g e n b e f t i m m t w i b e r baS © f ) r i f t e n t l ) u m . © i n e d ) r i f t i i d j e S l r m e e , eine t r i f t l i c ^ e @d)£aci)t, d j r i f t l i ^ e felbprebiger, djriftlidje ginan^= u n b ÄabinetSoperationen,
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d)rifHtbern auf Äinb unb Äinbegfinb ¿u fiebern, ba3 alles finb ©adjen, bte, wie ber 9)lann im SJtonb, nur in ber @tn= bilbmtg Berirrter i'eute if)r Safettt fabelt. 2)te ©eiftlidjen wiffen baä gewöhnlich audj fefjr wofjl, wenn fte bie @ro§en entfcfjulbtgen, aber fie oergeffert eö immer, wenn fie bte Meinen anflogen. Snbeffen wenn fie auch, wie e§ meiftenS ber S a ß ift, nicht fo faft burd) ifjtc eigene atä burrf) bie ©djulb berer, bte iljr 33rob wie ben Sltijem in ifjrer Stafe hoben, fdjlechte SSürger werben, fo foHten fie bod) bie Setjrc S e f u Ghrifti »on ber fdjledjten Sefdjaffenijeit ifjrer bürgerlichen Sage unb tljrer ©efinnung fonbern, u m nicht fo öffentlich laut unb felbft in ben Sieben, bie fie ben ©otteSbienft nennen, tfjun, als ob e§ eine aufgemachte Sache fei, ba§ ber liebe |)eilonb unb aße ^eiligen 9Jiänner @otte§ alten unb neuen SeftamentS gegen bie ©vofjen ber (irbe eben bie iDeferenj getjabt, bie fie gegen bie weiblichen unb männlichen 3uf)örer itjrcr ©djlofjfapeüe ¿u ¿eigen, fief) auä traurigen ©rünben g e n ö t i g t fe^en. © e r ^eilanb hat nie aböofatifirt, a m wenigften f ü r bie grofjen Herren. Sßenn er eS für Semanbeit getfjan hätte, fo wäre eä für biejenigen gcfdtjc^cn, benen er jugerufen: Äommet Ijer j u mir alle, bie iljr mü^felig unb belaben feib, ich will euch erquiefen. ®ie nieberen ©tänbe bebürfen btö SrofteS unb bie oberen ijaBert ßinfchläferung fo wenig nötljig, alö je. 3 d j gelje inbefj einmal ¿urücf unb frage mich: S f t bag S3tib, baö ich ooit ber ©poche entwerfe, bie bem ?ReBolutionö= ©djwinbel oori)ergegangen, wa^r ober nicht wafjr? © i n b bie Büge oon betnfelben au8 ber Suft gegriffen ober au8 ber ®r» fahrung abftraijirt? — © i n b fie ba8 Severe, fo finb fie nicht unbebeutenbe Selege jur ¿Beantwortung ber g r a g e : ob bie begriffe Bon Äron= unb ©ouBerainität8=9techtcn bamalS bei gah'llofen SRenfchen wirflich 3U ^)l)antaftenbegriffen auggeartet, bie bem @leid)gewicht be§ menfc^lic^cn ©eifteS ©efa^r broljen, ¡J)efMoäSi'8 fämmtKd)e SBerfe. x v i . 22
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unb bafjiit teufen, if)it für alle 2Bal)rfjeit uitb für alleä 1)ied)t, ba§ ber Quelle biefer ©eifteäüeuuicfhmg i m SSeg 31t fteljen fdjeint, unempfänglid) 31t madjen. Cöiir fdjeint e§ Söa'^vtjeit, bie 2lllmad)t3anfprüd)e ber .spöfe ijakit beit 33orfyang be§ $eiligtf)uni8 aller gefellid)aft= Itdjen C£titri(i)titngen ¿jerrtffen, unb bie SSerirrungett be§ meufdjiidjen ©eifteö, bte eine Solge berfelben waren, Ijaben einen großen Sljetl ber europäifdjen SKeufdjljeit ben fteljenben guf} ber gejell|d)aftlid)en S e r b i n b u n g e n zur Saft gemacht. — 5)ie reine 3ini)änglid)feit an i'tjre bürgerliche Sage ift bei jaljllofen SJtenfdjen batjin, unb mit iljr alle ©anfbarfeit, 3tdjtuitg unb Sreue gegen ba§ Sanb felbft, gegen bie ©efetje, itnb gegen ben dürften'. 2ln il)re (Statt treten bie rofjeit ®efül)le ber Uii3U= frieben^eit, be§ 91eibe§, bte »eitern ©mpfinbungen beei Unred)t= Ieiben§ — biefe erzeugen bie füfjnen Urtljeile o o m Siedjte beä © t ä r f e m utib öaä Uebrige, mag wir nor Slugen feigen, wirb bann burd) ©elegenljeit unb Umftänbe erzeugt, ©eroife, bie SDienfdfjen be8 Söelttf)eil§ waren faft üollenbö 31t Safyl* Pfenningen ber Ä ö n i g e unb 31t einem Slmetfenljaufen für itjre ginanjett gemacht, uitb enblid) wirb m a n woljl bal)tn fomitten, fid) j u überzeugen: S i e (Sntiuürbigung ber menfd)= lidjeit Siatitr 3U ©unfteu be§ £>ofegou>mu3 Ijiibe wie alleö i n ber SBelt aud) feine ©djranfen, unb bie Statur werbe bem 9)iad)iaüel(iSmug, 311111 © l ü d e ber 93icn)d)»it, beffer entgegenwirfen, als Ä ö m g e , bie gegen ifjtt fdjreiben. 9Dtan frage jel^t nid)t mefjv," w a r u m finb bie SÖünfdje nad) einer Slbänberuug iijrcr Sage bei ben SSülf'ent (äuvopaS allgemein geworben? — S i e (Sadje fdjeint flar 2 ) a bie OJi'enfdjen fidj allen g l a u m au§ tfjretn 9ieft geraubt faljen, unb 2)onten bartn fanbcit, bie fie reizten unb ifjre S u n g e n fterben madjten, fo ionnten fie wotjl uidjt anberS al§ ausfliegen au3 ifjrem tiefte, unb für ijjre Siettung fid) wieber nieberlaffen unb einniften i n einem frembcit tiefte, baä fie leer fnnben ober leer mad)en fonntert; unb biefe§ für iljr 9ted)t angufeljen, b. I). fie mußten im!er bieten Umftänben notljroenbig 31t ben trämnerifdjen gegriffen oon
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ber i t a t ü r l i d j e n g r e i f j e i t u n b © i e t d j l j e i i ber SWenfcfjen f»tn= lenfen. — 2iber m a n fjntte Uitred)t, pl)ilofopfjtfdjen S i - r t l j ü m e r n fo Diel © n f l u § a u f bie ( S t i m m u n g ber iJicnfd)t)eit ¿U3U= fdiretben u n b m a n fjatte Unrecht — b a m a n bie ntebere 9Jienfd)fyeit fo a l l g e m e i n mifjt'timmt f a u b , g a r feine 9tiicffid)t b a r a u f 31t nefjtnen, b a § bie iftücfeviitneruug a n roaljre gefell= fdjaftlid)e üßortijeile, bie tl)re Später genoffen, u n b an jutrfltd)c bte m e n f d j l i d j e S t a t u r i n i l j r e r gefellfdjaftlidjen 3 l u S b t l b u n g Ijentmenbe 2 ) r a n g f a l e , uoit benen i l j r e i B ä t e r Beftreit getoefen, a n biefer IBotfer S K i f e f t i m m m t g — bie nädjfte n a t ü r l i d j f t e u n b i n bie ^ u g e i t fpringenbf'te U r f a d j e f e i n mödjte. — 9 J i a u Ijatte U n r e d j t feine 9iücffid)t b a v a u f j u neunten, bafs es einen U n t e r f d j i e b mad)t, ob bie OJfeujdjen burd) S l n n a f j n t e pf)ilofopf)ifd)er 3 r r t l ) ü n t e r m i j j f t i m m t u n b elenb geworben, ober ob fie biefe 3 n t l ) ü m e r e b e n b a r u m an= g e n o m m e n , 1 0 e i l fie öorfyer f d j o n m i f s f t i m m t u n b elenb ge= loefen. — üötan l)atte l l n r e d ) t , bafj m a n b a § pt^iloftipfjifcf)e 3>erberben a l s bie D u e l l e biefer a l l g e m e i n e n 9)ienid)en= m i f ^ f t i m m u n g anfaf) u n b bie U r q u e l l e beS Uebelö, b i e a u d ) bie D u e l l e beS .pljilofopijiicfjen 33erberbeug ift, aufjer Slcljt cjelaffen — m a n fjat eä aber roafyrfdjeinlid) a u § ^olfäbebrücfettbe berfelbeit t ä g l i d ) c o r k l u g e n , aber tfjre S S ü r g e r f r ä f t e laffen e3 ifjiten n i d ) t 3U, bem guten betrogenen S u r f t e n über i l j r e erften 2lngelegenf)eiten bie S i n g e n 31t ö f f n e n ; fie tt)un m e l m e l j r a l l e ä 9jiöglicf)e, fie a u f Ä t n b u n b Ä i n b e ä f i n b h i n u n t e r b a r i n
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bíinb ju erholten, ifjnen alte Sßotfdjläge, ben Buftanb beé SíolfcS 3U mbeffern, in einflefjäfftfleö€icf»t ¿u ftellen, um innert Bon Sugenb auf aug)"d)n)eifcnbc 23egrijfe über btc 9ifltur ifjreS {RecfjtS unb tijrcr i)of)eit beizubringen. ©eroifj ift fein (Stamm für fein tuaijreö Sntereffe fdjlcdjter beraten als bie Surften." ©ewöijnlidj machen Ijalbgebilbete 9ftenfd)en, bie webet bie menjcfjlidje 9iatur nodj bie Sftenfcljen fennen, an ber ^ür[tcn=@r3iei)ung ein p^ilofopijtfctjeS ober ein tíjeologif^eá (gjrpeviment. (Sie fjeben felbige ató Átrtber bei biefem probier* ftüáe Ijocf) in bie Sßolien, wie ber SBirbelwinb ben ©anb in ben SBüften, unb laffen fie bann alä Sünglinge wieber hinunter fallen jum tmmerwä^renben (Spielmerfe bet SBinbe, ewig untauglich jur allgemeinen 33eftimmung bet grüßte bringenben @rbe. Unb bann b e l l e n bie gegenwärtigen {Regenten, nocfj befonbetä unter Dielen Seiben, wa§ ifyre SSorfaljren jum Sljetl unter oielem 5Rutl)willen genoffen. — @ie fitjen auf ¿fronen, bie il)re Sinnen mit 93Mf) unb 33lut aegrünbet, iljre ©tofjDciter mit weifet Sichtung auf gefe^lidje ©Uranien qeäufnet unb ii)re SSäter mit ^iegteningégagpillage unb mit ÜBerfyötjnung aller gefeiten ©djranf'en in tijrert gunba= menten untergraben Ijaben. Unb baS'ift ba8 ©djicffal aller gefeHfdjaftlicfjett @e= niefjungen unb 23orred)te: ©er arme 9Wamt jieljt feinen @ol)n in ben ©djranfett beS S3ebürfniffeS gut SBeiäljeit unb Sugenb — feine Äinber, in ben ©itten be§ SSaterS ergogen, beljnen feinen SSeruf au§ unb benutzen ben SBofylftanb beä ^aufeS mit Äraft unb mit ©egen — ber Söoljlftanb ber Äinbeefinber wirb grofj, aber fie mi^fennen bie ©djranfen if)ver ©eburt, fie fdjämen fídj ber Arbeit ifjrer 23äter, fíe genießen mit 9Jtutl)Willen, waä biefe im ©djweifj jufammen® gebrad)t, unb legen fo ben ©runb jum 3íuin beä £>aufe§, ben iijre Äinber Boflenben. — iDiefe im SJtutfjmillen beä 33aterS erlogen, feljen taufenb ©eniefjungen, beren Quellen fcfjon erfdjöpft finb, als ifjr angeboweS Oiedjt an, unb wiffen !aum meljr, waS fie tfyuit, rabem fíe in aller
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üertoirrunc; fortleben, in ber fie erlogen Worben — 3f)t ©djicffal tft 3U bebouern, aber bte SBel't maß ben Fortgang ifjreê gamilienlebenë mcEjt ertragen. ©er Ijoije ©ang ber ^atur, ber, inbem er äffe Sßefen burcf) ©enufj ¿ur (Srfdjüpfung itnb burd) ©rjdjöpfung ¿um £ob füijrt, alleê geben erhält, unb inbem er ënfél ber Keinen in Sirmutlj ftiivgt, i|re Ätnber wieber jur 2Beiê!)eit unb îitgenb ifjrer SSätev empor ijebt, — biefer ijoije @ang ber 3iatur ftür^t audj Äöitige in Sogen, bie allein fäljig fiitb, fie wieber jur SBèiê^eit unb SÙgenb iljreê ©tanbeS jurücfyufüljren. 2ßer will fagen, bte sftatur foffte ba§ nidjt tljun, ober bie Äömge mürben oi)ite bie Prüfungen, womit fie alle geiler ber ÎOÎenfdjen oerfolgt, oon i^rèn Neigungen ¿urüdl fommen?! 2)ie Sftatur ber menfdjtidjen ©eele bürgt bafür, ein üerwöljnteä fôniglidjeê ^auë wirb ebenfo wenig al§ eilt oerwôljnteê bürgerliches |>auê, oijne @lenb unb Unglüi oon ben Serirrungen jügellofer 9luêfd)weifung^@enief3ungen unb übermäßigen ^edjtéaniprûdje in bie aug= glücf, auf ben S e r b i e n f t , a u f ben ftamilieniuofjlftanb unb I)aupt)äd)lid) a u f bie N e i g u n g gut S l n a r d j i e , u n b m a d ) e n b a n n 001t biefem f?rö^ten aller Hebet ein 3 3 i l b , baS bie © d j r e c f n i f f e feiner © r ä u e l alle m i t Sßaljvfjeit u n b © t e i r f e barftellt. © i e behaupten, w e n n bei ben größten 2 l u § = fdjroetfungen beS © e g p o t i g m u ä ¿eftn 5)ienid)en ¿ u r dinieret blutbürftiger @eroalttl}ätigfeit oerftitfen, fo ntüffen bei ben 2lu§fd)Rieiftmgen ber 2lna'rd)ie ¿elintaufenb D p f e r f a d e n . S i j r e © p r a d j e muffte n a t ü r l i d ) © n g a n g finben — baS Sntereffe ber öffentlichen D r b n u n g rebet it)r l a u t b a § S ö o r t . 5lber m a n m u f i fid) n i d j t t r r e n ; bie Siöatjrfyeit w i r f t i n ber S S e l t feiten u n b wenig — bie pfiffigen f ü n f t e ber Sßoijlbiener, biefe SBafjrfjeit a n if)re S ü g e n j u f n ü p f e n , u n b if)t U n r e d j t m i t bem iRedjt berfelben 3U bebecfeit u n b bie üNugfdjroeifimgen be§ fran¿öfifdieu SL^olfg, baS m i t feinen Sf)orl)eiten ben S ß a f j l b i e n e n t t ä g l i d ) felber ben geroünfdjten $ n l a § gab, fein JHedjt u n b feiiie SBafjrljeit i n ber S ö e l t uergeffen j u m a d j e n — 2 ) a § alles u n b nid)t bie nirgenbg otel wirfenbe 2ßaljrf)eit allein, bradjte e8 a f l m ä i j l i d ) baf)in, b a § m a n jetjt balb a l l g e m e i n a n f i n g , b a § fo l a u t geworbene ©evebe Don ber S i j ' r a u n e i u n b b e m 2)e§poti§mu'g a l ä ben l a n b e e f ü r f t l i d j e n Oiedjten, ben 3ied)ten beg i'anbeg u n b beit n a t ü r l i c h e n 3Ser= fjnltuiffen bev Untevtljanen gegen iljre D b r i g f e i t , juroiber u n b a l s gefäljrlid) an^uieijen, i n f o l g e beffen a l ä n i d j t roaljr, a l 3 übertrieben, a l § o o n b ü g i m l l i g e n Sanbegaufroieglern er= funben, ober i n ein falfd)e§ £ i d ) t gefegt, bar^ufteüen; ferner: u n l ä n g b a v e ftefyltritte ber R e g i e r u n g e n m i t a l l e m m ö g l i d j e n , mag fiel) erfinnen läfjt, ber © a d j e eine g a r b e an^uftreidjen 3U e n t f d j u l b i g e n ;
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tyntuieber jebem U n t e r t a n e n , ber flehen i r g e n b etma8, »tia§ oon oben fjerob ! o m m t , ein m i & b i i l i g e n b e § S B o r t f a l l e n läf^t, a l ä eljrlo», u n b jeben, ber ftillfcfjiueigt roäbrenb ein bireft ober inbireft 23ejal)lter ben o b r i g f e i t i i d j e n fteljler a t § Ijofje SBei§f)eit u n b © n a b e auöfprtcEjt, — a l s oerbädjtig j u eiflären nod) mefjr — atleS S l j u n u n b gaffen ber U n t e r t a n e n burd) £ n n t e r b r i n g e r cugforfdjen j u laffen. — 9 J i a n ift b a i j i n g e f o m m e n bie gutmüttjigften 3?ed)t u n b D r b n u u g a m meiften fdjäjseuben SJtenfdjen j u überzeugen, bafj foldje 9Jiafjregeln ber 3 ? e g i e r u n g unter obroalteiiben U m f t ä n b e n für gut u n b pflidjtmäfeig gehalten werben foQen, u n b baf) c§ U n r e d j t märe ber guten S ß i r f u n g berfelben ^ i n b e r n i f f e i n ben S8eg j u legen, m i t ber fonft freilief) l u i d j t i g e n aber 311 ben gegenwärtigen Umftänben nicfjt paffenben Sßatjrljciteu üoit iDienfdjenredjten u n b Untertfjanen= primlegien. U n b nodj t r a f eß ftcf), b a § ein p a a r Dorftin u n b e f a n n t e 93cenfd)en unter tiefen U m f t ä n b e n © e l e g e n l j e i t fanben, fid) baburd) einen 5 i a m e n j u marfjen, bafj fie aud) bie über= triebenften S o r b e r u n g e n biefer einfeitigeit .gmtlenfung ¿um unbebingten fürftlidjen JHedjt einen pbiiofopf)i]d)=tf)eologiidjen Slnftrid) gaben, u n b behaupteten, aller @ d ) e i n eine§ Unter* ttjanenredjtes gegen bie Sanbeötjofjeit iei miber alle g e r e i n i g t e n ¡Begriffe einer n i d j t nusfdjnjcifenben ffiernunft, uoqiiglid) aber wiber bag ß l j v i f r e n t i i u m . i l a t u r l i d ) f a n b e n aud) biefe grofjen Söiberfprucf). — S i e j u n g e n Scute u n b faft alleö, iua8 fein © i t a b e n b r o b afj, fanben, bie V e r n u n f t fei n i d ) t U)oI)l gereinigt, ruenn fie ber 3ied)t= u n b Ä r a f t l o f i g f e i t ber gefelljd)aftlid)en 93icnfdil)eit baö ä ß o r t rebe; u n b ebenfo fanben fie e8 n i d j t g l a u b l i d ) , * b a § S e j u ä G f j r i f t u ä b a r u m i n bie SBelt gefommen, b a § 3ied)t ber © t ä r f e r e n gegen bie © d j r o ä d j e r e n i n feinem t a r n e n a u f eine Strt » e r l i e r e n ¡$u machen, wie m a n e§ oijite beit © l a u b e n a n il)n m i t ber blofien Sßernunft n i d j t uerlieren mad)eu fomtte. -Diefe bemevften, wenn m a n b a § . £ e i l i g t t ) u m ber gefelU fdjaftlidjeu S e v f i ä l t n i f f e n i d i t m u t f j r a i ü i g ben lanbegoer* berblidjeu S r r t t ) ü m e r n a u f o p f e r n m o l k , fo m u f f e m a n 31t
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bev Quelle ber SSoIfeoertmlberung, bereit folgen man aHge= mein ju furzten norgebe, unb j'u ben Seiten l)inauffteigen, tto biefe 33olfgmi§ftimmung gegen bie l)öf)em (Stäube uodj gar ute^t P a j j gefunben. @ie fügten, man burfe bie 33olE§= üerirrungen gäu^Hd) nidjt oijne' in 33erbinbung mit ben 9iegierung§irrtj)ümera, bie baran fdjulb feien/ in§ iluge [äffen — Unb roemt fte aud) bie folgen ber 3)olf§üer= tvrungen ade eingeftanben, unb befonberS bie ©räuel ber Slnarcijte mit wahrem 2lbfcf)eu betrachteten unb gern jugaben, bie 2lnarcl)te fei eine taufenbfacfje SSerftärEung aller obrig= feitlidjen Sßerirrungen burd) bie Uebertraguitg iljreä UnftmtS anä 33oIf, fo bemerften fie benn bod), fte fei ein, feiner anljaltenben S a u e r fäfjiger Buftanb; fte baure in Sergleidjung ber Uebel beS 2)e§potigmuä immer nur eine fleine Bett unb toirfe nidjt wie biefer oon ©efd)led)t ¿u ©eidjledjt auf Saljriiunbeite gut 3lbfdjtnäd)ung ber N a t i o n in einem fort; fte fei öielmetjr bei allen ©djrecfniffen iljrer SBivfungen gar oft bie ©eburtSftunbe einer beffren Drbmtttg ber ©inge; fie mad)e mitten i m S u m u l t iftrer geibenfijaften ber menfdjltdjen Statur tuürbigen ©efübien unb SBaljrtjetten mieber Suft, bie ber £)e§poti3mu§ Safyrfjuuberte untevbvücit unb bie «Ströme i^reö 231ute8 ergeben ben mcnfd)lid)ctt ©eift mitten in ben ©räuelfcenen iljrer 5>erirruitgen mieber 31t männlichen Sugenben ber (Selbft^ülfe unb ber Setbftforge, biefem, 00m SeepotiSmug immer untergrabenen ©runbpfeiler ber bürgerlichen ©efellfdjaft. (Sie fagen nocf) meljr: bie Slnardjie fei nidjtö anbereä al§ ein gieber, womit bie gute Statur bie 00m iDegpotismuä in iljren eblen Stjeiten angegriffenen (Staaten 311 ijetlen »erfudjt, unb bie einfeitige © I n n u n g ber Ijötjern (Stänbe in Seiten, t»o SSolfgunvuljen fdjon ausgebrochen, »erftärfe bie Urfadje ber @runbfranf£)eit in ben Staaten, fie benehme il)r bie toefentlidjen Beiden ©efafjr; fte fd)läfere ben burd) ben 2)eSpotiSmuS fd)on trag unb Ijalb bliitb ge= iuorbenen Str^t über baä ©ringettbe ber ©efaljr ein, unb eerleite tljn mit fjanbroerfSmäfjiger ^urjfidjtigfeit auf bie plöjjlidje ©tiUftellung eineö BuftanbeS 3U roirfen, beffeti
—
349
—
gemäßigte Unterhaltung in ber «£jattb beä tiefer feljenbett Sirjteö ein oor^äglidfieö unb t>telieid)t baö einige 9Jiittel ßciüefen märe, ben Äranfen bauerijaft ju ijetlett, unb ihn nidjt blo§ auf ben £erbft, ober grüljling wieber auf fcfymadje 23etne ju bringen. 916er wohin torame td)? man wirb fagen, ich rebe ber §lnarcE)ie baä Söort, unb bod) fage id) nur, bie SKittel, bie man gegen fie braucht finb nidjt bie redjten, unb iljre Üebel minbern fid) ntdjt, wenn man fcfjon über fie flagt. Sibcr bin id) ganj unparteilich, ift meine ©arfteüung tton bem @ang be§ öftentlidien Urtheitö über bie 9lngelegen= Reiten «ranfreidjä unb bie 9lrt, wie alle @tänbe nad) unb nac^ baljin gebracht mürben, über baffelbe anberS j u benfen, nic^t felbft einfeitig? Sei) läugne e8 nicht, aber id) faßte ¿um SSorauä, ich 10(111 na(*j wolle mich Dorjüqlidj an baS unb nad) futfjt in's ©unfele fallen j u laffen. 3d) gehe nod) weiter unb benuncire mich Telfast al§ parteiifd)' für's Sßolf. © e r Htuecf btefer S o g e n ift nidjt, bie 33olf§febler ¡$u läugnen fonbern bie Urfadjen ju ent= tticfeln, bie fie Deranlafjt haben unb nod) jettf unterhalten. 9ll)o Sefer! fülle bie Sücfe felber auS, bie au§ ber 33e* fdjreibung meines ©efichtäpunftä entspringt. 3d) mag ttidjtä weniger al§ unter ¿weibeutigem ©tempel ber fo geheißenen unparteiifchen ©chriftfteüer Ijier unb bort burd)fcf)lüpfen. — S)enfe bir Dodenbä, Sefer, wa§ bocf| gewiß nidjt fo ift, bie @d)rift fei wiber bie dürften, ober fiefje fie wenigftenä g a n j al§ eine ©djrift fiirS SBoli an, weil fie fidj gegen baö Siecht beö S3olfö Ijinlenft. — 3 d j bin alfo unparteiifcfy. — S a Sefer! mein gan^eö .Iperj hängt an ber Hoffnung, baß bie Sßelt nidjt enbltch baljin fomme, ju fragen, wa§ ift ba3 9ied)t beä SSolfeS? unb 3U behaupten, e§ fei feine§ unter ber (Sonne, unb ber 5öionb höbe nod) nie feines befdjienen, ba§ 5Red)t beS SSolieä fei bloS eine golge ph9fifd)er ¿traft. ©iefe .2Bteae ber Stjrannei ^ot überwogen, man ijat ben Königen ©efabren gejeigt, bie nid)t u n t e b i n a t ba finb. — Söian hat ignen bte 2Jiittel oerfdjwiegen, biefe ©efaljren,
— oljtte b e m S S o i f e ju
unredjt
350 — j u t f j u n , üott ber @ r b e
Merfdjwinbett
machen. 9)icm tjätte
ber
Oiedjtc
auf
oller
einer
Bereinigung
uub
man
©erirrungen bem
matt
auf
an, ber
bie"
pljtjfifdjeu
gu
f)at Ijat
beä
immer
nad)
31t b e r
wäljnt,
p[)t)jifti)en
Quelle
bem
ju
beä
ben
Uebelä,
9Jìifebraud)
bcfürdjteit
bie © r o f j e n
ju
folleit
ijinfüfjrt.
non
¿u
antragen
a!s>
gegen
ber
jemals,
ba8
biefen DJiifjbraitdj
geiuarntü!
vebet
man,
—
5öienfd) 9)ienfd) bleibt,
bie
Uebcrgewid)t3
empfinbett, tuie
unb
mie
ein
ein
23at)rljett
ift:
@o
lange
ber
w i r b er a l § © e w a l t t j a b e r be§ pt)i)fifd)Cit
ein Safobiner, fönig
©taaieS
9iatur
i).
jeijt
weniger
©leidjgemidjtS 9lä()erung,
©rfatjrung
feiner
arbeiten
SBelt
graitfretdjS
è o
beS
b.
be§
gegenseitige
einfettige
9lllmad)t,
5ftad]t
geuugfam
auf
Äräfte
weld)e§
entgegen
Slber 33eijpiel
aller
trug
Uebergewidjtä
bie Sßieberfjerftettung
Stäube,
benfen,
rebett
infaloöifdjer
Siegerfclau.
unb
Sieuter,
—
(Sr
f)anbeltt,
mie
wirb
ein
um
wie
5fteger=
be§
fran*
3öfijd)en53etiptel0 m i l i e u feinen sJiaturgefüf)len feinen 2lugenblicf länger
©emalt
Slber
antljun,
biefen Sßorten ! Ijaber
ber
biefer
5Rad)t
melmeljr
(Sie
fein
bie fid)
um
ein
(Suropa gro^,
iljr
fdjon
©er
unb
©rofjeä gefafyret
in
9)ienfd)
anbern,
maä
Sßerben
bie
wirb
bod)
in
ben
ifjrer S a g e
Sünnfbarfeit in
ifjtten
allei wa3
er
fidj
fiirdjtet.
i m Sßörterbud)
unb
33lut
ift
wirb
fyaben Seit
Söeg ber
bie
unb
gtanjofett
gejagt,
befinbltdjen ber
fie
bie
fid)
Snnerfte
ewig
fjabett
^inberitiffe
reinen
Vernunft
©djurndje ein
ait§
ber
SSölfer
©tjmptom iijnett
eiiteö
werben,
wenn
ift 2lb= bie
ift? geijet
fo
gerne
èuropa
oon
werben
£)au§üätertugettben
einem
wenn
itnfrer
(xjrtvem
biefeé
guten
gleiten
Sßit'fungeit
unfereä SßefenS
fd)ranfeulofer
umft|affen
unb
bie
^ttm
gefdjieljet? g-iirften
9 ì a t u r g a n g ber © i n g e ä n b e r n , ber ü o r a u ^ i i f e f j e i t i f t ? baS
mit
©eroalt*
»erftärft.
©te
^reitjeitétaumel uorbei
lange
uttb ' © a i t f b a r f e i t ?
ü)iad)t,
guteä
|d)Wäd)ungSfieberg, Äranfljeit
fo
fteljen n i d ) t
pt)t)fijd)ert
ber 9 J ì e n f d ) l i d ) f e i t nodj
al§
9Renfd)lid)feit
au§
ben
Sterben 2lniprüd)e
meitfd)lid;e
—
351
—
©eele ärtbern. baft fie oljtte 33erftumme(img gu bett 93Ijantafien biefer Slnfprudje paffe. 53aä muffen fie, roenn fie fc^ranfeniofc 5Regierung§fraft üon tqrannifdiem @inn, roenn fie einen redjtlöfeit Buftanb Don ©claoenfinn, roenn fie ben 33efi£ eiiteS entfdjiebeiteu phtjfifdjen Uebergeroidjtg üon ber Neigung 311m Oiegientngg* gaäpillage fönbent, uub Siftenö Unfinn mit bem Sur'opäiidjen oereinigen wollen, ohne un3 31t Mulatten ¿u machen. llnb roenn fie biefe§ nidjt fönnen, roo finb mir bann mit ber jefct fo beliebten (Smfigfeit ju ©unfteit ober »ielmetjr gum Ungliicf beS Surften? ift fein L i t t e l , entroeber mufj @uropa bitrd^ Despotie in Barbarei öerfinfen ober bie Kabinette muffen mit 9>ieb= licijfeit in baä, roag an bem greitjeitörounid) ber 5)ienfd)f)eit roaljr ift, eintreten. ©od) id) öerroirre mid) in ben iftefultaten, e^e id) bie ©runbbegriffe tjeiter genug gemadjt habe. SSas ift greit)eit? 2Sa§ mitt ber ?IJienid) eigentlich, roenn er Freiheit fudjtV 3d) fage nidjtS anbereä, als> er roill ungehemmt bie ipinber= niffe, roeidje bie Serirrungen ber ¿Regierungen feinem bürgerlichen SBoijlftanb in ben 2ßeg legen, aui> bemfelben wegräumen. 2Ule ^»rioitegien, alle Siechte, afle Freiheiten ber SSölfer fd)einen nid)tö a'nbereg j u fein, alä gcfellfctjaftLidje Siafjregeln ju biefem Sroecf. Siud) t)^i§t man Beftimmt biejenigen SSölfer frei, bie auf eine redjtgbeftänbige SJrt gegen foldje ^inberniffe, roeidje bie ^Regierungen ihrem Sßohlftanb in ben Söeg legen fönnten, gefiebert finb; nidjt freie SSölfer hingegen biejenigen, bie nidjt alfo bagegen gefidjert finb. 2)a aber alle 9Jiafjregeln, bie biefen (gnbgroetf roirflid) erzielen foüett, einen bemfelben genugtljuenben @rab üon gefeijlidj gefidjerter ffiolfefraft DorauSieijen, fo befteljt ba§ Sßefen ber bürgerlichen greiljeit offenbar in einem bemfelben alfo genugtfjuenben @rab öon gefepd) gefidjerter SBolfSfraft
—
352
—
gegen bie J R e g i e r u n g S o e r i r r u n g e n , unb ba8 SBefen ber S c i a ö e r e t ^inftegcn i m SEJiattgel berfelben. U n b ba e§ offenbar gegen alle © n b a w e d e ber bürgerlichen 33eretmqmtg ftreitet, trgenb einer .Klaffe o o n S t j e i l l j a b e r n biefer S i e t b i n b u n g einen g e n u g f a m e n @ r a b o o n ©icjjerljett gegen bie 3 3 e r i r r u n g e n ber a n b e r n 31t oerfagen, fo ift e§ unftreitig, bafj bie bürgerliche greif) eit nid)tä anbereä ift, a l s eigentliche S i c h e r u n g b e § 9 ! J t e n f d j e n r e d ) t ä i m gefelU f d j a f t Ü d j e n S u f t a n ' b e , folglid) ein toefeutltdjer 3«>c(f ift aller bürgerlichen SSerbinbung, u m baS (Srbtlieil eineä feben 5D?enfd)en gu fidjern, ber i n einer ffiafjrljaft g u t o r g a n i f i r t e n © t a a t § o e r f a f f u n g lebt. Slber w a r u m fliegen benn © t r ö m e o o n S 3 l u t , w e n n e i n 33olf frei fein w i l l ? 2 3 e r © r u n b ift ijeiter: bte N a t u r t r i e b e ber 9Renfcf)f)eit bleiben ewig [tarier, a l § iljre gefeUfdjaftlidje SBeiSfjeit. 2 ) e r SRenfd), i m 23efike be§ p ^ f i f ^ e n Uebergewicfotö, läfjt fidj auc£) i m S K i f j b r a u d ) feiner SJiadjt nid)t e i n f a j r ä n f e n , b i § er m u f j . © e r © t a r i e r e h ä l t bie Unterjochung ber © d j w ä t h e r n i m m e r f ü r fein 9ied)t, biö ber ©djtoäcfjere ber © t a r i e r e w i r b , u n b biefeä gefdj)iel)t gemeinigltd) baburd), baft er ben © d j w ä c f y e m b u i d ) bie S S e r i r r u n g e n feiner Slnfprücfje w ü t h e n b mact)t, u n b tl)n i n biefem B u f t a n b e Ä r ä f t e f ü l l e n läfst, bie er D ö r f e r nicf)t i n fid) i a n n t e . 3 n ben r o h e n S e i t e n , i n benen fiel) bie © r u n b l a g e n ber © t a a t e n bilben, n i m m t b a § S 3 o l ! faft i m m e r einige SDiafjs regeln gur © i d j e r f t e K u n g einer f o l g e n Sreifjeit, aber ge== w ö i j n l i q ) m i t w e n i g ÜiücfficEjt a u f bte m ö g l i c h e n Äüttfte fünftiger geheimer JRät^c, fo bafj e3 biefen i m m e r g a r leid)t wirb, bie Ä r a f t biefer 9 J i a § r e g e l n m i t Bett u n b SBeile j u oereiteln. © a § w a r ber § a l l bei ben meiften eutopätfdben 23öl!ern, fie Rotten i n ben roljen S e i t e n , i n benen fte (ich bilbeten, faft a l l g e m e i n »tele u n b grofje F r e i h e i t e n , $Da fid) aber bie S e i t e n oerfeinerten u n b ' b a § DJZonarcfjienregiment ben SRefpett f ü r bte 9Kenfd)heit u n b ben guten S B i H e n f ü r jebe © p u r irgenb einer gefiederten S B o l M r a f t oerlor, u n b b a l j i n
—
353
—
!om, ficf) be§ ©eijorfamä aller unb jeber, für fein Unredjt fo gut ató für fein Siedet, für feine Unroafjrljeit fo gut alé f ü r feine 2ßa()rf)eü, für feine Unoerfdjämttjeit fo gut otó f ü r feine SUJä^igung 31t oerfidjern — fo ijaben bie meifteit SSölter »on ifjren ¡Reájten unb greifjeiten nad) unb nad) alle§ ba§ oerloren, mag auc^ nur oon ferne ein @efüt)t i n ifjnen rege madjeit ober erhalten fonnte, ató ob fie auf irgenb eine Strt bai)in fommen fönnten, aud) ben größten 3íegterungé»erirrungen burd) iljr geje^Ii^eé 9ied)t S d j r a n f e n gu fegen. S i e einen 33ölfer »erloren alfo ifjre greifjeit burd) offenbare ©eiualt, anbere burd) Jpinterlift, bie meiften burd) beibe§ gufammen, unb nur 001t wenigen faun m a n eigentlid) fagen, baf? felbigeg burd) iljre eigene ©djulb gefd)ef)en. iDennod) tjaben aucf) einige nod) etroaä oon bem Sßefent» litten iijrer alten 9ied)te unb ftreiljeiten erhalten. Unb nun, roa§ ift aué ben Stftenjdjen geworben, bie itjre ÍRedjte erhalten? 2ßa§ ift au§ benjentgen geiuorben, bie biefelben »erloren ober nie feine f)atten? Unb roie ift ber Uebergang ber 9Jlenfdjen aitó bem ©tanbe ber Unterjocfjung tn ben ©tanb einer red)tlid) gefiederten 33oltófraft i m m e r befdjaffen geroefen? 2)ie @efd)icf)te fagt: bie abfoluten 9fegierungen fyalien fidf), fo lange bie SBelt fteíjt, i m m e r Siebte angemafjt, bie m i t einem roaljrtjaft guten 3uftanbe ber gefeilfdjaftlidjeit 9¡)}enfcf)fjeit unoerträglid) finb, unb baburd) j u allen Seiten oiele SSölfer bat)in gebracht, baf; fie fiií) ben 2lflmad)t= anfpriid)en berfelben unb ber ^Beeinträchtigung ifjrer gefetjlid) gefiederten ÍRed)te unb greifjeiten m i t ben äßaffen i n ber .'yanb rotberfetjt ijaben. — £>iefe 33ölfer feien a6er bann a l l e m a l i n biefem Heitpunft ató ©törer ber öffentlichen íRulje, unb ató ^citibe alíeS obrigfeitlidjeit SJlnfefjeitó, í)in= roieber ató unglütflicíje Srrenbe, ¿on efjrgeijigen unb rad)= fiid)tigen Stufroiegleren »erfüllte 9Jienfd)en — balb aber ató roilbe, barbarifcfie, räuberifdje, bluttmrftige 2ikgel)älje, t m 2infang allemal ató ein unbebeutenbeö ¿ujammeugelaufeneé ^eftalojji'ä fämmtlidje iißevfe. x v i . 23
—
354
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©efinbel, bog lueber £>rbnung nod) Sfjre, nod) eigentliche Sapferfeit fenne, betrieben rootben; — matt fjabe folgen beuten immer bie abfd)enlid)ften @djanbtf)aten ¿ugefd)rieben, fie feien aud) geruütjitttcf) burd) bie 8ef)ler ber fie beein= trädjtigenbeit Dbergeroalt öorfjer fdjon in eine S t i m m u n g gefeilt roorbeit, meiere bie 5Henfd)ennatur allgemein §ur ©eiualttfjätigfeit unb allen barauä fiiefeenbett @d)anbtl)ateit geneigt nindjen; über ba§ feien fie gan^ oor^üglid) iit bem ¿eiipunf't il)ter §reif)eitsfet)be unb gar oft gan^ auffatlenb abfid)tlid) j u ben ©djanbtfjaten oerleitet worben, roegen lueldjen man tljnen roiifyrenb beä ganzen Saufeö iljrer gefjbe bie größten SBoraurfe madjte. ie Wülfer, bie baS 3od) iijrer Sljrannei abgeworfen, ijabeit fid) allgemein, fobalb ifjre Unabljängigfeit anerfanni roorbeit, gar nidjt a!§ bie gefeijlofen, räuberifdjen unb mutf)= willigen 23öferoid)ter gezeigt, für roeld)e fte roäfjrenb iljver greiljeitefeljbe erflärt roorbeit, fonbern oielmefjr atö Sftenfdjen, bie tl)r ölücf mit Dieter OJiä^igung brauchten, unb fid) mit aller ®utmüti)igfeit felber roieber Dbrigfeiten unb iKegierungen mäfjlte«,' benen fte fid) mit großem Butrauen, geroöijnlid) nur mit bem biofeit SSorbefjalt ti)rer alten Oied)te unb greifjeiten unterwarfen. — @ie fagt: biefe Wülfer fjabett faft immer biefer neuen Obrigfeit mit auäge3eid)iteter Sreue unb @tanb()aftigfeit Öefjo'rfam geleiftet, unb tfjucn neuen fieberen, ef)reitt)nfteren biirgerlid)en © t a n b nor^iglid) jur ikrbefferung tljreö tjciuö* lidjen ä^o()lftanbe§ unb iijveö gamilieuglücfg, j u uielfeitiger ileufnung iljrer ©eiuerbfamfeit gebraust, unb baburd) biefelbe 31t einer beneiben»müvbigen .püjje gebradjt.
—
355
—
Sie ©efd)id)te faßt eben fo Reiter: M e biejenigen Golfer, bie eutroeber mit ©eroait ober mit Sift iljrer alten greifjeiten nnb Siebte beraubt rooröett, feien im Slllgemeinen tief unter ben Buftanb aller berjenigen üerfunfen, beneit eö gelungen tft, ii)re Redjte ¿u erhalten, gerner: Redjtlofe b. f). gegen bie l'lusfdjiueifungsnulpi'ürfje ber Regierungen nid]t gejetjlid) gefidjevte Hölter bilben unter allen .öimmeigftridjen eine roett jd)led)terc ©ienfcfjenrace, al§ biejenigen, bie iljre Rechte unb ''Prioilegien gegen iljre Regierungen behaupten. (Sie fagt: Stile ©djälje ber Äünigreidje »ertnügen eö nid)t, iit redjtlofen Sänbern ba§ ^aus'gliicf ber (äinrooljner im allge= meinen auf einen foldjett foliben §u{j 31t fetjen, als eö in (Snglanb, in -pollanb, in üblen iiieid)6ftcibten unb allenthalben ift, mo bie @efe£gebung ben Slugfdjroeifungeianfpriidjen ber Regierungen mit Üraft'unb (ärfolg ein Biel feilte, gern er: Stud) biejenigen £>anbelsftäbte in bett Siuftentfjümern, bie in ifjrem Sßoljlftanb mit benen ber freien Staaten roett= eifern, ergeben fid) nur baburdj 31t biefer Jpöfje, weil fie mitten in red)t= unb freifjeitulofen Reidjen befonbere Redjte unb Freiheiten befifjen, bie ber alle§ oerfdjlingenben -pof= allmad)t innert iljren Mauren ©djranfeit feijen. .fünroieber ift eben fo geiuif;, ba§ in Staaten mo ba§ @rog beS Sßolfö redjtlog ift) biejenige Älaffe oon -JJfenidjen, bie ifjre Redjte erhalten, unb iljren @tanb gegen bie 6in= griffe ber Regierungen gefdjüijt, eine weit gl'iicflidjere, roeit ebelmütljigere, unb im (fangen genommen, roeit fdjätjbarere Sftenldjenflaffe ift, als> bie itörigen redjtlofen Untertljanen. 2)ie Ö)e|d)id)te fagt alfo laut: ©ie §-reit)eit t)at ber SJienfcfyfjeit allenthalben ©nteS getfjan, reo fie fid) erfjalten, unb bie gange 53ienfd)enrace ift allenthalben fd)led)ter, geringer, unglitcflidjer geworben, roo biefeö gefellfclwftlidje ÜBebürfnifj itnbefriebigt geblieben. SBenn wir a6er bann fragen: SBorauf rufjt bieje gefetjlidje ä>olfefraft, bie, inbem
— fic
Q(I"O
bie
©ienicijenrace
ben
einiuoljncr rechten,
33erirangen —
unb
Lebensgefahren;
fo
—
{Regierungen
unb
ben
jeigt
e3
fid),
unb
bag
SBefen
hängigeg
einerfeitä
in
8anbeS=@inrooi)ner
33rob,
fie
biefer
ungefjubelte
Biel ber
ruhet
feist,
2-artbeö=
auf
cor
23rot=
£eib=
$ied)te
gefetjlid)
SilbungSanftalten,
begünftigten
ein
2ßot)lftanb
(Sicherm'igg=9Jiaj3regeln
33fa[?rc'f(eln B e f t e f i t
ju
ber
oerebelt
er()öi)t?
@hre,
gefiederten
356
unb
unb
biefer
eingelenften
unb
u m e§ b e m burd) biefelben ju
Sage
erleichtern,
unb
ein
fid)
unab=
eljren^afteS
Hilter
Derfcfjaffen. 2lnbrerfeit§
wieber
in
eben
fo
gefid)erten
Sßorfehungganftalten,
£)bermad)t
ju
oert)inbern,
Üanbegeinroohner llage
unb
fürltdj
ju
2)er leid)t
bie
SBilbung
bem
gießen
um
alfo
Q3orti)eile,
ju
gefejjtid)
Btoetf
btefer roer
baf?
3'ebermann,
®ie
auc§
fei,
ju
geijt ben
baljin,
ihn
al§
ift
thun,
Äraft foldjen
weiter
alfo
beg
foLI
auSgebeljnt um
ein
Stecht
@eje£
rebet 5)ie
33eftimmung irrungen
eine ber
gelangt.
ben
werben?
alg
eine
gro§e
—
roaS
ihn
h e b e r n ,
mad)en
ift.
©teht höher,
bie ju
Freiheit
tnenfchlidje
wenn
baS
al'ä mag
tonnte.
bürgerlichen
aileö
9ied)t,
fie
biefen
thun,
roaS
roorben?
6'ifahrung
@uropa§
Äütügsredjte
ber
ber © e f e i j g e b u n g
¿u
ber
Stufe
beftimmt:
ein
oerboten
31t t h u n ,
—
©efahren
9Jii§braud)
lebe.
bag
Segriff
oerboten
¡Regierungen
bag
unglücfiid)
ber
beeinträchtigen
ein" © e f e t s
unb
nicht
begünftigten
biefen
weniger,
burch
23ürger§,
nicht
fein
nidjtä
gliidflid),
begriff burd)
gegen
uerfidjert
nicht
oorjüglid) unb
allen
eine burch bie S ö e i ö i j e i t
©efellfiijaft alg
rooijl
roa§
oorjüglid)
•21 b e r f a n n nidjt
toiH=
ba§
gefetjlich
not
Dorjüglid)
©eroalt,
@ t e ift o i e l m e h r gebilbete
irielmeljr
unb
grci^cit
ba§
Bürger
bürgerlichen
( g t a n b e berechtigt ift,
SJiafjregeln
er
betjelbe
ubrigfeitlidjen allcS
begünftigtert
bie er a u S feiner
im
© m u o l j n e r an Seib, @i)re unb © u t h ä n f e n unb gegen
bürgerliche
gefeijlidj
fdimälern.
Semanb,
iönne;
eingelegten
bie
roiber
finb
gum
biefe
burch
Unfinn
ÜJietmtng: eine
aller
äf)niidje
ihrer
i>ev=
—
357
—
U n b bi? SSölfer @uropa§ mürben, bitrcf) bie 2iu§bel)nung be§ $reil)ett§begriffe§ j u einem fotr^en 9ied)t alleä ¿ u tfjun, nid)t »erboten, su einem gleichen Unfinn ber 9lllma(i)tg= anfprüdje, bie ben ©eift aller Regierungen oerbarben, i)i«= gelent't Siud) ein befdjränfteS ÄonigSredit gibt bem Snljaber feiner Siatur nad) ein gro§e§ 9Jia§ pijqfijdjer ©eroalt, beffeit 33efii^ bie menfdjlidjen Neigungen i n jebem 3Serl)ältnifc mit grofjer Ä r a f t jur ©ecf j u entfpiedjenben fähigen 33eftimmung besS §reit)eit§begriffei> |cin. Saufenb unb taufenb £>anblungeit, bie bem vedjtlofen 9Jienfd)en erlaubt [itib, bavf ber eijrcixfefte mannhafte 23ürger liidjt begehen; er ift al3 )old]er oevloren unb ba§ (§cirp§ feineS ©tanbeö, feiner Sürgerfdjaft, feiner S n n u n g ift e§ ebenfalls, fobalb iljre 9inturgefüi)le innert ben ©d)ranfeit iljver büi'gerlidjen 8aufbal)n auf eine i(rt gereift worben, ba^ bie Ävaft il)rer entgegenfteljenben bürgerlichen 23ilbung bngegen o!)nmäd)tig wirb. 2111c Areiftaaten ber 2Belt tjnlten aud) in ihren gliicfItdjften (Spodjen btefen ©efidjti-punft feft i m 21uge. £>efs= nahen bie natürliche Freiheit ber 5Jienfd)en in'benfelben weit [iefd)ränfter ift unb fein mufj, als> i n ben ftürftenthümern, beren .fiabinete bei ihren §Illmad)tijaniprüd)en mit 3}olE nnb ©tänben immer beffer juredjt fommen, wenn beibe fid) ¿ u ber ganzen 9laturftimmung redjtlofer 9)ienfd)en erniedrigen, al§ wenn fie burd) bie befdjränften (Sitten be» republifanifdjen Regime einen Schatten non rairflid)er 23üvgerfraft i n iijrem S n n e r n erhalten. 2)a§ SSolf lä§t fid) nie luftiger u m fein SSrot, feine Cvljre unb u m fein 2Mut bringen, unb ber Saumettaitj ber ©efpoiie mad)t e§ nie ruhiger/ als ba, wo 33otE unb S t ä n b e 3?rot unb @hre unb 23liit w e n i g e r achten al§ '¡Pomp, S a n j , © p i e l ' u n b SJifäbdjen; ba ift eS, wo fie bie natürliche Freiheit mehr fdjä^cn, al8 ba§ bürgerliche Siecht. i}Iu§ biefem ©efidjtepnnft ert'lart fid) aud), w a r u m fo fiele ffteifenbe, bie au3 jiürftenlänbern nad) (Snglanb, ¿pollanb unb nad) ber g d j w e i ^ fomrnrn, in biefen i ä n b e r n mediieU weife balb bie größte Stjranei, bnlb bie größte Freiheit anzutreffen glauben, babei fid) aber baljin Bereinigen, bafj ber 3Boj)lftanö biefer Scinber i m allgemeinen ben Sßohiftanb aller ftürftenlänber weit übertreffe. Silk bieje (Staaten genießen noch jefct in oollem SJiafce
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359
-
fcie Solgen ber fd)önen Beitalter, reo bae ©leidjgeroidjt bev Siebte ber {Regierung unb beß 23olf3 itt allen © t ä n b e n gefellfd)aftlid)e SBiiöljeit unb bürgerliche .Straft bilbetc, unb olfo baä ,pau§glücf ber @tnrool)ner unb ben 2Sof)lftaitb be§ ©taateS auf Saljrljunberte unb auf Seiten ijtnaug gviinbetc, roo biefeä @leid)geroid)t fd)ott längft erlofcfyen mar. (SS ift einem 9Jfann, bev i n feinem isreifiaat gelebt, roirflid) unbegreiflid), rote aud) biefe§ fcijon längft oerlorene @leid)geroid)t ber 3ied)te, ba roo eS einmal roirflid) geroefen, nod) fo Diel reine Ävaft für ben Söofjlftanb ber 9jienfd)I)eit 3urücf läfjt- — SÖie i n einem foldjen Sanb mitten unter auffallenben ©efefcen unb ©ovgiofigfeiteit, unter ftofjcnben 2öillfürlid)feiten, unb allen Slnftanb oerljünenben SRegierung§= anntafeungen, bie grofse SBolfSmaffe fid) bennod) immer au^eid)net — roie mitten int ©eroirr einer alieS ju bemnten fdjeinenben SBvotjagb, taufenbe auf einem 3roed finben, roo e§ i n ben 9JJonard)ien Rimberten balb ju eng roirb — roie grof, Der^ältnijjmäfetg in biefen Säubern ber @ r a b ber 23raud)barfeit unb ©ienltfäljigfeit ber 9)fenfd)en= jaljl, unb roie nielfeitig biefe Äräfte i n Stjätigfeit gejetjt roerben. — 2£ie alles! biefe§ i n f o l g e n S t a a t e n rote sott felbft geijt, unb rote roal)rl)aft i n benfelben bie nutzbaren f o l g e n Dort roirflid) nidjt mef)r i n iljrer Ä r a f t ftel)enbeu fRed)ten unb ^reiljeiten, biefen 33ölfern immer nod) ju gut fommt. — ^reilid) roerben unter biefen Umftänben alle biefe © e n i e f j u n g e n etroaS g a n j a t t b e r e S a l 3 fie waren. 2Baä fotcE)e 2BfI!er etnft al§ iljr Oiecfjt genoffen, geniefjen je^t bie @öf)ne als ein Sllmofen; — mag bie 23äter mit @id)erl)eit befafjen, ba§ ift unter biefen Umftänben ein prefärer ©enufj, unb bie 9Jienfd)enrace finft nad) unb nad) j u ber innern 2lbfd)roäd)ung redjtlofer Wülfer in ben föniglid) organifirten ©taaten hinunter, öfter fie muf? burd) irgenb eine äu§re ober innere S k r a n l a f f u n g ¿ u m (Smporftreben nad) bem 9ied)t unb ber Ä r a f t ber Später, nad) bem Urquell itjreö SBoljlftanbeö, nad) bem @leid)geroid)te ber 33olföfräfte unb ber Äräfte ber {Regierung jurücfgelenft roerben. —
—
360
—
Sdj näljere micfj mieber ber £auptbegebenl)eit, bte ropasi U r t e i l über bie 33egriffe Don g r e i f t unb 9Kenfd)eit= ved)t für ben Slugenblicf getrennt Ijat. in'nnt'veid) ift bind) ba8 2leu|erfte fetner 9Jegterung§= uerirrungen bafjin pefommen, ba§ e§ auf einmal alle S a n b e feiner gefellfd)aftlid)en D r b n u n g gerriffen, unb bte Siebte mtb |hititlegien aller ©täube, aller ^romn^en, aller @täbte, aller ©emeinben, unb aller 5ftenfcfjen gcrnicfjtct, unb felbft ben 33ifd)öfen fein anbereg Oiedjt nodj greiljeit übrig liefe, alg biejenigen, toeltije (Berufter unb ©d£)netber mit itjneit gettoffen. @ o ein SßagftücE Ijatte bie SÖelt nod) feine§ gefefjen; feine erften Solgen erregten 6ntfet)en. — SBer tutU bie 3al)l ber DJienfdjert nennen, bte Unredjt leiben — roer rotll beit S a m m e r ber Älagenbett betreiben, nnb bie ©efül)le ber SJlenfdjen auSbrücfen, bie ju taufenben @i)re, ©tanb, © g e n t i u m unb geben öerlieren muffen unb jebntaufenbetx brotlos in ber S r r e I)erum manbeln! — SBer entfefot fid) nidjt nor bem allgemeinen ©tillftanbe ber ©eredjtigfeit, cor ber traurigen Unfidjerljett unb »or ber SOienge beS gjlotböü! ©elbft ber 9Jlann, ber e§ über ftcfj nermag, alles Hebel, ba8 nun einmal begegnet, alö gefcfjelien, unb bie unter* Itegenbett Unglücklichen al§ eine |)artei angufeljen, bie mit itjrer @egen=Xpartet ettt gro§eä ä tout gefpielt — felbft berjenige, ber unparteiifd) genug ift, aud) je£t nod) fid) an bte 28af)rl)ett gu Ijalten, bafe biefe je^t Ünglücflidjen, als gartet betrautet, i n einem Ijoljen ©rabe felbft ©djulb finb an bem Unglücfe, ba§ fie betroffen, — ba§ fie nid)t beffer finb, alä bte fie fei^t brücfen, unb eben wie biefe ben SSorfalj hatten, il)re (Snbäroecfe mit eben fo menig ©djonung beg -9)ienfdienblute§ unb ber 9Jienfd)enred)te burd^ufefcen — felbft biefer Unparteiifdje !ann fiel) nidjt oerljeijfen, bie Slbfdjaffung beS S:i)ron§, ber Parlamente, ber $)riDtlegien, be§ 2lbel8 ijaben in bie Sage unb bie Umftänbe non Ü M l i o n e n 53ienfd)en un^äljlbare gücfen l)tnetn gebracht. — © r fanit fitfj nid)t üerijeljlen, biefe alten 53anbe ber gefeUfdjaftltrfjen
—
361
-
Srbnung Ijaben, inenn aud) bie 2tu§fd)roeifungen tljreS braudjS in ii)rer ganzen 2luebel)nung eingeftanben werben, bennod) in iljrem Siefen Sieles gehabt, ba§ einzeln ges uommen, auf ben Buftanb einer großen Sln^atjl 9Jiett)d)en @ute§ roirfte — SSteleä Bon biefem ©uten Ijing gioar ganj gufctCfig an ber alten Sage ber @ad)en, unb mar oft fogar eine ?volge be§ 5)iifebraud^ öon Stanb, (gt)re unb $)ritiilegien, aber ferne SSirfung auf ben SSoIjlftanb mar bie nämlid)e. 2tLIeö biefeö mangelt jetjt, unb nod) ift in ber befteljenben Drbnung ber 3)inge feine ©pur ba, rote bie ungeheuren hülfen mit ebürfniffe ber Reit unb beS 2i>elttl)eilS erforbern, bafe fid) ber (St)rift, ber ü)ienfd)enfveunb u n b ber ^ i l o f ü p f ) »ereinigen, unoer= I)olen 31t ber äönljrbeit ¿u ftoljen: S i e europäifdjen ©abinete Ijaben balb allgemein m i t ben iRedjten u n b s J)riuilegien, b. b- m i t bem 33rot, m i t ber ($l)ve, unb m i t bem SBlute beS niebeven 3)lanne§ i m Sianbe leid)tfinnig gefpielt. 5 ) e r ajolfebvutf bcS SBelttljeilS ftabe eine ^ ö l j e erreicht, bafe er nid)t meijr I)abe fteigen fönnen — unb eS fei be-= fonberS in I s r a n f i e i d ) i n einem l)ol)en © r a b e bie ®cl)utb ber 3iegierung geirefen, baf; biefeS 9leidj, nadjbem eS
—
365
—
Rimberte lang ein Seifpiel Dort Untertterfimg unb 9ln= l)änglid)feit an feine äicrfaffunq unb an feine Jitünige gegeben, bie biö ¿ur iKuöfdjiüeifung unb Itnmännlidjfeit ging unb bie e§ enblid) bat)in gefiiljrt Ijaben, bafj eö Don ben alten 33anben ber öffentlichen £)rbnung, fein einjigeg meijr ol)ne 5>lbfd)eu in§ 2luge faffen fann — fonbern ficfj lieber and) l)alb blinb in ben gabtjrintljen ber Sljeorie oerirrt — «13 tuieber auf bie 23af)n öoit Ue6ungen unb ©midjtungen jurüct gu lenfen, oon benen ef> roeifj, ba§ felbige feine Später unb ©rofjoäter nur fdjtmijen, jungem, feufjen unb bluten gemad)t. 3d) menbe midj an bie ©efeijgeber biefeS 9ieic£)S: Bürger! 33ei allen möglidjen gormen ber gefellfdjaftlidjen @in= rid)tmtgen ift baö SBefen ber bürgerlidjen ftreiijeit immer einsi unb eben bnffelbe — nämlidj bie gefefelid)e Sid)erf)eit beS 23itrgen> gegen tmberred)tticf)e Slnmafjungen ber biirger= litten Dbermadjt. @£> ift aber in ber Statur bes> 3)ienfdjen gegrünbet, baf? biefe £)bermad)t, infofern fie ficf) als foldje füljlt, immer jum Uebergeroidjt gegen bie ifjret Sßilltiir entgegenfteljcnbe äiolfefraft, b. f). gur ©eSpotte l)inlenf't. 2>a§ .fnnftreben ¿ur ©eepotie liegt alfo in allen möglidjen formen ber ©ouöernementä, unb man barf nid)t benfen, ba| tn biefem Salle blofjeä Siadjgeben ber eilten Partei in i){ucffid)t ber ©innlidjfcitggeniefjungen, n>eld)e bie anbere anfpricE)t, bie empörten ©enuittier «lieber ¿ufammenbringen werben. 2iuf biefem Sßeg gefd)iel)t nid)tö, al§ ba§ bie geminnenbe Partei bie nad)gebenbe auffrißt. (SS fjilft in bieiem Salle nid)tw, als ein neueä (ärroadjen ber 3Sater = l a n b s l i e b e unb ber r e i n e n © r u n b f ä j j e , auf benen ba§ 3Üoi)l öe§ -2Saterlanbe§ unb aller Staaten ruljt. .Könnte id) ba§ 33ilb ber Slufevfteljung ber lobten ent= werfen, id) mürbe baä 33tlb ber @ e m i i t f ) ä f t i m m u n g entroerfen, bie baö 23aterfanb nad) jeber ¡ R e o c l u t i o n gu f e i n e r ülöiebeifjerftellung bebarf. ©er @eift ber 3ie= Solution mufj oerfdjminben, aber aud) ber letite © d j a t t e n
— beä
Xlrtret^tS,
bag
fie
366
—
fjeroorgebradjt,
mu§
mit
if)r
üer=
fdjnrinben. •Bianit bid)
aug
tobte
ba3
unferer uns
3?off3!
Unrecht ben
unb
©er
bei:
SSrüber!
.pänbe
S'lutfjen uerfdjlingt. Uebergang
oon
l)eud)lerifd)en fittlidjen 3bee
unb
—
ber
—
auf
ber
g-riebeu,
unb
ber
©emütfjgftimmung
ber 9 j i e u f d ) e n ,
(ärbe.
—
©er
SSoraug, nid)t (§g
bafj
'.^etlanb ial)
er
bie
um
nid)t
93fenfd)en
überlaffen,
wie
befriegten.
ber f e i n
6r,
feinem
Ijeftigften
Sinfjänger
ftecfen
befafjl
fal)
—
SKenfdjen
©er
itrieg,
mu§te
er
—
ivtrc^e Borbereitet, bafj
er
anfing,
itt
unb
alleg
gviebengfürft
fein
ber
nutzte
unb
311 o e r f d ) l i n g e n
3ied)tä
u n b ber b ü r g e r l i d j e n D r b n u n g
allen
9Jiitteln,
tueidje
bie
3efu
unb
ijtmmlifdjen
alle
in
fein
irbifdje
bin
ber
unb
(Sci)cibe
balb
für
bie
— mar
ber
jur"
fo,
freien
bürgerlichen
31t u n t e r g r a b e n . gegen
er
unfid)tbare
Swerf' beg
ju auf
ooraug.
ba
@efellfd)aft bem
9Jiad)tl)äber
fie
Broetfe
Äeime
aud)
—
SBerf
wollte
bie
erften
ftunbamente
SSaterg
id)
JReoolutionen
mar
mit
jum
Äirdjengejdiic^te
mar
3uftanb
unb
weit
mufjte:
biefer 2 B e l t
9ieid)
©gentium
fo
fonbern Ävteg
fetner
Ätrd)e
beg
ber
er
itjrem
anfunbigte, bemt
bie
alle Sieootutionen
©djwert
(äinbrucf
9te=
unb
erflären
bie
ber
gegrüubeten bi'efer
©gentium
auf 6'rben,
in
ber
J)rtnjipten
felbft
biejer
¡Heid)
unb
ipoorgefjenben
bie g a n j e @rbe f ü r
Stimmung
ben
fommen
ben
SReuolutionS«
biefeg U e b e r g a n g g
bag
i[)ren
ii)r
mag
uug
eine
in
Reiben
©leidiljeit
fommen;
tneldje
—
erzeugt
aug —
iijretiüiüen fidi anberg
ber
bag
felber,
Uebel
fdjilbert, SJieiifdjen,
ber
auf
geboren, ^ r i e b e n j u ftiften tonnte
mad)t!
s
(Einrichtung
e^eugte
ber ftill
ben
unb
üoluttongübergang
vSriebenSftifter,
Unfinn,
ju
Suben
greitjeit
bürgerltd)=menfd)lid)en
ben
23ürgerglüd'g
ilieoolution
Äraft
unb
äkrroilberung
© e l b f t ber d ) v i ( t i i d j e
©elbftftänbigfeit,
einer
tobte unb
erfjebe
Siebe,
pofitiocg (Sigentijum
pl)t)ftfd)en
Dfjnmndit
bie
fd)lagen
jeben
tefift,
biefe
tobte
£aug=
bie niiilionenfad)eg
immer
uttä
unb
¿ufamtnen einer
bu
gib
—
itnjves
Uebergang
(Siinöfhtti),
wo
unb
SSorjeit,
¡liutncn
bie
—
©unfel,
leibeitben
bei
(tetjen
be§
beincm
ben
©rünbuitg
Unter SÖillen iljves
—
367
~
SföeltreicEjö Brausten, mar iijneit feineö fo a&träglic^. alä baS fteubal=r Äircljenredjt fcffelten. 5Ricf)tä mar i!)nen baijer fo briicfenb, unb üjren Slbfidjten fo |ef)r entgegen, alö bie liberale (Sjriften^, bie SefuS CSijriftuS beu Ungliicflidjen, ben 2lrmen unb Serlaffetten i m ©djofje feiner Älrdje fidjern wollte. — — — @o weitljer fdjrieb fid) ber D u e l l ber Verfolgung 61)rifti u n b feiner Seijve, unb ijierouö erflärt fid) ber SJtifjoerftanb i n ben Sinfpradjen ber 3Jeid)en unb ber Sinnen. SDie große Ssrage ber greiijeit ift n u n biefe: 2Saä fiebert bie gefeijlidje SSolfefraft üor ber ©efafjr, bem egoiftifcjjen -pinftreben biefer Dbermadjt j u unterliegen? — üDiefe Srage aber ¿ u beantworten wirb m a n feljen muffen, woburd) e§ bem © g o i ö m u ä biefer Dbermadjt immer ge= lungen, bie gefeijlidje SBolfgfraft fo j u entwaffnen, bafj fie ifjreit Slnmafjitngeu fo Biel als nid)t mel)r i m SSege ftanb. S i e ©ejdiidjte wirb hierüber atigemein antworten: S i e bitrgerlidje D b e n n a d j t l)at »on jefjer, u m ju ifyrem 3wetfe j u gelangen, biejenigen klaffen oon 23ürgern, beren gefe|lid)e ?JiecE)te itjr a m meiften im ÜBege ftanben, ¿ u fo fd)led)ten unb geringfügigen 9Dienfd)en werben laffen, ba§ iijre 3Jed)te unb iijre perfihilidje 23efd)affenl)eit fid) ¿ufammenfdjicften, wie eine ^auft auf'ö 2lug — ober wie eine 3iüftung ber •SBorjeit auf bie Jpaut eineS 2Beid)ling§; fie l)at fid) oon jetjer ber 33efted)ung bebient, unb bic 9jfenfd)en in ber Sioti) mit leeren ^joffnun^en f)ingel)alten — fie i)at fie bei nagenbem j u n g e r einen iiiaufd) trinfen gemacht unb im ©djrecfen batjin gebradjt wo fie o!)ne ^urdjt nie Eingegangen wären — fie tja't oon jefjer jebe Siicfe au3gef{>äi)t, weidje bie ¿utrauengtiolle ©efeijgebung il)ren Slitmafjungen offen lie§ — fie i)at bie 9)ienfd)en oon jeljer ber £eibenfd)aft unb bem 3rrt[)ume preisgegeben unb fie baljin" gebracht, bie llttwürbigen {jeroorju^eljen bamit bie SBiirbigen fraftloä blieben — fte fjnt oon jefjer gegen bie augge^eidjnete S u g e n b ben 9teib ber Sftenge erregt, unb ber auggejeidjneten Ä r a f t ben .ftopf oor bie &iifje gelegt. ©a|s fie bae nicfjt fönne, ober
bafj e§ iljr
wenigftenS
— nicfjt mefjr
[o
leidjt werbe,
SBolfsfraft
31t
entfröften
ift
eure
ouf —
—
alle bief)
biefe Strien 23ürger!
bie
ju
gefejjlidje
oe't'fjtnbent,
23e|timmung.
©aljin lanb
368
frei
mü§t
iljr
macfjen
roenigftenS
fielen,
m e n n iljr b a §
33ater=
roollt.
Um baijra 31t gelangen aber müßt iljr eud) [elber fennen, «nb bie Station nicf)t für beffer achten ala fie ift. ©efe^geber! iE>r müfjt baö 3ufünftige burd) baS @egen= tuärtige an ba» Vergangene fnüpfen. £>a8 großen
©egemuärtige
SSevfe.
ift
alfo
baá
eigentliche
33anb
eureé
—
S r r t iljr eud) in ber SBefdjaffeufjeit beäfelben, fo wirb ficjj baéfelbe auflöfen, et)e iljr eö redjt gefnüpft tjabt. S)aö bauen
lebenbe
Seépotie. ©te in
SBefen
3Tnfpvüd)crt
99ieE)reren. Unb täglid)
ber
iljr
Wenigeren
iljr
einer tief
euer
Sßerf
oerborbenen
entgegenarbeiten als
auf
eine
ba»
S t i m m u n g
BitcjeUofigfeit
ba§
Önit
Uebel,
bem
iljr
fjerrfcfjenben ( S t i m m u n g S i e
ber
anbereé,
jur
auf
ba§
aber, nid)tá
fyertfdjenbe
mefjr
^Begriffe
roeldjeé
follet,
Sügellofigfeit
@ut
unb
ift in
231ut
ber
lenlt
fidj
—
bie
ÍJJefjreren liegt
auf
i f t g a n ¿ bas> Ä i n b
— ©eépotie
iijrem
ben
@efd)led)t,
müfjt, 33ürger,
eraltirten oon
unb
S3Iut
entgegen eureé
33eg'riffe
Volferedjt
eure§ -in
SSolieS
ben ber
ílnfprüdjen
ber
SSenigerett.
arbeiten
jollet,
Slljo
tief i n
ber
ÜBolfeä.
Dom
Äönig§red)t finb
übergegangen.
in
eyaltirte
—
Guer 33olf in ben Mmadj'töanjprüdjen feiner grcil)eit6= Dcrirruitgen tíjut alleä baS, roa§ euer £>of in ben SSerirrungen feiner, ben euren entgegengefefsten, aber i n iljrem SSefen gan$ äfjnlidjen M m a d j t a n i j n ü d j e n getljan l)at, unb wirb, luenn eg fortfällt, immer in biefem alten Jpofgeift j u ijanbeln, fo lueuig frei unb gliicflid) werben, alé eS unter feinen Königen frei unb gliicflid) geroefen ift. Siefeé
SSolf
Äerfermeifter meljr
eé
fid)
roäljnt,
bie
mad)e
e § frei
biefer
Saune
blofje —
Saune
aber
überläfit,
bie
gegen
feine
Sßaljrljeit
befto
meljr
alten ift,
je
oerftnrft
—
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eä feie erftcn £)tnbermffe fecr wahren greifjeit iit [td) fetber. ©efejjgeber! 3f)r müfjt bie cjcaitirten SSecjvtffe, feie un= glücflicfye 9Jienfc^ett nad) SSeblam bringen, im'9Jiunbe eurer ^Demagogen fraftloä madjen — ifjr mü§t eilen, bem $ret!)eit§= taumel eurer M a j o r i t ä t gegen bie 9Jiinorität ein @nbe j u madjen, ober bie immer fd)lauere unb reifere 9Jiinorität hrirb bie grofje beerbe ber Majorität, bie fie nodj jetst f ü r nidjt§ onbereä al§ tfjre entlaufenen ©Clauen achtet, ficfjer unb balb wieber an ifyre Äette bringen. 23ürger! idj rebe Ijart, — aber menn iljr ba§ 33aterlanb retten tuotit, fo mü§t iljr bie SBelt überzeugen, ba§ bie SSerirrungen eureg befpotifdjen -£jofei> nidjt nod) im .pinter» grunbe — eigentlich bie ©runbfäjje ber franjöfifdjen 5Re= publif feien. 3 ^ r müfjt e§ fjinbern, ba§ bie f e m m e s e n t r e t e n u e s eurer ^Demagogen bem SSolfe nidjt merben, roa§ bie d u B a r r y unb P o m p a d o u r bem ©rofjoater be§ unglücftidjen 9Jlanne§ geroefen, ber traurig unb ftreng ber Sitten S ü n b e n büfjen miifj. 3f)r müfjt es |inbern, ba§ euere filles bie Nation nidjt djarafterloS madjcn, wie fie ben ^jof djarafterlog gemacht ijaben. — 3f)r mü§t ben 33adjanalien, bei benen fid) oer= rucfjte SBeiber aus^eidjnen, ein (gnbe madjen. ©efeijgeber! S i e SSelt Ijat übel getf)an, ba§ fie ben (glauben ber ( S t i f t e n Ijat Derfpotten laffen, id) roitl mein ©efütjt über biefen ©egenftanb mit ben SBorten meines Ungenannten auäbrücfen. ,,©ie taufenb eblen Wenfdficn, bie religiöfe 33ebürfniffe „Ratten, bie nid)t blog bie 9)ftid)ten ber ©efellfdjaften fenneit „roollten, fonbern frcf) nadj beftimmten unb fjeiteren 9iuß= „fidjten fefjnten, unb L i t t e l fugten jur 23ereblung iljreo „SSefenS unb j u r ©ulbung unnermeiblic^er Uebel; biefe „eblen 9Jienfd)en bie in tfjrer Sibel alleg fanben, beren „@eift burd) btefelbe bie erfjabeufte Siicfjtung befam, unb „bie fo öielfeitig geigten, bafj fie einen reinen unb jdjönen ^eftalcjji'ö iämmtlictie Sößerfe. XVI. 24
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„@inn tri tfjvern Snnerften ^aBen, au§ bem bie ebelftett „©runbfäfje jju fjanbeln unb ¿u leiben cntlpran.qen — " „Slber wte ein faltet: SBinb bie ¿arteften iölütfyen mit „einem tobtet, fo würben bie lieblidjen 331umen reiner „(Smpfinbung be§ göttlichen ©trebenä nad) einem fjöljcrn „3iel, «nb bie 2ll)nbung biefer beffevn 93ienfd)eit burd) bie „wilbe @otte§üerläugnung gemidjtet, bie in unfern Seiten „alle @d)ranfen ber 5ld)iung, ®d)onmtg unb (Sorgfalt, ^u „ber bie gefetslidje 9Jienfd)fyeit öerpflidtjtet ift, fo allgemein „mifjfennt." Srauert; iljr Uranien, wenn iljr ba3 Bewgnif ber SSBelt über eure 5äu£>gewanbevten ijört! — 55a bie Bügellofigfeit ber üJlaturDerroilberung, beren fie fcfyulbig ftnb, nidjt mit iljnen auägewanbert ift, fo l)errfd)t fie nod) in eurer SJtitte — fie fjerrfdjt in eurer ^aujptftabt — trauert i£>r granfen! unb euere ©efeijgebung oerirre fid) nidjt fo tief, ba§ erfte SOiitiel gegen biefe Uebei 31t t>erad)ten. — (äuer ©eniu§ bewahre eud) »or ben 33erirrungeit ber Sreiljeit unb be§ Unglauben^ bamit ifjr nidjt in eben ber •ÖanblungSweife oerijarvet, beren eure Könige ftcEj burd) bie Skrirrungen ber ©eßpotie unb be§ Aberglaubens fdjulbig gemadjt fjaben! Seijt nod) ein Sßort. SSaterlanb! ©eine ©runbfä^e gegen frembe Staaten finb unredjt — bu bieteft ben 33ölfern bie ftrafjeit an in einem ilugenblicf, ba bir bie SBelt bie ©einige ftreitig rnadjt, unb inbem bu bein Slnerbieten mit ber galten 9lnard)ie beiner gegenwärtigen SSolföftimmung unterftütjeft, ift baffelbe nidjtö aitbereS als ein ¿ubringlidjer unebelmiitljiger SSerfud), ben alten 3uftonb ber ¡Bölfer in einem SiugettblicE auf^ulöfen, in weldjem bu unter ber garbe biefer woi)l* tljätigen 9lbfid)t bie fittlidjen ^inberniffe eine§ beffern 3u= ftanbeg, felbft millionenfad) unter iljuen evl)üf)en unb wegen ber ©ewaltfamieit beiner gegenwärtigen Sage um beiner felbft willen nod) erljöljen mu'fjteft. 2)«3 ift 2Bal)ri)eit Skterlanb — ßuropa !ann gitv gän3=
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lidjen Sluflöfung ber Bürgerlichen unb religiüfen Sanbe feiner alten SSerfaffungen, ohne ficfy feinen gänzlichen 3iuin gerbet» 3«3tel)en, nidjt £>anb bieten. 35a8 @ro§e (gros) beö 33olfe§ ift Bei fernem nicht ge= bilbet, immebiaten Slntfjeil an ber Sßerroaltung ber £-anbe§= regierung ober auch nur an ber ©efeftgebung ¿u nehmen. 916er baä SBefen ber bürgerlichen greifjeit, ba§ ©leic^geroid)t ber Siebte unb eine bent SRiPraucf) ber Dbermaajt ber (Regierung genngfam norbeugenbe gefejslich gefiederte SBolfö= iraft hat üollfommen ^piatj ohne bemofratifche ©runbfäfee — ©ie Stufenfolge ber gefellfd)aftlid)en greiljeit bleibt immer mit ber ¡Stufenfolge ber menfcfjli^en (Erleuchtung unb mit bem befteijenben gufje be§ bürgerlichen @igentl)um§ innig oeritioben; SSölfer, bie noch etroag ¿u uerlieren haben, organifiren fid) nicf)t fo leidet als biejentgen, bie fd)on alleö oerloren haben. ®a§ fjaft bu in granfreich erfahren; e§ fträubte fid) mehr als Sßormä unb ©peier unb SCRaing, unb e3 hatte Siecht. 2)a§ üftämlidje mürbe bir überall begegnen, Wo bie SJienfdjen auef) nur in einem erträglichen @rab wol)l finb. 33aterlanb! e§ liegt bem 9Jienfchen nichts an ber Freiheit, wenn er glücftid) ift, unb wenn er e§ auch nur J)alb ift, fo liebt er feine 9iuhe unb feine Grippe ju jel)r, als ba§ er biefe leicht auf§ (Spiel fefee. £)aä ift freilich feine tobrebe auf ihn, e§ ift mit anbeten Söorten gefagt, er laffe [ich gern an feine Ärippe anbinben, wenn er nur gutter barin finbe. Slber e§ ift wahr, ber Sftenfdj ber halb glücflidj ift, bleibt gern ©clao, unb e§ liegt in feiner Statur; er erljebt •fiti» mir burdj bittere ©efül)ie betS ©lenbg bahin, für bie Freiheit ba§ auf ba§ i&ptel ¿u feigen, wag bu barauf feljeft. Sßaterlanb, bu wirft mit bem gortfehritt betner ^Begriffe bie Statur beS SJienfdjen nicht änberit, unb e§ ift immer abfdjeulid), in fremben Sänbevn bie Seibenfehaft ber immer irrenben 5ftenge bahin ¿u ge6raud)eit, gefeljlidje Oiegenten mit Uebermafj unb ohne Serhältnifj mit ihren wirElidjett gehlem p fränfen, unb jeber äktfud), ba& Sattb, ba§ 24*
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frteblid) unb glücflid) ift, burdj fremben (Stnflufj j u begor* ganifiveit, ift i m m e r eine unnatürliche Jpanblung. 3 d ) rebe nidjt ffiefpoteu bog 2 ö o r t , nein, 23aterlanb! tdj rebe ba§ ä ö o r t bir felber; bu w i r f t burcf) biefeg S e n e l j m e n bie S a d j e ber gegen bid) nerbunbenen 9Jiäd)te j u r © a d j e oller ii^re 3ffut)e' u n b 33el)aglid)feit liebeuben 9Jienfd)en madjen, unb baburd) felbft baö SReifte beitragen, ben Ä r i e g gegen btti> ¿u popularifiren. SSenn id)8 fönnte, fo mürbe id) m i t ben ©efe^gebcrit g r a n f r e i d ) § reben — ober nod) lieber m i t bem e r f t e n b e r b e u t f d j e n S u r f t e n u n b j u itjm fagen: 3)a3 Unrecht ber S u r f t e n gegen bie S ö l f e r ift g r o § , © u r o p a m a g bie SlümadjtsjDerimtngen ber «pöfe nidjt mel;r ertragen. — © u tjaft iüfjerefien, bie (Sble, al§ eine ^Betrogene i n § © r a b tragen, u n b Sofepf) ben B r o d t e n bem S r r t i j u m uttter= liegen feljen; u n b bein erlaudjter ffiater fanb bie Sffialjrfjeit u m fo Diel weniger, je m e | r er fidj i n iljrem © u d j e n ernuibete. —• g ü r f t ! bie STOetnljerrfdjaft, bie oljne ein gefeüfdjaftlidjeS ©egengetuidjt gegen if)re SSerirrungen gelaffen w i r b , ift ü b e r bie menfdjlidje i i a t u r unb roiber biefelbe — unb bie @rbe erliegt unter biefem S r r t i j u m , ber bie d ü r f t e n baljin b r i n g t , iijren SBtllen m i t einer Ä r a f t unb ©eroalttljätigfeit feftju= galten unb burdj^ufefcen, bie fetit 33erf)ältnif; m i t ber Slufmerffamteit ijat, bie fie auf bie mefentlidjen S t e i l e ( p a r t e s i n t e g r a n t e s ) iljrer (änbgrocrfe üerwenben fönnten u n b füllten. © e l b f t Sofeplj II. entri§ ftd) baburd) ben Ä r a n j feinet ^ e i b e n g r ö ^ e unb ^¿irftenn>eigl)ett, ben er üerbient unb erhielt ijätte, w e n n eine gefiederte 8anbe§forgfalt f r a f t o o f l ijätte mitmivfen fönnen, bie Sücfe ber @taat§ibeale auö= ¿ M ü l l e n , bie er n i ( | t fafy, u n b an bie er rtidjt glauben wollte. S ) a e§ aber nidjt gefd)alj, fo oerloren feine 9iormal= fdjüler, feine ©ioilbebienten, feine © o l b a t e n , felbft feine
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@eiftlid)en tu ben ungeheuren Slllgemeinl)eit§formeln, in bie Ijtuem fie paffen füllten, fid) felbft. ift gang unmöglidj, bafj (guvopa fidj t>or bem 3iuin errette, mit weldjem fein gekannter Suftanb, feine fteigenbe (Srfdjöpfung, unb ba§ wad)fenbe 9)tif;Berl)cütnif; ¿wifdjen @elb unb ÜJienfdjenwerti) e§ bebroljen, otyne neue Selebung aller Sßeistjeit unb Äraft ber (Selbftforge, unb of)ne geft= fe^ung einer gefetjmäfjigen SSolMraft, bie pifctjen bem 3ied)t unb ben ®erirrungen ber Surften wie etn §elä fteljet. 9iecf)t unb SBaljrijeit fittb wiber bie Surften, welche bie 3Wmad)t anfpredjen. 2)te Sßelt ift einig, ber Surft ift ein Srjrann, ber baä 5Red)t onfpvic^t, ben einzelnen DJtenfdjen ol)ne gefeJjlidje SBerurtfyeilung u m @l)re, Seib unb @ut bringen ¿ü bürfett, unb er tljut btefefS, wenn er in 3iücfficf)t auf (Snroluung unb Tüfingen ben üBerirrungen feineg Äabinet§ feine, ba'ö 23olf fidjernbe, ©djranfen fe£t. 35er 9Jfenfd)enfreunb wetnt, wenn er allen (Sbelmuti), alle ©eredjttgfeitäliebe unb felbft alle 2lufopferungäfräfte ber beften Surften, unb mit iljnen ba§ gan^e SBoljl be8 SLÖelttt)eiiö burd) einen Srrtfjum in ber 23eftinimung ber Äimigärecfjte öerloren geben fieljt. 3?eutfc|er Äaifer! SSenn je ein S3ol! würbig ift, burdj gefefclid) gefiederte 9ied)te ¿u einem l e e r e n @rabe Don SSofjlftanb unb bürgerlidjer Äraft empor gebilbet jn werben, fo ift e§ baß S e u t f d j e . — feä ift ein btebereS, in fef>r befdjränften Sagen sitfriebettcg, D r b n u n g unb 9ied)t liebenbeö, bet $>fHd)t unb 33eruf männlid) auStjarrenbeö SSoIE. — 9lnard)ie ift wiber feinen ©eift; e8 fudjt burd) alle Siebte unb ^rioilegten, an benen eg inntg ijängt, nidjtg anbereä, alg ©idjerfjeit für feinen |>eerb unb Sriebe für feine glitte. SDeutfdier Äaifer! 35u f)aft ben @d)riftfteller ber fdjwei= jerifdjen Nation, ber bie Sßaljrfjeit metner ©vunbfäfse unb bag 9ied)t unb bie Sugenb ber S«if)eit beffer alg idj beweist, in beinen Stenfi genommen; trage biefem Äenner beä alten heutigen @eift§, trage S J i ü K e r auf, bag SBejeit ber alten beutfdjen SSerfaffung, infoweit fie ben SSölfem
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gegen bic OTmadjtSüerimingen ber dürften unb £)brigfeiten ©djufs unb @d)irm gemäljrt, in ben Urfunben beg Oleidjg ju erforfdjen, unb bann Dereinigt mit ben meifeften beutfcfyen 9Jiännern, 3U $anben ber dürften, bie bie 2i5al)if)eit unb bag iRed)t ließen, bag Problem gu löfen, roie eg möglich märe, ben @eift ber alten beutfcfyen 23erfaffung nad) ben SSebürfniffen beg Seitalterg, jum (gdjutje ber ÜBülfer, unb jur ©idjentng eineg bie mcnfdjlic^e SRatur befriebigenben gefeUfdjaftlidjen 3u|tanbe§, mteber fjerjuftellen, ober ein feeffereg 9Jiittel ju geigen, bem bringenden SBebürfnifj beg 2iklttf)eilg ein ©eniige ju leiften, unb bie innige Bereinigung ber dürften mit ifjveu Sßölfertt burdj anbere gefetplidje SSorfeljrungen 31t beroirfen. — @o meit fdjrieb id), unb taufenb ©ebanfeit burd)!reujten mein Snnerfteg —• — aber id) mar nid)t Reiter, briiefrnber Unmnti) lag auf meinem .^er^en — bie Seit ift miber bie 2ßal)rt)eit — unb miber alle @ered)tigfeit — ; eg ift nid)t möglid), badjte id), baf; bie «surften jetst nid)t alleg ©erebe öon greiljeit unb eon SJienfdjenredjten Raffen unb oer= achten. — — 3d) bebanerte, wag id) getrieben. — 2)ag 9ied)t ber 58elt, badjte id), ift nrie eine ©tetfuabel in einem Suber ,£eu — ber @ang aller Singe ift emig miber bag Sftedjt unb miber bie SBatjv^eit — eg ift ben Seuten, bie iljre 9iolle auf ber Grrbe fpielen, bei feinem Sßorte @rnft, bag fie rebeit. — @o entod)öcrratf), bie SDtenfdjen müßten fid) con ben dürften braudjen laffen, roo^u eö nötljig fei, unb roet bagegen ein Jfted)t anfprecfje, ber fei ein $iarr ober ein (Sdjürfe. D i e Surften fetjen aHeä barauf, bafj fie in feiner ©adje g e g e n b a § 2 3 o l f u m e i n . p a a r breit nachgeben, — u n b ' n o d j Diel SlnbereS — üiel härteres fagten fie gegen baS 33olf. — 3d) fat) bie dürften erblaffen. — © a n n Ijörte idj (Stimmen be§ glucf)3 unb ber 3iacE)c unter ben SBölfern gegen bie Sügner, bie ben Surften alfo in ben Dljren tagen. — 2)ie roilben (Stimmen be§ 3lufruf)rä wirbelten jeljt in bem Sempel. — Slber plötjlidj leuchtete ein Ijtmmtifd)er ©lang auf bem 3!ltar, unb alle (Stimmen oerftummten. SDeutfd)ianbg @eniu§ erfd)ien oor ben Surften. SDie Surften iannten ben ©eniuö unb fnteten nieber. D a rebete 2)cutfd)lanD3 flammenber ©eniuä 3U ben Sürften: Sßie tief ift mein 33olf gefunfen! $ermann8 ¡Söijne btenen nidjt meijr iijren Surften, fie bienen bem fürftlicfyen Unfinn; ba§ tijaten iljre 33äfer nidjt, unb bie dürften iljrer SSäter träumten fiep nidjt, bafj fie baS fdjulbig wären.
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©eutfdjlonb'S IjeiiigeS 9iedjt, ba§ in Sanbe&totlj unb in Sattbeöflefaijr ben legten heutigen SJJann feinem Surften bienftpflidjtig madjt, f d ) ü | t Hermanns legten ©ofjn, wo feine ganbegnotf) i^n Don feinem £>eerbe ruft, bei feinem Söetb, unb bei feinem Äinb — unb biefeg JRedjt ift nidjt nieijr. 3d) ijabe eueren SSerirrungen bie Siebte bei ©tänbe entgegengefeit, — biefe ©tänbe finb nict)t meljr! 3d) fyabe ber 9iu§artnng euerer 302act)t burdj bie Stecfjte besS 2lbelä ©djranfen gefegt, — biefe 9?ed)te finb nicfjt mefyr! 3d) i)abe eudj burd) taufenb Heine Steckte ber SSürger unb be8 nieberen 33o[fö jur Slufmerffamfeit auf bie S t i m m e ber SSölfer tjingetenit, — ii)r liefet ©tobte unb S ö r f e r j u ©runbe gefjen, bomit ba§ 33ol! feine (Stimme mef)r fjabe. — 3d) fegnete bie Lieblinge beS 8anbe§, aber ber ©egen meiner Lieblinge follte nicfjt ber glud) beutfdjer SJiänner, er follte nici)t gum ©cfjlunb werben, in beffen Sibgrunb alle Ä r a f t unb alles» Siedjt be§ ©djwädjeren öerfinfen mu§ — unb bod) ift e§ gefdjefjen! £ e r m a n n § ©öijne, roa§ Ijobt iljr gettjan?! (guropa'S befte Siace ift ju einem ©ienftgefinbel erniebrigt, unb mein SSolf, bog, wenn e§ feine SRecEjte erholten tyätte, mit bem SBofjlftanb (Snglanbg wetteifern fönnie, wimmelt oon ©olbaten unb Settlern. 3ocf) fdjwoll jetjt ber @eift ber SJSor^eit in ber 55ruft ber Surften; fie riefen mit e i n e r S t i m m e : @eniu§ be§ S3aterlanbeä, gib unä SBa^rljeit unb oerföfyne unS mit unfern Sßätern unb mit unfern Äinbern! © e r ©eniuS antwortete: © i e 2Baf)ri)eit, bie if)r fud^et, fdjtmmmt in eueren Sijrcmen! ©cbmöret in bie -£)anb euerer Sinnen: ©eutfd)lanb§ alte Äraft, ©eutfdilanbS alte Sreue unb ©eutfdjlanbS alteä 9ted)t mieber fjeraufteilen! © a fdjrouren bie Süvften ©eutfd)fanb§ in bie frnnb ttjrer Sinnen: ©eutfcfjlanbä alte Äraft, alte Sireue, unb alte 3iecf)te raieber ijer^ufteüen! — © a faf) id) ©eutfdjlanbä Surften Bereinigt mit iijren SSölfern — unb icf) ijörte bie © t i m m e be6 ©eniuS, bie burd) bie f a l l e n beö SempelS erfcfjallte: © a ö 2 3 a t e r l a n b ift g e r e t t e t ! 50?etn ^ e r j fdjlug laut, unb td) erroadjte Don biefem Sraum! — —
(Einige ffitarijtmg^ Fragment
einer
9iad)träglid)e
2Beif)itad)tsrebe.
33emerfungen
jur
Stöenbftuitbe
eittcö
6mftebler(S. iftadjtrag
ju
ben
über
^cftafojji
Schriften. Sdjlujjwott.
erfdjteneneit
{Rebe am 2Beifjttad)tötage 1811. Stuf ber öffentlichen SSibliotfje! ¿u Bürid) fanb idj eine erfte 2lu§gabe ber „Sieben an mein ertjält banad) bie 23emerfung @. 9 SBb. X I I I eine SSeridjtigung. ©iefe Sieben ftimmen wörtlich mit ben in ber ©ottafdjen SluSgabe abgebrucften ü6erein; aber jener 33anb, ber feine weitere Eingäbe über äSerleger ober ©rucfer madjt, entfjält nod) ein gragment ber angegeigten äßeifjnacfitijrebe, ba§ idj nad)träglid) nod) u n f e r n StuSgabe ehtüerleibe, weil eä fefjr wefentlidje Sluffcfjlüffe über bie religiüfe 9iid)tung ^eftalo^iä, wnb namentlich über feine biblifcfjen Slnfcfjauungen entfjält. SebenfaHä ift non biefer Siebe nidjt mefyr gebrutft worben, al§ biefer eine 23ogen; warum mit ©djlufe beö SSogenä abgebrochen fein mag, Ijabe icf) nicfjt erforfcfjen fönnen. — Äinber, greunbe! © e r qeftrige 2l6enb mar ein greubenabenb, er foUte ein greubenabenb fein wie fein anbrer. 5)ie gange Gfjriftenfjeit war gleid)fam in öoUer greube. Seber fitctjfe feinem SWdjften an biefem Slbenb greube j u mad)en. 23orjüglid) f u g t e n alle Leitern ifjre Äinber an ber Ijofyen greube ¿fjeil nefjmen ju laffen, bafe il)r -£>eilanb, bafj 3efu3 6f)riftu§, bafe if)r Gsrlöfer geboren warb. .Rinber, aud) wir fucfjen (Sud) an biefer Srenbe, bafj 3efu§ (Sfjriftuö unfer (Srlöfer uom ,f»mmel ijerab gu un§ gefommen unb ÜJfenfd) geworben, Sl)eil nefjmen gu laffen! @ef)t, ^inber, ben in biefer 5Rad)t neu= gefdjmücften © a a l , er ift ber e a a l ber greube biefer 9tad)t, er ift ber © a a l unfrer greube. @r foll aitd) ber © a a l (Surer greube fein. 2Berft ß u e r n 53licf auf bie Söorte be3
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(Sngelä: „Sielje, icfj öerfüitbige @udj eine gro§e ftreube, benn @ud) ift Ijeute ber ^»etlanb geboren," unb nehmet biefe äßorte, bie @ui| Ijeute ¿um erftenmal alfo t)or 9lugen geftellt worben, ¿u , bie ofjne ifyn nur bie greuben ber @etbft|ud)t unb beS üngütttidjen, wafyr= i)eit£>leeren unb tiebelofen Sebenä fennen mürben! Äinber, greunbe! id) fteije »or (Sud), um, wa§ an mir ift, baju beizutragen, ba§ aud) 3>f)t (Sud) Sefu ©ijriftt freuet in ^eiliger greube, baf; aud) 3f)r (Sud) freuet, feine (Srlöften, feine Sünger j u fein, unb (Sudj burd) (Suer gaujeä Seben al§ foldje, al§ Äinber ber 3Bafyrl)cit, ber Siebe unb be§ djriftlid)en ©taubens» j u bewetfen. 9Jtüd)te eß mir gelingen, baf$ biefer S a g für (Sudj ein Zeitiger, ein fegenSreidjer S a g würbe, ba§ bie heutige 2Beii)nad)t für (Sudj nid)t btofj ein S a g ber ^reube, ba§ fie ein S a g ber (SrUifung, ein S a g ber Heiligung für (Suc| würbe, baf} Sijr bmc^ itjre ^veube (Sud) im ©tauben an Sefnm (Stjriftum ftärftet, unb baburd) im ganzen Umfang beä Sßorteg j u m Seben ber 2Baf)rf)eü unb be8 9ied)te§, ¿um Seben beä @tauben§ unb ber Siebe, junt Seben be§ f)iif)ern eblern 3lf)nöungSfülle auSbrücfte, unb in Sefu ©hrifto in ©rfüllung cjing. S i e gange 23ibel ift eine erhabene göttliche S a m m l u n g
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ber $Denf= unb .^anblungSweife ber ?CRenfc[)en, bie in biefem ©tauben lebten, unb beS CSifevß, mit bein fie mitten unter allen Seiben unb unter allen Äränfungen, bie fie unter ben Äinbern ber SBelt ¿u bulben ijatten, fid) in biefem ©lauben ftanbfjaft erhielten, unb fid) unter allen Seiben glüdlidjer füllten, wenn (ie ©ott iljrem 3}ater gefyorfam waren, al8 wenn fie Bon ber Skljvfjeit ©otteS unb ber Siebe ©otteg ju bem 3rrtf)um unb bem Safter ber Sßelt ijinüber geljen würben. —• Slber 3)iofe§ ©efets follte nid)t erotq bleiben, eä war nidjt ba§ i)öd)fte ©efetj, ba§ ber 9Jtenfd)f)eit ju itjrev SSereblmig Don ©otteS wegen gegeben werben follte; e8 war nid)t baä' l)öd)fte ©efeij, für weld)e§ bie Sftenfcfyennatur in iljrer innevn eroigen .£)öt)e einen unauelöfdjlidjen Slnfprud) in fid) felbft l)at, e§ war nur ein ©efet} be§ 9Jienfd)en= gefc^led)tö, ba§ beftimmt war, nad) bem ©rab ber 3eit= empfänglid)feit feine ijü^ere (Entfaltung ju beförbern. war ein 3eitgefe^ für ben 9)fittelpuntt, in weld)em ©otteö 58orfel)ung biefe fjüljcre (Sntfaitung ber 9Jienfd)ennatur in fid) felbft beförberte; e8 war ein Beitgefe^, baf> beftimmt War, bie 9Jienfd)l)eit in iljrem ganzen Umfang, jit bem, waf> baö Siolf Sörael jetjt für eine SBeile aueicfyliefjenb war, ¿um SSolf ©otte§, ¿um au§erwäf)!ten ©efd)led)t ju madjen. e i n 5)ieffia§ follte fommen, ber baS 3?otf @otte§ al8 fold)e§, b. i. ber ben ©eift ber jübtfdjen Religion, ber ben ©lauben 2lbral)am8 über bie ganje (Srbe jjerrfcfyenb ju madjeit Don ©ott beftimmt war. Öllle oon biefem ijoljen ©eift ergriffenen Männer SSrael'ö hofften auf biefen SJieffiaS, alle $>ropl)eten Setjooa'S Ijatten il)n oerfüubigt. ©aoib, ber SKann nad) bem .freien ©otteS weiffagte Don ii)m, al§ Don feinem (Sofjn, aller ©taube be$ SSolfS nannte ben 9)ieffiaö einen Soljn ©aoibS unb erwartete feine (Srfdjeinung auS feinem @efd)led)t. SIber ber fyolje ©eift ber mofa'ifdien ©efetjgebung war beim iübifdjen 2.iolfe erlofd)en. @ie nannten fid) ¿war Slbraljam'S Äinber, aber bie ffierfe 5lbraf)am'S unb ber ©laube Slbraljam'd war in biefer Seit erne oon ifjnen. (58 war ein ausgeartetes ©efd)lecf)t, baö td) ¿war als Slbrabam'S Äinber oor ber SBelt unb öor ben 9)eftato83i'3 fämmtlictje 2Serfe. x v i . 25
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Reiben grofj bünf'te, aber ben © o t t 3§raet 1 § nidjt tnefjr i m ©eift xtnb in ber SBafjrfjeit anbetete, fonbern oielmefyr allen © i n n für öiefe Anbetung oerloren, unb ifjren ©eift i n fiel) feiber nu£>getö[d)t fjatten.' S i e Hoffnung oon einem 30ftejfiaä, ber S S r a e l oon bem SSerberben itjrer auggearteten R e l i g i o n crlöfcit unb roieberum ¿ u ber Unfdjulb unb Sieinfyeit beS ©laubeng unb ber geiftigen unb fittlicfjcn end)lern unb S p o r e n fa|, unb fid) 9)?ofen unb bie 9)ropf)etett au§ bem SRunbe ber 33ürger unb ©d)al!e erflären liefs, ein Sßoli, ba§ ber $)l)ariiäer= itnb ©abbueäergeift oereinigt, mit bem |)ofIeben nid)t fäf)ig mar, in bem 9Ke|fia§, ben Sefjooa tfjrn fenben mürbe, einen (Svneuerer be§ fitttidjen göttlichen 8eben§ unb beS biefeä geben innerlid) begrünbeten ©taubeng Slbratjam'S ¿ u benfen. (SS erroartete i n if)m einen Ä ö n i g , ber größer al§ (Salomo mäve, einen gelben, ber bie Reiben, benen e3 biente, befiegen unb SSrael j u einem mäd)tigen SSolf, ba§ tjerrfdjenb auf ber (Srbe haftete, ergeben merbe. 2Beld) ein 3Jieifia§ aber märe ba§ für bie magren Ä i n b e r Slbraijam'g gemefen, in beffen S a m e n , mie Sefjooa e§ oer= fprodjen, alle SSölier auf Grrben füllten g e f e g n e t merben. S M c f ) ein €öieffia8 märe baß für alle SSölfer ber (Srbe ge= mefeit, menn er mirflid) erfd)ienen märe, mie biefe finnlicf) gelüftoollen ü)fenfd)en i n ber geiftigen unb fittlidjen 3Ser= irrung it)re§ jetzigen ©enfenä unb ^'anbelnS c§ fid) geträumt i)ätten. @otte§ SBcge fiitb nid)t ber SRenfdjen SBege, unö bie Sfjoven mfteljen bie ©iitge nidjt, bie beS @eifteg'©otte$
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[inb. S)ie ©rfdjetuung beg 9fteiftag, fo rate Slbraljam an tljn glaubte, fowie ©aoib it)n ueriünbiflte, war ntdtjt eine grofje üufjere SBelterfdjeinung, fie tonnte e§ nicfjt fein, greilitf) im Snnern bag erljabenfte gröfjte SBeltbegegntfj, bag je erfdjeinen, bag je gebacfyt werben fpnnte. ¿16er äufjerlid) mar eg ein mtbebeutenbeg 3eitbegegiiif; in einer faft unbefannten @cfe ber SSett. ©ott leitete eg alfo. ©o unbebeutenb bat> SSolf ber Suben, obqletcl) e§ 3et)0öa'ä aug= erwäf)lteg ©cfdt)led)t war, in ber roirflidjen SBelt baftanb, fo unbebeutenb follte ber (Svlüfer ber Sßelt erfdjetnen. ©o warb er aud) oon einigen @beln, bie bag Siefen beö ©laubeng Slbraljam'g unb ben innern ©eift ber jübifdjen SRelic^iort erfannten, erwartet, aber bie gro§e 9DJel)rf)eit ber Suben afjnbeten nidjtö weniger, ©er SOicufrf), bafjingegeben in ©ünbe unb Sborljett, erfennt bie 38al)ri)eit imb bag 5Recf)t, eriennt ba§ ©öttlidie am wenigften, wenn eg in feiner I)öcf)ften Oieiitbett unb Sßiirbe üor feinen 2lugen fteljt. S a g ¡¡Boll ber Suben war unenblid) aud) oott ber Söiöglidjfeit entfernt, in ber |>erfon be§ (ärlöferg Sgrael'g einen er= niebrigten ©iener beg £)öd)ften ju aljnben, unb einen ©oi)n ©otteg, ber in Änedjteggeftalt einljerging, bem nid)t gebienet Würbe, fonbern ber felber bienen unb fein Sebeu für feine ©rüber, bie ÜJienfdjen, baf)in geben follte. S i e (Srfdjeinitng Sefu (Sf)rifti im gleifdj war gan* ba§ ©egentfjeil flow bem, wag fie biegfalls erwarteten. 3el}0öa fünbigte fie iijnen gwar, auf eine ifjver erhabenen SSebeutung würbige 2lrt, er tünbigte fie tfjnen auf btejenige SSeife an, wie er mit 3lbral)am, mit Saöib unb ben Propheten gerebet. (Sin (Sngel ©otteg erfdjten 9Jiaria, unb oerfünöigte iljv iijre i)of)e 33eftimmung. S i e (äuangeliften haben unS ben erhabenen ©efang itjrer ©egeifterung Ijinteriaffen, f)ihet it)n, Äinöer, eg ift ber ©efang' ber ebelften geier biefer ©tuube. Sufag I. Kapitel: SReine «Seele erljebe ben ^errn, Unb mein ©eift freut fid) ©otte§, meineg |)eilanbeg. S e n n er f)at TOebrigfeit feiner OJingb angejeben. ©ieije, öon nun an werben mici) ielig preijen alie Atinbesfinber. 25*
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Denn er Ijat grofje 2)inge ort mir getfyan, ber ba mädjtig ift, unb be3 9?ame heilig ift. Unö feine iBarrntjer^igfeit nwjjret für unb für bei beneu, bie it)n fiirdjten. 6 r übt ©eroalt mit feinem Sinn, unb jerftreut bie f)of= fätjrtig finb in it)re§ ^ e r j e n ä © i n n . 6 r flöget bie ©eroaltigen c o m ©tufyt unb ergebet bie fiebrigen. S i e hungrigen füllet er mit © ü t e n t , unb liiffet bie JReidien leer. @ r gebeutet ber Sarmfjer^igfeit, unb i)ilft feinem ©teuer S s r a e l auf. äöie er gerebet ^at unfern SSätern Sl&raijam unb feinem © a m e n eroiglidj. 3lud) (Slifabetlj, bie 3Sermanbte 9Jtaria§, war göttlid) begeifteit, unb alö fte üon ber begnadigten B u t t e r be3 göttlidjen (Srlöferg befudjt war, unb in ber 9lad)t feiner © e b u r t erfdjien ein @ngel ben armen B i r t e n im gelb. 3 f ) t femtt ben t)immlifd)en ¿-obgefang biefer 2)iener be§ 9lller= I)i)d)ften in biefer ©tunbe, iljr i)(ibt il)n geftevn in ber geiet ber fjeiligen 97ad)t leudjtenb cor euern Siugeit gcfeljcn, unb er ift fjcutc baö feierliche SBort biefer . . . .
9iacf)ttäglid)e 33emerfimgen gu ber Sibenbftunbe eines (SinftebleiS. 5 folgt ber 2. Sttjeil Boit 8 : „ber SJienfd), Bon feinen . . . , bann 10, 36 bis 44 (38 unb 39 in e i n e m in eine Sibfafce äufantmen); bann 2G (44 unb 26 fiitb in ben (ssentenj giifcimmengejogen), 27, 28, 9, 25, 32, 30, 29, 31, 33, 34, 45, 46, 47, 35, 48, 20, 6, ber erfte Bon 6 in folgenber »eiterer R a f f u n g : „Stuf lueldjent Söcg, auf lueld)er ©alin rcerbe id) bief) finbeit, äSatjrfjelt, bie mein Jpeil ift unb mid) ju ©erBottfcnimmtng meiner Statur emporhebt?" — 11. — 2. S l b f d m i t t : 8 unb 21, in e i n e m Stbfafe enthalten, 22, 23, 24, 49, 50, 51, 13 (in gißet Slbfcifcen) 14, 15 (in b r e i Ülbfäisen „3»ifd)en . . ." „«Iber . . ." „(£o iedjjet") 17, 18, 19. 3. S l b f d j n i t t : 56 biö 67 (incl.j, 52, 53 (in ä t o e i Slbfäfce ä erlegt), 54, 55, 68, 69. 4. S t b f c f j n i t t : 70 bis 83. 5. Slbf c t j n i t t : 84 bis* 105 (99 in gtuci Slbfäfee gerlegt.) 6. S l b f d j n i t t : 106 biä 174 (112 in j w e i Sibi'äfce ^erlegt.) 9)?it 174 fd)liefjt bie eigentüdje Slbenbitunbe. 2)ie (vptjemeriben ^aben bann nod) folgenbeä: „ S l n i n e r f u i t g . — ®er Serfaffer ber Slbenbitunbe bat bei Slnlafj einer politifdjen S d j r i f t in einem ©riefe äl)nlid)e Sbeett geäußert, bie Bielleid)t einigen Stellen biefeö Aufjage« öid)t geben. ,,3d) baue, fagt er, mit Sorten alle greüjeit" u. f. >o. (S§ feigen bann nod) bie Sentenzen 175 bis 180. S)ie anbern !ÄbtBetd)ungen in ben (Spljemeriben ftnb folgenbe: Staci) bem S i t e l folgt nod) eine StttyaltsSangabe: „äiaterfmn @otteS; Äinberfimt ber SJteufd)en. SBaterfinn bee Surften, ftinber» ftnit ber »Bürger. Duellen aller ©lücfjeügfeit." Str. 7 : „3luf ißeldjem äßeg, auf lueldjer ©afyn werbe id) bid) finbeit, SSaljrtjeit, bie mein £>etlift unb mid) gur©erBollt'ommnung meiner Statur emporhebtV" Str. 18. £>ie lipl). baben f t a t t „tycrglofer SJtenfdien": „i)err< fdjenber SJtüncljen." Str. 29. (©. 57 3 . 17 B. 0.) i>aben bie &pi)- „einftditiger" ft. „einfeitiger." (Srftereö ift gewifj ein 2)rucffet)Ier in ben lypfjemeriben. Sir. 48 i)at in ben Irpt). nod) folgenben jum Sinfange: ä ß e bift bit, Ä r a f t ber Statur, reine ©Übung ber üDienfctjtjeifi Str. 56 fyat einen meljr in ben „SJienfri), © u lebft, bas innere (sefül)l Deines 2SefeuS unb beiner Äräfte ift ber erfte
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33 or Wurf ber fcilbenben Statur, aber" bu lebft nicfyt . . . (Der angesogene ift ¡ebenfalls nur burd) ein SSerfefjen auè ber •äßocqenfdjrift weggeblieben.) Sto. 67. (©. 61 3 . 16 ». o ) b a t e n b i e (Spi). „Berbrängt", ftatt „ijerBorbrängt" ; baè gibt gerabe ben entgegengefefcten @inn. 3'd) tyalte „Berbrängt" f ü r ricfjtiger. 9ìad) 52, tceld)eé in ben (Spi), aud) 63 folgt, foli ber SJienfd) f ü r feine Sage unb bie in berfelben erretd)baren ©eniefjungen gebilbet trerben; ber Steuer foli nidjt äum ¿pernt, ber © e r ù f é m a n n nicf)t ¿um © t a a t è m a n n gebilbet werben, fonft Berliert er ben ©enujj ber natürlidjften ©egnungen; bas fcfyeint mir ber © t n n p fein. — Srofcbem rann eine gemein* fame, gleiche (Slementarbilbung in ben ©cfyultBiffenfdjaften bod) befteben. 9ir. 83. 63 3 . 7 B. o.): „©lücf ober" llnglücE ft. ,,baè ©lücf bas" Unglüct'. Sto. 115. bie Säfee: „SBas bift bu? unb wag f a n u f t bu fein?" ftefyen nid)t tn ben dpi). Sto. 117. S i e fd)iBierige ©tette ift in ben (Spi)emeritoen gebnictt: „ift ber obere SSater bes untern." s Jir. 149. D e r tefcte © a l j : „Denn t)ier ift :c." fte£)t nid)t in ben (Sp£). 5Rad) 164 ijaben bie ©pi), noci) bie S ä i j e über @ßt£)e, bie fdjou © . 7 2 angeführt ftnb.
9kdj)traö gu ben über 'peftnio^t erfdjtettenen Sdjriften. (53b. I . eftaloj^i aufge= fMtert 9Jîenfd)enbilbungêiueife :c. ©dangen 1810. © œ a t b , 3. S. ©eift unb' ftortfdjritte ber ^eftatoäji'fdjen 23ilbungêmetl)obe. SJianntjeim 1810. S î e u m a n n , St. lieber bte jefct eingeleitete SSerfiefferunçj beê @lementaT=(£d)ulroefenê in ber $Preufeifdjett 9Jlo= nardjie. $)otêbam 1811. Ä e f j l e r , @ SB. 23riefe auf einer iReife burd) ®üb= beutfdjlanb, bie ©diroeij unb £)ber=3talien im (Sommer 1808. Seidig 1810. J u l l i e n , M. A. Précis sur l'institut d'Yverdon en Suisse, organisé et dirigé par M. Pestalozzi. Milan 1812. Äniemel, $r. ©er Äunftgeift im Äampf mit bern Seitgeifte, ober ^eftalo^i unb feine SMberjadjer. 23erlin
1818.
© c f j m i b , Sof. SSaI)rf)eit unb 3ntf)um in ^eftaiojji'ä Sebenêfdjicïfalen. Sferten 1822. Du T h o n , Adèle, notice sur Pestalozzi. Genève 1827. Çpeftatojài'ê bi§ bûfyin unebirte Sriefe unb leijte @d)icffale. 23ern 1334. (D. Bellenberg.) S- S î a m f a u e r . 3 n 2)ieften»egê: ,,2)aê päbagogifdje £)eutfdj= lanb." ¿Berlin 1835. G u i m p s , R. de, notice sur Pestalozzi. Journal d'Yverdon 1843. SB an b lin, Dr. 3. 33. ^eftalojji. efta= lojjt'g, ben 12. S n u u a r 1 8 4 6 in ber ©rojjmiinfterfirdje gu Bürid) gehalten. Sürid) 1846. £ e e r , 3 - iTìebe bei ber ' t P e f t a l o ^ g e i e r . Bürid) 1846. @ d) m t b, 3 - s Peftalo^i unb fein «Reufjof. Bürid) 1847. S 5 a g g e , e . SS. ^ e f t a l o ^ i . g r a n f f u r t a. 9JÌ. 1847. B o i l e r , D r . g r . ^eftaloggi unb SRouffeau. g r a n f f u r t a. 9Jt. 1851. L e t t r e s on e a r l y e d u c a t i o n . T r a n s l . f r o m t h e g e r m a n m a n u s c r i p t . W i t h a m e m o i r of P e s t a l o z z i . L o n d o n 1851. B i o g r a p h i e d e H e n r i P e s t a l o z z i . L a u s a n n e 1853. £ r a m e r , D r . © . 31. g r a n d e . 3 - 3 . 3ìou)feau. ^ e f t a l o ^ i . SBerlin 1 8 5 4 . p a l m e r , © i n t e r unb ^eftaloggt. © d j u i b l a t t f. b. $)roötng Sranbenburg 1855 © . 162—210. 8ange. Erinnerungen auö meinem ©djulleben. ^ o t S b a m '1855. £ e i n r i d ) $ ) e f t a l o w unb 2lnna (Sdiultfjefj non 3 . 6 . SCftört = f o f e r im Büridjer Safdjenbud) uoit 1959. Bürid) 1859. 9 D i ö r t f o f e r , 3 - (5. © t e ©djroeigerifdie Siteratur beé adjtgefynten 3ctf)i'f)unbertä. £eipgig 1861. ^ j a r n i f d ) , 20. s3Jfein 8eben§morgen. SBerlin 1865. f>eftaloggi unb ber ^ e f t a l o g ù S e r e i n . Slurid) 1868. A l b e r t i , G. (5. 3i. -p. M t a l o g g i . S n ber (Sammlung gemeinDerftänblidjer roiffenfdjaftltdjer V o r t r ä g e Don 3R. ÜBirdjoro unb g r . o. £ o l h e n b o r f f . B e r l i n 1«69. £arn)ecf, Si. 3 . ^eftaloggi. £ a l l e 1869.
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Bonaparte, Talleyrand et Stapfer 1 8 0 0 — 1 8 0 3 . ?,ürid) 1869. ©ntljält 6tnige8 über ba8 SSerljältnifj (Stapferg 3 U ^eftalo^i. •peer, S . 3 . © a § Söefcn ber peftaio^i'fdjen 5)Ml)obe al8 ©runblage einer d)riftlid)en er^iehung. 3üricf) 1870. ^eftaio^i in ^ieip^ig. geftrebe. S n ben ¿eip^iger ^Blättern für ^Pcibagogif. 3. £eft. S e i d i g 1870. © d j m i b t , gerbiitanb. ¿peinricE) ^eftalog^i. SSerlin. £). Äaftner. Sesidirotjj, o. ©er ^äbagog £einric[) ^eftato^i. erlangen 1871. @ei)ffartf), 8. SB. 3 . ^eftato^i nad) feinem geben unb aug feinen 2Berfen bargeftellt. Seipjtg 1872. Siujjerbem fjabe idj bie ^auptfadje ber ergebniffe meiner SKeife nad) ber Scfyuei^ im „ ^>veufeifdiett auä, am 12. Satt'uar 1818. = X . gabeln. X I . 1. Slnfiditen unb ©rfafjrungen, bie 3bee ber (Slementarbilbung betreffenb, in ffierbinbung mit Sfufiäüen unb 5örud)ftücfen, bie ben © a n g unb b,ie @e)d)id)te meiner Sebene-beftrebungen erheitern. @s geljiiren ba^u ¿roei befonbeve'aiuffä|e: „lieber bie ©lunbfäije unb ben ''plan einer i m 3ai)r 1807 angefünbigten 3eit|d)rift;" unb „S3eridjt an bie
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Sitera ìrnb ba§ spubtifum über ben 3»ftanb unb bic (Sinridjtungen ber speftalojgt'jdjcn 2inftalt ini Salire 1807." 1 192.) 2. . ^cftalcsjt's. et. @aUen 1827 ©. 341.
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baburd) bie Ijödjfte 23eftimmung, bie ein 93icnfcE» in unierer 3eit für ba8 Gljriftentijum erhalten fann, nämlid): bie ©Übung ber men|d)lid)en 9tatur im Snnerften il)reS äßefenS auf ba§ (Sljriftentfium ju grünben unb au3 biefem ¿u ent= micfeln. Sllleiu $)eftalo^i 'ftanb felbft nidjt auf bcm djrift* lidjett ©tanbpunft. (är fafete unb fafjt nod), wie e§ feilt ©cfyroanengefang unroiberfpredjlid) bcweift, ba§ ©üttlidje nur irbifd) (?), ba§ (Sroige nur jeitlid) (?), ba§ (Mftige nur finrilicf) (?) auf, wollte baburd) ben 5Jfenfd)en Reifert, unb Derfolgte menfd)lid) l)oi)e Bwecfe mit ttjierifdjem Sinn (!). SRieberer erfannte 3ene§ unb biefe§ in i()tn. Snnigft über= jeugt, e8 fönne bem 9Jienid)en nur bab'urd) geholfen werben, unb ^eftalo^i'g (är^ieijungöunterneljmung fönne nur baburd) gelingen, bafj ba§ 3rbi|'d)e felbft Dom @öttlid)en, ba§ 3eitlid)e Dom '@migen, ba§ Sinnliche üom ©eiftigen au§, b. f). in cfyriftlidjem ©inn unb @eift aufgefaßt unb beijanbelt werbe, Bot er SUtem auf, fieftalo^i auf biefe ©tufe ber ©ifenntnif; m ergeben, feinen religiöjen SBiberfpvud) mit fid) felbft unb feinem 23er! ¿u iiberroinben, unb if)n baburd) mit feiner einzig ftotjen ©eftimmung tn Uebereinftimmung ¿u bringen. S)ie8 ift ber Urfprung unb bie mafjre 3Ratur feines» ÄampfeS mit ^eftologgi. £)a fpäter meine |)erfon, meine gamilie unb mein i ) a u § traf unb meine 33eftrebungen an ben 9ianb ii}re§ 3}erberben§ brachte, i m ptyantaftifdjen S a u m e l jenes» Beitpunfteg liegt." ©iefe§ SJiotiö fonnte für midj nidjt beftimmenb fein, biefe ©cfjriften unter bte SSerfe aufiunet)men; e8 gilt ¿nnädjfi nid)t, bie SnftitutSftreitigfeiten in iijre Quellen j u nerfolgen, fonbern bie Sbeen ^ e f t a l o ^ i ' S möglidjft unuerfälfdjt roieber SU geben. © a m a l § , mo ^eftalo^ji nod) mitten im (Streite ftanb, "oeröffentlid)te er biefe ©djriften geroifferaiafjen j u feiner -9ted)tfertigung; beren bebarf e§ jejjt nicfjt meijr. Unter bem S i t e l „9lnfid)ten uub Örfaljrungen" finb 3
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©djrifteit 3ufammengefafst, welche i m Saijre 1 8 0 7 erftfjiencu, unb ¿mar ¿roei itt einer 3eitfd)rift, eine alä befonbere 2Sro= fdjüre; e§ finb bieg 1 . „2lnfid)ten unb Grfaijrungen :c.," in ber 3eitfd)vift unter bem Sittel: „(Sin © I i i auf meine ©rjie^ungSjmecEe unb (SrjiefyunggBerfudje." 2. „lieber bie ©runbfäije unb ben $)lan einer i m 3af)r 1 8 0 7 angefünbigten 3eit|cf)nft;" i n ber 3eitid)rift betitelt: „Ueber bie ©runbfälje, ben $pian unb bie Senbenj biefer päbagogifdjen Seitfdjrift." (©iefe 3eitfci)rift evfcfitett 1 8 0 7 bei .£>emrid) ©raff in S e i d i g ; e§ füllten ¿tuanglofe $efte baoon Bon Seit j u Seit ausgegeben werben; e§ ift aber n u r ba§ 1 . ¿ e f t er= fcljienen. ©iefeS enthält aufeer beit beiben obigen Slufiätjen nod) einen praftifdjen 2luffa{3 über bie fdjriftlidje © a r = ftellung ber 3af)l »on einem Sftitarbeiter a m Snftitut j u -2)oerbon.) 3. 3?eridit über bie 6 I t e m unb an bu§ $»ublifum über ben Buftanb unb bie (Einrichtungen ber §)eftalo^t'fd)en Stnftalt i m Saftre 1 8 0 7 . — © i e ' erfte SiusSgabe, bie id) befi^e, I)at nur bie Uebcrfdjrift, fonft feinen S t i e l unb feinen Verleger unb ©ruefer angegeben, © e r 33eridit ftnbet fid) aud) i n ber SSodjenfdjrift für 5Renfd)enbilbung I I . 23b. © . 1 — 4 7 . Slufjer biefen beiben, urfprünglidj Bon ^eftalo3^i Ijerriiljrenben unb i n bie erfte @e|ammtau§gabe aufgenommenen © d j r i f t e n eyiftiren aber nod) einige anbern, bie gleidifaßg i n il)rer urfprünglirf)en Slnlage Bon ^eftaioäji ijerrüijren, aber Bon Siieberer überarbeitet finb: 1 . 3 n ber Bon l i e b e r e r IjerauSgegebenen „SBodjenfcfyrift für 5)ienfd)enbilbung": „S3ilb etne§ SlrmenljauieS." © i n i g e Heinere ©tücfe, 4 f a b e l n , eine ©rflärung, über bie V e r a u s g a b e einer ©efangbilbungsleijre; Btelleidjt gehören i V f t a l o ^ i aud) „bie 2lbenbgefpräi|e jiueier greunbe" ur= fprünglid) an. 2.' 3 n ber Bon l i e b e r e r Ijerauggegebenen © d j r i f t : „$>efta-
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lojji'S (grjiehungSunteraehmung tm üßerhältnifj j u r Seit» fultur" (2 23änbe 1812 unb 1813): „33rief" an lieberer. „(Sin offenes SBort eineä gefränften alten Patrioten an feine Saterftabt." 3. 3 n ber Stoffelfchen „SWgemeinen SJionatSfdjrift f ü r ©tjteljung unb Unterricht" I)at l i e b e r e r nod) mehrere © T r i f t e n ^eftalojji'ä öeröffentlid)t, bie auch einem be= fonbern SIbbrucf unter bem Sütel: „^eftalo^t'fdje 23lätter," (Stadien 1829) erfdjienen finb. ©obamt befinben fid) noch einige Heinere geiftige $>robüfte ^eftalo^i'S in meinen Ijcinben. Sch werbe alle biefe überarbeiteten Schriften ben fämmt= liehen SBerfen al§ Stnljang beifügen, wenn fid) eine einiger« inafjen genügenbe Slnjahl t>on ©ubferiptionen bafür finbet. © i e würben etwa jwei SSänbdjen füllen. n0( @nblich h ^ ith i) ermähnen, ba§ e§ mir biß jetjt nicht gelungen ift, brei Heinere ©djriften ^eftalo.^i'S aufjuftnben, oon beren (Sriftenj id) nur auä biographifchen unb münbltdjen SOiittheilungen Äenntnifj erhalten höbe. finb bieg: 1. „Ueber bie gegenwärtige Sage unb © t i m m u n a ber 9Jienfd)heit," etwa ju Slnfange ber franjöfifdjeit Sieoolution gefdjrieben. 2. „Buruf ö n Bovmalä bemofratifdjen Äantone" tiom Saljre 1798. 3. @in „ßehnbenblatt", c6cnfaU8 auS bem S a h « 1798. Unb io fdjliefje id) benn bie gegenwärtige 2lu§gabe mit bem innigften © a n f e gegen Sitte, bie mir babei behülflicf) waren. 2}or allen banfe id) bem ^>errn a. ©eminarbireftor unb SSaifenoater .£). 5 R o r f ¿u Sfiinterti)ur, bem tiefen @rforfd)er ber ^eftalojji'fdjen Seben§umftänbe unb Sbeen, ohne beffen 5EJiitf)iiffe bte jegige 2(u§gabe nie )o Dollftänbig geworben wäre, al§ fie jefet ift. (Sbenfo banfe id) aber aud) bem Jperm üßerleger, ©tabtrath 91. S J t ü l l e r ju 58ran= benburg a. ber nicht nur mit großer 33ereitwilligfeit
— 407 — bic Opfer gebracht {jat, bic namentlich bie Siuffudjung unb SSeidjaffunq bet fel)tenben üffietfe oeruv}acf}te, fonbern ber mid) auc^ ermutigte, wenn ich bei ben entgegcnftefienben Schwierigfeiten, bereit tiefe erfte fa[t ganj neue Sluägabe fo öiele barbot, manchmal nerjagen wollte. 2)a8 SBerf ift nun «oHenbet; id) werbe ihm aber fort= gefegt meine Sorgfalt unb Suneigung luibmen; finb bod) barin bie fd)öpferi|chen Sbeen für eine auf alle Seiten geltenbe Staats = unb gamilienpäbagogif enthalten, ruht bodj barin ein großer Segen für bie ÜJlenfdjheit! ift ber fdjönfte 3i»ecf biefe§ Unternehmen^ biefe Quellen beä SegenS ber 9Dienfd)heit wieber ¿ugänglid) gemalt, fie in i^rer 9teinf)eit unb Sülle geöffnet jit fefjen. — 5Dtüge barau3 ein reifer Segen für bie 95ienfd)heit erfpriefjen! Sucfenwalbe, Suni 1872. 8. 2fi.
©eqffartf).
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$e|Mttth fammtlidjeit üerken herausgegeben »Ott 2 . 2 0 . ort . . .
Seite
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